Beschreibung des Nordseebades Helgoland

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Beschreibung des

Bearbeitet und herausgegeben von der

Badedirection.

Mit acht Illustrationen.

Cuxhaven - Helgoland.

Druck von G. Rauschenplat & Sohn. 1901.

Diese Prospecte sind gratis und franco erhältlich durch die Badedirection und die Auskunftsstellen des Verbandes deutscher Nordseebäder. /, T> '

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Inhalt. Programm für 1 bis 2 Tage Aufenthalt ... 4 Allgemeine Beschreibung.......................................5 Klima....................... 13 Kurmittel................................................................. 15 Heilanzeigen und Gegenanzeigen.......................18 Strandbad auf der Düne .......................................... 19 Badehaus.................................................................22 Konversationshaus...................................................25 Verbesserungen und Neueinrichtungen ... 25 Reise nach Helgoland .............................................. 26 AVohnungsnachweis und A’erpfiegung .... 27 Allgemeine Informationen über Behörden pp. . 29 Badeärzte.............................................................. 29 Kirche............................ 29 Post- und Telegraphen wesen................................30 Dünenfähre und Strandbäder................................31 Bäder im Badehause.............................................. 32 Bäderpreise und Badewäsche................................33 Kurtaxe......................................................................34 Unterhaltungen und Vergnügungen...................... 35 Theater..................................................................... 35 Sehenswürdigkeiten.............................................. 39 Zeitungen und Zeitschriften................................39 Gebührenordnung der Bootsleute u. Gepäckträger 42 AVäschepreise............................................................ 45 Fluthtabelle............................................................ 46 Fahrpreise............................................................ ,50 I nseratenanhang.

Programm für 1 bis 2 Tage Aufenthalt. Nach Ankunft, welche in der Regel um 2 Uhr Mittags erfolgt, erledige man zuerst die Wohnungs­ frage. Die leer stehenden Wohnungen sind durch leicht ins Auge fallende Zettel gekennzeichnet und ist ein persönliches Aufsuchen derselben sehr anzurathen. Eine Besichtigung des Oberlandes ist alsdann zuerst vorzunehmen. Geht man an der Ostseite des­ selben den »Falm« entlang, so erhält man einen interessanten Ueberblick auf Rhede, Düne und Unter­ land. Die Südspitze mit dem bekannten allein­ stehenden Felsen »Mönch« passirend, ist dieser Spaziergang am Felsenabhang entlang fortzusetzen bis zum Leuchtthurm, dieser wie auch der in der Nähe erbaute Kaiserstein, errichtet zur Erinnerung an die ITebernahme Helgolands seitens Sr. Majestät unseres Kaisers, zu besichtigen. Zu beachten sind ferner die gewaltigen Felscolosse an der Westseite, welche ihren Abschluss mit dem Nordcap finden. Recht lohnend ist auch bei gutem Wetter eine Inselrundfahrt, zur Besichtigung der Grotten und zer­ klüfteten Felsmassen. Abends 7 7s Uhr Beginn des Concerts der Kurkapelle im Kurhaus. Zutritt frei. Mittwochs und Sonntags von 9 Uhr an Tanz in der »Hohen Meereswoge«. Am folgenden Morgen beim Rundgang durch das Unterland ein Besuch des Badehauses und des Denkmals Hoftmann von Fallerslebens, hierauf vor allen Dingen die Fahrt zur Düne, wo sich der regste Badeverkehr von 10 bis 1 Uhr entwickelt. Nach Rückkehr versäume man nicht, wenn ge­ nügende Zeit vorhanden, den Besuch des NordseeMuseums mit der Gaetke’schen Vogelsammlung und dem Thier- und Pflanzenleben Helgolands. Die Badeverwaltung.

Allgemeine Besehreibung von Helgoland. Das Felseneiland Helgoland, welches mit Recht den Namen >Perle der Nordsee« führt, liegt nahezu mitten zwischen den Mündungen der Elbe und Weser, ca. 70 km von Cuxhaven, ca. 170 km von Hamburg entfernt, und besteht aus einem fast senk­ recht bis zu einer Höhe von etwa 60 m aus der See sich erhebenden braunrothen Felsen, auf dessen Krone das ca. 46 ha haltende Oberland und diesem südöstlich vorgelagert das nur wenige Meter über dem Meer erhabene aber sehr geschützte Unterland liegt. Der rothe Felsen selbst bildet ein langes schmales Dreieck, dessen Spitze, das »Nathurö«, nach Nordwesten gerichtet ist. Die Grösse der Insel beträgt 0,59 Dkm, die grösste Länge der Nordwest­ seite 1600 m, die grösste Breite ca. 7» km. Der Umfang des Oberlandes beläuft sich auf ca. 3000, der des Unterlandes auf ca. 900 m. Die Verbindung zwischen beiden wird durch eine bequeme breite, 182 Stufen zählende Treppe hergestellt. An dem Aufbau des rothen Felsens, der »Klippe«, sind geschichtete Gesteine der Zechstein- und Trias­ formation betheiligt, namentlich der Buntsandstein, dessen von West nach Ost geneigte Schichten ab-



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wechselnd aus rothen Thonen und weissem Sand­ stein bestehen und den grössten Theil des Felsens znsammensetzen. Das Unterland besteht ans den durch beständige Verwitterung und durch den An­ griff der Wellen gebildeten Trümmern des Felsens, die sich an seinem Fusse an der am meisten von Wind und Wellen geschützten Südostseite angehäuft haben. Im Osten der Insel, ca. l'/'j Kilometer entfernt, liegt die langgestreckte Düne, welche durch weit in die See hinausgebaute Buhnen, erbaut von der König]. Preuss. Regierung, jetzt vollkommen geschützt ist. Die Düne ist bei Ebbe etwa 300 m breit und 2000 m lang. Sie ist der Lebensnerv des Seebade­ ortes, denn auf ihr befindet sich der herrliche, stein­ freie, feste und ebene, nur allmählich abfallende Badestrand. Noch bis Anfang des 18. Jahrhunderts war die Düne durch einen Steinwall (de Wall) mit dem Unterlande verbunden, wodurch ein je nach Norden, und Süden geöffneter halbkreisförmiger Hafen gebildet wurde. Die Düne besteht aus geschichteten Gesteinen der Muschelkalk- und Kreideformation von grauer oder weisser Farbe, die bedeckt sind von ihren eigenen, aus Rollsteinen und Sand gebildeten Trüm­ mern. Nach Nordwesten erstrecken sich die Köpfe dieser Muschelkalk- oder Kreidefelsen weithin unter Wasser fort als gefährliche Klippenreihen, die bei Niedrigwasser theilweise frei liegen (z. B. Selleoder Seehundsbrunnen). Das Gestein der Klippen und die Gerolle der Dünen sind reich an Feuer­ steinen und an den versteinerten Ueberresten vor­ weltlicher Thiere (»Donnerkeile«, »Riesenknöpfe«, »Katzenpfoten«) und das Suchen nach ihnen, den

— 7 — »Glückssteinen«, ist für den Naturfreund eine reiz­ volle Unterhaltung. Nicht unempfindlich für die wunderbaren Farben­ reize, die der rothe Fels mit seiner grünen Decke und die blendend weisse Düne in dem Rahmen des blaugrünen Meeres gewähren, haben die Helgoländer ihre LandeBfarben gewählt: Grön is det Lunn Road is de Kant Witt is de Sunn Deet is det Woapen Yan’t hillige Lunn! Bezüglich der Geschichte Helgolands sind wir in den ersten Jahrhunderten n. Ohr. nur Vermuthungen preisgegeben. Die erste zweifellose Erwähnung Hel­ golands findet sich zuerst gegen das neunte Jahr­ hundert in der Beschreibung »Leben des heiligen Willibrord< von Bischof Alkuin, sowie später in einer Schilderung Adams von Bremen. Nach der ersten Beschreibung soll um das Jahr 700 ein Friesenkönig Ratbood sich auf die Insel geflüchtet, und dort ein Heiligthum des friesischen Gottes Fosite vorgefunden haben, nach welchem das Eiland den Namen Fositesland, später Heiligland führte. Nach der Schilderung des irländischen Erz­ bischofs Willibrord, wurde ein Bischof Eilbert auf einer Missionsfahrt vom Sturm nach Fositesland verschlagen und errichtete dort ein Kloster. Um die Zeit Karls des Grossen unternahm der heilige Lindger, Bischof von Münster, BekehrungsVersuche auf der Insel. Zeitweilig scheint dieselbe von den Normannen berührt worden zu sein, und dann den Seeräubern, den sogenannten Vitalienbrtidern, einen willkommenen Schlupfwinkel geboten zu haben.



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Den vereinigten Hansastädten gelang die Ueberwältigung der Seeräuber, worauf Hamburg sich der Insel bemächtigte, sie aber später nach heftigem Streit mit den Herzogen von Schleswig-Gottorp an Schleswig abtreten musste. Doch erlangte später die Hansa die Erlaubniss, auf der Insel einen Feuer­ thurm (die jetzige Semaphor-Station) zu errichten und auf demselben ein Leuchtfeuer zu umerhalten. Im 18. Jahrhundert ging Helgoland an Dänemark über und blieb über ein Jahrhundert lang in dänischen Händen. Inzwischen war durch das Erscheinen enormer Züge von Heringen für Helgoland eine glanzvolle Zeit angebrochen. Die Gewässer wim­ melten von auswärtigen Fischern. Auf der Insel wurden Faktoreien angelegt. Schiffahrt und Fisch­ fang standen in höchster Blüthe. Leider hörten diese Heringszüge im 18. Jahrhundert fast vollständig auf und Schiffahrt und Handel sanken zu gänzlicher Bedeutungslosigkeit herab. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts trat eine vor­ übergehende Besserung ein, als die Insel zur Zeit der englischen Blokade der Elbe und der Kontinental­ sperre den Ausgangspunkt des Schleichhandels mit dem Festlande bildete. Derselbe nahm einen solchen Umfang an, dass ein grosses Gebäude errichtet wurde, welches als Börse (das heutige Postgebäude, bezw. Kordsee-Museum) für die anwesenden fremden Kauf­ leute diente. Diese Zeit nahm aber bald ein Ende und es folgte eine wirthschaftlich sehr traurige Periode für die Insel. In dieser Bedrängniss wurde von einem unternehmenden Helgoländer, Jacob Andreas Siemens, der Plan zur Anlage eines Seebades gefasst und von einer Actiengesellschaft 1823 zur Ausführung ge­ bracht. Damit war der schlechten Zeit ein Ziel

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Ostkütste



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gesetzt und mit dem allmählich immer grösser werdenden Fremdenbesuch hob sich auch stetig wieder der Wohlstand auf der Insel. Im Jahre 1814 wurde die Insel durch den Kieler Frieden England zugesprochen, in dessen Besitz sie bis 1890 verblieb. In neuerer Zeit wurden auch zwei Seeschlachten in der Nähe Helgolands ge­ schlagen, 1814 zwischen Dänemark und dem deutschen Bunde, 1846 zwischen dänischen und preussisch-österreichischen Schiffen, wobei §ich der österreichische Kommodore Freiherr von Tegetthoff, der später be­ rühmt gewordene Sieger von Lissa (1866) seine ersten Lorbeeren holte. Am 10. August 1890 ging die Insel in deutschen Besitz über und wurde der preussischen Provinz Schleswig-Holstein einverleibt. Die Besitzergreifung geschah in feierlicherWeise durch Kaiser Wilhelm II. persönlich. Zur Erinnerung an die Besitzergreifung wurde im Jahre 1891, genau an der Stelle, wo Kaiser Wilhelm II. dieselbe vornahm, ein einfaches Denk­ mal errichtet. Es trägt die Inschrift: Se. Majestät der deutsehe Kaiser, König v. Preussen, Wilhelm II. ergriff an dieser Stelle Besitz von der Insel Helgoland. Zur Erinnerung an den 10. August 1890. Gewidmet von den Helgoländern.

Die Insel zählt gegenwärtig an 2300 Einwohner. Die Helgoländer sind friesischen Stammes. Es ist ein kerniger kräftiger Menschenschlag mit sturmdurchwetterten Zügen, voll Entschlossenheit und Willensstärke, meist kräftig und hochgewachsen.

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Die Frauen und Mädchen sind schlank, oft zierlich gebaut, von leichter Haltung und zarter Farbe. Die Hauptbeschäftigung der Helgoländer besteht neben den Arbeiten im Badebetriebe in Schiffahrt, Fischerei und Lootsendienst. Die Sprache der Einwohner ist neben ihrer friesischen Muttersprache, in welcher sie unter sich verkehren, die deutsche, wie überhaupt die Bewohner unter jeglicher Herrschaft stets den ausgeprägten deutschen Typus in Sprache, Sitten und Gebräuchen gezeigt und behalten haben. Leider ist die kleidsame Nationaltracht der Helgoländerinnen immer mehr im Schwinden. Die­ selbe wird nur noch bei ganz besonders festlichen Gelegenheiten angelegt. Was die Wohnungen auf Helgoland anbetrifft, so zeichnen sich dieselben, wie schon seit Jahr­ zehnten bekannt, durch äusserste Reinlichkeit aus. Wie ein Aufbau aus einer Spielwaarenschachtel präsentiren sich die Strassen oder vielmehr Strässchen des Ober- und Unterlandes mit ihren kleinen, vom Dach bis zum Keller blitzblanken, stets neu ange­ strichenen Häuschen, deren helle Fenster meistens mit blendendweissen Gardinen und Blumenstöcken verziert sind und vor welchen sich hier und da reizende blühende Gärtchen befinden. Die grosse Sauberkeit im Innern und Aeussern der Helgoländer Häuser ist allgemein bekannt. Der Fremde fühlt sich deshalb in denselben auch behaglich. Oft sind die Zimmer mit altem werthvollen, vom Grossvater auf Enkel vererbten Thon- und Porzellangeschirr, sowie mit alten Kupfergefässen geschmackvoll verziert. Jedes Haus besitzt eine oder mehrere aus-

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gemauerte Cisternen zur Ansammlung und Auf­ bewahrung des Regenwassers, eine Uebertragung vpn Krankheitserregern durch Wasser ist demnach ausgeschlossen. — Auf dem Unterlande befinden sich drei bis vier Süsswasserquellen. Die Bodenkultur und Vegetation auf Helgoland ist, Wie auf den meisten Kordseeinseln eine geringe. Das Plateau ist mit Kartoffeln, Klee, Gerste und Hafer, angebaut, der Rest ist Wiesenland. An be­ sonders geschützten Stellen ist es jedoch gelungen, ganz hübsche Gärten mit schattigen Bäumen (z. B. »Helgoländer Gehölz«) und geschmackvollen Blumen­ beeten anzulegen. In einer Gärtnerei auf dem Ober­ land werden gegen 4000 Rosenstöcke gezogen. Erwähnt sei noch an dieser Stelle die vor fünf Jahren von C. Siemens nach den neuesten hygie­ nischen Vorschriften auf dem Oberland eingerichtete Molkerei mit einem Bestände von 20 thierärztlich untersuchten Kühen. Von höchstem Interesse für jeden Naturfreund, besonders den Binnenländer, ist die Pflanzenund Thier-welt des Meeres bei Helgoland. Reicher und mannigfaltiger als an irgend einem andern Punkt der deutschen Küste entfaltet sich hier das Leben des Meeres. Weite unterseeische Wiesen von grünen, braunen und rothen Tangen und Algen bedecken, bei Niedrigwasser zum Theil frei liegend, den rothen Felsgrund rings um Insel und Düne, belebt von einem mannigfaltigen Heer von Muscheln, Schnecken, Fischen u. a. Thieren. Das Sammeln derselben und das Angeln der Dorsche, Haie und Makreelen gehören zu den schönsten Reizen des Badelebens. Die obern Schichten des klaren Seewassers sind im Sommer belebt von den



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reizenden, lebendigen Glocken gleichenden Quallen und im August und September erfüllt von Milliarden kleiner infusorienartiger Thierchen (Noctiluca), die bei Nacht die wunderbare, reizvolle Erscheinung des »Meerleuchtenst hervorrufen. In den Käm­ men der überstürzenden Wellen, im Kielwasser der Boote oder wenn das Wasser durch die Kuder, die plätschernde Hand oder durch einen Steinwurf be­ wegt wird, überall flimmert und leuchtet es in phosphorischem Lichte. Sehr anziehend ist auch das Vogelleben auf Helgoland. lieber 300 Vogelarten besuchen im Herbst und Frühjahr auf ihren Wanderzügen in grossen Schaaren unsere Insel und benutzen den rothen Felsen zu kurzer Rast. Unter .ihnen finden sich die seltensten Gäste aus Nord und Süd, ja aus Sibirien und Nordamerika. Zu den wenigen Brut­ vögeln Helgolands gehören die Lummen, nordische Taucher, die von Februar bis Ende August zu vielen Tausenden um Helgoland leben und an einer steilen Felswand der Westseite, dem »Luminenfelsen', ihre Brutplätze haben. Andere fast zu allen Jahreszeiten vorkommende Vögel sipd Möven, Seeschwalben, Taucher und Strandläufer, deren Jagd zu den be liebtesten Unterhaltungen der Badegäste gehört. Seit 1892 besteht auf Helgoland die Königl. Preussische Biologische Anstalt. Sie ist eine wissenschaftliche Anstalt, deren Aufgabe die Erforschung der Nordsee, ihrer Thier- und Pflanzen­ welt und insbesondere der Naturgeschichte der nutz­ baren Seethiere ist. Sie ist nach dem Muster der zoologischen Station in Neapel eingerichtet und bietet den alljährlich in grösserer Zahl nach Helgo land kommenden Zoologen und Botanikern Plätze

und Mittel zu ihren wissenschaftlichen Arbeiten über die Bewohner des Meeres. Eine Errungen­ schaft der letzten Jahre ist das mit der Biologischen Anstalt verbundene Nordsee-Museum, das Bank einer hochherzigen Stiftung der Erben des berühmten Botanikers Pringsheim in dem alten Konversations­ hause eingerichtet ist. Den Grundstock des NordseeMuseums bildet die berühmte Sammlung Helgoländer Vögel von dem verstorbenen Regierungs-Secretair Gätke, die seiner Zeit vom Reiche angekauft wurde. Sie ist im unteren Saale aufgestellt. Der obere Saal enthält. die marine Thier- und Pflanzenwelt Helgo­ lands und der Nordsee mit besonderer Berücksich­ tigung der nutzbaren Seethiere (Fische, Hummer, Austern u. s. w.) und der verschiedenen Arten ihres Fanges. Auch die Geologie der Insel und der Düne ist durch eine Sammlung von Gesteinen und Ver­ steinerungen, Karten u. a. veranschaulicht.

K1 i m a. Helgoland ist von allen Badeorten Deutsch lands, ja selbst Europas, der reinste Repräsentant des Inselklimas. Nach genauen baktereologischen Untersuchungen steht es fest, dass ein Wind, welcher mindestens 30 Seemeilen über die Oberfläche des Meeres hinstreicht, fast völlig keimfrei ist; Helgo­ land erhält demnach von allen Richtungen reinen und keimfreien Seewind, und ist wegen seiner Klein­ heit einem Schifie auf hoher See vergleichbar; alle Eigenschaften des Seeklimas werden wir also bei dem Klima Helgolands in hervorragendem Maasse wiederfmden. Das Seeklima ist vor allen Dingen dadurch ausgezeichnet, dass es neben einem hohen

— 14 — Feuchtigkeitsgehalt der Luft, welcher sich fast stets in der Nähe des Sättigungspunktes hält, viel ge­ ringere Temperaturschwankungen aufweist als das Klima des Binnenlandes. Auf Helgoland ist z. B. die Durchschnittstemperatur des kältesten Monats Januar 1,7 °C., die des wärmsten, August, 16,4,J C.. während beide Zahlen für Berlin — 2,4 und -j- 18,8 lauten. Wie mit den Jahresschwankungen verhält es sich auch mit den Monats- und Tagesschwan­ kungen der Temperatur, die letztere, welche für den Badegast in erster Linie in Frage kommt, betrug im Mittel auf Helgoland nur 3,3° 0. Die unmittelbare Nachbarschaft der grossen Salzwassermengen bringt es ausserdem mit sich, dass der Herbst bis zum Monat Dezember hier auf Hel­ goland bedeutend wärmer als auf dem Festlande, ja wärmer und gleichmässiger als in den südlichen Kurorten Meran, Bozen und Montreux ist, eine Thatsache, welcher nach unserer Ansicht noch viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Den Badegast interessiren am meisten die Temperaturverhältnisse der Luft oder des Seewassers während der Bade­ saison auf Helgoland und zwar schwankt die durch­ schnittliche Luftwärme während der Monate Juni bis September zwischen 14 und 15° C., während die Nordsee als niedrigste und höchste Temperaturen 12° und 20“ C. während der Badezeit aufweist.

Bad. Düne.



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Kurmittel. Wir wenden uns nun zu der Beschreibung der Kurmittel unseres Nordseebades. Dieselben bestehen einerseits in der Seeluft und andererseits in den kalten und warmen Seebädern. Die Seeluft, von der wir schon im Vorhergehenden sagten, dass sie auf Helgoland wohl von allen deutschen Seebädern in der grössten Reinheit vorhanden wäre, characterisirt sich als eine staub- und bakterienfreie Luft von gleichmässiger Temperatur und hohem Feuch­ tigkeitsgehalt, die in steter Bewegung begriffen ist. Betrachten wir ihre Wirkungen auf den mensch­ lichen Organismus etwas näher, so finden wir zu­ nächst, dass dieselbe wegen ihrer grossen Feuchtig­ keit, Reinheit und gleichmässigen, nur geringen Schwankungen unterworfenen Temperatur auf die Schleimhäute der Athmungsorgene eine äusserst wohlthuende Wirkung ausüben muss. Durch die fortwährende Bewegung, in welcher die Seeluft be­ griffen ist, wird ferner die Oberfläche des Körpers nicht allein gelüftet, sondern derselben auch Wärme entzogen und die Gasausscheidung auf der Haut mächtig befördert. Diese fortwährende, gelinde Wärmeentziehung, wie sie im Seeklima stattfindet, regt nun einestheils die Wärmebildung und damit den Gesammtstoffwechsel in erhöhtem Maasse an, bringt aber auch anderntheils die glatten Muskel­ fasern der Haut durch den Kältereiz zur Kontraction und wirkt erregend auf den Tonus der Hautgefässe und die Hautnerven. Die Gesammtwirkung aller dieser Reize zeigt sich schon nach kurzer Zeit in einer Steigerung des Appetits und der Nahrungs­ aufnahme und in der Abhärtung des Körpers. Hier-



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aus erklärt sich ohne Weiteres die gute Wirkung des Seeklimas auf eine Eeihe von Ernährungs­ störungen und Stoffwechselerkrankungen, welche sich durch ein Darniederlegen der Blutbildung und des Wachsthums einzelner Körperorgane kennzeichnen. Dieselbe tonisirende Wirkung wie die Seeluft übt auch das kalte Seebad aus, nur in viel ver­ stärkterem Maasse. Während man also den Genusg der Seeluft fast allen Kranken mit wenigen Aus­ nahmen uneingeschränkt gestatten kann, ist bei dem Gebrauche kalter Seebäder schon mehr Vor­ sicht am Platze und schon mancher, der hier das richtige Maass nicht innezuhalten verstand, hat durch einen zu häufigen oder noch mehr durch einen zu langen Aufenthalt im Wasser eher Schaden als Nutzen von seiner Badereise gehabt. Namentlich verweile man Anfangs nicht zu lange in der See und beherzige die alte englische Baderegel «Three dips and out«. Was die Technik des Badens anbelangt, so em­ pfiehlt es sich, kalte Seebäder nicht auf ganz nüch­ ternem Magen zu nehmen, sondern vorher eine Kleinigkeit zu frühstücken; auch ein Glas Cognac oder Portwein ist Personen mit etwras schwacher Herzthätigkeit vor dem kalten Bade anzurathen. Nachdem man sich in der Badekarre ausge­ kleidet hat, gehe man bis etwa an die Hüften in das Wasser und fange die heranrollenden Wellen mit dem Rücken auf. Nach einem Aufenthalt von 1 bis 2 Minuten (später höchstens 5 Minuten) im Wasser trockne man sich mit einem rauhen Laken tüchtig ab, so dass sich nach dem Anlegen der Kleider ein wohlthuendes prickelndes Wärmegefühl an der ganzen Hautoberfläche einstellt. Das in



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neuester Zeit durch Pfarrer Kneipp in Mode ge­ kommene Unterlassen des Abtrocknens wird kräf­ tigen Personen gewiss keinen Schaden bringen, Schwächlichen und Kranken ist es direct zu widerrathen, ganz abgesehen davon, dass es das Wohl­ behagen nach dem Bade nicht steigert, sondern in der ersten Zeit sogar beeinträchtigt. Ein Spazier­ gang von 1h Stunde sollte dem kalten Bade folgen und darauf ein gutes Frühstück. Für schwächliche und kranke Personen ist das kalte Seebad im Freien nicht immer zuträglich; damit auch diesen Personen die Gelegenheit des Badens geboten wird, hat die Gemeinde Helgoland eine vorzüglich eingerichtete Badeanstalt bauen lassen, in welcher sich nicht allein ein grosses Schwimmbassin befindet, sondern auch warme Wannen-, Dampf- und Heissluftbäder verab­ folgt werden. Bei dem warmen Seebade kombinirt sich die Wärmewirkung des Wassers, welche die Haut röthet und deren Poren öffnet, mit der Wirkung der in dem Wasser gelösten Salze, welche in dieselben eindringen und theils chemische, theils direct mechanische Beize abgeben. Man wird also die warmen Bäder da mit Vortheil in Anwendung ziehen, wo man den Kältereiz auf den Körper ver­ meiden und das Schwergewicht auf die Salzwirkung legen will. Welche Badeform im speciellen Falle am vortheilhaftesten zur Verwendung kommt, muss besonders bei mit irgend welchen Leiden behafteten Personen den Anordnungen eines Arztes überlassen werden; jedenfalls sind die Nebenwirkungen des warmen Bades ganz andere, als die des kalten, wenn auch beide in ihrer tonisirenden und kräf­ tigenden Gesammtwirkung Übereinkommen.



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Heilanzeigen und Gegenanzeigen. Wenn wir es in Folgendem unternehmen, die­ jenigen Krankheiten aufzuzählen, bei welchen See­ bäder und speciell die auf Helgoland mit Erfolg angewandt werden, so soll diese Zusammenstellung nur zur allgemeinen Orientirung unseres Bade­ publikums dienen, und macht das Einliolen ärzt­ lichen Käthes in den speciellen Fällen keineswegs überflüssig. Ausser der grossen Schaar von Erholungs­ bedürftigen, welche alljährlich aus den grossen Städten überarbeitet und an Körper und Geist ab­ gespannt an das Gestade der Nordsee eilen und die gewiss Helgoland nicht verlassen werden, ohne hier die Spannkraft und Geistesfrische für weitere Arbeit wieder erlangt zu haben, kann Helgoland in erster Linie allen denen empfohlen werden, die an akuten und chronischen, katarhalischen Affectionen der Luftwege (Nasen-, Bachen-, Kehlkopf- und Lungenkatarhen) leiden. Wer kennt nicht die vorzügliche, beinahe specifische Wirkung Helgolands bei Heufieber und Asthma, -wie dies eine ganze Keihe bei der Bade­ verwaltung eingegangener dankbarer Anerkennungs­ schreiben, welche auf Wunsch zur Verfügung stehen, bezeugen. Die zweite grosse Domäne der Seebäder bildet ferner das ganze Gebiet der Nervenerkrankung, sei es nun, dass das Nervensystem in seinen zentralen Theilen (Gehirn oder Rückenmark) erkrankt ist, oder dass die peripheren Nerven einzelner Körpertheile zu mehr oder minder qualvollen Organerkrankungen geführt haben, also allgemeine Nervenschwäche (Neurasthenie und Oerebrasthenie) und nervöse



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Herz-, Magen- und Unterleibsleiden, sowie Neural­ gien, Neurosen oder Lähmungen. In dritter Linie ist Helgoland für alle Ab­ härtungskuren wegen Haut- und Muskelschwäche, Blutarmuth und Bleichsucht, chronischen Rheuma tismus u. s. w. anzunehmen. Tuberkulose der Lungen gehört nur in den Anfangsstadien an die See, findet dann aber hier die besten Bedingungen zur Heilung. Tuberkulose der Lvmphdrüsen dagegen und Scrophulöse bilden das dankbarste Objekt für einen Seeaufenthalt in Verbindung mit warmen Bädern. Nicht an die See gehören alle Lnfectionskrankbeiten, sowie alle Erkrankungen, welche mit profusen Eiterungen oder anderen Zerstörungs-Prozessen ein­ hergehen, also bösartige Geschwülste u. s. w., ferner alle schweren Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen (Geisteskrankheiten, Rückenmarksschwindsucht in den letzten Stadien) sowie endlich alle akuten Entzündungen innerer Organe, z. B. Nierenent­ zündung u. s. w. Organische Herzfehler vertragen den Seeaufent­ halt gut, wenn sie kompensirt sind. Haben dieselben jedoch schon zu Anschwellungen (Wassersucht) ge­ führt, so ist ein Seebadeaufenthalt nicht rathsam.

Die Helgoländer Badeeinrichtungen. a. Strandbad auf der Düne. Die Insel Helgoland bietet durch ihre am meisten in die Nordsee vorgeschobene insulare Lage ein derart eigenartiges Gepräge als Badeort, dass hier besonders das Leben an und auf der See, in der bei jeder Windrichtung reinen Seeluft, ausgebildet ist. Das Seebad auf der Düne zeichnet sich durch starken

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Wellenschlag und hohen Salzgehalt (31/* "/•) aus und ist vollständig unabhängig von Ebbe und Fluth. Der Kurgast ist demzufolge hier nicht ge­ zwungen, seine Tageseinteilung und Mahlzeiten nach den Fluthverhältnissen einzurichten, sondern kann das Bad täglich zur bestimmten Stunde nehmen und sein Leben regelmässig führen, was für den Erfolg der Kur nicht hoch genug geschätzt werden kann. Ein weiterer Vorzug des hiesigen Bades ist die vollständige Reinheit des Wassers. Da ein schlick­ artiger Boden hier vollständig unbekannt ist, ist das Wasser klar wie Krystall und so durchsichtig, dass man bis zu zehn Meter Tiefe bei Bootfahrten den von Algen bewachsenen und Muscheln belagerten interessanten Meeresboden verfolgen, während man beim Baden jedes Sandkorn des Badestrandes be­ obachten kann, ein Umstand, welcher dem Bade eine grosse Annehmlichkeit und besonderen Keiz verleiht. Der Umstand, dass das Seebad auf der ca. 1 Vs km von Helgoland entfernten Düne, einer lang­ gestreckten Sandinsel genommen wird, kann in sanitärer Beziehung nicht hoch genug geschätzt werden, weil er die von sämmtlichen medicinischen Capacitäten als Kurmittel ersten Ranges bezeichne!« heilsame tägliche Ueberfahrt in Fährbooten zur Düne veranlasst. Diese Fährboote sind breite, flache Böte, so sicher, dass noch niemals ein solches Boot verunglückt ist und sie den von England früher gesandten Rettungsbooten zur Bergung von Schiff­ brüchigen stets vorgezogen wurden. Ausser vielen anderen Rettungswerken erfolgte auch die im Herbst 1895 am 24. September

Ueberfahrt zur Düne,

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bewerkstelligte Rettung der aus sechs Manu be­ stehenden Besatzung des Hamburger Lustkutters »Atlanta« bei dem schwersten Seegang mittels eines solchen Dünenfährbootes. Die Fahrt zur Düne dauert je nach Stärke und Richtung des Windes 10 Minuten bis 5 « Stunden und wird oft von Fremden als angenehme Segel­ fahrt mehrfach am Tage unternommen. Die Einstellung einer Dampfbarkasse in die Dünenfähre ist als eine grosse Verbesserung an­ erkannt. Diese Barkasse schleppt die Fährboote bei Windstille und bei conträren Winden von und nach der Düne. Auf Wunsch werden aber an solchen Tagen auch einige Böte ausschliesslich für Segeln beibehalten. Die Bäder auf der Düne nimmt man von frei­ stehenden Badekarren aus, welche von den Wärtern bis an die mit Fluth und Ebbe wechselnde Wasser­ grenze vor jedem Bad in das Wasser geschoben werden; wodurch der an vielen Orten nothwendige und bei kühlem oder regnerischem Wetter gesund heitsschädliche und unangenehme Weg von dem Anskieideraum nach dem Wasser vermieden wird. Einen Vorzug besitzt Helgoland auch darin, dass je nach Wind und Wetter am West- oder Oststrand der Düne, meistens an beiden gleichzeitig gebadet wird. Die Badezeit dauert von 7 Uhr früh bis 2 Uhr Mittags. Links von der Landungsstelle liegt das Herren-, rechts das Damenbad, am Oststrande das neu eingerichtete gemeinschaftliche Bad. Die Fähre nach der Düne dauert während der Haupt saison in der Regel bis 4 Uhr.



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b. Das Badehaus. ..Das Warmbadehaus ist an der Südwestecke des Unterlandes gelegen und wurde im Jahre 1892 von der Gemeinde mit einem Kostenaufwands von nahezu 1,U Million Mark durch den Baumeister Franz Schmidt in Altona erbaut. Es enthält, ausser den nöthigen Maschinen- und Geschäftsräumen, 20 geräumige Einzelzellen für Wannenbäder, eine 750 m im Geviert haltende, hohe und luftige Biesenschwimmhalle, russisches Dampf­ bad und Inhalationsräume zur Einathmung von sterilisirtem Seewasser. Die Einzelbadezellen sind einfach aber geschmackvoll eingerichtet und beher­ bergen je eine Porzellanwanne mit kaltem und



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warmem Wasserzufluss und Douche, deren Tempe­ ratur sich beliebig reguliren lässt. Das Schwimmbassin ist mit bunten Kacheln ausgelegt und hat eine allmählich zunehmende Wassertiefe von '/>—4 m, um Nichtschwimmern und Schwimmern in gleicher Weise als Badeplatz dienen zu können. An dem einen Ende desselben ist eine Vorrichtung angebracht zur Erregung von künst­ lichen Wellen, welche die Oberfläche des Wassers in steter Bewegung erhalten; ausserdem stehen dem Badenden Brausen und Douchen in jeder Form zur Verfügung. Das Wasser, welches in einer Menge von 600 Kubikmeter das Bassin füllt, erneuert sich fortwährend durch Zu- und Abfluss, und ist voll-



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kommen klar und ohne alle Verunreinigungen durch Schmutz, Maschinenöl u. s. w., da es durch zwei Pulsometer aus der offenen See, etwa 300 m Yom Strande entfernt, entnommen wird. Seine Tempe­ ratur ist durchschnittlich um 5 0 C. höher, als die des Meeres; es können daher die Schwimmbassinbäder nicht allein allen kranken und schwächlichen Personen zur Benutzung empfohlen werden, für deren zarte Konstitution die Strandbäder im Freien zu angreifend sein würden, sondern sie bieten auch an kälteren und stürmischen Tagen einen vorzüg­ lichen Ersatz für die Seebäder auf der Düne. Wenn wir zum Schluss noch erwähnen, dass auch die Einrichtungen vorhanden sind, um Süss­ wasser-, Kohlensäure- und Fangoschlam m-Bäder zu jeder Zeit verabfolgen zu können, so wird sich auch demjenigen, der unsere Insel nicht aus eigener An­ schauung kennt, die Ueberzeugung aufdrängen, dass Helgoland in seinem Warmbadehause eine Ein­ richtung besitzt, wie sie kein anderes deutsches Nordseebad in solcher Vollkommenheit zu bieten im Stande ist, ein Urtheil, welches alljährlich von allen hier weilenden Aerzten und Laien vollauf be­ stätigt wird. Das Badehaus, welches eine wesentliche Ver­ besserung der Badeeinrichtungen Helgolands dar­ stellt, ist als die vornehmste Errungenschaft der deutsch gewordenen Insel für das Bad anzusehen, denen schon manche andere Verbesserungen, wie der Bau eines neuen, den modernen Ansprüchen genügenden Kurhauses, einer werthvollen sanitären Entwässerungsanlage des Oberlandes, gefolgt sind und künftig noch folgen werden.

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Das Konversationshaus. Das Konversationshaus (Inhaber Gebr. Keimers) ist in den Jahren 1891/93 von dem Architekten F. H. Schmidt in Altona erbaut und bietet — un­ mittelbar am Strande vor der Landungsbrücke be­ legen — auf Strand und Rhede die herrlichste Aus­ sicht. An die offenen Glashallen schliesst sich der 416 Q m grosse und 14 m hohe und elegante Speiseund Ballsaal, in künstlerischer Weise von dem Dekorationsmaler B. Reineke mit den Wappen der deutschen Bundesstaaten, mit- Landschaftsidyllen geschmackvoll ausgestattet. An diesen Saal grenzen ausser kleineren Speisesälen das mit grossem Com­ fort ausgestattete Konversationszimmer, das Billard­ zimmer und das Lesezimmer, in welchem gegen 100 Zeitungen und illustrirte Blätter ausgelegt sind. Im ersten Stock befinden sich an der Seeseite elegante Fremdenzimmer und das Musikzimmer mit Ibach’schem Flügel.

Verbesserungen und Neueinrichtungen. In Berücksichtigung der seit Jahren sich stetig wiederholenden Wünsche vieler unserer Gäste ist im Vorjahre neben dem bestehenden Herren- und dem Damen-Dünenstrandbad ein gemeinsames Famitienstrandbad eingerichtet. Als ein vorzüglich ge­ eigneter Platz hierfür hat sich ein Theil des Ost­ strandes an der Düne bewährt, -wo sich ein allmählich abfallender Sandgrund befindet und kein zu starker Wellenschlag vorherrscht. Die Aufsicht und Be­ dienung ist hier, wie am Damenstrande, in die Hände bewährter Helgoländer Badefrauen und eines Schwimmmeisters gelegt.

— 26 — Der Dünenfährbetrieb, bisher um 2 Uhr Nach­ mittags beendet, wird in diesem-Jahre in der Haupt­ saison vom 20. Juli bis 20. September, unter Weg­ fall der Nachmittagsfähre von 4 bis 6 Uhr, ununter­ brochen von 7 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags stattfinden. Es ist durch diese Einrichtung den erst zu später Stunde die Düne besuchenden Gästen ein längeres Verweilen dort ermöglicht, wie auch das bisher oftmals als lästig empfundene Warten am Stegplatze beseitigt wird. Im Warmbadehause sind Verbesserungen bei dem Apparat angebracht, der den künstlichen Wellen­ schlag erzeugt; die Strahldouche ist um das Zehn­ fache verstärkt, wie auch die Seitendouchen zum Vortheil abgeändert sind. Die in den letzten Jahren sehr stark benutzten Inhalations-Räume sind vergrössert und ein besonderes Salonbad mit 2 Wannen geschahen.

Reise nach Helgoland. Helgoland kann .vöm Festlande aus von Ham­ burg, Cuxhaven oder von Bremerhaven erreicht werden. Dauer der Fahrt Hamburg-Helgoland 6 bis 7 Stunden (Seefahrt 1 Vs Stunden), Bremerhaven, Helgoland ca. 4 Stunden (Seefahrt 3 Stunden), Cuxhaven-Helgoland 2 Vs Stunden. Abfahrtsstelle für die Dampfer der Nordsee-Linie in Hamburg: St. Pauli-Landungsbrücken. Abfahrtsstelle für die Dampfer des Norddeutschen Lloyd: Bremerhaven, Lloydhalle. Täglich Verbindung mit den Nordseebädern Westerland, Amrum, Wyk, Norderney, Juist und Borkum. Nach Borkum direkter Seeweg, ohne

Konversationshaus,

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Norderney zu berühren, fährt dreimal wöchentlich Dampfer »Silvana«. Am 1. Juli Eröffnung der neuen Eoute nach Westerland, Amrum und Wyk über Hörnum. Fahrpläne für die Dampfschiffe sind gratis zu haben bei der Nordsee-Linie in Hamburg, beim Nord­ deutschen Lloyd in Bremen, sowie auf sämmtlicben Eisenbahnstationen, auch in den Auskunftsstellen des »Verbandes Deutscher Nordseebäder«, die in grösseren Städten errichtet sind. Näheres über die Reiseverbindungen nach Helgoland, über Fahrpreise, Sonderfahrkarten wie zusammenstellbare Rundreise-Fahrscheine, siehe vor dem inseraten-Anhang.

Gepäck-Beförderung.

Das Gepäck kann. direkt nach Helgoland und auch zurück befördert werden von allen denjenigen Eisenbahnstationen, welche direkte Gepäcksätze nach Helgoland haben. Gepäck, welches vorher abgesandt worden ist, wird im Gepäckschuppen von Helgoland bis zur Abforderung aufbewahrt. Auf jede volle Fahrkarte, ausgenommen bei Bundreise-, Sonntags- und Sonderzugs-Karten, wird 25 kg Freigepäck gewährt, bei Kinderkarten 12Va kg.

Wohnnngsnachweis und Verpflegung. Nachdem die Passagiere an der Landungsbrücke gelandet, werden sie sich zunächst ihres Gepäckes versichern, welches sämmtlich nach dem am Ende der Landungsbrücke gelegenen Gepäckschuppen ge­ bracht wird. Das Wohnungssuchen wird dadurch erleichtert, dass an denjenigen Häusern, in -welchen noch Woh

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nungen frei, ein diesbezügliches Schild ausgehängt ist. Die Badeverwaltung lässt auf briefliche Anfragen und Vorausbestellungen bereitwilligst geeignete Wohnung vermitteln und übernimmt den Nachweis von Wohnungen. Auf die Empfehlungen im Inseratentheil wird bei dieser Gelegenheit aufmerksam gemacht. Ob Wohnung auf dem Ober- oder Unterlande zu nehmen, hängt von der Neigung des Badegastes ab. Dort freiere, grossartigere Aussicht, hier grössere Nähe am Verkehrszentrum. Im Allgemeinen ist es auf Helgoland üblich, in den Logirhäusern nur das erste Frühstück, die übrigen Mahlzeiten in den Restaurants und den Pavillons der Düne zu nehmen, da durch den Vor­ mittagsverkehr auf der Düne, die Einnahme von sämmtlichen Mahlzeiten an einem Ort erschwert ist. Doch sind auch einige Logirhäuser zu völliger Pension von 6 Mk. an eingerichtet. Die Preise der Zimmer sind natürlich nach Lage und Ausstattung verschieden. Die Durchschnittspreise pro Woche sind: bessere

mittlere einfache

1 Zimmer....................Mk. 18—24, 10—15, 7—10, Wohn- u. Schlafzimmer „ 35—60, 15—20, 12—15. Preise der einzelnen Hötels, Restaurants und Logirhäuser siehe Inseratentheil. In den Hötels und Restaurants Mittagstafel um 2 bis 4 Uhr. Preis von 1,50 Mark bis 3 Mark. (In einigen Restaurants Wein-Rabatt.) Ausserdem Diner» a part von 2 bis 7 Uhr Abends. Frühstück auch, in den Dünenpavillons nach der Karte.



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Kuraufenthalt. Allgemeine Informationen. Kaiserlich« Kommandantur: Oberland, Falm. Komman­ dant: Kontreadmiral von Schuckmann (Oskar) • Meldebuch liegt im Bureau aus von .9 bis 12 und 2 bis 4 Uhr. Landrathsamt und Polizeibureau: Oberland, Steinacker. Landräthlicher Hülfsbeamter: Regierungsassessor von Heppe. Kgl. Biologische Anstalt und Nordsee-Museum: Unter­ land, Victoriastrasse Kaiserstrasse. Direktor: Pro­ fessor Dr. Fr. Heincke. Landgemeinde. (Badeverwaltung.) Gemeindevorsteher und Badedirektor G. Friederichs. Stellvertreter: J. Philipp. Gemeinde-Bureau: Unterland, Kaiserstrasse, geöffnet Vormittags von 9 bis 11 Uhr, Nachmittags von 3 bis 5 Uhr. Mitglieder des Badekomitees ausser dem Bade direktor die Gemeindevertreter P. Rickmers, J. Schensky und J. Philipp. Badeinspektor: P. A. Haas. Schatzmeister und Badekassirer: P. Denker. Fährinspektor: Jacob Broders. Kartenausgabe: An der Landungsbrücke und im Badehause. Badeärzte. Königl. Kreisassistenzarzt Dr. med. Krefting. Wohnung: Treppenstrasse unmittel­ bar oberhalb der Apotheke. Dr. Lindemann. Wohnung: Kaiserstrasse, dem Nordsee-Museumsgarten gegenüber. Kirche. Evangelischer Gottesdienst jeden Sonn- und Feiertag in der Kirche, Oberland, Kirchstrasse, 9‘/s Uhr, durch Pastor H. Schröder. Katholischer Gottesdienst nach Ansage.

— 30 — Post- and Telegraphennmt. Seit September 1895 in dem neuen, prachtvollen Gebäude, Unterland, Kaiserstrasse. Vorsteher: Post­ meister Hornsmann. Dienststunden: a) Für Annahme und Ausgabe von Postsendungen an Wochentagen von 7 Uhr Vormittags bis 8 Uhr Abends, an Sonntagen von 7 Uhr Vormittags bis .9 Uhr Vormittags und von 12 Uhr Mittags bis zur Schlusszeit für den Postdampfer, thunlichst nicht länger als bis 5 Uhr Nachmittags; b)fiir den Telegraphenverkehr an den Wochentagen von 7 Uhr Vormittags bis 9 Uhr Abends. Einlieferungsfristen. Für Briefe, Postkarten, Drucksachen und Waarenproben, über welche dem Einlieferer ein Schein nicht ertheilt wird, 1/i Stunde, für alle übrigen Ge­ genstände V< Stunde vor dem Abgänge der Posten vom Posthause bezw. Abends vorher. Die im Ort aufgestellten Briefkasten werden zu abgehenden Posten, s/* Stunde vor Abgang jeder Post vom Posthause geleert. Die Leerung des Posthaus­ briefkastens erfolgt 5 Minuten vor Abgang jeder Post vom Posthause. Die Bestellung der Postsendungen erfolgt in den Stunden von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends, je nach der Zeit des Eintreffens der Dampfer. Pis ist im eigenen Interesse wünschenswerth, dass die Fremden nach der Ankunft und vor der Abreise dem Postamte ihre Adresse aufgeben. Zu diesem Zweck sind im Schaltervorraum des Post­ hauses, sowie in den HOtels Formulare ausgehängt,,



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■welche, nachdem sie genau ausgefüllt sind, am Post­ schalter abgegeben oder zusammengefaltet in den Postbriefkasten gelegt werden können. Posthülfsstelle mit Telephonverbindung nacli dem Postamt auf der Düne in der Wohnung des Fährinspectors. Apotheke.

Unterland, Ecke Siemensterrasse und Treppen Strasse. Inhaber: Wilhelm Pollitz. Molkerei.

Oberland, Prinz von Wales Strasse. Zu jeder Zeit frische Kuhmilch. 20 Kühe. • Frequenz.

1890 1891 1892 1893

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. . . .

12732 14162 10249 11566

1894 1895 1896 1897

. . . .

. . . .

13020 14270 15093 17023

1898 . . 20669 1899 . . 19296 1900 . . 18763

Badeordnung. Dünenfähre und Strandbäder.

Der Betrieb der Dünenfähre beginnt früh 7 Uhr und endigt in der Hauptsaison Nachmittags 4 Uhr. Die Fähre geht von der Landungsbrücke ab, nur wenn es Wind und Wetter nothwendig machen, wird die Abfahrt nach dem Nordoststrand verlegt. Karten zur Dünenfähre und zu den Bädern werden in der Karten-Ausgabe an der Landungsbrücke aus­ gegeben. Preis für Hin- und Rückfahrt . . . Mk. 0,80 im Abonnement 5 Billets .... „ 3,— Hin- und Rückfahrt für Kinder . . „ 0,40 ein Strandbad................................. ....... 0,60 do. für Kinder .... „ 0,30



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Das Bauchen in den Fährböten und das Mitbringen von Hunden in dieselben ist nicht gestattet. Die Badekarten sind am Strande vor Eintritt in die Badekarre an den Oberbadewärter (Oberwärterin) abzugeben. Der Oberwärter (Oberwärterin) ist an­ gewiesen, auf die Badenden Acht zu geben, sie zu­ rückzuhalten, falls sie zu weit in die See gehen (durch Zeichen mit einer Signalpfeife) und ihnen im Kothfall Hülfe zu gewähren. Am Herren-, Damen-, sowie am gemeinschaftlichen Badestrand liegen Rettungsböte, sowie Rettungsleinen. Im Hause des Fährinspectors ist ein Kranken­ zimmer (für plötzliche Erkrankungen oder Unfälle) eingerichtet. Das Baden am Strande darf nur in Badebeklei­ dung stattfinden. Knaben über 8 Jahre dürfen nicht am Damen­ strande baden. Bäder im Badehause. Geöffnet von früh 7 bis Nachmittags 4 Uhr. Das Schwimmbassin ist geöffnet: für Herren von 7—-10 und 12—4 Uhr, für Damen von 10—12 Uhr. Russische Bäder, Massagen, Inhalationen von zer­ stäubten Seewasser in verbesserten Räumen und sonstige medicinische Bäder von.8 bis 4 Uhr Nachmittags. Warme (Wannen-) Seebäder etc. etc. von 7 bis 4 Uhr Nach­ mittags. Auf Wunsch können Bäder auch noch bis Abends 6 Uhr genommen werden, wenn vom Betreffenden vor 4 Uhr eine Badekarte gelöst und die Zeit angegeben wird, wann das Bad gewünscht wird.

— 33 — Bäderpreise. 1 Warmbad...............................................Mk. 1,20 do. für Kinder.................................... 0,60 1 Bassinbad.................................................... 0,80 do. für Kinder.................... ,, 0,40 1 Vollbad mit Douche............................... „ 1,50 1 Sturzbad.....................................................„ 0,50 1 Sitzbad......................................................... „ 0,40 1 russisches Dampfbad mit Massage . . „ 3,— 1 russisches Dampfbad ohne Massage in der Zeit von 10 bis 12 Uhr Morgens ,, 1,50 in den übrigen Tagesstunden ... „ 2,— 1 Vollmassage................................................. 3,— 1 Theilmassage..................................... . ,, 1,50 Inhalation für die Dauer '/< Stunde . . „ 0,50 Kalte Abreibungen in derAnstalt ... „ 1,— Badewärter: Jacob Lorenzen. 4 Wärterinnen Masseur: H. Basteiger im Badehause. Die Miethtaxe für Badewäsehe auf der Düne beträgt für den einmaligen Gebrauch eines kleinen Badetuches ...... Mk. 0,10 do. leinenen Badelakens.......................... „ 0,20 do. gross.baumwoll.,krausenBadetuches 0,40 einer Badehose................................................ „ 0,10 von 1 Paar Schuhen.......................................„ 0,20 eines Damenbadeanzuges.......................... ., 0,40 einer Badekappe........................................ „ 0,10 Die Aufbewahrung u. Reinhaltung der Badewäsehe wird berechnet pro Woche pro Tag für 1 Laken......................Mk. 0,60 0,10 do. 1 kleines Badetuck .... „ 0,30 0,05 do. 1 Badehose........................ ...... 0,30 0,05 do. 1 Damenanzug.................. ....... 0,60 0,10 do. 1 Paar Schuhe ..... „ 0,30 0,05

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Bestimmungen aus der Verordnung No. 21884, betreffend die Erhebung der Kurtaxe

und den Beschlüssen zur Abänderung derselben.

Alle Besucher Helgolands, welche länger als 2 Tage auf der Insel verweilen, haben während der Badesaison eine Kurtaxe zu zahlen und zwar: Für jede volle Woche nach den beiden ersten Tagen des Aufenthalts: Jeder einzelne Besucher . . . Mk. 3,— Jede Familie von nicht mehr als drei Personen....................... „ 6,— Jede Familie von mehr als drei Personen...................................... „ 8,— Für jede einzelne Nacht nach den beiden ersten Tagen des Aufenthalts: Jeder einzelne Besucher . . . Mk. 0,50 Jede Familie von nicht mehr als drei Personen.............................„ 1,— Jede Familie von mehr als drei Personen...................................... „ 1,20 Folgende Personen sind von der Kurtaxe befreit: 1) Kinder unter 10 Jahren; 2) Dienstboten; 3) Geschäftstreibende, welche den in Verord­ nung No. 6 1883 bezeichneten Helgoländer Handelsschein gelöst; 4) praktische Aerzte und die in ihrer Beglei­ tung reisendenMitgliederderengerenFamilie. Besucher, welche während einer Bade­ saison vier Wochen Kurtaxe bezahlt, sind während derselben Saison von weiterer Kurtaxe befreit.

35 — Die Eigenthümer, bezw. die Pächter der Hötels oder Logirhäuser haften für die richtige Erhebung der Kurtaxe. Die Eintragung der Ankunft und der Abreise der Gäste hat innerhalb 12 Stunden nur mittels Tinte — zu erfolgen. Jeder Unterlassungsfall ist mit Strafe bedroht und von dem Controllbeamten sofort zur Anzeige zu bringen. Um recht deutliche Eintragung wird gebeten, da alljährlich eine sehr grosse Anzahl Gäste nicht in die Fremdenliste aufgenommen werden kann, weil die Namen unleserlich eingetragen sind. Diese Bestimmungen sind in das Fremdenbuch einzuheften und in den Logirhäusern an einer leicht sichtbaren Stelle anzuschlagen.

Unterhaltungen und Vergnügungen. Segelfahrten und Rundfahrten um die Insel. Concerte der 22 Mann starken Kurkapelle unter der Leitung des Direktors Gustav Nagunst. Täglich vor der Strandhalle: Vormittags ValO bis 11 Uhr, Nachmittags ’/a5 bis 6 Uhr, bei günstigem Wetter Vormittags Coneert auf der Düne. Täglich im Konversationshause: Abends 8 bis •/all Uhr. (Bei günstiger warmer Witterung auch vor der Strandhalle.) Landschaftlich-subventionirtes Theater unter der bewährten und anerkannt guten Leitung des Theaterdirektors Gustav Kammsetzer mit vor­ züglichen ersten Kräften, von Mitte Juli bis gegen Ende September. Täglich Vorstellung. Logen 3 Mark. Sperrsitze 2 Mark. Theatergebäude am Strande, Maxseterrasse. Kartenausgabe im Billetbureau des Gemeindehauses und an der Theaterkasse.

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Tanzreunion während der Hauptsaison in der Regel allwöchentlich einmal im Konversationshause. (Anzug für Herren: Dunkler Rock, keine Strandschuhe, Anzug für Damen: Promenadentoilette.) Veranstaltung von Regatten, Rundfahrten mit Musik, Lustfahrten, Dünenfesten, Beleuchtung von Düne und Strand, Feuerwerk, Volksbelustigungen am Strande etc. Besuch der Helgoländer Tanz­ lokale, »Hohe Meereswoge« und »Grünes Wasser«, allwöchentlich Tanzvergnügen. (Helgoländer National­ tanz, »Slim mien moderken«.) Eine der grossartigsten Veranstaltungen, wie sie vielleicht in ganz Europa in dieser eigenartigen, zauberhaften Schönheit nicht geboten werden können, sind die alljährlich stattfindenden Grottenbe­ leuchtungen. Ihre Ausführung beschreibt der verdiente Histo­ riograph von Helgoland Fr. Oetker in seinem Werke über Helgoland folgendermaassen: »Der Zug ging vom Vorlande aus, die nordöst­ liche Inselwand entlang; voran ein Boot mit Fackelmännem, dann das Signalschiff, dann die Musiker, die ihre langgezogenen Klänge über das sanftathmende Meer hingleiten liessen. Dazwischen er­ schallen die Ruderschläge der nachrückenden Fahr­ zeuge, wie sie sich eben ordneten und die Ein­ schiffung bewirkt hatten ' — gegen hundert Boote und Jollen, mit Badegästen und Insulanern dicht besetzt. Dann und wann stieg eine Leuchtkugel empor, während die Fackeln ihren grellen Schein bis an die hohe Felswand der Insel hinüberflattern liessen. So kam der Zug unter Scherz und Gesang bei der Nordspitze an. Hier dehnte er sich mehr in

Felsenparthie. — Westküste.

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die Breite. Ein Zeichen erfolgte: in der Kluft des Nathurns tauchte ein Flämmchen auf, und plötzlich, wie durch Zauber, schoss eine dunkle Gluth empor, das Felsenthor und die Inselwand mit zuckendem Schein übergiessend. Ein jubelnder Beifallsruf flog durch das ganze Geschwader, dass nun um die Nord­ ecke bog und längs der Westseite der Insel hinglitt. Hier entfaltete sich das Schauspiel in voller Pracht. Vom vorderen Schiffe zischten Raketen auf Raketen empor und immer neue nnd neue Wunder tauchten in den Klüften und Buchten und weiten Felshöhleu auf: dort eine flackernde Theertonne, hier der magische Schein bengalischen Feuers, dort Leucht­ kugeln in glühender Farbenpracht, dort Schwärmer mit prasselndem Geknatter zerstiebend; dabei der Wiederschein in der Fluth, die Schlaglichter und Schwaden an den zerklüfteten Felsen und Pfeilern, die im Lichtblitz auftauchenden Zuschauer oben und die riesigen Schatten der tanzenden Jungen an der mächtigen Felswand — denke dir dies alles und nimm die ziehenden Klänge der Musik und den Hauch der Nacht und der Fluth, nimm Lippen, bald frohlockend, bald lautlos schweigend, und Augen, bald lächelnd, bald selig in Thränen schwimmend, und du hast das schwache Bild eines Abends, wie nur Helgoland ihn bietet.» Ausser der ausgedehntesten Ausübung des Segelund Rudersports kann auf Helgoland, wie nicht leicht in einem andern Nordseebade, der Jagdsport und Fischfang in der mannigfachsten Weise betrieben werden. Die Jagd ist vom 15. Juni ab frei auf 300 m Entfernung von der Insel, dagegen in der Nähe des Unterlandes, auf der Düne, bis zum Schlüsse der Fähre, und auf dem Oberlande nach 10 Uhr



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Vormittags nicht gestattet. Jagdbar sind: Möven, Seeschwalben, Strandläufer, Goldregenpfeifer, ver­ schiedene Entenärten, Schnepfen, Alken etc. Inter­ essant ist die Lummenjagd. Brut- und Nistplatz der Lummen ist auf Helgoland der sog. »Lummenfelsen« an der Westküste, auf welchem sie sich zu Hun­ derten aufhalten. Die Jagd auf dieselben wird in der zweiten Hälfte des Juli eröffnet. Der erste Tag wird ausschliesslich den Badegästen Vorbehalten. Früh 3 Uhr fahren die Jagdliebhaber in zahlreichen Böten nach dem Felsen. Ein Schuss, abgegeben von dem Vertreter der Regierung, eröffnet die inter­ essante Jagd, welche meistens reiche Ausbeute bietet. Auf den Seehundsklippen halten sich auch See­ hunde auf und des öfteren gelingt dort einem Schützen ein glücklicher Schuss. Aeusserst lohnend und unterhaltend ist für den Badegast der Fischfang. -Geangelt werden Dornhai, Dorsche und Makrelen; letztere werden während der Fahrt gefangen, indem eine lange, mit Bleikugeln beschwerte Angelleine im Wasser nachgeschleppt wird. Sehr interessant ist es auch zur Zeit des Hummer­ fanges, früh Morgens mit den Fischerböten hinaus­ zufahren und sich den Fang mittels Hummerkörbe und Plumbers (Eisenreifen mit Netzen darunter) anzusehen. Mnsikzimmer mit vorzüglichem Ibach’schen Flügel. Lesezimmer mit gegen hundert Zeitungen und illustrirten Blättern. (Liste der aufgelegten Zeitungen folgende Seite.) Helgoländer Fremdenliste (Druckerei und Ver­ lag jetzt auf Helgoland) erscheint während der Haupt-

Nordspitze

— 39 saison täglich und enthält Fremdenliste, allgemeine Verkehrsnotizen, Lokalnachrichten, sämmtliche Pro­ gramme der Concerte, Bekanntmachungen derBadeverwaltung, der Verkehrsanstalten und Privatanzeigen. Leihbibliothek von P. Uterhark in der Kaiserstr.

Sehenswürdigkeiten. Oberland: Denkmal errichtet zur Erinnerung an die Uebergabe Helgolands an das deutsche Reich 1890. Der Leuchtthurm. Die Kirche. Das Nordcap. Unterland: Nordsee-Museum mit Gaetke’scher Vogelsammlung und Sammlung der Thier- und Pflanzenwelt von Helgoland u.d.Nordsee. Täg­ lich mit Ausnahme des Montags geöffnet. Rundfahrt um die Insel. Der Fluthmesser. Das Badehaus. Denkmal Hoffmann von Fallersleben.

Liste der im Lesezimmer aufgelegten Zeitungen und Zeitschriften, a) Politische Zeitungen und Lokalblätter. Berlin: Berliner Börsenzeitung. Neue preussisehe (Kreuz-) Zeitung. Nationalzeitung. Borddeutsche Allgemeine Zeitung. Post. Tägliche Rundschau. Berliner Tageblatt. Vossisehe Zeitung. Deutsche Tageszeitung. Berliner Fremdenblatt. Der Reichs­ bote. Deutsche Warte. Deutsche Reichszeitung. Freisinnige Zeitung.



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Bremen: Courrier. Weserzeitung. Breslau: Schlesische Zeitv/ng. Cuxhaven: Ctuxhavener Tageblatt. Dresden: Dresdener Nachrichten. Düsseldorf: Generalanzeiger. Frankfurt a. M.: Frankf. Journal. Frankf. Zeitung. Halle: Saale-Zeitung. Generalanzeiger. Hamburg: Hamburgiseher Korrespondent. Ham­ burger Nachrichten. Hamburger Fremdenblatt. Generalanzeiger. Hannover: Hannoverseher Kourier. Anzeiger. Itzehoe: Itzehoer Nachrichten. Kiel: Kieler Zeitung. Köln: Kölnische Zeitung. Kölnische Volkszeitung. Königsberg: Hartung'sehe Zeitung. Ostpreussische Rundschau. Leipzig: Leipziger Zeitung. Leipziger Tageblatt. Magdeburg: Magdeburger Zeitung. München: Münchener Neueste Nachrichten. Mün­ chener Allgemeine Zeitung. Posen: Posener Zeitung. Stuttgart: Schwäbischer Merkur. b) Wochen- und Monatsblätter. Adels- und Salonblatt. Deutsche Rundschau. Gegenwart. Zukunft Kunsthandel und Kunstgewerbe. Fürs Haus. Wiener Mode. Frauenheim. Das rothe Kreuz. Modenwelt. Wochenberichte für Kunst. Central­ blatt der Bauverwaltung. Deutscher Sport. Sport in Wort und Bild. Sportwelt. Aerztliche Rundschau. Deutsche Aerztezeitung. Deutsche LandwirthschaftsZeitung. Parole. Deutsche Kriegerzeitimg. Deutsche Armeezeitung. Militairwochenblatt.

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c) Illustrirte Zeitungen. Fliegende Blätter. Kladderadatsch. Ulk. Unsere Gesellschaft. Berliner illustr. Zeitung. Die Garten­ laube. Ueber Land und Meer. Bismark. Illustrirte Rundschau. Illustrirte Zeitung (Leipzig).

d) Kurlisten, Reise- und Badeblätter. Badezeitung für Oesterreich-Ungarn. Illustrirtes Badeblatt von Wien. Der Schwarzwald. Der Tourist. Karl Riesels Verkehr- und Reiseblätter. GeneralVerkehrszeitung. Aachener Kur- und Fremdenblatt. Baden-Baden Badeblatt. Fremdenliste Ems. Kur­ Kolberger Badeanzeiger. liste von Friedrichsroda. Ouxhavener Fremdenliste. Kurliste von Borkum, Neu­ dorf, Norderney, Oeynhausen,' Bad Reinerz. Sylt, Amrum, Wiesbaden, Wyk.

e) Ausländische Blätter. Oesterreich-Ungarn: Wiener kleine freie ' Presse. Wiener Fremdenblatt. Budapester Tageblatt. Frankreich: Figaro. England: The Times. Illustrated London News. Black and White. The Graphic. Ausserdem liegen die Adressbücher von Berlin und Hamburg aus. Das Mitnehmen von Zeitungen etc. aus dem Lesezimmer in andere Räume ist nicht gestattet. Anfragen in allen Badeangelegenheiten erledigt und nähere Auskunft ertheilt

die Badedirektion.

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Anhang. Polizeiverordnung betreffend Regelnng desTarifwesens derBootsleute und der Gepäckträger. Auf Grund des §§ 5 ff. der Verordnung vom 20. Septem­ ber 18G7 (G. S S. 1529) und des § 4 des Gesetzes vom 18. Febr. 1891 (G. S. S. 11) verordne ich nach Berathung mit dem Ge­ meindevorsteher für die Insel Helgoland, was folgt: § 1.

In jedem Boote, welches während der Saison an Besucher der Insel vermiethet werden soll, muss ein von der Polizei­ behörde unterstempeltes gedrucktes Exemplar des nachstehen­ den, für Bootfahrten festgesetzten Tarifs vorhanden sein. Dasselbe ist jedem Miether des Bootes auf Verlangen jederzeit zur Einsicht vorzulegen. Ausgenommen sind diejenigen Boote, welche auf einen einen Tag überschreitenden Zeitraum an bestimmte Personen vermiethet sind. §2 .

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Für die Beachtung der Bestimmungen In § 1 ist der Eigenthümer des Bootes, oder, falls dasselbe durch Vertrag einer Zwischenperson übergeben ist, diese verantwortlich. § 3.

Diejenigen Personen, welche gewerbsmässig das Gepäck der Reisenden von und nach den Fährbooten besorgen, haben eine Mütze mit der Bezeichnung »Gepäckträger« zu tragen, ein gleichfalls nachgedrucktes, mit dem Druckstempel der Polizeibehörde versehenes Exemplar des Tarifs stets bei sich zu führen und auf Verlangen ihrem Auftraggeber vorzuzeigen. §4. Höhere als die in den Tarifen (§ 1 und 3) verzeichneten Sätze, sowie Trinkgelder dürfen nicht gefordert werden. § 5. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Poli­ zeiverordnung werden mit Geldstrafe bis zu 9 Mark, im Unver­ mögensfalle mit entsprechender Haft bestraft. § 6.

Die Polizei-Verordnung vom 21. April 1898 tritt ausser Kraft. Diese Polizei-Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Meldorf, den 13. Januar 1901. Der Königliche Landrath.



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Bootstaxen. a) für gewöhnliche Segel- und Ruderparthien, Fahrten um die lnseln,80wieJagdfahrten,mitAusnahmederLummenjagd: Ein kleines Boot mit 1 Schiffer für 1—3 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 3 Jt, für jede weitere Person fiOcS für jede weitere Stunde 1,50 Jt, ein kleines Boot mit 2 Schiffern die Hälfte mehr. Ein Mittelboot mit 2 Schiffern für 1—6 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 6 Jt, für jede weitere Person 50 $ für jede weitere Stunde 3 Jt. Ein Fährboot mit 3 Schiffern (Zahl der Personen inner­ halb der für die Tragfähigkeit des Bootes festgesetzten Grenze unbeschränkt) bis zu einer Dauer von 2 Stunden 9 Jt, für jede weitere Stunde 4 Jt. Ein Fährboot mit 4 Schiffern (Zahl der Personen inner­ halb der für die Tragfähigkeit des Bootes festgesetzten Grenze unbeschränkt) bis zu einer Dauer von 2 Stunden 12 Jt, für jede weitere Stunde 5 Jt.

b) für Dorschfang, Ind. Angelgeräth und Köder in gewöhnlicher Menge: Ein kleines Boot mit 1 Schiffer für 1—2 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 4,50 Jt, für jede weitere Person 50 4, für jede weitere Stunde 1,50 Jt, ein kleines Boot mit 2 Schiffern die Hälfte mehr. Ein Mittelboot mit 2 Schiffern für 1—6 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 8 Jt, für jede weiterer Person 50 4. für jede weitere Stunde 3 Jt. Ein Fährboot mit 3 Schiffern für 1—10 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 11 Jt, für jede weitere Person 50 4, für jede weitere Stunde 4 Jt.

c) für Makrelenfang incl. Angelgeräth und Zubehör: Ein kleines Boot mit 1 Schiffer für 1—3 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 4 Jt, fjir jede weitere Person 50 4, für jede weitere Stunde 1,50 Jt, ein kleines Boot mit 2 Schiffern die Hälfte mehr. Ein Mittelboot mit 2 Schiffern für 1—6 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 7 Jt, für jede weitere Person 50 4, für jede weitere Stunde 3 Jt. Ein Fährboot mit 3 Schiffern für 1—12 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 10 Jt, für jede weitere Person 50 4, für jede weitere Stunde 4 Jt.

d) für Kaizenhaifischfang Incl. Angelgeräth und Zubehör: Ein kleines Boot mit 2 Schiffern für 1—4 Personen 9 Ein Mittelboot mit 2 Schiffern für 1—8 Personen 12 Ein Fährboot mit 3 Schiffern für 1--12 Personen 15

e) für Fischfang mit Austernschleppnetz und Zubehör: Ein kleines Boot mit 1 Schiffer für 1—3 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 4 M, für jede weitere Person oO

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für jede Weitere Stunde 1,50 M, ein kleines Boot mit 2 Schiffern die Hallte mehr. Ein Mittelboot mit 2 Schiffern für 1—6 Personen bis zu einer Dauer von 2 Stunden 7 M, für jede weitere Person 4 M.

f) für Lummenjagd: Ein kleines Boot mit 1 Schiffer bis zu einer Dauer von 2 Stunden 4,50 für jede weitere Stunde 3 jH>. Ein kleines Boot mit 2 Schiffern bis zu einer Dauer von 2 Stunden 7 Jl, für jede weitere Stunde 2 jH>. Ein Mittelboot mit 3 Schiffern bis zu einer Dauer von 2 Stunden 10,50 Ji, für jede weitere Stunde 3,50 M. Ein Mittelboot mit 4 Schiffern bis zu einer Dauer von 2 Stunden 13,50 Ji>, für jede jede weitere Stunde 4 jH>. Bei Miethen eines Bootes für den Fischfang oder die Lummenjagd hat der Bootsführer nur insoweit einen An­ spruch auf die Beute, als diese beim Dorschfang die Zahl von 6 Dorschen, beim Makrelenfang die Zahl von 6 Makrelen, beim Haifischfang die Zahl von 6 Haifischen, beim Austernfang die Zahl von 25 Austern, sofern die gefischten Austern nicht einem dritten (Pächter der Austerbank*) zustehen. bei der Lummenjagd die Zahl von 6 Lummmen über­ steigt. Bei Extrafahrten nach der Düne während der Fahrzeit haben sämmtliche Passagiere ausser dem vereinbarten Boots­ lohn, welcher die vorstehende Taxe nicht überschreiten darf, eine Fährkarte für die Düne zu 80 ^ zu lösen. Die Schiffer sind für diesen Betrag verantwortlich und haben denselben bei ihrer Landung an den zuständigen Beamten abzuliefem. Die Führer der Privatböte sind ver­ pflichtet, die Zahl der von bezw. an Bord eines Dampfers beförderten Passagiere bei dem Kassirer der Dampferfähre bei ihrer Landung anzumelden.

Gepäcktaxen. Für die Beförderung von Gepäck auf Helgoland sind als Gebühren zu entrichten:

1.

Für die Beförderung von Handgepäck:

ohne Rücksicht auf die Stückzahl für jeden Träger a. innerhalb des Unterlandes oder Oberlandes 30 b. vom Unterlande nach dem Oberlande oder umgekehrt 40

II.

Für Beförderung von expedirtem Gepäck:

ohne Rücksicht auf Stück- und Trägerzahl nur nach dem je auf einem Gepäckschein verzeichneten Gewicht in Gemässheit des nachstehenden Tarifs.

Westküste,



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Tarif: a. innerhalb des b. vom Unterlande Unter- oder nach d. Oberlande Oberlandes oder umgekehrt von über — bis 20 Kilo 0,30 J(> 0,40 J6 20 • 30 » 0,40 » 0,60 » 30 » 40 » 0,50 » 0,70 • 40 » 50 » 0,60 » 0.90 » 50 » 60 » 0,70 » 1,— « 60 » 70 * 0,80 » 1,20 » 70 » 80 » 0,90 » 1,30 » 80 » 90 * 1,50 » ,— » 90 » 100 -> 1,10 » 1,60 • 100 » 110 * 1,20 » 1,80 » u. s. w. Für jede weiteren angefangenen 10 Kilo bei a 10 4 mehr, bei b 15 4 mehr. Meldorf, den 13. Januar 1901. ^Der Königliche Landrath. 1

Taxen für Waschen und Plätten. Herrenwäsche: Chemisett-Hemden . . . Vorhemden..................... Unterjacken..................... Manchetten..................... Kragen .............................. Taschentücher................. Strümpfe.......................... Interbeinkleider . . . . Nachthemden.................. Damenwäsche: Kleid und Taille . . . Blouse.......................... Hemd.............................. Nachtjacke...................... Strümpfe ...... Kragen.......................... Manchetten................. Taschentücher ....

. 30—40 15 20 15 10 10 io . 15-20 20

4 ^ 4 4 4 4 4 4 4

1,50-2,00 0,60-1,00 20-30 20—40 10 10 15 10

M J6 4 4 4 4 4 4



46



Fluthtabelle für Helgoland. Dat.

Juni 1901.

Hochwasser

Xiedrigwasser

Vormittags | Nachmittags

Vormittags j Nachmittags

1. 11,07 Uhr! 11,28 Uhr 5,58 Uhr -> 2. 6,39 * 11,47 3. —12,24 12,41 » 7,16 1 4. 12,57 } 1,14 > 7,49 ) 5. 1,48 > 8,22 > 1,31 » 2,06 7> 6. 8,59 » 2,26 > 7. 2,46 » ! 3,06 » 9,38 » 8. 3,26 3,47 > 10,15 » 9. 10,58 * 4,13 4,37 « 5,03 > 10. 11,33 * 5,31 > 11. 6,02 T> 6,37 » —12,17 » 12. 7,11 » 7,54 > 1,27 » 13. 8,33 y> 9.06 » 2,47 » 14. 3,59 1 9,39 10,20 » 5,04 * 15. 10,38 » 11,05 • 6,03 » 16. 11,39 7> 11,58 » — T) 17. 6,57 * —12,25 > 7,46 » 12,47 T> 18. 1,13 > 19. 8,33 > 1,34 » 1,57 > 9,15 » 20. 2,42 » 2,20 > 21. 3,03 9,54 * 3,23 > 10,29 22. 3,42 » 4,02 l 23. 4,22 T> 1 4,42 » 11,03 » 24. 11,43 > 5,03 > ! 5,26 > 25. 5,52 » 6,23 » —12,07 » 26. 7,28 » 6,55 » 1 1,07 > 27. 2,16 » 8,02 8,38 » 28. 3,27 9,09 » 9,40 > 29. 4,33 » 10,34 » 10,00 5,23 > i 30. 11,23 > 10,57 *

6,19 Uhr 6,58 » 7,33 » 8,05 8,40 ■> 9,17 » 9,56 » 10,38 » 11,17 )> 11,58 » 12,50 )> 2,08 » 3,24 » 4,32 » 5,34 » 6,30 » 7,22 8,09 » 8,53 » 9,45 » 10,12 » 10,46 * 11,53 » — » 12,35 1,41 » 2,52 » 4,00 » 4,58 > 5,47 »

Der Strich vor den Zahlen bedeutet den Sprung von Abend auf Morgenzeit.

47

Fluthtabelle für Helgoland. Dat.

~I7

6. 7.

8. 9.

10. 11.

12. 13. 14. 15. 10. 17. 18. 19.

20.

1901.

Hochwasser Vormittags

2. 3. 4. 5.

Juli

12,39 1,17 1,56 2.35 4,16 3.58 4,22 5.36 6.40 7.58 9.15 10.25 10,54 11.48 -12,36 1.19 2,01 2.40 3.15 3.49 4.25 5,04 5,55 6.58 7,10 9.20 10,25 11,15

Niedrigwasser Vormittags j Nachmittags 11,58 Uhr! 6,13 Uhr 6,33 Uhr —12,21 > | 6,54 » ] 7,14 » 12.58 •> 7,33 » T 7,52 » 1,38 8,13 8,33 » 2,15 8,49 9,09 » 2,55 9,28 9,48 » 3,40 10,07 10,27 4,21 10.47 > 11,07 » 5,09 11,43 11,80 6,06 .» — > 12,21 )) 7,17 -12,53 T> j 1,30 » 8,37 2,13 2,53 » 9,53 » 3,44 4,14 » 10,44 4,49 > 5,20 » 11,20 » 5,50 6,19 » — 6,46 > 7,10 > 12,58 » 7,33 » ; 7,54 > 1,40 8,15 » 8,35 » 2,21 » 8,55 > 9,14 » 2,58 » 9,31 > 9,49 ' » 3,32 T> 10,02 > 10,17 > 4,07 10,33 » 10,49 » 4,46 y> 11,24 » 11,06 > — » 5,28 » 11,46 > j 6,25 —12,10 > 12,38 1,47 > 7,34 » 1,10 > 3,02 > 2,25 > ! 8,45 » 3,39 > 4,15 » 9,54 5,17 » 4,48 > 10,50 » 6,09 y> 5,43 . » 11,39 » 6,55 6,33 > —12,01 Nachmittags

21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. Der Strich vor den Zahlen bedeutet den Sprung von Abend- auf Morgenzeit.



48



Fluthtabelle für Helgoland. Dat. 1. 2. 3. 4. 5. t;. 7. 8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

August 1901.

Hochwasser

Niedrigwasser

Vormittags | Nachmittags

Vormittags | Nachmittags

7,35 Uhr 7,15 Uhr 12,22 Uhr! 12,41 Uhr » 8,14 1,20 'S) 1,01 > | 8,33 » 8,53 1,59 'S) 1,39 5> 9,33 » 9,13 > 2,19 D 2,39 S> 10,14 » 9,53 » 3,21 7) 3,00 » 10,33 'S) 11,03 4,03 'S) 3,42 » 11,33 » 11,13 'S) 4,25 S) 4,48 'S) D — 11,58 5,13 'S) 5,43 'S) — 12,27 1,03 1) 6,51 6,13 'S) 2,33 » 1,46 7,33 » 8,18 'S) 4,00 D 9,40 > 3,18 9,01 7) 4,37 » 5,09 » 10,14 'S) 10,43 S> 6,07 11,30 D ■ 5,39 S) 11,14 D — 'S) 6,33 » 6,57 * 11,58 » 7,39 7,19 —12,24 S> i 12,45 S> 7,57 )> 8,15 1,22 D 1,04 S) 8,47 » 8,31 S) 1,57 'S) 1,40 'S) 9,03 » 9,18 2,13 'S) | 2,31 D 9,33 » 9,47 2,44 » | 3,00 > 10,01 » 10,15 3,31 'S) 3,16 'S) 10,30 4,04 » 10,46 » 3,47 'S) 11,04 11,24 * 4,22 'S) 4,43 'S) — 11,46 » 5,31 'S) 5,06 'S) ; 12,50 6,38 s> —12,14 » 6,01 'S) 1,30 » 7,59 » 2,12 » 7,18 » 9,14 'S) 2,53 » 8,36 3,33 » 4,11 1 10,21 D 9,50 'S) . 4,44 » 5,13 'S) 10,50 T) 11,16 'S) 5,40 *' 11,58 J 6,18 » 6,30 11,36 'S) — » -12,19 » 6,52 » 7,13 » 12,59 s> 7,34 » —12,39 * 7,54

Der Strich vor den Zahlen bedeutet den Sprung von Abend- auf Morgenzeit.

- 49

Fluthtabelle

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

| |

8.

!

■ |

9. ! 10. I

11.1 I . ! I I i '

|

22. !

23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

I ! | 1 !

Helgoland.

Hochwasser

Dat.

12. 13. 14. 15. 10. 17. 1819. 20. 21.

für

September

1901.

Niedrigwasser

Vormittags | Nachmittags Vormittags j Nachmittags 1,19 Uhl ' 2,39 Uhr 8,14 Uhr 8,34 Uhr 1,59 2,20 l i 8,54 » 9,14 , 2.40 3,01 . 9,34 9,53 , 3.22 3,44 > 10,13 10,34 » 4,07 4.30 , 10,54 11,15 » 4,55 5,33 , !| 11,40 5.57 12,52 I 6.30 12,12 7,24 8,08 1,37 2,23 » 8,50 9,29 3,07 3.49 10,03 10,30 4,25 4,55 » 10,55 11,20 5,23 5.49 11,43

■ 1 9,58 10,14 3,48 4,08 * 10,32 . » i 10,51 4,30 4,53 11,11 » 1 11,37 5.22 5,58 — — 12,11 6,37 7,17 » — 12,49 1,30 7.57 8,37 2,12 2.54 » 9.15 3,34 * l J 9,49 7> ! 4,10 10,16 4,39 10,40 V> 5,06 5, 11,04 5,33 11,27 T) 1 5,5s 11,49 - •— » ! 6,21 7> 6,43 » 12,10 11,31 » 7,05 y> 7,28 12,53 7,50 1,15 » 8,12 *

I'er Strich vor den Zahlen bedeutet den Sprung von Abend- auf Morgenzeit.

51



Fahrpreise der

Reise nach Helgoland. I. Hamburg-Helgoland mit Postdampfem der Nordsee Linie in Hamburg. Abfahrtssteile: St. Pauli-Landungsbrücken, während der Badesaison täglich 8 Uhr Vormittags. a. Hamborg-Helgoland, einfach M. 16,—| 25 kg Rlickfahrk. mit 3-täg. Gültigkeit „ 17,50> Frei„ „ 45-täg. „ „ 24,20) gepäck i, nur f. einen Sonntag gült. „ 12,— b. Sommerkarten nach Helgoland. Gültig 45 Tage._________________ Freigepäck 25 kg. _____ Stationen: II. CI. II.CI. III.CI 'Barmen......................................... i| 78,701 61,901 45,10 'Berlin, LehrterHptb. n. Stadtbh. 66,30i 52,601 38,90 'Bielefeld.................................... t 66,30j 52,601 38,90 [ 56,601 45,401 34,10 'Braunschweig 'Bremen.................................... | 45,30i 36,90) 28,40 •Breslau......................................... !106,10| 82,40) 58,80 'Cassel......................................... ) 72,30; 57,101 41,90 'Charlottenburg.......................... ! 65,40! 51,90) 38,50 'Chemnitz.................................... I 87,90) 69,00) 50,40 'Coblenz Bh. o. M....................... 96,20! 75,10; 53,90 'Cöthen......................................... ! 67,70) 53,60! 39,60 'Cottbus.................................... 80,00) 62,90) 45,80 'Crefeld......................................... 80,30) 63,10) 45,90 'Dessau......................................... 68,90) 54,50) 40,20 •Dortmund.................................... j 73,90) 58,30) 42,70 •Dresden, AltetadtHauptbahnh., Wettinerstrasse oder Neustadt über Zossen-Berlin .... i 88,40) 69,20; 50,10' oder über Riesa-Leipzig . . ! 88,40! 69,20! 50,10* „ „ Falkenberg . . . i 88,40! 69,20! 50,10

Stationen: •Düren •Düsseldorf Hauptbahnhof •Duisburg Eisenach •Elberfeld (Döppersberg um Steinbeck) *Ems. , .

11 CI. | II. 01. | III. 01. |i ; I! |j

70,40] GO,40 61,30 63,30,

50,80 46,10 44.70 46,00

79,‘20 62,30 98.40 76,70 I: 83,60 65,60 Erfurt •Essen I.Iauptbahnhof und,Nord 75.90 59,80 79,80 02,hi •Falkenberg • 95,00 74,20 •Frankfurt ä./H. läüpttSftftnho |; 82,80 65,00 •Forst |! 88,40 69,20 •'Giessen i 92,00 ' 71,90 •Görlitz ... ! 65,40' 51.9U •Güttingen ji 81,70 64,20: Gotha . i 75,90 59,80' •Hagen . I 68,60 54,40 •Halberstadt 72,00 56,90 •Halle a./S. 28,20 24,20 •Hamburg Id ( 59,60- 47,60 «Hameln i 70,20 55,50 •Hamm . L 92,30 72,10 •Hanau . 53.30 42,80 •Hannover i 2s,20 24,20 •Harburg li 54,20 43,60 •Hildesheini FI 85.30 66,90 •Köln Hauptbahnhof •Leipzig, Magdeburger Bahnho I 75,90 59,80 98,50 76,80 •Liegnitz . • |! 75,70 59,70 •Lippstadt . . ! 39,20 32,20 •Lübeck . . . 37.40 31,00 •Lüneburg . .. • 61,70 49,10; •Magdeburg j: 99,20 77,40' •Mainz . . . 84.90 66,60 •Marburg . • 1108,40 84,30 •Mannheim H. I 1 60,90 48,60 •Minden . j 66,00 52,40 •Münster i. W. I 77,40 60,90 Naumburg ! 71,40 56.40 •Nardliausen .

45,40 55,00 47,60 43,70 45,70 53,30 47,20 50,00 51,80 38,50 46,60 43,70 40.10 41,80 20,20 35,60 40,90 51,90 32,40 20,20 32,90 48,40 43,70 55,00 43,60 25,20 24,50 36,60 55,50 48,20 61,0C 36,20 38,80 44,50 41.50

i:

90,00 80,00 77,90 80,50,

fl I. CI. | IE CI. [III. CI. ________ S t a t i o n en: !| 93,80 73,30! 52,70 ‘Utfenbach.............................. 1 50,70 41,00 31,10 ‘Oldenburg i. Gr..................... ii 60,00 47,90 35,80 ‘Osnabrück ... . . 79,50 62,50 45,50 ‘Paderborn ......................... ‘Plauen i.,VI, oberer Bahnhof 93,00 72,80 53,10, 125,00 94,40 — Prag........................................ ‘Soest................................... 73,20 57,80 42,40: ‘Stade................................... 21,80 19,40 17,00 54,60 43,80 33,10 ‘Stendal................................... 49,70 40,1 ö 30,60 ‘Verden ................................... 74, IQ 58,50 42,80 ‘Wanne................................... Weimar.............................. : 83,60 65,60 47,60 ‘Wesel . . .................... 75,90 59,80 43,70 Wien Nord-Westbahnhof 1.73.20126.60 — Wien Nordbalmhof . . . 173.20126.60 — ' Wien Staatsbahnhof . . . 173,20126,60 — * Wiesbaden ,.................... 100.10 77,90 55,80 ‘Wilhelmshaven ..... 57,00 45,70 34,30 ‘Worms................................... 108.10 84,10 60,50 ‘Zwickau Bahnhof .... 88,30 69,30 50,60 Bei den mit * bezeiehneten Fahrkarten IILClasse Ist an der Kasse der Nordsee-Linie ein Zuschlag von 2,00 Mk. 7,n zahlen. c. Sonderfahrten. Zum Beginn der Schul- und Gerichtsferien werden mehrere Sonderzüge nach Hamburg mit directem Anschluss an die Postdampfer der NordseeLinie in Hamburg abgelassen. Zu diesen.Sonder zügen werden directe Rückfahrkarten bis Helgolaml zu besonders ermässigten Preisen ausgegeben. gültig Tage Aitenesen . . 45 Barmen .... 45 Barmen-Rittershausen . . . 45 Berlin................................ 30 Bochum Siid ...... 45 . Cöthen. .......................................... 30 ■ von

nach Helgoland ii. in-, in. i'l 39,90 30,30 41,70 31,50 41,50 31,40. 32,60 24,60 39,70 30,10 33.50'25,20



64



nach Helgoland Tage ii. ci. i in. d. 45 39,00 29,60 Dortmund................................ Dresden..................................... 30 43,50 31,90 Düsseldorf................................. 46 42,70 32,30 Duisburg..................................... 45 41,20 31,20 Elberfeld ..................................... 45 41,90 31,70 Essen .......................................... 45 40,10 30,40Gelsenkirchen............................ 45 39,50 30,00 45 40,10 30,40 Hagen.......................................... 30 35,70 26,60 Halle a. 8..................................... Hamm ........................................... 45 36,90 28,20 Köln.......................................... 45 45,30 34,10 Leipzig..................................... 30 37,60 27,90 30 30,50 23,20 Magdeburg................................ Münster..................................... 45 34,60 26,60 Oberhausen................................. 45 40,70 30,80 Osnabrück ................................. 45 31,30 24,20 Recklinghausen....................... 45 38,40 1 29,20 30 23,59 18,50 Salzwedel..................................... 45 41,20 31,20 Schwelm..................................... 45 39,30 29,80 Schwerte..................................... 30 27,00 20,80 Stendal..................................... Unna.......................................... 45 38,20 29,10 Wanne. ...................................... 45 39,10 29,70 Nähere Auskunft über die Sonderzüge, deren Abfahrtetage und Zeiten, sowie über die zur Aus­ gabe gelangenden Fahrkarten wird auf allen vor­ genannten Eisenbahnstationen, sowie durch die Nordsee-Linie in Hamburg ertheilt. Zum Anschluss an die Sonderzüge von Leipzig bezw. Halle nach Hamburg werden auf den nach­ stehenden Stationen Anschluss-Rückfahrkarten mit 30-tägiger Gültigkeit ausgegeben. von nach nach von Gotha Halle Leipzig Gera Jena S.-B. Halle Halle Arnstadt Naumburg Halle Halle Eisenach Weissenfels Halle Halle Erfurt von

gültig

von nach { Aschersleben Cöthen Güsten Cöthen Bernburg Cöthen Oebisfelde Stendal Gardelegen Stendal Rathenow Stendal Stassfmt Magdeburg Thale Magdeburg Quedlinburg Magdeburg Halberstadt Magdeburg Wernigerode Magdeburg Oschersleben Magdeburg Neuhaldens­ leben Magdeburg Burg Magdeburg Zerbst Magdeburg Rosslau Magdeburg

nach von Magdeburg Dessau Leipzig Döbeln Dresden Altst. Leipzig „ Neust. Leipzig Leipzig Meissen Leipzig Riesa Leipzig Freiberg Crimmitschau Leipzig Leipzig Glauchau Greiz Ieipzig Leipzig Meerane ! Plauen Leipzig Reichenbach Ieipzig Werdau Leipzig Leipzig Zwickau Chemnitz Ieipzig

d. Sonntagskarten, Berlin-Hamburg-Helgoland.

Vom 1. Juli bis 10. September werden an den­ jenigen Sonnabenden, an denen keine Sonder/,iige von Berlin nach Hamburg abgehen, Sonntagskarten von Berlin nach Helgoland und zurück mit 6-tägiger ■Gültigkeit zu ermassigten Preisen ansgegeben um! zwar: I. CI. 46,80 M. II. CI. 38,10 M. III. CI. 20,40 M. Die Beförderung der mit solchen Fahrkarten versehenen Reisenden erfolgt an den erwähnten Sonnabenden mit dem ll25 Uhr Abends von Berlin (Lehrter Bahnhof) abfahrenden Personenzug. (Schlaf wagen sind in diesem Zuge.)

56

-■

II. Bremerhaven-Helgoland mit Dampfern des Norddeutschen Lloyd in Bremen, Abfahrtsstelle: Lloydhalle in Bremerhaven. Vom 16. bis 27. Juni und 16. bis 27. September viermal wöchentlich, vom 28. Juni bis 15. September täglich. Sonntags, Montags, Mittwochs und Freitags 71;7 Uhr Vormittags im Anschluss an den 543 Uhr Vormittags von Bremen nach Bremerhaven fahrenden Schnellzug. Dienstags, Donnerstags und Sonnabends 10 Uhr Vormittags (nur vom 29. Juni bis 14. Sep­ tember) im Anschluss an den 880 Uhr Vormittags von Bremen nach Bremerhaven fahrenden Schnellzug. a. Bremerhaven-Helgoland, einfach M. 10,—J 25 kg Riickfahrk. mit 4-täg. Gültigkeit „ 11,—> Freifür die Saison gültig . . . „ 15,—jgepäck „ nur f. einen Sonntag giilt. „ 7,50' Kinder von 4—10 Jahren „ 4,— 1». Sonimerkarten. Gültig 45 Tage. Freigepäck 25 kg. Stationen:

l.('). ri.ci.iiujüh

•Bannen........................................: 60,20| 48,80 37,40 ! 45,10 do.............................................. 78,7Cj 61,90 Berlin Stadt- od. Lehrt. Bahnh 66,30) 52,60 | 38,90 •Bielefeld I 49,50) 40,80 32.10 j 66,30j 52,60 '38,90 do. 56,60 45,40 34.10 Braunschweig 26,80 23.80 20,70 •Bremen i 45,30 36.90 - 28,40 do. 106,10 82,40 i 58.80 Breslau . . ! 61,50 49.80 38.10 •Cassel . . . 72,30 57,10 i 41.90 do. . . !| 65,40 51.90 38,50 Charlottenburg Chemnitz . . : 87,90 69,00 50,40 77,80, 62,00 46,20 •Coblenz Rh. u. M. 96,20! 75,10 53.90 do. 67,70 53,60 39,60 Cöthen . . . 80,001 62,90 45.80 Cottbus'.

Stationen: Dessau ....... •Dortmund............................... do. ................................ Dresden über Leipzig . . Dresden über Falkenbg.-Zerbs * Düren.................................... do............................................. •Düsseldorf........................... do. ........................... Duisburg................................ Eisenach . ........................... •Elberfeld................................ do.......................................... Ems.......................................... Erfurt..................................... Essen..................................... Falkenberg........................... Forst..................................... Frankfurt a./M........................ Giessen................................ Görlitz..................................... •Göttingen................................ v do.......................................... Gotha..................................... •Hagen..................................... do............................................. Halberstadt.......................... Halle a./S................................. •Hameln ....... do. ................................ Hamm..................................... Hanau.................................... •Hannover............................... Hannover............................... •Hildesheim ...... do. .......................... •Köln.................................... do ... ..................... •Krefeld ..................................... do.......................................

I.Cl.lII.Cl.iIII.Cl. 68,90! "54,50! 40,20 55.401 45,20. 35,00 73,90! 58,30 42,70 88,40) 09,20 50,10 88,40 69,20 50,10 71,60. 57,30 43,10 90,00 70,40 50,80 62,20 50,30 38,40 80,60 63,40, 46,10 77,90 61,301 44,70 80,50 63,30, 46,00 60,60' 49,101 37,60 79,20 62,30 45.40 98,40 76.60 55,00 83,60 67,40 49.40 75,90' 61.60 45.50 79.80 64,50' 47.50 82.80 66,80: 49,00 95,00 76,00) 55,10 88,401 71,00; 51,80 92,00 73,70 53.60 54,50) 44,60) 34,G0 I 65,40 51,90 38,50 i 81,7(1 64,20) 46.60 ; 57,50 46,80) 36,10 75.90 59,80i 43,70 68.60 54,40 40,10 : 72,00 56,90 41,80 47.90 39,60; 31,30 59.60 47,60 35,60 70.20 55,50 40,90 92.30 72,10 51,90 41.60 34,80 28,10 53.30 42,80 32,40 46,10 38,30 30,40 54.20 43,60; 32,90 ' 66,90 53,80 40,80 85.30 66,90 48,40 61,70 50,00 38,20 80,30; 63.10 45,90

-

58

Stationen: Leipzig........................................ Liegnitz................................... Lippstadt................................... Magdeburg.............................. Mainz........................................ Mannheim.............................. •Marburg................................... do. ................................... •Minden i. W............................... do......................................... •Münster i. W.............................. do. ......................... Naumburg.............................. •Nordhausen.............................. do. .............................. Offenbach ................................... •Oldenburg.............................. do. .............................. "Osnabrück.............................. do. ......................... ..... Paderborn ................................... Plauen i. V................................. Prag Soest ........................................ Stendai........................................ “Verden........................................ do. ......... •Wanne........................................ do............................................... Weimar................................... Wesel........................................ Wien........................................ Wiesbaden.............................. “Wilhelmshaven......................... do. Worms........................................ Zwickau . . . . ... . .

I. Ci. | n.ci.im.ci. 75,90: 59,80 43,70 98,50 76,80 55,00 75,70 59,70 43,60 01,70 49,10 36,60 99,00 77,20 55,30 104,70 81,40 58,10 74,00 59,10 44,30 84,90 66,60 48,20 44,10 36,70 29,40 60,901 48,60 36,20 47,40 39,20 31,00 : 66,00: 52,40 38,80 77,40 60,90 44,50 60,40 49,00 37,50 71,40 56,40 41,50 93,80: 73,30 52,70 ! 32.20j 27,90 23,40 ' 50,70' 41,00 81,10 41,40| 34,70 28,00 60,00' 47,90 35,80 79,50| 62,50 45,50 93,00! 72,80 53,10 120,80| 91,40 73,20 57,80 42,40 54,60' 43,80 33,10 31,io! 27,00 22,90 49,70; 40,10 30,60 55,601 45,40 35,10 74,10' 58,50 42,80 83,60! 65,60 47,60 75,90 59,80 43,70 — 169,40 123,80 100,10 77,90 55,80 38,501 32,60 26,60 57,00' 45,70 34,30 104,70 81,40 58,10 88,30; 69,30 50,60

Sommerkarteu von Stationen mit einem. 51 sind nur über Bremerhaven, alle übrigen wahlweise über Bremerhaven oder Hamburg gültig.

— 59 —

Zusammenstellbare Rundreise-Fahrscheine. Es werden von der Eisenbahn folgende zu «ammenstellbare Fahrscheine auf Antrag ausgegehen: Reihen­ zahl

Classe

1 km 1 J. 1 Xi- Ui 181113,00111,30 9.80 ; 65, 1 6,30i 1135’ : 8,80 : 82 ' 6.00

6 a — Hamburg-Helgoland 418 c — Cuxhaven-Helgoland 418d — Westerland-Helgoland 418 e — Norderney-Helgoland 418 f — Borkum Helgoland 1141 | 9,30 t 7,50) 420 — Bremerhaven-Helgoland 87 Die zusammenstellbaren Fahrscheine haben zur Fahrt zwischen Helgoland Norderney und Helgoland Amrum-Wyk bezw. umgekehrt die Berechtigung zur wahlweisen Benutzung der Dampfer des Norddeut «deutschen Lloyd oder der Nordsee-Linie.

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Dejeuners, von 10—1 Uhr, ä Couvert vou Mk. 1,60 an. Table d’höte, ä Couvert Mk. 3,00 im Abonnement Mk. 2,50. Diners n pari, von 1—3 Uhr, a Couvert von Mk. 2,00 an, von 3—7 Uhr, ü Couvert von Mk. 3,00 an,

1 besonders nach Ankunft der Dampfer zam f sofortigen Serviren bereit. $ss Soupers, i$g jHI von 7—10 Uhr, k Couvert von Mk. 1,50 an. £$$ Vollständige Höteleinrielitnng jgfg gPj der Neuzeit entsprechend. p Grosse Speise-Restauration. ii Musik-, Concert- u. Lesezimmer. e Veranda nach der See.se.ite. l« .Gedeckt Vereinen und Ausflügler« angeH'rjiilidist empfohk«. Hötel, sowie Restaurations-EäumUchkeiten sind auch ausser der Saison geöffnet. Inhaber: Gebrüder Reimers.

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