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German Pages 457 [458] Year 1986
Table of contents :
Titelseite
Prolog
Inhalt
Einleitung
Warum Sie dieses Buch leider lesen müssen
Worum es geht -Was ist Kapitalismus?
Das Loch
Debitismus
Geld & Gier
Der Handschlag
Staat, Blow-off, große Gala
Disneyland
Der Kracher
Das Gold
Start des Kapitalismus
Epilog
Paul C.Martin
EinSystem, das funktioniert Wirtschaftsverlag Langen-Müller/Herbig
Paul C.Mar tin
Ein System, das funktioniert unter Mitarbeit von Dipl.-Ing. Walter Lüttl
Wirtschaftsverlag Langen-Milller/Herbig
Inhalt Einleitung . Warum Sie dieses Buch leider lesen müssen
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Das Loch . Bisher hat niemand den »Kapitalismus« kapiert, auch Marx nicht, obwohl er sehr nahe dran war Was Rosa Luxemburg für eine Rolle spielt Der Kapitalismus ist ein Kettenbrief-System Woher »Kapital« und »Kapitalisten« kommen
21
Debitismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Wie sieht denn nun die neue »Kapitalismus«-Theorie aus? Wir müssen nicht den »Geldschleier« heben, sondern den »Tausch-« und »Produktionsschleier« Definitionen: Von »Marktwirtschaft«, »Eigentum«, »Kapital«, »Arbeitslosigkeit«, »Angebot und Nachfrage« usw. Kapitalismus contra keynes und Neue Klassik
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Geld & Gier Die Mär von den Münzen als »Tauschmittel«: So etwas hat es nie gegeben Warum alle Menschen immer »reicher« werden möchten - wie einst König Midas Wie »Geld« aus den drei Schuldarten entsteht: Aus der Urschuld? Aus der religiösen Schuld und aus der Kontrakt-Schuld Warum die Zinssätze ganz früher so hoch waren
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Der Handschlag Schulden müssen immer wieder verschwinden: Vom Konsum und vom CRASH Das große DEBITISMUS-Tableau Wie hat es Mohammed versucht? Und wie der alte Spartaner Lykurg? Der Untergang aller Demokratien (der antiken und der heutigen) in endlosen Gläubiger/SchuldnerStreitereien: Das sind die eigentlichen »Klassenkämpfe«
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Staat, Blow-off, große Gala . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 Der Unterschied zur Antike: Die heutigen Demokratien haben den »Staat« als infalliblen Schuldner entdeckt Der Staat führt uns zuerst in die Inflation, dann unausweichlich in die Deflation Dabei kommt es an den Finanzmärkten zur »Big Enchilada« - dem großen Blow-off mit immer schöner steigenden Kursen Die Stimmung wird immer traumhafter, jeder rechnet sich immer schneller reich Exkurs über Monopol-Kapitalismus und Kartelle Disneyland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 Die nationalökonomischen Theorien sind sämtlich Schrott, weil sie sämtlich von einer »Tauschwirtschaft« ausgehen, die es aber nie gegeben hat Richard Cantillon contra John Law: Damals wurden die Weichen falsch gestellt Kurz vor Schluß treten auch noch die Supply-Freaks (Angebots-Theoretiker) auf, der erste hieß Johann Baptist Say Kann es sein, daß Donald Duck von Hayek und Mickey Friedman in Wirklichkeit Perspektivagenten des Sozialismus sind, die alles getan haben, um die freie Wirtschaft zu vernichten? Der Kracher Wie es dann scheppert, nachdem alle vergeblich auf den J-Kurven-Effekt gewartet haben Das Gequieke, sobald die Deflation immer weiter um sich greift Der Börsen-Crash in der Katastrophen-Theorie Fix und Flex: Das Preis-Pärchen, das uns Mancur Olson zeigt
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Das Gold Die deflationäre Spirale schnurrt immer schlimmer
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zusammen
Die Wirtschaftsberichterstattung in den Zeitungen der Bourgeoisie wird abenteuerlich Mutige Bankiers fordern den Zwangs-Crash Die Beleihungsgrenzen sind erreicht, neue Kredite
ergo unmöglich, ergo rückt auch ein neuer »Aufschwung« in immer weitere Ferne Dann aber hätten wir noch das Gold, mit dem man wundersame Sachen anstellen kann: Zum Beispiel die Rückzahlung aller Schulden (»Abwertung«) und in der tiefsten Tiefe der deflationären Depression einen neuen
Startdes Kapitalismus Epilog
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Warum Sie dieses Buch leider lesen müssen Was so viel ist wie eine kleine Einleitung »Was klar gedacht ist, kann auch klar und ohne Umschweife gesagt werden.« Georg Büchner, Kraft und Stoff (J855)
Worum es geht Was ist Kapitalismus? Niemand weiß es. Auch Sie wissen es nicht. Bisher hat noch kein Mensch darauf eine befriedigende Antwort gegeben. Schauen Sie sich an, was am 4. Mai 1986 in der »Financial Tirnes« gestanden hat:
Money talks Hang Kong financial experts adjoined a meeting called to discuss a constitution for the colony - it is supposed to keep Its capitalist svstem after China takcs over in 1997 - whcn they Iound none of them could deünc capitalism,
Financial limes Thc Fh Da gibt es also Experten, Geschäftsleute, die in einem - wie es so schön heißt - »lupenreinen« kapitalistischen System leben. In Hongkong. Nun sollen sie definieren, was das ist: »kapitalistisches System«. Aber was geschieht? Sie müssen ihre diesbezüglichen Beratungen abbrechen, weil keiner von ihnen »Kapitalismus« erklären kann. Vielleicht wird es niemals eine korrekte Verfassung von Hongkong geben, weil es niemand gibt, der das für diese Verfassung vorgeschriebene »kapitalistische System« definiert? Das Buch, das Sie jetzt in Händen halten, definiert »Kapitalismus«. Ein für allemal. Und zum ersten Mal. 13
der Familie zogen mit Gottfried von Boullion zum Kreuzzug ins Heilige Land. Im August 1717 stirbt in Paris ein Bankier mit Namen Richard Cantillon, woraufhin ein klassischer Nachlaß-Konkurs steigt: 68.200 Livres Aktiva stehen auf der Passivseite 310.000 Livres gegenüber. In diesen Bankrott hinein erscheint ein anderer Richard Cantillon, ein Cousin des verstorbenen Chevaliers, der selbst unter die Gläubiger fällt und die anderen großzügig auszahlt, offenbar um den Namen des Onkels, der auch sein eigener ist, nicht der Verachtung und der Kreditlosigkeit anheimzugeben. Der jüngere Richard Cantillon ist damals 27 Jahre alt, nach anderen Angaben 37. In Paris, wo er seinerseits ein Bankgeschäft betreibt, wütet gerade die schwere Rezession, die nach dem Tode des »Sonnenkönigs« ausgebrochen war. Der Staat war de facto bankrott, und die Krise schien ausweglos. Da betritt der schottische Berufsspieler John Law die Szene und schlägt dem Regenten (für den unmündigen Ludwig XV.) ein »Systeme« vor, das darauf hinausläuft, mit Hilfe einer Notenbank neue kreditäre Impulse in die Wirtschaft zu geben, um den typischen debitistischen Prozeß zu starten, was zunächst auch schnell gelingt. Frankreich blüht binnen kurzem auf, zumal die »Banque« den Staatskredit verflüssigt (rnonetarisiert). Als dann noch eine Aktiengesellschaft gegründet wird, die jene sagenhaften Schätze heben soll, die nach ersten Berichten in Französisch-Louisiana, am Unterlauf des Mississippi lagern sollten, die Rede war sogar von einem »Berg aus Smaragd«, kommt es in Aktien dieser »Compagnie des Indes«, alias »Mississippi-Gesellschaft«, zum klassischen Blow-otT, wie er uns aus der Gegenwart 1927 ff. und jetzt natürlich 1984 ff. bestens bekannt ist. Cantillon ist Baissier. Er mißtraut dem »Systerne« des Schotten, der es seinerseits immerhin zum Chef der gesamten französischen Staatsfinanzen bringt. Cantillon reitet die Hausse in Mississippi-Aktien voll mit, in der Schlußphase des Blow-off stiegen die Titel auf das Zwanzigfache, also mehr, als selbst Mailänder Titel 1985/86 fertig brachten. Kursgewinne läßt Cantillon aber nicht in französischer Währung stehen, schon gar nicht in Noten 316
DR. PAUL C. MARTIN
DER KAPITALISMUS ist es wert, erhalten und verteidigt zu werden, denn er ist die Quelle allen Glücks und allen Wohlstands auf Erden, der Urgrund für ein friedliches Miteinander: Am wenigsten haben das all' jene verstanden, die sich als Verfechter des »Kapltallsrnus« aufspielen und jene, die ihn als »System« verdammen. Was beide Seiten nicht begriffen haben, enträtselt dieses Buch: KAPITALISMUS. 20807180