Daniel von dem Blühenden Tal [1 ed.] 9783111325156

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Daniel von dem Blühenden Tal [1 ed.]
 9783111325156

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Auswahlbibliographie
Daniel von dem Blühenden Tal. (5 – 2695)
Daniel von dem Blühenden Tal. (2700 – 5575)
Daniel von dem Blühenden Tal. (5580 – 8480)
Verzeichnis der Eigennamen

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ALTDEUTSCHE

TEXTBIBLIOTHEK

Begründet von Hermann Paul Fortgeführt von Georg Baesecke und Hugo Kuhn Herausgegeben von Burghart Wachinger Nr. 92

DER S T R I C K E R

Daniel von dem Blühenden Tal Herausgegeben von Michael Resler

MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN

1983

Gedruckt mit Unterstützung der Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG WORT GmbH, Goethestraße 49, 8000 München 2

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Stricker, Der: Daniel von dem Blühenden Tal / Der Stricker. Hrsg. von Michael Resler. - Tübingen : Niemeyer, 1983. (Althochdeutsche Textbibliothek ; Nr. 92) NE: Resler, Michael [Hrsg.]; G T Geb. Ausgabe Kart. Ausgabe

ISBN 3-484-21192-x ISBN 3-484-20192-4

ISSN 0342-6661

© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1983 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege zu vervielfältigen. Printed in Germany. Satz: Williams, Abergele, North Wales, U.K. Einband: Heinr. Koch Tübingen

I nhalt sverzeichnis

Einleitung Auswahlbibliographie Text Verzeichnis der Eigennamen

VII XVII 1 362

Vorwort

Das K o n z e p t einer Neuausgabe des .Daniel'-Textes habe ich in erster Linie meinem Lehrer, Professor E c k e h a r d S i m o n , zu verdanken, der in Zusammenarbeit Andersson

meine

mit Professor

Harvard-Dissertation

von

Theodore

1976

leitete.

Gleichzeitig gilt mein D a n k der Sächsischen Landesbibliothek Dresden, der

Königlichen

Bibliothek

Kopenhagen

und

der

Stadt- und Universitätsbibliothek F r a n k f u r t am Main für die Herstellung von Mikrofilmen der drei erhaltenen Handschriften, sowie

auch Herrn David E . Silas von der Harvard College

L i b r a r y , der mir diese Mikrofilme zur Verfügung stellte. Wichtige Hinweise zur Lokalisierung der Handschrift h verdanke ich Herrn Erich Langguth, Stadtarchivar, Wertheim am Main, und Professor Wolfgang W. Moelleken von der S t a t e University o f New Y o r k at Albany. Danken m ö c h t e ich auch Herrn Horst Huber, der zahlreiche stilistische Vorschläge zur Einleitung m a c h t e . Mit Unterstützung eines Forschungsstipendiums vom B o s t o n College k o n n t e ich im S o m m e r 1 9 7 7 in Dresden die wasserbeschädigte Handschrift d persönlich besichtigen. D a n k b a r verpflichtet bin ich aber vor allem dem Herausgeber der Altdeutschen T e x t b i b l i o t h e k , Professor Burghart Wachinger, für die Sorgfalt, die Ermutigung und die große Geduld, mit der er diese Ausgabe betreut hat.

B o s t o n , April 1 9 8 1

Michael Resler

Einleitung

A. Vorbemerkung Gustav Rosenhagens kritische Ausgabe vom Jahre 1894 machte den .Daniel'-Text zum ersten Mal zugänglich. So verdienstvoll sie war, ihre Unzulänglichkeit kam dennoch allmählich an den Tag. Selbst bei einer nur flüchtigen Überprüfung der noch erhaltenen Handschriften wird klar, daß Rosenhagens Ausgabe sowohl im Text als auch im kritischen Apparat viele Irrtümer enthält. 1 Die vorliegende Ausgabe versucht, nicht nur die Fehler Rosenhagens zu korrigieren, sondern den Text neu aus den Handschriften zu erarbeiten. Da zwei Hauptprinzipien der Textkonstitution (die Wahl der Leithandschrift und die Entscheidung für die Umsetzung in eine Sprachform des 13. Jahrhunderts) mit Rosenhagens Grundsätzen übereinstimmen, konnten zahllose Details dankbar von seiner editio princeps übernommen werden.

B. Die Überlieferung Im Gegensatz zu Strickers .Karl', von dem rund 50 Handschriften erhalten oder bezeugt sind (davon mehrere noch aus 1

In den f o l g e n d e n Versen läßt Rosenhagen ein in allen Hss. belegtes Wort völlig aus, sowohl im T e x t e als auch im A p p a r a t : 1 1 9 5 . 1 2 5 4 , 1588, 2010, 2177, 2193, 2431, 2573, 2610, 2765, 3220, 3249, 3352, 3438, 3473, 4053, 4123, 4125, 4376, 4562, 4573, 5100 (dieser Vers fehlt d), 5 1 4 4 (dieser Vers fehlt d), 5 5 4 5 , 5 6 7 9 , 6 0 3 0 , 6 1 3 5 , 6 1 6 6 , 6 2 2 4 , 6 5 5 9 , 7 0 9 5 , 7 1 2 7 , 8 3 0 5 , 8 4 5 8 . Und in d e n folgenden Versen ä n d e r t R o s e n h a g e n die Wortstellung aller drei H a n d s c h r i f t e n , o h n e es im A p p a r a t zu v e r m e r k e n : 3 4 3 0 (dieser Vers fehlt d), 4 5 6 2 . 5 5 1 2 , 7 5 4 8 .

VIII

Umleitung

dem 13. Jahrhundert), 2 sind vom .Daniel' nur 5 Handschriften bekannt, die alle erst aus dem 15. Jahrhundert stammen. Hierin spiegelt sich zweifellos ein Unterschied der Beliebtheit der beiden längeren Dichtungen des Stricker (die Kleindichtungen unterlagen anderen Uberlieferungsbedingungen). Während der ,Karl', die verbreitetste Version der Rolandsage im deutschen Mittelalter, vom internationalen R u h m und von den geistlichen und reichsgeschichtlichen Dimensionen des Stoffes mitgetragen wurde, hatte es der Artusroman .Daniel', der gängiges Motivgut frei, in einer den Gattungskonventionen nicht unbedingt entsprechenden Weise zur fiktiven Erzählung fügte, schwerer, sein Publikum zu finden. Vor der Entstehungszeit der erhaltenen Handschriften ist uns eine Kenntnis des Werks ausdrücklich nur durch Erwähnungen bei Rudolf von Ems 3 u n d Meister Altswert, 4 indirekt wohl durch die Gegenkonzeption des ,Garel' vom Pleier 5 bezeugt. Die fünf Handschriften, von denen Rosenhagen nur vier k a n n t e , sind: h F r a n k f u r t am Main, Stadt- und Universitätsbibliothek, Ms. germ. qu. 111 (früher Klein-Heubach). Papier, 174 Blätter, zweispaltig, Bastarda des 15. Jahrhunderts. Schwäbisch. Am Schluß des ,Daniel': 1464; am Schluß der ,Historia': 1469. Inhalt: 3 r - 6 5 r Stricker, .Daniel'. 6 6 r — 7 0 v Schondoch, ,Die Königin von Frankreich'. Ausg. J u t t a Strippel, Schondochs ,K. v. F.' (GAG 252), 1978 (dort Hs. f). 2 3 4 5

Vgl. zuletzt Johannes Singer, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte von Strickers Karl dem Großen, Diss. Bochum 1971. Willehalm von Orlens von Rudolf von Ems, hrsg. von Victor Junk (DTM 2), 1905, Vers 2 2 3 0 - 2 2 3 3 . Meister Altswert, hrsg. von Wilhelm Holland and Adalbert Keller (BLVSt 21), 1850, S. 164. Vgl. de Boor.

Einleitung

IX

75 r — 174 r Robertus Monachus, ,Historia Hierosolymitana' in deutscher Übersetzung. Textproben bei Friedrich Kraft, Heinrich Steinhöwels Verdeutschung der Hist. Hier, des Rob. Mon. (Qu. u. F. 96), 1905 (dort Hs. h);zur Zuschreibung an Steinhöwel vgl. Barbara Haupt, Hist. Hier, von Rob. Mon. in dt. Übersetzung (Beitr. z. Lit. des 15.—18. J h ü 3 ) , 1972, S. 228f. Literatur: Rosenhagen, Untersuchungen, S . 7 - 9 ; Kraft (s. o.), S.46—48; Joachim Kirchner, Germanistische Hss.praxis, 2 1967, S. 8 8 - 9 0 ; Henderson, S . 2 0 - 2 4 , 3 7 - 7 9 (mit weiterer Lit.); Strippel (s.o.), S.30f. (mit weiterer Lit.). k Kopenhagen,Königliche Bibliothek, Bibl. Thottiana Nr. 423 in fol. Papier, 239 Blätter, einspaltig, gotische Minuskel. Alemannisch mit Spuren von Mitteldeutsch. Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Aus dem Besitz von Zimburg von Baden, Gräfin von Nassau ( 1 4 5 0 - 1 5 0 1 , seit 1458 vermählt mit Engelhard von Nassau). Inhalt: 4 V — 9 3 v Thüring von Ringoltingen, .Melusine'. Ausg. Karin Schneider, Th. v. R. Melusine (Texte d. sp. Ma.s 9), 1958 (dort Hs. 0). 102 r — 216 V Stricker, .Daniel'. 220 r — 235 v Hermann von Sachsenheim, ,Die Mörin'. Ausg. Ernst Martin, H.v.S.(BLVSt 137), 1878 (dort Hs. E); Horst Dieter Schlosser, H. v. S. Die Mörin (Dt. Klassiker d. Ma.s, NF 3), 1974 (dort Hs. E). Literatur: Martin (s.o.), S.3f.; Rosenhagen, Untersuchungen, S . 9 - 1 3 ; Schneider (s.o.). S. 12; Schlosser (s.o.), S.21 f.; Henderson, S. 2 5 - 3 6 , 80—127 (mit weiterer Lit.). m Seit Nov. 1941 vermißt, vormals München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm. 429. Papier, 206 Blätter, vermutlich

X

Einleitung

einspaltig, Schrift unbekannt. Alemannisch. Ca. Mitte des 15. Jahrhunderts. Aus der Bibliothek von Johann Jakob Fugger ( 1 5 1 6 - 1 5 7 5 ) . Vor Bl. 1 fehlte ein Blatt (und damit V. 1 - 3 5 des,Daniel'). Inhalt: 1 r - 1 4 4 v Stricker, .Daniel'. 145 r — 2 0 6 v ,Der kleine Rosengarten'. Ausg. Bruno Philipp, Zum Rosengarten, Diss. Halle 1879 (dort Hs. m); Georg Holz, die Geschichte vom Rosengarten zu Worms, 1893 (dort Hs. m). Literatur: J. Hardt, Nachricht von den altteutschen Hss. auf der Churfiirstlichen Jesuiten-Bibl. zu München, Braga und Hermode, B d . I , 2, 1796, S . 1 8 8 : Friedrich Heinrich von der Hagen und Johann Gustav Büsching, Lit. Grundriß zur Gesch. d . d t . Poesie, 1812, S. 1 4 7 - 1 4 9 ; Bartsch, Karl, S. V I I I - X X X I V ; Philipp (s.o.), S . X , X X X I X - X L I ; Rosenhagen, Untersuchungen, S. 1 - 6 ; Holz (s.o.), S.III; Karin Schneider, Die dt. Hss. der Bayer. Staatsbibl. München. Cgm. 3 5 1 - 5 0 0 . 1973, S . 2 8 3 (mit weiterer Lit.); Joachim Heinzle, Mhd. Dietrichepik (MTU 62), 1978, S . 3 1 7 . d

Dresden, Sächsische Landesbibliothek, M 56. Papier, 256 Blätter, einspaltig, Bastarda des 15. Jahrhunderts. Alemannisch. Am Schluß des ,Rosengarten': 1489. Besitzer u.a. der angesehene Augsburger Bürger Marx Waither (1456— 1511); Johann Christoph Gottsched. Inhalt: I r — 1 8 8 v Stricker, .Daniel'. 1 8 9 . 1 9 0 . 2 1 5 - 2 3 6 . 1 9 1 - 2 1 3 . 2 3 7 - 256. ,Der kleine Rosengarten'. Ausg. Philipp und Holz (s. o. Hs. m), dort Hs. d. Literatur: vgl. zu Hs. m: von der Hagen und Büsching, S. 144— 147; Philipp, S . X , X X X I X - X L I ; Holz, S.III; Heinzle, S . 3 1 9 ; ferner Franz Schnorr von Carolsfeld, Katalog der Hss. der königl. öff. Bibl. zu Dresden II, 1883, S . 4 5 9 ; Rosenhagen, Untersuchungen, S. 6—7; Henderson, Stricker-Hs.

XI

Einleitung

b Seit dem Zweiten Weltkrieg vermißt, Berlin, ehem. Preußische Staatsbibliothek, Ms. germ. qu. 1340. Papier, 209 Blätter, einspaltig, Bastarda des 15. Jahrhunderts. 4 6 kolorierte Federzeichnungen zum ,Daniel', darin mehrfach das Wappen der Grafen von Manderscheid-Blankenheim. Oberund mitteldeutsch mit vereinzelten rheinfränkischen Wendungen. Am Schluß des ,Daniel': 1474. Die Handschrift blieb Rosenhagen unbekannt. S. Nachtrag S. XVII. Inhalt: vermutlich 1 - 4 8 ,Gesta Treverorum' (Fragment, bricht im Kapitel LXVI ab). Ausg. Joh. Hugo Wyttenbach und Michael Franc. Jos. Müller, Gesta Trevirorum, 3 Bd.e, 1836 - 1 8 3 9 ; G. Waitz, Gesta Treverorum, in: MGH Scriptores VIII, 1848, S. 1 1 1 - 2 0 4 (in diesen Ausg. wurde die Hs. b nicht benutzt). 4 9 1 - 2 0 9 v Stricker, ,Daniel'. Literatur: Hans Wegener, Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturen und des Initialenschmuckes in den dt. Hss. bis 1500, 1928, S. 2 7 - 3 0 ; Kurt Vogtherr, Beschreibung der H s . b (in der Akademie der Wissenschaften der DDR aufbewahrt); Werner Fechter. Das Publikum der mhd. Dichtung, 1935. S . 4 7 ; Henderson, S . 3 0 , A n m . 6 .

C. Handschriftenverhältnisse Das Verhältnis der vier ersten Handschriften hat Rosenhagen, Untersuchungen, S. 24 in dem folgenden Stemma dargestellt: Original x (Archetypus)

h

y k"

m

k

m

XII

Hinleitung

Der beachtenswerteste Einwand gegen dieses Stemma besteht im fragwürdigen Verhältnis zwischen m und d. Rosenhagens Hypothese, Hs. d sei direkt von Hs. m kopiert, müssen wir (soweit Rosenhagens Angaben im kritischen Apparat glaubwürdig sind) ernstlich in Frage stellen, denn mindestens zwei Passagen, die nach Rosenhagen in m fehlten, sind in d vorhanden : (1) das Reimpaar 7 4 1 3 - 7 4 1 4 . äne ir muoter und äne ir vater. diu beidiu samet bater, fehlte in m, steht aber wie folgt in d: 7410 Vnd auch uil gerne wolte 7413 An ir mute5 vnd an iré vater 7414 Die baide samet battñ 7411 Sie zwang sein dienst vñ bette. (2) In den Versen 7753 bis 7757 steht: noch vil gerne behaben. sit er mir mfne knaben in den tot hat gegeben und darzuo sin selbes leben und mangen helt küenen, in Hs. m stand laut Rosenhagen: Noch vil gerne behalten Das got vnd ir müst walten Das ich muge den lib behaben Syd ir mine knaben. (und mangen helt küenen), und in Hs. d liest man: Noch uil gerne behaltñ Das got vnd ir mäst waltñ Das ich muge den leib behabñ Side5 jr meine knabñ In den tot hat gegebñ Vnd dar zu sein selbs lebñ Vnd mengñ held kunen.

Einleitung

XIII

Da in den beiden Fällen Verse, die in m fehlten, nicht nur in d vorhanden sind, sondern im wesentlichen mit h und k übereinstimmen, liegt der Schluß nahe, daß m und d auf eine gemeinsame oder ähnliche Handschrift zurückgehen, oder aber — was weniger plausibel scheint — daß dem Schreiber von d nicht nur m , sondern auch gleichzeitig h oder k bzw. eine Abschrift davon zur Verfügung stand. Als dritte Möglichkeit müßte man natürlich auch erwägen, ob hier nicht Fehler in Rosenhagens Apparat vorliegen, wie es auch sonst so häufig der Fall ist. Denn auch beim .Rosengarten' gilt d als Kopie von m. 6 Jedenfalls bedarf es in diesem Punkte der weiteren Forschung, bis sich die Frage des Verhältnisses von d und m endgültig aufklären läßt. Henderson hat S . 3 3 darüberhinaus versucht nachzuweisen, daß auch h und k gemeinsame Fehler haben, wo d den richtigen Text bietet. Manche der von ihr angeführten Stellen (V. 12, 57, 5284, 7 5 2 8 , 8318) sind erwägenswert, beweiskräftig ist keine. Insgesamt wird man mit der Möglichkeit rechnen, daß die Handschriftenverhältnisse komplizierter sind, als sie Rosenhagen gesehen hat. Jedenfalls ist bei keiner der erhaltenen Handschriften mit Sicherheit auszuschließen, daß sie gelegentlich als einzige den originalen Wortlaut bewahrt hat. Im Ganzen freilich bietet, daran kann kein Zweifel bestehen, h den bei weitem besten Text. Da diese Handschrift auch in ihrer Graphie der Sprache des 13. Jahrhunderts näher steht als die übrigen, bot sie sich als Leithandschrift an.

D. Editionsgrundsatze Wie schon Rosenhagens Edition versucht daher auch die vorliegende Ausgabe, auf der Basis von h einen Text in der Sprachform des 13. Jahrhunderts zu erstellen. Bei aller Problematik 6

S i e h e H e i n z l e , S . 3 1 9 . A n m . 70.

XIV

Einleitung

einer solchen Umsetzung kann doch nicht bezweifelt werden, daß man damit der Sprache und dem Stil Strickers näher kommt als durch einen bloßen (verbesserten) Handschriftenabdruck. Nicht zuletzt macht die Normalisierung den Text auch für den Studenten leichter zugänglich. Freilich sind wir heute weniger zuversichtlich, daß wir auch im Einzelnen die Sprachform eines Autors zu treffen vermöchten. Auf Versuche, mitteldeutsche Formen und andere Sonderformen, die durch einzelne Reime gesichert zu sein scheinen, im ganzen Text durchzusetzen (Versuche, wie sie Rosenhagen am Anfang seines Textes noch unternommen hat, bis er ihre Problematik selbst einsah), ist hier deshalb von vornherein verzichtet worden. Im einzelnen gelten folgende Regelungen: Sämtliche Abkürzungen sind im Text aufgelöst. Die Großund Kleinschreibung wurde geregelt, und Interpunktion wurde nach den Richtlinien der Deutschen Texte des Mittelalters eingeführt. Die Abschnittgliederung richtet sich nach den Initialen der Hs. h. In sieben Versen, in denen in der Handschrift eine Initiale vorhanden ist, wurde jedoch nicht eingerückt: 411, 1369, 3149, 4295, 4411, 5442, 8392. In diesen Versen schien mir die Abteilung vom Zusammenhang her nicht angebracht. Viermal habe ich den neuen Abschnitt einen Vers früher als in der Handschrift einsetzen lassen: 3224, 4376, 4519, 7176. Und in Vers 4103 ist die einzige im Versinnern stehende Initiale belegt; dementsprechend wird im Text das betreffende Wort großgeschrieben. In Fragen der Worttrennung bzw. -zusammenziehung bin ich grundsätzlich der Hs. h gefolgt. Einiges wurde jedoch in dieser Beziehung normalisiert: der selbe, ein ander, zwei (usw.) stunt schreibe ich getrennt, ebenso die meisten Komposita mit ze (Ausnahmen: zetal, zehant, zestunt)\ substantivische Komposita (z.B. nötrehte, widerglaste) werden hingegen in der Regel zusammengezogen.

Einleitung

XV

Kleinwörter wie nü, dö, so, sä schreibe ich durchgehend mit Längenzeichen, ebenso die Suffixe -lieh, -liehe, solange es der Reim nicht ausschließt (z.B. Vers 1391-1392 mich: angestlich). Mit einigen wenigen Ausnahmen (swenn, denn u.a.) wird Doppelkonsonanz im Auslaut vermieden. Die Auslautverhärtung ist in der üblichen Weise durchgeführt. An Stelle von auslautendem -k setze ich durchweg -c (werc). Die Schreibung von f/v entspricht dem Gebrauch der Leithandschrift. Sämtliche Eigennamen werden wo notwendig standardisiert (z.B. Parziväl gegen hsl. Partifal, Parcifal usw.). Zwischen und/unde, umb/umbe (auch für hsl. um) und ze/zuo wurde nach metrischen Gesichtspunkten entschieden, ebenso zwischen als/alse in der Bedeutung ,wie' oder ,als' (in der Bedeutung ,so, ebenso' steht entsprechend dem überwiegenden Gebrauch der Leiths. immer also). Im übrigen wurde das Schwanken zwischen synkopierten bzw. apokopierten Formen und den volleren Varianten mit unbetontem e oder i. das die Handschrift h zeigt, grundsätzlich zugunsten der volleren Formen ausgeglichen (um der Durchsichtigkeit des Verfahrens willen selbst dort, wo auslautendes e vor Vokal beim Verselesen zu elidieren ist). Auf weitergehende Glättungen des Verses wurde bewußt verzichtet, insbesondere wurde nicht konsequente Vierhebigkeit erzwungen. Die Flexionsendungen sind dem Rahmen der Normen des 13. Jahrhunderts angepaßt. Vereinzelte Formen der 1. Sg. Ind. Präs. auf -en habe ich nicht getilgt. Größte Zurückhaltung habe ich in der Ergänzung von Adjektiv- und Pronominalendungen geübt und unflektierte Formen geduldet, auch wo der Vers eine Ergänzung nahelegt. Das Possessivadjektiv ir wird z.B. trotz hsl. Gebrauchs nicht flektiert. Das in den Handschriften häufig durch -e ersetzte -iu im Fem. Nom. Sing, und Neutr. Nom. Akk. PI. habe ich (vor allem beim bestimmten Artikel und bei Adjektiven) ebenfalls wieder eingesetzt. Das verallgemeinernde Präfix s- (swer, swaz usw.) sowie die Negationspartikel enjnejn und die Personalendung -t in der 3. Pers. PI. Präs. Ind. der Verba mußten des

XVI

Einleitung

öfteren ergänzt werden. Beim Personalpronomen der 3. Person verwende ich für den Nom. Sing. Fem. (mit einer Ausnahme: dem im Reim stehenden siu Vers 8304) si, für den Akk. Sing. Fem. und den Nom. und Akk. Plur. aller Genera sie. her flektiere ich trotz hsl. Schwankungen durchgehend schwach. Für hsl. sus, sust, sunst schreibe ich einheitlich sus. Geregelt wurde ferner der Gebrauch folgender Kleinwörter: denn(e) nach Komparativ, dan(ne) als Adverb (auch dannen ,von dannen' und dannoch)\ (sjwenn(e) als temporal-konditionale Konjunktion und als temporales Interrogativwort, wand(e) als kausale Konjunktion und wan als exzipierende Partikel. Und die Verwendung von dä (lokal) und dö (temporal) mußte ich ebenfalls vereinheitlichen. Aufgrund der Reime und z.T. auch in Anlehnung an Fischer (ATB 53) habe ich mich für folgende Verbformen entschieden: im Präs. Ind. und Konj. von körnen sowohl o- als auch «-Formen je nach der Leithandschrift, da die finiten Formen nur mit dem nichts beweisenden from-ffrum- im Reim stehen (beim Partizipium und Infinitiv ist nur der o-Stamm belegt); im Präs.Konj. und PI. Präs. Ind. von wellen nur den e-Stamm; im PI. Präs. Ind. werden die hsl. weit divergierenden Schreibungen von soln an eine der folgenden Formen angenähert: wir suln/sullen, ir sult/sullet/solt, sie suln/sullen; im Konj. Präs. steht er sui, im Prät. von wellen und soln nur wolde, solde\ im Prät. von wizzen nur der e-Stamm (west-)\ im Prät. von beginnen nur die «-Formen (begund-); im Prät. Ind. bzw. Prät. Konj. von hän/haben ausschließlich Formen vom Stamm hätbzw. haet-. Im PI. Präs. Ind. von bedürfen verwende ich durchgehend den Umlaut. Ohne Umlaut im Präs. Ind. werden hingegen gunnen, tugen, mugen geschrieben. Das Prät. Konj. der starken Verba schreibe ich fast immer mit dem Umlaut (Ausnahmen: künde, begunde). Im kritischen Apparat sind nur wesentliche Textabweichungen verzeichnet. Nicht berücksichtigt sind rein orthographische Abweichungen, Syn- und Apokopierungen, sowie die meisten

Einleitung

XVII

der oben genannten normalisierten Formen. Die Varianten zum jeweiligen Lemma sind nach dem Textwert der Handschriften (d.h. in der Reihenfolge h k d) geordnet; gleich lautende Varianten sind nur in Orthographie der erstgenannten Handschrift wiedergegeben. Im Interesse der Deutlichkeit und Kürze habe ich sämtliche am Versanfang stehenden Wörter mit Majuskel geschrieben, obwohl dies in den Handschriften nicht immer der Fall ist. Dabei bedeutet z.B. bei Vers 3994 (er hiu den stein als ein is) der Apparateintrag „Vnd k", daß k Vnd hüw enthält, nicht etwa Vnd er hiiw. Dagegen steht z.B. bei Vers 4116 (daz wazzer herüz fliezeri) der Apparateintrag „Vnd das k" (= vnd das wasser). Die jeweiligen Blattangaben rechts des Textes beziehen sich auf die Leithandschrift h. Nachtrag zu S. XI Erst während der Korrektur erfahre ich, daß die Handschrift b sich z.Z. in der Biblioteka Jagiellonska Krakau befindet. Eine Einarbeitung der Lesarten war nicht mehr möglich.

Auswahlbibliographie I.

Ausgabe:

Daniel von dem Bkihenden T a i , ein Artusroman von dem S t r i c k c r . Hrsg. von Gustav Rosenhagen. (Germanistische Abhandlungen 9 ) . Breslau 1894.

II.

Literatur:

Bartsch, K a r l : Alberich von Besanzon. Germania 2 ( 1 8 5 7 ) , S. 4 4 9 464. , Hrsg.: Karl der Grosse von dem Stricker. Quedlinburg u n d Leipzig 1 8 5 7 , S. V 1 1 I - X X X V I . : Wetzeis heilige Margarete. Germanistische S t u d i e n . S u p p l e m e n t zur Germania. Hrsg. von Karl Bartsch. Wien 1 8 7 2 . Bd. I, S. 1

30.

XVIII

A

uswahlbibliographie

de B o o r , H e l m u t : Der Daniel des Stricker und der Gaiel des Pleier. Beitr. (Tüb.) 7 9 ( 1957), S. 67 - 8 4 ; a u c h in H . d . B . , Kleine S c h r i f t e n 1. Berlin 1964, S. 184 - 197. Brall, H e l m u t : Strickers Daniel von d e m Blühenden l a i . Zur politischen F u n k t i o n späthöfischer Artusepik im Territorialisierungsprozeft. E u p h o r i o n 70 ( 1 9 7 6 ) . S. 222 - 2 5 7 . Egelkraut, Paul: Der Einfluß des Daniel vom Blühenden Tal vom Stricker auf die D i c h t u n g e n des Pleiers. Diss. Erlangen 1896. E h r i s m a n n , G u s t a v : Rezension zu R o s e n h a g e n , Ausgabe. Literaturblatt für g e r m a n i s c h e und r o m a n i s c h e Philologie 16 (1 895 ). Sp. 76 78. : R e z e n s i o n zu Friedrich Wilhelm, Geschichte der h a n d s c h r i f t l i c h e n Überlieferung von Strickers Karl d e m Grossen. A f d A 30 ( 1 9 0 6 ) . S. 1 9 4 - 2 0 1 , bes. S. 201 f. 1-echter, W e r n e r : Absalom als Vergleichs- und Beispielfigur im mittelh o c h d e u t s c h e n S c h r i f t t u m . Beitr. 8 3 ( 1 9 6 1 / 6 2 ) . S. 3 0 2 3 1 6 , bes. S. 3 0 4 f . Frankel, Ludwig: Rezension zu Rosenhagen, Ausgabe. Literarisches C e n t r a l b l a t t für Deutschland 30 ( 1 8 9 4 ) . Sp. 1 0 6 8 f . H a r t , T h o m a s E l w o o d : . W e r k s t r u k t u r ' in Stricker's Daniel.' A Critique by C o u n t e r e x a m p l e Colloquia Germanica 13 ( 1980), S. 106 - 1 4 1 . - : An A f t e r w o r d in Response. Colloquia G e r m a n i c a 13 ( 1 9 8 0 ) , S. 1 5 6 - 1 5 9 . Haug, Walter: Paradigmatische Poesie. Der spatere d e u t s c h e Artusr o m a n auf dem Weg zu einer .nachklassischen' Ä s t h e t i k . DVjs. 54 ( 1 9 8 0 ) , S. 2 0 4 - 2 3 1 , bes. S. 2 1 6 - 2 2 2 . H e n d e r s o n , Ingeborg: Strickers Daniel von dem Blühenden Tal. Werks t r u k t u r u n d I n t e r p r e t a t i o n . (German Language a n d Literature M o n o g r a p h s 1). A m s t e r d a m 1976. - : Stricker-Handschrift Dresd. M. 5 6 : Zur R e z e p t i o n des A r t u s s t o f f e s im Bürgertum des 15. J a h r h u n d e r t s . Res Publica L i t t e r a r u m 2 ( 1 9 7 9 ) , S. 1 0 9 - 1 2 1 . -

: Zur Z a h l e n k o m p o s i t i o n in Strickers Daniel. E i n e Erwiderung. Colloquia Germanica 13 ( 1 9 8 0 ) , S. 142- 155. Jensen, L u d w i g : Über den Stricker als Bispcl-Dichter, seine Sprache u n d seine Technik u n t e r Berücksichtigung des .Karl' und . A m i s ' . Diss. Marburg, 1885. K e r n , Peter: R e z e p t i o n u n d Genese des A r t u s r o m a n s . Überlegungen zu Strickers D a n i e l vom blühenden Tal'. Z f d P h 93 ( 1 9 7 4 ) , Sonderh e f t , S. 1 8 - 4 2 . K o p p e , W a l t e r : Ideologiekritische Aspekte im Werk des Stricker. A c t a G e r m a n i c a 1 0 ( 1 9 7 7 ) , S. 1 3 9 - 2 1 1 , bes. S. 1 4 3 - 151.

A uswahlbibliographie

XIX

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XX

Auswahlbibliographie

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Daniel von dem Blühenden Tal

2

Diplomatische

Wiedergabe der Hs. h

Wer gern alles dz v 5 n y m p t daz gute l ü t e wol g e z i m p t d s wirt es / e l t e o n e m ü t t V n t z er der werck ain tail getüt 5 Wer aber d e n w o r t e n i / t g e h a / z der i / t ze den w e r c k e n dicke l a / z V o n b i / e n z e m a i / t e r albrich der b r ä c h t e ain rede an m i c h Vfz wäl/cher zungen 10 die h ö n ich des b e z w u n g e n dz m a n / i i n t ü t / c h e v^niempt Wän k u r t z w y l e g e z y m e t N i e m a n der e n / c h e l t e m i c h log er m i r J o lüge äch ich 15 Sust h e b t / i c h difz m ä r e Hie will der / t r i c k h e r e Mitt w o r t e z i e h e n / i n k u n / t V n h a t des gerne ü w 5 g u n / t dz irs m i t z ü c h t e h ö r e n t 2 0 V n d n i c h t m i t rede z e r / t ö r e t Z u c h t i / t / o raine t u g e n t Si eret alter vnde iugent Wer l o b vn ere wil beiage der / o l dar vm n i c h t v 5 zage

Prolog

1

5

10

15

20

Swer gerne allez daz vernimt daz guoten liuten wol gezimt, der wirt es selten âne m u o t , unz er der werc ein teil getuot. swer aber den worten ist gehaz, der ist ze den werken dicke laz. Von Bisenze meister Albrich, der brâhte ein rede an mich ûz wälscher zungen. die hân ich des betwungen, daz man sie in tiutschen vernimet. swenne kurzwîle gezimet. nieman der enschelte mich: loue er mir, sô liuge ouch ich. Sus hebt sich diz maere. hie wil der Strickaere mit worten ziehen sin kunst und haete des gerne iuwer gunst, daz irz mit zühten heeret und niht mit rede zerstoeret. zuht ist ein sô reiniu tugent, si êret alter unde jugent. „Swer lop und ère wil bejagen, der sol dar umbe niht verzagen.

3 h 3ra

Vor 1 Hie hebt sich kunig artus buch an und das erste sagt wie man es mit tungenden höre sol d. 2 edlen luten d. w o l ] vol Ar. 3 Der würt selten one not A", Der wirt des selten jnne d. 4 eine k. ain tail beginc d. 7 vizentz d. 8 brucht eine Ar. 9 Vsser Ar. Vser w. zunger d. 11 tütsche Ar, tÖsch d, v'niempt hd. 12 Wem zekurtz wilen ge zimpt d. zimet Ar. 15 die Ar. 16 Nun d. Strickhere h, Strichcrc Ar, tichtere d. 17 zögen Ar, zaigen d. sin fehlt d. 19 ir Ar. 2 0 Vnd da n. Ar. V. es n. ni. r. störent d. 21 ein fehlt h. gilte tug. k. 22 Wer d. altte Ar.

4

25

30

35

40

45

Diplomatische

Wiedergabe

der Hs. h

Irret e t / w a das glitt So man den willige mütt An ime erkennet vnde / i c h t M i gicht im dz mä dem gicht der den willh vfi die werck tut Gar öne willige mütt Wirt / e l t e yemä wol gelobet Was er mit gebene getobet des gicht der künig a r t u / z Er gewan nie aigen hus den man zu ime geliche Er mi'nnet grö/zliche Baide milte vnd ere Vnd tugentliche lere Er engie nie last s liche / c h a m e Däuö /in lob vnd / i n name Raine lebt vnde wert Wer houeliches lebens begert der minne alle / i n e zucht dz i/t ain wücherhafte frucht Vnd i/t ain lobliche habe Er wirt dä bename abe wert Der künig artus wz uolekome Wz wir vö künige händ v 5 nome

Prolog/König

25

30

35

40

45

Artus

irret in etswâ daz guot. sô man den willigen muot an ime erkennet unde siht, man giht im, des man dem giht der den willen und diu werc tuot. gar âne willigen muot wirt selten ieman wol gelobet, swaz er mit gebene getobet." des giht der künic Artus, er gewan nie eigen hûs den man ze ime geliche. er minnete grcezliche beide milte und ère und tugentliche 1ère, ern begie nie lasterliche schäme. davon sin lop und sin name reine lebt unde wert, swer hoveliches lebens begert, der minne alle sine zuht. daz ist ein wuocherhaftiu fruht und ist ein loblîchiu habe: er wirdet dâ benamen abe. Der künic Artus was vollekomen. swaz wir von künigen hân vernomen,

5

3rb

27 On jnne herkennet 25 in fehlt Ii. etwa k, ctwan d. 26 fehlt d. vnd hersicht k. 28 M. spricht jm das k. des] dz h. M. sprich im das in. da gihet d. 2 9 vnd dem werck k, vnd werck d. 31 wol fehl! d. gelobt h. 32 mit geverde tobet k. 33 D a s d . 35 36 Den man zu ime ge liehe I"r mante groszliche Baide milte vnd ere So man den willigen m8t Kr m y n n e t e groszliche d. 36 minnet h. 39 I r engie h, Kr begie kd. 41 Jemer lebet kd. 4 2 hübschliclies k. 4 4 wiieherhafftige k, mynigliche d. 4 5 Vnd ist ein lobliche fruge Vnd ist ein lobliche habe d. 4 6 fehlt k. wirt dä bename abe wert h, wirt benamc darabe d. Vor 47 Was tugen den kunig artus be gieng hör hie d. 4 7 was fehlt d.

6

50

55

60

65

70

Diplomatische

Wiedergabe

der Hs. h

dz wz ain wind wider in Wan dz ich mich vngerne ane niem Ze/tritene mit den lütten Ich künde wol getüten Wes er pflag in / i n 5 jugent Ich wai/z wol ob ich / i n e tugent Mit wortn gar her für zuge Mä /preche ich tobte alder luge däuö will ich lützel däuö /age Vn will es doch nitt gar v 5 dage Nu höret /iner tugende crafft Er wz / o rechte wärhafft dz er /prach dekain wortt Es war / t ä t t e r danne der hört der y m 5 vn ymer were mag Nu herent äch wes er me pflag die ime gerne waren vndertön die wolt er doch zege/ellen hön des käme ime zehanden die b e / t e n von den landen die wurden / i n ge/eilen dä Vn wäre äch därnäch ander/wä Gelobet ymer de/ter bas där vmbe däten / y das

König Artus

1

daz w a s ein w i n t wider im. wan daz ich mich ungerne ane nim ze s t r i t e n e mit den liuten, ich k ü n d e wol getiuten wes er pflac in siner j u g e n t . ich weiz wol, o b ich sine t u g e n t 55 mit Worten gar her f ü r züge, m a n spraeche, ich t o b t e alder lüge, davon wil ich lützel davon sagen und wil es d o c h niht gar verdagen. Nü hceret siner t u g e n d e k r a f t : 6 0 er was so rehte w ä r h a f t daz er sprach dehein w o r t , ezn waere staeter d e n n e der h ö r t der iemer u n d iemer weren mac. nü hceret ouch wes er me pflac: 65 die ime gerne w ä r e n u n d e r t ä n , die w o l d e er d o c h ze gesellen h ä n . des q u ä m e n ime ze h a n d e n die b e s t e n von den landen, die w u r d e n sin gesellen da 7 0 u n d w ä r e n o u c h darnäch anderswä gelobet iemer dester baz. dar u m b e täten sie daz: 50

49 51 \1. ein hk. kd. 71

w i d e r ] gegen d. in h. 4 9 : 50 j m e : n i m m e k. 50 daz fehlt k. s t r i t t e n kd. 5 2 be teilten d. 55 h . iürz.üge k. 56 vnd 1. d. sprecht i. t o b e t t e oder luger k. 57 Da von so k. V o n d e m wil ich wenig sage d. 58 «.ertragen k. 6 1 ge sprach kein d 6 2 I s war Iis was besser den ein h ö r t d. 64 m( fehlt d. 6 5 gerne fehlt 6 6 d o c h fehlt k. 70 wurden d. d a r n a c h 1 da vnd k, fehlt d. Belobet k.

8

75

80

85

90

95

Diplomatische Wiedergabe der Hs. h

Er wirt dicke de/ter bas u 5 nome Wer /ich ge/ellet zü dem fromé Do derkünig artusge/ach dz im dú weit deslobes iách des fröt er /ich /ere Vnd gelobte d i r ir ere Er wölte uasten alle tag Vntz er uon /ehene ald uö /age Vernieme a in nüwes mere däuö zü /agene wäre dz tett er nicht wañ vme das dz /i /ich rette de/te bas Vñ ritter/cheffte pflegen Vnd /ich dä nicht verlegen Er fügte ir ere jn alle wys däuö beiagte er den brys Sin gütt dz was gemaine Sin hof ward nie / o aine Es wer genüg ze ain s hochzit Sin lob dz was vö /chulde wyt Sin inge/inde wz onezal Ain tauel /tünd in /inem /al du hette die tugent vñ die art dz nieman /in ge/elle wartt

König

75

80

85

90

95

Artüs

er wirt dicke dester baz vernomen swer sich gesellet zuo dem fromen. Dò der künic Artus gesach daz im diu werlt des lobes jach, des fröute er sich sére und gelobte dur ir ère, er wolde vasten alle tage, unz er von sehene ald von sage vernaeme ein niuwez maere davon ze sagene waere. daz tet er niht wan umbe daz daz sie sich regten deste baz und ritterschefte pflaegen und sich da niht verlaegen. er fuogte ir ère in alle wis, davon bejagte er den pris. Sin guot daz was gemeine, sin hof wart nie sò eine, ez waere genuoc ze einer hòchzìt. sin lop daz was von schulden wìt. sfn ingesinde was äne zal. ein tavel stuont in sinem sai, diu häte die tugent und die art daz nieman sin geselle wart

9

3va

74 Der d. dem] den d. Vor 75 Wie kunig artus uastet bisz er newe rner5 hörte d. 76 des fehlt d. 78 gebot durch k. durch d. 79 a. tag hd, alen tage k. 80 oder v. sagen k. oder d. 81 Vernieme/i, Vernemt d. nüwe kd. 82 sagen kd. 84 rette h, regetent k, beraitten d. dester kd. 87 ir ] '¡nd. in alle fehlt k. 91 Es were als ein h. d. Vor 92 Was sitten die tafel runde pflagd. 92 dz wilsz billiglich weit d. 93 S. i. da w. a. z. k. 95 vnd den rant (raut?) k. 96 sin) küng Artus Ar.

10

100

105

110

115

120

Diplomatische

Wiedergabe der Hs. h

Wan den / i zu ir /itzen lie der ye dehain dorperhai't begie der hätte ir hulde verlorn Si hätten in /chierer verkorn Er getor/te nymer zü ir kome dämitte wurden fi u / / g e n o m e die im zü ge/ellen dochten Vnd mit eren hai/en mochte die von der tauelründe Was der man künde Ze kurtzwyle ald ze /pil des was dä me danne uil Ain / i t t e was dä geuange der /elten ward üb 5 gange Wem a i n b a / t e r w a s b e / c h e h e des m ü / t e er offenlichen iehe Vn was im eren ge/chach dz er des nymer ueriach Si mü/zen därum ir laster Jage Vn ir frümikait uertagen Wer dä lobes mütte Das er /ich vor la/ter hütte Vnd uil gerne des / e h e dz ims nicht me ge/chehe

König

11

Artus

wan den si zuo ir sitzen lie. der ie dehein dörperheit begie, der häte ir hulde verlorn. 100

si häte in schiere verkorn, er getorste niemer zuo ir komen. dämite wurden sie üzgenomen die im ze gesellen tohten und mit eren heizen mohten

105

die von der Tavelrunde. swaz der man künde ze kurzwile ald ze spil, des was da me denne vil. Ein site was da gevangen,

110

der sehen wart übergangen: swem ein laster was beschehen, des muoste er offenliche jehen, und swaz im eren geschach, daz er des niemer veijach.

115

sie muosen darumb ir laster sagen und ir frümikeit verdagen: swer da lobes muote, daz er sich vor laster huote

3vb

und vil gerne des saehe 120

daz ims niht me geschaehe,

97 Den den s. d.

Wann sy zü jr verliesz k.

k, kein vnthat begieng d. nydert d.

103 gedochten k.

105 taueberünde k. 108 Das d

104 mit den eren k.

107 ald]vndc/.

me da k.

113 Aber d. fehlt k.

111 baster/i. gestat k.

vertragen k.

jme k, im d.

101 getroste heizen fehlt d.

Kurtzwile vnd spile k.

Kor 109 Wie die tafel runder nit torste ir

boszheit v s tagn vn ir ere nit torstê sagn d. vmb gangë d.

98 kein dumheit begieng

100 Si hätten in schierer h.

gescheen kd.

114 des] das kd.

110 Wenn der sal waid 112 Dasd. nyemand.

veriehen k. 116 und

119 Vnd das v. g. sehen (sehe d) kd.

120 es

12

Diplomatische

Wiedergabe der Hs. h

Vnd de/te dürre were di/z duchte in wandelbare der des andern la/ter het ge/ait Oder /in /elber frümekäytt 125 der was näch abentüre rait dem was ain nvwer /chilt bcrait Wer den hette genofiien dem getör/te nicht wid 5 kome Ern brächt in gar zerhowe 130 Dz mä wol möchte /chowen Wes er die wyle pflege Er enwas nie / o vnwege Es wurde von in be/tanden des ward in allh lannden 135 Gelobet der künig artus durch das man in vö /ime hus V/z zeritene pflag des ward /in ere alle tag Braitter danne / i wäre 140 durch d i e / e l b h märe Ritten von allen landen dar Die be/ten ritter alle gar

König

125

130

135

140

Artus

13

und deste tiurre waere. diz dûhte in wandelbaere, der des andern laster haete geseit oder sin selbes frümekeit. der ûz nâch âventiure reit, dem was ein niuwer schilt bereit, swer den hâte genomen, dem getorste niht wider komen, ern brachte in gar zerhouwen, daz man wol möhte schouwen wes er die wîle pflaege. ez enwas nie sô unwaege, ezn würde von in bestanden, des wart in allen landen gelobet der künic Artûs. durch daz man ie von sîme hûs ûz ze rîtene pflac, des wart sin ère alle tac breiter denne si waere. durch die selben maere riten von allen landen dar die besten ritter alle gar. Ouch hâte der künic Artûs durch ein wunder in sînem hûs

121 deste 5 kd. dürer A r , teller d. 122 Das geduchte jn wädelere Ar, Das duncket in wunderbere d. 1 2 3 Wer d. 124 selber h. 125 üz] wash. 128 Der kd. torsted. 129 Er brechte in denn kd. 131 Was A r . 132 Er enwas nie h, Ls was nie k, Es was niemät d. 133 Eshkd. in) jm kd. 134 D a s / t . 135 Er lobet von k. A. A : . sine kd. 137 U. geritten 136 Das durch dz k. ie] in h, fehlt kd. d. Sust zü rittende pflag k. 138 allen Ar. Vor 1 4 3 Wie der kaj> boszhaftig were d. 143 der fehlt k.

14

Daniels

Ankunft

145

den schalkhaftesten man der ritters namen ie gewan. der was geheizen Keii und was aber da bf der aller küeneste man 150 den der hof ie gewan. der was an die heide durch sin ougenweide nach äventiure geriten mit höchvertigen siten. 155 er was ein klaffaere: ern wolde dehein boese maere von im selber sagen; haete er einen erslagen, er haete gesaget, ir waeren dri. 160 nü sach der herre Keii einen ritter riten dort her, gegen dem kerte er. Der was Daniel genant, der Blüejende Tal was sin lant. 165 der hörte sagen maere, swie from ein ritter waere, suochte er den künic Artüs, ern fünde noch tiurren da ze hüs.

4ra

145 schalkhafftigesten kd. 146 ritter zname d. 149 künstlicher k. 152 ougen vitte k, äugen weibe d. 154 Min k. 156 Er/id. bossesd. 159 g e s e i t t r f . 161 E i n d . 162 i m d Vor 163 Wie daniel k a y nider stach d. 164 Das kd. was] heist k, hiesz d. 167 Suchet Ar. 1 6 8 Er kd. türer ztl huss k, noch in seine hausz d.

Daniels

Ankunft

15

vil manliche begunde er 170 durch daz selbe wunder gegen hern Keii gähen. dö sie begunden nähen, dö begunde ern ansprechen, ob er iht wolde stechen. 175 her Keii sprach zehant: „ja. ir möhtet aber anderswä groezern pris bejagen. ich machte sie alle ze zagen die mich ie geriten an. 180 mich bestuont nie kein man, ichn bereite in mit einem valle. dar umb schiuhent sie mich alle die mich noch ie erkanten. die aber an mich genanten, 185 den geschach als iu mucz geschehen, ich wil iuch schiere läzen sehen ein siten den ich gelernet hin." dö liezen sie zesamen gän. sie neigten diu sper üf die brüst. 190 daz was ietweders gelust daz er den andern valte. mit solichem gewalte 171 her hkd. Kayen kd. 173 er in kd. 174 jch k, nicht d. 177 bc jagt k. 178 ze fehlt d. 180 niemä da hennan k. 181 Ich hkd. 182 schuchten k, schachten d. 183 mich fehlt k. 184 rantten Ar, ge rantten d. 185 iu J a u c h c / . 187 geleret k. 190 Das wz ir baider hertze lust d. 191 gefalte k. 192 scheliglichem d.

16

195

200

205

210

215

Daniels

Ankunft

begunden sie zesamen k o m e n . dô wart her Keif genomen an der ritterschefte und wart mit grôzer krefte gestochen âne sfnen danc, daz er wol eines spers lanc von dem rosse nider viel. dô wolde im her Daniel niht mê t u o n , dô daz ergie, wan daz er daz ors gevie, und rette im höveschliche mite: „ritter, ist diz iuwer site den ir dâ gelernet hat, sô möhtet ir Hhte haben rät ob ir des sites vergaezet und üf iuwerm orse saezet. bereitet ir sie alle mit eim solhen valle? der site ist gar ân ère: gerüemet es iuch niemer mère." Keii sprach niht dâ widere, er lac ie noch dâ nidere, wand er vil unsanfte viel, dô sprach herre Daniel:

195 : 196 ritterschaffte : grosser craffte kd, ritterscheften : grosse c i e f f t e h . 197 Gestehen an sine wang k. 200 im her] er d. 202 erstes daz fehlt d. ars h, rosze kd. vieng k. 203 reite/. 204 das kd. 206 möchte h, muget d. 207 sittens h, sitten d. 208 arsze h, rosz d. 210 einem kd. 212 RUmend k. esiueh) juch sin kd. 215 er fehlt h. vil] gar d. fehlt k.

4rb

Daniels

220

225

230

235

240

Ankunft

„nemt iuwer ors, ob irs so gert, daz ir den site gar verbert, und vallet niht me, ezn tuo iu nöt." her Keii tet daz er gebot, er nam sin ors widere, er viel sit dicke nidere, daz was im aber harte leit. er saz üf unde reit ze Karidöl in daz hüs. dö fragte der künic Artus waz im waere geschehen, dö enwolde er nihtes veijehen, wan daz er zornliche sprach: „mir ist geschehen daz mir geschach." Nü bekanten sie wol sin bejagen, und bäten in niht mere sagen. dö rief dirre unde der: „harnasch unde ors her!" und wolden alle besehen waz hern Keii waere geschehen, die da niht lenger biten und üz durch ruom ze velde riten, dem weste nieman dehein zal. Daniele von dem Blüenden Tal

17

4va

217 ars/i, rosz fcci. ir sin g. (begert k) kd. 218 Vff d. i. d. sitten g. v. k, D. den sitten also fürbas enberent d. 219 eshkd. tütAr. euch de not d. 221 ars h, ross kd. 223 v/as fehlt h. harte] uaste d. 225 Caridolin k. 226 f. jnd.Ar. 228 wollte/W. nütz Ar, nicht d. verichen k. 229 zorniglichen d. Vor 231 Wie die tafelrunder ausz rittend vnd sie daniel alle nider stach d . 231 erkanten d. jagen k. 232 V. vatten im n. me s. k, Sie b. i. nunz me s. d. 234 rosse kd. 236 her hkd. 237 lengen k. 238 durch ruom fehlt d. ze fehlt k. 239 Der hd. wisse h.

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245

250

255

260

Daniels

Ankunft

sähens üf der heide haben und begunden gegen im traben. Der erste der in ane reit, daz was Troiman du Gereit. den stach er nider al zehant. darnä quam herre Gressamant. den warf er an daz selbe mäl. Gengemör und Linväl, Alom und Schaitis, Pribandrön und Beiamis waz t ö h t e n sie alle genant? — sie gevielen gar von sfner hant, des enkunden sie sich niht bewarn, ze jüngste quam da zuo gefarn herre Gäwein und Iwein. ich waene der sunne nie beschein zw6ne bezzer ritter denne sie. dö sprach her Gäwein: „waz ist hie?" sin gesellen sprächen alle: „mit einem grözen valle ist manclich hie enpfangen. also ist ez uns ergangen." Dö sprach her Gäwein: „ritter, weit ir mit uns zwein

241 heide] habe d. 242 jme gegen jme k. ze traben d. 243 erst h. angereit k. 244 Troiman dö Geraitt h, Gelagandes gemeit k, Twimant uon Gereit d. 245 al] da d, fehlt k. 246 Dar nach kd. kam Kalachriant k. 247 an desz selben val k. 248 Sygremonis Ar, Gegen Gamor d. Liwal k, Liual d. 249 Staitis Ar, Sartis d. 250 Belaiusfc. 251 Was gedanchte k. 252 vielent kd. 253 kündend, erwaren k. 255 Her G. u. her I. kd. 256 I. w. das die s. n. beschine k. d i e s .d. 257 die d. 259 Din/i. 260 geschalte tf. 261 mäglich h. I. menschlich h ge fallen d. 262 ergange allen d. 264 ir fehlt d.

Daniels

265

270

275

280

285

Ankunft

stechen durch iuwer hövescheit?" des was Daniel bereit, dö sie des wurden enein, Daniel und her Gäwein, besunder riten sie zehant. diu ors wurden gewant, darnäch wart in gehenget und wurden mit grimme ersprenget, dö wart mit nide gespilt. durch des andern schilt stach ietweder sin sper mit so manlicher ger daz ez zerbrast und zerspranc. ir ietweders lop da niht enhanc: sie gesäzen beide, als sie wolden und ouch guote ritter solden. darnäch hiesch in her Iwein. des wart aber von in zwein sö sere gestochen und geriten daz sie vil küme vermiten beide sament daz vallen. doch gesaz er vor in allen äne lasterlichiu mal. ze jüngste quam her Parziväl,

19

4vb

266 her D. kd. 269 Ze same d. Sunder ritte sy zü samme k. 270 rosz kd. genant k. 272 gesprenget k. 275 Vnd stachen k. yeglicher d. 276 beger k. 277 zerbrach kd. 278 ii fehlt kd. Jeglichs d. da fehlt d. hangk d. 281 hiesz h. 283 gestochen] gesehen k. 287 Ane lesterliches vallen k. 288 Ze iungst do d.

20

Daniels

Ankunft

der begunde ouch stechens begern. daz wart aber zwein spern an ir ende gewant : diu zerbrächen sie zehant und gesâzen beide vaste, diu ère diu dem gaste 295 von den drin rittern geschach, daz in der dehein nider stach, des wären die andern harte frô : die dûhten sich deste tiurre dô, wand er ouch disen vor gesaz. 300 war umbe tuot diu werlt daz? swem ein bôsheit geschiht, der hoert ez gerne unde siht daz ez ander liuten sam ergé. in dunket sînes heils deste mê. 305 Dô her Daniel gereit und er die schände also vermeit, daz in dâ nieman niderstach und man sin frümekeit gesach, dô haeten sie in gerne mit in hein, 310 her Gâwein und herre Iwein und der edel ritter Parzivâl, die wären gar âne valschiu mal. 290

5ra

289 Der wolt auch stechen gere d. 2 8 9 - 2 9 0 D. b. Das aber zwein spern k. 290 wart fehlt d. 291hended. 295 Vor d. 295:296 geschft : schachgt k. 296 der keiner kd. 298 geduchten k. 299 ouch fehlt d. 301 be Schicht d. 302 Das höret er g. kd. 303 andren k, andere d. sam] alsz kd. Vor 305 Wie sie danielen enpfiengent vnd vorschte in wie er hiesse vnd wz sein gewerb wer d. 306 er] i n d . vernimet A:. 308 man] nam k. ersach d. 309 sie siejnfc. g e r e d . 310 und her Zwein k, vnd Jwin d. 311 ritter] her d.

Daniels

Ankunft

21

daz wart wol schin under in: sie riten alle drf hin 315 und sprächen: „sit uns wilkomen, wir hän gesehen und vernomen daz ir ein guot ritter sit, daz suln wir läzen äne nit. nü ensult ir niht stillen 320 durch unser aller willen iuwern gewerp noch iuwern namen. irn dürfet iuch vor uns niht schämen, iu ist durch iuwer frümikeit unser aller dienest vil bereit." 325 Daniel sprach: „den verbert. waere ich so biderbe und so wert daz ich Volbringen möhte den dienest der iu töhte, da wolde ich niemer an verzagen. 330 ich sol iu dienen unde sagen swes ir von mir geruochet. daz ich hie hän gesuochet, des bin ich wol ze ende komen. ich hän dicke vernomen 335 tugent unde gröze kraft von des künigs Artüs geselschaft. 313 under j vndfc. 315 sind vnd vns got wilkome d. 317 gütter k. 318 söllentjrJW. 319 Nun sült hk. Vnd sullent auch nit wider stellen d. 321 fehlt k. Sagent vns eüere ge werb vnd eue s name d. 322 Ir hkd. 323 Auchd. 324 alle k. vil fehlt d. Vor 325 Wie daniel in antwurt vnd uer jach was sein ge fertte vnd ge werbe das d. 325 die rede verbert k, der rede enbert d. 330 gere sagend. 331 ir] er h. 332 fehlt d. hie] härT*. 334 dick vnd uil d. 336 des fehlt k. küng kd.

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340

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350

355

360

Daniels

Ankunft

daz selbe wolde ouch ich besehen, ich wil der wärheite jehen, ich quam umb anders niht her wan daz ich iuwer hulde ger. ich bin Daniel genant, der Blüejende Tal daz ist min lant. daz erbte mich min vater an, der heizet der künic Mandogran." Des wären die herren alle frö. Danielen enpfiengen sie dö mit triuwen in ir geselschaft. diu häte also gröze kraft daz sie deheiner slahte nöt gescheiden künde wan der tot. sie riten frceliche dan. sie häten funden einen man von dem der hof was geret und ir geselschaft gemeret. sie quämen mit fremden ze hüs. dö sprach der künic Artus waz diu rede waere. dö sagte im diz maere sin neve herre Gäwein: „hie komet der besten ritter ein

5rb

337 ouch fehlt d. jeh öch k. 338 w i l e u c h d . verjehent/. 339 durch anders d, anders k. niht) m8t d. 340 beger kd. 342 Das/W. daz fehlt kd. 343 erbet kd. von minen vatter an k. 344 hiesz d. Mandagran k, Madagran d. Vor 345 Wie sie danielen mit in ze hoffe f u r t t e n vnd in der kunig selbs enpfieng d. 347 in ir] jnre k. 348 h ä t / i . 350 Bescheiden k. k ü n d e n d . 351 D i e d . 352 ein/t. 353 were it, ward d. 355 D i e d . 357 der r. k. 358 Do seite do sie im d. jme diser k. 359 neve] lieber neue k, über d.

Daniels

365

370

375

380

Ankunft

von dem wir ie gehörten sagen, ez was ein saeligez jagen daz wir hiute täten, uns hat got wol beraten. wir erhuoben mit im unser spil. des genuzzen wir niht vil: swie guot unser wille was, er warf uns al üf jenez gras, ich bin den er ouch nider warf. unser enheiner der endarf dem andern verwizen, ern welle denn sich liugens flizen." daz sprach herre Gawein u m b e daz, m ö h t e er in noch geren baz, daz haete er gerne getan. ouch wolde er bezzer lop niht hän wan als ander sin gesellen, ern wolde sich niht zellen tiurre denne ir dehein, der edle ritter Gäwein. dö disiu selbe rede ergienc, der künic Artus enpfienc. Danielen also wol sö man vil lieben friunt sol.

23

5va

364 fehlt k. 365 hüben fa/. 368 jenezj aines/i. alle vff dz gras kd. 369 Ich bin der den k. b. der des den e. d. 370 keiner kd. 371 icht ue 5 wissen d. 312 iiihkd. sich dann kd. liige/j. 374 er noch han geeret d. 376 loss k. w. e. nit b. 1. h. d. 377 Danne £,Denni/. 378 Kr kd. sich selb d. 379 dan jr keine k, den ir cinr es k, Sie hett es d. Vor 1765 Wie daniel vrloub uon der fraue nam d. 1765 er jn vrlob k. 1766 bat sú jn k. Der rede bat sie in enwerdñ d. 1767 sprach ir w. kd. 1770 ze bittñ d. 1771 Bisz er gerwot noch der not k. 1772 batt kd. 1775 V o n * .

82

Aventiure

von dem Liehten

Brunnen

o b ez den risen m ö h t e s n i d e n . dazn w o l d e er n i h t v e r m i d e n , er saz ü f unde r e i t . 1780

d a z was der f r o u w e n h a r t e leit und d e m gesinde ü b e r al. d ö Daniel v o n dem B l ü e j e n d e n T a l die f r o u w e n von d e m T r ü e b e n Berge e r l ö s t e von dem twerge

1785

und urloup genomen häte, er k S r t e d a n n e n d r ä t e . Als er von der b u r c begunde t r a b e n , d ö sach er vor im h a b e n w o l vierzic j u n c f r o u w e n .

1790

d ö in die b e g u n d e n s c h o u w e n , sie e r b e i z t e n nider an daz gras, diu ir aller f r o u w e was, der giengen sie alle s a m e n t n a c h , gegen Danielen wart in g ä c h .

1795

sie klagten u n d e w e i n t e n , er sach daz sie in m e i n t e n , er e r b e i z t e o u c h nider an den sant und z ö c h sin ors an der h a n t , u n z er so nähe b e q u a m

1800

daz er ir griiezen v e r n a m .

1777 mòhte] jcht wolte k, wolte d. 1778 Dz /), Dcn d. Ben er nit v.k. 1780 vaste laid d. 1785 hat genumen k. 1786 danne li. uon danne darte d. Da kert er danne gedarte k. Vor 1787 Wie die gràffin uon dem licchte brunne zu danielen kam d. 1787 zetrabn d. 1791 Da erbeitzen sie k. an] jn k, auf d. 1792 da was k. Die jr frau do wz d. 1794 was d. ine h. 1796 fehlt k. 1797 an das grasz k, an dz land d. 1798 sin rosse k, das rosz d. 1799 Bis?*, kam kd. 1800 grusz kd.

Aventiure von dem Liehten Brunnen

1805

1810

1815

1820

dò vielen sie im alle mit einem glichen valle sament f ü r sine f ü e z e . sin wille der was süeze, daz wart schiere schin getan. er hiez sie balde üf stän und fragte sie der maere, waz diu rede waere. ir aller f r o u w e diu sprach: „herre, dà ist m i n ungemach u n d m i n nót die ich dulde alles leides Überguide, ich was ein richiu graevin, der gewalt was aller m i n da zuo dem Liehten Brunnen. nü ist er ab g e w u n n e n gar u n d al m i n ère. ich enwürde niemer mère weder gefröut n o c h getrost, ich enwerde mit iu von leit erlöst, ich häte verzwiflet daran daz mir iemer dehein man ze keiner state m ö h t e k o m e n . sit ir dirre f r o u w e n hat b e n o m e n

83

14rb

1801 im fehlt d. 1802 valle] schalle k. 1803 Alsamet d. 1803 : 1804 süsz : füsz h. 1805 Das ward bald kunt gthan d. 1807 fraget kd. 1808 jr rede k, ir klage d. Vor 1809 Wie sie im klagte ir vngemach d. 1809 diu] da k, do zu jm d. 1810 dä] das kd. 1811 die not kd. 1812 Ist alles kd. 1813 was) waiszA. 1815 Also da k. 1816 er] mir kd. abgenomen it. 1817 und fehlt kd. 1818 fehlt d. wirde k. 1820 werde dan durch juch k, werd den mit euch d. iu fehlt h. 1821 han d. 1822 Das jemer kein kd. iemer fehlt h. 1823 Zü hilffe möchte sin komè kd. 1824 Diser frowenn der jr h. b. kd.

84 1825

1830

1835

1840

1845

Aventiure

von dem l.iehten

Brunnen

den grözen kumber den si leit, nü weiz ich mit der wärheit: sol mir iht saelden wider varn, der muoz mich got mit iu bewarn, er hät sö manic hundert von der werlte gesunden an dem ir hat gesiget, daz ouch der tröst an iu liget dämite ich mine swaere (ob ich sö saelic waere), diu mir zuo gende ist unde kumt in kurzer frist, - daz ich ez an iu fünde! mit fröuden überwünde. ich swere wol des einen eit, und ist ein rehtiu wärheit: wirde ich mit iu niht erlöst, sö wirde ich niemer getrost." Er sprach: „frouwe, daz ist mir leit. ich hän an gröze arbeit gekßret und genendet. daz hän ich niht volendet, dä muoz ich hin k£ren. ich bin von minen ¿ren

1827 mir keiner selten k. selded. 1828 Desd. 1831 ix] er/i. gesigt h. 1832 der] mein d. 1836 Vnd och kd. 1837:1838 vinde : vberwinde k. 1838 Vnd mit k. 1839 ain h. Ich wolte des wol swere eine eid d. 1840 ist auch d. 1841 Würde I. durch i. k. erlost d. ich nit mit euch getrost d. 1842 wurde k. ntimer me kd. Vor 1843 Wie daniel sprach er möste anderswa hin kere dar vmb er ausz we 5 kome d. 1843 frouwe fehlt d. 1844 an fehlt kd. ain grossu a. h. 1845 Keret h. Zekerend vnd ze wendend k, Für mich genome vngeendet d. 1846 Die*:. 1847 müst k. 1848 Anders jch k.

Aventiure

1850

1855

1860

1865

1870

von dem l.iehten

Brunnen

gar gescheiden unde komen des ich mich hän an genomen, ob ich ez niht volende." diu frouwe want ir hende, si sprach: ,Jät die rede sin. ich nim ez üf die séle m i n , irn muget niemer mère iuwer saelde und iuwer ère baz geméren denne hie. im komet niemer noch quämet nie dà iuwer gnàde noeter si. ir muget erwerben da bi gotes hulde und den prls. iuwer ère gät in alle wis iemer mère für sich, erbarmet iuch, herre, über mich durch got und durch iuwer hövescheit, sò geschiht iu niemer dehein leit an éren noch an libe. helft mir armen wibe von minem herzesére: got hilfet iu iemer mère." Er sprach: „ f r o u w e , nü sagt waz ez si daz ir klagt.

85

I4va

1849 vn auch gekome d. 1 8 5 2 ir weysse hende d. Vor 1 8 5 3 Wie in die frau bittet dz er sie tröste vn ausz note hulffe helffe d. 1 8 5 3 Vnd k. 1 8 5 5 Ir hkd. 1 8 5 6 sei k. 1 8 5 7 bemerenA. 1 8 5 8 U hd. Ir kummend ntimcr mere k. 1 8 5 9 juwer hilffe Ar. 1 8 6 2 aller tf. 1864 Herbaimen über mich hie k. 1 8 6 9 meines d. hertzen schwere k. Vor 1871 Wie daniel sie fraget ir laid sye vn spricht m8g er so wol er ir helffen sol d.

86

1875

1880

1885

1890

Avcntiure

von dem Lichten

Brunnen

mac ich, ich m a c h e es iu b u o z . " si gnadete im an sinen f u o z . des t w a n c sie gröz u n g e m a c h . sie weinte sére unde sprach : J i e r r e . d a z vergelt iu got. ich lide schaden u n d e spot von einem t i f e l s m a n dem nilit geschaden k a n . er ist des tífels g e n ó z . im ist daz h o u b e t sö gröz, ez trüegen kürne zwén m a n . er treit niht gewandes a n , er ist allenthalben rüch und ist gar áne b u c h , er hat o u c h niht d a r m e : im ist bein und arme gewahsen an daz h o u b e t . herre, daz g e l o u b e t , im gát daz k i n n e an diu knie, zwei groezer ougen e n w u r d e n nie d e n n e an sime k ö p f e stät.

1895

einen m u n t den er h a t , der ist w i t e r d e n n ein ein. der iemer und iemer solde wein,

14vb

1 8 7 3 euch des d. 1874 Sie neigte sich auf s. d. Vor 1875 Wie im die f r a u ii laid klaget vii saget d. 1875 zäng k. g r ö z ] ir d. 1878 schand*. vndauch d 1879 tuffelischen man d. 1880 Dem n i e m a n nit kd. k a n | mage k. 1882 V n d ist j m e k. 1 8 8 3 getrügen kd. znr*. 1884 V n d it. 1885 Vnd d. 1 8 8 6 ist o u c h gar k. 1 8 8 7 d a r m e ] a r m e h. Er h a u t och kein e r b a r m e k, Nu m e r c k e t mich med. 1888 J m s i n d d . V n d sind j m baine k. 1891 Im gat ein kine an das a n d e 5 knie d. 1 8 9 2 w u r d e hkd. 1 8 9 3 sinem k. seine h a u b t e stand d. 1894 Sin it. 1895 ein el A r , ein heim d. 1896 Die k. und iemer fehlt d.

Aventiure

von dem Liehten

Brunnen

1915

ern f ü n d e sô ungehiure deheine kréatiure. ich bin des âne zwifel, in habe der leidige tifel ûz der helle gesant. er nimt ein houbet an die hant swenn er die liute toeten wil. der si lützel oder vil, die ez under ougen sehent an, der kumt niemer deheiner dan. sie ligent dâ zehant tôt. daz ist diu grceste n ô t : sô er den mannen nimet den lîp, sô toetet er kint unde w î p . er füeret ein here freislich, die sint im alle gelich. sie sint komen von dem mere, sie strïtent allez an were. in enist deheiner were nôt,

1920

swer daz houbet siht, der lit t ô t . swem er den tôt getuot, dem sûgent sie ûz daz bluot. daz habent sie in ir munde eine kurzen stunde

1900

1905

1910

87

1897 Er h. Der kd. 1898 Auf erdtrich kein créature d. 1901 Vsser Ar. her gesant d. 1902 Die niempt h. anJjnAr. 1904 Er k, Ir d. lützel] wenig kd. 1905 Die do wunder mit ogn h, Die es under den ögen k. 1906 keines Ar. vö dan k, da s uon d. 1909 s ô e r ] Wer/i, Vnd wanne er k. benympt d. 1910 e. auch k. d. 1913 fehlt d. 1913 : 1914 mer : wer k. 1914 alle Ar. an alle wer d. 1915 ist hkd. keines weres k. 1916 Wer dasz gesicht kd. 1917 Vnd wem Ar. an getßt d. 1918 s i e j m a u s d . das warmeblüt Ar, das Warmblut d. 1920 Ainen h. Vff ein kurcze st. Ar, Ein kurcze st. d.

88

1925

1930

1935

1940

Aventiure

von dem Liehten

Brunnen

und lânt ez wider ûz vallen. also lebent sie mit in allen, anders pflegent sie keiner spise. in der selben wise hât er verwuostet min lant âne roup und âne brant, âne stich und âne slac. den schaden den ich des haben mac, der dûhte mich als ein wint. ich hâte sehs fromiu kint, diu ligent von sînen schulden tôt. doch verklagete ich die nôt. ich hâte m î n hûs unz gestern fruo und vil gesindes darzuo und einen ritterlichen man, bi dem ich mîniu kint gewan. gestern dô wir gâzen und in unruowen säzen umb unsem schaden den wir hân, dô quam der tifel gegân und töte allez daz dâ was. ich selbe küme genas, ich verstal mich abe als ein mûs hinden abe von dem hus,

] 5 ra

1921 ez] dan das k, dasd. 1922 lebet et d. 1925 als mein land d. 1926 rauch k. 1927 fehlt k. 1929 als] sin ales k, alles d. 1930 han d. So hette jch sechs fromerkint k. 1931 von sine5 schulde d. 1933 unz] bisz k. 1935 ein kd. 1937 assnd. 1938 in triiwen k, in reue d. 1939 dem wir häd enpfangn d. 1940 gand k, gegangn d. 1941 tötet h. das das da k. 1942 Vnd das ich selber k. 1943 m. als abe als e. k, m. ausz als e. d. 1944 von fehlt d. den k.

Aventiure

1945

1950

1955

1960

1965

von dem Liehten

Brunnen

89

ich und ander miniu w i p diu hie b i mir hänt den lip. dö wart m i n e m herren zorn, der flöch üf den höhen t o m und beslöz sich dar inne. den enweiz ich wie ich gewinne. wirt im der lip b e n o m e n , so wil ich dar wider komen daz ich daz h o u b e t gesehe und ouch mir der töt geschehe daz ich näch m i n e m herren var. ich verklage m i n e n schaden gar und dunke mich vi] riche, gewert ir mir gewaerliche. ob min herre si t ö t , sö wil ich k o m e n von der nöt und ouch mich toeten läzen." „nü ritet für an den sträzen," sprach Daniel ze der frouwen, „unz wir daz hüs beschouwen. sö lät mich dar riten. ir geseht in kurzen ziten ob ich iu iht gehelfen kan. ich gewinne iu wider iuwern man,

1948 üt' fehlt h. höhen fehlt kd. 1950 Vnd weysz nit wie ich den p. k, I. weys nit wie ich in e. d. 1951 Vnd wirt k. i m | in/», cen. kä. 1952 dar wider] wider da hin k, auch wide 5 dar d. 1953 ich ouch kd. 1 9 5 4 Vnd das mir ouch k. 1 9 5 5 - 1 9 5 6 Das ich nach meine schadn gar V m b meine man nit möchte ert'aren d. 1956 verclagte h. verclagte mine schände Ar. 1957 düchte k. Das deucht ich mich d. 1958 Genert h. Fr füretd kd. ir] er h. warliche d. 1959 s i ] were kd. 1 9 6 0 wolt 1961 mich och k. 1962 riten Vor 1963 Wie daniel zti der fraue vor an die k, reittn wir an die d. spracht/. 1963 der fehlt d. 1964 Bis z k. geschauen d. 1965 d a h i n * . 1966 sehend it. 1967 iht fehlt kd. 1968 in | auch d.

90

1970

1975

1980

1985

1990

Aventiure

von dem I.iehten

Brunnen

oder ich verliuse den lip." diu frouwe und ir w i p genädeten im fi! sére und biten dà niht mère und riten dannen schiere über langer mile viere, unz sie begunden nähen daz sie daz hüs sähen. Daniel sprach wider sie: „frouwe, bitet ir min hie unz daz ich versuoche ob daz got geruoche daz iu gnäde sul geschehen, sol ich iuch iemer mér gesehen, daz muoz harte an got stän. swie diu nót waere getän die ich getörste schouwen, dar lieze ich mir wol zouwen durch iuwer angeste gebot, ich enweiz, daz wizze got, wie ich äne diu ougen getuo, sit sie mir schade sint darzuo. hät ir deheinen spiegel d ä ? " diu frouwe sprach zehant: ,,jä!

15rb

1 9 6 9 vcrlüre/i/W. 1 9 7 0 ir ] alle jrü k, alle ire d. 1971 Gnadete d. jnen k. 1 9 7 2 . 1 9 7 3 Sy kd. 1973 von danen k. 1974 mil h. 1975 Bisz k. 1976 gesahn d. 1977 wide h. 1 9 7 8 ii fehlt kd. 1979 B i s z k . 1980 got das d. 1983 halte) vest Ar, vast d. 1984 diu fehlt h. wa;re ] sige k. 1985 die fehlt h. getore k, dorste d. anschaue d. 1 9 8 6 Da hin k, Des d. mich h. 1987 angst vnd gebotte d. 1988 Jch weysz nit kd. dieweysg.i/. 1989 th8 d. 1 9 9 0 schad sige k, sind schad d. 1991 Haben sy k. 1 9 9 2 Du s p ( L ü c k e ) spräche h. zehant] wil schiere kd.

Aventiure

1995

2000

2005

2010

2015

von dem Liehten

Brunnen

91

ir ist hie vil, waz weit ir der?" er sprach: „da gebt mir einen her!" als Daniel daz gejach, zuo ir wiben si sprach: „tuot her die Spiegel alle, swelher im gevalle, daz lät in selber gesehen!" daz was schiere beschehen. Der spiegel man im dar truoc, unz er sprach: „er ist genuoc." nü nam her Daniel der im aller bast geviel. in sinen buosen er in stiez. der frouwen er für war gehiez, er braehte liebiu maere, ezen erwanten solichiu swaere dar umb erz müeste miden und grözen kumber liden. dannen wart im vil gäch. die frouwen sprächen im nach swaz sie guotes k ü n d e n , die trehen in begunden von den ougen vallen, der frouwen und in allen.

1994 da fehlt k. eine/. 199S Alsz nun k. desz k. verjach kd. 1996 s. do spr. d. ZU jre junckfrowe die frowe sprach k. 1999: 2 0 0 0 besehen : gesehen kd. 2 0 0 0 alles schiere Ar. 2001 D i e * . 2002 Bisik. ir ist J 2 0 0 4 Eine der im d. 2 0 0 7 b. jr 1. kd. 2008 erwantu h. Es wante dan sölich s. k, Es ward eine s. s. d. 2 0 0 9 er sie d. 2 0 1 0 kumen/i. 2 0 1 4 traher rf. in fehlt k. 2015 d e n | vor h. Vor 2017 Wie daniel zu der bürge kam vn hiesz sich ein lassen d.

92

2020

2025

2030

2035

2040

Aventiure

von dem Liehten

Brunnen

Er gähte zuo der veste und vant die leiden geste in der burc beslozzen. nü reit er unverdrozzen und erbeizte an daz bürgetor. da ruorte er den rinc vor und ruofte vil lüte hin, daz man in lieze da in. Sus antwurte im zehant der büchlöse välant mit zomlichen Worten: „wer ist da vor der porten?" Daniel sprach: „daz bin ich." diu rede dühte in wunderlich daz er sich niht ennante und er in niht erkante. er sprach im zornliche zuo: „dir kumt din unheil ze fruo wiltü also darnach streben. ich enläze dich niht lenger leben dün sagst mir din gewerp zehant und wie du selber sist genant und din geslahte da bi, als liep dir dan din leben si."

15va

2017 jlte k. gegen k, gen d. 2018 leidigen k. 2019 v^slossen d. 2021 erbeiteten an das burbedor k. demi/. 2022 einen ringe k. Den ring rurt er do uor d. 2023 rieff v. 1. hin ein d. 2024 darin k, ein d. Vor 2025 Wie jm der buch lose anttwurt d. 2025 Also k, Do d. 2026 buchloso h. 2027 zorneglichen kd. 2028 däuor h. dä fehlt k. 2029 daz] der d. 2031 nicht nämpte hk. 2033 zorniglichn d. 2034 Dry k. vnheil uil ze d. 2035 Wilt also d. sterbn d. 2036 lausse kd. lenger fehlt d. 2037 Du hd. Her vmbe sage mir k. 2038 selber fehlt k. 2040 beb als dir d. dan fehlt kd. ist d.

Aventiure

2045

2050

2055

2060

von dem Liehten

Brunnen

diu rede was Danielen ein spot, er sprach: „ich leiste dln gebot an disen dingen michels 6 denne ez mir an daz leben ge. hcere, ich sage dir minen namen, ich wil michs niemer geschamen: ich heize sam mich der phaffe hiez dö er mich in den touf stiez. min geslahte ich dir wol gesagen kan: min vater was miner muoter man, der zweier sun bin ouch ich. da bi erkenne dü mich." Dö sprach der büchlöse: „ich vernam nie rede sö löse als ich dich hcere sprechen, daz wil ich selber rechen. dü endunkest dich nie sö frome, erbeitest dü unz ich dar üz kome, waere al der werlte frümekeit in dich einen geleit, ichn lieze dich niht genesen. daz muoz dir gewislich wesen, dü solt den gewissen töt hän, desn maht mir niht engän."

93

15vb

2041 Daniel s. k, Daniels s. d. 2042 Vnd k. leiste gern d. 2043 dingen und £ fehlen d. inichelenc/. 2044 Danne das k. Kr es d. 2046 mich desz nit g. k. mich sein d. s c h ä m e k d . 2047 sam] als kd. 2048 die t. d. 2049 sagen kd. 2051 ouch fehlt kd. Vor 2053 Wie er danielen vast drotte d. 2055 hört d. 2056 selber fehlt d. 2057 dunckest kd. frume hk. 2057 : 2058 fröm : kom d. 2058 Bistecz v n t z d . bys k. dar) hin/W. 2059 alder h. Vnd were aller der weite frummikeit k. Wer aller fromikeit d. 2060 An d. allein k. An d. ein d. 2061 Ich hkd. dich danocht n. k. 2062 Desz soltu von mir gewisse k. Des soltu geweysz d. 2063 Du must d. 2064 Dcsft. Des m. du m. ntimer k. Des enmachtu m. nyme 5 d. Vor 2065 Wie daniel den buchlose vii alles sein gesinde ertode vnd er sl8g d.

94 2065

2070

2075

2080

2085

Aventiure

von dem l.iehten

Brunnen

diu unsaelde in betwanc daz er vil zornliche ûf spranc. daz houbet er an die hant gevienc, gegen der porten er gienc mit grôzen d r ô w o r t e n . daz hörte er vor der porten und warp als die wisen tuont. ein linde vor der bürge stuont an einem anger her dane, dâ hafte er sîn ors ane. eines listes er sich under want: er nam den Spiegel in die hant, als in sin wîsheit lêrte, sinen rücken er kérte rehte gegen dem bürgetor. dâ stuont er unlange vor unz ez wart ûf getân. dô begunde er dort her uz gân der die liute âne wâfen sluoc. daz houbet er in der hant truoc davon in der tôt geschach. Daniel in dem Spiegel sach wie er sin dinc ane viene, und wâ er dort her gienc,

2065 Ein vnselde k, Ein vntugend d. 2066 er fehlt d. 2067 an] in k. 2068 Vnd gegen k. er fehlt k. er die do g. d. 2069 dor worttn d. 2070 Dar d. er] Daniel k. 2071 warp] wartende/. 2073 ackcr kd. 2074 rosse kd. 2075 Eines Hechtes k. 2076 Vnd k. 2077 in fehlt k. 2078 er da k. kd. 2081 Bisz k. 2082 dort ausz her gan d. D. b. der buchlosz husz gan k. 2084 in] an kd. 2085 jm d. 2086 den kd. 2088 war k. dort fehlt k.

Aventiure

2090

2095

2100

2105

2110

von dem Liehten

Brunnen

wie er daz h o u b e t für sich b o t . er waere selbe dàvon tòt haete erz vornen gesehen an, nü truoc erz vor im dan und wolde den tiurlichen helt mit dem tòde hàn gekelt. daz sach er in dem spiegel wol. des was sin herze fröuden voi, daz dühte in harte saeliclich, und gienc vii balde hinder sich unz er dar quam gegangen daz er in trüte erlangen. er wart des tödes gewert. Daniel zuckte daz swert, daz er ze dem Trüeben Berge vor dem küenen twerge alsò manliche erspranc. und tet hinder sich einen swaric. er schancte im eine minne und sluoc im under dem kinne diu bein sament enzwei. des viel er nider unde schrei mit michelem grimme ein freisliche stimme.

95

16ra

2089 Wer e.h. 2 0 9 0 ward k. daran toil d. 2 0 9 2 dan | hindan kd. 2 0 9 3 den turen redlichen helt d. 2 0 9 4 han ich d. gevelt kd. 2 0 9 7 I i s kd. geduchtc harte | vast d. 2 0 9 9 Bisz Ar. dar) dahin k. 2 0 9 9 . 2 1 0 0 in umgekehrter Reihenfolge d. 2 1 0 0 Do e. i. getrauet d. getrüte ze herlangen Ar. 2101 Da ward er Ar. 2 1 0 4 dem kleine t. d. Do er dem zwerge/i. 2 1 0 5 So ritterlichen d. 2 1 0 6 Kr d. 2107 schallte/i. ein kd. 2 1 0 9 b. alle s. Ar, b. baide s. d. 2 1 1 0 Do d. 2111 grossem vngehure gryme d. 2 1 1 2 frischliche/;.

96

2115

2120

2125

2130

2135

Aventiure von dem Liehten Brunnen

er begunde ruofende sagen den sînen, er waere ze tôt erslagen, daz sie balde quaemen und daz houbet naemen. dô er diu wort gesprach, Daniel in dem Spiegel sach wâ er dâ lac mit ungehabe, und sluoc im ouch die hant abe dâ er daz houbet inné hâte, daz huop er ûf vil drâte. er huop ez vornen hindan und sach niht wan hinden dran. daz erz houbet gewan, des was er ein frô man. er sprach ze im dô er lac: „dû hâst diz houbet mangen tac allez hinden an gesehen. dû soit ez ouch undern ougen spehen, wie ez dâ sî getân. desn wil ich dich niht erlân." daz houbet er im dar bôt unz erz gesach, dô lac er tôt. die bûchlôsen geste, wie sie her ûz der veste

2113 rieffen sage Ar. 2114 sin*:. 2115 bald bald h. 2117 Bisz Ar, Alse/, diu]das kd. ersprach Ar. 2118 den kd. 2119 lege k. 2119 : 2120 vngehab : ab/i. 2122 Do hüb ers auff d. 2123 Vnd hüb k. hielt es vor jm hin dan d. 2124 sach es nit dann (wenn d) hinden an kd. 2125 Da k. Do d. erdash.iW. 2126 Döh, Das Ar. gar ein frölich (fro d) man kd. 2127 zü dem der da lag kd. 2128 diz]das Ar. 2 1 2 9 A l w e g h . d o a . i t . 2130 vnderArd. ane speheAr. 2132 D e s h k d . 2134 Bisz Ar. 2136 her fehlt k. herusz h.

Aventiure

2140

2145

2150

2155

2160

von dem Liehten

Brunnen

gähten unde drungen und häten zuo getwungen alle sament diu ougen (in was da niht tougen, derz houbet gesaehe vorne, er waere der verlorne), im was liebe geschehen daz er wol torste gesehen. sie liefen also blinden und wolden daz houbet vinden. der erste der den herren vant, der suochte im daz houbet in der hant. dö was si im abgeslagen. daz begunde er in allen sagen. darnach ersuochten sie daz gras, als wite sö ez umb in was, so sie gähest künden unz daz sie niht enfunden. des begunden sie alle jehen, sie wolden umbe sich sehen, daz wart ouch ir ungewin. Daniel stuont dä vor in und huop in daz houbet dar unz daz sie es wurden gewar.

97

16rb

2138 h. ver bundncf. 2140 d ä ] d a s k d . 2141 vomen/i. Der das g. daa vornan k. 2142 verlornen h, verloren k. 2143 liebe] wil liebe k, vast lieb d. 2144 getorste sehen k, torste sehn d. 2145 alls die b. k. 2146 houbet fehlt k. 2147 zweites der fehlt d. 2148 V n d d . an derd. 2149 Das was jme abg. k, Do was es im abg. d. 2152 x>]als d, fehlt k. 2153 gähest] gar es h, wytest Ar, aberbastd. 2154 Bisz s. n. funden k. nicht me fundn d. 2155 Da 2157 war k. b. s. a. gehen k. 2156 w. nü wide* sehn d. 2158 däuor/i. als da Ar. do auch v. d. 2159 hielt das h. d. in fehlt k. 2160 Bisz Ar. es] sin Ar, fehlt d.

98

2165

2170

2175

2180

Aventiure

von dem Liehten

Brunnen

davon vielen sie alle mit einem gelichem valle tot nider in daz gras, daz ir nie keiner genas. als Daniel daz ersach, wider sich selber er sprach: „wer künde mir des widerstän sit ich diz houbet hän? ez müezen die risen schouwen die da nieman mac verhouwen. sie müezen hie von tot ligen. ich mac wol dämit gesigen in dem lande ze Clüse und helfen dem künic Artuse von dem künic Matüre. ez wirt in allen ze süre die uns dö wellent wider stän: ich wil sie diz houbet sehen län. des haete ich aber schände swenne ich in dem lande begienge einen grözen mort. ich haete dester bceser wort. man weste wol, ein armez wip naeme al der werlte wol den lip

16va

2162 glichen kd. 2163 a n d a s f c d Kor 2165 Wie daniel das haupt dz er ge wüen hatte in eine se sanckte d. 2165 gesach kd. 2166 iach d. 2167 mir das h, nun mir desz A:, mir nü d. 2168 diz] dz selbe d. 2169 müsse k. 2170 da ¡doch d. 2171müss/fc. ge lign d. 2174 h e l f f e n t / i . 2176 in fehlt k. 2178 das k. 2181 Begieng ich d. grözen] sölichen k. 2182 jemer dester k. 2183 weste] f u n d e fc. 2184 fehlt k. a l j a b e r d . wol fehlt d.

Aventiure

2185

2190

2195

2200

2205

von dem Liehten

Brunnen

99

swenn si diz houbet trüege und alle die liute damit slüege. man jaehe, ich waere ein tifel und trüege ez durch den zwifel ich getörste nieman bestän, und begunden mich für ein zagen hän. die liute schülten alle mich und würden mir unheimlich, ouch künde ich des niht engän, solde ich ez dehein wile hän, ich würde es lihte unfrö. ez quaeme eteswenn also daz ich ez vornen saehe und mir der tot geschaehe. dü hast so mangem den lip benomen, dü bist von dem tifel komen, der rnüeze din ouch walten: ich wil dich niht behalten." iesä warf erz in den se. er sprach: „niemer wirdestü mS deheinem guoten man kunt," und liez ez sinken an den grünt. Dö er daz houbet gewarf hin, dö ilete er zuo der burc in

2185 O b e W . das/W. 2186 alle fehlt kd. herschlüge kd. 2187 Man spreche k. 2 1 8 9 bedörste h. keinen kd. 2 1 9 0 begunden] begund k,wurdn d. 2 1 9 3 des] dz h. 2 1 9 4 ich kein zeit das lebn han d. 2195 es] sein d, fehlt k. vilicht k, willich d. 2 1 9 6 Vnd es k. ettwen ettwen h. so k. 2 1 9 7 ez fehlt d. es selb worne s. k. 2 1 9 8 mir och kd. den Ar. 2199 genomefc. 2 2 0 0 Vnd d. 2 2 0 3 Er varff es je jn ein se k. 2 2 0 4 Vnd k. er sprach fehlt d. werdestu h, werdest du kd. 2 2 0 5 Keinen Ar. 2 2 0 6 bisz an k. Vor 2 2 0 7 Wie daniel den graffn ausz dem ture er loste mit grossn freudfi d. 2 2 0 8 F.r eylet d. hin jn k, ein d.

100

2210

2215

2220

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2230

Aventiure

von dem Liehten

Brunnen

balde gegen dem torne. dâ ruofte der wolgeborne dem wirte ob er noch lebte, daz er sich wol gehebte, im waere benomen sin ungemach. daz vernam der wirt und sprach: „wolde got, waere daz geschehen!" „ja lâze ich iuch die wârheit sehen," sprach Daniel von dem Blüenden Tal, „sich hat verendert ir schal, sie hât der tîfel erslagen den sie lange hânt getragen." Dô entslôz der grave die türe und gienc mit vorhten dâfïïre. er hâte dannoch niht vemomen wie ez darumbe was komen. er hiez in wilkomen sin, er bat in durch unsern trehtin daz er im sagte maere wie er genesen wäre und warumbe er waere komen dar. her Daniel sagte im gar daz sin frouwe und ir wip noch alle haeten den Up,

16vb

2209 Walde d. turne hk. 2210 rieffd. 2211 noch fehlt kd. 2212 s. dan w. k. 2213 gen .d. 2216 Nun kd. 2218 verendet k. h. vollend der s. d. 2219 der]jr/W. 2221 schlosz vff k. 2222 forchte k. herfüre k, da her für d. 2225 jn sein wille kom d. durch sin liebin k, durch vnsere ihesü d. 2227 sage 2226 Vnd kd. k. die mere d. 2229 dar fehlt k. 2230 Daa her k. für wart/. 2232 ir leibe d.

Aventiure

2235

2240

2245

2250

2255

von dem Liehten

Brunnen

101

daz er dar quaeme durch ir bete, daz si sô jaemerlîche tete, und seite im wie er den ersluoc der daz houbet dâ truoc, und sie alle ertœtet hâte, dô giengen sie vil drâte beidiu durch daz bürgetor. dâ sach ers alle tôt vor. dô wart ez im geloubet. „owé! wâ ist daz houbet?" sprach des hûses herre, „ich gewan nie leit merre denne mich davon ist an komen. hœte ez der tlfel hin genomen, sô wolde ich iemer wesen frô." Daniel sprach aber dô: „ir dürfet darumb niht sorgen, ich hân ez sô verborgen daz ez niht geschaden kan weder iu noch deheinem man." er sprach: „daz vergelte iu got!" und bot gar in sin gebot beidiu guot unde lip. er sprach: „wiset mich, wâ ist mîn wîp?

2233 Vnd er wer dahin k o m ë durch Ar. 2 2 3 4 Da Ar, D o J . 2235 den) in d. 2 2 3 6 dâ]vorjmeAr. 2 2 3 7 crtoetet|crdött h, liertotte k. 2 2 3 8 getrate Ar. 2239 durch] für kd. 2 2 4 0 l)a sahen sie die alle tot ligen davor Ar. 2 2 4 2 Obe d. 2 2 4 4 gewan gro leyd nie mere Ar. 2 2 4 7 iemer] mir h. 2 2 5 0 also kd. 2251 er d. nyme 5 nie 5 d. schadn d. 2 2 5 3 Da spr. er k. 2254 fehlt k. Vnd er b o t sich gar d. 2 2 5 5 Beyde kd. 2256 Vnd Ar. wa wisët mich wa ist min w i p / i , nü wissent mich zu mynë w e i b d .

102

2260

2265

2270

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Aventiure

von dem Lieh ten

Brunnen

sô hât ir wol ze mir getan, muoz ich mlnen lîp hân, daz gediene ich swie ich soi, michn gehandelte nie kein man sô wol." sie sâzen ûf beide und riten über die heide. sie quâmen in kurzen stunden dâ sie die frouwen funden. Dô diu frouwe sie an sach, vil froellche si sprach: „sit got wilkomen beide!" ir swaere und ir leide vergaz si unde wart frô. der herre wart ouch also daz er die frouwen hâte, und sagte ir vil drâte, ir vîende laegen alle tôt, in haete geholfen ûzer nöt der herre der dâ mit im rite, und sagte ir dâmite, ir schadte daz houbet niht mê, ez waere geworfen in den sê. diu frouwe sagte im zehant wie er der frouwen ir lant

17ra

2257 anmiiAr. 2258 So ich d. Wen jch von uch min k. 2259 erstes ich fehlt d. 2260 Mich Ar. Min geh. h. Mich getrost d. Vor 2261 Wie daniel z8 seine weib de grafn f8rte d. 2263 Vnd k. 2264 fröwe h. Vor 2265 Wie sie die fraue wol enpfiengn d. 2265 Vnd da sie die frowen ane sahen k. 2266 Wil fil fr. Ar. 2267 got fehlt k. 2271 er ouch Ar. 2272 getrate A:. 2274 usz der not kd. 2275 damit h. 2277 Juch schadet A:, Vns schadet d. 2278 ist d.

Aventiure von dem I.iehten

2285

2290

2295

2300

Brunnen

dä ze dem Trüeben Berge haete erlöst von dem twerge. er waere biderbe unde wis, daz bejagte im den pris. swie gröz ir schade was gewesen daz sie noch wären genesen, des dühten sie sich rlche. harte willicllche sprach er Danielen an: „edler ritter, nü woldan! ir sult mit uns dar hein, und werdet selbe enein waz ir ze Iòne wellet hàn, daz ist allez getan. ich wil des hiute gote jehen, mir ist ein liep von iu geschehen, daz groeste daz mir ie geschach." Daniel dä wider sprach: „herre, nü enwelle got. ez ist min bete und min gebot daz ir die rede gar verbert. was lönes waere ich darumbe wert daz iuwere viende ligent tòt? diz ist mir selber also nót

103

17rb

2282 Herlost hette Ar. 2283 Er ist widerb d. 2284 bezagte jm der pryse Ar. Vor 2285 Wie der graff danielen bat dz er mit jm ritte vnd neme seine 4 arbait Ione d. 2285 der schad kd. 2289 er] der graff d. Sprachen sie her D. an k. 2290 Edel d. r. wolgetXn k. 2291 u. dX hain h, u. heime Ar. 2292 werden Ar. selbn ain h, selber einse Ar, selb jn ein d. 2294 wol getan Ar. 2295 gote fehlt d. 2296 Vns ist grosz lieb Ar. 2297 vnsAr. Vor 2299 Wie im daniel antwürtet d. 2299 nflJdasAr. 2300 bete] gebette kd. zweites min fehlt d. 2301 D. i. der r. g. enbert d. 2303 juwer Ar. euer vyengende d. 2304 Das kd. selb kd.

104

2305

2310

2315

2320

2325

Aventiure

von dem Liehten

Brunnen

als iu und iuwern liuten. haete er iuch ertoetet hiuten, sö toete er mich morgen, nü sint wir in den sorgen gnaedicliche getrost. uns hat got davon erlöst. des sullet ir im gnàde sagen, ich muoz einer verte nach jagen der ich verre nach gevolget hän. daz ich die sò lange hän verlan, daz ist mir ungemach." der gräve aber dö sprach von dem Liehten Brunnen: J r hät mir wider gewunnen beidiu hüs unde lip und darzuo ère unde wip. nü ist daz ouch min reht daz ich iuwer ritter und iuwer kneht iemer darumbe sì. ez sì verre oder bi, swem ir dà nach hàt gejagt, ich sol iu helfen unverzagt. weit ir niht lenger biten, só wil ich mit iu riten.

2305 juwer lüte k. 2306 hüte kd. 2307 töttet