Byzance et les Arabes, Vol. 3, Book 1 fj2362467

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German Pages [279] Year 1935

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Byzance et les Arabes, Vol. 3, Book 1
 fj2362467

Table of contents :
Frontmatter
VORWORT (page 1)
I DIE RÖMISCH-PERSISCHE GRENZE VON 363 BIS 603 N. CHR. (page 3)
II DIE BYZANTINISCH - ARABISCHE GRENZE VOM VII. JAHRHUNDERT BIS 959 N. CHR. (page 39)
III DIE BYZANTINISCH - ARABISCHE GRENZE VON 960 BIS 1071 N. CHR. (page pagenumber)
INDEX (page 231)

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CORPUS BRUXELLENSE HISTORIAE BYZANTINAE — 3 A. A. VASILIEV

BYZANCE ET LES ARABES TOME III

DIE OSTGRENZE DES BYZANTINISCHEN REICHES VON 363 BIS 1071

nach griechischen, arabischen, syrischen und armenischen Quellen von

ERNST HONIGMANN DIRECTEUR DE LA SECTION DE GEOGRAPHIE ANCIENNE DE L’INSTITUT ORIENTAL

Lohiy:

is

Cytron eae BRUXELLES

EDITIONS DE L’ INSTITUT DE PHILOLOGIE ET D’HISTOIRE ORIENTALES

1935

HENRI GREGOIRE DANKBAR GEWIDMET

IMPRIMERIE

DE MEESTER WETTEREN (BELGIQUE)

Tome III DIE OSTGRENZE DES BYZANTINISCHEN REICHES von 363 Bis 1071 VON

ERNsT HONIGMANN

VORWORT

Eines der ersten Erfordernisse fiir die Herstellung eines topographischen Atlas zur Geschichte des Byzantinischen Reiches ist die genaue Festlegung der wechselnden Grenzlinien seines Territoriums. Zu greifbaren Ergebnissen konnte hier nur eine genaue Untersuchung des historischen und geographischen Quellenmaterials und eine unbefangene Nachpriifung der in neuerer Zeit aufgestellten und oft als gesicher-

te Ergebnisse betrachteten Hypothesen fiihren. Hierbei erschien eine Darbietung und Erdérterung dieses Materials in historischer Folge und Darstellung der natirlichste. und trotz einer bisweilen unvermeidlichen Ausfthrlichkeit immer noch kiirzeste Weg zum Ziele. Wurden dabei auch kleine Abschwei-

fungen rein historischer Art nicht ganzlich vermieden, so blieb doch diese in mehreren Kapiteln gewahlte historische Betrachtungsweise immer nur Mittel zum Zweck. Fiir diese Partien kam als aussere Form infolgedessen nur ein kurzer

Tatsachenbericht, nicht die kunstmassige Darstellung des pragmatischen Historikers in Betracht. Wenn sich alk Ergebnis dieser Untersuchungen der Verlauf der orientalischen Grenze des Ostrémischen Reiches in ihren drei wich tigsten Entwicklungsstadien vor dem Jahre 1071 sicherer festlegen lasst als bisher, so ist ihr Zweck erfiillt. Als eine tiberaus gliickliche Figung betrachte ich es, dass ich bei dieser Arbeit tiber die Ostgrenzen des Romierreichs mit den Forschungen des Mannes zusammentraf, den seine

geistvollen Studien iiber das byzantinische Epos und speziell iitber Digenes Akritas in das gleiche Gebiet der byzanti-

nisch-arabischen Grenzkriege gefiithrt haben. Was fiir die vorliegenden Untersuchungen die reichen und gliicklichen Ergebnisse der Forschungen H. GrEGorge's als wissenschaftliche Anregung bedeuten, brauche ich hier nicht zu wieder-

holen. Dass diese Arbeit tiberhaupt zu Ende gefiihrt und veréffentlicht werden konnte, ist allein ihm zu verdanken.

2

Fiir das aber, was er in seiner vornehmen und hilfreichen Art fiir mich getan hat, kann ihre Widmung nur als ein schwaches Zeichen meiner Dankbarkeit gelten. Dem Abschnitt tiber das byzantinische Armenien ist es besonders zugute gekommen, dass ich mich bei seiner Ausarbeitung der giitigen Hilfe des Rev. P. PAuL PEETERS erfreuen konnte, dessen nie versagende Gelehrsamkeit und Kom-

binationsgabe fiir jede Schwierigkeit eine neue und _ tiberzeugende Lésung zu finden wusste. Ihm sei dafiir hier mein ehrerbietiger Dank ausgesprochen.

Bruxelles. Ernst HoNIGMANN.

J

DIE ROMISCH-PERSISCHE GRENZE VON 363 BIS 603 N. CHR.

Die spatrémische Geschichte ist so reich an Kriegen mit den Ostlichen Nachbarn des Reiches, dass man mehrere Jahrzehnte friedlichen Nebeneinanderlebens der Grossmachte an der orientalischen Grenze fast als einen Ausnahmezustand bezeichnen kann. Die wechselnden Erfolge in diesen Kriegen hatten auch haufige Grenzverschiebungen zur Folge ; sie las-

sen bald einen hartnackigen Streit annahernd gleichstarker Partner um strategisch wichtige Platze, bald ein langsames, stetiges Vordringen eines der beiden Gegner erkennen. Trotzdem zeigt sich aber ebenso vor der Araberinvasion wie nach der allm&hlichen Beruhigung des muslimischen Expansionsdranges deutlich ein beiderseitiges Festhalten an bestimmten Grenzlinien, deren Verlauf nur teilweise durch die ethnographischen Verhaltnisse, wie es bei modernen Staaten uiblich ist, vorgezeichnet war, teilweise aber den natiirli-

chen oder in jahrhundertelanger Arbeit ausgebauten kiinstlichen Verteidigungslinien entsprach. Haufig wurde nach einem entscheidenden Kriegserfolg der einen Macht, der den Gegner nahezu zu vernichten schien, ein Friede geschlossen,

in dem der Sieger fast auf alle territorialen Annektionen verzichtete. Die Griinde hierfiir sind freilich auch oft in den schwierigkeiten zu suchen, die dem siegreichen Staate wahrend

dieser K4mpfe sei es im Inneren, sei es an anderen Grenzen erwachsen waren. Haufig scheint man aber mit Absicht an den gewohnten, mit grosser Miihe und Kosten befestigten Grenzen festgehalten zu haben. Die beiden Grenzlinien, die in den folgenden Untersuchungen hauptsachlich behandelt werden sollen, schlossen sich

f VERLAUF DES LIMES grossenteils an gegebene natiirliche oder kiinstliche, bereits stark ausgebaute Bollwerke an: die vorarabische benutzte die Festungslinie des antiken Limes Orientis, wahrend seit dem Vordringen der Araber das natiirliche Hindernis des langgestreckter Tauroswalles sich als geeignete strategische Verteidigungslinie von selbst ergab. Die orientalische Limesgrenze hat in ihrem Verlauf vor dem V. Jahrhundert mehrfach wesentliche Anderungen erfahren (+). In ihrer ersten Anlage, deren Ausbau hauptsachlich

von Vespasian und Hadrian zu stammen scheint, endete die Kastellreihe, die Syrien an seiner Ostseite schiitzte, bei Sura am Euphrat, dessen Oberlauf bis zu dieser Stadt die von Festungen und Wachtttirmen gesfumte Landesgrenze bildete. Die Erobertng eines grossen Teiles von Mesopotamien unter Septimius Severus brachte eine ausserordentliche Verlangerung der Grenze mit sich: sie zog seitdem vom Euphratknie bei Sura nicht nordlich, sondern siidéstlich und am Strome abwarts bis nach Circesium, folgte dann eine Strecke dem Chaboras und umschloss auch das nordliche

Zweistromland einschliesslich Singara. Der Friede von 297 fiigte hierzu noch die transtigritanischen Landschatten Ingilene mit Sophene und Arzanene mit Zabdikene und den Karduénern hinzu (7). Von Diokletian wissen wir, dass er Kirkesion befestigt und drei Kastelle (yeovg:a) an der Grenze

von Euphratesia hatte bauen lassen, unter ihnen Mapfoi (j. Qubur at-Tibni), 5 mp. von Zenobia-Halebiye entfernt (°). Constantius befestigte 349 Amida, das den Beinamen Augusta

erhielt, und gleichzeitig die Stadt Tella de-Mauzelat, die seitdem Konstantina hiess. Von ihm sagt ein syrischer Autor (4): « Nachdem Kaiser Qostanticn>os, Sohn des Qos(1) Fast vollig verzichtet habe ich im Folgenden auf eine erneute Behandlung des. so griindlich untersuchten Decfensivsystems in Syrien,dessen Ausgestaltung schon unter Diokletian so gut wie abgeschlossen war (POIDEBARD, La trace de Rome dans le désert de Syrie, Paris 1934, p. 24 sq.).

(2) Petr. Patrik., frg. 13, in FHG, IV, p. 188 sq. (3) Prokop., de aed.. II. 6, 2; 8,7. Amm., Marc. XXXXIT]I, 5, 1-4. (4) Geschichte des Eimstedlers Ya‘q6b, cf. Nau, ROC, 2. Sér., X, 1915-1917, p. 7; Werem, Catal. syr. Mss. Brit. Mus., p. 1136b; SocIN, ZDMG, XXXV, 1881. p.239 — Ueber die Befestigung von AmidaAugusta und Tellu-Antoninypelis vgl. L. HALLIER, Untersuchungen

FRIEDE VON 363 9) tantinos des Grossen, Amid erobert (!) hatte, liebte er es mehr als alle Stadte seines Reiches und unterstellte ihm zahlreiche Lander von ReéS‘aina bis Nesibin und auch das Gebiet von Maiphergat und Arzen vis zu den Grenzen von Qardi. Die Perser machten in diese Grenzlander unaufhdérlich Einfalle. Inmitten dieser Lander lag der Tiir ‘“Abdin, in dem der Kaiser zwei grosse Schlésser zum Schutze vor den persischen Raubern baute: das eine an der Grenze von Bet “Arabaye (Ostmesopotamien) auf dem Gipfel des Gebirges, das andere am Tigris, das er Hesna de-K épha (das « Felsen-

schloss ») nannte und zum Hauptort des Klimas Arzen machte... » Das zuerst genannte Schloss kénnte die Burg Tovodfé:oyv sein (j. Hatim Ta’i Qalesy). Cepha:gehérte nach-diesem Texte

vor 363 noch zu Arzanene, das sich demnach urspriinglich ebenso wie Sophene iiber den Tigris hinweg nach Siiden erstreckte. Die letzte grosse Anderung der Besitzverhaltnisse in Mesopotamien durch den ungliicklichen Frieden des Iovianus (363)

hatte eine fiir die Verteidigung nicht ganz unvorteilhafte Kiirzung der Grenze zur Folge, die seitdem fast geradlinig von Circesium bis zum siidarmenischen Antitauros zog () Die Roémer verloren 363 die Osthalfte des nérdlichen Meso-

potamiens mit Nisibis, dessen Einwohner nach Malalas (?) in einer ummauerten zédic(!) ausserhalb der Mauern von Amida namens xaun(!) NioiBews angesiedelt wurden, ferner Singara, Castra Maurorum (°) sowie ihre transtigritanischen Besitzungen, namlich Arzanene, Moxoéne, Zabdiane, Rehimene

und Korduéne mit 15 Kastellen (4). Sie behielten also das westlich vom Nymphios gelegene Ingilene und Sophene ; demnach galt der Batman-si als einer der Hauptquellarme des Tigris, jenseits von dem erst die regiones Transtigritanae liber die edessenische Chronik, Leipzig, 1892, p. 96-97 (Texte u. Unfersuch, z. Gesch. d. altchristl. Literatur, TX, 1).

(1) Da Cepha, jetzt Hasankéf, rédmisch blieb, zog sie freilich nicht vollig in gerader Richtung von Dara zur Miindung des Nymphios, wie E. STEIN, Studien zur Geschichte des byzantinischen Reiches,

Stuttgart 1919, p. 5 unten, behauptet. (2) Ioann. Malal., p. 336, 21 Bonn. (3) Jetzt wohl Babil: vgl. Byzantion, LX, p. 478, (4) Amm, Marc., XXV, 19,9.

6 FRIED. VON 363 begannen ('). Aus der Abtretung dieser 15 Kastelle diirfen wir schwerlich schliessen, dass man zum Schutze der Grenze

von 297 auch jenseits des Tigris einen regelrechten Limes ausgebaut hatte. Man wird sich damit begniigt haben, in den wilden karduchischen Gebirgen die wichtigsten Passe durch Anlage oder Ausbau einiger Forts zu sichern.

In Armenien musste Rom 363 auf Artaxata und das

Land dariiber hinaus verzichten (2); doch handelte es sich bei diesen armenischen und iberischen Gebieten nicht um einen unmittelbaren Besitz, sondern nur um ein militarisches Protektorat der Rémer. In Mesopotamien betraf die Grenzanderung von 363 vor allem das Gebiet noérdlich von Nisibis. Vorher hatte dort die Linie Nisibis — Sarbane (*) — Castra

Maurorum — Bezabde bezw. Saphe noch zum Limes gehért (4), wahrend Singara als vereinzelter vorgeschobener Posten anzusehen ist. Anstelle des verlorenen Nisibis erhob also Constantius Amida zur Metropolis von Mesopotamia und Cepha zur

Hauptstadt (oder wohl richtiger: zum Sitz der Militarverwaltung) des zu dieser Provinz gehorigen Klimas Arzanene.

Beide Stadte lagen rechts vom Tigris ; die romische Verwal-

tung. begniigte sich also damit, die Gebiete 6stlich vom Arghana-sii (dem westlichen Quellfluss des Tigris) und nérd-

lich vom oberen Tigris von den Festungen am diesseitigen Ufer aus iiberwachen und beschiitzen zu lassen (5). Ubrigens unterstand bereits 359 der Satrap von Korduéne, Jovinianus, trotz seiner Sympathien fiir Rom dem Perserkénige (°). Die neue Grenzlinie von 363 kreuzte die Strasse am Siidrande des Tir‘Abdin 70 Stadien westlich von Nisibis. N6érd(1) Ebenso Ps.- Zacharias Rhetor, p. 172, 33 ; 173, 6 trad. AHRENSKRriicEr, Leipzig 1899 = Lann, Anecdota Syriaca, III, p. 259. (2) Ioann. Lydos, de magistr., III, 52; ed. WuENscH, Leipzig 1903,

p. 140, 27.

(3) Sarbane = Jtcavodrvawr (s. u., p. 12, n. 2), LtcagPdrvwy,

jetzt Serwan (Wetsssacn, RE, I A, col. 2433). (4) A. Pomersarp, La trace de Rome dans le désert de Syrie, Paris 1934, p. 158-161. Vgl. auch E. HoNIGMANN, Byzantion, IX, 1934, - 478,

‘ (5) Ebensa liegt Bezabde am rechten cfer des Stromes gegeniiber der zugehorigen Landschaft Zabdikene. (6) Ammian. Marc., XVIII, 6, 20.

LIMES VON ARMENIEN 7 lich davon im Gebirge bog sie nach Osten bis nach Cepha (Hasan Kéf) aus, zog aber von dort wieder westlich am rechten Ufer des Tigris entlang bis zur Miindung des Nymphios,

und von dort an diesem, dem jetzigen Batman-si, und an seinem westlichen Nebenflusse Ilige-sii entlang erst nach Nord-

osten, dann nach Nordwesten bis zu dem armenischen Antitauros, mit dessen Kamm sie zunachst vermutlich bis zum Taurosdurchbruch des Euphrat zusammenfiel (4). Von Me-

tita ab, das nach der Tabula Peutingeriana und Ptolemaios (7) 22 mp. unterhalb von Melitene am Euphratufer lag, also etwa gegentiber von Kémiirhan anzusetzen ist, bis nach Satala liegen die Grenzfestungen samtlich am Westufer

des Euphrat oder nahe bei ihm; von Satala ab zieht die Grenzlinie tiber das Pontische Gebirge zum Schwarzen Meer (°).

Nordlich von Nisibis allein macht die Festlegung der Grenzlinie einige Schwierigkeiten : die Lage etwa der Halfte der Kastelle von Mesopotamia ldsst sich bisher nicht ermitteln. Auffallig ist aber, dass alle ihrer Position nach bekannten Festungen siidlich des Tigris liegen, und von den tibrigen auch einige, deren Lage annahernd aus Prokops Aufzahlung sich ergibt (*). Es ist daher sehr zweifelhaft, ob eine der tibrigen

Limesfestungen, namlich (11. 25) Mefana Cartha (5), (32) (1) Da zu Sophene (armenisch : Cop‘k‘ Sahunoc‘) Hozan und C‘m&-

kacagk‘ gerechnet wurden, lief die Grenze unterhalb von Pertek wohl nérdlich vom Arsanias (Murad-sa). (2) Ptolem., Geogr., V, 6, 24, p. 892 ed. MiiLLER. (3) Not. dign., oriens XXXVIII (Armenia). (4) Not dign., or, XXXVII, 8.23: Anadna; 16.33: Ripaltha. (5) H. KiEPERT, Monatsber. d. Berliner Akad., 1873, p. 182, n. 2, vermutete darin Maiphergat. J. MARKWART, Siidarmenien und die Tigrisquellen, Wien 1930, p. 162, n. 3, setzt es mit Cartha (N° 32) gleich und halt es fiir einen Doppelnamen wie Resain-Theodosiopoli (XXXVI, 20). Falls (mit der in der Not. dign. haufigen Verwechslung von r und n) *Mefaracartha gelesen werden darf, diirfte man darin vielleicht wirklich eine erste Erwihnung von Maipherqat-Np‘rkert erblicken. Auffallend haufig ist noch jetzt in der einstigen Sophanene das Vorkommen von Moi = « Wasser» in geographischen Namen, wie wir schon in Altertum syr. Maiyd in Maiakariri und Maipherqat,

arab. Maiyafariqin, finden. So heissen auf R. K1eperts Karte von Kleinasien die linken Nebenfliisse des Tigris unterhalb von Diydrbekr: Moi Ambar, Moi Kuru, Moi Mirza, Moi Salata; der Habir heisst bei Zahd: Moive Seb. Da die Nisba zu Maiyafariqin al-Fariqt

8 SOPHANENE Cartha, (15. 34) Caini @) und (35) Bethallaha (°), jenseits des

Tigris gesucht werden darf. Die neue « Martyrerstadt » war zur Zeit der Abfassung der Nofitia dignitatum noch nicht oder eben erst gegriindet (°), und Bistum war sie unter ihrem Griinder Maritha (Maoov@ds) aus Maipherqat bestimmt noch nicht. Dieser war namlich selbst 383 Bischof tod Lwwarnrvadyr (cod. Jwpagnrdéy) voc (4) = syrisch « Bischof von Soph » (), und die Subskriptionen von 451 zeigen, dass noch damals das Bistum Sophanene neben dem Bistum Martyropolis bestand,

also stets von ihm zu unterscheiden ist: neben ZéPevvoc (Zebind) von Maiphergat ,subskribierte damals Katovpdc (Qayiima) von Béth Sdphanayé! Unter Sophanene verstehen die syrischen und armenischen Schriftsteller dieser Zeit die ganze Provinz Mesopotamia. So heisst Maratha bei Sokrates (°) Meconotayutag éxioxonoc. Das xdotoov BavaByjAwy des Georgios K yprios (v. 924), die Festung

Bnabet im Lande Cop‘k* Mec der Armenier (’), entspricht dem jetzigen Benabél bei Mardin, das Dorf Phitar (®) im

Lande Sdéphanayé dem jetzigen Fittar bei Dérek (°), und das Dorf Phalhat im Gebiete von Mardé (*°) lag ebenfalls lautet und Stadt und Fluss noch jetzt Farqin, Farqin-su heissen, zweifele ich nicht daran, dass der Name syrischen Ursprungs ist (gegen MARKWART, Stidarmenien, p. 163-170).

(1) Eine Kaiyy [xd2ic] kann nicht vorliegen, da die Namen der Notitia dign. stets die lateinische Form aufweisen. Auch an Héni (Hani, Hyny) ist schwerlich zu denken. (2) Aus *Bét Alaha, * Gotteshaus », oder *Bé-Aitallaha (« Haus des A. », wie z. B. ein Bischof von Edessa, 324-346 p. Chr., hiess)? (3) MARKWART, l. c., p. 129: wohl zwischen 410 und 420. (4) Photios, bDibl., cod. 52; Miene, Patr. Gr., CIII, col. 88.

(5) BeEpsAN, Acta Mart., IV, p. 180, 3; tibers. von O. BRAun, Ausgew. Akten pers. Madrtyr., p. 149. — ENSsLIN, R.-E., XIV, col. 2254, s. v. Maruthas, und andere bezeichnen ihn also unrichtig als Bischof von Martyropolis-Maipherqat ! (6) Sokrat., hist. eccl., VI, 15; VII, 8.

(7) Faust. Byz., III, 12; V, 7. (8) Lanp, Anecd. Syr., II, p. 5. 13. 233 ult.

(9) Taytor, JRGS, XXXVIII, 1865, p. 359; Sacnau, ADR. Akad. Berlin, 1880, II, p. 27 sq.: Phittur. Karte K1EPERT-v. OPPEN-

HEIM : Fittar. |

CXII). |

(t0) Ps.-Dionys. von Telmahré (= Chronik von Zugqnin), publ. par Caasor, Paris 1895, p. 29, 2 (Bibl. de l’Ecole des hautes études, fasc.

TRANSTIGRITANAE GENTES 9 im Lande Sdphanayé (4). Schon hieraus ergibt sich, dass man Sophanene nicht zu den transtigritanischen Gebieten rechnen konnte. Allerdings wurde auch diese Landschaft noch unter Theodosius II. von einem Satrapen, Gaddanas, verwaltet, an den eine Verfiigung des Kaisers vom 14. Juni 387 gerichtet war (°). Bei der Teilung Armeniens von 384 (°) « wurden viele Gaue von beiden Halften (scil. Rémisch-Armenien und Persarmenien) abgerissen und unmittelbar mit dem persischen bezw. r6mischen Gebiete verbunden » (*). Zu diesen Gauen miissen auch Belabitene und Asthianene gehoért haben (5). Als Kaiser

Zenon den Aufstand des Leontios und Illos niedergeworfen hatte, bestrafte er die Satrapen der Gentes fiir ihre Teilnahme an dem Aufruhr dadurch, dass er ihnen das Recht der Erb-

nachfolge aberkannte; nur bei dem unbedeutendsten von ihnen, dem Satrapen von Belabitine, liess er es bei dem bisherigen Brauch bewenden (°). Die Grenze muss seitdem etwa

bei der Miindung des Géintik-si den Aracani tiberschritten haben, in dessen Tal westlich davon die Gaue Asthianene (Hastéenk*) und Belabitene (Balahowit) lagen. Schon bei Beginn des Perserkrieges unter Anastasios bewies die Einnahme von Amida durch Qawad die Unzulanglichkeit

der Grenzbefestigungen. Die Rémer machten anfangs Einfalle nach Arzanene und zogen gegen Nisibis, wichen aber vor Qawad nach der Festungslinie Liggzoc (7), Tell Qasird, ’"Aolauwy (8) zuriick (°) und wurden auch von dort zuriick(1) Lanp, Anecd. Syr., II, p. 225, lin. 7 von unten = Commentarii

1889, p. 144, 4, cap. XL.

de beatis Orientalibus, lat. vert. VAN DouUwEN et LANp, Amsterdam

(2) Cod. Theodos., XII, 13. 6. (3) Nach GELZER und HiiBscHMANN: anno 387; nach NO6LDEKE (Aufsdtze zur persitschen Geschichte, Leipzig 1887, p. 103): anno 390. (4) Marquart, Erdngahr nach der Geographie des Ps. Moses Xorenac‘i, Berlin 1901, p. 114 (Abhandl. Gesellsch. Wissensch. Gottingen,

N. F. III, N° 2). (5) Hiisscumann, Die altarmenischen Ortsnamen, in Indogermanische Forschungen, XVI, p. 225, 1. (6) Prokopios, de aed., ITI, 1, 26. (7) Marcellin. Com., ed. MommsEN, Mon. Germ. Hist., Auct.Ant., XI/2: Chron. min., p. 96, 9: Syficum T, Syfream S. (8) Syrisch Harzam, jetzt Tell Harzem siidwestlich von Mardin,

(9) Prokop., bell. Pers., I, 8.

10 BAUTATIGKEIT DES ANASTASIOS geworfen. Amida wurde erst durch eine grosse Geldsumme zuriickgekauft. Der rémische Feldherr Celer machte 504 von Kallinikos aus einen Zug usque ad pontem Ferreum (*). Die Erfahrungen dieses Krieges liessen Kaiser Anastasios erkennen, « dass die Burgen weit (von Nesibin) entfernt und zu klein gewesen waren, um das Heer auf7unehmen » (?), und er beschloss, am Gebirge, dem jetzigen Tutr‘Abdin,

eine Stadt « als Zufluchtsort fiir das Heer» zu bauen. Es wurden die benachbarten Dérfer: Dara und ‘Ammidin (°) vorgeschlagen ; die Wahl fiel auf das erstere, das auf einer Anhiéhe lag. Nach zwei- bis dreijahrigem Bau (*) war das neue Anastasiupolis 507 vollendet ; es lag 28 Stadien von der

Grenze, 98 Stadien von Nisibis entfernt (°). Ebenso wurde die Limesfestung Tannirin unter Anastasios erbaut (°). Auch Theodosiupolis in Armenien, das Qawad im Jahre 502, poch vor Amida, eingenommen hatte ("), die Rémer aber spater wiedergewannen, liess Anastasios als starke Festung ausbauen (°). Eine Stadt ’Avactacia nennen Georgios Ky-

prios und Ps.-Zacharias Rhetor (*) in Osrhoéne; ein Vergleich mit den Bistiimerverzeichnissen legt es nahe, es mit (1) Marc. Comes, l. c., p. 96, 18. — Es ist wohl die « grosse Briicke von Bét Aramayé » tiber den Euphrat in der Hohe von Ktesiphon : Joh. Ephes., III, 40. VI, 16. (2) Ps.-Zach. Rhet., p. 116, 13-15, ibers. AHRENS-KRUGER. (3) "Appaddtos ("-4upodiws) ist nach Theophyl. Sim. (V, 4, 4). von Dara 12 Parasangen entfernt (vgl. FRAENKEL, Art. Amudis, inRE, I, col. 1984). CoLLINEeT (Mélanges Schlumberger, I, p. 56, n. 3) halt es irrig fiir Amida!

(4) Ps.-Zach. Rhet., p. 117, ult. (5) Prokop., de aed., II, 4, 5 sq.; Marcell. Com., p. 100, 33 (s. u., p. 11, n. 5). Paul CoLuinet, Une ¢ ville neuve » Byzantine en 507: La fondation de Dora [Anastasiopolis| en Mésopotamie, in: Mélanges G. Schlumberger, 1924, p. 55-60. W. ENsstin, Zur Griindungsgeschichte von Dara-Anastasiopolis, in: Byzantin.-neugriech. Jahrb., V, p. 342347. Erwin Birk, Dara-Anastasiopolis. Eine unerforschte Ruinenstadt in Mesopotamien, in: Der Erdball, III, 1929, VI, p. 201-205. (6) Mich. Syr., II, p. 167 trad. CHanor.

(7) Eustath. Epiphan. bei Euagr., III, 37: « xodlyvtov», Theophan., p. 144, 26 ed. pE Boor. Ps.-Zach. Rhet., p. 104, 26. (8) Prokop., bell. Pers., I, 10 in fin. (9) Georg. Cypr., ed. GELZER, v. 905. Ps.-Zach. Rhet., p. 160, 35 libers. v. AHRENS-KRUGER,

PROKOP, DE AEDIFICIIS 11 Dausara, j. Qal‘at Ga‘bar, gleichzusetzen ('). Endlich hat auch Sergiupolis den Beinamen Anastasiupolis gefiihrt (*); ist dieser auch sonst nirgends tiberliefert, so diirfen wir doch nicht an seiner Richtigkeit zweifeln, da Kaiser Anastasios die Stadt zur Metropolis erhoben hat (°). Der vor 535 verfasste Lvvéxdnuoc des Hierokles ist ftir die topographischen Verhaltnisse an der Ostgrenze wertlos, da er in Mesopotamia nur die eine Stadt Amida erwahnt. Dagegen enthalt reiches Material dariiber Prokopios’ im J. 558 verfasste Schrift wept xticudtwyr (4), zweifellos die von

Justinian selbst veranlasste Ausarbeitung einer trockenen amtlichen Ubersicht tiber die gesamte Bautatigkeit des Kaisers (5). Freilich hat Prokop -dessen Verdienste auf Kosten derer seiner Vorganger, besonders des Anastasios, stark tibertrieben. Nach seiner Darstellung hatte Iustinian zahllose Kastelle als erster durch die Anlage dauerhafter Befestigungswerke unbezwinglich gemacht, w&hrend sie bisher durch Lehmmauern oder Erdwalle nur ganz unzureichend geschiitzt gewesen seien. Der Verlauf der Kriege der Zeit vor und nach

Justinian zeigt aber, wie einseitig und tibertrieben Prokopios’ Darstellung ist. Prokop nennt im II. Buch der « Bauwerke » zuerst die grosse Festung Daras (Dara) mit der Vorstadt Kédpdne (*) und Amida. (1) G. HoFFMANN bei AHRENS-KRUGER, Zach. Rhet., p. 346, Anm.

zu p. 160, 35 vermutete darin Dara, das aber bei Georg. Kypr., v. 912 daneben vorkommt und zu Mesopotamia dv»w gehért !

(2) Georg. Kypr., v. 883. (3) Ioannes Diakrinomenos, ed. CRAMER, Anecd. Graec. e codd.

Paris., II, p. 109, 12 sq. ;

(4) Im Folgenden zitiert : « Prok., aed. ». (5) Die Aufzahlung von Stédten Prok., aed. IV, am Ende der Kap. 4 und 11, und die von Kléstern u. a., aed. V, 9, geben ein Bild seiner

Vorlage. Thre Stichworte tiber die Restauricrung des zegiposo; und des zgotefy:ouna von Chalkis hat Prokopios versehentlich zwei-

mal ausgearbeitet (II, 11, 1 und 8), und auch sonst finden wir inhaltliche (z. B. IJ, 9, 10. 18: Neoxatodgera) und stilistische Wiederholungen.

(6) Prok., aed., II, 2, 2, ed. Haury: ¢et dé xal motapyos éx xQ0aotelov tio mddews dtéyovtos abtijs onuctwy dvoiv, 6 67 Kogdns énixadettac. Die Bonner Ausgabe merkt zu 6 an: vulg. 6¢, und dementsprechend spricht Marcellinus Comes (p. 100, 33 ed. MomMMSEN) von einem rivus Cordissus. Doch heisst noch jetzt ein Ort 5 km. oberhalb

12 IUSTINIANS BAUWERKE Von Daras fiihrte zwei Tagereisen weit mitten durch persisches Gebiet ein den R6mern gehérender Weg zu der Fes-

tung ‘“Papdwoy (ed. Haury: ‘“Pafdtoc), deren Name bei Prokop wohl aus einem falschlich als Genetiv verstandenen oapsétov entstanden ist (‘) (jetzt Hatim Ta’i Qal‘esy). Diesen Weg und die Festung soll « einer der romischen Kaiser », unter dem wir nur Anastasios oder [ustinos I. verstehen kénnen, als Tauschobjekt ftir ein weinreiches Dorf bei Martyropolis vom Perserkénig erhalten haben. Unterhalb der auf steilen Felsen gelegenen Festung lag in der fruchtbaren Ebene ein ywotoy namens ‘Pwyatwr ayedcs, und nahe dabei die von Justinian eroberte und zerstérte Stadt Lvcavedvar (?) 3 mp. von eafodroy entfernt. Die kleineren Festungen zahlt Prokop in drei Gruppen auf:

1) Die im Gebirge, d. h. dem Tir‘Abdin, zwischen g-

aBdtor, Dara und Amida gelegenen Festungen, also die von

Mesopotamia ; 2) die Festungen um Amida;

3) die Festungen um Theodosiupolis (Resaina), d. h. in Osrhoéne. : Zur ersten Gruppe gehoren :

to Kigae jetzt Hasankéf, arab. Hisn Kaifa

LAvoas jetzt Saur, Sor (°) Maoyots jetzt Mardin Aovorns nahe bei Mardin (*)

von Dara, der in demselben Flusstale (‘Ammiudiye Dere) liegt, « Kurdis »; vel. die Karten: Eastern Turkey in Asia, 1: 230.000, Sheet 25: Mardin (1903). Karte de> Umgebung von Mardin und Nesibin, 1: 200.000 (1918). (1) J. Marquart, Erdnsahr, p. 114. (2) D. i. Sarbane. Vgl. oben, p. 6, n. 3. (3) Syrisch Saura, vgl. P. Peeters, Anal. Boll., XX VII, 1908, p. 169, n. 9. (4) G. HoFFMANNS Zusammenstellung (bei GELZER, Georg. Cypr.,

p. 159, n° 916) von Lorné mit Jurelom ist sehr unsicher. Nach der « Karte der Umgebung von Mardin und Nesibin» liegen (abweichend von den iiblichen Darstellungen) Mardin und Jurelom auf derselben Seite des Flusstales, durch das gewiss die Strasse nach Amida zog. Diese Strasse soll aber zwischen Marde und Lorne hindurchgefihrt haben (Amm. Marc., XIX, 9, 4). Im Martyrion von

FESTUNGEN IM JuR ‘ABDIN 13 “Ld orp bdr jetzt Qasr ibn Melik Dara? (*) "Atayas jetzt Hadah, Melik Hateh éstlich von Dara Li~oros jetzt Ruinen einer Felsburg zwischen Rabbat und Dénk? (?) “Pinaddac (8). Bavacvpewy (4). Luvag (°). “Pdatog (°). AaBavds (').

Lorné wurde Narsé von Bét Raziqayé berigesetzt (Acia Martyr. et Sanct., 1V, p. 180 ed. BEDJAN. Syrische Muriyrerakten, iubersetzt von O. BRAwuN, p. J49).

(1) Da Satomon von ZLoddywy (Theophvl. Sim., II, 3, 12) bei Ps.-

Zachar. Rhet., p. 169, 29 = LANp, Anecd. Syr., UT, p. 256: « Salmon von Idribt + neisst, sucht G. HOFFMANN (Georg. Cypr., v. 917; Adn. p. 159/160) dieses in Qasr ibn Melik Dara zwischen Salah und Dara, (2) Syrisch ASpharin oder Saphrin (Joshua Styl., 46. 64 ed. WRIGHT.

PayNE-SmitTH, I, 410. II, 4279). Kan i spi Qal‘esy (nach Guyer, Petermanns Mitteil., 1916, col. 206a und Tafel 31 vielleicht der:'« Rest einer der Bergfesten, die die Byzantiner an ihrer Ostgrenze gegen die Sassaniden errichteten ») liegt fur Siphrios (Isphrion) zu weit nérdlich. R. KIEPERT setzt S. bei Dérik an, das von Amida etwa 350 Stadien

(65 km) entfernt ist. Bei Saphrin im Gebiete von Amid lag Taéita, das eine Meile siidlich vom Gebirge GalaS oder Aglas lag, in dem sich ein Schloss (Birta) und eine Dorfruine (Magdala genannt?) befanden

(F. Nau, ROC, XV = 2. Sér. V, 1910, p. 60 sq.). Nahe norddéstlich von Dérik sind auf der englischen Karte « Eastern Turkey in Asia in 1:250.000 » (Geogr. Sect. General Staff, N° 1522a, 1920 sqq., Blatt 24 : Diarbekr) zwei Orte, Tashet und Nashit, eingetragen. Die zugrundeliegende tiirkische Karte (Asiya-i ‘utmany Haritasy, in 1 :200.000, Blatt 14 F : Diyar Bekr) gibt am unteren Rande nur noch das letztere

in der Schreibung 2 \ an. (3) = Ripaltha Not. dign., or. XXXVI, 16.33. Lage unbekannt.

(4) Zum Namen vgl. Hontamann, Byz. Zischr., XXV, p. 84; das Simeonkloster von Qartmin kommt wegen seiner 6stlichen Lage kaum in Betracht. (5) Not. dign., XXXV, 7. 19: Sina (Syna) Iudaeorum in Osrhoéne. (6) Not. dign., XXXV, 11. 23: Rasin in Osrhoéne. (7) Not. dign., XX XV, 6.18: Dabana? Dieses Dabana(s) scheint wie die beiden vorhergehenden Orte in Osrhoéne zu liegen, wie ein Vergleich mit der Not. dign. zeigt. Danach dliirfte es dem allerdings weit im Westen liegenden ad-Dahbaniya siidlich von Harran an der

14 FESTUNGEN IM TUR ‘ABDIN Auf einem Berge, der steil eine Ebene mit einem Dorfe iiberragte, wurde das Bactiéwry yoeotguoy angelegt.

Um Amida lagen (aed. II 4, 20): to “Anadvag (). to Biobov jetzt Mirdon? (*) Endlich wird ein év deer synAd gelegenes Kastell Bagac ange-

fiihrt (II 4, 22), das Prokop, wie er sagt, « soeben erwahnte » (Sxeo ExeprnjoOny detiwcs). Haury (III, 2, p. 60) halt es fiir Laveds (§ 14); doch ist Bagag gewiss der einheimische Name des Baoiléwy gootgior, das éni tot Sp0ve tH axewrvyla angelegt war.

Quelle des Balih entsprechen(Amm. Marc., XXIII, 3, 7. REGLING,

Klio, I, p. 461. Guy LE StranceE, The Lands of the Eastern Caliphate, p. 103. B. Moritz, Arabien, p. 96, n.2; auch bei Yaqiat, II, 96, lin. 2 so statt dbb zu lesen).

(1) Not. dign., XXXVI, 8. 23: Apadna in Mesopotamia, zu unterscheiden von dem osrhoénischen, Not. dign., XXXV, 13. 25. Das mesopotamische Apadna ist itibrigens Prok., aed., V, 9, 33 gemeint, wo zu interpungieren ist: Meconotayiac *... wovactigiov eic tod "Andévac.- "Ev *Icavoia* aédewco Kovoelxov xtd. Ein Kloster von Apadnas in Isaurien gab es also nicht (gegen ARTHUR C. HEADLAM, Ecclesiastical sites in Isauria, p. 18 (Society for the Promotion of Hellenic Studies, Suppl. Pap. 1892, N° 2). (2) Diese Festung halte ich nicht nur fiir das xdotgov BigGag bei Georg. Kypr., v. 937, sondern auch fiir das in ezxtremo quidem Mesopotamiae gelegene Virta castrum des Ammian. Marc. (XX, 7, 17), das gewohnlich fiir Birta-Takrit an der Grenze Babyloniens erklart wird (ForB1GER, Handbuch der alten Geographie, II, 2. Ausg., Hamburg 1877, p. 637. E. HErzFELD, Memnon, J, 1907, p. 230 sq. ; Ar-

chaeolog. Reise im Euphrat- und Tigrisgebiet, I, p. 230, n. 2. A. MusiL, The Middle Euphrates, New York 1927, p. 363). Das ist ganz

unméglich; Sahpuhr nahm a. 360 vorher Singara und Bezabde (« Phoenica ») ein; unmittelbar darauf « interveptis castellis aliis vilioribus Virtam adoriri dispcsuit »» Ammianus spricht von dem Roémerkriege ; von Araberstimmen ist keine Rede, und wie sollten die Rémer nach Takrit gekommen sein? Birthon muss zwischen Bezabde und Amida gesucht werden; vielleicht ist es das jetzige Mirdon gegeniiber der Einmiindung des Grenzflusses Batman-gi in den westlichen Tigris, eine Stelle, die als das « Ende » von Mesopotamien gelten konnte. Virta galt als Griindung Alexanders des Grossen (Amm., M.,1.¢.); doch diirfen wir schwerlich an die « Alexander-Festung» Hign Di’l-Qarnain am Bylkalen-si denken.

FESTUNGEN BEI RESAINA 15 Um Theodosiupolis lagen (aed., II 6, 14): to Mayédaiabwy jetzt Tell Migdal (2) und zwei andere Festungen zu beiden Seiten davon; Gavvotgtog pixedy te xai péya jetzt Tunainir, Tenénir (*)

Diyas

Biopidewy (°) Onpeges (*) Bidapag (°) Aavoagay (°§) OidhAha (“)

Zapaobds (§).

(1) Syrisch Qargaphta de-Magdelayé (G. HorrmMann, ZDMG, XXXII, p. 745), arabisch al-Magdal (Istabhri, p. 73 ed. DE GoEJE,

ad-Dimasqi, p. 259 trad. Menren. Abu’l-Fida’, p. 274-5. Kamal ad-Din, Histoire d’Alep, trad. BLocHET, Paris 1900, p. 221-2 = ROL, VI, p.15-16), jetzt Tell Migdal (Lavarp, Nineveh and Babylon, p.312. HERZFELD, Archdolog. Reise, I, p.189. Dussaup, Topogr.~ histor. de la Syrie, Paris 1927, p. 484. 490. 492. A. PorpEBARD, La trace de Rome..., p. 151-2). (2) Thannuri (Not. dign., XXXV, 31. XXXVI, 17. 28), syr. Tannarin (Ps.-Zach. Rhet., p. 165. 169. 172. 174. 204 = Lann, Anecd. Syr. III, p. 253. 256. 259-260. 286), arab. Tunainir (Ibn Hurdadbih, p. 74 ed. DE GOEJE: Ober- und Unter-T.), jetzt Tell Tenénir (N6LDEKE, ZDMG, XXXII, 1879, p. 158, n. 1. HERZFELD, l.c., I, p. 194. Por-

DEBARD, l. c., p. 140 sq.). Menand. Prot., p. 469, 26 ed. pE Boor schreibt Oavvrdgioc, s. u. p. 22, n. 8. Uber die sehr zweifelhafte Erwahnung bei Thutmosis III. vgl. meinen Artikel « Syria», R.-E., IV A, col. 1585, lin. 22 sq.

(3) Lies *Bioutdewy (= Bismil am linken Tigrisufer) oder eher

**Pioptiedy (= Resmil norddstlich von Mardin)?

(4) Schwerlich = Tell Mahré (G. HOFFMANN bei GELZER, Georg.

Cypr., p. 155 zu v. 901); wahbrscheinlich ist es der Tell Tumr oder Tamar (DussAup, p. 490. PoOIDEBARD, p. 152).

(5) Nicht das ywetov Bedayas bei Hierapolis in Syrien (Theophyl. Sim., IV, 12, 8), sondern ein gleichnamiger Ort (das Daman oberhalb von Kallinikos bei Mich. Syr., II, p. 4197). (6) Das arabische Dausar, jetzt Qal‘at Ga bar, ist freilich 166 km von Resaina entfernt ! (7) Die Gleichsetzung mit dem jetzigen Tell Twile, Tawil (PomwEBARD, p. 152) ist unsicher (s. Byzantion, IX, p. 477).

9, 32.

(8) Wohl identisch mit [uovactygtor] Laepuabyj¢ Prok. aed., V,

16 BAUWERKE IN SYRIEN UND ARMENIEN

Am Euphrat lagen ferner Kirkesion (aed., II 6, 1-11) und Avvodxac (II 6, 12; noch jetzt Tell Haniga) ¢). Aber auch Stadte und Festungen weit hinter dem Limes wurden befestigt : Theodosiupolis {II 5, 1), Konstantine (ib. 2-10), Edessa (II 7, 1-16), Karrhai, Kallinikos, Batnai (II 7, 17f.)

und in der syrischen Euphratesia: Mambri (jetzt Qubir at-Tibni) (?), Zenobia (II 8, 7ff.), Sura (II, 9, 1f.), Sergiupo-

hs (II, 9, 3-9), Barbalissos, Neokaisareia, Gabula, am Euphrat: Pentakomia, Europos und Hemerion (vielmehr in Osrhoéne !), endlich Hierapolis und Zeugma {II 9, 10-18). Selbst Antiocheia (II 10), Chalkis (II 11, 1. 8), Kyrhos (II 11, 2-5) und Palmyra in Phoinike Libanesia (II 11, 10-12) wurden instandgesetzt; aus Chalkis (*) und Kyrhos (*) besitzen wir inschriftliche Bestatigungen der Angaben Prokops.

Die Landschaften nordlich des Tigris behandelt Prokop erst um III. Buche, da er sie zu Armenien rechnet. Ungefahr unter dem gleichen Meridian wie Theodosiupolis (41°15’ éstl.

v. Greenwich) und Dara (41°) lagen nérdlich vom Arsanias die beiden Festungen Kibagifwy in ’Acbiarn) und *Agtaiéowr in Xog2 dyn, siidlich von ihm Magrvedzxodts in Logarnry (aed., III 3, 3 sqq. 13). Das unweit des Grenzflusses Nymphios gelegene Martyropolis war unter Anastasios von Qawad eingenom-

men worden (aed. III 2, 4). Iustinian verfiigte am 18. III. 036 (°), dass die bisherigen Gaue Tlogaryry re xal “Arlytyr) i Tlopnryn xat ’Aobtavnryy 7 xai BadaBitynyy, nicht mehr von

Satrapen regiert werden, sondern — zu der neuen Provinz Armenia IV. vereint — der Zivilverwaltung eines Ordinarius (°) unterstehen sollten. Ferner gab er der neuen Provinz noAw tyv tiv Magtvgonoditar xai Kibagilov ggovgior (7). Die(1) Dussaupn, Tupogr., p. 486. A. MusiL, The Middle Euphrates, p.

185, n. 92.

(2) PoIDEBARD, Trace de Rome, p. 86.

(3) Inschrift vom J. 550/1 n. Chr., vgl. Lucas, Byz. Zischr., XIV, p. 56 sq., No. 88. 89 und CLERMONT-GANNEAU, R.A.O., VIII, p. 84. (4) JALABERT-MOUTERDE, Inscr. grecques et latines de la Syrie, I,

Paris 1929, p. 90 sq. N° 145-147. Cf. R.-E., s. v. Kyrrhos. (5) Novell. XLV [XXXI], § 3, ed. ZacHARIAE v. LINGENTHAL,

I, p. 279.

6) GELZER bei HiipscumMann, Indog. Forsch., XVI, p. 227, n. 1. (7) Novell. XLV [XXXIj, L ec.

GRENZKRIEG 930/1 17 se beiden Orte machte er nach Prokop (aed., III 2, 1) zu den Standquartieren der beiden Duces, denen die Miulitarverwaltung der Provinz unterstand. Das muss jedoch schon lange

vor 536 geschehen sein; denn Ps.-Zacharias Rhetor erwahnt (1) bereits in der zehnten Indiktion (5331/2) die Duces von Maiphergat und Qitriz (7). Spater erhielt auch Artaleson einen Dux (aed., III, 3, 14). Martyropolis wurde in [ustinianopolis umgenannt (?). -Ostlich davon blieb der Nymphios unverandert die Reichsgrenze. An ihm spielen sich die Ereignis-

se des Jahres 530/1 ab, von denen Ps.-Zacharias Rhetor berichtet (4). Die Rémer wollten nach einem vergeblichen Ver-

such, Tannirin éstlich vom Habir neu zu befestigen, die Stadt Biddin am Melaba’ bauen, wurden aber am Berge MelabaS selbst von dem QadiSaer (°) Gadar geschlagen und vertrieben. Dieser wurde zum Lohn dafiir von Qawad « als

Grenzwachter [von einem Punkt] éstlich vom MelabaS im Lande Arzan bis nach Maiphergat eingesetzt » und machte als solcher Einfalle in das Gebiet von Attah (Hattah), das zu Amida, d. h. zu der Provinz Mesopotamia, gehérte, wurde aber von Besas, dem Dux in Maiphergat, bei Bét Halteé, 40 Stadien (nérdlich) von dieser Stadt entfernt (dem jetzigen Halda) (°), am « Tigris » vernichtend geschlagen. Unter dem

« Tigris » ist hier der Nymphios, j. Batmanst, mit seinen

(1) Ps.-Zach. Rhet., p. 175 lin. 4 = Lanpb, Anecd. Syr., III, p. 261.

(2) Qit(a)riz bei Lanp, III, p. 261, lin. 3 (= ed. Brooxs, Corp. Script. Christ. Orient., Script. Syri, Ser. III, vol. VI, p. 68), Qitariz bei Joh. Ephes., VI, 14, p. 380, 9. Die angebliche syr. Form Qitriz bei GELZER, Georg. Cypr., p. 174. v. 953. und Genesis der byz. Themenverfassung, p. 69, n. 1, hat sonderbarerweise auch MARKWART, Sidarmenien, p. 50* in syrischer Schrift iibernommen, wahrend er sie richtig

(mit th) transkribiert.

,2

(3) Ioann. Malal., p. 427, 14 ed. Bonn.

(4) Ps.-Zach. Rhet., p. 172 sq. = Lanp, Anecd. Syr., II], p. 259 = CSCO, Scr. Syri, Ser. III, tom. VI, p. 96, 20 ed., p. 66 trad. BRooKs. (5) N6LDEKE, ZDMG, XXXIII, 1879, p. 157-163.

(6) TayLor, JRGS, XXXV, 1865, p. 40: valley of Halda. G.

HOFFMANN, Anm. zu Zach. Rhet. iibers. AHRENS-KRUGER, p. 367, zu p. 172, 21. Auf Erich WOLKERLINGS Karte des Ost-und Westtigris...

zu C. F. LEHMANN-Haupts « Armenien einst und jetzt» (Bd. II, 2. Halfte, Berlin-Leipzig 1931) irrtiimlich « Haida ».

18 ARMENISCHE GRENZE Nebenfliissen Qulb- und Ilige-sii (4), zu verstehen, der die Grenze gegen die persischen Transtigritani bildete. Da neben dem Arghana-sii gelegentlich auch der Bohtan-si oder der Dibene-sii als die eigentlichen Quellarme des Tigris gel-

ten (2), ist hier schwerlich Tigris in Kallat zu « verbessern » (*), Unter dem Gebirge MelabaS (MelabbaS), to Medqa-

Bdowr soos «ho Mnéixjc, kann nur der A&8it-(ASyt-)Dagh verstanden werden, der: éstlich von der Nymphiosmiindung am Nordufer des Tigris entlang streicht (4). In Biddén erkannte G. HoFFMANN (5) das ywoiov Mivéovoc (vielmehr Mis-

dovoc : Procop., b. Pers., I 13, 2. 16,7) und wollte es « mit dem Orte Mindon gegeniiber der Miindung des Batman-sii »... « auf der rechten Seite des Tigris auf der Karte von MOLTKE-

K1epert » gleichsetzen. Dieser Ort heisst jedoch auf den Karten vielmehr « Mirdon »; der Namensanklang ist also nicht so iiberzeugend, und wir werden in Mirdon wahrscheinlich Prokops Bie6déy sehen diirfen (*). Nach dem syrischen

Text ist Biddén vielmehr am Fusse des Gebirges am linken Ufer des Tigris zu suchen, entweder unmittelbar gegeniiber vom jetzigen Mirdon in Osmankéi (Karte R. KIEPERTs zu v. OPPENHEIM) oder weiter unterhalb gegentiber von Hasankéf.

Es lag also ahnlich wie Tannirin am persischen Ufer des Grenzflusses, um den Ubergang zu decken, und unser Text zeigt, wie beharrlich man an dieser Grenzlinie festhielt.

Kitharizon und Artaleson lagen beide am Wege von den Passen "IAAvpiodc und Lagyat (nordwestlich von I[lige) nach

Theodosiupolis (Erzerim), den Prokop ausdriicklich von dem direkten Wege von der persischen Grenze her nach Sophanene, d. h. der Route am Arsanias, unterscheidet (aed., III 3, 3). Kitharizon ist also nicht am Murad-tai (Arsanias) (1) Nach der ganz verschiedenartigen und grossenteils hypothetischen Darstellung der modernen Karten lasst es sich schwer entscheiden, ob der Llige-sii erst in den Qulb-sii miindet (LyNcH) oder mit ihm vereint sogleich den Batman-su bildet (R. KIEPERT). (2) Manxwart, Siddarmenien, p. 559, zu p. 375 f. (3) G. HorrmMann, L. c.

(4) G. HorrmMann, Ausziige aus syr. Akten persischer Mdrtyrer, Leipzig 1880, p. 174, n. 1348. (5) G. Horrmann, Zach. Rhet., p. 367, Anm. zu p. 172, 21. (6) S. o., p. 14, n. 2,

ARMENISCHE GRENZE 19 zu suchen ('), sondern im unteren Tale des Gdéiniig-sii (*). Prokop betont ausdriicklich, dass Xoolayn (Horzajnk‘, Horcénk‘) vor der Befestigung von Artaleson (am Litik-si?) ohne jeden strategischen Schutz gewesen war, wozu noch das Fehlen einer

ausgepragten natirlichen Grenze kam. Das zeigt, dass erst Justinian zur Sicherung der Strasse Amida - Martyropolis - Theodosiupolis eine Befestigungs.inie dstlich von ihr anzulegen begann, die zu dem alten, am Westufer des oberen

Euphrat entlang ziehenden Limes parallel lief. Zwischen Martyropolis und dem Arsanias wurden die KAecootgat, d. h. die Passe von I[lige, und ®eiowy (jetzt Fis) mit Verschanzun-

gen versehen (aed., III, 3, 6). Westlich des Euphrat wurden Satala, Koloneia und Melitene restauriert, ferner am Strome selbst Theodosiupolis (j. Erzerim) befestigt und Iustiniana, d. i. Tzumina, 3 mp. von Bizana, dem jetzigen Wigan in Dergan, entfernt, gegriindet (aed., IiI, 5, 15). Wir sehen also: die eigentlichen Limeskastelle lagen sdmtlich diesseits des Tigris, und allein die vier soeben genannten Festungen sollten den Weg von Amida iiber die Passe nach Theodosiupolis sichern. Dass die unmittelbare rémische Herrschaft nicht iiber diese Linie hinaus reichte, zeigen auch die militarischen Ereignisse seit der Mitte des vi. Jahrhunderts. Ostlich von ihr pflegten sich die Rémer nicht in die Kampfe zwischen ihren armenischen Verbiindeten und den Persern

einzumischen: ohne ihre Hilfe wurde Nerseh Kamsarakan 043 bei “AyydAdy (Angt) unweit von Dubios vernichtend ge-

schlagen (*), und ein Menschenalter spater finden in der Ebene von Kalamab in Taron wiederum ohne rdmische Beteiligung die Kampfe zwischen Wardan und Mihran Mihre-

wandak statt (*), wahrend die rémischen Feldherren sich (1) So ERNst LOHMANN in Globus, XC, 1906, p. 39, n. 5. 40, col. 2. (2) Konari¢t, worin R. KIEPERT eine falsche Schreibung von Kota-

rit (Kitarit) vermutete, liegt zu weit nérdlich, die Burgen Séb Selim Qal‘a, Aznaberd und Asteghaberd am Karer Dagh (Aponc, Armeniya v epohu Justiniana, St. Pbg. 1908, p. 19) zu weit westlich. (3) Prokop., bell. Pers., II, 25. F. Justi, Grundriss der iranischen Philologie, II, p. 534 (wo Anm. 6 das Zitat « Agathias 3,28 » zu streichen ist). Sebéos, p. 74 ed. S.Pbg. 1879. Aponc, l. c., p. 306, n. 5.

(4) Sebéos, trad. MacLer, Paris 1904, p. 5. Joh, Kathol., p. 37

20 PERSERKRIEG 572-591 meist auf die Operationen an der iberisch-albanischen Front beschrankten. Ahnlich war die Lage an der mesopotamischen Front. In dem Friedensvertrage von 562 wurde festgesetzt,dass beide Grossmachte ihre Grenzfestungen nicht verstarkten (émitet yiCeww); insbesondere sollten die Rémer Daras nicht befestigen (1). Der rémische Gesandte Ioannes begniigte sich 565 anscheinend mit einer Verbesserung der Wasserversorgung von Daras (?).

Der zwanzigjahrige Perserkrieg (572-591) unter Iustin II, Tiberios und Maurikios begann mit einem Einfall der Tar‘abdiner (°) Theodoros und Sergios in Arzanene (4). Im Jahre 573

drang Markianos nach dem siegreichen Gefecht bei dem ITegaixev yweiov Sargathon, j. Serge Han (*), bis nach Thebethon (*) vor, das er zehn Tage vergeblich belagerte. Nach Markianos’ Absetzung bei Mardes (”) zog Hosrau gegen Dara und nahm es, unterstiitzt von seinem Feldherrn Adarmahan, der siegreich aus Syrien zuriickgekehrt war, nach sechsmonaed., p. 04 trad. Emin. HiipscHMANN, Idg. Forsch., XVI, p. 437, sub Kalamaxeac‘ blur. Der Name des Ortes Kalamah in Taron, an dem STEIN, Studien, p. 49, n. 2, Anstoss nahm, ist ebenso wie viele andere des siidlichen Armeniens (Mambre in Gross-Cop‘k’, Sedrak usw.) biblischen Ursprungs (II Sam. 10, 16, LXX). (1) Menand. Protikt., p. 361, 16 sq. ed. Bonn = Excerpta de legationibus e Menandro ed. DE Boor, in: Excerpta histor. iussu imp. Const. Porph. confecta, J, Berolini 1903, p. 181, 11. (2) Menand., p. 374, 15 sq. ed. Bonn = p. 189, 6 sq. ed DE Boor. (3) éx TovedBdtog tO yévog EAxovtag ist auch bei Ioann. Epiphan., Hist. Graec. min., I, p. 378, 27 ed. DinporF nach Theophyl. Sim., IT, 10, 6 p. 89, 17 ed. DE Boor, zu lesen, vgl. MARQuaRT, Erdn-

Sahr, p. 158; verkehrt pE Boor z. angef. Stelle. (4) Kurt Gron, Gesch. des ostriémischen Kaisers Justin II., Leipzig 1889, p. 104, lasst die Romer ihre eigene Provinz Osrhoéne « durch Pliinderung heimsuchen »; es eriibrigt sich, zu bemerken, dass davon natirlich bei Ioann. Epiph., p.378, 22 nichts zu lesen steht ! (5) E. HonIGMANN in: Syria, X, Paris, 1929, p. 283 sq. ; auf meine Veranlassung hatte es bereits W. SCHWENZNER auf der Karte von Assyrien zu BRUNO MEISSNER, Babylonien und Assyrien, II, Heidelberg 1925, in dieser Lage eingetragen. Die Worte « Sargathon und @nf760a»

Jassen sich nicht genauer lokalisieren» bei STEIN, Studien, p. 51, n. 7, sind also zu streichen. (6) NOLDEKE. ZDMG, XXXIII, 1879, p. 157 sq. E. HONIGMANN,

in Byzantion, LX, p. 479. (7) D. i, Mardin ; Theophyl. Sim., ITI, 11, 2.

HOSRAU IN ARMENIEN 21 tiger Belagerung ein (Nov. 573). Wahrend der Waffenstillstandsverhandlungen liess Mehbod 575 die Umgegend von Dara (*) sowie Tella, TelbeSmé und RéS‘aina brandschatzen (?).

Wahrend hierauf an der mesopotamischen Grenze die Waffen ruhten, zog Hosrau 575 dca tot Aeyouévov “Apgeotay xAipatos (*) xal tod Magentixdy *) nach Persarmenien (°). Die éa-

ouopdoot tH Attovog “Agueviac (8), d. h. des Distriktes Artaz (7), nahmen ihn freundlich auf, wahrend die Bevélkerung des xAiua MaxgaBavddv xat Tagarveédy (8) geflohen war (°). Von

dort rtickte er durch Basean (°) nach Rémisch-Armenien vor und lagerte siidlich von Theodosiupolis-Karin « an der Grenze seines Armeniens » (#1) bei dem *AgaBnyoody ywotoyr (!2) wahrend

die Romer nordlich der Stadt standen. Hosrau drang dann bis nach Kappadokien vor, zerstérte auf dem Riickwege Sebastela und Melitene und erlitt bei Kampos (4) am Euphrat eine schwere Niederlage. Mit dem Reste seines Heeres ge(1) ta Goa xAnotoywea tot Adgag Menand., p.391, 18 ed..Bonn = p. 199, 30 ed. DE Boor. (2) Joh. Ephes., VI, 13. Zur Datierung: STEIN, Studien, p. 81. (3) Armenisch RStunik’? oder Atest am Wansee in Waspurakan ? (4) Lies Magéenttxv= armenisch Mardpetakan? Uber beide Namen: ADONC, Armeniya v epohu Justiniana, St. Pbg. 1908, p. 7 sq. (5) Menand., p. 393, 7 sq. ed. Bonn = p. 200, 31 sq. ed pE Boor.

(G6) Menand., p. 201, 24 sq. pE Boor. | (7) Sebéos, p. 6 trad. MacLeR; nicht etwa das rémische KleinArmenien! Cf. Stern, Studien, p. 82, n. 7; 63. (8) Menand., p. 201, 27 sq. ed. DE Boor; lies BaxgaBavdadyv xai Tagavydv: St.-MARTIN bei LEBEAU, Hist, du Bas-Empire, X, p. 134,

n. 1.

(9) Menand., p. 81, 8 ed. DINDORF = p. 201, 27 sq. ed. DE Boor. (10) Menand., p.202, 8 ed. DE Boor: dtd tij¢g xahovpévns Bacoraryigc,

(11) Joh. Ephes., VI, 8. Sebéos, p. 6 trad. MAcLER. (12) Menand., p. 202, 14 ed. DE Boor. (13) Joh. Ephes., VI, 9: Qampos, Vgl. zagerBodr Medettnyys auf einer Inschrift aus Neoklaudiupolis (Vezirképrii), ed H. GREGOIRE,

BCH, XXXIII, 1909, p. 13, N°3. — Wie in Konstantinopel den Kduxnos tot ‘EBdduov (DUCANGE, C/polis christiana I, p. 140 sq.) gab es bei viclen Stidten des Reiches einen Kdyxocg (Campus Martius); so bei Amida (HUMANN und PucusTEIN, Reisen...., p.-402 = Lucas, Byz. Zitschr., XIV, p. 63, N° 102), Nikaia (Synax. Cpolit., p. 854, 32) und Ankyra (ibid., p. 417, 53), nicht aber bei Amisos, wie ToMASCHEK (S.-B. Akad. Wien, 1891, Abh. VIII, p. 79) nach einem

unvolistandigen Text der Acta Agathangeli annahm.

22 KRIEG IN MESOPOTAMIEN langte er durch Rémisch-Armenien (4) und Arzanene (2) nach dem Hochgebirge von Qurha (°).

Friedensverhandlungen fanden 576 bis 577 in dem zwischen Tella de-Mauzelat (4) und Dara gelegenen “AOoariwy

statt (°). Gleichzeitig wurde aber in Armenien weitergekampft. Tamhosrau errang in Persarmenien um 577 mehrere Siege. Im folgenden Jahre begann Hosrau in Mesopotamien wieder die Feindseligkeiten. Nachdem sich die Verhandlungen in Athraéloén zerschlagen hatten, nach denen neben anderen Bestimmungen Suanien (*) und Dara an die Byzantiner fallen sollten (7), verheerten Mehbéd und Sapir Mihran die Landschaft um Tella de-Mauzelat, Rés‘aina und Oavrvdeuoc(®)

bis nach der Gegend von Edessa (°), wahrend Tamhosrau in Armenien einfiel. Dort hatte der Komes Maurikios Soldaten in Arabissos und Hanzit ausgehoben und ein Lager bei Qitriz aufgeschlayen (?°). Der persische Marzban bedrohtc Theodosiupolis ; als jedoch Maurikios der Stadt zuhilfe kam, eilten die Perser heimlich an Kitharizon vorbei (?') nach Martyro-

polis, verbrannten und pliinderten das ganze Land der (1) Joh. Ephes., 1. c. (2) Theophyl. Sim., III, 14, 11. (3) Joh. Eph., 1. c. ; ich wollte zuerst Qarhd in Qardihayé dndern, vgl. ta Kagpdovyta on bei Theoph. Sim., II, 10, 3. Es handelt sich aber wohl um das Gebirge von Qurh oder Qurah in der Gegend des Archenklosters (Daira de-Bét Kéwilad) und des Gabal Gadi (Nau, ROC, 2. Ser. TX, 1914, p. 437). — Das Masios-(Izala-)Gebirge, an das STEIN, Studien, p. 67. 83, n. 9, denkt, kann mit diesen « hohen Bergen » nicht gemeint sein. (4) STELN, Studien, p. 69 und sonst, schreibt stets irrig : Tela d’man-

zalat !

(5) Menand., p. 320, 8 ed. Bonn = p. 464, 26 ed. DE Boor. (6) Das jetzige Suanet‘i siidlich des Kaukasos ; der diirftige Artikel

« Suanoi » von A. HERRMANN, R.-E., IV A, col. 467, kann leicht irrefuhren ; besser K. KRETSCHMER, 2davec, ibid., III A, col. 768 sq. (7) Menand. Prot., 1. c.

(8) Menand., p. 469, 26 ed. pE Boor. 9. = Thannurios, Thannuri (o. S. 15, n. 2). Bei Mahbib von Manbi§g, Kild bal-‘unwdn, ed. VASsIL’Ev,

Patrol. Orient., VIII, 1912, p. 438, ist zu lesen: Ras ‘Ain, at-Tanarin und Tall Mauzan. (9) Johann. v. Ephes., VI, 17. (10) Joh. Ephes., VI, 27. (11) Theophyl. Sim., III, 15, 12.

EINFALL IN ARZANENE 23 Sophanayé, d. h. die Provinz Mesopotamia, und belagerten Amid erfolglos drei Tage lang (4). Von dort kehrte er durch Arzanene zuriick (). Hiervon benachrichtigt, eilte Maurikios nach Siiden, fiel in Arzanene (Arzon) ein, das er seinerseits mit Feuer und Schwert verheerte und dessen 10090 Einwohner er deportieren liess (°). Dort eroberte er mehrere Kastelle, unter ihnen Phim (Agovudyv), in das er eine rémische Besatzung legte ; vor Kelimar (XAouaodv) begniigte er sich mit Losegeld (*). Er drang bis zum Flusse Zioyac (5), dem jetzi-

gen Bohtan-si (°), vor, in dessen Nahe sich Hosrau dui ta Kagdodyia bon és xbunv Oauardy, d. i. nach Tamanin in Qardii, dem jetzigen Bé-Tmanin, zuriickgezogen hatte (’). Von dort wandte sich Maurikios nach Bét ‘Arabayé und nahm Singara ein (8).

Nach dem Tode Iustins strebten die Romier in neuen Friedensverhandlungen(578/9) trotz ihrer Erfolge nur die Wiederherstellung der alten Grenze an, unter Verzicht auf Persarmenien, Iberien und Arzanene mit Aphumé6n gegen Riickgabe von Dara. Nach dem Scheitern dieser VerhandJungen fiel Maurikios 579 in Persien jenseits des Tigris ein (°).

(1) Joh. Ephes., VI, 14. 17.

(2) Theophyl. Sim., III, 15, 12. (3) Nach Kypros: Joh, Ephes., VI, 15. 27. 34. (4) Joh. Ephes., VI, 34. Stem, Studien, p. 86, n. 17: « Beide Orte Jassen sich nicht genauer bestimmen », Phim, auch bef Georg. Kypr., v. 939 im cod. Coisl. CCIX : Dovydy, heisst noch jetzt so: « Foom »

bei Taylor, JRGS, XXXV, 1865, Map to face page 21; « Fim » auf dem von H. KieEprert (1844) verarbeiteten Croquis MouTKEs und auf der Karte des Ost- und Westtigris.... zu Lehmann-Haupl, Armenien, Bd. II, 2, Berlin-Leipzig 1931. Zur Lage von Fam vegl. noch unten p. 34, n. 2,

Wadi az-Zarm. : | (5) Agath., IV, 29, p. 343, 10 ed. Drnpore ; armenisch Germ, arab.

(6) MARKWART, SGdarmenien, p. 336.

(7) Agath., 1. c. G. HOFFMANN, Ausziige aus syr. Akten pers. Mdrtyr., p. 174. Th. N6LDEKE, Fesiéschrift fiir H. Kiepert, Berlin 1898,

p. 76, n. 4. Murap, Ararat und Masis, Heidelberg 1901, p. 28 sq. PEETERS, Anal. Boll., XXXVIII, 1920, p. 322. Marxwanrt, Stidarmenien, p. 217. 350-352.

(8) Theophyl. Sim., III, 16, 2. (9) Theophyl. Sim., ITI, 17, 3 sq.; Menand., frg. 54-55, in FGH, IV, p. 255-257 = p. 211, 30. 214, 33, 466, 31 ed. DE Boor.

24 KRIEG IN MESOPOTAMIEN 580-582 Maurikios und al-Mundar zogen 580 von Kirkesion aus gegen

Babylonien, und gleichzeitig verheerte Adarmahan wieder das Gebiet von Tella und RéS‘aina und drang pliindernd bis Urhay und Harran in Osrhoéne vor (‘). Auf seinem Riickzuge wurde er aber bei Kallinikos geschlagen (7). An der Grenze zwischen Daras und Mardis fanden 581 wiederum ergebnislose Verhandlungen statt, wahrend deren das persische Heer am Mygdonios-Flusse bei Nisibis, das rémische bei Monokarton vor den Mauern von Konstantina lagerte (*). Tamhosrau zog darauf nach Konstantina (Tella de-Mauzelat), wo er in einer Schlacht fiel ; Monokarton erhielt wohl zu Ehren dieses Sieges den Namen Tiberiupolis. Die Perser zogen sich zuerst an den Fluss von Bét WaSé (Bebase) (“), wo sie drei Monate lagerten, dann in ihr Land zuriick (°). - 582 erbaute Komes Maurikios eine Burg « nach dem Lande der Sdphandyé zu, namens Samokart », auf einem gleichnamigen - Berge (*). Michael Syrus nennt sie (”) geradezu eine « Burg im Lande der Séphanayé ». « Samokart aber liegt im

Lande der Rhimayé »; im Gegensatz dazu wird die Burg Aqba am Kallat als «im Lande der Perser » bezeichnet (°). Demnach gehirte das xéortgov Layoydetwy nicht zu Arzanene,

wozu es Georgios Kyprios (*) nach Getzers Ansicht rechnen soll. (1) Joh. von Ephes., VI, 17, wo p. 384, lin. 12 ed. CURETON ganz klar Ozrdé’éné gedruckt ist. SCHONFELDER verdreht den Namen in seiner Ubersetzung (Miinchen, 1862, p. 245, Zeile 2) und macht daraus « Provinz von Arzun », was auch STEIN, Studien, p. 93, lin. 10 iibernimmt ; beide lassen somit den persischen Feldherrn unbedenklich eine persische Provinz pliindern ! (2) Theophyl. Sim., III, 17, 10 sq. ' (3) Menand., p. 218, 15 ed. DE Boor. (4) Stem, Studien, p. 97: «an einem Flusse BetuSi(?)». Vel. aber schon N6LDEKE, Sitzungsber. Akad. Wien, CX XVIII, 1893, Abhandl.

IX, p. 16, n. 2, iiber die Gleichung Bet Wase = Bebase (Amm. Marc., XVIII, 7, 9, 10,1) = 16 Bias (Theophyl. Sim., 1, 15, 15) = j. Tell Be. Vgl. auch unten, p. 25, n. 10, und p. 3%, n. 4. (5) Johann. v. Ephes., VI, 26. (6) Joh. Eph., VI, 35, iibersetzt bei Marquart, Osfeurop. und ostasiat. Streifziige, Leipzig 1903, p. 480, der (p. 486) die Erbauung der Burg schon in das Jahr 578 setzen will. (7) Mich. Syr., ed. CHasor, IV, p. 378. (8) Joh. Ephes., VI, 36. (9) Georg. Cypr., v. 944.

GRENZKRIEG 583-586 25 083 besiegten die Perser den rémischen Magister Militum per Orientem, Ioannes Mystakon, an der Miindung des Nym-

phios in den Tigris (4). Dann belagerten sie Aphum6n, die Romer to “AxBac ohne Erfolg *@). Nach Johann von Ephesos (*) hingegen wurde die Festung Aqba 583 von dem Stratelates 014, dem sie sich ergab, dem Erdboden gleichgemacht. Deutlich zeigt sich in diesen Ereignissen das Bestreben der Romer, den Festungsgiirtel diesseits des Nymphios zu verstarken und die Kastelle des anderen Ufers zu zerstoren.

Der zum Feldherrn ernannte Philippikos zog von Monokarton unweit tot "Aicovud doovs an den Tigris nach Kagyaowudy, von wo er dem Feinde, dessen Anriicken gegen Ma-

taxagtot (“) gemeldet wurde, tiber das Gebirge Izala in die Gegend von Nisibis entgegenzog (°). Dann marschierte er kreuz und quer zum Nymphios und wieder nach to BeagBago, d. h. Bé-‘Arabayé, von wo er nach ZLtoapfdvwv und TovodBdtos (®) gelangte. Kardarigan belagerte vergeblich Tiberiupolis (Monokarton) und verwiistete dann acht Tage lang die Umgebung von Martyropolis, verbrannte den 12 mp. davon entfernten *[wdvvov tot xpopyjtov vedy und griff to ZoéoBavdov ywetor an (’).

586 zog Philippikos von Amida (°) nach BiBa¢ (°) am Flusse

von Arzamon (!°), Nahe dem Fusse des Izalas siegte er bei

(1) Theophyl. Sim., I, 9, 5. Theophan., p. 253, 15 sq. ed DE Boor. (2) Theophyl. Sim., I, 12, 1-3. (3) Joh. Ephes., VI, 36-37. (4) Ober Mataxagioi = Aque Frigide der Tab. Peut. vgl. ENSSLIN

in: Klio, XIX, p. 476 sqq.; FRANKEL, R. E., II, col. 300, s. v. Aqua(e) N° 43; WeErssBaAcH, R.-E., XIV, col. 578-579, s. v. MaiaCariri.

(5) Theophyl. Sim., I, 13, 3-5. (6) Theophyl. Sim., I, 13, 10: 16 ro ‘PdBdtos. (7) Theophyl. Sim., I, 14, 6. 7. 9. Theophan., p. 254, 15-23, ed. DE

Boor. (8) Theophyl. Sim., I, 15, 1. Theophan., p. 254, 28. (9) Bebase, jetzt Tell BeS ; cf. supra, p. 24, n. 4. (10) Jetzt Harzam ; Theophyl. Sim., I, 15, 15.Theophan., p. 255, 1

ed. De Boor. In Wahrheit ist wohl der « Fluss von Bet Waése » (Johann. Eph., VI, 26; vgl. oben, p. 24, n. 4) von dem von Harzam zu unterscheiden.

26 EINFaLLE IN DAS PERSERREICH

Zoiaywv (1); der Feind wurde bis 12 mp. vor Dara verfolgt (7), das dem geschlagenen Heere die Tore verschloss ().

Hierauf wandte sich Philippikos nach Arzanene, vielleicht dem Teile dieser Landschaft siidlich des Tigris (*), zu dem, wie wir sahen, gelegentlich Hesna de-Képha gerechnet wurde (5).

Die Bewohner hatten sich in unterirdischen Hohlen versteckt (*), wurden aber entdeckt und wie im Jahre 578 deportiert ("). Bei der Belagerung von Chlomaron (®) von den Persern iiberrascht, floh Philippikos nach Aphumén und von dort iiber den Nymphios bis nach Amida (°). Hierauf liess er die Kastelle ®abaywy und *Adadetode im Gebirge Izala befestigen (°) und sandte den Feldherrn Herakleios aus, der von Oauarveéy ( ) aus einen siegreichen Einfall nach Siiden bis weit

in das Perserreich hinein machte (?%). Im Friihjahr 587 teilte Philippikos das Heer: Herakleios wurden zwei Drittel der Truppen, Theodoros von Tur‘abdin und Andreas der Rest zugeteilt (1*). Herakleios belagerte eine starke Festung und nahm sie ein (#4), wahrend Theodoros und (1) Theophyl. Sim., HI, 3, 12. Jetzt Salah bei Sacnau, Reise in Syrieri und Mesopotamien, Leipzig 1883, p. 400; vielleicht das armenische Salk‘ (PEETERS, Anal. Boll., XX VII, 1908, p. 170, n. 13), das aber auch S4lah noérdlich von Midyat sein konnte.

(2) Theophyl. Sim., II, 4,10. Salah liegt etwa 30 km (20 mp.) westlich von Dara. (3) Theophyl. Sim., II, 5, 7 sq. (4) SAINT-MARTIN bei LEBEAu, Histoire du Bas-Empire, X, Paris

1829, p. 241, n. 2. |

(5) Oben, p. 5. (6) Uber Héhlenwohnungen vgl. C. F. Lenmann-Haupt, Armenien einst und jetzt, I, Berlin 1910, p. 370 (Midyat), 374, 377 (Hasan Keéf), 379 (Kora in Arzanene). 387 (Skiefdan); vgl. S. GuyER, Meine Ti-

grisfahrt, Berlin s. a., p. 126 (Hisn Kéf); M. Strecx in: ZDMG, LXVI, Leipzig 1912, p. 300-313 (im Masios und anderswo). (7) Theophyl. Sim., II, 7, 1-5.

(8) Theophyl. Sim., II, 7, 6. Theophan., p. 256, 12 ed. DE Boor. (9) Theophyl. Sim., II, 9, 9. 16. (10) Theophyl. Sim., II, 9, 17. (11) Vgl. o. p. 23, n. 7. G. HOFFMANN, Auszilige...., p. 174, sucht es

auf dem rechten Ufer des Tigris am Fusse des Izala-Gebirges in der Nahe von Hisn Kéfa. (12) Theophyl. Sim., II, 10, 2. 4 sq. (13) Theophyl. Sim., II, 10, 6. (14) Theophyl. Sim., II, 18, 2.

K&MPFE UM MARTYROPOLIS 27 Andreas das Kastell Matléewy zerstérten und Betovdaée einnahmen, in das eine Garnison gelegt wurde (). Die grosse Militarrevolte von 588 ermdoglichte es den Persern, bis nach Konstantina vorzudringen ; sie wurden aber zurickgeschlagen und spater nochmals bei Martyropolis besiegt, von wo sie nach Nisibis flohen (?).

089 bemachtigten sich die Perser durch den Verrat des Sittas der Stadt Martyropolis (*). Die Rémer vermochten sie nicht zuriickzugewinnen und bauten sieben Stadien von ihr entfernt auf einer Anhodhe eine neue Stadt (*), die wohl Maurikiupolis hiess (°).

o90 gewann der neue Feldherr Komentiolos durch die Kithnheit des Offiziers Herakleios die schon fast verlorene Schlacht bei Sisarbanon ‘(*). Das Heer des Komentiolos belagerte darauf wieder Martyropolis ; er selbst machte von dort

(wohl 591) einen Streifzug gegen Akbas (*), das also nach der Zerstérung von 583 von den Persern wieder aufgebaut worden war (’). In demselben Jahre besiegte Romanos weit von der Grenze entfernt bei Kavtfaxov (Gangak) den Bahram (°*).

Die schweren inneren Wirren im Sasanidenreiche fthrten zwar in dem Grenzkriege anscheinend eine Art Waffenruhe herbei ; doch blieben bei Nisibis starke Truppenmassen stehen (°), und auch die Verteidigung von Martyropolis wurde hartnackig fortgesetzt (#1). Hosrau II., der tiber Ambar und Anatho zu den Rémern nach Kirkesion hatte fliehen miissen,

Boor.

(1) Theophyl. Sim., II, 18, 7-25. Theophan., p. 259, 8-10 ed. DE (2) Theophyl. Sim., III, 3, 10. 4, 2. Theophan.. p. 261, 6. (3) Theophyl. Sim., III, 5, 11-13. Theophan., p. 262, 4. Euagr.,

VI, 14, p. 231, 30 sq. ed. BIpDEz-PARMENTIER ; Mich. Syr., II, p. 360.

Mahbib von Manbig, in Patrol. Orient., VIII, p. 440. (4) Euagr., VI, 14, p. 232, 31 ed. BipEz-PARMENTIER. (5) « Maurigq » bei Mahbib von Manbi§, in Patrol. Or., VIII, p.441.

(6) Euagr., VI, 15, p. 233, 4 sqq. Theophyl. Sim., III, 6, 1. Theo-

phan., p. 262, 7. (7) Theophyl. Sim., IV, 2, 1. Euagr., VI, 15, p. 233, 19: "OxBas. (8) MARQUART, Osteuropdische und ostasiatische Streifziige, p. 481 sq.

(9) Theophyl. Sim., III, 7, 2 sq. (10) Vgl. Theophyl. Sim., IV, 9, 1. (11) Theophyl. Sim., IV, 12, 1.

28 FRIEDE VON 9591 versprach Maurikios fiir seine Hilfe bei der Riickgewinnung des Thrones die Riickgabe von Martyropolis, Dara und sei-

nen Verzicht auf Armenien (‘), wahrend Bahram fir die blosse Neutralitat Nisibis und das Gebiet bis zum Tigris anbot (7). Maurikios liess Hosrau durch seine Truppen nach Ktesiphon zuriickfithren. Martyropolis, wohin Hosrau zuerst den geheimen Befehl ; esandt hatte, die Verteidigung fortzusetzen (°), musste den Rémern sogleich zuriickgegeben werden (*). Ebenso wurden schon unterwegs die Schliissel von Dara tibergeben und dem Kaiser zugesandt (*). In Ammodios, dem Grenzort, 14 mp. von Dara entfernt, kehrten die rémi-

um (8). ,

schen Begleiter des Kénigs, d. h. wohl nur die Offiziere, Die Wiedereinsetzung des Hosrau im Friihjahr 591 bildete den Abschluss des zwanzigjahrigen Krieges. Hosrau, der sich

selbst in einem Schreiben an Bahram unter anderem als elonraéoyns, vixntyns und Bactheve utocondoAuoes bezeichnet ha-

ben soll (*), hatte Maurikios in seiner Bittschrift an ihn mit sionvixds und durynoixaxos angeredet (°°). Tatsachlich verzich-

tete der Kaiser darauf, von dem Ké6nig, der nur mit Hilfe der rémischen Truppen seinen Thron hatte wiedergewinnen und behaupten kénnen, weitere Gebietsabtretungen zu verlangen : at 6€ oxovéai (°) ‘Pwpyaiwy te xai ITegody év ion polo

zooéoyortat (2°), Das kann nur heissen, dass, wie verabredet, die alte Grenze dstlich von den zuriickgegebenen Festungen Dara und Martyropolis wiederhergestellt wurde ; ebenso hatten Hosraus Gesandte versprochen, « Armenien lebewohl zu sagen » (1). Darunter ist offenbar nichts anderes zu verstehen (1) Theophyl. Sim, IV, 13, 24. (2) Theophyl. Sim., IV, 14, 8. (3) Theophyl. Sim., IV, 15, 8. (4) Theophyl. Sim., IV, 15, 12-18. Euagr., VI, 19, p. 234, 34 ed. BIpDEZ-PARMENTIER. Mahbab in Patr. Or., VIII, p. 446. (5) Theophyl. Sim., V, 3, 10. Euagr., VI, 19, p. 235, 1. Mahbab, 1. c.

(6) Theophyl. Sim., V, 4, 4. (7) Theophyl. Sim., IV, 8, 5.

(8) Theophyl. Sim., IV, 11, 1. (9) D6LGER, Regesten, 1. Teil, Miinchen und Berlin 1924, p. 13, N° 104. (10) Theophyl. Sim., V, 15, 2. (11) Theophyl. Sim., IV, 13, 24.

BESTIMMUNGEN UBER ARMENIEN 29 als ein Versprechen, sich in die Angelegenheiten RémischArmeniens nicht einzumischen. Dass es sich tatsdchlich nur um dieses handelte, zeigt die bekannte Stelle der um 700 verfassten Aurynots (Narratio de rebus Armeniae) (4): Hosrau Edwxe tiv “Agueviay ndcavy Mavoiniw Kaicage Ew tot Trpy (Dvin), sodass der zotayucdg “ACdt (der Garni-tai) die Grenze bildete (7). Ostlich davon blieb also weiter das bisherige Persarmenien bestehen, zu dem z. B. *Aoxovg[ax]ary gehdrte (°).

Aber das rémische « Interessengebiet » wurde auch damals dem Reiche nicht unmittelbar einverleibt, sondern blieb un-

ter seinen fast unabhangigen einheimischen Fiirsten, wie

MuSel Mamikonean von Taron. }

Der armenische Historiker Sebéos beschreibt genauer die Grenzen des Gebietes, das Hosrau « seinem Versprechen gemass abtrat », namlich « ganz Arvastan { = Bét ‘Arabayé) (‘) bis Mcbin (Nisibis) und von Armenien, soweit es unter seiner

Herrschaft stand, das Land (Haus) Tanuterakan bis zum Flusse Hurazdan (jetzt Zanga), die Landschaft Kotaik‘ bis zum Dorfe Gaini und bis zum Ufer des Sees von Bznunik‘ (Wansee) und bis Ayest-avan und den Kanton Gogovit bis nach Hac‘iun und Maku ». — (Andere Autoren nennen noch den Berg Encak‘isar siidlich vom Wansee als Grenzpunkt). « Die Landschaft Waspurakan-gund (Provinz Waspurakan) blieb unter der Herrschaft des Perserkénigs ; unter rémischer Oberhoheit standen seitdem viele, unter persischer nur wenige Satrapen der Armenier. Er trat auch einen grossen Teil Iberiens bis zu der Stadt Tp‘his (Tiflis) ab » (5). Sebéos gibt hier nur die Grenzstrecke von der Nordostecke des Wansees bis zum Kur an; das wichtige Stiick zwischen Nisibis und dem Wansee fehlt. Da er aber ebenfalls Hosrau

nur das abtreten lasst, « was er: versprochen hatte », so (1) Narratio de rebus Armeniae, ed. ComBEFts, Historia Monothel., Paris 1648, p. 280. (2) Ibid., p. 281. GELZER, Georgius Cyprius, praefatio, p. Liv.

(3) Narratio de reb. Armen., loc. cit. — ,

(4) Alle im Folgenden genannten Stadte, bis zu denen die Grenze reichte, blieben selbst persisch. Vgl. GELZER, Georg. Cypr., p. LIII. HiisscuMann, Indog. Forsch., XVI, p. 228. (5) Sebeéos, p. 33. 45 ed. PATKANEAN.

30 ARZANENE BEI GEORGIOS KYPRIOS

kénnen wir auch in seinen Worten nur eine Bestatigung der griechischen Angaben finden, nach denen allein Dara, Martyropolis und Armenien (bis zu der angegebenen Grenze) versprochen und abgetreten wurde. Die tibrige Grenzstrecke verlief demnach auf der (bei Dara bis 573) ublichen Linie am Chaboras und am Nymphios entlang. Nach der jetzt herrschenden Ansicht soll.Maurikios ausser-

dem noch die Provinz Arzanene gewonnen haben, da sie von Georgios Kyprios um 600 zum rémischen Gebiet gerechnet werde (!). Georgios (7) nennt nach GeLzErRs Auffassung sechs Castra in Arzanene: “Agovywr, “AoiBaywr, Diwotardy, Aaprovéiy, Badotog und; Layoydotwy. Betrachten wir diese sechs Ortsnamen !

Aphumon ist das syrische Phim, jetzt Fim bei [lige (*), das bereits mindestens seit 578 rémisch war. Arivaché6n hielt TOMASCHEK (‘) fiir das AriyawaS bei Pseudo-Waqidi (6) ; F. C. ANDREAS (°) und J. MARKWART (*) vermuteten darin das jetzige

Arwabh yailasi in der Provinz Mokk* (Moxoéne). MarKwArRT schliesst aus Sebéos (*), dass Mokk* von Maurikios annektiert

worden sei. Bei diesem wird von der Flucht armenischer Aufriihrer von Karin bis nach Korduk‘* und von ihrer Verfolgung dutch den Feldherrn Herakleios und Hamazasp Mamikonean bis zur Festung (Zrél?) am Germay (jetzt Bohtansi) berichtet. Das vorhergehende (VI.) Kapitel handelt von der gemeinschaftlichen Bekampfung armenischer Rebellen durch ein rémisch-persisches Heer, das iber Nahtavan zum

Kur zog. Uber die Grenzfestungen von 591 kann man aus (1) GELzER, Georgius Cyprius, p. LVI. HiBSCHMANN, p. 229 sq. MARKWART, Siidarmenien, p. 171, n. 1.

(2) Georg. Kypr., v. 939-944. ,

(3) Vgl. oben p. 23, n.4 und unten, p. 34, n. 2. (4) W. TomascHexk, Sasun und das Quellengebiet des Tigris, in: Sitzungsber. Akad. Wien, Bd. CX XXIII, IV, 1895, p. 15. (5) Geschichte der Eroberung von Mesopotamien und Armenien von Mohammed ben Omar el-Wakedi... iibers. von B. G. NIEBUHR,

Hamburg 1847 (= Schriften der Akademie von Ham. Bd. I, III. Abt.), p. 54; dort neben Is‘ird genannt. (6) F.C. ANDREAS bei MARTIN HARTMANN, Bohtan, p, 127 = MVAG, 1897, I, p. 67.

(7) MarKwart, Siidarmenien, p. 423 sq.

(8) Ibid., p. 424, (9) Sebéos, p. 50, cap. VII (p. 33 trad. MacLER).

FESTUNGEN IN ARZANENE 31 diesen Geschehnissen keinerlei sicheren Schliisse ziehen ; zudem ist die Darstellung weder frei von Falschungen (#) noch immer chronologisch gesichert (?). So gut sich auch die Namensformen Arivachén und Arwah entsprechen, geht es doch nicht an, wegen dieses Anklanges

allein eine so grosse Ausdehnung des rémischen Gebietes nach Osten anzunehmen, da Arwah siidéstlich von Satak und siidlich von Van, also fast 200 km éstlich vom Batman-

sii liegt! Auch ein anderer Ort Arwah, der wohl (°) siidOstlich von Si‘ird in der Landschaft Arwah (*) bei dem Dorfe Deh zu suchen ist (*), kommt schwerlich in Betracht. \-4In:®Awetarvoy vermutete GELZER (*) XAoudowy ; die Namen

haben freilich, von der Endung abgesehen, nur das 4 und a an den entsprechenden Stellen gemeinsam! Weder von einer Einnahme von Xdoudewy (syr. Kelimar) durch die Rémer im Kriege noch von einer Abtretung der wichtigen Festung im Friedensvertrag ist irgendwo die Rede. Der Ortsname Flo-

riana kommt auch in Pannonia Inferior vor (”); es kénnte sich jum eine Griindung des Kaisers Florianus (°) handeln, der freilich nur einen Teil des Reiches noch nicht drei Monate lang beherrscht hat. Aagvodéduy ist unbekannt. Ein anderes Daphnudion lag in Phrygia Salutaris (*) ; der Name ist wie Kegadotdw (3°) gebil-

det. Vielleicht ist Daphnudin im Quellgebiet des Dibene-si oder Bylkalén-sii zu suchen. Badotog ist vermutlich nur eine Dublette von Baiovdotdos (+), (1) MARKWART, Sitidarmenien, p. 76*, n. 2. (2) MACLER zu Sebéos, l. c., p. 37, n. 1.

(3) Gegen MarkwaktT, Siidarmenien, p. 423 sq. )

(4) Sic! Lyncu: Ejru, tiirkische Karte in 1 :800.000: Eruh (Dih). (5) M. HARTMANN, Bohtan, p.17 = MVAG, 1896, II, p. 101. (6) GELZER, Georg. Cypr., p. 167-8 zu v. 941; ebenso MARKWART,

l. c., p. 14*. (7) Pauty-Wissowa, R.-E., VI, col. 2759. (8) R.-E., I, col. 2266, s. v. Annius, N°. 46.

(9) Vgl. Georg. Kypr., v. 1515. — Von Qastra Daphnidin ist (nach Joh. Ephes., III, 8) K/pel zu Schiff (d9éuwyv) in wenigen Stun-

von Hasankéf, :

den erreichbar (ib., III, 9); es lag wohl auf der Insel DaphnusiaThynias in Bithynien. — Ein Ort Difne liegt ca. 6 km. stidéstlich (10) Georg. Kypr., v. 582; jetzt Cefalv. (11) Georg. Kypr., v. 955.

32 NACHTRAGE DES ARMENIERS BASILEIOS

das GELZER (‘) in Badotog verbessert und mit Bali, dem jetzigen Palu (?), gleichsetzt. DSauoyaotwy gehorte, wie wir oben sahen, seiner Lage nach urspriinglich zu Sophanene. TomascHEKs Zusammenstellung des Namens mit dem des Gebirges Simn und Ansetzung « im

Gebiet der Sanasun » (°) lasst sich nicht aufrecht. erhalten ; er ist vielmehr mit MARKWaRT (*) als « von duoc gemacht » (°)

zu erklaren. Nach den folgenden Worten bei Georgios Kyprios (°) kénnte

es freilich scheinen, als ob das rémische Gebiet nach 591 bis nach der xAevootgpa Badadelowy, dem armenischen Bate§ (*?) und jetzigen Bitlis, gereicht hatte (°). Es ist jedoch ganz unwahrscheinlich, dass dieser Passus von Georgios Ky-

prios stammt, wie ich tiberhaupt den ganzen Abschnitt v. 945-965 mit geringen Ausnahmen dem Georgios Kyprios absprechen und dem Armenier Basileios zuweisen mdochte (°). Als solche Ausnahmen betrachte ich nur Kitharizon (v. 953) und die Klimata Sophene (v. 958), Anzetine (959), Bilabetine

(962) und Astianike (964). ; Ware wirklich ganz Arzanene bis nach Bitlis nach Georgios Kyprios als rémische Provinz zu betrachten, so miissten wir nicht nur die Erwahnung von Xdoudowy, das ja GELZER durch eine etwas gewaltsame Korrektur bei ihm wiederfinden will, sondern auch die des wiederaufgebauten’AxBd¢ und der Haupt(1) GELZER, Georg. Cypr., p. 175. (2) Bei Ps.-Waqidi, loc. cit., p. 97 (cf. p. 161): |,JL geschrieben. (3) TOMASCHEK, Sasun, p. 5. 8. (4) J. MARQUART, Osteurop. u. ostasiat. Streifztige, p.486, n. 1; vgl. schon N6OLDEKE, ZDMG, XXXIII, p. 144.

(5) Uber die kommagenischen Kénige des Namens Samos vel. meinen Artikel Kommagene, R.-E., Suppl.-Bd. IV, col. 982 sq. (wo col. 983, lin. 44 die Worte «in Arzanene » zu streichen sind) und JALABERT-MOUTERDE, I.G.L. Syrie, Paris 1929, p 11, n 3; p. 28, No 5, lin. 11-12; p. 29, N° 7, adnotatio ; p. 30, N° 8, lin. 12; p. 47, N° 46, lin. 7. (6) Georg. Kypr., v. 945-947 ed. -GELZER.

(7) Thomas Arcruni, p. 110: Batates. (8) GSLZER, Georg. Cypr., p. LVI. TOMASCHEK, Sasun, p. 8.

(9) E. HoniGMANN in: Byzantion, IX, Bruxelles 1934, p. 214, wo aber die Bemerkungen iiber Arzanene nach den hier folgenden Ausfiibrungen zu revidieren sind.

ARZANENE BEI GEORGIOS KYPRIOS 33 stadt Arzan (Arzén) unter den Stadten und Festungen der Landschaft erwarten. Stattdessen lesen wir die Namen der oben besprochenen sechs Orte, von denen nur einer, Aphumon, zweilfellos zu Arzanene gehoérte, ein anderer aber. Sa-

mocharton, ebenso bestimmt in Sophanene, also westlich vom Nymphios, lag. Ist nun die Zuweisung der vier iibrigen Orte zu Arzanene seitens Georgios Kyprios tiber jeden Zwei-

fel erhaben? Diese Frage erscheint umso mehr berechtigt, als wir noch bei PARTHEY lesen () :

938 xdotoov “Attayds xhiuatoc "Aglavixtc 939 xdaotoorv “Agovfwr [1. -uwr]

Hieran nahm freilich H. Kierert mit Recht Anstoss (2), weil Attah oder Hattah westlich vom oberen Nymphios, dem

jetzigen Qulb-si, einem Nebenfluss des Batman-si, liegt, Arzanene jedoch éstlich davon. GeLzEr bemerkt daraufhin zu der Stelle (1) : « Sed boni libri ditucide regionem Arzanenen

a castro Attacha discernunt, verbaque x/iwatog “Aolaviwing

minio rubro in codice Barocciano scripta sunt, ita ut cum sequentibus contungenda stint. Tituli loco sunt verba x2. ’Ao-

Caynyys et revera castra quae deinde Georgius enumerat in Arzanene provincia sita sunt, velut Aphumon, Samocharton et Chlomaron (sit recte tta ®iweraviv emendavimus) ». Fiir Samocharton ist diese Bemerkung, wie wir sahen, unrichtig, da es unzweifelhaft in Sophanene lag; nur Aphumon oder

Phumon, das gerade unmittelbar auf die Worte xAiuato: “Aolarvnrng folgt, gehorte mit Sicherheit zu Arzanene. Sind diese also wirklich mit GeLzer als Uberschrift aufzufassen, so kénnen wir sie offensichtlich nur auf diese eine Zeile beziehen ; eher darf man aber in ihnen einen Marginal- oder Interlinearzusatz erblicken, der bald auf das vorhergehende, bald richtig auf das folgende Kastron bezogen worden ist. Dem Umstand, dass der Schreiber des cod. Baroccianus den Zusatz minto rubro geschrieben hat, wird ausser GELZER (1) Hieroclis synecdemus et Notitiae Graecae episcopatuum, ex recogn. GUSTAVI PARTHEY, Berolini 1866, p. 89.

(2) H. Kierert in: Monatsberichte der Akad. Berlin, 1873, p. 184, n. 1. (3) GELZER, Georg. Cypr., p. 165 zu v. 938 (vielmehr 938a). 3

34 APHUMON ROMAISCH schwerlich jemand Beweiskraft beimessen. Das Wort éxaoyia, dem hier nach GELZER xAiuatog *Aolavyvijc als Uberschrift

entsprechen soll, steht stets im Nominativ, und die tbrigen

Klimata sind nirgends den Kastra tibergeordnet wie die brovinznamen, sondern getrennt von ihnen hintereinander aufgezanit.

Also ist als einzige Grenzberichtigung des Jahres 591 die Einverleibung von Aphumon anzusehen, das, wie wir sahen, bereits 578 von dem Comes Maurikios erobert worden war und in den Friedensverhandlungen von 578/9 neben Arzanene erscheint (4). Es lag tibrigens nicht, wie es auf GreLzErs sehr ungenauem vierten Kartchen zu Georgius Cyprius falschlich eingetragen ist (7), éstlich vom Batman-si und von Attachas,

sondern nordwestlich von letzterem nahe bei Ilige, also nur

jenseits des westlichsten der Quellfliisse des Batman-si, noch westlicher als die Stadt Martyropolis! Auch in Mesopo-

tamien, wo eine Grenzerweiterung fiir die Remaer einen viel wertvolleren Gewinn bedeutet hatte, finden wir be! Georgios Kyprios die alte Limesgrenze von 363 unveran-

dert. |

Somit betrachte ich die ganze Reihe von 32 Kastra, die in Meooxotaula [évw] @) Frov A *Aouevia hinter den drei Stadten Amida, Martyropolis und Daras aufgezahlt werden,

als solche, die teils am alten Limes, teils im Hinterlande (wie Abarne) lagen, mit dem arzanenischen Aphumon als (1) Vgl. oben, p. 23. (2) Hiisscumann, Indog. Forsch., XVI, p. 308, sucht mit Unrecht nach einer Begriindung dieser Ansetzung von Fim bei GELZER, die gewiss nur auf Unkenntnis der wahren Lage beruht. Die von HuBscHMANN angefiihrte Stelle bei Ps.-Moses Horen. p. 37 ed. Souxry, ist hierfiir v6llig belanglos, da Fum dort garnicht genannt wird !

(3) Von einer Mecozotayia xdtw ist nirgends die Rede. Doch bezeichnet Basilcios von Ialimbana Osrhoéne ebenfalls als Meconc tayuia (Georg. Cypr., v. 918) und die beiden Provinzen des Zweistromlandes als ’Aovoeéu (v. 912), d. i. armenisch Asorik’ (E. HonicMANN, Byzantion, IX, p. 213). Die Armenier unterschieden zwei Asorik‘ mit den Hauptstadten Edessa und Amit‘ (vgl. Koriun, Vita

des hl. Mesrop ed. Venedig i894, p. 18. 20.32; tibers. v. J. MaRquart, Uver den Ursprung des armenischen Alphabets, Wien 1917 [Studien. zur armenischen Geschichte, I}, p. 27. 45). Das Wort dyvw ist demnach ein Zusatz des Basilcios.

KASTRA IN MESOPOTAMIA 30 einzigem Zusatz, der sich aus dem Friedensschluss von 591 ergab. GELZER legt seiner ganzen Ausgabe des Georgios Kyprios

die Handschrift A = cod. Barocc. CLXXXV zugrunde, die hier entschieden schlechtere Lesarten bietet, als z. B. cod. B = Coislin. CCIX und damit tibereinstimmend die « schlechten » Ausgaben, deren Schreibungen GELZER selbst in seinem Kommentar hier mehrfach fiir die richtigeren erklart (*). Die vielfach entstellten Namen der mesopotamischen Kastelle méchte ich nach Médglichkeit in folgender Weise wiederherstellen :

913 xaotooy Pioxnpas jetzt Hasankéf? » Tovoafd.oc Tir ‘Abdin; jetzt Hatim Ta’i Qal‘esy

915 » Maoedne jetzt Mardin

YD Adornes nahe éstlich von Mardin (*). » ) und Kylindros mit Kelenderis gleichsetzen. Dann hatte aber Saif ad-Daula noch nach der Katastrophe an der Hauptstadt des Themas Seleukeia vorbeiziehen miissen! Zudem erzidhlen die arabischen Autoren, die Hilfstruppen von Tarsos hatten ihn gewarnt, denselben Pass wie auf dem Hinwege zu wahlen, und ihm geraten, mit ihnen zusammen zuriickzuziehen, was er aber ablehnte. Da

er von HarSana kam und nach dem Uberfall iiber al-Hawanit (*) nach al-Massisa floh, ist ein Zug durch Isaurien, auf dem er tibrigens auch an Tarsos vorbeigekommen ware, vollig undenkbar. Wie wenig der Gleichklang der Ortsnamen besagt, geht schon daraus hervor, dass °Avdgacads ausser .

dem noch als alter Name von Tarsos(”) und als der einer Stadt Kappadokiens (*) vorkommt. Der Pass von ’Adata, d. i. arab. al-Hadat (°), dessen Name

hier in der syrischen Form Hadata erscheint (°) und nicht « clearly wrong » (#4) geschrieben ist, heisst bei den Arabern Darb al-Hadat oder Darb as-Salama (?7).Abu’ 1-Fida rechnet(*) (1) « Iul. Polydeuk. » im Cod. Vatic. 163, fol. 60Y in HaseE’s Notae

in Leon. Diac., p. 418 Bonn. (2) M. SyKeEs, Daru’l-Islam, London 1904, p. 82 sq. (3) Auf R. K1EpeRT’s Karte « Saurik Maghara ».

(4) Ramsay, Asia Minor, p. 350-367. [Gegen Ramsay jetzt auch CANARD, Sayf al Daula, p. 381, n. 3}. ,

XLIV, Karte. |

(5) Am Adras-Dagh : HEBERDEY-WILHELM, Denkschr. Akad. Wien,

(6) Plur. von Hanut, syr. Hantita: « Wirtshduser, Meiereien ». (7) Suidas, s. v. Mééovea. (8) Theophan., p. 481, 10. 482, 6 pE Boor. Ohne triftige Griinde von Ramsay (p. 340. 445. 448) mit Gusastriin, von Brooks (Engl. Hist. Rev., XVI, 1901, p. 86, n. 195) mit as-Safsaf, von pE Boor

im Index zu Theophanes, t. II, p. 568 mit unserem Andrassos

gleichgesetzt. ,

(9) Bei dem jetzigen Inekly. (10) Barhebr., Chron. eccl., I, p.431, n. 3. Wricut, Catal. Syr. Mss. Brit. Mus., p. 23 b. 418 a. NOLDEKE, ZDMG, XXVII, p. 198. (11) AnvErRson, J. H. St., XVII, p. 33, n. 1. - (12) al-Baladuri, p. 189-191. (13) Abu’l-Fida’, p. 263 nach al-‘Azizi,

ADATA. KAISUN. DAUTHA 87 von al-Hadat 12 Mil (27 km) bis zur « Furt des ‘Aliden » (Ma-

badat al-‘Alawi) am Gaihan, deren Name sich wohl im jetzigen “AliSehir am “AliSehir-Dagh erhalten hat. Von Darb al-

Hadat 15 Mil nach Kleinasien zu lag Rahwat Malik (). Der Pass (?) ist i2.. . ordwesten von al-Hadat zu suchen.

Kanooty (°), ist das jetzige Késin am Tawai-si. Noérdlich davon fiihrt die Strasse nach Bahasna (j. Besni) tiber den Pass Calkat-Boghaz. Schon mehrmals waren die Griechen (*) nach Kaisiim vorgedrungen, zuletzt im Jahre 288 (901) ; endgiltig besetzt wurde jedoch die Stadt wohl erst nach der Einnahme von Sumaisat und dem Siege des Ioannes Tzimiskes bei Ra‘bin im November 958. Die Worte rot AavOd, Medithynvy te xal ta Kadové.a ergeben nur nach Streichung des Kommas hinter Aavéé einen Sinn. Dann haben wir in Dautha offenbar einen einheimischen Namen fiir die neue Dioecese Melitene, die sich aus dem Thema Likandos und dem Gebiete der Kuratoria von Melitene zusammensetzte, zu erblicken, zu dem im Westen, wie uns die kirchlichen Notitien lehrten, wieder Ariaratheia und Komana geschlagen worden waren. Nun wird ersteres

in der oben erwahnten armenischen Notitia (5) noch als kappadokisches Bistum « Ararathia quae est in Dauthn » (d. 1. tauf « Hitze, Warme ») genannt. Die richtige Erkenntnis, dass dieses Daut‘n unserem Dautha entspricht, hat AnDERSON (°), dem H. GRoTHE (’) folgt, verleitet, Dautha eben-

so wie Kayjootvy in Kappadokien (am Pass Quruéai-Bel) zu suchen. Der Zusatz des Armeniers, der viel spater (°) schrieb,

(1) Baladuri, p. 191. Nicht mit Rahwa zwischen Tarsos und Podandos (Ibn Hurdagbih, p. 100) zu verwechseln, wie es Brooxs tat (J.H. St., XIX, 1899, p. 33, Nachtr. zu seiner Obersetzung des Balddurl, ibid., XVIII, p. 208, lin. 17). (2) Bei Michael Syr., III, p. 95: Kleisura von Hadata.

(3) Cesum der Tab. Peut.; arab. Kaisiim, syr. Kaigim, bei Theorianos, MIGNE, P.G., CXXXIII, col. 277 a. 296 a: Keocovnoy. (4) Barhebr., Chron. syr., p. 129. 137. 141. 170 Bepsan. (5) Cod. Vat. Arm. 3, ed. ConYBEARE, Byz. Ztschr., V, p. 127-133. (6) ANDERSON, loc. cit., p. 29.

(7) H.GrotHE, Meine Vorderasienexpedition, JI, Leipzig 1912, p.28. (8) Nach CoNYBEARE wohl vor 1180,

S8 PASSE BEI MELITENE kann offenbar nur bedeuten, dass das einst kappadckische Bistum zu seiner Zeit zu Daut‘n, d. h. der Dioecese von Melitene, gehérte. Diesen armenischen Namen persischen Ursprungs ('), der hier ebenso wie ’Adatd mit syrischer Endung (Javéa) versehen ist, gaben die aus Hocharmenien eingewanderten Ansiedler dem Lande wohl wegen seines verhaltnismassig warmeren Klimas. In der Nahe von Melitene und Kaludia (*) lagen die Passe Darb al-Qulla (*). Darb Mauzar (*) und Darb al-Hayyatin (« Schnei-

derpass ») (°). Die genaue Lage von Qalaudiya ist noch nicht festgestellt (*°). Ganz verfehlt ist J. H. MorRDTMANNS Vermu-

tung (“): « Méglicherweise ist es identisch mit dem bekannten

Hisn Mansir (Adiaman) »! Falls die Distanzen der Tabula Peutingeriana genau sind, fiihren sie fir « Glaudia » etwa auf_

die Stelle am Caqtaq-(SaqSaq-) Dagh, an der es R. KiePERT eingetragen hat. Fiir die Festlegung wichtig ware die Lagebestimmung von Abdehar oder Abdahir der Syrer. Michael Syrus berichtet als Augenzeuge, wie im Jahre 1192 bei einem Hochwasser gewaltige Erdmassen und Felsblécke in den Giessbach zwischen Abdehar gqastra und dem Dorfe

Torsena stiirzten und weiter in den Euphrat hinabgefthrt wurden ; durch diese Massen wurde der Strom drei Stunden (1) HiisscHMANN, Armen. Grammatik, I p. 254. (2) KdAavdédsdc Ptolem., Geogr., V, 6, 24, p. 892, 8 ed. MULLER.

(3) Kommentar zu Mutanabbi, Paris, Ms. arab. 3091, fol. 127; CaNARD, Sayf al Daula, p. 97, n. 3. 99, n.3. 103, n. 1. Der Pass alQulla heisst nach einem nordlich von al-Hadat und siidlich vom Nurhak-Dagh an dessen Fusse gelegenen Orte.

(4) FreytTac, ZDMG, XI, p. 191; bei VasiLrEv, II, p. 66 nach Yahya, p. 73 ed. KratcaK.-Vasit. = Patrol. Orient., XVIII, p. 771, 4: Darb Marwan. Darb Mauzfar] ist auch zu erganzen bei RvuDOLPH Dvorak, Abia Firds, ein arabischer Dichter und Held, Leiden 1895, p. 91. Uber seine Lage vg]. Canarp, Sayf al Daula, p. 97, n. 5, 103, n. 1, 376, n. 2.

(5) ZDMG, XI, p. 191. Yahya, p. 75 = Patr. Or., l. c.. p. 773, 1. CANARD, Sayf al Daula, p. 116, n. 3. 192, n. 2. 378, lin. 6. 413, n. 9;

in einem Kommentar zu Mutanabbi (Canarp, p. 413, lin. 5) heisst er Darb Baqasaya. Es ist gewiss der Pass bei Romanupolis (s. u., p. 92),

jetzt Deve Boyunu an der Quelle des Arghana-st. (6) RucE, R.-E., III, col. 2661 sq. s.v. Claudias.

(7) J. H. Morptmann, Enz. Jsl., II, p. 735.

ABDEHAR 89 lang in seinem Laufe gehemmt, und seine Fluten, die bis zu dem auf einem Berggipfel gelegenen Dorfe Présidin (#) stiegen, erfiillten die Taler des Gebirges von Qlaudia, ehe sie abliefen (7). Den Berg Abdehar nennt Michael noch mehrmals (*), Qlaudia recht haufig (#). Schon Johannes von Ephesos erzahlt in den Viten der morgenldndischen Seligen (°),

wie Sem‘én Tiraya zu den rauhen Bergen am Euphrat gelangte, « die zu Abdahir gehéren, einem Dorfe, das an das Gebiet von Qlaudia stésst »» N6LDEKE (°) bemerkte zu dem Namen des Dorfes: « Abdahir auch auf neueren Karten ».

Auf eine Anfrange, welche Karten er hier im Sinne hatte, antwortete mir Prof. N6LDEKE am 27, 10. 1924, er habe alles Kartenmaterial, das er noch besitze (zum gréssten Teil Geschenke von H. Kriepert und von M. HARTMANN) zweimal

durchmustert, um den Ort (Abdahir) zu finden, leider vergeb-

lich. In der Form Abdahir konnte auch ich den Ortsnamen auf keiner Karte finden. Vielleicht ist jedoch Abitahir gemeint, das z. B. auf dem Blatte « Asia Minor (Eastern Sheet) »

zu Murrays Hand-Book for Trevellers in Turkey in Asia, London 1878, eingetragen ist, und zwar zwischen Isory und Gelmeni, also ungefahr gegentiber der mutmasslichen Lage von Qlaudia, wahrend neuere Karten es etwa 16 km. 6stlicher an die Nordostspitze des Winkels, den der Euphrat bei Telek beschreibt, verlegen. Die tiirkische Karte in 1 :200.000 schreibt Abi Tahir, was demnach eine falsche Arabisierung

des alten Abdahir ware. Jenseits des Euphrat liegt 6 km. stromaufwarts davon Mezra‘a, bei Michael Syrus (*) « Agursa (*) ein Dorf im Gebiete von Qlaudia ». Die iibrigen D6rfer

und Kléster bei Qlaudia, die Michael Syrus nennt, vermag (1) Einem Praesidium.

(2) Mich. Syr., III, p. 306 sq., zum Teil erganzt durch Barhebr., Chron. syr., p. 319, 8 BEDJAN.

(3) Michael Syr., ITI, p. 249. 295 (= Barh., l. c., p. 303, 6 v. u.); vielleicht auch p. 469: Kloster Abadhar. (4) Mich. Syr., ed. CHABot, Index, p. 19*. (5) Lanp, Anecd. Syr., II, p. 128 = Patr. Orient., XVII, 1923, p.

232. :

(6) TH. NOLDEKE in ZDMG, XXXIII, 1879, p. 164, n. 2. (7) Mich. Syr., III, p. 34, ad ann. 1128 Chr. (8) = dyeds; in der arabischen Version: Qaryat al-Mazra‘a,

90 Xavljre ich nicht zu identifizieren ; dem « Gebirge des Mar BarsaumA» entspricht offenbar der heutige Saq&’aq-Dagh. Dass Qlaudia noch bis zur Neuzeit bestanden habe, wurde bisweilen aus der Erwahnung bei J. OTTER (') gefolgert. Doch dessen « Arcloudia » stammt zweifellos, wie MORDTMANN (’) zeigt,

aus literarischen Quellen, namlich von Haggi Halfa (°) und bei diesem wiederum von Hamdallah al-Mustaufi (6). Die den (*), die jenseits des Euphrat Chanzit vom Feindes-

lande bis nach Romanupolis hin scheiden, bilden den 6stlichsten Teil der Grenze. Ebenso nennt Konstantinos Porphyrogennetos die Kleisura Romanupolis und den Berg des Phatilanos als Grenzpunkt der Meliteniaten und spater der

Romaer gegen die Sarakenen (°). |

XavlAtcist, wie TOMASCHEK (") erkannte, das Batn Hanzit der Araber (8), das Tal des Bokydere, in dem noch jetzt Tilenzit liegt. Romanupolis wurde verschieden angesetzt. Die naive

Gleichsetzung mit Qal‘at ar-Rim in Syrien bei GFrRoERER (°) ist mit Recht unbeachtet geblieben, und die ebenso unhaltbare mit Harpit durch Th. MENKE hat GELzER (?°) zuriickgewiesen, der seinerseits die Stadt fiir das jetzige Palu und Chanzit falschlich fiir den éstlichen Gau Anzitene hielt. Hiergegen wendet sich MarKwaat (#1), nachdem bereits GeLZER selbst spater (?*) seine Gleichsetzung mit Palu « nicht mehr so bestimmt zu behaupten gewagt » und Romanupolis richtig mit dem Qlisiira der Syrer ('*) gleichgesetzt hatte. In

letzterem folgt ihm Markwarr, setzt aber diese Kleisura

283 sq., n. 1. |

(1) J. Orrer, Voyage en Turquie et en Perse, II, Paris 1748, p.

(2) J. H. Morprmann in Enz. Isl., If p. 601. (3) Haggi Halfa, Gihin Numi, p. 601.

(4) Hamdallgh al-Mustaufi al-Qazwini, Nuzhat al-Qulab, p. 99 ed. LE STRANGE : Arqaliidiya.

(5) Oder ist Oéuara zu ta zu erganzen? (6) Konst. Porph., De adm. imp., p. 226, 5 sq. (7) W. TomascuHeEk, Festschr. f. Kiepert, p. 137.

(8) Yaqit, III, p. 146. (9) GrrGRER, Byz. Geschichten, III, p. 725.

(10) GreLzeR, Georg. Cypr., p. 177. | (11) Markwart, Sdiidarmenien, p. 180, Anm. (12) GewzerR, Ungedr. Texte, p. 580, n. 3. (13) Barhebr., Chron. eccl., p. 412,

ROMANUPOLIS 91 westlich von Hanzit bei dem heutigen Kémiirhan oder bei Izoly an (*), weil zufallig ein Bischof von Qlistira auf der Flucht

auf dem Berge Abdehar umkam (*). Dabei hat er aber unseren Text unbeachtet gelassen, nach dem eine Lage von Romanupolis am Euphrat vdéllig unméglich ist. Aber auch Palu, das iibrigens schon Matthéos von Uthay unter diesem Namen bekannt ist (°), kann ihm nicht entsprechen. Denn Romanupolis lage dann 6stlich von Asmosata ; aus Konstantinos Porph. (*) geht aber hervor, dass friiher Romanupolis zu Melitene, Asmosata den Sarakenen gehért hat. Asmosata also gewiss nicht zwischen Melitene und Romanupolis lag! Da unser Text die Taurosgrenze beschreibt, Romanupolis eine Kleisura war und am Berge des Phatilanos lag, ist es an einem Gebirgspasse zu suchen. Von Romanupolis aus fiihrte ein Weg nach XdAtat hinab durch Engpasse (°). Dieser Weg

nach Hlat‘ (arab. Hilat) am’ Wansee zog schwerlich iiber Palu am Aracani (Murad-si) entlang, wie GELZER und MarkWwART (°) annahmen, sondern eher am Arghana-sii hinab tiber

Maiyafariqin, Arzan und Bidlis. Schon 863 drang Petronas

bis Maiyafarigin vor, und 927 nahm Kurkuas Hilat und Bidlis ein ("). Ioannes Tzimiskes durchquerte allerdings 973

Taron, das seit 966/7 romaisch war (®), auf seinem Zuge nach Syrien, aber wir wissen nicht, auf welchem Wege, und im allgemeinen mieden wohl die romaischen Heere den Durchmarsch dure Capalgur und Tarén, das enge, noch heut

nicht genau erforschte Tal des Murad-sii, da sie dort den Uberfallen der Sandsana mehr ausgesetzt waren als in dem offenen Feindesland der Merwaniden. Auch kein arabisches Itinerar fiihrt durch das obere Aracani-Tal (°). Michael At(1) Markwart, lc., p. 179 Anm., was ich leider in meiner Besprechung (Byz. Zétschr., XXXI, p. 395 und Karte) ohne Widerspruch tbernommen habe. (2) Mich. Syr., III, p. 249. (3) Matth. Edess., III, c. 234, p. 307 trad. DULAURIER. (4) Konst. Porph., De adm. imp., p. 226, 4-6. (5) xd0o0d0¢ dtd otevmndyv Mich. Attal., p. 132, 1 sq. (6) MAKWARRT, Stidarmenien, p. 180, Anm.

(7) Ibn al-Atir, VIII, p. 146. (8) Steph. Asol., III, 8, p. 183, 11 sq. MaARKwaRT, p. 107*, 463, (9) MARKWART, p. 247 (= 259). 249. 252 sq.

92 ROMANUPOLIS taleiates gibt uns noch einen weiteren Anhalt fiir die Lage von Romanupolis: Romanos IV. Diogenes zog 1069 von dort aus, statt wie geplant gegen Chliat, nach Norden ©), gelangte tiber viele rauhe, unwegsame Hiigel eic¢ tovc¢ Aeyo-

pévovg “AvOiag und von dort aus nach einigen Tagen tiber den Tauros oder Movlovoov éo00¢ nach der Kelesine am Euphrat. Da Anthiai, ein von hohen Bergen umgebener tozoc meduvog te xal efvdgoc (7), gewiss Hanzit entspricht (°), von wo aus der Kaiser den Murad-sii iiberschritt und die Taler des Peri-si und Meziir-éai aufwarts weiter nach Norden zog, muss Romanupolis siidlich davon gelegen haben, und zwar wegen der vor der Ankunft in Anthiai passierten vielen Adqot(*) noch siidlich von den Hoéhen rings um den Sumnin-(Gélgik-)

See, also am Taurosdurchbruche des Tigrisquellflusses Arghana-si, etwa wo R. Kiepertd as Corvilu der Tabula Peutingeriana ansetzt. Dort war somit der éstlichste Pass der byzantinischen Tau-

rosgrenze und frither der Meliteniaten, wahrend im Hinterlande das Thema Asmosata allerdings um ein geringes (10-15 km.) weiter nach Osten reichte. Wenn Matt‘éos von Edessa (°) die Griindung von Romanopolis im Zusammenhang mit den Kampfen an der Strasse von Samosata nach Uthay (Edessa)

erwahnt, so miisste er sich, falls die gleiche Stadt gemeint ist (°), ihre Lage ebenso falsch vorgestellt haben wie ihre Griindungszeit, da er ja ihren schon unter Romanos I. nachweisbaren Namen falschlich auf Romanos III. zuriickfiihren will. Doch ware es verfehlt, bei ihm die Lesung ASmuSat

statt Samosata herstellen zu wollen; denn er spricht tatsachlich von dieser Stadt, wie die folgende Erwahnung von

Ltar, dem jetzigen Lidar am linken Euphratufer 13 km. oberhalb von Samosata (’), zeigt. Daher diirfte ADontTz mit Recht annehmen, dass es sich um ein sonst unbekanntes anderes Romanopolis nahe bei Edessa handelt. (1) Mich. Attal., p. 132, 18 = Io. Skyl., p. 682, 1. (2) Mich. Attal., p. 133, 3. Skyl., p. 682, 5. (3) MARKWART, Siidarmenien, p. 26. 67. 71.

(4) Mich. Att., p. 133, 2. (5) Matth. Edess., c. 44, p. 71 ed. Jerusalem, p. 50 trad. DvLAURIER.

(6) Was jedoch Prof. N. AponTz bezweifelt ; vgl. unten, p. 137. (7) K. Ritter, Erdkunde, X, p. 877.

Ill DIE BYZANTINISCH- ARABISCHE GRENZE VON 960 BIS 1074 N. CHR.

Mit der Mitte des 10. Jahrhunderts beginnt eine Periode, in der durch Eroberungen und Erbvertrage weite Gebiete in Syrien, Mesopotamien und Armenien an das Byzantinische Reich fielen. Hatte die Arabergrenze vorher mit geringen Verdnderungen eine konstante, zusammenhangende Linie

gebildet, deren Verlauf durch die Kamme des Tauros bestimmt war, so annektierten die Romaer im 10. und 11. Jahrhundert verschiedene Ejinzelterritorien, die zunachst ohne Zusammenhang blieben, und versuchten erst allmahlich, sie nach Moglichkeit zu einem geschlossenen Gebiet abzurun-

den. Die bedeutende Verlangerung der Grenzen und die einschneidenden politischen Umwalzungen im Orient hatten wahrend dieser Zeit haufige Veranderungen der territorialen Besitzverhaltnisse zur Folge. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, die Geschichte der einzelnen Grenzprovinzen und ihre

wechselnde Ausdehnung gesondert zu betrachten. 1. SYRIEN.

Nikephoros Phokas eroberte Anfang 962 ‘Ainzarba und andere Festungen, spater al-Massisa (13. Juli 965) und Tarsis (16. August 965) und damit das ganze ebene Kilikien. Auch in Mesopotamien drangen die Griechen bis Amid, Dara

und Nisibin vor. Nikephoros belagerte 966 Manbig, verSchonte aber die Stadt nach Auslieferung des xegapid:oy (#) (1) Arab. al-gqirmida: Yahya al-Antaki, ed. et trad. par J. KratcuKOVSKY et A. VASILIEV, p. 107 = Patrol. Or., XVIII, Paris 1924, p. 805. Vgl. R.-E., Suppl. - Bd. IV, col. 740, lin. 14.

9+ NIKEPHOROS PHOKAS IN SYRIEN mit dem Christusbilde. Wahrend eine Abteilung seines Heeres Balis einnahm, zog Nikephoros selbst tiber Wadi Butnan, Qinnasrin. Tézin und Artah gegen Antakiya (23. Ok-

tober), belagerte es aber nur eine Woche lang und kehrte dann nach Konstantinopel zuriick (2). Gegen Ende des Jahres 357 H. (968) zog der Kaiser nach Diyar Mudar (Osrhoéne). Uber Arzan und Maiyafariqin ge-

langte er nach Kafarttiita. Von dort wandte er sich nach Syrien zuriick, wo er Antakiya wiederum nur zwei Tage lang

belagerte. Dann eroberte er Ma‘arrat Masrin, Ma‘arrat anNu‘man, Hamah, Hims, Tarabulus, ‘Arga (7) und auf dem Riickwege an der Kiiste Hisn Antartis, Maraqiya, Gabala und al-Ladiqiya (°). Gegeniiber von Antakiya liess er am Amanospasse (addarb) die Festung Baghras (Pagrai) ausbauen und setzte dort Michael Burtzes als Befehlshaber ein (4). Am 28. Oktober 969 wurde Antakiya eingenommen. Die Bewohner von

Halab und Hims erkauften sich im Safar 359 H. (Dez.-Jan. 969/70) von dem Stratopedarchen Petros den Frieden durch

grosse jahrliche Tributleistungen (°). ; |

Die Grenzlinie, die darauf zwischen dem byzantinischen Gebiet und dem des Qarghttya und Bakgir festgesetzt wurde, ist uns durch Kamal ad-Din (*) genau bekannt : zu Halab

und Hims gehérten Gisiya (’), Salamya, Hamah, Saizar, Kafartab, Afamiya, Ma‘arrat an-Nu‘man, der Gabal as-Sum-

maq, Ma‘arrat Masrin, Qinnasrin, al-Atarib mit der be-_ nachbarten Ortschaft al-Balat (8), Arhab (°), Basifan (9%), (1) Yahya b. Sa‘id al-Antaki, l. ¢., p. 107 sq. (2) Auch bei Barhebraeus, Chron. syr., p. 191 ed. BEDJAN ist ‘Arqga

statt Gaza zu lesen. (3) Kamal ad-Din (FREeEyYTAG, ZDMG, XI, p. 228) nennt ausser-

dem Kafartab und Saizar. (4) Yahya, p. 116-119 = P. O., p. 814-817. (5) Yahya, p. 125-126 = P. O., p. 823-824. (€) FREYTAG, ZDMG, XI, p. 232. M. Canarp, Sayf al Daula, Alger-Paris, 1934, p. 419-424.

(7) So ist bei Freytac, I. c., statt Giiziya zu lesen! (8) 7 km. nordwestlich von al-Atarib; vgl. M. CaNnarp, l. c¢.,

p. 419, n. 4.

(9) Jetzt Irhdb, vgl. E. Lirtmann, Zeitschr. f. Semitistik, I, p. 176; s. auch ebenda, p. 28, n° 69. CANARD, l. c., p. 420, n. 1. (10) So statt Masiifan zu lesen ; vgl. zum jetzigen Bastfan : H. Lam-

GRENZE voN 969/70 95 Kimar (*), Barsaya (*) und das Feld bei A‘zaz siidlich der Grenze. Von dort zog sie nach Osten zum Wadi Abi Sulaiman (°), dem Pass Sunyab (*), Nafida, Awana, Tall Halid (°) rechts von dem Flusse as-Sagtir bis an dessen Miindung in den Euphrat. Demnach lief die Grenze von der Gegend von ‘Arga und

Tarabulus an zunachst am Orontes (Nahr al-‘Asi) entlang, jedoch etwas westlich von ihm, da wenigstens Saizar an seinem Westufer den Muslimen verblieb, dann auf den H6henziigen 6stlich des Nahr ‘Afrin, vom Gabal Bari8a tiber den Gabal Sim‘in bis zum Gabal Barsaya, und von dort etwa tiber Harbeta am Nahr Quwaiq nach Tall Halid und am SaMENS, MFOB, II, 1907, p. 380. Publications of the Princeton University Archaeological Expedition to Syria in 1904-1905, Division IT,

lc, p. 420, n. 2. |

Section B, p. 284. Dussaup, Topogr. hist. de la Syrie, p.224. CANARD,

Basifan). ,

(1) Cuyapot, BCH, XXVI, 1902, p. 184. LamMens, l. c., p. 367, 371, 382, 395. CANARD, l. c., p. 420; n. 3 (ca. 12 km. nérdlich von (2) Der Parsa-Dagh heisst noch jetzt arabisch Gebel el-Barsadya ; vgl. M. HARTMANN, Das Liwa Haleb, in Zeitschr. d. Gesellsch. f. Erdkunde zu Berlin, Bd. XXX, 1895, p. 487. Canarp, l. c., p. 420, n. 4.

(3) Unweit von Qurus (Kyrrhos)? Vgl. hign Salman bei Qirus (Baladuri, p. 149 sq.). . | | (4) Sunydb an der Quelle des Nahr Quwaiq; Ibn Hurdadbih, p. 177 ed. DE GoEJE; p. 138 der Ubersetzung. Suhrab, Kitab ‘aga’ib al-agalim as-sab‘a, ed. H. v. MzZ1x, Leipzig 1930, (Bibliothek arab. Histor. u. Geogr., V) p. 144, lin. 10. Ibn Rusta, in Bibl. Geogr. Arab., VII, p. 91. Yaqiit, IV, p. 206, 21. Ibn a8-Sihna p. 134-135 ed. Bairit. Es ist wohl am jetzigen Sinob-gi zu suchen, aber schwerlich siidéstlich von Killiz, wie CANARD, I. c., p. 420, n. 5, annimmt (¢ laissant Killiz en territoire byzantin »). Auf einigen modernen Karten (vgl. R. KIEPERT-V. OPPENHEIM), die den Sinob-sa nérdlich von Killiz (am Kefiz

Dagh) entspringen und siidéstlich davon in den Quwaigq miinden lassen, ist sein Ober- und Unterlauf wie zwei gesonderte, scheinbar sogar durch HGhenziige voneinander getrennte Flisse gezeichnet (so auf der Karte von Mesopotamien und Syrien in 1 :400.000 der Preuss. Landesaufnahme, 1918, Blatt 1b: Aleppo), sodass der Unterlauf bei Tell Habe& éstlich von Killiz zu entspringen scheint ! Der Pass (fag) von Sunydb ist doch wohl im Quellgebiet des Sinob-ga zu suchen. (5) Hier wie ZDMG, XI, p. 200 irrig Tall Hamid geschrieben, wie ein Ort in Kilikien hiess,

96 NIKEPHOROS II. IN MESOPOTAMIEN

gir abwarts bis za seiner Mindung. Der Ort Banaqfir heisst vermutlich nach dem Kaiser ( « Haus des Nikephoros ») (). Der nérdliche Teil der Grenze fallt ungefahr mit der heutigen tirkisch-arabischen Sprachgrenze zusammen. Von der Einmiindung des Sagtr in den Euphrat ab lef die Grenze gewiss talaufwarts am Ufer des Stromes ; die Expedition nach Meso-

potamien hatte also keme Gebietsannexionen zur Folge. Allerdings fehlen dariiber bestimmte Nachrichten. Leon Diakonos (*) spricht zwar auch von der Einnahme von Edessa, wobei er behauptet, der Kaiser habe dort den bekannten Ziegelstein mit dem Christusbilde erbeutet ; aber diese Angabe beruht nur auf einer Verwechslung des edesse-

nischen pavddhioy mit dem xegauidw in dem danach erwahnten Méuxerle (*), welch’ letzteres er tiberdies am Liba-

non zu suchen scheint. Yahya von Antakrya (*) berichtet, dass zu dieser Zeit Minazkird eingenommen (5), das frucht-

bare Gebiet von Diyar Mudar, Diyar Rabi‘a und Dryar Bakr, also der ganze Norden Mesopotamiens, durch jahriiche Einfalle verwiistet wurde und dem Kaiser ohne Widerstand

simtliche Stadte der Tughir a3-Samiya und Tughir al-Gazariya zufielen. Auch diese Angabe zeigt, dass das eigentliche Mesopotamien nicht von Nikephoros annektiert wurde. Sky-

litzes (*) erwahnt nur die eroberten Stadte in Kilikien, Syrien und Phoinike Libanesia, darunter als bedeutendste Anazarbos, Adana, Mopsuhestia, Tarsos, Pagras, 1rd Lovrégior (’), (1) Meiner Erkl4rung des Namens Banagqfir, durch die wir cine genauere Bestimmung der Grenzen gewinnen, stimmte Prof. E. LrrrMANN Drieflich (21. 3. 1921) zu; er hat sie-anch Ztschr. f. Semitist., I

p. 171i tbernommen. oo , (2) Leon Diakonos, IV, 10, p. 70, 14 ed. Bonn.

(3) Ibid., p. 71, 13. |

(4) Yahya, p. 127-128 = PO, XVIII, p. 825-6. |

(5) Nach Steph. Asot, III, 8: im Jahre 418 armen. =969/70. ;

(6) Kedren.-Skylitz., Il, p. 364, 20 sq. ed. Bonn. (7) Kedren.-Skylitz., Il, p. 364, 23. evégsov: Glykas, p. 570, 5 Bonn. Vielleicht ist das der Name eines «an die Wolken stossenden » (ovrvégios) ggotgsoy im Amanos ; vgl. dazu Kedren., II, p. 365, 6: dcégzeoOa: tév Tabgor, § Mategor Spos tyzugla¢ Atyetas, geodgsoy xata 66 plaor Tob Sgovs Sopnadpevos Evy timt Ad—m@ eEguevotate.

Damit dirfte Hagar Sughlin, jetzt Sa‘lan Qal‘e, gemeint sein. Oder ist Levvégior = Sunyab (cf. oben, p. 95, n. 4.)?

UNSICHERE LAGE IN SYRIEN 97 Laodikeia und Xddex (1), wahrend Tripolis und Damaskos tributpflichtig wurden. Ganz schematisch verfuhr der Redaktor der Neurezension des von Hierokles verfassten Synekdemos, indem er den Text mit Tyros (7) abbrach, wodurch die neuerworbenen Gebiete ganz ungenau angegeben werden (°).

Wie wenig gefestigt die griechische Herrschaft in dem Ge-

biete westlich des Orontes war, zeigt sich darin, dass Sa‘d ad-Daula damals iiber Hamah, Rafaniya, Hims und Ma‘arrat

an-Nu‘man herrschte und nach der Zerstérung von Hims durch die Griechen (Du’l-Higga 358 = Okt.-Nov. 969) von Roqgtas, dem Kommandanten der Burg Barziya, unterstiutzt

wurde (4); liegen doch Rafaniya und Barzitya wie Saizar westlich des Orontes. Durch die Ermordung des gefiirchteten Kaisers (11. Dez. 969) erschien der Bestand der syrischen Eroberungen sehr gefahrdet. Ein agyptisches Heer unter Futih belagerte 360 (970-71) fiinf Monate lang Antakiya (*). Der Patrikios Nikolaos schlug vereint mit den Truppen des Strategen von Mesopotamia das iiberlegene Belagerungsheer zuriick (6). Nach

Ibn al-Atir (7) wurde im Muharram 361 (Okt.-Nov. 971) ar-Ruha’ eingedschert und in al-Gazira einige Truppen zuriickgelassen. Erst nach Beendigung des Bulgarenkrieges war Ioannes Tzimiskes imstande, sich dem Orient zuzuwenden. Den Domestikos des Orients (den Armenier Mleh) sandte er

972 gegen Nisibin, das die Griechen nach Yahya (°) am 1. Muharram 362 (12. Okt. 972), nach Ibn Zafir am 17. des (1) Halab hatte Nikephoros schon als Domestikos am 23. Dezember 962 eingenommen ( Yahya, p. 89 = PO, XVIII, p. 787). (2) Hierokles, Synekdemos, p. 715, 6 ed. WESSELING.

(3) So fielen gerade Tripolis und Antarados fort, wahrend Tyros falschlich genannt wird. Hierokl., p. 42 ed. PARTHEY ; p. XVI, XXVII, 40 ad loc. ed. BURCKHARDT, GELZER, Abriss d. byzant. Kaisergesch.,

p. 986, nennt unrichtig Mesopotamien unter den fortgelassenen Provinzen.

(4) ZDMG, XI, p. 235. .

(5) Yahya, p. 142 = Patrol. Orient., XXIII, Paris 1932, p. 350. (6) Kedren., II, p. 383, 2. Zonaras, III, p. 522, 12 ed. BUTTNER-

Worst. :

(7) Ibn al-Atir, VIII, p. 454 unten. (8) Yahya, p. 145 = PO, p. 353. 7

98 IOANNES TZIMISKES Monats (29. Okt.) einnahmen (4). Dem Hamdaniden Abi Taghlib wurde gegen einen jahrlichen Tribut Einstellung der Feindseligkeiten versprochen. Trotzdem versuchten die Griechen ohne Erfolg, Maiyafariqin zu gewinnen. Der Domestikos (Mleh) tiberwinterte in Batn Hanzit. Im folgenden Sommer (973) wurde er bei Ausal (Osl) vor den Toren von Amid von Abu’l-Qasim Hibat Allah geschlagen und gefangen genommen (?). Der Kaiser selbst erschien 974 im Orient. Bei Aiceac‘’-berd

und Mus in Taron verhandelte er mit ASot, der ihm 10.000 Armenier als Hilfstruppen zur Verfiigung stellte. Dann drang er nach Matt‘éos von Edessa « bis an die Grenzen von Batdat

(Baghdad) » vor und zerstérte 300 Festungen; Urhay und Amid wurden verschont. Uber seinen Zug nach Palaestina(975) erzahlt ausfiihrlich der Siegesbericht (°), den er nach seinen Siegen an Konig ASot III. Bagratuni von Armenien schrieb, und den Matt‘éos Uthayec‘i vollstandig in sein Geschichtswerk aufgenommen hat (*). Zu Beginn deutet er an, dass sein Heer zuerst in Gefahr geraten, dann aber in das innere Feindesland eingefallen war und sich schliesslich in die Winterquartiere zuriickgezogen hatte. Der Kaiser selbst drang nach seinem weiteren Berichte 974 bis Nisibin vor. Dort glaubte er die Reliquien Jakobs von Nisibis zu erbeuten (5), obgleich sie bereits

600 Jahre friiher nach Amida gebracht worden waren (°). Nach Leon Diakonos (’) plante er urspriinglich, bis « Ekbatana » vorzudringen, womit Baghdad gemeint ist (®), scheute (1) G. WeiL, Geschichte der Chalifen, III, p. 20, n. 1. (2) Yahya, 1. c. Matt‘éos von Edessa, I, 13, p. 15 ed. 1898; p. 12 trad. DUuLAURIER. —- Yahya lasst falschlich den Kaiser selbst 972 gegen Nisibin ziehen ; vgl. dagegen D. N. ANASTASIEVI¢, Die Zahl der Araberztige des Tzimiskes in Byz. Ztschr., XXX, 1929-30, p. 400-405.

(3) Uber dessen Postscriptum, das als dvagogd bezeichnet, wird, vgl. N. Apontz, Byzantion, IX, 1934, p. 374. (4) Matt‘eos, I, p. 21-27 ed. 1898. Cur. KuéuK-JoANNESOV, Pismo

imperatora Ioanna Zimishiya k ASotu III, in Viz. Vrem., X, 1903, p. 91-101. N. Apontz, in Byzantion, 1. c., p. 371-376. (5) Matt‘eos, p. 20; trad. DuLAURIER, p. 17. (6) P. PEETERS, in Anal. Bolland., XXXVIII, 1920, p. 317 sq. (7) Leon Diak., X, 1, p. 162, 13. 18. (8) GrrGRER, Byzantinische Geschichten, I1, Graz 1873, p. 543 sq.

10, TZIMISKES IN SYRIEN 99 sich aber, die Kaguavitic gonwoc (1) zu durchqueren (4). Die beiden Feldziige ‘von 972 und 974 wurden infolge ihres 4hn-

lichen Verlaufs von alten und modernen Historikern meist zusammengeworfen und die Ereignisse nur unter einem der beiden Jahre berichtet. Im April 975 brach Tzimiskes an der Spitze seiner Kavallerie zur Verfolgung der in Syrien (a3-Sam) eingedrungenen « Afri-

kaner » von Antiochéia auf, um gegen Phoinike und Palaestina zu ziehen. Der Marsch ging zuerst durch Gegenden, die nach den eigenen Worten des Kaisers zwar bereits vorher erobert worden waren, aber von neuem unterworfen werden mussten. Uber Héms, das schon damals tributpflichtig war, drang er nach Ba‘albek (*) vor, das am 29. Mai (°) eingenommen wurde. Eine Gesandtschaft von Damaskos, dessen Gouverneur «ein sehr verstandiger Greis » war, bat den Kaiser um Schonung. Dieser machte dort zum Kommandanten el-

nen Mann aus Bagdad namens T‘urk‘ (der Tiirke), einen Christen, der ihm schon vorher gehuldigt hatte und jetzt mit 500 Reitern bei ihm eintraf. Die Damaskener verpflichteten sich unter anderem, « unsere Feinde zu bekampfen ». Tzimiskes zog dann am See von Tiberias (*) vorbei nach Naza-

rét‘ ; beide Stadte wurden verschont. Dann bestieg er den Tabor (*). Dort traf eine Gesandtschaft von Ramlé und Jeru-

salem ein, die Unterwerfung und regelmassige Tributzahlungen versprach. In allen unterworfenen oder abhangigen Gebieten wurden Militarkommandanten eingesetzt : in Peniada ([Javidda) (*) « das auch Dekapilis heisst » (!), in Genesaiet und in « Arkea (”), auch Ptoimia genannt », dessen Einwohner

dem Kaiser ihre Unterwerfung schriftlich mitgeteilt hatten. (1) Vielleicht liegt eine Verwechslung von Karmanien mit den Qar-

maten oder den Hurramiten vor(?). (2) Armenisch « Watolwék‘n, auch Uloupdlis, d. i. Sonnenstadt genannt ».

(3) Yahya, p. 160 = PO, p. 368. (4) Tiberakan cown. (5) T’aphorakan learn. (6) DULAURIER, p. 383, zu xvI, 7 und die neueren Darstellungen falsch : Bethsan-Skythopolis ; vgl. dagegen H. E[watp] in Gétting.

Gel. Anzeig., 1859, I, p. 250. | (7) Das ist ‘Akka!

100 EXPEDITION GEGEN TRIPOLIS Dann wandte sich Tzimiskes gegen Kesaria « am Gestade des

Okeanos », das sich ergab ; doch scheint er selbst nicht bis dorthin vorgedrungen zu sein, sondern nur das Hochland, d. h. die Auslaufer des Karmel, unterworfen zu haben, da « die verfluchten Afrikaner sich in die Kiistenfestungen gefliichtet hatten » und ihn dadurch an der Befreiung Jerusalems hinderten. Der Riickzug fiihrte iiber Sidon () nach Bairit (°), wo der Kaiser den Eunuchen Nusair (*) gefangennahm. Biblon (*) wurde eingenommen. Im Pass von Aifoxpdowanoy (°) wurden die Afrikaner von den 6éuara und tdéyyata (°) tiberwaltigt. Tarabulus (7), dessen Umgebung verheert wurde, ver-

mochte der Kaiser nicht einzunehmen (°) und verwiistete nur die Umgebung. Die Afrikaner, die ihm nachgezogen waren, wurden bis auf den letzten Mann vernichtet. Dann eroberte er Buluny4s (*), Gabala und besetzte Barziiya und Sahyin (2°), Von diesen Festungen sagt Yahya (#4), dass sie seitdem bis zu seiner Zeit (12) den Griechen gehdrten, was, wie wir sehen werden, nach seinen eigenen Angaben nicht vollig

zutrifft. Nach dem Bericht des Kaisers hat er in Gabauon (Gabala) die Sandalen Christi und die Haare Johannes’ des Taufers aufgefunden ; das klingt auffallig, da schon vorher Nikephoros Phokas diese Stadt eingenommen hatte (3%). Im (1) Barhebr., p. 194 ed. BeEpsJan. Matt‘éos, p. 24, nennt Sidown

falschlich hinter Berytos.

(2) Armenisch « Writon, das jetzt Berout‘ heisst ». (3) Armen.: Nouseri. (4) Byblos, jetzt Gubail. (5) armen. K‘areres; vgl. meinen Artikel Geot xgdowxov in der

R.-E. von PAuty-KRouL-MITTELHAUS.

(6) Armen. T‘imat-c‘isn ; TaShamata-c‘isn. (7) Armen. Tripolis. (8) Yahya, p. 161 = P.O., p. 369.

(9) Bulunyas = Badavéws, jetzt Baniyas. Ibn as-Sihna (p. 265 ed. Bairit) setzt irrtiimlich Falanaon (so zu lesen bei Dussaub, Topographie hist. de la Syrie, Paris 1927, p. 140), d.i. Basavéwy, mit alQadmus gleich. (10) Armenisch (in veranderter Reihenfolge) « Couéln, auch Gabauon

genannt ; Watlaneac‘n; Sihoun; Zourzau. , (11) Yahya, p. 161 = P.O., p. 369.

(12) Seine Annalen reichen bis 417 H. (1026-27 n. Chr.) ; gestorben

ist er 1066.

(13) Yahya, p. 89 = Patr. Orient., XVIII, p. 787.— Leon Diakonos,

LAGE IM ORIENT UM 975 101 September zog Tzimiskes wieder in Antiocheia ein, was er in

seinem Briefe an ASot erwahnt; am 10. Januar 976 starb er durch Vergiftung auf dem Riickwege nach K/pel.

Um die Bedeutung dieser Feldziige und die angebliche Besitzvermehrung, die sie zur Folge hatten, richtig einzuschatzen, bietet uns die orientalische Uberlieferung wertvolle Hinweise. Es ist wohl kein Zufall, dass die Ziige des Kaisers zeitlich mit bedeutsamen politischen UmwAalzungen im Orient zusammenfielen, die von ihm gesch:ckt ausgenutzt wurden.

Im ‘Abbasidenreiche bekampften sich die tiirkischen und dailamitischen Sdldnerschaaren. Die Revolten, die schliesslich zur erzwungenen Abdankung (5. VIII. 974) des Halifen al-Muti‘ fiihrten, sollen allerdings in der Einnahme von Nisibin 972 ihren ersten Anlass gehabt haben ('). Dagegen werden die angeblichen grossen Siege des Kaisers im Jahre 974 weder von griechischen noch -arabischen Autoren erwahnt, und seine eigenen Prahlereien lassen gerade in ihrer Unbe-

stimmtheit erkennen, dass er keinen positiven Erfolg tiber das 972 Erreichte hinaus zu verzeichnen weiss. Ebenso giinstig wie damals war 975 fiir ihn die Lage in Syrien. Der erste fatimidische Halif, al-Mu‘izz, herrschte erst seit sechs Jahren

in Agypten, und erst 359 (970) hatte sein Feldherr Ga‘far ibn Falah Damaskos erobert (2) ; auch in Ba‘albek wurde ein Agyptischer Statthalter eingesetzt. Von Damaskos aus war Futth (970/1) gegen Antakiya gezogen. Nach fiinfmonatiger Belagerung zog er wieder ab, nach griechischen Quellen vom Patrikios Nikolaos zuriickgeschlagen, nach arabischen vom Halifen zuriickgerufen, um die Qarmaten zu vertreiben, die unter al-A‘sam vor Damaskos erschienen waren. Anfang 975 zog der Eunuch Raiyan gegen die Griechen, p. 165, 22, verlegt ihre Auffindung nach Méunerle, das er in Palaestina sucht ; doch liegt dem gewiss eine Verwechslung des Tzimiskes mit Nikephoros Phokas zugrunde. Dann nennt er noch als weitere Etappen des Marsches: ’Andueta, Aayaoxdc, den Libanos, t7v Bog¢@ (arab. Barzuya), Phoinikien mit Badavaia, Bnovtcs, Toinodcs, p. 165, 17-168, 4. Von der falschen Reihenfolge abgesehen, hat der Kaiser Apameia schwerlich erobert ; wir finden es noch in demselben Jahre im Besitz des Sa‘d ad-Daula, vgl. ZDMG, XI, p. 237,

(1) Yahya, p. 146 = Patr. Orient., XXIII, p. 354, (2) Yahya, p. 141 = P.O., p. 349.

102 TZIMISKES’ ZUG OHNE FOLGEN drang an der Kiiste entlang vor und nahm Tarabulus ein (); doch auch er wurde nach Damaskos zuriickbeordert. Aber bald darauf bemachtigte sich dieser Stadt, etwa zu der Zeit, in der Tzimiskes von Antiocheia aufbrach (April 975), der tirkische Séldnerfithrer Alftakin (7), der, aus dem ‘Iraq vertrieben, iiber Hims herbeigezogen war. Im Sa‘ban 364 (16. IV.-14. V. 975) liess er die Hutba (das offentliche Gebet) nicht mehr fiir Mu‘izz, sondern fiir den «Abbasiden at-Ta’1° sprechen, suchte aber auch mit Agypten in gutem Einvernehmen zu bleiben. Alftakin ist der « Tiirke », den der Kaiser seinem

Briefe zufolge zum Kommandanten der Stadt gemacht hatte

und nach dem Falle von Ba‘albek zu sich kommen liess.

Freilich kann er ihn nur in seiner Herrschaft bestatigt haben, da der Tiirke Damaskos bereits besass, als der Kaiser Ba‘al-

bek einnahm (29. Mai). Um dieselbe Zeit (Sa‘ban 364) siegte der Eunuch Nasir (Nusair), der im Gumada I. (17. Jan.-15. Febr.) gegen die Griechen abgesandt worden war, unweit von Tarabulus tiber sie, wurde aber bald darauf von dem Kaiser, wie dieser auch selbst berichtet, bei Bairit geschlagen und gefangengenommen. Raiyan, der darauf die Fiihrung tibernahm, vereinigte seine Truppen mit dem geschlagenen Heere, folgte den Griechen und schlug sie bei Tarabulus. Dieser Sieg, von dem al-Mu‘izz hocherfreut Kennt-

nis nahm, muss identisch sein mit jenem « Sieg » bei Tripo-

lis, den der Kaiser fiir sich ebenfalls in Anspruch nimmt, wahrend er seine effolglose Belagerung der Stadt (°) verschweigt. Doch beide Herrscher freuten sich nicht mehr lange ihres « Sieges »: der Halife starb am 26. November 975, der Kaiser am 10. Januar 976, und Alftakin benutzte sogleich die giinstige Gelegenheit, Saida’ zu erobern und bis ‘Akka und Tabariya vorzudringen (4). In Dimagq herrschte er noch bis zu seiner Gefangennahme (15. August 978). Doch diirfte er sich schon zur Zeit der Eroberung von Saida’, dessen Bewohner sich ein Jahr zuvor dem Kaiser « fiir immer » unter-

(1) Ibn al-Atir, VIII, p. 472. (2) Oder Aftakin, Haftakin. (3) Yahyd, p. 161 = P. O., p. 369. (4) Ibn al-Atir, VIII, p. 484,

ANGEBLICHE EROBERUNG PALAESTINAS 103

worfen hatten, seiner Verpflichtungen gegen Byzanz ledig gefiihlt haben. Dies zeigt, dass die Gebiete in Palaestina und Pho6nikien,

in denen der Kaiser stolz seine Strategen eingesetzt hatte, sofort, wahrscheinlich schon durch das ihm nachziehende Heer des Raiyan, verloren gegangen waren. Die in dem grosssprecherischen Siegesbulletin des Kaisers aufgebauschten Erfolge sind demnach auf ein Minimum zu reduzieren. Wahrend er uns glauben lasst, ahnlich wie 97-4 Baghdad sei 973 Jerusalem beinahe in seine Hande gefallen, lassen ihn die Orienta-

len von Damaskos unmittelbar nach der Kiiste von Bairit ziehen. In Byzanz freilich glaubte man gern an die Eroberung Palaestinas. Noch in dem geheuchelten Teilungspakt. den Bardas Phokas Anfang September 987 am Gaihan dem Skleros vorschlug (@), hiess es: 20 ywev dogers “Avtioyetas zal Dowixns xali Kotang Lvoiag xat Iahkarotivyns xat Meqoxora-

utag (*). Dabei hatte Phokas kurz vorher selbst die Feldzige in Mittelsyrien gefiihrt, bei denen er nur wénig tiber Hims hinaus vorgedrungen war. Es ist also wohl nicht als reiner geographischer « Irrtum » anzusehen, wenn die Byzan-

tiner Mesopotamien im westlichen Armenien, Ekbatana in Baghdad, die karmanische Wiiste bei Nisibis und Palaestina in Nordsyrien suchten ! Die Kampfe der nachsten Jahrzehnte bestatigen uns, dass die Romaer kaum imstande waren, die nordsyrische Grenze des Nikephoros Phokas zu halten. Gleich nach seiner Thronbesteigung liess Basileios den Michael Burtzes einen Einfall in das islamische Gebiet bis nach Tarabulus machen. Der Aufruhr des Skleros scheint auch in Syrien Gebietsverluste verursacht zu haben. Bakgir zahlte noch regelmAssig seinen Tribut an Byzanz; so zogen Lagaxnvot & tig mods Emav Beoooias ta étiovwa tédn “Poouaiotg xouttorvtes 977 vor dem Treffen bei Oxylithos zwischen den feindlichen Schlachtreihen

hindurch (°). Als aber Abu’l-Ma‘ali (spater Sa‘d ad-Daula genannt) Halab eingenommen hatte (Ende 977), huldigte er Adud ad-Daula und stellte die Tributzahlungen ein (‘). (1) Yahya, p. 214 = P.O., p. 422. (2) Kedren.-Skylitz., II, p. 443, 12-14. (3) Kedren.-Skylitz., II, p. 425, 13 sq. (4) ZDMG, XI, p. 239.

104 AUFSTAND DES SKLEROS Antakiya, das zeitweise auf seiten des Skleros gestanden hatte, trat Anfang 987 wieder zum Kaiser itiber. Darauf nahm

Mahfiz b. Habib b. al-Baghil, der dem christlichen Araberstamm der Bant Habib angehorte (), die Festung Artah (*) ein und zog mit einem zum Teil aus Armeniern bestehenden Heere gegen Antakiya, ohne aber etwas auszurichten. Eine Revolte der Armenier in der Stadt hatte ebensowenig Erfolg, wie 370 (980;1) ein Vorstoss des Nazzal und Ibn Sakir von Tarabulus gegen al-Ladiqiya (*). Dagegen scheint um diese Zeit nérdlich von Halab die Grenze weit zuriickgeschoben worden zu sein. Denn nach Beendigung des Aufstandes eroberten die Griechen 981 das feste Schloss des Ibn Ibrahim in der Stadt Ra‘ban (4) etwa 80 km, nérdlich von dem an der Grenze des Nikephoros Phokas gelegenen Tall HaAlid. Im November erschien der Domestikos Bardas Phokas vor Halab und zog erst wieder ab, als Sa‘d ad-Daula versprach, seinen jahrlichen Tribut wieder zu zahlen (*). Als Bakgir von Hims gegen Sa‘d ad-Daula revoltierte und ihn im September 983 in Halab belagerte, zog diesem Bardas Phokas zu Hilfe, nahm am 29. Oktober Hims ein und verfolgte den nach

Damaskos fliehenden Bakgtr bis Tall Halifa (°). Im Sommer 985 wurde Killiz von Bardas Phokas eingenommen (’), das nach dem Vertrage von 969/70 dicht an (1) Rosen, Zapiski Imperat, Akad. Nauk, XLIV, p. 96-122, n. 42.

(2) Uber Artah siehe unten, p. 117, n. 8. (3) Yahya, p. 199 = P.O., p. 407. (4) Yahya, p. 197 = P.O., p. 405; nach al-Makin, dem ScHLumBERGER folgt, erst 983.

(5) Yahya, p. 199 = P.O., p. 407. ZDMG, XI, p. 239. (6) Yahya, p. 205 = P.O., p. 413. Ganz abweichend Kamal ad-

Din (ZDMG, XI, p. 239 sq.; vollstandig bei Rosen, Zap. Imp. Akad. Nauk, XLIV, XLIV, p. 162-165), nach dem der Zug gegen Halab gerichtet war und Bardas vor der Stadt von den Aleppinern, die ein Maghribiner befehligte, geschlagen wurden. « Kénig T-r-tyabil

(lies Tortbénil = C‘ortvanél ?) von Georgien (al-Gurziya), der den Vortrab der Griechen befehligte, fiel. Das verfolgende Heer zerstdrte Dair Sim‘an ». Hieran schliess sich eine fromme Erzahlung zur Verherrlichung eines heiligen Mannes (Ibn ‘Ali Numair ‘Abd ar-Razzaq b. ‘Abd as-Salam), die daneben auch fiir das Jahr 421 (1030) tiberliefert wird, zu dem die Einzelheiten besser passen.

(7) Yahya, p. 207 = P.O., p. 415.

KAMPFE UM HALAB 105 der Grenze gelegen haben muss. Dann zog der Domestikos gegen Afamiya und Kafar Tab, wurde aber vom Kaiser zuriickgerufen, da Qarghiiya in seinem Riicken Dair Sim ‘an eingenommen hatte (2. September 985). Zu derselben Zeit fiel Bulunyas (Balaneai) in die Hande der Aegypter (4), denen es der Feldherr Leon Melissenos erst nach zweimaliger Belagerung entreissen konnte. Nachdem Skleros den Bardas

Phokas iberwaltigt hatte (13. April 989), belehnte ihn der Kaiser mit den Landern (balad, bilad) al-Arminydgqis (2) und Ra‘ban ; vielleicht war auch letzteres damals ein Thema.

Als Bakgir im April 991 gegen Halab zog, bat Sa‘d adDaula den Kaiser um Hilfe. Michael Burtzes, der Statthalter von Antakiya und der Grenzgebiete (Tughir) (3), vereinigte auf dem Marg Dabiq seine Truppen mit denen des Hamdaniden, der seinen Gegner bei Dair ar-Rahib schlug und in der

Festung an-Na‘ira hinrichten’ liess (¢). -

Al-*Aziz_ schickte 382 (992) den Tiirken Bangitakin nach

Syrien, um Halab zu erobern. Michael Burtzes (al-Burgi) zog ihm entgegen und lagerte bei Qastiin in ar-Riig. Nach einem Sieg tiber die hamdanidischen Truppen bei Afamiya belagerte der Tiirke Halab 33 Tage lang; dann wandte er sich gegen Burtzes, der seinen Gesandten gefangen gesetzt hatte, eroberte Hisn ‘Imm (Imma) im Gebiete von Artah, das Burtzes gehérte, und brannte es nieder. Dann siegte er bei der Eisernen Briicke (5) und drang bis Antakiya vor. Der Magistros wagte nicht einmal, einen Ausfall zu machen. Das agyptische Heer zog itiber Biqd und Baghras wohl bis

vor Mar‘as, und iiber ar-Rig und Afamiya nach Dimagq zurtick (°). Diese Schwache des Burtzes hatte einen Aufstand (1) Yahya, p. 208 = P.O., p. 416, entgegen p. 161 = P.O., p. 369; vgl. oben p. 100, n. 12. (2) Dem @éua ’Aguevidxwy; cod.: al-Aminafuwin. (3) Ibn Zafir bei Rosen, l. c., p. 233 a). SCHLUMBERGER, L’Epopée byzantine a la fin du X® siécle, II, p. 62, n. 1, macht aus dieser « Grenz-

provinz » « un certain Sougour, trés probablement quelque renégat »! (4) Kamal ad-Din in ZDMG, XI, p. 242.

(5) Arab‘ Gisr al-hadid: ZDMG, XI, p. 246, n.1 = Rosen, Lc., . 246.

/ (6) Kamal ad-Din, ZDMG, XI, p. 248, und bei Rosen, p. 248253, wo dieser Zug teils zum Jahre 383/993, teils schon zu 382 berichtet wird.

106 BASILEIOS II. IN SYRIEN in al-Ladigiya zur Folge, den er aber sogleich unterdriickte.

Bangitakin erschien 993 von neuein in Nordsyrien, nahm Afamiya und Saizar ein und belagerte wieder Halab. Als Burtzes und Leon Melissenos gegen ihn zogen, schlug er beide

zusammen mit den Truppen des Hamdaniden am 15. Sept. 994 in der « Schlacht der Furt » des Orontes (al-Maqlib) in den al-Arwag, d. h. der westlich und der éstlich des Flusses gelegenen Landschaft ar-Rusg ('). Hierauf besetzte der Tiirke das ganze Land um Halab, das er wieder belagerte ; auch A‘zaz fiel ihm in die Hande (?). Kaiser Basileios erschien 384 (995) selbst in Syrien und lagerte auf dem Marg Dabig (°). Bangitakin zog darauf tiber Marg Qinnasrin eilig nach Dimasq ab. Der Kaiser besetzte darauf Saizar, Hims und Rafaniya (*); vor Tarabulus zogen ihm al-Muzaffar b. Nazzal und seine Anhanger entgegen, um ihm die Stadt auszuliefern ; doch wurden sie nicht wieder hineingelassen und mussten mit dem Kaiser abziehen. Antartis, damals in Ruinen, wurde wieder aufgebaut (°) und mit Armeniern besetzt. Zum Dux von Antiocheia wurde Damianos Walassenos ernannt, der. im nachsten Jahre die Vorstadte

von Tarabulus und ‘Arga tberfiel, im Jahre 997 wieder gegen Tarabulus und dann nach Rafaniya, ‘Aug (°) und al(1) ScHLUMBERGER, Epopée, II, p. 80, wirft die Schlacht der Furt und die an der Eisenbricke zusammen, wahrend er die Einnahme von

‘Imm zweimal erzahlt (p. 75 und 83). (2) Yahya, p. 232 sq. = P.O., p. 440sq. Kamal ad-Din, p. 248 sq.

(3) Yahya, p. 234 = PO., p. 442. ZDMG, XI, p. 200: im

‘Amq.

(4) Barhebr., Chron. syr., p. 200 ed. BEDJAN hat statt dessen: Hesna dhe-Sirin, wofiir wohl Barin (dicht neben Rafaniya gelegen) zu

lesen ist. Die Franken nannten Barin .Vonsferrandus, .dontferrand (Dussaub, Topogr. hist. de la Syrie, Paris 1927, p. 99), grazisiert to Méovrvradpaous geovercov (Ioannes Kinnamos I, 8, p. 18, 9 ed. Bonn; vgl. Du CaNnGE zur Stelle, p. 318 Bonn = Mriene, P. G., CXXXIII, col. 329). (5) SCHLUMBERGER, Epopée, II, p. 95. 96, 97, n. 1, macht daraus

drei Stadte: Antartus, Tortosa und die bei Stephan. Asolik, III, 30, p. 200, 11, erwahnte Stadt ohne Namen, in der er den Hafen von Antiocheia, St. Symeon, vermutet !

(6) M. Hartmann in ZDPY, XXIII, p. 30, n° 343. R. Dus-

SAUD, Topographie historique de la Syrie, Paris 1927, p. 145, n. 2.

| SCHLACHT BEI AFAMIYA 107 Lakma (4) zog und die Jetztgenannte Festung einnahm (?). Bangitakin griff 996 wieder Halab und dann Antartis an, floh aber beim Herannahen des Dux Dalassenos (°). Dem Harigiten ‘Alagqa, der in Sar (Tyros) gegen al-Hakim revoltierte, sandte der Kaiser auf dem Seewege die erbetene Hilfe ;

doch wurde die Stadt bald wieder unterworfen (Juni 998) und die Besatzung eines griechischen Schiffes getétet (¢). In

demselben Jahre belagerte der Dux Damianos Dalassenos die durch eine Feuersbrunst heimgesuchte Festung Afamiya und besiegte dort ein Hilfsheer des Gai’ b. Samsim von Dimagsq, dem die Truppen von Tripolis, Berytos und Tyros beistanden (°); es floh bis nach Ba‘albek. Doch bei seiner Verfolgung erhielt der Dux eine tédliche Verwundung (19. VII. 998), worauf die Griechen ihrerseits die Flucht ergriffen und dabei grosse Verluste erlitten (®). Der Kaiser erschien

im folgenden Jahre selbst in Syrien, brach am 20. [X. 999 von Gisr al-hadid auf und liess bei Afamiya die Gebeine der ein Jahr zuvor dort gefallenen Griechen begraben ° oA N_wrad-9@ = % ¥ 4oS bali iO o bawal / 16K16r 2 Kopova Nemer eviod, A | \ 3)hog e 78gubaqth re oy bea? ies i Ar he Se £AgS o MovCa ia B1A! Gaba}

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