Übersetzungen aus dem Tocharischen II: Aus dem Nachlass Herausgegeben [Reprint 2022 ed.] 9783112648605

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Übersetzungen aus dem Tocharischen II: Aus dem Nachlass Herausgegeben [Reprint 2022 ed.]
 9783112648605

Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Saddanta-Jätaka
Mugapakkha-Jätaka
Das Sonnenaufgangswunder des Buddha
Aranemi-Jätaka
Kotikarna-Avadäna
Unmädayanti-Jätaka
Visväntara-Jätaka
Textentsprechungen

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A B H A N D L U N G E N DER D E U T S C H E N A K A D E M I E DER W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N Klasse für Sprachen, Jahrgang

Literatur

und

Kunst

1951 Nr. 1

EMIL SIEG f Ü B E R S E T Z U N G E N AUS DEM TOCHARISCHEN II

AUS DEM NACHLASS H E R A U S G E G E B E N VON W E R N E R THOMAS

19 5 2

AKAD E M I E-VERLAG

BERLIN

Vorgelegt in der Gesamtsitzung vom 14. J u n i 1951 Zum Druck genehmigt am gleichen Tage, ausgegeben am 14. Februar 1952

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH., Berlin NW 7, Schiffbauerdamm 19 Lizenz-Nr. 202 • 100/82/51 Satz und Druck: Deutsche Wertpapier-Druckerei VEB, Leipzig, 111/18/185 Bestell- und Verlagsnummer 2001/51/V/l Preis: 6.— DM Printed in Germany

Vorwort Dem ersten Heft von Übersetzungen aus dem Tocharischen, das die Nr. 1 —25 der „Tocharischen Sprachreste" (toch. A) enthält, sollte ein weiteres folgen, in welchem aus dem toch* A-Material noch solche Texte ausgewählt waren, die übersetzt zu werden wert erschienen. Leider war es meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr* E. Sieg, der trotz seines hohen Alters bis zuletzt unermüdlich tätig war und dessen ganze Liebe dem Tocharischen galt, der Sprache, die er zusammen mit seinem Schüler, Herrn Prof. Dr. W. Siegling, entziffert hatte, nicht mehr vergönnt, seine letzten Arbeiten auf dem Gebiete des Tocharischen, die im Manuskript bereits fertiggestellt waren, aber noch einer Schlußrevision bedurften, selbst zu veröffentlichen. Mitten aus seinem Schaffen und Planen riß ihn am 23* Januar 1951 der unerbittliche Tod. So verbleibt mir als seinem Schüler und Assistenten die angenehme Pflicht, für die Herausgabe seiner letzten Arbeiten Sorge zu tragen. Da die Veröffentlichung des restlichen tocharischen B-Materials aus der Berliner Sammlung, als deren erstes Heft die Udänälankära-Fragmente erschienen, noch einige Zeit in Anspruch nimmt, sollen zunächst aus dem Nachlaß die für das Heft II bestimmten Übersetzungen aus toch. A der Gelehrtenwelt zugänglich gemacht werden* Was die in diesem Heft ausgewählten Stücke anbetrifft, so handelt es sich bei diesen zwar nicht um so vollständig erhaltene, unmittelbar aufeinanderfolgende Blätter wie bei den im ersten Heft übersetzten Nr. 1—25, aber trotzdem wird der Inhalt dieser Texte, die größtenteils aus anderen Quellen bekannte Erzählungen behandeln, besonders durch Parallelen aus dem Sanskrit, dem Chinesischen und Tibetischen verständlich, und die Lücken lassen sich danach vielfach mit ziemlicher Sicherheit ergänzen* Die Anordnung der einzelnen Erzählungen erfolgt der Einfachheit halber nach der Anzahl der einer jeden Geschichte zuzuweisenden Fragmente. Runde Klammern in der Übersetzung bedeuten Ergänzungen, während Hinzufügungen zum.besseren Verständnis des Sinnes durch eckige Klammern gekennzeichnet sind. Schließlich werden Textlücken des Originals oder Auslassungen von Übersetzungen unbekannter tocharischer Wörter durch Punkte wiedergegeben* Göttingen, im Mai 1951

Werner Thomas

Inhaltsverzeichnis Saddanta-JStaka Mügapakkha-Jätaka

:

7 I7

17 26

Das Sonnenaufgangswunder des Buddha

26—34

Aranemi-Jätaka Kotikarna-A-vadäna

34—36 37—41

Unmädayanti-Jätaka

41—43

Viàvântara-Jâtaka Textentsprechungen

43

44 45

Saddanta-Jätaka Die hierzu gehörigen Fragmente der Berliner Sammlung tocharischer Sprachreste I (Nr. 58, 66, 67, 75, 77, 78, 79, 80, 88 sowie 402 und 403) lassen sich an Hand der bisher bekannt gewordenen Versionen des Saddanta-Jätaka 1 ) trotz ihrer Lückenhaftigkeit mit ziemlicher Sicherheit einordnen, und es hat sich nach dem Ablauf der Begebenheiten, chronologisch geordnet, folgende Liste ergeben: 1. 402, % 88, 3. 403, 4. 66, 5. 58, 6. 78, 7. 75, 8. 79, 9. 67, 10. 77, 11. 80. Sämtliche Fragmente sind dramatisch gehalten, wie namentlich 403 beweist, auf dessen Vorderseite 2 ) noch die Elephantin Bhadrä vor dem Pratyekabuddha erscheint, während die Rückseite bereits in den Palast des Königs Mahendrasena von Videha führt. Nur die Fragmente 1 und 2 (Nr. 402 und 88), die noch der Vorgeschichte angehören und bis zur Entstehung der Eifersucht in der Elephantin Bhadrä reichen (88 a 5 ist zu / / / b h ä d r ä y \ äyimN zu verbessern und zur Situation P, S. 38f., zu vergleichen), sind wegen ihrer Dürftigkeit nicht übersetzt.

Nr. 3 = 403 Vorderseite: die Elephantin Bhadrä verehrt den Pratyekabuddha, Rückseite: Gespräch zwischen Mahendrasena und seiner Tochter Bhadrä. a 1

') 4

2 ; . . begann sie ), mit Blumen [und] Rechtsumwandlung®) (den Pratyekabuddha zu verehren ( ? ) ) . . > 3 . . . (den Wunsch) zu hegen 6 ), begann sie. || Apratitulyenarn

||7) . >.

4 . . . (wenn ich gestorben bin), möchte ich als die Tochter des Königs Mahendrasena [wiedergeboren werden 8 ). . . . 5 . . . die Lieben genoß ich. Du sollst dich meiner erinnern 8 ). Die sechs Stoßzähne 10 ) . . . Die für uns in Betracht kommenden Texte sind das Päli-Chaddanta-Jätaka (Nr. 514 der Fausböll'schen Ausgabe der Jätaka, Bd. V, S. 36—57 — im folgenden als P bezeichnet —), die Sanskritversion ( = S) in Aävaghosas Süträlamkära nach der franz. Übersetzung von Huber, Paris 1908, S. 403—11, drei Versionen aus dem chin. Tripitaka ( = Ch 1, 2, 3) nach der franz. Übersetzung von E- Chavannes in «Cinq cents contes et apologues extraits du Tripitaka», Paris 1910—34, Bd. I, S. 101—104; Bd. IV, S. 100, und ebenda, S. 100—102, und die uigurischen Fragmente ( = U) bei F. W. K . Müller in „Uigurica III", S. 52—61 ( = ABAW. 1922). s ) Das Blatt ist umzudrehen. 3

) Die dürftigen Reste dieser Zeile erlauben keine sichere Übersetzung. ) d. h. Bhadrä, die zweite Gemahlin des Saddanta. 6 ) Erg. zu ä(pat) und vgl. zur Bedeutung von twantam Sieg, „Übersetzungen aus dem Tocharischen I", ABAW. 1944, S. 28, Note 10. 6 ) Erg. und verb. zu (äkäl n')[f]äsi. ') Name eines Metrums von 4 X 2 5 Silben (Rhythmus 5/5/8/7). In der Lücke dürften 29 Silben fehlen. Am Ende vielleicht zu (walu)ras zu erg. 8 ) Erg. zu cm(imär^). In der Lücke fehlen dann noch 26 Silben. 9 ) Erg. und verb. zu (¿ä)pÄe[s ] (wä)r[p]e opyärß^ (paklä)r ni. — ni im Vers für nähi. 10 ) Wohl zu ä(nkaras ) zu erg. Bis zum Schluß der Strophe fehlen noch 21 Silben. 4

Emil

6

(Darauf) stürzte sich ( ? ) die Bhadrä, die Elephantin, von dem Berge 1 ) herab ( ? ) . . . für die Liebe zu der Frau Busse leistend 2 ) . . .

7 b1

Sieg

(Dieses jetzt folgende Gespräch [ist] aber in) dem Palast des Königs Mahendrasena zu verstehen 3 ). Dort auch ; ; .

2 3 4 5

hielt sie das Herz des Vaters fest 5 ). I. Darauf sie . . . waren ihr. Darauf die benachbarten Könige von Jambudvlpa ihr") . . . Briefe schrieben sie 7 ). || Sinikur(am) fl8) [Du] Frauen(perle) 9 ) . ; . Prinzen 10 ) . . . Sicherlich dürftest du uns geben (durch) [deine] Tugend 11 ) . . . mit dem Kinn (in der Handfläche) 12 ) dachte er 1 3 ) . . ., denn 1 4 ): || Wä . . .

6 7

Nr. 4 — 66 Gespräch zwischen Mahendrasena und Bhadrä. Vorbereitung des Svayamvarai Das Blatt bildet inhaltlich die Fortsetzung von Nr. 403. Es dürften nur wenige Sätze fehlen. Der Sprecher von 66 a 1 ist natürlich Mahendrasena i a 1 . . . (makellos) 16 ) bis du. [Aber] aus diesem Grunde eben [ist] mir hier Besorgnis gekommen. Sieh, [meine] Tochter! || Säntawant&kam ||16) Der Vorzug [deiner] Schönheit 17 ) 2 . . . deine Lieblichkeit [ist] in allen Gegenden verbreitet. Aus den großen benachbarten Ländern [sind] die Werber der Könige gekommen. Das eigene Leben 3 . . . l s ) um die (Gatten)perle bitten sie. I. Wenn ich dich einem Könige 19 ) gebe, werden die anderen meine Feinde werden. Sie werden mit [ihrem] vierfachen Heere kommen 4 . . . 2 0 ) Diese Besorgnis deinetwegen zu bedenken, saß ich oben im Palast mit dem Kinn in der Handfläche. Bedenke, [meine] Tochter, wie (soll ich) [es] machen?" (II.) 2 1 ) 5 (Darauf denkt Bhadrä bei sich:) Unter Hegung eines Wunsches bin ich geboren: bestimmt soll König Brahmadatta mein Gatte werden. Aber [es ist] für mich nicht möglich, (wenn nicht) von mir selbst 22 ) r)

Falls zu (tmas sä)m^ bhadrä onkalmö(nc8N zu erg. Zur Sache vgl. Nr. 58 a 4 . Falls zu pra(kte ypa)ntzu erg. Vermutlich Worte der Bhadrä. 3 ) Erg. zu (säs nu tägark^ pläcä^ mahendra)s(e)nes länt^länci wa$\l]{am kqrsnä)lyi. Augenscheinlich Bühnenanweisung bei Beginn eines neuen Aktes. Vgl. „Maitrisimit und Tocharisch", SBAW. 1916, S. 398. 4 ) Die dürftigen Reste von Zeile b 2 lassen keine sichere Ergänzung und Übersetzung zu. 6 ) Erg. zu (pä)cri äri{nrß^ p)r{ä)kar^ em(tsäts). E s dürfte sich um eine Strophe im Metrum von 4 X 1 2 Silben (Rhythmus 4 / 4 / 4 ) handeln. 2)

6)

') e) e) 10 ) u) 12 )

Wohl zu te(mi) zu erg. Erg. zu parsantN p(e)kar. Name eines Metrums von 4 X 1 2 Silben (Rhythmus 5/7). Falls zu k^l(enci nemi) zu erg. In der Lücke fehlen dann noch 26 Silben. Wohl zu (ma)ikitä(iiäs) zu erg. Falls zu käswone(yo) zu erg. Bis zum Schluß der Strophe fehlen dann noch 3 Silben. 13 ) Seil. Mahendrasena. Erg. zu (äleyam ¿a)nwenyo pal[s](k)ä(t^) und vgl. 66 a 4.

14 ) Erg. zu {k^ya)lte. Der folgende Punkt kann nur Lückenfüller sein. Es scheint wieder ein Metrumsname zu folgen. 1 5 ) Erg. zu (sne na)kam. u ) Name eines Metrums von 4 X 1 4 Silben (Rhythmus 7/7). 17 ) Erg. zu käswofjie). In der Lücke fehlen dann noch 11 Silben. 19 ) Lücke von 6 Silben. Am Ende zu (¿na)f(i) nemi zu erg. l ") Lies $omäp länt . s 0 ) Lücke von 7 Silben. 11) 12 )

Erg. zu ya(l^ ni : 2). Lies mqccäkye.

Übersetzungen aus dem Tocharischen

9

6 (dazu beigetragen wird (?)). (Darauf) 1 ) spricht sie zum König: „ 0 Herr, aus diesem Grunde sei du nicht bekümmert, denn Veranlassung hierzu [ist] überhaupt nicht. Als eine von vielen Umworbene (kann ich) einen König b 1 (zum Gatten wählen(?)). Darum werde auch ich 2 ) im Svayamvara frei nach eigenem Ermessen [mir] den Gatten wählen 3 ). Dir soll nicht Not kommen!" Erfreut 4 ) . . . 2 . . . Darauf versammelte der König Mahendrasena die Minister [und] befahl eben ihnen, vor den Werbern im Lande zu verkünden: 3 . . . 8 ) I n (allen) Gegenden, all [ihr] Länder, höret: Die Tochter des Königs Mahendrasena, die Frauenperle, Bhadrä mit Namen, die übertrifft 6 ) 4 . . . steigt herab in die östliche Gegend der Stadt zum Platze des Svayamvara; Ihr, die ihr besitzt Macht, Eignung (?), K r a f t [und] menschliche 7 ) 5 . . . rüstet euch [und] kommt an dem Tag zu dem Platz. Es wird euch in Erfüllung gehen der gehegte Wunsch. Ihr werdet euch an der Frauenperle erfreuen^ 6 (I.) . . . (Darauf) gingen (die Boten) aus der Stadt Videhaka 'heraus [und] meldeten, je in ihre Länd[er] gegangen, den Königen die Sache. Darauf sie

Nr. 5 — 58 Zu Bhadräs Gattenwahl vgl. U, S. 53. a 1 . . . einige mit . . ; vermischt 8 ), die Edlen, [ihre] große Liebe zu Bhadrä offenbarend 9 ), 2 . . . auch (Bhadrä), über die Huldigungen der Könige [und] Prinzen hinweggehend, d e n k t : 3 . . . (A)sitakirinam || 10 ) Um wessen willen (ich) mit Blumen dem Khadgavisänakalpa u ) r Verehrungen 12 13 4 (darbrachte) ) ; ; ; (um wessen willen ich stürzte meinen) Körper ) von dem hohen Berge, u m wessen willen ich den Saddanta, den König der Elephanten, verließ 5 » . . 1 4 ) durch (meinen) Wunsch. L Darauf (spricht (?)) Priyasundari gleichsam 15 ) als Anspornung 1 6 ) zu der Herzensäußerung 1 7 ) der Bhadrä 6 . i . Svarnapuspenam || 18 ) Die Götter scheinen (?) 1 9 ) gleichsam von den himmlischen Palästen herabzufallen* x

) Erg. zu (tma)s.

2

) Erg. und verb. zu (ta)[m]y(o) \fiuk p(e)n]u.

3

) Wörtl. „machen".

4

) Erg. zu hätlcmüm (nämtsu).

6

) In der Lücke muß der Name eines Metrums von 4X 25 Silben (Rhythmus 5/5/8/7) und die Anfangssilbe puk^ gestanden haben. e ) Falls zu yu(kos) zu erg. In der Lücke fehlen dann noch 6 Silben. ') Wohl zu oni (cmol.fi) zu erg. In der Lücke fehlen dann noch 11 Silben. e ) Nach Nr. 436 b3 wohl zu triwos zu verb. ") Erg. und verb. zu [pa]ka(r yämusGemeint sind die zur Gattenwahl erschienenen Könige. Es scheint sich um ein Metrum von 4 X 1 4 Silben (Rhythmus 7/7) zu handeln. 10 ) Name eines Metrums von 4 X 1 8 Silben (Rhythmus 7/7/4). u ) d. h. dem Pratyekabuddha; vgl. Nr. 403 a2. 12 ) Erg. zu yärka(ntyämwü). In der Lücke fehlen dann noch 13 Silben. 13

) Falls zu (kapsa)ni zu erg.

14

) 15 ) le ) ") ") u )

Lücke von 20 Silben. Am Ende wohl zu (m a)[k\älyo zu erg. Erg. zu o(ki). Wörtl. „mit Anspornung". Lies nospem. S. auch Nr. 118 a 5. Name eines Metrums von 4X18 Silben (Rhythmus 7/7/4). Falls zu $kitä(ntra) zu erg. Das Wort ist nur an dieser Stelle belegt.

10

Emil

Sieg

b 1 . . - 1 ) rufen sie hervor durch [ihr] gutes Benehmen. Perlenketten lassen sie herabhängen, sie bemühen sich förmlich 2 ) 2 . . . [ihren] großen (Wunsch) erfolgreich zu machen." I. Darauf Bhadrä, [ihren] Herzenswunsch offenbarend 3 ), 3 . . . [meine] Augen (sehen) 4 ) auch die guten Dinge, meine Ohren hören auch das süße Wort. 4 . . ; 5 ) bringt zum Wallen 6 ). [Aber] ich muß auch auf die anderen sehen, [und] (ich muß) mit scharfem Blick die Überlegung zu (meiner) Maßgabe (machen) 5 . . . T. Als er das gehört hatte, spricht Mitra 8 ): „Entschieden 9 ) [ist] dieser Svayamvara, denn 6 i ; ; die Paläste der Könige* || Kokäliknam || 10 ) Wie Sumerus aus den vier Edelsteinen erscheinen s i e n ) i Nr. 6 = 78 Unterhaltung zwischen Brahmadatta und Bhadrä; Träume der Bhadrä, die zur Beauftragung des Jägers führen (vgL U, S. 54f.). spricht sie 1 2 ): „ 0 Herr, sprich nicht so 1 3 )! Ein . . . Ding wird eben in Träumen nicht gesehen^ Es gibt kein Ding 14 ) . . . . . . (Wenn) sie sein sollten, werden sie doch (auf der Erde) [nur] einzeln gesehen 18 ), zusammen gibt es aber solche Dinge sämtlich im Ozean. (Wenn) . . . kommen ( ? ) , 6 ) . . . . . . das Traumbild, o großer König. [Wer] in dieser Sache in früherer (?) Zeit 17 ) sich unterrichtet hat, (wird) solch einzigartiges] Bild 18 ) . . . . . . auch das dritte Bild, vor welchem bestimmt 1 9 ) Furcht sein wird* Den, welcher das vierte Bild gesehen, gehört 2 0 ), * . . i . . sich erinnert 21 ). Du kennst meinen Traum 22 ), damit 23 ) . 4 . warst du von mir24) gerufen worden 26 ) > . i

at 2 3 4 5 1 а

) Lücke von 17 Silben. ) Erg. zu o(ki). In der Lücke fehlen dann noch 18 Silben. Am Ende wohl zu (äkä)l zu erg.

3

) Falls zu päkra&i (ypamäm) zu erg.

*) Erg. zu (lke)ne. Damit scheint eine Strophe im Metrum von 4X18 Silben (Rhythmus 7/7/4) zu beginnen. 5 ) Lücke von 15 Silben. б ) Zur Bedeutung von srankäsvgl. toch. B tä~ onkornai sranciyem „sie brachten den Brei zum Wallen". '} Der Schluß des Päda c dürfte zu yä(mmär näni : ) zu erg. sein. In der Lücke fehlen dann noch 16 Silben. Der Schluß der Strophe läßt sich nicht ergänzen. Nach U, S. 53f., hat Bhadrä den Kranz auf Brahmadatta geworfen und damit die Gattenwahl entschieden, worauf die Könige wieder in ihre Länder zurückkehren. 8 ) Vermutlich Name des Ministers von Mahendrasena. ') Lies wtqk sas . lu ) Name.eines Metrums von vermutlich 20/22/10/15 Silben (Rhythmus a : 5/5/5/5; b: 8/7/7; c: 5/5; d : 8/7). n

) Erg. zu l[h]ä{ntra).

12

) Erg. zu (tran)ka$. Sprecherin ist Bhadrä.

13 14

) Erg. und verb. zu näta(k^) m(ar) t(amne) irankal

) Falls zu mä n(a)s wra(m) zu erg. Die vielen Lücken erlauben keine sichere Übersetzung.

15

) Falls zu (l)lcä(ntrq tkanä) zu erg.

10

) Falls zu i(me)[nc a v ] zu erg. 17 ) Wohl zu ne(sa)$i zu erg. Man sollte ne$i erwarten. 18 ) Es scheint ein Metrum von 4X25 Silben (Rhythmus 5/5/8/7) vorzuliegen. Mit dürfte Päda a schließen. In der Lücke fehlen dann 14 Silben. le ) Falls zu ln(e)]nc(i) zu erg., das dann aber nicht als nenc ci zu erklären, sondern mit toch. B nemce(k) 20 identisch wäre. S. auch Nr. 74 a l . ) Lücke von 16 Silben. 21

) Falls zu (opyäc v ) klont zu erg. ) Erg. zu knäna{t) ¡(pam n)äni.

22 S3

) Sichere Ergänzung und Übersetzung des Folgenden ist nicht möglich. 25 ") ni für näni. ) Bis zum Schluß der Strophe dürften noch 7 Silben fehlen.

Übersetzungen aus dem Tocharischen

11

6 . . ; (Als er das gehört hatte), spricht (der König) wie ein Herrscher 1 ) mit aller Freundlichkeit zur Königin: „So soll es sein, o Edle. Ich werde (Jäger) 2 ) senden . . . bl

2 3 4

5 6

Nachdem (der König die Jäger) versammelt hatte, spricht er: „Wohlan 3 ), Hochmögende! Der Elephant 4 ), welcher von der Königin als Traum gesehen wurde, (gibt es den, oder gibt es den nicht ( ? ) ) . . . .. . Als sie das gehört hatten, sagen die alten Jäger (zum König) 6 ): „ 0 Herr, diese unseres Haupthaares 6 ) (Locken (?)) ; . ; . . . [aber] wir hatten (nie)') gehört: Es gibt einen derartigen 8 ) Elephanten. Und wie 9 ) sollten wir [ihn] gesehen haben ?" I 0 ) . . . . . . (Wenn) ihr die Stoßzähne des Elephanten 11 ) bringt, [ist es] gut. Wenn ihr [sie] (aber) 12 ) nicht bringt, werde ich bis zum siebenten Geschlecht insgesamt [eure] (Tötung) veranlassen1®). . . . . . . Die Königin dachte: Niemals gibt es (einen Jäger) 14 ), der den Elephanten ohne Unterweisung 15 ) (findet (?)) . . . 16 ; ; i Nachdem die Königin darauf die alten Jäger (zusammen)gerufen hatte ), (spricht 1 sie zu dem), der unter ihnen (in) der fünffachen Bogenkunde ') (bewandert war ( ?)) ; . ;

Nr. 7 — 75 Der von dem Jäger in Mönchskleidung tödlich getroffene Bodhisattva-Elephant verteidigt vor seiner Gattin Subhadrä den Träger des Käsäyagewandes (vgl. S, p. 403 f., und Ch 3, Bd. IV, S. 101). a 1 . . . dürfte restlos vergehen 18 ) Wiedas durch das Wasser gelöschte Feuer 1 8 )." I; Die Berggottheiten, die davon Kenntnis nahmen, sprechen verwundert: 2 „ ( 0 über) die Mächtigkeit (des Mitleids)20). || Devadattenam || 21)< Sehet sein Mitleid gegen den mordenden Jäger, [seinen] Feind, der mit scharfem Pfeil [sein] Herz durchbohrt; 1

) Erg. zu ( k a k m a ) r t t

(o)ki.

2

) Erg. zu lawam s(artoas). =) Wörtl. „geht!". 4 ) Erg. zu o(nkalams). 6 ) Erg. und verb. zu m[o](klänlts^ sa)rwan (l)ä{ntac) trg[nk]incuVgl. b 6. 6 ) Erg. zu sä(kwis///). Vgl. U, S. 54. 7 ) A m Anfang der Zeile wohl zu {mä ontam ka)klyusujN semas zu erg. 8 ) Erg. zu tamne [uiä](knä). 9 ) kuc — Skt. kirn, Fragepartikel. lc ) Lies i ä m a [ s j . u ) Erg. zu (onka)lme änkaras . la ) Erg. zu ku[prene] (««). " ) Falls zu [a]rha(m kolune) zu erg. Sprecher ist natürlich der König. Vgl. U, S. 55: „Wenn ihr dieses mein Werk ausführt, so stehen (euch) große Schmerzen bevor, wenn ihr es (aber) nicht ausführen könnt, so werde ich (euch) bis zur siebenten Verwandtschaft insgesamt vernichten." 14 ) Erg. zu mä onta(m sam saru) na}. 16

) ) 17 ) 18 ) 19 ) 4x12 20 ) 16

sl

Erg. zu sne ä[k]sinlu(ne). Erg. zu ZöfisJ (m)ok(l)äs sa(rwas syak ) Vermutl. zu dhanu(rwicam) zu erg. Lies paplunsitar. A m Anfang der Zeile zu (po)[rr] oki zu erg. E s handelt sich um den Schluß einer Strophe von vermutlich Silben (Rhythmus 5/7). Sprecher ist der Bodhisattva. Vermutlich zu (oie taprem kärunis tampe)wätsune zu erg.

) Name eines Metrums von 20/22/10/15 Silben (Rhythmus a : 5/5/5/5; b : 8/7/7; c: 5/5; d : 8/7).

12

Emil

Sieg

3 . ; -1) [seine] Adern bedrohte förmlich der (Jäger), aber dieser hegte (nicht) 2 ) böse Gesinnung gegen ihn. (Durch) das Vertrauen drang (der Pfeil) 3 ) in [seinen] Körper. Durch( ?) das bodhisattvische4) 4 . . i dürfte [sein] Geist heiter sein." I. (Darauf) spricht Subhadrä (wiederum) 5 ) zu dem Bodhisattva: „Du hast (gut) gesprochen6). Das Käsäya5 (gewand 7 ) wird von allen Guten als das Beste gepriesen8). |[ ) Madanabhâratam ||9) Von Freundlichen, Mitleidigen10), von allen Guten [ist] von altersher ( ?) " ) das Käsäyagewand als das Beste1®) gepriesen worden 13 ). 6 . . . (vor solchem Gewand ( ?)) gibt es (keine) Furcht, (wie) der (Mond)gott nur Kühle ( ?) (hervorbringt), nicht Brennen14). I. Sieh (aber, o Ehrwürdiger) 15 ), ist [dir] (von) dem Käsäyagewand b 1 (nicht Not entstanden) 16 ?" Der Bodhisattva 17 ) spricht: „Bedränge meinen Geist [und mein] Herz 18 ) nicht nochmals, denn (mir) [ist] keineswegs aus dem Käsäyagewand Not entstanden19). 2 . . . mir. Sieh, o Hochmögende, von allen bösen20) Dingen sind Leidenschaft, böse Gesinnung [und] Unwissenheit (die Ursache)21). Bestimmt [ist] dessen 3 (giftiger Pfeil dadurch veranlaßt. Nicht) ist schon in dessen Herzen22) (in bezug auf) diese meine eigene Angelegenheit (Leidenschaft), böse Gesinnung23) oder Unwissenheit. (Und) deshalb [ist] er (ohne Schuld)24). Er [ist] in der Gewalt der drei Kleéas25). 4 (Elend [ist]) diese (Welt) 26 ). || Nandaviläpam ||27) Durch (diedrei Kleéas)28) hervorgerufen29) 30 und (durch) das Mitwirken ) des Bogens ging der giftige Pfeil (in) meine 5 (Brust) 31 ). . . . Oder was auch die Schuld des Jägers [ist], der Unglückliche [ist] in der Gewalt der Kleéas. Sieh die Schuld der Kleéas, nicht die Schuld des Mannes, 1)

Lücke von 6 Silben.

3)

Wohl zu cam kärmets(n)e(yo

4)

Falls zu bodhisa(tvem) zu erg. I n der Lücke fehlen dann noch 7 Silben. A m Ende zu (tä)ki§^ zu erg.

5)

Erg. zu (tma? nunak)

6)

Erg. zu tra(nkaqkäsu)

7)

Erg. zu käsäri

2)

Erg. zu sa[m] (saru mä)

[««].

par yo)wäs zu erg. — kärmetsne [für kärmetsune] =

Skt. satyalü.

subhadrä. wehäst .

(wsäl).

8)

Vgl. dazu U, S.57 : „ I s t nicht von unzählig vielenErhabenen dasMönchsge wand als dasBeste gepriesen worden ? "

B)

Name eines Metrums v o n 4 x 12 Silben (Rhythmus 4/4/4).

l0)

Erg. zu ortuma(ncäs

käru)nikäs.

sänä nur hier belegt. Vielleicht ist an Skt. sanätana zu denken. 12 ) Wörtl. „ z u m Guten".

u)

13 )

Erg. zu pä(plu).

14 )

Etwa zu (mantne ara$ ma)nkat zu erg. Vgl. dazu S, S. 404: «Ainsi la lune répand la fraîcheur».

15 )

Erg. zu ¡>al(k)â(r

u

— manark wohl =

nu mana)rk^y

17 )

Erg. zu

Etwa zu ga(llsak

(bodhi)satlu. ärtfnc^^ zu erg.

) Erg. zu mä (ontam ni kä)$äri wsâlaç nätse

s0)

Erg. zu

21 )

Erg. zu ä[kn)(tsune

s3)

kä(kalku).

oma(skenä)s. ?ru)m.

" ) Etwa zu (mä cami äri)hcanak Erg. zu ma(mam

enkal

zu erg.

mä)ntlune.

24 )

Erg. zu tam\y]o (skam sne mank

16 )

Erg. zu tri klesässi

M

Skt. mânârha.

) Etwa zu wsâ{laç nätse mä käkatku) zu erg. Vgl. bl.

18) u

I n der Lücke fehlen dann noch 9 Silben. A m Ende zu (mä) praski « a s x zu erg.

).

a(kalyme).

) Falls zu (tälo ârkiêoçi)

sas

zu erg.

" ) Name eines Metrums von 4 X 1 5 Silben (Rhythmus 7/8). n

) Erg. zu (tri

klesä)syo.

28 )

Vgl. Nr. 384 b3 raritku—

30)

Erg. zu masal(yamts^neyo

31 )

Erg. zu ni (pratskam).

Skt. uduta (sie!). :).

I n der Lücke fehlen dann noch 8 Silben.

Übersetzungen aus dem Tocharischen

13

6 (nicht die Schuld des Gewandes 1 )." Darauf) 2 ) spricht Subhadrä, überaus erzürnt, zum G a t t e n : „Ich bin nicht imstande, durch diese Reden deinen Tod (zu ertragen) 3 ).

N r . 8 = 79 Der Bodhisattva-Elephant schützt den Jäger vor der Rache der Elephanten. Zur Sache vgl. S, S. 406; Ch 3, Bd. IV, S. 101 f.; U, S. 59. a 1 ; i ; Als [der Bodhisattva] das sah, dachte er: Nicht sollen diese dem Unglücklichen 4 ) Not bringen. Sofort (spricht er) wie ein alter Vater zu [seinem] Sohn (zu) dem Mann 6 ): 2 .. . Niemals 6 ) ist dir von mir Not. Komm vielmehr her, [mein] Sohn, dicht an mein Herz; vor [meinen] Füßen (kauere dich nieder ( ? ) ) ' ) . 3 . . . Die Elephanten sollen dir nicht Not bringen 8 )." Darauf (spricht) der Bodhisattva, seinen [ihm] das Herz spaltenden, sogar tötenden Feind (mit) großem (Mitleid an 4 [seinem] Körper) geborgen habend 9 ) — die Elephanten waren fortgegangen 1 0 ), da er sie einzeln unter einem Vorwand (?) zu anderen Elephanten fern und nah (?) geschickt hatte — 5 (zu dem Mann: „Nimm [dir]), wonach du verlangen solltest 1 1 )." Als er das gehört hatte, begann 1 2 ) der Jäger, durch das süße Wort des Bodhisattva froh gemacht, (bei sich zu denken ( ? ) ) 1 3 ) : 6 ; . . der ich gegenüber diesem guten Wesen selbst aus Tiergeschlecht 14 ) durch Tugend (übertroffen werde ( ?)) . . ; b 1 (Er begann zu weinen, und, vom Bodhisattva) befragt, „warum weinst du, [mein] Sohn, ohne Veranlassung (?) 1 6 )", spricht der Mann: „ 0 Herr, ich bin erschlagen." . . . 2 : . ; (Der Bodhisattva spricht:) „Brachte ich [dir] etwa Leid, indem ich [dir] Schutz gewährte ? Ob Subhadrä, meinen Tod nicht ertragend, (dich zum Weinen gebracht h a t (?)) 1 6 ), sprich!" 3 . . ; (Als er das gehört hatte) 1 7 ), spricht der Jäger mit durch Tränen versperrten Augen mit stockender Stimme: || (Säc)k(äc)k(eyam) || 18 ) „ 0 Herrscher der Elephanten, ') Erg. zu ma(nks mar wsâlis mank: 1). Vgl. dazu Ch 3, Bd. IV, S. 101 : «Il n'y a là aucune faute du kâsâya; la faute vient du trouble qui est dans le cœur.» 2 ) Erg. zu (imas v su)bhâdrâ. 3

) Erg. zu wîalune (klassi).

*) Erg. zu ma[r] c(e$N tâlon)[ta]p. а

) Falls zu o(nknac&^ trankass) zu erg. ) Erg. zu {ma) ontam.

б

') Vermutlich zu 8

) 9 ) 10 ) 11 )

zu erg.

Erg. zu klehc(i). Erg. zu tso(patsam kârunyo kapsinnam ca)cpulcu. Wohl zu on(kalmân lelc) kalkarzu erg. Falls zu o(nknacâ^ trankas^ pkâmârN itt)[s]?!(e) kri tâssi (fur tas ci) zu erg. Vgl. S, S. 406: «Prends à ton

aise ce dont tu as besoin.» 12

) Erg. zu osâ(î)^.

ls

) Vgl. S, S. 406: «Quand le chasseur eut entendu ces mots, il pensa: Tout à l'heure j'ai été sans pitié; combien autrement agit cet éléphant!» 14

) Erg. und verb. zu l\w]an (cm)olâ. ) Erg. und verb. zu (paprq)ku sne kaci se k^yal se(rU5)r . — sne kaci — Skt. animittam. Vgl. dazu S, S. 406:

16

«Et il pleurait et sanglotait. Le roi des éléphants lui demanda : Pourquoi pleures-tu ? » 16 ) Vgl. S, S. 406: «Est-ce que les paroles haineuses que ma femelle a proférées t'ont blessé et te font pleurer ?» 17

) Erg. zu (tqm kaklyusurqjs.

ls

) So zu erg. Vgl. Nr. 64 a 3. Name eines Metrums von 4X18 Silben (Rhythmus 7/7/4).

14

E m i l Sieg

4 (durch den giftigen Pfeil) habe ich (dich) mitten in die Brust getroffen 1 ); Aber durch [deinen] Pfeil der Tugend bin ich Unglücklicher mitten ins Herz von dir getroffen worden. [Wieder] gut 2 ) wird 5 . . . eine Wunde im Körper. Aber eine Wunde, die durch Tugendhaftigkeit Unverständigen in den drei schlechten Geburtsklassen gemacht ist 3 ), bleibt bestehen 4 ). I. Sogar 6 ) gegen den Feind 6 . . . (zeigtest du) Mitleid. [Du] Ozean der Tugend, (wer) könnte alle (deine) Tugenden sagen 6 ) ? In Kürze aber sage ich dieses 7 ):

Nr. 9 = 67 Gespräch zwischen Indra und dem Bodhisattva, das zum Wiedererscheinen der Zähne führte Zur Situation vgl. U, S. 60 f; a 1 . . . tragen wir hoch 8 ). " L Indra spricht: „Ich werde zu ihm gehen [und] werde mich so bemühen, daß er wiederum wie zuvor 8 ) 2 (in den Besitz seiner Stoßzähne gelangt ( ?)." Der Gott) spricht: „Eben dieses war unser Wunsch." Darauf verschwand Indra im Luftraum, [und], vor dem Bodhisattva 3 (erscheinend, spricht er:) „ 0 Herr der Elephanten 10 ), wahrlich, eine überaus schwer zu machende Sache hast du gemacht. Ist dir etwa Befriedigung geworden (durch) diesen (Schmerz an dem Ausreißen) deiner Adern, Sehnen, [deines] Fleisches [und deiner] Stoßzähne 11 ) ?" 4 Der Bodhisattva spricht: „Keineswegs ist sie mir geworden, denn da ich mich an die Schmerzen der Höllenbewohner erinnerte 12 ), 5 (war mein) Wunsch, (anderen Gutes zu tun). Denn ohne anderen Gutes zu tun, gibt es keine Buddhaschaft. Wie hätte ich also am eigenen Schmerz Befriedigung finden können!" Indra 6 (spricht 13 ): „ . . . Unglaubhaft ist diese (?)) Sache. Darum sollst du uns eine einzige glaubwürdige Sache zu sehen geben." Der Eléphant spricht: „Sieh, o König der Götter! b 1 . ; ¡ u ) (Wenn ich) in Wahrheit 15 ), indem ich meine Adern, Sehnen [und] Stoßzähne ausriß, durch das Leid, das das Leid der Höllenbewohner übertrifft, [meinen] Geist 1

) Erg. zu nä(takN wsomants paryo cu) äwu. ) Erg. zu kä(su). In der Lücke fehlen dann noch 12 Silben. Am Ende zu (kapsi)nham zu erg. 3 ) Erg. zu yä(mu) nu. 4 ) Vgl. S, S. 406f. : «Avec une flèche empoisonnée j'ai percé le corps du roi des éléphants; toi, tu t'es servi de ta compassion et de ta vertu sublime pour atteindre mon coeur; un cœur blessé peut se guérir, mais puisque je t'ai blessé, toi, rempli de vertu sublime, la plaie de l'ignorance, dont est atteinte m o n cœur, se fermera difficilement.»' 2

6

) Erg. zu (yä)sluntam pe(nu). In der Lücke fehlen dann noch 12 Silben. Am Ende zu (kä)rum zu erg. ) Erg. zu sâmu[tra\ (kus tni) câmpiç. ') Erg. zu taj tranka(TO)x- Vgl. S, S. 407: «Qui peut l'épuiser en en parlant?» 8 ) Aus der Unterhaltung eines Götterpaares mit Indra über die Leistung des Bodhisattva. Vgl. dazu U, S. 60, am Schluß von T III 73 (2). e ) Erg. zu Tiesim (sarki) — Skt. anupärvam. Vgl. b2. 10 ) Falls zu bodhisatväp anapra (stmoras^ tranka^ onkalmâê)ê(i) nätakv zu erg. u ) Falls zu änka(ras raswäluneyam klopyo sarki)nco zu erg. 12 ) Erg. zu kaliä(mäm). 13 ) Erg. zu wlä(hkat Irankas ") In der Lücke fehlt der Name eines Metrums von 4 X 1 8 Silben (Rhythmus 7/7/4). Die Strophe dürfte mit {kuprene) k(är)m{e) rakeyo begonnen haben. 15 ) Wörtl. „durch wahres Wort". 6

Übersetzungen aus dem Tocharischen

15

2 ([und] mein Herz nicht befriedigt habe), oder wenn ich durch (eben diese) Wahrheit 1 ) sicher die Buddhawürde erlangen sollte, [dann] dürften mir die sechs Stoßzähne voll und ganz der Reihe nach [wieder] erscheinen wie zuvor 2 )." 3 (So gesprochen habend) 3 ), erschienen ihm sofort die sechs Stoßzähne der Reihe nach [wieder] wie die dreifache Sichel des Mondes. Als sie das sahen, erhob sich auf der Erde 4 ([und] im L u f t r a u m bei Göttern [und] Menschen) 4 ) große Freude. Darauf spricht Indra, der das gute Wesen als eines, das bestimmt als Buddha aufstehen wird, erkannt hatte, 5 . . . zu dem Bodhisattva 5 ): „ 0 [du], der du jede gute Eigenschaft hast, ich sehe (dich) als einen mit den 32 Merkmalen Geschmückten [und] Gezierten, die Buddhawürde (be6 stimmt Erlangenden) 6 ). Wenn du die Buddhawürde erlangt hast, mögest du dich auch meiner erinnern." So gesprochen habend, verschwand Indra eben dort.

Nr. 10 = 77 Bericht des zurückgekehrten Jägers. Ohnmacht und Reue der Bhadrä. Zur Situation vgl. P, S. 57f.; Ch 1, Bd. I, S. 104; Ch 3, Bd. IV, S. 102. Aber nur in Ch 3 bleibt die Königin noch am Leben und bereut, während sie nach P und Ch 1 schon bei dem Anblick der Zähne stirbt und nach Ch 1 sofort zur Hölle fährt. a 1 . . . Darauf [berichtete] der Jäger, wie er zum Walde (ging, wie) er dort 7 ) den Elephanten traf, wie sofort der Elephant, um ihn am Leben zu erhalten 8 ), 2 (ihn verbarg, wie er dann selbst (?)) die Stoßzähne ausriß, oder wie auf Grund dessen das Beben der Erde, das Regnen von himmlischen Blumen [und] 3 das Preisen des Bodhisattva (von) Göttern, (Menschen) 9 ), . . . stattfand, oder wie auch Indra vor dem Bodhisattva auf den Knieen saß. Auch das 10 ) (berichtete er (?)) der Königin 4 . . . Darauf spricht er,-der Königin die Stoßzähne überreichend ( ? ) : „Und diese Stoßzähne (befahl er mir) 11 ), dir zu geben." Tränen vergießend 18 ) 5 (spricht die Königin: „Was sagte (?)) das 13 ) mitleidige Wesen?" Der Jäger spricht: . . .14) || (S) ubhädrenam || l s ) Nicht gut 1 6 ) (tatest du, daß du den Jäger 6 mich ( ?)) zu töten 1 7 ) sandtest. Bereue, entlaß den Haß aus [deinem] Denken in allen Geburten und (laß) nicht den Haß ( ? ) . . . x

) ) 3 ) 4 ) s ) e ) 7 ) 6 ) 9 ) lc )

Etwa zu paltsak(ärincf1 hi mä simsäwe canak kä)[r]m(e)tsuneyo Erg. zu nesim sa{rki : 11|). Erg. zu ( t q p r e m wewiiu)ras . Erg. zu e(preram näktas napenassi tso)pats. Erg. zu (bodhisatva)nac. Etwa zu puttispa(ram sakk atsekkalpälam cu) Ikäm zu erg. Erg. zu wärtac (kalk matne) tm(ä). Erg. zu pä(sluneyacä ). Erg. zu näkta(s napenasM). Lies [t]am penu.

") 12 ) 13 ) 14 ) ") 16 ) l? )

Erg. zu tni essi (wotkani) || . Erg. und verb. zu [ Ö ] ( / C J M ) [ K « ] swä(sasmäm). Erg. zu (sa)m. Die wenigen erkennbaren aksara erlauben keine sichere Übersetzung. Name eines Metrums von 20/22/10/15 Silben (Rhythmus a : 5/5/5/5; b: 8/7/7; c: 5/5; d: 8/7). Erg. zu kä(su). Erg. zu (k)ossi.

2

N

zu erg.

16

E m i l Sieg

b 1 ; ; . die Stoßzähne sandte ich dir; nimm sie, o Edle, [und] verzeih!" I. Als (Bhadrä) das gehört hatte 1 ), ; ; ; 2 . . ; bedrohte (alle) ihre (Adern) 2 ), sie wurde ohnmächtig [und] (fiel) zur Erde 3 ). Sofort (ließ) der König Brahmadatta Sitäbhäsa 4 )-Perlen (bringen (?)) . . . 3 (Darauf) spricht (die wieder zu sich gekommene (?)) Königin Bhadrä, sich der früheren Geburten erinnernd, zu der Berggegend des Himavant sich hinwendend ( ?) (und an ihre) Elephanten(geburt denkend (?)), 4 . . ; sich selbst 6 ) tadelnd: || {Ha)st{i)n(ivä)sam || 6) „Pfui, gewissenlos (?) 7 ) [und] gemein habe ich aus Feindschaft, Eifersucht [und] Bitterkeit 5 i . .8) (an [seine] Tugend) nicht denkend, ihn zu töten befohlen. Den Mitleidigen und an Geist [und] Verstand Reinen 9 ) wie einen Weisen 6 . ; .10) das Gefolge mit Liebe. L Von ihm getrennt, sind sie (jetzt) 11 ) schutzlos geworden [und] werden zerbrechen. Wohin werden sie wohl gehen ? Lange

Nr. 11 = 80 Die ferneren Schicksale der Bhadrä (das Blatt ist umzudrehen); Vgl. zur Sache Ch 3, Bd. IV, S. 102, wo allerdings nur von späteren verdienstvollen Werken der Bhadrä und ihrem Wunsch die Rede ist, dereinst Arhat zu werden: «Puissé-je faire que (cet éléphant blanc) obtienne plus tard de devenir un buddha, et puissé-je alors, me tenant dans sa Loi, sortir du monde, étudier la Voie et devenir arhat!» i ; ; und sie 12 ), von Geburt 13 ) zu Geburt gehend, . . . . ; . in jeder Gegend schön anzusehen 14 ) . . . . . . auch aus Liebe zum Buddha (sich) ihrer (bösen) Taten (erinnernd) 15 ) . . . (aus dem Hause) zu gehen 16 ), war ihr Wunsch; Infolgedessen bat Bhadrä die reichen Gildeherren, Minister 17 ) 5 . . . (die sie geheiratet hatte (?)), um Einwilligung, (aus dem Hause zu gehen) 18 ). Sie ging aus dem Hause [und] wurde Nonne. Aber sie (hatte) von Geburt an 19 ) (den Wunsch), den Buddha 6 (leibhaftig zu sehen ( ? ) ) . . . . [Aber] sie konnte nicht vor (Buddha), den Meister 20 ), kommen. Zu einer anderen Zeit ihr 21 )

a 1 2 3 4

1

) Erg. zu tarn kaklyusura(s^). ) Erg. zu (pule marmas ) kakaltsäm. 3 ) Erg. zu tkanä (klä). *) Erg. zu (é)i[t]âbhâs; wörtl. „Kaltstrahler". 5 ) Erg. zu (?m ä)neäm. 2

6 ) ') 8 ) 9 ) ,!l ) 11 )

Name eines Metrums von 4 X 1 8 Silben (Rhythmus 7/7/4). sne ¿äkee nur hier belegt. Lücke von 12 Silben. Am Ende zu (käswo)ne zu erg. Wohl ästramn yo zu lesen. Lücke von 12 Silben. Falls zu wä(tko$ tägark ) zu erg.

) ) 14 ) w ) 18 ) 17 ) 18 )

Erg. zu skam sä(m). Erg. zu (cmo)la^. Erg. zu kä[w]ä{lte). Erg. zu sni (omaskenäs ya)m{l)uneyntu oipyäc kallämäm). Erg. zu (waçtas la)ntassi. Erg. zu 3mäsä(s). Erg. zu (wastas lantassi) pläksät und vgl. Nr. 394 a 3.

12 13

ls

) Erg. zu tatmur(ä)s? aci. ) Falls zu (ptünkat ka)syäpv zu erg.

20

21

) Falls zu te(mi) zu erg.

Übersetzungen

aus dem

Tocharischen

17

b 1 . . . sie vertrieb die Riesas [und] erlangte die A r h a t w ü r d e . Darauf zum Arhat 2 (geworden) 1 ) . . . ging sie, den B u d d h a 2 ) , den Meister, zu sehen, [und] sie sah wirklich den B u d d h a , den Meister, [und], (sich [ihrer] Verdienste) in früheren Geburten 3 (erinnernd ( ? ) ) 3 ) . . . zu den F ü ß e n (des B u d d h a , des Meisters) 4 ), niedergefallen, spricht sie: | Kokäliknam l|5) „Nicht gut 6 ) 4 . . . wie ein Unverständiger, wie ein Fehlgehender, wie ein . . wie 5 . . . (Ich beseitige [meine] Schuld [und mein]) Vergehen'), ich mache Beichte, verzeih!" (I.) 8 ) . . . 6 . . .-.machte ich 9 ) jetzt auch Verzeihung 1 0 ;. . . .

Mugapakkha-Jätaka Die tocharischen Reste des M ü g a p a k k h a - J ä t a k a stimmen in ihren wesentlichen Zügen mit der tibetischen Geschichte von dem s t u m m e n K r ü p p e l (vgl. A. Schiefner „Der s t u m m e K r ü p p e l " , Bulletin de l'Académie Impériale des Sciences de St. Pétersbourg, 1877, Tome 22, S. 123 ff.) überein, so daß sich die Reihenfolge der F r a g m e n t e mit ziemlicher Sicherheit danach bestimmen läßt. Aber die tocharische Version ist nach den erhaltenen Resten, die sämtlich d e m Schluß des J ä t a k a angehören, psychologisch besser motiviert und viel kunstvoller angelegt. Das P ä l i - M ü g a p a k k h a - J ä t a k a (s. J ä t a k a Nr. 538, Bd. VI, S. l f f . ) k o m m t für den tocharischen T e x t nicht in B e t r a c h t , auch nicht die chinesische Version bei Chavannes «Cinq cents contes», Nr. 38, Bd. I, S. 126ff. Die Reste der tocharischen Version betreffen die N r . : 56, 64, 65, 71, 73, 74, 76, 81, 83 und 84 unserer Sammlung, die aber nach dem Gang der E r z ä h l u n g folgendermaßen einzuordnen sein'dürften : 1. Nr. 71, 2. Nr. 56, 3. Nr. 73, 4. Nr. 83 + 76, 5. Nr. 84, 6. Nr. 74, 7. Nr. 81, 8. Nr. 64, 9. Nr. 65.

N r . 1 = 71 Der König ü b e r a n t w o r t e t seinen Sohn, der sich s t u m m gestellt h a t , auf R a t der Minister den C a n d ä l a s ' z u r Tötung, u m ihn d a d u r c h zum Sprèchen zu bewegen. Zur Situation vgl. Schiefner, a. a. 0 . , S. 124. a 1 . . . Darauf 1 1 ) spricht er 12 ) : „ S a g t , [ihr] Guten, wie soll ich [es] machen ?" || Sänlawantäkam !|13) „ I c h [bin] der Herrscher über J a m b u d v i p a , der König, Vater (nur) dem N a m e n nach 1 4 ). ') ) 3 ) 4 ) 2

5

Erg. zu äiäntv (nämtsus). Erg. zu (ptähka)t. Falls zu («e)[s] cmolwäsi(näs yämluneyntu opyäc kallämärn) zu erg. Erg. zu {ptänkal kas)y{ä)p.

) Name eines Metrums von 20/22/10/15 Silben'(Rhythmus a: 5/5/5/5; b: 8/7/7; e: 5/5; d: 8,7). ) Lücke von 17 Silben.

6

7

) Falls zu (mankN rutankämär ) trislune zu erg. Vgl. Nr. 300 b4. ) Erg. zu pyä(m kçânti : 11| ). 9 ) Lies yäm[p]ä = yämwä. 8

10

) ) 12 ) 13 ) 14 ) u

Erg. zu [ksä\(nU). Sprecher dieser Zeile dürfte der Buddha sein. Erg. zu (img)[s]. Seil, der König. Name eines Metrums von 4 X 1 4 Silben (Rhythmus 7/7). Erg. zu nomyo(kk alsv :). In der Lücke fehlen dann noch 8 Silben.

18

Emil Sieg

2 ; ; ; mache ich durch meinen Sohn. Ein Wort von ihm erbitte ich, mich mit dem Körper beugend [und] mit zusammengelegten Händen. Aber er erfüllt meinen Wunsch nicht. Saget, 3 ([ihr] Edlen, wie soll ich [es] machen?" L Darauf) 1 ) sprechen die Minister: „Es gibt für dieses ein Gegenmittel." Erfreut spricht der König: „Wie geartet ist es?" Darauf 4 ; i . sprechen (die Minister) ohne ; . . zum König: „ 0 Herr, es gibt hier keine andere so liebe Sache wie das eigene Leben. Deshalb 5 wird (der Prinz nur) so (lange) . . . sich (?) zu verbergen 2 ) fähig sein, wie er nicht in Lebensgefahr kommt." Als er das gehört hatte ,(stimmte) der König Brahmadatta, ohne auf den eigenen Sohn zu sehen 3 ), (zu (?)); 6 ; i . rief sogar in Gegenwart (einer großen Menschenmenge)") die Candälas, die die zu Tötenden töten, [und] spricht: „He, [ihr] Henker (?)! I| Samakkorrenam ||6) Auf der ganzen Erde (wird) mein b 1 (Befehl (?)) mit (Verehrung) [und] Wohlwollen (befolgt (?)) 6 )* Mit Absicht indessen verspottet dieser mein Sohn den königlichen Befehl [und] fügt sich nicht, ein Wort zu sagen, obwohl [er dazu] imstande [ist]. Ergreifet ihn 2 . . . 7 )Wenn er gar kein Wort spricht, [so] nehmt ihm das Leben mit dem Schwert." I. Als er das gehört hatte, fürchtete sich der Prinz noch mehr vor dem Königstum. 3 i . . ([und] denkt bei sich: 0 über) 8 ) die Grausamkeit der Herrschaftsverblendung der Könige. || Wataninam ||9) In [ihrem] Herrscherstolz machen 4 (die Könige Grausamkeit (?). [Aber] ist) 10 ) der Tod ihr Herrscher (?), dann gehen sie in die tiefen Höllen. Der Befehl, einen tadellosen Sohn wie mich zu töten, [ist] 5 (Torheit) 11 ). ; ; * [ist] nicht nach der königlichen Herrschaft Verlangen. L Als darauf die Candälas den Bodhisattva von'[seinem] Vater, dem König, hingegeben wußten, 6 . . . banden sie, die von Natur (Grausamen (?)), gleichsam [als wären sie] ohne Leid 12 ), die tadellosen, zarten Arme des Bodhisattva auf den Rücken, legten 13 ) [ihm] den Oleanderkranz um den Nacken

Nr. 2 = 56 Das auf Nr. 71 unmittelbar folgende Blatt. Die Mutter des Prinzen, die bei der Wegführung ihres Sohnes in Ohnmacht gefallen ist, sucht vergeblich, den König umzustimmen. Parallele in der tibetischen Version fehlt; (und sprechen zu ihm (?):) „Zu einem (schwer) begehbaren Ort 14 ) mußt du gehen, denn: || Meneklinam ||15) [Obwohl] (du) augenscheinlich imstande (bist) zu sprechen 18 ),-

al

3

) ) 5 ) 6 ) 4

') ) 8 ) 10 ) 11 ) 12 ) u ) 8

14

2 Etwa zu penä(s klyomas mant yal ni : 11| ¡mas v ) zu erg. ) Erg. zu [¿p(tt)]£gssi. Erg. und verb. zu apalkä(t^). So nach Schiefner, a. a. O., S. 124. Der Anfang der Zeile ist zu ( c m a ) p r a k z u erg. Name eines Metrums von 20/22/10/15 Silben ( R h y t h m u s a : 5/5/5/5; b: 8/7/7; c: 5/5; d : 8/7). Lücke v o n 8 Silben. Am Ende zu (po)toyo zu erg.

Lücke v o n 7 Silben. E t w a zu (änmaslakk ats gattsankäss ote ta)prem zu erg. Name eines Metrums v o n 4 x 1 4 Silben (Rhythmus 7/7). N a c h dem Metrum fehlen am Anfang der Zeile 7 Silben. Am Ende vielleicht zu (täsa)m zu erg. Erg. zu ä(kntsune). Falls zu (sne klo)pp oki zu erg. Erg. zu wto(ras ).

) Erg. zu (mäski kalkä)lyäm tkanacP . Sprecher sind zunächst noch die Candälas. ) Name eines Metrums von 4 X 1 2 Silben ( R h y t h m u s 5/7). 19 ) Falls zu tranktsi 2/(»)e(i a noji ) zu erg. In der Lücke fehlen dann noch 17 Silben 16

Übersetzungen aus dem Tocharischen

19

2 (sprichst du nicht (?)); . . . Den königlichen Befehl, das väterliche Wohlwollen verspottest diu Du mußt 3 (dafür in den Tod (?)) gehen 1 ). . . . Die Mutter des Bodhisattva, die Königin, wie der Donnerkeil des Indra, (mit) dem schönen Körper 2 ) 4 . . . (Wie sie den von den Candälas weggeführten Sohn (?)) sah, wurde sie in der Absicht, „ 0 Mitleidiger" zu sprechen, ohnmächtig [und] (fiel) zur Erde 3 ); 5 . . . (Wieder zu sich gekommen (?)), spricht sie, wie eine Liane die Füße des Königs Brahmadatta umklammernd: || Vi(sikkonam) |[4) „. ; . Erinnere dich 6 ), den Göttern hast du im Verlangen nach einem Sohn lange 6 ) Opfer dargebracht. b 1 . . .') Wenn er wirklich von dir aufgegeben ist, [so] erfülle mir den Wunsch: Die Candälas sollen mich 8 ) zuerst töten." 2 (I.)9) . . . Darauf 10 ) [spricht] die Königin, da sie keine Liebe gefunden hat 1 1 ), den gebundenen Sohn mit [ihrem] ganzen Körper 3 (umschlingend (?)), . . . von (menschlicher) Geburt 12 ), in kurzer Zeit wird er, durch das Schwert gespalten, zugrunde gehen. In Träumen der Vergleich 4 . , ,13) nahe. Ganz vergebens warst du nach großen Wünschen gekommen, unser Herz zu erfreuen 1 4 )." 5 . . . (Der Prinz indessen verharrte (?)) durch die bodhisattvische Rücksichtnahme, auch durch das Leid der Mutter gleichsam ohne Leid, wortlos. 6 . , . [Aber] liebevoll gleichsam mit [seinen] blaufarbigen Augen auf die Leute der Stadt sehend, denkt er1®): Nr. 3 = 73 Der gefesselte Bodhisattva wird von den Henkern durch die Stadt geführt und dabei von den Frauen der Stadt gepriesen. Es handelt sich hier zweifelsohne um die Motivierung der ersten Frage. Parallele in der tibetischen Version fehlt; — Vermutlich das auf Nr. 56 folgende Blatt; a 1 . . . der Same der Buddhaschaft die ganze Welt 2 . . . Als sie (den Bodhisattva) sahen, (sprechen einige) I6 ), erstaunt seiend, sich gegenseitig stützend, (zueinander)"): 3 . . . (Sehet), [ist] dies Indra, der (den Luftraum) 1 8 ) verlassen hat [und] auf [seinem] Airävam-Gefährt gekommen ist? 2

Bis zum Schluß der Strophe fehlen 5 Silben. s ) Falls zu kapsi(nno) zu erg. ) Erg. zu tkana

*) 6 ) 6 ) ') 8 )

(klä).

Wohl so zu erg. Name eines Metrums v o n 4 x 1 8 Silben (Rhythmus 7/7/4). Der erste Päda fehlt. Erg. zu [o\(pya)[c\ paklär. Erg. zu a(ryu : ). In der Lücke fehlt Päda c. Verb, zu nuk .

») Erg. zu kawe(ncu)N (: 11| ). ) Erg. zu (tma)s. 11 ) Wörtl. „ohne Liebe seiend". 10

12

) Erg. zu (oni c)m(o)l . Damit beginnt Päda a einer Strophe v o n wahrscheinlich 4 X 1 5 Silben ( R h y t h m u s 7/8 bzw. 8/7). 13 ) Lücke v o n 21 Silben. Hinter kenn ats in Zeile b 4 m u ß Päda c schließen. 14 ) Hier m u ß die Strophe schließen. u 1B ) Falls zu [pa](llsqnkä§^) zu erg. ) Seil. Frauen. 17

) E t w a zu se(s)m(ärn) ä(lam rococas somarn trcinkincPv) zu erg. ) Falls zu (galkäc epre)r raryuras zu erg. E s liegt ein Metrum von 4 X 1 8 Silben ( R h y t h m u s 7/7/4) vor. — kuc ist in diesem Satze Fragewort wie Skt. kim. 18

20

Emil Sieg

4 . . -1) durch [seine] besondere Liebe zieht er die Gedanken der Menschen auf sich 2 ). 5 . . . (Einige) sprechen 3 ): „Dies [ist] hier der Sohn des Königs, der Prinz Mükaphalgu mit Namen. 6 . . . verstehen sie nicht 4 )." Darauf einige, oben auf den Häusern befindlich, fünffach 5 ) b 1 . . . In allen glücklichen Zeiten himmlische Verehrungen genießend 6 ) 2 . . . (geben) wir (das Leben hin (?)) 7 ). Mehr als zu dem [eigenen] Selbst [ist] unser Verlangen [und unsere] Liebe 8 ) zu dir, dem Herrn, 3 . . . wie das eigene Leben 9 )." I. Darauf (sprechen) wieder andere (in) großer (Liebe (?)) zu dem Prinzen: 4 . . . wenn er [seine] Liebe zu allen Dingen zusammenhäufte 10 ), 5 . . . Liebe [und] Verehrung, die zu einem anderen nicht gemacht werden kann. Der Entschluß 11 ) 6 . . . (Darauf (?)) die Prinzessin Snehäksi, ein Mädchen, überaus schüchtern (?) 12 )

Nr. 4 = 83 + 76 Zwei zum gleichen Blatt gehörige, aber nicht direkt/zusammenstoßende Fragmente. Unterhaltung zwischen dem Prinzen und dem König über den Wert der Königsherrschaft, deren Übernahme der Prinz ablehnt. Zwischen diesem und dem vorhergehenden Blattfragment muß eine große Lücke liegen, in der die zweite und dritte Frage, die der Bodhisattva auf der Fahrt zum Richtplatz gestellt hat, motiviert werden. Zur Sache vgl. Schiefner, a. a. 0., S. 124f. a 1 . . . || Visikkonam || l3 ) Sollte etwa der, welcher [sein] Leben liebt, auch [wenn er] hungrig [ist], eine giftige Speise als gute (Speise genießen) 14 ) ? 2 . . . Oder wie sollte einer Gefallen haben 15 ) an (?) einer befleckten . . . (oder wie sollte) einer, welcher [sein] Leben liebt, (riechen) an einem blauen Lotus, schön an Geruch, der eine Schlange birgt 16 ). 3 . . . Wie sollte ich die Königswürde lieben, die mich bedrückt durch die königlichen . . . ? I. Und ferner 17 ), o, Vater, (wie) könnte auch einem, der.hierin kundig [ist] 18 ), ') L ü c k e v o n 21 Silben. 2

) S c h l u ß v o n P ä d a c.

3

) Erg. z u ( s o m a m

5 6

trg^nkinc11^. knänencäw.

*) Erg. zu m(ä) ) Erg. z u ¡¡an

wä(knä).

) Erg. zu wä(rpnämäm).

E s liegt ein Metrum v o n 4 X 1 8 Silben ( R h y t h m u s 7/7/4) vor. I n der L ü c k e fehlen

d a n n n o c h 21 Silben. ') Falls zu (so)l waszu 8

) Erg. zu käpnu(ne).

") Erg. zu (s)n(i) soll 10 u

oki.

) E s liegt ein Metrum v o n 4 x 1 4 Silben ( R h y t h m u s 7/7) vor. In der L ü c k e fehlen 17 Silben.

) Erg. zu

12

erg. I n der L ü c k e fehlen d a n n n o c h 18 Silben.

{pra]ti(m)^.

) Falls zu ma(sTatsi)

zu erg.

" ) N a m e eines Metrums v o n 4 X 1 8 Silben ( R h y t h m u s 7/7/4). Vgl. 5 6 a 5. 14

) Zwischen d e n beiden F r a g m e n t e n ist swätsi

z u erg. A m S c h l u ß des P ä d a d ü r f t e zu k~ya(l)^

(wärpitqr^)

zu

erg. sein. I n der L ü c k e fehlen d a n n n o c h 7 Silben. Sprecher ist der Prinz. 15

) Erg. zu k?ayal pa(t^)

18

) Die Lücke zwischen beiden F r a g m e n t e n ist zu tsem

(k^yal pat

wr5si§s)

" ) Erg. zu ( i l a ) k ls

sk[ä]wis^. (o)ppal

, der Schluß des P ä d a wohl zu

zu erg. In der L ü c k e fehlen d a n n n o c h 2 Silben. ¿kam,.

) Falls zu ke nu i(mam)

kars&ma(ntäp^)

— der Viräma ist zu streichen — zu erg.

kulypa(m)N

Übersetzungen aus dem Tocharischen

21

4 . . . oder Verlangen sein 1 ) ? Sieh, o Herr! [| Pancapätram 2) Feindschaften [und]. .-. [sind] auch königliche Verpflichtungen 3 ). 5 . . . der Könige durch viele Jahre [hindurch], (Und) böse [ist] die Verpflichtung 4 ) für den (durch) Hass Verwirrten zur Sterbe6 (zeit) 5 ). . . . Als er das gehört hatte, (spricht der König) verwundert: „ ( 0 Herr), [mein] Sohn! Du 6 ) (hast (?)) durch Jahre [hindurch] b 1 ; . . Das hast du nicht leibhaftig gesehen . . . in bezug auf das Herrschersein (?) als Lehrer 7 ) 2 . . . (Das) hast du (nicht wirklich) gesehen. Das kennst du (nicht) 8 ). Auf solche Weise ist die Königsherrschaft (nicht) 9 )." Erregt 3 (spricht der Prinz zu dem König:) 10 ) „ 0 Herr, bei dem Tun der Könige (sehe ich) die leibhaftige Kenntnis darin 11 ) (nicht)." Der König spricht 1 2 ): „Sprich, sprich, [mein] Sohn! (Auf) welche 4 (Weise) kennst du das Tun (der Könige) leibhaftig 13 ) ?" Der Prinz spricht: „Höre, o Vater! Wie ein Mensch [seine] Schulter . . . (?) 14 ) leibhaftig sieht 5 . . i (genau so) erinnere ich mich, da ich die Erinnerung an die Geburten habe, der (früheren) Geburten 15 ). || Ya$o(dha)raviläpam ||16) Ich habe (in) früheren Geburten 17 ) 6 (zu Grausamkeiten (?)) gegriffen, um die Reiche zu bewahren. Ein Mann beging 18 ) einen Fehler, sicherlich den Tötungs(befehl (?))

Nr. 5 = 84 Vielleicht das auf Nr. 74 folgende Blatt. Der Prinz sucht die Erlaubnis, Mönch zu werden, durch Nahrungsverweigerung zu erzwingen. . . . II. Darauf Vater [und] Mutter 19 ) des Bodhisattva . . . . . . wie der eine (?) das Verlangen nach dem lieben Leben (hat (?)) . . . . . . tlram ||20) Nach großen Wünschen, maßlosen 21 ) . . . . . . wie (ein Vater). Ohne auf alle Samsära-Wesen zu sehen 22 ) . . .

a 1 2 3 4

*) ) s ) fehlen 4 ) 6 ) 6 ) ') 8 ) 9 ) l0 ) J1 ) 12 ) 13 ) u ) 15 ) le ) 17 ) 18 ) u ) 20 ) 21 ) S2 ) 2

Erg. zu (pa)t (n)äs tälcis. Name eines Metrums von 4 x 1 4 Silben (Rhythmus 7/7). Zwischen beiden Stücken liegt eine Lücke von 4 Silben. Am Ende zu (wl^) wlallyäm (praslam). Der letzte Päda fällt in die Lücke. Falls zu nä(mtsu wäl trankasnätak) [sc t]tu zu erg. und zu verb. Lies säst. Erg. zu (tarn tu yneä mä pa)lko na$t^ ta(m tu mä) lenänats. Erg. zu läntu(ne mä ma)skatar . Falls zu lyalyu(tu maskit^ läntac trankasN) zu erg. Seil, in der Königswürde. Falls zu tamyo (mä Ikäm || wä)l trankas zu erg. Erg. zu ma(nt) (wäknä läncässi yä)mlune ynesä knänat^. Erg. zu (e)snem. Die Bedeutung von älälycim läßt sich nicht mit Sicherheit ermitteln. Erg. zu (tamnek ) jätismaru(m nas ne$inä)s^ cmol(u) opyäc kallämär So zu erg. und zu verb. Name eines Metrums von 4 x 1 8 Silben (Rhythmus 7/7/4). Erg. zu cmolw(am). Erg. zu (y)ä(m)ts[ä]t. Erg. zu päcar [m]ä(car). Name eines Metrums von vielleicht 4 X 1 8 Silben (Rhythmus 7/7/4). Lücke von 27 Silben. Am Ende vielleicht zu (päca)rr oki zu erg. Erg. und verb. zu a[pa](lkät^).

22

E m i l Sieg

5 . . ¡ u m von (mir) 1 ) getrennt zu werden." I. Darauf (spricht (?)) Mükaphalgu, der Bodhisattva 2 , . . . 6 . . . [ihr] Herren 3 ), auch ohne mein Aus-dem-Hause-Gehen . . . . . ; dachte er 4 ): Dieser 6 ) spricht nach Wollen [und] Empfinden, aber nicht . . . . . . sieben Tage hindurch 6 ) aß er nicht [und] trank er nicht. || Prasantahäram ||7) . . . . . . in dem Wunsch nach Tugend der Speise entsagend, der Mitleidige 8 ) . . ; . . . den Bodhisattva als einen, der das Leben hingeben wird 9 ), erkannt habend, (durch) Leiden (?) . . . 5 . . i (?) hervorzurufen, nicht indessen . . . 6 . . : nam || 10 ) Schwer [ist es], die Bußübung des Büßers zu üben 11 ) . . .

b 1 2 3 4

Nr. 6 = 74 Das auf Nr. 84 unmittelbar folgende Blatt. Der König bemüht sich vergebens, den Bodhisattva von seinem Entschluß, Mönch zu werden, abzubringen. Auf den Rat der Minister läßt er sich schließlich umstimmen. a 1 . . . den Ministern [und] Königen wurden Töchter geboren 12 ); Sicherlich 13 ) Gefäße voller Perlen 14 ) 2 . . . Minister. Es sind zur Verbindung bereit die Töchter der Könige, alle anderen Könige auf Jambudvlpa 1 5 ) 3 . : i Der Bodhisattva saß schweigend, ohne [darauf] zu achten. Darauf sprechen die Minister [im Hinblick auf] den lieblos seienden 16 ) 4 . . . zum König: „ 0 Herr, wenn der Prinz nicht erlangen sollte, aus dem Hause zu gehen, 5 . . i gib ihm die Erlaubnis 1 7 )! Er soll aus dem Hause gehen. Wenn er am Wald Gefallen findet, [dann ist es] gut. Verständige 18 ) 6 . . . welche die Königswürde aufgaben [und] zum' Walde gingen. Wenn aber 19 ) b 1 . . . Es gibt auch (für) den Lebenden (nichts) . . . als Vater [und] Mutter 2 0 ). 2 . . . (Darauf) spricht (der König erregt) zu den Ministern 21 ): „Ich bin wahrlich sehr in Sorge (?) 2 2 ) gekommen, denn: \DevadaFalls zu

fes