Der Kinder Brockhaus in vier Bänden. Band 1. Aal bis Fernsehen 3765318124

Kinder wollen vieles wissen, manchmal mehr, als Eltern erklären können. Der KINDER BROCKHAUS gibt auf wichtige Fragen ve

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Der Kinder Brockhaus in vier Bänden. Band 1. Aal bis Fernsehen
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Antarktis, * der letzte Kontinent, der von Europäern entdeckt und besie­ delt wurde. Die australischen Ureinwohner heißen Aborigi­ Mehrere Bundesstaaten nes. Als weiße Entdecker sie fanden, lebten sie noch wie in Hauptstadt: Canberra der Steinzeit und bauten keine Pflanzen an, sondern zogen Oberfläche: 7 682 300 km2 als Jäger und Sammler umher. Bevölkerung: 17 000 000 Den größten Teil Australiens bedeckt eine trockene, flache Sprache: Englisch Wüste. Die weitaus meisten Menschen leben an den Küs­ Währung: Australischer Dollar ten und über die Hälfte aller Australier sind Bewohner der Bundesstaaten vier größten Städte Sydney, Melbourne, Brisbane und Perth. und Territorien Hauptstadt Landwirtschaft und Viehzucht spielen eine wichtige Rolle. Neusüdwales Sydney Auf den Weiden im Landesinneren grasen Rinder und auf Melbourne Victoria den Hochebenen des Ostens und Südostens werden riesige Brisbane Queensland Südaustralien Adelaide Schafherden gehalten. Bergbau und auch einfache Industrie Perth Westaustralien sind wichtige Erwerbszweige. Tasmanien Hobart Eines der größten Naturwunder Australiens ist das große Bar­ Territorium der riereriff, das längste ‘■Korallenriff der Welt. Canberra Hauptstadt Darwin Die ersten Siedler in Australien kamen aus Großbritannien. Nordterritorium Heute ist die Bevölkerung bunt gemischt ARAFURASEE MELVILLE aus Menschen aller Länder Europas INSEL r— und Südostasiens. In Australien tiUf GOLF VON wird Englisch gesprochen. Die »V CARPENTARIA TIMOR­ GROOTE SEE \ Röper englische Königin Elisabeth EYLANDT WELLESLEYist offiziell Staatsoberhaupt, INSEL Australien wird jedoch KORALLENSEE demokratisch regiert. 0 Iroome Über den sechs /nsville Große Sandwüste Bundesstaaten NORD­ TERRITORIUM steht eine BundesQUEENSLAND .Alice Springs regierung. Gibson-Wüste

AUSTRALIEN Ayers Rock *867 m

Simpson-]/ 'üGte

^sgrave-Ke^ Brisbane Toowoomßa Gold C

WESTAUSTRALIEN

^eraldton SUDAUSTRALIEN

Lake Torrens

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GROSSE AUSTRALISCHE BUCHT

KANGERUINSEI

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Wagga Wagg^



VICTORIA'* Bendigo

Ballarai

TASMANSEE KINGINSI

FLINDERSINSEL

Koala auf einem Eukalyptusbaum

A Ein Drittel der Wolle, die auf der Welt

produziert wird, stammt aus Australien Auf vielen Tausend Quadratkilometern werden Schafe gezüchtet. Ihr Fleisch wird bis nach Europa exportiert.

die Nationalpflanze Australiens

◄ Drei typische Lebewesen aus Australien: das Koala, der Kookaburra oder Lachende Hans und ein Eukalyptuszweig.

Aus der Geschichte Australiens Vorgeschichtliche Zeit Die Ureinwohner oder Aborigines gelangen wahrscheinlich von pazifischen Inseln aus nach Australien Geschichtliche Zeit 1432 Wahrscheinlich erste Landung der Chinesen in der Nähe der heutigen Stadt Darwin 17. Jahrhundert Die Holländer erforschen als erste Europäer die Küstengebiete Austra­ liens. Sie nennen das neue Gebiet Neu­ holland 1642 Der Holländer Abel Tasman entdeckt Tasmanien 1688 William Dumpier aus Großbritannien erforscht die Küste 1770 Kapitän Cook sichtet Australien 1778 Die ersten Siedler, 730 Sträflinge, richten sich bei Port Jackson ein 1817 Neuholland wird Australien genannt 1851 Goldrausch in Victoria 1854 Erste Eisenbahn in Australien 1860-61 Die Forscher Burke und Wills durch­ queren Australien von Süden nach Norden, kommen aber auf der Rückreise ums Leben 1901 Der Bundesstaat Australien wird verkündet 1927 Canberra wird zur Hauptstadt erklärt 1956 Australien richtet die Olympischen Spiele aus

A Der alte Stich zeigt

die Landung von Kapitän Cook in der Botany-Bay.

► Segelparade im Hafen von Sydney zum Gedenken an die Landung von Kapitän Cook in Australien vor 200 Jahren.

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Auto Den Geschwindigkeitsweltrekord für ein radgetriebenes Fahrzeug hält der Engländer Richard Noble. Am 4. Oktober 1983 erreichte er mit seinem Triebwerksauto Thrust II in einer Wüste in Nevada, USA, 1019,4 Kilometer pro Stunde.

▼ Dieser Schnitt durch ein modernes Auto zeigt die wichtigsten Bauteile. Der Motor kann entweder die Hinterräder antreiben oder die Vorderräder. Vierradantrieb bedeutet, dass der Motor mit allen vier Rädern in Verbindung steht.

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Auto_________________________________ Innerhalb einer Zeitspanne von ungefähr hundert Jah­ ren hat das Auto die Welt völlig verändert. Aber auch das Auto selbst ist nicht mehr dasselbe wie früher: Aus der „Benzinkutsche“ von Carl Benz wurde das be­ queme schnelle Automobil der heutigen Zeit. Fast alle Autos fahren mit -^Verbrennungsmotoren. Am häufigsten ist der Benzinmotor. Benzin wird mit Luft gemischt und mit einem Funken zur Explosion gebracht. Die Kraft dieser schnell aufeinander folgen­ den Explosionen treibt das Auto an. Mit dem Gaspedal regelt der Fahrer die Fahrgeschwindigkeit. Je mehr Ben­ zin zum Verbrennen in den Motor gelangt, umso schneller läuft das Auto. Die Verbrennung findet im Zylinder statt. Kolben gehen auf und nieder und ver­ setzen zuerst die Kurbelwelle und dann die Räder in eine Drehbewegung. Mit dem Getriebe kann man ver­ schiedene Gänge einlegen. Dabei muss man den Motor mit der Kupplung für einen Augenblick von der Getrie­ beschaltung trennen und in einen anderen Gang schal­ ten. Man fährt immer mit dem ersten Gang an und schaltet mit zunehmender Geschwindigkeit höher.

Azteken Automat______________________________ Die ersten Automaten wurden im 17. Jahrhundert ge­ baut. Dabei wollte man die Bewegungen und Verrich­ tungen von lebenden Wesen nachahmen, also Menschen und Tieren. Einfach gebaut sind Münzautomaten, die ihre Ware nach dem Einwerfen eines Geldstücks selbsttätig abge­ ben. Heute gibt es elektronisch gesteuerte Automaten, die äußerst komplizierte Tätigkeiten übernehmen. Wir bezeichnen sie auch als -»Roboter.

Azteken______________________________ Die Azteken waren ein bedeutendes Indianervolk in Mexiko und Mittelamerika. Sie besaßen ein großes Reich. Im Jahr 1519 landete der spanische Eroberer Hernan Cortes mit 600 Männern an ihren Küsten. Innerhalb von zwei Jahren hatte er die Kultur der Azte­ ken vollkommen zerstört. Auch ihre Hauptstadt Tenochtitlän wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die wichtigsten Quellen über die Kultur der Azteken sind deshalb ihre Bilderhandschriften. Der letzte König der Azteken hieß Montezuma. Die spanischen Soldaten nahmen ihn in seiner Hauptstadt gefangen. Sie verwendeten ihn als Geisel und konnten damit das ganze Volk unterjochen. Die Azteken glaubten an zahlreiche Götter, die man durch die Opferung von Menschen milde stimmen musste. Besonders zu Ehren des Sonnen- und Kriegs­ gottes Huitzilopochtli wurden regelmäßig Menschen­ opfer dargebracht. Die Zeremonien fanden auf hohen Tempeln statt. Den noch lebenden Menschen wurde dabei das Herz herausgerissen. Als Nachkommen der Azteken gilt eine etwa eine Mil­ lion Menschen zählende Volksgruppe der Mexikaner. Ihre Sprache, das Nahuatl, leitet sich von der Sprache der Azteken her.

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A Früher waren die Menschen fasziniert von dem Gedanken lebende Wesen nachzubauen. Diese künstliche Ente stammt aus dem Jahr 1740.

▼ Die Azteken bauten große Pyramiden mit breiten Aufgangstreppen. Der Tempel befand sich ganz oben. Hier wurden die Menschenopfer dargebracht. Die Azteken waren hervorragende Hand­ werker. Sie schufen schöne Statuen und Masken aus Stein.

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Bach, Johann Sebastian________________

▼ Es gibt viele verschiedene Bakterien­ typen. Einige sind hier abgebildet. Seit fünfzig Jahren kennen wir Heilmittel, die krankheitserregende Bakterien abtöten: die Antibiotika.

kugelförmige Kokken

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Johann Sebastian Bach (1685-1750) war einer der größten -»Komponisten aller Zeiten. Er wurde in Eisenach geboren und entstammte einer hochmusikali­ schen Familie. Bevor die Familie Bach im 19. Jahrhun­ dert ausstarb, brachte sie über sechzig Musiker hervor! Bach hatte selbst aus zwei Ehen 20 Kinder, davon wur­ den vier bedeutende Komponisten. Schon als Kind spielte Bach Geige und Bratsche. Oft stand er nachts heimlich auf um Musikstücke abzuschreiben. Im Alter von 38 Jahren ging Bach nach Leipzig, wo er für das gesamte städtische Musikleben verantwortlich war. Hier schrieb er einige seiner berühmtesten Musik­ stücke, vorwiegend für Chöre und die Orgel. Als Bach starb, geriet seine Musik schnell in Vergessen­ heit. Es vergingen ungefähr hundert Jahre, bis man merkte, welch ein Genie Johann Sebastian Bach ge­ wesen war.

Bakterien_____________________________ Bakterien sind so winzige Lebewesen, dass man sie nur unter dem Mikroskop sehen kann. Sie werden höchs­ tens einen hundertstel Millimeter lang. Bakterien gehören weder zu den -»Pflanzen noch zu den -»Tieren, sondern sie bilden eine Gruppe für sich. Sie zeigen ganz unterschiedliche Formen. Wir unter­ scheiden die runden Kokken, die stäbchenförmigen Bazillen und die spiralförmigen Spirochäten. Es gibt Tausende verschiedener Bakterienarten. Sie kommen buchstäblich überall vor. Einige leben im Boden. Sie bauen dort pflanzliche und tierische Stoffe ab und düngen damit den Boden. Sie verwandeln auch den gasförmigen Stickstoff der Luft in düngendes Nit­ rat. Wir alle haben im Darm Bakterien, die uns bei der Verdauung helfen. Bakterien vermehren sich ungeheuer schnell; Sie kön­ nen sich alle 20 Minuten teilen. So entstehen aus weni­ gen Bakterien innerhalb von 24 Stunden viele hundert Millionen. Die meisten Bakterien sind harmlos, manche sogar nützlich, denn unter dem Einfluss von Bakterien wird Milch zu Käse, Joghurt und Quark. Es gibt aber auch krankheitserregende Bakterien. Sie führen zum Beispiel zu Cholera, Keuchhusten oder Tuberkulose.

Ballett

Balkan Die Balkanhalbinsel im Südosten Europas umfasst die Länder Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Makedonien, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Al­ banien, Griechenland und den europäischen Teil der Türkei. Es handelt sich um ein überwiegend gebirgiges Gebiet. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert, also rund 500 Jahre lang, regierten die Türken über einen großen Teil des Balkans. Aus der Zeit der Türken hat sich noch manches erhalten, besonders das Essen. Überall im Balkan bekommt man heute noch türkische Süßigkeiten wie denBaklawa, den Haselnussstrudel mit Honig. Im Balkan wurde 1914 Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich ermordet. Dieses Ereignis löste den Ersten -►Weltkrieg aus.

Ballett Ballett ist eine künstlerische Form des -»Tanzes, die im Theater aufgeführt wird. Ein erstes Ballett gab es im 15. Jahrhundert in Italien. Doch das Ballett, wie es heute getanzt wird, entstand in Frankreich. König Lud­ wig XIV. erkannte es im 17. Jahrhundert offiziell als Form der Kunst an. Er gründete 1661 in Paris die König­ liche Ballettakademie. Das traditionelle oder klassische Ballett folgt strengen Regeln. Es gibt festgelegte Stellungen für die Arme, die Beine und die Hände, die den Tanz fließend erscheinen lassen. Beim klassischen Ballett treten große Orchester auf; das Bühnenbild ist aufwendig und die Tänzer sind prächtig gekleidet. Viele Ballettstücke erzählen eine Geschichte, doch die Tänzer reden dabei kein Wort. Wie die »Pantomimen erzählen sie die Geschichte nur mit der Ausdruckskraft ihres Körpers. Der Choreo­ graph (sprich: koreograf) entscheidet darüber, welche Bewegungen die Tänzer durchzuführen haben. Er rich­ tet das Ballett nach der Musik ein. Es gibt einige berühmte Ballette, die schon seit vielen Jahren getanzt werden. „Giselle“ (sprich: schisell) ist die tragische Geschichte eines jungen Dorfmädchens, das an Liebeskummer stirbt. Das Stück wurde erstmals 1841 aufgeführt. Ebenso berühmt für den Tanz wie für die Musik sind die Stücke „Schwanensee“ und „Dorn­ röschen“. 4*

▲ Das moderne Ballett verwendet oft auf­ fällige Kostüme und Haltungen und erreicht dadurch eine erstaunliche Wir­ kung.

▼ „Schwanensee" des russischen Kom­ ponisten Tschaikowsky ist eines der berühmtesten Ballettstücke.

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Ballons Das moderne Ballett sieht oft ganz anders aus als das klassische. Es verwendet freiere Tanzschritte. Oft wird auch keine Geschichte erzählt, sondern die Tänzer stellen Empfindungen, Gefühle und bestimmte The­ men dar. Das Bühnenbild ist oft ganz einfach.

Ballons_______________________________

A Dieser bunte Ballon der Brüder

Montgolfier war der Erste, der Menschen in den Himmel hob.

Ballons enthalten in ihrem Inneren ein -»-Gas, das leichter ist als die umgebende Luft, zum Beispiel -»■Wasserstoff oder Helium. Bei Heißluftballons wird die Luft im Inneren des Ballons mit einer Stichflamme erhitzt. Da heiße Luft viel leichter ist als kühle, erfährt auch der Heißluftballon einen Auftrieb nach oben. Bal­ lons können im Unterschied zum -»-Zeppelin nur mit dem Wind treiben. Man kann sie nicht lenken. Den ersten bemannten Ballon, einen Heißluftballon, bauten 1783 die französischen Brüder Montgolfier. Im selben Jahr stieg auch der erste gasgefüllte Ballon in die Luft. Als Gas wurde Wasserstoff verwendet. Zum Landen musste der Ballonfahrer ein Ventil öffnen, so­ dass etwas Wasserstoffgas entweichen konnte. Im vergangenen Jahrhundert verwendete man Ballons vor allem für die militärische Beobachtung. Heute tra­ gen Wetterballons Messinstrumente viele Kilometer weit in die Höhe. Das Ballonfahren - man sagt nicht Ballonfliegen! - ist heute auch ein beliebter Sport.

Bambus______________________________

A Die hohlen Stängel von Bambuspflan­

zen verwendet man für die unter­ schiedlichsten Zwecke. Die Menschen in Asien bauen daraus Häuser, flechten Körbe und Zäune. Sogar die Gerüste für Hochhäuser bestehen nur aus Bambus.

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Obwohl der Bambus häufig so hoch wird wie ein Baum, gehört diese Pflanze zu den -»-Gräsern. In den tropischen Gebieten der Erde wachsen über 200 ver­ schiedene Bambusarten. Gelegentlich bilden sie un­ durchdringliche Wälder, durch die man zu Fuß kaum vorwärts kommt. Die Bambusstängel sind verholzt. Sie werden sehr lang und dünn und bleiben im Inneren hohl. Die größten Arten erreichen eine Höhe von 36 Metern und haben am Boden einen Stammumfang von einem Meter. Bambuspflanzen kann man für verschiedenste Zwecke verwenden. Die jungen, kegelförmigen Schösslinge werden in Asien gerne gegessen. Aus dünneren Stän­ geln flechten die Menschen Körbe und Matten, Dach­ bedeckungen und Zäune. Dicke Bambusstängel wer­ den aufgesägt und als Gefäße gebraucht.

Bären

Banane Bananen wachsen an einer drei bis sieben Meter hohen Staude ohne Zweige. Diese hat keinen richtigen Stamm, sondern die Blattstiele täuschen einen solchen vor. Noch wenn die Bananen grün sind, werden sie geerntet und verschifft. Während der Reise und vor allem im Verbraucherland lässt man sie dann reifen, so­ dass sie gelb werden. Die Bananenstaude stirbt nach der Ernte ab. Aber der Wurzelstock treibt sofort eine neue Pflanze aus.

Bank_________________________________ Die meisten Menschen legen ihr gespartes Geld auf ein Sparbuch. Sie übergeben es damit der Bank und er­ halten dafür Zinsen. Die Bank arbeitet mit diesem gesparten Geld, indem sie es verleiht. Dafür fordert sie höhere Zinsen von demjenigen, der dieses Geld für einige Zeit braucht. Nach Abzug ihrer eigenen Kosten verdient sie dabei also Geld. Banken erledigen alle Geschäfte, die mit Geld zu tun haben: Sie wechseln Geld, besorgen uns Bausparverträge, Wertpapiere, Gold und führen unsere Geldgeschäfte, wenn wir bei der Bank ein -»Konto haben.

Bären Bären kommen mit Ausnahme Australiens und Afrikas fast auf der ganzen Welt vor. Sie gehören zu den größ­ ten -»Raubtieren. In Deutschland gab es einst den Braunbären. Heute ist er bei uns völlig ausgestorben. Braunbären leben jedoch als Grislibären noch in Alaska. Sie können bis 750 Kilogramm schwer werden. Ein weiterer Riese unter den Bären ist der Eisbär, der im Gebiet um den Nordpol lebt. Eisbär

▲ Auf einem Markt in Ecuador verkaufen Frauen Kochbananen und Lauch.

▲ Es gibt auf der Welt sieben Arten von Großbären. Drei davon sind hier abgebildet. Der Braunbär ist über Alaska und den größten Teil Asiens sowie Europas verbreitet. Der Eisbär lebt in der Arktis, der Lippenbär in Hinterindien und Indonesien.

Braunbär

Lippenbär

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Barock Bären sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Blättern, Wurzeln, Beeren, Früchten, gehen gerne an Honig und fressen auch Insektenlarven. Mit Ausnahme des Eis­ bären sind sie keine ausgesprochenen Räuber.

Barock________________________________

▲ Das barocke Gemälde stammt von Peter Paul Rubens. Heute gefallen vielen Leuten solche Darstellungen nicht mehr.

Als Barock bezeichnen wir einen Kunststil, der im 17. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 18. Jahr­ hunderts herrschte. Man erkennt den Barock an den üppigen, geschwungenen und ausladenden Formen. In der Barockzeit errichtete man vor allem prunkvolle Schlösser und reich geschmückte Kirchen. Der be­ rühmteste Maler des Barock war der Niederländer Peter Paul Rubens, der es liebte, kraftvolle, überaus üppige, um nicht zu sagen dicke Menschen darzustel­ len. Heute noch beliebt ist die festliche Barockmusik.

Barometer ▼ Ein Basketballfeld ist 28 m lang und 15 m breit. Ein Spiel besteht aus 2 x20 Minuten reiner Spielzeit mit einer Pause von 10 Minuten.

Mit einem Barometer messen wir den Luftdruck. Da­ mit kann man das Wetter voraussagen. Hoher Luft­ druck bedeutet in der Regel Schönwetter, niedriger Luftdruck hingegen bringt Veränderung und Regen. Die meisten Barometer enthalten im Inneren eine luft­ leere Metalldose. Sie wird je nach dem herrschenden Luftdruck mehr oder minder stark zusammengedrückt. Diese Bewegung überträgt sich mittels eines Gelenks auf einen Zeiger, der uns auf einer Skala den richtigen Luftdruck anzeigt. Weil der Luftdruck beim Aufsteigen im Gebirge immer weniger wird, kann man das Baro­ meter auch als Höhenmesser verwenden.

Basketball____________________________ Das Basketballspiel stammt aus den USA. Seit 1936 ist es olympische Sportart. Zwei Mannschaften mit je fünf Spielern stehen einander gegenüber. Jede will den Ball möglichst oft durch den gegnerischen Korb wer­ fen, der in drei Meter Höhe hängt. Dabei darf der Geg­ ner auf keinen Fall berührt werden, sonst gibt es einen Freiwurf. Die Spieler dürfen mit dem Ball nur zwei Schritte gehen. Nachher müssen sie ihn dribbeln oder einem Mitspieler zuwerfen. Mehrere Zeitregeln sorgen dafür, dass Basketball das schnellste Ballspiel ist. Ein Korbwurf im Spiel zählt zwei Punkte, ein verwandelter Freiwurf einen Punkt.

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Baumwolle Batterie __ ___________________________ Batterien speichern elektrische Energie in chemischer Form. Sie enthalten chemische Stoffe, die miteinander reagieren und dabei Strom erzeugen. Batterien sind nach einiger Zeit leer gebrannt. Akkumulatoren hin­ gegen können immer wieder aufgeladen werden. Trotz ihres Namens ist auch die Autobatterie ein Akkumulator, denn der Motor lädt sie während des Betriebs dauernd auf. Die üblichen Trockenbatterien bestehen aus einem Zinkbecher und enthalten einen Kohlestab sowie Braunstein und Salmiaklösung in Form einer Paste. Wenn man den Pluspol und den Minuspol einer sol­ chen Batterie mit einem Leiter verbindet, fließt Strom.

Pluspol

Minuspol

Bleidioxidplatte (positiv)

verdünnte Schwefelsäure

▲ Die Autobatterie ist ein Akkumulator, weil sie dauernd nachgeladen werden kann. Ein Teil der Motorenenergie wird beim Betrieb zum Aufladen der Autobat­ terie verwendet.

Glühbirne

Pastenform

◄ Trockenbatterien liefern kleine Mengen elektrischen Stroms für Taschenlampen, Transistorradios und Taschenrechner. Im Inneren solcher Batterien befinden sich chemische Stoffe. Wenn diese aufge­ braucht sind, kann die Batterie nicht mehr nachgeladen werden.

Baum________________________________ Bäume sind die größten und schwersten Pflanzen. Ihr Stamm ist dick und verholzt. Er verzweigt sich nicht sofort am Grund wie bei den Sträuchern, sondern wächst erst einige Meter in die Höhe, bevor er Aste ausbildet. Die größten Bäume sind die Eukalyptusbäume in Australien und amerikanische Mammut­ bäume. Die ältesten Bäume sind 7000 Jahre alt. Weite­ res siehe Seite 56 und 57.

▼ Die Fasern an den Samen des Baum­ wollstrauchs bilden dicke Büschel.

Baumwolle____________________________ Der Baumwollstrauch wächst in warmen und tropi­ schen Gebieten. An seinen Samen hängen ein bis fünf Zentimeter lange weiße Fasern. Sie werden zu Garnen versponnen und diese weiter zu Stoffen verwoben. Aus den Samen des Baumwollstrauchs gewinnt man Öl, das zu Speiseöl, Seife und Kosmetika weiterverar­ beitet wird. Die meiste Baumwolle wird in -»China, den -»USA und in der -»Sowjetunion erzeugt.

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Baum Menschen lieben Bäume, weil sie sie gerne betrachten oder unter ihrem Laubdach sitzen. Bäume sind auch sehr nützliche Pflanzen. Einige Arten geben uns Früchte und Nüsse. Besonders die Nadelbäu­ me werden wegen ihres Holzes angepflanzt. Holz ist nicht nur ein wichtiges Baumaterial, sondern man kann daraus auch Papier her­ stellen und es als Brennstoff verwenden. Bäume sind notwendig für die Umwelt, denn sie reichem die - »Atmosphäre mit Sauerstoff an. Sie verhindern, dass Regen und Wind die fruchtbare Bodenschicht abtragen. Bäume sind die größten und schwersten Lebewesen. Mächtigster Riese unter den Bäumen ist ein nordamerikanischer Mammutbaum, der über 100 Meter hoch wächst. Die Borsten­ kiefer in Nevada, USA, kann 7000 Jahre alt werden. Wir unterscheiden zwei Gruppen von Bäumen. Die Nadel- * bäume oder Koniferen haben nadelförmige, steife Blätter, die < sie im Herbst nicht abwerfen. Wir bezeichnen sie deswegen ’' als immergrün. Zu den Nadelbäumen gehören zum Beispiel d die Fichte, die Tanne und die Kiefer. Ihr Holz ist ziem- 2 lieh weich. Die Laubbäume weisen große, weiche Laubblätter auf, die im Herbst abgeworfen werden. Wir bezeichnen sie deshalb als sommergrün. Eine Ausnahme machen hier die Stechpalme und die meisten tropischen Bäume.

Häufige Blattformen

Nadeln Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche Schmalblättrig Weide, Edelkastanie, Mandel, Pfirsich Gelappt Eiche, Weißdorn, Stechpalme Handförmig Ahorn, Platane, Rosskastanie Oval Ulme, Apfel, Kirsche, Trauerweide, Erle, Buche Gefiedert Eberesche, Esche, Walnuss

► Die riesigen Mammut­ bäume heißen in Nord/amerika Redwood.

■ ▼ An einem Stammquer­ schnitt kann man die Lebensgeschichte des Baums ablesen. Das dunk­ lere Kernholz ist vom wei­ cheren Splintholz umgeben. Jedes Jahr kommt ein neuer Jahresring hinzu. Durch Zäh­ len der Ringe kannst du das Alter ablesen.

Mandel

Früchte Wildkirsche

Kätzchen

Kiefer

Fichte

Nüsse

geflügelte Früchte Ahorn

Walnuss

Rinde

Platane

Birke -< Eine riesige frei ste­ hende Eiche. Die Eichen sind heute leider nicht mehr so häufig wie früher.

Beamter

Beamter______________________________ Beamte sind vereidigte Diener des Staates oder einer Gemeinde. Sie können nicht gekündigt werden, müs­ sen dafür aber ihr Amt treu, gewissenhaft und unpar­ teiisch ausüben und dürfen nicht streiken.

Beethoven, Ludwig van_________________

▲ Der junge Beethoven studierte bei Wolfgang Amadeus Mozart und Josef Haydn in Wien.

Ludwig van Beethoven (1770-1827) ist einer der be­ rühmtesten Komponisten der Welt. Er schuf Sinfonien, Konzerte, Choralmusik und Kammermusik. Seine Laufbahn begann er als berühmter Klavierspieler. Im Alter von 30 Jahren wurde er langsam taub. Trotz die­ ser Krankheit komponierte er noch seine bedeutends­ ten Werke, zum Beispiel die 9. Sinfonie mit der „Ode an die Freude“. Den gereimten Text dazu hat Friedrich Schiller geschrieben.

Belgien_______________________________ Belgien liegt zwischen Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Deutschland. Die Hauptstadt heißt Brüssel. In Belgien leben hauptsächlich zwei Volks­ gruppen: die französisch sprechenden Wallonen im Süden und die flämisch sprechenden Flamen im Nor­ den. Die Landwirtschaft wird in Belgien sehr intensiv betrieben. Für die Industrie spielen die bedeutenden Häfen an der Nordsee eine große Rolle. Wegen seiner zentralen Lage wurde Belgien im Lauf der Geschichte oft erobert und umkämpft, zuletzt im Zweiten -»Weltkrieg von den Deutschen. Heute stellt das Land ein wichtiges internationales Zentrum dar, denn die Hauptquartiere der -»-Europäischen Union und der -»NATO befinden sich in Brüssel.

Benzin________________________________

Hauptstadt: Brüssel Oberfläche: 30 518 km2 Bevölkerung: 10 000 000 Sprachen: Flämisch, Französisch Währung: Belgischer Franc

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Benzin wird durch -»Destillation aus -»Erdöl gewon­ nen. Es ist jener Teil des Erdöls, der bei 50 bis 200 °C siedet. Einen Großteil des Benzins gewinnt man auch durch chemische Behandlung, das Cracken (sprich: kräcken). Benzindämpfe entzünden sich leicht in der Luft. Deshalb dient das Benzin als Treibstoff in den -»Verbrennungsmotoren der -»Autos. Benzin löst auch Fette und andere Stoffe. Man verwendet es deswegen bei der chemischen Reinigung. Im Haushalt benutzen wir Waschbenzin zum Entfernen von Flecken.

Bergwerk

Tragseilverankerurn

Bergbahnen___________________________ Die meisten Bergbahnen sind Seilbahnen. Zwei Kabi­ nen rollen auf einem Tragseil und werden vom Zugseil fortbewegt. Reißt das Zugseil, so sorgt eine automati­ sche Fangbremse dafür, dass sich die Kabine am Trag­ seil festkrallt. Die Kabine kann also nicht abstürzen. Beim Sessellift sind die Sitze am Seil angeklemmt und laufen ständig um. Das Tragseil ist hier gleichzeitig das Zugseil. In den Bergen fahren auch Zahnradbahnen, zum Beispiel die Zugspitzbahn.

Tragseil

Zugseil

Seilrollen

Trags

Zugs Triebzahnrad

Spanngewichte Seilbahn

▲ Eine automatische Fangbremse schützt die Kabine vor dem Abstürzen.

Bergwerk_____________________________ In Bergwerken werden Bodenschätze abgebaut. Dazu gehören Erze, Salze und andere Mineralien, Edelsteine, Edelmetalle und Kohle. Liegen diese Bodenschätze, zum Beispiel die Braunkohle, nahe der Erdoberfläche, so baut man sie im Tagebau ab. Riesige Bagger entfer­ nen Schicht für Schicht das Deckengebirge, bis die Braunkohle zum Vorschein kommt. Der Untertagebau hingegen kann bis drei Kilometer tief in die Erde reichen. Man treibt Schächte in den Boden und räumt dann von einem Schacht zum anderen die Kohlenflöze aus. Früher arbeiteten die Bergleute mit Pickeln und Presslufthämmern. Heute übernehmen diese schwere Arbeit riesige Schrämmaschinen und Hobel. Das abge­ baute Material wird anschließend mit Bandanlagen oder Förderwagen zutage gebracht. Steinsalz wird auf eine andere Weise gewonnen: Man löst es mit eingepumptem Wasser auf und befördert Salzlösung, die Sole, zurück zur Erdoberfläche. Dort wird das Wasser durch -»-Destillation entfernt.

▼ Kohlenbergwerke können sich unter Tage über viele Kilometer weit erstrecken.

Gruben­ ventilator

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Beschleunigung

4

ik

▲ Beton hält Druck sehr gut aus, Zug hin­ gegen nicht. Die Stahlstäbe im Stahlbeton (oben) widerstehen dem Zug sehr gut, so­ dass dieser Beton viel aushält. Spannbe­ ton (unten) ist vorgespannt, das heißt Seile oder Stäbe aus Stahl pressen ihn zusammen. Bei einer Belastung muss erst diese Vorspannung überwunden werden, erst dann können Zugkräfte auftreten.

▼ Das Känguruweibchen bringt wie andere Beuteltiere winzige, noch unfer­ tige Junge auf die Welt. Vor der Geburt reinigt das Weibchen seinen Beutel und das umgebende Fell (1). Das winzige Neu­ geborene muss allein durch das Fell in den Beutel kriechen (2). Dort heftet es sich an einer der Zitzen (3) fest. Es bleibt ungefähr 190 Tage im Beutel. Dann ist es voll entwickelt (4), trinkt aber noch gerne Milch von der Mutter.

Beschleunigung_______________________ Wenn ein Auto seine Geschwindigkeit erhöht, dann sagen wir, dass es beschleunigt. Legt dieses Auto zu­ nächst 20 Meter in der Sekunde zurück und kommt danach innerhalb einer Sekunde auf eine Geschwindig­ keit von 21 Meter pro Sekunde, so hat es um 1 Meter pro Sekunde beschleunigt. Wenn wir einen Ball von einem hohen Gebäude he­ runterfallen lassen, so hat er nach einer Sekunde eine Geschwindigkeit von etwa 10 Meter pro Sekunde erreicht. Nach einer weiteren Sekunde fällt er mit einer Geschwindigkeit von 20 Meter pro Sekunde. Mit jeder Sekunde mehr beschleunigt er um ungefähr 10 Meter pro Sekunde. Für diese Beschleunigung sorgt die -»■Schwerkraft.

Beton________________________________ Beton wird aus Zement, Wasser, Sand und Kies herge­ stellt. Man rührt die Mischung zu einem Brei an und gießt ihn in verschalte Formen. Dort wird der Beton hart. Der wichtigste Teil des Betons ist der Zement. Er wird durch Erhitzen und anschließendes Mahlen von Kalkstein und Ton gewonnen. Beton hält Druck sehr gut aus, reißt aber schnell bei Zug. Deshalb verstärkt man Beton sehr oft durch zug­ feste Stahlstäbe. Wir erhalten dann Stahlbeton. Der widerstandsfähigste Beton ist der Spannbeton. Er wird durch Stahlseile oder Stäbe im Inneren zusammenge­ drückt. Spannbeton verwendet man vor allem im Brückenbau.

Beuteltiere____________________________ Die Beuteltiere bilden eine sehr ursprüngliche Gruppe der -»Säugetiere. Sie gebären winzige Junge, die sich noch längere Zeit im Beutel der Mutter entwickeln müssen. Mit Ausnahme des amerikanischen Opos­ sums kommen die Beuteltiere nur in Australien und

4

Bibel Neuguinea vor. Andere Säugetiere gab es dort vor der Besiedlung durch die Europäer nicht. Weil die Beutel­ tiere also nicht der -»Konkurrenz höher entwickelter Tiere ausgesetzt waren, konnten sie eine große Vielfalt von Lebensformen entwickeln. Es gibt unter den Beu­ teltieren Fleischfresser wie den Beutelwolf und Pflan­ zenfresser wie den -»Koala und die -»Kängurus.

Bevölkerung__________________________ Vor 10 000 Jahren, in der Steinzeit, lebten auf der Welt nur wenige Millionen Menschen. Durch Nahrungs­ mangel, Krankheiten und Naturkatastrophen vermehr­ ten sich die Menschen kaum. Zur Zeit von Christi Geburt war ihre Zahl erst auf rund 250 Millionen ange­ stiegen. Zwischen dem Jahr 1 n. Chr. und 1650 verdop­ pelte sich die Weltbevölkerung. 150 Jahre später hatte sie sich wieder verdoppelt. Dann wuchs sie noch schneller an. Gründe dafür waren bessere -»Hygiene und Fortschritte in der Medizin. Durch die -»Industria­ lisierung kamen mehr Menschen zu Wohlstand und konnten sich besser ernähren. Um 1930 lebten auf der Welt zwei Milliarden Menschen. 1980 waren es bereits über vier Milliarden. Die Weltbevölkerung beträgt heute fast sechs Milliarden Menschen. Vor allem bei den -»Entwicklungsländern spricht man von einer Bevölkerungsexplosion. Hier haben Ehe­ paare durchschnittlich mindestens vier Kinder, in länd­ lichen Gebieten sogar mehr. Die Kinder sorgen für die Eltern, wenn diese alt geworden sind und sich nicht mehr selbst ernähren können. In den industrialisierten Ländern Europas, Amerikas und in Japan dagegen ha­ ben Ehepaare durchschnittlich höchstens zwei Kinder; die Bevölkerungszahl geht teilweise bereits zurück.

Weltbevölkerung nach einer Schätzung der Vereinten Nationen Jahr

1 n. Christus 1750 1850 1950 1970 1985 2000 2025

Bevölkerungszahl

1 2 3 4 6 8

400 000 000 961 000 000 402 000 000 486 000 000 683 000 000 842 000 000 400 000 000 500 000 000

▼ Alte Handschriften der Bibel sind oft mit vielen Abbildungen ausgeschmückt. Auch die Kirchen waren mit Darstellun­ gen biblischer Geschichten bemalt. Diese „Bilderbibeln" waren für die vielen Men­ schen gedacht, die nicht lesen konnten.

Bibel Die Bibel ist das heilige Buch der Christen. Das „Buch der Bücher“ besteht aus zwei Teilen: Das Alte Testa­ ment berichtet über die Geschichte des jüdischen Volkes und über die Lehren der Propheten (sprich: profeten) vor der Geburt von -»Jesus Christus. Das Alte Testament haben die Christen mit den -»Juden gemeinsam. Das Neue Testament oder Evangelium, wörtlich „Frohe Botschaft“, berichtet uns darüber, wie Jesus Christus gelebt und was er gelehrt hat.

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Biber ▼ Mit selbst gebauten Dämmen stauen Biber Flüsse auf und legen dann in diesen Stauseen ihre Biberburgen an. Der Eingang liegt immer unter Wasser.

Bibliotheken gab es schon in der Antike. Die Sammlung des assyri­ schen Königs Assurbanipal aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. bestand aus 22 000 Tontafeln mit Keilschrift. Noch viel größer war die Bibliothek der ägyptischen Stadt Alexandria, denn sie ent­ hielt 700 000 Papyrusrollen. Lei­ der ist sie schon im Altertum abgebrannt.

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Biber_________________________________ Biber gehören zur Familie der -»Nagetiere. Die plum­ pen Tiere mit den kleinen Augen werden bis zu 90 Zentimeter lang und über 30 Kilogramm schwer. Sie kommen nur in unberührten Flusslandschaften vor. Deshalb treffen wir sie in Deutschland nur noch an Stellen an. Die Biber fällen mit ihren Nagezähnen Bäume und bauen daraus Dämme um den Fluss aufzu­ stauen. In den entstehenden Stau­ seen legen sie ihre Biberburgen an. Die Biber fressen die Rinde junger Bäume. Für den Winter legen sie sich einen Nah­ rungsvorrat an.

Bibliothek____________________________ Bibliotheken sind Büchersammlungen. Einen Teil der Bücher kann man nach Hause entleihen. Der Bibliothe­ kar schreibt den Namen des Entleihers auf eine Kartei­ karte und vermerkt, welche Bücher dieser mitgenom­ men hat. Nach Ablauf der Leihfrist müssen die Bücher wieder zurückgebracht werden.

Biene________________________________ Die Honigbiene lebt in Bienenstöcken von ungefähr 50 000 Tieren. Die weitaus meisten sind Arbeiterinnen, also unfruchtbare Weibchen. In jedem Bienenstock gibt es auch eine Königin. Sie legt bis zu 1500 Eier pro Tag. Daraus entwickeln sich Larven und schließlich Arbei­ terinnen. Sie übernehmen die verschiedenen Arbeiten im Nest wie Brutpflege, Wabenbau und Futtersuche. Arbeiterinnen leben nur fünf bis sechs Wochen. Von Zeit zu Zeit kommt eine neue Königin auf die Welt. Sie wird von männlichen Bienen, den Drohnen, befruch­ tet. Die alte Königin verlässt dann mit einem Bienen­ schwarm den Stock und gründet ein neues Nest. Aus Blütenpollen und Nektar stellen die Bienen den süßen Honig her.

A Im Bienenstock befinden sich die sechseckigen Waben, die von den Bienen aus Wachs gebaut wur­ den. Die Königin legt Eier in die Waben ab. Daraus schlüpfen Larven, die von den Arbeiterinnen gefüttert werden. Die letzten zwei Wochen ihres Lebens sam­ meln die Arbeiterinnen Blütenpollen und Nektar und bereiten daraus den Honig, den sie in den Waben als Nahrung für die Larven speichern.

Bildhauerei Bildhauer schaffen Plastiken oder Skulpturen. Im Un­ terschied zu den Gemälden sind dies räumliche Ge­ bilde. Sie werden aus ganz verschiedenen Werkstoffen gefertigt, zum Beispiel aus Stein, Holz, Metall, Elfen­ bein oder Ton. Skulpturen aus -»Bronze werden gegossen. Zuerst muss der Künstler dafür ein Modell

◄ Moderne Plastiken bilden häufig nicht mehr wirkliche Dinge oder Lebewesen ab, sondern erschaffen freie Formen. Eine solche Kunst nennt man abstrakt. Die Ecken und Kanten dieser modernen Plas­ tik von Jean Dubuffet stehen in scharfem Gegensatz zu den New Yorker Wolken­ kratzern mit ihren flachen Fronten.

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Biochemie herstellen: Über einem Tonkern formt er die Plastik aus Wachs. Dann gibt er eine weitere dicke Tonschicht darüber. Während des Brennens läuft das Wachs aus. Wenn er nun in den entstandenen Hohlraum flüssige Bronze gießt, erhält er die fertige Plastik, die er nur noch etwas nacharbeiten muss.

Biochemie____________________________

▲ Der französische Künstler Edgar Degas stellte auf seinen Gemälden und Plastiken oft Balletttänzerinnen dar.

Die Biochemie untersucht die chemischen Reaktionen, die im Inneren von Lebewesen und besonders in ihren -♦Zellen stattfinden. So erforschen Biochemiker zum Beispiel, aus welchen Stoffen sich unser Körper auf­ baut. Sie verfolgen, wie wir unsere Nahrung verdauen und wie Heilmittel im Körper wirken. Eine große Rolle in der Biochemie spielen die so ge­ nannten Enzyme. Dies sind ♦Eiweißstoffe, die chemi­ sche Reaktionen im Körper in Gang setzen. Jedes Enzym ist nur für eine ganz bestimmte Reaktion zu­ ständig. Da im Körper aber Tausende verschiedener Reaktionen ablaufen, müssen ebenso viele Enzyme zur Verfügung stehen.

Biologie______________________________

Die Biochemie ist eine sehr umfangreiche Wissenschaft. Einige Biochemiker versuchen neue Heilmittel zu finden. Andere wollen erforschen, wie die grünen Pflanzen aus Kohlendioxid und Wasser Zucker herstellen. Noch andere Biochemiker beschäftigen sich mit den Ursprüngen des Lebens. Sie wollen wissen, aus welchen chemischen Verbindun­ gen im Urozean die ersten ein­ fachen Lebewesen entstanden.

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Die Biologie beschäftigt sich mit den Lebewesen. Der Teil dieser Wissenschaft, der die -♦Pflanzen unter­ sucht, heißt Botanik. Die Zoologie untersucht die -♦Tiere und die Mikrobiologie beschäftigt sich mit Kleinlebewesen wie den ->Bakterien. Die Biologie ist wohl die umfangreichste Naturwissenschaft, denn es gibt mindestens sechs Millionen Arten von Pflanzen und Tieren. Und diese Lebewesen können von den unterschiedlichsten Gesichtspunkten aus untersucht werden, zum Beispiel vom Körperbau, vom Verhalten, von der Lebensweise, der Geschichte ihres Daseins, den Beziehungen zur Umwelt oder ihrer Vererbung.

biologischer Anbau____________________ Von biologischem Anbau können wir dann sprechen, wenn der -♦Kreislauf der Natur weitgehend erhalten bleibt. Die Bauern verzichten dabei zum Beispiel auf chemische Pflanzenschutzmittel und auf mineralische -♦Düngung. Es wird nur -♦Kompost als Dünger ver­ wendet. Die Bauern bauen Pflanzensorten an, die we­ niger anfällig für Krankheiten sind, auch wenn diese

Biotop nicht so große Erträge bringen. Und schließlich beach­ ten sie die Fruchtfolge. Auf demselben Stück Land pflanzt ein Bauer im ersten Jahr zum Beispiel Kartoffeln an, im nächsten Bohnen, im dritten Kohl, im vierten Salat und im fünften Erbsen. Erst im sechsten Jahr setzt er wieder Kartoffeln. Damit vermeidet man die ein­ seitige Nutzung und Erschöpfung des -»-Bodens. Die klassische -►Landwirtschaft baut oft über Jahrzehnte hinweg dieselbe Pflanzenart auf einem Stück Boden an und braucht dann mineralische Düngung.

▼ Typische Lebewesen eines Weihers: unter den Pflanzen Krebsschere, Laich­ kraut, Seerose, Wasserpest, Pfeilkraut, Tannenwedel, Brunnenkresse, Fieberklee, Wasserschwertlilie; unter den Tieren Kaulquappe, Schwimmwanze, Schleie, Gelbrandkäfer, Posthornschnecke, Rot­ feder, Karpfen, Teichmuschel, Blutegel, Wasserfrosch, Spitzschnecke, Hecht, Kammmolch, Wasserspinne, Gelbbauch­ unke, Libellen, Mücke. Kannst du diese Namen den Pflanzen und Tieren zuord­ nen? Wenn du die Lösung kennst, dann schreib uns. Die Adresse steht auf Seite 5.

Biotop_______________________________ Biotop heißt so viel wie Lebensraum. Gemeint sind da­ mit große, scharf umgrenzte Lebensräume von Pflan­ zen und Tieren, zum Beispiel Weiher und Seen, Bäche und Flüsse, Wälder und Felder. Jeder Eingriff in einen solchen Lebensraum kann das natürliche Gleichge­ wicht der Lebensgemeinschaft stören. Dies ist häufig der Grund für das -*Aussterben von Tier- und Pflan­ zenarten. Oft kann man hören, dass jemand ein Biotop im Garten anlegt. Er meint damit einen Weiher, den er dann mehr oder weniger der Natur überlässt.

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Bischof

Bischof_______________________________ Blattgrünkörner

Ader

Spaltöff­ nungen Sauerstoff Kohlendioxid tritt aus dringt ein A Bei den meisten Pflanzen findet die Photosynthese nahe der Blattoberseite statt. Wasser und Mineralsalze gelangen über die Adern zu den Zellen, die Zucker herstellen. Das Gas Kohlendioxid (CO2) dringt durch die Spaltöffnungen ein. Das Blatt gibt Sauerstoff (O2) ab, den wir zum Atmen benötigen.

Blattspreite Mittelrippe

Blattader

Aufbau. Von großer Bedeutung sind die Blattadern, die Wasser und zuckerhaltige Säfte transportieren.

► Es gibt ganz unterschiedliche Blattfor­ men. Man kann die meisten Bäume anhand ihrer Blätter bestimmen.

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Bischöfe sind in der katholischen und evangelischen Kirche hohe Würdenträger. Die katholischen Bischöfe gelten als Nachfolger der ->Apostel. Sie dürfen Priester weihen und die ^-Firmung erteilen. Als äußere Zeichen tragen sie während des Gottesdienstes die Bischofs­ mütze oder Mitra und den Bischofsstab. Bischöfe, die den Papst wählen dürfen, heißen Kardinäle.

Blatt_________________________________ Blätter sind die Nahrungsmittelfabriken der grünen Pflanzen. Sie stellen aus dem Gas Kohlendioxid und aus Wasser den lebensnotwendigen Zucker her. Die Energie dazu liefert das Sonnenlicht. Es wird vom Blattgrün oder Chlorophyll (sprich: klorofüll) eingefan­ gen und nutzbar gemacht. Das Kohlendioxid stammt aus der Luft, die über die Spaltöffnungen ins Blattin­ nere eindringt. Die Herstellung von Zucker aus Wasser und Kohlendioxid ist ein äußerst komplizierter Vor­ gang, den die Wissenschaftler noch längst nicht genau kennen. Wir bezeichnen ihn mit einem griechischen Fremdwort als Photosynthese (sprich: fotosüntese). Im Herbst verlieren viele Bäume ihre Blätter. Sie ver­ sorgen die Blätter nicht mehr mit Wasser. Das hat zur Folge, dass das Blattgrün zerstört wird und braune Farbstoffe, die schon immer im Blatt vorhanden waren, hervortreten. Die neuen Blätter im Frühjahr ent­ springen aus Knospen.

Blindheit Blei Blei ist ein weiches, sehr schweres blaugraues Metall. Man stellt daraus vor allem die -»Batterien für Autos her. Früher enthielt der Normal- und Supertreibstoff für Autos eine Bleiverbindung, die bewirkte, dass der Motor nicht klopfte. Mit den Auspuffgasen gelangte dieses Blei in den Boden und die Umwelt und von dort zusammen mit anderen Schwermetallen wie Cad­ mium in unsere Nahrungspflanzen. In der -»Nah­ rungskette reichert sich das Blei an: Das Fleisch von Wildtieren wie Hasen enthält deshalb oft ziemlich viel Blei. Dieses Metall wirkt auf uns Menschen giftig. Es schädigt unser Blut und unsere Nerven. Glücklicher­ weise ist heute das gesamte Benzin unverbleit. Weil Blei so schwer ist, schützt es uns auch vor gefährlichen Strahlen. Röntgenärzte tragen oft eine Bleischürze.

Mach es selbst Pflanzen brauchen Licht um Blatt­ grün herzustellen. Wir können das beweisen indem wir ein Stück schwarzes Papier quer über ein Blatt legen und befestigen. Nach ein paar Tagen wird das Blatt da­ runter bleich. Wo kein Licht ist, befindet sich auch kein Blattgrün.

Blinddarm____________________________ Wo der Dünndarm in den Dickdarm übergeht, befindet sich beim Menschen ein blind geschlossener, sack­ artiger Darmabschnitt, der Blinddarm. Am Ende dieses Abschnitts liegt beim Menschen der dünne Wurmfort­ satz (Appendix). Er wird im Durchschnitt acht Zenti­ meter lang. Wenn man von einem Menschen sagt, er habe eine Blinddarmentzündung, so leidet er in Wirk­ lichkeit an einer Entzündung des Wurmfortsatzes. Die­ ser schwillt an und verengt sich. Dabei schließt er Spei­ sereste ein, welche die ganze Entzündung weiter verschlimmern. In den allermeisten Fällen muss der Wurmfortsatz bei einer -»Operation entfernt werden.

Blindheit_____________________________ Der Gesichtssinn, die Fähigkeit zu sehen, ist unser wichtigster Sinn. In der Umwelt finden wir uns über­ wiegend mithilfe der -»Augen zurecht. Blinde Men­ schen müssen auf diesen wichtigsten Sinn verzichten. Deshalb können sie sich nur schwer orientieren; sie können auch dieses Buch nicht lesen. Um Blinden trotzdem das Lesen zu ermöglichen erfand der franzö­ sische Lehrer Louis Braille die Blindenschrift. Sie be­ steht aus einem System von höchstens sechs erhöhten Punkten, die der Blinde mit den Fingerspitzen abtastet. Auch den Wert der Geldscheine können die Blinden an einer Stelle mit Prägedruck abtasten.

Louis Braille kam 1809 als Sohn eines Schusters auf die Welt. Im Alter von drei Jahren wollte er seinem Vater zwei Ahlen bringen. Der junge Louis stürzte und bohrte sich die beiden Werkzeuge in die Augen, sodass er erblin­ dete. Als Hilfslehrer am französi­ schen Blindeninstitut entwickelte er die Blindenschrift.

A Die Blindenschrift von Louis Braille.

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Blitz ► Blitze entstehen, wenn sich viel Elektri­ zität in der Atmosphäre angesammelt hat Es besteht zum Beispiel ein großer Span­ nungsunterschied zwischen Wolken und Erdoberfläche. Wenn er sich entlädt, kommt es zur Blitzerscheinung und zum Donner.

▼ In einem Kubikmillimeter Blut schwim­ men fünf Millionen rote Blutkörperchen, ebenso viele Blutplättchen und etwa 7000 weiße Blutkörperchen.

Blitz Die Erscheinung des Blitzes beruht auf -»Elektrizität. Wenn sich zwischen einer Wolke und dem Erdboden oder zwischen zwei verschiedenen Wolken eine große elektrische Spannung aufgebaut hat, entlädt sich diese in einem Blitz. Dabei erhitzt sich die Luft im Blitzkanal auf mehrere Tausend Grad und dehnt sich sehr schnell aus. Dies bewirkt den Donnerschlag. Wir hören den Donner später, als wir den Blitz sehen, weil der -»Schall sich mit einer Geschwindigkeit von nur 300 Metern pro Sekunde ausbreitet. Aus der Zeit, die zwischen dem Blitz und dem Eintreffen des Donners vergeht, kann man die Entfernung des Gewitters vom eigenen Standort berechnen.

Blut

A Sauerstoffarmes und kohlendioxidreiches Blut strömt über die Venen zurück zum Herzen. Durch den Fluss in eine Rich­ tung öffnet es ventilähnliche Klappen in den Venen. Will das Blut wieder zurück­ fließen (rechts), so bewirkt es, dass sich diese Klappen schließen. Damit kann das venöse Blut zum Beispiel nicht in die Beine zurückgelangen.

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Das Blut übernimmt in unserem Körper die Aufgabe des Transports. Es bringt zum Beispiel Nährstoffe aus dem Darm und Sauerstoff aus den -»Lungen zu allen -»Zellen des Körpers. Das Blut befördert auch »Hor­ mone sowie Abfallstoffe, die von den --»Nieren ausge­ schieden werden. Das Blut sorgt auch dafür, dass unser Körper die richtige Temperatur hat. Ein durchschnittlich großer Erwachsener hat etwa 4,7 Liter Blut. Es fließt in einem Blutgefäßsystem, das fast 100 000 Kilometer lang ist. Blut wird im Knochenmark gebildet. Es setzt sich aus dem hellgelben Plasma und vielen Millionen von Blut­ körperchen zusammen. Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff zu den Zellen und erset­ zen ihn dort durch das Gas Kohlendioxid, das sie in die

Blüte Lungen zurückschaffen. Die weißen Blutkörperchen bilden die Gesundheitspolizei des Körpers, denn sie greifen Fremdkörper an, die in den Körper eindringen, vor allem krankheitserregende -»Bakterien. Die winzi­ gen Blutplättchen bewirken, dass unser Blut bei einer Verletzung gerinnt. Das Blut zweier Menschen darf nur vermischt werden, wenn die beiden Blutgruppen sich vertragen. Das ist besonders bei den manchmal lebensrettenden Blut­ übertragungen notwendig. Es gibt die Blutgruppen A, B, AB und 0 (Null).

Blüte _________________________________ Es gibt auf der Welt ungefähr 250 000 verschiedene Arten von Blütenpflanzen. Die Blüten dieser Pflanzen zeigen eine wunderbare Vielfalt an Farben und Formen. Einige Blüten stehen allein auf Stielen. Andere bilden enge Gruppen, zum Beispiel Dolden oder Körbchen. Viele Blüten haben leuchtende Farben und verströmen einen starken Duft. Sie locken damit Insekten an. Andere Blüten sind ganz unscheinbar, etwa die der -»Gräser. Wie die Blüten auch aussehen mögen, sie dienen im­ mer der -»Fortpflanzung. Blüten enthalten männliche und weibliche Teile. Männlich sind zum Beispiel die Staubgefäße mit den Staubfäden und den Staubbeu­ teln, weiblich die Fruchtknoten mit den Narben. In den Staubbeuteln reifen Tausende von Pollenkömem heran. Wenn diese auf eine weibliche Narbe einer Narbe Griffel x

A Das Herz pumpt das Blut durch den

ganzen Körper.

< Diese aufgeschnittene Blüte zeigt die verschiedenen Teile: Eine Bestäubung findet dann statt, wenn das Pollenkorn einer Blüte auf die weibliche Narbe einer anderen Blüte gelangt. Nach der Bestäu­ bung kommt es zur Befruchtung. Dann entwickelt sich die Blüte zur Frucht mit den Samen darin.

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Boden

A Blüten zeigen ganz verschiedene For­ men. Du siehst hier eine Lippenblüte, eine Orchideenblüte, eine Rachenblüte, eine Schmetterlingsblüte, eine Glockenblüte, eine Trichterblüte, ein Blütenkörbchen und die ausgebreiteten Blüten von Ane­ mone und Stiefmütterchen. Kannst du die Namen den Blüten zuordnen?

anderen Blüte derselben Pflanzenart gelangen, sprechen wir von Bestäubung. Nach der Bestäubung findet die Befruchtung im Fruchtknoten statt. Damit kann sich ein -»-Samen im Inneren einer Frucht entwickeln. Die meisten Blüten sind darauf angewiesen, dass sie von Insekten bestäubt werden, zum Beispiel von -»-Bienen.

Boden________________________________

Sand

mittlerer Stand

Mach es selbst

Der Boden setzt sich aus unterschied­ lichen Teilchen zusammen: Wir geben ein paar Löffel Boden in ein Gefäß mit Wasser und schütteln heftig. Die schweren Teilchen sinken sofort ab, während die feinsten Lehm­ teilchen mehrere Stunden zum Ab­ setzen brauchen. Auf dem Wasser schwimmt der Humus.

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Den äußersten Mantel der Erdoberfläche nennen wir Boden. Meistens ist der Boden braun, ziemlich krüme­ lig und ungefähr einen bis zwei Meter dick. Darunter liegt festes Gestein. Der Boden ist eine außerordentlich kompliziert zusammengesetzte Schicht. Sie entstand durch die Einwirkung vieler Hundert Tier- und Pflan­ zenarten. Der Boden dient diesen Lebewesen auch als Lebensraum. Die Pflanzen wurzeln darin. Mäuse, Maulwürfe und größere Würmer bohren sich Gänge. Kleinere Tiere leben in den Spalten zwischen den Bo­ denkrümeln; »Algen bewohnen die Wasserschicht, welche die Krümel umgibt, und überall im Boden wachsen »Bakterien oder -»-Pilze. Jeder gute Boden ist reich an -»Humus, also verrotteten Resten von Pflan­ zen und Tieren. Fruchtbare Böden enthalten in ausreichender Menge alle -»Mineralsalze als Nahrung für die Pflanzen. Doch muss dabei der -»Kreislauf der Stoffe gewährleistet sein: Abgestorbene Pflanzen werden an Ort und Stelle wieder zu Humus und gelangen somit in den Boden zurück. Wenn der Mensch aber die Pflanzen erntet, ergibt sich mit der Zeit ein Mangel an Mineralsalzen. Deshalb verlangen viele Böden eine -»Düngung.

Börse Bogenschießen

Zielscheibe

Früher gingen die Menschen mit Pfeil und Bogen auf die Jagd oder sie führten damit Krieg. Vor der Erfindung der -»-Schusswaffen waren der Bogen und die Armbrust die am meisten gefürchteten Waffen. Im Allgemeinen gewann dasjenige Heer eine Schlacht, das über die besseren Bogenschützen verfügte. Heute ist Bogenschießen ein weit verbreiteter Sport. Die Schützen schießen aus 20 bis 90 Metern Entfer­ nung auf Zielscheiben mit 80 bis 120 Zentimetern Durchmesser. Nach dem Abschuss muss der Pfeil mög­ lichst ruhig in der Luft liegen. Das Zielen geschieht über ein Visier, ähnlich wie beim Gewehr. Wett­ kampfbögen sind an wichtigen Stellen verstärkt, damit sie ruhiger in der Hand liegen.

Bohnen______________________________ Seit vielen Jahrtausenden isst der Mensch Bohnen, denn sie enthalten mehr -»Eiweiße als andere pflanz­ liche Nahrung. Bohnen sind die Früchte und Samen von Schmetterlingsblütlern. In Europa wuchs zunächst nur die Sau- oder Puffbohne. Die heute weit verbreite­ ten Garten-, Stangen- oder Buschbohnen stammen ursprünglich aus Amerika und sind erst seit ein paar Hundert Jahren bei uns heimisch. In Asien wird vor allem die Sojapflanze angebaut. Aus ihren Bohnen gewinnt man auch Öl. Die Sojabohne liefert daneben wichtiges Tierfutter.

Börse________________________________ An der Börse werden Waren, Währungen und Wert­ papiere gehandelt. Meist spielt sich das Geschehen an der Börse in einem großen Raum ab, in dem viele Computer stehen und Händler hektisch durcheinander schreien. Sie legen durch Angebot und Nachfrage die Börsenkurse fest. Die wichtigsten Wertpapiere sind Aktien. Eine Aktie zu haben bedeutet, dass ihr Besitzer einen Anteil an der betreffenden Firma hält. Arbeitet diese Firma gut und macht sie Gewinn, so steigt der Wert der Aktien. Steckt die Firma jedoch in einer Krise, so sinken die Aktienkurse. Manche Besitzer versuchen dann ihre Aktien schnell an der Börse zu verkaufen, sie abzu­ stoßen.

▲ Die Ausrüstung des Bogenschützen ist nicht sehr umfangreich. Moderne Bögen bestehen aus Kunststoff oder aus ver­ leimten Holzschichten. Mach es selbst

Wenn wir Bohnen ins Wasser einle­ gen, quellen sie auf und beginnen zu keimen. Bei der Quellung entstehen ungeheure Kräfte: Wir füllen eine halbe Käseschachtel zur Hälfte mit dickflüssigem Gips. In die Gipsschicht legen wir viele Bohnen in kreuzförmi­ ger Anordnung. Dann gießen wir wei­ teren Gips über die Bohnen und füllen damit die Schachtel. Wir lassen alles hart werden, entfernen die Schachtel und legen den Gipsblock in Wasser. Nach einem Tag haben die Bohnen so viel Wasser aufgenommen, dass sie den Gipsblock sprengen.

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Bosnien-Herzegowina

Bosnien-Herzegowina__________________

Bosnien-Herzegowina

Bulgarien

Das Land Bosnien-Herzegowina entstand nach dem Zerfall des ehemaligen -»-Jugoslawien. Ursprünglich lebten hier Moslems, Serben und Kroaten friedlich zu­ sammen. Doch 1992 kam es zu einem Bürgerkrieg, weil die Serben und die Kroaten ihre eigene bosnische Republik gründen wollten. Im Jahr 1996 wurde das Waffenstillstandsabkommen von Dayton geschlossen. Die drei Volksgruppen verpflichteten sich zur Zusam­ menarbeit, doch gestaltet diese sich äußerst schwierig. Das Land ist in einen muslimisch-kroatischen und einen serbischen Teil gespalten.

Boxen________________________________ Hauptstadt: Sarajewo Oberfläche: 51 129 km2 Bevölkerung: 3 500 000 Sprache: Serbokroatisch Währung: Bosnisch-Herze­ gowinischer Dinar

Schon seit Menschengedenken kämpfen Männer mit ihren Fäusten. Die Sportart des Boxens, die wir heute kennen, entstand erst 1867, nachdem ein englischer Graf Boxregeln aufgestellt hatte. Er führte zum Beispiel die gepolsterten Handschuhe ein. Bei Boxkämpfen sol­ len sich nur gleich schwere Gegner gegenüberstehen. Sie werden deshalb in Gewichtsklassen eingeteilt.

Brasilien______________________________

Hauptstadt: Brasilia Oberfläche: 8 511 965 km2 Bevölkerung: 156 Millionen Sprache: Portugiesisch Währung: Cruzado

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Brasilien ist das bei weitem größte Land in -»Südamerika und das fünftgrößte Land der Welt. Es umfasst das Becken des -»-Amazonas und den noch größten tropi­ schen »Regenwald. Der brasilianische Regenwald be­ findet sich aber in akuter Gefahr. Er wird mit großer Geschwindigkeit abgeholzt. Auf den zurückbleiben­ den Böden ist danach jedoch keine Landwirtschaft mehr möglich. Die eingeborenen Indianer verlieren ihren angestammten Lebensraum. Über die Hälfte der 156 Millionen Brasilianer lebt in den großen Städten wie Rio de Janeiro und Säo Paulo. Brasilien wurde vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis 1822 von Portugal regiert. Auch heute wird dort, im Unterschied zum restlichen Südamerika, Portugiesisch gesprochen. Ein großer Teil der Bevölkerung stammt von Europäern ab; die Übrigen sind Indianer oder Schwarze. Insgesamt überwiegen die Mischlinge. Die meisten Brasilianer arbeiten in der Landwirtschaft. Die Haupterzeugnisse sind Kaffee, Kakao, Rindfleisch, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr und Tabak. Brasilien verfügt über ungeheuer reiche Bodenschätze.

Brücke Bronze Die Bronze (sprich: brongse) kommt nicht in der Natur vor, sondern ist eine -»-Legierung aus rund zwei Drit­ teln Kupfer und einem Drittel Zinn. Sie wurde unge­ fähr 3000 v. Chr. von den Völkern des östlichen Mittel­ meers erstmals hergestellt. Etwa 1000 Jahre dauerte es, bis die Bronze nach Europa gelangte. Dann begann auch hier nach der -»Steinzeit die Bronzezeit. Diese geschichtliche Epoche nennt man so, weil Geräte, Waffen und Schmuck vor allem aus Bronze hergestellt wurden. Die Bronze war das erste Metall, das der Mensch intensiv nutzte. Sie veränderte sein Leben von Grund auf. Aus Bronze konnte man bessere Werk­ zeuge und Waffen machen; Bronzeäxte beispielsweise waren viel stärker und schärfer als Steinäxte. Die Bron­ zezeit in Mitteleuropa ging ungefähr 800 v. Chr. zu Ende. Den darauf folgenden Abschnitt nennen wir -»Eisenzeit.

Brot Das Brot ist eines der ältesten Nahrungsmittel des Menschen. Man kennt es schon seit mindestens 4000 Jahren. Ursprünglich buk man einen Teig aus Getreide­ mehl, Wasser und Salz auf heißen Herdplatten. Solche Brotfladen werden noch im Orient gegessen, zum Bei­ spiel in Indien. Bereits die alten -»Ägypter entdeckten, dass der Teig durch Beigabe von - »Hefe lockerer und schmackhafter wird. Im Hefe- und auch im Sauerteig findet eine -»Gärung statt, bei der Gase entstehen. Diese sorgen dafür, dass der Teig „aufgeht".

Rezept für Brotteig Wir nehmen 450 g Weizenmehl, 250 g Roggenmehl und einen Esslöffel Salz und vermischen alles. Dann verrühren wir 20 g Backhefe und einen Teelöffel Zucker in 0,1 Liter Wasser und geben diese Lösung zum Mehl. Unter dauerndem Kneten geben wir weitere 0,4 Liter Wasser hinzu. Wir decken den Teig mit einem Tuch ab und las­ sen ihn an einem warmen Ort auf das Doppelte aufgehen. Noch einmal kurz durchkneten, erneut zwanzig Minuten lang gehen lassen. Dann formen wir einen oder mehrere Laibe, bepinseln sie mit Wasser, bringen mit dem Mes­ ser drei flache Einschnitte an und ba­ cken im vorgeheizten Ofen 50 bis 60 Minuten lang bei 200 °C.

▼ Brücken werden auf unterschiedliche Weise konstruiert. Balkenbrücke

Bogenbrücke

Brücke _______________________________ Die ersten Brücken bildeten wahrscheinlich gefällte Bäume über einem Wasserlauf oder einem kleinen Tal. Später wurden sie abgestützt durch Pfeiler aus Stein oder Holz. Vorzügliche Brückenbauer waren die alten -»Römer. Einige ihrer eleganten Bogenbrücken aus Stein stehen heute noch. Im Mittelalter baute man häufig Brücken, die auf beiden Seiten mit Buden, Läden und Häuschen gesäumt waren. Eine solche Brücke ist der Ponte Vecchio (sprich: wekkio) in der Stadt Florenz. Ganz ähnlich ist die berühmte Rialtobrücke in der italieni­ schen Stadt Venedig.

Hängebrücke

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Brücke ▼ Die Brücke über den Fluss Firth of Forth in Schottland wurde 1890 eröffnet. Diese Eisenbahnbrücke besteht aus vier Bogen. Für die Konstruktion wurden 55 000 Ton­ nen Stahl verbraucht.

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Heute gibt es eine große Vielfalt von Brücken. Sie alle lassen sich auf drei Typen zurückführen: Die Balken­ brücke hat waagrecht aufgelegte Balken aus Holz, Stahlbeton oder Stahl. Als Stützen dienen meistens Pfeiler. Bei der Bogenbrücke tragen ein oder mehrere Bogen das Gewicht der Brücke. Hängebrücken schließ­ lich erreichen sehr große Spannweiten. Die längste Spannweite hat übrigens eine Hängebrücke in Japan. Sie misst 1780 Meter.

Buch

Brutpflege____________________________ Wie der Mensch, so sorgen auch viele Tiereltern für ihre Nachkommen. Sie nähren, pflegen und verteidi­ gen sie. Wir sprechen dabei von Brutpflege. Vor allem Säugetiere und Vögel betreiben Brutpflege. Doch auch unter den wirbellosen Tieren ist sie weit verbreitet, etwa bei den -»Bienen und den -»Ameisen. Nur wenn die Tiereltern ihre Kinder kennen und sich um sie kümmern, können sie ihnen etwas beibringen, etwa wie sie ihre Nahrung suchen sollen. Bei Tieren ohne Brutpflege müssen hingegen alle diese Verhal­ tensweisen im -»Instinkt begründet sein. Von Brutfürsorge sprechen wir, wenn die Tiereltern für ihre Jungen lediglich Nahrung bereitstellen. Der Pillen­ dreher-Käfer sammelt zum Beispiel Dung als Futter für seine Nachkommen, lebt aber nicht mehr, wenn die Larven schlüpfen.

Mach es selbst So leicht können wir ein Buch selbst binden: Die Blätter, die wir zusammenbinden wollen, legen wir genau aufeinander. In unge­ fähr 1 cm Abstand vom künftigen Buchrücken bohren wir mit einer Ahle vorsichtig mehrere Löcher durch die Blätter. Dann nähen wir die Blätter mit einer Nadel und einem starken Faden fest zusam­ men. Wir legen zwei zugeschnit tene Kartondeckel aus farbiger Pappe auf und bestreichen den Buchrücken bis über die Kanten der Buchdecke hinaus mit Leim. Schließlich legen wir ein entspre­ chend zugeschnittenes, festes Band aus Stoff über den Rücken und drücken fest an.

Buch_________________________________ Die frühesten Bücher, die wir kennen, besaßen die alten -»Ägypter: lange, beschriebene Papierrollen, die aus dem Mark der Papyruspflanze hergestellt waren. Der Papyrus wächst am Ufer des Nil. Auch im antiken Griechenland und im Römischen Reich kannte man diese Papyrusrollen. Daneben kam ein weiteres Mate­ rial auf, das Pergament. Man stellte es aus gespannten und getrockneten Tierhäuten her. Dieses Pergament

▲ Seite aus einem mittelalterlichen hand­ geschriebenen Buch mit bunten Illumina­ tionen.

◄ Johannes Gutenberg wird auch „Vater des Buchdrucks" genannt. Er war der erste Europäer, der einzelne, bewegliche, aus Metall gegossene Buchstaben Zeile für Zeile zusammensetzte. Jede Seite wurde von einem Rahmen zusammenge­ halten. - Hier prüft Gutenberg eine Seite, die frisch aus der Druckerpresse kommt.

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Buddhismus ▼ Buddha selbst gründete die Ordensge­ meinschaft buddhistischer Mönche, die nach strengen Regeln lebt.

wurde in Blattform geschnitten, danach heftete man die Blätter in Buchform zusammen. Seither haben die Bücher diese Form beibehalten. Im Mittelalter schufen die Mönche in Klöstern viele prächtige Bücher. Sie schrieben sie von Hand und schmückten sie mit feinen bunten Malereien, den Illu­ minationen. In der Mitte des 15. Jahrhunderts erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen, gegossenen Buchstaben. Damit konnte man in kürzes­ ter Zeit sehr viele Bücher herstellen. Sie wurden nun auf -»Papier gedruckt.

Buddhismus__________________________

Schwarzes Meer

Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen. Begründet wurde er von Buddha, was so viel heißt wie „Erleuchteter“. Ursprünglich hieß er Siddharta Gautama und kam um 563 v. Chr. in Nordindien auf die Welt. Er verließ als junger Mann seine Familie und zog predigend in Indien umher. Buddha übernahm vom -►Hinduismus die Lehre, dass der Mensch unaufhör­ lich wieder geboren wird. Die guten und schlechten Taten des vorhergehenden Lebens entscheiden darü­ ber, in welcher Form die Wiedergeburt erfolgt, ob als armer Mensch, als Reicher oder als Heiliger. Diesen unheilvollen Kreislauf voller Leid kann nur durchbre­ chen, wer alle seine Begierden überwindet und den Zustand der Wunschlosigkeit und des Nichts erreicht. Im Buddhismus spielen deshalb die Versenkung und die Meditation eine große Rolle.

Bulgarien_____________________________ Türkei

Hauptstadt: Sofia Oberfläche: 110 994 km2 Bevölkerung: 8 900 000 Sprache: Bulgarisch Währung: Lew

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Bulgarien liegt in Osteuropa. Dieses Land hatte wie -►Rumänien lange Zeit eine kommunistische Regie­ rung und die Menschen konnten dort nicht frei leben. Seit 1990 aber befindet sich Bulgarien auf dem Weg zur -►Demokratie. Bulgarien hat zwei natürliche Grenzen: im Norden die Donau und im Osten das Schwarze Meer. Hier ver­ bringen viele Menschen ihre Ferien. Das Balkangebirge durchquert das Land von West nach Ost. Im Süden ist es sehr warm und die Landwirtschaft erntet hier vor allem Getreide, Zuckerrüben, Tabak, Baumwolle, Obst und Gemüse. Bulgarien ist der größte europäische Lieferant von Rosen- und Lavendelöl.

Bumerang Mach es selbst

1

Einen Bumerang können wir leicht selbst herstellen: Wir sägen den Bumerang aus 5 mm dickem Sperr­ holz aus (1). Mit einer Feile bearbeiten wir die Kanten so wie in der Abbil­ dung angegeben. Die Vorderkante muss immer rund, die Hinterkante abgeflacht bis zugeschärft sein (2). Den Bumerang zu werfen ist etwas schwieriger. Man wirft in einem Win­ kel von 30 bis 80 Grad gegen die Windrichtung. Die gewölbte Profil­ seite des Bumerangs muss zum Wer­ fer sehen und bei Rechtshändern leicht nach rechts geneigt sein. Wenn man den Bumerang loslässt, erteilt man ihm eine kräftige Drehbe­ wegung.

2

Bumerang________________________ Wir kennen den Bumerang als hölzernes Spielgerät. Sehr geschickte Leute können den Bumerang so wer­ fen, dass er wieder zu ihnen zurückkehrt. Ursprünglich diente der Bumerang den australischen Ureinwohnern, den Aborigines, als Waffe. Die Kanten des Bumerangs werden so bearbeitet, dass sie aussehen wie die Tragfläche eines Flugzeugs. Wenn sie sich beim Wurf drehen, entsteht ein Auftrieb, der schließlich bewirkt, dass der Bumerang nach einer komplizierten Flugbahn zum Werfer zurückkehrt. Es gibt heute moderne Bumerangs, die weit über eine Minute in der Luft bleiben!

Windrichtung

Luvwinkel

40-80° Aufstiegwinkel

---- ►

■« Wurfbahn des Bumerangs

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Burg Um eine schwer befestigte Burg einzunehmen verwendete man im Mittelalter zahlreiche Belagerungs­ maschinen. Man rollte riesige Türme heran, von denen aus Solda­ ten über die Mauern gelangen soll­ ten. Katapulte warfen Steinblöcke auf die Mauern um eine Bresche zu schlagen. Bogenschützen lagen auf der Lauer und schossen sofort ziel­ genau auf jeden Verteidiger, der sich blicken ließ. Gleichzeitig klet­ terten die Belagerer auf Leitern über die Mauern. Die Verteidiger schossen von den Mauern herab. Bei der Wahl der Waffen war man nicht zimperlich. Man schüttete auch kochendes Wasser oder sie­ dendes Öl und Pech auf die Feinde herab.

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Burg

Burg_________________________________ Eine Burg war im -»Mittelalter einer der wenigen Plätze, wo sich Adelige und Könige sicher fühlen konnten. Sie verschanzten sich hinter den hohen, di­ cken Mauern ihrer Burgen und konnten von hier aus besser den Angriffen räuberischer Banden und fremder Heere Widerstand leisten. Burgen wurden bevorzugt auf der Spitze eines Felsens oder eines Berges errichtet. Der höchste Turm innerhalb des Burghofs war der Bergfried. Längs der Mauern erstreckte sich das Haupt­ gebäude, der Palas, an den sich die Burgkapelle an­ schloss. Die Mauern waren zum Teil mehrere Meter dick und wiesen schmale Schießscharten auf, aus de­ nen geschossen werden konnte. Die Soldaten standen oben auf der Mauer in einem umlaufenden Wehrgang. Überall gab es weitere über­ dachte Gänge, damit die Verteidiger schnell von einem Punkt der Burg zum andern gelangen konnten ohne von Wurfgeschossen getroffen zu werden. Manche Burgen wurden jahrelang belagert, jedoch nicht ein­ genommen. Ihre Bewohner hatten sich zuvor mit genügend Nahrungs­ mitteln versorgt und besaßen ei-

▲ Neuschwanstein ist keine echte Burg, sondern eher ein Märchenschloss, das der bayerische König Ludwig II. erbauen ließ.

Bürger Bürger_______________________________ Ursprünglich wohnten die Bürger im Schutze einer -»•Burg. Im ^Mittelalter bezeichnete man alle Stadtbe­ wohner als Bürger. Sie waren im Unterschied zu den abhängigen Bauern auf dem Lande frei. Auch durften sie Handel betreiben und am politischen Leben teil­ nehmen. Als die Städte größer und reicher wurden, gewann auch der Stand der Bürger an Ansehen. Seit der -»-Französischen Revolution gibt es den Unter­ schied zwischen Bürgern und Bauern nicht mehr. Als Bürger bezeichnen wir heute die Angehörigen eines Staates. Alle haben dieselben Rechte, die ihnen als Staatsbürger zustehen. Wenn jemand als „bürgerlich“ bezeichnet wird, so will man damit oft abwertend sagen, dass er engherzig oder „spießig“ ist. Eine „gutbürgerliche“ Küche ist einfach und meist etwas fantasielos, schmeckt aber häufig dennoch gut. ▲ Baseler Bürgersfrau um 1525.

▼ Nürnberger Kaufmann um 1610. Seine Tracht besteht aus einem plissierten Hemd, ausgeschnittener Weste und einem asymmetrisch übergeworfenen Mantel. Ärmel, Hosen und Kopfbede­ ckung (Barett) sind geschlitzt.

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An bürgerlichen Trachten lässt sich viel Geschichtliches ablesen, z. B. die Aufga­ ben und Möglichkeiten der Frau oder der Stand eines Mannes oder sein Reichtum.

▼ Bürgermeister von Amsterdam, um 1640, in einem schwarzseidenen Anzug mit Spitzenkragen und Manschetten, mit elegantem Hut.

Caesar, Julius Julius Caesar (100-44 v. Chr.) war einer der berühmtes­ ten Feldherren aller Zeiten. Er verwandelte die Repu­ blik des alten Rom in ein Reich, das nur von einem Mann regiert wurde. Zunächst bekleidete Caesar das Amt eines Statthalters von Oberitalien, Dalmatien und Südfrankreich. Mit seinem Heer zog er aus um das heutige Frankreich, die Niederlande und einen Teil Deutschlands zu erobern. Im Jahr 55 v. Chr. überquer­ te er den Ärmelkanal und landete in England. Dann rebellierte er gegen den römischen Senat und führte seine siegreichen Truppen nach Italien. Er nahm Rom kampflos ein und besiegte 48 v. Chr. seinen Rivalen Pompeius. Damit war Caesar Alleinherrscher gewor­ den. Das weckte den Argwohn einer Gruppe von Män­ nern, die Caesar schließlich an den Iden des März, also am 15. März, erdolchten. Nach Caesars Tod blieb Rom ein Kaiserreich. Auch als Schriftsteller hat Caesar Welt­ ruhm erlangt durch seine Berichte über den Gallischen Krieg „De bello Gallico". Noch heute müssen sich Lateinschüler mit der Übersetzung plagen. Das Wort „Kaiser“ leitet sich von Caesar ab.

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Carroll, Lewis_________________________ Lewis Carroll ist der Künstlername des englischen Schriftstellers Charles Dodgson (1832-1898). (Ein sol­ cher Künstlername heißt auch Pseudonym.) Dodgson war Mathematikprofessor an der Universität von Oxford, ist aber nicht als Forscher, sondern für seine Kinderbücher berühmt geworden. Fast jedes Kind kennt „Alice im Wunderland“. Dodgson schrieb dieses Buch für die Tochter eines befreundeten Professors an der Universität.

Chamäleon___________________________ Die Chamäleons gehören zu den -►Echsen und damit zu den -»Reptilien. Ihre Verbreitung erstreckt sich über Afrika, Asien und Südspanien. Chamäleons sehen mit ihrem flachen Rumpf und dem Kamm auf dem Rücken wie Urtiere aus. Der Kopf trägt eine Art Helm oder gar Hörner. Die Fähigkeit des Chamäleons zum Farbwechsel ist schon sprichwörtlich geworden, denn einen Menschen ohne Prinzipien bezeichnen wir auch als Chamäleon. 6 KB1

▲ Julius Caesar war ein militärisches Genie. Während der neun Jahre, die er in Gallien, dem heutigen Frankreich, kämpfte, verlor er nur zwei Schlachten.

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Chaplin

a Um eine Fliege zu fangen streckt das Chamäleon seine fleischige, klebrige Zunge blitzschnell heraus. Am klebrigen Ende bleibt die Fliege hängen und wird in den Mund gezogen.

▼ Das Szenenbild zeigt Charlie Chaplin in seiner berühmtesten Rolle als „Tramp". Chaplin war einer der vielseitigsten Film­ künstler. Er schrieb die Drehbücher zu nahezu allen seinen Filmen, führte Regie und komponierte die Musik für alle seine Tonfilme.

Das Chamäleon kann in Sekundenschnelle Zeichnung und Farbe seiner Haut verändern und verfügt damit über eine hervorragende -»‘Tarnung. Die meisten Chamäleons leben auf Bäumen. Sie bewe­ gen sich sehr langsam und sitzen stundenlang unbe­ weglich auf Zweigen. Dabei warten sie auf Beute, auf Insekten, die nahe vorbeifliegen. Sie fangen sie mit ihrer langen, klebrigen Zunge. Diese schießt mit einer derartigen Geschwindigkeit aus dem Maul hervor, dass man der Bewegung mit dem bloßen Auge kaum folgen kann.

Chaplin, Charlie Charlie Chaplin (1889-1977), der eigentlich Charles Spencer hieß, war der Sohn eines mittellosen Schau­ spielerehepaars. Nach dem Tod des Vaters musste die Familie ins Armenhaus ziehen. Dennoch wurde Char­ lie Chaplin einer der berühmtesten komischen Schau­ spieler aller Zeiten. Am besten kennen wir ihn in seiner Rolle als freundlicher gutwilliger Landstreicher, als „Tramp“ (sprich: trämp), der stets irgendetwas falsch macht und in Schwierigkeiten gerät. Chaplin wurde in London geboren, verbrachte aber den größten Teil seines Lebens in den Vereinigten Staa­ ten. Er begann seine Karriere als Theaterschauspieler, wurde dann aber für seine Rollen in Stummfilmen berühmt. Später schrieb er auch Drehbücher, führte Regie und produzierte Filme.

China Chemie Die Chemie untersucht, wie die Stoffe zusammenge­ setzt sind und wie sie sich umwandeln lassen. Die Chemie hat zum Beispiel herausgefunden, dass Holz aus vielen chemischen Verbindungen besteht. Diese wiederum setzen sich aus chemischen '■Elementen zusammen. Wenn Holz verbrennt, findet eine chemi­ sche Reaktion statt. Das Holz verwandelt sich in Asche und gleichzeitig entstehen Verbrennungsgase. Die Chemiker brauchten lange Zeit um herauszufin­ den, dass das Holz bei der Verbrennung mit dem Gas -►Sauerstoff aus der Luft reagiert. Es gibt viele Tausend solcher chemischer Reaktionen. Im -►Mittelalter war die Chemie eine Geheimwissen­ schaft. Sie trug den Namen -►Alchimie und hatte das Ziel den Stein der Weisen zu finden. Stattdessen fanden die Alchimisten eine ganze Reihe chemischer Verbin­ dungen. Die wissenschaftliche Chemie, wie wir sie heute kennen, nahm jedoch erst im 17. Jahrhundert ihren Anfang. Damals wurden die ersten Elemente ent­ deckt. Es gibt insgesamt 93 Elemente und alle Stoffe der Welt setzen sich aus ihnen zusammen. Jeder Stoff besteht übrigens aus gleichartigen oder verschiedenen -►Atomen. Wenn sich solche Atome miteinander ver­ binden, findet eine chemische Reaktion statt. Das bekannte Kochsalz beispielsweise entsteht, wenn das Metall Natrium mit Chlorgas reagiert. Die Chemie ist heute eine der wichtigsten Naturwis­ senschaften. Selbst im täglichen Leben sind wir jeder­ zeit von Hunderten chemischer Verbindungen umge­ ben, die es noch vor dreißig Jahren nicht gegeben hat. Eine besondere Rolle spielen die Kunststoffe. Es gibt zum Beispiel kaum ein Kleidungsstück mehr, in dem nicht Chemiefasern enthalten wären. Und in jedem Haushalt gehen wir mit Dutzenden von Kunststoffen um, z. B. Eimer aus Polyethylen und Verpackungen aus dem geschäumten Styropor.

China________________________________ China ist das drittgrößte Land auf der Welt. Nimmt man die Bevölkerungszahl als Maßstab, so wäre es das weitaus größte Land. Ein Fünftel aller Menschen auf der Erde sind Chinesen - über eine Milliarde. Weiteres siehe auf den Seiten 84 und 85. 6*

A Chemiker arbeiten meist in Chemie­

labors, wo sie mithilfe von komplizierten Geräten Versuche durchführen.

Mach es selbst Sehr viele Kunststoffe werden aus Erdöl hergestellt. Uns gelingt es auch zu Hause, einen „Kunststoff" in nur wenigen Minuten selbst herzustellen. Wir bringen dazu 0,2 Liter Vollmilch zum Kochen. 1 Esslöffel Essig hinzugeben und 1 Sekunde umrühren. 1 Stunde stehen lassen. Die Flüssigkeit abgießen und den weißen „Bruch" abtropfen lassen, bis er möglichst fest wird. Richtig gummiartig wird der Bruch, wenn man ihn 3 Minuten in 70 °C heißes Wasser legt.

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China

China

Ein Fünftel aller Menschen auf der Erde sind Chinesen. Ver­ glichen mit den übrigen Ländern der Welt hat China die ältes­ te ununterbrochene Kultur. Natürliche Grenzen wie der -►Himalaja und große Wüstengebiete teilen China von den Nachbarstaaten auf dem asiatischen Festland ab. Im Osten liegen große Ebenen und Flüsse, darunter der längste chine­ sische Strom, der Jangtse, und der nur etwas kürzere Huang Ho, auch Gelber Fluss genannt. Viele Chinesen leben in Städ­ ten und arbeiten in Fabriken. Andere bearbeiten als Bauern den Boden, so, wie es ihre Vorfahren schon vor Jahrhunder­ ten getan haben. Über 3000 Jahre lang war China ein Kaiserreich. Die Chine­ sen erfanden das Papier, die Drucktechnik, die Seidenher­ stellung, Porzellan und Schießpulver - längst, bevor diese Dinge bei uns bekannt wurden. Seit 1912 ist das Land eine Republik. Ein grausamer Bürger­ krieg zwischen Nationalisten und Kommunisten endete 1949 mit dem Sieg der Kommunisten. Seither hat China eine kommunistische Regierung.

Russland

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Hauptstadt: Beijing (Peking) Oberfläche: 9 571 300 km2 Bevölkerung: 1,2 Milliarden Sprache: Mandarin

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Verbrennungsmoto­ ren, weil im Inneren der Maschine Treibstoff verbrannt wird. Seinen Namen bekam er nach dem Erfinder Rudolf Diesel, der 1897 die erste funktionierende Maschine dieser Art herstellte. Dieselmotoren können einen schwereren Treibstoff verarbeiten als Benzin­ motoren. Ihr Betrieb ist auch billiger, doch sind sie schwerer und man kann sie nicht so leicht starten. Dieselmotoren finden wir vor allem in großen Maschi­ nen wie Lokomotiven, Traktoren, Schiffen, Bussen und Lastwagen. In Personenkraftwagen fanden sie erst vor kurzem weitere Verbreitung. Der Dieselmotor arbeitet ähnlich wie der Ottomotor. Der Treibstoff wird aber nicht mit einem Funken ge­ zündet, sondern er entzündet sich selbst. Auch der Dieselmotor hat vier Takte. Beim ersten wird Luft an­ gesogen. Beim zweiten wird sie verdichtet und damit stark erhitzt. Beim dritten Takt wird Dieseltreibstoff eingespritzt und entzündet sich sofort, wobei er Arbeit leistet. Beim vierten Takt stößt der Kolben die Abgase aus. Der Dieselmotor kommt also ohne Zündung aus, hat aber eine Einspritzpumpe, die zeitlich sehr genau arbeiten muss. Es gibt auch Zweitaktdieselmotoren.

▲ Die Abbildung stammt aus dem Roman „Oliver Twist". Darin beschrieb Charles Dickens die schlechten Bedingungen, unter denen Waisen zu seiner Zeit in Großbritannien aufwachsen mussten.

▼ Der Dieselmotor arbeitet mit vier Tak­ ten. Erst geht der Kolben nach unten und saugt Luft an (1. Takt). Dann geht er nach oben und verdichtet die Luft, sodass sie sehr heiß wird (2. Takt). Dann wird Treib­ stoff eingespritzt, der sich sofort entzün­ det und den Kolben nach unten treibt (3. Takt). Schließlich werden die Abgase ausgestoßen (4. Takt).

Treibstoff

Abgase

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1. Ansaugen

3. Einspritzen und Explosion

4. Ausstößen

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haben wohl einen Angriff des Tyran­ nosaurus überlebt. Der Straußen­ dinosaurier Struthiomimus konnte sehr schnell laufen, während die Pflanzen fressenden Triceratops und Ankylosaurus schwer gepanzert waren.

Das größte flugfähige Tier, das wir kennen, war ein Flugsaurier aus Nordamerika. Er lebte vor 70 Millionen Jahren und hatte eine Flügelspannweite von ungefähr elf Metern - über dreimal so viel wie der Albatros.

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Der Begriff Dinosaurier bedeutet, wörtlich aus dem Griechischen übersetzt, „schreckliche Echse". Die Dinosaurier lebten in der Zeit von 225 bis 65 Mil­ lionen Jahren vor unserer Zeitrechnung, also unendlich lange bevor es den Menschen auf der Erde gab. Die Dinosaurier entwickelten sich aus primitiven -»Repti­ lien. Es gab zwei Hauptgruppen von Dinosauriern. Nach der Bauart bestimmter Knochen nennen wir sie Vogel­ becken-Dinosaurier und Echsenbecken-Dinosaurier. Die Vogelbecken-Dinosaurier waren durchweg fried­ liche Pflanzenfresser, die auf allen vieren liefen. Der Stegosaurus und der gehörnte Triceratops wurden sehr groß und trugen zum Schutz vor Fleisch fressenden Dinosauriern knöcherne Panzerplatten. Die Gruppe der Echsenbecken-Dinosaurier umfasste Pflanzen- und Fleischfresser. Unter den Pflanzenfres­ sern befanden sich die größten Dinosaurier, zum Bei­ spiel der Brontosaurus. Der Riese unter ihnen mit dem vorläufigen Namen Ultrasaurus wurde in Nordamerika

gefunden. Es sind von ihm leider nur wenige Knochen erhalten geblieben, darunter ein Vorderbein. Dies zeigt aber, dass das Tier an der Schulter ungefähr acht Meter hoch war. Ultrasaurus wog wahrscheinlich 130 Tonnen und war damit schwerer als der heutige Blauwal. Vor wenigen Jahren fanden Forscher in Mexiko Kno­ chen, die vielleicht zu einem noch größeren Tier ge­ hörten. Alle diese Riesenechsen waren harmlos und ernährten sich von Pflanzen. Die vielleicht berühmtesten Dinosaurier sind die gro­ ßen Räuber wie der Tyrannosaurus. Er maß von der Schnauzen- bis zur Schwanzspitze vierzehn Meter und stand aufrecht auf seinen Hinterbeinen. Seine Krallen waren so groß wie Küchenmesser und in sei­ nem Kiefer trug er dolchartige Zähne. Bisher gab es auf der Erde keinen größeren und gefährlicheren Fleisch­ fresser. Niemand weiß genau, warum alle Dinosaurier, die großen und die kleinen, vor ungefähr 65 Millionen Jah­ ren völlig ausgestorben sind.

Während des Zeitalters der Dino­ saurier, vor rund 200 Millionen Jahren, bildeten alle heutigen Kontinente eine große geschlos­ sene Landmasse. Das ist der Grund, warum wir versteinerte Reste von Dinosauriern mit Aus­ nahme der Antarktis in allen Kon­ tinenten finden. Von den vielen Hundert Dinosaurierarten sind manche nur durch einen einzigen Zahn odereinen kleinen Knochen bekannt.

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Dioxin Dioxine und andere Gifte wirken schon in unvorstellbar kleinen Mengen schädlich. Für die Anga­ ben solcher winzigen Mengen verwenden die Umweltforscher mehrere Maßeinheiten. Ein Nano­ gramm beispielsweise ist ein mil­ liardstel Gramm. Tausend Nanogramm wären dann ein millionstel Gramm. Wenn Äpfel zum Beispiel 5 ppm eines Spritz­ mittels enthalten, so bedeutet das, dass auf eine Million Teile des Apfels fünf Teile Spritzmittel entfallen. Die Abkürzung ppm bedeutet „part per million" (englisch; sprich: paat pör millien), also „Teil auf eine Million Teile". Ob eine solche Menge Spritzmittel gefährlich ist, hängt vom Grenz­ wert ab, der je nach Gift ganz unterschiedlich sein kann, ppb bedeutet übrigens „part per billion", also ein Teil auf eine Milliarde Teile. Die Amerikaner nennen die Milliarde nämlich „billion".

▼ Hass gegen „Ausländer" steht nicht im Einklang mit den Menschenrechten. Oft äußern gerade die Leute solche diskrimi­ nierenden Sprüche, die mit ihrem eige­ nen Leben nicht zurechtkommen.

Dioxin________________________________ Unter den Dioxinen befinden sich die stärksten Gifte, die wir kennen. Im Jahr 1976 kam es in der norditalie­ nischen Stadt Seveso bei Mailand zu einem schweren Chemieunfall, bei dem Dioxin austrat. Es vergiftete viele Tiere und schädigte die Menschen. Heute weiß man, dass Dioxine besonders durch die hohen Tempe­ raturen bei der Müllverbrennung entstehen. Über den Schornstein gelangen sie dann in die Umwelt. Dioxine enthalten stets -»Chlor und sind wegen ihrer Giftigkeit sehr beständig. Es gibt nämlich kaum »Bakterien, die sich von ihnen ernähren und sie dadurch abbauen. Deshalb können sich Dioxine in der -»Nahrungskette anreichern. Schon ein millionstel Gramm Dioxin kann tödlich wirken.

Diskriminierung_______________________ „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ So steht es in der Erklärung der -»•Menschenrechte. In vielen Staaten der Erde gilt dies allerdings nicht. Dort werden einzelne Gruppen von Menschen benachteiligt. Wir bezeichnen das als Dis­ kriminierung. Es gibt eine Rassendiskriminierung, wo­ bei meistens die Weißen ihre Rasse für überlegen hal­ ten. Bei uns werden Gastarbeiter und Asylanten häufig diskriminiert. Und nur in ganz wenigen Ländern haben die Frauen wirklich dieselben Rechte wie die Männer. Auch bei uns gibt es noch eine Frauendiskriminierung, zum Beispiel beim Lohn für Arbeit. Diskriminierungen können so weit gehen, dass die betreffenden Menschengruppen getötet werden, wie es während des -»Nationalsozialismus in Deutschland mit Juden, Zigeunern, Behinderten und Homosexuel­ len geschah.

Diskussion___________________________ Diskussion bedeutet, wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt, Untersuchung und Prüfung. Bei einer Dis­ kussion tauschen Menschen ihre Meinungen über eine bestimmte Frage aus. Sie wird dann zur Diskussion gestellt. Diskussionen sollten sachlich sein: Man kann zwar die Argumente des Gegners mit eigenen Argu­ menten bekämpfen, darf ihn aber nicht persönlich beleidigen oder verhöhnen.

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Disney

Disney, Walt Der amerikanische Filmproduzent Walt Disney (1901-1966) ist heute jedem Kind wegen seiner Trick­ filme bekannt. Er ist der „Vater“ der ->Comicfiguren Mickey Mouse und Donald Duck. Seine berühmtesten Trickfilme waren „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, „Pinocchio“ und „Bambi“. Nach dem Tod von Walt Disney arbeitete das Disney-Studio weiter, zum Beispiel an den Filmen „Dschungelbuch“ und „Robin Hood“. 1955 eröffnete Walt Disney auch einen riesigen Vergnügungspark in Kalifornien, USA. Er heißt nach ihm Disneyland (sprich: disniländ). Ein Eurodisney ent­ stand in der Nähe von Paris.

▲ Diese Einschienenbahn fährt in Disney­ land, einem Vergnügungspark in Florida.

▼ Walt Disney, hier im Bild mit seiner berühmtesten Figur, Mickey Mouse, begann seine Karriere als Reklamezeich­ ner. 1928 machte er seinen ersten Trick­ film mit Ton und führte die Figur der Mickey Mouse ein.

Szene aus dem Film „Das Dschungel­ buch" mit Mowgli und dem Bären Baloo.

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Dressur Dressur______________________________ Tiere werden durch Dressur gezähmt und abgerichtet. Der Mensch will ihnen dabei Dinge beibringen, die sie selbst in der Natur kaum oder nie täten. Raubtiere würden beispielsweise nie freiwillig durch einen bren­ nenden Reifen springen. Die Dressur arbeitet mit dem Mittel der Belohnung, seltener der Strafe. Wenn ein Delphin zum Beispiel in die Luft springt, bekommt er als Belohnung einen Fisch. So lernt er, dass Springen und Belohnung Zusammenhängen.

Drogen_______________________________ ▲ Delphine scheinen Spaß zu haben bei der Dressur. Diese erfordert aber viel Geduld.

Marihuana und Haschisch stam­ men von der indischen Hanf­ pflanze ab. Sie wirken ähnlich wie Alkohol und führen in größeren Mengen zu Benommenheit. Einen so genannten Trip verschafft der chemische Stoff LSD. Es verän­ dert die Wahrnehmung und führt zu Wahnbildern, den Halluzinatio­ nen. Ein solcher Trip kann schlimm, ja tödlich ausgehen. Die Drogensüchtigen sprechen dabei von „Ausflippen". Echte Betäu­ bungsmittel sind Opium und Heroin sowie die künstlich herge­ stellten „Designerdrogen". Kokain hingegen putscht auf und macht wach. Der Körper gewöhnt sich schnell an das Kokain und verlangt für die gleiche Wirkung eine immer größere Menge Rauschgift. Das führt zu einer schweren Abhängigkeit, die töd­ lich enden kann.

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Als Drogen bezeichnete man früher alle getrockneten pflanzlichen Stoffe, zum Beispiel Tees und Gewürze. Man kaufte sie in der Drogerie ein. Heute verstehen wir unter „Drogen“ meistens nur noch Rauschmittel. Sie wirken auf das Gehirn und das Nervensystem des Menschen und versetzen ihn in einen traumartigen Zustand. Von Rauschgiften kann man seelisch abhän­ gig werden, weil man nicht mehr die Kraft findet mit ihnen aufzuhören. Eine körperliche Abhängigkeit er­ gibt sich bei den harten Drogen wie Heroin und Ko­ kain. Der Handel und Gebrauch von Drogen sind streng verboten.

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Druck

Druck________________________________ Beim Druck werden Bilder und Texte vervielfältigt. Nicht nur Bücher, Zeitungen und Zeitschriften werden gedruckt, sondern auch Etiketten, Fahrkarten oder Briefpapier. Es gibt drei Druckverfahren. Beim Hochdruck färbt man erhöhte Bildteile wie Buchstaben mit Drucker­ schwärze ein und druckt sie dann auf Papier. Beim Tiefdruck sind die Buchstaben oder Bilder in die Druckplatte eingegraben. Die Farbe setzt sich in den Vertiefungen fest und wird dann vom saugfähigen Pa­ pier aufgenommen. Weitaus am häufigsten ist der Off­ setdruck. Dabei überträgt der Druckzylinder die Farbe erst auf ein Gummituch. Das Papier nimmt dann die Farbe von diesem Tuch ab. Die Druckzylinder oder Druckplatten werden dabei mit chemischen Stoffen so behandelt, dass die dicke Druckerfarbe nur an den Stel­ len aufgenommen wird, die im Bild vorgesehen sind. Auch dieses Buch wurde im Offsetdruck hergestellt. Als Erste verwendeten wahrscheinlich die Chinesen bereits um das Jahr 500 n. Chr. ein Druckverfahren. Sie schnitten Texte und Bilder in Hölzer und konnten von diesen Druckstöcken immer wieder Papierabzüge her­ stellen. Den modernen Buchdruck entwickelte um blaue Druck­ platte \

Mach es selbst Der Linolschnitt ist ein einfaches Verfahren des Hochdrucks. Mit verschiedenen Messern tragen wir von einer Linolplatte jene Teile ab, die nicht drucken sollen. Die druckenden Stellen bleiben als Stege oder Flächen erhalten. Mit einer Walze färben wir die Linolplatte ein, legen ein Papier darüber, drücken es an und ziehen es langsam ab. Ein solcher Linolschnitt sieht ähnlich wie ein Holzschnitt aus. ▼ Farbabbildungen wie in diesem Buch setzen sich aus winzigen Pünktchen der drei Hauptfarben Blau, Gelb und Rot sowie Schwarz zusammen. Für jedes far­ bige Bild müssen also vier Druckplatten vorbereitet werden. Beim Offsetdruck spannt der Drucker die Platten auf einen Zylinder und befeuchtet sie mit Wasser. Dann wird die Druckfarbe aufgetragen. Die Farbe gelangt von der Druckplatte auf das Gummituch und von dort auf das Papier. Die vier Farben müssen genau übereinander gedruckt werden um ein scharfes Bild zu ergeben.

schwarze Druck­ platte

c ' gedruckte Bögen

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Drüsen Mach e$ selbst Drüsen geben ihre Stoffe nur auf einen Reiz hin ab. Bei den Spei­ cheldrüsen zum Beispiel reicht schon der Duft, der aus der Küche kommt. Ein SpritzerZitronensaft, im Mund verteilt, regt die Spei­ cheldrüsen sehr stark zur Abgabe von Speichel an. Das wissen wir alle sehr gut ohne es ausprobie­ ren zu müssen. Mache dazu noch folgenden Versuch: Lass dir von einem Freund oder einer Freundin eine lange Melodie auf der Block­ flöte oder einem anderen Blas­ instrument vorspielen. Während des Spiels führst du eine Zitrone zum Mund und schneidest dabei Grimassen, wie wenn du in sie hineinbeißen wolltest. Bald muss der Spieler aufhören, weil sich auch bei ihm der Speichel im Mund ansammelt. Achtung! Blaskapellen reagieren auf diesen Versuch ziemlich unfreundlich ...

1450 der Mainzer Johannes Gutenberg. Er verwendete bewegliche, aus Blei gegossene Buchstaben, die er immer wieder zu neuen Wörtern zusammenfügen konnte.

Drüsen_______________________________ Drüsen produzieren Stoffe, die der Körper braucht, und geben sie nach außen oder ins Blut ab. Wenn wir zum Beispiel schwitzen, sondern die vielen Millionen Schweißdrüsen in unserer Haut Schweiß ab. Wenn der Schweiß verdunstet, kühlt er den Körper ab. Sobald du ein gutes Essen riechst, läuft dir das Wasser im Mund zusammen: Die Speicheldrüsen geben Speichel in den Mund ab. Die größte Drüse des Körpers ist die -»Leber. Sie er­ zeugt vor allem den Gallensaft, mit dessen Hilfe wir im Dünndarm Fette verdauen. Auch die Bauchspeichel­ drüse gibt einen Saft ab, der uns bei der Verdauung hilft. Es gibt Drüsen, die -»Hormone produzieren. Diese werden direkt in das Blut abgegeben. Zu den Hormon­ drüsen gehört auch die Schilddrüse.

Dschingis Khan________________________

▼ Auf seinem Höhepunkt erstreckte sich das Reich des Dschingis Khan von Süd­ korea und Nordchina querdurch Asien bis zum Kaspischen Meer.

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Dschingis Khan (1167-1227) war ein mongolischer Heerführer und Staatsgründer. Sein eigentlicher Name lautete Temudchin, was „Schmied“ bedeutet. Mit drei­ zehn Jahren übernahm er von seinem Vater die Führung eines kleinen mongolischen »Nomadenstam­ mes. Innerhalb von ungefähr zwanzig Jahren konnte er sich zum Anführer auch der übrigen mongolischen Stämme machen. 1206 erhielt er von ihnen den Titel Dschingis Khan, was ungefähr „ozeangleicher Herr­ scher“ oder „Weltenherrscher“ bedeutet. Dschingis Khan stellte ein Heer aus zähen, schnellen Kriegern zusammen, die alle beritten waren. Dann brach er auf um die benachbarten Länder zu erobern. Seine Trup­ pen nahmen Peking und Nordchina ein und stießen bis nach Südkorea vor. Im Süden gelangten sie bis nach Tibet und Pakistan. Im Westen eroberten sie ganz Zent­ ralasien bis an die Grenzen Europas. So schuf Dschin­ gis Khan innerhalb weniger Jahre ein ganzes Weltreich. Nach seinem Tod ging es nicht unter, sondern wurde noch weiter vergrößert und gleichmäßig unter seinen

Duden

Söhnen aufgeteilt. Dschingis Khan war nicht der Wüterich, als der er immer dargestellt wird. Vielmehr zeigte er eine vorbildliche Toleranz und ließ den Men­ schen ihre Religion.

Duden, Konrad Der Gymnasiallehrer Konrad Duden (1829-1911) gab 1880 ein Wörterbuch der deutschen Sprache heraus. Darin verzeichnete er von jedem deutschen Wort, wie es geschrieben werden musste. Dies bezeichnen wir als Rechtschreibung oder Orthographie. Ein solches Buch mag uns langweilig erscheinen, doch war es sehr wich­ tig, denn damals gab es noch keine einheitliche Recht­ schreibung. Das Wörterbuch von Konrad Duden er­ schien immer wieder neu. Daraus wurde der „Duden", den heute jedes Schulkind kennt. Seit 1955 sind die Rechtschreibregeln des „Duden“ für die deutsche Spra­ che verbindlich. Im Sommer 1996 wurde eine Recht­ schreibreform beschlossen. Noch im selbenjahr erschien ein „Duden“ mit allen neuen Regeln und Schreib­ weisen. Für Kinder gibt es einen „Kinderduden“.

▲ Dschingis Khan stellte eine riesige, wohl organisierte Armee auf. Jeder Mann hatte fünf Pferde, die er abwechselnd ritt, sodass die Pferde nicht müde wurden. Dadurch waren die Mongolen ungeheuer schnell, was ihnen bei Eroberungszügen eine große Überlegenheit verschaffte.

Konrad Duden musste sich in zahl­ reichen Fällen für eine der damals bestehenden Doppelschreibun­ gen entscheiden: Attacke oder Attaque, Silbe oder Sylbe, Brot oder Brood, Rat oder Rath, Kanal oder Canal. Welche Schreibung ist jeweils heute gültig?

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Düngung Viel nützt viel, sagen manche Landwirte und düngen ihre Felder und Wiesen sehr stark, besonders mit Nitraten. Der Regen wäscht diese Stickstoffsalze leicht aus dem Boden aus. Sie gelangen über kleine Bäche in unsere Flüsse und Seen. Dort wirken die Nitrate weiter und fördern das Wachstum von Algen. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einer so genannten Algenblüte. Wenn die Algen absterben, ver­ braucht ihr Abbau viel Sauerstoff. Dieser fehlt dann den Fischen. Nach einer Algenblüte kommt es deshalb oft auch zu einem Fisch­ sterben.

▼ Im Alter von dreizehn Jahren fertigte Dürer dieses Selbstbildnis an.

Düngung_____________________________ Die Pflanzen können in ihren -»Blättern zwar die not­ wendige Nahrung selbst herstellen, aber sie brauchen dazu -»Mineralstoffe, die sie dem -»Boden entneh­ men. Wenn Pflanzen nun an Ort und Stelle sterben, werden sie von -»Bakterien abgebaut, sodass die Mi­ neralstoffe zurück in den Boden gelangen. In der Landwirtschaft werden die Pflanzen jedoch geerntet und verkauft. Ihre Mineralstoffe gelangen also nicht mehr zurück auf das betreffende Feld. Der Boden verliert an Fruchtbarkeit und die Ernten werden im­ mer geringer. Solche Böden müssen gedüngt werden. Dabei führt man ihnen die benötigten Mineralstoffe wieder zu. Es gibt Naturdünger und Kunstdünger. Die wichtigsten Naturdünger sind der -»Kompost und die Jauche. Kunst- oder Mineraldünger enthalten Mineralstoffe in Form von Salzen. Diese lösen sich leicht im Bodenwas­ ser und stehen den Pflanzen sofort zur Verfügung. Sol­ che Dünger stellt die chemische Industrie her.

Dürer, Albrecht Der Nürnberger Albrecht Dürer (1471-1528) war der bedeutendste deutsche Maler und Grafiker der -♦Renaissance. Als Junge lernte Albrecht Dürer das Goldschmiedehandwerk in der Werkstatt seines Va­ ters. Danach ging er zu einem Maler in die Lehre. Viel konnte er von diesem aber nicht lernen, nur Arbeits­ techniken, denn schon im Alter von dreizehn Jahren schuf Dürer geniale Werke. Von 1490 bis 1494 war er auf Wanderschaft und arbeitete in vielen verschiede­ nen Malerwerkstätten. Eine Reise führte ihn über Inns­ bruck nach Venedig. 1496 gründete er seine eigene Werkstatt in Nürnberg. Dürer schuf eine große Zahl von Kunstwerken. Er malte viele Bilder, beson­ ders für Altäre, fertigte Federzeichnungen, Holz- und Kupferstiche an. Daneben schrieb er auch Bücher darüber, wie man Gegenstände und den menschlichen Körper zu zeichnen habe. Die meisten Gemälde von Dürer können wir in den Museen von Darmstadt, Nürnberg, Dresden und vor allem München sehen. Dort steht auch eines seiner größten Meisterwerke, die „Vier Apostel“. (Abb. s. S. 32)

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Dynamit

▲ Dürer liebte es, Tiere zu zeichnen. Wer je einen lebenden Hirschkäfer gesehen hat, weiß, dass Dürer ihn genau getroffen hat.

◄ „Das große Rasenstück" zeigt, mit wel­ cher wissenschaftlichen Genauigkeit Dürer malen konnte.

Dynamit Den -»Sprengstoff Dynamit entwickelte 1867 der schwedische Chemiker Alfred Nobel. Damals be­ nutzte man zum Sprengen vor allem den Stoff Nitro­ glyzerin. Dieser hat jedoch die Eigenschaft völlig unberechenbar zu sein und bei geringsten Erschütte­ rungen loszugehen. Nobel gelang es, das Nitroglyzerin stabil zu machen, indem er es mit dem pulverförmigen Kieselgur mischte. Dieses Dynamit konnte man kneten und formen, wie man wollte. Um es zur Explosion zu bringen muss man es zünden. Dazu verwendete man entweder eine brennende Zündschnur, einen Fun­ ken oder die kleine Explosion einer Zündkapsel. Das Dynamit ließ sich für friedliche wie für kriegerische Zwecke nutzen. Nobel verdiente damit ein riesiges Vermögen. Mit einem Teil davon stiftete er die -»■Nobelpreise. 8 KB

Jeder Stoff, der sich mit Sauer­ stoff verbinden kann, bildet mit Luft möglicherweise eine explo­ sive Mischung. Besonders gilt dies für staub- oder pulverför­ mige Stoffe. Es sind zum Beispiel schon viele Mühlen in die Luft geflogen, weil der Mehlstaub in der Luft explodierte.

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Ebbe und Flut_________________________

▼ Wenn die Anziehungskräfte der Sonne und des Mondes (rote Pfeile) in dieselbe Richtung wirksam sind, kommt es zur besonders hohen Springflut oder Spring­ tide. Stehen die Anziehungskräfte senk­ recht zueinander, so bleibt das Hoch­ wasser ziemlich niedrig (Nippflut oder Nipptide). Springfluten sind bei Vollmond und bei Neumond zu beobachten.

Der Wasserspiegel in allen Meeren schwankt in regel­ mäßigen Abständen von mehreren Stunden. Steigt der Meeresspiegel, so herrscht Flut. Dann überflutet das Wasser in der Nordsee zum Beispiel die Wattflächen. Sinkt der Meeresspiegel, so herrscht Ebbe und das Watt fällt trocken. Ebbe und Flut nennen wir auch Gezeiten. Sie kommen durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne zustande. Der Mond zieht die Wasser­ massen etwas zu sich, während er sich um die Erde dreht. Der Unterschied zwischen dem höchsten Wasserstand, dem Hochwasser, und dem niedrigsten Wasserstand, dem Niedrigwasser, beträgt im Mittel­ meer nur ungefähr einen halben Meter, kann aber in Buchten an der englischen Küste bis weit über zehn Meter betragen.

Echo_________________________________ Werden -»Schallwellen von einer Mauer oder Fels­ wand zurückgeworfen, hören wir ein Echo. Schallwel­ len pflanzen sich mit einer Geschwindigkeit von unge­ fähr 300 Metern pro Sekunde fort. Wenn wir also zwei Sekunden auf ein Echo warten müssen, können wir daraus schließen, dass die Wand, die das Echo zurück­ wirft, 300 Meter von uns entfernt ist, denn die Schall­ wellen müssen diese 300 Meter zweimal zurücklegen. Aus der Zeit, die man auf das Echo wartet, kann man also die Entfernung der Mauer berechnen. Nach die­ sem Prinzip bestimmen Schiffe mit dem -»-Sonar die Meerestiefe. -»Fledermäuse orientieren sich mithilfe der Echos ihrer hohen Schreie in der Umwelt. Das -»Radar nimmt Echos von Radiowellen wahr.

Echsen_______________________________ Die Echsen bilden die größte Gruppe der - »Reptilien. Sie haben im Gegensatz zu den Schlangen vier Beine und wie diese eine trockene, schuppige Haut und lange Schwänze. Einige Echsen haben allerdings im Lauf der -»Evolution ihre Beine verloren und kriechen heute, ähnlich wie die Schlangen, auf dem Boden, zum Bei­ spiel die einheimische, völlig ungefährliche Blind­ schleiche. Es gibt ungefähr 3000 Echsenarten. Wir unterscheiden zum Beispiel -»Chamäleons, Leguane, Agamen,

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Edelsteine

Skinke, Warane und Eidechsen. Die kleinsten Echsen sind nur wenige Zentimeter lang, während die größte, der Komodowaran aus Indonesien, drei Meter lang und über 120 Kilogramm schwer wird. Solche Kolosse haben nachweislich schon Menschen angefallen und aufgefressen.

< Der australische Dornteufel ist durch seine Stacheln sehr gut geschützt, denn kein Räuber kann ein solches Tier schlu cken ohne sich selbst schwer zu verlet­ zen. Ausgewachsene Komodowarane fressen Wildschweine, junge Büffel und Hirsche. Die Blindschleiche hat keine Beine mehr, gehört aber zu den Echsen und nicht zu den Schlangen.

Edda Die Edda ist ein isländisches Buch aus dem 13. Jahr­ hundert n. Chr. Es wurde von Hand auf Pergament geschrieben und enthält die ältesten Sagen von den Göttern und Helden der -»-Germanen. Diese Sagen stammen aus einer sehr viel früheren Zeit und wurden vor allem mündlich überliefert. Die Edda erzählt zum Beispiel von der Fehde zwischen den Göttern und den Riesen und von den Taten Siegfrieds und Etzels.

Edelsteine____________________________ Als Edelsteine bezeichnen wir Kristalle und Steine, die durch ihre Härte, Farbe und Seltenheit auffallen. Erst wenn sie geschliffen sind, zeigen sie ihren großen Glanz und ihre Farben. Beim Schliff bekommen die 8*

Das Isländische gehört zu den germanischen Sprachen und ist damit mit dem Deutschen ver­ wandt. Das bedeutet aber nicht, dass wir einen isländischen Text noch auf Anhieb verstehen. Die Ähnlichkeit mit dem Deutschen erkennen wir vor allem an ähnlich klingenden Wörtern. Das Isländi­ sche ist eine sehr altertümliche Sprache. In ihrer Urform, dem Altisländischen, ist die Edda abgefasst.

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Edison Edelsteine viele glänzende Flächen, die Facetten (sprich: Fassetten), an denen sich das Licht bricht. Die­ ses „Feuer“ macht Edelsteine so begehrt. Die wertvolls­ ten Edelsteine sind -»Diamant, Rubin und Saphir so­ wie Smaragd. Daneben werden auch Turmalin, Topas und Aquamarin teuer bezahlt. Früher zählte man die etwas weniger wertvollen Edelsteine zu den Halbedel­ steinen, zum Beispiel Bergkristall, Amethyst, Granat, Opal, Achat und Türkis. Die drei zuletzt genannten Edelsteine wachsen übrigens nicht in Form von -»Kris­ tallen, sondern von mehr oder minder großen Knol­ len. Es gelingt schon seit vielen Jahren, künstlich Edelsteine herzustellen, die genauso schön aussehen wie natür­ liche. ▲ Auch ungeschliffen zeigen viele Edel­ steine prächtige Kristallformen.

▼ 1877 baute Edison einen handbetriebe­ nen Phonographen. Mit ihm konnte er Töne aufnehmen und wiedergeben.

Edison, Thomas_______________________ Thomas Alva Edison (1847-1931) besuchte nur für drei Monate die Schule. Sein Lehrer hielt ihn für einen Dummkopf. Dennoch wurde der Amerikaner zum wohl größten Erfinder aller Zeiten. Edison meldete über 2000 -»Patente an. Ungefähr 100 dieser Erfindun­ gen wurden später hergestellt. Einige seiner Erfindun­ gen machten Edison weltberühmt, zum Beispiel das -»Mikrofon, ein Filmaufnahmeapparat, die -»Glüh­ lampe und der Phonograph, der Töne aufnehmen und wiedergeben konnte. Das damals bereits erfundene -»Telefon entwickelte Edison so weiter, dass es für große Entfernungen brauchbar wurde.

Ei Mach es selbst Am besten schmecken frische Eier. Wenn man sie aufschlägt, ist das Eiweiß ganz fest. Je älter die Eier werden, umso mehr zerfließt das Eiweiß und umso mehr Luft enthalten die Eier. Man kann die Frische der Eier mit einer Kochsalzlösung testen. Wir wiegen 120 g Kochsalz ab und geben dann so viel Wasser hinzu, bis die Lösung 1 kg schwer ist. Fri­ sche Eier gehen darin unter, ältere bleiben in der Schwebe und alte schwimmen obenauf.

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In jedem Ei befindet sich eine winzige weibliche Ei­ zelle. Bei der Befruchtung verschmilzt sie mit einer männlichen Samenzelle. Danach beginnt die befruch­ tete Eizelle sich zu teilen und wächst schließlich zu einem neuen Lebewesen heran. Die Eizelle des Men­ schen misst nur ungefähr 0,2 Millimeter. Nach der Befruchtung entwickelt sich daraus in der Gebärmutter ein neuer Mensch. Die Nährstoffe dazu erhält er von seiner Mutter. Die Eier von Vögeln, Reptilien und Fischen entwickeln sich unabhängig von der Mutter. Sie müssen deshalb viel größer sein und bereits alle benötigten Nährstoffe in Form von Dotter enthalten. Solche Eier sind gegen-

Eichhörnchen •< Eier zeigen ganz verschiedene Formen. Oben links das Ei eines Haies, oben rechts ein Läuse-Ei (Nisse) an einem Haar, unten links ein Schmetterlingsei; unten rechts schlüpft gerade ein junges Krokodil aus seinem Ei.

über der Umwelt abgeschlossen; die Reptilieneier ha­ ben eine ledrige Haut, die Vogeleier eine Kalkschale. Das größte Ei legt übrigens der Strauß. Es wiegt 1,5 Ki­ logramm. Das kleinste Ei bringt gerade 0,2 Gramm auf die Waage und gehört einem Kolibri.

▼ Eicheln sind eine beliebte Nahrung für Wildschweine. Jahre mit besonders vie­ len Eicheln bezeichnen wir als Mastjahre.

Eiche Die Eiche ist neben der -»■Buche unser bekanntester Laubbaum. Die ältesten Eichen können über tausend Jahre alt werden und erreichen einen Stammumfang von über elf Metern. Eichen brauchen viel Licht und können deshalb kaum in unseren dunklen Hochwäl­ dern wachsen. Die schönsten Eichen stehen somit häufig frei auf dem Feld. Es gibt auf der Welt 275 Eichenarten. Die meisten erkennt man an den gelapp­ ten Blättern und ihrer typischen Frucht, der Eichel. Eichenholz ist hart und verrottet nur langsam. Deshalb wurden aus Eichen früher Schiffe gebaut; aus der Rinde und den Galläpfeln gewann man auch ein Mittel zum Gerben von Leder. Galläpfel sind knollenartige Wucherungen, die nach dem Einstich der Gallwespe entstehen. Der Kork stammt aus der Rinde einer Eiche, die im Mittelmeergebiet wächst.

▼ E)as Eichhörnchen tritt bei uns in einer roten und einer schwarzen Form auf. Es ist leider stark am Zurückgehen.

Eichhörnchen und Erdhörnchen Unser Eichhörnchen gehört zu den -»Nagetieren. Gern frisst es Nüsse und Samen aller Art. Aber kaum einer weiß, dass das putzige Tierchen ein übler Eiräuber sein kann. Es frisst gerne Vogeleier und auch Jungvögel. Das Eichhörnchen hält sich mit Vorliebe in Bäumen auf. Mit seinen scharfen Krallen kann es hervorragend klet­ tern. Es springt gut vier Meter weit von einem Baum zum anderen und verwendet beim Sprung seinen bu-

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Eid und Eidgenossenschaft

a Präriehunde graben unterirdische

Baue, in denen oft riesenhafte Kolonien mit Millionen von Tieren leben. Sie bilden einen richtigen Staat, in dem zum Beispiel alle Tiere abwechselnd Wache halten müssen.

schigen Schwanz um das Gleichgewicht zu wahren. Gut zehnmal so weite Sprünge macht das Flughörn­ chen. Es hat zwischen den Vorder- und Hinterbeinen eine auffallende Flughaut, mit der es segeln kann. Die Erdhörnchen hingegen leben in unterirdischen Bauen, die sie selbst anlegen. Viele Millionen von Präriehun­ den beispielsweise leben in richtigen unterirdischen Städten zusammen. In Osteuropa kann man dem eben­ falls grabenden Ziesel begegnen.

Eid und Eidgenossenschaft_____________

Wer wissentlich unter Eid vor Gericht die Unwahrheit sagt, begeht einen Meineid. Darauf steht eine Gefängnisstrafe nicht unter einem Jahr. Das eigentümli­ che Wort „Meineid" geht auf das germanische Wort „maina" zurück, das „falsch" bedeutet. Mit diesem „Mein" ist die Vorsilbe „miss" verwandt, zum Beispiel in „Missachtung", „Misserfolg" oder „Misstrauen".

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Wer unter Eid aussagt, ruft Gott als Zeugen an für die Richtigkeit seiner Aussagen. Heute glauben aber viele Menschen nicht mehr an Gott. Deshalb werden heute auch nicht mehr so viele Eide geschworen wie früher. Wer vor Gericht unter Eid aussagen muss, ist feierlich verpflichtet sich an die Wahrheit zu halten. -►Beamte legen zum Beispiel einen Diensteid ab und schwören dabei die Gesetze zu beachten. Soldaten verpflichten sich durch einen Eid zu Treue und Gehorsam ihrem Land gegenüber. Einen berühmten Eid schworen die drei Orte Uri, Schwyz und Unterwalden im Jahr 1291. Sie wollten sich in alle Ewigkeit gegenseitig beistehen und gründe­ ten dabei die -►Schweizerische Eidgenossenschaft.

Einzeller

Einstein, Albert Albert Einstein (1879-1955) kam in Ulm zur Welt und wuchs in München auf. In der Schule hielten ihn seine Lehrer für wenig begabt, nur in Mathematik erzielte er gute Noten. Einstein studierte in der Schweiz, wurde Schweizer Bürger und arbeitete danach am Berner Patentamt. In jener Zeit um das Jahr 1905 machte er mehrere bedeutende Entdeckungen auf dem Gebiet der -»Physik. Einstein stellte die spezielle und dann die allgemeine -»Relativitätstheorie auf. Darin beschrieb er, wie Raum, Zeit, Materie und Energie untereinander Zusammenhängen. Die bisherigen Anschauungen än­ derten sich danach grundlegend. Einstein zeigte zum Beispiel, dass man Materie in Energie umwandeln kann. Das geschieht heute zum Beispiel im -»Kern­ kraftwerk.

Einzeller______________________________ Zu den Einzellern gehören alle Lebewesen, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen. Nur gerade die größten Arten wie das Pantoffeltierchen kann man noch mit bloßem Auge erkennen. Alle anderen Einzeller sieht man nur unter dem Mikroskop. Einzeller gibt es unter den Pflanzen wie den Tieren. Ja, manche Einzeller kann man gleichermaßen als Pflanzen wie als Tiere betrachten. Die einzige Zelle muss alle Aufgaben über­ nehmen, die sonst die vielen Zellen eines mehrzelligen Organismus bewältigen: Sie muss Nahrung aufneh­ men, verdauen, ausscheiden, fühlen und schmecken und sich fortpflanzen. Tiere, deren Körper aus mehre­ ren oder vielen Zellen zusammengesetzt ist, heißen

▲ Albert Einstein befürwortete die Ent­ wicklung der ersten Atombombe durch die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg. Doch nach dem Krieg setzte er sich sehr für den Frieden und die Begrenzung von Kernwaffen ein.

Mach es selbst Wir nehmen eine Hand voll Heu, schneiden es klein, übergießen es in einem Gefäß mit Wasser und lassen es einige Tage stehen. Dann halten wir diesen Heuauf­ guss in einem glasklaren Gefäß gegen das Licht. Bei günstiger Beleuchtung können wir winzige Tierchen erkennen, die sich lang­ sam vorwärts bewegen. Das sind einzellige Pantoffeltierchen. Viel besser erkennen wir die Lebewe­ sen des Heuaufgusses natürlich mit einer Lupe oder gar unter dem Mikroskop.

•« Das Pantoffeltierchen besteht aus einer einzigen Zelle. Es bewegt sich mithilfe der feinen Wimpern außen am Körper fort.

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Eisberg

Eisberg_______________________________ i

A Eisberge schwimmen auf dem Wasser, weil sich Eis beim Gefrieren ausdehnt und damit leichter ist als flüssiges Wasser. Im Meer schaut nur ungefähr ein Achtel des Eisbergs über dem Wasserspiegel hervor. Sieben Achtel liegen unter der Ober­ fläche.

▼ Das heute am meisten verbreitete Ver­ fahren zur Stahlerzeugung heißt LinzDonawitz-Verfahren. Eingeblasener Sau­ erstoff verbindet sich mit dem Kohlen­ stoff im Eisen und zieht als Kohlendioxid ab. Stahl darf höchstens 1,7 Prozent Koh­ lenstoff enthalten.

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Eisberge sind ursprünglich Teile von Gletschern oder Eisschelfen. Sie brechen ab, fallen ins Meer und schwimmen dort weiter. Eisberge gibt es in der -'■Ark­ tis und der -♦Antarktis. Eisberge können ungeheuer groß werden. Einige wie­ gen Millionen von Tonnen und sind über 150 Kilome­ ter lang. Wenn ein Eisberg 120 Meter über dem Was­ serspiegel in die Höhe reicht, dann ist er im Wasser noch einmal 960 Meter tief. Von einem Eisberg sieht man also wirklich nur die Spitze. Ungefähr ein Achtel ragt über das Wasser, während die restlichen sieben Achtel unter Wasser schwimmen. Deswegen bilden die Eisberge eine große Gefahr für die Schifffahrt. Im Jahr 1912 stieß der Überseedampfer Titanic auf seiner Jungfernfahrt im Atlantik mit einem Eisberg zusam­ men. Die Titanic sank und ungefähr 1500 Menschen ertranken. Seit jener Zeit gibt es im Nordatlantik und in anderen nördlichen Meeren einen Aufklärungsdienst, der die Schifffahrt vor umhertreibenden Eisbergen warnt.

Eisen und Stahl_______________________ Eisen ist eines der häufigsten und am meisten verarbei­ teten Metalle. In der Natur kommt es nicht in seiner reinen Form, sondern nur als Eisenerz vor. Aus diesen Erzen wird das Eisen durch Verhüttung in einem Hochofen gewonnen. Man gibt Erz, Koks und Kalk­ stein in den Ofen und bläst 1200 °C heiße Luft hinein. Im unteren Teil des Ofens sammelt sich dann langsam flüssiges Roheisen. Dieses Eisen enthält aber noch ziemlich viel -»Kohlenstoff, der es spröde machen würde, sodass es nicht geschmiedet oder geschweißt werden kann. Deshalb verarbeitet man dieses Roh­ eisen weiter zu Stahl. Man gießt es zusammen mit

Eisenbahn Eisenerz, Koks und Kalkstein

Winderhitzer

▼ Im Hochofen gewinnt man aus Eisen­ erzen flüssiges Roheisen. Man braucht dazu noch Koks und Kalkstein. Die Mischung wird dann durch heiße Luft auf 1200 °C erhitzt. Nach der Reaktion sammelt sich das flüs­ sige Roheisen ganz unten und wird abgestochen. Darüber liegt eine Schlackenschicht.

Staub­ abscheider

heiße Luft

IKHII

Schlacke

■J

Eisenschrott in einen großen, birnenförmigen Konver­ ter und bläst reinen »Sauerstoff ein. Dieser verbindet sich mit dem Kohlenstoff im Eisen zum Gas Kohlen­ dioxid und zieht als Abgas weg. Danach wird der fer­ tige, flüssige Stahl abgestochen. Man kann ihn mit anderen Metallen wie Chrom oder Wolfram mischen und erhält dann Spezialstähle.

Eisenbahn Schon im 17. Jahrhundert gab es die ersten Vorläufer der Eisenbahnen. Die Schienen bestanden aber damals noch aus Holz, ebenso die Wagen, die von Hand oder von Pferden gezogen wurden. Solche Bahnen dienten vor allem in Bergwerken dem Transport von Erzen und Kohle. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden guss­ eiserne Schienen verlegt. Um 1800 begann eine öffent­ liche Pferdebahn in England ihren Betrieb. Ungefähr 25 Jahre später fuhr der erste echte Eisenbahnzug mit einer Dampflokomotive. Die Eisenbahn kann schwere Lasten mit geringem Energieaufwand befördern und ist damit sehr umweltfreundlich. Die Züge erreichen bereits Geschwindigkeiten von über 250 Kilometer pro Stunde. Weiteres auf den Seiten 122 und 123.

▼ Die neuen ICE-Züge der deutschen Bun­ desbahn erreichen eine Durchschnittsge­ schwindigkeit von über 200 km/h.

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Eisenbahnen Das Zeitalter der Eisenbahn begann, als der englische Inge­ nieur Richard Trevithick eine Dampflokomotive auf Eisen­ schienen fahren ließ. Das war im Jahr 1804. Doch erst sein Landsmann George Stephenson machte die Eisenbahn zu einem wichtigen Verkehrsmittel. Er baute von 1825 ab die ersten Eisenbahnzüge, die, gezogen von Dampflokomoti­ ven, Passagiere beförderten. Heute sind die Zeiten dieser Dampfloks längst vorbei. Nur noch wenige Dampfstrecken werden von Liebhabern be­ trieben. Moderne elektrische Loks und Dieselloks fahren viel energiesparender und brauchen auch nicht so viel Pflege. Die Eisenbahn eignet sich besonders für den Mas­ sentransport schwerer Lasten und für den Transport von Personen. Die Eisenbahn ist das umweltfreundlichste Transportmittel und hat damit eine große Zukunft.

a Bevor es Dampfmaschinen gab, zogen

Pferde Wagen auf Laufschienen. ▼ George Stephensons Lokomotive „Rocket" erreichte 1829 die damals unerhörte Geschwindigkeit von 58 km/h.

A Die meisten Großstädte der Welt haben

heute Untergrundbahnen. Die hier abge­ bildete stammt aus Glasgow.

▼ Die riesige Dampflok „Big Boy" der amerikanischen Gesellschaft Union Paci­ fic wog 534 Tonnen und war eine der Stärksten der Welt.

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A Eine moderne elektrische

Lokomotive.

▲ In einigen Ländern sind Dampflokomo­ tiven heute noch regelmäßig in Betrieb. Die abgebildete Lok fährt in Portugal.

•« Das Stellwerk steuert das Kom­ men und Gehen der Züge.

◄ Einschienenbahnen sitzen entweder sattelförmig über der Laufschiene oder sie sind daran aufgehängt.

Auf Güterbahnhöfen müssen die Waggons sortiert und zu neuen Zügen zusammengestellt werden.

Geschichte der Eisenbahn 1765 Festlegung der Normalspurweite auf 1435 mm 1804 Trevithicks erste Lokomotive 1814 Stephensons erste Lokomotive nimmt die Arbeit in einem Kohlenbergwerk auf 1825 Eröffnung der Eisenbahnstrecke zwischen Stockton und Darlington 1829 Stephensons Lokomotive „Rocket" gewinnt das erste vergleichende Rennen 1830 Auf der Strecke zwischen Liverpool und Manchester wird der erste regelmäßige Personentransport mit Dampfloks eingerichtet 1830 Erste Eisenbahnstrecke in den USA, in Südkarolina 1835 Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnstrecke von Nürnberg nach Fürth mit der Lokomotive „Adler" 1859 Erste Schlafwagen, entwickelt in den USA 1863 Erste Speisewagen 1863 Bau der ersten Untergrundbahn der Welt in London 1869 Fertigstellung der Eisenbahnlinie quer durch die USA 1879 Bau der ersten Elektrolokomotive durch Werner von Siemens 1903 Erste elektrisch betriebene Strecke der Welt in Berlin 1900 Erster Dieseltriebwagen der Welt bei der württembergischen Staatsbahn 1925 Erste dieselelektrische Lokomotive

Eisenzeit

Eisenzeit_____________________________ Wir wissen nicht genau, welches Volk zuerst -»Eisen aus Eisenerz herstellte. Vielleicht waren es die Hethiter in der Osttürkei im zweiten Jahrtausend vor Christus. Von dort verbreitete sich die Kenntnis über dieses neue Metall langsam nach Osten und nach Westen. Wenn ein Volk das Eisen kennen gelernt hatte, trat es in die Epoche seiner Eisenzeit ein. Nun wurden Waffen und Geräte nicht mehr aus der weichen -»-Bronze, sondern aus dem viel härteren Eisen hergestellt. In Mitteleuropa begann die Eisenzeit etwa um 800 v. Chr. mit der Hall­ stattkultur. Diese hat ihren Namen nach einem Gräber­ feld am Hallstätter See in Österreich.

Eishockey____________________________

▲ Besonders der Torwart muss beim Eis­ hockey dicke Schutzkleidung tragen, denn der Puck fliegt mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h heran.

▼ Beim Eistanz bleiben die Läufer stets nebeneinander. Sprünge und Pirouetten sind nicht erlaubt.

Eishockey wird auf Schlittschuhen gespielt. Zwei Mannschaften zu je sechs Spielern stehen sich auf einem 60 Meter langen und 30 Meter breiten Feld gegenüber. Sie versuchen eine Hartgummischeibe, den Puck, mit einem Schläger ins gegnerische Tor zu beför­ dern. Der Puck erreicht dabei Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern. Auch sonst ist das Spiel sehr rau, schnell und hart. Verstöße gegen die Regeln werden durch Zeitstrafen geahndet. Der Spieler muss dann für zwei, fünf oder zehn Minuten vom Eis und darf nicht ersetzt werden. Ein Spiel wird in drei Drittel zu je zwanzig Minuten reine Spieldauer unterteilt.

Eisläufen____________________________ _ Das Laufen mit Schlittschuhen auf Eis ist die wichtigs­ te Voraussetzung für drei Sportarten; das -»Eishockey, den Eisschnelllauf und den Eiskunstlauf. Beim Eis­ schnelllauf werden stellenweise Geschwindigkeiten von über 70 Stundenkilometern erreicht. Beim Eis­ kunstlauf geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um die Schönheit der Figuren und den künstlerischen Eindruck. Die Läufer und Läuferinnen fahren in einer Pflichtübung mehrere vorgeschriebene Figuren und bekommen dafür Noten. Viel beliebter ist die Kür, ein freies Laufen nach selbst gewählter Musik. Besonders spektakulär sind die doppelten bzw. dreifachen Sprünge wie Axel, Lutz, Rittberger oder Salchow. Bei den Pirouetten drehen sich die Läufer und Läuferinnen schnell um die eigene Achse.

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Eiweiße ◄ In der letzten Eiszeit bedeckten die Gletscher einen großen Teil Nord­ amerikas, Europas und Nordasiens. Die Gletscher „hobelten" die Landschaft zurecht; ihr Schmelzwasser ließ viel Geröll und riesige Felsblöcke zurück, die wir heute in unseren Landschaften als Findlinge sehen.

Eiszeit Während einer Eiszeit kühlt sich die Erde ab, sodass große Gebiete, vor allem an den Polen und im Hochge­ birge, von dicken Eisschichten bedeckt sind. Im Lauf der -»Erdzeitalter gab es viele Eiszeiten. In der letzten Eiszeit folgten mehrere Kaltzeiten, die Jahrtausende dauerten, aufeinander. Dazwischen gab es wieder wär­ mere Zeitabschnitte. Die letzte Eiszeit ging vor unge­ fähr 20 000 Jahren zu Ende. Wir wissen nicht, ob in den nächsten Jahrtausenden wieder eine Eiszeit kommen wird oder nicht. Während der Eiszeiten war das Wetter sehr kalt. Dau­ ernd fiel Schnee und die Gletscher wurden immer grö­ ßer und dehnten sich aus. Am Höhepunkt der letzten Eiszeit war ein großer Teil Nordamerikas und Nord­ asiens von Gletschern bedeckt. Die skandinavischen Gletscher reichten bis weit nach Norddeutschland hi­ nein, während die Gletscher von den Alpen bis über das Gebiet von München hinausreichten. An manchen Stellen war die Eisschicht über tausend Meter dick.

Da während der Eiszeit viel Was­ ser im Eis der Gletscher festgefro­ ren war, sank in jener Zeit der Meeresspiegel. Dadurch entstand eine Landbrücke zwischen Asien und Nordamerika. Über diese Landbrücke an der Beringstraße wurde Amerika von Asien her besiedelt. Deshalb gehören die Ureinwohner Amerikas, die India­ ner, der mongoliden Menschen­ rasse an.

▼ Fleisch, Fisch, Eier, Käse und Nüsse enthalten besonders viele Eiweiße.

Eiweiße Eiweiße oder Proteine, wie sie auch heißen, kommen in jedem Lebewesen vor. Proteine sind riesengroße Moleküle, die aus einzelnen Bausteinen zusammenge­ setzt sind, den so genannten Aminosäuren. Beim Men­ schen zum Beispiel bilden Eiweiße das Gerüst der -»Zellen, besonders der Muskeln.

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Elefanten

Indischer Elefant

Jeder Mensch muss regelmäßig Eiweiße mit der Nah­ rung aufnehmen, sonst leidet er bald an Fehlernährung. Da Kinder noch wachsen, brauchen sie besonders viele Proteine. Eiweiße sind vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten. Vegetarier, die nur pflanzliche Nahrung essen, müssen darauf achten, dass sie genügend Eiweiße aufnehmen. Besonders eiweiß­ reich sind Nüsse und Hülsenfrüchte wie -♦Bohnen. Auch Nahrungsmittel aus ->Soja sind eine gute Eiweiß­ quelle. Unser Körper kann, anders als bei den ->Fetten, Eiweiße nicht speichern, sondern muss regelmäßig damit versorgt werden.

Elefanten_____________________________ Afrikanischer Elefant ▲ Der Afrikanische Elefant hat größere Ohren und Stoßzähne als der Indische Elefant. Sein Rücken ist auch stärker eingebuchtet. ▼ Das Leittier der Gruppe Afrikanischer Elefanten ist ein erfahrenes Weibchen. Es beschützt die Herde durch angriffslustige Gebärden, mit weit ausgebreiteten Ohren und hoch erhobenem Rüssel.

Die Elefanten sind die größten lebenden Landtiere. Ein großes Männchen, ein Bulle, wird doppelt so hoch wie ein ausgewachsener Mann und wiegt bis über sechs Tonnen. Das entspricht dem Gewicht von gut sieben Kleinautos. Der Elefant hat größere Ohren, dickere Beine, einen längeren Rüssel und längere Stoßzähne als jedes andere Tier auf der Welt. Elefanten werden zu Recht Dickhäuter genannt, doch ist ihre Haut auch sehr empfindlich. Elefanten leben in Gruppen unter der Leitung eines erfahrenen Weibchens. Die ausgewach­ senen Bullen sind meistens Einzelgänger. Junge Elefan-

Elektrizität ten brauchen zwanzig Jahre, bis sie ausgewachsen sind. Elefanten werden ungefähr genauso alt wie Men­ schen. Indische Elefanten können darauf dressiert werden, schwere Lasten zu heben. Sie arbeiten vor allem in der Forstwirtschaft, wo sie den Traktor ersetzen. Afrikani­ sche Elefanten sind schwieriger zu zähmen. Noch vor dreißig Jahren lebten in Afrika viele Millionen Elefan­ ten. Fleute ist es nur noch rund eine halbe Million. Die meisten Tiere wurden wegen des Elfenbeins ihrer bis 90 Kilogramm schweren Stoßzähne getötet.

Früher lebten viel mehr Elefanten­ arten auf der Welt, zum Beispiel die europäischen Mammuts und die amerikanischen Mastodons. Auf den Inseln des Mittelmeers entwickelten sich während der Eiszeit sogar Zwergelefanten. Heute sind sie ausgestorben.

Elektrizität Elektrizität ist eine Naturkraft, die schon den alten Griechen bekannt war. Sie beobachteten sie besonders beim Bernstein, der auf griechisch „elektron“ heißt. Wenn man Bernstein mit einem Wolltuch reibt, zieht er leicht Gegenstände wie Papierschnipsel an. Fast zweitausend Jahre lang konnten die Menschen jedoch mit der Elektrizität nichts Praktisches anfangen. Erst

▼ Für den Transport des elektrischen Stroms vom Kernkraftwerk aus sorgen Hochspannungsleitungen. Transformato­ ren in Unterstationen müssen die Span­ nung erst verkleinern bis auf die 230 Volt Spannung, mit der der Strom aus der Steckdose zu Hause kommt.

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Elektromotor Mach es selbst

Wir stecken eine Reißzwecke aus Messing in die Schale einer Zit­ rone und verbinden ein Stück Isolierdraht damit. In die andere Seite der Zitrone stecken wir eine Büroklammer aus Eisen und be­ festigen ebenfalls ein Stück Iso­ lierdraht daran. Nun verbinden wir die Glühbirne einer Taschen­ lampe mit weniger als drei Volt Spannung mit den beiden Dräh­ ten. Erstaunlicherweise leuchtet sie auf. Die Zitrone funktioniert hier wie eine Batterie und stellt eine geringe, völlig gefahrlose Menge Strom her.

im Jahr 1752 führte der Amerikaner Benjamin Franklin einen wichtigen Versuch durch. Er ließ während eines Gewitters einen Drachen steigen und bewies, dass Blitze elektrische Entladungen sind. Sie entstehen, wenn die Spannung zwischen zwei entgegengesetzt (positiv und negativ) geladenen Teilen einer Wolke zu groß wird. Sein Experiment hätte Franklin leicht das Leben kosten können, denn der Blitz fuhr in den Dra­ chen. Zur Nachahmung ist es nicht zu empfehlen! Wir nutzen Elektrizität vor allem als elektrischen Strom, der aus der Steckdose kommt. Ein Strom fließt, wenn Elektronen sich zwischen den Atomen des Drahtes fortbewegen. Das ist allerdings nur dann mög­ lich, wenn der Draht einen geschlossenen Kreis bildet. Wenn wir Schalter bedienen, etwa um das Licht anzu­ knipsen, dann schließen wir einen solchen Stromkreis. Strom fließt durch die Leiter und bringt die Glühbirne zum Glühen. Der meiste Strom, den wir verbrauchen, stammt aus Kraftwerken und gelangt über Leitungen in unsere Haushalte. Viele Kraftwerke gewinnen den Strom durch Verbrennen von Kohle oder Erdöl, viele aus Atomkraft, manche aus Wasserkraft.

Elektromotor__________________________ Überall in unserer Umgebung gibt es Elektromotoren. Kühlschränke, Waschmaschinen und Mixer werden zum Beispiel von Elektromotoren angetrieben. Der Elektromotor funktioniert, weil sich die gleichna­ migen Pole eines -Magneten abstoßen und die un­ gleichnamigen Pole anziehen. Ein ganz einfacher Mo-

► Elektromotoren verwandeln elektrische Energie in Bewegungsenergie. Im Wesentlichen bestehen sie aus einer Spule, die zwischen den Polen eines Dauermagneten drehbar gelagert ist. Wenn Strom aus der Steckdose oder von einer Batterie fließt, wird die Spule ihrer­ seits zu einem Elektromagneten. Die Bewegung kommt dann zustande, weil gleichnamige magnetische Pole sich abstoßen und ungleichnamige sich anzie­ hen. Elektromotoren produzieren keine Abgase, aber Elektrosmog.

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Elektronik tor besteht aus einer Drahtspule, die zwischen den Polen eines Magneten drehbar gelagert ist. Wenn ein elektrischer Strom durch diese Spule fließt, wird sie selbst zu einem Magneten mit einem Nordpol und einem Südpol. Da sich gleichnamige Pole abstoßen und ungleichnamige anziehen, bewegt sich die Spule zwi­ schen den Polen des Magneten so weit, dass der Nord­ pol der Spule dem Südpol des Magneten gegenüber­ steht. Dann wird die Richtung, mit der der Strom in der Spule fließt, umgedreht, sodass sich auch die Pole der Spule ändern. Damit dreht sie sich wieder weiter.

Elektronik____________________________ Die Elektronik hat mit den Elektronen zu tun. Diese sind winzige, elektrisch negativ geladene Teilchen in -»Atomen. Wenn sich Elektronen bewegen, fließt ein Strom. Die Elektronik beschäftigt sich nun vor allem mit der Frage, wie solche Ströme in Kristallen fließen. Aus Kristallen, vor allem von -►Halbleitern, baut die Elektronik Schaltelemente zusammen, zum Beispiel -►Transistoren und ->Chips. Heute sind fast in jedem Gerät solche elektronischen Bauelemente enthalten. Wir finden sie in Radio- und Fernsehgeräten, Schreib­ maschinen, Flugzeugen, Werkzeugmaschinen, Kühl­ schränken, Autos und vor allem auch in ►Computern. Deshalb bezeichnet man die Arbeit, die Computer leis­ ten, oft auch als elektronische Datenverarbeitung (EDV). Ohne Elektronik wäre es völlig unmöglich ge­ wesen, Raumschiffe ins Weltall zu schicken.

▲ Sehr viele Haushaltsmaschinen werden von Elektromotoren angetrieben.

Die Geschichte der Elektronik begann mit der Elektronenröhre. Dabei handelt es sich um einen Glaskolben, in dem sich freie Elektronen in einem Vakuum, das heißt in einem luftleeren Raum, bewegen können. Die einfachste Elektronenröhre ist die Diode. Sie verwandelt Wechselstrom in Gleichstrom. Elektronenröhren spielen heute aber fast keine Rolle mehr, weil sie durch Transistoren und andere Bauelemente aus Halbleitern ersetzt wurden.

◄ Tragbare Radio- und Kassettengeräte sind nur zwei Beispiele für die Anwen­ dung der Elektronik. Sie gehören zusam­ men mit dem Fernsehgerät und der Videokamera zum Gebiet der Unterhal­ tungselektronik. Noch viele weitere Geräte, die wir täglich gebrauchen, enthalten elektronische Bauelemente, zum Bei­ spiel Taschenrechner, Computer, Digitaluhren, Fotoapparate.

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Element Element______________________________

▲ Das Kügelchen besteht aus dem Ele­ ment Plutonium. Dieses Element kann nur künstlich in Kernkraftwerken aus Uran hergestellt werden. Das Plutonium glüht, weil es stark radioaktiv ist. Dabei entsteht sehr viel Wärme.

Elemente sind zunächst einfach Bauteile. Wir sagen zum Beispiel, dass sich eine Uhr aus 15 Elementen zu­ sammensetzt. Gemeint sind 15 Bauteile, die zusam­ menpassen und die Uhr bilden. Wenn jemand die Ele­ mente der Mathematik beherrscht, so kennt er sich in den Grundzügen dieser Wissenschaft aus. Der Chemiker beschäftigt sich mit den chemischen Elementen. Er meint damit Grundstoffe, die auf chemi­ schem Weg nicht mehr weiter zerlegt werden können. Es gibt 93 chemische Elemente, die in der Natur vor­ kommen. Wissenschaftler haben in »Kernkraftwerken weitere 14 künstliche Elemente hergestellt. Man teilt die chemischen Elemente in Metalle und Nichtmetalle ein. Metalle sind zum Beispiel Alumi­ nium, Eisen, Wolfram, Blei und Uran. Zu den Nicht­ metallen zählen wir »Wasserstoff, Helium, -»Chlor, -»Kohlenstoff, -»Sauerstoff und Phosphor. Das auf der Erde am häufigsten vorkommende Element ist der Sau­ erstoff. Dann folgt das -»Silizium, ein -»Halbleiter.

Emanzipation_________________________

▼ Dieser menschliche Embryo ist zwei Monate alt. Am Ende des dritten Monats ist die Organbildung abgeschlossen. Dann wächst der Fetus nur noch.

Emanzipation bedeutet, wörtlich aus dem Lateini­ schen übersetzt, „aus dem Eigentum entlassen". Das taten die alten Römer zum Beispiel mit Sklaven, die sie in die Freiheit entließen. Heute spricht man vor allem von der Emanzipation der Frau. Sie soll nicht mehr unter -»Diskriminierung zu leiden haben, sondern dem Mann völlig gleichgestellt sein. Für dieses Ziel setzt sich die Frauenbewegung ein. Diese will, dass Frauen in Gesellschaft, Politik und in der Arbeitswelt den gleichen Einfluss ausüben wie die Männer.

Embryo Wenn sich eine befruchtete -»Eizelle zu teilen beginnt, entsteht ein Embryo. Dieser Keim entwickelt sich langsam zu einer jungen Pflanze oder zu einem jungen Tier. Im Lauf dieser Embryonalentwicklung bildet sich die typische Gestalt heraus. Der Mensch braucht für seine Entwicklung von der Befruchtung bis zur Geburt rund neun Monate. Nach drei Monaten hat er bereits die typisch menschliche Gestalt angenommen. Dann bezeichnen wir den Keim nicht mehr als Embryo, son­ dern als Fetus.

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Energie

Energie Energie ist die Fähigkeit Arbeit zu leisten. Es gibt ganz verschiedene Formen von Energie, zum Beispiel Wär­ meenergie, elektrische oder chemische Energie, mag­ netische Energie oder mechanische Energie. Bei der mechanischen Energie kann man wiederum zwei For­ men unterscheiden, die Energie der Lage oder poten­ zielle Energie und die Energie der Bewegung oder kine­ tische Energie. Potenzielle Energie ist gespeicherte Energie. Das Wasser in einem Stausee enthält viel po­ tenzielle Energie. Sobald es nämlich durch Röhren ins Tal schießt, verwandelt sich die potenzielle Energie in kinetische. Die Bewegung des Wassers treibt dann -»Turbinen und -»Generatoren an und es entsteht Strom. Die kinetische Energie des Wassers wird also im Kraftwerk in elektrische Energie umgewandelt. Das heißt, man kann die verschiedenen Energieformen in­ einander umwandeln. Die Energie des elektrischen Stroms wird zum Beispiel in der Glühbirne zu Lichtund Wärmeenergie. Energie kann nicht erzeugt, sondern nur immer umge­ wandelt werden. Man kann Energie auch nicht ver9*

▲ Es gibt viele Energieformen. Sie können alle ineinander umgewandelt werden. Dabei entsteht jedoch immer ein bisschen Wärmeenergie.

Die Arbeit, die der Strom leistet, wird in Wattstunden (Wh) gemes­ sen. Eine Glühbirne mit einer Leis­ tung von 100 Watt verbraucht in zehn Stunden tausend Wattstun­ den. Tausend Wattstunden sind eine Kilowattstunde. Eine andere Maßeinheit für die Energie ist das Joule. Eine Wattstunde entspricht 3600 Joule.

131

England

▲ Wenn ein Bogenschütze den Bogen spannt, steckt in diesem eine Menge potenzielle Energie. Lässt der Schütze den Pfeil los, so verwandelt sich diese poten­ zielle Energie in kürzester Zeit in kineti­ sche Energie und der Pfeil fliegt mit hoher Geschwindigkeit davon.

nichten. Bei jeder Energieumwandlung entsteht aller­ dings Wärme, die wir oft nicht mehr nutzen können. Wenn ein Auto zum Beispiel abgebremst wird, ver­ wandelt sich seine kinetische Energie in Wärmeener­ gie, denn die Bremsen werden heiß. Diese Wärme können wir nicht auffangen um sie in eine andere Energieform umzuwandeln oder zu speichern. Damit ist diese Energie für unsere Zwecke verloren.

England______________________________

England

Oberfläche: 130 423 km2 Bevölkerung: 48 400 000 Größte Breite: 515 km Größte Nordsüdausdehnung: 570 km Längste Flüsse: Themse 346 km, Severn 338 km Größter See: Windermere-See

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Wir verwechseln sehr oft England mit -'•Großbritan­ nien. England ist das größte Land Großbritanniens. Seine nächsten Nachbarn sind Wales und Schottland. Zum größten Teil ist England vom Meer umgeben. Weite Gebiete Englands bestehen aus grünen Ebenen und niedrigen, sanften Hügeln. Im Norden und Westen liegen höhere Berge mit Mooren und Wäldern. Der größte Teil der englischen Bevölkerung lebt und arbei­ tet in Städten wie London, Birmingham und Liverpool. England bekam seinen Namen vom Stamm der Angeln, die sich vor ungefähr 1500 Jahren hier niederließen. Sie gehörten zur Gruppe der Angelsachsen. Deshalb be­ zeichnen wir die englische und die amerikanische Sprache heute oft noch als Angelsächsisch.

englische Sprache_____________________ Mit Ausnahme des Chinesischen ist die englische Sprache die meistgesprochene der Welt. Englisch spricht man in Großbritannien, Irland, Australien,

Entdecker Neuseeland, Kanada, den Vereinigten Staaten und in einigen anderen Ländern. Über 450 Millionen Men­ schen kennen das Englische als ihre Muttersprache und mindestens 100 Millionen weitere Menschen spre­ chen mindestens etwas Englisch. Dabei ist das Eng­ lische keinesfalls leicht. Es hat eine komplizierte Aussprache und Rechtschreibung und kennt eine unge­ heure Vielfalt von verschiedenen Wörtern und Rede­ wendungen.

Entdecker In der ►Antike und noch während des -►Mittelalters segelten Seeleute immer entlang den Küsten, weil sie noch keine Hilfsmittel besaßen um sich auf der Hoch­ see zu orientieren. Der -►Kompass war damals noch nicht erfunden. Deshalb unternahm bis zum 15. Jahr­ hundert kein Seemann große Entdeckungsreisen mit dem Schiff. Eine Ausnahme waren die in Nordafrika beheimateten Phönizier, die bereits 1000 v. Chr. Afrika umsegelten und sogar bis nach England gelangten. Etwa zwei­ tausend Jahre später, um 1000 n. Chr., landeten die -►Wikinger in Grönland und an der Küste Nordameri­ kas. Entdeckungsreisen führten im Mittelalter nur über das Festland. Von 1271 bis 1295 reiste zum Beispiel der Venezianer -►Marco Polo nach Ostasien, bis nach China. Seinen fantastischen Reiseberichten schenkte man damals jedoch keinen Glauben. Im 15. Jahrhundert begannen die großen Seefahrer ihre abenteuerlichen Entdeckungsreisen. Christoph -*Ko-

▲ Dorf an der englischen Küste.

Wichtige Entdeckungsreisen 1271-1295 Marco Polo erforscht China, Indien und Persien 1492 Christoph Kolumbus entdeckt Amerika 1497-1498 Vasco da Gama fährt um das Kap der Guten Hoffnung nach Indien 1690-1692 E. Kaempffer erforscht Japan 1797-1800 F. Hornemann durchquert die Sahara 1799-1804 Alexander von Humboldt erforscht Mittel- und Südamerika 1926-1928, 1934-1936 W. Filchner bereist noch uner­ forschte Gebiete in Tibet

< Stanley und Livingstone erforschten den Rusizifluss auf der Suche nach den Quellen des Nils. Sie entdeckten dabei, dass der Rusizi in den Tanganjikasee fließt und nicht aus ihm heraus. Damit konnte er nicht der Nil sein.

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Enten

Indischer Ozean

Atlantik

Livingstones Expeditionen

----- erste zweite dritte

▲ Livingstone lebte 32 Jahre in Afrika und wurde einer der größten Erforscher die­ ses Kontinents.

▼ Mit solchen Galeonen machten sich Entdecker wie Vasco da Gama im 15. Jahrhundert auf ihre abenteuerlichen Reisen.

lumbus entdeckte 1492 Amerika. Cortez eroberte 1519 das Reich der -*Azteken in Mexiko, Pizarro um 1530 das der ~+Inka in Peru. Der Portugiese Vasco da Gama entdeckte 1497 bis 1499 den Seeweg nach Indien. Er umsegelte dabei die Südspitze Südafrikas, das Kap der Guten Hoffnung. Danach begann ein reger Handel mit ostasiatischen Gewürzen wie Pfeffer und Zimt. Die erste Weltumsegelung wagte 1519 bis 1522 der Portugiese Magellan. Er entdeckte dabei die Südspitze Amerikas, das Kap Hoorn. Im 17. Jahrhundert erforschten Holländer die Inselwelt Indonesiens, ferner auch Tasmanien und Australien, das sie Neuholland nannten. Von 1768 bis 1779 unter­ nahm der Engländer James ->Cook drei große For­ schungsreisen, bei denen auch mehrere Wissenschaft­ ler an Bord waren. Im vorigen Jahrhundert gab es nur noch zwei große weiße Flecken auf der Landkarte: im Inneren Asiens und Afrikas. Der Missionar David Livingstone unter­ nahm zwischen 1841 und 1873 drei große Reisen. Er durchquerte Afrika, entdeckte die Victoriafälle und suchte die Quellen des —>Nil. 1869 meinte man, er sei verschollen. Doch 1871 fand ihn der Zeitungsreporter Henry Morton Stanley am Tanganjikasee. Danach unternahmen die beiden einige gemeinsame Entde­ ckungsreisen, doch Livingstone starb bereits zwei Jahre später. Erst in unserem Jahrhundert wurden die Pole erreicht: Der Amerikaner Robert Peary stand 1909 als Erster am Nordpol, der Norweger Roald Amundsen 1911 am Südpol.

Enten________________________________ Die Enten sind mit den Schwänen, den Gänsen und den Sägern nahe verwandt. Nach der Lebensweise unterscheiden wir zwei Entengruppen: Die Schwimm­ enten gründeln bei der Nahrungssuche, tauchen aber nicht. Sie fliegen ohne Anlauf vom Wasserspiegel auf. Die Tauchenten hingegen tauchen nach ihrer Nahrung und müssen vor dem Abfliegen erst auf der Wasser­ oberfläche platschend ein Stück laufen. Die meisten Tauchenten leben am Meer. Zu ihnen gehört die Eider­ ente, die für ihre Daunen berühmt ist. Diese weichen Federn halten das Tier warm und verhindern, dass

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Entwicklungsländer Mandarinente

Wasser bis zur Haut vordringt. Die besten Schlafsäcke sind mit diesen Daunen gefüllt. Die Säger haben lange, schmale Schnäbel mit säge­ blattartigen Zähnen am Innenrand. Mit diesen Zähnen können die Säger Fische sehr gut packen.

Entwicklungsländer____________________ Zu den Entwicklungsländern zählen wir viele Staaten Afrikas, Asiens und Südamerikas. Sie sind im Vergleich zu den Industrienationen technisch und gesellschaft­ lich wenig entwickelt. Die Menschen leben dort teil­ weise unter entsetzlichen Bedingungen und in bitterer Armut. Nur wenige können lesen und schreiben. Man spricht auch von der „Dritten Welt“ - im Gegensatz zu den beiden ersten Welten, welche die reicheren Indust­ rienationen umfassen.

A Auf der Tafel oben sind jeweils die Männchen und Weibchen von sechs Entenarten abgebildet. Die bekannteste Schwimmente ist die Stockente, von der übrigens die meist weiße Hausente abstammt. Wahrscheinlich hat man sie in China erstmals gezüchtet. Heute werden die eigentlich wilden Stockenten immer zahmer und schließen sich in Stadtparks dem Menschen an. Die Krickente gehört ebenfalls zu den Schwimmenten und ist die kleinste europäische Entenart. Die Löf­ felente erkennt man sofort an ihrem ver­ breiterten Schnabel. Die männliche Spießente zeichnet sich durch die langen zugespitzten Schwanzfedern aus. Aus dem Balg der Eiderente stellten die Eski­ mos früher wärmende Hemden her. Die Mandarinente stammt ursprünglich aus China, ist aber an vielen Stellen Europas bereits verwildert.

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Entzündung ► Industrienationen leisten den Ländern der Dritten Welt Entwicklungshilfe. Der wichtigste Ansatzpunkt ist dabei die Hilfe zur Selbsthilfe.

Kindersterblichkeit in verschiedenen Ländern

Dritte Welt China Bangladesch Bolivien Brasilien Burma Kamerun Chile Kongo Gabun Gambia Ghana Indien Liberia

auf 1000 54 122 114 63 111 181 17 109 154 216 170 122 217

Industrieländer

auf 1000

Australien Kanada Dänemark Finnland Frankreich Griechenland Deutschland Neuseeland Polen Portugal Schweden Großbritannien USA

8 8 8 6 9 11 7 12 17 11 6 8 10

▼ Die schrecklichen Bedingungen, unter denen die Menschen in diesem Elends­ viertel in Rio de Janeiro in Brasilien leben müssen, sind typisch für viele Entwick­ lungsländer.

• «-r.

Viele Entwicklungsländer liefern den Industrienationen billige Nahrung, Rohstoffe, Holz und Pflanzenfasern und vor allem billige Arbeitskraft. Der Reichtum in der Welt ist also ganz ungleichmäßig verteilt. Und der Unterschied verschärft sich zusehends: Wenn die Entwicklungsländer ihre Rohstoffe billig ver­ kaufen müssen, werden die Industrieländer immer reicher und die Entwicklungsländer immer ärmer.

Entzündung___________________________ Wenn wir einen Körperteil heftig anstoßen, uns eine Verbrennung oder gar eine Vergiftung zuziehen, dann schwillt die verletzte Stelle nach einiger Zeit an, wird rot und heiß. Das Körpergewebe ist dort besonders gut durchblutet und schmerzhaft gespannt. Diese Reak­ tion des Körpers nennen wir eine Entzündung. Ent­ zündungen treten auch auf, wo -»Bakterien in die Haut eindringen. An solchen entzündeten Stellen be­ kämpfen weiße »Blutkörperchen die eingedrungenen Bakterien. Besonders gefürchtet ist die Lungenentzün­ dung, die ebenfalls auf eine - »Infektion durch Bakte­ rien zurückgeht. Kinder leiden häufig an einer Entzün­ dung der Mandeln.

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Erdbeben Epidemie Wenn plötzlich viele Menschen oder Tiere dieselbe Infektionskrankheit bekommen, so spricht man von einer Epidemie oder Seuche. Typische Seuchenkrank­ heiten sind etwa Grippe, Typhus oder Pest, bei den Rindern heute vor allem BSE, der „Rinderwahnsinn“.

Erbschaft Wenn ein Mensch stirbt, so hinterlässt er meistens ein kleineres oder größeres Vermögen sowie Hausrat. Dies alles bezeichnen wir als Erbschaft oder Nachlass. Das Gesetz sagt nun, wer in den Besitz der Erbschaft gelan­ gen soll. Erbberechtigt sind zunächst Ehegatten und Kinder sowie Enkel des oder der Verstorbenen. Der Erblasser kann vor seinem Tod auch in einem -»■Testament, einem „letzten Willen“, festlegen, wer welchen Teil des Erbes bekommt. Dabei darf er aber nicht die nächsten Verwandten völlig übergehen, denn diese haben von Gesetzes wegen Anrecht auf einen Pflichtteil. Eine völlige Enterbung von Kindern durch die Eltern ist also fast nicht möglich.

▲ Im Mittelalter setzten die Pestärzte Masken auf und rauchten wie Schlote um die Krankheit zu vertreiben.

Erdbeben

Erdbebenkatastrophen

Jedes Jahr finden auf der ganzen Erde rund eine Million Erdbeben statt. Das macht etwa zwei Erdbeben pro Minute. Die meisten Erdbeben sind so schwach, dass wir sie nicht wahrnehmen. Wissenschaftler können sie nur mit automatischen Erdbebenmessern, den Seismo­ graphen, registrieren. Nur ein Erdbeben von fünfhun-

Provinz Schensi, China, 1556: Über 830 000 Menschen kamen ums Leben, mehr als bei jedem anderen Erdbeben. San Francisco, USA, 1906: Ein Erdbeben und eine darauf folgende Feuersbrunst ver­ wüsteten die Stadt. Kwanto-Ebene, Japan, 1923: Es wurden 575 000 Häuser zerstört. Damit richtete dieses Beben den größten jemals gemessenen Sachschaden an. Lebu, Chile, 1977: Bei diesem Erd­ beben wurde bisher am meisten Energie frei.

< Auf ein verheerendes Erdbeben in Alaska im Jahr 1964 folgte ein Tsunami, eine Riesenwelle, die vom Erdbeben auf dem Meeresgrund ausgelöst wurde.

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Erde

▲ Der Seismograph zeichnet Erschütte­ rungen auf einer umlaufenden Trommel auf. Das Prinzip des Seismographen ist sehr einfach: Ein großes aufgehängtes Gewicht mit einem Schreiber bleibt in Ruhe, während das restliche Gerät von einem Beben bewegt wird. Die Stärke von Erdbeben misst man mit der Richterskala. Ein verheerendes Beben erreicht den Wert 8 auf der Richterskala.

dert richtet Schaden an. Jedes Jahr kommt es jedoch zu einem oder mehreren großen Beben mit zum Teil ver­ heerenden Auswirkungen. So sollen 1976 in der chine­ sischen Stadt Tangschan rund 750 000 Menschen ums Leben gekommen sein. Von den neun Erdbeben, die jeweils mehr als 100 000 Menschen das Leben koste­ ten, fanden sechs in China, zwei in Japan und eines in Indien statt. Weitere bekannte Erdbebengebiete sind die Westküste Nord- und Südamerikas, Indonesien und die Philippinen sowie das östliche Mittelmeerge­ biet. Zu kleineren Erdbeben kommt es, wenn -»-Vulkane ausbrechen, Erdrutsche zu Tal fahren oder wenn die Decke einer unterirdischen Höhle einbricht. Die größ­ ten Erdbeben entstehen jedoch, wenn sich Spannun­ gen in der Erdkruste entladen. Dabei bewegen sich riesige Felsplatten gegeneinander. Wenn sie dem stetig wachsenden Druck nicht mehr standhalten, brechen sie mit einem Ruck, der sich als Erdbeben äußert. Der Erdbebenherd liegt meistens in einer Tiefe zwischen zwanzig und dreißig Kilometern. Der Ort an der Erd­ oberfläche, der über dem Erdbebenherd liegt, heißt Epizentrum. Dort wirken sich die Erschütterungen am stärksten aus. Die Erdbebenwellen pflanzen sich dann kreisförmig fort und wandern mehrmals um den gan­ zen Erdball. In Deutschland kann man somit Beben registrieren, die sich in großer Entfernung, zum Beispiel in China, ereignet haben.

Erde_________________________________

Stärke und Häufigkeit von Erdbeben

Stärke auf der Richterskala 8,0-8,9 7,0-7,9 6,0-6,9 5,0-5,9 4,0-4,9 3,0-3,9 2,0-2,9 1,0-1,9

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Jährlicher Durchschnitt weniger als eines 10 bis 20 100 bis 200 800 bis 1000 6000 bis 10 000 50 000 bis 100 000 über 300000 über 700 000

Unsere Erde ist der fünftgrößte -»Planet des -»Sonnen­ systems. Vom Weltraum aus gesehen erscheint unsere Erde wie ein riesiger blauer Ball. Über zwei Drittel der Erde sind von Wasser bedeckt, weniger als ein Drittel von Festland. Weiteres siehe auf den Seiten 142 und 143.

Erdferkel_____________________________ Das Erdferkel ist trotz seines Namens nicht näher mit dem Schwein verwandt. Es hat überhaupt keinen nä­ heren Verwandten, sondern ist als letzter Angehöriger einer längst ausgestorbenen Gruppe von -»Säugetieren zu betrachten. Mit seinen mächtigen Krallen bricht das Erdferkel -»Termitennester auf. Es steckt seine lange

Erdöl ◄ Das Erdferkel ist ein scheues Tier, das nur nachts draußen anzutreffen ist. Mit seinen scharfen Krallen bricht es Termi­ tenbaue auf.

klebrige Zunge in den Bau und frisst die Termiten, die daran hängen bleiben. Das Erdferkel lebt in Mittel- und Südafrika. Den Tag verbringt es in einer selbst gegrabe­ nen Höhle. Wenn man es draußen überrascht, sodass es nicht mehr zu seinem Bau zurückkehren kann, gräbt es sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit ein. Das Erd­ ferkel wird bis zwei Meter lang.

Erdöl Das Erdöl entstand vor vielen Jahrmillionen aus toten Pflanzen und Tieren. Diese wurden durch Schlamm­ schichten von der Luft und damit vom -»-Sauerstoff abgeschnitten. Damit konnte keine vollständige Ver­ wesung stattfinden. Man darf sich nicht vorstellen, dass das Erdöl in Hohl­ räumen im Boden liegt. Vielmehr befindet es sich in den Zwischenräumen feinkörniger Gesteine, ähnlich wie von einem Schwamm aufgesogenes Wasser. Über den Erdöllagerstätten müssen undurchlässige Gesteins­ schichten liegen, die das Erdöl daran hindern, von sich aus an die Erdoberfläche aufzusteigen. Wenn die Geo­ logen eine Lagerstätte entdeckt haben, bringen sie durch diese undurchlässige Gesteinsschicht eine Boh­ rung hindurch. Dann sprudelt das Öl nach oben oder

A Der höchste Teil einer Bohrplattform ist der Bohrturm. Die Bohrkrone frisst sich mit ihren scharfen Metall- oder Diamant­ zähnen durch das Gestein. Dahinter fol­ gen die Rohre des Bohrgestänges. Eine Spülflüssigkeit verhindert, dass es zu einem unvermuteten Ölausbruch kommt.

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Erdzeitalter ► Raffinerien verarbeiten das Rohöl durch Destillation. Dabei erhält man vor allem Benzin, Dieseltreibstoff, Heiz- und Schmieröle sowie Paraffin. Die chemische Industrie verarbeitet Bestandteile des Erdöls weiter zu Kunststoffen, Farben, Heilmitteln und Kosmetika, Waschmit­ teln, sogar zu Tierfutter.

synthetisches Gummi

Polyester

/ Polyurethan Kosmetika Spülmittel

Noch vor dreißig Jahren glaubten die Geologen, die Lage der Konti­ nente habe sich im Lauf der Erd­ geschichte nicht verändert. Heute wissen wir, dass diese Annahme falsch war. Die Kontinente bewe­ gen sich offensichtlich mit Leich­ tigkeit auf der Erdoberfläche. Vor 250 Millionen Jahren bildeten alle heutigen Kontinente eine einheit­ liche Landmasse, die Pangaea. Etwa vor 200 Millionen Jahren brach dieser Urkontinent zunächst in zwei Teile auseinan­ der. Diese Teile zersplitterten dann weiter. Vor ungefähr 135 Millionen Jahren öffnete sich langsam der Atlantik zwischen Südamerika und Afrika. Heute können wir auf einer Karte deut­ lich sehen, dass die Umrisslinien dieser beiden Kontinente sehr gut zueinander passen. Noch heute driften die Kontinente voneinan­ der weg. Der Abstand zwischen Europa und Nordamerika wird jedes Jahr um ein paar Zentime­ ter größer.

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wird hoch gepumpt. Das Erdöl ist eine meist dicke, braune Flüssigkeit. Langsam, aber sicher gehen die Ölvorräte der Welt zur Neige. Wir müssen uns schon jetzt darum bemühen, Ersatzstoffe für das Erdöl zu finden. Zur Zeit wollen die Wissenschaftler Erdöl aus Ölschiefern gewinnen. Die größten Erdöllagerstätten liegen im Mittleren Osten, in Saudi-Arabien, Iran, Irak und Kuweit.

Erdzeitalter___________________________ Vor 4,6 Milliarden Jahren entstand die Erde aus einem glühenden Feuerball und kühlte sich langsam ab. Die ersten Lebewesen gab es wahrscheinlich vor rund 3,5 Milliarden Jahren. Ganz sicher wissen wir, dass sich alles, was sich auf der Erde befindet, von den Land­ schaften bis zu den Lebewesen, sehr langsam in vielen Jahrmillionen entwickelt hat. Wir unterteilen die Geschichte der Erde in vier Erdzeit­ alter. Über das erste Zeitalter, das Präkambrium, das vor 570 Millionen Jahren zu Ende ging, wissen wir sehr wenig. Im Erdaltertum oder Paläozoikum entstanden die ersten Versteinerungen. Das Erdmittelalter oder Mesozoikum begann vor 245 Millionen Jahren und ging vor 65 Millionen Jahren zu Ende. Die Erdneuzeit oder das Känozoikum begann vor 65 Millionen Jahren und dauert bis heute an. Jedes dieser Erdzeitalter wird noch weiter unterteilt. Die Geschichte der Erde können wir an den Gesteinen und an den darin enthaltenen Versteinerungen früherer Pflanzen und Tiere ablesen.

Erdzeitalter Jahrmillionen

•« Die Erdgeschichte wird in vier Erdzeital­ ter und diese werden in mehrere Perioden unterteilt. Die Einteilung geschah vor allem aufgrund der Entwicklung der Lebe­ wesen. Einige Namen erinnern an Land­ schaften, in denen die entsprechenden Versteinerungen gefunden wurden, zum Beispiel Jura oder Devon. Die angege­ bene Zeitskala gilt auf der ganzen Welt.

Pleistozän

Mehrere große Eiszeiten Der Mensch tritt auf Pliozän

Der Urmensch Australo­ pithecus tritt auf Miozän

Erste Mäuse, Ratten und Menschenaffen Oligozän

Erdneuzeit 65-0

Erste Hirsche, Affen, Schweine und Nashörner

▼ Die Zeichnungen zeigen, wie aus den Flossen früher Fische (oben) die Beine der ersten Amphibien (unten) entstanden.

Eozän

Erste Hunde, Kaninchen, Elefanten und Pferde Paleozän

Rasche Ausbreitung der Säugetiere

(Erdmittelalter 245-65

Kreide

Dinosaurier sterben aus Jura

Dinosaurierzeit; erste Vögel Trias

Erste Dinosaurier, Säuger, Schildkröten, Krokodile Perm

Großes Tiersterben Karbon

Erste Reptilien Große Kohlesümpfe Devon

Erste Amphibien, Insekten und Spinnen

‘ I Erdaltertum

570 -245

Silur

Riesige Seeskorpione; erste Landpflanzen Ordovizium

Erste Tintenfische, Korallen und Trilobiten Kambrium

Erste Fische, Trilobiten, Korallen und Muscheln Präkambrium

Präkambrium 4600 - 57Ö



• 700: Erste Quallen und Würmer • Erste Lebewesen im Meer

4600 Millionen Jahre

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Erde Soweit wir bis heute wissen, ist die Erde der einzige Planet des Weltalls, auf dem sich Lebewesen befinden. Unsere Erde ist ein mittelgroßer Planet, der zusammen mit acht weiteren Planeten um einen Stern, die Sonne, kreist. Einzigartig ist unsere Erde durch die Atmosphäre und das Wasser. Beide ermöglichen ein reiches Tier- und Pflanzenleben. Mehr als zwei Drittel der Erde sind von Ozeanen bedeckt. Vom Weltraum aus erkennen die Astronauten spiralförmige Wolkenbänder. Die Oberflä­ che der Erde ist verhältnismäßig kühl. Doch im Erdinneren herrschen Tempera­ turen von mehreren Tausend Grad. Wäre die Erde so groß wie ein Fußball, so würden die höchsten Gebirge wie der Himalaja nicht höher sein als ein Farb­ anstrich auf diesem Ball. Und die tiefsten Ozeangräben wären nahezu unsichtbare Kratzer im Leder des Balles. Obwohl die Erde zwischen vier und fünf Milliarden Jahre alt ist, wurden so alte Ge­ steine bisher noch nicht gefunden.

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Wie Gebirge entstehen

Faltengebirge (unten rechts) entstehen, wenn Gesteins­ schichten durch ungeheure Drücke im Erdinneren aufgefal­ tet werden. Auf diese Weise bildeten sich die Alpen. Nied­ rige Gebirge können entstehen, wenn sich einzelne Gesteinsschollen gegeneinander bewegen. Es entstehen dann Brüche und Verwerfungen.

Faltengebirge

Zahlen und Daten Höchster Berg: Mount Everest (Asien), 8848 m Längster Fluss: Nil (Afrika), 6670 km Größte Meerestiefe: Marianengraben (Pazifik), 11122 m Größte Wüste: Sahara (Afrika), 8 400 000 km2 Größter Ozean: Pazifik, 181000 000 km2 Höchster schiffbarer See: Titi­ cacasee (Südamerika), 3810 m Tiefster See: Baikalsee (UdSSR), 1940 m Größter See: Kaspisches Meer (Asien), 438 695 km2 Höchster Wasserfall: Angel Falls (Venezuela), 979 m Heißester Ort: AI Aziziyah in Libyen, 57,7 °C im Jahr 1922 Kältester Ort: Vostock in der Antarktis, -89,2 °C im Jahr 1983 Regenreichster Ort: Mount Waialeale, Hawaii, 11680 mm Regen pro Jahr Trockenste Stelle: Atacama­ wüste, Chile, 0,76 mm Regen pro Jahr

Steckbrief der Erde Alter: um 4,6 Milliarden Jahre Gewicht: um 6000 Billionen t Durchmesser: vom Nordpol zum Südpol 12719 km, in der Äquatorebene durch den Erd­ mittelpunkt 12 757 km. Umfang: um die Pole 40 020 km, um den Äquator 40 091 km Wasseroberfläche: um 361 Millio­ nen km2, das sind 71 Prozent Landoberfläche: um 149 Millio­ nen km2, das sind 29 Prozent Durchschnittliche Höhe des Fest­ landes: 840 m über dem Meeresspiegel Durchschnittliche Tiefe der Ozeane: 3795 m unter dem Meeresspiegel

Das Innere der Erde

Der Erdkern hat einen Durchmesser von ungefähr 4680 km und besteht hauptsächlich aus festem oder flüssigem Eisen und Ni­ ckel. Die Temperatur liegt innen bei 3700 °C, der Druck bei 3800 Tonnen pro cm2. Der Erdmantel erreicht eine Dicke von ungefähr 2900 km und setzt sich aus heißem, halb geschmolzenem Gestein zusammen. Tem­ peratur und Druck sind hier deutlich niedriger als im Erdkern. Die Erdkruste bildet eine feste äußere Haut um die Erde. Im Ver­ gleich ist sie nur hauchdünn: 30 km unter Gebirgen, aber nur 6 km am Meeresboden. Die festen Gesteine der Erdkruste schwimmen sozusagen auf den halb flüssigen Gesteinen des Mantels.

◄ Fotografische Aufnahme der Erde vom Weltall aus. Die spi­ ralförmigen Wolkenbänder deu­ ten auf Tiefdruckgebiete hin, wo warme, tropische Luft sich mit Kaltluft mischt. Solche Satelliten­ bilder erlauben eine ziemlich genaue Wettervorhersage. Vor allem kann man feststellen, wo sich möglicherweise Wirbel­ stürme bilden. Die Astronauten sehen die Erde auf dem schwar­ zen Hintergrund des Himmels.

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Erfindungen ► Die Dampfmaschinen, die James Watt erfand, arbeiteten viel besser als die Kon­ kurrenzmodelle jener Zeit. Die abgebil­ dete Maschine erfand er kurz vor seinem Tod. Die wichtigste Neuerung daran war ein Dampfregler. Diese geniale Vorrich­ tung mit zwei Metallkugeln an bewegli­ chen Armen regelte die Dampfmenge, die vom Dampfkessel zum Zylinder strömte.

Erfindungen

Bedeutende Erfindungen

105 n. Chr. Papier aus Holz, China 1100 Magnetischer Kompass, China 1440 Buchdruck mit bewegli­ chen Lettern, Johannes Gutenberg 1608 Teleskop, Hans Lippershey 1765 Dampfmaschine, James Watt 1822 Kamera, Joseph Niepce 1831 Dynamo, Michael Faraday 1837 Telegraf, Samuel F. B. Morse 1876 Telefon, Alexander Graham Bell 1877 Phonograph, Thomas Edison 1888 Erste Kodak-Kamera, George Eastman 1895 Radio, Guglielmo Marconi 1903 Flugzeug, Wilbur und Orville Wright 1925 Fernsehen, John Logie Baird 1948 Transistor, John Bardeen, Walter Brattain und William Shockley 1960 Laser, Theodore Maiman

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Nicht nur wir Menschen, sondern auch die Tiere ma­ chen Erfindungen. Wenn ein Schmutzgeier zum Bei­ spiel ein großes Ei findet, das er nicht festhalten und mit seinem Schnabel nicht öffnen kann, nimmt er einen Stein und wirft ihn auf das Ei, bis es zerbricht. Schimpansen tunken Regenwasser mit schwammartig zusammengepressten Blättern auf oder stochern mit ei­ nem eigens angefertigten Stäbchen in den Gängen von Termitenbauten. Die Insekten, die sich am Stäbchen festkrallen, fressen sie dann mit Behagen auf. Wir sa­ gen: Diese Tiere kennen den Gebrauch von Werkzeug. Die raffiniertesten Werkzeuge erfand jedoch der Mensch. Wer als erster das Feuer besaß, die Axt und den Pflug erfand, wissen wir nicht, da diese Erfindun­ gen bereits in vorgeschichtlicher Zeit gemacht wurden. Es ist sogar wahrscheinlich, dass derart grundlegende Werkzeuge mehrmals unabhängig von verschiedenen Völkern entwickelt wurden. Erfindungen breiten sich nur dann aus, wenn sie auch wirklich gebraucht werden. Das Rad kannten und ver­ wendeten fast alle Völker. Die südamerikanischen -»Maya, die eine sehr hohe Kultur besaßen, verwen­ deten es jedoch nicht, weil auf ihren gebirgigen Stra­ ßen und Wegen kein Bedarf danach bestand. Viele Er­ findungen liegen „in der Luft“, weil der Zeitpunkt ge­ kommen ist, zu dem sie benötigt werden. So streiten sich oft mehrere Forscher darüber, wer nun ein be­ stimmtes Gerät entwickelt hat. Das war zum Beispiel beim -»Laser und beim Zauberwürfel der Fall.

Ernährung

Erkältung Die Erkältung ist eine weit verbreitete Erkrankung. Die Ärzte sprechen von einem grippalen oder grippeähnli­ chen Infekt. Damit wollen sie sagen, dass Erkältungen von ~>Viren ausgelöst werden. Sie dringen vor allem dann in den Körper ein, wenn dieser etwas geschwächt ist. Bisher haben die Wissenschaftler über 100 ver­ schiedene Viren gefunden, die eine Erkältung auslösen. Deswegen gibt es auch noch keine gute Behandlungs­ weise oder Therapie dagegen.

Ernährung Alle Menschen und alle Tiere müssen bereits vorgefer­ tigte Nahrung aufnehmen. Wir bezeichnen diese Lebe­ wesen mit einem Fremdwort auch als heterotroph. Die grünen Pflanzen hingegen sind autotroph: Sie stellen mithilfe ihres Blattgrüns und des Sonnenlichts ihre Nahrung selber her. Menschen und Tiere nutzen die Nahrung für zweier­ lei. Wenn wir die Nährstoffe durch unseren Stoffwech­ sel abbauen und verbrennen, wird Energie frei. Diese Energie brauchen wir für Bewegungen und vor allem um unsere Körperwärme aufrechtzuerhalten. Die Nährstoffe stellen aber auch Bausteine für das Wachs­ tum unseres Körpers dar. Auch die bereits bestehenden -»■Zellen werden im Lauf von ungefähr neun Jahren durch neue ersetzt. Dazu brauchen wir viele Bausteine, die wir durch die Ernährung bekommen. Der Mensch ist bei seiner Ernährung nicht speziali­ siert, sondern wie das Schwein ein Allesfresser. Wir nehmen pflanzliche und tierische Nahrung zu uns. Eine möglichst vielfältige Ernährung ist sogar lebens­ wichtig. Unsere Nahrung sollte die verschiedenen

Kohlenhydrate

10 KBI

Die Grippe oder Influenza ist keine leichte Krankheit. Sie kann einen schweren Verlauf nehmen, besonders bei Menschen mit geringer Abwehrkraft. Dazu kommt, dass die Grippeviren die Schleimhäute der Atemwege zer­ stören und sich dadurch auch krankheitserregende Bakterien ansiedeln können. In den Jahren 1918 und 1919 zog eine Grippe­ epidemie über die ganze Welt, die mehr als 20 Millionen Todesopfer forderte. 1957 verbreitete sich von China aus die asiatische Grippe über die Welt. Wer traurig ist, mit seelischen Schwierigkeiten und Stress zu kämpfen hat, bekommt übrigens leichter eine Erkältung oder eine Grippe als ein fröhlicher, ausge­ glichener Mensch.

◄ Der Mensch sollte sich möglichst viel­ fältig ernähren. Die pflanzliche Kost mit ihren Ballaststoffen sollte überwiegen. Bei Fetten muss man zurückhaltend sein. Die wichtigsten Energielieferanten sind die Kohlenhydrate. Die Eiweiße brauchen wir vor allem für den Aufbau des Körpers. Je mehr Nahrungsmittel bearbeitet wer­ den, umso leichter verlieren sie Vitamine. Dafür werden sie mit Zusatzstoffen und Mineralsalzen angereichert, die unserer Gesundheit nicht immer bekömmlich sind.

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erste Hilfe erste Hilfe leisten

Wunden: Wunde mit einem sau­ beren, keimfreien Stück Tuch oder einer Binde bedecken, sodass sie nicht weiter verschmutzt. Blutungen aus verletzten Schlag­ adern: Den betroffenen Körperteil, zum Beispiel den Arm, hoch­ halten und die Schlagader an einer Stelle abdrücken, die näher zum Herzen liegt. Dann hört das Blut auf stoßweise auszutreten. Knochenbrüche, Verrenkungen und Verstauchungen: Bis zum Eintreffen des Arztes stellen wir den verletzten Körperteil ruhig mit Tüchern, Hölzern oder Kleidungs­ stücken. Ohnmacht: Wir lagern den Pa­ tienten in der stabilen Seitenlage, sodass Flüssigkeiten und Erbro­ chenes aus dem Mund abfließen können. Wir müssen immer wie­ der die Atmung überprüfen und gegebenenfalls künstlich beat­ men. Hat der Bewusstlose einen Hitzschlag erlitten, so müssen wir ihn an einen kühlen, schattigen Ort bringen, ihn mit kaltem Was­ ser befeuchten und seine Kleider öffnen. Trinken von Säuren und Laugen: Ätzende Stoffe richten im Magen weniger Unheil an als in der Spei­ seröhre und im Mund. Deswegen sollte der Verletzte nicht erbre­ chen. Viel Wasser und Milch trinken. Verbrennungen: Die verbrannte Stelle sofort unter kaltes fließen­ des Wasser halten, bis der Schmerz nachlässt. Je schneller man reagiert, umso geringer sind die Schäden. Wenn sich eine Blase bildet, sollten wir zum Arzt gehen. Auf keinen Fall dürfen wir Salbe oder Puder auftragen. Schlangenbiss: Gebissenes Glied abbinden und ruhig stellen. Ob­ wohl die Kreuzotter giftig ist, wirkt ihr Biss kaum tödlich. Es ist also kein Grund zur Panik gegeben.

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Gruppen von Nährstoffen in ausgewogener Form ent­ halten, nämlich »Eiweiße, -»Kohlenhydrate und -»Fette. Die Ballaststoffe sind unverdaulich und sorgen damit dafür, dass der Darm nicht zu träge wird, son­ dern den Nahrungsbrei weiterbefördert. Unsere Nah­ rung muss daneben noch genügend -»Mineralsalze und -»Vitamine aufweisen.

erste Hilfe____________________________ Jedermann ist verpflichtet bei einem Unfall erste Hilfe zu leisten. Mit vorläufigen Maßnahmen verhindert man bis zum Eintreffen des Arztes, dass der Verletzte weiteren Schaden nimmt. Das Rote Kreuz veranstaltet häufig Kurse in erster Hilfe. Bei Ertrinkenden setzt oft die Atmung aus und kommt von selbst nicht mehr in Gang. Dann kann die künst­ liche Beatmung lebensrettend wirken. Dabei muss alles schnell gehen. Zunächst entfernt man Fremdkörper oder Flüssigkeiten aus dem Mund und dem Rachen des Bewusstlosen. Dann legt man ihn auf den Rücken und biegt seinen Kopf so weit nach hinten, dass das Kinn nach oben schaut. Durch den Mund oder die Nase des Bewusstlosen blasen wir kräftig die eigene Atemluft ein. Wir beobachten dabei, ob sich der Brustkorb des Verletzten senkt und hebt. Dies bedeutet nämlich, dass unsere Atemluft in seine Lunge gelangt. Man muss die künstliche Beatmung durchhalten, bis der Arzt kommt.

Erstkommunion_______________________ Das Abendmahl heißt in der katholischen Kirche Kom­ munion. Das bedeutet, aus dem Lateinischen über­ setzt, Gemeinschaft. Der Priester oder der Kom­ munionhelfer reicht dem Gläubigen dabei den Leib Christi in Gestalt des Brotes oder einer Hostie. Christen glauben, dass sie dabei Anteil haben am Sterben und an der Wiederauferstehung von Jesus Christus. Die erste Kommunion empfangen die Kinder meistens mit acht Jahren. Früher fand die Erstkommunion immer am ersten Sonntag nach Ostern statt. Dieser heißt auch Weißer Sonntag, weil die in der Urkirche Getauften an diesem Tag zum letzten Mal ihr weißes Taufkleid anzogen. Noch heute tragen die Mädchen bei der Erstkommunion weiße Kleider.

Eskimo Esel Esel sind mit den »Pferden nahe verwandt. Sie stam­ men von den Wildeseln ab, die in den Wüsten und Steppen Afrikas und Asiens heute leider nur noch in wenigen Exemplaren leben. Der Esel ist kleiner und gedrungener als das Pferd. Er hat einen großen Kopf mit längeren Ohren. Der Schwanz hat am Ende ein Büschel langer Haare. Esel sind sehr trittsicher und können in schwierigem Ge­ lände schwere Lasten tragen. Noch heute dienen sie als Reit- und Tragtier, vor allem in Südeuropa, Nordafrika, Asien und Südamerika. Esel und Pferd kann man miteinan­ der kreuzen. Durch Kreuzung ei­ nes männlichen Esels mit einem weib­ lichen Pferd entsteht ein Maultier. Maul­ esel hingegen sind die Nachkommen von männlichen Pferden mit weiblichen Eseln. Maultier und Maulesel selbst sind jedoch unfruchtbar und können sich nicht weiter fortpflanzen.

▼ Esel können sehr schwere Lasten tra­ gen. Sie sind geduldig und gutmütig und nur gelegentlich so störrisch, wie es die Redewendung behauptet: „störrisch wie ein Esel".

Eskimo_______________________________ Die Eskimo leben in der »Arktis, vor allem an den Küsten Grönlands, Nordamerikas und Nordostasiens. Obwohl die Teile des Volkes weit voneinander entfernt wohnen, sind sie nahe verwandt. Alle gehören zur mongoliden -»Menschenrasse, was man an den schlitz­ förmigen Augen und dem verhältnismäßig flachen Gesicht erkennt. Die Eskimo nennen sich selbst Inuit, was so viel heißt wie Mensch. Früher lebten die Eski­ mo zur Sommerzeit in Zelten und im Winter in Torf­ häusern. Nur während der Jagd bauten sich die Jäger die berühmten Schneehäuser oder Iglus. Die Eskimo kannten früher kein Eisen und stellten ihre Bogen, Pfei­ le und Harpunen aus Knochen und Schwemmholz her. Sie jagten vor allem Robben, Wale, Fische, Meeresvögel und Rentiere. Ihre Boote, die Kajaks, bauten sie aus Walrippen und Häuten. Noch heute ernähren sich die rund 40000 Eskimo überwiegend von der Jagd oder vom Fischfang. Doch 10*

Wo die Eskimo leben, wachsen keine Bäume. Holz kennt dieses Volk nur in Form von ange­ schwemmten Ästen. Zum Schnit­ zen verwenden die Künstler nicht Holz, sondern weichen Speckstein oder Serpentin. Die Eskimo ferti­ gen wundervolle künstlerische Skulpturen.

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Estland

Film empfinden wir die schnell aufeinander folgenden Bilder aber nicht als getrennt, sondern für unser Auge verfließen sie ineinander. Wir nehmen sie dann als fortlaufende Bewegung wahr. Auch das frühere Flimmern („Flimmerkiste“) ist ver­ schwunden. Das Prinzip des Fernsehens erfand 1926 John Logie Baird mit einem ganz einfachen Apparat. 1936 began­ nen in Großbritannien die ersten Fernsehsendungen. Damals kamen die Bilder nur in Schwarzweiß. Das Farbfernsehen startete 1956 in den USA.

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