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German Pages 14 [24] Year 1917
ESSER
Das Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 28. März 1917 mit Rücksicht auf seine Feststellungen bezüglich der Berechnung der Tantieme des Aufsichtsrats von dem Gewinnvortrage und von der Tantieme des Vorstandes
Ein am 28. März 1917 ergangenes Urteil des Oberlandesgerichts
Cöln
meinem
als dasselbe festgestellt
Interesse,
ist
insofern
1. d a ß t r o t z der bestrittenen
von
allgehat:
Rücklagenatur
des Gewinnvortrags in d e m J a h r e , worin er erzielt worden, es als j e t z t wohl überwiegend in R e c h t s p r e c h u n g u n d Rechtslehre v e r t r e t e n e Ansicht hingestellt werden könne, d a ß auch dieser Gewinn, der nicht verteilt, sondern zurückgelegt werde, da er im Vermögen der Gesellschaft verbleibe u n d dessen Schicksal teile, einen wirklichen echten Reservefonds darstelle und deshalb tantiemefrei zu behandeln sei; 2. d a ß
der
Gewinnanteil
des
Aufsichtsrats
nicht aus dem vollen Reingewinne, sondern aus dem um den
Gewinnanteil des Vor-
s t a n d s verminderten Reingewinn nach Abzug von 4 °/o Dividende zu berechnen sei, weil
die
Sachlage
es erfordere, d a ß
bei
Berechnung beider T a n t i e m e n eine zeitliche Aufeinanderfolge
eintrete.
Zunächst
sei
nämlich aus dem g e m ä ß § 237 ermittelten
Reingewinn ziehen.
4 —
die
Vorstandstantieme
Sobald
die
zu
Hauptversammlung
sie als aus dem Reingewinne dem Vorstand zukommend als vertragsmäßige Forderung des Vorstandes festgestellt habe, werde sie zu einer Verbindlichkeit der Gesellschaft, wobei es dahingestellt bleiben könne, ob sie nunmehr
auf
Geschäftsunkostenkonto
gebucht werde oder mindestens werden könne.
gebucht
Denn jedenfalls stelle die
Vorstandstantieme nach ihrer Bewilligung durch die Hauptversammlung eine wider die
Gesellschaft
einklagbare
Schuld
der
Gesellschaft dar; es sei der Reingewinn um den Betrag dieser Schuld vermindert.
Erst
aus diesem, um den Betrag der Vorstandstantieme
verminderten
Reingewinne
sei
nunmehr
die
Aufsichtsratstantieme
im
Rahmen der Vorschriften des § 245 H G B . mit der Rechnung vom Hundert, nicht auf Hundert, zu berechnen.
Eine Anzahl von
Aktiengesellschaften handhabe bereits diese Art der Berechnung. Diesen Ausführungen kann nicht beigetreten werden.
A u s der Begründung zu der Feststellung
ad 1 ergibt sich die Reservefondsnatur des qu. Gewinnvortrags
nicht,
sondern
höchstens,
daß
-
es sich dabei
um
5
-
reservierten
Gewinn
handelt,
der im Sinne des Gesetzes keine Rücklage bildet. So hat sich schon das Reichsgericht in einer E n t scheidung
vom
5.
Juli
1911
(Leipz.
Zeitschr.
5. J a h r g a n g S. 771 Nr. 4) ausgesprochen, w o es heißt,
der
Gewinnvortrag
könne
zwar
als
Reserve b e z e i c h n e t werden, die Absicht, den
Gewinnvortrag
und
die
liquide Mittel zu
Inanspruchnahme
von
eine durch
beschaffen
Bankkredit
zu
vermeiden, h ä t t e auch durch Bildung einer Speziaireserve, werden
eines
dauernden
können;
dies
sei
Betriebsfonds aber
nicht
erreicht
geschehen,
denn der Vortrag auf neue R e c h n u n g w i d m e die betreffenden
Gelder keinem b e s t i m m t e n
insbesondere
keinem
Betriebsfonds,
auf
sondern
die
Dauer
lasse
die Freiheit, sie im folgenden
der
Zwecke,
berechneten Gesellschaft
Jahre als
Gewinn
zu verteilen. Durch den Ausdruck „ R ü c k l a g e " in den von dem
Reichstage
auf
Antrag
seiner
Kommission
dem Gesetzentwurf neu eingefügten §§ 237 und 245 sollte
der
Ausdruck
„Reservefonds",
den
das
Gesetz an andern unverändert gebliebenen Stellen beibehalten hat, ohne Begriffsänderung nur verdeutscht werden; wurde
in der Begründung des Antrags
sogar die „ R ü c k l a g e "
behufs deren
stellung in die Bilanz als „ R ü c k l a g e f o n d s "
Einbe-
6 zeichnet, o f f e n b a r u m die B e d e u t u n g der lage als K a p i t a l f o n d s zu präzisieren.
Rück-
Eine R ü c k -
lage, ein Reservefonds, h a t in der T a t n u r in der Bilanz
eine
Bedeutung
und
kann
nur
durch
Einstellung in die Bilanz zur E n t s t e h u n g gebracht werden.
Die
Bilanz
der
Aktiengesellschaft
ist
nicht, wie jede a n d e r e k a u f m ä n n i s c h e Bilanz, eine Vermögensbilanz, mittlungsbilanz, Gesellschaft
an
sondern
eine
aus der sich verteilbaren
Gewinn-Er-
ergibt, was Werten
und
die an
eigentlichen V e r m ö g e n s w e r t e n besitzt, die von der Verteilung mögenswerte
Rücklagen dar. daß
ausgeschlossen
stellen
das
sind; solche
Grundkapital
Ver-
und
die
Deshalb ordnet § 261 H G B . an,
Grundkapital
und
Reservefonds
unter
die
Passiva der Bilanz a u f z u n e h m e n sind, ohne jedoch wirkliche Passiva zu sein; sie bilden keine Schulden der Gesellschaft, binden aber im A k t i v der Bilanz durch ihre Einstellung in die Passiva gleich hohe Beträge als u n v e r t e i l b a r e Vermögenswerte.
Durch
das Reservenkapital wird das G r u n d k a p i t a l gänzt.
er-
Ganz u n d e n k b a r ist es hiernach, d a ß der
unverteilt gebliebene Restgewinn des einen J a h r e s , der als
Gewinn
auf
die
Gewinn-
und
Verlust-
rechnung des nächsten J a h r s e s ü b e r t r a g e n eine Rücklage b i l d e t ;
der
Gewinn w a r
wird,
Gewinn
und bleibt Gewinn; er wird nicht als Rücklage in
die Passiva des folgenden J a h r e s
aufgenommen,
k a n n auch eine solche A u f n a h m e gar nicht finden. Das w ü r d e n u r auf Grund eines Generalversammlungsbeschlusses erfolgen können, worin z u m Ausdruck
gebracht
gewinn
einem
wird,
den
schieht
dies, so e n t s t e h t
t a n t i e m e f r e i e Rücklage. rest
auf
die
verbliebenen
Reservefonds zu
Rest-
überweisen;
selbstverständlich
geeine
Wird aber der Gewinn-
Gewinn- u n d
Verlustrechnung
des
nächsten J a h r e s übertragen, so erfolgt d a m i t die Feststellung, d a ß dieser Betrag den C h a r a k t e r als Gewinn
nicht
verlieren,
keinen
unverteilbaren
Vermögenswert der Gesellschaft bilden, also auch deren K a p i t a l v e r m ö g e n nicht vermehren soll.
Der
V o r t r a g wird als Gewinn zur V e r f ü g u n g der Aktionäre des folgenden J a h r e s gestellt; wenn er auch in dem Bilanzgewinne am Schlüsse der Passivseite enthalten
ist, so bildet
er doch
lediglich
einen
Teil dieses Ausgleichungspostens zwischen A k t i v a und Passiva der Bilanz, aber keinen Reservefonds, wodurch im A k t i v ein Vermögenswert geschaffen wird.
Der U m s t a n d , daß der unverteilt gebliebene
Gewinnrest nach V o r n a h m e aller Abschreibungen u n d Rücklagen zu dem verbliebenen Gewinne des J a h r e s gehört, in dem er erzielt worden ist, m a c h t ihn nicht n u r nach der Vorschrift des Gesetzes, sondern auch schon n a t u r g e m ä ß f ü r d e n V o r s t a n d
—
8
—
und A u f s i c h t s r a t tantiemepflichtig, die in diesem Jahre
ihres
Amtes
gewaltet
haben.
So
auch
Dr. Simon „ D i e B i l a n z e n " S. 11. W e n n das O b L G . darauf
Gewicht legt,
seine Auffassung die der überwiegenden
daß
Ansicht
von Rechtslehre und R e c h t s p r e c h u n g sei, so t r i f f t dies nicht zu. Frage besitzt
noch
Das Reichsgericht h a t sich mit der kaum
Streiter
Seite; zu denen, als
befaßt
auf
der
die den
und
die
einen
und
Rechtslehre der
andern
Gewinnvortrag
nicht
R ü c k l a g e anerkennen, gehören u. a.
Rehm,
Bilanzen 544, 655 u n d Z H R . 75, 68;
Steiner bei
Holdheim 10, 217; Riesenfeld, Einfluß des neuen A k t . - R e c h t s ; S. 101, B a u m e r , Fuld, Ztschr. f. d. g e s a m t e Akt.-Wesen 12, 4 ;
Dr. H a m m , Deutsche
J u r . - Z t g . 21, 168; Möller, Goldsch. Ztschr. 79, 143. Professor K. L e h m a n n , der in seinem b e k a n n t e n Kommentar
zum Handelsgesetzbuche (1 £02)
den
G e w i n n v o r t r a g f ü r das n ä c h s t e J a h r als eine t a n tiemefreie „ w a h r e R ü c k l a g e " bezeichnet, erklärt in dem J u r . LitBl. vom
18. J a n u a r 1916 S. 11 bei
der Besprechung einer im J a h r e 1915 bei Marcus & Weber in Bonn erschienenen kleinen Broschüre über die B e r e c h n u n g
der Gewinnanteile bei der
Aktiengesellschaft, d a ß die Frage, ob der Gewinnv o r t r a g eine Rücklage sei, „ d u b i o s " bleibe,
hält
also seine f r ü h e r e Ansicht nicht mehr a u f r e c h t .
9
—
W a s den vorangegebenen Punkt 2: Berechnung der Gewinnanteile des Vorstandes und Aufsichtsrates, anlangt, so erscheint die Feststellung des Ob.L.G. als nicht den Vorschriften des Gesetzes entsprechend. Die §§ 237 und 245 H.G.B, stehen in innigem Zusammenhange miteinander und bestimmen, daß die dem Vorstande und Aufsichtsrate am J a h r e s gewinne gewährten Gewinnanteile von d e m nach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und R ü c k lagen
verbleibenden
Reingewinne
zu
be-
rechnen sind und bei der Berechnung des Gewinnanteils des Aufsichtsrats noch ein für die Aktionäre bestimmter Betrag von mindestens 4 vom Hundert des
eingezahlten
bringen ist.
Grundkapitals
in
Abzug
zu
Zur Fassung dieser Vorschrift hätte
ein einziger Paragraph genügt; die Anordnung des H.G.B, gestattete dies jedoch nicht, da in dem Titel über die Verfassung
und
Geschäftsführung
der
Aktiengesellschaft dem V o r s t a n d e die §§ 234 bis 242 und dem A u f s i c h t s r a t e die §§ 243 bis 249 gewidmet sind.
A u s der Stellung der beiden §§
237 und 245 läßt sich daher nicht der Schluß ziehen, daß nun zunächst die Berechnung des Gewinnanteils des Vorstands und erst dann die des Aufsichtsrats vorgenommen werden müsse; eine solche Reihenfolge
hat
das
Gesetz
nicht
vorgesehen.
Meistens wird die Berechnung wohl gleichzeitig er-
—
10
—
folgen; m a n k a n n aber auch nach Belieben mit der einen oder der anderen beginnen. U n t e r U m s t ä n d e n wird m a n sogar gezwungen sein, die B e r e c h n u n g des Gewinnanteils des A u f s i c h t s r a t s an erster Stelle eintreten zu lassen, d a m i t u n t e r der Gesellschaftsvertrag
eine
Bestimmung
enthält,
wonach
dem
V o r s t a n d e ein Gewinnanteil in der Höhe des f ü r den A u f s i c h t s r a t e r m i t t e l t e n Gewinnanteils oder in Höhe eines Bruchteils dieses Gewinnanteils zugewiesen ist.
Die Berechnung der
Gewinnanteile
h a t zufolge der §§ 237 u n d 245 jedenfalls von dem Jahresgewinne s t a t t z u f i n d e n , wie solcher g e m ä ß § 261 H G B . nach
erfolgten
Abschreibungen
am
Schlüsse der Bilanz erscheint, u n t e r weiterem Abzug s ä m t l i c h e r v o r g e n o m m e n e n Rücklagen; außerdem ist der G e w i n n v o r t r a g
aus dem V o r j a h r e abzu-
ziehen; b e i d e r E r m i t t l u n g der A u f s i c h t s r a t s t a n t i e m e bedarf es d a n n noch des Abzugs der Vordividende von 4 % .
Eine weitere B e s c h r ä n k u n g gegenüber
der V o r s t a n d s t a n t i e m e
kennt
das
Gesetz
nicht.
W ä r e eine solche beabsichtigt gewesen, so w ü r d e sie unzweifelhaft z u m Ausdrucke g e b r a c h t worden sein.
Die
Gewinnanteile
sind
von
einem
und
demselben Reingewinne zu b e r e c h n e n ; dieser von dem
Gesetze genau
bestimmte
Gewinn
G a n z e s u n t e r die Berechtigten verteilt
soll
als
werden.
Das ist auch die herrschende Meinung, der sich
—
11
—
das O b L G . n i c h t
anschließen zu können
weil dieselbe von
der Ansicht
Gewinnanteile Das O b L G ,
„gleichzeitig"
ausgehe,
glaubt, daß
zu berechnen
die
seien.
folgert aus dem U m s t ä n d e , daß
der
Gewinnanteil des V o r s t a n d s durch die Genehmigung der
Generalversammlung
Schuld Betrag
erhalte, dieser
der
den
Charakter
Reingewinn
Schuld
sich
um
den
nun
die
es
die
vor der B e r e c h n u n g
der
vermindere;
da
B e r e c h n u n g der V o r s t a n d s t a n t i e m e , „ w i e Sachlage
erfordere",
einer
A u f s i c h t s r a t s t a n t i e m e zu erfolgen habe, so bleibe für die B e r e c h n u n g
des
Gewinnanteils
des
Auf-
sichtsrats nur der v e r m i n d e r t e Reingewinn übrig; mit
andern
Worten:
die
Aufsichtsratstantieme
könne nicht von der V o r s t a n d s t a n t i e m e werden, weil diese eine S c h u l d d e r bilde,
was
um
so
sonderbarer
berechnet
Gesellschaft
berührt,
als
das
O b L G . kurz vorher in seinem Urteile erklärt hat, die dem Reingewinne e n t n o m m e n e Belohnung für Angestellte
sei
pflichtig,
weil
schaft
dem
darstelle.
Aufsichtsrate
sie eine Nun
Schuld
liegt
es
tantiemeder
aber
Gesellauf
der
Hand, daß es nicht darauf a n k o m m e n kann, wie der V o r s t a n d die B e r e c h n u n g a u f m a c h t , wie die Generalversammlung feststellt;
ihr
vorgelegt;
seine
wird
ein
sondern
sie genehmigt
und
Gewinnverteilungsplan
Genehmigung
erfolgt
alsdann
—
12
—
durch Beschluß zum notariellen Protokoll, unter Beifügung des Verteilungsplans als Anlage. Dadurch entstehen g l e i c h z e i t i g für alle an dem Gewinne Beteiligte, Vorstand, Aufsichtsrat, Aktionäre und etwaige bezw.
dritte Personen, deren Forderungsrechte aus
dem
Reingewinne
Schulden der Gesellschaft. höchst
eigentümlich,
zu
E s wäre
daß,
wenn
tilgende aber
auch
mehrere
zu
einem bestimmten Verhältnisse an einem Ganzen beteiligt sind, z. B. zu einem Zehntel, nachdem der erste sein hat,
der
ein Zehntel
zweite
neun Zehnteln sein
nur ein
zugewiesen
von
den
Zehntel
erhalten
verbliebenen
sich
berechnen
lassen müßte; der zweite ist ebenso wie der erste am
Ganzen beteiligt, und
er bleibt daran
be-
teiligt, auch wenn die Auseinandersetzung n i c h t gleichzeitig
erfolgt; die ganze Masse
besteht
aus den berechneten Beteiligungen, und niemand erhält von der Beteiligung eines andern
etwas.
Nach alledem ist die Annahme des O b L G . , der Teil des Reingewinnes, welcher auf den Gewinnanteil des Vorstandes entfalle, sei bei der Berechnung des Gewinnanteils des Aufsichtsrats tantiemefrei zu behandeln, ungerechtfertigt. Wenn das O b L G . weiter annimmt, der Gewinnanteil des Vorstands könne, nachdem er durch die Beschlußfassung der Generalversammlung eine
—
13
-
Schuld der Gesellschaft geworden sei, unter
die
Geschäftsunkosten
eine B u c h u n g , widerspricht,
nunmehr
verbucht
werden,
die an und f ü r sich dem Gesetze so übersieht
es, d a ß die
General-
v e r s a m m l u n g zunächst die Bilanz zu genehmigen h a t , u n d erst d a n n nach V o r n a h m e aller
Rück-
lagen die Gewinnverteilung feststellen k a n n .
Die
v o r h e r g e n e h m i g t e Bilanz h a t nun nach Maßgabe des § 261 H G B . am Schlüsse den
Jahresgewinn
aufzuweisen, worin
Gesetzes
im
Sinne
des
Gewinnanteil des Vorstandes enthalten ist.
der Hat
m a n aber diesen Gewinnanteil entgegen der gesetzlichen B e s t i m m u n g schon vor seiner
Feststellung
durch die G e n e r a l v e r s a m m l u n g u n t e r die Geschäftsu n k o s t e n v e r b u c h t , so ergibt die Bilanz einen um den B e t r a g des Gewinnanteils geringeren Gewinn. Eine nachträgliche Verbuchung, wie das
ObLG.
sie zulassen will, gehört nach erfolgter Genehmigung der den geringeren Gewinn aufweisenden Bilanz zu den U n m ö g l i c h k e i t e n ; es m ü ß t e d a n n eine ganz neue
Bilanz
aufgestellt
und
und
Gewinnebenso
und
neue
Verlustrechnung
Berichte
des
Vor-
s t a n d s und A u f s i c h t s r a t s angefertigt w e r d e n ; es bliebe nichts übrig, als die Generalversammlung zu vertagen und n e u z u b e r u f e n . An und f ü r sich sind aber auch die Gewinnanteile keine dem
Betriebe
zur
Last
fallenden
— 14 — Unkosten,
bilden
teiligungen
an
keine
dem
Gehälter,
durch
§ 237
sondern
Be-
festgesetzten
Reingewinne, w o d u r c h das Interesse des V o r s t a n d s mit dem Interesse der Gesellschaft v e r b u n d e n w i r d ; sie werden diesem Reingewinne e n t n o m m e n
und
a u s demselben, also nicht als Geschäftsunkosten, sondern
als Gewinnanteile getilgt.
So h a t
das
Reichsgericht in seiner E n t s c h e i d u n g v o m 22. März 1902 sich ausgesprochen
(J. W.
1902 S. 255).
Wollte m a n aber auch eine B u c h u n g des Gewinnanteils auf G e s c h ä f t s u n k o s t e n k o n t o u n b e a n s t a n d e t lassen, so w ü r d e er doch d a d u r c h den
Charakter
eines festen Gehalts nicht erhalten. Die Meinung, gewinnanteilspflichtiger Gewinn sei erst v o r h a n d e n , wenn der Gewinnanteil des V o r s t a n d s davon in Abzug g e b r a c h t worden, verstößt gegen den Inhalt der §§ 237 u n d 245 u n d die Ansicht der Gerichte und K o m m e n t a t o r e n .
S t a u b sagt, u n t e r
Bezug-
n a h m e auf A n m e r k u n g 18 zu § 237, in den Anmerkungen 7 u n d 9 zu § 245: U n t e r dem in den §§ 237 u n d 245 gewinn"
gebrauchten
ist der sich aus der
Reingewinn
zu
verstehen.
Ausdrucke Bilanz Die
„Rein-
ergebende
Tantieme
des
Vorstands, die aus dem Reingewinne gezahlt wird, ist nicht in Abzug zu bringen.
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Dr. jur. Hans Gottschalk, Rechtsanwalt in Dortmund. P r e i s : broschiert 22 Mark; gebunden 26 Mark. Brassert gilt als Vater des Allgemeinen Berggesetzes. Gottschalk hat dessen Kommentar mit Rücksicht auf die neuere Gesetzgebung neu bearbeitet und unter Verwertung der umfangreichen Literatur, Verwaltungspraxis und Rechtsprechung ihm die Bedeutung zurückgewonnen, die der 1. Auflage von den kaufmännischen Bergbauinteressenten nicht nur, sondern auch von den technischen Fachmännern im Bergbetrieb und derRechtsprechung zuerkannt worden war. Oberlandesgerichtspräsident Dr. Spahn in „Akadem. Monatsblätter". Seitdem der „Vater des Allgemeinen Berggesetzes" seinen berühmten Kommentar erstmals hat erscheinen lassen, sind nunmehr 26 Jahre verflossen. Inzwischen ist der hier behandelte Rechtsstoff durch eine umfangreiche Gesetzgebung sowohl auf dem Gebiete des Bergrechts, als auf dem des allgemeinen Rechts mannigfach verändert. So bedurfte es einer umfassenden Umgestaltung und Erneuerung, um den alten Brassertschen Kommentar wieder gebrauchsfähig zu machen. Dieser Aufgabe hat sich der Bearbeiter mit Geschick und Erfolg unterzogen. Er ist dabei zugleich taktvoll genug gewesen, von den Ausführungen Brasserts soviel wie irgend möglich zu erhalten. Aber vieles, sehr vieles mußte ergänzt, näher ausgeführt, berichtigt oder völlig neu bearbeitet werden. Auch äußerlich ist dadurch das Werk in Umfang und Anordnung erheblich verändert worden. Eine besondere Bearbeitung hat die Kommentierung der Bestimmungen über den Schadenersatz f ü r Bergschäden mit Rücksicht auf die große aktuelle Bedeutung dieser Angelegenheit erfahren. Die Rechte der Privat-Regalbesitzer sind von Rensing neu bearbeitet worden. So wird der Brassertsche K. mmentar wieder zu einem Grund- und Hauptwerk in der liegenwart werden. Deutsche Wirtschafts-Zeitung VI, 1. A. Marcus & E.Webers Verlag / Dr. jur. Albert A h n / in Bonn.
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Das preußische Wassergesetz auf Grund der Verhandlungen des Landtages erläutert von Dr. H a n s G o t t s c h a l k Rechtsanwalt in Dortmund. 24 Bogen. Preis gebunden 7 Mark. „Glückauf" Nr. 37: Der Kommentar bildet für die Praxis ein wertvolles Hilfsmittel und erleichtert, ganz besonders wegen der Reichhaltigkeit und des Gehalts seiner Anmerkungen, in hohem Maße das Verständnis der vielfach sehr schwierigen Bestimmungen des Gesetzes. „Speditions- und Schiffahrts-Zeitung", Berlin, 4. 7. 1913: Hieraus eraibt sich ohne weiteres die große Bedeutung, welche diosen Materialien für die Auslegung des Gesetzes zukommt. Ihre Zusammenfassung in wesentlich abgekürzter Form, wie sie die vorliegende Arbeit angestrebt hat, wird daher die Anwendung des Gesetzes in der Praxis erleichtern. A. Marcus & E. Webers Verlag / Dr. jur. Albert Ahn / in Bonn.
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Moderne Wirtschaftsgestaltungen Heft III:
Sibirien in Kultur und Wirtschaft von Dr.jur. et phil. KurtWiedenfeld ord. P r o f e s s o r an der Universität Halle Preis 2.20 Mark Aus dem Inhalt:
S i b i r i e n s K l i m a und B o d e n b e s c h a f f e n h e i t . — S i b i r i s c h e s K o s a k e n t u m . — D e r s i b i r i s c h e B a u e r . — D e u t s c h e B a u e r n auf K o s a k e n l a n d . — D a s L e b e n der K i r g i s e n s t e p p e . — B e r g w e r k e und V e r b r e c h e r . — S i b i r i s c h e s S t ä d t e l e b e n . — Sibirien in der W e l t w i r t s c h a f t . — S i b i r i e n , das L a n d der r u s s i s c h e n Z u k u n f t s a u f g a b e n .
Auf Grund einer wissenschaftlichen Studienreise gibt der Hallenser P r o f e s s o r eine dauernd wertvolle Monographie Sibiriens, die in weiteste Kreise dringen sollte. E r schildert uns die sibirischen Bauern, das Kosakentum, die deutschen Bauern auf Kosakenland, die beim Friedensschluss nicht vergessen werden dürfen; das Leben, die Nomadenwirtschaft und Fahrmärkte der Kirgisensteppe; Bergwerke und V e r b r e c h e r ; das meistens auf „Verschickte" sich aufbauende Städteleben, und zuletzt Sibiriens wachsende Bedeutung in der Weltwirtschaft. D a s Büchlein ist eine leidenschaftslose, echt deutsch gründliche und anregende Arbeit und hat den grossen Vorzug, dem ganz Uneingeweihten ein wirklich lebendiges Bild zu g e b e n ; wir haben heute noch keine andere ähnlich unterrichtende Schrift. Fränk. Kurier.
Heft I V :
Ein Jahrhundert rhein. Montan «Industrie (Bergbau • Eisenindustrie • Metallindustrie - Maschinenbau) 1 8 1 5 — 1 9 1 5 Preis 5.— Mark, gebunden 6.— Mark
von Kurt Wiedenfeld
Dr. jur. et. phil., ord. P r o f e s s o r der Staatswissenschaften a. d. Univ. Halle W e r sich mit den Verhältnissen in diesem wichtigen Industriezweig vertraut machen will, der greife zu dem Buch Wiedenfelds, in dem die Materie nicht nur gründlich wissenschaftlich, sondern auch anschaulich und interessant geschildert ist. Berliner Tageblatt. Rein sachlich werden die wirtschaftlichen Kräfte aufgezeigt, welchen das Rheinland den Aufschwung seines Grossgewerbes verdankt. Auch dem Unternehmertum wird der V e r f a s s e r gerecht, obwohl er seine Studien vorwiegend auf Auskünften Beteiligter aufbaut. Gerade in der jetzigen grossen Zeit ist es von besonderem Reiz, den Werdegang der Unternehmungen zu verfolgen, welche unsere sieggewohnten Waffen schmieden. Kölnische Volkszeitung. A. Marcus & E . Webers Verlag / D r . jur. A l b e r t A h n / in Bonn.
Kölner Studien zum Staats» und Wirtschaftsleben Herausgegeben von P. Aberer, Chr. Eckert, J. Plechtheim, J.K.Jul. Friedrich, Bd. Gammersbach, H.Geffcken, H.Graven, K. Hassert, B. Kuske, Paul Moldenhauer, P. Stier-Somlo, K.Thiess, K.Wiedenfeld, A. Wieruszowski, W.Wygodzynski Schriftleitung: Bruno Kuske Heft 1: Privatdozent Dr. J. Hirsch, Die Filialbetriebe im Detailhandel. Preis 6 M., Subskriptionspreis 3.60 M. Heft 2: Wlad. W. Kaplun-Kogan, Die Wanderbewegungen der Juden. Preis 4 M., Subskriptionspreis 3.60 M. Heft 3: H. Cl. Schmid-Burgk, Der Wartestand nach deutschem Beamtenrecht Preis 1.80 M., Subskriptionspreis 1.60 M Heft 4: E. Reinhardt, Die Kupferversorgung Deutschlands und die Entwicklung der deutschen Kupferbörsen. Preis 3.20 M., Subskriptionspreis 2.80 M. Heft 5: H. Krtter, Die Markthallen und ihre Hilfskräfte als Faktoren der Lebensmittelversorgung in unseren Großstädten. Preis 2.80 M., Subskriptionspreis 2.50 M. Heft 6: Kurt Rein, Konkurrenzmöglichkeiten der deutschen Peinkeramik am Weltmarkt unter besonderer Berücksichtigung der Porzellanindustrie. Preis 2.20 M., Subskriptionspreis 2 M. Heft 7: Professor Dr. Adolf Weber, Die Lohnbewegungen der Gewerkschaftsdemokratie. Preis 2 M., Subskriptionspreis 1.80 M. Heft 8: Dr. Bruno Kuske, Die städtischen Handels- und Verkehrsarbeiter und die Anfänge städtischer Sozialpolitik in Köln bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Preis 3 M., Subskriptionspreis 2.70 M. Heft 9: Privatdozent Walter Mahlberg, Über asiatische Wechselkurse. Mit 28 Diagrammen. Preis 8.40 M., Subskriptionspreis 7.60 M. A. Marcus & E. Webers Verlag / Dr. jur. Albert Ahn / in Bonn
Soeben ers chien:
Grund« und Zukunftsfragen deutscher Politik Von
Dr. Fritz Stier « Sonilo
Professor
des
öffentlichen
Rechts
Preis: geheftet M. 6.—; gebunden M. 7.20 Feldpostausgabe in 2 Teilen geheftet: M. 6.— Auszüge ans Besprechungen: . . . In einer Zeit, wo sich die Gedanken aller Gebildeten in einer bisher kaum beobachteten Weise sowohl mit den Zielen und Methoden der auswärtigen Politik, sowie mit den nach dem Kriege der Erledigung harrenden Prägen der inneren und der Finanzpolitik beschäftigen, mufite es als als eine Lücke in dem Schrifttum empfunden werden, daß es an einem handlichen, einheitlich geschriebenen Buche fehlte, das einen annähernd vollständigen Oberblick über die bedeutsamsten Verfassungsund Verwaltungsangelegenheiten, sowie über die wichtigsten Fragen der hohen Politik gegeben hätte. Diese Lücke ist das vorliegende Buch auszufüllen geeignet. . . (Die P o s t , Berlin.) . . . Es sei auf das wertvolle Buch Stier-Somlos verwiesen, der auch diese Frage in klarer Darstellung ziemlich erschöpfend beantwortet und dadurch zugleich die Bedeutung der Politik und die N o t w e n d i g keit d e r P o l i t i s i e r u n g nachweist, . . ( R h e i n . - W e s t f . Z e i t u n g , Essen-Ruhr.) . . . Da ist denn nun ein Buch erschienen, das dem Deutschen Antwort geben will auf die Fragen, die auf ihn einstürmen — ein Buch, das man mit besonderer Freude nennen kann. . . (Aus einem Aufsatz in der „ D e u t s c h e n W a r t e " , Berlin.) . . . Wir wünschen seinem prächtigen Buche im Interesse des Vaterlandes die weiteste Verbreitung, da es ein vorzüglicher Erzieher zum politischen Deutschtum zu werden verspricht.. ( L e i p z i g e r T a g e b l a t t . ) . . . Jeder, auch der erfahrene Politiker, wird in ihm reiche Anregung und Anlafi finden, über manche Frage unter Berücksichtigung der Ausführungen des Verfassers sich von neuem Rechenschaft zu geben und die Fülle des Stoffes, die doch nirgend ermüdend oder erdrückend ist, begrüfien. (Oberverwaltungsgerichtsrat L ö t z im „ T a g " , Berlin.) . . . Darum bedeutet dieser vollständige Oberblick über alle hochwichtigen Fragen der inneren und äußeren Politik eine freudig zu begrüßende Tat. ( A l l g e m e i n e Z e i t u n g , Chemnitz.)
A. Marens & E. Webers Verlag (Dr. jur. Albert Ahn) in Bonn