Der deutsche "Lucidarius". Band 1. Kritischer Text nach den Handschriften 3484360356, 9783484360358

Der deutsche 'Lucidarius' (auch 'Der große Lucidarius') ist ein um 1190 entstandenes mittelhochdeuts

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Der deutsche "Lucidarius". Band 1. Kritischer Text nach den Handschriften
 3484360356, 9783484360358

Table of contents :
VORWORT ix
EINLEITUNG
1. Editorische Erschließung des deutschen 'Lucidarius' 1*
2. Handschriftliche und drucktechnische Überlieferung des 'Lucidarius' 11*
2.1. Erhaltene Textzeugen 11*
2.2. Mittelbare Überlieferung 16*
2.3. Verlorene und verschollene Textzeugen 17*
2.4. Abschriften von Drucken 19*
2.5. Drucke 19*
2.6. Verschollene Inkunabeln und Frühdrucke 23*
3. Die Textgeschichte des 'Lucidarius' 25*
3.1. 'Offene' Autorfassung 26*
3.2. Die Textform x 33*
3.2.1. Die Handschrift Gö1 (Textstufe x1) 41*
3.2.2. Die Textstufe x2 44*
3.2.3. Die Textstufe x3 45*
3.2.4. Die Handschrift B1 (Leithandschrift) 46*
3.2.5. Die Textstufe x4 60*
3.2.6. Die Textstufe x5 63*
3.3. Die Textform y 64*
3.3.1. Die Textstufe y1 66*
3.3.2. Die Handschrift T1 68*
3.3.3. Die Handschrift R1 69*
3.3.4. Die Textstufe y3 70*
3.3.5. Die Handschrift Z2 71*
3.3.6. Die Textform y2 73*
3.4. Die Textform y4 ('Lucidarius', Buch I-II) 75*
3.4.1. Die Textstufe y6 75*
3.4.2. Die Handschrift Pro1 77*
3.4.3. Die Textstufe y11 79*
3.4.4. Die Textstufe yl2 80*
3.4.5. Die Textstufe y7 80*
3.4.6. Die Textstufe y13 82*
3.4.7. Die Textform y8 83*
3.4.8. Die Textform y14 85*
3.4.9. Die Textform y16 86*
3.5. Die Textform y5 ('Lucidarius', Buch I-II, mit starken Kürzungen von Buch II) 88*
3.5.1. Die Textstufe y10 90*
3.5.2. Die Handschrift M11 90*
3.6. Die Textform y9 93*
3.6.1. Die Textstufe y22 94*
3.6.2. Die Handschrift St2 95*
3.7. Die Textform y15 (Mitteldeutsche Fassung mit A-Prolog) 98*
3.7.1. Die Textstufe y17 108*
3.7.2. Die Textstufen y18, y19 und y20 108*
3.7.3. Die Textstufe y21 109*
3.8. Die kontaminierenden Handschriften M6, M10, R2 111*
3.9. Die Handschrift M3 112*
4. Die Edition des 'Lucidarius' 114*
4.1. Der autornahe Text 114*
4.2. Die Einrichtung der Ausgabe 118*
4.3. Informationen zur Technik der Variantenmitteilung 121*
5. Graphiken und Stemmata 124*
5.1. Gesamtstemma der 'Lucidarius'-Überlieferung 124*
5.2. Reduziertes Editionsstemma (Buch I) 125*
Reduziertes Editionsstemma (Buch II) 126*
Reduziertes Editionsstemma (Buch III) 127*
5.3. Quantitative Kollation 128*
LITERATURVERZEICHNIS 129*
KRITISCHER TEXT
Prolog 1
Buch I 3
Buch II 69
Buch III 123
WÖRTERBUCH, bearbeitet von DAGMAR GOTTSCHALL
1. Konzept des Wörterbuchs zum 'Lucidarius' 165
2. Textgrundlage und Umfang des mittelhochdeutschen Wortmaterials 168
3. Die Lemmatisierung 169
4. Aufbau der Artikel 173
5. Bedeutungsangabe 177
6. Quellennachweis 179
7. Behandlung des lateinischen Wortschatzes 181
8. Verzeichnis der lateinischen Zitate 183
9. Behandlung der Eigennamen 184
10. Verweissystem 185
VERZEICHNIS DER FÜR DAS WÖRTERBUCH VERWENDETEN QUELLEN UND LITERATUR 186
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 188
DEUTSCHE WÖRTER 190
LATEINISCHE WÖRTER 337

Citation preview

TEXTE UND TEXTGESCHICHTE

Herausgegeben von Klaus Grubmüller, Konrad Kunze und Georg Steer

Der deutsche >Lucidarius< Band 1

Kritischer Text nach den Handschriften Herausgegeben von Dagmar Gottschall und Georg Steer

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1994

Diese Arbeit ist im Sonderforschungsbereich SFB 226 »Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur im Mittelalter«, Würzburg/Eichstätt entstanden und wurde auf seine Veranlassung unter Verwendung der ihm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellten Mittel gedruckt.

Die Deutsche Bibliothek - CIP Einheitsaufnahme Der deutsche »Lucidarius«. - Tübingen : Niemeyer. (Texte und Textgeschichte ; ...) Einheitssacht, des kommentierten Werkes: Lucidarius N E : Lucidarius Bd. 1. Kritischer Text nach den Handschriften / hrsg. von Dagmar Gottschall und Georg Steer. — 1994 (Texte und Textgeschichte ; 35) N E : Gottschäll, Dagmar; GT ISBN 3-484-36035-6

ISSN 0081-7236

© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1994 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Satz: pagina GmbH Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten/Allgäu Einband: Heinrich Koch, Tübingen

v

Inhaltsverzeichnis

VORWORT

IX

EINLEITUNG

1. Editorische Erschließung des deutschen >Lucidarius
Lucidarius< 2.1. Erhaltene Textzeugen 2.2. Mittelbare Überlieferung 2.3. Verlorene und verschollene Textzeugen 2.4. Abschriften von Drucken 2.5. Drucke 2.6. Verschollene Inkunabeln und Frühdrucke

11* 11* 16* 17* 19* 19* 23*

3. Die Textgeschichte des >Lucidarius< 3.1. >Offene< Autorfassung 3.2. Die Textform x 3.2.1. Die Handschrift Göl (Textstufe xl) 3.2.2. Die Textstufe x2 3.2.3. Die Textstufe x3 3.2.4. Die Handschrift B1 (Leithandschrift) 3.2.5. Die Textstufe x4 3.2.6. Die Textstufe x5 3.3. Die Textform y 3.3.1. Die Textstufe yl 3.3.2. Die Handschrift T1 3.3.3. Die Handschrift R1 3.3.4. Die Textstufe y3 3.3.5. Die Handschrift Z2 3.3.6. Die Textform y2 3.4. Die Textform y4 (>LucidariusLucidariusLucidarius< 4.1. Der autornahe Text 4.2. Die Einrichtung der Ausgabe 4.3. Informationen zur Technik der Variantenmitteilung

114* 114* 118* 121*

5. Graphiken und Stemmata 5.1. Gesamtstemma der >LucidariusLucidarius
Lucidarius< in der Reihe der >Deutschen Texte des Mittelalter erstmals ediert, allerdings auf einer handschriftlich unzureichenden Grundlage. Die neue Ausgabe, von der germanistischen Textforschung seit langer Zeit gefordert, wurde im Rahmen der Arbeiten des Sonderforschungsbereiches 226 >Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur im Mittelalter der Universitäten Würzburg und Eichstätt erstellt. Die editorische Dokumentation des >LucidariusLucidarius< und seines über die Jahrhunderte weiterwirkenden Welt-, Natur- und Heilswissens. Der Textausgabe des >Lucidarius< ist ein Wörterbuch beigegeben. Das gesamte Textmaterial wurde auf der Grundlage eines KWIC-Index lemmatisiert und lexikographisch bearbeitet. An den breit angelegten historischen, überlieferungs-, text- und quellengeschichtlichen Vorarbeiten waren die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Teilprojektes B3 (Die deutsche imagines mundi-Wteratur im Kontext der lateinischen: Der deutsche >Lucidarius< und das >Buch der Natur< Konrads von Megenberg) wie auch die studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte beteiligt. An den umfänglichen Kollationen, den textgeschichtlichen Auswertungen, den Stemmaanalysen und den diffizilen textkritischen Arbeiten haben vorwiegend oder zeitweise mitgewirkt: Johanna Baumann, Katja Baumann, Markus Baumann, Elke Bayer, Silvia Brucklacher, Dr. Walter Buckl, Ursula Bulk, Toni Greim, Susanne Hatzinger, Annemarie Huth, Monika Kasper-Schlottner M. A., Dr. Daniela Kuhlmann, Robert Luff, Eva Marquardt, Veronika Marschall, Reglinde Rhein, Claudia Westermann, Martina Wur-

X

Vorwort

mer. Ihnen gilt zu allererst der Dank derer, die in der Abschlußphase der Projektarbeit die >LucidariusFindebuchs zum mittelhochdeutschen Wortschatz< erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse angedeihen ließ. Unser Dank gilt auch den zahlreichen Bibliotheken und Bibliothekaren, die vielfältige Hilfe leisteten, und nicht zuletzt den Gutachtern der Deutschen Forschungsgemeinschaft, insbesondere Johannes Janota (Augsburg), Karl Stackmann (Göttingen) und Burghart Wachinger (Tübingen), deren kritischen wie anregenden Interesses wir sicher sein durften. Eichstätt, im Juli 1993

Dagmar Gottschall und Georg Steer

KRITISCHER TEXT

Prolog

1

Di3 bûch heijet lucidarius. Da3 wirt getùtjet alfus: da3 ift ein lüthere. An dem bûche vindei man 3uare manie t&gene dinc, die an den bûchen verborgen fint, der vnderwifet di3 bûchelin. Von der geferifth gewinnen wir den geiftlichen fin. Di3 bûch ift genant aurea gemma. Da3 kit guldine gimme. Be3eicAe«et ift vnf hie bi, wie ture di3 bûch fi. Wenne wa3 die ferifth hat bedecket, da3 hat lucidarius e/recket. Suuer di3 bûch gerne lefen wil, der gewinnet wiftûmef uil, das e r u 3 den bûchen nith lithe wirt erver et, 1 Vor Di3.- Dif bûch heijet lucidarius Bl (am oberen Rand von fol. lr); Dif3 ift der lucidarius Kai; In dem Namen got3 hebt fich an das puchlein Lucidarius in dawt3fch M3; Elucidarius L2; Hie hebt fich an d' lucitarius im MCCCCliiij jar. Hie hebt fich an d' luc3itarius ein Hecht Ml; Das her nach gefchriben puech haift der lucydarius vnd ift gar hûbfch Wil; Hie hebt fich an der tûfche lucidarius Mil; lucidarius boek LI; Incipit lucidarius M8; Incipit elucidarius 3U tûfche Mal; Lucedarius El; Lucidarius Chi 2 wirt getüt3et Bl / ift geredt B5; wirt genant Sgl, Tl, Ksl, Brl; wirt geantwirtet Bai; wirt (ift yl2) betüttet Z2, yl2, MIO; fpricht Sprich Mil; ift Hai) 3U f j m Kai) tiitfehe ylO, Kai, Hai; fprichet Gil, M6; ift al3 uill gefprochen Ml; ift fwurt M2b) gehantfeftet (ein hant vefft Wil) y8 (Lücke A2), R2; indiv. El; unleserlich Z3; Lücke W3 3 lûth'e antwrthe Bl 4 vindet man / vinden Bl; vinden wir Z2; vind Wl, El 3uare mac (mac am Rand nachgetragen) Bl S töge Bl, Me2 6 an den bûchen Bl, Bal, Z2, Mil / an (jn Wil, Gol, Me2) dem buch (dem buch / jm Wil) B5, Sgl, yl2, y8 (Lücke A2), R2; an (jn Col) andren bûchen Kai, Col, M6; andern buchern El; vil lewtn Brl; gar B3; indiv. MIO; Lücke Tl, Ml, Gil, Hai, W3; unleserlich Z3 7 bûchelinf fin Bl 10 kit Bl, Sgl, Bai / fpricht (fpricht in fo Mil] teutfeh El, Mil) B5, Col, Hai, El, ylO, M6, MIO; ift als gefprochen als Z2; ift Wil; ift 3Û tüfeh R2; bedäwt yl2, Wl, Gol, Me2, Ksl, Brl; Lücke Kai, Tl, Ml, Gil, A2, W3; unleserlich Z3 11 Be3eichenet ift / Be3eiget Bl 13 ferifth Bl, Tl, Wl, Ksl, Brl, y 10 / gefchrifft B5, Sgl, Col, x4, Z2, yl2, Wil, Gol, Me2, Hai, El, M6, MIO, R2; Lücke Ml, Gil, A2, W3; unleserlich Z3 14 hat vnf Bl, MIO endecket Bl; entecket Z2 16 wifttûmef Bl 17 da3 er / D' Bl wert erueret Tl, yl2 / wiert jrr y8 (Lücke M2b, A2); verirret wirt ylO; wirt verkert El; wirt (kan Col, M6; mag Bai, Hai, MIO, R2) ervarn Bl, BS, Sgl, Bal, Z2, Hai, Ksl, M6, MIO, R2; Lücke Ml, Gil, Brl, W3; indiv. Kai; unleserlich Z3

1*

Einleitung

1. Editorische Erschließung des deutschen >Lucidarius< 1894 schrieb Karl SCHORBACH: »Eine Ausgabe (des deutschen >LucidariusLucidarius< unter dem Titel >Meister Lucidarius ... Von den wunderbaren Dingen der Welt< 1866 in den 13. Band seiner VolksbuchSammlung aufgenommen hatte, vorgab, den Text in seiner »ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen«2, so war der von ihm veröffentlichte Text nicht der »ursprüngliche« Text des mittelalterlichen Autors, sondern lediglich jene späte Textform des >LucidariusLucidarius< zuerst die wissenschaftliche Aufmerksamkeit, sondern als ein Text der Volksbuch-Literatur. Zwar war nicht Joseph VON GÖRRES der erste, der den >Lucidarius< zu den Volksbüchern zählte, wohl deshalb nicht, weil er ihn nicht in der Büchersammlung Clemens Brentanos vorfand5, sondern erst Karl SIMROCK. Dieser aber reklamierte den Text in der Gesamtausgabe der >deutschen Volksbücher< umso energischer für den Bestand der frühen populären deutschen Kultur trotz aller Vorbehalte gegenüber seiner überholten wissenschaftlichen Lehre und hinsichtlich seiner Tauglichkeit als Mittel neuzeitlicher Volkserziehung: »Wir haben es unternommen, die deutschen Volksbücher in ihrer ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen, und der Lu1

K. SCHORBACH, Studien über das deutsche Volksbuch Lucidarius und seine Bearbeitungen in fremden Sprachen (QF 74), Straßburg 1894, S. 2, Anm. 2. 2 K. SIMROCK, Die deutschen Volksbücher. Gesammelt und in ihrer ursprünglichen Echtheit wiederhergestellt, 13. Bd., Basel 1866 (Nachdruck Hildesheim-New York 1974), S. 377-442, hier S. 375. 3 Die Inkunabel-Redigierung des >Lucidarius< zeigt einen aus den Textstufen x5 und ylO (sieh Stemma S. 124*) vermischten Text. 4

K. SIMROCK ( A n m . 2), S. 3 7 6 .

5

H. J. KREUTZER, Der Mythos vom Volksbuch, Stuttgart 1977, S. 16.

2

Lucidarius

wil er gedenken, wa3 in lucidarius habe geleret. Got, der ie wa3 vnde iemer ift ane ende, der fol da3 anegenge an difeme büche wefen. Swer da3 gerne welle lefen, der fol fich rethe verftan, wie e3 unbe die fcrifth fie getan, da der meifter vnde der iunger redent wider ein ander. Der da3 büch fcribet, der ift der vrager, der helic geift ift der lerer. Der fol vnf an da3 ende bringen, da3 wir die rehte warheit vinden, unbe alle die dinc, die an den büchen verborgen fint. De3 helfe vnf die ewige wi3heit, die ane aller flathe arbeit alle d i f e weit hat ge3iereth vnde vnf den wiftüm hat geleret.

1 habe geleret / geleret habe Bl 7 fcrifth Bl, B5, Bai, Ksl, W3, Brl, ylO / gefchrifft Sgl, Col, Z2, Tl, Hai, El, M6, R2; puech y8 (fehlt Me2; Lücke M2b, A2); Lücke Kai, Ml, Gil, MIO; indiv. yl2; unleserlich Z3 8 Da Bl, Sgl, Bai, Z4, S2, y8, Hai, W3, Brl, ylO, R2 / da3 B5, Ksl, M6; Wie Col, Kai, fehlt yl2, El; Lücke Tl, Ml, Gil; indiv. MIO; unleserlich Z3 9 wider ein ander Bl, Sgl, Col, Bai, Z2, yl2, Hai, Brl, M6, R2 / mit ein ander B5, Kai, yS, El, ylO, MIO; vnder eyn ander W3, Ksl; Lücke Tl, Ml, Gil; unleserlich Z3 10 da3 Bl, Bai, Wil, yl6, Hai, Ksl, W3, Brl, R2 / dif3 B5, Sgl, Col, Kai, Z2, Wl, El, ylO, M6; Lücke Tl, Ml, Gil; indiv. MIO; unleserlich Z3 fchribet y / hat x, R2; haltet M6; indiv. MIO vrager vnde (fehlt B3) d' iüger Bl, Wl, B3; jüger vn der fräger Kai 13 rechte (fehlt Tl, Wil, Hai, B3, R2; gerechten Ml3) warhait ('war MIO) vinden fbefindn M6, MIO; erfinden yl2, yl6, Mll; muge vinden Wl) y (Lücke Ml, Gil; unleserlich Z3), M6, MIO, R2 / erbeith übVinden x (die rechten warhait findent Kai) 15 den fandern Sgl, Col, M6) büchen Bl, Sgl, Col, Bai, Z2, Tl, W3, Mll, M6 / dem fdiffem Kai, Wl, El, Brl, B3, MIO) buch B5, Kai, yl2, y8, Hai, El, Brl, B3, MIO, R2; Lücke Ml, Gil; unleserlich Z3 18 di Bl, El, MIO ge3ierth Bl 19 wiftüm * (Lücke Kai), R2 / ewigen wif3tüm fwyfheit Tl, Gil, Ksl, W3, B3; bit3 Ml) y (indiv. El; unleserlich Z3; wiffhait Hai, W3), MIO; Lücke M6

2*

Einleitung

c i d a r i u s , der zu den ältesten und berühmtesten Volksbüchern zählt (er ist fast in alle Sprachen der Welt, selbst ins Isländische übersetzt), darf in unserer Sammlung nicht fehlen, obgleich er in seiner ältesten Gestalt, die wir zu liefern verpflichtet sind, gerade am Wenigsten geeignet ist, richtige Ansichten über die Schöpfung und den Bau der Welt zu verbreiten ... Zur Belehrung des deutschen Volkes zu dienen ist dieß Buch nicht mehr geeignet, weil die heutige Wißenschaft es längst überholt hat. Seine Verbreitung unter dem Volke, das zur Bildung erzogen, nicht verdummt oder in Unwißenheit erhalten werden soll, könnte nur schädlich wirken: sie liegt aber auch nicht in unserer Absicht, vielmehr verwahren wir uns ausdrücklich gegen solchen Missbrauch ... die Aufnahme in die Gesamtausgabe aber hat kein Bedenken. Sie ist nur für die Gebildeten, ja für die Gelehrten bestimmt, denen nach dem Sprichwort gut predigen ist. Sie werden schon wißen, welchen Gebrauch sie davon zu machen haben, wie sie ihn bei Erklärung des Dante, des Parzival, bei der deutschen Mythologie u. s. w. verwenden können« 6 . Ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken diente auch der Abdruck des >Newen M. Elucidarius< Jacob Cammerlanders, den F. PODLEISZEK 7 1936 nach der Straßburger Druckausgabe von 1535 vorlegte. Diese Neufassung des gedruckten >Lucidarius< bereinigt den Text im protestantischen Geiste und erweitert ihn im Bereich der Natur- und Weltbeschreibung stark mit Anleihen aus der >Chronica< Christian Egenolfs, die ihrerseits das >Weltbuch< Sebastian Francks ausschrieb. Bei den zahlreichen Teilveröffentlichungen des >LucidariusLucidariusLucidariusLucidarius
Herzog Ernst< auf >LucidariusLucidarius< enthält, erschien bei VAN DEN BERGH 1 2 und danach erneut bei LEENDERTZ13. Auch die »Meteorologie« des >Lucidarius< fand Beachtung und wurde von HELLMANN nach dem Augsburger Druck von Hans Schönsperger von 1482 in seine Textsammlung aufgenommen 14 . G. Eis veröffentlichte schließlich die >LucidariusLucidarius< zu edieren unternahm als erster 1 9 1 5 Felix HEIDLAUF im Rahmen der >Deutschen Texte des Mittelalters^ 6 . Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften hatte 1904 diese Textreihe gegründet, um mitzuhelfen, »das Material zu erschließen und bereit zu stellen, dessen es zur fruchtbaren Erforschung der deutschen Literatur- und Sprachgeschichte während der letzten Jahrhunderte des Mittelalters bedarf«. Ihr ehrgeiziges Programm, das die Konturen einer spätmittelalterlich-neuzeitlichen Kulturwissenschaft er10

K. BARTSCH (Hrsg.), Herzog Ernst, Wien 1869 (Nachdruck Hildesheim 1969), S. CXLVI und CLXVII. Anfang und Schluß der Heidelberger Handschrift sind ferner abgedruckt bei F. ADELUNG, Altdeutsche Gedichte in Rom oder fortgesetzte Nachrichten von Heidelbergischen Handschriften in der Vatikanischen Bibliothek, Königsberg 1799, S. 162-164. 11 F. MONE, Altteutsche Weltlehre des Lucidarius, Anz. f. Kunde des dt. MAs 3 (1834), Sp. 318-320. 12 L. Ph. Ch. VAN DEN BERGH, Fragment eener aardrijksbeschrijving in prosa, in den vorm van zamenspraken vervat, in: De Nederlandsche volks-romans. Eene bijdrage tot de geschiedenis onzer letterkunde, Amsterdam 1837, S. 144-147. 13 P. LEENDERTZ, Het Zutfensch-Gröningsche Handschrift, TNTL 15 (1896), S. 96-99. 14 G. HELLMANN, Denkmäler mittelalterlicher Meteorologie (Neudrucke von Schriften und Karten über Meteorologie und Erdmagnetismus 15), Berlin 1904, S. 77-87; abgedruckt wurden von dem Exemplar Berlin, SBPK, Inc. 4° 205 neben Titelholzschnitt und Einleitung fol. 10v-15r. 15 G. Eis, Ein Lucidarius-Auszug, PBB 79 (Tübingen 1957), S. 380-384, hier S. 382f. Weitere Textabdrucke bei K. SCHÖNFELDT, Lucidarius-Auszüge in astronomischen Handschriften des 15. Jahrhunderts, Centaurus 8 (1963), S. 85-90. 16 F . HEIDLAUF (Hrsg.), Lucidarius aus der Berliner Handschrift (DTM 28), Berlin 1915, (Nachdruck Dublin-Zürich 1970).

4

Lucidarius

teilen, iedoch truken wir uon der hi33e, vnde han da3 lieth uon dem fchine, vnde haben die wunne uon der fchone, vnde fint doch die drü dinc iemer fament. Alfo kumet e3 vmbe die drie genemede an der goteheite: Der uater fante den fun. Der fun nam die menfcheit an fich. Von deme heiigen geifte wart er enphangen. Alfo fint die drie genemede in ir heilegen werken vnderfcheiden vnde wurden doch uon ein ander nie gefcheiden. I. 4 Der iunger fprach: Wie kumet da3, da3 got in allen ftettin ift vnde doch in einer ftete defte minre niht ift, vnde das er allenthalben ift? Der meifter fprach: Da3 wort, da3 ich fpriche, da3 ift in aller menfchen ore geliche, die e3 uernement, vnde ift doch defte minre einhalp niht, da3 e3 fich allentalben geliche teilet. Alfuf ift die gotheit allentha/ben ewecliche vnde gansliche. I. 5 Der iunger fprach: Nu du mir gefeit haft uon deme fchöpher, nu folt du mir fagen uon der gefcophede de3 himelf vnde der erde vnde uon den dingen, die got dar inne gefchaphen hat. 2 doch die drü dinc / die drü dinc doch Bl 3 goteheite x (Lücke Kai), M6, R2 / hailigen fgewarre Tl; waren hochen W2\ wäre MIO) gothait y fgothait Z3), MIO 4 fancte Bl 6 gefcheiden x fgeteilet Bai; Lücke Kai) / getailet y (^gefcheiden Tl; Lücke y2), R2; gefchaiden noch getailt MIO; Lücke M6 7 DEr B1 in Bl, B5, Sgl, Tl, St2, Ksl, Mll, M6, R2 / an Col, Bai, y3, y2,

yl2, y8, yl7, W3, El, Brl, B3, MIO; vff Hl; Lücke Kai, Ml, Gil

ift fehlt Bl

8 in einer f t e t e . . . niht / niemer iein' ftete fiein 1 ftete fehlt Col) defte minre Bl, Col Minre Bl vnd (mer Tl; dann Ml3, fehlt W2, L2, B2, W3, Mll) das he (er doch Z2; er doch in Rl; er doch dannacht MIO) allenthalben fallethalbn gar yl2; in allenthaluen Ksl; anderfchwa ouch W2) ift B4, yl, W2, yl2, B2,

Ksl, W3, Mll, MIO, fehlt x (Lücke Kai), Z3, Hai, St2, El, Brl, B3, M6, R2; Lücke Ml, Gil, y8 10 gliche y (fehlt y2), MIO, fehlt x, M6, R2 vnd ift (fehlt yl) doch (fehlt yl, R2) defter minder (fehlt Z2) (Z3) y (fehlt W2), MIO, R2, fehlt x (Lücke Kai); Lücke M6 11 allentalbe (1) Bl allenthaben (2) Bl

12 vnde gan3liche fehlt Bl

13 Vor D e r : Warumbe Got die weit gefcfif

vnde wie Bl (am oberen Rand von fol. 2v-3r); Von der gefchöpffe M3; Hie antwurt d5 mayft 5 dem Jüng 5 von dem gefchSpf des fchSpfers etc. L2; von der fcheppunge hymels vnd erden vnd vö den dingen die dar ynne fint B4; Von der fchickung des himels vnd der erden vnd auch der helle Brl; Ain iunger fragot finen maifter. Do fprach der maifter Nu wil ich dir fagen über al wie es gefchaffen ift 3wifchet himel vnd tal Dl; vö den . . . (unleserlich) Mel Nu du mir gefeit haft / nu haft du mir gefeit fgefeit / gejeiget Bl) Bl, Col, Z2, M6, MIO ge3eiget Bl, B5

14 d e 3 (de Dl),

Bl, B5, Sgl,

Bai,

Dl, yl8,

y20, St2,

El,

Brl,

Mll, R2, fehlt Col, Kai, yl, y2, yl2, y8, B4, Ksl, W3, B3, M6, MIO; indiv. Hl; Lücke Göl, Ml, Gil der Bl, B5, Sgl, Bai, A2, yl8, y20, St2, Brl, ylO, R2, fehlt Col, Kai, yl, y2, yl2, Dl, Wil, Wl, Gol, Me2, B4, Ksl, W3; indiv. Hl; Lücke Göl, Ml, Gil uon fehlt Bl

4*

Einleitung

kennen läßt, wollte nicht nur »eine umfassende Handschriftenkunde des deutschen Mittelalters« vorbereiten und die maßgeblichen Texte erschließen, es scheute auch nicht davor zurück, präzise Forschungsziele vorzugeben: Es sollten zum einen aus »umfassender Kenntnis der allgemeinen Bildungs- und Sprachzustände« »die gärenden Tendenzen«, die »keimenden Ideen«, die »drängenden Bildungsbedürfnisse« und die »bedeutenden Schöpfungen« der spätmittelalterlichen Jahrhunderte ans Licht gebracht, und es sollte zum anderen »das große, bis in die geistigen Kämpfe der Gegenwart nachwirkende Problem, wie in Deutschland die neue Zeit aus dem Schöße des Mittelalters geboren wurde, (gelöst werden)«. Gustav ROETHE, der Verfasser des Akademie-Programms, war davon überzeugt, daß die ins Auge gefaßte Arbeit nur dann zu neuen Erkenntnissen fortschreitet, »wenn wir die zukunftsschwere Periode deutschen Geisteslebens, in der die eigentlich mittelalterliche Kultur abblüht und die kommenden Phänomene, Humanismus, Reformation, Schriftsprache heranreifen, durch alle Schichten bis in die Tiefen und Breiten ihrer Alltags- und Durchschnittsliteratur herein erforschen« 17 . Deswegen sollte in den Bänden der »Deutschen Texte des M i t t e l a l t e r »neben der Dichtung insbesondere auch das weite Gebiet der spätmittelalterlichen deutschen Prosa ausgiebig berücksichtigt, die erzählende, lehrhafte, technische, wissenschaftliche Literatur, die Formularien und Übersetzungen in ihren charakteristischen Typen und bedeutenderen Leistungen vertreten werden«18. Daß dem >Lucidarius< als einem »der ältesten und zugleich bewußtesten deutschen Prosawerke«19 ein prominenter Platz in der Reihe jener Texte reserviert wurde, »die nach Inhalt, Sprache oder künstlerischer Form einen Anspruch darauf haben, der wissenschaftlichen Arbeit leicht zugänglich zu sein«20, verwundert also keineswegs. Es verwundert allerdings sehr, daß die Verantwortlichen der DTM und der Herausgeber des >Lucidariusgefcfif er die welt mit finer wi3heiteLucidarius
Elucidarium< des Honorius Augustodunensis darstellt und die neu entdeckten Fragmente aus Kremsmünster ebenfalls eine Übertragung und zwar nur des dritten >ElucidariumLucidarius< gestoßen zu sein, das SCHRÖDER als verschollen ansah und das nach DITTRICH früh hinzuübersetzt wurde. Die beträchtlichen inhaltlichen und stilistischen Abweichungen zwischen diesen Fragmenten und dem Text von B1 ließen jedoch bald berechtigte Zweifel an der Richtigkeit dieser Annahme aufkommen 38 . Es liegt auf der Hand: die textgeschichtlichen Studien zum >LucidariusLucidarius< verurteilt, dann deswegen, weil HEIDLAUF bei der Veröffentlichung des Textes die entstehungsund textgeschichtlichen Zusammenhänge unberücksichtigt gelassen und weil er mit der Wahl der Berliner Handschrift Bl als Basis für seine Textausgabe eine Textform des >Lucidarius< getroffen hat und der Edition für Wert erachtete, die weit ab von seiner authentischen Gestalt liegt: »Das alles wolle man sich vor Augen halten«, schreibt er unmittelbar nach Erscheinen der Ausgabe, »wenn man vorläufig gezwungen ist, den Lucidarius in dem Abdruck der >Deutschen Texte< zu studieren: er gibt gar nicht die alte braunschweigische Ausgabe ..., auch nicht zuverlässig die wenig jüngere bairische Bearbeitung, sondern einen zwiefach veränderten Text«39. Eine kritische Edition des >LucidariusLucidariusElucidariumElucidarium< des Honorius Augustodunensis. Untersuchungen zu seiner Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte im deutschsprachigen Raum mit Ausgabe der niederdeutschen Übersetzung (TTG 33), Tübingen 1992, S. 89-95.

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E . SCHRÖDER ( A n m . 31), S. 171.

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Als Faksimile-Ausgabe liegt der >Lucidarius< auch in der Textgestalt der Münchner Handschrift der Univ.-Bibl., 2° Cod. ms. 731 aus dem 14. Jh. (1345-1354) vor; vgl. H. B R U N N E R (Hrsg.), Das Hausbuch des Michael de Leone (Würzburger Liederhand-

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Lucidarius

bergen vnde in den infeln in dem mer. Da búrnet fuebel vnde bech, da die felen inne werden gewi3eget, die erlóft fuln werden. I. 21 Do fprach der iunger: Wie ift der himel gefchafen? Der meifter fprach: Den himel heijent die büch firmamentum, da3 ift ein 5 ueftenunge. Der ift alfo gefchafen, da3 er iemer loufet uon oftert hin in weftert. Da ewgegen loufet die funne vnde der Mane vnde alies da^ geftime. I. 22 [5r] Do fprach der iunger: Wie mac da3 gefchehen, wen wir fehen wol, da3 die funne vnde der mane von oftirt hin in weftert loufet? Der meifter fprach: Da3 cumet da uon, wen der himel ift fo creftic, da3 io er die funne vnde den manen vnde die fternen in ir vm gewalt mit im hiñe füret, fwie ir reth doch were, da3 fi oftert vnder giengen. 2 fi (\ getilgt)elen Bl die do Bl, Sgl, Col, Rl, St2, El erlóft fuln werden / fuln w'den erlóft Bl 3 Vor Do: von dem himele Bl (am oberen Rand von fol. 4"), von dem hime1 vñ den ft'nen Bl (am oberen Rand von fol. 5r)\ vom himel Kal; Die frage von dem hymell etc. Rl; Da fagt der Maift5 dem Jung3 von dem himl vnd firmamt L2; Von dem himel W2, M3, M2b, B4, Mel; DÍ3 fagt von dem himel Mil; Daf3 if3t von fcheffunge def3 hymels B3 DO Bl w'e Bl 4 ift Bl, Sgl, W2, St2, R2 / kit Gol, Bal; giht Mil; fpricht B5, Col, Kal, y6, Ksl, B3, M6; betüt fdudet Rl) yl, yl3, y8, yl5 (Lücke Bel), W3, El, Brl; heyf3et 3e tútfch Z3 ein Bl, y2, yll, y8, yl8, Hal, Hl, St2, El, Brl, B3, R2, fehlt Gol, B5, Sgl, Col, x4, yl, y 12, y 13, B4, Ksl, W3, Mil, M6; Lücke Bel 5 er (am Rand nachgetragen) Bl hin í Bl, B5, Bal, M6 / hien zu Rl, Z4, y 13, Gol, St2; hin Z2; yn TI, Gil; 36 Col, Hl, El; 3U dem B5; in dat Ksl; an dat W3; gen Kal, y2, ylO; vnt3 yl2, A2; hin gen R2; vnc3 ken Brl; hinc3 auf dé (fehlt M2b) Wil, M2b; bif3 3U Wl, B4; vnc3 hinc3 Me2; Lücke Gol, yl8, y20 6 egegen Bl vnde fehlt Bl, y 12, Brl, R2; Lücke y2, Wil, y 16, Bel vn Bl alies das (fehlt B5, Kal, Brl, B3, R2) geftirn Sgl, B5, x4, TI, y 13, Brl, y 10, R2 / d3 geftyrnne Col, y3, y 12, Wl, El, M6; de fternen St2, W3; and5 fandirs das B4) geftirne (B2) yl7 (Lücke Bel; indiv. Kl); die planeten Bl; die funf planeten venus mercurius fol iupit5 vnd mars Hl; Lücke Gol, y2, yll, Wil, yl6 7 gefchehen Bl, B5, Sgl, Bal, M13 / werden Gol, Z2, y 13; gewerden W3; fin Col, Kal, St2, Ksl, Mil, M6, R2; gefin Rl, L2, y8 (Lücke Wl), y 17 (Lücke Kl, Bel), El, Brl, B3; wefen TI; gewefen Hl; Lücke y2, yll 8 von fehlt Bl, B2 hin I Bl, Sgl, Bal / hin 3U B5, Col, DI, M2b, Me2, M6; hin Z2, W3, B4; hien gein Rl, El, R2; gen Kal, Gol, ylO; bis ge MIO; bys in TI; bif3 3U Hal; vns A2; vnt3 hint3 M13; vnt3 gen L2; vz zu B2, Brl; hinc3 auf Wil; 3Ü Hl; an dat St2; Lücke Gol, y2, yll, Wl, Kl, Wi3, Bel, FI 10 in yrre fener W3) vngewelde fvng.. .fragmentar. Gol) TI, Gol, B2, B4, Ksl, W3 / mit ir vngewalt y3; jr vngewaltes yl3, ylO; mit gewalt Bl, yl2, Wil, St2, Brl; in ir ffin Bal) gewalt B5, Sgl, Bal; funder jeren gewalt Col; vnd iré gewalt M6; ane ir gewalt Z3; vff3 irm gewalt nimpt vnd Hal, R2, fehlt W2, y 14 (Lücke Wl, A2); indiv. Hl; Lücke yll, Kl, Bel, El mit im fehlt Bl, y2, Wil, B2, B4, Hal, St2, W3, Brl, ylO, R2; Lücke Gol, yll, Wl, Kl, Bel, El

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Einleitung

gefordert wurde41, und der auch die DTM-Ausgabe nicht im Wege stehen will42, wird auf die Erfassung der frühesten und ursprünglichen Textgestalt des Werkes zielen müssen. Sie konnte bei allen bisher unternommenen Versuchen, in die Tiefenbereiche der Textentstehung und historischen Textentwicklung vorzudringen, nie in nötiger Schärfe in den Blick kommen, weil immer nur Ausschnitte, nie der gesamte Umfang der erhaltenen >LucidariusLucidariusLucidarius< in Angriff genommen wird, die den unzureichenden Textabdruck von Heidlauf ersetzt und die Beschäftigung mit diesem wichtigen Werk auf eine neue Grundlage stellt«. 42 Nach G. ROETHE (Anm. 17), S. VI »(bilden) saubere Handschriftenabdrucke die beste Vorarbeit für spätere philologisch erschöpfende Editionen«.

Buch I. 23

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1.23 Do fprach der iunger: Dur wa3 gefchüf di3 got alfu3? Der meifter fprach: Durch da3 da3 die himelefche gefchaft ith 3erbreche. Wenne enftrebete die funne vnde der mane vnde da3 geftirne wider dem himel nith, fo liefe er fo harte, da3 er aller 3erbreche. 1.24 Do fprach der iunger: Wie cumet da3 der himel iemer loufet? Der meifter fprach: Vnder dem himel ift kein gefcafth, do der himel uffe fte, vnde ift finewel vnde ift aller ebene gewegen. Von dú hat in got fo gefchaffen, da3 er iemer loufe, wen er an einer ftat nith mothe geftan. 1.25 Do fprach der iunger: Weiher flahte ift der himel? Der meifter fprach: Der himel ift gefcaffen vfer den vier dementen, den wir da hei3/573en firmamentum, vnde ift gelich dem gefrom waffere. 1.26 Do fprach der iunger: Wie manic ift der himele? Der meifter fprach: Der himele fint drie. Der eine ift uon der erde vn3 an den manen. Der andere ift uon dem manen vn3 an da3 geftirne. Der dritte ift vn3 obe dem firmamento, da got felbe inne ift vnde fine lieben.

2 durch de ('das wille B5) de Bl, B5, Z2, B2, Hai / daf Kai, Rl, W2, yl2, St2, W3, ylO; darumb das y8; dur da3 Göl, Sgl, Col, Bai, Tl,yl3, B4, Hl, El, Brl, M6, R2; umb das Z3, Ksl; Lücke yll, Kl, Bei 3 enftribete Bl 3 f. wider dem fden B5, Sgl, Col, MIO; wider dem / weiten M6) himel nith (fehlt Col, MIO) x (Lücke Göl, Kai), M6, MIO / nicht fnit vaft Z3) wider den ('dem Dl, Mll; den ander /ander getilgt] R2) himel ('wider den himel / wider einander B3) y ('weder den hemel neyt Tl, B4, St2, Brl; Lücke W2, yll, Wil, Kl, Bei, Hl), R2 4 So Bl 6 D> (1) i (i getilgt) Bl kein (am Rand nachgetragen) Bl d5 himel x, M6, MIO, R2 / er y ('der himel Dl, Hai; indiv. Tl, Ml; Lücke Kl, Bei) 7 gewegen vn fvn Bl) Mll, Bl Von du hat / hat von du Bl von du Bl / von dem Z4; da von B5, Sgl, Rl, Gil, Dl, B2, Hai, R2; dar vmb Col, MIO, W3; dat vmb Tl; vm daf Kai; dar vber El; do Bai, Z2, Ksl, fehlt yl2, y8, Hl, Mll; Lücke Göl, M6, y2, B3, Bei, St2, Kl 8 mothe fenmag R2) geftan x ('giften mag Col, Kai; Lücke Göl), R2 / geftan ('beliben Hl, Brl; geloufen B2, Hai) mag ('mochte yl, Dl) (W2) y ('mag ftaen B4, St2; Lücke Kl, Bei), M6, MIO 11 gefrorn (frornen R2) y fgrüen [Ml3] y6 [fehlt Gil]; geuerwit Tl; indiv. y2, fehlt St2, Brl; Lücke Dl, yl4, Kl, Bei, El), R2 / grünen x (Lücke Göl), M6, MIO 14 den Bl 15 fine lieben x (im vfferwelte Kai; Lücke Göl, Col) / fine ('fein lieb Ml, JV1, M6) haiigen y (iyne hulden Tl, B2, St2; finen helden Hl; fin vfferwelten Hai; fin erweiten R2; die jm behegelich fin Rl; die feinen willen habent getan yl2; fin frunde B4, El; die fynen B3; Lücke y2, Dl, Kl, Bei), M6, MIO, R2

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2.

Handschriftliche und drucktechnische Überlieferung des >Lucidarius
LucidariusLucidariusLucidariusLucidarius
LucidariusLucidariusLucidariusLucidariusLucidarius^Exzerpte im Iatromathematischen Hausbuch; Textumfang: I. 87-89 + I. 95,1. 78-80. 77.

N3 Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg Hs. Nr. 426, 22r"v und 24r. Pap., 2° (30 : 21 cm), 51 Bll., v.J. 1430. Textstufe: x2; >LucidariusLucidariusSpeyrer FrauenbüchleinLucidarius