Der “Elohist” von Exodus bis Josua

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DER „ELOHIST" VON EXODUS BIS JOSUA

VON

WILHELM RUDOLPH Professor in Gießen

ü 1938 VERLAG VON ALFRED TÖPELMANN / BERLIN W3S

BEIHEFTE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR DIE ALTTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT

68

PRINTED IN GERMANY DRUCK VON WALTER DE GRUYTER & CO., BERLIN W 35

DER

HOGHWÜRDIGEN

EVANGELISCH-THEOLOGISCHEN DER

FAKULTÄT

EBERHARD-KARLS-UNIVERSITÄT IN

TÜBINGEN

ALS Z E I C H E N DES DANKES F Ü R V E R L E I H U N G DER T H E O L O G I S C H E N GEWIDMET

DIE

DOKTORWÜRDE

Vorwort Diese Arbeit ist die Fortsetzung des von P A U L VOLZ und mir gemeinsam verfaßten und 1933 erschienenen Buches »Der Elohist als Erzähler — ein Irrweg der Pentateuchkritik ?« (Beihefte zur ZAW 63). Hatten wir dort den Nachweis, daß E keine durchlaufende Quellenschrift wie J sei, zunächst an der Genesis versucht, so wird die Untersuchung dieser Frage jetzt auf die übrigen Bücher des Hexateuchs ausgedehnt. Daß die Absicht dieser Weiterführung bestand, ist schon am Schluß des genannten Buches (S. 179) angedeutet. Denn die Gründe für jene These sind nur dann voll beweiskräftig, wenn sie sich im ganzen Hexateuch bewähren. Infolge der Unruhe der Zeit mit ihren mannigfaltigen anderweitigen Pflichten schritt die Untersuchung langsamer als geplant vorwärts; aber zugleich ergab sich dadurch die Gelegenheit, die Ergebnisse immer wieder zu überprüfen, so daß, wie ich hoffe, die Standfestigkeit der hier vorgetragenen Anschauung nur gewonnen hat. Es ist mir eine große Ehre, diese Arbeit als Dank für die verliehene Doktorwürde meiner Heimatfakultät widmen zu dürfen, in deren Mitte der erste Plan zu dieser Arbeit entstand und mit deren Gliedern mich aufrichtige Freundschaft verbindet. Für namhafte Druckbeihilfen bin ich der Gießener Hochschulgesellschaft und der Osann-Beulwitz-Stiftung in Gießen zu großem Dank verpflichtet. Gießen, im November 1937. W. Rudolph.

Verzeichnis der Abkürzungen D'nb« ;

mn«

; E . ALBERS, Die Quellenberichte in Josua 1—12, 1891. : A. ALT, Die L a n d n a h m e der Israeliten in Palästina, 1925. ALT, L a n d n a h m e ALT, J u d a s Gaue = A. ALT, J u d a s Gaue u n t e r Josia, in P J 21 (1926), S. 103ff. ALT, Stammesgrenzen ; : A. ALT, Das System der Stammesgrenzen im Buche Josua, in der SELLIN-Festschrift (1927), S. I3ff. ALT, Z A W : A. ALT, Eine galiläische Ortsliste in Jos 19, in Z A W 1927, S. 6 9 3 . BAENTSCH = B . BAENTSCH, Exodus — Levitikus — Numeri, 1903 (NoWACKScher H a n d k o m m e n t a r z u m AT, 1. Abt., 2. B a n d ) . BERTHOLET ; A L F R E D B E R H I O L E T , Deuteronomium, 1899 ( M A R T I S kurzer Hand-Commentar z u m AT, A b t . V). BHL.3 = Biblia Hebraica, ed. R . K I T T E L , 2 . 3 . Aufl. (wenn beide Auflagen übereinstimmen, wird n u r »BH« gesagt). B I N GORION : M. J . B I N G O R I O N , Sinai u n d Garizim, 1926. BÖHL • F . M. TH. BÖHL, Exodus, 1928 (Tekst en Uitleg). BUDDE, J d c : K A R L B U D D E , Das Buch der Richter, 1 8 9 7 (MARTIS kurzer Hand-Commentar zum AT, Abt. VII). BUDDE, R I S a = K A R L B U D D E , Die Bücher Richter u n d Samuel, 1890. CASSUTO : UMBERTO CASSUTO, L a questione de la Genesi, 1934. EDELKOORT : A. H . EDELKOORT, Numeri, 1930 (Tekst en Uitleg). • B. D. E E R D M A N S , ATliche Studien I I I (Das B u c h Exodus), EERDMANS : 1910. : B. E H R L I C H , Randglossen zur hebräischen Bibel: I (Genesis, EHRLICH Exodus) 1908, I I (Levitikus, Numeri, Deuteronomium) 1909, I I I (Josua, Richter, Samuel) 1910. EISSFELDT • OTTO E I S S F E L D T , Hexateuch-Synopse, 1922. EISSFELDT J d c : O T T O E I S S F E L D T , Die Quellen des Richterbuches, 1926. GARSTANG : J O H N GARSTANG, Joshua Judges, 1931. GRAY = B. GRAY, Numbers, Edinburgh, 1903. GRESSMANN = H U G O GRESSMANN, Mose u n d seine Zeit, 1913 (für E x N u m D t n ) ; = H U G O GRESSMANN, Die Anfänge Israels, 1914 (Die Schriften des AT, 1. Abt., 2. Band) (für Jos). DE GROOT = JOH. DE GROOT, Jozua, 1931 (Tekst en Uitleg). HEINISCH : P A U L H E I N I S C H , Das Buch Exodus, 1 9 3 4 , u n d : Das B u c h Numeri, 1936 (Die Heilige Schrift des AT, 1 2 u n d I I 1). IHEMPEL JOHANNES H E M P E L , Die Schichten des Deuteronomiums, 1914. ALBERS

VII

Verzeichnis der Abkürzungen

Komposition und Ursprung des Deuteronomiums, in ZAW 1922, S. 161 ff. J O S E F H O F B A U E R , Die literarische Komposition von E x 19—24 und 32—34, in Zeitschr. f. kathol. Theologie 1932, S. 475 bis 529. HOLLENBERG, Der Charakter der alexandrinischen Übersetzung des Buches Josua, 1876. H E I N R I C H H O L Z I N G E R , Exodus 1900; Numeri 1903; Josua 1901 (MARTIS kurzer Hand-Commentar zum AT, Abt. IX, IV, V I ) . H U M M E L A U E R , Commentarius in Numeros, 1 8 9 9 .

HÖLSCHER

=

HOFBAUER



HOLLENBERG

=

HOLZINGER

=

HUMMELAUER

=

JBL JPOS

= Journal of Biblical Literature. = Journal of the Palestine Oriental Society. = A D O L F J Ü L I C H E R , Die Quellen von Exodus I — V I I , 7 , Dissertation, Halis Saxonum, 1880, und: Die Quellen von Exodus V I I , 8 — X X I V , 11, in: Jahrbücher für Protestant. Theologie 1882, S. 79—127. 272—315. = J U N K E R , Das Deuteronomium, 1933 (Die Heilige Schrift des ATs, I I 2 ) . = J U Y N B O L L , De verschillende bestanddeelen der traditie betreffende Mozes en den uittocht uit Egypte in E x 1—11, i n : Theologisch Tijdschrift 1911, S. 299ff.

JÜLICHER

J UNKER

JUYNBOLL

GUSTAV HÖLSCHER,

Die Heilige Schrift des ATs, 4 1 9 2 2 . Das Deuteronomium, 1 9 1 7 ( S E L L I N S Kommentar zum AT, Band I I I ) .

KAUTZSCH4

=

KAUTZSCH-BERTHOLET,

KÖNIG

=

EDUARD

KÖNIG,

MGWJ

= Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Juden-

W.

MSL

M Ö L L E R , Die Einheit und Echtheit der Mosis, 1931. = Migne, Series Latina.

NKZ Nora

= Neue Kirchliche Zeitschrift. = M A R T I N N O T H , Das System der zwölf Stämme Israels, 1930.

tums. MÖLLER

=

WILHELM

5

Bücher

(Welche anderen Schriften NOTHS mit » N O T H « zitiert sind, ergibt sich jeweils aus dem Zusammenhang.) =

OLZ

und Richter, 1 8 9 3 ( S T R A C K - Z Ö C K L E R S Kurzgefaßter Kommentar, A 2). = Orientalistische Literaturzeitung.

PJ PROCKSCH

PUUKKO

v.

RAD

RE RGG Sam

SAMUEL O E T T L I ,

Das Deuteronomium und die Bücher Josua

OETTLI

= Palästinajahrbuch des Deutschen evang. Instituts für Altertumswissenschaft des heiligen Landes zu Jerusalem. = O T T O PROCKSCH, Das nordhebräische Sagenbuch, die Elohimquelle, 1906. = FILEMON P U U K K O , Das Deuteronomium, 1 9 1 0 . =

G E R H A R D VON R A D ,

Die Priesterschrift im Hexateuch,

1934.

= Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. — Die Religion in Geschichte und Gegenwart. = Samaritanus.

Verzeichnis der Abkürzungen

Vili SCHULZ

=

SMEND

=

STEUERNAGEL

=

STRACK

=

ThLZ

=

VOLZ-KUDOLPB

=

WELLHAUSEN

=

ZAW

= = =

ZDPV ZNW

Das Buch Josua, 1924 (Die Heilige Schrift des ATs, I I 3). R U D O L F SMEND, Die Erzählung des Hexateuch, 1912. 2 CARL STEUERNAGEL, Das Deuteronomium, 1923, und: Das Buch Josua, 2 1923 (NowACKScher Handkommentar zum AT., 1. Abt., 3. Band, 1. u. 2. Teil). H E R M A N N L . STRACK, Die Bücher Genesis, Exodus, Levitikus und Numeri, 2 1905 (STRACK-ZÖCKLERS Kurzgefaßter Kommentar, A I ) . Theologische Literaturzeitung. P A U L V O L Z und W I L H E L M RUDOLPH, Der Elohist als Erzählerein Irrweg der Pentateuchkritik ? 1933 (Beihefte zur Z A W 63). J . W E L L H A U S E N , Die Composition des Hexateuchs und der historischen Bücher des ATs, 3 1899. Zeitschrift für die ATliche Wissenschaft. Zeitschrift des Deutschen Palästinavereins. Zeitschrift für die NTliche Wissenschaft. ALFONS SCHULZ,

Ex 1 1. Das Buch Exodus beginnt mit einem zusammenfassenden Rückblick im Stil von P, wobei v. 1 - 4 = Gen 35 23-26 P, v. 5 = Gen 46 27" R p , v. 7 = Gen 47 27B P ist. Auch v. 6 in diesen P-Rückblick einzubeziehen 1 , empfiehlt sich nicht, weil sonst der Eindruck entstehen könnte, als hätte sich die Vermehrung (v. 7) und Bedrückung (v. 13) des Volkes im wesentlichen in der Generation nach Josef abgespielt, während in Wirklichkeit P die Dauer des ägyptischen Aufenthalts mit 480 Jahren angibt (12 40). Andererseits ist die Häufung der Synonyma in v. 7 an sich kein Grund, den g a n z e n Vers P abzusprechen (JÜLICHER 4); immerhin läßt v. 9 b ( J ) eine entsprechende J-Notiz im Vorhergehenden erwarten, so daß man, wie es überwiegend geschieht, die Worte »und sie wurden sehr zahlreich und stark« besser für J herausnimmt (natürlich mit eigenem Subjekt »die Israeliten«). R hat hier offenbar die Worte von J und P in e i n e n Satz zusammengezogen. An v. 7 P schließt v. 13 an, der Dublette von v. 11 f. ist. Auch v. 14 pflegt man zu P zu stellen, muß aber dann doch in dem Hinweis auf Lehm und Ziegel, auf den sich 5 7 ff. J zurückbezieht, ein Bruchstück aus J erkennen. Da dieses völlig zusammenhanglos dastünde, ist vielmehr der g a n z e Halbvers i4 a zu J zu weisen, zumal da v. i4 a keine Parallele zu v. 1 1 f., sondern eine Steigerung darstellt ( E E R D MANS 8) 2 . In v. i4 b , der v. 13 P u. i4 a J zusammenschaut (»all ihre Arbeit, die sie sie arbeiten ließen, [geschah] unter Vergewaltigung« 3 ), liegt dann eine redaktionelle Glosse vor ( D I L L M A N N , E I S S F E L D T ) ; statt dessen ist der jetzt an ganz unglücklicher Stelle stehende v. 20B hieher her aufzunehmen. Auf P entfällt somit v. 1-5. 7*. 13 (Fortsetzung in 2 2 3 a ß ) ; da v. i4 b Glosse ist, bleibt v. 6. 7 * . 8 - 1 2 . i 4 a . 2 0 B . I 5 - 2 0 A . 2 1 . 22 übrig. 2. Daß hier eine geschlossene Erzählung vorliegt, ergibt schon der Aufbau: der von den Israeliten drohenden Gefahr (9f.) sucht der 1

KUENEN,

JÜLICHER

5,

vgl.

EERDMANS

7.

»Es ist etwas ganz anderes, bei Bauarbeiten Dienst zu leisten, wie diese in den Leidener Papyri geschildert werden, als Sklaven zu sein. I m ersten Falle ist die ganze israelitische Bevölkerung für die Vollführung bestimmter Arbeiten verantwortlich, im letzten Falle wird die ganze Bevölkerung ihrer Freiheit beraubt und als Sklaven, d . h . als Sachen und nicht als Personen betrachtet.« Vgl. K A U T Z S C H 4 S. 99, wonach in v. n und in v. 14 »eigentlich« von verschiedener Bauarbeit die Rede ist. 2

3

Zu dieser Übersetzung vgl.

Beihefte z. Z A W 67

EHRLICH. 1

2

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Pharao zuerst durch Frondienst (11), und als das nichts hilft (12), durch schwere Sklavenarbeit (u a ) zu begegnen. Wie auch dieses Mittel sich als wirkungslos erweist (2ob), soll die männliche Nachkommenschaft vernichtet werden, zuerst mit Hilfe der ägyptischen Hebammen (ist.), und dann, als diese versagen (17ff.), unter Mitwirkung des ganzen ägyptischen Volkes (22). Die beiden Maßnahmen (Bedrückung, Vernichtung) sind also je in zwei Unterhandlungen zerlegt, von denen je die zweite eine härtere Maßregel darstellt als die erste. Nun erscheinen freilich Frondienst und Sklaverei nicht als geeignete Mittel zur Dezimierung eines Volkes, und umgekehrt paßt die versuchte Ausrottung des männlichen Nachwuchses schlecht zu der Absicht des Pharao, die Arbeitskraft der Israeliten in seinen Dienst zu stellen, aber diese Schwierigkeit ist nicht quellenkritisch, sondern literarkritisch zu lösen (GRESSMANN 2 ) : der Erzähler hat hier zwei sich eigentlich ausschließende Traditionen über die Leiden der Israeliten in Ägypten kombiniert, von denen übrigens nur die erstere (Frondienst und Sklaverei) Anspruch auf Geschichtlichkeit hat, während die letztere (Vernichtung) nur die notwendige Einleitung zu der Legende von Moses Geburt darstellt. Daß dieser Erzähler nur der pentateuchische Haupterzähler J sein kann, leidet keinen Zweifel, da die folgende Schilderung den ganzen Inhalt von E x 1 (ohne P) voraussetzt. Daß in v. 6 trotz Gen 50 26 noch einmal vom Tode Josefs die Rede ist, ist am Anfang der Darstellung einer neuen Epoche nicht verwunderlich; logisch ist v. 6 dem v. 8 untergeordnet, während die aus v. 7 hergehörigen Worte grammatisch Parenthese sind: »nachdem nun Josef . . gestorben war — die Israeliten aber vermehrten sich sehr —, stand ein neuer König in Ägypten auf«. — v. 1 1 f. ganz (BAENTSCH, GRESSMANN 1 ) oder teilweise (HOLZINGER, PROCKSCH) E zuzuweisen, ist ohne Grund: wenn GRESSMANN (nach E. M E Y E R ) meint, die offensichtliche Unterdrückung der Hebräer durch Fronarbeiten stelle keine List (ioa) dar, so liegt in asnnn nur der Begriff der Klugheit, nicht der List (»wir müssen es ihnen gegenüber klug anfangen«), BAENTSCH S. 4 gibt auch zu, daß sich die Abtrennung der Verse 1 1 f. nur auf »sprachliche Kriterien« stützen könne 1 ; die Hauptstütze ist der Titel D'Dtt nfc> für die ägyptischen Aufseher statt des sonstigen ctMi (3 7 u. a.), aber die Beaufsichtiger der Bauarbeiten (n b ) können sehr wohl einen anderen Titel gehabt haben als die eigentlichen Sklavenaufseher ( I 4 A ) . — Nach HOLZINGER S. 1 stehen v. 15 ff. mit dem Vor1

Über die zweifelhafte Beweiskraft dieses Hilfsmittels der Quellenkritik vgl.

grundsätzlich J . KRÄUTLEIN, Die sprachlichen Verschiedenheiten in den Hexateuchquellen, 1907

(Rostocker Dissertation) und UMBERTO CASSUTO, L a questione de la

Genesi, 1 9 3 4 ,

S. 9 3 — 1 7 8 .

3

Ex 2

angehenden nicht im Zusammenhang, denn wenn für das Volk zwei Hebammen ausreichen, sei dieses kleiner, als v. 9 voraussetze. Allein zwei Hebammen genügen wegen des in v. 19 Gesagten. In Wirklichkeit sind v. 15 wie schon gezeigt, die Schilderung eines neuen ägyptischen Gewaltmittels, nachdem und weil die bisherigen (10—12. i4a. 20B) das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung erreicht hatten. — v. 21 ist weder Dublette noch (GRESSMANN 1 ) Glosse zu v. 2 0 A , sondern Fortsetzung davon: »Gott wollte den Hebammen wohl« bedeutet, daß Gott sie gnädig vor der Strafe des Pharao schützte (EERDMANS 9 , GRESSMANN 1), deshalb ist die Verheißung von Nachkommenschaft 1 (21) etwas neu Dazukommendes. — Daß endlich die verschiedene Bezeichnung des Königs (bald »der König von Ägypten«, bald »Pharao«) kein Mittel zur Quellenscheidung ist 2 , hat EERDMANS S. 9 gezeigt, nachdem ihm schon JÜLICHER (S. 8 ) und BAENTSCH (S. 9 ) in der richtigen Erkenntnis vorangegangen waren. Es bleibt also dabei, daß wir es nach der Ausscheidung von P in E x 1 mit einer einheitlichen Erzählung zu tun haben. Zu diesem Ergebnis war auch schon JÜLICHER (S. 6 . 8 ) gelangt, nur daß er das ganze Stück E zuschrieb, weil in v. 17. 20. 21 elohim steht. Aber da die Hebammen Ägypterinnen waren 3 , war in v. 17 und 21 nur elohim am Platz, und aus demselben Grund zog der Erzähler in v. 20, wo an sich auch jahwe hätte stehen können, elohim vor. (Auch GRESSMANN S. 1 ließ sich durch elohim nicht abhalten, v. 20 J zuzuweisen.)

Ex 2 1. v. 1-10 ist unmittelbare Fortsetzung von 115 ff-, gehört also zu J . Dagegen spricht nicht, daß hier (wie schon im Hauptteil von Kap. 1) die Israeliten inmitten der Ägypter wohnend gedacht werden, während sie nach der Josefsgeschichte (vgl. E x 111) von den Ägyptern getrennt in Gosen siedelten. Denn die Josefsgeschichte ist eine ursprünglich selbständige, von J nur in sein Werk eingestellte Er1 Woher weiß E H R L I C H , daß die Hebammen alte Frauen waren ? E s ist also kein Grund zu Textänderungen in v. 2i b . 2 So E . M E Y E R , PROCKSCH 6 2 1 , SMEND 1 2 0 . — Dem Versuch SMENDS (vgl. auch KAUTZSCH 4 99), an E x 1 nicht nur J E P , sondern auch J 1 zu beteiligen, hat sich nicht einmal EISSKELDT (30f. 2 6 8 * ) vorbehaltlos angeschlossen. Tatsächlich wiegen seine Gründe sehr leicht: hinter v. 9 b heißt natürlich: »damit es nicht noch mehr werde«, v. I2 a blickt so deutlich auf n a zurück, daß er nicht von ihm getrennt werden kann, und der Gebrauch der Wurzel DX7 ist quellenkritisch nicht zu verwerten. 3 HOLZINGER, SMEND 1 2 1 , E H R L I C H U. a. gegen PROCKSCH, BAENTSCH U. a. In v. I 5 A ist n v i a p n Objekt zu rvnbva (vgl. die Konstruktion in v. I6 a ). Die Betonung des g a n z e n Volkes in v. 22 kommt nur dann zu ihrem Recht, wenn die Organe, deren sich der Pharao vorher bedient hatte, auch dem ägyptischen Volke angehörten ( E H R L I C H ) .

1*

3

Ex 2

angehenden nicht im Zusammenhang, denn wenn für das Volk zwei Hebammen ausreichen, sei dieses kleiner, als v. 9 voraussetze. Allein zwei Hebammen genügen wegen des in v. 19 Gesagten. In Wirklichkeit sind v. 15 wie schon gezeigt, die Schilderung eines neuen ägyptischen Gewaltmittels, nachdem und weil die bisherigen (10—12. i4a. 20B) das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung erreicht hatten. — v. 21 ist weder Dublette noch (GRESSMANN 1 ) Glosse zu v. 2 0 A , sondern Fortsetzung davon: »Gott wollte den Hebammen wohl« bedeutet, daß Gott sie gnädig vor der Strafe des Pharao schützte (EERDMANS 9 , GRESSMANN 1), deshalb ist die Verheißung von Nachkommenschaft 1 (21) etwas neu Dazukommendes. — Daß endlich die verschiedene Bezeichnung des Königs (bald »der König von Ägypten«, bald »Pharao«) kein Mittel zur Quellenscheidung ist 2 , hat EERDMANS S. 9 gezeigt, nachdem ihm schon JÜLICHER (S. 8 ) und BAENTSCH (S. 9 ) in der richtigen Erkenntnis vorangegangen waren. Es bleibt also dabei, daß wir es nach der Ausscheidung von P in E x 1 mit einer einheitlichen Erzählung zu tun haben. Zu diesem Ergebnis war auch schon JÜLICHER (S. 6 . 8 ) gelangt, nur daß er das ganze Stück E zuschrieb, weil in v. 17. 20. 21 elohim steht. Aber da die Hebammen Ägypterinnen waren 3 , war in v. 17 und 21 nur elohim am Platz, und aus demselben Grund zog der Erzähler in v. 20, wo an sich auch jahwe hätte stehen können, elohim vor. (Auch GRESSMANN S. 1 ließ sich durch elohim nicht abhalten, v. 20 J zuzuweisen.)

Ex 2 1. v. 1-10 ist unmittelbare Fortsetzung von 115 ff-, gehört also zu J . Dagegen spricht nicht, daß hier (wie schon im Hauptteil von Kap. 1) die Israeliten inmitten der Ägypter wohnend gedacht werden, während sie nach der Josefsgeschichte (vgl. E x 111) von den Ägyptern getrennt in Gosen siedelten. Denn die Josefsgeschichte ist eine ursprünglich selbständige, von J nur in sein Werk eingestellte Er1 Woher weiß E H R L I C H , daß die Hebammen alte Frauen waren ? E s ist also kein Grund zu Textänderungen in v. 2i b . 2 So E . M E Y E R , PROCKSCH 6 2 1 , SMEND 1 2 0 . — Dem Versuch SMENDS (vgl. auch KAUTZSCH 4 99), an E x 1 nicht nur J E P , sondern auch J 1 zu beteiligen, hat sich nicht einmal EISSKELDT (30f. 2 6 8 * ) vorbehaltlos angeschlossen. Tatsächlich wiegen seine Gründe sehr leicht: hinter v. 9 b heißt natürlich: »damit es nicht noch mehr werde«, v. I2 a blickt so deutlich auf n a zurück, daß er nicht von ihm getrennt werden kann, und der Gebrauch der Wurzel DX7 ist quellenkritisch nicht zu verwerten. 3 HOLZINGER, SMEND 1 2 1 , E H R L I C H U. a. gegen PROCKSCH, BAENTSCH U. a. In v. I 5 A ist n v i a p n Objekt zu rvnbva (vgl. die Konstruktion in v. I6 a ). Die Betonung des g a n z e n Volkes in v. 22 kommt nur dann zu ihrem Recht, wenn die Organe, deren sich der Pharao vorher bedient hatte, auch dem ägyptischen Volke angehörten ( E H R L I C H ) .

1*

4

Der

»Elohist« v o n

Exodus

bis

Josua

Zählung 1 mit eigener Tradition, die mit den Quellen, auf die sich J in E x lff. stützt, nicht völlig übereinstimmt: nach diesen weilten die Israeliten zwar auch in Gosen (1 n ) , aber auch im übrigen Ägypten 2 (s. weiter S. 23). Als Hauptbeleg für die Zugehörigkeit von v. l-io zu E dient der Gebrauch von n»s für »Magd« (5) 3 . Ein heilsames Mittel gegen diesen »Beweis« ist die Lektüre des Ruthbüchleins, wo nias (3 9) und nnstf (2 13) friedlich beisammenstehen, ohne daß jemand an Quellenscheidung denkt 4 . Gegen die Einheitlichkeit von v. 1—10 erheben sich nur an e i n e m Punkt Bedenken: v. 11. legen nahe, daß Mose der Erstgeborene war ( K N O B E L ) , während in v. 4. 7 ff. plötzlich eine ältere Schwester auftritt. Es empfiehlt sich, mit G R E S S M A N N S. 1 in v. 4. 7-ioa einen späteren Einsatz zu sehen, durch den Gottes wunderbare Fügung noch stärker betont werden sollte (trotz der grausamen Maßnahmen des Pharao wird Mose von seiner eigenen Mutter gestillt, und zwar auf Befehl der Tochter des Pharao). Daß dieser Einsatz schon von J selbst stammen kann, läßt sich nicht ohne weiteres abstreiten, immerhin hätte dieser gewandte Erzähler wohl das Auftreten der Schwester (4) geschickter vorbereitet. — In v. 6 ist der Text nicht ganz glatt: man kann ibTTfix als nachträgliche Erklärung des vorausgehenden Suffixes ansehen ( B A E N T S C H , E E R D M A N ) und statt -ij?J (Haplographie von n) -iyjn lesen ( E E R D M A N S 10), oder man kann (vgl. Sam &) mit -6\ttik auch das Suffix von inx-im streichen ( E H R L I C H , K A U T Z S C H ) , auf jeden Fall ist zur Behebung der Schwierigkeit keine Quellenscheidung notwendig 5 . Und da endlich die Mägde von v. 5a neben der (Leib)magd von v. 5 b sehr wohl Platz haben 6 , ist v. 1-10 eine fließende Erzählung in J, in der nur vielleicht v. 4. 7-l0a später eingefügt sind. 2. v. 1 1 - 2 2 schließt unmittelbar an v. 1 - 1 0 an ( G R E S S M A N N 16f.), ist also ebenfalls J . Mit v. 11 ff. die Quelle zu wechseln sind nur diejenigen genötigt, die v. 1-10 fälschlich zu E stellten (vgl. die mühsame Beweisführung bei B A E N T S C H 13). Daß dieselbe Hand, die in v. I O ibvi b i n schrieb, nicht auch in v. 11 ntfn b i n schreiben konnte 7 , ist selbst dann nicht richtig, wenn b i n in v. 10 ursprünglich ist,denn in v. 10 handelt es sich um da Wachstum vom Säugling zum Kind, in v. 1 1 vom Kind zum Mann 8 ; die Vermutung E H R L I C H S hat 4

1

S.

2

Gegen

VOLZ-RUDOLPH

J1(L) statt

S.'180ff.

HOLZINGER,

J beteiligt zu

SMEND U. a . — finden

Damit

entfällt auch

( g e g e n SMEND 1 2 1 ,

der

Grund,

in

v . 1-10

EISSFELDT).

3

Z. B .

4

Z u d e r N F T K T I N B Ö - F r a g e v g l . n o c h VOLZ-RUDOLPH 1 7 f . u n d CASSUTO 1 0 6 f i .

BAENTSCH 9 ,

GRESSMANN

5

Gegen

WELLHAUSEN 6 9 ,



Gegen

PROCKSCH 6 2 ,

7

WELLHAUSEN 6 9 ,

8

Vgl.

1.

HOLZINGER, PROCKSCH

EISSFELDT.

PROCKSCH 6 2 u . a .

EERDMANS 1 1 ,

SMEND

121.

62.

Ex 2

5

aber alles für sich, daß das erste ^"tn aus verschrieben ist 1 . — Bedenken gegen die Einheitlichkeit von v. 11-22 werden wegen v. 15 u. 18 und wegen des Verhältnisses von v. 16 zu v. 19 erhoben; wie steht es damit? a) Man sagt, in v. 15® sei die Flucht Moses anders begründet als in v. 14 b 2, auch habe Mose unmöglich warten können, bis der Pharao von seiner Tat erfuhr 3 . Man könnte deshalb daran denken, in v. i5 a a Pö®1! zu punktieren und v. isaoc noch zu der Überlegung Moses v. i4 b zu ziehen; dann müßte man aß streichen, das erst auf Grund von ba (»vor Pharao«) eingesetzt wäre. Aber notwendig ist das nicht, denn v. i4 b und 15a sind »ohne Schwierigkeit vereinbar: das - o m jnu ist dem Mose nur darum so peinlich, weil es zur Folge haben muß, was v. 15 als Folge wirklich eintritt« (JÜLICHER 1 0 ) 4 , und daß Mose so lange mit der Flucht zuwartet, ist nicht weiter verwunderlich: daß er erst in letzter Not das Leben am Hofe mit der Unsicherheit der Wüste vertauscht, ist nur menschlich. — In v. i5 b ist das zweimalige 2B>,1 etwas störend; möglicherweise ist das erste verschrieben (vgl. @), doch vgl. das zweimalige Dt»m in v. 3; ein Grund zu Quellenscheidung liegt darin auf keinen Fall. b) Daß »Reguel« in v. 18 Glosse auf Grund von Num 10 29 ist, wird seit WELLHAUSEN (S. 7 0 ) und JÜLICHER (S. 1 1 ) von den meisten mit Recht angenommen; wäre der Name ursprünglich, müßte er in v. 16 stehen 5 . Die Ausführungen von SMEND (S. 1 2 2 ) und EISSFELDT, die darin gipfeln, daß J 1 (L) vorliege und daß in v. 18 »Hobab ben Reguel« zu lesen sei, scheitern daran, daß Hobab eine andere Person ist als J e t r o (s. bei Num 10 29 ff.)• Streicht man »Reguel«, so fällt jeder Grund zur Quellenscheidung weg. (21) hat nichts Herabwürdigendes (gegen SMEND). c) EHRLICH und GRESSMANN (S. 1 6 1 ) finden in der Erzählung der* Töchter, daß Mose ihnen geschöpft habe (19), einen Widerspruch zu v. 16, wo die Töchter selber schöpfen. Aber ist es nicht die natürlichste Sache von der Welt, daß die von den Töchtern gefüllten Tränkrinnen für die Schafe nicht ausreichten, so daß noch einmal geschöpft werden mußte, was dann Mose besorgte ? Das Vermißte steckt also in v. i7 b 6 . übersetzt ohne Textänderung »entwöhnt werden«.

1

BAENTSCH

2

WELLHAUSEN 6 9 ,

3

GRESSMANN

4

PROCKSCH 6 2 ,

SMEND

121.

161.

Ähnlich BAENTSCH 1 4 , vgl. auch KAUTZSCH 4 . Auch © B sucht der Namenlosigkeit des midianitischen Priesters durch zweimalige Einsetzung von lo0op = Jetro in v. 16 abzuhelfen; in v. 18 haben ® A a l lo6op statt Reguel. 8 © B hat das richtig empfunden und deshalb hinter »und er half ihnen« eingefügt: »und er schöpfte ihnen«. 5

6

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Es bleibt also dabei, daß v. 11-22 aus e i n e m Guß ist (so auch In v. 22 ist nur von e i n e m Sohn Moses die Rede, aber wegen 4 20 muß man ©MSS@3S folgen, die hinter v. 22 den Wortlaut von 18 4 einfügen 1 . (18 3 b .4 ist Glosse aus 2 22.) 3. v. 23-25 gehört in der Hauptsache zu P, nur die Einleitung v. 23®a, die vom Tode des Pharao berichtet, h a t nichts damit zu tun; denn warum sollte gerade der Regierungswechsel die Israeliten veranlassen, zu Jahwe zu schreien? Der Tod ihres Bedrückers konnte ihnen doch nur erwünscht sein, und wie der neue Pharao war, blieb abzuwarten 2. v. 23aß-25 schließt vielmehr an 113 P an, während v. 23aa die Fortsetzung von v. 22 J bildet und selbst, wie sich gleich ergeben wird, in 419.20A fortgesetzt wird. Bei dem weitläufigen Stil von P nimmt der Parallelismus zwischen 2 24 und 2 25 nicht wunder 3 , so daß an v. 25 nicht E zu beteiligen ist 4, zumal da dieser Vers unmittelbar zu 6 2 a. P überleitet 5. Daß wegen 3 7.9 auch in J E eine 2 24 entsprechende Bemerkung vorausgegangen sein müsse (SMEND, E I S S F E L D T ) , ist eine unnötige Annahme. JÜLICHER).

Ex 3 - 4 1. Wenn man in 3 i - 4 i 8 gelesen hat, wie Mose von Jahwe berufen wird, um beim Pharao die Freilassung der Israeliten zu erwirken, ist man erstaunt, in 419 eine neue Aufforderung Jahwes an Mose zur Rückkehr nach Ägypten vorzufinden 6. Und zwar wird diese damit begründet, daß die Männer, die ihm nach dem Leben trachteten, jetzt tot seien, während sonderbarerweise in 3 i-4 is unter all den Einwänden, die Mose vorbringt, von dem nächstliegenden, daß er die Strafe des Pharao für die Tötung des Ägypters zu erwarten habe, nicht die Rede ist. Dagegen hängt die Begründung in 4 19 offensichtlich mit 2 23a a zusammen, so daß man diese Verse auch dann miteinander verbinden müßte, wenn © nicht 2 23acc vor 4 19 wiederholte. An 419 hängt 4 2 0 ® als Ausführung des Befehls, während 4 2 0 B als Ausführung von 417 mit dem Abschnitt 3 i - 4 i 8 zusammengehört (vgl. den schlechten Anschluß von 420 b an 4 20A) 7 und andererseits PROCKSCH 6 2 ; auch von JÜLICHER 1 2 erwogen. So richtig JUYNBOLL, De verschillende bestanddeelen der traditie betreffende Mozes en den uittocht uit Egypte in E x 1—11 (Theologisch Tijdschrift 1911, S. 299ff.), S. 301 gegen EERDMANS 11. 3 Deshalb ist nicht an 2 P-Hände zu denken, gegen G. VON RAD, Die Priesterschrift im Hexateuch, 1934, S. 42f. 4 Gegen SMEND 1 2 2 , E I S S F E L D T 2 6 9 * . 5 Lies mit © in v. 25b B ^ S P1V-1; vor ist (vgl. EHRLICH) einzusetzen (Homoioteleuton). 6 HEINISCH streicht deshalb 419 als Glosse, aber wie sollte sie entstanden sein ? 7 Gegen SMEND 1 1 8 , EISSFELDT, KAUTZSCH 4 . 1

2

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Es bleibt also dabei, daß v. 11-22 aus e i n e m Guß ist (so auch In v. 22 ist nur von e i n e m Sohn Moses die Rede, aber wegen 4 20 muß man ©MSS@3S folgen, die hinter v. 22 den Wortlaut von 18 4 einfügen 1 . (18 3 b .4 ist Glosse aus 2 22.) 3. v. 23-25 gehört in der Hauptsache zu P, nur die Einleitung v. 23®a, die vom Tode des Pharao berichtet, h a t nichts damit zu tun; denn warum sollte gerade der Regierungswechsel die Israeliten veranlassen, zu Jahwe zu schreien? Der Tod ihres Bedrückers konnte ihnen doch nur erwünscht sein, und wie der neue Pharao war, blieb abzuwarten 2. v. 23aß-25 schließt vielmehr an 113 P an, während v. 23aa die Fortsetzung von v. 22 J bildet und selbst, wie sich gleich ergeben wird, in 419.20A fortgesetzt wird. Bei dem weitläufigen Stil von P nimmt der Parallelismus zwischen 2 24 und 2 25 nicht wunder 3 , so daß an v. 25 nicht E zu beteiligen ist 4, zumal da dieser Vers unmittelbar zu 6 2 a. P überleitet 5. Daß wegen 3 7.9 auch in J E eine 2 24 entsprechende Bemerkung vorausgegangen sein müsse (SMEND, E I S S F E L D T ) , ist eine unnötige Annahme. JÜLICHER).

Ex 3 - 4 1. Wenn man in 3 i - 4 i 8 gelesen hat, wie Mose von Jahwe berufen wird, um beim Pharao die Freilassung der Israeliten zu erwirken, ist man erstaunt, in 419 eine neue Aufforderung Jahwes an Mose zur Rückkehr nach Ägypten vorzufinden 6. Und zwar wird diese damit begründet, daß die Männer, die ihm nach dem Leben trachteten, jetzt tot seien, während sonderbarerweise in 3 i-4 is unter all den Einwänden, die Mose vorbringt, von dem nächstliegenden, daß er die Strafe des Pharao für die Tötung des Ägypters zu erwarten habe, nicht die Rede ist. Dagegen hängt die Begründung in 4 19 offensichtlich mit 2 23a a zusammen, so daß man diese Verse auch dann miteinander verbinden müßte, wenn © nicht 2 23acc vor 4 19 wiederholte. An 419 hängt 4 2 0 ® als Ausführung des Befehls, während 4 2 0 B als Ausführung von 417 mit dem Abschnitt 3 i - 4 i 8 zusammengehört (vgl. den schlechten Anschluß von 420 b an 4 20A) 7 und andererseits PROCKSCH 6 2 ; auch von JÜLICHER 1 2 erwogen. So richtig JUYNBOLL, De verschillende bestanddeelen der traditie betreffende Mozes en den uittocht uit Egypte in E x 1—11 (Theologisch Tijdschrift 1911, S. 299ff.), S. 301 gegen EERDMANS 11. 3 Deshalb ist nicht an 2 P-Hände zu denken, gegen G. VON RAD, Die Priesterschrift im Hexateuch, 1934, S. 42f. 4 Gegen SMEND 1 2 2 , E I S S F E L D T 2 6 9 * . 5 Lies mit © in v. 25b B ^ S P1V-1; vor ist (vgl. EHRLICH) einzusetzen (Homoioteleuton). 6 HEINISCH streicht deshalb 419 als Glosse, aber wie sollte sie entstanden sein ? 7 Gegen SMEND 1 1 8 , EISSFELDT, KAUTZSCH 4 . 1

2

7

Ex 3—4

4 20» sich mit 418 in Widerspruch setzt: in 4 2 0 A reist Mose mit Frau und Kindern, in 418 dagegen offenbar allein, da der von ihm (verschleiernd) angegebene Reisegrund nur seine vorübergehende Abwesenheit erfordert. Schließt also 419.20A über 3 i - 4 i s hinweg an 2 i-23"a J an, so gehören diese Verse zu J ; da sich aber auch 3 1-4 18 (in seinem ursprünglichen Bestand) als jahwistisch erweisen wird, so hat hier J zwei ursprünglich selbständige Überlieferungen verzahnt Er konnte das, weil auch in 3 i - 4 i 8 der Aufenthalt Moses in Midian und die Versippung mit dem Priester von Midian vorausgesetzt wird (3 l). Beide Überlieferungen lagen dem J allem nach schon in fester literarischer Gestalt vor, sonst hätte er sie stärker verschmolzen: er hätte den Namen Jetro schon in 2 16 genannt und hätte 419.20A in engere Verbindung mit der Horeboffenbarung gebracht. Jetzt begnügte er sich damit, 4 19.20A hinter den Horebabschnitt zu stellen, weil der Befehl von 4 19 sofort ausgeführt werden mußte und nicht durch das Weiterweiden der Herde (3i) der Anschein des Ungehorsams erweckt werden durfte 2. Die vorhandenen Schwierigkeiten auf quellenkritischem statt auf traditionsgeschichtlichem Wege zu lösen geht nicht an: auch wenn man 3 i - 4 i 8 auf J und E verteilt, enthalten beide Teile den Befehl an Mose, nach Ägypten zu gehen, und fehlt beiden Teilen die Beziehung auf 2 15, so daß der Widerspruch mit 419 bleibt, einerlei ob man den Vers an J oder an E weist 3 . Und 4 1 9 . 2 0 A einer dritten Quelle J 1 (L) zuzurechnen (SMEND, E I S S F E L D T , KAUTZSCH4), scheitert an der Zusammengehörigkeit der Verse mit Kap. 2, wo J 1 nicht vorliegt. 2. Die dunkle Episode 4 2 4 - 2 6 ist zwar äußerlich an 4 20 A angehängt, aber daß das nur äußerlich ist, zeigt nicht nur die Differenz hinsichtlich der Zahl der Söhne Moses (20A: va, 25: aa), sondern vor allem der schreiende Widerspruch zu allem Bisherigen und Nachfolgenden, der in dem plötzlichen Überfall Jahwes auf Mose liegt. Es ist heute weithin anerkannt, daß hier ein erratischer Block ältester Uberlieferung, in dem von Haus aus nicht Jahwe, sondern ein Dämon die handelnde Person war, in die Erzählung des J ein1

2

Vgl.

EERDMANS 1 8 ,

JUYNBOLL 3 0 3 .

309,

(GRESSMANN

19).

Im Sinne des J hat man im jetzigen Textzusammenhang allem nach sowohl 410 als auch 4 20b plusquamperfektisch zu fassen. 3 Der Versuch (BAENTSCH 17), die in 3 lfl. für J herausgeschälten Verse h i n t e r 419.20 a zu stellen, so daß die Offenbarung am Gottesberg erst auf dem Rückweg Moses nach Ägypten erfolgt, scheitert an 420 a y: »und (Mose) kehrte nach Ägypten zurück«. Dann müßte die Theophanie vielmehr in Ägypten erfolgt sein (so JÜLICHER 26f.), wie vielleicht die jetzt mit 420a abbrechende Tradition tatsächlich erzählt hat. Aber die Dornbuschszene 3 iff. paßt schlecht nach Ägypten, und wenn deshalb JÜLICHER J erst mit 3 7 beginnen läßt, so kann ein bloßes »und Jahwe sprach«, bei dem sogar die Adresse fehlt, nicht gut die entscheidende GottesoSenbarung einleiten.

8

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

gebettet ist. Nahm sie J auf, so mußte ihm ihr Inhalt so wichtig sein, daß er sie trotz der anstößigen Darstellung nicht missen mochte (von da aus ist es immer wieder das Wahrscheinlichste, daß er das Recht des Ubergangs von der Erwachsenen- zur Kinderbeschneidung begründen wollte) 1 ; wollte er aber nicht auf sie verzichten, so mußte er notgedrungen als Israelit, der das erste Gebot kannte, den Dämon durch Jahwe ersetzen ungeachtet der Schwierigkeiten, die sich daraus für den Textzusammenhang wie für die Höhenlage der Gottesanschauung ergaben. E I S S F E L D T S. 32 hat versucht, die Szene als Weihung Moses zum Werkzeug Jahwes zu erklären: der Berufung durch die Theophanie 3iff. in JE entspreche die Weihe durch die Beschneidung in L. Aber das ist ausgeschlossen: wie könnte die Weihung oder Berufung eines Menschen so ausgedrückt werden: »die Gottheit stand davon ab, ihn umzubringen«? 2 3. Sieht man von diesen beiden Sondertraditionen ab, so ist der Rest von Ex 3/4 noch kein Stück aus einem Guß, weil sich eine Reihe von nachträglichen Zusätzen finden: a) Um Gottes Allmacht und Allwissenheit noch sinnenfälliger zu machen, werden ihm mehrfach die Einzelheiten der zukünftigen Ereignisse als Weissagung in den Mund gelegt 3, so erstmals in 3 1 9 - 2 2 . Daß hier ein Zusatz im Vorblick auf 5iff. 111-3 (12 35f.) vorliegt, ergibt sich schon daraus, daß 41 gegensätzlich auf 318 zurückgreift 4. Außerdem wäre es befremdlich, wenn Mose trotz dieser ausführlichen Weissagung im Unglauben beharrte; wollte man aber sagen, eben das sei beabsichtigt, so dürfte man mit Recht fragen, warum sich dabei sein Zweifel gerade gegen den leichtesten und einfachsten Punkt, die Zustimmung der Ältesten, richte (vgl. JÜLICHER 20). Auch 4 21-23 ist eine Vorwegnahme aus Kap. 7—11, denn von Wundern, die Mose vor dem Pharao tun soll, war bisher nirgends die Rede gewesen 5. Hieher ist ferner 3 12 (von nji ab) zu rechnen; mit Recht wird allgemein die Zwecklosigkeit des Zeichens für Mose im dermaligen Augenblick her1

1 Die Ersetzung von 333 25 durch (GRESSMANN 56 ) ist Willkür. Da diese Deutung von 4 24-26 bei EISSFELDT die Grundlage für seine Ausscheidung der »L «-Bestandteile bildet, hängen alle seine Folgerungen für L in der Luft. Noch weniger überzeugend sind SMENDS (119) Gründe für J 1 , wie auch EISSFELDT 31 zugibt. 3 JÜLICHER, der das zuerst sah, sagt von diesem Ergänzer: »er liebt es, schon vorher das Ende der Geschichte auszuplaudern, damit nur ja nicht der Schein bleibe, als sei irgend etwas in der Welt, speziell in der heiligen Geschichte, anders gekommen, wie Gott es gewollt, oder als sei etwas Wichtiges gekommen, das er den Seinen nicht vorher angesagt« (24). 2

4

3 1 8 kann deshalb nicht selbst zum Einschub gehören, gegen

8

Vgl.

JÜLICHER, BAENTSCH,

GRESSMANN

2 1 1 , EERDMANS

GRESSMANN

21 1 .

21

das

17f.; in

Suffix der "2. Person in das der 3. zu verwandeln (EERDMANS) hat viel für sich.

Ex 3—4

9

vorgehoben, es handelt sich um eine Vorschau auf Kap. 19, deren sekundärer Charakter sich auch daran zeigt, daß hier Horeb (3 l) und Sinai (19 l ff.) identifiziert werden, während das nicht die Meinung des Haupterzählers war (s. u. S. 13). b) Eine zweite Art von Zusätzen dient der »Verdrängung Moses durch Aaron« (GRESSMANN 50) 1 : 4 I 3 - I 6 und — damit zusammenhängend (vgl. 4i4 b ) — 4 27f, ebenso ist in 4 29 »und Aaron«, in 4 30 »Aaron« sekundär, weshalb in v. 29b das Verbum in den Singular zu setzen und in v. 30 »zu Mose« in »zu ihm« zu verwandeln ist. Die Rolle, die hier dem Aaron zugewiesen wird und die ihn dem Aaron von P (7 if.) annähert, führt er in der folgenden »JE«-Darstellung nirgends durch, da (außer in 427f.) nicht Aaron, sondern Mose zum Volk redet und auch vor Pharao in Kap. 5—12 Aaron nur Statist neben Mose ist. Es liegt im Wesen solcher Einschübe, daß sie nicht konsequent sind. Deshalb ist hier an keine Quellenschrift (E) zu denken 2. c) Auch 313-15 ist überfüllt: auf die Frage 3 13 erhält Mose nicht schon in 3 I4A, sondern erst in 3 i4b. 15 Antwort, und da gleich eine doppelte (i4b; 15). 315 ist hinter 3 i4b überflüssig und vor 3 16 störend und gilt mit Recht als nachträgliche Erläuterung von 3 i4b wegen des sonderbaren Subjekts mn«. Aber auch dieses n-n« selbst kann nicht ursprünglich sein, da hier notwendig mm gestanden haben muß, das aber später nicht wie sonst überall in adonaj umgesetzt werden konnte, weil hier doch die Nennung des Gottesnamens unumgänglich war. Um nun doch nicht m.T aussprechen zu müssen, setzte man, wohl unter Einwirkung von v. i2a 3, mn«, und erst dieses aus der Not geborene rrn« zog dann die den Zusammenhang von 313 und 3 i4b unterbrechende Glosse 3 i4a nach sich 4. Somit sind v. i4a und v. 15 recht späte Zusätze 5 (in v. i5b scheint eine geläufige liturgische Formel verwandt zu sein, vgl. Ps 135 13 102 13). d) Die Aufzählung 3 8B und 3 I 7 A ß wird trotz SMEND (116 1 ) überall mit Recht als Glosse angesehen, da sie im Munde Jahwes durchaus stört. 1 Vgl. JÜLICHER 1 6 , BAENTSCH (zum Teil auch WELLHAUSEN und H O L Z I N G E R ) und besonders J U Y N B O L L 304ff. gegen EERDMANS 1 7 . Auch PROCICSCH 64 kommt mit der Etikette E 2 im Grund auf dasselbe hinaus. 2 Gegen SMEND 1 1 7 , E I S S F E L D T , K A U T Z S C H 4 . 3 v. I 2 A kann übersetzt werden: »¡VÜK ist mit dir« — so E E R D M A N S 14, der freilich v. u b für sekundär und v. 15 für ursprünglich hält. Aber v. 15 ist vor v. ie a unerträglich. 4 A R N O L D , the divine name in Ex 3 1 4 ( J B L 1 9 0 5 , S . 1 0 7 F F . ) und V O L Z , Mose, X

1907,

S. 98. 5

Daraus erklärt sich ohne weiteres die von O. GRETHER, Name und Wort Gottes im AT, 1934, S. 9 ff. hervorgehobene Tatsache, daß auf die Deutung des Jahwenamens in Ex 3 14 sonst nirgends im AT Bezug genommen wird.

10

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

4. Zieht man alle diese Zusätze und Glossen ab, so bleibt 3 i-8 a . 9-i2 a. 13. i4b. 16. i7 a a. b . 18. 4 i-i2.17.18.20 b . 29-31 übrig. Hier ist noch die Stellung von 3 9 auffallend, das hinter 3 7 nur als Wiederholung wirkt, während 3 16 hinter 3 i4b »sehr abrupt einsetzt« (HOLZINGER 8) 1 . Beide Mängel werden durch die Versetzung von 3 9 vor 3 16 behoben; an dieser Stelle ist 3 9 durchau am Platz, während es seinen jetzigen Ort vielleicht nur der Äußerlichkeit verdankt, daß v. 9 und 10 je mit nnm anfangen. Nach dieser kleinen Umstellung haben wir eine zusammenhängende Erzählung aus einer Hand, der des J , vor uns: 3 i-8 a . 10 Berufung Moses, 3 n . i2 a a Zagen und Trost, 313. i4b Offenbarung des Namens mir, 3 9.16-18 die nächste Aufgabe: Gewinnung der Ältesten, 41-9 Beseitigung ihrer Zweifel an Moses Sendung, 410-12.17 Beseitigung der eigenen Schwachheit Moses, 4 i 8 . 2 0 b Aufbruch, 4 29-31 Ausrichtung des Auftrags. Nun muß man sich stets gegenwärtig halten, daß J bald mit Traditionsstoffen, literarisch geformten (s. o. Nr. 1) oder mündlich weitergegebenen, arbeitet, bald aus Eigenem konzipiert. Was das erstere betrifft, so hat GRESSMANN S. 21 ff. den Nachweis versucht, daß »Entdeckersage« und »Berufungssage« von Haus aus selbständig waren; wichtiger ist, zu sehen, daß J an einem bestimmten Punkt nicht nur Tradition gestaltet, sondern ihr seine eigene Tendenz beimischt. Man hat schon mehrfach® darauf hingewiesen, daß die Frage 313 eigentlich einen Selbstwiderspruch enthält: wenn Mose zu den Israeliten vom Gott ihrer Väter redet, wie können sie da noch nach seinem Namen fragen, der ihnen doch bekannt sein muß ? Dieser Widerspruch klärt sich offenbar so: in der dem J vorliegenden Tradition war der von Mose verkündete Gott Jahwe den Israeliten unbekannt und war deshalb die Frage nach seinem Namen berechtigt, dem Jahwisten selbst aber lag alles daran, seinen Hörern einzuschärfen, daß der scheinbar neue Gott derselbe war wie der alte »Gott der Väter«, weil ein göttlicher Wille von jeher über der Geschichte waltet. Deshalb erscheint in der jetzigen Erzählung der Gott, der Israel befreien will, gleichzeitig als altbekannt und als bisher unbekannt; diese Spannung ist also erst von J in die Uberlieferung hineingebracht. Wie sehr ihm darum zu tun ist, daß man Jahwe und den Gott der Väter in eins setze, zeigt schon 3 6 3 , vor allem aber die feierliche Wiederholung der Formel »Jahwe, R

1

Das hat

2

GRESSMANN

12 nicht gesehen. 34f.; GALLING, Die Erwählungstraditionen Israels, 1928, S. 67; ALT, Der Gott der Väter, 1929, S. 12f. 3 Bei 3 6 ist zu fragen, ob Jahwe nach der Meinung des J dem Mose selbst vor der Theophanie bekannt war. Der singularische Ausdruck »der Gott deines Vaters« — der Plural in Sam ist erleichternde Korrektur — zeigt, daß dieser von Haus aus nicht einfach identisch ist mit dem »Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs« (gegen BAENTSCH 20 und ALT a. a. O. 142), daß vielmehr die Gleichung: »Gott deines Vaters« = »Gott EERDMANS

Ex 3 — 4

11

der Gott eurer (ihrer) Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs« in 3 16 4 5. Der Jahwist rechtfertigt hier sein Verhalten in der Genesis, wo er den Gott der Väter unbedenklich Jahwe nannte und auch den Patriarchen selbst und ihren Zeitgenossen den Jahwenamen in den Mund legte, obwohl er wußte, daß erst Mose den Namen Jahwe zu den Israeliten gebracht hatte. Darin liegt zugleich eine stille Polemik gegen eine andere Anschauung, die die vormosaische Periode allzu scharf von der Moses trennte, wie sie uns beim Verfasser der Josefsgeschichte 1 und später bei P (Ex 6 3) entgegentritt. Diese andere Anschauung findet man freilich heute allgemein gerade an unserer Stelle E x 3i3f., die man dem E zuschreibt, vertreten: die seitherige Gottesbezeichnung elohim müsse auf Grund der Offenbarung von E x 3 14 dem neuen Namen jahwe weichen, der nun auch für E weiterhin maßgebend sei. Das Merkwürdige und, wie gerade die Anhänger der E-Hypothese 2 immer wieder feststellen, Unerklärliche ist dabei nur, daß E trotz E x 3 14 immer wieder Rückfälle in den Gebrauch von elohim bekommt, so daß man auch hinter E x 3 14 elohim weiterhin als Zeichen für E nimmt und damit die Funktion, die die Stelle im Aufbau des elohistischen Werkes haben soll, selbst entwertet. Das gilt erst recht, wenn man mit P R O C K S C H (S. 1 9 7 ) annimmt, daß der Gottesname jahwe in E hinter E x 314 durchweg redaktionell sei. der Väter« ebensogut ein synthetisches Urteil enthält wie die von v. 131: Jahwe = »Gott der Väter«. Durch Kombinierung von v. o mit v. i3f. ergibt sich als Meinung des Jahwisten: »Gott deines Vaters« = Jahwe. Ist aber Jahwe der Gott von Moses Vater, so darf man auch bei Mose selbst seine Bekanntschaft voraussetzen. Zwar wuchs Mose nicht bei der väterlichen Sippe auf (2 ll), aber wenn er für die Rettung vor dem Pharao dem Gott seines Vaters dankt (18 4 ist hinter 2 22 einzusetzen, s. o.), dann hat er diesen schon verehrt, ehe er ihm am Gottesberg begegnete. (Historisch wird man aus 3 6.18 4 schließen dürfen, daß Jahwe, ehe er durch Mose der Gott »Israels« wurde, im Stamme Levi (2 l) zu Hause war. Gegen den Einwand, daß dann •den anderen Israeliten der Gott des in ihrer Mitte wohnenden Stammes Levi (2 lff.) nicht hätte unbekannt bleiben können (3 l3f.), ist daran zu erinnern, daß der Abschnitt 3 lff., zu dem 3l3f. gehört, ursprünglich einer anderen Tradition zurechnete als 2 lff. (s. o. Nr. 1). Unterstützt wird jene Annahme durch die bei P (620) aufbehaltene Nachricht, daß Moses Mutter Jokebed hieß, denn dies ist der älteste uns bekannte jahwehaltige Eigenname (vgl. E L L I G E R in Theol. Blätter 1930, Sp. 99 gegen Nora, Die israelitischen Personennamen, 1928, S. 111). Dann saß aber »Levi« wohl ursprünglich im Bereich des Gottesbergs der Wüste, an dem Jahwe sich kundgab, und die Ansässigkeit in Ägypten ( 2 l ) , die durch Moses ägyptischen Namen gestützt wird, stellt ein späteres Stadium dar. Von da aus erheben sich Bedenken gegen die These von Nora, Das System der 12 Stämme Israels, 1930, S. 80, daß Levi Mitglied einer Amphiktyonie war, die — immer in Palästina ansässig — ihren Mittelpunkt in Sichern hatte und die Jahwereligion erst durch das einwandernde Haus Josef kennen lernte. Vgl. noch B Ö H L 102 f. und O S K A R GRETHER, Name und Wort Gottes im AT, 1934, S. 4.) 1

S.

2

Z. B .

VOLZ-RUDOLPH S . 1 8 0 . BAENTSCH

22.

12

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Da andererseits, wie eben gezeigt, Ex 3 14 im jahwistischen Werk seinen guten Sinn hat, kann auch von hier aus die E-Hypothese, die sich in der Gen und in Ex lf. als brüchig erwiesen hat, nicht gestützt werden. Und was die Gottesnamen anlangt, so sagt J nach wie vor in der Regel jahwe; sagt er elohim, so hat es seine besonderen Gründe. 5. Das ist nun sofort an Ex 3/4 selbst zu zeigen. Denn der Hauptgrund für die Aufteilung auf J und E ist der Wechsel von (3 2.4. 7.15.16.18. 4 l . . . ) und 'K (31.4.6.11.12.13.14.15. 4 [l6.] 20. 27). Wir haben statt dessen zu fragen: warum sagt J an den genannten Stellen '8? Von diesen scheiden, weil sekundär (s. o. Nr. 3), von vornherein aus: 3 12.14.15. 4 [16.] 27 1. Mit den anderen steht es so: in »Gottesberg« 3 i 2 (4 27) ist appellativ (vgl. 18 5. 19 3 2413. I Reg 19 8): der Berg war auch schon vor der Offenbarung an Mose heilig 3 . Auch in »Gottesstab« (420) hat '« appellativen Sinn (s. u.). Ebenso ist in 3 6 'xn »die Gottheit« 4, da es hier auf den Gegensatz von Gott und Mensch ankommt. In 3 4 ist das überflüssige (vielleicht zunächst abgekürzt geschrieben) als Dittographie aus dem vorausgehenden vbx entstanden 5 . In 3 11.13 endlich hat die Wahl von 'K stilistische Gründe; zwar war Jahwe für den Jahwisten wie überall so auch hier das handelnde Subjekt, so daß er in 31-7 ebenso unbekümmert von Jahwe sprach wie in der Genesis; aber unmittelbar vor der entscheidenden Offenbarung des Jahwenamens erschien es ihm doch stilwidrig, zu sagen: »Mose sprach zu Jahwe«, deshalb setzte er hier 'K®. Auch das Plus von ® B in 3 I2 a ist sekundär. Mit © 'RH zu streichen ( G R E S S M A N N 211) geht nichtan, da n n i n " r S s kein gutesHebräisch wäre. Vgl. noch B A E N T S C H 1 9 . 3 Natürlich kann er s p ä t e r auch »Berg Jahwes« heißen (Num 10 33). 4 So auch H O L Z I N G E R 8 u. a. 5 Das Kupio; von © ist nur Angleichung an v. 4A (umgekehrt h a t Sam v. 4» an v. 4 b angeglichen). Auch das Fehlen von 'K in SB darf bei der Übersetzungsweise des Hieronymus nicht textkritisch verwertet werden. 8 Vgl. E H R L I C H 269: »schon von v. 1 1 an zeigt sich die Vorbereitung für diesen Passus [13f.] darin, daß " zweimal vermieden und statt dessen 'K gebraucht ist, damit der Name Jahwes bei der Frage Moses »wenn sie zu mir sagen, wie ist sein Name, was soll ich sagen?« den Leser nicht aus der nächsten Nähe anstarre.« — C A S S U T O 82£f. möchte eine ähnliche Betrachtungsweise auf das ganze bisherige Buch E x ausgedehnt wissen: daß in Kap. 1 und 2 durchweg 'K stehe, wolle nicht bloß andeuten, daß bei den Israeliten in Ägypten vor Mose (wie auch die Josefsgeschichte kundtue, S. 68f.) nur noch la vaga nozione dell' idea generica di Dio (82) vorhanden gewesen sei, die Mose selbst bis dahin geteilt habe, sondern wolle den Leser auch auf die Besonderheit der J a h w e - O f f e n b a r u n g in E x 3 stoßen, indem sich hier qualche cosa di grandioso (83) vorbereite. Daß in 32.4". 7 trotzdem 11 stehe, wolle nur besagen, daß der Erzähler selbst bereits wisse, was Mose noch nicht weiß, daß die sich offenbarende Gottheit Jahwe sei. Aber dann macht zum mindesten das 'S in v 4b neben dem w 1

2

Ex 3—4

13

6. Liegt somit in der Wahl der Gottesnamen kein Anlaß zur Quellenscheidung in Ex 3/4, so erweisen sich auch die weiteren für die Notwendigkeit einer Zerlegung angeführten Gründe nicht als stichhaltig. a) Als eines der sichersten Kennzeichen zur Unterscheidung von J und E gilt seit langem der Name des Offenbarungsbergs: J (und P) nennen ihn Sinai, E (und D) Horeb. Deshalb glaubt man, 3 l dem E zuweisen zu müssen. Aber der Name Horeb kommt im Pentateuch außerhalb des Dtn nur an 3 Stellen (Ex 3 1.17 6. 33 6) vor, von denen die letzte sofort wieder ausscheidet, weil dort (s. u.) ein Textfehler vorliegt, und der nächstliegenden Annahme, daß 2 verschiedene Namen auf 2 verschiedene Berge weisen, steht weder in 3 l 1 noch in 17 C etwas im Wege. Auch SCHMÖKEL2 , der sich zuletzt mit dieser Frage befaßt hat, kommt zu diesem Ergebnis (S. 215. 223). Wenn er freilich den Sinai nach NIELSEN im gebel härün bei Petra (80 km östlich von Kades), den Horeb dagegen im gebel 'arä'if (etwa 15 km südöstlich von Kades) findet, ist die Entfernung beider Berge zu groß, als daß ihre Gleichsetzung bei D erklärt werden könnte. Sie müssen in der Gegend von Kades (wegen 17 6) sehr nahe beieinander gelegen haben; möglicherweise war auch der Horeb der Gebirgsstock, zu dem •der Sinai gehörte (so z. B. STRACK). Keinesfalls gibt »Horeb« ein Leitwort für die Quellenscheidung ab. Auch in njp »Dornbusch« (3 2ff.) braucht keine Anspielung auf den Sinai zu liegen; denn wenn auch »E«, der doch Horeb sagt, den Dornbusch kennt 3 , hat er auf alle Fälle von dieser etymologischen Beziehung nichts gemerkt, und dann brauchen wir nicht päpstlicher zu sein als der Papst. b) 3 1 - 8 . Warum SMEND ( 1 1 6 ) v. 3 B in die Einsamkeit hinausstößt, ist nicht einzusehen. Daß "V3 in v. 2 »brennen«, in v. 3b »verbrennen« heißt, ergibt jeweils der Zusammenhang. Das merkte der Hörer oder Leser ohne weiteres, v. 5 u. 6 sind keine Dubletten 4, sondern v. 5 ist eine im Augenblick notwendige Warnung, v. 6« die entscheidende, weit in die Zukunft wirkende Offenbarung. Auch JÜLICHER ( 2 1 ) findet in v. 1 - 6 den »Fortschritt der Darstellung tadellos«, meint dagegen, daß v. 7 schlecht arschließe, weil man hinter v. 6b eine Beschwichtigung der Furcht Moses erwarte. Aber die Haltung Moses in v. 6b ist die der Gottheit gegenüber einzig gein v. 4 " Schwierigkeiten, und der Erklärungsversuch dieses Nebeneinander bei ©) sind Glosse, dagegen ist v. I4b keine Dublette zu v. i3b, die auf eine Parallelerzählung wiese (v. R A D 46) oder zu streichen wäre (GRESSMANN 90 2), sondern v. I4b schildert den Zustand nach dem Mißerfolg der Zauberer. 5. 9 8-12 Beulen. Dazu kommt als Abschluß 1110; die etwas abweichende Formel erklärt sich aus der Schlußzusammenfassung. Auch 11 9 wird von DILLMANN und EERDMANS S. 2 9 zu P gerechnet, kann aber nicht unmittelbar auf 9 12 folgen, sondern ist, wenn P, hinter 1110 zu stellen (»aber Jahwe hatte ja gesagt...«) 2 ; andernfalls liegt R vor. Uber die etwaige vorliterarische Form der Wunder bei P vgl. die Ausführungen GRESSMANNS S. 88ff., die aber mit Vorsicht zu gebrauchen sind. B. Zieht man P ab, so bleibt übrig: 714-18.20aß-2ia. 23-29 8 3b-naou 16-28 9 1-7 913—11 8. Aber das ist keine einheitliche Erzählung. 1. 714-25 das Nilwasser wird ungenießbar. Nach der Ausscheidung von P bleibt trotzdem ein Widerspruch übrig: nach 717.25 schlägt Jahwe den Nil, nach 7 I 5 B . 20 a ß Mose. EERDMANS 24 (ähnüch HEINISCH) erkennt diesen Widerspruch nicht an: Gott, Offenbarungsmittler und Stab seien für die religiöse Anschauung des Erzählers eins. Aber ein solches Ineinanderfließen von Jahwe und Mose kommt sonst 1 Vor K^l stand in P wohl ursprünglich HJHB a b pTPPl wie in 7 13.22. 815, was a b e r von R gestrichen wurde, weil hier unmittelbar das sinngleiche "D3m a u s J davorstand (JÜLICHER 82). 2 Dabei erwartet m a n allerdings "IttK m m s t a t t m T (STRACK, BAENTSCH^ EHRLICH). Aber "liiX'l k o n n t e j a aus "V5X ,v l (abgekürzte Schreibung von .TLT) v e r lesen u n d ¡TUT erst infolge dieser Verlesung zugesetzt sein.

18

Der »Elohist« von E x o d u s bis Josua

stock«, also der älteste Teil von 6 2 — 1 1 1 0 sein können ff.), hat JUYNBOLL S. 305ff. gezeigt.

(EERDMANS

31

Ex 7s—Iii« (Die ägyptischen Plagen) A. Die D a r s t e l l u n g von P. Uber die P-Stücke herrscht fast allgemeine Übereinstimmung, da sie ganz ähnlich gebaut sind (s. WELLHAUSEN 62f.): 1. 7 8-13 der Stab wird zur Schlange. 2. 719.20»a. 2ib. 22 das Wasser wird zu Blut. 3. 8 i-3a. 11 (von »61 ab) 1 Frösche. Man rechnet auch v. 3b zu P, aber dann fehlt in J das Eintreten der Plage, während für P v. 3b überflüssig ist, vgl. 7 22. Deshalb ist v. 3b unter Streichung von n« zu J zu stellen (ähnlich EERDMANS 25). 4. 812-15 Mücken. Die beiden ersten Worte von v. 13 (> ©) sind Glosse, dagegen ist v. I4b keine Dublette zu v. i3b, die auf eine Parallelerzählung wiese (v. R A D 46) oder zu streichen wäre (GRESSMANN 90 2), sondern v. I4b schildert den Zustand nach dem Mißerfolg der Zauberer. 5. 9 8-12 Beulen. Dazu kommt als Abschluß 1110; die etwas abweichende Formel erklärt sich aus der Schlußzusammenfassung. Auch 11 9 wird von DILLMANN und EERDMANS S. 2 9 zu P gerechnet, kann aber nicht unmittelbar auf 9 12 folgen, sondern ist, wenn P, hinter 1110 zu stellen (»aber Jahwe hatte ja gesagt...«) 2 ; andernfalls liegt R vor. Uber die etwaige vorliterarische Form der Wunder bei P vgl. die Ausführungen GRESSMANNS S. 88ff., die aber mit Vorsicht zu gebrauchen sind. B. Zieht man P ab, so bleibt übrig: 714-18.20aß-2ia. 23-29 8 3b-naou 16-28 9 1-7 913—11 8. Aber das ist keine einheitliche Erzählung. 1. 714-25 das Nilwasser wird ungenießbar. Nach der Ausscheidung von P bleibt trotzdem ein Widerspruch übrig: nach 717.25 schlägt Jahwe den Nil, nach 7 I 5 B . 20 a ß Mose. EERDMANS 24 (ähnüch HEINISCH) erkennt diesen Widerspruch nicht an: Gott, Offenbarungsmittler und Stab seien für die religiöse Anschauung des Erzählers eins. Aber ein solches Ineinanderfließen von Jahwe und Mose kommt sonst 1 Vor K^l stand in P wohl ursprünglich HJHB a b pTPPl wie in 7 13.22. 815, was a b e r von R gestrichen wurde, weil hier unmittelbar das sinngleiche "D3m a u s J davorstand (JÜLICHER 82). 2 Dabei erwartet m a n allerdings "IttK m m s t a t t m T (STRACK, BAENTSCH^ EHRLICH). Aber "liiX'l k o n n t e j a aus "V5X ,v l (abgekürzte Schreibung von .TLT) v e r lesen u n d ¡TUT erst infolge dieser Verlesung zugesetzt sein.

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E x 7 8 — 1 1 1 0 (Die ägyptischen Plagen)

in diesen Erzählungen nicht vor. Man hat also nur die Wahl, entweder v. 17® zu streichen und in v. 25 Jahwe durch Mose zu ersetzen oder v. i5 b zu streichen, dazu in v. 17 bv "Tn -ßte naas und in v. 20 D-n ntsaa. Das erstere empfiehlt sich nicht, weil v. 17» in 8 6.18 9 29 (914 10 2) Parallelen h a t 1 , und weil die Textänderung in v. 25 ohne textkritische Grundlage wäre. Um so mehr hat das letztere für sich: während nsn in v. 17. 20, weil von Jahwe gebraucht, dessen unsichtbares, geheimnisvolles Schlagen meint (vgl. 12 29 und sp 7 27 oder T 9 3) 2 , erinnerte dieses Verbum doch an den Stab als Schlagwerkzeug (4 2ff. 17), und so wurde dieser nachträglich eingefügt. Diese Einfügung hat aber mit J 1/'L (SMEND, EISSFELDT, KAUTZSCH 4 ) oder E (JÜLICHER, HOLZINGER, PROCKSCH, BAENTSCH, GRESSMANN 67) nichts zu tun, zumal da sie keinen geschlossenen Zusammenhang ergibt. Sie hat in 17 5b die Einschaltung des Relativsatzes bewirkt. — Möglicherweise ist die Verwandlung des Wassers in Blut in J erst aus P (oder aus 4 9?) eingefügt (vgl. SMEND 131 u. a.), dann wären die beiden letzten Worte von v. 17 und der v. 20b ebenfalls zu streichen. 2. 7 26 —8 11 Frösche. Ohne P ist der Text einheitlich, nur in 8 4. 8 ist Aaron zu streichen 3 . 3. 8 16-28 Bremsen. Einheitlicher Text. In 8 21 ist wieder Aaron zu streichen; zu 818 s. u. Abschn. D. 4. 9 1-7 Viehpest. Einheitlicher Text. (In 9 3 Streichung nach KAUTZSCH 4 ).

5. 9 13-35 Hagel. Der Text ist nicht einheitlich: a) in v. 2 2 . 2 3 a a ist wieder wie in Nr. 1 der Stab Moses hereingebracht, während, wie das Folgende zeigt, Jahwe selbst das Wunder tut. Also liegt (wie in Nr. 1) ein Einsatz vor 4 , kein quellenhaftes Stück (E). In v. 23l. kommt der Hagel auffallend häufig vor, aber das deutet nicht auf zwei Quellen, vielmehr ist in v. 23 mm zu streichen, das wegen v. 83 eingesetzt wurde 6 , und in v. 24® sind die Worte von ÖKI bis man Glosse (EERDMANS 27, vgl. JÜLICHER 93), da sie naa von n a trennen, das wohl mit Sam & mit dem Artikel zu versehen ist. b) Daß v. 31 f. den v. 25 glossieren, ist allgemein anerkannt. c) Da v. 3 5 8 a hinter v. 3 4 überflüssig ist (gegen EERDMANS 30), ist anzunehmen, daß v. 35 nach der P-Schlußformel (z. B. 912) aufgefüllt ist. Auffallend ist aber, daß in v. 35b nicht »zu Mose«, sondern »durch Mose« steht, was sich ja nicht auf 74 P beziehen kann, vielmehr geht das auf 9 30 (EERDMANS 30, EHRLICH). Daß dieser Vers b

Vgl. SMEND 128. — WELLHAUSEN 68 will alle diese Stellen streichen. Zur Streichung von bs in v. 17 vgl. v . 20.25. 3 Vgl. die ganze Erörterung dieser Frage bei SMEND 130 und GRESSMANN 9 8 2 ; falsch EERDMANS 3 4 1 . 1

2

4 s

Gegen EERDMANS 27f. Ähnlich GRESSMANN 67; das ist besser als die Korrektur in p i a i (EERDMANS 27). 2*

20

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

redaktionell ist beweist auch sein Inhalt: wenn Mose weiß, was er in 9 30 sagt, warum tut er dann trotzdem Fürbitte? Vgl. dagegen 825"! d) Auch v. 19-21 werden vielfach ausgeschieden. Nun ist Moses Rat (19), der die Plage illusorisch machen würde, in der Tat unmöglich, dagegen v. 20f. müssen bleiben, weil sie erstmals von einem Eindruck auf Pharaos Leute (im Gegensatz zum Pharao selbst) reden, der dann in 10 7 gesteigert wird (SMEND 127). Diesmal hält der Eindruck allerdings nur während der Plage selbst an (34b, vgl. 101). — v. 19 scheint erst aus v. 20f. herausgesponnen zu sein. e) v. 14 ist sehr auffallend: die neue Plage soll nur die Menschen treffen, der Hagel aber trifft Mensch und Vieh. Der Vorschlag von GRESSMANN ( 6 7 . 8 4 4 ), in v. (22.) 25 »Menschen und Vieh« zu streichen, geht auch abgesehen von v. 2of. nicht an, weil sonst v. 25b eine Tautologie zu v. 25a wäre. Es bleibt nur die Annahme übrig, daß v. 14 auf die Vernichtung der Erstgeburt hinweisen will (vgl. KAUTZSCH4), d. h. aber, daß J eine Tradition kannte, die nur 5 Plagen hatte (vgl. EERDMANS 32f.), während er selbst sie auf 7 bringen wollte (s. u.). Daß Hagel und Heuschrecken nicht von Haus aus die vorhergehenden Plagen fortgesetzt haben, ergibt sich einmal daraus, daß nach 9 6 alles Vieh tot ist und nach 9 20f. 25 doch noch welches existiert, und dann daraus, daß der Hagel schlimmer ist als die folgende Heuschreckenplage, weil er auch schon Menschen tötet. Sowohl die Hagel- als auch die Heuschreckenplage waren ursprünglich für sich umlaufende Erzählungen, wurden dann aber von J in sein System der Steigerung eingebaut, wie man am Verhalten des Pharao und der Seinen in beiden Stücken sieht (s. d). — Für den Plural TBJÖ ist der Singular zu punktieren, da es sich nur um eine Plage handelt. f) v. 15 f. sind ein Einschub aus dem Gefühl heraus, daß das fortwährende Aufhörenlassen der Plagen trotz der Verstocktheit des Pharao der Würde Jahwes Eintrag tun könnte. Einer ähnlichen Erwägung verdankt vielleicht 9 30 und sicher 10 i b . 2 seine Entstehung. Die Tempora von 915 sind irreal zu übersetzen. Ergebnis: in 913-35 gehört zu J : v. i3f. i7f. 20f. 23aß-29 (mit kleinen Streichungen in 23f.). 33f. 35*; doch s. noch zu v. 26 in Abschnitt D. In v. 27 ist wieder Aaron zu streichen. — in 9 28 ist appellativ, in dem sekundären 9 30 ist vielleicht 'X selbst wieder sekundär. 6. 101-20 Heuschrecken. Auch hier liegen Zusätze vor: a) in v. i b . 2 haben wir das Motiv von 9i5f.; tatsächlich wäre v. i b eine schlechte Ermunterung für Mose (vgl. HOLZINGER). Möglicherweise stammt v. 2 von anderer Hand wie v. I B (KAUTZSCH4). 1

Vgl. noch

HOLZINGER

und

JÜLICHER

94.

Ex 7 8—1110 (Die ägyptischen Plagen)

21

Zu der vom Bisherigen abweichenden Einführung v. i a . 3 vgl. SMEND S . 1 2 7 unten (gegen HOLZINGER). b) In v. 1 2 . I 3 a a ist wieder wie in Nr. 1 und 5a der Stab Moses eingeführt. Durch v. I2 a ß wurde dann ein pedantischer Leser veranlaßt, v. i4aa einzusetzen. Dagegen ist v. 15 einheitlich 1 ; dem hier von WELLHAUSEN ins Feld geführten Sprachbeweis ist entgegenzuhalten, daß z. B. für »übrig sein« in v. 5 (J) und in v. 12 (»E«) nxtf, in v. 15 (J) -irr steht! c) Aaron ist zu streichen in v. 3 2. 8.16, vgl. seine Nichterwähnung in v. 18.24 (die Versionen in v. 24 sind sekundär, gegen BH 3 ). d) v. 20 hat nicht die Schlußformel von J , aber auch nicht von P, ist aber nicht E, sondern R, s. Nr. 7. 7. 10 21-29 Finsternis. Diese Plage weicht formal und sachlich vom Bisherigen ab, formal, weil nicht Jahwe das Wunder tut wie sonst, sondern Mose, und dieser nicht mit seinem Stab wie in den Einsätzen von Nr. 1. 5. 6, sondern mit der Hand 3 , und sachlich, weil es sich gar nicht um eine eigentliche Plage handelt, sondern um ein Schauwunder, das zwar unangenehm ist, aber nichts schadet. Da diese »Plage« außerdem den ganzen Aufbau der Plagen stört 4, ist die Notwendigkeit, sie auszuscheiden, allgemein anerkannt, aber sie gehört nicht zu einer Quelle E, da in der ganzen Plagenerzählung außer J und P keine weitere Quelle fließt, sondern ist eine Beischrift unbekannter Herkunft, die dann die Einfügung von v. 20 notwendig machte. Scheidet man v. 20-23 aus, so zeigt sich, daß v. 24-26 noch zu Nr. 6 gehört. — Die Schwierigkeiten von v. 25 lassen sich durch eine kleine Textkorrektur beheben: liest man (Haplographie von n), so stellt sich v. 25 als eine ironische Frage dar: »willst etwa gar du ...?« (vgl. I Sam 22 7). In v. 26 ist das i vor DJ zu streichen (Dittographie). Die unrichtige Schlußformel v. 27 ist neben v. 28f. überflüssig und ist, wie die Beziehung des von v. 28 zeigt, zu entfernen 5. 8. 111-8 Ankündigung der letzten Plage. a) 1 1 1 - 3 sprengt den Zusammenhang von 10 28f. mit 1 1 4 - 8 , wo Mose immer noch vor dem Pharao steht (8b). GRESSMANN S . 9 7 leugnet zwar den Anschluß von 11 i an 10 29: »line so furchtbare Drohung spricht man nicht zwischen Tür und Angel. Außerdem fragt man E E R D M A N S 2 8 gegen WELLHAUSEN, . HOLZINGER, PROCKSCH. Vgl. den Singular in v. 6b. 3 Die Textänderung "[tätt in v. 21 ist ohne textkritische Unterlage. 4 Näheres bei W E L L H A U S E N 66 u. SMEND 128f. 5 H E I N I S C H 93f. hält v. 2 7 für quellenhaft und stellt v. 28F. zwischen 1 1 8 A und 1 1 8 B , um so zugleich dem vermeintlichen Widerspruch von 10 29 mit 114ff. zu entgehen. Aber wenn es sich in 114ff. um eine neue (durch 111-3 vorbereitete) Szene vor dem Pharao handelte, müßte vor 11 4 notwendig stehen, daß Mose wieder zum Pharao 1

2

ging-

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

vergebens, woher Mose plötzlich diese Kunde hat.« Aber diese Drohung paßt als Abgang, als letztes Wort sehr gut, und es gehört zur Dramatik der Situation, »daß Mose hier in unmittelbarer prophetischer Inspiration redet« (SMEND 1 2 8 ) Und wenn GRESSMANN v. 5b-8b streicht, weil Vorwegnahme des Kommenden gegen den Stil der alten Sage sei und weil solche Prophezeihungen ganz kurz seien, so setzt er sich damit in Widerspruch zu allem Vorhergehenden, wo jede Plage vorher angekündigt und diese Ankündigung stets ausführlicher war als die Erzählung der Plage selbst. b) Wie sind die störenden Verse 111-3 zu beurteilen ? Die Etikette »E« hilft nichts, weil 12 35f. auch E sein soll und die Sache in E doch nicht zweimal erzählt sein kann. (Die Zuweisung von 12 35f. an J 1 /h beruht auf der unbeweisbaren Annahme, daß 3 2 i f . Jx/L sei.) E E R D MANS S. 33 hält v. i-3 für einen gelehrten Nachtrag zu 12 35f., weil der dortige Befehl Moses nicht im Text stand. Aber dann dürfte der Nachtrag nur diesen Befehl enthalten, er enthält aber auch die Ausführung (3); außerdem ist v. 1 in einem Nachtrag nicht genügend motiviert. Meines Erachtens ist v. 1-3 hinter v. 4-8 zu stellen als direkte Fortsetzung der Szene vor dem Pharao, v. 1 hat keine selbständige Bedeutung, sondern ist nur Voraussetzung für die Aufforderung v. 2 2. Daß Jahwe sich zu der Drohung seines Propheten (4 ft) bekennt, ist für den Erzähler selbstverständlich, andererseits erklärt sich die ganze Umstellung daraus, daß man sich nicht denken konnte, daß das Wort Moses an Pharao vor dessen Inspiration durch Jahwe (v. 1) ergangen sei. Wie verhält sich 111-3 zu 12 35f. ? Ist 12 35f. an seinem Platze richtig, so kann 111-3 nur den Auftrag, nicht die Ausführung bringen. Man könnte v. 3a nach Sam (33) auch in Jahwerede umwandeln, müßte aber dann v. 3b, wo das nicht geht, streichen, was deshalb nicht anzuraten ist, weil v. 3b ausgezeichnet in den Zusammenhang paßt 3, indem er wie 10 7 9 20f. zwischen dem Pharao und den Ägyptern einen Unterschied macht 4. Statt dessen könnte man v. 3 vor v. if. stellen, so daß v. 3 ein allgemeines, an 10 29 114-8 gegensätzlich orientiertes Urteil wäre und v. 2 nur die Aufforderung enthielte, deren Ausführung in 12 35f. berichtet wird (vgl. die Satzfolge in 3 2 i f . ) . . Nun ist aber vielmehr 12 35f. an seinem jetzigen Platz sehr störend, 1

In dieser Richtung geht schon 1 0 3 F F . , verglichen mit 1 0 L A (SMEND 1 2 7 , s . o . Nr. 6a). 2 Ebendeshalb dürfte v. i b Auffüllung aus 6 1 sein (vgl. GRESSMANN 98). Für die beiden ersten Worte von v. i b lese ich »ja, das Entlassen wird ihm zu wenig sein« (Textverderbnis, eben weil Glosse?). 3 Gegen H E I N I S C H 9 4 , der den ganzen v. 3 streicht. 4 ® ist falsch, wie schon die unnatürliche Reihenfolge: Ägypter — Pharao — Knechte zeigt.

E x 7 8—1110 (Die ägyptischen Plagen)

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da es hinter 12 34 zu spät kommt, deshalb ziehe ich vor, anzunehmen, daß 12 35f. erst aus 111-3 herausgesponnen ist, weil v. 3, besonders v. 3 a , nicht deutlich genug zu zeigen schien, daß hier von der Erfüllung der Bitte die Rede war; v. 3» konnte auch als allgemeine Kennzeichnung der Stimmung der Ägypter aufgefaßt werden. So wurde beim Auszug selbst 12 35f. eingefügt, das sich wie eine Exegese von 113» ausnimmt. (3 2if. kombiniert dann beide Stellen.) c) v. 5b. 7aß (ebenso 12 29b) mag Glosse sein (HOLZINGER). C.

Nach Ausscheidung aller Zusätze bleibt eine tadellos aufgebaute Erzählung von 6 Plagen samt der Ankündigung der siebenten übrig. Den Aufbau hat erst SMEND S. 126ff. richtig erkannt: »die 1. —3. und die 4. —6. Plage bilden zwei parallele Reihen. Die erste und vierte, die zweite und fünfte, die dritte und sechste haben gleichartige Wirkung auf den Pharao, und die Wirkungen steigern sich 1. innerhalb der beiden Reihen von der ersten bis zur dritten und von der vierten bis zur sechsten Plage, und 2. in der zweiten Reihe im Verhältnis zur ersten.« Diese Entdeckung SMENDS empfiehlt sich auch dadurch, daß sie den Text an seiner Stelle zu lassen erlaubt, während z. B . GRESSMANN (S. 70 3 ) ZU willkürlichen Umstellungen greifen oder PROCKSCH (S. 72 2 . 74 4 ) für seinen Aufbau mit Auslassungen rechnen muß Daß das Material von J von vornherein nicht durchweg auf diesen Aufbau hin angelegt war, ist bei B 5e besprochen. D. W o w o h n e n die I s r a e l i t e n ? a) nach 8 i8 a . 9 26 in Gosen, von den Ägyptern getrennt (aus 9 1 - 7 . 1 1 7 (10 23b) läßt sich kein getrenntes Wohnen erschließen, gegen SMEND 1 1 8 , GRESSMANN 7 2 3 ; v g l . EERDMANS

3f.),

b) nach (3 2if.) 11 2. 12 23. 31 (vgl. 210-13. 512) mit den Ägyptern zusammen. Die beiden unter a) genannten Stellen stehen nur locker im Textgefüge: 8 i8 a ist neben 819» überflüssig 2 , und 9 26 ist weder in der Ankündigung vorbereitet noch hat es bei den Heuschrecken in Kap. 10 eine Parallele. Die Anschauung von dem gesonderten Wohnen in Gosen stammt aus der Josefsgeschichte, die — ursprünglich J fremd — darin eine andere Tradition hat (Gen 46 34 4711, vgl. 48 1), 1 Übrigens ist 8 2 i b in den Augen Moses, der die Entlassung des Volkes verlangt, kein »Zugeständnis«, sondern kommt einer Ablehnung gleich; 824 ist die notwendige Fortsetzung von 8 22f., deshalb ist hier Quellenscheidung (PROCKSCH) oder Umstellung (GRESSMANN) unzulässig. 2 In v. I 9 A lies fl^B (vgl. B H 3 ) , der Vorschlag BAENTSCHS, zu lesen, ist weder graphisch noch sachlich gut. In v. I8 b ist vielleicht hinter Hin'' mit © B (6 Kiipios) JilXH einzufügen.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

und ist in E x allem nach erst nachträglich eingetragen; J selbst dagegen (s. die Stellen unter b) setzt die Berührung mit den Ägyptern voraus, was schon wegen der Fronarbeit notwendig wird, die sich ja nicht auf das Weideland Gosen beschränken konnte (vgl. 5 12 2 10-13). Damit ist nicht bestritten, daß auch J in E x Gosen als Aufenthaltsort der Israeliten kennt (1 n b 12 37), aber eben nicht als einzigen; außerdem gebraucht J den Namen Gosen für diese Landschaft nicht (s. bei 12 37). E x 12 1. Verschiedenen Schichten von P gehören an: v. 1-14. 15-20. 2s. 4 0 f . 43-50 Die Meinung von EERDMANS S. 35f., v. 1-14 entstamme einer unbekannten Schrift und diene nur dem Intreesse des R, alle auf das Passah bezüglichen Vorschriften zusammenzustellen, wird durch v. 10-13 widerlegt, die eine konkrete Situation voraussetzen, wie sie dem Gang der P-Darstellung entspricht und in J (114ff. 12 2iff.) ihre Parallele hat. Wenn »in Ägypten« (121) gegen den Anschluß an 1 1 1 0 zu sprechen scheint (EERDMANS), SO dürfte dieser Ausdruck zugesetzt sein: vielleicht pflegte man später die Passahordnung von 12 lfi. für sich vorzutragen, v. 1 1 . 1 2 " J zuzuschreiben, ist für PROCKSCH (S. 75f.) nur deshalb möglich, weil er in der Parallele v. 2iff. fälschlich die Hand von E sieht. — Der recht überflüssige v. 51, den man jetzt meist R zuschreibt, verliert den Charakter des bloßen Flickverses, wenn man ihn mit EHRLICH (unter Verwandlung von WANN in «"•SIN?) als Einleitung zu 13 if. P ( R ? ) zieht. Dann ist er natürlich ebenfalls P ( R ? ) , aber keine Parallele zu v. 41 (gegen v. RAD 49f.). 2. v. 24-2 7 a ist als Anhang zu v. 21-23 in deuteronomischem Stil allgemein anerkannt. In v. 29b liegt dieselbe Glosse vor wie in 11 5. 7 (HOLZINGER U. a.). Daß v. 35I. ein Nachtrag ist, ist bei 1 1 1 - 3 gezeigt. Der textlich schwierige v. 42, der von der Vigilie der Passahnacht zu handeln scheint, kommt sowohl hinter v. 39 J als auch hinter v. 41 P zu spät und dürfte ein Zusatz unbekannter Herkunft sein ( E E R D MANS 38, HEINISCH 106, vgl. JÜLICHER 116). Seine Verteilung auf 2 P-Rezensionen (v. RAD 50) hilft nicht weiter, da in der vorhergehenden P-Erzählung keine Dubletten vorliegen. 3. Die übrigbleibenden Verse 21-23. 2 7 b . 2 9 a . 30-34. 37-39 bilden eine durchlaufende Erzählung aus J . Das wird, abgesehen von EERDMANS (S. 37), heute in der kritischen Wissenschaft überall bestritten, aber mit Unrecht: a) Gegen die Zugehörigkeit von v. 21-23. 2 7 B zur Haupterzählung wird seit WELLHAUSEN (S. 7 5 ) und JÜLICHER (S. llOf.) des öfteren 1 v. 50 ist Abschluß von v. 43-49 (P s ) und hat also eine andere Beziehung als v. 28 (gegen v . RAD 49f.). Der Vers fällt natürlich ebenso aus der Auszugssituation heraus wie v . 48-49 (gegen KAUTZSCH4 S. 115, Anm. h).

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

und ist in E x allem nach erst nachträglich eingetragen; J selbst dagegen (s. die Stellen unter b) setzt die Berührung mit den Ägyptern voraus, was schon wegen der Fronarbeit notwendig wird, die sich ja nicht auf das Weideland Gosen beschränken konnte (vgl. 5 12 2 10-13). Damit ist nicht bestritten, daß auch J in E x Gosen als Aufenthaltsort der Israeliten kennt (1 n b 12 37), aber eben nicht als einzigen; außerdem gebraucht J den Namen Gosen für diese Landschaft nicht (s. bei 12 37). E x 12 1. Verschiedenen Schichten von P gehören an: v. 1-14. 15-20. 2s. 4 0 f . 43-50 Die Meinung von EERDMANS S. 35f., v. 1-14 entstamme einer unbekannten Schrift und diene nur dem Intreesse des R, alle auf das Passah bezüglichen Vorschriften zusammenzustellen, wird durch v. 10-13 widerlegt, die eine konkrete Situation voraussetzen, wie sie dem Gang der P-Darstellung entspricht und in J (114ff. 12 2iff.) ihre Parallele hat. Wenn »in Ägypten« (121) gegen den Anschluß an 1 1 1 0 zu sprechen scheint (EERDMANS), SO dürfte dieser Ausdruck zugesetzt sein: vielleicht pflegte man später die Passahordnung von 12 lfi. für sich vorzutragen, v. 1 1 . 1 2 " J zuzuschreiben, ist für PROCKSCH (S. 75f.) nur deshalb möglich, weil er in der Parallele v. 2iff. fälschlich die Hand von E sieht. — Der recht überflüssige v. 51, den man jetzt meist R zuschreibt, verliert den Charakter des bloßen Flickverses, wenn man ihn mit EHRLICH (unter Verwandlung von WANN in «"•SIN?) als Einleitung zu 13 if. P ( R ? ) zieht. Dann ist er natürlich ebenfalls P ( R ? ) , aber keine Parallele zu v. 41 (gegen v. RAD 49f.). 2. v. 24-2 7 a ist als Anhang zu v. 21-23 in deuteronomischem Stil allgemein anerkannt. In v. 29b liegt dieselbe Glosse vor wie in 11 5. 7 (HOLZINGER U. a.). Daß v. 35I. ein Nachtrag ist, ist bei 1 1 1 - 3 gezeigt. Der textlich schwierige v. 42, der von der Vigilie der Passahnacht zu handeln scheint, kommt sowohl hinter v. 39 J als auch hinter v. 41 P zu spät und dürfte ein Zusatz unbekannter Herkunft sein ( E E R D MANS 38, HEINISCH 106, vgl. JÜLICHER 116). Seine Verteilung auf 2 P-Rezensionen (v. RAD 50) hilft nicht weiter, da in der vorhergehenden P-Erzählung keine Dubletten vorliegen. 3. Die übrigbleibenden Verse 21-23. 2 7 b . 2 9 a . 30-34. 37-39 bilden eine durchlaufende Erzählung aus J . Das wird, abgesehen von EERDMANS (S. 37), heute in der kritischen Wissenschaft überall bestritten, aber mit Unrecht: a) Gegen die Zugehörigkeit von v. 21-23. 2 7 B zur Haupterzählung wird seit WELLHAUSEN (S. 7 5 ) und JÜLICHER (S. llOf.) des öfteren 1 v. 50 ist Abschluß von v. 43-49 (P s ) und hat also eine andere Beziehung als v. 28 (gegen v . RAD 49f.). Der Vers fällt natürlich ebenso aus der Auszugssituation heraus wie v . 48-49 (gegen KAUTZSCH4 S. 115, Anm. h).

Ex 12

25

eingewandt, die Verschonung Israels sei für J (und E) eine Selbstverständlichkeit und bedürfe keiner besonderen Maßnahmen. Aber hinter 11 7 erwartet man etwas Derartiges, ebenso »ist eine Vorbereitung der Israeliten auf das Bevorstehende erforderlich« (HOLZINGER 34). Deshalb sind die Verse weder deuteronomisch (WELLHAUSEN u. a.) noch elohistisch (PROCKSCH 771)1 noch einer sekundären Schicht in J zugehörig (BAENTSCH 100, GRESSMANN. 971. 103). Ein Widerspruch zu 8 22 J (SMEND 133) liegt nicht vor, da das Passah selbst nicht auf ägyptischem Boden gefeiert wird; PIDDH in v. 21 ist also proleptisch gebraucht (BAENTSCH, PROCKSCH 762), falls das Wort nicht Zusatz ist (HOLZINGER U. a.) 2. Damit fällt auch jeder Grund dahin, für v. 21 ffan Jx/L zu denken (gegen SMEND 133, EISSFELDT). V . 22B stößt sich in der Tat mit v. 31, wo Mose noch in der Nacht zum Pharao geht (GRESSMANN 1046), aber die Worte nprny sind »wohl Glosse auf Grund der späteren kultischen Sitte« (HOLZINGER 34), man könnte es sich auch so zurechtlegen, daß die Vorschrift von v. 22" für Mose selbst in dem besonderen Fall von v. 31 eben nicht gilt. — Die Einheitlichkeit von v. 21-23. 27 B ist nur von HOLZINGER bestritten, aber der leichte Übergang von den Ältesten (21) auf das Volk (27B) liegt ebenso in 4 29f. vor (JÜLICHER 110) 3, und Jahwe und sein Bote, der Würgeengel, haben in v. 23 nebeneinander Raum. b) In v. 31, wie meist geschieht, einen Widerspruch zu 10 29 zu sehen, ist überscharfe Logik: »Mose kommt ja nicht mehr von sich aus, sondern von dem Pharao gerufen« (HOLZINGER 34, vgl. HEINISCH 95f.), und daß der Pharao die Drohung von 10 28 nicht wahr macht, ist bei der geänderten Sachlage selbstverständlich. Die Wiederholung von »wie ihr gesagt habt« (31. 32) ist Absicht zum Erweis der gründlichen Sinnesänderung des Pharao und kein Grund zur Quellenscheidung (gegen SMEND 135, EISSFELDT 34). Natürlich ist in v. 31 Aaron wie an den früheren jahwistischen Stellen zu streichen, und für onx ist nnx zu lesen. c) Die Vorhersage 118 ist durch 12 33. (39b) erfüllt (gegen KAUTZSCH 4 S . 1 1 3 ) . Deshalb kann 1 2 33 keiner anderen Quelle angehören als 1 1 8 (gegen SMEND, EISSFELDT). Daß in v. 33 das Drängen der Ägypter ohne Vorwissen des Pharao erfolgt sei, ist in den Text eingetragen; daß die Israeliten ohne Erlaubnis des Pharao »geflohen« seien, läßt sich auch durch 14 5 nicht erhärten, weil RRA dabei 1

Daß die Israeliten unter den Ägyptern wohnen, ist kein Grund für E, s. o.

S. 23 f. 2

B.TmnBtfttb in 21 als Zusatz im Stil von Panzusehen (HOLZINGER, KAUTSZCH 4 ),

ist unnötig, da NNSTFÖ kein typisches P-Wort ist, vgl. Num 1110 (so auch PROCKSCH 76 l , BAENTSCH, 3

GRESSMANN 1 0 4

3).

Man braucht also nicht anzunehmen,

Haplographie ausgefallen sei.

daß in 27b 'Spt hinter n p ' l durch

26

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

zu eng und einseitig gefaßt wird (s. u.). Deshalb ist auch diese Stütze, mit der EISSFELDT S . 3 5 die Richtigkeit von SMENDS ( 1 3 3 ) Zuweisung der Verse 33 ff. an J 1 verstärken will, recht morsch. d) Wie v. 21 ff. für das Passah, so gibt v. 34 die Ätiologie für das Mazzenfest. Bei der frühen Verknüpfung beider Feste 1 ist nicht einzusehen, warum man hier an verschiedene Hände denken soll (gegen GRESSMANN 104f.). Daß derjenige Erzähler, der die religiösen Sitten Israels aus einzelnen Ereignissen der israelitischen Urgeschichte herleitet, überall J 1 sei (SMEND 133), hat sich uns im Bisherigen nicht bewährt, und daß die Ableitung des Passah und des Mazzenfestes aus den Ereignissen des Auszuges schon deswegen nicht Sache des J sein könne, weil dieser diese Feste dem Mose erst am Sinai (Ex 34) geboten werden lasse (SMEND 133, EISSFELDT 270*), ist deshalb hinfällig, weil die Gesetzesbestimmungen von Ex 34 nicht quellenhaft, sondern ein nachträglicher Einsatz sind (s. u.). v. 34f. ist die Voraussetzung von v. 3 9 ; v. 8 9 b ß ist also nicht Dublette zu v. 34 (HOLZINGER 34), sondern nachholende Ergänzung. Die Tempora von v. 39b sind plusquamperfektisch zu übersetzen, denn, wie (neben v. 37f.) der Relativsatz von v. 39a lehrt, wurden die Mazzen erst nach dem Aufbruch, also wohl am ersten Rastort (EISSFELDT 35) 2 gebacken. Warum aus v. 33f. 39 zu schließen sei, daß hier der Aufbruch am Morgen erfolge im Gegensatz zu v. 3 0 f . (SMEND 133), vermag ich nicht zu erkennen. e) v. 37» wird von manchen (WELLHAUSEN, HOLZINGER, STRACK, BAENTSCH) ZU P gezogen, aber der Satz ist im Zusammenhang unentbehrlich (SMEND 134, EISSFELDT 35), außerdem werden bei P zwischen dem Auszug und dem Sinai keine einzelnen Stationen genannt (s. bei 171). Für P / L spricht nichts, da auch 1320 nicht J 1 ist (gegen SMEND 133). Der Ergänzer, der Ramses aus Ex 12 37 in Gen 47 11 eintrug 3, hat darin keinen Stadt-, sondern einen Landschäftsnamen gesehen, ganz oder größtenteils 4 identisch mit dem Gosen der Josefsgeschichte. Damit dürfte-er im Recht sein 5 . Dann schwindet das Bedenken, das HOLZINGER (S. 34f.) gegen die Belassung von v. 37a im Textzusammenhang vorbringt: »eine Konzentration des Volkes in das im W e s t e n des W. Tumllät gelegene Ramses wäre eine unpraktische Maßregel gewesen«. Wenn sich übrigens hier ergibt, daß J die Land1 Vgl. jetzt J. PEDERSEN, Passahfest und Passahlegende S. 161f., 166 f. 2 Vgl. BAENTSCH 1 0 2 : »unterwegs«. 3

4

S . VOLZ-RUDOLPH

(ZAW

1934,

S.

161ff.),

S. 166f.

Das hängt davon ab, ob das nicht sicher identifizierte Sukkot noch in der Landschaft Gosen liegt oder nicht. 5 Daß es der Verfasser von Num 33 3.5 wahrscheinlich anders versteht, hat nichts zu sagen.'

E x 13

27

schaft Gosen (im Unterschied von der Josefsgeschichte) ganz oder zum größten Teil nach der Stadt von 1 n benannt hat, so erfährt damit unsere Ausscheidung von 8 i8 a 9 26 eine erneute Bestätigung.

Ex 13

1. v. if. wird meist P zugerechnet, ist aber wahrscheinlicher eine redaktionelle Einfügung (HOLZINGER 34, EERDMANS 39, HEINISCH 1 1 1 ) ; auf jeden Fall haben die Verse mit J E nichts zu tun. Dasselbe gilt für die Bestimmungen von v. 3-16, in denen die deuteronomische Hand unverkennbar ist. 2. In v. i7f. ist kein Grund für den Gebrauch von DTI1?« zu erkennen, deshalb können diese Verse nicht zu J gehören, bei dem stets motiviert ist, sondern sind einem Verfasser zuzuweisen, der grundsätzlich 'K sagt. Das führt aber nicht auf eine Quelle »E« 1 , denn die Verse sind nach rückwärts wie nach vorwärts ohne Anschluß. Vielmehr haben wir hier, wie EERDMANS S. 40 2 richtig gesehen hat, einen »Kommentar« zur Änderung der Reiseroute (12 37 13 20, verglichen mit 142). Die Frage, warum Mose nicht den nächsten Weg nach Palästina auf der »Philisterstraße« nahm, sondern den großen Umweg machte, hat die Gemüter natürlicherweise später viel beschäftigt. Während in 14 3.4A eine andere Begründung enthalten ist, erklärt hier ein nachdenklicher Frommer diese Tatsache als einen Akt der göttlichen Fürsorge: Gott wollte nicht, daß die Israeliten, wenn sie rasch auf feindlichen Widerstand (natürlich seitens der Philister) stießen, sich zu einer Rückkehr nach Ägypten verleiten lassen könnten. Wie ungeschichtlich diese Begründung ist, zeigt sich daran, daß die Philister damals noch gar nicht an der Mittelmeerküste saßen ( G R E S S MANN 110). Daß hier ein Einsatz vorliegt, ergibt sich auch daraus, daß v. 17 schlecht an 12 39 anschließt. JÜLICHER (S. 119) und HOLZINGER (S. 43) haben das richtig empfunden und deshalb v. i7 a a für redaktionell erklärt, aber in Wirklichkeit sind die ganzen Verse i7f. »redaktionell«, und als Anfang eines Einsatzes, dessen Verfasser den ganzen Text vor Augen hat, paßt v. i7 a a ausgezeichnet. Auch v. i8 b würde als Teil der fortlaufenden Erzählung beträchtlich nachhinken, einerlei, ob man B'tfwrt, wie meist, mit »kriegsgerüstet« oder mit »in fünf Abteilungen3 marschierend« (EERDMANS) oder mit »in der fünften Generation« (©, vgl. Sam) wiedergibt. 3. v. 19 ist eine »spätere literarische Glosse« (GRESSMANN 109) wegen Gen 50 24f.; weil dort BM1?« steht, wird es auch hier gebraucht (EERDMANS 4 1 ) , das Kupios von © ist sekundär. 1

V g l . PEDERSEN, Z A W

2

Ebenso HEINISCH 116. Nämlich (wie arabisch fcamis): Vorhut, Nachhut, Troß und Flankendeckungen.

3

1934,

S. 1 7 1 .

E x 13

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schaft Gosen (im Unterschied von der Josefsgeschichte) ganz oder zum größten Teil nach der Stadt von 1 n benannt hat, so erfährt damit unsere Ausscheidung von 8 i8 a 9 26 eine erneute Bestätigung.

Ex 13

1. v. if. wird meist P zugerechnet, ist aber wahrscheinlicher eine redaktionelle Einfügung (HOLZINGER 34, EERDMANS 39, HEINISCH 1 1 1 ) ; auf jeden Fall haben die Verse mit J E nichts zu tun. Dasselbe gilt für die Bestimmungen von v. 3-16, in denen die deuteronomische Hand unverkennbar ist. 2. In v. i7f. ist kein Grund für den Gebrauch von DTI1?« zu erkennen, deshalb können diese Verse nicht zu J gehören, bei dem stets motiviert ist, sondern sind einem Verfasser zuzuweisen, der grundsätzlich 'K sagt. Das führt aber nicht auf eine Quelle »E« 1 , denn die Verse sind nach rückwärts wie nach vorwärts ohne Anschluß. Vielmehr haben wir hier, wie EERDMANS S. 40 2 richtig gesehen hat, einen »Kommentar« zur Änderung der Reiseroute (12 37 13 20, verglichen mit 142). Die Frage, warum Mose nicht den nächsten Weg nach Palästina auf der »Philisterstraße« nahm, sondern den großen Umweg machte, hat die Gemüter natürlicherweise später viel beschäftigt. Während in 14 3.4A eine andere Begründung enthalten ist, erklärt hier ein nachdenklicher Frommer diese Tatsache als einen Akt der göttlichen Fürsorge: Gott wollte nicht, daß die Israeliten, wenn sie rasch auf feindlichen Widerstand (natürlich seitens der Philister) stießen, sich zu einer Rückkehr nach Ägypten verleiten lassen könnten. Wie ungeschichtlich diese Begründung ist, zeigt sich daran, daß die Philister damals noch gar nicht an der Mittelmeerküste saßen ( G R E S S MANN 110). Daß hier ein Einsatz vorliegt, ergibt sich auch daraus, daß v. 17 schlecht an 12 39 anschließt. JÜLICHER (S. 119) und HOLZINGER (S. 43) haben das richtig empfunden und deshalb v. i7 a a für redaktionell erklärt, aber in Wirklichkeit sind die ganzen Verse i7f. »redaktionell«, und als Anfang eines Einsatzes, dessen Verfasser den ganzen Text vor Augen hat, paßt v. i7 a a ausgezeichnet. Auch v. i8 b würde als Teil der fortlaufenden Erzählung beträchtlich nachhinken, einerlei, ob man B'tfwrt, wie meist, mit »kriegsgerüstet« oder mit »in fünf Abteilungen3 marschierend« (EERDMANS) oder mit »in der fünften Generation« (©, vgl. Sam) wiedergibt. 3. v. 19 ist eine »spätere literarische Glosse« (GRESSMANN 109) wegen Gen 50 24f.; weil dort BM1?« steht, wird es auch hier gebraucht (EERDMANS 4 1 ) , das Kupios von © ist sekundär. 1

V g l . PEDERSEN, Z A W

2

Ebenso HEINISCH 116. Nämlich (wie arabisch fcamis): Vorhut, Nachhut, Troß und Flankendeckungen.

3

1934,

S. 1 7 1 .

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

4. v.

76, JÜLICHER 119, 76) oder P / L (SMEND 139, EISSFELDT 35f.), sondern J . Die Zugehörigkeit von v. 2 i f . zu J ist unbestritten. Somit bilden v. 20-22 die Fortsetzung von 12 37-39 und werden selbst in 14 if. fortgesetzt. 20

ist so wenig wie 12

37 P

(WELLHAUSEN

STRACK, HOLZINGER, BAENTSCH, PROCKSCH

Ex 14 Wir haben in diesem Kap. keinen geschlossenen Text, aber auch nicht drei oder gar (SMEND, EISSFELDT, KAUTZSCH 4 ) vier Erzählungsfäden, sondern nur zwei : J und P. Was zu P gehört, hat GRESSMANN schon zum größeren Teil richtig ausgeschieden; im übrigen gehen in diesem Kap. die Meinungen darüber, wie zu scheiden ist, besonders weit auseinander. 1. v. 1-8. v. 8 geht mit v. 5 parallel und gibt eine andere Erklärung für die Verfolgung als v. 5 ; dem Stil nach gehört der Vers zu P (vgl. 9 12 11 xo) und schließt unmittelbar an 12 41 an. 141 ff. dagegen ist Fortsetzung von 13 2 0 - 2 2 J. EERDMANS S. 42 leugnet diesen Anschluß, weil in 13 2if. die Wolkensäule führe, in 14 if. das Wort Jahwes an Mose. Aber diese Differenz erklärt sich aus der Entwicklung der Sage, also literargeschichtlich, nicht literarkritisch (vgl. GRESSMANN 113); auch 15 22 z. B. nimmt auf die Wolkensäule keine Rücksicht. P, wie meist angenommen wird, kommt für den Anfang von Kap. 14 nicht in Frage, da auch 12 37 13 20 nicht zu P gehören. Gegenüber diesem sachlichen Argument fällt die stilistische Ähnlichkeit von 141. 2 a a mit der Sprache von P nicht ins Gewicht. Also ist v. 1-7 zunächst J. Aber ist das Stück einheitlich? a) SMEND, EISSFELDT und KAUTZSCH 4 finden in v. 2 zwei oder gar drei verschiedene Lagerplätze, zum mindesten sei v. 2 a parallel v. 2b (vgl. auch den Ubergang von der dritten in die zweite Person). Aber in v. 2 a zwei Lager zu finden, ist bei unserer Unkenntnis der örtlichkeiten unerlaubt und zwischen »zwischen Migdol und dem Meere« (2a) und »am Meere« (2b) liegt kein Widerspruch, da »am Meer« nicht direkt am Ufer zu sein braucht und da auch die Angabe von v. 2a wegen des Folgenden das Lager in der Nähe des Meeres suchen muß 2. Der Personenwechsel in v. 2 ist kein Trennungsgrund 3. b) Allgemein gilt v. 5a als Parallele zu v. 5b und als unverträglich mit ihm; im Widerspruch zu v. 5b und zu allem Bisherigen rede er von einer Flucht des Volkes, also von einem Weggang ohne Vorwissen 1 Zu Pi-ha-Chirot s. jetzt EISSFELDT, Baal Zaphon, Zeus Kasios und der Durchzug der Israeliten durchs Meer, 1932, S. 54f. 2

V g l . EISSFELDT selbst a. a. O. S. 56.

Wegen 1318, wo 142 erklärt wird, ist in v. 2 ISb^l statt "OB^l zu lesen; auch könnte hier keine volle Umkehr bedeuten, vgl. GRESSMANN H O 2 n. EISSFELDT a. a. O. S. 54. 3

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

4. v.

76, JÜLICHER 119, 76) oder P / L (SMEND 139, EISSFELDT 35f.), sondern J . Die Zugehörigkeit von v. 2 i f . zu J ist unbestritten. Somit bilden v. 20-22 die Fortsetzung von 12 37-39 und werden selbst in 14 if. fortgesetzt. 20

ist so wenig wie 12

37 P

(WELLHAUSEN

STRACK, HOLZINGER, BAENTSCH, PROCKSCH

Ex 14 Wir haben in diesem Kap. keinen geschlossenen Text, aber auch nicht drei oder gar (SMEND, EISSFELDT, KAUTZSCH 4 ) vier Erzählungsfäden, sondern nur zwei : J und P. Was zu P gehört, hat GRESSMANN schon zum größeren Teil richtig ausgeschieden; im übrigen gehen in diesem Kap. die Meinungen darüber, wie zu scheiden ist, besonders weit auseinander. 1. v. 1-8. v. 8 geht mit v. 5 parallel und gibt eine andere Erklärung für die Verfolgung als v. 5 ; dem Stil nach gehört der Vers zu P (vgl. 9 12 11 xo) und schließt unmittelbar an 12 41 an. 141 ff. dagegen ist Fortsetzung von 13 2 0 - 2 2 J. EERDMANS S. 42 leugnet diesen Anschluß, weil in 13 2if. die Wolkensäule führe, in 14 if. das Wort Jahwes an Mose. Aber diese Differenz erklärt sich aus der Entwicklung der Sage, also literargeschichtlich, nicht literarkritisch (vgl. GRESSMANN 113); auch 15 22 z. B. nimmt auf die Wolkensäule keine Rücksicht. P, wie meist angenommen wird, kommt für den Anfang von Kap. 14 nicht in Frage, da auch 12 37 13 20 nicht zu P gehören. Gegenüber diesem sachlichen Argument fällt die stilistische Ähnlichkeit von 141. 2 a a mit der Sprache von P nicht ins Gewicht. Also ist v. 1-7 zunächst J. Aber ist das Stück einheitlich? a) SMEND, EISSFELDT und KAUTZSCH 4 finden in v. 2 zwei oder gar drei verschiedene Lagerplätze, zum mindesten sei v. 2 a parallel v. 2b (vgl. auch den Ubergang von der dritten in die zweite Person). Aber in v. 2 a zwei Lager zu finden, ist bei unserer Unkenntnis der örtlichkeiten unerlaubt und zwischen »zwischen Migdol und dem Meere« (2a) und »am Meere« (2b) liegt kein Widerspruch, da »am Meer« nicht direkt am Ufer zu sein braucht und da auch die Angabe von v. 2a wegen des Folgenden das Lager in der Nähe des Meeres suchen muß 2. Der Personenwechsel in v. 2 ist kein Trennungsgrund 3. b) Allgemein gilt v. 5a als Parallele zu v. 5b und als unverträglich mit ihm; im Widerspruch zu v. 5b und zu allem Bisherigen rede er von einer Flucht des Volkes, also von einem Weggang ohne Vorwissen 1 Zu Pi-ha-Chirot s. jetzt EISSFELDT, Baal Zaphon, Zeus Kasios und der Durchzug der Israeliten durchs Meer, 1932, S. 54f. 2

V g l . EISSFELDT selbst a. a. O. S. 56.

Wegen 1318, wo 142 erklärt wird, ist in v. 2 ISb^l statt "OB^l zu lesen; auch könnte hier keine volle Umkehr bedeuten, vgl. GRESSMANN H O 2 n. EISSFELDT a. a. O. S. 54. 3

Ex 1 4

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des Pharao. Man könnte dann annehmen, daß hier für einen Augenblick eine ältere Tradition durchbricht, die sonst verschwunden ist allein in rro braucht gar nicht der Gedanke des heimlichen Entweichens zu liegen, es kann auch nur das schnelle Weggehen bedeuten (vgl. Num 24 n Am 7 1 2 Jes 48 20 oder DU Jes 3 0 1 6 ) , s. 12 33F. 39 2 . c) v. 6f. läßt sich nicht auf zwei (so meist) oder drei (SMEND, EISSFELDT) Quellen verteilen, sondern v. 7 ist nähere Ausführung von v. 6 (so auch HEINISCH 118). Nur v. 7aß ist Glosse wegen des mißverstandenen in 7b, falls man nicht mit EHRLICH "»P statt lesen will. d) Die w . 3 und 4a trennen in unguter Weise v. 4b von v. 2, und a v. 4 hat den Stil von P (vgl. 8. 17 f.). Die Worte sind eine nachträgliche Erläuterung von v. 8: die bloße Mitteilung, daß Jahwe den Pharao verstockte, erschien zu knapp, seine Sinnesänderung wurde nun durch die Schwenkung der Israeliten (2) begründet, die den Eindruck des unentschlossenen Umherirrens (3 ®) und der Angst vor der Wüste (3 b) zu machen schien 3. Der sekundäre Charakter ergibt sich auch daraus, daß der P-Vers 8 aus dem J-Vers 2 begründet wird. In v. 4A wird einfach v. i7f. ausgeschrieben (gegen v. RAD 51 f.). Ergebnis für v. 1-8: v. lf. 4B-7 J, v. 8 P, v. 3. 4S (7aß) R. 2. V. 9 - 1 8 . a) v. 9 ist parallel v. 8aß P und ist Fortsetzung von v. 7 J ; nur das nachträgliche Subjekt 9aß, das die Ortsbezeichnung zerreißt, ist Zusatz aus P. b) In v. 10-15 fallen v. iobß und 15 aus dem Zusammenhang: »sie schrien zu Jahwe« (iobß) stößt sich mit »sie sagten zu Mose« (11), und v. 15 ist durch v. 11-14 nicht vorbereitet 4 , wohl aber durch iobß, wenn man in 15 den Plural pj»tn liest 5 . v. iobß. 15 gehören in die Darstellung von P (auch wegen v. I5B kann v. 15 nicht jahwistisch sein, da in J die Israeliten an Ort und Stelle bleiben, s. u.), und da nur P den Pharao selbst hereinzieht (8. i7 b . i8 b ), wird man v. ioa als Einleitung dazunehmen (so auch GRESSMANN 108f.). v. ioba. 11-14 gehört zu J . GRESSMANN S. 109 hält v. 11-14 für einen Zusatz, weil die Israeliten hier über die Not der Wüste klagen statt über die ägyptische 1

Vgl.

2

HEINISCH

1 1 6 , der freilich »Quellen« unterscheidet ( 1 0 6 L . 1 0 9 ) . denkt es sich so, daß die Grenzwache, die die »Flucht« der Israeliten meldete, noch nichts von der Auszugserlaubnis des Pharao wußte. 3 Ganz falsch GRESSMANN 1 0 9 . 1 1 1 oben. 4 Die Einschaltung von © vor v. 1 5 ist sekundär, gegen B H 3 und HEINISCH 1 1 9 . 5 Das hat auch JÜLICHER 122 erwogen. — Der Singular in 2Jt erklärt sich daraus, •daß das Wort Jahwes an Mose allein gerichtet ist (fflÖQ'bR); daß in l5 b Mose angeredet ist, spricht nicht gegen die Lesung p p j t n in l5 a , vgl. denselben Wechsel in v. 2, nur in umgekehrter Reihenfolge. GRESSMANN 117

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Gefahr. Aber einmal träfe dieser Einwand nur v. nf., nicht auch v. 13 f., und dann klagen die Israeliten nicht über die Not der Wüste, sondern über ihren Tod in der Wüste, der nach dem Zusammenhang natürlich von den Ägyptern droht. — v. i2a ist Nachholung; zu v . I 2 b s . HOLZINGER S . 4 7 .

c) v. 16-18 ist P und bereitet v. 21 ®a. b P vor. Da aber im Folgenden der Stab Moses überhaupt nicht mehr vorkommt (21.26.27), sind in v. 16 die Worte »hebe deinen Stab empor und« Zusatz von derselben Hand, die den Stab in die ägyptischen Plagen bei J einführte (in 7 20 steht dasselbe Verbum). Damit verschwindet auch der Gegensatz zu der bisherigen P-Erzählung, wo Aaron immer den Stab hat, während mit der Hand allein Mose auch schon in 910 gewirkt hatte. Es ist verständlich, daß das entscheidende Wunder auch bei P durch Mose geschieht (HOLZINGER; falsch GRESSMANN 1 2 0 2 ) . Ergebnis für v. 9-18: v. 9. ioboc. 11-14 J, v. ioa. bß. 15-18 P. 3 . V. 19-31.

a) Die Fortsetzung in P ist v. 2 1 a a . b . 1 2 2 f . 26.27acc. 2 8 f . (ähnlich GRESSMANN 108f.). Über diese Ausscheidung selbst herrscht Einigkeit, nur daß man meist an E denkt. — v. 29 ist emphatische Wiederholung von v. 2 2 (gegen GRESSMANN), stilistisch ist er ein an v. 2 8 anschließender Zustandssatz (»während die Israeliten . . . gegangen waren«). b) Somit bleiben im Rest: v. i9f. 21 »ß. 24f. 27aß.b. 30f. Hier sieht v. 19® wie eine Parallele zu i9b aus, aber in Wirklichkeit ist (vgl. 13 21 2 1 4 2 4 ) v. I 9 die Folge von v. 1 9 ® (EERDMANS 4 2 ) , nur ist »Gottesengel«, wie eben 13 21 und 14 24 beweisen, spätere Korrektur für »Jahwe« und somit kein Grund für die Annahme einer Quelle E, da ja auch v. 19® nirgends Anschluß hätte. — In v. 20 ist der Text verZU lesen (Jos 2 4 7 ) , dorben: zunächst ist für TTFNM mit GRESSMANN dann sind die folgenden Worte zu verwandeln in ans« ^n -nx x?n n'rb.-r'js, so daß der Text lautet: »die Wolke machte dunkel und hielt die ganze Nacht das Heer der Ägypter zurück, so daß ...« (das Auge des Abschreibers glitt von "rn auf n'rbn ab, was dann wieder die »Verbesserung« von «ri in -im zur Folge hatte). — v. 25 wird beanstandet, weil die Vorstellung vom »Hemmen« der Wagen eine andere Situation voraussetze (GRESSMANN, SMEND U. a.). Aber aus v. 27 ist nicht zu entnehmen, daß die Ägypter bereits das andere Ufer erreicht hatten (vgl. GRESSMANN selbst S. 1 1 6 2 ) . v. 25 ist die Folge b

1 Den ganzen v. 2 1 e i n e r Quelle zuzuweisen (PEDERSEN, Z A W 1934, S . 171f.) geht nicht an, da die Spaltung des Wassers hinter der Trockenlegung des Meeres zu spät käme. gt$ 2 Will man E E R D M A N S nicht folgen, muß man v.'i9 a als Glosse erklären.

E x 15

31

von v. 24b: die Verwirrung bringt sie dazu, die Wagen vom rechten Weg abbiegen zu lassen 1 , so daß sie in schwierige Stellen (man) kommen, d. h. in Löcher oder Sumpfstellen des in der Nacht von Jahwe ausgetrockneten Meeres, das sie für festen Boden halten. Das Meer sperrt also hier nicht den Weg überhaupt ab, sondern liegt n e b e n dem Weg. Dementsprechend wird auch gar nichts von einem Hinübergehen der Israeliten erzählt 2, diese rühren sich in der jahwistischen Darstellung hinter 14 4 überhaupt nicht mehr von der Stelle. Es wäre auch gar keine Zeit für ihren Durchmarsch, da nach v. 21 der Ostwind die ganze Nacht wehen muß, um das Meer trocken zu legen, und die Ägypter gleich bei der Morgenwache (24) in Bewegung kommen; ein Durchzug der Israeliten um Mitternacht (GRESSMANN 116. 121) ist Phantasie. Das bedeutet aber: J k e n n t d e n D u r c h zug d u r c h s S c h i l f m e e r n i c h t 3 . — v. 31 könnte Zusatz sein (GRESSMANN u . a . ) .

Gesamtergebnis: für die Haupterzählung (J) sind in Ex 14 in Anspruch zu nehmen: v.if. 4b-7. 9. ioba. 11-14. I9f. 2ia|3 24f. 27 a ß. b . 30. Was PROCKSCH U. a. für E , SMEND und EISSFELDT für J X / L ausscheiden, sind meist nur Brocken. Ex 15 1. Daß das »Meerlied Moses« (ib-i8) keiner der Quellenschriften angehört, sondern durch v. i a erst sekundär mit dem Kontext verknüpft wurde, ist heute unbestritten (vgl. zuletzt EISSFELDT, Einleitung in das AT, 1934, S. 238). Es ist eine spätere Weiterdichtung des alten Mirjamliedes v. 21. Ob die prosaische Zusammenfassung (19) dem Meerlied schon in seiner Sonderexistenz angehängt war oder erst von R p hinzugefügt wurde, ist unwesentlich. 2. v. 20f. schließen nicht an v. 1-18 an, da v. 21» nicht heißen kann: »und Mirjam antwortete ihnen (nämlich den Israeliten von v. I A ) « (so STRACK, HEINISCH) — denn »antworten« regiert den Akkusativ —, vielmehr: »und Mirjam sang ihnen (den Frauen von v. 20b) zu, stimmte ihnen an«; das Maskulinsuffix in nnb steht wie so oft für das Feminin, v. 2of. sind also mit dem Schluß von Kap. 14 zu verbinden und gehören J an (JÜLICHER 124), der den ältesten israelitischen Psalm der Nachwelt nicht vorenthalten wollte. Daß er in v. 20f. eine schon geformte Tradition aufnimmt, zeigt die unvor1

"Cl ist nicht zu ändern, vgl. EERDMANS 43 Dieses mit GRESSMANN nach © in v. 2 0 B zu finden, ist schon deshalb ausgeschlossen, weil es vor v. 21 verfrüht wäre. 3 Vgl. E . MEYER, EERDMANS 43, SELLIN, Geschichte des israelitisch-jüdischen Volkes I, 1924, S. 64; der Widerspruch GRESSMANNS (116 1 ) verfängt nicht; unzutreffend ist auch die Darstellung von T H . H . R O B I N S O N in ZAW 1933, S . 170ff. 2

E x 15

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von v. 24b: die Verwirrung bringt sie dazu, die Wagen vom rechten Weg abbiegen zu lassen 1 , so daß sie in schwierige Stellen (man) kommen, d. h. in Löcher oder Sumpfstellen des in der Nacht von Jahwe ausgetrockneten Meeres, das sie für festen Boden halten. Das Meer sperrt also hier nicht den Weg überhaupt ab, sondern liegt n e b e n dem Weg. Dementsprechend wird auch gar nichts von einem Hinübergehen der Israeliten erzählt 2, diese rühren sich in der jahwistischen Darstellung hinter 14 4 überhaupt nicht mehr von der Stelle. Es wäre auch gar keine Zeit für ihren Durchmarsch, da nach v. 21 der Ostwind die ganze Nacht wehen muß, um das Meer trocken zu legen, und die Ägypter gleich bei der Morgenwache (24) in Bewegung kommen; ein Durchzug der Israeliten um Mitternacht (GRESSMANN 116. 121) ist Phantasie. Das bedeutet aber: J k e n n t d e n D u r c h zug d u r c h s S c h i l f m e e r n i c h t 3 . — v. 31 könnte Zusatz sein (GRESSMANN u . a . ) .

Gesamtergebnis: für die Haupterzählung (J) sind in Ex 14 in Anspruch zu nehmen: v.if. 4b-7. 9. ioba. 11-14. I9f. 2ia|3 24f. 27 a ß. b . 30. Was PROCKSCH U. a. für E , SMEND und EISSFELDT für J X / L ausscheiden, sind meist nur Brocken. Ex 15 1. Daß das »Meerlied Moses« (ib-i8) keiner der Quellenschriften angehört, sondern durch v. i a erst sekundär mit dem Kontext verknüpft wurde, ist heute unbestritten (vgl. zuletzt EISSFELDT, Einleitung in das AT, 1934, S. 238). Es ist eine spätere Weiterdichtung des alten Mirjamliedes v. 21. Ob die prosaische Zusammenfassung (19) dem Meerlied schon in seiner Sonderexistenz angehängt war oder erst von R p hinzugefügt wurde, ist unwesentlich. 2. v. 20f. schließen nicht an v. 1-18 an, da v. 21» nicht heißen kann: »und Mirjam antwortete ihnen (nämlich den Israeliten von v. I A ) « (so STRACK, HEINISCH) — denn »antworten« regiert den Akkusativ —, vielmehr: »und Mirjam sang ihnen (den Frauen von v. 20b) zu, stimmte ihnen an«; das Maskulinsuffix in nnb steht wie so oft für das Feminin, v. 2of. sind also mit dem Schluß von Kap. 14 zu verbinden und gehören J an (JÜLICHER 124), der den ältesten israelitischen Psalm der Nachwelt nicht vorenthalten wollte. Daß er in v. 20f. eine schon geformte Tradition aufnimmt, zeigt die unvor1

"Cl ist nicht zu ändern, vgl. EERDMANS 43 Dieses mit GRESSMANN nach © in v. 2 0 B zu finden, ist schon deshalb ausgeschlossen, weil es vor v. 21 verfrüht wäre. 3 Vgl. E . MEYER, EERDMANS 43, SELLIN, Geschichte des israelitisch-jüdischen Volkes I, 1924, S. 64; der Widerspruch GRESSMANNS (116 1 ) verfängt nicht; unzutreffend ist auch die Darstellung von T H . H . R O B I N S O N in ZAW 1933, S . 170ff. 2

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

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bereitete Einführung von Mirjam und Aaron Insofern redet SMEND S. 143 hier mit Recht von J 1 , nur daß es sich um eine andere Traditionsschicht, nicht um eine andere Quellenschrift handelt. Die heute am meisten beliebte Zuweisung von v. 20f. an E stützt sich auf die Bezeichnung der Mirjam als Prophetin, da die Vorliebe für Prophetisches ein Zeichen für E sei. Aber nx"33n dürfte hier lediglich Einschub auf Grund von Num 12 2 sein (s. dort); zudem tut sie hier nichts, was im Sinne des E als prophetisch bezeichnet werden könnte. 3. Von 15 22 ab kommen in J eine Reihe von ursprünglich selbständigen Lokalsagen, die an dem betreffenden Orte spielen und nicht die Situation der Wüstenwanderung voraussetzen; erst J hat sie durch die einleitenden Verknüpfungen zu einer fortlaufenden Wandererzählung verbunden und hat sie zugleich unter den sachlichen Gesichtspunkt der Erhaltung des Volkes in der Wüste gerückt: a) 1 5 22-26 Mara, b) 15 27 Notiz über Elim, c) 16 Manna in der Wüste Sin, d) 17 i b bis 7 Massa und Meriba, e) 17 8 ff. Refidim 2 . Da also ursprünglich jede Erzählung nur an e i n e m Orte spielt, geht es nicht an, in den Einzelerzählungen zugleich Anspielungen an andere Orte zu suchen. Man darf also nicht in lÖ25b bbO« auf Meriba (t-Qades) = 'En mispat oder IHDJ auf Massa oder (BÖHL 1 3 3 ) in 1 5 26B ~[ssn auf Refidim deuten, sondern die Sätze müssen aus der Mara-Erzählung verstanden werden. Das geht auch bei dem Satz: »dort gab er ihm Satzung und Ordnung« ganz glatt, da er an in-,vi 25® anschließt 3 . 1

In der ganzen bisherigen J-Erzählung war Aaron immer erst nachträglich eingefügt. Sein Name kommt bei J überhaupt nur vor in Ex 16 20 17 10.12 1812 24 9 Num 12 10. (n a ) Dtn 10 6 (s. später) Jos 24 33, d . h . er spielt bei J nur eine ganz untergeordnete Rolle; von seinem Priestertum ist erst bei seinem Tode (Dtn 10e), und zwar in einer Sonderüberlieferung, die Rede, in Wirklichkeit amtiert überall Mose als Priester (vgl. S M E N D 366ff.). Damit bleibt im Dunkel, wer und was Aaron ursprünglich war. Wenn für Eleasar die Herleitung aus dem Nordreich wegen Jos 24 33 nicht unwahrscheinlich ist (ZAW 1934, S. 216f.), so ist damit für Aaron nichts gewonnen (gegen KLAMROTH, Lade u. Tempel, 1934, S. 128f.), weil wir nicht mehr wissen .können, ob die genealogische Beziehung zwischen Aaron und Eleasar zu Recht besteht ( M Ö H L E N B R J N K in ZAW 1934, S. 219f.). 2 17 8ff.steht insofern für sich, als es nicht wie die anderen Stücke von der Hilfe .gegen Hunger und Durst, sondern von der Rettung aus Feindesnot handelt. Vielleicht ist der Abschnitt wegen der Ähnlichkeit des Schauplatzes angefügt: 17 8fl. spielt in Refidim, 17 l b ff. nicht weit davon, vgl. v. i b . 51. (die örtlichkeit, die in v. 7 den Namen Massa und Meriba bekommt, ist nicht Refidim, sondern der Ort, wo Mose Wasser aus d e m Felsen schlug). 3 In v. 25b ist Jahwe Subjekt, 1*7 geht auf Mose (daß es in Jos 24 25 anders ist, hat für hier nichts zu sagen, vgl. STRACK). In v. 25a heißt fl? " I.TIVl nicht, wie schon der Samaritanus und die alten Übersetzer mißverstanden: »Jahwe zeigte ihm ein .Holz«, sondern: »Jahwe lehrte ihn Holz«, d. h. die Kraft eines Holzes ( G R E S S M A N N 1 2 2 I.

EHRLICH).

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E x 15

Es handelt sich nicht um sittliche Vorschriften, sondern um eine Belehrung über die Heilkunst (GRESSMANN 123. 148). Bei der gewöhnlichen Deutung auf sittliche Gesetze muß man v. 25b als ein völlig abgerissenes Stück ansehen, ohne sagen zu können, wo es herkommen soll 1 ; daß es poetisch sei ( W E L L H A U S E N u.a., zuletzt M O W I N C K E L in Z A W 1935, S. 145), ist nicht zu erkennen. Mit den Worten: »dort gab er ihm Satzung und Ordnung« gehört v. 26b (mit msri davor) zusammen: wie Jahwe die Quelle gesund gemacht und dadurch das Volk vor Krankheit bewahrt hat, so will er auch künftig sein Arzt sein. Da in v. 26b das Volk angeredet ist, dürfte hinter -inin einzusetzen sein nyrrbK (Jahwe ist Israels Arzt eben dadurch, daß er den Mose belehrt hat, 25b). Der Ausfall erklärt sich dadurch, daß vor v. 26b jetzt eine Bedingung (Erfüllung der Gebote) eingedrungen ist, die nicht ursprünglich ist (vgl. GRESSMANN 122), sondern mit int« DEH (25b) zusammenhängt, das auch nicht ursprünglich sein kann, weil vorher keine Versuchung Moses (oder des Volkes) erzählt war 2. Die Worte: »dort versuchte er es (das Volk), ob es 3 hören würde . . . « sind fast identisch mit 16 4bß (die vielen synonymen Wendungen in 15 26a können Auffüllung sein) und hängen offenbar mit dieser Stelle zusammen 4, sie sind die Randbemerkung eines Lesers zu Kap. 16, ©) statt »dort« steht, ist kein Grund, v. 2 von 1

13'ani in v. 5 kann wegen v. 2 3 nicht stimmen: WELLHAUSEN und GRESSMANN lesen l^affl, besser ist »wenn sie genau ansehen...«. 1 G R E S S M A N N , S M E N D , E I S S F E L D T , V . R A D 56; nicht HOLZINGER. 3 GRESSMANN S . 1 2 7 ff. ist überhaupt sehr phantasievoll. 4 Möglich wäre auch, statt dessen mit EHRLICH in v. 2 8 '' zu streichen (spätere Einfügung wegen der beiden letzten Worte?). 3*

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

v. i zu trennen (gegen EERDMANS 51 f.): die Wüste wird zur Erklärung der Klage von v. 3 nochmals betont (vgl. JÜLICHER 292). Daß 16 3 mit 12 38 1 im Widerspruch steht (EERDMANS), ist richtig, erklärt sich aber daraus, daß die Mannasage ursprünglich eine Lokalsage war, die erst von J in den Erzählungszusammenhang eingestellt wurde (s. bes. GRESSMANN 143f.). — v. 15" u. 3I A sind keine Dubletten, sondern 31 a ist die Folge von v. 15 (EERDMANS 48). Über die Einheitlichkeit von v. 16 s. HOLZINGER und EERDMANS 47. v. 2 i a präzisiert den v. 17 wegen v . 2 i b . v.i4 b ist nicht parallel v.3i b (gegen GRESSMANN 125): I4b gibt den ersten überraschenden Eindruck, 3ib die eigentliche Beschreibung; deshalb kann v. 31 auch kein Zusatz sein (gegen HEINISCH

129).

5. Der Rest des Kapitels ist durchweg sekundär: v. 32-34 kann schon wegen der verfrühten Erwähnung der Lade (34) nirgends ursprünglich sein, sondern ist P s . Die Einheitlichkeit braucht nicht bezweifelt zu werden: man lese in v. 32 den Infinitivus absolutus (»man fülle«) und ergänze vor v. 34 ein Tun Aarons. Auch v. 35 ist sekundär, da hier das an eine bestimmte Gegend gebundene Wunder zum »Wanderwunder« wird (GRESSMANN 130). Tatsächlich wird auch im folgenden nirgends vorausgesetzt, daß man vom Manna lebt: Num 11 6b-9 ist Einschub aus Ex 16; Dtn 8 2f. Jos 5 12 hängen von Ex 16 35 a b ; die »geringe Speise« Num 21s bezieht sich nicht auf das Manna, sondern auf die ärmliche Wüstennahrung (gegen JÜLICHER 279). — v. 36 ist Glosse. Ex 17 1. v. I A ist P und setzt 14 28f. fort; durch das allgemeine N.TJ>DÖF? zeigt P an, daß er die einzelnen Stationen zwischen Schilfmeer und Sinai nicht aufzählen wollte (vgl. Gen 13 3. Ex 40 36. 38). Daraus ergibt sich, daß 12 37». 1320. 16 1 nicht von P sein können. Natürlich ist dann in 1 7 I A J-D IRNSA nicht richtig, es ist vielmehr T D -OIN zu lesen: die Fortsetzung kommt in 19 1. Vor 17 i b wurde wegen der Ähnlichkeit der Buchstaben der für J notwendige Satz po -a-wo WDI übersehen. 2. v. i b -7. Die Zerlegung in eine Massa- und eine Meriba-Rezension (z. B . GRESSMANN) ist gescheitert, da eine Rezension dann sehr unvollständig bleibt (s. bei GRESSMANN 148f.). Tatsächlich läßt sich v. ib-7 einheitlich verstehen (vgl. EERDMANS 53f.). v. 3 fängt hinter v. i b ß. 2 scheinbar neu an, der Schein entsteht vor allem durch OB» in 3. Setzt man v. 3aa ganz an den Anfang (hinter i b a), so ist der Rest von v. 3 nicht Dublette zu v. 2, sondern Steigerung 1 . — Ein Gegensatz 1

Auch m i t 17 3 1913 34 3 ( N u m 14 33 32 l ) . HEINISCH 137 hält 17 3 für einen Einschub nach 16 3: aber damit wäre nur v. 3 A ß . B erklärt, nicht 3aoc. 2

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

v. i zu trennen (gegen EERDMANS 51 f.): die Wüste wird zur Erklärung der Klage von v. 3 nochmals betont (vgl. JÜLICHER 292). Daß 16 3 mit 12 38 1 im Widerspruch steht (EERDMANS), ist richtig, erklärt sich aber daraus, daß die Mannasage ursprünglich eine Lokalsage war, die erst von J in den Erzählungszusammenhang eingestellt wurde (s. bes. GRESSMANN 143f.). — v. 15" u. 3I A sind keine Dubletten, sondern 31 a ist die Folge von v. 15 (EERDMANS 48). Über die Einheitlichkeit von v. 16 s. HOLZINGER und EERDMANS 47. v. 2 i a präzisiert den v. 17 wegen v . 2 i b . v.i4 b ist nicht parallel v.3i b (gegen GRESSMANN 125): I4b gibt den ersten überraschenden Eindruck, 3ib die eigentliche Beschreibung; deshalb kann v. 31 auch kein Zusatz sein (gegen HEINISCH

129).

5. Der Rest des Kapitels ist durchweg sekundär: v. 32-34 kann schon wegen der verfrühten Erwähnung der Lade (34) nirgends ursprünglich sein, sondern ist P s . Die Einheitlichkeit braucht nicht bezweifelt zu werden: man lese in v. 32 den Infinitivus absolutus (»man fülle«) und ergänze vor v. 34 ein Tun Aarons. Auch v. 35 ist sekundär, da hier das an eine bestimmte Gegend gebundene Wunder zum »Wanderwunder« wird (GRESSMANN 130). Tatsächlich wird auch im folgenden nirgends vorausgesetzt, daß man vom Manna lebt: Num 11 6b-9 ist Einschub aus Ex 16; Dtn 8 2f. Jos 5 12 hängen von Ex 16 35 a b ; die »geringe Speise« Num 21s bezieht sich nicht auf das Manna, sondern auf die ärmliche Wüstennahrung (gegen JÜLICHER 279). — v. 36 ist Glosse. Ex 17 1. v. I A ist P und setzt 14 28f. fort; durch das allgemeine N.TJ>DÖF? zeigt P an, daß er die einzelnen Stationen zwischen Schilfmeer und Sinai nicht aufzählen wollte (vgl. Gen 13 3. Ex 40 36. 38). Daraus ergibt sich, daß 12 37». 1320. 16 1 nicht von P sein können. Natürlich ist dann in 1 7 I A J-D IRNSA nicht richtig, es ist vielmehr T D -OIN zu lesen: die Fortsetzung kommt in 19 1. Vor 17 i b wurde wegen der Ähnlichkeit der Buchstaben der für J notwendige Satz po -a-wo WDI übersehen. 2. v. i b -7. Die Zerlegung in eine Massa- und eine Meriba-Rezension (z. B . GRESSMANN) ist gescheitert, da eine Rezension dann sehr unvollständig bleibt (s. bei GRESSMANN 148f.). Tatsächlich läßt sich v. ib-7 einheitlich verstehen (vgl. EERDMANS 53f.). v. 3 fängt hinter v. i b ß. 2 scheinbar neu an, der Schein entsteht vor allem durch OB» in 3. Setzt man v. 3aa ganz an den Anfang (hinter i b a), so ist der Rest von v. 3 nicht Dublette zu v. 2, sondern Steigerung 1 . — Ein Gegensatz 1

Auch m i t 17 3 1913 34 3 ( N u m 14 33 32 l ) . HEINISCH 137 hält 17 3 für einen Einschub nach 16 3: aber damit wäre nur v. 3 A ß . B erklärt, nicht 3aoc. 2

Ex 17

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zwischen v. 5aoc u. 5aß entsteht nur, wenn man " ' j mit »vorangehen« statt mit »entlanggehen« übersetzt (EERDMANS, vgl. EHRLICH). — Setzt man Z-ra in 6, das nicht Glosse ist (KAUTZSCH 4 gegen JÜLICHER 278 u. a.), an den Schluß von v. 5 (PROCKSCH), dann hat DTF in 6 sein Beziehungswort. — Der Relativsatz in v. 5b ist nicht ursprünglich, da er sich auf eine Glosse von Kap. 7 bezieht. 3. v. 8-16. Die Einheitlichkeit wird nicht bezweifelt. Der Gottesstab in v. 9 ist kein Grund für E (vgl. auch SMEND und E I S S F E L D T ) . Daß J hier eine Sonderüberlieferung aufgenommen hat, zeigt die uneingeführte Nennung von Josua (9) und Aaron und Hur (10). Die E r zählung enthält unausgesprochen ein Wortspiel mit Refidim: das »Unterbreiten«, von dem v. i2aß redet, heißt nai, die »Stütze«, auf die es in v. 12 b ankommt, HTE-I, vgl. EERDMANS 5 5 und BÖHL (weitergehend GRESSMANN 1 5 5 4 ). — v. 14 ist doch wohl Zusatz (aus Dtn 25 19), wie allgemein angenommen wird. In v. 16 ist trotz PROCKSCH zu lesen, vgl. GRESSMANN 3 5 4 4 .

A. v. 1-12.

E x 18

1. v. 1-12 schließen an den Hauptstrang 3 1 —418 an und stehen im Widerspruch zu 4 i 9 . 2 0 a , zu dessen Ausgleich 18 2 b eingefügt ist. Da aber J bereits in Kap. 4 beide Fassungen kombiniert hat, ist es nicht verwunderlich, wenn Jetro hier (gegen 2 ieff.) mit Namen und zugleich mit sämtlichen Titulaturen genannt wird, die aus Kap. 2 —4 bekannt sind. Daß die volle Titulatur von v. 1 nachher nicht wiederkehrt, sondern vereinfacht wird oder ganz wegbleibt, ist kein Grund zur Quellenscheidung; diese Freiheit nimmt sich jeder Erzähler (vgl. JÜLICHER 295, EERDMANS 56). — Die schwerfälligen Verse 3 B / 4 sind wohl aus 2 22 eingefügt, wo ja der Inhalt von 18 4 ursprünglich auch stand. 2. Wegen des Wechsels der Gottesnamen (i a . 5.12 sonst ") verlangt alles außer JÜLICHER (S. 294f.) hier Quellenscheidung: der Abschnitt stamme in der Hauptsache aus E , daneben sei J ( J 2 ) vertreten. Bei der üblichen Aufteilung (PROCKSCH; SMEND-EISSFELDT) bleiben jedoch für J nur nichtssagende Wiederholungen u. ä. übrig (EERDMANS 56), so daß selbst PROCKSCH (ähnlich BAENTSCH) es im Anschluß an JÜLICHER schließlich für möglich hält, mit einem durch Zusätze erweiterten E auszukommen. GRESSMANN S. 161f. geht in der Scheidung eigene Wege, aber sein Ergebnis ist sonderbar genug: »J I A . C . 6. 7. 8 (die beiden Schlußworte). 9 . 1 0 . 1 1 , a b e r J i s t a n E a n g e g l i c h e n 1 ; E i 1 . [2-4]. 5. 8 (mit Ausnahme der beiden Schlußworte). io b . 12, a b e r E ist an J a n g e g l i c h e n Der Hauptunter1

Von mir gesperrt.

Ex 17

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zwischen v. 5aoc u. 5aß entsteht nur, wenn man " ' j mit »vorangehen« statt mit »entlanggehen« übersetzt (EERDMANS, vgl. EHRLICH). — Setzt man Z-ra in 6, das nicht Glosse ist (KAUTZSCH 4 gegen JÜLICHER 278 u. a.), an den Schluß von v. 5 (PROCKSCH), dann hat DTF in 6 sein Beziehungswort. — Der Relativsatz in v. 5b ist nicht ursprünglich, da er sich auf eine Glosse von Kap. 7 bezieht. 3. v. 8-16. Die Einheitlichkeit wird nicht bezweifelt. Der Gottesstab in v. 9 ist kein Grund für E (vgl. auch SMEND und E I S S F E L D T ) . Daß J hier eine Sonderüberlieferung aufgenommen hat, zeigt die uneingeführte Nennung von Josua (9) und Aaron und Hur (10). Die E r zählung enthält unausgesprochen ein Wortspiel mit Refidim: das »Unterbreiten«, von dem v. i2aß redet, heißt nai, die »Stütze«, auf die es in v. 12 b ankommt, HTE-I, vgl. EERDMANS 5 5 und BÖHL (weitergehend GRESSMANN 1 5 5 4 ). — v. 14 ist doch wohl Zusatz (aus Dtn 25 19), wie allgemein angenommen wird. In v. 16 ist trotz PROCKSCH zu lesen, vgl. GRESSMANN 3 5 4 4 .

A. v. 1-12.

E x 18

1. v. 1-12 schließen an den Hauptstrang 3 1 —418 an und stehen im Widerspruch zu 4 i 9 . 2 0 a , zu dessen Ausgleich 18 2 b eingefügt ist. Da aber J bereits in Kap. 4 beide Fassungen kombiniert hat, ist es nicht verwunderlich, wenn Jetro hier (gegen 2 ieff.) mit Namen und zugleich mit sämtlichen Titulaturen genannt wird, die aus Kap. 2 —4 bekannt sind. Daß die volle Titulatur von v. 1 nachher nicht wiederkehrt, sondern vereinfacht wird oder ganz wegbleibt, ist kein Grund zur Quellenscheidung; diese Freiheit nimmt sich jeder Erzähler (vgl. JÜLICHER 295, EERDMANS 56). — Die schwerfälligen Verse 3 B / 4 sind wohl aus 2 22 eingefügt, wo ja der Inhalt von 18 4 ursprünglich auch stand. 2. Wegen des Wechsels der Gottesnamen (i a . 5.12 sonst ") verlangt alles außer JÜLICHER (S. 294f.) hier Quellenscheidung: der Abschnitt stamme in der Hauptsache aus E , daneben sei J ( J 2 ) vertreten. Bei der üblichen Aufteilung (PROCKSCH; SMEND-EISSFELDT) bleiben jedoch für J nur nichtssagende Wiederholungen u. ä. übrig (EERDMANS 56), so daß selbst PROCKSCH (ähnlich BAENTSCH) es im Anschluß an JÜLICHER schließlich für möglich hält, mit einem durch Zusätze erweiterten E auszukommen. GRESSMANN S. 161f. geht in der Scheidung eigene Wege, aber sein Ergebnis ist sonderbar genug: »J I A . C . 6. 7. 8 (die beiden Schlußworte). 9 . 1 0 . 1 1 , a b e r J i s t a n E a n g e g l i c h e n 1 ; E i 1 . [2-4]. 5. 8 (mit Ausnahme der beiden Schlußworte). io b . 12, a b e r E ist an J a n g e g l i c h e n Der Hauptunter1

Von mir gesperrt.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

schied der an sich sehr ähnlichen Quellen ist nach G R E S S M A N N , daß J mit dem Bekenntnis Jetros zu Jahwe (n), E mit dem Opfer Jetros (12) schließt. Aber er sagt (S. 163), wenn Jetro Jahwe als den höchsten Gott feiere, müsse man eigentlich erwarten, daß er sich zu ihm bekehre und ihm fortan diene mit Opfern und Gaben; da das nicht der Fall sei, müsse Jahwe schon der Gott der Midianiter gewesen sein. Aber das Vermißte steht ja in v. 12! Umgekehrt wundert sich G R E S S M A N N (S. 166), daß in v. 1 2 nicht Mose oder Aaron, sondern Jetro opfert: »wie kommt ein fremder, wenn auch verwandter und befreundeter Priester dazu, die einheimischen zu verdrängen? Das mußte notwendig irgendwie motiviert werden.« Der Grund steht in v. 1 1 ! Mit anderen Worten: GRESSMANNS Quellen sind je für sich unvollständig und unverständlich und geben erst in der Zusammenschau Sinn, d. h. Quellenscheidung ist hier falsch. (Damit erledigt sich übrigens der Versuch, aus Ex 18 1-12 Jahwe als midianitischen Gott zu erweisen *.) Tatsächlich hindert nichts das einheitliche Verständnis. v. i b ist nähere Präzisierung oder auch Glosse zu v . i a ß ; v. 6f. stehen nicht im Widerspruch zu v. 5, sondern setzen ihn fort: nachdem Jetro im Lager angekommen ist (5), läßt er sich anmelden (e; Textänderung nach © ist in 6 nicht erforderlich); daß Frau und Kinder nicht weiter beachtet werden, ist gut orientalisch (s. G R E S S x MANN selbst 165 ). v. 8 B ist nicht Dublette, sondern natürlich ( H O L a b b ZINGER) Fortsetzung von v. 8 (Ägypten — Wüste); v. 9 ist wie v. i b zu beurteilen; v. 10 ist Fortsetzung von v. 9, nicht Parallele; v. io ist mit S hinter v. 11 a zu setzen, daran ist — wieder mit £ — v. 11B unter Streichung von "3 anzuschließen; v. 12 ist die Folge von v. iof. (s. o.). 3. Aber die Gottesnamen? a) In v. l» hat & Kupios- Das könnte Angleichung an v. i b sein. Aber bei der Tendenz von 05, auf Kosten von '« zurückzudrängen (vgl. etwa 8 25f. 10 18 16 7-9. 33), wäre vielmehr Angleichung von v. i b an v. i a zu erwarten gewesen (vgl. © in 19 3), zumal da © die übrigen 'X in Kap. 18 unangetastet gelassen hat. Also ist hier '' ursprünglich. b) In »Gottesberg« v. 5 ist 's appellativ wie in 31. Freilich schließt der Ausdruck in v. 5 stilistisch hart ans Vorhergehende an und dürfte Glosse sein ( E E R D M A N S 57f., GRESSMANN 162), weil man sich nicht denken konnte, daß Tora (isff.) irgendwo anders als auf dem Sinai gegeben worden sei. 18 lff. ist dann also nicht näher lokalisiert; daß Kades der Schauplatz ist, ist wahrscheinlich ( G R E S S M A N N 164f.); aber speziell auf Massa (GRESSMANN 162A., 169A., 177) führt 1 Auch 418 müßte anders lauten, wenn Mose eben von der Begegnung mit Jetros Gott zurückkäme, vgl. B Ö H L 107 und H E I N I S C H 59f.

E x 18

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nichts, da die von GRESSMANN angenommenen Wortspiele kaum erkennbar sind. c) v. iof. verlangen unausweichlich, daß Jetro das Opfer (12) dem Gotte darbringt, zu dem er sich soeben bekannt hat. Also ist für v. 12 " als ursprünglich zu fordern, und äJl muß nachträgliche Änderung sein, die damit zusammenhängt, daß auch Mose nicht genannt wird, der hier nicht fehlen durfte: »Darbringung eines Jahweopfers durch einen fremden Priester 1 und gastweises Anwohnen [Moses] war für die spätere Denkweise ein starkes Stück« (HOLZINGER). Darum wurde zur Abmilderung "> in 'X verwandelt (HOLZINGER) und Mose entweder gestrichen (GRESSMANN 1 6 7 ) oder (SMEND 1 5 4 ) durch Aaron ersetzt; vielleicht hängt auch das Verbum np'i statt des zu erwartenden und z. T. von den Versionen gebotenen a"ip,i mit diesem Abmilderungsversuch zusammen (GRESSMANN 1 6 6 X ) . B.

v. 13-27.

1. Dieser Abschnitt galt lange als einheitlich (WELLHAUSEN, PROCKSCH, HOLZINGER, BAENTSCH U. a.), wird aber jetzt auch auf J und E verteilt (SMEND, EISSFELDT, KAUTZSCH 4 ; GRESSMANN), jedoch ohne Grund: v. 14bß ist nähere Ausführung von v. i4bcc und keine Parallele dazu. In v. isf. wollen GRESSMANN ( S . 1 6 8 ) und SMEND ( S . 1 5 4 ) zwischen i5 b . i6b u. ie a einen Unterschied machen: in i6 a entscheide Mose auf Grund eigener Einsicht, in i5 b . i6b auf Grund des Orakels; aber es handelt sich um einen fortlaufenden Text: 15b wird in 16 näher erläutert (i5b ist Hauptsatz, durch das "3 recitativum eingeleitet; 16"a = i5 b a; ieaß. b = 15 b ß; ie b erläutert ie a ß: »indem ich kundtue . . . « ) . v. I 8 ist Begründung zu v. i8 a , nicht Parallele, v. I 9 a a ist nicht parallel I 9 a ß , sondern I 9 a ß ist fromme und höfliche Umschreibung von »mögest du meinen Rat annehmen«; i9 b a ist ebenfalls nicht parallel I9bß, sondern bß ist Präzisierung. Daß v.19 etwas rät, was Mose in v. i5f. schon tut (SMEND), ist richtig; aber v. 19 stellt zunächst fest, was Möse beibehalten soll (ein von GRESSMANN 1 7 0 2 für diesen Fall vermißtes »wie bisher« ist durch Sinn? leicht zu beschaffen, das vor V» ausfiel), erst v. 21 ff. bringen den neuen Vorschlag. Dagegen v. 20, der aus dem rechtlichen in das sittliche Gebiet gerät, ist Zusatz (HOLZINGER), wofür auch das späte nvrtn spricht 2 . Was GRESSMANN in v. 21-24 an Dubletten findet, verträgt sich durchaus mit dem Kontext, arbs in v. 2 I bezieht sich auf das Volk ( 2 I ) , falls man nicht mit v. 25 OYRRBY lesen will (so GRESSMANN selbst S . 1 6 8 ) . 2. In v. 13-27 sagen Mose und Jetro nur referendo kommt die Gottesbezeichnung nicht vor. Das hat nichts mit E zu tun, vielB

B

1 2

A

Auch wenn er Jahwe die Ehre gab! Für das »aramäische« (SMEND 1 6 5 ) """>VL

(GRESSMANN

1635,

vgl.

EHRLICH).

9

ist vielleicht mit ©

ATO

zu

lesen

40

Der »Elohist« von E x o d u s bis Josua

mehr liegt die Anschauung zugrunde, daß der Fremde und gegenüber dem Fremden der Israelit 'S sagt. Das hält sich an sich im Rahmen von v. 1-12, wo im ursprünglichen Text nur referendo vorkommt, abgesehen von v. iof., wo notwendig stehen muß, weil er den anderen Göttern gegenübergestellt wird. Aber allerdings erwartet man hinter v. iof. diese Zurückhaltung in bezug auf in v. i3ff. nicht mehr. Daraus folgt aber nur, daß v. I3ff. nicht von Haus aus die Fortsetzung von v. 1-12 gewesen ist, sondern ad vocem Jetro aus einer anderen Tradition hierher gestellt und durch v. i3 a a mit v. 1-12 lose verknüpft wurde. Auch GRESSMANN S. 176 hält v. 13-27 für eine einstmalige »Einzelsage, die ein kleines Thema für sich behandelt und weder Einleitung noch Schluß-verlangt«. Allerdings scheint mir der Grund GRESSMANNS für die Abtrennung nicht stichhaltig, daß v. 12 die Ältesten schon voraussetze, die erst in v. 21 ff. eingesetzt würden, denn es ist fraglich, ob es sich beide Male um dieselbe Institution handelt. 3. Daß hier die Übernahme der midianitischen Tora durch Mose erzählt werde (GRESSMANN 173ff.), ist falsch. GRESSMANN muß ja auch v. i5 b und ieb streichen (S. 172 1 ), um seine Behauptung aufrecht zu erhalten, denn da wird das Jahweorakel bei Mose schon vor dem Eintreffen Jetros vorausgesetzt. Jetro gibt nur in bezug auf eine äußerliche Organisationsfrage einen Rat (21 ff.). Die mündliche Toraerteilung ist für den Verfasser kein Widerspruch zum formulierten Gesetz des Bundesbuchs (gegen SMEND 155); auch später stand ja mündliche und schriftliche Tora nebeneinander.

Ex 19-34

Es ist begreiflich, daß die für Israel so wichtige Offenbarung am Sinai immer wieder erzählt und glossiert wurde, und da hier die grundlegenden Gesetze erlassen wurden, hatte man ein Interesse daran, hier möglichst viele Gesetze zu lokalisieren. Dadurch ist der jetzige Text ganz unübersichtlich geworden, er »bietet einen scheinbar unheilbaren Wirrwarr« (GRESSMANN 181). Größere Zusätze und Glossierungen finden sich gleich in

Ex 19

1. v. 3b-8 sind eine »theologische Skizzierung der Bedeutung der Ereignisse am Sinai« 1 mit stark deuteronomischem Klang und (in v. 3-e) in gehobener, wenn nicht gar rhythmischer Sprache (vgl. gleich den Eingang 3bß oder v. 4 b ). Der Abschnitt nimmt die Gebote bereits vorweg (7b 2 , vgl. »mein Bund« 5). Seine Ausscheidung er1

VALETON bei EERDMANS 64.

2

Wegen DtSH kann

D'TSl

nicht einfach »Worte« heißen, GRESSMANN

181.

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Der »Elohist« von E x o d u s bis Josua

mehr liegt die Anschauung zugrunde, daß der Fremde und gegenüber dem Fremden der Israelit 'S sagt. Das hält sich an sich im Rahmen von v. 1-12, wo im ursprünglichen Text nur referendo vorkommt, abgesehen von v. iof., wo notwendig stehen muß, weil er den anderen Göttern gegenübergestellt wird. Aber allerdings erwartet man hinter v. iof. diese Zurückhaltung in bezug auf in v. i3ff. nicht mehr. Daraus folgt aber nur, daß v. I3ff. nicht von Haus aus die Fortsetzung von v. 1-12 gewesen ist, sondern ad vocem Jetro aus einer anderen Tradition hierher gestellt und durch v. i3 a a mit v. 1-12 lose verknüpft wurde. Auch GRESSMANN S. 176 hält v. 13-27 für eine einstmalige »Einzelsage, die ein kleines Thema für sich behandelt und weder Einleitung noch Schluß-verlangt«. Allerdings scheint mir der Grund GRESSMANNS für die Abtrennung nicht stichhaltig, daß v. 12 die Ältesten schon voraussetze, die erst in v. 21 ff. eingesetzt würden, denn es ist fraglich, ob es sich beide Male um dieselbe Institution handelt. 3. Daß hier die Übernahme der midianitischen Tora durch Mose erzählt werde (GRESSMANN 173ff.), ist falsch. GRESSMANN muß ja auch v. i5 b und ieb streichen (S. 172 1 ), um seine Behauptung aufrecht zu erhalten, denn da wird das Jahweorakel bei Mose schon vor dem Eintreffen Jetros vorausgesetzt. Jetro gibt nur in bezug auf eine äußerliche Organisationsfrage einen Rat (21 ff.). Die mündliche Toraerteilung ist für den Verfasser kein Widerspruch zum formulierten Gesetz des Bundesbuchs (gegen SMEND 155); auch später stand ja mündliche und schriftliche Tora nebeneinander.

Ex 19-34

Es ist begreiflich, daß die für Israel so wichtige Offenbarung am Sinai immer wieder erzählt und glossiert wurde, und da hier die grundlegenden Gesetze erlassen wurden, hatte man ein Interesse daran, hier möglichst viele Gesetze zu lokalisieren. Dadurch ist der jetzige Text ganz unübersichtlich geworden, er »bietet einen scheinbar unheilbaren Wirrwarr« (GRESSMANN 181). Größere Zusätze und Glossierungen finden sich gleich in

Ex 19

1. v. 3b-8 sind eine »theologische Skizzierung der Bedeutung der Ereignisse am Sinai« 1 mit stark deuteronomischem Klang und (in v. 3-e) in gehobener, wenn nicht gar rhythmischer Sprache (vgl. gleich den Eingang 3bß oder v. 4 b ). Der Abschnitt nimmt die Gebote bereits vorweg (7b 2 , vgl. »mein Bund« 5). Seine Ausscheidung er1

VALETON bei EERDMANS 64.

2

Wegen DtSH kann

D'TSl

nicht einfach »Worte« heißen, GRESSMANN

181.

Ex 19

41

spart dem Mose auch einen Ab- (7) und Aufstieg (sb) 1. — v. 3a gehört nicht zu der Einschaltung, er ist wegen v. 14 für v. 9ff. notwendig. Damit erledigt sich der Einwand von EERDMANS S . 64 gegen die Ausscheidung. 2. v. 21-24 sind nicht als Fortsetzung des Vorhergehenden denkbar: sollte die ganze Theophanie wirklich dazu inszeniert sein, um den Mose, kaum daß er oben ist, sofort wieder hinabzuschicken mit einer Warnung, die längst gegeben und beobachtet (i2f.) und in diesem Augenblick beim Volke wirklich nicht mehr am Platze war (2018)? (gegen BAENTSCH 1 7 1 , SMEND, EISSFELDT). Wir haben es hier mit einem späten Text zu tun, einer Art Midrasch zu v. 12f.: man fragte sich später in Priesterkreisen, ob denn jene Vorschrift auch für die Priester galt, die doch als geweihte Personen das Recht hatten, sich Jahwe zu nahen 2, und v. 21 ff. geben darauf die Antwort, daß jenes Ereignis so einzigartig war, daß auch sie von den Absperrmaßnahmen nicht ausgenommen werden konnten. Zu diesem Zwecke wiederholt v. 21 dem Sinne nach die Verse 12f., zugleich wird aber in v. 22 hinzugefügt, daß das auch für die Priester gelte (v. 22 betont die Gleichstellung der Priester mit dem Volk, also gerade k e i n e n Vorzug, wie man seltsamerweise gemeint hat: SMEND 1 7 4 , EISSFELDT 4 8 ) . Mose antwortet: »daß d a s Volk nicht heraufsteigen darf, wissen wir allerdings« (23 = 12), wird aber von Jahwe belehrt, daß das Verbot b e i d e n gilt: »sowohl die Priester als auch das Volk . . . « (24aa. b ; v. gehört nicht in diesen Zusammenhang, sondern ist sekundäre Zutat auf Grund von 241, wo jemand "»K wegen der Wortstellung plusquamperfektisch faßte und deshalb im Vorhergehenden einen diesbezüglichen Befehl vermißte 3 . Die Tatsache, daß nirgends ein Aufstieg Moses mit Aaron allein erzählt wird, zeigt, daß v. 24aß verstümmelt ist (vgl. 241). Der völlig sekundäre Charakter der Glosse geht daraus hervor, daß sie einen selbst schon sekundären Text (24 if., s. u.) voraussetzt und ihren Platz in einem nachträglichen Einschub hat). — Daß v. 21-24 kein ursprünglicher Text sind, haben auch HOLZINGER, PROCKSCH, EERDMANS, GRESSMANN ( 1 8 1 ) , KAUTZSCH4 erkannt. Es geht aber nicht, v. 20 und v. 25 auch noch zu dem Nachtrag zu ziehen (PROCKSCH, EERDMANS, GRESSMANN), da v. 20 zur Haupterzählung gehört (s. u.), die hinter v. 20 des Abschlusses durch v. 25 bedarf. 3. Das übrige Kap. 19. a) v. 1 ist P als Fortsetzung von 171 1 ; ttf-n heißt hier »Neu1

Die Ausscheidung des Abschnitts verlangen auch JÜLICHER 3 0 9 F F . T H O L Z I N G E R , BAENTSCH, G R E S S M A N N , KAUTZSCH * u. M O W I N C K E L , Le decalogue, 1 9 2 7 ,

PROCKSCH,

S. 44. 2

Vgl.

3

EERDMANS

65, der aber im einzelnen andere Wege geht. 67 urteilt über die Beziehung von 19 24 zu 241 gerade umgekehrt

EERDMANS

42

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

mond«,

deshalb ist kein Ausfall des Tagesdatums anzunehmen 61); die Zeitbestimmung mag übrigens (wie in 16 l) sekundär sein (SMEND 12). Zu P gehört auch noch v. 2»ß, der v. 2B parallel ist 1 ) beim Zusammenfügen von P und J mußten 2aß u. 2aa sinngemäß vertauscht werden. b) J beginnt also mit v. 2 a a. b , seine Darstellung läuft nach Entfernung der Einschübe ziemlich glatt bis zum Ende des Kapitels durch. Das wird freilich heute energisch bestritten, man findet auch hier zwei oder (SMEND, EISSFELDT) drei Fäden. Aber was z. B. EISSFELDT für L gewinnt, sind einzelne unzusammenhängende Brocken, wie er selbst (S. 48) zugestehen muß. Und wenn er als einen wesentlichen Unterschied von J und E angibt, daß nach J Jahwe vom Himmel auf den Sinai herabfahre, während er nach E auf dem Berge wohne (S. 46f.), so muß man sich wundern, daß er trotzdem den v. 3b, wo Jahwe vom Berg aus ruft, zu J stellt. Um mit seiner Theorie zurechtzukommen, ist er gezwungen, das harmlose »vom Berg aus« in »vom Himmel über dem Berge« umzudeuten (S. 47, letzte Zeile) 2. Der Grund ist natürlich der Name " in v. 3b; aus demselben Grund werden die aufeinander abgestimmten (s. GRESSMANN 181) w . 9a und i9 b verschiedenen Quellen zugewiesen, nur weil v. 9a v. i9b hat. Allen sachlichen Erwägungen zum Trotz geben letztlich doch die Gottesnamen den Ausschlag für die Quellenscheidung. In Wirklichkeit stehen die drei '«-Stellen (3a. 17. 19) in einem fortlaufenden Text, aus dem sie ohne Schaden für das Verständnis nicht herausgebrochen werden können. Die Wahl von muß also aus dem Zusammenhang erklärt werden. In v. 3a handelt es sich, wie & zeigt, nur um einen Textfehler: vor BvfcKn ist "in einzusetzen, das durch Abirren des Auges vom ersten auf das zweite n verschwand; zum Gottesberg vgl. 31. In v. 19 dagegen sind Gott und Mensch einander gegenübergestellt, ähnlich liegt es in v. n , wo das »der Gottheit entgegen« ein »feierliches Pathos« (EISSFELDT 47) hereinbringt und den Gedanken des mysterium tremendum, das sich jetzt enthüllen soll, viel stärker ausdrückt, als wenn stünde 3, während an den übrigen Stellen, wo "< gesagt wird, auf dieser unmittelbaren Beziehung des Numinosen zum Menschlichen weniger der Ton liegt. c) Fällt der Wechsel der Gottesnamen als Motiv für die Quellenscheidung weg, so sind auch die sonstigen Gründe nicht stichhaltig: (EHRLICH, EERDMANS

1

Die Weglassung von 2 a ß in © ist sekundär, gegen H O F B A U E R , Die literarische Komposition von E x 19—24 u. 32—34 (in: Zeitschr. f. Katholische Theologie 1932, S. 475ff.), S. 481. 2 @ B hat zwar in v. 3b EK TOU oupavou, aber das ist Schreibfehler für « TOU opouj, wie alle anderen MSS lesen. 3 Vgl. METZOER, Noch einmal die Gottesnamen im Hexateuch, in NKZ 1925, S. 68.

E x 19

43

а) »In v. o sagt Jahwe: »siehe ich will zu dir kommen in dichtem Gewölk«. So kann Jahwe sich nicht ausdrücken, wenn Mose bei ihm steht« — sagt SMEND S . 1 6 5 . Da das Wort Jahwes sich auf die Zukunft bezieht, ist mir diese Logik unverständlich, v. 9a ist unmittelbare Fortsetzung von v. 3a, dagegen v. 9b, der hinter 9a keinen Sinn gibt, ist als versehentliche Wiederholung von v. 8b zu streichen (HOLZINGER, STRACK u. a.). Unmöglich ist die Ausscheidung von v. 9a (gegen EERDMANS 6 2 ) oder die Zuweisung an P (gegen HOLZINGER), da hier der Grund für die nachfolgende Theophanie angegeben wird und da sich v. 19 auf 9a zurückbezieht. Es ist aber nicht nötig, nach Entfernung von v. 9b die Einleitungsformel von v. 10 zu streichen (GRESSMANN 1 8 1 ) , da diese nicht selten nur einen neuen Absatz innerhalb derselben Rede andeutet. ß) An der Ausstoßung von v. n b (GRESSMANN 181) ist nur der Gebrauch von in einer angeblich elohistischen Umgebung schuld, denn daß sich v. n b nicht mit v. 9a vertrage, ist nicht einzusehen, und daß Jahwe in der dritten statt in der ersten Person redet, ist kein so außergewöhnlicher Vorgang. y) v. 13 1 ist kein Widerspruch zu v. 12 \ da v. I3 a so wenig wie v. 12 von menschlichen Strafen redet: das Steinigen und Schießen (Blitz) geht vom Berg, d . h . von der Gottheit aus (EERDMANS 6 3 ) . Die Streichung von v. 1 2 bei GRESSMANN ( 1 9 5 2 ) beruht auf falschem Verständnis von v. i3 b : hier handelt es sich nicht um ein Signal zum Aufsteigen — daß das ganze Volk auf den Berg steigen solle, wird nirgends in der Sinaierzählung angenommen (vgl. GRESSMANN 1 9 6 1 ) — , sondern, wie & richtig erläutert, um das Signal »Gefahr vorüber«, •das die Abschrankung aufhebt (vgl. EERDMANS 6 3 ) . LBY heißt also nicht: »sie sollen hinaufsteigen«, sondern: »sie mögen, dürfen . . . . . . v. i3b steht somit am einzig möglichen Platz. Daß dieses Signal nachher nicht ertönt, erklärt sich aus 20 18. — Daß die Aufstellung des Volkes ( i 7 b ) unter Beobachtung des Verbotes von v. i 2 / i 3 a erfolgte, ist so selbstverständlich, daß es nicht gesagt zu werden braucht; von einem Widerspruch zwischen v. i2f. und v. 17 kann keine Rede sein (gegen HOLZINGER U . a.). б) v. 18 darf nicht, wie es — wegen " gegenüber 'S in v. 17 und io! — durchweg geschieht, aus dem Zusammenhang gelöst und einer anderen Quelle zugeschrieben werden, weil sonst die bewußte Steigerung von v. 16 zu v. 18 und i9 a zerstört wird (vgl. EERDMANS 62). v. i8 a stößt sich nicht mit v. 20a, da entweder in v. i8 a TV" zu punktieren oder besser v. 20a als Vordersatz zu v. 20b zu fassen ist (Parataxe) 2. Dagegen ist v. 20, die Verwirklichung von v. 9aa. n b , hinter 1 2

Gegen GRESSMANN 195 2 , HEINISCH 147 u. a. & h a t l8 b an l 6 b angeglichen (gegen B H 3 ) .

44

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

v. i9 b unmöglich: v. 19 und 20 sind zu vertauschen, (äft stellte wohl um, damit die gewaltigen Begleiterscheinungen der Theophanie in v. 18 und i9 a wegen v. 16 näher beisammenstehen Nach dieser Umstellung ergibt sich ein guter Zusammenhang 2 ; daß die Erscheinung Jahwes in v. 18 anders vorgestellt sei als in v. 20 (SMEND 1 6 6 ) , vermag ich nicht zu sehen, und daß v. i9 a mit v. i9 b unvereinbar sei, weil bei dem starken Trompetenton das Volk von der Zwiesprache Jahwes mit Mose nichts hätte hören können (SMEND 1 6 5 ) , ist ein unerlaubter Rationalismus. 4. Mit v. 19 ist der Zweck der Theophanie (9a) erreicht, deshalb ist sie damit beendet, und man erwartet dahinter nichts mehr (doch s. bei 2018). v. 25 ist der notwendige Abschluß. Dieser ist aber jetzt verstümmelt, denn auf -usm muß notwendig noch etwas gefolgt sein 3 . Der Inhalt der Rede ist aus dem Bisherigen zu erschließen, etwa: »ihr habt nun erlebt, wie Jahwe aus dem Gewölk mit mir geredet h a t , darum vertraut mir« (vgl. 9 a ). Wenn 2018 vor 19 25 stand (s. u.), ist außerdem noch ein Wort der Beruhigung zu erwarten. Beides findet sich jetzt ähnlich in 20 20.22 und scheint im Zusammenhang mit den großen Einschüben in Kap. 20 ff. dorthin versetzt worden zu sein (s. weiter in Kap. 20). Zu J gehört also aus Ex 19 v. 2act. b. 3a. 9a. 10-18. 20. 19. 25 — Daran schloß sich, wie sich zeigen wird, ursprünglich 34 1 ff. Ex 20 Der Dekalog (v. 1-17) hat keinen Anschluß an Kap. 19. Die dortige Theophanie, die den Zweck hatte, Mose als den Vertrauten Jahwes zu beglaubigen, ist mit der Berufung Moses auf den Berg (19 20) und der Zwiesprache mit Gott (1919) abgeschlossen. Dementsprechend ist auch Mose bereits wieder zum Volke zurückgekehrt (19 25). Die Verkündigung der Gebote mußte in einem neuen feierlichen Akt erfolgen, wie das in Kap. 34 dargestellt wird. Statt dessen ertönt jetzt plötzlich die Gottesstimme und verkündet den Dekalog; die Meinung scheint die zu sein, daß Jahwe zu dem noch versammelten Volke von dem feuer- und rauchumhüllten Berg herab redet (vgl. v. i8fl.). So wird wenigstens in D t n 4 n f f . 36 5 4 der Hergang vorgestellt. Aber das müßte doch deutlicher gesagt werden. Auch ein Anschluß des Dekalogs an 19 i9 b ist nicht möglich: wenn dort Jahwe dem Mose im Donner antwortet, ist das doch etwas völlig anderes 1

Vgl. noch

BAENTSCH

175 zu v.18.—Ist "im ÜKvbK in 2 0 a

aus20b

eingedrungen ?

(BAENTSCH). 2 Damit sind auch H E I N I S C H S ( 1 4 9 ) Einwände gegen die Ursprünglichkeit von v. 20 behoben. 3 »Ein abgeschlossener Begriff (reden) ist "IÖK nirgends« G E S E N I U S - B U H L , Handwörterbuch über das AT, sub voce "USK l a .

Ex 20

45

als eine größere Rede Jahwes an das Volk (vgl. E E R D M A N S 66). Zudem wird sich uns aus 24 3-8 ergeben, daß der Dekalog zuerst dem Mose kundgetan wurde, der ihn dann dem Volk mitteilte, so daß von einer direkten Kundgebung an das Volk nicht die Rede sein kann. Aus diesen Gründen kann der Dekalog nur nachträglich an •die jetzige Stelle gebracht sein. Sein ursprünglicher Platz war in Ex 34 (s. dort), und erst als dieses Kapitel von seinem ursprünglichen Standort zu weit abgedrängt wurde (s. später), wurde er vorausgenommen, weil man es sich (mit Recht) nicht anders denken konnte, als daß der Dekalog die erste Sinaimanifestation Jahwes war. (20 l ist vielleicht nicht ursprünglich.) Freilich sucht man heute den Dekalog trotzdem mit Kap. 19 in Zusammenhang zu bringen, indem man v. 18-21 vor v. 1-17 stellt, •da v. 18-21 jetzt fehl am Ort seien: »hatte das Volk den Dekalog aus •dem Munde Gottes vernommen, ohne zu sterben, dann war seine Furcht vor der göttlichen Stimme grundlos. In Wahrheit hat Gott in v. 18-21 bis dahin zum Volke noch nicht geredet, vielmehr sieht das Volk hier einer Anrede von Seiten Gottes angstvoll entgegen und bittet den Mose, statt seiner diese Gefahr zu übernehmen« ( S M E N D 160 Allein das Volk hatte in oder nach Kap. 19 gar keinen Anlaß, •eine Anrede Gottes zu gewärtigen, es sollte ja nur hören, wie Gott mit Mose redet, und die Meinung, das Volk hätte eigentlich selbst auf den Berg steigen sollen, so daß 19 17 die Vorbereitung zum Aufstieg darstellte, konnte nur durch die falsche Exegese von 19 i3b entstehen. Somit liegen in Kap. 19 keine Voraussetzungen für 20 19, vielmehr sind die Worte des Volkes in 20 19 nur auf Grund der jetzigen Textfolge verständlich: das Anhören der Gottesworte 1-17 war für sie so entsetzlich, daß sie das nicht ein zweites Mal 2 mitmachen möchten (vgl. die Deutung unserer Stelle in Dtn 5 22). Deshalb soll Gott nicht mehr direkt mit ihnen reden, sondern durch Mose, was •dann in v. 21 f. geschieht. Daß das (als Ganzes der Richterzeit entstammende 3) Bundesbuch, auf das durch diese Verse übergeleitet wird, erst nachträglich hier eingeschoben wurde, um ihm durch seine Kundmachung am Sinai erhöhte Würde zu geben 4, ist heute allgemein anerkannt. Schlagen aber v. 18-22 die Brücke von dem nachträglich an seinen Platz gestellten Dekalog zu dem nachträglich eingeschobenen Bundesbuch 5 , so liegt der sekundäre Charakter dieser 1

Ähnlich MOWINCKEL, Le decalogue, 1927, S. 46f. Vor dem zweiten könnte leicht "Ö ausgefallen sein (Abirren des Auges •vom ersten auf das zweite 37), aber nötig ist diese Annahme nicht. Vgl. noch HOFBAUER 2

487

und 3 4 5

HEINISCH

158.

Vgl. zuletzt A. ALT, Die Ursprünge des israelitischen Rechts, 1934, S. 30 u. 69. Über seine mutmaßliche ursprüngliche Stelle s. bei Jos 24. Der Einwand WELLHAUSENS (88), daß es dann nicht heißen dürfte: »rede du

46

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Verse auf der H a n d . D a nun allerdings schwer einzusehen ist, wie der Interpolator ohne Anhalt in der Tradition zu der Darstellung von v. 18 k ä m e , möchte ich a n n e h m e n , d a ß dieser Vers altes G u t ( J ) ist und ursprünglich zwischen 19 20.19 u n d 19 25 stand, wo er sehr g u t p a ß t . Der Interpolator h a t d a n n durch Verstellung von v. 18 u n d unter Benutzung der ursprünglich hinter 19 25 folgenden Moseworte (s. S. 44) seinen vermittelnden T e x t geschaffen. D a ß 20 20 in seinem jetzigen W o r t l a u t auf seine eigene Rechnung k o m m t , folgt aus d e m Widerspruch zu 19 9 a . D a ß der Dekalog nicht von J oder E s t a m m t , sondern sehr viel älter ist wird heute in steigendem Maße anerkannt. W e n n m a n desh a l b 20 1-17 den elohistischen Dekalog n e n n t , so k a n n das höchstens in dem Sinn verstanden werden, d a ß E ihn an seiner jetzigen Stelle eingefügt h a t . Aber auch das ist nicht richtig, denn von einem »E« h a t sich u n s bis jetzt keine Spur ergeben. Die Herleitung von E r ü h r t zugestandenermaßen daher, d a ß in den Rahmenversen l . 18-21 'K steht 2 . Aber diese Rahmenverse s t a m m e n ja durchweg a u s zweiter H a n d . Übrigens ist in v. 1 '« textkritisch äußerst fraglich: © h a t ; bedenkt m a n , wie oft direkt vorher (19 3 b . 8.18. 21. 23. 24) u n d n a c h h e r (24 2. 3 a . 5. i6 a ) © das " von 3J£ in sein geliebtes 's verwandelt, so wäre der gegenteilige Vorgang hier sehr auffällig. F ü r ursprüngliches "> spricht auch, d a ß SS hier mit © übereinstimmt 3 . I n v. 19 e r k l ä r t sich 'K aus dem Gegensatz zwischen Gott u n d Mensch, der auch noch in v. 20f. weiterwirkt. Man könnte auch annehmen, d a ß der I n t e r polator von v . 18-21 grundsätzlich sagt, n u r m ü ß t e d a n n v . 22 von anderer H a n d s t a m m e n , was Schwierigkeiten h a t . Auf jeden F a l l h a t der Gebrauch von '« in E x 20 mit einer Quelle E nichts zu t u n .

Ex 24 1. Aus der Wortstellung in der Einleitungsformel von v . 1 h a t GRESSMANN S. 183 (vgl. EHRLICH) m i t Recht den Schluß gezogen: »der Aufforderung an Mose m u ß eine andere Rede der Gottheit, wohl an das ganze Volk, voraufgegangen sein« 4 , er h a t aber übersehen, d a ß die vermißte Rede tatsächlich dasteht, nämlich die V e r k ü n d i mit uns und nicht Gott«, sondern: »Gott rede nicht mit uns, sondern mit dir«, ist unerheblich, da beides auf dasselbe hinausläuft: nicht direkte, sondern indirekte Gottesrede. Damit entfällt auch die »kühne Vermutung« GRESSMANNS (198) über den ursprünglichen Sinn von v. 1 8 - 2 1 . 1 Vgl. A. ALT, Die Ursprünge des israelitischen Rechts, 1934, S. 58 f. 68. 2 2 . B . HOLZINGER: »der Abschnitt ist, wie das 'K von 1. 1 8 - 2 1 zeigt, aus E « . 3 %, wo auch ,-1 steht, zählt nicht, da dort grundsätzlich "' gesagt wird (gegen 3 BH ). 4 Diese Wortstellung könnte an sich auch auf plusquamperfektische Bedeutung des Verbums führen; so hat es der Glossator von 1924aß verstanden.

E x 24

47

gung des Bundesbuches. Diese richtet sich nach 20 22 an Mose zur Weitergabe an das Volk, in 24 lf. dagegen erhält er einen Auftrag, der ihn persönlich a n g e h t E n t s p r e c h e n d diesen Aufträgen verfährt er nach seiner Rückkehr zum Volk: zuerst verkündet er das Bundesbuch und nimmt die damit zusammenhängenden Handlungen vor (v. 3-8), dann steigt er mit den in v. l benannten Begleitern auf den Berg (v. 9-n). Nur so erklärt es sich, warum der Befehl v. lf. von seiner Ausführung (v. 9-11) durch v. 3-8 getrennt ist. Übrigens empfiehlt es sich in dem Abschnitt v. 3-8, v. 7 hinter v. 8 zu setzen, da von einem »Bundesbuch« füglich erst nach Abschluß des Bundes geredet werden kann; auch ist nicht wohl anzunehmen, daß die einheitliche Kulthandlung (v. 6. 8) durch die Vorlesung des Buches unterbrochen wurde (gegen EERDMANS 68). Wegen der gleichen Anfänge der Verse 6, 7 und 8 scheint die Reihenfolge versehentlich verwirrt worden zu sein. 2. Freilich ist nun leicht zu sehen, daß der so gewonnene Textzusammenhang von 20 22ff. mit 241-11 durchaus künstlich ist. Das ergibt sich schon aus der Anlehnung von 24 lf. an das erst nachträglich eingefügte Bundesbuch, aber auch aus v. 3-8 und v. 9-11 selbst. Man hat längst gesehen, daß in v. 3-8 ursprünglich nicht das Bundesbuch, sondern der Dekalog die Urkunde war, auf Grund deren der Bundesschluß erfolgte; denn der einzige deutliche Hinweis aufs Bundesbuch, D,taBtfn.-rt»-nKi in v. 3a, ist ohne weiteres aus dem Zusammenhang zu entfernen. Das bedeutet aber, daß 24 3-8 ursprünglich hinter 34 28 stand. Nun ist freilich das Zweitafelgesetz von Jahwe selb§t geschrieben (34 28b verglichen mit 34 i b ; vgl. 2412 32 isf. und für P 3118), deshalb kann 244aa. 7, wo von einem von Mose geschriebenen Gesetzbuch die Rede ist, nicht der Dekalog gemeint sein, sondern das Bundesbuch, mit anderen Worten: diese Stellen sind erst bei der Umdeutung von v. 3-8 auf das Bundesbuch hereingekommen und sind für den ursprünglichen Text auszuscheiden (HOLZINGER). Umgekehrt ist in diesem ursprünglichen Text ein Hinweis auf die Tafeln zu erwarten, dessen Tilgung bei der Umstellung leicht begreiflich ist, weil in der jetzigen Textfolge die Aufforderung, die Tafeln zu holen, erst in 2412 34 iff. ergeht. — v. 9-11 erscheint im jetzigen Text als Fortsetzung von v. 3-8; in Wirklichkeit handelt es sich um Parallelen, da auch v. 9-11 in hochmythologischer Form 2 ; einen Bnndesschluß zwischen Jahwe und den Volksvertretern berichtet 3 (s. bes. GRESSMANN 181ff.). Dem Jahwisten war diese »Ur1

Auih wenn mit 20 2lb ein Besteigen des Berges gemeint sein sollte, was mir

nicht sicher ist, kann in 241 gesagt werden: »steig herauf«, da die geforderte Begleitung einen vorherigen Abstieg nötig macht. 2 3

Eben deshalb ist der Bericht verstümmelt (GRESSMANN a. a. O . ) . 'K in v. n b ist »die Gottheit«.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

sage« (GRESSMANN 186) so wertvoll, daß er sie neben den andern ihm bekannten Bericht über die Bundesschließung (3-8) stellte. Wenn nun durch v. if. das Nebeneinander von v. 3-8 und v. 9-11 zu einem Nacheinander gestempelt wird, so folgt daraus der sekundäre Charakter von v. if. von selbst. Im übrigen ist v. if. wohl nicht aus einer Hand, da die Übereinstimmung mit v. 9-11 nicht ganz voll ist; ein ängstliches Gemüt hat aus religiöser Scheu den v. 2A und in v. 1 »von ferne« hinzugefügt (vgl. GRESSMANN 181 1 ; in v. 2 B ist dann 1. eaas zu lesen, vgl. 3. v. 12 ist ein Neuanfang. Der hier beginnende Abschnitt umfaßt v. 12-15; da v. i4b mit einer längeren Abwesenheit Moses rechnet, ist auch noch v. i8 b dazuzunehmen. Dieses kleine Stück, das wegen der Nennung des Trios Josua-Aaron-Hur der Tradition von 17 8 ff. zugehört, stellt die Einleitung zu Kap. 32 dar (vgl. 3217 Josua) und gibt sich damit als Parallele zu Kap. 34 zu erkennen. Weiter in Kap. 32. Der Abschnitt ist einheitlich: v. 12 darf nicht weggenommen werden, weil sonst der Kopf des Stückes fehlt (gegen GRESSMANN 194); die nach v. 13 zu vermissende Aufforderung, den Josua mitzunehmen, dürfte nur durch ein Abschreiberversehen ausgefallen sein: vor * nariKi Bö nvn wurde das ähnliche ^n« pthm übersehen 2 ; v. i3b und 158 sind nach © zu korrigieren. Dagegen scheint mir die Änderung von D'JPIN 14 in apn (NÖLDEKE U. a.) nicht notwendig, v. 15» ist Vordersatz zu v. i5b und stößt sich deshalb nicht mit v. i3b (in »Gottesberg« i3b ist 's wieder Appellativum). 4. v. 16-18» ist P: Fortsetzung von 19i.2»ß und Einleitung zu Kap. 25—31. Da der Sinai bei P bis jetzt noch nicht genannt war, bildet nicht schon v. i5b (»der Berg«), sondern erst v. 16 (»der Berg Sinai«) den Anfang der P-Darstellung.

Ex 32

1. Diese Erzählung, die ihren Kopf in 24 12-15. i8b hat, unterscheidet sich dadurch von den anderen im Ex, daß sie Tendenzerzählung ist: während sie Geschichte erzählt, hat sie gleichzeitig Verhältnisse ihrer Gegenwart im Auge. Daß das goldene Kalb auf das Stierbild von Bethel (und Dan) geht, ist allgemein anerkannt, das lehrt ja schon die Übereinstimmung von 32 4b (8b) mit I Reg 1228 3 . Hinter E x 2 4 i - n stand wahrscheinlich einmal Dtn 27 i a . 4-8, s. dort. In v. I2 B heißt das 1 vor MINN »mit« (GESENIUS-BUHL, EHRLICH). Da es sich um ein von Gott geschriebenes Gesetz handelt, muß der Dekalog gemeint sein (s. o.). Deshalb schießt mxfsm über; bezieht es sich auf das Bundesbuch oder auf E x 26fi. ? 3 Die l i t e r a r i s c h e Fassung von I Reg 12 28 mag jünger sein als E x 32 (KLAMROTH. Lade u. Tempel, 1934, S. 118ff.), aber s a c h l i c h setzt E x 32 das Tun und das •Wort Jerobeams I. voraus. 1

2

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Ex 32

Aber zugleich ist die Erzählung auch dem Aaron nicht wohlgesinnt, ist er doch der Verfertiger des Kalbes, der darob von Mose angefahren wird. Diese doppelseitige Polemik ist für das Verständnis des Aufbaus wichtig. Sie kann nur in prophetischen Kreisen des Nordreichs 1 oder in nicht jerusalemischen (levitischen) Priester kreisen Judas entstanden sein. Weil im ersteren Fall nicht recht deutlich wäre, wie die Erzählung hereinkam 2, und wegen v. 25 ff. ist letzteres vorzuziehen. Daß J nicht in Frage kommt, ergibt sich schon daraus, daß sein Werk älter ist als die Zeit Jerobeams I., ferner daraus, daß 24 12ff. 32 mit dem jahwistischen Kap. 34 parallel geht. Terminus a quo für die Geschichte vom goldenen Kalb ist natürlich die Regierung Jerobeams I.; daß man wegen Hos 9 io, wo Ex 32 noch nicht vorausgesetzt sei, hinter Hosea herabgehen müsse 3 , ist nicht stichhaltig: wenn Hosea der Treue der Wüstenzeit als Beleg für die Untreue Israels die Geschichte vom Baal Peor Num 25 gegenüberstellt, so steht das im Dienste der Anschauung Hoseas vom verderblichen Einfluß Kanaans: gleich beim ersten Herankommen an die Grenze von Kanaan begann der Abfall. Mit Ex 32 hätte er nicht argumentieren können, deshalb ist sein Schweigen kein Beweis für das Nichtvorhandensein von Ex 32 zu seiner Zeit. 2. Daß v. 7-14 Einschub sind, hat HOLZINGER S. 1 0 8 einleuchtend begründet. Das ergibt sich auch daraus, daß der Einschub den jetzigen sekundären Zusammenhang von Kap. 32 —34 voraussetzt, wonach Jahwe die Weigerung des Mitziehens rückgängig macht (3312 ff.) und die Tafeln wiederherstellt (Kap. 34) (vgl. EISSFELDT 55). Diese Liebe Gottes, die auch die schwerste Sünde vergibt, wird auch in 32 7-14 verkündet und wie ein Leitmotiv an den Anfang der Erzählung gestellt im Widerspruch zu dieser selbst (32 25ff. 33 3). — v. 9 ist v. 7f. parallel und dürfte selbst wieder Einschub sein (aus Dtn 913 ? HOLZINGER, B H 3 ), der in © noch fehlt. 3. Die übrige Erzählung ist bis auf v. 35 einheitlich: a) v. 1-6 laufen glatt durch (BAENTSCH, SMEND, EISSFELDT). Die Trennung von I-4A und 4B-6, weil das Kalb dort von Aaron, hier vom Volk gemacht werde (GRESSMANN 1 9 9 ) , ist irrig: die Plurale in v. 4b und 6 sind zur Entlastung Aarons nachträglich aus dem Singular verändert (vgl. ©) 4. — »Die Überraschung Aarons in v. 5 ist seltsam« 1

Vgl. W E L C H , Deuteronomy, 1932, S. 38. Über die Schwierigkeit der Annahme, daß wir noch nordisraelitische Literaturdenkmäler besitzen, s. KLAMROTH a. a. O . S. 8 2 F F . 1 3 4 . Andererseits vgl. H E M P E L , Die althebräische Literatur, 1 9 3 0 / 4 , S. 1 4 3 . 3 So G R E S S M A N N 209; PROCKSCH, Geschichtsbetrachtung und geschichtliche •Überlieferung bei den vorexilischen Propheten, 1902, S. 132; J . R I E G E R , Die Bedeutung der Geschichte für die Verkündigung des Arnos und Hosea, 1929, S. 74. 4 Der Einschub v. 7-14 teilt diesen Standpunkt (v. 7f.). t

B e i h e f t e z. Z A W 6 8

4

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

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; HOLZINGER) ; das ist richtig, aber kein Grund zur Quellenscheidung, sondern zur Textverbesserung: wir haben 13 einzufügen (»er sah es mit Lust«), das entweder vor dem ähnlichen p ^ übersehen oder wahrscheinlicher wieder zur Entlastung Aarons gestrichen wurde Die Relativsätze zu dv6k in v. 1 und in v. 4b widersprechen sich nicht (gegen GRESSMANN 1 9 9 ) , sondern enthalten eine Steigerung: die Sünde des Volks, das einen Gott für den Weiterzug will, vergrößert Aaron, indem er ihnen den Gott auch schon als den bisherigen Führer vorstellt; zugleich sind hier bewußt die Worte Jerobeams I. aufgenommen. Die Streichung des Relativsatzes in v. 2 wegen v. 3 ( G R E S S MANN 199) ist überspannte Logik: v. 3 ist eben nach v. 2 zu verstehen, wo übrigens DS'JA mit & zu streichen sein wird. Dagegen ist G R E S S ,MANNS Vorschlag, "TTIJ 3 zu streichen, zu erwägen, weil dann in« 4 ein Beziehungswort hat. In anna 4, das nur auf ein Holzbild paßt, scheint ein Fehler zu stecken 2 (auch v. 20 führt nicht auf ein Holzbild 3 ). — Ganz abwegig ist GRESSMANNS (200f.) Meinung, aus der Bitte um einen Führer-Gott sei zu schließen, daß Mose sich zu diesem Zweck auf den Berg begeben habe. Der Wunsch des Volkes entspringt der Vermutung, daß Mose tot ist, und hat mit dem Zweck seiner Abwesenheit nichts zu tun. Dieser Zweck steht vielmehr deutlich in 24 12ff. und wird durch 32 isf. bestätigt. (KAUTZSCH

4

b) Auch v. 15-19 sind einheitlich. Die Ausscheidung von v. i7f. ist unbegründet 4. Ein psychologischer Widerspruch zu v. 7f. liegt freilich vor, aber v. 7f. ist sekundär (s. o.). Die Nennung Josuas ist durch 2 4 1 2 f . vorbereitet und darum nicht überraschend, und wenn v. i7f. deshalb anstößig sein soll, weil hier Geschrei im Lager laut werde, während v. i9ff. a u ß e r h a l b des Lagers spiele (EISSFELDT 51), so ist übersehen, daß das Wort Josuas »Kriegsgeschrei im Lager« sich ja als Irrtum erweist, wenn bezüglich der Art des Geschreis^ dann ebensogut hinsichtlich seiner Lokalisierung. Daß endlich die Zornwallung Moses (19) nach der Vorbereitung durch v. i7f. nicht mehr möglich sei (GRESSMANN 202 1 ), ist ein psychologisches Fehlurteil. Gehört aber v. i7f. zum laufenden Text, so sind alle Kombinationen über einen Volksaufruhr, den man hier hat finden wollen (SMEND 168, EISSFELDT 52f.), hinfällig. — »Gotteswerk« und »Gottesschrift« in v. 16 stehen im Gegensatz zu Menschenwerk und -schrift; daß man daraus ein Kennzeichen von E macht, dürfte eigentlich nicht vorkommen. (In v. 15 ist das P-Wort mj?n zu streichen, in v. 16 v. bß 1

(gegen

Die Punktierung HOFBAUER

faßt D1H allerdings als »Gußform« (vgl. ©). vgl. SMEND 1 7 0 ; anders GRESSMANN 2 0 4 3 , Gegen SMEND 168, E I S S F E L D T 51, GRESSMANN 200A, 201f.

2

EHRLICH

3

S . EERDMANS 7 3 ,

4

(©) verträgt sich nicht mit der Fortsetzung des Satzes

501).

E x 32

51

wegen des Aramaismus mn, vgl. EERDMANS 73. In v. i8 b fehlt vielleicht ein Wort hinter rtisy ( E I S S F E L D T 53: nyrup vgl. v. 25), aber auch SR (»Gesangslaute«) ist möglich.) c) In v. 20-35 sieht man gern drei Berichte über die Strafe des Volks: 1. v. 20 das Trinken des Fluchwassers, von dessen Wirkung vielleicht v. 35 noch etwas verrate, 2. v. 25-29 das Morden der Leviten, 3. v. 30-34 die Verweigerung der Vergebung, Vertagung der Strafe und Entziehung der göttlichen Führerschaft. So z. B. HOLZINGER und (mit anderer Beurteilung von v. 34f.) auch GRESSMANN. Aber es handelt sich nicht um Parallelrezensionen, sondern um ein Nacheinander (SMEND 170). Daß Mose, ohne etwas zu sagen oder zu fragen, sofort das Kalb vernichtet, liegt ganz in der Linie von v. 19 (gegen KAUTZSCH 4 S. 149). Daß er das Wasser mit dem Staub des zermahlenen Kalbes den Israeliten zu trinken gibt, deutet man als Fluchwasser im Sinn von Num 5 23ff. (wer unschuldig ist, dem schadet der Trank nichts; wer schuldig ist, stirbt) 1 . Aber von dieser Wirkung müßte notwendig etwas gesagt sein; das ist jedoch auffallenderweise nirgends der Fall, auch nicht in v. 35, wo Jahwe selbst das Volk schlägt (gegen WELLHAUSEN und HOLZINGER). SMEND meint, man brauche j a die Worte »nicht im gröbsten Wortsinn von Num 5 i7ff. zu verstehen«, aber wie dann ? Nach EERDMANS S. 73f. soll die Handlung gerade umgekehrt die Nichtigkeit des Bildes beweisen, d e s h a l b werde über die Wirkung nichts berichtet. Aber — ganz abgesehen davon, daß dieser Gedanke nicht in den Zusammenhang paßt — die Unwirksamkeit eines Mittels kann nicht einfach dadurch ausgedrückt werden, daß man sich über seine Wirkung ausschweigt. Angesichts dieser Schwierigkeit der Erklärung von v. 20bß ist es bedeutsam, daß die Parallele in Dtn 9 21 diesen Zug nicht kennt, ohne daß sich ein Grund finden läßt, warum er dort übergangen sein sollte. Wir haben es offenbar in den Worten »und er gab es den Israeliten zu trinken« mit einem späteren Zusatz auf Grund von Num 5 zu tun 2 . Das InsWasser-Schütten des Staubs, das ursprünglich allein dastand, bedeutet restlose Vertilgung (vgl. das Verfahren bei Hus in Konstanz). — Erst nach der völligen Vernichtung des corpus delicti beginnt die Vernehmung des Haupt verantwortlichen, Aarons. Man hat v. 21-24 schon als nachträglichen Einschub zur Ehrenrettung Aarons ansehen wollen (HOLZINGER). Aber seine Entschuldigung ist so plump und lächerlich, daß dieser Zug nicht von einer dem Aaron günstig gesinnten Seite stammen kann; die Verse gehören in die ursprüngliche 1 1

So auch PRESS, Das Ordal im alten Israel: ZAW 1933, 125f. In Jer 8 I4B eine Anspielung auf E x 32 20 zu sehen (PRESS a. a. O., S. 126),

ist unbegründet, wenn doch dieses Bild »vom Trankordal aus . . . gut verstanden werden kann« (ebenda). 4*

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Erzählung. Mose versteht auch seine Worte richtig zu deuten; er erkennt (25), daß das Volk nur deshalb zügellos geworden war, weil Aaron ihm hatte die Zügel schießen lassen 1 . Deshalb muß hinter v. 25 notwendig eine Strafe oder ein Strafwort für Aaron gestanden haben, wie es auch in Dtn 9 20 vorausgesetzt wird. Doch wurde dieser Passus später gestrichen, als das Urteil des P oder des Ergänzers von 413 ff. u. a. über Aaron sich durchgesetzt hatte. Aber auch das Volk muß seine Schuld büßen: es folgt das Autodafé der Leviten (26—29), das ihnen die Bestallung zu Priestern einträgt 2 . Jedoch ist damit noch nicht sicher, ob Jahwes Zorn Genüge getan ist. Die Fürbitte Moses schafft rasch Klarheit: Jahwe ist nicht gewillt, zu vergeben; auch Moses Anerbieten, stellvertretend für das Volk zu büßen, wird nicht angenommen: zwar vertagt Jahwe die Strafe auf eine ungenannte Zukunft, aber er zeigt seine Ungnade darin, daß er das Volk künftig ohne seine persönliche Gegenwart läßt. v. 30-34 sind als Fortsetzung von v. 25-29 nicht nur denkbar, sondern notwendig: ohne die Strafe von v. 25-29 würde bei der Schwere des Falls »die Fürbitte von v. 30-34 'befremden« (SMEND 1 7 0 ) . Und in v. 30ff. einen späteren Einschub zu sehen (HOLZINGER U. a.), geht schon deshalb nicht an, weil Mose hier bewußt dem Aaron entgegengesetzt wird: der Mann, der für das, was er n i c h t verschuldet hat, mit seinem Leben einsteht, ist das Gegenbild des anderen, der zu feig ist, für das, was er selbst verschuldet hat, einzustehen (21 ff.). Wie aber hier Mose auf Kosten Aarons verherrlicht wird, so in v. 25-29 seine Leute, die Leviten, die sich in schwierigster Lage als Hüter des Jahwismus bewähren und im Eifer für Jahwe ihr eigen Fleisch und Blut nicht verschonen, während Aaron dem Abfall von einem der Grundgebote Jahwes Vorschub leistet. Wie sich in dieser Gegenüberstellung der Gegensatz der Zadokiden zur levitischen Priesterschaft von Juda auswirkt 3 , so ist auch die zunächst so befremdliche Vertagung der 1 v. 25 ist also keineswegs eine Parallele zu v. 19, sondern setzt v. 21-24 voraus. — In v. 2 2 B ist JTO wohl nach v. 25 zu ändern (EHRLICH, G R E S S M A N N ) . — Zu v. 25bß s. u. 2 v. 29 ist nicht Parallele zu v. 27f. (gegen G R E S S M A N N 211 2), sondern Folge des dort Erzählten. Die von G R E S S M A N N 212 namhaft gemachten Schwierigkeiten (alle Leviten treten für Jahwe ein, trotzdem töten sie ihre eigenen Verwandten als Abtrünnige) hängen vielleicht damit zusammen, daß diese ätiologische Erzählung von der Gewinnung des Priestertums durch die Leviten ursprünglich selbständig umlief (vgl. GRESSMANN 212ff.). — In v. 25-29 einen nachträglich aus dem übrigen Text herausgesponnenen Midrasch zu sehen, ist bei der Eigenart des Abschnitts unmöglich (gegen E E R D M A N S 73). 3 Man kann es befremdüch finden, daß eine solche Erzählung überhaupt Aufnahme fand. Maßgebend dafür war die Polemik gegen das Stierbild, für die man in Jerusalem alles übrig hatte; und daß man sich bemühte, die Rolle Aarons einigermaßen zu vertuschen, zeigen die verschiedenen Eingriffe in den Text: der Plural

E x 33

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Strafe (34) zeitgeschichtlich zu erklären: das Kalb Aarons hatte im Nordreich Auferstehung gefeiert, und noch war die Strafe für diesen Frevel nicht erfolgt, das Nordreich also noch nicht untergegangen. So wurde v. 34 auf alle Fälle von dem verstanden, der nach Eintritt der Katastrophe den v. 35 hinzufügte. Am Text ist nichts zu ändern: »und Jahwe schlug das Volk (Israel), weil sie das(selbe) Kalb gemacht hatten, das Aaron gemacht hatte« 1 . 4. Gibt E x 32 jetzt (abgesehen von v. 7-14) eine fortlaufende E r zählung, so ist damit nicht ausgeschlossen, daß der Erzähler ältere Traditionen benützt hat. Das war oben schon bei v. 25-29 zu erwägen. Auch die Einleitung 2412 ff. weist wegen der Verwandtschaft mit 17 8 ff. (s.o. und vgl. 32 18 mit 1711.13: n-vaa - -qj. neh^n - tibri) auf ältere Überlieferung, die aber in e i n e m Punkte umgestaltet 2 und überhaupt nur soweit benützt wurde, als es zum Verständnis unerläßlich war 3 . Endlich hat GRESSMANN S. 208f. Spuren davon aufgedeckt, daß die Erzählung ursprünglich nicht am Sinai spielte4, sondern an den Baal Peor gebunden war, dessen Heimat Moab war (Num 25 1 ff.: Sittim). Alle diese Traditionselemente hat der Verfasser benützt, um seine nach zwei Seiten polemisierende Erzählung zu schaffen.

Ex 33 1. v. 1-6 sind nicht einheitlich: v. i-3 a sind verheißend (vgl. SMEND 1 7 1 , EISSFELDT 5 3 ) , während von v. 3 b an wieder die ungnädige Gesinnung Jahwes hervortritt, mit der Kap. 32 geschlossen hatte. v.i-3 a unterbricht also den Zusammenhang von 32 34 mit 33 3bff. Daß 331 nicht die Fortsetzung von 32 34 sein kann, ergibt sich auch aus der Parallelität beider Verse; andererseits kann 33 3» nicht ans unmittelbar Vorhergehende anschließen, weil in v. 3 b das Volk und in v. 4 b .6. (7t-). die Tilgung von 13 in 6, die Streichung der Strafe für Aaron hinter v. 25. 1 Also nicht v. 34 ist sekundär (so EERDMANS 7 4 , GRESSMANN 2 0 0 . 2 0 2 3 ), sondern v. 35 (SMEND; EISSFELDT). Man beachte auch, wie v. 34a auf v. 1 zurückschlägt (Frage nach dem Führer). 2 Josua erscheint nicht mehr wie in 17 8ff. als Kriegsmann, sondern als Diener Moses (24 13) wie in 3311. Ihn auch hier als Kriegsmann zu fassen, hat an 3217 eine sehr brüchige Stütze (gegen EISSFELDT 61): um einen Lärm fälschlich auf Kriegslärm zu deuten, muß man wirklich nicht Soldat sein. s Es fehlt die nach der Einleitung notwendige Übergabe der Tafeln an Mose, die in v. i5f. nur in einer Art Nachholung erwähnt werden. (3118 ist P.) 4 Voraussetzung von Feinden (17. 25), die es am Sinai nicht gab; die »Berge« 12; (ich füge hinzu: das Wasser 20, vgl. Dtn 9 21: der Bach, der den Berg herabfließt;) die mehrfache Erwähnung der Wurzel JHB (25, wohl auch 22 und I7A, vielleicht L8B), die auf ein Wortspiel mit führt.

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nicht mehr Mose angeredet ist. Nun wird sich zeigen, daß v. i-3a der Kopf der J-Erzählung v. 12-17 sind (s. u.), freilich nicht das ganze Stückchen, denn v. i b und 3a sind typisch deuteronomische Wendungen, und auch der diese ungut auseinanderreißende v. 2 kann nicht ursprünglich sein, weil hinter ihm das Wort Moses (12): »Du hast mir nicht mitgeteilt, wen du mit mir senden willst« nicht am Platze wäre 1 , v. 2 ist eine nachträgliche Umbiegung von 32 34": während dort das Mitgehen des Engels an Stelle Jahwes eine Strafe ist, wird es hier zur Verheißung gestempelt: der Engel repräsentiert Jahwe, v. ib-3a ist also ein Einsatz von zweiter Hand, so daß als Einleitung für v. 12 ff. nur v. i a übrig bleibt. v. 3b knüpft unmittelbar an 32 34 an, es fehlt nur die Einleitungsformel, etwa: »und nun, sprich zum Volk«. In v. 3b-6 ist störend, daß nach v. 4b das Volk seihen Schmuck nicht anlegt, während es ihn nach v. 5b ablegen soll. Das führt aber nicht auf die Unterscheidung zweier Quellen, denn v. 4b fehlt in ©; da © sonst literarkritischen Erwägungen keinen Eingang verstattet, darf man es auch hier nicht annehmen: es handelt sich um einen Zusatz, der das Trauern (4a) weiter ausführt (EERDMANS 7 4 ) . Auch das Verhältnis von v. 3b zu v. 5a erlaubt keine Quellenscheidung. Denn v. 5a ist keine bloße Dublette, sondern hebt vor der Gewährung der Gnade ihre Unverdientheit noch einmal nachdrücklich hervor (deutsch: »zwar«), — Das trotz PROCKSCH, EHRLICH, GRESSMANN ( 2 1 8 2 . 2 2 1 ) und EISSFELDT ( 5 4 ) sinnlose ann -nia in v. 6 dürfte Schreibfehler sein für a'iji »eilends und willig«. 2. Hinter v. 6 vermißt man die Mitteilung, was mit dem abgelegten Schmuck geschieht. Da die Aufforderung, ihn abzulegen, erfolgte, um die Weigerung Jahwes, selbst mitzuziehen, in etwas zu mildern, muß der Schmuck zur Herstellung oder Ausschmückung eines Gegenstands gedient haben, der Israel auf dem Weiterzug führen konnte. Daß damit nur die Lade gemeint sein kann, wird heute mit Recht fast allgemein angenommen: wegen Kap. 25ff. hat die Endredaktion hier die weitere Erzählung weggebrochen. Nun ist zu beachten, daß für den Erzähler von 32 1-34 33 3b-6 seiner ganzen Darstellung nach die Lade nur ein zweitklassiger Ersatz für Jahwe ist (vgl. EISSFELDT 54); das ist aber in einer Polemik gegen die Priesterschaft von Jerusalem, deren größtes Heiligtum die Lade war, durchaus verständlich, und von da aus darf die Vermutung gewagt werden, daß auch das Zerbrechen der Tafeln in diesen Zusammenhang gehört; gegenüber dem Anspruch, daß die heilige Lade als besonderen Schatz die Gesetzestafeln berge (vgl. DtnlOiff.), würde hier ironisch ein1 Daß kein Widerspruch vorliege, weil es in v. 2 heiße: »vor dir«, in v. 12: »mit mir«, ist allzu spitzfindig (gegen E I S S F E L D T 67).

E x 33

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gewandt, daß das nicht wohl sein könne, weil sie durch die mittelbare Schuld des Ahnherrn der Jerusalemer Priesterschaft entzwei gegangen seien. Auf keinen Fall entspricht die gewöhnliche Annahme (z. B . WELLHAUSEN 9 3 , GRESSMANN 2 1 0 ) , daß hier dem falschen Symbol des Kalbes das wahre der Lade gegenübergestellt werden solle, dem Tenor der Erzählung \ 3. Der Abschnitt v. 7-11 hat keine Verbindung nach rückwärts. Man pflegt diese durch die Annahme herzustellen, daß das Zelt für die hinter v. 6 zu erschließende Lade (1b) errichtet worden, sei (z. B. GRESSMANN 240). Aber hier ist Vorsicht geboten: a) im folgenden ist das Zelt nicht Behältnis der Lade, sondern Offenbarungsraum 2 , und die Meinung, sie sei letzteres, weil sie ersteres sei, wird dadurch verwehrt, daß Jahwe jeweils in der Wolke herabfährt, also gerade nicht stets gegenwärtig gedacht wird, wie es bei der Anwesenheit der Lade der Fall sein m ü ß t e 3 ; b) v. 7 erzählt nicht die erstmalige Herstellung des Zeltes, sondern sein wiederholtes 4 Aufschlagen, offenbar während der Wanderung. Da also v. 7-11 nicht unmittelbar an v. 3b-e anknüpfen 5 , ist es zunächst fraglich, ob die Verse zu der Erzählung vom goldenen Kalb oder zu J gehören 8 . Da aber der ohel mo'ed in Num 11 und 12 nur in solchen Abschnitten vorkommt, die nichts mit J zu tun haben (s. u.), kann 33 7-11 nicht zu J gehören. Auch die Erwähnung des Dieners Josua (11) 7 weist auf Zusammenhang mit E x 32. 33 3b-6. Wie hiebei das Verhältnis von Zelt und Lade gedacht war, können wir nicht mehr ausmachen; sollte das Zelt gegen die Lade ausgespielt werden? — Der Abschnitt ist einheitlich, wie meist anerkannt wird; nur HOLZINGER und GRESSMANN unterscheiden zwei Quellen. Aber das Aufstehen in v. 10 setzt eine andere Situation voraus als das in v. 8, da zwischen dem Hineingehen Moses und dem Erscheinen der Wolke eine Pause ist, und v. n a ist nähere Ausführung von v. 9b. Daß der ohel mo'ed eine zwiefache Rolle spielt, als Ort der Zusammenkunft Jahwes mit Mose (8-11) und als Ort der Orakelerteilung für Israel (7 b ), ist richtig; GRESSMANN (S. 245,-240 3 ) möchte 1 Übrigens sollte man auf die Wiederholung des oberflächlichen Einwands, daß hinter 32 2f. kein Schmuck mehr vorhanden gewesen sein könne, allmählich verzichten, vgl. auch S M E N D 170. 2 Vgl. H E R T Z B E R G , Mizpa (ZAW 1929, S . 161£f.), S . 169. 171 und VON R A D , Zelt und Lade (NKZ 1931), S. 490f. 3 Vgl. besonders noch E I C H R O D T , Theologie des AT, I 1933, S. 48. 4 Die Tempora sind iterativ ( E E R D M A N S 76). — Ist v. 7 a y Glosse? ( G R E S S M A N N 240). 6 I B 7 bezieht sich dann auf Mose und ist Dativus commodi ( B A E N T S C H U. a.). • Sekundäre" Herausspinnung aus dem übrigen Text ( E E R D M A N S 75) ist hier so wenig möglich wie bei 32 25-29. 7 ")J?J bedeutet »Priesterlehrling«, E I S S F E L D T 62.

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

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in dem letzteren eine sekundäre Erklärung von ohel mo'ed und deshalb in v. 7b zusammen mit v. 7 a y eine Glosse sehen. Aber schließt sich denn beides aus? Eben weil d o r t Jahwe mit Mose zusammenk o m m t , k a n n dort jeder Orakelsucher von J a h w e (durch Mose) Bescheid erhalten. 4. v. 12-17. v. 12a setzt eine Aufforderung an Mose voraus, d a s Volk wegzuführen, u n d zwar eine solche, die nicht vom Zorn J a h w e s diktiert ist, da in v. 12 ff. der gnädige Gott erscheint (vgl. EISSFELDT 57). Diese Voraussetzung erfüllt nur v. i a , der also vor v.12 zu stellen ist. 1 (Den Einwand von GRESSMANN S. 222 4 , daß v. 12 nicht die unmittelbare Fortsetzung eines Gesprächs sein könne, verstehe ich nicht.) Fortsetzung von v. 3b-6 kann v. 12ff. nicht sein, weil beide Stücke sich widersprechen: im einen weigert sich Jahwe, selbst mitzugehen, im andern erbietet er sich, es zu t u n . Man nimmt deshalb vielfach an, v. 12 ff. sei als Korrektur von v. 3bff. entstanden, sei also ein späterer Zusatz, und zweifellos h a t der Abschnitt im j e t z i g e n Textzusammenhang diese Funktion, aber es wird sich bei Kap. 34 zeigen, daß diese ihm erst nachträglich beigelegt wurde; in Wirklichkeit haben wir hier, wie besonders EISSFELDT S. 54f. 57 nachgewiesen h a t , quellenhaften Bestand, also J . Der Abschnitt stand ursprünglich hinter der Verpflichtung aufs Gesetz (24 3-11"!). — Die Einheitlichkeit von v. 12-17 wird selten bestritten; die Einwände von GRESSMANN S. 218 erledigen sich durch die richtige Erkenntnis, die von den meisten geteilt wird, daß v. i4 h eine Frage ist, freilich nicht eine »grimmig ironische« (HOLZINGER), sondern eine ernsthafte voll Freundlichkeit u n d E n t gegenkommen: J a h w e bietet selbst an, was Mose nicht zu bitten gewagt h a t t e D a J a h w e in v. 17 verspricht, selbst mitzuziehen, und in dem ursprünglich unmittelbar folgenden N u m 10 33 die Lade als Führerin genannt ist, ergibt sich daraus ein Doppeltes: a) wie hinter v. 6 ist auch hinter v. 17 aus demselben Grunde wie dort der Bericht über die Entstehung der Lade weggeschnitten; b) die Lade erscheint 1

Die jetzige Stellung von v. l" dürfte durch 32 35 hervorgerufen sein: als diese Glosse in den Text geriet und damit die vorhergehende Jahwerede abschnitt, bedurfte 33 einer neuen Einführung, für die v. l», wo es sich auch um den Weiterzug dreht, geeignet schien. 2 Der schwierige v. 13 ist wohl so zu verstehen: da Jahwe nicht gesagt hat, wen er mit Mose schicken will (12), nimmt dieser an, daß er selbst Führer sein soll, und bittet deshalb: »teile mir deinen Weg mit, d. h. den Weg, den du uns für die Reise vorschreibst (lies Singular! falsch GRESSMANN 2 2 3 1 ) , damit ich erkenne, daß . . . (lies "3 Pfc1? oder auch nur "O S"1K1 unter Streichung von und sehe, daß . . . (lies nR")lO)«. Erst auf Jahwes gütige Frage: »soll ich selbst C3B) mitgehen und dir Führer sein (lies 'TO?!^ mit E H R L I C H und G R E S S M A N N ) ?« rückt er mit seinem eigentlichen Wunsche heraus.

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E x 33

hier beim J nicht als minderwertiger Ersatz für Jahwe, sondern als sein adäquates Symbol, da sie mit ihm identisch ist ("3B 14). 5. v. 18-23. Da v. 17 ein deutlicher Abschluß des vorangehenden Abschnitts ist, an den zudem ursprünglich die Schaffung der Lade sich anschloß, besteht kein Zusammenhang nach rückwärts. Vielmehr wird der Abschnitt mit Recht mit 34 6 ff. in Verbindung gebracht. Freilich kann 34 6ff. nicht Fortsetzung von 33i8-23 sein, wie man es sich gewöhnlich denkt 1 , schon weil sich dann die Zwischenschaltung von 34 1-5 nicht verstehen ließe, sondern v. isff. ist eine ArtvKommentar zu 34 5f. (vgl. EERDMANS 76). Wie auch die Zusätze innerhalb von 24 if. beweisen, hat man sich später olfenbar viel darüber Gedanken gemacht, wie solche persönliche Begegnungen geschichtlicher Personen mit Jahwe möglich waren, wo doch der Grundsatz galt: wer die Gottheit schaut, stirbt. Bei der Theophanie von Kap. 19 blieb Jahwe noch in die Wolke gehüllt (9a), in 34 6 dagegen heißt es: »Jahwe ging vor ihm vorüber«. Wie war es möglich, daß Mose Jahwe in seiner Herrlichkeit schaute, ohne daran zu sterben? Diese Frage wird in 33 18 in die Form einer Bitte Moses an Jahwe gekleidet: »laß mich deine Herrlichkeit sehen«. Als Antwort bekommt er zunächst den aus Erzählung in Vorankündigung umgesetzten v. 34 6. Dabei ist interessant zu sehen, daß der Kommentator offenbar den Vers anders auffaßte, als er tatsächlich gemeint war 2 — ein sicheres Zeichen dafür, daß der Mann, der 3319 schrieb, 34 6 schon vor sich hatte. Und nun gibt er eine (Jahwe in den Mund gelegte) Exegese des bedenklichen Verses: es könne sich keinesfalls darum handeln, daß Mose dabei das Angesicht Jahwes zu sehen bekomme (20) 3 ; zwar könnten die Worte: »er stellte sich dort zu ihm« (34 5"ß) so verstanden werden (v. 21 = 34 5aß), aber im entscheidenden Augenblick, wenn Jahwes Herrlichkeit vorüberziehe, hole ihn Jahwe in eine Felshöhlung herein und bedecke ihm das Gesicht, bis sie vorüber sei (22), so daß Mose nur hintennach blicken könne (23®); also komme es nicht zum 1

HOLZINGER

116,

SMEND

172f.(

EISSFELDT 5 5 ,

GRESSMANN

218.

* 34 6 a ß ist zu übersetzen: »und er (Mose) rief: Jahwe, Jahwe, barmherziger u n d gnädiger Gott«. Der Schreiber von 3319 f a ß t aber das erste »Jahwe« als Subjekt von Klp^l (wie übrigens auch noch STRACK und E H R L I C H ) und versteht den Satz so: »und J a h w e rief: J a h w e ist ein . . . Gott«. Dementsprechend gibt er auch d e m v o n 34 5 gegen die Meinung des Textes J a h w e zum S u b j e k t : »und ich werde d e n N a m e n J a h w e vor dir ausrufen u n d : 'ich bin gnädig . . . ' « (der ganze Satz 33 i» b ist zweites O b j e k t von T K i p i ) . Aus 33 l« b folgt übrigens, d a ß der Erklärer die Aussage »Jahwe ist ein barmherziger u n d gnädiger Gott« nicht als Ausdruck der Gnade, sondern der absoluten Allmacht Jahwes f a ß t . D a ß in 3319 auf 34 6 b . 7 nicht eingegangen wird, v e r s t ä r k t d e n sowieso bestehenden Verdacht, d a ß diese weiteren Prädizierungen J a h w e s sekundär sind (Auffüllung aus 20 5f. u. ä.). 3 33 11 3429ff. sind anderer Meinung«

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Der »Elohist« von E x o d u s bis J o s u a

Anblick von Jahwes Angesicht (23b), quod erat demonstrandum, v. 18-23 sind somit nicht quellenhaft. Diese Tatsache läßt sich auch durch Quellenscheidung nicht beseitigen 1 , und wenn GRESSMANN S. 228ff. auf diesem Wege als Ursinn dieser Verse eine Erzählung gewinnen will, wie Mose den Jahwe überlistete und ihm die Lade raubte, so ist das pure Phantasie. Ex 34 1. Kap. '32 —34 bilden im jetzigen Text deutlich eine pragmatische Erzählüng: 32 zeigt den zürnenden Gott, der sein Mitziehen mit Israel verweigert und die Vernichtung der Gesetzestafeln geschehen läßt, dagegen 33/34 den gnädigen Gott, den sein Zorn reut: er läßt sich erweichen, mitzugehen (33 12ff.), nachdem er sich schon vorher zu einer Milderung bereit erklärt hat (33 i-e), und er stellt die zerbrochenen Gesetzestafeln wieder her (34); und weil so zuletzt doch die Liebe und Gnade triumphiert, ist 32 7-14 (s. dort) wie eine Ouvertüre an den Eingang gesetzt. Aber dieser Pragmatismus ist erst nachträglich hergestellt und nicht quellenhaft, da er Stücke verschiedener Quellen verbindet. Wie wir schon in der Führerfrage sahen, daß 33 12-17 (J) von Haus aus nichts mit 33 3b-6 zu tun hat, so besteht auch hinsichtlich der Gesetzestafeln kein echter Zusammenhang zwischen Kap. 32 und 34. Denn Kap. 32 ist eine dem jahwistischen Gesamtaufriß fremde Erzählung, da sie aus nachjahwistischer Zeit stammt (s. o.), während Kap. 34, dessen Zugehörigkeit zu J unbestritten ist, ein notwendiges Glied der Haupterzählung ist, in der ja bis jetzt die Mitteilung des Dekalogs noch nicht erzählt war, da 20 1-17 nicht mit dem Kontext von J verwurzelt ist. Wenn also am Anfang von Kap. 34 eine Verknüpfung mit Kap. 32 sichtbar wird, so muß diese Verklammerung von Nichtzusammengehörigem sekundär sein, und wir haben mit WELLHAUSEN und vielen anderen 34 I B und in v. i a und 4 das Wort o-jtfK-o zu streichen. Daß Kap. 34 jetzt hinter Kap. 32 steht, erklärt sich nicht nur aus dem eben aufgezeigten Pragmatismus, sondern auch aus der einfachen Überlegung, daß die Erzählung vom Zerbrechen der Tafeln nicht den Schluß bilden konnte, da man doch deren Existenz später voraussetzte (Dtn 10 l f f . ) . War man einmal entschlossen, die Erzählung von Ex 32 aufzunehmen, so konnte sie nur vor der Ubergabe der Tafeln, die man dann zu einer Neuherstellung machen mußte, ihren Platz bekommen. In Wirklichkeit gehört Kap. 34 über alle die vielen nachträglichen Einschaltungen hinweg unmittelbar hinter Kap. 19. 2. v. 1-9. Abgesehen von den eben namhaft gemachten Zusätzen ist in v. 1-5 zugestandenermaßen alles in Ordnung. Aber auch 1

Gegen

GRESSMANN

218. 224«. 226 1 .

E x 34

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v. 6 a . 8 — zu v. 6 b . 7 s. o. S. 57 Anm. 2 — sind gegen die landläufige Meinung als quellenhaft anzusehen, v. 6 a ist nicht parallel v. 5 a ß. b , sondern Fortsetzung davon. Subjekt von n r m ist der in der Wolke befindliche Jahwe, wenn nicht die Wolke selbst. Deshalb ist der Anruf Moses (5b) verständlich. Darauf geht Jahwe persönlich an ihm vorüber (6 a a), und Mose erweist ihm unter ehrfürchtig-dankbarer Nennung seines Namens (6aß) die schuldige Ehre (s), vgl. E E R D MANS S. 78. Es wird alles mit einer gewissen Umständlichkeit geschildert, um die Feierlichkeit der Stunde zu erhöhen und die Wichtigkeit dieses entscheidenden Ereignisses einprägsam zu machen. — v. 9, wo die Frage nach dem Führer angeschnitten wird, fällt aus dem Rahmen der Gesetzesübermittlung heraus und ist zum größten Teil anderswoher zusammengestoppelt (vgl. 33 13.17. 3; für das letzte Wort lies mit E W A L D und GRESSMANN 226 4 w^n?!). 3. v. 10-28. Aus v. 28 ergibt sich, daß vor diesem Vers ein Dekalog gestanden haben muß 1 . f Aber alle Versuche, einen solchen in v. 10-26 zu finden, sind gescheitert, weil die Auswahl von zehn Worten aus dem vorliegenden Text mehr oder weniger willkürlich ist. Deshalb bricht sich immer mehr die Erkenntnis Bahn, daß es sich hier nicht um einen alten kultischen Dekalog handelt, der als jahwistischer dem sittlichen Dekalog des E von E x 20 gegenübergestellt werden kann, sondern daß wir hier ein wenig wertvolles Konglomerat aus dem Bundesbuch (besonders aus E x 23) vor uns haben, das in keiner Hinsicht quellenhaft ist 2 . Dieser Abschnitt steht nur als Lückenbüßer hier; was ursprünglich dastand, war der Dekalog von 20 1-173, der aber nach der Zwischenschaltung der Geschichte vom goldenen Kalb zu sehr am Schluß stand und deshalb gleich hinter Kap. 19 eingestellt wurde, wo er sachlich (nicht literarisch) auch hingehört. Die Lücke wurde mit dem Gerölle von v. 10-26 ausgefüllt 4 . Ob der Dekalog in Kap. 34 seine jetzige Einführung (20 1) besaß oder eine andere, läßt sich nicht sagen und ist auch unwesentlich. Mit v. 10-26 fällt 1 »Die zehn Worte« kann nicht Glosse sein, da deren Entstehung unerklärlich wäre (gegen E E R D M A N S 87 u. a.), vielmehr ist das davorstehende »die Worte des Bundes« Glosse aus v. 27, s. nachher im T e x t und vgl. KITTEL, Geschichte des Volkes Israel I 2 1912, S. 471 1 . 2 S . vor allem E E R D M A N S 8 8 F F . , aber auch K I T T E L a. a. O. S . 4 6 8 3 und A L T , Die Ursprünge des israelitischen Rechts, 1934, S. 52 1 . 3 Wegen des ganz sekundären Charakters von v. 10-26 ist die Annahme K I T T E L S (a. a. O. S. 468 3 ) nicht möglich, v . 10-26 habe im ursprünglichen T e x t hinter, also neben dem Dekalog seine Stelle gehabt.

4 E s besteht kein Anlaß, auf diese Verse näher einzugehen; ich möchte nur bemerken, daß das letzte Wort von v. 10 sehr anstößig ist, da es nur auf Mose bezogen werden könnte ( E E R D M A N S 79f.), was im Zusammenhang keinen Sinn gibt. E s liegt Haplographie vor für "^P'CJ?. Damit wird der Analyse des Kapitels bei E E R D M A N S (79ff.), der v. 29 ff. unmittelbar an v. 10 anschließt, die Grundlage entzogen.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

natürlich auch v. 27, die zugehörige Unterschrift; v. 27 ist parallel 24 4A. 7. Dagegen ist v. 28 (abgesehen von dem besprochenen Zusatz in v. 28b) wieder quellenhaft, es wird sich aber empfehlen, v. 28b, wo Jahwe Subjekt ist (vgl. bei 24 3ff.)» vor v. 28® zu stellen, so daß das, was Jahwe tut, das Verkünden und das Aufschreiben des Gesetzes, beisammensteht. In v. 28B ist Mose Subjekt, ncta scheint vor oder hinter dem ähnlichen DB> durch Versehen ausgefallen zu sein. An 34 28 schließt dann 24 3ff. an (s. o.). 4. v. 29-35 gehören trotz E E R D M A N S (80f.) 1 zu P, sie sind das Gegenstück von 24i6-i8 a und der Abschluß von Kap. 25—31. Das Stück zerfällt in zwei Teile: nach v. 29-33 ist der Abglanz von Gottes Herrlichkeit auf Moses Angesicht etwas Einmaliges, das bei seiner Rückkehr vom Sinai entdeckt wurde 2 , in v. 34f. ist es ein sich regelmäßig wiederholender Vorgang nach dem Reden mit Jahwe im ohel mo'ed. Diese Bemerkung v. 34 f. ist aus sachlichen Gründen gleich hier proleptisch angefügt ( H O L Z I N G E R U. a.) und führt nicht auf eine andere Quelle 3 . Der Text sagt klar, daß Mose die Hülle auf dem Gesicht trägt, solange er nicht seines Priesteramtes waltet, daß er sie aber entfernt, sobald er als Priester amtiert, sei es als Mittler zwischen Gott und Volk oder zwischen Volk und Gott. Es geht nicht an, wie G R E S S M A N N S. 246ff. tut, an diesem Text so lange herumzukorrigieren, bis er das Gegenteil sagt, und dann die Kultmaske aus anderen Religionen als Analogon beizuziehen. Übersicht über Ex 19—34 1. Zu P gehören 19i.2*ß. 24i6-i8 a 25 —31. 34 29-35. 2. Nach Ausscheidung von P bleibt eine einheitliche fortlaufende Erzählung des J übrig, die aber durch teilweise sehr umfängliche Einschübe gestört ist; diese haben verschiedene Umstellungen in der ursprünglichen Erzählung veranlaßt. Von zwei oder drei Quellen ist nichts zu finden. Auch der Gottesname ist zur Herausarbeitung einer Quelle E durchaus ungeeignet, da er, wenn er textkritisch feststeht, immer im Kontext seine ausreichende Erklärung findet. 3. J umfaßt K a p . 1 9 * ; 341-6»*. 8. 201-17. 34 28; 2 4 3 - 1 1 * ; 3 3 1 « .

. . . (Lade) . . . Num 10 29FF. bzw. 10 33ff. 4. Vor Kap. 34 wird die Erzählung vom goldenen Kalb eingeschaltet, die sowohl gegen das Stierbild von Bethel als auch gegen 12-17

S. die vorhergehende Anm. v. 32 ist nicht Dublette (gegen v. RAD 78), sondern Fortsetzung zu v. 31: nachdem die Führer der Gemeinde sich ohne Schaden Mose genähert haben, wagt sich auch diese selbst heran. 3 Gegen v. R A D 79f., aber auch gegen EISSFELDT 56f., der hier J findet, um eine Parallele zu 3311 »E« zu bekommen. 1

2

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Anhang: E x 2320-33

Aaron polemisiert und nicht zu J gehört: 2412-15.18 b 32*. 33 3 b -6... 7-11. Dies hat zur Folge: a) Versetzung des Dekalogs ( = 201-17) aus Kap. 34 hinter Kap. 19 und Stopfung der Lücke durch 34 10-27, b) Versetzung von 3312-17 hinter 33 3 b -n, um den Kontrast zwischen Gottes Zorn und Gnade herauszustellen, c) Einschaltung der Beziehungen auf Kap. 32 am Anfang von Kap. 34. 5. Das Bestreben, auch das Bundesbuch, das längst als selbständige Größe vorlag, mit der Sinaigesetzgebung zu verbinden, führt zur Einfügung von 20 23 — 2319 (33); durch die Brücke 20 18-22 wird es an den Dekalog angeschlossen. Damit schien nun aber der Bundesschluß zu weit abzuliegen, deshalb wurde er hinter Kap. 34 weggenommen und (unter Ausweitung auf das Bundesbuch) hinter Kap. 23 gesetzt: 243-11; zugleich wurde durch 2 4 l f . ein engerer Zusammenschluß mit dem Bundesbuch hergestellt. 6. Sekundäre

Einschübe

1 9 21-24 3 2 7-14 3 3 l - 3 b

a

verschiedenen

Charakters:

19 3b-8

3 3 18-23.

7. Einzelglossen: 19 9 b 32 20bß 32 35 33 4b 34 6 b . 7 34 9. Anhang:

E x 2 3 20-33

1. 23 20-33 ist ein Anhang zum Bundesbuch, der keine Gesetze enthält, sondern Verheißungen und Mahnungen, die eine bestimmte historische Situation voraussetzen: „er dreht sich um den Aufbruch vom Sinai und gehört in den Zusammenhang von Kap. 3 3 « (HOLZINGER 1 0 2 ) . Allein ein Versuch, ihn dort unterzubringen, wie SMEND ( 1 7 5 ) und EISSFELDT ( 5 8 ) wollen, scheitert: 2 3 20 redet von einem Engel oder (©, vgl. v. 23) von Jahwes Engel, der dem Volk voranziehen soll; das stimmt weder zu J , wo Jahwe selbst (im Symbol der Lade) mitzieht (3312ff.) noch zu »E« d. h. zu der Erzählung vom goldenen Kalb, wo zwar die Begleitung des Engels angekündigt wird, aber als Strafe (32 34), die denn dann auch einigermaßen gemildert wird {Lade). Somit kann dieses Stück nicht als quellenhaft angesehen werden; es ist ein Zusatz im Stil des Deuteronomiums (PROCKSCH 165, EERDMANS 9 7 , vgl. auch GRESSMANN 238f.). Warum er gerade ans Bundesbuch angehängt ist, läßt sich nicht sagen 2 . 2. Das Stück ist nicht aus einem Guß, sondern es ist mehrfach daran gearbeitet worden. Die Aufteilung auf J und E (SMEND, EISSFELDT, zum Teil auch HOLZINGER) hilft nicht weiter, weil sie Zusammengehöriges trennt und Nichtzusammengehöriges zusammennimmt. 1 2

332 ist sekundär. S M E N D (180) und H O F B A U E R

(491

f.) gehen von unrichtigen Voraussetzungen aus.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

sondern es handelt sich um einen Grundstock mit allerhand Zutaten 1 . Den Grundstock bilden, wie ich glaube, v. 2 0 - 2 2 . 25aß (lies vo-o^-ae. 31®: Jahwe verheißt den Führerengel und fordert Gehorsam gegen ihn; in diesem Fall winkt als Gehorsamslohn Sieg über die Feinde, gesegnete Nahrung, Gesundheit, starke Volkszahl und weites Herrschaftsgebiet. Ad vocem »Feinde« wird in v. 23-25aa eine Warnung vor den kananäischen Göttern und eine Mahnung zur Alleinverehrung Jahwes eingeschoben (v. 23 ist Vordersatz zu v. 24; "3 23 heißt »wenn«). Während in v. 2off. der Engel nur die Aufgabe der F ü h r u n g hat, die Niederwerfung der Feinde dagegen Jahwes Sache ist, ' stellen v. 27f. fest, daß Jahwe auch für letzteres seine Werkzeuge hat (seinen Schrecken 2 27, die Hornissen 3 28). Beide Verse erwecken den Eindruck, als ob die Vertreibung der Feinde sich in einem einmaligen Akt vollzöge. Dagegen erheben v. 29f. (historisch richtig, vgl. Jdc 1) Einspruch: nicht auf einmal, sondern allmählich. Dagegen wiederum protestieren v. 3ib-33: wenn, wie es bei allmählichem Vordringen der Fall ist, Israeliten und Kananiter längere Zeit nebeneinander sitzen, ist die Gefahr allzu nahen Verkehrs und damit heidnischer Ansteckung viel zu groß, deshalb ist die unmittelbare Austreibung der Urbevölkerung notwendig ( = v. 23f.) (31 b a ist Vordersatz zu b ß; "3 = wenn; bß darf nicht nach ® usw. geändert werden, gegen BH 3 ). — Der Wechsel zwischen singularischer und pluralischer Anrede ergibt kein brauchbares Kriterium für eine Aufteilung: die drei Pluralstellen (2lb. 254cc. 31 ba) können aus ihrem Kontext nicht losgelöst werden. Der Numeruswechsel ist offenbar willkürlich und bei der Anrede an das Kollektivum »Volk« wohlverständlich 4. Num 10:89-3«6 1. Num 10 33 ist unmittelbare Fortsetzung von Ex 3312-17 (s. o.). In einem gewissen Widerspruch dazu stehen v. 29-32, wo Mose trotz der göttlichen Führung durch die Lade (33) einen menschlichen Führer für die Lagerplätze in der Wüste sucht. Deshalb pflegt man 6

1 Vgl. GRESSMANN 238®, der aber im einzelnen stark von dem hier Vorgetragenen abweicht. 1 2 »Panik«, aber offenbar persönlich gedacht, vgl. GRESSMANN 239 . 3 Falls ¡1JH2C wirklich »Niedergeschlagenheit« heißen sollte (L. KÖHLER, vgl. ZAW 1932, S. 183 u. 1936, S. 291), wäre auch hier eine Personifikation anzunehmen. 4 Gegen KAUTZSCH 4 S. 127. — HOFBAUER (492f.) will an allen drei Stellen die Pluralsuffixe auf textkritischem Weg entfernen, gibt aber zuviel auf die (ausgleichenden) Versionen. 5 Der Numeri-Kommentar von L. E. BINNS, The Book of Numbers, 1927, war mir nicht zugänglich. s In v. 33 ist das zweite DW n ö b ö "pT als irrtümliche Wiederholung des ersten zu streichen; auch JVQ ist sekundär.

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sondern es handelt sich um einen Grundstock mit allerhand Zutaten 1 . Den Grundstock bilden, wie ich glaube, v. 2 0 - 2 2 . 25aß (lies vo-o^-ae. 31®: Jahwe verheißt den Führerengel und fordert Gehorsam gegen ihn; in diesem Fall winkt als Gehorsamslohn Sieg über die Feinde, gesegnete Nahrung, Gesundheit, starke Volkszahl und weites Herrschaftsgebiet. Ad vocem »Feinde« wird in v. 23-25aa eine Warnung vor den kananäischen Göttern und eine Mahnung zur Alleinverehrung Jahwes eingeschoben (v. 23 ist Vordersatz zu v. 24; "3 23 heißt »wenn«). Während in v. 2off. der Engel nur die Aufgabe der F ü h r u n g hat, die Niederwerfung der Feinde dagegen Jahwes Sache ist, ' stellen v. 27f. fest, daß Jahwe auch für letzteres seine Werkzeuge hat (seinen Schrecken 2 27, die Hornissen 3 28). Beide Verse erwecken den Eindruck, als ob die Vertreibung der Feinde sich in einem einmaligen Akt vollzöge. Dagegen erheben v. 29f. (historisch richtig, vgl. Jdc 1) Einspruch: nicht auf einmal, sondern allmählich. Dagegen wiederum protestieren v. 3ib-33: wenn, wie es bei allmählichem Vordringen der Fall ist, Israeliten und Kananiter längere Zeit nebeneinander sitzen, ist die Gefahr allzu nahen Verkehrs und damit heidnischer Ansteckung viel zu groß, deshalb ist die unmittelbare Austreibung der Urbevölkerung notwendig ( = v. 23f.) (31 b a ist Vordersatz zu b ß; "3 = wenn; bß darf nicht nach ® usw. geändert werden, gegen BH 3 ). — Der Wechsel zwischen singularischer und pluralischer Anrede ergibt kein brauchbares Kriterium für eine Aufteilung: die drei Pluralstellen (2lb. 254cc. 31 ba) können aus ihrem Kontext nicht losgelöst werden. Der Numeruswechsel ist offenbar willkürlich und bei der Anrede an das Kollektivum »Volk« wohlverständlich 4. Num 10:89-3«6 1. Num 10 33 ist unmittelbare Fortsetzung von Ex 3312-17 (s. o.). In einem gewissen Widerspruch dazu stehen v. 29-32, wo Mose trotz der göttlichen Führung durch die Lade (33) einen menschlichen Führer für die Lagerplätze in der Wüste sucht. Deshalb pflegt man 6

1 Vgl. GRESSMANN 238®, der aber im einzelnen stark von dem hier Vorgetragenen abweicht. 1 2 »Panik«, aber offenbar persönlich gedacht, vgl. GRESSMANN 239 . 3 Falls ¡1JH2C wirklich »Niedergeschlagenheit« heißen sollte (L. KÖHLER, vgl. ZAW 1932, S. 183 u. 1936, S. 291), wäre auch hier eine Personifikation anzunehmen. 4 Gegen KAUTZSCH 4 S. 127. — HOFBAUER (492f.) will an allen drei Stellen die Pluralsuffixe auf textkritischem Weg entfernen, gibt aber zuviel auf die (ausgleichenden) Versionen. 5 Der Numeri-Kommentar von L. E. BINNS, The Book of Numbers, 1927, war mir nicht zugänglich. s In v. 33 ist das zweite DW n ö b ö "pT als irrtümliche Wiederholung des ersten zu streichen; auch JVQ ist sekundär.

NUM 1029-36

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diesen Abschnitt einer anderen Quelle als v. 33 zuzuweisen. Da er aber ohne jeden Anschluß nach vor- und rückwärts dastünde, handelt es sich vielmehr um die Aufnahme einer anderen Tradition, deren Erhaltung dem J wichtig war. Das Nebeneinander von menschlicher und göttlicher Führung empfand er offenbar so wenig als einen Widerspruch wie der P-Redaktor das Nebeneinander von menschlichen (lOiff.) und göttlichen (9 isff.) Aufbruchssignalen. Später wurde diese Inkonzinnität noch dadurch gemildert, daß die Zusage Hobabs hinter v. 32 gestrichen wurde 1 . — Ob »Schwiegervater Moses« Apposition zu Hobab oder zu Reguel ist, ist aus unserer Stelle nicht zu entscheiden; J d c 4 n (116) spricht für das erstere, der Glossator von E x 2 18 dagegen hat es auf Reguel bezogen. Auf jeden Fall heißt hier Moses Schwiegervater nicht Jetro wie in E x 3 l. 418. 18 lff. Man kann das damit erklären, daß hier eben eine Sondertradition vorliegt; immerhin hält es schwer, zu glauben, daß J einen solchen Widerspruch belassen hätte. Deshalb punktiert man hier (und an den beiden JdcStellen) besser mit BAENTSCH U. a. 10" 2 . Damit scheint nichts gewonnen, denn wenn Hobab Moses Schwager ist, kommt es doch wieder auf Reguel als seinen Schwiegervater heraus. Aber jnn kann auch jeden Verwandten der Frau überhaupt bedeuten (vgl. 2 Reg 8 27 und arabisch chatan), deshalb steht nichts im Wege, in Hobab nicht den Bruder der Zippora, sondern den Mann einer ihrer Schwestern (Ex 2 xe) zu sehen, so daß er der Schwiegersohn Jetros ist wie Mose selbst. 2. Die Einheitlichkeit von v. 29-32 wird nur von SMEND (S. 188f.) und E I S S F E L D T (S. 59f.) geleugnet. Wenn aber SMEND, um diese ad absurdum zu führen, fragt: »weshalb wird das Anerbieten, nachdem es zum erstenmal abgelehnt ist, wiederholt und zum zweitenmal, wie man schließen muß, angenommen ? «, so erinnert das an so manche Warumfrage aus Kindermund, auf die auch der gescheiteste Mann keine Antwort weiß; daß jemand, der einen anderen gewinnen will, sein Versprechen wiederholt, wenn es beim erstenmal keinen Eindruck gemacht hat, kommt doch nicht so selten in der Welt vor, daß daß man hier eine Schwierigkeit empfinden müßte. Auch bekenne ich, nicht zu verstehen, warum ein Mann, der »in einiger Entfernung vom Sinai seine feste Heimat' hat«, nicht mit der Wüste und ihren 1 Daß er zugesagt hat, ist in sich wahrscheinlich; da er nur für die Wüste gedungen war, ist sein späterer Zug von Tamar in die Gegend von Arad (Jdc 116 4 11) damit wohl vereinbar. Die Ansicht von G R E S S M A N N S . 2 3 5 F I . , er habe auf seiner Weigerung beharrt und habe zum Ersatz Mose die Lade mitgegeben, kann deshalb nicht gebilligt werden. Damit wird auch die These von der midianitischen Herkunft der • Lade hinfällig. 2

Vgl. © yanßpos, das freilich auch »Schwiegervater« bedeuten kann.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Lagerplätzen vertraut sein kann (gegen E I S S F E L D T 59). Was sonst noch an Unebenheiten in v. 29-32 stecken soll, ist ebenso unerheblich. 3. Die Wolke von v. 34, die beständig 1 über den Marschierenden schwebt, ist weder der voranziehenden Wolkensäule noch der je und je auf das Offenbarungszelt herabkommenden Wolke (Ex 33 7ff.) gleichzusetzen, sondern stammt aus P (9 isff.). Der Vers ist aber nicht quellenhaft, da er auch für P hinter 10 12 zu spät käme 2, sondern ist von der Redaktion zum Ausgleich von 915 ff. mit 10 33 eingefügt. Dafür spricht auch seine unsichere Stellung im Text (vgl. ©). 4. Daß J in v. 35 f. eine sehr alte Tradition zu Worte kommen läßt, wird mit Recht allgemein angenommen. Ob er den ursprünglichen Sinn dieser Signalworte mißverstanden hat ( S E L L I N , Geschichtedes israelitisch-jüdischen Volkes 1,1924, S. 91 nach T O R C Z Y N E R ) , ist zu bezweifeln. Num 11 Wie J vor der Ankunft am Sinai eine Reihe von ursprünglichen Einzelsagen zu einer Wanderungserzählung zusammengefügt hatte (Ex 15 22 —17), so folgen auch jetzt nach dem Abmarsch vom Gottesberg (vgl. GRESSMANN 142ff.) einige Stücke, die von Haus aus selbständig waren: 1. v. 1-3 Tabera. Die Einheitlichkeit ist heute nicht mehr bestritten, nachdem auch HOLZINGER in K A U T Z S C H 4 auf die im Kommentar gemachten Teilungsvorschläge mit Recht nicht mehr zurückgekommen ist. Die Zuweisung an E (PROCKSCH, BAENTSCH, GRESSMANN 256, G R A Y , K A U T Z S C H 4 ) stützt sich auf einen sehr anfechtbaren Sprachbeweis: wie kann man ein so allgemeines Wort wie bbenn (2) wegen Gen 20 oder Num 21 7 zu einem charakteristischen E-Wort erklären? S M E N D ( S . 191) und E I S S F E L D T ( S . 275*) denken an P/L auf Grund folgenden Schlußverfahrens: v. 3 gleiche v. 34, von v. 34 sei v. 35 nicht zu trennen, v. 35B sei aber Einleitung zu Kap. 12iff., wo J 1 vorliege, folglich sei v. 1-3 ebenfalls J1. Jn diesem Schluß sind nicht nur die einzelnen Glieder brüchig, sondern vor allem ist die Grundlage, daß in Num 12 J1 vorkomme, hinfällig (s. u.). Es gibt keinen Gegengrund, 111-3 der J-Darstellung abzusprechen. 2. Die an den Namen Qibröt hatta'»wä anknüpfende Erzählung v. 4-34 ist jetzt durch •Qtf'n (4) äußerlich mit v. 1-3 verbunden, aber ursprünglich haben unbestrittenermaßen beide Stücke nichts miteinander zu tun. Daß v. 4-34 in sich nicht einheitlich ist, liegt auf der Hand: die Geistbegabung der 70 Ältesten (A) hat keine Beziehung 1

Wahrscheinlich ist BV1 DV für BttV zu lesen (s. B H 3 und das dortige Vorwort).

:

1013-28 ist innerhalb von P sekundär.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Lagerplätzen vertraut sein kann (gegen E I S S F E L D T 59). Was sonst noch an Unebenheiten in v. 29-32 stecken soll, ist ebenso unerheblich. 3. Die Wolke von v. 34, die beständig 1 über den Marschierenden schwebt, ist weder der voranziehenden Wolkensäule noch der je und je auf das Offenbarungszelt herabkommenden Wolke (Ex 33 7ff.) gleichzusetzen, sondern stammt aus P (9 isff.). Der Vers ist aber nicht quellenhaft, da er auch für P hinter 10 12 zu spät käme 2, sondern ist von der Redaktion zum Ausgleich von 915 ff. mit 10 33 eingefügt. Dafür spricht auch seine unsichere Stellung im Text (vgl. ©). 4. Daß J in v. 35 f. eine sehr alte Tradition zu Worte kommen läßt, wird mit Recht allgemein angenommen. Ob er den ursprünglichen Sinn dieser Signalworte mißverstanden hat ( S E L L I N , Geschichtedes israelitisch-jüdischen Volkes 1,1924, S. 91 nach T O R C Z Y N E R ) , ist zu bezweifeln. Num 11 Wie J vor der Ankunft am Sinai eine Reihe von ursprünglichen Einzelsagen zu einer Wanderungserzählung zusammengefügt hatte (Ex 15 22 —17), so folgen auch jetzt nach dem Abmarsch vom Gottesberg (vgl. GRESSMANN 142ff.) einige Stücke, die von Haus aus selbständig waren: 1. v. 1-3 Tabera. Die Einheitlichkeit ist heute nicht mehr bestritten, nachdem auch HOLZINGER in K A U T Z S C H 4 auf die im Kommentar gemachten Teilungsvorschläge mit Recht nicht mehr zurückgekommen ist. Die Zuweisung an E (PROCKSCH, BAENTSCH, GRESSMANN 256, G R A Y , K A U T Z S C H 4 ) stützt sich auf einen sehr anfechtbaren Sprachbeweis: wie kann man ein so allgemeines Wort wie bbenn (2) wegen Gen 20 oder Num 21 7 zu einem charakteristischen E-Wort erklären? S M E N D ( S . 191) und E I S S F E L D T ( S . 275*) denken an P/L auf Grund folgenden Schlußverfahrens: v. 3 gleiche v. 34, von v. 34 sei v. 35 nicht zu trennen, v. 35B sei aber Einleitung zu Kap. 12iff., wo J 1 vorliege, folglich sei v. 1-3 ebenfalls J1. Jn diesem Schluß sind nicht nur die einzelnen Glieder brüchig, sondern vor allem ist die Grundlage, daß in Num 12 J1 vorkomme, hinfällig (s. u.). Es gibt keinen Gegengrund, 111-3 der J-Darstellung abzusprechen. 2. Die an den Namen Qibröt hatta'»wä anknüpfende Erzählung v. 4-34 ist jetzt durch •Qtf'n (4) äußerlich mit v. 1-3 verbunden, aber ursprünglich haben unbestrittenermaßen beide Stücke nichts miteinander zu tun. Daß v. 4-34 in sich nicht einheitlich ist, liegt auf der Hand: die Geistbegabung der 70 Ältesten (A) hat keine Beziehung 1

Wahrscheinlich ist BV1 DV für BttV zu lesen (s. B H 3 und das dortige Vorwort).

:

1013-28 ist innerhalb von P sekundär.

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Num IX

zur Spendung der Wachteln (B) 1 . Was zu A gehört, ist verhältnismäßig leicht festzustellen: v. 24b-30 verlangen vor sich v. ief., und der Grund zu Jahwes Aufforderung v. ief. liegt in der Klage Moses v. i4f., daß er die Last des Volkes nicht mehr allein tragen könne. Meinungsverschiedenheit herrscht nur in bezug auf v. nf. und auf v. 24a. Meist zieht man auch v. nf. zu A, allein diese Verse haben eine andere Spitze als v. i4f.: während hier Mose sich beklagt, daß er allein nicht mehr fertig werde, und dementsprechend nachher die Ältesten zur Beihilfe bekommt, richtet sich in v. nf. sein Vorwurf gegen Jahwe selbst: er lade ihm etwas auf, was doch in Wirklichkeit seine, Jahwes, eigene Pflicht als des Vaters des Volkes sei. Der Anlaß zu diesem heftigen Appell an Jahwe ist das Jammern des Volkes nach Fleisch, das ihm doch Mose nicht schaffen kann, sondern nur Jahwe selbst, der denn auch die Wachteln sendet. Somit sind v. nf. ein Stück von B 2 . — Da v. 24aß als Ausführung von v. 18 zweifellos zu B gehört, pflegt man auch v. 24»a »und Mose ging hinaus« zu B zu nehmen, muß aber zugeben, daß diese Worte aus der Situation von B nicht recht verständlich sind. Aber auch zu A wollen sie nicht passen: ergänzt man: »aus dem Lager«, so ist das vor v. ba verfrüht, ergänzt man: »aus dem Offenbarungszelt«, so ist mißlich, daß vorher nicht gesagt war, daß Mose seinen Auftrag im Offenbarungszelt empfing. Deshalb dürfte ein Textfehler vorliegen; liest man K3,i für mn (»und Mose kam«), so ist an der Zusammenstellung von v. 8 o und »ß nichts mehr auszusetzen. Mithin setzt sich A aus v. 14-17 und v. 24b-30 zusammen. Davor ist lediglich zu ergänzen: »undMose sprach zu Jahwe« (vgl. v. 11). 3. A gehört nicht in die jahwistische Darstellung, da hier Beziehungenzudem J fremden Abschnitt E x 2412-15.18b 32. 333 b -n vorliegen: Jahwe erscheint dem Mose im Offenbarungszelt wie E x 33 7 ff., und Josua ist der Diener Moses (1128) wie E x 2413 3311 (3217). Vor allem aber stellt sich A als absichtliche Korrektur von E x 18 I3ff. (J) dar. Beidemale handelt es sich darum, daß Mose mit seiner Arbeit nicht mehr allein fertig wird und deshalb Gehilfen bekommt (vgl. Num 11 i4b mit E x 18 i8 b 3 und Num 11 i7 b mit E x 18 I8b. 22 b ); aber 1

Zu

EISSFELDT

S. 4 1

s.

S.

66s.

So auch S M E N D 189 (Mose verlangt in v. l l f . »nicht nach Erleichterung durch Menschen, sondern durch Jahwe selbst«), E I S S F E L D T , K A U T Z S C H 4 . Der Vorschlag von G R A Y 98. 107. 111 (nach B A C O N ) , V. n f . (und uf.) zwischen E x 3 3 1 - 3 und E x 3 3 1 2 - 1 6 zu versetzen, ist für mich schon deshalb unannehmbar, weil er in E x 33 eine Quellenscheidung voraussetzt, die ich nicht für richtig halten kann. Ferner dürfte v. 12bß, worauf sich diese Auffassung vor allem gründet, Glosse sein ( G R E S S M A N N 169, K A U T Z S C H * ) , wie schon die überraschende zweite Person des Verbums zeigt (die erste Person in 1 MS SamMSS @MSS © i s t Korrektur). 2

3 © hat die Ähnlichkeit beider Stellen durch die Hinzufügung von TO pr|ucc TOUTO in Num 1114 noch verstärkt.

Beihefte z. ZAW 6S

6

66

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Num 11 wendet sich gegen die Darstellung von E x 18, als ob der Ausländer Jetro der spiritus rector dieser Umorganisation gewesen sei 1 : nicht er hat den Mose auf das Unzweckmäßige seines Handelns aufmerksam gemacht, dieser hat vielmehr selbst gemerkt, daß es so nicht mehr geht; ebensowenig geht der Rat, Gehilfen zuzuziehen, auf Jetro zurück, vielmehr auf Jahwe selbst, der dadurch, daß er die 70 Ältesten nicht unmittelbar mit dem Geist begabt, sondern etwas von dem auf Mose ruhenden Gottesgeist auf sie überträgt, diese Unterorgane für ihr Amt ganz von Mose abhängig macht 2 . Dieser Gedanke ist dem Verfasser wichtiger als eine nähere Angabe der Aufgaben der Ältesten 3 . Daß diese apologetische Umbiegung von E x 18 i3ff. gerade in Num 11 steht, erklärt sich wohl aus der Ähnlichkeit von 1114f. mit 11 nf. (Unmöglichkeit für Mose, die Last des Volkes zu tragen). Und daß diese Apologie in zwei Stücken eingeschoben wurde, hat nichts auf sich: der Redaktor, der sie hier unterbrachte, wollte zweckmäßigerweise die Klage Moses und die Weisung Jahwes einerseits, die Ausführung des göttlichen Befehls andrerseits in A und B »gleichschalten« (gegen E I S S F E L D T S. 40). 4. Nach Ausscheidung von A bleibt für B übrig: v. 4-13. i8-24a. 31-34. Aber hier liegen noch verschiedene Anstände vor: a) Dem Grundsatz von der ursprünglichen Selbständigkeit der Einzelerzählungen (s. o. vor Nr. 1) widerspricht die Erwähnung des Manna in v. e a ß. b , zumal da sonst nirgends die Anschauung vorliegt, daß das Manna während der ganzen Wüstenzeit die Nahrung der Israeliten gewesen sei (s. bei E x 16). Es liegt also hier ein s e k u n d ä r e r Hinweis auf E x 16 vor (vgl. auch GRESSMANN S. 138. 143 2 ): genau wie dort nachträglich eine Notiz über die Wachteln eingeschoben wurde, so hier über das Manna. Dieser kurze Einschub hatte nun in v. 7-9 einen weiteren Nachtrag über die Art, Verwendung und E n t stehung 4 des Manna zur Folge, der in der Hauptsache ebenfalls aus Vgl. viel später Pseudoclem. Horn. II 52: ou Mcovons •• irapa lEpecoj KpivEiv snavOavev (ZNW 1934, S. 98). 2 Gegen eine engherzige Auffassung dieser Bindung wenden sich v. 26-29 (vgl. auch v. RAD in ZAW 1933, S. Höf.); ob diese Verse eine spätere Schicht innerhalb von A darstellen? (so GRESSMANN 179f.). Vgl. noch J E P S E N , Nabi, 1934, S. 119f., 235. 3 Deshalb ist kein Grund, v. i7 b zu streichen (gegen GRAY 111). — Auffallenderweise bestreitet EISSFELDT S . 4 1 den oben dargelegten Zusammenhang zwischen A und E x 1813 ff. Diese Leugnung steht ebenso im Dienst seiner Vierquellentheorie wie die Behauptung, die Erzählung von der Geistverleihung sei eine geistliche Umdeutung der Wachtelspende (ebenda). Übrigens handelt A nicht von der Einführung des Ältestenamts, sondern von einer Auswahl aus der Zahl der schon vorhandenen Ältesten (vgl. auch E x 1 8 1 2 2 4 (L). 9 ) . Deshalb ist v. ie a y nicht zu streichen (gegen HOLZINGER,. 1

EIBCOXOU

GRESSMANN 1 6 9 , 4

KAUTZSCH 4 ).

Schon diese Reihenfolge zeigt den sekundären Charakter.

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Num 11

E x 16 stammt: v. 7. 8b ist sinngleich mit E x 16 31 1 , v. 9 mit E x 1613 b . 14; nur v. 8 a geht über die Angaben von E x 16 (auch in der sekundären Stelle 16 23) hinaus; da man aber das »Manna« auch später noch kannte, ist es nicht verwunderlich, daß der Glossator über seine Zubereitung Bescheid wußte. Jedenfalls reicht v. 8» nicht aus, um in v. 7-9 quellenhaftes Gut, etwa E 2 , zu sehen. — Übrigens war der Hinweis auf das Manna insofern sachlich nicht im Unrecht, als die Klage des Volkes ausdrücklich ein »Gelüsten« genannt wird, d. hu sie litten nicht richtig Hunger, sondern murrten über die Eintönigkeit der Wüstennahrung, der durch Fleisch aufgeholfen werden sollte. Deshalb erinnern sie auch nicht bloß an die ägyptischen Fische, sondern auch an die ägyptischen Gartenfrüchte und Gemüse, um die Reichhaltigkeit der dortigen Küche zu kennzeichnen. Es ist deshalb falsch, wenn SACHSSE 3 v. 4. 5 a einer anderen Quelle zuweist als v. 5b. 6, weil dort vom Hunger, hier vom Durst die Rede sei. (Übrigens bezieht sich »unsere Kehle ist trocken« (e) keineswegs nur auf den Durst, vgl. das Beispiel Ps 2 2 1 6 bei DÜRR, ZAW 1925, S. 265). b) v. 10 ist nicht in Ordnung: auf v. io a (Mose hört das Weinen) kann nicht folgen, daß J a h w e in Zorn gerät; die nächstliegende Annahme (z. B. bei HOLZINGER), V. i o B A sei Zusatz, etwa auf Grund von v. i b , wird dadurch widerraten, daß die Formulierung von v. bß, wie die dortige Wortstellung zeigt, v. b a vor sich voraussetzt 4 . Die Lösung muß in anderer Weise gesucht werden. Nun ist es sehr auffallend, daß Jahwe auf den Vorwurf Moses v. nf., der ja — wie gezeigt — zu B gehört, überhaupt nicht reagiert, sondern ihm sofort, ohne davon Notiz zu nehmen, die Botschaft für das Volk übergibt (is). Das kann nicht ursprünglich sein. Dazu zeigt ja schon die Wortstellung in v. 18 (»und zum Volke sprich«) 6 , daß ein nicht an das Volk, also offenbar an Mose selbst gerichtetes Wort Jahwes vorausgegangen sein muß. Ein solches liegt im jetzigen Text in der Tat in v. 161. vor; da diese Verse aber zu A gehören, muß hier ein anderes Jahwewort gestanden haben, über dessen Inhalt kein Zweifel sein kann: es war eine Zurechtweisung Moses wegen v. nf., und die Einleitung zu dieser Rüge bildete v. iob, wo nur mit EHRLICH VYJRN zu lesen ist: nicht das Volk, sondern Mose erregte Jahwes Zorn und Mißfallen. Diese Rüge Moses wurde später begreiflicherweise gestrichen, im Zusammenhang damit wurde der sie einleitende Satz tf] »ein Schutt- und Müllhaufen wird dein Sitz«, was gegensätzlich auf den Anfang des Orakels zurückgreift, ntfx scheint erst durch Einwirkung von v. 24 in den Text gekommen zu sein 1 . Am schwierigsten ist der dritte Spruch (23 f.), der in 3JI keine Adresse hat 2. 2)1 lautet: »wehe, wer wird am Leben bleiben, wenn Gott es (solches) verhängt! Und Schiffe (werden kommen) von den Kittäern her, die werden Assur demütigen und werden 'Eber demütigen, aber auch dieses (d. h. das auf den Schiffen kommende Volk) ist dem Untergang (geweiht)«. Man wird die »Schiffe von den Kittäern her« kaum trennen können von den »kittäischen Schiffen« in Dan 1130. Dann sind hier die Römer gemeint 3, na» ist Abkürzung von "insn na» (vgl. Assur und 'Eber umfassen zusammen das Seleukidenreich (westlich und östlich vom Euphrat), und wir stehen im II. Jh. (so Holzinger u. a.). Dann wäre also dieser Spruch durch Jahrhunderte von den vorhergehenden geschieden; außerdem ist es schwer vorstellbar, daß in den Pentateuch noch ein so später Spruch eingeschoben werden konnte. Nun ist zu beachten, daß das Wort »Schiffe«, an dem die eben gegebene Deutung hängt, weder von & noch von Sam anerkannt wird: G hat Kai E^AsucreTaci ? «35-1 ?), Sam DK'yV, dazu kommt, daß in der Hälfte der von v o n G a l l verglichenen samaritanischen Handschriften b» an den Anfang von v. 24 gezogen wird: »Gott führt sie heraus aus der Kittäergegend«. Das hat nicht nur den Vorteil, daß dadurch das Metrum der ersten Zeile in Ordnung kommt (4 + 4), sondern das zeigt auch den Weg, wie dem reichlich sonderbaren b« wfc>n beizukommen ist. Ich fasse OK-rr b« als Relativsatz zu dem Suffix von intens, für das Vs^n zu lesen ist, und übersetze: »Wehe, wer wird am Leben bleiben, wenn der sich erhebt, den Gott aus der Kittäergegend herausführen wird.« 4 J'p ist aus v. 22» nach 21 b zu versetzen (BH 2 ). — v. 20bß: »sein Ende (geht) zum Untergang« ist unlogisch; nach Künstlinger (OLZ 1931, S. 609f.) ist "Ot^ zu punktieren und im Sinne von zu fassen: »sein Ende ist für immer«. 2 © bezieht den Spruch auf Og von Basan, aus dem 2 Minuskeln Gog machen, aber damit ist nichts anzufangen. 3 So auch SB: venient in trieribus de Italia; auch « ¡rab wie z. B. in 11 31 einfach K ^ B heißen (EHRLICH) —, sondern von dem Hauptverbum von v. 3 a bzw. von ganz i b -3 a , d. h. : wenn Israel in das gelobte Land kommen will, muß es beim oder nach dem Überschreiten des Jordans beschriebene Steine aufstellen. Diese Steine können also nur unmittelbar am Jordan aufgestellt werden; wären damit die auf dem Ebal aufzustellenden gemeint, so könnte nicht gesagt sein, 1

Nicht auf Ex 1714, denn Dtn 25 19 ist »nicht nachbildlich, sondern vorbildlich zu Ex 17 14, wo wir einen Einschub haben« (PROCKSCH 273). 2 Da die nichtjahwistischen Verse von Num 12 zu Ex 32 Beziehung haben (s. o.), Ex 32 aber in Dtn 9 7b-2l vorausgesetzt wird, könnte man schließen, daß auch Dtn 24 9 schon die nichtjahwistischen Verse von Num 12 kennt. Doch wäre dieser Schluß voreilig, da Dtn 9 7b£t. jünger sein wird als Dtn 24 9.

Dtn 27

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offenbar auf die alte Parole Ex 17 16 J \ wenn auch die Einzelheiten, die 2518 angibt, in Ex 17 nicht vorgebildet sind. Da auch Num 1445 versagt, dürfte Dtn 2518 freie Darstellung sein, ohne daß man eine besondere Quelle annehmen müßte (vgl. PROCKSCH S. 273). Die beiden im Rest bleibenden Stellen 24 9 und 26 5-9 gehören wohl dem ursprünglichen Bestand von D an. Da 24 9 nur auf den Aussatz der Mirjam und auf ihre Absperrung ( = Num 1210.12-15 J) anspielt, ist dem Verse nichts Sicheres darüber zu entnehmen, ob dem Verfasser Num 12 schon in seiner heutigen Form d. h. in Verknüpfung mit der nichtjahwistischen Erzählung vorlag 2 . Die Rekapitulation der Heilstatsachen der Geschichte Israels in 26 5-9 beruht durchweg auf der J-Tradition, auch in v. 6b, wo Ex 1 u a (J, nicht P) angezogen wird. Dtn 27 Besondere L i t e r a t u r : A . KUENEN, De godsdienstige vergadering bij Ebal en Gerizim, in Theol. Tijdschrift 12 (1878), S . 297—323; SELLIN, Gilgal 1917, S. 22ß.; MOWINCKEL, Psalmenstudien V, 1924, S. 74ff. 97ff.; M. J. B I N GORION, Sinai und Garizim 1926, S. 311 ff. ; TONNEAU, Le sacrifice de Josué sur le mont Ébal, in Revue Biblique 35 (1926), S. 98ff. ; MOWINCKEL, Le Décalogue 1927, S. 36f. 134ff.; MENÉS, Die vorexilischen Gesetze Israels 1928, S. 24. 42. 139f.; M. Nora, Das System der zwölf Stämme Israels, 1930, S. 71ff. 140ff. ; A. ALT, Die Ursprünge des israelitischen Rechts, 1934, S. 48f. 61 fi.

1. v. 1-8. Der Abschnitt setzt dem Versuch, ihn als Einheit zu verstehen, Schwierigkeiten entgegen. Zwar könnte man in v. 2f. die mehr allgemeine Anweisung sehen, der dann in v. 4-8 die ins Einzelne gehenden Befehle folgen (so K U E N E N S. 299 und MÖLLER S. 256), aber das würde voraussetzen, daß sich v. 2f. auf dieselbe Sache beziehen wie v. 4-8. Das ist jedoch nicht der Fall. Nämlich der Finalsatz v. ab hängt nicht, wie man meist annimmt, von dem unmittelbar vorhergehenden -paya ab — sonst würde es statt «an -is>« ¡rab wie z. B. in 11 31 einfach K ^ B heißen (EHRLICH) —, sondern von dem Hauptverbum von v. 3 a bzw. von ganz i b -3 a , d. h. : wenn Israel in das gelobte Land kommen will, muß es beim oder nach dem Überschreiten des Jordans beschriebene Steine aufstellen. Diese Steine können also nur unmittelbar am Jordan aufgestellt werden; wären damit die auf dem Ebal aufzustellenden gemeint, so könnte nicht gesagt sein, 1

Nicht auf Ex 1714, denn Dtn 25 19 ist »nicht nachbildlich, sondern vorbildlich zu Ex 17 14, wo wir einen Einschub haben« (PROCKSCH 273). 2 Da die nichtjahwistischen Verse von Num 12 zu Ex 32 Beziehung haben (s. o.), Ex 32 aber in Dtn 9 7b-2l vorausgesetzt wird, könnte man schließen, daß auch Dtn 24 9 schon die nichtjahwistischen Verse von Num 12 kennt. Doch wäre dieser Schluß voreilig, da Dtn 9 7b£t. jünger sein wird als Dtn 24 9.

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

daß von ihrer Aufstellung das Hineinkommen in das Land abhänge, da doch der Ebal schon mitten im Lande liegt. Somit bezieht sich der Befehl von v. 2f. auf einen anderen Ort als der von v. 4-8. Da nun aber v. 4 nicht von anderen, sondern von denselben Steinen redet, könnte die Einheit des Abschnitts nur so gewahrt werden, daß in v. 4ff. die Verbringung der zuerst am Jordan aufgerichteten Steine auf den Ebal verlangt wird. Das wird jedoch durch den neuen Befehl der Bekalkung (4b) und Beschriftung (s) ausgeschlossen; auch wenn man v. 4b als Wiederholung aus v. 2 streichen wollte (Nora S. 148 *), wäre bei v. 8 (wenn auch nicht wegen Jos 8 32 (s. u.), so doch) wegen des eigenartigen Schlusses des Verses eine solche Streichung nicht möglich. Dann bliebe, um die Einheit von v. i-8 festzuhalten, nur noch übrig, »diese(Iben) Steine« in v. 4 im Sinn von »ebensolche Steine« zu verstehen. Aber warum würde dafür nicht das normale und unmißverständliche n ^ a Ci?« gesagt ? Auch sonst ist der Abschnitt merkwürdig zwiespältig. Der Stil ist unzweifelhaft deuteronomisch, wie nicht weiter bewiesen zu werden braucht, dagegen stimmt der Inhalt in zwei Punkten nicht zu D: in v. i a werden neben Mose die Ältesten Israels als Befehlende erwähnt, was im Deuteronomium einzigartig ist, und der Bau des Altars auf dem Ebal und das Opfer daselbst (5-7) verstößt gegen ein deuteronomisches Grundgebot. Man pflegt der letzteren Schwierigkeit dadurch zu begegnen, daß man v. 5-7 als späteren Einsatz herausnimmt1 und vielfach E zuschreibt. Allein v. 4. 8 wären, zumal da man die Worte »auf dem Berg Ebal« in v. 4 als sekundären Einschub aus v. 5 ansieht, wo sie ursprünglich statt gestanden haben sollen, reine Dublette 2 zu v. 2f., die völlig zwecklos wäre und deren Entstehung darum nicht erklärt werden könnte. Und wenn S E L L I N ( S . 23), der v. 4 als Randglosse streicht, den Unterschied zwischen den Parallelen v. 2f. und v. 8 darin sieht, daß dort die Gesetze auf die geweißten Steine geschrieben, hier aber in die Steine eingegraben werden, so liegt dieser Unterschied tatsächlich nicht vor, da (&) nach Ausweis von Dtn 1 5 Hab 2 2 »deutlich machen«, nicht »eingravieren« heißt (gegen S E L L I N S . 23 2 ), ganz abgesehen von der Frage, ob man wirklich eine solche Äußerlichkeit so wichtig genommen hätte, um zwei sich widersprechende Aussagen nebeneinanderzustellen. Nein, die Verse 5-7 haben nie ohne die Hülle von v. 4 und 8 existiert (vgl. SMEND S . 265 f.); der Zusammenhang ist in v. 4-8 auch ganz verständlich: die feierliche Handlung des Aufschreibens des Gesetzes auf dem Ebal (s) bedarf der Vorbereitungen, zuerst der profanen (4), dann der kultischen 142f.; H E M P E L 8 7 f . ; GRESSMANN, Die Anfänge Psalmenstudien 9 9 ; Nora 1 4 9 . 2 »Einfach Dubletten« BERTHOLET; »fast Dubletten« PUUKKO 1 4 6 ; »Doppelerzählung« H E M P E L 8 9 ; Befehl Moses »in doppelter Ausführung« Nora 1 4 8 . 1

Israels

KUENEN 3 0 0 ; BERTHOLET; PUUKKO

1914,

S. 168;

SELLIN 2 3 ; MOWINCKEL,

Dtn 27

153

(5-7). (Bemerkenswert ist, daß auch die Erzählung von der Ausführung des Befehls, Jos 8 3ofi., v. 8 hinter v. 5-7 voraussetzt: nur weil v. 8 hinter v. 5-7 steht, konnte es dort zu der unglücklichen Auffassung kommen, die Steine von v. 8 bezögen sich auf die Altarsteine von v. 5f., so daß in Jos 8 32 die Altarsteine von Jos 8 31 mit den Gesetzesworten beschrieben 1 und deshalb die Steine von Dtn 27 4, mit denen dann nichts mehr anzufangen ist, weggelassen werden. Freilich können daraus bei dem ganz sekundären Charakter von Jos 8 30ff. (s. dort) keine Schlüsse auf das ursprüngliche Verhältnis von Dtn 27 5-7 zu Dtn 27 8 gezogen werden.) Wenn aber ein Deuteronomist von der Errichtung eines Altars auf dem Ebal spricht, so hätte er das nie von sich aus getan, er muß hier an eine ältere Tradition anknüpfen, und zugleich müssen für ihn zwingende Gründe vorgelegen haben, eine solche Tradition aufzunehmen. Damit stehen wir vor der Frage, warum und zu welchem Zweck dieser Abschnitt gerade an dieser Stelle des Deuteronomiums steht. Während die meisten Forscher, soweit sie sich mit dieser Frage befassen, an einen Zufall denken, gibt SMEND ( S . 266) 2 folgende Antwort: da die Bestimmungen über den Altarbau (5b. 6 a ) genau mit dem Altargesetz von E x 20 24ff., dem Eingangsgesetz des Bundesbuchs, übereinstimmen, habe der Befehl- Moses in Dtn 27 4-8 die Einführung des Bundesbuchs auf kananäischem Boden bezweckt; er stamme vom Interpolator des Bundesbuchs und habe ursprünglich im Zusammenhang von J E gestanden; durch Vorsetzung von v. 1-3 und leichte Überarbeitung von v. 4-8 sei die Beziehung aufs Bundesbuch in eine solche aufs Deuteronomium umgewandelt worden. Nun ist die Vorschrift, wie der Altar zu bauen ist, nur ein Nebenzug in 27 4-8, der nicht zur Hauptsache gemacht werden darf, und die Ingangsetzung des Bundesbuchs auf kananäischem Boden war eine Selbstverständlichkeit, nachdem es am Sinai feierlich verkündet war. Insofern kann also SMEND und E I S S F E L D T nicht zugestimmt werden, dagegen haben sie darin zweifellos recht, daß v. 4-8 von Haus aus dem älteren Erzählungszusammenhang angehören und mit der Einfügung des Bundesbuchs in die Sinaiperikope zusammenhängen. Wir sahen früher, wie die jetzige Reihenfolge der Abschnitte in E x 241-11 nur durch die Einschaltung des Bundesbuchs erklärlich wird. Nun bestehen auffallende Berührungen zwischen E x 241-11 und Dtn 27 i a . 4-8 3 : hier wie dort wird ein Altar gebaut (24 4) und werden Brand- und Heilsopfer dargebracht (24 s), und in 241.9-11 1 Daß auch in Dtn 2 7 8 die Altarsteine von 2 7 5 f . gemeint seien ist nicht anzunehmen; was hätte sonst v. 4 für einen Zweck? 2 Ebenso E I S S F E L D T , Einleitung ins AT, S. 246. 3 So zum Teil auch M E N E S 139.

(KÖNIG

183f.),

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

stehen die Ältesten neben Mose wie in Dtn 271. Von da aus dürfte der Gedanke nicht zu kühn sein, daß die Steine von Dtn 27 4 auf die zwölf Masseben von E x 24 4 hindeuten. Es scheint mir sehr wahrscheinlich, daß Dtn 27 i a . 4-8 ursprünglich hinter E x 24 x-n stand: nachdem der Bund zwischen Gott und Volk geschlossen und das Bundesbuch verkündigt war, ordnet Mose im Benehmen mit den Ältesten an, man solle die Masseben, die Zeugen des grundlegenden Bundesschlusses gewesen waren (vgl. Jos 2427), später auf dem Boden Kanaans aufstellen und nach ebenso feierlichen Vorbereitungen wie in E x 24 ü . die Worte des Bundesbuchs auf sie schreiben. (In v. 4 stand statt »diese Steine, die ich euch heute gebiete« etwa: »diese Masseben, die ich euch (am Fuß des Gottesbergs) aufgestellt habe«). Dieser Abschnitt, der von demselben stammt, der die heutige Ordnung von E x 241-11 hergestellt hat, also von dem Interpolator des Bundesbuchs 1 , hängt mit dem Bundesschluß Josuas bei Sichern (Jos 24) zusammen (SMEND S. 266): der Interpolator hatte Kunde von Gesetzessteinen auf dem Ebal und verknüpfte diese in geistvoller Weise mit den Begebenheiten am Sinai. Nun sahen wir, daß in sekundären Stücken der Einleitung des Deuteronomiums (Kap. 4 und 5) das Deuteronomium gegen das Bundesbuch ausgespielt wird. Das ist auch an unserer Stelle der Fall. Eine sekundäre deuteronomische Hand hat Dtn 27 i a . 4-8 kurzweg von seiner ursprünglichen Stelle weggenommen und hierher an den Schluß der deuteronomischen Gesetzgebung versetzt, wodurch sich die Umdeutung des Abschnitts aufs Deuteronomium von selbst ergab (vgl. EISSFELDT, Einleitung ins AT, S. 247). Daß dabei »die Masseben« durch »die Steine« ersetzt wurden, ist nach Dtn 16 22 selbstverständlich2. Ferner wurde — gut deuteronomisch — v. 7b (und v. 7aß ?) und in v. 5f. eingefügt. Den Altarbau und das Opfer auf dem Ebal nahm dieser Deuteronomiker um seines Hauptzwecks willen in Kauf; er konnte es mit gutem Gewissen, da das Verbot, außerhalb Jerusalems zu opfern, ja erst in Kraft treten konnte, nachdem Jahwe den Ort erwählt hatte, an dem er seinen Namen wohnen lassen wollte (s. PUUKKO S. 143 2 und Nora S. 141f.). Der Befehl, die Steine auf dem Ebal zu errichten, erinnerte einen Daß dieser nicht »E« ist, ergibt sich aus dem früher Gesagten. Selbst wenn »E« das Bundesbuch in E x eingefügt hätte, ist das oft vertretene Urteil, Dtn 27 5-7 müsse wegen der Bezugnahme auf das Altargesetz des Bundesbuchs zu E gestellt werden, recht primitiv, da das Bundesbuch lange vor seiner Einfügung in die Sinaiperikope existierte und nach seiner Einfügung doch nicht n u r von dem Einfüger selbst zitiert werden konnte (vgl. NOTH 149). 2 Schon in E x 2 4 1 haben Sam und @ die anstößigen Masseben durch Steine ersetzt. 1

Dtn 27

155

späteren Deuteronomiker an die Aufstellung von zwölf Steinen am Jordan (Jos 4). Deshalb schob er v. ib-3 ein, um schon hier auf sie zu verweisen1 und durch das Gebot, die Worte des Gesetzes auf sie zu schreiben, ihnen alles Anstößige zu nehmen. Durch die Umgestaltung des Relativsatzes von v. 4a nach dem Muster von v. i b und durch die Einfügung von nvn am Anfang von v. 4 schuf er eine oberflächliche Verknüpfung der beiden Anordnungen. In 271-3 den ursprünglichen Schluß des Deuteronomiums zu sehen (SMEND S . 264 266; ähnlich PROCKSCH S. 121) geht nicht an, da der Abschnitt sonst hinter Kap. 28 stehen müßte, dessen Grundstock trotz S M E N D ( S . 267) zum Urdeuteronomium gehört (vgl. z. B. PLTUKKO S. 64. 220ff.). Das »ganze Gebot« von v. i b bezieht sich nicht auf das Deuteronomium, sondern lediglich auf den Befehl von v. 2f. bzw. von v. 2-8 (EHRLICH). 271-8 ist durchweg von zweiter Hand hierher gesetzt, sowohl v. i a . 4-8 als auch v. ib-3. Übrigens spielt in beiden Abschnitten der Numeruswechsel (wie so manchmal im Deuteronomium) keine quellenkritische Rolle 2. 2. v. 9 u. 10. Daß diese Verse deuteronomisch sind, ist allgemein anerkannt. Doch muß man HÖLSCHER (S. 219) beipflichten, daß sie kein ursprünglicher Bestandteil von D sind, »da sie die Moserede von 2 6 1 6 - 1 9 nicht unmittelbar fortsetzen, sondern . . . neu einsetzen. Sie sind also eingefügt worden, nachdem die Moserede durch das dazwischengetretene Stück 271-8 unterbrochen war, sind aber im Zusammenhang älter als 27 uff., da sie unmittelbar zu 28 iff. überleiten wollten«. 3. v. 11-13. Auch hier hat HÖLSCHER in allen Punkten richtig geurteilt: die Verse sind, wie eben gesagt, noch jünger als v. 9f., da sie sich zwischen die Verbindung von v. 9f. mit 28 iff. stellen. Sie sind aber mit Rücksicht auf 28 iff. eingefügt 3, weil sie von der Verkündigung von Segen und Fluch reden, ohne daß dann eine solche kommt, da v. 14-26 nicht die ursprüngliche Fortsetzung von v. 11-13 sind (s. nachher). Der kleine Abschnitt bezweckt »eine theatralische Ausmalung der Situation« von Kap. 28 4 . Die Gruppierung der zwölf Stämme zum Segnen und zum Fluchen entspricht keiner geschichtlichen Wirklichkeit (vgl. auch Nora S. 12). Deshalb kann 1

So schon rabbinische Exegeten (s. B I N GORION 362. 374f., auch 315. 333), 218, MOWINCKEL, Psalmenstudien, S. 100 und Le d6caS . 36, NOTH 148. 2 Vgl. GRESSMANN, Die Anfänge Israels, S . 1 5 6 2 und besonders den Hinweis von MOWINCKEL, Le d£calogue, S . 1 4 2 . 3 Vgl. auch Nora 144f. 4 Vgl. schon K U E N E N 3 1 6 : »wij bevinden ons hier op het terrein . . . van de vrij scheppende verbeelding«. ferner togue,

STEUERNAGEL, HÖLSCHER

156

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

auch das Auftreten Levis als eines weltlichen Stammes kein Zeichen alter Überlieferung sein. An E ist nicht zu denken 1 . Auch mit 271-8 besteht keine literarische Verbindung 2 ; das zeigt schon das Dazwischenstehen von v. 9f., dazu kommt die sachüch und örtlich veränderte Situation 3 . Immerhin wird die Lokalisierung der Szene auf dem Garizim und auf dem Ebal durch die Erwähnung des Ebal in v. 4fi. hervorgerufen sein 4 , auch ist es nicht ausgeschlossen, daß hier wieder ein ferner Nachhall von Ereignissen, die mit Jos 24 zusammenhängen, vorliegt (vgl. Nora S. 71), da sich so am besten erklären würde, daß ein Deuteronomiker eine Kulthandlung außerhalb Jerusalems vollzogen werden läßt. — Betrachtet man v. 11-13 für sich, so müßte man annehmen, daß die Hälfte der Stämme auf dem Garizim und die Hälfte auf dem Ebal steht. Das wäre recht sonderbar, da die Entfernung der beiden Berge zu groß ist, um eine einheitliche Handlung zu erlauben5. Tatsächlich ergibt sich aus Dtn 1129f., einer Glosse, die auf 2711-13 vorausweist6, und aus Jos 8 33, wo die Ausführung des Befehls erzählt wird, ein anderes Bild. Wenn nach Dtn 1129 Israel den Segen auf den Garizim, den Fluch auf den Ebal legen, d. h. Segen und Fluch gegen diese Berge hin aussprechen soll, so folgt daraus, daß es dabei zwischen beiden Bergen im Tal steht. Dieser Schluß wird durch Jos 8 33 bestätigt, wo es direkt heißt, daß die Israeliten je zur Hälfte »gegenüber« dem Garizim und »gegenüber« dem Ebal standen 7 . Daraus ergibt sich, daß -irrbj? in 2712, 1

Gegen BERTHOLET, Psalmenstudien

WINCKEL, 2

SMEND 3

PUUKKO

Vgl. die Einschränkung ( 2 6 6 ) ist unschlüssig. Näheres bei

146,

HEMPEL 8 8 ,

SELLIN 2 8 . 9 6 ,

KAUTZSCH

MO-

S. 99.

KUENEN

MOWINCKELS

in Psalmenstudien

S. 1 0 2

gegenüber

S. 9 9 ;

304f.

Ist das richtig, so darf aus der Tatsache, daß in v. i2f. der Garizim der Berg des Segens und der Ebal der Berg des Fluchs ist, geschlossen werden, daß der Berg in v. 4, auf dem ein feierlicher Kultakt stattfinden sollte, nicht der Ebal, sondern der Garizim war, daß also dort Sam und © gegenüber SR im Recht sind (gegen KÖNIG 1 8 4 f.). 4

5 GRESSMANN, Die Anfänge Israels, S. 1 6 0 ; schon Euseb (Onomastikon) erhebt diesen Einwand (vgl. TONNEAU 1 0 1 3 ) , der nicht dadurch hinfällig wird, daß man sich vom einen Berg zum andern durch Rufen verständlich machen kann, gegen C. W. W. WINSLOW, Acoustics at Mount Ebal and Garizim, in Quarterly Statements of the P E F 1 8 9 1 , S. 7 9 .

So z. B. SMEND 266 1 . Gegen die Meinung SELLINS (27f.), Il29f. sei quellenhaft (E), es sei Fortsetzung von 27 2-8 und sei selbst von 27 I 2 f f . fortgesetzt worden, vgl. MOWINCKEL, Psalmenstudien S. 75f. und Nora 140f. 6

7 Vgl. GRESSMANN, Die Anfänge Israels, S. 101; Nora 145.

S. 1 6 0 ;

MOWINCKEL,

Psalmenstudien,

Dtn 27

157

m a ' i n 27 13 nicht mit »auf«, sondern »an« oder »bei dem Berg« zu übersetzen i s t 1 . 4. v. 14-26. Dieses Stück soll nach dem jetzigen Textzusammenhang den Inhalt des Fluches von v. 13 angeben. Aber daß das kein ursprünglicher Zusammenhang ist, steht seit K U E N E N (S. 306f.) fest: es stehen sich hier nicht die zwölf Stämme hälftig gegenüber (darunter Levi pari passu mit den übrigen Stämmen), sondern die Leviten in ihrer geistlichen Funktion stehen gegen das übrige Israel, das ihre Flüche mit Amen bekräftigt, und der Segen, der nach v. 12 zu erwarten wäre, fehlt. Man kann ihn nicht dadurch einschmuggeln, daß man sagt: »vermutlich wurden dieselben Gebote, die uns Dtn 27 i4ff. in der Fluchform überliefert sind, auch in der Segensform gesprochen« 2 , denn dafür gibt der Text keinerlei Anhalt, und wenn B I N GORION (S. 484) umgekehrt auch aus v. 12f., der angeblichen Einleitung zu v. i4fi., den Segen entfernt, indem er -pn (12) trotz rbbp (13) mit »verfluchen« übersetzt, so ist das eine Verzweiflungsauskunft. Untersucht man zunächst, gegen was für Missetäter die Flüche gerichtet sind, so ergibt sich, daß es sich abgesehen von der verallgemeinernden Schlüßverfluchung (26) um lauter Vergehen handelt, die im geheimen geschehen oder bei denen Gefahr besteht, daß der Täter unbekannt bleibt, wie schon Ibn Esra und andere jüdische Erklärer festgestellt haben 3 . Da diese Missetäter voraussichtlich dem irdischen Richter entgehen, werden sie durch den Fluch dem göttlichen Richter überantwortet, und das Volk bestätigt durch sein feierliches Amen, daß es mit ihnen nichts zu tun haben will, um nicht von dem göttlichen Zorn, der sie treffen wird, mitbetroffen zu werden. E s liegt in der Natur der Sache, daß diese Verfluchung sich nicht auf einen einmaligen Akt beschränkte, sondern immer wiederholt werden 1 V und haben umgekehrt 1 1 2 9 an 27 12f. angeglichen ( B I N GORION 326f.). — Zu TONHEAUS Lokalisierung der beiden Gruppen s. N O T H 1 4 7 . 1 6 1 1 . — Die »Inkonzinnität« zwischen »um das Volk zu segnen« 27 12 und »wegen des Fluchs« 2713, an der N O T H ( 1 4 6 ) Anstoß nimmt, ist beabsichtigt: der Ausdruck »um das Volk zu verfluchen« wird aus abergläubischer Scheu vermieden ( H Ö L S C H E R 2 1 9 ) . 2 G R E S S M A N N , Die Anfänge Israels, S . 1 5 9 . Daran scheitert G R E S S M A N N S ( 1 6 6 . 158) Versuch, 27 14ff. als Fortsetzung von l l 2 9 f . zu verstehen. — Übrigens findet sich die oben zitierte Auffassung G R E S S M A N N S schon im Targum und in der rabbinischen und jüdischen Exegese ( B I N G O R I O N 342f.). 3 Vgl. B I N GORION 319. 341, ebenso E H R L I C H und A L T 48f., zum Teil auch MoW I N C K E L , Psalmenstudien S . 79. Die von G R E S S M A N N (Die älteste Geschichtsschreibung und Prophetie Israels, 1 1910, S. 238) für v. 14-26 aufgebrachte Bezeichnung »sexueller (Do)dekalog« ist schon deshalb irreführend, weil sie den Inhalt nur teilweise deckt. — E s geht nicht an, in v. 24 »wer seinen Nächsten im geheimen (er)schlägt« in »wer seinen Nächsten verleumdet« abzuschwächen, gegen KAUTZSCH 4 , der schon im Targum und Midrasch Vorgänger hat ( B I N GORION 339. 500).

158

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

mußte, d. h. daß wir hier eine Liturgie 1 vor uns haben, die sicher nicht schriftstellerischer Phantasie entsprungen, sondern aus dem Leben gegriffen ist (vgl. ALT S. 62). Und da dieser Brauch, das Volksganze durch Verfluchung der geheimen Sünder vor dem göttlichen Zorn zu schützen, sicher uralt ist 2 , kann die Meinung des Redaktors, der v. 14-26 an v. n-13 anschloß, richtig sein, daß diese Liturgie auf den Bundesschluß Josuas bei Sichern zurückgeht 3 , wenn auch hier keine Sicherheit zu erlangen ist 4 . Jedenfalls erlaubt die Tatsache, daß die den hier stehenden Flüchen entsprechenden Verbote auch teils im Bundesbuch teils im Deuteronomium teils im Heiligkeitsgesetz stehen, nicht, die Liturgie in die exilische oder nachexilische Zeit herabzurücken B, da niemand beweisen kann, daß die Flüche gerade diesen Gesetzessammlungen entnommen sind, und jedenfalls kommt die Ansetzung von v. 14-26 in der Zeit Josuas (BIN GORION S . 479ff.) oder in der Richterzeit (SELLIN, Einleitung ins AT) der Wahrheit näher als jene allzu literarische Betrachtungsweise. Daß bei der Einfügung der Liturgie in den jetzigen Zusammenhang eine leichte deuteronomische Überarbeitung erfolgte (v. 15 ? 19.26)6, mag zugegeben werden 7 . 5. E r g e b n i s . Dtn 27 unterbricht den Zusammenhang zwischen Kap. 26 und Kap. 28 und stammt durchweg aus zweiter deuteronomischer Hand. Der Kern des Kapitels ist v. i a . 4-8, an den sich nacheinander die übrigen Teile ankristallisiert haben. Dieser Kern selbst ist wahrscheinlich dem Textzusammenhang der Sinaiperikope entnommen, wie sie sich dort nach der Einfügung des Bundesbuchs gestaltet hatte; auch v. 14-26 geben eine (möglicherweise sehr) alte Tradition wieder, wie eine solche vielleicht auch noch in v. 11-13 durchschimmert. Daß diese älteren Traditionen etwas mit »E« zu tun hätten, hat sich nirgends ergeben. Dtn 31-32 Die Ordnung der einzelnen Abschnitte in diesen Kapiteln ist verwirrt; wahrscheinlich ist die Einfügung des »Liedes Moses« (321-43) an dieser Verwirrung schuld. 1. Vom Deuteronomium handeln nicht 311-8, wohl aber 31 0-13, 1

ALT 6 3 2 3 1 6

ins

AT,

SELLIN,

Einleitung ins

AT

7

1935,

S. 2 9 ;

MOWINCKEL,

ff. Gegen MOWINCKEL, Le d£calogue, S. 135 ff. Vgl. SELLIN, ebenda; MOWINCKEL, Psalmenstudien, Vgl. H E M P E L 83 und Nora 144.

Psalmenstudien,

S . 1 0 2 F . ; ALT

S. 7 7 ;

62.

Z . B . BERTHOLET, STEUERNAGEL, HÖLSCHER 2 2 0 , KAUTZSCH 4 , E I S S F E L D T ,

Einleitung

S. 240.

• Für nsrn m i m (26), womit wohl das Deuteronomium gemeint ist, stand vielleicht ursprünglich M I N da (vgl. MOWINCKEL, Psalmenstudien, S. 78). 7 S . P U U K K O 1 4 0 * und besonders H E M P E L 8 1 ff.

158

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

mußte, d. h. daß wir hier eine Liturgie 1 vor uns haben, die sicher nicht schriftstellerischer Phantasie entsprungen, sondern aus dem Leben gegriffen ist (vgl. ALT S. 62). Und da dieser Brauch, das Volksganze durch Verfluchung der geheimen Sünder vor dem göttlichen Zorn zu schützen, sicher uralt ist 2 , kann die Meinung des Redaktors, der v. 14-26 an v. n-13 anschloß, richtig sein, daß diese Liturgie auf den Bundesschluß Josuas bei Sichern zurückgeht 3 , wenn auch hier keine Sicherheit zu erlangen ist 4 . Jedenfalls erlaubt die Tatsache, daß die den hier stehenden Flüchen entsprechenden Verbote auch teils im Bundesbuch teils im Deuteronomium teils im Heiligkeitsgesetz stehen, nicht, die Liturgie in die exilische oder nachexilische Zeit herabzurücken B, da niemand beweisen kann, daß die Flüche gerade diesen Gesetzessammlungen entnommen sind, und jedenfalls kommt die Ansetzung von v. 14-26 in der Zeit Josuas (BIN GORION S . 479ff.) oder in der Richterzeit (SELLIN, Einleitung ins AT) der Wahrheit näher als jene allzu literarische Betrachtungsweise. Daß bei der Einfügung der Liturgie in den jetzigen Zusammenhang eine leichte deuteronomische Überarbeitung erfolgte (v. 15 ? 19.26)6, mag zugegeben werden 7 . 5. E r g e b n i s . Dtn 27 unterbricht den Zusammenhang zwischen Kap. 26 und Kap. 28 und stammt durchweg aus zweiter deuteronomischer Hand. Der Kern des Kapitels ist v. i a . 4-8, an den sich nacheinander die übrigen Teile ankristallisiert haben. Dieser Kern selbst ist wahrscheinlich dem Textzusammenhang der Sinaiperikope entnommen, wie sie sich dort nach der Einfügung des Bundesbuchs gestaltet hatte; auch v. 14-26 geben eine (möglicherweise sehr) alte Tradition wieder, wie eine solche vielleicht auch noch in v. 11-13 durchschimmert. Daß diese älteren Traditionen etwas mit »E« zu tun hätten, hat sich nirgends ergeben. Dtn 31-32 Die Ordnung der einzelnen Abschnitte in diesen Kapiteln ist verwirrt; wahrscheinlich ist die Einfügung des »Liedes Moses« (321-43) an dieser Verwirrung schuld. 1. Vom Deuteronomium handeln nicht 311-8, wohl aber 31 0-13, 1

ALT 6 3 2 3 1 6

ins

AT,

SELLIN,

Einleitung ins

AT

7

1935,

S. 2 9 ;

MOWINCKEL,

ff. Gegen MOWINCKEL, Le d£calogue, S. 135 ff. Vgl. SELLIN, ebenda; MOWINCKEL, Psalmenstudien, Vgl. H E M P E L 83 und Nora 144.

Psalmenstudien,

S . 1 0 2 F . ; ALT

S. 7 7 ;

62.

Z . B . BERTHOLET, STEUERNAGEL, HÖLSCHER 2 2 0 , KAUTZSCH 4 , E I S S F E L D T ,

Einleitung

S. 240.

• Für nsrn m i m (26), womit wohl das Deuteronomium gemeint ist, stand vielleicht ursprünglich M I N da (vgl. MOWINCKEL, Psalmenstudien, S. 78). 7 S . P U U K K O 1 4 0 * und besonders H E M P E L 8 1 ff.

Dtn 31—32

159

also m u ß letzterer Abschnitt ursprünglich an Kap. 30 angeschlossen haben, einerlei ob er zum Urdeuteronomium gehört oder von einem Deuteronomisten s t a m m t ( D a ß der Befehl, das Deuteronomium alle sieben Jahre am Laubhüttenfest zu verlesen, an eine entsprechende ältere Sitte anknüpft, hat ALT a. a. O. S. 63ff. gezeigt.) Aufs Deuteronomium bezieht sich ebenso 3124-27 2 ; hier wird die in 319 noch offengelassene Frage nachgeholt, wo das Deuteronomium aufbewahrt werden soll, nämlich neben der Lade 3 . Die Verse sind also keine Parallele zu 31 9-13 (gegen EISSFELDT, Einleitung ins AT, S. 266), sondern ein Nachtrag dazu; daß ein solcher vorliegt, folgt auch aus der umständlichen Einleitung 3124 und aus der Tatsache, daß die Verse nicht direkt hinter v. 9-13 stehen. An ihrer Einheitlichkeit ist nicht zu zweifeln *, der Numeruswechsel ist sachlich begründet: v. 26a gilt den Leviten als Amtspersonen, v. 26b/27 als Vertretern des Volkes. An dieses selbst richtet dann Mose noch eine letzte Mahnung, das Gesetz zu halten (32 45 ®-47); damit wird alles auf das Deuteronomium Bezügliche wirkungsvoll abgeschlossen 6 . 2. 311-8. i4f. 23 handeln von der Bestellung Josuas zum Nachfolger Moses. Da diese in v. 1-8 in der großen Öffentlichkeit durch Mose, in v. u f . 23 in der Verborgenheit des Offenbarungszeltes durch Jahwe geschieht, müssen beide Abschnitte ihren Platz tauschen 7 : die Handlung Moses in v. 1-8 ist erst möglich, nachdem v. i4f. 23 vorausgegangen sind (über den Grund der Umstellung s. Nr. 3). Die E r wähnung des ohel mo'ei und die Art des Erscheinens Jahwes zeigen, daß v. I4f. 23 mit E x 33 7fl. zusammengehören, also nicht J , sondern Zusatz zu J sind. Daran ändert auch nichts, daß der Ausdruck imp mab -pa' (14) zufällig auch so in Gen 47 29 J vorkommt (vgl. I Reg 2 1 ) ; man darf also hier weder »Spuren von J « finden 8 noch gar ( G F E S S 3 MANN 338 ) den ganzen Abschnitt zu J stellen, v. 1 - 8 aber, die allgemein als deuteronomische Parallele zu v. i4f. 23 gelten, sind nicht Parallele, sondern, wie schon gesagt, Fortsetzung 9 , und deuterono1 A

3

MÖLLER 4

Vgl. die Diskussion dieser Frage bei P U U K K O I I I 1 und HEMPEL 9 1 FI. 3 GRESSMANN 338 und EISSFELDT, Einleitung ins AT, S. 266f. Das Gesetz von 3124 kann deshalb kein anderes sein als das von 31 9 (gegen 400).

Gegen GRESSMANN 3 3 8 3 und SMEND 2 6 8 . 8 v.45 und der Anfang von v. 46 lauteten wohl ursprünglich: »nachdem Mose alle diese Worte zu Ende geredet hatte, sprach er zu ganz Israel«. Die Umwandlung in den jetzigen Text bewirkte der davorgesetzte v. 44, der das Lied Moses abschließt. • Somit sind diese Verse keine einfache Parallele zu 3015-20 (gegen E I S S F E L D T , Einleitung ins AT, S. 266). 7

Vgl.

8

SMEND 2 7 0 ,

9

»Diese Worte« 311 bezieht sich vorwärts auf v. 2.

PROCKSCH 1 2 1 u n d

HEMPEL

91.

EISSFELDT, HEMPEL 9 1 1 u . a .

160

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

misch sind nur v. 3-6 während v. if. 7f. denselben Verfasser haben wie v. i4f. 23. Dieser hatte Dtn 34 (J) vor sich (312a = 34 7; 312b = 34 4b), er vermißte daran nicht nur die Bestallung des ihm besonders am Herzen liegenden Josua (vgl. Ex 24 13 32 17 3311 Num 1128), der bei J selbst bisher nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat (Ex 17 iofi.) 2, sondern auch eine Vorankündigung und Begründung des Todes Moses. Während J in Dtn 34 knapp erzählt, daß Mose starb, ohne den Fuß auf den Boden des heiligen Landes zu setzen, haben wir in 312 den ersten Versuch, diesen Tod Moses zu begründen: in deutlicher Polemik gegen 34 7 b 3 wird der Grund in der Hinfälligkeit des Alters erblickt. Dieser einleuchtende und natürliche Grund genügte dem Deuteronomisten nicht mehr, er dachte an Strafe und suchte nach Schuld. Er fand sie in der Sünde des Volkes (Dtn [137] 3 26fi. 42if.), während es P vorbehalten blieb, Mose für eigene Schuld büßen zu lassen (Num 20 lfi. 27 i2ff. Dtn 32 48ff.) 4. Dtn 31 i4f. 23. if. 7f. stammen also von dem Verfasser der Erzählung vom goldenen Kalb und sind Einfügung in J, die ursprünglich unmittelbar hinter Num 32 5 und vor Dtn 34 bzw. vor Dtn 33 stand. Nach der Zwischenschaltung von Dtn 1—30 wurde der Abschnitt mit den Abschlußstücken des Deuteronomiums versetzt, und so ergab sich (vor dem Einschub des Liedes Moses) folgende Ordnung: 31 9-15. 23. 1-8. 24-27 3 2 45-47.

3. Das »Lied Moses« stammt aus frühnachexilischer Zeit 6 , seine Verknüpfung mit dem Kontext kann also erst in nachexilischer Zeit erfolgt sein, und zwar nicht vom Verfasser des Liedes selbst, da dieses eine andere Abzweckung hat, als sie ihm in dem einleitenden Prosatext beigelegt wird 7. Die Anknüpfung erfolgte zunächst in der Weise, daß die Worte Moses an die Leviten (3124-27) um die Aufforderung verlängert wurden, die Führer des Volkes zum Anhören des Liedes zu versammeln (3128f.), worauf Mose es vortrug (3130). Daß dadurch der Abschnitt etwas Schillerndes bekommt, indem die Be1 Auch der Relativsatz von v. 71 mag deuteronomistisch ausgeweitet sein. — Übrigens ist innerhalb von v. 3-6 v. 3B selbst wieder sekundär (Einfügung im Vorblick auf v. 7 ) . 2 3

FELDT

PROCKSCH

292; in Num 13f. ist bei J von Josua nicht die Rede.

1

Daß 3 1 2 zu J gehöre und somit älter sei als stillschweigend abgelehnt.

4

vgl.

SMEND 2 6 2 f .

8

Vgl.

HEMPEL

E

SELLIN

7

bes.

Vgl.

hat auch Eiss-

264f.

in ZAW 1925, S. 161fi.; Vgl. STEUERNAGEL 1 6 2 . 1 6 4 ; gegen

S . 361FF.

3 4 7 (SMEND 2 7 1 ) ,

EISSFELDT,

Einleitung, S. 260. Der Pentateuch, 1 8 9 3 ,

KLOSTERMANN,

S. 2 2 3

ff.,

161

Dtn 31—32

ziehung aufs Gesetz auf einmal in die auf das Lied übergeht1, war dem Ergänzer sicher nicht unerwünscht, für ihn war das Lied so wichtig und wertvoll, daß es ruhig der Tora an die Seite treten durfte 2 . Und um seine Bedeutung ins rechte Licht zu setzen, hielt er noch eine zweite Einführung für geboten, in der Jahwe selbst dem Mose im Offenbarungszelt den Auftrag gibt, das Lied aufzuschreiben. Zu diesem Zweck schob er 3116-22 zwischen 31 i4f. und 3123, also noch vor die Einsetzung Josuas; dabei schloß er die breit ausladende Jahwerede 3116-21 durch v. iea an v. i4f. (i4»a) an, verwendete zu ihrem Aufbau neben dem Inhalt des Liedes (vgl. v. I6 b -18. 20 mit 32 I3ff. I 9 f f . ) 3 die Gedanken von 3l26b/27 (i9b. 21a =26 b ; 2ib = 2 7 =29) und fügte in 3122 die Ausführung des Befehls von 3119 an (v. 22b ist Vorwegnahme von v. 30). Nun empfand er es offenbar als mißlich, daß die beiden Einleitungen des Liedes, die Aufforderung Jahwes an Mose (und Josua?) 4 (16-22) und die Aufforderung Moses an die Leviten (28-30 bzw. 25-30), durch die öffentliche Amtseinsetzung Josuas (311-8) zu weit voneinander getrennt waren, deshalb schob er v. 1-8 kurzerhand beiseite und setzte den Abschnitt in Ermangelung eines Besseren vor v. 9-15, so daß er jetzt in ganz unmöglicher Weise den Anfang des Kapitels bildet, wo © vergeblich durch die Verwandlung von -jS^ (1) in und durch die Beziehung von »(alle) diese Worte« auf das Vorhergehende eine Verknüpfung mit Kap. 30 herzustellen sucht (vgl. H E M P E L S. 9 1 ) . — 32 4 4 ist die Unterschrift des Liedes 5 , doch stößt sich der jetzige Wortlaut mit 31 30, so daß ein Textfehler zu vermuten ist: für w i ist wohl itcn zu lesen (vgl. l s ) ; der in der alten Schrift hinter K leicht erklärbare Wegfall von -16 machte dann die Einsetzung von -OTI notwendig, das jetzt wieder zu streichen ist. 4. 32 48-52 gehört in die Gedankenwelt von P und dient der Vorbereitung von Kap. 34. Da der Abschnitt mit Num 2712-14 P identisch ist, kann nur einer der beiden Abschnitte in P ursprünglich sein 7 , 4

1

Da eine m i t dem Gesetz in Beziehung stehende Versammlung der Volksführer hinter Dtn 1—30 (vgl. I i » . 5 ) und 31 9-13 zwecklos wäre, muß sich 3128 bereits auf •das Lied beziehen; v. 28b blickt also trotz 426 3019 auf 3 2 1 voraus. 2 Die seit STAERK bis JUNKER immer wieder auftretende Neigung, in 3 1 2 4 . 2 6 (und 3 2 4 6 ) M I M in ¡TVTFN zu verwandeln, ist methodisch nicht zu billigen (vgl. HEMPEL 96 und 3

und

KAUTZSCH 4 ). 3 1 I6I.

hat also weder mit J noch mit

E

etwas zu tun, gegen

SMEND

268f. 270

EISSFELDT. 4

Vgl. den Plural in 3 1 1 9 a a und 32 44b. Daß © hier m ' t f durch m i n ersetzt, hängt damit zusammen, daß ® vor 32 44 3 1 2 2 einfügt, und hat keine textkritische Bedeutung (HEMPEL 9 8 , KAUTZSCH 4 ). e Vgl. JENSEH, Geschichte der Schrift, 1925, S. 20. 7 Zur Annahme einer Sonderüberlieferung (v. RAD 127f.) reichen die Unterschiede nicht aus. 6

Beihefte z . Z A W 68

11

162

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

In der Frage der Priorität scheint sich mir mit SMEND ( S . 1 1 . 247) und anderen die Wagschale Num 27 zuzuneigen. — In v. 49 ist der in Num 27 fehlende »Berg Nebo« (samt dem zugehörigen Relativsatz?) wohl erst auf Grund von 341 eingesetzt. Ebenso dürfte der nachhinkende v. 52, dem in Num 27 nichts entspricht, auf den Einfluß von Dtn 34 4b zurückgehen (v. 52bß ist ein Zusatz, den © noch nicht hat). Dtn 33 Der Segen Moses ist wie der Jakobsegen Gen 49 ein isoliertes poetisches Stück, das keiner der Pentateuchquellen zugehört. Er ist am wahrscheinlichsten in der späteren Richterzeit entstanden1. Die landläufige Anschauung, daß er ursprünglich im Werk von E gestanden habe, beruht in der Hauptsache auf einem gewissen Gleichgewichtsstreben ; so sagt z. B. PROCKSCH S. 122: »da der Segen Jakobs seiner jetzigen Stellung nach zu J gehört, so ist bei dem durchgehenden Parallelismus beider Quellen schon damit für Dtn 33 ein Vorurteil für E geschaffen«. Diese Meinung, gegen die schon BERTHOLET (S. 102. 112) Bedenken erhoben hatte, ist jetzt von EISSFELDT (Einleitung ins AT, S. 261 f.) ausführlich widerlegt worden. Inhaltlich führt nichts auf E, selbst wenn 33 ö auf Ex 32 25ff. anspielen sollte, denn Ex 32 ist nicht E. Und aus dem Titel »Gottesmann« in der Überschrift 331 ein Kennzeichen für E zu machen, sollte man allmählich unterlassen, da es sich doch hier um einen feststehenden Ausdruck handelt, v. 1 stammt eben von demjenigen, der Dtn 33 vor Dtn 34 einschob. Das kann vielleicht schon J gewesen sein, aber ebensogut ein Späterer. Dtn 34 1. Daß v. 1-7 in der Hauptsache ein in sich geschlossener Bericht des J ist, haben schon WELLHAUSEN (S. 115f.), GRESSMANN (S. 3434) und andere 2 richtig gesehen, nur daß sie v. i a wegen des typischen P-Ausdrucks »aus den Steppen Moabs« (Num 221 u. a.) zu P stellen. Aber ohne v. i a fehlt der Kopf des Berichts, und die Hochfläche des Pisga, auf der hier der Nebo lokalisiert wird, ist in Num 2120 (2314) in einem von J in sein Werk aufgenommenen Stück vorgekommen 3. Deshalb ist lediglich asift nany« als Zusatz des Rp aus dem J-Bericht auszuscheiden (vgl. SMEND S . 270 und EISSFELDT). Als solchen Rp-Zusatz pflegt man auch •* "trbv in v. 5 anzusehen: dadurch sollte die Beziehung zu 32 50 hergestellt werden. Tatsächlich wird Rp die Worte 1

2 3

SELLIN, Einleitung ins AT, '1935, S . 24. Vgl. die Liste bei BERTHOLET S. 112. Es geht also nicht an, den Pisga für E auszuscheiden, gegen

EISSFELDT. —

Zu

3 2 49 s.

o.

SMEND 2 7 0

und

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

In der Frage der Priorität scheint sich mir mit SMEND ( S . 1 1 . 247) und anderen die Wagschale Num 27 zuzuneigen. — In v. 49 ist der in Num 27 fehlende »Berg Nebo« (samt dem zugehörigen Relativsatz?) wohl erst auf Grund von 341 eingesetzt. Ebenso dürfte der nachhinkende v. 52, dem in Num 27 nichts entspricht, auf den Einfluß von Dtn 34 4b zurückgehen (v. 52bß ist ein Zusatz, den © noch nicht hat). Dtn 33 Der Segen Moses ist wie der Jakobsegen Gen 49 ein isoliertes poetisches Stück, das keiner der Pentateuchquellen zugehört. Er ist am wahrscheinlichsten in der späteren Richterzeit entstanden1. Die landläufige Anschauung, daß er ursprünglich im Werk von E gestanden habe, beruht in der Hauptsache auf einem gewissen Gleichgewichtsstreben ; so sagt z. B. PROCKSCH S. 122: »da der Segen Jakobs seiner jetzigen Stellung nach zu J gehört, so ist bei dem durchgehenden Parallelismus beider Quellen schon damit für Dtn 33 ein Vorurteil für E geschaffen«. Diese Meinung, gegen die schon BERTHOLET (S. 102. 112) Bedenken erhoben hatte, ist jetzt von EISSFELDT (Einleitung ins AT, S. 261 f.) ausführlich widerlegt worden. Inhaltlich führt nichts auf E, selbst wenn 33 ö auf Ex 32 25ff. anspielen sollte, denn Ex 32 ist nicht E. Und aus dem Titel »Gottesmann« in der Überschrift 331 ein Kennzeichen für E zu machen, sollte man allmählich unterlassen, da es sich doch hier um einen feststehenden Ausdruck handelt, v. 1 stammt eben von demjenigen, der Dtn 33 vor Dtn 34 einschob. Das kann vielleicht schon J gewesen sein, aber ebensogut ein Späterer. Dtn 34 1. Daß v. 1-7 in der Hauptsache ein in sich geschlossener Bericht des J ist, haben schon WELLHAUSEN (S. 115f.), GRESSMANN (S. 3434) und andere 2 richtig gesehen, nur daß sie v. i a wegen des typischen P-Ausdrucks »aus den Steppen Moabs« (Num 221 u. a.) zu P stellen. Aber ohne v. i a fehlt der Kopf des Berichts, und die Hochfläche des Pisga, auf der hier der Nebo lokalisiert wird, ist in Num 2120 (2314) in einem von J in sein Werk aufgenommenen Stück vorgekommen 3. Deshalb ist lediglich asift nany« als Zusatz des Rp aus dem J-Bericht auszuscheiden (vgl. SMEND S . 270 und EISSFELDT). Als solchen Rp-Zusatz pflegt man auch •* "trbv in v. 5 anzusehen: dadurch sollte die Beziehung zu 32 50 hergestellt werden. Tatsächlich wird Rp die Worte 1

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SELLIN, Einleitung ins AT, '1935, S . 24. Vgl. die Liste bei BERTHOLET S. 112. Es geht also nicht an, den Pisga für E auszuscheiden, gegen

EISSFELDT. —

Zu

3 2 49 s.

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SMEND 2 7 0

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

In der Frage der Priorität scheint sich mir mit SMEND ( S . 1 1 . 247) und anderen die Wagschale Num 27 zuzuneigen. — In v. 49 ist der in Num 27 fehlende »Berg Nebo« (samt dem zugehörigen Relativsatz?) wohl erst auf Grund von 341 eingesetzt. Ebenso dürfte der nachhinkende v. 52, dem in Num 27 nichts entspricht, auf den Einfluß von Dtn 34 4b zurückgehen (v. 52bß ist ein Zusatz, den © noch nicht hat). Dtn 33 Der Segen Moses ist wie der Jakobsegen Gen 49 ein isoliertes poetisches Stück, das keiner der Pentateuchquellen zugehört. Er ist am wahrscheinlichsten in der späteren Richterzeit entstanden1. Die landläufige Anschauung, daß er ursprünglich im Werk von E gestanden habe, beruht in der Hauptsache auf einem gewissen Gleichgewichtsstreben ; so sagt z. B. PROCKSCH S. 122: »da der Segen Jakobs seiner jetzigen Stellung nach zu J gehört, so ist bei dem durchgehenden Parallelismus beider Quellen schon damit für Dtn 33 ein Vorurteil für E geschaffen«. Diese Meinung, gegen die schon BERTHOLET (S. 102. 112) Bedenken erhoben hatte, ist jetzt von EISSFELDT (Einleitung ins AT, S. 261 f.) ausführlich widerlegt worden. Inhaltlich führt nichts auf E, selbst wenn 33 ö auf Ex 32 25ff. anspielen sollte, denn Ex 32 ist nicht E. Und aus dem Titel »Gottesmann« in der Überschrift 331 ein Kennzeichen für E zu machen, sollte man allmählich unterlassen, da es sich doch hier um einen feststehenden Ausdruck handelt, v. 1 stammt eben von demjenigen, der Dtn 33 vor Dtn 34 einschob. Das kann vielleicht schon J gewesen sein, aber ebensogut ein Späterer. Dtn 34 1. Daß v. 1-7 in der Hauptsache ein in sich geschlossener Bericht des J ist, haben schon WELLHAUSEN (S. 115f.), GRESSMANN (S. 3434) und andere 2 richtig gesehen, nur daß sie v. i a wegen des typischen P-Ausdrucks »aus den Steppen Moabs« (Num 221 u. a.) zu P stellen. Aber ohne v. i a fehlt der Kopf des Berichts, und die Hochfläche des Pisga, auf der hier der Nebo lokalisiert wird, ist in Num 2120 (2314) in einem von J in sein Werk aufgenommenen Stück vorgekommen 3. Deshalb ist lediglich asift nany« als Zusatz des Rp aus dem J-Bericht auszuscheiden (vgl. SMEND S . 270 und EISSFELDT). Als solchen Rp-Zusatz pflegt man auch •* "trbv in v. 5 anzusehen: dadurch sollte die Beziehung zu 32 50 hergestellt werden. Tatsächlich wird Rp die Worte 1

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SELLIN, Einleitung ins AT, '1935, S . 24. Vgl. die Liste bei BERTHOLET S. 112. Es geht also nicht an, den Pisga für E auszuscheiden, gegen

EISSFELDT. —

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Dtn 34

so verstanden haben, aber ursprünglich beziehen sie sich nicht auf einen vorausgegangenen Befehl, sondern bedeuten den »besonderen Sterberuf Jahwes«, auf den hin der noch im Vollbesitz seiner Kräfte befindliche Mose (7b) in den Tod sinkt (GRESSMANN S. 344, E H R L I C H ) . Wenn der Titel"' naj? (5) für Mose sonst nur in Zusätzen zu J (Ex 14 31 Num 12 7f.) vorkommt, folgt daraus nicht, daß ihn J an einer so wichtigen Stelle, die auf das ganze Leben Moses zurücksieht, nicht auch gebraucht haben könnte, zumal er ihn dem untergeordneteren Kaleb nicht vorenthält (Num 14 24); man darf also hier nicht deswegen an eine andere Quelle denken (gegen PROCKSCH S. 127). Auch die andere Ortsbezeichnung in v. 6a führt nicht auf Quellenscheidung (gegen PROCKSCH), da das Grab Moses nicht auf dem Berg, sondern »im Tal« liegt (vgl. STEUERNAGEL und GRESSMANN S . 343f.) 1 . v. 7 zu P zu rechnen, wie es meist geschieht, ist unmöglich, weil Dtn 312 sich polemisch auf diesen Vers zurückbezieht (s. o.), und 312 ist älter als P, selbst wenn man den Vers für deuteronomisch hält; außerdem steht v. 7, wie vorhin deutlich wurde, in innerer Verbindung mit dem Schluß von v. 5 2. — Ob die Beschreibung des Landes (ibß-3) dem ursprünglichen Text von J angehört, ist wegen des ganz abweichenden Wortlauts in Sam nicht sicher. 2. v. 8 wird wegen der »Steppen Moabs« durchweg zu P gestellt. Ohne diese Ortsbestimmung würde nichts gerade auf P führen (vgl. Gen 503 II Sam 112). Mir scheint deshalb wahrscheinlich, daß die Ortsbestimmung wie in v. 1 Zusatz des R p ist. Darauf führt auGh, daß © dahinter noch ERN (bzw. EV TW irepocv) TOU lop8ccvou KCCTCC leps>Xco liest; da diese Worte von den Angaben in v. 1 abweichen (em irpocTCöTTOU Upeixco), können sie nicht von dort stammen, deshalb halte ich sie für ursprünglich, d. h. für die Ortsangabe des J. Somit steht der Zuweisung von v. 8 an J nichts im Wege; daß Num 20 29 P sich an ihn anlehnt, ist kein Gegengrund. Siehe weiter in Jos 2, Nr. 3. 3. Dagegen tritt in v. 9, der Josua hereinbringt und auf Num 27 isff. P zurückschaut, zweifellos P auf. Im übrigen hatte der Bericht des J über Moses Tod so sehr den Beifall des R p , daß er sich in v. 1-8 mit den geringfügigen Eingriffen in v. 1 und 8 begnügte und einen etwaigen Parallelbericht des P beiseite ließ. Es ist aber auch 1

(s). das übrigens in © B fehlt, bezieht sich wegen v. e a nicht rückwärts auf v. 1 , sondern vorwärts auf »im Lande Moab« (die Behauptung BERTHOLETS, daß diese Worte in & fehlen, beruht auf einer Verwechslung von v. 5 mit v. 6A). Daß hinter v. 4 der Abstieg Moses vom Berge (als selbstverständlich) weggelassen ist, begünstigte die spätere Meinung, daß Mose auf dem Berg begraben sei (vgl. 32 50 P und die Analogie Num 2028f. P; wegen des Hinweises auf Aaron wird auch Num 27 13 P so zu verstehen sein, vgl. ©). 2 Vgl. auch noch GRESSMANN 3 4 3 4 . 11*

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

sehr wohl möglieh, daß schon P selbst es war, der (ähnlich wie in Jos 14ff., s. u.) die J-Darstellung v. 1-8 in sein Werk aufnahm und von sich aus nur v. 9 und die Zusätze in v. l und 8 hinzufügte (s. u. S. 2533). 4. Bei v. 10-12 erinnert v. 10 stark an Ex 33 n Num 12 8, so daß man an dieselbe Hand wie dort denken könnte (vgl. PROCKSCH). Da aber v. lif. unzweifelhaft deuteronomisch sind und jene Stellen auch dem Deuteronomiker bekannt waren (s. o., besonders bei 5 s), nimmt man am besten die ganzen Verse 10-12 als deuteronomisch, wobei offen bleiben kann, ob v. n f . nicht einem späteren Stadium der deuteronomischen Bearbeitung angehören als v. 10 (vgl. die Kommentare). Jos 1 Während WELLHAUSEN, STEUERNAGEL, OETTLI U. a. im ganzen Kapitel deuteronomischen Text finden, scheiden ALBERS HOLZINGER, (SMEND),

EISSFELDT,

GRESSMANN

2

und

KAUTZSCH 4 V. l f . u n d

v. iof.

ganz oder teilweise für E aus. 1. Die Zuweisung von v. 12-18 an den Deuteronomiker ist sicher berechtigt, da v. 12-15 nicht aus Num 32, sondern aus Dtn 3 18-20 genommen sind (vgl. den Einzelnachweis bei ALBERS S. 30ff.), und da auch in v. ie-18, die nicht von v. 12-15 getrennt werden können, nichts dieser Zuweisung widerstreitet, v. i7b und i8b dürften, wie vielfach angenommen wird, Glossen von einer späteren deuteronomischen Hand sein; denselben Zusatzcharakter haben v. 7-9, wie das einsetzende PI zeigt. Endlich sind v. 3-5* eine Einfügung aus Dtn 1124. 25a; daß ein Zusatz vorliegt, ergibt sich schon aus der plötzlichen pluralischen Anrede 3. 2. v. 1. 2. 5b. 6 sind deutlich abhängig von Dtn 31 lf. 7f.: v. 2 entspricht Dtn 312 b , v. 5b ist = 31 8 (23b), v. 6 = 31 7 (23a). Die Verse gehören also weder dem Deuteronomiker noch E, sondern wohl dem Verfasser von Dtn 31 lfl., d. h. dem Ergänzer von J, der durch die ausdrückliche Bestätigung der zu Moses Lebzeiten dem Josua gegebenen göttlichen Zusage darauf hinweisen wollte, daß auch der neue Geschichtsabschnitt, in dem der »Knecht Jahwes« nicht mehr da war, unter Jahwes gnädiger Leitung stand. Da der Verfasser von Dtn 31 lfi. Dtn 34 (J) kannte (s. o.), hat es nichts Befremdliches, daß er in v. i a den Ehrentitel Moses nay aus Dtn 34 5 aufnahm. 1

EMANUEL ALBERS, Die Quellenberichte in Jos I — X I I , 1891. Die Anfänge Israels, 1914 = Die Schriften des Alten Testaments, 1. Abt., 2. Band. 3 I n v. 5a ist (entsprechend Dtn l l 2 5 a ) mit © D3,3BI? zu lesen; der Singular von 2JI erklärt sich durch Angleichung an das Suffix der einschränkenden Hinzufügung 2

•prt w

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Der »Elohist« von Exodus bis Josua

sehr wohl möglieh, daß schon P selbst es war, der (ähnlich wie in Jos 14ff., s. u.) die J-Darstellung v. 1-8 in sein Werk aufnahm und von sich aus nur v. 9 und die Zusätze in v. l und 8 hinzufügte (s. u. S. 2533). 4. Bei v. 10-12 erinnert v. 10 stark an Ex 33 n Num 12 8, so daß man an dieselbe Hand wie dort denken könnte (vgl. PROCKSCH). Da aber v. lif. unzweifelhaft deuteronomisch sind und jene Stellen auch dem Deuteronomiker bekannt waren (s. o., besonders bei 5 s), nimmt man am besten die ganzen Verse 10-12 als deuteronomisch, wobei offen bleiben kann, ob v. n f . nicht einem späteren Stadium der deuteronomischen Bearbeitung angehören als v. 10 (vgl. die Kommentare). Jos 1 Während WELLHAUSEN, STEUERNAGEL, OETTLI U. a. im ganzen Kapitel deuteronomischen Text finden, scheiden ALBERS HOLZINGER, (SMEND),

EISSFELDT,

GRESSMANN

2

und

KAUTZSCH 4 V. l f . u n d

v. iof.

ganz oder teilweise für E aus. 1. Die Zuweisung von v. 12-18 an den Deuteronomiker ist sicher berechtigt, da v. 12-15 nicht aus Num 32, sondern aus Dtn 3 18-20 genommen sind (vgl. den Einzelnachweis bei ALBERS S. 30ff.), und da auch in v. ie-18, die nicht von v. 12-15 getrennt werden können, nichts dieser Zuweisung widerstreitet, v. i7b und i8b dürften, wie vielfach angenommen wird, Glossen von einer späteren deuteronomischen Hand sein; denselben Zusatzcharakter haben v. 7-9, wie das einsetzende PI zeigt. Endlich sind v. 3-5* eine Einfügung aus Dtn 1124. 25a; daß ein Zusatz vorliegt, ergibt sich schon aus der plötzlichen pluralischen Anrede 3. 2. v. 1. 2. 5b. 6 sind deutlich abhängig von Dtn 31 lf. 7f.: v. 2 entspricht Dtn 312 b , v. 5b ist = 31 8 (23b), v. 6 = 31 7 (23a). Die Verse gehören also weder dem Deuteronomiker noch E, sondern wohl dem Verfasser von Dtn 31 lfl., d. h. dem Ergänzer von J, der durch die ausdrückliche Bestätigung der zu Moses Lebzeiten dem Josua gegebenen göttlichen Zusage darauf hinweisen wollte, daß auch der neue Geschichtsabschnitt, in dem der »Knecht Jahwes« nicht mehr da war, unter Jahwes gnädiger Leitung stand. Da der Verfasser von Dtn 31 lfi. Dtn 34 (J) kannte (s. o.), hat es nichts Befremdliches, daß er in v. i a den Ehrentitel Moses nay aus Dtn 34 5 aufnahm. 1

EMANUEL ALBERS, Die Quellenberichte in Jos I — X I I , 1891. Die Anfänge Israels, 1914 = Die Schriften des Alten Testaments, 1. Abt., 2. Band. 3 I n v. 5a ist (entsprechend Dtn l l 2 5 a ) mit © D3,3BI? zu lesen; der Singular von 2JI erklärt sich durch Angleichung an das Suffix der einschränkenden Hinzufügung 2

•prt w

165 3. Es ist schon öfter bemerkt worden, daß v. lof. sich nicht mit Kap. 2 vertragen, nicht bloß weil sich die Zeitangabe von 1 n nicht mit denen von Kap. 2 (vgl. v. 1.16.22f.) in Einklang bringen läßt, sondern vor allem, weil in 1 n der Jordanübergang eine zeitlich fest bestimmte Sache ist; »dahinter hat die Erkundung Jerichos, die ja auch ungünstig ausfallen und dann die Verschiebung des Übergangs als ratsam erscheinen lassen konnte, keinen Sinn« (EISSFELDT S. 6 7 ) . Die Verse gehören mit 3 2-4 zusammen und sind offenbar zur Verdrängung von Kap. 2 (bei der Verlesung im Gottesdienst ?) bestimmt, weil dort eine kananitische Dirne für den Übergang der Israeliten ins gelobte Land eine Rolle spielte, die jüdischem Empfinden peinlich war (die drei Tage von I n sind offenbar mechanisch aus 216.22 herausgenommen). Weiter siehe bei 3 2-4. Die Sprache von v. 11b macht eine deuteronomische Hand wahrscheinlich. Die für E vorgebrachten Gründe verfangen nicht, da die Sprachparallelen, auf die sich z. B. ALBERS S . 28 f. oder SMEND S . 280 berufen, nach unserer Quellenscheidung nicht in E-Texten stehen. Jos 2 1. Daß v. lof. deuteronomische Zutat sind, braucht nicht mehr bewiesen zu werden. Fraglich ist nur, ob auch v. 9b und v. 24 zu dieser Zutat gehören. Da v. 9b und 24b sich ebenso in E x 15 i5f. finden, könnten sie von dort übernommen sein; andererseits bliebe, wenn man v. 9B aus dem ursprünglichen Text wegnimmt, die von Rahäb in v. 9 a ausgesprochene Gewißheit unerklärt, so daß man vielleicht doch besser v. 9B (unter Streichung des ersten 1 nach &) als Begründung von v. 9 a faßt und v. 9b und 24 beim ursprünglichen Text beläßt. (Daß sich v. 24 mit v. 23 stoße, trifft nicht zu: zuerst erzählen die Kundschafter ihre Erlebnisse, dann das Ergebnis ihrer Erkundung.) Doch ist hier keine sichere Entscheidung zu treffen 2. Das übrige Kapitel hält WELLHAUSEN abgesehen von einigen »unbeträchtlichen Inkonzinnitäten« für einheitlich 2 ; STEUERNAGEL 3 scheidet v. 17-21 als Zusatz zu dem sonst einheitlichen Text aus. Dagegen verteilen ihn die meisten neueren Exegeten auf zwei Quellen, s e i es J u n d E (ALBERS, HOLZINGER, PROCKSCH, OETTLI, GRESSMANN), sei es J 1 u n d J 2 (SMEND, EISSFELDT, KAUTZSCH4). W i e ist z u e n t -

scheiden ? a) v. 17-21 unterbrechen in der Tat den Fluß der Erzählung: zwar ist es leicht vorstellbar, daß Rahab den Männern während des

1 v. 9 b ß fehlt in ©. Das ist doch wohl absichtliche Weglassung mit Rücksicht auf v. 24B, um die Wiederholung zu vermeiden (ALBERS 41 1 ). 2 Ebenso HÖLSCHER in ZAW 38 (1919/20), S. 64. 3 Ebenso GUNKEL in RGG 1 IV 2019 und SCHULZ, der aber v. 21aß zum ursprünglichen Text rechnet.

165 3. Es ist schon öfter bemerkt worden, daß v. lof. sich nicht mit Kap. 2 vertragen, nicht bloß weil sich die Zeitangabe von 1 n nicht mit denen von Kap. 2 (vgl. v. 1.16.22f.) in Einklang bringen läßt, sondern vor allem, weil in 1 n der Jordanübergang eine zeitlich fest bestimmte Sache ist; »dahinter hat die Erkundung Jerichos, die ja auch ungünstig ausfallen und dann die Verschiebung des Übergangs als ratsam erscheinen lassen konnte, keinen Sinn« (EISSFELDT S. 6 7 ) . Die Verse gehören mit 3 2-4 zusammen und sind offenbar zur Verdrängung von Kap. 2 (bei der Verlesung im Gottesdienst ?) bestimmt, weil dort eine kananitische Dirne für den Übergang der Israeliten ins gelobte Land eine Rolle spielte, die jüdischem Empfinden peinlich war (die drei Tage von I n sind offenbar mechanisch aus 216.22 herausgenommen). Weiter siehe bei 3 2-4. Die Sprache von v. 11b macht eine deuteronomische Hand wahrscheinlich. Die für E vorgebrachten Gründe verfangen nicht, da die Sprachparallelen, auf die sich z. B. ALBERS S . 28 f. oder SMEND S . 280 berufen, nach unserer Quellenscheidung nicht in E-Texten stehen. Jos 2 1. Daß v. lof. deuteronomische Zutat sind, braucht nicht mehr bewiesen zu werden. Fraglich ist nur, ob auch v. 9b und v. 24 zu dieser Zutat gehören. Da v. 9b und 24b sich ebenso in E x 15 i5f. finden, könnten sie von dort übernommen sein; andererseits bliebe, wenn man v. 9B aus dem ursprünglichen Text wegnimmt, die von Rahäb in v. 9 a ausgesprochene Gewißheit unerklärt, so daß man vielleicht doch besser v. 9B (unter Streichung des ersten 1 nach &) als Begründung von v. 9 a faßt und v. 9b und 24 beim ursprünglichen Text beläßt. (Daß sich v. 24 mit v. 23 stoße, trifft nicht zu: zuerst erzählen die Kundschafter ihre Erlebnisse, dann das Ergebnis ihrer Erkundung.) Doch ist hier keine sichere Entscheidung zu treffen 2. Das übrige Kapitel hält WELLHAUSEN abgesehen von einigen »unbeträchtlichen Inkonzinnitäten« für einheitlich 2 ; STEUERNAGEL 3 scheidet v. 17-21 als Zusatz zu dem sonst einheitlichen Text aus. Dagegen verteilen ihn die meisten neueren Exegeten auf zwei Quellen, s e i es J u n d E (ALBERS, HOLZINGER, PROCKSCH, OETTLI, GRESSMANN), sei es J 1 u n d J 2 (SMEND, EISSFELDT, KAUTZSCH4). W i e ist z u e n t -

scheiden ? a) v. 17-21 unterbrechen in der Tat den Fluß der Erzählung: zwar ist es leicht vorstellbar, daß Rahab den Männern während des

1 v. 9 b ß fehlt in ©. Das ist doch wohl absichtliche Weglassung mit Rücksicht auf v. 24B, um die Wiederholung zu vermeiden (ALBERS 41 1 ). 2 Ebenso HÖLSCHER in ZAW 38 (1919/20), S. 64. 3 Ebenso GUNKEL in RGG 1 IV 2019 und SCHULZ, der aber v. 21aß zum ursprünglichen Text rechnet.

166

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

Hinabsteigens den Rat von v. ie gibt, aber es ist schwer glaublich, daß die Flüchtlinge, nachdem sie unten angelangt sind, in ihrer gefährlichen Lage noch lange Verhandlungen mit der oben stehenden Rahab führen; außerdem stößt sich v. 21 aß einigermaßen mit v. 15 und v. 22. Es liegt also wirklich »eine jüngere Erweiterung der Erzählung« (STEUERNAGEL) vor; der Grund dafür liegt freilich weniger, wie STEUERNAGEL meint, in äußerlichen technischen Dingen (wie sollten die Männer das Haus wiederfinden ? wie die Familie der Rahab schützen?), als vielmehr auf religiösem Gebiet: man nahm später Anstoß an dem Eid, den Israeliten einer Kananiterin, zumal einer Dirne, leisteten 1 (vgl. Ex 3412 Jdc 2 2), deshalb läßt der Ergänzer die Männer im letzten möglichen Augenblick den Eid ausdrücklich zurücknehmen (17) und durch das äußere Zeichen ersetzen; damit aber diese Zurücknahme nicht als ein schnödes Kneifen nach überstandener Gefahr mißdeutet werden könne, fügt er ausdrücklich hinzu, daß Rahab mit dem neuen Vorschlag einverstanden war (2Iaa) und daß man sich in aller Freundschaft trennte (21 »ß); v. 2IB ist doch wohl proleptisch zu verstehen im Blick auf Kap 6: wenn man das hier schon sagte, brauchte man die Sache mit der roten Schnur in Kap. 6 nicht auch noch einzufügen 2 . Man darf deshalb nicht von einem Widerspruch zwischen v. 2 I B und v. 18 reden 3 (gegen SMEND S . 282). — Haben wir den Grund für die Einschaltung von v. i7ff. richtig erkannt, so folgt daraus ein Doppeltes: a) v. 20, der trotz v. 17 wieder vom Eid redet, kann nicht zu der Einschaltung gehören; er stand ursprünglich hinter v. 14, den er unmittelbar fortsetzt 4 , und wurde später offenbar nur wegen der Ähnlichkeit mit v.i7 b in die Einschaltung hereingezogen, b) Mit v. i7ff. sind die darauf vorausweisenden Worte v. I2bß (»und gebt mir ein zuverlässiges Zeichen«) auszuscheiden, die auch deutlich den Zusammenhang von v. 12 und 13 stören 5 . b) Nach der Ausscheidung von v. I2bß. 17-19. 21 bleibt ein einheitlicher Text übrig. Wir haben die Gegengründe im einzelnen durchzugehen: a) Daß in v. i a das Land und Jericho nebeneinander als Erkundungsobjekte genannt werden, führen SMEND, E I S S F E L D T und 1

Vgl. SMEND 284.

2

In Kap. 6 nimmt nur die Glosse v. i7 b auf den Einsatz (2 l8f.) Bezug. Der Relativsatz 13 UflTYin in v. I8b kann sich, wie seine Stellung zeigt, nur aui das Fenster, nicht auf die rote Schnur beziehen (gegen HOLZINGER und GRESS5 MANN 128 ). 13 steht erleichternd für (vgl. Jer920 Koh 12 s). 4 Wegen v. 20 empfiehlt sich in v. lt die Lesart ^TJfl; v. I4aß ist Vordersatz zu 3

V. 14B. 6

Daß die Worte in © fehlen, darf nicht textkritisch ausgewertet werden; denn daß © sie kannte, folgt aus seinem Einschub Kai 0T}aeis TO 3 pxm = »und das Land ist noch übrig, es in Besitz zu nehmen«, d. h. die Inbesitznahme des Landes steht noch aus 6 : durch die in Kap. 2—11 erzählten siegreichen Kämpfe ist das Verfügungsrecht über Kanaan gewonnen, es bleibt nur noch übrig, es in Besitz zu nehmen, darum (7) soll Josua es ver1

v. 23b ist Zustandssatz zu v. 23a und stammt vielleicht aus 1415 (STEUERNAGEL, opp. SMEND 312f.)2 Der Halbvers 12 7b, der den Zusammenhang empfindlich stört, ist als Analogie b zu v. e nachträglich aus 1123 eingefügt. 3 Gegen die Meinung, daß 131 an falscher Stelle stehe und vor 18 2 ff. gehöre (WELLHAUSEN, 4

HOLZINGER,

STEUERNAGEL U . a . ) ,

vgl.

PROCKSCH

1491

und

SMEND

322.

IKla ist in @ nicht ausgedrückt. 5 Zu dieser Vorausnahme des Objekts als Subjekt des übergeordneten Satzes s. KÖNIG, Lehrgeb. d. hebr. Sprache III § 414f. 14*

212

Der »Elohist« von Exodus bis Josua

teilen. Der Glossator von v. 2-6 mißverstand nun aber v. i b ß dahin, als ob noch Land zum Erobern übrig sei, und fügte seine Glosse ein, auf Grund deren dann nachträglich nsn) rann in v. 1 bß eingesetzt wurde 1 . 2. Die Fortsetzung von v. 1 kommt in v. 7; v. 6 b gehört noch zur Glosse (gegen SMEND), denn das hier zu verlosende (nbsn) Land ist nicht wie in v. 1 und 7 ganz Kanaan, sondern das bis jetzt noch uneroberte Gebiet von v. 2 b -6 a ; der Sinn ist: verlose es immerhin (pn), obwohl es noch nicht erobert ist, denn (e a ) Jahwe wird seine Bewohner vertreiben. Ist aber v. 6aß für das Verständnis von v. 6b unentbehrlich, so darf man v. 6" nicht streichen 2 (gegen HOLZINGER und STEUERNAGEL); das Suffix von bezieht sich eben nicht bloß auf die Leute von v. 6 a , sondern auf die Bewohner aller in v. 2 b -6 a genannten Gebiete (DE GROOT), und daß in v. 6 a statt des Gebiets seine Bewohner genannt sind, ist ja nicht vereinzelt (vgl. 2bß und 3 b ) 3 , wie es umgekehrt nur natürlich ist, daß in v. 6b, wo es sich um die Verlosung handelt, wieder das auf das Land bezügliche Suffix eintritt. — Der Zusatz v. 2-6 wird übrigens in dem deuteronomischen Kap. 23 schon vorausgesetzt, weil dort nicht nur auf v. 1 ( = 23 i b . 2 b ), sondern auch auf v. 6 b ( = 23 4 a ) Bezug genommen und v. i b ß im Sinne des Glossators von v. 2-6 verstanden wird (23 4. 7.12) 4 . 1 SMEND 3 2 2 (ebenso E I S S F E L D T und KAUTZSCH 4 ) sieht in dem g a n z e n v. i b ß einen Zusatz des deuteronomischen Verfassers von Kap. 23 im Hinblick auf 15 63 16 10 17 11-13 (und in v. 2-6 a eine Glosse zur Glosse). Aber angesichts der wenigen dort genannten uneroberten Städte wäre die Behauptung, daß noch ein (sehr) großer Teil des Landes zu erobern sei, eine gewaltige Übertreibung. 2 Ist v. 6 a ursprünglich, so muß das Gebiet von v. 4 so bestimmt werden, daß es sich mit dem von v. 6 a nicht stößt. Da in v. 6 8 allem nach das sidonische (phönizische) Gebirgsland zwischen der tyrischen Leiter und dem nahr el qäsimije gemeint ist, muß das Gebiet von v. 4 entweder nördlich oder südlich davon gesucht werden. I m ersteren Fall kann man für M Y Ö (lies ''?'?) die auf B U H L zurückgehende Deutung auf muräret el fardsch nördlich vom nahr el qäsimije beibehalten und muß in Afeka das nordöstlich von B e i r u t gelegene 'afqä sehen, im letzteren (wahrscheinlicheren) ist am besten ¡"iSp? für mural zu lesen und bei Afeka an das Afek in der Saronebene (Antipatris, ras el-'en) zu denken. I n beiden Fällen ist die Angabe des Amoritergebiets als Ostgrenze sinnvoll (gegen HOLZINGER), da es auch im Libanongebiet amoritische Siedlungen gab (vgl. B . M A I S L E R , Untersuchungen zur alten Geschichte und Ethnographie Syriens und Palästinas I 1 9 3 0 , S. 6 2 ) . — In v. 5, wo der Text nach B U H L zu korrigieren ist (s. H O L Z I N G E R ) , ist Cölesyrien gemeint; selbst wenn NOTH ZDPV 5 8 ( 1 9 3 5 ) , S. 2 4 5 Recht haben sollte, daß nOH »der Name eines Ortes am Nordende des dschölänn sei, und daß Baalgad »am Nordostende des Antilibanon gelegen habe« (har hermön = »die ganze K e t t e des Antilibanon«), wäre das Gebiet nur von Norden nach Süden statt (wie bei der gewöhnlichen Deutung der Ortsangaben) von Süden nach Norden bestimmt.

3

Die Zustutzung des Textes bei

radikal. 4

Etwas anders

SMEND

322.

MAISLER

(S.

vorige Anm.)

S.

60f. 67 ist zu

213

Jos 13

3. Von v. 7 gehört nur 7* zu J ; 7b stammt von demselben, der in Num 32 40 die Besetzung Gileads durch Machir auf eine Verleihung durch Mose zurückführte (vgl. 8 b ). Die logische Unmöglichkeit, d a ß das Suffix von 1a? (s) sich auf das westjordanische Manasse (7b) bezieht, während in v. 8 nur das ostjordanische gemeint sein kann, wird immer noch am besten durch die Annahme einer Textverkürzung beseitigt (s. BH). Daß bei dem wiederhergestellten Text Halbmanasse vor Rüben und Gad 1 an den Anfang zu stehen kommt (gegen 18 7 u. a.), ist ein Beweis dafür, daß Halbmanasse hineingeflickt ist. Der übrige v. 8 aber gehört zu J , da man eine Begründung dafür erwartet, warum nur neun Stämme (7a) für die Verteilung in Betracht kommen (SMEND). In v. 8 die Fortsetzung der Worte Jahwes an Josua zu sehen, wird nur durch mm nsf am Schluß verhindert. Hier ist mit : Num 2516-18 Die Tat des Pinehas u. sein ( Sondertradition) Lohn Num 251-5 . . . . . . Num 25 6-13 [Num 251*1. PSJ Die Volkszählung als Grundlage der Landverteilung Num 2516 u. der Grundstock von Num 26 [PÜberarbeitung von Num 26; Num 271-11 27 15-17] Todesankündigung an Mose u. Weihe Josuas Num 27 12-14. 18-23* [Num 28—31. 331-*9 P*] g) Verteilung von Wohn- ßP; Num 32 18/. 28-32 nebst sitzen an Gad u. HuÄnderungen in 32 2 u. 32t; ben u. Festsetzung von Num 32 7-15 ? halb Manasse im Ostjordanland Num 322*. 4-«. 16®. 17. Glossen: Num 32 1 32a 20-23. 25-27. 33®*. 34-39. 3216 b . 24 . 40 3 2 33®*. 83b 41f. (Sondertradition in Num Die Beschreibung Kanaans 32 3911.) als Grundlage der Landverteilung N u m 3 3 50f. 54 . 341-12

[Num 3413-15 Ps Num 33 52f. 55 f. R] Einsetzung der Landverteilungskommission Num 3416-29 Anordnung von Freistädtefl Num 35 9-15 [Num 35 1-8.16-34 36 PSJ

279

Anhang I I : Übersicht

J

Zusätze

P

Dtn 31141. 23. lf. 7f. (Josua Nachfolger Moses) R P; Dtn [Ii] 32 48-52 Dtn 33 (Segen Moses) ? Der Tod Moses Dtn 3 4 1 * dt: Dtn 3410-12 Der Tod Moses Dtn 341-9 2-7. 8 a * Jos 1 lf. 5 b . 6 (Ermunterung Josuas) [der Rest von Jos 1 ist dt] Die Eroberung des Westjordanlandes: Die Auskundschaftung v. Jericho Dtn 34 8 b Jos 2 i - 9 . I 2 a . b a. Jos 2 l2 b ß. 17-19. 21 (Rücknahme des Schwurs) 13f. 20. 15t. 22-24 (andere Tradition als in dt: Jos 2 lOf. Jos 6) Die Überschreitung des J o s 3 7 - 9 . 1 0 ? l l . 13 4 1 4 ( E r höhung Josuas) Jordans JOS 3 1. St. 14-17 4 9 . io b . J o s 4l b -5 ( + 3 b ) . 8 a ß . b . 1 0 a * . 20 (die 12 Steine von 121. II". 15-18. l l b . 19b 6 9 Gilgal), damit zusammenhängend die Glosse 312 Einzelglosse: Jos 4 l a dt: Jos 3 2-4.10? 4 «-iaa. 21-24 51 Rp: 34*. ba? 4 10»* 4 19* Die Beschneidung als Vorbedingung für den Ein- Rp: Jos 510-12 5 4-7? tritt ins hl. Land Jos Jos Ö2aoc (sekundäre AnÖ13f. 15*. 2aß-3. 8 knüpfung) Glossen: Jos 5 l 5 a ß Öl5 b Die Eroberung von Jericho Jos 6 l . 2". 3. 4 a ß. 5 * . 7 a . J o s 6 4 a a . b . 5*. 6. 7 b -9. 11*. 11*. 12a. 14. 15*. 16*. 17 a . I2b. 13.15*. 16* (Einarbei19.20aCC. b ß. c . 21-26 tung der Lade u. der Priester mit den Posaunen [von 2 verschiedenen Händen], damit zusammenhängend 20 a ß . b a ) Jos 610. 27 (Erhöhung Josuas) Einzelglossen: Jos 6 a b ; 6i7 b ; 618 (Vorwegnahme) Der Kampf um Ai: Der erste Versuch u. Glossen: Jos 7 1 7 14*. I7 b ß. Achans Diebstahl 18 a . b ß 7 24 a *. 25 b y 7 26b

280

Der

»Elohist« v o n E x o d u s bis

Josua

Zusätze Jos

7 2-13.

14*.

15-17bCC.

18ba. 19-23.24*.25a.baß.26a Die Eroberung von Ai

Jos

8 l/. 7 b . 18.26/. Vertiefung wohl

Jos

8 3-7a.

8-11.

14-17.

Jos

19-25. 2 8 f .

(religiöse

der

Erzählung,

dt) 8i2f.

(Ehrenrettung

Josuas) J o s 8 30-35 ( A l t a r b a u u . G e setzesverlesung

auf

dem

Ebal) Die Überlistung durch

die

J o s 9 6b. 7. 14b. 15aß

Gibeoniten Jos

(Entlastung

9 3-6 a -

8-9ba.

ll-14a.

(l6aß)

Josuas)

dt:

Jos

911.

9 s b ß . 10 9 24*

Rv:

Jos

9 25 b . 18-21.

15aCC. 1 6 * . 1 7 . 22. 2 3 * . 2 4 * . 25.26a.27*

Glosse:

(26^)

J o s 9 23*

D i e Schlacht bei Gibeon u. die

Gewinnung

des

Sü-

J o s 1016-27

(Makkeda)

dens J o s 1 0 1 * . 2 - 1 0 a . 1 0 b * . 11. Jos 1 2 * . 13-15. 2 9 - 3 9 * . 43 (andere Jos Die

Tradition

als

in

Überarbeidt)

10b.12"

Merom

winnung

u.

des

W a s s e r Jos die

Ge-

IIS.

9*

tiefung,

(religiöse wohl

Ver-

dt)

Nordens

J o s I i i . 4 . 5 . 7 . 8». 9 b * . Jos 10.llb

(dt

10 40-42 ganz

kleine Zusätze in J o s 1 0 i a .

9) Schlacht beim

von

10 28-42* tung,

...

11 i b . 11*. 12-20

(dt

Aus-

weitung)

Die

Glossen: 1123

Jos

112!.

1121!.

Verteilung

(Überleitung)

Jos

J o s 12 (Liste der besiegten

des

Ost-

23-28 .

821.

jordanlandes [13

1 3 15-20 .

211. 27*. 29-31

Ps]

Könige) Die

Verteilung

des

West-

Die

jordanlandes :

Verteilung

des

West-

jordanlandes:

Der Erbbesitz Kalebs Jos 1 4 6-14 a

J o s 1 4 l 4 b . 15

D e r Verteilungsbefehl a n

Jos

Josua

132-6.

J o s 1 3 1 * . 7 a . 8 * . 1 4 . 1 4 l » dt: Jos Grenzen

[ib*]

1 3 9-12.

1 3 7 b . 8 * 1 4 2ȧ-5 von

Juda

Jos

1 5 1 * . 2-12

Rv:

Jos

dt: Jos

Überschrift

1513-19

Grenzen

1563

Jos Jos

16 10

1712j.

J o s 1 6 1 * . 2. 3 * . 4 17 l * .

u.

151-12 .

45-47

Städte

von

20-44 .

48-62

Städte

von

Ps;

Grenzen

Efraim 2 a a . 7. 8. 9 * . 1 0 * 1 6 5-8a

14l-2ba

Juda [15

G r e n z e n v o n M a n a s s e u . dt:

Jos

1313

u.

E f r a i m u. M a n a s s e J o s 1714-18

(alt;

verwandt

mit Jdc 122-26?):

R

p

?

Jos [173-6

161-9 P>]

1711.

7-11

Anhang I I : Übersicht

281

Zusätze Änderung des Vertei- Zusätze in J : Jos 18 5. 6 a . lungsmodus 7. 8b. 9 * Jos I82-4. 6b. 6». 9*. 10 ( Sondertradition) Grenzen der übrigen Stämme Jos 18 ll a *.ll b -20 a .19l a * Jos 19 9 l b . 1 0 a * . 10 b -14. 1 5 a ß . 1 7 a . 18-22". 2 4 * . 25-29 . 32 a . 333 8 a . 4 0 * . 47

Abschluß Jos 1949. 50* Jos 19 5ib (Überleitung) (zum Aufbau von Jos 13ff. s. o. hinter Jos 19)

Einleitung zur weiteren Verteilung Jos 181-10 Grenzen u. Städte der übrigen Stämme Jos 18 11—19 8 . 10-48 (wohl mit Abzug der Zusätze aus Jos 21 u. der Summierungen 19isb usw.) Abschluß Jos 19 49-5ia Die Einrichtung der Freistädte Jos 20* [P*: Überarbeitung von Jos 20; Jos 211-42 Jos 229-34]

Jos 21 43-45 (dt Schlußbetrachtung, entspricht Jos 1 311.) Jos 221-8 (dt: entspricht Jos 1121f.) Jos 23 (dt: soll Jos 241-27 ersetzen ) Josuas Abschied: Der Bundesschluß in Sichern

Jos 24 i a . bß. 2aa-y.b. 3.4. Jos 24 i b a . 2»s. 5acc. e a a. b . 6 a ß.

7a*.

7b-9.

7 a * . 10a. 1 2 b . 1 7 a * . b a . 18a*.

10 b -12 a . 13-16. 1 7 a * .

17bß.

22 b . 2ö a . (27 b ?)

5aß.

b.

Jos 24 19-21 (Aufnahme einer anderen Tradition) Josuas Tod. Bestattung der Gebeiné Josefs. Eleasars Tod. Jos 24 29 f. Jos 24 31 1 8 a * . 1 8 b . 2 2 a . 23-25 . 26 b -28

32f.

N a c h t r a g zu S. 260 3 : Daß der »Elohist« der Genesis auch die besprochenen polemischen Stücke der späteren Bücher verfaßt habe, läßt sich d a n n aufrecht erhalten, wenn man annimmt, er habe in der Gen. darum ^ vermieden und 'K gesagt, weil er den Gebrauch von "" vor der Zeit Moses für unzulässig hielt (s. o. S. 11 zu E x 3 1 4 ) .

Beihefte z. Z A W 6 8

19

Anhang I I : Übersicht

281

Zusätze Änderung des Vertei- Zusätze in J : Jos 18 5. 6 a . lungsmodus 7. 8b. 9 * Jos I82-4. 6b. 6». 9*. 10 ( Sondertradition) Grenzen der übrigen Stämme Jos 18 ll a *.ll b -20 a .19l a * Jos 19 9 l b . 1 0 a * . 10 b -14. 1 5 a ß . 1 7 a . 18-22". 2 4 * . 25-29 . 32 a . 333 8 a . 4 0 * . 47

Abschluß Jos 1949. 50* Jos 19 5ib (Überleitung) (zum Aufbau von Jos 13ff. s. o. hinter Jos 19)

Einleitung zur weiteren Verteilung Jos 181-10 Grenzen u. Städte der übrigen Stämme Jos 18 11—19 8 . 10-48 (wohl mit Abzug der Zusätze aus Jos 21 u. der Summierungen 19isb usw.) Abschluß Jos 19 49-5ia Die Einrichtung der Freistädte Jos 20* [P*: Überarbeitung von Jos 20; Jos 211-42 Jos 229-34]

Jos 21 43-45 (dt Schlußbetrachtung, entspricht Jos 1 311.) Jos 221-8 (dt: entspricht Jos 1121f.) Jos 23 (dt: soll Jos 241-27 ersetzen ) Josuas Abschied: Der Bundesschluß in Sichern

Jos 24 i a . bß. 2aa-y.b. 3.4. Jos 24 i b a . 2»s. 5acc. e a a. b . 6 a ß.

7a*.

7b-9.

7 a * . 10a. 1 2 b . 1 7 a * . b a . 18a*.

10 b -12 a . 13-16. 1 7 a * .

17bß.

22 b . 2ö a . (27 b ?)

5aß.

b.

Jos 24 19-21 (Aufnahme einer anderen Tradition) Josuas Tod. Bestattung der Gebeiné Josefs. Eleasars Tod. Jos 24 29 f. Jos 24 31 1 8 a * . 1 8 b . 2 2 a . 23-25 . 26 b -28

32f.

N a c h t r a g zu S. 260 3 : Daß der »Elohist« der Genesis auch die besprochenen polemischen Stücke der späteren Bücher verfaßt habe, läßt sich d a n n aufrecht erhalten, wenn man annimmt, er habe in der Gen. darum ^ vermieden und 'K gesagt, weil er den Gebrauch von "" vor der Zeit Moses für unzulässig hielt (s. o. S. 11 zu E x 3 1 4 ) .

Beihefte z. Z A W 6 8

19

Inhaltsübersicht. Ex Ex Ex Ex Ex Ex

1 2 3—4 51—6 l 6 2—7 7 . 7 8—11 10 (Die ägyptischen Plagen) Ex 12 E x 13 Ex 14 E x 15 E x 16 E x 17 . . E x 18 Ex 19—34 . . Ex 19 Ex 20 Ex 24 Ex 32 Ex 33 Ex 34 Übersicht über Ex 19—34. . . Anhang: Ex 23 20-33 Num 1029-36 Num 11 Num 12 Num 13—14 Num 16—17 Num 20 Num 2 1 . Num 221 Num 22 2—24 25 A. Vorfragen B. Die Erzählung von Bileams Eselin 22 22-35 C. Die ältere Bileamerzählung

Seite 1 3 6 15 17 18 24 27 28 31 34 36 37 40 40 44 46 48 53 58 60 61 62 64 70 74 81 84 89 97 97 98 106

22 3-21. 36-41. 231-26. 24 25 . 111

D. Die Ergänzung der Bileamgeschichte durch J : 23 27— 2419(24)

E. Ergebnis Num 25

120

127 128

Seite Num 32 131 Dtnl—11 138 1. Dtn 1—3 140 2. Dtn 4 - 5 142 3. Dtn 6—11 145 4. Zusammenfassung 149 Anhang: Dtn 28—30 149 Dtn 12—26 150 Dtn 27 151 Dtn 31—32 158 Dtn 33 162 Dtn 34 162 Jos 1 164 Jos 2 165 Jos 3—4 169 Jos 5 178 Jos 6 182 Jos 7 189 Jos 81-2» 194 Jos 8 80-35 198 Jos 9 200 Jos 10 . . 204 Jos 11—12 209 Jos 13 211 Jos 14 . 217 Jos 15 218 Jos 16—17 222 Jos 18—19 228 Übersicht über Jos 13—19 237 Jos 20—21 238 Jos 22 238 Jos 23 ( J d c 2 e — 3 c) 240 Jos 24 244 Ergebnis 253 I. P 253 II. J 255 III. Die Zusätze 258 Anhang I : Jdc 11—2 5 263 Anhang I I : Übersicht in Tabellenform . . 274 Nachtrag zu S. 260 3 . 281 Verzeichnis der Abkürzungen VI—VIII

etjik Der evangelische Weg der Verwirklichung des Guten Von A L F R E D DEDO M Ü L L E R ord. Prof. an der Universität Leipzig Oktav. X I V , 468 Seiten. 1937. RM. 7.50, geb. 8.50

3&onfeffioitóktmbe Die christlichen Kirchen und Sekten heute von HERMANN M U L E R T Prof. i. R. der Univ. Kiel Z w e i t e , n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . Oktav. X X , 457 S. RM 10.75, geb. 12.50. (Sammlung Töpelmann — Die Theologie im Abriß: Bd. 5)

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ßefrtlictjte Det Riten fiitdje 1. D i e A n f ä n g e . Oktav. V I I I , 326 S. 2. Aufl. 1937. Geb. RM. 4.80 2. E c c l e s i a c a t h o l i c a . Oktav. V I I I , 339 S. 1936. Geb. RM. 4.80 3. D i e R e i c h s k i r c l i e .

In Vorbereitung.

Jeder Band ist in sich abgeschlossen und einzeln käuflich. i). . . Die meisterhafte Darstellung ist so gestaltet, daß sie auch ohne alle Vorkenntnisse gelesen und verstanden werden kann und doch auch dem Sachkenner neue Perspektiven aufweist und in dem gewissenhaft nachgewiesenen religionsgeschichtlichen und archäologischen Material sowie in der Betrachtung und Auswertung der christlichen Quellen eine Fülle neuer Erkenntnisse und Belehrungen vermittelt.« Christentum u. Wissenschaft, Nr. 5, Mai 1935.

Det B e g Der fiintje Herausgegeben von D. Georg B u r g h a r t und Prof. D. Ernst S e l l i n . 1. Heft: Abschaffung des Alten Testaments? Von Ernst Sellin. Oktav. 39 Seiten. 1932. RM. —.95 2. Heft: Kirche und junge Generation im Ringen derZeit. Von Hans B ö h m . Oktav. 32 Seiten. 1933. RM. —.95 3. Heft: Kirche und Volk. Von Johannes E g e r . Oktav. 32 Seiten. 1933. RM. —.95 4. Heft: Arteigene germanische Religion und Christentum. Von \V. B a e t k e . 2. Auflage. Oktav. 40 Seiten. 1936. RM. —.95 5. Heft: Paulus. Von Hans L i c t z m a n n . Oktav. 32 Seiten. 1934. RM. —.95 Die Sammlung wird fortgesetzt.

VERLAG WALTER DE GRUYTER & CO., BERLIN W 35

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft und die Kunde des nachbiblischen Judentums Nach B. Stade, K. Marti, H. Greßmann, herausgegeben von Johannes Hempel Die Aufgabe der ZAW ist es, jeder ernsthaften Forschung auf dem Gebiete des Alten Testamentes, seiner Hilfswissenschaften und seiner Umwelt, unabhängig von jeder konfessionellen oder nationalen Schranke eine Heimstätte zu bereiten, in Übersichten über die Zeltschriftenliteratur und kritischen Bemerkungen über wichtige Neuerscheinungen, jedoch nicht in Rezensionen, über die Forschung des In- und Auslandes zu berichten, alles erreichbare Material an neuen Funden, Inschriften, Handschriften und dergleichen nach Möglichkeit zu erfassen und so der Internationalen Zusammenarbeit zu dienen, in lebendigem Zusammenhang mit den großen geistigen und theologischen Bewegungen aller Konfessionen eine Verengung und Erstarrung der alttestamentllchen Wissenschaft sowie ihre Isolierung zu bekämpfen. Es sind bis jetzt 54 Bände erschienen. Jeder Band, der etwa 20 Bogen umfaßt, erscheint in 4 Heften und kostet RM 16.—.

Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche begründet von Erwin Preuschen, herausgegeben von Hans Lietzmann und Walther Eltester Die ZNW ist im J a h r e 1900 von Erwin Preuschen begründet worden und hat sich die wissenschaftliche Erforschung des Urchristentums als erste und nächste Aufgabe gestellt. Aber von Anfang an Ist es Ihr Bestreben gewesen, diese älteste Periode des Christentums im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Kirche zu begreifen. Die ZNW steht nicht im Dienste irgendeiner Richtung, sondern bemüht sich, vorurteilsfrei allen Strömungen des wissenschaftlichen Lebens der Gegenwart gerecht zu werden, die einen Fortschritt in der Erkenntnis ihres großen Gegenstandes in Aussicht stellen. Ihre Grenze wünscht sie dort zu stecken, wo die ernste und unbefangene Forschung aufhört und Phantastik oder Tendenz beginnen. Die ZNW hat stets danach gestrebt, die deutsche Forschungsarbeit in fruchtbare Verbindung mit dem wissenschaftlichen Leben des Auslandes zu bringen und legt besonderen Wert auf die Mitarbeit berufener Gelehrter anderer Nationen; und daß sie auch über die konfessionellen Schranken hinübergreift und Forscher aus allen Lagern zu vereinigen weiß, zeigen die bisher erschienenen Jahrgänge zur Genüge. Es sind bis jetzt 35 Bände erschienen. Jeder Band, der etwa 20 Bogen umfaßt, erscheint in 4 Heften und kostet RM 16.—. 11 Zu beiden Zeitschriften sind Beihefte erschienen; von den Beiheften zur ZAW liegen 11 bis jetzt 66 Hefte, von den Beiheften zur ZNW 17 Hefte vor. Ausführliches Verzeich11 nis über die Beihefte steht auf Wunsch gern zur Verfügung.

Zeitschrift für systematische Theologie herausgegeben in Verbindung mit P a u l A l t h a u s Erlangen, Adolf Köberle-Basel und Georg Wehrung-Tübingen von Carl Stange-Göttingen Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich in Heften von je etwa 11 Bogen Umfang. 4 Hefte bilden einen Band. Preis des Bandes RM IS.—, Einzelhefte RM 5.—.

V e r l a g v o n A l f r e d T ö p e l m a n n , B e r l i n W35

Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft: 1. 2. 3. 4. 5.

W. Frankenberg: Die Datierung der Psalmen Salomos. 1896 Mark 2.85 Ch. Torrey: Composition and Historical Value of Ezra-Nehemiah. '96 2.15 A. T. Gall: Altisraelitische Kultstätten. '98 4.50 M. Lohr: Untersuchungen zum Buch Arnos. 1901 2.25 G. Dlettrlch: Eine jakobitische Einleitung in den Psalter in Verbindung mit 2 Homilien aus dem großen Psalmenkommentar des Daniel von Salah. '01 5.85 6. G. Diettrich: Isödädh's Stellung i. d. Auslegungsgesch. d. A. T., an s. Kommentaren zu Hosea, Joel, Jona, Sacharja usw. veranschaulicht. '02 6.75 7. E. Baumann: Der Aufbau der Amosreden. '03 2.15 8. G. Diettrich: Ein Apparatus criticus zur Peäitto z. Proph. Jesaja. '05 9.— 9. E. Brederek: Konkordanz zum Targum Onkelos. '06 5.85 10. M. Lohr: Sozialismus und Individualismus im Alten Testament. '06 1.10 11. J. Schliebitz: Isödädh's Kommentar z. Buche Hiob. Text u. Übersetzg. '07 3.60 12. M. Peisker: Die Beziehungen der Nichtisraeliten zu Jahve nach der Anschauung der israelitischen Quellenschriften. '07 2.25 13. J. Müller: Beiträge zur Erklärung und Kritik des Buches Tobit. B. Smend: Alter und Herkunft des Achikar-Romans u. sein Verhältnis zu Äsop. '08 3.95 14. F. Lundgreen: Benutzung d. Pflanzenwelt in d. alttestamentl. Religion. '08 4.50 15. G. Westphal: Jahwes Wohnstätten nach den Anschauungen d. Hebräer. '08 9.90 16. A. Eropat: Die Syntax des Autors der Chronik, verglichen mit der seiner Quellen. Ein Beitrag zur historischen Syntax des Hebräischen. '09 3.60 17. A. Merx: Der Messias oder Ta'eb der Samaritaner. '09 4.50 18. W. Brandt: Die jüdischen Baptismen oder das religiöse Waschen und Baden im Judentum mit Einschluß des Judenchristentums. '10 . . . 6.75 19. W. Brandt: Jüdische Reinheitslehre u. ihre Beschreibg. i. d. Evangelien. '10 2.40 20. J . Hänel: Die außermasoretischen Übereinstimmungen zwischen der Septuaginta und der Peschittha in der Genesis. '11 3.20 21. W. Frankenberg: Das Verständnis der Oden Salomos. '11 4.50 22. J . Meinhold: 1. Mose 14. Eine historisch-kritische Untersuchung. '11 1.35 23. O. Holtzmann: Der Tosephtatraktat Berakot. Text, Übers, u. Erklg. '12 6.30 24. O. Eißleldt: Der Maschal im Alten Testament. '13 2.70 25. W. Naumann: Untersuchungen über den apokryphen Jeremiasbrief. '13 1.95 26. W. Frankenberg: Der Organismus der semitischen Wortbildung. '13 5.85 27. Studien zur semitischen Philologie und Religionsgeschichte. J u l i u s W e l l h a u s e n zum 70. Geburtstag gewidmet. Hrsgg. v. K. M a r t i . '14 19.80 28. O. Klein: Syrisch-griechisches Wörterbuch zu den vier kanon. E w . '16 5.90 29. W. Coßmann: Die Entwicklung des Gerichtsgedankens bei den alttestamentlichen Propheten. '15 6.30 30. N. Messel: Die Einheitlichkeit der jüdischen Eschatologie. '15 5.80 31. W. Eichrodt: Die Quellen der Genesis, von neuem untersucht. '16 5.— 32. W. Baumgartner: Die Klagegedichte des Jeremias. '17 4.50 (Forts, s. 4. Omschlagselte)

Verlag von Alfred Töpelmann in Berlin W 35

Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche (Forts, von S. 2 des

Wissenschaft

Umschlages)

33. Abhandlungen zur semitischen Religionsgeschichte und Sprachwissenschaft. Festschrift f. B a u d i s s i n zum 70. Geburtstage. ' 1 8 . . 34. Beiträge zur alttestamentlichen Wissenschaft. K a r l B u d d e zum 70. Geburtstag gewidmet. Hrsgg. v. K. M a r t i . '20 (Siehe auch Nr. 54/ 35. N. Messel: Der Menschensohn in den Bilderreden des Henoch. '22 . . 36. H. Jahnow: Das hebr. Leichenlied im Rahmen der Völkerdichtung. '23 37. L. Söhlen Deuterojesaja (Jesaja 40—55) stilkritisch untersucht. '23 38. M. Lohr: Hexateuchproblem: I. Der Priesterkodex in der Genesis. '24 39. G. Hölscher: Hesekiel. Der Dichter und das Buch. '24 40. E. I . Dietrich: Schub sch'but. Die endzeitliche Wiederherstellung bei den Propheten. '25 41. Tom Alten Testament. Festschrift K a r l M a r t i zum 70. Geburtstage gewidmet. Hrsgg. von K. Budde. '25 42. J. Fischer: Zur Septuaginta-Vorlage im Pentateuch. '26 43. G. Kuhn: Erklärung des Buches Koheleth. '26 44. A. Allwohn: Die Ehe des Hosea in psychoanalytischer Beleuchtung. '26 45. M. Lurje: Studien zur Geschichte der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im israelitisch-jüdischen Reiche. '27 46. N. Meolsky: Spuren magischer Formeln in den Psalmen. '27 47. N. Glueck: Das Wort hesed im alttestamentlichen Sprachgebrauch als menschliche und göttliche gemeinschaftsgemäße Verhaltungsweise. '27 48. E . Galling: Die Erwählungstraditionen Israels. '28 49. H. Schmidt: Das Gebet der Angeklagten im Alten Testament. '28 . . 50. A. Menes: Die vorexilischen Gesetze Israels im Zusammenhang seiner kulturgeschichtlichen Entwicklung. Vorarbeiten z. Geschichte Israels. Heft 1. '28 51. E. Stein: Die allegorische Exegese des Philo aus Alexandreia. '29 . . . 52. J. Gabor: Der hebräische Urrhythmus. '29 53. A. Welser: Die Profetie des Arnos. '29 54. Karl Badde's Schrifttum bis zu seinem 80. Geburtstage. Eine Festgabe. Ergänzung zur Budde-Festschrift (Beiheft 34). '30 55. C. Suhl: Die drei Männer im Feuer. (Daniel Kap. 3 und seine Zusätze.) '30 56. J. Fischer: In welcher Schrift lag das Buch Isaias den LXX vor? '30 57. E.Stein: Philo und der Midrasch. Philos Schilderung der Gestalten des Pentateuch, verglichen mit der des Midrasch. '31 58. F. Haeussermann: Wortempfang und Symbol in der alttestamentlichen Prophetie. '32 59. Joach. Jeremias: Die Passahfeier der Samaritaner und ihre Bedeutung für das Verständnis der alttestamentl. Passahüberlieferung. Mit 48 Tafeln. '32 60. E . Budde: Die biblische Paradiesesgeschichte. '32 61. V. Herntrich: Ezechielprobleme. '33 62. J . Fichtner: Die altorientalische Weisheit in ihrer israelitisch-jüdischen Ausprägung. Eine Studie zur Nationalisierung der Weisheit in Israel. '33 63. P. Volz u. W. Rudolph: Der Elohist als Erzähler — Ein Irrweg der Pentateuchkritik? An der Genesis erläutert. '33 64. O. Grethen Name und Wort Gottes im Alten Testament. '34 65. Wilhelm Caspar!: Lieder und Gottessprüche der Rückwanderer (Jesaja 40—55) '34 66. Werden nnd Wegen des Alten Testaments. Vorträge gehalten auf der Internationalen Tagung alttestamentlicher Forscher zu Göttingen vom 4.—10. September 1935. Herausgegeben von P. Volz, F. Stummer und J. H e m p e l . '36 67. J. Hempel: Ethos im Alten Testament Im

33.— 8.— 2.50 8.— 3.20 —.70 9.— 3.60 14.40 2.— 2-30 3.60 3.— 4.90 3.60 5.40 2.40 7.20 2.80 1.60 16.— 1.80 9.— 5.40 3.20 6.50 9.— 4.80 7.20 6.80 10.— 9.— 13.—

12.— Druck

Verlag von Alfred Töpelmann in Berlin W 35

Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche (Forts, von S. 2 des

Wissenschaft

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33. Abhandlungen zur semitischen Religionsgeschichte und Sprachwissenschaft. Festschrift f. B a u d i s s i n zum 70. Geburtstage. ' 1 8 . . 34. BeitrSge zur alttestamentlichen Wissenschaft. Karl B u d d e zum 70. Geburtstag gewidmet. Hrsgg. v. K. Marti. '20 (Siehe auch Nr. 54) 35. N. Messel: Der Menschensohn in den Bilderreden des Henoch. '22 . . 3fi. H. Jahnow: Das hebr. Leichenlied im Rahmen der Völkerdichtung. '23 37. I . Köhler: Deuterojesaja (Jesaja 40—55) stilkritisch untersucht. '23 38. M. Lohr: Hexateuchproblem: I. Der Priesterkodex in der Genesis. '24 39. G. Hölscher: Hesekiel. Der Dichter und das Buch. '24 40. E. I . Dietrich: Schub sch'but. Die endzeitliche Wiederherstellung bei den Propheten. '25 41. Yom Alten Testament. Festschrift K a r l M a r t i zum 70. Geburtstage gewidmet. Hrsgg. von K. Budde. '25 42. J. Fischer: Zur Septuaginta-Vorlage im Pentateuch. '26 43. G. Kuhn: Erklärung des Buches Koheleth. '26 44. A. Allwohn: Die Ehe des Hosea in psychoanalytischer Beleuchtung. '26 45. M. Lurje: Studien zur Geschichte der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im israelitisch-jüdischen Reiche. '27 46. N. Nlcolsky: Spuren magischer Formeln in den Psalmen. '27 47. N. Glueck: Das Wort hesed im alttestamentlichen Sprachgebrauch als menschliche und göttliche gemeinschaftsgemäße Verhaltungsweise. '27 48. K. Galling: Die Erwählungstraditionen Israels. '28 49. H. Schmidt: Das Gebet der Angeklagten im Alten Testament. '28 .. 50. A. Menes: Die vorexilischen Gesetze Israels im Zusammenhang seiner kulturgeschichtlichen Entwicklung. Vorarbeiten z. Geschichte Israels. Heft 1. '28 51. E. Stein: Die allegorische Exegese des Philo aus Alexandreia. '29 . . . 52. J. Gabor: Der hebräische Urrhythmus. '29 53. A. Welser: Die Profetie des Arnos. '29 54. Karl Budde'» Schrifttum bis zu seinem 80. Geburtstage. Eine Festgabe. Ergänzung zur Budde-Festschrift (Beiheft 34). '30 55. C. Kühl: Die drei Männer im Feuer. (Daniel Kap. 3 und seine Zusätze.) '30 56. J. Fischer: In welcher Schrift lag das Buch Isaias den LXX vor? '30 57. E.Stein: Philo und der Midrasch. Philos Schilderung der Gestalten des Pentateuch, verglichen mit der des Midrasch. '31 58. F. Haeussermann: Wortempfang und Symbol in der alttestamentlichen Prophetie. '32 59. Joach. Jeremias: Die Passahfeier der Samaritaner und ihre Bedeutung für das Verständnis der alttestamentl. Passahüberlieferung. Mit 48 Tafeln. '32 60. K. Budde: Die biblische Paradiesesgeschichte. '32 61. V. Herntrich: Ezechielprobleme. '33 62. J. Fichtner: Die altorientalische Weisheit in ihrer israelitisch-jüdischen Ausprägung. Eine Studie zur Nationalisierung der Weisheit in Israel. '33 63. P. Volz u. W. Rudolph: Der Elohist als Erzähler — Ein Irrweg der Pentateuchkritik? An der Genesis erläutert. '33 64. O. Grethen Name und Wort Gottes im Alten Testament. '34 65. Wilhelm Caspar!: Lieder und Gottessprüche der Rückwanderer (Jesaja 40—55) '34 66. Werden und Wesen des Alten Testaments. Vorträge gehalten auf der Internationalen Tagung alttestamentlicher Forscher zu Göttingen vom 4.—10. September 1935. Herausgegeben von P. Volz, F. Stummer und J. H e m p e l . '36 67. J. Hempel: Ethos im Alten Testament Im

33.— 8.— 2.50 8.— 3.20 —.70 9.— 3.60 14.40 2.— 2.30 3.60 3.— 4.90 3.60 5.40 2.40 7.20 2.80 1.60 16.— 1.80 9.— 5.40 3.20 6.50 9.— 4.80 7.20 6.80 10.— 9.— 13.—

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