Der Untergang Trojas. Band I: Griechisch und deutsch
 9783534181483, 9783534233137

Table of contents :
Front Cover
Titel
Impressum
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Zum Leben des Quintus Smyrnaeus
Zum Inhalt
Zu Vorbildern und zum Problem der Quellen
Zur Aussage
Zur Rezeption
Anmerkungen
Quintus von Smyrna, Der Untergang Trojas (Posthomerica) (zweisprachig)
– Buch 1
– Buch 2
– Buch 3
– Buch 4
– Buch 5
– Buch 6
– Buch 7
Anmerkungen
Zur Textgestaltung
Über die Reihe
Über den Inhalt
Back Cover

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EDITION ANTIKE Herausgegeben von Thomas Baier, Kai Brodersen und Martin Hose

QUINTUS VON SMYRNA

DER UNTERGANG TROJAS BAND I Griechisch und deutsch

Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Ursula Gärtner

Verantwortlicher Bandherausgeber: Martin Hose Die EDITION ANTIKE wird gefördert durch den Wilhelm-Weischedel-Fonds der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Wissenschaftliche Redaktion und Schriftleitung: Federica Casolari-Sonders (Ludwig-Maximilians-Universität München)

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. © 2010 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de

ISBN 978-3-534-18148-3 Gesamtnummer Band I–II: ISBN 978-3-534-23313-7

Inhalt Vorwort

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Zum Leben des Quintus Smyrnaeus Zum Inhalt Zu Vorbildern und zum Problem der Quellen Zur Aussage Zur Rezeption Anmerkungen

Quintus von Smyrna, Der Untergang Trojas (Posthomerica) (zweisprachig) . . . . . . . . . . – Buch 1 – Buch 2 – Buch 3 – Buch 4 – Buch 5 – Buch 6 – Buch 7

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1 2 50 90 136 170 210 248

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 Zur Textgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313

Vorwort Die Posthomerica des Quintus Smyrnaeus gehören zu den weniger bekannten Epen der Antike. Von der Forschung zum Teil mit vernichtenden Urteilen bedacht,1 zum Teil nur unter Gesichtspunkten der Textüberlieferung oder Quellenforschung behandelt, standen sie lange im Schatten von Homer und Apollonios Rhodios oder auch Nonnos. Doch spätestens seit den grundlegenden Arbeiten von F. Vian ist eine gewisse Trendwende zu beobachten;2 zahlreiche neuere Aufsätze, Monographien sowie Übersetzungen gerade der letzten Jahre machten deutlich, dass wir es nicht nur mit einem äußerst belesenen Dichter zu tun haben, sondern mit einem Autor, der seinen Text so anspielungsreich wie kunstvoll formt und dabei ganz eigene Gestaltungskriterien wirken lässt.3 Das geringe Interesse des letzten Jahrhunderts an Quintus Smyrnaeus ist auch daran zu erkennen, dass dem interessierten, des Griechischen unkundigen Leser bisher als deutsche Gesamtübersetzung lediglich die Übersetzungen von C. F. Platz aus den Jahren 1857/8 sowie von J. J. C. Donner aus den Jahren 1866/7 zur Verfügung standen; eine zweisprachige Edition liegt bisher nicht vor. Diese Lücke möchten die vorliegenden Bände schließen. Grundlage für den griechischen Text ist die griechisch-französische Ausgabe von F. Vian aus den Jahren 1963/9,4 deren Einleitungskapiteln und reichen Anmerkungen auch diese Ausgabe wie jede neuere Forschung zu Quintus Smyrnaeus viel verdankt. Die Übersetzung steht in der Tradition der dokumentarischen Übersetzung Schadewaldts. Ziel war es, den griechischen Text nachvollziehbar zu machen. Dabei wurde auf eine metrische Wiedergabe zu Gunsten einer rhythmischen Prosa verzichtet; so weit möglich, wurden im Deutschen Satzstruktur, Stilmittel sowie Wortschöpfungen übernommen. Die Einleitung sowie der Anmerkungsteil beschränken sich aus Raumgründen auf das Nötigste; dafür ist ein ausführliches Namensregister beigegeben. In ihrer ersten Fassung war diese Übersetzung eine Beilage zu meiner Habilitationsschrift von 2000 in Leipzig.5 Den Herausgebern der „Edition Antike“ sei für die Aufnahme gedankt. Großen Dank schulde ich ferner Frau Dr. Federica Casolari-Sonders für die gute Zusammenarbeit bei der

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Vorwort

Erstellung der Druckvorlage sowie ihre Geduld. Herzlich zu danken habe ich ferner allen, die die Mühen der Korrektur auf sich genommen haben.

Potsdam, Oktober 2009

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U.G.

Man sah in Quintus einen „puerilen“ Poeten (Bethe [1910], 327) und „armen Dichterling“ (Keydell [1931], 75); unübertroffen ist wie so oft das Urteil von Wilamowitz-Moellendorffs (1905), 216: „In trauriger Weise prostituiert sich das kindisch gewordene Greisenalter des heroischen Epos in den Posthomerica des Quintus aus Smyrna. Er setzt die trivialen Abrisse der Heldensage, die in der Schule gelesen wurden, in homerische Verse um, und das öde Nachplappern müßte einschläfern, wenn nicht zuweilen die Albernheiten so stark würden, daß man lachen müßte.“ Ähnlich noch Lloyd-Jones (1969), 101. – Freilich lassen sich insbesondere vor dem 20. Jh. auch positive Stimmen finden wie z. B. Hermann (1840), 257: „Quintus von Smyrna gehört zu den am wenigsten gelesenen Schriftstellern, obgleich sein Gedicht unter den uns noch übrigen epischen Gedichten der Griechen nach Homer das beste ist.“ 2 Neben seinen Recherches (1959 I) und den Studien zur Textüberlieferung (1959 II) war vor allem seine Ausgabe (1963–9) außerordentlich einflussreich. 3 Inzwischen sind neben einer weiteren Ausgabe von Pompella (2002) auch Kommentare zu einzelnen Büchern erschienen wie etwa Campbell (1981) zu 12 und James/Lee (2000) zu 5; zahlreiche weitere sind in Arbeit wie etwa von S. Bär zu 1, von L. Ozbek zu 9, von G. P. Tsomis zu 10 und von A. Carvounis zu 14. Von den Übersetzungen sei vor allem auf die englische von James (2004) verwiesen. Einen vorzüglichen Überblick zur Forschungsgeschichte geben Baumbach/Bär (2007), 17ff., in ihrer Einleitung zu dem von ihnen herausgegebenen Sammelband, der die Beiträge der ersten internationalen Konferenz zu Quintus Smyrnaeus (Zürich 2006) beinhaltet. 4 Zu den Abweichungen s. u. ‚Zur Textgestaltung‘. 5 Vgl. Gärtner (2005).

Einleitung Zum Leben des Quintus Smyrnaeus Über die genaue zeitliche und räumliche Einordnung der Posthomerica und ihres Dichters wurde viel spekuliert. Heute kann man zumindest annäherungsweise einiges festhalten.1 Aus dem Namen Kovi>nto", den wir erst spät bei Tzetzes und Eustathios (beide 12. Jh. n. Chr.) sowie in Homerscholien als Verfasserangabe finden, kann man weder auf römische Herkunft noch auf römische Bildung schließen. Es ist ebenfalls Tzetzes, der den Beinamen oJ Smurnai'o", „aus Smyrna“, liefert – wohl aus dem Binnenproömium, der so genannten Musenweihe (12,306ff.), hergeleitet.2 Generell sollte man gegenüber Aussagen, die dem Gedicht selbst entnommen werden, vorsichtig sein. Es sei daher dahingestellt, welchen biographischen Wert man folgender Aussage zuschreiben will (12,308ff.): Von den Musen habe Quintus den Gesang als Gabe erhalten, als er in Smyrnas Ebenen im „eleutherischen“ Garten (ΔEleuqerivw/ ejni; khvpw/ 312) – noch bartlos – Schafe hütete bei dem Tempel der Artemis.3 Bei der Musenweihe handelt es sich jedoch um einen literarischen Topos, der deutlich auf Hesiod und Kallimachos zurückverweist;4 ferner war kaum ein Wohnort für einen ‚Posthomeriker‘ geeigneter als Smyrna – einer der berühmtesten Orte, die die Heimat Homers für sich in Anspruch nahmen.5 Umstritten ist ebenfalls, ob die detaillierten Beschreibungen der kleinasiatischen Landschaft und ihrer Sehenswürdigkeiten auf Autopsie oder Lektüre von Reisebeschreibungen o. ä. beruhen.6 Auch eine Altersangabe mag man den oben genannten Versen nicht entnehmen. Weiter lässt sich das Lebensumfeld kaum festmachen; vielleicht kann man an den Schulbetrieb denken.7 Zeitgeschichtliche Anspielungen können ebenfalls nur wenig weiterhelfen. Aufgrund eines Ausblicks auf die – unangezweifelte – Weltherrschaft Roms (13,334ff.) lässt sich vermuten, dass die römische Herrschaft in dieser Gegend gesichert war. Umgekehrt liest man nichts über Byzanz bzw. Konstantinopel; dies könnte auf eine Abfassungszeit vor der Erhebung Konstantinopels zur Reichshauptstadt (324/30) n. Chr. weisen.8 Da wir allerdings auch noch bei Nonnos (5. Jh. n. Chr.) nur von der Weltstadt Rom, nichts aber von Byzanz hören, muss auch dies kein sicherer terminus ante quem sein.9 Zudem mag sich auch die Vorstellung von der Weltherrschaft

X

Einleitung

Roms als Topos gehalten haben, der die innen- und außenpolitisch instabilen Jahre 235–284 überdauerte. In einem Gleichnis wird dargestellt, wie Sklaven im Theater wilden Tieren ausgesetzt wurden (6,532ff.); dies ist insofern auffällig, da Gladiatorenspiele im Ostreich durch Konstantin seit 325 verboten waren.10 Wenig Rückschlüsse ergibt ein Vergleich mit Autoren des 2.–5. Jh.s. Lediglich das Verhältnis zu Oppians Halieutika, die zwischen 177 und 180 veröffentlicht wurden, kann als gesichert gelten, da Quintus anscheinend darauf Bezug nimmt.11 Schwierig ist das Verhältnis zu Triphiodor zu beurteilen, der ebenfalls die Eroberung Troias schildert. Meist wird von einer Priorität des Quintus ausgegangen,12 doch ist dies kaum beweisbar, da inhaltliche und wörtliche Parallelen sowie metrische Besonderheiten keine eindeutigen Schlüsse zulassen. Stünde die Priorität der Posthomerica fest, ließe sich ein terminus ante quem bestimmen, denn Triphiodor kann man nach einem Papyrusfund (P.Oxy. 2946) wohl in das 3. Jh. datieren.13 Was schließlich Nonnos betrifft, so kann man aus den Tatsachen, dass sich bei Quintus die metrischen Besonderheiten des Nonnos nicht finden lassen, vor allem nicht der Einfluss des Akzents,14 und dass Nonnos sich anscheinend mit den Posthomerica auseinandergesetzt hat, Quintus vor Nonnos ansetzen.15 Bewegung in die Diskussion hat ein Papyrusfund (P. Bodmer 29) gebracht. Die dort geschilderte Vision ist mit folgender Subscriptio versehen: tevlo" th'" oJravsew" Dwroqevou Kui?ntou poihtou'.16 In der Regel sieht man in Kui?ntou Quintus Smyrnaeus.17 Wäre er dabei auch noch der Verfasser dieser Vision, hätte man aus seiner Feder neben den Posthomerica auch ein christliches Werk.18 Er böte somit eine Parallele zu Nonnos. Aufgrund deutlicher Unterschiede kann man jedoch allenfalls vermuten, dass Quintus der Vater des Verfassers der Vision ist. Es sprechen aber überhaupt gewichtige Gründe gegen eine Gleichsetzung mit unserem Dichter.19 Somit ist die Vision aus meiner Sicht für eine Datierung der Posthomerica weniger ertragreich als häufig behauptet.20 In den Bereich der Interpretation fallen Fragen nach Denkart, Götterbild, Weltsicht u. ä.; hieran eine Datierung zu knüpfen, ist daher wenig tragfähig.21 Dass die Gattung Epos überhaupt im 3. Jh. n. Chr. erneut aufblühte und man sich dabei auf die alten Themen des epischen Kyklos zurückbesann, kann als eine Reaktion auf eine Zeit der Krise gedeutet werden.22 Ertragreicher scheint es zu sein, die Posthomerica vor dem kulturellen Hintergrund der Zweiten Sophistik zu untersuchen.23 Die Bilanz zur Datierung ist etwas ernüchternd: So manches spricht für eine Datierung der Posthomerica in das späte 3. Jh., ein Beweis steht noch aus.

Zum Inhalt – Zu Vorbildern und zum Problem der Quellen

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Zum Inhalt In den 14 Büchern seiner Posthomerica24 schildert Quintus Smyrnaeus die Ereignisse, die zwischen Ilias und Odyssee liegen, d. h. er schließt unmittelbar an die Bestattung Hektors an und erzählt den Tod Penthesileias (1), Memnons (2), Achilleus’ (3), die Leichenspiele (4), den Streit um die Waffen (5), die Einholung des Neoptolemos und den Tod des Eurypylos (6–8), die Einholung des Philoktetes (9), den Tod des Paris (10), die Eroberung Troias (d. h. den Bau des hölzernen Pferds, die Auftritte von Sinon, Laokoon und Kassandra, den nächtlichen Kampf; 11–13), den Auszug aus Troia sowie den Sturm bei der Rückfahrt der Griechen (14); er schließt mit dem Tod des Aias sowie der meisten anderen Griechen und der Zerstörung der griechischen Mauern vor Troia durch die Götter. Es handelt sich um den Stoff, der in den heute verlorenen Werken des epischen Kyklos erzählt wurde: in der Aithiopis, der Iliupersis, der Kleinen Ilias sowie den Nostoi.25 Die einzelnen Bücher sind in sich geschlossen. Zum Gesamtaufbau werden verschiedene Vorschläge gemacht. Unumstritten ist, dass zum einen für Quintus die Geschlossenheit des einzelnen Buchs einen hohen Wert hatte und dass zum anderen die Bücher 6–8 enger zusammengehören. Die Bücher 9 und 10 bisweilen auch 11 werden unterschiedlich entweder dem Mittel- oder dem Schlussteil zugewiesen.26 Eine Gliederung des Gesamtwerks könnte wie folgt aussehen: 1–5, 6–10, 11–14.

Zu Vorbildern und zum Problem der Quellen Die Frage nach den Vorbildern der Posthomerica stellt ein großes Problem dar; es sei hier zumindest skizziert. Hauptvorbilder waren selbstverständlich Ilias und Odyssee; da Quintus die Lücke zwischen diesen Epen schließen will, ist es nicht verwunderlich, dass er Homer in Vokabular, Sprache und Syntax, Metrik, in Versteilen, Gleichnissen, typischen Szenen sowie Aufbau und Erzählweise zutiefst verpflichtet ist.27 Anklänge an Aischylos, Sophokles und Euripides sowie Apollonios Rhodios sind nachweisbar. Umstritten ist, auf welche stoffliche Vorlage Quintus zurückgriff bzw. noch zurückgreifen konnte. Sichere Aussagen sind auch hier kaum möglich, wenn man die große Zahl der Werke bedenkt, die uns nicht erhalten sind. Einflussreich war die Vermutung Keydells, dass Quintus ein mythologisches Handbuch nach Art des Apollodor oder Proklos zugrunde legte und sein Werk durch Rückgriffe auf Dichtungen ausweitete.28 Bei genauerer Betrachtung der Parallelüberlieferungen scheint dies jedoch wenig überzeu-

XII

Einleitung

gend. Als epische Quellen wurden ferner hellenistische Dichtungen über den troischen Stoff u. ä. vorgeschlagen.29 Doch ist uns hier nichts erhalten, und auch antike Kommentare z. B. zur Aeneis erwähnen an Stellen, die in Frage kämen, nichts dergleichen.30 Ob Quintus oder Vergil oder beide die Werke des epischen Kyklos noch lasen und wenn ja zu welchen Teilen, ist ebenfalls umstritten. Bisweilen wurde hier die ‚gemeinsame Quelle‘ gesehen, doch sind die Argumentationen hierfür m. E. nicht überzeugend, da wir nur auf wenige Fragmente des epischen Kyklos und die knappen Auszüge bei Proklos zurückgreifen können, so dass den einzelnen Motivparallelen wenig Aussagekraft zukommt; ferner lassen sich selbst dort deutliche Unterschiede zur Konzeption bei Quintus Smyrnaeus feststellen. Zudem könnte man sich fragen, was der Reiz für Quintus und seine Rezipienten gewesen wäre, über diesen Stoff zu dichten und zu hören bzw. zu lesen, wenn jene Epen noch im Umlauf waren.31 Innerhalb der Frage nach den Quellen spielte das Problem, ob Quintus auch lateinische Quellen, d. h. vor allem Vergils Aeneis heranzog, stets eine große Rolle.32 Eine Kenntnis ist m. E. sehr wahrscheinlich; ‚abhängig‘ sind die Posthomerica gewiss nicht von der Aeneis, genauso wenig aus ihr ‚entwickelt‘. Durchaus denkbar sind die Übernahme einzelner Szenen und Motive sowie eine generelle Auseinandersetzung mit dem Nationalepos der Römer. ‚Beweisen‘ lässt sich aber letzten Endes weder Kenntnis noch Unkenntnis; daher stehen auch Untersuchungen zur Intertextualität auf wenig sicherem Grund.

Zur Aussage Die Herausforderung, der sich Quintus stellte, war es, den in weiten Teilen bekannten Stoff zwischen Ilias und Odyssee sowohl informativ wie auch künstlerisch ansprechend darzustellen; er selbst konnte dabei auf umfassende literarische Kenntnisse zurückgreifen und ließ sein Publikum an seinen weit gestreuten Interessen teilhaben. Manche Partien seines Epos, in denen Themen wie Geographie, Mythologie, Astronomie oder Medizin zur Sprache kommen, haben durchaus didaktische Züge.33 Damit verwandt ist der spürbare Einfluss der Rhetorik.34 Bei der Darstellung der Helden ist zum einen die Suche nach Kontrastierung festzustellen, zum anderen eine fast durchgehende Idealisierung;35 nicht nur Achilleus steht als Vorbild da, auf beiden Seiten legen Helden vorbildliches Verhalten an den Tag: Memnon zeigt Heldenmut, doch zugleich auch die nötige Mäßigung – gerade im Vergleich zu Penthesileia. Aias und

Zur Rezeption

XIII

Odysseus stehen für aufrichtigen Mut bzw. Intelligenz. Besonders auffällig wird Sinon durch großen Mut geadelt; Neoptolemos, der in der Erzählung die Rolle seines Vaters übernimmt und fortführt, erscheint schließlich, von verschiedenen Ratgebern unterstützt, in einem – soweit dies seine vom Mythos vorgegebene Rolle zuließ – sehr positiven Licht.36 Auch den Götterapparat übernimmt Quintus aus den homerischen Epen, doch sind die Veränderungen bezeichnend.37 Zum einen sind Züge, die schon in der Antike an diesen Göttern kritisiert wurden, getilgt, zum anderen treten die Götter zwar sehr häufig auf, doch ist menschliche und göttliche Sphäre stärker getrennt und eigenmächtiges Eingreifen des einzelnen Gottes stark eingeschränkt, während die Macht des Lenkers Zeus deutlich gestärkt ist. Dem entspricht die Betonung der Macht des Schicksals, das durch Zeus vertreten wird, jedoch auch durch zahlreiche Auftritte von Personifizierungen stets präsent bleibt.38 In der Betonung des Schicksals, der Vorstellung der Existenz eines unsterblichen Aion sowie in der Hervorhebung der Tugend hat man stoisches Gedankengut vermutet.39 Dies ist sicherlich richtig; zu fragen bleibt jedoch, ob Quintus tatsächlich ein ‚stoisches‘ Epos schreiben wollte oder ob sich hier nicht einfach allgemeines Gedankengut der Zeit widerspiegelt.40 Deutlich spürbar ist jedoch der moralisierende Charakter,41 der das Werk durchzieht und durch zahlreiche Sentenzen popularphilosophischer Art prägt.42

Zur Rezeption Über die Rezeption von Quintus’ Posthomerica in der Antike wissen wir außer der Rezeption bei Nonnos so gut wie nichts.43 Erst im 12. Jh. werden Autor und Werk genannt; erst dann ist auch eine künstlerische Auseinandersetzung nachweisbar.44 Die ca. 20 erhaltenen Handschriften stammen frühestens aus der Mitte des 15. Jh.s und lassen sich auf zwei heute verlorene Subarchetypen zurückführen (H [Hydruntinus] und Y).45 Der Kardinal Basilius Bessarion entdeckte zwischen 1453 und 1462 den ersteren im Kloster San Niccolò di Casoli bei Otranto im heutigen Apulien46 und ließ eine Abschrift erstellen (D). Eine zentrale Rolle spielte ferner der in Italien lebende byzantinische Grammatiker Konstantinos Laskaris (1434–1501), der einer ersten, nur teilweise von ihm 1464/5 erstellten Handschrift 1496 eine zweite folgen ließ, die nicht nur die Früchte jahrzehntelanger Editionsarbeit mit einbezieht, sondern auch eine Einleitung enthält.47 Der erste

XIV

Einleitung

Druck erfolgte in Venedig 1504 oder 1505. In der Folgezeit wurde der Dichter durchaus geschätzt.48 Mag auch mancher Quintus gerade im Vergleich mit Vergil für einen weniger faszinierenden Dichter halten, so sind diese – subjektiven – Urteile wenig hilfreich.49 Eine ganze Reihe von neuen Arbeiten hat sich den Dichtungsprinzipien bei Quintus Smyrnaeus gewidmet.50 Mittlerweile ist klar zu erkennen, dass Quintus seinen Stoff eigenständig auswählt und frei sowie durchaus neuartig, anspielungsreich und interessant gestaltet; er leistet somit erheblich mehr, als schlicht die Lücke zwischen den homerischen Epen zu füllen. Hier ist für die Forschung noch viel zu tun, und auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.

Anmerkungen 1

Zur Forschung vgl. Keydell (1963), 1271f., u. besonders Vian I, VIIff.; vgl. ferner Appel (1994 II); James/Lee (2000), 1ff.; Cantilena (2001); Fornaro (2001); James (2004), XVIIff.; Gärtner (2005), 23ff.; Baumbach/Bär (2007), 1ff. Grundlegend in vielem schon Tychsen (1807), XXff. Auf die genannten Autoren wird im Folgenden nicht extra verwiesen. 2 Vgl. z. B. Tzetz. posthom. 10: wJ" oJ Kovi>nto" eJoi'" ejpevesin ajeivdei u. ö.; Eust. Il. 1,468 u. ö.; Schol. Il. 2,220: wJ" iJstorei' Kovi>nto" oJ poihth;" ejn toi'" meqΔ ”Omhron… Schol. Lyk. Alex. 61.1048; Tzetz. exeg. in Iliad. p.772,20B: Kovi>nto" oJ Smurnai'o". 3 Tempel wie Garten sind nicht lokalisierbar; ferner wirft ΔEleuqerivw/ Fragen auf. Vgl. Keydell (1963), 1271; Vian III, 100f.; Appel (1994 II), 9ff.; James/Lee (2000), 4. Bär (2007), 61, hat vorgeschlagen, dies poetologisch als „künstlerische / dichterische Freiheit“ aufzufassen. Vielleicht soll hier auch auf ΔEleuqh'r (bei Hesiod theog. 54 der Wohnort der Mnemosyne) angespielt werden. 4 Hes. theog. 22ff.; Kallim. ait. frg. 1ff. Asper; vgl. ferner Il. 2,484ff. Vgl. Bär (2007), 40ff. 5 Vgl. Bär (2007), 52ff. Bär, 54, hat ferner zu Recht im Zusammenhang mit der Zweiten Sophistik darauf verwiesen, dass Smyrna „sozusagen die ‚Hauptstadt‘“ jener Bewegung war, so dass man zumindest erwägen kann, ob die Ortsangabe auf metapoetischer Ebene nicht eine Verortung in der homerisch-epischen Tradition wie auch der zeitgenössischen intellektuellen Strömung ist. 6 Vgl. z. B. 1,302ff.; 6,143ff.; 9,391; 10,131ff.; 12,480ff. Für eine Autopsie vgl. z. B. James (2004), XVIII; dagegen vgl. Vian (1959 I), 110ff.; dens. I, XIIf.; Bär (2007), 54f. 7 Schon Rhodomanus (1604), praef. [8], wollte die Verse 12,308ff. allegorisch verstehen: Mit den Schafen spiele Quintus auf seine Schüler an, die er ‚hüte‘.

Anmerkungen

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James/Lee (2000), 4, verwiesen auf einen Papyrus des 4. Jh.s., durch den diese Interpretation gestützt werden könnte; in einem Epikedion auf einen Professor aus Berytos werden dessen Schüler als nevwn [...] pw'u bezeichnet (Page [1950], frg. 138,61); ein Beweis für eine Verortung an der Schule ist dies freilich keinesfalls. Zum didaktischen Charakter vgl. Vian I, XXXVff. 8 Vgl. Vian I, XXI, u. zuvor schon Tychsen (1807), XXXf. 9 Vgl. Nonn. Dion. 3,366; 41,366.390. Vgl. Keydell (1965), 40. 10 Vgl. Cod. Theod. 15,12,1; Cod. Iust. 11,44. Allerdings können gerade in Gleichnissen auch nicht mehr aktuelle, aber dennoch allen bekannte Dinge beschrieben werden. Auch heute ‚wirkt‘ das Gleichnis. Tierhetze scheint zudem noch später zur Hinrichtung eingesetzt worden zu sein. Vgl. Keydell (1963), 1271f.; Vian I, XXI. 11 Vgl. Vian (1954), 50f.; James/Lee (2000), 6; Kneebone (2007). 12 So z. B. Vian (1959 I), 62; Keydell (1963), 1272; ders. (1975 II), 962; Gerlaud (1982), 8, 19, 21, 27, 29, 40f.; D’Ippolito (1990), 268; Appel (1994 II), 1; Cuartero (1994), 288ff., u. a.; zweifelnd Vian (1976), XLVII Anm. 5; Campbell (1981), 46f.; vgl. Michna (1994), 147ff. u. 171f.; Dubielzig (1996), 11. Möglich ist ferner, dass beide auf eine oder mehrere gemeinsame Quellen zurückgriffen oder überhaupt unabhängig voneinander schrieben; vgl. Knight (1932); Leone (1968) u. (1984); Campbell (1981), 177; Dubielzig (1992), 495. 13 Vgl. Dubielzig (1996), 7ff. 14 Vgl. West (1982), 177ff. 15 Direkte Kenntnis oder Rückgriff auf gemeinsame Quellen lassen sich ferner bei zwei Papyri vermuten (P. Berol. 5003; Heitsch [1961], 86f.), die um 400 bzw. in das 4. Jh. einzuordnen sind, sowie bei den orphischen Argonautika; vgl. Vian I, XIXff. – Zum Verhältnis zu Nonnos vgl. Baumbach/Bär (2007), 2; Hadjittofi (2007); Shorrock (2007). 16 Die Aussage der Subscriptio ist so unklar wie umstritten. Folgende Übersetzungen sind m. E. möglich: Ende der Vision, erlebt von Dorotheos, erzählt von Quintus; Ende der Vision, erlebt von Dorotheos, dem Sohn des Quintus; Ende der Vision, erzählt von Dorotheos, dem Sohn des Quintus; Ende der Vision, erlebt und erzählt von Dorotheos Quintus; Ende der Vision, erlebt und erzählt von Dorotheos, dem Sohn des Quintus. Zusätzlich kann sich die Bezeichnung ‚Dichter‘ jeweils auf Dorotheos oder Quintus beziehen. Dies ist schwer zu entscheiden, die ersten Herausgeber Hurst/Reverdin/Rudhardt hielten die letzte Variante für wahrscheinlich; vgl. Hurst/Reverdin/Rudhardt (1984), 45ff.; ähnlich Kessels/van der Horst (1987), 314; hierfür spricht auch die Bezeichnung des Ichs als oJ Kuntiavdh" Dwrovqeo" (300). 17 Diese Gleichsetzung wird m. E. vorschnell gemacht. 18 Vgl. Vian (1976), XV Anm. 1; Campbell (1981), 208.

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Einleitung

Hurst (1980), 131, wies eine Gleichsetzung von Quintus Smyrnaeus mit dem Verfasser aufgrund metrischer Besonderheiten zurück; Vian (1985), 47f., schloss die Gleichsetzung von Quintus Smyrnaeus mit dem Vater des Dorotheos aufgrund stilistischer Eigenheiten, Livrea (1986), 688, daneben aufgrund erstaunlicher Vulgarismen im Prosodischen, Morphologischen, Syntaktischen und Lexikalischen aus. Livrea machte ferner darauf aufmerksam, dass der Kopist wohl durch oJ Kuntiavdh" Dwrovqeo" (300) irregeleitet wurde. Kessels/van der Horst (1987), 316f., identifizierten Quintus mit dem Vater des Dorotheos und neuerdings James/Lee (2000), 7ff., u. James (2004), XXf., die meinten, eine Nachwirkung von Quint. Smyrn. 12,308 in 340f. nachweisen zu können; vgl. James/Lee auch zur weiteren Diskussion der Sekundärliteratur. 20 James/Lee (2000), 9, u. James (2004), XXf., datierten aufgrund einer Identifikation des Dorotheos mit einem bei Eusebios mehrfach genannten Zeitgenossen namens Dorotheos (hist. eccl. 7,32,2ff.; 8,1,4; 8,6,1ff.), der während der Christenverfolgung unter Diokletian umkam, das floruit des Quintus Smyrnaeus auf Mitte bis Ende des 3. Jh.s. n. Chr. So schon Hurst/Reverdin/Rudhardt (1984), 47f.; m. E. zu Recht etwas vorsichtiger Kessels/van der Horst (1987), 315f., und Baumbach/Bär (2007), 6f., mit den berechtigten Einwänden, dass es sich bei den Eusebiosstellen nicht jeweils um den gleichen Dorotheos handeln muss, Eusebios auf die Nennung des Quintus verzichtet hätte, der Name Dorotheos in dieser Zeit überhaupt weit verbreitet war und somit auch in der Vision selbst fiktiv sein kann. 21 Vgl. Keydell (1963), 1272f.; Vian I, XIVff. 22 Hier ließen sich Dichter wie Nestor von Laranda, dessen Sohn Peisandros, Soterichos u. a. anführen. Allerdings ist viel verloren, und die Überlieferung der Namen kann dem Zufall geschuldet sein, da Epen eigentlich zu jeder Zeit geschrieben wurden. In der lateinischen Literatur zeigt sich interessanterweise im 3. Jh. n. Chr. eine um vieles markantere Zäsur als in der griechischen. Vgl. D’Ippolito (1976), 6 Anm. 3; Engels/Hofmann (1997), 29ff. Die spätere Datierung ins 4. Jh. von Dillon (1995), 34f., ist kaum haltbar. 23 Zu möglichen Ansatzpunkten hinsichtlich der Sprache, der rhetorischen Praxis, der Wiederaufnahme klassischer Themen sowie der politischen Macht vgl. Baumbach/Bär (2007), 8ff. 24 Der Titel ta; meqΔ ”Omhron bzw. ta; meta; to;n ”Omhron oder oiJ meqΔ ”Omhron lovgoi findet sich nur in einer Handschriftengruppe, in Homerscholien und bei Eustathios; vgl. Vian I, VIIf. u. 12; Baumbach/Bär (2007), 1. 25 Zur Frage, ob Quintus den Kyklos noch kannte, s. u. 26 Vgl. Keydell (1963), 1293; Vian I, XXVI; Schenk (1997); Fornaro (2001), 723; vgl. vor allem Schmidt (1999) mit überzeugenden Argumenten für die obige Gliederung.

Anmerkungen

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XVII

Zu Nachfolge und freiem Umgang im Bereich der Sprache vgl. z. B. Vian (1959 I), 145ff.; dens. I, XLff.; Giangrande (1986); Appel (1993), (1994 I) u. (1994 II). 28 Vgl. Keydell (1963), 1273, u. a. Vgl. Bethe (1910), 327: „eine nach Handbüchern erzählte puerile Fortsetzung der Ilias bis zu Ilions Falle“. 29 Vian, passim, dachte u. a. an eine hellenistische Penthesileia-Darstellung, eine hellenistische Iliupersis, eine hellenistische Thebais und hellenistische Nostoi. 30 Komplizierter wird die Frage noch durch den rätselhaften und viel diskutierten Hinweis des Macrobius (Sat. 5,2,4), jeder Knabe wisse, dass Vergil für das zweite Buch der Aeneis die Darstellung des Peisandros, die die gesamte Zeit umfasse, ad verbum paene transcripserit. Bekannt sind uns Peisandros von Kamiros, der im 6. Jh. v. Chr. Herakleia in 2 Büchern verfasste, ferner Peisandros aus Laranda, der – allerdings erst im 3. Jh. n. Chr. – in 60 Büchern hJrwikai; qeogamivai dichtete, und schließlich ein Mythograph aus hellenistischer Zeit (FGrHist I 16); auf keinen der drei kann die Aussage bei Macrobius zutreffen. Vian (1959 I), 98ff., u. ö., sah daher in Peisandros einen weiteren Dichter, und zwar den Verfasser der uns verlorenen hellenistischen gemeinsamen Quelle für Quintus und Vergil; Keydell (1935) u. (1975 I) ging dagegen schlicht von einer Verwechslung durch Macrobius aus, es habe sich nicht Vergil an Peisandros, sondern dieser an dem lateinischen Epos orientiert. Beide Thesen mögen vereinfachend sein; vielleicht sollte man die Bemerkung des Macrobius auch nicht überbewerten, vor allem wenn man andere Anmerkungen zu ‚Übernahmen‘ Vergils z. B. aus Lucilius und Apollonios Rhodios bedenkt (z. B. Macr. Sat. 5,17,4; Serv. Aen. 10,104). Zur Diskussion vgl. Gärtner (2005), 27f. 31 Diese alten Streitfragen werden bis heute unterschiedlich beantwortet. Zu bedenken ist ferner, dass jeweils einzelne Teile des Kyklos zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten noch gelesen werden konnten; vgl. Baumbach/Bär (2007), 1. Zur Übersicht vgl. Gärtner (2005), 28f. 32 Vgl. Gärtner (2005); James (2007). 33 Vgl. Vian I, XXXVIIf.; Ozbek (2007). 34 Dieser ist nicht nur in den Reden (besonders deutlich natürlich im Redestreit zwischen Aias und Odysseus um die Waffen des Achilleus im 5. Buch) festzumachen, mögen diese auch weniger zahlreich sein als bei Homer, sondern auch in epischen Bauelementen wie etwa den Ekphraseis, den häufigen Gleichnissen und in der Gestaltung der Einzelszenen wie der Gesamtkomposition. Vgl. Vian I, XXXVIIIff.; zum Bezug zur rhetorischen Praxis der Zweiten Sophistik vgl. Baumbach/Bär (2007), 13. 35 Mansur (1940); Fornaro (2001), 723; James (2004), XXVIf.; Boyten (2007). 36 Beim Tod des Priamos sowie dem Opfer der Polyxeine waren freilich durch den Mythos Grenzen gesetzt; vgl. Boyten (2007).

XVIII

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Einleitung

Kakridis (1962), 164ff.; Vian I, XIVff.; Wenglinsky (1999) u. (2002); James (2004), XXVIIff.; Gärtner (2007). 38 Das Machtverhältnis zwischen Zeus und personifizierten Schicksalsmächten lässt Quintus allerdings offen, wobei zu beachten ist, dass entsprechende Aussagen meist den Menschen in den Mund gelegt sind, die ihr Schicksal nicht begreifen können; s. u. zu 13,558ff.; vgl. Gärtner (2007). 39 Vgl. bes. die Darstellung der Arete auf dem Schild des Achilleus (5,49ff.), die Reden des Nestor (z. B. 12,287ff.) sowie den Traum des Neoptolemos, in dem sein Vater Achilleus zur Milde rät (14,185ff.). – Zum unsterblichen Aion vgl. 3,319; 6,586; 12,194. Vgl. Vian I, XVIff.; James (2004), XXVIIIf.; Maciver (2007); Gärtner (2007). 40 Noch zurückhaltender sollte man gegenüber Vermutungen über den Einfluss christlicher Ideen sein (7,87ff.). 41 Vgl. Vian I, XXXVff. 42 Zu den Sentenzen vgl. Maciver (2007), 268ff. 43 Zu Nonnos und zur Visio Dorothei s. o. 44 So z. B. im Ilias-Kommentar des Eustathios (z. B. zu Il. 1,468; 2,814; Od. 8,501; 11,546.592), den Lykophron-Scholien des Tzetzes (Alex. 61.1048) und Tzetzes’ eigenem Gedicht Posthomerica (10.13.282.522.584.597); vgl. Vian I, VII. 45 Zur Überlieferungsgeschichte des Texts vgl. Vian (1959 II); dens. I, XLVff.; James/Lee (2000), 1ff.; Baumbach/Bär (2007), 16f. – Aufschlussreich ist, dass in drei dieser Handschriften der Text zwischen die homerischen Epen gebunden war, – man las die Posthomerica wohl, um die ‚Lücke‘ zu füllen. 46 In der Antike hieß diese Landschaft Calabria, weshalb Quintus aufgrund des Fundorts für über 400 Jahre den Beinamen Calaber erhalten sollte. 47 Matritensis gr. 4566; Matritensis gr. 4686. 48 Vgl. z. B. die Beurteilung durch Daniel Heinsius, Dissertatio zu Nonnos (1610), p. 182 (zum Plot): Quo et optimus poeta Q. Calaber referri potest, solus post Homerum legi dignus; p. 187 (zur Sprache): In Homero enim praeter divinam antiquitatis ideam, mira simplicitas et puritas elucet, quam ut Calaber suavissime expressit, et ad usum accommodavit, ita Nonnus sophistice interpolavit; p. 195 (im Gegensatz zur schlechten Form des Nacheiferns bei Nonnos und mit einem Lob seiner reinen Ausdrucksweise): sed et ubique toto libro eundem kakozhvlw" cum Homero ordinem in certaminibus servavit, quem non sine optimo iudicio Smyrnaeus mutavit. cuius librum qui volet cum Homero et isto comparet. Videbit ubique purissimam et nihil minus quam sesofismevnhn | eJrmhneivan. Solus enim fere inter posteriores pure Graecissat. 49 Eine Übersicht über positive wie negative Urteile bieten Baumbach/Bär (2007), 23ff. 50 Vgl. bes. die neueren Aufsätze in: Baumbach/Bär/Dümmler (2007).

QUINTUS VON SMYRNA DER UNTERGANG TROJAS (POSTHOMERICA) BÜCHER 1–7

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Eu\qΔ uJpo; Phleivwni davmh qeoeivkelo" ”Ektwr kaiv eJ purh; katevdaye kai; ojsteva gai'a kekeuvqei, dh; tovt e Trw'e" e[mimnon ajna; Priavmoio povlha deidiovt e" mevno" hju; qrasuvfrono" Aijakivdao: hjuvtΔ ejni; xulovcoisi bove" blosuroi'o levonto" ejlqevmen oujk ejqevlousin ejnantivai, ajlla; fevbontai ijlhdo;n ptwvssousai ajna; rJwphvia puknav: w}" oi} ajna; ptoliveqron uJpevtresan o[brimon a[ndra, mnhsavmenoi protevrwn oJpovswn ajpo; qumo;n i[aye quvwn ΔIdaivoio peri; procoh'/s i Skamavndrou, hjdΔ o{ssou" feuvgonta" uJpo; mevga tei'co" o[lessen, ”Ektorav qΔ wJ" ejdavmasse kai; ajmfeivrusse povlhi, a[llou" qΔ ou}" ejdavixe diΔ ajkamavtoio qalavssh", oJppovt e dh; ta; prw'ta fevren Trwvessin o[leqron. Tw'n oi{ ge mnhsqevnte" ajna; ptoliveqron e[mimnon: ajmfi; dΔ a[rav sfisi pevnqo" ajnihro;n pepovthto wJ" h[dh stonoventi kataiqomevnh" puri; Troivh". Kai; tovt e Qermwvdonto" ajpΔ eujrupovroio rJeevqrwn h[luqe Penqesivleia qew'n ejpieimevnh ei\do", a[mfw kai; stonovento" ejeldomevnh polevmoio kai; mevgΔ ajleuamevnh stugerh;n kai; ajeikeva fhvmhn, mhv ti" eJo;n kata; dh'mon ejlegceivh/s i calevy h/ ajmfi; kasignhvth", h|" ei{neka pevnqo" a[exen, ÔIppoluvth": th;n gavr rJa katevktane douri; krataiw'/, ouj me;n dhv ti eJkou'sa, tituskomevnh dΔ ejlavfoio: tou[nekΔ a[ra Troivh" ejrikudevo" i{keto gai'an. Pro;" dΔ e[t i oiJ tovde qumo;" ajrhvio" oJrmaivnesken, o[fra kaqhramevnh peri; luvmata lugra; fovnoio smerdaleva" quevessin ΔErinnuva" iJlavsshtai, ai{ oiJ ajdelfeih'" kecolwmevnai aujt ivcΔ e{ponto

Buch 1 Als von dem Peleussohn der gottgleiche Hektor bezwungen war und ihn das Feuer des Scheiterhaufens verzehrt hatte und die Knochen die Erde barg, da blieben nun die Troer in des Priamos Stadt, weil sie die treffliche Kraft des kühnsinnenden Aiakosenkels fürchteten; wie wenn im Gehölz Rinder einem furchtbaren Löwen nicht entgegenlaufen wollen, sondern fliehen und sich scharenweise im dichten Gesträuch verkriechen: so zitterten diese in der Stadt vor dem starken Mann, da sie all derer gedachten, denen er zuvor das Leben entriss, als er wütete rings um die Mündung des idaiischen Skamandros, und all derer, die er auf der Flucht unter der großen Mauer zugrunde richtete, und wie er Hektor bezwang und rings um die Stadt schleifte, und der anderen, die er niedermachte über das unermüdliche Meer hin, als er zu Beginn den Troern Verderben brachte. Derer freilich gedachten diese und blieben in der Stadt. Um sie schwebte also schmerzliches Leid, als ob schon durch jammervolles Feuer Troia in Flammen stünde. Und damals kam von des breitströmenden Thermodon Fluten Penthesileia und hatte an sich die schöne Gestalt von Göttern, aus zwei Gründen, weil sie sich sehnte nach dem jammervollen Krieg und weil sie dem feindseligen und entehrenden Gerede weit auswich, damit nicht irgendeiner in ihrem Volk sie mit Vorwürfen angriffe wegen ihrer Schwester, derentwegen sie Kummer nährte, Hippolyte; die hatte sie nämlich getötet mit starkem Speer, keineswegs nun mit Absicht, sondern als sie auf einen Hirsch zielte; deshalb also kam sie in des ruhmvollen Troia Land. Zudem noch erwog dies ihr kriegerischer Sinn, dass sie, gereinigt von der schlimmen Schmach des Mordes, die grauenvollen Erinyen durch Rauchopfer versöhne, die ihr um der Schwester willen grollten und ihr augenblicklich folgten,

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a[frastoi: kei'nai ga;r ajei; peri; possi;n ajlitrw'n strwfw'ntΔ, oujdev ti e[sti qea;" ajlitovnqΔ uJpaluvxai. Su;n dev oiJ a[llai e{ponto duwvdeka, pa'sai ajgauaiv, pa'sai ejeldovmenai povlemon kai; ajeikeva cavrmhn, ai{ oiJ dmwivde" e[skon ajgakleitaiv per ejou'sai: ajllΔ a[ra pasavwn mevgΔ uJpeivrece Penqesivleia. ÔW" dΔ o{tΔ ajnΔ oujrano;n eujru;n ejn a[strasi di'a selhvnh ejkprevpei ejn pavntessin ajrizhvlh gegaui'a, aijqevro" ajmfiragevnto" uJpo; nefevwn ejridouvpwn, eu\tΔ ajnevmwn eu{dh/s i mevno" mevga lavbron ajevntwn: w}" h{ gΔ ejn pavsh/s i metevprepen ejssumevnh/s in. “EnqΔ a[rΔ e[hn Klonivh Polemou'sav te Dhrinovh te Eujav‹n›drh te kai; ΔAntavndrh kai; di'a Brevmousa hjde; kai; ÔIppoqovh, meta; dΔ ÔArmoqovh kuanw'pi" ΔAlkibivh te kai; ΔAntibrovth kai; Dhrimavceia, th'/" dΔ ejpi; Qermwvdossa mevgΔ e[gcei> kudiovwsa: tovssai a[rΔ ajmfi;" e{ponto dai?froni Penqesileivh/. Oi{h dΔ ajkamavtoio katevrcetai Oujluvmpoio ΔHw;" marmarevoisin ajgallomevnh frevna" i{ppoi" ÔWravwn metΔ ejuplokavmwn, meta; dev sfisi pavsai" ejkprevpei ajglao;n ei\do" ajmwmhvtoi" per ejouvsai": toivh Penqesivleia movlen poti; Trwvion a[stu e[xoco" ejn pavsh/s in ΔAmazovs in. ΔAmfi; de; Trw'e" pavntoqen ejssuvmenoi mevgΔ ejqavmbeon, eu\tΔ ejs ivdonto “Areo" ajkamavtoio baquknhvmida quvgatra eijdomevnhn makavressin, ejpeiv rJav oiJ ajmfi; proswvpw/ a[mfw smerdalevon te kai; ajglao;n ei\do" ojrwvrei, meidivaen ‹dΔ› ejrateinovn, uJpΔ ojfruvs i dΔ iJmerovente" ojfqalmoi; mavrmairon ajlivgkion ajktivnessin, aijdw;" dΔ ajmferuvqhne parhvia, tw'n dΔ ejfuvperqe qespesivh ejpevkeito cavri" kataeimevnh ajlkhvn. Laoi; dΔ ajmfegavnunto kai; ajcnuvmenoi to; pavroiqen: wJ" dΔ oJpovtΔ ajqrhvsante" ajpΔ ou[reo" ajgroiw'tai «Irin ajnegromevnhn ejx eujrupovroio qalavssh", o[mbrou o{tΔ ijscanovwsi qeoudevo", oJppovtΔ ajlwai; h[dh ajpauaivnontai ejeldovmenai Dio;" u{dwr, ojye; dΔ uJphcluvnqh mevga" oujranov", oi} dΔ ejs idovnte"

Buch 1,31–67

unbemerkt; jene halten sich nämlich immer bei den Füßen der Frevler auf, und es ist keineswegs möglich, als Frevelnder den Göttinnen zu entkommen. Mit ihr aber kamen im Gefolge zwölf andere, alle trefflich, alle sehnten sich nach Krieg und grässlichem Kampf; diese waren ihr Dienerinnen, obwohl sie hochberühmt waren; aber alle übertraf nun weit Penthesileia. Wie wenn am weiten Himmel unter den Sternen der göttliche Mond hervorsticht unter allen, hell strahlend, wenn der Äther ringsum hervorbricht hinter den lautdonnernden Gewitterwolken, wenn sich die große Gewalt der heftig wehenden Winde legt: so nun strahlte sie hervor unter allen, die dahinstürmten. Da also war Klonie und Polemusa und Derinoe und Euandre und auch Antandre und die göttliche Bremusa und auch Hippothoe, dazu Harmothoe, die dunkeläugige, und Alkibie und auch Antibrote und Derimacheia, und bei denen Thermodossa, die auf ihren Speer sehr stolz war; so viele also folgten rings um die kampfgesinnte Penthesileia. Wie Eos von dem unerschöpflichen Olympos herabsteigt und sich dabei freut in ihrem Sinn an den glänzenden Pferden zusammen mit den schönlockigen Horen, aber unter all denen strahlt ihre glänzende Schönheit hervor, obwohl sie untadelig sind: so kam Penthesileia zur troischen Stadt, herausragend unter allen Amazonen. Die Troer aber eilten ringsum von allen Seiten und staunten sehr, als sie sahen des unermüdlichen Ares Tochter mit hohen Beinschienen, den glückseligen Göttern gleichend, da ja in ihrem Antlitz zugleich eine schreckliche und eine glänzende Schönheit aufging, sie lächelte lieblich, unter Brauen aber glänzten sehnsuchterweckende Augen wie Strahlen, Scham ließ die Wangen erröten, über denen lag göttliche Anmut, angetan mit Wehrkraft. Das Volk aber freute sich ringsum, auch wenn es zuvor bekümmert war; wie wenn Bauern vom Berge aus sehen, dass Iris sich erhebt aus dem weitbefahrenen Meer, wenn sie sich nach göttlichem Regen sehnen, weil die Gärten schon verdorren und sich des Zeus Wasser wünschen, endlich aber verdunkelt sich der weite Himmel, die aber sehen

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ejsqlo;n sh'mΔ ajnevmoio kai; uJetou' ejggu;" ejovnto" caivrousi‹n›, to; pavroiqen ejpistenavconte" ajrouvrai": w}" a[ra Trwvioi ui|e", o{tΔ e[drakon e[ndoqi pavtrh" deinh;n Penqesivleian ejpi; ptovlemon memaui'an, ghvqeon: ejlpwrh; ga;r o{tΔ ej" frevna" ajndro;" i{khtai ajmfΔ ajgaqou', stonovessan ajmalduvnei kakovthta. Tou[neka kai; Priavmoio novo" poleva stenavconto" kai; mevgΔ ajkhcemevnoio peri; fresi; tutqo;n ijavnqh. ÔW" dΔ o{tΔ ajnh;r ajlaoi's in ejpΔ o[mmasi polla; moghvsa" iJmeivrwn ijdevein iJero;n favo" h] qanevesqai h] povnw/ ijhth'ro" ajmuvmono" hje; qeoi'o o[mmatΔ ajpacluvsanto" i[dh/ favo" hjrigeneivh", ouj me;n o{son to; pavroiqen, o{mw" dΔ a[ra baio;n ijavnqh pollh'" ejk kakovthto", e[cei dΔ e[t i phvmato" a[lgo" aijno;n uJpo; blefavroisi leleimmevnon: w}" a[ra deinh;n uiJo;" Laomevdonto" ejsevdrake Penqesivleian: pau'ron me;n ghvqhse, to; de; plevon eijsevt i paivdwn a[cnutΔ ajpoktamevnwn. “Age dΔ eij" eJa; dwvmatΔ a[nassan, kaiv min profronevw" tiven e[mpedon, eu\t e quvgatra thlovqe nosthvsasan ejeikostw'/ lukavbanti, kaiv oiJ dovrpon e[t euxe paneivdaton, oi|on e[dousi kudavlimoi basilh'e", o{tΔ e[qnea dh/wvsante" daivnuntΔ ejn qalivh/s in ajgallovmenoi peri; nivkh". Dw'ra dev oiJ povre kala; kai; o[lbia, polla; dΔ uJpevsth dwsevmen, h]n Trwvessi dai>zomevnoi" ejpamuvnh/. ’H dΔ a[rΔ uJpevsceto e[rgon o} ou[ pote qnhto;" ejwvlpei, dh/wvsein ΔAcilh'a kai; eujreva lao;n ojlevssein ΔArgeivwn, nh'a" de; puro;" kaquvperqe balevsqai, nhpivh: oujdev ti h[/dh ejummelivhn ΔAcilh'a, o{sson uJpevrtato" h\en ejni; fqishvnori cavrmh/. Th'" dΔ wJ" ou\n ejpavkousen eju;" pavi" ΔHetivwno" ΔAndromavch, mavla toi'a ‹fivlw/› proselevxato qumw'/: ‘«A deilhv, tiv nu tovssa mevga fronevousΔ ajgoreuvei"… Ouj gavr toi sqevno" ejsti;n ajtarbevi Phleivwni mavrnasqΔ, ajlla; soi; w\ka fovnon kai; loigo;n ejfhvsei. Leugalevh, tiv mevmhna" ajna; frevna"… «H nuv toi a[gci

Buch 1,68–103

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das gute Zeichen, dass Wind und Regen nahe sind, und freuen sich, obwohl sie zuvor ihre Felder beklagten: 70 so also freuten sich die troischen Söhne, als sie in ihrer Vaterstadt die gewaltige Penthesileia sahen, die sich nach Krieg sehnte. Wenn nämlich in das Herz des Menschen Hoffnung kommt auf guten Ausgang, vertilgt sie jammervolles Unglück. Deshalb wurde auch des Priamos Sinn ein wenig aufgemuntert, der vieles beklagte 75 und sich sehr betrübte in seinem Herzen. Wie wenn ein Mann, der viel erduldete wegen seiner blinden Augen und sich sehnt, das heilige Licht zu sehen oder zu sterben, entweder durch das Bemühen eines trefflichen Arztes, oder weil ein Gott seine Augen von der Finsternis befreite, das Licht der Morgenröte sieht, zwar nicht so wie zuvor, aber dennoch wird er ein wenig aufgemuntert 80 nach dem großen Elend, er hat aber noch einen schlimmen Schmerz des Leidens an seinen Augen zurückbehalten: so also sah der Sohn des Laomedon die gewaltige Penthesileia; ein wenig freute er sich zwar, mehr aber noch trauerte er um seine erschlagenen Kinder. Aber er führte die Herrscherin in 85 seinen Palast und ehrte sie beständig von Herzen wie eine Tochter, die aus der Ferne heimkehrte im zwanzigsten Jahr, und er ließ ihr ein Mahl richten mit aller Art Speise, wie es ruhmvolle Könige verzehren, wenn sie Völker vernichtet haben 90 und speisen und beim Festschmaus über ihren Sieg frohlocken. Geschenke brachte er ihr, schöne und kostbare, viele aber versprach er, ihr zu geben, wenn sie den gequälten Troern helfe. Die aber versprach eine Tat, die kein Sterblicher jemals erhofft hatte, Achilleus zu töten und das große Volk der Argeier 95 zu vernichten, die Schiffe aber auf ein Feuer zu werfen, die Törichte; aber sie wusste nicht, wie weit überlegen der lanzenkundige Achilleus war im männervernichtenden Kampf. Wie diese nun hörte die treffliche Tochter des Eetion, Andromache, sprach sie gar solches zu ihrem Herzen: 100 „Ach, du Arme, was sagst du hochmütig so große Dinge? Keineswegs nämlich hast du die Kraft, gegen den unerschrockenen Peleussohn zu kämpfen, sondern schnell wird er dir Tod und Verderben bringen. Du Elende, was rast du in deinem Sinn? Wahrlich, nahe bei dir

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e{sthke‹n› Qanavtoio tevlo" kai; Daivmono" Ai\sa. ”Ektwr ga;r sevo pollo;n uJpevrtero" e[pleto douriv: ajllΔ ejdavmh kraterov" per ejwvn, mevga dΔ h[kace Trw'a" oi{ eJ qeo;n w}" pavnte" ajna; ptovlin eijsorovwnto: kaiv moi e[hn mevga ku'do" ijdΔ ajntiqevoi" tokevessi zwo;" ejwvn. ÔW" ei[ me cuth; kata; gai'a kekeuvqei, privn sfe diΔ ajnqerew'no" uJpΔ e[gcei> qumo;n ojlevssai. Nu'n dΔ a[rΔ ajavspeton a[lgo" ojizurw'" ejsavqrhsa, kei'non o{tΔ ajmfi; povlha podwvkee" ei[ruon i{ppoi ajrgalevw" ΔAcilh'o", o{ mΔ ajnevro" eu\nin e[qhke kouridivou, tov moi aijno;n a[co" pevlei h[mata pavnta.’ ’W" favqΔ eJo;n kata; qumo;n ejuvsfuro" ΔHetiwvnh mnhsamevnh povs io": mavla ga;r mevga pevnqo" ajevxei ajndro;" ajpofqimevnoio saovfrosi qhlutevrh/s in. ΔHevlio" de; qoh'/s in eJlissovmeno" peri; divnh/" duvsetΔ ej" ΔWkeanoi'o baqu;n rJovon, h[nuto dΔ hjwv". Kaiv rJΔ o{t e dh; pauvsanto potou' daitov" ‹tΔ› ejrateinh'", dh; tovt e pou dmwai; stovresan qumhvrea levktra ejn Priavmoio dovmoisi qrasuvfroni Penqesileivh/. ’H de; kiou'sΔ eu{desken, u{pno" dev oiJ o[ssΔ ejkavluye nhvdumo" ajmfipeswvn. Movle dΔ aijqevro" ejx uJpavtoio Pallavdo" ejnnesivh/s i mevno" dolovento" ΔOneivrou, o{ppw" min leuvssousa kako;n Trwvessi gevnhtai oi| tΔ aujth'/, memaui'a poti; ptolevmoio favlagga". Kai; ta; me;n w}" w{rmaine dai?frwn Tritogevneia: th'/ dΔ a[ra lugro;" “Oneiro" ejfivstato patri; ejoikwv", kaiv min ejpotruvneske podavrkeo" a[ntΔ ΔAcilh'o" qarsalevw" mavrnasqai ejnantivon. ’H dΔ ajivousa ghvqeen ejn fresi; pavmpan: ojivsato ga;r mevga e[rgon ejktelevein aujth'mar ajna; movqon ojkruoventa, nhpivh, h{ rJΔ ejpivqhsen ojizurw'/ per ΔOneivrw/ eJsperivw/, o}" fu'la polutlhvtwn ajnqrwvpwn qevlgei ejni; lecevessin a[dhn ejpikevrtoma bavzwn, o{" min a[rΔ ejxapavfhsen ejpotruvnwn ponevesqai.

Buch 1,104–137

steht nun des Todes Erfüllung und Aisa, das göttlich verhängte Geschick. Hektor nämlich war viel besser als du mit seinem Speer; aber er wurde bezwungen, obwohl er stark war, und brachte den Troern großes Leid, die ihn alle wie einen Gott ansahen in der Stadt. Und für mich bedeutete er Ruhm und für die gottgleichen Eltern, solange er lebte. Oh wenn mich doch aufgeschüttete Erde bedeckt hätte, bevor er, durch die Kehle von dem Speer getroffen, das Leben verlor! Nun aber erblickte ich jammervoll unsagbares Leid, als jenen um die Stadt die fußschnellen Pferde des Achilleus schrecklich schleiften, der mich meines ehelichen Mannes beraubte, was mir schlimmes Leid ist alle Tage.“ So sprach in ihrem Herzen die Tochter des Eetion mit schönen Fesseln, ihres Mannes gedenkend; denn großes Leid erwächst, wenn der Gatte verstirbt, den sittsamen Frauen. Helios aber drehte sich in schnellen Wirbeln und tauchte in des Okeanos tiefen Fluss, das Licht aber schwand. Und als sie nun beendet hatten Trank und liebliche Speise, da breiteten also Dienerinnen behagliche Betten aus in des Priamos Palast für die kühnsinnende Penthesileia. Die ging und schlief, Schlaf sank um sie und schloss ihr die Augen, der erquickende. Es kam aber hoch oben aus dem Äther auf der Pallas Geheiß hin die Macht eines listenreichen Traumes, damit jene, nachdem sie ihn sah, zum Unheil werde für die Troer und für sich selbst, da sie nach des Krieges Schlachtreihen verlangte. Und das hatte so im Sinn die verständige Tritogeneia; zu jener aber trat also hin der unheilvolle Traum, ihrem Vater gleichend, und trieb sie an, gegen den fußschnellen Achilleus kühn von Angesicht zu Angesicht zu kämpfen. Die aber hörte es und freute sich in ihrem Herzen ganz und gar. Sie glaubte nämlich, eine große Tat auszuführen an diesem Tag im schauerlichen Schlachtgetümmel, die Törichte, die doch dem jammerbringenden Traum früh in der Nacht vertraute, der die Stämme der vielleidenden Menschen verblendet in ihren Betten, genug Spottendes schwatzend; der täuschte sie also und trieb sie zu mühevollem Handeln.

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ΔAllΔ o{t e dhv rJΔ ejpovrouse rJodovsfuro" ΔHrigevneia, dh; tovt e Penqesivleia mevgΔ ejnqemevnh fresi; kavrto" ejx eujnh'" ajnevpalto kai; ajmfΔ w[moisin e[dune teuvcea daidaloventa, tav oiJ qeo;" w[pasen “Arh". Prw'ta me;n a]r knhvmh/s in ejpΔ ajrgufevh/s in e[qhke knhmi'da" cruseva" ai{ oiJ e[san eu\ ajrarui'ai: e{ssato dΔ au\ qwvrhka panaivolon: ajmfi; dΔ a[rΔ w[moi" qhvkato kudiovwsa mevga xivfo" w|/ peri; pavnth/ kouleo;" eu\ h[skhto diΔ ajrguvrou hjdΔ ejlevfanto": a]n dΔ e[qetΔ ajspivda di'an ajlivgkion a[ntugi mhvnh", h{ qΔ uJpe;r ΔWkeanoi'o baqurrovou ajntevllh/s in h{misu peplhqui'a perignavmptoisi keraivh/": toivh marmaivresken ‹aj›avspeton: ajmfi; de; krati; qh'ke kovrun komovwsan ejqeivrh/s i‹n› crusevh/s in. ’W" h} me;n moroventa peri; croi÷ qhvkato teuvch: ajsteroph'/ dΔ ajtavlanto" ejeivdeto, th;n ajpΔ ΔOluvmpou ej" gai'an proi?hsi Dio;" mevno" ajkamavtoio deiknu;" ajnqrwvpoisi mevno" baruhcevo" o[mbrou hje; polurroivzwn ajnevmwn a[llhkton ijwhvn. Aujt ivka dΔ ejgkonevousa diΔ ejk megavroio nevesqai doiou;" ei{letΔ a[konta" uJpΔ ajspivda, dexiterh'/ de; ajmfivt upon bouplh'ga tovn oiJ “Eri" w[pase deinh; qumobovrou polevmoio pelwvrion e[mmenai a[lkar. Tw'/ ejpikagcalovwsa tavcΔ h[luqen e[ktoqi puvrgwn Trw'a" ejpotruvnousa mavchn ej" kudiavneiran ejlqevmenai: ‹t›oi; dΔ w\ka sunagrovmenoi pepivqonto a[ndre" ajristh'e", kaiv per pavro" oujk ejqevlonte" sthvmenai a[ntΔ ΔAcilh'o": o} ga;r peridavmnato pavnta". ’H dΔ a[ra kudiavasken ajavsceton: e{zeto dΔ i{ppw/ kalw'/ tΔ wjkutavtw/ te tovn oiJ a[loco" Borevao w[pasen ΔWreivq uia pavro" Qrhv/khn de; kiouvsh/ xeivnion, o{" te qoh'/s i metevprepen ÔArpuivh/s i: tw'/ rJa tovqΔ eJzomevnh livpen a[steo" aijpa; mevlaqra ejsqlh; Penqesivleia: lugrai; dev min ojtruvneskon Kh're" oJmw'" prwvthn te kai; uJstativhn ejpi; dh'rin ejlqevmen. ΔAmfi; de; Trw'e" ajnosthvtoisi povdessi

Buch 1,138–173

Aber als die rosenfesslige Erigeneia herbeieilte, da sprang nun Penthesileia mit großer Stärke in ihrem Herzen auf von dem Lager und legte um ihre Schultern kunstvolle Waffen, die ihr der göttliche Ares gegeben hatte. Zuerst fügte sie an die silberweiß schimmernden Waden goldene Beinschienen, die ihr gut passten. Dann zog sie ihren hellglänzenden Brustpanzer an; rings um die Schultern hängte sie stolz das große Schwert, um welches überall die Scheide sehr kunstvoll gefertigt war aus Silber und Elfenbein; sie nahm ihren göttlichen Schild auf, gleichend dem Rund des Mondes, der über dem tieffließenden Okeanos aufgeht, zur Hälfte voll, mit seinen gekrümmten Hörnern: so strahlte er unsagbar; auf den Kopf aber setzte den Helm sie, prunkend mit goldener Mähne. So legte diese die kunstvollen Waffen an ihren Körper. Einem Blitz erschien sie ähnlich, den vom Olympos auf die Erde die Gewalt des unermüdlichen Zeus schleudert, den Menschen die Gewalt des schwertönenden Regens zeigend und der heftigrauschenden Winde unaufhörliches Brausen. Augenblicklich lief sie eilends durch den Saal hinaus und nahm unter ihren Schild zwei Speere, mit der Rechten aber die zweischneidige Doppelaxt, die ihr die schreckliche Eris mitgegeben hatte, damit die im lebenverzehrenden Krieg ein gewaltiger Schutz sei. Darüber jubelte sie und lief schnell aus der Burgmauer. Die Troer trieb sie an, in die männerehrende Schlacht zu gehen. Die besten Männer versammelten sich schnell und leisteten ihr Folge, obwohl sie zuvor Achilleus nicht hatten gegenübertreten wollen. Der besiegte nämlich alle ringsum. Die aber brüstete sich unbändig; sie saß auf ihrem Pferd, dem schönen und sehr schnellen, das ihr die Gemahlin des Boreas geschenkt hatte, Oreithyia, als sie zuvor nach Thrakien kam, als Gastgeschenk; das übertraf die schnellen Harpyien; auf diesem saß sie da und verließ die hohen Häuser der Stadt, die edle Penthesileia. Schlimme Keren aber trieben sie, in den zugleich ersten und letzten Kampf zu gehen. Ringsum aber folgten auf Füßen, die nie mehr zurückkehren sollten,

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polloi; e{pontΔ ejpi; dh'rin ajnaideva tlhvmoni kouvrh/ ijladovn, hjuvt e mh'la meta; ktivlon, o{" qΔ a{ma pavntwn nisomevnwn proqevh/s i dahmosuvnh/s i nomh'o": w}" a[ra th'/ gΔ ejfevponto bivh/ mevga maimwvwnte" Trw'e" ejusqeneve" kai; ΔAmazovne" ojbrimovq umoi. ’H dΔ oi{h Tritwniv", o{tΔ h[luqen a[nta Gigavntwn, h] “Eri" ejgrekuvdoimo" ajna; strato;n ajivssousa, toivh ejni; Trwvessi qoh; pevle Penqesivleia. Kai; tovt e dh; Kronivwni polutlhvtou" ajnaeivra" cei'ra" Laomevdonto" eju;" govno" ajfneioi'o eu[cetΔ ej" iJero;n hju; tetrammevno" ΔIdaivoio Zhno;" o}" “Ilion aije;n eJoi'" ejpidevrketai o[ssoi": ‘Klu'qi, pavt er, kai; lao;n ΔAcai‹i›ko;n h[mati tw'/de do;" pesevein uJpo; cersi;n ΔArhi‹av›do" basileivh", kai; dhv min palivnorson ejmo;n poti; dw'ma savwson aJzovmeno" teo;n ui|a pelwvrion o[brimon “Arhn aujthvn qΔ, ou{nekΔ e[oiken ejpouranivh/s i qeh'/s in ejkpavglw" kai; sei'o qeou' gevno" ejsti; genevqlh". Ai[dessai dΔ ejmo;n h\tor, ejpei; kaka; polla; tevtlhka paivdwn ojllumevnwn ou{" moi peri; Kh're" e[maryan ΔArgeivwn palavmh/s i kata; stovma dhioth'to": ai[deo dΔ, ‹e{›w" e[t i pau'roi ajfΔ ai{matov" eijmen ajgauou' Dardavnou, ‹e{›w" ajdavikto" e[t i ptovli", o[fra kai; hJmei'" ejk fovnou ajrgalevoio kai; “Areo" ajmpneuvswmen.’ «H rJa mevgΔ eujcovmeno". Tw'/ dΔ aijeto;" ojxu; keklhgw;" h[dh ajpopneivousan e[cwn ojnuvcessi pevleian ejssumevnw" oi[mhsen ajristerov": ajmfi; de; qumw'/ tavrbhse‹n› Priavmoio novo", favto dΔ oujkevtΔ ajqrhvsein zwh;n Penqesivleian ajpo; ptolevmoio kiou'san. Kai; to; me;n w}" h[mellon ejthvt umon h[mati keivnw/ Kh're" uJpektelevein: o} dΔ a[rΔ a[cnuto qumo;n ejagwv". ΔArgei'oi dΔ ajpavneuqen ejqavmbeon, eu\tΔ ejs ivdonto Trw'a" ejpessumevnou" kai; ΔArhivda Penqesivleian, tou;" me;n dh; qhvressin ejoikovta", oi{ tΔ ejn o[ressi poivmnh/" eijropovkoisi fovnon stonoventa fevrousi, th;n de; puro;" rJiph'/ ejnalivgkion, h{ tΔ ejpi; qavmnoi" maivnetai ajzalevoisin ejpeigomevnou ajnevmoio. Kaiv ti" a{mΔ ajgromevnoisin e[po" poti; toi'on e[eipe:

Buch 1,174–211

viele Troer in den schonungslosen Kampf dem kühnen Mädchen in Scharen, wie Schafe hinter einem Widder, der, wenn alle zusammen gehen, vorausläuft unter der klugen Leitung des Hirten: so folgten der nun voll großer Kampfbegier die kräftigen Troer und die starkmütigen Amazonen. Die aber war wie die Tritonis, als sie den Giganten gegenübertrat, oder die tumulterregende Eris, wenn sie durch ein Heer stürmt: so war unter den Troern die schnelle Penthesileia. Und damals erhob also zum Kronossohn seine vielgeprüften Hände der edle Spross des reichen Laomedon und betete, zum edlen Heiligtum des idaiischen Zeus gewandt, der mit seinen Augen immer auf Ilion blickt: „Höre, oh Vater, und gib, dass das achaiische Volk an diesem Tage fällt unter den Händen der königlichen Arestochter, und führe sie dann wiederum heil in mein Haus zurück, indem du deinem Sohn Ehre erweist, dem gewaltigen, starken Ares, und ihr selbst, da sie den himmlischen Göttinnen erstaunlich gleicht und von deinem göttlichen Geschlecht ihre Abstammung hat. Nimm Rücksicht auf mein Herz, weil ich viel Unheil erlitten habe, da meine Söhne umkamen, die mir die Keren ringsum wegrafften durch der Argeier Hände in der Schlachtfront. Nimm Rücksicht, solange noch wir wenigen vom Blute des ruhmreichen Dardanos da sind, solange die Stadt noch nicht zerstört ist, damit auch wir vom schlimmen Mord und Krieg aufatmen können.“ So sprach er nun heftig bittend. Aber ein Adler, schrill schreiend, der in seinen Klauen eine schon sterbende Taube hielt, flog ihm stürmisch zur Linken hin; in seinem Innersten erschrak des Priamos Sinn, und er glaubte, Penthesileia nicht mehr lebend aus dem Kampf zurückkehren zu sehen. Und dies sollten so als wahr erweisen an jenem Tage die Keren; der aber litt mit gebrochenem Herzen. Die Argeier aber staunten aus der Ferne, als sie sahen, wie die Troer heranstürmten und die Tochter des Ares, Penthesileia: Jene glichen wahrlich wilden Tieren, die in den Bergen den wolligen Schafherden jammervollen Tod bringen, die aber ähnelte dem Sturm des Feuers, der in dürren Büschen wütet, wenn der Wind drängt. Und es sprach, während sie sich versammelten, mancher eine solches Wort:

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‘Tiv" dh; Trw'a" a[geire meqΔ ”Ektora dh/wqevnta, ou}" favmen oujkevt i nw'in uJpantiavsein memaw'ta"… Nu'n dΔ a[far ajivssousi lilaiovmenoi mevga cavrmh". Kaiv nuv ti" ejn mevssoisin ejpotruvnei ponevesqai: faivh" ken qeo;n e[mmen, ejpei; mevga mhvdetai e[rgon. ΔAllΔ a[ge, qavrso" a[aton ejni; stevrnoisi balovnte" ajlkh'" mnhswvmesqa dai?frono": oujde; ga;r hJmei'" novsfi qew'n Trwvessi machsovmeqΔ h[mati tw'/de.’ ’W" favto: toi; de; faeina; peri; sfivs i teuvcea qevnte" nhw'n ejxecevonto mevno" kataeimevnoi w[moi". Su;n dΔ e[balon qhvressin ejoikovt e" wjmobovroisi dh'rin ej" aiJmatovessan, oJmou' dΔ e[con e[ntea kalav, e[gcea kai; qwvrhka" ejusqeneva" te boeiva" kai; kovruqa" briarav": e{t ero" dΔ eJt evrou crova calkw'/ tuvpton ajnhlegevw", to; dΔ ejreuvqeto Trwvion ou\da". “EnqΔ e{le Penqesivleia Molivona Persivnoovn te Ei[lissovn te kai; ΔAntivqeon kai; ajghvnora Levrnon ”Ippalmovn te kai; AiJmonivdhn kraterovn tΔ ΔElavs ippon. Dhrinovh dΔ e{le Laogovnon, Klonivh de; Mevnippon o{" rJa pavro" Fulavkhqen ejfevspeto Prwtesilavw/, o{ppw" ken Trwvessin ejusqenevessi mavcoito. Tou' dΔ a[rΔ ajpofqimevnoio Podavrkei> qumo;" ojrivnqh ΔIfiklhiavdh/: to;n ga;r mevga fivlaqΔ eJtaivrwn. Ai\ya dΔ o{ gΔ ajntiqevhn Klonivhn bavle: th'" de; dia; pro; h\lqe dovru stibaro;n kata; nhduvo", ejk dev oiJ w\ka douri; cuvqh mevlan ai|ma, sunevspeto dΔ e[gkata pavnta. Th'" dΔ a[ra Penqesivleia colwvsato, kaiv rJa Podavrkea ou[tasen ej" muw'na pacu;n perimhvkei> douri; ceiro;" dexiterh'", dia; de; flevba" aiJmatoevssa" kevrse, mevlan dev oiJ ai|ma diΔ e{lkeo" oujtamevnoio e[blusen ejssumevnw": o} dΔ a[ra stenavcwn ajpovrousen eijsopivsw, mavla gavr oiJ ejdavmnato qumo;n ajnivh. Tou' dΔ a[rΔ ajpessumevnoio poqh; Fulavkessin ejt uvcqh a[speto": o}‹"› dΔ a[ra baio;n ajpo; ptolevmoio liasqei;" kavtqane karpalivmw" sfetevrwn ejn cersi;n eJtaivrwn. ΔIdomeneu;" de; Brevmousan ejnhvrato douvrati makrw'/ dexitero;n para; mazovn, a[far dev oiJ h\tor e[lusen. ’H dΔ e[pesen melivh/ ejnalivgkio", h{n tΔ ejn o[ressi

Buch 1,212–249

„Wer hat nun die Troer versammelt, nachdem Hektor getötet wurde? Wir dachten, dass sie uns nicht mehr stürmisch gegenüberträten. Nun aber drängen sie sogleich heran und sehnen sich sehr nach der Schlacht. Und jetzt treibt einer in ihrer Mitte sie an, sich abzumühen; du dürftest ihn wohl für einen Gott halten, da er auf eine große Tat sinnt. Aber auf, lasst uns unbesiegbaren Mut in unsere Brust legen und unserer kühnen Stärke gedenken! Auch wir werden nämlich nicht ohne die Götter gegen die Troer kämpfen an diesem Tage.“ So sprach man. Die aber legten sich die glänzenden Waffen um und strömten aus den Schiffen, mit Kraft umhüllt an den Schultern. Sie stießen zusammen, fleischfressenden Tieren gleichend, zum blutigen Kampf und hielten nahe beieinander ihre schönen Waffen, Speere und Panzer und starke Lederschilde und schwere Helme; der eine schlug des anderen Körper mit dem Erz rücksichtslos, aber es färbte sich rot die troische Erde. Da tötete Penthesileia den Molion und den Persinoos und Eilissos und auch Antitheos und den mannhaften Lernos und Hippalmos und Haimonides und den starken Elasippos. Derinoe aber tötete Laogonos, Klonie den Menippos, der ja zuvor aus Phylake dem Protesilaos gefolgt war, um mit den starken Troern zu kämpfen. Als der nun starb, erregte sich dem Podakres das Herz, dem Sohn des Iphikles; den nämlich hatte er unter seinen Freunden sehr geliebt. Sofort traf der die gottgleiche Klonie; die aber durchbohrte der starke Speer durch ihren Unterleib, und mit dem Speer ergoss sich ihr schnell das schwarze Blut, und es folgten alle Eingeweide. Um die zürnte folglich Penthesileia, und den Podakres verletzte sie am kräftigen Muskel des rechten Armes mit dem überaus langen Speer und durch die blutreichen Adern schnitt sie, dem aber strömte heftig schwarzes Blut aus der geschlagenen Wunde; er stöhnte und sprang zurück, denn sehr überwältigte seine Lebenskraft die Qual. Als der nun fortstürzte, traf die Phylaker unendliche Sehnsucht nach ihm; der also wich ein wenig vom Kampf zurück und starb sofort in den Armen seiner Gefährten. Idomeneus aber traf Bremusa tödlich mit dem langen Speer bei der rechten Brust; der aber nahm er sofort das Leben. Die fiel wie eine Esche, die in den Bergen

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dourotovmoi tevmnousin uJpeivrocon, h} dΔ ajlegeino;n rJoi'zon oJmw'" kai; dou'pon ejreipomevnh proi?hsin: w}" h} ajnoimwvxasa pevsen, th'" dΔ a{yea pavnta lu'se movro", yuch; dΔ ejmivgh poluaevs in au[rai". Eujavndrhn dΔ a[ra Mhriovnh" ijde; Qermwvdossan ei|len ejpessumevna" ojloh;n ajna; dhioth'ta, th'/ me;n a[rΔ ej" kradivhn ejlavsa" dovru, th'/ dΔ uJpo; nhdu;n favsganon ejgcrivmya": ta;" dΔ ejssumevnw" livpen h\tor. Dhrinovhn dΔ ejdavmassen ΔOilevo" o[brimo" uiJo;" e[gcei> ojkrioventi dia; klhi'da tuchvsa". ΔAlkibivh" dΔ a[ra Tudeivdh" kai; Dhrimaceivh" a[mfw kra'tΔ ajpevkoye su;n aujcevs in a[cri" ejpΔ w[moi" a[ori leugalevw/: tai; dΔ hjuvt e povrtie" a[mfw kavppeson, a{" tΔ aijzho;" a[far yuch'" ajpamevrsh/ kovya" aujcenivou" stibarw'/ bouplh'gi tevnonta": w}" ai} Tudeivdao pevson palavmh/s i damei'sai Trwvwn a]m pedivon sfetevrwn ajpo; novsfi karhvnwn. Th'/s i dΔ ejpi; Sqevnelo" kratero;n katevpefne Kavbeiron o}" kiven ejk Shstoi'o lilaiovmeno" polemivzein ΔArgeivoi", oujdΔ au\t i" eJh;n nosthvsato pavtrhn. Tou' de; Pavri" kradivhn ejcolwvsato dh/wqevnto" kaiv rJΔ e[bale Sqenevloio katantivon: oujdΔ a[ra tovn ge ou[tasen ejldovmenov" per, ajpeplavgcqh ga;r ojisto;" a[llh/, o{ph/ min Kh're" ajmeivlicoi ijq uvneskon: ktei'ne dΔ a[rΔ ejssumevnw" Eujhvnora calkeomivtrhn o{" rJΔ ejk Doulicivoio kiven Trwvessi mavcesqai. Tou' dΔ a[rΔ ajpofqimevnoio pavi" Fulh'o" ajgauou' wjrivnqh: mavla dΔ w\ka, levwn w}" pwvesi mhvlwn, e[nqore: toi; dΔ a{ma pavnte" uJpevtresan o[brimon a[ndra. Ktei'ne ga;r ΔItumonh'a kai; ÔIppasivdhn ΔAgevlaon oi{ rJΔ ajpo; Milhvtoio fevron Danaoi's in oJmoklh;n Navsth/ uJpΔ ajntiqevw/ kai; uJpΔ ΔAmfimavcw/ megaquvmw/, oi} Mukavlhn ejnevmonto Lavtmoiov te leuka; kavrhna Bravgcou tΔ a[gkea makra; kai; hjioventa Pavnormon Maiavndrou te rJeveqra baqurrovou, o{" rJΔ ejpi; gai'an Karw'n ajmpelovessan ajpo; Frugivh" polumhvlou

Buch 1,250–285

Holzfäller schlagen, eine hochragende, die in ihrem Sturz zugleich ein schmerzliches Sausen und einen dumpfen Schlag ertönen lässt: so fiel die aufstöhnend, all ihre Glieder aber löste der Tod, die Seele mischte sich mit den vielwehenden Lüften. Meriones tötete nun Euandre und Thermodossa, als sie heranstürmten in der unheilvollen Schlacht. Jener schleuderte er ins Herz seinen Speer, dieser trieb er das Schwert in den Unterleib. Die verließ schnell das Leben. Derione besiegte der starke Sohn des Oileus, mit dem scharfen Speer traf er sie am Schlüsselbein. Alkibias aber und Derimacheias Haupt schlug der Tydeussohn ab, beide, mitsamt dem Nacken bis ganz zu den Schultern mit dem verderbenbringenden Schwert; die fielen beide nieder wie Kälber, die ein rüstiger Mann schnell des Lebens beraubt, nachdem er die Nackensehnen mit der starken Axt durchschlug. So fielen die, besiegt von des Tydeussohnes Händen, in der Troer Ebene, getrennt von ihren Häuptern. Nahe bei diesen tötete Sthenelos den starken Kabeiros, der aus Sestos kam, voll Verlangen zu kämpfen gegen die Argeier, doch er kehrte nicht wieder in seine Heimat zurück. Es zürnte aber Paris in seinem Herzen, als der tot war, und er zielte daher gegen Sthenelos. Aber den nun verletzte er nicht, obwohl er es wünschte, abgelenkt wurde nämlich der Pfeil anderswohin, wo ihn die Keren, die unerbittlichen, hinlenkten, er tötete also rasch Euenor, den erzgegürteten, der aus Dulichion kam, mit den Troern zu kämpfen. Durch dessen Tod wurde der Sohn des edlen Phyleus aufgereizt. Sehr schnell, wie ein Löwe auf Schafherden, stürzte er los; die aber wichen alle zusammen zurück vor dem starken Mann. Er tötete nämlich den Itymoneus und den Hippasossohn Agelaos, die aus Milet den Danaern Kriegsdrohung brachten unter der Führung des gottgleichen Nastes und des hochgemuten Amphimachos, die Mykale bewohnten und die weißen Gipfel des Latmos und des Branchos lange Schluchten und den hochufrigen Panormos und den Strom des tieffließenden Maiandros, der in das Land der Karer, das weinreiche, von Phrygien, dem herdenreichen,

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ei\s i polugnavmptoisin eJlissovmeno" procoh'/s i. Kai; tou;" me;n katevpefne Mevgh" ejn dhioth't i: a[llou" dΔ au\tΔ ejdavmassen o{sou" kivce douri; kelainw'/: ejn gavr oiJ stevrnoisi qravso" bavle Tritogevneia, o[frav ke dusmenevessin ojlevqrion h\mar ejfeivh. Drhsai'on dΔ ejdavmassen ajrhivfilo" Polupoivth" to;n tevke di'a Nevaira perivfroni Qeiodavmanti micqei'sΔ ejn lecevessin uJpai; Sipuvlw/ nifoventi, h|ci qeoi; Niovbhn la'an qevsan, h|" e[t i davkru poulu; mavla stufelh'" kataleivbetai uJyovqe pevtrh", kaiv oiJ sustonacou's i rJoai; poluhcevo" ”Ermou kai; korufai; Sipuvlou perimhvkee" w|n kaquvperqen ejcqrh; mhlonovmoisin ajei; peripevptatΔ ojmivclh: h} de; pevlei mevga qau'ma paressumevnoisi brotoi's in, ou{nekΔ e[oike gunaiki; polustovnw/ h{ tΔ ejpi; lugrw'/ pevnqei> muromevnh mavla muriva davkrua ceuvei: kai; to; me;n ajtrekevw" fh;/" e[mmenai, oJppovtΔ a[rΔ aujth;n thlovqen ajqrhvseia": ejph;n dev oiJ ejggu;" i{khai, faivnetai aijphvessa pevtrh Sipuvloiov tΔ ajporrwvx. ΔAllΔ h} me;n makavrwn ojloo;n covlon ejktelevousa muvretai ejn pevtrh/s in e[tΔ ajcnumevnh/ eijkui'a. “Alloi dΔ ajmfΔ a[lloisi fovnon kai; kh'rΔ ejt ivqento ajrgalevon. Deino;" ga;r ejnestrwfa'to Kudoimo;" laoi'" ejn mevssoisin: ajtarthro;n dev oiJ a[gci eiJsthvkei Qanavtoio tevlo": peri; dev sfisi Kh're" leugalevai strwfw'nto fovnon stonoventa fevrousai. Pollw'n dΔ ejn konivh/s i luvqh kevar h[mati keivnw/ Trwvwn tΔ ΔArgeivwn te, polu;" dΔ ajlalhto;" ojrwvrei. Ouj gavr pw" ajpevlhge mevno" mevga Penqesileivh", ajllΔ w{" tiv" te bovessi katΔ ou[rea makra; levaina ejnqovrh/ ajivxasa baquskopevlou dia; bhvssh" ai{mato" iJmeivrousa, tov oiJ mavla qumo;n ijaivnei: w}" th'mo" Danaoi's in ΔArhia;" e[nqore kouvrh. Oi} dΔ ojpivsw cavzonto teqhpovta qumo;n e[conte": h} dΔ e{petΔ hjuvt e ku'ma barugdouvpoio qalavssh" nhvesin wjkeivh/s in, o{qΔ iJstiva leuka; petavssh/ ou\ro" ejpeigovmeno", boovwsi de; pavntoqen a[krai povntou ejreugomevnoio poti; cqono;" hj/ovna makrhvn. ’W" h{ gΔ eJspomevnh Danaw'n ejdavize favlagga":

Buch 1,286–324

kommt, sich in vielgewundenen Mündungen schlängelnd. Und die nun tötete Meges in der Schlacht; alle anderen wiederum erschlug er, die er traf mit dem dunklen Speer. Ihm gab nämlich Mut in die Brust die Tritogeneia, damit er seinen Feinden ihren Todestag brächte. Dresaios bezwang der aresgeliebte Polypoites, den gebar die göttliche Neaira dem klugen Theiodamas, nachdem sie sich verband mit ihm auf dem Lager unter dem schneereichen Sipylos, wo die Götter Niobe zu Stein machten, deren viele Tränen noch oben vom schroffen Stein heftig herabtropfen, und mit ihr stöhnen die Fluten des vieltönenden Hermos und die überaus hohen Gipfel des Sipylos, über denen immer ein den Schäfern verhasster Nebel schwebt. Die aber ist ein großes Wunder für die Menschen, wenn sie vorbeieilen, weil sie einer lautklagenden Frau gleicht, die in schlimmem Leid weinend unzählige Tränen vergießt. Und man meint, dass es wirklich so ist, wenn man sie von Ferne erblickt; wenn man aber nahe herankommt, erscheint sie als steiler Fels und Gesteinsabbruch des Sipylos. Aber die büßt nun ab der glückseligen Götter vernichtenden Groll und weint zwischen den Felsen, einer noch Leidenden gleichend. Einer brachte ringsum dem anderen Tod und schlimmes Geschick. Denn der gewaltige Tumult trieb sich um mitten unter den Kriegsscharen; das rücksichtslose Lebensende stand nahe bei ihm; um sie aber hielten sich auf die elenden Keren, jammervollen Tod bringend. Vieler Herz aber wurde im Staub vernichtet an jenem Tag, von Troern und Argeiern, viel Kriegsgeschrei erhob sich. Denn die große Kraft Penthesileias ließ gar nicht nach, sondern wie in den hohen Bergen eine Löwin durch eine steilfelsige Schlucht stürmt und sich auf Rinder stürzt voll Verlangen nach Blut, das ihr Herz sehr erfreut: so stürzte damals auf die Danaer die Tochter des Ares. Die aber wichen zurück, betäubt in ihrem Sinn. Die folgte wie eine Woge des lautdonnernden Meeres den schnellen Schiffen, wenn die weißen Segel der drängende Wind ausbreitet und von allen Seiten die Klippen dröhnen, wenn das Meer sich bricht am langen Ufer des Landes: so folgte sie also und erschlug der Danaer Heerscharen.

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kaiv sfin ejphpeivlhse mevga fresi; kudiovwsa: ‘«W kuvne", oi} Priavmoio kakh;n ajpotivsete lwvbhn shvmeron. Ouj gavr pwv ti" ejmo;n sqevno" ejxupaluvxa" cavrma fivloi" tokevessi kai; uiJavs in hjdΔ ajlovcoisin e[ssetai: oijwnoi'" de; bovs i" kai; qhrsi; qanovnte" keivsesqΔ, oujdev ti tuvmbo" ejfΔ uJmeva" i{xetai ai[h". Ph'/ nu'n Tudeivdao bivh, ph'/ dΔ Aijakivdao, pou' de; kai; Ai[anto"… Tou;" ga;r favt i" e[mmen ajrivstou": ajllΔ ejmoi; ouj tlhvsontai ejnantiva dhriavasqai, mhv sfin ajpo; melevwn yuca;" fqimevnoisi pelavssw.’ «H rJa kai; ΔArgeivoisi mevga fronevousΔ ejnovrouse, Khri; bivhn eijkui'a. Polu;n dΔ uJpedavmnato laovn, a[llote me;n bouplh'gi baqustovmw/, a[llote dΔ au\t e pavllousΔ ojxu;n a[konta: fevren dev oiJ aijovlo" i{ppo" ijodovkhn kai; tovxon ajmeivlicon, ei[ pou a[rΔ aujth'/ creiw; ajnΔ aiJmatoventa movqon belevwn ajlegeinw'n kai; tovxoio pevloito. Qooi; dev oiJ a[ndre" e{ponto, ”Ektoro" ajgcemavcoio kasivgnhtoiv te fivloi te, o[brimon ejn stevrnoisin ajnapneivonte" “Arha, oi} Danaou;" ejdavizon ejuxevsth/" melivh/s i. Toi; de; qooi'" fuvlloisin ejoikovt e" h] yekavdessi pi'pton ejpassuvt eroi: mevga dΔ e[stenen a[speto" ai\a ai{mati deuomevnh nekuvessiv te peplhqui'a, i{ppoi dΔ ajmfi; bevlessi peparmevnoi h] melivh/s in uJstavt ion cremevt izon eJo;n mevno" ejkpneivonte". Oi} de; kovnin dracmoi's i dedragmevnoi ajspaivreskon: tou;" dΔ a[ra Trwvioi i{ppoi ejpessuvmenoi metovpisqen a[ntlon o{pw" steivbeskon oJmou' ktamevnoisi pesovnta". Kaiv ti" ejni; Trwvessin ajgavssato makra; geghqwv", wJ" i[de Penqesivleian ajna; strato;n ajivssousan laivlapi kuanevh/ ejnalivgkion, h{ tΔ ejni; povntw/ maivneqΔ, o{tΔ Aijgokerh'i sunevrcetai hjelivou i[": kaiv rJΔ o{ ge mayidivh/s in ejpΔ ejlpwrh'/s in e[eipen: ‘«W fivloi, wJ" ajnafando;n ajpΔ oujranou' eijlhvlouqe shvmeron ajqanavtwn ti", i{nΔ ΔArgeivoisi mavchtai

Buch 1,325–359

Und sie drohte ihnen obendrein voll Stolz in ihrem Sinn: „Ihr Hunde, die ihr heute den schlimmen Frevel an Priamos büßen werdet! Keiner wird nämlich je meiner Kraft entgehen und seinen Eltern und Söhnen und Gemahlinnen eine Freude sein. Den Vögeln als Speise und den Tieren werdet ihr tot daliegen, und kein Erdhügel wird auf euch kommen. Wo ist nun des Tydeussohnes Kraft, wo die des Aiakosenkels und wo die des Aias? Die nämlich, sagt ihr, seien die Besten. Aber gegen mich werden sie nicht zu kämpfen wagen, damit ich nicht ihnen die Seelen von den Gliedern trenne und zu den Toten schicke.“ So sprach sie und mit stolzen Gedanken stürmte sie gegen die Argeier, in ihrer Kraft einer Ker gleichend. Viel Volk aber vernichtete sie, manchmal mit der tieftreffenden Axt, manchmal dagegen, indem sie den scharfen Wurfspieß schwang; es trug ihr aber das windschnelle Pferd Köcher und unerbittlichen Bogen, falls ihr etwa im blutigen Schlachtgetümmel Bedarf an schlimmen Geschossen und Bogen aufkommen sollte. Schnelle Männer aber folgten ihr, des im Nahkampf kämpfenden Hektor Brüder und Freunde, die in ihrer Brust den Atem des heftigen Krieges einsogen und die Danaer niedermachten mit wohlgeglätteten Eschenspeeren. Die aber glichen den schnellen Blättern oder Tropfen und fielen dicht gedrängt. Laut stöhnte da die riesige Erde, von Blut benetzt und mit Leichen angefüllt. Pferde aber waren von Geschossen durchbohrt und von Eschenspeeren, wieherten ein letztes Mal und hauchten ihre Kraft aus. Andere Männer griffen mit vollen Händen in den Staub und zuckten noch, aber auf sie stürmten troische Pferde an von hinten und zerstampften sie, die zusammen mit den Erschlagenen hingestürzt waren, wie Getreidehaufen. Und mancher unter den Troern staunte voll großer Freude, wie er Penthesileia durch das Heer hinstürmen sah, einem dunklen Wirbelsturm gleichend, der über dem Meer tobt, wenn mit dem Steinbock zusammentrifft der Sonne Kraft. Und der sprach also in eitler Hoffnung: „Oh Freunde, wie offensichtlich kam vom Himmel heute der Unsterblichen eine, um mit den Argeiern zu kämpfen

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hJmi'n h\ra fevrousa Dio;" kraterovfroni boulh'/, o}" tavca pou mevmnhtai ejusqenevo" Priavmoio o{" rJav oiJ eu[cetai ei\nai ajfΔ ai{mato" ajqanavtoio. Ouj ga;r thvnde gunai'kav gΔ ojivomai eijsoravasqai au{tw" qarsalevhn te kai; ajglaa; teuvceΔ e[cousan, ajllΔ a[rΔ ΔAqhnaivhn h] karterovq umon ΔEnuw; h] “Erin hj‹e;› kluth;n Lhtwivda: kaiv min ojivw shvmeron ΔArgeivoisi fovnon stonoventa balevsqai nh'av" tΔ ejmprhvsein ojlow'/ puriv, th'/s i pavroiqen h[luqon a[sceton a[mmin uJpΔ “Arei> ph'ma fevronte", ajllΔ ouj ma;n palivnorsoi ej" ÔEllavda nosthvsante" pavtrhn eujfranevousin, ejpei; qeo;" a[mmin ajrhvgei.’ ’W" a[rΔ e[fh Trwvwn ti" ejni; fresi; pavgcu geghqwv", nhvpio": oujdΔ a[rΔ ejfravssatΔ ejpessuvmenon baru; ph'ma oi| aujtw'/ kai; Trwsi; kai; aujth'/ Penqesileivh/. Ouj gavr pwv ti movqoio dushcevo" ajmfi; pevpusto Ai[a" ojbrimovq umo" ijde; ptolivporqo" ΔAcilleuv": ajllΔ a[mfw peri; sh'ma Menoitiavdao kevcunto mnhsavmenoi eJtavroio, govo" dΔ e[cen a[lludi" a[llon. Tou;" ga;r dh; makavrwn ti" ejrhvt ue novsfi kudoimou', o[frΔ ajlegeino;n o[leqron ajnaplhvswsi damevnte" polloi; uJpo; Trwvessi kai; ejsqlh'/ Penqesileivh/ h{ sfin ejpessumevnh kaka; mhvdeto, kaiv oiJ a[exen ajlkh; oJmw'" kai; qavrso" ejpi; plevon, oujdev potΔ aijcmh;n mayidivhn i[q unen, ajei; dΔ h] nw'ta davize feugovntwn h] stevrna katantivon ajissovntwn. Qermw'/ dΔ ai{mati pavmpan ejdeuveto: gui'a dΔ ejlafra; e[pletΔ ejpessumevnh": kavmato" dΔ ouj davmnato qumo;n a[tromon, ajllΔ ajdavmanto" e[ce‹n› mevno". Eijsevt i gavr min Ai\sa lugrh; kuvdainen: ajpovproqi dΔ eJsthui'a cavrmh" kudiavasken ojlevqrion, ou{nekΔ e[melle kouvrhn ouj meta; dhro;n uJpΔ Aijakivdao cevressi davmnasqΔ: ajmfi; dev min zovfo" e[krufe: th;n dΔ ojrovq unen

Buch 1,360–393

und uns einen Gefallen zu tun nach des Zeus starksinnigem Rat, der doch wohl des starken Priamos gedenkt, der sich rühmt, abzustammen von unsterblichem Blut. Ich glaube nämlich nicht, hier eine Frau zu sehen, derart kühn und mit glänzenden Waffen, sondern Athene oder die starkmütige Enyo oder Eris oder die berühmte Letotochter. Und ich glaube, dass sie heute den Argeiern jammervollen Tod bringen und die Schiffe in Brand stecken wird mit vernichtendem Feuer, mit denen sie kamen und uns unerträgliches Leid durch Krieg brachten, aber sie werden wahrlich nicht zurückfahren und nach Griechenland heimkehren und der Heimat Freude bringen, weil ein Gott uns hilft.“ So also sprach der Troer mancher in seinem Herzen voll Freude, der Törichte; denn er erkannte nicht, dass schweres Leid anstürmte für ihn selbst und die Troer und Penthesileia selbst. Noch hatten nämlich nichts vom schlimmtönenden Kampf vernommen Aias, der starkherzige, und der Städtezerstörer Achilleus, sondern beide lagen beim Grabmal des Menoitiossohnes und gedachten des Freundes, die Klage hielt den einen auf dieser, den anderen auf jener Seite umfangen. Die nämlich hielt der glückseligen Götter einer ab vom Kampfgetümmel, damit viele ihr trauriges Verderben erfüllten, erschlagen von den Troern und der edlen Penthesileia, die ihnen entgegenstürzte und Schlimmes sann, und es wuchs ihr Wehrkraft zugleich und Kühnheit immer mehr. Und niemals richtete sie vergeblich ihren Speer aus, sondern immer zerschlug sie entweder den Rücken der Fliehenden oder die Brust der ihr Entgegenstürmenden. Von warmem Blut aber wurde sie gänzlich benetzt. Leicht waren ihre Glieder, als sie dahinstürmte. Müdigkeit fesselte ihr nicht das furchtlose Herz, sondern sie hatte die Kraft von Stahl. Noch nämlich verherrlichte die unheilvolle Aisa sie. Fern stand diese von der Schlacht und triumphierte verderbenbringend, weil sie die junge Frau in Kürze unter den Händen des Aiakosenkels vernichten wollte. Dunkel verhüllte Aisa ringsum. Sie trieb sie aber an,

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aije;n a[isto" ejou'sa kai; ej" kako;n h\gen o[leqron u{stata kudaivnousΔ. ’H dΔ a[lloqen a[llon e[nairen: wJ" dΔ oJpovqΔ eJrshvento" e[sw khvpoio qorou'sa poivh" ejldomevnh qumhdevo" ei[ari povrti", ajnevro" ouj pareovnto", ejpevssutai a[lloqen a[llh/ sinomevnh futa; pavnta nevon mavla thleqovwnta, kai; ta; me;n a]r katevdaye, ta; dΔ ejn posi;n hjmavldunen: w}" a[rΔ ΔAcaiw'n ui|a" ejpessumevnh kaqΔ o{milon kouvrh ΔEnualivh tou;" me;n ktavne, tou;" dΔ ejfovbhse. Trwiavde" dΔ ajpavneuqen ajrhvia e[rga gunaiko;" qauvmazon: polevmoio dΔ e[rw" lavben ÔIppodavmeian ΔAntimavcoio quvgatra, meneptolevmoio dΔ a[koitin Tisifovnou. Kraterh'/s i dΔ uJpo; fresi;‹n ejm›memaui'a qarsalevon favto mu'qon oJmhvlika" ojtruvnousa dh'rin ejpi; stonovessan (e[geire dev oiJ qravso" ajlkhvn): ‘«W fivlai, a[lkimon h\tor ejni; stevrnoisi balou'sai ajndravs in hJmetevroisin oJmoivion, oi} peri; pavtrh" dusmenevs in mavrnantai uJpe;r tekevwn te kai; hJmevwn, ou[ potΔ ajnapneivonte" ojizuvo" –, ajlla; kai; aujtai; parqevmenai fresi; qumo;n i[sh" mnhswvmeqa cavrmh". Ouj ga;r ajpovproqevn eijmen ejusqenevwn aijzhw'n, ajllΔ oi|on keivnoisi pevlei mevno", e[sti kai; hJmi'n: i\soi dΔ ojfqalmoi; kai; gouvnata, pavnta dΔ oJmoi'a, xuno;n dΔ au\ pavntessi favo" kai; nhvcuto" ajhvr, forbh; dΔ oujc eJt evrh. Tiv dΔ ejpΔ ajndravs i lwvion a[llo qh'ke qeov"… Tw' mhv ti febwvmeqa dhioth'to". «H oujc oJrav‹a›te gunai'ka mevgΔ aijzhw'n profevrousan ajgcemavcwn… Th'" dΔ ou[ ti pevlei scedo;n ou[t e genevqlh ou[tΔ a[rΔ eJo;n ptoliveqron, uJpe;r xeivnoio dΔ a[nakto" mavrnatai ejk qumoi'o kai; oujk ejmpavzetai ajndrw'n ejnqemevnh fresi; qavrso" ajtarthrovn te novhma. ÔHmi'n dΔ a[lloqen a[lla parai; posi;n a[lgea kei'tai: th'/" me;n ga;r fivla tevkna kai; ajnevre" ajmfi; povlhi w[lonqΔ, ai} de; tokh'a" ojdurovmeqΔ oujkevtΔ ejovnta", a[llai dΔ au\tΔ ajkavcontai ajdelfeiw'n ejpΔ ojlevqrw/

Buch 1,394–428

immer unsichtbar, und führte sie zu schlimmem Verderben und ließ sie zum letzten Mal triumphieren. Die aber tötete hier diesen, dort jenen. Wie wenn ein Kalb in einen tauigen Garten springt aus Sehnsucht nach herzerfreuendem Gras im Frühling, und weil kein Mann da ist, hierhin und dorthin stürzt und dabei alle Pflanzen beschädigt, die gerade so neu ergrünen, und die einen abfrisst, die anderen mit den Füßen zertritt: so stürmte durch die Schar das kriegerische Mädchen, und von den Söhnen der Achaier tötete es die einen, die anderen schlug es in die Flucht. Die Troerinnen aber bewunderten von ferne die kriegerischen Taten der Frau; Liebe zum Krieg ergriff Hippodameia, des Antimachos Tochter, die Gemahlin des im Kampf standhaften Tisiphonos. Kühnen Sinnes sprach sie eifrig ein mutiges Wort und trieb die Gefährtinnen zum jammervollen Kampf – es weckte ihr Kühnheit die Stärke – : „Oh Freundinnen, lasst uns ein tapferes Herz in unsere Brust legen wie unsere Männer, die für das Vaterland mit den Feinden kämpfen und für ihre Kinder und für uns und nie aufatmen von dem Elend –, aber wohlan, lasst uns auch selbst Mut im Herzen fassen und auf gleichen Kampf sinnen! Wir sind nämlich nicht sehr verschieden von den kraftvollen Männern, sondern solchen Kampfesmut, wie jene haben, haben auch wir; gleich sind die Augen und die Knie, alles ist gleich, gemeinsam ist wiederum allen das Licht und die reichlich strömende Luft, die Speise ist nicht anders. Was sonst hat den Männern ein Gott besser gemacht? So lasst uns nicht fliehen vor der Schlacht! Seht ihr nicht, dass eine Frau bei weitem die Männer übertrifft im Nahkampf? Sie hat nichts in der Nähe, weder Familie noch ihre Stadt, sondern für einen fremden Herrscher kämpft sie kühn und kümmert sich nicht um die Männer, da sie in ihrem Herzen Mut hat und einen rücksichtslosen Sinn. Uns aber liegt – der einen von hier, der anderen von dort – Leid zu Füßen; den einen nämlich starben ihre Söhne und Männer um der Stadt willen, wir anderen bejammern Väter, die nicht mehr sind, andere wiederum leiden wegen des Untergangs der Brüder

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kai; phw'n: ouj gavr ti" ojizurh'" kakovthto" a[mmoro", ejlpwrh; de; pevlei kai; douvlion h\mar eijs idevein. Tw' mhv ti" e[tΔ ajmbolivh polevmoio ei[h teiromevnh/s in: e[oike ga;r ejn dai÷ ma'llon teqnavmen h] metovpisqen uJpΔ ajllodapoi's in a[gesqai nhpiavcoi" a{ma paisi;n ajnihrh'/ uJpΔ ajnavgkh/, a[steo" aijqomevnoio kai; ajndrw'n oujkevtΔ ejovntwn.’ ’W" a[rΔ e[fh, pavsh/s i dΔ e[rw" stugeroi'o movqoio e[mpesen: ejssumevnw" de; pro; teivceo" oJrmaivneskon bhvmenai ejn teuvcessin, ajrhgevmenai memaui'ai a[stei> kai; laoi's in: ojrivneto dev sfisi qumov". ÔW" dΔ o{tΔ e[sw sivmbloio mevgΔ ijuvzwsi mevlissai ceivmato" oujkevtΔ ejovnto", o{tΔ ej" nomo;n ejntuvnontai ejlqevmen, oujdΔ a[ra th'/s i fivlon pevlei e[ndoqi mivmnein, a[llh dΔ au\qΔ eJt evrhn prokalivzetai ejkto;" a[gesqai: w}" a[ra Trwiavde" poti; fuvlopin ejgkonevousai ajllhvla" w[trunon: ajpovproqi dΔ ei[ria qevnto kai; talavrou", ajlegeina; dΔ ejpΔ e[ntea cei'ra" i[allon. Kaiv nuv ken a[steo" ejkto;" a{ma sfetevroisin o[lonto ajndravs i kai; sqenarh'/s in ΔAmazovs in ejn dai÷ kei'nai, eij mhv sfea" katevruxe puvka fronevousa Qeanw; ejssumevna" pinutoi's i paraudhvsasΔ ejpevessi: ‘Tivpte poti; klovnon aijnovn, ejeldovmenai ponevesqai, scevtliai, ou[ ti pavroiqe ponhsavmenai peri; cavrmh", ajllΔ a[ra nhvide" e[rgon ejpΔ a[tlhton memaui'ai, o[rnusqΔ ajfradevw"… Ouj ga;r sqevno" e[ssetai i\son uJmi'n kai; Danaoi's in ejpistamevnoisi mavcesqai. Aujta;r ΔAmazovs i dh'ri" ajmeivlico" iJppasivai te eu[aden ejx ajrch'" kai; o{sΔ ajnevre" e[rga pevnontai: tou[nekΔ a[rav sfisi qumo;" ajrhvio" aije;n o[rwren, oujdΔ ajndrw'n deuvontai, ejpei; povno" ej" mevga kavrto" qumo;n ajnhevxhse kai; a[troma gouvnatΔ e[qhke. Th;n de; favt i" kai; “Arho" e[men krateroi'o quvgatra: tw' oiJ qhlutevrhn tinΔ ejrizevmen ou[ ti e[oiken: hje; tavcΔ ajqanavtwn ti" ejphvluqen eujcomevnoisi. Pa's i dΔ a[rΔ ajnqrwvpoisin oJmo;n gevno", ajllΔ ejpi; e[rga strwfw'ntΔ a[llo" ejpΔ a[lla: pevlei dΔ a[ra kei'no fevriston e[rgon, o{ ti fresi;n h|/s in ejpistavmeno" ponevhtai.

Buch 1,429–466

und der Verwandten; keine nämlich hat am jammervollen Leid keinen Anteil, es besteht aber die Erwartung, auch den Tag der Versklavung zu sehen. So soll es keinen Aufschub des Krieges mehr geben für uns Gequälte. Es scheint nämlich besser, in der Schlacht zu sterben als später von Fremden fortgeführt zu werden zusammen mit den unmündigen Kindern unter jammervollem Zwang, wenn unsere Stadt brennt und die Männer nicht mehr sind.“ So sprach sie, in alle aber senkte sich Begier nach schrecklichem Kampfgetümmel; und eifrig erwogen sie, vor die Mauer zu gehen in Waffen, da sie danach strebten, zu helfen der Stadt und den Kriegsscharen; es erregte sich ihnen der Mut. Wie wenn im Bienenstock die Bienen sehr lärmen, da nicht mehr Winter ist, wenn sie sich rüsten, auf die Weide zu gehen, und es ist ihnen nicht lieb, innen zu bleiben, die eine fordert die andere auf hinauszuziehen: so also trieben die Troerinnen geschäftig einander zur Schlacht an; fort legten sie Wolle und Körbe, und zur schlimmen Rüstung streckten sie die Hände aus. Und nun wären jene außerhalb der Stadt zusammen mit ihren Männern untergegangen und mit den starken Amazonen in der Schlacht, wenn sie nicht zurückgehalten hätte die kluge Theano, indem sie die Eilenden ansprach mit vernünftigen Worten: „Warum stürmt ihr unvernünftig in das schreckliche Kampfgetümmel, voll Sehnsucht nach Mühsal, ihr Elenden, da ihr die Mühsal der Feldschlacht zuvor nicht ertragen habt, sondern unerfahren nach unerträglicher Tat strebt? Nicht werdet ihr nämlich die gleiche Kraft haben wie die Danaer, die es verstehen zu kämpfen. Aber den Amazonen waren der unerbittliche Kampf und die Reiterei lieb von Anfang an und alle Taten, die Männer verrichten. Deshalb nun regt sich ihnen immer ein kriegerischer Mut, und sie brauchen keine Männer, da die Kriegsarbeit zu großer Stärke das Gemüt wachsen und die Knie nicht zittern ließ. Die aber ist, wie man sagt, auch des starken Ares Tochter; so ziemt es sich nicht, dass mit ihr eine Frau wetteifert. Oder es ist wohl der Unsterblichen eine auf die Gebete hin gekommen. Alle Menschen haben nun die gleiche Art, aber jeder wendet sich seinen Werken zu. Es ist also jenes das beste Werk, das einer erledigt voll Wissen in seinem Sinn.

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Tou[neka dhioth'to" ajposcovmenai keladeinh'" iJsto;n ejpentuvnesqe eJw'n e[ntosqe melavqrwn: ajndravs i dΔ hJmetevroisi peri; ptolevmoio melhvsei. ΔElpwrh; dΔ ajgaqoi'o tavcΔ e[ssetai, ou{nekΔ ΔAcaiou;" derkovmeqΔ ojllumevnou", mevga de; kravto" o[rnutai ajndrw'n hJmetevrwn: oujdΔ e[sti kakou' devo": ou[ ti ga;r a[stu dhvioi ajmfi;" e[cousin ajnhleve", ou[tΔ ajlegeinh; givnetΔ ajnagkaivh kai; qhlutevrh/s i mavcesqai.’ ’W" favto: tai; dΔ ejpivqonto palaiotevrh/ per ejouvsh/, uJsmivnhn dΔ ajpavneuqen ejsevdrakon. ’H dΔ e[t i laou;" davmnato Penqesivleia: peritromevonto dΔ ΔAcaioiv, oujdev sfin qanavtoio pevle stonovento" a[luxi", ajllΔ a{t e mhkavde" ai\ge" uJpo; blosurh'/s i gevnussi pordavlio" kteivnonto. Poqh; dΔ e[cen oujkevt i cavrmh" ajnevra", ajlla; fovboio: kai; a[lludi" h[ion a[lloi, oi} me;n ajporrivyante" ejpi; cqovna teuvceΔ ajpΔ w[mwn, oi} dΔ a[ra su;n teuvcessi: kai; hJniovcwn ajpavneuqen i{ppoi i[san feuvgonte". ΔEpessumevnoi" dΔ a[ra cavrma e[pletΔ, ajpollumevnwn de; polu;" stovno": oujdev ti" ajlkh; givneto teiromevnoisi: minunqavdioi de; pevlonto pavnte" o{sou" ejkivcanen ajna; kruero;n stovma cavrmh". ÔW" dΔ o{tΔ ejpibrivsasa mevga stonovessa quvella a[lla me;n ejk rJizw'n camavdi" bavle devndrea makra; a[nqesi thleqovwnta, ta; dΔ ejk prevmnoio kevdassen uJyovqen, ajllhvloisi dΔ ejpi; klasqevnta kevcu‹n›tai: w}" Danaw'n ‹tovt e› kei'to polu;" strato;" ejn konivh/s i Moiravwn ijovthti kai; e[gcei> Penqesileivh". Aujta;r ejpei; kai; nh'e" ejniprhvsesqai e[mellon cersi;n u{po Trwvwn, tovt e pou menedhvio" Ai[a" oijmwgh'" ejsavkouse kai; Aijakivdhn proseveipen: ‘«W ΔAcileu', peri; dhv moi ajpeivrito" h[luqen aujdh; ou[asin, wJ" polevmoio sunestaovto" megavloio. ΔAllΔ i[omen, mh; Trw'e" uJpofqavmenoi para; nhusi;n ΔArgeivou" ojlevswsi, kataflevxwsi de; nh'a", nw'in dΔ ajmfotevroisin ejlegceivh ajlegeinh; e[ssetai. Ouj ga;r e[oike Dio;" megavloio gegw'ta" aijscuvnein patevrwn iJero;n gevno", oi{ rJa kai; aujtoi;

Buch 1,467–503

Deshalb enthaltet euch der tosenden Schlacht und rüstet den Webstuhl in euren Häusern! Unsere Männer aber werden sich um den Krieg kümmern. Hoffnung auf guten Ausgang wird wohl da sein, denn wir sehen, wie die Achaier untergehen, sich aber die Kraft unserer Männer sehr regt; und es gibt keine Angst vor Unheil; weder haben nämlich die Feinde die Stadt erbarmungslos umzingelt, noch entsteht schlimme Notwendigkeit auch für die Frauen zu kämpfen.“ So sprach sie. Die folgten ihr, da sie ja älter war, auf die Schlacht aber blickten sie von ferne. Die aber schlug noch die Kriegsscharen nieder, Penthesileia; es zitterten die Achaier ringsum, aber es gab für sie vor dem Tod, dem jammervollen, kein Entfliehen, sondern sie starben wie meckernde Ziegen unter den grausigen Kiefern einer Leopardin. Verlangen nach Kampf hielt nicht mehr die Männer, sondern nach Flucht; und ein jeder ging in eine andere Richtung, wobei die einen die Waffen auf die Erde warfen von den Schultern, die anderen mit den Waffen. Und ohne Wagenlenker flohen die Pferde davon. Bei den Angreifern gab es nun Freude, unter den Verlierern aber viel Stöhnen. Und keine Gegenwehr war bei den Bedrängten; nur noch kurze Zeit zu leben hatten alle, auf die sie traf an der schauerlichen Kampffront. Wie wenn mit Macht ein heftig tosender Wirbelsturm andringt und zum Teil große Bäume entwurzelt und zu Boden wirft, wenn sie ganz in Blüte stehen, zum Teil vom Stamm aus zerreißt von oben, übereinander fallen sie, da sie gebrochen sind: so lag damals der Danaer großes Heer im Staub durch der Moiren Wunsch und den Speer der Penthesileia.

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Aber als auch die Schiffe verbrannt werden sollten unter den Händen der Troer, da hörte nun der im Kampf standhafte Aias 495 das Jammern und sprach zum Aiakosenkel: „Achilleus, an meine Ohren kam unaufhörlicher Ruf, als ob ein großer Krieg ausgebrochen sei. Also lass uns gehen, damit die Troer nicht zuvor bei den Schiffen 500 die Argeier zugrunde richten und die Schiffe niederbrennen; uns beiden aber wird es ein schlimmer Vorwurf sein. Es scheint nämlich nicht recht, dass des großen Zeus Sprösslinge Schande bringen über ihrer Väter heiliges Geschlecht, die auch selbst

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Troivh" ajglao;n a[stu dievpraqon ejgceivh/s i to; pri;n a{mΔ ÔHraklh'i dai?froni, Laomevdonto" ................................... w{" per nu'n televesqai uJfΔ hJmetevrh/s in ojivw cersivn, ejpei; mevga kavrto" ajevxetai ajmfotevroisin.’ ’W" favto: tw'/ dΔ ejpivqhse qrasu; sqevno" Aijakivdao: klaggh;n ga;r stonovessan ejpevkluen ou[asin oi|s in. “Amfw dΔ wJrmhvqhsan ejpΔ e[ntea marmaivronta: kai; ta; me;n eJssavmenoi katenantivon e[stan oJmivlou: tw'n dΔ a[ra teuvcea kala; mevgΔ e[brace, maivneto dev sfin i\son qumo;" “Arhi, tovson sqevno" ajmfotevroisi dw'ken ejpeigomevnoisi sakevspalo" ΔAtrutwvnh. ΔArgei'oi dΔ ejcavrhsan, ejpei; i[don a[ndre krataiw; eijdomevnw paivdessin ΔAlwh'o" megavloio, oi{ potΔ ejpΔ eujru;n “Olumpon e[fan qevmen ou[rea makrav, “Ossan ‹tΔ› aijpeinh;n kai; Phvlion uJy ikavrhnon, o{ppw" dh; memaw't e kai; oujrano;n eijsafivkwntai: toi'oi a[rΔ ajntevsthsan ajtarthrou' polevmoio Aijakivdai, mevga cavrma lilaiomevnoisin ΔAcaioi'", a[mfw ejpeigovmenoi dhivwn ajpo; lao;n ojlevssai. Pollou;" dΔ ejgceivh/s in ajmaimakevth/s i davmassan: wJ" dΔ o{t e pivona mh'la boodmhth're levonte euJrovntΔ ejn xulovcoisi fivlwn ajpavneuqe nomhvwn pansudivh/ kteivnwsin, a[cri" mevlan ai|ma piovnte" splavgcnwn ejmplhvswntai eJh;n polucandeva nhduvn: w}" oi{ gΔ a[mfw o[lessan ajpeirevs ion strato;n ajndrw'n. “EnqΔ Ai[a" e{le Dhiv‹o›con kai; ajrhvion ”Ullon Eujruvnomovn te filoptovlemon kai; ΔEnueva di'on. ΔAntavndrhn dΔ a[ra Phleivdh" e{le kai; Polemou'san hjde; kai; ΔAntibrovthn, meta; dΔ ÔIppoqovhn ejrivq umon, th'/s i dΔ ejfΔ ÔArmoqovhn. ΔEpi; dΔ w[/ceto lao;n a{panta su;n Telamwniavdh/ megalhvtori: tw'n dΔ uJpo; cersi; puknaiv te sqenaraiv te kathreivponto favlagge" rJei'a kai; ojtralevw", wJ" eij puri; davskio" u{lh, ou[reo" ejn xulovcoisin ejpispevrconto" ajhvt ew. Tou;" dΔ oJpovtΔ eijsenovhse dai?frwn Penqesivleia qh'ra" o{pw" quvnonta" ajna; movqon ojkruoventa,

Buch 1,504–539

Troias glänzende Stadt zerstörten mit ihren Speeren zuvor zusammen mit Herakles, dem kampfgesinnten, als Laomedon ................................... So wird es nun durch unsere Hände, glaube ich, vollbracht werden, da uns beiden große Kraft zuwächst.“ So sprach er; dem aber folgte die kühne Stärke des Aiakosenkels. Jammervolles Geschrei nämlich hörte er mit seinen Ohren. Beide stürmten zu den glänzenden Waffen; und als sie die nun angelegt hatten, stellten sie sich dem Schlachtgetümmel gegenüber. Ihre Waffen, die schönen, dröhnten sehr, es raste ihnen aber der Mut wie dem Ares; eine so große Stärke gab beiden, als sie andrangen, die schildschwingende Atrytone. Die Argeier aber freuten sich, als sie die beiden starken Männer sahen, die den Söhnen des großen Aloeus glichen, die einst dachten, auf den breiten Olympos hohe Berge zu stellen, den steilen Ossa und den hochgipfligen Pelion, damit sie in ihrem Anstürmen auch den Himmel erreichten: so also traten dem rücksichtslosen Krieg gegenüber die Aiakosenkel, zur großen Freude der Achaier, die sich danach sehnten, beide drängten vorwärts, um der Feinde Kriegsschar zu vernichten. Viele machten sie mit ihren unwiderstehlichen Speeren nieder; wie wenn zwei rinderbezwingende Löwen fette Schafe finden im Wald fern von ihren Hirten und sie mit allem Eifer töten, bis sie das schwarze Blut getrunken und mit den Eingeweiden ihren vielfassenden Magen gefüllt haben: so richteten die beiden ein unendliches Heer von Männern zugrunde. Da tötete Aias den Deiochos und den kriegerischen Hyllos und Eurynomos, den kriegsliebenden, und den göttlichen Enyeus. Antandre nun tötete der Peleussohn und Polemusa und auch Antibrote, danach Hippothoe, die kühne, neben denen Harmothoe. Er griff die ganze Kriegsschar an zusammen mit dem Telamonsohn, dem hochgemuten. Unter deren Händen fielen nieder dicht gedrängte und starke Schlachtreihen leicht und schnell wie ein dichtschattiger Wald im Feuer, wenn im dichten Bergforst der Wind heranstürmt. Als die nun bemerkte die kriegskundige Penthesileia, rasend wie wilde Tiere im schauerlichen Getümmel,

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ajmfotevrwn w{rmhse katantivon, hjuvt e lugrh; povrdali" ejn xulovcoisin ojlevqrion h\tor e[cousa aijna; perissaivnousa qovrh/ katevnantΔ ejpiovntwn ajgreutw'n, oi{ pevr min ejn e[ntesi qwrhcqevnte" ejssumevnhn mivmnousi pepoiqovt e" ejgceivh/s in: w}" a[ra Penqesivleian ajrhvioi a[ndre" e[mimnon douvratΔ ajeiravmenoi: peri; dev sfisi calko;" ajuvt ei kinumevnwn. Prwvth dΔ e[balen perimhvketon e[gco" ejsqlh; Penqesivleia: to; dΔ ej‹"› savko" Aijakivdao i|xen, ajpeplavgcqh de; diatrufe;n eu\tΔ ajpo; pevtrh": toi'Δ e[san ÔHfaivstoio perivfrono" a[mbrota dw'ra. ’H dΔ e{t eron meta; cersi; tituvsketo qou'ron a[konta Ai[anto" katevnanta kai; ajmfotevroisin ajpeivlei: ‘Nu'n me;n ejmh'" ajpo; ceiro;" ejtwvs ion e[kqoren e[gco": ajllΔ ojivw tavca tw'/de mevno" kai; qumo;n ojlevssein uJmevwn ajmfotevrwn, oi{ tΔ a[lkimoi eujcetavasqe e[mmenai ejn Danaoi's in: ejlafrotevrh de; movqoio e[ssetai iJppodavmoisi meta; Trwvessin ojizuv". ΔAllav moi a\sson i{kesqe ajna; klovnon, o[frΔ ejs ivdhsqe o{sson ΔAmazovs i kavrto" ejni; sthvqessin o[rwre. Kai; gavr meu gevno" ejsti;n ajrhvion: oujdev me qnhto;" geivnatΔ ajnhvr, ajllΔ aujto;" “Arh" ajkovrhto" oJmoklh'": tou[nekav moi mevno" ejsti; polu; proferevstaton ajndrw'n.’ «H mevga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . toi; dΔ ejgevlassan. “Afar dev oiJ h[lasen aijcmh; Ai[anto" knhmi'da panavrguron: oujdev oiJ ei[sw h[luqen ej" crova kalo;n ejpeigomevnh per iJkevsqai: ouj ga;r dh; pevprwto mighvmenai ai{mati keivnou dusmenevwn stonovessan ejni; ptolevmoisin ajkwkhvn. Ai[a" dΔ oujk ajlevgizen ΔAmazovno", ajllΔ a[ra Trwvwn ej" plhqu;n ajnovrouse: livpen dΔ a[ra Phleivwni oi[w/ Penqesivleian, ejpeiv rJav oiJ ejn fresi; qumo;" h[/deen wJ" ΔAcilh'i kai; ijfqivmh per ejou'sa rJhivdio" povno" e[sseqΔ o{pw" i[rhki pevleia. ’H de; mevga stonavchsen ejtwvs ia dou'ra balou'sa: kaiv min kertomevwn prosefwvnee Phlevo" uiJov": ‘«W guvnai, wJ" aJlivoisin ajgallomevnh ejpevessin hJmevwn h[luqe" a[nta lilaiomevnh polemivzein, oi} mevga fevrtatoiv eijmen ejpicqonivwn hJrwvwn.

Buch 1,540–577

da stürmte sie gegen die beiden, wie eine grausame Leopardin im Dickicht mit einem zerstörerischen Herzen furchtbar ihren Schwanz schwingt und den angreifenden Jägern entgegenstürmt, die nun – gerüstet mit ihren Waffen – warten auf sie, wie sie heranstürmt, in Vertrauen auf ihre Speere: so also warteten auf Penthesileia die kriegerischen Männer mit erhobenen Speeren. Um sie erklang das Erz, wenn sie sich bewegten. Als Erste aber warf den überaus großen Speer die edle Penthesileia; der traf den Schild des Aiakosenkels, prallte aber zerbrochen ab wie von einem Felsen: so waren des umsichtigen Hephaistos göttliche Geschenke. Die aber richtete mit ihren Händen einen anderen schnellen Speer auf Aias und drohte beiden: „Nun entsprang zwar aus meiner Hand nutzlos der Speer; aber ich glaube, dass ich schnell mit diesem euer beider Kraft und Mut vernichten werde, die ihr euch rühmt, wehrhaft zu sein unter den Danaern; leichter wird danach sein das Elend des Schlachtgetümmels für die rossebändigenden Troer. Auf nun, kommt näher zu mir durch das Getümmel, damit ihr seht, welch große Kraft den Amazonen in der Brust sich regt. Denn auch meine Familie ist kriegerisch; und mich zeugte kein sterblicher Mann, sondern Ares selbst, unersättlich im Kriegsruf. Deshalb ist meine Kraft um vieles besser als die der Männer.“ So sprach sie, sehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . die aber lachten. Sogleich traf ihre Speerspitze des Aias silberne Beinschiene; aber sie drang nicht ein unter die schöne Haut, obwohl sie geschleudert wurde, um sie zu erreichen. Es war nämlich nicht bestimmt, dass sich mit seinem Blut mischte eine jammerbringende Speerspitze der Feinde in Kriegen. Aias aber kümmerte sich nicht um die Amazone, sondern stürmte in die Menge der Troer; er überließ nun dem Peleussohn allein Penthesileia, da er in seinem Herzen wohl wusste, dass sie für Achilleus, obwohl sie stark war, leichte Mühe sein werde wie für den Falken die Taube. Die stöhnte laut auf, da sie die Speere vergeblich geworfen hatte. Und zu ihr sprach spottend des Peleus Sohn: „Frau, wie hast du geprahlt mit vergeblichen Worten und bist gekommen mit dem Wunsch, gegen uns zu kämpfen, die wir bei weitem die besten sind unter den Helden auf der Erde.

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ΔEk ga;r dh; Kronivwno" ejrigdouvpoio genevqlh" eujcovmeqΔ ejkgegavmen: tromeveske de; kai; qoo;" ”Ektwr hJmeva", eij kai; a[pwqen ejsevdraken ajivssonta" dh'rin ejpi; stonovessan: ejmh; dev min e[ktanen aijcmh; kai; kraterovn per ejovnta. Su; dΔ ejn fresi; pavgcu mevmhna", h} mevgΔ e[tlh" kai; nw'in ejphpeivlhsa" o[leqron shvmeron: ajlla; soi; ei\qar ejleuvsetai u{staton h\mar: oujde; ga;r oujdΔ aujtov" se path;r e[t i rJuvsetai “Arh" ejx ejmevqen, tivsei" de; kako;n movron, eu\tΔ ejn o[ressi kemma;" oJmarthvsasa boodmhth'ri levonti. ‘H ou[ pw tovdΔ a[kousa", o{swn uJpokavppese gui'a Xavnqou pa;r procoh'/s in uJfΔ hJmetevrh/" palavmh/s in, h[ seu peuqomevnh" mavkare" frevna" ejxeivlonto kai; novon, o[frav se Kh're" ajmeivlicoi ajmficavnwsin.’ ’W" eijpw;n oi[mhse krataih'/ ceiri; titaivnwn laofovnon dovru makro;n uJpai; Ceivrwni ponhqevn. Ai\ya dΔ uJpe;r mazoi'o dai?frona Penqesivleian ou[tase dexiteroi'o, mevlan dev oiJ e[rreen ai|ma ejssumevnw". ’H dΔ ei\qar uJpeklavsqh melevessin, ejk dΔ e[balen ceiro;" pevlekun mevgan: ajmfi; dev oiJ nu;x ojfqalmou;" h[cluse kai; ej" frevna du'san ajni'ai. ΔAlla; kai; w|" a[mpnue kai; e[xide dhvion a[ndra h[dh min mevllonta kaqelkevmen wjkevo" i{ppou: w{rmhnen dΔ h] ceiri; mevga xivfo" eijruvssasa mei'nai ejpessumevnoio qoou' ΔAcilh'o" ejrwhvn, h] kraipnw'" i{ppoio katΔ wjkutavtoio qorou'sa livssesqΔ ajnevra di'on, uJposcevsqai dev oiJ w\ka calko;n a{li" kai; crusovn, a{ te frevna" e[ndon ijaivnei qnhtw'n ajnqrwvpwn, eij kai; mavla ti" qrasu;" ei[h, toi'" h[n pw" pepivqoitΔ ojloo;n sqevno" Aijakivdao, h] kai; oJmhlikivhn aijdessavmeno" kata; qumo;n dwvh/ novstimon h\mar ejeldomevnh/ per ajluvxai. Kai; ta; me;n w}" w{rmaine: qeoi; dΔ eJt evrw" ejbavlonto. Th'/ ga;r ejpessumevnh/ mevgΔ ejcwvsato Phlevo" uiJov", kaiv oiJ a[far sunevpeiren ajellovpodo" devma" i{ppou. Eu\t ev ti" ajmfΔ ojbeloi's in uJpe;r puro;" aijqalovento"

Buch 1,578–613

Von des Kronossohns nämlich, des starkdonnernden, Familie rühmen wir uns abzustammen. Es zitterte sogar der schnelle Hektor vor uns, auch wenn er uns von Ferne erblickte, wenn wir in den jammervollen Kampf stürmten. Mein Speer aber tötete ihn, obwohl er stark war. Doch du rast gänzlich in deinem Sinn, die du Großes wagtest und uns Verderben androhtest für heute. Aber für dich wird sofort der letzte Tag kommen. Es wird dich nämlich auch dein Vater selbst nicht mehr retten, Ares, vor mir, du wirst ein schlimmes Todeslos leiden müssen, wie wenn in den Bergen ein Hirschkalb trifft auf einen rinderfressenden Löwen. Entweder hast du dies nicht gehört, wie vieler Glieder brachen bei des Xanthos Strömen unter meinen Händen, oder wenn du es gehört hast, haben dir die glückseligen Götter den Verstand geraubt und den Sinn, damit dich die unerbittlichen Keren umfangen.“ So sprach er und stürmte heran und schwang in der starken Hand den völkermordenden langen Speer, den von Cheiron gefügten. Sofort verletzte er über der rechten Brust die kriegskundige Penthesileia, schwarzes Blut aber floss ihr herab in Strömen. Die brach sogleich zusammen an ihren Gliedern, aus ihrer Hand ließ sie fallen die große Axt. Um sie verfinsterte Nacht die Augen, und in ihr Herz sank Schmerz. Aber auch so atmete sie auf und nahm den feindlichen Mann wahr, der sie schon vom schnellen Pferd ziehen wollte. Sie erwog, entweder mit der Hand das große Schwert zu ziehen und den Schwung des heranstürmenden schnellen Achilleus abzuwarten oder flink vom äußerst geschwinden Pferd zu springen und den göttlichen Mann zu bitten und ihm schnell genügend Erz und Gold zu versprechen, was das Herz innen erfreut der sterblichen Menschen, auch wenn einer sehr tapfer ist; wenn doch darauf die vernichtende Stärke des Aiakosenkels hörte oder er in seinem Herzen ihrer beider Jugend bedächte und ihr gäbe den Tag der Heimkehr, da sie sich sehnte zu entkommen! Und das erwog sie nun so; die Götter aber beschlossen es anders. Als diese nämlich sich ihm heftig zuwandte, grollte sehr des Peleus Sohn, und sofort durchbohrte er mit ihr zugleich den Körper des windfüßigen Pferdes. Wie wenn einer auf Spießen über dem leuchtenden Feuer

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splavgcna diampeivrh/s in ejpeigovmeno" poti; dovrpon, h] w{" ti" stonoventa balw;n ejn o[ressin a[konta qhrhth;r ejlavfoio mevshn dia; nhduva kevrsh/ ejssumevnw", ptamevnh de; diampere;" o[brimo" aijcmh; prevmnon ej" uJy ikovmoio pavgh druo;" hjev nu peuvkh": w}" a[ra Penqesivleian oJmw'" perikallevi i{ppw/ ajntikru; diavmhsen uJpΔ e[gcei> maimwvwnti Phleivdh". ’H dΔ w\ka mivgh konivh/ kai; ojlevqrw/ eujstalevw" ejripou'sa katΔ ou[deo": oujdev oiJ aijdw;" h[/scunen devma" hjuv: tavqh dΔ ejpi; nhduva makrh; douri; perispaivrousa, qow'/ dΔ ejpekevklito i{ppw/. Eu\tΔ ejlavth klasqei'sa bivh/ kruerou' Borevao, h{n tev pou aijputavthn ajnav tΔ a[gkea makra; kai; u{lhn, oi| aujth'/ mevgΔ a[galma, trevfei para; pivdaki gai'a: toivh Penqesivleia katΔ wjkevo" h[ripen i{ppou, qhhthv per ejou'sa: kateklavsqh dev oiJ ajlkhv. Trw'e" dΔ wJ" ej‹s›ivdonto dai>ktamevnhn ejni; cavrmh/, pansudivh/ tromevonte" ejpi; ptovlin ejsseuvonto, a[spetΔ ajkhcevmenoi megavlw/ peri; pevnqei> qumovn. ÔW" dΔ o{tΔ ajnΔ eujreva povnton ejpibrivsanto" ajhvt ew nau'tai nh'Δ ojlevsante" uJpekprofuvgwsin o[leqron, pau'roi polla; kamovnte" ojizurh'" aJlo;" ei[sw, ojye; dΔ a[rav sfisi gai'a favnh scedo;n hjde; kai; a[stu, toi; de; movgw/ stonoventi tetrumevnoi a{yea pavnte" ejx aJlo;" ajivssousi mevgΔ ajcnuvmenoi peri; nho;" hjdΔ eJtavrwn ou}" aijno;n uJpo; zovfon h[lase ku'ma: w}" Trw'e" poti; a[stu pefuzovt e" ejk polevmoio klai'on pavnte" “Arho" ajmaimakevtoio quvgatra kai; laou;" oi} dh'rin ajna; stonovessan o[lonto. Th'/ dΔ ejpikagcalovwn megavlΔ eu[ceto Phlevo" uiJov": ‘Kei'sov nun ejn konivh/s i kunw'n bovs i" hjdΔ oijwnw'n, deilaivh: tiv" gavr se parhvpafen ajnt‹iv›Δ ejmei'o ejlqevmen… «H pou e[fhsqa mavch" ajponosthvsasa

Buch 1,614–646

Innereien durchbohrt in eiligem Mühen um das Nachtmahl oder wie wenn ein Jäger in den Bergen einen jammerbringenden Speer wirft und die Eingeweide eines Hirsches in der Mitte durchschneidet in Eile, der starke Speer aber fliegt mitten durch und steckt fest im Stamm einer hochbelaubten Eiche oder Fichte: so durchbohrte also Penthesileia zusammen mit ihrem überaus schönen Pferd geradewegs mit seinem stürmenden Speer der Peleussohn. Die aber stürzte schnell in Staub und Verderben, nachdem sie mit Anstand zu Boden gefallen war. Keine Schande nämlich entstellte ihre schöne Gestalt; sie lag ausgestreckt auf dem Bauch der Länge nach, noch zuckte sie am Speer und lehnte gegen das schnelle Pferd. Wie eine Tanne, zerbrochen durch die Kraft des eiskalten Boreas, die als größte in den großen Schluchten und im Wald, ihr selbst zur großen Zier, nährt bei einer Quelle die Erde: so fiel Penthesileia vom schnellen Pferd, bewundernswert, wie sie war; es schwand ihr aber die Wehrkraft. Wie die Troer aber sahen, dass sie in der Schlacht getötet worden war, eilten sie alle voll Schrecken zusammen in die Stadt, unsäglich betrübt in ihrem Herzen über das große Leid. Wie wenn über das weite Meer Wind mit Macht andrang, Seeleute ihr Schiff verloren und dem Verderben zu entkommen trachten und in geringer Zahl sich sehr abmühen auf der schrecklichen See, spät erscheint ihnen dann Land nahe bei und eine Stadt, und obwohl sie alle durch die jammervolle Not erschöpft sind an den Gliedern, eilen sie aus dem Meer und trauern sehr um das Schiff und die Gefährten, die die Woge in die entsetzliche Finsternis gezogen hat: so flohen die Troer zur Stadt aus dem Krieg und beweinten alle des unbezwingbaren Ares Tochter und die Kriegsscharen, die in dem jammervollen Kampf untergingen.

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oi[sein a[speta dw'ra para; Priavmoio gevronto" kteivnasΔ ΔArgeivou"… ΔAllΔ ouj tovde soiv ge novhma ajqavnatoi ejt evlessan, ejpei; mevga fevrtatoiv eijmen hJrwvwn, Danaoi's i favo" mevga, Trwsi; de; ph'ma hjde; soi; aijnomovrw/, ejpei; ‹h\› nuv se Kh're" ejremnai; kai; novo" ejxorovq une gunaikw'n e[rga lipou'san bhvmenai ej" povlemon tovn per tromevousi kai; a[ndre".’ ’W" eijpw;n melivhn ejxeivruse Phlevo" uiJo;" wjkevo" ejx i{ppoio kai; aijnh'" Penqesileivh": a[mfw dΔ ajspaivreskon uJfΔ e}n dovru dh/wqevnte". ΔAmfi; dev oiJ krato;" kovrun ei{leto marmaivrousan hjelivou ajkti's in ajlivgkion h] Dio;" ai[glh/: th'" de; kai; ejn konivh/s i kai; ai{mati pepthuivh" ejxefavnh ejrath'/s in uJpΔ ojfruvs i kala; provswpa kaiv per ajpoktamevnh". Oi} dΔ, wJ" i[don, ajmfievponte" ΔArgei'oi qavmbhsan, ejpei; makavressin ejwv/kei. Kei'to ga;r ejn teuvcessi kata; cqono;" hjuvtΔ ajt eirh;" “Artemi" uJpnwvousa Dio;" tevko", eu\t e kavmh/s i gui'a katΔ ou[rea makra; qoou;" bavllousa levonta": aujth; gavr min e[t euxe kai; ejn fqimevnoisin ajghth;n Kuvpri" ejustevfano" kraterou' paravkoiti" “Arho", o[frav ti kai; Phlh'o" ajmuvmono" ui|Δ ajkachvsh/. Polloi; dΔ eujcetovwnto katΔ oijkiva nosthvsante" toivh" ‹th'sdΔ› ajlovcoio para; lecevessin ijau'sai. Kai; dΔ ΔAcileu;" ajlivaston eJw'/ ejneteivreto qumw'/, ou{nekav min katevpefne kai; oujk a[ge di'an a[koitin Fqivhn eij" eu[pwlon, ejpei; mevgeqov" te kai; ei\do" e[pletΔ ajmwvmhtov" te kai; ajqanavth/s in oJmoivh. “Arei> dΔ e[mpese pevnqo" uJpo; frevna" ajmfi; qugatro;" qumo;n ajkhcemevnou. Tavca dΔ e[kqoren Oujluvmpoio, smerdalevw/ ajtavlanto" ajei; ktupevonti keraunw'/ o{n te Zeu;" proi?hsin, o} dΔ ajkamavth" ajpo; ceiro;" e[ssutai h] ejpi; povnton ajpeivriton h] ejpi; gai'an marmaivrwn, tw'/ dΔ ajmfi; mevga" pelemivzetΔ “Olumpo": toi'o" “Arh" tanaoi'o diΔ hjevro" ajscalovwn kh'r e[ssuto su;n teuvcessin, ejpei; movron aijno;n a[kouse paido;" eJh'": tw'/ gavr rJa katΔ oujrano;n eujru;n ijovnti

Buch 1,647–683

und unbeschreibliche Geschenke mitzubringen von dem greisen Priamos, da du die Argeier erschlugest? Aber diesen Wunsch haben dir die Unsterblichen nicht erfüllt, da wir bei weitem die Besten sind der Helden, den Danaern ein großes Licht, den Troern aber Leid und auch dir Unseligen, da dich nun die schwarzen Keren und dein Sinn antrieben, der Frauen Werke zu verlassen und in den Krieg zu ziehen, obwohl vor dem sogar die Männer erzittern.“ So sprach er und zog seinen Eschenspeer heraus, des Peleus Sohn, aus dem schnellen Pferd und der gewaltigen Penthesileia. Beide aber zuckten, die von einem einzigen Speer getötet wurden. Vom Haupt nahm er ihr den glänzenden Helm, der glich der Sonne Strahlen und des Zeus Glanz. Obwohl sie im Staub und im Blut lag, leuchtete unter den lieblichen Augenbrauen ihr schönes Gesicht auf, wenn sie auch tot war. Die aber, wie sie es sahen, drängten sich ringsum und staunten, die Argeier, da sie den glückseligen Göttern glich. Sie lag nämlich in den Waffen auf der Erde wie die unbezwingbare Artemis im Schlafe, des Zeus Kind, wenn ihr die Glieder ermatten, wenn sie in den ausgedehnten Bergen schnelle Löwen jagt. Sie selbst nämlich machte sie auch unter den Verstorbenen bewunderungswürdig, Kypris, die schönbekränzte Geliebte des starken Ares, damit sie des untadeligen Peleus Sohn betrübe. Viele wünschten, nach Hause zurückzukehren und im Bett einer solchen Gemahlin wie dieser zu schlafen. Und Achilleus quälte sich unaufhörlich in seinem Herzen, weil er sie tötete und nicht als herrliche Gemahlin in das pferdereiche Phthia führte, da sie an Größe und Aussehen untadelig war und den Unsterblichen glich. Dem Ares aber fiel Trauer ins Herz um der Tochter willen, und er litt in seinem Gemüt. Schnell stürzte er vom Olympos, dem furchtbaren Blitz vergleichbar, dem immer dröhnenden, den Zeus schickt, der von der unermüdlichen Hand herabfährt entweder ins unendliche Meer oder auf die Erde, hellblitzend, durch den der große Olympos ringsum erzittert: so stürzte Ares durch die weite Luft, betrübt in seinem Herzen, mit seinen Waffen, als er hörte von dem furchtbaren Geschick seines Kindes. Als er nämlich durch den weiten Himmel ging,

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Au\rai muqhvsanto qeai; Borevao quvgatre" kouvrh" aijno;n o[leqron. ’O dΔ wJ" kluven, i\so" ajevllh/ ΔIdaivwn ojrevwn ejpebhvseto: tou' dΔ uJpo; possi;n a[gkea kivnuto makra; baquvrrwcmoiv te caravdrai kai; potamoi; kai; pavnte" ajpeirevs ioi povde" “Idh". Kaiv nuv ke Murmidovnessi poluvstonon w[pasen h\mar, eij mhv min Zeu;" aujto;" ajpΔ Oujluvmpoio fovbhse smerdalevh/" steroph'/s i kai; ajrgalevoisi keraunoi'" oi{ oiJ provsqe podw'n qameve" potevonto diΔ ai[qrh" deino;n ajpaiqovmenoi. ’O dΔ a[rΔ eijsorovwn ejnovhse patro;" ejrigdouvpoio mevga bromevousan oJmoklhvn, e[sth dΔ ejssuvmenov" per ejpi; ptolevmoio kudoimovn. ÔW" dΔ o{tΔ ajpΔ hjlibavtou skopih'" perimhvkea la'an lavbro" oJmw'" ajnevmoisin ajporrhvxh/ Dio;" o[mbro", o[mbro" a[rΔ hjde; keraunov", ejpiktupevousi de; bh'ssai lavbra kulindomevnoio, o} dΔ ajkamavtw/ uJpo; rJoivbdw/ e[ssutΔ ajnaqrwv/skwn mavla tarfeva, mevcri" i{khtai cw'ron ejpΔ ijsovpedon, staivh dΔ a[far oujk ejqevlwn per: w}" Dio;" o[brimo" uiJo;" “Arh" ajevkontiv ge qumw'/ e[sth ejpeigovmenov" per, ejpei; makavrwn medevonti pavnte" oJmw'" ei[kousin ΔOluvmpioi, ou{nekΔ a[rΔ aujtw'n pollo;n uJpevrtatov" ejsti, pevlei dev oiJ a[speto" ajlkhv. Polla; de; porfuvronta qoo;" novo" ojtruvnesken a[llote me;n Kronivdao mevgΔ ajscalovwnto" ejniph;n smerdalevhn tromevonta pro;" oujrano;n ajponevesqai, a[llote dΔ oujk ajlevgein sfetevrou patrov", ajllΔ ΔAcilh'i mi'xai ejn ai{mati cei'ra" ajt eireva". ΔOye; dev oiJ kh'r mnhvsaqΔ o{soi kai; Zhno;" ejni; ptolevmoisi davmhsan uiJeve" oi|" oujdΔ aujto;" ejphvrkesen ojllumevnoisi. Tou[nekΔ ajpΔ ΔArgeivwn eJka;" h[ien: h\ ga;r e[melle kei'sqai oJmw'" Tith's i damei;" stonoventi keraunw'/, eij D‹i›o;" ajqanavtoio parΔ ejk novon a[lla menoivna. Kai; tovtΔ ajrhvioi ui|e" ejusqenevwn ΔArgeivwn suvleon ejssumevnw" bebrotwmevna teuvcea nekrw'n

Buch 1,684–717

erzählten ihm die Brisen, die göttlichen Töchter des Boreas, von dem furchtbaren Untergang des Mädchens. Wie der es aber hörte, schritt er einem Sturmwind gleich über die idaiischen Berge. Unter seinen Füßen bewegten sich die langen Täler und tiefspaltigen Schluchten und Flüsse und alle unendlichen Ausläufer des Ida. Und nun hätte er wohl den Myrmidonen einen jammervollen Tag beschert, wenn ihn nicht Zeus selbst vom Olympos aus zurückgeschreckt hätte mit schrecklichem Wetterleuchten und furchtbaren Blitzen, die ihm in großer Zahl vor die Füße flogen vom Himmel, schrecklich leuchtend. Als der sie nun sah, erkannte er des starkdonnernden Vaters laut tönenden Befehl; er blieb stehen, obwohl es ihn zum Kriegsgetümmel trieb. Wie wenn von schroffer Klippe einen überaus großen Stein des Zeus heftiger Regen zusammen mit Winden abbricht, Regen also und Blitzschlag, es dröhnen die Täler, da er sich wild hinabwälzt, er stürzt aber mit unaufhörlichem Zischen oft aufspringend dahin, bis er kommt zur ebenen Erde und sogleich stehen bleibt, obwohl er es nicht will: so blieb des Zeus starker Sohn Ares unfreiwillig stehen, obwohl es ihn weiter trieb, weil dem Herrscher der glückseligen Götter alle Olympier in gleicher Weise nachgeben, da er von ihnen bei weitem der Höchste ist und unsagbare Kraft besitzt. In seiner großen Aufregung trieb ihn sein schneller Sinn, bald aus Furcht vor des sehr grollenden Kronossohnes schrecklicher Drohung zum Himmel zurückzukehren, bald sich nicht um seinen Vater zu kümmern, sondern seine unbezwinglichen Hände in Achilleus’ Blut zu baden. Schließlich aber erinnerte sich sein Herz, wie viele Söhne auch des Zeus in den Kriegen gefallen waren, denen er selbst nicht half, als sie untergingen. Deshalb ging er fort von den Argeiern; es war nämlich bestimmt, dass er wie die Titanen daliegen sollte, bezwungen vom jammerbringenden Blitzschlag, wenn er anderes im Sinn hätte ohne Wissen des unsterblichen Zeus. Und dann raubten die kriegerischen Söhne der starken Argeier eifrig die blutigen Waffen der Toten,

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pavnth/ ejpessuvmenoi. Mevga dΔ a[cnuto Phlevo" uiJo;" kouvrh" eijsorovwn ejrato;n sqevno" ejn konivh/s i: tou[nekav oiJ kradivhn ojloai; katevdapton ajni'ai, oJppovson ajmfΔ eJtavroio pavro" Patrovkloio damevnto". Qersivth" dev min a[nta kakw'/ ‹mevga› neivkese muvqw/: ‘«W ΔAcileu' frevna" aijnev, tiv ‹h[› nuv se‹u› h[pafe daivmwn qumo;n ejni; stevrnoisin ΔAmazovno" ei{neka lugrh'" h} nw'in kaka; polla; lilaiveto mhtivsasqai… Kaiv toi ejni; fresi; sh'/s i gunaimane;" h\tor e[conti mevmbletai wJ" ajlovcoio poluvfrono" h{n tΔ ejpi; e{dnoi" kouridivhn mnhvsteusa" ejeldovmeno" gamevesqai. ”W" ‹sΔ› o[felon kata; dh'rin uJpofqamevnh bavle douriv, ou{neka qhlutevrh/s in a[dhn ejpitevrpeai h\tor, oujdev nu soiv ti mevmhlen ejni; fresi;n oujlomevnh/s in ajmfΔ ajreth'" kluto;n e[rgon, ejph;n ejs ivdh/sqa gunai'ka. Scevtlie, pou' nuv toiv ejsti polu; sqevno" hjde; novhma… Ph'/ de; bivh basilh'o" ajmuvmono"… Oujdev ti oi\sqa o{sson a[co" Trwvessi gunaimanevousi tevt uktai… Ouj ga;r terpwlh'" ojlowvt eron a[llo brotoi's in ej" levco" iJemevnh", h{ tΔ a[frona fw'ta tivqhsi kai; pinutovn per ejovnta. Povnw/ dΔ a[ra ku'do" ojphdei': ajndri; ga;r aijcmhth'/ nivkh‹"› klevo" e[rga tΔ “Arho" terpnav, fugoptolevmw/ ‹de;› gunaikw'n eu[aden eujnhv.’ Fh' mevga neikeivwn: o} dev oiJ pericwvsato qumw'/ Phleivdh" ejrivq umo". “Afar dev eJ ceiri; krataih'/ tuvye kata; gnaqmoi'o kai; ou[ato": oi} dΔ a{ma pavnte" ejxecuvqhsan ojdovnte" ejpi; cqovna, kavppese dΔ aujto;" prhnhv": ejk dev oiJ ai|ma dia; stovmato" pefovrhto ajqrovon: ai\ya dΔ a[nalki" ajpo; melevwn fuvge qumo;" ajnevro" oujt idanoi'o. Cavrh dΔ a[ra lao;" ΔAcaiw'n: tou;" ga;r neivkee pavmpan ejpesbolivh/s i kakh'/s in aujto;" ejw;n lwbhtov": o} ga;r Danaw'n pevlen aijdwv". Kaiv rJav ti" w|dΔ ei[pesken ajrhiqovwn ΔArgeivwn: ‘Oujk ajgaqo;n basilh'a" uJbrizevmen ajndri; cevrhi ajmfado;n ou[t e krufhdovn, ejpei; covlo" aijno;" ojphdei':

Buch 1,718–752

allenthalben heranstürmend. Sehr traurig aber war des Peleus Sohn, als er des Mädchens liebliche Kraft im Staub sah. Deshalb zerrissen ihm schlimme Schmerzen das Herz so stark wie zuvor, als sein Gefährte Patroklos gefallen war. Thersites aber schmähte ihn heftig ins Angesicht mit schlimmer Rede: „Achilleus, du Wahnsinniger, warum nur hat eine Gottheit dir dein Herz in der Brust getäuscht wegen einer unheilvollen Amazone, die wünschte, uns viel Leid zu ersinnen? Und du, der du in deinem Sinn ein weibertolles Herz hast, kümmerst dich um sie wie um eine sehr kluge Ehefrau, die du mit Mitgift umwarbst mit dem Wunsch, sie als Gemahlin zu heiraten. Oh wenn sie doch in dem Kampf zuvor dich mit dem Speer getroffen hätte, da sich an den Frauen dein Herz zur Genüge erfreut, und nun kümmerst du dich in deinem unseligen Sinn nicht um der Tapferkeit rühmliche Tat, wenn du eine Frau erblickt hast! Elender, wo ist jetzt deine große Kraft und dein Verstand? Wo ist die Gewalt des tadellosen Königs? Weißt du nicht, wie viel Leid den weibertollen Troern entstanden ist? Es gibt nämlich für die Sterblichen nichts Unheilvolleres als die Freude, die sich nach dem Bett sehnt, die einen Mann töricht macht, auch wenn er verständig ist. Der Mühe folgt freilich Ruhm; für einen Krieger sind nämlich der Siegesruhm und die Werke des Ares erfreulich, einem Feigling aber gefällt das Lager der Frauen.“ So sprach er und schalt ihn sehr. Der aber zürnte ihm in seinem Herzen, der hochgemute Peleussohn. Sogleich schlug er ihn mit starker Hand an Kiefer und Ohr; all dessen Zähne fielen zugleich zu Boden, er stürzte auch selbst vornüber; aus seinem Mund aber strömte Blut in großem Schwall. Sofort floh der wehrlose Geist von den Gliedern des nichtswürdigen Mannes. Es freute sich nun das Volk der Achaier; die schmähte er nämlich ganz und gar mit schlimm-dreistem Geschwätz, während er selbst Schmach verdiente. Er war nämlich der Danaer Schandfleck. Und so sagte mancher der kriegsbereiten Argeier: „Es ist nicht gut für einen geringen Mann, die Könige zu beschimpfen offen oder verborgen, da schrecklicher Groll folgt.

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e[sti qevmi", kai; glw'ssan ajnaideva tivnutai “Athh{ tΔ aijei; merovpessin ejpΔ a[lgesin a[lgo" ajevxei.’ ’W" a[rΔ e[fh Danaw'n ti": o} dΔ ajscalovwn ejni; qumw'/ Phleivdh" ejrivq umo" e[po" poti; toi'on e[eipe: ‘Kei'sov nun ejn konivh/s i lelasmevno" ajfrosunavwn: ouj ga;r ajmeivnoni fwti; crew; kako;n ajntiferivzein: o}" kaiv pou propavroiqen ΔOdussh'o" talao;n kh'r ajrgalevw" w[rina" ejlevgcea muriva bavzwn. ΔAllΔ ouj Phleivdh" toi oJmoivio" ejxefaavnqh‹n›, o{" seu qumo;n e[lusa kai; oujk ejpi; ceiri; bareivh/ plhxavmeno": se; de; povtmo" ajmeivlico" ajmfekavluye, sh'/ dΔ ojligodranivh/ qumo;n livpe". ΔAllΔ ajpΔ ΔAcaiw'n e[rre kai; ejn fqimevnoisin ejpesboliva" ajgovreue.’ ’W" e[fatΔ Aijakivdao qrasuvfrono" a[tromo" uiJov". Tudeivdh" dΔ a[ra mou'no" ejn ΔArgeivoi" ΔAcilh'i cwveto Qersivtao dedoupovto", ou{nekΔ a[rΔ aujtou' eu[cetΔ ajfΔ ai{mato" ei\nai, ejpei; pevlen o}" me;n ajgauou' Tudevo" o[brimo" uiJov", o} dΔ ΔAgrivou ijsoqevoio, ΔAgrivou o{" tΔ Oijnh'o" ajdelf‹e›o;" e[pleto divou: Oijneu;" dΔ uiJ‹ev›a geivnatΔ ajrhvion ejn Danaoi's i Tudeva: tou' dΔ ejt ev‹tu›kto pavi" sqenaro;" Diomhvdh". Tou[neka Qersivtao peri; ktamevnoio calevfqh. Kaiv nuv ke Phleivwno" ejnantivon h[rato cei'ra", eij mhv min katevruxan ΔAcaiw'n fevrtatoi ui|e" polla; parhgorevonte" oJmiladovn: w}" de; kai; aujto;n Phleivdhn eJt evrwqen ejrhvt uon. «H ga;r e[mellon h[dh kai; xifevessin ejridmaivnein oiJ a[ristoi ΔArgeivwn: tou;" gavr rJa kako;" covlo" ojtruvnesken. ΔAllΔ oi} me;n pepivqonto paraifasivh/s in eJtaivrwn. Oi} de; mevgΔ oijkteivrante" ajgauh;n Penqesivleian ΔAtrei'dai basilh'e", ajgassavmenoi de; kai; aujtoi; Trwsi; dovsan poti; a[stu fevrein ejrikudevo" “Ilou su;n sfoi's i‹n› teuvcessin, ejpei; Priavmoio novhsan ajggelivhn proi>evnto": o} ga;r fresi;n h|/s i menoivna

Buch 1,753–786

Es gibt das Recht; und die schamlose Zunge bestraft Ate, die den Sterblichen immer Leid zu Leid fügt.“ So also sprach mancher der Danaer. Der aber grollte in seinem Herzen, der hochgemute Peleussohn, und sprach solches: „Liege du nun im Staub, ohne an Unbesonnenheit zu denken! Nicht nämlich darf mit einem besseren Mann ein schlechter sich messen, der du auch zuvor des Odysseus duldsames Herz schlimm gereizt hast, da du unzählige Vorwürfe schwatztest. Aber ich, der Peleussohn, zeigte mich wahrlich nicht als solcher, der ich dir dein Leben nahm, wenn ich dich auch nicht mit schwerer Hand traf. Dich aber umhüllte das unerbittliche Todeslos, und durch deine eigene Schwäche verlorst du dein Leben. Aber von den Achaiern geh nun fort und bring bei den Verstorbenen deine Schmähungen vor.“ So sprach des kühnen Aiakossohnes furchtloser Sohn. Der Tydeussohn allein unter den Argeiern grollte dem Achilleus, da Thersites niedergestürzt war, weil er sich rühmte, vom selben Blut abzustammen, da der eine des edlen Tydeus starker Sohn war, der andere der des gottgleichen Agrios, des Agrios, der der Bruder des göttlichen Oineus war. Oineus aber zeugte einen kriegerischen Sohn unter den Danaern, Tydeus. Dessen starker Sohn war Diomedes. Deshalb grollte er um des erschlagenen Thersites willen. Und nun hätte er wohl gegen den Peleussohn die Hände erhoben, wenn ihn nicht zurückgehalten hätten die besten Söhne der Achaier, die ihm in großer Zahl mit vielen Worten zuredeten. So hielten sie auch den Peleussohn selbst auf der anderen Seite zurück. Schon wollten nämlich auch mit Schwertern kämpfen die Besten der Argeier; denn schlimmer Groll trieb sie. Aber sie folgten dem Zureden der Gefährten.

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Es bemitleideten aber sehr die edle Penthesileia die Atreussöhne, die Könige, und bewunderten sie auch selbst und gestatteten daher den Troern, sie zur Stadt des berühmten Ilos zu bringen 785 mit ihren Waffen, als sie von der Botschaft erfuhren, die Priamos geschickt hatte. Der hatte nämlich im Sinn,

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kouvrhn ojbrimovq umon oJmw'" teuvcessi kai; i{ppw/ ej" mevga sh'ma balevsqai ajfneiou' Laomevdonto". Kaiv oiJ purkai>h;n nhhvsato provsqe povlho" uJy hlhvn, eujrei'an: u{perqe de; qhvkato kouvrhn polloi'" su;n kteavt essin o{sa ktamevnh/ ejpewv/kei ejn puri; sugceuvasqai ejukteavnw/ basileivh/. Kai; th;n me;n katevdaye mevno" mevga ÔHfaivstoio, flo;x ojlohv: laoi; de; peristado;n a[lloqen a[lloi purkai>h;n sbevssanto qow'" eujwvdei> oi[nw/. ΔOsteva dΔ ajllevxante" a[dhn ejpevceuan a[leifa hJdu; kai; ej" koivlhn chlo;n qevsan: ajmfi; dΔ a[rΔ aujtoi'" pivona dhmo;n u{perqe bavlon boo;" h{ tΔ ajgevlh/s in ΔIdaivoi" ejn o[ressi metevprepe ferbomevnh/s i. Trw'e" dΔ w{" te quvgatra fivlhn perikwkuvsante" ajcnuvmenoi tavrcusan ejuvdmhton peri; tei'co" puvrgw/ ejpi; prou[conti parΔ ojsteva Laomevdonto", h\ra fevronte" “Arhi kai; aujth'/ Penqesileivh/. Kaiv oiJ parkatevqayan ΔAmazovna" o{ssai a{mΔ aujth'/ eJspovmenai poti; dh'rin uJpΔ ΔArgeivoisi davmhsan: ouj gavr sfi‹n› tuvmboio poluklauvtoio mevghran ΔAtrei'dai, Trwvessi dΔ ejuptolevmoisin o[passan ejk belevwn ejruvsasqai oJmw'" ktamevnoisi kai; a[lloi". Ouj ga;r ejpi; fqimevnoisi pevlei kovto", ajllΔ ejleeinoi; dhvioi oujkevtΔ ejovnte", ejph;n ajpo; qumo;" o[lhtai. ΔArgei'oi dΔ ajpavneuqe dovsan puri; polla; kavrhna hJrwvwn oi} dhv sfin oJmou' ktavqen hjdΔ ejdavmhsan Trwvwn ejn palavmh/s in ajna; stovma dhioth'to", polla; mavlΔ ajcnuvmenoi ktamevnwn u{per: e[xoca dΔ a[llwn ajmfΔ ajgaqou' muvronto Podavrkeo". Ouj ga;r ejpΔ ejsqlou' deuvetΔ ajdelfeioi'o mavch/ e[ni Prwtesilavou: ajllΔ o} me;n h[dh provsqen uJfΔ ”Ektori kei'to dai>cqei;" hju;" Prwtesivlao", o} dΔ e[gcei> Penqesileivh" blhvmeno" ΔArgeivoisi lugro;n perikavbbale pevnqo". Tou[nekav oiJ plhqu;n me;n ajpovproqi tarcuvsanto

Buch 1,787–820

das starkmütige Mädchen mit seinen Waffen und dem Pferd in das große Grabmal des reichen Laomedon zu legen. Und er ließ ihr einen Scheiterhaufen aufschichten vor der Stadt, einen hohen und breiten; obenauf aber ließ er das Mädchen legen mit viel Besitz, so viel, wie sich schickt im Feuer miteinander zu verschmelzen, wenn eine reiche Königin starb. Und die verzehrte die große Kraft des Hephaistos, die unheilvolle Flamme; die Kriegsscharen aber löschten ringsum, jeder von einer anderen Seite, den Scheiterhaufen schnell mit wohlriechendem Wein. Sie sammelten die Knochen und gossen zur Genüge Öl darauf, süßes, und legten sie in eine hohle Truhe. Rings um sie aber gaben sie von oben reichlich Fett einer Kuh, die unter den Herden in den idaiischen Bergen herausragte, als sie weideten. Die Troer bejammerten sie wie ihre eigene Tochter und bestatteten sie voll Kummer neben der wohlgefügten Mauer bei einem hervorragenden Turm neben den Gebeinen des Laomedon, indem sie ehrten den Ares und Penthesileia selbst. Und sie beerdigten bei ihr alle Amazonen, die ihr gefolgt waren in den Kampf und von den Argeiern erschlagen wurden. Es missgönnten nämlich ihnen nicht ein vielbeweintes Grab die Atreussöhne, und sie gestatteten den kriegerischen Troern, sie aus der Schussweite zu ziehen zusammen mit den anderen Gefallenen. Gegen die Toten gibt es nämlich keinen Groll, sondern Feinde verdienen Mitleid, da sie nicht mehr sind, wenn das Leben verloren ist. Die Argeier auf der anderen Seite übergaben dem Feuer viele Häupter von Helden, die mit jenen gestorben waren und bezwungen wurden von den Händen der Troer in der Front der Schlacht, mit großem Kummer um der Gestorbenen willen. Mehr als um die anderen klagten sie um den vortrefflichen Podarkes. Im Kampf stand er nämlich nicht hinter seinem Bruder, dem edlen Protesilaos, zurück. Aber der lag begraben, schon zuvor von Hektor bezwungen, der wackere Protesilaos. Dieser aber war von dem Speer Penthesileias getroffen und brachte den Argeiern schlimmes Leid. Deshalb bestatteten sie die Masse der Toten fern von ihm.

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teqnaovtwn: keivnw/ de; pevrix ejbavlonto kamovnte" oi[w/ sh'mΔ ajrivdhlon, ejpei; qrasu;" e[pleto qumw'/. Novsfi de; Qersivtao lugro;n devma" oujt idanoi'o qavyante", poti; nh'a" ejuprwvrou" ajfivkonto Aijakivdhn ΔAcilh'a mevga fresi; kudaivnonte". «Hmo" dΔ aijglhvessa katΔ ΔWkeanoi'o bebhvkei ΔHwv", ajmfi; de; gai'an ejkivdnato qespesivh Nuvx, dh; tovtΔ a[rΔ ejn klisivh/" ΔAgamevmnono" ajfneioi'o daivnuto Phleivdao bivh: su;n dΔ a[lloi a[ristoi tevrpontΔ ejn qalivh/" mevcri" ΔHw' di'an iJkevsqai.

Buch 1,821–830

Für jenen allein warfen sie ringsum mit Mühen ein Grabmal auf, ein leuchtendes, weil er mutig war in seinem Herzen. Gesondert aber begruben sie die jämmerliche Gestalt des nichtswürdigen Thersites und kamen zu ihren Schiffen mit dem prächtigen Bug und priesen in ihrem Herzen sehr den Aiakosenkel Achilleus. Als die strahlende Eos in den Okeanos hinabgestiegen war und die herrliche Nacht die Erde umhüllte, da speiste in den Hütten des reichen Agamemnon der starke Peleussohn; und mit ihm freuten sich die anderen Besten beim Gelage, bis die göttliche Eos kam.

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Aujta;r ejpei; korufa;" ojrevwn uJpe;r hjchevntwn lampro;n uJpe;r favo" h\lqen ajt eirevo" hjelivoio, oi} me;n a[rΔ ejn klisivh/s in ΔAcaiw'n o[brimoi ui|e" ghvqeon ajkamavtw/ mevgΔ ejpeucovmenoi ΔAcilh'i: Trw'e" dΔ au\ muvronto kata; ptovlin, ajmfi; de; puvrgou" eJzovmenoi skopivazon, ejpei; fovbo" e[llabe pavnta", mh; dhv pou mevga tei'co" uJperqovrh/ o[brimo" ajnh;r aujtouv" te kteivnh/ katav te prhvsh/ puri; pavnta. Toi's i dΔ a[rΔ ajcnumevnoisi gevrwn meteveipe Qumoivth": ‘«W fivloi, oujkevtΔ e[gwge peri; fresi;n oi\da noh'sai o{ppw" e[ssetai a[lkar ajnihrou' polevmoio ”Ektoro" ajgcemavcoio dedoupovto", o}" mevga Trwvwn kavrto" e[hn to; pavroiqe: kai; oujdΔ o{ ge Kh'ra" a[luxen, ajllΔ ejdavmh palavmh/s in ΔAcillevo", w|/ per ojivw kai; qeo;n ajntiavsanta mavch/ e[n‹i› dh/wqh'nai: oi{hn thvndΔ ejdavmassen ajna; klovnon, h{n per oiJ a[lloi ΔArgei'oi fobevonto, dai?frona Penqesivleian: kai; ga;r e[hn e[kpaglo": e[gwgev min wJ" ejnovhsa, wjisavmhn makavrwn tinΔ ajpΔ oujranou' ejnqavdΔ iJkevsqai hJmi'n cavrma fevrousan: o} dΔ oujk a[rΔ ejthvt umon h\en. ΔAllΔ a[ge frazwvmesqa tiv lwvion a[mmi gevnhtai, h] e[t i pou stugeroi's i macwvmeqa dusmenevessin, h] h[dh feuvgwmen ajpΔ a[steo" ojllumevnoio: ouj ga;r e[tΔ ΔArgeivoisi dunhsovmeqΔ ajntiferivzein marnamevnou kata; dh'rin ajmeilivktou ΔAcilh'o".’ ’W" a[rΔ e[fh: to;n dΔ uiJo;" ajmeivbeto Laomevdonto": ‘«W fivlo" hjdΔ a[lloi Trw'e" sqenaroiv tΔ ejpivkouroi, mhv nuv ti deimaivnonte" eJh'" cazwvmeqa pavtrh", mhdΔ e[t i dusmenevessi macwvmeqa th'le povlho",

Buch 2 Als aber über die Gipfel der widerhallenden Berge das leuchtende Licht der unermüdlichen Sonne kam, da freuten sich in den Hütten der Achaier starke Söhne und jubelten sehr über den rastlosen Achilleus. Die Troer dagegen klagten in der Stadt; sie saßen ringsum auf dem Mauerwerk und hielten Ausschau, da Furcht sie alle ergriffen hatte, dass vielleicht über die große Mauer stürme der starke Mann und sie selbst töte und alles mit Feuer niederbrenne. Zu denen sprach in ihrer Trauer der greise Thymoites: „Ihr Freunde, ich wenigstens kann nicht mehr in meinem Sinn erkennen, wie es Schutz geben wird gegen den schrecklichen Krieg, nachdem Hektor, der Nahkämpfer, gefallen ist, der zuvor der Troer große Kraft war; auch er entkam den Keren nicht, sondern wurde bezwungen von den Händen des Achilleus; auch ein Gott wird, glaube ich, wenn er diesem entgegentritt im Kampf, erschlagen; wie er ja solch eine im Schlachtgetümmel bezwang, die die anderen Argeier fürchteten, die kriegskundige Penthesileia; und sie war gewiss furchtbar. Als ich sie sah, glaubte ich, der glückseligen Götter eine sei vom Himmel hierher gekommen, uns Freude bereitend. Das aber war nicht wahr. Doch auf, lasst uns bedenken, was besser für uns sein dürfte, ob wir entweder noch mit den verhassten Feinden kämpfen oder schon fliehen sollen aus der Stadt in ihrem Untergang. Nicht mehr werden wir uns nämlich mit den Argeiern messen können, wenn im Kampf streitet der erbarmungslose Achilleus.“ So also sprach er; dem aber antwortete der Sohn des Laomedon: „Freund und ihr anderen Troer und ihr starken Verbündeten, lasst uns nun nicht aus Furcht aus unserer Heimat weichen noch weiter gegen Feinde kämpfen fern von der Stadt,

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ajllav pou ejk puvrgwn kai; teivceo", eij" o{ ken e[lqh/ Mevmnwn ojbrimovq umo" a[gwn ajpereivs ia fu'la law'n oi} naivousi melavmbroton Aijqiovpeian. “Hdh gavr rJa kai; aujto;n ojivomai ajgcovqi gaivh" e[mmenai hJmetevrh", ejpei; h\ nuv oiJ ou[ ti nevon ge ajggelivhn proevhka mevgΔ ajcnuvmeno" peri; qumw'/: aujta;r o{ gΔ ajspasivw" moi uJpevsceto pavnta televssai ejlqw;n ej" Troivhn: kaiv min scedo;n e[lpomai ei\nai. ΔAllΔ a[ge tlh'tΔ e[t i baiovn, ejpei; polu; lwviovn ejsti qarsalevw" ajpolevsqai ajna; klovnon hje; fugovnta" zwvein ajllodapoi's i parΔ ajndravs in ai[sceΔ e[conta".’ «H rJΔ oJ gevrwn: ajllΔ ou[ ti saovfroni Pouludavmanti h{ndanen eijsevt i dh'ri", ejuvfrona dΔ e[kfato mu'qon: ‘Eij me;n dh; Mevmnwn toi ajrifradevw" katevneusen hJmevwn aijno;n o[leqron ajpwsevmen, ou[ ti megaivrw mivmnein ajnevra di'on ajna; ptovlin: ajllΔ a[ra qumw'/ deivdw mh; su;n eJoi's i kiw;n eJtavroisi dameivh kei'no" ajnhvr, polloi'" de; kai; a[lloi" ph'ma gevnhtai hJmetevroi": deino;n ga;r ejpi; sqevno" o[rnutΔ ΔAcaiw'n. ΔAllΔ a[ge mhvt e povlho" eJh'" ajpo; th'le fugovnte" ai[scea polla; fevrwmen ajnalkeivh/ uJpo; lugrh'/ ajllodaph;n perovwnte" ejpi; cqovna, mhdΔ ejni; pavtrh/ mivmnonte" kteinwvmeqΔ uJpΔ ΔArgeivwn ojrumagdou': ajllΔ h[dh Danaoi's i, kai; eij braduv, lwvion ei[h eijsevt i kudalivmhn ÔElevnhn kai; kthvmata keivnh", hjme;n o{sa Spavrthqen ajnhvgagen hjde; kai; a[lla, dissavki tovssa fevronta" uJpe;r povliov" te kai; aujtw'n ‹ejkdovmen, e{›w" ouj kth's in ajnavrsia fu'la devdastai hJmetevrhn oujdΔ a[stu kathvnuke pu'r ajivdhlon. Nu'n dΔ a[gΔ ejmei'o pivqesqe ejni; fresivn: ouj ga;r ojivw a[llon ajmeivnona mh't in ejni; Trwvessi fravsasqai. Ai[qΔ o[felon kai; provsqen ejmh'" ejpavkousen ejfetmh'" ”Ektwr, oJppovt e min katerhvt uon e[ndoqi pavtrh".’ ’W" favto Pouludavmanto" eju; sqevno": ajmfi; de; Trw'e" h[/neon eijsai?onte" ejni; fresivn, oujdΔ ajnafando;n mu'qon e[fan: pavnte" ga;r eJo;n tromevonte" a[nakta

Buch 2,30–65

sondern von den Türmen und der Mauer aus, bis Memnon kommt, der starkmütige, mit unzähligen Stämmen der Völker, die Aithiopien bewohnen, das Land der schwarzen Menschen. Schon ist er nämlich, glaube ich, nahe bei unserem Land, weil ich ihm nun wahrlich nicht erst kürzlich eine Botschaft schickte mit großem Kummer im Herzen; aber er versprach mir gerne, nach Troia zu kommen und alles zu erfüllen; und ich hoffe, dass er nahe ist. Also auf, ertragt es noch ein wenig, da es um vieles besser ist, kühn zugrunde zu gehen im Kampfgetümmel als zu fliehen und dann bei fremden Menschen zu leben in Schande.“ So sprach der Greis; aber dem besonnenen Polydamas gefiel der Kampf nicht mehr, und er sprach ein vernünftiges Wort: „Wenn also Memnon dir klar zugesichert hat, uns das schlimme Verderben abzuwehren, weigere ich mich nicht, in der Stadt auf den göttlichen Mann zu warten; aber ich fürchte in meinem Herzen, dass mit seinen Gefährten kommt und bezwungen wird jener Mann, aber auch vielen anderen der Unsrigen Leid entsteht. Denn gewaltig wächst die Stärke der Achaier an. Also auf, lasst uns weder fliehen und fern von unserer Stadt viel Schande ertragen wegen jämmerlicher Wehrlosigkeit und in irgendein Land gehen noch in der Heimat bleiben und sterben im Kampfgetümmel der Argeier. Vielmehr wäre es besser, den Danaern jetzt noch, auch wenn es spät ist, endlich die berühmte Helena und ihre Besitztümer, sowohl alles, was sie aus Sparta hierher brachte, als auch anderes, herauszugeben, wobei wir das Doppelte bringen um der Stadt und unserer selbst willen, solange feindliche Völkerschaften unseren Besitz noch nicht aufgeteilt haben und das verheerende Feuer unsere Stadt nicht vernichtet hat. Jetzt hört auf mich in eurem Sinn. Ich glaube nämlich nicht, dass ein anderer einen besseren Plan ersinnt unter den Troern. Wenn doch auch früher Hektor auf meine Aufforderung gehört hätte, als ich ihn in seiner Heimatstadt zurückhalten wollte!“ So sprach des Polydamas edle Stärke; die Troer ringsum billigten es, als sie es hörten, in ihrem Sinn, aber sie sagten kein offenes Wort. Alle nämlich fürchteten und ehrten ihren Herrscher

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a{zontΔ hjdΔ ÔElevnhn, keivnh" e{nekΔ ojlluvmenoiv per. To;n de; kai; ejsqlo;n ejovnta Pavri" mevga neivkesen a[nthn: ‘Pouludavma, su; mevn ejssi fugoptovlemo" kai; a[nalki", oujde; soi; ejn stevrnoisi pevlei menedhvion h\tor, ajlla; devo" kai; fuvza: su; dΔ eu[ceai ei\nai a[risto" ejn boulh'/, pavntwn de; cereivona mhvdea oi\da". ΔAllΔ a[ge ‹dh;› su; me;n aujto;" ajpovsceo dhioth'to", mivmne dΔ ejni; megavroisi kaqhvmeno": aujta;r oiJ a[lloi ajmfΔ ejme; qwrhvxontai ajna; ptovlin, eij" o{ ke mh'co" eu{rwmen qumh're" ajnhlegevo" polevmoio. Ouj ga;r novsfi povnoio kai; ajrgalevou polevmoio ajnqrwvpoi" mevga ku'do" ajevxetai hjde; kai; e[rgon, fuvza de; nhpiavcoisi mavlΔ eu[aden hjde; gunaixiv: keivnh/" qumo;n e[oika": ejgw; dev toi ou[ ti pevpoiqa marnamevnw/: pavntwn ga;r ajmalduvnei" qrasu; kavrto".’ Fh' mevga neikeivwn: o} de; cwovmeno" favto mu'qon Pouludavma": ouj gavr oiJ ejnantivon a{zetΔ aju'sai kei'no", ejpei; stugero;" kai; ajtavsqalo" hjdΔ ajesivfrwn o}" fivla me;n saivnh/s in ejnwpadovn, a[lla de; qumw'/ porfuvrh/ kai; kruvbda to;n ouj pareovnta calevpth/. Tw' rJa kai; ajmfadivh/ mevga neivkese di'on a[nakta: ‘“W moi ejpicqonivwn pavntwn ojlowvtate fwtw'n, so;n qravso" h[gage nw'in ojizuva, so;" novo" e[tlh dh'rin ajpeiresivhn kai; tlhvsetai, eij" o{ ke pavtrhn su;n laoi'" sfetevroisi dai>zomevnhn ejs ivdhai. ΔAllΔ ejme; mh; toiovnde lavboi qravso", ajmfi; de; tavrbo" ajsfale;" aije;n e[coimi, sovon dev moi oi\kon ojfevlloi.’ ’W" a[rΔ e[fh: o} dΔ a[rΔ ou[ ti prosevnnepe Pouludavmanta: mnhvsato ga;r Trwvessin o{sa" ejfevhken ajniva" hjdΔ oJpovsa" e[tΔ e[mellen, ejpeiv rJav oiJ aijqovmenon kh'r ma'llon ejfwvrmainen qanevein h] novsfi genevsqai ajntiqevh" ÔElevnh", h|" ei{neka Trwvioi ui|e" uJyovqen ejskopivazon ajpΔ a[steo" aijpeinoi'o devgmenoi ΔArgeivou" hjdΔ Aijakivdhn ΔAcilh'a. Toi's i dΔ a[rΔ ouj meta; dhro;n ajrhvio" h[luqe Mevmnwn, Mevmnwn kuanevoisi metΔ Aijqiovpessin ajnavsswn,

Buch 2,66–101

und Helena, obwohl sie um ihretwillen zugrunde gingen. Den aber, obgleich er vortrefflich war, fuhr Paris heftig vor allen an: „Polydamas, du bist kriegsscheu und schwächlich und du hast in deiner Brust kein standhaftes Herz, sondern Furcht und jähe Flucht. Du rühmst dich, der beste zu sein in der Ratsversammlung, doch hast du Pläne, die schlechter sind als alle. Aber auf, halte du dich fern von der Schlacht, bleibe in den Häusern sitzen; aber die anderen um mich werden sich rüsten in der Stadt, bis wir ein erwünschtes Mittel finden gegen den schonungslosen Krieg. Denn nicht fern von Mühe und schlimmem Krieg erwächst den Menschen großer Ruhm und Tat. Jähe Flucht aber gefällt den Kindern sehr und den Frauen. Jenen gleichst du in deinem Herzen. Ich aber vertraue dir nicht als einem Kämpfer; du schwächst nämlich die kühne Kraft aller.“ So sprach er mit heftigen Vorwürfen. Es grollte aber und sprach Polydamas; jener scheute sich nämlich nicht, ihm laut zu widersprechen, da abstoßend und frevelhaft und töricht ist, wer in der Öffentlichkeit freundlich schmeichelt, aber in seinem Herzen etwas ausbrütet und heimlich den Abwesenden anfeindet. Darum machte er auch öffentlich dem göttlichen Herrscher heftige Vorwürfe: „Oh du unseligster aller Männer auf dieser Welt; deine Dreistigkeit brachte uns Leid. Dein Sinn wagte einen unermesslichen Kampf und wird ihn wagen, bis du deine Heimat mit ihren Völkern zerstört siehst. Aber mich möge eine solche Dreistigkeit nicht erfassen, sondern ich möchte immer sichere Scheu haben, die aber möge mir mein Haus unversehrt gedeihen lassen!“ So sprach er; der aber redete nicht mit Polydamas; er gedachte nämlich, wie viel Leid er den Troern gebracht hatte und wie viel er noch bringen sollte, da sein Herz entbrannt war und er lieber sterben wollte als getrennt zu sein von der gottgleichen Helena, um derentwillen die troischen Söhne Ausschau hielten oben von der hohen Stadt und die Argeier erwarteten und den Aiakosenkel Achilleus. Zu denen kam nicht viel später der kriegerische Memnon, Memnon, der Herrscher unter den dunklen Aithiopen,

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o}" kive lao;n a[gwn ajpereivs ion. ΔAmfi; de; Trw'e" ghqovs unoiv min i[donto kata; ptovlin, hjuvt e nau'tai ceivmato" ejx ojlooi'o diΔ aijqevro" ajqrhvswsin h[dh teirovmenoi ÔElivkh" perihgevo" ai[glhn: w}" laoi; kecavronto peristadovn, e[xoca dΔ a[llwn Laomedontiavdh": mavla gavr nuv oiJ h\tor ejwvlpei dh/wvsein puri; nh'a" uJpΔ ajndravs in Aijqiovpessin, ou{nekΔ e[con basilh'a pelwvrion hjde; kai; aujtoi; polloi; e[san kai; pavnte" ej" “Area maimwvwnte". Tw' rJΔ a[moton kuvdainen eju;n govnon ΔHrigeneivh" dwtivnh/" ajgaqh'/s i kai; eujfrosuvnh/ teqaluivh/. ΔAllhvloi" dΔ ojavrizon ejpΔ eijlapivnh/ kai; ejdwdh'/, o}" me;n ajristh'a" Danaw'n kai; o{sΔ a[lgeΔ ajnevtlh ejxenevpwn, o} de; patro;" eJou' kai; mhtevro" ΔHou'" ajqavnaton bivon aije;n ajpeiresivh" te rJeveqra Thquvo" ΔWkeanou' te baqurrovou iJero;n oi\dma hjde; kai; ajkamavtou pevrata cqono;" ajntoliva" te hjelivou kai; pa'san ajpΔ ΔWkeanoi'o kevleuqon mevcri" ejpi; Priavmoio povlin kai; prwvona" “Idh", hjde; kai; wJ" ejdavixen uJpo; stibarh'/s i cevressin ajrgalevwn Soluvmwn iJero;n stratovn, oi{ min ijovnta ei\rgon, o} kaiv sfisi ph'ma kai; a[sceton w[pase povtmon. Kai; ta; me;n w}" ajgovreue kai; wJ" i[den e[qnea fwtw'n muriva: tou' dΔ ajivonto" uJpo; fresi; tevrpeto qumov", kaiv eJ kaqaptovmeno" gerarw'/ prosefwvnee muvqw/: ‘«W Mevmnon, to; me;n a[r me qeoi; poivhsan ijdevsqai so;n strato;n hjde; kai; aujto;n ejn hJmetevroisi melavqroi". ”W" moi e[t i krhvneian, i{nΔ ΔArgeivou" ejs ivdwmai ojllumevnou" a{ma pavnta" uJpΔ ejgceivh/s i teh'/s i: kai; ga;r dh; makavressin ajt eirevs i pavnta e[oika" ejkpavglw", wJ" ou[ ti" ejpicqonivwn hJrwvwn: tw' sΔ ojivw keivnoisi fovnon stonoventa balevsqai. Nu'n dΔ a[ge tevrpeo qumo;n ejpΔ eijlapivnh/s in ejmh'/s i shvmeron: aujta;r e[peita machvseai wJ" ejpevoiken.’ ’W" eijpw;n palavmh/s i devpa" polucande;" ajeivra" Mevmnona profronevw" stibarw'/ deivdekto kupevllw/ cruseivw/, tov rJa dw'ke perivfrwn ΔAmfiguhvei"

Buch 2,102–138

der kam und brachte seine riesige Kriegsschar. Die Troer aber ringsum erblickten ihn froh in ihrer Stadt, wie wenn Seeleute nach einem vernichtenden Sturm in der Luft erblicken – schon erschöpft – den Glanz des sich drehenden Großen Bären: so freuten sich die Kriegsscharen ringsum, besonders aber von allen der Laomedonsohn; sehr nämlich hoffte er nun in seinem Herzen, die Schiffe mit Feuer zu zerstören durch die aithiopischen Männer, weil sie einen ungeheuren König hatten und selbst viele waren und alle sich nach dem Krieg sehnten. So ehrte er unermüdlich den edlen Sohn der Erigeneia mit trefflichen Geschenken und üppigem frohem Gelage. Sie unterhielten sich miteinander bei Festmahl und Speise, wobei der eine erzählte von den Fürsten der Danaer, und wie viel Leid er erduldete, der andere von seines Vaters und seiner Mutter Eos immer unsterblichem Leben und den Flüssen der unendlichen Tethys und von des Okeanos, des tieffließenden, heiligem Wogenschwall und auch von den Grenzen der unermüdlichen Erde und den Aufgängen der Sonne und von dem gesamten Weg vom Okeanos bis zu des Priamos Stadt und den Vorgebirgen des Ida, und auch wie er mit seinen kräftigen Händen erschlug der schrecklichen Solymer heiliges Heer, die ihn auf seinem Weg bedrängten, was auch ihnen Leid und unaufhaltsamen Tod brachte. Und das erzählte er so, und auch wie er sah unendlich viele Völker der Menschen; als der es nun hörte, freute er sich in seinem Herzen und sprach ihn an und sagte mit würdevollem Wort: „Memnon, das gaben mir die Götter, dein Heer und dich selbst in unserem Palast zu sehen. So mögen sie es noch erfüllen, dass ich die Argeier sterben sehe alle zugleich unter deinen Speeren. Den unbezwingbaren glückseligen Göttern gleichst du nämlich erstaunlich in jeder Hinsicht, wie keiner der irdischen Helden. So glaube ich, dass du jenen jammervollen Tod bringen wirst. Jetzt aber freue dich bei meinem Fest heute; dann aber wirst du kämpfen, wie es sich ziemt.“ So sprach er und hob mit seinen Händen einen vielfassenden Becher hoch und hieß Memnon herzlich mit dem mächtigen Pokal willkommen, dem goldenen, welchen gab der umsichtige, an beiden Füßen lahme

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”Hfaisto" kluto;n e[rgon, o{tΔ h[geto Kuprogevneian, Zhni; megasqenevi: o} dΔ a[rΔ w[pasen uiJevi dw'ron Dardavnw/ ajntiqevw/: o} dΔ ΔEricqonivw/ povre paidiv, Trwi; dΔ ΔEricqovnio" megalhvtori: aujta;r o} “Ilw/ kavllipe su;n kteavt essin: o} dΔ w[pase Laomevdonti: aujta;r oJ Laomevdwn Priavmw/ povren, o{" min e[mellen uiJevi dwsevmenai: to; dev oiJ qeo;" oujk ejt evlesse. Kei'no devpa" perikalle;" ejqavmbeen ejn fresi; Mevmnwn ajmfafovwn kai; toi'on uJpoblhvdhn favto mu'qon: ‘Ouj me;n crh; para; daiti; pelwvrion eujcetavasqai oujdΔ a[rΔ uJposcesivhn kataneusevmen, ajlla; e{khlon daivnusqΔ ejn megavroisi kai; a[rtia mhcanavasqai: ei[ te ga;r ejsqlov" tΔ eijmi; kai; a[lkimo" ei[ te kai; oujkiv, gnwvsh/ ejni; ptolevmw/, oJpovtΔ ajnevro" ei[detai ajlkhv. Nu'n dΔ a[ge dh; koivtoio medwvmeqa mhdΔ ajna; nuvkta pivnwmen: calepo;" ga;r ejpeigomevnw/ macev‹sa›sqai oi\no" ajpeirevs io" kai; ajupnosuvnh ajlegeinhv.’ ’W" favto: to;n dΔ oJ geraio;" ajgassavmeno" proseveipen: ‘Aujto;" o{pw" ejqevlei" metadaivnuso, peivqeo dΔ aujtw'/: ouj ga;r ejgwv sΔ ajevkonta bihvsomai. Ouj ga;r e[oiken ou[tΔ ajpiovntΔ ajpo; daito;" ejrukevmen ou[t e mevnonta seuvein ejk megavroio: qevmi" nuv toi ajndravs in au{tw".’ ’W" favqΔ: o} dΔ ejk dovrpoio meqivstato, bh' de; pro;" eujnh;n uJstativhn. ”Ama dΔ a[lloi e[ban koivtoio mevdesqai daitumovne": †toi'" dev sfin† ejphvluqe nhvdumo" u{pno". Aujta;r ejni; megavroisi Dio;" sterophgerevtao ajqavnatoi daivnunto: path;r dΔ ejn toi's i Kronivwn eu\ eijdw;" ajgovreue dushcevo" e[rga movqoio: ‘“Iste qeoi; peri; pavnte" ejpessuvmenon baru; ph'ma au[rion ejn polevmw/: mavla ga;r polevw‹n› mevno" i{ppwn o[yesqΔ ajmfΔ ojcevessi dai>zomevnwn eJkavt erqen a[ndra" tΔ ojllumevnou". Tw'n kai; perikhdovmenov" ti"

Buch 2,139–170

Hephaistos als treffliches Werk, als er heiratete die Kyprogeneia, dem hochmächtigen Zeus; der aber gab ihn seinem Sohn als Geschenk, dem gottgleichen Dardanos; der schenkte ihn seinem Kind Erichthonios, Erichthonios aber dem hochherzigen Tros; der aber hinterließ ihn dem Ilos mit seinen Besitztümern, der schenkte ihn Laomedon; aber Laomedon gab ihn dem Priamos, der ihn seinem Sohn schenken sollte; das aber erfüllte ihm der Gott nicht. Jenen überaus schönen Becher bewunderte in seinem Sinn Memnon, ihn ringsum betastend, und sprach zur Antwort solches: „Nicht soll man beim Mahl gewaltig prahlen noch Versprechungen machen, sondern ruhig speisen in den Gemächern und sich um Passendes mühen; ob ich nämlich edel bin und wehrhaft oder nicht, das wirst du im Krieg erkennen, wo man eines Mannes Kraft sieht. Nun auf, lass uns an Ruhe denken und nicht die Nacht hindurch trinken; schlecht nämlich ist für einen, der sich sehnt zu kämpfen, unbegrenzter Wein und lästiger Schlafmangel.“ So sprach er; zu ihm aber sprach voll Bewunderung der Greis: „Schmause mit uns so, wie du selbst willst; folge deinem Wunsch; ich werde dich nämlich nicht gegen deinen Willen zwingen. Denn es ziemt sich nicht, weder einen, der vom Mahl fortgehen will, zurückzuhalten noch einen, der bleiben will, aus dem Haus zu treiben; so ist es nun Brauch unter den Menschen.“ So sprach er; der aber entfernte sich vom Abendschmaus, er ging zu seinem Lager – zum letzten Mal. Gleichzeitig gingen die anderen Festteilnehmer, an Ruhe zu denken; schnell aber kam zu ihnen der erquickende Schlaf.

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Aber im Palast des blitzgewaltigen Zeus speisten die Unsterblichen; unter diesen sprach der Vater, der 165 Kronossohn, in seinem großen Wissen um die Werke des schlimmtönenden Kriegsgetümmels: „Wisst, all ihr Götter, dass ringsum rasch schweres Leid kommen wird morgen im Krieg; eine Menge von sehr vielen Pferden werdet ihr morgen bei den Wagen erschlagen sehen auf beiden Seiten und Männer, die umkommen. Auch wenn sich einer um diese sorgt 170 von euch,

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mimnevtw uJmeivwn mhdΔ ajmfΔ ejma; gouvnaqΔ iJkavnwn lissevsqw: Kh're" ga;r ajmeivlicoiv eijs i kai; hJmi'n.’ ’W" e[fatΔ ejn mevssoisin ejpistamevnoisi kai; aujtoi'", o[fra kai; ajscalovwn ti" ajpo; ptolevmoio travphtai mhdev eJ lissovmeno" peri; uiJevo" hje; fivloio mayidivw" ajfivkhtai ajt eirevo" e[ndon ΔOluvmpou. Kai; ta; me;n wJ" ejsavkousan ejrigdouvpou Kronivdao, tlh'san ejni; stevrnoisi kai; ouj basilh'o" e[nanta mu'qon e[fan: mavla gavr min ajpeirevs ion tromeveskon. ΔAcnuvmenoi dΔ i{kanon o{ph/ dovmo" h\en eJkavstou kai; levco": ajmfi; de; toi's i kai; ajqanavtoi" per ejou's in u{pnou blhcro;n o[neiar ejpi; blefavroisi tanuvsqh. «Hmo" dΔ hjlibavtwn ojrevwn uJperevssutai a[kra" lampro;" ajnΔ oujrano;n eujru;n ÔEwsfovro", o{" tΔ ejpi; e[rgon hJdu; mavla knwvssonta" ajmallodeth'ra" ejgeivrei, th'mo" ajrhvion ui|a faesfovrou ΔHrigeneivh" u{stato" u{pno" ajnh'ken: o} dΔ ejn fresi; kavrto" ajevxwn h[dh dusmenevessi lilaiveto dhriavasqai: ΔHw;" dΔ oujrano;n eujru;n ajnhvien oujk ejqevlousa. Kai; tovt e Trw'e" e{santo peri; croi÷ dhvia teuvch, toi's i dΔ a{mΔ Aijqivopev" te kai; oJppovsa fu'la pevlonto ajmfi; bivhn Priavmoio sunagromevnwn ejpikouvrwn, pansudivh/: mavla dΔ w\ka pro; teivceo" ejsseuvonto kuanevoi" nefevessin ejoikovt e", oi|a Kronivwn ceivmato" ojrnumevnoio katΔ hjevra poulu;n ajgeivrei. Ai\ya dΔ a[rΔ ejplhvsqh pedivon pa'n: toi; dΔ ejpevcunto ajkrivs i p‹u›robovroisin ajlivgkion, ai{ te fevrontai wJ" nevfo" h] polu;" o[mbro" uJpe;r cqono;" eujrupevdoio a[plhstoi merovpessin ajeikeva limo;n a[gousai: w}" oi} i[san polloiv te kai; o[brimoi, ajmfi; de; gai'a steivnetΔ ejpessumevnwn, uJpo; dΔ e[greto possi; konivh. ΔArgei'oi dΔ ajpavneuqen ejqavmbeon, eu\tΔ ejs ivdonto ejssumevnou": ei\qar de; peri; croi÷ calko;n e{santo kavrtei> Phleivdao pepoiqovt e". ’O" dΔ ejni; mevssoi" h[ie Tithvnessi polusqenevessin ejoikwv", kudiovwn i{ppoisi kai; a{rmasi: tou' dΔ a[ra teuvch

Buch 2,171–206

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soll er fest bleiben und nicht zu meinen Knien kommen und bitten; die Keren sind nämlich auch uns gegenüber unerbittlich.“ So sprach er mitten unter ihnen, obwohl sie es auch selbst wussten, damit einer, auch wenn er ungehalten sei, sich vom Krieg abwende 175 und nicht ihn bäte für seinen Sohn oder Günstling und vergeblich käme zum unzerstörbaren Olympos. Und wie sie das nun hörten vom starkdonnernden Kronossohn, duldeten sie es in ihrem Herzen und gegen den Herrscher sagten sie kein Wort; denn sie fürchteten sich unendlich vor ihm. 180 In Sorge gingen sie dahin, wo das Haus war eines jeden und das Bett; und um sie, obwohl sie unsterblich waren, breitete sich des Schlafes sanfte Erquickung über ihren Lidern aus. Als aber über der schroffen Berge Spitzen sich erhob der leuchtende Morgenstern den breiten Himmel hinauf, der zur Arbeit treibt die Garbenbinder, auch wenn sie gar süß schlafen, da ließ den kriegerischen Sohn der lichtbringenden Erigeneia der letzte Schlaf los; der aber mehrte die Kraft in seinem Sinn und sehnte sich schon, mit den Feinden zu kämpfen. Eos aber stieg zum breiten Himmel hinauf, obgleich sie es nicht wollte. Und da legten die Troer über die Haut ihre verderbenbringenden Waffen, mit denen zugleich die Aithiopen und alle Völker, die da waren, von den um die Macht des Priamos versammelten Verbündeten, überall; sehr schnell stürmten sie vor die Mauer, dunklen Wolken gleichend, die der Kronossohn, wenn ein Sturm losbricht, in dichter Luft zusammenballt. Sofort füllte sich die ganze Ebene; die strömten aus wie weizenvertilgende Heuschrecken, die fliegen wie eine Wolke oder ein großer Regen über die weite Ebene der Erde unersättlich und bringen den Sterblichen elenden Hunger: so gingen diese, zahlreich und stark, ringsum aber füllte sich die Gegend, als sie heranstürmten; unter den Füßen erhob sich Staub. Die Argeier aber in der Ferne wunderten sich, als sie sahen, wie sie heranstürmten; sofort legten sie über die Haut das Erz im Vertrauen auf die Kraft des Peleussohnes. Der aber ging in ihrer Mitte, den Titanen, den starken, gleichend, stolz auf Pferde und Wagen; seine Waffen aber nun

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pavnth/ marmaivreskon ajlivgkion ajsteroph'/s in. Oi|o" dΔ ejk peravtwn gaihovcou ΔWkeanoi'o e[rcetai ΔHevlio" faesivmbroto" oujrano;n ei[sw pamfanovwn, traferh; de; gela'/ peri; gai'a kai; aijqhvr: toi'o" ejn ΔArgeivoisi tovtΔ e[ssuto Phlevo" uiJov". ’W" de; kai; ejn Trwvessin ajrhvio" h[ie Mevmnwn “Arei> maimwvwnti paneivkelo", ajmfi; de; laoi; profronevw" ejfevponto paressuvmenoi basilh'i. Ai\ya dΔ ‹a[rΔ› ajmfotevrwn dolicai; ponevonto favlagge" Trwvwn kai; Danaw'n, meta; dΔ e[prepon Aijqioph'e". Su;n dΔ e[peson kanachdo;n oJmw'", a{t e kuvmata povntou pavntoqen ajgromevnwn ajnevmwn uJpo; ceivmato" w{rh/: ajllhvlou" dΔ ejdavizon ejuxevsth/" melivh/s i bavllonte", meta; dev sfi govo" kanachv te dedhvei. ÔW" dΔ o{tΔ ejrivgdoupoi potamoi; megavla stenavcwsin eij" a{la ceuovmenoi, o{t e labrovtato" pevlei o[mbro" ejk Diov", eu\tΔ ajlivaston ejpi; nevfea ktupevwsi qhgovmenΔ ajllhvloisi, puro;" dΔ ejxevssutΔ ajutmhv: w}" tw'n marnamevnwn mevgΔ uJpai; posi; gai'a pelwvrh e[brace, qespesivou de; diΔ hjevro" e[ssutΔ ajuth; smerdalevh: deino;n ga;r ajuvt eon ajmfotevrwqen. “EnqΔ e{le Phleivdh" Qavlion kai; ajmuvmona Mevnthn, a[mfw ajrignwvtw. Bavle dΔ a[llwn polla; kavrhna: eu\tΔ aijgi;" melavqroisin uJpocqonivh ejporouvsh/ lavbro", a[far dev te pavnta kata; cqono;" ajmficevhtai ejk qemevqlwn, mavla gavr rJa peritromevei baqu; gai'a: w}" oi{ gΔ ejn konivh/s i kathvripon wjkevi povtmw/ aijcmh'/ Phleivwno": o} ga;r mevga maivneto qumw'/. ’W" dΔ au{tw" eJt evrwqen eju;" pavi" ΔHrigeneivh" ΔArgeivou" ejdavize kakh'/ ejnalivgkio" Ai[sh/, h{ te fevrei laoi's i kako;n kai; ajeikeva loigovn. Prw'ton dΔ ei|le Fevrwna dia; stevrnoio tuchvsa" douvrati leugalevw/, ejpi; dΔ e[ktane di'on “Ereuqon, a[mfw ejeldomevnw povlemon kai; ajeikeva cavrmhn, oi} Qruvon ajmfenevmonto parΔ ΔAlfeioi'o rJeevqroi" kaiv rJΔ uJpo; Nevstori bh'san ej" ΔIlivou iJero;n a[stu. Tou;" dΔ oJpovtΔ ejxenavrixen, ejpwv/ceto Nhlevo" uiJo;n

Buch 2,207–243

glänzten überall wie Blitze. Wie von den Grenzen des erdumfassenden Okeanos Helios, der den Sterblichen Licht spendet, zum Himmel kommt, hellglänzend, es lacht das feste Land und die Luft ringsum: so stürmte damals unter den Argeiern des Peleus Sohn. So aber ging auch unter den Troern der kriegerische Memnon, dem kampfbegierigen Ares ganz ähnlich, ringsum aber folgten die Kriegsscharen eifrig, als sie neben ihrem König dahinstürmten. Sofort mühten sich beider Seiten lange Schlachtreihen, die der Troer und der Danaer, es ragten aber hervor die Aithiopen. Sie stießen zusammen mit großem Getöse wie die Wellen des Meeres, wenn Winde sich von allen Seiten sammeln in der Winterzeit; gegenseitig machten sie sich nieder, mit wohlgeglätteten Eschenspeeren werfend, unter ihnen entbrannte Klage und Getöse. Wie wenn mächtig donnernde Flüsse laut tosend sich ins Meer stürzen, da es einen heftigen Regen gibt von Zeus, wenn die Wolken unaufhörlich dabei tobend sich aneinander wetzen, des Feuers Gluthauch fährt heraus: so dröhnte die riesige Erde laut unter den Füßen der Kämpfenden, durch die göttliche Luft schallte ein grässlicher Laut; gewaltig nämlich schrieen sie von beiden Seiten. Da tötete der Peleussohn den Thalion und den untadeligen Mentes, beide berühmt. Er traf aber viele Häupter von anderen; wie wenn eine unterirdische Erschütterung gegen Häuser losbricht, eine ungestüme, sogleich aber stürzt alles zu Boden von Grund auf, sehr nämlich erzittert die tiefe Erde: so stürzten die in den Staub in schnellem Tod durch die Speerspitze des Peleussohnes; denn der raste sehr in seinem Gemüt. Ebenso schlug auf der anderen Seite der edle Sohn der Erigeneia die Argeier, der schlimmen Aisa gleichend, die den Völkern schlimmes und elendes Verderben bringt. Als ersten erschlug er den Pheron, da er ihn durch die Brust traf mit dem verderbenbringenden Speer, dann tötete er den göttlichen Ereuthos, beide hatten sich nach Krieg und elender Schlacht gesehnt, die wohnten in Thryon bei des Alpheios’ Strömen und kamen unter Nestor zu Ilions heiliger Stadt. Als er die erschlagen hatte, griff er des Neleus Sohn an

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ktei'naiv min memawv": tou' dΔ ΔAntivloco" qeoeidh;" provsqΔ ejlqw;n i[q une makro;n dovru: kaiv oiJ a{marte tutqo;n ajleuamevnoio, fivlon dev oiJ ei|len eJtai'ron Ai[qopa Purrasivdhn. ’O de; cwsavmeno" ktamevnoio ΔAntilovcw/ ejpia'lto, levwn w}" ojbrimovq umo" kaprivw/, o{" rJa kai; aujto;" ejnantivon oi\de mavcesqai ajndravs i kai; qhvressi, pevlei dev oiJ a[sceto" oJrmhv: w}" o} qow'" ejpovrousen, o} dΔ eujrevi min bavle pevtrw/ ΔAntivloco". Tou' dΔ ou[ ti luvqh kevar, ou{nekΔ a[rΔ aujtou' ajlginoventΔ ajpavlalke fovnon kraterh; trufavleia: smerdalevon dev oiJ h\tor ejni; sthvqessin ojrivnqh blhmevnou: ajmfi; dev oiJ kovru" i[ace: kaiv rJΔ e[t i ma'llon maivnetΔ ejpΔ ΔAntilovcw/, kraterh; dev oiJ e[zeen ajlkhv. Tou[neka Nevstoro" ui|a kai; aijcmhthvn per ejovnta tuvyen uJpe;r mazoi'o: dihvlase dΔ o[brimon e[gco" ej" kradivhn, qnhtoi's in o{ph/ pevlei wjku;" o[leqro". Tou' dΔ uJpodh/wqevnto" a[co" Danaoi's in ejt uvcqh pa's i, mavlista de; patri; peri; frevna" h[luqe pevnqo" Nevstori paido;" eJoi'o parΔ ojfqalmoi's i damevnto": ouj ga;r dh; merovpessi kakwvt eron a[lgo" e[peisin h] o{t e pai'de" o[lwntai eJou' patro;" eijsorovwnto". Tou[neka kai; stereh'/s in ajrhrevmeno" fresi; qumo;n a[cnuto paido;" eJoi'o kakh'/ peri; Khri; damevnto". Kevkleto dΔ ejssumevnw" Qrasumhvdea novsfin ejovnta: ‘“Orsov moi, w\ Qrasuvmhde" ajgakleev", o[fra fonh'a sei'o kasignhvtoio kai; uiJevo" hJmetevroio nekrou' eJka;" seuvwmen ajeikevo" hje; kai; aujtoi; ajmfΔ aujtw'/ stonovessan ajnaplhvswmen ojizuvn. Eij de; soi; ejn stevrnoisi pevlei devo", ouj suv gΔ ejmei'o uiJo;" e[fu" oujdΔ ejssi; Periklumevnoio genevqlh", o{" te kai; ÔHraklh'i katantivon ejlqevmen e[tlh. ΔAllΔ a[ge dh; ponewvmeqΔ, ejpei; mevga kavrto" ajnavgkh pollavki marnamevnoisi kai; oujt idanoi's in ojpavzei.’ ’W" favto: tou' dΔ ajivonto" uJpo; fresi; suvgcuto qumo;" pevnqesi leugalevoisin. “Afar dev oiJ h[luqen a[gci Fhreuv", o{n rJa kai; aujto;n ajpoktamevnoio a[nakto" ei|len a[co": krateroi'o dΔ ejnantiva dhriavasqai Mevmnono" wJrmhvqhsan ajnΔ aiJmatoventa kudoimovn.

Buch 2,244–281

voll Gier, ihn zu töten; vor diesen aber trat der gottgleiche Antilochos und schleuderte seinen großen Speer; er verfehlte ihn aber, da er ein wenig auswich, doch er tötete seinen Gefährten, Aithops, den Pyrrasossohn. Jener aber grollte um des Getöteten willen und stürzte auf Antilochos wie ein starkmütiger Löwe auf einen Eber, der auch selbst zu kämpfen weiß gegen Menschen und wilde Tiere, sein Angriff ist unaufhaltsam: so stürmte er schnell heran, der aber traf ihn mit einem großen Stein, Antilochos. Dessen Herz löste sich aber nicht, weil den schmerzensreichen Tod sein starker Helm abhielt. Schlimm aber regte sich ihm sein Herz in der Brust, als er getroffen war; ringsum dröhnte ihm der Helm; und er raste noch mehr gegen Antilochos, und die starke Kraft wallte in ihm. Deshalb traf er Nestors Sohn, obwohl der ein Speerkämpfer war, über der Brustwarze und bohrte den starken Speer ins Herz, wo für die Sterblichen schnelles Verderben ist. Als der nun getötet war, befiel Leid die Danaer alle, am meisten aber kam dem Vater Kummer in das Herz, dem Nestor, da sein Sohn vor seinen Augen getötet worden war. Es kommt nämlich zu den Sterblichen kein schlimmerer Schmerz, als wenn die Kinder zugrunde gehen, während der eigene Vater zusieht. Deshalb, auch wenn er ein festes Herz hatte, litt er in seinem Gemüt, als sein Kind bezwungen wurde durch eine schlimme Ker. Er rief schnell nach Thrasymedes, der fern war: „Auf, reg dich, ruhmvoller Thrasymedes, damit wir den Mörder deines Bruders und unseres Sohnes vom Leichnam, der schmählich daliegt, fortjagen oder auch selbst bei ihm erleiden ein jammervolles Unglück. Wenn dir aber in der Brust Angst sitzt, bist du nicht mein Sohn und stammst nicht von des Periklymenos Familie, der es wagte, auch dem Herakles entgegenzugehen. Aber auf, wir wollen uns mühen, weil die Notwendigkeit oft Kämpfern, auch wenn sie untüchtig sind, große Kraft schenkt.“ So sprach er; als der ihn hörte, wurde ihm im Sinn das Gemüt erschüttert durch jammervolle Trauer. Schnell kam zu ihm Phereus, den auch selbst, da der Herrscher tot war, Leid ergriffen hatte; gegen den starken Memnon zu kämpfen trachteten sie im blutigen Schlachtgetümmel.

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ÔW" dΔ o{tan ajgreuth're" ajna; ptuvca" uJlhevssa" ou[reo" hjlibavtoio lilaiovmenoi mevga qhvrh" h] suo;" h] a[rktoio katantivon ajivsswsi kteinevmenai memaw't e", o} dΔ ajmfotevroi" ejporouvsa" qumw'/ maimwvwnti bivhn ajpamuvnetai ajndrw'n: w}" tovt e ‹me;n› Mevmnwn frovneen mevga: toi; dev oiJ a[gci h[luqon, ajllav min ou[ ti ‹kata›ktanevein ejduvnanto makrh'/s i‹n› melivh/s in: ajpevplagcqen gavr oiJ aijcmai; th'le croov", mavla gavr pou ajpevtrapen ΔHrigevneia. Douvrata dΔ oujc aJlivw" camavdi" pevsen: ajllΔ o} me;n w\ka ejmmemaw;" katevpefne Poluvmnion ui|a Mevghto" Fhreu;" ojbrimovq umo", o} dΔ e[ktane Laomevdonta Nevstoro" o[brimo" uiJo;" ajdelfeioi'o colwqeiv", o}n Mevmnwn ejdavixe kata; movqon, ajmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ cersi;n uJpΔ ajkamavtoisi luven pagcavlkea teuvch ou[t e bivhn ajlevgwn Qrasumhvdeo" ou[t e me;n ejsqlou' Fhrevo", ou{neka pollo;n uJpeivroco": oi} dΔ a{t e qw'e ajmfΔ e[lafon bebaw'ta mevgan fobevonto levonta ou[ ti provsw memaw't e" e[tΔ ejlqevmen. Aijna; de; Nevstwr ejgguvqen eijsorovwn ojlofuvreto, kevkleto dΔ a[llou" sfou;" eJtavrou" dhivoisin ejpelqevmen: a]n de; kai; aujto;" w{rmaine‹n› ponevesqai ajfΔ a{rmato", ou{nekΔ a[rΔ aujto;n paido;" ajpofqimevnoio poqh; poti; mw'lon a[geske pa;r duvnamin. Mevllen de; fivlw/ ‹peri;› paidi; kai; aujto;" kei'sqai oJmw'" ktamevnoi" ejnalivgkion, eij mh; a[rΔ aujto;n Mevmnwn ojbrimovq umo" ejpessuvmenon proseveipen aijdesqei;" ajna; qumo;n oJmhvlika patro;" eJoi'o: ‘«W gevron, ou[ moi e[oike katantiva sei'o mavcesqai presbutevroio gegw'to", ejpeiv gΔ eu\ oi\da noh'sai: h\ ga;r e[gwgΔ ejfavmhn se nevon kai; ajrhvion a[ndra ajntiavan dhivoisi, qrasu;" dev moi e[lpeto qumo;" ceiro;" ejmh'" kai; douro;" ejpavxion e[mmenai e[rgon. ΔAllΔ ajnacavzeo th'le movqou stugerou' te fovnoio,

Buch 2,282–314

Wie wenn Jäger in den waldigen Schluchten eines hohen Berges voll großem Verlangen nach Jagd einem Eber oder Bären entgegenstürzen, da sie ihn töten wollen, der aber greift beide an mit gierigem Herzen und wehrt die Kraft der Männer ab: so war damals Memnon voll Mut; die kamen nahe zu ihm, aber sie konnten ihn nicht töten mit ihren langen Eschenspeeren; weggetrieben nämlich wurden die Speere fern von der Haut, denn es lenkte sie sicherlich ab die Erigeneia. Die Speere aber fielen nicht vergeblich zu Boden; sondern der eine tötete schnell in eiliger Hast den Polymnios, den Sohn des Meges, der starkmütige Phereus, der andere aber erschlug den Laomedon, des Nestor starker Sohn, da er grollte wegen seines Bruders, den Memnon bezwungen hatte im Kampfgetümmel; bei jenem nun löste der mit unermüdlichen Händen die ganzerzene Rüstung, wobei er sich weder um die Kraft des Thrasymedes kümmerte noch um die des edlen Phereus, da er um vieles überlegen war; die aber waren wie zwei Schakale, die einen großen Löwen fürchten, der bei einem Hirsch steht, und nicht mehr vorangehen wollen. Schrecklich aber jammerte Nestor, da er von nahem zusah, er rief anderen von seinen Gefährten zu, die Feinde anzugreifen; er erwog auch selbst, von seinem Wagen aus zu kämpfen, weil ihn die Sehnsucht nach seinem getöteten Sohn zum Kampf trieb über seine Möglichkeit hinaus. Er hätte aber auch selbst neben seinem Kind dagelegen mit den Gefallenen vergleichbar, wenn ihn nicht Memnon, der starkmütige, als er heranstürmte, angesprochen hätte, da er in seinem Gemüt den Mann achtete, der so alt war wie sein Vater: „Alter, es ziemt sich für mich nicht, gegen dich zu kämpfen, der du älter bist, da ich es ja gut erkennen kann; fürwahr, ich glaubte nämlich, dass du als junger und kriegerischer Mann die Feinde angingst, und mein kühner Mut hoffte, dass es ein Werk würdig meiner Hand und meines Speeres sei. So zieh dich zurück weit fort von Schlachtgetümmel und schlimmem Mord,

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cavzeo, mhv se bavloimi kai; oujk ejqevlwn per ajnavgkh/ mhde; tew'/ peri; paidi; pevsh/" mevgΔ ajmeivnoni fwti; marnavmeno", mh; dhv se kai; a[frona muqhvsontai ajnevre": ouj ga;r e[oiken uJpertevrw/ ajntiavasqai.’ ’W" favto: to;n dΔ eJt evrwqe gevrwn hjmeivbeto muvqw/: ‘«W Mevmnon, ta; me;n a[r pou ejtwvs ia pavntΔ ajgoreuvei": ouj me;n ga;r dhivoisi poneuvmenon ei{neka paido;" ajfraivnein ejrevei ti" ajnhleva paidofonh'a nekrou' eJka;" seuvonta kata; movqon. ÔW" o[felovn moi ajlkh; e[tΔ e[mpedo" h\en, i{na gnwvh/" ejmo;n e[gco". Nu'n de; su; me;n mavla pavgcu mevgΔ eu[ceai, ou{neka qumo;" qarsalevo" nevou ajndro;" ejlafrovt erovn te novhma: tw' rJa kai; uJy hla; fronevwn ajpofwvlia bavzei". Eij dev moi hJbwvwnti katantivon eijlhlouvqei", oujk a[n toi kecavronto fivloi kraterw'/ per ejovnti: nu'n dΔ w{" tiv" te levwn uJpo; ghvrao" a[cqomai aijnou', o{n te kuvwn staqmoi'o polurrhvnoio divhtai qarsalevw", o} dΔ a[rΔ ou[ ti lilaiovmenov" per ajmuvnei oi| aujtw'/, ouj gavr oiJ e[tΔ e[mpedoiv eijs in ojdovnte" oujde; bivh, kratero;n de; crovnw/ ajmaquvnetai h\tor: w}" ejmoi; oujkevt i kavrto" ejni; sthvqessin o[rwren oi|ovn per to; pavroiqen: o{mw" dΔ e[t i fevrterov" eijmi pollw'n ajnqrwvpwn, pauvroisi de; gh'ra" uJpeivkei.’ ’W" eijpw;n ajpo; baio;n ejcavssato: lei'pe dΔ a[rΔ ui|a keivmenon ejn konivh/s in, ejpeiv nuv oiJ oujkevt i pavmpan gnamptoi'" ejn melevessi pevle sqevno" wJ" to; pavroiqe: ghvrai> ga;r kaquvperqe polutlhvtw/ bebavrhto. ’W" dΔ au{tw" ajpovrousen ejummelivh" Qrasumhvdh" Fhreuv" tΔ ojbrimovq umo" ijdΔ a[lloi pavnte" eJtai'roi deidiovt e": mavla gavr sfin ejpwv/ceto loivgio" ajnhvr.

Buch 2,315–344

zurück, damit ich dich nicht erzwungenermaßen treffe, auch wenn ich es nicht will, und damit du nicht bei deinem Kind fällst, da du gegen einen viel besseren Mann kämpftest, damit dich die Männer nicht auch noch unvernünftig nennen; es ziemt sich nämlich nicht, einen Überlegenen anzugreifen.“ So sprach er; dem aber antwortete von der anderen Seite der Alte Folgendes: „Memnon, das sagst du wohl alles vergeblich; es wird nämlich keiner sagen, dass ein Mann, der gegen die Feinde kämpft wegen seines Kindes, nicht bei Sinnen sei, und der den unbarmherzigen Mörder vom Leichnam forttreibt im Schlachtgetümmel. Oh wenn mir doch meine Kraft noch ungeschwächt wäre, damit du meinen Speer kennen lerntest! Nun aber prahlst du gar sehr, weil der Mut eines jungen Mannes kühn ist und der Sinn unbeschwerter; so schwatzt du hochmütig nichtiges Zeug. Wenn du mir in meiner Jugend entgegengetreten wärest, hätten sich deine Freunde nicht über dich gefreut, obwohl du stark bist; nun aber leide ich wie ein Löwe unter dem schlimmen Alter, den ein Hund von einem herdenreichen Gehöft verjagt voll Kühnheit, der aber, obwohl er es möchte, verteidigt nicht sich selbst, weder sind ihm nämlich mehr die Zähne ungeschwächt noch seine Kraft, sein starkes Herz wird durch die Zeit zu Staub zerrieben: so erhebt sich nicht mehr Stärke in meiner Brust wie zuvor; dennoch bin ich noch besser als viele Männer, und mein Alter gibt nur wenigen nach.“ So sprach er und wich ein wenig zurück; er ließ seinen Sohn liegen im Staub, da ihm nun nicht mehr die ganze Kraft in den geschmeidigen Gliedern war wie zuvor. Durch das vielduldende Alter wurde er nämlich von oben niedergedrückt. Ebenso eilte davon der lanzenkundige Thrasymedes und Phereus, der starkmütige, und alle anderen Gefährten, da sie sich fürchteten; denn ein verderbenbringender Mann griff sie heftig an.

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ÔW" dΔ o{tΔ ajpo; megavlwn ojrevwn potamo;" baqudivnh" kaclavzwn forevhtai ajpeiresivw/ ojrumagdw'/, oJppovt e sunnefe;" h\mar ejpΔ ajnqrwvpoisi tanuvssh/ Zeu;" klonevwn mevga cei'ma, periktupevousi de; pavnth/ brontai; oJmw'" steroph'/s in a[dhn nefevwn suniovntwn qespesivwn, koi'lai de; perikluvzontai a[rourai o[mbrou ejpessumevnoio dushcevo", ajmfi; de; makrai; smerdalevon boovwsi katΔ ou[rea pavnta caravdrai: w}" Mevmnwn seuvesken ejpΔ hj/ovna" ÔEllhspovntou ΔArgeivou", metovpisqe dΔ ejpispovmeno" keravize. Polloi; dΔ ejn konivh/s i kai; ai{mati qumo;n e[leipon Aijqiovpwn uJpo; cersiv, luvqrw/ dΔ ejforuvneto gai'a ojllumevnwn Danaw'n: mevga dΔ ejn fresi; ghvqee Mevmnwn aije;n ejpessuvmeno" dhivwn stivca", ajmfi; de; nekrw'n steivneto Trwvion ou\da". ’O dΔ oujk ajpevlhge kudoimou': e[lpeto ga;r Trwvessi favo", Danaoi's i de; ph'ma e[ssesqΔ: ajllav eJ Moi'ra poluvstono" hjperovpeuen ejgguvqen iJstamevnh kai; ejpi; klovnon ojtruvnousa. ΔAmfi; dev oiJ qeravponte" ejusqeneve" ponevonto, ΔAlkuoneu;" Nuvciov" te kai; ΔAsiavdh" ejrivq umo" aijcmhthv" te Mevneklo" ΔAlevxippov" te Kluvdwn te a[lloi tΔ ijwcmoi'o memaovt e", oi{ rJa kai; aujtoi; kartuvnantΔ ajna; dh'rin eJw'/ pivs unoi basilh'i. Kai; tovt e dhv rJa Mevneklon ejpessuvmenon Danaoi's i Nhleivdh" katevpefnen: o} dΔ ajscalovwn eJtavroio Mevmnwn ojbrimovq umo" ejnhvrato poulu;n o{milon. ÔW" dΔ o{t e ti" kraipnh'/s in ejpibrivsa" ejlavfoisi qhrhth;r ejn o[ressi livnwn e[ntosqen ejremnw'n ijlado;n ajgromevnh/s in ej" uJstavt‹i›on dovlon a[grh" aijzhw'n ijovthti, kuvne" dΔ ejpikagcalovwsi pukno;n uJlaktiovwnte", o} dΔ ejmmemaw;" uJpΔ a[konti kemmavs in wjkutavth/s i fovnon stonoventa tivqhsin: w}" Mevmnwn ejdavize polu;n stratovn, ajmfi; dΔ eJtai'roi ghvqeon. ΔArgei'oi de; perikluto;n a[ndrΔ ejfevbonto:

Buch 2,345–378

Wie wenn von großen Bergen ein tiefwirbliger Fluss brausend fließt mit ungeheurem Getöse, sooft Zeus einen nebligen Tag bei den Menschen ausbreitet, indem er einen großen Sturm zusammenballt, ringsum lärmen überall Donnerschläge zusammen mit Blitzen, da reichlich Wolken zusammenkommen, gewaltige, die tiefliegenden Felder aber werden überspült, wenn der übeltosende Regen heranstürmt, ringsum aber tönen die großen Schluchten schrecklich im ganzen Gebirge: so trieb Memnon zum Ufer des Hellespontos die Argeier, er folgte ihnen und tötete sie. Viele ließen im Staub und Blut ihr Leben unter der Aithiopen Händen, mit Mordblut aber wurde die Erde besudelt, als die Danaer zugrunde gingen; sehr freute sich in seinem Sinn Memnon, als er immerzu gegen die Reihen der Feinde anstürmte. Ringsum war die troische Erde von Toten voll. Er aber ließ nicht ab vom Schlachtgetümmel; er hoffte nämlich, für die Troer Licht, für die Danaer aber Leid zu sein; aber ihn täuschte die jammervolle Moira, die nahe stand und ihn zum Kampf trieb. Rings um ihn kämpften starke Gefolgsleute, Alkyoneus und Nychios und der starkmütige Asiades und der Speerkämpfer Meneklos und Alexippos und Klydon und andere, die sich nach dem Schlachtgetümmel sehnten, die auch selbst stark waren im Kampf und ihrem König vertrauten. Und als damals Meneklos gegen die Danaer stürmte, tötete ihn der Neleussohn; der aber grollte um seinen Gefährten, Memnon, der starkmütige, und tötete eine große Schar. Wie wenn ein Jäger schnelle Hirsche bedrängt in den Bergen in finsteren Netzen und sie sammeln sich scharenweise zu dieser letzten List der Jagd nach dem Willen der Männer, die Hunde aber frohlocken laut bellend, der aber gibt eifrig mit seinem Wurfspeer den schnellsten Hirschkälbern einen jammervollen Tod: so tötete Memnon viel Heer, ringsum freuten sich die Gefährten. Die Argeier aber flüchteten vor dem überaus berühmten Mann.

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wJ" dΔ oJpovtΔ ejxeripovnto" ajpΔ ou[reo" hjlibavtoio pevtrou ajpeiresivoio, to;n uJyovqen ajkavmato" Zeu;" w[sh/ ajpo; krhmnoi'o balw;n stonoventi keraunw'/, tou' dΔ a[rΔ ajna; druma; pukna; kai; a[gkea makra; rJagevnto" bh'ssai ejpiktupevousi, peritromevousi dΔ ajnΔ u{lhn, ei[ pou mh'lΔ uJpevnerqe kulindomevnoio nevmontai h] bove" hjev ti a[llo, kai; ejxalevontai ijovnto" rJiph;n ajrgalevhn kai; ajmeivlicon: w}" a[rΔ ΔAcaioi; Mevmnono" o[brimon e[gco" ejpessumevnoio fevbonto. Kai; tovt e dh; krateroi'o movle scedo;n Aijakivdao Nevstwr, ajmfi; de; paidi; mevgΔ ajcnuvmeno" favto mu'qon: ‘«W ΔAcileu', mevga e{rko" ejusqenevwn ΔArgeivwn, w[letov moi fivlo" uiJov", e[cei dev oiJ e[ntea Mevmnwn teqnaovto", deivdw de; kunw'n mh; kuvrma gevnhtai. ΔAlla; qow'" ejpavmunon, ejpei; fivlo" o{" ti" eJtaivrou mevmnhtai ktamevnoio kai; a[cnutai oujkevtΔ ejovnto".’ ’W" favto: tou' dΔ ajivonto" uJpo; frevna" e[mpese pevnqo". Mevmnona dΔ wJ" ejnovhsen ajna; stonoventa kudoimo;n ΔArgeivou" ijlhdo;n uJpΔ e[gcei> dhiovwnta, aujt ivka kavllipe Trw'a" o{sou" uJpo; cersi; davizen ajmfΔ a[llh/s i favlagxi, kai; ijscanovwn polevmoio h[luqev oiJ katevnanta colouvmeno" ΔAntilovcoio hjdΔ a[llwn ktamevnwn. ’O dΔ a[rΔ ei{leto ceivresi pevtrhn, thvn rJa brotoi; qevsan ou\ron ejustavcuo" pedivoio, kai; bavlen ajkamavtoio katΔ ajspivda Phleivwno" di'o" ajnhvr. ’O dΔ a[rΔ ou[ ti trevsa" perimhvkea pevtrhn aujt ivka oiJ scedo;n h\lqe makro;n dovru provsqe titaivnwn, pezov", ejpeiv rJav oiJ i{ppoi e[san metovpisqe kudoimou', kaiv oiJ dexio;n w\mon uJpe;r savkeo" stufevlixen. ’O" de; kai; oujtavmenov" ‹per› ajtarbevi mavrnato qumw'/, tuvye dΔ a[rΔ Aijakivdao bracivona douri; krataiw'/: tou' dΔ ejcuvqh fivlon ai|ma. Cavrh dΔ a[rΔ ejtwvs ion h{rw" kaiv min a[far proseveipen uJperfiavloi" ejpevessi: ‘Nu'n sΔ ojivw movron aijno;n ajnaplhvsein uJpΔ ojlevqrw/

Buch 2,379–412

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Wie wenn von einem hohen Berg herabstürzt 380 ein unermesslicher Felsen, den von oben der unermüdliche Zeus stieß von einem Abhang, da er ihn traf mit dem jammerbringenden Blitz; wenn der nun durch dichtes Holz und lange Täler bricht, tönen die Schluchten, und im Wald zittern ringsum die Schafe, wenn sie irgendwo darunter weiden, wo er herabrollt, 385 oder Rinder oder etwas anderes und weichen aus, wenn er kommt, vor seiner schlimmen und unerbittlichen Wucht: so also flüchteten die Achaier vor des Memnon starkem Speer, als er heranstürmte. Und damals ging nahe zum starken Aiakosenkel Nestor, er litt sehr wegen seines Kindes und sagte Folgendes: „Achilleus, großer Hort der starken Argeier, es starb mir mein Sohn, und es hat Memnon die Waffen des Toten, ich aber fürchte, dass er der Hunde Beute wird. Also beschütze ihn schnell, da ein Freund ist, wer des Gefährten gedenkt, der getötet wurde, und trauert, wenn der nicht mehr ist.“ So sprach er; als der ihn hörte, fiel ihm Trauer ins Herz. Wie er aber Memnon sah im jammervollen Getümmel, als der scharenweise Argeier mit dem Speer niedermachte, verließ er sofort alle Troer, die er unter seinen Händen tötete bei anderen Schlachtreihen, und voll Kampflust ging er ihm entgegen, da er ihm grollte wegen Antilochos und der anderen Getöteten. Der aber nahm mit seinen Händen einen Stein, welchen die Sterblichen aufgestellt hatten als Grenze eines ährenreichen Feldes, und warf ihn gegen den Schild des unermüdlichen Peleussohnes, der göttliche Mann. Der aber fürchtete nicht den überaus großen Stein und kam sofort nahe heran, den großen Speer vor sich schwingend, zu Fuß, da die Pferde hinten im Getümmel waren, und traf ihm hart die rechte Schulter über dem Schild. Der aber war zwar verletzt, doch kämpfte er mit unerschrockenem Mut und traf des Aiakosenkels Arm mit dem starken Speer. Dessen Blut floss heraus. Es freute sich nun vergeblich der Held und sprach ihn sogleich an mit überheblichen Worten: „Nun, glaube ich, wirst du dein schlimmes Geschick erleiden im Verderben,

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cersi;n ejmh'/s i damevnta kai; oujkevt i mw'lon ajluvxai. Scevtlie, tivpte su; Trw'a" ajnhlegevw" ojleveske", pavntwn eujcovmeno" polu; fevrtato" e[mmenai ajndrw'n mhtrov" tΔ ajqanavth" Nhrhivdo"… ΔAlla; soi; h[dh h[luqen ai[s imon h\mar, ejpei; qeovqen gevno" eijmi; ΔHou'" o[brimo" uiJov", o}n e[ktoqi leiriovessai ÔEsperivde" qrevyanto para; rJovon ΔWkeanoi'o. Tou[nekav seu kai; dh'rin ajmeivlicon oujk ajleeivnw, eijdw;" mhtevra di'an, o{son proferestevrh ejsti; Nhrei?do" th'" aujto;" ejpeuvceai e[kgono" ei\nai. ’H me;n ga;r makavressi kai; ajnqrwvpoisi faeivnei, th'/ ejpi; pavnta telei'tai ajt eirevo" e[ndon ΔOluvmpou ejsqlav te kai; kluta; e[rga tav tΔ ajndravs i givnetΔ o[neiar: h} dΔ ejn aJlo;" keuqmw's i kaqhmevnh ajtrugevtoisi naivei oJmw'" khvt essi metΔ ijcquvs i kudiovwsa a[prhkto" kai; a[isto". ΔEgw; dev min oujk ajlegivzw oujdev min ajqanavth/s in ejpouranivh/s in ejivskw.’ ’W" favto: to;n dΔ ejnevnipe qrasu;" pavi" Aijakivdao: ‘«W Mevmnon, ph'/ nu'n se kakai; frevne" ejxorovq unan ejlqevmen ajntivΔ ejmei'o kai; ej" movqon ijsofarivzein… ’O" sevo fevrterov" eijmi bivh/ geneh'/ te fuh'/ te, Zhno;" uJperquvmoio lacw;n ajrideivketon ai|ma kai; sqenarou' Nhrh'o", o}" eijnaliva" tevke kouvra" Nhrei?da", ta;" dhv rJa qeoi; tivousΔ ejn ΔOluvmpw/, pasavwn de; mavlista Qevt in kluta; mhtiovwsan, ou{nekav pou Diovnuson eJoi'" uJpevdekto melavqroi", oJppovt e deimaivneske bivhn ojlooi'o Lukouvrgou, hjde; kai; wJ" ”Hfaiston ejuvfrona calkeotevcnhn devxato oi|s i dovmoisin ajpΔ Oujluvmpoio pesovnta, aujtovn tΔ ΔArgikevraunon o{pw" uJpeluvsato desmw'n: tw'n mimnhskovmenoi panderkeve" Oujranivwne" mhtevrΔ ejmh;n tivousi Qevt in zaqevw/ ejn ΔOluvmpw/. Gnwvsh/ dΔ wJ" qeov" ejstin, ejph;n dovru cavlkeon ei[sw ej" teo;n h|par i{khtai ejmh'/ beblhmevnon ajlkh'/:

Buch 2,413–446

von meinen Händen bezwungen, und dem Kampfgewühl nicht mehr ausweichen. Verwegener, warum hast du Troer unbarmherzig zugrunde gerichtet und geprahlt, bei weitem der Beste zu sein von allen Männern und von einer unsterblichen Mutter zu stammen, der Nereustochter? Aber für dich kam eben jetzt der Schicksalstag, da ich von göttlichem Geschlecht bin, der Eos starker Sohn, den draußen die liliengleichen Hesperiden aufzogen bei dem Strom des Okeanos. Deshalb vermeide ich auch einen unerbittlichen Kampf mit dir nicht, weil ich weiß, wie viel besser meine göttliche Mutter ist als die Nereustochter, deren Spross zu sein du selbst dich rühmst. Sie leuchtet nämlich für die glückseligen Götter und die Menschen, durch sie werden alle Dinge vollbracht im ewigen Olympos, edle und berühmte und die den Menschen von Nutzen sind. Deine aber sitzt in des Meeres unfruchtbaren Verstecken und wohnt zusammen mit den Seeungeheuern und ist stolz unter ihren Fischen, tatenlos und unsichtbar. Ich habe keine Ehrfurcht vor ihr und vergleiche sie auch nicht mit den unsterblichen Himmlischen.“ So sprach er; den aber fuhr an das kühne Kind des Aiakossohnes: „Memnon, warum haben dich nun falsche Gedanken angetrieben mir entgegenzutreten und dich im Schlachtgewühl mit mir gleichzustellen? Der ich besser bin als du durch meine Kraft und Abkunft und Begabung, vom hochgemuten Zeus bekam ich ausgezeichnetes Blut und vom starken Nereus, der die Mädchen des Meeres zeugte, die Nereiden, die auch die Götter ehren im Olympos, von allen aber am meisten Thetis, die berühmte Dinge ersann, weil sie Dionysos in ihren Gemächern aufnahm, als er sich fürchtete vor der Gewalt des unseligen Lykurgos, und auch weil sie den Hephaistos, den klugen Erzschmied, aufnahm in ihren Häusern, nachdem er vom Olympos gefallen war, und weil sie sogar den Argikeraunos von den Fesseln befreite. An diese Dinge denken die alles sehenden Himmelsbewohner und ehren meine Mutter Thetis im heiligen Olympos. Du wirst erkennen, dass sie eine Gottheit ist, wenn der eherne Speer innen in deine Leber kommt, geschleudert durch meine Kraft;

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”Ektora ga;r Patrovkloio, se; dΔ ΔAntilovcoio colwqei;" tivsomai: ouj ga;r o[lessa" ajnavlkido" ajndro;" eJtai'ron. ΔAlla; tiv nhpiavcoisin ejoikovt e" ajfradevessin e{stamen hJmetevrwn muqeuvmenoi e[rga tokhvwn hjdΔ aujtw'n… ΔEggu;" ga;r “Arh", ejggu;" ‹de;› kai; ajlkhv.’ ’W" eijpw;n palavmh/s i lavben polumhvketon a\or, Mevmnwn dΔ au\qΔ eJt evrwqe, kai; ojtralevw" sunovrousan. Tuvpton dΔ ajllhvlwn a[moton fresi; kudiovwnte" ajspivda" a}" ”Hfaisto" uJpΔ ajmbrosivh/ kavme tevcnh/, pukna; sunai?ssonte": ejpevyauon de; lovfoisin ajllhvlai" eJkavt erqen ejreidovmenai trufavleiai. Zeu;" de; mevgΔ ajmfotevroisi fivla fronevwn bavle kavrto", teu'xe dΔ a[rΔ ajkamavtou" kai; meivzona", oujde;n oJmoivou" ajndravs in, ajlla; qeoi's in: “Eri" dΔ ejpeghvqeen a[mfw. Oi} dΔ aijcmh;n memaw't e" a[far croo;" ejnto;" ejlavssai messhgu;" savkeov" te kai; uJy ilovfou trufaleivh" pollavki" ijq uvneskon eJo;n mevno", a[llote dΔ au\t e baio;n uJpe;r knhmi'do", e[nerqe de; daidalevoio qwvrhko" briaroi's in ajrhrovto" ajmfi; mevlessin, a[mfw ejpeigovmenoi: peri; dev sfisin a[mbrota teuvch ajmfΔ w[moi" ajravbhse. Boh; dΔ i{ketΔ aijqevra di'on Trwvwn Aijqiovpwn te kai; ΔArgeivwn ejriquvmwn marnamevnwn eJkavt erqe: kovni" dΔ uJpo; possi;n ojrwvrei a[cri" ej" oujrano;n eujruvn, ejpei; mevga h[nuto e[rgon. Eu\tΔ ojmivclh katΔ o[resfin ojrinomevnou uJetoi'o, oJppovt e dh; kelavdonte" ejniplhvqontai e[nauloi u{dato" ejssumevnoio, brevmei dΔ a[ra pa'sa caravdrh a[speton, oi} dΔ a[ra pavnte" ejpitromevousi nomh'e" ceimavrrou" ojmivclhn te fivlhn ojlooi's i luvkoisin hjdΔ a[lloi" qhvressin o{sou" trevfei a[speto" u{lh: w}" tw'n ajmfi; povdessi kovni" pepovthtΔ ajlegeinhv, h{ rJav te kai; favo" hju; katevkrufen hjelivoio aijqevrΔ ejpiskiavousa: kakh; dΔ uJpedavmnatΔ ojizu;" laou;" ejn konivh/ te kai; aijnomovrw/ uJsmivnh/. Kai; th;n me;n makavrwn ti" ajpwvsato dhioth'to"

Buch 2,447–481

an Hektor nämlich nahm ich Rache, weil ich wegen Patroklos grollte, und an dir werde ich sie nehmen wegen Antilochos; du hast nämlich nicht eines wehrlosen Mannes Freund getötet. Aber warum stehen wir da wie törichte Kinder und erzählen die Taten unserer Eltern und die eigenen? Denn nah ist Ares, nah aber auch die Abwehr.“ So sprach er und ergriff mit den Händen sein langes Schwert, Memnon aber tat dies auf der anderen Seite, und schnell stürmten sie gegeneinander. Sie schlugen unaufhörlich voll Stolz in ihren Herzen gegenseitig auf die Schilde, die Hephaistos mit göttlicher Kunst gefertigt hatte, häufig aufeinander losfahrend; es berührten sich mit den Helmbüschen, sich von beiden Seiten gegeneinander stemmend, die Helme. Zeus aber, der beiden sehr wohlgesonnen war, gab ihnen Kraft und machte sie unermüdlich und größer, nicht mehr Menschen ähnlich, sondern Göttern, Eris freute sich über beide. Die aber strebten, die Speerspitze sogleich in die Haut zu treiben, und zwischen Schild und hochbuschigen Helm richteten sie oft ihre Kraft, dann wiederum ein wenig oberhalb der Beinschiene, aber auch unterhalb des kunstvollen Brustpanzers, der gefügt war rings um die schweren Glieder, wobei beide andrangen; um sie aber klirrten die unsterblichen Waffen an ihren Schultern. Das Geschrei aber kam zum göttlichen Äther, als die Troer und Aithiopen und die starkmütigen Argeier kämpften von beiden Seiten; Staub erhob sich unter den Füßen bis zum breiten Himmel, da ein großes Werk vollbracht wurde. Wie Nebel in den Bergen, wenn Regen aufkommt, sooft lärmende Gießbäche sich füllen mit stürmendem Wasser, es dröhnt jede Schlucht ungeheuer, die Schäfer aber fürchten sich alle vor den wilden Fluten und dem Nebel, der den unheilvollen Wölfen lieb ist und allen anderen wilden Tieren, die nährt der ungeheure Wald: so flog unter deren Füßen der lästige Staub, der nun auch das gute Licht der Sonne verbarg und den Äther umschattete; schlimmes Leid überfiel die Kriegsscharen im Staub und in der unheilvollen Schlacht. Und den Staub vertrieb zwar einer der glückseligen Götter von dem Kampf

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ejssumevnw": ojloai; de; qoa;" eJkavt erqe favlagga" Kh're" ejpotruvneskon ajpeirevs ion ponevesqai dh'rin ajna; stonovessan: “Arh" dΔ ouj lh'ge fovnoio leugalevou, pavnth/ de; pevrix ejforuvneto gai'a ai{mato" ejkcumevnoio: mevla" dΔ ejpetevrpetΔ “Oleqro". Steivneto de; ktamevnwn pedivon mevga iJppovbotovn te, oJppovson ajmfi; rJoh'/" Simovei" kai; Xavnqo" ejevrgei “Idhqen katiovnte" ej" iJero;n ÔEllhvsponton. ΔAllΔ o{t e dh; pollh; me;n a[dhn mhkuvneto dh'ri" marnamevnwn, i\son de; mevno" tevtatΔ ajmfotevroisi, dh; tovt e touv" gΔ ajpavneuqen ΔOluvmpioi eijsorovwnte" oi} me;n qumo;n e[t erpon ajt eirevi Phleivwni, oi} dΔ a[ra Tiqwnoi'o kai; ΔHou'" uiJevi divw/. ÔUyovqe dΔ oujrano;" eujru;" ejpevbracen, ajmfi; de; povnto" i[ace, kuanevh de; pevrix ejlelivzeto gai'a ajmfotevrwn uJpo; possiv. Peritromevonto de; pa'sai ajmfi; Qevt in Nhrh'o" uJperquvmoio quvgatre" ojbrivmou ajmfΔ ΔAcilh'o" ijdΔ a[speta deimaivnonto. Deivdie dΔ ΔHrigevneia fivlw/ peri; paidi; kai; aujth; i{ppoi" ejmbebaui'a diΔ aijqevro": ai} dev oiJ a[gci ΔHelivoio quvgatre" ejqavmbeon eJsthui'ai qespevs ion peri; kuvklon, o}n ΔHelivw/ ajkavmanti Zeu;" povren eij" ejniauto;n eju;n drovmon, w|/ peri; pavnta zwvei te fqinuvqei te periplomevnoio katΔ h\mar nwlemevw" aijw'no" eJlissomevnwn ejniautw'n. Kaiv nuv ke dh; makavressin ajmeivlico" e[mpese dh'ri", eij mh; uJpΔ ejnnesivh/s i Dio;" megalobremevtao doiai; a[rΔ ajmfotevroisi qow'" eJkavt erqe parevstan Kh're": ejremnaivh me;n e[bh poti; Mevmnono" h\tor, faidrh; dΔ ajmfΔ ΔAcilh'a dai?frona: toi; dΔ ejs idovnte" ajqavnatoi mevgΔ a[usan, a[far dΔ e{le tou;" me;n ajnivh leugalevh, tou;" dΔ hju; kai; ajglao;n e[llabe cavrma. ”Hrwe" dΔ ejmavconto kaqΔ aiJmatoventa kudoimo;n e[mpedon, oujdev ti Kh'ra" ejpoicomevna" ejnovhsan qumo;n kai; mevga kavrto" ejpΔ ajllhvloisi fevronte". Faivh" ke stonoventa kata; movqon h[mati keivnw/

Buch 2,482–517

voll Eifer; die unheilvollen Keren aber trieben von beiden Seiten die schnellen Schlachtreihen an, sich unendlich zu mühen im jammervollen Kampf; Ares aber beendete nicht den Mord, den unheilvollen, überall ringsum wurde die Erde mit vergossenem Blut besudelt; das schwarze Verderben freute sich. Es füllte sich mit Gefallenen die Ebene, die große und rossenährende, alles, was mit ihren Strömen Simoeis und Xanthos einschließen, die vom Ida herabkommen zum heiligen Hellespontos. Als aber der große Kampf sich sattsam in die Länge zog, während sie kämpften, und die Kraft sich beiden gleich anspannte, da nun betrachteten die Olympier sie von oben und die einen freuten sich in ihrem Gemüt über den unermüdlichen Peleussohn, die anderen über des Tithonos und der Eos trefflichen Sohn. Hoch oben dröhnte der breite Himmel, ringsum brüllte die See, und die dunkle Erde erbebte ringsum unter beider Füßen. Es zitterten aber bei Thetis alle Töchter des kühnen Nereus und ängstigten sich unsagbar um den starken Achilleus. Es fürchtete sich Erigeneia auch selbst um ihren Sohn, als sie auf ihrem Wagen stand im Äther; des Helios Töchter aber waren bei ihr und staunten und standen in einem herrlichen Kreis, den dem unermüdlichen Helios Zeus gab für seinen jährlichen, vortrefflichen Lauf, durch den alles lebt und vergeht, da die Zeit sich täglich bewegt unaufhörlich und die Jahre sich drehen. Und nun hätte die glückseligen Götter unbarmherziger Kampf ergriffen, wenn nicht auf Geheiß des lautdonnernden Zeus zwei Keren beiden schnell zur Seite getreten wären; die dunkle trat zu Memnons Herz, die helle zum kampfsinnenden Achilleus; die sahen es, die Unsterblichen, und schrieen laut auf, schnell aber ergriff die einen traurige Qual, die anderen aber umfing gute und herrliche Freude. Die Helden aber kämpften im blutigen Schlachtgetümmel unablässig und erkannten nicht die Keren, die an sie herangetreten waren, und trugen Mut und große Kraft gegeneinander. Man hätte glauben können, dass sie in dem jammervollen Schlachtgewühl an jenem Tage

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mavrnasqΔ w{" te Givganta" ajt eireva" hje; krataiou;" Tith'na": sqenarh; ga;r ejpi; sfivs i dh'ri" ojrwvrei: hjme;n oJt e; xifevessi sunevdramon, hjdΔ oJt e; la'a" bavllon ejpessuvmenoi perimhvkea". Oujdev ti" aujtw'n cavzeto ballomevnwn oujdΔ e[tresan, ajllΔ a{t e prw'ne" e{stasan ajdmh't e" kataeimevnoi a[speton ajlkhvn: a[mfw ga;r megavloio Dio;" gevno" eujcetovwnto. Tou[nekΔ a[rav sfisi dh'rin i[shn ejtavnussen ΔEnuw; pollo;n ejreidomevnoisin ejpi; crovnon ejn dai÷ keivnh/, aujtoi'" hjdΔ eJtavroisin ajtarbevs in oi} metΔ ajnavktwn nwlemevw" ponevonto memaovt e", a[cri kamovntwn aijcmai; ajnegnavmfqhsan ejn ajspivs in: oujdev ti" h\en qeinomevnwn eJkavt erqen ajnouvtato", ajllΔ a[ra pavntwn ejk melevwn eij" ou\da" ajpevrreen ai|ma kai; iJdrw;" aije;n ejreidomevnwn. Kekavlupto de; gai'a nevkussin, oujrano;" w}" nefevessin ej" Aijgokerh'a kiovnto" hjelivou, o{t e povnton uJpotromevei mevga nauvth". Tou;" ‹dΔ› i{ppoi cremevqonte" ejpessumevnoi" a{ma laoi'" teqnaovta" steivbeskon, a{tΔ a[speta fuvlla katΔ a[lso" ceivmato" ajrcomevnou meta; thleqovwsan ojpwvrhn. Oi} dev pou ejn nekuvessi kai; ai{mati dhriovwnto uiJh'e" makavrwn ejrikudeve" oujdΔ ajpevlhgon ajllhvloi" kotevonte". “Eri" dΔ i[q une tavlanta uJsmivnh" ajlegeinav. Ta; dΔ oujkevt i i\sa pevlonto: ajllΔ a[ra Mevmnona di'on uJpo; stevrnoio qevmeqla Phleivdh" ou[thse, to; dΔ ajntikru; mevlan a\or ejxevqore‹n›. Tou' dΔ ai\ya luvqh poluhvrato" aijwvn: kavppese dΔ ej" mevlan ai|ma, bravcen dev oiJ a[speta teuvch, gai'a dΔ uJpesmaravghse kai; ajmfefovbhqen eJtai'roi. To;n dΔ a[ra Murmidovne" me;n ejs uvleon: ajmfi; de; Trw'e" feu'gon, o} dΔ ai\ya divwke mevno" mevga laivlapi i\so".

Buch 2,518–548

kämpften wie die Giganten, die unermüdlichen, und die starken Titanen; denn ein großer Kampf erhob sich unter ihnen, sowohl als sie mit den Schwertern zusammenliefen als auch als sie Steine warfen, überaus große, im Angriff. Und keiner von ihnen wich zurück, wenn sie getroffen wurden, und sie fürchteten sich nicht, sondern wie Vorgebirge standen sie da, unbezwungen, angetan mit unglaublicher Wehrkraft; beide nämlich rühmten sich, vom großen Zeus zu stammen. Deshalb also dehnte ihnen einen gleichen Streit Enyo aus, als sie einander lange Zeit bedrängten in jenem Kampf, für sie selbst und die Gefährten, die furchtlosen, die mit ihren Herrschern sich mühten standhaft mit Eifer, bis der Müden Schwertspitzen sich auf den Schilden bogen; und keiner von den Getroffenen auf beiden Seiten war unverwundet, sondern von allen Gliedern floss auf den Boden Blut und Schweiß, als sie einander ständig bedrängten. Es war die Erde bedeckt mit Leichen, wie der Himmel durch Wolken, da die Sonne sich zum Sternzeichen des Steinbocks bewegt, wenn das Meer der Seemann sehr fürchtet. Die Pferde aber, die wiehernden, zerstampften die Toten unter den angreifenden Kriegsscharen wie unzählige Blätter in einem Hain, wenn der Winter beginnt nach dem üppigen Herbst. Die kämpften zwischen Leichen und Blut, die überaus berühmten Söhne der glückseligen Götter, und hörten nicht auf, einander zu grollen. Eris aber richtete aus die schlimmen Gewichte der Feldschlacht. Die aber waren nicht mehr gleich schwer; sondern den göttlichen Memnon verletzte tief innen in der Brust der Peleussohn, das schwarze Schwert ging geradewegs hindurch. Sofort schwand dem das vielgeliebte Leben. Er fiel in das schwarze Blut, es dröhnten die ungeheuren Waffen, es hallte die Erde wider, und ringsum fürchteten sich die Gefährten. Dem raubten nun die Myrmidonen die Rüstung; die Troer ringsum flohen, jener aber verfolgte sie sofort, an Kraft einem Wirbelsturm vergleichbar.

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ΔHw;" de; stonavchse kaluyamevnh nefevessin, hjcluvnqh dΔ a[ra gai'a. Qooi; dΔ a{ma pavnte" ΔAh'tai mhtro;" ejfhmosuvnh/s i mih'/ forevonto keleuvqw/ ej" pedivon Priavmoio kai; ajmfecevanto qanovnti: oi} kai; ajnhreivyanto qow'" ΔHwvion ui|a kaiv eJ fevron polioi'o diΔ hjevro": a[cnuto dev sfi qumo;" ajdelfeioi'o dedoupovto", ajmfi; dΔ a[rΔ aijqh;r e[stene. Tou' dΔ ejpi; gai'an o{sai pevson aiJmatovessai ejk melevwn rJaqavmigge", ejn ajnqrwvpoisi tevt uktai sh'ma kai; ejssomevnoi": ta;" ga;r qeoi; a[lloqen a[llhn eij" e}n ajgeiravmenoi potamo;n qevsan hjchventa, tovn rJav te Paflagovneion ejpicqovnioi kalevousi pavnte" o{soi naivousi makrh'" uJpo; peivrasin “Idh": o{" te kai; aiJmatovei" traferh;n ejpinivsetai ai\an, oJppovt e Mevmnono" h\mar e[h/ lugro;n w|/ e[ni kei'no" kavtqane: leugalevh de; kai; a[sceto" e[ssutai ojdmh; ejx u{dato": faivh" ken e[qΔ e{lkeo" oujlomevnoio puqomevnou" ijcw'ra" ajpopneivein ajlegeinovn. ΔAlla; to; me;n boulh'/s i qew'n gevneqΔ: oi} dΔ ejpevtonto ΔHou'" o[brimon ui|a qooi; for‹ev›onte" ΔAh'tai tutqo;n uJpe;r gaivh" dnoferh'/ kekalummevnon o[rfnh/. Oujde; me;n Aijqioph'e" ajpoktamevnoio a[nakto" novsfin ajpeplavgcqhsan, ejpei; qeo;" ai\ya kai; aujtou;" h\ge lilaiomevnoisi balw;n tavco", oi|on e[mellon ouj meta; dhro;n e[conte" uJphevrioi forevesqai: tou[necΔ e{pontΔ ΔAnevmoisin ojdurovmenoi basilh'a. ÔW" dΔ o{t‹an› ajgreuth'ro" ejni; xulovcoisi damevnto" h] suo;" hje; levonto" uJpo; blosurh'/s i gevnussi sw'mΔ ajnaeiravmenoi mogeroi; forevwsin eJtai'roi ajcnuvmenoi, meta; dev sfi kuvne" poqevonte" a[nakta knuzhqmw'/ ejfevpontai ajnihrh'" e{nekΔ a[grh": w}" oi{ ge prolipovnte" ajnhleva dhioth'ta laiyhroi'" ejfevponto mevga stenavconte" ΔAhvtai" ajcluvi qespesivh/ kekalummevnoi. ΔAmfi; de; Trw'e" kai; Danaoi; qavmbhsan a{ma sfetevrw/ basilh'i pavnta" ajistwqevnta", ajpeiresivh/ dΔ ajna; qumo;n ajmfasivh/ bebovlhnto. Nevkun dΔ ajkavmante" ΔAh'tai

Buch 2,549–585

Eos aber stöhnte, von Wolken verhüllt, und die Erde wurde dunkel. Alle schnellen Winde zusammen kamen auf der Mutter Befehl auf einem einzigen Weg in die Ebene des Priamos und umhüllten den Toten. Die hoben auch geschwind den Sohn der Eos auf und trugen ihn durch die graue Luft; sie litten in ihrem Gemüt um den gefallenen Bruder, ringsum aber stöhnte der Äther. All seine blutigen Tropfen, die auf die Erde gefallen waren von seinen Gliedern, sind für die Menschen zu Zeichen geworden, auch für die zukünftigen. Denn die Götter sammelten sie von allen Seiten an einer Stelle und legten einen Fluss an, einen tosenden, den die Erdenbewohner Paphlagoneios nennen, alle, die wohnen an den Grenzen des hohen Ida; und der kommt auch blutrot über das feste Land, sooft des Memnon unheilvoller Tag kommt, an dem jener starb; ein elender und unerträglicher Geruch steigt aus dem Wasser; man könnte meinen, dass noch aus der tödlichen Wunde faulendes Blut quälenden Gestank verströmt. Doch das geschah nun nach dem Willen der Götter; die aber flogen und trugen der Eos starken Sohn, die schnellen Winde, ein wenig über der Erde, verhüllt in düsteres Dunkel. Und die Aithiopen wurden nicht weit weg verschlagen von ihrem toten Herrscher, da ein Gott sogleich auch sie fortführte und ihnen, da sie sich danach sehnten, Geschwindigkeit gab, mit welcher sie nach einer kurzen Zeit durch die Luft fliegen sollten; deshalb folgten sie den Winden und bejammerten ihren König. Wie wenn ein Jäger in den Wäldern getötet wurde durch eines Ebers oder Löwen grausige Kiefer und die unglücklichen Gefährten den Körper aufheben und tragen voll Kummer, mit ihnen aber sehnen sich die Hunde nach dem Herrscher und folgen mit Winseln wegen der jammervollen Jagd: so verließen die die erbarmungslose Schlacht und folgten den schnellen Winden laut stöhnend, verhüllt in wunderbares Dunkel. Ringsum staunten die Troer und Danaer, als die zugleich mit ihrem König alle verschwanden, und wurden in ihrem Gemüt von ungeheurer Sprachlosigkeit getroffen. Den Leichnam des Memnon aber,

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Mevmnono" ajgcemavcoio qevsan bareva stenavconte" pa;r potamoi'o rJeveqra baqurrovou Aijshvpoio, h|civ te Numfavwn kalliplokavmwn pevlei a[lso" kalovn, o} dh; metovpisqe makro;n peri; sh'mΔ ejbavlonto Aijshvpoio quvgatre" a[dhn pepukasmevnon u{lh/ pantoivh/: kai; polla; qeai; perikwkuvsanto uiJeva kudaivnousai ejuqrovnou ΔHrigeneivh". Duvseto dΔ hjelivoio favo": kata; dΔ h[luqen ΔHw;" oujranovqen klaivousa fivlon tevko", ajmfi; dΔ a[rΔ aujth'/ kou'rai ejuplovkamoi duo‹kaiv›deka, th'/s i mevmhlen aije;n eJlissomevnou ÔUperivono" aijpa; kevleuqa nuvx te kai; hjrigevneia kai; ejk Dio;" oJppovsa boulh'" givnetai, ou| peri; dw'ma kai; ajrrhvktou" pulew'na" strwfw'ntΔ e[nqa kai; e[nqa pevrix lukavbanta fevrousai karpoi's i brivqonta, kulindomevnou peri; kuvklon ceimw'no" krueroi'o kai; ei[aro" ajnqemovento" hjde; qevreu" ejratoi'o polustafuvloiov tΔ ojpwvrh". Ai} tovt e dh; katevbhsan ajpΔ aijqevro" hjlibavtoio a[spetΔ ojdurovmenai peri; Mevmnona, su;n dΔ a[ra th'/s i Plhiavde" muvronto, perivace dΔ ou[rea makra; kai; rJovo" Aijshvpoio, govo" dΔ a[llhkto" ojrwvrei. ’H dΔ a[rΔ ejni; mevssh/s in eJw'/ peri; paidi; cuqei'sa makro;n ajnestonavchse poluvstono" ΔHrigevneia: ‘“Wleov moi, fivle tevknon, eJh'/ dΔ a[ra mhtevri pevnqo" ajrgalevon perivqhka". ΔEgw; dΔ ouj sei'o damevnto" tlhvsomai ajqanavtoisin ejpouranivoisi faeivnein: ajlla; katacqonivwn ejsduvsomai aijna; bevreqra, yuch; o{pou sevo novsfin ajpofqimevnou ‹pe›povthtai, pavntΔ ejpikidnamevnou caveo" kai; ajeikevo" o[rfnh", o[frav ti kai; Kronivdao peri; frevna" a[lgo" i{khtai. Ouj ga;r ajt imotevrh Nhrhivdo", ejk Dio;" aujtou' pavntΔ ejpiderkomevnh, pavntΔ ej" tevlo" a[cri" a[gousa, mayidivw": ouj ga;r kai; ejmo;n favo" wjpivsato Zeuv". Tou[necΔ uJpo; zovfon ei\mi: Qevt in dΔ ej" “Olumpon ajgevsqw ejx aJlov", o[fra qeoi's i kai; ajnqrwvpoisi faeivnh/:

Buch 2,586–620

der im Nahkampf kämpfte, legten die unermüdlichen Winde schwer stöhnend nieder bei den Wogen des tiefströmenden Flusses Aisepos, wo der schönlockigen Nymphen schöner Hain ist, den später um das große Grabmal des Aisepos Töchter errichteten, dicht umhüllt mit allerlei Wald; und die Göttinnen klagten viel und rühmten den Sohn der wohlthronenden Erigeneia. Es tauchte aber unter der Sonne Licht, herab kam Eos vom Himmel und beweinte ihr Kind, bei ihr zwölf schönlockige Mädchen, die sich kümmern um die steilen Wege des Hyperion, der sich immer dreht, und um die Nacht und die Morgenröte und um alles, was nach des Zeus Willen geschieht, um dessen Häuser und unzerbrechliche Torwege herum sie sich aufhalten, hier und dort, und das Jahr ringsum tragen, von Früchten schwer, wenn sich im Kreise drehen der eiskalte Winter und der blütenreiche Frühling und der liebliche Sommer und der traubenreiche Herbst. Die stiegen nun damals herab vom hohen Äther in unsagbarer Trauer um Memnon, mit diesen klagten ferner die Pleiaden, es hallten wider die großen Berge und der Strom des Aisepos, unendliche Klage stieg auf. In deren Mitte warf sich auf ihren Sohn und stöhnte vielstöhnend laut auf Erigeneia: „Du starbst, mein Kind, und brachtest deiner Mutter schmerzvolles Leid. Da du tot bist, werde ich es nicht mehr ertragen, für die unsterblichen Himmlischen zu scheinen; sondern ich werde in die schrecklichen Abgründe der Unterirdischen eintauchen, wo deine Seele getrennt von deinem Leichnam fliegt, während sich über alles Chaos und grässliches Dunkel ausbreitet, bis dass auch in des Kronossohnes Sinn Trauer kommt. Ich habe nämlich nicht weniger Ehre als die Nereustochter, durch Zeus’ eigenen Willen sehe ich alles und bringe alles bis zur Erfüllung – vergeblich; denn Zeus hat sogar mein Licht nicht geehrt. Deshalb werde ich ins Dunkel gehen; Thetis soll er zum Olympos führen aus der See, damit sie den Göttern und Menschen scheint.

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aujta;r ejmoi; stonovessa metΔ oujrano;n eu[aden o[rfnh, mh; dh; sei'o fonh'i favo" peri; sw'ma bavloimi.’ ’W" famevnh" rJeve davkru katΔ ajmbrosivoio proswvpou ajenavw/ potamw'/ ejnalivgkion, ajmfi; de; nekrw'/ deuveto gai'a mevlaina: sunavcnuto dΔ ajmbrosivh Nu;x paidi; fivlh/ kai; pavnta katevkrufen Oujrano;" a[stra ajcluvi kai; nefevessi fevrwn cavrin ΔHrigeneivh/. Trw'e" dΔ a[steo" e[ndon e[san peri; Mevmnoni qumo;n ajcnuvmenoi: povqeon ga;r oJmw'" eJtavroisin a[nakta. Oujde; me;n ΔArgei'oi mevgΔ ejghvqeon, ajlla; kai; aujtoi; ejn pedivw/ ktamevnoisi parΔ ajndravs in au\lin e[conte" a[mfw ejummelivhn me;n ΔAcilleva kudaivneskon, ΔAntivlocon dΔ a[ra klai'on: e[con dΔ a{ma cavrmati pevnqo". Pannucivh dΔ ajlegeino;n ajnestenavcize gow'sa ΔHwv", ajmfi; dev oiJ kevcuto zovfo": oujdev ti qumw'/ ajntolivh" ajlevgize, mevgan dΔ h[cqhren “Olumpon. “Agci dev oiJ mavla polla; podwvkee" e[stenon i{ppoi, gai'an ejpisteivbonte" ajnanqeva kai; basivleian ajcnumevnhn oJrovwnte", ejeldovmenoi mevga novstou. Zeu;" dΔ a[moton brovnthse colouvmeno", ajmfi; de; gai'a kinhvqh peri; pa'sa: trovmo" dΔ e{len a[mbroton ΔHw'. To;n dΔ a[ra karpalivmw" melanovcroe" Aijqioph'e" qavyan ojdurovmenoi: tou;" dΔ ΔHrigevneia bow'pi" povllΔ ojlofuromevnou" kraterou' peri; shvmati paido;" oijwnou;" poivhse kai; hjevri dw'ke fevresqai. Tou;" dh; nu'n kalevousi brotw'n ajpereivs ia fu'la mevmnona", oi{ rJΔ e[t i tuvmbon e[pi sfetevrou basilh'o" ejssuvmenoi goovwsi kovnin kaquvperqe cevonte" shvmato", ajllhvloi" de; periklonevousi kudoimo;n Mevmnoni h\ra fevronte": o} dΔ eijn ΔAivdao dovmoisin hjev pou ejn makavressi katΔ ΔHluvs ion pevdon ai[h" kagcalava/, kai; qumo;n ijaivnetai a[mbroto" ΔHw;" derkomevnh: toi's i‹n› de; pevlei povno", a[cri kamovnte" ei|" e{na dh/wvswntai ajna; klovnon hje; kai; a[mfw povtmon ajnaplhvswsi poneuvmenoi ajmfi;" a[nakti.

Buch 2,621–655

Mir aber gefiel nach dem Himmel das jammervolle Dunkel, damit ich nicht deinem Mörder Licht auf den Körper werfe.“ Als sie so sprach, flossen ihr Tränen vom göttlichen Angesicht, einem nie versiegenden Fluss gleichend, bei dem Toten aber wurde die schwarze Erde nass; mit ihr trauerte die göttliche Nacht um ihr Kind, und es verbarg der Himmel alle Sterne in Dunkelheit und Wolken, da er einen Gefallen erwies der Erigeneia. Die Troer aber waren in der Stadt, um Memnon in ihrem Gemüt betrübt; sie sehnten sich nämlich nach dem Herrscher zusammen mit seinen Gefährten. Aber auch die Argeier freuten sich nicht sehr, sondern sie hatten in der Ebene bei den gefallenen Männern ein Nachtlager, und einerseits rühmten sie den lanzenkundigen Achilleus, andererseits beweinten sie Antilochos; sie hatten zusammen mit Freude Leid. Die ganze Nacht über klagte schlimm stöhnend Eos, um sie aber war Finsternis gebreitet; und sie kümmerte sich in ihrem Gemüt nicht um den Aufgang, sie hasste den großen Olympos. Bei ihr stöhnten gar viel die fußschnellen Pferde, als sie blütenlosen Grund betraten und ihre Königin unglücklich sahen, voll großer Sehnsucht nach Rückkehr. Zeus aber donnerte unaufhörlich in seinem Groll, ringsum bewegte sich die ganze Erde; Zittern ergriff die unsterbliche Eos. Jenen also begruben rasch die schwarzhäutigen Aithiopen in ihrer Trauer; die machte die kuhäugige Erigeneia, als sie wehklagten bei dem Grabmal ihres starken Kindes, zu Vögeln und gab ihnen die Fähigkeit, sich von der Luft tragen zu lassen. Die nennen nun der Menschen unzählige Stämme Memnonvögel, die streben noch eilends zum Grabhügel ihres Königs und klagen und schütten Staub von oben über das Grabmal, untereinander verursachen sie ein wildes Getümmel, um Memnon zu ehren; der aber in des Hades Gemächern oder bei den Glückseligen irgendwo in dem elysischen Gefilde der Erde lacht, und in ihrem Gemüt freut sich Eos, da sie es sieht; jene aber mühen sich im Kampf, bis sie erschöpft einer den anderen bezwingen im Getümmel oder auch beide ihr Geschick erleiden, da sie um ihren Herrn kämpfen.

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Kai; ta; me;n ejnnesivh/s i faesfovrou ΔHrigeneivh" oijwnoi; televousi qooiv. Tovt e dΔ a[mbroto" ΔHw;" oujrano;n eijsanovrous‹en› oJmw'" polualdevs in ”Wrai", ai{ rJav min oujk ejqevlousan ajnhvgagon ej" Dio;" ou\da", parfavmenai muvqoisin o{soi" baru; pevnqo" uJpeivkei, kaiv per e[tΔ ajcnumevnhn. ’H dΔ ouj lavqeqΔ oi|o drovmoio: deivdie ga;r ‹dh;› Zhno;" a[dhn a[llhkton ejniphvn, ejx ou| pavnta pevlontai o{sΔ ΔWkeanoi'o rJeveqra ejnto;" e[cei kai; gai'a kai; aijqomevnwn e{do" a[strwn. Th'" ‹dΔ a[›ra Plhiavde" provt erai i[san: h} de; kai; aujth; aijqeriva" w[ixe puvla", ejkevdasse dΔ a[rΔ ajcluvn.

Buch 2,656–666

Und das vollbringen auf Geheiß der lichtbringenden Erigeneia die schnellen Vögel. Damals aber stieg die göttliche Eos zum Himmel hinauf zusammen mit den fruchtbringenden Horen, die brachten sie gegen ihren Willen zu des Zeus Wohnung, indem sie ihr zuredeten mit allen Worten, denen das schwere Leid weicht, auch wenn sie noch trauerte. Sie vergaß aber nicht ihren Lauf; sie fürchtete nämlich sehr des Zeus unendliche Drohung, von dem alles kommt, was des Okeanos Ströme enthalten und die Erde und der Sitz der strahlenden Sterne. Vor ihr gingen die Pleiaden; sie selbst aber öffnete die himmlischen Türen und zerstreute die Finsternis.

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Aujta;r ejpei; favo" h\lqen ejuqrovnou ΔHrigeneivh", dh; tovtΔ a[rΔ ΔAntilovcoio nevkun poti; nh'a" e[neikan aijcmhtai; Puvlioi megav‹la› stenavconte" a[nakta kaiv min tarcuvsanto parΔ hj/ovs in ÔEllhspovntou polla; mavlΔ ajcnuvmenoi. Peri; dΔ e[stenon o[brimoi ui|e" ΔArgeivwn: pavnta" ga;r ajmeivlicon a[mfece pevnqo" Nevstori h\ra fevronta". ’O dΔ ouj mevga davmnato qumw'/: ajndro;" ga;r pinutoi'o peri; fresi; tlhvmenai a[lgo" qarsalevw" kai; mhv ti kathfiovwntΔ ajkavchsqai. Phleivdh" dΔ eJtavroio colouvmeno" ΔAntilovcoio smerdno;n ejpi; Trwvessi koruvsseto: toi; de; kai; aujtoi; kaiv per uJpotromevonte" ejummelivhn ΔAcilh'a teivceo" ejxecevonto memaovt e", ou{nekΔ a[rav sfi Kh're" ejni; stevrnoisi qravso" bavlon: h\ ga;r e[mellon polloi; ajnosthvtoio katelqevmen ΔAidonh'o" cersi;n uJpΔ Aijakivdao dai?frono", o{" rJa kai; aujto;" fqei'sqai oJmw'" h[melle para; Priavmoio povlhi. Ai\ya dΔ a[rΔ ajmfotevrwqe sunhvluqon eij" e{na cw'ron Trwvwn e[qnea polla; meneptolevmwn tΔ ΔArgeivwn maimwvwntΔ ej" “Arha diegromevnou polevmoio. Phleivdh" dΔ ejn toi's i polu;n peridavmnato lao;n dusmenevwn: pavnth/ de; ferevsbio" ai{mati gai'a deuveto kai; nekuvessi peristeivnonto rJeveqra Xavnqou kai; Simovento". ’O dΔ eJspovmeno" keravize mevcri‹"› ejpi; ptoliveqron, ejpei; fovbo" a[mfece laouv". Kaiv nuv ke pavnta" o[lesse, puvla" dΔ eij" ou\da" e[reise qairw'n ejxeruvsa", h] kai; sunevaxen ojch'a" dovcmio" ejgcrimfqeiv", Danaoi's i dΔ e[qhke kevleuqon

Buch 3 Aber als das Licht kam der schönthronenden Erigeneia, da brachten sie nun des Antilochos Leichnam zu den Schiffen, die speerbewaffneten Pylier, laut klagend über ihren Herrscher, und sie bestatteten ihn am Gestade des Hellespontos in tiefem Schmerz. Ringsum aber klagten die starken Söhne der Argeier; alle nämlich hielt unerbittliches Leid umfangen, als sie Nestor Ehre erwiesen. Der aber ließ sich in seinem Gemüt nicht sehr schwächen; einen verständigen Mann zeichnet es nämlich aus, in seinem Sinn mutig das Leid zu ertragen und nicht in Niedergeschlagenheit zu trauern. Der Peleussohn aber grollte um seines Gefährten Antilochos willen, und schrecklich rüstete er sich gegen die Troer. Die aber strömten auch selbst, wenngleich sie sich fürchteten vor dem lanzenkundigen Achilleus, aus der Mauer heraus voll Kampfbegier, weil ihnen die Keren in die Brust Mut gaben. Es sollten nämlich viele in den Hades hinabgehen, von dem es keine Rückkehr gibt, unter den Händen des kriegskundigen Aiakosenkels, der auch selbst gleichfalls zugrunde gehen sollte bei des Priamos Stadt. Sogleich kamen von beiden Seiten zusammen zu einem Platz der Troer viele Kriegsscharen und der standhaften Argeier voll Gier nach Krieg, da der Kampf sich erhob. Der Peleussohn aber machte unter diesen nieder viel Kriegsvolk seiner Feinde. Überall war die nahrungsspendende Erde von Blut nass, und durch Leichen wurden die Ströme des Xanthos und Simoeis beengt. Der aber verfolgte und tötete sie bis hin zur Stadt, da Furcht die Kriegsscharen umfing. Und nun hätte er wohl alle vernichtet und die Tore zu Boden gestoßen, nachdem er sie aus den Türangeln riss, oder er hätte die Riegel zerbrochen, da er sich schräg dagegenstemmte, den Danaern aber einen Weg gebahnt

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ej" Priavmoio povlha, dievpraqe dΔ o[lbion a[stu, eij mhv oiJ mevga Foi'bo" ajnhlevi cwvsato qumw'/, wJ" i[den a[speta fu'la dai>ktamevnwn hJrwvwn. Ai\ya dΔ ajpΔ Oujluvmpoio kathvluqe qhri; ejoikw;" ijodovkhn w[moisin e[cwn kai; ajnalqeva" ijouv": e[sth dΔ Aijakivdao katantivon: ajmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ gwruto;" kai; tovxa mevgΔ i[acen, ejk dev oiJ o[sswn pu'r a[moton mavrmaire, posi;n dΔ uJpo; kivnuto gai'a. Smerdalevon dΔ h[use mevga" qeov", o[frΔ ΔAcilh'a trevy h/ ajpo; ptolevmoio qeou' o[pa tarbhvsanta qespesivhn kai; Trw'a" uJpΔ ejk qanavtoio sawvsh/: ‘Cavzeo, Phleivdh, Trwvwn eJkav", ouj ga;r e[oiken ou[ sΔ e[t i dusmenevessi kaka;" ejpi; Kh'ra" ijavllein, mhv se kai; ajqanavtwn ti" ajpΔ Oujluvmpoio calevy h/.’ ’W" a[rΔ e[fh: o} dΔ a[rΔ ou[ ti qeou' trevsen a[mbroton aujdhvn: h[dh gavr oiJ Kh're" ajmeivlicoi ajmfepotw'nto. Tou[nekΔ a[rΔ oujk ajlevgize qeou', mevga dΔ i[acen a[nthn: ‘Foi'be, tiv h[ me qeoi's i kai; ouj memaw'ta mavcesqai ojtruvnei" Trwvessin uJperfiavloisin ajmuvnwn… “Hdh ga;r kai; provsqe mΔ ajpostrevya" ojrumagdou' h[pafe", oJppovt e prw'ton uJpexesavwsa" ojlevqrou ”Ektora tw'/ mevga Trw'e" ajna; ptovlin eujcetovwnto. ΔAllΔ ajnacavzeo th'le kai; ej" makavrwn e{do" a[llwn e[rceo, mhv se bavloimi kai; ajqavnatovn per ejovnta.’ ’W" eijpw;n ajpavt erqe qeo;n livpe, bh' dΔ ejpi; Trw'a" oi{ rJΔ e[t i pou feuvgeskon a{ma propavroiqe povlho", kai; tou;" me;n seuvesken: o} dΔ ajscalovwn ejni; qumw'/ Foi'bo" eJo;n kata; qumo;n e[po" poti; toi'on e[eipen: ‘‘W povpoi, wJ" o{ ge maivnetΔ ajna; frevna": ajllav min ou[ ti oujdΔ aujto;" Kronivdh" e[tΔ ajnevxetai ou[t ev ti" a[llo" ou{tw margaivnonta kai; ajntiovwnta qeoi's in.’

Buch 3,29–59

in des Priamos Burg und zerstört die reiche Stadt, wenn ihm nicht Phoibos sehr in seinem erbarmungslosen Herzen gegrollt hätte, als er sah die unendlichen Stämme getöteter Helden. Sogleich kam er vom Olympos herab, einem wilden Tiere gleichend, mit einem Köcher an den Schultern und Pfeilen, die unheilbare Wunden bringen. Er trat dem Aiakosenkel gegenüber; um ihn aber tönten laut Bogenbehälter und Bogen, aus seinen Augen blitzte unaufhörlich Feuer, unter den Füßen bewegte sich die Erde. Schrecklich schrie der große Gott, damit er Achilleus abwende vom Krieg aus Angst vor des Gottes gewaltiger Stimme und damit er die Troer vor dem Tod bewahre. „Weiche zurück, Peleussohn, weg von den Troern, es ziemt sich nämlich nicht, dass du noch den Feinden schlimmes Todeslos sendest, damit dich nicht auch der Unsterblichen einer vom Olympos angreift!“ So also sprach er; der aber erschrak nicht vor des Gottes unsterblicher Stimme. Schon umflogen ihn nämlich die mitleidlosen Keren. Deshalb kümmerte er sich nicht um den Gott, sondern schrie ihm laut entgegen: „Phoibos, warum treibst du mich, obwohl ich es nicht begehre, gegen Götter zu kämpfen, indem du die übermütigen Troer schützt? Denn auch zuvor schon hast du mich getäuscht und vom Kampfgetöse abgewendet, als du zum ersten Mal Hektor vor dem Untergang bewahrtest, mit dem die Troer sehr prahlten in ihrer Stadt. So weiche nun weit zurück und gehe zum Sitz der anderen glückseligen Götter, damit ich dich nicht treffe, obwohl du unsterblich bist.“ So sprach er und überließ den Gott sich selbst, er schritt gegen die Troer, die noch durcheinander flohen vor der Stadt, und die jagte er; der aber grollte in seinem Herzen, Phoibos, und sprach zu sich Folgendes: „Oh weh, wie rast der in seinem Sinn; aber weder wird der Kronossohn selbst mehr es erdulden noch irgendein anderer, dass der so von Sinnen ist und sich den Göttern widersetzt.“

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’W" a[rΔ e[fh kai; a[isto" oJmou' nefevessin ejt uvcqh: hjevra dΔ eJssavmeno" stugero;n proevhke bevlemnon kaiv eJ qow'" ou[thse kata; sfurovn. Ai\ya dΔ ajni'ai du'san uJpo; kradivhn: o} dΔ ajnetravpetΔ hjuvt e puvrgo", o{n te bivh tufw'no" uJpocqonivh/ strofavliggi rJhvxh/ uJpe;r dapevdoio kradainomevnh" baqu; gaivh": w}" ejklivqh devma" hju; katΔ ou[deo" Aijakivdao. ΔAmfi; de; papthvna" ojloo;n kai; †a[kraton† oJmovkla: ‘Tiv" nuv moi aijno;n ojisto;n ejpiproevhke krufhdovn… Tlhvtw meu katevnanta kai; eij" ajnafando;n iJkevsqai, o[frav kev oiJ mevlan ai|ma kai; e[gkata pavnta cuqeivh hJmetevrw/ peri; douri; kai; “Aida lugro;n i{khtai. Oi\da ga;r wJ" ou[ tiv" me dunhvsetai ejgguvqen ejlqw;n ejgceivh/ damavsasqai ejpicqonivwn hJrwvwn, oujdΔ ei[ per stevrnoisi mavlΔ a[tromon h\tor e[ch/s in, a[tromon h\tor e[ch/s i livhn kai; cavlkeo" ei[h. Kruvbda dΔ ajnavlkide" aije;n ajgauotevrou" locovwsi: tw' meu i[tw katevnanta, kai; eij qeo;" eu[cetai ei\nai cwovmeno" Danaoi'", ejpei; h\ nuv moi h\tor e[olpen e[mmenai ΔApovllwna lugrh'/ kekalummevnon o[rfnh/. ’W" gavr moi to; pavroiqe fivlh diepevfrade mhvthr keivnou uJpai; belevessin ojizurw'" ajpolevsqai Skaih'/" ajmfi; puvlh/s i: to; dΔ oujk ajnemwvlion h\en.’ «H kai; lugro;n ojisto;n ajmeilivktoisi cevressin e{lkeo" ejxeivrussen ajnalqevo": ejk dev oiJ ai|ma e[ssuto teiromevnoio, povtmo" dev oiJ h\tor ejdavmna. ΔAscalovwn dΔ e[rriye bevlo": to; dΔ a[rΔ ai\ya kiou'sai Pnoiai; ajnhreivyanto, dovsan dev min ΔApovllwni ej" Dio;" oijcomevnw/ zavqeon pevdon: ouj ga;r ejwv/kei a[mbroton ijo;n ojlevsqai ajpΔ ajqanavtoio molovnta. Dexavmeno" dΔ o{ ge kraipno;" ajfivketo makro;n “Olumpon a[llwn ajqanavtwn ej" oJmhvgurin, h|ci mavlista pansudivh/ ajgevronto mavchn ejsorwvmenoi ajndrw'n: oi} me;n ga;r Trwvessi menoivneon eu\co" ojrevxai, oi} dΔ a[ra kai; Danaoi'", di‹a; dΔ› a[ndica mhtiovwnte"

Buch 3,60–94

So sprach er und verschwand zugleich in den Wolken. Er hüllte sich in den Dunst und schoss einen furchtbaren Pfeil ab und verletzte ihn schnell am Knöchel. Sogleich sanken dem Schmerzen in sein Herz; er stürzte um wie ein Turm, den die Kraft eines Sturmes durch einen unterirdischen Wirbel zerschmettert auf dem Boden der tief erzitternden Erde: so fiel die schöne Gestalt des Aiakosenkels zu Boden. Er blickte ringsum und schrie unheilvoll und †heftig†: „Wer hat mir nun heimlich einen schrecklichen Pfeil geschickt? Er soll es wagen, mir entgegen und vor das Angesicht zu treten, dass sich ihm das schwarze Blut und alle Eingeweide ergießen rings um meinen Speer und er zum traurigen Hades kommt. Ich weiß nämlich, dass keiner mir nahe kommen und mich mit dem Speer töten kann von den irdischen Helden, auch nicht wenn er in der Brust ein ganz unerschrockenes Herz hätte, ein allzu unerschrockenes Herz hätte und aus Erz wäre. Heimlich lauern die Feiglinge immer den Edleren auf. So soll er mir nun entgegentreten, auch wenn er sich rühmt, ein Gott zu sein, und den Danaern grollt, da ich ja in meinem Herzen ahne, dass es Apollon ist, verborgen in unheilvollem Dunkel. So hat es mir nämlich zuvor meine liebe Mutter deutlich gezeigt, dass ich unter seinen Geschossen jämmerlich zugrunde gehe bei dem Skaiischen Tor; dies war keineswegs nichtig.“ So sprach er und zog den grausigen Pfeil mit erbarmungslosen Händen aus der unheilbaren Wunde; Blut strömte aus dem, dem die Kräfte verfielen; der Tod begann, sein Herz zu bezwingen. Verzweifelt schleuderte er das Geschoss fort; da kamen sogleich die Winde und hoben es auf und gaben es Apollon, der zu des Zeus heiligem Boden zurückkehrte; es war nämlich nicht recht, dass ein göttlicher Pfeil, der von einem Unsterblichen kommt, verloren geht. Der nahm ihn und gelangte rasch zum großen Olympos zur Versammlung der anderen Götter, wo sie sich besonders gemeinsam versammeln und die Schlacht der Männer betrachten. Die einen nämlich sannen danach, den Troern Ruhm zu verleihen, die anderen den Danaern; während sie auf Widersprüchliches sannen,

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devrkonto kteivnonta" ajna; movqon ojllumevnou" te. To;n dΔ oJpovtΔ eijsenovhse Dio;" pinuth; paravkoiti", aujt ivka min neivkessen ajnihroi'" ejpevessi: ‘Foi'be, tiv h] tovdΔ e[rexa" ajtavsqalon h[mati tw'/de, lhsavmeno" keivnoio, to;n ajqavnatoi gavmon aujtoi; ajntiqevw/ Phlh'i sunhvrsamen… Eu\ dΔ ejni; mevssoi" dainumevnoi" h[eide", o{pw" Qevt in ajrgurovpezan Phleu;" h[getΔ a[koitin aJlo;" mevga lai'tma lipou'san: kaiv seu formivzonto" ejphvien ajqrova fu'la qh'rev" tΔ oijwnoiv te baquskovpeloiv te kolw'nai kai; potamoi; kai; pa'sa baquvskio" h[ien u{lh. ΔAlla; tav gΔ ejxelavqou kai; ajmeivlicon e[rgon e[rexa" kteivna" ajnevra di'on o}n ajqanavtoisi su;n a[lloi" nevktar ajpospevndwn hjrhvsao pai'da genevsqai ejk Qevt ido" Phlh'i. Teh'" dΔ ejpelhvsao ajrh'" h\ra fevrwn laoi's i krataiou' Laomevdonto" w|/ pavra boukoleveske‹"›: o} dΔ ajqavnatovn per ejovnta qnhto;" ejw;n ajkavcize: su; dΔ ajfronevwn ejni; qumw'/ h\ra fevrei" Trwvessi lelasmevno" o{ssΔ ejmovghsa". Scevtlie, ou[ nuv ti oi\da" ejni; fresi; leugalevh/s in ou[qΔ o{ ti" ajrgalevo" kai; ejpavxio" a[lgea pavscein, ou[qΔ o{ ti" ajqanavtoisi tetimevno": h\ ga;r ΔAcilleu;" h[pio" a[mmi tevt ukto kai; ejx hJmevwn gevno" h\en. ΔAllΔ ouj ma;n Trwvessin ejlafrovt eron povnon oi[w e[ssesqΔ Aijakivdao dedoupovto", ou{nekΔ a[rΔ aujtou' uiJo;" ajpo; Skuvroio qow'" ej" ajphneva dh'rin ΔArgeivoi" ejparwgo;" ejleuvsetai ei[kelo" ajlkh;n patri; eJw'/, polevs in de; kako;n dhivoisi pelavssei. «H nu soi; ouj Trwvwn ejpimevmbletai, ajllΔ ΔAcilh'i ajmfΔ ajreth'" ‹ej›mevghra", ejpei; pevle fevrtato" ajndrw'n. Nhvpie, pw'" e[t i soi's in ejn o[mmasi Nhrhivnhn o[yei ejn ajqanavtoisi Dio;" poti; dwvmatΔ ijou'san, h{ se pavro" kuvdaine kai; wJ" fivlon e[draken ui|a…’ «H mevga neikeivousa polusqenevo" Dio;" ui|a ”Hrh ajkhcemevnh. ’O dΔ a[rΔ oujk ajpameivbeto muvqw/: a{zeto ga;r paravkoitin eJou' patro;" ajkamavtoio, oujdev oiJ ojfqalmoi's i katantivon eijsoravasqai e[sqenen, ajllΔ ajpavneuqe qew'n a[llhkton ejovntwn h|sto katwpiovwn. “Amoton dev oiJ ejskuvzonto

Buch 3,95–133

sahen sie, wie die im Schlachtgewühl töteten und zugrunde gingen. Als den nun bemerkte des Zeus kluge Gemahlin, fuhr sie ihn sofort an mit kränkenden Worten: „Phoibos, warum hast du diesen Frevel begangen an diesem Tage und die Heirat vergessen, die wir Unsterblichen selbst dem gottgleichen Peleus ausrichteten? Schön hast du inmitten der Feiernden gesungen, wie Peleus die silberfüßige Thetis als Frau heimführte, die des Meeres große Tiefe verließ; und als du auf der Lyra spieltest, kamen Völker dicht gedrängt und wilde Tiere und Vögel und Hügel mit hohen Felsen und Flüsse, und es kam der ganze tiefschattige Wald. Aber das hast du vergessen und eine grausame Tat begangen, da du den göttlichen Mann getötet hast; mit den anderen Unsterblichen batest du Nektar spendend, dass dieser als Kind geboren werde von Thetis dem Peleus. Diese Bitte aber hast du vergessen, da du einen Gefallen erwiesest den Völkern des starken Laomedon, für den du Rinder hütetest; der kränkte dich, obwohl du unsterblich und er sterblich war; du aber bist ohne Verstand in deinem Herzen und erweist den Troern einen Gefallen, da du vergessen hast, wie sehr du littest. Schändlicher, weißt du nicht in deinem elenden Sinn, weder wer lästig ist und es verdient, Schmerzen zu leiden, noch wer bei den Unsterblichen geehrt ist? Achilleus nämlich war uns freundlich gesonnen, und er stammte aus unserem Geschlecht. Aber ich glaube nicht, dass für die Troer die Aufgabe leichter sein wird, nachdem der Aiakosenkel fiel, weil sein Sohn aus Skyros schnell zum harten Kampf den Argeiern als Helfer kommen wird, gleichend an Kraft seinem Vater, und vielen Feinden Unheil bringen wird. Aber dir liegen die Troer nicht am Herzen, sondern dem Achilleus missgönntest du seine Tapferkeit, weil er der beste der Männer war. Törichter, wie wirst du mit deinen Augen die Nereustochter ansehen unter den Unsterblichen, wenn sie zu des Zeus Palast kommt, die dich zuvor ehrte und wie ihren eigenen Sohn betrachtete?“ So fuhr heftig an des mächtigen Zeus Sohn Hera in ihrem Kummer. Der aber antwortete ihr mit keinem Wort, denn er achtete die Gemahlin seines unermüdlichen Vaters, aber er hatte nicht die Kraft, sie direkt mit den Augen anzusehen, sondern abseits von den ewig seienden Göttern saß er mit niedergeschlagenen Augen. Unaufhörlich aber zürnten ihm

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ajqavnatoi katΔ “Olumpon o{soi Danaoi's in a[munon: o{ssoi dΔ au\ Trwvessi menoivneon eu\co" ojrevxai, kei'noiv min kuvdainon ejni; fresi; kagcalovwnte" kruvbdΔ ”Hrh": pavnte" ga;r ejnantivon Oujranivwne" a{zontΔ ajscalovwsan. ’O dΔ ou[ pw lhvqeto qumou' Phleivdh": e[t i gavr oiJ ajmaimakevtoi" ejni; guivoi" e[zeen ai|ma kelaino;n ejeldomevnoio mavcesqai. OujdΔ a[rav oiJ Trwvwn ti" ejtovlma‹en› ejggu;" iJkevsqai blhmevnou, ajllΔ ajpavneuqen ajfevstasan, eu\t e levonto" ajgrovtai ejn xulovcoisi teqhpovt e", o{n te bavlh/s i qhrhthvr, o} dΔ a[rΔ ou[ ti peparmevno" h\tor a[konti lhvqetai hjnorevh", ajlla; strevfetΔ a[grion o[mma smerdalevon blosurh'/s in uJpai; genuvessi bebrucwv": w}" a[ra Phleivdao covlo" kai; loivgion e{lko" qumo;n a[dhn ojrovq une. Qeou' dev min ijo;" ejdavmna: ajlla; kai; w|" ajnovrouse kai; e[nqore dusmenevessi pavllwn o[brimon e[gco". ”Elen dΔ ΔOruqavona di'on, ”Ektoro" ejsqlo;n eJtai'ron, ajna; krotavfoio tuchvsa": ouj gavr oiJ kovru" e[sce makro;n dovru kai; memaw'to", ajlla; diΔ aujth'" ai\ya kai; ojstevou e[ndon i{kanen i\na" ‹ej"› ejgkefavloio, kev‹d›asse dev oiJ qalero;n kh'r. ÔIppovnoon dΔ ejdavmassen uJpΔ ojfruvo" e[gco" ejreivsa" ej" qevmeqlΔ ojfqalmoi'o: camai; dev oiJ e[kpese glhvnh ejk blefavrwn, yuch; de; katΔ “Aido" ejxepothvqh. ΔAlkiqovou dΔ a[rΔ e[peita dia; gnaqmoi'o perhvsa" glw'ssan o{lhn ajpevkersen: o} dΔ ej" pevdon h[ripe gaivh" ejkpneivwn, aijcmh; de; diΔ ou[ato" ejxefaavnqh. Kai; tou;" me;n katevpefne katantivon ajivssonta" di'o" ajnhvr, pollw'n de; kai; a[llwn qumo;n e[luse feugovntwn: e[t i gavr oiJ ejni; fresi;n e[zeen ai|ma. ΔAllΔ o{t e oiJ yuvconto mevlh kai; ajphvie qumov", e[sth ejreisavmeno" melivh/ e[pi: toi; dΔ ejpevtonto pansudivh/ tromevonte", o} dev sfisi toi'on oJmovkla: ‘«A deiloi; Trw'e" kai; Davrdanoi, oujde; qanovnto"

Buch 3,134–167

alle Unsterblichen im Olympos, die die Danaer unterstützten. Alle aber, die dagegen den Troern Ruhm verschaffen wollten, jene rühmten ihn in ihrem Sinn und frohlockten heimlich vor Hera. Denn alle Olympier empfanden ihr gegenüber Achtung, wenn sie grollte. Der aber hatte seinen Mut noch nicht vergessen, der Peleussohn; noch kochte ihm nämlich in den ungeheuren Gliedern das schwarze Blut, und er sehnte sich danach zu kämpfen. Und keiner der Troer wagte nun, sich ihm zu nähern, obwohl er getroffen war, sondern sie entfernten sich von ihm, wie von einem Löwen Hirten in einem Gehölz, da sie sich vor ihm erschrecken, den traf ein Jäger, der aber vergisst seinen Mut nicht, obgleich er am Herzen von einem Speer durchbohrt ist, sondern rollt wild seine Augen und brüllt schrecklich aus seinem furchtbaren Kiefer: so also trieb des Peleussohnes Groll und schlimme Wunde seinen Mut genügend an. Des Gottes Pfeil aber entkräftete ihn; doch auch so sprang er auf und stürzte sich zwischen die Feinde und schwang seinen starken Speer. Er tötete den göttlichen Orythaon, Hektors edlen Gefährten, oben auf die Schläfe treffend. Denn es hielt ihm, auch wenn er es wünschte, der Helm den starken Speer nicht ab, sondern er drang sogleich durch ihn hindurch und innerhalb des Schädels in die Nerven des Gehirns und vernichtete ihm das blühende Leben. Hipponoos tötete er, da er unter die Augenbraue seinen Speer stieß in den Grund des Auges; auf den Boden fiel dem der Augapfel aus dem Augenlid, die Seele aber flog hinab zum Hades. Dem Alkithoos bohrte er dann durch die Wange und schnitt die ganze Zunge ab. Der aber fiel auf den Erdboden und hauchte sein Leben aus, die Speerspitze trat am Ohr heraus. Und die tötete er nun, als sie ihm entgegenstürmten, der göttliche Mann, aber auch vielen anderen raubte er das Leben, als sie flohen; noch nämlich kochte in seinem Herzen das Blut. Aber als ihm die Glieder erkalteten und das Leben ihn verließ, blieb er stehen und stützte sich auf den Eschenspeer; die flohen in allgemeiner Hast aus Furcht, er aber rief ihnen Folgendes zu: „Ach, ihr feigen Troer und Dardanosnachkommen, auch wenn ich tot bin,

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e[gco" ejmo;n feuvxesqe ajmeivlicon, ajllΔ a{ma pavnte" tivsete aijno;n o[leqron ΔErinnuvs in hJmetevrh/s in.’ ’W" favto: toi; dΔ ajivonte" uJpevtresan, eu\tΔ ejn o[ressi fqovggon ejribruvcmoio nebroi; tromevwsi levonto" deivlaioi mevga qh'ra pefuzovt e": w}" a[ra laoi; Trwvwn iJppopovlwn hjdΔ ajllodapw'n ejpikouvrwn uJstativhn ΔAcilh'o" uJpotromeveskon oJmoklh;n ejlpovmenoiv min e[tΔ e[mmen ajnouvtaton. ’O" dΔ uJpo; povtmw/ qumo;n tolmhventa kai; o[brima gui'a barunqei;" h[ripen ajmfi; nevkussin ajlivgkio" ou[rei> makrw'/: gai'a dΔ uJpeplatavghse kai; a[speton e[brace teuvch Phleivdao pesovnto" ajmuvmono". Oi} dΔ e[t i qumw'/ dhvion eijsorovwnte" ajpeirevs ion tromeveskon: wJ" dΔ o{t e qh'ra dafoino;n uJpΔ aijzhoi's i damevnta mh'la peritromevousi para; staqmo;n ajqrhvsanta blhvmenon, oujdev oiJ a[gci parelqevmenai memavasin, ajllav eJ wJ" zwvonta nevkun peripefrivkasin: w}" Trw'e" fobevonto kai; oujkevtΔ ejovntΔ ΔAcilh'a. ΔAlla; kai; w|" ejpevessi Pavri" mevga qarsuvneske laovn, ejpei; fresi;n h|/s in ejghvqeen: h\ ga;r ejwvlpei ΔArgeivou" pauvsasqai ajmaimakevtoio kudoimou' Phleivdao pesovnto": o} ga;r Danaoi'" pevlen ajlkhv: ‘«W fivloi, eij ejt eovn moi ajrhvgete eujmenevonte", shvmeron hje; qavnwmen uJpΔ ΔArgeivoisi damevnte", hje; sawqevnte" poti; “Ilion eijruvsswmen i{ppoi" ÔEktorevoisi dedoupovta Phleivwna, oi{ mΔ ej" dhioth'ta kasignhvtoio qanovnto" ajcnuvmenoi forevousin eJo;n poqevonte" a[nakta. Toi'" ei[ pw" ejruvsaimen ΔAcilleva dh/wqevnta, i{ppoi" me;n mevga ku'do" ojrevxomen hjde; kai; aujtw'/ ”Ektori, ei[ gev tiv" ejsti katΔ “Aido" ajnqrwvpoisin h] novo" hje; qevmiste": o} ga;r kaka; mhvsato Trw'a". Kaiv min Trwiavde" megavla fresi; kagcalovwsai

Buch 3,168–200

werdet ihr meinem Speer nicht entkommen, dem erbarmungslosen, sondern ihr werdet alle zugleich ein entsetzliches Verderben meinen Erinyen als Strafe entrichten.“ So sprach er; die aber erschraken, als sie es hörten, wie in den Bergen Hirschkälber vor dem Ton eines lautbrüllenden Löwen erzittern und feige vor dem großen Tier fliehen: so erzitterten also die Kriegsscharen der pferdezüchtenden Troer und fremden Helfer vor dem letzten Ausruf des Achilleus, da sie annahmen, dass er noch unverletzt sei. Der aber fiel – vom Todeslos im kühnen Herzen und den starken Gliedern niedergedrückt – zwischen den Leichen nieder, einem großen Berg gleichend; die Erde krachte, und ungeheuer dröhnte die Rüstung, als der untadelige Peleussohn fiel. Die aber fürchteten sich noch unendlich in ihrem Herzen, als sie den Feind sahen. Wie wenn Schafe ein bluttriefendes wildes Tier fürchten, das von Männern getötet wurde, wenn sie es nahe beim Stall erschlagen erblicken, und nicht nahe herangehen wollen, sondern vor dem Leichnam erschauern, als ob er noch lebe: so fürchteten sich die Troer vor Achilleus, obwohl er nicht mehr war. Aber auch so ermutigte Paris mit Worten sehr die Kriegsschar, weil er sich in seinem Herzen freute; er hoffte nämlich, dass die Argeier abließen vom tobenden Schlachtgetümmel, nachdem der Peleussohn gefallen war; der nämlich war den Danaern die Wehrkraft: „Ihr Freunde, wenn ihr mir wirklich wohlgesonnen helft, dann wollen wir heute entweder sterben, von den Argeiern bezwungen, oder heil nach Ilion schleifen den gefallenen Peleussohn mit Hektors Pferden, die mich zur Schlacht bringen, da mein Bruder tot ist, in Trauer und voller Sehnsucht nach ihrem Herrn. Wenn wir irgendwie mit diesen den toten Achilleus wegschleifen, werden wir für die Pferde großen Ruhm erlangen und auch für Hektor selbst, wenn es denn im Hades bei den Menschen überhaupt Verstand oder Rechtsordnungen gibt; der nämlich ersann den Troern Übel. Und die Troerinnen werden jubeln in ihren Herzen

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ajmfiperisthvsontai ajna; ptovlin, hjuvt e lugrai; pordavlie" tekevwn kecolwmevnai hje; levainai ajndri; polukmhvtw/ mogerh'" ejpiivstori qhvrh": w}" Trw/ai; peri; nekro;n ajpoktamevnou ΔAcilh'o" ajqrovai ajivxousin ajpeirevs ion kotevousai, ai} me;n uJpe;r tokevwn kecolwmevnai, ai} de; kai; ajndrw'n, ai} dΔ a[rΔ uJpe;r paivdwn, ai} de; gnwtw'n ejritivmwn. Ghqhvsei de; mavlista path;r ejmo;" hjde; gevronte" o{ssou" oujk ejqevlonta" ejn a[stei> gh'ra" ejruvkei, tovndΔ hJmei'" ei[ pevr ge poti; ptovlin eijruvssante" qhvsomen oijwnoi's in ajersipevth/s in ejdwdhvn.’ ’W" favto: toi; de; nevkun kraterovfrono" Aijakivdao ajmfevban ejssumevnw", oi{ min fobevonto pavroiqe, Glau'kov" tΔ Aijneiva" te kai; ojbrimovq umo" ΔAghvnwr a[lloi tΔ oujlomevnoio dahvmone" ijwcmoi'o, eijruvssai memaw't e" ej" ΔIlivou iJero;n a[stu. ΔAllav oiJ oujk ajmevlhse qeoi'" ejnalivgkio" Ai[a", ajlla; qow'" perivbh: pavnta" dΔ uJpo; douvrati makrw'/ w[qei ajpo; nevkuo". Toi; dΔ oujk ajpevlhgon oJmoklh'", ajllav oiJ ajmfemavconto peristado;n ajivssonte" aije;n ejpassuvt eroi, tanuceileve" eu\t e mevlissai, ai{ ‹rJav› qΔ eJo;n peri; sivmblon ajpeirevs iai potevwntai a[ndrΔ ajpamunovmenai, o} dΔ a[rΔ oujk ajlevgwn ejpiouvsa" khrou;" ejktavmnh/s i melivcroa", ai} dΔ ajkavcontai kapnou' uJpo; rJiph'" hjdΔ ajnevro", ajllΔ a[ra kai; w|" ajntivai ajivssousin, o} dΔ oujk o[qetΔ oujdΔ a[ra baiovn. ’W" Ai[a" tw'n ou[ ti mavlΔ ejssumevnwn ajlevgizen, ajllΔ a[ra prw'ton ejnhvraqΔ uJpe;r mazoi'o tuchvsa" Maionivdhn ΔAgevlaon, e[peita de; Qevstora di'on: ei|le dΔ a[rΔ ΔWkuvqoon kai; ΔAgevstraton hjdΔ ΔAgavnippon Zw'rovn te Nivsson te perikleitovn tΔ ΔEruvmanta o}" Lukivhqen i{kanen uJpo; megalhvtori Glauvkw/: nai'e dΔ o{ gΔ aijpeino;n Melanivppion iJro;n ΔAqhvnh"

Buch 3,201–233

und sich in der Stadt um ihn stellen wie unheilvolle Leopardinnen oder Löwinnen, die um ihrer Kinder willen grollen einem bis zur Ermattung eifrigen Mann, der sich auf die mühevolle Jagd versteht: so werden sich die Troerinnen eilig um den Leichnam des verstorbenen Achilleus in Scharen drängen in unbegrenztem Groll, die einen im Zorn wegen ihrer Väter, die anderen wegen ihrer Männer, die anderen wegen ihrer Söhne, die anderen wegen ihrer hochgeschätzten Verwandten. Es wird sich aber am meisten freuen mein Vater und alle Greise, die das Alter gegen ihren Willen in der Stadt festhält, wenn wir denn diesen zur Stadt schleifen und den Vögeln, den hochfliegenden, hinlegen zur Speise.“ So sprach er. Die aber traten schnell um den Leichnam des starksinnigen Aiakosenkels, die ihn fürchteten zuvor, Glaukos und Aineias und der starkmütige Agenor und andere, die sich verstanden auf das vernichtende Schlachtgetümmel, voll Begier, ihn in Ilions heilige Stadt zu schleifen. Aber den ließ nicht im Stich der gottgleiche Aias, sondern trat rasch schützend zu ihm; alle stieß er mit seinem langen Speer weg von dem Leichnam. Die aber ließen nicht ab vom Angriff, sondern kämpften um ihn, von allen Seiten heranstürmend, immer dichter gedrängt, wie spitzmäulige Bienen, die um ihren Bienenstock in unendlicher Zahl fliegen und einen Mann abhalten wollen, der aber kümmert sich nicht um ihre Angriffe und schneidet das honigfarbene Wachs heraus, die aber leiden wegen des Rauchschwalls und des Mannes, aber auch so stürzen sie ihm entgegen, doch der weicht nicht, nicht einmal ein bisschen: so ließ sich auch Aias nicht durch die heftig Heranstürmenden beunruhigen, sondern tötete als ersten, ihn über der Brustwarze treffend, den Maionsohn Agelaos, dann den trefflichen Thestor. Er erschlug Okythoos und Agestratos und Aganippos und Zoros und Nissos und den weitgerühmten Erymas, der aus Lykien kam unter dem hochgemuten Glaukos. Er wohnte aber im steilen Melanippion, dem Heiligtum der Athene,

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ajntiva Massikuvtoio Celidonivh" scedo;n a[krh", th;n mevgΔ uJpotromevousi teqhpovt e" eijn aJli; nau'tai, eu\t e perignavmptwsi mavla stufela;" peri; pevtra". Tou' dΔ a[rΔ ajpofqimevnoio kluto;" pavi" ÔIppolovcoio pacnwvqh kata; qumovn, ejpeiv rJav oiJ e[sken eJtai'ro": kaiv rJa qow'" Ai[anta katΔ ajspivda pouluboveion ou[tasen, ajllav oiJ ou[ ti dihvlasen ej" crova kalovn: rJinoi; gavr min e[runto bow'n kai; uJpΔ ajspivdi qwvrhx o{" rJav oiJ ajkamavtoisi peri; melevessin ajrhvrei. Glau'ko" dΔ oujk ajpevlhgen ajtarthroi'o kudoimou' Aijakivdhn Ai[anta damassevmenai meneaivnwn, kaiv oiJ ejpeucovmeno" mevgΔ ajpeivleen a[froni qumw'/: ‘Ai\an, ejpeiv nuv sev fasi mevgΔ e[xocon e[mmenai a[llwn ΔArgeivwn, soi; dΔ aije;n ejpifronevousi mavlista a[speton, wJ" ΔAcilh'i dai?froni, tw'/ se qanovnti oi[w sunqanevesqai ejpΔ h[mati tw'/de kai; aujtovn.’ ’W" e[fatΔ ajkravanton iJei;" e[po", oujdev ti h[/dh o{sson ajmeivnono" ajndro;" ejnantivon e[gco" ejnwvma. To;n dΔ uJpoderkovmeno" prosevfh menedhvio" Ai[a": ‘«A deivlΔ, ou[ ‹nuv› ti oi\da" o{son sevo fevrtero" ”Ektwr e[pletΔ ejni; ptolevmoisi… Mevno" dΔ ajleveine kai; e[gco" hJmevt eron: pinuto;n ga;r oJmw'" e[ce kavrtei> qumovn. Soi; dΔ h[toi novo" ejsti; poti; zovfon, o{" rJav moi e[tlh" ej" movqon ejlqevmenai mevgΔ ajmeivnoniv per gegaw't i: ouj gavr meu xei'no" patrwvio" eu[ceai ei\nai, oujdev me dwtivnh/s i paraifavmeno" polevmoio novsfin ajpostrevyei" wJ" Tudevo" o[brimon ui|a: ajlla; kai; eij keivnoio fuvge" mevno", ou[ sΔ e[tΔ e[gwge zwo;n ajpo; ptolevmoio meqhvsomai ajponevesqai. «H a[lloisi pevpoiqa" ajna; klovnon, oi} meta; sei'o muivai" oujt idanh'/s in ejoikovt e" ajivssousin ajmfi; nevkun ΔAcilh'o" ajmuvmono"… ΔAllΔ a[ra kai; toi'" dwvsw ejpessumevnoi" qavnaton kai; Kh'ra" ejremnav".’ ’W" eijpw;n Trwvessin ejpestrwfa'to, levwn w}" ejn kusi;n ajgreuth'/s i katΔ a[gkea makra; kai; u{lhn. Pollou;" dΔ ai\yΔ ejdavmasse memaovta" eu\co" ajrevsqai

Buch 3,234–269

gegenüber von Massikytos bei dem chelidonischen Vorgebirge, das die Seeleute auf dem Meer sehr fürchten in starrem Staunen, wenn sie die äußerst schroffen Felsen umfahren. Als der nun starb, da erstarrte der berühmte Sohn des Hippolochos in seinem Herzen, weil er ihm ein Freund war. Und schnell traf er Aias an seinem Schild aus vielen Rindshäuten, aber er schlug nicht hindurch in die schöne Haut. Die Häute der Rinder schützten den nämlich und unter dem Schild der Panzer, der ihm rings um die unermüdlichen Glieder gefügt war. Glaukos aber ließ nicht ab vom unheilbringenden Schlachtgetümmel, da er wünschte, den Aiakosenkel Aias zu überwältigen, und er prahlte nun und drohte ihm törichten Sinns: „Aias, da man sagt, dass du weit herausragst unter den anderen Argeiern und sie auf dich immer stolz sind, unermesslich, wie auf den kriegssinnigen Achilleus, so glaube ich, dass du mit dem Toten an diesem Tag auch selbst sterben wirst.“ So sprach er und sagte ein nichtiges Wort; er wusste aber nicht, um wie viel besser der Mann war, gegen den er seinen Speer schwang. Den blickte finster an der im Kampf beständige Aias und sagte zu ihm: „Ach Elender, weißt du nicht, wie viel besser als du Hektor war im Krieg? Meine Kraft aber mied er und meinen Speer; einen verständigen Sinn hatte er nämlich neben seiner Kraft. Dir steht der Sinn freilich nach der Finsternis, der du es ja wagst, mir zum Kampf entgegenzutreten, obwohl ich viel besser bin. Du kannst dich nämlich nicht rühmen, mein durch die Väter verbundener Gastfreund zu sein, und wirst mich nicht mit Geschenken überreden und vom Krieg abwenden wie des Tydeus starken Sohn. Aber wenn du auch dessen Kraft entkamst, werde ich dich nicht mehr lebend vom Krieg zurückkehren lassen. Vertraust du etwa auf die anderen im Getümmel, die mit dir, unnützen Fliegen gleichend, heranstürmen um den Leichnam des untadeligen Achilleus? Aber auch denen werde ich, wenn sie angreifen, den Tod bringen und das schwarze Todeslos.“ So sprach er und wandte sich gegen die Troer wie ein Löwe unter Jagdhunden im tiefen Tal und Wald. Viele machte er sogleich nieder, die sich wünschten, Ruhm zu gewinnen,

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Trw'a" oJmw'" Lukivoisi. Peritromevonto de; laoiv, ijcquve" w}" ajna; povnton ejpercomevnou ajlegeinou' khvt eo" h] delfi'no" aJlitrefevo" megavloio: w}" Trw'e" fobevonto bivhn Telamwniavdao aije;n ejpessumevnoio kata; klovnon. ΔAllΔ a[ra kai; w|" mavrnantΔ, ajmfi; de; nekro;n ΔAcillevo" a[lloqen a[lloi murivoi ejn konivh/s in, o{pw" suve" ajmfi; levonta, kteivnontΔ: oujlomevnh de; peri; sfivs i dh'ri" ojrwvrei. “Enqa kai; ÔIppolovcoio dai?frona davmnato pai'da Ai[a" ojbrimovq umo". ’O dΔ u{ptio" ajmfΔ ΔAcilh'a kavppesen, eu\tΔ ejn o[ressi peri; stereh;n druva qavmno": w}" o{ ge douri; damei;" perikavppese Phleivwni blhvmeno". ΔAmfi; dev oiJ kratero;" pavi" ΔAgcivsao polla; ponhsavmeno" su;n ajrhifivloi" eJtavroisin ei[rusen ej" Trw'a" kai; ej" ΔIlivou iJero;n a[stu dw'ke fevrein eJtavroisi mevgΔ ajcnumevnoi" peri; qumw'/. Aujto;" dΔ ajmfΔ ΔAcilh'i macevsketo: to;n dΔ a[ra douri; muw'no" kaquvperqen ajrhvio" ou[tasen Ai[a" ceiro;" dexiterh'": o} dΔ a[rΔ ejssumevnw" ajpovrousen ejx ojloou' polevmoio, kiven dΔ a[far a[steo" ei[sw: ajmfi; dev oiJ ponevonto perivfrone" ijhth're", oi{ rJav oiJ ai|ma kavqhran ajfΔ e{lkeo" a[llav te pavnta teu'con o{sΔ oujtamevnwn ojloa;" ajkevontai ajniva". Ai[a" dΔ aije;n ejmavrnatΔ ajlivgkio" ajsteroph'/s i, kteivnwn a[lloqen a[llon, ejpei; mevga teivreto qumw'/ ajcnuvmeno" dhnaio;n ajneyioi'o damevnto". “Agci de; Laevrtao dai?frono" uiJo;" ajmuvmwn mavrnato dusmenevessi, fevbonto dev min mevga laoiv. Ktei'ne de; Peivsandrovn te qoo;n kai; ΔArhvion ui|a Mainavlou, o}" naiveske perikluto;n ou\da" ΔAbuvdou. Tw'/ dΔ ejpi; di'on e[pefnen ΔAtuvmnion, o{n pote Nuvmfh Phgasi;" hjuvkomo" sqenarw'/ tevken ΔHmaqivwni Grhnivkou potamoi'o para; rJovon. ΔAmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ Prwtevo" ui|a davixen ΔOrevsbion, o{" te makednh'" “Idh" naietavesken uJpo; ptuvca", oujdev eJ mhvthr devxato nosthvsanta perikleith; Panavkeia, ajllΔ ejdavmh palavmh/s in ΔOdussevo", o{" te kai; a[llwn pollw'n qumo;n e[lusen uJpΔ e[gcei> maimwvwnti

Buch 3,270–307

Troer zusammen mit Lykiern. Es erzitterten aber die Kriegsscharen wie Fische im Meer, wenn ein schreckliches Seeungeheuer sich nähert oder ein Delphin, ein seegenährter, großer: so fürchteten die Troer die Kraft des Telamonsohnes, da er immer heranstürmte im Kampf. Aber auch so kämpften sie, und rings um den Leichnam des Achilleus wurden die einen da, die anderen dort unzählig im Staub wie Schweine um einen Löwen getötet. Um sie entstand ein vernichtender Kampf. Dann tötete auch des Hippolochos kriegssinnigen Sohn Aias, der starkmütige. Der aber fiel rückwärts über Achilleus wie in den Bergen um eine starke Eiche das Gebüsch: so fiel der, vom Speer bezwungen, über den Peleussohn, da er getroffen war. Um ihn aber mühte sich sehr der starke Sohn des Anchises mit seinen kriegsliebenden Gefährten und zog ihn zu den Troern und trug den Gefährten auf, ihn in Ilions heilige Stadt zu bringen, die sehr trauerten in ihrem Herzen. Er selbst aber kämpfte um Achilleus; den verletzte nun mit dem Speer über dem Muskel seines rechten Armes der kriegerische Aias. Der aber stürmte eilends davon aus dem vernichtenden Krieg und lief schnell in die Stadt hinein. Um ihn mühten sich die verständigen Ärzte, die wuschen ihm das Blut von der Wunde und taten überhaupt alles, was die schlimmen Schmerzen der Verwundeten heilt. Aias aber kämpfte immer weiter, Blitzen vergleichbar, und tötete den einen hier, den anderen dort, da er sehr litt in seinem Gemüt und lange trauerte um seinen gefallenen Verwandten. Neben ihm kämpfte des kriegssinnigen Laertes untadeliger Sohn gegen die Feinde, es flohen vor ihm in großer Furcht die Kriegsscharen. Er tötete den schnellen Peisandros und Areios, den Sohn des Mainalos, der wohnte im hochberühmten Land von Abydos. Nach ihm tötete er den göttlichen Atymnios, den einst die Nymphe Pegasis, die schönhaarige, dem starken Emathion gebar bei dem Strom des Flusses Granikos. Neben diesem tötete er des Proteus Sohn Oresbios, der unter des langen Ida Gefilden wohnte, aber seine Mutter empfing ihn nicht mehr als Heimkehrer, die weitberühmte Panakeia, sondern er fiel unter den Händen des Odysseus, der auch vielen anderen das Leben nahm mit seinem gierigen Speer,

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kteivnwn o{n ke kivch/s i peri; nevkun. ΔAllav min “Alkwn uiJo;" ajrhiqovoio Megaklevo" e[gcei> tuvye pa;r govnu dexiterovn, peri; de; knhmi'da faeinh;n e[blusen ai|ma kelainovn. ’O dΔ e{lkeo" oujk ajlevgizen, ajllΔ a[far oujthvsanti kako;n gevneqΔ, ou{nekΔ a[rΔ aujto;n iJevmenon polevmoio diΔ ajspivdo" ou[tase douriv, w\se dev min megavlh/ te bivh/ kai; kavrtei> ceiro;" u{ption ej" gai'an. Kanavchse dev oiJ pevri teuvch blhmevnou ejn konivh/s i, peri; melevessi de; qwvrhx deuveto foinhventi luvqrw/. ’O de; loivgion e[gco" ejk croo;" ejxeivrusse kai; ajspivdo", e{speto dΔ aijcmh'/ qumo;" ajpo; melevwn, ‹e[›lipen dev min a[mbroto" aijwvn. Tou' dΔ eJtavroi" ejpovrouse kai; oujtavmenov" per ΔOdusseuv", oujdΔ ajpevlhge movqoio dushcevo". ’W" de; kai; a[lloi pavnte" oJmw'" ejpimi;x Danaoi; mevgan ajmfΔ ΔAcilh'a profronevw" ejmavconto, polu;n dΔ uJpo; ceivresi lao;n ejssumevnw" ejdavizon ejuxevsth/" melivh/s in. Eu\tΔ a[nemoi qoa; fuvlla kata; cqono;" ajmficevwntai lavbron ejpibrivsante" ejpΔ a[lsea uJlhventa ajrcomevnou lukavbanto", o{t e fqinuvqousin ojpw'rai: w}" tou;" ejgceivh/s i bavlon Danaoi; menecavrmai. Mevmbleto ga;r pavntessin ΔAcillevo" ajmfi; qanovnto", ejkpavglw" dΔ Ai[anti dai?froni: tou[nekΔ a[rΔ e[mph" Trw'a" a[dhn ejdavize kakh'/ ejnalivgkio" Ai[sh/. Tw'/ dΔ ejpi; tovxΔ ejt ivtaine Pavri": to;n dΔ ai\ya nohvsa" kavbbale cermadivw/ kata; krav‹a›to": ejn dΔ a[rΔ e[qlassen ajmfivfalon kunevhn ojloo;" livqo", ajmfi; dev min nu;x mavryen. ’O dΔ ejn konivh/s i kathvripen, oujdev oiJ ijoi; h[rkesan iJemevnw/: ejkevcunto ga;r a[lludi" a[lloi ejn konivh/, keneh; de; parektetavnusto farevtrh: tovxon dΔ e[kfuge cei're. Fivloi dev min aJrpavxante" i{ppoi" ÔEktorevoisi fevron poti; Trwvion a[stu baio;n e[tΔ ejmpneivonta kai; ajrgalevon stenavconta:

Buch 3,308–340

indem er tötete, wen er um den Leichnam antraf. Aber ihn traf Alkon, der Sohn des kriegsschnellen Megakles, mit dem Speer an dem rechten Knie, und rings um die strahlende Beinschiene quoll das schwarze Blut hervor. Der aber kümmerte sich nicht um die Wunde, sondern wurde sofort dem Angreifer zum Verderben, weil er ihn, der sich nach dem Kampf sehnte, durch den Schild verletzte mit dem Speer und ihn mit großer Kraft und Stärke seiner Hand rückwärts auf den Boden stieß. Es dröhnte um ihn die Rüstung, als er getroffen war im Staub, rings um die Glieder wurde nass der Panzer von rotem Blut. Der aber zog den heillosen Speer aus dem Fleisch und dem Schild, und es folgte der Spitze die Lebenskraft aus den Gliedern, es verließ ihn aber das unsterbliche Leben. Dessen Gefährten griff Odysseus an, obwohl er verletzt war, und er ließ nicht ab vom schlimmtönenden Schlachtgewühl. So kämpften auch alle anderen Danaer zugleich durcheinander um den großen Achilleus voller Eifer, und viel Volk machten sie nieder unter ihren Händen eilends mit ihren wohlgeglätteten Eschenspeeren. Wie wenn Winde schnell fliegende Blätter auf die Erde streuen, ungestüm dringend in baumreiche Wälder zu Jahresanfang, wenn der Herbst vergeht: so verwundeten sie diese mit ihren Speeren, die standhaften Danaer. Allen lag nämlich der gefallene Achilleus am Herzen, besonders aber dem kriegssinnigen Aias; deshalb jedenfalls tötete er Troer zur Genüge, der schlimmen Aisa gleichend. Gegen den spannte nun Paris seinen Bogen; der aber bemerkte ihn sofort und traf ihn mit einem Stein am Kopf; es zerschmetterte nun den ringsumglänzenden Helm der vernichtende Stein, den aber umfasste die Nacht. Er stürzte in den Staub, und seine Pfeile schützten ihn nicht, obwohl er es wünschte. Sie fielen nämlich hierhin und dorthin in den Staub, leer lag ausgestreckt daneben der Köcher. Der Bogen entfiel seinen Händen. Die Freunde aber ergriffen ihn rasch und brachten ihn mit Hektors Pferden zur troischen Stadt, als er noch ein wenig atmete und leidvoll stöhnte.

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oujde; me;n e[nteΔ a[nakto" eJka;" livpon, ajlla; kai; aujta; ejk pedivoio kovmissan eJw'/ basilh'i fevronte". Tw'/ dΔ Ai[a" ejpi; makro;n ajuvt een ajscalovwn kh'r: ‘«W kuvon, wJ" qanavtoio baru; sqevno" ejxupavluxa" shvmeron: ajlla; soi; ei\qar ejleuvsetai u{staton h\mar h[ tino" ΔArgeivwn uJpo; ceivresin h] ejmeu' aujtou'. Nu'n dΔ ejmoi; a[lla mevmhle peri; fresivn, wJ" ΔAcilh'o" ejk fovnou ajrgalevoio nevkun Danaoi's i sawvsw.’ ’W" eijpw;n dhivoisi kaka;" ejpi; Kh'ra" i[allen, oi{ rJΔ e[t i dhriovwnto nevkun pevri Phleivwno". Oi} dev oiJ wJ" a[qrhsan uJpo; sqenarh'/s i cevressi pollou;" ejkpneivonta", uJpevtresan oujdΔ e[tΔ e[mimnon, oujt idanoi'" guvpessin ejoikovt e", ou{" te fobhvsh/ aijeto;" oijwnw'n proferevstato", eu\tΔ ejn o[ressi pwvea dardavptousi luvkoi" uJpodhw/qevnta: w}" tou;" a[lludi" a[llon ajpeskevdase qrasu;" Ai[a" cermadivoisi qooi's i kai; a[ori kai; mevnei> w|/. Oi} de; mevga tromevonte" ajpo; ptolevmoio fevbonto pansudivh/, yhvressin ejoikovt e", ou{" te dai?zwn kivrko" ejpisseuvei, toi; dΔ ijlado;n a[llo" ejpΔ a[llw/ tarfeve" ajivssousin ajleuovmenoi mevga ph'ma: w}" oi{ gΔ ejk polevmoio poti; Priavmoio povlha feu'gon ojizurw'" ejpieimevnoi ajkleva fuvzan, Ai[anto" megavloio peritromevonte" oJmoklhvn, o{" rJΔ e{petΔ ajndromevw/ pepalagmevno" ai{mati cei'ra". Kaiv nuv ke dh; mavla pavnta" ejpassutevrou" ajpovlessen, eij mh; peptamevnh/s i puvlh/" ejsevcunto povlha baio;n ajnapneivonte", ejpei; fovbo" h\tor i{kane. Tou;" dΔ e[lsa" ajna; a[stu, nomeu;" w}" aijovla mh'la, h[ien ej" pedivon, cqovna dΔ ouj posi; mavrpten eJoi's in ejmbaivnwn teuvcessi kai; ai{mati kai; ktamevnoisi: kei'to ga;r eujru;" o{milo" ajpeiresivh/ ejpi; gaivh/ a[cri" ejfΔ ÔEllhvsponton ajpΔ eujrucovroio povlho" aijzhw'n ktamevnwn oJpovsou" lavce Daivmono" Ai\sa. ÔW" dΔ o{t e lhvion au\on uJpΔ ajmhth'rsi pevsh/s i

Buch 3,341–375

Aber die Waffen ließen sie nicht fern von ihrem Herrscher zurück, sondern trugen auch sie aus der Ebene fort und brachten sie ihrem König. Dem aber rief Aias laut zu mit Groll in seinem Herzen: „Hund, wie hast du des Todes schwere Macht heute vermieden; aber bald wird dir dein letzter Tag kommen entweder unter den Händen irgendeines der Argeier oder meiner selbst! Nun aber bin ich um anderes in meinem Sinn besorgt, wie ich des Achilleus Leichnam aus dem schrecklichen Morden für die Danaer rette.“ So sprach er und schleuderte schlimmes Geschick gegen seine Feinde, die noch kämpften um den Leichnam des Peleussohnes. Wie die aber sahen, dass unter seinen starken Händen viele ihr Leben aushauchten, erschraken sie und wollten nicht mehr bleiben, den nichtswürdigen Geiern gleichend, die verscheucht der Adler, unter den Vögeln der herausragendste, wenn sie in den Bergen Schafe verschlingen, die von Wölfen gerissen wurden: so vertrieb die in alle Richtungen der kühne Aias mit schnellen Steinen, mit seinem Schwert und seiner Kraft. Die aber fürchteten sich sehr und flohen aus dem Kampf in allgemeiner Hast, den Staren gleichend, die ein Habicht hetzt und tötet, die aber flattern in Scharen einer gegen den anderen dicht gedrängt und entrinnen dem großen Leid: so flohen die aus dem Kampf zu des Priamos Stadt, jämmerlich gehüllt in die ruhmlose Flucht, da sie sich fürchteten vor des großen Aias Angriff, der sie verfolgte, an seinen Händen mit menschlichem Blut besudelt. Und nun hätte er wohl wirklich alle dichtgedrängt zugrunde gerichtet, wenn sie nicht durch die offenen Tore in die Stadt geströmt wären, ein wenig aufatmend, da Furcht in ihr Herz gelangt war. Die drängte er nun in die Stadt wie ein Hirte die schnellen Schafe und ging in die Ebene, die Erde aber berührte er nicht mit seinen Füßen, da er auf Waffen, Blut und Leichen trat. Es lag nämlich da eine riesige Schar auf der grenzenlosen Erde von der weiträumigen Stadt bis zum Hellespontos von getöteten Männern, die alle Aisa, dem göttlich verhängten Geschick, zugefallen waren. Wie wenn die trockene Saat unter den Schnittern fällt,

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pukno;n ejovn, ta; de; polla; katΔ aujtovqi dravgmata kei'tai briqovmena stacuvessi, gevghqe de; qumo;" ejpΔ e[rgw/ ajnevro" eijsorovwnto", o{ ti" kluto;n ou\da" e[ch/s in: w}" oi{ ‹gΔ› ajmfotevrwqe kakw'/ dmhqevnte" ojlevqrw/ kei'nto poluklauvtoio lelasmevnoi ijwcmoi'o prhneve". Oujdev ti Trw'a" ΔAcaiw'n fevrtatoi ui|e" suvleon ejn konivh/s i kai; ai{mati dh/wqevnta", pri;n Phlhvion ui|a purh'/ dovmen, o{ sfin o[neiar e[pletΔ ejni; ptolevmoisin eJw'/ mevga kavrtei> quvwn. Tou[nekav min basilh'e" ajpo; ptolevmou ejruvsante" ajmfi; nevkun foreveskon ajpeivriton. Eu\t e fevronte" kavtqesan ejn klisivh/s i new'n propavroiqe qoavwn, ajmfi; dev min mavla pavnte" ajgeirovmenoi stenavconto ajcnuvmenoi kata; qumovn, – o} ga;r pevle kavrto" ΔAcaiw'n –, dh; tovtΔ ejni; klisivh/s i lelasmevno" ejgceiavwn kei'to barugdouvpoio parΔ hj/ovs in ÔEllhspovntou: oi|o" uJperfivalo" Tituo;" pevsen, oJppovt e Lhtw; ejrcomevnhn Puqw; de; biavzeto, kaiv eJ colwqei;" ajkavmatovn per ejovnta qow'" uJpedavmnatΔ ΔApovllwn laiyhroi'" belevessin, o} dΔ ajrgalevw/ ejni; luvqrw/ poulupevleqro" e[keito kata; cqono;" eujrupevdoio mhtro;" eJh'", h} dΔ ui|a peristonavchse pesovnta ejcqovmenon makavressi, gevlasse de; povtnia Lhtwv: toi'o" a[rΔ Aijakivdh" dhivwn ejpikavppese gaivh/, cavrma fevrwn Trwvessi, govon dΔ ajlivaston ΔAcaioi'" law'n muromevnwn, peri; dΔ e[breme bevnqea povntou. Qumo;" dΔ aujt ivka pa's i kateklavsqh fivlo" e[ndon ejlpomevnwn kata; dh'rin uJpo; Trwvessin ojlevsqai. Mnhsavmenoi dΔ a[ra toiv ge fivlwn para; nhusi; tokhvwn, tou;" livpon ejn megavroisi, neodmhvtwn te gunaikw'n, ai{ pou ojdurovmenai mivnuqon keneoi'" lecevessi nhpiavcoi" su;n paisi; fivlou" potidevgmenai a[ndra", ma'llon ajnestenavconto: govou dΔ e[ro" e[mpese qumw'/

Buch 3,376–408

dicht stehend, und viele Garben liegen dort, schwer von Ähren, es freut sich das Herz des Mannes über das Werk, wenn er es erblickt, der das berühmte Land besitzt: so lagen die auf beiden Seiten im schlimmen Verderben überwältigt – sie dachten nicht mehr an das beweinenswerte Schlachtgetümmel – auf ihrem Gesicht. Aber es beraubten die besten Söhne der Achaier nicht die Troer, da die im Staub und Blut niedergemetzelt waren, bevor sie des Peleus Sohn dem Feuer übergeben hatten, der ihnen Schutz gewesen war in den Kriegen, als er mit ganzer Kraft stürmte. Deshalb zogen ihn die Könige aus der Schlacht und um ihn gedrängt brachten sie seinen riesigen Leichnam fort. Als sie ihn weggebracht und bei den Hütten vor den schnellen Schiffen niedergelegt hatten und sie sich rings um ihn wirklich alle versammelten und klagten voll Leid in ihrem Herzen, – er war nämlich die Stärke der Achaier –, da lag er nun bei den Hütten und dachte nicht an die Speere beim Gestade des starkdonnernden Hellespontos. Wie der überhebliche Tityos fiel, als er Leto Gewalt antun wollte auf ihrem Weg nach Pytho, und ihn, obwohl er unermüdlich war, bezwang in seinem Groll rasch Apollon mit schnellen Geschossen, der aber lag da im schrecklichen Mordblut über viele Morgen Land ausgestreckt auf der weiten Erde, seiner Mutter; die aber beklagte ihren Sohn, als er gefallen war, verhasst den glückseligen Göttern, es lachte aber die Herrin Leto: so also fiel der Aiakosenkel im Land seiner Feinde und brachte damit den Troern Freude, unaufhörliche Klage aber den Achaiern, als die Heerscharen klagten; ringsum aber erzitterte die Tiefe des Meeres. Ihr Herz zerbrach allen sofort in ihrem Innern, da sie erwarteten, im Kampf von den Troern zugrunde gerichtet zu werden. Sie gedachten nun bei den Schiffen der lieben Eltern, die sie verließen in den Häusern, und der neuvermählten Frauen, die wohl jammernd dahinschwanden in den leeren Betten, mit den unmündigen Kindern ihre Männer erwartend, und da jammerten sie noch mehr. Das Verlangen nach Klage fiel ihnen ins Herz,

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klai'ovn tΔ au\tΔ ajlivaston ejpi; yamavqoisi baqeivai", prhneve" ejkcuvmenoi megavlw/ para; Phleivwni, caivta" ejk kefalh'" proqeluvmnou" dhiovwnte": ceuavmenoi dΔ h[/scunan a[dhn yamavqoisi kavrhna. Oi{h dΔ ejk polevmoio brotw'n ej" tei'co" ajlevntwn oijmwgh; pevletai, o{t e dhvioi ejmmemaw't e" kaivwsin mevga a[stu, katakteivnwsi de; laou;" pansudivh/, pavnth/ de; dia; kth's in forevwntai: toivh kai; para; nhusi;n ΔAcaiw'n e[pletΔ ajuthv, ou{nekΔ ajosshth;r Danaw'n, pavi" Aijakivdao, kei'to mevga" para; nhusi; qeokmhvtoisi belevmnoi", oi|o" “Arh", o{t e min deinh; qeo;" ojbrimopavtrh Trwvwn ejn pedivw/ poluacqevi kavbbale pevtrh/. Murmidovne" dΔ a[llhkton ajnestenavcontΔ ΔAcilh'a eijlovmenoi peri; nekro;n ajmuvmono" oi|o a[nakto", hjpivou, o}" pavntessin i[so" pavro" h\en eJtai'ro": ouj ga;r uJperfivalo" pevlen ajndravs in oujdΔ ojloovfrwn, ajlla; saofrosuvnh/ kai; kavrtei> pavntΔ ejkevkasto. Ai[a" dΔ ejn prwvtoisi mevga stenavcwn ejgegwvnei, patrokasignhvtoio fivlon poqevwn a{ma pai'da, blhvmenon ejk qeovfin: qnhtw'n ge me;n ou[ tini blhto;" h\en, o{soi naivousin ejpi; cqono;" eujrupevdoio. To;n tovt e kh'r ajcevwn ojlofuvreto faivdimo" Ai[a", a[llote me;n klisiva" Phlhiavdao damevnto" ejsfoitw'n, oJt e; dΔ au\t e para; yamavqoisi qalavssh" ejkcuvmeno" mavla pouluv", e[po" dΔ ojlofuvrato toi'on: ‘«W ΔAcileu', mevga e{rko" ejusqenevwn ΔArgeivwn, kavtqane" ejn Troivh/ Fqivh" eJka;" eujrupevdoio e[kpoqen ajprofavtoio lugrw'/ beblhmevno" ijw'/, tovn rJa poti; klovnon a[ndre" ajnavlkide" ijq uvnousin: ouj gavr ti", pivs unov" ge savko" mevga nwmhvsasqai hjde; peri; krotavfoisin ejpistamevnw" ej" “Arha eu\ qevsqai phvlhka kai; ejn palavmh/ dovru ph'lai kai; calko;n dhivoisi peri; stevrnoisi dai?xai, ijoi's ivn gΔ ajpavneuqen ejpessuvmeno" polemivzei: eij gavr seu katevnanta tovtΔ h[luqen o{" sΔ e[balevn per,

Buch 3,409–444

und sie weinten unaufhörlich, im tiefen Sand ausgestreckt mit dem Gesicht zu Boden neben dem großen Peleussohn, und rissen sich die Haare mit der Wurzel vom Kopf und entstellten ihr Haupt, da sie reichlich Sand darüber streuten. Wie wenn aus dem Kampf Menschen in die Umfriedung gedrängt werden und ein Geschrei entsteht, weil die Feinde voll Gier die große Stadt verbrennen und die Kriegsscharen töten in Scharen und überall Beute davontragen: so war auch bei den Schiffen der Achaier das Geschrei, da der Helfer der Danaer, der Sohn des Aiakossohnes, dalag, der große, bei den Schiffen durch gottgefertigte Geschosse wie Ares, als ihn die gewaltige Göttin, Tochter des starken Vaters, in der Troer Ebene mit einem schmerzlichen Stein niederwarf. Die Myrmidonen klagten unaufhörlich um Achilleus und drängten sich um den Leichnam ihres untadeligen Herrschers, des milden, der zuvor allen in gleicher Weise ein Gefährte war; er war nämlich nicht überheblich gegenüber den Männern noch übelwollend, sondern zeichnete sich in allem aus durch Besonnenheit und Kraft. Aias aber seufzte sehr unter den Ersten und rief laut, da er sich sehnte zugleich nach dem lieben Sohn seines Onkels, der von den Göttern getroffen wurde. Denn er war nicht von irgendeinem der Sterblichen getroffen von all denen, die auf der weiten Erde wohnen. Mit Leid im Herzen beklagte den damals der berühmte Aias, bald ging er zu den Hütten des Peleussohnes, der getötet worden war, bald wiederum warf er sich am Strand des Meeres in ganzer Länge zu Boden und klagte so: „Ach Achilleus, großer Hort der starken Argeier, du starbst in Troia fern vom weitflächigen Phthia, von unerwarteter Seite vom grausigen Pfeil getroffen, dem im Getümmel feige Männer die Richtung geben. Denn keiner, der sich darauf verlässt, einen großen Schild zu handhaben und um die Schläfen verständig zum Kampf wohl den Helm zu setzen, in der Hand den Speer zu schwingen und auf feindlicher Brust das Erz zu zerbrechen, kämpft mit Pfeilen, aus der Ferne angreifend. Denn wenn der dir damals entgegengetreten wäre, der dich traf,

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oujk a]n ajnouthtiv ge teou' fuvgen e[gceo" oJrmhvn. ΔAlla; Zeu;" tavca pou tavde mhvdeto pavnta televssai, hJmevwn dΔ ejn kamavtoisin ejtwvs ia e[rga tivqhsin: h[dh ga;r Trwvessi katΔ ΔArgeivwn tavca nivkhn neuvsei, ejpei; tovsson per ΔAcaiw'n e{rko" ajphuvra. ‘W povpoi, wJ" a[ra pavgcu gevrwn ejn dwvmasi Phleu;" ojcqhvsei mevga pevnqo" ajt erpevi ghvrai> kuvrsa". Aujthv ken fhvmh min ajporraivsei tavca qumovn: w|de dev oiJ kai; a[meinon ojizuvo" ai\ya laqevsqai. Eij dev ken ouj fqivsei eJ kakh; peri; uiJevo" o[ssa, a\ deilov", calepoi'" ejni; pevnqesi gh'ra" ijavyei aije;n ejpΔ ejscarovfin bivoton katevdwn ojduvnh/s i, Phleuv", o}" makavressi fivlo" periwvs ion h\en: ajllΔ ouj pavnta telou's i qeoi; mogeroi's i brotoi's in.’ ’W" o} me;n ajscalovwn ojlofuvreto Phleivwna. Foi'nix dΔ au\qΔ oJ geraio;" ‹aj›avspeta kwkuvesken ajmficuqei;" devma" hju; qrasuvfrono" Aijakivdao, kaiv rJΔ ojlofudno;n a[use mevgΔ ajcnuvmeno" pinuto;n kh'r: ‘“Wleov moi, fivle tevknon, ejmoi; dΔ a[co" aije;n a[fukton kavllipe". ÔW" o[felovn me cuth; kata; gai'a kekeuvqei pri;n sevo povtmon ijdevsqai ajmeivlicon. Ouj ga;r e[moige a[llo cereiovt erovn ‹po›tΔ ejshvluqen ej" frevna ph'ma, oujdΔ o{t e patrivdΔ ejmh;n lipovmhn ajganouv" te tokh'a" feuvgwn ej" Phlh'a diΔ ÔEllavdo", o{" mΔ uJpevdekto kaiv moi dw'ra povren, Dolovpessi dΔ e[qhken ajnavssein, kai; sev gΔ ejn ajgkoivnh/s i foreuvmeno" ajmfi; mevlaqron kovlpw/ ejmw'/ katevqhke kai; ejndukevw" ejpevt elle nhpivacon komevein, wJ" eij fivlon ui|a gegw'ta: tw'/ piqovmhn: su; dΔ ejmoi'‹si› peri; stevrnoisi geghqw;" pollavki pappavzeske" e[tΔ a[krita ceivlesi bavzwn, kaiv meu nhpievh/s in uJpΔ ejnnesivh/s i divhna" sthvqeav tΔ hjde; citw'na": e[con dev se cersi;n ejmh'/s i pollo;n kagcalovwn, ejpei; h\ nuv moi h\tor ejwvlpei qrevyein khdemonh'a bivou kai; ghvrao" a[lkar. Kai; ta; me;n ejlpomevnw/ baio;n crovnon e[pleto pavnta:

Buch 3,445–479

dann wäre er nicht unverwundet dem Wurf deines Speeres entkommen. Aber Zeus sann wohl, dass das alles sich erfülle, und mitten in unserem Mühen macht er unsere Werke nutzlos. Denn bald wird er wohl den Troern den Sieg über die Argeier zunicken, da er einen so großen Schutz der Achaier wegnahm. Ach weh, wie sehr wird nun der alte Peleus in seinem Palast verstört sein angesichts des großen Leides, da ihm ein freudloses Alter zuteil wurde! Die Kunde selbst wird ihm vielleicht das Leben rauben. So wäre es auch besser für ihn, sofort sein Leid zu vergessen. Wenn ihn aber die schlimme Nachricht über seinen Sohn nicht zugrunde richten wird, – ach der Arme! –, da wird sie sein Alter in schlimmes Leid versenken, wenn er am Herd sein Leben verzehrt in Gram, Peleus, der den glückseligen Göttern überaus lieb war. Aber nicht alles erfüllen die Götter den elenden Sterblichen.“ So klagte der in seinem Schmerz um den Peleussohn. Phoinix aber, der Alte, jammerte unaufhörlich und hielt in den Armen den edlen Leichnam des mutigen Aiakosenkels, und rief jammervoll mit großem Leid in seinem weisen Herzen: „Du starbst, mein Kind, und hast mir für immer unentrinnbares Leid hinterlassen. Oh wenn mich doch ein Erdhügel geborgen hätte, bevor ich dein grausames Geschick sah! Mir kam nämlich niemals schlimmeres Leid ins Gemüt, auch nicht als ich meine Heimat verließ und die freundlichen Eltern und zu Peleus floh durch Griechenland, der mich aufnahm und mir Geschenke brachte und mich zum Herrscher über die Doloper machte, und dich trug er in seinen Armen durch das Haus und setzte dich auf meinen Schoß und forderte mich nachdrücklich auf, mich um den Kleinen zu kümmern, als ob es mein eigener Sohn sei. Dem folgte ich. Du aber freutest dich an meinem Herzen, nanntest mich oft Papa und plappertest mit deinen Lippen noch Unverständliches. Und in deinen kindlichen Anwandlungen hast du mir Brust und Chiton benetzt. Ich hielt dich in meinen Händen, frohlockend, weil nun mein Herz hoffte, jemanden aufzuziehen, der sich während meines Lebens um mich kümmerte und im Alter schützte. Und das trat für mich, der ich es hoffte, alles eine kurze Zeit lang ein.

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nu'n ‹de;› dh; oi[ch/ a[isto" uJpo; zovfon: ajmfi; dΔ ejmo;n kh'r a[cnutΔ ojizurw'", ejpei; h\ nuv me ‹pevn›qo" ijavptei leugalevon: tov ‹nuv› mΔ ei[qe katafqivseie gow'nta pri;n Phlh'a puqevsqai ajmuvmona, tovn per ojivw kwkuvsein ajlivaston, o{tΔ ajmfiv eJ fh'mi" i{khtai. Oi[ktiston ga;r nw'in uJpe;r sevqen e[ssetai a[lgo", patriv te sw'/ kai; ejmoiv, toiv per mevga sei'o qanovnto" ajcnuvmenoi tavca gai'an uJpe;r Dio;" a[sceton Ai\san dusovmeqΔ ejssumevnw": kaiv ken polu; lwvion ei[h h] zwvein ajpavneuqen ajosshth'ro" eJoi'o.’ «H rJΔ oJ gevrwn ajlivaston ejni; fresi; pevnqo" ajevxwn. Pa;r dev oiJ ΔAtreivdh" ojlofuvreto davkrua ceuvwn: w[/mwxen dΔ ojduvnh/s i mevgΔ aijqovmeno" kevar e[ndon: ‘“Wleo, Phleivdh, Danaw'n mevga fevrtate pavntwn, w[leo kai; strato;n eujru;n ajnerkeva qh'ka" ΔAcaiw'n: rJhivt eroi dΔ a[ra sei'o katafqimevnou pelovmesqa dusmenevs in. Su; de; cavrma pesw;n mevga Trwsi;n e[qhka", oi{ se pavro" fobevonto, levonqΔ w}" aijovla mh'la: nu'n dΔ ejpi; nhusi; qoh'/s i lilaiovmenoi macevontai. Zeu' pavt er, h\ rJav ti kai; su; brotou;" yeudevssi lovgoisi qevlgei", o}" katevneusa" ejmoi; Priavmoio a[nakto" a[stu diapraqevein, nu'n dΔ ouj televei" o{sΔ uJpevsth", ajlla; livhn ajpavfhsa" ejma;" frevna": ouj ga;r ojivw euJrevmenai polevmoio tevkmwr fqimevnou ΔAcilh'o".’ ’W" e[fatΔ ajcnuvmeno" kevar e[ndoqen: ajmfi; de; laoi; kwvkuon ejk qumoi'o qrasu;n peri; Phleivwna: toi'" dΔ a[rΔ ejpebrovmeon nh'e" para; muromevnoisin, hjch; dΔ a[speto" w\rto diΔ aijqevro" ajkamavtoio. ÔW" dΔ o{t e kuvmata makra; bivh/ megavlou ajnevmoio ojrnuvmenΔ ejk povntoio pro;" hjiovna" forevontai smerdalevon, pavnth/ de; prosagnumevnh" aJlo;" aijei; ajktai; oJmw'" rJhgmi's in ajpeirevs ion boovwsi: toi'o" a[rΔ ajmfi; nevkun Danaw'n stovno" aijno;" ojrwvrei muromevnwn a[llhkton ajtarbeva Phleivwna.

Buch 3,480–513

Jetzt aber bist du unsichtbar ins Dunkel verschwunden. Mein Herz aber leidet jämmerlich, weil nun Kummer mich traf, schrecklicher. Ach wenn mich dies doch, während ich klage, vernichten würde, bevor der untadelige Peleus es erfährt! Ich glaube, dass er unaufhörlich klagen wird, wenn die Kunde zu ihm gelangt. Denn ganz jämmerlich wird für uns beide das Leid um dich sein, für deinen Vater und für mich, die wir, da du starbst, in unserem Kummer bald unter die Erde gehen werden, eher als Aisa, das unaufhaltsame Geschick des Zeus, es will. Und dies dürfte wohl viel besser sein, als ohne dich, unseren Retter, zu leben.“ So sprach der Alte und mehrte in seinem Herzen das unaufhörliche Leid. Bei ihm klagte der Atreussohn, Tränen vergießend. Es jammerte in ihm sein Herz, in Qualen entbrannt. „Du starbst, Peleussohn, bei weitem Bester aller Danaer, du starbst und machtest das große Heer der Achaier schutzlos. Harmloser werden wir nun sein, da du umkamst, für unsere Feinde. Du aber fielst und brachtest den Troern große Freude, die dich zuvor fürchteten wie den Löwen die leichtfüßigen Schafe. Nun werden sie begehrlich bei den schnellen Schiffen kämpfen. Vater Zeus, also verblendest auch du die Menschen mit lügnerischen Worten, der du mir zunicktest, des Herrschers Priamos Stadt zu zerstören, nun aber erfüllst du nicht, was du versprachst, sondern täuschtest zu sehr meinen Sinn. Denn ich glaube nicht, dass wir das Endziel des Krieges erreichen werden, da Achilleus fiel.“ So sprach er voll Leid in seinem Herzen. Ringsum aber klagten die Kriegsscharen vom Grund ihres Herzens um den tapferen Peleussohn. Als die nun klagten, dröhnten dazu die Schiffe, und unendlicher Schall stieg auf durch den unerschöpflichen Äther. Wie wenn lange Wellen durch die Kraft eines gewaltigen Windes sich aus dem Meer erheben und fürchterlich zum Ufer rollen und das Meer sich überall immerzu bricht und die Klippen zugleich unter den Brechern unaufhörlich dröhnen: so stieg also um den Leichnam die schreckliche Klage der Danaer auf, als sie ohne Ende bejammerten den furchtlosen Peleussohn.

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Kaiv sfin ojduromevnoisi tavcΔ h[luqe kuanevh nuvx, eij mh; a[rΔ ΔAtreivdhn prosefwvnee Nhlevo" uiJo;" Nevstwr, o{" rJav tΔ e[cesken ejni; fresi; murivon a[lgo" mnhsavmeno" sfou' paido;" ejuvfrono" ΔAntilovcoio: ‘ΔArgeivwn skhptou'ce, mevga kratevwn ΔAgavmemnon, nu'n me;n ajposcwvmesqa dushcevo" ai\ya govoio shvmeron: ouj ga;r e[tΔ au\t i" ejrwhvsei ti" ΔAcaiou;" klauqmou' a[dhn korevsasqai ejpΔ h[mata polla; gow'nta". ΔAllΔ a[ge dh; brovton aijno;n ajtarbevo" Aijakivdao louvsante" lecevessΔ ejniqeivomen: ouj ga;r e[oiken aijscuvnein ejpi; dhro;n ajkhdeivh/s i qanovnta".’ Kai; ta; me;n w}" ejpevt elle perivfrwn Nhlevo" uiJov". Aujta;r o} oi|" eJtavroisin ejpispevrcwn ejkevleuen u{dato" ejn puri; qevnta" a[far krueroi'o levbhta" qermh'nai lou'saiv te nevkun periv qΔ ei{mata e{ssai kalav, tav oiJ povre paidi; fivlw/ aJlipovrfura mhvthr ej" Troivhn ajniovnti. Qow'" dΔ ejpivqhsan a[nakti: ejndukevw" dΔ a[ra pavnta ponhsavmenoi kata; kovsmon kavtqesan ejn klisivh/s i dedoupovta Phleivwna. To;n dΔ ejs idou'sΔ ejlevhse perivfrwn Tritogevneia: stavze dΔ a[rΔ ajmbrosivhn kata; kr‹av›ato", h{n rJav tev fasi dhro;n ejrukakevein nearo;n crova khri; damevntwn: qh'ke dΔ a[rΔ eJrshventa kai; ei[kelon ajmpneivonti: smerdalevon dΔ a[ra teu'xen ejpiskuvnion peri; nekrw'/, oi|ovn tΔ ajmfΔ eJtavroio dai>ktamevnou Patrovkloio cwomevnw/ ejpevkeito kata; blosuroi'o proswvpou: briquvt eron dΔ a[ra qh'ke devma" kai; a[reion ijdevsqai. ΔArgeivou" dΔ e{le qavmbo" oJmilado;n ajqrhvsanta" Phleivdhn zwvonti paneivkelon, o{" rJΔ ejpi; levktroi" ejkcuvmeno" mavla poulu;" a[dhn eu{donti ejwv/kei. ΔAmfi; dev min mogerai; lhivt ide", a{" rJav potΔ aujto;" Levsbon te zaqevhn Kilivkwn tΔ aijpu; ptoliveqron Qhvbhn ΔHetivwno" eJlw;n lhivssato kouvra", iJstavmenai goavaskon ajmuvssousai crova kalovn, sthvqeav tΔ ajmfotevrh/s i peplhgui'ai palavmh/s in

Buch 3,514–548

Und schnell wäre ihnen wohl während ihrer Klagen die dunkle Nacht gekommen, wenn nicht den Atreussohn angesprochen hätte des Neleus Sohn, Nestor, der in seinem Herzen unermessliches Leid hatte, da er gedachte seines Sohnes, des wohlgesinnten Antilochos. „Zepterträger der Argeier, gewaltiger Herrscher Agamemnon, lasst uns nun sofort ablassen von der schlimmklingenden Klage für heute. Denn keiner wird später mehr die Achaier abhalten, sich genügend mit ihrer Klage zu sättigen, wenn sie viele Tage jammern. Also auf, wir wollen das schreckliche Blut des furchtlosen Aiakosenkels abwaschen und ihn auf das Bett legen; es ziemt sich nämlich nicht, die Toten lange durch Nachlässigkeit zu entehren.“ Und das trug er nun so auf, der kluge Sohn des Neleus. Der jedoch befahl seinen Gefährten schleunig, Kessel mit eiskaltem Wasser sofort auf das Feuer zu stellen und zu wärmen und den Leichnam zu waschen und in schöne Kleider zu hüllen, die seepurpurfarbenen, die ihrem Kinde gegeben hatte die Mutter, als es nach Troia aufbrach. Schnell folgten sie ihrem Herrscher. Sorgsam kümmerten sie sich nun um alles, wie es sich gehört, und legten ihn dann bei den Hütten nieder, den gefallenen Peleussohn. Als sie den nun erblickte, da hatte die kluge Tritogeneia Mitleid. Sie träufelte Ambrosia auf sein Haupt, welches, wie man sagt, lange jugendlich hält das Fleisch derer, die von der Ker bezwungen wurden. Sie machte ihn frisch wie Tau und einem Atmenden gleich. Eine schreckliche Stirnfalte ließ sie an dem Leichnam erscheinen, wie er sie trug, als er grollte um seines getöteten Gefährten Patroklos willen, auf seiner furchterregenden Stirn. Wuchtiger machte sie nun die Gestalt und kriegerisch anzuschauen. Die Argeier aber ergriff Staunen, als sie ihn dichtgedrängt betrachteten, den Peleussohn, der einem Lebenden ganz ähnlich war; er lag auf dem Bett in seiner ganzen Größe und glich genau einem Schlafenden. Um ihn standen traurig die gefangenen Mädchen, die er selbst einst erbeutet hatte, als er das herrliche Lesbos und der Kilikier hohe Stadt, Eetions Theben, plünderte, und jammerten und zerkratzten sich die schöne Haut und schlugen sich auf die Brust mit beiden Händen

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ejk qumou' stenavceskon ejuvfrona Phleivwna: ta;" ga;r dh; tiveske kai; ejk dhivwn per ejouvsa". Pasavwn dΔ e[kpaglon ajkhcemevnh kevar e[ndon Brishi;" paravkoiti" ejuptolevmou ΔAcilh'o" ajmfi; nevkun strwfa'to kai; ajmfotevrh/" palavmh/s i druptomevnh crova kalo;n ajuvt een: ejk dΔ aJpaloi'o sthvqeo" aiJmatovessai ajna; smwvdigge" a[erqen qeinomevnh": faivh" ken ejpi; glavgo" ai|ma cevasqai foivnion. ΔAglai?h de; kai; ajcnumevnh" ajlegeinw'" iJmeroven mavrmaire, cavri" dev oiJ a[mfecen ei\do". Toi'on dΔ e[kfato mu'qon ojizuro;n goovwsa: ‘“W moi ejgw; pavntwn periwvs ion aijna; paqou'sa: ouj gavr moi tovsson per ejphvluqen a[llov ti ph'ma, ou[t e kasignhvtwn ou[tΔ eujrucovrou peri; pavtrh", o{sson sei'o qanovnto": ejpei; suv moi iJero;n h\mar kai; favo" hjelivoio pevle" kai; meivlico" aijw;n ejlpwrhv tΔ ajgaqoi'o kai; a[speton a[lkar ajnivh" pavsh" tΔ ajglai?h" polu; fevrtero" hjde; tokhvwn e[pleo: pavnta ga;r oi\o" e[h" dmwh'/ per ejouvsh/, kaiv rJav me qh'ka" a[koitin eJlw;n a[po douvlia e[rga. Nu'n dev ti" ejn nhvessin ΔAcaiw'n a[xetai a[llo" Spavrthn eij" ejrivbwlon h] ej" poludivy ion “Argo": kaiv nuv ken ajmfipoleu'sa kaka;" uJpotlhvsomΔ ajniva" seu' ajponosfisqei'sa dusavmmoro". ÔW" o[felovn me gai'a cuth; ejkavluye pavro" sevo povtmon ijdevsqai.’ ’W" h} me;n dmhqevntΔ ojlofuvreto Phleivwna dmwh'/" su;n mogerh'/s i kai; ajcnumevnoisin ΔAcaioi'" muromevnh kai; a[nakta kai; ajnevra: th'" ‹dΔ› ajlegeino;n ou[ pote tevrseto davkru, kateivbeto dΔ a[cri" ejpΔ ou\da" ejk blefavrwn, wJ" ei[ te mevlan kata; pivdako" u{dwr petraivh", h|" poulu;" uJpe;r pagetov" te ciwvn te ejkkevcutai stufeloi'o katΔ ou[deo", ajmfi; de; pavcnh thvkeqΔ oJmw'" Eu[rw/ te kai; hjelivoio bolh'/s i. Kai; tovt e dhv rJΔ ejsavkousan ojrinomevnoio govoio qugatevre" Nhrh'o" o{sai mevga bevnqo" e[cousi: pavsh/s in dΔ ajlegeino;n uJpo; kradivhn pevsen a[lgo": oijktro;n de; stonavchsan, ejpivace dΔ ÔEllhvsponto". ΔAmfi; de; kuanevoisi kaluyavmenai crova pevploi"

Buch 3,549–586

und klagten aus tiefstem Herzen um den wohlgesinnten Peleussohn. Die ehrte er nämlich, auch wenn sie von Feinden stammten. Von allen litt besonders in ihrem Herzen Briseis, die Geliebte des kriegerischen Achilleus. Sie umwandelte den Leichnam und zerkratzte sich mit beiden Händen die schöne Haut und schrie laut. Aus der zarten Brust aber traten blutige Tropfen aus, als sie sich schlug. Man hätte denken können, dass rotes Blut sich über Milch ergoss. Ihre Schönheit aber glänzte lieblich, obwohl sie schlimm litt; Anmut hielt ihre Gestalt umfasst. So sprach sie jämmerlich klagend: „Ach weh, ich leide unter allen übermäßig schreckliches Leid; denn niemals traf mich ein anderes Leid solchen Ausmaßes, weder um die Brüder noch um die weiträumige Heimat, wie jetzt, da du starbst, weil du für mich der heilige Tag und das Licht der Sonne warst und das süße Leben und Hoffnung auf Gutes und grenzenloser Schutz gegen das Leid; du warst viel besser als jeder Glanz und die Eltern. Alles warst du allein für mich, obwohl ich eine Sklavin war, und du machtest mich zur Gattin und nahmst von mir die Sklavendienste. Nun aber wird irgendein anderer der Achaier mich in den Schiffen fortführen ins großschollige Sparta oder ins wasserarme Argos. Und nun werde ich als Dienerin wohl schlimmes Leid erdulden, da ich Arme deiner beraubt bin. Ach wenn doch ein Erdhügel mich geborgen hätte, bevor ich dein Geschick sah!“ So jammerte die um den erschlagenen Peleussohn mit den traurigen Dienerinnen und den bekümmerten Achaiern und beklagte sowohl ihren Herrn als auch ihren Mann. Ihre traurigen Tränen trockneten niemals und flossen herab bis auf den Boden aus den Augen wie schwarzes Wasser aus einer felsigen Quelle, über die sich viel Eis und Schnee gebreitet hat auf dem harten Boden, ringsum aber schmilzt der Frost durch den Euros zugleich und die Strahlen der Sonne. Und damals hörten nun die Klage, wie sie anhob, alle Töchter des Nereus, die die große Tiefe des Meeres bewohnen. Allen fiel schlimmes Leid ins Herz. Jammervoll klagten sie, es hallte wider der Hellespontos. Sie umhüllten ihre Haut mit dunklen Gewändern

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ejssumevnw" oi[mhsan, o{ph/ stovlo" ejpletΔ ΔAcaiw'n, pansudivh/ polioi'o diΔ oi[dmato", ajmfi; dΔ a[rav sfi nisomevnh/s i qavlassa diivstato: tai; dΔ ejfevronto klagghdovn, kraipnh'/s in ejeidovmenai geravnoisin ojssomevnh/" mevga cei'ma: peristenavconto de; lugro;n khvt ea muromevnh/s in. “Eban dΔ a[far h|ci nevonto pai'da kasignhvth" kraterovfrona kwkuvousai ejkpavglw". Mou'sai de; qow'" ÔElikw'na lipou'sai h[luqon a[lgo" a[laston ejni; stevrnoisin e[cousai, ajrnuvmenai timh;n eJlikwvpidi Nhrhivnh/. Zeu;" de; mevgΔ ΔArgeivoisi kai; a[tromon e[mbale qavrso", o[fra mh; ejsqlo;n o{milon uJpoddeivswsi qeavwn ajmfado;n ajqrhvsante" ajna; stratovn. Ai} dΔ ΔAcilh'o" ajmfi; nevkun stenavconto kai; ajqavnatoiv per ejou'sai pa'sai oJmw'": ajktai; de; perivacon ÔEllhspovntou, deuveto de; cqw;n pa'sa peri; nevkun Aijakivdao davkrusi: kai; mevga ‹laoi;› ajnevstenon, ajmfi; de; law'n muromevnwn dakruvoisi foruvneto teuvcea pavnta kai; klisivai kai; nh'e", ejpei; mevga pevnqo" ojrwvrei. Mhvthr dΔ ajmficuqei'sa kuvse stovma Phleivwno" paido;" eJou' kai; toi'on e[po" favto davkru cevousa: ‘Ghqeivtw rJodovpeplo" ajnΔ oujrano;n ΔHrigevneia, ghqeivtw fresi;n h|/s i meqei;" covlon ΔAsteropaivou ΔAxio;" euj‹ru›reveqro" ijde; Priavmoio genevqlh. Aujta;r ejgw; pro;" “Olumpon ajfivxomai, ajmfi; de; possi; keivsomai ajqanavtoio Dio;" megavla stenavcousa, ou{nekav mΔ oujk ejqevlousan uJpΔ ajnevri dw'ke damh'nai, ajnevri o}n tavca gh'ra" ajmeivlicon ajmfimevmarfe Kh'rev" tΔ ejggu;" e[asi tevlo" qanavtoio fevrousai. ΔAllav moi ouj keivnoio mevlei tovson wJ" ΔAcilh'o", o{n moi Zeu;" katevneusen ejn Aijakivdao dovmoisin i[fqimon qhvsein, ejpei; ou[ tiv moi h{ndanen eujnhv, ajllΔ oJt e; me;n zah;" a[nemo" pevlon, a[llote dΔ u{dwr, a[llote dΔ oijwnw'/ ejnalivgkio" h] puro;" oJrmh'/: oujdev me qnhto;" ajnh;r duvnato lecevessi ‹damavssai› ginomevnhn o{sa gai'a kai; oujrano;" ejnto;" ejevrgei, mevsfΔ o{t e moi katevneusen ΔOluvmpio" uiJeva di'on

Buch 3,587–623

und stürmten eilig dorthin, wo das Heer der Achaier war, in aller Hast durch die graue Flut, um sie aber trat das Meer auseinander, als sie sich fortbewegten. Die eilten nun mit Geschrei und glichen den schnellen Kranichen, die einen starken Winter voraussehen. Es stöhnten jammervoll die Meerestiere bei den Trauernden. Sofort gelangten sie dorthin, wohin sie gehen wollten, und beklagten heftig den starksinnigen Sohn der Schwester. Die Musen aber verließen schnell den Helikon und kamen her mit unerträglichem Leid in der Brust und ehrten die glanzäugige Nereustochter. Zeus aber gab den Argeiern großen und unerschrockenen Mut ein, damit sie nicht erschraken vor der edlen Schar der Göttinnen, da sie sie offen im Lager sahen. Die aber wehklagten bei Achilleus’ Leichnam, obwohl sie unsterblich waren, alle zugleich. Die Küsten des Hellespontos hallten ringsum, und es wurde feucht die ganze Erde um den Leichnam des Aiakosenkels von Tränen. Und die Kriegsscharen stöhnten laut auf, und als die Scharen ringsum klagten, wurden von Tränen alle Waffen besprengt und Hütten und Schiffe, weil großer Kummer entstand. Die Mutter aber umarmte ihn und küsste den Mund des Peleussohnes, ihres Kindes, und sprach Folgendes, Tränen vergießend: „Es soll sich freuen die rosengewandige Erigeneia im Himmel, es soll sich freuen in seinem Sinn und seinen Groll um Asteropaios fahren lassen der breitfließende Axios und des Priamos Familie. Ich jedoch werde zum Olympos kommen und mich zu Füßen werfen des unsterblichen Zeus, laut jammernd, weil er mich gegen meinen Willen einem Manne zur Heirat gab, einem Mann, den schnell das erbarmungslose Alter umfing und bei dem die Keren nahe sind und die Vollendung des Todes bringen. Aber jener kümmert mich nicht so wie Achilleus; Zeus nickte mir zu, den in des Aiakossohnes Palast stark zu machen, weil mir mein Ehelager nicht gefiel, sondern einmal war ich ein starkwehender Wind, einmal Wasser, ein andermal glich ich einem Vogel oder des Feuers Flamme. Und nicht konnte mich der sterbliche Mann auf dem Lager bezwingen, da ich mich zu allem wandelte, was die Erde und der Himmel innen umfassen, bis mir der Olympier zunickte, meinen trefflichen Sohn

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e[kpaglon qhvsein kai; ajrhvion. ΔAlla; to; mevn pou ajtrekevw" ejt evlessen: o} ga;r pevle fevrtato" ajndrw'n: ajllav min wjkuvmoron poihvsato kaiv mΔ ajpavfhse. Tou[nekΔ ej" oujrano;n ei\mi: Dio;" dΔ ej" dwvmatΔ ijou'sa kwkuvsw fivlon ui|a, kai; oJppovsa provsqΔ ejmovghsa ajmfΔ aujtw'/ kai; paisi;n ajeikeva teiromevnoisi, mnhvsw ajkhcemevnh, i{na oiJ su;n qumo;n ojrivnw.’ ’W" e[fatΔ aijna; gow'sΔ aJlivh Qevt i": h} dev oiJ aujth; Kalliovph favto mu'qon ajrhremevnh fresi; qumovn: ‘“Isceo kwkutoi'o, qea; Qevt i, mhdΔ ajluvousa ei{neka paido;" eJoi'o qew'n medevonti kai; ajndrw'n skuvzeo. Kai; ga;r Zhno;" ejribremevtao a[nakto" ui|e" oJmw'" ajpovlonto kakh'/ peri; Khri; damevnte". Kavtqane dΔ uiJo;" ejmei'o kai; aujth'" ajqanavtoio ΔOrfeuv", ou| molph'/s in ejfevspeto pa'sa me;n u{lh, pa'sa dΔ a[rΔ ojkriovessa pevtrh potamw'n te rJeveqra pnoiaiv te ligevwn ajnevmwn ajmevgarton ajevntwn oijwnoiv te qoh'/s i diessuvmenoi pteruvgessin: ajllΔ e[tlhn mevga pevnqo", ejpei; qeo;n ou[ ti e[oike pevnqesi leugalevoisi kai; a[lgesi qumo;n ajceuvein. Tw' se kai; ajcnumevnhn meqevtw govo" uiJevo" ejsqlou': kai; gavr oiJ klevo" aije;n ejpicqonivoisin ajoidoi; kai; mevno" ajeivsousin ejmh'/ ijovthti kai; a[llwn Pierivdwn. Su; de; mhv ti kelainw'/ pevnqei> qumo;n davmnaso qhlutevrh/s in i[son goovwsa gunaixivn. «H oujk ajivei" o{t i pavnta" o{soi cqoni; naietavousin ajnqrwvpou" ojloh; peripevptatai a[sceto" Ai\sa oujde; qew'n ajlevgousa, tovson sqevno" e[llace mouvnh… ’H kai; nu'n Priavmoio polucruvsoio povlha ejkpevrsei Trwvwn te kai; ΔArgeivwn ojlevsasa ajnevra", o{n kΔ ejqevlh/s i: qew'n dΔ ou[ tiv" min ejruvxei.’ ’W" favto Kalliovph pinuta; fresi; mhtiovwsa. ΔHevlio" dΔ ajpovrousen ej" ΔWkeanoi'o rJeveqra, w\rto de; Nu;x megavloio katΔ hjevro" ojrfnhvessa, h{ te kai; ajcnumevnoisi pevlei qnhtoi's in o[neiar.

Buch 3,624–658

gewaltig und kriegerisch zu machen. Das hat er nun zuverlässig erfüllt. Der war nämlich der beste der Männer. Aber ihm gab er ein kurzes Leben und mich betrog er. Deshalb werde ich zum Himmel gehen. Zu des Zeus Palast werde ich gehen und meinen Sohn bejammern und an alles, was ich zuvor tat für ihn und seine Kinder, wenn sie über Gebühr litten, will ich ihn erinnern, damit ich ihm das Herz bewege.“ So sprach furchtbar klagend die Seegöttin Thetis. Zu der sprach Kalliope, selbst klug besonnen in ihrem Sinn: „Lass ab von der Klage, Göttin Thetis, und zürne nicht in rasender Trauer wegen deines Kindes dem Herrscher der Götter und Menschen. Denn auch des Zeus, des lautdonnernden Herrschers, Söhne gingen genauso zugrunde, von schlimmer Ker überwältigt. Es starb mein Sohn Orpheus, obwohl ich selbst unsterblich bin, dessen Gesängen jeder Wald folgte und jeder kantige Fels und der Flüsse Ströme und die Lüfte der lauten Winde, die schrecklich wehen, und Vögel, die mit schnellen Flügeln dahinfliegen. Aber ich ertrug das große Leid, weil es sich nicht ziemt, dass ein Gott durch schlimme Leiden und Schmerzen in seinem Herzen betrübt ist. So soll auch dich, obwohl du leidest, die Klage um deinen edlen Sohn freigeben. Es werden nämlich auch ihm unter den Menschen immer die Sänger seinen Ruhm besingen und seine Kraft nach meinem und der anderen Pieriden Willen. Du aber unterwirf dein Herz nicht dem schwarzen Leid, klagend wie allzu schwache Frauen! Merkst du nicht, dass alle Menschen, die auf der Erde wohnen, die unheilvolle Aisa umflattert, die unaufhaltsam ist und sich nicht um die Götter kümmert? Solch große Macht hat sie allein erlangt. Die wird nun auch des goldreichen Priamos Stadt zerstören, nachdem sie bei Troern und Griechen Männer vernichtet hat, welche sie will. Keiner der Götter wird sie zurückhalten.“ So sprach Kalliope mit klugen Gedanken in ihrem Sinn. Die Sonne aber verschwand in des Okeanos Fluten, es kam die Nacht durch die große Luft, die dunkle, die auch für Sterbliche in Trauer Labsal ist.

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Aujtou' dΔ ejn yamavqoisin ΔAcaiw'n e[draqon ui|e" ijlado;n ajmfi; nevkun megavlh/ bebarhovt e" a[th/. ΔAllΔ oujc u{pno" e[marpte qoh;n Qevt in: a[gci de; paido;" h|sto su;n ajqanavth/" Nhrhivs in: ajmfi; de; Mou'sai ajcnumevnhn ajna; qumo;n ajmoibadi;" a[lloqen a[llh polla; parhgoreveskon, o{pw" lelavqoito govoio. ΔAllΔ o{t e kagcalovwsa diΔ aijqevro" h[luqen ΔHw;" lamprovtaton ‹tov›te pa's i favo" Trwvessi fevrousa kai; Priavmw/, Danaoi; de; mevgΔ ajcnuvmenoi ΔAcilh'a klai'on ejpΔ h[mata pollav: peristenavconto de; makrai; hjiovne" povntoio, mevga" dΔ ojlofuvreto Nhreu;" h\ra fevrwn kouvrh/ Nhrhivdi, su;n dev oiJ a[lloi eijnavlioi muvronto qeoi; fqimevnou ΔAcilh'o". Kai; tovt e dh; megavloio nevkun Phlhiavdao ΔArgei'oi puri; dw'kan ajavspeta nhhvsante" dou'ra tav oiJ forevonte" ajpΔ ou[reo" ΔIdaivoio pavnte" oJmw'" ejmovghsan, ejpeiv sfea" ojtruvnonte" ΔAtrei'dai proevhkan ajpeivriton oijsevmen u{lhn, o[fra qow'" kaivoito nevku" ktamevnou ΔAcilh'o". ΔAmfi; de; teuvcea polla; purh'/ perinhhvsanto aijzhw'n ktamevnwn, pollou;" dΔ ejfuvperqe bavlonto Trwvwn dh/wvsante" oJmw'" perikalleva" ui|a" i{ppou" te cremevqonta" ejusqeneva" qΔ a{ma tauvrou", su;n dΔ o[iav" te suva" tΔ e[balon brivqonta" ajloifh'/: favrea dΔ ejk chlw'n fevron a[speta kwkuvousai dmw‹i›avde" kai; pavnta purh'" kaquvperqe bavlonto, crusovn tΔ h[lektrovn tΔ ejpenhvneon. ΔAmfi; de; caivta" Murmidovne" keivranto, nevkun dΔ ejkavluyan a[nakto": kai; dΔ aujth; Brishi;" ajkhcemevnh peri; nekrw'/ keiramevnh plokavmou" puvmaton povre dw'ron a[nakti. Pollou;" dΔ ajmfiforh'a" ajleivfato" ajmfecevonto, a[llou" dΔ ajmfi; purh'/ mevlito" qevsan hjde; kai; oi[nou hJdevo" ou| mevq u laro;n ojdwvdei nevktari i\son: a[lla de; polla; bavlonto quwvdea qau'ma brotoi's in o{ssa cqw;n fevrei ejsqla; kai; oJppovsa di'a qavlassa.

Buch 3,659–693

Dort im Sand schliefen der Achaier Söhne ein, dicht gedrängt um den Leichnam, belastet vom großen Verlust. Aber der Schlaf umfing nicht die schnelle Thetis; bei ihrem Kind saß sie mit den unsterblichen Nereustöchtern. Ringsum aber trösteten die Musen sie, die Leid in ihrem Herzen hatte, vielfach abwechselnd von allen Seiten, dass sie vergäße der Klage. Aber als Eos triumphierend durch den Äther kam und damals allen Troern das leuchtendste Licht brachte und dem Priamos, da beweinten die Danaer in großem Leid den Achilleus über viele Tage hin. Es stöhnten die langen Gestade des Meeres, es jammerte der große Nereus, indem er Ehre erwies der Nereide, seiner Tochter, mit ihm aber klagten die übrigen Götter des Meeres, da Achilleus verstarb. Und dann gaben den Leichnam des großen Peleussohnes die Argeier dem Feuer, nachdem sie unsäglich viel Holz aufgehäuft hatten; das brachten sie vom Idagebirge und mühten sich alle zugleich, weil die Atreussöhne sie antrieben und sie aufforderten, unermesslich viel Holz zu holen, damit schnell verbrenne der Leichnam des erschlagenen Achilleus. Rings um den Scheiterhaufen legten sie viele Waffen getöteter Männer, viele überaus schöne Söhne der Troer warfen sie ebenfalls obenauf, nachdem sie sie getötet hatten, und wiehernde Pferde und kräftige Rinder und Schafe und Schweine warfen sie hinauf, schwer von Fett. Decken brachten aus Truhen unaufhörlich jammernd die Dienerinnen und warfen alles oben auf den Scheiterhaufen, und Gold und Bernstein häuften sie darauf. Rings im Kreis schoren sich die Myrmidonen das Haar und bedeckten den Leichnam des Herrschers. Auch Briseis selbst in ihrem Leid schnitt sich bei dem Toten die Locken ab und gab sie als letztes Geschenk ihrem Herrn. Viele Amphoren mit Öl gossen sie ringsum aus, andere mit Honig gaben sie um den Scheiterhaufen und auch von süßem Wein, dessen köstlicher Trank duftete wie Nektar. Viel anderes Räucherwerk warfen sie hinauf, ein Wunder für die Sterblichen, was auch immer Edles die Erde und das göttliche Meer hervorbringt.

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ΔAllΔ o{t e dh; peri; pavgcu purh;n diekosmhvsanto, pezoi; a{mΔ iJpphvessi su;n e[ntesin ejrrwvsanto ajmfi; purh;n poluvdakrun. ’O dΔ e[kpoqen Oujluvmpoio Zeu;" yekavda" katevceuen uJpe;r nevkun Aijakivdao ajmbrosivh", divh/ te fevrwn Nhrhivdi timh;n ÔErmeivhn proevhken ej" Ai[olon, o[fra kalevssh/ laiyhrw'n ΔAnevmwn iJero;n mevno": h\ ga;r e[melle kaivesqΔ Aijakivdao nevku". Tou' dΔ ai\ya molovnto" Ai[olo" oujk ajpivqhse: kalessavmeno" dΔ ajlegeino;n karpalivmw" Borevhn Zefuvroiov te lavbron ajhvthn ej" Troivhn proevhke qoh'/ quvonta" ajevllh/. Oi} de; qow'" oi[mhsan uJpe;r povntoio fevresqai rJiph'/ ajpeiresivh/: peri; dΔ i[acen ejssumevnoisi povnto" oJmou' kai; gai'a, periklonevonto dΔ u{perqe pavnta nevfh megavloio diΔ hjevro" ajivssonta. Oi} de; Dio;" boulh'/s i dai>ktamevnou ΔAcilh'o" ai\ya purh'/ ejnovrousan ajolleve": w\rto dΔ ajutmh; ÔHfaivstou maleroi'o, govo" dΔ ajlivasto" ojrwvrei Murmidovnwn. “Anemoi de; kai; ejssuvmenoiv per ajevllh/ pa'n h\mar kai; nuvkta nevkun peripoipnuvonte" kai'on ejupneivonte" oJmw'": ajna; dΔ e[greto poulu;" kapno;" ej" hjevra di'an, ejpevstene dΔ a[speto" u{lh damnamevnh puri; pa'sa, mevlaina de; givneto tevfrh. Oi} de; mevgΔ ejktelevsante" ajt eireve" e[rgon ΔAh'tai eij" eJo;n a[ntron e{kasto" oJmou' nefevessi fevronto. Murmidovne" dΔ, o{tΔ a[nakta pelwvrion u{staton a[llwn h[nuse pu'r ajivdhlon ajpoktamevnwn peri; nekrw'/ i{ppwn tΔ aijzhw'n te kai; a[llΔ o{sa davkru cevonte" o[brimon ajmfi; nevkun keimhvlia qh'kan ΔAcaioiv, dh; tovt e purkai>h;n oi[nw/ sbevsan: ojsteva dΔ aujtou' faivnetΔ ajrifradevw", ejpei; oujc eJt evroisin oJmoi'a h\n, ajllΔ oi|a Givganto" ajt eirevo", oujde; me;n a[lla su;n keivnoi" ejmevmiktΔ, ejpei; h\ bove" hjde; kai; i{ppoi kai; pai'de" Trwvwn mivgda ktamevnoisi kai; a[lloi"

Buch 3,694–727

Aber als sie nun ringsum den Scheiterhaufen ganz und gar ordentlich errichtet hatten, da stürmten um den tränenreichen Scheiterhaufen das Fußvolk und die Wagenkämpfer in Rüstung. Irgendwo vom Olympos aber goss Zeus über den Leichnam des Aiakosenkels Tropfen von Ambrosia; er erwies der göttlichen Nereustochter Ehre und schickte Hermes zu Aiolos, damit er zusammenriefe der schnellen Winde heilige Kraft; es sollte nämlich verbrennen des Aiakosenkels Leichnam. Als der nun sogleich ging, war Aiolos nicht ungehorsam. Er rief sofort den schrecklichen Boreas und des Zephyros ungestümes Wehen und schickte sie nach Troia, in schnellem Wirbel heftig stürmend. Die aber stürzten schnell los über das Meer mit ungeheurer Wucht. Es dröhnte, als die dahinstürmten, das Meer zugleich und die Erde, und darüber ballten sich alle Wolken und drängten schnell durch die weite Luft. Die aber fielen nach des Zeus Plänen des bezwungenen Achilleus Scheiterhaufen sofort zusammen an. Es erhob sich der Feuerhauch des starken Hephaistos, unaufhörliche Klage stieg auf von den Myrmidonen. Aber obwohl die Winde im Wirbel heranstürmten, mühten sie sich doch den ganzen Tag und die Nacht um den Leichnam und verbrannten ihn, gemeinsam blasend. Es stieg viel Rauch auf in die göttliche Luft, es stöhnte ungeheuer viel Holz, als es gänzlich durch das Feuer verzehrt wurde, und es wurde zu schwarzer Asche. Nachdem nun ihre Aufgabe wohl erledigt hatten die unermüdlichen Winde, ging ein jeder in seine Höhle zusammen mit den Wolken. Als das vernichtende Feuer den gewaltigen Herrscher als letzten von allen verzehrt hatte, die rings um den Leichnam getötet worden waren, Pferde und junge Männer und alle anderen Kleinode, die die Achaier Tränen vergießend rings um den starken Leichnam gelegt hatten, da löschten die Myrmidonen den Scheiterhaufen mit Wein. Seine Knochen erschienen deutlich, weil sie den anderen nicht ähnlich waren, sondern wie die eines unermüdlichen Giganten, und keine anderen mit jenen vermischt waren, weil die Rinder und Pferde und Söhne der Troer zusammen auch mit den anderen Getöteten

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baio;n a[pwqe kevonto peri; nevkun, o}" dΔ ejni; mevssoi" rJiph'/ uJfΔ ÔHfaivstou dedmhmevno" oi\o" e[keito. Tou' de; kai; ojsteva pavnta peristenavconte" eJtai'roi a[llegon ej" chlo;n polucandeva te briarhvn te, ajrgurevhn, crusw'/ de; diaugevi pa'sΔ ejkevkasto. Kai; ta; me;n ajmbrosivh/ kai; ajleivfasi pavgcu divhnan kou'rai Nhrh'o" mevgΔ ΔAcilleva kudaivnousai, ej" de; bow'n dhmo;n qevsan ajqrova tarcuvsasqai su;n mevliti liarw'/: mhvthr dev oiJ ajmfiforh'a w[pase, tovn rJa pavroiqe Diwvnuso" povre dw'ron, ÔHfaivstou kluto;n e[rgon ejuvfrono", w|/ e[ni qh'kan ojstevΔ ΔAcillh'o" megalhvtoro". ΔAmfi; de; tuvmbon ΔArgei'oi kai; sh'ma pelwvrion ajmfebavlonto ajkth'/ ejpΔ ajkrotavth/ para; bevnqesin ÔEllhspovntou Murmidovnwn basilh'a qrasu;n perikwkuvonte". Oujde; me;n a[mbrotoi i{ppoi ajtarbevo" Aijakivdao mivmnon ajdavkrutoi para; nhvesin, ajlla; kai; aujtoi; muvronto sfetevroio dai>ktamevnou basilh'o": oujdΔ e[qelon mogeroi's in e[tΔ ajndravs in oujde; me;n i{ppoi" mivsgesqΔ ΔArgeivwn ojloo;n peri; pevnqo" e[conte", ajllΔ uJpe;r ΔWkeanoi'o rJoa;" kai; Thquvo" a[ntra ajnqrwvpwn ajpavt erqen ojizurw'n forevesqai, h|civ sfea" to; pavroiqen ejgeivnato di'a Podavrgh a[mfw ajellovpoda" Zefuvrw/ kelavdonti migei'sa. Kaiv nuv ken ai\yΔ ejt evlessan o{sav sfisi mhvdeto qumov", eij mhv sfea" katevruxe qew'n novo", o[frΔ ΔAcilh'o" e[lqoi ajpo; Skuvroio qoo;" pavi", o{n rJa kai; aujtoi; decnu'nqΔ, oJppovqΔ i{koito poti; stratovn, ou{nekΔ a[rav sfi qevsfata geinomevnoisi Cavou" iJeroi'o quvgatre" Moi'rai ejpeklwvsanto kai; ajqanavtoi" per ejou's i prw'ta Poseidavwni damhvmenai, aujta;r e[peita qarsalevw/ Phlh'i kai; ajkamavtw/ ΔAcilh'i, tevtraton au\tΔ ejpi; toi's i Neoptolevmw/ megaquvmw/, to;n kai; ej" ΔHluvs ion pedivon metovpisqen e[mellon Zhno;" uJpΔ ejnnesivh/s i fevrein makavrwn ejpi; gai'an. Tou[neka kai; stugerh'/ bebolhmevnoi h\tor ajnivh/

Buch 3,728–763

in geringem Abstand lagen um den Leichnam, der in der Mitte, von der Flamme des Hephaistos verzehrt, allein dalag. Und alle seine Knochen sammelten seine Gefährten seufzend in eine Truhe, eine vielfassende und schwere, silberne, mit glänzendem Gold war sie ganz geschmückt. Die Knochen benetzten nun mit Ambrosia und Ölen gänzlich die Töchter des Nereus, da sie Achilleus sehr ehrten, und legten sie dicht in Rinderfett, um sie einzubalsamieren, zusammen mit warmem Honig. Seine Mutter schenkte ihm eine Amphore, die ihr zuvor Dionysos zum Geschenk gemacht hatte, ein berühmtes Werk des klugen Hephaistos; dort hinein legte sie die Knochen des hochgemuten Achilleus. Ringsum errichteten die Argeier ein Grab und ein riesiges Mahnmal auf der höchsten Klippe bei den Tiefen des Hellespontos und bejammerten der Myrmidonen tapferen König. Aber die unsterblichen Pferde des furchtlosen Aiakosenkels blieben nicht tränenlos bei den Schiffen, sondern auch sie weinten um ihren gefallenen König. Aber sie wollten nicht mehr mit den trauernden Männern und nicht mit den Pferden der Argeier zusammenkommen, da sie tödlichen Schmerz fühlten, sondern wollten über des Okeanos Fluten und der Tethys Höhlen fern von den jammervollen Menschen dorthin gehen, wo sie früher zur Welt brachte die göttliche Podarge, die beiden windschnellen, die sich mit dem tosenden Zephyros verbunden hatte. Und nun hätten sie wohl sofort getan, was sie im Sinn hatten, wenn sie nicht zurückgehalten hätte der Götter Wille, bis Achilleus’ schneller Sohn aus Skyros kam; auch sie selbst warteten, wann der zum Heer käme. Denn ihnen hatten bei ihrer Geburt des heiligen Chaos Töchter, die Moiren, ihr Schicksal zugesponnen, dass sie, obwohl sie unsterblich seien, erst dem Poseidon dienen sollten, aber dann dem kühnen Peleus und dem unermüdlichen Achilleus, als viertes nach diesen dem hochgemuten Neoptolemos, den sie auch später in die elysischen Gefilde bringen sollten auf des Zeus Geheiß, ins Land der Seligen. Obwohl sie in ihrem Herzen von verhasstem Leid getroffen waren,

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mivmnon pa;r nhvessin eJo;n kata; qumo;n a[nakta to;n me;n ajkhcevmenoi, to;n dΔ au\ poqevonte" ijdevsqai.

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Kai; tovtΔ ejrigdouvpoio lipw;n aJlo;" o[brimon oi\dma h[luqen ΔEnnosivgaio" ejpΔ hj/ovna": oujdev min a[ndre" e[drakon, ajlla; qeh'/s i parivstato Nhrhivnh/": kaiv rJa Qevt in proseveipen e[tΔ ajcnumevnhn ΔAcilh'o": ‘“Isceo nu'n peri; paido;" ajpeirevs ion goovwsa. Ouj ga;r o{ ge fqimevnoisi metevssetai, ajlla; qeoi's in, wJ" hju;" Diovnuso" ijde; sqevno" ÔHraklh'o": ouj gavr min movro" aijno;" uJpo; zovfon aije;n ejruvxei oujdΔ ΔAivdh", ajllΔ ai\ya kai; ej" Dio;" i{xetai aujgav": kaiv oiJ dw'ron e[gwge qeoudeva nh'son ojpavssw Eu[xeinon kata; povnton, o{ph/ qeo;" e[ssetai aijei; so;" pavi": ajmfi; de; fu'la periktiovnwn mevga law'n kei'non kudaivnonta quhpolivh/" ejrateinh'/" i\son ejmoi; tivsousi. Su; dΔ i[sceo kwkuvousa ejssumevnw" kai; mhv ti calevpteo pevnqei> qumovn.’ ’W" eijpw;n ejpi; povnton ajphvien ei[kelo" au[rh/ parfavmeno" muvqoisi Qevt in: th'" dΔ ejn fresi; qumo;" baio;n ajnevpneuse‹n›: ta; ‹dev› oiJ qeo;" ejxetevlessen. ΔArgei'oi de; gow'nte" ajphvion, h|ci eJkavstw/ nh'e" e[san, ta;" h\gon ajfΔ ÔEllavdo": ai} dΔ ÔElikw'na Pierivde" nivsonto, kai; eij" a{la Nhrhi'nai du'san ajnastenavcousai ejuvfrona Phleivwna.

Buch 3,764–787

blieben sie deshalb bei den Schiffen und trauerten in ihrem Gemüt um den einen Herrscher und sehnten sich danach, den anderen zu sehen. Und damals verließ des lauttönenden Meeres starke Woge Ennosigaios und kam zum Ufer. Aber ihn sahen die Männer nicht, sondern er trat zu den göttlichen Nereustöchtern. Und zu Thetis sprach er, da sie noch litt um Achilleus: „Halte nun ein, unendlich um dein Kind zu klagen. Er wird nämlich nicht unter den Toten weilen, sondern unter den Göttern, wie der edle Dionysos und der starke Herakles. Es wird ihn nämlich das schlimme Geschick nicht immer unten im Dunkel zurückhalten und auch nicht Hades, sondern er wird rasch zu des Zeus Licht gelangen. Und ich selbst werde ihm zum Geschenk eine gottesfürchtige Insel geben im euxeinischen Meer, wo dein Kind immer ein Gott sein wird. Und die Stämme der ringsum wohnenden Völker werden jenen sehr ehren mit lieblichen Opfern und wie mich achten. Du aber lass ab von der Klage sogleich und quäle nicht mit Leid dein Herz.“ So sprach er und ging zum Meer wie ein Hauch, nachdem er Thetis mit Worten getröstet hatte. Die aber atmete in ihrer Brust ein wenig auf. Und das Versprochene erfüllte der Gott. Die Argeier aber gingen klagend dahin fort, wo ein jeder seine Schiffe hatte, die sie aus Hellas brachten. Die Pieriden aber gingen zum Helikon zurück, und ins Meer tauchten die Nereustöchter im Jammer um den wohlwollenden Peleussohn.

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Oujde; me;n ÔIppolovcoio dai?frono" o[brimon ui|a Trw'e" ajdavkruton deiloi; livpon, ajlla; kai; aujtoi; Dardanivh" propavroiqe puvlh" ejrikudeva fw'ta purkai>h'" kaquvperqe bavlon. To;n dΔ aujto;" ΔApovllwn ejk puro;" aijqomevnoio mavlΔ ejssumevnw" ajnaeivra" dw'ke qooi'" ΔAnevmoisi fevrein Lukivh" scedo;n ai[h": oi} dev min ai\yΔ ajpevneikan uJpΔ a[gkea Thlavndroio cw'ron ej" iJmeroventa, pevtrhn dΔ ejfuvperqe bavlonto a[rrhkton: Nuvmfai de; perivblusan iJero;n u{dwr ajenavou potamoi'o to;n eijsevt i fu'lΔ ajnqrwvpwn Glau'kon ejpikleivousin ejuvrroon: ajlla; ta; mevn pou ajqavnatoi teuvxanto gevra" Lukivwn basilh'i. ΔArgei'oi dΔ ejrivq umon ajnestenavcontΔ ΔAcilh'a nhusi; parΔ wjkupovroisin: e[t eire de; pavnta" ajnivh leugalevh kai; pevnqo", ejpeiv rJav min wJ" eJo;n ui|a divzontΔ, oujdev ti" h\en ajna; strato;n eujru;n a[dakru". Trw'e" dΔ au\‹tΔ› ajlivaston ejghvqeon eijsorovwnte" tou;" me;n ajkhcemevnou", to;n dΔ ejn puri; dh/wqevnta: kaiv ti" ejpeucovmeno" toi'on poti; mu'qon e[eipe: ‘Nu'n pavntessin a[elpton ajpΔ Oujluvmpoio Kronivwn hJmi'n w[pase cavrma lilaiomevnoisin ijdevsqai ejn Troivh/ ΔAcilh'a dedoupovta. «H ga;r ojivw blhmevnou ajmpneuvsein Trwvwn ejrikudeva fu'la ai{mato" ejx ojlooi'o kai; ajndrofovnou uJsmivnh". Aijei; gavr oiJ cersi;n ejmaivneto loivgion e[gco" luvqrw/ uJpΔ ajrgalevw/ pepalagmevnon: oujdev ti" hJmevwn keivnw/ ejsavnta molw;n e[tΔ ejsevdraken hjrigevneian. Nu'n dΔ ojivw feuvxesqai ΔAcaiw'n o[brima tevkna nhusi;n ejuprwvroisi dai>ktamevnou ΔAcilh'o". ÔW" o[felon mevno" h\en e[qΔ ”Ektoro", o[frΔ a{ma pavnta"

Buch 4 Aber des kriegssinnigen Hippolochos starken Sohn ließen die unglücklichen Troer nicht unbeweint, sondern auch sie legten vor dem Dardanischen Tor den weitberühmten Mann auf einen Scheiterhaufen. Den hob Apollon selbst vom lodernden Feuer eilends empor und gab ihn den schnellen Winden, dass sie ihn in die Nähe des lykischen Landes brächten. Die brachten ihn sogleich fort, hinab in die Talschlucht des Telandros zu einem lieblichen Ort, und legten einen Felsen auf ihn, einen unzerbrechlichen. Die Nymphen aber ließen um ihn heiliges Wasser sprudeln eines immer fließenden Flusses, den bis heute die Stämme der Menschen Glaukos nennen, den schönfließenden. Aber das vollbrachten wohl die Unsterblichen als Ehrenbezeugung für der Lykier König. Die Argeier aber klagten um den starkmütigen Achilleus bei den schnellfahrenden Schiffen. Es quälte alle der Kummer, der jammervolle, und das Leid, weil sie nach ihm verlangten wie nach dem eigenen Sohn. Und keiner war im weiten Lager ohne Tränen. Die Troer wiederum freuten sich unaufhörlich, als sie sahen, dass die nun litten, jener aber auf dem Scheiterhaufen verbrannt war. Und mancher sprach frohlockend ein solches Wort: „Nun bereitete uns allen unerwartet vom Olympos der Kronossohn eine Freude, die wir uns zu sehen sehnten, dass bei Troia Achilleus gefallen sei. Denn ich glaube wirklich, dass nach dessen Tod der Troer weitberühmte Stämme aufatmen werden vom vernichtenden Blutvergießen und der männermordenden Schlacht. Denn immer wütete ihm in den Händen der heillose Speer, besudelt von schrecklichem Mordblut. Und keiner von uns, der jenem entgegenging, erblickte noch einmal die Morgenröte. Nun aber glaube ich, dass der Achaier starke Söhne fliehen werden auf den Schiffen mit dem schönen Bug, da erschlagen ist Achilleus. Ach wenn doch der gewaltige Hektor noch lebte, damit er

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ΔArgeivou" sfetevrh/s in ejni; klisivh/s in o[lessen.’ ’W" a[rΔ e[fh Trwvwn ti" ejni; fresi; pavgcu geghqwv": a[llo" dΔ au\qΔ eJt evrwqe puvka fronevwn favto mu'qon: ‘Fh'sqa su; me;n Danaw'n ojloo;n strato;n e[ndoqi nhw'n povnton ejpΔ hjeroventa pefuzovta" ai\ya nevesqai: ajllΔ ouj ma;n deivsousi lilaiovmenoi mevga cavrmh". Eijs i;‹n› ga;r krateroiv te kai; o[brimoi ajnevre" a[lloi, Tudeivdh" Ai[a" te kai; ΔAtrevo" o[brimoi ui|e", tou;" e[tΔ ejgw; deivdoika kataktamevnou ΔAcilh'o": tou;" ei[qΔ ajrgurovtoxo" ajnairhvseien ΔApovllwn, kaiv ken ajnavpneusi" polevmou kai; ajeikevo" oi[tou hJmi'n eujcomevnoisin ejleuvsetai h[mati keivnw/.’ ’W" e[fatΔ. ΔAqavnatoi de; katΔ oujrano;n ejstenavconto o{ssoi e[san Danaoi's in ejusqenevessin ajrwgoiv, ajmfi; de; kra'tΔ ejkavluyan ajpeiresivoi" nefevessi qumo;n ajkhcevmenoi: eJt evrw‹qe› de; ghvqeon a[lloi eujcovmenoi Trwvessi pevra" qumhde;" ojrevxai. Kai; tovt e dh; Kronivwna kluth; prosefwvneen ”Hrh: ‘Zeu' pavt er ajrgikevraune, tiv h] Trwvessin ajrhvgei" kouvrh" hjukovmoio lelasmevno", h{n rJa pavroiqen ajntiqevw/ Phlh'i povre" qumhvreΔ a[koitin Phlivou ejn bhvssh/s i… Gavmon dev oiJ aujto;" e[t euxa" a[mbroton, oi} dev nu pavnte" ejdainuvmeqΔ h[mati keivnw/ ajqavnatoi kai; polla; dovmen perikalleva dw'ra: ajlla; tav gΔ ejxelavqou, mevga dΔ ÔEllavdi mhvsao pevnqo".’ ’W" a[rΔ e[fh: th;n dΔ ou[ ti prosevnnepen ajkavmato" Zeuv". »Hsto ga;r ajcnuvmeno" kradivhn kai; polla; menoinw'n, ou{neken h[mellon Priavmou povlin ejxalapavxein ΔArgei'oi, toi'" aijno;n ejmhvdeto loigo;n ojpavssai ejn polevmw/ stonoventi kai; ejn baruhcevi povntw/: kai; ta; me;n w}" w{rmaine ta; dh; metovpisqe tevlessen. ΔHw;" dΔ ΔWkeanoi'o baqu;n rJovon eijsafivkane, kuanevhn dΔ a[ra gai'an ejphvien a[speto" o[rfnh, h\mo" ajnapneivousi brotoi; baio;n kamavtoio. ΔArgei'oi dΔ ejpi; nhusi;n ejdovrpeon ajcnuvmenoiv per:

Buch 4,31–65

alle Argeier in ihren Hütten vernichtete!“ So also sprach der Troer mancher in seinem Sinn voll Freude; ein anderer wiederum antwortete ihm verständig: „Du glaubst, dass der Danaer verderbenbringendes Heer in den Schiffen über das dunkle Meer sogleich flüchtig fahren wird; aber die werden sich freilich nicht fürchten, da sie sich sehr nach der Schlacht sehnen. Es gibt nämlich andere starke und kräftige Männer, den Tydeussohn und Aias und des Atreus kräftige Söhne, die ich noch fürchte, obwohl Achilleus getötet wurde. Wenn doch die der silberbogige Apollon aus dem Wege räumte, dann würde wohl kommen ein Aufatmen vom Krieg und dem unziemlichen Schicksal an jenem Tag für uns, die wir darum beten.“ So sprach er. Die Unsterblichen aber klagten im Himmel, alle, die den Danaern, den starken, Helfer waren, und umhüllten ihr Haupt mit ungeheuren Wolken, im Herzen voll Kummer. Auf der anderen Seite aber freuten sich die anderen und wünschten, den Troern ein herzerfreuendes Ziel darzureichen. Und damals sprach zum Kronossohn die berühmte Hera: „Zeus, Vater, hellblitzender, warum hilfst du denn den Troern und hast das schönhaarige Mädchen vergessen, welches zuvor du dem gottgleichen Peleus gabst zur lieben Gemahlin in den Tälern des Pelion? Die Hochzeit hast du ihm selbst ausgerichtet, eine göttliche, wir aber speisten nun alle an jenem Tag, wir Unsterblichen, und brachten viele überaus schöne Geschenke. Aber das hast du nun vergessen und Griechenland großes Leid ersonnen.“ So also sprach sie. Ihr aber antwortete nicht der unermüdliche Zeus. Er saß nämlich da, trauernd im Herzen und vieles bedenkend, weil die Argeier des Priamos Stadt zerstören sollten. Denen plante er schlimmes Leid zu geben im jammervollen Krieg und auf dem tieftönenden Meer. Und so überlegte er nun, was er später erfüllte. Eos gelangte zu des Okeanos tiefem Strom, und zur dunklen Erde kam unendliche Finsternis, die Zeit, in der Sterbliche ein wenig aufatmen von der Mühe. Die Argeier aber aßen zu Abend bei den Schiffen, obwohl sie trauerten.

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ouj ga;r nhduvo" e[stin ajpwsevmenai memauivh" limo;n ajtarthrhvn, oJpovtan stevrnoisin i{khtai: ajllΔ ei\qar qoa; gui'a baruvnetai, oujdev ti mh'co" givnetai, h]n mhv ti" korevsh/ qumalgeva nhduvn. Tou[neka dai'tΔ ejpavsanto kai; ajcnuvmenoi ΔAcilh'o": aijnh; ga;r mavla pavnta" ejpotruvnesken ajnavgkh. Toi's i de; passamevnoisin ejphvluqe nhvdumo" u{pno", lu'se dΔ ajpo; melevwn ojduvna", ejpi; de; sqevno" w\rsen. ΔAllΔ o{t e dh; kefala;" me;n ejpΔ ajntolivhn e[con a[rktoi devgmenai hjelivoio qoo;n favo", e[greto dΔ ΔHwv", dh; tovtΔ ajnevgreto lao;" ejusqenevwn ΔArgeivwn porfuvrwn Trwvessi fovnon kai; kh'rΔ ajivdhlon. Kivnuto dΔ hjuvt e povnto" ajpeivrito" ΔIkarivoio hje; kai; aujalevon baqu; lhvion, oJppovqΔ i{khtai rJiph; ajpeiresivh nefelhgerevo" Zefuvroio: w}" a[ra kivnuto lao;" ejpΔ hj/ovs in ÔEllhspovntou. Kai; tovt e Tudevo" uiJo;" ejeldomevnoisin e[eipen: ‘«W fivloi, eij ejt eovn ge meneptovlemoi pelovmesqa, nu'n ma'llon stugeroi's i macwvmeqa dusmenevessi, mhv pw" qarshvswsin, ΔAcillevo" oujkevtΔ ejovnto". ΔAllΔ a[ge, su;n teuvcessi kai; a{rmasin hjde; kai; i{ppoi" i[omen ajmfi; povlha: povno" dΔ a[ra ku'do" ojrevxei.’ ’W" e[fatΔ ejn Danaoi's in: ajmeivbeto dΔ o[brimo" Ai[a": ‘Tudeivdh, su; me;n ejsqla; kai; oujk ajnemwvlia bavzei" ojtruvnwn Trwvessin ejuptolevmoisi mavcesqai ajgcemavcou" Danaouv", oi{ per memavasi kai; aujtoiv. ΔAlla; crh; ejn nhvessi mevnein, a[cri" ejx aJlo;" e[lqh/ di'a Qevt i": mavla gavr ‹oiJ› ejni; fresi; mhvdetai h\tor uiJevo" ajmfi; tavfw/ perikalleva qei'nai a[eqla: w}" cqizhv moi e[eipen, o{tΔ eij" aJlo;" h[ie bevnqo", novsfΔ a[llwn Danaw'n: kaiv min scedo;n e[lpomai ei\nai ejssumevnhn. Trw'e" dev, kai; eij qavne Phlevo" uiJov", ouj mavla qarshvsousin e[t i zwvonto" ejmei'o kai; sevqen hjde; kai; aujtou' ajmuvmono" ΔAtreivdao.’ ’W" a[rΔ e[fh Telamw'no" eju;" pavi", oujdev ti h[/dh

Buch 4,66–100

Es ist nämlich nicht möglich, von einem gierigen Magen den rücksichtslosen Hunger zu vertreiben, wenn er in die Brust kommt. Sondern sogleich werden die schnellen Glieder schwer, und es gibt kein Mittel, es sei denn, man sättigt den herzkränkenden Magen. Deshalb nahmen sie ihr Abendmahl ein, obwohl sie trauerten um Achilleus. Ein schrecklicher Zwang nämlich trieb sie alle sehr. Als die nun gegessen hatten, kam zu ihnen süßer Schlaf. Er löste von den Gliedern die Schmerzen und erneuerte ihnen die Kraft.

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Als aber nun die Bärensternbilder ihre Häupter gegen Sonnenaufgang gerichtet hielten 75 und auf der Sonne schnelles Licht warteten, Eos aber erwachte, da wachte das Volk der starken Argeier auf und sann den Troern Tod und vernichtendes Geschick. Es bewegte sich wie die unendliche Ikarische See oder auch ein trockenes, tiefes Getreidefeld, wenn 80 die unermessliche Wucht des wolkensammelnden Zephyros auftritt: so nun bewegte sich das Volk am Gestade des Hellespontos. Und damals sprach des Tydeus Sohn zu den Eifrigen: „Ihr Freunde, wenn wir wirklich standhaft sind, so lasst uns nun noch stärker gegen die verhassten Feinde kämpfen, 85 damit sie keineswegs Mut bekommen, da Achilleus nicht mehr lebt! Also auf, mit Rüstung und Wagen und auch Pferden wollen wir gegen die Stadt ziehen; die Mühe wird Ruhm verleihen!“ So sprach er unter den Danaern. Es antwortete aber der starke Aias: „Tydeussohn, du sprichst edel und nicht windig, 90 da du gegen die kriegerischen Troer zu kämpfen die nahekämpfenden Danaer antreibst, die sich auch selbst danach sehnen. Aber es ist nötig, bei den Schiffen zu bleiben, bis aus dem Meer kommt die göttliche Thetis; denn in ihrem Gemüt sinnt ihr Herz, bei des Sohnes Grab überaus schöne Wettkämpfe auszurichten. 95 So sagte sie mir gestern, als sie in des Meeres Tiefe ging, fern von den anderen Danaern. Und ich erwarte, dass sie nahe ist und heraneilt. Die Troer aber, auch wenn des Peleus Sohn starb, werden nicht übermütig werden, da ich noch lebe und du und auch er selbst, der untadelige Atreussohn.“ 100 So also sprach des Telamon edler Sohn, aber er wusste nicht,

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o{tti rJav oiJ metΔ a[eqla kako;n movron e[ntue daivmwn ajrgalevon: to;n dΔ au\t i" ajmeivbeto Tudevo" uiJov": ‘«W fivlo", eij ejt eo;n Qevt i" e[rcetai h[mati tw'/de uiJevo" ajmfi; tavfw/ perikalleva qei'nai a[eqla, pa;r nhvessi mevnwmen ejrukanovwnte kai; a[llou". Kai; ga;r dh; makavressi qeoi'" peivqesqai e[oike: kai; dΔ a[llw" ΔAcilh'i kai; ajqanavtwn ajevkhti aujtoi; frazwvmesqa dovmen qumhdeva timhvn.’ ’W" favto Tudeivdao dai?frono" o[brimon h\tor. Kai; tovtΔ a[rΔ ejk povntoio kiven Phlh'o" a[koiti" au[rh/ uJphwvh/ ejnalivgkio": ai\ya dΔ i{kanen ΔArgeivwn ej" o{milon, o{ph/ memaw't e" e[mimnon, oi} me;n ajeqleuvsonte" ajpeiresivw/ ejn ajgw'ni, oi} de; frevna" kai; qumo;n ajeqlhth'rsin ijh'nai. Toi's i dΔ a{mΔ ajgromevnoisi Qevt i" kuanokrhvdemno" qh'ken a[eqla fevrousa kai; ojtruvnesken ΔAcaiou;" aujt ivkΔ ajeqleuvein: toi; dΔ ajqanavth/ pepivqonto. Prw'to" dΔ ejn mevssoisin ajnivstato Nhlevo" uiJov", ouj me;n pugmacivh/s i lilaiovmeno" ponevesqai ou[t e palaismosuvnh/ poluteirevi: tou' ga;r u{perqe gui'a kai; a{yea pavnta lugro;n katedavmnato gh'ra". ΔAllav oiJ ejn stevrnoisin e[tΔ e[mpedo" e[pleto qumo;" kai; novo", oujdev ti" a[llo" ejridmaivnesken ΔAcaiw'n keivnw/, o{tΔ eijn ajgorh'/ ejpevwn pevri dh'ri" ejt uvcqh: tw'/ kai; Laevrtao kluto;" pavi" ei{neka muvqwn eijn ajgorh'/ uJpoveike, kai; o}" basileuvtato" h\en pavntwn ΔArgeivwn, mevgΔ ejummelivh" ΔAgamevmnwn. Tou[nekΔ ejn‹i;› mevssoisin ejuvfrona Nhrhivnhn u{mneen, wJ" pavsh/s i metevprepen eijnalivh/s in ei{nekΔ ejufrosuvnh" kai; ei[deo": h} dΔ ajivousa tevrpeqΔ. ’O dΔ iJmeroventa gavmon Phlh'o" e[nispe, tovn rJav oiJ ajqavnatoi mavkare" sunetekthvnanto Phlivou ajmfi; kavrhna, kai; a[mbroton wJ" ejpavsanto dai'ta parΔ eijlapivnh/s in, o{tΔ ei[data qei'a fevrousai

Buch 4,101–134

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dass ihm nach den Wettkämpfen ein schlimmes Geschick bereitete ein Gott, ein schreckliches; dem wiederum antwortete des Tydeus Sohn: „Ach Freund, wenn wirklich Thetis kommt am heutigen Tage, um bei des Sohnes Grab überaus schöne Wettkämpfe auszurichten, wollen wir beide bei den Schiffen bleiben und auch die anderen 105 zurückhalten. Es ziemt sich nämlich, den glückseligen Göttern zu folgen. Und überdies wollen wir selbst planen, auch ohne Befehl der Unsterblichen, dem Achilleus eine herzerfreuende Ehre zu erweisen.“ So sprach des klugen Tydeussohnes tapferes Herz. 110 Und damals kam nun vom Meer des Peleus Gemahlin, der Morgenluft gleichend; sofort gelangte sie zu der Argeier Schar, wo sie sie gespannt erwarteten, wobei die einen kämpfen wollten im ungeheuren Wettkampf, die anderen sich Sinn und Mut erfreuen wollten an den Wettkämpfern. Als die sich nun versammelten, brachte ihnen Thetis, die 115 schwarzverschleierte, Wettkampfpreise, stellte sie auf und trieb die Achaier an, sofort den Wettkampf zu beginnen; die aber folgten der Unsterblichen. Als erster trat in die Mitte des Neleus Sohn, nicht weil er sich sehnte, im Faustkampf sich zu mühen noch im aufreibenden Ringkampf; denn dessen Glieder und Gelenke bezwang alle das schlimme Alter. Aber ihm war in seiner Brust noch standhaft das Herz und der Sinn, und kein anderer der Achaier stritt mit ihm, wenn in der Versammlung über Worte ein Streit entstand. Dem gab sowohl des Laertes kluger Sohn nach wegen seiner Reden in der Versammlung als auch er, der der höchste Anführer war von allen Argeiern, der überaus lanzenkundige Agamemnon. Deshalb besang er mitten unter ihnen die kluge Nereustochter, wie sie alle Meeresbewohner übertraf wegen ihrer Klugheit und Schönheit. Die aber lauschte und freute sich. Der aber erzählte von der liebreizvollen Hochzeit des Peleus, welche die glückseligen Unsterblichen ausrichteten auf des Pelion Höhen, und wie sie ein unsterbliches Mahl verzehrten bei dem Festschmaus, als göttliche Speisen brachten

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cersi;n uJpΔ ajmbrosivh/s i qoai; parenhvneon »Wrai cruseivoi" kanevoisi, Qevmi" dΔ a[ra kagcalovwsa ajrgureva" ejt ivtainen ejpispevrcousa trapevza", pu'r dΔ ”Hfaisto" e[kaien ajkhvraton, ajmfi; de; Nuvmfai ajmbrosivhn ejkevraion ejni; crusevois‹i› kupevlloi", ai} dΔ a[rΔ ej" ojrchqmo;n Cavrite" travpen iJmeroventa, Mou'sai dΔ ej" molphvn, ejpetevrpeto dΔ ou[rea pavnta kai; potamoi; kai; qh're", ijaivneto dΔ a[fqito" aijqh;r a[ntrav te Ceivrwno" perikalleva kai; qeoi; aujtoiv. Kai; ta; me;n a]r Nhlh'o" eju;" pavi" ΔArgeivoisi pavnta mavlΔ iJemevnoi" katelevxato: toi; dΔ ajivonte" tevrponqΔ. ’O" ‹dΔ› ΔAcilh'o" ajmuvmono" a[fqita e[rga mevlpe mevsw/ ejn ajgw'ni, polu;" dΔ ajmfivace lao;" ajspasivw": o} dΔ a[rΔ e[nqen eJlw;n ejrikudeva fw'ta ejkpavglw" kuvdainen ajrhremevnoi" ejpevessi, dwvdecΔ o{pw" dievperse kata; plovon a[stea fwtw'n, e{ndeka dΔ au\ kata; gai'an ajpeivriton, wJ" ‹dΔ› ejdavixe Thvlefon hjde; bivhn ejrikudevo" ΔHetivwno" Qhvbh" ejn dapevdoisi, kai; wJ" Kuvknon e[ktane douri; ui|a Poseidavwno" ijdΔ ajntivqeon Poluvdwron kai; Trwivlon qhhto;n ajmuvmonav tΔ ΔAsteropai'on, ai{mati dΔ wJ" ejruvqhnen a[dhn potamoi'o rJeveqra Xavnqou kai; nekuvessin ajpeiresivoisi kavluye pavnta rJovon kelavdonta, Lukavono" oJppovt e qumo;n nosfivsatΔ ejk melevwn potamou' scedo;n hjchvento", ”Ektorav qΔ wJ" ejdavmasse, kai; wJ" e{le Penqesivleian hjde; kai; uiJ‹ev›a di'on ejuqrovnou ΔHrigeneivh". Kai; ta; me;n ΔArgeivoisin ejpistamevnoisi kai; aujtoi'" mevlpe, kai; wJ" ejt evt ukto pelwvrio", w{" tev oiJ ou[ ti" e[sqene dhriavasqai ejnantivon, ou[tΔ ejn ajevqloi" aijzhw'n, o{t e possi; nevoi peridhriovwntai, oujde; me;n iJppasivh/ oujde; stadivh/ ejni; cavrmh/, kavllei? qΔ wJ" Danaou;" mevgΔ uJpeivrecen, w{" tev oiJ ajlkh; e[pletΔ ajpeiresivh, oJpovtΔ “Areo" e[ssuto dh'ri". Eu[ceto dΔ ajqanavtoisi kai; uiJeva toi'on ijdevsqai keivnou ajpo; Skuvroio polukluvstoio molovnta.

Buch 4,135–170

in ihren unsterblichen Händen und dabei aufhäuften die schnellen Horen in goldenen Schüsseln, Themis aber voller Jubel eifrig silberne Tische aufstellte, Hephaistos ein reines Feuer entzündete, die Nymphen ringsum Ambrosia mischten in goldenen Bechern, die Chariten aber sich wandten zu liebreizvollem Tanz, die Musen zum Gesang und sich freuten alle Berge und Flüsse und wilden Tiere und sich ergötzten der unendliche Himmel und die Höhle des Cheiron, die überaus schöne, und die Götter selbst. Und das alles zählte nun auf des Neleus edler Sohn den Argeiern, die danach begehrten; die aber freuten sich, als sie es hörten. Der besang des untadeligen Achilleus unvergängliche Taten mitten in der Versammlung, und viel Volk schrie rings auf mit Freuden. Der aber rühmte, damit beginnend, den ruhmvollen Mann überaus mit angemessenen Worten, wie er zwölf Städte von Männern zerstörte auf der Seefahrt, elf aber auf dem unendlichen Land, wie er umbrachte den Telephos und den starken, weitberühmten Eetion in der Ebene von Thebe und wie er Kyknos tötete mit dem Speer, den Sohn des Poseidon, und den gottgleichen Polydoros und den bewundernswerten Troilos und den untadeligen Asteropaios, wie er mit Blut rot färbte zur Genüge die Ströme des Flusses Xanthos und unter unzähligen Leichen verbarg den ganzen brausenden Fluss, als er des Lykaon Leben von den Gliedern trennte bei dem lärmenden Fluss, wie er Hektor bezwang und wie er tötete Penthesileia und auch den göttlichen Sohn der wohlthronenden Erigeneia. Und das sang er den Argeiern, obwohl sie es selbst wussten, und wie ungeheuer groß er war und wie keiner die Kraft hatte, gegen ihn zu kämpfen, weder im Wettkampf der Männer, wenn im Lauf die Jungen wetteifern, noch im Pferdewettkampf noch im Nahkampf und wie er an Schönheit die Danaer weit übertraf und wie seine Wehrkraft unermesslich war, sooft des Ares Kampf tobte. Er betete zu den Göttern, dass man auch in dessen Sohn einen solchen Mann erblicke, wenn er käme vom vielumwogten Skyros.

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ΔArgei'oi dΔ a[ra pa's in ejpeufhvmhsan e[pessin aujthv tΔ ajrgurovpeza Qevt i", kaiv oiJ povren i{ppou" wjkuvpoda", tou;" provsqen ejummelivh/ ΔAcilh'i Thvlefo" w[pase dw'ron ejpi; procoh'/s i Kai?kou, eu\t ev eJ mocqivzonta kakw'/ peri; e{lkei> qumo;n hjkevsatΔ ejgceivh/, th'/ min bavle dhriovwnta aujto;" e[sw mhroi'o, dihvlase dΔ o[brimon aijcmhvn. Kai; tou;" me;n Nevstwr Nhlhvio" oi|" eJtavroisin w[pasen: oi} dΔ ej" nh'a" a[gon mevga kudaivnonte" ajntivqeon basilh'a. Qevt i" dΔ ej" mevsson ajgw'na qh'ken a[rΔ ajmfi; drovmoio bova" devka: th'/s i de; pavsh/" kalai; povrtie" h\san uJpo; mazoi's in ijou'sai: tav" pote Phleivdao qrasu; sqevno" ajkamavtoio h[lasen ejx “Idh" megavlw/ peri; douri; pepoiqwv". Tw'n pevri doioi; ajnevstan ejeldovmenoi mevga nivkh", Teu'kro" me;n prw'to" Telamwvnio" hjde; kai; Ai[a", Ai[a" o{" te Lokroi's i metevprepen ijobovloisin. ΔAmfi; dΔ a[ra zwvsanto qow'" peri; mhvdea cersi; favrea, pavnta dΔ e[nerqen a{ per qevmi" ejkruvyanto aijdovmenoi Phlh'o" ejusqenevo" paravkoitin a[llav" tΔ eijnaliva" Nhrhivda", o{ssai a{mΔ aujth'/ h[luqon ΔArgeivwn kraterou;" ejs idevsqai ajevqlou". Toi's i de; shmaivneske drovmou tevlo" wjkutavtoio ΔAtreivdh" o}" pa's i metΔ ΔArgeivoisin a[nasse. Tou;" dΔ “Eri" ojtruvnesken ejphvrato": oi} dΔ ajpo; nuvssh" karpalivmw" oi[mhsan ejoikovt e" ijrhvkessi: tw'n de; kai; ajmfhvristo" e[hn drovmo": oi} dΔ eJkavt erqen ΔArgei'oi leuvssonte" ejpivacon a[lludi" a[llo". ΔAllΔ o{t e tevrmatΔ e[mellon iJkanevmenai memaw't e", dh; tovt e pou Teuvkroio mevno" kai; gui'a pevdhsan ajqavnatoi: to;n gavr rJa qeo;" bavlen hjev ti" a[th o[zon ej" ajlginoventa baqurrivzoio murivkh". Tw'/ dΔ a[rΔ ejn‹i›crimfqei;" camavdi" pevse: tou' dΔ ajlegeinw'" a[kron ajnegnavmfqh laiou' podov", ai} dΔ uJpanevstan oijdalevai eJkavt erqe peri; flevbe". Oi} dΔ ijavchsan ΔArgei'oi katΔ ajgw'na. Parhvixe‹n› dev min Ai[a" ghqovs uno": laoi; de; sunevdramon, oi{ oiJ e{ponto, Lokroiv, ai\ya de; cavrma peri; frevna" h[luqe pavntwn:

Buch 4,171–208

Die Argeier nun stimmten allen Worten zu und auch die silberfüßige Thetis; und sie gab ihm Pferde, schnellfüßige, die zuvor dem lanzenkundigen Achilleus Telephos zum Geschenk gab bei der Mündung des Kaikos, als er ihn, da er litt wegen der schlimmen Wunden in seinem Gemüt, heilte mit dem Speer, mit dem er selbst ihn traf, als er kämpfte, in den Oberschenkel und hindurch trieb die starke Spitze. Und die gab Nestor, des Neleus Sohn, seinen Gefährten; die aber führten sie zu den Schiffen und priesen sehr den gottgleichen König. Thetis aber stellte mitten in die Versammlung als Preis für den Lauf zehn Rinder. Die hatten alle schöne Kälber unter dem Euter gehen. Die trieb einst des unermüdlichen Peleussohnes kühne Kraft vom Ida voll Vertrauen auf den großen Speer. Um die zu gewinnen, standen zwei auf voll Sehnsucht nach dem Sieg, Teukros als erster, der Sohn des Telamon, und auch Aias, Aias, der hervorragte unter den pfeilschießenden Lokrern. Ringsum nun gürteten sie schnell um ihre Blöße mit den Händen Tücher und verhüllten unten alles, wie es sich ziemt, aus Achtung vor des starken Peleus Gattin und den anderen Nereustöchtern aus dem Meer, die alle mit ihr kamen, um der Argeier tüchtige Wettkämpfe zu sehen. Denen zeigte an das Ziel des Schnelllaufs der Atreussohn, der über alle Argeier herrschte. Die trieb an die liebliche Eris; sie stürmten von dem Startpunkt rasch los wie Habichte. Deren Lauf aber war unentschieden; die Argeier schauten von beiden Seiten, und ein jeder jubelte einem anderen zu. Aber als sie im Begriff standen, voll Eifer das Ziel zu erreichen, da hemmten wohl des Teukros Stärke und Glieder die Unsterblichen; den nämlich warf ein Gott oder ein Unglück gegen einen schmerzbringenden Ast einer tiefwurzelnden Tamariske. Den streifte er und fiel zu Boden. Schmerzlich wurde die Spitze seines linken Fußes zurückgebogen. Es traten hervor ringsum von beiden Seiten geschwollene Adern. Die aber schrieen auf, die Argeier, beim Wettkampf. An ihm vorbei stürmte Aias voll Freude. Die Kriegsscharen liefen zusammen, die ihm folgten, die Lokrer, sofort kam Freude in aller Sinn.

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ejk dΔ e[lasan meta; nh'a" a[gein bova", o[fra nevmwntai. Teu'kron dΔ ejssumevnw" e{taroi peripoipnuvonte" h\gon ejpiskavzonta. Qow'" dev oiJ ijhth're" ejk podo;" ai|mΔ ajfevlonto: qevsan dΔ ejfuvperqe motavwn ei[ria sundeuvsante" ajleivfasin, ajmfi; de; mivtrh/ dhvsantΔ ejndukevw": ojloa;" dΔ ejkevdassan ajniva". “Alloi dΔ au\qΔ eJt evrwqe palaismosuvnh" uJperovplou karpalivmw" mnwvonto duvw kraterovfrone fw't e, Tudevo" iJppodavmoio pavi" kai; uJpevrbio" Ai[a", oi{ rJΔ i[san ej" mevsson. Qavmbo" dΔ e[cen ajqrhvsanta" ΔArgeivou": a[mfw ga;r e[san makavressin oJmoi'oi. Su;n dΔ e[balon qhvressin ejoikovt e", oi{ tΔ ejn o[ressin ajmfΔ ejlavfoio mavcontai ejdhtuvo" ijscanovwnte", i\son dΔ ajmfotevroisi pevlei sqevno", oujdev ti" aujtw'n leivpetai oujdΔ hjbaio;n ajtarthrw'n mavlΔ ejovntwn: w}" oi{ gΔ i\son e[con kratero;n mevno". ΔOye; dΔ a[rΔ Ai[a" Tudeivdhn sunevmaryen uJpo; stibarh'/s i cevressin a\xai ejpeigovmeno": o} dΔ a[rΔ ijdreivh/ te kai; ajlkh'/ pleuro;n uJpoklivna" Telamwvnion o[brimon ui|a ejssumevnw" ajnaveiren uJpo; muw'no" ejreivsa" w\mon, kai; podi; mhro;n uJpoplhvxa" eJt evrwse kavbbalen o[brimon a[ndra kata; cqonov", ajmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ e{zeto: toi; dΔ oJmavdhsan. ’O dΔ ajscalovwn ejni; qumw'/ Ai[a" ojbrimovq umo" ajnivstato deuvt eron au\t i" oJrmaivnwn ej" dh'rin ajmeivlicon: ai\ya de; cersi; smerdalevh/s i kovnin kateceuvato kai; mevga quvwn Tudeivdhn ej" mevsson ajuvt een. ’O" dev min ou[ ti tarbhvsa" oi[mhse katantivon: ajmfi; de; pollh; possi;n uJpΔ ajmfotevrwn kovni" w[rnuto. Toi; dΔ eJkavt erqe tau'roi o{pw" sunovrousan ajtarbeve", oi{ tΔ ejn o[ressi qarsalevou mevneo" peirwvmenoi eij" e}n i{kwntai possi; koniovmenoi, peri; de; bromevousi kolw'nai brucmh'/ uJpΔ ajmfotevrwn, toi; dΔ a[sceta maimwvwnte" kravata sumforevousin ajt eireva kai; mevga kavrto" ‹dhr›o;n ejpΔ ajllhvloisi poneuvmenoi, ejk de; movgoio

Buch 4,209–243

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Fort führten sie die Rinder, um sie zu den Schiffen zu treiben, damit sie dort weideten. 210 Um Teukros aber waren eifrig bemüht die Gefährten und führten den Hinkenden fort. Schnell entfernten Ärzte ihm vom Fuß das Blut; sie legten darauf Wollkompressen, die sie mit Ölen tränkten, und umwickelten sie sorgsam mit einer Binde und verscheuchten die unseligen Schmerzen. Auf der anderen Seite wiederum sannen auf gewaltigen Ringkampf sofort zwei unerschrockene Männer, des Pferdebändigers Tydeus Sohn und der starke Aias; die kamen nun in die Mitte. Staunen hielt die Argeier, als sie es sahen. Beide nämlich waren den glückseligen Göttern ähnlich. Sie warfen sich nun aufeinander wie wilde Tiere, die in den Bergen um einen Hirsch kämpfen, da sie nach Nahrung gieren, gleich ist beiden die Stärke, aber keines von ihnen steht zurück, auch nicht ein bisschen, weil beide sehr rücksichtslos sind: so hatten sie die gleiche gewaltige Kraft. Spät nun packte Aias den Tydeussohn mit den starken Händen voll Begier, ihn zu zerschmettern. Der aber neigte mit Geschicklichkeit und Kraft seine Seite und hob des Telamon starken Sohn schnell hoch, da er unter den Oberarmmuskel die Schulter stemmte, und mit dem Fuß schlug er ihn unter den Schenkel nach der anderen Seite und warf den starken Mann zu Boden; er setzte sich auf ihn. Die aber lärmten. Es grollte aber in seinem Herzen Aias, der starkmütige, und stand auf und erwog wiederum einen zweiten erbarmungslosen Kampf. Und sofort schüttete er mit seinen furchtbaren Händen Staub über sich und heftig rasend rief er den Tydeussohn in die Mitte. Der aber fürchtete ihn nicht und stürmte ihm entgegen. Ringsum erhob sich unter den Füßen der beiden viel Staub. Von beiden Seiten stürmten sie zusammen wie furchtlose Stiere, die in den Bergen ihre kühne Kraft versuchen und an einem Ort zusammenkommen und mit den Füßen Staub aufwirbeln. Ringsum dröhnen die Hügel unter dem Gebrüll der beiden, die aber rasen unaufhörlich und lassen ihre Köpfe zusammenprallen, die unermüdlichen, und ihre große Kraft, und lange mühen sie sich gegeneinander, infolge der Anstrengung

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lavbron ajnasqmaivnonte" ajmeivlica dh‹r›iovwntai, poulu;" dΔ ejk stomavtwn camavdi" kataceuvetai ajfrov": w}" oi{ ge stibarh'/s in a[dhn ponevonto cevressin: ajmfotevrwn dΔ a[ra nw'ta kai; aujcevne" ajlkhvente" cersi; periktupevonto tetrigovt e", eu\tΔ ejn o[ressi devndreΔ ejpΔ ajllhvloisi balovntΔ ejriqhleva" o[zou". Pollavki dΔ Ai[anto" megavlou stibarou;" uJpo; mhrou;" kavbbale Tudeivdh" kratera;" cevra", ajllav min ou[ ti a]y w\sai duvnato stibaroi'" posi;n ejmbebaw'ta: to;n dΔ Ai[a" kaquvperqen ejpessuvmeno" poti; gai'an ejx w[mwn ejt ivnasse kata; cqono;" ou\da" ejreivdwn: a[llote dΔ ajlloivw" uJpo; ceivresi dh‹r›iovwnto. Laoi; dΔ e[nqa kai; e[nqa mevgΔ i[acon eijsorovwnte", oi} me;n Tudeivdhn ejrikudeva qarsuvnonte", oi} de; bivhn Ai[anto". ’O dΔ a[lkimon a[ndra tinavxa" ejx w[mwn eJkavt erqe, balw;n dΔ uJpo; nhduva cei'ra", ejssumevnw" ejfevhke kata; cqono;" hjuvt e pevtrhn ajlkh'/ uJpo; sqenarh'/: mevga dΔ i[ace Trwvion ou\da" Tudeivdao pesovnto", ejphu?thse de; laov". ΔAlla; kai; w|" ajnovrousen ejeldovmeno" ponevesqai to; trivton ajmfΔ Ai[anta pelwvrion: ajllΔ a[ra Nevstwr e[sth ejn‹i;› mevssoisi kai; ajmfotevroisi methuvda: ‘“IscesqΔ, ajglaa; tevkna, palaismosuvnh" uJperovplou: i[dmen ga;r dh; pavnte" o{son proferevstatoiv ejste ΔArgeivwn megavloio katafqimevnou ΔAcilh'o".’ ’W" favto: toi; dΔ e[sconto poneuvmenoi. ΔEk de; metwvpwn cersi;n a[dhn movrxanto katessuvmenovn per iJdrw'ta: kuvssan dΔ ajllhvlou", filovthti de; dh'rin e[qento. Toi'" dΔ a[ra lhiavda" pivs ura" povre povtna qeavwn, di'a Qevt i": ta;" dΔ aujtoi; ejqhhvsanto ijdovnte" h{rwe" krateroi; kai; ajtarbeve", ou{neka pasevwn lhiavdwn profevreskon ejufrosuvnh/ te kai; e[rgoi" novsfin ejuplokavmou Brishivdo", a{" potΔ ΔAcilleu;" lhivsatΔ ejk Levsboio, novon dΔ ‹ejp›etevrpeto th'/s i: kaiv rJΔ h} me;n dovrpoio pevlen tamivh kai; ejdwdh'", h} dΔ a[ra dainumevnoisi paroinocovei mevq u larovn, a[llh dΔ au\ meta; dovrpon u{dwr ejpevceue cevressin,

Buch 4,244–280

keuchen sie heftig und kämpfen unerbittlich, aus ihren Mäulern fließt zur Erde herab viel Schaum: so nun mühten die sich zur Genüge mit ihren starken Händen. Beider Rücken und wehrhafte Nacken krachten knirschend unter den Händen, wie wenn in den Bergen Bäume gegeneinanderschlagen lassen die üppig sprossenden Äste. Häufig legte unter des großen Aias starke Schenkel der Tydeussohn seine kräftigen Hände, aber er konnte ihn nicht zurückstoßen, da der fest auf seinen starken Füßen stand. Den drängte Aias von oben gegen die Erde und schüttelte ihn an den Schultern und drückte ihn hinunter zu Boden. Jedes Mal kämpften sie anders mit ihren Händen. Die Heerscharen hier und dort schrieen laut auf, als sie es sahen, die einen feuerten den Tydeussohn an, den ruhmvollen, die anderen den starken Aias. Der aber schüttelte den starken Mann an den Schultern von beiden Seiten und legte die Hände unter dessen Bauch und warf ihn schnell auf den Boden wie einen Felsen mit seiner großen Kraft. Laut dröhnte die troische Erde, als der Tydeussohn fiel, es schrie aber auf das Volk. Aber auch so sprang er auf voll Begehr, ein drittes Mal zu kämpfen gegen den riesigen Aias. Aber Nestor trat in die Mitte und sprach zu beiden: „Haltet ein, edle Söhne, im gewaltigen Ringkampf. Wir wissen nämlich alle, dass ihr bei weitem die besten seid von den Argeiern, da der große Achilleus verstarb.“ So sprach er; die aber hörten auf zu kämpfen. Aus ihren Gesichtern wischten sie mit den Händen zur Genüge ab den herunterströmenden Schweiß. Sie küssten einander und beendeten den Kampf in Freundschaft. Denen gab vier kriegsgefangene Frauen die Herrin der Göttinnen, die göttliche Thetis; die bewunderten selbst, als sie sie sahen, die starken und furchtlosen Helden, weil sie unter allen Kriegsgefangenen, abgesehen von der schönlockigen Briseis, herausragten durch ihre Freundlichkeit und ihre Werke, die einst Achilleus raubte aus Lesbos und sich in seinem Sinn erfreute an ihnen. Die eine war zuständig für Mahlzeit und Essen, die andere schenkte den Speisenden köstlichen Wein ein, eine andere wiederum goss nach der Mahlzeit Wasser über die Hände,

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h} dΔ eJt evrh ajpo; daito;" ajei; foreveske trapevza". Ta;" dΔ a[ra Tudeivdao mevno" kai; uJpevrbio" Ai[a" dassavmenoi proevhkan ejuprwvrou" ejpi; nh'a".

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ΔAmfi; de; pugmacivh" w\rto sqevno" ΔIdomenh'o", w[rnutΔ, ejpeiv oiJ qumo;" i[dri" pevle panto;" ajevqlou. Tw'/ dΔ ou[ ti" katevnanta kiven: mavla gavr min a{pante" aijdovmenoi uJpoveixan, ejpeiv rJa geraivt ero" h\en. Tw'/ dΔ a[rΔ ejni; mevssoisi Qevt i" povren a{rma kai; i{ppou" wjkuvpoda" tou;" provsqe bivh megavlou Patrovkloio h[lasen ejk Trwvwn Sarphdovna di'on ojlevssa". Kai; tou;" me;n qeravponti povren poti; nh'a" a[gesqai ΔIdomeneuv", aujto;" de; klutw'/ ejn ajgw'ni mevneske. Foi'nix dΔ ΔArgeivoisin ejusqenevessi methuvda: ‘Nu'n me;n a[rΔ ΔIdomenh'i qeoi; dovsan ejsqlo;n a[eqlon au{tw", ou[ ti kamovnti bivh/ kai; cersi; kai; w[moi", ajllΔ a[rΔ ajnaimwti; progenevsteron a[ndra tivonte". ΔAllΔ, a[lloi nevoi a[ndre", ejpentuvnesqe a[eqlon cei'ra" ejpΔ ajllhvloisi dahvmona" ijq uvnonte" pugmacivh", kai; qumo;n ijhvnate Phleivwno".’ ’W" favto: toi; dΔ ajivonte" ejsevdrakon ajllhvloisin: h\ka de; pavnte" e[mimnon ajnainovmenoi to;n a[eqlon, eij mhv sfea" ‹ejn›evnipen ajgauou' Nhlevo" uiJov": ‘«W fivloi, ou[ ti e[oike dahvmona" a[ndra" ajuth'" pugmacivhn ajlevasqai ejphvraton, h{ te nevoisi terpwlh; pevletai, kamavtw/ dΔ ejpi; ku'do" ajginei'. ÔW" ei[qΔ ejn guivoisin ejmoi'" e[t i kavrto" e[keito oi|on o{tΔ ajntivqeon Pelivhn kateqavptomen hJmei'", aujto;" ejgw; kai; “Akasto", ajneyioi; eij" e}n ijovnte", oJppovtΔ a[rΔ ajmfhvristo" ejgw; Poludeuvkei> divw/ pugmacivh/ genovmhn, e[labon dev oiJ i\son a[eqlon: ejn de; palaismosuvnh/ me kai; oJ kraterwvtato" a[llwn ΔAgkai'o" qavmbhse kai; e[tresen, oujdev moi e[tlh ajntivon ejlqevmenai nivkh" u{per, ou{nekΔ a[rΔ aujto;n h[dh pou to; pavroiqe parΔ ajgcemavcoisin ΔEpeioi'"

Buch 4,281–314

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die letzte entfernte immer nach dem Schmaus die Tische. Die schickten nun der starke Tydeussohn und der gewaltige Aias, nachdem sie sie aufgeteilt hatten, zu den schönbugigen Schiffen. Für den Faustkampf erhob sich der starke Idomeneus, er erhob sich, weil sein Sinn kundig war jedes Kampfes. Dem ging keiner entgegen. Denn große Scheu hatten vor ihm alle und wichen zurück, weil er älter war. Dem aber brachte in die Mitte Thetis Wagen und Pferde, schnellfüßige, die zuvor der starke, große Patroklos von den Troern fortgeführt hatte, als er den göttlichen Sarpedon erschlagen hatte. Und die gab nun Idomeneus einem Diener, um sie zu den Schiffen zu führen, er selbst aber blieb bei dem ruhmvollen Wettkampf. Phoinix aber sprach zu den starken Argeiern: „Nun gaben dem Idomeneus die Götter einen edlen Wettkampfpreis so ohne weiteres, und er mühte sich nicht mit Kraft, Händen und Schultern, sondern sie ehrten ohne Blutvergießen einen älteren Mann. Aber auf, ihr anderen, jungen Männer, rüstet euch zum Wettkampf und richtet die Hände gegeneinander, die etwas vom Faustkampf verstehen, und erfreut das Herz des Peleussohnes.“ So sprach er. Die aber hörten es und blickten einander an. Ruhig wären alle geblieben und hätten den Wettkampf verweigert, wenn nicht zu ihnen gesprochen hätte des edlen Neleus Sohn: „Ihr Freunde, es ziemt sich nicht, dass Männer, die vom Kampf etwas verstehen, den erfreulichen Faustkampf vermeiden, der für die Jungen Freude ist und für den Preis der Ermüdung Ruhm bringt. Ach wenn doch in meinen Gliedern noch solche Kraft wäre wie damals, als wir den gottgleichen Pelias begruben, ich selbst und Akastos – wir Vettern kamen zusammen –, als ich unentschieden kämpfte gegen den göttlichen Polydeukes im Faustkampf und einen Preis erhielt genauso wie er! Im Ringkampf aber bewunderte mich auch der stärkste der anderen, Ankaios, und fürchtete sich und wagte nicht, mir entgegenzutreten für den Sieg, weil ich ihn schon zuvor bei den nahkämpfenden Epeiern

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nivkhsΔ hju;n ejovnta, pesw;n dΔ ejkonivsato nw'ta sh'ma pavra fqimevnou ΔAmarugkevo", ajmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ polloi; qhhvsanto bivhn kai; kavrto" ejmei'o: tw' nuv moi oujkevt i kei'no" ejnantivon h[rato cei'ra" kai; kraterov" per ejwvn, e[labon dΔ ajkovnito" a[eqlon. Nu'n dev me gh'ra" e[peisi kai; a[lgea: tou[nekΔ a[nwga uJmeva", oi|s in e[oiken, ajevqlia cersi; fevresqai: ku'do" ga;r nevw/ ajndri; fevrein ajpΔ ajgw'no" a[eqlon.’ ’W" famevnoio gevronto" ajnivstato qarsalevo" fwv". uiJo;" uJperquvmoio kai; ajntiqevou Panoph'o", o{" te kai; i{ppon e[t euxe kako;n Priavmoio povlhi u{steron: ajllΔ ou[ oi{ ti" ejtovlmaen ejggu;" iJkevsqai ei{neka pugmacivh": polevmou dΔ ouj pavgcu dahvmwn e[pleto leugalevou, oJpovtΔ “Areo" e[ssuto dh'ri". Kaiv ken ajnidrwti; perikalleva di'o" ΔEpeio;" h[mellen tovtΔ a[eqla fevrein poti; nh'a" ΔAcaiw'n, eij mhv oiJ scedo;n h\lqen ajgauou' Qhsevo" uiJov", aijcmhth;" ΔAkavma", mevga dΔ ejn fresi; kavrto" a[exen, ajzalevou" iJmavnta" e[cwn peri; cersi; qoh'/s i, touv" oiJ ejpistamevnw" Eujhnorivdh" ΔAgevlao" ajmfevbalen palavmh/s‹in› ejpotruvnwn basilh'a. ’W" dΔ au{tw" e{taroi Panophiavdao a[nakto" qarsuvneskon ΔEpeiovn: o} dΔ ejn mevssoisi levwn w}" eiJsthvkei peri; cersi;n e[cwn boo;" i\fi damevnto" rJinou;" ajzaleva". Mevga dΔ i[acon e[nqa kai; e[nqa laoi; ejpotruvnonte" ejusqenevwn mevno" ajndrw'n mi'xai ejn ai{mati cei'ra" ajt eireva". Oi} de; kai; aujtoi; e[stan maimwvwnte" ejni; xunoch'/s in ajgw'no", a[mfw cei'ra" eJa;" peirwvmenoi, ei[ per e[asin wJ" pri;n ejutrovcaloi mhdΔ ejk polevmou baruvqoien. Ai\ya dΔ a[rΔ ajllhvloisi katantiva cei'ra" a[eiran tarfeva paptaivnonte", ejpΔ ajkrotavtoi" de; povdessi baivnonte" kata; baio;n ajei; govnu gouno;" a[meibon ajllhvlwn ejpi; dhro;n ajleuovmenoi mevga kavrto". Su;n dΔ e[balon nefevlh/s in ejoikovt e" aijy hrh'/s in, ai{ tΔ ajnevmwn rJiph'/s in ejpΔ ajllhvlh/s i qorou'sai

Buch 4,315–350

besiegt hatte, obwohl er gut war; er fiel und bedeckte seinen Rücken mit Staub bei dem Grabmal des verstorbenen Amarynkeus, und bei dem bewunderten viele meine Stärke und Kraft. So erhob jener nun nicht mehr gegen mich die Hände, obwohl er stark war, und ich erhielt den Preis kampflos. Nun aber befallen mich Alter und Schmerzen; deshalb heiße ich euch, für die es sich ziemt, Preise mit den Händen für euch zu gewinnen. Ruhm nämlich bedeutet es für einen jungen Mann, einen Preis davonzutragen vom Wettkampf.“ Als der Alte so sprach, erhob sich ein kühner Mann, der Sohn des tapferen und gottgleichen Panopeus, der auch das Pferd baute, das unheilvoll war für des Priamos Stadt – später. Aber keiner wagte es, ihm näher zu kommen zum Faustkampf. Auf den elenden Krieg verstand er sich gar nicht, sooft des Ares Feldschlacht tobte. Und so hätte ohne Schweiß überaus schöne Preise der göttliche Epeios damals getragen zu den Schiffen der Achaier, wenn nicht zu ihm gekommen wäre des edlen Theseus Sohn, der lanzenkundige Akamas, und in seinem Sinn die Kraft wachsen ließ mit trockenen Riemen um die schnellen Hände, die ihm verständig der Euenorsohn Agelaos umgelegt hatte um die Fäuste, wobei er den König antrieb. So nun ermutigten ebenso die Gefährten des Panopeussohnes und Herrschers den Epeios. Der aber stand in der Mitte wie ein Löwe und hatte um die Fäuste das trockene Leder eines mit Gewalt getöteten Rindes. Laut schrieen auf hier und dort die Kriegsscharen und trieben an der starken Männer Kraft, zu mischen mit Blut die unermüdlichen Hände. Die aber standen auch selbst ungeduldig in der Enge des Wettkampfplatzes, beide erprobten ihre Hände, ob sie noch wie zuvor schnell beweglich seien und nicht infolge des Krieges schwer. Plötzlich nun hoben sie gegeneinander die Hände und blickten sich häufig an, und auf den Zehenspitzen schritten sie und schoben abwechselnd ein Knie ein wenig vor das andere, wobei sie lange Zeit ihre große Kraft vermieden. Aber sie trafen zusammen wie schnelle Wolken, die durch der Winde Blasen aufeinander stoßen

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ajsteroph;n proi>a's i, mevga" dΔ ojroquvnetai aijqh;r qhgomevnwn nefevwn, baru; de; ktupevousin a[ellai. ’W" tw'n ajzalevh/s i periktupevonto gevneia rJinoi'": ai|ma de; poulu; katevrreen: ejk de; metwvpwn iJdrw;" aiJmatovei" qalera;" ejruvqaine pareiav". Oi} dΔ a[moton ponevonto memaovt e": oujdΔ a[rΔ ΔEpeio;" lh'gen, ejpevssuto dΔ aije;n eJw'/ peri; kavrtei> quvwn. To;n dΔ a[ra Qhsevo" uiJo;" ejufronevwn ejn ajevqlw/ pollavki" ej" keneo;n kratera;" cevra" ijq uvnasqai qh'ke, kai; ijdreivh/s i diatmhvxa" eJkavt erqe cei'ra" ej" ojfruva tuvyen ejpavlmeno", a[cri" iJkevsqai ojstevon: ejk dev oiJ ai|ma katevrreen ojfqalmoi'o. ΔAlla; kai; w|" ΔAkavmanta bareivh/ ceiri; tuchvsa" tuvye kata; krotavfoio, camai; dev oiJ h[lase gui'a. Aujta;r o{ gΔ ai\yΔ ajnovrouse kai; e[nqore fwti; krataiw'/, plh'xe dev oiJ kefalhvn: o} dΔ a[rΔ e[mpalin ajivssonto" baio;n uJpoklivna" skaih'/ ceri; tuvye mevtwpon, a[llh/ dΔ h[lase rJi'na" ejpavlmeno": o}" de; kai; aujto;" mhvt i pantoivh/ cevra" w[rege. Tou;" dΔ a[rΔ ΔAcaioi; ajllhvlwn ajpevruxan ejeldomevnou" ponevesqai nivkh" ajmfΔ ejrath'": tw'n dΔ ejssumevnw" qeravponte" rJinou;" aiJmatoventa" a[far sqenarw'n ajpo; ceirw'n lu'san: toi; dΔ a[ra tutqo;n ajnevpneusan kamavtoio morxavmenoi spovggoisi polutrhvtoisi mevtwpa. Tou;" dΔ e{taroiv te fivloi te parhgorevonte" a[geskon a[ntikru" ajllhvlwn, w{" ken covlou ajlginovento" ejssumevnw" lelavqwntai ajressavmenoi filovthti: ajllΔ oi} me;n pepivqonto paraifasivh/s in eJtaivrwn (ajndravs i ga;r pinutoi's i pevlei novo" h[pio" aijeiv): kuvssan dΔ ajllhvlou", e[rido" dΔ ejpelhvqeto qumo;" leugalevh". Toi'" dΔ ai\ya Qevt i" kuanokrhvdemno" ajrgurevou" krhth'ra" ejeldomevnoisin o[passe doiwv, tou;" Eu[nho" ΔIhvsono" o[brimo" uiJo;" w\non uJpe;r krateroi'o Lukavono" ejgguavlixen ajntiqevw/ ΔAcilh'i perikluvstw/ ejni; Lhvmnw/: tou;" ”Hfaisto" e[t euxen ajriprepevi Dionuvsw/ dw'ron, o{tΔ eij" Ou[lumpon ajnhvgage di'an a[koitin

Buch 4,351–387

und einen Blitz schleudern, der große Himmel aber wird durcheinander gebracht, wenn die Wolken sich wetzen, schwer dröhnen die Winde: so dröhnten unter deren trockenen Riemen die Kinnbacken; viel Blut floss herab. Von den Stirnen her färbte blutiger Schweiß die blühenden Wangen rot. Die aber mühten sich unaufhörlich voll Verlangen. Epeios hörte nicht auf, sondern drängte immerzu und tobte mit ganzer Kraft. Den nun ließ des Theseus Sohn, verständig im Wettkampf, häufig ins Leere die starken Fäuste richten und schlug mit Verstand an beiden Seiten dessen Hände auseinander und traf seine Augenbraue, als er aufsprang, bis er auf den Knochen kam. Herab floss dem das Blut aus dem Auge. Aber auch so traf er den Akamas mit schwerer Hand und hieb ihn an die Schläfe, zu Boden schmetterte er dem die Glieder. Aber der sprang sofort auf und stürmte gegen den starken Mann und schlug ihn auf das Haupt. Jener nun bückte sich ein wenig, als der wiederum angriff, und traf ihn mit der linken Faust an der Stirn, mit der anderen aber gegen ihn springend an der Nase; der aber reckte auch selbst mit vielerlei Überlegung die Fäuste. Die aber zogen die Achaier auseinander, obwohl sie kämpfen wollten um den schönen Sieg. Deren Diener lösten eifrig die blutigen Riemen sofort von den starken Händen. Die aber holten ein wenig Luft von der Anstrengung und wischten sich mit viellöchrigen Schwämmen das Gesicht. Die führten ihre Gefährten und Freunde einander gegenüber und redeten ihnen zu, dass sie des schmerzlichen Grolles eilends vergäßen und sich versöhnten in Freundschaft. Aber die gehorchten den Aufforderungen der Gefährten. (Verständige Männer haben nämlich immer einen freundlichen Sinn.) Sie küssten einander, und ihr Herz vergaß den Streit, den schmerzlichen. Denen schenkte sofort Thetis, die dunkelumhüllte, silberne Mischgefäße, da sie sich danach sehnten, zwei, die Euneos, des Iason starker Sohn, als Preis gab für den kräftigen Lykaon dem gottgleichen Achilleus im hochberühmten Lemnos. Die hatte Hephaistos gefertigt für den stattlichen Dionysos als Geschenk, als er auf den Olympos als göttliche Gemahlin führte

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Mivnwo" kouvrhn ejrikudeva, thvn pote Qhseu;" kavllipen oujk ejqevlwn ‹ge› perikluvstw/ ejni; Divh/: tou;" dΔ hju;" Diovnuso" eJw'/ povren uiJevi dw'ron nevktaro" ejmplhvsa", o} dΔ a[rΔ w[pasen ÔUyipuleivh/ polloi'" su;n kteavt essi Qova", h} dΔ uiJevi divw/ kavllipen, o}" dΔ ΔAcilh'i Lukavono" ei{neka dw'ke. Tw'n dΔ e{t eron me;n e{lesken ajgauou' Qhsevo" uiJov", a[llon dΔ hju;" ΔEpeio;" eJa;" ejpi; nh'a" i[alle ghqovs uno". Tw'n dΔ ajmfi; dedrummevna tuvmmata pavnta hjkevsatΔ ejndukevw" Podaleivrio", ou{nekΔ a[rΔ aujto;" prw'ta me;n ejkmuvzhsen, e[peita de; cersi;n eJh'/s i rJavyen ejpistamevnw", kaquvperqe de; favrmakΔ e[qhke kei'na tav oiJ ‹to;› pavroiqe path;r eJo;" ejgguavlixe, toi's iv per ejssumevnw" kai; ajnalqeva tuvmmata fwtw'n aujth'mar mogevonto" uJpΔ ejk kakou' ijaivnontai: tw'n dΔ a[far ajmfi; provswpa kai; eujkomovwnta kavrhna tuvmmatΔ ajpalqaivnonto, kathpiovwnto dΔ ajni'ai. ΔAmfi; de; toxosuvnh" Teu'kro" kai; ΔOilevo" uiJo;" e{stasan, oi} kai; provsqe drovmou pevri peirhvsanto. Tw'n dΔ a[ra thlovse qh'ken ejummelivh" ΔAgamevmnwn iJppovkomon trufavleian, e[fh dev ‹t›e: ‘Pollo;n ajmeivnwn e[ssetai o}" kevrseien a[po trivca" ojxevi calkw'/.’ Ai[a" dΔ aujt ivka prw'to" eJo;n proevhke bevlemnon, plh'xe dΔ a[ra trufavleian, ejphu?thse de; calko;" ojxuvtaton. Teu'kro" de; mevgΔ ejgkonevwn ejni; qumw'/ deuvt ero" h|ken ojistovn, a[far dΔ ajpevkersen ejqeivra" ojxu; bevlo": laoi; de; mevgΔ i[acon ajqrhvsante" kaiv min kudaivneskon ajpeivriton, ou{nekΔ a[rΔ aujto;n plhgh; ejpalguvneske qoou' podov", ajllav min ou[ ti blavyen uJpai; palavmh/s i qoo;n bevlo" ijq uvnonta. Kaiv oiJ teuvcea kala; povre‹n› Phlh'o" a[koiti" ajntiqevou Trwivloio, to;n hjiqevwn o[cΔ a[riston Troivh/ ejn hjgaqevh/ ÔEkavbh tevken, oujdΔ ajpovnhto ajglai?h": dh; gavr min ajtarthrou' ΔAcilh'o" e[gco" oJmou' kai; kavrto" ajphvmersan biovtoio. ÔW" dΔ oJpovqΔ eJrshventa kai; eujqalevontΔ ajna; kh'pon

Buch 4,388–423

des Minos berühmte Tochter, die einst Theseus zurückgelassen hatte gegen seinen Willen auf der meerumtosten Insel Dia. Die gab der edle Dionysos seinem Sohn zum Geschenk, voll mit Nektar; der aber, Thoas, schenkte sie Hypsipyleia mit vielem Besitz; die hinterließ sie ihrem göttlichen Sohn, der aber gab sie dem Achilleus für Lykaon. Von denen nahm nun den einen des edlen Theseus Sohn, den anderen schickte der treffliche Epeios zu seinen Schiffen voll Freude. Alle ihre zerfetzten Wunden heilte sorgsam Podaleirios, da er sie selbst zuerst aussaugte, dann mit seinen Händen verständig nähte, obenauf jene Heilmittel gab, die ihm zuvor sein Vater an die Hand gegeben hatte, mit welchen schnell auch unheilbare Wunden von Männern an einem Tag von dem mühseligen Leiden geheilt werden. Deren Wunden an Stirn und schönhaarigem Haupt heilten sofort, es wurden gelindert die Schmerzen. Für den Bogenwettkampf standen auf Teukros und des Oileus Sohn, die sich auch zuvor im Lauf gemessen hatten. Fern von denen stellte der lanzenkundige Agamemnon einen Helm mit Pferdehelmbusch auf und sprach: „Viel besser wird der sein, der abschneidet die Haare mit dem scharfen Erz.“ Aias entsandte sofort als erster sein Geschoss, er traf den Helm, es klirrte das Erz ganz scharf. Teukros aber, eifrigen Sinnes, schoss als zweiter einen Pfeil, sofort schnitt ab die Mähne das scharfe Geschoss. Die Kriegsscharen aber schrieen laut auf, als sie es sahen, und rühmten ihn unaufhörlich, weil ihm der Schlag Schmerzen bereitete am schnellen Fuß, aber ihn nicht behinderte, als er mit den Händen das schnelle Geschoss lenkte. Und ihm gab des Peleus Gemahlin die schöne Rüstung des gottgleichen Troilos, den von den Jünglingen bei weitem als besten im hochheiligen Troia Hekabe gebar, aber er genoss seine Schönheit nicht. Es beraubte ihn nämlich des rücksichtslosen Achilleus Speer und Kraft zugleich seines Lebens. Wie wenn in einem tauigen und schönsprießenden Garten

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uJdrhlh'" kapevtoio mavlΔ ajgcovqi thleqavonta h] stavcun h] mhvkwna, pavro" karpoi'o tuch'sai, kevrsh/ ti" drepavnw/ neoqhgevi, mhdΔ a[rΔ ejavsh/ ej" tevlo" hju; molei'n mhdΔ ej" spovron a[llon iJkevsqai, ajmhvsa" keneovn te kai; a[sporon ejssomevnoisi mevllonqΔ eJrshvento" uJpΔ ei[aro" ajldaivnesqai: w}" uiJo;n Priavmoio qeoi'" ejnalivgkion ei\do" Phleivdh" katevpefnen, e[tΔ a[cnoon, eijsevt i nuvmfh" nhvida, nhpiavcoisin oJmw'" e[t i kourivzonta: ajllav min ej" povlemon fqisivmbroton h[gage Moi'ra h{bh" ajrcovmenon polughqevo", oJppovt e fw't e" qarsalevoi televqousin, o{tΔ oujkevt i deuvetai h\tor. Aujt ivka dΔ au\t e sovlon perimhvkeav te briarovn te polloi; peirhvsanto qoh'" ajpo; ceiro;" ijh'lai. To;n dΔ ou[ ti" balevein duvnato stibaro;n mavlΔ ejovnta ΔArgeivwn: oi\o" dΔ e[bale‹n› menedhvio" Ai[a" ceiro;" ajpo; kraterh'", wJ" eij druo;" ajgronovmoio o[zon ajpauanqevnta qevreu" eujqalpevo" w{rh/, oJppovt e lhvia pavnta kata; cqono;" aujaivnhtai. Qavmbhsan dΔ a[ra pavnte", o{son cero;" ejxepothvqh calko;" o}n ajnevre cersi; duvw mogevonte" a[eiran: tovn rJa me;n ΔAntaivoio bivh rJivptaske pavroiqe rJhidivw" ajpo; ceiro;" eJh'" peirwvmeno" ajlkh'", pri;n kraterh'/s i cevressi damhvmenai ÔHraklh'o": ÔHraklevh" dev min hju;" eJlw;n su;n lhivdi pollh'/ ajkamavth" e[ce ceiro;" ajevqlion, ajllav min ejsqlw'/ u{steron Aijakivdh/ dw'ron povren, oJppovtΔ a[rΔ aujtw'/ ΔIlivou eujpuvrgoio sunevpraqe kuvdimon a[stu, kei'no" dΔ uiJevi dw'ken, o} dΔ wjkupovroi" ejni; nhusi;n ej" Troivhn min e[neiken, i{na sfetevroio tokh'o" mnwovmeno" Trwvessin ejusqenevessi mavcoito profronevw", ei[h de; povno" peirwmevnw/ ajlkh'": tovn rJΔ Ai[a" mavla pollo;n ajpo; stibarh'" bavle ceirov". Kai; tovt e oiJ Nhrhi;" ajgakluta; teuvcea dw'ke Mevmnono" ajntiqevoio, ta; kai; mevga qhhvsanto ΔArgei'oi: livhn ga;r e[san perimhvkea pavnta. Kai; tav ge kagcalovwn uJpedevxato kuvdimo" ajnhvr: oi[w/ ga;r keivnw/ ge peri; briaroi'" melevessin

Buch 4,424–461

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sehr nah bei einem Wassergraben blüht 425 entweder eine Ähre oder Mohn und jemand, bevor er Früchte trägt, ihn abschneidet mit einer frisch geschärften Sichel und nicht zulässt, dass er zum guten Ziel kommt und zu neuer Samenbildung gelangt, da er ihn abmähte, leer und samenlos für die Zukünftigen, wo er doch wachsen sollte im tauigen Frühling: so tötete den Sohn des Priamos, den Göttern an Schönheit gleichend, 430 der Peleussohn, noch ohne Bartflaum, noch ohne Wissen um eine Braut, der kindlich noch wie ein Junge war. Aber ihn trieb zum Krieg, dem männervernichtenden, Moira, als er erst am Anfang der freudenreichen Jugend stand, wenn Männer 435 kühn sind, da an der Lebenskraft nichts mehr fehlt. Sofort aber wetteiferten viele, die überaus große und schwere eiserne Wurfscheibe von schneller Hand zu schleudern. Die aber konnte keiner der Argeier werfen, da sie sehr mächtig war. Allein warf sie der im Streit standhafte Aias von starker Hand wie einer ländlichen Eiche verdorrten Ast in der Zeit des warmen Sommers, wenn alle Saat auf dem Land vertrocknet. Es staunten nun alle, wie weit aus seiner Hand flog das Erz, welches zwei Männer mit den Händen mühsam aufhoben. Das schleuderte des Antaios Stärke früher leicht aus seiner Hand, wenn er seine Kraft testete, bevor er von den starken Händen des Herakles bezwungen wurde. Herakles, der edle, nahm es mit viel Beute und behielt es als Preis seiner unermüdlichen Hand, aber er gab es später dem trefflichen Aiakossohn als Geschenk, als er mit ihm des schönturmigen Ilion ruhmvolle Stadt zerstörte, jener gab es seinem Sohn, der aber brachte es in den schnellen Schiffen nach Troia, damit er in Erinnerung an seinen Vater gegen die starken Troer eifrig kämpfe und seine Mühe haben sollte, wenn er seine Kraft erprobe. Das nun warf Aias sehr weit aus seiner kräftigen Hand. Und da gab ihm die Nereustochter die hochberühmte Rüstung Memnons, des gottgleichen, die auch sehr bewunderten die Argeier. Überaus groß war nämlich alles. Der frohlockte und nahm sie, der ruhmvolle Mann. Jenem allein nämlich über seine kräftigen Glieder

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h{rmosen ajplhvtoio kata; croo;" ajmfiteqevnta. Aujto;" dΔ au\tΔ ajnaveire mevgan sovlon, o[frav oiJ ei[h terpwlh; mevno" hju; lilaiomevnw/ ponevesqai. 465

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Oi} dΔ a[ra dh‹r›iovwnte" ejfΔ a{lmati polloi; ajnevstan: tw'n dΔ a[rΔ uJpevrqore pollo;n ejummelivh" ΔAgaphvnwr shvmata: toi; dΔ oJmavdhsan ejpΔ ajnevri makra; qorovnti. Kaiv oiJ teuvcea kala; povre‹n› megavloio Kuvknoio di'a Qevt i": to;n gavr rJa fovnw/ e[pi Prwtesilavou pollw'n qumo;n eJlovnta katevktane Phlevo" uiJo;" prw'ton ajristhvwn, Trw'a" dΔ a[co" ajmfekavluyen. Aijganevh/ dΔ a[ra pollo;n uJpevrbale dhriovwnta" Eujruvalo": laoi; de; mevgΔ i[acon: ouj ga;r e[fanto kei'non uJperbalevein oujde; pteroventi belevmnw/. Tou[nekav oiJ fiavlhn polucandeva dw'ke fevresqai mhvthr Aijakivdao dai?frono", h{n potΔ ΔAcilleu;" ajrgurevhn kteavt isse balw;n uJpo; douri; Muvnhta, oJppovt e Lurnhssoi'o dievpraqen o[lbion a[stu. Ai[a" dΔ ojbrimovq umo" ejeldovmeno" ponevesqai cersi;n oJmw'" kai; possi;n ajnistavmeno" kalevesken ej" mevson hJrwvwn to;n uJpevrtaton. Oi} dΔ oJrovwnte" qavmbeon o[brimon a[ndra kai; a[lkimon, oujdev ti" e[tlh a[nta molei'n: pavntwn ga;r uJpevklase dei'mΔ ajlegeino;n hjnorevhn, fobevonto dΔ ajna; frevna mhv tina cersi; tuvya" ajkamavtoisin uJpo; plhgh'/s i provswpon sugcevh/ ejssumevnw", mevga dΔ ajnevri ph'ma gevnhtai. ΔOye; de; pavnte" e[neusan ejpΔ Eujruavlw/ menecavrmh/, i[dmona pugmacivh" eu\ eijdovt e": o}" dΔ ejni; mevssoi" toi'on e[po" proevhken uJpotromevwn qrasu;n a[ndra: ‘«W fivloi, a[llon mevn ken ΔAcaiw'n, o{n kΔ ejqevlhte, tlhvsomai ajntiovwnta, mevgan dΔ Ai[anta tevqhpa: pollo;n ga;r probevbhke: diarraivsei dev moi h\tor,

Buch 4,462–492

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passte sie, als sie über den unnahbaren Leib gelegt wurde. Er selbst hob wiederum auf die große Wurfscheibe, damit er Freude habe, wenn er seine treffliche Kraft üben wollte. Viele standen da auf, die im Weitsprung kämpfen wollten. Von ihnen übersprang weit der lanzenkundige Agapenor die Marken. Die aber schrieen auf für den Mann, der so weit sprang. Und ihm gab die schöne Rüstung des großen Kyknos die göttliche Thetis. Denn den, der nach dem Mord an Protesilaos vielen das Leben nahm, tötete des Peleus Sohn als ersten der Edlen, und Leid umhüllte die Troer. Mit dem Wurfspieß übertraf nun bei weitem die Mitstreiter Euryalos; die Kriegsscharen aber jauchzten laut auf. Sie glaubten nämlich nicht, jenen zu übertreffen, auch nicht mit einem geflügelten Geschoss. Deshalb gab ihm eine vielfassende Schale zum Geschenk die Mutter des kriegskundigen Aiakosenkels, die einst Achilleus erbeutet hatte, die silberne, als er mit dem Speer traf den Mynes, da er Lyrnessos’ reiche Stadt zerstörte. Aias aber, der starkmütige, begehrte, zu kämpfen mit Händen zugleich und Füßen, und stand auf und rief in die Mitte der Helden Beste. Die aber sahen und bewunderten den starken und wehrhaften Mann, und keiner wagte es, ihm entgegen zu gehen. Aller Mut nämlich zerbrach die quälende Angst, sie fürchteten in ihrem Herzen, dass er einen mit den Händen träfe und mit den unermüdlichen Schlägen die Stirn eilends einschlage, dem Mann aber großes Leid entstehe. Schließlich nickten sie alle zu dem standhaften Euryalos, da sie wussten, dass er sich auf den Faustkampf verstand. Der aber sprach in der Mitte solches, da er sich fürchtete vor dem kühnen Mann: „Ihr Freunde, gegen einen anderen der Achaier, welchen auch immer ihr wollt, werde ich wagen anzutreten, aber vor dem großen Aias bin ich vor Staunen starr. Viel besser ist er nämlich. Er wird meine Lebenskraft zerschmettern,

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h[n min ejpibrivsanta lavbh/ covlo": ouj ga;r ojivw ajndro;" ajpΔ ajkamavtoio sovo" poti; nh'a" iJkevsqai.’ ’W" famevnoio gevlassan: o} dΔ ejn fresi; pavmpan ijavnqh Ai[a" ojbrimovq umo". “Aeire de; doia; tavlanta ajrguvrou aijglhvento" a{ oiJ Qevt i" ei{nekΔ ajevqlou dw'ken a[t er kamavtoio: fivlou dΔ ejmnhvsato paido;" Ai[antΔ eijsorovwsa, govo" dev oiJ e[mpese qumw'/. Oi} dΔ au\qΔ iJppasivh/ memelhmevnon h\tor e[conte" ejssumevnw" ajnovrousan ejpotruvnonto" ajevqlou, prw'to" me;n Menevlao" ijdΔ Eujruvpulo" qrasucavrmh" Eu[mhlov" te Qova" te kai; ijsovqeo" Polupoivth". ”Ippoi" dΔ ajmfi; levpadna bavlon kai; uJfΔ a{rmatΔ e[russan pavnte" ejpeigovmenoi polughqevo" ei{neka nivkh". Ai\ya dΔ a[rΔ ej" klh'ron xuvnisan bebaw'tΔ ejni; divfroi" cw'ron ajnΔ hjmaqoventΔ: ejpi; nuvssh/ dΔ e[stan e{kastoi: karpalivmw" dΔ eu[lhra lavbon kraterh'/" palavmh/s in. ”Ippoi dΔ ejgcrimfqevnte" ejn a{rmasi poipnuveskon, o{ppw" ti" proavloito, povda" dΔ uJpekivnuon au{tw", ou[ata dΔ wjrqwvsanto kai; a[mpuka" ajfrw'/ e[deusan. Oi} dΔ a[far ejgkonevonte" ejlafropovdwn mevno" i{ppwn mavstion: oi} de; qoh'/s in ejoikovt e" ÔArpuivh/s i karpalivmw" zeuvglh/s i mevgΔ e[nqoron ajscalovwnte", a{rmata dΔ w\ka fevreskon ajpo; cqono;" ajivssonta: oujdΔ aJ‹r›matrocia;" ijdevein ‹pevlen› oujde; podoi'in ejn cqoni; shvmata, tovsson uJpexevferon drovmon i{ppoi. Poulu;" dΔ aijqevrΔ i{kane konivsalo" ejk pedivoio kapnw'/ h] ojmivclh/ ejnalivgkio", h{n tΔ ejn o[ressin ajmficevh/ prwvnessi Novtou mevno" h] Zefuvroio ceivmato" ejgromevnou, oJpovtΔ ou[rea deuvetai o[mbrw/. ”Ippoi dΔ Eujmhvloio mevgΔ e[kqoron: oi} dΔ ejfevponto ajntiqevoio Qovanto": ejpΔ a[llw/ dΔ a[llo" ajuvt ei a{rmati: toi; dΔ ejfevronto diΔ eujrucovrou pedivoio . . . . . . . . . . . . . . . (desunt 48 versus) . . . . . . . . . . . . ‘. . . “Hlido" ejk divh", ejpei; h\ mevga e[rgon e[rexe parf‹q›avmeno" qoo;n a{rma kakovfrono" Oijnomavoio, o{" rJa tovtΔ hjiqevoisin ajnhleva teu'cen o[leqron kouvrh" ajmfi; gavmoio perivfrono" ÔIppodameivh". ΔAllΔ ouj ma;n kei'nov" ge kai; iJppasivh/s i memhlw;"

Buch 4,493–530

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wenn ihn im Angriff Groll ergreift. Ich glaube nämlich nicht, dass ich von dem unermüdlichen Mann heil zu den Schiffen gelange.“ Als der so sprach, lachten sie. Und in seinem Herzen freute sich sehr 495 Aias, der starkmütige. Er hob auf zwei Talente von glänzendem Silber, die ihm Thetis für den Wettkampf gab ohne Mühe. Sie gedachte ihres Kindes, als sie Aias anblickte, und Jammer fiel in ihr Gemüt. Die aber, denen Wettfahrt mit Pferden am Herzen lag, erhoben sich eilig, da der Wettkampf sie antrieb, zuerst Menelaos und Eurypylos, der kühnkämpfende, und Eumelos und Thoas und der gottgleiche Polypoites. Den Pferden legten sie Jochriemen an und spannten sie vor die Wagen, alle voll Eifer wegen des erfreulichen Sieges. Sogleich kamen sie zum Auslosen zusammen, auf ihren Wagen stehend, in die sandige Ebene. Am Startpunkt standen alle. Schnell ergriffen sie die Zügel mit den starken Händen. Die Pferde, eng an die Wagen gedrängt, mühten sich keuchend, dass eines vorausspränge, die Füße bewegten sie ebenso, die Ohren richteten sie auf und benetzten ihre Stirnbänder mit Schaum. Die aber peitschten sofort eifrig die leichtfüßigen, starken Pferde. Die glichen den schnellen Harpyien und sprangen rasch auf im Joch voll Unwillen; die Wagen trugen sie flink, die vom Boden abhoben; und es war nicht möglich, Wagenspuren zu sehen noch der Füße Spuren auf der Erde. In einem solchen Lauf flogen die Pferde davon. Eine große Staubwolke gelangte zum Himmel aus der Ebene, Rauch oder Nebel gleichend, den in den Bergen um die Gipfel gießt des Notos oder Zephyros Kraft, wenn ein Wintersturm sich erhebt, sooft die Berge nass werden vom Regen. Die Pferde des Eumelos liefen weit voraus, es folgten die des gottgleichen Thoas. Jeder feuerte einen anderen Wagen an. Die aber flogen durch die breite Ebene. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (es fehlen 48 Versen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „. . . vom göttlichen Elis, als er [Pelops] ein wahrlich großes Werk tat, als er überholte den schnellen Wagen des übelsinnenden Oinomaos, der damals den jungen Männern erbarmungslos Verderben bereitete wegen seiner Tochter Heirat, der umsichtigen Hippodameia. Aber jener hatte, obwohl er sich um Wagenrennen kümmerte,

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i{ppou" wjkuvpoda" toivou" e[cen, ajllΔ a[ra pollo;n possi;n ajfaurotevrou": oi} gavr tΔ ei[dontΔ ajnevmoisin.’ «H mevga kudaivnwn i{ppwn mevno" hjde; kai; aujto;n ΔAtreivdhn: o} dΔ a[rΔ h|/s i peri; fresi; ghvqee qumw'/. Tou;" de; mevgΔ ajsqmaivnonta" a[far qeravponte" e[lusan zeuvglh": oi} de; kai; aujtoi; ajellovpoda" luvon i{ppou" pavnte" o{soi" ejn ajgw'ni drovmou pevri dh'ri" ejt uvcqh. ΔAntivqeon de; Qovanta kai; Eujruvpulon menecavrmhn hjkevsatΔ ejssumevnw" Podaleivrio" e{lkea pavnta o{ssa peridruvfqhsan ajpΔ ejk divfroio pesovnte". ΔAtreivdh" dΔ ajlivaston ejghvqeen ei{neka nivkh": kaiv oiJ ejuplovkamo" Qevt i" w[pase kalo;n a[leison cruvseon, ajntiqevoio mevga ktevar ΔHetivwno", pri;n Qhvbh" kluto;n a[stu diapraqevein ΔAcilh'a. “Alloi dΔ au\qΔ eJt evrwqe monavmpuka" e[ntuon i{ppou" ej" drovmon ijq uvnonte", e{lonto de; cersi; boeiva" mavstiga", kai; pavnte" ajnai?xante" ejfΔ i{ppwn e{zonqΔ: oi} de; calina; geneiavs in ajfrivzonte" davpton kai; posi; gai'an ejpevktupon ejgkonevonte" ejkqorevein. Toi'" dΔ ai\ya ‹tavqh› drovmo": oi} dΔ ajpo; nuvssh" karpalivmw" oi[mhsan ejridmaivnein memaw't e", ei[keloi h] Borevao mevga pneivonto" ajevllai" hje; Novtou kelavdonto", o{tΔ eujreva povnton ojrivnei laivlapi kai; rJiph'/s i, Quthvrion eu\tΔ ajlegeino;n ajntevllh/ nauvth/s i fevron poluvdakrun ojizuvn: w}" oi{ gΔ ejsseuvonto kovnin posi; karpalivmoisin ejn pedivw/ klonevonte" ajpeivriton. OiJ dΔ ejlath're" i{ppoi" oi|s in e{kasto" ejkevkleto, th'/ me;n iJmavsqlh/ tarfeva peplhgwv", eJt evrh/ dΔ ejn‹i;› ceiri; tinavsswn nwleme;" ajmfi; gevnussi mevga ktupevonta calinovn. ”Ippoi dΔ ejrrwvonto: boh; dΔ ajna; lao;n ojrwvrei a[speto": oi} dΔ ejpevtonto dia; platevo" pedivoio. Kaiv nuv ken ejssumevnw" ejx “Argeo" aijovlo" i{ppo"

Buch 4,531–563

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nicht solche schnellfüßigen Pferde, sondern mit den Füßen viel schwächere. Jene nämlich glichen den Winden.“ So rühmte er sehr der Pferde Kraft und ihn selbst, den Atreussohn. Der aber freute sich in seinem Sinn. 535 Die heftig keuchenden Pferde lösten sofort Diener vom Joch. Die aber lösten ebenfalls die windfüßigen Pferde alle, denen im Wettkampf der Streit um das Rennen zuteil geworden war. Dem gottgleichen Thoas und Eurypylos, dem standhaften, heilte eifrig Podaleirios alle Wunden, 540 die ihnen zugefügt wurden, als sie vom Wagen fielen. Der Atreussohn freute sich unaufhörlich über seinen Sieg; und ihm schenkte die schönlockige Thetis einen schönen Pokal, einen goldenen, einen großen Besitz des gottgleichen Eetion, bevor Thebes berühmte Stadt zerstörte Achilleus. Andere wiederum rüsteten auf der anderen Seite ihre Pferde mit Stirnbändern und lenkten sie zum Lauf. Und sie nahmen mit ihren Händen die rindsledernen Peitschen und alle sprangen auf und setzten sich auf ihre Pferde. Die aber bissen die Zügel mit ihren Kiefern mit Schaum vor dem Mund und schlugen mit den Füßen die Erde, voll Eifer voranzuspringen. Sofort wurden sie in gestreckten Lauf gesetzt. Vom Startpunkt stürmten sie schnell, voll Gier zu wetteifern, gleichend den Winden, wenn Boreas heftig weht oder Notos tost, da er das breite Meer aufwühlt mit Wirbel und wuchtigen Anwürfen, dann, wenn sich das Sternbild des schlimmen Thyterion erhebt und den Seeleuten tränenreiche Not bringt: so stürmten die und wirbelten Staub durcheinander mit den schnellen Füßen unendlich in der Ebene. Jeder Reiter aber trieb sein Pferd an, wobei er mit der einen Hand mit der Peitsche häufig schlug, in der anderen unablässig rüttelte um die Kiefer am laut knirschenden Zügel. Die Pferde aber rannten. Geschrei stieg auf im Volk unaufhörlich. Die aber flogen durch die flache Ebene. Und nun hätte eilends ein schnelles Pferd aus Argos gesiegt

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nivkhsen mavla pollo;n ejfezomevnou Sqenevloio, eij mh; a[rΔ ejxhvrpaxe drovmou, pedivon dΔ ajfivkane pollavki": oujdev min ejsqlo;" ejw;n Kapanhvio" uiJo;" kavmyai ejpevsqene cersivn, ejpeiv rJΔ e[t i nh'i" ajevqlwn i{ppo" e[hn: geneh'/ de; mavlΔ ouj kakov", ajlla; qooi'o qespevs ion gevno" e[sken ΔArivono" o}n tevken i{ppwn ”Arpuia Zefuvrw/ poluhcevi fevrtaton a[llwn pollovn, ejpei; tacevessin ejridmaivneske povdessi patro;" eJoi'o qoh'/s i kataigivs i, kaiv min “Adrhsto" ejk makavrwn e[ce dw'ron: o{qen gevno" e[pleto keivnou, kaiv min Tudevo" uiJo;" eJw'/ povre dw'ron eJtaivrw/ Troivh/ ejni; zaqevh/. ’O dev oiJ mevga possi; pepoiqw;" wjku;n ejovntΔ ej" ajgw'na kai; eij" e[rin h[gagen i{ppwn aujto;" ejni; prwvtoisin ojiovmeno" mevga ku'do" iJppasivh" ajnelevsqai. ’O dΔ ou[ tiv oiJ h\tor i[hnen ajmfΔ ΔAcilh'o" a[eqla poneuvmeno": h\ ga;r i{kane deuvt ero", ΔAtreivdh" de; parhvlasen wjku;n ejovnta ijdreivh/. Laoi; dΔ ΔAgamevmnona kudaivneskon i{ppon te Sqenevloio qrasuvfrono" hjde; kai; aujtovn, ou{neka deuvt ero" h\lqe, kai; eij mavla pollavki nuvssh" ejxevqoren, megavlw/ peri; kavrtei> kai; posi; quvwn. Kai; tovtΔ a[rΔ ΔAtreivdh/ Qevt i" w[pase kagcalovwnti ajrguvreon qwvrhka qehgenevo" Poludwvrou: dw'ke dΔ a[ra Sqenevlw/ briarh;n kovrun ΔAsteropaivou calkeivhn kai; dou're duvw kai; ajt eireva mivtrhn. “Alloi" dΔ iJpphvessi kai; oJppovsoi h[mati keivnw/ h\lqon ajeqleuvsonte" ΔAcillh'o" poti; tuvmbw/ dw'ra povren pavntessin. ΔEpi; sfivs i dΔ a[cnuto qumo;n uiJo;" Laevrtao dai?frono", ou{nekΔ a[rΔ aujto;n ajlkh'" iJevmenon kraterw'n ajpevruxen ajevqlwn e{lko" ajnihro;n tov min ou[tasen o[brimo" “Alkwn ajmfi; nevkun krateroi'o poneuvmenon Aijakivdao.

Buch 4,564–595

bei weitem, welches Sthenelos ritt, wenn es ihn nicht von der Bahn weggerissen hätte und oft in die Ebene gelaufen wäre. Aber es hatte nicht die Kraft, obwohl er trefflich war, des Kapaneus Sohn, es mit den Händen umzulenken, weil das Pferd noch neu im Wettkampf war. Von seiner Herkunft war es nicht schlecht, sondern hatte die göttliche Abstammung vom schnellen Arion, den als weitaus bestes von allen Pferden Harpyia dem lauttosenden Zephyros gebar, als er wetteiferte auf raschen Füßen mit den schnellen Stürmen seines Vaters; und dies erhielt Adrastos von den glückseligen Göttern zum Geschenk. Von daher war dessen Abstammung, und es gab des Tydeus Sohn dies seinem Gefährten zum Geschenk im hochheiligen Troia. Der aber vertraute sehr auf die Füße und brachte es, da es schnell war, zum Wettkampf und Streit der Pferde, weil er glaubte, dass er selbst unter den Ersten großen Ruhm im Reiten erringen werde. Er freute sich aber nicht in seinem Herzen, als er sich bei Achilleus’ Spielen mühte. Denn er kam an als Zweiter, der Atreussohn aber überholte ihn, obwohl er schnell war, mit Sachkundigkeit. Die Kriegsscharen aber priesen Agamemnon und das Pferd des Sthenelos, des kühnen, und auch ihn selbst, weil es als Zweites kam, auch wenn es häufig von der Wendemarke ausgebrochen war, stürmend mit großer Kraft und mit seinen Füßen. Und damals schenkte dem Atreussohn, der laut jubelte, Thetis den silbernen Panzer des Polydoros, der von den Göttern abstammte. Sie gab nun dem Sthenelos den starken Helm des Asteropaios, den ehernen, und zwei Speere und einen unverwüstlichen Gurt.

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Den anderen Reitern und allen, die an jenem Tage 590 gekommen waren, um zu wetteifern vor Achilleus’ Grab, brachte sie Geschenke. Unter ihnen litt in seinem Gemüt der Sohn des klugen Laertes, weil ihn, der sich nach Kraft sehnte, von den gewaltigen Wettkämpfen zurückhielt die quälende Wunde, die ihm beibrachte der starke Alkon, 595 als er um den Leichnam kämpfte des gewaltigen Aiakosenkels.

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ΔAllΔ o{t e dh; polloi; me;n ajphnuvsqhsan a[eqloi, dh; tovtΔ ΔAcillh'o" megalhvtoro" a[mbrota teuvch qh'ken ejni; mevssoisi qea; Qevt i". ΔAmfi; de; pavnth/ daivdala marmaivresken o{sa sqevno" ÔHfaivstoio ajmfi; savko" poivhse qrasuvfrono" Aijakivdao. Prw'ta me;n eu\ h[skhto qeokmhvtw/ ejpi; e[rgw/ oujrano;" hjdΔ aijqhvr: gaivh/ dΔ a{ma kei'to qavlassa. ΔEn dΔ a[nemoi nefevlai te selhvnh tΔ hjevliov" te kekrimevnΔ a[lludi" a[lla: tevt ukto de; teivrea pavnta oJppovsa dinhventa katΔ oujrano;n ajmfifevrontai. Tw'n dΔ a[rΔ oJmw'" uJpevnerqen ajpeirevs io" kevcutΔ ajhvr: ejn tw'/ dΔ o[rniqe" tanuceileve" ajmfepotw'nto: faivh" ke zwvonta" a{ma pnoih'/s i fevresqai. Thqu;" dΔ ajmfetevt ukto kai; ΔWkeanou' baqu; ceu'ma: tw'n dΔ a[far ejxecevonto rJoai; potamw'n ajlegeinw'n kuklovqen a[lludi" a[llh/ eJlissomevnwn dia; gaivh". ΔAmfi; dΔ a[rΔ eu\ h[skhnto katΔ ou[rea makra; levonte" smerdalevoi kai; qw'e" ajnaideve": ejn dΔ ajlegeinai; a[rktoi pordavliev" te: suve" dΔ a{ma toi's i pevlonto o[brimoi ajlginoventa" uJpo; blosurh'/s i gevnussi qhvgonte" kanachdo;n ejuktupevonta" ojdovnta". ΔEn dΔ ajgrovtai metovpisqe kunw'n mevno" ijq uvnonte", a[lloi dΔ au\ lavessi kai; aijganevh/s i qoh'/s i bavllonte" ponevonto katantivon, wJ" ejt eovn per. ΔEn dΔ a[ra kai; povlemoi fqishvnore", ejn de; kudoimoi; ajrgalevoi ejnevkeinto. Perikteivnonto de; laoi; mivgda qooi'" i{ppoisi: pevdon dΔ a{pan ai{mati pollw'/

Buch 5 Als aber nun die zahlreichen Wettkämpfe beendet waren, da legte des hochgemuten Achilleus göttliche Waffen die Göttin Thetis in die Mitte. Ringsum aber überall glänzten all die kunstvollen Gestaltungen, die die Kraft des Hephaistos geschaffen hatte rings um den Schild des kühnsinnenden Aiakosenkels. Als Erstes war wohlgearbeitet auf dem gottgefertigten Kunstwerk Himmel und Äther; bei der Erde aber lag das Meer. Darauf waren Winde und Wolken und Mond und Sonne, ein jedes getrennt von dem anderen. Es waren dargestellt alle Himmelszeichen, die im Kreise den Himmel durchlaufen. Unter denen war in gleicher Weise die unendliche Luft gebreitet; in der aber flogen langschnäblige Vögel umher. Man könnte meinen, sie lebten und würden von Winden getragen. Tethys war ringsum am Rand dargestellt und des Okeanos tiefe Flut. Aus denen aber ergossen sich geschwinde die Ströme der furchtbaren Flüsse, die sich von allen Seiten hier und dort wälzten durch das Land. Ringsum aber waren Löwen schön gefertigt in hohen Bergen, schreckliche, und schamlose Schakale; darauf waren furchtbare Bären und Leoparden. Eber waren bei denen, kräftige, die unter ihren grausigen Kinnbacken schärften mit Krachen die lautknirschenden Zähne, die schmerzbringenden. Jäger waren dahinter, die ihre starken Hunde lenkten, andere aber mühten sich im direkten Gegenüber und warfen mit Steinen und schnellen Jagdspeeren, als ob es wirklich wäre. Darauf waren nun auch Kriege, männervernichtende, darauf Schlachten, schreckliche. Ringsum aber wurden Kriegsscharen erschlagen zusammen mit schnellen Pferden; die ganze Ebene glich einer von vielem Blut

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deuomevnw/ h[ikto katΔ ajspivdo" ajkamavtoio. ΔEn de; Fovbo" kai; Dei'mo" e[san stonovessav tΔ ΔEnuwv, ai{mati leugalevw/ pepalagmevnoi a{yea pavnta: ejn dΔ “Eri" oujlomevnh kai; ΔErinnuve" ojbrimovq umoi, h} me;n ejpotruvnousa poti; klovnon a[sceton a[ndra" ejlqevmen, ai} dΔ ojlooi'o puro;" pneivousai ajutmhvn. ΔAmfi; de; Kh're" e[q unon ajmeivlicoi, ejn dΔ a[ra th'/s i foivta leugalevou Qanavtou mevno": ajmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ ÔUsmi'nai ejnevkeinto dushceve", w|n peri; pavntwn ejk melevwn eij" ou\da" ajpevrreen ai|ma kai; iJdrwv". ΔEn dΔ a[ra Gorgovne" e[skon ajnaideve": ajmfi; dΔ a[rav sfi smerdalevoi pepovnhnto peri; plocmoi's i dravkonte" aijno;n licmwvwnte". ΔApeirevs ion dΔ a[ra qau'ma daivdala kei'na pevlonto mevgΔ ajndravs i dei'ma fevronta, ou{nekΔ e[san zwoi's in ejoikovta kinumevnoisi. Kai; ta; me;n a]r polevmoio teravata pavnta tevt ukto: eijrhvnh" dΔ ajpavneuqen e[san perikalleva e[rga. ΔAmfi; de; muriva fu'la polutlhvtwn ajnqrwvpwn a[stea kala; nevmonto: Divkh dΔ ejpedevrketo pavnta: a[lloi dΔ a[llΔ ejpi; e[rga cevra" fevron: ajmfi; dΔ ajlwai; karpoi's i brivqonto: mevlaina de; gai'a teqhvlei. Aijpuvtaton dΔ ejt evt ukto qeokmhvtw/ ejpi; e[rgw/ kai; trhcu; zaqevh" ΔAreth'" o[ro": ejn de; kai; aujth; eiJsthvkei foivniko" ejpembebaui'a katΔ a[krh" uJy hlh; yauvousa pro;" oujranovn. ΔAmfi; de; pavnth/ ajtrapitoi; qamevessi dieirgovmenai skolovpessin ajnqrwvpwn ajpevrukon eju;n pavton, ou{neka polloi; eijsopivsw cavzonto teqhpovt e" aijpa; kevleuqa, pau'roi dΔ iJero;n oi\mon ajnhvion iJdrwvonte". ΔEn dΔ e[san ajmhth're" ajna; platu;n o[gmon ijovnte", speuvdonte" drepavnh/s i nehvkesi, tw'n dΔ uJpo; cersi;n h[nuto lhvion au\on: ejfespovmenoi dΔ e[san a[lloi polloi; ajmallodeth're": ajevxeto dΔ ej" mevga e[rgon. ΔEn de; bove" zeuvglh/s in uJpΔ aujcevna" aije;n e[conte", oi} me;n ajphvna" ei|lkon ejustacuvessin ajmavllai" briqomevna", oi} dΔ au\t i" ajrotreuveskon ajrouvra", tw'n de; pevdon metovpisqe melaivneto: toi; dΔ ejfevponto

Buch 5,28–63

benetzten auf dem unverwüstlichen Schild. Darauf waren Phobos und Deimos und die jammerbringende Enyo, mit unseligem Blut waren sie besprengt an allen Gliedern. Darauf war Eris, die heillose, und die Erinyen, die starkmütigen, die eine trieb Männer, zum unbezwinglichen Schlachtgetümmel zu gehen, die anderen atmeten des vernichtenden Feuers Hauch aus. Ringsum aber stürmten die Keren, die unerbittlichen; bei denen raste umher des schmerzlichen Todes Kraft; bei dem waren die Schlachten, die schlimmtönenden; bei denen floss aus allen Gliedern auf den Boden herab Blut und Schweiß. Darauf waren nun Gorgonen, schamlose; rings um die flogen um ihre Haarflechten schreckliche Schlangen, furchtbar züngelnd. Ein unendliches Wunder nun waren jene kunstvollen Gestaltungen und brachten den Männern große Furcht, weil sie Lebenden ähnlich waren, die sich bewegen. Und diese Schreckensgestalten des Krieges waren alle dargestellt. Des Friedens Werke aber waren davon getrennt, die überaus schönen. Ringsum bewohnten unzählige Stämme von vielduldenden Menschen schöne Städte. Dike aber blickte auf alles. Ein jeder legte Hand an anderes Werk. Ringsum war Saatland, schwer von Früchten; die schwarze Erde blühte. Jäh hochragend war dargestellt auf dem gottgefertigten Werk auch der felsige Berg der heiligen Arete. Darauf stand auch sie selbst, auf einer Palme Wipfel den Fuß gesetzt; hoch emporragend berührte sie den Himmel. Ringsum aber überall waren Pfade durch zahlreiche Dornen abgetrennt und hielten die Menschen vom guten Vorausschreiten ab, weil viele zurückwichen, in Schrecken erstarrt vor den steilen Wegen, wenige nur stiegen den heiligen Pfad hinauf unter Schweiß. Darauf waren Schnitter, die die ebene Furche entlanggingen und sich mühten mit der neugeschärften Sense; unter deren Händen wurde die trockene Saat eingebracht. Nachfolgend waren andere viele, die Garben banden. Es gedieh zu einem großen Werk. Darauf waren Ochsen, die unter dem Joch immer die Nacken hielten, die einen zogen Wagen, von schönährigen Garben schwer, die anderen wiederum pflügten Felder; hinter denen wurde die Erde schwarz. Es folgten

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aijzhoi; meta; toi's i boossova kevntra fevronte" cersi;n ajmoibadivh/": ajnefaivneto dΔ a[speton e[rgon. ΔEn dΔ aujloi; kiqavrai te parΔ eijlapivnh/s i pevlonto: ejn de; coroi; i{stanto nevwn para; possi; gunaikw'n: ai} dΔ a[rΔ e[san zwh'/s in ajlivgkia poipnuvousai. “Agci dΔ a[rΔ ojrchqmou' te kai; eujfrosuvnh" ejrateinh'" ajfro;n e[tΔ ajmfi; kovmh/s in e[cousΔ ajneduveto povntou Kuvpri" ejustevfano" (th;n dΔ ”Imero" ajmfepota'to), meidiovwsΔ ejrateina; su;n hjukovmoi" Carivt essin. ΔEn dΔ a[rΔ e[san Nhrh'o" uJperquvmoio quvgatre" ejx aJlo;" eujrupovroio kasignhvthn ajnavgousai ej" gavmon Aijakivdao dai?frono". ΔAmfi; de; pavnte" ajqavnatoi daivnunto makrh;n ajna; Phlivou a[krhn: ajmfi; dΔ a[rΔ uJdrhloiv te kai; eujqaleve" leimw'ne" e[skon, ajpeiresivoisi kekasmevnoi a[nqesi poivh", a[lseav te krh'naiv te dieideve" u{dati kalw'/. Nh'e" de; stonovessai uJpe;r povntoio fevronto, ai} me;n a[rΔ ejssuvmenai ejpikavrsiai, ai} de; katΔ ijq u; nisovmenai: peri; dev sfin ajevxeto ku'mΔ ajlegeino;n ojrnuvmenon. Nau'tai de; teqhpovt e" a[lloqen a[llo" ejssumevna" fobevonto kataigivda", wJ" ejt eovn per, laivfea leuvkΔ ejruvonte", i{nΔ ejk qanavtoio fuvgwsin: oi} dΔ e{zontΔ ejpΔ ejretma; poneuvmenoi: ajmfi; de; nhusi; pukno;n ejressomevnh/s i mevla" leukaivneto povnto". Toi'" dΔ ejpi; meidiovwn ‹ejn› khvt esin eijnalivoisin h[skhtΔ ΔEnnosivgaio": ajellovpode" dev min i{ppoi, wJ" ejt eovn, speuvdonte" uJpe;r povntoio fevreskon cruseivh/ mavstigi peplhgovt e": ajmfi; de; ku'ma stovrnutΔ ejpessumevnwn, oJmalh; dΔ a[ra provsqe galhvnh e[pleto. Toi; dΔ eJkavt erqen ajolleve" ajmfi;" a[nakta ajgrovmenoi delfi'ne" ajpeirevs ion kecavronto saivnonte" basilh'a: katΔ hjeroven dΔ aJlo;" oi\dma nhcomevnoi" ei[donto kai; ajrguvreoiv per ejovnte".

Buch 5,64–96

Männer nach denen mit Ochsenstacheln wechselweise in den Händen; es zeigte sich ein unbeschreibbares Werk. Darauf waren Flöten und Leiern bei Festgelagen; darauf, neben den Füßen junger Männer, stellten sich Chöre von Frauen auf, die waren Lebenden ähnlich in ihrem emsigen Treiben. Nahe aber bei Tanz und lieblichem Fest entstieg mit Schaum noch auf den Locken dem Meer Kypris, die schönbekränzte (die aber umflog Himeros), und sie lächelte lieblich zusammen mit den schönlockigen Chariten. Darauf waren des hochgemuten Nereus Töchter, die aus dem weitbefahrenen Meer die Schwester hinaufgeleiteten zur Hochzeit mit dem kriegskundigen Aiakossohn. Ringsum aber schmausten alle Unsterblichen auf des Pelion hohem Gipfel. Ringsum waren feuchte und schönblumige Auen, prangend mit unzähligen Wiesenblumen, und Haine und Quellen, durchsichtig mit schönem Wasser. Jammervolle Schiffe fuhren über das Meer, die einen nun glitten eilends seitwärts, die anderen fuhren geradeaus; rings um sie wuchs eine schreckliche Woge und türmte sich auf. Die Seeleute erstarrten – ein jeder anderswo – vor den Stürmen, die heranbrausten, und fürchteten sich; als sei es echt, holten sie die weißen Segel ein, um dem Tod zu entkommen; die anderen setzten sich eifrig an die Ruder. Rings um die Schiffe, die mit dichtem Ruderschlag vorwärtsgetrieben wurden, färbte sich die schwarze See weiß. Bei denen war lächelnd inmitten der Seetiere Ennosigaios dargestellt; sturmschnelle Pferde, wie echt, trugen ihn eifrig über das Meer, mit goldener Peitsche geschlagen; ringsum aber glätteten sich die Wogen, als sie herangeprescht kamen, und glatt war das ruhige Meer vor ihnen. Die aber sammelten sich von beiden Seiten schnell um ihren Herrscher, die Delphine, und freuten sich unaufhörlich und umschmeichelten den König; sie glichen solchen, die durch die dunkle Woge des Meeres schwimmen, obwohl sie aus Silber waren.

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“Alla de; muriva kei'to katΔ ajspivda tecnhevntw" cersi;n uJpΔ ajqanavth/" pukinovfrono" ÔHfaivstoio. Pavnta dΔ a[rΔ ejstefavnwto baqu;" rJovo" ΔWkeanoi'o, ou{nekΔ e[hn e[ktosqe katΔ a[ntugo", h|/ e[ni pa'sa ajspi;" ejnesthvrikto, devdento de; daivdala pavnta. Th'/ dΔ a[ra parkatevkeito kovru" mevga bebriqui'a: Zeu;" dev oiJ ajmfetevt ukto mevgΔ ajscalovwnti ejoikwv", oujranw'/ ejmbebawv": peri; dΔ ajqavnatoi ponevonto Tithvnwn ejridainomevnwn Dii; summogevonte". Tou;" dΔ h[dh kratero;n pu'r a[mfecen: ejk de; keraunoi; a[llhktoi nifavdessin ejoikovt e" ejxecevonto oujranovqen: Zhno;" ga;r ‹aj›avspeton w[rnuto kavrto": oi} dΔ a[rΔ e[tΔ aijqomevnoisin ejoikovt e" ajmpneiveskon. ΔAmfi; de; qwvrhko" guvalon parekevklito pollo;n a[rrhkton briarovn te, to; cavndane Phleivwna. Knhmi'de" dΔ h[skhnto pelwvriai: ajmfi; dΔ ejlafrai; mouvnw/ e[san ΔAcilh'i mavla stibaraiv per ejou'sai. ΔAgcovqi dΔ a[sceton a\or a[dhn perimarmaivreske cruseivw/ telamw'ni kekasmevnon ajrgurevw/ te koulew'/, w|/ e[pi kwvph ajrhremevnh ejlevfanto" qespesivoi" teuvcessi metevprepe pamfanovwsa. Toi'" de; parek‹te›tavnusto kata; cqono;" o[brimon e[gco", Phlia;" uJy ikovmoisin ejeidomevnh ejlavth/s i, luvqrou e[t i pneivousa kai; ai{mato" ÔEktorevoio. Kai; tovtΔ ejn ΔArgeivoisi Qevt i" kuanokrhvdemno" qespevs ion favto mu'qon ajkhcemevnh ΔAcilh'o": ‘Nu'n me;n dh; katΔ ajgw'no" ajevqlia pavnta televsqh o{ssΔ ejpi; paidi; qanovnti mevgΔ ajcnumevnh katevqhka. ΔAllΔ i[tw o{" tΔ ejsavwse nevkun kai; a[risto" ΔAcaiw'n, kaiv nuv kev oiJ qhhta; kai; a[mbrota teuvceΔ e{sasqai dwvsw, a} kai; makavressi mevgΔ eu[aden ajqanavtoisin.’ ’W" favto: toi; dΔ ajnovrousan ejridmaivnontΔ ejpevessin uiJo;" Laevrtao kai; ajntiqevou Telamw'no" Ai[a", o}" mevga pavnta" uJpeivrecen ejn Danaoi's in, ajsth;r w}" ajrivdhlo" ajnΔ oujrano;n aijglhventa ”Espero", o}" mevga pa's i metΔ a[strasi pamfaivnh/s i:

Buch 5,97–132

Unzählige andere Dinge waren auf dem Schild kunstvoll angeordnet von den unsterblichen Händen des verständigen Hephaistos. Alles aber umkränzte der tiefe Strom des Okeanos, weil er außen am Schildrand war; in dem gewann der ganze Schild Halt und waren alle kunstvollen Gestaltungen eingebunden. Neben dem war nun niedergelegt der große Helm, der schwere; Zeus war rings auf ihm dargestellt, einem sehr Ungehaltenen gleichend, wie er im Himmel fest dastand. Ringsum mühten sich die Unsterblichen, da die Titanen Streit begannen, und sie kämpften auf Seiten des Zeus. Die aber hielt schon umfasst das starke Feuer. Blitze ergossen sich unaufhörlich wie Schneeflocken vom Himmel; des Zeus unsagbare Stärke trieb sie nämlich an. Die aber atmeten noch, obwohl sie Verbrennenden glichen. Daneben war gelehnt des Panzers Brustplatte, groß, unzerbrechlich und fest, die Raum gegeben hatte dem Peleussohn. Knieschienen waren riesig gefertigt worden. Auf beiden Seiten leicht waren sie allein für Achilleus, obwohl sie sehr mächtig waren. Nahebei schimmerte das unbezwingliche Schwert reichlich, mit goldenem Wehrgehenk wohlversehen und mit silberner Scheide, daran war ein Griff gefügt aus Elfenbein und strahlte glänzend unter den göttlichen Waffen hervor. Neben denen lag lang hingestreckt auf der Erde der starke Speer vom Pelion, der den hochbelaubten Fichten glich und von dem noch der Hauch des Blutschorfs und Bluts des Hektor ausging.

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Und damals sprach unter den Argeiern Thetis, die dunkelumschleierte, ein göttliches Wort in ihrer Trauer um Achilleus: „Nun wurden im Wettkampf alle Spiele vollendet, die ich für meinen gefallenen Sohn in großer Trauer veranstaltete. Aber der soll kommen, der rettete den Leichnam und der der Beste 125 der Achaier ist, und nun werde ich ihm wohl die bewundernswerte und göttliche Rüstung anzulegen geben, die auch den glückseligen Göttern sehr gefiel, den unsterblichen.“ So sprach sie; die aber erhoben sich und stritten mit Worten, der Sohn des Laertes und der des gottgleichen Telamon, 130 Aias, der bei weitem alle überragte unter den Danaern wie der hellstrahlende Stern am glänzenden Himmel, der Abendstern, der unter allen Sternen herrlich aufglänzt.

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tw'/ eijkw;" teuvcessi parivstato Phleivdao. “Hitee dΔ ΔIdomenh'a kluto;n kai; Nhlevo" ui|a hjdΔ a[ra mhtiovwntΔ ΔAgamevmnona: tou;" ga;r ejwvlpei i[dmenai ajtrekevw" ejrikudevo" e[rga movqoio: w}" dΔ au{tw" ΔOduseu;" keivnoi" ejpi; pavgcu pepoivqei: oi} ga;r e[san pinutoi; kai; ajmuvmone" ejn Danaoi's i. Nevstwr dΔ ΔIdomenh'i kai; ΔAtrevo" uiJevi divw/ a[mfw ejeldomevnoisin e[po" favto novsfin ajpΔ a[llwn: ‘«W fivloi, h\ mevga ph'ma kai; a[sceton h[mati tw'/de hJmi'n sumforevousin ajkhdeve" Oujranivwne", Ai[anto" megavloio perifradevo" tΔ ΔOdush'o" ejssumevnwn ejpi; dh'rin ajavsceton ajrgalevhn te. Tw'n gavr qΔ oJppotevrw/ dwvh/ qeo;" eu\co" ajrevsqai ghqhvsei kata; qumovn: o} dΔ au\ mevga pevnqo" ajevxei pavnta" ajt embovmeno" Danaouv", peri; dΔ e[xoca pavntwn hJmeva": oujdΔ e[t i kei'no" ejn hJmi'n wJ" to; pavroiqe sthvsetai ejn polevmw/. Mevga dΔ e[ssetai a[lgo" ΔAcaioi'", keivnwn h[n tina deino;" e{lh/ covlo", ou{neka pavntwn hJrwvwn profevrousin, o} me;n polevmw/, o} de; boulh'/. ΔAllΔ a[gΔ ejmei'o pivqesqe, ejpeiv rJa geraivt erov" eijmi livhn, oujk ojlivgon per: e[cw dΔ ejpi; ghvrai> pollw'/ kai; novon, ou{neken ejsqla; kai; a[lgea polla; movghsa. Aijei; dΔ ejn boulh'/s i gevrwn poluvidri" ajmeivnwn oJplotevrou pevlei ajndrov", ejpei; mavla muriva oi\de. Tou[neka Trwsi;n ejfw'men ejuvfrosi thvnde dikavssai ajntiqevw/ tΔ Ai[anti filoptolevmw/ tΔ ΔOdush'i, o{n tina dhvioi a[ndre" uJpotromevousi mavlista hjdΔ o{ ti" ejxesavwse nevkun Phlhiavdao ejx ojloou' polevmoio: doruvkthtoi ga;r ejn hJmi'n polloi; Trw'e" e[asi neodmhvtw/ uJpΔ ajnavgkh/, oi{ rJa divkhn ijqei'an ejpi; sfivs i poihvsontai ou[ tini h\ra fevronte", ejpei; mavla pavnta" ΔAcaiou;" i\son ajpecqaivrousi kakh'" memnhmevnoi a[th".’ ’W" favmenon proseveipen ejummelivh" ΔAgamevmnwn:

Buch 5,133–165

Dem gleichend trat er zu den Waffen des Peleussohnes. Er bat den Idomeneus, den berühmten, und des Neleus Sohn und natürlich den klugen Agamemnon; die nämlich, so hoffte er, kannten genau der ruhmvollen Schlacht Taten; ebenso vertraute Odysseus denen gänzlich. Die waren nämlich verständig und untadelig unter den Danaern. Nestor aber sprach zu Idomeneus und zu des Atreus göttlichem Sohn, die beide es sich wünschten, getrennt von den anderen: „Oh Freunde, ein großes und unerträgliches Leid bringen uns an diesem Tag die mitleidlosen Himmelsbewohner, da Aias, der große, und der überaus kluge Odysseus stürzen zum Streit, einem unbändigen und leidvollen. Denn wem von den beiden ein Gott den Wunsch erfüllt, der wird sich freuen in seinem Gemüt. Der andere aber wird großes Leid mehren und alle Danaer kränken, besonders aber von allen uns. Nicht mehr wird jener bei uns wie zuvor stehen im Krieg. Groß wird das Leid sein für die Achaier, wenn von jenen einen schlimmer Groll ergreift, weil sie unter allen Helden hervorragen, der eine im Krieg, der andere im Rat. Aber auf, vertraut mir, da ich ja älter bin, beträchtlich und nicht nur wenig. Ich habe nämlich zu meinem hohen Alter auch Verstand, weil ich viel Schönes und Schmerzliches ertrug. Immer ist im Rat ein vielwissender Alter besser als ein jüngerer Mann, da er unzählige Dinge weiß. Deshalb wollen wir die Troer beauftragen, die klugen, dieses Urteil zu fällen dem gottgleichen Aias und dem kriegsliebenden Odysseus, wen die Feinde am meisten fürchten und wer den Leichnam des Peleussohnes rettete aus dem verderbenbringenden Krieg. Kriegsgefangen nämlich sind bei uns viele Troer in neu entstandenem Zwang, die für sie ein gerechtes Urteil fällen werden und keinem einen Gefallen tun, da sie alle Achaier gleich hassen, wenn sie ihres schlimmen Verderbens gedenken.“ Als er so gesprochen hatte, sagte zu ihm der lanzenkundige Agamemnon:

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‘«W gevron, wJ" ou[ ti" pinutwvt ero" a[llo" ejn hJmi'n sei'o pevlei Danaw'n, ou[tΔ a]r nevo" ou[t e palaiov", o}" fh;/" ΔArgeivoisin ajnhlegevw" caleph'nai ajnevra o{n tina tw'nde qeoi; metovpisqe bavlwntai nivkh": oiJ ga;r a[ristoi ejpi; sfivs i dhriovwntai. Kai; dΔ ejmoi; e[ndoqen h\tor ejni; fresi; tau'ta menoina'/, o[fra dorukthvtoisi dikaspolivhn ojpavswmen: tou;" kai; ajt embovmenov" ti" ojlevqria mhvsetai e[rga Trwsi;n ejuptolevmoisi, covlon dΔ oujk a[mmin ojpavssei.’ ’W" favto: toi; dΔ e{na qumo;n ejni; stevrnoisin e[conte" ajmfado;n hjnhvnanto dikaspolivhn ejrateinhvn. Tw'n dΔ a[rΔ ajnainomevnwn Trwvwn ejrikudeve" ui|e" e{zontΔ ejn mevssoisi doruvkthtoiv per ejovnte", o[fra qevmin kai; nei'ko" ajrhvion ijq uvnwsin. Ai[a" dΔ ejn mevssoisi mevgΔ ajscalovwn favto mu'qon: ‘«W ΔOduseu' frevna" aijnev, tiv toi novon h[pafe daivmwn i\son ejmoi; fronevein peri; kavrteo" ajkmhvtoio… «H fh;/" aijno;n o{milon ejrukakevein ΔAcilh'o" blhmevnou ejn konivh/s in, o{tΔ ajmfiv eJ Trw'e" e[bhsan, oJppovtΔ ejgw; keivnoisi fovnon stonoventΔ ejfevhka sei'o kataptwvssonto"… ΔEpeiv nuv se geivnato mhvthr deivlaion kai; a[nalkin, ajfaurovt erovn per ejmei'o, o{sson tiv" te kuvwn megalobruvcoio levonto": ouj gavr toi stevrnoisi pevlei menedhvion h\tor, ajlla; soi; ajmfimevmhle dovlo" kai; ajtavsqala e[rga. ΔHe; tovdΔ ejxelavqou, o{tΔ ej" ΔIlivou iJero;n a[stu ejlqevmenai ajleveine" a{mΔ ajgromevnoisin ΔAcaioi'", kaiv se kataptwvssonta kai; oujk ejqevlontΔ ejfevpesqai h[gagon ΔAtrei'dai… ÔW" mh; w[felle" iJkevsqai: sh'/" ga;r uJpΔ ejnnesivh/s i kluto;n Poiavntion ui|a Lhvmnw/ ejn hjgaqevh/ livpomen megavla stenavconta: oujk oi[w/ dΔ a[ra tw'/ ge lugrh;n ejpemhvsao lwvbhn, ajlla; kai; ajntiqevw/ Palamhvdei> qh'ka" o[leqron, o}" sevo fevrtero" e[ske bivh/ kai; ejuvfroni boulh'/. Nu'n dΔ h[dh kai; ejmei'o katantivon ejlqevmen e[tlh", ou[tΔ eujergesivh" memnhmevno", ou[t ev ti qumw'/

Buch 5,166–201

„Ach Alter, wie ist doch kein anderer verständiger unter uns als du von den Danaern, weder ein junger noch ein alter, der du sagst, dass den Argeiern schmerzliches Leid zufügen wird der Mann, den von diesen beiden die Götter den Sieg nicht erreichen lassen. Die Besten nämlich streiten gegeneinander. Auch mir sinnt drinnen mein Herz in meinem Sinn auf dieses, dass wir den Kriegsgefangenen den Richtspruch übergeben. Die wird einer ebenfalls kränken und den kriegskundigen Troern feindliche Werke sinnen, Groll aber wird er nicht uns zuteil werden lassen.“ So sprach er, die aber hatten nur einen Sinn in ihrer Brust, und offen lehnten sie den erwünschten Rechtsspruch ab. Als die sich nun weigerten, ließen sich der Troer ruhmvolle Söhne nieder in der Mitte, obwohl sie Kriegsgefangene waren, um Recht zu sprechen und den kriegerischen Streit zu schlichten. Aias aber sprach in der Mitte voller Groll Folgendes: „Oh Odysseus, Elender in deinem Sinn, warum hat dir ein Gott den Verstand getäuscht, dass du glaubst, mir gleich zu sein, was die unermüdliche Kraft betrifft? Behauptest du, die gewaltige Kriegsschar abgewehrt zu haben, nachdem Achilleus in den Staub gefallen war, als die Troer rings um ihn traten, als ich jenen jammervollen Tod brachte, während du dich verkrochst? Denn deine Mutter gebar dich als Feigling und Schwächling um so viel schlechter als mich, wie ein Hund gegenüber einem lautbrüllenden Löwen ist; keineswegs nämlich ist dir in der Brust ein standhaftes Herz, sondern dir sind List und frevelhafte Taten wichtig. Oder hast du das vergessen: dass du vermeiden wolltest, zu Ilions heiliger Stadt zu gehen zusammen mit den versammelten Achaiern und dich, obwohl du dich verkrochst und nicht folgen wolltest, die Atreussöhne fortführten? Ach wärst du doch nicht hierher gelangt! Auf deinen Rat nämlich ließen wir den berühmten Sohn des Poias auf dem heiligen Lemnos zurück, der laut stöhnte. Nicht allein nun dem sannst du trauriges Unheil, sondern auch dem gottgleichen Palamedes brachtest du Verderben, der besser als du war in Stärke und klugem Rat. Nun aber wagst du schon, auch mir entgegenzutreten, weder denkst du an Wohltat noch achtest du in deinem Herzen

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aJzovmeno" sevo pollo;n uJpevrteron, o{" ‹sΔ› ejni; cavrmh/ ejxesavwsa pavroiqen uJpotromevonta kudoimo;n dusmenevwn, o{t e sΔ a[lloi ajna; movqon oijwqevnta kavllipon ejn dhivwn oJmavdw/ feuvgonta kai; aujtovn. ÔW" o[felon kai; ejmei'o qrasu; sqevno" ejn dai÷ keivnh/ aujto;" Zeu;" ejfovbhsen ajpΔ aijqevro", o[frav se Trw'e" ajmfitovmoi" xifevessi dia; melei>sti; kevdassan dai'ta kusi; sfetevroisi, kai; oujk a]n ejmei'o menoivna" ejlqevmenai katevnanta dolofrosuvnh/s i pepoiqwv". Scevtlie, tivpte bivh/ polu; fevrtato" e[mmenai a[llwn eujcovmeno" mevssoisin e[ce" neva", oujdev ti qumw'/ e[tlh" w{" per e[gwge qoa;" e[ktosqen ejruvssai nh'a"… ΔEpeiv nuv se tavrbo" ejphvien. Oujde; me;n aijno;n pu'r nhw'n ajpavlalke": ejgw; dΔ uJpΔ ajtarbevi qumw'/ e[sthn kai; puro;" a[nta kai; ”Ektoro", o{" mΔ uJpoveike pavsh/ ejn uJsmivnh/: su; dev min ‹mevga› deivdie" aijeiv. ÔW" o[felon tovde nw'in ejni; ptolevmw/ ti" a[eqlon qh'ken, o{tΔ ajmfΔ ΔAcilh'i dedoupovt i dh'ri" ojrwvrei, o[frΔ ejk dusmenevwn me kai; ajrgalevoio kudoimou' e[drake" e[ntea kala; poti; klisiva" forevonta aujtw'/ oJmw'" ΔAcilh'i dai?froni. Nu'n dΔ a[ra muvqwn ijdreivh/ pivs uno" megavlwn ejpimaiveai e[rgwn. Ouj gavr toi sqevno" ejsti;n ejn e[ntesin ajkamavtoisi duvmenai Aijakivdao dai?frono", oujde; me;n e[gco" nwmh'sai palavmh/s in: ejmoi; dΔ a[ra pavnta tevt uktai a[rtia, kaiv moi e[oike forhvmenai ajglaa; teuvch ou[ ti kataiscuvnonti qeou' perikalleva dw'ra. ΔAlla; tiv h] muvqoisin ejridmaivnonte kakoi's in e{stamen ajmfΔ ΔAcilh'o" ajmuvmono" ajglaa; teuvch, o{" ti" fevrterov" ejstin ejni; fqishvnori cavrmh/… ΔAlkh'" ga;r tovdΔ a[eqlon ajrhvion, oujk ajlegeinw'n qh'ken ejni; mevssoi" ejpevwn Qevt i" ajrgurovpeza. Muvqwn dΔ eijn ajgorh'/ creiw; pevlei ajnqrwvpoisin: oi\da ga;r wJ" sevo pollo;n ajgauovt ero" kai; ajreivwn eijmiv: gevno" dev moiv ejstin o{qen megavlw/ ΔAcilh'i.’

Buch 5,202–236

den, der viel besser ist als du, der ich dich im Kampf gerettet habe zuvor, als du erschrakst vor dem Getümmel der Feinde, da dich die anderen in der Schlacht allein in der Feinde Gedränge zurückließen, während du auch selbst flohst. Ach wenn doch auch meine kühne Kraft in jener Schlacht Zeus selbst erschreckt hätte vom Himmel aus, so dass dich die Troer mit zweischneidigen Schwertern Glied für Glied zerrissen hätten als Speise für ihre Hunde, und du würdest nicht sinnen, mir entgegenzugehen voll Vertrauen auf deine Listen! Elender, warum denn, wenn du prahlst, an Kraft bei weitem der Beste zu sein vor den anderen, warum hieltest du deine Schiffe in der Mitte und wagtest es nicht in deinem Herzen, wie ich außen die schnellen Schiffe an Land zu ziehen? Weil dich da Furcht überkam. Auch wehrtest du das schlimme Feuer nicht von den Schiffen ab. Ich aber trat mit furchtlosem Herzen sowohl dem Feuer als auch Hektor entgegen, der vor mir wich im gesamten Kampf; du aber hattest immer große Angst vor ihm. Ach wenn doch einer diesen Preis uns im Kampf ausgesetzt hätte, als sich bei dem gefallenen Achilleus der Kampf erhob, dass du sähest, wie ich aus den Feinden und dem schlimmen Getümmel die schöne Rüstung zu den Hütten trug zugleich mit ihm selbst, Achilleus, dem kriegssinnigen! Nun aber vertraust du auf deine Redekunst und strebst nach großen Taten. Nicht hast du nämlich die Kraft, in die unermüdlichen Waffen zu tauchen des kriegssinnigen Aiakosenkels noch den Speer zu schwingen in den Händen. Für mich aber ist alles passend gefügt, es ziemt sich für mich, die glänzende Rüstung zu tragen, und ich beleidige nicht des Gottes überaus schöne Gaben. Aber was stehen wir hier und streiten mit bösen Worten um des untadeligen Achilleus glänzende Rüstung, wer der Bessere ist im männervernichtenden Kampf? Für die Wehrkraft nämlich und nicht für schlimme Worte setzte diesen Preis Thetis aus, die silberfüßige. An Worten aber besteht in der Versammlung Bedarf für die Menschen. Ich weiß nämlich, dass ich um vieles edler und besser bin als du. Die Herkunft habe ich von dort, woher sie der große Achilleus hatte.“

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’W" favto: to;n dΔ ajlegeina; parablhvdhn ejnevnipen uiJo;" Laevrtao poluvtropa mhvdea nwmw'n: ‘Ai\an ajmetroepev", tiv nuv moi tovsa ma;y ajgoreuvei"… Oujt idano;n dev mΔ e[fhsqa kai; ajrgalevon kai; a[nalkin e[mmenai, o}" sevo pollo;n uJpevrtero" eu[comai ei\nai mhvdesi kai; muvqoisin a{ tΔ ajndravs i kavrto" ajevxei. Kai; gavr tΔ hjlivbaton pevtrhn a[rrhkton ejou'san mhvt i uJpotmhvgousin ejn ou[resi latovmoi a[ndre" rJhidivw": mhvt i de; mevgan baruhceva povnton nau'tai uJpekperovwsin, o{tΔ a[speta kumaivnhtai: tevcnh/s i‹n› dΔ ajgrovtai kraterou;" damovwsi levonta" pordavliav" te suva" te kai; a[llwn e[qnea qhrw'n: tau'roi dΔ ojbrimovq umoi uJpo; zeuvglh/" damovwntai ajnqrwvpwn ijovthti. Novw/ dev te pavnta telei'tai: aijei; dΔ ajfradevo" pevlei ajnevro" ajmfi; povnoisi pa's i kai; ejn boulh'/s in ajnh;r poluvidri" ajmeivnwn. Tou[nekΔ ejufronevonta qrasu;" pavi" Oijneivdao levxatov mΔ ejk pavntwn ejpitavrroqon, o[frΔ ajfivkwmai ej" fuvlaka": mevga dΔ e[rgon oJmw'" ejt elevssamen a[mfw. Kai; dΔ aujto;n Phlh'o" ejusqenevo" kluto;n ui|a h[gagon ΔAtreivdh/s in ejpivrroqon. ‘Hn de; kai; a[llou h{rwo" creiwv ti" ejn ΔArgeivoisi pevlhtai, oujdΔ o{ ge cersi; teh'/s in ejleuvsetai oujde; me;n a[llwn ΔArgeivwn boulh'/s in, ejgw; dev eJ mou'no" ΔAcaiw'n a[xw meilicivoisi paraudhvsa" ejpevessi dh'rin ej" aijzhw'n. Mevga ga;r kravto" ajndravs i mu'qo" givnetΔ ejufrosuvnh/ memelhmevno": hjnorevh de; a[prhkto" televqei mevgeqov" tΔ eij" oujde;n ajevxei ajnevro", eij mhv oiJ pinuth; ejpi; mh't i" e{phtai. Aujta;r ejmoi; kai; kavrto" oJmw'" kai; mh't in o[passan ajqavnatoi, teu'xan de; mevgΔ ΔArgeivoisin o[neiar. Oujde; me;n wJ" suv mΔ e[fhsqa pavro" feuvgonta savwsa" dhivou ejx ejnoph'": ouj ga;r fuvgon, ajllΔ a{ma pavnta" Trw'a" ejpessumevnou" mevnon e[mpedon: oi} dΔ ejpevcunto ajlkh'/ maimwvwnte", ejgw; dΔ uJpo; kavrtei> ceirw'n

Buch 5,237–271

So sprach er. Den tadelte schlimm stichelnd der Sohn des Laertes mit verschlagenen Plänen im Sinn: „Aias, maßloser Schwätzer, warum sagst du mir so vieles, ohne nachzudenken? Nichtswürdig, hast du behauptet, dass ich sei und schlimm und wehrlos, der ich mich rühme, viel besser als du zu sein in Plänen und Worten, was den Männern die Stärke mehrt. Denn auch einen schroffen Felsen, mag er unzerbrechlich sein, zerschneiden mit Verstand in den Bergen Steinbrucharbeiter leicht; mit Verstand überqueren das große, lautdröhnende Meer die Seeleute, wenn es unsagbar wogt. Mit Fertigkeiten bezwingen Jäger starke Löwen und Leoparden und Eber und anderer wilder Tiere Stämme. Stiere, starkmütige, werden unter den Jochen bezwungen durch der Menschen Wissen. Durch Verstand wird alles gemeistert. Immer ist gegenüber einem unverständigen Mann bei allen Arbeiten und bei Beratungen der Mann, der viel weiß, besser. Deshalb, weil ich klug bin, wählte mich der kühne Sohn des Oineussohnes von allen als Helfer, dass ich käme zu den Wachen. Eine große Tat vollbrachten wir beide zusammen. Und auch ihn selbst, des starken Peleus berühmten Sohn, brachte ich zu den Atreussöhnen als Helfer. Und wenn nach einem anderen Helden Bedarf bei den Argeiern bestehen wird, wird der weder durch deine Hände kommen noch durch anderer Argeier Planen, ich allein werde von den Achaiern ihm mit schmeichelnden Worten zureden und ihn herbringen zum Kampf der Männer. Zu einer großen Kraft nämlich wird den Männern das Wort, wenn es sich um Klugheit bemüht hat. Tapferkeit aber ist unwirksam und Größe führt zu nichts bei einem Mann, wenn nicht kluges Planen folgt. Aber mir gaben Kraft zugleich und Klugheit die Unsterblichen und schufen den Argeiern einen großen Schutz. Ferner hast du nicht, wie du behauptetest, mich einst, als ich floh, gerettet aus dem feindlichen Schlachtgeschrei; ich floh nämlich nicht, sondern erwartete alle Troer, als sie heranstürmten, standhaft. Die ergossen sich, rasend vor Kraft. Ich aber zerstörte mit der Stärke der Hände

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pollw'n qumo;n e[lusa. Su; dΔ oujk a[rΔ ejthvt uma bavzei": ouj ga;r ‹e[›moigΔ ejpavmuna" ajna; movqon, ajlla; soi; aujtw'/ e[sth" h\ra fevrwn, mhv tiv" nuv se douri; damavssh/ feuvgontΔ ejk polevmoio. Neva" dΔ ej" mevsson e[russa ou[ ti peritromevwn dhivwn mevno", ajllΔ i{na mh'co" aije;n a{mΔ ΔAtreivdh/s in uJpe;r polevmoio fevrwmai. Kai; su; me;n e[ktosqe sth'sa" neva": aujta;r e[gwge aujto;n ajeikivssa" plhgh'/" uJpo; leugalevh/s in ej" Trwvwn ptoliveqron ejshvluqon, o[fra puvqwmai oJppovsa mhtiovwntai uJpe;r polevmou ajlegeinou'. Oujde; me;n ”Ektoro" e[gco" ejdeivdion, ajlla; kai; aujto;" ejn prwvtoi" ajnovrousa macevssasqai meneaivnwn keivnw/, o{tΔ hjnorevh/ pivs uno" prokalevssato pavnta". Nu'n dev seu ajmfΔ ΔAcilh'i polu; plevona" ktavnon a[ndra" dusmenevwn, ejsavwsa dΔ oJmw'" teuvcessi qanovnta. Oujde; me;n ejgceivh‹n› tromevw sevqen, ajllav me lugro;n e{lko" e[tΔ ajmfΔ ojduvnh/" perinivsetai ei{neka teucevwn tw'ndΔ uJperouthqevnta dai>ktamevnou ‹tΔ› ΔAcilh'o". Kai; dΔ ejmoi; wJ" ΔAcilh'i pevlei Dio;" e[xocon ai|ma.’ ’W" a[rΔ e[fh: to;n dΔ au\t i" ajmeivbeto kartero;" Ai[a": ‘«W ΔOduseu' dolomh'ta kai; ajrgalewvtate pavntwn, ou[ nuv sΔ ejkei'sΔ ejnovhsa poneuvmenon oujdev ti" a[llo" ΔArgeivwn, o{t e Trw'e" ΔAcilleva dh/wqevnta eJlkevmenai menevainon. ΔEgw; dΔ uJpo; douri; kai; ajlkh'/ tw'n me;n gouvnatΔ e[lusa kata; movqon, ou}" dΔ ejfovbhsa aije;n ejpessuvmeno": toi; dΔ ajrgalevw" fobevonto chvnesin h] geravnoisin ejoikovt e", oi|" ‹tΔ› ejporouvsh/ aijeto;" hjioven pedivon kavta boskomevnoisin: w}" Trw'e" ptwvssonte" ejmo;n dovru kai; qoo;n a\or “Ilion ej" katevdusan ajleuavmenoi mevga ph'ma. Soi; de; kai; eij tovt e kavrto" ejphvluqen, ou[ tiv meu a[gci mavrnao dusmenevessin, eJka;" dev pou h\sqa kai; aujto;" ajmfΔ a[llh/s i favlagxi poneuvmeno", ouj peri; nekrw'/ ajntiqevou ΔAcilh'o", o{pou mavla dh'ri" ojrwvrei.’

Buch 5,272–305

das Leben vieler. Du schwatzt also nicht die Wahrheit. Keineswegs nämlich hast du mir in der Schlacht geholfen, sondern du standest da und sorgtest für dich selbst, damit keiner dich bezwänge mit dem Speer, wenn du flöhest aus dem Krieg. Die Schiffe habe ich in der Mitte an Land gezogen, nicht weil ich zitterte vor der Feinde Kraft, sondern damit ich immer Maßnahmen bei den Atreussöhnen für den Krieg vorbrächte. Gut, du gabst deinen Schiffen außen ihren Platz. Aber ich entstellte mich selbst mit fürchterlichen Schlägen und ging in der Troer Stadt hinein, damit ich alles erführe, was sie für den schlimmen Krieg planten. Und ich fürchtete nicht Hektors Speer, sondern erhob mich auch selbst unter den Ersten voll Verlangen, zu kämpfen gegen jenen, als er in Vertrauen auf seine Tapferkeit alle herausforderte. Nun aber tötete ich um Achilleus viel mehr Männer als du von den Feinden, und ich rettete den Toten mitsamt seiner Rüstung. Auch fürchte ich mich nicht vor deinem Speer, aber mich umdrängt noch die bösartige Wunde unter Schmerzen, die ich wegen dieser Waffen erhielt und wegen des gefallenen Achilleus. Auch ich habe wie Achilleus von Zeus das vortreffliche Blut.“ So also sprach er; dem aber antwortete wiederum der starke Aias: „Oh listensinniger Odysseus und Lästigster von allen, ich habe nun dort nicht festgestellt, dass du dich mühtest, noch irgendein anderer der Argeier, als die Troer danach trachteten, Achilleus, da er erschlagen war, fortzuschleppen. Ich aber löste mit Speer und Kraft der einen Knie im Schlachtgewühl, die anderen jagte ich in die Flucht, da ich sie immer angriff. Die aber fürchteten sich schrecklich und glichen Gänsen oder Kranichen, die ein Adler angreift auf der Ebene am Ufer, wenn sie weiden: so duckten sich die Troer vor meinem Speer und dem schnellen Schwert und flohen nach Ilion und vermieden so großes Leid. Auch wenn dir damals Kraft zukam, in meiner Nähe hast du nicht gekämpft gegen die Feinde, sondern fern warst du und mühtest dich auch selbst bei den anderen Heerscharen, nicht um den Leichnam des gottgleichen Achilleus, wo sich heftig der Kampf erhob.“

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’W" favto: to;n dΔ ΔOdush'o" ajmeivbeto kerdalevon kh'r: ‘Ai\an, ejgw;n ouj sei'o kakwvt ero" e[lpomai ei\nai ouj novon oujde; bivhn, eij kai; mavla faivdimov" ejssi: ajlla; novw/ me;n e[gwge polu; proferevsterov" eijmi sei'o metΔ ΔArgeivoisi, bivh/ dev ken ajmfhvristo" h] kai; ajgauovt ero". To; dev pou kai; Trw'e" i[sasin, oi{ me mevga tromevousi, kai; h]n ajpavt erqen i[dwntai: kai; dΔ aujto;" savfa oi\da" ejmo;n mevno", hjde; kai; a[lloi, ajmfi; palaismosuvnh/ poluteirevi polla; moghvsa", oJppovt e dh; peri; sh'ma dai>ktamevnou Patrovkloio Phleivdh" ejrivq umo" ajgakluta; qh'ken a[eqla.’ ’W" favto Laevrtao kluto;" pavi" ajntiqevoio. Kai; tovt e Trwvioi ui|e" e[rin dikavsantΔ ajlegeinh;n aijzhw'n: nivkhn de; kai; a[mbrota teuvcea dw'kan pavnte" oJmofronevonte" ejuptolevmw/ ΔOdush'i: tou' dΔ a[moton ghvqhse novo", stonavchse de; laov". Pacnwvqh dΔ Ai[anto" eju; sqevno": ai\ya dΔ a[rΔ aujtw'/ a[th ajnihrh; perikavppese: pa'n dev oiJ ei[sw e[zese foivnion ai|ma, colh; dΔ uJperevblusen aijnhv, h{pati dΔ ejgkatevmikto: peri; kradivh‹n› dΔ ajlegeino;n i|xen a[co", kai; drimu; diΔ ejgkefavloio qemevqlwn ejssuvmenon mhvnigga" a[dhn ajmfhvluqen a[lgo", su;n dΔ e[ceen novon ajndrov". ΔEpi; cqovna dΔ o[mmata phvxa" e[sth ajkinhvtw/ ejnalivgkio". ΔAmfi; dΔ eJtai'roi ajcnuvmenoiv min a[geskon ejuprwv/rou" ejpi; nh'a" polla; parhgorevonte": o} dΔ uJstativhn posi;n oi\mon h[ien oujk ejqevlwn: scedovqen dev oiJ e{speto Moi'ra. ΔAllΔ o{t e dh; meta; nh'a" e[ban kai; ajpeivrona povnton ΔArgei'oi dovrpoio memaovt e" hjde; kai; u{pnou, dh; tovtΔ e[sw megavloio Qevt i" kateduvseto povntou: su;n dev oiJ a[llai i[san Nhrhivde": ajmfi; dΔ a[rav sfi nhvceto khvt ea polla; tav te trevfei aJlmuro;n oi\dma. Ai} de; mevga skuvzonto Promhqevi mhtiovwnti mnwvmenai wJ" keivnoio qeopropivh/s i Kronivwn dw'ke Qevt in Phlh'i kai; oujk ejqevlousan a[gesqai. Kumoqovh dΔ ejn th'/s i mevgΔ ajscalovwsΔ ajgovreuen:

Buch 5,306–341

So sprach er; dem aber antwortete des Odysseus listiges Herz: „Aias, ich nehme an, dass ich nicht schlechter bin als du weder an Verstand noch an Kraft, wenn du auch sehr berühmt bist. Aber an Verstand bin ich sogar viel vorzüglicher als du unter den Argeiern, an Kraft vielleicht gleich oder auch edler. Das aber wissen wohl gleichfalls die Troer, die sehr zittern, auch wenn sie mich von ferne sehen. Auch du selbst kennst genau meine Stärke wie auch die anderen, da du dich sehr mühtest im stark aufreibenden Ringkampf, als am Grabmal des gefallenen Patroklos der Peleussohn, der starkmütige, berühmte Wettkämpfe veranstaltete.“ So sprach des gottgleichen Laertes berühmtes Kind. Und damals entschieden die troischen Söhne den Streit, den leidvollen, zwischen den Männern; den Sieg und die göttlichen Waffen gaben sie alle einstimmig dem kriegskundigen Odysseus. Dessen Sinn freute sich heftig, es stöhnte auf das Volk. Es erstarrte aber des Aias große Kraft; sofort überfiel ihn schlimme Verblendung. Gänzlich kochte in ihm innen das rote Blut, schlimme Galle floss über und mischte sich mit der Leber. In das Herz aber kam leidvolles Weh, und ein scharfer Schmerz drang schnell durch das Innerste seines Hirns und umhüllte völlig seine Hirnhaut und verwirrte den Sinn des Mannes. Auf den Boden heftete er die Augen und stand da wie ein Unbeweglicher. Rings um ihn führten die Gefährten ihn trauernd zu den schönbugigen Schiffen und sprachen ihm gut zu. Der aber ging mit seinen Füßen zum letzten Mal den Weg, obwohl er es nicht wollte. Nah aber folgte ihm Moira. Aber als die Argeier zu den Schiffen kamen und zum unendlichen Meer voll Verlangen nach Abendspeise und Schlaf, da tauchte Thetis in das große Meer. Mit ihr aber gingen die anderen Nereustöchter. Um sie schwammen viele Ungeheuer, die nährt die salzige Woge. Die aber grollten sehr dem Prometheus, dem planvoll sinnenden, da sie sich erinnerten, dass wegen dessen Voraussagen der Kronossohn Thetis dem Peleus gab zur Hochzeit, obwohl sie es nicht wollte. Kymothoe aber sprach unter denen voll Groll:

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‘‘W povpoi, wJ" o{ ge lugro;" ejpavxia phvmaqΔ uJpevtlh desmw'/ ejn ajrrhvktw/, o{t e oiJ mevga" aijeto;" h|par kei'ren ajexovmenon kata; nhduvo" e[ndoqi duvnwn.’ ’W" favto Kumoqovh kuanoplokavmoi" aJlivh/s in. ΔHevlio" dΔ ajpovrousen, ejpeskiovwnto dΔ ajlwai; nukto;" ejpessumevnh", ejpekivdnato dΔ oujrano;n a[stra. ΔArgei'oi dΔ ejpi; nhusi; tanuprwv/roisin i[auon u{pnw/ uJpΔ ajmbrosivw/ dedmhmevnoi hjde; kai; oi[nw/ hJdevi to;n Krhvthqe parΔ ΔIdomenh'o" ajgauou' nau'tai uJpe;r povntoio polukluvstoio fevreskon. Ai[a" dΔ ΔArgeivoisi colouvmeno" ou[tΔ a[ra dovrpou mnhvsatΔ ejni; klisivh/ melihdevo", ou[t ev min u{pno" a[mfecen: ajllΔ o{ gΔ eJoi's in ejn e[ntesi duvseto quvwn, ei{leto de; xivfo" ojxu; kai; a[speta porfuvresken, h] o{ ge nh'a" ejniprhvsh/ kai; pavnta" ojlevssh/ ΔArgeivou", h\ mou'non uJpo; xivfei> stonoventi dh/wvsh/ melei>sti; qow'" doloventΔ ΔOdush'a. Kai; ta; me;n w}" w{rmaine, ta; dh; tavca pavntΔ ejt evlessen, eij mhv oiJ Tritwni;" ajavsceton e[mbale Luvssan: khvdeto ga;r fresi;n h|/s i polutlhvtou ΔOdush'o" iJrw'n mnwomevnh tav oiJ e[mpeda kei'no" e[rexe: tou[neka dh; megavloio mevno" Telamwniavdao trevyen ajpΔ ΔArgeivwn. ’O dΔ a[rΔ h[ie laivlapi i\so" smerdalevh/ stugerh'/s i kataigivs i bebriquivh/, h{ te fevrei nauvth/s i tevra" krueroi'o fovboio, Plhia;" eu\tΔ ajkavmanto" ej" ΔWkeanoi'o rJeveqra duveqΔ uJpoptwvssousa perikluto;n ΔWrivwna hjevra sugklonevousa, mevmhne de; ceivmati povnto": th'/ eijkw;" oi[mhsen o{ph/ min gui'a fevreskon. Pavnth/ dΔ ajmfiqevesken ajnaidevi qhri; ejoikwv", o{" te baquskopevloio dievssutai a[gkea bhvssh" ajfriovwn genuvessi kai; a[lgea polla; menoinw'n h] kusi;n h] ajgrovth/" oi{ oiJ tevkna dh/wvswntai a[ntrwn ejxeruvsante", o} dΔ ajmfi; gevnussi bebrucwv", ei[ pou e[tΔ ejn xulovcoisin i[doi qumhvrea tevkna, –

Buch 5,342–376

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„Ach, so hat der Elende angemessenes Leid ertragen in unzerreißbarer Fessel, als ihm ein großer Adler die Leber immer wieder ausriss, als sie wuchs, wobei er in den Unterleib eintauchte.“ So sprach Kymothoe zu den dunkellockigen Meeresbewohnerinnen. 345 Helios aber entfernte sich schnell, schattig wurde das Fruchtland, da die Nacht kam. Es verstreuten sich die Sterne über den Himmel. Die Argeier aber schliefen bei den Schiffen, den langbugigen, vom göttlichen Schlaf bezwungen und vom Wein, 350 dem süßen, den aus Kreta vom edlen Idomeneus Seeleute über das vielwogende Meer zu bringen pflegten. Aias aber grollte den Argeiern und dachte nicht an Abendspeise in der Hütte, an angenehme, noch umfing ihn Schlaf. Sondern er tauchte rasend in seine Rüstung, ergriff das scharfe Schwert und grübelte voller Erregung über unsagbare Taten, ob er die Schiffe anzünden und alle Argeier vernichten solle oder allein mit dem jammerbringenden Schwert zerhauen Glied für Glied den listenreichen Odysseus. Und das erwog er nun so, und er hätte das alles wohl ausgeführt, wenn nicht Tritonis den unüberwindlichen Wahnsinn auf ihn geworfen hätte. Sie sorgte sich nämlich in ihrem Sinn um den vielduldenden Odysseus und gedachte der Opfer, die jener ihr zuverlässig verrichtet hatte. Deshalb wandte sie ab des großen Telamonsohnes Kraft von den Argeiern. Der aber ging wie ein rasender Sturm, ein schrecklicher, von grässlichen Wirbeln beschwert, der den Seeleuten Zeichen eisiger Furcht bringt, wenn die Pleiade in des unermüdlichen Okeanos Fluten taucht und sich duckt vor dem hochberühmten Orion und die Luft zusammenballt, es rast aber im Sturm das Meer: dem gleichend jagte er, wohin ihn seine Glieder trugen. Überall lief er umher wie ein rücksichtsloses wildes Tier, das durch die Schluchten eines hochfelsigen Waldtals stürmt, mit Schaum vor den Kinnbacken und voll vieler schmerzlicher Pläne entweder für Hunde oder für Jäger, die ihm die Jungen erschlugen, nachdem sie sie aus den Höhlen gezogen hatten; das aber öffnet sein Maul und brüllt, ob es wohl noch in den Büschen sieht seine lieben Kinder, –

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tw'/ dΔ ei[ ti" kuvrseie memhnovta qumo;n e[conti, aujtou' oiJ biovtoio lugro;n peritevlletai h\mar: w}" o{ gΔ ajmeivlica qu'ne. Mevlan dev oiJ e[zeen h\tor, eu\t e levbh" ajlivaston ejpΔ ejscavrh/ ÔHfaivstoio rJoibdhdo;n maivnhtai uJpai; puro;" aijqomevnoio, gavstrhn ajmfi;" a{pasan o{t e xuvla polla; qevrhtai, ejnnesivh/" drhsth'ro" ejpeigomevnou ejni; qumw'/, eujtrefevo" siavloio peri; trivca" w{" ken ajmevrsh/: w}" tou' uJpo; stevrnoisi pelwvrio" e[zee qumov". Maivneto dΔ hjuvt e povnto" ajpeivrito" hje; quvella h] puro;" ajkamavtoio qoo;n mevno", eu\tΔ ajlivaston maivnhtai katΔ o[resfi bivh megavlou ajnevmoio, pivpth/ dΔ aijqomevnh puri; pavntoqen a[speto" u{lh: w}" Ai[a" ojduvnh/s i peparmevno" o[brimon h\tor maivneto leugalevw". “Apleto" dev oiJ e[rreen ajfro;" ejk stovmato", bruch; de; peri; gnaqmoi's in ojrwvrei, teuvcea dΔ ajmfΔ w[moisin ejpevbrace. Toi; dΔ oJrovwnte" pavnte" oJmw'" eJno;" ajndro;" uJpotromeveskon oJmoklhvn. Kai; tovtΔ ajpΔ ΔWkeanoi'o kiven crushvnio" ΔHwv". ”Upno" dΔ oujrano;n eujru;n ajnhvien ei[kelo" au[rh/, ”Hrh/ de; xuvmblhto nevon pro;" “Olumpon ijouvsh/ Thquvo" ejx iJerh'", o{qi pou protevrh/ movlen hjoi': h} dev eJ kuvssen eJlou'sΔ, ejpeiv oiJ pevle gambro;" ajmuvmwn, ejx ou| oiJ Kronivwna kateuvnasen ejn lecevessin “Idh" ajmfi; kavrhna colouvmenon ΔArgeivoisin: ai\ya dΔ a[rΔ h} me;n e[bh Zhno;" dovmon, o}" dΔ ejpi; levktra Pasiqevh" oi[mhsen: ajnevgreto dΔ e[qnea fwtw'n. Ai[a" dΔ ajkamavtw/ ejnalivgkio" ΔWrivwni foivta ejni; stevrnoisin e[cwn ojloovfrona Luvssan. ΔEn dΔ e[qoren mhvloisi, levwn w}" ojbrimovq umo" limw'/ uJpΔ ajrgalevh/ dedmhmevno" a[grion h\tor. Kai; ta; me;n ejn konivh/s in ejpassuvt erΔ a[lloqen a[lla kavbbalen, hjuvt e fuvlla mevno" kraterou' Borevao ceuvh/, o{tΔ ajnumevnou qevreo" meta; cei'ma travphtai: w}" Ai[a" mhvloisi mevgΔ ajscalovwn ejnovrousen ejlpovmeno" Danaoi's i kaka;" ejpi; Kh'ra" ijavllein. Kai; tovt e dh; Menevlao" ajdelfew'/ a[gci parasta;" kruvbdΔ a[llwn Danaw'n toi'on poti; mu'qon e[eipe:

Buch 5,377–414

wenn dem mit seinem rasenden Herzen einer begegnet, wird ein trauriger Tag seines Lebens sich vollenden: so raste der unversöhnlich. Schwarz kochte ihm das Herz, wie ein Kessel unaufhörlich auf der Feuerstelle des Hephaistos laut zischend brodelt über dem funkelnden Feuer, wenn rings um den ganzen Gefäßbauch viel Holz verbrannt wird nach Plan eines Dieners, der in seinem Sinn bestrebt ist, die Borsten eines wohlgenährten Schweins ringsum zu entfernen: so kochte in dessen Brust sein gewaltiges Gemüt. Er raste wie das unendliche Meer oder ein Sturm oder des unermüdlichen Feuers schnelle Kraft, wenn unaufhörlich rast in den Bergen die Gewalt eines großen Windes und brennend im Feuer von allen Seiten ein ungeheurer Wald zusammenfällt: so raste Aias, von Schmerzen durchbohrt in seinem starken Herzen, unselig. Unermesslicher Schaum floss ihm aus dem Mund, Knirschen ging aus von den Kinnbacken, die Rüstung um die Schulter erdröhnte. Die es aber sahen, die erschraken alle zugleich vor der Drohung eines einzigen Mannes. Und damals kam vom Okeanos mit goldenen Zügeln Eos. Hypnos aber stieg hinauf zum breiten Himmel wie ein Hauch; Hera traf er, als sie gerade zum Olympos ging von der heiligen Tethys, wohin sie am vorigen Tag gegangen war. Die aber umfing und küsste ihn, da er ihr ein untadeliger Schwiegersohn war, seit er für sie den Kronossohn hatte einschlafen lassen in seinem Bett auf des Ida Gipfeln, als er grollte den Argeiern. Schnell ging die nun zu des Zeus Haus, der aber eilte zum Bett der Pasithee. Es erwachten die Völker der Menschen. Aias aber ging umher wie der unermüdliche Orion und hatte in der Brust den verderbensinnenden Wahnsinn. Auf die Schafe sprang er los wie ein starkmütiger Löwe, der vom schlimmen Hunger in seinem wilden Herzen bezwungen ist. Und die warf er in den Staub eines nach dem anderen hier und dort übereinander, wie die Gewalt des starken Boreas Blätter ausschüttet, wenn am Ende des Sommers der Winter wiederkehrt: so stürmte Aias unter den Schafen voller Groll, da er meinte, den Danaern schlimme Keren zu bringen. Und damals trat Menelaos neben seinen Bruder, verborgen vor den anderen Danaern, und sagte zu ihm Folgendes:

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‘Shvmeron h\ tavca pa's in ojlevqrion e[ssetai h\mar Ai[anto" megavloio peri; fresi; mainomevnoio, o}" tavca nh'a" ejniprhvsei, ktanevei de; kai; hJm‹ev›a" pavnta" ejni; klisivh/s i kotessavmeno" peri; teucevwn. ÔW" o[felon mh; tw'nde Qevt i" peri; dh'rin e[qhke, mhdΔ a[ra Laevrtao pavi" mevgΔ ajmeivnoni fwti; e[tlh dhriavasqai ejnantivon a[froni qumw'/. Nu'n de; mevgΔ ajasavme‹s›qa, kako;" dev ti" h[pafe daivmwn: e{rko" ga;r polevmoio dedoupovto" Aijakivdao mou'non e[tΔ h\n Ai[anto" eju; sqevno". ΔAllΔ a[ra kai; to;n hJmevwn ejxelovwsi qeoi; kaka; nw'in a[gonte", w{" ken pavnte" a[istoi ajnaplhvswmen o[leqron.’ ’W" favmenon proseveipen ejummelivh" ΔAgamevmnwn: ‘Mh; nu'n, w\ Menevlae, mevgΔ ajcnuvmeno" peri; qumw'/ skuvzeo mhtiovwnti Kefallhvnwn basilh'i, ajlla; qeoi'" oi} nw'in ojlevqria mhtiovwntai: ouj ga;r o{ gΔ ai[t iov" ejstin, ejpei; mavla pollavki" hJmi'n givnetai ejsqlo;n o[neiar, a[co" dΔ a[ra dusmenevessin.’ ’W" oi} me;n Danaw'n ajkachvmenoi hjgorovwnto. Mhlonovmoi dΔ ajpavneuqe para; Xavnqoio rJeevqroi" ptw'sson uJpo; murivkh/s in ajleuavmenoi baru; ph'ma. ÔW" dΔ o{tan aijeto;n wjku;n uJpoptwvsswsi lagwoi; qavmnoi" ejn lasivoisin, o{tΔ ejgguvqen ojxu; keklhgw;" pwta'tΔ e[nqa kai; e[nqa tanussavmeno" pteruvgessin: w}" oi{ gΔ a[lloqen a[llo" uJpevtresan o[brimon a[ndra. ΔOye; dΔ o{ gΔ ajrneioi'o kataktamevnou scedo;n e[sth, kaiv rJΔ ojloo;n gelavsa" toi'on poti; mu'qon e[eipe: ‘Kei'sov nun ejn konivh/s i, kunw'n bovs i" hjdΔ oijwnw'n: ouj gavr sΔ oujdΔ ΔAcilh'o" ejruvsato kuvdima teuvch, w|n e{nekΔ ajfradevw" mevgΔ ajmeivnoni dhriavaske". Kei'so, kuvon: se; ga;r ou[ ti gohvsetai ajmfipesou'sa kouridivh meta; paido;" ajavsceton ajscalovwsa, ouj tokeve", toi'" ou[ ti metevsseai ejldomevnoisi

Buch 5,415–446

„Der heutige Tag wird wohl für alle verderbenbringend sein, da Aias, der große, in seinem Sinn rast, der vielleicht die Schiffe anzünden und auch uns alle in den Hütten töten wird, da er grollt wegen der Rüstung. Ach wenn doch Thetis um sie keinen Wettstreit veranstaltet hätte und des Laertes Sohn nicht gewagt hätte, gegen einen viel besseren Mann zu streiten unüberlegten Sinnes! Nun aber haben wir sehr verblendet gehandelt, und ein schlimmer Daimon hat uns getäuscht. Denn ein Hort vor dem Krieg war, nachdem der Aiakosenkel fiel, allein noch des Aias wackere Kraft. Aber nun wollen ja auch den uns entreißen die Götter, da sie uns beiden Unglück bereiten, so dass wir wohl alle auf Nimmerwiedersehen unser Verderben ganz erleiden.“ Als der so gesprochen hatte, sagte zu ihm der lanzenkundige Agamemnon: „Nun, Menelaos, auch wenn du sehr leidest in deinem Gemüt, grolle nicht dem klugen König der Kephallenier, sondern den Göttern, die uns beiden Verderben ersinnen. Der ist nämlich nicht schuld, weil er gar oft uns eine treffliche Hilfe ist, Leid aber für die Feinde.“ So sprachen die nun in ihrem Kummer um die Danaer. Aber die Schäfer in der Ferne bei des Xanthos Fluten, die duckten sich unter den Tamarisken, um schweres Leid zu meiden. Wie wenn vor einem schnellen Adler sich ducken die Hasen im dichten Gebüsch, wenn der aber in der Nähe schrill schreit und hier und dort fliegt mit ausgebreiteten Flügeln: so schreckten die hier und dort zurück vor dem starken Mann. Nach langer Zeit stellte der sich neben einen Widder, den er getötet hatte, lachte unheilvoll auf und sagte Folgendes: „Liege du nun im Staub, der Hunde Speise und der Vögel; denn es hat dich auch nicht des Achilleus ruhmvolle Rüstung gerettet, um derentwillen du ohne Verstand strittest mit einem viel Besseren. Liege da, Hund; neben dir wird sich nämlich nicht niederwerfen und dich bejammern deine Gattin mit dem Sohn und unendlich betrübt sein, nicht die Eltern, bei denen du nicht sein wirst, obwohl sie es hoffen,

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ghvrao" ejsqlo;n o[neiar, ejpeiv nuv se th'lΔ ajpo; pavtrh" oijwnoiv te kuvne" te dedoupovta dardavyousin.’ ’W" a[rΔ e[fh doloventa meta; ktamevnoi" ΔOdush'a kei'sqai ojiovmeno" memorugmevnon ai{mati pollw'/. Kai; tovt e oiJ Tritwni;" ajpo; freno;" hjde; kai; o[sswn ejskevdase‹n› Manivhn blosurh;n pneivousan o[leqron: h} de; qow'" i{kane poti; Stugo;" aijna; rJeveqra, h|ci qoai; naivousin ΔErinnuve" ai{ te brotoi's in aije;n uJperfiavloisi kaka;" ejfia's in ajniva". Ai[a" dΔ, wJ" i[de mh'la kata; cqono;" ajspaivronta, qavmbeen ejn fresi; pavmpan: ojivsato ga;r dovlon ei\nai ejk makavrwn. Pavntessi dΔ uJpeklavsqh melevessi blhvmeno" a[lgesi qumo;n ajrhvion: oujdΔ a[ra provssw e[sqenen ajscalovwn ejpibhvmenai ou[tΔ a[rΔ ojpivssw, ajllΔ e[sth skopih'/ ejnalivgkio", h{ tΔ ejn o[ressi pasavwn mavla pollo;n uJpertavth ejrrivzwtai. ΔAllΔ o{t e oiJ pavli qumo;" ejni; sthvqessin ajgevrqh, lugro;n ajnestonavchsen, e[po" dΔ ojlofuvreto toi'on: ‘“W moi ejgwv, tiv nu tovsson ajpevcqomai ajqanavtoisin… Oi{ me frevna" blavyanto, kakh;n dΔ ejpi; luvssan e[qento, mh'la kataktei'nai tav moi oujk e[san ai[t ia qumou'. ÔW" o[felon tivsasqai ΔOdussevo" ajrgalevon kh'r cersi;n ejmai'", ejpei; h\ me kakh'/ perikavbbalen a[th/ lugro;" ejw;n mavla pavgcu. Pavqoi ge me;n a[lgea qumw'/ oJppovsa mhtiovwntai ΔErinnuve" ajnqrwvpoisin ajrgalevoi": doi'en de; kai; a[lloi" ΔArgeivoisin uJsmivna" ojloa;" kai; pevnqea dakruoventa aujtw'/ tΔ ΔAtreivdh/ ΔAgamevmnoni: mhdΔ o{ gΔ ajphvmwn e[lqoi eJo;n poti; dw'ma lilaiovmenov" per iJkevsqai. ΔAlla; tiv moi stugeroi's i metevmmenai ejsqlo;n ejovnta… ΔErrevtw ΔArgeivwn ojloo;" stratov": ejrrevtw aijw;n a[sceto". Ouj ga;r e[tΔ ejsqlo;" e[cei gevra", ajlla; cereivwn timhvei" te pevlei kai; fivltero": h\ ga;r ΔOdusseu;"

Buch 5,447–479

als gute Hilfe im Alter, weil dich nun fern von der Heimat Vögel und Hunde, da du fielst, verzehren werden.“ So sprach er und glaubte, der listenreiche Odysseus läge unter den Toten, besudelt mit viel Blut. Und da ließ ihm Tritonis von seinem Verstand und den Augen den finsteren, Verderben atmenden Wahnsinn verstieben. Der aber gelangte schnell zu der Styx schrecklichen Strömen, wo die schnellen Erinyen wohnen, die den übermütigen Sterblichen immer schlimme Qualen senden. Als Aias aber die Schafe auf der Erde zucken sah, entsetzte er sich gänzlich in seinem Herzen. Ihm kam nämlich die Ahnung, dass es eine List war von den glückseligen Göttern. Die Kraft brach ihm in allen Gliedern, da er getroffen war von Leid in seinem kriegerischen Gemüt. Weder vorwärts zu gehen hatte er die Kraft in seiner Fassungslosigkeit noch rückwärts, sondern er stand da wie ein Fels, der in den Bergen von allen bei weitem als höchster verwurzelt steht. Aber als ihm das Bewusstsein im Herzen wiederkehrte, stöhnte er jammervoll auf und sprach klagend Folgendes: „Weh mir, warum bin ich den Unsterblichen so verhasst? Die haben mir meinen Verstand verwirrt und schlimme Raserei auf ihn gesenkt, Schafe zu töten, die nicht schuld waren an meinem Zorn. Oh wenn ich doch Rache genommen hätte an Odysseus’ schrecklichem Herzen mit meinen Händen, weil er mich mit schlimmem Verderben umgab, da er ganz bösartig ist. Litte er doch Schmerzen in seinem Herzen, so viele, wie die Erinyen ersinnen den schlechten Menschen. Gäben sie doch auch den anderen Argeiern vernichtende Schlachten und tränenreiche Leiden auch dem Atreussohn selbst, Agamemnon! Käme er doch nicht unversehrt zu seinem Haus, obwohl er sich sehnt, dorthin zu gelangen! Aber warum soll ich bei den Verachtenswerten bleiben, wo ich edel bin? Fort mit der Argeier verderbenbringendem Heer, fort mit dem Leben, dem unerträglichen. Es hat nämlich nicht mehr der Edle das Ehrengeschenk, sondern der Schlechtere ist geehrt und beliebter. Denn es wird ja Odysseus

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tivetΔ ejn ΔArgeivoisin, ejmeu' dΔ ejpi; pavgcu lavqonto e[rgwn ‹qΔ› oJppovsΔ e[rexa kai; e[tlhn ei{neka law'n.’ ’W" eijpw;n pavi" ejsqlo;" ejusqenevo" Telamw'no" ÔEktovreon xivfo" w\se diΔ aujcevno": ejk dev oiJ ai|ma ejssuvmenon kelavruzen. ’O dΔ ejn konivh/s i tanuvsqh, Tufw'n w}" to;n Zhno;" ejneprhvsanto keraunoiv: ajmfi; de; gai'a mevlaina mevga stonavchse pesovnto".

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Kai; tovt e dh; Danaoi; kivon ajqrovoi, wJ" ejs ivdonto keivmenon ejn konivh/s i: pavro" dev oiJ ou[ ti" i{kanen ejgguv", ejpei; mavla pavnta" e[cen devo" eijsorovwnta". Ai\ya dΔ a[ra ktamevnw/ perikavppeson: ajmfi; de; kra'ta prhneve" ejkcuvmenoi ‹kovnin› a[speton ajmfecevonto, kaiv sfin ojduromevnwn govo" aijqevra di'on i{kanen. ÔW" dΔ o{tan eijropovkwn ojivwn a[po nhvpia tevkna ajnevre" ejxelavswsin, i{na sfivs i dai'ta kavmwntai, ai} de; mevga skaivrousi dihnekevw" memakui'ai mhtevre" ejk tekevwn shkou;" pevri chrwqevnta": w}" oi{ gΔ ajmfΔ Ai[anta mevga stevnon h[mati keivnw/ pansudivh/: mevga dev sfin ejpevbrace davskio" “Idh kai; pedivon kai; nh'e" ajpeiresivh te qavlassa. Teu'kro" dΔ ajmfΔ aujtw'/ mavla mhvdeto Kh'ra" ejpispei'n ajrgaleva": to;n dΔ a[lloi ajpo; xivfeo" megavloio ei\rgon. ’O dΔ ajscalovwn perikavppese teqneiw't i davkrua polla; cevwn ajdinwvt era nhpiavcoio, o{" te parΔ ejscarew'ni tevfrhn perieimevno" w[moi" ka;k kefalh'" mavla pavmpan ojduvretai ojrfano;n h\mar mhtro;" ajpofqimevnh" h{ min trevfe nhvida patrov": w}" o{ ge kwkuveske kasignhvtoio damevnto" eJrpuvzwn peri; nekrovn, e[po" dΔ ojlofuvreto toi'on: ‘Ai\an karterovq ume, tiv ‹d›hv nuv toi e[blaben h\tor ‹s›oi; aujtw'/ stonoventa fovnon kai; ph'ma balevsqai… «H i{na Trwvioi ui|e" ojizuvo" ajmpneuvswsin, ΔArgeivou" dΔ ojlevswsi sevqen ktamevnoio kiovnte"… Ouj ga;r toi'sdΔ e[t i qavrso" o{son pavro" ojllumevnoisin e[ssetai ejn polevmw/: su; ga;r e[pleo phvmato" a[lkar.

Buch 5,480–514

199

480 geehrt bei den Argeiern, meine Taten aber vergaßen sie gänzlich alle, die ich vollbrachte und wagte für die Kriegsscharen.“ So sprach der edle Sohn des starken Telamon und stieß sich Hektors Schwert durch die Kehle. Heraus aber strömte ihm heftig das Blut. Er fiel ausgestreckt in den Staub 485 wie Typhon, den des Zeus Blitze verbrannten. Ringsum aber stöhnte die schwarze Erde laut auf, als er fiel.

Und damals kamen nun die Danaer in großer Zahl, als sie sahen, dass er im Staub lag. Vorher nämlich kam keiner ihm nahe, weil alle große Furcht umfing, als sie ihn erblickten. Als er aber tot war, stürzten sie sofort um ihm nieder; und hingestreckt mit dem Gesicht auf dem Boden schütteten sie sich unendlich viel Staub auf den Kopf. Und als sie jammerten, stieg ihre Klage bis zum göttlichen Himmel. Wie wenn von den wolligen Schafen Männer die kleinen Lämmer wegtreiben, um sich eine Speise zu bereiten, die Mütter aber springen und meckern unaufhörlich, da sie ihrer Kinder beraubt sind, ringsum im Pferch: so stöhnten sie laut auf um Aias an jenem Tag alle zusammen. Laut aber hallten wider der schattige Ida und die Ebene und die Schiffe und das unendliche Meer. Teukros aber war fest entschlossen, bei jenem sein schlimmes Geschick zu erfüllen. Den hielten aber andere von seinem großen Schwert ab. Fassungslos fiel er bei dem Toten nieder und vergoss viele Tränen, heftiger als ein kleines Kind, welches am Herde – die Schultern mit Asche bedeckt, die vom Haupte fiel – gar sehr jammert über den Tag, da es zur Waisen wurde, als die Mutter starb, die es aufzog, das vom Vater nichts wusste: so jammerte der, da der Bruder gefallen war, und kroch um den Leichnam und klagte so: „Aias, starkmütiger, was hat dir das Herz verwirrt, dass du dir selbst jammervollen Tod und Drangsal zufügtest? Etwa damit die troischen Söhne von ihrem Leid aufatmen und die Argeier vernichten, wenn sie herankommen, da du tot bist? So groß wie zuvor wird denen nämlich nicht mehr der Mut sein, wenn sie vernichtet werden im Krieg. Denn du warst vor dem Leide Schutz.

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OujdΔ e[tΔ ejmoi; novstoio tevlo" sevo deu'ro qanovnto" aJndavnei, ajlla; kai; aujto;" ojivomai ejnqavdΔ ojlevsqai, o[frav me su;n soi; gai'a ferevsbio" ajmfikaluvpth/: ouj gavr moi tokevwn tovsson mevlei, ei[ pou e[tΔ eijs ivn, ei[ pou e[tΔ ajmfinevmontai e[t i zwoi; Salami'na, o{sson sei'o qanovnto", ejpei; suv moi e[pleo ku'do".’ «H rJa mevga stenavcwn. ΔEpi; dΔ e[stene di'a Tevkmhssa, Ai[anto" paravkoiti" ajmuvmono", h{n per ejou'san lhid‹iv›hn sfetevrhn a[locon qevto, kaiv min aJpavntwn teu'xen a[nassan e[men o{sswn ajna; dw'ma gunai'ke" eJdnwtai; medevousi parΔ ajndravs i kouridivoisin: h} dev oiJ ajkamavtoisin uJpΔ ajgkoivnh/s i damei'sa Eujrusavkhn tevkeqΔ uiJo;n ejoikovta pavnta tokh'i. ΔAllΔ o} me;n ou\n e[t i tutqo;" ejni; lecevessi levleipto: h} de; mevga stenavcousa fivlw/ perikavppese nekrw'/ ejntupa;" ‹ejn› konivh/s i kalo;n devma" aijscuvnousa, kaiv rJΔ ojlofudno;n a[use mevgΔ ajcnumevnh kevar e[ndon: ‘“W moi ejgw; duvsthno", ejpei; qavne" ou[ ti dai>cqei;" dusmenevwn palavmh/s i kata; movqon, ajlla; ‹s›oi; aujtw'/. Tw' moi pevnqo" a[laston ejpoivcetai: ouj ga;r ejwvlpein sei'o katafqimevnoio poluvstonon h\mar ijdevsqai ejn Troivh/: ta; de; pavnta kakai; dia; Kh're" e[ceuan. ”W" mΔ o[felon to; pavroiqe peri; traferh; cavne gai'a, pri;n sevo povtmon ijdevsqai ajmeivlicon: ouj ga;r e[moige a[llo cereiovt erovn potΔ ejshvluqen ej" frevna ph'ma, oujdΔ o{t e me prwvt iston ejmh'" ajpo; thlovqi pavtrh" kai; tokevwn ei[russa" a{mΔ a[llai" lhiavdessi povllΔ ojlofuromevnhn, ejpei; h\ nuv me to; pri;n a[nassan aijdoivhn per ejou'san ejphvie douvlion h\mar. ΔAllav moi ou[t e pavtrh" qumhdevo" ou[t e tokhvwn mevmbletai oijcomevnwn, oJpovson sevo dh/wqevnto", ou{nekav moi deilh'/ qumhvrea pavnta menoivna", kaiv rJav me qh'ka" a[koitin oJmovfrona, kaiv ‹rJav mΔ› e[fhsqa teuvxein aujt ivkΔ a[nassan ejuktimevnh" Salami'no"

Buch 5,515–548

Und nicht mehr gefällt mir meiner Heimkehr Ziel, da du hier starbst, sondern ich will auch selbst hier zugrunde gehen, damit mich mit dir die nahrungsspendende Erde umhüllt. Es kümmern mich nämlich nicht so sehr die Eltern, ob sie noch da sind, ob sie noch leben und noch wohnen auf Salamis, wie du, der du starbst, weil du für mich Ruhm warst.“ So sprach er laut stöhnend. Neben ihm stöhnte die göttliche Tekmessa, des tadellosen Aias Geliebte, die er sich zur Gemahlin nahm, obwohl sie eine Kriegsgefangene war, und die er zur Herrscherin über alles machte, um was sich in den Häusern rechtmäßige Ehefrauen kümmern bei ihren Ehegatten. Den Umarmungen seiner starken Arme erlegen, gebar sie ihm Eurysakes, den Sohn, der ganz dem Vater glich. Aber der war noch klein und war im Bett zurückgelassen worden. Die aber stöhnte laut und fiel auf den geliebten Leichnam nieder, und im Staub kauernd entstellte sie die schöne Gestalt, und jammernd rief sie aus mit großem Leid in ihrem Herzen: „Ach ich Unglückliche, da du starbst, nicht getötet von der Feinde Händen im Schlachtgewühl, sondern von dir selbst! So kommt zu mir unverwindbares Leid. Ich hatte nämlich nicht erwartet, dass ich den jammervollen Tag, da du stirbst, sehe in Troia. All das haben die schlimmen Keren durcheinandergewirbelt. Ach wenn mich doch zuvor die wohlnährende Erde verschlungen hätte, bevor ich dein erbarmungsloses Geschick erblickte! Mir kam nämlich niemals ein anderes, schlimmeres Leid in den Sinn, auch nicht als du mich ganz zu Anfang von meiner Heimat und meinen Eltern wegschlepptest zusammen mit anderen Kriegsgefangenen, die ich viel jammerte, da über mich, die ich zuvor eine geachtete Herrin war, der Tag der Knechtschaft kam. Aber ich habe weder um die Heimat, die herzerfreuende, noch um die Eltern, die dahingingen, so Kummer gehabt wie nun um dich, da du starbst, weil du für mich Arme alles Angenehme im Sinne hattest. Und so nahmst du mich zur einträchtigen Gemahlin und sagtest, dass du mich sofort zur Herrscherin machen werdest über das wohlbestellte Salamis

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nosthvsa" Troivhqe. Ta; dΔ ouj qeo;" a[mmi tevlessen: ajlla; su; nu'n me;n a[isto" ajpoivceai, oujdev nu soiv per mevmbletΔ ejmeu' kai; paidov", o}" ouj patri; tevryetai h\tor, ouj sevo koiranivh" ejpibhvsetai, ajllav min a[lloi dmw'a lugro;n teuvxousin, ejpei; patro;" oujkevtΔ ejovnto" nhpivacoi komevontai uJpΔ ajndravs in eu\ mavla pollo;n ceirotevroi": ojloh'/ ga;r ejpΔ ojrfanivh/ baru;" aijw;n paisi; pevlei kai; phvmatΔ ejpΔ a[lloqen a[lla cevontai. Kai; dΔ ejme; deilaivhn tavca douvlion i{xetai h\mar oijcomevnou sevo provsqen, o{ moi qeo;" w}" ejt evt uxo.’ ’W" famevnhn proseveipe fivla fronevwn ΔAgamevmnwn: ‘«W guvnai, ou[ nuv sev ti" dmwh;n e[t i qhvsetai a[llo", Teuvkrou e[t i zwvonto" ajmuvmono" hjdΔ ejmeu' aujtou': ajllav se tivsomen aije;n ajpeiresivoi" geravessi, tivsomen w{" te qehvn, kai; so;n tevko", wJ" e[tΔ ejovnto" ajntiqevou Ai[anto" o}" e[pleto kavrto" ΔAcaiw'n. Ai[qΔ o[felon mhdΔ a[lgo" ΔAcaiivdi qhvkato pavsh/ aujto;" eJh'/ uJpo; ceiri; dameiv": ouj gavr min ajpeivrwn dusmenevwn sqevne lao;" uJpΔ “Arei> dh/wvsasqai.’ ’W" e[fatΔ ajcnuvmeno" kevar e[ndoqen. ΔAmfi; de; laoi; oijktro;n ajnestonavchsan, ejpivace dΔ ÔEllhvsponto" muromevnwn, ojloh; de; peri; sfivs i pevptatΔ ajnivh. Kai; dΔ aujto;n lavbe pevnqo" ΔOdusseva mhtiovwnta keivnou ajpoktamevnoio, kai; ajcnuvmeno" kata; qumo;n toi'on e[po" meteveipen ajkhcemevnoisin ΔAcaioi'": ‘«W fivloi, wJ" ou[ pwv ti kakwvt eron a[llo covloio givnetai, o{" te brotoi's i kakh;n ejpi; dh'rin ajevxei: o}" kai; nu'n Ai[anta pelwvrion ejxorovq unen ajmfΔ ejmoi; ejn fresi;n h|/s i colouvmenon. ÔW" o[felovn moi mhv pote Trwvioi ui|e" ΔAcillevo" ei{neka teucevwn nivkhn ajmfebavlontΔ ejrikudeva, th'" pevri qumo;n ajcnuvmeno" pavi" ejsqlo;" ejusqenevo" Telamw'no" w[leto cersi;n ‹eJ›h'/s i. Covlou dev oiJ ou[ ti e[gwge ai[t io", ajllav ti" Ai\sa poluvstono" h{ min ejdavmna. Eij gavr moi kevar e[ndon ejni; stevrnoisin ejwvlpei

Buch 5,549–583

nach deiner Heimkehr aus Troia. Das aber hat ein Gott uns nicht erfüllt. Aber du bist nun auf Nimmerwiedersehen gegangen und kümmerst dich ja nicht um mich und deinen Sohn, der sich über seinen Vater nicht freuen wird in seinem Herzen und deine Herrschaft nicht erlangen wird, sondern andere werden ihn zu einem elenden Sklaven machen, weil Kinder, wenn der Vater nicht mehr lebt, umsorgt werden von Männern, die sehr viel schlechter sind. Denn auf dem unheilvollen Waisenstand lastet das Leben schwer für die Kinder, und Leid ergießt sich von da und dort. Und mich Arme wird schnell der Tag der Knechtschaft erreichen, da du zuvor gingst, der du für mich wie ein Gott warst.“ Als die so sprach, sagte ihr wohlgesonnen Agamemnon: „Ach Frau, kein anderer wird dich noch zur Sklavin machen, solange Teukros, der untadelige, noch lebt und ich selbst. Sondern wir werden dich immer ehren mit zahllosen Geschenken, wie eine Göttin werden wir dich ehren und auch dein Kind, als ob noch lebte der gottgleiche Aias, der die Kraft der Achaier war. Ach wenn er doch nicht Leid gebracht hätte der ganzen Achaiis, da er von seiner eigenen Hand bezwungen fiel. Denn es konnte ihn der unzähligen Feinde Heervolk im Krieg nicht bezwingen.“ So sprach er voll Leid in seinem Herzen. Ringsum aber stöhnten laut auf die Kriegsscharen, es hallte wider der Hellespontos, als sie jammerten, unheilvolle Qual umflog sie. Auch ihn selbst ergriff Leid, Odysseus, den klugsinnenden, als jener tot war, und voll Kummer in seinem Gemüt sprach er Folgendes zu den trauernden Achaiern: „Oh ihr Freunde, es ist ja durchaus nichts anderes schlimmer als Groll, der den Sterblichen schlimmen Streit nährt. Der hat auch nun den starken Aias angetrieben, da er mir in seinem Sinne grollte. Ach wenn mir doch niemals die troischen Söhne wegen Achilleus’ Waffen den ruhmvollen Sieg zugeteilt hätten, weshalb der edle Sohn des starken Telamon voll Groll in seinem Gemüt durch seine eigenen Hände zugrunde ging! An seinem Groll aber bin ich gar nicht schuld, sondern die jammervolle Aisa, die ihn bezwang. Wenn mir nämlich das Herz in der Brust die Erwartung gehegt hätte,

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kei'non ajlasthvsein kaqΔ eJo;n novon, ou[tΔ a]n e[gwge h\lqon ejridmaivnwn nivkh" u{per, ou[t ev tinΔ a[llon ejn Danaoi's in e[asa memaovta dhriavasqai: ajllav oiJ aujto;" e[gwge qeoudeva teuvceΔ ajeivra" profronevw" a]n o[passa kai; ei[ tiv per a[llo menoivna. Nu'n dev min ou[ ti e[gwge mevgΔ ajcnuvmenon caleph'nai wjisavmhn metovpisqen, ejpeiv rJav oiJ ou[t e gunaiko;" ou[t e peri; ptovlio" macovmhn ou[tΔ eujrevo" o[lbou, ajllav moi ajmfΔ ajreth'" nei'ko" pevlen, h|" pevri dh'ri" terpnh; givnetai aije;n ejuvfrosin ajnqrwvpoisi. Kei'no" dΔ ejsqlo;" ejw;n stugerh'/ uJpo; Daivmono" Ai[sh/ h[liten. Ouj ga;r e[oike mevgΔ ajscalavan ejni; qumw'/: ajndro;" ga;r pinutoi'o kai; a[lgea povllΔ ejpiovnta tlh'nai uJpo; kradivh/ stereh'/ freni; mhdΔ ajkavchsqai.’ ’W" favto Laevrtao kluto;" pavi" ajntiqevoio. ΔAllΔ o{t e dh; korevsanto govou kai; pevnqeo" aijnou', dh; tovt e Nhlevo" uiJo;" e[tΔ ajcnumevnoisin e[eipen: ‘«W fivloi, wJ" a[ra Kh're" ajnhleva qumo;n e[cousai hJmi'n ai\yΔ ejbavlonto lugrw'/ ejpi; pevnqei> pevnqo", Ai[anto" fqimevnoio polusqenevo" tΔ ΔAcilh'o" a[llwn tΔ ΔArgeivwn hjdΔ uiJevo" hJmetevroio ΔAntilovcou. ΔAllΔ ou[ ti qevmi" ktamevnou" ejni; cavrmh/ klaivein h[mata pavnta kai; ajscalavan ejni; qumw'/. ΔAlla; govou lhvsasqe ajeikevo", ou{nekΔ a[meinon e[rdein o{ssa brotoi's in ejpi; fqimevnoisin e[oike, purkai>h;n kai; sh'ma, kai; ojsteva tarcuvsasqai. Nekro;" dΔ ou[ ti govoisin ajnevgretai, oujdev ti oi\de fravssasqΔ, eu\t ev eJ Kh're" ajmeivlicoi ajmficavnwsin.’ «H rJa parhgorevwn: peri; dΔ ajntivqeoi basilh'e" ajqrovoi ai\yΔ ajgevronto mevgΔ ajcnuvmenoi kevar e[ndon, kaiv eJ mevgan per ejovnta qow'" poti; nh'a" e[neikan polloi; ajeivrante". Kata; de; speivroisi kavluyan ai|mΔ ajpofaidruvnante" o{ oiJ briaroi'" melevessi tersovmenon perivkeito su;n e[ntesi kai; konivh/s i.

Buch 5,584–617

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dass jener verstört sein werde in seinem Sinn, wäre ich weder gekommen und hätte mit ihm über den Sieg gestritten noch hätte ich irgendeinen 585 anderen unter den Danaern, wenn er danach trachtete, streiten lassen. Sondern ich hätte selbst die göttlichen Waffen hochgehoben und ihm gerne gegeben und auch, wenn er irgend etwas anderes wollte. Jetzt aber glaubte ich nicht, dass er voll großem Groll später 590 zürnen werde, weil ich weder um eine Frau noch um eine Stadt kämpfte oder um großen Reichtum, sondern einen Streit über die Tapferkeit hatte, worüber ein Wettkampf immer erfreulich ist für kluge Menschen. Jener aber frevelte, obwohl er edel war, infolge der Aisa, dem schrecklichen göttlich verhängten 595 Geschick. Es ziemt sich nämlich nicht, heftig zu grollen im Gemüt. Denn einen verständigen Mann zeichnet es aus, auch wenn viele Leiden ihn überfallen, sie festen Herzens zu ertragen und nicht im Sinne Kummer zu hegen.“ So sprach des gottgleichen Laertes berühmter Sohn. Aber als sie sich gesättigt hatten an Klage und schlimmem Leid, da sprach des Neleus Sohn zu den noch Trauernden: „Oh Freunde, es haben ja die Keren ein mitleidloses Herz und häuften uns schnell Leid auf trauriges Leid, da Aias verstarb und der starke Achilleus und andere Argeier und unser eigener Sohn Antilochos. Aber es ist nicht recht, die im Kampf Gefallenen alle Tage zu beweinen und Leid zu tragen im Gemüt. Vergesst vielmehr nun die unziemliche Klage, weil es besser ist, alles auszuführen, was sich ziemt für verstorbene Menschen, einen Scheiterhaufen und ein Grabmal, und ihre Knochen zu begraben. Ein Leichnam erwacht nämlich nicht durch Klagen noch kann er etwas wahrnehmen, wenn ihn die mitleidlosen Keren verschlangen.“ Sprach’s nun und riet ihnen. Die gottgleichen Könige versammelten sich rasch ringsum, großes Leid in ihrem Herzen, und brachten ihn, obwohl er groß war, schnell zu den Schiffen, wobei viele ihn hochhoben. Sie umhüllten ihn mit Laken, nachdem sie das Blut abgewischt hatten, das getrocknet an seinen starken Gliedern haftete zusammen mit der Rüstung und Staub.

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Kai; tovtΔ ajpΔ ΔIdaivwn ojrevwn fevron a[speton u{lhn aijzhoiv. Pavnth/ de; nevkun pevri dinhvsanto: polla; dΔ a[rΔ ajmfΔ aujtw'/ qh'kan xuvla, polla; de; mh'la favreav tΔ eujpoivhta bow'n tΔ ejrikudeva fu'la hjdev oiJ wjkutavtoisin ajgallomevnou" posi;n i{ppou" crusovn tΔ aijglhventa kai; a[speta teuvcea fwtw'n o{ssa pavro" ktamevnwn ajpoaivnuto faivdimo" ajnhvr: h[lektrovn tΔ ejpi; toi's i dieideva, tovn rJav tev fasin e[mmenai ΔHelivoio panomfaivoio qugatrw'n davkru, to; dh; Faevqonto" uJpe;r ktamevnoio cevanto murovmenai megavloio para; rJovon ΔHridanoi'o, kai; to; me;n ΔHevlio" gevra" a[fqiton uiJevi teuvcwn h[lektron poivhse mevga ktevar ajnqrwvpoisi: tovn rJa tovtΔ eujrupevdoio purh'" kaquvperqe bavlonto ΔArgei'oi kluto;n a[ndra dedoupovta kudaivnonte" Ai[antΔ: ajmfi; dev oiJ megav‹la› stenavconte" e[qento timhventΔ ejlevfanta kai; a[rguron hjeroventa hjde; kai; ajmfiforh'a" ajleivfato" a[llav te pavnta oJppovsa kudhventa kai; ajglao;n o[lbon ojfevllei. ΔEn dΔ e[balon krateroi'o puro;" mevno": h\lqe de; pnoih; ejx aJlov", h}n proevhke qea; Qevt i", o[fra qevroito Ai[anto" megavloio bivh: o} de; nuvkta kai; hjw' kaiveto pa;r nhvessin ejpeigomevnou ajnevmoio. Oi|ov" pou to; pavroiqe Dio;" stonoventi keraunw'/ ΔEgkevlado" devdmhto katΔ ajkamavtoio qalavssh" Qrinakivh" uJpevnerqen, o{lh dΔ uJpetuvfeto nh'so": h] oi|o" zwvonta mevlh puri; dw'ke qevresqai ÔHraklevh" Nevssoio dolofrosuvnh/s i calefqeiv", oJppovtΔ e[tlh mevga e[rgon, o{lh dΔ ajmfevstenen Oi[th zwou' kaiomevnoio, mivgh dev oiJ aijqevri qumo;" a[ndra lipw;n ajrivdhlon, ejnekrivnqh de; qeoi's in aujtov", ejpeiv oiJ sw'ma poluvkmhton cavde gai'a: toi'o" a[rΔ ejn puri; kei'to lelasmevno" ijwcmoi'o

Buch 5,618–650

Und dann brachten die Männer von den idaiischen Bergen ungeheuer viel Holz. Überall rings um den Leichnam liefen sie eifrig. Viel Holz legten sie um ihn, viele Schafe und schöngefertigte Leichentücher und der Rinder berühmte Stämme und mit schnellsten Füßen prunkende Pferde und glänzendes Gold und unzählige Waffen von Männern, die er ihnen zuvor alle, nachdem er sie getötet hatte, raubte, der berühmte Mann. Bernstein gaben sie darauf, durchscheinenden, der – wie man sagt – die Träne ist von des allkündenden Helios Töchtern, die sie vergossen für den toten Phaethon, als sie jammerten bei dem Strom des großen Eridanos. Und Helios machte die Träne zu einem unvergänglichen Ehrengeschenk für seinen Sohn und wandelte sie zu Bernstein als großen Besitz für die Menschen. Den legten sie dann auf den breiten Scheiterhaufen, die Argeier, und priesen den berühmten gefallenen Mann Aias. Ringsum aber legten sie laut seufzend wertvolles Elfenbein und dunstfarbenes Silber und Amphoren mit Öl und alles andere, das ruhmvollen und glänzenden Besitz mehrt. Dann legten sie des starken Feuers Kraft an. Es kam Wind von dem Meer, welchen die göttliche Thetis schickte, damit des großen Aias Kraft verbrenne. Der aber brannte die Nacht und den Morgen lang bei den Schiffen, da der Wind herandrang. Wie einst wohl durch Zeus’ jammerbringenden Blitz Enkelados bezwungen wurde im unermüdlichen Meer unter Thrinakie, es qualmte die ganze Insel; oder wie seine lebenden Glieder dem Feuer zu verbrennen gab Herakles, bedrängt durch die Listen des Nessos, als er eine große Tat wagte, und es stöhnte auf ganz Oita, als er lebendig verbrannte, und es mischte sich mit dem Äther sein Leben und verließ den Mann, den berühmten, er selbst aber wurde unter die Götter aufgenommen, als die Erde seinen erschöpften Körper verschlang: so lag auf dem Scheiterhaufen und gedachte nicht mehr der Schlacht

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Ai[a" su;n teuvcessi. Polu;" dΔ ejsteivneto lao;" aijgialoi'": Trw'e" de; gavnuntΔ, ajkavconto dΔ ΔAcaioiv. ΔAllΔ o{t e dh; devma" hju; kathvnuse pu'r ajivdhlon, dh; tovt e purkai>h;n oi[nw/ sbevsan: ojsteva dΔ aujtou' chlw'/ ejni; crusevh/ qh'kan: peri; dev sfisi gai'an ceu'an ajpeiresivhn ÔRoithivdo" oujc eJka;" ajkth'". Aujt ivka dΔ ejskivdnanto poluskavrqmou" ejpi; nh'a" qumo;n ajkhcevmenoi: to;n ga;r tivon i\son ΔAcillei'. Nu;x dΔ ejpovrouse mevlaina metΔ ajnevra" u{pnon a[gousa: oi} dΔ a[ra dai'tΔ ejpavsanto kai; hjrigevneian e[mimnon, baio;n ajpobrivxante" ajraioi's i‹n› blefavroisin: aijnw'" ga;r fobevonto kata; frevna mhv sfisi Trw'e" nukto;" ejpevlqwsin Telamwniavdao qanovnto".

Buch 5,651–663

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Aias mit seiner Rüstung. Viel Kriegsvolk aber drängte sich am Strand. Die Troer freuten sich, es trauerten die Achaier. Aber als das zerstörerische Feuer die schöne Gestalt vernichtet hatte, da löschten sie den Scheiterhaufen mit Wein. Seine Knochen aber legten sie 655 in eine goldene Lade. Rings um sie schütteten sie ungeheuer viel Erde nicht fern von der rhoiteischen Klippe. Sofort verteilten sie sich zu ihren wogenspringenden Schiffen mit Trauer im Gemüt. Den nämlich achteten sie wie Achilleus. Nacht erhob sich, die schwarze, und brachte den Männern Schlaf. 660 Die aber verzehrten ihr Mahl und warteten auf die Dämmerung und schliefen nur wenig ein mit kaum geschlossenen Augen. Schrecklich nämlich fürchteten sie in ihrem Sinn, dass die Troer sie nachts angriffen, da der Telamonsohn verstarb.

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ΔHw;" dΔ ΔWkeanoi'o rJovon kai; levktra lipou'sa Tiqwnou' prosevbh mevgan oujranovn, ajmfi; de; pavnth/ kivdnato pamfanovwsa, gevlasse de; gai'a kai; aijqhvr: toi; dΔ eij" e[rga travponto brotoi; rJei'a fqinuvqonte", a[lloi dΔ ajlloivoisin ejpwv/contΔ. Aujta;r ΔAcaioi; eij" ajgorh;n ejcevonto kalessamevnou Menelavou: kaiv rJΔ o{t e dh; mavla pavnte" ajna; strato;n hjgerevqonto, dh; tovtΔ ejn‹i;› mevssoisin ajgeiromevnoisi methuvda: ‘Kevklute mu'qon ejmei'o, qehgeneve" basilh'e", wJ" ejrevw: mevga gavr moi ejni; fresi; teivretai h\tor law'n ojllumevnwn oi{ rJΔ h[luqon ei{nekΔ ejmei'o dh'rin ej" ajrgalevhn, tou;" oujc uJpodevxetai oi\ko", ouj tokeve": poleva" ga;r uJpevklase Daivmono" Ai\sa. ÔW" o[felon Qanavtoio baru; sqevno" ajtlhvtoio aujtw'/ moi ejpovrouse pri;n ejnqavde lao;n ajgei'rai. Nu'n dev moi ajllhvktou" ojduvna" ejpeqhvkato daivmwn, o[frΔ oJrovw kaka; pollav: tiv" a]n fresi; ghqhvseien eijsorovwn ejpi; dhro;n ajmhvcana e[rga movqoio… ΔAllΔ a[geqΔ, o{ssoi e[tΔ eijme;n ejpΔ wjkupovroisi nevessi, karpalivmw" feuvgwmen eJh;n ejpi; gai'an e{kasto", Ai[anto" fqimevnoio polusqenevo" tΔ ΔAcilh'o": tw'n ejgw; oujk ojivw ktamevnwn uJpaluvxai o[leqron hJmeva", ajllΔ uJpo; Trwsi; damhvmenai ajrgalevoisin ei{nekΔ ejmeu' ÔElevnh" te kunwvpido", h|" nuv moi ou[ ti mevmbletai wJ" uJmevwn, oJpovt e ktamevnou" ejs ivdwmai ejn polevmw/. Keivnh dΔ ajlapadnotavtw/ su;n ajkoivth/ ejrrevtw: ejk gavr oiJ pinuta;" frevna" ei{leto daivmwn ejk kradivh", o{tΔ ejmei'o livpen dovmon hjde; kai; eujnhvn.

Buch 6 Eos aber verließ des Okeanos Strom und das Bett des Tithonos und stieg den großen Himmel hinauf, und ringsum überall breitete sie sich strahlend aus; es lachten Erde und Himmel. Es wandten sich aber ihren Werken zu die Sterblichen, die leicht zugrunde gehen, ein jeder verrichtete seine Arbeit. Aber die Achaier strömten zur Versammlung, da Menelaos sie einberufen hatte. Und als sich nun alle im Heer versammelt hatten, da sprach er mitten unter den Versammelten: „Hört mein Wort, gottentsprossene Könige, wie ich sprechen werde. Sehr quält sich nämlich in der Brust mein Herz, weil die Kriegsscharen zugrunde gehen, die meinetwegen kamen zum leidvollen Kampf, die nicht mehr aufnehmen wird ihr Haus, nicht die Eltern; denn viele brach nieder Aisa, das göttlich verhängte Geschick. Ach wenn doch des unerträglichen Todes schwere Kraft über mich selbst gekommen wäre, bevor ich hier das Volk versammelte! Nun aber gab mir unaufhörliche Schmerzen eine Gottheit, damit ich viel Unglück sähe. Wer dürfte sich wohl in seinem Sinne freuen, wenn er lange Zeit ergebnislose Taten des Schlachtgewühls erblickt? Also auf, alle, die wir noch bei den schnellen Schiffen sind, lasst uns schnell fliehen, ein jeder in sein Land, da Aias starb und der starke Achilleus! Ich glaube nicht, dass wir nach deren Tod dem Verderben entrinnen, sondern dass wir von den heftigen Troern bezwungen werden meinet- und Helenas wegen, der hundsäugigen, an der mir nun nicht so viel liegt wie an euch, wenn ich euch sterben sehe im Krieg. Jene aber soll mit ihrem ganz schwächlichen Liebhaber zugrunde gehen. Die verständigen Gedanken hat ihr nämlich eine Gottheit aus den Herzen geraubt, als sie mein Haus und Lager verließ.

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ΔAlla; ta; me;n keivnh" Priavmw/ kai; Trwsi; melhvsei: hJmei'" dΔ ai\ya newvmeqΔ, ejpei; polu; lwviovn ejstin ejkfugevein polevmoio dushcevo" h] ajpolevsqai.’ ’W" e[fatΔ ΔArgeivwn peirwvmeno": a[lla dev oiJ kh'r ejn kradivh/ povrfure peri; zhlhvmoni qumw'/, Trw'a" o{pw" ojlevsh/ kai; teivcea makra; povlho" rJhvxh/ uJpΔ ejk qemevqlwn, mavla dΔ ai{mato" a[sh/ “Arha divou ΔAlexavndroio meta; fqimevnoisi pesovnto": ouj gavr ti zhvloio pevlei stugerwvt eron a[llo. Kai; ta; me;n w}" w{rmainen, eJh'/ dΔ ejpiivzanen e{drh/. Kai; tovt e Tudeivdh" ejgcevspalo" w\rtΔ ejni; mevssoi", kaiv rJa qow'" neivkessen ajrhivfilon Menevlaon: ‘«A deivlΔ ΔAtrevo" uiJev, tiv h[ nuv se dei'ma kicavnei ajrgalevon kai; toi'a metΔ ΔArgeivoi" ajgoreuvei", wJ" pavi" hje; gunh; tw'n per sqevno" e[stΔ ajlapadnovn… ΔAlla; soi; ouj peivsontai ΔAcaiw'n fevrtatoi ui|e", pri;n Troivh" krhvdemna poti; cqovna pavnta balevsqai: qavrso" ga;r merovpessi klevo" mevga, fuvza dΔ o[neido". Eij dΔ a[ra ti" kai; tw'ndΔ ejpipeivsetai wJ" ejpitevllei", aujt ivka oiJ kefalh;n temevw ijoventi sidhvrw/, rJivyw dΔ oijwnoi's in ajersipevth/s in ejdwdhvn. ΔAllΔ a[geqΔ, oi|s i mevmhlen ojrinevmenai mevneΔ ajndrw'n, laou;" aujt ivka pavnta" ojtrunavntwn kata; nh'a" douvrata qhgevmenai parav tΔ ajspivda" a[llav te pavnta eu\ qevsqai, kai; dei'pnon ejfoplivssasqai a{panta" – ajnevra" hjdΔ i{ppou" –, oi{ tΔ ej" povlemon memavasin: ejn pedivw/ dΔ w[kista diakrinevei mevno" “Arh".’ ’W" favto Tudeivdh": kata; dΔ e{zeto h|ci pavro" per. Toi's i de; Qevstoro" uiJo;" e[po" poti; toi'on e[eipen, ajnsta;" ejn mevssoisin, o{ph/ qevmi" e[stΔ ajgoreuvein: ‘Kevklutev meu, fivla tevkna meneptolevmwn ΔArgeivwn: i[ste ga;r wJ" savfa oi\da qeopropiva" ajgoreuvein. “Hdh me;n kai; provsqΔ ejfavmhn dekavtw/ lukavbanti pevrsein “Ilion aijpuv: to; dh; nu'n ejktelevousin ajqavnatoi, nivkh de; pevlei para; possi;n ΔAcaiw'n. ΔAllΔ a[ge, Tudevo" ui|a meneptovlemovn tΔ ΔOdush'a pevmywmen Sku'ron de; qow'" ejn nhi; melaivnh/,

Buch 6,29–65

Doch um ihr Geschick werden sich Priamos und die Troer kümmern, wir aber wollen sofort heimfahren, da es ja viel besser ist, aus dem Krieg, dem wildtosenden, zu fliehen als zu sterben.“ So sprach er und stellte die Argeier auf die Probe; anderes aber bewegte ihm das Herz in der Brust wegen seines eifersüchtigen Gemüts, wie er die Troer vernichten und die hohen Mauern der Stadt von ihren Grundmauern her einreißen und besonders Ares sättigen könne mit dem Blut des göttlichen Alexandros, wenn der unter den Toten liege. Denn nichts anderes ist abscheulicher als Eifersucht. Und das hatte er so im Sinne, aber er setzte sich auf seinen Sessel. Und da erhob sich unter ihnen der Tydeussohn, der speerschwingende, und griff schnell den kriegsliebenden Menelaos an: „Ach du feiger Sohn des Atreus, warum holt dich nun quälende Furcht ein und warum sagst du solches unter den Argeiern wie ein Kind oder eine Frau, deren Kraft freilich gering ist? Aber dir werden nicht folgen der Achaier beste Söhne, bevor sie alle Zinnen Troias zu Boden geworfen haben. Denn Kühnheit ist bei Sterblichen großer Ruhm, Flucht aber Schande. Wenn aber einer auch von diesen folgt, wie du befiehlst, werde ich ihm sofort den Kopf abschlagen mit dem dunkelblauen Eisen und den Vögeln, den hochfliegenden, hinwerfen zur Speise. Also auf, denen daran liegt, die Kraft der Männer zu erwecken, die sollen sofort alle Kriegsscharen bei den Schiffen antreiben, die Speere zu schärfen und dabei die Schilde und alles andere wohl zu richten und für sich ein Mahl zu bereiten – für die Männer und die Pferde –, alle, die sich nach dem Krieg sehnen. In der Ebene wird sehr schnell Ares unsere Kraft beurteilen.“ So sprach der Tydeussohn und setzte sich nieder, wo er zuvor saß. Zu denen sprach des Thestor Sohn Folgendes, nachdem er sich in ihrer Mitte erhoben hatte, wo es recht ist zu reden: „Hört mich an, ihr lieben Söhne der standhaften Argeier! Ihr wisst nämlich, dass ich deutlich Göttersprüche zu verkünden weiß. Schon auch zuvor sagte ich, dass wir im zehnten Jahr das hohe Ilion zerstören werden. Das erfüllen jetzt die Unsterblichen, Sieg aber liegt vor den Füßen der Achaier. Also auf, des Tydeus Sohn und den standhaften Odysseus wollen wir nach Skyros schnell mit einem schwarzen Schiff schicken,

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oi{ rJa paraipepiqovnte" ΔAcillevo" o[brimon ui|a a[xousin: mevga dΔ a[mmi favo" pavntessi pelavssei.’ ’W" favto Qevstoro" uiJo;" ejuvfrono": ajmfi; de; laoi; ghqovs unoi kelavdhsan, ejpeiv sfisin h\tor ejwvlpei Kavlcanto" favt in e[mmen ejthvt umon wJ" ajgovreue. Kai; tovt e Laevrtao pavi" meteveipen ΔAcaioi'": ‘«W fivloi, oujkevtΔ e[oike meqΔ uJmi'n povllΔ ajgoreuvein shvmeron: ejn ga;r dh;n kavmato" pevlei ejssumevnoisin: oi\da ga;r wJ" laoi's i kekmhkovs in ou[tΔ ajgorhth;" aJndavnei ou[tΔ a[rΔ ajoido;" o}n ajqavnatoi filevousi Pierivde": pauvrwn dΔ ejpevwn e[ro" ajnqrwvpoisi. Nu'n dΔ, o{ per eu[ade pa's i kata; strato;n ΔArgeivoisi, Tudeivdao mavlista sunespomevnou, televsaimen. “Amfw gavr ken ijovnte filoptolevmou ΔAcilh'o" a[xomen o[brimon ui|a paraklivnantΔ ejpevessin, eij kaiv min mavla polla; kinuromevnh kateruvkh/ mhvthr ejn megavroisin, ajpo; krateroi'o tokh'o" ejlpomevnh kata; qumo;n ajrhvion e[mmenai ui|a.’ ’W" favmenon proseveipe puvka fronevwn Menevlao": ‘«W ΔOduseu', mevgΔ o[neiar ejusqenevwn ΔArgeivwn, h[n per ΔAcillh'o" megalovfrono" o[brimo" uiJo;" sh'/s i paraifasivh/s i lilaiomevnoisin ajrwgo;" e[lqoi ajpo; Skuvroio, povroi dev ti" Oujraniwvnwn nivkhn eujcomevnoisi kai; ÔEllavda gai'an i{kwmai, dwvsw oiJ paravkoitin ejmh;n ejrikudeva kouvrhn ÔErmiovnhn kai; polla; kai; o[lbia dw'ra su;n aujth'/ profronevw": ouj gavr min ojivomai ou[t e gunai'ka ou[tΔ a[ra penqero;n ejsqlo;n uJperfiavlw" ojnovsasqai.’ ’W" a[rΔ e[fh: Danaoi; de; suneufhvmhsan e[pessi. Kai; tovt e lu'tΔ ajgorhv: toi; dΔ ejskivdnantΔ ejpi; nh'a" iJevmenoi deivpnoio to; dh; pevlei ajndravs in ajlkhv. Kaiv rJΔ o{t e dh; pauvsanto koressavmenoi mevgΔ ejdwdh'", dh; tovqΔ oJmw'" ΔOdush'i perivfroni Tudevo" uiJo;" nh'a qoh;n ei[russen ajpeiresivh" aJlo;" ei[sw: karpalivmw" dΔ h[ia kai; a[rmena pavnta bavlonto, ejn de; kai; aujtoi; e[ban, meta; dev sfisin ei[kosi fw't e"

Buch 6,66–100

die des Achilleus starken Sohn überreden und herführen werden. Ein großes Licht wird er uns allen bringen.“ So sprach des Thestor kluger Sohn. Ringsum aber lärmten froh die Kriegsscharen, weil ihr Herz hoffte, dass des Kalchas Ausspruch wahr sei, wie er kündete. Und damals sprach des Laertes Sohn unter den Achaiern: „Ihr Freunde, es ziemt sich nicht mehr, unter euch heute viel zu sagen. Denn es gibt schon lange Ermüdung bei euch, die ihr es eilig habt. Ich weiß nämlich, dass bei müden Kriegsscharen weder ein Redner gefällt noch ein Sänger, den die unsterblichen Pieriden lieben. Wenige Worte begehren die Menschen. Nun aber möchte ich durchführen, was allen Argeiern im Heer gefällt, besonders wenn der Tydeussohn mich begleitet. Denn wir beide werden gehen und des kriegsliebenden Achilleus starken Sohn herführen, nachdem wir ihn mit Worten umgestimmt haben, auch wenn ihn laut klagend seine Mutter zurückhält in den Häusern, denn sie ahnt in ihrem Gemüt, dass der Sohn eines starken Vaters kriegerisch ist.“ Als er so sprach, sagte zu ihm der kluge Menelaos: „Odysseus, große Stütze der starken Argeier, wenn des hochgemuten Achilleus starker Sohn auf dein Zureden hin als Helfer zu uns, die wir uns danach sehnen, von Skyros kommt und einer der Himmelsbewohner auf unsere Gebete hin den Sieg erteilt und ich in das griechische Land komme, dann werde ich ihm gerne zur Gemahlin meine berühmte Tochter Hermione geben und viele wertvolle Geschenke mit ihr. Ich glaube nämlich nicht, dass er eine Frau und einen edlen Schwiegervater übermütig verschmäht.“ So also sprach er. Die Danaer aber stimmten freudig zu. Und dann löste sich die Versammlung auf. Die aber verteilten sich zu ihren Schiffen voll Sehnsucht nach Speise, die für Männer Stärke ist. Und als sie nun gesättigt ihr Mahl beendet hatten, da zog zusammen mit dem klugen Odysseus des Tydeus Sohn ein schnelles Schiff in die unendliche See. Und flink luden sie Vorrat und alles Angemessene auf und gingen auch selbst an Bord und mit ihnen zwanzig Männer,

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i[dmone" eijresivh", oJpovtΔ ajntiovwsin a[ellai hjdΔ oJpovtΔ eujreva povnton uJpostorevh/s i galhvnh. Kaiv rJΔ o{t e dh; klhi's in ejpΔ eujt uvktoisi kavqissan, tuvpton aJlo;" mevga ku'ma: polu;" dΔ ajmfevzeen ajfrov". ÔUgrai; dΔ ajmfΔ ejlavth/s i dieprhvssonto kevleuqoi nho;" ejpessumevnh": toi; dΔ iJdrwvonte" e[resson. ÔW" dΔ o{qΔ uJpo; zeuvglh/s i bove" mevga kekmhw't e" douratevhn ejruvswsi provsw memaw't e" ajphvnhn a[cqei> tetrigui'an uJpΔ a[xoni dinhventi teirovmenoi, poulu;" de; katΔ aujcevno" hjde; kai; w[mwn iJdrw;" ajmfotevroisi katevssutai a[cri" ejpΔ ou\da": w}" th'mo" mogeveskon ejpi; stibarh'/" ejlavth/s in aijzhoiv: mavla dΔ w\ka dihvnuon eujreva povnton. Tou;" dΔ a[lloi me;n ΔAcaioi; ajpeskopivazon ijovnta": qh'gon dΔ aijna; bevlemna kai; e[gcea toi's i mavconto. Trw'e" dΔ a[steo" ejnto;" ajtarbeve" ejntuvnonto ej" povlemon memaw't e" ijdΔ eujcovmenoi makavressi lwfh'saiv te fovnoio kai; ajmpneu'sai kamavtoio. Toi's i dΔ ejeldomevnoisi qeoi; mevga phvmato" a[lkar h[gagon Eujruvpulon kraterou' gevno" ÔHraklh'o": kaiv oiJ laoi; e{ponto dahvmone" ijwcmoi'o polloiv, o{soi dolicoi'o para; procoh'/s i Kai?kou naiveskon, kraterh'/s i pepoiqovt e" ejgceivh/s in. ΔAmfi; dev oiJ kecavronto mevga fresi; Trwvioi ui|e": wJ" dΔ oJpovqΔ e{rkeo" ejnto;" ejergmevnoi ajqrhvswsin h{meroi ajnevra ch'ne" o{ tiv" sfisin ei[data bavlloi, ajmfi; dev min stomavt essi peristado;n ijuvzonte" saivnousin, tou' dΔ h\tor ijaivnetai eijsorovwnto": w}" a[ra Trwvioi ui|e" ejghvqeon, eu\tΔ ejs ivdonto o[brimon Eujruvpulon, tou' dΔ ejn fresi; qarsalevon kh'r tevrpetΔ ajgeiromevnoisin: ajpo; proquvrwn de; gunai'ke" qavmbeon ajnevra di'on: o} dΔ e[xoco" e{speto law'n, hjuvt e ti" qwvessi levwn ejn o[ressi metelqwvn. To;n de; Pavri" deivdekto, tiven dev min ”Ektori i\son: tou' ga;r ajneyio;" e[sken ijh'" tΔ ejt evt ukto genevqlh":

Buch 6,101–134

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die sich aufs Rudern verstanden, wenn Stürme andringen und wenn das breite Meer eine Windstille glättet. Und als sie sich an die wohlgefügten Ruderbänke gesetzt hatten, schlugen sie des Meeres große Woge; viel Schaum wallte ringsum auf. 105 Feuchte Wege wurden mit den Ruderblättern zurückgelegt, als das Schiff dahineilte; die aber schwitzten und ruderten. Wie wenn unter dem Joch völlig erschöpfte Rinder einen hölzernen Wagen ziehen und vorwärts stürmen, der vor Last knirscht unten an der sich drehenden Achse, 110 und dabei ermüden, und von Nacken und Schultern fließt beiden viel Schweiß herab bis auf den Boden: so mühten sich damals mit den schweren Ruderblättern die Männer. Sehr schnell durchquerten sie das breite Meer. Die anderen Achaier aber blickten den Abfahrenden nach. Sie schärften ihre schlimmen Geschosse und Lanzen, mit denen sie 115 kämpften. Die Troer aber in der Stadt rüsteten sich furchtlos; sie verlangten nach Kampf und erflehten von den glückseligen Göttern, sich vom Morden zu erholen und von der Mühe aufzuatmen. Als die sich so sehnten, brachten die Götter als großen Schutz vor Leid den Eurypylos herbei, des starken Herakles Nachkommen. Und dem folgten viele Heerscharen, kundig im Schlachtgetümmel, alle, die wohnten bei der Mündung des langen Kaikos, und vertrauten auf die starken Speere. Um ihn aber freuten sich sehr in ihrem Sinn die troischen Söhne; wie wenn – im Gehege eingeschlossen – zahme Gänse sich freuen über den Mann, der ihnen Futter hinwirft; um den stehen sie ringsum und lärmen mit ihren Schnäbeln und umschmeicheln ihn, der aber freut sich in seinem Herzen, wenn er sie sieht: so nun frohlockten die troischen Söhne, als sie erblickten den starken Eurypylos, dessen kühnes Herz aber freute sich in seinem Sinn, als die sich versammelten. Von den Vorhallen aus bewunderten die Frauen den göttlichen Mann. Der aber zog mit den Kriegsscharen einher, sie überragend wie ein Löwe, der in den Bergen zu Schakalen kommt. Den empfing Paris und ehrte ihn wie Hektor. Dessen Vetter war er nämlich und war von gleicher Abstammung.

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to;n ga;r dh; tevke di'a kasignhvth Priavmoio ΔAstuovch kraterh'/s in uJpΔ ajgkoivnh/s i migei'sa Thlevfou, o{n rJa kai; aujto;n ajtarbevi ÔHraklh'i lavqrh/ eJoi'o tokh'o" ejuplovkamo" tevken Au[gh, kaiv min tutqo;n ejovnta kai; ijscanovwnta gavlakto" qrevye qohv pote kemmav", eJw'/ dΔ i[sa fivlato nebrw'/ mazo;n uJposcomevnh boulh'/ Diov": ouj ga;r ejwv/kei e[kgonon ÔHraklh'o" ojizurw'" ajpolevsqai. Tou' dΔ a[ra kuvdimon ui|a Pavri" mavla provfroni qumw'/ h\gen eJo;n poti; dw'ma diΔ eujrucovroio povlho" sh'ma parΔ ΔAssaravkoio kai; ”Ektoro" aijpa; mevlaqra nhovn te zavqeon Tritwnivdo", e[nqav oiJ a[gci dwvmatΔ e[san kai; bwmo;" ajkhvrato" ÔErkeivoio. Kaiv min ajdelfeiw'n phw'n qΔ uJpe;r hjde; tokhvwn ei[reto profronevw": o} dev oiJ mavla pavntΔ ajgovreuen: a[mfw dΔ w}" ojavrizon a{mΔ ajllhvloisi kiovnte". «Hlqon ‹dΔ› ej" mevga dw'ma kai; o[lbion: e[nq‹a dΔ› a[rΔ h|sto ajntiqevh ÔElevnh Carivtwn ejpieimevnh ei\do": kaiv rJav min ajmfivpoloi pivs ure" peripoipnuveskon, a[llai dΔ au\tΔ ajpavneuqen e[san kleitou' qalavmoio e[rga tituskovmenai oJpovsa dmwh'/s in e[oiken. Eujruvpulon dΔ ÔElevnh mevgΔ ejqavmbeen eijsorovwsa, kei'no" dΔ au\qΔ ÔElevnhn: meta; dΔ ajllhvlou" ejpevessin a[mfw deikanovwnto dovmw/ ejni; khwventi. Dmw'e" dΔ au\t e qrovnou" doiw; qevsan ejggu;" ajnavssh": ai\ya dΔ ΔAlevxandro" katΔ a[rΔ e{zeto, pa;r dΔ a[ra tw'/ ge Eujruvpulo". Laoi; de; pro; a[steo" au\lin e[qento, h|ci fulakth're" Trwvwn e[san ojbrimovq umoi: ai\ya de; teuvcea qh'kan ejpi; cqovna, pa;r de; kai; i{ppou" sth'san e[t i pneivonta" ojizuroi'o movgoio: ejn de; favtnh/s i bavlonto tav tΔ wjkeve" i{ppoi e[dousi. Kai; tovt e nu;x ejpovrouse, melaivneto dΔ ai\a kai; aijqhvr. Oi} dΔ a[ra dai'tΔ ejpavsanto pro; teivceo" aijpeinoi'o Khvt eioi Trw'ev" te: polu;" dΔ ejni; mu'qo" ojrwvrei dainumevnwn. Pavnth/ de; puro;" mevno" aijqalovento" daiveto pa;r klisivh/s in: ejpivace dΔ hjpuvta su'rigx aujloiv te liguroi's in ajrhrevmenoi kalavmoisin, ajmfi; de; formivggwn ijach; pevlen iJmerovessa.

Buch 6,135–172

Denn den gebar die göttliche Schwester des Priamos, Astyoche, nachdem sie sich in starker Umarmung verband mit Telephos, den nun selbst dem furchtlosen Herakles heimlich vor ihrem Vater die schönlockige Auge gebar. Und den nährte, als er noch klein war und nach Milch verlangte, eine schnelle Hindin und liebte ihn wie ihr eigenes Kitz und bot ihm ihr Euter nach dem Plan des Zeus. Es ziemte sich nämlich nicht, dass ein Sprössling des Herakles jämmerlich zugrunde ging. Dessen berühmten Sohn führte nun Paris voller Wohlwollen zu seinem Haus durch die Stadt mit den weiten Plätzen am Grabmal des Assarakos vorbei und Hektors hohem Haus und dem heiligen Tempel der Tritonis, wo nahebei sein Palast war und der unbefleckte Altar des Zeus Herkeios. Und er befragte ihn nun eifrig über seine Brüder und Verwandten und Eltern. Der aber sagte ihm alles. Und so plauderten sie miteinander beim Gehen. Sie kamen zu dem großen und reichen Haus. Dort nun saß die gottgleiche Helena, gehüllt in das Aussehen von Chariten. Und um sie kümmerten sich emsig vier Dienerinnen, andere aber waren außerhalb des herrlichen Gemaches und erledigten alle Werke, die sich für Dienerinnen geziemen. Den Eurypylos aber bestaunte Helena sehr, als sie ihn erblickte, jener wiederum Helena. Sie begrüßten einander beide mit Worten in dem duftenden Haus. Die Diener aber stellten zwei Sessel neben die Herrin. Sofort setzte sich Alexandros nieder, neben den aber nun Eurypylos. Die Kriegsscharen aber schlugen ihr Lager vor der Stadt auf, wo die starkmütigen Wachen der Troer waren. Sogleich legten sie die Waffen auf den Boden, daneben ließen sie auch ihre Pferde Halt machen, die noch schnaubten von der jammervollen Mühe. Dann warfen sie in die Krippen, was schnelle Pferde fressen. Und da zog die Nacht auf, schwarz wurden Erde und Himmel. Die aber verzehrten ihr Mahl vor der hohen Mauer, die Keteier und Troer. Viel Gespräch entstand, als sie speisten. Überall aber brannte des leuchtenden Feuers Kraft bei den Hütten. Laut erklangen die Syrinx und Flöten, die passten zu den hellen Rohrflöten, ringsum war der liebliche Ton der Leiern.

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ΔArgei'oi dΔ ajpavneuqen ejqavmbeon eijsorovwnte" aujlw'n formivggwn tΔ ijach;n aujtw'n te kai; i{ppwn suvriggov" qΔ h} daiti; metaprevpei hjde; nomeu's i. Tou[nekΔ a[rΔ oi|s in e{kasto" ejni; klisivh/s i kevleuse nh'a" ajmoibaivh/s i fulassevmen a[cri" ej" hjw', mhv sfea" Trw'e" ajgauoi; ejniprhvswsi kiovnte", oi{ rJa tovtΔ aijpeinoi'o pro; teivceo" eijlapivnazon. ’W" dΔ au{tw" kata; dwvmatΔ ΔAlexavndroio dai?frwn daivnuto Thlefivdh" metΔ aj‹ga›kleitw'n basilhvwn. Polla; dΔ a[ra Privamov" te kai; a[lloi Trwvioi ui|e" eJxeivh" eu[conto mighvmenai ΔArgeivoisin ai[sh/ ejn ajrgalevh/: o} dΔ uJpevsceto pavnta televssein. Aujta;r ejpei; dovrphsan, e[ban poti; dwvmaqΔ e{kasto": Eujruvpulo" dΔ aujtou' katelevxato baio;n a[pwqen ej" tevgo" eujpoivhton o{ph/ pavro" aujto;" i[auen hju;" ΔAlevxandro" metΔ ajgakleith'" ajlovcoio: kei'no ga;r e[kpaglovn te kai; e[xocon e[pleto pavntwn: e[nqΔ o{ ge levxatΔ ijwvn: toi; dΔ a[llose koi'ton e{lonto mevcri" ej" ΔHrigevneian ejuvqronon. Aujta;r a{mΔ hjoi' Thlefivdh" ajnovrouse kai; ej" strato;n eujru;n i{kane suvn tΔ a[lloi" basileu's in o{soi kata; “Ilion h\san. Laoi; dΔ aujt ivka du'san ejn e[ntesi maimwvwnte", pavnte" ejni; prwvtoisi lilaiovmenoi ponevesqai. ’W" de; kai; Eujruvpulo" megavloi" perikavtqeto guivoi" teuvcea marmarevh/s in ejeidovmena steroph'/s i. Kaiv oiJ daivdala polla; katΔ ajspivda di'an e[keito, oJppovsa provsqen e[rexe qrasu; sqevno" ÔHraklh'o". ΔEn me;n e[san blosurh'/s i geneiavs i licmwvwnte" doiw; kinumevnoisin ejoikovt e" oi\ma dravkonte" smerdalevon memaw't e": o} dev sfea" a[lloqen a[llon nhpivacov" per ejw;n uJpedavmnato: kaiv oiJ ajtarbh;" e[ske novo" kai; qumov", ejpei; Dii; kavrto" ejwv/kei ejx ajrch'". Ouj gavr ti qew'n gevno" Oujraniwvnwn a[prhkton televqei kai; ajmhvcanon, ajllav oiJ ajlkh; e{spetΔ ajpeiresivh kai; nhduvo" e[ndon ejovnti. –

Buch 6,173–207

Die Argeier aber staunten, als sie aus der Ferne hinschauten, über den Klang der Flöten und Leiern und der Männer selbst und ihrer Pferde und der Syrinx, die beim Mahl hervorsticht und bei Hirten. Deshalb befahl nun ein jeder seinen Männern im Lager, die Schiffe im Wechsel zu bewachen bis zum Morgen, damit nicht die edlen Troer kämen und sie niederbrennten, die nun vor der hohen Mauer schmausten. So speiste gleichfalls in den Häusern des Alexandros der kriegssinnige Telephossohn mit den berühmten Königen. Eifrig baten nun Priamos und die anderen troischen Söhne der Reihe nach, er möge gegen die Argeier kämpfen in leidvollem Geschick. Der aber versprach, alles zu erfüllen. Als sie aber gespeist hatten, ging ein jeder in sein Haus. Eurypylos aber legte sich ein wenig entfernt nieder in einem schönen Gemach, wo zuvor der edle Alexandros selbst mit seiner berühmten Gemahlin zu schlafen pflegte. Jenes nämlich war hervorragend und das beste von allen. Dort ging er hin und legte sich nieder. Die anderen aber fanden andernorts Ruhe bis zur schönthronenden Morgenröte. Aber mit dem Morgenlicht erhob sich der Telephossohn und ging zu dem großen Heer mit allen anderen Königen, die in Ilion waren. Die Kriegsscharen legten sofort eifrig ihre Rüstung an, alle waren begierig, unter den Ersten zu kämpfen. So fügte auch Eurypylos um die großen Glieder die Rüstung, die den strahlenden Blitzen glich.

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Und viele kunstvolle Gestaltungen waren auf dem göttlichen Schild von den Taten, die alle zuvor die kühne Kraft des Herakles vollbrachte. 200 Darauf waren aus grausigen Mäulern züngelnd zwei Schlangen, die glichen solchen, die sich zum Angriff bewegen, und waren schrecklich begierig. Der aber bezwang die eine hier, die andere dort, obwohl er noch klein war. Und er hatte einen furchtlosen Sinn und Mut, weil er Zeus an Stärke glich von Anfang an. Denn das Geschlecht der göttlichen Himmelsbewohner 205 ist keineswegs erfolglos und unfähig, sondern ihm folgt unendliche Kraft, auch wenn es noch im Mutterleib ist.

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ΔEn de; Nemeiaivoio bivh ‹ej›tevt ukto levonto" ojbrivmou ÔHraklh'o" uJpo; stibarh'/s i cevressi teirovmeno" kraterw'": blosurh'/" dev oiJ ajmfi; gevnussin aiJmatovei" ajfro;" e[sken: ajpopneivonti dΔ ejwv/kei. – “Agci dev oiJ pepovnhto devma" poludeiravdo" u{drh" aijno;n licmwvwsa: karhvata dΔ ajlginoventa a[lla mevn oiJ devdmhto kata; cqonov", a[lla dΔ a[exen ejx ojlivgwn mavla pollav. Povno" dΔ e[cen ÔHraklh'a qarsalevon tΔ ΔIovlaon, ejpei; kratera; fronevonte a[mfw, o} me;n tevmneske karhvata maimwvwnta a{rph/ uJpΔ ajgkulovdonti qow'", o} de; kai'e sidhvrw/ aijqomevnw/: kraterh; de; kathvnuto qhro;" oJmoklhv. – ÔExeivh" dΔ ejt evt ukto bivh suo;" ajkamavtoio ajfriovwn genuvessi: fevren dev min, wJ" ejt eovn per, zwo;n ej" Eujrusqh'a mevga sqevno" ΔAlkeivdao. – Kemma;" dΔ eu\ h[skhto qoh; povda", h{ tΔ ajlegeinw'n ajmfiperiktiovnwn mevgΔ ejs ivneto pa'san ajlwhvn: kai; th;n me;n crus‹ev›oio keravato" o[brimo" h{rw" a[mfecen oujlomevnoio puro;" pneivousan ajutmhvn. – ΔAmfi; dΔ a[ra stugerai; Stumfhlivde", ai} me;n ojistoi'" blhvmenai ejn konivh/s in ajpevpneon, ai} dΔ e[t i fuvzh" mnwovmenai polioi'o diΔ hjevro" ejsseuvonto: th'/s i dΔ ejfΔ ÔHraklevh" kecolwvmeno" a[llon ejpΔ a[llw/ ijo;n ejpiproi?alle mavla speuvdonti ejoikwv". – ΔEn de; kai; Aujgeivao mevga" staqmo;" ajntiqevoio tecnhvei" h[skhto katΔ ajkamavtoio boeivh": tw'/ dΔ a[ra qespesivoio baqu;n rJovon ΔAlfeioi'o o[brimo" ÔHraklevh" ejpagivneen: ajmfi; de; Nuvmfai qavmbeon a[speton e[rgon. – ΔApovproqi dΔ e[pleto tau'ro" puvrpnoo", o{n rJa kai; aujto;n ajmaimavketovn per ejovnta gnavmpte bivh/ krateroi'o keravato": oi} dev oiJ a[mfw ajkavmatoi muw'ne" ejreidomevnoio tevtanto: kaiv rJΔ o} me;n wJ" mukhqmo;n iJei;" pevlen. – “Agci dΔ a[rΔ aujtou' ajmfi; savko" pepovnhto qew'n ejpieimevnh ei\do" ÔIppoluvth: kai; th;n me;n uJpo; kraterh'/s i cevressi daidalevou zwsth'ro" ajmersevmenai meneaivnwn

Buch 6,208–243

Darauf war des Nemeischen Löwen Kraft dargestellt, der unter des starken Herakles kräftigen Händen gewaltig litt; um seine grausigen Kinnbacken war blutiger Schaum. Er glich einem, der sein Leben aushaucht. Neben ihm war die Gestalt gefertigt der vielhalsigen Hydra, die schlimm züngelte; ihre schmerzreichen Häupter lagen zum Teil bezwungen auf dem Boden, die anderen aber ließen aus der geringen Zahl viele neue hervorwachsen. Anstrengung lastete auf Herakles und dem kühnen Iolaos, beide mit beharrlichem Mut, als der eine die rasenden Häupter schnell abschnitt mit der krummzahnigen Sichel, der andere sie mit glühendem Eisen verbrannte. Und der gewaltige Angriff des Tieres wurde beendet. Anschließend war dargestellt die Kraft eines unermüdlichen Ebers, der Schaum an seinen Kinnbacken hatte. Es trug ihn, als wäre es wirklich, lebend zu Eurystheus die große Kraft des Alkaiosenkels. Eine Hindin war schön gefertigt, schnell mit den Füßen, die den armen Umwohnern das gesamte Gartenland sehr beschädigte. Und die hielt am goldenen Geweih der starke Held umfasst, obwohl sie des verderbenbringenden Feuers Hauch ausatmete. Ringsum aber waren die schrecklichen Stymphalischen Vögel. Die einen waren von Pfeilen getroffen und hauchten im Staub ihr Leben aus, die anderen, die noch an Flucht dachten, flogen durch die graue Luft. Denen grollte Herakles und sandte ihnen Pfeil nach Pfeil hinterher und glich einem, der sich sehr müht. Darauf war auch des gottgleichen Augeias großer Stall kunstvoll gefertigt auf dem unzerstörbaren Schild. Zu dem führte des göttlichen Alpheios tiefen Fluss der starke Herakles. Ringsum bestaunten die Nymphen die gewaltige Tat. In der Ferne war der Stier, der feuerspeiende, den er trotz seiner ungeheuren Größe niederbog mit Kraft an seinem starken Horn. Und dem spannten sich beide unermüdlichen Armmuskeln, als er stemmte. Und der sah aus, als ob er ein Gebrüll ausstieß. Neben dem war auf dem Schild Hippolyte gearbeitet, die das Aussehen von Göttern an sich hatte. Und die zog er mit seinen starken Händen, da er ihren kunstvollen Gürtel rauben wollte,

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ei|lke kovmh" i{ppoio katΔ wjkevo": ai} dΔ ajpavt erqen a[llai uJpotromeveskon ΔAmazovne". – ΔAmfi; de; lugrai; Qrhikivhn ajna; gai'an e[san Diomhvdeo" i{ppoi ajndrobovroi: kai; ta;" me;n ejpi; stugerh'/s i favtnh/s in aujtw'/ su;n basilh'i kaka; fronevonti davixen. – ΔEn de; kai; ajkamavtoio devma" pevle Ghruonh'o" teqnaovto" para; bousiv: kavrh dev oiJ ejn konivh/s in aiJmatoventa kevcunto bivh/ rJopavloio damevnta. Provsqe dev oiJ devdmhto kuvwn ojlowvtato" a[llwn “Orqro", ajnihrw'/ ejnalivgkio" o[brimon ajlkh;n Kerbevrw/ o{" rJav oiJ e[sken ajdelfeov": ajmfi; dΔ e[keito boukovlo" Eujrutivwn memorugmevno" ai{mati pollw'/. – ΔAmfi; de; cruvsea mh'la teteuvcato marmaivronta ÔEsperivdwn ajna; prevmnon ajkhvraton: ajmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ smerdalevo" devdmhto dravkwn: tai; dΔ a[lloqen a[llai ptwvssousai qrasu;n ui|a Dio;" megavloio fevbonto. – ΔEn dΔ a[rΔ e[hn mevga dei'ma kai; ajqanavtoisin ijdevsqai Kevrbero" o{n rJΔ ajkavmanti Tufwevi geivnatΔ “Ecidna a[ntrw/ uJpΔ ojkruoventi, melaivnh" ajgcovqi Nukto;" ajrgalevh". ’O dΔ a[rΔ h\en ajeikevliovn ti pevlwron, ajmfΔ ojloh'/s i puvlh/s i poluklauvtou ΔAivdao ei[rgwn nekro;n o{milon uJpΔ hjeroventi berevqrw/: rJei'a dev min Dio;" uiJo;" uJpo; plhgh'/s i damavssa" h\ge karhbarevonta para; Stugo;" aijpa; rJeveqra, e{lkwn oujk ejqevlonta bivh/ pro;" ajhvqea cw'ron qarsalevw". – ΔEtevt ukto dΔ ajpovproqen a[gkea makra; Kaukavsou: ajmfi; de; desma; Promhqevo" a[lludi" a[lla aujth'/" su;n pevtrh/s in ajnarrhvxa" ajraruivh/" lu'e mevgan Tith'na: lugro;" dev oiJ ajgcovqi kei'to aijeto;" ajlginoventi devma" beblhmevno" ijw'/. – Kentauvrwn dΔ ejt evt ukto polusqenevwn mevga kavrto" ajmfi; Fovloio mevlaqron: e[ri" dΔ ojrovq une kai; oi\no" ajntivon ÔHraklh'i teravata kei'na mavcesqai. Kaiv rJΔ oi} me;n peuvkh/s i pevri dmhqevnte" e[keinto,

Buch 6,244–276

an ihren Haaren vom schnellen Pferd. Die anderen Amazonen aber fürchteten sich in der Ferne. Dabei waren im thrakischen Land die unheilvollen Stuten des Diomedes, die menschenfressenden. Und die tötete er an ihren grausigen Krippen zusammen mit ihrem König, der Böses sann. Darauf war auch des unermüdlichen Geryoneus Gestalt, tot neben den Rindern. Sein Haupt war niedergeworfen im Staub, blutüberströmt, von der Gewalt der Keule bezwungen. Vor ihm war überwältigt sein Hund, der zerstörerischste von allen anderen, Orthros, der glich an starker Kraft dem schrecklichen Kerberos, der sein Bruder war. Daneben lag der Hirte Eurytion, besudelt mit viel Blut. Daneben waren die goldenen Äpfel der Hesperiden dargestellt, glänzend an ihrem unberührten Stamm. Neben dem lag erschlagen eine schreckliche Schlange. Die aber duckten sich hier und dort und fürchteten den kühnen Sohn des großen Zeus. Darauf war – auch für die Unsterblichen gar schrecklich zu sehen – Kerberos, den dem unermüdlichen Typhoeus gebar die Echidna in einer schauerlichen Höhle nahe bei der schwarzen Nacht, der schrecklichen. Der aber war ein grässliches Ungeheuer. Bei den unheilvollen Türen des vielbeweinten Hades hielt er der Toten Schar zurück drunten im dunklen Abgrund. Leicht bezwang den des Zeus Sohn unter Schlägen und führte ihn, der den Kopf hängen ließ, jenseits von der Styx tiefen Strömen und zog ihn gegen seinen Willen mit Gewalt mutig zu einem ungewohnten Platz. Dargestellt waren in der Ferne die langen Täler des Kaukasos. Er zerbrach des Prometheus Fesseln auf beiden Seiten zusammen mit den Felsen selbst, die sie hielten, und befreite den großen Titanen. Neben ihm lag der schreckliche Adler, der an seinem Körper getroffen war von einem schmerzlichen Pfeil. Der gewaltigen Kentauren große Kraft war abgebildet bei des Pholos Haus. Streit und Wein trieb jene Ungeheuer an, gegen Herakles zu kämpfen. Und die einen lagen nun erschlagen ringsum zwischen den Fichten,

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ta;" e[con ejn ceivressi mavch" a[ko": oi} dΔ e[t i makrh'/" dhriovwntΔ ejlavth/s i memaovt e", oujdΔ ajpevlhgon uJsmivnh". Pavntwn de; karhvata deuveto luvqrw/ qeinomevnwn ajna; dh'rin ajmeivlicon, wJ" ejt eovn per: oi[nw/ dΔ ai|ma mevmikto, sunhloivhnto de; pavnta ei[data kai; krhth're" ejuvxestoiv te travpezai. – Nevsson dΔ au\qΔ eJt evrwqe para; rJovon Eujhnoi'o keivnh" ejkprofugovnta mavch" uJpedavmnatΔ ojistw'/ ajmfΔ ejrath'" ajlovcoio colouvmeno". – ΔEn dΔ ejt evt ukto ojbrivmou ΔAntaivoio mevga sqevno", o{n rJa kai; aujto;n ajmfi; palaismosuvnh" a[moton peridhriovwnta uJyou' aj‹ei›ravmeno" kraterh'/" sunevaxe cevressi. – Kei'to dΔ ejpi; procoh'/s in ejurrovou ÔEllhspovntou ajrgalevon mevga kh'to" ajmeilivktoisin ojistoi'" blhvmenon: ÔHsiovnh" de; kakou;" ajpeluveto desmouv". – “Alla dΔ a[rΔ ΔAlkeivdao qrasuvfrono" a[speta e[rga a[mfecen Eujrupuvloio diotrefevo" savko" eujruv. Faivneto dΔ i\so" “Arhi meta; stivca" ajivssonti: Trw'e" dΔ ajmfievponte" ejghvqeon, eu\tΔ ejs ivdonto teuvceav tΔ hjde; kai; a[ndra qew'n ejpieimevnon ei\do". To;n de; Pavri" proseveipen ejpotruvnwn poti; dh'rin: ‘Caivrw sei'o kiovnto", ejpeiv nuv moi h\tor e[olpen ΔArgeivou" mavla pavnta" ojizurw'" ajpolevsqai aujtai'" su;n nhvessin, ejpei; broto;n ou[ pote toi'on e[drakon ejn Trwvessin ejuptolevmoisiv tΔ ΔAcaioi'". ΔAlla; suv, pro;" megavloio kai; ojbrivmou ÔHraklh'o" tw'/ mevgeqov" te bivhn te kai; ajglao;n ei\do" e[oika", keivnou mnwovmeno" fronevwn tΔajntavxia e[rga qarsalevw" Trwvessi dai>zomevnoi" ejpavmunon, h[n pw" ajmpneuvswmen: ejpei; sev ge mou'non ojivw a[steo" ojllumevnoio kaka;" ajpo; Kh'ra" ajlevxai.’ «H mevgΔ ejpotruvnwn: o} dev min prosefwvnee muvqw/: ‘Priamivdh megavq ume, devma" makavressin ejoikwv", tau'ta me;n ajqanavtwn ejni; gouvnasin ejsthvriktai, o{" ke qavnh/ kata; dh'rin uJpevrbion hje; sawqh'/.

Buch 6,277–311

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die sie in den Händen hielten als Kampfmittel. Die anderen aber kämpften noch voll Eifer mit den langen Tannen und ließen nicht ab vom Kampf. Aller Häupter waren besudelt mit Mordblut, 280 als sie getötet wurden im erbarmungslosen Kampf, als wäre es echt. Mit Wein war Blut gemischt. Zertrampelt waren alle Speisen und Mischkrüge und wohlgeglätteten Tische. Auf der anderen Seite wiederum bei dem Strom des Euenos tötete er den Nessos mit einem Pfeil, nachdem er jener Schlacht entkommen war, weil er ihm wegen seiner lieben Gemahlin grollte. Dargestellt war darauf 285 des starken Antaios große Kraft, den er, obwohl der auch selbst unaufhörlich im Ringkampf stritt, hochhob und mit seinen starken Armen zerquetschte. Es lag bei der Mündung des schönfließenden Hellespontos 290 das scheußliche, große Ungeheuer, von erbarmungslosen Pfeilen getötet. Der Hesione schlimme Fesseln aber löste er. Und andere unbeschreibliche Taten des kühnsinnenden Alkaiosenkels umfasste des zeusentstammten Eurypylos breiter Schild. Er schien gleich dem Ares, der durch die Schlachtreihen stürmt. Die Troer aber, die ihn begleiteten, freuten sich, als sie sahen die Waffen und den Mann, der der Götter Aussehen an sich hatte. Zu dem sprach Paris und drängte zum Kampf: „Ich freue mich, dass du kamst, weil nun mein Herz hofft, dass alle Argeier jämmerlich zugrunde gehen zusammen mit ihren Schiffen, weil ich nie einen solchen Menschen sah unter den Troern und den kriegerischen Achaiern. Aber du, beim großen und starken Herakles, dem du an Größe und Kraft und schönem Aussehen gleichst, erinnere dich an ihn und denke an entsprechende Taten und hilf tapfer den Troern, die ermordet werden, ob wir vielleicht aufatmen können! Denn ich glaube, dass du allein von unserer untergehenden Stadt die schlimmen Keren abhalten kannst.“ So sprach er und trieb ihn sehr an. Der aber sprach zu ihm Folgendes: „Großherziger Priamossohn, der du an Gestalt den glückseligen Göttern gleichst, dies ist bei den Knien der Unsterblichen festgesetzt, wer stirbt im gewaltigen Kampf und wer unversehrt bleibt.

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ÔHmei'" dΔ, w{" per e[oike kai; wJ" sqevno" ejsti; mavcesqai, sthsovmeqa pro; povlho": e[peita de; kai; tovdΔ ojmou'mai mh; pri;n uJpostrevyein privn gΔ h] ktavmen h] ajpolevsqai.’ ’W" favto qarsalevw": Trw'e" dΔ ejpi; makra; cavronto. Kai; tovtΔ ΔAlevxandrovn te kai; Aijneivan ejrivq umon Pouludavmantav tΔ ejummelivhn kai; Pavmmona di'on Dhivfobovn tΔ ejpi; toi's i kai; Ai[qikon o}" peri; pavntwn Paflagovnwn ejkevkasto mavch/ e[ni tlh'nai o{milon, tou;" a{ma levxato pavnta" ejpistamevnou" ponevesqai, o{ppw" dusmenevessin ejni; prwvtoisi mavcwntai ejn polevmw/. Mavla dΔ w\ka kivon propavroiqen oJmivlou, profronevw" dΔ oi[mhsan ajpΔ a[steo". ΔAmfi; de; laoi; polloi; e{ponqΔ, wJ" ei[ te melissavwn kluta; fu'la hJgemovnessin eJoi's i dihrefevo" sivmbloio ejkcuvmenai kanachdovn, o{tΔ ei[aro" h\mar i{khtai: w}" a[ra toi's in e{ponto brotoi; poti; dh'rin ijou's i. Tw'n dΔ a[ra nisomevnwn polu;" aijqevra dou'po" ojrwvrei aujtw'n hjdΔ i{ppwn, peri; dΔ e[bremen a[speta teuvch. ÔW" dΔ oJpovtan megavloio bivh ajnevmoio qorou'sa kinhvsh/ proqevlumnon aJlo;" buqo;n ajtrugevtoio, kuvmata dΔ w\ka kelaina; pro;" hj‹i›ovna" boovwnta fu'ko" ajpoptuvwsin ejreugomevnoio kluvdwno", hjch; dΔ ajtrugevtoisi parΔ aijgialoi's in o[rwren: w}" tw'n ejssumevnwn mevgΔ uJpevbrace gai'a pelwvrh. ΔArgei'oi dΔ ajpavneuqe pro; teivceo" ejxecevonto ajmfΔ ΔAgamevmnona di'on: ajuth; dΔ e[pleto law'n ajllhvloi" ejpikeklomevnwn ojloou' polevmoio ajntiavan kai; mhv ti kataptwvssonta" ejniph;n mivmnein pa;r nhvessin ejpeigomevnwn macevesqai. Trwsi; dΔ a[rΔ ejssumevnoisi sunhvnteon, eu\t e bovessi povrtie" ejk xulovcoio poti; staqmo;n ejrcomevnh/s in ejk nomou' eijarinoi'o katΔ ou[reo", oJppovtΔ a[rourai pukno;n thleqavousi, bruvei dΔ a{li" a[nqesi gai'a, plhvqei dΔ au\t e kuvpella bow'n glavgo" hjde; kai; oijw'n, mukhqmo;" dev te poulu;" ojrivnetai e[nqa kai; e[nqa

Buch 6,312–346

Wir aber werden, wie es sich ziemt und wie wir die Kraft zu kämpfen haben, uns vor die Stadt stellen. Dazu werde ich auch dies schwören, dass wir uns nicht umwenden, bevor wir entweder getötet haben oder zugrunde gegangen sind.“ So sprach er kühn. Die Troer aber freuten sich sehr. Und damals wählte er Alexandros aus und den überaus mutigen Aineias und den lanzenkundigen Polydamas und den göttlichen Pammon und ferner Deiphobos und Aithikos, der alle Paphlagoner im Kampf darin übertraf, einer Kriegsschar standzuhalten, die alle wählte er aus, weil sie verstanden, sich im Kampf einzusetzen, damit sie unter den Ersten mit den Feinden fochten in der Schlacht. Schnell gingen sie vor das Heer und eilten eifrig von der Stadt weg. Ringsum aber folgten viele Kriegsscharen, wie wenn der Bienen berühmte Stämme ihren Führern folgen und sich aus dem bedeckten Bienenkorb ergießen mit Gebrumm, wenn der Frühlingstag kommt: so also folgten denen die Sterblichen, als sie in den Kampf gingen. Als die dahinzogen, stieg viel Lärm zum Himmel von ihnen selbst und den Pferden, und es erdröhnten ringsum die ungeheuren Waffen. Wie wenn die Gewalt eines großen Windes heranstürzt und von Grund auf die Tiefe des unfruchtbaren Meeres bewegt und die schwarzen Wogen schnell gegen das Gestade krachen und Seegras ausspeien, wenn sich die Brandung bricht, Getöse erhebt sich an der unfruchtbaren Küste: so dröhnte, als die heranstürmten, laut die gewaltige Erde. Die Argeier strömten fernab aus der Mauer hervor um den göttlichen Agamemnon. Da gab es ein Geschrei der Kriegsscharen, die einander aufforderten, dem verderbenbringenden Kampf entgegenzuziehen und sich nicht zu ducken und bei den Schiffen zu warten auf den heftigen Angriff der zum Kampf Drängenden. Sie trafen auf die heranstürmenden Troer, wie wenn mit Kühen, die aus dem Gehölz und von der Frühlingsweide am Berge zum Stall kommen, Kälber zusammentreffen, wenn die Fluren reichlich grünen und die Erde ganz in Blüte steht, und es füllen sich die Schalen mit Milch von Kühen und Schafen und viel Gebrüll erhebt sich hier und dort,

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misgomevnwn, gavnutai de; meta; sfivs i boukovlo" ajnhvr: w}" tw'n ajllhvloisi metessumevnwn ojrumagdo;" wjrwvrei: deino;n ga;r ajuvt eon ajmfotevrwqe. Su;n de; mavchn ejtavnussan ajpeivriton: ejn de; Kudoimo;" strwfa'tΔ ejn mevssoisi metΔ ajrgalevoio Fovnoio. Su;n dΔ e[peson rJinoiv te kai; e[gcea kai; trufavleiai plhsivon: ajmfi; de; calko;" i[son puri; marmaivreske. Fri'xe dΔ a[rΔ ejgceivh/s i mavch: peri; dΔ ai{mati pavnth/ deuveto gai'a mevlaina dai>zomevnwn hJrwvwn i{ppwn tΔ wjkupovdwn oi{ qΔ a{rmasin ajmfekevcunto, oi} me;n e[tΔ ajspaivronte" uJpΔ e[gcesin, oi} dΔ ejfuvperqe pivptonte": stugerh; de; diΔ hjevro" e[ssutΔ ajuthv. ΔEn ga;r dh; cavlkeio" “Eri" pevsen ajmfotevroisi: kaiv rJΔ oi} me;n lavessin ajtarthrw'" ejmavconto, oi} dΔ au\tΔ aijganevh/s i nehvkesin hjde; bevlessin, a[lloi dΔ ajxivnh/s i kai; ajmfitovmoi" pelevkessi kai; krateroi'" xifevessi kai; ajgcemavcoi" doravt essin: a[llo" dΔ a[llo cevressi mavch" ajlkthvrion ei\ce. Prw'toi dΔ ΔArgei'oi Trwvwn w[santo favlagga" baio;n ajpo; sfeivwn: toi; dΔ e[mpalin oJrmhvsante" ai{mati deu'on “Arha metΔ ΔArgeivoisi qorovnte". Eujruvpulo" dΔ ejn toi's i melaivnh/ laivlapi i\so" lao;n ejpwv/ceto pavnta kai; ΔArgeivou" ejnavrize qarsalevw": mavla gavr oiJ ‹aj›avspeton w[pase kavrto" Zeu;" ejpivhra fevrwn ejrikudevi ÔHraklh'i. “EnqΔ o{ ge kai; Nirh'a qeoi'" ejnalivgkion a[ndra marnavmenon Trwvessi bavlen perimhvkei> douri; baio;n uJpe;r provtmhsin. ’O dΔ ej" pevdon h[ripe gaivh": ejk dev oiJ ai|mΔ ejcuvqh, deuvonto dev oiJ kluta; teuvch, deuveto dΔ ajglao;n ei\do" a{mΔ eujqalevessi kovmh/s i. Kei'to dΔ a[rΔ ejn konivh/s i kai; ai{mati kai; ktamevnoisin, e[rno" o{pw" ejriqhle;" ejlaivh" eujkeavtoio h{n te bivh potamoi'o kata; rJovon hjchventa suvn tΔ o[cqh/" ejlavsh/s i bovqron dia; pavnta kedavssa" rJizovqen, h} dΔ a[ra kei'tai uJpΔ a[nqesi bebriqui'a: w}" th'mo" Nirh'o" ejpi; cqono;" a[speton ou\da"

Buch 6,347–382

wenn sie zusammenkommen, und es freut sich unter ihnen der Hirte: solch ein Getöse erhob sich, als die mit Wucht zusammenstießen. Denn sie schrieen schrecklich auf beiden Seiten. Sie entfachten eine ungeheure Schlacht. Der Tumult trieb sich umher unter ihnen mit dem schmerzensreichen Mord. Lederschilde stießen zusammen und Lanzen und Helme in der Nähe. Ringsum schimmerte das Erz wie Feuer. Es starrte die Schlacht vor Speeren. Vom Blut wurde allenthalben die schwarze Erde nass, als die Helden starben und die schnellfüßigen Pferde, die rings um die Wagen niederstürzten. Die einen zuckten noch, von Speeren getroffen, die anderen fielen auf sie. Schreckliches Geschrei jagte durch die Luft. Es fiel nämlich unter beide Gruppen die eherne Eris. Und die einen kämpften nun rücksichtslos mit Steinen, die anderen wiederum mit neugeschärften Jagdspeeren und Pfeilen, andere mit Beilen und zweischneidigen Äxten und starken Schwertern oder Speeren für den Nahkampf. Ein jeder hielt in seinen Händen eine andere Verteidigungswaffe. Zuerst drängten die Argeier der Troer Schlachtreihen ein wenig von sich fort. Die aber stürmten im Gegenzug heran und tränkten den Ares mit Blut, als sie auf die Argeier eindrangen. Eurypylos aber glich unter ihnen einem schwarzen Sturm und griff das ganze Kriegsvolk an und tötete die Argeier mutig. Ungeheure Kraft schenkte ihm nämlich Zeus und zeigte sich gefällig dem berühmten Herakles. Dann traf er auch den Nireus, den göttergleichen Mann, der gegen die Troer kämpfte, mit seinem überaus langen Speer ein wenig über dem Unterleib. Der aber fiel auf den Boden der Erde. Aus ihm strömte das Blut, durchtränkt wurde ihm die berühmte Rüstung, durchtränkt seine glänzende Gestalt zusammen mit den schönprangenden Haaren. Er lag da im Staub und im Blut und unter den Gefallenen wie ein üppiger Spross eines leicht spaltbaren Ölbaumes, den die Gewalt eines Flusses in seinem tosenden Strom zusammen mit der Böschung wegreißt, wobei er den ganzen Grund mit der Wurzel zerstört, der aber liegt da, schwer von Blüten: so war damals niedergestreckt auf der Erde ungeheurem Boden des Nireus

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ejxecuvqh devma" hju; kai; ajglai?h ejrateinhv. Tw'/ dΔ ‹a[rΔ› ejpΔ Eujruvpulo" megavlΔ eu[ceto dh/wqevnti: ‘Kei'sov nun ejn konivh/s in, ejpeiv nuv toi ei\do" ajghto;n ou[ ti lilaiomevnw/ per ejphvrkesen, ajllav sΔ e[gwge nosfisavmhn biovtoio lilaiovmenovn per ajluvxai. Scevtlie, oujdΔ ejnovhsa" ajmeivnono" ajntivon ejlqwvn: ouj ga;r kavrtei> kavllo" ajna; klovnon ijsofarivzei.’ ’W" eijpw;n ktamevnoio perikluta; teuvceΔ eJlevsqai mhvdetΔ ejpessuvmeno". Tou' dΔ ajntivon h\lqe Macavwn cwovmeno" Nirh'o" o{ oiJ scedo;n ai\san ajnevtlh: douri; dev min stonoventi katΔ eujrevo" h[lasen w[mou dexiterou', suvto dΔ ai|ma polusqenevo" per ejovnto". ΔAllΔ oujdΔ w|" ajpovrousen ajtarthroi'o kudoimou': ajllΔ, w{" tiv" te levwn h] a[grio" ou[resi kavpro" maivnetΔ ejni; mevssoisin, e{w" kΔ ejpiovnta damavssh/ o{" rJav min ou[tase prw'to" uJpofqavmeno" diΔ oJmivlou, ta; fronevwn ejpovrouse Macavoni, kaiv rJav min w\ka ou[tasen ejgceivh/ perimhvkei? te stibarh'/ te dexitero;n kata; gloutovn. ’O dΔ oujk ajnecavzetΔ ojpivssw oujdΔ ejpiovntΔ ajleveine, kai; ai{mato" ejssumevnoio: ajllΔ a[ra karpalivmw" perimhvkea la'an ajeivra" kavbbale ka;k kefalh'" megaquvmou Thlefivdao: tou' de; kovru" stonoventa fovnon kai; ph'mΔ ajpavlalken ejssumevnw". ’O dΔ e[peita krataiw'/ cwvsato fwti; h{rw" Eujruvpulo", mevga dΔ ajscalovwn ejni; qumw'/ wjku; dia; stevrnoio Macavono" h[lasen e[gco": aijcmh; dΔ aiJmatovessa metavfrenon a[cri" i{kanen. “Hripe dΔ wJ" o{t e tau'ro" uJpo; gnaqmoi's i levonto": ajmfi; dev oiJ melevessi mevgΔ e[bracen aijovla teuvch. Eujruvpulo" dev oiJ ai\ya poluvstonon ei[rusen aijcmh;n ejk croo;" oujtamevnoio kai; eujcovmeno" mevgΔ ajuvt ei: ‘«A deivlΔ, ou[ nuv toi h\tor ajrhrevmenon fresi; pavmpan e[pleqΔ, o}" oujt idanov" per ejw;n mevgΔ ajmeivnoni fwti; a[nta kive": tw' kai; se; kakh; lavce Daivmono" Ai\sa. ΔAlla; soi; e[ssetΔ o[neiar, o{tΔ oijwnoi; datevwntai savrka teh;n ktamevnoio kata; movqon: h] e[tΔ ejevlph/

Buch 6,383–418

schöne Gestalt und glänzender Liebreiz. Zu dem sprach laut prahlend Eurypylos, als er ihn getötet hatte: „Lieg’ nun im Staub, weil dein bewundernswertes Aussehen dich nicht rettete, obwohl du es wünschtest, sondern ich dich deines Lebens beraubte, obgleich du zu entrinnen verlangtest. Elender, du merktest es nicht, dass du einem Besseren entgegengingst. Denn mit der Kraft misst sich die Schönheit nicht im Gefecht.“ So sprach er und hatte im Sinn, sich eilends des Toten berühmte Rüstung zu nehmen. Dem aber trat Machaon entgegen, da er ihm grollte wegen Nireus, der nahe bei ihm sein Geschick hatte hinnehmen müssen. Mit dem jammerbringenden Speer traf er ihn an der breiten Schulter, der rechten, das Blut aber strömte heraus, obwohl er sehr stark war. Aber auch so verließ er nicht das rücksichtslose Schlachtgetümmel; sondern wie ein Löwe oder ein wilder Eber in den Bergen in der Mitte rast, damit er seinen Angreifer töte, der ihn zuerst verletzte, da er ihm zuvorkam im Gedränge: das sann er und griff Machaon an und schnell verletzte er ihn mit dem Speer, dem überaus langen und starken, an der rechten Hinterbacke. Der aber zog sich nicht zurück noch wich er dem Angreifer aus, obgleich das Blut herausströmte. Sondern rasch hob er einen überaus großen Stein auf und schleuderte ihn an den Kopf des hochgemuten Telephossohnes. Dessen Helm aber wehrte ihm jammervollen Tod und Leid schnell ab. Der aber grollte darauf dem starken Mann, der Held Eurypylos, und sehr ungehalten in seinem Gemüt schleuderte er schnell den Speer durch die Brust Machaons. Die blutige Spitze gelangte bis zum Rücken. Er fiel wie ein Stier unter den Kiefern eines Löwen. Rings um seine Glieder dröhnten laut seine glänzenden Waffen. Eurypylos aber zog sofort die viele Seufzer bringende Spitze aus dem verletzten Fleisch und sprach laut prahlend: „Ah, Elender, dein Herz war ganz und gar mit Verstand nicht wohlversehen, der du, obwohl du schwach warst, einem viel besseren Mann entgegengingst. So hat auch dich die schlimme Aisa, das göttlich verhängte Geschick, ereilt. Aber du wirst deinen Nutzen haben, wenn die Vögel dein Fleisch verzehren, da du fielst im Schlachtgewühl. Oder hoffst du noch,

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nosthvsein kai; ejmei'o mevno" kai; cei'ra" ajluvxein… ΔEssi; me;n ijhthvr, mavla dΔ h[pia favrmaka oi\da", toi'" pivs uno" tavcΔ e[olpa" uJpekfugevein kako;n h\mar: ajllΔ ouj ma;n oujdΔ aujto;" ajpΔ hjerovento" ΔOluvmpou sei'o path;r teo;n h\tor e[tΔ ejk qanavtoio sawvsei, oujdΔ ei[ toi nevktar te kai; ajmbrosivhn kataceuvh/.’ ’W" favto: to;n dΔ o{ ge baio;n ajnapneivwn proseveipen: ‘EujruvpulΔ, oujdΔ a[ra soiv ge polu;n crovnon ai[s imovn ejsti zwvein, ajlla; soi; a[gci parivstatai oujlomevnh Kh;r Trwvion a]m pedivon, tov‹qi› per nu'n ai[s ula rJevzei".’ ’W" favmenon livpe qumov", e[bh dΔ a[far “Aido" ei[sw. To;n de; kai; oujkevtΔ ejovnta proshuvda kuvdimo" ajnhvr: ‘Nu'n me;n dh; suv ‹ge› kei'so kata; cqonov": aujta;r e[gwge u{steron oujk ajlevgw, eij kai; para; possi;n o[leqro" shvmeron hJmetevroisi pevlei lugrov". Ou[ ti ga;r a[ndre" zwvomen h[mata pavnta: povtmo" dΔ ejpi; pa's i tevt uktai.’ ’W" eijpw;n ou[taze nevkun. Mevga dΔ i[ace Teu'kro", wJ" i[den ejn konivh/s i Macavona: tou' ga;r a[pwqen eiJsthvkei mavla pavgcu poneuvmeno": ejn ga;r e[keito dh'ri" ejni; mevssoisin, ejpΔ a[llw/ dΔ a[llo" ojrwvrei. ΔAllΔ oujdΔ w|" ajmevlhse dedoupovto" ajndro;" ajgauou' Nirh'ov" ‹qΔ› o}" kei'to parΔ aujtovqi, tovn rJΔ ejnovhsen u{steron ajntiqevoio Macavono" ejn konivh/s in. Ai\ya dΔ o{ gΔ ΔArgeivoisin ejkevkleto makra; bohvsa": ‘“EssusqΔ, ΔArgei'oi, mhdΔ ei[ket‹e› ejssumevnoisi dusmenevs i‹n›: nw'in ga;r ‹aj›avspeton e[ssetΔ o[neido", ai[ ke Macavona di'on a{mΔ ajntiqevw/ Nirh'i Trw'e" ejrussavmenoi proti; “Ilion ajponevwntai. ΔAllΔ a[ge, dusmenevessi macwvmeqa provfroni qumw'/, o[fra dai>ktamevnou" eijruvssomen hje; kai; aujtoi; keivnoi" ajmfiqavnwmen, ejpei; qevmi" ajndravs in au{th, oi|s in ajmunevmenai mhdΔ a[lloi" kuvrma genevsqai: ouj ga;r ajnidrwtiv ge mevgΔ ajndravs i ku'do" ajevxei.’

Buch 6,419–451

heimzukehren und meiner Kraft und meinen Händen zu entkommen? Du bist ein Arzt, du kennst genau die lindernden Heilmittel; im Vertrauen auf diese hoffst du wohl, dem schlimmen Tag zu entkommen. Aber auch er selbst, dein Vater, wird vom nebelreichen Olympos aus dein Leben nicht mehr vor dem Tode retten, auch nicht wenn er dich mit Nektar und Ambrosia überschüttet.“ So sprach er; der aber antwortete ihm, noch ein wenig atmend: „Eurypylos, auch dir ist bestimmt, nicht mehr lange zu leben, sondern neben dir steht die unselige Ker in der troischen Ebene, wo du nun einen Frevel begehst.“ Als er so sprach, verließ ihn sein Leben und ging sogleich in den Hades. Zu dem sprach, obwohl er nicht mehr war, der ruhmvolle Mann: „Nun also liege du da auf der Erde! Ich aber kümmere mich nicht um das Spätere, wenn auch das Verderben heute vor meinen Füßen sitzt, das grausige. Denn wir Männer leben nicht alle Tage. Allen ist der Tod festgesetzt.“ So sprach er und verletzte den Leichnam. Laut schrie Teukros auf, als er sah im Staub den Machaon. Er stand ja weit entfernt von ihm und kämpfte eifrig. Kampf herrschte nämlich mitten unter ihnen, jeder griff jeden an. Aber auch so vernachlässigte er nicht den gefallenen edlen Mann und Nireus, der ebendort daneben lag. Den erkannte er später als den gottgleichen Machaon im Staub. Sofort rief er laut schreiend den Argeiern zu: „Stürmt heran, ihr Argeier, und weicht nicht vor den Feinden, wenn sie heranstürmen! Für uns wird es nämlich eine ungeheure Schande sein, wenn die Troer den göttlichen Machaon zusammen mit dem gottgleichen Nireus mit sich ziehen und nach Ilion zurückkehren. Also auf, mit den Feinden wollen wir getrosten Mutes kämpfen, damit wir die Gefallenen retten oder auch selbst bei jenen sterben, weil dies heiliger Brauch bei den Menschen ist, den eigenen zu helfen und sie nicht anderer Beute werden zu lassen. Denn ohne Schweiß mehrt sich den Männern der Ruhm nicht.“

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’W" a[rΔ e[fh: Danaoi's i dΔ a[co" gevnetΔ. ΔAmfi; dΔ a[rΔ aujtoi'" polloi; gai'an e[reuqon uJpΔ “Arei> dh/wqevnte" marnamevnwn eJkavt erqen: i[sh dΔ ejpi; dh'ri" ojrwvrei. ΔOye; dΔ ajdelfeioi'o fovnon stonoventa novhse blhmevnou ejn konivh/ Podaleivrio", ou{neka nhusi;n h|sto parΔ wjkupovroisi tetummevna douvrasi fwtw'n e{lkeΔ ajkeiovmeno". Peri; dΔ e[ntea duvseto pavnta qumo;n ajdelfeioi'o colouvmeno": ejn dev oiJ ajlkh; smerdalevh stevrnoisin ajevxeto maimwvwnti ej" povlemon stonoventa, mevlan dev oiJ e[zeen ai|ma lavbron uJpo; kradivh/. Tavca dΔ e[nqore dusmenevessi cersi; qoh'/s in a[konta tanuglwvcina tinavsswn. Ei|le dΔ a[rΔ ejssumevnw" ΔAgamhvstoro" uiJeva di'on Klei'ton, o}n hjuvkomo" Nuvmfh tevken ajmfi; rJeevqroi" Parqenivou, o{" tΔ ei\s i dia; cqono;" hjuvtΔ e[laion povnton ej" Eu[xeinon procevwn kallivrroon u{dwr. “Allon dΔ ajmfi; kasignhvtw/ ktavne dhvion a[ndra Lavsson, o}n ajntivqeon Pronovh tevken ajmfi; rJeevqroi" Numfaivou potamoi'o mavla scedo;n eujrevo" a[ntrou, a[ntrou qhhtoi'o, to; dh; favt i" e[mmenai aujtw'n iJro;n Numfavwn oJpovsai peri; makra; nevmontai ou[rea Paflagovnwn kai; o{sai peri; botruovessan naivousΔ ÔHravkleian: e[oike de; kei'no qeoi's in a[ntron, ejpeiv rJa tevt uktai ajpeirevs ion me;n ijdevsqai, lai?neon, yucro;n de; dia; spevo" e[rcetai u{dwr krustavllw/ ajtavlanton, ejni; mucavtoisi de; pavnth/ lai?neoi krhth're" ejpi; stufelh'/s i pevtrh/s in aijzhw'n wJ" cersi; tetugmevnoi ijndavllontai: ajmfΔ aujtoi's i de; Pa'ne" oJmw'" Nuvmfai tΔ ejrateinai; iJstoiv tΔ hjlakavtai te kai; a[llΔ o{sa tecnhventa e[rga pevlei qnhtoi's i, ta; kai; peri; qau'ma brotoi's in ei[detai ejrcomevnoisin e[sw iJeroi'o mucoi'o: tw'/ e[ni doiai; e[neisi kataibasivai a[nodoiv te, h} me;n pro;" Borevao tetrammevnh hjchvento" pnoiav", h} de; Novtoio katantivon uJgro;n ajevnto", th'/ qnhtoi; nivsontai uJpo; spevo" eujru; qeavwn: hJ dΔ eJt evrh makavrwn pevletai oJdov", oujdev min a[ndre"

Buch 6,452–488

So sprach er. Die Danaer aber befiel Kummer. Rings um sie färbten viele die Erde rot, von Ares bezwungen, als man von beiden Seiten kämpfte. Unentschieden war der Kampf. Spät bemerkte seines Bruders jammervollen Tod, der im Staub erschlagen lag, Podaleirios, weil er bei den schnellen Schiffen saß und die Wunden der Männer heilte, die durch Speere zugefügt worden waren. Er legte all seine Waffen an und zürnte im Gemüt wegen seines Bruders. Schreckliche Kraft wuchs in seiner Brust, und er sehnte sich nach dem jammervollen Krieg. Schwarzes Blut kochte heftig in seinem Herzen. Rasch stürmte er gegen die Feinde und schwang in den schnellen Händen den langgespitzten Speer. Er tötete schnell des Agamestor göttlichen Sohn Kleitos, den die schönhaarige Nymphe gebar bei den Strömen des Parthenios, der durch das Land geht wie Öl und in das euxeinische Meer sein schönfließendes Wasser ergießt. Einen weiteren feindlichen Mann tötete er bei seinem Bruder, Lassos, den gottgleich Pronoe gebar bei den Strömen des Flusses Nymphaios ganz nah bei einer großen Höhle, einer wunderbaren Höhle. Man sagt, dass dies der heilige Sitz eben all der Nymphen ist, die bei den hohen Bergen der Paphlagoner wohnen und die rings um das traubenreiche Herakleia leben. Jene Höhle ziemt sich für die Götter, weil sie geschaffen ist aus Stein, ungeheuer groß anzuschauen, kaltes Wasser fließt durch die Grotte wie Eis; in den innersten Winkeln überall sind steinerne Mischkrüge auf den schroffen Felsen sichtbar, wie von Menschenhand gemacht. Neben denen sind Pane mit lieblichen Nymphen, Webstühle und Spinnrocken und alle anderen Handwerkserzeugnisse, die die Menschen haben, was auch sehr von den Sterblichen als Wunder angestaunt wird, wenn sie in das heilige Innere gehen. Darinnen sind zwei Abstiege und Aufstiege, der eine ist gegen den Hauch des dröhnenden Boreas gewendet, der andere gegen den Notos, der Feuchtigkeit wehen lässt. Dort gehen die Sterblichen hinab in die große Höhle der Göttinnen. Der andere aber ist der Weg der glückseligen Götter, und Menschen betreten ihn

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rJhidivw" patevousin, ejpei; cavo" eujru; tevt uktai mevcri" ejpΔ ΔAidonh'o" uJperquvmoio bevreqron: ajlla; ta; me;n makavressi pevlei qevmi" eijsoravasqai. ΔAmfi; Macavona dΔ aujto;n ijdΔ ΔAglai?h" kluto;n ui|a marnamevnwn eJkavt erqen ajpevfqito poulu;" o{milo". ΔOye; de; dh; Danaoiv sfea" ei[rusan ajqlhvsante" pollav per: ai\ya de; nh'a" ejpi; sfetevra" ejkovmissan pau'roi, ejpei; pleovnessi kakh; peripevptatΔ ojizu;" ajrgalevou polevmoio: povnw/ dΔ ejnevmimnon ajnavgkh/. ΔAllΔ o{t e dh; mavla polloi; ejneplhvsanto kelaina;" Kh'ra" ajnΔ aiJmatoventa kai; ajlginoventa kudoimovn, dh; tovtΔ ‹a[rΔ› ΔArgeivwn poleve" fuvgon e[ndoqi nhw'n, o{ssou" Eujruvpulo" mevgΔ ejpwv/ceto ph'ma kulivndwn. Pau'roi dΔ ajmfΔ Ai[anta kai; ΔAtrevo" ui|e krataiw; mivmnon ejn uJsmivnh/. Kai; dh; tavca pavnte" o[lonto dusmenevwn palavmh/s i peristrefqevnte" oJmivlw/, eij mh; ΔOilevo" uiJo;" ejuvfrona Pouludavmanta e[gcei> tuvye parΔ w\mon ajristero;n ajgcovqi mazou', ejk dev oiJ ai|mΔ ejcuvqh, o} dΔ ejcavssato tutqo;n ojpivssw: Dhivfobon dΔ ou[thse perikleito;" Menevlao" dexitero;n para; mazovn, o} dΔ e[kfuge possi; qooi's in: a]n dΔ ΔAgamevmnwn di'o" ejnhvrato poulu;n o{milon plhquvo" ejx ojloh'", meta; dΔ Ai[qikon w[/ceto di'on quvwn ejgceivh/s in, o} dΔ eij" eJtavrou" ajleveine. Tou;" dΔ oJpovtΔ Eujruvpulo" laossovo" eijsenovhse cazomevnou" a{ma pavnta" ajpo; stugeroi'o kudoimou', aujt ivka kavllipe lao;n o{son kata; nh'a" e[lasse, kaiv rJa qow'" oi[mhsen ejpΔ ΔAtrevo" ui|e krataiw; pai'dav te karterovq umon ΔOilevo", o}" peri; me;n qei'n e[ske qoov", peri; dΔ au\t e mavch/ e[ni fevrtato" h\en: toi'" e[pi kraipno;" o[rousen e[cwn perimhvketon e[gco". Su;n dev oiJ h\lqe Pavri" te kai; Aijneiva" ejrivq umo", o{" rJa qow'" Ai[anta bavlen perimhvkei> pevtrh/ ka;k kovruqa kraterhvn: o} dΔ a[rΔ ejn konivh/s i tanusqei;" yuch;n ou[ ti kavpussen, ejpeiv nuv oiJ ai[s imon h\mar ejn novstw/ ejt evt ukto Kafhrivs in ajmfi; pevtrh/s i:

Buch 6,489–524

nicht leicht, weil sich eine weite Kluft erstreckt bis in des hochgemuten Hades Tiefe. Aber die glückseligen Götter haben das Recht, dies zu sehen. Rings um Machaon selbst und der Aglaie berühmten Sohn kämpften sie nun, und auf beiden Seiten fiel viel Kriegsvolk. Spät retteten die Danaer die Ihren, nachdem sie sich sehr angestrengt hatten. Sofort brachten sie sie zu ihren Schiffen nur in geringer Zahl, weil die Mehrzahl schlimmes Elend umgab im schrecklichen Kampf. Notwendigerweise blieben sie im Gefecht. Als aber nun gar viele die schwarzen Keren gesättigt hatten im blutigen und schmerzensreichen Kriegsgetümmel, da flohen viele der Argeier in ihre Schiffe, die alle Eurypylos heftig angriff, da er Unheil heranwälzte. Wenige blieben um Aias und des Atreus zwei starke Söhne in der Schlacht. Und alle wären wohl zugrunde gegangen unter der Feinde Händen, als sie im Schlachtgedränge herumgewirbelt wurden, wenn nicht des Oileus Sohn den mutigen Polydamas mit der Lanze getroffen hätte an der linken Schulter neben der Brustwarze; Blut strömte ihm heraus, und er wich ein wenig zurück. Deiphobos aber verwundete der berühmte Menelaos bei der rechten Brustwarze, der aber floh auf schnellen Füßen. Der göttliche Agamemnon aber tötete viel Volk aus der unheilvollen Menge und verfolgte den göttlichen Aithikos und schwang seine Speere, der aber entkam zu seinen Gefährten. Als nun der die Kriegsscharen anfeuernde Eurypylos erkannte, dass die alle zusammen zurückwichen aus dem grausigen Schlachtgetümmel, verließ er sofort all das Kriegsvolk, das er zu den Schiffen getrieben hatte, und eilte schnell zu des Atreus starken Söhnen und dem starkmütigen Sohn des Oileus, der überaus schnell war im Lauf, aber auch im Kampf herausragend war. Zu denen stürzte er hastig mit seinem überaus großen Speer. Mit ihm kam Paris und der überaus mutige Aineias, der schnell den Aias traf mit einem riesigen Stein an dessen starkem Helm. Der wurde in den Staub niedergestreckt, aber er hauchte sein Leben nicht aus, weil ihm ja der Todestag auf der Heimfahrt bestimmt war bei den Kapherischen Felsen.

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kaiv rJav min aJrpavxante" ajrhivfiloi qeravponte" baio;n e[tΔ ejmpneivonta fevron poti; nh'a" ΔAcaiw'n. Kai; tovtΔ a[rΔ oijwvqhsan ajgakleitoi; basilh'e" ΔAtrei'dai: peri; dev sfin ojlevqrio" i{staqΔ o{milo" ballovntwn eJkavt erqen o{ ti sqevne cersi;n eJlevsqai: oi} me;n ga;r stonoventa bevlh cevon, oi} dev nu la'a", a[lloi dΔ aijganeva". Toi; dΔ ejn mevssoisin ejovnte" strwfw'ntΔ, eu\t e suve" mevsw/ e{rkei> hje; levonte" h[mati tw'/ o{tΔ a[nakte" ajollivsswsΔ ajnqrwvpou", ajrgalevw" dΔ eijlw's i kako;n teuvconte" o[leqron qhrsi;n uJpo; krateroi'", oi} dΔ e{rkeo" ejnto;" ejovnte" dmw'a" dardavptousin, o{ tiv" sfisin ejggu;" i{khtai: w}" oi{ gΔ ejn mevssoisin ejpessumevnou" ejdavizon. ΔAllΔ oujdΔ w|" mevno" ei\con ejeldovmenoiv per ajluvxai, eij mh; Teu'kro" i{kane kai; ΔIdomeneu;" ejrivq umo" Mhriovnh" te Qova" te kai; ijsovqeo" Qrasumhvdh", oi{ rJa pavro" fobevonto qrasu; sqevno" Eujrupuvloio, kaiv ke fuvgon kata; nh'a" ajleuavmenoi baru; ph'ma, eij mh; a[rΔ ΔAtreivdh/s i periddeivsante" i{konto a[nthn Eujrupuvloio: mavch dΔ ajivdhlo" ejt uvcqh. “Enqa tovtΔ Aijneivao katΔ ajspivdo" e[gco" e[reise Teu'kro" ejummelivh": tou' dΔ ouj crova kalo;n i[ayen: h[rkese gavr oiJ ph'ma savko" mevga tetraboveion: ajlla; kai; w|" deivsa" ajnecavssato tutqo;n ojpivssw. Mhriovnh" dΔ ejpovrousen ajmuvmoni Laofovwnti Paionivdh/ to;n ejgeivnatΔ ejuplovkamo" Kleomhvdh ΔAxiou' ajmfi; rJeveqra, kiven dΔ o{ ge “Ilion iJrh;n Trwsi;n ajrhxevmenai metΔ ajmuvmono" ΔAsteropaivou: to;n dΔ o{ ge Mhriovnh" nuvxΔ e[gcei> ojkrioventi aijdoivwn ejfuvperqe: qow'" dev oiJ ei[rusen aijcmh; e[gkata: tou' dΔ w[kista poti; zovfon e[ssuto qumov". Ai[anto" dΔ a[rΔ eJtai'ro" ΔOiliavdao dai?frwn ΔAlkimevd‹wn› ej" o{milon ejusqenevwn bavle Trwvwn: h|ke dΔ ejpeuxavmeno" dhivwn ej" fuvlopin aijnh;n sfendovnh/ ajlginoventa livqon: dia; dΔ e[tresan a[ndre"

Buch 6,525–559

Und ihn ergriffen die kriegsliebenden Gefolgsmänner, als er noch ein wenig atmete, und trugen ihn zu den Schiffen der Achaier. Und da waren nun alleingelassen die ruhmvollen Könige, die Atreussöhne; rings um sie stand eine tödliche Schar und schleuderte von beiden Seiten, was sie mit den Händen ergreifen konnte. Die einen ließen nämlich jammerbringende Pfeile fliegen, die anderen Steine, andere Wurfspeere. Die aber waren in deren Mitte und drehten sich ringsum, wie Eber mitten in einem Gehege oder Löwen an dem Tage, wenn Herrscher Menschen zusammenholen und qualvoll zusammendrängen, da sie schlimmes Verderben planen durch die starken Bestien, die aber sind im Gehege und zerfleischen jeden Sklaven, der sich ihnen nähert: so töteten die mitten unter ihnen die Angreifer. Aber auch so hätten sie nicht die Kraft gehabt, obwohl sie sich sehnten zu entkommen, wenn nicht Teukros gekommen wäre und der sehr mutige Idomeneus und Meriones und Thoas und der gottgleiche Thrasymedes, die zuvor die kühne Kraft des Eurypylos fürchteten, und sie wären zu den Schiffen geflohen, schweres Leid meidend, wenn sie nicht um die Atreussöhne gefürchtet hätten und dem Eurypylos entgegengetreten wären. Und es begann ein verheerender Kampf. Damals schleuderte der lanzenkundige Teukros seinen Speer gegen den Schild des Aineias. Dessen schöne Haut aber traf er nicht. Es hielt dem nämlich das Leid ab der große Schild aus vier Rindshäuten. Aber auch so fürchtete er sich und wich ein wenig zurück. Meriones aber griff den untadeligen Laophoon an, den Paionsohn, den gebar die schönlockige Kleomede bei des Axios Strömen, der aber war zum heiligen Ilion gegangen, um den Troern zu helfen mit dem untadeligen Asteropaios. Den nun traf Meriones mit dem scharfkantigen Speer über der Schamgegend. Schnell zog die Spitze ihm die Eingeweide heraus. Augenblicklich eilte sein Leben ins Dunkel. Der kriegssinnige Gefährte des Oileussohnes Aias, Alkimedon, traf auf die Mannschaft der starken Troer. Er sprach ein Gebet und sandte in der Feinde schlimmes Getümmel mit seiner Schleuder einen schmerzhaften Stein. Und es flohen die Männer,

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rJoi'zon oJmw'" kai; la'a periddeivsante" ijovnta. To;n dΔ ojloh; fevre Moi'ra poti; qrasu;n hJnioch'a Pavmmono" ÔIppasivdhn, to;n a[rΔ hJniva cersi;n e[conta plh'xe kata; krotavfoio, qow'" dev min e[kbale divfrou provsqen eJoi'o trocoi'o: qoo;n dev oiJ a{rma pesovnto" lugro;n ejpisswvtroisi devma" dielivssetΔ ojpivssw i{ppwn iJemevnwn: qavnato" dev min aijno;" ejdavmna ejssumevnw" mavstiga kai; hJniva novsfi lipovnta. Pavmmoni dΔ e[mpese pevnqo": a[far dev ‹eJ› qh'ken ajnavgkh a[mfw kai; basilh'a kai; hJniocei'n qoo;n a{rma: kaiv nuv ken aujtou' kh'ra kai; u{staton h\mar ajnevtlh, eij mhv oiJ Trwvwn ti" ajna; klovnon aiJmatoventa hJniva devxato cersi; kai; ejxesavwsen a[nakta h[dh teirovmenon dhivwn ojloh'/s i cevressin. ΔAntivqeon dΔ ΔAkavmanta katantivon ajivssonta Nevstoro" o[brimo" uiJo;" uJpe;r govnu douvrati tuvyen, e{lkei> dΔ oujlomevnw/ stugera;" uJpeduvsetΔ ajniva": cavssato dΔ ejk polevmoio, livpen dΔ eJtavroisi kudoimo;n dakruoventΔ: ouj gavr oiJ e[t i ptolevmoio memhvlei. Kai; tovt e dh; qeravpwn ejrikudevo" Eujrupuvloio tuvye Qovanto" eJtai'ron ejcevfrona Dhiopivthn w[mou tutqo;n e[nerqe: peri; kradivhn dev oiJ e[gco" i|xen ajnihrovn: su;n dΔ ai{mati khvkien iJdrw;" yucro;" ajpo; melevwn. Kaiv min strefqevnta fevresqai eijsopivsw katevmarye mevga sqevno" Eujrupuvloio, kovye dev oiJ qoa; neu'ra: povde" dΔ ajevkonte" e[mimnon aujtou', o{ph/ min tuvye: livpen dev min a[mbroto" aijwvn. ΔEssumevnw" de; Qova" nuvxe‹n› Pavrin ojxevi douri; dexitero;n kata; mhrovn: o} dΔ w[/ceto tutqo;n ojpivssw oijsovmeno" qoa; tovxa tav oiJ metovpisqe levleipto. ΔIdomeneu;" dΔ a[ra la'an, o{son sqevne, cersi;n ajeivra" kavbbalen Eujrupuvloio bracivona: tou' de; cama'ze kavppese loivgion e[gco": a[far dΔ ajnecavssatΔ ojpivssw oijsevmen ejgceivhn: th;n gavr ‹tΔ› e[cen e[kbale ceirov".

Buch 6,560–593

weil sie sich vor dem Pfeifen zugleich und dem Stein in seinem Flug fürchteten. Den aber trug die unheilvolle Moira zu dem kühnen Wagenlenker des Pammon, Hippasides, den traf er, als er die Zügel in den Händen hielt, an der Schläfe, schnell warf er ihn aus dem Wagen vor sein Rad. Der schnelle Wagen rollte über des Gefallenen elende Gestalt mit den Radreifen, als die Pferde zurückwichen. Ein schlimmer Tod bezwang ihn, der schnell Geißel und Zügel fahren ließ. Den Pammon befiel Trauer. Notwendigkeit machte ihn plötzlich zu beidem, König und Lenker des schnellen Wagens. Und nun hätte er sein Todeslos und seinen letzten Tag erleben müssen, wenn ihm nicht der Troer einer im blutigen Gedränge die Zügel mit den Händen übernommen und den Herrscher gerettet hätte, der schon gequält wurde durch der Feinde vernichtende Hände. Den gottgleichen Akamas traf, als der entgegenstürmte, des Nestor starker Sohn über dem Knie mit dem Speer, von der grausamen Wunde bekam er schreckliche Schmerzen. Er wich zurück aus dem Krieg und überließ seinen Gefährten den tränenreichen Kampf. Er kümmerte sich nämlich nicht mehr um den Krieg. Und dann traf der Gefolgsmann des hochberühmten Eurypylos des Thoas Gefährten, den klugen Deiopites, etwas unter der Schulter. In die Herzgegend drang der schmerzliche Speer. Zusammen mit Blut strömte kalter Schweiß von den Gliedern. Und als er sich wandte, um zu fliehen, ergriff ihn von hinten die große Kraft des Eurypylos und durchschlug ihm die schnellen Sehnen. Unfreiwillig blieben die Füße stehen, wo er ihn getroffen hatte. Es verließ ihn das unsterbliche Leben. Schnell traf Thoas den Paris mit dem scharfen Speer am rechten Schenkel. Der aber wich ein wenig zurück, um die schnellen Pfeile zu holen, die er hinten gelassen hatte. Idomeneus aber hob einen Stein, so groß er konnte, mit den Händen auf und traf des Eurypylos Arm. Dessen verderbenbringender Speer fiel zu Boden. Sofort wich er zurück, um sich einen Speer zu holen. Den er nämlich gehabt hatte, hatte er aus seiner Hand fallen lassen.

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ΔAtrei'dai dΔ a[ra tutqo;n ajnevpneusan polevmoio: tw'/ de; qow'" qeravponte" e[ban scedovn, oi{ oiJ e[neikan ajage;" dovru makro;n o} pollw'n gouvnatΔ e[luse. Dexavmeno" dΔ o{ ge lao;n ejpwv/ceto kavrtei> quvwn, kteivnwn o{n ke kivch/s i, polu;n dΔ uJpedavmnaqΔ o{milon. “EnqΔ ou[tΔ ΔAtrei'dai mevnon e[mpedon ou[t ev ti" a[llo" ajgcemavcwn Danaw'n: mavla ga;r devo" e[llabe pavnta" ajrgalevon: pa's i‹n› ga;r ejpevssuto ph'ma koruvsswn Eujruvpulo", metovpisqe dΔ ejpispovmeno" keravize: kevkleto dΔ au\ Trwvessi kai; iJppodavmoi" eJtavroisin: ‘«W fivloi, eij dΔ a[ge qumo;n e{na stevrnoisi balovnte" teuvxwmen Danaoi's i fovnon kai; kh'rΔ ajivdhlon, oi} dh; nu'n mhvloisin ejoikovt e" ajponevontai nh'a" ejpi; sfetevra": ajlla; mnhswvmeqa pavnte" uJsmivnh" ojloh'" h|" paidovqen i[dmonev" eijmen.’ ’W" favto: toi; dΔ ejpovrousan ajolleve" ΔArgeivoisin: oi} de; mevga tromevonte" ajpΔ ajrgalevoio kudoimou' feu'gon: toi; dΔ ejfevponto kuvne" w}" ajrgiovdonte" kemmavs in ajgrotevrh/s i katΔ a[gkea makra; kai; u{lhn. Pollou;" dΔ ejn konivh/s i bavlon mavla per memaw'ta" ejkfugevein ojlooi'o fovnou stonovessan oJmoklhvn. Eujruvpulo" me;n e[pefnen ajmuvmona Boukolivwna Ni'sovn te Cromivon te kai; “Antifon: oi} de; Mukhvnhn w[/keon eujktevanon, toi; dΔ ejn Lakedaivmoni nai'on: tou;" a[rΔ o{ gΔ ejxenavrixen ajrignwvtou" per ejovnta". ΔEk dΔ a[ra plhquvo" ei|len ‹aj›avspeta fu'lΔ ajnqrwvpwn o{ssav moi ouj sqevno" ejsti; lilaiomevnw/ per ajei'sai, oujdΔ ei[ moi stevrnoisi sidhvreon h\tor ejneivh. Aijneiva" de; Fevrhta kai; ΔAntivmacon katevpefnen, ajmfotevrou" Krhvthqen a{mΔ ΔIdomenh'i kiovnta". Aujta;r ΔAghvnwr di'o" ajmuvmona Mw'lon e[pefnen, o{" rJ‹av tΔ› ajpΔ “Argeo" h\lqen uJpo; Sqenevlw/ basilh'i: to;n bavlen aijganevh/ neoqhgevi pollo;n ojpivssw feuvgontΔ ejk polevmoio tucw;n uJpo; neivata knhvmh" dexiterh'": aijcmh; de; dia; platu; neu'ron e[kersen a[ntikru‹"› iJemevnh, para; dΔ e[qrisen ojsteva fwto;" ajrgalevw": ojduvnh/ dΔ ejmivgh movro", e[fqito dΔ ajnhvr.

Buch 6,594–630

Die Atreussöhne aber atmeten ein wenig vom Kampf auf. Zu dem aber kamen schnell Gefolgsleute, die ihm einen unzerbrechlichen, langen Speer brachten, der vieler Glieder löste. Der nahm ihn und griff das Kriegsvolk an, mit Kraft rasend, und tötete, wen er auch traf, und machte eine große Schar nieder. Da blieben weder die Atreussöhne stehen noch ein anderer der Danaer im Nahkampf. Denn es erfasste alle schreckliche Furcht. Alle griff nämlich an und brachte ihnen Leid Eurypylos. Er verfolgte und tötete sie. Den Troern dagegen und den pferdebändigenden Gefährten rief er zu: „Ihr Freunde, auf denn, fasst einhelligen Mut in der Brust, wir wollen den Danaern Tod sinnen und unerträgliches Geschick, die nun wie Schafe weglaufen zu ihren Schiffen. Aber wir alle wollen des vernichtenden Kampfes gedenken, den wir von Kind an kennen.“ So sprach er. Die griffen gedrängt die Argeier an. Die aber fürchteten sich sehr und flohen aus dem unheilvollen Schlachtgetümmel. Doch jene folgten wie weißzahnige Hunde wilden Hirschkälbern durch lange Täler und Wald. Viele warfen sie in den Staub, obwohl die sich sehr danach sehnten, des schlimmen Todes jammerbringender Drohung zu entfliehen. Eurypylos tötete den untadeligen Bukolion und Nisos und Chromios und Antiphos. Die einen wohnten im reichen Mykene, die anderen in Sparta. Die also tötete er, obgleich sie berühmt waren. Aus der Masse aber tötete er unsagbar viele Stämme von Menschen, die ich nicht alle besingen kann, auch wenn ich es wollte, auch nicht wenn ich in der Brust ein eisernes Herz hätte. Aineias aber tötete Pheres und Antimachos, die beide aus Kreta mit Idomeneus kamen. Aber der göttliche Agenor tötete den untadeligen Molos, der von Argos kam unter dem König Sthenelos. Den traf er mit einem frisch geschärften Wurfspeer, als er weit zurückfloh aus dem Kampf, am unteren Teil seiner rechten Wade. Die Spitze durchschnitt die breite Sehne, als sie geradeaus drang. Und sie zerstörte die Knochen des Mannes auf schreckliche Weise. Mit Schmerz mischte sich Verhängnis, es starb der Mann.

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‘An de; Pavri" Movs unovn tΔ e[balen kai; ajghvnora Fovrkun, a[mfw ajdelfeiouv", oi{ tΔ ejk Salami'no" i{konto Ai[anto" nhvessi kai; oujkevt i novston e{lonto. Toi's i dΔ ejpi; Kleovlaon eju;n qeravponta Mevghto" ei|le balw;n kata; mazo;n ajristerovn: ajmfi; dev min nu;x mavrye kakh; kai; qumo;" ajpevptato: tou' de; damevnto" e[ndon uJpo; stevrnoisin e[t i kradivh ajlegeinh; tarfeva pallomevnh pteroven pelevmixe bevlemnon. “Allon dΔ ijo;n ajfh'ken ejpi; qrasu;n ΔHetivwna ejssumevnw": tou' dΔ ai\ya dia; gnaqmoi'o pevrhse calkov": o} de; stonavchse: mivgh dev oiJ ai{mati davkru. “Allo" dΔ a[llon e[pefne: polu;" dΔ ejsteivneto cw'ro" ΔArgeivwn ijlhdo;n ejpΔ ajllhvloisi pesovntwn. Kaiv nuv ke ‹dh;› tovt e Trw'e" ejnevprhsan puri; nh'a", eij mh; nu;x ejpovrouse baqeivhn hjevrΔ a[gousa. Cavssato dΔ Eujruvpulo", su;n dΔ a[lloi Trwvioi ui|e" nhw'n baio;n a[pwqe poti; procoa;" Simovento", h|civ per au\lin e[qento geghqovt e". Oi} dΔ ejni; nhusi;n ΔArgei'oi goavaskon ejpi; yamavqoisi pesovnte", polla; mavlΔ ajcnuvmenoi ktamevnwn u{per, ou{nekΔ a[rΔ aujtw'n pollou;" ejn konivh/s i mevla" ejkichvsato povtmo".

Buch 6,631–651

Dann traf Paris den Mosynos und den tapferen Phorkys, beides Brüder, die aus Salamis kamen auf des Aias Schiffen und keine Heimkehr mehr erlangten. Neben denen tötete er Kleolaos, den guten Gefolgsmann des Meges, da er ihn traf an der linken Brustwarze. Den umfing schlimme Nacht, und seine Seele flog davon. Als der starb, klopfte in seiner Brust noch häufig das leidende Herz und ließ den gefiederten Pfeil erzittern. Einen anderen Pfeil entsandte er schnell gegen den kühnen Eetion. Dessen Kinn durchdrang sofort das Erz. Der aber stöhnte auf. Es mischte sich ihm mit Blut die Träne. Jeder tötete einen anderen. Viel Erde war dicht bedeckt von Argeiern, die in Massen aufeinander fielen. Und damals hätten nun die Troer mit Feuer die Schiffe niedergebrannt, wenn nicht schnell die Nacht hereingebrochen wäre, die tiefen Nebel brachte. Es wichen Eurypylos und mit ihm die anderen troischen Söhne ein wenig von den Schiffen fort zur Mündung des Simoeis, wo sie froh ihr Lager aufschlugen. Die Argeier aber jammerten bei ihren Schiffen und ließen sich in den Sand fallen, in tiefer Trauer wegen der Gefallenen, weil viele von ihnen im Staub das schwarze Geschick ereilt hatte.

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«Hmo" dΔ oujrano;" a[stra katevkrufen, e[greto dΔ ΔHw;" lampro;n pamfanovwsa, knevfa" dΔ ajnecavssato nuktov", dh; tovtΔ ajrhvioi ui|e" ejusqenevwn ΔArgeivwn, oi} me;n e[ban propavroiqe new'n kraterh;n ejpi; dh'rin ajntivon Eujrupuvloio memaovt e", oi} dΔ ajpavt erqen aujtou' pa;r nhvessi Macavona tarcuvsanto Nireva qΔ o}" makavressin ajeigenevessin ejwv/kei kavllei? tΔ ajglai?h/ te, bivh/ dΔ oujk a[lkimo" h\en: ouj ga;r a{mΔ ajnqrwvpoisi qeoi; televousin a{panta, ajllΔ ejsqlw'/ kako;n a[gci parivstatai e[k tino" ai[sh": w}" Nirh'i a[nakti parΔ ajglai?h/ ejrateinh'/ kei'tΔ ajlapadnosuvnh. Danaoi; dev oiJ oujk ajmevlhsan, ajllav eJ tarcuvsanto kai; wjduvrantΔ ejpi; tuvmbw/, o{ssa Macavona di'on o}n ajqanavtoi" makavressin i\son ajei; tiveskon, ejpei; kluta; mhvdea h[/dh. ΔAllΔ o{tΔ a[rΔ ajmfotevroi" taujto;n peri; sh'mΔ ejbavlonto, dh; tovtΔ a[rΔ ejn pedivw/ e[t i maivneto loivgio" “Arh": w\rto dΔ a[rΔ ajmfotevrwqe mevga" kovnabo" kai; ajuthv, rJhgnumevnwn lavessi kai; ejgceivh/s i boeiw'n. Kaiv rJΔ oi} me;n ponevonto polukmhvtw/ uJpΔ “Arhi: nwlemevw" dΔ a[rΔ a[pasto" ejdhtuvo" ejn konivh/s i kei'to mevga stenavcwn Podaleivrio". OujdΔ o{ ge sh'ma lei'pe kasignhvtoio: novo" dev oiJ oJrmaivneske cersi;n uJpo; sfetevrh/s in ajnhlegevw" ajpolevsqai: kaiv rJΔ oJt e; me;n bavle cei'ra" ejpi; xivfo", a[llote dΔ au\t e divzeto favrmakon aijnovn. ÔEoi; dev min ei\rgon eJtai'roi polla; parhgorevonte": o} dΔ oujk ajpevlhgen ajnivh", kaiv nuv ke qumo;n eJh'/s in uJpai; palavmh/s in o[lessen ejsqlou' ajdelfeioi'o neokmhvtw/ ejpi; tuvmbw/, eij mh; Nhlevo" uiJo;" ejpevkluen. OujdΔ ajmevlhsen

Buch 7 Als aber der Himmel die Sterne verbarg und Eos erwachte, die hellscheinende, und das Dunkel der Nacht zurückwich, damals nun gingen von den kriegerischen Söhnen der starken Argeier die einen vor die Schiffe zum gewaltigen Kampf gegen Eurypylos voll Eifer, die anderen aber bestatteten fern von ihm bei den Schiffen Machaon und Nireus, der den glückseligen Göttern, den ewiglebenden, glich an Schönheit und Herrlichkeit, an Kraft aber war er nicht stark; denn den Menschen verleihen die Götter nicht alles zugleich, sondern nahe zum Guten tritt das Schlechte auf Grund eines gewissen Geschicks; so war dem Herrscher Nireus neben seiner lieblichen Herrlichkeit Kraftlosigkeit gegeben. Die Danaer aber vernachlässigten ihn nicht, sondern bestatteten und bejammerten ihn bei dem Grabmal genauso wie den göttlichen Machaon, den sie immer ehrten wie die glückseligen Unsterblichen, weil er berühmte Ratschläge wusste. Aber als sie beiden ringsum ein gemeinsames Grabmal aufgeworfen hatten, da raste nun in der Ebene noch der unheilvolle Ares. Und es erhob sich von beiden Seiten ein großes Getöse und Geschrei, als durch Steine und Speere die Rindshautschilde zerbrachen. Und die plagten sich nun im Dienste des sehr erschöpfenden Ares; unaufhörlich aber, ohne Speise zu sich genommen zu haben, lag im Staub laut stöhnend Podaleirios. Und nicht verließ er das Grabmal des Bruders; sein Sinn aber erwog, durch die eigenen Hände rücksichtslos zugrunde zu gehen. Und da legte er bald die Hände an das Schwert, bald wiederum suchte er ein entsetzliches Gift. Seine Freunde aber hielten ihn zurück und redeten ihm gut zu; der aber ließ nicht ab von seinem Schmerz. Und er hätte nun sein Leben mit seinen eigenen Händen beendet bei seines edlen Bruders neuerbautem Grab, wenn ihn nicht des Neleus Sohn vernommen hätte. Er vernachlässigte ihn

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aijnw'" teiromevnoio: kivcen dev min a[llote mevn pou ejkcuvmenon peri; sh'ma poluvstonon, a[llote dΔ au\t e ajmfi; kavrh ceuvonta kovnin kai; sthvqea cersi; qeinovmenon kraterh'/s i kai; ou[noma kiklhvskonta oi|o kasignhvtoio: peristenavconto dΔ a[nakta dmw'e" suvn ‹qΔ› eJtavroisi, kakh; dΔ e[ce pavnta" ojizuv". Kaiv rJΔ o{ ge meilicivoisi mevgΔ ajcnuvmenon proseveipen: ‘“Isceo leugalevoio povnou kai; pevnqeo" aijnou', w\ tevko": ouj ga;r e[oike perivfrona fw'ta gegw'ta muvresqΔ oi|a gunai'ka parΔ oujkevtΔ ejovnti pesovnta. Ouj ga;r ajnasthvsei" min e[tΔ ej" favo", ou{nekΔ a[isto" yuchv oiJ pepovthtai ej" hjevra, sw'ma dΔ a[neuqe pu'r ojloo;n katevdaye kai; ojsteva devxato gai'a: au{tw" dΔ, wJ" ajnevqhle, kai; e[fqito. Tevtlaqi dΔ a[lgo" a[speton, w{" per e[gwge Macavono" ou[ ti cereivw pai'dΔ ojlevsa" dhivoisin uJpΔ ajndravs in, eu\ me;n a[konti, eu\ de; saofrosuvnh/‹si› kekasmevnon: oujdev ti" a[llo" aijzhw'n filevesken eJo;n patevrΔ wJ" ejme; kei'no", kavtqane dΔ ei{nekΔ ejmei'o sawsevmenai meneaivnwn o}n patevrΔ. ΔAllav oiJ ei\qar ajpoktamevnoio pavsasqai si'ton e[tlhn kai; zwo;" e[tΔ hjrigevneian ijdevsqai, eu\ eijdw;" o{t i pavnte" oJmh;n ΔAivdao kevleuqon nisovmeqΔ a[nqrwpoi, pa's ivn tΔ ejpi; tevrmata kei'tai lugra; movrou stonovento": e[oike de; qnhto;n ejovnta pavnta fevrein oJpovsΔ ejsqla; didoi' qeo;" hjdΔ ajlegeinav.’ ’W" favqΔ. ’O dΔ ajcnuvmenov" min ajmeivbeto: tou' dΔ ajlegeino;n e[rreen eijsevt i davkru kai; ajglaa; deu'e gevneia: ‘«W pavt er, a[sceton a[lgo" ejmo;n katadavmnatai h\tor ajmfi; kasignhvtoio perivfrono", o{" mΔ ajt ivtallen, oijcomevnoio tokh'o" ej" oujranovn, wJ" eJo;n ui|a sfh'/s in ejn ajgkoivnh/s i kai; ijhthvria nouvswn ejk qumoi'o divdaxe: mih'/ dΔ ejni; daiti; kai; eujnh'/ terpovmeqa xunoi's in ijainovmenoi kteavt essi. Tw' moi pevnqo" a[laston ejpoivcetai: oujdΔ e[t i keivnou teqnaovto" favo" ejsqlo;n ejevldomai eijsoravasqai.’

Buch 7,31–65

in seiner schlimmen Qual nicht. Er traf ihn an, bald ausgestreckt bei dem traurigen Grabmal, bald wiederum als er über sein Haupt Staub schüttete und die Brust mit den Händen, den starken, schlug und den Namen rief seines Bruders. Es bejammerten aber den Herrscher die Gefolgsleute mit den Gefährten ringsum, und schlimmes Elend hielt sie alle umfangen. Und der sprach nun mit sanften Worten zu dem Tieftraurigen: „Lass ab von deinem jammervollen Kummer und der schrecklichen Trauer, mein Kind! Denn es ziemt sich nicht, dass ein kluger Mann niederfällt und klagt wie eine Frau bei einem, der nicht mehr ist. Du wirst ihn nämlich nicht mehr aufstehen lassen ans Licht, weil seine unsichtbare Seele in die Luft geflogen ist, den Körper aber getrennt das vernichtende Feuer verzehrte und die Knochen die Erde aufnahm; so wie er aufblühte, ist er auch dahingegangen. Ertrage dein Leid, das unsägliche, so wie ich, als ich meinen Sohn verlor, der nicht schlechter war als Machaon, durch feindliche Männer, der sich sowohl durch den Speer als auch durch Klugheit wohl auszeichnete! Und kein anderer junger Mann liebte seinen Vater so wie mich jener, aber er starb meinetwegen, da er seinen Vater retten wollte. Aber sogleich nach seinem Tod ertrug ich es, Speise zu mir zu nehmen und lebend noch die Morgenröte zu sehen, wohl wissend, dass wir Menschen alle den gleichen Weg zum Hades gehen und allen das schlimme Ende gesetzt ist des jammervollen Todes. Es ziemt sich nämlich, dass ein Sterblicher alles erträgt, was ihm an Gutem und Schmerzvollem ein Gott gibt.“ So sprach er. Der aber antwortete ihm voll Kummer; schmerzlich floss ihm noch die Träne und benetzte die glänzenden Wangen: „Ach Vater, unsägliches Leid überwältigt mein Herz wegen meines überaus klugen Bruders, der mich aufzog, als mein Vater in den Himmel ging, wie seinen Sohn in seinen Armen und mich die Heilungen der Krankheiten mit ganzem Herzen lehrte. Ein Mahl und ein Bett genossen wir und freuten uns an unserem gemeinsamen Besitz. So kommt zu mir unvergessliche Trauer; und nach seinem Tod sehne ich mich nicht mehr, das edle Licht zu sehen.“

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’W" favto: to;n dΔ oJ geraio;" ajkhcevmenon proseveipe: ‘Pa's i me;n ajnqrwvpoisin i[son kako;n w[pase daivmwn ojrfanivh‹n›: pavnta" de; kai; hJmeva" ai\a kaluvyei, ouj me;n a[rΔ ejktelevsanta" oJmh;n biovtoio kevleuqon, oujdΔ ‹oi{›hn ti" e{kasto" ejevldetai, ou{necΔ u{perqen ejsqlav te kai; ta; cevreia qew'n ejn gouvnasi kei'tai, Moivrh/" eij" e}n a{panta memigmevna. Kai; ta; me;n ou[ ti" devrketai ajqanavtwn, ajllΔ ajprotivopta tevt uktai ajcluvi qespesivh/ kekalummevna: toi'" ‹dΔ› ejpi; cei'ra" oi[h Moi'ra tivqhsi kai; oujc oJrovwsΔ ajpΔ ΔOluvmpou ej" gai'an proi?hsi: ta; dΔ a[lludi" a[lla fevrontai pnoih'/‹"› w}" ajnevmoio: kai; ajnevri pollavki" ejsqlw'/ ajmfecuvqh mevga ph'ma, lugrw'/ dΔ ejpikavppesen o[lbo" ou[ ti eJkwvn. ΔAlao;" de; pevlei bivo" ajnqrwvpoisi: tou[nekΔ a[rΔ ajsfalevw" ouj nivsetai, ajlla; povdessi pukna; potiptaivei: trevpetai dev oiJ aijovlon ei\do" a[llote me;n poti; ph'ma poluvstonon, a[llote dΔ au\t e eij" ajgaqovn. Merovpwn de; panovlbio" ou[ ti" ejt uvcqh ej" tevlo" ejx ajrch'": eJt evrw/ dΔ e{t erΔ ajntiovwsi. Pau'ron de; zwvonta" ejn a[lgesin ou[ ti e[oike zwevmen: e[lpeo dΔ aije;n ajreivona mhdΔ ejpi; lugrw'/ qumo;n e[cein. Kai; gavr rJa pevlei favt i" ajnqrwvpoisin ejsqlw'n me;n nivsesqai ej" oujrano;n a[fqiton aijei; yucav", ajrgalevwn de; poti; zovfon. “Epleto dΔ a[mfw sei'o kasignhvtw/, kai; meivlico" e[ske brotoi's i kai; pavi" ajqanavtoio: qew'n dΔ ej" fu'lon ojivw kei'non ajnelqevmenai sfetevrou patro;" ejnnesivh/s in.’ ’W" eijpwvn min e[geiren ajpo; cqono;" oujk ejqevlonta parfavmeno" muvqoisin: a[gen dΔ ajpo; shvmato" aijnou' ejntropalizovmenon kai; e[tΔ ajrgaleva stenavconta. ΔE" dΔ a[ra nh'a" i{konto: povnon dΔ e[con a[lloi ΔAcaioi; ajrgalevon kai; Trw'e" ojrinomevnou polevmoio. Eujruvpulo" dΔ ajtavlanto" ajt eireva qumo;n “Arhi cersi;n uJpΔ ajkamavtoisi kai; e[gcei> maimwvwnti

Buch 7,66–99

So sprach er. Zu dem Trauernden sprach der Alte: „Allen Menschen schenkte eine Gottheit als gleiches Übel den Waisenstand. Auch uns alle wird die Erde verbergen, nachdem wir weder den gleichen Lebensweg vollendet haben noch einen solchen, wie ein jeder ihn sich wünscht, weil oben das Gute und Schlechte auf der Götter Knien liegt, durch die Moiren alles in eins gemischt. Und das sieht nun keiner der Unsterblichen, sondern es ist unsichtbar, durch wunderbares Dunkel verhüllt. Daran aber legt allein Moira ihre Hände und sendet es, ohne es anzusehen, vom Olympos auf die Erde. Ein jedes gerät nun an einen anderen Ort wie durch den Hauch des Windes. Und häufig ergießt sich über einen edlen Mann großes Leid, einem elenden aber fällt Glück zu, unfreiwillig. Blind ist das Leben für die Menschen. Deshalb geht es nicht sicher, sondern strauchelt oft mit den Füßen. Sein wechselhaftes Wesen wendet sich bisweilen zu traurigem Leid, bisweilen wiederum zum Guten. Von den Sterblichen ist keiner ganz glücklich beschaffen vom Anfang bis zum Ende; einem jeden begegnet anderes. Da wir aber nur kurz leben, ziemt es sich nicht, in Trauer zu leben. Hoffe daher immer auf Besseres, statt in Kummer dein Herz zu halten! Denn es gibt auch eine Behauptung bei den Menschen, dass der Edlen Seelen in den immer unvergänglichen Himmel gehen, die der Elenden aber ins Dunkel. Beides hatte dein Bruder, er war freundlich zu den Sterblichen und ein Kind eines Unsterblichen. Zu der Götter Geschlecht, so glaube ich, ging jener zurück nach seines Vaters Willen.“ So sprach er und richtete ihn vom Boden auf, obwohl der es nicht wollte, indem er ihm mit Worten gut zuredete. Und er führte ihn fort von dem traurigen Grab, wobei der sich oft umwandte und noch schrecklich stöhnte. Und sie kamen nun zu den Schiffen. Mühe aber hatten die anderen Achaier, quälende, und die Troer, da der Kampf sich erhob. Eurypylos aber, vergleichbar in seinem festen Sinn dem Ares, bezwang mit seinen unermüdlichen Händen und seinem eifrigen Speer

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davmnato dhvia fu'la. Nekrw'n dΔ ejsteivneto gai'a kteinomevnwn eJkavt erqen: o} dΔ ejn nekuvessi bebhkw;" mavrnato qarsalevw" pepalagmevno" ai{mati cei'ra" kai; povda". OujdΔ ajpevlhgen ajtarthroi'o kudoimou': ajllΔ o{ ge Phnevlewn kraterovfrona douri; davmassen ajntiovwntΔ ajna; dh'rin ajmeivlicon, ajmfi; de; pollou;" e[ktanen: oujdΔ o{ ge cei'ra" ajpevtrepe dhioth'to", ajllΔ e{petΔ ΔArgeivoisi colouvmeno", eu\t e pavroiqen o[brimo" ÔHraklevh" Folovh" ajna; makra; kavrhna Kentauvroi" ejpovrousen eJw'/ mevga kavrtei> quvwn, tou;" a{ma pavnta" e[pefne kai; wjkutavtou" per ejovnta" kai; kraterou;‹"› ojloou' te dahvmona" ijwcmoi'o: w}" o{ gΔ ejpassuvt eron Danaw'n strato;n aijcmhtavwn davmnatΔ ejpessuvmeno": toi; dΔ ijlado;n a[lloqen a[llo" ajqrovoi ejn konivh/s i dedoupovt e" ejxecevonto. ÔW" dΔ o{tΔ ejpibrivsanto" ajpeiresivou potamoi'o o[cqai ajpotmhvgontai ejpi; yamaqwvdei> cwvrw/ murivai ajmfotevrwqen, o} dΔ eij" aJlo;" e[ssutai oi\dma paflavzwn ajlegeino;n ajna; rJovon, ajmfi; de; pavnth/ krhmnoi; ejpiktupevousi, brevmei dΔ a[ra makra; rJeveqra aije;n ejreipomevnwn, ei[kei dev oiJ e{rkea pavnta: w}" a[ra kuvdimoi ui|e" ejuptolevmwn ΔArgeivwn polloi; uJpΔ Eujrupuvloio kathvripon ejn konivh/s i, tou;" kivcen aiJmatoventa kata; movqon: oi} dΔ uJpavluxan o{ssou" ejxesavwse podw'n mevno". ΔAllΔ a[ra kai; w|" Phnevlewn ejruvsanto dushcevo" ejx oJmavdoio nh'a" ejpi; sfetevra", kaiv per posi; karpalivmoisi kh'ra" ajleuovmenoi stugera;" kai; ajnhleva povtmon. Pansudivh/ dΔ e[ntosqe new'n fuvgon: oujdev ti qumw'/ e[sqenon Eujrupuvloio katantiva dhriavasqai, ou{nekΔ a[rav sfisi fuvzan ojizurh;n ejfevhken ÔHraklevh" uiJwno;n ajt eireva pavmpan ajevxwn. Oi} dΔ a[ra teivceo" ejnto;" uJpoptwvssonte" e[mimnon, ai\ge" o{pw" uJpo; prw'na fobeuvmenai aijno;n ajhvthn o{" te fevrei nifetovn te polu;n kruerhvn te cavlazan yucro;" ejpai?sswn, tai; dΔ ej" nomo;n ejssuvmenaiv per

Buch 7,100–135

feindliche Stämme. Von Leichen wurde beladen die Erde, da sie starben auf beiden Seiten. Der aber stand zwischen den Toten und kämpfte kühn, besudelt mit Blut an Händen und Füßen. Und er ließ nicht ab vom rücksichtslosen Schlachtgetümmel, sondern bezwang den starksinnigen Peneleos mit seinem Speer, als er ihm begegnete in dem erbarmungslosen Kampf, und tötete ringsum viele. Und er wandte die Hände nicht ab von der Schlacht, sondern verfolgte die Argeier, da er ihnen grollte, wie zuvor der starke Herakles über die großen Gipfel der Pholoe hin die Kentauren angriff, wild rasend in seiner Kraft; die tötete er alle zugleich, obwohl sie sehr schnell waren und stark und erfahren im vernichtenden Schlachtgewühl: so machte der in schneller Folge der speerkämpfenden Danaer Heer nieder in seinem Ansturm. Die aber wurden scharenweise, der eine da, der andere dort, in großer Zahl in den Staub dumpf fallend niedergestreckt. Wie wenn, da ein unermesslicher Strom wuchtig andringt, die Uferböschungen abbrechen an einem sandreichen Platz, unzählige zu beiden Seiten, der aber stürmt zur Salzwoge, brausend in seinem leidbringenden Fluss, ringsum überall hallen die Klippen wider, es dröhnt der lang sich hinziehende Strom, da sie immer niederstürzen, es weichen ihm alle Begrenzungen: so also stürzten viele ruhmvolle Söhne der kriegskundigen Argeier durch Eurypylos in den Staub, die er traf im blutigen Schlachtgewühl. Die aber entflohen alle, die der Füße Kraft bewahrte. Aber auch unter diesen Umständen zogen sie Peneleos mit sich aus dem schlimmtönenden Getümmel zu ihren Schiffen, wobei sie freilich mit schnellen Füßen vermieden das verhasste Todeslos und den erbarmungslosen Tod. Alle zusammen flohen in die Einfriedung der Schiffe. Und sie hatten in ihrem Herzen nicht die Kraft, gegen Eurypylos zu kämpfen, weil ihnen elenden Schrecken gesandt hatte Herakles, da er seinen unermüdlichen Enkel auf alle Weise unterstützte. Die duckten sich nun innerhalb der Mauer und blieben da, wie Ziegen unter eine Anhöhe vor einem schrecklichen Wind fliehen, der viel Schnee und eiskalten Hagel bringt, wenn er eisig heranstürmt; und obwohl sie zur Weide streben,

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rJiph'" ou[ ti katiqu;" uJperkuvptousi kolwvna", ajllΔ a[ra cei'ma mevnousin uJpo; skevpa" hjde; favragga" ajgrovmenai, qavmnoisi dΔ uJpo; skieroi's i nevmontai ijladovn, o[frΔ ajnevmoio kakai; lhvxwsin a[ellai: w}" Danaoi; puvrgoisin uJpo; sfetevroisin e[mimnon Thlevfou o[brimon ui|a metessuvmenon tromevonte". Aujta;r o} nh'a" e[melle qoa;" kai; lao;n ojlevssein cersi;n uJpo; kraterh'/s in ejpi; cqovna tei'co" ejruvssa", eij mh; Tritogevneia qravso" bavlen ΔArgeivoisin ojyev per. Oi} dΔ a[llhkton ajfΔ e{rkeo" aijpeinoi'o dusmeneva" bavllonte" ajnihroi'" belevessi ktei'non ejpassutevrou": deuvonto de; teivcea luvqrw/ leugalevw/: stonach; de; dai>ktamevnwn pevle fwtw'n. Au{tw" dΔ au\ nuvkta" te kai; h[mata dhriovwnto Khvt eioi Trw'ev" te kai; ΔArgei'oi menecavrmai, a[llote me;n propavroiqe new'n, oJt e; dΔ ajmfi; makedno;n tei'co", ejpei; pevle mw'lo" ‹aj›avsceto". ΔAllΔ a[ra kai; w|" h[mata doia; fovnoio kai; ajrgalevh" uJsmivnh" pauvsanqΔ, ou{necΔ i{kanen ej" Eujruvpulon basilh'a ajggelivh Danaw'n, w{" ken polevmoio meqevnte" purkai>h'/ dwvwsi dai>ktamevnou" ejni; cavrmh/. Aujta;r o{ gΔ ai\yΔ ejpivqhse: kai; ajrgalevoio kudoimou' pausavmenoi eJkavt erqe nekrou;" peritarcuvsanto ejn konivh/ ejripovnta". ΔAcaioi; dΔ e[xoca pavntwn Phnevlewn muvronto, bavlon dΔ ejpi; sh'ma qanovnti eujru; mavlΔ uJy hlovn te kai; ejssomevnoi" ajrivdhlon: plhqu;n dΔ au\tΔ ajpavneuqe dai>ktamevnwn hJrwvwn qavyan ajkhcevmenoi megavlw/ peri; pevnqei> qumovn, purkai>h;n a{ma pa's i mivan perinhhvsante" kai; tavfon. ’W" de; kai; aujtoi; ajpovproqi Trwvioi ui|e" tavrcusan ktamevnou". ΔOloh; dΔ “Eri" oujk ajpevlhgen, ajllΔ e[tΔ ejpotruvneske qrasu; sqevno" Eujrupuvloio ajntiavan dhivoisin: o} dΔ ou[ pw cavzeto nhw'n, ajllΔ e[menen Danaoi's i kakh;n ejpi; dh'rin ajevxwn.

Buch 7,136–168

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schauen sie nicht der Wucht entgegen über die Anhöhe, sondern warten den Sturm ab im Schutz und in den Schluchten versammelt und weiden im schattigen Gebüsch dicht gedrängt, bis des Windes schlimme Wirbel nachlassen: 140 so blieben die Danaer unter ihrem Schutzwall, da sie sich fürchteten vor des Telephos starkem Sohn in seinem Angriff. Aber der hätte die schnellen Schiffe und das Kriegsvolk vernichtet, 142a nachdem er mit seinen starken Händen die Mauer zu Boden riss, wenn nicht Tritogeneia den Argeiern Mut eingeflößt hätte, wenn auch spät. Die aber bewarfen unaufhörlich von ihrem steilen Schutzwall 145 die Feinde mit schmerzbringenden Geschossen und töteten sie haufenweise. Die Mauern wurden nass von traurigem Mordblut. Stöhnen kam auf, als Männer erschlagen wurden. So nun kämpften Tag und Nacht die Keteier und die Troer und die im Kampf standhaften Argeier, bisweilen vor den Schiffen, bisweilen bei der langen Mauer, weil das Gedränge unbändig war. Aber auch so hörten sie zwei Tage lang auf mit dem Morden und der schlimmen Feldschlacht, weil zu Eurypylos, dem König, eine Botschaft der Danaer kam, dass sie vom Krieg abließen und dem Scheiterhaufen übergäben die in der Schlacht Gefallenen. Aber der stimmte sogleich zu. Und von dem schrecklichen Kriegsgetümmel ließen sie ab und bestatteten auf beiden Seiten die Toten, die in den Staub gefallen waren. Die Achaier aber bejammerten vor allen Peneleos und errichteten ein Grabmal über dem Toten, ein sehr breites und hohes, und auch für die Zukünftigen überaus deutlich sichtbar. Die Menge aber der gefallenen Helden bestatteten sie gesondert, betrübt von großer Trauer in ihrem Herzen. Und einen einzigen Scheiterhaufen schichteten sie für alle auf und ein Grab. Und so setzten auch auf ihrer Seite die troischen Söhne die Verstorbenen bei. Die unheilvolle Eris aber hörte nicht auf, sondern trieb weiter an die kühne Kraft des Eurypylos, die Feinde anzugreifen. Der wich noch nicht von den Schiffen, sondern blieb und mehrte den Danaern den schlimmen Kampf.

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Toi; dΔ ej" ‹S›ku'ron i{konto melaivnh/ nhi; qevonte". Eu|ron dΔ ui|Δ ΔAcilh'o" eJou' propavroiqe dovmoio, a[llote me;n belevessi kai; ejgceivh/s in iJevnta, a[llote dΔ au\qΔ i{ppoisi poneuvmenon wjkupovdessi. Ghvqhsan ‹dΔ› ejs idovnte" ajtarthrou' polevmoio e[rga metoicovmenon, kaiv per mevga teirovmenon kh'r ajmfi; patro;" ktamevnoio: to; ga;r propavroiqe pevpusto. Ai\ya dev oiJ kivon a[nta teqhpovt e", ou{necΔ oJrw'nto qarsalevw/ ΔAcilh'i devma" perikalle;" oJmoi'on. Tou;" dΔ a[rΔ uJpofqavmeno" toi'on poti; mu'qon e[eipen: ‘«W xei'noi, mevga caivretΔ ejmo;n poti; dw'ma kiovnte": ei[pate dΔ oJppovqen ejste; kai; oi{ tine" hjdΔ o{ ti creiw; h[lqetΔ e[conte" ejmei'o diΔ oi[dmato" ajtrugevtoio.’ ’W" e[fatΔ eijrovmeno": o} dΔ ajmeivbeto di'o" ΔOdusseuv": ‘ÔHmei'" toi fivloi eijme;n ejuptolevmou ΔAcilh'o", tw'/ nuv sev fasi tekevsqai ejuvfrona Dhidavmeian: kai; dΔ aujtoi; teo;n ei\do" ejivskomen ajnevri keivnw/ pavmpan o}" ajqanavtoisi polusqenevessin ejwv/kei. Eijmi; dΔ ejgw;n ΔIqavkhqen, o} dΔ “Argeo" iJppobovtoio, ei[ pote Tudeivdao dai?frono" ou[nomΔ a[kousa" h] kai; ΔOdussh'o" pukimhvdeo", o{" nuv toi a[gci aujto;" ejgw;n e{sthka qeopropivh" e{nekΔ ejlqwvn. ΔAllΔ ejlevaire tavcista kai; ΔArgeivoi" ejpavmunon ejlqw;n ej" Troivhn: w}" ga;r tevlo" e[ssetΔ “Arhi, kaiv toi dw'rΔ ojpavsousin ajavspeta di'oi ΔAcaioiv. Teuvcea dΔ aujto;" e[gw‹ge› teou' patro;" ajntiqevoio dwvsw, a{ per forevwn mevga tevryeai. Ouj ga;r e[oike qnhtw'n teuvcesi kei'na, qeou' dev pou “Areo" o{ploi" i\sa pevlei: poulu;" de; peri; sfivs i pavmpan a[rhre cruso;" daidalevoisi kekasmevno", oi|s i kai; aujto;" ”Hfaisto" mevga qumo;n ejn ajqanavtoisin ijavnqh teuvcwn a[mbrota kei'na, ta; soi; mevga qau'm‹a› ijdovnti e[ssetai, ou{neka gai'a kai; oujrano;" hjde; qavlassa ajmfi; savko" pepovnhtai ajpeiresivw/ tΔ ejni; kuvklw/

Buch 7,169–202

Die aber gelangten nach Skyros auf ihrer Fahrt mit dem schwarzen Schiff. Sie fanden den Sohn des Achilleus vor seinem Haus, bald Pfeile und Speere werfend, bald wiederum sich mit Pferden übend, den schnellfüßigen. Sie freuten sich, als sie sahen, wie er des rücksichtslosen Krieges Werke in Angriff nahm, auch wenn er sehr litt in seinem Herzen um seinen gefallenen Vater. Das hatte er nämlich schon erfahren. Schnell gingen sie ihm entgegen und staunten, weil sie sahen, dass er dem mutigen Achilleus an überaus schöner Gestalt ähnlich war. Denen kam er nun zuvor und sprach Folgendes: „Oh Fremde, seid sehr willkommen, die ihr zu meinem Haus kommt! Sagt, woher und wer ihr seid und mit welchem Wunsch an mich ihr kamt durch die unfruchtbare Woge!“ So sprach er fragend. Es antwortete aber der göttliche Odysseus: „Wir sind Freunde des großen Kämpfers Achilleus, dem nun dich geboren haben soll die verständige Deidameia. Und wir selbst finden dein Aussehen jenem Manne ganz ähnlich, der den Unsterblichen, den überaus starken, glich. Ich bin selbst von Ithaka, der aber aus Argos, dem pferdenährenden, falls du einmal des kriegerischen Tydeussohnes Namen gehört hast oder auch den des klugen Odysseus, der ich nun selbst bei dir stehe und infolge eines Götterspruches kam. Also erbarme dich schnell und hilf den Argeiern, indem du nach Troia kommst! So wird es nämlich ein Ende geben für den Krieg, und dir werden sie Geschenke geben, unsagbar große, die göttlichen Achaier. Die Waffen deines gottgleichen Vaters werde ich selbst dir geben, an denen du dich sehr freuen wirst, wenn du sie trägst. Denn jene gleichen nicht den Waffen von Sterblichen, sondern den Waffen des göttlichen Ares sind sie gleich. Viel Gold ist nämlich ganz und gar um sie gefügt, das durch kunstvolle Gestaltungen hervorragt, über die sich auch selbst Hephaistos sehr in seinem Herzen unter den Unsterblichen freute, als er jene unvergänglichen schuf, die auch dir ein großes Wunder beim Anblick sein werden, weil Erde und Himmel und Meer rings um den Schild gearbeitet und in einem unendlichen Kreis

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zw'/a pevrix h[skhtai ejoikovta kinumevnoisi, qau'ma kai; ajqanavtoisi: brotw'n dΔ ou[ pwv pote toi'a ou[t ev ti" e[drake provsqen ejn ajndravs in ou[tΔ ejfovrhsen, eij mh; sov" ge path;r to;n i[son Dii; ti'on ΔAcaioi; pavnte", ejgw; de; mavlista fivla fronevwn ajgavpazon: kaiv oiJ ajpoktamevnoio nevkun poti; nh'a" e[neika polloi'" dusmenevessin ajnhleva povtmon ojpavssa": tou[nekav moi keivnoio perikluta; teuvcea dw'ke di'a Qevt i": ta; dΔ a[rΔ au\t i" ejeldovmenov" per e[gwge dwvsw profronevw", oJpovtΔ “Ilion eijsafivkhai. Kaiv nuv se kai; Menevlao", ejph;n Priavmoio povlha pevrsante" nhvessin ej" ÔEllavda nosthvswmen, aujt ivka gambro;n eJo;n poihvsetai, h[n kΔ ejqevlh/sqa, ajmfΔ eujergesivh": dwvsei dev toi a[spetΔ a[gesqai kthvmatav te crusovn te metΔ hjukovmoio qugatrov", o{ssΔ ejpevoiken e{pesqai ejukteavnw/ basilh'i.’ ’W" favmenon proseveipen ΔAcillevo" o[brimo" uiJov": ‘Eij me;n dh; kalevousi qeopropivh/s in ΔAcaioiv, au[rion ai\ya newvmeqΔ ejpΔ eujreva bevnqea povntou, h[n ti favo" Danaoi's i lilaiomevnoisi gevnwmai. Nu'n dΔ i[omen poti; dwvmatΔ ejuvxeinovn te travpezan, oi{hn per xeivnoisi qevmi" paratekthvnasqai. ΔAmfi; dΔ ejmoi'o gavmoio qeoi'" metovpisqe melhvsei.’ ’W" eijpw;n hJgei'qΔ: oi} dΔ eJspovmenoi mevga cai'ron. Kaiv rJΔ o{t e dh; mevga dw'ma kivon ‹kai;› kavllimon aujlhvn, eu|ron Dhidavmeian ajkhcemevnhn ejni; qumw'/ thkomevnhn qΔ, wJ" ei[ te ciw;n katathvketΔ o[ressin Eu[rou uJpo; ligevo" kai; ajt eirevo" hjelivoio: w}" h{ ge fqinuvqeske dedoupovto" ajndro;" ajgauou'. Kaiv min e[tΔ ajcnumevnhn ‹per› ajgakleitoi; basilh'e" hjspavzontΔ ejpevessi: pavi" dev oiJ ejgguvqen ejlqw;n muqei'tΔ ajtrekevw" geneh;n kai; ou[nomΔ eJkavstou, creiw; dΔ h{n tinΔ i{kanon ajpevkrufe mevcri" ej" hjw',

Buch 7,203–235

Tiere ringsum sorgfältig verfertigt sind, die solchen in Bewegung gleichen, ein Wunder auch für die Unsterblichen. Von den Sterblichen aber hat solche noch niemals einer gesehen zuvor unter den Menschen noch getragen, außer deinem Vater, den die Achaier wie Zeus verehrten alle, den ich aber am meisten liebte, da ich ihm freundschaftlich gesonnen war. Und als er getötet worden war, brachte ich seinen Leichnam zu den Schiffen und gab vielen Feinden erbarmungslosen Tod. Deshalb gab mir seine überaus berühmten Waffen die göttliche Thetis. Obwohl ich meinerseits sie mir wiederum sehr wünsche, werde ich sie dir gerne geben, wenn du nach Ilion kommst. Und es wird dich nun auch Menelaos, wenn wir des Priamos Stadt zerstört haben und in den Schiffen nach Griechenland heimgekehrt sind, sofort zu seinem Schwiegersohn machen, falls du es willst, für deine edle Tat. Er wird dir unsagbaren Besitz geben und Gold zum Fortführen mit seiner schönhaarigen Tochter, wie viel einen reichen König zu begleiten pflegt.“ So sprach er, und es antwortete ihm des Achilleus starker Sohn: „Wenn die Achaier mich rufen aufgrund von Göttersprüchen, wollen wir morgen sofort über die breiten Tiefen des Meeres fahren, falls ich ein Licht der Rettung für die Danaer, die es sich wünschen, werden kann. Nun aber wollen wir zum Haus gehen und zum gastfreundlichen Tisch, wie man ihn Gästen bereiten soll. Um meine Hochzeit werden sich später die Götter kümmern.“ So sprach er und geleitete sie. Die aber folgten und freuten sich sehr. Und als sie nun zum großen Haus kamen und zum schönen Hof, fanden sie Deidameia, die in ihrem Herzen trauerte und dahinschmolz, wie wenn Schnee schmilzt in den Bergen unter dem pfeifenden Euros und der unermüdlichen Sonne: so verging die, da ihr trefflicher Mann gefallen war. Und obwohl die noch litt, begrüßten sie die hochberühmten Könige mit Worten. Ihr Sohn aber ging nah zu ihr hin und nannte genau Familie und Namen eines jeden; aus welchem Grunde sie kamen, verbarg er aber bis zum Morgen,

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o[fra mh; ajcnumevnhn min e{lh/ poluvdakru" ajnivh kaiv min ajpessuvmenon mavla lissomevnh kateruvkh/. Ai\ya de; dai'tΔ ejpavsanto kai; u{pnw/ qumo;n i[hnan pavnte" o{soi Skuvroio pevdon perinaietaveskon eijnalivh", th;n makra; peribromevousi qalavssh" kuvmata rJhgnumevnoio pro;" hj/ovna" Aijgaivoio. ΔAllΔ ouj Dhidavmeian ejphvrato" u{pno" e[marpten ou[noma kerdalevou mimnhskomevnhn ΔOdush'o" hjde; kai; ajntiqevou Diomhvdeo", oi{ rJav min a[mfw eu\nin poihvsanto filoptolevmou ΔAcilh'o" parfavmenoi keivnoio qrasu;n novon, o[frΔ ajfivkhtai dhvion eij" ejnophvn: tw'/ dΔ a[tropo" h[nteto Moi'ra h{ oiJ uJpevklase novston, ajpeirevs ion dΔ a[ra pevnqo" patri; povren Phlh'i kai; aujth'/ Dhidameivh/. Tou[nekav min kata; qumo;n ajavspeton a[mfece dei'ma paido;" ajpessumevnoio poti; ptolevmoio kudoimovn, mhv oiJ leugalevw/ ejpi; pevnqei> pevnqo" i{khtai. ΔHw;" dΔ eijsanevbh mevgan oujranovn. Oi} dΔ ajpo; levktrwn karpalivmw" w[rnunto: novhse de; Dhidavmeia, ai\ya dev oiJ stevrnoisi peri; platevessi cuqei'sa ajrgalevw" goavasken ej" aijqevra makra; bow'sa: hjuvt e bou'" ejn o[ressin ajpeirevs ion memakui'a povrtin eJh;n divzhtai ejn a[gkesin, ajmfi; de; makra; ou[reo" aijpeinoi'o peribromevousi kolw'nai: w}" a[ra muromevnh" ajmfivacen aijpu; mevlaqron pavntoqen ejk mucavtwn, mevga dΔ ajscalovwsΔ ajgovreue: ‘Tevknon, ph'/ dh; nu'n soi; eju;" novo" ejkpepovthtai, “Ilion ej" poluvdakru meta; xeivnoisin e{pesqai, h|ci polei'" ojlevkontai uJpΔ ajrgalevh" uJsmivnh", kaiv per ejpistavmenoi povlemon kai; ajeikeva cavrmhn… Nu'n de; su; me;n nevo" ejssi; kai; ou[ pw dhvia e[rga oi\da" a{ tΔ ajnqrwvpoisin ajlavlkousin kako;n h\mar. ΔAlla; su; mevn meu a[kouson, eJoi'" dΔ ejni; mivmne dovmoisi, mh; dhv moi Troivhqe kakh; favt i" ou[aqΔ i{khtai sei'o katafqimevnoio kata; movqon. Ouj ga;r ojivw ejlqevmenaiv sΔ e[t i deu'ro metavtropon ejx oJmavdoio: oujde; ga;r oujde; path;r teo;" e[kfuge kh'rΔ ajivdhlon,

Buch 7,236–272

damit sie nicht in ihrem Leid tränenreicher Schmerz ergriffe und sie ihn nicht, wenn er wegeilte, mit vielen Bitten zurückhielte. Sogleich nahmen sie ihre Abendmahlzeit ein und erquickten ihr Herz mit Schlaf, alle, die rings in der Ebene von Skyros wohnten, dem meerumfluteten, welches die großen Wogen des Meeres umbrausen, wenn sich die aigaiische See an den Ufern bricht. Aber Deidameia ergriff der erwünschte Schlaf nicht, da sie sich an den Namen des verschlagenen Odysseus erinnerte und auch an den des gottgleichen Diomedes, die sie beide zur Witwe machten des kriegsliebenden Achilleus, weil sie dessen kühnen Sinn beschwatzten, damit er käme zum feindlichen Schlachtgeschrei. Dem begegnete die unerbittliche Moira, die ihm die Heimkehr zunichte machte und unendliches Leid seinem Vater brachte, Peleus, und ihr selbst, Deidameia. Deshalb hielt in ihrem Herzen unsägliche Furcht sie umfasst, weil ihr Kind wegeilte in das Schlachtgetümmel, dass zu dem schmerzlichen Leid noch Leid käme. Eos stieg den großen Himmel hinauf. Die aber erhoben sich flink von ihren Betten. Dies aber bemerkte Deidameia und sofort warf sie sich ihm an die breite Brust, klagte jämmerlich und schrie laut zum Himmel. Wie wenn eine Kuh in den Bergen unendlich muht und ihr Kalb sucht in den Tälern, ringsum aber dröhnen laut des steilen Berges Felsen: so tönte, als sie klagte, ringsum das hohe Haus überall aus den innersten Winkeln. Tief betrübt aber sprach sie: „Mein Kind, wohin ist dir nun dein kluger Sinn entflogen, nach Ilion, dem tränenreichen, den Gastfreunden zu folgen, wo viele zugrunde gehen in der schrecklichen Feldschlacht, obwohl sie sich auf den Krieg verstehen und den grässlichen Kampf? Nun bist du aber jung und kennst noch nicht die Werke im Kampf mit dem Feind, die den Menschen abwehren den schlimmen Tag. Du aber höre auf mich und bleibe in deinem Palast, damit nicht zu mir aus Troia schlimme Kunde an das Ohr dringt, wenn du gefallen bist im Kampfgetümmel! Ich glaube nämlich nicht, dass du wieder hierher zurückkehrst aus dem Schlachtgewühl. Denn es entkam auch dein Vater nicht dem entsetzlichen Todeslos,

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ajllΔ ejdavmh kata; dh'rin, o{ per kai; sei'o kai; a[llwn hJrwvwn profevreske, qea; dev oiJ e[pleto mhvthr, tw'nde dolofrosuvnh/ kai; mhvdesin, oi} se; kai; aujto;n dh'rin ejpi; stonovessan ejpotruvnousi nevesqai. Tou[nekΔ ejgw; deivdoika peri; kradivh/ tromevousa, mhv moi kai; sevo, tevknon, ajpofqimevnoio pevlhtai eu\nin kalleifqei'san ajeikeva phvmata pavscein: ouj gavr pwv ti gunaiki; kakwvt eron a[lgo" e[peisin h] o{t e pai'de" o[lwntai ajpofqimevnoio kai; ajndrov", chrwqh'/ de; mevlaqron uJpΔ ajrgalevou qanavtoio: aujt ivka ga;r peri; fw't e" ajpotmhvgousin ajrouvra", keivrousin dev te pavnta kai; oujk ajlevgousi qevmista", ou{neken ou[ ti tevt uktai ojizurwvt eron a[llo chvrh" ejn megavroisin ajkidnovt erovn te gunaikov".’ Fh' mevga kwkuvousa: pavi" dev min ajntivon hu[da: ‘Qavrsei, mh't er ejmei'o, kakh;n dΔ ajpopevmpeo fhvmhn: ouj ga;r uJpe;r Kh'rav" ti" uJpΔ “Arei> davmnatai ajnhvr: eij dev moi ai[s imovn ejsti da‹m›hvmenai ei{nekΔ ΔAcaiw'n, teqnaivhn rJevxa" ti kai; a[xion Aijakivdh/s in.’ ’W" favto: tw'/ dΔ a[gcista kiven geraro;" Lukomhvdh" kaiv rJav min ijwcmoi'o lilaiovmenon proseveipen: ‘«W tevko" ojbrimovq umon eJw'/ patri; kavrto" ejoikwv", oi\dΔ o{t i karterov" ejssi kai; o[brimo": ajllΔ a[ra kai; w|" kai; povlemon deivdoika pikro;n kai; ku'ma qalavssh" leugalevon: nau'tai ga;r ajei; scedovn eijs in ojlevqrou. ΔAlla; su; deivdie, tevknon, ejph;n plovon eijsafivkhai u{steron h] Troivhqen h] a[lloqen, oi|av te polla; ................................... th'mo", o{tΔ Aijgokerh'i sunevrcetai hjeroventi ΔHevlio" metovpisqe balw;n rJuth'ra belevmnwn Toxeuthvn, o{t e cei'ma lugro;n klonevousin a[ellai, h] oJpovtΔ ΔWkeanoi'o kata; platu; ceu'ma fevrontai a[stra katercomevnoio poti; knevfa" ΔWrivwno": deivdie dΔ ejn fresi; sh'/s in ijshmerivhn ajlegeinh;n h|/ e[ni sumforevontai ajnΔ eujreva bevnqea povntou e[kpoqen ajivssousai uJpe;r mevga lai'tma quvellai,

Buch 7,273–307

sondern wurde bezwungen im Kampf, der doch dich und die anderen Helden übertraf und dessen Mutter eine Göttin war, durch die Listen und Pläne derer, die auch dich selbst in die jammervolle Schlacht zu gehen treiben. Deshalb fürchte ich mich und zittere in meinem Herzen, dass es mir, wenn auch du, mein Kind, gestorben bist, zuteil werden wird, vereinsamt zurückgelassen zu werden und schändliches Leid zu erdulden. Es überkommt nämlich eine Frau keineswegs schlimmeres Leid, als wenn die Kinder zugrunde gehen, nachdem auch der Mann verstarb, und das Haus verwaist ist durch den schlimmen Tod. Denn sofort schneiden die Männer ringsum ihr Land ab, plündern alles und kümmern sich nicht um die Gesetze, weil es nichts Jämmerlicheres gibt als eine Witwe in ihren Häusern und nichts Schwächeres als eine Frau.“ So sprach sie laut jammernd. Ihr Kind aber antwortete ihr: „Fasse Mut, meine Mutter, höre auf mit der schlimmen Vordeutung! Denn über sein Schicksal hinaus wird im Krieg kein Mann bezwungen. Wenn es mir aber bestimmt ist, zu sterben für die Achaier, möchte ich wohl sterben nach einer Tat, die auch der Aiakosnachfahren würdig ist.“ So sprach er. Neben den aber trat der ehrwürdige Lykomedes und sagte zu ihm, der sich nach dem Schlachtgetümmel sehnte: „Oh du starkmütiges Kind, deinem Vater an Kraft ähnlich, ich weiß, dass du kräftig bist und stark. Aber auch so fürchte ich sowohl den bitteren Krieg als auch die Woge des Meeres, die unheilvolle. Denn Seeleute sind immer nahe am Verderben. Aber du, fürchte dich, Kind, wenn du zur Seefahrt kommst später entweder von Troia oder anderswoher, vor vielem, das ................................... dann, wenn mit dem Steinbock, dem dunstigen, die Sonne zusammenkommt, nachdem sie den Werfer der Pfeile getroffen hat, den Schützen, wenn Winde unheilbringendes Winterwetter zusammenballen oder sooft zu des Okeanos flachem Wasser die Sterne gebracht werden, wenn zu der Dunkelheit Orion herabsteigt. Fürchte dich in deinem Sinn vor der schwierigen Tag- und Nachtgleiche, in der über die breiten Tiefen des Meeres, woher auch immer heranstürmend, die Wirbelwinde zusammenkommen über dem großen Schlund,

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h] o{t e Plhiavdwn pevletai duvs i", h{n rJa kai; aujth;n deivdiqi maimwvwsan e[sw aJlo;" hjde; kai; a[lla a[stra tav pou mogeroi's i pevlei devo" ajnqrwvpoisi duovmenΔ h] ajniovnta kata; platu; ceu'ma qalavssh".’ ’W" eijpw;n kuvse pai'da kai; oujk ajneverge keleuvqou iJmeivronta movqoio dushcevo". ’O" dΔ ejrateino;n meidiovwn ejpi; nh'a qow'" w{rmaine nevesqai: ajllav min eijsevt i mhtro;" ejni; megavroisin e[ruke dakruovei" ojarismo;" ejpispeuvdonta povdessin. ÔW" dΔ o{t e ti" qoo;n i{ppon ejpi; drovmon ijscanovwnta ei[rgei ejfezovmeno", o} dΔ ejrukanovwnta calino;n davptei ejpicremevqwn, stevrnon dev oiJ ajfriovwnto" deuvetai, oujdΔ i{stantai ejeldovmenoi povde" oi[mh", poulu;" dΔ ajmfΔ e{na cw'ron ejlafrotavtoi" uJpo; possi; tarfeva kinumevnoio pevlei ktuvpo", ajmfi; de; cai'tai rJwvontΔ ejssumevnoio, kavrh dΔ eij" u{yo" ajeivrei fusiovwn mavla pollav, novo" dΔ ejpitevrpetΔ a[nakto": w}" a[ra kuvdimon ui|a meneptolevmou ΔAcilh'o" mhvthr me;n katevruke, povde" dev oiJ ejgkoneveskon: h} de; kai; ajcnumevnh per eJw'/ ejpagavlleto paidiv. ’O" dev min ajmfikuvsa" mavla muriva kavllipe mouvnhn muromevnhn ajlegeina; fivlou kata; dwvmata patrov". Oi{h dΔ ajmfi; mevlaqra mevgΔ ajscalovwsa celidw;n muvretai aijovla tevkna tav pou mavla tetrigw'ta aijno;" o[fi" katevdaye kai; h[kace mhtevra kednhvn, h} dΔ oJt e; me;n chvrh peripevptatai ajmfi; kalihvn, a[llote dΔ eujt uvktoisi peri; proquvroisi pota'tai aijna; kinuromevnh tekevwn u{per: w}" a[ra kednh; muvreto Dhidavmeia, kai; uiJevo" a[llote mevn pou eujnh;n ajmficuqei'sa mevgΔ i[acen, a[llote dΔ au\t e klai'en ejpi; flih'/s i. Fivlw/ dΔ ejgkavtqeto kovlpw/, ei[ tiv oiJ ejn megavroisi tetugmevnon h\en a[q urma w|/ e[pi tutqo;" ejw;n ajtala;" frevna" ijaivnesken:

Buch 7,308–340

oder wenn der Pleiaden Untergang ist, den du auch selbst fürchten sollst in seinem großen Verlangen nach dem Meer wie auch die anderen Sterne, die für die unglücklichen Menschen ein Schrecken sind, wenn sie untergehen oder aufgehen auf dem breiten Wasser des Meeres!“ So sprach er und küsste den Jungen und hielt ihn nicht ab von der Fahrt, da der sich sehnte nach dem Schlachtgetümmel, dem wildtosenden. Der aber lächelte freundlich und sann, schnell auf das Schiff zu gehen. Aber ihn hielt noch in der Mutter Häusern ein tränenreiches Gespräch zurück, obwohl es ihm in den Füßen zuckte. Wie wenn einer auf einem schnellen Pferd sitzt und es hemmt, wenn es zum Lauf strebt, das aber zerbeißt den Zügel, der es zurückhält, und wiehert, und seine Brust wird nass von seinem Schaum, und die Füße stehen nicht still, da sie sich nach dem Lauf sehnen, und ein großes Getöse entsteht unter seinen ganz leichten Füßen, weil es sich auf einer Stelle häufig bewegt, ringsum flattert die Mähne, da es voll Eifer ist, den Kopf aber hebt es in die Höhe, gar oft schnaubend, der Sinn seines Herrn aber freut sich: so also hielt den ruhmvollen Sohn des im Kampf standhaften Achilleus seine Mutter zurück, seine Füße aber drängten voran; doch die hatte trotz ihres Kummers stolze Freude an ihrem Kind. Der küsste sie nun unzählige Male und ließ sie allein in ihrer schmerzvollen Klage im Haus ihres Vaters. Wie wenn rings um ein Haus eine Schwalbe tief betrübt ist und um ihre bunt schillernden Kinder klagt, die eine schreckliche Schlange fraß, obwohl sie laut piepten, und ihrer treubesorgten Mutter Leid brachte, die aber fliegt vereinsamt bald rings um das Nest, bald flattert sie um die schöngebaute Vorhalle, schlimm klagend um ihre Kinder: so also jammerte die treubesorgte Deidameia, und bald warf sie sich auf des Sohnes Bett und klagte laut, bald wiederum weinte sie an den Türpfosten. Und sie drückte an ihren Busen, wenn irgendein für ihn gemachtes Spielzeug in dem Palast war, an dem er, als er klein war, seinen zarten Sinn erfreute.

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ajmfi; dev oiJ kai; a[konta leleimmevnon ei[ pou i[doito, tarfeva min fileveske, kai; ei[ tiv per a[llo gow'sa e[drake paido;" eJoi'o dai?frono". OujdΔ o{ ge mhtro;" a[spetΔ ojduromevnh" e[tΔ ejpevkluen, ajllΔ ajpavt erqe bai'ne qoh;n ejpi; nh'a: fevron dev min wjkeva gui'a ajstevri pamfanovwnti paneivkelon. ΔAmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ e{speqΔ oJmw'" ΔOdush'i dai?froni Tudevo" uiJov", a[lloi dΔ ei[kosi fw't e" ajrhrevmenoi fresi; qumovn, tou;" e[ce kednotavtou" ejni; dwvmasi Dhidavmeia kaiv sfea" w|/ povre paidi; qoou;" e[menai qeravponta": oi} tovtΔ ΔAcillevo" ui|a qrasu;n peripoipnuveskon ejssuvmenon poti; nh'a diΔ a[steo": o}" dΔ ejni; mevssoi" h[ie kagcalovwn. Kecavronto de; Nhrhi'nai ajmfi; Qevt in, kai; dΔ aujto;" ejghvqee Kuanocaivth" eijsorovwn ΔAcilh'o" ajmuvmono" o[brimon ui|a. ’O" dΔ h[dh polevmoio lilaiveto dakruovento", kaiv per ejw;n e[t i paidnov", e[tΔ a[cnoo": ajllav min ajlkh; kai; mevno" ojtruvneskon. ÔEh'" dΔ ejxevssuto pavtrh", oi|o" “Arh", o{t e mw'lon ejsevrcetai aiJmatoventa cwovmeno" dhivoisi, mevmhne dev oiJ mevga qumov", kaiv oiJ ejpiskuvnion blosuro;n pevlei, ajmfi; dΔ a[rΔ aujtw'/ o[mmata marmaivrousin i[son puriv, tou' de; pareiai; kavllo" oJmou' kruoventi fovbw/ kataeimevnai aijei; faivnontΔ ejssumevnou, tromevousi de; kai; qeoi; aujtoiv: toi'o" e[hn ΔAcilh'o" eju;" pavi". Oi} dΔ ajna; a[stu eu[contΔ ajqanavtoisi sawsevmen ejsqlo;n a[nakta ajrgalevou palivnorson ajpΔ “Areo": oi} dΔ ejsavkousan eujcomevnwn. ’O de; pavnta" uJpeivrecen oi{ oiJ e{ponto. ΔElqovnte" dΔ ejpi; qi'na barugdouvpoio qalavssh" eu|ron e[peitΔ ejlath'ra" ejuxovou e[ndoqi nho;" iJstiva tΔ ejntuvnonta" ejpeigomevnou" tΔ ajna; nh'a. Ai\ya dΔ ajnΔ aujto;" e[bh: ‹t›oi; dΔ e[ktoqi peivsmatΔ e[lusan eujnav" qΔ ai} nhvessi mevga sqevno" aije;n e{pontai. Toi's i dΔ a[rΔ eujploi?hn povs i" w[pasen ΔAmfitrivth" profronevw": mavla gavr oiJ ejni; fresi; mevmbletΔ ΔAcaiw'n teiromevnwn uJpo; Trwsi; kai; Eujrupuvlw/ megaquvmw/. Oi} dΔ ΔAcilhvion ui|a parezovmenoi eJkavt erqe

Buch 7,341–377

Auch wenn sie ringsum einen zurückgelassenen Speer sah, herzte sie ihn häufig, und auch wenn sie irgendetwas anderes jammernd erblickte, das ihrem Sohn, dem kriegerischen, gehörte. Aber der hörte auf die Mutter, die unaufhörlich klagte, nicht mehr, sondern ferne ging er zu dem schnellen Schiff. Es trugen ihn seine flinken Glieder, der einem strahlenden Stern glich. Ihm folgten zusammen mit Odysseus, dem klugen, des Tydeus Sohn und zwanzig andere Männer, gefestigt in ihrem Gemüt, die vertrautesten, die Deidameia in ihren Häusern hatte und die sie ihrem Kind mitgab, dass sie ihm flinke Gefolgsleute seien. Die hasteten damals rings um des Achilleus kühnen Sohn, als er eilte zum Schiff durch die Stadt. Der aber ging in ihrer Mitte, jubelnd. Es freuten sich die Nereustöchter rings um Thetis, und auch er selbst hatte seinen Gefallen, Kyanochaites, als er sah des untadeligen Achilleus starken Sohn. Der aber sehnte sich schon nach dem Krieg, dem tränenreichen, obwohl er noch jung war, noch ohne Flaum. Aber Kraft und Stärke trieben ihn. Er eilte aus seiner Heimat wie Ares, wenn er in den blutigen Kampf zieht voll Groll auf die Feinde, es rast ihm sehr das Herz, und furchtbar ist seine Stirn, und seine Augen blitzen wie Feuer, seine Wangen, angetan mit Schönheit und zugleich grausigem Schrecken, strahlen immer, wenn er dahinstürmt, es fürchten sich auch die Götter selbst: so war des Achilleus edler Sohn. Die in der Stadt aber beteten zu den Unsterblichen, sie möchten ihren edlen Herrscher bewahren und aus dem schrecklichen Krieg zurückkehren lassen. Die hörten die Betenden. Der aber überragte alle, die ihm folgten. Sie kamen zum Strand des lautdonnernden Meeres und fanden dort die Ruderer im schöngeglätteten Schiff, die die Segel rüsteten und eilig beschäftigt waren im Schiff. Sogleich ging er selbst an Bord. Die aber lösten draußen die Taue und Ankersteine, die als große Kraft immer die Schiffe begleiten. Denen schenkte nun wohlgesonnen eine gute Fahrt der Gemahl der Amphitrite. Denn sehr lagen ihm am Herzen die Achaier, die bedrängt wurden von den Troern und Eurypylos, dem großmütigen. Die aber saßen neben Achilleus’ Sohn zu beiden Seiten

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tevrpeskon muvqoisin eJou' patro;" e[rgΔ ejnevponte", o{ssav tΔ ajna; plovon eujru;n ejmhvsato kai; poti; gaivh/ Thlevfou ajgcemavcoio, kai; oJppovsa Trw'a" e[rexen ajmfi; povlin Priavmoio fevrwn klevo" ΔAtreivdh/s i: tou' dΔ ijaivneto qumo;" ejeldomevnoio kai; aujtou' patro;" ajtarbhvtoio mevno" kai; ku'do" ajrevsqai. ’H dev pou ejn qalavmoisin ajkhcemevnh peri; paidi; ejsqlh; Dhidavmeia poluvstona davkrua ceu'e, kaiv oiJ ejni; fresi; qumo;" uJpΔ ajrgalevh/s in ajnivh/" thvkeqΔ, o{pw" ajlapadno;" ejpΔ ajnqrakih'/s i movlubdo" hje; truvfo" khroi'o: govo" dev min ou[ potΔ e[leipe derkomevnhn ejpi; povnton ajpeivriton, ou{neka mhvthr a[cnuqΔ eJw'/ peri; paidiv, kai; h]n ejpi; dai'tΔ ajfivkhtai. Kaiv rJav oiJ iJstiva nho;" ajpovproqi pollo;n ijouvsh" h[dh ajpekruvptonto kai; hjevri faivneqΔ oJmoi'a: ajllΔ h} me;n stenavcize panhmerivh goovwsa. Nhu'" dΔ e[qeen kata; povnton ejpispomevnou ajnevmoio tutqo;n ejpiyauvousa polurro‹qiv›oio qalavssh": porfuvreon dΔ eJkavt erqe peri; trovpin e[brace ku'ma: ai\ya de; dh; mevga lai'tma dihvnue pontoporou'sa. ΔAmfi; dev oiJ pevse nukto;" ejpi; knevfa": h} dΔ uJpΔ ajhvth/ plw'e kubernhvth/ te diaprhvssousa qalavssh" bevnqea. Qespesivh de; pro;" oujrano;n h[luqen ΔHwv": toi's i dΔ a[rΔ ΔIdaivwn ojrevwn faivnonto kolw'nai Cru'sav te kai; Smivnqeion e{do" kai; Sigia;" a[krh tuvmbo" tΔ Aijakivdao dai?frono": ajllav min ou[ ti uiJo;" Laevrtao puvka fronevwn ejni; qumw'/ dei'xe Neoptolevmw/, i{na oiJ mh; pevnqo" ajevxh/ qumo;" ejni; sthvqessi. Parhmeivbonto de; nhvsou" ai\ya Kaludnaiva": Tevnedo" dΔ ajpeleivpetΔ ojpivssw: faivneto dΔ au\tΔ ΔEleou'nto" e{do", tovqi Prwtesilavou sh'ma pevlei ptelevh/s‹i› katavskion aijpeinh'/s in, ai{ rJΔ oJpovtΔ ajqrhvswsin ajnercovmenai dapevdoio “Ilion, aujt ivka th'/s i qow'" auja‹iv›netai a[kra. Nh'a dΔ ejressomevnhn a[nemo" fevren ajgcovqi Troivh": i{keto dΔ h|ci kai; a[llai e[san para; qivnesi nh'e" ΔArgeivwn, oi} th'mo" ojizurw'" ponevonto

Buch 7,378–414

und erfreuten ihn mit Erzählungen, indem sie alle Taten seines Vaters aufführten, die er ersann während der langen Seefahrt und im Land des nahkämpfenden Telephos, und alles, was er den Troern antat rings um die Stadt des Priamos, wobei er Ruhm brachte den Atreussöhnen. Dessen Herz aber freute sich, und er sehnte sich, auch selbst seines furchtlosen Vaters Kraft und Ruhm zu erlangen. Die war nun in ihren Gemächern traurig wegen ihres Kindes, die edle Deidameia, und vergoss jammervolle Tränen, und in ihrem Inneren verging ihr Herz wegen der schmerzreichen Leiden wie weiches Blei im Kohlenfeuer oder ein Stück Wachs; die Klage verließ sie nie, wenn sie sah über das unendliche Meer, weil eine Mutter um ihr Kind trauert, auch wenn es nur zu einem Mahl geht. Und die Segel des Schiffes, das weit in der Ferne fuhr, verschwanden schon und schienen dem Dunst ähnlich. Die aber seufzte und jammerte den ganzen Tag. Das Schiff aber fuhr über das Meer mit Rückenwind, wobei es kaum berührte das vielrauschende Meer. Die wallende Woge dröhnte zu beiden Seiten des Kieles. Schnell durchquerte den großen Schlund das meerbefahrende Schiff. Rings um es fiel der Nacht Dunkel. Das aber fuhr mit Wind und Steuermann und durchquerte des Meeres Tiefen. Die göttliche Eos kam zum Himmel. Denen erschienen nun des Idagebirges Gipfel und Chrysa und der Sitz des Smintheus und das Vorgebirge von Sigeion und das Grab des kriegerischen Aiakosenkels. Aber das zeigte nicht der Sohn des Laertes, klug sinnend in seinem Herzen, dem Neoptolemos, damit ihm nicht sein Herz Leid erwachsen ließ in der Brust. Schnell fuhren sie an den Inseln vorbei, den kalydnischen. Tenedos wurde zurückgelassen. Es erschien wiederum der Sitz von Elëus, wo des Protesilaos Grabmal ist, beschattet von hohen Ulmen; wenn diese aus dem Boden emporwachsen und Ilion sehen, vertrocknen ihnen sogleich die Wipfel. Das Schiff, das geruderte, trug der Wind in die Nähe von Troia. Es langte dort an, wo am Strand auch die anderen Schiffe der Argeier waren, die sich damals leidvoll mühten,

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marnavmenoi peri; tei'co" o{ per pavro" aujtoi; e[deiman nhw'n e[mmenai e{rko" ejusqenevwn qΔ a{ma law'n ejn polevmw/. To; dΔ a[rΔ h[dh uJpΔ Eujrupuvloio cevressi mevllen ajmalduvnesqai ejreipovmenon poti; gaivh/, eij mh; a[rΔ ai\yΔ ejnovhse krataiou' Tudevo" uiJo;" ballovmenΔ e{rkea makrav. Qoh'" dΔ a[far e[kqore nho;" qarsalevw" tΔ ejbovhsen o{son cavde oiJ kevar e[ndon: ‘«W fivloi, h\ mevga ph'ma kulivndetai ΔArgeivoisi shvmeron: ajllΔ a[ge qa'sson ej" aijovla teuvcea duvnte" i[omen ej" polevmoio polukmhvtoio kudoimovn. “Hdh ga;r puvrgoisin ejfΔ hJmetevroisi mavcontai Trw'e" ejuptovlemoi, toi; dh; tavca teivcea makra; rJhxavmenoi puri; nh'a" ejniprhvsousi mavlΔ aijnw'": nw'in dΔ oujkevt i novsto" ejeldomevnoi" ajna; qumo;n e[ssetai: ajlla; kai; aujtoi; uJpe;r movron ai\ya damevnte" keisovmeqΔ ejn Troivh/ tekevwn eJka;" hjde; gunaikw'n.’ ’W" favto: toi; dΔ w[kista qoh'" ejk nho;" o[rousan pansudivh/: pavnta" ga;r e{le‹n› trovmo" eijsai?onta" novsfi Neoptolevmoio qrasuvfrono", ou{nekΔ ejwv/kei patri; eJw'/ mevga kavrto": e[rw" dev oiJ e[mpese cavrmh". Karpalivmw" dΔ i{konto poti; klisivhn ΔOdush'o" (h} ga;r e[hn a[gcista neo;" kuanoprwv/roio): polla; ga;r ejxhmoiba; parΔ aujtovqi teuvcea kei'to hjme;n ΔOdussh'o" pukimhvdeo" hjde; kai; a[llwn ajntiqevwn eJtavrwn, oJpovsa ktamevnwn ajfevlonto. “EnqΔ ejsqlo;" me;n e[du kala; teuvcea, toi; de; cevreia du'san o{soi" ajlapadno;n uJpo; kradivh/ pevlen h\tor. Aujta;r ΔOdusseu;" duvseqΔ ‹a{› oiJ ΔIqavkhqen e{ponto: dw'ke de; Tudeivdh/ Diomhvdei> kavllima teuvch kei'na ta; dh; Swvkoio bivhn ei[russe pavroiqen. UiJo;" dΔ au\tΔ ΔAcilh'o" ejduvseto teuvcea patrov", kaiv oiJ faivneto pavmpan ajlivgkio": ajmfi; dΔ ejlafra; ÔHfaivstou palavmh/s i peri; melevessin ajrhvrei, kaiv per ejovnqΔ eJt evroisi pelwvria: tw'/ dΔ a{ma pavnta faivneto teuvcea kou'fa: kavrh dev oiJ ou[ ti bavrune phvlhx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................

Buch 7,415–450

da sie kämpften um die Mauer, die sie zuvor selbst gebaut hatten, damit sie der Schiffe Schutz sei und zugleich der starken Scharen im Krieg. Die drohte schon unter des Eurypylos Händen zerstört zu werden und zu Boden zu stürzen, wenn nun nicht sofort bemerkt hätte des starken Tydeus Sohn, dass die langen Schutzmauern angegriffen wurden. Sogleich sprang er aus dem schnellen Schiff und schrie kühn, wie seine Brust in seinem Inneren Raum hatte: „Ihr Freunde, fürwahr, großes Leid wälzt sich den Argeiern heute heran. Also auf, schnell wollen wir unsere glänzenden Waffen anlegen und in des mühevollen Kampfes Getümmel gehen. Denn schon kämpfen an unserem Schutzwall die kriegerischen Troer, die bald die langen Mauern einreißen und mit Feuer die Schiffe gar schrecklich verbrennen werden. Für uns aber wird es keine Heimkehr mehr geben, obwohl wir es uns in unserem Herzen wünschen. Vielmehr werden wir auch selbst gegen den Schicksalsschluss sogleich bezwungen liegen in Troia, fern von Kindern und Frauen.“ So sprach er. Die aber stürmten eiligst aus dem schnellen Schiff alle zusammen. Alle nämlich ergriff Furcht, als sie es vernahmen, außer Neoptolemos, dem kühnsinnigen, weil er glich seinem Vater an großer Kraft. Liebe zur Schlacht war in ihn gefahren. Schnell kamen sie zu der Hütte des Odysseus (denn die war ganz nahe beim dunkelbugigen Schiff). Viele Rüstungen lagen nämlich dort zum Wechseln von Odysseus, dem listenreichen, und auch von anderen gottgleichen Gefährten, die sie alle den Getöteten abgenommen hatten. Da legte der Edle die schönen Waffen an, die aber legten schlechtere an, deren Gemüt in ihrem Herzen schwach war. Aber Odysseus legte die an, die von Ithaka mitgekommen waren. Er gab aber dem Tydeussohn Diomedes überaus schöne Waffen, jene, die er dem starken Sokos zuvor abgenommen hatte. Der Sohn wiederum des Achilleus legte an die Waffen des Vaters, und er schien ihm ganz ähnlich. Leicht lagen sie ringsum durch des Hephaistos Handhabe an seinen Gliedern an, auch wenn sie für die anderen riesig waren. Dem erschienen alle Waffen leicht. Sein Haupt aber drückte nicht der Helm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................

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‹Phliav"›, ajllav eJ cersi; kai; hjlivbatovn per ejou'san

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rJhidivw" ajnaveiren e[qΔ ai{mato" ijscanovwsan. ΔArgeivwn dev min o{ssoi ejsevdrakon, ou[ ti duvnanto kaiv per ejeldovmenoi scedo;n ejlqevmen, ou{nekΔ a[rΔ aujtou;" pa'n peri; tei'co" e[t eire baru;" polevmoio kudoimov". ÔW" dΔ o{tΔ ajnΔ eujreva povnton ejrhmaivh/ peri; nhvsw/ ajnqrwvpwn ajpavt erqen ejergmevnoi ajscalovwsin ajnevre" ou{" tΔ ajnevmoio kataigivde" ajntiovwsai ei[rgousi‹n› mavla pollo;n ejpi; crovnon, oi} dΔ ajlegeinoi; nhi; peritrwcw's i, katafqinuvqei dΔ a[ra pavnta h[ia, teiromevnoisi dΔ ejpevpneusen ligu;" ou\ro": w}" a[rΔ ΔAcaiw'n e[qno" ajkhcevmenon to; pavroiqen ajmfi; Neoptolevmoio bivh/ kecavronto molovnti ejlpovmenoi stonovento" ajnapneuvsein kamavtoio. “Osse dev oiJ mavrmairen ajnaidevo" eu\t e levonto", o{" te katΔ ou[rea makra; mevgΔ ajscalovwn ejni; qumw'/ e[ssutai ajgreuth'/s in ejnantivon, oi{ tev oiJ h[dh a[ntrw/ ejpembaivnwsin ejruvssasqai memaw't e" skuvmnou" oijwqevnta" eJw'n ajpo; th'le tokhvwn bhvssh/ ejni; skierh'/, o} dΔ a[rΔ uJyovqen e[k tino" a[krh" ajqrhvsa" ojlooi's in ejpevssutai ajgreuth'/s i smerdalevon blosurh'/s in uJpai; genuvessi bebrucwv": w}" a[ra faivdimo" uiJo;" ajtarbevo" Aijakivdao qumo;n ejpi; Trwvessin ejuptolevmoisin o[rinen. Oi[mhse‹n› dΔ a[ra prw'to" o{ph/ mavla dh'ri" ojrwvrei a]m pedivon: th'/ †gavr sfin ejpevpleto† tei'co" ΔAcaiw'n rJhivt eron dhivoisi kata; klovnon ejssumevnoisin, ou{nekΔ ajkidnotevrh/s in ejpavlxesin hjrhvreisto: su;n dev oiJ a[lloi e[ban mevga maimwvwnte" “Arhi. Eu|ron dΔ Eujruvpulon kraterovfrona, tw'/ dΔ a{mΔ eJtaivrou" puvrgw/ ejpembebaw'ta", ojiomevnou" peri; qumw'/ rJhvxein teivcea makra; kai; ΔArgeivou" ajpolevssein pansudivh/. Toi'" dΔ ou[ ti qeoi; televeskon ejevldwr: ajllav sfea" ΔOduseuv" te kai; oJ sqenaro;" Diomhvdh" ijsovqeov" te Neoptovlemo" di'ov" te Leonteu;" ai\yΔ ajpo; teivceo" w\san ajpeiresivoi" belevessin.

Buch 7,450a–485

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‹Speer vom Pelion›, sondern hob ihn mit seinen Händen, obwohl er riesig war, leicht hoch, der noch nach Blut verlangte. Alle von den Argeiern, die ihn sahen, konnten nicht, obwohl sie es wollten, nahe zu ihm kommen, weil sie rings um die ganze Mauer das schwere Kriegsgetümmel bedrängte. Aber wie wenn auf dem weiten Meer bei einer einsamen Insel, von Menschen weit abgeschnitten, Männer fassungslos sind, denen des Windes Böen entgegenblasen und sie sehr lange Zeit bedrängen, die aber laufen voll Jammer auf ihrem Schiff umher, und all ihr Vorrat schwindet, ihnen aber, die zermürbt werden, weht sausend ein günstiger Wind: so also freute sich der Achaier Volk, das zuvor Kummer hatte, als der starke Neoptolemos kam, da sie hofften, aufzuatmen von der jammervollen Mühe. Die Augen blitzten ihm wie die eines rücksichtslosen Löwen, der in den hohen Bergen sehr unwillig in seinem Gemüt gegen die Jäger stürmt, die schon zu seiner Höhle gekommen sind mit der Absicht, die Jungen herauszuholen, die allein gelassen wurden von ihren Eltern, die fern sind, in einem schattigen Tal, der aber sieht es oben von einem Gipfel und stürmt heran gegen die verderbenbringenden Jäger, schrecklich brüllend aus seinen gewaltigen Kinnbacken: so also ermunterte sich der strahlende Sohn des furchtlosen Aiakosenkels gegen die Troer, die trefflichen Kämpfer. Er stürmte als Erster los, wo die Schlacht sehr tobte in der Ebene. Da nämlich war die Mauer der Achaier leichter zugänglich für die Feinde, wenn sie im Getümmel heranstürmten, weil sie dort mit schwächeren Brustwehren befestigt war. Mit ihm kamen andere voll Gier nach Krieg. Sie fanden Eurypylos, den mutigen, und bei dem die Gefährten, die auf einem Turm Fuß gefasst hatten und in ihrem Sinn glaubten, sie würden zerbrechen die große Mauer und die Argeier vernichten alle zusammen. Denen aber erfüllten die Götter nicht ihre Hoffnung. Sondern Odysseus und der starke Diomedes und der gottgleiche Neoptolemos und der göttliche Leonteus stießen sie sogleich von der Mauer mit unendlich vielen Geschossen.

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ÔW" dΔ o{tΔ ajpo; staqmoi'o kuvne" mogeroiv te nomh'e" kavrtei> kai; fwnh'/ kraterou;" seuvousi levonta" pavntoqen ejssuvmenoi, toi; dΔ o[mmasi glaukiovwnte" strwfw'ntΔ e[nqa kai; e[nqa lilaiovmenoi mevga qumw'/ povrtia" hjde; bova" meta; gamfhlh'/s i lafuvxai, ajlla; kai; w|" ei[kousi kunw'n uJpo; karteroquvmwn seuovmenoi, mavla gavr sfin ejpai?ssousi nomh'e": ................................... baiovn, o{son ti" i{hsi cero;" perimhvkea la'an. Ouj ga;r Trw'a" e[a nhw'n ajpo; novsfi fevbesqai Eujruvpulo", dhivwn de; mavla scedo;n ojtruvneske mivmnein, eij" o{ ke nh'a" e{lh/ kai; pavnta" ojlevssh/ ΔArgeivou": Zeu;" gavr oiJ ajpeirevs ion bavle kavrto". Aujt ivka dΔ ojkriovessan eJlw;n kai; ajt eireva pevtrhn h|ken ejpessuvmeno" kata; teivceo" hjlibavtoio: smerdalevon dΔ a[ra pavnta periplatavghse qevmeqla e{rkeo" aijpeinoi'o: devo" dΔ e{le pavnta" ΔAcaiouv", teivceo" wJ" h[dh sunocwkovto" ejn konivh/s in. ΔAllΔ oujdΔ w|" ajpovrousan ajtarthroi'o kudoimou', ajllΔ e[menon qwvessin ejoikovt e" hje; luvkoisi, mhvlwn lhisth'rsin ajnaidevs in, ou{" tΔ ejn o[ressin a[ntrwn ejxelavswsin oJmw'" kusi;n ajgroiw'tai iJevmenoi skuvmnoisi fovnon stonoventa balevsqai ejssumevnw", toi; dΔ ou[ ti biazovmenoi belevessi cavzontΔ, ajlla; mevnonte" ajmuvnousi‹n› tekevessin: w}" oi} ajmunovmenoi nhw'n u{per hjde; kai; aujtw'n mivmnon ejn uJsmivnh/. Toi'" dΔ Eujruvpulo" qrasucavrmh" hjpeivlei mevga pa's i new'n ‹pro›pavroiqe qoavwn: ‘«A deiloi; kai; a[nalkin ejni; fresi; qumo;n e[conte", oujk a]n dh; belevessi new'n a[po tarbhvsanta hjlavsatΔ, eij mh; tei'co" ejmh;n ajpevruken oJmoklhvn. Nu'n dev moi, eu\t e levonti kuvne" ptwvssonte" ejn u{lh/, mavrnasqΔ e[ndon ejovnte" ajleuovmenoi fovnon aijpuvn: h]n dev potΔ ejk nhw'n ej" Trwvion ou\da" i{khsqe, wJ" to; pavro" memaw't e" ejpi; movqon, ou[ nuv ti" uJmeva" rJuvsetai ejk qanavtoio dushcevo", ajllΔ a{ma pavnte" keivsesqΔ ejn konivh/s in ejmeu' u{po dh/wqevnte".’

Buch 7,486–521

Wie wenn von einem Gehöft Hunde und arbeitsame Hirten mit Kraft und Gebrüll starke Löwen vertreiben, da sie sie von allen Seiten bestürmen, die aber wenden sich mit funkelnden Augen hierhin und dorthin voll Verlangen in ihrem Sinn, die Kälber und Rinder mit ihren Kiefern zu verschlingen, aber dennoch weichen sie, von den Hunden, den starkmütigen, verjagt, heftig nämlich greifen die Hirten sie an: . . . ‹so zogen sie sich zurück, aber nur› ein wenig, wie weit einer aus der Hand einen sehr großen Stein wirft. Denn nicht ließ die Troer weit von den Schiffen fliehen Eurypylos, sondern trieb sie an, sehr nahe bei den Feinden zu bleiben, bis er die Schiffe einnähme und alle Argeier vernichtete. Zeus gab ihm nämlich unendliche Kraft. Sofort nahm er einen scharfen und harten Stein und schleuderte ihn heranstürmend gegen die hohe Mauer. Schrecklich krachten da nun alle Grundmauern des hohen Schutzwalles. Furcht aber ergriff alle Achaier, als ob die Mauer schon zusammengefallen sei im Staub. Aber auch so rannten sie nicht aus dem rücksichtslosen Schlachtgetümmel davon, sondern blieben da wie Schakale oder Wölfe, der Schafe schamlose Räuber, die in den Bergen aus ihren Höhlen zusammen mit den Hunden die Jäger vertreiben mit dem Wunsch, den Jungen schnell einen jammervollen Tod zu bringen, die aber weichen nicht, obwohl sie von Geschossen bedrängt werden, sondern bleiben und schützen ihre Jungen: so verteidigten die ihre Schiffe und sich selbst und blieben in der Schlacht. Denen aber drohte Eurypylos, der mutige Kämpfer, allen gewaltig vor den schnellen Schiffen: „Ah, ihr Elenden, die ihr einen wehrlosen Sinn im Herzen habt, ihr hättet mich nicht mit Geschossen verängstigt von den Schiffen vertrieben, wenn nicht die Mauer meinen Angriff abgehalten hätte. Nun aber, wie sich vor einem Löwen Hunde ducken im Wald, so kämpft ihr drinnen und versucht den jähen Tod zu vermeiden. Falls ihr jemals von den Schiffen in die troische Ebene kommt, wie zuvor voll Gier nach Schlachtgewühl, dann wird keiner euch retten vor dem Tod im tosenden Kampf, sondern alle zusammen werdet ihr daliegen im Staub, von mir niedergehauen.“

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’W" e[fatΔ ajkravanton iJei;" e[po": oujdev ti h[/dh o{tti rJav oiJ mevga ph'ma kulivndeto baio;n a[pwqe cersi; Neoptolevmoio qrasuvfrono" o{" min e[melle davmnasqΔ ouj meta; dhro;n uJpΔ e[gcei> maimwvwnti. Oujde; me;n oujde; tovtΔ e[sken a[t er krateroi'o povnoio, ajllΔ a[‹ra› Trw'a" e[nairen ajfΔ e{rkeo": oi} dΔ ejfevbonto ballovmenoi kaquvperqe, periklonevonto dΔ ajnavgkh/ Eujrupuvlw/: pavnta" ga;r ajnihro;n devo" h{/rei.’ ÔW" dΔ o{t e nhpivacoi peri; gouvnasi patro;" eJoi'o ptwvssousi‹n› bronth;n megavlou Dio;" ajmfi; nevfessi rJhgnumevnhn, o{t e deino;n ejpistenacivzetai ajhvr: w}" a[ra Trwvioi ui|e" ejn ajndravs i Khteivoisin ajmfi; mevgan basilh'a Neoptovlemon fobevonto pa'n o{ ti cersi;n e{hken: ej" ijq u; ga;r e[ptato ph'ma, dusmenevwn kefalh'/s i fevron poluvdakrun “Arha. Oi} dΔ a[rΔ ajmhcanivh/ bebolhmevnoi e[ndoqen h\tor Trw'e" e[fantΔ ΔAcilh'a pelwvrion eijsoravasqai aujto;n oJmw'" teuvcessi: kai; ajmfasivhn ajlegeinh;n keu'qon uJpo; kradivh/, i{na mh; devo" aijno;n i{khtai ej" frevna Khteivwn mhdΔ Eujrupuvloio a[nakto". Aujtou' dΔ a[lloqen a[llo" ajpeirevs ion tromevonte" messhgu;" kakovthto" e[san kruerou' te fovboio: aijdw;" ga;r katevruken oJmw'" kai; dei'mΔ ajlegeinovn. ÔW" dΔ o{t e paipalovessan oJdo;n kata; possi;n ijovnte" ajnevre" ajqrhvswsin ajpΔ ou[reo" ajivssonta ceivmarron, kanach; de; peribromevei peri; pevtrh/, oujdev ti oi} memavasin ajna; rJovon hjchventa bhvmenai ejgkonevonte", ejpei; para; possi;n o[leqron derkovmenoi tromevousi, kai; oujk ajlevgousi keleuvqou: w}" a[ra Trw'e" e[mimnon ajleuovmenoiv per ajuth;n tei'co" uJpΔ ΔArgeivwn. Tou;" dΔ Eujruvpulo" qeoeidh;" aije;n ejpotruvneske poti; klovnon: h\ ga;r ejwvlpei pollou;" dhiovwnta pelwvrion ejn dai÷ fw'ta cei'ra kamei'n kai; kavrto": o} dΔ oujk ajpevlhge movqoio.

Buch 7,522–555

So sprach er und entsandte ein unerfüllbares Wort. Er wusste auch nicht, dass sich ihm ein großes Leid heranwälzte, nicht sehr fern, unter den Händen des Neoptolemos, des kühnsinnigen, der ihn bezwingen sollte nicht viel später mit seinem begierigen Speer. Und der war auch keineswegs fern von dem großen Kampf, sondern tötete Troer von der Mauer herab. Die aber flohen, als sie beschossen wurden, nach hinten und drängten sich in ihrer Notlage um Eurypylos. Alle nämlich ergriff bittere Angst. Wie wenn kleine Kinder sich bei den Knien ihres Vaters ducken vor dem Donner des großen Zeus, der sich in den Wolken bricht, wenn der Himmel schrecklich stöhnt: so also fanden die troischen Söhne unter den keteischen Männern um den großen König vor Neoptolemos Zuflucht und vor allem, was er aus seinen Händen sandte. Geradewegs nämlich flog das Leid heran und brachte den Häuptern der Feinde tränenreichen Krieg. Die Troer aber wurden von Hilflosigkeit befallen in ihrem Herzen und meinten, den ungeheuren Achilleus zu sehen, ihn selbst mitsamt seinen Waffen. Und schmerzvolle Sprachlosigkeit verbargen sie in ihrem Herzen, damit nicht schreckliche Angst in die Sinne der Keteier käme und des Herrschers Eurypylos. Daselbst, der eine da, der andere dort, fürchteten sie sich unendlich und befanden sich zwischen Unheil und eisigem Schrecken. Scham hielt sie nämlich umfangen und zugleich schmerzliche Furcht. Wie wenn Männer, die einen felsigen Weg zu Fuß herabgehen, vom Berg einen Gießbach stürmen sehen, Getöse kracht ringsum im Fels, und nicht darauf sinnen, in den tosenden Fluss zu steigen, obwohl sie in Eile sind, weil sie zu ihren Füßen das Verderben sehen und sich fürchten, und sie kümmern sich nicht um ihre Reise: so also blieben die Troer, obwohl sie der Schlacht entkommen wollten, unterhalb der Mauer der Argeier. Die aber trieb Eurypylos, der gottgleiche, immer in das Getümmel. Er erwartete nämlich, dass der gewaltige Mann viele töte in der Schlacht und so ermüden werde an Hand und Kraft. Der aber ließ nicht ab vom Kampfgetümmel.

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Tw'n dΔ a[rΔ ΔAqhnaivh kratero;n povnon eijsorovwsa kavllipen Oujluvmpoio quwvdeo" aijpa; mevlaqra: bh' dΔ a[rΔ uJpe;r kefala;" ojrevwn oujdΔ i[cnesi gaivh" yau'e mevgΔ ejgkonevousa: fevren dev min iJero;" ajh;r eijdomevnhn nefevessin, ejlafrotevrhn dΔ ajnevmoio. Troivhn dΔ ai\yΔ ajfivkane, povda" dΔ ejpevqhke kolwvnh/ Sigevou hjnemovento": ejdevrketo dΔ e[nqen ajuth;n ajgcemavcwn ajndrw'n: kuvdaine de; pollo;n ΔAcaiouv". UiJo;" dΔ au\tΔ ΔAcilh'o" e[cen polu; fevrtaton a[llwn qavrso" oJmou' kai; kavrto" a{ tΔ ajndravs in eij" e}n ijovnta teuvcousi‹n› mevga ku'do": o} dΔ ajmfotevroisi kevkasto, ou{nekΔ e[hn Dio;" ai|ma, fivlw/ dΔ h[ikto tokh'i: tw' kai; a[tresto" ejw;n poleva" ktavnen ajgcovqi puvrgwn. ÔW" dΔ aJlieu;" kata; povnton ajnh;r lelihmevno" a[grh" teuvcwn ijcquvs i ph'ma fevrei mevno" ÔHfaivstoio nho;" eJh'" e[ntosqe, diegromevnh/ dΔ uJpΔ ajutmh'/ marmaivrei peri; nh'a puro;" sevla", oi} de; kelainh'" ejx aJlo;" ajivssousi memaovt e" u{staton ai[glhn eijs idevein, tou;" gavr rJa tanuglwvcini triaivnh/ kteivnei ejpessumevnou", gavnutai dev oiJ h\tor ejpΔ a[grh/: w}" a[ra kuvdimo" uiJo;" ejuptolevmou ΔAcilh'o" lai?neon peri; tei'co" ejdavmnato dhvia fu'la ajntivΔ ejpessumevnwn. Ponevonto de; pavnte" ΔAcaioi; a[lloi oJmw'" a[llh/s in ejpavlxesin: e[brace dΔ eujru;" aijgialo;" kai; nh'e", ejpestenavconto de; makra; teivcea ballomevnwn. Kavmato" dΔ uJpedavmnato laou;" a[speto" ajmfotevrwqe (luvonto de; gui'a kai; ajlkh; aijzhw'n), ajllΔ ou[ ti meneptolevmou ΔAcilh'o" a[mfecen uiJeva di'on, ejpeiv rJav oiJ o[brimon h\tor pavmpan e[hn a[truton: ajnihro;n devo" ou[ ti h{yato marnamevnoio, mevno" dΔ ajkavmanti ejoikw;" ajenavw/ potamw'/, to;n ajpeiresivh puro;" oJrmh; ou[ potΔ ijou'sa fovbhse, kai; eij mevga maivnetΔ ajhvth" ÔHfaivstou klonevwn iJero;n mevno" (h]n ga;r i{khtai ejggu;" ejpi; procoh'/s i, maraivnetai oujdev oiJ ajlkh; a{yasqΔ ajrgalevh sqevnei u{dato" ajkamavtoio): w}" a[ra Phleivdao dai?frono" uiJevo" ejsqlou'

Buch 7,556–592

Athene sah nun deren heftige Kampfesmühe und verließ des wohlriechenden Olympos hohe Häuser. Sie schritt über die Berggipfel und berührte nicht die Erde mit ihren Füßen, da sie in großer Eile war. Es trug sie die heilige Luft, wobei sie den Wolken glich und leichter war als der Wind. Nach Troia kam sie sogleich und setzte ihre Füße auf den Gipfel des Sigeon, des windreichen. Sie blickte von dort auf die Schlacht der Männer im Nahkampf. Sie gab aber den Achaiern großen Ruhm. Der Sohn des Achilleus jedoch hatte bei weitem den stärksten Mut von allen und Kraft, was Männern, wenn es zusammenkommt, großen Ruhm verschafft. Der aber zeichnete sich durch beides aus, weil sein Blut von Zeus war und er seinem Vater glich. So war er auch furchtlos und tötete viele bei dem Schutzwall. Wie wenn ein Fischer auf dem Meer sich nach Fang sehnt und den Fischen Leid schafft und die Kraft des Hephaistos auf sein Schiff bringt, und durch den sich erhebenden Gluthauch funkelt rings um das Schiff des Feuers Schein, die aber stürmen heran aus dem schwarzen Seewasser, weil sie sich sehnen, ihren letzten Glanz zu sehen, die nämlich tötet er mit einem langgespitzten Dreizack, wenn sie heranschwimmen, es freut sich ihm das Herz über den Fang: so also tötete der ruhmvolle Sohn des großen Kämpfers Achilleus bei der steinernen Mauer feindliche Stämme von Angreifern. Es mühten sich aber alle Achaier, ein jeder an einer anderen Brustwehr. Es dröhnten der breite Strand und die Schiffe, und es stöhnten auf die langen Mauern unter den Geschossen. Erschöpfung aber bezwang die Kriegsscharen, unsägliche, auf beiden Seiten (es lösten sich nämlich die Glieder und die Kraft der Männer), aber des im Kampf standhaften Achilleus göttlichen Sohn befiel sie nicht, weil sein starkes Herz ganz und gar unermüdlich war. Quälende Furcht hatte den Kämpfer nicht berührt; an Stärke glich er einem unermüdlichen, nie versiegenden Fluss, den der ungeheure Angriff eines Feuers, wenn er kommt, niemals schreckt, auch wenn das Wehen gewaltig rast und des Hephaistos heilige Kraft zusammenballt (wenn es nämlich nahe an die Mündung kommt, verlischt es, und seine leidvolle Kraft kann nicht mehr das unermüdliche Wasser berühren): so also berührte des kriegssinnigen Peleussohnes edlen Sohn

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ou[t e movgo" stonovei" ou[tΔ a]r devo" h{yato gouvnwn aije;n ejreidomevnoio kai; ojtruvnonto" eJtaivrou". Ouj‹de;› me;n oujde; bevlo" keivnou crova kalo;n i{kane pollw'n ballomevnwn, ajllΔ wJ" nifavde" peri; pevtrh/ pollavki" hjivcqhsan ejtwvs ia: pavnta ga;r eujru; ei\rge savko" briarhv te kovru", kluta; dw'ra qeoi'o: toi'" ejpikagcalovwn kratero;" pavi" Aijakivdao foivta makra; bow'n peri; teivcei>, polla; keleuvwn ej" movqon ΔArgeivoisin ajtarbeva, ou{neka pavntwn pollo;n e[hn o[cΔ a[risto", e[cen dΔ e[t i qumo;n oJmoklh'" leugalevh" ajkovrhton, eJou' dΔ a[ra mhvdeto patro;" tivsasqΔ ajlginoventa fovnon. Kecavronto dΔ a[nakti Murmidovne": stugerh; de; pevlen peri; tei'co" ajuthv. “Enqa duvw ktavne pai'de polucruvsoio Mevghto" o}" gevno" e[ske Duvmanto", e[cen dΔ ejrikudeva" ui|a" eijdovta" eu\ me;n a[konta balei'n, eu\ dΔ i{ppon ejlavssai ejn polevmw/ kai; makro;n ejpistamevnw" dovru ph'lai, tou;" tevke oiJ Perivboia mih'/ wjdi'ni parΔ o[cqa" Saggarivou, Keltovn te kai; Eu[bion: oujdΔ ajpovnanto o[lbou ajpeiresivoio polu;n crovnon, ou{neka Moi'rai pau'ron ejpi; sfivs i pavgcu tevlo" biovtoio bavlonto. “Amfw dΔ wJ" i[don h\mar oJmw'", kai; kavtqanon a[mfw cersi; Neoptolevmoio qrasuvfrono", o}" me;n a[konti blhvmeno" ej" kradivhn, o} de; cermadivw/ ajlegeinw'/ ka;k kefalh'": briarh; de; periqrausqei'sa karhvnw/ ejqlavsqh trufavleia kai; ejgkevfalon sunevceuen. ΔAmfi; dΔ a[rav sfisi fu'la perikteivnonto kai; a[llwn muriva dusmenevwn. Mevga dΔ “Areo" e[rgon ojrwvrei, mevsfΔ o{t e dh; bouluto;" ejphvluqen, h[nuto dΔ hjw;" ajmbrosivh, kai; lao;" ajtarbevo" Eujrupuvloio cavssato tutqo;n a[pwqe new'n. Oi} dΔ ajgcovqi puvrgwn baio;n ajnevpneusan, kai; dΔ aujtoi; Trwvioi ui|e" ajmpauvonto movgoio dusalgevo", ou{nekΔ ejt uvcqh fuvlopi" ajrgalevh peri; teivcei> kaiv nuv cΔ a{pante" ΔArgei'oi tovt e nhusi;n ejpi; sfetevrh/s in o[lonto, eij mh; ΔAcillh'o" kratero;" pavi" h[mati keivnw/

Buch 7,593–628

weder der Kampf, der jammervolle, noch Furcht an seinen Gliedern, da er immer fest dastand und die Gefährten antrieb. Und kein Geschoss gelangte an seine schöne Haut von den vielen, die geschleudert wurden, sondern wie Schneeflocken um einen Felsen drangen sie häufig umsonst heran. Alle hielten nämlich der breite Schild ab und der feste Helm, berühmte Gaben des Gottes. Über die triumphierte der starke Sohn des Aiakosenkels und stürmte laut rufend rings um die Mauer und ermunterte oft zur furchtlosen Schlacht die Argeier, weil er von allen bei weitem der Beste war und einen Sinn hatte, der noch unersättlich war nach verderbenbringendem Angriff, und er darauf sann, seines Vaters schmerzlichen Tod zu rächen. Es freuten sich über ihren Herrscher die Myrmidonen; schrecklich war die Schlacht um die Mauer. Dann tötete er die zwei Söhne des goldreichen Meges, der abstammte von Dymas und ruhmvolle Söhne hatte, die wussten, gut den Speer zu werfen und gut ein Pferd zu lenken im Krieg und die lange Lanze verständig zu schwingen; die gebar ihm Periboia in einer einzigen Geburt bei dem Uferrand des Sangarios, Keltos und Eubios; aber sie genossen den unendlichen Reichtum nicht lange, weil die Moiren ihnen nur eine ganz kurze Lebenszeit zuteilten. Wie beide zugleich das Tageslicht erblickt hatten, so starben sie auch beide unter den Händen des Neoptolemos, des kühnsinnigen, der eine vom Speer getroffen im Herzen, der andere von einem schmerzbringenden Stein am Kopf. Der schwere Helm zersplitterte auf seinem Haupt, zerbrach und ließ das Gehirn zu Brei werden. Rings um sie aber wurden nun unzählige Stämme anderer Feinde getötet. Des Ares großes Werk erhob sich, bis die Zeit des Stierausspannens kam und das Sonnenlicht schwand, das göttliche, und die Kriegsschar des furchtlosen Eurypylos wich ein wenig von den Schiffen. Die aber bei dem Schutzwall atmeten ein bisschen auf, und auch die troischen Söhne selbst erholten sich von der schlimmen Anstrengung, weil eine leidvolle Schlacht geherrscht hatte bei der Mauer und wohl alle Argeier damals bei ihren Schiffen zugrunde gegangen wären, wenn nicht des Achilleus starker Sohn an jenem Tage

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dusmenevwn ajpavlalke polu;n strato;n hjde; kai; aujto;n Eujruvpulon. Tw'/ dΔ ai\ya gevrwn scedo;n h[luqe Foi'nix, kaiv min ijdw;n qavmbhsen ejoikovta Phleivwni: ajmfi; dev oiJ mevga cavrma kai; a[speton a[lgo" i{kanen, a[lgo" me;n mnhsqevnti podwvkeo" ajmfΔ ΔAcilh'o", cavrma dΔ a[rΔ, ou{nekav oiJ kratero;n pai'dΔ eijsenovhse. Klai'e dΔ o{ gΔ ajspasivw", ejpei; ou[ pote fu'lΔ ajnqrwvpwn novsfi govou zwvousi, kai; ei[ pote cavrma fevrwntai. ΔAmfecuvqh dev oiJ, eu\t e path;r peri; paidi; cuqeivh, o{" te qew'n ijovthti polu;n crovnon a[lgeΔ ajnatla;" e[lqoi eJo;n poti; dw'ma fivlw/ mevga cavrma tokh'i: w}" o} Neoptolevmoio kavrh kai; sthvqea kuvssen ajmficuqeiv", kai; toi'on ajgassavmeno" favto mu'qon: ‘Cai'rev moi, w\ tevko" ejsqlo;n ΔAcillevo", o{n potΔ e[gwge tutqo;n ejovntΔ ajt ivtallon ejn ajgkoivnh/s in ejmh'/s i profronevw". ’O dΔ a[rΔ w\ka qew'n ejrikudevi boulh'/ e[rno" o{pw" ejriqhle;" ajevxeto, kaiv oiJ e[gwge ghvqeon eijsorovwn hjme;n devma" hjde; kai; aujdhvn. “Eske dev moi mevgΔ o[neiar: i[son dev eJ paidi; tiveskon thlugevtw/, o} dΔ a[rΔ i\son eJw'/ patri; ti'en ejmo;n kh'r: keivnou me;n ga;r e[gwge pathvr, o} dΔ a[rΔ uiJo;" e[moige e[sken, o{pw" fhvsasken ijdwvn: “ÔEno;" ai{matov" eijmen ei{necΔ oJmofrosuvnh".” ΔAreth'/ dΔ o{ ge fevrtero" h\en pollovn, ejpei; makavressi devma" kai; kavrto" ejwv/kei: tw'/ suv ge pavmpan e[oika", ejgw; dΔ a[r‹a› kei'non ojivw zwo;n e[tΔ ΔArgeivoisi metevmmenai: ou| mΔ a[co" ojxu; ajmfevcei h[mata pavnta, lugrw'/ dΔ ejpi; ghvrai> qumo;n teivromai. ÔW" o[felovn me cuth; kata; gai'a kekeuvqei keivnou e[t i zwvonto": o} kai; pevlei ajnevri ku'do" khdemonh'o" eJou' uJpo; ceivresi tarcuqh'nai. ΔAllav, tevko", keivnou me;n ejgw;‹n› ouj lhvsomai h\tor ajcnuvmeno", su; de; mhv ti calevpteo pevnqei> qumovn. ΔAllΔ a[ge, Murmidovnessi kai; iJppodavmoisin ΔAcaioi'" teiromevnoi" ejpavmune mevgΔ ajmfΔ ajgaqoi'o tokh'o" cwovmeno" dhivoisi: klevo" dev toi e[ssetai ejsqlo;n Eujruvpulon damavsanti mavch" ajkovrhton ejovnta: tou' ga;r uJpevrterov" ejssi kai; e[sseai, o{sson ajreivwn sei'o path;r keivnoio pevlen mogeroi'o tokh'o".’

Buch 7,629–666

der Feinde großes Heer abgewehrt hätte und auch Eurypylos selbst. Nahe zu ihm trat sogleich der alte Phoinix, und als er ihn sah, staunte er, wie er glich dem Peleussohn. Zu ihm kamen große Freude und unsägliches Leid, Leid, weil er sich erinnerte an den fußschnellen Achilleus, Freude aber, weil er dessen starken Sohn erkannte. Er weinte in seiner Freude, weil die Stämme der Menschen niemals fern von der Klage leben, auch wenn sie sich freuen. Er umarmte ihn, wie ein Vater sein Kind umarmen würde, das nach der Götter Willen lange Zeit Leiden erduldete und nach Hause kommt zur großen Freude seines Vaters: so küsste er des Neoptolemos Haupt und Brust in enger Umarmung und sprach voll Verwunderung Folgendes: „Sei mir gegrüßt, du edles Kind des Achilleus, den ich, als er klein war, aufzog in meinen Armen mit großer Zuneigung. Der wuchs schnell durch der Götter ruhmvollen Rat wie ein frischgrünender Sprössling, und ich selbst freute mich, wenn ich sah seine Gestalt und Stimme. Er war mir eine große Hilfe; wie einen vielgeliebten Sohn ehrte ich ihn, der aber ehrte wie seinen Vater mein Herz. Jenes Mannes Vater war ich nämlich, dieser aber war mir ein Sohn, wie er, wenn er mich sah, zu sagen pflegte: ‚Von einem Blut sind wir wegen unserer Eintracht.‘ An Tapferkeit war er viel besser, weil er den glückseligen Göttern glich an Gestalt und Kraft. Dem gleichst du ganz und gar; ich meine also, jener sei noch lebend unter den Argeiern. Um den hält mich scharfer Schmerz umfangen alle Tage, in bitterem Alter verzehre ich meinen Sinn. Oh wenn doch ein Erdhügel mich geborgen hätte, als jener noch lebte! Es ist für einen Mann auch ruhmvoll, von den Händen dessen, der sich um einen sorgt, bestattet zu werden. Aber, mein Kind, jenen werde ich nicht vergessen mit Leid im Herzen, du aber bedränge dein Herz nicht mit Trauer! Sondern auf, hilf den Myrmidonen und den pferdebändigenden Achaiern in ihrer Not, wegen deines edlen Vaters voll Groll auf deine Feinde! Großer Ruhm wird dir sein, wenn du den edlen Eurypylos bezwungen hast, der unersättlich ist nach Kampf. Denn du bist so viel stärker als er und wirst es sein, wie dein Vater besser war als dessen elender Erzeuger.“

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’W" favmenon proseveipe pavi" xanqou' ΔAcilh'o": ‘«W gevron, hJmetevrhn ajreth;n ajna; dhioth'ta Ai\sa diakrinevei kraterh; kai; uJpevrbio" “Arh".’ ’W" eijpw;n aujth'mar ejevldeto teivceo" ejkto;" seuvesqΔ ejn teuvcessin eJou' patrov": ajllav min e[sce Nu;x h{ tΔ ajnqrwvpoisi luvs in kamavtoio fevrousa e[ssutΔ ajpΔ ΔWkeanoi'o kaluyamevnh devma" o[rfnh/. ΔArgeivwn dev min ui|e" i[son kraterw'/ ΔAcilh'i kuvdainon para; nhusi; geghqovt e", ou{nekΔ a[rΔ aujtou;" qarsalevou" katevt euxen ejw;n ejpi; dh'rin eJtoi'mo". Tou[nekav min tiveskon ajgakleitoi'" geravessin a[speta dw'ra didovnte" a{ tΔ ajnevri plou'ton ojfevllei: oi} me;n ga;r crusovn te kai; a[rguron, oi} de; gunai'ka" dmwivda", oi} dΔ a[ra calko;n ajavspeton, oi} de; sivdhron, a[lloi dΔ oi\non ejruqro;n ejn ajmfiforeu's in o[passan i{ppou" tΔ wjkuvpoda" kai; ajrhvia teuvcea fwtw'n favreav tΔ eujpoivhta gunaikw'n kavllima e[rga: toi'" e[pi qumo;n i[a‹i›ne Neoptolevmoio fivlon kh'r. Kaiv rJΔ oi} me;n dovrpoio poti; klisivh/s i mevlonto uiJo;n ΔAcillh'o" qeoeideva kudaivnonte" i\son ejpouranivoisin ajt eirevs i: tw'/ dΔ ΔAgamevmnwn povllΔ ejpikagcalovwn toi'on poti; mu'qon e[eipen: ‘ΔAtrekevw" pavi" ejssi; qrasuvfrono" Aijakivdao, w\ tevko", ou{nekav oiJ kratero;n mevno" hjde; kai; ei\do" kai; mevgeqo" kai; qavrso" ijde; frevna" e[ndon e[oika". Tw' soi; ejgw; mevga qumo;n ijaivnomai: h\ ga;r e[olpa sh'/s in uJpai; palavmh/s i kai; e[gcei> dhvia fu'la kai; Priavmoio povlha perikleith;n ejnarivxai, ou{neka patri; e[oika". ΔEgw; dΔ a[ra kei'non ojivw eijsoravan para; nhusivn, o{t e Trwvessin oJmovkla cwovmeno" Patrovkloio dedoupovto": ajllΔ o} me;n h[dh ejsti; su;n ajqanavtoisi: se; dΔ ejk makavrwn proevhke shvmeron ΔArgeivoisin ajpollumevnoi" ejpamu'nai.’ ’W" favmenon proseveipen ΔAcillevo" o[brimo" uiJov": ‘Ei[qev ‹min›, w\ ΔAgavmemnon, e[t i zwvonta kivcanon, o[fra kai; aujto;" a[qrhsen eJo;n qumhvrea pai'da

Buch 7,667–702

Als der so gesprochen hatte, sagte zu ihm der Sohn des blonden Achilleus: „Ach Alter, unsere Tapferkeit werden in der Schlacht die starke Aisa und der übergewaltige Ares beurteilen.“ So sprach er und sehnte sich, am gleichen Tage aus der Mauer zu stürmen in der Rüstung seines Vaters; aber ihn hielt zurück die Nacht, die den Menschen Erlösung bringt von ihrer Mühe und heraneilt vom Okeanos, ihre Gestalt gehüllt in Dunkelheit. Der Argeier Söhne aber rühmten ihn wie den starken Achilleus voll Freude bei den Schiffen, weil er ihnen Mut gemacht hatte, da er entschlossen war zur Schlacht. Deshalb ehrten sie ihn mit großartigen Auszeichnungen und gaben ihm zahllose Geschenke, die einem Mann den Reichtum mehren. Denn die einen schenkten ihm Gold und Silber, andere Sklavinnen, andere unendlich viel Erz, andere Eisen, andere roten Wein in Amphoren und Pferde, fußschnelle, und Kriegsgeräte von Männern und schöngefertigte Kleider, überaus schöne Werke der Frauen. Darüber freute sich Neoptolemos in seinem Herzen. Und die kümmerten sich nun um die Abendspeise in ihren Hütten und rühmten den gottgleichen Sohn des Achilleus wie die unermüdlichen Himmlischen. Zu dem sprach Agamemnon sehr frohlockend Folgendes: „Zweifellos bist du der Sohn des kühnsinnenden Aiakosenkels, mein Kind, weil du ihm an großer Kraft und Aussehen und Größe und Mut und Sinn im Inneren gleichst. So freue ich mich sehr über dich in meinem Herzen. Ich hoffe nämlich, mit deinen Händen und deinem Speer feindliche Stämme und des Priamos überaus berühmte Stadt zu zerstören, weil du deinem Vater gleichst. Und ich meine also, jenen bei den Schiffen zu sehen, als er den Troern drohte voll Groll wegen Patroklos, der gefallen war. Aber der ist schon bei den Unsterblichen; dich aber sandte er von den glückseligen Göttern heute, um die Argeier, die zugrunde gingen, zu bewahren.“ Als er so gesprochen hatte, sagte zu ihm des Achilleus starker Sohn: „Wenn ich ihn doch, Agamemnon, noch lebend angetroffen hätte, damit er auch selbst seinen Sohn, an dem sich sein Herz erfreute, gesehen hätte,

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ou[ ti kataiscuvnonta bivhn patrov", w{" per ojivw e[ssesqΔ, h[n me sovwsin ajkhdeve" Oujranivwne".’ ’W" a[rΔ e[fh pinuth'/s in ajrhrevmeno" fresi; qumovn: laoi; dΔ ajmfievponte" ejqavmbeon ajnevra di'on. ΔAllΔ o{t e dh; dovrpoio kai; eijlapivnh" korevsanto, dh; tovtΔ a[rΔ Aijakivdao qrasuvfrono" o[brimo" uiJo;" ajnsta;" ejk dovrpoio poti; klisiva" ajfivkane patro;" eJou'. Ta; de; polla; dai>ktamevnwn hJrwvwn e[nteav oiJ parevkeinqΔ: ai} dΔ ajmfiv min a[lloqen a[llai ch'rai lhiavde" klisivhn ejpiporsuvneskon, wJ" zwvonto" a[nakto". ’O dΔ wJ" i[den e[ntea Trwvwn kai; dmwav", stonavchsen: e[ro" dev min ei|le tokh'o". ÔW" dΔ o{tΔ ajna; druma; pukna; kai; a[gkea rJwphventa smerdalevoio levonto" uJpΔ ajgreuth'/s i damevnto" skuvmno" ej" a[ntron i{khtai ejuvskion, ajmfi; de; pavnth/ tarfeva paptaivnei keneo;n spevo", ajqrova dΔ aujtou' ojsteva derkovmeno" ktamevnwn pavro" oujk ojlivgwn per i{ppwn hjde; bow'n megavlΔ a[cnutai ajmfi; tokh'o": w}" a[ra qarsalevoio pavi" tovt e Phleivdao qumo;n ejpacnwvqh. Dmwai; dev min ajmfagavsanto: kai; dΔ aujth; Brishiv", o{tΔ e[draken ui|Δ ΔAcilh'o", a[llote me;n qumw'/ mevgΔ ejghvqeen, a[llote dΔ au\t e a[cnutΔ ΔAcillh'o" memnhmevnh: ejn dev oiJ h\tor ajmfasivh/ bebovlhto kata; frevna", wJ" ejt eovn per aujtou' e[t i zwvonto" ajtarbevo" Aijakivdao. Trw'e" dΔ au\tΔ ajpavneuqe geghqovt e" o[brimon a[ndra Eujruvpulon kuvdainon ejni; klisivh/s i kai; aujtoiv, oJppovson ”Ektora di'on, o{tΔ ΔArgeivou" ejdavize rJuovmeno" ptoliveqron eJo;n kai; kth's in a{pasan. ΔAllΔ o{t e dh; merovpessin ejpi; gluku;" h[luqen u{pno", dh; tovt e Trwvioi ui|e" ijdΔ ΔArgei'oi menecavrmai novsfi fulakthvrwn eu|don bebarhovt e" u{pnw/.

Buch 7,703–734

dass er seinem starken Vater keine Schande macht, wie ich zu sein hoffe, wenn mich die sorgenfreien Himmelsbewohner bewahren!“ So also sprach er mit verständigem Sinn in seinem Mut. Die Kriegsscharen aber, die um ihn waren, bewunderten den göttlichen Mann. Aber als sie sich an Speise und Schmaus gesättigt hatten, da erhob sich nun des kühnsinnigen Aiakosenkels starker Sohn von dem Mahl und kam zu den Hütten seines Vaters. Viele Rüstungen getöteter Helden lagen für ihn dort. Überall um ihn waren kriegsgefangene Frauen, vereinsamt, und kümmerten sich um die Hütte, als ob ihr Herr noch lebte. Als der die Rüstungen der Troer sah und die Sklavinnen, stöhnte er auf. Liebe ergriff ihn zu seinem Vater. Wie wenn in dichtem Gebüsch und strauchbewachsenen Tälern das Junge eines schrecklichen Löwen, der von Jägern erlegt wurde, in die schönschattige Höhle kommt und sich überall häufig in der leeren Höhle umschaut und dort Massen von Knochen erblickt nicht weniger zuvor getöteter Pferde und Rinder und sehr trauert um seinen Vater: so also erstarrte in seinem Herzen damals das Kind des kühnen Peleussohnes. Die Sklavinnen aber bewunderten ihn ringsum. Und selbst Briseis, als sie sah den Sohn des Achilleus, freute sich bald sehr in ihrem Herzen, bald wiederum trauerte sie, als sie sich an Achilleus erinnerte. Ihr Herz aber befiel in ihrem Inneren Sprachlosigkeit, als sei wirklich noch am Leben der furchtlose Aiakosenkel. Die Troer aber, von ihnen getrennt, freuten sich und rühmten den starken Mann, Eurypylos, in ihren Hütten ebenfalls wie den göttlichen Hektor, weil er Argeier getötet hatte und ihre Stadt rettete und den gesamten Besitz. Aber als zu den Sterblichen der süße Schlaf gekommen war, da schliefen die troischen Söhne und die Argeier, die im Kampf standhaften, außer ihren Wachen, schwer von Schlaf.

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Anmerkungen Die folgenden Anmerkungen sollen keinen Kommentar darstellen, sondern lediglich durch Sacherklärungen sowie Verweise auf Parallelstellen und Sekundärliteratur Anregungen zur eigenen vertieften Lektüre geben. Die Anmerkungen sind der Ausgabe Vians zutiefst verpflichtet;1 herangezogen wurden ferner die Kommentare von Campbell (1981) und James/Lee (2000), die Ausgabe von Pompella (2002) sowie die Konkordanz von Papathomopoulos (2002). Auf diese Werke wird im Folgenden nicht einzeln verwiesen.

Buch 1 Ohne Proömium schließt sich das erste Buch der Posthomerica an das Ende der Ilias an (1–17) und beginnt mit den Geschehnissen nach Hektors Tod. Es ist in sich geschlossen und erzählt von der Ankunft der Amazone Penthesileia in Troia (18–137), ihrem erfolgreichen Kampf (138–402), von der Kriegslust der Troerinnen (403–93), von Penthesileias Tod durch Achilleus (494–642), von Achilleus’ Liebe zu ihr (643–781) und ihrer Bestattung (782–830).2 1–17 Quintus verzichtet auf ein eigentliches Proömium und spielt mit der Erwartungshaltung der Rezipienten: Zum einen wird hierdurch der Eindruck eines direkten Anschlusses an die Ilias vermittelt, zum anderen zugleich mit der ‚homerischen‘ Tradition des Proömiums gebrochen; vgl. Baumbach (2007), 108ff.: „Indem die ersten Verse inhaltlich an das Geschehen der Ilias erinnern, kann und soll der Rezipient die Leerstelle ‚Proömium‘ mit der Ilias füllen, die als Ganze zum angemessenen, da homerischen Proömium wird“ (109); grundlegend Bär (2007), bes. 32ff. Zu Anfang steht eine Zusammenfassung der Ilias (bes. der Bücher 21, 22 und 24; von der Eroberung weiterer Städte durch Achilleus liest man in Il. 9,328f.). Durch die Art der Zusammenfassung zieht Quintus nicht nur Querverbindungen zu vergleichbaren Stellen in seinem Epos (4,146ff.: Loblied Nestors auf Achilleus; 7,377ff.: Lob des Achilleus durch Odysseus und Diomedes; 14,125ff.: Gesänge bei Siegesfeiern), sondern stellt sich gleichsam in die Tradition der

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Anmerkungen

‚homerischen‘ Sänger (vgl. Demodokos, Od. 8,73ff. 485ff.). Ferner ist zu beachten, dass der Rückblick aus der emotionalen Verfassung der Troer heraus gegeben wird: Zu dem Zeitpunkt, an dem die Erzählung einsetzt, sind sie von Furcht gelähmt; begründet wird diese durch die Erinnerungen an die Taten des Achilleus; vgl. Bär (2007), 35. Zum Fehlen eines Proömiums vgl. ferner Keydell (1963), 1273; Appel (1994 II), 6; Schenk (1997), 377. 5–7 Zum Gleichnis vgl. Il. 11,113ff.; 15,323ff.; 22,189ff. 12 Wieder spielt Quintus mit der Erwartung der Rezipienten; die Eingangsverse geben sich zwar als eine Zusammenfassung der Ilias, doch folgt Quintus mit dem Motiv der Schleifung einer Version, die in der Ilias gerade nicht auftaucht: Dort schleift Achilleus Hektors Leichnam zu den Schiffen und um Patroklos’ Grab (Il. 22,395ff. 463ff.; 24,15ff.); die bei Quintus vorliegende Version lesen wir auch bei Eur. Andr. 107f.; Verg. Aen. 1,483f.; 2,278f.; Curt. 4,6,29; vgl. Gärtner (2005), 42f. Bär (2007), 34, hat zu Recht auf die poetologische Implikation hingewiesen: Quintus macht in den Eingangsversen deutlich, dass Homer zwar das Hauptvorbild ist, er sich jedoch auch von ihm absetzen möchte. 16–7 Vorverweis auf den Brand und Untergang Troias in 13. 21–5 Die versehentliche Tötung der Schwester berichten z. B. auch Diod. 2,46,5; Serv. Verg. Aen. 1,491. Der Name Hippolyte, den sonst die von Theseus oder Herakles besiegte Amazonenkönigin eine oder zwei Generationen vorher trägt, findet sich andernorts nicht für die Schwester Penthesileias. 37–40 Zum Gleichnis vgl. Il. 5,522ff.; 8,555ff.; 16,297ff. 48–51 Zum Gleichnis vgl. Od. 6,102ff. 63–9 Zum Gleichnis vgl. Il. 4,275ff.; 17,547ff.; Verg. georg. 1,380f.; Ov. met. 1,270f. 76–82 Zum medizinischen Aspekt des Gleichnisses vgl. 12,400ff.; zur Vorliebe des Quintus für medizinische Fragen vgl. 4,203ff. 396ff.; 5,322ff.; 6,636ff.; 9,357ff. 459ff.; 10,239ff. bes. 273ff.; 11,71ff. 188ff.; 12,400ff.; hierzu grundlegend: Ozbek (2007), bes. 177ff. 86–7 Zum Gleichnis vgl. 7,637ff.; 13,537ff.; Od. 2,175; 16,17ff. 98–117 Zur Klage der Andromache vgl. Il. 22,475ff.; 24,723ff. 124–37 Zum Trugtraum vgl. Il. 2,1ff. 138–52 Zur Rüstungsszene vgl. z. B. Il. 3,328ff.; 11,16ff.; 16,130ff.; 19,368ff.; Apoll. Rhod. 3,1225ff.; Verg. Aen. 12,87ff.; zu dem für die Amazonen typischen thrakischen Schild vgl. Hdt. 7,75; Eur. Alk. 498; Verg. Aen. 1,490ff.; 5,312ff. 147–9 Zum Gleichnis vgl. Il. 19,374ff.; Verg. Aen. 1,490; 11,663. 152 Die Bedeutung von morovei" ist unklar: „beerenreich“, von den Homerscholien als „kunstvoll“ erklärt (vgl. Il. 14,183; Od. 18,298), oder „schicksalshaft“ (vgl. Nik. alex. 130. 136).

Buch 1

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153–6 Zum Gleichnis vgl. Il. 13,242ff. 157–60 Zur Szene vgl. Od. 17,28ff.; Verg. Aen. 12,92f.; vgl. Gärtner (2005), 51f. 166–9 Statt des einheitlich überlieferten Texts der Handschriften V. 168 kiou'sa muss mit Struve kiouvsh/ gelesen werden (vgl. Od. 4,736), da sonst Penthesileia in Thrakien wohnte und von der sie besuchenden Oreithyia das Pferd als Gastgeschenk erhielte. Vielmehr ist Oreithyia traditionell als Gattin des Boreas in Thrakien angesiedelt. Vermutlich wollte Quintus, der Penthesileia vom Thermodon kommen lässt, zum Ausdruck bringen, dass ihm auch eine Verbindung der Amazone zu Thrakien bekannt ist. Die Verbindung der Penthesileia zu Thrakien durch Oreithyia ist eventuell seine eigene Erfindung. Zur Parallele zu den Pferden des Turnus bei Vergil (Aen. 12,82f.) vgl. Gärtner (2005), 45f. u. 52f. 172 Zur Rolle der Keren s. u. zu 13,558ff. 175–6 Zum Gleichnis vgl. Il. 13,492f.; Apoll. Rhod. 1,575ff. 179–80 Zum Vergleich mit Athene in der Gigantenschlacht vgl. 11,415ff. (und zu dem oft damit assoziierten Titanenkampf vgl. 2,517ff.; 5,103ff.; 8,461ff.), mit Eris vgl. 10,53ff. 182–97 Zur Bitte des Priamos vgl. Il. 24,287ff. 198–200 Zum schlechten Charakter dieses Omens vgl. Il. 12,200ff. 209–10 Zum Gleichnis vgl. 1,536f.; 5,387ff.; 8,89ff. 361ff.; 10,68f.; 13,488ff.; Il. 11,155ff.; 15,605f.; 20,490ff.; Apoll. Rhod. 1,1027f. 249–51 Zum Gleichnis vgl. 8,204ff.; Il. 16,482ff. 262–4 Zum Gleichnis vgl. Il. 17,520ff.; Od. 3,448ff. 277 Zum Vergleich vgl. 1,315ff.; 11,163; Il. 5,161f.; Od. 4,413; Apoll. Rhod. 4,486f. 282–6 Zur Beschreibung Kariens vgl. Il. 2,867ff. 294–306 Zur Beschreibung des Niobefelsens vgl. Il. 24,614ff.; Paus. 1,21,3; Ov. met. 6,301ff. 308–11 Zu den allegorischen Gestalten des Kriegs vgl. 5,25ff.; 8,242; 11,8ff. 315–7 Zum Gleichnis s. o. zu 277. 320–3 Zum Gleichnis vgl. 6,330ff.; 8,361ff.; 9,270ff.; Il. 2,209f.; 15,623ff.; 17,263ff.; Od. 5,269. 335–52 Zu Penthesileias erstem Auftreten in der Schlacht vgl. das der Camilla in Verg. Aen. 11,648ff.; vgl. Gärtner (2005), 53ff. 345 Zum Vergleich vgl. 2,536f.; 3,325ff.; Apoll. Rhod. 4,216f. 355–6 Bei dem beschriebenen Zeitpunkt handelt es sich um die Sonnenwende; vgl. 2,533f.; Arat. 286. 291ff. 378–9 Zur Trauer um Patroklos vgl. 1,721; Il. 18,314ff.

294

Anmerkungen

396–400 Zum Gleichnis vgl. Hymn. Hom. Dem. 174f.; Verg. georg. 4,11f.; vgl. Gärtner (2005), 57f. 403–46 Zum Wunsch der Troerinnen, in den Kampf einzugreifen, vgl. Verg. Aen. 11,891ff.; vgl. Kakridis (1964); Gärtner (2005), 58ff. 440–3 Zum Gleichnis vgl. 6,324ff.; 11,383; vgl. Il. 2,87ff.; Apoll. Rhod. 1,879ff. 467–9 Vgl. die Worte Hektors an Andromache Il. 6,490ff. 488–91 Zum Gleichnis vgl. 11,122ff.; Il. 9,541f.; 16,765ff. 502–5 Nach Quintus sind die Väter beider Helden, Telamon und Peleus, Söhne des Aiakos und somit Enkel des Zeus. In den üblichen Mythenversionen ist Peleus nicht an der ersten Zerstörung Troias durch Herakles beteiligt. Laomedon hatte sich geweigert, als den versprochenen Lohn für die Befreiung der Hesione Herakles seine Pferde zu schenken; vgl. 4,451f.; Il. 5,640ff. 516–9 Zur Darstellung der Giganten Otos und Ephialtes, die einen Krieg gegen die Olympier beginnen und von Apollon getötet werden, vgl. Od. 11,305ff. 524–7 Zum Gleichnis vgl. 13,72ff. 133ff.; Il. 11,172ff.; 15,323ff.; Od. 9,296f. 536–7 Zum Gleichnis s. o. zu 209f.; vgl. ferner Il. 2,455f.; 14,397. 548–9 Zum Motiv des abprallenden Speers vgl. Il. 20,259ff.; Verg. Aen. 12,739ff.; vgl. Gärtner (2005), 62f. 588–9 Zum Kampf am Fluss vgl. Il. 21. 594–674 Zu den Parallelen zwischen dem Tod Penthesileias und dem Camillas bei Vergil Aen. 11,799ff. vgl. Gärtner (2005), 63ff. 603–9 Zu den Erwägungen vgl. Il. 20,463ff.; 22,111ff. 337ff. 613–4 Zum Gleichnis vgl. Il. 2,426ff. 622–4 Zum Motiv des Anstands vgl. Eur. Hek. 568ff.; Ov. met. 13,479f.; Nonn. Dion. 17,220ff. 625–7 Zum Gleichnis vgl. 8,204ff.; Il. 17,53ff. 633–9 Zum Gleichnis vgl. 14,63ff.; Il. 7,4ff.; Od. 23,233ff. 657–74 Zu Penthesileia und Achilleus vgl. Prop. 3,11,15f.; Nonn. Dion. 35,21ff.; Triph. 39. 663–5 Zum Gleichnis vgl. Od. 6,102ff. 677–80 Zum Gleichnis vgl. 8,222ff.; Il. 13,242ff. 795ff. 685–8 Zum Motiv vgl. Il. 13,17ff. 696–701 Zum Gleichnis vgl. 2,379ff.; 11,396ff. 401ff.; Il. 13,137ff.; Apoll. Rhod. 4,1340. 710–2 Zum Motiv vgl. Il. 16,431ff. 721 Zur Trauer um Patroklos s. o. zu 378f.

Buch 2

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722–49 Thersites’ Schmähungen und sein Tod durch Achilleus waren bereits Bestandteil der Aithiopis (Prokl. chr. p. 105,25ff. Allen); vgl. ferner Il. 2,211ff. 789–99 Zur Bestattung vgl. die des Patroklos Il. 23,164ff. und die des Hektor Il. 24,785ff.

Buch 2 Das zweite Buch der Posthomerica handelt vom Rat der Troer (1–99), Memnons Ankunft (100–63), der Götterversammlung (164–82), Memnons Aristie (183–387), seinem Tod im Zweikampf gegen Achilleus (388–548) und dem Wunder seiner Bestattung (549–666).3 9 Nach Il. 3,146 gehört Thymoites zum Rat der Älteren um Priamos, bei Diod. 3,67,5 und Dict. Cret. 4,22 ist er sein Bruder; nach der Version Euphorions ist er dem König übel gesonnen (Serv. Verg. Aen. 2,32). In Verg. Aen. 2,32ff. rät er als Erster dazu, das hölzerne Pferd in die Stadt zu bringen. 41 Polydamas ist nach Il. 18,249ff. ein Gefährte Hektors und für seine Klugheit bekannt; vgl. 10,8ff. 53–62 In Il. 7,348ff. rät Antenor, Helena zurückzugeben (vgl. Il. 22,111ff.). In Il. 12,210ff. warnt Polydamas Hektor, in den Kampf zu ziehen (zu seinen weiteren Ratschlägen vgl. Il. 12,60ff.; 13,725ff.; 18,249ff.; 22,99ff.). 67–80 Zur Antwort des Paris vgl. 10,26ff.; Il. 7,354ff.; 12,230ff.; 18,284ff. 83–5 Zur Sentenz vgl. Il. 9,312f. 103–5 Zum Gleichnis vgl. 7,455ff.; Il. 18,487ff.; Arat. 36ff. 113–25 Zur Erzählung Memnons vgl. Apoll. Rhod. 1,980ff.; 2,761ff. 127–35 Vgl. die Worte des Priamos an Eurypylos in 6,298ff. 136–47 Zum Becher vgl. den Nestorbecher (Il. 11,632ff.) sowie das Zepter Agamemnons (Il. 2,101ff.). 154–5 Zur Sentenz vgl. Il. 6,264f.; Od. 15,390ff. 158–60 Zur Sentenz vgl. Od. 15,68ff. 167–72 Zu Zeus’ Verbot vgl. Il. 8,1ff. 194–5 Zum Gleichnis vgl. 11,377f.; Il. 19,357f. 208–10 Zum Gleichnis vgl. 8,28ff.; Il. 6,513f.; 19,362f.; 22,134f.; Od. 10,191; 11,13; Apoll. Rhod. 3,1229f. 217–8 Zum Vergleich vgl. 8,59ff.; 11,228ff.; Il. 9,4ff.; Od. 5,292ff.; Verg. Aen. 1,102f.; Ov. met. 11,490f.

296

Anmerkungen

221–4 Zum Gleichnis vgl. 345ff.; 4,349ff.; 6,378ff.; 7,115ff.; 8,69ff.; 14,5ff.; Il. 4,452ff.; 5,87ff. 597ff.; 11,492ff.; 16,384ff.; 17,263ff.; Aristot. meteor. 2,9,5; vgl. Gotia (2007), 88ff. 230–2 Zum Gleichnis vgl. 3,63ff.; Aristot. meteor. 2,7f. 243–59 Zum Tod des Antilochos vgl. Aith. (Prokl. chr. p. 106,4f. Allen); Pind. Pyth. 6,28ff.; Il. 8,80ff.; vgl. ferner Verg. Aen. 10,789ff. 248–50 Zum Gleichnis vgl. 9,240ff.; Il. 16,823ff. 263–4 Zur Sentenz vgl. Il. 24,493ff. 273–4 Periklymenos, der Bruder Nestors, wurde von Herakles im Kampf gegen Pylos erschlagen; vgl. Il. 11,690ff.; Ov. met. 12,549ff. 282–6 Zum Gleichnis vgl. Il. 12,41ff. 290 Eos greift folglich gegen das Verbot des Zeus (167ff.) ein. 298–300 Zum Gleichnis vgl. 9,240ff.; Il. 11,474ff.; 15,271ff. 330–4 Zum Gleichnis findet sich kein direktes Vorbild; vgl. 7,486ff.; 12,580ff. 345–52 Zum Gleichnis s. o. zu 221ff. 379–86 Zum Gleichnis s. o. zu 1,696ff. 390–4 Zur Rede des Nestor vgl. Il. 16,538ff.; 17,254f.; 18,18ff.; 23,556. 395–548 Zum Zweikampf zwischen Memnon und Achilleus lassen sich Parallelen zum Zweikampf zwischen Turnus und Aeneas in Vergils Aeneis feststellen; als z. B. die Kämpfer vom bevorstehenden Zweikampf hören, verlassen sie voll Freude ihre gegenwärtigen Gegner: Quint. Smyrn. 2,395ff. – Aen. 12,697ff.; Steinwurf: 401ff. – 896ff. (vgl. Il. 21,403ff.); Haltung der Helme: 456f. – 721f. (vgl. Il. 13,131ff.); Geschrei der Umstehenden: 467ff. – 730f.; Wägung/Todesstoß: 540ff. – 725ff.; 950ff.; vgl. Gärtner (2005), 68ff. 414–9 Zum Motiv vgl. Il. 20,206f. 430–51 Zum Wortwechsel vgl. Il. 20,178ff. 437–44 Zu den Taten der Thetis vgl. Il. 1,396ff. 586ff.; 6,130ff.; 18,394ff. 471–6 Zum Gleichnis vgl. 4,519ff.; Il. 3,10ff.; 16,351ff.; Verg. Aen. 2,355ff. 501–6 Kreis der zwölf Sternzeichen; vgl. 594ff.; Arat. 544ff. 507–11 Die Entsendung einer hellen und einer dunklen Ker ist in der antiken Literatur einmalig. Zum möglichen Einfluss von Vergils Sendung der dira (Aen. 12,843ff.) vgl. Gärtner (2005), 68ff.; zur Rolle der Keren vgl. Gärtner (2007), 227ff.; Gotia (2007), 96ff.; Platon scheint in rep. 379c9ff. die berühmten Verse aus der Ilias von den Gefäßen, aus denen Zeus gute und schlechte Gaben (dw'ra) verteilt (Il. 24,527ff.) abgeändert zitiert zu haben, indem er dwvrwn durch khrw'n ersetzt, wodurch eine ähnliche Vorstellung entsteht; vgl. Harbsmeier (2009); zur Wägung s. u. zu 540f.; zur Rolle des Zeus s. u. zu 13,558ff. 517–9 Zum Vergleich s. o. zu 1,179f.; vgl. ferner Il. 15,697f.

Buch 3

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522 Zum Vergleich vgl. 5,461f.; 8,167ff. 197f.; 12,365. 533–4 Zum Gleichnis s. o. zu 1,355f. 536–7 Zum Vergleich s. o. zu 1,345; vgl. ferner 8,230f.; 9,503f. 540–1 Für die Aithiopis ist durch Vasendarstellungen eine Wägung bezeugt, die Hermes mit kh're" bzw. ei[dwla vornimmt. In der Ilias wägt Zeus gegen Ende des Kampfs die Todeslose von Hektor und Achilleus (22,208ff.). Als Hektors Los sich senkt, verlässt ihn Apollon; Athene unterstützt Achilleus. Doch zieht der Kampf sich noch hin, wie nach der Entsendung der Keren bei Quintus (s. o.). Die endgültige Entscheidung wird bei Quintus durch die Wägung der Eris herbeigeführt. Die Motivdopplung ließe sich durch den Einfluss Vergils erklären; vgl. Gärtner (2005), 72ff. Vgl. ferner 8,277. 550–1 Zu Eos als Mutter der Winde vgl. Hes. theog. 378ff. 570–3 Die Fähigkeit der Aithiopen zu fliegen weist auf ihre Verwandlung in Vögel voraus (s. u. zu 643ff.). 585–91 Zum Motiv vgl. 4,4ff. Das Grab wurde in der Antike unterschiedlich lokalisiert; vgl. Ps.-Hes. frg. 353 M-W; Strab. 13,1,11; Paus. 10,31,6; Ael. nat. anim. 5,1; Philostr. im. 1,7. 594–602 Zur Vorstellung s. o. zu 501ff.; vgl. Il. 5,749ff. 597–8 Zur Rolle des Zeus s. u. zu 13,558ff. 609–22 Zur Klage der Eos vgl. Ov. am. 3,9,1; met. 13,576ff.; vgl. die Klage der Thetis in 3,608ff. 624 Zum Vergleich vgl. 7,586ff.; 14,600; Il. 9,14; Hes. erg. 737. 643–55 Zur Metamorphose der Aithiopen vgl. Ant. Lib. 2; Ov. met. 8,533ff.; 13,604ff.; Paus. 10,31,6. 662–4 Zur Rolle des Zeus s. u. zu 13,558ff.

Buch 3 Das dritte Buch bildet einen ersten Höhepunkt in diesem Epos. Durch einen kurzen Bericht über Antilochos’ Beisetzung (1–9) ist es mit dem zweiten Buch verbunden. Im Zentrum steht die ausführliche Schilderung von Achilleus’ Kampf, von seinem Tod durch Apollon, von dem Kampf um seinen Leichnam (10–384) und von seiner Bestattung (385–765). Das Buch schließt mit einem Epilog (766–87). 1–5 Zum Grab des Antilochos vgl. Od. 24,78; Strab. 13,1,32; anders Schol. Lyk. Alex. 273. 8–9 Zum Gedanken vgl. 514ff.; 5,596f. 605ff.; 14,201ff.

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Anmerkungen

26–31 Zu Apollons Eingreifen vgl. 366ff.; Il. 16,698ff.; 21,515ff. 544ff. 32–6 Zur Beschreibung Apollons vgl. 9,291ff.; Il. 1,44ff.; Apoll. Rhod. 2,674ff. 40–2 Zur Warnung Apollons vgl. Il. 5,440ff.; 16,707ff. 48–50 Achilleus bezieht sich auf frühere Täuschungen durch Apollon; vgl. Il. 20,441ff.; 21,596ff. 63–5 Zum Gleichnis s. o. zu 2,230ff.; vgl. ferner Il. 4,462; 11,485; Hor. carm. 4,6,9f. 75 Zum Bild vgl. 6,621; 8,216; Il. 2,490; 20,371f.; 22,357; 24,205; Apoll. Rhod. 4,1655f. 80–2 Zur Vorhersage vgl. Il. 21,277f.; 22,358ff. Allerdings ist bei Quintus Paris nicht beteiligt. 96–127 Zu den Vorwürfen Heras vgl. Il. 24,55ff.; zu einzelnen Motiven vgl. 611ff.; 4,49ff. 131ff.; 5,73ff. 110–3 Zum Dienst des Apollon für Laomedon vgl. Il. 21,441ff.; 7,452f. 142–6 Zum Gleichnis vgl. 170ff.; 5,371ff.; 7,464ff.; Il. 20,164ff.; 21,573ff.; ferner Il. 5,136ff.; 16,752f.; 20,164ff. 170–2 Zum Gleichnis s. o. zu 142ff.; vgl. ferner Il. 11,113ff.; 22,1. 186–211 Statt wie in anderen Mythenversionen am tödlichen Pfeilschuss beteiligt zu sein, spielt Paris in der folgenden Schlacht eine herausragende Rolle. Zu seiner Mahnrede vgl. Il. 16,532ff.; 17,215ff. 201–3 Zum Vergleich vgl. Il. 17,133ff.; 18,318ff. 212–384 Zum Kampf um Achilleus’ Leichnam vgl. 5,285f.; Od. 24,37ff. 221–6 Zum Gleichnis vgl. Apoll. Rhod. 2,130ff.; Aristot. hist. an. 9,40,2; Verg. georg. 4,228ff. 258–60 Zum Motiv vgl. Il. 6,119ff. 264 Zum Vergleich vgl. 8,331ff.; 10,114ff.; Il. 16,641ff.; Apoll. Rhod. 4,1454ff. 267–8 Zum Vergleich vgl. 7,516; 9,240ff.; 10,242f.; Il. 5,476f. 271–2 Zum Vergleich vgl. Il. 21,22ff.; Od. 12,96f. 276 Zum Vergleich vgl. Il. 16,823ff. 280 Zum Vergleich vgl. Il. 12,132ff. 296–321 Zur Rolle des Odysseus in diesem Kampf vgl. 5,285f.; 7,208f.; Od. 5,308ff.; vgl. ferner Il. 11,428ff. 319 Vgl. 6,586; 12,194. In der Vorstellung des „unsterblichen Lebens“ (a[mbroto" aijwvn), das den Körper nach dem Tod verlässt, hat man stoisches Gedankengut zu entdecken geglaubt; s. o. Einleitung; vgl. Vian I, XVIf.; James (2004), 284. 325–7 Zum Gleichnis s. o. zu 1,345. 332–42 Zum Motiv vgl. Il. 8,323ff.; 14,402ff.

Buch 3

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343–8 Zum Motiv vgl. Il. 20,448ff. 353–5 Zum Gleichnis vgl. Il. 11,474ff.; 21,252f. 359–61 Zum Gleichnis vgl. 11,217f.; Il. 17,755ff. 366–8 Zum Motiv s. o. zu 26ff. 369 Zum Vergleich vgl. 8,371; Il. 8,131. 375–8 Zum Gleichnis vgl. 8,278ff.; 11,156ff.; 13,242f.; Il. 11,67ff. 385–421 Zu den Geschehnissen nach dem Tod des Achilleus vgl. Od. 24,39ff. 392–8 Zum Gleichnis vgl. Od. 11,576ff. 405–7 Vgl. Il. 19,339; Apoll. Rhod. 3,994f. 408–12 Zur Klage vgl. Il. 23,14. 153; 10,15. 420–1 Zum Gleichnis vgl. Il. 21,403ff. 424 Zum Motiv der Milde des Achilleus vgl. seine Mahnung an Neoptolemos 14,203ff. 467–78 Zur Erinnerung des Phoinix vgl. Il. 9,447ff. 499–503 Zu Zeus’ Täuschung vgl. Il. 2,1ff.; 8,236ff.; 9,17ff. 508–11 Zum Gleichnis vgl. Il. 14,394f. 514–25 Zur Rede des Nestor s. o. zu 8f.; vgl. ferner Od. 24,50ff. 533–40 Zum Einschreiten Athenes vgl. 9,483ff.; Il. 19,38f.; Od. 6,229ff.; 23,156ff.; Quintus weitet die Darstellung in Od. 24,44f. stark aus. 551–81 Zur Klage der Briseis vgl. Prop. 2,9,9ff.; vgl. ferner Il. 6,407ff.; 19,282ff.; vgl. Tsomis (2007), 187ff. 578–81 Zum Gleichnis vgl. 7,229f.; 10,415ff.; 12,409f.; Il. 9,14f.; 16,3f.; Od. 19,205ff.; Apoll. Rhod. 4,1456. 590–1 Zum Vergleich vgl. 11,110ff.; Il. 3,3ff.; Opp. hal. 1,620ff.; Nonn. Dion. 14,331ff. 597–9 Zeus übernimmt hier die Rolle Nestors in Od. 24,50ff. 608–30 Die Klage der Thetis ist die Entsprechung zu der der Eos 2,609ff. 609 Zum Tod des Asteropaios vgl. 4,155; Il. 21,139ff. 611–30 Zu einzelnen Motiven s. o. zu 96ff. 619–24 Zu den Metamorphosen der Thetis, die in den homerischen Epen nicht erwähnt werden, vgl. Pin. Nem. 3,35f.; 4,62ff.; Hdt. 7,191; Ov. met. 11,235ff.; Apollod. 3,170. 631–55 Die Rede der Muse Kalliope ist stark rhetorisch geprägt und der Konsolationsliteratur zuzurechnen. Ähnliches findet man auf einem Papyrus aus dem 4. Jh. n. Chr. (Heitsch [1963], 1,26). 638–41 Zu Orpheus vgl. Apoll. Rhod. 1,23ff. 678–85 Zu den Bestattungsriten vgl. bes. Il. 23,166ff.; vgl. ferner Verg. Aen. 11,182ff.; vgl. Gärtner (2005), 77ff. 698–718 Zur Rolle der Winde vgl. Il. 23,194ff.

300

Anmerkungen

739–42 Zum Grab des Achilleus vgl. Il. 23,255ff.; Od. 24,76ff. 743–51 Zum Motiv der Pferde vgl. Il. 16,148ff.; 17,426ff.; 23,277ff. 756 In der Genealogie weicht Quintus hier von den üblichen Versionen ab; vgl. Gärtner (2007), 221f. 771–9 Während sein Sohn später zu den elysischen Gefilden kommen soll (761f.) und auch Achilleus selbst später dort ist (14,224ff.), wird ihm hier eine Apotheose auf der Insel Leuke in Aussicht gestellt. Zu den elysischen Gefilden vgl. 14,224ff.; Od. 4,563ff.; Hes. erg. 167ff. 781 Zum Vergleich vgl. 4,111; 5,396; 8,10; 14,223.

Buch 4 Thema des vierten Buchs sind die Leichenspiele für Achilleus, die wie in der Odyssee (24,85–92) Thetis veranstaltet.4 Vorbild ist die Darstellung der Wettkämpfe für Patroklos in der Ilias (23); die Darstellung bei Quintus ist jedoch durch Art und Reihenfolge der Disziplinen deutlich verändert; auffällig ist die Hinzufügung von Weitsprung, Pankration und Wettreiten sowie die Streichung von Waffenlauf und Hoplomachie. Als Grund hierfür vermutete Vian ein verstärktes Streben nach Symmetrie.5 Zeitgenössischen Einfluss der Praxis nahm dagegen Keydell an mit dem Verweis auf die volle Zahl der olympischen Agone sowie auf die gleiche Reihenfolge in Siegerlisten.6 Dies lässt sich kaum entscheiden; in jedem Fall hat man wohl mit einer gezielten Gestaltung durch Quintus selbst zu rechnen. Auch hier sind die Quellen schwer zu bestimmen. Unsicher ist, ob die Aithiopis nachwirkte. Weder den Anmerkungen bei Proklos noch der Epitome Apollodors (epit. 5,5ff.) lassen sich eindeutige Parallelen zu Quintus entnehmen.7 Offensichtlich hat Quintus weitere Darstellungen als Vorbilder herangezogen wie z. B. die Schilderung des Faustkampfs (284–404) bei Apollonios Rhodios (2,1ff.) und vielleicht bei Theokrit (eid. 22,27ff.).8 In 1–73 werden die ersten Reaktionen nach Achilleus’ Tod berichtet. Die Griechen beschließen, auf Thetis zu warten, die Wettkämpfe zu Ehren ihres Sohns veranstaltet (74–117). Es folgen nun Wettkämpfe in der Beredsamkeit (118–80a), im Wettlauf (180b–214), im Ringkampf (215–83), im Faustkampf (284–404), im Bogenschießen (405–35), im Diskuswerfen (436–64), im Weitsprung (465–71), im Speerwerfen (472–8), im Allkampf (479–99), im Wagenrennen (500–44) und im Pferderennen (545–88). Das Buch endet mit der Verteilung der Preise durch Thetis (589–95).

Buch 4

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4–6 Zum Eingreifen Apollons und der Winde vgl. 2,585ff.; Il. 16,666ff. 49–55 Zu den Vorwürfen Heras s. o. zu 3,96ff. 56–61 Anders als in Il. 15,64ff. offenbart Zeus seine Pläne Hera nicht; s. u. zu 13,558ff. 66–9 Zu den Forderungen des Magens vgl. Il. 19,225ff.; Od. 7,215ff.; 17,286f. 78–80 Zum Gleichnis vgl. Il. 2,144ff. 111 Zum Vergleich s. o. zu 3,781; vgl. ferner Il. 1,359. 118–43 Zur Rolle Nestors bei den Wettkämpfen vgl. Il. 23,615ff.; zum kampflosen Sieg s. u. zu 284ff. u. 323ff. 131–43 Zur Hochzeit von Peleus und Thetis s. o. zu 3,96ff. 136–7 Zu Themis, die Zeus vor einer Verbindung mit Thetis warnte, vgl. Pind. Isthm. 8,31ff.; Apoll. Rhod. 4,799ff. 140–1 Zu den Chariten und Musen vgl. Pind. Pyth. 3,89ff.; Nem. 5,22f.; Eur. Iph. Aul. 1040ff.; vgl. Hymn. Hom. Ap. 189ff. 143 Zur Höhle des Kentauren Cheiron vgl. Eur. Iph. Aul. 705ff. 146–68 In seinem Resümee folgt Quintus nicht der Chronologie der Geschehnisse in den Kyprien (vgl. Ov. met. 12,64ff.); Appel (1994 II), 9ff., meinte aus dem Sangeswettkampf, den Nestor als einziger Vortragender gewinnt, auf zeitgenössische musische Agone schließen zu können, an denen Quintus selbst mit seinen „Nachhomerischen Gesängen“ (Appel vertritt eine Einzelliedtheorie) auftrat. Zur Funktion des Nestorlieds und ähnlicher Lobeslieder auf Achilleus s. o. zu 1,1ff.; vgl. Schmitz (2007), 81ff. 150–1 Zu den Städten vgl. 1,13f.; Il. 9,328f. 151–3 Zu Telephos vgl. 172ff.; 6,135ff.; 7,379f.; 8,150ff.; Apollod. epit. 3,17ff.; Ov. met. 12,111f.; zu Eetion vgl. Il. 6,414ff. 153–4 Zum Tod des in anderen Mythenversionen unverwundbaren Kyknos vgl. 468ff.; Apollod. epit. 3,31; Pind. Ol. 2,92; Aristot. rhet. 2,22 (1396b16); Ov. met. 12,70ff. 154–60 Die Aufzählung ist nicht streng chronologisch. Zu Polydoros vgl. 586; Il. 20,407ff.; 21,90f.; zu Troilos s. u. zu 419ff.; zu Asteropaios (s. o. zu 3,609), Lykaon und Xanthos vgl. Il. 21,34ff.; zu Hektor vgl. Il. 22. 172–7 Zu Telephos s. o. zu 151ff. 181–4 Zu den Rindern, die Achilleus von Aineias nahm, vgl. Apollod. epit. 3,32; Il. 20,89ff. 188ff. 186–7 Zur Schnelligkeit des Aias vgl. Il. 13,701; 23,754. 188–92 Zur Bekleidung der Sportler vgl. schon Il. 23,683ff.; Od. 18,66f.; 24,89. Die Begründung durch das Schamgefühl scheint von Quintus selbst zu stammen. 193–6 Vgl. Il. 23,757ff.

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Anmerkungen

199–205 Zum Vorfall vgl. die drastischere Version in Il. 23,382. 774ff., die Quintus durch Il. 6,37ff. variiert; zum medizinischen Aspekt s. o. zu 1,76ff. 215–83 Zum Ringkampf vgl. Il 23,700ff. 220–3 Zum Gleichnis vgl. 8,175ff.; Il. 16,756ff. 238–45 Zum Gleichnis vgl. Apoll. Rhod. 2,88f.; Opp. kyn. 2,50ff. 248–9 Zum Gleichnis vgl. Il. 16,765ff. 264–8 Zum Einschreiten Nestors vgl. Il. 7,273ff.; 23,733ff. 890f. 274–7 Zur Besonderheit der Briseis vgl. Il. 9,128ff. 284–404 Zum Faustkampf vgl. Il. 23,653ff.; Apoll. Rhod. 2,1ff.; Theokr. eid. 22,27ff.; Verg. Aen. 5,362ff.; vgl. Gärtner (2005), 84ff. 284–92 Zum kampflosen Sieg des Idomeneus vgl. 118ff. 323ff. 436ff. 487ff.; Verg. Aen. 5,380ff. Vgl. Gärtner (2007), 85. 288–90 Zum Tod des Sarpedon und seinen Waffen vgl. Il. 16,476ff. 506f.; 23,798ff. 303–22 Zur Rede des Nestor vgl. Il. 23,626ff.; Verg. Aen. 5,394ff. Zum möglichen Einfluss Vergils vgl. Becker (1913); Gärtner (2007), 85f. 323–35 Zu Epeios als Faustkämpfer vgl. Il. 23,629ff.; das Motiv eines kampflosen Siegs taucht bei Homer auf (Il. 23,884ff.), nicht aber das des beinahe kampflosen; diesen wiederum findet man bei Vergil (Aen. 5,380ff.); vgl. Gärtner (2005), 86f.; s. o. zu 284ff. 345–8 Zum Motiv des Kampfs auf Zehenspitzen vgl. Apoll. Rhod. 2,90f.; Verg. Aen. 5,426f.; vgl. Gärtner (2005), 87f. 349–52 Zum Gleichnis s. o. zu 2,221ff. 353–4 Zum Dröhnen der Kinnbacken vgl. Apoll. Rhod. 2,82f.; Verg. Aen. 5,436. 358–62 Zum Schlag ins Leere vgl. Apoll. Rhod. 2,75f.; Theokr. eid. 22,123f.; Verg. Aen. 5,444ff. 365–6 Zur Wiederaufnahme nach dem Sturz vgl. Theokr. eid. 22,107; Verg. Aen. 5,453f. 368–9 Zur klugen Technik vgl. Theokr. eid. 22,85; Verg. Aen. 5,441f. 369–71 Zum Ende des Kampfs vgl. Verg. Aen. 5,461ff. 381–5 Zu den Gefäßen des Lykaon vgl. Il. 21,34ff.; 23,740ff. 386–9 Zum Mythos von Theseus, Ariadne und Dionysos vgl. Od. 11,321ff. Theseus lässt Ariadne nicht in allen Versionen aus Untreue zurück, vgl. Paus. 1,20,3; 10,29,4; erst in der lateinischen Literatur wird dieser Zug stark betont; vgl. Catull. 64,50ff.; Ov. her. 10. 396–404 Zur Heilung vgl. Il. 4,218f.; s. o. zu 1,76ff. 405–35 Zum Bogenschießen vgl. Il. 23,850ff. 419–35 Zu Troilos s. o. zu 154ff.; vgl. ferner Apollod. epit. 3,32; Verg. Aen. 1,474ff.; Hor. carm. 2,9,15ff.

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423–9 Zum Gleichnis vgl. Il. 8,306f.; Catull. 11,22ff.; Verg. 9,435ff.; Ov. met. 10,190ff. 436–64 Zum Diskuswurf vgl. Il. 23,826ff.; zum kampflosen Sieg s. o. zu 284ff. 444 Zum Motiv vgl. Il. 5,303f.; 12,447ff.; 24,454ff.; Apoll. Rhod. 3,1365ff. 445–7 Zu Herakles und Antaios vgl. 6,285ff. 450–1 Zur Zerstörung Troias durch Herakles und Peleus s. o. zu 1,502ff. 457–9 Zur Rüstung Memnons vgl. 2,455. 465–71 Der Weitsprung fehlt bei den Wettkämpfen für Patroklos in Il. 23; vgl. Od. 8,128. 468–71 Zu Kyknos s. o. zu 153f. 472–8 Zum Speerwerfen vgl. Il. 23,884ff. 477–8 Zu Mynes vgl. Il. 2,688ff. 479–99 Zum Pankration (Allkampf) gibt es kein homerisches Vorbild. Die Kampfart stammt erst aus späterer Zeit, weshalb Quintus diese Bezeichnung wohl umschreibt; vgl. Pind. Nem. 10,48. 487–94 In der Ilias 23,677ff. verliert Euryalos im Faustkampf gegen Epeios. Zum Motiv des kampflosen Siegs s. o. zu 284ff. 500–44 Zum Wagenrennen vgl. Il. 23,262ff. Die bei Homer wichtigste und ausführlichste Darstellung ist hier auffällig in ihrer Bedeutung gemindert. 519–21 Zum Gleichnis s. o. zu 2,471ff.; vgl. ferner Il. 23,365f. 524 Nach diesem Vers ist eine größere Anzahl von Versen ausgefallen (nach Vian 48 Vv.), in denen ein Bericht über das Rennen, die Verletzung von Thoas und Eurypylos und den Sieg des Menelaos gegeben wird; jemand preist Menelaos und seine Pferde und vergleicht sie mit denen des Pelops. 526–9 Oinomaos besiegte alle Freier seiner Tochter Hippodameia im Wagenrennen, bis ihn Pelops besiegt, in späteren Versionen durch die Hilfe von Oinomaos’ Wagenlenker Myrtilos. Vgl. Pind. Ol. 1,36ff.; Apollod. epit. 2,3ff.; Paus. 8,14,11; Hyg. fab. 84. 543–4 Zu Eetion s. o. zu 152f. 545–88 Zum Pferderennen gibt es kein homerisches Vorbild. 552–5 Zum Gleichnis, besonders zum Sternbild des Thyterion (Altar) vgl. 13,480ff.; Arat. 402ff. 568–73 Zu Arion vgl. Il. 23,346f. 587–8 Zu Asteropaios s. o. zu 3,609; vgl. ferner Il. 23,560ff. 807f. 586 Zum Tod des Polydoros s. o. zu 154.

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Anmerkungen

Buch 5 Im ersten Teil des fünften Buchs der Posthomerica steht der Streit zwischen Aias und Odysseus um die Waffen des Achilleus im Zentrum (121– 351). Eingeleitet wird er durch eine Beschreibung derselben (1–120). Der zweite Teil (352–663) handelt von Aias’ Wahnsinn und Selbstmord (352– 486), der Totenklage (487–598) und seiner Bestattung (599–663). 3–120 Zur Beschreibung der Waffen vgl. 6,198ff.; 7,194ff.; Il. 18,478ff.; Od. 11,609ff.; Ps.-Hes. asp.; Verg. Aen. 8,626ff. Zur Schildbeschreibung und den Parallelen zu 6,198ff. vgl. Baumbach (2007). 19–24 Zur Szenerie vgl. 9,240ff.; Il. 11,414ff.; 13,474f.; 18,581ff.; Apoll. Rhod. 3,1351f. 25–42 Zu den allegorischen Gestalten des Kriegs s. o. zu 1,308ff.; vgl. ferner Il. 18,535ff.; Ps.-Hes. asp. 154ff. 248ff.; zu den Gorgonen vgl. Ps.-Hes. asp. 229ff.; vgl. Maciver (2007), 277ff. 49–56 Zur Allegorie der Tugend vgl. 12,292ff.; 14,195ff. Vgl. Hes. erg. 287ff.; Plat. Phaidr. 247af.; Nonn. Dion. 20,94ff. Vgl. ferner die Darstellung von Herakles am Scheideweg Xen. mem. 2,1,21ff.; Keb. tab. 15ff.; Lukian. ver. hist. 2,30; vit. auct. 23; Herm. 2ff.; Dion Chr. 1,66ff.; Sil. 15,100ff. Die Palme als Sitz der Arete findet sich nur bei Quintus.; zur Palme vgl. 11,92ff.; Paus. 10,15,4f. Vgl. Vian II, 203ff.; Bassett (1925); Byre (1982); James/Lee (2000), 52ff.; Maciver (2007). 57–65 Zur Szenerie vgl. Il. 18,541ff.; Ps.-Hes. asp. 286ff. – Zu 65 vgl. Verg. Aen. 8,625; vgl. Gärtner (2005), 94. 66–8 Zur Szenerie vgl. Il. 18,491ff.; Ps.-Hes. asp. 272ff. 73–9 Zur Hochzeit von Thetis und Peleus s. o. zu 3,96ff. Zur Szenerie vgl. Val. Fl. 1,130ff. 80–7 Zur Szenerie vgl. 364ff.; Il. 15,624ff. 88–96 Vgl. Il. 13,23ff.; Mosch. 2,115ff.; Verg. Aen. 1,142ff.; 8,673f.; Lukian. dial. Mar. 15,3; Philostr. im. 1,8. 99–101 Vgl. Il. 18,607f.; Ps.-Hes. asp. 314f. 102–20 Zur Aufzählung der Waffen vgl. Il. 18,609ff.; zum Speer vgl. Il. 16,143f.; 19,390f. 121–351 Zur unterschiedlichen Darstellung des Streits zwischen Aias und Odysseus vgl. Od. 11,547; Il. parv. frg. 2 Allen; Pind. Nem. 8,26f.; Soph. Ai.; Antisth. Ai.; Od.; AP 7,145. 146. 147; vgl. ferner Ov. met. 13,1ff.; für eine direkte Übernahme James/Lee (2000), bes. 11, 80ff., 90ff. 131–2 Zum Gleichnis vgl. Il. 22,317f.; Apoll. Rhod. 2,40ff.; Nonn. Dion. 26,143ff.

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195–6 Zur Zurücklassung des Philoktetes vgl. Il. 2,721ff. 197–9 Palamedes galt als ebenso listig wie Odysseus. Er entlarvt diesen, als er sich wahnsinnig stellt, um nicht mit nach Troia ziehen zu müssen. Aus Rache tötet ihn Odysseus oder veranlasst durch eine Intrige seinen Tod. Dies wurde in den Kyprien, nicht aber bei Homer berichtet; vgl. 14,614ff.; Plat. apol. 41b; Apollod. epit. 3,7f.; Schol. Eur. Or. 432; Hyg. fab. 95. 105; Verg. Aen. 2,81ff.; Ov. met. 13,55ff. 200–10 Zur Rettung des Odysseus durch Aias vgl. Il. 11,407ff.; Ov. met. 13,73ff. 211–7 Anspielungen auf Geschehnisse der Ilias; vgl. Il. 8,222ff. (= 11,5ff.); 15,674ff.; 7,175ff.; 13,190ff. 673ff.; 14,402ff.; Soph. Ai. 1272ff.; Ov. met. 13,82ff. 236 Zur Verwandtschaft mit Achilleus vgl. Ov. met. 13,21ff. 240–52 Zum Lob der Klugheit vgl. Il. 23,315ff.; Soph. Ai. 1250ff.; Ant. 332ff.; Antisth. Od. 13. 253–5 Zum gemeinsamen Unternehmen mit Diomedes, der so genannten Dolonie, vgl. Il. 10 256–7 Odysseus holt Achilleus aus Skyros, wo dessen Mutter ihn als Mädchen verkleidet vor dem Krieg bewahren wollte; vgl. Apollod. 3,174; Ov. met. 13,162ff. 257–62 Vorverweis auf die Einholung des Neoptolemos (Buch 7) und Philoktetes (Buch 9). 275–8 Vgl. Il. 11,806ff. 278–81 Vgl. Od. 4,244ff.; Antisth. Ai. 6. 282–4 Vgl. Il. 7,161ff. 285–6 Vgl. die andere Darstellung in 3,212ff.; vgl. ferner 7,208f.; Soph. Phil. 373. 298–9 Zum Gleichnis vgl. 13,104ff.; Il. 15,690ff. 313–6 Vgl. Il. 23,700ff. 322–8 Zum medizinischen Aspekt s. o. zu 1,76ff.; vgl. Ozbek (2007), 173ff. 338–44 Vgl. Apollod. 3,168ff.; Hyg. fab. 54. 364–9 Zum Gleichnis s. o. zu 80ff.; vgl. ferner Hes. erg. 614ff. 371–8 Zum Gleichnis s. o. zu 3,142ff.; vgl. ferner 7,257ff. 715ff.; 13,258ff.; 14,258ff.; Il. 18,318ff. 379–84 Zum Gleichnis vgl. Il. 21,361ff.; Lucr. 3,288ff.; Verg. Aen. 7,461ff.; vgl. Fernandelli (1998); Gärtner (2005), 96ff. 386–9 Zum Gleichnis s. o. zu 1,209f.; vgl. 10,66ff. 396 Zum Vergleich s. o. zu 3,781. 397–403 Vgl. Il. 14,200ff. 231ff. 406–7 Zum Gleichnis vgl. Il. 10,485f.; 24,41ff.; Apoll. Rhod. 4,486f. 435–7 Zum Gleichnis vgl. Il. 17,674ff.; 21,252f.; 22,308ff.

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Anmerkungen

461–2 Zum Gleichnis s. o. zu 2,522. 465–81 Zur Rede des Aias vgl. Soph. Ai. 815ff. 483 Zu Hektors Schwert vgl. Il. 7,303f. 493–6 Zum Gleichnis vgl. 7,330ff.; 12,489ff.; Od. 16,216ff. 503–6 Zum Gleichnis vgl. Il. 23,222f.; Od. 24,316f. 521–58 Zur Klage der Tekmessa vgl. Soph. Ai. 485ff.; vgl. Tsomis (2007), 195ff. 574–97 Zu Odysseus’ Rede vgl. Od. 11,548ff. 596–7 Zum Gedanken s. o. zu 3,8f. 605–11 Zum Gedanken s. o. zu 3,8f. 625–30 Zum Bernstein vgl. Apoll. Rhod. 4,596. 603ff.; Eur. Hipp. 735ff.; Ov. met. 2,364ff. 641–3 Zum Gleichnis vgl. 14,582ff.; Batr. 280ff.; Kallim. ait. frg. 39 Asper; Verg. Aen. 3,578ff. 644–9 Zum Gleichnis vgl. 10,204f.; Od. 11,601ff.; Sen. Herc. Oet.1733ff.

Buch 6 Das sechste Buch schildert zu Beginn eine Versammlung der Griechen; auf Anraten des Kalchas entschließen sie sich, Diomedes und Odysseus nach Skyros zu senden, um Neoptolemos herbeizuholen (1–115); unterdessen kommt Eurypylos, um die Troer zu unterstützen (116–91) und tötet in seiner ersten erfolgreichen Schlacht neben vielen anderen Nireus und Machaon (191–651). Einen Exkurs bildet dabei eine Schildbeschreibung mit den Heldentaten des Herakles (198–293). Anders als in der Ilias parva, aber in Übereinstimmung mit anderen Darstellungen (z. B. Soph. Phil.; Dict. Cret. 4,14ff.; Dion Chr. 11,115) wird Philoktetes erst nach diesen Ereignissen geholt (Buch 9). Die Bücher 6–9 sind durch die Ereignisse um die drei Gestalten Neoptolemos, Eurypylos und Philoktetes, die zeitweise parallel geführt werden, eng verknüpft. 1–115 Zu einzelnen Motiven der Versammlung vgl. Il. 2,48ff.; 9,9ff.; 14,64ff. 61–2 Zur Vorhersage vgl. 8,475ff.; Il. 2,299ff. 64–7 In anderen Mythenversionen fährt Odysseus alleine (Od. 11,508f.) oder mit Phoinix (Soph. Phil. 343ff.). 89–92 Zur Hochzeit zwischen Hermione und Neoptolemos vgl. Od. 4,3ff.; Eur. Andr. 147ff.; 966ff. 107–11 Zum Gleichnis vgl. 8,372ff.; 11,132f.; Il. 13,703ff.; Apoll. Rhod. 2,662ff.; Kallim. Hek. frg. 251,26f. Asper.

Buch 6

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119–50 Zum Empfang des Eurypylos vgl. 1,18ff. (Penthesileia); 2,100ff. (Memnon). Auffälligerweise nennt Quintus bei Eurypylos kein Motiv für sein Kommen; Grund dafür mag sein, dass Quintus auf Dinge verzichtet, die großen Helden abträglich erscheinen könnten; in Od. 11,520f. wird auf Geschenke angespielt; vgl. James (2004), 301f. 125–7 Zum Gleichnis vgl. Od. 10,216f.; 15,161f.; 19,536ff. 130–1 Zur Schönheit des Eurypylos vgl. 156f. 302f.; Od. 11,522. 135–42 Aleos, Gründer der Stadt Tegea, hatte ein Orakel erhalten, ein Sohn seiner Tochter werde deren Brüder ermorden. Die Tochter Auge wurde daher Priesterin der Athene, jedoch von Herakles verführt. Das Kind, Telephos, wird im Gebirge ausgesetzt und von einer Hirschkuh aufgezogen, Auge selbst wird dem Meer preisgegeben. Später erschlägt Telephos seine Onkel und findet seine Mutter wieder. Die Hochzeit des Telephos mit der Troerin Astyoche gehört einer jüngeren Fassung an; s. o. zu 4,151ff.; vgl. Apollod. 2,147; 3,103f.; Hyg. fab. 99. 100. 143–50 Zum Gang durch Troia vgl. Verg. Aen. 8,306ff.; Il. 6,313ff.; vgl. Gärtner (2005), 101f. 169–75 Zur Szenerie vgl. Il. 8,543ff.; 10,11ff. 198–293 Die Schildbeschreibung bildet den Gegenpart zu 5,3ff.; hier wird allerdings nicht auf die Herstellung eingegangen; ferner ist alles von einem übergeordneten Thema bestimmt: Herakles. Zur Gliederung vgl. Apoll. Rhod. 1,729ff.; zur Anordnung vgl. Hyg. fab. 30f.: In der Mitte stehen die kanonischen zwölf Taten, gerahmt von der berühmten Tat als Kleinkind sowie weiteren fünf Taten. Zur Besonderheit der Ekphrasis und ihrer narrativen Einbindung vgl. im Einzelnen Baumbach (2007), 128ff.; vgl. ferner die Beschreibung des Gürtels und Köchers von Herakles 10,179ff. 298–307 Vgl. die Worte des Priamos an Memnon in 2,127ff. 316–22 Zur Aufzählung vgl. Il. 11,57f.; 12,86ff.; 24,248ff. 324–6 Zum Gleichnis s. o. zu 1,440ff.; vgl. ferner Hes. theog. 598. 330–4 Zum Gleichnis s. o. zu 1,320ff.; vgl. ferner Il. 4,422ff.; 9,4ff. 341–7 Zum Gleichnis vgl. Od. 10,410ff.; Il. 2,471 (= 16,643). 372–92 Zu Nireus vgl. 7,7ff.; Il. 2,671ff. 378–81 Zum Gleichnis s. o. zu 2,221ff.; vgl. ferner Il. 17,53ff. 396–8 Zum Gleichnis vgl. Apoll. Rhod. 2,26ff.; Il. 21,573ff. 414–8 Vgl. die Worte des Achilleus an Hektor in Il. 22,331ff. 425–35 Zur Ankündigung des nahen Todes des Siegers und zu dessen Reaktion vgl. Il. 16,843ff.; 22,355ff. 450 Vian (1959 I), 202f., hat die zweite Vershälfte, in der man ein aktives Verbum erwartet, als Anakoluth erklärt, der durch den Wunsch nach Kon-

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Anmerkungen

trast und die homerische Formel kuvrma genevsqai (vgl. Il. 5,488) bestimmt wurde. Andernfalls muss man eine Lücke annehmen oder konjizieren. 468–91 Zur Beschreibung der Höhle vgl. Apoll. Rhod. 2,353ff. 727ff.; Od. 13,103ff. Man lokalisierte die Grotte bei Herakleia am Pontos und hielt diese für einen Einstieg in die Unterwelt. 521–4 Zum Schicksal des Aias vgl. 14,530ff. 531–7 Zur Situation vgl. Il. 11,401ff. Die Umgestaltung des Gleichnisses stammt wohl von Quintus selbst. Anhaltspunkte zur Datierung kann man aber nicht entnehmen. Gladiatorenspiele waren im Osten des Reichs seit 325 n. Chr. verboten; vgl. Cod. Theod. 15,12,1; Cod. Iust. 11,44; s. Einleitung. 561–73 Zum Motiv vgl. 9,149ff.; Il. 8,80ff. 309ff. 586 Zum „unsterblichen Leben“ s. o. zu 3,319. 611–2 Zum Vergleich vgl. 8,363f.; Il. 10,360ff. 619–21 Zur Aussage des Dichters vgl. Il. 2,488ff. 621 Zum Bild s. o. zu 3,75. 636–8 Zum Motiv s. o. zu 1,76ff.; vgl. ferner Il. 13,442ff. 644–51 Zur Situation vgl. Il. 8,485ff.

Buch 7 Auch das siebte Buch ist nicht in sich geschlossen, sondern stellt eine Fortsetzung des sechsten dar. Zunächst wird die Trauer des Podaleirios um seinen Bruder geschildert (1–97), es folgen weitere Siege des Eurypylos (98–147) und ein zweitägiger Waffenstillstand nach mehreren Kampftagen (148–68). Danach wechselt der Blick nach Skyros, indem Ankunft, Aufenthalt und Abfahrt der Gesandtschaft geschildert werden (169–411). Im Folgenden kehren die Helden mit Neoptolemos nach Troia zurück und greifen unmittelbar in den Kampf ein (412–618). Das Buch endet mit dem Einbruch der Nacht, die das Ende des Kampfs mit sich bringt, und dem Empfang des Neoptolemos (619–734). Die Parallelführung der Handlungen (Einholung des Neoptolemos und Ankunft des Eurypylos) bietet in ihrer Chronologie Schwierigkeiten. Die folgende Übersicht mag dies verdeutlichen:9

Buch 7

1. Tag

Gesandtschaft

Kampf

6,96–115 Abfahrt, Nacht auf dem Meer

6,116–91 Ankunft des Eurypylos 2. Tag 3. Tag

4. u. 5. Tag 2. Tag 3. Tag

4. Tag

309

6,191–651 1. Kampf 7,1–147 2. Kampf 7,148–51 „mehrere“ Tage Kampf 7,151–65 Waffenruhe

7,169–252 Ankunft auf Skyros 7,253–400 Rückfahrt, Nacht auf dem Meer 7,400–11 Ankunft am Strand vor Troia 6. Tag

7,165–8. 412–734 3. Kampf

Es ist bemerkenswert, dass die Anzahl der Tage nicht deckungsgleich ist. Die Gesandtschaft ist nur vier Tage unterwegs, in Troia aber vergehen derweil mindestens sechs Tage. Quintus wollte die Handlung wohl dramatisieren und nahm dafür – absichtlich oder unabsichtlich – die Widersprüche in Kauf.10 Vor Vergils Aeneis ist die zeitliche Parallelführung einer Gesandtschaft nicht zu finden;11 die Vermutung Keydells bleibt daher erwägenswert, dass Vergils Darstellung in Aen. 10,118ff. Quintus beeinflusst haben könnte.12 7–15 Zum Tod des Nireus s. o. zu 6,372ff. 9 Zur Sentenz vgl. Il. 4,320; Od. 8,167ff. 21–36 Zur Verzweiflung des Podaleirios vgl. die des Achilleus wegen Patroklos: Il. 18,21ff. 44 Zum Vergleich des Lebens mit Blumen vgl. 14,207f.; Il. 6,146ff.; Mimn. frg. 2,1ff. West

310

Anmerkungen

67–92 Zur Bedeutung der Allegorien des Schicksals vgl. Gärtner (2007), 222ff.; zur Vorstellung vgl. 9,414ff. 499ff.; 13,494f.; Il. 17,514f.; 24,527ff. 87–9 Die Vorstellung ist zu allgemein, als dass sie auf einen christlichen Hintergrund verweisen müsste. 104 Zu Peneleos vgl. Il. 2,494; in einer anderen Version ist er einer der Insassen des hölzernen Pferds (vgl. Triph. 180; Verg. Aen. 2,424ff.); mit Quintus’ Version vergleichbar ist Dict. Cret. 4,17f. 107–11 Zum Gleichnis vgl. 6,273ff. 283f. 115–20 Zum Gleichnis s. o. zu 2,221ff.; 6,378ff.; vgl. ferner 10,170ff.; Il. 5,87ff. 133–9 Zum Gleichnis vgl. 8,49ff. 238. 379ff.; Il. 4,275ff.; 15,170f.;19,357f. 146–7 Zum Motiv vgl. 8,420f.; Il. 12,430f. 194–207 Zur Beschreibung der Waffen s. o. zu 5,3ff.; vgl. ferner Il. 20,268ff. 208–9 Zur unterschiedlichen Darstellung der Rolle des Odysseus bei der Rettung des Leichnams des Achilleus vgl. 3,296ff. 385f.; 5,285f. 213–8 Zu den Versprechungen s. o. zu 6,89f. 229–30 Zum Gleichnis s. o. zu 3,578ff. 242–9 Zur Vorgeschichte vgl. 5,257ff. 253–345 Zum Abschied vgl. Apoll. Rhod. 1,261ff. 257–9 Zum Gleichnis s. o. zu 5,371ff. 289–91 Zu den Motiven vgl. Il. 6,486ff.; 22,304f. 296–7 Vgl. Hes. erg. 618ff.; Arat. 299. 300–2 Vgl. Arat. 292f. 301. 306. 317–24 Zum Gleichnis vgl. 4,509ff. 548ff.; Il. 6,506ff. (= 15,263ff.); Apoll. Rhod. 3,1259ff.; 4,1604ff.; Verg. Aen. 11,492ff. 330–5 Zum Gleichnis s. o. zu 5,493ff.; vgl. ferner Il. 2,311ff.; Mosch. 4,21ff.; Opp. hal. 1,727ff.; 5,579ff. 336–43 Zu dem Verhalten Deidameias vgl. Apoll. Rhod. 4,26ff.; Prop. 4,3,30; Verg. Aen. 4,659. 346 Zum Vergleich vgl. Apoll. Rhod. 1,239f. 359–64 Zum Gleichnis vgl. 9,218ff.; Il. 7,208ff.; 13,298ff. 377–81 Zu den Taten des Achilleus s. o. zu 1,1ff. 377–8 Zur Situation vgl. Verg. Aen. 10,160ff.; anders Dict. Cret. 4,16. 379–80 Zu Telephos s. o. zu 4,151ff. 387–8 Zum Vergleich vgl. 10,434; Apoll. Rhod. 4,1680; Il. 11,237. 408–11 Zu den Ulmen am Grab des Protesilaos vgl. Plin. nat. 16,238; AP 7,141. 385. 425–7 Zur Situation vgl. Verg. Aen. 10,118ff.

Buch 7

311

429–30 Zum Verweis auf die Frauen vgl. Il. 15,661ff.; Aischyl. Pers. 402ff.; Verg. Aen. 10,280ff. 443–4 Zu Sokos vgl. Il. 11,426ff. 455–60 Zum Gleichnis s. o. zu 2,103ff.; vgl. ferner Il. 7,4ff. 464–71 Zum Gleichnis s. o. zu 3,142ff.; vgl. ferner 7,504ff. 474–5 Zum Motiv vgl. Verg. Aen. 10,310f. 480 Zu den Türmen in der Befestigungsanlage der Griechen vgl. 14,633; Il. 7,436f. 486–92 Zum Gleichnis s. o. zu 2,330ff.; vgl. ferner Il. 11,548ff.; 17,109ff. 498–502 Zum Kampf um die Mauer vgl. Il.12,445ff. 504–9 Zum Gleichnis s. o. zu 464ff. 516 Zum Vergleich s. o. zu 3,267f. 530–2 Zum Gleichnis vgl. die Vv. 186ff. des Gedichts auf einen Spätherbsttag, das vielleicht Pamprepios (5. Jh. n. Chr.) zuzuschreiben ist (Heitsch [1963],117). 545–50 Zum Gleichnis vgl. Il. 5,597ff. 569–75 Zum Gleichnis vgl. 9,172ff.; 11,60ff.; Opp. hal. 5,640ff.; vgl. Kneebone (2007). 586–91 Zum Gleichnis s. o. zu 2,624; vgl. ferner 9,235; 12,503f.; Il. 21; vgl. Kneebone (2007), 300ff. 599–605 Zum Motiv vgl. Il. 12,265ff.; 15,686ff. 607 Nach Il. 16,717ff. ist Dymas der Vater der Hekabe. 635–6 Zum Gemeinplatz vgl. Il. 6,484; Kallim. frg. 292 Asper; Apoll. Rhod. 4,1165ff. 637–9 Zum Gleichnis s. o. zu 1,86f. 642–66 Zur Rede des Phoinix vgl. 3,470ff.; Il. 9,485ff. 671–3 Zum Motiv vgl. Verg. Aen. 2,268f. 677–83 Zum Geschenkekatalog vgl. 9,509ff.; Il. 9,121ff.; 19,243ff. 695–7 Zum Verhalten des Achilleus vgl. Il. 18,215ff. 715–20 Zum Gleichnis s. o. zu 5,371ff.

1

Hieraus ergeben sich notgedrungen Parallelen zu den Anmerkungen bei James (2004), denen einige weitere nützliche Hinweise entnommen werden konnten. 2 Schmiel (1986) zeigte die strenge Symmetrie in der Anlage des Buchs auf: Die drei ersten Teile korrespondieren thematisch, formal und durch wörtliche Wiederaufnahmen chiastisch mit den drei letzten. 3 Zur Hell-Dunkel-Metaphorik, die das Buch durchzieht, vgl. Gotia (2007).

312

4

Anmerkungen

Eine bedeutsame Veränderung ist freilich, dass es bei Quintus nicht wie in der Odyssee die Götter sind, die die Preise stellen, sondern Thetis allein Achilleus’ Besitztümer ausgibt; hierbei werden zugleich dessen Heldentaten rückblickend aufgezählt (s. o. zu 1,1ff.). 5 Vian I, 130ff.; Vian (1959 I), 35ff. 6 Vgl. P. Oxy. 222 u. 2082 (= FGrHist 257a). Vgl. Keydell (1963), 1279; dens. (1965), 41; Robert (1923), 1198 Anm. 1; Appel (1994 II), 9ff. 7 Vgl. Aith. (Prokl. chr. p. 106.14ff. Allen): kai; meta; tau'ta ejk th'" pura'" hJ Qevt i" ajnarpavsasa to;n pai'da eij" th;n Leukh;n nh'son diakomivzei. oiJ de; ΔAcaioi; to;n tavfon cwvsante" ajgw'na teqevasin; Apollod. epit. 5,5: tiqevasin de; ejpΔ aujtw/' ajgw'na, ejn w|/ nika/' Eu[mhlo" i{ppoi", Diomhvdh" stadivw/, Ai[a" divskw/, Teu'kro" tovxw/. Parallel zu Apollodor ist nur Aias’ Sieg im Diskuswurf. Von der Aithiopis weicht Quintus vor allem dadurch ab, dass Thetis dort den Leichnam ihres Sohns bereits vor den Spielen entführt und die Griechen daher selbst Veranstalter der Spiele sind. 8 Wettkampfschilderungen sind alte Bestandteile der epischen Dichtung, auf die bereits Homer zurückverweist (z. B. Il. 23,630ff. 679f.; Od. 18,66ff.; 24,85ff.). Viele Darstellungen sind uns verloren. Quintus muss daher nicht besonders altes Material wiedergeben, so Willis (1941), 397 u. 410f.; vgl. Vian (1959 I), 35ff.; Fiedler (1992). Zur Frage, ob Quintus auch auf die Darstellung der Leichenspiele für Anchises bei Vergil (Aen. 5,362ff.) zurückgriff, vgl. Gärtner (2005), 82ff. 9 Vgl. Vian II, 95f.; Gärtner (2005), 103ff. 10 In keiner uns erhaltenen Version taucht sonst eine solche Parallelführung der beiden Handlungen auf. Entweder kommt Eurypylos erst, nachdem Neoptolemos bereits vor Troia ist (Apollod. epit. 5,11f.; Il. parv. [Prokl. chr. p. 106,29ff. Allen]), oder Neoptolemos kommt zwar später, aber nicht während der Schlacht (Dict. Cret. 4,14f.), in der die Griechen in großer Bedrängnis sind. 11 Nur überaus selten wird bei Homer die gleiche Zeit zweimal durchlaufen. 12 Vgl. Keydell (1954), 256; dens. (1963), 1283. Ablehnend Vian II, 102; unentschieden Kakridis (1962), 73; D’Ippolito (1988), 378, hielt den Einfluss für wahrscheinlich; vgl. auch Schenk (1997), 364 Anm. 3; Gärtner (2005), 103ff.

Zur Textgestaltung Der griechische Text folgt im Wortlaut der Ausgabe von F. Vian (Paris 1963–1969). Im Folgenden sind lediglich die Abweichungen vermerkt. Nur wenn eine Konjektur Vians zugunsten einer anderen Konjektur verworfen wird, ist zusätzlich in eckigen Klammern auf die handschriftliche Bezeugung verwiesen. Vian

nos

‹oJp›ovsou" Vian

o{ssou" W ajleuamevnh Y peri; codd. oi} codd. del. Sitzler/Keydell [370 del. Pauw] ejpessumevnh Rhodomann

Buch 1 1,11 1,21 1,28 1,326 1,369 1,383 1,384

ajleuomevnh Vian pevri Vian wJ" Bonitz h[luqon ej" Troivhn nw'in kaka; porfuvronte": ejpai?ssousa YHc lac. stat. Hermann gΔ ej" Vian

1,385

mayidivh Y potΔ e[q unen Vian

1,389a

[ou{neka Moi'ra poti; kleino;n ojtruvnousΔ ΔAcilh'a] pavnta Spitzner †peri;† W corruptum videtur sugkeivasqai C. L. Struve

1,637 1,733 1,792

potΔ Köchly [oiJ codd.] mayidivhn H i[q unen Köchly [potΔ i[q unen codd.] del. Rhodomann pavnte" codd. polu; West sugceuvasqai codd.

Buch 2 2,243 2,306 2,310

ui|a Köchly ejnarivqmio" Hermann ge me;n codd.

uiJo;n NEAld. ejnalivgkion codd. gΔ eu\ Hermann

314

Zur Textgestaltung

Vian

nos

2,523 2,603 2,618

ajkmh't e" Köchly dΔ o{t e codd. h\ gavr ken Vian

2,638

ajhvqea Köchly

ajdmh't e" codd. tovt e Rhodomann ouj ga;r kai; Lehrs [ou[tΔ a[r ken codd.] ajnanqeva W

Buch 3 3,6 3,25 3,151 3,401

a[mpece Vian a[mpece Vian uJpo; Vian ante versum lac. unius versus stat. Köchly a[mpecen Vian e[san Pauw

a[mfece codd. a[mfece codd. ajna; codd.

4,99a

post 85 transposuit Vian

4,212 4,321 4,463 4,511

tomavwn Vian cersi;n ajrevsqai Spitzner aujto;n Vian †a[mpuka deuvesan ajfrw'/.†

4,593

nivkh" Platt

delevimus [del. N et om. RAld.] motavwn codd. cersi; fevresqai codd. aujto;" codd. a[mpuka" ajfrw'/ e[deusan. Köchly ajlkh'" codd.

a[mpecen Vian a[mpecen Vian †ge me;n gui'a† ejpei; h\ Köchly ‹oJp›ovswn Vian e[ntesin ‹ejn› Vian poluvkmhto" W

a[mfecen PD a[mfecen codd. min gui'a Rhodomann ejpeiv oiJ codd. o{sswn codd. e[ntesi kai; codd. poluvkmhton Nr, C. L. Struve

3,558 3,592

a[mfecen H e[ban codd.

Buch 4

Buch 5 5,106 5,354 5,370 5,399 5,524 5,617 5,649

Zur Textgestaltung

315

Vian

nos

6,35 6,99 6,176 6,201 6,226

a[sai Pauw balovnte" codd h|/s in codd drakovntwn PD a[mpecen Vian

6,247 6,293 6,418

uJpo; codd a[mpecen Vian hjev ti e[lph/ Vian

a[sh/ Scaliger [a\sai codd.] bavlonto Tychsen oi|s in Rhodomann dravkonte" Hc a[mfecen nos [ajmfevcen codd.] ejpi; Wernicke a[mfecen P h] e[tΔ ejevlph/ Hermann [h] e[t i e[lph/ codd.]

Buch 6

Buch 7 7,16 7,218 7,226 7,229 7,250 7,372 7,584 7,585 7,586

7,601 7,655

tukto;n Vian basileivh/ Platt mevgΔ e[cairon Vian o[resfin Zimmermann a[mpece Vian aujtoi; Zimmermann e[ban P a[mpecen Vian ajnihro;n dev oiJ ou[ ti codd. post marnamevnoio lac. a verbo devo" incipientem coni. Köchly post ajtarbeva [quvne] lac. stat. Köchly ajmpevcei Vian

taujto;n D basilh'i codd. mevga cai'ron codd. o[ressin codd. a[mfece codd. aujto;" codd. e[bh H a[mfecen PD ajnihro;n devo" ou[ ti Zimmermann

ajtarbeva, ou{neka pavntwn Hc ajmfevcei codd.

Über die Reihe Edition Antike Herausgegeben von Thomas Baier, Kai Brodersen und Martin Hose Die Edition Antike bietet zweisprachige Leseausgaben wichtiger Texte der antiken Literatur mit modernen Übersetzungen und in einer zeitgemäßen Ausstattung. Autoren und Werke werden eingangs kurz vorgestellt. Ein knapper Sachkommentar am Ende des Bandes erleichtert die Lektüre und das Verständnis der Texte. Thomas Baier ist Professor für Klassische Philologie (Latinistik) an der Universität Würzburg. Kai Brodersen ist Professor für Alte Geschichte und Präsident der Universität Erfurt. Martin Hose ist Professor für Klassische Philologie (Gräzistik) an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Über den Inhalt Quintus von Smyrna ist ein griechischer Dichter, der vermutlich im 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat. Sein Werk, eine Darstellung des Trojanischen Krieges in 14 Büchern, ist der kühne Versuch, im Stil Homers die Geschichte vom Untergang Trojas von dem Punkt an zu erzählen, an dem die „Ilias“ endet. Quintus ist damit eine wichtige Quelle für zahlreiche Motive wie etwa die Episode vom trojanischen Pferd, die wir sonst nicht kennen, die aber in der Rezeptions geschichte eine große Rolle spielen. Ursula Gärtner ist Professorin für Griechische Literatur an der Universität Potsdam und ausgewiesene Spezialis - tin für Quintus Smyrnaeus.