Aus einem anonymen arabischen Hiobkommentar [Reprint 2022 ed.] 9783112685204

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Aus einem anonymen arabischen Hiobkommentar [Reprint 2022 ed.]
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AUS EINEM ANONYMEN ARABISCHEN HIOBKOMMENTAR
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AUS EINEM ANONYMEN ARABISCHEN

HIOBKOMMENTAR

VON

DR. WILHELM

BACHER

PROFESSOR AN D E R LANDES-RABBINERSCHULE

[Separat-Abdruck

ZU

BUDAPEST

aus d. JEWISH QUARTERLY REVIEW, Oktober 1907.]

UNIVERSITÄTSDRUCKEREI, OXFORD HORACE HART, DIREKTOR

AUS EINEM ANONYMEN ARABISCHEN HIOBKOMMENTAR DER in Neubauers Gataloge der Handschriften der Bodleiana als No. 135 bezeichnete Kodex (Hunt. 511) ist zuerst durch Ewald in seinen Mittheilungen über " das Buch Hiob nach Saadia, B. Geqatilia und einem Ungenannten " ausgiebig benützt w o r d e n I c h selbst habe auf Grund einer Abschrift des frühe verstorbenen Sal. Fuchs das durch den genannten Kodex aus Saadjas Übersetzung und Erklärung dargebotene Material für meine Ausgabe 2 vollständig benützt und damit die Ausgabe J. Cohn's 3 ergänzt : Was der Kodex aus der Ubersetzung und dem Kommentare Moses Ibn Gikatilla's enthält, habe ich auf Grund derselben Abschrift behufs Veröffentlichung im HarlcavyJubehverJce4 zusammengestellt. Von dem Ungenannten, der bei einzelnen Versen zu den genannten zwei alten Kommentatoren hinzutritt, rührt ohne Zweifel ein längerer Excurs zu 1, 6 her, der bisher meines Wissens noch nirgends bekannt gemacht wurde, der aber wegen der in ihm ausgesprochenen Ansicht über den " Satan" des Hiobbuches verdient, an die Öffentlichkeit gezogen zu werden. Der Excurs ist mit den Worten eingeleitet : " Von ihrer (seil, der Erklärer) Einem über diesen Gegenstand." Der arabische Text, der unten abgedruckt ist, sei hier vollinhaltlich übersetzt. 1 E w a l d u n d D u k e s , Beiträge sur Geschichte der ältesten Auslegung it. s. w. ( S t u t t g a r t , 1844), I , 75 ff. 2

Œuvres complètes de R. Saadia, v o l . V (Paris, 1899).

3

D a s B u c h H i o b ( A l t o n a , 1889).

4

U n t e r d e r Presse. A

2

EIN ANONYMER ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

" Dann erzählt er — der Verfasser — dass die Leute einen Ort hatten, an dem sie sich zu versammeln pflegten, und einen Versammlungstag, wie es ein Feiertag und ein heiliger Tag ist. Denn es heisst: D1Y1 \Ti 1 und nicht: Es war an irgend einem Tage, was irgend ein beliebiger Tag gewesen wäre. Indem der Verfasser von einem Tage spricht, zeigt er, dass es sich um eine irdische, nicht um eine himmlische Begebenheit handelt; denn nur die Erdbewohner wissen von Tag und Nacht, vermöge der durch die beiden Leuchten — Sonne und Mond — und die Sterne bewirkten Gliederung der Zeit. D1TI TP1 bedeutet also: sie hatten einen Tag der Feier und der Versammlung, an dem sich die Schüler Gottes, er sei gepriesen und verherrlicht, versammelten, um sich vor den Herrn hinzustellen. bedeutet nämlich Schüler, wie in DW3Jn '33 2 ; ebenso sind es hier diejenigen, die die Wege des Herrn, d. h. die Wege seiner Gebote lernen. Wir finden wirklich diesen Ausdruck 3 überall so angewendet, dass er den Auserlesenen und die Auserlesenen anzeigt; so wie Moses, Friede über ihn, sagt 4 : Söhne seid ihr dem Ewigen, euerem Gott 5 ; und ebenso 6 : Mein erstgeborener Sohn ist Israel 7 . Der Sinn des Ausdruckes ist: So wie der Vater dem Sohne in allen Dingen 8 voran ist, so ist der Herr seinen An1 Auch nach dem Targum bedeutet DI'N einen bestimmten Tag, und zwar den Neujahrstag, als Tag des göttlichen Gerichtes. 2 II Kön. ii. 3 und sonst. Auch Abulwalid, Art. n:a (Küäb-al-afCtl, p. 98, Z. 34), übersetzt den Ausdruck mit N^JN1»» TOiAn. 3 4 Nämlich den Ausdruck : Gottes Söhne. Deut. xiv. 1. 5

s

1

,

1

Hier lautet die arabische Übersetzung: W

scheint

so verstanden

werden zu müssen. 5

H i o b i.

• Prov. viii. aa.

H i e r folgen dann noch die anderen der W e i s h e i t i n

den Mund gelegten Vers®, ib. Verse, 23, 24, 30 ; ferner Verse 15, 16.

Dann

die abkürzende F o r m e l : ü ä J I ^ ¿ L i j eig. " u n d die übrige E r z ä h l u n g . " T

eig. der Fromme (Singular des oben in A n m e r k u n g . . . erwähnten w i r d auch von den Gaonen Saadja und

Plurals).

Das W o r t

b. Chofei

zur Bezeichnung

des biblischen

Schriftstellers

Samuel

angewendet

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

5

Namen redet, ebenso Verhaltes sich mit dieser Aussage 1 . Und wie wenn Jemand sagt: so und so sagt die heilige Schrift, dieses nicht heisst, dass die heilige Schrift redet, sondern vielmehr der das sagt im Namen der heiligen Schrift redet: ebenso ist es der Prophet, der über die Wirkung der Sünde im Sünder berichtet, d. h. nachdem er sie ergründet hat und sich ergiebt, dass des Sünders Handlungen es sind, die reden und gegen ihn beweisen, sowie es angegeben ist, dass die Gegnerschaft 2 antwortete und vor Gott sagte: Ich komme vom Umherstreifen und Umherwandeln auf der Erde 3. Der Sinn ist: Ich gehöre zum Zustande der Erdbewohner 4 . Dies beweist, dass die Leute jener Zeit Sünder waren und Hiob zu ihnen gehörte, wenn auch die Einheit Gottes bekennend." Unser Anonymus folgt Saadja darin, dass er die Anklagescene im ersten Kapitel des Prologes sich auf der Erde unter Menschen abspielen lässt; aber während Saadja im " Satan" einen menschlichen Gegner, einen Widersacher Hiobs erblickt, findet der Anonymus mit dem Worte " Satan " die Sündhaftigkeit des Menschen, seinen inneren Feind bezeichnet. Diese Auffassung berührt sich mit der Moses Maimüni's, der in der Deutung des Prologes 5 den Satan für eine Allegorie der sublunaren Materie, der Quelle der irdischen Übel erklärt und auf den bekannten Ausspruch Simon b. Lakisch's 6 hinweist, wonach Satan, böser Trick und Tod aequivalent seien 7 . Während aber Maimuni den ganzen Prolog allegorisch erklärt und in den " Söhnen (s. m e i n : Aus

der Schrifterklärung

des Afjuhraltd,

S. 58, A n m . 1).

H i e r ist

der Verfasser des Buches der Sprüche gemeint. 1

N ä m l i c h über das Reden des " S a t a n " i n Hiob i. 7.

2

Statt "nwnbN muss i m Sinne der A u f f a s s u n g unseres A u t o r s gelesen

werden iMjS1)«. 3

J

S. oben.

^»UjJlj w i ^ l l

f

^

o O*

¿J-il

JI.

S a a d j a : Hin >d rpn-« ¡o

rro I^D^I IWIN. 4

Die Sündhaftigkeit, die als Gegnerschaft Hiobs spricht, ist überall zu

finden. 5

More, I I I , 22.

7

S. m e i n : Die Bibelexegese Moses Maimüni's,

' Baba Bathra,

A3

S. 127.

16 b.

6

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

Gottes" die geistigen Wesen der höhern Welt erblickt, steht unser Autor, trotz seiner Abweichung von Saadja in der Auffassung des " Satan," auf dem Boden des Saadja'schen Rationalismus und erklärt es als Hauptzweck seiner Auffassung, vom Gottesworte die Verkörperlichung fernzuhalten. Aus dem Hiobkommentare, dem das vorstehende Fragment angehört, glaube ich ein weiteres Stück in einem andern Oxforder Fragmente entdeckt zu haben. Dasselbe findet sich auf zwei Blättern des Cod. 2760 (Fol. 8 und 9) und wird im Kataloge 1 als " Fragment einer arabischen Einleitung zu H i o b " bezeichnet. Hier möge die Ubersetzung dieses nach mehr als einer Seite interessanten Fragmentes folgen; das arabische Original ist unten nach dem ersten Fragmente abgedruckt. [Die ersten zwei Zeilen des Fragmentes sind in der Abschrift unverständlich. Ich beginne die Übersetzung mit der dritten Zeile.] [ 8 a ] . . . die Menschen in den Missgeschicken, die sie von Seiten ihrer Seele betreffen: in ihren bösen und schlechten Handlungen, was dann die zu ihnen gehörige und gegen sie sich wendende Gegnerschaft 2 , das heisst der " Satan " ist. Nicht dass Gott, sein Lob ist erhaben, einen Satan erschaffen und dass dieser ihn gegen die Menschen aufgereizt habe, um sie zu verderben: Gottes Lob ist über eine solche Vorstellung erhaben. Vielmehr dass jede schlechte und böse Handlung eines jeden Menschen ein zu ihm gehörender und gegen ihn sich wendender Satan ist. Man muss wissen, dass dieses Buch 3 auf die Menschen 4 1

Neubauer und Cowley,

Catalogue . . . (Oxford, 1906), Col. 176.

Die

A b s c h r i f t des Fragmentes verdanke ich Herrn Isaac Last. 3

iNjM^N (s. S. 35, A n m . 2).

I m Fragmente ist die Schreibung des ' bei

kurzem Vocale auch sonst häufig. 3

Das B u c h Hiob.

4

a'wSN

und 34).

ViN, dasselbe

was

in« im

anderen

Fragmente

(Z. 4

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

7

überhaupt und nicht auf Hiob allein sich bezieht, ferner dass aus ihm sich eine Erklärung ergiebt für manches, was in der heiligen Schrift 1 sich findet und aus der betreffenden Stelle selbst nicht verstanden werden kann. So z. B. was im Buche Jecheskel gesagt ist 2 , dass wenn irgend ein Gerechter, Frommer, Rechtschaffener sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit 3 , Frömmigkeit und Rechtschaffenheit und etwas Ungerechtes, Schlechtes, Böses begeht, ihm am Tage seiner Ungerechtigkeit seine — ehemalige -— Frömmigkeit nicht angerechnet wird, so dass ihm jene um dieser willen verziehen würde. Das ist keineswegs der Fall. Vielmehr wird ihm Vergeltung zu Theil für seine Frömmigkeit, die keine immerwährende, d. h. keine so feste war, dass es keine Abkehr von ihr gab. Wenn ein solcher Mensch nicht ungläubig ist, so wird ihm die Frömmigkeit mit irdischer, sichtbarer Vergeltung vergolten, indem ihm Lohn gewährt wird. Ist es aber ein Ungläubiger, der kein Begehren mehr nach dem hegt, was sich früher in seiner Übung der Frömmigkeit kundgab, so ist dieses ganz von ihm hinweggewälzt worden 4. Wenn aber 5 ein Mensch eine Zeit lang das Böse und Schlechte geübt hat und dann bereut und umkehrt und Frömmigkeit übt, die fortan immerwährend ist, so dass er sich von ihr sicher nicht mehr abkehrt, so gebührt ihm als Vergeltung immerwährender Lohn. Es ist jedoch unumgänglich, dass jenes von ihm geübte Böse 6 durch eine sichtbare Strafe geahndet werde. Der Beweis hiefür ergiebt sich auch aus dem, was in der Thora gesagt i s t 7 : " Erkenne, dass der Ewige, dein 1 aMna1)» bedeutet h i e r die ganze heilige Schrift. Schriftcrklärung des Abulwalid, S. 56. 2 Ez. x v i i i . 14.

* rrnipns ist das m i t arabischem A b s t r a c t u m z u m hebr. A d j . p n s . 4

C C (äJJi ^ j ü

Jii.

über

S. m e i n : Aus

Possessivsuffixe verbundene = g ^ J » s. Lisän äl-Arab,

hebr.

I I I , 56,

Z. 14. 5 Ez. x v i i i . 27. 6

Das Substantiv nach

ist nicht leserlich.

7

der

Deut. vii. 9.

8

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

Gott, der zuverlässige Gott ist, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten bis in tausend Geschlechter." Das geht auf die Leute des immerwährenden T h u n s d e n e n immerwährender Lohn gebührt. Was dann f o l g t 2 : " und der seinen Hassern in's Angesicht vergilt, um sie zu vernichten, nicht säumt er seinem Hasser, in's Angesicht vergilt er i h m " — so geht das auf die Leute des nicht immerwährenden Thuns 3 . . . Nach Massgrabe seines Thuns,' sei es Frömmigkeit oder O O Frevelhaftigkeit, wird ihm Vergeltung zu Theil, indem ihm mit sichtbarem Lohn oder mit sichtbarer Strafe vergolten wird. [8 b] Dieses Buch ist also eine Wurzel für alles, was sich bei den Propheten an Äusserungen findet über die vielen Arten des Aufhörens der göttlichen Wohlthaten, wie da sind: Untergang des Leibes, Wandel des Zustandes von Fülle in Noth, von Ansehen in Erniedrigung und dergleichen, Bedrückungen und Verluste, wie sich das geschrieben findet in der Thora, im Buche Jirmeja und im Buche Jeclieskel, im Buche der Z w ö l f 4 und in der ganzen heiligen Schrift 5 , den vierundzwanzig Büchern 6 : Alle diese Gegenstände sind dargelegt in dieser Erzählung 7 , und aus ihr ergiebt sich deren Erklärung, und sie ist die Wurzel, denn dieses Buch handelt von ihnen in seinem Anfange, seiner Mitte und seinem Ende. Wir haben bereits den Sinn des " Satan " erläutert, und 1

D. h. solche, deren Ü b u n g des G u t e n niemals durch eine A b k e h r zum

Bösen unterbrochen wird. 2

Deut. vii. io.

Vgl.

I b n Esra's Commentar zu diesem Verse.

Die

dort anonym angeführte Meinung scheint die Baehja I b n Pakuda's zu sein.

S. Herzenspflichten,

I V , 7.

(xxxii. 39) citiert I b n Esra Bibelexegese

der jüdischen

Im

Commentar

Religionsphilosophen

des Mittelalters,

* H i e r folgen einige unleserliche Worte. 4

m » » nn statt ncs ' i n .

8

i^bXTl

*

zum

Deuteronomium

B a e h j a auch ausdrücklich.

(s. S. 38, A n m . 1).

is.

' I m Inhalte des Hiobbuches.

S . mein : Die

S. 77, A n m . 1.

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

9

diese Erläuterung ist annehmbar, nicht unwahrscheinlich für den, der Verstand hat. Wir haben auch die Tendenz dieses Sinnes und den Bericht über das Thun des " Satan" erläutert, mit der Hilfe Gottes. Wir wollen nun die Erzählung von Hiob darlegen. Und zwar ist es zunächst nöthig, dass wir hierin die Erkenntniss dessen anstreben, was uns das Buch des Herrn 1 , erhaben ist sein Preis, lehrt und dass wir nicht sündigen gegen die Thaten des Herrn 2 in dem, was er über seine Diener, die Frommen unter ihnen, kommen lägst, und in Anderem. Denn es giebt nicht Einen unter den Menschen, der mit den verschiedenen Arten der Missgeschicke heimgesucht werde, ohne dass er das wegen irgend eines, in ihm selbst liegenden Grundes verdient hätte. Diese Betrachtung führt uns sogar auf den Fall Elija's, als ihm die Offenbarung wurde 3 , er möge seine Lenden schürzen 4, damit er vor Achab, dem Könige Israels einherlaufe; und dabei war Elija Elija und Achab Achab 6 : Ferner der Prophet, der von Jehuda kam 6 und über Jarobeam prophezeite7 seinem Auftrage gemäss und in Vollziehung seiner Sendung. Als ihm dann Jarobeam sagte 8 : Flehe doch zum Ewigen deinem Gotte, flehte der Prophet und sofort wurde die Hand Jarobeams wieder hergestellt 9 . Damit kann die ganze heilige Schrift gemeint sein. a

Durch ihre unrichtige und Gottes Gerechtigkeit bezweifelnde Beur-

theilung. s

I Kön. xviii. 46.

bN nrvn 'n Ti ist mit &JI J ^ j l übersetzt.

Vgl.

Abulwalid, Art. T (Kitäb-al-usül, 274. 30: 'n T bed. 4

v:rro KOT ist mit Wj«^

wiedergegeben, was eigentlich bedeutet:

den Lendenschurz in die Höhe ziehen. 8

Elija bedeutet

den höchsten

Grad

tiefsten Grad der Frevelhaftigkeit, und

der

Frömmigkeit,

dennoch

Geheiss sich Elija vor Acliab so sehr demütigen.

Achab

musste auf

den

Gottes

Das kann nach der

Meinung des Verfassers nur als Strafe für irgend eine Verschuldung Elija's verstanden werden. 6

I Kön. xiii. 1.

' DMT Juj jwwO. O l ^ j

7

»j:rw = , - t - i J .

JJ^JI J ^ J I J

4)ll ( J l

Saadja übersetzt jh\ J * c

(jlla^ tiiJI (l. (iUill i ^ l

ji

5Ji.il I j c U l l .

i^jJI Q

ä^IjUl

j^cUll

Die

j^duUcI to

JLlil

Merkwürdig ist die Wiedergabe von

da sonst diese Accusativpartikel nur in V e r b i n d u n g m i t den

Personalsuffixen vorkommt. von hebr. n«, aram. rv.

Unser A u t o r verwendet sie als A e q u i v a l e n t

Neu ist auch die Übersetzung von nsc mit einem

Ausdrucke der aus der Arabisierung des hebräischen -tob (^jßls) und (Sklave ?) zusammengesetzt ist. Jl = m V ß , Richter xix. 2.

6

5

S. 40, A n m . 4.

Über die A n w e n d u n g dieses arabischen

Wortes als Aequivalente von ®jVb s. Abulwalid, Kitäb-al-uml, (Sefer

Haschoraschim,

S. 410).

Saadja übersetzt 'e m i t ¿-«I•

7

Nämlich die übrigen Mitglieder des israelitischen Heeres.

8

S. 40, A n m . 2.

595, 18 ff.

12

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

Zwölftausend, die gegen Midjan geschickt wurden 1 , damit sie an den Midjaniten Rache nehmen für das, was sie Israel anthaten in Folge des Rathes, den Bileam andeutete 2. Sie waren demütig 3 , fromm, gerecht und gottesfürchtig 4, so dass ihnen Sieg und Unversehrtheit gewährt wurde, und sie eroberten und machten Beute, und es kam so, wie es die h. Schrift berichtet. Betrachte, was sie thaten: sie nahmen den Frauen, wie die h. Schrift erzählt, die Schmucksachen, die sie auf sich hatten, [9 b] vom Leibe weg, wie es heisst 5 : Sie sagten zu Moses, Deine Diener musterten die Häupter der Kriegsleute, die mit uns waren, und siehe, nicht einer von uns wird vermiest 6 . Betrachte ferner, gegen wieviel Tausende Menschen sie ausgezogen waren, und wieviele sie tödteten. Dies geschah, weil sie fromm, gut und gottesfürchtig waren, weshalb Gott ihnen Sieg verlieh und ihnen beistand. Da sagten s i e 7 : Wir bringen Dir als Opfer des Ewigen . . . Die Anführer, das sind die Vorgesetzten, die gesetzt sind über die Tausende des Heeres, die Häupter der Tausende und die Häupter der Hunderte 7 sagten: Wir möchten darbringen, was wir dort gefunden haben, als Opfer dem Herrn, was jedermann von uns gefunden an goldenen Gegenständen 8 , und zwar um Sühne zu erlangen für unsere

1

Num. xxxi.

3

Num. xxiv. 14 ; dazu Sanhedrin,

3

Eig. " s c h w a c h " (UL>).

4

' L & l , st. Uä'1 wie es unten (9 b, Z. 4), heisst.

105 b ; Raschi und Ibn Esra z. St.

• Die Übersetzung l a u t e t : t i j J l Ä«ssJil J U - j Ja.1

Ll« Jjii il l i l j

LjJjI

.

tx l^y-jUI.

j L »

d-U-c

¡Q

Beachtenswert ist die Übersetzung von

r m M\E3 mit w ' J j J-^ 3 -; Saadja hat Äl*»- Q ) . lo^ übersetzt, s. S. 41, A n m . 4.

• Num. xxxi. 49.

A u c h hier ist n« mit

„ ^

Es ist die paraphrastische Übersetzung von Vers 48.

=

bei Saadja. 8

Hier folgt die Aufzählung der in Vers 50 genannten weiblichen Schmuck-

gegenstände, und zwar zum Theile mit den durch Saadja verwendeten Vokabeln : Unser Autor giebt auch das hebr. Wort nebst der Übersetzung.

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

13

Seelen vor dem Herrn. Sie meinten damit: Wenn wir auch schuldlos sind hinsichtlich der That, so sind wir doch nicht schuldlos hinsichtlich des Berührens, des Anblickens und des Denkens, deren wir schuldig wurden, als wir diese Gegenstände ihnen wegnahmen. Wir wollen nicht, dass diese bei uns zum eigenen Gebrauche verbleiben und wir uns dadurch erinnern würden an jenes Anblicken und jenes Berühren und das böse und sündhafte Denken in uns rege würde 1 . . . . Und wenn der Herr uns gnädig ist und uns nicht abweist, so dass wir diese Gegenstände bei uns behalten müssten und sie uns zum Anstosse würden, so bedürfen wir ihrer durchaus nicht, vielmehr bringen wir sie dem Herrn dar, damit wir dadurch Sühne erlangen für unsere Seelen 2. In diesen dargebrachten Gegenständen liegt auch die Bedeutung, dass sie zur Warnung und Belehrung dienen für die nach ihnen Kommenden, damit diese in ihren Wegen wandeln und begehren, was jene begehrt und meiden, was jene gemieden haben, damit ihnen Unversehrtheit gewährt werde, wie sie jenen gewährt ward und sie den Sieg geniessen, wie jene ihn genossen. So wurde denn dies zum Beispiele und zur Warnung und Belehrung für ihre Kinder, die nach ihnen kommen, damit sie daran sich ein Beispiel nehmen und sich belehren lassen und Erkenntnis gewinnen: wer es begreift und danach handelt, erlangt Heil und Rettung; wer sich hingegen daran nicht kehrt, sich nicht warnen lässt, sich kein Beispiel nimmt und sich nicht belehren lässt, der ist der

(1) rros«; payü NE'p (?); Saadja walid.

(2) t d s :

(grosses Armband), ebenso Abul-

und riHTOn (pers. »'•;"•»•>, arab.

Armband); Saadja^j-», ebenso Abulwaltd. kischer Ring); Saadja Ä-äl». fi'^13 (wohl aus

(3) nsaa:

; kleines ü l » (tür-

Unser Autor hat noch ein weiteres W o r t : 09 (4) ' w : 1 (Ohrgehänge) ; Saadja

, Ring).

'3in (?); Abulwalid äl^i . (5) raia : u W (Ziergürtel); Saadja, Abulwalid ebenso. 1 Die hier folgenden sieben Wörter verstehe ich nicht. 2 Vgl. Raschi und Tobija b. Eliezer zu Num. xxxi. 50.

14

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

Unglückliche und Betroffene, und ihm ergeht es, -wie jenen 40,030 und wie dem Stamme Benjamin . . . Die beiden Fragmente gehören offenbar einem und demselben Hiobkommentar an, was nicht nur aus der Erklärung für " Satan," sondern auch aus Einzelheiten im Ausdrucke ersichtlich ist. Besonders charakteristisch ist die Durchführung des Gedankens, dass in solchen Fällen, wo aus der Gesammtheit des Volkes ein Theil durch Gottes Fügung hinweggeraffb wird, davon nur solche betroffen werden, die durch ihre eigene Schuld dem göttlichen Urteil verfallen sind. Der Fall Hiob gilt dem Verfasser des Commentars als Musterbeispiel für alle Fälle, in denen einzelne Fromme verborgene Schuld durch scheinbar der Gerechtigkeit Gottes widersprechende Leiden büssen. — A u f sprachliche Einzelheiten habe ich bereits in den Anmerkungen 1 aufmerksam gemacht. Interessant sind die Specimina wörtlicher von Saadja abweichender Bibelübersetzung. Über die Zeit, in welcher dieser Hiobkommentar entstanden sein mag, gestatte ich mir keine Vermuthung.

1

S. oben Statt ci-W ^ ^ (vor) schreibt unser Autor in einem Worte

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

15

TEXTE.

A.

Zu Hiob i. 6-7 (Aus MS. Bodl., No. 125).

DVI n-a py»ni< viiD mp^ |xa ¡x -oax Dh ^xp «in ^a onvyah ¡0 [«•'a DV nxi jxai i>ip' obi ovn w 'ipl? Dip DVI Ty i>nö yeio D^y xo:x fx!? rhx»D xi> n'ifiN nSp xnjx DV 'ipa ini Dx-xi>x TXD Ty DV ntUJJDl ,33X13^X1 PTJ^X ^VBri3 fX3 pX^X IXnj^Xl •roxiri ^ai !HI>K DXDX axvroxi'!' £11 RY N^x Toxta ynnr ONB jxa VDJDI 5 •^ii n y x - r piD *:yx a-ii>x piD poi'ynoi'X ton 1^3 D^x^n "oa i^no 'y nco i>ip3 rxiä^xi fxi^x ^y inn yiriD 13 riöa^x .Tin xanii nüx nxjyai Tixxa i'xnc'' niaa m 'DI rbb oriix x^ix D3\-&X 'vb Drix D^3 nx^ix by m^K onpn ixns Dnpnijx -iioxa -61^6 ax^x Dnpn xoa [x x11 nxi>Dx orox n^p xix Dai>a p^y »jai Dnx 'ip 'oi 10 - a i arx )xi ¡ T T pa n^x x^ix D\-6xn m IKTI , D3& i:xyi>x ^a nxjy^x 'jyx ONDDI 13 nxiy^x ¡xi xoa xnxiy ni> IIIS Dnra D^ \qw riDai> jx abyn ¡X ai' xßoa nDaj x^x I D ^ nxjy avx^ nx:y XHDDXI nia» nm x-ip'i prw risp 'a 'pa nx:iyi>x p nan .310 ' a n nnn »jubb» i n 'ipa x i w p ^ d d ^ X xira nruxy 15 n:y* ^aa IETD o npii 'pa minii n^oy ID naxxjoi [NDJK^x u s y c s 'DIJX 'by N W i>xpi .viii ^a *by nn^i axjxi wixp NMI ;x Sp" rinxn^x •oyo x» nnaaxi .xj^y m n s xix^xDä jxi 12a nruy wnxDni axpy^x ^l^n in XDJXI "JXi2Dj po:[a d^] ^ rinxn^x "jx^ 13 px^xi XCDAS nnrx ^x ri^DD^x lax '•a 'D^X 'by nra 'pa •'Dxai'xa 20 PX^XI XOD^X nyjD IDX^X IS^XA »no FX X^X XPUR XCNJX X? xnx^a pxi^x näixi Dn:» xyi^x riaxäx XCD^X naim nxaiai'x lina .XDnmxne' x i x jxaa xnnxa:xi nbxn nn^3 nnxe» xnx in innDD^x ix 'vxyi'xa 3xpyi?x W>n x:nn Dx^a njxa n^x Dx^a DDünri x^i n^x n^oix n^x ^yoi'x Dnaxa .na 25 rioani'x \y 'ip 'o xin 'JI ¡Ben f^i n^ip x»xi .noani'xa inpo fjn^ •'l^y pox l^sx n^nxi Ti^in niDinn px3 mm TOD: D^iyo l a n n^'xn '•aap 'n n ^ i o fvp^x nin "JN x»aa riSpi'x T-XDI nie" nn-^ U lai^D* D^^O »3 in XÖJXI pD3 n xnmij d^I nni> ri^xp^x »n rioan^x ;xa nai na axna^x ^xp ^xp^x hp11 xoai rivpi'x nnn iina xn:y anyo^x 30

l6

EIN

ANONYMER

ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR,

-laäobx in u ^ x "|^>i3 njy ptsx^x ^xpi>x in xdjxi pür axnai-x "}x ab t6x ti ni>xoyxs my pna xo xix njx x3 ¡ x ^ x bya ¡y n^x i t pa ^Npi nsix "uxyi^x js nai xds n^y ihnm püjn |xc p nx^yo p i 6 x is 3xnii>xi tyiD^x p rtapx ^x DH3D 3VX ¡«21 fixvy

IVyi't« "l^i bnx ¡X ^Ji

p K ^ X ^>nx 35

: Trnn^xa B.

Aus der Einleitung zu einem Hiobcommentare (Aus MS. Bodl., No. 3760). l!n |D -133X on^xyax 'a nnDBJx bnp p ona ifrin vba a»xxDi>K nxa^x ab pa>bx in Dn^yi [o]ni? n x ^ x in -¡in nbx «d^i «mfo xiri !?i ona^Tij Dx^xa nxuxa p^ä nxin ft n^x ¡x 5 (d).t5>j(i nb pv

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n^x

xi> D^>xyi>x i>nx "by in axna^x xin fx D^yj ;x viav npi d!> xd 3xna^x x ^yei'x axnvxi» xin '»1 vjs by v x : ^ d^di n^ya n p "by ^ i p xrr i^i mp ^y inxD^x axpy^xi nnxui'x axini-xa xii^ nxta ix ¡xa nx!?v

EIN ANONYMER ARABISCHER

HIOBKOMMENTAR

17 Fol. 8 b.

jo x ^ x b x ¡d^x »by x j x d

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18

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EIN ANONYMER ARABISCHER HIOBKOMMENTAR

19

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