Das Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 28. März 1917 mit Rücksicht auf seine Feststellungen bezüglich der Berechnung der Tantième des Aufsichtsrats von dem Gewinnvortrage und von der Tantième des Vorstandes [Reprint 2020 ed.] 9783111703121, 9783111314365

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Das Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 28. März 1917 mit Rücksicht auf seine Feststellungen bezüglich der Berechnung der Tantième des Aufsichtsrats von dem Gewinnvortrage und von der Tantième des Vorstandes [Reprint 2020 ed.]
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ESSER

Das Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 28. März 1917 mit Rücksicht auf seine Feststellungen bezüglich der Berechnung der Tantieme des Aufsichtsrats von dem Gewinnvortrage und von der Tantieme des Vorstandes

Ein am 28. März 1917 ergangenes Urteil des Oberlandesgerichts

Cöln

meinem

als dasselbe festgestellt

Interesse,

ist

insofern

1. d a ß t r o t z der bestrittenen

von

allgehat:

Rücklagenatur

des Gewinnvortrags in d e m J a h r e , worin er erzielt worden, es als j e t z t wohl überwiegend in R e c h t s p r e c h u n g u n d Rechtslehre v e r t r e t e n e Ansicht hingestellt werden könne, d a ß auch dieser Gewinn, der nicht verteilt, sondern zurückgelegt werde, da er im Vermögen der Gesellschaft verbleibe u n d dessen Schicksal teile, einen wirklichen echten Reservefonds darstelle und deshalb tantiemefrei zu behandeln sei; 2. d a ß

der

Gewinnanteil

des

Aufsichtsrats

nicht aus dem vollen Reingewinne, sondern aus dem um den

Gewinnanteil des Vor-

s t a n d s verminderten Reingewinn nach Abzug von 4 °/o Dividende zu berechnen sei, weil

die

Sachlage

es erfordere, d a ß

bei

Berechnung beider T a n t i e m e n eine zeitliche Aufeinanderfolge

eintrete.

Zunächst

sei

nämlich aus dem g e m ä ß § 237 ermittelten

Reingewinn ziehen.

4 —

die

Vorstandstantieme

Sobald

die

zu

Hauptversammlung

sie als aus dem Reingewinne dem Vorstand zukommend als vertragsmäßige Forderung des Vorstandes festgestellt habe, werde sie zu einer Verbindlichkeit der Gesellschaft, wobei es dahingestellt bleiben könne, ob sie nunmehr

auf

Geschäftsunkostenkonto

gebucht werde oder mindestens werden könne.

gebucht

Denn jedenfalls stelle die

Vorstandstantieme nach ihrer Bewilligung durch die Hauptversammlung eine wider die

Gesellschaft

einklagbare

Schuld

der

Gesellschaft dar; es sei der Reingewinn um den Betrag dieser Schuld vermindert.

Erst

aus diesem, um den Betrag der Vorstandstantieme

verminderten

Reingewinne

sei

nunmehr

die

Aufsichtsratstantieme

im

Rahmen der Vorschriften des § 245 H G B . mit der Rechnung vom Hundert, nicht auf Hundert, zu berechnen.

Eine Anzahl von

Aktiengesellschaften handhabe bereits diese Art der Berechnung. Diesen Ausführungen kann nicht beigetreten werden.

A u s der Begründung zu der Feststellung

ad 1 ergibt sich die Reservefondsnatur des qu. Gewinnvortrags

nicht,

sondern

höchstens,

daß

-

es sich dabei

um

5

-

reservierten

Gewinn

handelt,

der im Sinne des Gesetzes keine Rücklage bildet. So hat sich schon das Reichsgericht in einer E n t scheidung

vom

5.

Juli

1911

(Leipz.

Zeitschr.

5. J a h r g a n g S. 771 Nr. 4) ausgesprochen, w o es heißt,

der

Gewinnvortrag

könne

zwar

als

Reserve b e z e i c h n e t werden, die Absicht, den

Gewinnvortrag

und

die

liquide Mittel zu

Inanspruchnahme

von

eine durch

beschaffen

Bankkredit

zu

vermeiden, h ä t t e auch durch Bildung einer Speziaireserve, werden

eines

dauernden

können;

dies

sei

Betriebsfonds aber

nicht

erreicht

geschehen,

denn der Vortrag auf neue R e c h n u n g w i d m e die betreffenden

Gelder keinem b e s t i m m t e n

insbesondere

keinem

Betriebsfonds,

auf

sondern

die

Dauer

lasse

die Freiheit, sie im folgenden

der

Zwecke,

berechneten Gesellschaft

Jahre als

Gewinn

zu verteilen. Durch den Ausdruck „ R ü c k l a g e " in den von dem

Reichstage

auf

Antrag

seiner

Kommission

dem Gesetzentwurf neu eingefügten §§ 237 und 245 sollte

der

Ausdruck

„Reservefonds",

den

das

Gesetz an andern unverändert gebliebenen Stellen beibehalten hat, ohne Begriffsänderung nur verdeutscht werden; wurde

in der Begründung des Antrags

sogar die „ R ü c k l a g e "

behufs deren

stellung in die Bilanz als „ R ü c k l a g e f o n d s "

Einbe-

6 zeichnet, o f f e n b a r u m die B e d e u t u n g der lage als K a p i t a l f o n d s zu präzisieren.

Rück-

Eine R ü c k -

lage, ein Reservefonds, h a t in der T a t n u r in der Bilanz

eine

Bedeutung

und

kann

nur

durch

Einstellung in die Bilanz zur E n t s t e h u n g gebracht werden.

Die

Bilanz

der

Aktiengesellschaft

ist

nicht, wie jede a n d e r e k a u f m ä n n i s c h e Bilanz, eine Vermögensbilanz, mittlungsbilanz, Gesellschaft

an

sondern

eine

aus der sich verteilbaren

Gewinn-Er-

ergibt, was Werten

und

die an

eigentlichen V e r m ö g e n s w e r t e n besitzt, die von der Verteilung mögenswerte

Rücklagen dar. daß

ausgeschlossen

stellen

das

sind; solche

Grundkapital

Ver-

und

die

Deshalb ordnet § 261 H G B . an,

Grundkapital

und

Reservefonds

unter

die

Passiva der Bilanz a u f z u n e h m e n sind, ohne jedoch wirkliche Passiva zu sein; sie bilden keine Schulden der Gesellschaft, binden aber im A k t i v der Bilanz durch ihre Einstellung in die Passiva gleich hohe Beträge als u n v e r t e i l b a r e Vermögenswerte.

Durch

das Reservenkapital wird das G r u n d k a p i t a l gänzt.

er-

Ganz u n d e n k b a r ist es hiernach, d a ß der

unverteilt gebliebene Restgewinn des einen J a h r e s , der als

Gewinn

auf

die

Gewinn-

und

Verlust-

rechnung des nächsten J a h r s e s ü b e r t r a g e n eine Rücklage b i l d e t ;

der

Gewinn w a r

wird,

Gewinn

und bleibt Gewinn; er wird nicht als Rücklage in

die Passiva des folgenden J a h r e s

aufgenommen,

k a n n auch eine solche A u f n a h m e gar nicht finden. Das w ü r d e n u r auf Grund eines Generalversammlungsbeschlusses erfolgen können, worin z u m Ausdruck

gebracht

gewinn

einem

wird,

den

schieht

dies, so e n t s t e h t

t a n t i e m e f r e i e Rücklage. rest

auf

die

verbliebenen

Reservefonds zu

Rest-

überweisen;

selbstverständlich

geeine

Wird aber der Gewinn-

Gewinn- u n d

Verlustrechnung

des

nächsten J a h r e s übertragen, so erfolgt d a m i t die Feststellung, d a ß dieser Betrag den C h a r a k t e r als Gewinn

nicht

verlieren,

keinen

unverteilbaren

Vermögenswert der Gesellschaft bilden, also auch deren K a p i t a l v e r m ö g e n nicht vermehren soll.

Der

V o r t r a g wird als Gewinn zur V e r f ü g u n g der Aktionäre des folgenden J a h r e s gestellt; wenn er auch in dem Bilanzgewinne am Schlüsse der Passivseite enthalten

ist, so bildet

er doch

lediglich

einen

Teil dieses Ausgleichungspostens zwischen A k t i v a und Passiva der Bilanz, aber keinen Reservefonds, wodurch im A k t i v ein Vermögenswert geschaffen wird.

Der U m s t a n d , daß der unverteilt gebliebene

Gewinnrest nach V o r n a h m e aller Abschreibungen u n d Rücklagen zu dem verbliebenen Gewinne des J a h r e s gehört, in dem er erzielt worden ist, m a c h t ihn nicht n u r nach der Vorschrift des Gesetzes, sondern auch schon n a t u r g e m ä ß f ü r d e n V o r s t a n d



8



und A u f s i c h t s r a t tantiemepflichtig, die in diesem Jahre

ihres

Amtes

gewaltet

haben.

So

auch

Dr. Simon „ D i e B i l a n z e n " S. 11. W e n n das O b L G . darauf

Gewicht legt,

seine Auffassung die der überwiegenden

daß

Ansicht

von Rechtslehre und R e c h t s p r e c h u n g sei, so t r i f f t dies nicht zu. Frage besitzt

noch

Das Reichsgericht h a t sich mit der kaum

Streiter

Seite; zu denen, als

befaßt

auf

der

die den

und

die

einen

und

Rechtslehre der

andern

Gewinnvortrag

nicht

R ü c k l a g e anerkennen, gehören u. a.

Rehm,

Bilanzen 544, 655 u n d Z H R . 75, 68;

Steiner bei

Holdheim 10, 217; Riesenfeld, Einfluß des neuen A k t . - R e c h t s ; S. 101, B a u m e r , Fuld, Ztschr. f. d. g e s a m t e Akt.-Wesen 12, 4 ;

Dr. H a m m , Deutsche

J u r . - Z t g . 21, 168; Möller, Goldsch. Ztschr. 79, 143. Professor K. L e h m a n n , der in seinem b e k a n n t e n Kommentar

zum Handelsgesetzbuche (1 £02)

den

G e w i n n v o r t r a g f ü r das n ä c h s t e J a h r als eine t a n tiemefreie „ w a h r e R ü c k l a g e " bezeichnet, erklärt in dem J u r . LitBl. vom

18. J a n u a r 1916 S. 11 bei

der Besprechung einer im J a h r e 1915 bei Marcus & Weber in Bonn erschienenen kleinen Broschüre über die B e r e c h n u n g

der Gewinnanteile bei der

Aktiengesellschaft, d a ß die Frage, ob der Gewinnv o r t r a g eine Rücklage sei, „ d u b i o s " bleibe,

hält

also seine f r ü h e r e Ansicht nicht mehr a u f r e c h t .

9



W a s den vorangegebenen Punkt 2: Berechnung der Gewinnanteile des Vorstandes und Aufsichtsrates, anlangt, so erscheint die Feststellung des Ob.L.G. als nicht den Vorschriften des Gesetzes entsprechend. Die §§ 237 und 245 H.G.B, stehen in innigem Zusammenhange miteinander und bestimmen, daß die dem Vorstande und Aufsichtsrate am J a h r e s gewinne gewährten Gewinnanteile von d e m nach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und R ü c k lagen

verbleibenden

Reingewinne

zu

be-

rechnen sind und bei der Berechnung des Gewinnanteils des Aufsichtsrats noch ein für die Aktionäre bestimmter Betrag von mindestens 4 vom Hundert des

eingezahlten

bringen ist.

Grundkapitals

in

Abzug

zu

Zur Fassung dieser Vorschrift hätte

ein einziger Paragraph genügt; die Anordnung des H.G.B, gestattete dies jedoch nicht, da in dem Titel über die Verfassung

und

Geschäftsführung

der

Aktiengesellschaft dem V o r s t a n d e die §§ 234 bis 242 und dem A u f s i c h t s r a t e die §§ 243 bis 249 gewidmet sind.

A u s der Stellung der beiden §§

237 und 245 läßt sich daher nicht der Schluß ziehen, daß nun zunächst die Berechnung des Gewinnanteils des Vorstands und erst dann die des Aufsichtsrats vorgenommen werden müsse; eine solche Reihenfolge

hat

das

Gesetz

nicht

vorgesehen.

Meistens wird die Berechnung wohl gleichzeitig er-



10



folgen; m a n k a n n aber auch nach Belieben mit der einen oder der anderen beginnen. U n t e r U m s t ä n d e n wird m a n sogar gezwungen sein, die B e r e c h n u n g des Gewinnanteils des A u f s i c h t s r a t s an erster Stelle eintreten zu lassen, d a m i t u n t e r der Gesellschaftsvertrag

eine

Bestimmung

enthält,

wonach

dem

V o r s t a n d e ein Gewinnanteil in der Höhe des f ü r den A u f s i c h t s r a t e r m i t t e l t e n Gewinnanteils oder in Höhe eines Bruchteils dieses Gewinnanteils zugewiesen ist.

Die Berechnung der

Gewinnanteile

h a t zufolge der §§ 237 u n d 245 jedenfalls von dem Jahresgewinne s t a t t z u f i n d e n , wie solcher g e m ä ß § 261 H G B . nach

erfolgten

Abschreibungen

am

Schlüsse der Bilanz erscheint, u n t e r weiterem Abzug s ä m t l i c h e r v o r g e n o m m e n e n Rücklagen; außerdem ist der G e w i n n v o r t r a g

aus dem V o r j a h r e abzu-

ziehen; b e i d e r E r m i t t l u n g der A u f s i c h t s r a t s t a n t i e m e bedarf es d a n n noch des Abzugs der Vordividende von 4 % .

Eine weitere B e s c h r ä n k u n g gegenüber

der V o r s t a n d s t a n t i e m e

kennt

das

Gesetz

nicht.

W ä r e eine solche beabsichtigt gewesen, so w ü r d e sie unzweifelhaft z u m Ausdrucke g e b r a c h t worden sein.

Die

Gewinnanteile

sind

von

einem

und

demselben Reingewinne zu b e r e c h n e n ; dieser von dem

Gesetze genau

bestimmte

Gewinn

G a n z e s u n t e r die Berechtigten verteilt

soll

als

werden.

Das ist auch die herrschende Meinung, der sich



11



das O b L G . n i c h t

anschließen zu können

weil dieselbe von

der Ansicht

Gewinnanteile Das O b L G ,

„gleichzeitig"

ausgehe,

glaubt, daß

zu berechnen

die

seien.

folgert aus dem U m s t ä n d e , daß

der

Gewinnanteil des V o r s t a n d s durch die Genehmigung der

Generalversammlung

Schuld Betrag

erhalte, dieser

der

den

Charakter

Reingewinn

Schuld

sich

um

den

nun

die

es

die

vor der B e r e c h n u n g

der

vermindere;

da

B e r e c h n u n g der V o r s t a n d s t a n t i e m e , „ w i e Sachlage

erfordere",

einer

A u f s i c h t s r a t s t a n t i e m e zu erfolgen habe, so bleibe für die B e r e c h n u n g

des

Gewinnanteils

des

Auf-

sichtsrats nur der v e r m i n d e r t e Reingewinn übrig; mit

andern

Worten:

die

Aufsichtsratstantieme

könne nicht von der V o r s t a n d s t a n t i e m e werden, weil diese eine S c h u l d d e r bilde,

was

um

so

sonderbarer

berechnet

Gesellschaft

berührt,

als

das

O b L G . kurz vorher in seinem Urteile erklärt hat, die dem Reingewinne e n t n o m m e n e Belohnung für Angestellte

sei

pflichtig,

weil

schaft

dem

darstelle.

Aufsichtsrate

sie eine Nun

Schuld

liegt

es

tantiemeder

aber

Gesellauf

der

Hand, daß es nicht darauf a n k o m m e n kann, wie der V o r s t a n d die B e r e c h n u n g a u f m a c h t , wie die Generalversammlung feststellt;

ihr

vorgelegt;

seine

wird

ein

sondern

sie genehmigt

und

Gewinnverteilungsplan

Genehmigung

erfolgt

alsdann



12



durch Beschluß zum notariellen Protokoll, unter Beifügung des Verteilungsplans als Anlage. Dadurch entstehen g l e i c h z e i t i g für alle an dem Gewinne Beteiligte, Vorstand, Aufsichtsrat, Aktionäre und etwaige bezw.

dritte Personen, deren Forderungsrechte aus

dem

Reingewinne

Schulden der Gesellschaft. höchst

eigentümlich,

zu

E s wäre

daß,

wenn

tilgende aber

auch

mehrere

zu

einem bestimmten Verhältnisse an einem Ganzen beteiligt sind, z. B. zu einem Zehntel, nachdem der erste sein hat,

der

ein Zehntel

zweite

neun Zehnteln sein

nur ein

zugewiesen

von

den

Zehntel

erhalten

verbliebenen

sich

berechnen

lassen müßte; der zweite ist ebenso wie der erste am

Ganzen beteiligt, und

er bleibt daran

be-

teiligt, auch wenn die Auseinandersetzung n i c h t gleichzeitig

erfolgt; die ganze Masse

besteht

aus den berechneten Beteiligungen, und niemand erhält von der Beteiligung eines andern

etwas.

Nach alledem ist die Annahme des O b L G . , der Teil des Reingewinnes, welcher auf den Gewinnanteil des Vorstandes entfalle, sei bei der Berechnung des Gewinnanteils des Aufsichtsrats tantiemefrei zu behandeln, ungerechtfertigt. Wenn das O b L G . weiter annimmt, der Gewinnanteil des Vorstands könne, nachdem er durch die Beschlußfassung der Generalversammlung eine



13

-

Schuld der Gesellschaft geworden sei, unter

die

Geschäftsunkosten

eine B u c h u n g , widerspricht,

nunmehr

verbucht

werden,

die an und f ü r sich dem Gesetze so übersieht

es, d a ß die

General-

v e r s a m m l u n g zunächst die Bilanz zu genehmigen h a t , u n d erst d a n n nach V o r n a h m e aller

Rück-

lagen die Gewinnverteilung feststellen k a n n .

Die

v o r h e r g e n e h m i g t e Bilanz h a t nun nach Maßgabe des § 261 H G B . am Schlüsse den

Jahresgewinn

aufzuweisen, worin

Gesetzes

im

Sinne

des

Gewinnanteil des Vorstandes enthalten ist.

der Hat

m a n aber diesen Gewinnanteil entgegen der gesetzlichen B e s t i m m u n g schon vor seiner

Feststellung

durch die G e n e r a l v e r s a m m l u n g u n t e r die Geschäftsu n k o s t e n v e r b u c h t , so ergibt die Bilanz einen um den B e t r a g des Gewinnanteils geringeren Gewinn. Eine nachträgliche Verbuchung, wie das

ObLG.

sie zulassen will, gehört nach erfolgter Genehmigung der den geringeren Gewinn aufweisenden Bilanz zu den U n m ö g l i c h k e i t e n ; es m ü ß t e d a n n eine ganz neue

Bilanz

aufgestellt

und

und

Gewinnebenso

und

neue

Verlustrechnung

Berichte

des

Vor-

s t a n d s und A u f s i c h t s r a t s angefertigt w e r d e n ; es bliebe nichts übrig, als die Generalversammlung zu vertagen und n e u z u b e r u f e n . An und f ü r sich sind aber auch die Gewinnanteile keine dem

Betriebe

zur

Last

fallenden

— 14 — Unkosten,

bilden

teiligungen

an

keine

dem

Gehälter,

durch

§ 237

sondern

Be-

festgesetzten

Reingewinne, w o d u r c h das Interesse des V o r s t a n d s mit dem Interesse der Gesellschaft v e r b u n d e n w i r d ; sie werden diesem Reingewinne e n t n o m m e n

und

a u s demselben, also nicht als Geschäftsunkosten, sondern

als Gewinnanteile getilgt.

So h a t

das

Reichsgericht in seiner E n t s c h e i d u n g v o m 22. März 1902 sich ausgesprochen

(J. W.

1902 S. 255).

Wollte m a n aber auch eine B u c h u n g des Gewinnanteils auf G e s c h ä f t s u n k o s t e n k o n t o u n b e a n s t a n d e t lassen, so w ü r d e er doch d a d u r c h den

Charakter

eines festen Gehalts nicht erhalten. Die Meinung, gewinnanteilspflichtiger Gewinn sei erst v o r h a n d e n , wenn der Gewinnanteil des V o r s t a n d s davon in Abzug g e b r a c h t worden, verstößt gegen den Inhalt der §§ 237 u n d 245 u n d die Ansicht der Gerichte und K o m m e n t a t o r e n .

S t a u b sagt, u n t e r

Bezug-

n a h m e auf A n m e r k u n g 18 zu § 237, in den Anmerkungen 7 u n d 9 zu § 245: U n t e r dem in den §§ 237 u n d 245 gewinn"

gebrauchten

ist der sich aus der

Reingewinn

zu

verstehen.

Ausdrucke Bilanz Die

„Rein-

ergebende

Tantieme

des

Vorstands, die aus dem Reingewinne gezahlt wird, ist nicht in Abzug zu bringen.

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Dr. jur. Hans Gottschalk, Rechtsanwalt in Dortmund. P r e i s : broschiert 22 Mark; gebunden 26 Mark. Brassert gilt als Vater des Allgemeinen Berggesetzes. Gottschalk hat dessen Kommentar mit Rücksicht auf die neuere Gesetzgebung neu bearbeitet und unter Verwertung der umfangreichen Literatur, Verwaltungspraxis und Rechtsprechung ihm die Bedeutung zurückgewonnen, die der 1. Auflage von den kaufmännischen Bergbauinteressenten nicht nur, sondern auch von den technischen Fachmännern im Bergbetrieb und derRechtsprechung zuerkannt worden war. Oberlandesgerichtspräsident Dr. Spahn in „Akadem. Monatsblätter". Seitdem der „Vater des Allgemeinen Berggesetzes" seinen berühmten Kommentar erstmals hat erscheinen lassen, sind nunmehr 26 Jahre verflossen. Inzwischen ist der hier behandelte Rechtsstoff durch eine umfangreiche Gesetzgebung sowohl auf dem Gebiete des Bergrechts, als auf dem des allgemeinen Rechts mannigfach verändert. So bedurfte es einer umfassenden Umgestaltung und Erneuerung, um den alten Brassertschen Kommentar wieder gebrauchsfähig zu machen. Dieser Aufgabe hat sich der Bearbeiter mit Geschick und Erfolg unterzogen. Er ist dabei zugleich taktvoll genug gewesen, von den Ausführungen Brasserts soviel wie irgend möglich zu erhalten. Aber vieles, sehr vieles mußte ergänzt, näher ausgeführt, berichtigt oder völlig neu bearbeitet werden. Auch äußerlich ist dadurch das Werk in Umfang und Anordnung erheblich verändert worden. Eine besondere Bearbeitung hat die Kommentierung der Bestimmungen über den Schadenersatz f ü r Bergschäden mit Rücksicht auf die große aktuelle Bedeutung dieser Angelegenheit erfahren. Die Rechte der Privat-Regalbesitzer sind von Rensing neu bearbeitet worden. So wird der Brassertsche K. mmentar wieder zu einem Grund- und Hauptwerk in der liegenwart werden. Deutsche Wirtschafts-Zeitung VI, 1. A. Marcus & E.Webers Verlag / Dr. jur. Albert A h n / in Bonn.

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Sibirien in Kultur und Wirtschaft von Dr.jur. et phil. KurtWiedenfeld ord. P r o f e s s o r an der Universität Halle Preis 2.20 Mark Aus dem Inhalt:

S i b i r i e n s K l i m a und B o d e n b e s c h a f f e n h e i t . — S i b i r i s c h e s K o s a k e n t u m . — D e r s i b i r i s c h e B a u e r . — D e u t s c h e B a u e r n auf K o s a k e n l a n d . — D a s L e b e n der K i r g i s e n s t e p p e . — B e r g w e r k e und V e r b r e c h e r . — S i b i r i s c h e s S t ä d t e l e b e n . — Sibirien in der W e l t w i r t s c h a f t . — S i b i r i e n , das L a n d der r u s s i s c h e n Z u k u n f t s a u f g a b e n .

Auf Grund einer wissenschaftlichen Studienreise gibt der Hallenser P r o f e s s o r eine dauernd wertvolle Monographie Sibiriens, die in weiteste Kreise dringen sollte. E r schildert uns die sibirischen Bauern, das Kosakentum, die deutschen Bauern auf Kosakenland, die beim Friedensschluss nicht vergessen werden dürfen; das Leben, die Nomadenwirtschaft und Fahrmärkte der Kirgisensteppe; Bergwerke und V e r b r e c h e r ; das meistens auf „Verschickte" sich aufbauende Städteleben, und zuletzt Sibiriens wachsende Bedeutung in der Weltwirtschaft. D a s Büchlein ist eine leidenschaftslose, echt deutsch gründliche und anregende Arbeit und hat den grossen Vorzug, dem ganz Uneingeweihten ein wirklich lebendiges Bild zu g e b e n ; wir haben heute noch keine andere ähnlich unterrichtende Schrift. Fränk. Kurier.

Heft I V :

Ein Jahrhundert rhein. Montan «Industrie (Bergbau • Eisenindustrie • Metallindustrie - Maschinenbau) 1 8 1 5 — 1 9 1 5 Preis 5.— Mark, gebunden 6.— Mark

von Kurt Wiedenfeld

Dr. jur. et. phil., ord. P r o f e s s o r der Staatswissenschaften a. d. Univ. Halle W e r sich mit den Verhältnissen in diesem wichtigen Industriezweig vertraut machen will, der greife zu dem Buch Wiedenfelds, in dem die Materie nicht nur gründlich wissenschaftlich, sondern auch anschaulich und interessant geschildert ist. Berliner Tageblatt. Rein sachlich werden die wirtschaftlichen Kräfte aufgezeigt, welchen das Rheinland den Aufschwung seines Grossgewerbes verdankt. Auch dem Unternehmertum wird der V e r f a s s e r gerecht, obwohl er seine Studien vorwiegend auf Auskünften Beteiligter aufbaut. Gerade in der jetzigen grossen Zeit ist es von besonderem Reiz, den Werdegang der Unternehmungen zu verfolgen, welche unsere sieggewohnten Waffen schmieden. Kölnische Volkszeitung. A. Marcus & E . Webers Verlag / D r . jur. A l b e r t A h n / in Bonn.

Kölner Studien zum Staats» und Wirtschaftsleben Herausgegeben von P. Aberer, Chr. Eckert, J. Plechtheim, J.K.Jul. Friedrich, Bd. Gammersbach, H.Geffcken, H.Graven, K. Hassert, B. Kuske, Paul Moldenhauer, P. Stier-Somlo, K.Thiess, K.Wiedenfeld, A. Wieruszowski, W.Wygodzynski Schriftleitung: Bruno Kuske Heft 1: Privatdozent Dr. J. Hirsch, Die Filialbetriebe im Detailhandel. Preis 6 M., Subskriptionspreis 3.60 M. Heft 2: Wlad. W. Kaplun-Kogan, Die Wanderbewegungen der Juden. Preis 4 M., Subskriptionspreis 3.60 M. Heft 3: H. Cl. Schmid-Burgk, Der Wartestand nach deutschem Beamtenrecht Preis 1.80 M., Subskriptionspreis 1.60 M Heft 4: E. Reinhardt, Die Kupferversorgung Deutschlands und die Entwicklung der deutschen Kupferbörsen. Preis 3.20 M., Subskriptionspreis 2.80 M. Heft 5: H. Krtter, Die Markthallen und ihre Hilfskräfte als Faktoren der Lebensmittelversorgung in unseren Großstädten. Preis 2.80 M., Subskriptionspreis 2.50 M. Heft 6: Kurt Rein, Konkurrenzmöglichkeiten der deutschen Peinkeramik am Weltmarkt unter besonderer Berücksichtigung der Porzellanindustrie. Preis 2.20 M., Subskriptionspreis 2 M. Heft 7: Professor Dr. Adolf Weber, Die Lohnbewegungen der Gewerkschaftsdemokratie. Preis 2 M., Subskriptionspreis 1.80 M. Heft 8: Dr. Bruno Kuske, Die städtischen Handels- und Verkehrsarbeiter und die Anfänge städtischer Sozialpolitik in Köln bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Preis 3 M., Subskriptionspreis 2.70 M. Heft 9: Privatdozent Walter Mahlberg, Über asiatische Wechselkurse. Mit 28 Diagrammen. Preis 8.40 M., Subskriptionspreis 7.60 M. A. Marcus & E. Webers Verlag / Dr. jur. Albert Ahn / in Bonn

Soeben ers chien:

Grund« und Zukunftsfragen deutscher Politik Von

Dr. Fritz Stier « Sonilo

Professor

des

öffentlichen

Rechts

Preis: geheftet M. 6.—; gebunden M. 7.20 Feldpostausgabe in 2 Teilen geheftet: M. 6.— Auszüge ans Besprechungen: . . . In einer Zeit, wo sich die Gedanken aller Gebildeten in einer bisher kaum beobachteten Weise sowohl mit den Zielen und Methoden der auswärtigen Politik, sowie mit den nach dem Kriege der Erledigung harrenden Prägen der inneren und der Finanzpolitik beschäftigen, mufite es als als eine Lücke in dem Schrifttum empfunden werden, daß es an einem handlichen, einheitlich geschriebenen Buche fehlte, das einen annähernd vollständigen Oberblick über die bedeutsamsten Verfassungsund Verwaltungsangelegenheiten, sowie über die wichtigsten Fragen der hohen Politik gegeben hätte. Diese Lücke ist das vorliegende Buch auszufüllen geeignet. . . (Die P o s t , Berlin.) . . . Es sei auf das wertvolle Buch Stier-Somlos verwiesen, der auch diese Frage in klarer Darstellung ziemlich erschöpfend beantwortet und dadurch zugleich die Bedeutung der Politik und die N o t w e n d i g keit d e r P o l i t i s i e r u n g nachweist, . . ( R h e i n . - W e s t f . Z e i t u n g , Essen-Ruhr.) . . . Da ist denn nun ein Buch erschienen, das dem Deutschen Antwort geben will auf die Fragen, die auf ihn einstürmen — ein Buch, das man mit besonderer Freude nennen kann. . . (Aus einem Aufsatz in der „ D e u t s c h e n W a r t e " , Berlin.) . . . Wir wünschen seinem prächtigen Buche im Interesse des Vaterlandes die weiteste Verbreitung, da es ein vorzüglicher Erzieher zum politischen Deutschtum zu werden verspricht.. ( L e i p z i g e r T a g e b l a t t . ) . . . Jeder, auch der erfahrene Politiker, wird in ihm reiche Anregung und Anlafi finden, über manche Frage unter Berücksichtigung der Ausführungen des Verfassers sich von neuem Rechenschaft zu geben und die Fülle des Stoffes, die doch nirgend ermüdend oder erdrückend ist, begrüfien. (Oberverwaltungsgerichtsrat L ö t z im „ T a g " , Berlin.) . . . Darum bedeutet dieser vollständige Oberblick über alle hochwichtigen Fragen der inneren und äußeren Politik eine freudig zu begrüßende Tat. ( A l l g e m e i n e Z e i t u n g , Chemnitz.)

A. Marens & E. Webers Verlag (Dr. jur. Albert Ahn) in Bonn