Dieser Band ist der letzte mit Aristophanes-Fragmenten, die mit Angabe eines Komödientitels überliefert sind. Auf die no
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German Pages 258 [260] Year 2020
Fragmenta Comica (FrC) Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie Projektleitung Bernhard Zimmermann Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften herausgegeben von Glenn W. Most, Heinz-Günther Nesselrath, S. Douglas Olson, Antonios Rengakos, Alan H. Sommerstein und Bernhard Zimmermann
Band 10.8 · Aristophanes fr. 487–589
Andreas Bagordo
Aristophanes Skenas katalambanousai – Horai (fr. 487–589) Übersetzung und Kommentar
Vandenhoeck & Ruprecht
Dieser Band wurde im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern im Akademienprogramm mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Baden-Württemberg erarbeitet.
Die Bände der Reihe Fragmenta Comica sind aufgeführt unter: http://www.komfrag.uni-freiburg.de/baende_liste
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Umschlaggestaltung: disegno visuelle kommunikation, Wuppertal
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com ISBN 978-3-946317-79-1
Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (Skēnas katalambanousai) („Die Zeltplätze besetzenden Frauen“) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Ταγηνισταί (Tagēnistai) („Die Bräter“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Τελεμησσῆς (Telemēssēs) („Die Telemessier“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Τριφάλης (Triphalēs) („Triphales [Dreischwanz]“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Φοίνισσαι (Phoinissai) („Die Phönikerinnen“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 Ὧραι (Hōrai) („Die Horen / Jahreszeiten“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Indices . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
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Vorwort Dieser Kommentar ist im Rahmen des Projekts der Heidelberger Akademie der Wissenschaften „Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie“ (KomFrag) entstanden. Mein Dank gilt Benjamin Harter für die Korrektur des Manuskripts. Freiburg, im Februar 2020
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Vorbemerkung Die Fragmente der Komiker sind nach PCG zitiert; für den Text der AristophanesKomödien wurden folgende Editionen verwendet: Acharner (Olson 2002), Ritter (Wilson 2007), Wolken (Dover 1968), Wespen (Biles–Olson 2015), Frieden (Olson 1998), Vögel (Dunbar 1995), Lysistrate (Henderson 1987), Thesmophoriazusen (Austin–Olson 2004), Frösche (Dover 1993), Ekklesiazusen (Wilson 2007), Plutos (Wilson 2007). Für die Editionen der Zitatträger vgl. den entsprechenden Abschnitt in ‚Literatur‘ (S. 215). Sofern nicht anders angegeben, sind alle übrigen antiken Werke nach den im TLG verwendeten Editionen zitiert.
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Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (Skēnas katalambanousai) („Die Zeltplätze besetzenden Frauen“) Der Titel läßt an eine Frauenkomödie bzw. einen von Frauen gebildeten Chor denken (wie im Falle von Lysistrate, Thesmophoriazusen und Ekklesiazusen). Zur korrekten Wiedergabe des Titels ist die Deutung von σκηνή entscheidend: werden σκηναί als Zelte verstanden, könnte der Titel auf eines der zahlreichen öffentlichen Feste mit Beteiligung von Frauen Bezug nehmen, die sodann für eine Notunterkunft etwa in Form von Zelten gesorgt haben könnten (für diesen Gebrauch von καταλαμβάνειν vgl. schol. Ar. Pac. 879f τὸ λεγόμενον τοιοῦτόν ἐστι· προκαταλαμβάνω θήκην ἐμαυτοῦ ταῖς ἡδοναῖς. ἐπεὶ δ’ ἐν Ἰσθμῷ διὰ τὴν τοῦ τόπου στενοχωρίαν οὐκ ἔστι ξενίας ἐπιτυχεῖν εὐχερῶς, ἔθος τῇ πανηγύρει τῶν Ἰσθμίων πρόπαλαι καταλαμβάνειν τὰς σκηνὰς τοῖς πανηγυρίζειν βουλομένοις; vgl. Mastromarco 1994, 64 und Henderson 2007, 343: „Spectators at festivals who lacked local accommodation might erect temporary shelters (cf. Ar. Peace 880 with scholia). In this play, women compete with men over such shelters at a festival that the fragments suggest is theatrical“; so bereits Casaubon 1621, 301, anhand von schol. Theocr. 15,16 σκηνὴ λέγεται, παρόσον ἐν ταῖς πανηγύρεσι σκηνὰς ἐποίουν οἱ πωλοῦντες: „Videtur Aristophanes descripsisse eo dramate mulierum tentoria sua commodis locis figere cupientium jurgia et ἀκροχειρισμούς; vgl. auch Kaibel in PCG III.2 257: „in Aristophanis fabula chorus fuerunt mulieres de tabernarum occupatione cum viris, ut videtur, decertantes“; ähnlich Fritzsche 1838, 223–4, der unter Verweis auf Dem. 18,169 und Harp. σ 24 K. [p. 275,14 Dind.] die Besetzung der Pnyx mittels Zelten erwägt); sollte indessen σκηνή das Theater evozieren (für σκηνή als Theaterszene vgl. z. B. Ar. Pac. 729–31 ἡμεῖς δὲ τέως τάδε τὰ σκεύη παραδόντες / τοῖς ἀκολούθοις δῶμεν σῴζειν, ὡς εἰώθασι μάλιστα / περὶ τὰς σκηνὰς πλεῖστοι κλέπται κυπτάζειν καὶ κακοποιεῖν, Plat. Leg. 817c, Xen. Cyr. VI 1,54, Aristot. Poet. 1452b 18. 1459b 25), lautete der Komödientitel wörtlich Die Theaterplätze besetzenden Frauen (so Bergk in Meineke II.2 1140–1, mit Verweis auf Ar. Eccl. 21. 86, Aristid. Panath. I 163 sowie, für σκηνή, auf Ar. Pac. 731 und Thesm. 655, mit schol.) oder besser Die Frauen, die die Kontrolle über das Bühnengebäude übernehmen (so Csapo 2002, 130: „Women who take Control of Stage-Building“; Urli 1969 zufolge sollten die Frauen weniger das Theater als vielmehr die Szenen, in denen die Schauspieler performten, besetzen (mit der Wiedergabe Le donne che occupano le scene; seine These, besagte Frauen hätten die Aufführung einer euripideischen Tragödie verhindern wollten, ist unbegründet). Von Frauen besetzt wird die Akropolis in Ar. Lys. 179 (καταλαβεῖν τὴν ἀκρόπολιν), 620–5 (καὶ πάνυ δέδοικα μὴ τῶν Λακώνων τινὲς / δεῦρο συνεληλυθότες ἄνδρες εἰς Κλεισθένους / τὰς θεοῖς ἐχθρὰς γυναῖκας ἐξεπαίρουσιν δόλῳ / καταλαβεῖν τὰ χρήμαθ’ ἡμῶν τόν τε μισθόν, / ἔνθεν ἔζων ἐγώ); ähnlich die Ekklesia in Eccl. 20–2 (ἡ δ’ ἐκκλησία / αὐτίκα μάλ’ ἔσται· καταλαβεῖν δ’ ἡμᾶς ἕδρας / δεῖ τὰς ἑταίρας κῶλά θ’ ἱζομένας λαθεῖν; vgl. auch 86–7 νὴ τὸν Δί’, ὥστε δεῖ σε καταλαβεῖν ἕδρας / ὑπὸ τῷ λίθῳ τῶν πρυτάνεων καταντικρύ).
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Aristophanes
In fr. 487 wird auf eine trunksüchtige Frau angespielt, die das Theater besucht, indem ihre Flasche als συνθεάτρια bezeichnet wird; fr. 488 enthält eine metatheatralisch relevante Aussage, worin Aristophanes selbst bzw. einer seiner Wortführer Diktion und Inhalt der eigenen Stücke mit denen des Euripides vergleicht; ebenso auf das Theatermilieu deutet der Begriff τριτόστατις in fr. 503 hin, wie auch der διδάσκαλος aus fr. 495 sich theoretisch als Theaterbegriff fassen ließe; fr. 489 läßt eine Auseinandersetzung zwischen Männern und Frauen vermuten; in fr. 490 ist vom Tragödienschauspieler Kallippides die Rede; fr. 494 zeigt die Nennung einer Hure; obszöne Anspielungen weist fr. 497 (eventuell auch fr. 496) auf; in fr. 499 wird ein Bankett angedeutet; die Erwähnung der Demarchen als Amtsträger in fr. 500 hat keinen zwingend politischen Hintergrund. Die anhand dieser nur spärlichen Fragmente unternommenen Versuche einer Rekonstruktion des Plots überbieten einander an Phantasiereichtum und damit unvermeidlich einhergehender Irreführung (Bothe 1844 etwa vermutet eine Präsenz des Aristophanes auf der Bühne, der von den die Theaterplätze besetzenden Frauen für seine Euripides-Imitation kritisiert worden sei; auf die gleiche Kritik habe Aristophanes nach Gil 1996, 182–3 durch eine dramatis persona reagiert; zu Urli 1969 vgl. hier oben; vgl. ferner Rutherford 1998, 136–7, Kawalko Roselli 2011, 183–5 und, äußerst vorsichtig, Zimmermann 2011, 775). Datierung Aufgrund der Affinität zu weiteren Frauenkomödien wie den Thesmophoriazusen und der Lysistrate wurden die Skēnas katalambanousai gemeinhin tendenziell in die Zeit nach 411 v. Chr. datiert (vgl. Geißler 1925, 56; vgl. ferner Geißler 19692, xvi; so auch Urli 1969, 83); einen präziseren chronologischen Anhaltspunkt dürfte in fr. 490 die Nennung des Kallippides bieten – eines berühmten Tragödienschauspielers, der einen ersten Sieg in seiner Kategorie im J. 419/18 v. Chr. errang, – wenngleich im Fragment vielleicht eher auf den Komödientitel Kallippidēs des Strattis Bezug genommen wird, was den terminus ante quem auf das Aufführungsjahr dieser Komödie, mithin das J. 410 v. Chr., verschöbe, während den terminus post quem das Ende der Tätigkeit (408 v. Chr.) bzw. der Tod des Euripides (406 v. Chr.) bilden dürfte (vgl. Mastromarco 1994, 64; einen Zeitraum von 418–406 v. Chr. kommt ebenfalls für Gil 2010, 110 in Frage, wohingegen Carrière 2000, 229 ihn auf 410–408 v. Chr. eingrenzt; vgl. auch Schmid 1946, 199: „auf das letzte Jahrzehnt des fünften Jahrhunderts, in dem dieser [der tragische Schauspieler Kallippides] geblüht hat“; für das J. 416 v. Chr. plädiert Finnegan 1995, 127).
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (test. ii)
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test. i K.–A. catal. fab. P.Oxy. 2659 fr. 1 col. i 13,1. 20 (= Ar. test. 2c,1. 20) Ἀριστοφάνους … Σκηνὰ]ς καταλαμβ(άνουσαι) Des Aristophanes … Skēna]s katalamb(anousai) (‚Die Zeltplätze besetzenden Frauen‘)
Zitatkontext In diesem Oxyrhynchos-Papyrus aus dem 2. Jh. n. Chr. ist eine alphabetische Liste von Komödiendichtern v.a. der Archaia verzeichnet (erhalten sind die Anfangsbuchstaben α–ε; vgl. Orth 2017, zu Ar. Aiolosikōn test. i, der die von Otranto 2000, 37–8 avancierte These einer Auflistung von Bibliotheks-Beständen – vgl. Litinas 2014, 159 A. 19 – für glaubwürdig erachtet und auf deren Bedeutung für die „Verfügbarkeit vollständiger Texte zahlreicher Komödiendichter noch in der frühen Kaiserzeit“ hinweist). Der Katalog enthält insgesamt 24 aristophanische Komödientitel (vgl. Austin 1973, 7 und Kassel–Austin, zu Ar. test. 2c; vermutlich weitere 9 bis 10 Stücke dürften im nicht erhaltenen Teil zwischen Amphiaraos und Dramata ē Kentauros gestanden haben; es fehlen folgende anderwärts bezeugte Komödientitel: Lēmniai, Nephelai I, Nēsoi, Pelargoi und Ploutos II).
test. ii K.–A. [Hdn.] Philet. 10 Dain οἱ Ἑπτὰ ἐπὶ Θήβας ἄκλιτον κατὰ τὸ τέλος μεμένηκε· καθόλου γὰρ τὰ ἐν τῇ παραθέσει προσλαβόντα τὸ κεκλίσθαι ἄτρεπτα μένει κατὰ πάσας τὰς πτώσεις. ὅθεν καὶ τὸ μήτηρ Θεῶν κατὰ μὲν ἀρχὴν, εὐθεῖα γὰρ ἡ μήτηρ, κεκλίσεται· τὸ δὲ θεῶν, προσέλαβε γὰρ τὸ κλιθῆναι, μένει ἄκλιτον. τοιοῦτόν ἐστι καὶ τὸ Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι παρὰ τῷ Ἀριστοφάνει· τὸ μὲν γὰρ σκηνὰς κατὰ 〈τὸ〉 αἰτιατικὸν ῥηθὲν κατὰ τὰς λοιπὰς πτώσεις οὐ κλιθήσεται, τὸ δὲ καταλαμβάνουσαι, εὐθείας γὰρ πτώσεως, ἀναδέξεται τὴν κλίσιν Die Sieben gegen Theben sind im Schlußteil unflektiert geblieben; überhaupt nämlich bleibt die Flexion der Wörter, die in einer Nebeneinanderstellung zusätzlich flektiert sind, unverändert in allen Kasus. Daher soll auch mētēr theōn (‚Mutter der Götter‘) im Anfangsteil flektiert werden, denn mētēr ist Nominativ, das theōn aber, es ist nämlich zusätzlich flektiert, bleibt unflektiert. Ein solcher Fall ist auch Skēnas katalambanousai bei Aristophanes: skēnas nämlich, im Akkusativ gesagt, soll in den übrigen Kasus nicht flektiert werden, während katalambanousai – das ja Nominativ ist – soll eine Flexion erhalten.
Zitatkontext Der Komödientitel wird, zusammen mit Aischylos’ Sieben gegen Theben, aus rein grammatischen Gründen herangezogen als Beispiel für
Aristophanes
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Wortverbindungen, bei denen lediglich ein Wort, das i.d.R. im Nominativ steht, flektiert werde (im Falle der Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι nur das Partizip, während Σκηνὰς unverändert bleibe).
fr. 487 K.–A. (472 K.) λήκυθον τὴν ἑπτακότυλον, τὴν χυτρείαν, τὴν καλήν, ἣν ἐφερόμην ἵν’ ἔχοιμι συνθεάτριαν 2 χυτρείαν Blaydes: χυτρίαν FSABC: χύτραν L
χυτρεᾶν, tum τὴν ἀγκύλην Lobeck
eine Salbenflasche, die sieben-Kotylen-fassende, die irdene, die schöne, die ich mittrug, um sie zur Theater-Mitzuschauerin zu haben Poll. X 67 (codd. FS, ABCL) προσθετέον δὲ τὰς ἐν Θρᾴτταις Κρατίνου πελίκας, ἢ κύλικας ἢ προχοίδια εἶναι δοκούσας, καὶ τὴν ἐν Ἀριστοφάνους Σκηνὰς καταλαμβανούσαις ——. εἴρηται γὰρ νῦν ἐπὶ ἐκπώματος ὥσπερ καὶ τὸ παρὰ τῷ Κρατίνῳ ἐν Πυτίνῃ οἰνηρὸν ὀξύβαφον Und hinzuzufügen sind die in Kratinos’ Thrattai (Cratin. fr. 88 [Thrattai]), die aussehen wie pelikai (‚Becher‘, Pl.), kylikes (‚Trinkschalen‘) oder prochoidia (‚Trinkschalen‘ [?]), und die in Aristophanes’ Skēnas katalambanousai ——. Es ist nämlich nun über ein ekpōma (‚Trinkgefäß‘) gesagt worden so wie auch das oinēron oxybaphon (‚Essignäpfchen für Wein‘) bei Kratinos in der Pytinē (Cratin. fr. 199 [Pytinē])
Metrum
Iambische Trimeter (unvollständig):
[alkl alkl a]lkl llkr l|lkl llkl lrkl rlk|l klkl
Zitatkontext Überliefert ist das Fragment innerhalb einer kurzen Sektion über Trinkgefäße (ἐκπώματα), wozu ἐκπωμάτια, ποτήρια, κώθωνες, κότυλοι bzw. κοτυλίσκοι, φιάλαι, κύλικες, κυλίσκαι und κυλίσκια, σκύφοι sowie ὀξύβαφον, κυρίλλιον, βομβύλιον, σύστομον bzw. στενόστομον gehören (Poll. X 66–8; eine ausführlichere Diskussion der ἐκπώματα – allerdings ohne den Hinweis auf die lēkythos – in VI 95–100); zwei der bei Pollux genannten Komikerbelege (Cratin. fr. 199,6 [Pytinē]; darauf folgt Antiphan. fr. 161,5 [Mystis]) werden ebenfalls in Athen. XI 494b–e – zum Trinkgefäß ὀξύβαφον – herangezogen, wobei eine gemeinsame Quelle für beide Zitatträger zu vermuten sein dürfte (Alpers 1981, 124–5 denkt an Pamphilos). Aus dem Zitatkontext geht deutlich hervor, daß das aristophanische lēkythos sowie das oxybaphion des Kratinos nicht ihrer ursprünglichen
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 487)
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Funktion dienen, sondern ausnahmsweise, wohl nur aus komischer Intention, als Weinbehälter eingesetzt werden. Textgestalt Die Emendation des tradierten χυτρίαν (bzw. χύτραν in L) in χυτρείαν wurde von Blaydes 1885, 249 anhand von Ar. Lys. 327–8/9 (νῦν δὴ γὰρ ἐμπλησαμένη τὴν ὑδρίαν κνεφαία / μόλις ἀπὸ κρήνης ὑπ’ ὄχλου καὶ θορύβου καὶ πατάγου χυτρείου) vorgenommen; eine gewagtere Option ist das etwa in Nub. 1474 (ὅτε καὶ σὲ χυτρεοῦν ὄντα θεὸν ἡγησάμην) vorfindliche Verb χυτρεᾶν, gefolgt von τὴν ἀγκύλην (Lobeck 1820, 147). Interpretation Die sprechende Person berichtet davon, sie habe die Gewohnheit gehabt, eine übermäßig große Flasche ins Theater mitzunehmen. Da eine λήκυθος i.d.R., namentlich in der Komödie, eher als Behälter von Öl, Salbe oder Parfüm verwendet wird (vgl. hier unten, zum Wort), fungiert die Vorstellung einer lēkythos als Weinbehältnis – was der Zitatträger unmißverständlich nahelegt (vgl. hier oben, Zitatkontext) –, abgesehen von der überdimensionierten Größe (nahezu zwei Liter fassend), als komische Hyperbole, wobei die Pointe darin bestehen dürfte, daß niemand Wein in einer lēkythos kaschiert vermutete und die Person somit aus dem unverdächtigen Gefäß heimlich und ungestört trinken könnte (vgl. Boccaccini 2011, 191–5). Daß es sich bei der sprechenden Person um eine Frau handelt, ist zumal aus dem Gebrauch der lēkythos zu schließen (so bereits Kaibel in Kassel–Austin z.St.; „queri videtur bibosa mulier lecythum suam per rixae turbas fractam, imprimis sibi caram et pulchram“, mit Verweis auf Ar. Thesm. 689ff.; so auch Nisbet 2003, 89–90 A. 22: „Keeping astonished tally of the measures of drink a woman puts away is likewise an old motif: cf. Kassel and Austin, PCG Ar. fr. 487, where a woman bewails the loss of a seven-kotyle lekythos (a half-gallon jar)“; vgl. auch Camerotto 2007, 143 A. 64: „Una simile reazione emotiva, ma di segno opposto, si ha di fronte alla vista di un oggetto del quotidiano di proporzioni gigantesche che si presenta come un simbolo della guerra, il mortaio con cui Polemos si appresta a triturare le città: Pax 238 s. τῆς θυείας τοῦ πλάτους· / ὅσον κακόν (cf. 229). Per le proporzioni straordinarie del contenitore per il vino (usato in particolare dalle donne) cf. l’immensa λήκυθον τὴν ἑπτακότυλον di Ar. fr. 487 K.-A., o anche le megalai kotylai del fr. 364, le kylikes come navi da carico di Pherecrates fr. 152.4-10 K.-A., a cui si aggiunge l’insistenza sulla dimensione di una κοτυλίσκη del fr. 75, e l’immagine di Philyllius fr. 5 K.-A. μεγάλαισιν λεπασταῖς“). λήκυθον Eine lēkythos ist eine Ölflasche (bereits in Hom. ζ 79 δῶκε δὲ χρυσείῃ ἐν ληκύθῳ ὑγρὸν ἔλαιον; so auch in Ar. Av. 1588); doch dient sie ebenso als Gefäß für Farbe, Schminke, Salben (vgl. LVG V [2005] 160–1 und Boccaccini 2011): so etwa in Plut. 810 (αἱ δὲ λήκυϑοι μύρου γέμουσι) und Eccl. 1101. ἑπτακότυλον Weitere in der Komödie belegte Komposita aus κοτύλη (mit δι-, τρι- oder τετρα-) finden sich in Ar. Thesm. 743 (τρικότυλον ἢ πῶς; εἰπέ μοι, bezogen auf einen ἀσκός, der für ein Kleinkind stehen soll; vgl. 733), in Alex. fr. 65 [Eisoikizomenos] (τρικότυλον ψυγέα), in fr. 181 [Pannychis ē Erithoi] (εἶτα τετρακότυλον ἐπεσόβει κώθωνά μοι, / παλαιὸν οἴκων κτῆμα), in Dionys. fr. 5
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[Sōzousa vel Sōteira] (ὅσα δ’ ἐστὶν εἴδη Θηρικλείων τῶν καλῶν, / γυάλαι δικότυλοι, τρικότυλοι, δῖνος μέγας / χωρῶν μετρητήν, κυμβίον, σκύφοι, ῥυτά. / {Β.} ποτήρι’ ἡ γραῦς, ἄλλο δ’ οὐδὲ ἓν βλέπει), in Sotad. fr. 1,32–3 [Enkleiomenai/-oi] (τεμὼν δὲ λεπτὴν τῆς χλόης καὶ πλείονα, / κἂν ᾖ δικότυλος λήκυθος, καταστρέφω), in Theophil. fr. 2 [Boiōtiα] (τετρακότυλον δὲ κύλικα κεραμεᾶν τινα / τῶν Θηρικλείων, πῶς δοκεῖς, κεραννύει / καλῶς, ἀφρῷ ζέουσαν· οὐδ’ ἂν Αὐτοκλῆς / οὕτως μὰ τὴν γῆν εὐρύθμως τῇ δεξιᾷ / ἄρας ἐνώμα) sowie in Men. fr. 235 [Mēnagyrtēs] (al προπίνων Θηρίκλειον τρικότυλον). χυτρείαν Das Adj. χύτρειος ‚irden, tönern‘ ist, zusammen mit den synonymen χυτρεοῦς (Ar. Nub. 1474 χυτρεοῦν) und χύτρινος (bis zur byz. Zeit nur im Corpus Hippocraticum) ein Derivat von χύτρα ‚irdener Topf ‘ (zu den Verwendungen der χύτρα im athen. Alltag vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. 693; vgl. auch Henderson 1987, zu Ar. Lys. 328/9 χυτρείου: „Probably from the adj. χύτρειος, but possibly from *χυτρειοῦς […], in which case the accent would be perisp.“, mit Verweis auf Kühner–Blaß I.1 403). καλήν In Ar. Ran. 1234–6 ({ΔΙ.} ὁρᾷς, προσῆψεν αὖθις αὖ τὴν λήκυθον. / ἀλλ’, ὦγάθ’, ἔτι καὶ νῦν ἀπόδος πάσῃ τέχνῃ· / λήψει γὰρ ὀβολοῦ πάνυ καλήν τε κἀγαθήν) wird die lēkythos auf ähnliche Weise epithetiert. ἵν’ ἔχοιμι συνθεάτριαν Zu der vermutlich aristophanischen Neuprägung συνθεάτρια vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. 693; der einzige weitere Beleg stammt aus byz. Zeit – Procop. Anecd. 9,26 – und könnte eine komische Anspielung sein (vgl. Lozza 2000, 92–3 mit A. 64).
fr. 488 K.–A. (471 K.) χρῶμαι γὰρ αὐτοῦ τοῦ στόματος τῷ στρογγύλῳ, τοὺς νοῦς δ’ ἀγοραίους ἧττον ἢ ’κεῖνος ποιῶ 2 κεῖνος cod.
ich bediene mich nämlich der Rundheit seiner Diktion, die Gedanken aber, weniger pauschal als jener gestalte ich sie / von den pauschalen Gedanken weniger als jener schaffe ich schol. Plat. Apol. 19c (Areth. [B]) (p. 421 Greene = 15 p. 14 Cufalo) Ἀριστοφάνης ὁ κωμῳδιοποιὸς φαλακρὸς ἦν, ὡς αὐτὸς φησὶν Εἰρήνῃ. ἐκωμῳδεῖτο δ’ ἐπὶ τῷ σκώπτειν μὲν Εὐριπίδην, μιμεῖσθαι δ’ αὐτόν. Κρατῖνος· (Cratin. fr. 342) καὶ αὐτὸς δ’ ἐξομολογεῖται Σκηνὰς (-αῖς cod.) καταλαμβανούσαις· —— Aristophanes der Komödiendichter war kahl (Ar. test. 3), wie er selbst im Frieden (Pac. 771) sagt. Und er wurde persifliert, da er Euripides zwar verspottete, ihn aber dabei imitierte. Kratinos [sagt]: (Cratin. fr. 342) und er selbst gesteht in den Skēnas katalambanousai zu: ——
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 488)
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Plut. Quom adol. poet. aud. 30d ἐν ταῖς ἀναγνώσεσι τῶν ποιημάτων ὁ μὲν ἀπανθίζεται τὴν ἱστορίαν, ὁ δ’ ἐμφύεται τῷ κάλλει καὶ τῇ κατασκευῇ τῶν ὀνομάτων, καθάπερ ὁ Ἀριστοφάνης περὶ τοῦ Εὐριπίδου φησί· χρῶμαι —— στρογγύλῳ bei den Lesungen der Gedichte verblümt der eine die Geschichte, während der andere an der Schönheit und der Struktur der Worte festhält, wie eben Aristophanes über Euripides sagt: (v. 1)
Metrum Iambische Trimeter:
llkl l|lrl llkl llrl l|lkl llkl
Zitatkontext Im Scholion des Arethas zu Plat. Apol. 19c (ἐν τῇ Ἀριστοφάνους κωμῳδίᾳ, mit der Darstellung des Sokrates in den Wolken) werden verschiedene Komödienbelege über die Verspottung des Aristophanes angeführt (darunter Ar. Pac. 771, Cratin. fr. 342 – zu diesem viel diskutierten Fragment vgl. hier unten, Interpretation –, Sannyr. fr. 5 [Gelōs], Eup. fr. 62 [Autolykos] und Plat. fr. 86 [Nikai]). Es handelt sich um einen der biographischen Einträge zu Aristophanes in den Arethas-Scholien, die dergestalt gut informiert sind (vgl. Orth 2014, zu Aristonym. fr. 3 [Hēlios rhigōn]), daß eine Herkunft dieses Materials aus Sammlungen von kōmōdoumenoi über eine Aristophanesvita vermutet wurde (Steinhausen 1910, 44–5; vgl. Proleg. de com. XXVIII sowie XXIXa p. 137,8–12 Koster). Plutarch zitiert allein v. 1 als Beispiel für eine im Rahmen des schulischen Curriculums nicht empfehlenswerte poetische Lektüre, da sie, statt eine pädagogische, auf den Inhalt fokussierte Funktion zu erfüllen, in ihrem Aussagehalt nicht über rein formal-ästhetische Aspekte hinausgehe. Interpretation Die gemäß den Zitatträgern vom Komödiendichter selbst in erster Person formulierte Aussage reiht sich zu den spärlichen vergleichbaren Belegen, die – wie sich aus dem hier verwendeten 3ia schließen läßt – außerhalb einer Parabase überliefert sind (die weiteren Beispiele sind Ar. Ach. 377–82. 497– 503, wo Dikaiopolis stellvertretend für Aristophanes spricht; ungeachtet dieser Stellen legt Kaibel in Kassel–Austin z.St. das Urteil über Euripides eher einem nicht näher bestimmten Tragiker in den Mund: „apud Ar. videtur alius quis tragicus poeta ita de Eur. iudicasse, ut tanquam ipsius Aristophanis verba esse crederent interpretes. suo enim nomine non loquitur comicus trimetris usus“; singulär die Meinung von Braund 2000, 151, der den Sprecher mit einer Figur aus Strattis’ Kallippidēs identifizieren will). Um in diesen Versen die Stimme des Komödiendichters zu erkennen, müßte für den Sprecher – wie für Dikaiopolis in den zitierten Stellen der Acharner – zweifelsohne die besondere und sonst exzeptionelle Rolle eines Stellvertreters bzw. Wortführers des Aristophanes angenommen werden, was eine mögliche, wenn auch nicht die ohne Vorbehalt wahrscheinlischste Option darstellt. Sollte die Aussage auf irgendeine Weise die Ansicht des Aristophanes reflektieren, wäre sie in jedem Falle zweischneidig: einerseits gestünde er zu, sich den euripideischen
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Stil seiner Rundheit wegen (vgl. hier unten, zum Wort) angeeignet zu haben, was offenbar Wertschätzung impliziert; andererseits aber distanzierte er sich dezidiert von gewissen Gedankengängen des Tragikers, die ihm als trivial erscheinen, um zu behaupten, daß er sie zwar gleichfalls anwende, jedoch mit geringerer Intensität. Sofern unter στρογγύλον, bezogen auf στόμα, Raffinesse und Subtilität verstanden wird (für die Exzesse dieser sophistisch angehauchten Merkmale vgl. Bagordo 2018b), kollidieren diese, offensichtlich als positiv zu bewertenden Qualitäten mit der intellektuellen und ideologischen Dimension des Euripides bzw. der von ihm auf die Bühne gebrachten Figuren, welche en bloc als trivial gebrandmarkt werden (was an die mittelalterliche, christlich geprägte Auffassung der antiken paganen Literatur erinnert, deren artes zwar als ehrwürdig galten, nicht aber ihre auctores). Die alternative Wiedergabe von v. 2 (die Gedanken aber, weniger pauschal als jener gestalte ich sie oder von den pauschalen Gedanken weniger als jener schaffe ich) steht in Zusammenhang mit der syntaktischen Interpretation, ob ἀγοραίους attributiv zu τοὺς νοῦς (mit ἧττον auf das Adj. bezogen und ποιῶ im Sinne von gestalten, strukturieren) oder prädikativ (mit ἧττον direkt auf ποιῶ bezogen, das dann den allgemeineren Sinn von machen, schaffen hätte) zu verstehen ist. Daß solche, als ἀγοραῖοι etikettierten νόες in einer nach Frauen betitelten Komödie wie den Skēnas katalambanousai sich auf das Urteil des generell im Ruf der Misogynie stehenden Euripides zu beziehen seien, dem es aus der Sicht der Komödie an Pauschalvorstellungen von Frauen nicht mangelte, erscheint – vielleicht tatsächlich in einer Selbstdarstellung des Aristophanes (wohl durch einen Wortführer) vor den Frauen –, als erwägenswerte Möglichkeit. Wer hingegen bei νοῦς an die Köpfe der Zuschauer denkt, die Aristophanes weniger vulgär als Euripides machen wolle, verunstaltet die dichotomische Symmetrie, auf der die Verse beruhen, wo Form bzw. Stil auf der einen, Inhalt bzw. Gedankengut auf der anderen Seite miteinander korrespondieren. Daß Aristophanes nach dem Beispiel von Kratinos’ Pytinē sich selbst auf die Bühne gebracht haben könnte, um sich auf diese Weise außerparabatisch in erster Person zu äußern, ist ebenfalls diskussionswürdig (vgl. Rosen 2000; zur Besonderheit von Kratinos’ Pytinē in dieser Hinsicht vgl. schol. Ar. Equ. [VEΓ3Θ] 400a = Sud. κ 2216 = Cratin. Pytinē test. ii ὅπερ μοι δοκεῖ παροξυνθεὶς ἐκεῖνος, καίτοι τοῦ ἀγωνίζεσθαι ἀποστὰς καὶ συγγράφειν, πάλιν [ἀγωνίζεται καὶ add. Sud.] γράφει δρᾶμα, τὴν Πυτίνην, εἰς αὑτόν τε καὶ τὴν μέθην, οἰκονομίᾳ τε [δὲ Sud.] κεχρημένον [κέχρηται Sud.] τοιαύτῃ. τὴν Κωμῳδίαν ὁ Κρατῖνος ἐπλάσατο αὑτοῦ εἶναι γυναῖκα καὶ ἀφίστασθαι τοῦ συνοικεσίου τοῦ σὺν αὐτῷ θέλειν, καὶ κακώσεως αὐτῷ [αὐτοῦ Sud.] δίκην λαγχάνειν, φίλους δὲ παρατυχόντας τοῦ Κρατίνου δεῖσθαι μηδὲν προπετὲς ποιῆσαι [ποιεῖσθαι Sud.], καὶ τῆς ἔχθρας ἀνερωτᾶν τὴν αἰτίαν, τὴν δὲ μέμφεσθαι αὐτῷ ὅτι μὴ κωμῳδοίη μηκέτι, σχολάζοι δὲ [μὴ κωμῳδεῖ μηκέτι, μηδὲ συγγράφει, σχολάζει δὲ Sud.] τῇ μέθῃ: hiernach soll Kratinos selbst, zusammen mit Kōmōdia in Gestalt seiner Ehefrau, als dramatis persona aufgetreten sein). Ferner wurde gemeinhin angenommen, es handele sich beim Fragment um eine Replik auf das beim Zitatträger unmittelbar zuvor zitierte Cratin. fr. 342 (τίς δὲ
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 488)
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σύ; κομψός τις ἔροιτο θεατής / ὑπολεπτολόγος, γνωμιδιώκτης [-ιδιώτης Luppe], εὐριπιδαριστοφανίζων), welches wiederum höchstwahrscheinlich zur Parabase der Pytinē (erstplatziert an den Dionysien des J. 423 v. Chr.) gehört (so u.a. Biles 2011, 35. 124); gegen diese Annahme könnten Argumente chronologischer Natur von Bedeutung sein (vgl. Mastromarco 2018, der anhand von fr. 490 – vgl. hier unten, zum Fr. – als terminus post quem den Beginn der Schauspielerkarriere des dort erwähnten Kallippides ansetzt, während der Tod des Euripides im J. 406 den terminus ante quem markierte; ein Zeitraum von 418–406 v. Chr. dürfe – so die Argumentation – die Vermutung einer Replik auf eine im J. 423 v. Chr. aufgeführte Komödie entschärfen). χρῶμαι γάρ Zum explikativen Gebrauch der Partikel vgl. Denniston 19542, 73–86. αὐτοῦ τοῦ στόματος τῷ στρογγύλῳ Die übertragene Bedeutung στόμα ‚Mund‘ als ‚Diktion, Stil‘ findet sich u.a. in Ar. Ran. 837–8 (ἄνθρωπον ἀγριοποιὸν αὐθαδόστομον, / ἔχοντ’ ἀχάλινον ἀκρατὲς ἀθύρωτον στόμα, bezogen auf Aischylos), in fr. 598 (ὁ δ’ αὖ Σοφοκλέους τοῦ μέλιτι κεχριμένου / ὥσπερ καδίσκου περιέλειχε τὸ στόμα, mit Bagordo 2016, z.St.; vgl. auch Ran. 880–1 δεινοτάτοιν στομάτοιν πορίσασθαι †ῥήματα καὶ παραπρίσματ’ ἐπῶν sowie Equ. 539, mit Bezug auf Krates den Komiker; für weitere Stellen vgl. Beta 2004, 45–7). στρογγύλος ‚rund, kugelförmig‘ dürfte bald eine rhetorische (wenn auch wohl vortechnische) Valenz erhalten haben, die in ihrem Kern bereits hier sowie in Ar. Ach. 686–7 (ὁ δὲ νεανίας ἑαυτῷ σπουδάσας ξυνηγορεῖν / εἰς τάχος παίει ξυνάπτων στρογγύλοις τοῖς ῥήμασιν) erscheint, wo es die sophistisch inspirierte Rhetorik der jungen Generation evoziert (vgl. Beta 2004, 142–4, der es zu Recht als negativ konnotiertes Wort identifiziert); zu einem dezidierten Fachbegriff im rhetorischen Kontext wird es wohl erst später (vgl. Plat. Phdr. 234e, Dem. De eloc. 20 und Dion. Hal. Lys. 6,1–3; zum Bild der auf Mund, Diktion u.a. bezogenen Rundheit bzw. Kompaktheit – das seinen Gipfel in Hor. AP 323–4 Grais ingenium, Grais dedit ore rotundo / Musa loqui, praeter laudem nullius avaris erreicht – vgl. die Diskussion in Novokhatko 2010, 365–71; vgl. auch Bolonyai 2014); ob diese Rundheit durch die chiastische Struktur der beiden Verse angedeutet worden sein mag (jeweils mit den Verben in Endstellung und den Komplementen in der Mitte), bleibe dahingestellt. τοὺς νοῦς δ’ ἀγοραίους Die Kombination wurde, gleichviel ob attributiv oder prädikativ (vgl. hier oben, Interpretation), bereits in der lexikographischen Tradition als eine feste Junktur gedeutet und mit Euripides assoziiert, wobei gerade das aristophanische Fragment (und nicht ein eigenständiges Euripides-Zitat) diese Verknüpfung suggeriert haben mag (Synag. Σb α 296 = Phot. α 233 ἀγοραῖος νοῦς· ὁ πάνυ εὐτελὴς καὶ συρφετώδης καὶ οὐκ ἀπόρρητος [κ. οὐκ ἀπ. om. Synag.] οὐδὲ πεφροντισμένος. οἱ γὰρ ἀγοραῖοι ἄνθρωποι ἀμαθεῖς καὶ ἀπαίδευτοί εἰσιν. οὕτως Εὐριπίδης [Eur. fr. 1114 [dub.] Kn., mit Kannicht z.St.: „verba re vera erant Aristophanis de Euripide dicta in fr. 488 K.-A.“]; vgl. auch Phryn. Praep. soph. fr. 74 Borr. und Sud. α 308).
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νοῦς – hier nicht Verstand, sondern Gedanke, Idee, Vorstellung – gehört in eine Reihe von Begriffen, die das stark intellektuell geprägte, sophistisch inspirierte Milieu charakterisieren, in dem die euripideische Tragödie, v.a. wie sie in der Komödie karikiert wird, gediehen sein soll (zum Gebrauch des Worts in der Komödie vgl. Handley 1955, 218: „in contexts which suggest that they [sc. nous e gnome] were a fashionable pair of virtutes in sophistic and intellectual circles“; vgl. auch Bagordo 2018b, 12–6). Das korrekte Verständnis von ἀγοραῖος sichern zwei aristophanische Passagen mit poetologischem Aussagegehalt: in Ar. Pac. 748–50 (τοιαῦτ’ ἀφελὼν κακὰ καὶ φόρτον καὶ βωμολοχεύματ’ ἀγεννῆ / ἐπόησε τέχνην μεγάλην ἡμῖν κἀπύργωσ’ οἰκοδομήσας / ἔπεσιν μεγάλοις καὶ διανοίαις καὶ σκώμμασιν οὐκ ἀγοραίοις) reklamiert Aristophanes für sich durch den Chor in der Parabase die von ihm selbst geleistete Emanzipation der Komödie von traditionellen Trivialitäten, indem er sie durch die Aufbietung großartiger Worte und Gedanken sowie nicht pauschaler Witze sublimiert habe, wobei einerseits das Paar ἔπη / διάνοιαι dem Paar στόμα / νοῦς, andererseits die Distanzierung von σκώμματα ἀγοραῖα der Ablehnung von νόες ἀγοραῖοι entspricht; in Ran. 1014–5 (καὶ μὴ διαδρασιπολίτας, / μηδ’ ἀγοραίους μηδὲ κοβάλους, ὥσπερ νῦν, μηδὲ πανούργους) rühmt Aischylos sich im Agon, die Athener mit seinen Tragödien zu besseren und edleren Bürgern gemacht zu haben, nicht aber wie sein Rivale Euripides zu groben Schurken. ἧττον ἢ ’κεῖνος ποιῶ Die hier mögliche Bedeutung von (künstlerisch) schaffen, schöpfen für ποῖειν u.a. in Ar. Vesp. 1511, Thesm. 157. 450, Ran. 90. 1197; gleichwohl wiese auch die prädikative Lösung (vgl. hier oben, Interpretation) eine stringente Parallele in Ran. 1009–10 (δεξιότητος καὶ νουθεσίας, ὅτι βελτίους τε ποιοῦμεν / τοὺς ἀνθρώπους ἐν ταῖς πόλεσιν) auf, wo just Euripides von seinen Tragödien behauptet, sie machten die Menschen besser.
fr. 489 K.–A. (473 K.) καὶ μὴν ἄκουσον, ὦ γύναι, θυμοῦ δίχα καὶ κρῖνον αὐτή, μὴ μετ’ ὀξυρεγμίας 1 ἀκούσιον g z: corr. Coraës, Porson
2 αὐτῇ g, αὐτῆ z: corr. Porson
und hör also mal zu, Frau, ohne Zorn, und urteile du selbst, nicht mit Magenbrennen Phot. ο 382 ὀξυρεγμεῖν· ὅταν μεθ’ ἡμέραν ἐποξίσῃ ἡ τροφή. Ἀριστοφάνης ἐν Σκηνὰς (-αῖς g z) καταλαμβανούσαις τὴν ὀξυθυμίαν οὕτως ἔφη· —— oxyregmein (‚Säure aufstoßen‘): wenn die Nahrung [im Magen] tagsüber säuerlich wird. Aristophanes in den Skēnas katalambanousai nannte so die oxythymia (‚Jähzorn‘, Akk.): ——
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 489)
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Metrum Iambische Trimeter:
llkl k|lkl llkl llkl l|lkl klkl
Zitatkontext Zitiert wird das Fragment im Eintrag zu dem nur in der mediz. Literatur bezeugten Verb ὀξυρεγμεῖν, während das entsprechende Subst. eine eigene lexikographische Tradition aufweist; dabei ist zu unterscheiden zwischen der ion. Form (-ίη) der hippokratischen Belege, worauf sich Erot. ο 3 Nachm. (ὀξυρεγμίην· τὴν τοῖς ἀπεπτοῦσι παρακολουθοῦσαν ἐποξίζουσαν ἐρυγήν) bezieht, und dem attizistischen Material (Poll. VI 44 τὴν μέντοι ὑπὸ πλήθους τροφῆς δυσχέρειαν, ἐκ τοῦ μὴ πέψαι {τρῖψαι} τὰ σιτία, ἀπεψίαν μὲν οἱ πολλοί, σὺ δ’ ὀξυρεγμίαν ἂν λέγοις, Phryn. Praep. soph. p. 97,8 ὀξυρεγμία καὶ ὀξωρεγμία [ὀξορεγμία L. Dindorf]· τὸ αὐτό ἐστιν. λέγεται γὰρ ἀμφότερα), wo in jedem Falle das als gutes Attisch empfohlene ὀξυρεγμία auf den aristophanischen Beleg zurückzuführen sein dürfte (zu οἱ πολλοί in der Pollux-Passage vgl. Matthaios 2015, 297–310). Sud. ο 432 (ὀξυρεγμία. ἡ δὲ περιπάτους ἐποιεῖτο συχνοὺς ὀξυρεγμίαν προσποιουμένη. ὀξυρεγμία δὲ λέγεται, ὅταν ἡ τροφὴ ἐποξίσῃ) zitiert fast wörtl. Procop. Hist. arc. 4,23, deckt sich aber in der Formulierung ὅταν ἡ τροφὴ ἐποξίσῃ mit Photios sowie Sud. ε 1806 (ἐξορευγμία· ἡ ὀρυγή. ὀξυρευγμία λέγεται, ὅταν ἡ τροφὴ ἐποξίσῃ, woher ο 432 und Zonar. p. 761 + p. 1456; vgl. auch Hsch. ο 958), das zwei weitere, andernorts unbezeugte Formen des mediz. Begriffs aufweist. Textgestalt Die Emendation des tradierten und in diesem Kontext sinnlosen ἀκούσιον in ἄκουσον stammt ursprünglich von A. Korais (†1833) in Kavvadas 1960, 294, wurde aber unabhängig von diesem auch durch Porson 1823, 292 vorgenommen. Interpretation In einer dialogischen Situation appelliert ein Mann emphatisch wohl an seine eigene Frau mit der Bitte, ihn, ohne dabei zu zürnen, ausreden zu lassen, um sodann selbst objektiv zu beurteilen, wie schlimm es um ihn wegen eines offenbar von ihm begangenen Vergehens stehe (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z.St.: „loquitur vir mulieris iram mitigaturus“); eine solche Auseinandersetzung ließe sich gut in das vom Titel her als Frauenkomödie zu verstehende Stück einordnen. Mag einerseits θυμοῦ δίχα paratragisch gefärbt sein (vgl. Rau 1967, 211), so wird andererseits mit ὀξυρεγμία (metathetisch für ὀξ-ερυγμία, aus ὀξύ ‚sauer, Säure‘ + ἐρεύγεσθαι ‚aufstoßen, ausrülpsen, ausspeien‘) auf einen mediz. Begriff rekurriert (seit Hipp. Epid. II 2,21 τῇσι χρονίῃσι λειεντερίῃσιν ὀξυρεγμίη γενομένη; vgl. Strömberg 1944, 99 und Southard 1971, 82–3), der in Ar. Pac. 528 (τοῦ μὲν γὰρ ὄζει κρομμυοξυρεγμίας, mit Olson 1998, z.St.: „‘the acidic belching of men living on a soldier’s diet’“) mit einem neugeprägten Kompositum ridikülisiert wird (Polemos riecht übel nach ausgerülpsten Zwiebeln, wohingegen Eirene nach angenehmen Dingen duftete).
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Aristophanes
fr. 490 K.–A. (474 K.) ὥσπερ ἐν Καλλιππίδῃ ἐπὶ τοῦ κορήματος καθέζομαι χαμαί 1 ὥσπερ ἐν Καλλιππίδῃ FS: ὡσπερεὶ Καλλιππίδης Brunck (vel ὥσπερ ἐν Καλλιππίδου), Toup, Hemsterhusius: ὥσπερ ἐν Καλλιππίδῃ 〈Στράττιδος〉 ut Pollucis verba Meineke 2 καθέξομαι S
wie bei Kallippides sitze ich auf dem Kehricht am Boden Poll. X 28–9 (codd. FS) κόρημα· καλεῖται δ’ οὕτω καὶ τὸ σκεῦος καὶ τὸ κάθαρμα τὸ κορούμενον. τὸ δὲ ῥῆμα κορεῖν ἂν λέγοις. καὶ τὸ μὲν σκεῦος κόρημα ὑπὸ Εὐπόλιδος εἴρηται ἐν τοῖς Κόλαξι· (Eup. fr. 167 [Kolakes]). τὸ δὲ κορούμενον ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις Ἀριστοφάνους· ——. εἰ δὲ καὶ καλλύνειν φαίης ἂν τὸ κορεῖν, ἦ που καὶ τὸ κόρημα κάλλυντρον korēma (‚Kehricht, Besen‘): so wird sowohl das Gerät genannt als auch für das, was gesäubert wird. Und für das Verb würdest du korein (‚kehren, säubern‘) sagen. Auch das Gerät ist von Eupolis in den Kolakes korēma (‚Besen‘) genannt worden: (Eup. fr. 167 [Kolakes]). Aber im Sinne von Kehricht [findet es sich] in Aristophanes’ Skēnas katalambanousai: ——. Wenn du aber sagen würdest, daß kallynein (‚verschönern‘) korein (‚säubern‘) bedeutet, dann wäre auch das korēma (‚Besen‘) ein kallyntron (‚Gerät zum Schönmachen, Reinigen‘, ‚Besen‘)
Metrum Iambische Trimeter (unvollständig):
[alkl a]|lkl llkl rlkl klkl klkl
Zitatkontext Das Fragment folgt auf Eup. fr. 167 [Kolakes] (τουτὶ λαβὼν τὸ κόρημα τὴν αὐλὴν κόρει, mit Olson 2016, z.St.) in einer Diskussion über Gegenstände im Kontext von Türen; ähnliches Material in Poll. VI 94 (καὶ πάντα τὰ λείψανα τῆς τροφῆς τὰ ἐπὶ τοὔδαφος ἀπερριμμένα, οἷον φυλλία – τὰ δὲ τῆς θριδακίνης φύλλα οὕτω καλεῖται – καὶ κογχυλίων κόγχους καὶ ὀστρέων κόγχας καὶ ἰχθύων λέπη καὶ καράβων ὄστρακα καὶ κρεῶν ὀστᾶ καὶ ὀπώρας μίσκους, ἃ καὶ κορήματα κλητέον. παῖς ἐκκορείτω παρακορείτω, καθαιρέτω, καλλυνέτω, σαιρέτω, κορήθρῳ ἢ καλλύντρῳ· σάρον γὰρ ὡς ἐπὶ πολὺ τὸ ἐν τῇ ἅλῳ ἐκάλουν, ὡς τὸ ἐν τοῖς ἀλφιτείοις μυλήκορον); damit in Zusammenhang stehen weitere lexikographische Einträge (Phryn. Praep. soph. p. 22,10–11 ἀνακαλλύνειν· τὸ σαίρειν, ὃ καὶ ἀνακορεῖν λέγεται. ἐξ οὗ καὶ κάλλυντρον καὶ κόρημα τὸ σάρον, Hsch. κ 3612 κόρημα· κάλλυντρον, ὅ τινες σάρον, Phot. κ 964 κόρημα· κάλλυντρον, ὅ ἡμεις λέγομεν σάρον; vgl. auch Hsch. π 660, Phot. π 707. σ 28, Sud. κ 2079, Et. magn. p. 529,45–7). Textgestalt Die Ergänzung von Meineke I 227 (ὥσπερ ἐν Καλλιππίδῃ 〈Στράττιδος〉) geht von der Annahme aus, es seien dies die Worte, mit denen der
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 490)
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Zitatträger Pollux ein Fragment aus Strattis’ Kallippidēs (v. 2) einleite (vgl. hier unten, Interpretation); durch eine Emendation in ὡσπερεὶ Καλλιππίδης (Brunck 1783, 266, Toup 1790, IV 386, Hemsterhuys 1825, 209 und Kock I 514) wurde ebenfalls versucht, die vermeintliche Inkongruenz des Konstrukts ἐν Καλλιππίδῃ zu beseitigen (so auch Csapo 2002, 130; vgl. aber Orth 2009, 91: „Allerdings lässt sich auch der überlieferte Text unter der Annahme plausibel erklären, dass hier Aristophanes selbst auf den Kallippides des Strattis anspielt (die einzige bekannte Komödie mit diesem Titel)“). Interpretation In einer vermutlich dialogischen Situation vergleicht sich offenkundig der Sprechende mit Kallippides, indem er behauptet, wie dieser – bei der Interpretation einer Rolle – wie ein Bettler da zu sitzen: Kallippides war ein berühmter Tragödienschauspieler, unter Umständen sogar der berühmteste seiner Zeit, der Vertreter einer Generation von Schauspielern, deren Mimesis von übersteigertem Charakter war (vgl. Aristot. Poet. 1461b 33–5, wo er einem Schauspieler der Zeit des Aischylos wie Mynniskos gegenübergestellt wird, der deutlich zurückhaltender und würdevoller gespielt haben mußte; vgl. auch 1462a 8–11, wo Kallippides’ realistische Gestik, etwa in der Nachahmung nicht freier Frauen, verpönt wird) und wohl der erste Schauspieler, der eine Art Kultstatus genoß (vgl. z. B. Xen. Symp. 3,11 δικαιότερόν γ’, ἔφη, οἴομαι, ἢ Καλλιππίδης ὁ ὑποκριτής, ὃς ὑπερσεμνύνεται ὅτι δύναται πολλοὺς κλαίοντας καθίζειν; vgl. O’Connor 1908, 107–9 [Nr. 274], Ghiron-Bistagne 1976, 334 und Csapo 2002), wobei gerade seine Neuerungen bzw. seine Veränderungen in der Darstellungsweise ihm zugleich die Verspottung seitens der Komödie einbringen sollten (vgl. Ar. Nub. 64, mit Lewis 1970; zu der vermutlich nach ihm benannten Komödie Kallippidēs des Strattis vgl. Orth 2009, 88–93, mit einer ausführlicheren Darlegung des hier skizzierten und darauf aufbauenden Profils; als chronologischer Anhaltspunkt für Kallippides bietet sich ein Sieg im Schauspieleragon an den Lenäen 418 v. Chr. – IG II2 2319, col. III 18 Millis–Olson – an, wobei er noch in den 390er Jahren aktiv gewesen zu sein scheint). Demnach liegt es nahe, daß sich das Fragment auf den mimetisch exzessiven Stil des Kallippides bezieht (so bereits Kock I 514: „is igitur Telephum aliquem agens opinor aut Ulixem ad Phaeacas delatum flebili habitu humi consederat“; vgl. Orth 2009, 91–2, der einen Vergleich mit Hom. η 153–4 ὣς εἰπὼν κατ’ ἄρ’ ἕζετ’ ἐπ’ ἐσχάρῃ ἐν κονίῃσι / πὰρ πυρί· οἱ δ’ ἄρα πάντες ἀκὴν ἐγένοντο σιωπῇ suggeriert, wo Odysseus als Bittflehender gerade Arete angesprochen hat, oder auch mit Eur. Hec. 486–500, insbes. 495–6 αὐτὴ δὲ δούλη γραῦς ἄπαις ἐπὶ χθονὶ / κεῖται, κόνει φύρουσα δύστηνον κάρα sowie, für Personen, die aus Kummer auf dem Boden sitzen oder liegen, Hom. δ 716–9 τὴν δ’ ἄχος ἀμφεχύθη θυμοφθόρον, οὐδ’ ἄρ’ ἔτ’ ἔτλη / δίφρῳ ἐφέζεσθαι πολλῶν κατὰ οἶκον ἐόντων, / ἀλλ’ ἄρ’ ἐπ’ οὐδοῦ ἷζε πολυκμήτου θαλάμοιο / οἴκτρ’ ὀλοφυρομένη· περὶ δὲ δμῳαὶ μινύριζον, mit Penelope, Χ 414 πάντας δ’ ἐλλιτάνευε κυλινδόμενος κατὰ κόπρον, mit Priamos, nachdem er von Hektors Tod erfahren hat, und das von Homer stammende Teles p. 33,5–34,3 H.2 ἀλλ’ ὥσπερ ὁ Πρίαμος οὐδ’ ἔτλη ἕζεσθαι ἐπὶ θρόνου πολλῶν κατὰ
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οἶκον ἐόντων, ἀλλὰ χαμαὶ ἐκάθητο κυλινδόμενος κατὰ κόπρον; auch Csapo 2002, 130, der die Korrektur ὡσπερεὶ Καλλιππίδης präferiert – vgl. hier oben, Textgestalt – und Eub. fr. 134 ἐγὼ ποιήσω πάντα κατὰ Νικόστρατον, über den tragischen Schauspieler Nikostratos, als Parallele anführt, disqualifiziert den überlieferten Text – ὥσπερ ἐν Καλλιππίδῃ – nicht gänzlich: „With Kassel and Austin’s text we would have to imagine a character in Aristophanes’ play (which, judging by the title, may have been about the theatre) who appeared in an undignified posture in Strattis’ play, and this character would surely be none other than the komodoumenos Kallippides himself “). Es ist also möglich, daß Aristophanes selbst auf den Kallippides des Strattis anspielte, ohne in dieser Annahme soweit zu gehen, die sprechende Figur sei bereits in Strattis’ Kallippidēs aufgetreten (so hingegen Braund 2000, 151). κόρημα für einen vernachläßigten, elenden Zustand findet sich auch in Hermipp. fr. 48,8–10 [Moirai] (τὴν δὲ τάλαιναν πλάστιγγ’ ἂν ἴδοις / παρὰ τὸν στροφέα τῆς κηπαίας / ἐν τοῖσι κορήμασιν οὖσαν, mit Comentale 2017, z. St.), wo die Scheibe des Kottabosständers zu Kriegszeiten verlassen liegt, weil keine Symposien mehr gefeiert werden.
fr. 491 K.–A. (475 K.) ἀλλ’ ἔχουσα γαστέρα μεστὴν βοάκων ἀπεβάδιζον οἴκαδε 1 ἔχουσα Athen.: ἔχουσι Et. gen. B, Et. magn., Et. Sym.: ἔχουσιν A
mit einem Bauch voll mit Gelbstriemenbrassen kehrte ich nach Hause zurück Athen. VII 286f Σπεύσιππος δὲ καὶ οἱ ἄλλοι Ἀττικοὶ βόακας. Ἀριστοφάνης Σκηνὰς καταλαμβανούσαις (Σκ. καταλ. om. CE)· ———. ὠνομάσθη δὲ παρὰ τὴν βοήν Aber Speusippos (Speus. fr. 15b Tar.) und die anderen attischen Autoren [sagen] boakes (‚Gelbstriemenbrassen‘, Akk.). Aristophanes in den Skēnas katalambanousai: ——. Sie wurde benannt nach der boē (‚Geschrei‘) Et. gen. β 305 Lass.–Liv. (Et. magn. p. 218,24, Et. Sym. β 308) βῶξ· παρὰ τὸ βοάζω, βοάξω, βόαξ, καὶ κατὰ συναίρεσιν, βῶξ, εἶδος ἰχθύος […]. Ἡρωδιανὸς δέ φησι καὶ δισυλλάβως λέγεσθαι, ὡς Ἀριστοφάνης· —— bōx (‚Gelbstriemenbrasse‘): aus boazō (‚ich schreie‘), boaxō (‚ich werde schreien‘), boax (‚Gelbstriemenbrasse‘, wörtl. ‚der Schreiende‘), und mit Kontraktion, bōx, eine Fischart […]. Herodian (Hdn. Π. παθ. [GrGr III.2] p. 335,1 Lentz) aber sagt, es werde zweisilbig ausgesprochen, wie Aristophanes: ——
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 491)
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Metrum Iambische Trimeter (unvollständig):
[alkl a]|lkl klkl llkl l|rkl klkl
Zitatkontext Im alphabetischen Fischkatalog (Athen. VII 277e–330b) wird das Fragment in einer Sektion über die Fischart der boakes bzw. bōkes zitiert (286f–7a), die von der Beschreibung in Aristot. fr. 297 R.3 (νωτόγραπτα, φησί, λέγεται βῶξ, σκολιόγραπτα δὲ κολίας) sowie Epich. fr. 53,1 [Hēbas gamos] (ἔτι δὲ ποτ τούτοισι βῶκες, σμαρίδες, ἀφύαι, κάμμαροι) ausgeht, wo die kontrahierte Form erscheint, während das unkontrahierte βόαξ von Speusippos (Speus. fr. 15b Tar.) und anderen attischen Autoren verwendet worden sei, wozu auch Aristophanes zähle (vgl. auch Aristot. Hist. anim. 610b 4 ὅλως δ’ ἀγελαῖά ἐστι τὰ τοιάδε, […] βῶκες, in einer Auflistung von Fischarten, und Phot. β 182 βόακας, οὐ βῶκας τοὺς ἰχθύας καλοῦσιν). Interpretation Eine weibliche Figur berichtet in einer wohl dialogischen Situation, wie sie nach dem offenbar übermäßigen Verzehr von Gelbstriemenbrassen nach Hause zurückgekehrt sei. Ähnliche Formulierungen für die Sättigung mit einer einzigen Fischart in Ar. Equ. 934–6 (ὅπως τῶν τευθίδων / ἐμπλήμενος φθαίης ἔτ’ εἰς / ἐκκλησίαν ἐλθών), Vesp. 1127–8 (καὶ γὰρ πρότερον ἐπανθρακίδων ἐμπλήμενος / ἀπέδωκ’ ὀφείλων τῷ γναφεῖ τριώβολον) und Eccl. 55–6 (ὁ γὰρ ἀνὴρ τὴν νύχθ’ ὅλην / ἔβηττε τριχίδων ἑσπέρας ἐμπλήμενος). Der βόαξ (Boops boops L.; vgl. Thompson 1947, 36–7, Davidson 2002, 83) ist ein Mittelmeerfisch der Familie der Sparidae mit silberfarbenem Körper, goldener Zeichnung und großen Augen (zu der im Attischen gegenüber βῶξ bevorzugten Form βόαξ vgl. hier oben, Zitatkontext); in der Komödie tritt er zumeist entweder als Speisefisch oder um eines Wortspiels willen mit seiner bereits in den Etymologika (vgl. hier oben, Zitatkontext) erkannten Herkunft aus βοή (‚Geschrei‘) in Erscheinung (vgl. Pher. fr. 117,3 [Myrmēkanthrōpoi] {Α.} τί ληρεῖς; ἀλλὰ φωνὴν οὐκ ἔχειν / ἰχθύν γέ φασὶ τὸ παράπαν. {Β.} νὴ τὼ θεώ, / οὐκ ἔστιν ἰχθὺς ἄλλος οὐδεὶς ἢ βόαξ, Plat. fr. 44 [Eurōpē] ἁλιευόμενός ποτ’ αὐτὸν εἷλον ἀνδράχνῃ / μετὰ πρημνάδων, κἄπειτ’ ἀφῆχ’, ὅτι ἦν βόαξ, Archipp. fr. 16 [Ichthyes] ἐκήρυξεν βόαξ, / σάλπης δ’ ἐσάλπιγξ’ ἕπτ’ ὀβολοὺς μισθὸν φέρων, Nicom. fr. 1,23 [Eileithyia] ἐνίοτε κρείττων γίγνεται θύννου βόαξ, Polioch. fr. 1 [Korinthiastēs] ὅπως σε πείσει μηδὲ εἷς, πρὸς τῶν θεῶν, / τοὺς βόακας, ἄν ποτ’ ἔλθῃ, λαυκομαινίδας καλεῖν). Das Verb ἀποβαδίζειν ist in vorbyz. Zeit nur hier bezeugt und die attizistisch orientierte lexikographische Tradition, die darin ein reines Synonym von βαδίζειν sehen wollte (Phryn. Praep. soph. fr. *238 Borr. [= Phot. α 2447 = Sud. α 3245] ἀποβαδίζειν· οὐδὲν πλέον τοῦ βαδίζειν δηλοῖ), rührt möglicherweise aus dieser aristophanischen Stelle.
Aristophanes
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fr. 492 K.–A. (476 K.) καὶ τῶν πλατυλόγχων διβολίαν ἀκοντίων διβολίαν alicunde irrepsisse arbitratur Kaibel ap. Kassel–Austin
und der breitspitzigen Speere ein Paar Poll. VII 157 (codd. FS, A, C) Ἀριστοφάνης δ’ ἐν Σκηνὰς (-αῖς FSA) καταλαμβανούσαις (-άνον A) ἔφη· —— Und Aristophanes sagte in den Skēnas katalambanousai: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
llrl l|rkl klkl
Zitatkontext Das Fragment wird in einer sehr heterogenen Sektion über die produktiven Künste zitiert (Poll. VII 153–60), die ebenso Waffenfabrikanten wie -händler mit einschließen, und ist im direkten Anschluß an Komposita mit δορυzitiert; auf das Fragment folgt Ar. fr. 850 (vgl. Bagordo 2018a, z. St.). Interpretation In dem Vers, der – wie auch fr. 493 deutlich macht (vgl. hier unten, zum Fr.) – aus einer dialogischen Szene stammen dürfte, werden Speere mit einer breiten Spitze thematisiert, die vermutlich paarweise zum Einsatz kommen. Als Adj. ist πλατύλογχος (von πλατύς + λόγχη ‚Speer-, Lanzenspitze‘) sonst nur in Alex. fr. 136 [Leukadia ē Drapetai] (φέρε τὴν σιγύνην καὶ πλατύλογχα [-λογχ’ 〈ἀκόντια〉 Toup 1790, IV 243–4]) bezeugt, als Subst. im Sinne von breitspitziger Lanze in Strab. XVII 3,7 (πέλτη μικρὰ βυρσίνη, πλατύλογχα μικρά, ἄζωστοι πλατύσημοι χιτῶνες). Das ἀκόντιον, ein Diminutiv von ἄκων ‚Speer, Lanze‘, ist eine leichte Waffe, die eher zur Selbstverteidigung als für den Einsatz im Hoplitenkampf geeignet zu sein scheint (vgl. Olson 1998, zu Ar. Pac. 553 ὡς τάχιστ’ ἄνευ δορατίου καὶ ξίφους κἀκοντίου: hier müssen die Bauern auf ihre Felder zurück, da in der Friedenszeit weder Lanze, Schwert noch Speer mehr benötigt würden; in Lys. 563 ἕτερος δ’ αὖ Θρᾷξ πέλτην σείων κἀκόντιον ὥσπερ ὁ Τηρεύς wird ein Thraker dargestellt, der Schild und Speer schwingt). διβολία könnte einen militärischen oder gar einen agonistischen Kontext evozieren (für ersteren vgl. Kock I 514: „διβολία cuspis sive hasta duplici instructa acie“ – vgl. Plut. Mar. 25,11 ἀκόντισμα δ’ ἦν ἑκάστῳ διβολία, συμπεσόντες δὲ μεγάλαις ἐχρῶντο καὶ βαρείαις μαχαίραις, Amat. 754f οἱ δὲ φίλοι καλὸν καλῶς ἐν τῇ χλαμύδι καὶ τῇ διβολίᾳ συναρπάσαντες εἰς τὴν οἰκίαν παρήνεγκαν ἀθρόοι καὶ τὰς θύρας εὐθὺς ἀπέκλεισαν, Hdn. Exc. div. Marc. II 13,4 συνέχειν δὲ καὶ φρουρεῖν φράξαντας ἐν κύκλῳ τοῖς ὅπλοις, τάς τε διβολίας καὶ τὰ δόρατα ἐπισείειν –; für letzteren vgl. Campagner 2001, 117: „Il termine διβολία indicherebbe una coppia di attrezzi da getto, nel caso del frammento aristofaneo, di ἀκόντια, gli attrezzi
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 493)
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propriamente usati nelle competizioni per il lancio del giavellotto“; der Kontext in Men. Kol. 31 Sandb. = B30 Arnott ist zu lückenhaft, um Rückschlüsse auf die Bedeutung von διβολία ziehen zu können).
fr. 493 K.–A. (477 K.) καὶ τῶν πλατυλόγχων, ὡς ὁρᾷς, ἀκοντίων πλατυλόχων L
ἀκοντίων Salmasius: ἀκόντων BCL: ἁλού//των A
und der breitspitzigen Speere, wie du siehst Poll. X 144 (codd. ABCL) Ἀριστοφάνης μὲν ἔφη ἐν Ὁλκάσιν· (Ar. fr. 418 [Holkades]), ἐν δὲ Σκηνὰς καταλαμβανούσαις Aristophanes sagte in den Holkades: (Ar. fr. 418 [Holkades]), und in den Skēnas katalambanousai: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
llrl l|lkl klkl
Zitatkontext Das Fragment folgt auf Ar. fr. 418 [Holkades] (λόγχαι δ’ ἐκαυλίζοντο καὶ ξυστὴ κάμαξ) in einer Sektion über die Ausrüstung des Soldaten (Poll. X 142–5). Textgestalt Das in BCL tradierte ἀκόντων ist unmetrisch und harmoniert nicht mit fr. 492, dessen Wortlaut das Fragment partiell reproduziert (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Aufgrund der Konvergenz mit fr. 492 (vgl. hier oben, zum Fr.; einziger Unterschied: ὡς ὁρᾷς statt διβολίαν nach der Penthemimeres; zum parenthetischen ὡς ὁρᾷς vgl. Ar. Nub. 211–2 ἡ δέ γ’ Εὔβοι’, ὡς ὁρᾷς, / ἡδὶ παρατέταται μακρὰ πόρρω πάνυ) wurde die Selbständigkeit des Fragments in Frage gestellt (Dindorf 1835, 740: „propter vocabulum πλατυλόγχων hunc versum afferens diversam praebet scripturam“; so auch Kaibel in Kassel–Austin z. St., der dieses Fr. für genuin hält, während διβολίαν in fr. 492 aus anderer Quelle eingedrungen sei; vgl. hier oben, zu fr. 492), der Sachverhalt aber, daß eine andere Person den Vers wiederholt und ihn dabei gemäß der dialogischen Situation leicht variiert (so Kock I 514: „at potuit fieri, ut altera persona eadem verba paullulum inmutata repeteret“), bleibt die wahrscheinlichste Option (für ähnliche Fälle repetitiver Verse oder Versteile in der Komödie vgl. Miller 1945 und Kloss 2001, 204–37).
Aristophanes
26
fr. 494 K.–A. (478 K.) τὴν πόρδαλιν καλοῦσι τὴν κασαλβάδα καὶ πόρδαλιν Blaydes, ἣν πόρδαλιν Kaehler
καλοῦσι, τὴν Kaibel, van Leeuwen
‚den Panther‘ nennen sie die Hure Poll. VII 202 Ἀριστοφάνης δὲ ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις· —— Und Aristophanes in den Skēnas katalambanousai: ——
Metrum
Iambischer Trimeter:
llkl klkl klkl
Zitatkontext Zitiert wird der Vers in einer Sektion über die schändlicheren Gewerbetätigkeiten (Poll. VII 202 εἰ δὲ χρὴ καὶ τὰς αἰσχίους πράξεις τέχνας ὀνομάζειν), welche mit der Prostitution in Verbindung stehen und – neben κασαλβάς, wofür das Fragment darin aufgeführt wird – mehr oder minder abschätzig verwendete Begriffe für Prostituierte, Zuhälter und Bordelle inkludieren (wie πόρναι/-οι und Derivate – πορνεῖον, πορνοβοσκός, πορνίδιον, πορνεύτρια, πορνοτελώνης, πορνεύεσθαι, πορνοβοσκεῖν/-βοσκία –, ἑταῖραι/ἑταιροῦντες, ματρυλεῖον, προαγωγός, μαστροπός, χαμαιτύπης/-τυπεῖον, στεγῖτις, κάπραινα, περίπολος, δρομάς und φορβάς). Lexikographisches Interesse für κασαλβάς ist ausgeprägt bezeugt: in Suet. Π. βλασφ. 25 p. 49 Taill. (κασαλβάς· ἀπὸ τοῦ καλεῖν καὶ σοβεῖν τοὺς ἐραστάς, τουτέστι πορνεύεσθαι. πλεονάζει δὲ ἐπὶ τῆς λοιδόρου, ὡς καὶ τὸ λοιδορεῖν κασαλβάζειν) wird es etymologisiert und als Schimpfwort behandelt (vgl. auch Eust. in Il. p. 678,3–4 τὴν δὲ αὐτὴν κασωρίδα καὶ κασωρῖτιν ἔλεγόν τινες καὶ κασαλβάδα παρὰ τὸ κάσαι καὶ τὸ ἄλλος καὶ τὸ βάζειν, οἱονεὶ ἡ ἐν τῷ κοσμεῖσθαι ποτὲ μὲν ἄλλον, ποτὲ δὲ ἄλλον βάζουσα, ἤγουν φωνοῦσα καὶ καλοῦσα εἰς ἑαυτήν); ausführliche Erklärungen über den genauen Status dieser Prostituierten bieten die Scholien zu den einschlägigen Aristophanes-Stellen (schol. Ar. Equ. 355a κασαλβάδες ἑταῖραί εἰσιν, αἱ ἀεὶ ἐπὶ τῶν οἰκημάτων ἑστῶσαι γυναῖκες, ἐπὶ μισθῷ παρέχουσαι τοῖς βουλομένοις ἑαυτάς. ἔστι δὲ κασαλβὰς ὄνομα ἑταίρας, 355b κασαλβάδες καλοῦνται αἱ ἐπὶ μισθῷ παρέχουσαι τοῖς βουλομένοις ἑαυτὰς ἑταῖραι γυναῖκες, ἐκ τῆς ἐνεργείας αὐτῶν σχοῦσαι τοὔνομα; schol. Ar. Eccl. 1106 κασαλβὰς ἡ πόρνη, ἀφ’ οὗ ποιεῖ. αἱ γὰρ πόρναι καλοῦσι μὲν οὐκ ἔχουσαι τοὺς ἐραστάς· σοβοῦσι δὲ τοὺς ὄντας, ἵνα ἄλλους λάβωσι. παρὰ τὸ καλεῖν οὖν καὶ τὸ σοβεῖν); von den Scholien abhängig sind Sud. κ 446 (κασαλβάδες· ἑταῖραι, τουτέστιν ἀεὶ ἐπὶ τέγους καὶ οἰκήματος ἑστῶσαι γυναῖκες, ἐπὶ μισθῷ παρέχουσαι τοῖς βουλομένοις ἑαυτάς) und κ 447 (κασαλβάς· πόρνη. κασάλβαι δὲ εἴρηνται, ἀφ’ οὗ ποιοῦσι. καλοῦσι μὲν οὐκ ἔχουσαι τοὺς ἐραστάς· σοβοῦσι δὲ τοὺς ὄντας, ἵνα ἄλλους λάβωσι. παρὰ τὸ καλεῖν οὖν καὶ τὸ σοβεῖν; vgl. auch Hsch. κ 957 κασαλβάς· πόρνη. αἰσχροποιός, ἀπὸ τοῦ καλεῖν, καὶ σοβεῖν).
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 494)
27
Textgestalt Αufgrund der Präsenz des doppelten Artikels im Akk. mit καλεῖν wurde das tradierte Prädikativ τὴν πόρδαλιν in Zweifel gezogen (vgl. aber Nauck 1894, 79; weitere Stellen in Gildersleeve 1911, 326–7; so scheiden ebenso καὶ πόρδαλιν von Blaydes 1885, 248 oder ἣν πόρδαλιν von Kaehler 1897, 358 aus); eine hingegen erwägenswerte Möglichkeit ist die sich durch veränderte Interpunktion (καλοῦσι, τὴν nach Kaibel in Kassel–Austin z. St. und van Leeuwen 1903, zu Ar. Lys. 1015) ergebende Reihe den Panther nennen sie sie, die Hure (Kassel–Austin z. St. verweisen auf die Sequenz der mit Artikel versehenen Prädikative – Objekt sind die Frauen – in Thesm. 392–4 τὰς μοιχοτρόπους, τὰς ἀνδρεραστρίας καλῶν [d. h. Euripides], / τὰς οἰνοπότιδας, τὰς προδότιδας, τὰς λάλους, / τὰς οὐδὲν ὑγιές, τὰς μέγ’ ἀνδράσιν κακόν), was mit dem in Fraenkel 1963 beobachteten Sprachgebrauch in Einklang stünde, wonach „beleidigende Substantiva (oder substantivierte Participia), jedes mit seinem Artikel versehen, asyndetisch aneinandergereiht werden“ (vgl. auch Radt 2011, 86). Interpretation In einer wohl dialogischen Situation (oder dem Prolog) äußert eine Person, daß eine bestimmte Prostituierte unter dem Spitznamen der Panther offenkundig allgemein bekannt sei (zur Option einer anderen Interpunktion vgl. hier oben, Textgestalt). Welche Merkmale ein im charakterisierenden Spitznamen impliziter Vergleich einer Frau mit einem Panther beinhaltet, zeigt Ar. Lys. 1014–5 (οὐδέν ἐστι θηρίον γυναικὸς ἀμαχώτερον, / οὐδὲ πῦρ, οὐδ’ ὧδ’ ἀναιδὴς οὐδεμία πόρδαλις, mit Henderson 1987, z. St.), wo sie für ungezähmte und wilde Aggressivität steht (vgl. bereits Hom. Υ 573–8; vgl. Aristot. De gen. anim. 785b 22; für die besondere Wildheit des weiblichen Panthers vgl. Hist. anim. 608a 33, für dessen verführerischen Duft 612a 13 und Thphr. Caus. plant. VI 5,2, mit Detienne 1977, 94; vgl. auch Ar. Nub. 346–7 ἤδη ποτ’ ἀναβλέψας εἶδες νεφέλην κενταύρῳ ὁμοίαν / ἢ παρδάλει ἢ λύκῳ ἢ ταύρῳ;); die Debatte zur Schreibweise (πάρδαλις / πόρδαλις) ist bereits antik (Ael. D. π 18 Erbse πάρδαλιν· Ἀττικοί, πόρδαλιν Ἴωνες. Ὅμηρος δὲ τὸ μὲν ζῷον διὰ τοῦ ο [Hom. N 103. P 20. Φ 573. δ 457], τὴν δὲ δορὰν διὰ τοῦ α [Γ 17. Κ 29]; vgl. Phot. π 1095, mit Theodoridis 2013, z. St.). Das Wort κασαλβάς bezeichnet – laut der lexikographischen Tradition (vgl. hier oben, Zitatkontext) – eine Prostituierte, die ihre Freier im eigenen Haus empfängt und selbst entscheiden kann, wen sie aufnimmt (eine ausführliche Diskussion über Herkunft und mögliche Bedeutungen in Hawkins 2014, 575–7, der zu dem Schluß kommt, eine κασαλβάς sei – ebenso wie κατακᾶσα – allgemein eine Prostituierte, im besonderen aber eine fellatrix; zur Prostitution in Athen vgl. Cohen 2006, zu deren Terminologie vgl. Rodríguez Alfageme 2005, 131–6); in Ar. Eccl. 1105–6 (ὅμως δ’ ἐάν τι πολλὰ πολλάκις πάθω / ὑπὸ τοῖνδε τοῖν κασαλβάδοιν δεῦρ’ ἐσπλέων) wird ein junger Mann von zwei älteren Frauen zu einer erotischen Praktik nahezu genötigt (vgl. Henderson 19912, 184, der an die fellatio denkt „implying the sexual stock-in-trade of old ladies“); das Verb κασαλβάζειν wird in Equ. 353–5 (ὅστις εὐθὺς / θύννεια θερμὰ καταφαγών, κᾆτ’ ἐπιπιὼν ἀκράτου / οἴνου χοᾶ κασαλβάσω τοὺς ἐν Πύλῳ στρατηγούς) im übertragenen Sinne von it. fottere bzw.
Aristophanes
28
frz. foutre verwendet (vgl. auch Hermipp. fr. 5 W.2 ὕστερον δ’ αὐτὸν στρατηγὸν οὓς ἀνειλωτημένην / καὶ κασαλβάζουσαν εἶδον καὶ σεσαλωκισμένην).
fr. 495 K.–A. (479 K.) τὴν κακκάβην γὰρ κᾶε τοῦ διδασκάλου κᾶε τοῦ Poll.: καστου Athen.: ἔκαε τοῦ Bothe
:: τοῦ διδ.; Capps
den Kessel nämlich sollst du anzünden, des Lehrers Poll. X 106 (F, ABCL) ὥσπερ καὶ κακκάβην τὴν λοπάδα ἐρεῖς, εἰπόντος Ἀριστοφάνους ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις· —— so wie du die lopas (‚Kasserolle‘, Akk.) auch kakkabē nennen wirst, da Aristophanes in den Skēnas katalambanousai sagt: —— Athen. IV 169c τὴν χύτραν δ’ Ἀριστοφάνης ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις κακκάβην εἴρηκεν οὕτως· —— Und die chytra (‚Schüssel‘, Akk.) hat Aristophanes in den Skēnas katalambanousai kakkabē (‚Schüssel‘) so erwähnt: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
llkl l|lkl klkl
Zitatkontext Der Vers wird als Beleg für eine Schüssel namens κακκάβη im Rahmen einer Diskussion über Utensilien des mageiros ‚Koch‘ angeführt (Poll. X 95–111), wobei diese Form aus attizistischer Perspektive der hier von Pollux herangezogenen Alternativform κάκκαβος generell (καὶ κάκκαβον δὲ τὴν κακκάβην κατὰ τὴν τῶν πολλῶν χρῆσιν Ἀντιφάνης κέκληκεν εἰπὼν ἐν Παρασίτῳ [Antiphan. fr. 180,4–7 [Parasitos]]) vorgezogen wird (Phot. κ 84 [= Ael. D. κ 4 Erbse] κακκάβη· ἣν ἡμεῖς κάκκαβον. ἔστι δὲ λοπαδῶδες ἔχον ἐξ ἑαυτοῦ τρεῖς πόδας; vgl. Eust. in Il. p. 872,12, in Od. 1390,50; Phryn. Ecl. 400 F. κάκκαβον· διὰ τοῦ η κακκάβην λέγε, τὸ γὰρ διὰ τοῦ ο ἀμαθές. καὶ γὰρ Ἀριστοφάνης ἐν Δαιδάλῳ [Ar. fr. 204 [Daidalos]] διὰ τοῦ η χρῆται, Moer. κ 4 Hansen κακκάβη Ἀττικοί· κάκκαβος Ἕλληνες, Synag. Σa κ 40 = Phot. κ 83 [Or. fr. B 81 Alp.] κακκάβην δεῖ λέγειν, οὐχὶ κάκκαβον. σημαίνει δὲ τὴν χύτραν; vgl. Alpers 1981, 228–9); auf die neben dem Fragment für κακκάβη / κάκκαβος angeführten Eub. fr. 37,1–2 [Iōn] (τρύβλια δὲ καὶ πατάνια καὶ κακκάβια καί / λοπάδια), Antiphan. fr. 180,4–7 [Parasitos] ({A.} κάκκαβον λέγω· / σὺ δ’ ἴσως ἂν εἴποις λοπάδ’. {B.} ἐμοὶ δὲ τοὔνομα / οἴει διαφέρειν, εἴτε κάκκαβόν τινες / χαίρουσιν ὀνομάζοντες εἴτε σίττυβον;) und Nicoch. fr. 17 [Lēmniai] (κακκάβους) wird ebenfalls in der entsprechenden Sektion über Kochutensilien in Athen. IV 169b–f Bezug genommen, wenngleich nur das Aristophanes-Fragment (zusammen mit Ar. fr. 224 [Daitalēs] κἄγειν ἐκεῖθεν κακκάβην und Antiphan. fr.
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 496)
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216,1–4 [Philothēbaios] πάντ’ ἔστιν ἡμῖν· ἥ τε γὰρ συνώνυμος / τῆς ἔνδον οὔσης ἔγχελυς Βοιωτία / τμηθεῖσα κοίλοις ἐν βυθοῖσι κακκάβης / χλιαίνετ’, αἴρεθ’, ἕψεται, παφλάζεται) explizit für κακκάβη herangezogen wird. Textgestalt Für die bei Pollux als κᾶε τοῦ, bei Athenaios als καστου überlieferte Sequenz schlägt Bothe 1844, 138 ἔκαε τοῦ vor, während E. Capps in Gulick 1957, 269 A. 5 einen Dialog zweier Personen imaginiert, deren eine den Versteil τὴν κακκάβην γὰρ κᾶε spräche, woraufhin die andere τοῦ διδασκάλου; fragen erwiderte. Interpretation In einer Dialogsituation fordert eine unbekannte Person eine andere dazu auf, mit Feuer ein besonderes Kochgefäß eines didaskalos zu entzünden, der sich seinerseits mit einem Lehrer diverser Fachgebiete identifizieren ließe (u.a. der Kochkunst oder Töpferei), zugleich aber ebensowohl ein chorodidaskalos sein könnte (so Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „magistrum intellego e chorodidascalis aliquem cenam apparantem“), was dem Fragment eine poetologische Dimension verliehe (vgl., mit allzu entlegenen Rückschlüssen auf den Stoff der ganzen Komödie, Braund 2000, 156 A. 3: „the presence of a didaskalos seems further evidence of metatheatricality in the Women pitching tents“; so auch Wright 2012, 133–4: „comedy itself is synonymous with food. This same idea is implicit in Aristophanes’ reference to ‘the cooking-pot’ of the didaskalos’ (Women Claiming Tent-Sites fr. 495)“, mit Verweis auf Hegem. fr. 1 [Phakē] und Call. fr. 7 [Kyklōpes] sowie Cratin. fr. 182 [Pylaia]). Nicht auszuschließen, wenn auch ebensowenig nachweisbar, ist ferner die Möglichkeit einer sprichwortähnlichen Redewendung (Kock I 515: „non intellego, nisi forte proverbium erat κάειν τὴν τ. δ. κ. recoquere id quod a magistro didiceris“). Die Form κακκάβη (ein Lehnwort unbekannter, vielleicht semit. Herkunft; vgl. Frisk GEW, s. v.) kommt außer in den neben dem Fragment zitierten Komödienbelegen (vgl. hier oben, Zitatkontext) lediglich im kontextlosen Hermipp. fr. 19 [Dēmotai] (κακκάβη, überliefert in Antiatt. κ 90 Val.) vor; nach Phot. κ 84 (vgl. hier oben, Zitatkontext) sei sie ein der lopas ähnliches Kochgefäß mit drei Füßen (weshalb sie nicht auf einen Dreifuß gestellt werden muß), andere indessen (Athen. IV 169c, Hsch. κ 313 und Phot. κ 83) vergleichen sie eher mit der chytra (vgl. Sparkes 1962, 130–1. 136 und die ausführliche Diskussion in Bonati 2016, 87–105).
fr. 496 K.–A. (482 K.) ἀλλὰ συσπάσαι δεῖ τὰς κοχώνας 2 τὼ κοχώνα Dindorf
zusammenziehen aber muß man die Hinterbacken
30
Aristophanes
schol. Ar. Equ. (vet. [VEΓΘM] et Tricl. [Lh]) 424a εἰς τὰ κόχωνα (lemma om. ΘLh): κοχώνη τόπος ὑπὸ τὸ αἰδοῖον, τὸ 〈μεταξὺ〉 (τὸ μ. Kuster, καὶ codd.) τῶν μηρῶν καὶ τῆς κοτύλης καὶ τῶν ἰσχίων (deficit M). μέμνηται δὲ τῆς κοχώνης καὶ ἐν Σκηνὰς (-αῖς) καταλαμβανούσαις (ἀπολ- ΓΘ)· —— (deficit Lh). οὐδετέρως δὲ ἔφη τὰ κόχωνα eis ta kochōna (‚zwischen die Hinterbacken‘, Nt. Pl.): kochōnē (‚Hinterbacke‘) ist eine Stelle unterhalb des Geschlechtsorgans, die zwischen den Schenkeln und der Gelenkhöhle und den Hüftgelenken. Er (d. h. Aristophanes) erwähnt sie auch in den Skēnas katalambanousai: ——. Aber er sagte im Neutrum ta kochōna (‚die Hinterbacken‘)
Metrum Iambische Trimeter (unvollständig):
[alkl alk]l klkl llkl l|[lkl alkl]
Zitatkontext Die im Scholion zu Ar. Equ. 424 (εἰς τὼ κοχώνα) dargebotene Definition, die dem Perineum entspricht (d. h. der Region zwischen After und äußeren Geschlechtsorganen), steht nicht in völligem Einklang mit der ausführlichen Diskussion von schol. Hipp. Epid. V 7 (RH) = Erot. fr. 17 Nachm. (vgl. hier unten, zu fr. 558). Textgestalt Das überlieferte τὰς κοχώνας wurde versuchsweise in die Dualform des Nt. τὼ κοχώνα emendiert (Dindorf 18695, IV 215: „Nisi τὼ κοχώνα dixit, cui etiam in Equitibus v. 426. 487. alterum illud ab librariis suffectum fuit“), was sich mit den variae lectiones in Ar. Equ. 424 (εἰς τὰ κοχώνα [var. lect. τὼ κοχώνα]), 484 (εἰς τὰ κοχώνα [var. lect. τὼ κοχώνα]) vereinbaren läßt, wo die Alternativform allerdings entweder die Dualform des Fem. τὰ κοχώνᾱ oder den Nt. Pl. τὰ κόχωνα (von einem sonst unattestierten κόχωνον; vgl. aber den Schlußsatz des Zitatträgers – schol. Ar. Equ. 424 – οὐδετέρως δὲ ἔφη τὰ κόχωνα; so auch Olson 2016, zu Eup. fr. 159,2 [Kolakes], in Bezug auf beide Ritter-Stellen: „both neuter rather than the normal feminine“). Interpretation Unter der Prämisse, daß mit κοχῶναι nichts anders als die Hinterbacken gemeint sind (vgl. hier oben, Zitatkontext), fordert jemand entweder allgemein, sich selbst oder eine andere Person dazu auf, diese zusammenzuziehen, was keineswegs obligatorisch einen obszönen Sinn impliziert (pace Henderson 19912, 200; vgl. Olson 2016, 54 A. 24 [zu Eup. fr. 159,2 [Kolakes]]: „Henderson […] claims that “κοχώνη almost always refers to anal intercourse”, which is not true. Of the passages cited in support of this claim, fr. 88.3 is not a “description of buggery” […]; Ar. Eq. 424, 483–4 […] is a joke that plays with the idea of anal intercourse, but does not actually refer to it; Ar. fr. 496 (“you need to draw together your ass cheeks”) is not obviously sexual; and Ar. fr. 558, although transmitted to us in a form too corrupt to be fully understood, is cited by Erotian as another example of the word meaning “ass cheeks” rather than “anus”“). Das Verb συσπᾶν (in klass. Zeit – mit Ausnahme von Sopat. fr. 6,9–10 [Galatai] εἶτ’ ἐὰν ὀπτωμένων / ἴδω τιν’ ὑμῶν συσπάσαντα τὸ σκέλος, wo der die Feuerprobe
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 497)
31
nicht bestehende Philosoph sein Bein zusammenzieht – nur in der Prosa belegt) steht hier für die Kontraktion eines Körperteils, was – z. B. durch Angst oder Schmerz hervorgerufene, unkontrollierte Reflexe bzw. Reaktionen suggerieren könnte. Der Begriff κοχώνη (erwartungsgemäß zumeist im Pl. oder Dual; vgl. hier oben, Textgestalt) ist außer in der mediz. Literatur (Hipp. Epid. V 7 αἱ δὲ ὀδύναι οὐκ ἐξέλιπον, ἀλλ’ ἔμπυον ἔσχε τό τε ἰσχίον, καὶ τὴν κοχώνην, De mul. aff. 8 καὶ ὀδύνη λήψεται […] τοτὲ δὲ τὴν ὀσφύν τε καὶ κοχώνην, 131 ὀδύνη ἔχει τὴν νειαίρην γαστέρα, καὶ τὰ σκέλεα εἰρύαται, καὶ τὰς κοχώνας ἀλγέει) nahezu ausschließlich in der Komödie vertreten (die meisten Fragmente werden in einem Scholion zur ersten Hippokrates-Stelle bzw. bei Erotian angeführt; vgl. hier oben, Zitatkontext): in Ar. Equ. 423–4 (καὶ ταῦτα δρῶν ἐλάνθανόν γ’. εἰ δ’ οὖν ἴδοι τις αὐτῶν, / ἀποκρυπτόμενος εἰς τὰ κοχώνα [var. lect. τὼ κοχώνα] τοὺς θεοὺς ἀπώμνυν) erzählt der Wursthändler von seiner Kinderzeit, als er den Köchen ein Fleischstück stahl, um es daraufhin zwischen seinen Hinterbacken zu verstecken; an diese Episode wird erinnert in 483–4 (νυνὶ διδάξεις, εἴπερ ἀπεκρύψω τότε / εἰς τὰ κοχώνα [var. lect. τὼ κοχώνα] τὸ κρέας, ὡς αὐτὸς λέγεις); zu fr. 558 [Triphalēs] vgl. hier unten, zum Fr.; weitere Komödienbelege sind Eup. fr. 88 [Baptai] (ὃς καλῶς μὲν τυμπανίζεις / καὶ διαψάλλεις τριγώνοις / κἀπικινεῖ ταῖς κοχώναις / καὶ † πείθεις † ἄνω σκέλη), fr. 159 [Kolakes] (καὶ τὸν Κέκροπα τὰ ἄνωθεν ἀνδρός φασ’ ἔχειν / μέχρι τῶν κοχωνῶν, τὰ δὲ κάτωθεν θυννίδος) und Cratet. fr. 34 [Samioi] (ἔπαιξαν γυναῖκες ἅ τ’ ὀρχηστρίδες καλαί, ἐπὶ κοχωνῶν τὰς τρίχας καθειμέναι; zu der u.a. als komischen Schöpfung nach κοχῶναι interpretierten Form προχῶναι in Archipp. fr. 43 [Rhinōn] – vgl. hier oben, Zitatkontext – vgl. Miccolis 2018, z. St.; vgl. auch Herond. 7,48 ὄκως νεοσσο[ὶ] τὰς κοχώνας θά[λ]π[ο]ντες).
fr. 497 K.–A. (480 K.) ὥσπερ {κόσκινον} αἰρόπινον τέτρηται κόσκινον secl. Kock
αἰρόπινον FAB: αἰρρ- CL: ἐροπινόν S
wie ein Kornsieb ist sie (/er) durchlöchert Poll. X 114 (codd. FS, ABCL) καὶ ὕπερον δὲ καὶ κόσκινον, καὶ κρησέρα καὶ κρησέριον, καὶ ἀλευρότησις, καὶ ὡς ἐν τοῖς Δημιοπράτοις ἀναγέγραπται, κόσκινον κριθοποιόν. ὁ δὲ Ἀριστοφάνης ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις ἔφη· —— und hyperon (‚Mörserkeule‘) und koskinon (‚Sieb, ein Binsengeflecht zum Sieben‘), auch krēsera (‚Mehlsieb‘) und krēserion (‚kleines Mehlsieb‘), und aleurotēsis (‚Mehlsieb aus Linnen‘), und wie in den Dēmioprata berichtet wird, koskinon krithopoion (‚Sieb zur Bearbeitung von Gerste‘). Und Aristophanes sagte in den Skēnas katalambanousai: ——
32 Metrum
Aristophanes
Ungewiß (la{lkk}lkklkll).
Zitatkontext Das Fragment wird in einer kurzen Sektion über Geräte zur Brotherstellung im weiteren Kontext von Kochgeräten angeführt (τὰ τῶν ἀρτοποιῶν, d. h. σκεύη; Poll. X 112–4); die lexikographische Tradition kennt zwei attizistische Stränge, die das Lemma αἰρόπινον mit κόσκινον glossieren und wohl auf das aristophanische Fragment (ohne κόσκινον) zurückzuführen sind: zum einen Phryn. Praep. soph. p. 37,4 (αἰρόπινον· κόσκινον. πίνος γάρ ἐστιν ὁ ῥύπος καὶ πιναρόν τὸ ῥυπαρόν. αἰρόπινον οὖν τὸ κόσκινον τὸ τὰς αἴρας, ὅπερ ἐστὶ ῥύπος τῶν πυρῶν, καθαίρων); zum anderen Synag. Σb α 589 = Phot. α 691 = Sud. αι 312 = Hsch. α 2089 (αἰρόπινον· σκοτεινόν. καὶ [σκοτ. καὶ del. van Leeuwen] κόσκινον, ἐν ᾧ πυροὶ σήθονται ὑπὲρ τοῦ τὰς αἴρας διελθεῖν), die von Diogenian abhängig sind (vgl. Amigues 2003). Textgestalt Die Tilgung von κόσκινον als Glosse zu αἰρόπινον (Kock I 515 („κόσκινον ut manifestum glossema eieci“) darf als höchst wahrscheinlich gelten; die einzige Möglichkeit, es zu bewahren, bestünde darin, αἰρόπινον als dazu gehöriges Adj. im Sinne von σκοτεινόν zu betrachten (vgl. hier oben, Zitatkontext): somit wäre von einem dunklen Sieb die Rede, was allerdings ebenso wenig zufriedenstellend ist. Interpretation Jemand stellt (eventuell mit Bedauern) fest, eine andere Person (nur theoretisch ließe sich an eine Sache denken) sei wie ein Sieb durchbohrt; mit dieser Art Sieb wurde das Mehlsieb von der Kleie (speziell des schädlichen Lolchs, Lolium temulentum L.) gereinigt; ein obszöner Sinn des Bildes liegt – aufgrund der zahlreichen Bohrungen dieses Gerätes – nahe, welcher im Falle einer weiblichen Figur (die nicht zuletzt angesichts des fem. Komödientitels wahrscheinlicher ist) auf Geschlechtsverkehr anspielen würde: in Ar. Eccl. 991 (ἀλλ’ οὐχὶ νυνὶ κρησέραν αἰτούμεθα) dient dasselbe Bild, mit der fast identischen κρησέρα (Mehlsieb aus Wollfäden), in der Tat zur obszönen Beschimpfung einer Greisin, gegen die sich der sprechende Jüngling wehrt (vgl. Müller 1974, 264 mit A. 1181; zu den obszönsexuellen Verwendungen von τρεῖν in der Komödie vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 63). Eine alternative, jedoch gesuchte Interpretation betrachtet αἰρόπινον als von Aristophanes ad hoc geprägtes Epitheton der Bedeutung ‚Lolch-fressend‘, was aus dem Sieb ein nahezu personifiziertes Objekt machte (so Amigues 2003, mit einer ausführlichen Diskussion der antiken und modernen Etymologisierungen des Wortes: „Quand ils glosent αἰρόπινον par κόσκινον, les lexicographes prennent le terme dans le sens qui leur vient immédiatement à l’esprit : « qui boit de l’ivraie : qui a la vue trouble ». Ils en donnent ensuite la définition spécifique : « c’est aussi le crible dans lequel le blé est sassé pour que l’ivraie passe au travers ». Comme la dimension des grains d’ivraie suppose de nombreux petits trous, l’expression « percé comme un crible à ivraie » ne manque pas de saveur. Elle en avait encore davantage pour le public d’Aristophane, qui découvrait dans Boit-l’ivraie, ainsi que dans Remue-le-son, une dénomination spirituelle et remarquablement exacte
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 498)
33
d’ustensiles d’usage courant“, 22; eine Analogie zum Bild des Siebes – e contrario – bei der römischen Tuccia suggeriert Greenfield 2011, 70 A. 101: „On the analogy between sieves and the human body note Ar. Fr. 497 […]: ὥσπερ [κόσκινον] αἰρόπινον τέτρηται. Although the reference may be to either a male or female […], the female is strongly suggested by the use of τέτρηται“). Das lit. Hapax αἰρόπινον (vgl. hier oben, Zitatkontext) gehört hier – wohl anders als κόσκινον (vgl. hier oben, Textgestalt) – sicherlich zum Wortlaut des Fragments; bei κόσκινον handelt es sich um ein Mehlsieb aus Binsen (vgl. Poll. VI 74; zu den technischen Aspekten des Mehlsiebs vgl. Blümner 19122, 50; zur Assoziierung mit Verben des Bohrens vgl. etwa Plat. Gorg. 493b καὶ φοροῖεν εἰς τὸν τετρημένον πίθον ὕδωρ ἑτέρῳ τοιούτῳ τετρημένῳ κοσκίνῳ und Luc. Epist. Sat. 24 τὴν ἐσθῆτα δὲ ὀλιγωρίᾳ τῶν ἐπιμελητῶν κοσκινηδὸν διατετρυπῆσθαι), das etwa in Ar. Nub. 373 (καίτοι πρότερον τὸν Δί’ ἀληθῶς ᾤμην διὰ κοσκίνου οὐρεῖν) zur Erklärung des Regens dient, während mit fr. 239 [Daitalēs] (καὶ κόσκινον ἠπήσασθαι ‚und ein Mehlsieb reparieren‘) der sonst kontextlose Ausdruck laut Zitatträger die pseudohesiodischen Χείρωνος ὑποθῆκαι persifliere (vgl. Cassio 1977, 82); in Alex. fr. 263,13–4 (τὸ πέρας οὐκ ἀνῆχ’ ἕως / τὴν λοπάδ’ ὀρύττων ἀποδέδειχα κόσκινον) wird das Bild des durchgelöcherten Siebs auf eine Schüssel übertragen, aus der gierig gegessen wurde; die Komödie weist überdies Komposita wie κοσκινοποιός ‚Siebmacher‘ (Philyll. fr. 13 [Poleis]), κοσκινοπώλης ‚Siebverkäufer‘ (Nicoph. fr. 10,4 [Cheirogastores]) und κοσκινόμαντις ‚Siebwahrsager‘ (Philippid. fr. 38) auf.
fr. 498 K.–A. (481 K.) Poll. X 147 (codd. ABCL) τάχα δὲ καὶ μοχλίον, εἰ καὶ τοῖς τοιχωρύχοις τοῦτο προστιθέασιν οἱ κωμῳδοποιοί (οἱ κ. om. A). καὶ μοχλίσκον δὲ τὸ τοιοῦτον Ἀριστοφάνης ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις ὠνόμασεν, εἰπὼν τ ο ῖ χ ο ν μ ο χ λ ί σ κ ῳ σ κ α λ ε ύ ε ι ν (sic Kuehn, καλαύειν CL, καλάνειν A, κλανειν B, καταβαλεῖν vel σαλεύειν Salmasius) Und vielleicht auch mochlion (‚Hebelchen‘), wenn auch die Komödiendichter dies den Einbrechern zugewiesen haben (com. adesp. fr. 818). Auch mochliskos (‚Hebelchen‘, Akk.) aber nannte ein solches Aristophanes in den Skēnas katalambanousai, da er sagte: e i n e Mauer mit einem Hebelchen hacken
Metrum Ungewiß (llkllkll). Zitatkontext In einer sehr knappen Sektion über die Geräte des Baumeisters (οἰκοδόμου σκεύη; Poll. X 146–7) wird auch μοχλίον zunächst unter dergleichen Instrumenten aufgeführt, jedoch mit der Einschränkung, die Komödiendichter – d. h. die einzigen, bei denen das Wort belegt ist (bis Luc. Somn. 13 kommt es tatsächlich nich vor) – hätten es im eigentlichen in Bezug auf Einbrecher verwendet (com. adesp. fr. 818); daran sich anschließend wird, als weiteres Diminutiv von μοχλός, μοχλίσκος mit dem Aristophanes-Fragment angeführt.
34
Aristophanes
Textgestalt Für die tradierten und zweifellos korrupten Lesarten (καλαύειν, καλάνειν, κλανειν sind alle voces nihili) stellt das von Kühn in Lederlin–Hemsterhuys 1706, zu Poll. X 147 vorgeschlagene σκαλεύειν paläographisch und semantisch (jeweils im Vergleich zu den von Salmasius konjizierten καταβαλεῖν bzw. σαλεύειν) eine vertretbare Lösung dar, wofür Hsch. σ 813 (σκαλεύει· κινεῖ, ἀναστρέφει, ὀρύσσει) entscheidend ist (vgl. auch ε 6225 *ἐσκάλευεν· ἐκινεῖτο ASvg. ὤρυσσεν. ἀνελογίζετο vg). Interpretation Aus der überlieferten Sequenz im Infinitiv (und somit wahrscheinlich lemmatisiert) läßt sich nur durch willkürliche Eingriffe ein 3ia restituieren, wobei alle drei Wörter (τοῖχος, μοχλίσκος sowie das plausibel wiederhergestellte σκαλεύειν; vgl. hier oben, Textgestalt) dem aristophanischen Wortlaut angehört haben müssen; ebensowenig zu rekonstruieren ist, was sich hinter der Aktion des Hackens einer Mauer mit einem kleinen Hebel verbirgt, indem die Pointe wohl lediglich in der Unangemessenheit des viel zu kleinen Werkzeuges liegen dürfte (zum Suffix -ίσκος vgl. Willi 2010, 484): wenn die Idee von Bothe 1844, 140 („Euripides, placans feminas, causamque suam agens“) als höchst spekulativ betrachtet werden muß, erscheint ein Vergleich mit der Lysistrate-Szene, worin der Volkskommissar den die Akropolis besetzenden Frauen droht, die Festung mit Pfählen zu durchstoßen (Ar. Lys. 428–30), als zumindest diskussionswürdig (vgl. Urli 1969, 75; Henderson 19912, 122 identifiziert hier eine obszöne Valenz des Gebrauchs von μοχλός). Sollte die Handlung den beim Zitatträger für das unmittelbar zuvor angeführte μοχλίσκος erwähnten Einbrechern (vgl. hier oben, Zitatkontext) zugerechnet werden, läge hier eines der zahlreichen Beispiele für die Präsenz von τοιχωρύχοι (wörtl. wer eine Wand durchbricht) in der Komödie vor (vgl. Ar. Plut. 203–7 – vgl. auch 165 –, Diph. fr. 31,14 [Emporos]; doch wird das Wort auch als allgemeine Beschimpfung verwendet: vgl. Dover 1968, zu Ar. Nub. 1327 und Orth 2013, zu Amips. fr. 23). Die hier erforderte Bedeutung des Verbs σκαλεύειν (aus σκάλλειν ‚behacken‘), das gewöhnlich scharren, schüren heißt (vgl. z. B. Ar. Pac. 432), steht in ausschließlicher Abhängigkeit der Hesych-Glosse (wo das Interpretamentum ὀρύσσει ein Pendant zu τοιχωρύχοι < τοῖχος + ὀρύσσειν darstellt), die überhaupt das Vorkommnis der Verbform im Fragment bedingte (vgl. hier oben, Textgestalt).
fr. 499 K.–A. (483 K.) οὐδ’ 〈ἂν〉 ἴσως ἀντέλεγες τούτῳ τῷ δειπνίῳ· οὐ γὰρ ἄκανθαι οὐδ’ ἂν ἴσως Dindorf: οὐδ’ ἴσως cod.: οὐ γὰρ σῶς Bergk: οὐ δὴ σῶς Nauck: σὺ δ’ ἴσως 〈οὐκ〉 M. Schmidt δειπνείῳ cod.: corr. Heinsius
noch hättest du wohl nein gesagt zu dieser kleinen Mahlzeit: Dornen sind da nämlich keine
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 499)
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Hsch. ο 1541 οὐ γὰρ ἄκανθαι· παροιμία. Ἀριστοφάνης Σκηνὰς καταλαμβανούσαις· —— καὶ ἐν Δράμασιν ἢ Κενταύρῳ· (Ar. fr. 284 [Dramata ē Kentauros]). ἔοικε δὲ ὑπομιμνήσκων τὴν τοῦ βίου διαφορὰν καὶ μεταβολήν ou gar akanthai (‚es gibt nämlich keine Dornen‘): ein Sprichwort. Aristophanes in den Skēnas katalambanousai: -- und in den Dramata ē Kentauros (Ar. fr. 284 [Dramata ē Kentauros]). Er scheint hiermit die Verschiedenheit und den Wandel des Lebens zu evozieren
Metrum Anapästischer Tetrameter (katalektisch):
lrll rlll llrl rll
Zitatkontext In der mutmaßlich auf Diogenian zurückgehenden Glosse, deren Eintrag aus der sprichwörtlichen Redewendung οὐ γὰρ ἄκανθαι (vgl. Zenob. vulg. III 98) im Sinne von etwas angenehmer besteht, wird neben diesem Fragment auch Ar. fr. 284 [Dramata ē Kentauros] (χωρεῖ δ’ ἄκλητος ἀεὶ δειπνήσων· 〈οὐ γὰρ ἄκανθαι〉 [add. Brunck], mit Kassel–Austin z. St.: „proverbii sensum simplicem, qui facile cognoscitur ex fr. 499, enarrando obscuraverunt grammatici, pergit Hesychius ἔοικε δὲ ὑπομιμνήσκων τὴν τοῦ βίου διαφορὰν καὶ μεταβολήν“) zitiert; von Aristophanes abhängig ist ebenfalls das in der Erklärung etwas präzisere Sud. ο 769 = Phot. ο 601 (οὐ γὰρ ἄκανθαι· λεγόμενον ἐπὶ τῶν ὠφελίμων, ἀπὸ τῆς τοῦ βίου εἰς τὸ ἡμερώτερον μεταβολῆς; vgl. auch Sud. α 1183 ἀληλεσμένον· […] ἄλλη δὲ παροιμία φησίν· οὐ γὰρ ἄκανθαι. ἔοικε δὲ ὑπομιμνήσκειν τὴν τοῦ βίου μεταβολήν, ἀγρίου καὶ ἀκανθώδους πρότερον ὄντος), wo die Wendung auf Dinge bezogen wird, deren Nutzen eine Besserung der Lebensbedingungen mit sich bringt. Textgestalt Für das tradierte, jedoch unmetrische οὐδ’ ἴσως wurden οὐδ’ ἂν ἴσως (Dindorf 1835, 645: „fortasse“), οὐ γὰρ σῶς (Bergk in Meineke II.2 1144: „ut haec sit sententia, si satis valeres, profecto non renuntiasses convivio“), οὐ δὴ σῶς (Nauck 1851, 414) und σὺ δ’ ἴσως 〈οὐκ〉 (Schmidt 1861, z. St.) vorgeschlagen. τῷ δειπνίῳ· οὐ muß als llrl skandiert werden, mit Hiatkürzung des -ῳ vor οὐ (vgl. z. B. οἲ ἐγὼ = rl im ebenfalls anapästischen Eur. Hec. 154 οἲ ἐγὼ μελέα, τί ποτ’ ἀπύσω). Interpretation Eine Person wird vom Sprechenden in vermutlich freundlichem Ton dafür kritisiert, seiner Einladung zum δειπνίον (ein nur hier belegtes Diminutiv von δεῖπνον ‚Mahlzeit‘) aus ungeklärten Gründen nicht nachgekommen zu sein; auf die dadurch versäumte Gelegenheit angenehmer Stunden wird mit einer Redewendung verwiesen (vgl. hier oben, Zitatkontext; vgl. auch Taillardat 19652, 319). Neben dem zitierten Ar. fr. 284 [Dramata ē Kentauros] (mutmaßlich in Bezug auf Herakles) weist eine vage inhaltliche Affinität auch fr. 714 (οὐκ ἔσθω κενέβρειον· ὅταν θύῃς τι, κάλει με, mit Bagordo 2017, z. St.) auf. ἀντιλέγειν mit Dat. (und häufig dem Objekt im Akk.) heißt i.d.R. ‚dagegen sprechen, widersprechen‘ (z. B. Ar. Nub. 998 μηδ’ ἀντειπεῖν τῷ πατρὶ μηδὲν, 1023 τοῖσιν νόμοις καὶ ταῖς δίκαις τἀναντί’ ἀντιλέξαι, 1339 τοῖσιν δικαίοις ἀντιλέγειν,
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Aristophanes
Lys. 805–6 κἀγὼ βούλομαι μῦθόν τιν’ ὑμῖν / ἀντιλέξαι τῷ Μελανίωνι, Ran. 585 οὐκ ἂν ἀντείποιμί σοι, Eccl. 570 καὶ τοῦτον αὐτὸν μηδὲν ἀντειπεῖν ἐμοί), so daß sein Gebrauch hier, für einfaches ablehnen (einer Einladung zum Essen), leicht emphatisch klingen dürfte.
fr. 500 K.–A. (484 K.) Harp. δ 27 K. (p. 89,13 Dind.) ὅτι δὲ ἠ ν ε χ υ ρ ί α ζ ο ν (QK, ἐνεχ- PMN Ξ, ἐνεχύραζον A) οἱ δ ή μ α ρ χ ο ι δηλοῖ Ἀριστοφάνης ἐν Σκηνὰς (-αῖς codd.) καταλαμβανούσαις Und daß die D e m a r c h e n e i n P f a n d n a h m e n, zeigt Aristophanes in den Skēnas katalambanousai
Metrum Ungewiß (ἠνεχυρίαζον = lkkkla; δήμαρχοι = lll). Zitatkontext Unter dem Lemma δήμαρχος führt Harpokration – ausgehend von Lys. or. 106 fr. 237 Carey – zum Nachweis der Beteiligung der Demarchen an Pfändungen das Zitat an; eine weitere mögliche Bezeugung wäre Harp. cod. Marc. 444 (K) in Keaney 1967, 214 nr. 53 (ἐνεχυράζειν καὶ ἐνεχυριάζειν τὸ ἐνέχυρον λαμβάνειν, ὡς Ἀριστοφάνης), das sich allerdings ebenso auf Ar. Nub. 241 (vgl. hier unten, Interpretation) beziehen könnte; dies gilt virtuell für sämtliche lexikographischen Belege, in denen δήμαρχοι und ἐνεχυράζειν miteinander verbunden sind (Hsch. δ 824 δήμαρχοι· οἱ πρότερον καλούμενοι ναύκραροι [vgl. Aristot. Ath. pol. 21,5]. ἄρχοντες δὲ ἦσαν καὶ ἠνεχύραζον οὗτοι τοὺς ὀφείλοντας; vgl. schol. Ar. Nub. 37b. c ἔδει οὖν τὸν δήμαρχον ἀγαγεῖν εἰς τοὺς οἴκους τοὺς ἐνεχυριαζομένους und Λέξ. ῥητ. p. 242,16 Bk. δήμαρχοι· ἀρχή τις Ἀθήνῃσι τῶν τὰ ἐνέχυρα λαμβανόντων παρὰ τῶν ὑποχρέων, εἰ μὴ κατὰ καιρὸν ἀποδιδόναι τὸ χρέος; vgl. auch p. 199,5–7 Bk., mit Lipsius 1915, 950 A. 33: „Darauf wird man die Beteiligung des Demarchen an Pfändungen, auf die Aristophanes Wolk. 37 und nach Harpokr. u. d. W. in den Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι anspielte, mit dem gelehrten Schol. z. a. V. ἔδει οὖν τὸν δήμαρχον ἀγαγεῖν εἰς τοὺς οἴκους τοὺς ἐνεχυραζομένους richtiger beziehen dürfen, als mit Lex. Seguer. V S. 199, 7 auf Auspfändung der Staatsschuldner, an die bei Aristophanes nicht zu denken ist“). Interpretation In Rede stehen hier Demarchen, die sich ein Pfand als Sicherheit geben ließen (vgl. hier oben, Zitakontext; vgl. auch Harrison 1968, 244–8). ἐνεχυριάζειν, als seltene Variante von ἐνεχυράζειν (aus ἐνέχυρον ‚Pfand, Unterpfand‘, Hypostase von ἐν ἐχυρῷ; aus ἐχυρός ‚haltbar, fest sicher‘; vgl. Frisk GEW, s. v.; vgl. Ar. Eccl. 755 αὔτ’ ἢ φέρεις ἐνέχυρα θήσων; und Plut. 450–1 ποίαν δ’ ἀσπίδα / οὐκ ἐνέχυρον τίθησιν ἡ μιαρωτάτη;), bedeutet von jdm. ein Pfand als Sicherheit nehmen; eine direkte Verbindung zum Demarchos – dessen Erwähnung als Aprosdoketon erfolgt – findet sich in Nub. 33–7 ([ΣΤ.] ἀλλ’ ὦ μέλ’ ἐξήλικας ἐμέ γ’ ἐκ τῶν ἐμῶν, / ὅτε καὶ δίκας ὤφληκα χἄτεροι τόκου / ἐνεχυράσεσθαί φασιν.
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 501)
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[ΦΕ.] ἐτεόν, ὦ πάτερ, / τί δυσκολαίνεις καὶ στρέφει τὴν νύχθ’ ὅλην; / {Στ.} δάκνει μέ τις δήμαρχος ἐκ τῶν στρωμάτων), wo ἐνεχυράζεσθαι mit der Semantik sich von jdm. ein Pfand geben lassen erscheint (vgl. Dover 1968, z. St.: „If a man failed to pay a debt (of any kind) to which he had been judged liable by a law court, securities could be taken from him to the value of his debt […] Each deme appointed a demarch annually as its chief officer; he had the custody of the official list of the members of the deme […] We know that he was responsible for exacting the rents on land leased by the deme to individuals […] and for making inventories of the property of condemned men […], and it is a fair inference from this passage that he had the authority to enforce the surrender of securities by a debtor to a private creditor. Harpokration (s. v.) says ‘that the demarchs took securities is shown by Ar.’ (fr. 484) ‘in the Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι’—but we do not know how plainly it was shown“; vgl. Dem. 24,197, 37,4, 44,37, 47,37, 49,2, 50,6, 56,3, 57,60. 63; vgl. zudem Ar. Nub. 240–1 ὑπὸ γὰρ τόκων χρήστων τε δυσκολωτάτων / ἄγομαι, φέρομαι, τὰ χρήματ’ ἐνεχυράζομαι, wo Strepsiades ausgepfändet und sein Vermögen ihm als Pfand weggenommen wird, sowie Eccl. 567 μὴ λοιδορεῖσθαι, μὴ ’νεχυραζόμενον φέρειν).
fr. 501 K.–A. (485 K.) Phot. π 518 π ε ζ ί δ α· τὴν ᾤαν (ᾤαν zpc, ὦαν g zac) τοῦ ἱματίου. Ἀριστοφάνης Σκηνὰς καταλαμβανούσαις. καὶ τὴν ἀργυρόπεζαν τινὲς οὕτως εἰρῆσθαι pezis (‚S a u m e i n e s K l e i d e s‘, Akk.): den Saum des Mantels. Aristophanes in den Skēnas katalambanousai. Auch die argyropeza (‚mit silbernen Füßen‘, Akk.) [behaupten] manche, sei so genannt worden
Metrum Ungewiß (lka). Zitatkontext Beachtung erfährt das Wort ebenfalls in Poll. VII 62 (αἱ δὲ παρὰ τὰς ᾤας παρυφαὶ καλοῦνται πέζαι καὶ πεζίδες, καὶ περίπεζα τὰ οὕτω περιυφασμένα· οἱ δὲ πεζοφόροι χιτῶνες ἢ οἱ ποδήρεις ἢ οἱ πέζας ἔχοντες) im Rahmen einer Sektion über Teile von Kleidungsstücken; in Λέξ. ῥητ. p. 231,1 Bk. (Ἀριστοφάνης δὲ καὶ τὰς ὤας τοῦ ἱματίου γεῖσα εἶπεν, woher Et. magn. p. 229,42) dient eine identische Definition zur Erklärung des Begriffs γεῖσον (vgl. hier unten, Interpretation); für die Formulierung im Photios-Eintrag (καὶ τὴν ἀργυρόπεζαν τινὲς οὕτως εἰρῆσθαι) verweist Theodoridis 2013, z. St. auf schol. min. P.Colon. 2281v col. iv 8–9 (ἀργυρόπεζα· οἱ μὲν ἀπὸ τῆς πέζης τοῦ χιτῶνος; in Henrichs 1971, 242) sowie schol. Hom. (AbT) Α 538a (ἀργυρόπεζα· κόσμον περὶ τὰς ᾤας ἔχουσα, woher Eust. in Il. p. 146,30), wo ἀργυρόπεζα ‚mit silbernen Füßen‘ hom. Epitheton der Thetis ist.
Aristophanes
38
Interpretation Es ist dies der früheste Beleg für πεζίς ‚Saum eines Kleides‘ (Derivat von πέζα ‚Spann am Fuß‘ und in übertragener Bedeutung ebenfalls ‚Fußende, unterer Rand, Saum eines Kleides‘, seit Ap. Rh. IV 46), das sonst nur epigraphisch bezeugt ist (IG II2 1524,4 κεκρύφαλον λευκὸν πεζίδα ἔ[χοντα], aus Attika, 4. Jh. v. Chr.: im Rahmen eines Inventariums aus dem Artemis-Heiligtum zu Brauron, wo das Mädchen-Fest der Brauronia stattfand). Die eigentliche Bezeichnung für den Saum eines Kleides, womit πεζίς in der Tat bei den Lexikographen erklärt wird, ist ᾤα (auch ὦα oder ὄα), das etwa in Ar. fr. 223 [Daitalēs] (ὅτε τὰς ὄας ἴσας ἐποιήσατο) belegt ist (vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. 802). Da beim Zitatträger von ἱμάτιον die Rede ist und dieses als männliches Kleidungsstück gewöhnlich, als weibliches indes besonderen, speziell kultisch-religiösen Anlässen vorbehalten war (vgl. z. B. Ar. Thesm. 568–9 {ΜΙ.} λαβὲ θοἰμάτιον, Φιλίστη. / {ΚΗ.} πρόσθιγε μόνον, κἀγώ σε νὴ τὴν Ἄρτεμιν, 655–8 ἡμᾶς τοίνυν μετὰ τοῦτ’ ἤδη τὰς λαμπάδας ἁψαμένας χρὴ / ξυζωσαμένας εὖ κἀνδρείως τῶν θ’ ἱματίων ἀποδύσας / ζητεῖν, εἴ που κἄλλος τις ἀνὴρ ἐπελήλυθε, καὶ περιθρέξαι / τὴν πύκνα πᾶσαν καὶ τὰς σκηνὰς καὶ τὰς διόδους διαθρῆσαι; vgl. Losfeld 1991, 274–5), legen Titel und möglicher Inhalt der Komödie (vgl. hier oben, zum Komödientitel) die Erwähnung der πεζίς als schmückendes Element im Kontext der weiblichen Teilnahme an einem Fest nahe.
fr. 502 K.–A. (486 K.) Poll. X 172 τὴν δὲ πήραν π η ρ ί δ ι ο ν εἴποις ἂν, ὡς ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις Ἀριστοφάνης Und die pēra (‚Ledersack, Ranzen‘, Akk.) könntest du pēridion (‚L e d e r s a c k , R a n z e n‘, Akk.) nennen, wie Aristophanes in den Skēnas katalambanousai
Metrum
Ungewiß (lkka).
Zitatkontext Überliefert ist das Wort in einer Sektion über Säcke (Poll. X 172), die darüber hinaus nur die äquivalenten θῦλαξ und κώρυκος sowie ihre Derivate inkludiert. Interpretation In Ar. Nub. 922–4 (Τήλεφος εἶναι Μυσὸς φάσκων / ἐκ πηριδίου / γνώμας τρώγων Πανδελετείους) bezeichnet dieses Diminutiv von πήρα (als πήρη bereits homerisch; vgl. auch Ar. Plut. 298 πήραν ἔχοντα λάχανά τ’ ἄγρια δροσερά und fr. 283 [Dramata ē Kentauros] τὸ δὲ πορνεῖον Κύλλου πήρα; zum Diminutiv vgl. Petersen 1910, 229. 232) den ärmlichen Ranzen, mit dem der Schlechtere Logos ehedem, als Euripides’ Telephos verkleidet, zu betteln pflegte; im einzigen weiteren Komödienbeleg (Men. Epitr. 331 ἔδωκε δ’ αὐτοῖς πηρίδιον γνωρισμάτων) enthält er die Wiedererkennungszeichen der ausgesetzten Kinder des Poseidon und der Tyro (Neleus und Pelias). Außerhalb der lexikographischen Tradition weist πηρίδιον nur spärliche Belege in der Prosa auf (ab dem 1.-2. Jh. n. Chr.).
Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι (fr. 503)
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Eine Assoziierung mit dem Komödientitel suggeriert eine Verwendung des (wohl mit Dürftigkeit konnotierten) Ranzens (vgl. die oben zitierte Wolken-Stelle) etwa für das Tragen von Proviant oder ähnlichem durch die zeltenden Frauen (vgl. die oben zitierte Plutos-Stelle).
fr. 503 K.–A. (487 K.) Hsch. τ 1451 τ ρ ι τ ο σ τ ά τ ι ς (-ης cod., corr. Dindorf)· Ἀριστοφάνης ἐν Σκηναῖς tritostatis (‚D r i t t c h o r s ä n g e r i n‘): Aristophanes in den Skēnai Poll. IV 106 (χορός) δεξιοστάτης ἀριστεροστάτης, δευτεροστάτης τριτοστάτης, καὶ τὴν γυναῖκα δὲ τ ρ ι τ ο σ τ ά τ ι ν Ἀριστοφάνης καλεῖ (der Chor) dexiostatēs (‚Rechtschorsänger‘) aristerostatēs (‚Linkschorsänger‘), deuterostatēs (‚Zweitchorsänger‘) tritostatēs (‚Drittchorsänger‘), und auch die Frau nennt Aristophanes tritostatis (‚D r i t t c h o r s ä n g e r i n‘, Akk.)
Metrum Ungewiß (klka). Zitatkontext Die wohl von Diogenian stammende Hesych-Glosse enthält den Titel in der an sich unproblematischen Kurzform Σκηναί, so daß sich eine Verbesserung in Σκηνὰς 〈καταλαμβανούσαις〉 (Schmidt 1862, z. St.) erübrigt. Pollux weist das Fem. explizit Aristophanes zu (ohne Nennung des Stücks, doch kann es als sicher gelten, daß es aus den Skēnas katalambanousai stammt), und zwar neben weiteren auf Chorsänger in diversen Positionen oder Rollen bezogenen Zusammensetzungen auf -στάτης (vgl. Pickard-Cambridge 19682, 247) in einem längeren Abschnitt über den Chor an sich (Poll. X 106–10). Textgestalt Die Korrektur des überlieferten τριτοστάτης (paläographisch leicht zu verwechseln mit -ις, zumal in der itazistischen Aussprache) durch Dindorf 1835, 645 ist durch die Pollux-Stelle bedingt (vgl. hier oben, Zitatkontext). Interpretation Der theatrale Fachbegriff τριτοστάτις, Fem. von τριτοστάτης (von τρίτος + ἱστάναι, wo dieses Verb sowie der Begriff στάσις – vgl. Stasimon – kein generelles Stehenbleiben des Chors, sondern die nach den Tanzbewegungen erreichte statische Position impliziert), das bei Aristot. Met. 1018b 28 (ταῦτα δ’ ἐστὶν ὅσα πρός τι ἓν ὡρισμένον διέστηκε κατά τινα λόγον, οἷον παραστάτης τριτοστάτου πρότερον καὶ παρανήτη νήτης· ἔνθα μὲν γὰρ ὁ κορυφαῖος ἔνθα δὲ ἡ μέση ἀρχή) erstmals belegt ist, bezeichnet eine Chorsängerin, die als dritte der Reihe (vom Koryphäus aus gerechnet) im Chor steht (vgl. zuletzt Kawalko Roselli 2011, 184: „the person who stands third in the line from the chorus leader“): diese rechte Reihe, worauf sich desgleichen die Termini ἔσχατοι oder δεζιοστάται beziehen, muß von qualitativ mittelmäßigen Sängern gebildet worden sein; dem-
40
Aristophanes
gegenüber setzte sich die linke, den Zuschauern am nächsten befindliche Reihe (ἀριστεροστάται) aus den besten (der Koryphäus selbst, der die Mittelposition innerhalb der ersten Reihe innehatte – und somit der Dritte von links war – wurde dementsprechend auch πρωτοστάτης oder τρίτος ἀριστεροῦ, die ihm zunächst stehenden Choreuten παραστάται genannt), die mittlere (δευτεροστάται) hingegen aus den schlechtesten Sängern zusammen (vgl. Pickard-Cambridge 19682, 247). Dies suggeriert einen Frauenchor für die Skēnas katalambanousai und läßt sich überhaupt mit dem gemutmaßten metatheatralischen Hintergrund der Komödie passend kombinieren (vgl. hier oben, zum Komödientitel). Neben Ar. fr. 894 (συγχορεύτρια, mit Bagordo 2018a, z. St.) scheint dies der einzige Hinweis in der att. Komödie auf einen einzelnen Chorperformer zu sein (vgl. Slater 2002, 15: „One-word fragments appear to refer to individual choral performers (frr. 503, 894 K.-A.), but wihout a context it is hard to say more“).
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Ταγηνισταί (Tagēnistai) („Die Bräter“) Der Titel der Komödie dürfte eine aristophanische Neuprägung sein, denn das Nomen agentis aus dem Verb ταγηνίζειν ist allein hier literarisch bezeugt; dieses Verb (in klass. Zeit nur in Eup. fr. 385,1 μισῶ λακωνίζειν, ταγηνίζειν δὲ κἂν πριαίμην und Posidipp. fr. 5 [Apokleiomenē] τηγανίζεσθαι) ist ein Derivat von τάγηνον (att. Form des ion. τήγανον), einem Küchengerät ohne Deckel, das für das Braten von Fisch und weiterer Speisen, bisweilen auch als Serviertablett benutzt wurde; ein weiteres Derivat ist ἀποτηγανίζειν/-ταγηνίζειν (vgl. Pher. fr. 128 [Myrmēkanthrōpoi] σὺ δ’ ἀποτηγανίζεις, Phryn. fr. 60 [Tragōdoi ē Apeleutheroi] ἡδὺ δ’ ἀποτηγανίζειν ἄνευ συμβολῶν, Sotad. fr. 1,1–2 [Enkleiomenai/-oi] καρῖδας ἔλαβον πρῶτον· ἀπεταγήνισα / ταύτας ἁπάσας, Alex. fr. 178,11 [Pannychis ē Erithoi] ἀποτηγανιῶ; eine weitere Ableitung ist Men. fr. 195 [Hippokomos] τηγανισμοί; vgl. auch Hippon. fr. 37,2 W.2 = 44,2 Deg.2 τηγανίτας). Die Erwähnung des Stückes bei Athenaios (vgl. hier unten, test. iii) inmitten einer Sequenz von Komödienbelegen, die das utopische Motiv des archaios bios enthalten, könnte zwar einen vagen Anhaltspunkt in fr. 509 finden, erlaubt jedoch keine weiteren Spekulationen zu möglichen Schwerpunkten der Tagēnistai (zu diesem Aspekt vgl. Süvern 1827, 42, Graf 1885, 74–80, Hoffmann 1910, 26–7, Baldry 1953, 58–9, Gatz 1967, 116–; vgl. auch Gil 1989, 100–1 und Pellegrino 2016, 283). Unter den verhältnismäßig zahlreichen Fragmenten scheinen einige unterschiedlich zu bewertende sympotisch-konviviale Ansätze aufzuweisen, die zwar generell gut zu einer Tagēnistai betitelten Komödie paßten, allerdings keinerlei Rückschlüsse auf eine Rekonstruktion des Plots zu ziehen gestatten (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „de fabulae textura nihil plane efficitur“). So wird im längeren fr. 504 nahezu fanatisch das Leben in der Unterwelt gepriesen, indem der Unterweltsgott Hades/Pluton ein besseres Los als Zeus erhalten habe und die Toten ihrerseits glücklicher seien als die Lebenden, da sie immerwährende Symposien feiern könnten; fr. 507 thematisiert wohl die Gepflogenheiten verschiedener Völker bei der Einnahme ihres deipnon; in fr. 513 dürfte sich eine Männergruppe während des Symposions betrunken haben; im wohl parabatischen fr. 514 wird eine Suppe bestaunt, in fr. 516 ein Sklave aufgefordert, Objekte zu bringen, die eine Mahlzeit suggerieren; in fr. 517 wird eine Mahlzeit wegen eines Sklaven verzögert (hiermit in Zusammenhang steht wohl auch fr. 518 mit der Thematik eines Einkaufs); in fr. 520 wünscht sich eine Person weitere bzw. andere Speisen als Sardellen; in fr. 521 ist ebenfalls von Sardellen die Rede, in fr. 522 von einer Brotsorte, in fr. 525 von einem Honiggefäß, in fr. 529 von einem Herd, in fr. 539 von einem eßbaren Vogel, in fr. 541 von einer Feigensorte und im rätselhaften fr. 523 schließlich wohl von einem Aal; fr. 540 bezeugt den gemäß der Reihenfolge dritten Trinkspruch während des Symposions. In den übrigen Fragmenten ist eine Palette disparater Themen vertreten: in fr. 505 wird ein Loblied zu jemandes Ehren angekündigt; fr. 506 bezieht sich auf die
42 Rede einer Person, die dem Anschein nach entweder von einem Buch verdorben oder von Menschen manipuliert worden ist, was auf sophistischen Einfluß hindeutet; in fr. 508 wird jemandem der Tod gewünscht; kontextlose Bewegungen werden in fr. 509, fr. 510, fr. 512 und fr. 519 beschrieben bzw. angedeutet; fr. 511 thematisiert eine Erbschaftsfrage; fr. 515 stammt aus einem Gebet an Hekate. Die verbleibenden Fragmente bestehen aus nur schwer kontextualisierbaren Glossen. Argumentativen Rückhalt für eine eher späte Datierung (d. h. in das ausgehende 5. Jh. v. Chr.; vgl. Geißler 1925, 49: 415 v. Chr. als zeitliche Obergrenze; vgl. auch Rehrenböck 1988, 48 A. 6) erhält das Stück sowohl auf lexikalischer (vgl. Willi 2003b, 50 A. 65: „fr. 506 (from Ταγηνισταί, probably late because of fr. 509 κατόπιν“) als auch auf metrischer Ebene (anhand der 3ia im Munde des Koryphäus in fr. 505 – nicht vor den Vögeln belegt – und des päonischen Rhythmus in fr. 521 schlägt Geißler 1925, 48–9 etwa eine Datierung zwischen 415 und 400 v. Chr. vor; vgl. auch Geißler 19692, xv); weniger Gewicht dürfte hierbei der Präsenz des Prodikos als kōmōdoumenos in fr. 506 beizumessen sein, der bereits in den Wolken (423 v. Chr.) erwähnt wird.
test. i K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879) (= Ar. test. 2a,22) Ταγηνισταί (evan. in Rs) Tagēnistai (‚Die Bräter‘)
Zitatkontext Vgl. hier unten, zu Φοίνισσαι, test. ii
test. ii K.–A. Poll. X 98 (codd. CL) καὶ τάγηνον δέ. ἀλλὰ μὴν καὶ τήγανον ἂν ἔχοις εὑρεῖν εἰρημένον ἐν Εἵλωσιν Εὐπόλιδος, καὶ ἐν Τηλεκλείδου Ἀψευδέσιν· (Telecl. fr. 11 [Apseudeis]). ὑπόφαυλοι γὰρ οἱ ἐν Ἱπποκόμῳ Μενάνδρου τηγανισμοί. τὸ μέντοι ῥῆμα τὸ τηγανίζεσθαι ἔστιν ἐν Ἀποκλειομένῃ Ποσειδίππου. καίτοι τό γε δρᾶμα Ἀριστοφάνους Ταγηνισταί auch das tagēnon. Aber auch tēganon könntest du in den Heilōtes des Eupolis (Eup. fr. 155 [Heilōtes]) gesagt finden und in den Apseudeis des Telekleides: (Telecl. fr. 11 [Apseudeis]). Zu einem niedrigen Register gehören nämlich die tēganismoi im Hippokomos Menanders (Men. fr. 195 [Hippokomos]). In der Tat findet sich das Verb tēganizesthai (‚braten‘) in der Apokleiomenē des Poseidippos (Posidipp. fr. 5 [Apokleiomenē]). Dennoch heißt das Stück des Aristophanes Tagēnistai
Zitatkontext In der Sektion Über die Geräte des Kochs (Poll. X 95–111) wird hier die Form τήγανον als Alternative zu τάγηνον erwähnt; Aristophanes’
Ταγηνισταί (fr. 504)
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Ταγηνισταί wird unter Derivaten wie τηγανισμοί (Men. fr. 195 [Hippokomos]) und τηγανίζεσθαι (Posidipp. fr. 5 [Apokleiomenē]) angeführt; den Ausgangspunkt der Diskussion über die tēgana in Athen. VII 228c–9b bildet die mögliche Wahl zwischen beiden Formen (vgl. Paolucci 2004, 252–3).
test. iii K.–A. Athen. VI 269e τί δεῖ πρὸς τούτοις ἔτι παρατίθεσθαι τὰ ἐκ Ταγηνιστῶν τοῦ χαρίεντος Ἀριστοφάνους; πάντες γὰρ τῆς καταχήνης (κατ’ ἀχαρνεῖς A, corr. Schweighäuser) αὐτοῦ πλήρεις ἐστέ Wozu bräuchte man neben diesen auch noch die Verse aus den Tagēnistai des anmutigen Aristophanes heranzuziehen? Ihr alle nämlich seid seine Verhöhnung satt
Zitatkontext Ausgehend von einer Diskussion über Sklaven (Athen. VI 267e– 70a) werden Fragmente mit Schlaraffenlandszenen in ausdrücklich chronologischer Reihenfolge angeführt (vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 1 [Amphiktyones], Zitatkontext); die Bezeugung zu den Tagēnistai des Aristophanes (ohne Fragment) ist zwischen Pher. fr. 137 [Persai] und Nicoph. fr. 21 [Seirēnes] gesetzt.
fr. 504 K.–A. (488 K.)
5 6a 6b
10
καὶ μὴν πόθεν Πλούτων γ’ ἂν ὠνομάζετο, εἰ μὴ τὰ βέλτιστ’ ἔλαχεν; ἓν δέ σοι φράσω, ὅσῳ τὰ κάτω κρείττω ’στὶν ὧν ὁ Ζεὺς ἔχει. ὅταν γὰρ ἱστῇς, τοῦ ταλάντου τὸ ῥέπον κάτω βαδίζει, τὸ δὲ κενὸν πρὸς τὸν Δία * * * 〈 〉 οὐ γὰρ ἄν ποτε οὕτω † στεφανωμένοι προὐκείμεθ’, οὐδ’ ἄν †κατακεκρινομένοι†, εἰ μὴ καταβάντας εὐθέως πίνειν ἔδει. διὰ ταῦτα γάρ τοι καὶ καλοῦνται μακάριοι. πᾶς γὰρ λέγει τις, ὁ μακαρίτης οἴχεται, κατέδαρθεν· εὐδαίμων, ὅτ’ οὐκ ἀνιάσεται. καὶ θύομέν † αὐτοῖσι τοῖς ἐναγίσμασιν ὥσπερ θεοῖσι, καὶ χοάς γε χεόμενοι αἰτούμεθ’ αὐτοὺς δεῦρ’ ἀνιέναι τἀγαθά
Aristophanes
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4 ἱστὰς S: corr. Cobet post 5 lac. indic. Bergk 6ab οὐ γὰρ ἄν ποτ οὕτω στεφανωμένοι S: οὐ γὰρ ἄν ποτε οὕτως ἐστ- Trincavellus: οὐ γὰρ ἄν ποτε / οὕτω … Dindorf 6b οὕτω 〈στεφάνοισιν〉 ἐστ- 〈νεκροί〉 Meineke: οὕτω 〈καλῶς στεφάνοισιν〉 ἐστ- Hense 7 οὐδ’ ἄν κατακεκρινομένοι S: οὐδ’ ἄν κατακεκριμένοι Trincavellus: οὐδ’ αὖ 〈κρᾶτα〉 κατακεχρισμένοι Gaisford: οὐδ’ ἄν κατακεχριμένοι 〈μύροις〉: οὐδὲ βακκάρει κεχριμένοι Cobet: οὐδ’ ἄν βακκάριδι κεχριμένοι Kaibel προὔκειντ’ ἄν 〈ἐνθάδ’〉 οὐδὲ κατακεχριμένοι Austin 11 ὅτ’ S: ὁ δ’ Seidler: ὅτι Bergk: ἔτ’ Hanow: ὅσ’ Kock ‘fort. ὅτι οὐκ ἀνιᾶτ’ ἔτι’ Kaibel ὃς οὐκ ἀνιάσεται vel ἀνιάσετ’ οὐκέτι Austin 12 αὐτοῖσι τοῖς ἐναγίσμασιν S: 〈γ’〉 αὐτοῖσι τοῖς ἐν- Grotius: χυτοῖσι τοῖς ἐν- Nauck: αὐτοῖς, τοῖς ἴσοις ἐν- Kaibel: 〈γ’〉 αὐτοῖσι κἀναγίζομεν van Herwerden: 〈γ’〉 αὐτοῖσι τἀναγίσματα Edmonds 13 χεόμενοι Seidler: χέομεν S 14 ἀνεῖναι Fritzsche (sed vid. Maas)
5 6a 6b
10
und wie wäre er je Pluton genannt worden, wenn er nicht das Beste durchs Los erhalten hätte? Aber eines sag’ ich dir, um wieviel besser ist die Welt da unten als die, die Zeus regiert! Würdest du nämlich abwiegen, würde die volle Waagschale nach unten gehen, die leere aber Richtung Zeus * * * 〈 〉 denn wir nie so † bekränzt würden liegen, noch †eingesalbt†, wenn es nicht nötig wäre, daß wir, einmal hinabgestiegen, sofort trinken. Denn aus diesem Grund gewiß werden sie auch Selige genannt. Jeder nämlich sagt: der Selige ist von uns gegangen, er ist entschlafen: ein Glücklicher, da er nicht leiden wird, und wir opfern † mit denselben Totenopfern wie den Göttern, und Trankopfer freilich spendend bitten wir sie, daß sie uns gute Dinge hierher hinaufkommen lassen
Stob. IV 53,18 Hense (cod. S) Ἀριστοφάνους Ταγηνιστῶν· —— aus Aristophanes’ Tagēnistai: ——
Metrum Iambische Trimeter (unvollständig):
5 6a 6b
llkl ll|kl klkl llkl l|rk|l klkl klrl ll|kl llkl klkl l|lkl llkl klkl l|rkl llkl [alkl alk]l klkl ll † kklkl llkl l†kkkkkkl†
Ταγηνισταί (fr. 504)
10
45
llrl k|lkl llkl rlkl l|lkl lrkl llkl k|rkl llkl rlkl ll|kl rlkl llkk† llk|l rlkl llkl k|lkl krkl llkl l|lkr llkl
Zitatkontext Das Fragment wird in einem Σύγκρισις ζωῆς καὶ θανάτου betitelten Abschnitt angeführt, worin Vor- und Nachteile von Leben und Tod anhand zahlreicher Passagen aus Dichtung (fast ausschließlich Komödie und Tragödie) und philosophischer Prosa einander gegenübergestellt werden (Stob. IV 53,1–40). Textgestalt Das dem Sinn nach geforderte ἱστῇς (v. 4) ist Emendation von Cobet 1850, 23 des tradierten ἱστάς; die Konstatierung einer Lücke nach v. 5 geht auf Bergk in Meineke II.2 1148 zurück; für die vv. 6ab wurde statt οὐ γὰρ ἄν ποτ οὕτω στεφανωμένοι des Stobaios u.a. οὐ γὰρ ἄν ποτε οὕτως ἐστ- (Trincavellus) bzw. οὐ γὰρ ἄν ποτε / οὕτω * * * ἐστεφανωμένοι (Dindorf 1835, 654, was sich u.a. durch das von Kassel–Austin z. St. angeführte Ar. Nub. 227 οὐ γὰρ ἄν ποτε / … 229 εἰ μὴ … stützen läßt; für die Position am Versschluß vgl. auch Vesp. 927, Alex. fr. 112,5 [Kouris], Anaxil. fr. 23,1 [Nēreus]) vorgeschlagen, während für v. 6b sowohl οὕτω 〈στεφάνοισιν〉 ἐστ- 〈νεκροί〉 von Meineke V.1 67 als auch οὕτω 〈καλῶς στεφάνοισιν〉 ἐστ- von Hense 1912, 1102 allzu gesucht erscheinen; das überlieferte und unmetrische οὐδ’ ἄν κατακεκρινομένοι (v. 7) wurde vielfach restituiert, wobei die Vorschläge – mit der Ausnahme von οὐδ’ ἄν κατακεκριμένοι (Trincavellus) – zu einer Form (Perf.) von (κατα)χρίειν mit verschiedenen Ergänzungen tendieren (Gaisford 1822–24, z. St.: οὐδ’ αὖ 〈κρᾶτα〉 κατακεχρισμένοι; Dindorf 1835, 654: οὐδ’ ἄν κατακεχριμένοι 〈μύροις〉; Cobet 18732, 127: οὐδὲ βακκάρει κεχριμένοι; Kaibel in Kassel–Austin z. St.: οὐδ’ ἄν βακκάριδι κεχριμένοι; C. Austin in Kassel– Austin z. St.: προὔκειντ’ ἄν 〈ἐνθάδ’〉 οὐδὲ κατακεχριμένοι, wobei die Einführung der βάκκαρις in zwei Rekonstruktionen besonders gewagt erscheint); in v. 11 ist das tradierte ὅτ’ vertretbar und passender als andere Lösungen wie etwa ὁ δ’ von Seidler 1818, 26 oder ὃς von C. Austin in Kassel–Austin z. St.; auch die korrupte, weil unmetrische Sequenz von v. 12 (αὐτοῖσι τοῖς ἐναγίσμασιν) provozierte verschiedene Emendationen: dem ökonomischen 〈γ’〉 αὐτοῖσι τοῖς ἐν- von Grotius 1623, 562 stehen weitere Optionen gegenüber, die ebenso kreativ wie unwahrscheinlich sind (Nauck 1859, 43 A. 1: χυτοῖσι τοῖς ἐν-; Kaibel in Kassel–Austin z. St.: αὐτοῖς, τοῖς ἴσοις ἐν-; van Herwerden 1882, 75: 〈γ’〉 αὐτοῖσι κἀναγίζομεν); das unvermeidliche χεόμενοι (v. 13) für χέομεν stammt von Seidler 1818, 26–7; gegen die Emendation in ἀνεῖναι (v. 14) von Fritzsche 1845, 441 gelten die Argumente prosodischer Natur von Maas 1913b, 357 A. 5 (Kl. Schr. 55 A. 5), wonach das vorvokalische ι in ἀνιέναι mit epischer Lizenz auch im Attischen kurz gemessen werden darf.
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Aristophanes
Interpretation In diesem längeren, in eine eschatologische Dimension projizierten Fragment preist der Sprecher das Unterweltsleben, indem dasselbe mit den für katabatische Kontexte der Archaia nicht unüblichen Konturen eines Schlaraffenlands gezeichnet wird (vgl. Brown 1991, 48: „Although we have little information concerning the nature of this play, it is noteworthy that fr. 504 seems to be spoken by an enthusiast for the Underworld (Henrichs aptly calls him an ‘Unterweltsfanatiker’), and this may indicate that eschatology was prominent“; vgl. Carrière 2000, 230–2; vgl. auch fr. 520). Es wird argumentiert, der Unterweltsgott Hades/Pluton habe ein besseres Los erhalten als Zeus; zum Beweis hierfür wird außer der impliziten Andeutung auf eine traditionelle Verbindung zwischen Πλούτων und πλοῦτος ‚Reichtum‘ v.a. ein Abwiegen der beiden Götter auf einer Waage ins Feld geführt, bei dem sich die Schale des Pluton senke, die des Zeus aber hebe, was zur Folge hat, daß auch die Toten glücklicher seien als die Lebenden; als weiteres argumentatives Indiz für die Überlegenheit des Unterweltslebens wird der Umstand bemüht, daß Tote wie Symposiasten bekränzt würden, da sie in der Unterwelt ein virtuell ewig dauerndes Symposion feiern dürfen; darüber hinaus wird die stark humoristisch gefärbte Argumentation mit Formulierungen angereichert, die der Sprache des Alltags im Verhältnis Lebender zu Gestorbenen entsprechen, woran geschlossen wird, daß letztere sogar glücklicher seien als die Lebenden selbst, weil etwa ihr Leiden ein Ende gefunden habe; den Toten werde schließlich gespendet und geopfert wie den Göttern, was Lebenden in der Tat keineswegs zukomme (allgemeine Darstellungen des Fragments in Gil 1989, 100–1, Pellegrino 2000, 143 A. 4. 141–54 und Farioli 2001, 116–20. 123–4; zu einzelnen Aspekten vgl. hier unten, zu den Lemmata). Unstrittig in der Szene ist die Parodie der homerischen (vielleicht auch aischyleischen) Psychostasie (vgl. hier unten, zu v. 4), wobei eine Anspielung auf orphische bzw. pythagorische Doktrinen in gewissen Aspekten der Unterweltsszene ebenfalls fühlbar zu sein scheint (vgl. hier unten, zu v. 8). 1 Πλούτων – ὠνομάζετο Pluton ist eine erst in klass. Zeit belegte Alternativbenennung des Hades, d. h. des Unterweltsherrn und Gatten der Persephone/ Kore (vgl. den Überblick in Parker 2006; noch in [Aesch.] PV 806 ist Pluton ein Goldstrom); die etymologische Verbindung zu πλοῦτος ‚Reichtum‘ geht auf Plat. Cratyl. 403a (τὸ δὲ Πλούτωνος, τοῦτο μὲν κατὰ τὴν τοῦ πλούτου δόσιν, ὅτι ἐκ τῆς γῆς κάτωθεν ἀνίεται ὁ πλοῦτος, ἐπωνομάσθη) zurück: mit dieser zu vereinbaren sind die vv. 1–2 des Fragments (vgl. etwa Ruffell 2000, 497 A. 30: „The Ploutos/ Ploutōn pun is certainly central to Aristophanes’ Tagēnistai fr. 504 K-A (= 488 Kock) 1 and 14, and may have motivated the katabasis of Pherekrates’ Metallēs (earlier than Tagēnistai)“) sowie eventuell IG I3 5,5, wo Plutos’ Name konjektural in einem Katalog von Gottheiten erschiene, denen im eleusinischen Kult ein Opfer dargebracht wird (vgl. Kanavou 2011, 185 A. 834: „There is evidence that Ploutos and Plouton, who were both associated with the Eleusinian festivals, were occasionally confused“, mit Verweis auf Ar. Plut. 727, wo Πλούτωνι für Πλούτῳ steht, und
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auf die zitierte Inschrift); der Versuch, Pluton aus der Erde herauszuziehen, findet ein Pendant in Dem. Phal. FGrHist. 228 F 35, wo dies durch attische Bergleute erfolgt (vgl. auch Posid. fr. 239. 240a Kidd); ohne expliziten Bezug auf irdischen Reichtum wird er etwa in Soph. Ant. 1200 und Plat. Gorg. 523a erwähnt. Die ikonographische Darstellung – Pluton als reiferer Mann mit Szepter und Füllhorn (vgl. Lindner 1988) – differenziert sich generell von der des Hades; inschriftlich, doch nur in Attika und in Verbindung mit den eleusinischen Mysterien bezeugt ist er frühestens um 500 v. Chr., häufig mit Kore/Persephone oder auch mit deren Mutter Demeter (in diesem Zusammenhang stehen die in Eleusis verwendeten Benennungen Gott und Göttin wohl für Pluton und Kore; weitere Namen sind Plutodotas und Plutos – zu letzterem vgl. Ar. Plut. 727, mit schol., Soph. fr. 273. 283 R. – sowie in Attika außerhalb von Eleusis Pankrates und Palaimon). Neben seiner Deutung als Spender des Reichtums steht die Vorstelllung eines Empfängers u.a. von Leichnamen und weiteren mit dem Tod verbundenen Dingen (vgl. Luc. Luct. 2): diese eher düstere Darstellung motivierte das Wortspiel in Soph. OT 29–30 (μέλας δ’ / Ἅιδης στεναγμοῖς καὶ γόοις πλουτίζεται), wobei Hades während der Seuche in Form von Wehklagen bereichert wird. 2 εἰ μὴ τὰ βέλτιστ’ ἔλαχεν; Hierunter sind materielle Güter zu verstehen, d. h. jene Art Reichtum, den Pluton aus der Erde kommen läßt (für andere Verwendungen vgl. Ar. Ach. 658 ἀλλὰ τὰ βέλτιστα διδάσκων, Thesm. 305–9 καὶ τὴν δρῶσαν / 〈καὶ〉 ἀγορεύουσαν | τὰ βέλτιστα περὶ τὸν δῆμον τὸν / Ἀθηναίων | καὶ τὸν τῶν γυναικῶν | ταύτην νικᾶν, 1008 ταυτὶ τὰ βέλτιστ’ ἀπολέλαυκ’ Εὐριπίδου). ἓν δέ σοι φράσω Als idiomatische Formulierung ein Hinweis auf etwas Mitteilenswertes von Bedeutung (vgl. etwa Ar. Av. 1304 ἓν δέ σοι λέγω, 1531 ἓν δέ σοι λέγω σαφές; vgl. auch Equ. 1211 ἐγὼ φράσω σοι, Pac. 403 καί σοι φράσω τι πρᾶγμα δεινὸν καὶ μέγα, Av. 356 ἀλλ’ ἐγώ τοι σοι λέγω, fr. 7,2 [Aiolosikōn] φράσω δ’ ἐγὼ μέγα σοι τεκμήριον, Plat. fr. 182,6 [Hyperbolos] ἐγὼ δ’ ὑμῖν τὸ πρᾶγμα δὴ φράσω, Athen. fr. 1,8 [Samothrakes] πρόσεχε, κἀγώ σοι φράσω). 3 τὰ κάτω – ἔχει Mit τὰ κάτω ist die Unterwelt gemeint (weiterer Komödienbeleg in diesem Sinn ist Aristophont. fr. 12,1–2 [Pythagoristēs] ἔφη καταβὰς εἰς τὴν δίαιταν τῶν κάτω / ἰδεῖν ἑκάστους), die Hades/Pluton (vgl. hier oben, zu v. 1) regiert, während Zeus über Himmel und Erde herrscht. 4–5 ὅταν – Δία Das Bild zeigt starke Affinität mit Hom. Θ 69–74 (καὶ τότε δὴ χρύσεια πατὴρ ἐτίταινε τάλαντα· / ἐν δ’ ἐτίθει δύο κῆρε τανηλεγέος θανάτοιο / Τρώων θ’ ἱπποδάμων καὶ Ἀχαιῶν χαλκοχιτώνων, / ἕλκε δὲ μέσσα λαβών· ῥέπε δ’ αἴσιμον ἦμαρ Ἀχαιῶν. / αἳ μὲν Ἀχαιῶν κῆρες ἐπὶ χθονὶ πουλυβοτείρῃ / ἑζέσθην, Τρώων δὲ πρὸς οὐρανὸν εὐρὺν ἄερθεν), die durch eine dreifache lexikalische Übereinstimmung (τάλαντα ~ ταλάντου / ῥέπε ~ τὸ ῥέπον / πρὸς οὐρανὸν ~ πρὸς τὸν Δία) markiert ist. 4 ὅταν γὰρ ἱστῇς – τοῦ ταλάντου τὸ ῥέπον Das Verb ἱστάναι in der Bedeutung von Abwiegen auch in Ar. Vesp. 39–40 (εἶθ’ ἡ μιαρὰ φάλλαιν’ ἔχουσα τρυτάνην / ἵστη βόειον δημόν) und Pac. 1248–9 (καὐτό σοι γενήσεται / τὰ σῦκ’ ἐν ἀγρῷ τοῖς οἰκέταισιν ἱστάναι); vgl. ebenso Ran. 1389 (ἀλλ’ ἕτερον εἰπάτω τι
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κἀντιστησάτω) und 1401 (λέγοιτ’ ἄν, ὡς αὕτη ’στὶ λοιπὴ σφῷν στάσις); das Verb ῥέπειν, wörtl. sich langsam neigen, sich herabsenken, ist bereits in Hom. Θ 69–72 (vgl. hier oben, zu v. 4–5; fast identisch X 209–12; vgl. hier unten) auf die Waage (τάλαντον) bezogen, d. h. die sich neigende bzw. senkende, weil schwerer wiegende Waagschale (vgl. Bacchyl. dith. 3,26 ὅ τι μ[ὲ]ν ἐκ θεῶν Μοῖρα παγ-/κρατὴς ἄμμι κατένευσε καὶ Δίκας / ῥέπει τάλαντον; für ῥέπειν in diesem Sinne ohne τάλαντον vgl. etwa Aesch. Suppl. 405–6 τί τῶνδ’ ἐξ ἴσου ῥεπομένων μεταλ-/γὲς τὸ δίκαιον ἔρξαι; und Plat. Rep. 550e ἢ οὐχ οὕτω πλούτου ἀρετὴ διέστηκεν, ὥσπερ ἐν πλάστιγγι ζυγοῦ κειμένου ἑκατέρου, ἀεὶ τοὐναντίον ῥέποντε;); aufgrund dieses Bildes wurde das Fragment ebenso wie Ar. Ran. 1364–413, worin Aischylos’ und Euripides’ Verse gegeneinander abgewogen werden (für einige Ausdrücke vgl. hier oben), als Parodie der homerischen psychostasia erachtet (vgl. Hom. X 209–13 καὶ τότε δὴ χρύσεια πατὴρ ἐτίταινε τάλαντα, / ἐν δ’ ἐτίθει δύο κῆρε τανηλεγέος θανάτοιο, / τὴν μὲν Ἀχιλλῆος, τὴν δ’ Ἕκτορος ἱπποδάμοιο, / ἕλκε δὲ μέσσα λαβών· ῥέπε δ’ Ἕκτορος αἴσιμον ἦμαρ, / ᾤχετο δ’ εἰς Ἀΐδαο, λίπεν δέ ἑ Φοῖβος Ἀπόλλων), in der Achilleus’ und Hektors Schicksale von Zeus auf die Waagschalen gelegt werden (so zuletzt Farioli 2004, die ebenfalls in Aischylos’ Tragödie Psychostasia – TrGF III 374–7 – um das Abwiegen von Memnons und Achilleus’ Seelen, seinerseits inspiriert von den zitierten Ilias-Passagen, eine mögliche Folie der aristophanischen Parodien erkennen möchte). τὸ ῥέπον muß als lkl skandiert werden. 6a–7 οὐ γὰρ – προὐκείμεθ’ Das Verb προκεῖσθαι kann für tot liegen stehen (vgl. Ar. Eccl. 537–8 ᾤχου καταλιποῦσ’ ὡσπερεὶ προκείμενον / μόνον οὐ στεφανώσασ’ οὐδ’ ἐπιθεῖσα λήκυθον; vgl. auch 1032. 1034, Lys. 602. 604 und fr. 205,1 [Daitalēs], mit Kassel–Austin z. St.). 6b οὕτως † στεφανωμένοι Kränze (στέφανοι) können als Attribute sowohl für Tote als auch für Symposiasten fungieren, was hier zu einer Überschneidung beider Rollen führt (vgl. Graf 1974, 102 mit A. 38; zur Verwendung in diesem Fragment vgl. Pütz 20072, 77: „it is inferred from the fact that the wreaths are put on the dead that they must be going drinking“; für Kränze in der Unterwelt als Symbol des Sieges über den Tod vgl. Jiménez San Cristóbal 2012, 252 mit A. 54, die u.a. auf Pind. O. 2,74, Orph. fr. 488,6 K. und Verg. Aen. VI 665 verweist; zum Kranz als Attribut Initiierter vgl. Bernabé–Jiménez San Cristóbal 2011, 81–2, mit Verweis u.a. auf Ar. Nub. 254–60 und Plut. fr. 178 Sandb.). 7 προὐκείμεθ’ †κατακεκρινομένοι† Vgl. hier oben, Textgestalt (vgl. auch Lorenzoni 2017, 436: „nel corrotto v. 7 si nasconde quasi certamente la nozione dell’unzione con olio profumato; vari i correttivi tentati con -κεχριμένοι): dunque, noi uomini “non staremmo stesi” nell’esposizione funebre forniti di ghirlande ed unguenti, se non ci aspettasse l’immediato godimento del simposio nell’aldilà; l’uso tecnico di πρό-κειμαι, che si riferisce alla πρό-θεσις funebre (che per il προκείμενος defunto prevede profumi e corone, cf. Ar. Ec. 536s.), allude certo anche a κατά-κειμαι, verbo della postura conviviale (che prevede per il disteso simposiasta profumi e corone)“).
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8 εἰ – ἔδει In Plat. Rep. 363c ([= Orph. fr. 4 K. = VS 1 B 4 = Mus. VS 2 A 5a] Μουσαῖος δὲ τούτων [d. h. Hesiod und Homer] νεανικώτερα τἀγαθὰ καὶ ὁ ὑὸς αὐτοῦ παρὰ θεῶν διδόασιν τοῖς δικαίοις· εἰς Ἅιδου γὰρ ἀγαγόντες τῷ λόγῳ καὶ κατακλίναντες καὶ συμπόσιον τῶν ὁσίων κατασκευάσαντες ἐστεφανωμένους ποιοῦσιν τὸν ἅπαντα χρόνον ἤδη διάγειν μεθύοντας, ἡγησάμενοι κάλλιστον ἀρετῆς μισθὸν μέθην αἰώνιον) wird Musaios und seinem ungenannten Sohn (wohl Eumolpos) ein λόγος attribuiert, in welchem die Götter die Gerechten in die Unterwelt geleiten und sie zu einem – offenbar nur den Frommen (ὅσιοι) vorbehaltenen – Symposion laden, wo ihnen, mit Kränzen auf den Häuptern, eine Zeit fortwährenden Zechens und Trunkenseins bereitet ist, was sie für die schönste Belohnung menschlicher Tugend erachten (eine eingehende Diskussion dieser Passage in Graf 1974, 98–103); das nächstliegende Pendant zu symposiastischen Veranstaltungen, die den Toten als Seligen in der Unterwelt beschieden sind, ist Ar. Ran. 83–5 ({ΔΙ.} ἀπολιπών μ’ ἀποίχεται, / ἀγαθὸς ποητὴς καὶ ποθεινὸς τοῖς φίλοις. / {ΗΡ.} ποῖ γῆς ὁ τλήμων; {ΔΙ.} ἐς μακάρων εὐωχίαν, vom verstorbenen Agathon gesagt), während in 761–5 (νόμος τις ἐνθάδ’ ἐστὶ κείμενος / ἀπὸ τῶν τεχνῶν, ὅσαι μεγάλαι καὶ δεξιαί, / τὸν ἄριστον ὄντα τῶν ἑαυτοῦ συντέχνων / σίτησιν αὐτὸν ἐν πρυτανείῳ λαμβάνειν / θρόνον τε τοῦ Πλούτωνος ἑξῆς) speziellen Kategorien von Toten wie etwa wohlverdienten Dichtern gar das Privileg eines Sitzes in einer Art Unterwelts-Prytaneion neben Pluton gewährt wird, was wie im echten athenischen Prytaneion die freie Teilnahme an den dort gehaltenen Gastmählern impliziert; (von Mädchen eingeschenkter) Wein in einer utopischen, schlaraffenland-ähnlich dargestellten Unterwelts-Landschaft ist ebenfalls präsent in Pher. fr. 113,30–1 [Metallēs] (πλήρεις κύλικας οἴνου μέλανος ἀνθοσμίου / ἤντλουν διὰ χώνης τοῖσι βουλομένοις πιεῖν); in Aristophont. fr. 12,3–5 [Pythagoristēs] (μόνοισι γὰρ / τούτοισι τὸν Πλούτωνα συσσιτεῖν ἔφη / δι’ εὐσέβειαν, mit Olson 2007, 247) wird die Teilnahme an einem Gastmahl in der Unterwelt den Toten aufgrund ihrer Frömmigkeit zugebilligt (vgl. Graf 1974, 82–3; vgl. auch Edmonds III 2013, 263 A. 56: „Ar. fr. 504 KA (OF 432i B), Pherekrates fr. 113,30ff. KA (OF 432ii B), Aristophont. fr. 12 KA (OF 432iii B) also makes fun of the idea by depicting the Pythagorists having a Spartan-style syssitia with Pluto instead of a raucous symposium. Plato’s critique in Resp. 363c (OF 431i B = (OF 4 K) is part of his larger attack on the traditional ideas of the rewards for virtue“). καταβάντας Für Lebende oder Tote verwendet, die in die Unterwelt gehen, erscheint καταβαίνειν (in diesem Sinne seit Hom. ψ 252 belegt) in der Komödie sonst nur in Amips. fr. 22 (εἰ μὲν θανοῦσιν ἔστι τις τιμὴ 〈κάτω〉, / καταβῶμεν; vgl. Orth 2013, z. St. mit weiteren Stellen auch zu κατάβασις) und Aristophont. fr. 12,1 [Pythagoristēs] (vgl. hier oben, zu v. 3 τὰ κάτω). πίνειν ἔδει Das Trinken in der Unterwelt wird hier gar als Notwendigkeit angesehen (vgl. Edmonds III 2004, 47 A. 55: „Aristophanes makes it necessary for the dead to drink in the underworld […] although he is perhaps humorously alluding to compulsory drinking at symposia“).
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9–11 μακάριοι – εὐδαίμων Es besteht ein grundsätzlicher Unterschied zwischen den Adj. μάκαρ/μακάριος und εὐδαίμων: erstere scheinen die Glückseligkeit aus der Perspektive eines äußeren Betrachters, letzteres den von der betroffenen Person subjektiv empfundenen glücklichen Zustand zu reflektieren (der Hinweis bei Kassel–Austin z. St. auf Eur. fr. 370,17 Kn. μακάριός ἐστι κεῖνος εὐδαίμων [τ’ ἀνήρ [suppl. Diggle: θ’ ἅμα Austin], wo der Bote den Zustand des Erechtheus vor dem in v. 19 angekündigten Tod mit beiden Adj. zugleich beschreibt, ist in diesem Sinne zu interpretieren, mit Sonnino 2010, 349–50, der daher zu Recht Austins θ’ ἅμα bevorzugt); beide Adj. auf die Toten bezogen auch in Aristot. fr. 44,10 R.3 (μακαρίους καὶ εὐδαίμονας εἶναι τοὺς τετελευτηκότας νομίζειν). 9 γάρ τοι καί Die Kombination γάρ τοι καί auch in Ar. Equ. 180, Lys. 46, Thesm. 81, Ran. 73. 10 ὁ μακαρίτης οἴχεται Der μακαρίτης ist der erst kürzlich verstorbene Selige (vgl. Aesch. Pers. 633–4 μακαρίτας / ἰσοδαίμων βασιλεὺς, von Dareios gesagt; vgl. Phot. μ 43 μακαρίτας· τοὺς τεθνεῶτας εὐφήμως, ὡς μακαρίων ὄντων τῶν τελευτησάντων, ὅτι οὐκέτι αἰσθάνονται τινός); in Ar. Plut. 555–6 (ὡς μακαρίτην, ὦ Δάματερ, τὸν βίον αὐτοῦ κατέλεξας, / εἰ φεισάμενος καὶ μοχθήσας καταλείψει μηδὲ ταφῆναι) als Adj. statt μάκαρ verwendet (vgl. Willi 2003a, 43 A. 22: „A further rare formation is μακαρίτης in Plut. 555, used here as a synonym of μάκαρ (≠ Ar. fr. 504 ‘(lately) dead’, as in later Greek: e. g. Men. fr. 554, Plut. Mor. 120c, Luc. D. Meretr. 6.1)“; Antiphan. fr. 166,8 [Neottis] hat τρισμακαρίτης, bezogen auf Pythagoras; vgl. auch Burkert 1962, 115–6); eine Steigerung zu μακάριος läßt sich in Athen. III 113e (μακαρίους οὖν αὐτούς, μᾶλλον δὲ μακαρίτας εἶναί φημι) erkennen. οἴχεσθαι in euphemistischem Sinne von sterben in Hom. Χ 213 (ᾤχετο δ’ εἰς Ἀΐδαο), Ψ 100–1 (ψυχὴ δὲ κατὰ χθονὸς ἠΰτε καπνὸς / ᾤχετο τετριγυῖα), Aesch. Pers. 546–7 (κἀγὼ δὲ μόρον τῶν οἰχομένων / αἴρω δοκίμως πολυπενθῆ), Soph. El. 145–6 (νήπιος ὃς τῶν οἰκτρῶς / οἰχομένων γονέων ἐπιλάθεται), Phil. 414 (ἀλλ’ ἦ χοὖτος οἴχεται θανών;), Eur. Hel. 134 (οἴχεται θανοῦσα δή); vgl. auch Ar. Ran. 83 (ἀπολιπών μ’ ἀποίχεται). 11 κατέδαρθεν Das Bild des Einschlafens als Euphemismus für das Sterben läßt sich auch in der griech. Kultur durch mehrere Belege bezeugen (vgl. Hom. Λ 241 ὣς ὃ μὲν αὖθι πεσὼν κοιμήσατο χάλκεον ὕπνον, Soph. El. 509 εὖτε γὰρ ὁ ποντισθεὶς Μυρτίλος ἐκοιμάθη, Callim. ep. 9 Pf. τῇδε Σάων ὁ Δίκωνος Ἀκάνθιος ἱερὸν ὕπνον / κοιμᾶται· θνῄσκειν μὴ λέγε τοὺς ἀγαθούς; vgl. Kassel 1958, 77–8). ὅτ’ οὐκ ἀνιάσεται Das Deverbale von ἀνία erscheint in der Komödie sonst nur in Ar. Pac. 764 (παῦρ’ ἀνιάσας, πόλλ’ εὐφράνας, πάντα παρασχὼν τὰ δέοντα, mit Olson 1998, z. St. – „The ι is short […] as if < ἀνιάζω rather than ἀνιάω“ –, der die Prosodie dieser Stelle und im Fr. mit Ar. Equ. 349 ὕδωρ τε πίνων κἀπιδεικνὺς τοὺς φίλους τ’ ἀνιῶν mit ῑ kontrastiert). 12–14 καὶ θύομέν – τἀγαθά Wie Wachstum und Tod als komplementäre Aspekte sich in einer einzigen Macht der Unterwelt vereinen können, ist verschiedentlich belegt (vgl. Bakola 2014, 18 mit A. 57, unter Verweis auf das Fragment sowie auf Hipp. Vict. 4,92 ἀπὸ γὰρ τῶν ἀποθανόντων αἱ τροπαὶ καὶ αὐξήσιες καὶ
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σπέρματα γίγνεται und Ar. fr. *322,3–4 [Hērōes] ἡμεῖς ἐσμεν οἱ ταμίαι / τῶν κακῶν καὶ τῶν ἀγαθῶν, wo sich die chthonischen Heroen als Verwalter und Verteiler der für die Menschen guten wie schlechten Dinge präsentieren; zu chthonischen, mit Wachstum und Tod zugleich assoziierten Mächten vgl. auch Henrichs 1991, 162–9. 192–3. 195–201 und Parker 2005, 423–4). 12–13 καὶ θύομέν – ὥσπερ θεοῖσι Das Verb θύεσθαι – hier für das Totenopfer – wird generell eher in Bezug auf Götter, ἐναγίζειν hingegen häufiger im Kontext von Heroen verwendet (vgl. Hdt. II 44,5; vgl. I 167,2), was aber nicht strikt beachtet wird (ἐνάγισμα ist erst in Aristot. Ath. pol. 58,1 wieder bezeugt; zu ἐναγίζειν und Derivaten vgl. Ekroth 2002, 74–128, insbes. 210: „Also in this case, the rituals themselves do not seem to be the main issue. In this period, the gods would not be recipients of enagismata and the stipulation that the dead were to be given these offerings “as to the gods” clearly has no bearing on them being gods nor of the gods actually receiving enagismata. Intended is rather the unusual situation that the dead are receiving a substantial amount of offerings, just as the gods, although the departed normally would be given comparably poor offerings. The use of thyein can also be taken as an indication of the exceptional character of these sacrifices, since this term is, as a rule, not used for rituals for the ordinary Greek dead in this period“, mit A. 377: „For the use of ὥσπερ in the new sacred law from Selinous (Jameson, Jordan & Kotansky 1993), see below, pp. 235–237. In this text, the impure Tritopatores are to receive sacrifices hόσπερ τοῖς hερόεσι (A 10), the pure Tritopatores hόσπερ τοῖς θεοῖς (A 17) and the sacrifice to the elasteros is to be performed hόσπερ τοῖς ἀθανάτοισι (B 12–13)“). 13 χοάς γε χεόμενοι Das Subst. χοή ist in der Komödie nur hier bezeugt; die Junktur (mit figura etymologica) χοὰς χεῖν/χεῖσθαι in klass. Zeit auch in Aesch. Pers. 219–20 (δεύτερον δὲ χρὴ χοὰς / γῇ τε καὶ φθιτοῖς χέασθαι), Cho. 87 (τί φῶ χέουσα τάσδε κηδείους χοάς;), 156 (κεχυμένων χοᾶν), Soph. OC 477 (χοὰς χέασθαι στάντα πρὸς πρώτην ἕ), Eur. Or. 471–2 (ἐπὶ γὰρ τῷ Κλυταιμήστρας τάφῳ / χοὰς χεόμενος), Hdt. VII 43,2 (χοὰς δὲ οἱ μάγοι τοῖσι ἥρωσι ἐχέαντο), danach erst wieder bei Plutarch (vgl. auch Poll. III 102 χοὰς χέασθαι, ἐναγίσαι. ἐναγίσματα, in einer Auflistung von Begriffen um das Sachfeld Grab); im Sg. (χοὴν χεῖσθαι) bereits in Hom. κ 518. λ 26. 14 αἰτούμεθ’ – ἀνιέναι τἀγαθά Eine sprichwörtliche Redewendung (Diogen. III 15 = D 1 = D 2,169 [CPG Suppl. IV 242] = D 3,265 [CPG Suppl. IV 260]), ursprünglich als Grabspruch aus dem att. Kult entstanden (vgl. Phot. α 1993 ἀνίει τὰ ἀγαθά· τοῖς τεθνεῶσιν ἔθος εἶχον λέγειν ἐπευχόμενοι, mit Zitat von Phryn. fr. 16 [Kōmastai] – vgl. hier unten – und schol. Ar. Ran. 1462 παρὰ τὴν παροιμίαν „ἐκεῖ βλέπουσα, δεῦρ’ ἀνίει τἀγαθά“), die auch in Ar. Ran. 1462 (ἐνθένδ’ ἀνίει τἀγαθά, mit Dover 1993, z. St.: „It is flattering reverence to Aeschylus to treat him as if he possessed such powers“) und Phryn. fr. 16 [Kōmastai] (ἡμῖν δ’ ἀνίει δεῦρο σὺ τἀγαθὰ / τοῖς τήνδ’ ἔχουσι τὴν πόλιν ἵλεως, alk. Hendekasyllabi, wohl aus einem att. Skolion; vgl. Maas 1913a, 453 [Kl. Schr. 178]) als abschließende Wunschformel fungiert (vgl. auch Cratin. fr. 172 [Ploutoi] αὐτόματα τοῖσι
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θεὸς ἀνίει τἀγαθά sowie Aesch. Pers. 222, wo der Perserchor Atossa auffordert, für den verstorbenen Dareios der Erde und den Toten zu spenden, Cho. 147–8 und fr. **132c,73 R., mit Radt z. St.; zu dieser und ähnlichen kultbezogenen Abschlußformeln vgl. Willi 2003a, 42: „the Aristophanic corpus includes pertinent elements for both ‘ends’ of elaborated (often communal) prayers: the proclamation of εὐφημία and the closing words that correspond to our ‘Amen’, mit A. 126: „Other (possible) ritual formulae in Aristophanic comedy (cf. the commentaries ad loc.) include Vesp. 862 ~ Av. 903; Pax 433 ~ 1104; Pax 968; Pax 1334–5 ~ Av. 1736; Pax 1336 ~ Eccl. 1129; Av. 864–75 ~ Thesm. 331–4; Lys. 834 ~ Ran. 301; Ran. 354–70; Ran. 479; Ran. 1462 ~ Ar. fr. 504. 14“).
fr. 505 K.–A. (491 K.) τί οὖν ποιῶμεν; χλανίδ’ ἐχρῆν λευκὴν λαβεῖν· εἶτ’ ἰσθμιακὰ λαβόντες ὥσπερ οἱ χοροὶ ᾄδωμεν ἐς τὸν δεσπότην ἐγκώμιον 1 ποιῶμεν; :: χλανίδ’ Blaydes, Macleod
2 ἰσθμιακοὺς Kock
3 ἐς Dindorf: εἰς A
was also sollen wir tun? Ein weißes Obergewand hätten wir holen müssen: dann, die isthmischen Kränze genommen, wie die Chöre laß uns ein Lob- und Siegeslied auf den Hausherrn singen Athen. XV 677b ἰσθμιακόν. οὕτως τοῦτον καλούμενον στέφανον Ἀριστοφάνης μνήμης ἠξίωσεν ἐν Ταγηνισταῖς λέγων οὕτως· —— isthmiakon (‚isthmischer Kranz‘). Diesen so genannten Kranz würdigte Aristophanes einer Erwähnung in den Tagēnistai, als er so sagte: ——
Metrum Iambische Trimeter:
klkl l|rkl llkl llkr klk|l klkl llkl llkl llkl
Zitatkontext In einer Diskussion über Kränze (Athen. XV 676f–80e) ist u.a. vom isthmiakon die Rede, wofür als primäre Quelle lediglich das AristophanesFragment geboten wird; im Anschluß daran folgt der detaillierte Bericht einer philologischen Debatte um den Begriff ἴσθμιον, das aber direkt von ἰσθμός (hier ‚Hals‘) stammt (mithin nicht aus Ἴσθμια als Benennung der Spiele am Isthmos von Korinth) und u.a. auch als Kranz verstanden wurde (möglicherweise jedoch nur analog zu ἰσθμιακόν); zur Debatte beitragend: Silenos in seinen Glōssai, Philitas von Kos (Philit. fr. 13 Dett.), Timachidas von Rhodos (Timach. fr. 28 Blink.; vgl.
Ταγηνισταί (fr. 505)
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Matijašić 2014, 161–2), Simmias von Rhodos (Sim. fr. 29 Fränkel) sowie Kallixeinos (Callix. FGrHist 627 F 4), dessen Zitat ausgefallen ist (vgl. Dettori 2000, 99–104, mit einer ausführlichen Diskussion auch weiterer lexikographischer Belege). Textgestalt Der von Blaydes 1885, 257 vorgenommene Sprecherwechsel (ποιῶμεν; :: χλανίδ’) ist an sich zwar vorstellbar (so auch Macleod 1981, 142 [= 1983, 49], der einen Austausch zweier Sklaven annimmt), aber nicht notwendig. Interpretation Eine Person spricht stellvertretend für eine Gruppe und fordert diese auf – nicht jedoch vor dem Anlegen gewisser Attribute – ein Lied zu Ehren eines offenbar vom Hausherrn errungenen Erfolges anzustimmen; die Erwähnung eines Hausherrn ließe sonach auf Haussklaven als Performer des von einem unter ihnen als Wortführer eingeleiteten Liedes schließen. Da der Sprechende die angekündigte Performance mit einer solchen von Chören vergleicht (ὥσπερ οἱ χοροί), scheidet offensichtlich die Möglichkeit aus, daß sich hier der Koryphäus an einen Chor wendet (so Srebrny 1948/49, 53–4 anhand eines Vergleichs mit dem Prolog der aristophanischen Ritter, wozu Dover 1957, 106: „ὥσπερ οἱ χοροί shows that the lines are not spoken by a Chorus (does it?), but probably by a slave to another slave“; vgl. auch Gil 1989, 101–2; an den Koryphäus der als tagēnistai auftretenden Choreuten, die einem jungen Gastgeber wie Diener ihren Herren schmeichelten, dachte hingegen Bergk in Meineke II.2 1150–1: „Ex hoc loco facile aliquis coniiciat servos potius choreutas fuisse, qui cibos paraverint, atque inde fabulam traxisse nomen; at illi adulatores iuvenem divitem tanquam servi herum videntur coluisse“; so auch Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „loquitur Tagenistarum coryphaeus, cenae fortasse dominum, ut coniecit Bergk, tamquam victorem laudaturus“). Naheliegenderweise dürfte auf diese noch dialogischen Verse das echte Lied in lyrischen Maßen gefolgt sein, näherhin in einer mit Ar. Nub. 1204–5 (ὥστ’ εἰς ἐμαυτὸν καὶ τὸν υἱὸν τουτονὶ / ἐπ’ εὐτυχίαισιν ᾀστέον μοὐγκώμιον, mit Dover 1968, z. St.) vergleichbaren Situation, in der Strepsiades, an die Zuschauer gewandt, ein enkōmion auf sich selbst und seinen Sohn Pheidippides zur Zelebration der eigenen Erfolge anstimmen möchte, woran sich lyrische Verse reihen (ein katal. ionischer Dimeter und zwei iamb. Dimeter in der Form ia cr), eröffnet durch die typische Makarismos-Anrede („μάκαρ ὦ Στρεψίαδες / αὐτός τ’ ἔφυς, ὡς σοφός, / χοἶον τὸν υἱὸν τρέφεις“, 1206–8). An mehreren aristophanischen Stellen (Ar. Ach. 836–59. 1008–17, Vesp. 1450–73, Pac. 856–62. 865–9a. 909–11. 913–5. 918–23, Ran. 1482–99) besingt der Chor – i.d.R. am Ende des Stückes – (ohne Erscheinen des Wortes ἐγκώμιον) die vom Protagonisten errungenen Erfolge, was sich ebenfalls auf den Kontext des Fragments projizieren ließe (vgl. Macleod 1981 [= 1983, 49–51]). 1 χλανίδ’ … λευκήν Die χλανίς (vgl. das verwandte χλαῖνα ‚Oberkleid, Mantel‘; vgl. Amelung 1899 und Stone 1981, 163–4) ist ein langes, eher voluminöses (vgl. Ephipp. fr. 14,10 [Nauagos], fr. 19,4 [Peltastēs], Anaxil. fr. 18,2 [Lyropoios]), zugleich feines (vgl. Poll. VII 48) Obergewand, das sowohl von Männern als auch von Frauen zu speziellen Anlässen (z. B. Hochzeiten, wie in Ar. Av. 1693) bzw. als Prestigeobjekt in Falten gelegt getragen wurde (vgl. auch Vesp. 677; u.a. in Eccl. 848
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Aristophanes
junge Männer kleidend; aus Wolle etwa in Hermipp. fr. 48,1 [Moirai]; die Komödie kennt ebenso diverse Diminutive wie χλανίδιον, χλανίσκιον und χλανισκίδιον); in Ar. fr. 54 [Anagyros] (ἐκ δὲ τῆς ἐμῆς χλανίδος τρεῖς ἁπληγίδας ποιῶν) hat sie als teures Obergewand den Wert dreier haplēgides, ungefalteter und minderwertiger Kleidungsstücke, wobei das ganze Bild im Rahmen der überdies Plagiatsaffären involvierenden Rivalität zwischen Aristophanes und Eupolis zu interpretieren ist und folglich die chlanis offenbar für ein Stück des Aristophanes stehen könnte, das drei Eupolis-Komödien wert ist (vgl. Orth 2017, z. St.); weiß ist sie zudem in Av. 1115–7 (ὡς ὑμῶν ὃς ἂν μὴ μῆν’ ἔχῃ, / ὅταν ἔχητε χλανίδα λευκήν, τότε μάλισθ’ οὕτω δίκην / δώσεθ’ ἡμῖν, πᾶσι τοῖς ὄρνισι κατατιλώμενοι) und Antiphan. fr. 35,3 [Antaios] (wo die λευκὴ χλανίς zu den Kennzeichen eines Griechen zählt). Ein Rückschluß auf das weiße Kleid von Parasiten, wie in Poll. IV 119 (καὶ πορφυρᾷ δ’ ἐσθῆτι χρῶνται οἱ νεανίσκοι, οἱ δὲ παράσιτοι μελαίνῃ ἢ φαιᾷ, πλὴν ἐν Σικυωνίῳ [Men. fr. 377 Kö.] λευκῇ, ὅτε μέλλει γαμεῖν ὁ παράσιτος. τῇ δὲ τῶν δούλων ἐξωμίδι καὶ ἱματίδιόν τι πρόσκειται λευκόν) beschrieben (so Graf 1885, 75), scheint äußerst gewagt: weder ist dort von einer χλανίς die Rede noch wird ein weißes Kleid für die Parasiten als Regel betrachtet, vielmehr als singuläre Ausnahme. 2 ἰσθμιακὰ – χοροί Unter isthmiakon ist laut Zitatträger ein Kranz zu verstehen (vgl. hier oben, Zitatkontext; bezogen auf den Kranz ist das Adj. sonst nur in Diod. Sic. XVI 79,4 τὸν γὰρ Ἰσθμιακὸν στέφανον ἐκ σελίνου συνίστασθαι belegt); ob hier von wirklichen „epinician χοροί“ (Agócs 2012, 196 A. 32) gesprochen werden dürfe, bleibe dahingestellt. 3 ᾄδωμεν – ἐγκώμιον Das Verb ᾄδειν für nicht-hymnische Lyrik ist überdies in Ar. Ach. 1231. 1233/4, Nub. 1205, Lys. 1243 und Ran. 1307 verwendet (vgl. Willi 2003a, 26 A. 77); vermutlich handelt es sich hierbei – nach dem auch für das Verb ᾄδειν heranzuziehenden Nub. 1204–5 (vgl. hier oben, Interpretation) – um den zweiten Beleg des Subst. ἐγκώμιον als einen Sieg zelebrierendes Lied (das Adj. ἐγκώμιος – aus κῶμος ‚Umzug‘, im Sinne von Lefkowitz 1991, 195, mit Bezug auf Pind. P. 10,5–6: „this komos […] need have been involved not in the performance of his ode, but in some more informal celebration of the victory singing in unison as well as dancing“, mit Verweis auf Aristophanes’ Fragment – findet sich etwa in O. 2,47. 10,77. 13,29, P. 10,53 bereits im Kontext von Siegeslob bzw. -feier, u.a. auf μέλη oder ὕμνοι bezogen; vgl. etwa Plat. Lys. 205de; erst im 4. Jh. v. Chr. entwickelt sich enkōmion zu einem formalen Begriff für Lobgedicht bzw. -rede; vgl. Lowe 2007, 167 mit A. 3 und Bagordo 2011, 134 A. 54; diesbezüglich nicht ganz präzise Schröder 1999, 138: „ἐγκώμιον war im 5. Jhd. gängige Bezeichnung für Lieder auf siegreiche Teilnehmer sportlicher Wettkämpfe (Ar. fr. 505 K. - A.; nub. 1205 ohne sportlichen Zusammenhang ἐπ’ εὐτυχίαισιν)“; speziell zum Gebrauch von ἐς / εἰς für in Form von Enkomien verschiedener Art gepriesene Personen vgl. Hunter 2003, 9–11).
Ταγηνισταί (fr. 506)
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fr. 506 K.–A. (490 K.) τοῦτον τὸν ἄνδρ’ ἢ βιβλίον διέφθορεν ἢ Πρόδικος ἢ τῶν ἀδολεσχῶν εἷς γέ τις 1 τοῦτον τὸν ἄνδρ’ ἢ Hermann: τὸν ἄνδρα τοῦτον ἢ schol., Sud.: ἢ del. Brunck θορεν schol. V: -ειρεν schol. E, Sud. 2 εἷς εἴη τις schol. E
διέφ-
diesen Mann, den hat entweder ein Buch verdorben oder Prodikos oder zumindest einer von den Schwätzern schol. Ar. Nub. (VE) 361a = Sud. π 2366 μνημονεύει δὲ αὐτοῦ καὶ Πλάτων ἐν τῷ Πρωταγόρᾳ καὶ Ξενοφῶν ἐν τοῖς Ἀπομνημονεύμασιν, οὐ μὴν ἀλλὰ καὶ Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς οὕτως· —— Es erwähnen ihn (d. h. Prodikos) auch Platon im Protagoras (Plat. Prot. 314c) und Xenophon in den Memorabilien (Xen. Mem. II 1,21–34), in der Tat aber auch Aristophanes in den Tagēnistai wie folgt: —— Procl. in Plat. Parm. III p. 656,16 Cousin ὅτι δὲ καὶ τῆς ἀδολεσχίας τὸ ὄνομα φέρειν ἐπὶ τὴν διαλεκτικὴν εἰώθεσαν οἱ πολλοὶ καὶ τούτους ἀδολέσχους ὀνομάζειν, τί ἂν εἴποιμεν (var. lect. γράφοιμεν), αὐτὸν μὲν τὸν Σωκράτη πτωχὸν ἀδολέσχην καλούντων τῶν κωμῳδοποιῶν, καὶ τοὺς ἄλλους δὲ ἁπαξάπαντας {καὶ del. Kaibel} τοὺς ὑποδυομένους εἶναι διαλεκτικοὺς ὡσαύτως ὀνομαζόντων; „μισῶ δὲ καὶ Σωκράτην τὸν πτωχὸν ἀδολέσχην.“ „ἢ Πρόδικος, ἢ τῶν ἀδολεσχῶν εἷς γέ τις“ Da aber die meisten auch den Namen der adoleschia (‚Geschwätzigkeit‘) auf die Dialektik zu übertragen und diese adoleschai (‚Schwätzer‘, Pl.) zu nennen pflegten, was könnten wir sagen, wenn die Komödiendichter selbst Sokrates einen bettelnden Schwätzer nennen, und auch die gesamten anderen, welche die Rolle der Dialektiker spielen, so bezeichnen? (Eup. fr. 386,1–2). „oder Prodikos oder zumindest einer von den Schwätzern“
Metrum Iambische Trimeter:
llkl llkl klkl lrkl llkl llkl
Zitatkontext Das Fragment wird in einem Scholion zu Ar. Nub. 361 (πλὴν ἢ Προδίκῳ; zum breiteren Kontext dieser Stelle vgl. hier unten, zu Πρόδικος) angeführt und überschneidet sich partiell mit dem Suda-Eintrag, in den Material über πρόδικος als Subst./Adj. (vgl. Phot. π 1201, mit Zitat von Ar. fr. 278 [Dramata ē Kentauros] ἐγὼ γάρ, εἴ τί σ’ ἠδίκηκ’, ἐθέλω δίκην / δοῦναι πρόδικον ἐν τῶν φίλων τῶν σῶν ἑνί) und über Prodikos aus Keos (bereits in Sud. π 2365) zusammengeflossen ist, wo zu Prodikos ebenfalls Ar. Nub. 360–1 und Av. 692 (Προδίκῳ παρ’ ἐμοῦ κλάειν εἴπητε τὸ λοιπόν) herangezogen werden. Interpretation Der Sprecher weist auf einen auf der Bühne anwesenden Mann, indem er diesen offenbar als einen unter schlechtem Einfluß stehenden Menschen verspottet, für dessen verdorbenen Zustand er zwei Erklärungen bietet: die ruinöse
56
Aristophanes
Lektüre eines gewissen Buches oder alternativ die Manipulation seitens einer bestimmten Kategorie von Menschen, die manifest auf die sophistisch-sokratische Sphäre hindeuten: aufgrund der namentlichen Nennung des Sophisten Prodikos lassen sich hinter der Gruppe der Schwätzer unschwer Sokrates-Anhänger erkennen, die wiederum in der komischen Karikatur nicht selten mit den Sophisten assimiliert werden. Ein naheliegender Exponent für derlei Verspottung, die ein als exzessiv betrachtetes Buchwissen mit sophistischem Gedankengut und eine oft mit Sokrates assoziierte Tendenz zu leerem Geschwätz vereint, wäre zweifelsohne Euripides (zu diesen Elementen in der Verspottung seiner Tragödien vgl. Bagordo 2018b). 1 τοῦτον τὸν ἄνδρ’ – διέφθορεν Die Komödie zeigt an diversen Stellen Interesse für die Präsenz von Büchern im Athen der klass. Zeit und reflektiert somit offenkundig ein gesellschaftliches Phänomen von wachsender Bedeutung (vgl. Denniston 1927, 117–8, Ehrenberg 19512, 287 und Dover 1993, 34; vgl. Ar. Av. 1288–9 κἄπειτ’ ἂν ἅμα κατῆραν εἰς τὰ βιβλία, / εἶτ’ ἂν ἐνέμοντ’ ἐνταῦθα τὰ ψηφίσματα, Ran. 943. 1109–14. 1407–9, fr. 795 – bei βιβλιδάριον könnte es sich um ein aus ungeklärtem Grund verwerfliches Büchlein handeln; vgl. Bagordo 2018a, z. St.; Alex. fr. 140,1–2 [Linos] βιβλίον / ἐντεῦθεν ὅ τι βούλει προσελθὼν γὰρ λαβέ, mit Arnott 1996, z. St., und Strat. fr. 1,42–4 [Phoinikidēs] ὥστ’ ἔδει / τὰ τοῦ Φιλίτα λαμβάνοντα βυβλία / σκοπεῖν ἕκαστον τί δύναται τῶν ῥημάτων); zur Orthographie βιβλιο- statt βυβλιο- vgl. Threatte 1980, 263; die attizistischen Grammatiker sprachen sich für -ι- aus (vgl. Or. fr. A 18,1 Alp. βιβλίον διὰ τoῦ ι Ἀττικῶς, διὰ τοῦ υ Ἰακῶς, Moer. β 10 Hansen βιβλία διὰ τοῦ ι, ὡς Πλάτων, Ἀττικοί· βυβλία, ὡς Δημοσθένης, κοινόν), wobei die Überlieferung des Aristophanes beide Formen kennt (vgl. Dunbar 1995, zu Ar. Av. 974). Von besonderer Relevanz für die Kontextualisierung des Fragments scheinen zwei Stellen der Frösche zu sein: in Ar. Ran. 943 ({ΕΥ.} χυλὸν διδοὺς – {ΑΙ.} στωμυλμάτων ἀπὸ βιβλίων ἀπηθῶν) lautet Aischylos’ Vorwurf an Euripides, seine Tragödien-Diät habe u.a. einen Saft aus abgeseihtem Geschwätz enthalten; in 1114 (βιβλίον τ’ ἔχων ἕκαστος μανθάνει τὰ δεξιά), einer für den Umfang der Bücherverbreitung im Athen des ausgehenden 5. Jhs. v. Chr. viel diskutierten Passage, wird dem Publikum gerade aufgrund seines Buchwissens Kompetenz in den raffiniertesten poetischen Fragen bescheinigt. Gewisse Affinität in der Vorstellung, eine allzu intensive Beschäftigung mit Büchern könne das Leben durcheinanderbringen, weist Theognet. fr. 1,8 [Phasma ē Philargyros] (ἀνέστροφέν σου τὸν βίον τὰ βιβλία) auf (Stelle in Kassel–Austin z. St.), wo dergleichen Kritik gegen einen stoischen Philosophen gerichtet ist. Die verderbliche Wirkung eines Sophisten oder sonstigen Lehrers läßt sich ebenfalls in Eup. fr. 367 (ὃς τὸν νεανίσκον συνὼν διέφθορεν) annehmen (vgl. Storey 2003, 326). 2 ἢ Πρόδικος ἢ τῶν ἀδολεσχῶν εἷς γέ τις Der Sophist Prodikos aus Keos wird andernorts in der Kömodie an zwei Aristophanes-Stellen verspottet: in Ar. Nub. 358–63 ({ΧΟ.} χαῖρ’, ὦ πρεσβῦτα παλαιογενές, θηρατὰ λόγων φιλομούσων. /
Ταγηνισταί (fr. 506)
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σύ τε, λεπτοτάτων λήρων ἱερεῦ, φράζε πρὸς ἡμᾶς ὅτι χρῄζεις· / οὐ γὰρ ἂν ἄλλῳ γ’ ὑπακούσαιμεν τῶν νῦν μετεωροσοφιστῶν / πλὴν ἢ Προδίκῳ, τῷ μὲν σοφίας καὶ γνώμης οὕνεκα, σοὶ δὲ / ὅτι βρενθύει τ’ ἐν ταῖσιν ὁδοῖς καὶ τὠφθαλμὼ παραβάλλεις / κἀνυπόδητος κακὰ πόλλ’ ἀνέχει κἀφ’ ἡμῖν σεμνοπροσωπεῖς, mit Dover 1968, lv–vi) wird in der Hommage der Wolken an seine unübertroffene Klugheit eine explizite Verbindung zwischen ihm und dem Schwätzen hergestellt; in Av. 692 (Προδίκῳ παρ’ ἐμοῦ κλάειν εἴπητε τὸ λοιπόν) wird er in despektierlichem Ton en passant erwähnt (vgl. Dunbar 1995, z. St.: „Prodikos is named here clearly as a rival, and inferior, authority on the coming-to-be of at least some of the beings named by Ar. in this sentence“). Unschwer lassen sich hinter den ἀδολέσχαι Sokrates und seine Anhänger erkennen: die explizite Darstellung des Sokrates als eines Schwätzers setzt an mit Eup. fr. 386 (μισῶ δὲ καὶ † Σωκράτην [-τη Olson] / τὸν πτωχὸν ἀδολέσχην, / ὃς τἄλλα μὲν πεφρόντικεν, / ὁπόθεν δὲ καταφαγεῖν † ἔχοι / τούτου κατημέληκεν) und Ar. Ran. 1491–9 (χαρίεν οὖν μὴ Σωκράτει / παρακαθήμενον λαλεῖν, / ἀποβαλόντα μουσικὴν / τά τε μέγιστα παραλιπόντα / τῆς τραγῳδικῆς τέχνης. / τὸ δ’ ἐπὶ σεμνοῖσιν λόγοισι / καὶ σκαριφησμοῖσι λήρων / διατριβὴν ἀργὸν ποεῖσθαι, / παραφρονοῦντος ἀνδρός); Sokrates als Sophist, der das Schwätzen lehrt, in Eup. fr. 388 (ἀλλ’ ἀδολεσχεῖν αὐτὸν ἐκδίδαξον, ὦ σοφιστά, mit Olson 2014, z. St.: „Apparently drawn from a collection of hostile early literary sources on Socrates, Plato and other 5th-/4th-century philosophers closely related to the one that preserved the various versions of fr. 386“); ein wohl sokratisch-sophistisch markiertes Schwätzen in der euripideischen Tragödie attestieren ferner Ran. 916–7 (ἐγὼ δ’ ἔχαιρον τῇ σιωπῇ, καί με τοῦτ’ ἔτερπεν / οὐχ ἧττον ἢ νῦν οἱ λαλοῦντες), 954 (ἔπειτα τουτουσὶ λαλεῖν ἐδίδαξα), fr. 392 [Nephelai I] (Εὐριπίδῃ δ’ ὁ τὰς τραγῳδίας ποιῶν / τὰς περιλαλούσας οὗτός ἐστι, τὰς σοφάς) und fr. *595,3–5 (ὅλον / Εὐριπίδην, πρὸς τοῖσι δ’ ἐμβαλεῖν ἅλας, / μεμνη|μένος δ’ ὅπως ἅλας καὶ μὴ λά|λας, mit Bagordo 2016, z. St.); in diese Richtung tendieren anhand von Ran. 89–91 (οὔκουν ἕτερ’ ἔστ’ ἐνταῦθα μειρακύλλια / τραγῳδίας ποιοῦντα πλεῖν ἢ μυρία, / Εὐριπίδου πλεῖν ἢ σταδίῳ λαλίστερα;) offenbar auch fr. 684 (λαλίστερον εὕρηκά σε) und fr. 949 (λάλησις, mit Bagordo 2018a, z. St.; die Suffigierung weist auf dasselbe Milieu hin, wie u.a. die Worte des Sokrates zeigen in Nub. 317–8 αἵπερ γνώμην καὶ διάλεξιν καὶ νοῦν ἡμῖν παρέχουσιν / καὶ τερατείαν καὶ περίλεξιν καὶ κροῦσιν καὶ κατάληψιν und 874–5 πῶς ἂν μάθοι ποθ’ οὗτος ἀπόφευξιν δίκης / ἢ κλῆσιν ἢ χαύνωσιν ἀναπειστηρίαν; oder die Äußerungen des Strepsiades in 764 ηὕρηκ’ ἀφάνισιν τῆς δίκης σοφωτάτην); in Nub. 1480–5 (ἐμοῦ παρανοήσαντος ἀδολεσχίᾳ), 1484–5 (ἀλλ’ ὡς τάχιστ’ ἐμπιμπράναι τὴν οἰκίαν / τῶν ἀδολεσχῶν), bereut Strepsiades, die Götter Sokrates’ wegen zurückgewiesen zu haben, indem er gegenüber Hermes beteuert, durch das Geschwätz von Sinnen gekommen zu sein, und sich nun vonseiten des Gottes den Rat erteilen läßt, das Phrontisterion (hier Haus der Schwätzer) in Brand zu stecken.
Aristophanes
58
Für εἷς γέ τις am Versende verweisen Kassel–Austin z. St. auf Ar. Plut. 413 (μή νυν διάτριβ’, ἀλλ’ ἅνυε πράττων ἕν γέ τι) und Cratin. fr. 270,1 [Hōrai] (βούλει μονῳδήσωμεν αὐτοῖς ἕν γέ τι;).
fr. 507 K.–A. (492 K.) (Α.) τί πρὸς τὰ Λυδῶν δεῖπνα καὶ τὰ Θετταλῶν; (Β.) τὰ Θετταλικὰ μὲν πολὺ καπανικώτερα 1 καὶ ACE:: παῖ Meineke: σοι Kock A: -λῶν Meineke
2 τὰ Dahler: καὶ τὰ ACE
θετταλικὰ CE: -λικῶν
(A) Was denn über die Bankette der Lyder und die der Thessalier? (B) Die thessalischen sind viel … wagenfüllender Athen. X 418d ταῦτα δὲ καπανικὰ εἴρηκεν (ταῦτα – εἴρ. om. CE qui φησι post Λυδῶν) Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς· ——. οἷον τὰ ἁμαξιαῖα· Θετταλοὶ γὰρ τὰς ἀπήνας καπάνας ἔλεγον Und diese (d. h. die Bankette der Thessalier) nannte Aristophanes in den Tagēnistai kapanika (‚wagenfüllend‘, Nt. Pl.): ——. Wie amaxiaia (‚wagenfüllend‘, Nt. Pl.): die Thessalier nannten nämlich die apēnai (‚Wagen‘, Pl.) kapanai
Metrum
Iambische Trimeter:
klkl l|lkl klkl klkr l|rkl klkl
Zitatkontext Im Rahmen einer Diskussion über griechische Völker (neben Thessaliern auch Boioter und – die ebenfalls thessalischen – Pharsalier), denen der Ruf von Gefräßigkeit anhing (Athen. X 417b–8e), wofür neben Aristophanes weitere Komödienbelege angeführt werden (vgl. hier unten, Interpretation); vom epitomierten Athenaios (Athen. epit. X 418e [CE] Ἀριστοφάνης δὲ τὰ Λυδῶν δεῖπνά φησι καὶ τὰ Θετταλῶν καὶ τὰ Θετταλικὰ μὲν πολὺ καπανικώτερα. οἷον τὰ ἁμαξιαῖα. Θετταλοὶ γὰρ τὰς ἀπήνας καπάνας ἔλεγον) stammt Eust. in Il. p. 857,28 (καὶ τὸ καπάνη, ἀπάνη, ὅ ἐστιν ἀπήνη. Θετταλοὶ γάρ, ὡς ἐν τοῖς τοῦ Ἀθηναίου φέρεται, τὰς ἀπήνας καπάνας ἔλεγον. ὅθεν καὶ καπανικὰ παρ’ αὐτοῖς τὰ ἁμαξιαῖα, ὡς δηλοῖ, φησίν, Ἀριστοφάνης ἐν τῷ „Λυδῶν δεῖπνα καὶ Θετταλῶν, ὧν τὰ Θετταλικὰ πολὺ καπανικώτερα.“ τοῦτο δὲ ἐρρέθη ὡς τῶν Θετταλῶν μεγάλα κρέα τεμνόντων); mit dieser Tradition hängt ohne Zweifel auch Hsch. κ 688 (καπανικώτερα· ἀπὸ τῆς φάτνης, χορταστικώτερα. τινὲς δὲ ἀντὶ τοῦ μείζονα [-νος cod., corr. Musurus]. καπάνας γὰρ ἀπήνας λέγουσιν) zusammen, das es semantisch treffend mit mehr fütternd glossiert (χορταστικός aus χορτάζειν ‚füttern, sättigen‘) und aufgrund der Einzigartigkeit des Lemmas, zumal im Nt. Pl. der Komparativform, als weitere
Ταγηνισταί (fr. 507)
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Bezeugung des Aristophanes-Fragments zu gelten hat (auch die Angabe καπάνας γὰρ ἀπήνας λέγουσιν reflektiert Athenaios bzw. dessen Epitome). Textgestalt Es gibt keinen triftigen Grund, aus den beiden Versen zwei separate Fragmente zu machen (wie hingegen Brunck 1783, 267; so auch Blaydes 1885, 257). Interpretation In einem Dialog zweier Personen, worin wahrscheinlich die Eßgewohnheiten diverser, nicht allein griechischer Völker bezüglich ihrer deipna thematisiert werden, fragt der erste Sprecher, was von den Banketten bei Lydern und Thessaliern zu halten sei, wobei die Antwort, die er erhält, auf die Quantität der verzehrten Speisen hinzudeuten scheint und somit einen Vergleich der Völker aus dieser Perspektive suggeriert (vgl. hier oben, Zitatkontext), eventuell nicht ohne mehr oder minder impliziten Hinweis auf die attische Bescheidenheit als Gegenstück (so Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „sequebatur de Lydorum nimia luxuria iudicium. utrisque Atticae cenae subtilitas opposita erat“). Das nur hier bezeugte καπανικός dürfte weniger ein tatsächlich existierendes thess. Wort als vielmehr ein ad hoc kreiertes thessalisch klingendes Pendant zu ἁμαξιαῖος sein, wobei ἅμαξα dem thess. καπάνα entspricht. Inwieweit das hier als Pointe fungierende Adj. καπανικός – ohne weitere, im Kontext des Fragments vielleicht vorhandene Indizien – dem athenischen Publikum vertraut bzw. überhaupt verständlich war, läßt sich nicht eruieren; im 4. Jh. v. Chr. bedurfte selbst das Grundwort καπάνα anscheindend einer Erklärung (vgl. Xenarch. fr. 11 [Skythai] ἑπτὰ δὲ καπάνας ἔτρεφον εἰς Ὀλύμπια. / {Β.} τί λέγεις; 〈καπάνας; πῶς;〉 {Α.} καπάνας Θετταλοὶ / πάντες καλοῦσι τὰς ἀπήνας. {Β.} μανθάνω). Ein Fragesatz mit τί πρὸς … (wo eine Form λέγειν zu supplieren ist: was sagst du zu …?) auch in Ar. Vesp. 793 (ὁ δὲ τί πρὸς ταῦτ’ εἶφ’;) und, elliptisch, Alex. fr. 19,3 [Apobatēs] (τί πρὸς τὸν Ἀργᾶν οὗτος;). Mit ausgesprochener Neigung zur Schwelgerei werden die Lyder bereits in Aesch. Pers. 41–2 (ἁβροδιαίτων δ’ ἕπεται Λυδῶν / ὄχλος) und Xenophan. fr. 3,1 W.2 (ἁβροσύνας δὲ μαθόντες ἀνωφελέας παρὰ Λυδῶν) assoziiert. Etwas außergewöhnlich Großes evoziert der Begriff thessalisch in Bezug auf das Essen im übertragenen Sinne in Cratet. fr. 21 [Lamia] (ἔπη τριπήχη Θετταλικῶς τετμημένα), explizit in Philetaer. fr. 10 [Lampadēphoroi] (καὶ χειροβαρὲς σαρκὸς ὑείας θετταλότμητον κρέας) und Hermipp. fr. 42 [Moirai] (ὁ Ζεὺς δὲ τούτων οὐδὲν ἐνθυμούμενος / μύων ξυνέπλαττε Θετταλικὴν τὴν ἔνθεσιν), wo jeweils ein Fleischstück bzw. ein Happen nur ob ihrer ernormen Größe als thessalisch bezeichnet werden und die Thessalier wiederum ihr Essen offenbar aufgrund ihrer sprichwörtlichen Gefräßigkeit in große Schnitte bzw. Stücke teilten (alle drei Fragmente werden neben dem Aristophanes-Fragment bezüglich dieser Eigenschaft der Thessalier zitiert; vgl. auch Theop. FGrHist 115 F 49; zu diesem Ruf der Thessalier vgl. Göbel 1915, 69, Wilkins 2000, 98; weitere Lit. in Pellegrino 2015, 296).
Aristophanes
60
fr. 508 K.–A. (489 K.) ἀλλὰ στεφάνωσαι· καὶ γὰρ ἡλικίαν ἔχεις ἀποχρῶσαν ἤδη 2 ἤδη ’ποχρώντως M. Schmidt
laß dich doch bekränzen: denn du hast ein Alter, das schon hinreichend dafür ist Phot. (z) α 2727 = Sud. α 3655 = Synag. Σb α 2037 ἀποχρώντως· (αὐτάρκως add. Sud.) ἱκανῶς. Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς (-ίταις Synag.)· —— (verba Ταγ. – ἤδη Phot. Sz solo) apochrōntōs (‚zur Genüge‘): hinreichend. Aristophanes in den Tagēnistai: ——
Metrum Iambische Trimeter (unvollständig):
llrl l|lkl rlkl rlkl l|[lkl alkl]
Zitatkontext Der Eintrag, der sich ohne Zitatangabe in Synag. Σa α 928 (ἀποχρώντως· ἱκανῶς) findet, erscheint in Hsch. α 6814 (ἀποχρώντως· ἀρκούντως, αὐτάρκως, ἱκανῶς; das αὐτάρκως wurde in Sud. α 3655, einem der Zitatträger, hinzugefügt) mit einer durch Synonyme erweiterten Erklärung und ebenfalls ohne Zitat; eine mit der Hesych-Glosse übereinstimmende viergliedrige Sequenz in Poll. V 167 (τὸ μὲν μετρίως ἔχειν εἴποις ἂν συμμέτρως, ἀποχρώντως, ἀρκούντως, ἱκανῶς, αὐτάρκως, μεμετρημένως; vgl. auch ΙΧ 154 ἐφ’ οὗ ῥητέον ἀρκεῖ ἐξαρκεῖ ἀπαρκεῖ, ἀπόχρη, ἀποχρῶν, ἀποχρώντως ἔχει, ἱκανῶς, αὐτάρκως, ἀρκούντως ἀπαρκούντως) sowie – ohne αὐτάρκως – in Lex. αἰμ. p. 621,49 (ἀποχρώντως, ἱκανῶς ἀρκοῦντος· ἀπὸ τοῦ χρῶ β συζυγίας τῶν περισπωμένων, ἡ μετοχὴ ὁ χρῶν. ἡ γενικὴ χρώντων. καὶ ἐπιρρηματικῶς χρώντως. καὶ μετὰ τῆς ἀπὸ προθέσεως ἀποχρώντως), woher wiederum Et. Gud. p. 179,1 Stef. (= Et. magn. p. 129,1) stammt: die Quelle der lexikographischen Tradition um ἀποχρώντως ist weniger in den sonst theoretisch in Frage kommenden Komödienbelegen (darunter das Aristophanes-Fragment bzw. Antiphan. fr. 189,16 [Poiēsis] καὶ τοῖς θεωμένοισιν ἀποχρώντως ἔχει) oder in Thuc. I 21,1 (παλαιὰ εἶναι ἀποχρώντως) zu suchen als vielmehr in VII 77,3 (ἱκανὰ γὰρ τοῖς τε πολεμίοις ηὐτύχηται, καὶ εἴ τῳ θεῶν ἐπίφθονοι ἐστρατεύσαμεν, ἀποχρώντως ἤδη τετιμωρήμεθα), dessen schol. z. St. (ἀποχρώντως· ἱκανά ἀρκοῦντος) fast exakt den Rest des Materials widerspiegelt (so Tosi 1978/79, 455). Textgestalt Da das Lemma (ἀποχρώντως) nicht wortwörtlich, sondern nur etymologisch mit dem entsprechenden Wort des Fragments (ἀποχρῶσαν) übereinstimmt, wurden Eingriffe entweder in den Text des Fragments (ἤδη ’ποχρώντως, Schmidt 1858, z. St.) oder des Zitatträgers (vgl. Bothe 1844, 144: „Glossa defecta,
Ταγηνισταί (fr. 509)
61
puto, cum scriptor hoc vel quiddam simile dixisset Ἀποχρᾶν: ἀποχρώντως ἔχειν. ἀποχρώντως, etc.“) vorgenommen: letztere Option erscheint insofern weniger plausibel, als der Eintrag ἀποχρώντως auf einer eindeutigen lexikographischen Evidenz beruht (vgl. hier oben, Zitatkontext). Interpretation In einem Dialog fordert jemand (wohl ein undankbarer Junge) eine ältere Person dazu auf, sich mit dem Kranz zu bekleiden, was bedeutet, daß er ihr den Tod wünscht (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „iuvenis verba ad senem“; Bergk in Meineke II.2 1149: „Videtur haec dicere improbus iuvenis, qui patrem de vita decedere iubet“; so auch Bothe 1844, 144; vgl. Ar. fr. 205,1 [Daitalēs] ἀλλ’ εἶ σορέλλη καὶ μύρον καὶ ταινίαι, mit Kassel–Austin z. St.: „filius improbus in patris senectutem maledicta conicit“). Das Bekränzen (στεφανοῦν, denominal aus στέφανος ‚Kranz, Girlande‘) gehörte zu den rituellen Bestandteilen eines Leichenbegängnisses (zu Symbolik und Ikonographie des Kranzes bei diesem Anlaß vgl. Blech 1982, 81–108); auf diesen Brauch bei der Aufbahrung (πρόθεσις), woran sich der Trauerzug unter Hinaustragen des Leichnams (ἐκφορά) für die Trauerfeier anschloß (vgl. z. B. Thuc. II 34,3; weitere Lit. in Bagordo 2016, zu Ar. fr. 649), spielt ferner Ar. Eccl. 537–8 (ᾤχου καταλιποῦσ’ ὡσπερεὶ προκείμενον, / μόνον οὐ στεφανώσασ’ οὐδ’ ἐπιθεῖσα λήκυθον) an: dort beschwert sich Blepyros, seine Frau Praxagora habe ihn halbnackt auf dem Bett zurückgelassen, wobei Kranz und Ampulle offenkundig als Attribute ausreichen, einen auf dem Sterbebett Liegenden zu symbolisieren (vgl. hier oben, zu fr. 504,6); eine ähnliche Szene, obgleich unter Verwendung des synonymen ταινιοῦν (die ταινία ist eine ebenfalls zur Bestattung benutzte Binde) wird in Eccl. 1030–4 ({ΝΕ.} ὑποστόρεσαί νυν πρῶτα τῆς ὀριγάνου, / καὶ κλήμαθ’ ὑπόθου συγκλάσασα τέτταρα, / καὶ ταινίωσαι καὶ παράθου τὰς ληκύθους, / ὕδατός τε κατάθου τοὔστρακον πρὸ τῆς θύρας / {ΓΡ. Αʹ} ἦ μὴν ἔτ’ ὠνήσει σὺ καὶ στεφάνην ἐμοί) gezeichnet, wo der Jüngling vor der Greisin I eine Reihe von Objekten aufzählt, die gleichermaßen für eine Hochzeit wie für eine Bestattung tauglich wären (vgl. Lys. 602–4 λαβὲ ταυτὶ καὶ στεφάνωσαι. / {ΓΡ.} καὶ ταυτασὶ δέξαι παρ’ ἐμοῦ. / {ΓΡ. Αʹ} καὶ τουτονγὶ λαβὲ τὸν στέφανον; so auch in Eur. IA 905–6 σοὶ καταστέψασ’ ἐγώ νιν ἦγον ὡς γαμουμένην, / νῦν δ’ ἐπὶ σφαγὰς κομίζω).
fr. 509 K.–A. (493 K.) ἐρείδετον, κἀγὼ κατόπιν σφῷν ἕψομαι rückt ihr beide entschlossen vor, und ich werde hinter euch folgen Phot. ε 1903 ἐρείδειν· τὸ ἐσθίειν σφοδρῶς. ἢ ἄλλο τι ἐνεργεῖν συντόνως. Ταγηνισταῖς· —— ereidein (‚anlehnen‘, ‚stützen‘, ‚drängen‘): mit Heftigkeit essen. Oder sich an irgend etwas anderes mit Heftigkeit machen. In den Tagēnistai: ——
Aristophanes
62 Metrum
Iambischer Trimeter:
klkl llrl llkl
Zitatkontext Das primäre Anliegen des wohl auf Diogenian zurückgehenden Eintrags ist die Darlegung der idiomatischen Bedeutung von ἐρείδειν als sich überfressen, welche direkt von Ar. Pac. 24–5 (ὗς μὲν γάρ, ὥσπερ ἂν χέσῃ τις, ἢ κύων / φαύλως ἐρείδει τοῦθ’, 31 ἔρειδε, μὴ παύσαιο μηδέποτ’ ἐσθίων) ableitbar ist (vgl. schol. Ar. Pac. 25a–d ἐρείδειν: οὕτω φασὶν Ἀττικοὶ πᾶν ὁτιοῦν συντόνως γινόμενον. Ἀριστοφάνης· „ἔρειδε, μὴ παύσαιο μηδέποτ’ ἐσθίων“. ἡ μεταφορὰ ἀπὸ τῶν ἐρεττόντων καὶ ἐπερειδομένων ταῖς κώπαις, wörtl. übernommen von Sud. ε 2948; vgl. φ 146 und Hsch. ε 5705 ἔρειδε· συντόμως ἔσθιε. ἡ μεταφορὰ ἀπὸ τῶν ἐρεσσόντων); das Fragment aber wird für die allgemeinere Bedeutung von sich mit Heftigkeit an etwas machen angeführt. Die Nennung des Komödientitels ohne Angabe des Autors ist bei Photios keine auffällige Seltenheit (vgl. Phot. κ 234 und σ 491 Ἀχαρνεῦσι, ο 398 Ἱππεῦσιν – allesamt ohne Erwähnung des Aristophanes –, sowie die bei ihm zitierten Ar. fr. 73. 99 [Babylōnioi], fr. 121 [Geōrgoi], Cratin. fr. 101 [Kleoboulinai], fr. 192 [Pylaia] sowie Aristag. fr. 5 [Mammakythos]). Interpretation In einer Dialog-Situation ermuntert jemand zwei Personen, mit gewisser Entschlossenheit fortzurücken, wobei der Sprechende beiden versichert, ihnen folgen zu werden, da er aus ungeklärten Gründen – eventuell aufgrund einer Beschäftigung oder aus Angst (vor einem gefährlichen Ort?) – zu zögern scheint (rein spekulativ ist Graf 1885, 78: „in longo et periculoso ad inferos itinere a cautiore aliquo dici, qui ceteros a tergo sequi malit“, unter Verweis auf Luc. Necyom. 11 ἐπεὶ δὲ ἦμεν ἐν τῷ σκότῳ, προῄει μὲν ὁ Μιθροβαρζάνης, εἱπόμην δὲ ἐγὼ κατόπιν ἐχόμενος αὐτοῦ); ebensowenig ist zu ermitteln, ob er den beiden unmittelbar hinterher folgt und sich von ihnen auf diese Weise decken läßt, oder aber er sich schlicht Zeit lassen wolle. κατόπιν + Gen. (laut Moer. κ 62 Hansen κατόπιν Ἀττικοί· ὄπισθεν Ἕλληνες attische Variante des griech. ὄπισθεν), das sonst auch temporale Bedeutung haben kann (z. B. Plat. Gorg. 447a κατόπιν ἑορτῆς ἥκομεν), ist hier im lokalen Sinne von hinter verwendet – so z. B. in Ar. Equ. 625 (εὐθὺς γὰρ αὐτοῦ κατόπιν ἐνθένδ’ ἱέμην) oder in Plut. 1094 (βάδιζ’· ἐγὼ δέ σου κατόπιν εἰσέρχομαι, mit Sommerstein 2001, z. St.: „Go on, but I’m coming in behind you“), welches zugleich die stringenteste Parallele für den gesamten Vers bietet; das nächste Pendant für κατόπιν (+ Gen.) ἕπεσθαι ist Plut. 1208–9 (οὐκέτι τοίνυν εἰκὸς μέλλειν οὐδ’ ἡμᾶς, ἀλλ’ ἀναχωρεῖν / εἰς τοὔπισθεν· δεῖ γὰρ κατόπιν τούτων ᾄδοντας ἕπεσθαι) sowie die Stellen mit ἀκολουθεῖν und der Konstruktion mit. Gen. (Plut. 13 ὅστις ἀκολουθεῖ κατόπιν ἀνθρώπου τυφλοῦ) bzw. absolut (756–7 oἱ δ’ ἠκολούθουν κατόπιν ἐστεφανωμένοι / γελῶντες, εὐφημοῦντες; zum Gebrauch von κατόπιν sowie möglichen Rückschlüssen auf die Datierung der Komödie vgl. hier oben, zum Komödientitel, und Willi 2003b, 48: „Incidentally, frequency changes in prepositional usage can also be observed with χάριν, κατόπιν, and ἐπιπολῆς“, mit A. 56: „κατόπιν ‘behind’ occurs 4 times in Plutus (13, 1094, 1209; in 757 κατόπιν
Ταγηνισταί (fr. 510)
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is adverbial) and 4 times elsewhere (Eq. 625 sausage-seller, Av. 1497 Prometheus, Ar. fr. 506 from Ταγηνισταί; adverbial: Av. 1150“). Die Bedeutung von vorrücken bzw. entschlossen gehen für ἐρείδειν ergibt sich außer aus den lexikographischen Deutungen (vgl. hier oben, Zitatkontext) wohl auch aus Ar. fr. 76 [Babylōnioi] (μέσην ἔρειδε πρὸς τὸ σιμόν, mit Orth 2017, z. St., wo jemand aufgefordert wird, den Berg hinauf vorzurücken).
fr. 510 K.–A. (495 K.) ἀπασκαρίζειν ὡσπερεὶ πέρκην χαμαί forthüpfen wie ein Barsch auf dem Boden Phot. α 2278 = Sud. α 2934 = Synag. Σb α 1629 ἀπασκαρίζειν (-ει Phot.)· ἐν τῷ α λέγουσιν (ἐν τ. α λέγ. om Sud.). Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς· ——. Μένανδρος· (Men. fr. 881) (Μέν. κτλ. om. Phot.) apaskarizein (‚forthüpfen‘): mit a sagen sie es. Aristophanes in den Tagēnistai: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
klkl l|lkl llkl
Zitatkontext Die Photios- und Suda-Einträge differieren nur geringfügig, wobei letzterer – wie die Synagoge – auch das zusätzliche Zitat Men. fr. 881 (vgl. hier unten, Interpretation) enthält; statt einer Erklärung des Lemmas, die sonst nur in der auf Diogenian zurückgehenden Glosse Hsch. α 5832 (ἀπασκαρίζειν· σπαίρειν [ἀπαπαρίζειν· ἐπαίρειν cod., corr. Soping]) zu finden ist – wird hier lediglich bemerkt, daß die Verbform ein α enthalte: das Kompositum bestehe also aus ἀπό und ἀσκαρίζειν, das sich allein durch das prothetische ἀ- von σκαρίζειν unterscheidet; die Form ohne epenthetisches α im Kompositum ist lexikographisch nur in Zonar. p. 282 (ἀποσκαρίζειν· διακεχυμένως γελᾷν) bezeugt, das jedoch inhaltlich zu Men. fr. 881 paßt und daraus abzuleiten ist; Interesse für die Grundform (zu den lit. Beleg für ἀσκαρίζειν vgl. hier unten, Interpretation) zeigen Moer. α 77 Hansen (ἀσκαρίζειν Ἀττικοί· σκαρίζειν Ἕλληνες), Phryn. Praep. soph. p. 42,7 (ἀσκαρίζειν· σκαίρω τὸ συνεχῶς κινοῦμαι. ἐξ οὗ παράγωγον σκαρίζω, ὡς στένω στενάζω. καὶ ὡς σκαλίζω ἀσκαλίζω κατὰ πρόσθεσιν τοῦ α, οὕτω σκαρίζω ἀσκαρίζω) und Erot. α 37 Nachm. (ἀσκαρίζει· ἀντὶ τοῦ σκαρίζει. ὡς ἀσταφίς καὶ σταφίς, ἄσταχυς καὶ στάχυς). Interpretation Jemandes offensichtlich etwas unkontrollierte Bewegungen werden anhand eines durch ὡσπερεί eingeleiteten Gleichnisses mit denen eines Barsches verglichen, wobei nicht zu erschließen ist, ob eine zusätzliche Pointe im Sterben des Betroffenen (wie im Falle eines aus dem Wasser springenden Fisches) besteht. Der Infinitivsatz mit Akk. setzt Abhängigkeit von einem Hauptsatz voraus, was z. B. ein Verb des Sagens, Denkens o.ä. vermuten läßt.
64
Aristophanes
ἀπασκαρίζειν stellt ein Kompositum mit ἀσκαρίζειν als Variante von σκαρίζειν dar, das seinerseits ein Derivat von σκαίρειν ‚hüpfen, springen, tanzen‘ ist (eine formal exakte und semantisch affine Parallele weist die Sequenz ἀσπαίρειν / σπαίρειν / σπαρίζειν ‚zucken, zappeln‘ auf mit speziellem Bezug auf sterbende Lebewesen; vgl. Frisk GEW, s. v.). ἀπασκαρίζειν erscheint außer an dieser Stelle lediglich in dem bei den Zitatträgern im Anschluß zitierten Men. fr. 881 (ἀπασκαριῶ σ’ ἐγὼ γέλωτι τήμερον), in Phld. Π. μουσ. IV col. 41,31–4 Delattre (παιδὸς γοῦν α[ὐλεῖν] | [ἀσκ]οῦντος κſαί τι μέλος | μουσικὸν ἀπασκ〈α〉ρſ[ί]σαν [εἰς] | [δυσεί] δεια[ν] τὸ πρόσω[πον] „En tout cas, quand un enfant [s’ entraîne à interpréter à l’aulos] précisément une mélodie musicale, son visage est agité de convulsions [qui vont jusqu’ à la difformité]“, Übers. Delattre), sowie in Anth. Pal. XI [Lucill.] 114,6 (ἄλλον ἀπελπίζων αὐτὸς ἀπησκάρισεν [ἀπεσκ- cod.], mit Floridi 2014, 227 und Floridi 2016, 73–4; vgl. hierzu auch Bianchi 2016b, 265: „nel commento ad ἀπεσκάρισεν […], si rileva la preferenza per il tràdito ἀπεσκάρισεν (< ἀποσκαρίζω) rispetto ad ἀπησκάρισεν (< ἀπασκαρίζω) proposto in LSJ s. v., «probabilmente una forma postclassica e colloquiale» (cfr. p. 35, «presumibilmente colloquiale rispetto alle voci di ἀπασκαρίζω attestate in commedia»), ma anche in commedia si doveva trattare verisimilmente di colloquialismi (sono attestati il composto in Ar. fr. 510 K.-A. […] e Men. fr. 881 K.-A. […], il semplice in Cratin. fr. 27 K.-A. […]), mentre appare giusto che σκαρίζω possa essere forma post-classica poiché ἀσκαρίζ- è considerata attica, mit Verweis auf Moer. α 77 Hansen; vgl. hier oben, Zitatkontext): aus den spärlichen Belegen lassen sich allerdings keine Rückschlüsse auf eine etwaig umgangssprachliche Konnotation ziehen, weder in Bezug auf das wohl nicht weniger als seine Grundform für attisch betrachtete ἀπασκαρίζειν noch hinsichtlich des gewiß späteren (und byzantinischen) ἀποσκαρίζειν – wie schon allein der Gebrauch in der zitierten Philodem-Stelle zeigen dürfte. Die Grundform ἀσκαρίζειν findet sich in Cratin. fr. 27 [Dēliades] (ἔρραζε πρὸς τὴν γῆν, ὁ δ’ ἠσκάριζε κἀπεπόρδει, mit Bianchi 2016a, z. St.) und ist ebenso im ion. Bereich vertreten (Hippon. fr. 19,2 W.2= 33,2 Deg.2, fr. 104,12 W.2 = 107,12 Deg.2; Hipp. Nat. Puer. 30,43. 51. 76); für das Bild des außerhalb des Wassers sterbenden Fisches mit dem affinen Verb ἀσπαίρειν vgl. etwa Hdt. IX 120,1 (οἱ τάριχοι ἐπὶ τῷ πυρὶ κείμενοι ἐπάλλοντό τε καὶ ἤσπαιρον ὅκως περ ἰχθύες νεοάλωτοι). Die πέρκη ‚Barsch‘ (vielleicht ‚Schriftbarsch‘ = Serranus scriba L.; vgl. Thompson 1947, 195–7) gehört in der Komödie (seit Epicharm und darauf wieder in der Mese) generell zu Speisekatalogen (Stellen in Orth 2015a, zu Philyll. fr. 12,3 [Poleis], mit weiterer Lit.).
Ταγηνισταί (fr. 511)
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fr. 511 K.–A. (494 K.)
alkl οὐ μὴν ὅ γε σὸς ἀδελφὸς οὗ ἀπελάγχανεν ὁ σός γ’ Reisig
οὗ om. N
(…) dein Bruder hat gewiß nie seinen Anteil am Erbe erhalten Harp. α 190 K. (p. 47,3 Dind.) ἀπολαχεῖν· ἀντὶ ἁπλοῦ τοῦ λαχεῖν Ἀντιφῶν ἐν τῷ κατὰ Φιλίνου, Λυσίας κατὰ Ποσειδίππου. Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς —— apolachein (‚von etwas erhalten‘, Aor.): statt des bloßen ‚erhalten‘ Antiphon in der Rede Gegen Philinos (Antiphont. fr. 63 Thalh.), Lysias in der Rede Gegen Poseidippos (Lys. or. 122 fr. 266 Carey). Aristophanes in den Tagēnistai ——
Metrum Iambische Trimeter (unvollständig):
[alkl] llkr klkl rlkl [alkl alkl]
Zitatkontext Aus der epitomierten Form dieses Eintrags, in der bereits der Komödientitel ausgelassen wurde, leitet sich Synag. Σb α 1880 = Phot. α 2537 (ἀπολαχεῖν· ἀντὶ τοῦ λαχεῖν. οὕτω Λυσίας καὶ Ἀριστοφάνης καὶ Ἀντιφῶν) sowie der letzte Teil von Sud. α 3378 (ἀπολαχεῖν· τὸ διανείμασθαι τὸ πατρῷα καὶ ἄλλα κοινὰ, δόντα [κοινά γ’ ὄντα Headlam] πρός τινας καὶ ἀπολαβεῖν. διαλαχεῖν δὲ τὸ διανεμεῖσθαι οἱ ῥήτορες εἰρήκασιν. Ἀντιφῶν· ὁπόταν ἄνθρωποι βούλοιντο χρήματα διαλαγχάνειν. ἀπολαχεῖν, ἀντὶ τοῦ διαλαχεῖν. οὕτως Λυσίας καὶ Ἀριστοφάνης καὶ Ἀντιφῶν) ab; in fast wörtlicher Übereinstimmung des ersten Teils mit dem SudaEintrag erscheint hingegen Λέξ. ῥητ. p. 217,3 Bk. (ἀπολαχεῖν· τὸ διανείμασθαι τὰ πατρῷα ἢ καὶ ἄλλα κοινά, δόντα [κοινά γ’ ὄντα Headlam] πρός τινας καὶ ἀπολαβεῖν τὸ προσῆκον μέρος ἕκαστον τῶν διανειμαμένων, παρὰ τοῖς ῥήτορσιν ἀπολαχεῖν εἴρηται; vgl. auch Sud. δ 621 διαλαχεῖν· τὸ διανεμεῖσθαι οἱ ῥήτορες εἰρήκασιν, ἀπολαχεῖν δὲ τὸ διανείμασθαι τὰ πατρῷα. ζήτει ἐν τῷ ἀπολαχεῖν): aus diesem Material, dessen Ausgangspunkt Belege bei den att. Rednern bilden (vgl. Antiphont. fr. 63 Thalh. und Lys. or. 122 fr. 266 Carey), ist offenbar zu schließen, daß einerseits ἀπολαχεῖν auch für λαχεῖν stehen kann und es andererseits – zumindest bezogen auf Erbschaftsanteile u.ä. – als weniger häufige Form verglichen etwa mit dem bei den Rednern bevorzugten διαλαχεῖν anzusehen ist. Textgestalt Die Versteilung des tradierten Textes stammt von Dindorf 1835, 648; das Relativpronomen am Versschluß erschien suspekt und veranlaßte diverse, mitunter gravierende Texteingriffe (vgl. aber Kassel–Austin z. St.: „pronominis relativi in fine versus positi […] nullum exemplum in Ar., sed saepius obtinent illam sedem articulus et καί, semel κεἰ (Ran. 152), elisionem illic patiuntur με et δέ“).
Aristophanes
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Interpretation In einer wohl dialogischen Situation konstatiert eine Person, daß der Bruder des Angesprochenen seinen Anteil an der Erbschaft aus ungeklärtem Grund nicht erhalten habe (zum Erbrecht vgl. Harrison 1968, 122–62). In der Bedeutung durch das Los von etwas bekommen ist ἀπολαγχάνειν außer in Bacchyl. c. 4,18–20 (τί φέρτερον ἢ θεοῖσιν / φίλον ἐόντα παντο[δ]απῶν / λαγχάνειν ἄπο μοῖρα[ν] ἐσθλῶν;) und, insbes. auf eine Erbschaft bezogen, in Eur. HF 331 (ὡς ἀλλὰ ταῦτά γ’ ἀπολάχωσ’ οἴκων πατρός) sonst nur in der ion.-att. Prosa belegt (seit Hdt. IV 114,4 ἐλθόντες παρὰ τοὺς τοκέας ἀπολάχετε τῶν κτημάτων τὸ μέρος, 145,4 τῆς γῆς ἀπολαχόντες, V 57,1 ἀπολαχόντες τὴν Ταναγρικὴν μοῖραν); der etwas allgemeinere Sinn (etwas erhalten, also nicht notwendigerweise durch ein Los) findet sich etwa bei Eur. Ion. 608–10 (ἣ κοινουμένη / τῆς συμφορᾶς σοι πρόσθεν ἀπολαχοῦσα νῦν / αὐτὴ καθ’ αὑτὴν τὴν τύχην οἴσει πικρῶς). Auf die Kombination οὐ μὴν … γε folgt in der Komödie gelegentlich ein durch ἀλλά eingeleiteter Satz (vgl. Ar. Nub. 53 οὐ μὴν ἐρῶ γ’ ὡς ἀργὸς ἦν, ἀλλ’ ἐσπάθα, Vesp. 268–9 οὐ μὴν πρὸ τοῦ γ’ ἐφολκὸς ἦν, ἀλλὰ πρῶτος ἡμῶν / ἡγεῖτ’ ἂν ᾄδων Φρυνίχου, Pac. 40–1 Ἀφροδίτης μὲν γὰρ οὔ μοι φαίνεται, / οὐ μὴν Χαρίτων γε; vgl. auch Men. Dysc. 226–7 (οὐ μὴν ἀλλὰ τἀδελφῷ γε δεῖ / αὐτῆς φράσαι με τὴν ταχίστην ταῦθ’).
fr. 512 K.–A. (523 K.) πέρδιξ ὄρουσον wie ein Rebhuhn mach dich fort Phot. π 230 = Sud. π 500 †παραιξορουσον† (-οῦσιν Sud.)· Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς. ἀπέδωκαν δὲ οἱ μὲν παιδιᾶς εἶδός τι, Εὐφρόνιος δὲ παροιμιωδῶς λέγεσθαι ἐπὶ τῶν παρακελευομένων ταχέως ἥκειν ἢ ἀπαλλάττεσθαι †paraixorouson†: Aristophanes in den Tagēnistai. Die einen interpretierten es als irgendeine Art Witz, Euphronios (Euphron. fr. 105 Strecker) aber [behauptete], es sei wie ein Sprichwort von denen gesagt, die aufgefordert werden, schnell zu kommen oder sich fortzumachen Prov. cod. Pal. gr. 129 (in Treu 1888, 196 nr. 17) πέρδιξ ὄρουσον· ἀντὶ τοῦ ταχέως ἐλθέ, ἐπειδήπερ τὸ ζῷον τοῦτο ταχὺ μεθάλλεσθαι πέφυκε ‚wie ein Rebhuhn stürz los‘: statt ‚geh schnell‘, da dieses Tier eben von Natur aus schnell im darauf Losspringen ist
Metrum Ungewiß (llkla). Zitatkontext Das in den Photios- und Suda-Einträgen korrupt überlieferte Lemma (vgl. hier unten, Textgestalt) überschneidet sich mit der durch den cod. Pal. gr. 129 (in Treu 1889, 196 nr. 17) reflektierten paroimiographischen
Ταγηνισταί (fr. 512)
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Tradition und weist damit klar auf eine sprichwörtliche Redewendung hin (zur Sprichwortsammlung vgl. Crusius 1889, 207–8 – „An diesem Beispiel vor Allem erkennt man, daß die excerpierte Quelle sehr gut war, stellenweise besser, als die von Photius, Suidas und Eustathius benutzten Lexika“, 208; vgl. auch CPG Suppl. V 49–50 – und Bühler 1987, 81: „sunt autem 17 prima proverbia (series I A) in litteras α – π digesta (prov. 17 est πέρδιξ ὄρουσον c. expl., scriptum l. 16) et prompta ex aliqua recensione vulgari“). Textgestalt Die korrupte Form, in der das Lemma bei den Lexikographen überliefert ist, läßt sich durch die Heranziehung des cod. Pal. gr. 129 leicht emendieren: paläographisch relevant ist allein die Verwechslung von Δ und Α (vgl. hier oben, Zitatkontext). Interpretation Es handelt sich um ein Sprichwort, für dessen Deutung Zitatträger und paroimiographische Tradition miteinander kongruieren: verwenden läßt es sich für jemanden, der besonders schnell bzw. eilig geht. In der wohl dialogischen Situation, aus der die mit einem 3ia nicht inkompatible Sequenz stammen dürfte, wendet sich daher der Sprechende einer Person zu, um sie aufzufordern, möglichst rasch aufzubrechen bzw. eilig wegzugehen (zu dieser Eigenschaft der Rebhühner vgl. Ael. NA IV 12 οἱ πέρδικες ἐν τοῖς ᾠοῖς οἰκοῦντες ἔτι καὶ κατειλημμένοι τοῖς περιπεφυκόσι σφίσιν ὀστράκοις οὐκ ἀναμένουσι τὴν ἐκ τῶν γειναμένων ἐκγλυφήν, ἀλλ’ αὐτοὶ δι’ ἑαυτῶν ὥσπερ θυροκοποῦντες ἐκκρούουσι τὰ ᾠά, καὶ ἐκκύψαντες εἶτα σφᾶς αὐτοὺς ἀνωθοῦσι, καὶ τὸ τοῦ ᾠοῦ λέμμα περιρρήξαντες ἤδη θέουσι, καὶ τὸ πρὸς τῷ οὐραίῳ ἡμίτομον, εἰ προσέχοιτο, διασεισάμενοι ἐκβάλλουσιν αὐτό, καὶ τροφὴν μαστεύουσι, καὶ πηδῶσιν ὤκιστα); diese Interpretation, die laut Zitatträger von Euphronios (Euphron. fr. 105 Strecker) speziell auf Promptheit in der Ausführung von Befehlen bezogen sei (vgl. hier oben, Zitatkontext), ließe sich durch Xen. Anab. I 5,3 (πέτονται γὰρ βραχὺ ὥσπερ πέρδικες καὶ ταχὺ ἀπαγορεύουσι) stützen (so Kaibel in Kassel–Austin z. St.); antiphrastisch verwendet wird das Bild ferner in Ar. Av. 1292–3 (Πέρδιξ μὲν εἷς κάπηλος ὠνομάζετο / χωλός, mit Dunbar 1995, z. St.: „His nickname would obviously come from association of his lameness with the cunning shown by partridges in feigning injury“) und Phryn. fr. 55 [Tragōdoi ē Apeleutheroi] (τὸν Κλεόμβροτόν τε τοῦ / Πέρδικος υἱόν, mit Stama 2014, z. St.) (vgl. Taillardat 19652, 113 mit A. 3); hiermit verbunden ist ebenfalls Ar. fr. 57 [Anagyros] (καὶ μὴν χθές γ’ ἦν Πέρδιξ [πέρδιξ Kassel–Austin] χωλός), wo der Spitzname Perdix auf das Vortäuschen einer Verletzung anspielen dürfte, mit der das Rebhuhn die Aufmerksamkeit auf sich zieht und damit von seinen Jungen ablenkt (vgl. Orth 2017, z. St.); für die unsteten Bewegungen des Rebhuhns, wohl speziell unter Anspielung auf dessen besondere Art der Flucht, läßt sich zudem Av. 766–8 (εἰ δ’ ὁ Πεισίου προδοῦναι τοῖς ἀτίμοις τὰς πύλας / βούλεται, πέρδιξ γενέσθω, τοῦ πατρὸς νεόττιον· / ὡς παρ’ ἡμῖν οὐδὲν αἰσχρόν ἐστιν ἐκπερδικίσαι) heranziehen (vgl. Dunbar 1995, z. St.: „either ‘escape like a partridge’ or (ἐκ- intensifying the action of verb) ‘practise partridge tricks’ […] probably refers to the bird’s tactics of hiding when threatened with capture […], teaching its young to do likewise […], and feigning injury to distract hunters
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Aristophanes
from the brood“; vgl. Hsch. ε 1604 ἐκπερδικίσαι· τὸ διολισθῆσαι καὶ διαδρᾶναι, ἀπὸ τῶν περδίκων μεταφορικῶς· πανοῦργον γὰρ τὸ ζῷον, καὶ διαδιδρᾶσκον τοὺς θηρῶντας). Der Vogelname πέρδιξ kann für drei Spezies des Rebhuhns stehen, die allesamt noch immer in verschiedenen Regionen Griechenlands verbreitet sind: die Perdix perdix, die Alectoris graeca sowie die Alectoris chukar (vgl. Thphr. fr. 355B Fortenb., Aristot. Hist. anim. 536b 13–4, Athen. IX 390c, Ael. NA III 35, Plin. Nat. hist. X 78), wobei die in Attika vorkommende Spezies die Alectoris graeca gewesen sein soll (so auch die πέρδιξ in Ar. Av. 297. 766–8; vgl. Arnott 2007, 254–6, der Spuren einer paroimiographischen Tradition um die perdix in den Ausdrücken ‘skulking like a Partridge’ und ‘emerging reluctantly like a Partridge’ vermutet: jeweils in Archil. fr. 224 W.2 πτώσσουσαν ὥστε πέρδικα und Pher. fr. 160 [Cheirōn] ἔξεισιν ἄκων δεῦρο πέρδικος τρόπον; in letzterer Stelle wollte Crusius 1889, 208 die „stolzierende Gangart“ des Rebhuhns erkennen, was indessen nur unter Annahme seiner Emendation in ἐπ’ ἄκρων [d. h. ὀνύχων] möglich ist; der überlieferte Text aber ist ebenso mit ἄκων verständlich: er wird hier unfreiwillig herausgehen, wie ein Rebhuhn; vgl. auch Urios-Aparisi 1992, z. St.: „The fragment seems to be a description of someone gets on stage“). ὀρούειν ist eine bereits homerische Alternativform zu ὀρνύναι (‚sich erheben, losstürzen‘), welche in der epischen, lyrischen und tragischen Dichtung zahlreich vertreten, in der Komödie aber nur hier bezeugt ist. Die Formulierung πέρδιξ ὄρουσον ist ein bisher unbeachtetes Beispiel für die Identifikationsfigur, bei der das Subjekt in diesem Falle nicht nur mit einem Rebhuhn verglichen, sondern geradezu mit ihm identifiziert wird (vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 929 ὡς ἐγώ σοι πᾶς ἀνέρριμμαι κύβος; weitere signifikante Komödien-Beispiele sind etwa Ar. Ach. 230–1 κοὐκ ἀνήσω πρὶν ἂν σχοῖνος αὐτοῖσιν ἀντεμπαγῶ / ὀξύς, ὀδυνηρός, Vesp. 144 καπνὸς ἔγωγ’ ἐξέρχομαι, Lys. 231 = 232 οὐ στήσομαι λέαιν’ ἐπὶ τυροκνήστιδος, 694–5 ὡς εἰ καὶ μόνον κακῶς ἐρεῖς – ὑπερχολῶ γάρ – / αἰετὸν τίκτοντα κάνθαρός σε μαιεύσομαι, 928 ἀλλ’ ἦ τὸ πέος τόδ’ Ἡρακλῆς ξενίζεται, Ran. 159 ἐγὼ γοῦν ὄνος ἄγω μυστήρια, Plut. 295 τράγοι δ’ ἀκρατιεῖσθε, 314 σὺ δ’ Ἀρίστυλλος ὑποχάσκων ἐρεῖς, fr. 350 [Thesmophoriazousai II] λύκος ἔχανεν, Cratin. fr. 56 [Drapetides] οἱ δὲ πυππάζουσι περιτρέχοντες, ὁ δ’ ὄνος ὕεται, fr. 96 [Kleoboulinai] Μύλλος πάντα ἀκούεις, fr. 135 [Nomoi] ὑμῶν εἷς μὲν ἕκαστος ἀλώπηξ δωροδοκεῖται, fr. 247 [Cheirōnes] ὄνοι δ’ ἀπωτέρω κάθηνται τῆς λύρας, Plat. fr. 207,1–2 σὺ γάρ, / ὥς φασι, Χείρων ἐξέθρεψας Περικλέα, Theop. fr. 41,3 [Pamphilē] τέττιξ κελαδεῖ, Ceph. fr. 1 [Amazones] σκώπτεις μ’, ἐγὼ δὲ τοῖς λόγοις ὄνος ὕομαι, Alex. fr. 47,4–6 [Dēmetrios ē Philetairos] Φαύλλος προσγέγονε χειμὼν τρίτος. / ἐπὰν γὰρ ἐκνεφίας καταιγίσας τύχῃ / ἐς τὴν ἀγοράν, fr. 183,3 [Parasitos] δειπνεῖ δ’ ἄφωνος Τήλεφος, fr. 258 [Phryx] ἐγὼ δὲ κεστρεὺς νῆστις οἴκαδ’ ἀποτρέχω, Men. Dysc. 550–1 ὄνος / ἄγειν δοκῶ μοι τὴν ἑορτήν, 444–5 αἱ δὲ Νύμφαι μοι κακὸν / ἀεὶ παροικοῦσ’, Mis. 168 ἀγαθὸν ἄκουσμ’ ἥκεις, Philem. fr. 158 ὄνος βαδίζεις εἰς ἄχυρα τραγημάτων; vgl. auch Aesch. fr. 207 R. τράγος γένειον ἆρα πενθήσεις σύ γε, Soph. fr. 1122 R. ἐγὼ μάγειρος ἀρτύσω σοφῶς,
Ταγηνισταί (fr. 513)
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Eur. fr. 282,10–2 Kn. λαμπροὶ δ’ ἐν ἥβῃ καὶ πόλεως ἀγάλματα / φοιτῶσ’· ὅταν δὲ προσπέσῃ γῆρας πικρόν, / τρίβωνες ἐκβαλόντες οἴχονται κρόκας).
fr. 513 K.–A. (496 K.) ὑποπεπώκαμεν 〈k〉, ὦνδρες, καὶ καλῶς ἠρίσταμεν ὑποπεπτώκαμεν CE 〈γὰρ〉 Porson, 〈μὲν〉 Erfurdt Porson), ὦ ἄνδρες A: om. CE
ὦνδρες Dindorf (ὦ ’νδρες
einen Schluck haben wir schon getrunken […], meine Herren, und schön gespeist Athen. X 422f καὶ ἠρίσταμεν δ’ εἴρηκεν Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς (ἐν Ταγ. om. CE)· —— aber auch ēristamen (‚wir haben gefrühstückt‘) hat Aristophanes in den Tagēnistai gesagt: ——
Metrum Trochäischer Tetrameter:
rklk l〈k〉ll | lkll lkl
Zitatkontext Im Rahmen einer Diskussion über einige disparate Begriffe im symposialen Kontext (Athen. X 422e–5f), darunter die Ausdrücke für zu Ende gegessen haben, befindet sich das Zitat innerhalb eines Abschnitts über gemischte Perfektformen von Verben des Essens und Trinkens (wie δειπνεῖν und ἀριστᾶν, die i.d.R. ein schwaches Perfekt aufweisen; zum gemischten Perfekt vgl. Arnott 1996, zu Alex. fr. 114 [Kouris]: „‘second’ perfect forms found in Attic comedy (and presumably popular speech) towards the end of the 5th and throughout the 4th centuries. Possibly coined on the analogy of such established forms as ἕσταμεν and ἑστάναι, they were distinctive enough for the cited instances to be collected by ancient grammarians“): unmittelbar vor dem Fragment finden sich die Perfektformen von δειπνεῖν: Alex. fr. 114 [Kouris] (ἐπεὶ πάλαι δεδείπναμεν), Eub. fr. 90. 91 [Prokris] (ἡμεῖς δ’ οὐδέπω δεδείπναμεν und ὃν χρὴ δεδειπνάναι πάλαι), Antiphan. fr. 141 [Leōnidas] (ἀλλὰ πρὶν δεδειπνάναι / ἡμᾶς παρέσται), Ar. fr. 480 [Proagōn] (ὥρα βαδίζειν μοὐστὶν ἐπὶ τὸν δεσπότην· / ἤδη γὰρ αὐτοὺς οἴομαι δεδειπνάναι), fr. 260 [Danaides] (ἤδη παροινεῖς ἐς ἐμὲ πρὶν δεδειπνάναι), Plat. fr. 157 [Sophistai], Epicr. fr. 1 [Amazones] (δεδειπνάναι γὰρ ἅνδρες εὐκαίρως πάνυ / δοκοῦσί μοι); im Anschluß daran die von ἀριστᾶν: Hermipp. fr. 60 [Stratiōtai/-ides] (ἠριστάναι / [καὶ παριστάναι] τουτί), Theop. fr. 23 [Kallaischros] (ἠρίσταμεν· δεῖ γὰρ συνάπτειν τὸν λόγον).
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Aristophanes
Textgestalt Die fehlende Kürze im 4tr^ ließe sich am ehesten entweder durch γάρ (Porson 1812, 117. 281; so auch Bergk in Meineke II.2 1154 und Kock I 520) oder durch μέν (Erfurdt 1812, 442, unter Verweis auf Aesch. Cho. 848 ἠκούσαμεν μέν; so auch Imperio 2009, 214) ergänzen (unwahrscheinlich hingegen der Vorschlag von Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „supplendum velut μάλ’, quod suadet alterum καλῶς“); für das in A überlieferte ὦ ἄνδρες (das in CE fehlt) ist ὦνδρες von Dindorf 1835, 650 ὦ ’νδρες von Porson vorzuziehen. Interpretation Jemand spricht im Namen einer (wohl männlichen) Gruppe, die sich gerade betrunken hat, was eine unmittelbar zuvor stattgehabte symposiale Situation suggeriert, der wiederum ein Mahl vorausgegangen war (die umgekehrte Reihenfolge wäre nicht denkbar und hätte ebensowenig die Sequenz im Perfekt erfordert); nichts schließt die Möglichkeit aus, daß die Adressaten die Symposiasten selbst sind. Das Verb ὑποπίνειν, wörtl. ‚ein wenig trinken‘, erhält häufig in symposialen Kontexten der Kömodie (vgl. Pütz 2007, 46 A. 189) eine kolloquial euphemistische Nuancierung, die ihm die Bedeutung von zu viel trinken / sich betrinken verleiht (vgl. Alex. fr. 287,1 ἐχθὲς ὑπέπινες, εἶτα νυνὶ κραιπαλᾷς, mit Arnott 1996, z. St.: „often used colloquially as a euphemism for drinking a great deal“) und auch hier durchaus nicht fehl am Platz wäre (vgl. auch Ar. Av. 494 εἰς δεκάτην γάρ ποτε παιδαρίου κληθεὶς ὑπέπινον ἐν ἄστει, mit Dunbar 1995, z. St. und Nicoph. fr. 19 [Pandōra], in Antiatt. υ 9 Val. ὑποπίνειν· 〈ἀντὶ τοῦ add. Valente〉 μεθύσκεσθαι. οὕτως Νικοφῶν Πανδώρᾳ; vgl. Phot. υ 233 = Sud. υ 562 ὑποπίνειν· ἀντὶ τοῦ μεθύσκεσθαι. οὕτως Νικοφῶν und Poll. VI 20 ὑποπίνειν, ὃ καὶ ὑποψακάζειν λέγουσι). ἀριστᾶν (hier in einer Perfektform) ist ein denominales Verb von ἄριστον ‚Mittagessen‘ (zu dieser Mahlzeit vgl. Bagordo 2014a, z. St., zu Canth. fr. 10; das Verb in der Komödie darüber hinaus auch in Ar. Equ. 815, Nub. 416, Ran. 376, Hermipp. fr. 60 [Stratiōtai], Theop. fr. 23 [Kallaischros], Alex. fr. 123,2 [Kybeutai]).
fr. 514 K.–A. (498 K.) τὸ δ’ ἔτνος τοὐν ταῖς κυλίχναις τουτὶ θερμὸν καὶ τοῦτο παφλάζον τοὐν Dindorf: ἐν codd.: γ’ ἐν Blaydes καὶ τοῦτο CL: καὶ τουτὶ FS: καὶ ταῦτα Blaydes: καὶ δεινὰ van Herwerden: καὶ τραυλὰ vel καπυρόν τι Kaibel παμφλάζον FS
und der Brei, der in den Schälchen hier … ist heiß und wahrhaft brodelnd Poll. X 88 (codd. FS, CL) καὶ κυλίχνας δὲ ἀγγεῖον ὀψοφόρον (παροψω- FS) ἐν Ταγηνισταῖς δόξειεν ἂν Ἀριστοφάνης λέγειν εἰπών· —— Und kylichnai (‚Schälchen‘, Akk. Pl.) als Gefäß zum Tragen von Speisen dürfte Aristophanes in den Tagēnistai zu nennen scheinen, wenn er sagt: ——
Ταγηνισταί (fr. 514)
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Metrum Anapästischer Tetrameter (katalektisch):
rlll rlll llll rll
Zitatkontext In einer Sektion zu Eßtisch und dazugehörigen Gerätschaften (Poll. X 80–94; vgl. hier unten, zu fr. 525) wird das Fragment als einziger Beleg für den Begriff κυλίχνη unter vorsichtiger Formulierung (δόξειεν ἂν) bezüglich seines korrekten Verständnisses angeführt, wonach es sich um einen Speisebehälter handele; die Lesart von FS παροψωφόρον (an sich eine vox nihili, statt ὀψοφόρον) erklärt sich leicht durch den Einfluß der unmittelbar davor zitierten παροψίδες, wofür je ein Beleg für die Bedeutung Beilagen (Metag. fr. 15 [Philothytēs]) und die entsprechenden Gefäße (Antiphan. fr. 61 [Boiōtia]) geboten wird. Erwähnt wird die κυλίχνη ferner in Athen. XI 480c–1d, im Rahmen einer Diskussion der κύλιξ, neben κυλιχνίς und κυλίσκη, und anhand von Alc. fr. 322. 346,2 V. (vgl. hier unten, Interpretation), in Hsch. κ 4503 (κυλίχνη· φιάλη. καὶ ἡ ἰατρικὴ πυξίς) sowie in Et. magn. p. 544,38 (κυλίχναι· λεκανίδες καὶ τρύβλια, ἢ φιάλαι. λέγεται δὲ καὶ κυλίκνη, κατὰ τροπὴν τοῦ χ εἰς κ. καὶ κυλικνίδες παρὰ Ἀθηναίοις αἱ πυξίδες. οἱ δὲ, οἱ λιβανωτοί· ἄλλοι, ἀγγεῖα κεράμεια; für die Derivate vgl. auch Poll. VI 98 κυλίσκιον δ’ ἡ σμικρὰ κύλιξ· ἡ γὰρ κυλιχνὶς πυξίς ἐστιν, Phot. κ 1191 κυλιχνίδα· τὴν ἰατρικὴν πυξίδα· ἔσθ’ ὅτε δὲ καὶ τὴν λιβανώτιδα, Hsch. κ 4504 κυλιχνίδες· πυξίδες. ἄλλοι λιβανωτρίδες. ἕτεροι ἀγγεῖα κεραμεᾶ. ἄλλοι κύλικας. ἄλλοι πυξίδας ἰατρικάς, Sud. κ 2668 [aus schol. Ar. Equ. 906] κυλίχνιον· ἔκπωμα. ὃ νῦν λέγουσι πυξίδιον. ἔχουσι δὲ οἱ ἰατροὶ τὰ πυξίδια, ἐν οἷς βάλλουσι τὰ πάσματα). Textgestalt τοὐν (τὸ ἐν) von Dindorf 1835, 649 („fortasse δὲ transponendum aut τοὐν scribendum“) für das überlieferte ἐν ist aus metrischen Gründen notwendig und der Konjektur γ’ ἐν von Brunck 1783, 228 – so auch Blaydes 1885, 262 – vorzuziehen; das überlieferte καὶ τοῦτο (CL; unmetrisch das καὶ τουτὶ von FS) wurde vielfach emendiert, und zwar aufgrund der etwas sperrig klingenden Sequenz von Demonstrativa; bringt καὶ ταῦτα von Blaydes 1885, 262 („and that“) keine Vorteile mit sich, erscheint καὶ δεινὰ von van Herwerden 1903, 45 paläographisch wenig vertretbar ebenso wie καὶ τραυλὰ bzw. καπυρόν τι (so Kaibel in Kassel–Austin z. St.). Interpretation In einem wohl parabatischen Kontext (wofür der 4an^ spricht) beobachtet der Sprechende (d. h. der Chor) offenbar mit gewisser Bewunderung eine in kleinen Schalen servierte, frisch zubereitete Suppe, die sich direkt vor seinen Augen auf dem Tisch befinden dürfte. Das Bild des brodelnden Topfes mit ἔτνος findet sich bereits in Hippon. fr. 29a W.2 = 118a Deg.2 (ἐβορβόρυζε δ’ ὥστε κύθρος ἔτνεος, wohl auf den Bauch eines gefräßigen Menschen bezogen). ἔτνος bezeichnet in der Komödie einen traditionellen und bei den Athenern sehr beliebten Brei aus verschiedenen Hülsenfrüchten, v.a. Erbsen und Kichererbsen (vgl. Ar. Ach. 246, Av. 78, Lys. 1061, Ran. 63. 505–6 – dort als die Lieblingsspeise des Herakles –, Eccl. 845, fr. 419 [Holkades], Call. fr. 26, Cratet. fr. 11,1 [Hērōes], Pher. fr. 137,8 [Persai], Mnesim. fr. 4,30 [Hippotrophos], Nicoph. fr. 21,2 [Seirēnes]; vgl. Neri 1998, 127–8 mit A. 33. 131–3 und Dalby 2003, 49–50).
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Aristophanes
Die κυλίχνη (aus κύλιξ ‚Trinkschale, Becher‘) ist eine kleine Schale (vgl. hier oben, Zitatkontext und Bonati 2016, 130. 145–6), die seit Alc. fr. 322 V. (λάταγες ποτέονται κυλίχναν ἀπὺ Τηίαν) und fr. 346,3 V. (κὰδ’ †δ’ ἄερρε κυλίχναις μεγάλαις †αιταποικιλλις†) speziell im symposialen oder medizinischen Kontext bezeugt ist; in klass. Zeit erscheinen sonst nur Derivate bzw. Diminutive: in Ar. Equ. 906–7 (ἐγὼ δὲ κυλίχνιόν γέ σοι καὶ φάρμακον δίδωμι / τἀν τοῖσιν ἀντικνημίοις ἑλκύδρια περιαλείφειν) enthält das κυλίχνιον eine Salbe gegen Beingeschwüre; auch in Antiphan. fr. 206,3 [Traumatias] (κυλιχνίσιν) handelt es sich um ein Gefäß für mediz. Zwecke; in Achae. TrGF 20 F 14 (ἀλλ’ ὡς τάχιστα μέλανα δεῦρ’ ἀμνὸν φέρειν / κοινόν τε χρὴ κρατῆρα καὶ κυλιχνίδας) hingegen wird die κυλιχνίς – laut Zitatträger (Athen. XI 480f) – anstelle der κύλιξ zum Weintrinken verwendet. Das Verb παφλάζειν, eine onomatopoetische Reduplikationsbildung (ausführliche Diskussion in Tichy 1983, 248–53, insbes. 251–2) wird gewöhnlich „auf das Bullern des kochenden Wassers oder kochender bzw. sprudelnd heiß aufgetragener Speisen“ (251) bezogen verwendet (vgl. Antiphan. fr. 216,2–4 [Philothēbaios] ἔγχελυς Βοιωτία / τμηθεῖσα κοίλοις ἐν βυθοῖσι κακκάβης / χλιαίνετ’, αἴρεθ’, ἕψεται, παφλάζεται, von einem heiß gekochten Aal, und Eub. fr. 108 [Titanes] προσγελῶσά τε / λοπὰς παφλάζει βαρβάρῳ λαλήματι, / πηδῶσι δ’ ἰχθῦς ἐν μέσοισι τηγάνοις, von einem brodelnden Fischtopf; das ‚Überkochen‘ heißt ἐκπαφλασμός in [Aristot.] Probl. 936b 23) und gewinnt aus diesem Bild des Kochtopfs eine metaphorische Verwendung, die etwa in Ar. Equ. 919–20 (ἁνὴρ παφλάζει, παῦε παῦ’, / ὑπερζέων) auf den bullernden bzw. überkochenden Paphlagon/Kleon (zum sprechenden Namen passend) übertragen wird.
fr. 515 K.–A. (500. 501 K.) χθονία θ’ Ἑκάτη σπείρας ὄφεων εἱλιξαμένη (B.) y t τί καλεῖς τὴν Ἔμπουσαν; 1–2 χθονία θ’ Ἑκάτη σπείρας ὄφεων Porson: χθονίας Ἑκάτης πεῖρα σοφῶν VΘ Barb: χθἑκ- πείραι σοφῶν E: χθ- ἑκ- πεῖραν σοφῶν Marc.: ἑκάτην πειρασοφῶν M σπείρας iam Hemsterhusius, σπείραις Austin 2 εἱλιξαμένη Porson: ἐξελιξ- EΘ Barb Marc.: ἐξελιζ- VM: ἑλελιζομένη Seidler 3 τί καλεῖς codd.: τί καλεῖς 〈Ἑκάτην〉 Bergk: 〈οὗτος,〉 τί καλεῖς Kock: 〈σίγα·〉 τί καλεῖς Kassel
und Hekate der Unterwelt, Schlangenwindungen wälzend. (B.) (…) warum rufst du die Empusa? schol. Ar. Ran. 293 (RVEΘM Barb) (hinc Harp. cod. Marc. 444 in Keaney 1967, 214 nr. 51) Ἔμπουσα τοίνυν· […] ἔνιοι δὲ τὴν αὐτὴν (scil. Empusam) τῇ Ἑκάτῃ, ὡς Ἀριστοφάνης ἐν τοῖς Ταγηνισταῖς (-ιταῖς Θ Barb, σταγηνίταις M)· χθονία – ἐξελιξαμένη. εἶτα ἐπιφέρει· τί – Ἔμπουσαν (poetae verba om. R.)
Ταγηνισταί (fr. 515)
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‚Empusa gewiß‘· […] Aber einige [sagen], sie sei dieselbe wie Hekate, wie Aristophanes in den Tagēnistai: chtonia – exelixamenē. Dann fügt er hinzu: ti – Empousan
Metrum Anapästische Dimeter (unvollständig):
[ytyt] rlrl llrl llrl [yt]rl llll
Zitatkontext In einem Scholion zu Ar. Ran. 293 (Ἔμπουσα τοίνυν ἐστί) wird die von einigen vertretene Identifikation der Empusa mit Hekate durch das Aristophanes-Fragment gestützt (vgl. auch Λέξ. ῥητ. p. 249,27 Bk. und Harp. cod. Marc. 444 in Keaney 1967, 214 nr. 51): hierzu gehören ebenso Hsch. ε 2507 (Ἔμπουσα· φάσμα δαιμονιῶδες ὑπὸ Ἑκάτης ἐπιπεμπόμενον καί, ὥς τινες, ἑνὶ ποδὶ χρώμενον [Ar. Ran. 293] Ἀριστοφάνης δὲ τὴν Ἑκάτην ἔφη Ἔμπουσαν), wo zwei Vorschläge für die Etymologisierung von Ἔμπουσα (aus ἐπιπεμπόμενον bzw. ἑνὶ ποδί) präsentiert werden, sowie Eust. in Od. p. 1704,40, Comment. in Dion. Per. 723, Lex. Patm. p. 143, Et. Gud. p. 465,22 Stef. und schol. Ap. Rh. III 861; die lexikographische Tradition um Empusa läßt sich durch folgende Einträge ergänzen: Phot. ε 767 (φάσμα τι τῆς Ἑκάτης, ὃ τοῖς δυστυχοῦσιν ἐφαίνετο), das vom epitomierten Harpokration abhängt und sich z.T. mit Et. gen. Aii s. v. Ἔμπουσα überschneidet (hiervon stammt wiederum Et. magn. p. 336,43–4 ἅλλοι δὲ λέγουσιν, ὅτι φάντασμα ἦν τῆς Ἑκάτης τοῖς δυστυχοῦσι φαινόμενον); Phot. ε 768 (Ἔμπουσα· ὀνοσκελοῦς φάσμα Ἑκαταῖον), das mit schol. Ar. Eccl. 1056 zusammenhängt; Phot. ε 769 ( Ἔμπουσα· φάντασμα δαιμονιῶδες ὑπὸ τῆς Ἑκάτης ἐπιπεμπόμενον καὶ φαινόμενον τοῖς δυστυχοῦσιν. ὃ δοκεῖ πολλὰς μορφὰς ἀλλάσσειν. Ἀριστοφάνης Βατράχοις [Ar. Ran. 293]. Ἔμπουσα δὲ παρὰ τὸ ἐμποδίζειν. ἢ ὅτι ἀπὸ τοῦ τὸν ἕτερον πόδα χαλκοῦν ἔχειν. ἢ ὅτι ἀπὸ σκοτεινῶν τόπων ἐφαίνετο τοῖς μυουμένοις. ἐκαλεῖτο δὲ αὕτη καὶ Οἰνο†πό†λη), woher der erste Teil von Sud. ε 1049 sowie Et. gen. Aii s. v. Ἔμπουσα stammen (aus letzterem Et. magn. p. 336,38–42 Ἔμπουσα· φάντασμα δαιμονιῶδες, ὑπὸ τῆς Ἑκάτης πεμπόμενον· ὃ δοκεῖ πολλὰς μορφὰς ἀλλάσσειν. Ἔμπουσα δὲ, παρὰ τὸ ἐμποδίζειν· ἢ ἀπὸ τοῦ τὸν ἕτερον πόδα χαλκοῦν ἔχειν· ἢ ὅτι ἀπὸ σκοτεινῶν τόπων ἐφαίνετο τοῖς μυουμένοις). Textgestalt Sowohl die Sequenz χθονία θ’ Ἑκάτη σπείρας ὄφεων (σπείρας geht bereits auf T. Hemsterhuys in Dobree 1820, 61 zurück, wohingegen C. Austin in Kassel–Austin z. St. σπείραις präferiert) als auch εἱλιξαμένη wurden von R. Porson in Dobree 1820, 61 restituiert (ἑλελιζομένη von Seidler 1818, 21 basiert auf Hsch. ε 1980 ἑλελιζομένη· σειομένη, das sich allerdings – wie Kassel–Austin z. St. bemerken – auch auf Ar. Av. 213–4 ἐλελιζομένη διεροῖς μέλεσιν / γένυος ξουθῆς beziehen könnte); vor τί καλεῖς würde z. B. 〈οὗτος,〉 von Kock I 521 ebenso gut passen wie das auf Av. 1505 (σίγα, μὴ κάλει μου τοὔνομα) gestützte 〈σίγα·〉 von R. Kassel in Kassel–Austin z. St., die wiederum τί καλεῖς 〈Ἑκάτην〉 von Bergk in Meineke II.2 1154 („addidi Hecatae nomen, ut haec sit sententia, quid eam,
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Aristophanes
quae Empusa est, Hecatae nomine invocas?“) mit einem Verweis auf Graf 1885, 77 disqualifizieren („vix recte ad sensum testium“). Interpretation Bei den dialogisch gestalteten anapästischen Dimetern handelt es sich um ein von Schauspielern wohl im Wechsel mit dem Chor/Koryphäus gesprochenes Gebet: hier wird zunächst von Sprecher A (einem Schauspieler bzw. dem Chor/Koryphäus) Hekate mit ihrem traditionellen Epitheton als Unterweltsgöttin und Schlangen als Attributen angerufen, worauf Sprecher B (bzw. der mit einem Schauspieler dialogisierende Chor/Koryphäus; vgl. z. B. Ar. Pac. 992 ἵνα Λυσιμάχην σε καλῶμεν im Kontext eines längeren Gebets in 2an, das Trygaios, unterstützt vom Chor und möglicherweise mit diesem alternierend – mit Olson 1998, zu Pac. 978–86 – an die Göttin Eirene richtet) mit der Frage erwidert, warum er gerade die ungeheuere und namentlich in der Komödie (vgl. hier unten) furchterregende Empusa rufe, was einen komischen Effekt produziert haben dürfte. Das Fragment imitiert vermutlich Soph. fr. 535 R. ( Ἥλιε δέσποτα καὶ πῦρ ἱερόν, / τῆς εἰνοδίας Ἑκάτης ἔγχος, / τὸ δι’ Οὐλύμπου προπολοῦσα φέρει / καὶ γῆς ἀνιοῦσ’ ἱερὰς τριόδους, / στεφανωσαμένη δρυῒ καὶ πλεκταῖς / ὠμῶν σπείραισι δρακόντων / κόρον ἀϊστώσας πυρί), wo Hekate mit der thessal. Göttin Enodia gleichgesetzt wird, die ebenfalls mit Geburten und dem Schutz von Eingängen in Zusammenhang stand, wobei das Element der Schlangenwindungen von den Erinyen übernommen wurde (vgl. Wilamowitz 1931, 173 und Kassel–Austin z. St.: „anguibus in spiras se colligentibus Furiarum ad similitudinem circumplicatam Hecatam effinxit noster Sophoclem imitatus“; zu σπεῖρα vgl. Bagordo 2014a, zu Aristag. fr. 5 [Mammakythos]; zum Verb mit Reduplikation ἑλελίζειν/-εσθαι vgl. Skoda 1984, Corbel-Morana 2004 und, insbes. zu den Implikationen der bereits antiken semantischen Konfusion mit ἑλίσσειν, Maltoni 215). Die Unterweltsgöttin Hekate ist als mit Zauberkraft versehene Gespensterherrin konnotiert (vgl. Eur. Med. 397, Hel. 569–70; die ihr zugewiesene Zauberkraft spiegelt sich in zahlreichen attischen Hekataia wider, d. h. Hekate-Bildern vor den Eingängen von Privathäusern, deren apotropäische Funktion Übel fernhalten sollte; vgl. Ar. Vesp. 802–4, Lys. 63–70 und Ran. 366); zugleich wird sie als mächtige Schutzgöttin bestimmter Kategorien von Menschen (etwa Mütter, Könige und Fischer) dargestellt (Hes. Theog. 404–92; speziell zu ihrer Funktion in vorehelichen Übergangsriten der Frauen vgl. Aesch. Suppl. 676, Eur. Tro 323, schol. Ar. Vesp. 804); zu ihrem Gefolge in Geistergestalt gehören jeweils unverheiratet bzw. kinderlos verstorbene Mädchen oder Frauen (zur Verbindung mit der als Jungfrau in die Unterwelt gelangten Persephone vgl. h.Cer. 24–5. 52–9. 438–40, Callim. fr. 466 Pf.; speziell zu Hekates Hundegestalt vgl. Bagordo 2016, zu Ar. fr. 608 καὶ κύων ἀκράχολος, / Ἑκάτης ἄγαλμα φωσφόρου, γενήσομαι; zu Hekate vgl. Kraus 1960, Johnston 1999, zur ikonographischen Evidenz Sarien 1992). Das Epitheton χθονία für Hekate findet sich überdies in TrGF adesp. 375 (ἀλλ’ εἴ σ’ ἔνυπνον φάντασμα φοβεῖ, / χθονίας θ’ Ἑκάτης κῶμον ἐδέξω). Empusa (Etymologie ungeklärt; vgl. Frisk GEW, s. v.) ist ein weiblicher, besonders verwandlungsfähiger gespenstischer Dämon des griech. Volksglaubens (vgl.
Ταγηνισταί (fr. 516)
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Graf 1974, 40–50 und Bloch 1997); in Ar. Ran. 285–95 erscheint sie Dionysos und seinem Sklaven Xanthias in der Unterwelt als Rind, Maulesel, wunderschöne Frau und als Hund, wodurch sie sich letzlich zu erkennen gibt (zu Hekates Hundegestalt vgl. hier oben; zu Empusa in dieser Szene vgl. Borthwick 1968 und Brown 1991); zu ihren Attributen gehören ein von Feuer erleuchtetes Gesicht, eines der Beine aus Erz, das andere aus Kuhdung (vgl. Eccl. 1056–7); die Verbindung zu Hekate läßt sich dadurch erklären, daß sie zu den Hekate-Gespenstern (Hekataia) gerechnet wurde (vgl. schol. Ap. Rh. III 861 Βριμὼ δὲ αὐτὴν [scil. Ἑκάτην] προσηγόρευσε διὰ τὸ φοβερὸν καὶ καταπληκτικὸν τῆς δαίμονος καὶ φάσματα ἐπιπέμπειν τὰ καλούμενα Ἑκαταῖα καὶ πολλάκις αὑτῆς μεταβάλλειν τὸ εἶδος, διὸ καὶ Ἔμπουσαν καλεῖσθαι).
fr. 516 K.–A. (502 K.) φέρε παῖ ταχέως κατὰ χειρὸς ὕδωρ, παράπεμπε τὸ χειρόμακτρον bring schnell, Junge, Wasser zum Händewaschen, dazu bring noch das Handtuch Athen. IX 410b χειρόμακτρον δὲ καλεῖται ᾧ τὰς χεῖρας ἀπεμάττοντο ὠμολίνῳ· ὅπερ ἐν τοῖς προκειμένοις Φιλόξενος ὁ Κυθήριος ὠνόμασεν ἔκτριμμα. Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς· ——. σημειωτέον δὲ ὅτι καὶ μετὰ τὸ δειπνῆσαι κατὰ χειρὸς ἔλεγον, οὐχ ὡς Ἀριστοφάνης ὁ γραμματικός φησιν ὅτι πρὶν φαγεῖν οἱ Ἀττικοὶ κατὰ χειρὸς ἔλεγον, μετὰ δὲ τὸ δειπνῆσαι ἀπονίψασθαι Und cheiromaktron (‚Handtuch‘) wird das Tuch aus grobem Leinen genannt, mit dem die Hände abgewischt wurden: was eben dies nannte an einer vorangehenden Stelle (Athen. IX 409e) Philoxenos aus Kythera ektrimma (Philox. Cyth. PMG 836b,42). Aristophanes in den Tagēnistai: ——. Es gilt aber zu bemerken, daß sie kata cheiros auch nach dem Essen sagten, nicht wie Aristophanes der Grammatiker (Ar. Byz. fr. 368 Sl.) behauptet, die Attiker sagten vor dem Essen kata cheiros, nach dem Essen aber aponipsasthai (‚sich waschen‘, Aor.)
Metrum Anapästischer Dimeter + Hipponacteus:
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Zitatkontext Im Rahmen einer Diskussion diverser Begriffe für das Wasser zum Händewaschen bei einem Gastmahl sowie der dazugehörigen Utensilien (Athen. IX 408b–11b) wird das Aristophanes-Zitat – ausgehend von χειρόμακτρον (von dem beiläufig gesagt wird, es heiße in Philox. Cyth. PMG 836b,42 ἔκτριμμα) – mit der Bemerkung über die korrekte zeitliche Verwendung des mit dem Ausdruck κατὰ χειρός bezeichneten Verfahrens versehen, welche nicht, wie Aristophanes von Byzanz meint (Ar. Byz. fr. 368 Sl.; vgl. Slater 1986, 134–5), vor sondern nach
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Aristophanes
dem deipnon erfolgen müsse (zu dieser Debatte in der antiken Lexikographie vgl. Alpers 1981, 209); es folgen weitere Belege für diese Bedeutung von cheiromaktron, d. h. als ὠμόλινον (Soph. fr. 473 R., Xen. Cyr. I 3,5; Hdt. II 122,1 wird erst später zitiert) sowie, nach einer kurzen Erörterung des Unterschiedes zwischen κατὰ χειρός und νίψασθαι, Belege zur weiteren Bedeutung des Wortes als einer Art Kopftuch für Frauen (Sapph. fr. 101 V., Hecat. FGrHist 1 F 358). Interpretation In einem lyrischen Kontext (zur metrischen Form vgl. Kassel– Austin z. St.: „anapaestos excipit hipponacteus (eiusdem formae basis aeolica in glyconesi Thesm. 1020, Eccl. 972“) befiehlt der Chor einem Sklaven, zwei Dinge herbeizuschaffen (Wasser zum Händewaschen sowie ein Handtuch zum Abwischen/Trocknen), die eine eben beendete Mahlzeit (ein deipnon) implizieren und rituelle Valenz haben (vgl. Nadeau 2010, 202–5). Eine ähnliche, z.T. identisch formulierte Situation bietet Ar. Av. 463–4 (φέρε, παῖ, στέφανον· καταχεῖσθαι / κατὰ χειρὸς ὕδωρ φερέτω ταχύ τις). φέρε, παῖ, ταχέως Mit dem Vok. von παῖς werden gewöhnlich Haussklaven apostrophiert; ταχύ/ταχέως dient häufig bei Imperativen zur Verstärkung der Dringlichkeit (für die Verbindung mit φέρειν vgl. – außer der zitierten Stelle; vgl. hier oben, Interpretation – Ar. Av. 1325 φερέτω κάλαθον ταχύ τις πτερῶν, Ran. 498 φέρε δὴ ταχέως αὔτ’, Plut. 644 ταχέως, ταχέως φέρ’ οἶνον, fr. 219 [Daitalēs] ταχύ νυν πέτου καὶ μὴ τροπίαν οἶνον φέρε, Nicoch. fr. 8 [Hēraklēs chorēgos] φέρε νῦν ταχέως χιτῶνα τόνδ’ ἐπενδύτην). κατὰ χειρὸς ὕδωρ Der Präpositionalausdruck κατὰ χειρὸς/χειρῶν (ὕδωρ) setzt voraus, daß ein Diener das Wasser aus einem Gefäß über die Hände der Gäste schüttet und es in einer Schüssel auffängt (vgl. Ginouvès 1962, 152–5 und Bagordo 2013, zu Telecl. 1,2 [Amphiktyones], mit weiteren Belegen). παράπεμπε τὸ χειρόμακτρον Das Verb παραπέμπειν wird gewöhnlich seit Hom. μ 72 im Sinne von daneben-, vorbeischicken bzw. geleiten, wie etwa im einzigen weiteren Komödienbeleg (Ar. Equ. 546 παραπέμψατ’ ἐφ’ ἕνδεκα κώπαις), oder auch als zuschicken (Soph. Phil. 1445), hinbringen/-schaffen bzw. zu Hilfe schicken (att. Prosa) gebraucht, hier aber hat es die sonst nahezu nicht belegte Bedeutung von dazu bringen, wofür sich παραφέρειν in einem affinen Kontext heranziehen läßt (vgl. Ar. fr. 482 [Proagōn] τί οὐκ ἐκέλευσας παραφέρειν τὰ ποτήρια;) Das χειρόμακτρον (aus χείρ und μάττειν, hier abwischen) ist ein Handtuch zum Abwischen, das gemäß dem Zitatträger (vgl. hier oben, Zitatkontext) mit einem ὠμόλινον, d. h. einem Tuch aus groben Leinen, zu identifizieren ist (vgl. Blümner 19122, 197 A. 4 und Bianchi 2016a, zu Cratin. fr. 10 [Archilochoi] ὠμολίνοις κόμη βρύουσ’ ἀτιμίας πλέως).
Ταγηνισταί (fr. 517)
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fr. 517 K.–A. (503 K.) ὡς οὑψώνης διατρίβειν ἡμῖν τἄριστον ἔοικε 1 ἡμῖν CE: ἡμῶν A
τἄριστον Bergk: τὸ ἄρ- ACE: ἄρ- Dindorf
da der Zukosthändler zu verzögern uns das Mittagessen scheint Athen. IV 171ab ὀψώνην δ’ εἴρηκεν Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς διὰ τούτων (ἐν Ταγ. δ. τ. om. CE)· —— Und opsōnēs (‚Zukosthändler‘, Akk.) hat Aristophanes in den Tagēnistai mit diesen Worten gesagt: ——
Metrum Paroemiaci (katalektische anapästische Dimeter):
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Zitatkontext In einer Sektion, worin disparate – eventuell hierarchisch fixierte – Berufskategorien aufgelistet werden, die an der Durchführung eines Gastmahls (vom Einkauf bis zum Servieren) beteiligt sind und deren Aufgaben primär durch Komödienbelege erklärt werden (Athen. IV 170d–4b) – darunter die τραπεζοποιοί, εἰλέατροι, δειπνοκλήτορες, προγεῦσται, ἐδέατροι, προτένθαι, ἐλεοδύτας, καρυκκοποιοί – wird das Fragment als einziger Beleg für den Begriff ὀψώνης angeführt, das als Äquivalent von ἀγοραστής (‚der den Einkauf auf dem Markt macht‘, wofür Xen. Mem. I 5,2 und Men. fr. 390 [Phanion] zitiert werden; vgl. hier unten, Interpretation) betrachtet wird. Textgestalt τἄριστον wurde von Bergk 1838, 162 für das überlieferte τὸ ἄρrestituiert, der als erster die Verse als Paroemiaci skandiert hat (ἄριστον von Dindorf 1835, 649, anhand von Ar. Vesp. 613 ὁπότ’ ἄριστον παραθήσει, ist nicht nur die weniger ökonomische Lösung, sondern auch aufgrund des ᾰ- mit einem Paroemiacus inkompatibel). Interpretation In einem lyrischen Kontext lamentiert mutmaßlich der Chor – hierfür spricht (außer dem Metrum, das theoretisch auch bei einer Monodie nicht undenkbar wäre) die erste Person Plural ἡμῖν – über die Verzögerung der Mahlzeit (näherhin eines Mittagessens), die der Sklave verschuldet zu haben scheint (vgl. ἔοικε), der den Auftrag erhalten hatte, die erforderlichen Lebensmittel einzukaufen. Es handelt sich um eine Folge stichischer Paroemiaci (vgl. Kassel–Austin z. St.: „paroemiaci continuati“; aneinandergereiht ebenso in fr. 518 – vgl. hier unten, zum Fr. – sowie in den jeweils aus vier Versen bestehenden Cratin. fr. 151 [Odyssēs] – vgl. Whittaker 1935, 182–3 – und Epil. fr. 4 [Kōraliskos]: in letzterem ebenfalls
Aristophanes
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im Kontext eines Festmahls, der spartanischen kopis; vgl. Orth 2014, z. St.; für Paroemiaci innerhalb, nicht am Ende einer Folge anapästischer Dimeter vgl. White 1912, 137: unter den hier genannten Beispielen stehen Ar. Lys. 602, Ran. 1088. 1514. 1523 vor einem Sprecherwechsel in Klauselfunktion, während Thesm. 42 paratragisch ist). Die Figur des ὀψώνης (aus ὄψον ‚Zukost/-brot‘ und ὠνεῖσθαι ‚kaufen‘; erst wieder in Alciphr. I 1,4 und Liban. Decl. 30,1,27; das denominale Verb ὀψωνεῖν hingegen ist v.a. in der Komödie relativ häufig; vgl. Bagordo 2014b, zu Thug. fr. 3) gehörte zur Kategorie von Bediensteten, die dem Koch bei der Ausrichtung eines Banketts assistierten (vgl. hier oben, Zitatkontext), in diesem Falle beim Einkauf (vgl. Wilkins 2000, 87); das einzige Pendant für ὀψώνης bietet die Figur des ἀγοραστής, wie der in Men. fr. 390 [Phanion] (φειδωλὸς ἦν καὶ μέτριος ἀγοραστής) als sparsam und bescheiden geschilderte. Der Gebrauch des Verbs διατρίβειν + Akk. als etwas verzögern ist bereits homerisch (Hom. Δ 42 μή τι διατρίβειν ἐμὸν χόλον, υ 341 οὔ τι διατρίβω μητρὸς γάμον; auf der absoluten Konstruktion als Zeit vergeuden mit τἄριστον als Acc. relationis beruht indessen die wenig wahrscheinliche Wiedergabe von Henderson 2007, 353: „the caterer seems to be taking his time about our breakfast“); zum ἄριστον ‚Mittagessen‘ vgl. hier oben, zu fr. 514. ἡμῖν hängt nicht von ἔοικε ab, sondern ist Dat. incommodi. Es gibt keinen Grund, den durch ὡς eingeleiteten Satz nicht als kausal zu verstehen (anders Wilkins 2000, 87: „how that man who went shopping delayed our lunch“; doch harmoniert der Ausrufesatz nicht mit ἔοικε).
fr. 518 K.–A. (504 K.) ὁ δὲ λύων κύστιν ὑείαν κἀξαιρῶν τοὺς Δαρεικούς 1 ὑείαν Salmasius: ὑίαν CL: ειαν A: δαν B
2 ‘fort. τρεῖς Δ.’ Kaibel
Und als er den Schweineblasen-Beutel öffnete und die Dareiken herauszog Poll. X 151 (codd. ABCL) ἐπὶ τοῦ αὐτοῦ δὲ [d. h. βαλλαντίου] κύστιν ὑείαν ἐν Ταγηνισταῖς· ——. ἐπὶ τοῦ αὐτοῦ δὲ καὶ σακίον Und für dasselbe (d. h. den Beutel) [sagte Aristophanes] kystis hyeia (,Schweineblase‘, Akk.) in den Tagēnistai: ——. Und für dasselbe auch sakion
Metrum
Paroemiaci (katalektische anapästische Dimeter):
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Ταγηνισταί (fr. 518)
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Zitatkontext Das Fragment folgt auf fr. 557 (vgl. hier unten, zum Fr.) im Rahmen einer Diskussion von βαλ(λ)άντιον und affinen Begriffen für Geldbeutel wie βαλαντίδιον, θυλάκιον bzw. θυλακίσκον, σακίον, πούς, ἀργυροθήκη, μαρσίπιον und ἀρύβαλλος (Poll. X 151–2); für das offenbar synonyme σακίον wird in unmittelbarem Anschluß Ar. fr. 343 [Thesmophoriazousai II] (σακίον, ἐν οἷσπερ τἀργύριον ταμιεύεται) erwähnt. Textgestalt Der Vorschlag von Kaibel in Kassel–Austin z. St., τρεῖς Δαρεικούς für das überlieferte τοὺς Δ. zu lesen, ist paläographisch akzeptabel und ergäbe überdies einen prägnanteren Sinn. Interpretation In einem lyrischen Kontext, der aufgrund des Metrums höchstwahrscheinlich derselbe ist wie in fr. 517 (vgl. hier oben, zum Fr.), wird eine männliche Person geschildert, wie sie ihren Geldbeutel wohl zu dem Zweck öffnete, etwas für den – nicht geringen (vgl. hier unten) – Betrag von einigen Dareiken (drei? – vgl. hier oben, Textgestalt) zu bezahlen. Ein mögliches Setting für die Verwendung des Geldbeutels suggerierte z. B. Ar. Eccl. 819–22 (κἄπειτ’ ἐχώρουν εἰς ἀγορὰν ἐπ’ ἄλφιτα· / ἔπειθ’ ὑπέχοντος ἄρτι μου τὸν θύλακον, / ἀνέκραγ’ ὁ κῆρυξ μὴ δέχεσθαι μηδένα / χαλκοῦν τὸ λοιπόν· „ἀργύρῳ γὰρ χρώμεθα“ ‚und dann ging ich auf den Markt, um Gerstenschrot zu kaufen: und dann, als ich schon den Sack darunterhielt, rief der Herold aus, niemand solle / in Zukunft Bronzemünzen nehmen: „Wir verwenden nämlich Silber“‘); nur für größere Münzen war ein Geldbeutel erforderlich, da kleinere Münzen unterwegs (etwa beim Einkaufen) gewöhnlich im Mund getragen wurden (vgl. Orth 2017, zu Ar. fr. 3,1 [Aiolosikōn]). Für den Geldbeutel wird hier eine singuläre Junktur verwendet (zu Geldbeuteln im Athen des 5. Jhs. v. Chr. vgl. Burelli 1973, 778 und Stone 1981, 248–9): κύστις steht sonst für ‚Blase, Harnblase, Schlauch, Säckchen‘ (vgl. z. B. Ar. Nub. 404–5 ὅταν εἰς ταύτας ἄνεμος ξηρὸς μετεωρισθεὶς κατακλεισθῇ, / ἔνδοθεν αὐτὰς ὥσπερ κύστιν φυσᾷ); ὕειος ist Adj. zu ὗς ‚Schwein‘ (vgl. etwa Equ. 356 κοιλίαν ὑείαν, Hermipp. fr. 46,2 [Moirai] πλευρὸν ὕειον). Der Dareikos bzw. die Dareike (urspr. Adj. zu στατήρ ‚Standardmünze‘, wie in Thuc. VIII 28 und Hdt. VII 28,2; vgl. Poll. IX 59), benannt nach dem auf der Vorderseite abgebildeten Dareios I., Großkönig von Persien, 522–486 v. Chr.; vgl. Diod. Sic. XVII 66 χρυσὸς χαρακτῆρα Δαρεικὸν ἔχων), ist eine goldene Münze (Plut. Cim. 10 φιάλας δύο, τὴν μὲν ἀργυρῶν ἐμπλησάμενον Δαρεικῶν, τὴν δὲ χρυσῶν beruht auf einem Mißverständnis: gemeint sind persische Silbermünzen) achaimenidischer Prägung mit einem normierten Gewicht (für die in Griechenland üblicheren leichten Goldschekel) von 8,41g und einem Wert von ca. 20 Drachmen (vgl. Hultsch 1901; vgl. auch Corfù 2010); in der Komödie sonst nur in Ar. Eccl. 601–2 (πῶς οὖν ὅστις μὴ κέκτηται γῆν ἡμῶν, ἀργύριον δὲ / καὶ Δαρεικούς, ἀφανῆ πλοῦτον;), wo sich der ‚Nachbar‘ darüber informieren will, wie sich jemand bei der von Praxagora geplanten Kollektivierung des Privateigentums zu verhalten habe, wenn er kein Land besitze, sondern lediglich einen hier durch Silber und Dareiken exemplifizierten unsichtbaren Reichtum (in Herond. 7,102. 122 ist der
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Betrag von 4 bis 7 Dareiken, der von einem Verkäufer für ein Paar Schuhe verlangt wird, eine Übertreibung; vgl. auch Lys. 12,11, mit Kroll 1993, 257: „In 403 b.c. the strongbox that the orator Lysias kept in his bedroom contained 3 talents of silver coin, 4 silver cups, 100 gold darics, and 400 Kyzikenes (Lysias 12.11)“).
fr. 519 K.–A. (505 K.) δεῦρο δ’ ἂν οὐκ ἀπέδραμεν δεῦρο δ’ ἂν Q, Exc.: δεῦρ’ ἔνδον V
hierher aber wären wir nicht entflogen [Hdn.] Philet. 103 Dain (codd. VQ, accedunt excerpta Ἐκ τῶν Ἡρωδ. 37 p. 78 Dain) ἀπέδραν ἐγώ, οὐχὶ ἀπέδρων, τὸ πρῶτον πρόσωπον. καὶ ἀπέδραμεν ἡμεῖς, τὸ πληθυντικόν. καὶ Ἀριστοφάνης —— ἐν Ταγηνισταῖς. καὶ ἀπέδραν ἐκεῖνοι ἀκολούθως τὸ πληθυντικὸν τὸ τρίτον, ἀντὶ τοῦ ἀπέδρασαν apedran ich (‚ich entflog‘), nicht apedrōn (‚ich entflog‘), in der ersten Person. Und apedramen wir (‚wir entflogen‘), im Plural. Auch Aristophanes —— in den Tagēnistai. Und apedran ekeinoi (‚jene entflogen‘) konsequent in der dritten Person Plural, statt apedrasan (‚sie entflogen‘) Phryn. Praep. soph. p. 16,6 ἀπέδραμεν· τετρασυλλάβως, καὶ ἀπέδρατε καὶ ἀπέδραν, βραχείας τῆς τοῦ ἀπέδραν ἐσχάτης συλλαβῆς. ἀλλὰ καὶ τὸ ἑνικὸν πρῶτον πρόσωπον ἀπέδραν, ἐκτεταμένου τοῦ ἐπὶ τέλους α, καὶ ἀπέδρας καὶ ἀπέδρα. οὐχ ὡς οἱ ῥήτορες ἀπεδράσαμεν. τὸ δὲ ἀπέδραν τινὲς τῶν ῥητόρων διὰ τοῦ ω εἶπον, ἀπέδρων. ἀλλ’ ἄμεινον διὰ τοῦ α. ὁμοίως καὶ ἐξέδραν apedramen (‚wir entflogen‘): viersilbig, auch apedrate (‚ihr enflogt‘) und apedran (‚sie entflogen‘), mit der kurzen letzten Silbe bei apedran (‚sie entflogen‘). Aber auch die erste Person Singular [lautet] apedran (‚ich entflog‘), mit gedehntem a am Ende, und apedras (‚du entflogst‘) sowie apedra (‚er/sie entflog‘). Nicht wie die Redner [sagen] apedrasamen (‚wir entflogen‘). Aber apedran (‚ich entflog‘) sagten einige der Redner mit ō, d. h. apedrōn (‚ich entflog‘). Es ist aber besser mit a. Auf ähnliche Weise auch bei exedran (‚ich entflog‘)
Metrum Anapästischer Tetrameter (katalektisch) (unvollständig): z. B.: [ytyt ytyt y]lrl rll Zitatkontext Im Rahmen einer grammatischen Diskussion über Aoristformen des Verbs ἀποδιδράσκειν (hier insbes. über die 1. Pers. Sg. und Pl.) wird das Aristophanes-Fragment im Herodian zugeschriebenen Philetairos (einer Sammlung attizistischer Glossen, worin der attische dem zeitgenössischen Sprachgebrauch gegenübergestellt wird; vgl. Dain 1954, 14–5) als Beweis für die als besseres Attisch empfohlene Form der 1. Pers. Pl. (ἀπέδραμεν) herangezogen. Eine ähnliche Empfehlung findet sich außer in Phrynichos’ Praeparatio sophistica in der
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attizistisch geprägten lexikographischen Tradition durch Or. fr. A 11 Alp. ([Ael. D. α *156 Erbse] ἀπέδραν καὶ ἀπέδρα χρὴ λέγειν, οὐχὶ ἀπέδρασα καὶ ἀπέδρασεν· [Men. fr. 173 [Thettalē]] καὶ Πλάτων· „ὁ γάρ τοι παῖς με ὁ Σάτυρος ἀπέδρα” [Plat. Prot. 310c]. ἀπέδρα καὶ τὸ πρῶτον πρόσωπον ἀπέδραν. Φερεκράτης Ἰπνῷ [Pher. fr. 65 [Ipnos ē Pannychis]], mit Alpers 1981, z. St.) sowie Moer. α 80 Hansen (ἀπέδραν Ἀττικοί· ἀπέδρων Ἕλληνες) vertreten (vgl. auch Synag. Σb α 1661 = Phot. α 2309 = Sud. α 2983). Interpretation In einem wohl parabatischen Kontext (der Text läßt sich nicht anders als anapästisch skandieren) deutet der Chor auf eine offenbar unangenehme oder gefährliche Situation bzw. Person hin, der er, zumindest an dem bestimmten Ort, an dem er sich gerade befindet, nicht leicht entkommen wäre. Das Verb ἀποδιδράσκειν kann im Sinne von entlaufen, entfliehen absolut verwendet werden, wie etwa in Ar. Av. 726–7 (κοὐκ ἀποδράντες / καθεδούμεθ’ ἄνω), Thesm. 710–1 (ἀλλ’ οὖν ἥκων γ’ ὅθεν ἥκεις / φαύλως τ’ ἀποδράς), Ran. 468 (ἀπῇξας ἄγχων κἀποδρὰς ᾤχου λαβών), Eccl. 196 (εὐθὺς ἀποδρὰς ᾤχετο); ebenso aber mit bloßem Gen. oder folgendem ἐκ konstruiert werden wie in fr. 206,2 [Daitalēs] (οὐκ εὐθὺς ἀπεδίδρασκες ἐκ διδασκάλου;); außer in den durch die lexikographische Tradition um ἀπέδραν überlieferten Komödienbelegen (Pher. fr. 65 [Ipnos ē Pannychis] τί οὐκ ἐπανεχώρησα δεῦρο κἀπέδραν; und Men. fr. 173 [Thettalē] ἔλυσα ἐμαυτόν, εἶτ’ ἀπέδραν μόνος; vgl. hier oben, Zitatkontext) erscheint die Form in Phryn. fr. 46,3 [Satyroi] (ἐγὼ δ’ ἀπέδραν ἐκεῖνον †δευριανὸν δεῖ†).
fr. 520 K.–A. (506 K.)
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ἅλις ἀφύης μοι· παρατέταμαι γὰρ τὰ λιπαρὰ κάπτων. ἀλλὰ †φέρετατ’ ἀπόβασιν† ἡπάτιον ἢ καπριδίου νέου κόλλοπά τιν’· εἰ δὲ μή, πλευρὸν ἢ γλῶτταν ἢ σπλῆνά γ’ ἢ νῆστιν ἢ δέλφακος ὀπωρινῆς ἠτριαίαν φέρετε δεῦρο μετὰ κολλάβων χλιαρῶν
1 μοι om. Sud. π 461 παρατέταμαι schol. Ach., Sud., Phot.: -γμαι Athen. 3 τὰ λιπαρὰ κάπτων Athen.: ἐσθίων schol. Ach., Sud., Phot. 4 φέρετατ’ ἀπόβασιν ἡπάτιον Athen.: φέρεθ’ ἡπάτιον Dindorf: φέρετ’ ὀπτά, βάτιν, ἡπάτιον Seidler: φέρετ’ ἐν λοπάσιν ἡπάτιον Morel: φέρετ’, ἀντιβολῶ, ἡπάτιον Austin 6 σπλῆνά γ’ ἢ Hermann: σπληνὸς ἢ Athen.: σπλῆνας ἢ Seidler: σπλῆνας καὶ Blaydes ὀπωρινῆς Athen.4, Athen.3 CE, Eust.: -εινῆς Athen.3 A: ἢ ρινης Athen.1 7 ἠτριαίαν Athen.3 (Et. gen.): ἠτριαῖον Athen.4: ἠτριεα 1 1 Athen. 8 χλιαρῶν Athen. : χλιερῶν Athen.3
Aristophanes
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ich habe Sardellen satt: geplatzt bin ich nämlich beim Fressen der fetten Dinger. Vielmehr †pheretat’ apobasin† ein Leberchen oder eines jungen Wildschweinchens eine Schwarte; sonst Spannrippe oder Zunge oder Milz wenigstens oder Leerdarm oder einer herbstlichen Sau Bauchfleisch bringt hierher mit lauwarmen Kuchen
[1–8] Athen.1 III 96c γλώσσης δὲ μέμνηται Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς διὰ τούτων· —— Und die Zunge erwähnt Aristophanes in den Tagēnistai mit diesen Worten: —— [1–3] schol. Ar. Ach. (EΓ) 640b (hinc Sud. α 1244. θ 433, om. nom. fab. π 461, om. poetae verbis α 4660; cf. Phot. α 960) καὶ ἑνικῶς λέγεται, ὡς ἐν Ταγηνισταῖς· ἅλις ἀφύης μοι, παρατέταμαι γὰρ ἐσθίων Auch im Singular wird sie (d. h. aphyē ‚Sardelle‘) benutzt, wie in den Tagēnistai: „ich habe Sardellen satt, / geplatzt bin ich nämlich beim Essen“ [4] Athen.2 III 107f ἡπάτιον δ’ εἴρηκεν Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς Und hēpation (‚Leberchen‘) hat Aristophanes in den Tagēnistai gesagt [5–6] Phot. ν 201 νῆστιν· τὸ ἔντερον. ἢ σπλῆνα ἢ γλῶτταν. Ἀριστοφάνης nēstis (‚Leerdarm‘, Akk.): den Darm. Oder Milz oder Zunge. Aristophanes [6–8] Athen.3 III 110f καὶ πάλιν· ἢ δέλφακος —— χλιερῶν Und wieder: „oder einer Sau —— lauwarm“ [6–7] Athen.4 IX 374f (δέλφαξ) ἐπὶ δὲ τῶν θηλειῶν τοὔνομα τάττει Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς· ἢ δέλφακος —— ἠτριαῖον (delphax ‚Sau‘) auf die weiblichen (Schweine) hingegen bezieht Aristophanes das Substantiv in den Tagēnistai: „oder einer Sau —— Bauchfleisch“ [7] Et. gen. AB s. v. ἠτριαῖον, αι (Et. magn. p. 439,42) Ἀριστοφάνης Θεσμοφοριαζούσαις λέγει, καὶ ἠτριαία (ἠτριαῖ B), θηλυκὸν (vel -ῶς) ὁ αὐτὸς Ταγηνισταῖς· παρὰ τὸ ἦτρον ētriaion, ai (‚zum Unterleib gehörig‘, Nt. Sg.): sagt Aristophanes in den Thesmophoriazousai (Ar. fr. 333,6 [Thesmophoriazousai II]), und ētriaia (‚zum Unterleib gehörig‘/‚Bauchfleisch‘, Fem. Sg.) im Femininum derselbe in den Tagēnistai: aus ētron (‚Unterleib‘)
Ταγηνισταί (fr. 520)
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Metrum Anapäste + Kretisch-päonische Metra:
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rrll rrll rrll lk†kkkkkkk† lkr lkr lkl lkr lkl lkl lkl lkl lkl lkr lkl lkl lkr lkr lkl lkl
Zitatkontext Einige Verse bzw. einzelne Ausdrücke verschiedener Verse des Fragments finden sich an weiteren Athenaios-Stellen zitiert, in denen Begriffe wie ἡπάτιον oder δέλφαξ behandelt werden (vv. 4. 6–7. 6–8; hierzu gehört ebenso die epitomierte Fassung von Athenaios (Athen. epit. IX 374f Ἀριστοφάνης δὲ ἐπὶ θηλείας τάττει τοὔνομα δέλφακος λέγων ὀπωρινῆς, wovon Eust. in Od. p. 1752,16 abhängt), ferner in einem Acharner-Scholion (vv. 1–3) zur Singular- bzw. Pluralform von ἀφύη, woher wiederum diverse Suda-Einträge (mit oder ohne Autorangabe bzw. Zitat) und ein Photios-Eintrag stammen, sowie in einem weiteren Photios-Eintrag zu νῆστις (vv. 5–6) und in den Etymologika zum für das Lemma ἠτριαῖον (v. 7) innerhalb einer Diskussion, die auf Oros’ Περὶ ὀρθογραφίας zurückgeht (vgl. Kassel–Austin z. St.). Textgestalt Für das bei Athenaios überlieferte τὰ λιπαρὰ κάπτων (v. 3) bieten das Acharner-Scholion sowie die entsprechenden Suda/Photios-Einträge ἐσθίων (ohne Objekt), das sich leicht als Glosse (unbekannter Herkunft) des idiomatischen κάπτων erklären läßt. Der korrupte Text der als φέρετατ’ ἀπόβασιν ἡπάτιον tradierten Sequenz (v. 4) ist kaum wiederherzustellen. Das von Seidler 1818, 19 konjizierte φέρετ’ ὀπτά, βάτιν, ἡπάτιον weist mehrere Schwachstellen auf: die hier erforderte Form βατίδ’ entfernte sich paläographisch weiter von der überlieferten Form; ὀπτά wäre – z. B. anhand von Hermipp. fr. 46,2 [Moirai] (καὶ βατὶς αὐτῶν ἡγεῖτ’ ὀπτὴ μεγάλη καὶ πλευρὸν ὕειον) – eher als Adj. zu erwarten (ὀπτὴν aber ist unmetrisch); absolutes ὀπτόν kommt in der Komödie außer im sakrifikalen Kontext (z. B. Ar. Pac. 1057–8 ἀλλὰ ταυταγὶ / ἤδη ’στὶν ὀπτά) äußerst selten vor; die Präsenz eines Rochens erschiene in einem Kontext, worin sonst nur Fleischsorten von Säugetieren aufgelistet werden, leicht deplatziert. Die Lösung von Dindorf 1835, 648 (φέρεθ’ ἡπάτιον: „Illud ἀπόβασιν nihil aliud esse videtur quam depravata vocis ἡπάτιον scriptura“) ist eventuell zu banalisierend (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „sed videtur genetivus flagitari ex aequo positus genetivo καπριδίου νέου. quamquam difficile est aptum additamentum reperire, siquidem ieiusculis non vescebantur nisi aut suum (κάπρου, καπρίσκου, ὕειον) aut anserum“). Etwas näher liegt der Vorschlag von Morel 1928, 166 (φέρετ’ ἐν λοπάσιν ἡπάτιον: „Rein metrisch erregt hier Anstoss, dass der zweite Kretikus ατ αποβασιν beide Längen aufgelöst zeigt. Diese Erscheinung ist der Chorlyrik fremd […]. Inhaltlich sind die Worte unverständlich. Dindorf strich sie einfach
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Aristophanes
und schrieb vorher φέρεθ’. Diesem Verfahren ist der Vorwurf zu machen, dass es die Korruptel in keiner Weise erklärt. An einem Verse wie dem von Dindorf in seinem glatten Verlauf hätte niemand angestossen, geschweige denn ein ἀπόβασιν interpoliert. Ich meine, man muss ἀλλὰ φέρετ’ ἐν λοπάσιν lesen, καπριδίου steht ἀπὸ κοινοῦ auch zu ἡπάτιον. ‚Bringt vielmehr in Schüsseln ein Leberchen oder Halsstück eines jungen Wildschweinchens‘. Das ατ vor ἀπόβασιν sehe ich als eine Art von Dittographie an, wie sie ähnlich III 112 c (I 257,22) ἐξελθεῖν ποτ[ε δ’] ἐκ τῆσδε στέγης eingedrungen ist“). Kein Fortschritt ist in φέρετ’, ἀντιβολῶ, ἡπάτιον von C. Austin in Kassel–Austin z. St. zu erkennen. Ausgehend von der Emendation in φέρετ’ ἀπόβασιν (Gulick 1927, z. St.: „to take the taste away“; vgl. auch Taillardat 19652, 146) wird das Subst. zuletzt von Pellegrino 2015, z. St. als nautischer Fachbegriff verstanden, wobei ἀπόβασις als Absteigen vom Meer (Fischgerichte) an Land (Fleischgerichte) zu deuten wäre. Für das tradierte σπληνὸς ἢ stellt das von G. Hermann vorgeschlagene σπλῆνά γ’ ἢ paläographisch und semantisch die ökonomischste Lösung dar (σπλῆνας ἢ von Seidler 1818, 19 setzte einen für σπλήν als Gericht ungewöhnlichen Pl. voraus). Interpretation In einem lyrischen Kontext nimmt jemand Anstoß daran, sich bisher ausschließlich mit Sardellen begnügt haben zu müssen, und wünscht sich daher nun völlig andere Gerichte. Grundsätzlich böten sich zwei Möglichkeiten an: entweder ist die Diät des Sprechenden durch seine ärmlichen Verhältnisse bedingt und sein Wunsch nach einer radikalen Änderung der Ernährung ist rein imaginativ, oder aber er nimmt gerade an einem Gastmahl teil und seine Beschwerde ist insofern realistisch, als die Abfolge der Gänge – nach einer sättigenden, aus fetten Kleinfischen bestehenden Vorspeise – tatsächlich die erwähnten und von den Dienern zu kredenzenden Fleischgerichte vorsieht, die im übrigen keineswegs magerer sind als Sardellen. Für das Metrum von v. 1 vgl. Wilamowitz 1921, 369 A. 1; es folgt ein kretischer Pentameter, dann ausschließlich Tetrameter. 1 ἅλις ἀφύης μοι Eine scherzhafte Variation des Sprichworts ἅλις δρυός (vgl. Zenob. vulg. II 40)· ἐπὶ τῶν δυσχερῶς μέν τι καὶ ἀηδῶς ἐσθιόντων, ὕστερον δὲ βέλτιόν τι εὑρόντων (Eust. in Od. p. 1859,49 = Paus. att. α 67* Erbse). 2 παρατέταμαι Für diesen idiomatischen Gebrauch von παρατείνεσθαι im Sinne von hingestreckt sein (vgl. abspannen; die primäre Bedeutung von παρατείνειν ist dabei ausspannen, ausstrecken, zeitl. hinhalten, in die Länge ziehen, aufhalten) verweisen Kassel–Austin z. St. auf Xen. Mem. III 13,6 (ἄλλου δὲ λέγοντος ὡς παρετάθη μακρὰν ὁδὸν πορευθείς), Plat. Symp. 207b (καὶ αὐτὰ [d. h. θηρία] τῷ λιμῷ παρατεινόμενα) sowie Men. Sam. 421 (παρατενεῖς, γύναι. βαδίζω νῦν ἐκείνωι προσβαλῶν), 544 (παρατενεῖς ‚τυχὸν‘ λέγων μοι πάντα), wo παρατενεῖς für ἀπολεῖς (lat. enicabis) steht, d. h. die Glieder auf der Folter ausrecken, foltern, martern; in Ar. Nub. 211–3 (ἡ δέ γ’ Εὔβοι’, ὡς ὁρᾷς, / ἡδὶ παρατέταται μακρὰ πόρρω πάνυ. / {ΣΤ.} οἶδ’· ὑπὸ γὰρ ἡμῶν παρετάθη καὶ Περικλέους) dreht sich das double entendre um die eigentliche (ausstrecken) und die übertragene Bedeutung.
Ταγηνισταί (fr. 520)
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3 τὰ λιπαρὰ κάπτων Das mit Artikel versehene Objekt steht hier nicht allgemein für weitere fettige Speisen, sondern bezieht sich direkt auf ἀφύη, möglicherweise mit einer in der doppelten Bedeutung von λιπαρός (fett/glänzend) residierenden Pointe; κάπτειν (wörtl. schnappen, schlingen, schlucken) hat idiomatisch-expressive Valenz (vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 35 [Sterrhoi] ὦ δέσποθ’ Ἑρμῆ, κάπτε τῶν θυλημάτων). 4 ἀλλὰ †φέρετατ’ ἀπόβασιν† Hinter φέρετατ’ verbirgt sich vermutlich φέρετ’, doch wurde die ganze Sequenz, die das hier inhaltlich sinnlose ἀπόβασιν (Herabsteigen, insbes. aus dem Schiff, Landung) enthält, verschiedentlich emendiert (vgl. hier oben, Textgestalt). 5 κόλλοπά τιν’ Der κόλλοψ ist hier die (Wild)schweinschwarte (zu dieser und anderen Bedeutungen vgl. Bagordo 2013, zu Ar. fr. 663 οἶμαι γὰρ αὐτὸν κόλλοπι / ἐοικέναι). πλευρόν Die Flanke/Seite/Rippe, i.d.R. vom Schwein oder Rind, als Gericht auch in Pher. fr. 50,5 (πλευρόν, wohl vom Schwein), fr. 113,16 (πλευρὰ δελφάκει’ ἐπεξανθισμένα), beide in Speiselisten, Hermipp. fr. 46,2 [Moirai] (καὶ βατὶς αὐτῶν ἡγεῖτ’ ὀπτὴ μεγάλη καὶ πλευρὸν ὕειον), fr. 63,6 [Phormophoroi] (πλευρὰ βόεια), im sakrifikalen Kontext Amips. fr. 7 [Konnos] (ἐντευθενὶ δίδοται μάλισθ’ ἱερώσυνα, / κωλῆ, τὸ πλευρόν, ἡμίκραιρ’ ἀριστερά). γλῶτταν Die Zunge als Speise kommt in der Komödie offenbar nur hier sowie in einem mehrfach belegten Spruch sakrifikaler Natur vor (vgl. Ar. Pac. 1060 ἡ γλῶττα χωρὶς τέμνεται, mit Olson 1998, z. St.: „‘the tongue is cut (out and set) aside’ […] The tongue (a delicacy; cf. fr. 520. 5) is treated as a special, separate portion already in Homer, where it is burned (Od. 3. 341 […]). In classical times, it was, like the skin […], often set aside for the priest […], for whom Hierokles here attempts to stand in“; vgl. auch Av. 1704–5 πανταχοῦ τῆς Ἀττικῆς ἡ / γλῶττα χωρὶς τέμνεται und Plut. 1110 ἡ γλῶττα τῷ κήρυκι τούτων τέμνεται; zum kontextlosen Cratin. fr. 181 [Pylaia] γλῶσσαν εὐέρων βοτῶν vgl. Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „vix potest γλῶσσα aliud nisi ovium balatus esse, ut poeta tragice locutus dixerit velut ἀρχαιόφωνον γλῶσσαν εὐέρων βοτῶν“). 6 σπλῆνά γ’ ἢ νῆστιν Die Milz (zur Emendation vgl. hier oben, Textgestalt) scheint eine beliebte Delikatesse gewesen zu sein (vgl. Arnott 1996, zu Alex. fr. 275,2 σπλῆν’ ὀπτὸν ὠνθυλευμένον: „Alexis’ ‘roasted stuffed spleen’ […] would resemble a haggis with meat etc. cooked inside a (?) sheep’s spleen“; ähnliche Zubereitung in Antiphan. fr. 221,8 [Philōtis] {Α.} ὁ σπλήν; {Β.} σεσάχθω. {Α.} νῆστις;, das auch die gleiche Reihenfolge σπλήν … νῆστις aufweist). 6–7 δέλφακος ὀπωρινῆς / ἠτριαίαν Das Subst. ἠτριαία (aus ἦτρον ‚Unterleib‘, letztlich aus ἦτορ ‚Herz‘) ist die literarisch nur hier und im deutlich unter dem Einfluß komischer Kulinarik stehenden Luc. Lexiph. 6 (παρεσκεύαστο δὲ πολλὰ καὶ ποικίλα, δίχηλα ὕεια καὶ σχελίδες καὶ ἠτριαία καὶ τοκάδος ὑὸς τὸ ἐμβρυοδόχον ἔντερον καὶ λοβὸς ἐκ ταγήνου) belegte Variante des subst. Adj. ἠτριαῖον, das ebenfalls in Bezug auf δέλφαξ in Ar. fr. 333,5–7 [Thesmophoriazousai II] (οὐδὲ χορί’ οὐδὲ πυὸς οὐδ’ ἧπαρ κάπρου / οὐδὲ σχαδόνες οὐδ’ ἠτριαῖον δέλφακος /
Aristophanes
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οὐδ’ ἐγχέλειον οὐδὲ κάραβος;) erscheint, während in com. adesp. fr. 765 (ἠτριαῖα τεμάχη; vgl. hier unten) allgemein von Bauchfleisch-Scheiben die Rede ist (vgl. auch Athen. epit. I 4c τῶν Παχυνικῶν θύννων τὰς ἠτριαίας; in der lexikographischen Tradition vgl. [Hdn.] Philet. 291 ἠτριαία τὸ ὑπογάστριον· λέγουσι δὲ καὶ τὸ ὑπογάστριον, Poll. VI 52 ὑπογάστρια, οὔθατα, ἠτριαῖον δέλφακος, II 170 ἀπὸ δὲ τοῦ ἤτρου καὶ ἠτριαῖα τεμάχη οἱ κωμῳδοὶ λέγουσιν [com. adesp. fr. 765], worauf sich wohl auch Sud. η 633 ἠτριαῖα καὶ ἠτραῖον beziehen könnte, Phot. η 291 ἠτριαῖον ἢ ἤτριον· ἐφ’ ὕφους [Schleusner, Dobree: ὕψους g z] τάττεται ἡ φωνή; zum möglichen Ursprung dieser Glosse aus dem Attizisten Phrynichos vgl. Theodoridis 1998, z. St.). 7–9 μετὰ κολλάβων / χλιαρῶν Zu den kollaboi, einer Art Kuchen, vgl. hier unten, zu fr. 522; zu χλιαρός bezogen auf Speisen vgl. Bagordo 2014b, zu Magn. fr. 2 [Dionysos] (ταγηνίας ἤδη τεθέασαι χλιαροὺς / σίζοντας, ὅταν αὐτοῖσιν ἐπιχέῃς μέλι;).
fr. 521 K.–A. (507 K.) μηδὲ τὰ Φαληρικὰ τὰ μικρὰ τάδ’ ἀφύδια μηδὲ om. CE
τὰ μικρὰ τὰ φαληρικὰ τάδε ACE: transp. Porson
nicht einmal die Phalerischen, die kleinen, diese Sardellen da Athen. VII 285e ἀφύδια (om. CE) δὲ Ἀριστοφάνης (Ἀρ. δ’ ἐν CE) Ταγηνισταῖς· —— aphydia (‚Sardellen‘) [sagte] aber Aristophanes in den Tagēnistai: ——
Metrum
Kretisch-päonisch:
lkr lkr lkr lkl
Zitatkontext Das Fragment ist innerhalb eines Abschnittes zur ἀφύη überliefert (Athen. VII 284e–5f; zum weiteren Kontext vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 10 [Kyklōpes]). Das Aristophanes-Fragment folgt auf Hermipp. fr. 14 [Dēmotai] (νῦν δ’ οὐδ’ ἀφύην κινεῖν δοκεῖς), Call. fr. 10 [Kyklōpes] (πρὸς τῆς ἀφύης τῆς ἡδίστης), Aristonym. fr. 2,2 [Hēlios rhigōn] (ὥστ’ οὔτ’ ἀφύη νῦν ἐστ’ ἔθ’ ἁπλῶς), welche als Beispiel für den Gebrauch der Singularform des Wortes angeführt werden; im Anschluß an das Fragment wird auf Lynkeus von Samos Bezug genommen, der in seiner Epistel an Diagoras (Lync. fr. 8 Dalby ταῖς μὲν Φαληρικαῖς ἀφύαις τὰς Αἰνάτιδας καλουμένας ἀφύας) die Phalerischen Sardellen mit den aus dem kleinasiatischen Ainos stammenden vergleicht; in Poll. VI 63 werden die ἀφύαι Φαληρικαί neben anderen Fischen aus den jeweiligen Regionen aufgelistet, die bei den Alten geschätzt waren (παρὰ τοῖς παλαιοῖς εὐδοκίμουν), wohingegen Sud.
Ταγηνισταί (fr. 521)
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α 4660 (καὶ ἀφύας Φαληρικάς· τὰς μεγάλας; der Eintrag lautet ἀφύα ἐς πῦρ; vgl. hier oben, zu fr. 520) in Widerspruch zum Fragment zu stehen scheint. Textgestalt Die Änderung der tradierten Wortstellung, die ein kretisches Metrum restituiert, geht auf Porson 1812, 93 zurück (vgl. auch Imperio 2009, 209). Interpretation In einem lyrischen Kontext beklagt offenbar der Chor (die tagēnistai? vgl. hier oben. zum Komödientitel), ihm seien die kleinen Sardellen aus dem Hafen Phaleron verwehrt. Der kretisch-päonische Rhythmus (vgl. White 1912, 191–5, Zimmermann 1987, 103, Parker 1997, 40–7) paßte zu einem Kontext, in dem ein hochpoetisches Register mit alltäglichen Inhalten kombiniert wird (vgl. etwa Polyz. fr. 10 [Mousōn gonai] ὑψιπέταλοί τε κράμβαι συχναί, mit Orth 2015a, z. St., der auf die kretisch-päonische Sequenz in Ar. Ach. 665–75 verweist): hier ergäbe sich der etwas gehobenere Ton aus der eher ungewöhnlichen Folge der drei jeweils von τὰ … / τὰ … / τάδε … eingeleiteten Kola, ebenso wohl aus dem insistierenden Verweis auf die Kleinheit der Fische, unterstrichen durch das affektierte Diminutiv ἀφύδια (ἀφύδιον erscheint hiernach erst wieder im 1. Jh. n. Chr.: in Cyran. IV 22,2, als ἀφίδιν in I 7,15; vgl. Petersen 1910, 214. 233: „probably combined with the idea of deliciousness“). Die ἀφύαι (unklare Etymologie; vgl. Strömberg 1943, 73. 131) beziehen sich i.d.R. nicht auf eine spezielle Fischart, sondern stehen generell für ‚Fischbrut, Kleinfische verschiedener Art‘ (vgl. Aristot. Hist. anim. 569b 24 ἡ δ’ ἄλλη ἀφύη γόνος ἰχθύων ἐστίν, ἡ μὲν καλουμένη κωβῖτις κωβιῶν τῶν μικρῶν καὶ φαύλων, οἳ καταδύνουσιν εἰς τὴν γῆν· ἐκ δὲ τῆς φαληρικῆς γίνονται μεμβράδες, ἐκ δὲ τούτων τριχίδες, ἐκ δὲ τῶν τριχίδων τριχίαι, ἐκ δὲ μιᾶς ἀφύης, οἷον τῆς ἐν τῷ Ἀθηναίων λιμένι, οἱ ἐγκρασίχολοι καλούμενοι; vgl. Thompson 1947, 21–3 und Olson–Sens 2000, zu Archestr. fr. 11,3–5 O.–S.). Speziell die Sardellen aus dem attischen Hafen Phaleron werden in Ar. Ach. 901–2 (ἀφύας ἄρ’ ἄξεις πριάμενος Φαληρικὰς / ἢ κέραμον) und Av. 76–7 (τοτὲ μὲν ἐρᾷ φαγεῖν ἀφύας Φαληρικάς, / τρέχω ’π’ ἀφύας ἐγὼ λαβὼν τὸ τρύβλιον) als Delikatesse oder zumindest als beliebte Speise erwähnt. Weitere Komödienbelege stammen allesamt aus der Mese (Antiphan. fr. 204,5–7 [Timōn] ὡς προσβαλεῖν δ’ ἐκέλευσα τὸν τοιχωρύχον, / τὸν ἰχθυοπώλην, „προστίθημι“, φησί, „σοὶ / τὸν δῆμον αὐτῶν· εἰσὶ γὰρ Φαληρικοί“, Eub. fr. 75,4 [Orthannēs] Φαληρικὴ κόρη, Sotad. fr. 1,30–1 [Enkleiomenai/-oi] ἀφύαν θ’ ἅμ’ αὐτῇ παρέλαβον Φαληρικήν· / εἷς κύαθος ἐνταῦθ’ ὕδατος ἐπιχυθεὶς πολύ; vgl. auch Mach. fr. 5,35–7 Gow ἄνθρωπος ὑπὸ τῶν μαινίδων καὶ μεμβράδων / Φαληρικῆς ἀφύης τε διασεσαγμένος, / τῶν κωβιῶν δ’ ἀπέσχετ’ ἐγκρατέστατα sowie die parodische Dichtung, vertreten durch Archestr. fr. 11,1–4 O.–S. τὴν ἀφύην μίνθου πᾶσαν πλὴν τὴν ἐν Ἀθήναις· / τὸν γόνον ἐξαυδῶ, τὸν ἀφρὸν καλέουσιν Ἴωνες. / καὶ λαβὲ πρόσφατον αὐτὸν ἐν εὐκόλποιο Φαλήρου / ἀγκῶσιν ληφθένθ’ ἱεροῖς und Matr. fr. 1,22–3 O.–S. ἡ δὲ Φαληρικὴ ἦλθ’ ἀφύη, Τρίτωνος ἑταίρη, / ἄντα παρειάων σχομένη ῥυπαρὰ κρήδεμνα).
Aristophanes
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fr. 522 K.–A. (497 K.) λαμβάνετε κόλλαβον ἕκαστος nehmt einen kollabos-Kuchen – jeder (von euch) Athen. III 110f κολλάβους δ’ ἄρτους (-ου δ’ -ου Kaibel) Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς· ——. καὶ πάλιν· (Ar. fr. 520,6–8) und kollaboi artoi (‚kollabos-Brote‘) [sagte] Aristophanes in den Tagēnistai: ——. Und wieder: (Ar. fr. 520,6–8)
Metrum Kretisch-päonisch (?):
lkr lkr la
Zitatkontext Das Fragment wird im Rahmen einer Diskussion diverser Brotsorten (Athen. III 109b–11e) angeführt; außer in den Scholien zu den diesbezüglichen Aristophanes-Stellen (schol. Ar. Ran. 507a–c λέγει τοὺς ἄρτους, τοὺς ἐοικότας τὴν πλάσιν τοῖς κολλάβοις τῆς κιθάρας. οἱ δὲ εἶδος πλακοῦντος τετραγώνου, ἢ ἄρτου μικροῦ, παρὰ τὸ ἐκ μεγάλων κολλυβίζεσθαι, woher Sud. κ 1924 κολλάβους· τοὺς ἄρτους τοὺς ἐοικότας τὴν πλάσιν τοῖς κολλάβοις τῆς κιθάρας. οἱ δὲ εἶδος πλακοῦντος τετραγώνου ἢ ἄρτου μικροῦ· παρὰ τὸ ἐκ μεγάλων κολλυβίζεσθαι; schol. Ar. Pac. 1196 εἶδος ἄρτων. εἰσὶ δὲ μικροὶ ἀρτίσκοι ἐκ τῶν μεγάλων κεκολλαβισμένοι, οὓς καθάπαξ ἄρτους οὐκ ἠξίουν καλεῖν. καὶ ἐν Βατράχοις μέμνηται ἄρτους ἔπειτα κολλάβους [Ar. Ran. 507]. σχήματος δέ ἐστιν ὄνομα, ὥσπερ κολλύραν λέγουσί τινες, woher Et. gen. AB s. v. κόλλαβοι) zeigt sich ein lexikographisches Interesse für die κόλλαβοι in Listen von Brotarten ohne Belege in Poll. I 248 (ἄμυλος ἄρτος, καχρυδίας ἄρτος, κεγχρίας, ὀβελίας ἄρτος καὶ ὀβελίτης. καὶ ἄρτους κολλάβους), VI 72 (οἱ μὲν κριβανῖται οἱ δ’ ὀβελίαι, κόλλικες, κόλλαβοι, ναστοί, ἄμυλοι, κολλῦραι, ζυμῆται, σησαμῖται, χαρίσιοι, καχρυδίαι) sowie in den knappen Definitionen von Phot. κ 871 (κόλλαβοι· εἶδος ἄρτων) und Sud. κ 1923 (κόλλαβος· ὁ μικρὸς ψωμός). Interpretation Jemand lädt – offenbar im Rahmen eines üppigeren Gastmahls (vgl. hier unten) – eine Gruppe von Personen dazu ein, sich am Tisch an den kollaboi (einer Brotsorte) zu bedienen; Im Falle eines lyrischen Kontextes (vgl. Kassel–Austin z. St.: „paeones potius quam tetrametri trochaici initium“) ist der Sprecher mit dem Chor zu identifizieren, was die größte Wahrscheinlichkeit für sich hat (denn die Übertragung des Versteiles auf iamb. Trimeter erforderte einen textuellen Eingriff: so liest Casaubon λαμβάνετε 〈τε〉 κόλλαβον / ἕκαστος und Blaydes 1885, 255 λαμβάνετε / κόλλαβον ἕκαστος). Wenn aus der exegetischen Tradition zu schließen ist, daß es sich bei den kollaboi um eher kleinere Brote handelte (vgl. hier oben, Zitatkontext), suggerieren Ar. Pac. 1195–6 (ἔπειτ’ ἐπιφόρει τοὺς ἀμύλους καὶ τὰς κίχλας / καὶ τῶν λαγῴων πολλὰ καὶ τοὺς κολλάβους)
Ταγηνισταί (fr. 523)
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und Ran. 504–7 (ἡ γὰρ θεός σ’ ὡς ἐπύθεθ’ ἥκοντ’, εὐθέως / ἔπεττεν ἄρτους, ἧψε κατερικτῶν χύτρας / ἔτνους δύ’ ἢ τρεῖς, βοῦν ἀπηνθράκιζ’ ὅλον, / πλακοῦντας ὤπτα, κολλάβους), daß sie insbes. verschiedene Fleischgerichte begleiten konnten; relevant für gewisse Charakteristika der kollaboi – ihre weiße Farbe, die Verwendung eines besonderen Mehls sowie die Eigenschaft, nach Möglichkeit warm serviert zu werden – ist ebenfalls Philyll. fr. 4 [Augē] (αὐτὸς φέρων πάρειμι πυρῶν ἐκγόνους τριμήνων / γαλακτοχρῶτας κολλάβους θερμούς, mit Orth 2015a, z. St.). Der Imperativ in der 2. Person Pl. mit ἕκαστος kommt in der Komödie sonst nur in Ar. Eccl. 207 (ἰδίᾳ σκοπεῖσθ’ ἕκαστος ὅ τι τις κερδανεῖ) vor.
fr. 523 K.–A. (499 K.) Hdn. Π. μον. λέξ. [GrGr II] p. 913,22 Lentz Ἀγχομενός. γ ε ν ν α ῖ α (-αν V) β ο ι ώ τ ι ο ς ἐ ν Ἀ γ χ ο μ ε ν ο ῦ (ἀγχ. codd., Kassel– Austin, Ἀγχ. Kaibel, Crusius) Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς Anchomenos. E d l e b o i o t i s c h e i n d e m ( H e r o o n ? ) d e s A n c h o m e n o s. Aristophanes in den Tagēnistai
Metrum Ungewiß (γενναῖα = klrl).
lla; βοιώτιος = llka; ἐν Ἀγχομενοῦ =
Zitatkontext Das Wort Ἀγχομενός, wofür Aristophanes zitiert wird, steht in einer Aufzählung von Eigennamen auf -μενος, in der, ausgehend von Παρθένος, unterschieden wird zwischen Formen mit Akzent auf der drittletzten ( Ὄρμενος, ἔβενος, Ἕλενος, Τήμενος, Ὤλενος, Ἰάλμενος) und der letzten Silbe (Τισαμενός, Δεξαμενός, Ἀκεσαμενός, Κλαυσαμενός, Φαμενός), wozu Ἀγχομενός gehört; hierbei entscheidend ist, daß sie aus Namen besteht, die durch den zurückgezogenen Akzent zu Partizialformen werden (im Falle von Ἀγχομενός also ἀγχόμενος). Textgestalt Gegen das von Lehrs 18572, 21 restituierte, auf einem Ortsnamen Anchomenos basierende γενναία, Βοιωτὶς δ’ ἦν ἐξ Ἀγχομενοῦ („putavi Ἀγχομενός loci nomen esse ut Ὀρχομενός, et videtur festivus sermo fieri de anguilla“) argumentierten zu Recht Kassel–Austin z. St., Herodian zitiere keine Orte, sondern Personen („sed personarum non locorum nomina sunt cetera exempla Herodianea. quem scrupulum sensisse videtur Lehrs ipse, cum postea Lentzio teste alteram virgulam post ἦν poneret et ἐξ Ἀγχ. coll. Pac. 1149. 1154 ‘ex domo Anchomeni’ interpretatus anguillam cenae collaticiae portionem intellegeret“); nicht plausibler klingt 〈ὧ〉 γενναία Βοιωτί, θεὸς / τῶν Ἀγχομενοῦ von van Herwerden 1878, 29 („quibus verbis aliquis anguillam e lacu Copaide allocutus salsissime ridet nescio cuius Anchomeni filios tanquam ὀψοφάγους quosdam et ἰχθυολύμας“); Kaibel in Kassel–Austin z. St. interpretierte ἐν Ἀγχομενοῦ als ‚im Heroon des Anchomenos‘ (vgl. hier unten, Interpretation), was in der Tat der einzige mit dem Lemma kompatible Ausdruck zu sein scheint (vgl. hier oben, Zitatkontext); ἐν Ἀγχομενοῦ
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Aristophanes
wurde von O. Crusius in CPG Suppl. V 94, dessen Rekonstruktion für den Rest des Fragments jedoch allzu gesucht ist (γεννάδας Βοιώτιος / 〈ἀπαγξάμενος〉 ἐν Ἀγχομενοῦ: hier wird ein wackerer Mann aus Boiotien imaginiert, der sich im Henkerhain aufgehängt hat). Interpretation Aus dem in seinem ursprünglichen Wortlaut nicht wiederherzustellenden Text (vgl. hier oben, Textgestalt) läßt sich mit einiger Sicherheit nur Folgendes feststellen: eine weibl. Figur wird als edel epithetiert bzw. (wenn im Vok.) angesprochen; da zugleich von Boiotien die Rede ist, harmonierte die Identifikation dieser Figur mit einem Aal und damit einem berühmten Exportprodukt Boiotiens gut mit den Tagēnistai; bei dem im Lemma verankerten Ἀγχομενός könnte sich um einen thebanischen Helden Ἀγχομενός handeln, und zwar unter Berücksichtigung der u.a. durch Plat. fr. 77 [Meneleōs] (τί οὐκ ἀπήγξω, ἵνα Θήβησιν ἥρως γένῃ ‚warum erhängst du dich nicht, damit du zu einem Helden wirst?‘, mit Pirrotta 2009, z. St.) bezeugten Redewendung (vgl. Zenob. vulg. VI 17), den Usener 1896, 239–40 mit A. 56 seinerseits als Anspielung auf einen in Theben verehrten Heros Ἀπαγχόμενος gedeutet hatte, der wiederum mit einer Artemis Ἀπαγχομένη sowie anderen Heroen in Zusammenhang stehen könnte, deren Tod durch Erhängen erfolgte. ἐν Ἀγχομενοῦ hieße in diesem Falle nicht wie für Kaibel ‚im Heroon des Anchomenos‘, sondern (wie für Crusius) ‚im Hain des Henkers‘ und stünde sonach auf einen Ort des Hades bezogen, der für Selbstmörder bestimmt wäre (vgl. hier oben, Textgestalt). Durchaus also könnte es sich um eine parodisch gefärbte Apostrophe eines edlen (d. h. wertvollen) boiotischen Aals handeln (renommiert waren die Exemplare aus der Kopais), vielleicht sogar im paratragischen Kontext wie vergleichbare Anreden an Objekte o.ä. (Stellen bei Orth 2015a, zu Philyll. fr. 6,1 [Dōdekatē]) etwa in Ar. Ach. 885–7. 893–4 (in beiden Fälle an einen Aal, ohne Vok.), Equ. 1250–2 (an einen Kranz), Thesm. 776 (an die Hände), 778 (an ein Schreibtäfelchen), 945 (an ein safrangelbes Gewand), Eccl. 1–18 (an ein Öllämpchen).
fr. 524 K.–A. (509 K.) schol. Plat. Euthd. (T) 292e (p. 123 Greene = 23 p. 190 Cufalo) παροιμία Δ ι ὸ ς Κ ό ρ ι ν θ ο ς ἐπὶ τῶν ἄγαν μὲν ὑπερσεμνυνομένων, κακῶς δὲ καὶ πονηρῶς ἀπαλλαττόντων […] μέμνηται δὲ ταύτης Ἀριστοφάνης ἐν τοῖς Βατράχοις, λέγων „ἀλλ’ ἢ Διὸς Κόρινθος ἐν τοῖς στρώμασιν;“ καὶ ἐν Ταγηνισταῖς, καὶ Ἔφορος ἐν πρώτῳ Ἱστοριῶν, καὶ Πλάτων Εὐθυδήμῳ. ἄλλοι δὲ ἐπὶ τῶν ἐπ’ οὐδενὶ τέλει ἀπειλούντων φασὶν εἰρῆσθαι τὴν παροιμίαν Das Sprichwort „Ze u s s o h n K o r i n t h o s“, von denen, die sich aufspielen, um dann auf eine üble und klägliche Weise zu scheitern […] Und dieses wird auch von Aristophanes in den Fröschen erwähnt, der sagt: (Ar. Ran. 439). Und in den Tagēnistai, und Ephoros im ersten Buch der Historiai (Ephor. FGrHist 70 F 19), und Platon im Euthydemos (Plat. Euthd. 292e). Andere aber behaupten, das Sprichwort sei von denen gesagt worden, die leere Drohungen ausstoßen
Ταγηνισταί (fr. 524)
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Metrum Ungewiß (iambisch?) (klkla). Zitatkontext Das Fragment erscheint im Zuge der Diskussion des Ausdrucks Διὸς Κόρινθος, ausgehend von dessen Gebrauch in Plat. Euthd. 292e (ὅτι δέ ποτε ἀγαθοί εἰσιν, οὐδαμοῦ ἡμῖν φαίνονται, ἐπειδήπερ τὰ ἔργα τὰ λεγόμενα εἶναι τῆς πολιτικῆς ἠτιμάσαμεν, ἀλλ’ ἀτεχνῶς τὸ λεγόμενον ὁ Διὸς Κόρινθος γίγνεται, καὶ ὅπερ ἔλεγον, τοῦ ἴσου ἡμῖν ἐνδεῖ ἢ ἔτι πλέονος πρὸς τὸ εἰδέναι τίς ποτέ ἐστιν ἡ ἐπιστήμη ἐκείνη ἣ ἡμᾶς εὐδαίμονας ποιήσει;) vom schol. z. St. (vgl. Cufalo 2007, 190: „auctor ergo scholiorum codicis T explicationes ex scholio veteriore (PW), enarrationem ex aliis fontibus sumpsit“, mit Verweis auf Par. suppl. 676 p. 70 Cohn) im Anschluß an Ar. Ran. 439 (vgl. hier unten, Interpretation) (zuvor war bereits Pind. N. 7,105 angeführt worden); im Folgenden wird auf Ephor. FGrHist 70 F 19 als Vertreter einer differenten Interpretation des Diktums (als Drohung der Korinther an die Megarer) Bezug genommen. Ähnlich geartetes Material findet sich in der paroimiographischen und attizistisch geprägten lexikographischen Tradition, welche stets – wie der Beginn des Platon-Scholions – von Pind. N. 7,105 ausgehen (vgl. Zenob. Ath. [M I ξςʹ = L IV νγʹ] ὁ Διὸς Κορίνθος· ἐπὶ τῶν ἐπ’ οὐδενὶ τέλει ἀπειλούντων 〈φασὶν εἰρῆσθαι τὴν παροιμίαν M〉. Μεγαρεῦσι γὰρ ὡρμημένοις ἀφίστασθαι ἐπιλέγειν τὸν Κορίνθιον „οὐκ ἀνέξεται ταῦτα ὁ Διὸς Κορίνθος.“ 〈μέμνηται ταύτης καὶ Πίνδαρος M〉. ἄλλοι δὲ φασὶν ἐπὶ τῶν σεμνυνομένων, κακῶς δὲ ἀπαλλαττόντων εἰρῆσθαι τὴν παροιμίαν; Phot. δ 656 = Sud. δ 1207 [≈ Paus. att. δ 17 Erbse] Διὸς Κόρινθος· ἐπὶ τῶν τὰ αὐτὰ λεγόντων παροιμία. ἐπὶ τῶν τὰ αὐτὰ λεγόντων παροιμία. ἐρρέθη δὲ δι’ αἰτίαν τοιαύτην· Μεγαρεῖς ὑπακούοντες Κορινθίοις ἐβαροῦντο τοῖς ἐπιτάγμασι καὶ φανεροὶ δυσανασχετοῦντες ἦσαν ἐπὶ τούτῳ. Κορινθίων δὲ πρέσβεις ἦλθον εἰς τὰ Μέγαρα καὶ τοῦ δήμου μὴ προσέχοντος αὐτοῖς ἀγανακτοῦντες ἐβόων· „οὐκ ἀνέξεται ταῦτα 〈ὁ Sud.〉 Διὸς Κόρινθος.“ φασὶν οὖν τοὺς Μεγαρεῖς ἐκβάλλοντας αὐτοὺς παίειν καὶ λέγειν· „παῖε τὸν Διὸς Κόρινθον“; aus dem Suda-Eintrag Apostol. VI 17; vgl. auch Hsch. δ 1928a (~ Zenob. vulg. III 21) Διὸς Κόρινθος· παροιμία ἐπὶ τῶν τὰ αὐτὰ λεγόντων καὶ πραττόντων, ὡς ὁ Πίνδαρός φησιν). Interpretation Die sprichwörtliche Redewendung Διὸς Κόρινθος weist einen offenbar historischen Hintergrund auf (für eine zusammenfassende Diskussion vgl. Lidauer 2016, 178–81: „Die Bewohner Megaras waren den Korinthern untertan und lehnten sich auf, weil sie die ihnen aufgebürdeten Lasten nicht mehr ertragen konnten. Die Korinther schickten Gesandte, die dem Volk von Megara Vorwürfe machten und damit drohten, dass Korinthos, Sohn des Zeus, es nicht dulden würde, wenn die Bewohner seiner Stadt keine Genugtuung von den Aufständischen verlangten. Darüber erbost, bewarfen die Megarer die Gesandten mit Steinen. Als es daraufhin zu einer Schlacht mit den Korinthern kam, besiegten sie diese, verfolgten die Fliehenden, töteten sie und riefen dabei, sie schlügen den „Zeussohn Korinthos“, womit wohl nicht der Gott selbst gemeint war, sondern jeweils einer, der Διὸς Κόρινθος im Munde geführt hatte“, 180; zum historischen Wahrheitsgehalt dieses und anderer Sprichwörter über die Beziehung
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Aristophanes
zwischen Megarern und Korinthern vgl. Bühler 1982, 510–1). Der erste Beleg für das durch die Redensart vermittelte Bild einer mehrmaligen, doch vergeblichen Wiederholung ist in Pind. N. 7,104–5 (ταὐτὰ δὲ τρὶς τετράκι τ’ ἀμπολεῖν / ἀπορία τελέθει, τέκνοισιν ἅτε μαψυλάκας „Διὸς Κόρινθος“), das anscheinend ebenfalls für deren Alltäglichkeit – etwa in der Erziehung der Kinder – zeugt (zur doppelten Deutung dieser Verse – mit Διὸς Κόρινθος entweder als Zitat oder als Titel für jemanden, der seine Kinder in dieser Weise erzieht – vgl. Carey 1981, 179, der zu zweiter Option neigt). Nicht anders wird der Spruch in den übrigen vorplatonischen Stellen verwendet: in Ar. Ran. 439 (ἀλλ’ ἢ Διὸς Κόρινθος ἐν τοῖς στρώμασιν;) klagt Xanthias über die Eindringlichkeit, mit welcher sein Herr Dionysos ihn auffordert, das Gepäck erneut zu tragen; in Eccl. 828–9 (ὁ Διὸς Κόρινθος καὶ τὸ πρᾶγμ’ οὐκ ἤρκεσεν, / πάλιν κατεπίττου πᾶς ἀνὴρ Εὐριπίδην) bezieht sich die Wendung auf die abermalig konstatierte Unzulänglichkeit finanzpolitischer Versprechen (hier unter Bezugnahme auf eine durch einen Politiker namens Euripides eingeführte Steuer, die sich letzten Endes als unzureichend erwies); weitere literarische Belege sind Plut. De comm. not. adv. Stoic. 1072b (πολὺς οὖν ὁ Διὸς Κόρινθος ἐπὶ τὸν λόγον αὐτῶν ἀφῖκται), Philostr. Vit. soph. 2 (ἐξωθούντων δὲ αὐτὸν τῶν συγγενῶν ἐς τὸν γάμον καὶ Διὸς Κόρινθον ἡγουμένων τὸν Ἀντίπατρον οὐ πρότερον εἶξεν ἢ Σεβῆρον αὐτοκράτορα μεταπέμψαντα αὐτὸν ἐς τὴν ἑῴαν δοῦναί οἱ τὴν κόρην) und Liban. Epist. 651,3 (διὰ γὰρ τοῦ τετίμημαι καὶ ἐτιμήθην καὶ τιμῆς ἠξίωμαι τὸ μῆκος ἐξειργάσατο καὶ ἦν ὁ Διὸς Κόρινθος ἀτεχνῶς τὰ γράμματα).
fr. 525 K.–A. (511 K.) Poll. X 93 (codd. FS, CL) τὸ δὲ ὄνομα ἡ ἐπίχυσις εἴρηται ἐν Ἀριστοφάνους Δαιταλεῦσιν· ἐν δὲ Ταγηνισταῖς ὠνόμασταί τι καὶ μ ε λ ι τ η ρ ὸ ν ἄ γ γ ο ς (μελιτήριον ἄγγος CL, μελιτηρὸν ἀγγεῖον FS) Und das Wort epichysis (‚Krug, Kelle‘) ist in Aristophanes’ Daitalēs (Ar. fr. 220 [Daitalēs]) gesagt worden: in den Tagēnistai aber ist irgendwas auch melitēron angos (‚H o n i g g e f ä ß‘) genannt worden
Metrum
Ungewiß (iambisch?) (kklkla).
Zitatkontext Im Rahmen einer Diskussion von Begriffen für Tisch und darauf etwaig befindliche Speisebehältnisse (Poll. X 80–94) wird das Honiggefäß lediglich en passant erwähnt, ausgehend von der Gruppe der ἡδυσμάτων ἀγγεῖα (‚Gefäß für Dressings‘), wozu etwa κυψέλαι, ὀξίδες sowie eine ἐλαιηρὰ ἐπίχυσις gehören (zur epichysis vgl. Cassio 1977, 63), welche in Eup. fr. 415 μακρὸν χαλκίον genannt wird (vgl. Olson 2014, z. St.); darauf folgt das für den Gebrauch von χαλκίον im Sinne von Ölkrug irreführende Zitat von Ar. Ach. 1128 (κατάχει σύ, παῖ, τοὔλαιον ἐκ τοῦ χαλκίου); in weiteren lexikographischen Belegen, einschließlich Athen. XI 475d (wo die Erklärung der κελέβη als ποιμενικὸν ἀγγεῖον μελιτηρόν von
Ταγηνισταί (fr. 526)
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Nikanders Glōssai – Nic. fr. 138 Schn. – stammt, und nicht von dessen poetischen Fragmenten – so irrtümlich R. Cherubina in Canfora 2001, z. St.), gilt das Interesse für μελιτηρὸν ἀγγεῖον (vgl. hier unten, Textgestalt), das eher in der mediz. Literatur angesiedelt ist (vgl. hier unten, Interpretation). Textgestalt Die Lesart μελιτηρὸν ἀγγεῖον (FS) ist an sich nicht undenkbar (vgl. hier oben, Zitatkontext). Interpretation Ein μελιτηρὸν ἄγγος ist ein Gefäß für die Aufbewahrung von Honig (zur archäologischen Evidenz vgl. Radici Colace–Gulletta 1992, 68); das nächste formale Pendant für die Junktur bietet Soph. fr. 306 R. (ὀξηρὸν ἄγγος οὐ μελισσοῦσθαι πρέπει; vgl. auch die Tonkrüge für Essig und Wein jeweils in Ar. fr. 743 κεράμιον ὀξηρόν, mit Bagordo 2017, z. St., und Cratin. fr. 391 κεράμιον οἰνηρόν; beide sind in Poll. VII 162 überliefert); μελιτηρός ist das zu erwartende Adj. zu μέλι und erscheint außerhalb der lexikographischen Tradition (vgl. hier oben, Zitatkontext) nur in Thphr. Hist. plant. III 7,4 (κατὰ δὲ τὴν ἐαρινὴν ὥραν ἐπίβαπτον χυλῷ μελιτηρῷ καὶ κατὰ τὴν ἁφὴν καὶ κατὰ τὴν γεῦσιν) und der mediz. Literatur (z. B. Galen. Pro puer. epil. 6 vol. XI p. 376,12 Kühn τῶν μελιτηρῶν ἀγγείων – οὕτως δὲ ὀνομάζουσιν οἱ Ἕλληνες ἐξ ὧν ἐκενώθη μέλι).
fr. 526 K.–A. (512 K.) Galen. in Hipp. aphor. vol. XVIII.1 p. 147 Kühn ἀμφιδέξιον Εὐριπίδης εἴρηκε σίδηρον τὸν ἑκατέρωθεν μὲν τέμνοντα, περιδέξιον δὲ τὸν Ἀστεροπαῖον Ὅμηρος τὸν ἀμφοτέραις ταῖς χερσὶν ὁμοίως χρώμενον, ὡσεὶ καὶ ἀμφοτεροδέξιον εἰρήκει. κατὰ δὲ τὸν αὐτὸν τρόπον ἀ μ φ α ρ ι σ τ ε ρ ὸ ν Ἀριστοφάνης εἶπεν ἐν Ταγηνίσταις (-ίταις Kühn) ἄνθρωπον 〈ἀμφοτέρωθεν add. Dindorf〉 ἀριστερόν amphidexios (‚beidhändig‘, Akk.) hat Euripides das Eisen genannt (Eur. Hipp. 779–80), das von beiden Seiten schneidet, peridexios (‚beidhändig‘, Akk.) Homer den Asteropaios, der sich beider Hände auf gleiche Weise bedient, als hätte er amphoterodexios (‚beidhändig‘, Akk.) gesagt. Und auf die gleiche Weise sagte Aristophanes in den Tagēnistai ampharisteros (‚l i n k i s c h‘, Akk.) von einem Menschen, der 〈an beiden Seiten〉 linkshändig ist
Metrum Ungewiß (Ende eines 3ia?) (l
klka).
Zitatkontext Das Fragment wird in einer Diskussion von Wörtern über rechts-, links- und beidhändige Personen herangezogen, motiviert durch den Gebrauch des Adj. ἀμφιδέξιος in einem Aphorismus aus dem Corpus Hippocraticum (Hipp. Aphor. 7,43 γυνὴ ἀμφιδέξιος οὐ γίνεται), den der Zitatträger Galen kommentiert, wobei der aristophanische Begriff offenbar als einziger unter den angeführten Stellen in übertragener Bedeutung verwendet wird. Ein ausdrückliches Interesse für ἀμφαρίστερος zeigt die attizistisch geprägte Lexikographie, die mit Phryn. Praep. soph. p. 2,7 (ἀμφαρίστερος· ἐναντίον τοῦτο τῷ περιδέξιος. σκωπτικὸν πάνυ τὸ ὄνομα) ansetzt, wo es als Gegenstück zu περιδέξιος (‚beidhändig‘) gar
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Aristophanes
für beleidigend gehalten wird; darauf beruht explizit das Lemma in Phot. α 1292 (ἀμφαρίστερος· ἀμφοτέρωθεν 〈ἀριστερός add. Reitzenstein〉, οὐκ αἴσιος οὐδὲ ἐπιτήδειος [=̃ Hsch. α 3900 ~ Et. magn. p. 89,25]. σκωπτικὴ δὲ ἡ φωνή, ὥς φησι Φρύνιχος); in Poll. II 160 (σκαιός, σκαιῶς ἀριστερός· τὸ δ’ ἐπαρίστερος ἰδιωτικόν, τό γε μὴν ἀμφαρίστερος Ἀττικόν) wird die Form als ‚attisch‘ bezeichnet, d. h. als bei att. Autoren literarisch belegte Form, im Vergleich etwa zum offenkundig eher geläufigen Synonym ἐπαρίστερος (vgl. Phryn. Ecl. 227 F.); von dem ebenfalls beim Zitatträger erwähnten Asteropaios (Hom. Υ 163) geht die Diskussion in Eust. in Il. p. 1228,44 (ἰστέον δὲ ὅτι τὸν Ἀστεροπαῖον καὶ περιδέξιον ὁ ποιητὴς ἱστορεῖ, εἰπὼν κατωτέρω „ἐπεὶ περιδέξιος ἦεν,“ τουτέστιν ὑπερδέξιος κατὰ τοὺς παλαιοὺς ἢ ἀμφιδέξιος, ὅ ἐστιν ἀμφοτεροδέξιος […]. δῆλον δὲ ὅτι ὥσπερ ἀμφιδέξιος, οὕτω καὶ ἀμφαρίστερος παρὰ τοῖς παλαιοῖς, ὡς καὶ ἀλλαχοῦ δηλοῦται, ὁ ἐναντίος τῷ ἀμφιδεξίῳ. [ὅτι δὲ ἀγαθὰ μὲν καὶ εὐοιώνιστα παρὰ τοῖς παλαιοῖς τὰ δεξιὰ ἐκρίνοντο, οὐ τοιαῦτα δὲ τὰ λαιά, ἔκ τε τῶν οἰωνοσκοπιῶν δῆλον, καὶ ἐκ τῶν ἐξ ἀριστερᾶς πταρμῶν, καθ’ ὧν οὐκ εὐεμφάτως ἡ Κωμῳδία ἔπαιξεν. ἀκολούθως οὖν ψέγεται καὶ τὸ ἀμφαρίστερον καὶ τὸ ἐπαρίστερον) aus, der mit Κωμῳδία Aristophanes gemeint haben soll (zu ὁ κωμικός bei Eustathios für Aristophanes vgl. Lorenzoni 2001, 214 A. 25; vgl. auch in Od. p. 1398,49). Interpretation Ein literarisch in vorbyz. Zeit nur hier bezeugtes Kompositum aus ἀμφ(ι)- ‚auf beiden Seiten‘ und ἀριστερός ‚link‘ (zu formalen Aspekten dieser Art von Zusammensetzungen mit ἀμφ(ι)-, u.a. die fehlende Dehnung von ἀμφᾰρstatt des zu erwartenden ἀμφᾱρ-, vgl. Minon 2010, 292 A. 21: „L’absence d’allongement dans ἀμφαρίστερος (Ar. Fr. 512) s’ explique autant par les besoins du mètre que par la nécessité de garder apparent le lien sémantique avec ἀρι- pour éviter la confusion avec la famille de ἔρις, pour laquelle sont connus l’ adj. ἀμφήριστος et l’ anthroponyme crétois correspondant“; zur Vorliebe v.a. in der Archaia, vier- oder mehrsilbige Wörter an das Ende des 3ia zu setzen, vgl. die Statistiken in Orth 2015b), offenbar als komische Beleidigung eingesetzt, und zwar als formal direktes Gegenstück des in Dichtung und Prosa verwendeten ἀμφιδέξιος ‚beidhändig‘ bzw. ‚zweideutig‘ (vgl. Hippon. fr. 121 W.2 = 121/122 Deg.2 ἀμφιδέξιος γάρ εἰμι κοὐκ ἁμαρτάνω κόπτων, ein Bild aus dem Faustkampf, Aesch. fr. 240 R. ἀμφιδεξίοις χερσί, fr. 266,1–2 R. καὶ τοὺς θανόντας εἰ θέλεις εὐεργετεῖν / εἴτ’ οὖν κακουργεῖν, ἀμφιδεξίως ἔχει = es ist gleichgültig, Eur. Hipp. 779–80 οὐκ οἴσει τις ἀμφιδέξιον / σίδηρον, Soph. OT 1243 κόμην σπῶσ’ ἀμφιδεξίοις ἀκμαῖς, OC 1112 ἐρείσατ’, ὦ παῖ, πλευρὸν ἀμφιδέξιον; für die Prosa vgl. etwa Hdt. V 92E,1, im Sinne von zweideutig, Aristot. EN 1134b 34, Hist. anim. 497b, Pol. 1274b). ἀμφαρίστερος dürfte somit – vielleicht als ad-hoc-Prägung (die wohl fehlende Dehnung spricht für eine nicht traditionelle Form; vgl. hier oben) – parodische Konturen gewinnen, formal zwar des tragischen ἀμφιδέξιος, welches wiederum eher im eigentlichen Sinn verwendet wird (mit Ausnahme von ἀμφιδεξίως ‚gleichgültig‘ in Aesch. fr. 266,2 R.; vgl. hier oben), semantisch aber des hom. περιδέξιος, dessen übertragener Sinn sehr geschickt u.a. in Ar. Nub. 950–1 (τοῖς περιδεξίοισιν / λόγοισι καὶ φροντίσι) bezeugt ist; ein weiteres Derivat von ἀριστερός, das auch
Ταγηνισταί (fr. 527)
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metaphorisch sein kann, ist das in der lexikographischen Tradition als eher idiomatisch (vgl. hier oben, Zitatkontext) konnotierte ἐπαρίστερος ‚linkswärts‘ (wie in Ephipp. fr. 23 [Philyra] ὡς σκαιὸς εἶ κἄγροικος αἰσχροεπῶν kl / ἐπαρίστερ’ ἐν τῷ στόματι τὴν γλῶτταν φορεῖς, von jdm., der ungewandt redet; eigentlicher Sinn z. B. in Ar. Av. 1567). Rechts und links stehen seit jeher für gut, günstig, geschickt bzw. deren Gegenteil (so ist δεξιός – v.a. im Kontext einer Vogelschau – seit Hom. Ν 821 δεξιὸς ὄρνις positiv konnotiert bzw. seit Pind. I. 5,61 χερσὶ δεξιόν, νόῳ ἀντίπαλον ein Standardwort für fähig, klug, gewandt; für die Komödie vgl. Dover 1993, 13–4): wenn mithin der ἀμφιδέξιος (wörtl. wer beide Hände als rechte Hand benutzt, gewiß aus der Perspektive eines Rechtshänders) als der rundum Fähige, Kluge, Gewandte gilt, so ist sein negatives Pendant (wer beide Hände als linke Hand benutzt, d. h. zwei linke Hände hat) konsequent der absolut Unfähige, Unkluge, Ungewandte (dem gleichen, rechtshändig orientierten Bild folgend, der Linkische).
fr. 527 K.–A. (513. 514 K.) Poll. X 47 (codd. FS, ABCL) θρᾶνοι, θρανία, θρανίδια ἐν Νήσοις Ἀριστοφάνους, βάθρα, β α θ ρ ί δ ι α (Hemsterhusius, βαθράδια FS, ἐν —— βαθρίδια om. ABCL) ὡς ἐν Ταγηνισταῖς (ταγινησταῖς FS), σκολύθρια, ἅπερ ἐστὶ μικροὶ τρίποδες Θετταλικοὶ δίφροι· τὸ δὲ ὄνομα καὶ ἐν Εὐθυδήμῳ Πλάτωνος thranoi (‚Bänke‘) thrania (‚Schemel‘, Pl.) thranidia (‚Schemelchen‘, Pl.) in Aristophanes’ Nēsoi (Ar. fr. 414 [Nēsoi]), bathra (‚Bänke‘) bathridia (‚B ä n k c h e n‘, Pl.) wie in den Tagēnistai, skolythria (‚Höckerchen‘, Pl.), welche eben kleine dreifüßige thessalische Stühle sind: und das Wort [findet sich] auch in Platons Euthydemos (Plat. Euthd. 217f)
Metrum Ungewiß (kkka). Zitatkontext Überliefert ist das Fragment in einer kleinen Sektion über Beistelltische bzw. -stühle, die sich im Schlafzimmer (κοιτών) befinden (Poll. X 47–9; hierzu gehören θρόνοι, κλισμοί sowie δίφροι bzw. διφρίσκοι; zu den σκολύθρια vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 3 [Amphiktyones]). Es besteht keine Veranlassung, σκολύθρια statt βαθρίδια Aristophanes zuzuweisen (so hingegen, mit fragwürdigen Argumenten, Fritzsche 1845, 79: „Quum enim particula καὶ ἐν Εὐθυδήμῳ alium verbi σκολύθρια auctorem jam antecessisse doceat: necessario sequitur ita rescribendum esse, – βάθρα βαθρίδια ὡς * * (deest nomen comici et fabulae), καὶ, ὡς ἐν Ταγηνισταῖς, σκολύθρια, ἅπερ ἐστὶ μικροὶ et sic porro“; zur theoretisch bestehenden Möglichkeit, daß auch βάθρα Bestandteil des aristophanischen Wortlauts sein könnte, was ebenso für das unmittelbar davor zitierte Ar. fr. 414 [Nēsoi] gilt, wo θρανίδια, vielleicht aber auch θρᾶνοι und θρανία zum Fragment gehörten, vgl. Kassel–Austin z. St.).
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Textgestalt Das überlieferte βαθράδια (noch in LSJ s. v.: „leg. βαθρίδιον“), das an sich nicht unvorstellbar ist (vgl. Petersen 1910, 244: „There are also a few words which come from primitives in -ο-: (βαθράδιον : βάθρον, γερράδιον : γέρρον, ἐρυθράδιον : ἐρυθρός (adj.), λεμβάδιον : λέμβος, πιλάδιον : πῖλος“; vgl. auch Lobeck 1853, 281), wurde von Hemsterhuys 1825, 210 in βαθρίδια emendiert. Interpretation Es handelt sich um die restituierte (vgl. hier oben, Textgestalt), einmalig bezeugte Diminutivform von βάθρον ‚Stufe, Bank, Sitz‘ (vgl. Stama 2014, zu Phryn. fr. 3,5 [Epialtēs] ἐπὶ τοῖς 〈δὲ〉 βάθροις ὅταν ὦσιν, mit Bezug auf Gruppen junger Athener, die auf den Bänken – eventuell einer der Stoai, welche die Agora umgaben – sitzen, um gegen jedermann mit scharfem Spott zu sticheln).
fr. 528 K.–A. (515 K.) Epim. Hom. κ 127,53 Dyck (An. Ox. I p. 223,19 Cramer) εἰ 〈δ〉έ τι ὀξυτονήθη (ὀξύνεται malit Dyck), πρὸς ἀντιδιαστολὴν ἑτέρου σημαινομένου· δόκος γὰρ πρὸς ἀντιδιαστολὴν τοῦ δ ο κ ό ς ὀξυτόνου τοῦ σημαίνοντος τὴν δόκησιν. καὶ παρὰ Ἀριστοφάνει ἐν Ταγηνισταῖς σημαίνει τὴν ἀγχόνην und wenn etwas oxyton geworden ist, dann zur Unterscheidung durch Entgegenstellung (antidiastolē) eines Wortes mit anderer Bedeutung; dókos [entsteht] nämlich zur Unterscheidung durch Entgegenstellung des oxytonen dokós, das dokēsis (‚Vorstellung, Schein‘) bedeutet. Und bei Aristophanes in den Tagēnistai bedeutet es (d. h. dokós) anchonē (‚S t r i c k‘)
Metrum Ungewiß (ka). Zitatkontext Ausgehend vom hom. Lemma κρίκον (Hom. κ 127) wird das Fragment im Rahmen eines unter dem Namen ἀντιδιαστολή bekannten Verfahrens (wie etwa bei Φάκος / φακός) als Beispiel für die Oxytonierung gewisser Wörter herangezogen, welche sich von gleichlautenden einzig durch den Akzent unterscheiden lassen; dieses wohl auf Herodian (Hdn. Π. καθ. προσ. [GrGr III.1] p. 148,26 Lentz) zurückgehende Material (vgl. Dyck 1995, z. St.) hat zwar ein Pendant in Hsch. δ 2129 (δόκον· τὴν ἀγχόνην Ἀριστοφάνης), die paroxytone Form allerdings entspricht δόκησις, wohingegen die semantisch zu erwartende Form für Aristophanes in jedem Falle δοκός lauten muß (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Aus dem Sinn ‚Dachsparre, Balken‘ von δοκός (urspr. Nomen agentis zu δέκομαι als ‚Aufnehmerin [der Dachung]‘ nach Frisk GEW, s. v.) entwickelte sich offenbar die nur hier bezeugte Bedeutung von ἀγχόνη ‚Strick zum Erdrosseln‘: man erhängt sich am Balken. Nichts weiter als suggestiv ist die Vermutung von Kaibel in Kassel–Austin z. St., wonach es sich hierbei um die boiotische Frau von fr. 523 (vgl. hier oben, zum Fr.) handeln könnte.
Ταγηνισταί (fr. 530)
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fr. 529 K.–A. (516 K.) Poll. X 101 (codd. FS, CL) καὶ μὴν καὶ ἐσχάραν εἴποις ἂν τὸ ἀνθράκιον τοῦτο, καὶ ἐσχάριον, Ἀριστοφάνους ἐν Ταγηνισταῖς εἰπόντος ἐ σ χ ά ρ ι α, καί που καὶ ἐσχαρίδα Und in der Tat könntest du dieses anthrakion (‚Glutkohle‘) auch eschara (‚Herd‘, Akk.) nennen, und escharion (‚kleiner Herd‘), da Aristophanes in den Tagēnistai escharia (‚k l e i n e H e r d e‘) gesagt hat, und irgendwo escharis (‚Kohlenbecken‘, Akk.) (Ar. fr. 946 [dub.])
Metrum Ungewiß (lkka). Zitatkontext Zitiert ist das Fragment, gefolgt von Ar. fr. 946 [dub.] (vgl. Bagordo 2018a, z. St.), unter den Ableitungen von ἐσχάρα in einer Sektion über die Geräte des mageiros (Poll. X 95–111; zu Eratosthenes’ Skeuographikos als möglicher Quelle für Pollux’ Buch X vgl. Nesselrath 1990, 87–8). Interpretation Plural von ἐσχάριον, Diminutiv von ἐσχάρα ‚Herd, Haus-, Opferherd‘ (vgl. Sgarbi 2016 und Radici Colace–Gulletta 2005, 164–79). Ein kulinarischer Einsatz des Herdes geht aus dem Komödientitel eindeutig hervor. Mit Ausnahme von Anth. Pal. VII 210,6 (ἤριπεν ἐσχαρίου λάβρον ἐπ’ ἄσθμα πυρός) erscheint das Subst. sonst ausschließlich in der Prosa (ab Polyb. IX 41,4), jedoch im Sinne von Plattform.
fr. 530 K.–A. (517 K.) Poll. VII 149 (codd. FS, A) τὰ δὲ καρπεῖα ἐν τῷ Γηρυτάδῃ Ἀριστοφάνης εἰπὼν τὸ εὐκαρπεῖν ἐν Ταγηνισταῖς (ἐν τοῖς ἀγωνίσταις A) κ α ρ π ε ῖ ν (καρπεύειν A, Bethe, 〈καὶ〉 καρπεύειν vel cum Jungermanno {καρπεύειν} Bergk) λέγει Und während Aristophanes von den karpeia (‚Einkünfte‘, Nt. Pl.) im Gērytadēs (Ar. fr. 183 [Gērytadēs]) gesprochen hat, sagt er in den Tagēnistai eukarpein (‚gute, viele Früchte tragen‘) karpein (‚F r u c h t h e r v o r b r i n g e n‘)
Metrum Ungewiß (ll). Zitatkontext Das Fragment, das in einem Abschnitt über die Ableitungen von καρπός (Poll. VII 149, darunter καρποῦσθαι, κάρπωσις, καρπεία, καρπίζεσθαι und καρπεύειν) im Rahmen einer längeren Sektion über Bauern (140–52) sich unmittelbar an Ar. fr. 183 [Gērytadēs] (καρπεῖα) anschließt, besteht aus einer Form, die in der lexikographischen Tradition sonst nur als Lemma in Hsch. κ 862 (καρπεῖν· †πληώττειν) überliefert zu sein scheint (Latte 1966, z. St., der †καρπεῖν· πληώττειν† druckt, erwägt καρπιεῖν· πληρώσειν; noch weiter hergeholt ist 〈εὐ〉 καρπεῖν· 〈καρπῷ〉 πληθύειν von Meineke 1858, 554–5; ebenfalls problematisch
Aristophanes
98
sind Hsch. κ 874 †καρπωμένη [κεκαρπ- Meineke]· καρπῷ πλήθουσα und κ 880 καρπῶ· καρπιοῦμαι, wo als Lemma – wenn von καρπόω – das Fut. καρπώσομαι zu erwarten wäre). Textgestalt Das in A tradierte (und von Bethe in seiner Pollux-Edition beibehaltene) καρπεύειν ‚Früchte einernten‘ läßt sich anhand der im Lemma wohl nicht korrupten Hesych-Glosse (vgl. hier oben, Zitatkontext) in καρπεῖν emendieren (so Kassel–Austin z. St.); für die Verwechslung spricht der Umstand, daß direkt zuvor das Verb καρπεύειν erwähnt worden war (Poll. VII 149 καὶ τὸ ῥῆμα καρπεύειν· λέγει γοῦν [d. h. Hypereides] ἐν τῷ πρὸς Θασίους [Hyper. fr. 107 Jensen] „εὐθὺς δὲ καρπεύειν ἀγαθὴν καὶ πλείστην χώραν“). Interpretation Da das normale Denominalverb zu καρπός καρποῦν (‚Frucht tragen, hervorbringen‘) bzw. καρποῦσθαι (‚Früchte einernten, ausbeuten‘) lautet und andere Derivate eine ebenfalls erwartbare Suffigierung aufweisen (καρπεύειν selbst – vgl. hier oben, Textgestalt – oder καρπίζειν ‚befruchten‘), wird das nur hier (und eventuell bei Hesych; vgl. hier oben, Zitatkontext) attestierte καρπεῖν durch Analogie erklärt (wie etwa zu ἀφρεῖν nach ἀφρός; vgl. Kassel–Austin z. St., mit dem von V. Schmidt suggerierten Verweis auf Sütterlin 1891, 60–4, für die von Nomina in -ο abgeleiteten Verben auf -έω; vgl. lat. carpere ‚abpflücken‘; weiterer Beleg ist καρπήσηται beim byz. Juristen Tipukeitos aus dem 11./12. Jh.; vgl. Lampe PGL, s. v. ‚yield as fruit‘, mit Verweis auf Cyrill. Is. 2,3 κεκάρπηκε, metaph.; das Verb ist ferner vom entsprechenden Nomen rei actae κάρπημα vorausgesetzt; in Hsch. κ 855 †καρπαλίον· κάρπημα [κάρπωμα Musurus]† scheint das Interpretamentum durch Niceph. Brev. p. 76,8 τὰ τῆς γῆς καρπήματα und zwei weitere Stellen aus byz. Zeit gesichert zu sein). Die Existenz eines Verbs καρπεῖν dürfte somit geklärt sein – die Form ist gut, wenn auch spät, belegt und sprachlich erklärbar –, wobei der einzige Vorbehalt in ihrer zeitlichen Einordnung liegen könnte, d. h. ob sie erst byzantinisch oder bereits klassisch ist; bis ein Gegenbeweis erbracht ist, besteht indessen kein Grund, sie dem aristophanischen Wortlaut abzusprechen.
fr. 531 K.–A. (518 K.) Poll. X 173 (codd. FS, ABCL) καὶ ὡς ἐν Ταγηνισταῖς νεβρίδα καὶ λίθους πωρίνους καὶ κ η ρ ύ κ ι ο ν und wie in den Tagēnistai nebris (‚Hirschkalbfell‘, Akk.) (Ar. fr. 536) und lithoi pōrinoi (‚Tuffsteine‘, Akk.) (Ar. fr. 538) und kērykion (‚H e r o l d s t a b‘, Akk.)
Metrum
Ungewiß (llka).
Zitatkontext Das Fragment wird im Rahmen einer kurzen Sektion über diverse Accessoires zitiert (Poll. X 172–3), genauer innerhalb einer Sequenz aristophanischer Belege, die eröffnet werden durch Ar. fr. 432 [Holkades] und mehrere
Ταγηνισταί (fr. 532)
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Lemmata enthalten, die dem Fragment unmittelbar vorangehen (φαίης δ’ ἂν κατ’ Ἀριστοφάνην λέγοντα ἐν Ὁλκάσι καὶ π α τ τ ά λ ο υ ς ἐ γ κ ρ ο ύ ε ι ν, καὶ σ κ ύ τ α λ ο ν ὑ π ο σ ί δ η ρ ο ν καὶ σ μ ι ν ύ δ α ς καὶ ἀ γ κ α λ ί δ α ς). Gegen den Vorschlag von Dobree 1833, 255, aus dem Wortlaut des Zitatträgers einen vollständigen Trimeter zu schaffen (νεβρίδα, λίθους τοὺς πωρίνους, κηρύκιον), wandte sich zu Recht Bergk in Meineke II.2 1154–5 („Male haec in versus formam redigunt, quae nequaquam cohaerent inter se, sed ex diversis locis repetita sunt; varia enim, quae est ratio illius loci, Pollux recenset“; vgl. hier unten, fr. 536 und fr. 538). Höchstenfalls ließe sich das Fragment mit fr. 536 in Verbindung bringen, da beide als Attribute von Gottheiten interpretierbar sind: νεβρίς für Dionysos und κηρύκιον für Hermes (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Die ökonomischste Option bestünde darin, κηρύκιον (eine Form, die erst in der Prosa ab dem 1. Jh. v. Chr. wieder erscheint) als Variante von κηρύκειον (ion. κηρυκήϊον, dor. κᾱρύκειον > lat. cādūceus/-eum; vgl. etwa Hdt. IX 100,1 κηρυκήιον ἐφάνη ἐπὶ τῆς κυματωγῆς κείμενον, Thuc. I 53,1 ἔδοξεν οὖν αὐτοῖς ἄνδρας ἐς κελήτιον ἐσβιβάσαντας ἄνευ κηρυκείου προσπέμψαι τοῖς Ἀθηναίοις, Eur. fr. **727b,10–1 Kn. ἀστὸς γὰ[ρ] ὣς / [xlk ] κ. ηρύκειον .[.] δάκνει πλέον sowie Soph. fr. 784 R. γράμμα κηρύκειον) zu betrachten (pace Kock I 524: „conchae marinae genus est“; ebenso unbegründet ist die Skepsis zu Bedeutung und Form bei Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „incertae est significationis, nisi κηρυκεῖον scribendum“). Der Heroldstab gehört zu den charakteristischen Attributen des Hermes (zu Hermes’ Auftritten in der Komödie – unter denen Ar. Pac. 180–728 und Plut. 1097–170 am relevantesten sind – vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 35 [Sterrhoi]); Die Tatsache, daß das Wort in unmittelbarer Nähe eines weiteren göttlichen Attributs wie der νεβρίς (Ar. fr. 536) zitiert wird (vgl. hier oben, Zitatkontext), ist unter Umständen ein zusätzliches Argument für die Gleichsetzung der Form κηρύκιον mit κηρύκειον in der herkömmlichen Bedeutung – was keineswegs heißen soll, daß sie demselben Vers oder Kontext in der Komödie angehörten.
fr. 532 K.–A. (519 K.) Harp. κ 96 K. (p. 187,1 Dind.) κ ύ π α σ σ ι ς (κύπασσις PN, K [sed στ supra σσ script.], κύπαστις QM)· Λυσίας ἐν τῷ ὑπὲρ Βακχίου καὶ Πυθαγόρου, εἰ γνήσιος. οἱ γλωσσογράφοι χιτῶνος εἶδός φασιν αὐτὸν εἶναι τὸν κύπασσιν, οἱ μὲν γυναικείου, οἱ δὲ ἀνδρείου. μέμνηται δ’ αὐτοῦ Ἱππῶνάξ τε καὶ Ἑκαταῖος ἐν περιόδῳ Εὐρώπης, λέγων „Κίσσιοι δὲ ἐσθῆτα φορέουσι κυπάσσεις Περσικούς,“ καὶ Ἀριστοφάνης ἐν τοῖς Ταγηνισταῖς kypassis (‚L e i b r o c k‘): Lysias in der Rede Für Bakchios und Pythagoras (Lys. or. 29 fr. 65 Carey), wenn sie echt ist. Die Glossographen sagen, daß jener kypassis eine Art Gewand (Chiton) sei, die einen ein weibliches, die anderen ein männliches. Es erwähnt aber sowohl Hipponax (Hippon. fr. 32,4 W.2 = 42,4 Deg.2) als auch Hekataios in der Periodos Europēs
Aristophanes
100
(Hecat. FGrHist 1 F 284), indem er sagt: „Die Kissier tragen als esthēs persische kypasseis,“ und Aristophanes in den Tagēnistai
Metrum
Ungewiß (kla).
Zitatkontext Weitere Details zum κύπασσις bietet Poll. VII 60 (Λυδῶν δὲ χιτών τις βασάρα Διονυσιακὸς ποδήρης. ὁ δὲ κύπασσις λίνου πεποίητο, σμικρὸς χιτωνίσκος, ἄχρι μέσου μηροῦ, ὡς Ἴων φησί [Ion. TrGF 19 F 59], im Rahmen einer längeren Sektion über diverse Arten von χιτών; vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. 754; vgl. hier unten, Interpretation); weitere Lemmata finden sich in Hsch. κ 4640 (κύπασσις· περίζωμα. καὶ χιτῶνος εἶδος), Phot. κ 1225 (κύπασσις [zpc: κυπάσεις g zac]· ἔνδυμα γυναικεῖον) sowie Sud. κ 2733 (κύπασσις· κόσμος γυναικεῖος. „ἐνδεδυμένος κύπασσιν φοινικοῦν ποδήρη“ [Aesch. fr. **473 R.]. „εὐθύσανον ζώνην τοι ὁμοῦ καὶ τόνδε κύπασσιν / Ἀτθὶς παρθενίων θῆκεν ὕπερθε θυρῶν“ [Anth. Pal. VI [Leon. Tar.] 202,1–2]) und κ 2734 (κύπασσις· οἱ γλωσσογράφοι χιτῶνος εἶδός φασι τὸν κύπασσιν, οἱ μὲν γυναικείου, οἱ δὲ ἀνδρείου), offenbar eine Verkürzung des Harpokration-Eintrags. Inwieweit das Wort mit dem Namen der Stadt Kypasis am Hellespont in Steph. Byz. κ 281 (Κύπασις· πόλις περὶ Ἑλλήσποντον. Ἑκαταῖος Εὐρώπῃ [Hecat. FGrHist 1 F 162]. τὸ ἐθνικὸν Κυπασίτης) in Verbindung steht, läßt sich nicht weiter verfolgen, doch ist der Verweis auf Hekataios’ Eurōpē, wie beim Zitatträger des Fragments, auffällig. Interpretation Es handelt sich um die Benennung eines Leibrocks, der von Frauen wie Männern getragen wurde und dessen Ursprung aufgrund der Namensform (ein kleinasiatisches Lehnwort; vgl. Frisk GEW, s. v.) und der in den Quellen genannten Verknüpfung mit Lydien bzw. Persien (vgl. Miller 1997, 172–3) wohl in Kleinasien liegt. Die frühesten Belege sind Alc. fr. 357,10 V. (πὰρ δὲ Χαλκίδικαι σπάθαι, πὰρ δὲ ζώματα πόλλα καὶ κυπάσσιδες, wo diese männl. Gewänder zum Waffensaal gehören) und Hippon. fr. 32,4 W.2 = 42,4 Deg.2 (δὸς χλαῖναν Ἱππώνακτι καὶ κυπασσίσκον), worauf der Zitatträger Bezug nimmt; auf Hecat. FGrHist 1 F 284 (beim Zitatträger des Fragments) folgen, bei den Tragikern, das unsichere Aesch. fr. **473 R. sowie Ion. TrGF 19 F 59 (βραχὺν λίνου κύπασσιν ἐς μηρὸν μέσον / ἐσταλμένος, wohl auf Omphales Gewand bezogen) und, nach Aristophanes und Lysias, einige Belege aus hellenistischer Zeit (außer dem zitierten Anth. Pal. VI [Leon. Tar.] 202,1–2 – vgl. hier oben, Zitatkontext – Lycophr. Alex. 333 κρύψει κύπασσις χερμάδων ἐπομβρίᾳ, Herond. 8,30–3 σ[…..]ς δὲ νεβροῦ χλαν[ι]δίω[ι] κατέζω[στ]ο / κ[……].ν κύπα[σσι]ν ἀμ[φ]ὶ τοῖ[ς] ὤμοις / κο[……] ἀμφὶ κρſ[ητὶ κ]ίσσι[ν]’ ἔστεπτο / ….. κο]θόρνου[….]ηſ κα[τ]αζώστρηι, Anth. Pal. VI [Diotim.] 358 χαῖρέ μοι, ἁβρὲ κύπασσι, τὸν Ὀμφάλη ἥ ποτε Λυδὴ / λυσαμένη φιλότητ’ ἦλθεν ἐς Ἡρακλέους· / ὄλβιος ἦσθα, κύπασσι, καὶ ὡς τότε καὶ πάλιν ὡς νῦν / χρύσεον Ἀρτέμιδος τοῦτ’ ἐπέβης μέλαθρον). Über Stoff und Länge indes lassen sich keine sicheren Aussagen treffen (pace Cleland–Davies–Llewellyn-Jones 2007, 107: „A short tunic to mid-thigh“), außer
Ταγηνισταί (fr. 533)
101
daß der κύπασσις eine Art χιτών von variabler Länge und nicht näher zu bestimmendem Material war, der von Männern und Frauen gleichermaßen getragen werden konnte: in einer ausführlichen Diskussion (Gow 1955, 238–9) wurde zu Recht darauf hingewiesen, daß die Beschreibung des κύπασσις in Poll. VII 60 (vgl. hier oben, Zitatkontext) als eines kurzen und leinenen Leibrocks aus dem anschließend aufgeführten Ion. TrGF 19 F 59 (vgl. hier oben), erschlossen sei, wobei zumal diese Charakterisierung in Ions Versen vollkommen reizlos klänge, wäre der κύπασσις tatsächlich so beschaffen gewesen; ähnliches gelte für die Länge, die aus dem Epitheton ποδήρης des in Sud. κ 2733 zitierten Aesch. fr. **473 R. (vgl. hier oben, Zitatkontext) zu eruieren sei; ebenso schwierig sei schließlich die Zuordnung des Gewandes zu einem bestimmten Geschlecht (männlich für Alkaios, Hipponax, Hekataios und Herondas; weiblich für Ion, Lykophron, Leonidas von Tarent und Diotimos).
fr. 533 K.–A. (520 K.) Et. gen. AB s. v. κωνῆσαι (Et. Gud. p. 358,22 Sturz = An. Par. IV p. 52,16, Et. magn. p. 551,23) κωνῆσαι· κυρίως τὸ τὸν κέραμον πισσῶσαι. κωνᾶν (κωνεῖν? Blaydes) γὰρ τὸ στρέφειν. καὶ τοὺς βέμβικας κώνους λέγουσι. καὶ Ἀριστοφάνης δὲ ἐν Ταγηνισταῖς τὸ περιενεγκεῖν [περιενεικεῖν B, περινεικειν A: corr. Sylburg] κ ω ν ῆ σ α ι (‘fortasse περικωνῆσαι scribendum’ Bergk) λέγει kōnēsai (‚verpichen‘, Aor.): eigentlich das Verpichen des Tongefäßes. kōnan steht nämlich für das ‚Drehen‘. Und die bembikes (‚Kreisel‘, Pl.) nennen sie kōnoi (‚Kreisel‘, Pl.). Und auch Aristophanes nennt in den Tagēnistai das Drehen kōnēsai (‚k r e i s e l n‘, Aor.)
Metrum Ungewiß (lll). Zitatkontext Es bestehen gewisse Gemeinsamkeiten zwischen dem von den Etymologika gebotenen Material und den gleichlautenden Lemmata bei Photios und Hesych, etwa die Erklärung durch περιενεγκεῖν (‚drehen‘) sowie der Hinweis auf das Verpichen: so liefert Phot. κ 1317 (κωνῆσαι· περιενεγκεῖν, διακαῦσαι. ἀπὸ τῶν πισσούντων [πησσ- gac], ἐπεὶ περιδινοῦσιν ἐν κύκλῳ τὰ πισσούμενα [πησσ- gac]. κώνους γὰρ καλοῦσι τοὺς στροβίλους. εἰκότως καὶ οἱ πιττοῦντες [πηττ- g] τὰ ἀγγεῖα ἀπὸ τῆς περιαγωγῆς κωνᾶν. καὶ τὸ „ἐλαίῳ [ἐλαίου g z, corr. G. Dindorf] δὴ περικωνῆσαι“ εἴληπται ἀπὸ τῆς τοῦ κώνου [τ. κ. Porson: τῶν κώνου g z] περιαγωγῆς, οὐκ ἀπὸ τῆς πιττώσεως [πηττ- gac]) eine ausführliche Erklärung des Verfahrens, wobei das Verpichen zugleich das Drehen des Topfes impliziert; hingegen ist in Hsch. κ 4849 (κωνῆσαι· πισσοκωπῆσαι [-κωνῆσαι Salmasius, πίσσῃ καταχρῖσαι Nauck]. καὶ κύκλῳ περιενεγκεῖν p. καὶ „πισσοκώνητον μόρον“ [inc. auct.] λέγουσιν [TrGF adesp. 226a], ὅταν πίσσῃ καταχρισθέντες τινὲς ὑπὸ πυρὸς ἀποθάνωσιν· Αἰσχύλος Κρήσσαις [Aesch. fr. 118 R.] καὶ Κρατῖνος [Cratin. fr. 397] †πισοκονία γὰρ ἡ νῦν πισιδίατι† χρίουσι [πισσοκωνίαν Ἄρην [immo
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Aristophanes
-ας ἀρήν Kassel–Austin] φησί, διότι 〈πίσσῃ〉 χρίουσι Kaibel] τὰ παρίσθμια τῶν προβάτων) das Interesse auf den übertragenen Gebrauch fokussiert (vgl. auch Hsch. κ 4847, ε 1833 ἐκώνη· ἔστρεφεν, κ 2122 κεκώνηται· πεπίσσωται. κέκλυσται, π 2365 πισσοκωνήτῳ πυρί· πίσσῃ χρίουσιν, ἵνα τάχιον κατακαίηται. κωνῆσαι δέ ἐστι τὸ περιενεγκεῖν und δ 1106 διακωνῆσαι· διακαῦσαι [διακλαῦσαι cod., corr. H. Stephanus; vgl. aber κ 2122 κέκλυσται: διακλῦσαι?]. ἀπὸ τοῦ κωνῆσαι, ὅπερ ἐστὶν πίσσῃ χρῖσαι); in Sud. κ 2276 (κωνῆσαι πίθον), wo die Glosse fehlt, ist unklar, ob das Verb verpichen oder vielleicht drehen zu bedeuten habe; hinzu kommt Hsch. π 1746 (περικωνῆσαι·〉 περιρ〈ρ〉ομβῆσαι. περιαγαγεῖν. σπογγίσαι. ἢ περιπισσῶσαι. Λάκωνες), das auf Ar. Vesp. 600 (vgl. hier unten, Textgestalt) Bezug zu nehmen scheint; an die Formulierung der Etymologika (κυρίως τὸ κέραμον πισσῶσαι) erinnert wiederum schol. Ar. Vesp. 599b (κυρίως γὰρ περικωνῆσαί ἐστι τὸ πισσῶσαι τὰ κεράμια VΓAld, 600 vet Tr περικωνεῖ] κύκλῳ περιψᾷ Γ3Lh). Textgestalt Anhand von Ar. Vesp. 600 (τὸν σπόγγον ἔχων ἐκ τῆς λεκάνης τἀμβάδι’ ἡμῶν περικωνεῖ) dachte Bergk in Meineke II.2 1157 an περικωνῆσαι für den aristophanischen Wortlaut, was sich jedoch angesichts der lexikographischen Belege um κωνῆσαι (vgl. hier oben, Zitatkontext) erübrigt. Interpretation Die überlieferte Form ist Aor. von κωνᾶν, einem denominalen Verb von κῶνος (als Mask. ‚Pinienzapfen, Kegel‘; vgl. Thphr. Hist. plant. III 9,4 ἔτι δὲ τὸν κῶνον ἐλάττω φέρειν [d. h. die πίτυς ‚Pinie‘] καὶ πεφρικότα μᾶλλον καὶ τὸ κάρυον πιττωδέστερον; als Fem. ‚Pinie, ‚Kreisel‘‘), das die primäre Bedeutung von ‚harzen, verpichen‘ hat, hier aber gemäß der Erklärung der Zitatträger, ‚kreiseln‘ bedeuten soll. Das Verb ist literarisch nur hier bezeugt (vgl. IG XI.2 203A,33). Da der Akt des Verpichens durch den Töpfer zugleich ein Kreiseln des Topfs impliziert, sind beide Begriffe, wie auch die lexikographischen Belege suggerieren (vgl. hier oben, Zitatkontext), nur schwer voneinander zu trennen. Eine auffällige Konvergenz der Begriffe περικωνῆσαι, περιενεγκεῖν und κέραμον, die sich alle drei bei den Zitatträgern bzw. in den hiermit zusammenhängenden Glossen befinden (vgl. hier oben, Zitatkontext), zeigt sich in einem Aristophanes-Kommentar mit Komödienzitaten (Ar. fr. 591 fr. B 20–2, in Bagordo 2016, 25–6. 34), wo die Sequenz περικω[… | π]εριενέγκαι α.[…] |.]ω. ν κεραμων[, statt der bisher konjizierten ἐν το]ῖς περὶ κω[μῳδίας (Crönert) oder περικω[μάζειν (?) (Montana 20122, 200, anhand von Vesp. 1025 οὐδὲ παλαίστρας περικωμάζειν πειρῶν), doch das Kompositum περικω[νῆσαι vermuten ließe: die diversen, mit Wein assoziierbaren Begriffe in dieser Sektion des Kommentars lassen an eine Trinkszene denken, wobei die Affinität zwischen Wein und dem Verb (περι)κωνῆσαι gerade im zitierten Sud. κ 2276 (κωνῆσαι πίθον; vgl. hier oben, Zitatkontext) zu liegen scheint, wo der πίθος, ein großes, oben offenes Gefäß, nicht allein irden ist (vgl. κέραμον), sondern auch i.d.R. zur Aufbewahrung des Weines dient.
Ταγηνισταί (fr. 534)
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fr. 534 K.–A. Cyrill. (vg) λαγ 3 p. 107 Drachm. = Phot. λ 21 = Sud. λ 20 = Synag. Σa λ 7 λ ά γ ν ο ς· πόρνος, αἰσχρός (hucusque = Cyrill. A, λαγ 8 = Synag. Σa λ 20, cf. Hsch. λ 58 et Cyrill. A, λαγ 12), καταφερὴς (κατωφ. Synag.) πρὸς τὰ ἀφροδίσια. Ταγηνισταῖς (τηγανίταις Cyrill. v, corr. Latte ap. Drachmann, om. Cyrill. g, Phot., Sud.) lagnos (‚g e i l , w o l l ü s t i g‘): Prostituierter, schändlich, zu sexuellen Handlungen geneigt. In den Tagēnistai Cyrill. (AS) λαγ 5 p. 107 Drachm. = Hsch. λ 57 λ ά γ ν η ς· καταφερὴς πρὸς τὰ ἀφροδίσια lagnēs (‚g e i l , w o l l ü s t i g‘): zu sexuellen Handlungen geneigt [Hdn.] Philet. 228 Dain (codd. VQ) λ ά γ ν ο ς ἐπὶ τῶν (τῶν om. Q) ἀνδρῶν· οὕτως Ἀριστοφάνης. παρά τισι λάγνης (οὕτως —— λάγνης om. V) lagnos (‚g e i l , w o l l ü s t i g‘) bezogen auf die Männer: so Aristophanes. Bei einigen lagnēs (‚geil, wollüstig‘)
Metrum Ungewiß (la). Zitatkontext Aus der Kyrill-Glosse stammen die Photios- und Suda-Einträge (= Or. fr. B 88 Alp., mit Alpers 1981, z. St.), die sich bis auf αἰσχρός zudem mit Λέξ. ῥητ. p. 287,9 Bk. überschneiden (vgl. auch Hsch. λ 58 λάγνος· ὁ αἰσχρός Avg, περὶ πορνείαν ἐπτοημένος [A], πόρνος vg und λ 57 λάγνης· καταφερὴς πρὸς τὰ ἀφροδίσια AS[vg] sowie Phot. λ 18 λάγνας· τοὺς καταφερεῖς εἰς τὰ Ἀφροδίσια), wobei sie die einzige Quelle (und auch nur in v) für die Zuweisung zu den Tagēnistai bleibt; in der Philetairos betitelten und Herodian zugeschriebenen Sammlung attizistischer Glossen wird offenbar der att. Gebrauch von λάγνος, wofür Aristophanes zitiert wird, dem zeitgenössischen von λάγνης gegenübergestellt (als Pendant für die Frauen wird anschließend μάχλος bzw. μαχλάς [Men. fr. 495] angeführt); zu einem Strang der attizistischen Tradition gehören ebenfalls Poll. VI 188 (ὁ δ’ ἐπ’ ἀφροδισίοις μαινόμενος λάγνης ἂν καὶ λάγνος ῥηθείη, λαγνίστατος, λαγνεύων), der in λάγνος eine Alternative zu λάγνης sieht, und Phryn. Ecl. 155 F. (λάγνης διὰ τοῦ η, ἀλλὰ μὴ λάγνος φαθί, mit Fischer 1974, z. St.), der hingegen λάγνης empfiehlt und von λάγνος abrät; in Suet. Π. βλασφ. 18 p. 49 Taill. (λάγνης ἤτοι λαγόνης ἤγουν λίαν πολύγονος ἢ λαγύνης ἀπὸ τοῦ λα ἐπιτατικοῦ μορίου καὶ τοῦ γυνή), der als einzige Bezeugung Aristophanes erwähnt (bei Kyrill findet sich indes der Komödientitel), ist λάγνης unter dem ἐπὶ ἀνδρῶν ἀκολάστων betitelten Kapitel rubriziert. Interpretation Das Adj. λάγνος (sowie seine offensichtlich stilistisch anders eingestufte Variante λάγνης; vgl. hier oben, Zitatkontext) heißt wörtl. geil, wollüstig und gehört, zusammen mit seinen Derivaten λαγνεύειν ‚geil sein, Unzucht treiben‘ und λαγνεία ‚Unzucht‘, zu einer semantischen Gruppe, die aus λαγαίειν ‚freilassen‘
Aristophanes
104
(vgl. Frisk GEW, s. v.) sowie, ohne direkte Abhängigkeit von diesem Verb, anderen Wörtern wie λαγαρός ‚schlaff, schmächtig‘ (vgl. lat. laxus ‚schlaff ‘), λάγανον ‚dünner Kuchen’ und λαγόνες ‚die Weichen, Flanke‘ besteht. Im 5. Jh. v. Chr. findet sich das Adj. sonst nur in Crit. VS 88 A 44,9 in Ael. VH X 13 (πρὸς δὲ τούτοις, ἦ δ’ ὅς, οὔτε ὅτι μοιχὸς ἦν, ᾔδειμεν ἄν, εἰ μὴ παρ’ αὐτοῦ μαθόντες, οὔτε ὅτι λάγνος καὶ ὑβριστής, καὶ τὸ ἔτι τούτων αἴσχιστον, ὅτι τὴν ἀσπίδα ἀπέβαλεν, bezogen auf Archilochos), in der Komödie andernorts allein in der Mese: in Anaxandr. fr. 61 (μηδέποτε δοῦλον ἡδονῆς σαυτὸν ποίει· / λάγνης [λάγνου Blaydes] γυναικός ἐστιν, οὐκ ἀνδρὸς τόδε, mit Millis 2016, z. St.) wird jemand davor gewarnt, sich zu einem Sklaven der Wollust zu machen, was zu einer als λάγνη (Fem. von λάγνος; vgl. Probert 2006, 265) etikettierten Frau paßte, nicht aber zu einem Mann; unklar sind Wortlaut und Kontext in Eub. fr. 55 [Korydallos] (ἴθι δεῦρ’ ἀφελοῦ 〈τ’ ὦ〉 λάγνα ταχὺ 〈τὰ〉 ποικίλα). Versucht wurde, in Phot. λ 20 (λάγνης, οὐ λάγνος ὑπὸ τῶν Ἀττικῶν λέγεται· „τοιαῦτα μέντοι πολλὰ ἀναγκαίως ἔχει πάσχειν, / ὅταν λάγνην τὸν ὀφθαλμὸν φορῇς“ [com. adesp. fr. 512]. ἡ δὲ ἀναλογία, οἶμαι, καὶ λάγνητα, ὡς Κράτητα καὶ Μάγνητα) den aristophanischen Wortlaut zu erkennen (so Latte 1942, 87 [Kl. Schr. 672]; vgl. aber Kassel–Austin z. St.: „sed explicationes καταφερὴς πρὸς τὰ ἀφροδίσια et ὁ δ’ ἐπ’ ἀφροδισίοις μαινόμενος ad hominem pertinent libidinosum, non ad oculum“; für λάγνος als aristophanisches Wort hatte Bossi 1980/82 plädiert; vgl. auch Bossi 1983; gegen eine Zuweisung zu den Tagēnistai Theodoridis 2010, 384–5).
fr. 535 K.–A. (521 K.) Poll. X 119 (codd. FS, ABCL) ὅτι μὲν καὶ μ υ ρ ί δ ι ο ν εἴρηκε τὸ μύρον Ἀριστοφάνης ἐν Ταγηνισταῖς (ἐν Ταγ. om. A) ἰστέον man muß wissen, daß Aristophanes in den Tagēnistai für myron (‚Parfüm‘) auch myridion (‚P a r f ü m c h e n‘) gesagt hat
Metrum Ungewiß (kkka). Zitatkontext Die Sektion, in der das Fragment überliefert ist (Poll. X 119–22), weist ebenso weitere Derivate von μύρον wie μυρηρός (Ar. fr. 210 [Daitalēs]) und μυροφορεῖον (Ran. 1200) sowie diverse Parfüm-Behälter auf, wofür ebenfalls Komödienbelege angeführt werden; eine längere Diskussion über μύρον findet sich darüber hinaus in Athen. XV 686c–92f. Daß der Abschnitt gerade durch das einmalige Diminutiv μυρίδιον eröffnet wird, läßt sich durch den Umstand erklären, daß die vorangehende Diskussion (über λύχνος und Derivate: Poll. X 115–9) durch Diminutive wie λύχνιον und eben λυχνίδιον (vgl. hier unten, zu fr. 573) abgeschlossen worden war.
Ταγηνισταί (fr. 537)
105
Interpretation Einmalig bezeugtes Diminutiv von μύρον ‚Parfüm‘ (zu diesem Wort vgl. hier unten, zu fr. 546); Parfüm wird in der Komödie nicht selten mit Geschlechtsverkehr assoziiert (so etwa in Ar. Pac. 526. 862, Eccl. 523–6. 1118–24, Lys. 47. 938–46, Plut. 1020, vielleicht fr. 210 [Daitalēs], fr. 715, mit Bagordo 2017, z. St., Anaxandr. fr. 47 [Tēreus], Alc. fr. 23 [Palaistra], mit Orth 2013, z. St.; vgl. Lilja 1972, 69 und Robson 2013, 50); eine Option, die auch hier theoretisch in Frage kommt, womit das Diminutiv vorzüglich harmonierte (vgl. Petersen 1910, 227).
fr. 536 K.–A. (522 K.) Poll. X 173 (codd. FS, ABCL) καὶ ὡς ἐν Ταγηνισταῖς ν ε β ρ ί δ α καὶ λίθους πωρίνους καὶ κηρύκιον und wie in den Tagēnistai nebris (‚H i r s c h k a l b f e l l‘, Akk.) und lithoi pōrinoi (‚Tuffsteine‘, Akk.) (Ar. fr. 538) und kērykion (‚Heroldstab‘, Akk.) (fr. 531)
Metrum Ungewiß (kka). Zitatkontext Vgl. hier oben, zu fr. 531. Interpretation Ein Derivat von νεβρός ‚Hirsch‘; die lit. Präsenz des Hirschkalbfells ist weitestgehend auf die Tragödie beschränkt (vgl. Thesp. TrGF 1 F 1c*, Aesch. fr. 64 R., Eur. Phoen. 791, Bacch. 24. 111. 137. 249. 696), in der es speziell als Kleid des Dionysos und der Mänaden gekennzeichnet ist, und gehört neben Thyrsos und Handtrommeln zu den festen dionysischen Insignien (vgl. Cleland– Davies– Llewellyn-Jones 2007, 75. 119; vgl. Dodds 1944, zu Eur. Bacch. 111: „it is also a ἱερὸν ἐνδυτόν (137), originally worn because it communicated to the wearer the Dionysiac virtue of the fawn“, mit Verweis auf Hel. 1358–9 μέγα τοι δύναται νεβρῶν / παμποίκιλοι στολίδες), um dann nach Aristophanes wieder sporadisch in der hellenistischen Dichtung zu begegnen (Theocr. Epigr. 2,4, Anth. Pal. VI [Hedyl.] 292,6). Eine Beschreibung (wenn auch nur in Form einer knappen Andeutung) oder gar eine Darstellung der Bakchantinnen liegt somit nahe (zu ihrer Präsenz in der Komödie sowie der ikonographischen Evidenz vgl. Bagordo 2014b, 45–6). Auffällig ist der Umstand, daß sowohl dieses als auch das in unmittelbarer Nähe zitierte fr. 531 Attribute von Gottheiten enthalten: νεβρίς für Dionysos und κηρύκιον für Hermes (vgl. hier oben, zu fr. 531).
fr. 537 K.–A. (524 K.) Poll. VII 168 (codd. FS, A) καὶ π α ρ α λ ο ῦ τ α ι δ’ ὁ αὐτὸς ἐν Ταγηνισταῖς (ἀγωνιστοῖς A) Und paraloutai (‚e r / s i e w ä s c h t s i c h m i t‘) derselbe (d. h. Aristophanes) in den Tagēnistai
Aristophanes
106 Metrum
Ungewiß (kkll).
Zitatkontext Das Fragment folgt unmittelbar auf Ar. fr. 247 [Daitalēs] (τῷ δὲ λοῦσθαι καὶ τὸ ψυχρολουτεῖν ἂν προσήκοι, εἰρημένου τοῦ ἐψυχρολουτήσαμεν ἐν Δαιταλεῦσιν Ἀριστοφάνους); die Form bildet ein Lemma in Phot. π 267 = Sud. π 392 ([= Paus. att. fr. 9* Erbse] παραλοῦμαι· παροιμιακῶς εἰώθεισαν γὰρ πρότερον ἐν τοῖς βαλανείοις οἱ πλούσιοι παραλούειν τοὺς πένητας. Ἀριστοφάνης Ἀναγύρῳ· [Ar. fr. 59 [Anagyros]], οἷον [om. Phot.] συνεισιέναι τοῖς πλουσίοις, ὥστε μηδὲ σπόγγους φέρειν, ἀλλὰ τοῖς ἐκείνων χρῆσθαι; zum Fragment vgl. hier unten, Interpretation), wonach das Verb zur sprichwörtlichen Tradition gehöre (vgl. auch Hsch. π 584 παραλοῦμαι· παροιμιωδῶς. ἐπεὶ ὑπὸ τῶν πλουσίων οἱ πένητες παρελοῦντο sowie Prov. Bodl. 758 = App. prov. IV 53 und Sud. π 337). Interpretation Das Verb παραλοῦσθαι, ein Kompositum von λοῦσθαι ‚sich waschen‘, heißt vermutlich ‚sich mitwaschen‘ (demnach eher als Medium denn als Passiv zu deuten), wie im kontrovers interpretierten Ar. fr. 59 [Anagyros] (ἀλλὰ πάντας χρὴ παραλοῦσθαι, καὶ τοὺς σπόγγους ἐᾶν ‚aber alle sollen sich mitwaschen und die Schwämme beiseitelassen‘, mit Orth 2017, z. St., der die diversen möglichen Bedeutungen des Verbs diskutiert und die Vermutung von Ginouvès 1962, 191 A. 4 – „les baigneurs étaient assis côte à côte“ –, nach dem παραλοῦσθαι in beiden Fragmenten suggeriere, daß mehrere Personen nebeneinander in demselben Becken säßen, für weniger gut mit παρα- vereinbar erachtet).
fr. 538 K.–A. (510 K.) Poll. X 173 (codd. FS, ABCL) καὶ ὡς ἐν Ταγηνισταῖς νεβρίδα καὶ λίθους π ω ρ ί ν ο υ ς καὶ κηρύκιον und wie in den Tagēnistai nebris (‚Hirschkalbfell‘, Akk.) (Ar. fr. 535) und Steine pōrinoi (‚T u f f s t e i n e‘, Akk.) und kērykion (‚Heroldstab‘, Akk.) (fr. 531)
Metrum
Ungewiß (lkl).
Zitatkontext Vgl. hier oben, zu fr. 531. In der lexikographischen Tradition erscheint das Wort, entweder in Begleitung von λίθος (oft als dessen Adj.) oder als λίθινος erklärt, in Ammon. De adfin. voc. diff. 338 (ἄγαλμα δὲ τὸ πώρινον ἢ ἔκ τινος ἑτέρου λίθου κατεσκευασμένον), [Hdn.] Partit. p. 113,3 Boiss. (πῶρος, ὁ λίθος· πώρωσις, ἡ ἀπολίθωσις· πώρινος, ὁ λίθινος), Poll. VII 124 (ἔνι δ’ εἰπεῖν λίθον σκληρὸν καὶ λίθον πώρινον), Hsch. π 4512 (πώρινον· λίθινον. ὁ δὲ πῶ〈ρο〉 ς οὐ πᾶς λίθος), Phot. π 1597 (πώρινον· λίθον), Sud. π 2181 (πῶρος· ἀπολίθωσις ὑγροῦ. καὶ πωρῶ, ῥῆμα, τὸ σκληρύνω, καὶ λιθοποιῶ […]. καὶ πώρινος λίθος; vgl. auch τ 988 τρίμμα· δι’ ἀρωμάτων πόμα. ταῦτα λέγων ὁ Σωκράτης, ὥσπερ εἰς τὰ θύματα λίθους παρατρίβων πωρίνους καὶ κρούων πρὸς ἀλλήλους, womit auch schol. Ar. Nub. (R) 260fβ λίθους παρατρίβων πωρίνους καὶ κρούων πρὸς ἀλλήλους συναγαγὼν τὰ ἀπὸ τούτων zusammenhängt).
Ταγηνισταί (fr. 539)
107
Mag auch nicht auszuschließen sein, daß Aristophanes die vollständige Junktur (λίθοι πώρινοι) verwendet hat, so suggerieren doch die Hesych- und PhotiosGlossen, welche πώρινον als Lemma und jeweils λίθινον bzw. λίθον als Erklärung aufweisen, den Gebrauch allein des Adj. Interpretation Es ist das Adj. zu πῶρος ‚Tuffstein‘ (in diesem Sinne erst in Aristot. Meteor. 388b 26; zu diesem Material vgl. Blümner 1884, 57: „Besonders ist es der leichte, aber feste Kalktuff, welcher in der Architektur ausgedehnte Verwendung gefunden hat. Die Griechen nennen ihn πῶρος oder λίθος πώρινος; aus diesem Material war u. a. der Zeustempel in Olympia und der Apollotempel zu Delphi erbaut […] Etwas faderes, aber nicht mehr bestimmbares, war jedenfalls der πόρος, von dem Theophr. lap. 7 spricht, indem er ihn nennt“; vgl. Thphr. Lap. 7 ὁ πόρος ὅμοιος τῷ χρώματι καὶ τῇ πυκνότητι τῷ Παρίῳ τὴν δὲ κουφότητα μόνον ἔχων τοῦ πόρου“; vgl. auch Plin. Nat. hist. XXXVI 152 Pario similis candore et duritia, minus tantum ponderosus, qui porus vocatur), erstmals in Hdt. V 62,3 (συγκειμένου σφι πωρίνου λίθου ποιέειν τὸν νηόν, bezüglich des älteren Apollontempels zu Delphi) bezeugt; in [Plut.] Vit. X orat. 835b 7 (καὶ νικήσας ἀνέθηκε τρίποδα ἐφ’ ὑψηλοῦ ἀντικρὺ τοῦ πωρίνου Σειληνοῦ) auf eine Silenstatue zu Athen bezogen (vgl. auch Paus. VI 19,1 ἔστι δὲ λίθου πωρίνου κρηπὶς ἐν τῇ Ἄλτει πρὸς ἄρκτον τοῦ Ἡραίου und Geop. VII 12,10 ἕτεροι λίθον τὸν καλούμενον πώρινον καύσαντες, ἐμβάλλουσι τῷ οἴνῳ). λίθοι können, ebenso wie auch andere unbelebte Objekte, bei Aristophanes Dummköpfe bezeichnen (wie etwa in Ar. Nub. 1201–2 ὄντες λίθοι, / ἀριθμός, πρόβατ’ ἄλλως, ἀμφορῆς νενησμένοι;, mit Taillardat 19652, 263).
fr. 539 K.–A. (525 K.) Phot. σ 465 σ π ί ν ο ς (σπινός g, σπῖνος z, corr. Dindorf)· διὰ τοῦ ἑνὸς ν λέγουσιν. Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς spinos (‚F i n k‘): mit einem n sagen sie es. Aristophanes in den Tagēnistai
Metrum Ungewiß (ka). Zitatkontext In der lexikographischen Tradition erscheint spinos (die aus dem Photios-Eintrag zu erschließende Form mit -nn- spinnos ist nicht belegt) zumeist in Zusammenhang mit den beiden aristophanischen Stellen, in denen er vorkommt (vgl. hier unten, Interpretation): so in schol. Ar. Pac. 1149 (σπίνος εἶδος στρουθοῦ), von dem Sud. σ 948 (σπίνος· εἶδος στρουθοῦ) abhängt, bzw. schol. Ar. Av. 1079bc (εἶδος ὀρνέου ὁ σπίνος. τρία δὲ αὐτοὺς λυπεῖ, ὅτι θηρεύει, ὅτι πωλεῖ, ὅτι ζʹ τοῦ ὀβολοῦ ὡς εὐτελίζων αὐτούς; vgl. auch schol. Arat. 1024 σπίνος καὶ ὀρχίλος καὶ ἐριθεὺς εἴδη ὀρνέων. τὸ δὲ ἠῷα σπίζων οἷον ὁ σπίνος ὑπὸ ὄρθρον φθεγγόμενος καὶ πάντα τὰ ὄρνεα ἐκφεύγοντα τὸ πέλαγος διὰ τὴν ψύξιν σημεῖόν εἰσι χειμῶνος).
108
Aristophanes
Textgestalt Die Berichtigung des Wortakzents durch L. Dindorf ThGL VII p. 597C beruht auf Hdn. Π. μον. λέξ. [GrGr II] p. 945,18 Lentz (τὰ εἰς νος λήγοντα ἐπ’ εὐθείας τῷ ι παραληγόμενα συνεσταλμένῳ οὐ θέλει οὐδέτερα εἶναι, οἷον πίνος, λίνος, σπίνος, καὶ σπίνος ἠῷα σπίζων καὶ ὄρνεα πάντα παρ’ Ἀράτῳ). Interpretation σπίνος ist eine von diversen Varianten (σπίνα, σπίγγoς, σπινίoν, σπίννoς, σπινθίoν) für den Namen eines Vogels (wohl die Fringilla coelebs), der auf Feldern lebt und in der att. Komödie zumeist als delikates, wenn auch nicht besonders teures Essen präsentiert wird (vgl. Thompson 1936, 158 und Arnott 2007, 323–4): in Ar. Pac. 1149 (κἀξ ἐμοῦ δ’ ἐνεγκάτω τις τὴν κίχλην καὶ τὼ σπίνω) gehören zwei spinoi nebst einer Drossel, Biestmilch und Hasen zur idealisierten Darstellung eines einfachen ländlichen Banketts nach der Saat; in Av. 1079 (ὅτι συνείρων τοὺς σπίνους πωλεῖ καθ’ ἑπτὰ τοὐβολοῦ) wird einem kōmōdoumenos namens Philokrates als Verbrechen gegen die Vögel u.a. zur Last gelegt, sieben Finke in einem Bund für einen Obolus verkauft zu haben (vgl. Dunbar 1995, z. St.: „Finches […], like other small birds, would be offered for sale strung together in batches, as they still are in food-markets in e. g. southern Europe“); in Ephipp. fr. 3,8 [Gēryonēs] (= Eub. fr. 148,5 [dub.]) (τίλλειν τε φάττας καὶ κίχλας ὁμοῦ σπίνοις) stehen sie mit Tauben und Drosseln verbunden; ebenfalls zum Verzehr im Kontext eines den Stadtgeschäften fernen, friedlichen Landlebens erscheinen die σπινίδια (zur Identifikation mit dem Serinus serinus vgl. Arnott 2007, 323) in Ar. fr. 402,7 [Nēsoi] (ὄψῳ δὲ χρῆσθαι σπινιδίοις τε καὶ κίχλαις), wo sie, wiederum in Verbindung zu Drosseln, mit den zwar minderwertigen, auf der Agora aber hochpreisig verkauften Kleinfischen kontrastiert werden.
fr. 540 K.–A. (526 K.) schol. Plat. Phlb. (TW) 66d (p. 55 Greene = 48 p. 95 Cufalo) = schol. Plat. Rep. (A) 583b (p. 269 Greene) ἐκ μεταφορᾶς εἴρηται τοῦ ἐν ταῖς συνουσίαις ἔθους· Σοφοκλῆς ἐν Ναυπλίῳ καταπλέοντι. ἐκιρνῶντο γὰρ ἐν αὐταῖς κρατῆρες τρεῖς, καὶ τὸν μὲν πρῶτον Διὸς Ὀλυμπίου καὶ θεῶν Ὀλυμπίων ἔλεγον, τὸν δὲ δεύτερον ἡρώων, τὸν δὲ τρίτον σωτῆρος, ὡς ἐνταῦθά τε καὶ δὴ καὶ [καὶ del. Greene] ἐν Πολιτείᾳ. ἔλεγον δὲ αὐτὸν καὶ τ έ λ ε ι ο ν, ὡς Εὐριπίδης Ἀνδρομέδᾳ καὶ Ἀριστοφάνης Ταγηνισταῖς (ἐν Τηγανισταῖς schol. Rep.) es ist mit einer Metapher aus dem Bereich eines Brauchs bei den Symposien gesagt worden: Sophokles im Nauplion katapleon (Soph. fr. 425 R.). Gemischt nämlich wurden an ihnen (d. h. den Symposien) drei Krateren, und vom ersten sagten sie, er sei für Zeus Olympios und die olympischen Götter, vom zweiten für die Heroen, vom dritten für den Soter, wie sowohl hier als auch in der Politeia (Plat. Rep. 583b 2–3). Und sie nannten ihn (d. h. den Krater) auch teleios (‚v o l l k o m m e n‘, Akk. Mask.), wie Euripides in der Andromeda (Eur. fr. 148 Kn.) und Aristophanes in den Tagēnistai
Metrum Ungewiß (kla).
Ταγηνισταί (fr. 540)
109
Zitatkontext Der Wortlaut des Scholiasten zu Plat. Phlb. 66d 4 (τὸ τρίτον τῷ σωτῆρι), der Aristophanes lediglich für das Wort τέλειος nach drei Tragikerstellen anführt, überschneidet sich wörtlich bis τρίτον σωτῆρος mit Hsch. τ 1450 (τρίτος κρατήρ· Σοφοκλῆς Ναυπλίῳ καταπλέοντι. ἐν ταῖς συνουσίαις ἐκιρνῶντο κρατῆρες τρεῖς. καὶ τὸν μὲν πρῶτον Διὸς Ὀλυμπίου καὶ θεῶν Ὀλυμπίων ἔλεγον. τὸν δὲ δεύτερον ἡρώων. τὸν δὲ τρίτον σωτῆρος); deutliche Konvergenz zeigt sich zudem – außer in schol. Plat. Charm. 167a – in schol. Pind. I. 6,10a (τὸν δὲ τρίτον κρατῆρα Διὸς σωτῆρος ἔλεγον, καθὰ καὶ Σοφοκλῆς ἐν Ναυπλίῳ· [Soph. fr. 425 R.]. τὸν μὲν γὰρ πρῶτον Διὸς Ὀλυμπίου ἐκίρνασαν, τὸν δὲ δεύτερον ἡρώων, τὸν δὲ τρίτον Διὸς σωτῆρος. καθὰ καὶ Αἰσχύλος ἐν Ἐπιγόνοις· [Aesch. fr. 55 R.]. Διὸς δὲ σωτῆρος ἔλεγον τὸν τρίτον διὰ τὸ τοὺς τοῦτον πίνοντας σταθεροὺς γίνεσθαι, τοὺς δὲ μετὰ τοῦτον εἰς ἄτην καὶ ἀνομίαν καὶ ἀσέλγειαν τρέπεσθαι. ἔλεγον δὲ αὐτὸν καὶ τέλειον διὰ τὸ τέλειον εἶναι τὸν τρίτον ἀριθμὸν ἀρχὴν ἔχοντα καὶ μέσον καὶ τέλος); ähnliches Material bietet Phot. τ 478 = Sud. τ 1024 = Ael. D. τ 25 Erbse (τρίτος κρατήρ· Διὸς τελείου σωτῆρος· πρῶτος γὰρ τέλειος ἀριθμὸς ὁ τρία· ὅτι ἔχει ἀρχὴν καὶ τέλος καὶ μέσα· ὡς Φιλόχορος ἐν τῷ Περὶ ἡμερῶν [Philoch. FGrHist 328 F 87]; von Photios abhängig ist Et. gen. AB s. v. τρίτος κρατήρ; vgl. auch Poll. VI 15 κρατῆρες δ’ ὁ μὲν πρῶτος Διὸς Ὀλυμπίου καὶ Ὀλυμπίων θεῶν, ὁ δὲ δεύτερος ἡρώων, ὁ δὲ τρίτος Διὸς σωτῆρος τελείου, ὅτι καὶ τὰ τρία πρῶτος τέλειος ἀριθμός, 100 ἦν δὲ Ὑγιείας ἱερά [d. h. die μετανιπτρίς], ὥσπερ καὶ Διὸς σωτῆρος ὁ τρίτος κρατὴρ ἱερὸς ἦν), was auf eine attizistische Herkunft auch für die Platon-Scholien schließen ließ (vgl. Ael. D. τ 25 Erbse und Paus. att. τ 47 Erbse; vgl. Cohn 1884, 849). Interpretation Das Adj. τέλειος (in der Komödie sonst nur in Nicom. fr. 1,11 [Eileithyia] ὁ μάγειρός ἐσθ’ ὁ τέλειος ἑτέρα διάθεσις, wo von einem perfekten Koch die Rede ist) soll den dritten Trinkspruch am Symposion bezeichnet haben, welcher zu Ehren des Zeus Soter ausgesprochen wurde (zu den Trinksprüchen vgl. Komornicka 1996 und Bagordo 2014a, zu Call. fr. 9 [Kyklōpes]; zum Symposion in der Komödie vgl. Pütz 20072). Spuren einer Reihenfolge der sympotischen Trinksprüche zeigen sich erstmals in Pind. I. 6,1–9 (θάλλοντος ἀνδρῶν ὡς ὅτε συμποσίου / δεύτερον κρατῆρα Μοισαίων μελέων / κίρναμεν […] εἴη δὲ τρίτον / σωτῆρι πορσαίνοντας Ὀ-/λυμπίῳ Αἴγιναν κάτα / σπένδειν μελιφθόγγοις ἀοιδαῖς) und Aesch. fr. 55 fr. R. (λοιβὰς Διὸς μὲν πρῶτον ὡραίου γάμου Ἥρας τε *** τὴν δευτέραν γε κρᾶσιν ἥρωσιν νέμω *** τρίτον Διὸς σωτῆρος εὐκταίαν λίβα), während in Soph. fr. 425 R. (Ζεῦ παυσίλυπε, καὶ Διὸς σωτηρίου / σπονδὴ τρίτου κρατῆρος) allein der dritte belegt ist; für Eur. fr. 148 Kn. (aus der Andromeda), das beim Zitatträger unmittelbar vor Aristophanes zitiert wird (vgl. hier oben, Zitatkontext) und ebenfalls nur aus dem Wort τέλειος besteht, wurde eine schwer nachweisbare Verbindung zu einem vermeintlich von Perseus als Σωτήρ und Τέλειος angerufenen Zeus erwogen (vgl. Kannicht z. St.: „de gratibus a Perseo post cetum Jovi Σωτῆρι et Τελείῳ actis […]?“, unter Verweis auf Müller 1907, 62).
110
Aristophanes
fr. 541 K.–A. (527 K.) schol. Ar. Pac. (vet.) 1165bc κυρίως μὲν ὁ ἤδη σκληρὸς καὶ πάρωρος, ὄψιν μὲν πεπάνσεως ἔχων, ἄωρος δὲ ὤν. καὶ μήποτε φ ή λ η ξ τίς ἐστιν ὁ ἀπατεὼν καὶ ψευδόμενος τῇ ὄψει εἰς βρῶσιν. οὗτος δὲ ἐπὶ τοῦ ὠμοῦ σύκου κέχρηται εἰπὼν „οἰδαίνοντα.“ οἰδαίνεται γάρ, ὅτε ἄρχεται πεπαίνεσθαι. καὶ ἐν Ταγηνισταῖς δὲ τῇ λέξει κέχρηται Eigentlich die noch harte und unreife (d. h. wilde Feige), die zwar den Anschein der Reife hat, obwohl doch unreif ist. Und vielleicht steht ein phēlēx (‚w i l d e F e i g e‘) für den Betrüger und Lügner aufgrund ihres Anscheins zum Verzehr. Dieser aber (d. h. Aristophanes) hat es auch für die unreife Feige, indem er sie „schwellend“ nennt. Sie schwellt nämlich, wenn sie zu reifen beginnt. Und auch in den Tagēnistai hat er das Wort verwendet
Metrum Ungewiß (ll). Zitatkontext Bei der Kommentierung von Ar. Pac. 1164–5 (vgl. hier unten, Interpretation) erwähnt das Scholion (1165c) Aristophanes’ Tagēnistai als weiteren Textzeugen für das Wort φήληξ. Zusätzliche lexikographische Diskussionen bieten Phryn. Praep. soph. p. 123,8 (φήληκες· τῶν σύκων τὰ δόξαν παρέχοντα ὡς ἤδη πέπονα καὶ ἐδώδιμα, ἄωρα δὲ ὄντα. παρὰ τὸ φηλοῦν, ὅ ἐστιν ἀπατᾶν), Poll. VI 81 (τὰ δ’ οὔπω πέπειρα τῶν σύκων οἴδακες καλοῦνται παρὰ Λάκωσι καὶ φήληκες παρ’ Ἀθηναίοις) sowie Hsch. φ 341 (φήληξ· ὄλυνθος, τὸ μὴ πεπεμμένον σῦκον) und Sud. φ 264 (φήληκες· τὰ ἄγρια σῦκα, τὰ τῇ δείξει πέπειρα), φ 265 (φήληξ· ὁ ἀπατεών, καὶ ἡ ὠμὴ συκῆ). Interpretation Das Wort φήληξ ‚wilde Feige‘, eine Bildung wie etwa ὅρπηξ oder σκώληξ, deren (bereits antiker) etymologischer Zusammenhang mit dem Adj. φηλός ‚betrügerisch, täuschend‘ als mögliche Alternative zu einem nicht-griech. Lehnwort anzusehen ist (vgl. Frisk GEW, s. v.: „weil diese Feige heranreifend den Schein der Reife erweckt?“), ist in klass. Zeit nur in den beiden aristophanischen Belegen attestiert (vielleicht auch Soph. fr. 731 R., wo die vom Zitatträger erwähnten φήληκες Bestandteil des schwer rekonstruierbaren Wortlauts gewesen sein könnten; vgl. Radt z. St.): in Ar. Pac. 1164–67 (τόν τε φή-/ληχ’ ὁρῶν οἰδάνοντ’· / εἶθ’ ὁπόταν ᾖ πέπων, / ἐσθίω κἀπέχω) nennt der Chor die wilde Feige, deren Reife (um Mitte August) er zum Verzehr erwartet, unter den Annehmlichkeiten des Sommers (neben Zikaden und reifen lemnischen Trauben); ob die bereits in der Antike suggerierte Assoziierung mit Betrug und Täuschung eine Rolle im Fragment spielte, läßt sich nicht ermitteln (vgl. Et. magn. p. 791,34 φήληξ τὸ ἠρέμα πεπανθὲν σῦκον· καὶ φήληκας δὲ φαμὲν, τὰ διαπατῶντα τὰς ὄψεις σῦκα, ὡς εἴη πέπειρα, Et. gen. α 1327,7 Lass.–Liv. καὶ τὸ φηλῶσαι, ὃ σημαίνει τὸ δολῶσαι καὶ ἀπατῆσαι, ἐξ οὗ καὶ φηλός, ὁ ἀπατηλός, καὶ φήληκες, τὰ σῦκα τὰ ὠμὰ μὲν ὄντα, τῇ δὲ ἰδέᾳ πέπειρα).
Ταγηνισταί (fr. 542)
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fr. 542 K.–A. Hdn. Π. καθ. προσ. fr. 28,3b cod. (cod. Vindob. Hist. gr. 10 fol. 6v, in Hunger 1967, 6 [fr. 11]. 16–7) οὕτως δὲ καὶ παρὰ Ἀριστοφάνει ἐν Ταγηνισταῖς· ******** (‘poetae verba a grammatico allata legi non possunt in codice rescripto’ Kassel–Austin) καὶ παρ’ Αἰσχύλῳ ἐν Θρήσσαις· τρόποι δ’ ἀμεμφεῖς φιλόμουσοι, φιλοσυμπόται so bei Aristophanes in den Tagēnistai: ******** und bei Aischylos in den Thrēssai (Aesch. fr. 84a R.): „und tadellose musenbeliebte, sympotenbeliebte Wege“
Metrum Ungewiß. Zitatkontext Der Zitatträger – ein Palimpsest des Cod. Vindob. Hist. gr. 10 (10. Jh.) der Österreichischen Nationalbibliothek (Hunger 1967; zu diesem Palimpsest sowie zu Herodians Verhältnis zur attizistischen Lexikographie vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 23 [Hēsiodoi]; vgl. auch Dickey 2014, 334–5) ist an der Stelle des Aristophanes-Zitats unlesbar; der Umstand, daß Aesch. fr. 84a R. (τρόποι δ’ ἀμεμφεῖς, φιλόμουσοι, φιλοσυμπόται; dazu vgl. Finglass 2011, 41) anschließend herangezogen wird, suggeriert, daß eines der hier enthaltenen, prägnanten Wörter (ἀμεμφής – sonst nicht in der Komödie bezeugt –, oder vielmehr φιλόμουσος – vgl. Ar. Nub. 358 – bzw. φιλοσυμπότης, ein Hapax) ebenfalls zu Aristophanes’ Wortlaut gehört haben soll (der Palimpsest wird jetzt von Primavesi–Alpers– Grusková neu bearbeitet, die mir Folgendes mitteilen: 1) auf fol. 6v steht nach dem Wort Ταγηνισταῖς kein Zitat aus der genannten Komödie des Aristophanes, wie bereits in Hunger 1967, 16 richtig dargestellt; 2) Herodian behandelt in dem betreffenden Kanon die Akzentuierung des Wortes ἄκοος; 3) das Aischylos-Zitat ist um zwei Worte länger als bei Hunger gedruckt und eines dieser Worte ist eine Form von ἄκοος; aus diesem Befund sei zu erschließen, daß auch bei Aristophanes eine Form von ἄκοος gestanden haben müsse).
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Τελεμησσῆς (Telemēssēs) („Die Telemessier“) Der Name der titelgebenden Kategorie stammt von einer Stadt namens Tel(e)messos, wobei sich nicht eindeutig bestimmen läßt, ob damit die am Glaukos Kolpos gelegene westlykische Stadt (Τελμησσός bzw. Τελεμησσός oder Τελμισσός; lykisch Telebehi; heute Fethiye; Mitglied im Attisch-Delischen Seebund und ab ca. 420 v. Chr. unter der Vorherrschaft des Xanthos; bekannt für ihr ApollonHeiligtum), oder aber ein gleichnamiger karischer Ort auf der Halbinsel von Halikarnassos gemeint sei (vgl. Billerbeck–Neumann-Hartmann 2016, 287 A. 123; vgl. auch Carrière 2000, 232 und Gil 2010, 112). Die Tel(e)messier sind sonach allgemein die Bewohner der Stadt Tel(e)messos, spezifischer indes eine Gruppe von Leuten unter ihnen, die sich mit Mantik (in Form von Eingeweideschau bzw. Traumdeutung) befaßte, wobei es häufig zu (u.a. durch Itazismus begünstigten) Verwechslungen zwischen dem lykischen Tel(e)messos und dem karischen Telmissos kam (eine Konfusion, die sich auch in zahlreichen Testimonien der Telemēssēs manifestiert, wo sie als Telmis(s)eis erscheinen; zu den Telmessiern als populären Wahrsagern vgl. Hdt. I 78,2–3 αὐτίκα δὲ ἔπεμπε θεοπρόπους ἐς Τελμησσέων τῶν ἐξηγητέων. ἀπικομένοισι δὲ τοῖσι θεοπρόποισι καὶ μαθοῦσι πρὸς Τελμησσέων τὸ θέλει σημαίνειν τὸ τέρας, οὐκ ἐξεγένετο Κροίσῳ ἀπαγγεῖλαι […] Τελμησσέες μέντοι τάδε ἔγνωσαν, στρατὸν ἀλλόθροον προσδόκιμον εἶναι Κροίσῳ ἐπὶ τὴν χώρην, […]. Τελμησσέες μέν νυν ταῦτα ὑπεκρίναντο Κροίσῳ ἤδη ἡλωκότι, οὐδέν κω εἰδότες τῶν ἦν περὶ Σάρδις τε καὶ αὐτὸν Κροῖσον, 84,3 τῇ οὐδὲ Μήλης ὁ πρότερον βασιλεὺς Σαρδίων μούνῃ οὐ περιήνεικε τὸν λέοντα τόν οἱ ἡ παλλακὴ ἔτεκε, Τελμησσέων δικασάντων ὡς περιενειχθέντος τοῦ λέοντος τὸ τεῖχος ἔσονται Σάρδιες ἀνάλωτοι; speziell mit Bezug auf die in fr. 554 angedeutete Eingeweideschau vgl. Cic. De div. I 91 Telmessus in Caria est, qua in urbe excellit haruspicum disciplina – zwar wird hier Telmessos in Karien lokalisiert, doch ließe sich die Beschreibung seiner Lage eher mit dem lykischen Telmessos vereinbaren; demnach muß aus dieser Stelle kein Argument für die Identifikation des Herkunftsortes der aristophanischen Telmessier mit dem karischen Telmissos abgeleitet werden; zur Traumdeutung vgl. überdies Tat. Or. ad Graec. 1,1 Τελμησσέων μὲν γὰρ οἱ δοκιμώτατοι τὴν δι’ ὀνείρων ἐξεῦρον μαντικήν, wo die Lyker gemeint sein dürften, da die Karer im Anschluß daran explizit für die Weissagung mit Hilfe der Sterne erwähnt werden; vgl. auch Tert. De an. 46,3 Telmessenses nulla somnia evacuant). Die in fr. 548 zweifach belegte Namensform Τελεμησσῆς hat Pendants in IG I3 266, col. iii 33 (Τελεμέσσ[ιοι; eine tabula Hellenotamiarum aus dem J. 446/5 v. Chr.) und IG I3 71, col. i 130 (Τ]ελεμέσσιο[ι; ein decretum de tributis aus dem J. 425/4 v. Chr.), was ihr den Vorrang vor den bei den Zitatträgern des aristophanischen Stückes überlieferten Konkurrenzformen Τελμησσῆς und Τελμισσεῖς einräumt (nicht auszuschließen ist, daß Τελεμησσῆς Formen auf τελε(σ)-, die häufig für
Τελεμησσῆς (test. i)
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sakrale Riten oder Initiationen stehen, paretymologisch evozieren und in besserer Übereinstimmung zu Wahrsagern stehen mochten). Als relevantestes unter den wenigen Fragmenten erscheint das metatheatralische und wohl aus dem Prolog stammende fr. 543, wo offenbar ein Wortführer des Aristophanes einen in der Bearbeitung der Stoffe neuartigen Agon verspricht, sowie eine nicht leicht zu rekonstruierende Sequenz in fr. 544, in der von jemandem die Rede sein dürfte, der im Kontext des (wohl im Prolog angekündigten) Agons kämpferischer im Reden als im Handeln sei. Einige Fragmente scheinen auf teils nur angedeutete Szenen aus Symposien bzw. Gastmählern hinzudeuten: im dialogischen fr. 545, in fr. 546 und im anapästischen fr. 549 werden Figuren (wohl Sklaven bzw. Gäste) aufgefordert, eine trapeza herbeizuschaffen, Wein und Parfüm mitzubringen sowie das hochwertige Megalleion (ebenfalls ein Parfüm) zu holen; allgemein kulinarischen Charakters ist das Küchengerät zum Tranchieren von Fischen in fr. 547 und der Behälter für trockene Güter in fr. 555; geringwertige Tierchen (vielleicht Fische) werden in fr. 550 paratragisch epithetiert. Zwei kōmōdoumenoi sind der andernorts obszön-sexuell verspottete Aristyllos in fr. 551 und der sonst als Sykophant gebrandmarkte Chairephon in fr. 552 (beide von Bedeutung für eine relative Datierung des Stückes; vgl. hier unten), während in fr. 553 von einem Unbekannten mit graumeliertem Kopf die Rede ist. Die titelgebenden Telmessier werden in den z.T. korrupten und darüber hinaus inhaltlich nichtssagenden Versen von fr. 548 angesprochen sowie ihre Tätigkeit der Eingeweideschau in fr. 554 berührt. Als terminus ante quem böte (wie für die Hōrai; vgl. hier unten) der Tod des in fr. 552 erwähnten Sokrates-Anhängers Chairephon im J. 399 v. Chr. an, was mit der Präsenz des auch in Ekklesiazusen und Plutos verspotteten Aristyllos in fr. 551 kompatibel wäre (vgl. Sommerstein 1996, 354 A. 190: „I assume Telemēssēs to date from 402–400, since Aristyllos (fr. 551) is mentioned in both Aristophanes’ surviving fourth-century plays (Eccl. 647, Wealth 314) but in no comedy known to date from before 404“; vgl. auch Sommerstein 1984, 314 A. 2).
test. i K.–A. catal. fab. P.Oxy. 2659 fr. 1 col. i 13,1. 22 (= Ar. test. 2c,1. 22) Ἀριστοφάνους … Τελμη]σσεῖς Des Aristophanes … Telmē]ssēis (‚Die Telmessier‘)
114 Zitatkontext Vgl. hier oben, zu Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι, test. i Die Ergänzung ergibt sich aus der alphabetischen Reihenfolge der Komödientitel.
test. ii K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879) (= Ar. test. 2a,23) Τελμισσεῖς (sic Rs Vat. 918, -ισεῖς M) Telmisseis (‚Die Telmissier‘)
Zitatkontext Vgl. hier unten, zu Φοίνισσαι, test. ii
fr. 543 K.–A. (528 K.) οὐ γὰρ τίθεμεν τὸν ἀγῶνα τόνδε τὸν τρόπον ὥσπερ τέως ἦν, ἀλλὰ καινῶν πραγμάτων 1 τὸν prius del. Bothe
2 τόνδε τὸν τρόπον codd.: ὅνπερ τὸν τρόπον Blaydes
denn wir bestreiten diesen Wettkampf nicht auf die Weise wie es früher war, sondern mit brandneuen Argumenten schol. Plat. Hipparch. (T) 229d (p. 109 Greene = 8 p. 162–3 Cufalo) τέως: δηλοῖ τὸ πρὸ τοῦ […] ἐν δὲ τοῖς Ἀριστοφάνους Τελμισεῦσιν ἀντὶ τοῦ πρότερον κεῖται· —— teōs (‚solange‘): es steht für ‚früher‘ […] Und in Aristophanes’ Telmiseis steht es für proteron (‚früher‘): ——
Metrum
Iambische Trimeter:
llrl rlk|l klkl llkl l|lkl llkl
Zitatkontext Zitiert wird das Fragment im Scholion zu Plat. Hipparch. 229d (vgl. Cufalo 2007, 162) als Beispiel für den Gebrauch von τέως im Sinne von πρὸ τοῦ bzw. πρότερον zusammen mit Dem. 19,314 (ὁ τέως προσκυνῶν τὴν θόλον), Ar. Thesm. 447–9 (†στεφανηπλόκους ἔκβοσκον† ἐν ταῖς μυ〈ρ〉ρίναις, τέως μὲν †οὐκ ἄν†) sowie einem Fragment aus Zoilos’ Enkomion auf Polyphem (οὕτως γὰρ ὡμογνωμόνησαν οἱ θεοὶ περὶ τῆς τιμωρίας ταύτης, ὥστε πάντοθεν Ὀδυσσεὺς τέως ὁ σῳζόμενος καὶ τὰς ναῦς ἀκεραίους περιποιούμενος περιώφθη μετὰ τὴν ἀρὰν ὑπὸ τῆς Ἀθηνᾶς); eine Konvergenz zum Scholion bieten in der lexikogra-
Τελεμησσῆς (fr. 543)
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phishen Tradition in erster Linie Λέξ. ῥητ. p. 309,23 Bk. (τέως· δηλοῖ τὸ πρὸ τοῦ, δηλοῖ δὲ καὶ τὸ πρότερον) und schol. Ar. Thesm. 449 (τέως] ἀντὶ τοῦ πρότερον; daher Sud. τ 321 τέως· […] καὶ Ἀριστοφάνης ἀντὶ τοῦ πρότερον· „τέως μὲν οὖν, ἀλλ’ ἡμικάκως ἐβοσκόμην“ [Ar. Thesm. 449]); nicht unbedingt oder primär auf Aristophanes zurück gehen ferner Hsch. τ 730 (τέως· ἕως, μέχρι. ἢ πρὸς τὸ παρόν. ἢ ὅμως. ἢ τότε. ἢ ἐν τοιούτῳ. τηνικαῦτα. ἢ ἀντὶ τοῦ πρότερον), Sud. τ 322 (τέως· οἱ ῥήτορες ἐπὶ τοῦ προτέρου, ἢ πάλαι. μέχρι τοῦ, mit zahlreichen Beispielen aus den Rednern) sowie Phot. κ 62 (καὶ τέως· καὶ πρότερον). Textgestalt Es besteht kein Grund, die syntaktischen Verhältnisse mit der Korrektur von Blaydes 1885, 273 („Malim ὅνπερ, nam τόνδε ad τὸν ἀγῶνα pertinet, non ad τὸν τρόπον“) zu verändern. Interpretation Eine wohl im Prolog sprechende Figur verkündet offenbar im Namen des Dichters, daß der aktuelle Agon andersartig sein werde als früher bestrittene, wobei die Brisanz in der Neuartigkeit der in der Komödie bearbeiteten Stoffe liege (für den ἀγών in metatheatralischem Kontext Slater 2002, 243 A. 39; τέως im Sinne von πρὸ τοῦ auch in Ar. Thesm. 449 und Eup. fr. 384,3; für πράγματα in diesem speziellen Sinn vgl. Ar. Equ. 39 – vgl. hier unten – und Ran. 1122 ἀσαφὴς γὰρ ἦν ἐν τῇ φράσει τῶν πραγμάτων; dieselbe Junktur in Nub. 1399 ὡς ἡδὺ καινοῖς πράγμασιν καὶ δεξιοῖς ὁμιλεῖν). Die Herkunft aus einem Prolog (vgl. Kock I 526: „fortasse ex prologo excerpta. de certamine comico poeta loquitur, καινὰς ἰδέας promittens“) wird durch vergleichbare Aussagen metatheatralischer Natur nahegelegt: in Ar. Equ. 36–9 (βούλει τὸ πρᾶγμα τοῖς θεαταῖσιν φράσω; / {ΟΙ. Βʹ} οὐ χεῖρον· ἓν δ’ αὐτοὺς παραιτησώμεθα, / ἐπίδηλον ἡμῖν τοῖς προσώποισιν ποεῖν, / ἢν τοῖς ἔπεσι χαίρωσι καὶ τοῖς πράγμασιν), Vesp. 54–7 (φέρε νυν, κατείπω τοῖς θεαταῖς τὸν λόγον, / ὀλίγ’ ἄτθ’ ὑπειπὼν πρῶτον αὐτοῖσιν ταδί, / μηδὲν παρ’ ἡμῶν προσδοκᾶν λίαν μέγα, / μηδ’ αὖ γέλωτα Μεγαρόθεν κεκλεμμένον) und Pac. 50–3 (ἐγὼ δὲ τὸν λόγον γε τοῖσι παιδίοις / καὶ τοῖσιν ἀνδρίοισι καὶ τοῖς ἀνδράσιν / καὶ τοῖς ὑπερτάτοισιν ἀνδράσιν φράσω / καὶ τοῖς ὑπερηνορέουσιν ἔτι τούτοις μάλα). Der Anspruch auf Originalität komischer Einfälle (vgl. allgemein Silk 2000, 45–6) kommt häufig in parabatischen (oder für parabatisch gehaltenen) Kontexten vor, fast immer durch das Adj. καινός markiert, wie in Ar. Nub. 546–8 (οὐδ’ ὑμᾶς ζητῶ ’ξαπατᾶν δὶς καὶ τρὶς ταὔτ’ εἰσάγων, / ἀλλ’ αἰεὶ καινὰς ἰδέας εἰσφέρων σοφίζομαι / οὐδὲν ἀλλήλαισιν ὁμοίας καὶ πάσας δεξιάς), Vesp. 1044 (πέρυσιν καταπρούδοτε καινοτάτας σπείραντ’ αὐτὸν διανοίας) und 1051–4 (ἀλλὰ τὸ λοιπὸν τῶν ποιητῶν, / ὦ δαιμόνιοι, τοὺς ζητοῦντας / καινόν τι λέγειν κἀξευρίσκειν / στέργετε μᾶλλον καὶ θεραπεύετε), Pher. fr. 84 [Koriannō] (ἄνδρες, προσέχετε τὸν νοῦν / ἐξευρήματι καινῷ, / συμπτύκτοις ἀναπαίστοις), Lysipp. fr. 4 [Bakchai] (οὐδ’ ἀνακνάψας καὶ θειώσας τὰς ἀλλοτρίας ἐπινοίας, mit Bagordo 2014b, z. St.) oder Metag. fr. 15 [Philothytēs] (κατ’ ἐπεισόδιον μεταβάλλω τὸν λόγον, ὡς ἂν / καιναῖσ〈ι〉 παροψίσι καὶ πολλαῖς εὐωχήσω τὸ θέατρον, mit Orth 2014, z. St.).
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Aristophanes
fr. 544 K.–A. (529 K.) Ael. Aristid. or. 47,16 p. 379 Keil (codd. A, SDT) ἐδόκουν γὰρ ὡς ἐπὶ τῇ εἰωθυίᾳ μελέτῃ τῶν λόγων Δημοσθένους τινὰ μεταχειρίζεσθαι καὶ λέγειν δὴ πρὸς τοὺς Ἀθηναίους ὡς ἐκεῖνος ὤν „ὑμεῖς μὲν οὖν διὰ τοῦ κήρυκος ἐρωτᾶτε τίς ἀγορεύειν βούλεται, ἐγὼ δὲ ὑμᾶς ἡδέως ἂν ἐροίμην τίς ὑμῶν βούλεται πράττειν· ἢ κωμῳδία γε τὸ λοιπόν ἐστιν;“ ἔλεγον δὲ ἀναφέρων εἰς τοὺς Τελμησέας (τελμισέας A ante corr., SDT) τοῦ Ἀριστοφάνους, ὡς ἐκεῖ λ ό γ ῳ τ ι ς ἠ γ ω ν ί ζ ε τ ο , ἔ ρ γ ῳ δ ὲ ο ὔ Es kam mir nämlich vor, als hätte ich bei meiner gewöhnlichen Redeübung eine der Reden des Demosthenes in Händen und würde zu den Athenern sprechen, als wäre ich er (vgl. Dem. 8,23. 18,170) „Ihr laßt durch den Herold fragen, wer (vor der Versammlung) reden wolle, ich aber würde euch gerne fragen, wer von euch handeln will: oder ist der Rest nur Komödie?“ Dabei sagte ich aber unter Bezug auf die Telmessier des Aristophanes, wie dort e i n e r m i t Wo r t e n d e n K a m p f f ü h r t e , n i c h t a b e r m i t Ta t e n
Metrum Ungewiß (λόγῳ τις ἠγωνίζετο, ἔργῳ δὲ οὔ = klklllkkllkl). Zitatkontext Das Zitat ist in die Schilderung eines Traums aus dem 1. Buch der Hieroi logoi des Ailios Aristeides eingebettet (vgl. Keil 1898, 380: „ita (nempe comoediae mentionem iniciens) cum concionabar, provocavi ad Telmessenses Aristophaneam, ubi verbis quis certat, non armis“; zu Form und Inhalt der Schrift vgl. Schröder 1986, 9–15; zu Komödienzitaten bei Aristeides vgl. Vix 2016). Interpretation Aus der überlieferten Sequenz, die sich weder in einen 3ia noch in eine andere metrische Form fügt (gewagt der Versuch von Bergk in Meineke II.2 1160: „Nescio an Aristidis locus pertineat ad fragmentum superius. Fort. Aristophanes scripserat: Λόγῳ γὰρ ἠγωνιζόμεσθ’, ἔργοισι δ’ οὔ“), läßt sich offenbar schließen, daß sich eine Person eher im Reden als im Handeln kämpferisch gezeigt haben soll; bezüglich der drei Kernbegriffe gibt es keinen sonderlichen Grund, daran zu zweifeln, daß sie – in welcher Form auch immer – dem aristophanischen Wortlaut angehört haben (vielleicht zu skeptisch diesbezüglich Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „in quibus absurdum est poetae verba quaerere“): die Gegenüberstellung der adverbialen Ausdrücke λόγῳ und ἔργῳ ist häufig im Attischen des 5. Jhs. v. Chr. (vgl. z. B. Cratin. fr. 326 πάλαι γὰρ αὐτὸ / λόγοισι προάγει Περικλέης, ἔργοισι δ’ οὐδὲ κινεῖ, Thuc. II 65,10 ἐγίγνετό τε λόγῳ μὲν δημοκρατία, ἔργῳ δὲ ὑπὸ τοῦ πρώτου ἀνδρὸς ἀρχή; auch im Pl.: Soph. OC 782 λόγῳ μὲν ἐσθλά, τοῖσι δ’ ἔργοισιν κακά, OT 517 λόγοισιν εἴτ’ ἔργοισιν εἰς βλάβην φέρον sowie – als stringenteste Parallele für ein eventuell wiederherzustellendes Aristophanes-Fragment – Eur. fr. 360,13 Kn. λόγῳ πολίτης ἐστί, τοῖς δ’ ἔργοισιν οὔ); für die agonistisch-rhetorische Valenz von ἀγωνίζεσθαι im Kontext eines Streitgesprächs (ἀγών) der Komödie (vgl. Campagner 2001, 52. 53–4) zeugen etwa Ar. Ach. 480–2 ({ΔΙ.} ὦ θύμ’, ἄνευ σκάνδικος ἐμπορευτέα. / ἆρ’ οἶσθ’ ὅσον τὸν ἀγῶν’ ἀγωνιεῖ τάχα, / μέλλων ὑπὲρ Λακεδαιμονίων ἀνδρῶν λέγειν;), wo Dikaiopolis seine bevorstehende Beteiligung am Agon einleitet, bei dem er zugunsten der Lakedaimonier reden wird, und Equ. 614–5 (καὶ νῦν ἐπειδὴ σῶς ἐλήλυθας
Τελεμησσῆς (fr. 545)
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πάλιν, / ἄγγειλον ἡμῖν πῶς τὸ πρᾶγμ’ ἠγωνίσω), wo der Chor den Wursthändler fragt, wer im Agon zwischen ihm und Paphlagon/Kleon den Sieg errungen habe (vgl. auch 688–9 ἀλλ’ ὅπως ἀγωνιεῖ φρόν-/τιζε τἀπίλοιπ’ ἄριστα).
fr. 545 K.–A. (530 K.) (A.) τράπεζαν ἡμῖν 〈ἔκ〉φερε τρεῖς πόδας ἔχουσαν, τέτταρας δὲ μὴ ’χέτω. (Β.) καὶ πόθεν ἐγὼ τρίπουν τράπεζαν λήψομαι; 1 ἔκφερε Kock : φέρε Athen. CE, Eust. : εἴσφερε Porson
2 τέτταρας Eust. : τεσσ– CE
(A.) Bring uns einen Tisch raus, der drei Füße hat, vier aber soll er nicht haben. (B.) Und woher werd’ ich einen dreifüßigen Tisch nehmen? Athen. epit. II 49c Ἀριστοφάνης· —— Aristophanes: —— Eust. in Od. p. 1398,18 εἰς δὲ τὴν τρίποδα πέπαικταί τι τοῖς παλαιοῖς. Ἀριστοφάνους γοῦν φαμένου· τράπεζαν —— ἐχέτω, λέγει ὁ ἐπιταχθείς· καὶ —— λήψομαι; es wird irgendein Witz über den tripous (‚Dreifuß‘) bei den antiken Autoren gemacht. Da wenigstens Aristophanes gesagt hat: trapezan —— echetō (vv. 1–2). Der Geheißene sagt: kai —— lēpsomai? (v. 3) Eust. in Il. p. 867,23 τράπεζα δὲ δι’ εὐφωνίαν ἀφῄρηται τῆς φύσει καταρχούσης συλλαβῆς· τετράπεζα γὰρ τὸ ταύτης ἐντελὲς διὰ τὸ ἐξ ἀρχῆς τετράπουν αὐτῆς, εἰ καὶ ὕστερον συνετμήθη εἰς τριποδίαν, πρὸς ὃ καὶ πέπαικται τὸ οἴμοι, πῶς ἂν εὕροιμι τρίπουν τράπεζαν; trapeza (‚Tisch‘) ist aus euphonischen Gründen der natürlichen Anfangssilbe entbehrt worden: tetrapeza (‚vierfüßiger Tisch‘) lautete nämlich die vollständige Form dieses Wortes, da es von Anfang ein tetrapous (‚vierfüßig‘) war, wenn es auch später auf eine tripodia (‚Dreifuß‘) reduziert wurde, über das gewitzelt wird mit dem Vers „Auwei, wie könnte ich eine tripous trapeza (‚dreifüßiger Tisch‘) finden?“ Poll. X 80 ἡ δὲ ὑποκειμένη τοῖς ὄψοις τράπεζα καὶ τρίπους ἂν καλοῖτο. εἴρηκε γοῦν Ἀριστοφάνης ἐν Τελμισσεῦσι· καὶ —— λήψομαι; der Tisch, der unter den opsa (‚gekochte Speisen‘) steht, ließe sich auch tripous (‚Dreifuß‘) nennen. Hat wenigstens Aristophanes in den Telmisseis gesagt: kai —— lēpsomai? (v. 3)
Aristophanes
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Poll. VI 83 τράπεζαι καὶ δεύτεραι καὶ τρίται, καὶ τρίποδες μὲν ἐφ’ ὧν ἔκειντο· καὶ ἔστι τοὔνομα παρ’ Ἡσιόδῳ καὶ ἐν Τελμισσεῦσιν Ἀριστοφάνους trapezai (‚Tische‘) [sind] auch deuterai (‚zweite‘) und tritai (‚dritte‘), und tripodes (‚Dreifüße‘) die auf denen sie aufgetischt waren: das Wort gibt es auch bei Hesiod (Hes. fr. 266 M.–W.) und in Aristophanes’ Telmisseis
Metrum
Iambische Trimeter:
[alkl] klkl llkl lrkl l|lkl klkl lrkl kl|kl llkl
Zitatkontext Angeführt wird das Fragment bei Athenaios – im Rahmen einer Diskussion über Räumlichkeiten und Mobiliar für konviviale Veranstaltungen (Athen. epit. II 47e–9d) – bezüglich der Zahl von Tischfüßen, näherhin für das Wort τρίπους (und von dem Umstand veranlaßt, daß einige Kyniker die τράπεζα τρίπους nennen, woran sich der attizistische Purist unter den Deipnosophisten stört) – zusammen mit fünf weiteren Belegen (Hes. fr. 266 M.–W.; Xen. Anab. VII 3,21–2; Antiphan. fr. 280; Eub. fr. 119,4–5; Epich. fr. 147; zu letzterem Fr. vgl. hier unten, Interpretation; zum weiteren Zusammenhang vgl. Novokhatko 2020). Eustathios ist unmittelbar abhängig von der Athenaios-Epitome, wobei sein Beitrag in der Etymologisierung von τράπεζα besteht (δηλοῖ καὶ τὸ τῆς λέξεως ἔτυμον. τετράπεζα γὰρ, καὶ συγκοπῇ δι’ εὐφωνίαν, τράπεζα; vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Die dialogische Szene, in der eine Person jemanden (einen bzw. ihren Diener?) – offenbar zur Ausrichtung eines Gastmahls – dazu auffordert, eine trapeza herauszubringen, erhält insofern eine humoristische Pointe, als der Befehl mit der zusätzlichen Bedingung versehen wird, besagte trapeza solle statt der zu erwartenden vier nur drei Füße haben; die pikierte Replik des Angesprochenen macht den Witz explizit, indem sie auf die objektive Schwierigkeit verweist, eine tripous trapeza, d. h. einen Tisch mit drei Füßen, zu finden. Vergleichbar ist dieser Schlagabtausch mit zwei Komödienbelegen, in denen über die variable Zahl von drei oder vier Füßen eines Objekts gewitzelt wird, das jedoch nicht notwendigerweise eine trapeza sein muß (vgl. West 2007, 60): in Epich. fr. 147 ([Α.] τί δὲ τόδ’ ἐστί; [Β.] δηλαδὴ τρίπους. [Α.] τί μὰν ἔχει πόδας / τέτορας; οὔκ ἐστιν τρίπους, ἀλλ’ 〈ἐστὶν〉 οἶμαι τετράπους. / [Β.] ἔστι δ’ ὄνυμ’ αὐτῷ τρίπους, τέτοράς γα μὰν ἔχει πόδας. / [Α.] εἰ δίπους τοίνυν ποτ’ ἦς, αἰνίγματ’ Οἰ〈δίπου〉 νοεῖς) wird umgekehrt mit einem dreifüßigen Vierfuß gespielt, das sich offensichtlich als Sphinx-Rätsel deuten läßt (vgl. Kerkhof 2001, 147–8, der die Option einer gemeinsamen Vorlage für Epicharmos und Aristophanes in Hes. fr. 266 M.–W. erwägt); in Anaxil. fr. 22,25–7 [Neottis] (εἶτα „τετράπους μοι γένοιτο“, φησί, „† τήνπρος ἢ θρόνος“, / εἶτα δὴ „τρίπους τις“, εἶτα, φησί, „παιδίσκη δίπους“. / εἶθ’ ὁ μὲν γνοὺς ταῦτ’ ἀπῆλθεν εὐθὺς ὥσπερ 〈Οἰδίπους〉) figuriert sich der Scherz
Τελεμησσῆς (fr. 546)
119
um die zahlreichen Komposita auf -πους (τετρα- τρι- δι-), wobei auch hier eine (im Text restituierte) Anspielung auf Oidipus naheliegt. Das recht rudimentäre Sprachgefühl der Alten – was nicht weniger für Aristophanes als für sein Publikum gilt – läßt nicht erwarten, daß hier die Etymologisierung von τράπεζα als Vierfuß in irgendeiner Weise von Bedeutung war, nicht einmal durch eine alles andere als evidente Assonanz von τριποδ- und τραπεζ- (niemand wird τρα- mit τετρα- assoziiert haben; die nur zufällig korrekte Etymologisierung – es handelt sich tatsächlich um einen Fall von Univerbierung mit ια-Suffix des Wortes für ‚Fuß‘ πεδ- und einer schwundstufigen Form von τετρα- [*τετϝρα < kwetṷr̥-], eventuell kontaminiert mit τρυ- [< kwtru-]; vgl. Frisk GEW s. v. und Pokorny IEW, s. v. kwetṷer- etc. – ist erst in der späten Lexikographie bezeugt: vgl. Orion. τ 149 τράπεζα. κατὰ ἀποβολὴν, τουτέστι, τετράπεζα, τέσσαρας πόδας ἔχουσα. αἱ γὰρ τῶν παλαιῶν τράπεζαι τετράγωνοι ἦσαν, Et. magn. p. 763,38 τράπεζα·κατὰ ἀποβολὴν τῆς τε συλλαβῆς, τετράπεζα, τέσσαρας πέζας ἔχουσα· αἱ γὰρ τῶν παλαιῶν τράπεζαι τετράγωνοι ἦσαν, Procl. in Plat. Cratyl. p. 85,49–50 τὰ δὲ κατ’ ἔλλειψιν, ὡς ἡ τράπεζα, τετράπεζα οὖσα). 1 τράπεζαν ἡμῖν 〈ἔκ〉φερε Zu vergleichen sind Plat. fr. 71,2 [Lakōnes ē Poiētai] (τί οὐ τρέχων 〈σὺ〉 τὰς τραπέζας ἐκφέρεις;) und Pher. fr. 73,1 [Koriannō] (φέρε δὴ κατακλινῶ· σὺ δὲ τράπεζαν 〈ἔκ〉φερε). 2–3 τρεῖς πόδας ἔχουσαν – τρίπουν τράπεζαν Ein offenbar ähnlicher Witz in Cratin. fr. 334 (γαυριῶσαι δ’ ἀναμένουσιν ὧδ’ ἐπηγλαϊσμέναι / μείρακες φαιδραὶ τράπεζαι τρισκελεῖς σφενδάμνιναι, mit Olson–Seaberg 2018, z. St. „τρισκελεῖς […] could be either nominative or accusative, and—assuming that Desrousseaux’ μείρακας is right—what is perhaps being set up here is the puzzled response “Threelegged girls?”, which might then to be followed, once the first point is clarified, with further quibbling about whether it is possible for a τράπεζα (literally “four-footer”) to have only three feet (as in Epich. fr. 147 and Ar. fr. 545, both quoted by Athenaeus shortly after this)“).
fr. 546 K.–A. (531 K.) οἴνου τε Χίου στάμνον ἥκειν καὶ μύρον und von Wein aus Chios einen Krug (mitbringend) zu kommen und Parfüm Poll. X 72 (codd. F, CL) καὶ στάμνος καὶ σταμνίον. καὶ ἔνιοι μὲν οὕτως οἴονται καλεῖσθαι μόνον τὸ Θάσιον, Ἀριστοφάνης δὲ ἐν Τελμισσεῦσι λέγει· —— Auch stamnos (‚großer Weinkrug‘) und stamnion (‚Weinkrug‘). Und einige meinen zwar, so werde nur der Thasier genannt, Aristophanes aber [sagt] in den Telmisseis: ——
Aristophanes
120 Metrum
Iambischer Trimeter:
llkl l|lkl llkl
Zitatkontext Überliefert ist das Fragment in einer Sektion über Weingefäße (Poll. X 70–5), in der sich die Diskussion von στάμνος und Derivaten (vgl. auch VI 14 σταμνίον, ἀγγεῖον οἰνοφόρον ὑάλου ἢ κεράμου πεποιημένον und VII 162 σταμνία στάμνοι σταμνίσκοι) auf die Berichtigung der offenbar innerhalb der gelehrten Tradition vertretenen Meinung beschränkt, der Begriff sei lediglich in Bezug auf den Thasischen Wein verwendet worden, wobei hierfür nur auf τὰ Θάσι’ ἀμφορείδια verwiesen wird (fälschlicherweise den Acharnern zugewiesen, tatsächlich aber Ar. Eccl. 1119); sonst wird allein Eup. fr. 204 [Marikas] für das andere Diminutiv σταμνάριον zitiert; Spuren einer Debatte, ob στάμνος und στάμνιον nur auf Gefäße mit Wein aus Chios oder auch aus Thasos bezogen werden konnte, finden sich ebenfalls in Phot. σ 498 (σταμνία· τὰ Θάσια κεράμια. οἱ δὲ καὶ τὰ Χῖα καὶ τὰ Μενδαῖα), schol. Ar. Lys. 196 (ἐπιεικῶς λέγουσιν οἱ Ἀττικοὶ τὰ Θάσια κεράμια σταμνία) und Hsch. σ 1634 (σταμνίον Θάσιον· κεράμειον ἀγγεῖον), das seinerseits von der Lysistrata-Stelle abhängt (vgl. hier unten, Interpretation); in Moer. α 92 Hansen (ἀμφορέα τὸν δίωτον στάμνον Ἀττικοί· στάμνον Ἕλληνες) wird das Wort als griechisches Pendant für das attische ἀμφορεύς präsentiert. Interpretation Der Infinitivsatz dürfte die Aufforderung einer Person an eine andere voraussetzen, irgendwohin zu kommen (ἥκειν) – mutmaßlich auf ein Symposion – und hierzu Wein und Parfüm mitzubringen (vgl. Kock I 526: „excidit κέλευσον (αὐτὸν φέροντα“); die Präsenz der Verbindung von Parfüms und Wein ist in symposialen Kontexten gut belegt (vgl. Pütz 20072, 264–8). Als Tongefäß, dessen genaue Form nicht bekannt ist, wurde der στάμνος für die Aufbewahrung von Wein, Essig und Oliven verwendet (vgl. Amyx 1958, 190–5 sowie, für die Komödie, Bowie 1997, 12–3, mit weiterer Lit.); in der Archaia ferner bezeugt in Ar. Plut. 545 (ἀντὶ δὲ θράνου στάμνου κεφαλὴν κατεαγότος), Hermipp. fr. 77,6–8 (ἔστι δέ τις οἶνος, τὸν δὴ σαπρίαν καλέουσιν, / οὗ καὶ ἀπὸ στόματος στάμνων ὑπανοιγομενάων / ὄζει ἴων, ὄζει δὲ ῥόδων, ὄζει δ’ ὑακίνθου) und Plat. fr. 205 (λύσας †δὲ ἀργὴν† στάμνον εὐώδους ποτοῦ / ἵησιν εὐθὺς κύλικος εἰς κοῖλον κύτος / ἔπειτ’ ἄκρατον κοὐ τεταργανωμένον / ἔπινε κἀξημύστισεν; für στάμνιον vgl. Ar. Lys. 196 μηλοσφαγοῦσαι Θάσιον οἴνου σταμνίον, 199 φερέτω κύλικά τις ἔνδοθεν καὶ σταμνίον, für σταμνάριον Eup. fr. 217 [Marikas] – vgl. hier oben, Zitatkontext –, mit Olson 2016, z. St., und Ephipp. fr. 24,2 σταμνάριά τ’ οἴνου μικρὰ τοῦ φοινικικοῦ). Daß ein Zusammenhang zwischen diesem Fragment und fr. 545 (vgl. hier oben) sowie fr. 547 bestehen könnte (vgl. hier unten; so Kock I 526: „artissime videntur cohaerere cum fr. 530 et 532“), ist aufgrund der inhaltlichen Affinität zweifellos denkbar, doch böte jede Komödie für sich eine potentielle Vielzahl an Gelegenheiten für kulinarische und sympotische Stoffe, so daß sich jede Spekulation in dieser Hinsicht erübrigt.
Τελεμησσῆς (fr. 547)
121
fr. 547 K.–A. (532 K.) πινακίσκον ἄπυρον ἰχθυηρόν ein Brettchen ohne Feuer für Fische Poll. X 82 (codd. FS, CL) πινακίσκοι τινὲς ἰχθυηροί. Ἀριστοφάνης δ’ ἔοικε διαιρεῖν τινὰς ἀπύρους καὶ ἐμπύρους πινακίσκους, ὡς ὅταν φῇ ἐν Τελμισσεῦσι· —— einige Brettchen für Fische. Und Aristophanes scheint gewisse apyroi (‚ohne Feuer‘, Pl.) und empyroi (‚mit Feuer‘, Pl.) pinakiskoi (‚Brettchen‘, Pl.) voneinander zu unterscheiden, wie wenn er in den Telmisseis sagt: —— Phot. (z) α 2754 ἄπυρον πινακίσκον ἰχθυηρόν· μηδέπω πυρὶ προσενηνεγμένον. Ἀριστοφάνης εἴρηκεν ‚feuerloses Brettchen für Fische‘: das noch nie vom Feuer berührt wurde. Aristophanes hat es gesagt
Metrum Iambischer Trimeter (unvollständig)(?): z. B. rlkr k|lkl k[lkl] Zitatkontext Das Pollux-Zitat findet sich in einer Sektion über πίναξ und Derivate (Poll. X 82–4), unter denen zu den Serviergegenständen für Speisen (σκεύη δὲ τραπεζῶν τὰ πρὸς τροφῆς ὑπηρεσίαν) neben κύκλοι, τεύχη und χεύματα auch diverse Arten von πίνακες erwähnt werden (κοῖλοι, die ἐκπέταλοι, die ὕπτιοι und die κυκλοτερεῖς): hinzu kommt die Kategorie gewisser πινακίσκοι ἰχθυηροί, wofür Aristophanes’ Fragment angeführt wird; es folgt die weitere Diminutivform πινάκιον (mit einer Bemerkung zur Verwendbarkeit des Wortes: οὐ φαῦλον γὰρ χρῆσθαι τούτῳ τῷ ὀνόματι), das allerdings nicht in der Funktion eines Kochgerätes aufgeführt ist (sondern als Maltafel wie in Isocr. 15,2 bzw. als δέλτον wie in Hom. Ζ 169); abgeschlossen wird die Sektion durch πινακίσκιον (mit Verweis auf Antiphan. fr. 57,7–8 [Aphroditēs gonai] [B.] πλάστιγγα; ποίαν; {A.} τοῦτο τοὐπικείμενον / ἄνω τὸ μικρόν [B.] τὸ πινακίσκιον λέγεις;, wo ein Schälchen mit der Funktion eines plastinx beim Kottabos-Spiel πινακίσκιον genannt wird). Der Photios-Eintrag, dem allein die Angabe des Komödientitels fehlt, besteht aus dem Wortlaut des Fragments, doch mit veränderter Wortstellung, so daß das Lemma mit ἄπυρον beginnt, worauf sich das knappe Interpretamentum eigentlich bezieht; es handelt sich um eine attizistische Glosse, die auf Phryn. Praep. soph. p. 23,6 (ἄπυρον πινακίσκον· καινόν, μήπω πυρὶ προσενηνεγμένον) zurückgeht (vgl. Theodoridis 1982, z. St.). Textgestalt Die Vermutung von Kock I 526 („fortasse inserto τ’ post ἄπυρον continuanda cum 531 [Ar. fr. 546]“) muß als höchst spekulativ gelten. Interpretation Thematisiert wird ein Küchengerät in Form eines hölzernen Brettchens, auf dem offenbar Fische vor dem Kochen tranchiert wurden: hierfür
122
Aristophanes
spricht die einzige weitere Kombination πινακίσκος ἰχθυηρός in Ar. Plut. 813–4 (τοὺς δὲ πινακίσκους τοὺς σαπροὺς / τοὺς ἰχθυηροὺς ἀργυροῦς πάρεσθ’ ὁρᾶν), wo Karion in seiner detaillierten Darstellung der Güter, die Plutos (d. h. dem Reichtum) zu verdanken sind, auch pinakiskoi für Fische auflistet, die nun allerdings, statt aus faulem und stinkendem Holz zu bestehen, silbern geworden sind (vgl. Soph. fr. 275 R. [= Ar. Plut. 806–18], mit Radt z. St.: „quae ex his Sophocli adscribenda sint, incertum; cave tamen ne scholiastae verba [schol. Ar. Plut. 806] de Sophoclis imitatione ad solos versus 806/7 [Plut. 806–7 ἡ μὲν σιπύη μεστή ’στι λευκῶν ἀλφίτων / οἱ δ’ ἀμφορῆς οἴνου μέλανος ἀνθοσμίου] referas“). Eine Unterscheidung zwischen Kochgeräten, die für Feuer geeignet, und solchen, die – offenbar aufgrund ihres Materials (z. B. Holz) – dafür ungeeignet sind, findet sich in Plat. Leg. 679a (σκευῶν ἐμπύρων τε καὶ ἀπύρων; vgl. Schöpsdau 1994, 364–5: „Mit den beiden Arten von Gefäßen (σκεύη) sind einerseits gebrannte und dadurch hitzefest gemachte Töpferware und andererseits wohl geflochtene Korbgefäße gemeint: daher werden anschließend die Techniken des Formens (aus Ton und Lehm) und die Flechtkünste […] erwähnt“). πινακίσκος (Diminutiv von πίναξ) ist v.a. in der Komödie vertreten, offenkundig in der Bedeutung von Tellerchen öfter als von Brettchen, mit der Ausnahme von Pher. fr. 113,13–4 [Metallēs] (σχελίδες δ’ ὁλόκνημοι πλησίον τακερώταται / ἐπὶ πινακίσκοις), wo es hölzerne Brettchen sind, auf denen ganze Schinken serviert und geschnitten werden; in Epigen. fr. 1 [Bakchis?] (εἶτ’ ἔρχεται / χελιδονείων μετ’ ὀλίγον σκληρῶν ἁδρὸς / πινακίσκος) ist es ein Tellerchen mit Feigen; in Lync. fr. 1,5–6 [Kentauros] (παρέθηκε πίνακα γὰρ μέγαν, / ἔχοντα μικροὺς πέντε πινακίσκους ἄνω) werden die Tellerchen, auf denen u.a. Fischsorten serviert werden, auf ein großes Tablett (πίναξ) gestellt; in Plat. fr. 127,3 [Presbeis] (ὀξύβαφα χρυσᾶ καὶ πινακίσκους ἀργυροῦς) sind es wertvolle silberne Tellerchen, während die Tellerchen in fr. 188,13–4 [Phaōn] (Κονισάλῳ δὲ καὶ παραστάταιν δυοῖν / μύρτων πινακίσκος χειρὶ παρατετιλμένων) Myrtenbeeren enthalten.
fr. 548 K.–A. (534. 535 K.) †ὡς ἄν τις ἂν οὖν ἢ τί ποιήσας, ὦ Τελεμησσῆς; ἦτι R, η τι Q, ἢ τι V, ὅτι PN πῶς ἄν τις ἂν οὖν ἢ τί ποιήσας 〈πείσειεν ἂν,〉 ὦ Τελ. vel πῶς ἄν τις ἂν οὖν 〈ταῦτ’ εἰδεί〉η; τί ποιήσας; ὦ Τελ. Meineke : πῶς ἄρ’ ἂν ὑμᾶς ἢ τί ποιήσας 〈ἀναπείσαιμ’,〉 ὦ Τελ. Blaydes : 〈rlrl〉 ὡς ἄν τις ἄνουν τι ποιήσας, ὦ Τελ. Dobree : ὁπόταν τις ἄνουν ᾖ τι ποιήσας, 〈τί ποιειν χρή μ’〉, ὦ Τελ. Dindorf : ὡς δὴ τίς ἂν ὢν ἢ τί ποιήσας ʮτί πάθοιμ’ ἐγώ,〉 ὦ Τελ. Kaibel : πῶς μάντις δ’ ἂν τούτων εἴην; τί ποιήσας ὦ Τελ. Kock : πῶς μάντις τις ἂν εἴη τούτων (vel τούτου); τί ποιήσας, ὦ Τελ. van Herwerden ὦ Τελεμησσῆς Meineke (ὦ Τελεμησῆς Dindorf, ὦ Τελεμησσεῖς Bergk): ὡς τελεμισσεῖς RQ, ὡς τελμισσεῖς PN
†wie wenn jemand also oder was tuend, ihr Telemessier?
Τελεμησσῆς (fr. 548)
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φέρε δὴ τοίνυν, ταῦθ’ ὅταν ἔλθῃ, τί ποιεῖν χρή μ’, ὦ Τελεμησσῆς; Τελμισσεῖς RQPN : corr. Meineke
wohlan denn nun, falls dies eintrifft, was soll ich tun, ihr Telemessier? Steph. Byz. τ 79 Τελμισσός (RQPN: Τελμησσός Meineke)· πόλις Καρίας, ὡς δὲ Φίλων καὶ Στράβων, Λυκίας. ἔστι γὰρ ἀμφοτέρων ὅριον μετὰ Δαίδαλα. ὁ πολίτης Τελμισσεύς. καὶ δρᾶμα Ἀριστοφάνους Τελμισσεῖς. λέγεται καὶ τετρασυλλάβως Τελεμισσεῖς (RPN: -μισεῖς Q), ὡς αὐτὸς ἐν αὐτῷ· —— καὶ πάλιν· ——. ἔστι δὲ τὸ μέτρον ἀναπαιστικὸν τετράμετρον καταληκτικόν, οὗ πρὸ τῆς τελευταίας συλλαβῆς ἀνάπαιστος τάττεται, σπανιαίτατα δὲ σπονδεῖος Telmissos: Stadt in Karien, wie aber (Herennios) Philon (Philon. FGrHist 790 F 48) und Strabon (Strab. XIV 3,4) [behaupten] in Lykien. Es ist nämlich ein Grenzort beider Regionen, nach Daidala hin. Der Bürger [heißt] Telmisseus (‚Telmissier‘). Auch ein Stück des Aristophanes [heißt] Telmisseis. Es wird auch viersilbig ausgesprochen als Telemēsseis, wie er selbst in demselben Stück: —— und nochmals: ——. Das Versmaß ist ein katalektischer anapästischer Tetrameter, bei dem vor der letzten Silbe ein Anapäst steht, nur höchst selten hingegen ein Spondeus
Metrum Anapästische Tetrameter (katalektisch):
†llrl lrll lrll rlll lrll rlll rll
Zitatkontext Die beiden, durch καὶ πάλιν getrennten Verse, deren ersterer korrupt ist, gehören nicht zwingend hintereinander, möglicherweise auch nicht zum selben Kontext. Stephanos kennt offenbar lediglich die Formen Τελ(ε)μισσ-, die sich eigentlich nur für die lykische, nicht aber für die karische Stadt eigneten (zu der wohl itazistisch bedingten Verwechslung vgl. hier oben, zum Komödientitel); bezüglich der aristophanischen Variante Τελεμ- (zum tradierten Text vgl. hier unten, Textgestalt) wird diese durch einen metrisch bedingten Rekurs auf die anapästische Realisierung im ersten Element des letzten Metrums erklärt, welche vor der weit selteneren spondäischen den Vorzug haben müsse (vgl. Heph. Ench. 8,4 p. 26,3 Consbr., Zitatträger von Cratin. fr. 143 [Odyssēs]). Textgestalt Ungeachtet der zahlreichen und sehr heterogenen Versuche, v. 1 wiederherzustellen, muß er als locus desperatus betrachtet werden (Meineke 1849, 612: πῶς ἄν τις ἂν οὖν ἢ τί ποιήσας 〈πείσειεν ἂν,〉 ὦ Τελ. bzw. πῶς ἄν τις ἂν οὖν 〈ταῦτ’ εἰδεί〉η τί ποιήσας; ὦ Τελ.; Blaydes 1885, 274: πῶς ἄρ’ ἂν ὑμᾶς ἢ τί ποιήσας 〈ἀναπείσαιμ’,〉 ὦ Τελ.; Dobree 1833, 255: 〈rlrl〉 ὡς ἄν τις ἄνουν τι ποιήσας, ὦ Τελ.; Dindorf 1835, 656: ὁπόταν τις ἄνουν ᾖ τι ποιήσας, 〈τί ποιεῖν χρή μ’〉, ὦ Τελ.; Kaibel in Kassel–Austin z. St.: ὡς δὴ τίς ἂν ὢν ἢ τί ποιήσας 〈τί πάθοιμ’ ἐγώ,〉 ὦ Τελ.; Kock I 527: πῶς μάντις δ’ ἂν τούτων εἴην; τί ποιήσας ὦ Τελ.; van Herwerden 1903, 45: πῶς μάντις τις ἂν εἴη τούτων [bzw. τούτου]; τί ποιήσας, ὦ Τελ.); die in beiden Versen überlieferten Formen (Τελμισσεῖς bzw. Τελεμισσεῖς) wurden von
124
Aristophanes
Meineke 1849, 612 in Τελεμησσῆς (vgl. hier oben, zum Komödientitel; zum att. -ῆς vgl. Schwyzer 1939, 575) korrigiert. Interpretation Der anapästische Kontext passte zu dem in fr. 543 in Aussicht gestellten und in fr. 544 angedeuteten (neuartigen) Agon. Aus v. 2 läßt sich schließen, daß sich jemand (stellvertretend für eine Gruppe?) in einer verzweifelten bzw. beängstigenden Situation befindet, so daß die Hilfe der in der Mantik bewanderten Telmessier auch prophylaktisch für künftige Anfälle – wessen auch immer – benötigt werden könnte (vgl. z. B. Bergk in Meineke II.2 1159: „Consulit autem aliquis consilii inops, ostenti ut videtur metu percussus, haruspices Telmessenses“).
fr. 549 K.–A. (536 K.) μεταπέμπου νῦν ταῦτα σπουδῇ καὶ μύρον εὕρημα Μεγάλλου hol nun eilig diese Sachen und Parfüm, Megallos’ Erfindung Hsch. μ 1011 Μετάλλειον (-οιον cod.) μύρον. Ἀριστοφάνης· μεταπέμπου – Μετάλλου. Μέταλλος γάρ τις Σικελιώτης τὴν τοῦ Μεταλλείου μύρου κατασκευὴν εὗρεν. μνημονεύει δὲ καὶ Φερεκράτης ἐν τῇ Πετάλῃ (Pher. fr. 149 [Petalē]) Metalleion myron (‚Metalleion-Parfüm‘). Aristophanes: metapempou —— Metallou. Metallos nämlich, ein Sikeliot, erfand die Zubereitung des Metalleion myron (‚Metalleion-Parfüm‘). Es erwähnt ihn auch Pherekrates in der Petalē (Pher. fr. 149 [Petalē]) Athen. XV 690f ὡς καὶ τὸ Μεγάλλειον (μεγαλεῖον A, μεγάλλιον CE)· ὠνομάσθη γὰρ καὶ τοῦτο ἀπὸ Μεγάλλου τοῦ Σικελιώτου· οἳ δ’ Ἀθηναῖόν φασιν εἶναι τὸν Μέγαλλον. μνημονεύει δ’ αὐτοῦ Ἀριστοφάνης ἐν Τελμησσεῦσι καὶ Φερεκράτης wie auch das Megalleion: benannt wurde nämlich auch dies nach dem Sikelioten Megallos; einige aber sagen, Megallos sei Athener. Es erwähnt ihn Aristophanes in den Telmēssēs und Pherekrates (Pher. fr. 149 [Petalē]) Et. gen. AB s.v. Μετάλλειον (Et. magn. p. 587,9) Μετάλλειον (μετάλλιον B)· οὕτω μύρον ἐλέγετο ἀπό τινος Μετάλλου Σικελιώτου εὑρόντος αὐτοῦ τὴν κατασκευήν. ὃ καὶ διὰ τοῦ γ (τοῦ ϊ A) γράφει Ἀριστοφάνης Τελμισεῦσιν (τολμισσ- B, τολμησσ- A). Ὦρος Metalleion: so wurde ein Parfüm genannt nach einem Metallos aus Sizilien, da er die Zubereitung erfunden hat. Was Aristophanes in den Telmiseis auch mit g schreibt. Oros
Metrum Anapästischer Tetrameter:
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Τελεμησσῆς (fr. 549)
125
Zitatkontext Die Einträge bei Hesych und in den Etymologika weisen die falsche Form des Parfümnamens Μετάλλειον auf (vgl. Renehan 1969, 13), die sich anhand der übrigen Bezeugungen leicht in Μεγάλλειον berichtigen läßt; bei Athenaios (von dem Eust. in Il. p. 975,3, in Od. p. 1843,16 herzuleiten sind) gehört das Megalleion zu einem Katalog diverser Parfüme im Rahmen einer Diskussion ihrer vorzüglichen Effekte sowie ihrer Verwendungen bei Symposien (Athen. XV 687d–92f); auf Aristophanes’ Fragment folgen weitere Komikerbelege (Pher. fr. 149 [Petalē], ohne Wortlaut, Stratt. fr. 34 [Mēdeia], Amph. fr. 27 [Odysseus] und Anaxandr. fr. 47 [Tēreus]; vgl. hier unten, Interpretation); weitere lexikographische Einträge zum Megalleion sind Phot. μ 164 = Sud. μ 358 (Μεγάλλειον μύρον· ἀπὸ τοῦ εὑρομένου τὴν κατασκευὴν αὐτοῦ Μεγάλλου Σικελιώτου. λέγει δὲ καὶ Θεόφραστος εἰς τὸ περὶ ὀσμῶν τὴν κατασκευὴν τοῦ Μεγαλλείου), Theognost. p. 129,1 (μεγαλλεῖον, ὄνομα μύρου ἀπὸ Μεγάλου Σικελιώτου εὑρόντος αὐτό, woher Et. gen. AB. s. v. μεγαλεῖον), Poll. VI 104 (ἰστέον μύρον Μεγάλλειον ἀπὸ Μεγάλλου Σικελιώτου; vgl. auch Hellad. ap. Phot. Bibl. p. 535b 17). Interpretation In einem anapästischen Kontext befiehlt der Chor bzw. der Koryphäus möglicherweise einem Diener eindringlich, gewisse hier nicht ausdrücklich genannte Dinge neben hochwertigem, von Megallos erfundenem Parfüm wohl anläßlich einer speziellen (unerwarteten?) Gelegenheit holen zu gehen, die u.a. in einem Symposion mit besonderen Gästen bestehen könnte, womit zumindest die Präsenz des Parfüms kompatibel wäre. In Stratt. fr. 34 [Mēdeia] (καὶ λέγ’ ὅτι φέρεις αὐτῇ μύρον / τοιοῦτον, οἷον οὐ Μέγαλλος πώποτε / ἥψησεν, οὐδὲ Δεινίας Αἰγύπτιος / οὔτ’ εἶδεν οὔτ’ ἐκτήσατο, mit Orth 2009, z. St.) ist von einem Parfüm die Rede, dessen Qualität nicht einmal von Megallos hätte erreicht werden können, wobei sich diese Anspielung auf die athenische Alltagswelt, in der ein kostbares Parfüm Peplos und goldenen Kranz als Brautgeschenk für die Königstochter Kreusa ersetzt, durch Mythenparodie erklären läßt. Megallos (PAA 636610) war ein sizilischer oder (nach Athen. XV 690f; vgl. hier oben, Zitatkontext) athenischer Parfümfabrikant, dessen Ruhm offenbar mit der Erfindung des nach ihm benannten Parfüm Megalleion assoziiert war; aus Thphr. De od. 29–30. 42. 55 erfahren wir Details über dessen Zusammensetzung aus kostbaren Zutaten, die schwierige Produktion, bei der z. B. das Öl zehn Tage und Nächte erhitzt werden mußte, sowie zu seiner starken und nachhaltigen Wirkung (vgl. auch Diosc. De mat. med. I 58,3, Plin. Nat. hist. XIII 13). Das Megalleion wird ferner in mythischen Kontexten der Mese-Komiker erwähnt: in Amph. fr. 27 [Odysseus] (ἐρίοισι τοὺς τοίχους κύκλῳ Μιλησίοις, / ἔπειτ’ ἀλείφειν τῷ Μεγαλλείῳ μύρῳ / καὶ τὴν βασιλικὴν θυμιᾶτε μίνδακα. / {Β.} ἀκήκοας σύ, δέσποτ’, ἤδη πώποτε / τὸ θυμίαμα τοῦτο;); in Anaxandr. fr. 47 [Tēreus] (ἀλλ’ οἷα νύμφη βασιλὶς ὠνομασμένη / μύροις Μεγαλλείοις σῶμ’ ἀλείφεται); in Eub. fr. 89 [Prokris] ({Α.} οὐκοῦν ὑποστορεῖτε μαλακῶς τῷ κυνί; / κάτω μὲν ὑποβαλεῖτε τῶν Μιλησίων / ἐρίων, ἄνωθεν δ’ ἐπιβαλεῖτε ξυστίδα. / {Β.} Ἄπολλον. {Α.} εἶτα χόνδρον αὐτῷ δεύσετε / γάλακτι χηνός. {Β.} Ἡράκλεις. {Α.} καὶ τοὺς πόδας / ἀλείψετ’ αὐτοῦ τῷ Μεγαλλείῳ μύρῳ).
Aristophanes
126
Das Verb μεταπέμπειν ‚nachschicken, nach jdm. abschicken‘ wird gewöhnlich im Med. verwendet (vgl. z. B. Ar. Ach. 1087 ὁ τοῦ Διονύσου γάρ σ’ ἱερεὺς μεταπέμπεται, Plut. 608–9 ἦ μὴν ὑμεῖς γ’ ἔτι μ’ ἐνταυθοῖ / μεταπέμψεσθον); das adv. σπουδῇ, hier wohl idiomatisch zur Verstärkung des Imp., erscheint in der Archaia sonst nur in Thesm. 791 (ἀλλ’ οὑτωσὶ πολλῇ σπουδῇ τὸ κακὸν βούλεσθε φυλάττειν;) und ist v.a. in der Nea belegt (Men. Asp. 78 πάντας δ’ ἀθρόους ἔκαυσε, καὶ σπουδῇ πάνυ / θάψας ἀνέζευξ’ εὐθύς, Epitr. 984–7 οὐ γάρ ἐσ[τί που / ἑταιρίδιον τοῦτ’ οὐδὲ τὸ τυχὸν[ / σπουδῇ δὲ καὶ παιδάριον ἥδ̣’[ / ἐλεύθερος, Sam. 59–60 σπουδῇ πρὸς ἡμᾶς [ / ἐγὼ δ’ ἀναμείνασ’ ὅ τι λέγουσ’ ἀ̣[κροάσομαι, Sicyon. 123–4 τί οὖν δεῦρ’ ἔρχεται μαθὼν πάλιν / καὶ μάλα σπουδῇ] βαδίζων;).
fr. 550 K.–A. (537 K.) μελανοπτερύγων κορακίνων von schwarzgeflügelten Räblein Athen. VII 308f καθάπερ καὶ ὁ κορακῖνος, Παρμένων φησὶν ὁ Ῥόδιος ἐν πρώτῳ μαγειρικῆς διδασκαλίας. Ἀριστοφάνης δ’ ἐν Τελμισσεῦσι (δέ που CE) μ ε λ α ν ο π τ ε ρ ύ γ ω ν, ἔφη, κ ο ρ α κ ί ν ω ν sowie eben auch der korakinos (‚Rabenfisch‘), sagt Parmenon von Rhodos im ersten Buch der Mageirikē didaskalia (‚Lehrbuch der Kochkunst‘). Und Aristophanes in den Telmissēs sagte: ——
Metrum
Anapästischer Tetrameter (unvollständig):
[ytyt ytyt]| rlrl rll
Zitatkontext Das Fragment wird in einer Sektion über die Fischart κορακῖνος (Athen. VII 308d–9b) überliefert, wo jedoch der singuläre aristophanische Gebrauch des Wortes (‚junger Rabe‘) nicht von seiner gewöhnlichen Verwendung (‚Rabenfisch‘), wofür alle übrigen Belege des Abschnitts richtigerweise herangezogen werden, unterschieden wird (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Die Kombination eines hochklingenden Epithetons mit dem Namen eines geringwertigen Tierchens diente offensichtlich zu parodischen Zwecken, vielleicht in parabatischem Kontext (eine durch die Anwendung des 4an^ nur suggerierte Option): als literarische Folie ließen sich Stellen wie Eur. Hec. 71 (μελανοπτερύγων μᾶτερ ὀνείρων, in einer Anrede an die als πότνια Χθών gerufene Erdgöttin) vergleichen, wobei gerade die Geringwertigkeit der korakinoi (wenn auch als Fische; vgl. hier unten) zum komischen Aprodosketon-Effekt beitragen dürfte (so etwa, in vergleichbar gehobenem Kontext, Ar. Lys. 559–60 καὶ μὴν τό γε πρᾶγμα γέλοιον, / ὅταν ἀσπίδ’ ἔχων καὶ Γοργόνα τις κᾆτ’ ὠνῆται κορακίνους, wo ein mit Gorgonenschild bewaffneter Soldat, der auf dem Markt billige Fische
Τελεμησσῆς (fr. 551)
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einkauft, lächerlich wirkt; der Verweis auf Ar. Equ. 1053 in Henderson 1987, z. St. ist irreführend; vgl. hier unten). Das Wort κορακῖνος (vgl. Athen. VII 312a) bezeichnet im eigentlichen einen Fluß- bzw. Seefisch, verschiedentlich identifiziert mit dem Mönchsfisch (Chromis chromis bzw. castanea) oder dem Meerraben bzw. Seeraben (Sciaena umbra = Corvina nigra), was den Bezug zum Raben (κόραξ) erklärt (für weitere Lit. vgl. Orth 2015a, zu Philyll. fr. 13,3 [Poleis], wo die Erwähnung des Fisches – wie auch in fr. 26 – ebenfalls am Ende eines 4an^ zu finden ist); allerdings ist im Aristophanes-Fragment nicht von Fischen, sondern Vögeln die Rede, wofür außer der Erwähnung der Flügel im darauf bezogenen Epitheton sich die Bedeutung von κορακῖνοι im (nur einmalig bezeugten) Sinne von jungen Raben in Ar. Equ. 1051–3 (μὴ πείθου· φθονεραὶ γὰρ ἐπικρώζουσι κορῶναι. / „ἀλλ’ ἱέρακα φίλει μεμνημένος ἐν φρεσίν, ὅς σοι / ἤγαγε συνδήσας Λακεδαιμονίων κορακίνους“) als entscheidend erweist (hier spielt Paphlagon auf die von Kleon in Pylos gefangengenommenen Spartiaten an; vgl. Kassel–Austin z. St.: „festive comicus saperdas propter nomen corvorum simile pro avibus habet, ut Equ. 1053 κορακίνους pro corvorum pullis“). μελανοπτέρυγος erscheint – außer bei Euripides – sonst nur in com. adesp. fr. 145 ({A.} δέσποτα Πλούτων μελανοπτερύγων / {B.} τουτὶ δεινόν· π〈υρ〉οπτερύγων / αὐτὸ ποίησον; überliefert in Demetr. De eloc. 142–3 γίγνονται δὲ καὶ ἀπὸ λέξεως χάριτες ἢ ἐκ μεταφορᾶς, ὡς ἐπὶ τοῦ τέττιγος· πτερύγων δ’ ὑποκακχέει λιγυρὰν ἀοιδάν, ὅ τι ποτ’ ἂν φλόγιον καθέταν ἐπιπτάμενον καταυλεῖ, ἢ ἐκ συνθέτου του ὀνόματος καὶ διθυραμβικοῦ· δέσποτα Πλούτων μελανοπτερύγων [= PMG adesp. fr. 45], τουτὶ δεινὸν †πρὸ πτερύγων αὐτὸ ποίησον, ἃ μάλιστα δὴ κωμῳδικὰ παίγνιά ἐστι καὶ σατύρια); die wohl weniger feierliche Variante des Kompositums etwa in Ar. Av. 695 (μελανόπτερος ᾠόν).
fr. 551 K.–A. (538 K.) Et. magn. p. 142,55 Ἀ ρ ί σ τ υ λ λ ο ς· ὄνομα παρὰ Ἀριστοφάνει. εἴρηται δὲ ὑποκοριστικῶς ὁ Ἀριστοκλῆς. ὡς γὰρ παρὰ τὸ Ἡρακλῆς Ἥρυλλος καὶ παρὰ τὸ Θρασυκλῆς Θράσυλλος καὶ παρὰ τὸ Βαθυκλῆς Βάθυλλος, ὄνομα κύριον, ὁ ἐρώμενος Ἀνακρέοντος. οὕτως καὶ παρὰ τὸ Ἀριστοκλῆς Ἀρίστυλλος (καὶ Ἀρ. D). οὕτως Ἡρωδιανὸς εἰς τὴν Ἀπολλωνίου εἰσαγωγὴν, ἢ περὶ παθῶν. Διογενιανὸς ἀντὶ τοῦ ἄριστος (ἀντὶ τοῦ Ἀρίστων vel Ἄριστος Meineke, ἀντὶ τοῦ Ἀριστοκλῆς τοῦ Ἀρίστωνος Bergk). καὶ (ὡς Bothe) Ἀριστοφάνης ἐν Τελμισεῦσιν A r i s t y l l ο s: ein Eigenname bei Aristophanes. Es wurde als hypokoristische Form von Aristokles gesagt. Wie nämlich bei Herakles Heryllos und bei Thrasykles Thrasyllos und bei Bathykles Bathyllos, Eigenname, der Geliebte Anakreons (Anacr. fr. 148 Gent.). So auch bei Aristokles Aristyllos. So Herodian in der Schrift Gegen die Eisagōgē des Apollonios (Hdn. Εἰς τ. Ἀπολλ. εἰσαγ. [GrGr III.2] p. 907,17 Lentz) oder im Peri pathōn (Π. παθ. [GrGr III.2] p. 205,10 Lentz). Diogenian statt aristos (‚bester‘). Auch Aristophanes in den Telmisēs
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Aristophanes
Eust. in Il. p. 989,48 ὑποκεκόρισται ὁ Ἥρυλλος ἐκ τοῦ Ἡρακλῆς, ὡς ἐκ τοῦ Ἀριστοκλῆς ὁ Ἀρίστυλλος παρὰ τῷ κωμικῷ καὶ ἐκ τοῦ Βαθυκλῆς ὁ Βάθυλλος Heryllos ist die hypokoristische Form von Herakles, wie aus Aristokles A r i s t y l l ο s beim Komiker wird, und aus Bathykles Bathyllos
Metrum Ungewiß (klla). Zitatkontext Das lexikographische Material im Etymologicum magnum (sowie in verkürzter Form bei Eustathios; zu ὁ κωμικός bei Eustathios für Aristophanes vgl. Lorenzoni 2001, 214 A. 25) wird explizit auf Herodian und Diogenian zurückgeführt, wobei ersterer (Hdn. Π. παθ. [GrGr III.2] p. 205,10 und Εἰς τ. Ἀπολλ. εἰσαγ. [GrGr III.2] p. 907,17 Lentz) es unter den hypokoristischen Formen von Eigennamen behandelt, während Diogenian schwerlich an ein Diminutiv des Superlativs ἄριστος (so der überlieferte Text) gedacht haben wird (Ἀρίστων oder Ἄριστος Meineke I 288; Ἀριστοκλῆς τοῦ Ἀρίστωνος Bergk in Meineke II.2 1162); die Glosse in Hsch. α 7256 (Ἀρίστυλλος· †ἀρίστωτος†. ἀρίστου ὥρα) ist korrupt und wurde verschiedentlich emendiert [Ἀριστοκλῆς add. Degani, Ἀρίστωνος Meineke]. †ἀρίστωτος† [ἀριστητός Lobeck]. Interpretation Ein Aristyllos erscheint als kōmōdoumenos in zwei aristophanischen Stellen: in Ar. Eccl. 644–50bis ({ΒΛ.} τὰ μὲν ἄλλα λέγεις οὐδὲν σκαιῶς· εἰ δὲ προσελθὼν Ἐπίκουρος / ἢ Λευκόλοφος πάππαν με καλεῖ, τοῦτ’ ἤδη δεινὸν ἀκοῦσαι. / {ΓΕ.} πολὺ μέντοι δεινότερον τούτου τοῦ πράγματός ἐστι— / {ΒΛ.} τὸ ποῖον; / {ΓΕ.} εἴ σε φιλήσειεν Ἀρίστυλλος φάσκων αὑτοῦ πατέρ’ εἶναι. / {ΒΛ.} οἰμώζοι γ’ ἂν καὶ κωκύοι. / {ΓΕ.} σὺ δέ γ’ ὄζοις ἂν καλαμίνθης. / ἀλλ’ οὗτος μὲν πρότερον γέγονεν πρὶν τὸ ψήφισμα γενέσθαι, / ὥστ’ οὐχὶ δέος μή σε φιλήσῃ. / {ΒΛ.} δεινὸν μέντἂν ἐπεπόνθη) besteht die Pointe der Verspottung im unangenehmen Geruch – durch das Wortspiel zwischen καλαμίνθη (einer wohlriechenden Pflanze) und μίνθος (Menschenkot) evoziert –, den der offenbar weniger als koprophil denn als fellator beschimpfte Aristyllos bei einem Kuß hinterlassen soll (vgl. Vetta 1989, z. St. gegen Henderson 19912, 185); eine Anspielung auf seine koprophile Neigung ebenfalls in Plut. 312–5 (τὸν Λαρτίου μιμούμενοι τῶν ὄρχεων κρεμῶμεν, / μινθώσομέν θ’ ὥσπερ τράγου / τὴν ῥῖνα· σὺ δ’ Ἀρίστυλλος ὑποχάσκων ἐρεῖς· / „ἕπεσθε μητρί, χοῖροι“). Aristyllos scheint demnach in den 390/80er Jahren v. Chr. eine beliebte Zielscheibe für obszön-sexuell markierte Verspottung gewesen zu sein (vgl. Halliwell 1980, 187: „It should hardly need to be said that amid all this exaggerated miming and physical comedy the references to Philonides and Aristyllus are not intended to carry a very precise satirical point: there is little more than a vague insinuation of indecent sybaritism in Philonides’ case; and whatever Aristophanes himself may have known or liked to believe about Aristyllus, I doubt whether his audience would have been inclined to rationalise the jokes about him here [d. h. in Ar. Plut. 302–15] and at Eccl. with quite the meticulousness of modern scholars“; gegen die von Canfora 2014, 139–61 vorgeschlagene Identifikation
Τελεμησσῆς (fr. 552)
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des Aristyllos in sämtlichen Aristophanes-Stellen mit Platon vgl. Lorenzoni 2017, 437: „Telmessi Fr. 551 «Ἀρίστυλλος Aristillo». P. [d.h. Pellegrino 2015, z.St.] chiosa con «personaggio di pessima fama», rinviando a Ec. 647 (probabilmente andate in scena nel 391 a. C., ma non è chiara la data) e Pl. 314 (388 a. C.), «in contesti che ne evidenziano la coprofilia», di ordine sessuale (cf. infra ad fr. 969), e conclude il brevissimo commento con «che il nome di Aristillo non figurasse nei Telmessi ritiene però ora Canfora 2014, 139-142». Canfora, in La crisi dell’utopia. Aristofane contro Platone, rilancia l’idea che il vecchio Aristofane delle Ecclesiazuse prenda di mira il giovane Platone, già autore di una prima stesura di Resp. V (449a-457d, sulla kallipolis, con il ruolo politico e la libertà sessuale delle donne, la comunanza di donne e figli e condivisione dei beni); accoglie l’idea che Ἀρίστυλλος, diminutivo di Ἀριστοκλῆς, sia il filosofo, il cui vero nome era appunto Aristocle: identificazione che si scontra con la datazione dei Telmessi a prima del 399 (vi è menzionato, nel fr. 522, Cherefonte, morto nel 399), quando Platone era troppo giovane. Mi pare difficile sostenere che «nei Telmessi non c’era Aristillo» (cap. IV); la sua presenza, chiunque egli fosse, pare garantita dal testimone, Et. M. 142,55-143,5 […]. La peculiare menzione dei Telmessi si deve ad una fonte autorevole come Diogeniano: non mi pare da considerarsi un «lemma sicuramente guasto», né va considerata significativa la sua assenza nella corrispondente glossa del Genuino, α 1181 L.-L. (da cui Et. Sym. e Magn. Gramm.), dove non compare la sequenza finale ἢ περὶ Παθῶν–Τελμισεῦσιν […]“).
fr. 552 K.–A. (539 K.) schol. Plat. Apol. (Areth. [B]) 20e (p. 421 Greene = 19 p. 16 Cufalo) Χ α ι ρ ε φ ῶ ν οὗτος ὁ Σωκρατικὸς ἰσχνὸς ἦν καὶ ὠχρός, τὸ δὲ ἦθος συκοφάντης καὶ κόλαξ, πρὸς δὲ καὶ κλέπτης καὶ αὐχμηρός, τὴν δὲ περιουσίαν πένης. Εὔπολις μὲν οὖν ἐν Πόλεσι διὰ τὴν χροιὰν πύξινον αὐτὸν καλεῖ, Ἀριστοφάνης δ’ ἐν Ὄρνισι νυκτερίδα, ἐν δὲ Τελμισσεῦσιν εἰς συκοφάντην ἀποσκώπτει· Κρατῖνος Πυτίνῃ εἰς αὐχμηρὸν καὶ πένητα· Εὔπολις δ’ ἐν Κόλαξιν Καλλίου κόλακα λέγει, Ἀριστοφάνης δ’ ἐν β´ Δράμασι (δυσὶ δρ. cod., corr. Greene) κλέπτην, ἐν δ’ Ὥραις νυκτὸς αὐτὸν παῖδα καλεῖ Dieser C h a i r e p h o n, der Sokratiker, war dünn und blaß, und, was das Verhalten betrifft, ein Denunziant und Schmeichler, dazu noch ein Dieb und schmutziger Mensch, und bezüglich seines Vermögens ein Bettler. Eupolis also nennt ihn in den Poleis (Eup. fr. 253 [Poleis]) pyxinos (‚buchsbaumfarbig‘) wegen seiner Hautfarbe, und Aristophanes in den Vögeln Fledermaus (Ar. Av. 1564, cf. 1296), in den Telmisseis aber verhöhnt er ihn als Denunzianten; Kratinos in der Pytinē als schmutzigen und armen Menschen (Cratin. fr. 215 [Pytinē]); und Eupolis in den Kolakes (Eup. fr. 180 [Kolakes]) sagt, er sei ein Schmeichler des Kallias, und Aristophanes in den zweiten Dramata ein Dieb, und in den Hōrai nennt er ihn „der Nacht Kind“ (Ar. fr. 584 [Hōrai])
Metrum Ungewiß (lkl).
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Aristophanes
Zitatkontext Arethas’ Scholion zu Plat. Apol. 20e, wo Chairephon genannt wird, bietet offenbar aus der zeitgenössischen Komödie extrahierte Informationen (vgl. auch Sud. χ 158, schol. Ar. Nub. [RV] 104a. 144c, woher Sud. χ 159 und eventuell σ 820, schol. Ar. Nub. 503a, woher Sud. δ 1282,15–7, χ 160, und schol. Ar. Av. 1296c; vgl. Cufalo 2007, 16), wenngleich die herangezogenen Passagen in seiner Quelle ausführlicher gewesen sein dürften (vgl. Olson 2016, zu Eup. fr. 253 [Poleis], der ausgehend von der fehlenden Bezugnahme auf Aristophanes’ Wolken die Möglichkeit eines ursprünglichen Kommentars als Quelle erwägt): so werden die diversen Merkmale dieses kōmōdoumenos anhand nahezu ebenso vieler Komikerbelege aufgeführt: die Hautfarbe (Eup. fr. 253 [Poleis], Ar. Av. 1296. 1564, ebenso Ar. fr. 584 [Hōrai]), seine Tätigkeit als Denunziant (in diesem Fragment), als Schmeichler (Eup. fr. 180 [Kolakes]), als Dieb (Ar. fr. 295 [Dramata ē Niobos]), sowie seine ärmlichen und ungepflegten Verhältnisse (Cratin. fr. 215 [Pytinē]). Interpretation Chairephon aus dem Demos Sphettos (PA 15203 PAA 976060) war ein Anhänger des Sokrates und ging vor dessen Verurteilung zum Tod (399 v. Chr.) ins Exil; er wird u.a. (vgl. hier oben, Zitatkontext) als Sykophant bzw. Denunziant verspottet (weitere Lit. in Pellegrino 2015, zu Ar. fr. 295 [Dramata ē Niobos]).
fr. 553 K.–A. (533 K.) Phot. (b, z) α 1073 ἀ λ φ ι τ ό χ ρ ω τ ο ς· τῆς λευκῆς. ἐπὶ δὲ τῆς κ ε φ α λ ῆ ς τῆς πολιᾶς. Τελμησσεῦσιν (Τελμισσ- z, Τελμισ- b, corr. Reitzenstein, qui Τελεμησσ- legit) Ἀριστοφάνης (Τελμ. Ἀρ. in marg. z) alphitochrōs (‚e i n e s w e i z e n m e h l f a r b i g e n‘, Gen.): der weißen (Gen. Fem. Sg.). Gesagt aber von dem ergrauten K o p f ( h a a r). In den Telmēsseis Aristophanes Synag. Σb α 1007 ἀ λ φ ι τ ό χ ρ ω τ ο ς κ ε φ α λ ῆ ς· τῆς πολιᾶς. Ἀριστοφάνης Τελμισσεῦσιν (Ταλμ- B) e i n e s w e i z e n m e h l f a r b i g e n K o p f h a a r s : des ergrauten. Aristophanes in den Telmisseis
Metrum
Ungewiß (ἀλφιτόχρωτος = lkkla; κεφαλῆς = kkl).
Zitatkontext Die Form des Lemmas in der Synagoge, welche den aristophanischen Wortlaut, zumal im Gen., am ehesten reflektieren dürfte, geht auf die attizistische Tradition, wohl vertreten durch Ael. D. α 88 Erbse (ἀλφιτόχρωτος κεφαλῆς· τῆς πολιᾶς) zurück, was sich aus der Kombination mit Eust. in Il. p. 1257,58 (ἐξ αὐτοῦ δὲ καὶ ἀλφιτόχρως κεφαλὴ κατὰ τοὺς παλαιοὺς ἡ πολιά) ergibt (vgl. auch p. 868,36 εἰ καὶ οἱ κωμικοὶ ἀστεϊζόμενοι ἀλφιτόχροτας καὶ τοιαῦτά τινα σκώπτουσι τοὺς πολιούς, p. 976,53 ὁ δὲ τὸν πολιὸν ἀλφιτόχρωτα εἰπὼν κωμικεύεται), p. 1257,58 (ἐξ αὐτοῦ δὲ καὶ ἀλφιτόχρως κεφαλὴ κατὰ τοὺς παλαιοὺς ἡ πολιά); eine
Τελεμησσῆς (fr. 554)
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verkürzte Form, indessen im Nom. und ohne Subst., in Hsch. α 3340 (ἀλφιτόχρως· λευκή, πολιά); für weitere, ähnlich gestaltete Glossen vgl. Nauck 1894, 79. Interpretation Die Junktur ἀλφιτόχρωτος κεφαλῆς scheint durch die lexikographische Tradition garantiert (hypothetisch aber müssen sämtliche metrischen Rekonstruktionen bleiben: 4an^ bei Kaibel in Kassel–Austin z. St.; 3ia bei Kock I 527 – „sunt duo choriambi: sed ex trimetro excerpta existimaverim inserta inter utrumque nomen voce monosyllaba“; überzeugender ist die Restitution ebenfalls eines 3ia durch Nauck 1894, 79: „Vielmehr mag das aristophanische klk κεφαλῆς ἀλφιτόχρωτος lkl von den Grammatikern umgestellt worden sein einfach deshalb, weil ἀλφιτόχρως eine Erklärung forderte, nicht aber κεφαλή“, unter Verweis auf vergleichbare Glossen mit einer Änderung der ursprünglichen Wortfolge, wie z. B. Phot. ν 176 νηδὺς ἐλαιάεσσα ~ Hsch. ε 1845 ἐλαιάεσσα νηδύς [= Soph. fr. 457 R. νηδὺς … ἐλαιάεσσα]). Wessen Haupt als graumeliert mit dem sonst unbelegten Epitheton ἀλφιτόχρως (aus ἄλφιτα, Pl. – sekundär das seltene Sg. ἄλφιτον – ‚Gerstengraupen, -mehl‘ + χρώς ‚Oberfläches des Körpers, Hautfarbe‘, selten auch ‚Farbe‘; vgl. Frisk GEW, s. v.) bezeichnet wurde und ob in dem Bezug zum Mehl irgendeine Pointe lag, muß dahingestellt bleiben (vgl. Taillardat 19652, 26. 52–3; hinter dem Kinderschreck Ἀλφιτώ – zuerst Chrysippos in Plut. Stoic. repugn. 15 – wollte Lobeck 1846, 325 eine hypokoristische Form von ἀλφιτόχρως als aus Mehl gebildete Figur erkennen; vgl. aber Crusius 1894); die Assoziierung Mehl / Weiß ist nichts Ungewöhnliches (vgl. z. B. Hermipp. fr. 25 [Theoi] ὥσπερ αἱ κανηφόροι / λευκοῖσιν ἀλφίτοισιν ἐντετριμμένος. / {Β.} ἐγὼ δ’ ἐνέκαψα λανθάνων τὴν διφροφόρον, mit Comentale 2017, z. St.); vergleichbare Komposita, d. h. solche, in denen die Farbe (-χρώς) eine Substanz, einen Stoff oder ein Wesen aus der Natur evoziert, sind ἀνθεσίχρως, γαλακτόχρως, ἐλεφαντόχρως, κηρόχρως, μελίχρως, μιλτόχρως, μολυβδόχρως, οἰνόχρως, ῥοδόχρως und χιονόχρως.
fr. 554 K.–A. (540 K.) Hsch. π 4340 π ύ λ α ι· Ἀριστοφάνης Τελμισσεῦσιν (-μινσεῦσιν cod., corr. Meursius) ἀπὸ (ἐπὶ Heinsius, prob. Dobree, ὑπὸ M. Schmidt) τῶν θυτῶν λέγει (λέγεται M. Schmidt). ἐκεῖνοι γὰρ ἐπισκέπτονται τὰς ἐκτροπὰς τοῦ ἥπατος καὶ τὰς φλέβας pylai (‚T o r e‘): Aristophanes sagt es in den Telmisseis von den Wahrsagern (thytai). Jene nämlich inspizieren die Divertikel der Leber und die Venen
Metrum Ungewiß (kl). Zitatkontext Die Glosse, die sich mit hom. Belegen für den ausschließlich pl. Gebrauch von πύλαι fortsetzt, wird von Hansen 2005, z. St. auf Diogenian und die Homerscholien (schol. Hom. Υ 470 αἱμορραγία δὲ πολλὴ γέγονε δύο μεγίστων
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Aristophanes
ἀγγείων διῃρημένων τοῦ ἥπατος, τῆς †κοιλίας†, A b (BCE3E4)T ἣ κατὰ τὰ κυρτὰ ἔγκειται, T τῆς τε πύλης, ἥτις ἐστὶ κατὰ τὰ †σκαιά†) zurückgeführt; vgl. auch schol. Dem. 18,267 (πυλαίας] πυλαία ἡ μέση τοῦ ἥπατος εὐρυχωρία παρὰ τοῖς θύταις, schol. Nic. Ther. 560d τράπεζα καὶ πύλη μέρη τινά εἰσιν ἐξημμένα τοῦ ἥπατος). Der Verdacht, daß es sich um eine Verwechslung mit der unmittelbar vorangehenden Glosse (Hsch. π 4339 πυλαγόροι· οἱ προεστῶτες τῆς πυλαίας. πυλαία δέ ἐστι ἡ εἰς Πύλας, τὰς Θερμοπύλας, γινομένη σύνοδος τῶν Ἀμφικτυόνων) handeln könnte (so Dobree 1833, 255: „delendum videtur Πύλαι, ut ad præcedens Πυλαγόροι (ita enim MS.) referantur. Postremo non Πυλαγόρους, sed Πυλαωροὺς, dixisse comicum suspicor“) erübrigt sich anhand der Belege für den Ausdruck ἥπατος πύλαι (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Die hier angedeutete Inspizierung der Tore der Leber (ἥπατος πύλαι), eine Form der Eingeweideschau, durch die titelgebenden Telmessier (vgl. hier oben, zum Komödientitel) in ihrer Funktion als Wahrsager (vgl. Carrière 2000, 232) läßt sich vielfach und in verschiedenen Zusammenhängen bezeugen (Kassel–Austin z. St. verweisen auf Hipp. Epid. II 4,1, Anat. 1, Plat. Tim. 71c κατὰ πᾶν ὑπομειγνῦσα ὀξέως τὸ ἧπαρ, χολώδη χρώματα ἐμφαίνοι, συνάγουσά τε πᾶν ῥυσὸν καὶ τραχὺ ποιοῖ, λοβὸν δὲ καὶ δοχὰς πύλας τε τὸ μὲν ἐξ ὀρθοῦ, Aristot. Hist. anim. 496b 32 διὰ γὰρ τοῦ ἥπατος διέχει ἡ ἀπὸ τῆς μεγάλης φλεβὸς φλέψ, ᾗ αἱ καλούμεναι πύλαι εἰσὶ τοῦ ἥπατος – vgl. auch 586b 19 τείνουσι δ’ εἰς τὰ ἔμβρυα αἱ μὲν δύο διὰ τοῦ ἥπατος, ᾗ αἱ καλούμεναι πύλαι εἰσί, πρὸς τὴν φλέβα τὴν μεγάλην, αἱ δὲ δύο πρὸς τὴν ἀορτήν, ᾗ σχίζεται καὶ γίνεται ἡ ἀορτὴ δύο ἐκ μιᾶς –, Poll. II 215 καλεῖται δὲ τοῦ ἥπατος τὸ μέν τι πύλαι, καθ’ ἃς ὑποδέχεται τὸ αἷμα, ὅπερ διὰ μιᾶς φλεβὸς εἰς πάσας τὰς φλέβας ἀπ’ αὐτῶν ἀναπέμπεται; neben zahlreichen Stellen in der mediz. Literatur, v.a. bei Galen, vgl. auch Nic. Ther. 559–61 ἢ ἀπὸ κάπρου / ἥπατος ἀκρότατον κέρσαι λοβὸν ὅς τε τραπέζης / ἐκφύεται νεύει δὲ χολῆς σχεδὸν ἠδὲ πυλάων – für das Scholion z. St. vgl. hier oben, Zitatkontext –, Cass. Dion. LXXVIII 7,2 καὶ οἱ μάντεις εἶπον αὐτῷ τὴν ἡμέραν ἐκείνην φυλάσσεσθαι, τούτῳ τῷ ῥήματι ἄντικρυς χρησάμενοι, ὅτι αἱ τοῦ ἥπατος τοῦ ἱερείου πύλαι κέκλεινται, Sext. Emp. Adv. math. VII 313 ἄλλων δὲ ἥπατος πύλας ἤ τι τοιοῦτο μέρος τοῦ σώματος); in Eur. El. 826–9 (ἱερὰ δ’ ἐς χεῖρας λαβὼν / Αἴγισθος ἤθρει. καὶ λοβὸς μὲν οὐ προσῆν / σπλάγχνοις, πύλαι δὲ καὶ δοχαὶ χολῆς πέλας / κακὰς ἔφαινον τῷ σκοποῦντι προσβολάς) wird das Bild der Tore für die Galle verwendet (vgl. auch Blecker 1905, 10–1 und Schröder 1990, 221; das lat. Pendant in Cic. De nat. deor. II 137 portas iecoris, mit Pease 1957, z. St.).
fr. 555 K.–A. (541 K.) Harp. σ 16 K. (p. 273,8 Dind.) σ ι π ύ α· Λυσίας ἐν τῷ περὶ ἡμικληρίου τῶν Μακαρτάτου χρημάτων. σιτηρὸν ἀγγεῖόν ἐστιν ἡ σιπύα, ἔστι δὲ πολλάκις παρὰ τοῖς ἀρχαίοις κωμικοῖς· Εὔπολις Χρυσῷ γένει, Ἀριστοφάνης Τελμισεῦσιν (τολ- Q)
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sipya (‚G e t r e i d e b e h ä l t e r‘, Sg.): Lysias in der Rede Über die Hälfte des Erbes vom Vermögen des Makartatos (Lys. or. 98 fr. 218 Carey). Die sipya ist ein Behälter für Getreide und findet sich oft bei den alten Komikern: Eupolis im Chrysoun genos (Eup. fr. 324 [Chrysoun genos]), Aristophanes in den Telmiseis
Metrum Ungewiß (kkl). Zitatkontext Von Harpokrations Epitome abhängig ist der Eintrag in Phot. σ 232 (σιπύα· σιτηρὸν ἀγγεῖον, ὡς Λυσίας τε καὶ Εὔπολις καὶ Ἀριστοφάνης, mit Theodoridis 2013, z. St.), ohne die beiden Komödientitel; hierauf beruht Hsch. σ 711 (σιπύη· σιτηρὸν ἀγγεῖον. ἀρτοθήκη. φησὶ δὲ πευδρία), der ἀρτοθήκη als Zusatz aufweist, wie auch schol. Ar. Equ. 1296b und schol. Ar. Plut. 806c (hiervon Sud. σ 471 σιπύη· ἡ ἀρτοθήκη. οἱονεὶ σιτοβύη τις οὖσα· παρὰ τὸ ἐν αὐτῇ τὰ σιτία ἐμβάλλεσθαι. Ἀριστοφάνης Πλούτῳ· „ἡ μὲν σιπύη μεστή ’στι λευκῶν ἀλφίτων“. προὔχει δὲ τὰ λευκὰ τῶν ἀλφίτων. θείης εὐσιπύους ἐξ ὀλιγησιπύων) sowie Ecl. An. Ox. II 465,21, worauf wohl Et. gen. AB. s. v. σιπύη = Et. magn. p. 714,9 = Et. Sym. cod. V fol. 166r ~ Zonar. p. 1645 (σιπύη· σημαίνει τὴν ἀρτοθήκην. οἱονεὶ σιτοβύη τὶς οὖσα· παρὰ τὸ ἐν αὐτῇ τὰ σιτία ἐμβάλλεσθαι) zurückzuführen sind; eine weitere Definition bietet Λέξ. ῥητ. p. 303,32–3 Bk. (σιπύα· κιβωτίου εἶδος χωρητικοῦ βιβλίων καὶ τοιαύτης ὕλης. ἄλλοι δὲ σιπύαν φασὶ τὴν ὑδρίαν [πευδρίαν coni. Ruhnken; vgl. hier oben, Hsch. σ 711]); das Wort erscheint ferner als Erklärung in einer Reihe von Einträgen zu diversen Behältern (Hsch. ι 869 ἱπύα· σιπύα, κ 59 καδίσκοι· σιπύαι, εἰς ἃς τὰ ἱερὰ ἐτίθεσαν, π 2263 πιθάκναι καὶ πιθάκνια· οἱ μικροὶ πίθοι. καὶ σιπύαι, π 4292 πυελίς· σφραγιδοφύλαξ, [σιπύη, ἀρτοθήκη, ἀλευροθήκη] ἔνθα ἡ ψῆφος ἐν δακτυλίῳ σ 785 σίφνιν [-ον cod., corr. Meursius]· τὴν γῆν Ἀθηναῖοι, καὶ ἡ Δημητριακὴ σιπύα, φ 74 φάκται· ληνοί, σιπύαι, πύελοι; vgl. auch Poll. X 131 καὶ πίθοι καὶ πιθάκναι καὶ πιθακνίδες, καὶ σιπύαι καὶ σιροί, 162 σίφνιν δ’ ἐν τοῖς Ἀττικοῖς ὕμνοις οὐ τὴν γῆν ἔνιοι ἀκούουσιν, ἀλλὰ τὴν σιπύαν, ἐξ ἧς ἡ Δημήτηρ προυκόμιζε τὰς τροφάς). Textgestalt Obwohl der Eintrag bei Harpokration σιπύα lautet (so auch in Hdn. Π. καθ. προσ. [GrGr III.1] p. 302,16 Lentz sowie in verschiedenen Photios- und Hesych-Einträgen – vgl. hier oben, Zitatkontext), wäre die korrekte att. Form σιπύη (vgl. Lobeck 1820, 301–2; ein semit. Lehnwort nach Frisk GEW, s. v., der eine Verwandtschaft zum synonymen σίφνις – vgl. Poll. X 162 und Hsch. σ 785, zitiert hier oben, Zitatkontext – für fraglich hält). Interpretation Neben dem zusammen mit Aristophanes und ebenfalls kontextlos überlieferten Eup. fr. 324 [Chrysoun genos] (vgl. Olson 2016, z. St.) ist der virtuell früheste Beleg für σιπύη (zur Form vgl. hier oben, Textgestalt; eine Diskussion der epigraphischen Evidenz – IG I3 422,2. 6 [σιπύε]. 17 [σιπύα, Dual], IG I3 425,16 – in Amyx 1958, 195–7) das in Ar. Plut. 806 zitierte Soph. fr. 275,1 R. (ἡ μὲν σιπύη μεστή ’στι λευκῶν ἀλφίτων; zu Sophokles’ Wortlaut vgl. Radt z. St.); es handelt sich um ein Behältnis für trockene Güter, speziell Getreide, auch Brot (so etwa in Callim. fr. 251,1 Pf. [= Hec. fr. 35,1 Hollis]) bzw. eine Mischung
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Aristophanes
getrockneter Samen (wie in Alciphr. II 11,1 μεστὴ μὲν ἡ σιπύη πανσπερμίας); in Pher. fr. 151 [Tyrannis] (ἆρ’ ἀράχνι’ ὥσπερ ταῖς σιπύαισι ταῖς κεναῖς) sowie in Ar. Equ. 1293/4–6 (φασὶ γάρ 〈ποτ’〉 αὐτὸν ἐρεπτόμενον / τὰ τῶν ἐχόντων ἀνέρων / οὐκ ἂν ἐξελθεῖν ἀπὸ τῆς σιπύης) dient sie offenbar zum Aufbewahren von Speisen im allgemeinen.
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Τριφάλης (Triphalēs) („Triphales [Dreischwanz]“) Der als sprechender Eigenname zu verstehender Τριφάλης ist offenbar ein aristophanischer Neologismus aus dem Präfix τρι- (wie etwa in den Bildungen τριγέρων oder τρίδουλος; vgl. Medda 2018, 139 und Bagordo 2017, zu Ar. fr. 816) und φάλης, einem Synonym von φαλλός ‚männliches Glied‘ (vgl. Ar. Ach. 263. 271. 276, wo Φάλης bzw. Φαλῆς die Personifikation des hölzernen Phallus ist, der in der dionysischen Prozession mitgeführt wird; vgl. Olson 2002, zu Ach. 243. 263, mit weiteren Stellen, darunter Soph. fr. 314,151 R., aus einem Satyrspiel). Wer diesen Eigennamen trug, ist nicht bekannt. Die spärlichen Fragmente erlauben keine Rückschlüsse auf den Plot, wobei die vielfach suggerierte Identifikation des titelgebenden Triphales mit Alkibiades (seit Süvern 1826, 62–6, dessen stringentestes Argument in Hsch. ε 7373 ἐπὶ Φαληνίου· τὸν Ἀλκιβιάδην φησὶ ὁ Ἀριστοφάνης ἐπὶ Φαληνίου γεγενῆσθαι, σκώπτων παρὰ τὸν φάλητα· ἐπασχητία γάρ [ὁ φαλής] liegt) zwar möglich, doch nicht hinreichend nachweisbar ist (zu Recht skeptisch sind Kassel–Austin in PCG III.2 285). So wurden die jemandem zum Vorwurf gemachten persischen Bräuche in fr. 559 mit den persienfreundlichen Tendenzen des Alkibiades in Verbindung gebracht; mit ihm identifiziert wurde ebenso das in fr. 556 zum Verkauf angebotene Kind, wenngleich die ionische Herkunft der Anwerber auf den Handel von Lustknaben hindeuten dürfte; in fr. 562 wird offenkundig die Geburtsszene des Triphales geschildert (anhand dieses Fragments wurde eine Komödienzugehörigkeit ebenfalls für Ar. fr. 622 ἥτις κυοῦσ’ ἐφάνη κύος τοσουτονί erwogen, was allerdings von der Hypothese einer Identifikation des Triphales und des Fötus mit Alkibiades zu trennen ist), während der in fr. 566 erscheinende Hermes Trikephalos in einer nicht näher bestimmbaren Relation zum titelgebenden Triphales stehen dürfte. Einige Fragmente lassen einen erotisch-sexuellen Schlußeffekt zumindest vermuten: fr. 558 enthält eine anatomische, wohl obszöne Pointe; fr. 561 läßt auf eine luxuriös lebende Frau schließen, wobei eine erotische Anspielung nur eine unter mehreren Optionen darstellt; in fr. 567 dürfte mit Hilaon eher eine priapeische Gottheit denn der gleichnamige Heros gemeint sein. Als politisch konnotierte Fragmente ließen sich folgende kategorisieren: fr. 563, mit den drei Übeln des Theramenes; fr. 564, mit Anspielung auf eine militärische Aktion im Umfeld der Einnahme der Festung Oinoe durch Aristarchos; in fr. 568 werden die Söhne des Politikers Hippokrates verspottet; in fr. 569 wird auf die drei Mauern Bezug genommen, die in der Zeit von Themistokles bis Perikles errichtet wurden. In fr. 557 geht es um einen Fischmarkteinkauf, in fr. 560 um einen Geldbetrag; aus der unmetrischen Sequenz von fr. 565 läßt sich inhaltlich kaum etwas extrahieren. Aufgrund der Nennung von Theramenes’ offenbar bereits sprichwörtlich gewordenen drei Übeln (fr. 563) sowie der Erwähnung des Aristarchos, dessen
Aristophanes
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Strategie in das J. 411 v. Chr. fällt (fr. 564), läßt sich als terminus post quem das 411 v. Chr. konstatieren (vgl. Geißler 1925, 59–60; vgl. auch Geißler 19692, xvi). Für Aussagen bezüglich der Gewißheit einer Rezeption dieser Komödie in Rom reichen Titelähnlichkeit (zu Naevius’ Triphallus – sowie zu Varros Menippeischer Satire Τρίφαλλος – vgl. Beta 2014a, 213–5; vgl. auch Perrone 2018) und eine vermeintliche Anspielung (vgl. hier unten, zu fr. 560) nicht aus.
test. i K.–A. catal. fab. P.Oxy. 2659 fr. 1 col. i 13,1. 24 (= Ar. test. 2c,1. 23) Ἀριστοφάνους … Τριφά]λης Des Aristophanes … Tripha]lēs (‚Triphales‘)
Zitatkontext Vgl. hier oben, zu Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι, test. i. Die Ergänzung ergibt sich aus der alphabetischen Reihenfolge der Komödientitel.
test. ii K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879) (= Ar. test. 2a,22) Τριφάλης (τροφ- M, προφαλῆς Vat. 918, *** άλης Rs) Triphalēs (‚Triphales‘)
Zitatkontext Vgl. hier unten, zu Φοίνισσαι, test. ii
test. iii K.–A. Sud. τ 1031 (codd. AGFVM) Τριφάλης, Τριφάλητος: ὄνομα κύριον παρὰ Ἀριστοφάνει (-τέλει G) Triphalēs (‚Triphales‘), Triphalētos (‚des Triphales‘): Eigenname bei Aristophanes
Zitatkontext Das Interesse der Glosse scheint lediglich auf der Deklination des Eigennamens zu liegen; die Suda selbst zitiert zwei Fragmente aus dem Triphalēs (vgl. hier unten, zu fr. 563 und fr. 568).
Τριφάλης (fr. 556)
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test. iv K.–A. Luc. Fugit. 32 {ΑΝ.} μηδαμῶς. οὐκ ἂν ἀπολάβοιμι βιβλίον μοι τῶν παλαιῶν κυοῦσαν. {ΕΡ.} πῶς βιβλίον; {ΑΝ.} ἔστιν τι, ὦ ἀγαθέ, Τρικάρανος βιβλίον. {ΕΡ.} οὐδὲν ἄτοπον, ἐπεὶ καὶ Τριφάλης [Mann] Keineswegs! Ich möchte sie nicht mitnehmen, wenn sie schwanger von einem Buch der Alten ist. [Hermes] Wie Buch? [Mann] Es ist, mein Lieber, ein Buch namens Trikaranos (‚Dreikopf ‘). [Hermes] Nichts Abwegiges, da es auch ein Triphales gibt
Zitatkontext In dieser aus dem lukianischen Dialog Δραπέται stammenden Passage sucht der sprechende Mann seine Frau, die Ehebruch mit drei Männern begangen hat, zurückzuweisen, indem er ihre Schwangerschaft mit dem sich auf das dreiköpfige Ungeheuer Kerberos beziehenden Titel eines Werkes kennzeichnet (Trikaranos), das Anaximenes von Lampsakos unter dem Namen seines Gegners Theopompos veröffentlicht hatte, um ihn zu diskreditieren (Paus. VI 18,5 = Anaxim. Lamps. FGrHist 72 T 6; vgl. Nesselrath 2001, 35; Varro verfaßte eine gleichnamige Menippeische Satire; vgl. Helm 1906, 320); Hermesʼ prompte Entgegnung, daß dergleichen durchaus kein merkwürdiger Titel für ein Buch sei, da es bereits ein Triphales gebe, darf als eine eindeutige Anspielung auf Aristophanes’ Komödie verstanden werden.
fr. 556 K.–A. (543 K.)
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ἔπειθ’ ὅσοι παρῆσαν ἐπίσημοι ξένοι ἐπηκολούθουν κἠντεβόλουν προσκείμενοι „ὅκως ἔχων τὸν παῖδα πωλήσει ’ς Χίον,“ ἕτερος δ’ „ὅκως ἐς Κλαζομενάς“, ἕτερος δ’ „ὅκως ἐς Ἔφεσον“, ὁ δ’ „ἐς Ἄβυδον.“ ἦν δ’ †ἐκεῖνα πανθόδω†
1 ὅσοιπερ ἦσαν ἐπίδημοι Meineke 2 καὶ ἠντιβόλουν A: corr. Cobet 3 ὅπως A: corr. Musurus ἔχων A: ἄγων Toup πωλήσει ’ς Casaubonus: -σεις A 4 ὁκῶς … ὁκῶς A 5 ἐς … ἐς Schweighäuser (duce Toup qui εἰς … ἐς): εἰς … εἰς Α ὁ δ’ Meineke: οἱ δ’ A: οἱ δ’ 〈ὅκως〉 Austin ἐς Ἔφεσον, 〈ἐς Μίλητον, οἱ δ’ ἐς Κύζικον〉 / οἱ δέ γ’ ἐς Ἄβυδον Kock: εἰς Ἔφεσον * * * / οἱ δ’ εἰς Ἄβυδον Herwerden ἦν δ’ ἐκεῖνα πανθόδω A: ἦν δὲ πανθ’ ὁδῷ / ἐκεῖνα Toup: ἦν δὲ πανθ’ ‘ὅκως’ / ἐκεῖνα vel ἦν δ’ ἐκεῖν’ ‘ὅκως’ / ἅπαντα Blaydes (ἦν δ’ ἐκεῖ / ἅπανθ’ ‘ὅκως’ Austin): ἦν δ’ ἐκεῖνα πανθ’ ὅκῳ Herwerden: ἦν δ’ ὁ Κλεινίου / τὰ πάνθ’ ὅλως Kaibel ὁμοῦ pro ὁδῷ Kock
dann wie viele vornehme (/ zugereiste?) Fremde nur immer dabei waren – sie folgten darauf und flehten inständig „daß er, das Kind nehmend, es nach Chios verkaufe,“
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5
und ein anderer „nach Klazomenai“, und ein anderer noch „nach Ephesos“, und ein anderer „nach Abydos.“ Und es war †ekeina panthodō† (jenes / dort ein ganzes hokōs [‚daß ‘] [?])
Athen. XII 525a καὶ Ἀριστοφάνης Τριφάλητι παρακωμῳδῶν πολλοὺς τῶν Ἰώνων· —— Auch Aristophanes im Triphalēs, indem er viele unter den Ioniern verspottet: ——
Metrum
5
Iambische Trimeter (v. 5 unmetrisch):
klkl klk|r llkl klkl l|lrl llkl klkl llk|l llkl rlkl llrl rlkl krkr klk|l †kl klkl†
Zitatkontext Das Fragment ist in eine Diskussion über diverse, für ihre τρυφή berühmte Völker und Städte eingebettet, zu denen etwa Perser, Lyder und Sybariten gehörten (Athen. XII 513e–28e, im Rahmen des in 513e–50f ausgeführten, umfassenderen Themas der ἡδονή); in der den Ioniern gewidmeten und durch die Milesier (523e) eröffneten Sektion, für die als Hauptquelle der Peripatetiker Klearchos (Clearch. fr. 45. 46 Wehrli) herangezogen wird, ist deren Neigung zu luxuriösem bzw. sexuell laszivem Leben (vgl. Göbel 1915, 105–7), die auch andernorts in der Archaia mehrfach Gegenstand des Spottes ist (vgl. etwa Ar. Thesm. 163, Eccl. 918, Cratin. fr. 460 ἰωνόκυσος, mit Olson–Seaberg 2018, z. St.), durch zwei weitere Komödienbelege dokumentiert: Call. fr. 8 [Kyklōps] (τί γὰρ ἡ τρυφερὰ καὶ καλλιτράπεζος Ἰωνία; εἴφ’ ὅτι πράσσει, mit Bagordo 2014a, z. St.), Hermipp. fr. 57 [Stratiōtai/-ides], zitiert für den kraftlosen Zustand der Abydener (vgl. hier unten, zu ἐς Ἄβυδον); es folgen bis 526d weitere ionische Gebiete (u.a. Magnesia, Ephesos, Samos). Textgestalt Der paläographisch naheliegende Emendationsvorschlag von ὅσοι παρῆσαν ἐπίσημοι ξένοι (v. 1) in ὅσοιπερ ἦσαν ἐπίδημοι ξένοι (Meineke 1867, 240) ist auch inhaltlich äußerst plausibel und tritt, v.a. in Bezug auf das prägnantere ἐπίδημοι (vgl. Phot. ε 845 [z, post ξένος Sz] = Et. gen. B s. v. ἔνδημος = Et. magn. p. 338,53 ἔνδημος· ὁ μὴ ἀποδημῶν. ἐπίδημος δὲ, ὁ ἐπιδημῶν ξένος [ξένος om. Et. gen. B]. καὶ παρ’ Ἀριστοφάνει ἐν Νήσοις [Ar. fr. 407 [Nēsoi]]· ἀλλ’ οὐ τυγχάνει / ἐπίδημος ὤν), in berechtigte Konkurrenz zum tradierten Text. καὶ ἠντιβόλουν von A (v. 2) wurde von Cobet 1858, 157 in das doppelt augmentierte κἠντεβόλουν emendiert (zur Korrumpierungs-Tendenz von Formen mit ἠντε- zu ἠντι- vgl. auch Theodoridis 1998, zu Phot. η 200 ἠνείχετο καὶ ἠνώχλει καὶ ἠκηκόει καὶ ἠντεβόλει [ἠντιβ- cod.]· κοινὸν τῶν Ἀττικῶν ἰδίωμα; vgl. hier unten, zu κἠντεβόλουν). Es gibt keinen zwingenden Grund, das tradierte ἔχων (v. 3) in ἄγων zu ändern (so hingegen J. Toup in Warton 1770, II 409); die Emendation des unmetrischen οἱ δ’
Τριφάλης (fr. 556)
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(v. 5) in ὁ δ’ (Meineke 1867, 240) liegt auf der Hand (unnötig ist οἱ δ’ 〈ὅκως〉 von C. Austin in Kassel–Austin z. St.). Das eigentlich gravierende und vermutlich unlösbare Problem aber betrifft den Text in v. 5, der nach der Penthemimeres unmetrisch ist: sieht man von mehr oder minder gewagten Eingriffen ab (Kock I 529–30: ἐς Ἔφεσον, 〈ἐς Μίλητον, οἱ δ’ ἐς Κύζικον〉 / οἱ δέ γ’ ἐς Ἄβυδον, wobei am Versende ὁμοῦ statt ὁδῷ anhand von Anaxag. VS 59 B 1 und Men. fr. 359 [Hydria] οἱ Θρᾷκες, Λίβυ, / Τρῶες καλοῦνται· πάντα νῦν ἤδη ’σθ’ ὁμοῦ gelesen wird; Kaibel in Kassel–Austin z. St.: ἦν δ’ ὁ Κλεινίου / τὰ πάνθ’ ὅλως, wo der Name von Alkibiades’ Vater in den Text gesetzt wird; van Herwerden 1864, 17–8: οἱ δ’ εἰς Ἄβυδον· ἦν δ’ ἐκεῖνα πάνθ’ ὅκῳ – den vorigen Vers aber mußte er folgendermaßen gestalten: εἰς Ἔφεσον * * * * * * * –, wo ὅκως wie ein Subst. dekliniert wird, was in der Tat in Ar. fr. 899 mit τάχας aus Adv. τάχα geschieht; vgl. Bagordo 2018a, z. St.), bleiben als zumindest nicht unplausible Alternativen folgende Optionen: ἦν δὲ πάνθ’ ὁδῷ / ἐκεῖνα (J. Toup in Warton 1770, II 409); ἦν δὲ πάνθ’ ‘ὅκως’ / ἐκεῖνα oder ἦν δ’ ἐκεῖν’ ‘ὅκως’ / ἅπαντα (Blaydes 1885, 277); ἦν δ’ ἐκεῖ / ἅπανθ’ ‘ὅκως’ (C. Austin in Kassel–Austin z. St., die zu Blaydes’ Vorschlag anmerken: „rectam fortasse viam ingressus“, unter Verweis auf Plaut. Rud. 1225–6 ita meas replevit auris, quidquid memorabam, / licet, nach mehrmaliger Wiederholung von licet, und Men. Sam. 544 παρατενεῖς ‚τυχὸν‘ λέγων μοι πάντα), wobei eine Präsenz des insistierenden ὅκως (leicht banalisiert in -οδω = ὁδῷ), womit die Aufdringlichkeit der Ionier charakterisiert wird, sowie beliebiger Formen von ἐκεῖνος und πᾶς / ἅπας durchaus vertretbar sind. Interpretation In einer wohl dialogischen Szene beschreibt der Sprechende eine offenbar selbst erlebte Begebenheit, bei der ein Kind von einer unbekannten Person zum Verkauf angeboten wurde, während eine Vielzahl angesehener Käufer aus verschiedenen Orten Ioniens (Chios, Klazomenai, Ephesos, Abydos) den Verkäufer begleiteten und mit ihren Gesuchen bedrängten, das Kind – offensichtlich als Lustknaben – zu erwerben (zum Verkauf von Kindern an die Perser auf ionischen Märkten vgl. Hdt. VIII 105,1 πωλεόμενον ὠνέεται Πανιώνιος, ἀνὴρ Χῖος, ὃς τὴν ζόην κατεστήσατο ἀπ’ ἔργων ἀνοσιωτάτων· ὅκως γὰρ κτήσαιτο παῖδας εἴδεος ἐπαμμένους, ἐκταμὼν ἀγινέων ἐπώλεε ἐς Σάρδις τε καὶ Ἔφεσον; anschließend ist von verkauften Eunuchen die Rede). Die Auswahl der genannten Inseln und Städte scheint nicht willkürlich, sondern verrät offensichtlich eine traditionelle Verbindung zur Knabenliebe. Dieser, zweifelsohne für jeden Lustknaben geltend zu machende Umstand, wurde gleichwohl mit indes fragwürdigen Argumenten als Indiz für eine Identifikation des Kindes mit Alkibiades interpretiert (vgl. Süvern 1826, 65: „Denn es wird darin erzählt, viele vornehme Fremde hätten Jemand, den das Fragment nicht nennt, begleitet und ihn dringend gebeten, einen schönen Knaben mitzunehmen und nach den üppigen jonischen Inseln und Städten, wo die Knabenliebe zu Hause war, nach Chios, Klazomenai, Ephesos oder Abydos zu verkaufen. Alkibiades aber hatte sich früher schon einmal nach jenen Gegenden, besonders Abydos, begeben, und daselbst seiner Lust gelebt, wie aus der von Athenaeus gleich an jenes Fragment
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Aristophanes
geknüpften Invective des Antiphon auf ihn, und der von demselben Autor angeführten Erzählung des Lysias von seiner sittenlosen Lebensart hervorgeht, und sich auch späterhin vor seiner Rückkehr nach Athen wieder daselbst aufgehalten. Ist es nun nicht wahrscheinlich der junge Triphales selbst, den die nach ihm lüsternen Fremden gern in ihre heimischen Gegenden verkauft haben wollen, welche ein ausgezeichneter Schauplatz des, auch wegen seiner Liebeshändel mit Männern berühmten, und von Aristophanes früher unter die εὐρυπρώκτους gerechneten, Alkibiades waren?“). Möglicherweise sorgt die mehrfache Sequenz des ion. ὅκως, das die Insistenz der ionischen Käufer markiert, im korrupten v. 5 für eine weitere Pointe, die zugleich Sprechweise und Benehmen dieser griechischen Ethnie persiflieren könnte (vgl. hier oben, Textgestalt). 1 ἐπίσημοι ξένοι Zu einer plausiblen Alternative vgl. hier oben, Textgestalt. 2 ἐπηκολούθουν Eine offenbar innovative Form verglichen etwa mit dem synonymen ἕπεσθαι (vgl. Willi 2003b, 49: „Verbs from the lexical field of ἕπομαι and σύνειμι may call for such semantic support more than other verbs, for Plutus also displays the compounds ἐπακολουθέω and συνακολουθέω, in which the preverbs ἐπι- and συν- are redundant“, mit A. 62: „συνακολουθέω: Plut. 43, also Ran. 399 (popular song to Iacchus); ἐπακολουθέω: Plut. 701 (ἐπακολουθοῦσ’ ἅμα plausibly conjectured by Reisig […]), Eccl. 479, Vesp. 1328 (Philocleon: ὄπισθεν ἐπακολουθoύντων), Ar. fr. 556 (from Τριφάλης, postdating 411 BC); note also παρακολουθέω in Eccl. 725. Without a preverb ἀκολουθέω occurs 7 times in the fifth-century plays, 4 times in Ecclesiazusae, and 5 times in Plutus, but as usual the innovative variants tell us more about language history than the traditional ones“). κἠντεβόλουν (= καὶ ἠντεβόλουν) Diese wohl einzige korrekte attische Form mit doppeltem Augment (vgl. hier oben, Textgestalt) erscheint generell in den Hss. korrumpiert und wird von den Editoren entsprechend restituiert, wie in Ar. Ach. 147 (καὶ τὸν πατέρ’ ἠντεβόλει [Cobet: ἠντιβόλει codd.] βοηθεῖν τῇ πάτρᾳ), Equ. 667 (ὁ δ’ ἠντεβόλει [Cobet: ἠντιβόλει codd.] γ’ αὐτοὺς ὀλίγον μεῖναι χρόνον) sowie in fr. 39 [Amphiaraos] (ἠντεβόλησεν [ἠντιβόλησεν A]); vgl. auch Lys. 1,25 (ἠντεβόλει [Cobet: ἠντιβόλει codd.], 1,29 (ἠντεβόλει [Cobet: ἠντιβόλει codd.]), 32,11, Dem. 37,14 (ἠντεβόλει [Rennie: ἠντιβόλει codd.]). προσκείμενοι In Bezug auf Personen verwendet, die auch körperlich aufdringlich auftreten, jemanden anfallen bzw. bedrängen, ebenso in Ar. Equ. 245 (ὁ κονιορτὸς δῆλος αὐτῶν ὡς ὁμοῦ προσκειμένων), wo die Ritter im Begriff stehen, den Wursthändler anzugreifen. 3 ὅκως Ion. Form für att. ὅπως (vgl. Colvin 1999, 268), die auch in Cratet. fr. 1 [Geitones] (νῦν μὲν γὰρ ἡμῖν †παιδικῶν δαις† / ὅκωσπερ ἀρνῶν ἐστι γαλαθηνῶν τε καὶ / χοίρων) belegt ist (vgl. Perrone 2019, z. St.: „Non necessariamente a parlare era un personaggio ionico, ma c’ è quanto meno una coloritura ionica […] che può essere letta in relazione alla tradizionale connotazione decadente e lussuriosa degli Ioni“).
Τριφάλης (fr. 557)
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τὸν παῖδα Zur unnachweisbaren Identifikation des Knaben mit Alkibiades vgl. hier oben, Interpretation. Alkibiades (PAA 121630), der Sohn des Kleinias, wurde bereits im J. 427 v. Chr. zur Zielscheibe der Komödie (in Ar. fr. 205 [Daitalēs] und Ach. 716 wegen seines Vokabulars; in Vesp. 44–6 aufgrund seines Lispelns; in fr. 244 [Daitalēs], Eup. fr. 171 und Pher. fr. 164 als Frauenheld; vgl. auch Ar. Ran. 1422–36 bezüglich seines Verhältnisses zu Athen; in Archipp. fr. 48 wird sein Sohn, Alkibiades d.J., als effeminiert dargestellt; weitere, nicht immer plausible Anspielungen auf Alkibiades in der Komödie in Vickers 2015). 3–5 (ἐ)ς Χίον – ἐς Ἄβυδον Die vier genannten Orte (eine Insel: Chios; drei Städte: Klazomenai, Ephesos, Abydos) scheinen nichts weiter zu besagen, als daß sie das Gebiet Ioniens repräsentieren. Lediglich einer dieser Orte läßt sich auch an anderen Komödienstellen eindeutig mit päderotischen Tendenzen in Verbindung bringen (für Chios ist dieser Status umstritten: vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 930 [dub.] χιάζων ἢ σιφνιάζων; Klazomenai wird in der Komödie nie genannt, Ephesos nur in völlig anderen Kontexten und auch außerhalb der Komödie für unanständiges Sexualverhalten äußerst selten; vgl. Göbel 1915, 88–90. 111): für Abydos (in der Thrakischen Chersonnes) wird in Hermipp. fr. 57,7–8 [Stratiōtai/-ides] (ᾔσθου τὸν Ἄβυδον ὡς / ἄρρην γεγένηται;) auf das notorisch effeminierte Verhalten seiner Bürger angespielt (die Stadt sei sowohl grammatisch – das Mask. τόν statt des für diesen Stadtnamen korrekten τήν – als auch geschlechtsmäßig männlich geworden; vgl. die korrupten vv. 3–4 †τὰ μὲν πρὸς ὄψιν μαλακῶς / ἔχειν ἀπὸ σώματος†; zu Recht gegen eine hier gemutmaßte Anspielung auf Alkibiades vgl. Comentale 2017, z. St.; zur ionischen Weichlichheit der Abydener vgl. Athen. XII 524f – vgl. hier oben, Zitatkontext – und Steph. Byz. α 16; zu ihrer Verspottung als Erpresser und Sykophanten vgl. Ar. fr. 755, mit Bagordo 2017, z. St.). 5 ἦν δ’ †ἐκεῖνα πάνθόδω† Zu den verschiedenen Rekonstruktionsversuchen vgl. hier oben, Textgestalt.
fr. 557 K.–A. (545 K.) ἔπειτ’ ἐπὶ τοὖψον ἧκε, τὴν σπυρίδα λαβὼν καὶ θυλακίσκον καὶ τὸ μέγα βαλλάντιον 1 ἔπειτ’ om. FS
2 καὶ θυλ. om. FB
βαλάντιον codd.: corr. Dindorf
danach geh zum Fischmarkt und nimm den Korb mit und ein Säckchen und den großen Geldbeutel Poll. X 151 (codd. FS, ABCL) καὶ μιξάμενοι δ’ ἂν εἴποιμεν σκεύη βαλ〈λ〉άντια καὶ βαλ〈λ〉αντίδια (καὶ βαλ. om. FS) ὡς ἐν Αἰξὶν Εὔπολις. καὶ θυλάκιον δὲ καὶ θυλακίσκον. Ἀριστοφάνης γοῦν ἐν Τριφάλητι τοῦτο ὑποδηλοῖ, ὅταν φῇ· ——
Aristophanes
142
Und sie miteinander verwechselnd würden wir als Utensilien bal(l)antia und bal(l)antidia sagen, wie in Eupolis’ Aiges (Eup. fr. 25 [Aiges]). Aber auch thylakion (‚Säckchen‘, Akk.) und thylakiskos (‚Säckchen‘, Akk.). Aristophanes zumindest zeigt dies im Triphalēs, wenn er sagt: ——
Metrum Iambische Trimeter:
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Zitatkontext Das Fragment eröffnet – gefolgt von fr. 518 (vgl. hier oben, zum Fr.) – den Anhang zu einer längeren Diskussion heterogener Utensilien (σκεύη), die ebenso Bezeichnungen für Säcke und Beutel umfaßt, wobei das AristophanesFragment sowohl für θυλακίσκος als auch für βαλλάντιον zitiert wird; in Poll. X 172 schließt eine weitere Sektion über Säcke u.a. θῦλαξ und Derivate (wie θύλακον, θυλάκιον und θυλακίσκιον; nicht aber θυλακίσκος) mit ein (vgl. hier oben, zu fr. 502). Textgestalt Wie in den Hss. der meisten übrigen Belege des Wortes bei Aristophanes ist auch hier (mit Dindorf 18695, IV 219) die Form mit der vermutlich richtigen Orthographie βαλλάντιον zu restituieren (und nicht βαλάντιον, wie überall bei Pollux überliefert; vgl. Crönert 1903, 76 mit A. 4). Interpretation Der Sprecher, vermutlich der Hausherr, befiehlt einer Person, aller Wahrscheinlichkeit nach einem Sklaven, auf dem Fischmarkt einzukaufen; worin die Pointe bei dem eindringlichen Hinweis auf die mitzuführenden TrageUtensilien (die eine anwachsende Sequenz bilden) bestanden haben mag, läßt sich bei fehlendem Kontext nicht ermitteln, doch könnte das Epitheton μέγα für den Geldbeutel auf die hohen Preise der Fische anspielen (vgl. Lorenzoni 2017, 437: „Potrebbe esservi un riferimento (topico in commedia) al gran ‘portafoglio’ che bisogna avere per accostarsi al pesce: se ne può portar via giusto un ‘pochino’“); für einen solchen Einkauf passend ließe sich an die Figur eines ὀψώνης (vgl. hier oben, zu fr. 517) denken. 1 ἐπὶ τοὖψον ἧκε Im idiomatischen Ausdruck ἐπὶ τοὖψον steht ὄψον nicht für die Zukost (oder speziell den Fisch), sondern für den Ort, an dem sie eingekauft wird (vgl. Ar. fr. 258 [Danaides] τραπόμενον εἰς τοὖψον λαβεῖν / ὀσμύλια καὶ μαινίδια καὶ σηπίδια, Alex. fr. 249,1–3 [Phaidōn ē Phaidrias] ἀγορανομήσεις, ἂν θεοὶ θέλωσι, σύ, / ἵνα Καλλιμέδοντ’ εἰς τοὖψον, εἰ φιλεῖς ἐμέ, / παύσῃς καταιγίζοντα δι’ ὅλης ἡμέρας und Antiphan. fr. 201 [Stratiōtēs ē Tychōn] ἐκ τῶν μαγειρείων βαδίζων, ἐμβαλὼν / εἰς τοὖψον; vgl. auch Aeschin. 1,65 τίς γὰρ ὑμῶν οὐ πώποτε εἰς τοὖψον ἀφῖκται καὶ τὰς δαπάνας τὰς τούτων οὐ τεθεώρηκεν;, mit schol. z. St.: ὅ ἐστιν ἐν τῇ ἀγορᾷ, ἔνθα τὰ ὄψα, οἱονεὶ πάντα τὰ ἐδέσματα πιπράσκεται; eine Diskussion dieses metonymischen Usus im Attischen bietet ferner Poll. IX 47 ἓν δὲ τῶν κοινῶν καὶ βιβλιοθῆκαι, ἢ ὡς Εὔπολίς φησιν „οὗ τὰ βιβλί’ ὤνια.“ [Eup. fr. 327,1] καὶ αὐτὸ ἐφ’ αὑτοῦ· οὕτω γὰρ τὸν τόπον τὰ βιβλία οἱ Ἀττικοὶ ὠνόμαζον, ὥσπερ καὶ τοὺς ἄλλους τόπους ἀπὸ τῶν ἐν αὐτοῖς πιπρασκομένων, ὡς εἰ φαῖεν
Τριφάλης (fr. 557)
143
„ἀπῆλθον ἐς τοὖψον καὶ ἐς τὸν οἶνον καὶ ἐς τοὔλαιον καὶ ἐς τὰς χύτρας,“ καὶ κατὰ τὸν Εὔπολιν „περιῆλθον εἰς τὰ σκόροδα καὶ τὰ κρόμμυα / καὶ τὸν λιβανωτόν, κεὐθὺ τῶν ἀρωμάτων, / καὶ περὶ τὰ γέλγη“ [fr. 327,2–4]; vgl. Olson 2014, z. St., mit weiteren Stellen; so auch in Poll. X 19 ὥσπερ οἱ Ἀττικοὶ ἀπὸ τῶν πιπρασκομένων καὶ τὰ χωρία ὠνόμαζον, λέγοντες εἰς τοὖψον καὶ εἰς τὰ μύρα καὶ εἰς τὸν χλωρὸν τυρὸν καὶ εἰς τὰ ἀνδράποδα; gegen Kock I 530, der ἐπὶ τοὖψον als „ad opsonium emendum“ wiedergibt, verweisen Kassel–Austin z. St. auf das hier oben zitierte Ar. fr. 258 [Danaides]). Obwohl es sich bei ἧκε theoretisch auch um eine 3. Pers. Sg. handeln könnte (so Henderson 2007, z. St.: „then he went to the fishmarket“), ist die 2. Person Sg. des Imperativs angesichts der zahlreichen vergleichbaren Komödienbelege, in denen die Szene nicht selten ein Herr/Sklaven-Verhältnis aufweist, die bei weitem zu präferierende Option: so in Ar. Pac. 275 (ἧκέ νυν ταχύ, Polemos zu seinem Diener Kydoimos), 845 (καὶ ταῦτα δράσας ἧκε δεῦρ’ αὖθις πάλιν, Trygaios zu seinem Sklaven), Lys. 924 (ἧκέ νυν ταχέως πάνυ, Kinesias an Myrrhine), Thesm. 1148 (ἥκετ’ εὔφρονες, ἵλαοι, der Chor an Demeter und Persephone), Men. Sam. 297 (τὴν σφυρίδα καταθεὶς ἧκε δεῦρο, Demeas an seinen Sklaven Parmenon; so wohl auch in 189–92 Παρμένων, παῖ, Παρμένων, / [ στε]φάνους, ἱερεῖον, σήσαμα / [ ] πάντα τἀξ ἀγορᾶς ἁπλῶς / πριάμενος ἧ]κ̣ε [suppl. Austin]), Dysc. 504 (ἧκε πάλιν, der Hausherr Knemon an die Greisin Simike), 616–7 (λαβὼν ταῦτ’ εἰσένεγκε Δᾶε σύ, / εἶθ’ ἧκε, Sostratos an den Sklaven Daos). 1 τὴν σπυρίδα Die σπυρίς ist ein geflochtener Korb (daher lat. sporta), der – wie hier – häufig für Handel bzw. Transport von Einkaufswaren, darunter auch Fischen, eingesetzt wird (vgl. Ar. Pac. 1005 καὶ Κωπᾴδων ἐλθεῖν σπυρίδας, fr. 427 [Holkades] σπυρὶς οὐ μικρὰ καὶ κωρυκίς, ἣ καὶ τοὺς μάττοντας ἐγείρει, Antiphan. fr. 36,1 [Anteia] ἐν ταῖς σπυρίσι δὲ τί ποτ’ ἔνεστι, φίλτατε;, Alex. fr. 275,3 ἢ κοκκυμήλων σπυρίδα πεπόνων und Apollod. Car. fr. 29,3–5 [Hiereia] σπυρίδα λαβὼν γὰρ καὶ στέφανον, ὡς ἦν σκότος, / φάσκων παρὰ τῆς νύμφης ὁ τὰς ὄρνεις φέρων / ἥκειν: vgl. hier auch λαβών und ἥκειν; für die σπυρίς als Korb u.a. für Fische – ebenso als Gerät des Fischers – sowie weitere geflochtene Speisekörbe vgl. Poll. VI 94. X 132 und Orth 2017, zu Ar. fr. 36 [Amphiaraos]) 2 θυλακίσκος Hierbei handelt es sich um ein nur hier und in Cratet. fr. 16,6 [Thēria] (μάττε θυλακίσκε, wo der Brotkorb aufgefordert wird, den Teig selbst zu kneten; vgl. auch Diosc. De mat. med. II 106,1 und, für θυλακίσκιον, Ar. fr. 249 [Daitalēs]) bezeugtes Diminutiv von θύλακος ‚Sack, Beutel‘ (meist aus Leder), i.d.R. für trockene Güter, insbes. Lebensmittel verwendet (vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 837) βαλλάντιον Ein Geldbeutel zum Tragen größerer Beträge (für die v.a. in der Komödie zahlreichen Stellen – speziell am Ende eines 3ia oder 4tr^ – vgl. Olson 2002, zu Ar. Ach. 130–1; vgl. Stone 1981, 248–9, Hug 1930 und, für die ikonographische Evidenz, Meyer 1988; zur vielleicht hier prägnant gemeinten Größe vgl. hier oben).
Aristophanes
144
fr. 558 K.–A. (544 K.) †τίς δὲ εἷς ὁ λοιπὸς ἐγγύτατα τὰς ὀσφύας ἐπὶ τῶν κοχωνῶν(;) (::) ἀργοναύτης οὑτοσί(;) 1 τίς δ’ ἔσθ’ ὁ λίσπος Schneidewin ἐγγύττ τὰς ὀσφύας RH: ἐγγυτάτω τῆς ὀσφύος Daremberg: ἐγγύτατα καθήμενος Blaydes ὁ λισπόπυγος ἄρα 〈τίς ἔσθ’, ὁ καθήμενος〉 Kaibel 2 ἀργοναύτης Schneidewin: ἀργὸς αὐτὸς RH τίς δ’ ἔσθ’ ὁ λίσπος ἐγγυτάτω τῆς ὀσφύος / μέχρι τῶν κοχωνῶν; :: ἀργοναύτης οὑτοσί Austin
†und wer einer der übrige / und wer ist der Glatte, nebst den Hüften auf den Pobacken(?) (::) Ein Ar-sch-onaut ist dieser da schol. Hipp. Epid. (RH) V 7 (Erot. fr. 17 Nachm.) κοχώνην· οἱ μὲν τὸ ἱερὸν ὀστοῦν. οἱ δὲ τὰς κοτύλας τῶν ἰσχίων, ἐξ ὧν ἐστιν Ἀριστοφάνης ὁ γραμματικός. Γλαυκίας δὲ καὶ Ἰσχόμαχος καὶ Ἱππῶναξ τὰ ἰσχία. οὐ γάρ, ὥς τινες ἔφασαν, αἱ ὑπογλουτίδες εἰσὶ κοχῶναι, ἀλλὰ τὰ σφαιρώματα καλούμενα. σάρκες δ’ εἰσὶν αὗται περιφερεῖς, ἐφ’ αἷς καθήμεθα. ὡς καὶ Ἀριστοφάνης ὁ κωμικὸς ἐν Τριφάλητί φησι· —— kochōnē (‚Stelle zwischen den Schenkeln, Hinterbacke‘, Akk.): Einige [sagen, es sei] das os sacrum. Andere die Pfanne des Hüftbeckens, darunter Aristophanes der Grammatiker (Ar. Byz. fr. 341 Sl.). Glaukias (Glauc. fr. 349 Deichgr.) und Ischomachos (Ischom. FGrHist 1058 F 4) und Hipponax (Hippon. fr. 151b W.2 = fr. dub. °202 Deg.2) aber die Hüftgelenke. Nicht nämlich, wie einige behaupteten, der Teil zwischen den Hüften und Hinterbacken sind die kochōnai, sondern die sogenannten sphairōmata (‚runde Teile‘, ‚Hinterbacken‘). Gerundete Fleischteile sind diese, auf denen wir sitzen, wie auch Aristophanes der Komiker im Triphalēs sagt: ——
Metrum Iambische Trimeter:
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Zitatkontext Das auf Erotian beruhende Scholion bietet eine ausführliche Diskussion, die offenbar eine gelehrte Debatte über die korrekte Bedeutung des Wortes bezeugt, wonach κοχώνη (im Sg.) das Kreuzbein, das Hüftgelenk (etwa für Aristophanes von Byzanz) oder die Hüfte (z. B. für Glaukias, Ischomachos sowie vielleicht bereits für Hipponax) sei (vgl. auch Hsch. κ 3886 κοχῶναι· τὸ ἱερὸν ὀστοῦν τὸ τῆς ῥάχεως r. πρὸς τῷ δακτυλίῳ. οἱ δὲ τοῦ ἱεροῦ ὀστέου τὰ ἑκατέρωθεν μέρη. τίθεται δὲ καὶ ἐπὶ τοῦ ἰσχίου, κ 3887 κοχώνα [Fem. Du.]· τὰ ἰσχία, καὶ τὰ ὅμοια; nach Latte 1966, 522 aus Diogenian), die κοχῶναι aber nicht die unteren Teile der Gesäßbacke (so hingegen Moer. κ 55 Hansen κοχώνη ἡ ὑπογλουτίς), sondern gerundete Körperteile, auf denen wir sitzen; für Poll. II 183 (τὰ δὲ πλάγια ἰσχία τε καὶ σκάφια. ταῦτα δὲ ὀμφαλῷ μὲν ἀντίκειται, γλουτοῖς δὲ ἐπίκειται, οἳ καὶ κοχῶναι καὶ πυγαὶ προσαγορεύονται, καὶ προχῶναι παρ’ Ἀρχίππῳ ἐν τῷ Ῥίνωνι [Archipp. fr. 43 [Rhinōn]]) sind es schlichtweg die Hinterbacken (vgl. auch Galen. Ling. seu dict. exolet. Hipp. vol. XIX p. 114,7–9 Kühn κοχώνην· τὴν σύζευξιν
Τριφάλης (fr. 558)
145
τὴν ἐν τοῖς ἰσχίοις τὴν πρὸς τὴν ἕδραν, δι’ ἣν καὶ πᾶς ὁ περὶ τὴν ἕδραν τόπος οὕτως ὀνομάζεται); vgl. auch Poll. II 18 (γεραιτέρα, γραῖα, καὶ ὡς Θεόπομπος ὁ κωμικὸς πρεσβῦτις φίλοινος, μεθύση, οἰνοκάχλη, κοχώνη [Theop. fr. 80]; unsicher ist, ob κοχώνη zum Wortlaut des Komikers gehörte). Diese Erklärung steht nicht in völligem Einklang mit der in schol. Ar. Equ. 424 gebotenen Definition, die dem Perineum entspricht (vgl. hier oben, zu fr. 496). Weitere beim Zitatträger angeführte Komödienbelege sind Eup. fr. 88 [Baptai] (ὃς καλῶς μὲν τυμπανίζεις / καὶ διαψάλλεις τριγώνοις / κἀπικινεῖ ταῖς κοχώναις / καὶ † πείθεις † ἄνω σκέλη), fr. 159 [Kolakes] (καὶ τὸν Κέκροπα τὰ ἄνωθεν ἀνδρός φασ’ ἔχειν / μέχρι τῶν κοχωνῶν, τὰ δὲ κάτωθεν θυννίδος) und Cratet. fr. 34 [Samioi] (ἔπαιξαν γυναῖκες ἅ τ’ ὀρχηστρίδες καλαί, ἐπὶ κοχωνῶν τὰς τρίχας καθειμέναι). Textgestalt Die Emendationen des unmetrischen und sinnlosen τίς δὲ εἷς ὁ λοιπός (v. 1) bzw. ἀργὸς αὐτός (v. 2) in τίς δ’ ἔσθ’ ὁ λίσπος und ἀργοναύτης durch Schneidewin 1852, 425 sind sowohl paläographisch als auch semantisch plausibel und wurden, zumindest im zweiten Fall, weitgehend übergenommen (das ὁ λισπόπυγος ἄρα 〈τίς ἔσθ’, ὁ καθήμενος〉 von Kaibel 1895, 430 hingegen ist zu weit vom Text entfernt, geht aber ebenfalls von der Präsenz von λισποaus); ἐγγυτάτω τῆς ὀσφύος von Daremberg 1853, 216 rechtfertigt sich insofern, als die Konstruktion des präpos. Adv. mit dem Gen. belegt ist und die Komödie lediglich den Sg. von ὀσφῦς ‚Hüfte, Lende‘ kennt; bei der sich an Schneidewin und Daremberg orientierenden Wiederherstellung durch C. Austin in Kassel– Austin z. St. als τίς δ’ ἔσθ’ ὁ λίσπος ἐγγυτάτω τῆς ὀσφύος / μέχρι τῶν κοχωνῶν; :: ἀργοναύτης οὑτοσί ist v.a. der Sprecherwechsel zu berücksichtigen. Interpretation Aus dem korrupten Fragment lassen sich mit einiger Wahrscheinlichkeit folgende Anhaltspunkte erkennen: in einer dialogischen Situation erkundigt sich jemand nach der Identität eines auf der Bühne anwesenden Mannes, der gewisse körperliche Merkmale aufweist, die ihn augenscheinlich als λίσπος zu erkennen geben, d. h. – wie auch anschließend erklärt wird, obgleich die syntaktischen Verhältnisse der beiden Körperteile (ὀσφῦς und κοχῶναι; zu κοχώνη vgl. hier oben, zu fr. 496.) unklar sind – als jemanden, dessen Hüften bzw. Lenden und Hinterbacken völlig glatt seien; was darauf folgt (ἀργοναύτης οὑτοσί), könnte die Fortsetzung der Frage durch dieselbe Person sein, oder aber – wahrscheinlicher und pointierter – die Replik seitens eines zweiten Sprechers, der genau zu verstehen scheint, wer der Betroffene sei, indem er ihn schlagfertig als Argonauten bezeichnet (auf Austins Rekonstruktion – vgl. hier oben, Textgestalt – basiert etwa die Wiedergabe von Henderson 2007, z. St.: “and who’s the flat-rump with his waist so very close / to his buttocks? The argo-naught there”; der in Henderson 19912, 163 imaginierte päderotische Kontext hingegen leuchtet nicht ein). Der Witz besteht im Wortspiel mit ἀργός ‚träge‘ und ist nur dann verständlich, wenn Ar. Equ. 1368 (πολλοῖς γ’ ὑπολίσποις πυγιδίοισιν ἐχαρίσω), mit schol. Ar. Equ. 1368a (ὑπολίσποις] οἱ γὰρ Ἀθηναῖοι πάντες λεπτοὶ ἐτύγχανον τὰ ὀπίσθια ἀπὸ Θησέως· ὑπόλισπα δὲ τὰ τετριμμένα. κοινῶς γοῦν τοὺς Ἀθηναίους λισπόπυγάς φησι […]. νῦν δὲ οἰκείως εἶπεν ἐπὶ τῶν ἐρεσσόντων διὰ τὴν καθέδραν
Aristophanes
146
λεπτοπύγων ὄντων) sowie Poll. II 184 (οἱ δὲ ἐνδεῶς πυγῶν ἔχοντες λίσποι καὶ ὑπόλισποι καλοῦνται καὶ λισπόπυγοι, ἐφ’ ᾧ μάλιστα Ἀθηναῖοι κωμῳδοῦνται; vgl. auch Phryn. Praep. soph. p. 86,11 ὑπόλισπος πυγήν· ὁ ἀποτετριμμένην τὴν πυγὴν καὶ μικρὰν ἔχων. ἡ μεταφορὰ ἀπὸ τῶν λισπῶν. λίσπαι γάρ εἰσιν αἱ ἀποτετριμμέναι ἀστράγαλοι) hinzugezogen werden: hiernach seien die Athener selbst als träge persifliert, da sie stets auf Ruderbänken säßen und somit ihren Hintern abnutzten (vgl. schol. Plat. Symp. 193a [p. 60 Gr. = 42 p. 104 Cuf.]; vgl. Taillardat 19652, 370–1). Das Wortspiel um argonautēs scheint relativ geläufig gewesen zu sein, wie Mart. III 67,10 (non nautas puto vos, sed Argonautas, bezogen auf junge und träge Seefahrer) und Eust. in Od. p. 1737,51 (Hinweis in Haupt 1876, 599) zeigen.
fr. 559 K.–A. (546 K.) καὶ τὴν κυνῆν ἔχειν με κυρβασίαν δοκεῖς τὴν om. FS κυνῆν L: κοινῆν BC: κυρτὴν FS δοκεῖς FS: δοκεἶ B (‘unde de δόκει cogitare possis’ Kassel–Austin): εἶδος δοκεῖς L: ἐρεῖς C
und du glaubst, ich habe statt des Helms eine spitze Mütze Poll. X 162 (codd. FS, BCL) καὶ κυρβασίαν δ’ Ἀριστοφάνης ἐν Τριφάλητι εἴρηκεν· —— auch kyrbasia (‚spitze Mütze‘, Akk.) aber hat Aristophanes im Triphalēs gesagt: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
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Zitatkontext Der Vers ist innerhalb einer Diskussion disparater Begriffe für Utensilien und Accessoires überliefert, wo – auf σακκοπήρα σίφνις ἀορτῆρ folgend – von der καυσία als πῖλος Μακεδονικός (Men. fr. 331 [Rhapizomenē]) die Rede ist und von diesem behauptet wird, es stamme wie das Wort τιάρα aus dem Persischen: in direktem Anschluß wird die als Synonym empfundene κυρβασία für Aristophanes bezeugt; expliziter ist der persische Bezug in Poll. VII 58 (καὶ Περσῶν μὲν ἴδια κάνδυς καὶ ἀναξυρίς, καὶ τιάρα, ἣν καὶ κυρβασίαν καὶ κίδαριν καὶ πῖλον καλοῦσιν; vgl. Valente 2013, 154: „la presenza di parole non greche nell’ attico è una problematica discussa nell’ alveo dell’ atticismo“; vgl. Athen. III 121f καὶ γὰρ παρὰ τοῖς ἀρχαίοις ποιηταῖς καὶ συγγραφεῦσι τοῖς σφόδρα ἑλληνίζουσιν ἔστιν εὑρεῖν καὶ Περσικὰ ὀνόματα κείμενα διὰ τὴν τῆς χρήσεως συνήθειαν). Der Begriff κυρβασία ist in der lexikographischen, v.a. attizistisch geprägten Tradition vielfach bezeugt und stammt z.T. aus den Scholien zu Ar. Av. 487 sowie aus Glossen zu Hdt. VII 64,2, wobei die Definition als πῖλος bzw. τιάρα, von Königen oder Generälen getragen (alternativ eine Art Kissen) sowie die persische
Τριφάλης (fr. 559)
147
(bzw. barbarische) Herkunft, oft auch die Angabe ὀρθή (‚spitz‘) die gemeinsamen Charakteristika darstellen (Moer. κ 66 Hansen κυρβασία· πῖλος Περσικός, ὡς Ἀριστοφάνης Ὄρνισιν [Ar. Av. 487], Ἕλληνες; Phot. κ 1232 κυρβασία· τιάρα. ᾗ οἱ μὲν βασιλεῖς ὀρθῇ ἐχρῶντο. οἱ δὲ στρατηγοὶ ἐπικεκλιμένη. καὶ περικεφαλαίας εἶδος καὶ πίλου [vgl. auch κ 1231 κυρβασίαν· κεφαλὴν ἀλέκτορος; vgl. Ar. Av. 487]; Sud. κ 2742 κύρβασις· ἔνιοι μὲν τιάρα, ᾗ οἱ μὲν βασιλεῖς τῶν Περσῶν ὀρθῇ ἐχρῶντο, οἱ δὲ στρατηγοὶ ἐπικεκλιμένῃ. καὶ περικεφαλαίας εἶδος, καὶ πίλου [vgl. auch κ 2741]; Hsch. κ 4662 κυρβασία· ὀρθὴ τιάρα. ταύτῃ δὲ οἱ Περσῶν βασιλεῖς μόνοι ἐχρῶντο. καὶ *κορυφὴ ἀλέκτορος [vgl. Ar. Av. 487; vgl. auch Hsch. κ 4661 κυρβασία· τὴν ἐπὶ πλέον κροῦσιν]; Galen. Ling. seu dict. exolet. Hipp. vol. XIX p. 116,1 Kühn κυρβασίην· πίλον ὀξύν, ὅνπερ καὶ τιάραν; Erot. κ 64 Nachm. κυρβασίην· τὴν λεγομένην τιάραν. Ἑκαταῖος [Hecat. Abd. FGrHist 264 F 18] δέ φησιν ὅτι πῖλον βαρβαρικὸν οἱ κωμικοὶ λέγουσιν). Textgestalt Die noch in Kock I 531 abgedruckte Lesart ἐρεῖς ist isoliert (C) und ergibt weder eine pointiertere Form noch einen passenderen Sinn (du wirst sagen, daß ich statt des Helms die spitze Mütze habe). Interpretation In einer dialogischen Situation spricht ein Mann (denn nur Männer trugen κυνέαι), eine andere Person an, als hätte diese ihm vorgeworfen, in welcher Form auch immer von persischen Sitten beeinflußt zu sein, wiewohl dies nur eine der in Frage kommenden Optionen darstellt. Die κυνέη ist eine Art Helm (vgl. Ar. Nub. 268 τὸ δὲ μηδὲ κυνῆν οἴκοθεν ἐλθεῖν ἐμὲ τὸν κακοδαίμον’ ἔχοντα, Lys. 754 ὦ καταγέλαστ’, ἔχουσα τήνδ’ ἱερὰν κυνῆν / κυεῖν ἔφασκες). Die κυρβασία ist eine spitze Mütze persischer Herkunft (vgl. Hdt V 49,3 ἀναξυρίδας δὲ ἔχοντες ἔρχονται ἐς τὰς μάχας καὶ κυρβασίας ἐπὶ τῇσι κεφαλῇσι; in VII 64,2 Σάκαι δὲ οἱ Σκύθαι περὶ μὲν τῇσι κεφαλῇσι κυρβασίας ἐς ὀξὺ ἀπηγμένας ὀρθὰς εἶχον πεπηγυίας wird sie indes mit anderen ‚barbarischen‘ Völkern wie Saken und Skythen assoziiert; vgl. Hemmerdinger 1971 und Tuplin 2007). Eine vergleichbare syntaktische Struktur und Wortstellung weisen z. B. Ar. Vesp. 428–9 (εἰ δὲ μή, φήμ’ ἐγὼ / τὰς χελώνας μακαριεῖν σε τοῦ δέρματος) und Stratt. fr. 3 [Atalantos] (καὶ τὴν Λαγίσκαν τὴν Ἰσοκράτους παλλακήν / εὑρεῖν με συκάζουσαν εὐναίαν ἔτι) auf. Jeglicher Versuch, das Fragment auf persienfreundliche Tendenzen des Alkibiades zu beziehen, beruht auf der kaum nachweisbaren Identifikation des titelgebenden Triphales mit diesem und ist somit als höchst spekulativ zu betrachten (vgl. hier oben, zum Komödientitel; so hingegen Kock I 531: „videtur Alcibiadis studium Persicae magnificentiae inrideri“ – unter Verweis auf Athen. XII 535e ἐμιμεῖτο δὲ Ἀλκιβιάδης τὸν Παυσανίου μηδισμόν – und Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „videntur Alcibiadis verba de medismo fort. etiamtum suspecti“).
Aristophanes
148
fr. 560 K.–A. (547 K.) ᾔτουν τι τὰς γυναῖκας ἀργυρίδιον τἀργυρίδιον FS
ich bat / sie baten die Frauen um ein bißchen Geld Poll. IX 90 (codd. FS, CL) ἐν δὲ τῷ Τριφάλητι Ἀριστοφάνης καὶ ἀργυρίδιον εἴρηκεν· —— Aber im Triphalēs hat Aristophanes auch argyridion (‚ein wenig Silber/Geld‘) gesagt: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
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Zitatkontext Der Vers erscheint innerhalb einer kurzen Sektion über ἀργύριον und κέρματα sowie deren Derivate (wofür sonst Ar. fr. 215 [Daitalēs] οὐδ’ ἀργύριον ἔστιν κεκερματισμένον, Vesp. 789–90 δραχμὴν μετ’ ἐμοῦ πρώην λαβών, / ἐλθὼν διεκερματίζετ’ ἐν τοῖς ἰχθύσιν, fr. 14 [Aiolosikōn] ἀκερματίαν, fr. 412 [Nēsoi] ἀργύρια und Eup. fr. 162 [Kolakes] φέρουσιν, ἁρπάζουσιν ἐκ τῆς οἰκίας / τὸ χρυσίον, τἀργύρια πορθεῖται herangezogen werden), im Rahmen einer längeren Diskussion bezüglich der Terminologie von Münzen und ihren verschiedenen Materialien (Poll. IX 51–93). Lexikographisches Interesse für den att. Gebrauch von ἀργυρίδιον im Sinne von ein wenig Silber/Geld weist allein Sud. α 3789 = Synag. Σb α 2085 [= Phryn. Praep. soph. fr. *257 Borr.] (ἀργυρίδιον δὲ ὡς ἡμεῖς. Εὔπολις Δήμοις· [Eup. fr. 124 [Dēmoi]; vgl. hier unten, Interpretation]. ἀργύριον δὲ τὸ λεπτὸν νόμισμα καλοῦσιν, ὡς Ἀριστοφάνης Δαναΐσιν [Ar. fr. 273 [Danaides]]) auf, während sich Synag. Σb α 2086 ~ Phot. α 2784 (= Phryn. Praep. soph. fr. *258 Borr.) bzw. Antiatt. α 62 Val. und Et. magn. p. 137,28 jeweils auf ἀργύριον im Sinne von Münze und den speziellen att. Gebrauch des Pl. ἀργύρια (‚Münzen‘) konzentrieren. Interpretation Die Verbform läßt nicht erkennen, ob jemand in erster Person spricht oder von weiteren Personen berichtet: die Aussage enthält (durch den Artikel markiert) die an konkrete Frauen gerichtete Bitte um Geld. Da ἀργυρίδιον ein kolloquialer Ausdruck ist, deutet die Diminutivform nicht zwingend auf einen entsprechend kleinen Betrag hin (vgl. Petersen 1910, 231: „referring to a class“). Das stringenteste Pendant für diese Situation findet sich in Ar. Plut. 239–41 (κἄν τις προσέλθῃ χρηστὸς ἄνθρωπος φίλος / αἰτῶν λαβεῖν τι σμικρὸν ἀργυρίδιον, / ἔξαρνός ἐστι μηδ’ ἰδεῖν με πώποτε; vgl. 147–8 ἔγωγέ τοι διὰ μικρὸν ἀργυρίδιον / δοῦλος γεγένημαι πρότερον ὢν ἐλεύθερος); vgl. auch Av. 1622–5 (ὅταν διαριθμῶν ἀργυρίδιον τύχῃ / ἅνθρωπος οὗτος, ἢ καθῆται λούμενος, / καταπτόμενος ἰκτῖνος ἁρπάσας λάθρᾳ / προβάτοιν δυοῖν τιμὴν ἀνοίσει τῷ θεῷ), Lys. 1049–52 (ἀλλ’ ἐπαγγελλέτω πᾶς ἀνὴρ καὶ γυνή, / εἴ τις ἀργυρίδιον δεῖ-/ται λαβεῖν, μνᾶς ἢ δύ’ ἢ
Τριφάλης (fr. 561)
149
τρεῖς· / ὡς ἔσω ’στὶν κἄχομεν βαλλάντια), Eup. fr. 124 [Dēmoi] (ἐγὼ δὲ συμψήσασα τἀργυρίδιον, mit Olson 2017, 434 A. 267: „Petersen 1910. 237 claims that in fr. 124 the word serves “to give an impression of modesty”, thus “my little bit of money”. This might be true, but there is no positive reason to accept the thesis“), Diph. fr. 19,1–2 [Apol[e]ipousa] (εἴ τι μαλακόν, ὦ δύστην’, ἔχεις, / σκευάριον, ἐκπωμάτιον, ἀργυρίδιον) sowie Isocr. 13,4 (καὶ λέγουσι μὲν ὡς οὐδὲν δέονται χρημάτων, ἀργυρίδιον καὶ χρυσίδιον τὸν πλοῦτον ἀποκαλοῦντες, μικροῦ δὲ κέρδους ὀρεγόμενοι μόνον οὐκ ἀθανάτους ὑπισχνοῦνται τοὺς συνόντας ποιήσειν). Spekuliert wurde darüber, ob dieses Fragment in Naev. fr. 96–8 Ribb.3 (umquam si quicquam filium rescivero / argentum amoris causa sumpse mutuum, / extemplo te illo ducam ubi non despuas, aus der Komödie Triphallus) anklinge (so Ferrero 1948, 114; vgl. Beta 2014, 213–4): die Situation aber im Fragment des Naevius, in der ein Vater einem Sklaven droht, sollte jemand seinem Sohn Geld für einen Zuhälter leihen, bildet keine Parallele zum aristophanischen Setting, worin Frauen es sind, die um Geld gebeten werden.
fr. 561 K.–A. (548 K.) ἀλαβαστοθήκας τρεῖς ἔχουσαν ἐκ μιᾶς ἀλαβαστοθήκας Dindorf: ἀλαβαστροθ- BCL: om. FSA Blaydes
τρεῖς post μιᾶς AB
ἐν μιᾷ
(eine Frau) die drei Alabastergefäße hat statt eines / aus einem Poll. X 121 (codd. FS, ABCL) τὸ δὲ ἀγγεῖον εἰς ὃ ἐξεχεῖτο τὸ μύρον, ἐξάλειπτρον ἐκαλεῖτο, ὡς Ἀριστοφάνης ἐν Ἀχαρνεῦσιν, οὗ δὲ ἔγκεινται αἱ ἀλάβαστοι (αἱ ἀλ. C οἱ ἀλ. FS, τὸ ἀλάβαστρον A, αἱ ἀλαβαστροι BL), ταῦτα τὰ σκεύη ἀλαβαστοθήκας (ἀλαβαστροθ. ABC) τῶν ἄλλων λεγόντων Ἀριστοφάνης ἐν Τριφάλητι (ἐν Τρ. om. A in spat. vac. 5 litt.) ἀλαβαστροθήκας (ἀλαβαστϊοθ. FS) ἔφη (om. FS)· —— Und das Gefäß, worein das Parfüm ausgegossen wurde, wurde exaleiptron (‚Salbbüchse‘) genannt, wie Aristophanes in den Acharnern (Ar. Ach. 1063) [sagt], worin sich die alabastoi (‚Salbgefäße aus Alabaster‘) finden, während die anderen diese Objekte alabastothēkai (‚Salbgefäße aus Alabaster‘, Akk.) nannten, nannte sie Aristophanes im Triphalēs alabastrothēkai: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
rlkl l|lkl klkl
Zitatkontext Das Fragment ist in einer kurzen, Parfüm- bzw. Salbgefäßen gewidmeten Sektion (Poll. X 119–22) überliefert, in der hierher gehörige Begriffe wie ἀλάβαστοι und ἀλαβάστια bereits gefallen sind (unter Verweis auf Eub. fr.
150
Aristophanes
98 [Stephanopōlides] λῦε τἀλαβάστια / θᾶττον σύ καὶ τῇ σπαθίδι τὸν πώγωνά μου / καὶ τὴν ὑπήνην μύρισον), da diese Art von Gefäßen offenbar zumeist aus Alabaster gefertigt wurden; die alabastothēkai werden nochmals im Rahmen einer Aufzählung von Gegenständen des gynaikōnitis (‚Frauentrakt‘ eines Hauses) erwähnt (X 127). Lemmatisiert ist das Wort darüber hinaus in den sich z.T. nahezu wörtlich überschneidenden Λέξ. ῥητ. p. 201,1 Bk. (ἀλαβαστοθήκας· τὰ ἀγγεῖα ὅπου τίθεται, τὰ ἀπὸ τῆς ἀλαβάστου γινόμενα ληκύθια. σημειωτέον δὲ ὅτι χωρὶς τοῦ ρ ἀλάβαστος λέγεται, οὐχὶ ἀλάβαστρος) und Phot. α 888 (ἀλαβαστροθήκας· ὅπου τίθεται τὰ ἀγγεῖα, τὰ ἀπὸ τῆς ἀλαβάστρου γινόμενα ληκύθια. γράφεται μὲν ἡ λέξις μάλιστα χωρὶς τοῦ ρ, ἔνιοι δὲ αὐτὴν προάγουσι σὺν τῷ ρ), welche beide einen Akk. Pl. (jeweils in der Form ἀλαβαστοθήκας und ἀλαβαστροθήκας) als Eintrag aufweisen, das sich ebenfalls, wenn auch nicht zwingend, für Aristophanes’ Fragment eignete (vgl. aber Dem. 19,237, worauf sich die übrige lexikographische Tradition zum Begriff ausdrücklich bezieht). Textgestalt Das in Pollux-Hss. überlieferte ἀλαβαστροθήκας wurde an den att. Usus (ἀλαβαστοθήκας) angeglichen (Dindorf 18695, IV 219: „Videtur Pollucem frequens in codicibus vitium decepisse. Neque enim apparet quid Aristophanes movere potuerit ut forma uteretur ab Atticorum usu aliena“): die Emendation in ἐν μιᾷ (Blaydes 1885, 279) ist überflüssig. Interpretation Die Rede ist von einer Frau, die dem Anschein nach entweder etwas schwelgerisch lebt, so daß sie statt des üblichen einen Salbgefäßes deren drei besitzt, oder aber aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters o.ä. sich übermäßig stark zu parfümieren pflegt (der Partizipialsatz kann theoretisch auch kausal oder konzessiv aufgefaßt werden: da / obwohl sie …). Ausgehend von der Kombination von Zahlwörtern mit ἐκ erwartete man eher, daß eines von vielen genommen bzw. getrennt wird (vgl. etwa Hom. Ο 680 ἐκ πολέων πίσυρες ‚vier von vielen‘): hier hingegen wird eine Mehrzahl (τρεῖς) von einem bzw. statt eines (ἐκ μιᾶς) genommen; nicht auszuschließen ist die Möglichkeit einer leicht ironisch gemeinten Replik auf eine Aussage, in der die übliche Konstellation (eines von mehreren) vorkam. Eine alabastothēkē bzw. ein alabaston ist ein fest zum weiblichen Utensilieninventar gehöriges bzw. stets als feminines Attribut betrachtetes Gefäß zur Aufbewahrung von Salbe bzw. Parfüm (in der Komödie vgl. Alex. fr. 63,1 [Enoikiazomenos] οὐ γὰρ ἐμυρίζετ’ ἐξ ἀλαβάστου, fr. 147,2–3 [Mandragorizomenē] τὰς ταινίας οἱ Χαλκιδεῖς / καὶ τοὺς ἀλαβάστους συμβολὰς καλοῦσι, γραῦ, Cratet. fr. 17,6–7 [Thēria] εἶτ’ ἀλάβαστος εὐθέως ἥξει μύρου / αὐτόματος, ὁ σπόγγος τε καὶ τὰ σάνδαλα, mit Perrone 2019, z. St., Men. fr. 268 [Orgē] καὶ Λαμπρίας ὄπισθεν ἀλάβαστον φέρων; zur ἀλαβαστ(ρ)οθήκη vgl. die ausführliche Diskussion in Bonati 2016, 17–28; einziger weiterer Beleg aus klass. Zeit ist Dem. 19,237; vgl. hier oben, Zitatkontext; zur Alternanz ἀλάβαστον / ἀλάβαστρον vgl. Tischler 1978); mit -θήκη zusammengesetzte Begriffe für Aufbewahrungsorte bzw. -objekte lassen sich seit Aesch. fr. 274 R. (σκευοθήκη) bezeugen; allein in der Komödie finden sich ἀργυροθήκη (Diocl. fr. 15, mit Orth 2014, z. St. für weitere, auch epigraphische Belege), βιβλιοθήκη (Cratin. jr. fr. 11
Τριφάλης (fr. 562)
151
[Pseudhypobolimaios]), ὀστοθήκη (com. adesp. fr. 768), σανδαλοθήκη (Men. fr. 244 [Misogynēs]). In gewissen Kontexten mag die längliche Form der Alabastergefäße double entendres erotisch-sexueller Natur suggerieren: darauf spielt Kinesias in Ar. Lys. 947 ({ΜΥ.} λαβὲ τόνδε τὸν ἀλάβαστον. {ΚΙ.} ἀλλ’ ἕτερον ἔχω) explizit an, indem er das Salbgefäß, das Myrrhine ihm vor dem Geschlechtsverkehr reicht, mit dem Argument ablehnt, selbst bereits über etwas derselben Form (nämlich seinen Penis) zu verfügen; in Ach. 1051–3 (ἐκέλευε δ’ ἐγχέαι σε τῶν κρεῶν χάριν, / ἵνα μὴ στρατεύοιτ’, ἀλλὰ κινοίη μένων, / εἰς τὸν ἀλάβαστον κύαθον εἰρήνης ἕνα) – wo der paranymphos Dikaiopolis darum bittet, ein Glas Frieden in das Alabastergefäß eines Bräutigams einzuschenken, damit er nicht in den Krieg ziehen müsse, sondern zu Hause mit seiner Braut schlafen könne – ist die Form des Gefäßes indes für seine Funktion absolut irrelevant (pace Thiercy 2003, 28, der beide Stellen zusammen für die erotische Valenz heranzieht: „L’ alabastos ἀλαβάστος, par exemple, est un petit vase au col effilé, et de forme suggestive, cité trois fois et toujours avec connotations érotiques“); ob im Fragment mit der Form gespielt bzw. auf dieselbe angespielt wird, muß dahingestellt bleiben (abwegig Henderson 19912, 120: „is unquestionably phallic (note the feminine participle): it seems to refer to a woman who has been the object of Triphales’ trimentulate attentions“; so bereits Blaydes 1885, 279: „Latet, ni fallor, obscoeni aliquid […] Τρεῖς autem cum allusione ad Τριφάλητα, ut videtur“; vgl. auch Beta 2014, 214 mit A. 47); vgl. hier unten, zu fr. 566.
fr. 562 K.–A. (542 K.) λαβέσθαι· καὶ γὰρ ἐσθ’ ὁμοῦ λάβεσθε edd.: corr. Kassel–Austin
gehalten werden: denn es ist fast soweit schol. Plat. Phaed. (T) 72c (p. 11 Greene = 52 p. 29–30 Cufalo) ὁμοῦ σημαίνει ποτὲ μὲν τὸ ἐγγύς, ὡς δηλοῖ Δημοσθένης ἐν τῷ τῆς Παραπρεσβείας· (Dem. 19,251). καὶ ἐν τῷ κατ’ Ἀριστογείτονος (25,51). καὶ Μένανδρος ἐν τῷ Ἑαυτὸν τιμωρουμένῳ· (Men. fr. 77,1–2 [Hauton timōroumenos]). καὶ Ἀριστοφάνης Τριφάλητι. ἡ γὰρ τὸν Τριφάλητα τίκτουσά φησιν· —— homou (‚fast‘) bedeutet einmal engys (‚fast‘), wie Demosthenes in seiner Rede Über die Truggesandtschaft: (Dem. 19,251). Und in der Rede Gegen Aristogeiton: (25,51). Und Menander im Heauton timōroumenos: (Men. fr. 77,1–2 [Hauton timōroumenos]). Und Aristophanes im Triphalēs. Diejenige nämlich, die Triphales gebiert, sagt: ——
Aristophanes
152 Metrum
Iambischer Trimeter (unvollständig):
[al]kl l|lkl kl[kl]
Zitatkontext Im Scholion zu Plat. Phaed. 72c (ταχὺ ἂν τὸ τοῦ Ἀναξαγόρου γεγονὸς εἴη, „ὁμοῦ πάντα χρήματα“), wo das kommentierte Wort (ὁμοῦ) Teil eines Anaxagoras-Zitats ist, wird das Fragment im Anschluß an Dem. 19,251 (καίτοι τὸν μὲν ἀνδριάντα τοῦτον οὔπω πεντήκοντα ἔτη φασὶν ἀνακεῖσθαι Σαλαμίνιοι ἀπὸ Σόλωνος, ὃ δ’ ἐστὶν ὁμοῦ σˊ ἔτη καὶ μˊ), 25,51 (εἰσὶν ὁμοῦ πάντες δισμύριοι Ἀθηναῖοι) sowie Men. fr. 77,1–2 [Hauton timōroumenos] (πρὸς τῆς Ἀθηνᾶς, δαιμονᾷς, γεγονὼς ἔτη / τοσαῦθ’; ὁμοῦ γάρ ἐστιν ἑξήκοντά σοι) für den Gebrauch von ὁμοῦ als ἐγγύς angeführt; das gesamte Scholion bietet für ὁμοῦ vier verschiedene Erklärungen: 1) im Sinne von ἐγγύς (‚fast‘, wozu die hier genannten Stellen gehören); 2) lokal als an demselben Ort (wenn τὸ ἐν †τούτῳ† als τὸ ἐν ταὐτῷ gelesen wird); 3) temporal (χρονικόν) als zur gleichen Zeit; 3) in der Bedeutung von alle zusammen (worauf der Ausdruck δύναμις συλληπτική hindeutet); vergleichbares bzw. nahezu identisches Material ist in der lexikographischen Tradition zahlreich vertreten (z. B. Λέξ. ῥητ. p. 285,1–2 Bk., Hsch. ο 1812, Phot. ο 317, Sud. ο 292; vgl. Hsch. ο 815, schol. Ap. Rh. II 121; weitere Stellen in Cufalo 2007, 29). Es wurde vermutet, in Harp. ο 22 K. (p. 223,3 Dind.) (ὁμοῦ· Δημοσθένης ἐν τῷ κατ’ Ἀριστογείτονός φησιν „εἰσὶν „ὁμοῦ δισμύριοι πάντες Ἀθηναῖοι“ [Dem. 25,51] ἀντὶ τοῦ ἐγγύς. ἔστι δὲ πολὺ παρ’ Ἀττικοῖς. καὶ Μένανδρός που „ἤδη γάρ ἐστι τοῦ τίκτειν ὁμοῦ“), dem Zitatträger von Men. fr. 640 (ὁμοῦ δὲ τῷ τίκτειν γὰρ ἐγένεθ’ ἡ κόρη; so überliefert in schol. Ap. Rh. II 121), könne Aristophanes mit Menander verwechselt worden sein (so Dobree 1833, 256: „nisi forte ibi excidit nomen Aristophanes“). Textgestalt Die Infinitivform λαβέσθαι ist Emendation von Kassel–Austin für das tradierte und von den früheren Editoren beibehaltene, in einem solchen Kontext kaum Sinn ergebende λάβεσθε: es ist zweifelsfrei die gebärende Frau, die gehalten werden muß. Die überlieferte Form, welche mit zwei Metra eines 3tr kompatibel wäre (z. B.: [ulkl] klk|l klkl), erklärt wohl, warum das Fragment als syntaktisch in sich geschlossen galt; λαβέσθαι hingegen, das zur Penthemimeres paßt, erfordert zur Wiederherstellung eines vollständigen 3ia etwas umständlicher sowohl ein zweisilbiges Wort davor (eventuell ein Hauptsatzprädikat, von dem der Infinitiv regiert wird) als auch danach. Interpretation Aus dem Zitatträger läßt sich die dialogische Szene rekonstruieren: die mit dem Namensgeber der Komödie Triphales schwangere Frau, deren Namen wir nicht kennen, steht unmittelbar vor der Entbindung und bittet jemanden, möglicherweise die Hebamme, sie fest zu halten. Eine vergleichbare Formulierung für die Geburt findet sich in Men. fr. 640 (ὁμοῦ δὲ τῷ τίκτειν γὰρ ἐγένεθ’ ἡ κόρη); die engste formale Übereinstimmung besteht mit Ar. Pac. 513 (καὶ μὴν ὁμοῦ ’στιν ἤδη), wo Eirene mühsam aus der Schlucht herausgezogen werden soll. Eine inhaltlich stringente Parallele ist erkennbar in Ar. fr. 622 (ἥτις κυοῦσ’ ἐφάνη κύος τοσουτονί ‚welche offenbar schwan-
Τριφάλης (fr. 563)
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ger war mit einem so großen Fötus‘, mit Bagordo 2016, z. St.), dessen Zugehörigkeit zu Aristophanes’ Triphalēs erwogen wurde (Süvern 1827, 44: „Auf die Mutter des Triphales-Alkibiades passte dies sehr gut“; eine nicht unplausible Kombination; zur fragwürdigen Identifikation des Fötus mit Alkibiades vgl. hier oben, zum Komödientitel).
fr. 563 K.–A. (549 K.) ἐγὼ γὰρ ἀπὸ Θηραμένους δέδοικα τὰ τρία ταυτί denn von Theramenes fürchte ich diese drei Dinge da Phot. (g, z) τ 602 = Sud. τ 871 τῶν τριῶν κακῶν ἕν· λεγόμενόν τί ἐστι. καὶ Μένανδρος δύο προθείς, ὡς παροιμιῶδες ἐπιλέγει παίζων τό, ἓν γάρ τι τούτων τῶν τριῶν ἔχει κακόν. ταῦτα δὲ εἶναι λέγουσιν, ἃ Θηραμένης ὥρισε προστίματα. Πολύζηλος Δημοτυνδάρεῳ· (Polyz. fr. 3 [Dēmotyndareōs]). Ἀριστοφάνης Τριφάλητι· —— tōn triōn kakōn hen (‚eines von den drei Übeln‘): es ist eine Redewendung. Auch Menander fügt, nachdem er zuvor zwei (Übel) genannt hat, scherzhaft als sprichwörtlich hinzu: (Men. fr. 579). Sie sagen aber, das seien die zusätzlichen Strafen, die Theramenes festsetzte. Polyzelos im Dēmotyndareōs: (Polyz. fr. 3 [Dēmotyndareōs]). Aristophanes im Triphalēs: ——
Metrum Iambischer Tetrameter (katalektisch):
klkr llkl klkr kll
Zitatkontext Die Konvergenz der Photios- und Suda-Einträge führte zu einer Zuweisung der Glosse zum Attizisten Pausanias (Paus. att. τ 57 Erbse; zu den Sprichwörtern bei Pausanias vgl. Erbse 1950, 20): vor Aristophanes werden Men. fr. 579 (ἓν γάρ τι τούτων τῶν τριῶν ἔχει κακόν) sowie Polyz. fr. 3 [Dēmotyndareōs] (vgl. hier unten, Interpretation) als Nachweis dafür herangezogen, daß mit den drei Übeln des Eintrags die von Theramenes festgesetzten Strafen gemeint seien (zu den Übeln des Theramenes vgl. auch Hsch. τ 1332 τρία Θηραμένους· ἄντικρυς τὰ τοῦ Θηραμένου〈ς〉 ἐπιζήμια ἐκτέθηκεν und τ 1754 τῶν τριῶν ἕν· Θηραμένης ἐψηφίσατο τρεῖς τιμωρίας κατὰ τῶν παράνομόν τι δρώντων). Interpretation Jemand behauptet, sich vor Theramenes (PAA 513930, Sohn des Hagnon, von 411 v. Chr. bis zu seinem Tod 404 v. Chr. einer der führenden athenischen Politiker; vgl. Kagan 1987, 152–6) aufgrund dreier Dinge zu fürchten: hierbei handelt es sich um die sprichwörtlichen drei Übel, wofür das Fragment zitiert wird und worauf noch expliziter in Polyz. fr. 3 [Dēmotyndareōs] (τριῶν κακῶν γοὖν ἦν ἑλέσθ’ αὐτῷ τί πᾶσ’ ἀνάγκη, / ἢ ξύλον ἐφέλκειν, ἢ πιεῖν κώνειον, ἢ προδόντα τὴν ναῦν ὅπως τάχιστα τῶν κακῶν ἀπαλλαγῆναι. / ταῦτ’ ἔστι τρία Θηραμένους, ἃ σοὶ φυλακτέ’ ἐστιν, mit Orth 2015b, z. St.) angespielt wird: dort
154
Aristophanes
wird zunächst eine bereits vergangene Situation geschildert, in der eine Person die Wahl zwischen drei Übeln hatte (im Konkreten: Gefängnis, Schierlingsbecher – d. h. wahrscheinlich Selbstmord – und Verrat bzw. Verlassen des Schiffes mit daraus folgender Befreiung aus dem Unglück), wobei in v. 4 diese drei zur Wahl stehenden Übel von einem zweiten Sprecher mit den offenbar allgemein bekannten Strafmaßnahmen des Theramenes in Verbindung gebracht werden als Warnung für den ersten Sprecher (indem hier die Warnung ἅ σοι φυλακτέ’ ἐστίν dem aristophanischen δέδοικα entspricht). Bei den offensichtlich im ausgehenden 5. Jh. v. Chr. als sprichwörtliche Drohung verwendeten drei Übeln des Theramenes handelt es sich um von diesem Politiker festgesetzte Möglichkeiten der Bestrafung, die ihrerseits schwer zu ermitteln sind (die Interpretation in schol. Ar. Ran. 540g = Sud. δ 234,16–8 δοκεῖ δὲ oὗτος καὶ τὰ τρία ἐπιψηφίσασθαι ἐπιζήμια, ἢ δεσμεύεσθαι ἐν τῷ ξύλῳ ἢ πιεῖν κωνεῖον ἢ ἐκφυγεῖν beruht z. B. autoschediastisch auf dem Wortlaut des Polyzelos). Nicht zu eruieren ist, inwieweit konkrete Anhaltspunkte in Form der Aktivität des Theramenes unter den Vierhundert bzw. Fünftausend – in beiden Fällen fiel ihm eine prominente Rolle zu (für seinen Anteil am Umsturz der Vierhundert vgl. Thuc. VIII 68,4, Lys. 12,64–5; vgl. Ostwald 1986, 364–8; für seine Beteiligung an der Regierung der Fünftausend vgl. Thuc. VIII 89,2, Diod. Sic. XIII 38,1–2) – diese Dreizahl motiviert haben (für Tod, Gefangenschaft und Verbannung als Maßnahmen der Vierhundert gegen politische Gegner vgl. Thuc. VIII 70,2 καὶ ἄνδρας τέ τινας ἀπέκτειναν οὐ πολλούς, οἳ ἐδόκουν ἐπιτήδειοι εἶναι ὑπεξαιρεθῆναι, καὶ ἄλλους ἔδησαν, τοὺς δὲ καὶ μετεστήσαντο; vgl. Heftner 1999, 35–8 und insbes. Orth 2015b, 323: „Für die Annahme eines Bezugs auf Maßnahmen nach dem Wechsel zur Herrschaft der Fünftausend spricht auch, dass in dem Fragment die Maßnahmen des Theramenes als noch aktuelle Bedrohung dargestellt waren (und das Stück [d. h. Polyzelos’ Dēmotyndareōs] kann frühestens 410 v. Chr., und damit unter der Herrschaft der Fünftausend, aufgeführt worden sein)“), oder ob sie lediglich konventionell gewesen sein mag (vgl. z. B. Soph. fr. 908 R. λύσω γὰρ εἰ καὶ τῶν τριῶν ἓν οἴσομαι; zu ähnlichen Listen dreier Übel verschiedener Art vgl. Lobeck 1829, 740 A. a, Pearson 1917, III 89–90 und Arnott 1996, zu Alex. fr. 8 [Aipoloi]). In der Komödie erscheint Theramenes überdies in Eup. fr. 251 [Poleis] (wo er als von Hagnon adoptiertes Kind verspottet wird, wohl aus dem J. 422 v. Chr.) sowie in Ar. Ran. 541. 967–70, wo er als zu allem gescheit, d. h. anpassungsfähig in den wechselnden politischen Verhältnissen, dargestellt wird; in die gleiche Richtung weist sein Spitzname Κόθορνος: zu einem möglichen Bezug auf Theramenes in Philonides’ Kothornoi, worin er vermutlich als Figurenrolle auftrat – vgl. Philon. fr. 6 [Kothornoi] –, vgl. Bagordo 2014b, 151).
Τριφάλης (fr. 564)
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fr. 564 K.–A. (550. 551 K.) μανθάνοντες τοὺς Ἴβηρας τοὺς Ἀριστάρχου πάλαι λανθάνοντες Edmonds
indem / als sie erfuhren, daß die Iberer des Aristarchos einst τοὺς Ἴβηρας οὓς χορηγεῖς μοι βοηθῆσαι δρόμῳ die Iberer, die du besorgst, um mir eilends zu Hilfe zu kommen Steph. Byz. ι 19 (19a) Billerb.–Zubl. καὶ Ἀριστοφάνης Τριφάλητι· —— καὶ —— Und Aristophanes im Triphalēs: —— sowie ——
Metrum Trochäische Tetrameter (katalektisch):
lkll lkll | lkll lkl lklk lkll | lkll lkl
Zitatkontext Zitiert sind die beiden, durch καί getrennten Verse innerhalb eines längeren Eintrags zu zwei unterschiedlichen Iberien (Ἰβηρίαι) bei Stephanos von Byzanz (wie es für weite Teile – einschließlich des Fragmentzitats – durch Const. Porph. De adm. imp. 23 Moravcsik überliefert wird), wobei bei Aristophanes, im Gegensatz zu Iberien I – d. h. Hispanien bzw. die iberische Halbinsel, mit dem Ethnikon Ἴβηρος – von Iberien II, d. h. Georgien, die Rede ist, das, mit dem Ethnikon Ἴβηρ (gebildet wie Pierer, Byzerer: ὡς Πίερες Βύζηρες) bei den Persern liegt. Interpretation Die beiden nebeneinander überlieferten Verse (vgl. hier oben, Zitatkontext) lassen sich zwar aus syntaktischen Gründen nicht zusammensetzen, gehören aber aller Wahrscheinlichkeit nach zum selben Kontext und erschienen vermutlich bei Aristophanes, wie nicht zuletzt das Metrum (4tr^) suggeriert, in unmittelbarer Nähe zueinander (vgl. Fritzsche 1845, 232 und Bergk 1838, 342–4). Der unbekannte Sprecher nimmt in v. 1 auf eine Gruppe von Leuten (die Athener?) Bezug, die ihrerseits von einer bestimmten militärischen Aktion erfuhr, welche Aristarchos (als Stratege; vgl. hier unten) in der (wohl nicht jüngsten) Vergangenheit mit den offenbar als Söldnern rekrutierten Iberern (aus Skythien o.ä., doch nicht aus der iberischen Halbinsel) unternommen hatte; in v. 2 spricht wahrscheinlich Aristarchos in erster Person und wendet sich an jemanden, der ihm bei oben genanntem militärischen Unternehmen mittels der Finanzierung der iberischen Söldner zu Hilfe kam. Ein Stratege namens Aristarchos (PA 1663; PAA 164155) ist für das J. 411 v. Chr. attestiert und zählte laut Thuc. VIII 98,1 (οἱ δὲ τῶν τετρακοσίων μάλιστα ἐναντίοι ὄντες τῷ τοιούτῳ εἴδει καὶ προεστῶτες […] Ἀρίσταρχος, ἀνὴρ ἐν τοῖς μάλιστα καὶ ἐκ πλείστου ἐναντίος τῷ δήμῳ) unter den Vierhundert zu den radika-
156
Aristophanes
len Oligarchen und somit den erbittertsten Gegnern des demokratischen Regimes (vgl. auch Xen. Hell. I 7,28. II 3,46); vermutlich im J. 406 v. Chr. vom Volk hingerichtet, wurde ihm eine Bestattung in Attika verwehrt (Lyc. Leocr. 115); offenbar empört über die Wahl des Aristarchos zum Strategen äußert sich der Sprecher in Eup. fr. 49 [Autolykos I. II] (ἤδη γὰρ Ἀρίσταρχον στρατηγοῦντ’ ἄχθομαι, mit Olson 2017, z. St., der allerdings auf gewisse Ungereimtheiten in der Datierung hinweist: „As Eupolis was almost certainly dead by then, the generalship referred to here must have come earlier, as a consequence of which it is impossible to know whether the fragment is from Autolykos I or Autolykos II, and it is of no help in dating the latter in particular“; vgl. Olson 2017, 186–7, der die bereits antike Datierung des Autolykos I in das J. 420 v. Chr. nicht in Frage stellt, Autolykos II aber gerade wegen des Hinweises auf Aristarchos’ Strategie in das J. 411 v. Chr. datiert; anders, wenn auch ohne zwingende Argumente, Storey 2003, 82: „the evidence of the Homeric scholiast who places fr. 49 ἐν Αὐτολύκοις implies that the fragment belonged to both versions, and as the evidence of Galen […] implies that the revision was not large, there was probably not much time between the two versions. We should therefore place the revision of Autolykos shortly after the original, probably in 419. Even if Aristarchos of fr. 49 is the general of 411, he could have been prominent for some years before his appearance in Thucydides“). Die von Davies 1971, 48 suggerierte Identifikation mit Aristarchos aus dem Demos Dekeleia (PA 1663; PAA 164295) liegt angesichts von IG II2 2318,589 Millis–Olson nahe, worin dieser als siegreicher Chorege des Dithyrambos der Knaben an den Städtischen Dionysien von 421 v. Chr. figuriert. Die Verse dürften konkret auf die historische Episode der Einnahme der Festung Oinoe durch Aristarchos und dessen nach dem Sturz des oligarchischen Regimes verbundenen Verrat hindeuten (ausführliche Schilderung in Thuc. VIII 98,1–3 ἐν δὲ τῇ μεταβολῇ ταύτῃ εὐθὺς οἱ μὲν περὶ τὸν Πείσανδρον καὶ Ἀλεξικλέα καὶ ὅσοι ἦσαν τῆς ὀλιγαρχίας μάλιστα ὑπεξέρχονται ἐς τὴν Δεκέλειαν· Ἀρίσταρχος δὲ αὐτῶν μόνος (ἔτυχε γὰρ καὶ στρατηγῶν) λαβὼν κατὰ τάχος τοξότας τινὰς τοὺς βαρβαρωτάτους ἐχώρει πρὸς τὴν Οἰνόην. ἦν δὲ Ἀθηναίων ἐν μεθορίοις τῆς Βοιωτίας τεῖχος, ἐπολιόρκουν δ’ αὐτὸ διὰ ξυμφορὰν σφίσιν ἐκ τῆς Οἰνόης γενομένην ἀνδρῶν ἐκ Δεκελείας ἀναχωρούντων διαφθορᾶς οἱ Κορίνθιοι ἐθελοντηδόν, προσπαρακαλέσαντες τοὺς Βοιωτούς. κοινολογησάμενος οὖν αὐτοῖς ὁ Ἀρίσταρχος ἀπατᾷ τοὺς ἐν τῇ Οἰνόῃ, λέγων ὡς καὶ οἱ ἐν τῇ πόλει τἆλλα ξυμβεβήκασι Λακεδαιμονίοις, κἀκείνους δεῖ Βοιωτοῖς τὸ χωρίον παραδοῦναι· ἐπὶ τούτοις γὰρ ξυμβεβάσθαι. οἱ δὲ πιστεύσαντες ὡς ἀνδρὶ στρατηγῷ καὶ οὐκ εἰδότες οὐδὲν διὰ τὸ πολιορκεῖσθαι ὑπόσπονδοι ἐξέρχονται; so Kassel–Austin z. St.; vgl. auch PCG VII 811; vgl. Heftner 1999, 37 A. 21: „die beiden in Fr. 564 K.-A. zusammengefaßten Verse μανθάνοντες τοὺς Ἴβηρας τοὺς Ἀριστάρχου πάλαι und τοὺς Ἴβηρας, οὓς χορηγεῖς μοι βοηθῆσαι δρόμῳ beziehen sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf die bei Thuk. 8,98,1-3 erzählte Einnahme der Festung Oinoe durch Aristarchos“; vgl. auch Hall 2006, 240–1: „After the oligarchs were deposed, his final act of treachery was to escape to the Athenian garrison at Oenoe on the Boeotian frontier, and
Τριφάλης (fr. 565)
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outrageously to betray it the Boeotians […] Thucydides tells that he took with him on this dangerous mission, when his very survival was at stake, ‘some of the most barbaric of the archers’ (toxotas tinas tous barbarōtatous, ibid.). Most commentators have assumed that the archers whom the oligarch Aristarchus took with him to Oenoe were Scythian state slaves“, mit A. 56: „There is just a possibility that these were Iberian rather than Scythian archers. Two fragmentary lines of Aristophanes’ Triphales mention some Iberians—possibly fictive Iberians in a dramatic chorus— in connection with one Aristarchus, apparently a chorēgos who may or may not be the same man as the oligarch (fr. 564 K–A): Sophocles wrote an Iberians, and an individual named Aristarchus had acted as chorēgos: see J. K. Davies (1971), 48. The hypothesis anyway rests upon another one—the possible presence of Iberian mercenaries at Athens, which in turn depends on whether fulfilment ever came to Alcibiades’ intention to bring some such back from Sicily in the event of a victory there (Thuc. 6.90)“). In Thuc. VI 90,3 (κομίσαντες ξύμπασαν μὲν τὴν ἐκεῖθεν προσγενομένην δύναμιν τῶν Ἑλλήνων, πολλοὺς δὲ βαρβάρους μισθωσάμενοι καὶ Ἴβηρας καὶ ἄλλους τῶν ἐκεῖ ὁμολογουμένως νῦν βαρβάρων μαχιμωτάτους) erzählt ferner Alkibiades bei den Spartanern von seinem Plan, – sei Sizilien erst erobert – mithilfe iberischer und anderer barbarischer Söldner, die er unter den kämpferischsten Kriegern rekrutieren wolle, die Peloponnes anzugreifen. τοὺς Ἴβηρας Mit Iberern (Ἴβηροι, Ἴβηρες) und Iberia (Ἰβηρία) werden im allgemeinen jeweils die Bewohner und das Gebiet Ostgeorgiens bezeichnet (vgl. hier oben, Zitatkontext und Interpretation), dessen Grenzen Sarmatia (N), Kolchis (W), Groß-Armenien (S) und Albania (O) bildeten (Ptol. V 10,1–2; vgl. Lordkipanidse 1991; an die Iberer der iberischen Halbinsel hingegen denken Celestino–López-Ruiz 2016, 45, die hierfür ebenfalls auf Sophokles’ Ibēres – vgl. TrGF I 32. IV 247 – verweisen; vgl. auch Carvalho 2017, 28 A. 146); vgl. Aesch. fr. 73a. 199 R. und Cratin. fr. 108 [Malthakoi] (Ἴβηρος τραγοπώγων). Ἀριστάρχου Zu Aristarchos vgl. hier oben, Interpretation. χορηγεῖς μοι Das Verb χορηγεῖν (Denominal aus χορηγός) läßt hier nur die übertragene Bedeutung von spendieren (konkret: mit Söldnern besorgen) zu und bildet hierfür den virtuell frühesten Beleg (vgl. Taplin 1993, 58 A. 8: „Aristophanes fr. 564 K–A seems to show how soon the term could move away from the theatre to the general sense of ‘furnish expenses’“; vgl. auch Taillardat 19652, 146). βοηθῆσαι δρόμῳ Zu den Belegen für βοηθεῖν in der Archaia, die alle noch mehr oder minder deutlich die ursprüngliche Bedeutung des Zu-Hilfe-Eilens bzw. eine militärische Konnotation zeigen, vgl. Orth 2014, 42–3.
fr. 565 K.–A. (552 K.) schol. Ar. Vesp. (VΓ) 1348a φιαλεῖς: οὐδ’ ἐπιβάλῃ V ἀποδοῦναι. VΓ Ὅμηρος· „αὐτὸς γὰρ ἐπίηλεν τάδε ἔργα“, ἀντὶ τοῦ (ἀ. τ. om. V) ἐπεβάλλετο. VΓAld Φρύνιχος Ἐφιάλτῃ· (Phryn. fr. 1 [Epialtēs sive Ephialtēs]).
Aristophanes
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ἐν δὲ Τριφάλητι (-σι V, -τί φησιν? Kaibel) Ἀριστοφάνης· κ ο ὐ δ ὲ ν ἄ ν δ ρ α ε ἰ ς ἄ τ ο π ο ν οὐδ’ ἂν ἐπιῆλαι μέν phialeis (‚du wirst darauf werfen‘): du wirst nicht darauf werfen / die Dinge zu Wege bringen. Dankbar sein. Homer: (Hom. χ 49), statt epeballeto (‚er brachte die Dinge zu Wege‘, Impf.). Phrynichos im Ephialtēs: (Phryn. fr. 1 [Epialtēs sive Ephialtēs]). Und im Triphalēs Aristophanes: u n d n i c h t s e i n e n M a n n i n e i n e a b s u r d e S i t u a t i o n s c h i c k e n [wü r d e]
Metrum
Ungewiß.
Zitatkontext Das Scholion zu Ar. Vesp. 1348 (ἀλλ’ οὐκ ἀποδώσεις οὐδ’ ἐφιαλεῖς οἶδ’ ὅτι), wo οὐδ’ ἐφιαλεῖς als οὐδ’ ἐπιβάλῃ erklärt wird, führt für die fut. Form ἐφιαλεῖς Hom. χ 49 (αὐτὸς γὰρ ἐπίηλεν τάδε ἔργα) sowie das ebenfalls korrupte Phryn. fr. 1 [Epialtēs sive Ephialtēs] (†ὄνομα δέ τῶ τοῦτ’ ἦν ἔσωθεν γην τε μὴ / ἔστω φιάλτης ἀνδραγαθίας οὕνεκα, / ἔτι ἐπιάλας χρηστὰ λέ ἀπωλόμην†) an. Textgestalt Die bisher unternommenen Versuche, den Text wiederherzustellen, sind entweder semantisch unbefriedigend oder zu weit entfernt vom überlieferten Text (vgl. Dindorf 1835, 660: „Metrum facile restitui potest, Κοὐδὲν’ ἄνδρ’ εἰς ἄτοπον οὐδ’ ἂν ἐπιήλαμεν, sed sensum verborum non perspicio“; Bergk in Meineke V.1 68 liest κοὐδὲν ἂν δράσειας ἄτοπον οὐδ’ ἂν ἐπιήλαιμεν ἄν; so auch Henderson 2007, z. St.: „and you would do nothing unusual nor would we put our hand to it“ und Pellegrino 2015, z. St.: „E tu non faresti niente di insolito e noi non ci metteremmo mano“; Kock I 532 liest κοὐδὲν ἂν δράσαιμεν ἄτοπον οὐδ’ ἂν ἐπιήλαιμεν ἄν – oder δράσειεν … ἐπιήλειεν ἄν – und fügt hinzu: „aut ex epirrhemate aut ex syntagmate trochaico excerpta“; vgl. aber Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „sed neminem de se ipsum ita gloriari credo, praestat fortasse κοὐδὲ ἓν ἂν ἔδρασεν ἄτοπον οὐδ’ ἂν ἐπίηλεν κενόν“). Interpretation Aus der offenbar korrupt (weil unmetrisch) überlieferten Sequenz (κοὐδὲν ἄνδρα εἰς ἄτοπον οὐδ’ ἂν ἐπιῆλαι μέν, wörtl. und nichts einen Mann in eine absurde Situation schicken [würde]) lassen sich mutmaßlich folgende Anhaltspunkte gewinnen (vgl. hier oben, Textgestalt): die beiden korrelierten Negationen κοὐδέν (als Objekt und auf ἄτοπον bezogen) bzw. κοὐδέν’ (auf ἄνδρα bezogen; deutlich unwahrscheinlicher κοὐδὲ ἔν) und οὐδ’; für ἄνδρα εἰς könnte das paläographisch ökonomischere ἄνδρ’ εἰς ebensogut passen wie ein Satz mit ἂν δράσ- (in jedem Fall eine Form von δρᾶν, wie z. B. δράσειας/-ειεν bzw. δράσαιμεν); ἄτοπον (ein im 5. Jh. v. Chr. auch bei Aristophanes mannigfach belegtes Adj.) scheint gleichermaßen gesichert zu sein wie eine Form des Verbs ἐπιάλλειν (wofür das Fragment überhaupt herangezogen wird), der die Partikel ἄν vorausgeht, möglicherweise auch folgt: gedacht wurde etwa an ἄν ἐπιήλα(ι)μεν / ἐπιήλειεν (ἄν). Alle darüber hinausgehenden Schlüsse, geschweige denn eine Rekonstruktion des Fragments, sind im Bereich bloßer Willkürlichkeit anzusiedeln. Das bereits hom. ἐπιάλλειν (bzw. ἐφ-; Hdn. Π. καθ. προσ. [GrGr III.1] p. 539,12 Lentz zufolge soll die att. Aussprache aspiriert gewesen sein, d. h. ἱάλλειν bzw. ἐφιάλλειν) ‚zusenden, zuschicken, darauf werfen‘ (aus ἐπί + ἰάλλειν ‚wer-
Τριφάλης (fr. 566)
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fen, senden‘) ist nur spärlich belegt (außer der Wespen-Stelle – vgl. hier oben, Zitatkontext – vgl. Ar. Nub. 1299–300 ἄξεις; ἐπιαλῶ / κεντῶν ὑπὸ τὸν πρωκτόν σε τὸν σειραφόρον, Pac. 431–2 ἄγε δή, σὺ ταχέως ὕπεχε τὴν φιάλην, ὅπως / ἔργῳ ’φιαλοῦμεν εὐξάμενοι τοῖσιν θεοῖς – als Wortspiel mit φιάλη –, und Theocr. 23,51).
fr. 566 K.–A. (553 K.) Hsch. ε 5953 Ἑ ρ μ ῆ ς τ ρ ι κ έ φ α λ ο ς· Ἀριστοφάνης ἐν Τριφάλητι. τοῦτο ἔφη παίζων κωμικῶς, παρόσον τετρακέφαλος Ἑρμῆς ἐν τῇ τριόδῳ τῇ 〈ἐν〉 Κεραμεικῷ ἵδρυτο Hermēs trikephalos (‚Dr e i k ö p f i g e r H e r m e s‘): Aristophanes im Triphalēs. Dies sagte er mit komischem Witz, weil ein vierköpfiger (tetrakephalos) Hermes an einem Dreiweg im Kerameikos installiert war
Metrum Ungewiß (llkkku). Zitatkontext Das gleiche Lemma, doch ohne Interpretamentum in Phot. ε 1933 (Ἑρμῆς τρικέφαλος· * * *, mit Theodoridis 1998, z. St.: „sesquilineae spatium vacuum in g, ca. viginti litterarum in z“), wobei die Unvollständigkeit dieses Eintrags, kombiniert mit anderen Indizien, die nicht unberechtigte Annahme veranlaßt hat, die Notiz bei Hesych, wonach Aristophanes mit τρικέφαλος lediglich das einzig reell existierende Hermes-Epitheton τετρακέφαλος parodiert habe, basiere auf einer wohl auf Diogenian zurückgehenden Fehlinformation, die vierköpfige Herme sei erst lange nach Aristophanes im Kerameikos aufgestellt worden (vgl. hier unten). Die lexikographische Tradition um τρικέφαλος ist attizistisch und setzt an mit Harp. τ 28 K. [p. 293,6 Dind.] (Τρικέφαλος· Ἰσαῖος ἐν τῷ Πρὸς Εὐκλείδην [Isae. fr. 59 S.] „μικρὸν δ’ ἄνω τοῦ τρικεφάλου παρὰ τὴν Ἑστίαν [εἰς Ἑστιαίαν vel Ἑστιαίανδε Ross, Ἑστίας Wachsmuth] ὁδόν“, τὸ πλῆρές ἐστι τοῦ τρικεφάλου Ἑρμοῦ. τοῦτον δέ φησι Φιλόχορος ἐν γʹ [Philoch. FGrHist 328 F 22a] Εὐκλείδην ἀναθεῖναι Ἀγκυλῆσιν [-ῆθεν? Kaibel]), von dem Phot. τ 453 (Τρικέφαλοι· Ἰσαῖος ἐν τῷ περὶ Εὐκλείδου [Isae. fr. 59 S.]· „μικρὸν δ’ ἄνω τοῦ Τρικεφάλου, παρὰ τὴν ἑστίαν ὁδόν.“ τὸ πλῆρες ἔστι, τοῦ τρικεφάλου Ἑρμοῦ]) und Sud. τ 981 = Phot. τ 457 (Τρικέφαλος· ὁ Ἑρμῆς, ὥσπερ διδάσκων τὰς ὁδοὺς καὶ ἔχων ὑπογραφήν, ποῦ μὲν αὕτη φέρει ἡ ὁδός, ποῦ δὲ ἐκείνη. ἴσως δὲ πρὸς ἑκάστην ὁδὸν κεφαλὴν εἶχεν. ἔστι δὲ ὁ ἀναθεὶς τὸν τρικέφαλον Ἑρμῆν, ὡς Φιλόχορός φησι [Philoch. FGrHist 328 F 22b], Προκλείδης [Πατροκλ- Meursius] Ἱππάρχου ἐραστής) stammen (hierher gehört wohl auch Apostol. XVII 23). Eine andere, durch Eust. in Il. p. 1353,7 ([Paus. att. ε 71 Erbse] Ἑρμῆς τετρακέφαλος ἐν Κεραμεικῷ Τελεσαρχίδου ἔργον, ᾧ ἐπεγέγραπτο [188 Preger]· Ἑρμῆ τετρακέφαλε, καλὸν Τελεσαρχίδου ἔργον, / πάνθ’ ὁράᾳς; von Pausanias stammt ferner Phot. ε 1935 Ἑρμῆς τετρακέφαλος· ἐν Κεραμεικῷ Τελεσαρχίδου ἔργον)
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Aristophanes
vertretene Tradition geht vom Epitheton τετρακέφαλος aus (vgl. Preger 1894, z. St.: „recte Wachsmuth […] animadvertit grammaticum quo Hesych. [Hsch. ε 5953] hoc loco usus est perperam quadricipitem Ceramici hermam attulisse cum deberet afferre tricipitem, quem Pisitrati aetate Proclides in pago Ancylensi dedicavit […] quadriceps autem longe post Aristophanem in Ceramico positus est, id quod et versuum genus demonstrativum […] et forma epica ὁράαις luculenter docent“; vgl. auch Lippold 1934, 381 und Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „Hesychii verba turbata. patet duas glossas in unam confusas esse, alteram Ἑρμῆς τρικέφαλος, alteram Ἑρμῆς τετρακέφαλος. prioris intercidit explicatio neque id Hesychii vel librariorum culpa, siquidem idem factum est in Photio [Phot. ε 1933], sed Diogeniani opinor, qui nescio qua de causa de tricipite exponere malebat s. v. τρικέφαλος. in altera igitur de quadricipite glossa Aristophanis testimonium fuit, qui quod κωμικῶς παίζων dixerat, id quamquam una cum lemmate et ipsum intercidit, conici tamen potest ab phallo ductum fuisse. fortasse nihil aliud ille scripserat quam quod teste Eust. in titulo Hermae insculptum fuit Ἑρμῆ τετρακέφαλ(λ)ε (perperam enim Heynius τετρακάρηνε emendabat)“; vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Der ‚dreiköpfige‘ Hermes Trikephalos ist eine Hermes-Statue (oder Herme) an Weggabelungen oder -kreuzungen (in diesem Fall einem Dreiweg im Kerameikos; zu den drei- bzw. vierköpfigen Hermen vgl. Wilamowitz 1931, 162 und Herter 1976, 208; zur archäologischen Evidenz Judeich 19312, 178 und Thompson–Wycherley 1972, 169; zu Hermes als Charakter und sprechender Statue in der att. Komödie vgl. Beta 2019, insbes. 100 mit A. 1). Gesucht erscheint die Annahme, Aristophanes habe sich des titelgebenden Epithetons τριφάλης für die Hermes-Statue – gewiß in Anspielung auf τρικέφαλος – bedient (so Müller 1830, 44; an τετραφάλης ‚quadrimentulus‘ hingegen denkt Göttling 1869, 244–5; vgl. zuletzt Beta 2014b, 215 A. 57, der „a phallic joke“ ebenfalls als möglich zu betrachten scheint): ein wie auch immer geartetes Wortspiel ist indessen auch mit τρικέφαλος denkbar (weniger wahrscheinlich mit τετρακέφαλος; vgl. Kassel–Austin z. St.: „sed ternario numero hic quoque usum esse poetam verisimile“, mit Verweis auf fr. 561).
fr. 567 K.–A. (555 K.) Hsch. ι 533 Ἱλάων· ἥρως, Ποσειδῶνος υἱός, ἀφ’ οὗ Ἀριστοφάνης ἐν Τριφάλητι Ἱ λ ά ο ν α ς (τριφάλητ ἱλάονας, ες super ας cod.) ἔφη τοὺς φάλητας μεταφέρων, ὡς ὑπερβάλλοντας τῷ μεγέθει, ὡσεὶ ἔλεγε Τιτυοὺς (τιτύος cod., corr. Musurus, ‘nisi τίτους fuit’ Kaibel) ἤ τινας τοιούτους. ἄλλοι δὲ θεὸν (θρον cod., corr. Musurus) πριαπώδη φασίν Hilaōn (‚Hilaon‘): ein Heros, Poseidons Sohn, nach dem Aristophanes im Triphalēs die Penisse Hilaones (‚H i l a o n e n‘, Akk.) metaphorisch nannte, als überdimensioniert in der Größe, als hätte er Tityoi oder ähnliche solcher Art gesagt. Andere aber sagen, er sei ein Priapos-ähnlicher Gott
Τριφάλης (fr. 567)
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Metrum Ungewiß (kkka). Zitatkontext Mit Hesych in Zusammenhang steht ebenso Eust. in Od. p. 1622,44 (ἐν δὲ λέξεσι ῥητορικαῖς εὕρηται καὶ Ἱλάων Ποσειδῶνος υἱὸς ὑπερφυὴς οὐκ εὐπρόσιτος. ἦν δὲ ἄλλως καὶ Τιτυὸς ὑπερμεγέθης καθ’ Ὅμηρον), was eine Herkunft der Glosse aus dem Attizisten Pausanias vermuten ließ (die Glosse wird folgendermaßen rekonstruiert: Paus. att. ι 4 Erbse 〈Ἱλάων〉· Ποσειδῶνος υἱός, 〈ἥρως〉 ὑπερφυής, οὐκ εὐπρόσιτος); da Tityos auch bei Eustathios, doch nur aufgrund seiner riesenhaften Größe neben Hilaon erwähnt wird, erscheint eine obszöne Deutung für die Τιτυοί forciert (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Von einem Hilaon, ob als Heros göttlicher Abstammung (als ungeheuerlich groß und schwer zugänglich beschrieben; vgl. hier oben, Zitatkontext) oder als priapeische Gottheit, wissen wir sonst nichts (vgl. Herter 1926, 56–7). Die Präsenz dieser Figur in einer Komödie wie dem Triphalēs, die bereits im Titel auf die phallische Komponente hindeutet, legt indes die Identifikation mit einem Priapos-ähnlichen Gott näher (vgl. Taillardat 19652, 73, der es unter ‚diversen Metaphern‘ für Phallus rubriziert), auch wenn die eine Option die andere nicht notwendigerweise ausschließt. Zahlreich sind phallische Gottheiten bzw. Dämonen, nicht selten mit Priapos gleichgesetzt, in der griechischen Mythologie (vgl. Herter 1926 und Marcuse 19262, 314–5) und viele davon häufig in der attischen Komödie vertreten (obgleich manche als sprechende Namen den Eindruck von ad-hoc-Formationen vermitteln): Konisalos, Keles, Kybdasos, Lordon, Orthan(n)es (alle in Plat. fr. 188,12. 13. 17–8 [Phaōn], mit Pirrotta 2009, z. St.; Konisalos auch in Ar. Lys. 982 τίς δ’ εἶ; πότερον ἄνθρωπος ἢ Κονίσαλος; sowie Komödientitel bei Timokles, mit Apostolakis 2019, 177–8; Orthanēs ist Komödientitel bei Eubulos; zu den sprechenden Namen Kybdasos und Lordōn vgl. auch Bagordo 2016, zu Ar. fr. 630 λορδός), Tychon (vgl. Orth 2013, zu Apolloph. fr. 6 [Krētes] Τύχων), Gigon (vgl. Phot. α 3404) und eben Triphales (vgl. hier oben, zum Komödientitel). Da nahezu alle einen sprechenden, wenn auch nicht schlechterdings unmittelbar verständlichen bzw. eindeutig interpretierbaren Namen tragen, wird das Element des (erotisch-sexuellen) Erheiterns/ Erfreuens in Hilaons Namen schwerlich zu leugnen sein (vgl. etwa Antiphan. fr. 80,10 [Didymoi] ἐρωτικός, γέλοιος, ἱλαρὸς τῷ τρόπῳ). Der Übergang von einem priapisch-phallischen Eigennamen, der – gleichviel, ob einen Heros, eine Gottheit oder einen Dämon evozierend – für große Dimensionen stand, zum Subst. (offenbar von Aristophanes im Pl. verwendet) im Sinne von Penis ist nichts Ungewöhnliches wie der Zitatträger selbst am Beispiel von Tityoi (Pl. des riesigen Zeus-Sohnes Tityos, der sich an Leto vergreifen wollte) veranschaulicht, woraus jedoch nicht zwingend zu schließen ist, daß eine sexuelle Konnotation ebenfalls für Τιτυοί vorliegt (vgl. hier oben, Zitatkontext).
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Aristophanes
fr. 568 K.–A. (557 K.) schol. Ar. Nub. (RV) 1001a.α = Sud. τ 1135 (codd. AGVM, usque ad Δήμοις F) (τοῖς Ἱ π π ο κ ρ ά τ ο υ ς υ ἱ έ σ ι ν εἴξεις, καί σε καλοῦσι βλιτομάμμαν) οὗτοι ὡς (οὗτοι ὡς om. schol., ὡς om. Sud. FV) ὑώδεις τινὲς καὶ ἀπαίδευτοι κωμῳδοῦνται (ἐκωμῳδοῦντο Sud.). καὶ τάχ’ ἂν εἴησαν προκέφαλοί (πρὸς κέφαλοι schol.) τινες, ὡς ἐν Γεωργοῖς φησι (φησι om. schol.) καὶ ἐν Τριφάλητι. καὶ Εὔπολις ἐν (ἐν om. Sud.) Δήμοις· (Eup. fr. 112 [Dēmoi]). τὰ δὲ ὀνόματα αὐτῶν Τελέσιππος, Δημοφῶν, Περικλῆς „den S ö h n e n d e s H i p p o k r a t e s wirst du ähneln, und sie werden dich blitomammas (‚Meldenfresser‘?) nennen“: diese werden (bzw. waren) als saudumm und unkultiviert verspottet. Und vielleicht waren sie prokephaloi (‚langköpfige‘), wie er (d. h. Aristophanes) in den Geōrgoi (Ar. fr. 116 [Geōrgoi]) sagt und im Triphalēs. Auch Eupolis in den Dēmoi: (Eup. fr. 112 [Dēmoi]). Und ihre Namen [waren] Telesippos, Demophon, Perikles
Metrum Ungewiß. Zitatkontext Das Scholion kommentiert die Erwähnung von Hippokrates’ Söhnen in Ar. Nub. 1000–1 (εἰ ταῦτ’, ὦ μειράκιον, πείσει τούτῳ, νὴ τὸν Διόνυσον / τοῖς Ἱπποκράτους υἱέσιν εἴξεις καί σε καλοῦσι βλιτομάμμαν ‚wenn du in diesen Sachen, Junge, diesem folgst, beim Dionysos, / wirst du den Söhnen des Hippokrates ähneln und die werden dich blitomammas [‚Meldenfresser‘?] nennen‘; so warnt der Adikos logos Pheidippides vor dem Dikaios logos), wofür direkt zuvor Ar. fr. 116 [Geōrgoi] und im Anschluß daran Eup. fr. 112 [Dēmoi] (εἴσ’ Ἱπποκράτους τε παῖδες ἐκβόλιμοί [schol. V, Kassel–Austin: ἐμβ. cett., Olson] τινες, / βληχητὰ τέκνα καὶ οὐδαμῶς τοῦ 〈l〉 τρόπου [τ. κοὐδαμῶς ταὐτοῦ τρ. Olson], mit Olson 2017, z. St.: „There are some supposititious children belonging to Hippocrates as well, bleating offspring and not at all of the same style“) zitiert werden. Hiervon abhängig ist der identische Suda-Eintrag (eine Kurzfassung mit dem einzigen Eupolis-Zitat ohne Komödientitel in Sud. υ 125; vgl. auch Phot. σ 845 σῦς· ὗς τοὺς Ἱπποκράτους υἱοὺς ἔλεγον καὶ τοὺς Παναιτίου καὶ Μέμνονος, εἰς ὑηνίαν κωμωδοῦντες sowie weitere Bezeugungen außerhalb eines lexikographischen Kontextes wie Athen. III 96ef μητρόπολίς τις ὡς ἀληθῶς οὖσα καὶ μήτηρ τῶν Ἱπποκράτους υἱῶν, οὓς εἰς ὑωδίαν κωμῳδουμένους οἶδα und Galen. Quod an. mor. corp. temp. sequ. vol. IV 784,14–5 Kühn οἱ δ’ Ἱπποκράτους υἱεῖς 〈ὑώδεις〉, οὓς ἐπὶ μωρίᾳ σκώπτουσιν οἱ κωμικοί, διὰ τὴν ἄμετρον θέρμην; zur Frage, ob unter κωμικοί ein einziger – etwa Eupolis – oder mehrere Komiker zugleich – darunter Aristophanes – gemeint sein könnten, vgl. Nauck 1849, 70 und Kassel–Austin, zu Eup. fr. 112 [Dēmoi]: „sed potest Aristophanes quoque intellegi“). Interpretation Wenngleich der aristophanische Wortlaut nicht rekonstruierbar ist (προκέφαλοι könnte sich nur auf Ar. fr. 116 [Geōrgoi] beziehen), darf als gesichert gelten, daß dort die Söhne des Hippokrates verspottet wurden: Hippokrates, der Sohn des Ariphron aus dem Demos Cholargos (PA 7640; PAA 538615), ein Neffe des Perikles, war Stratege in den J. 426/5 und 424/3 v. Chr., als er bei Delion starb (Thuc. IV 101,2; Paus. IX 6,3); seine Söhne – Telesippos (PA
Τριφάλης (fr. 569)
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13541; PAA 879655), Demophon (PA 3701; PAA 321750) und Perikles (PA 11810; PAA 772640) – sind nahezu ausschließlich durch das lexikographische Material bekannt, das auf Komödienbelegen beruht (vgl. hier oben, Zitatkontext), welche wiederum von der Mitte der 420er (Aristophanes’ Geōrgoi) bis zu den späten 410er v. Chr. (Triphalēs) reichen (in diesen Zeitraum fallen wohl auch Eupolis’ Dēmoi; vgl. Olson 2017, 310). Die drei Söhne des Hippokrates konnten offensichtlich nicht an ihren höchst angesehenen Vater heranreichen (wie in Eup. fr. 112 [Dēmoi] explizit behauptet; vgl. hier oben, Zitatkontext); es gehört ferner zu den beliebten Motiven der Komödie, Söhne berühmter Väter als degeneriert darzustellen (am Beispiel der Dichter vgl. Ornaghi 2010, 101–6): von den Komikern wurden sie als ὑώδεις verspottet (zum Vorwurf der ὑηνία vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 38) – worüber hinaus das bei den Zitatträgern aufgeführte ἀπαίδευτοι wohl kaum mehr als exegetischen Wert hat –, d. h. als dumm, ignorant, unkultiviert, vielleicht auch als προκέφαλοι (vgl. aber van Leeuwen 1898, zu Ar. Nub. 1001: „e diversis notitiis sunt conflata [d. h. die Informationen in Sud. τ 1135], itaque inde non efficio comicum προκεφάλους eos dixisse in Agricolis et in Triphalete, sed illic quoque eorum mentionem fecisse utpote ὑηνῶν, — fortasse alludentem ad priscum illud σῦς Βοιωτία, quod e Pindaro notum est; cui ioco favebat vocum ὗς et ὑός; […] similitudo“): ein Wortspiel zwischen ὗς und ὑός, im Idealfall im Gen. Pl., wo ὑῶν für beides gilt (theoretisch auch der Nom. ὗες, das jedoch für Söhne erst später und nur inschriftlich bezeugt ist: IG XXII 3632,24 aus Eleusis, 2. Jh. n. Chr.), hätte sich für Hippokrates’ Schweine-Söhne trefflich geeignet.
fr. 569 K.–A. (556 K.) Harp. δ 44 K. (p. 92,7 Dind.) διὰ μέσου τείχους· Ἀντιφῶν πρὸς Νικοκλέα. τ ρ ι ῶ ν ὄ ν τ ω ν τ ε ι χ ῶ ν ἐ ν τ ῇ Ἀτ τ ι κ ῇ, ὡς καὶ Ἀριστοφάνης φησὶν ἐν Τριφάλητι, τοῦ τε βορείου καὶ τοῦ νοτίου καὶ τοῦ Φαληρικοῦ, διὰ μέσου τούτων ἐλέγετο τὸ νότιον, οὗ μνημονεύει καὶ Πλάτων ἐν Γοργίᾳ dia mesou teichous (‚der Mittleren Mauer‘, Dat.): Antiphon in der Rede Gegen Nikokles (Antiphont. fr. 37 Thalh.). D a e s d r e i M a u e r n g i b t i n A t t i k a, wie auch Aristophanes im Triphalēs sagt, die nördliche und die südliche und die Phalerische, wurde die südliche die Mittlere (dia mesou) zwischen diesen genannt, welche Platon im Gorgias (Plat. Gorg. 455e) erwähnt
Metrum Ungewiß. Zitatkontext Unter Bezugnahme auf den Redner Antiphon (Antiphont. fr. 37 Thalh.) wird behauptet, die drei Mauern in Attika seien auch bei Aristophanes thematisiert worden, die südliche (Mittlere Mauer genannt) ebenso von Platon (vgl. Plat. Gorg. 455e {ΓΟ.} […] τὰ δ’ ἐκ τῆς Περικλέους ἀλλ’ οὐκ ἐκ τῶν δημιουργῶν. {ΣΩ.} λέγεται ταῦτα [d. h. τὰ τείχη], ὦ Γοργία, περὶ Θεμιστοκλέους· Περικλέους δὲ καὶ αὐτὸς ἤκουον ὅτε συνεβούλευεν ἡμῖν περὶ τοῦ διὰ μέσου τείχους). Nahezu
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Aristophanes
identisches Material ebenfalls attizistischer Herkunft bietet Phot. δ 383 = Sud. δ 652 (διὰ μέσου τείχους· τριῶν ὄντων τειχῶν ἐν τῇ Ἀττικῇ, τοῦ [ἀπὸ τ. Sud.] τε βορείου καὶ τοῦ νοτίου καὶ τοῦ Φαληρικοῦ, διὰ μέσου τῶν παρ’ ἑκάτερα τὸ νότιον ἐλέγετο, οὗ μνημονεύει καὶ Πλάτων ἐν Γοργίᾳ). Interpretation Dem Zitat läßt sich der aristophanische Wortlaut nicht entnehmen: ob allgemein, in welchem Kontext auch immer, von den drei Mauern gesprochen, oder aber alle drei namentlich erwähnt wurden, muß unbeantwortet bleiben. Gebaut wurden die Langen Mauern während verschiedener Phasen der 450er und 440er Jahre v. Chr., um die von Themistokles errichtete Mauer, die Athen umgab, mit den Häfen von Phaleron und Piräus zu verbinden; die Mittlere Mauer ist die zuletzt aufgeführte, welche südlich in Richtung Piräus verlief (vgl. IG I3 440,127, Thuc I 107,1. 108,3. II 13,7, Aeschin. 2,172–3, Plut. Cim. 13,6; eine detaillierte Ausführung in Conwell 2008, 37–105, insbes. 65–78). Die Verzögerungen im ambitionierten Bauplan des Perikles, insbes. beim Errichten der Langen Mauern, provozierten den Spott des Kratinos, wie von den Zitatträgern seines Fragments expliziert (Plut. Per. 13,7 τὸ δὲ μακρὸν τεῖχος, περὶ οὗ Σωκράτης [Plat. Gorg. 455e] ἀκοῦσαί φησιν αὐτὸς εἰσηγουμένου γνώμην Περικλέους, ἠργολάβησε Καλλικράτης. κωμῳδεῖ δὲ τὸ ἔργον Κρατῖνος ὡς βραδέως περαινόμενον· [Cratin. fr. 326]; Plut. De glor. Athen. 351a καίτοι καὶ τοῦτον ὡς βραδέως ἀνύοντα τοῖς ἔργοις ἐπισκώπτων Κρατῖνος οὕτω πως λέγει περὶ τοῦ διὰ μέσου τείχους, „λόγοισι γὰρ αὐτὸ προάγει Περικλέης, ἔργοισι δ’ οὐδὲ κινεῖ“ (vgl. Olson–Seaberg 2018, z. St.: „the fact that Plutarch cites the same passage twice suggests that he has drawn it (like fr. 73) from a pre-existing collection of material hostile to Athenian statesmen similar to the pseudo-biographical screed On Themistocles, Thucydides and Pericles by Stesimbrotos of Thasos […] Plutarch or his source seems to take the point of the observation to be that construction of the wall in question […] proceeded slowly, despite Pericles’ promises, i. e. that the project had been approved by the Assembly but was being executed badly. But what the speaker is saying might actually be that Pericles argued for the wall for a long time, but got nowhere with the people (sc. because the project cost so much? or because it was part of a grand military strategy with which the Assembly generally was not yet in agreement?), in which case Plutarch’s source must have inherited it already out of context and have mistaken its significance“; zum Bauprogramm des Perikles in der Komödie vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 45,2).
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Φοίνισσαι (Phoinissai) („Die Phönikerinnen“) Wie Titel und einige Fragmente (fr. 570, fr. 573 sowie vermutlich auch fr. *574) verraten, steht die Komödie zweifellos in Beziehung zur gleichnamigen Tragödie des Euripides, die sich im Rahmen des Labdakiden-Mythos insbes. auf den Bruderkampf zwischen den Oidipus-Söhnen Eteokles und Polyneikes fokussierte (die einzige weitere Tragödie dieses Titels stammt von Phrynichos und hatte, wie Aischylos’ Perser die Perserkriege zum Inhalt; vgl. auch TrGF adesp. *665). Wie dieses Verhältnis sich genauer gestaltete, ist nicht zu eruieren: die erhaltenen Fragmente lassen zwar – zumindest im engeren Sinne des Begriffs – keine direkte Parodie des tragischen Vorbildes erkennen, schließen eine solche aber auch nicht aus; ob sich hierfür die Etikettierung als paratragische bzw. mythische Komödie eignet, bleibe dahingestellt (unter diese Kategorie rechnet Carrière 2000, 200 aufgrund der Titel – und somit etwas willkürlich – folgende aristophanische Komödien: Kōkalos, Danaides, Daidalos, Dionysos nauagos, Dramata ē Kentauros, Dramata ē Niobe, Aiolosikōn I. II, Lēmniai, Phoinissai und Polyidos; zu der diffizilen Frage vgl. van de Sande Bakhuyzen 1877, 196, Rau 1967, 211, Mastromarco 1994, 71, Bakola 2010 175; skeptisch Bergk in Meineke II.2 1167: „Phoenissas non eo consilio ab Aristophane scriptas esse, ut Euripidis celebratam illam fabulam derideret, id quod Dindorfius opinatur [Dindorf 18695, IV 220], satis intelliget, qui vim et naturam comicae artis perspexerit, saepiusque iam hunc errorem castigavimus […]. At illud apparet Aristophanem eandem materiem, quam Euripides in cognomine tragoedia tractavisse, consentaneum igitur comicum poetam a tragico plura mutuatum esse suoque proposito accommodavisse“; für die aristophanische Paratragodie im allgemeinen vgl. Dover 1972, 72–7; vgl. auch Tammaro 2006, 258–9). Ein wichtiges Element in der Bewertung der Phoinissai könnte aus ihrem Verhältnis zur gleichnamigen Komödie des Strattis resultieren, die ebenfalls explizit auf Euripides’ Phönikerinnen Bezug nimmt, wie zwei wörtliche Zitate (Stratt. fr. 47. 48 [Phoinissai]) sowie die Bezeugung des Zitatträgers des ersten Fragments (Aristot. De sens. 443b) demonstrieren, wobei sich auch in diesem Falle das Abhängigkeitsverhältnis nur vage konturieren läßt: in wörtlichen Zitaten wird die Szene in Eur. Phoen. 443–585 mit Iokastes Vermittlungsversuch reflektiert; dabei erzielt Strattis den komischen Effekt durch eine den euripideischen Wortlaut banalisierende und als Aprosdoketon fungierende Pointe, während Aristophanes direkte Anspielungen aus den Phönikerinnen – die allerdings nicht die Länge eines Halbverses oder gar ganzen Verses wie bei Strattis erreichen – mit weiteren Wendungen aus anderen euripideischen Stücken kombiniert (vgl. hier unten, zu fr. 570 und fr. 573; vgl. auch Orth 2009, 208–9 und Miles 2017, 191–2: „Both Strattis and Aristophanes created a caricature of Euripidean tragedy by employing a range of Euripidean features: his adaptation of myth, his depiction of Jocasta and her speech, the agon scene from Euripides’ Phoenissae, the style of Euripidean
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Aristophanes
lyrics and monodies, and Strattis’ mockery of Euripidean divine epiphanies on the mēchanē. Both comic dramatists take advantage of the incongruity between the diction, tone, vocabulary and style of tragedy in contrast with that of comedy, showing a self-awareness of the defining features of contemporary comic and tragic drama, which are recorded in their creation of the terms παρατραγῳδέω and τρυγῳδία / τρυγῳδέω. Euripides’ Phoenissae evidently served as a rich tragedy for Strattis and Aristophanes to harvest in order create their own comic adaptations and caricatures of Euripidean drama“). Datierung Als einziger konkreter Anhaltspunkt für die Chronologie der Komödie bietet sich die Aufführung der Phönikerinnen des Euripides als terminus post quem, die sich zweifellos nach 412, wahrscheinlich aber auf 410 oder 409 v. Chr. datieren läßt (vgl. schol. Ar. Ran. 53a διὰ τί δὲ μὴ ἄλλο τι τῶν πρὸ ὀλίγου διδαχθέντων καὶ καλῶν, Ὑψιπύλης, Φοινισσῶν, Ἀντιόπης; ἡ δὲ Ἀνδρομέδα ὀγδόῳ ἔτει προεισῆκται, dem zufolge die Phönikerinnen kurz nach der Andromeda von 412 v. Chr., und vor den Fröschen von 405 v. Chr. aufgeführt worden seien; vgl. Mastronarde 1994, 11–4; Geißler 1925, 61 ermittelte für Aristophanes’ Stück das J. 407 v. Chr., unter der Prämisse, daß die Phönikerinnen nicht vor 409 v. Chr. aufgeführt wurden, wobei Aristophanes 408 v. Chr. bereits Plutos und Gērytadēs auf die Bühne brachte; vgl. auch Henderson 2007, 373: „apparently a send-up of Euripides’ play of the same title, which was produced after Andromeda (412) and before Orestes (408)“; nach Slater 2002, 305, A. 16 hingegen sind die Phoinissai im selben Jahr wie die Frösche aufgeführt worden; Csapo 2007, 88 spricht allgemein von einem Zeitraum zwischen dem Ende des 5. und dem Anfang des 4. Jhs.; grundsätzlichen Vorbehalt äußert Sommerstein 2009, 283 A. 45: „As Aiolosikon itself proves, the fact that these plays [d. h. Kōkalos, Pelargoi, Lēmniai, Phoinissai, Polyidos] are based on fifth-century tragedies does not prove that they were necessarily written within a few years after the tragedies in question“, was keinen terminus ante quem vor 388 v. Chr. zuließe). Am wahrscheinlichsten indessen läßt sich der Zeitraum für die Aufführung der Komödie auf 410–408 v. Chr. eingrenzen, da das J. 411 v. Chr. von Thesmophoriazusen und Lysistrate besetzt ist. In drei der sieben überlieferten Fragmente lassen sich direkte Bezüge zu Euripides’ Phönikerinnen erkennen: in fr. 570, in dem der brüderliche Zweikampf des Eteokles und Polyneikes thematisiert wird, erscheinen diverse Zitate aus dem tragischen Vorbild miteinander verknüpft, wobei das ausdrücklich parodische Element vermißt wird; der paratragische Ton, in dem in fr. 573 eine Lampe apostrophiert wird, dürfte an die Helios-Anrufung der Tragödie erinnern; fr. *574 ist nahezu identisch mit einem Vers der Phönikerinnen. Keine tragische Vorlage hingegen haben fr. 571, wahrscheinlich einem Dialog entstammend, in den mindestens ein Sklave involviert ist, fr. 572, wo in naturwissenschaftlich Manier räsonniert wird, sowie die zwei Glossen in fr. 575 (ein Zuschauerplatzverkäufer) und fr. 576 (eine Mausefalle).
Φοίνισσαι (fr. 570)
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test. i K.–A. catal. fab. P.Oxy. 2659 fr. 1 col. i 13,1. 24 (= Ar. test. 2c,1. 24) Ἀριστοφάνους … Φοίνισ]σαι Des Aristophanes … Phoinis]sai (‚Die Phönikerinnen‘)
Zitatkontext Vgl. hier oben, zu Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι, test. i. Die Ergänzung ergibt sich aus der alphabetischen Reihenfolge der Komödientitel.
test. ii K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879) (= Ar. test. 2a,23) Φοίνισσαι (om. Vat. 918, evan. in Rs) Phoinissai (‚Die Phönikerinnen‘)
Zitatkontext Es handelt sich hierbei um einen Index der aristophanischen Komödien (den sogenannten Index Ambrosianus bzw. Index Novati, ediert in Novati 1879) in einer Hs., die zugleich eine Vita des Komödiendichters enthält, an deren Schluß die Angabe von 44 Komödien steht, wohingegen der anschließende Katalog, der auch die Phoinissai umfaßt, nur 39 Stücke zählt.
fr. 570 K.–A. (558 K.) ἐς Οἰδίπου δὲ παῖδε, διπτύχω κόρω, Ἄρης κατέσκηψ’, ἔς τε μονομάχου πάλης ἀγῶνα νῦν ἑστᾶσιν 1 δὲ παῖδε Heringa: δεγταιδε A 3 ἀρχαῖον τρόπον add. Geel
2 κατέσκηψ’, ἔς τε Porson: κατέσκηψέ τε A
und/aber auf Oidipus’ Kinder, zweifache Jungen, stürzte sich Ares hernieder, und für einen des Ringens im Einzelkampf Wettstreit stehen sie nun
Aristophanes
168
Athen. IV 154e ὅτι δὲ ἀρχαῖον ἦν τὸ περὶ τοὺς μονομάχους καὶ Ἀριστοφάνης εἴρηκεν ἐν Φοινίσσαις οὕτως· —— Und daß das was Einzelkämpfer (monomachoi) anlangt, dies eine alte Sitte war, hat auch Aristophanes in den Phoinissai so gesagt: ——
Metrum
Iambische Trimeter (unvollständig):
klkl k|lk|l klkl klkl l|lkr klkl klkl llk|[l alkl]
Zitatkontext Das Fragment wird für eine bereits früh attestierbare Existenz von Einzelkämpfern (μονομάχοι) in einer Digression über Spiele im Rahmen von Gastmählern angeführt, die u.a. Zweikämpfe oder Waffentänze umfassen konnten (Athen. IV 153e–5f); daran sich anschließend wird erläutert, das Wort μονομάχος (im Unterschied zu anderen Komposita wie σύμμαχος, πρωτόμαχος, ἐπίμαχος, ἀντίμαχος oder φιλόμαχος) stamme nicht von μάχη, sondern – wie der oxytone Akzent zeige – von μάχεσθαι (wie πυγμάχος, ναυμάχος, πυλαμάχος, ὁπλομάχος, τειχομάχος und πυργομάχος); es folgt ein weiterer Komödienbeleg zum entsprechenden (denominalen) Verb μονομαχεῖν (Posid. fr. 23 [Pornoboskos] ὁ μὴ πεπλευκὼς οὐδὲν ἑόρακεν κακόν· / τῶν μονομαχούντων ἐσμὲν ἀθλιώτεροι). Textgestalt Die Emendation in δὲ παῖδε für das tradierte δεγταιδε (A) stammt von A. Heringa in Valckenaer 1755, 461; κατέσκηψ’, ἔς τε (v. 2) geht auf Porson zurück; worauf die Ergänzung von Geel 1846, 207 in v. 3 (ἀρχαῖον τρόπον) basiert, bleibt fraglich. Interpretation Oidipus’ Söhne sind die Thebaner Eteokles und Polyneikes (ihre Mutter ist Iokaste bzw. Epikaste, in der Oidipodeia aber Euryganeia); ihr Streit (bereits in Hom. Δ 376–98) geht auf den Fluch des von ihnen mißachteten Vaters zurück (vgl. Thebais, PEG fr. 2–3), indem die Vereinbarung, der gemäß ein jährlicher Wechsel in der Regentschaft zwischen ihm und seinem Bruder festgesetzt wurde, vonseiten des herrschsüchtigen Eteokles verletzt wurde, worauf Polyneikes, begleitet von sechs Heerführern, gegen Theben zog (vgl. Aischylos’ Sieben gegen Theben) und dadurch einen Konflikt auslöste, der mit der gegenseitigen Ermordung beider Brüder endete (zum thebanischen Mythos in Euripides’ Phoinissai vgl. Mastronarde 1994, 17–30; vgl. auch Lamari 2017). Das Fragment gestaltet sich als Mosaik diverser Formulierungen, die mehr oder weniger wörtlich hauptsächlich aus den euripideischen Phönikerinnen übernommen wurden, näherhin aus Passagen, in denen entscheidende Momente des brüderlichen Zweikampfs kommentiert werden, wobei sich die Szene, in der der Bote Kreon die Nachricht vom Tode des Polyneikes, des Eteokles und der Iokaste überbringt, als primäre Folie erweist (Eur. Phoen. 1354–63 {ΧΟ.} πῶς καὶ πέπρακται διπτύχων παίδων φόνος / ἀρᾶς τ’ ἀγώνισμ’ Οἰδίπου; σήμαινέ μοι. / {ΑΓ.} τὰ μὲν πρὸ πύργων εὐτυχήματα χθονὸς / οἶσθ’· οὐ μακρὰν γὰρ τειχέων
Φοίνισσαι (fr. 570)
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περιπτυχαί / [ὥστ’ οὐχ ἅπαντά σ’ εἰδέναι τὰ δρώμενα]. / ἐπεὶ δὲ χαλκέοις σῶμ’ ἐκοσμήσανθ’ ὅπλοις / οἱ τοῦ γέροντος Οἰδίπου νεανίαι, / ἔστησαν ἐλθόντ’ ἐς μέσον μεταίχμιον / [δισσὼ στρατηγὼ καὶ διπλὼ στρατηλάτα] / ὡς εἰς ἀγῶνα μονομάχου τ’ ἀλκὴν δορός, mit Mastronarde–Bremer 1982, 344): hier wird die Reminiszenz durch frappante lexikalische Übereinstimmungen unmißverständlich markiert: διπτύχων παίδων (v. 1354) ~ διπτύχω κόρω (v. 1); Οἰδίπου νεανίαι (v. 1360) ~ Οἰδίπου … παῖδε (v. 1); ἔστησαν (v. 1361) ~ ἑστᾶσιν (v. 3); εἰς ἀγῶνα μονομάχου (v. 1363) ~ ἔς τε μονομάχου πάλης / ἀγῶνα (v. 2–3); schwächere, doch ebenso bezeichnende Konvergenzen ergeben sich aus einem Vergleich mit Phoen. 252–5 (σχῆμα φοινίου μάχας / ἃν Ἄρης τάχ’ εἴσεται / παισὶν Οἰδίπου φέρων / πημονὰν Ἐρινύων), wo der Chor Ares’ Drohung an Theben mit dem künftigen Tod der beiden Brüder verknüpft hatte (für den metonymischen Gebrauch von Ares vgl. 1402–3 ἐξ ἴσου δ’ Ἄρης / ἦν, κάμακος ἀμφοῖν χεῖρ’ ἀπεστερημένοιν; vgl. auch Ar. Ran. 1021 δρᾶμα ποήσας Ἄρεως μεστόν, bezogen auf Aischylos’ Sieben gegen Theben) sowie Phoen. 1219–20 (τὼ παῖδε τὼ σὼ μέλλετον, τολμήματα / αἴσχιστα, χωρὶς μονομαχεῖν παντὸς στρατοῦ); weitere geringfügige Einheiten weisen eine Affinität mit Passagen aus anderen euripideischen Tragödien auf (vgl. hier unten, zu den Lemmata; Stellen in Kassel–Austin z. St.; vgl. Rau 1967, 211, Hunter 1981, 23, Mastronarde 1994, 530–1 und Miles 2017, 188–90). Um von einer echten Parodie sprechen zu können, fehlt in den erhaltenen Versen – und sei es auch nur in Form einer noch so kleinen Pointe – das komische bzw. lächerliche Moment, so daß das Fragment ebensowohl einer Tragödie entstammen könnte (ohne Autorangabe wäre es zweifelsohne für ein tragisches Fragment, und dies ohne störende Faktoren metrischer oder sprachstilistischer Natur, gehalten worden; so erschien es noch als TGF2 adesp. fr. 72, mit Nauck 18892, z. St.: „dicendi genus antiquo tragico dignum“; im hypothetischen Fall allerdings – d. h. mangels einer klaren Zuschreibung – hätte die starke, ja kompilatorische Präsenz euripideischen Materials gewiß auf einen späteren mittelmäßigen Epigonen schließen lassen). So scheint Aristophanes hier im Verhältnis zur tragischen Folie ganz anders zu verfahren als etwa Strattis in seinen Phoinissai, der – ebenfalls von der euripideischen Vorlage ausgehend – durch Pointen und Aprosdoketa entsprechende komische Effekte realisiert (vgl. Stratt. fr. 46. 47. 48 [Phoinissai], mit Orth 2009, 208–9, dem zufolge die Komik durch „die Beschreibung von an sich banalen Vorgängen in der hochkomplizierten Sprache des Tragikers“ entstehe). Ein Vergleich mit einigen Fragmenten der aristophanischen Lēmniai, wofür eine Herkunft aus dem Prolog zumindest erwogen wurde (Ar. fr. 372. 373. 374. 375 [Lēmniai]), motivierte ähnliche, nicht ganz unplausible Schlußfolgerungen für dieses Fragment (Whittaker 1935, 182: „Φοίνισσαι frag. 558 [fr. 570] is perhaps a slighter example of such description of the plot“; unmittelbar zuvor war bemerkt worden: „Λημνίαι frags. 356-9 show the common Euripidean features of invocation of the land and the genealogical tree preceding a relation of the circumstances relevant to the action“).
Aristophanes
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1 ἐς Οἰδίπου δὲ παῖδε Vgl. Eur. Phoen. 1360 (οἱ τοῦ γέροντος Οἰδίπου νεανίαι) und 254 (παισὶν Οἰδίπου). διπτύχω κόρω Die Junktur erinnert unmittelbar an Eur. Phoen. 1354 (διπτύχων παίδων); δίπτυχος (im Pl. oder Du.) speziell auf zwei Geschwister bezogen auch in Soph. fr. 152,2 R. (δίπτυχοι γὰρ ὀδύναι), Eur. IT 242 (δίπτυχοι νεανίαι; vgl. auch 474. 1289), El. 1238–9 (δίπτυχοι δέ σε / καλοῦσι μητρὸς σύγγονοι Διόσκοροι), Lycophr. Alex. 1245 (δίπτυχοι τόκοι). 2 Ἄρης κατέσκηψ’ Für κατασκήπτειν als Ausdruck des unentrinnbaren Herniederstürzens einer göttlichen Kraft auf Menschen vgl. Eur. Hipp. 1417–8 (θεᾶς ἄτιμοι Κύπριδος ἐκ προθυμίας / ὀργαὶ κατασκήψουσιν ἐς τὸ σὸν δέμας). 2–3 ἔς τε μονομάχου – ἑστᾶσιν Vgl. hier oben, Interpretation; μονομάχος (‚wer einzeln kämpft‘ bzw. allein einen Zweikampf besteht), ebenfalls auf die Söhne des Oidipus bezogen, in Eur. Phoen. 1300–1 (τάλανες, ὅτι ποτὲ μονομάχον / ἐπὶ φρέν’ ἠλθέτην), 1325–6 (ἤκουσε τέκνα μονομάχῳ μέλλειν δορὶ / ἐς ἀσπίδ’ ἥξειν βασιλικῶν δόμων ὕπερ); vgl. auch Aesch. Sept. 798 (ἐφραξάμεσθα μονομάχοισι προστάταις) und Eur. Hcld. 819–20 (μονομάχου δι’ ἀσπίδος / διαλλαγάς); πάλη bzw. ἀγών (vgl. Hsch. π 142 πάλη· ἀγών; vgl. Taillardat 19652, 366 mit A. 1 und Campagner 2001, 252–3) als metaph. Ausdrücke für militärische Kämpfe auch in Eur. Hcld. 159–61 (ἐς πάλην καθίσταται / δορὸς τὸ πρᾶγμα· μὴ γὰρ ὡς μεθήσομεν / δόξῃς ἀγῶνος τούσδ’ ἄτερ χαλυβδικοῦ), HF 812–3 (ξιφηφόρων ἐς ἀγώνων / ἅμιλλαν) und Andr. 725 (μάχης ἀγών).
fr. 571 K.–A. (559 K.) καὶ τὸν ἱμάντα μου ἔχουσι καὶ τἀνάφορον und/auch den Riemen von mir haben sie und das Querholz Poll. X 17 ἀλλὰ μὴν καὶ ἀνάφορον κατὰ τὴν τῶν πολλῶν χρῆσιν εἴη ἂν ταὐτὸ τοῦτο εἰρημένον ἐν Ἀριστοφάνους Φοινίσσαις· —— aber auch anaphoron (‚Querholz‘) dürfte gemäß der Verwendungsweise der meisten eben dasselbe bedeuten in Aristophanes’ Phoinissai: ——
Metrum
Iambische Trimeter (unvollständig):
[alkl alk]l rlkl klkl lrk[l alkl]
Zitatkontext Anlaß für das Zitat ist die Erwähnung des ἀνάφορον innerhalb einer Diskussion über diverse Geräte (σκεύη) zum Tragen von Lasten (Poll. X 17–8), welche mit dem allgemeineren Begriff σκευοφόριον ansetzt (Ar. fr. 886,
Φοίνισσαι (fr. 571)
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mit Bagordo 2018a, z. St.), das lediglich mit τὸ ξύλον erklärt wird (eine übertragene Bedeutung wird durch Plat. fr. 50 [Zeus kakoumenos] κεράτινον εἶχε σκευοφόριον καμπύλον angedeutet; für einen ebenfalls scherzhaften Usus des Derivats σκευοφοριώτης, als Variante des gewöhnlichen σκευοφόρος ‚Lastenbzw. Gepäckträger‘, wird Eup. fr. 285 [Taxiarchoi] herangezogen). Die in erster Linie von Phryn. Praep. soph. p. 15,9 (ἀνάφορον· τὸ ξύλον, ᾧ χρῶνται πρὸς τὴν κομιδὴν τῶν ἄχθων) reflektierte lexikographische Tradition ließe sich primär entweder auf Ar. Ran. 8, das beim Zitatträger unmittelbar auf das Fragment folgt, oder auf Eccl. 833 zurückführen (vgl. hier unten, Interpretation), wie auch jeweils in Poll. VII 175 (τὸ δὲ τἆλλα σκεύη φέρον οὐ μόνον σκευοφόριον ἀλλὰ καὶ ἀναφόρον εὕροις ἂν ἐν Βατράχοις Ἀριστοφάνους [Ran. 8] εἰρημένον) und Sud. α 2126 (ἀνάφορον· ξύλον ἀμφίκοιλον, ἐν ᾧ τὰ φορτία ἐξαρτήσαντες οἱ ἐργάται βαστάζουσιν. Ἀριστοφάνης· „φέρε σὺ τἀνάφορον ὁ παῖς“ [Eccl. 833]. ἢ ἀμφίκυρτον γραπτέον, ὅπερ καὶ ἀληθές; vgl. ferner α 1738, Hsch. α 4671 ἀνάφορον· τὸ τῶν ἐργατῶν ξύλον sowie die Scholien zu den aristophanischen Stellen). Interpretation In einer wohl dialogischen Situation spricht jemand von nicht identifizierbaren Personen, die im Besitz zweier ihm gehörender, aber vermutlich von diesen entwendeter Gegenstände sind: dabei handelt es sich um einen ἱμάς und ein ἀνάφορον: ersterer ist ein lederner Riemen zur Sicherung des Gepäcks, der etwa in Ar. Eccl. 784–5 (ὦ δαιμόνι’ ἀνδρῶν, ἔα με τῶν προὔργου τι δρᾶν. / ταυτὶ γάρ ἐστι συνδετέα. ποῦ μοὔσθ’ ἱμάς;) ebenfalls zum Gepäcktransport eingesetzt wird (zum Bündeln von Holzscheiten hingegen dient er in fr. 610 ἀλλ’ ἱμάντα μοι / δὸς καὶ ζμινύην); der zweite, ein Querholz, das über die Schultern gelegt wird, um an dessen Enden aufgehängte Lasten zu tragen, erscheint literarisch sonst nur an zwei weiteren aristophanischen Stellen: in Ran. 8 (μεταβαλλόμενος τἀνάφορον ὅτι χεζητιᾷς) trägt Dionysos’ Sklave Xanthias das Gepäck mithilfe eines anaphoron; in Eccl. 833 (οὐκ οἶδ’ ὅ τι ληρεῖς. φέρε σὺ τἀνάφορον, ὁ παῖς) wünscht Chremes, beim Gepäcktragen von seinem Sklaven entlastet zu werden; ein möglicher, wenn auch nicht explizit gemachter Einsatz desselben ergibt sich vermutlich ebenso aus der szenischen Situation in Ach. 860 (vgl. Olson 2002, z. St.: „An anonymous man, accompanied by a mute slave and at least two pipers, enters from a wing and sets down the load he is carrying […] The Boi[iotian] and his slave seem to work together carrying his merchandise (also 953–4), and although they might simply have one large sack apiece or each man might have his own carrying-yoke (ἀνάφορον […] or ἄσιλλα […]), the need to carry Nikarchos off at the end of the scene makes it much more likely that each supports one end of a single carryingpole from which all their trade-goods are suspended“). Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte der Sprechende demnach mit einem Sklaven zu identifizieren sein, der sich etwa bei seinem Hausherrn oder einem anderen Sklaven wegen der Entwendung seiner Werkzeuge beschwert (zu weiteren Implikationen des Gepäcktragens in der Komödie vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 886). Daß eine solche Situation sehr gut mit dem Beginn der Komödie harmonierte (so Bergk Meineke II.2 1168–9 und Kock I 534: „loquitur Xanthias aliquis“), ist
172 gleichermaßen zutreffend wie die Erwägung, daß sie ebenso mit einer beliebigen dialogischen Stelle im Verlaufe des Stücks nicht inkompatibel wäre.
fr. 572 K.–A. (560 K.) εἰκὸς δήπου πρῶτον ἁπάντων ἴφυα φῦναι καὶ τὰς κραναὰς ἀκαλήφας 1 εἰκὸς δήπου Phot., Sud., Synag.: ἔχε τὸν Athen. 2 ἁπάντων Phot., Sud.; πάντων Athen.: om. Synag. ἴφυα φῦναι Athen.: φυα φῦναι Synag.: ἀναφῦναι Phot.
es liegt wohl nahe, daß als Allererstes die Lavendelblüten sprießen und die auf-felsigem-Grund-wachsenden Brennesseln Phot. (b, z) α 705 = Sud. α 788 = Synag. Σb α 779 ἀκαλήφη· κνίδη, καὶ ἡ χερσαία καὶ ἡ θαλαττία, ἥτις ἐστὶ κογχυλίδιόν τι (ἥτις ἐ. κ. τι om. Synag.). Ἀριστοφάνης Φοινίσσαις· ——. Φερεκράτης Αὐτομόλοις· (Pher. fr. 29 [Automoloi]). τὰς δὲ θαλαττίας καὶ Ἀριστοτέλης ἀκαλήφας ἐν τῷ πρώτῳ περὶ ζώων καὶ Θεόφραστος ἐν ἑβδόμῳ φυτῶν akalēphē (‚Seeanemone‘, ‚Brennessel, Meernessel‘): Brennessel/Meernessel, sowohl die an Land, als auch die im Meer, welche eine kleine Muschel ist. Aristophanes in den Phoinissai: ——. Pherekrates in den Automoloi: (Pher. fr. 29 [Automoloi]). Die im Meer [nennen] auch Aristoteles akalēphai im ersten Buch des Peri zōōn (Aristot. Hist. anim. 487a 25) und Theophrast im siebten [Buch] der Phytai (Thphr. Hist. plant. VII 7,2) Athen. III 90a τὰς δὲ κνίδας ὁ Εὔπολις ἐν Αὐτολύκῳ ἀκαλήφας ὀνομάζει ἔτι τε Ἀριστοφάνης ἐν Φοινίσσαις οὕτως· ἔχε τὸν πρῶτον —— φῦναι. εἶθ’ ἑξῆς· τὰς —— ἀκαλήφας. καὶ ἐν Σφηξί. Φερεκράτης δ’ ἐν Αὐτομόλοις· (Pher. fr. 29,2 [Automoloi]) Und die knidai (‚Brennessel, Meernessel‘, Akk. Pl.) nennt Eupolis im Autolykos (Eup. fr. 68 [Autolykos]) akalēphai (‚Brennessel‘, Akk. Pl.) und noch Aristophanes in den Phoinissai so: —— (vv. 1–2). Dann anschließend: —— (v. 3). Und in den Wespen (Ar. Vesp. 884). Und Pherekrates in den Automoloi: (Pher. fr. 29,2 [Automoloi]) Athen. epit. II 62d Ἀριστοφάνης Φοινίσσαις· πρῶτον —— φῦναι. εἶθ’ ἑξῆς· τὰς —— ἀκαλήφας Aristophanes in den Phoinissai so: —— (v. 2). Dann anschließend: —— (v. 3) schol. Ar. Vesp. (VΓ) 884b ἣν (κνίδην) καὶ ἀκαλήφην (-αν V) λέγεσθαί φησι Κράτης Φοινίσσαις (Κράτης. 〈Ἀριστοφάνης〉 Φοινίσσαις Koster, 〈Φερε〉κράτης 〈Αὐτομόλοις καὶ αὐτὸς ὁ Ἀριστοφάνης〉 Φοινίσσαις Kaibel). VΓAld ࡍἔστι δὲ VΓAld [ἔστιν Lh] ࡍ, ὥς φασιν, Lh καὶ θαλάττιος ࡍἰχθῦς VΓ [ἰχθὺς LhAld] ࡍοὕτως VΓAld [οὕτω Lh] λεγόμενος ἀκαλήφη. VΓLhAld
Φοίνισσαι (fr. 572)
173
daß sie (d. h. die knidē ‚Brennessel, Meernessel‘) auch akalēphē (‚Brennessel, Meernessel‘) genannt werde, sagt Krates in den Phoinissai (Cratet. Mall. fr. 77a M., Krates. 〈Aristophanes〉 in den Phoinissai [Koster], 〈Phere〉krates 〈in den Automoloi und Aristophanes selbst〉 in den Phoinissai [Kaibel]). Und es ist, wie sie sagen, auch ein Meeresfisch, die so genannte akalēphē (‚Seeanemone‘)
Metrum Anapästische Dimeter (unvollständig):
[rlrl] llll lrll lrll llrl rll
Zitatkontext Die drei lexikographischen Einträge (wovon auch Zonar. p. 102 = An. Par. IV 1 p. 104,26 Cramer abhängen), die auf eine gemeinsame Quelle zurückzuführen sind, zitieren im Anschluß an Aristophanes zudem das vollständige Pher. fr. 29 [Automoloi] (νὴ τὴν Δήμητρ’, ἀνιαρὸν 〈γ’〉 ἦν τὸ κακῶς ᾄδοντος ἀκούειν· / βουλοίμην γὰρ κἂν ἀκαλήφαις τὸν ἴσον χρόνον ἐστεφανῶσθαι; bei Athenaios nur v. 2 ab κἂν) sowie Aristot. Hist. anim. 487a 25 und Thphr. Hist. plant. VII 7,2 und reflektieren wohl nur eine andere Fassung des Materials bei Athenaios, bei dem indes neben den zwei Komikerbelegen für die Bedeutung Brennessel (Aristophanes’ Fragment und Pher. fr. 29,2 [Automoloi]) ebenfalls Eup. fr. 68 [Autolykos] angeführt wird, obgleich – wenn auch offenbar irrtümlicherweise – für ἀκαλήφη im Sinne von κνίδη, das eigentlich das Nesseltier ‚Seeanemone‘ (so in Ar. Lys. 549) ist und sich sehr gut in die Diskussion über die verschiedenen Arten von Meeresfrüchten (Athen. III 85c–94b) fügt (vgl. Olson 2017, z. St.: „although all three passages actually refer to nettles (also called akalêphai) rather than seaanemones“). Lexikographisches Interesse für ἀκαλήφη zeigten ferner Moer. α 133 Hansen (ἀκαλήφη· Ἀττικοί, κνίδη Ἕλληνες) und Hsch. α 2246 (ἀκαλῆφαι· κνίδαι; vgl. auch κ 3121 κνίδαι· ἀκαλῆφαι. καὶ πόα τις), die sich allerdings auf Ar. Lys. 549 beziehen dürften (vgl. hier unten, Interpretation). Textgestalt Statt εἰκὸς δήπου der lexikographischen Einträge hat Athenaios (auch in der Epitome) bloßes nicht aussagekräftiges ἔχε τόν. Da bei Athenaios vv. 1–2 und v. 3 durch εἶθ’ ἑξῆς getrennt sind, wurde eine dazwischenstehende Lücke vermutet (so G. Hermann in Bachmann 1828, 60 A. 16, indem er Reste zweier, je an Schluß und Ende lückenhaften Tetrameter restituieren wollte: εἰκὸς δήπου πρῶτον ἁπάντων ἴφυα φῦναι […] / […] καὶ τὰς κραναὰς ἀκαλήφας); einen Ausfall nach φῦναι vermutete auch Kaibel in Kassel–Austin z. St., die indessen zu Recht auf Passagen wie Athen. XII 551c (zwischen vv. 1–10 und 11–3 von Ar. fr. 156 [Gērytadēs]) oder V 188b (εἶθα φησιν zwischen Hom. Γ 158 und 159) hinweisen, um diese Möglichkeit ausscheiden zu lassen. Interpretation In einem aufgrund der metrischen Ungewißheit nicht genau zu definierenden, allem Anschein nach jedoch lyrischen Kontext, werden Mutmaßungen über die Ursprünge von Welt und Lebewesen in einer Weise angestellt, die an naturwissenschaftliche Spekulationen erinnert: am Beginn der Entwicklung
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Aristophanes
sämtlicher Lebewesen stünden zwei bestimmte Arten von Pflanzen, die spontan und wild in der Natur wüchsen (Kassel–Austin z. St. verweisen etwa auf Lucr. V 783–4 principio genus herbarum viridemque nitorem / terra dedit circum collis camposque per omnis, 790–1 sic nova tum tellus herbas virgultaque primum / sustulit, wo die Theorie einer spontanen Phytogenese der epikureischen Mechanik verpflichtet sein dürfte – vgl. Garani 2007, 83 –, sowie auf Thphr. Hist. plant. III 1,4, wo wiederum die Ansichten vorsokratischer physiologoi über die Entstehung wilder Gewächse – Anaxag. VS 59 A 117, Diog. VS 64 A 43, Clidem. 62,3 – reflektiert werden). εἰκὸς δήπου Das Adj. εἰκός dürfte im ausgehenden 5. Jh. v. Chr. sophistisch angehaucht sein (vgl. Major 2013, 190: „This key term is associated with the “Sophistic” movement at the end of the fifth century for arguments using probability, which were a hallmark of fifth-century thinkers and speakers engaging in the new, rational means for constructing arguments […] Consistent with Old Comedy’s antagonistic stance toward the new intellectuals and their distinctive language, comic idiom uses εἰκός in its value-laden, more traditional senses of “normal” or “proper”“, mit Verweis für diesen Gebrauch auf Pher. fr. 77 [Koriannō] ἀπαρτὶ μὲν οὖν ἐμοὶ μὲν εἰκός ἐστ’ ἐρᾶν, / σοὶ δ’ οὐκέθ’ ὥρα, Cratin. fr. 92 [Kleoboulinai] Ἀκέστορα γὰρ ὅμως εἰκὸς λαβεῖν / πληγάς, ἐὰν μὴ συστρέφῃ τὰ πράγματα, Nub. 392–4 σκέψαι τοίνυν ἀπὸ γαστριδίου τυννουτουὶ οἷα πέπορδας· / τὸν δ’ ἀέρα τόνδ’ ὄντ’ ἀπέραντον πῶς οὐκ εἰκὸς μέγα / βροντᾶν; – vgl. auch Schiappa 1999, 36 und Tindale 2010, 69–82). πρῶτον ἁπάντων Die syntaktische Einheit πρῶτον (ἁ)πάντων erscheint in der Komödie ebenso in Telecl. fr. 1,2 [Amphiktyones] (εἰρήνη μὲν πρῶτον ἁπάντων, mit Bagordo 2013, z. St.), Cratin. fr. 250,1 [Cheirōnes] (ἄγε δὴ πρὸς ἕω πρῶτον ἁπάντων ἵστω), Ar. Nub. 368 (τουτὶ γὰρ ἔμοιγ’ ἀπόφηναι πρῶτον ἁπάντων), Plut. 522 (ἀλλ’ οὐδ’ ἔσται πρῶτον ἁπάντων λῃστὴς οὐδ’ ἀνδραποδιστής), 716–7 (πρῶτον δὲ πάντων τῷ Νεοκλείδῃ φάρμακον / καταπλαστὸν ἐνεχείρησε τρίβειν; vgl. auch Pac. 754 καὶ πρῶτον μὲν μάχομαι πάντων αὐτῷ τῷ καρχαρόδοντι). ἴφυα φῦναι Das ἴφυον ist eine Art Lavendel (Lavendula Spica L.; zum Namen vgl. Strömberg 1940, 155–6), die bereits in Epich. fr. 158,6–8 (ὃ δέ τις ἄγροθεν ἔοικε μάραθα καὶ κάκτους φέρειν, / ἴφυον, λάπαθον, †ὀτόστυλλον, σκόλιον†, σερίδ’, ἀτράκτυλον, / πτέριν, †κάκτον ὀνόπορδον) belegt ist und in Ar. Thesm. 910 (ἐγὼ δὲ Μενελέῳ σ’ ὅσα γ’ ἐκ τῶν ἰφύων; eine parodische Umformung von Eur. Hel. 564; vgl. Austin–Olson 2004, z. St.) für ein minderwertiges Gras steht, mit dem auf Euripides’ Mutter als Kräuterverkäuferin angespielt wird (vgl. schol. Ar. Thesm. 910, woher Sud. ι 778 und vielleicht Phot. ι 278 ἴφυον· λάχανόν τι ἄγριον stammen; auf das aristophanische Fragment hingegen dürfte Hsch. ι 1132 ἴφυα· ἡ λυχνίς, ἄνθος. ἔνιοι ࡏλάχανον, ὃ ἡμεῖς λαβαντίδα καλοῦμεν. οἱ δὲ ἄνθη ἄγρια τῶν σπειρομένων zurückgehen; beschrieben in Thphr. Hist. plant. VI 6,11. 8,3. VII 13,7, mit Austin 1990, 27 A. 1: „D’ après Théophraste […] l’ ἴφυον est une fleur, non un légume“).
Φοίνισσαι (fr. 573)
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τὰς κραναὰς ἀκαλήφας Das Adj. κραναός ist seit Homer Epitheton für Orte und Landschaften, im 5. Jh. v. Chr. spezialisiert es sich auf Athen (vgl. Wilamowitz 1927, z. St., zu Ar. Lys. 479 und Olson 2002, zu Ach. 75–6). Der Begriff ἀκαλήφη bezeichnet in der Botanik zwei Brennessel-Arten (neben der hier und etwa in den Komikerbelegen sowie bei Theophrast – vgl. hier oben, Zitatkontext – gemeinten Urtica dioica L. ebenso die Urtica urens L., wie z. B. in Diosc. De mat. med. IV 93) und in der Zoologie die Seeanemone (etwa bei Aristoteles; vgl. hier oben, Zitatkontext); die auch in Ar. Equ. 422 (ὥσπερ ἀκαλήφας ἐσθίων πρὸ χελιδόνων ἔκλεπτες) erwähnte Pflanze wird in Vesp. 882–4 (καὶ παυσάμενον τῆς δυσκολίας / ἀπὸ τῆς ὀργῆς / τὴν ἀκαλήφην ἀφελέσθαι, mit Biles–Olson 2015, z. St.) und Lys. 549–50 (ἀλλ’, ὦ τηθῶν ἀνδρειοτάτη καὶ μητριδίων ἀκαληφῶν, / χωρεῖτ’ ὀργῇ καὶ μὴ τέγγεσθ’) metaphorisch auf das Verhalten des Zürnens übertragen.
fr. 573 K.–A. (561 K.) στίλβη θ’ ἣ κατὰ νύκτα μοι φλόγ’ ἀνασειράζεις ἐπὶ τῷ λυχνείῳ 1 θ’ ἣ om. F μοι S: μου CL: om. F 2 φλόγ’ ἀνασειράζεις ‘doctus in cod. Vossiano’ (Bethe): φλογάνας ἠράζεις CL: φλόγα ἥξεις FS: φλόγ’ ἀνασειριάζεις / Kaibel 2–3 ἐπὶ τοῦ λυχνείου Blaydes 3 λυχνίῳ codd.: corr. Dindorf
Du Lampe, die nachtsüber du mir die Flamme zurückhältst auf dem Lampenbehälter Poll. X 119 (codd. FS, CL) Ἀριστοφάνους δ’ ἐν ταῖς Φοινίσσαις εἰπόντος· ——, οὐκ ἀφανὲς ὅτι καὶ ἡ στίλβη λύχνου τι εἶδος Während Aristophanes in den Phoinissai sagt: —— ist unklar, ob auch stilbē irgendeine Art Leuchte ist
Metrum Glykoneus + Wilamowitzianus:
lllrlkl kkklllkkl kll
Zitatkontext In einer Diskussion über λύχνος und Derivate (Poll. X 115–9) wird das Fragment am Ende als einziger Beleg für λύχνιον zitiert, das kurz zuvor (115 λύχνιον μὲν ἐφ’ οὗ ἐντίθεται ὁ λύχνος, ἡ καλουμένη λυχνία) als etwas bezeichnet worden ist, worein der lychnos gestellt wird: die sogenannte lychnia; ähnliches Material findet sich in einer Diskussion von Fackeln und Lampen in
176
Aristophanes
Athen. XV 699d–701b, das wohl auf dieselbe philologische Tradition zurückzuführen ist (vgl. Nesselrath 1990, 96–9); die Formulierung in 700c (Φερεκράτης δὲ ἐν Κραπατάλλοις τὴν νῦν λυχνίαν καλουμένην λύχνειον κέκληκεν διὰ τούτων: [Pher. fr. 90 [Krapataloi]]; vgl. hier unten, zu λυχνείῳ) deckt sich mit Phryn. Ecl. 288 F. (λυχνίαν· ἀντὶ τούτου [var. lect. τοῦ] λυχνεῖον λέγε ὡς ἡ κωμῳδία), wo die Form aus attizistischer Perspektive gerade aufgrund ihrer Präsenz in der Komödie – hiermit dürften wohl Pherekrates’ und Aristophanes’ Fragment gemeint sein – ausdrücklich empfohlen wird. Textgestalt Ausgehend von der verschiedentlich korrupten Überlieferung (φλογάνας ἠράζεις in CL; φλόγα ἥξεις in FS) repräsentiert das von einem anonymen Gelehrten im cod. Vossianus des Pollux restituierte φλόγ’ ἀνασειράζεις einen metrisch, sprachlich und inhaltlich schwer zu widerlegenden Vorschlag (φλόγ’ ἀνασειριάζεις als v. 2 von Kaibel in Kassel–Austin z. St., mit anderer metr. Skandierung, führt gewagt eine erst im 6./7. Jh. einmalig bezeugte Variante des klass. ἀνασειράζειν ein). Interpretation Im Kontext eines chorischen oder monodischen Liedes wird im parodischen bzw. paratragischen Ton eine Lampe angesprochen, wobei schon die Kontrastierung von gewähltem bzw. gehobenem Wortschatz und Bedeutungslosigkeit des angeredeten Gegenstandes einen parodischen Inhalt gewährleistete. Das von Dindorf 1835, 663 als Folie angeführte Eur. Phoen. 229–31 (οἴνα θ’ ἃ καθαμέριον / στάζεις, τὸν πολύκαρπον / οἰνάνθας ἱεῖσα βότρυν) weist zwar außer dem Anredemodul mit τε und Relativsatz sowie einer Affinität zwischen κατὰ νύκτα und καθαμέριον keine weiteren Anhaltspunkte auf, die erlaubten, von präzise verankerten paratragischen Verhältnissen sprechen zu können; nicht gänzlich unplausibel aber ist, daß Aristophanes in seinen Phoinissai den Prolog der gleichnamigen Tragödie des Euripides (Phoen. 1–3 {ὦ τὴν ἐν ἄστροις οὐρανοῦ τέμνων ὁδὸν / καὶ χρυσοκολλήτοισιν ἐμβεβὼς δίφροις, / Ἥλιε, θοαῖς ἵπποισιν εἱλίσσων φλόγα) auch nur vage evoziert und den dort apostrophierten Helios durch eine ebenfalls schimmernde Lampe parodisch ersetzt haben könnte (vgl. Pellegrino 2015, z. St.; vgl. auch Miles 2017, 190–1: „Aristophanes’ Phoenissae fr. 573 mocks Euripidean monody without employing a specific Euripidean source […] Here Aristophanes draws a focus on the musical aspect of Euripidean tragedy, just as at Frogs 1309-63 he makes a point of reworking both Euripidean monody and lyrics. Indeed, the only other recorded Aristophanic reference to Euripides’ Phoenissae occurs at Frogs 1337 in the mockery of Euripidean monodies, and which echoes the phrase from Euripides’ Phoenissae 1031: φόνια φόνιος. Therefore, Aristophanes’ Phoenissae fr. 573 provides further evidence that one of Aristophanes’ interests in Euripides’ Phoenissae involved mining Euripidean musical sections for comic potential, drawing on stylistic features which marked a monody as unmistakably Euripidean“); ebenso allgemein formuliert wie unnachweisbar ist hingegen die Annahme, das Fragment sei Teil einer breiter gefächerten Parodie euripideischer Monodien (Kock I 534: „excerpta haec sunt ex cantico ad monodias Euripidis inridendas ex variis centonibus composito“, unter Verweis auf Ar. Ran. 1331–7;
Φοίνισσαι (fr. 573)
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so auch van de Sande Bakhuyzen 1877, 196; zu den Parodien der euripideischen lyrischen Partien in 1309–28. 1331–63 unter rhythmisch-musikalischen Aspekten vgl. Zimmermann 1988). Eine stringente Parallele bildet ferner der gebetsparodisch gefärbte Anruf der Praxagora an die Lampe in Eccl. 1–6 ὦ λαμπρὸν ὄμμα τοῦ τροχηλάτου λύχνου / κάλλιστ’ ἐν εὐστόχοισιν ἐξηυρημένον· / γονάς τε γὰρ σὰς καὶ τύχας δηλώσομεν· / τροχῷ γὰρ ἐλαθεὶς κεραμικῆς ῥύμης ἄπο / μυκτῆρσι λαμπρὰς ἡλίου τιμὰς ἔχεις· / ὅρμα φλογὸς σημεῖα τὰ ξυγκείμενα; vgl. Kleinknecht 1937, 93–8; vgl. auch Fraenkel 1960, 96 A. 2 und Di Marco 1977). In Ar. fr. 291 [Dramata ē Niobos] (ἀλλ’ ὥσπερ λύχνος / ὁμοιότατα καθεῦδ’ ἐπὶ τοῦ λυχνιδίου) liegt ein λύχνος auf einem λυχνίδιον, bei dem es sich indes um einen Lampenuntersatz handeln dürfte (vgl. Scheibler 1976, 142 mit A. 11). Vergleichbare Fälle möglicher Parodie euripideischer Miniaturszenen bieten Ar. fr. 53 [Anagyros] (πρὸς θεῶν· ἔραμαι τέττιγα φαγεῖν / καὶ κερκώπην θηρευσαμένη / καλάμῳ λεπτῷ, mit Orth 2017, z. St.), wo aus dem Wurfspieß in Eur. Hipp. 220–2 ein feines Rohr wird, und Stratt. fr. 71 (vgl. Kassel–Austin z. St.: „totum fr. e stili Euripidei in canticis et monodiis conspicui parodia sumptum esse neminem fugit“; vgl. auch Orth 2009, 268. 270). στίλβη Das aus στίλβειν ‚glänzen, blinken, schimmern‘ hergeleitete Subst. στίλβη ist als eine Art Lampe sonst nur in den einander durchaus ähnlichen Hermipp. fr. 26 [Theoi] (ἐξ ἀγορᾶς δ’ ἐγὼ / ὠνήσομαι λύχνον τιν’ ἢ στίλβην) und Plat. fr. 206 (φείδεσθε τοὐλαίου σφόδρ’· ἐξ ἀγορᾶς δ’ ἐγὼ / ὠνήσομαι στίλβην τιν’, ἥτις μὴ πότις) bezeugt (vgl. auch Ar. fr. 8 [Aiolosikōn] καὶ διαστίλβονθ’ ὁρῶμεν, / ὥσπερ ἐν καινῷ λυχνούχῳ, / πάντα τῆς ἐξωμίδος). ἀνασειράζεις Das restituierte Verb ἀνασειράζειν (vgl. hier oben, Textgestalt), ein Derivat von σειρά ‚Seil, Strick, Schlinge‘, wörtl. also ‚(mit einem Seil) rückwärts ziehen‘ (vgl. σειρᾶν ‚mit einem Seil binden bzw. ziehen‘) kommt andernorts in vorbyz. Zeit nur in Eur. Hipp. 236–8 (τάδε μαντείας ἄξια πολλῆς, / ὅστις σε θεῶν ἀνασειράζει / καὶ παρακόπτει φρένας, ὦ παῖ) in metaph. Bedeutung als vom rechten Weg abbringen, und Ap. Rh. I 390–1 (οἱ δέ μιν αὖθι / ἂψ ἀνασειράζοντες ἔχον προτέρωσε κιοῦσαν), mit der durch den nautischen Kontext erforderten wörtl. Bedeutung (mit dem Seil zurückziehen) vor. λυχνείῳ Die Form λυχνεῖον ist literarisch sonst nur in der Komödie belegt (Pher. fr. 90 [Krapataloi] τίς τῶν λυχνείων ἡργασία; {Β.} Τυρρηνική; Antiphan. fr. 109 [Hippeis] τῶν δ’ ἀκοντίων / συνδοῦντες ὀρθὰ τρία λυχνείῳ χρώμεθα; Diph. fr. 2 [Agnoia] ἅψαντες λύχνον / λυχνεῖον ἐζητοῦμεν; alle Fragmente zitiert in der bei Athenaios den Lampen gewidmeten Sektion; vgl. hier oben, Zitatkontext; hinzu kommt nur Clearch. fr. 87,4 Wehrli τρίπους χύτρα λυχνεῖον ἀκταία βάθρον).
Aristophanes
178
fr. *574 K.–A. ἰὼ Νέμεσι, βαρύβρομοί τε βρονταί ach Nemesis, und ihr tiefbrummende Donner Sud. ν 162 Νέμεσις· ἡ δίκη. Ἀριστοφάνης· —— Nemesis: die Gerechtigkeit. Aristophanes: ——
Metrum
Ungewiß (lyrisch):
klkkkklklkll
Zitatkontext Das nächstfolgende Lemma (Sud. ν 163 Νέμεσις· μέμψις, δίκη, ὕβρις, φθόνος, τύχη; es schließen sich Zitate aus späterer Lit. an: Ael. fr. 160. 232. 233 Hercher, Babr. 43,6, Synes. Epist. 95 p. 235b Hercher) bietet eine ausführlichere Definition, die sich identisch, doch ohne Zitate, in Phot. ν 111 (= Synag. Σa ν 45) und in abgekürzter Form in Hsch. ν 282 (Νέμεσις· ὕβρις, μέμψις, φθόνος) wiederfindet (vgl. auch α 246 Ἀγαθὴ Τύχη· ἡ Νέμεσις καὶ ἡ Θέμις und ο 1788 οὐ νέμεσις· οὐ μέμψις; eine Etymologisierung in Et. magn. p. 600,29 νέμεσις· μέμψις, μομφή. οἶμαι ἀπὸ τοῦ νεμῶ γίνεται). Interpretation Der Vers reproduziert nahezu deckungsgleich Eur. Phoen. 182–2bis (ἰώ, / Νέμεσι καὶ Διὸς βαρύβρομοι βρονταί, mit Mastronarde 1994, z.St.; unter Berücksichtigung der Interjektion extra metrum der tragischen Vorlage ließe sich Aristophanes’ Fragment etwa als ἰὼ / Νέμεσι, βαρύβρομοί τε βρονταί lesen und so skandieren: kl / rkrk lkll = extra metrum / 2tr; alternativ kämen synkopierte Iamben in Frage), ohne indes offensichtliche parodische Züge zu tragen, was vermuten läßt, das sich der unvermeidliche paratragische Effekt des fast wörtlichen und an sich seriösen Zitats aus dem nicht erhaltenen Kontext ergeben mußte (vgl. die Diskussion in Miles 2017, 191–2). Dieser als merkwürdig betrachtete Umstand hat die Vermutung aufkommen lassen, es könnte beim Zitatträger zu einer Verwechslung des Autornamens – Aristophanes statt Euripides – gekommen sein (Nauck 1848, 90 A. 9), was jedoch angesichts von Sud. ι 454 (ἰώ· σχετλιαστικόν. ἰὼ Νέμεσι, βαρύβρομοί τε βρονταί. καὶ αὖθις· ἰώ, ἰώ, τραυμάτων ἐπωδύνων [Ar. Ach. 1205]) als gegenstandslos erscheint (so richtigerweise Kassel–Austin z. St., die ebenso für eine wahrscheinliche Zugehörigkeit des Verses zu Aristophanes’ Phoinissai plädieren: „quae verba in quavis fabula traducere potuit Aristophanes, sed aptissime sane in his suis ipsius Phoenissis. vulgo creditur Aristophanis nomen falso positum esse pro Euripide […], sed apud Sud. ι 454 quoque versus Aristophani tribui videtur“). Bei der angerufenen Nemesis handelt es sich um die Personifikation des Begriffs νέμεσις als Rache- und Vergeltungsgöttin, die sowohl bereits in Hes. Theog. 223 (als Tochter der Nyx sowie Schwester der Moirai und Keres) als auch in Op. 200
Φοίνισσαι (fr. 575)
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(mit Aidos gepaart) erfolgte; in Pind. P. 10,44 erhält sie das Epitheton ὑπέρδικος unter Andeutung auf die zwar überaus strengen, doch gerechten Gesetze, die sie in der Verteilung von Glück und Unglück an die Menschen befolgt (weit entfernt von ihr sind die Hyperboreer, die kein Unrecht begehen); in ähnlicher Weise wie in Eur. Phoen. 182–2bis wird sie auch in Soph. El. 792 (ἄκουε, Νέμεσι τοῦ θανόντος ἀρτίως, von Elektra gegen Klytaimestra) angerufen (vgl. Finglass 2007, z. St., mit weiteren Stellen); außer einem Beleg des wohl nicht personifizierten Begriffs (Plat. fr. 189,15 [Phaōn] μή σοι νέμεσις θεόθεν καταπνεύσῃ) und der Nennung der Göttin in einem sprichwörtlich gewordenen Zusammenhang (Men. fr. 226 [Methē] Ἀδράστεια καὶ / θεὰ σκυθρωπὲ Νέμεσι, συγγινώσκετε) ist ihre Figur in der Komödie v.a. mit Kratinos’ Nemesis verbunden (vgl. Kaibel in PCG IV 179–80: „de fabulae argumento parum liquet. Periclem Iovis specie indutum testatur Plutarchus (ad fr. 118), sed Aspasiam meretricem cum Nemesi dea a Iove vi ac dolo stuprata comparari potuisse minus credibile“; zum mythischen Hintergrund sowie zur Rekonstruktion der Komödie des Kratinos vgl. Henderson 2012). βαρύβρομοί τε βρονταί ist eine auf starker Assonanz beruhende Junktur (βαρ-βρο- βρο-; Pellegrino 2015, z. St. spricht weniger passend von Alliteration), die auch eine figura etymologica enthalten könnte (-βρομος und βροντή sind beide mit βρέμειν ‚brummen, brausen, rauschen‘ verwandt), wenn wir die Gewißheit hätten, daß auch die antiken Autoren sie als solche auffaßten, was als höchst unwahrscheinlich gelten darf (zur Interjektion ἰώ vgl. Olson 2002, zu Ar. Ach. 566: „The exclamation ἰώ (in the classical period confined to drama) is used at moments of high emotion […], generally in reference to something terrible or heartwrenching […] or as part of a call for attention and assistance (often from a god)“). Das Epitheton βαρύβρομος gehört der lyrischen und tragischen Sprache an (Las. PMG 702 Αἰολίδ’ ἂμ βαρύβρομον ἁρμονίαν; Bacchyl. dith. 3,77 βαρύβρομον πέλαγος; Eur. Hel. 1305 βαρύβρομόν τε κῦμ’ ἅλιον, 1351 βαρύβρομον αὐλόν, Bacch. 156 μέλπετε τὸν Διόνυσον / βαρυβρόμων ὑπὸ τυμπάνων, fr. 759a,1601 Kn. ἀκτὰς βαρυβρόμους ἱ κ̣ ̣όμαν; vgl. auch das Epitheton Βρόμιος für Dionysos), und ist in der Komödie sonst nur in Ar. Nub. 284 (καὶ πόντον κελάδοντα βαρύβρομον) und 311–3 (ἦρί τ’ ἐπερχομένῳ Βρομία χάρις / εὐκελάδων τε χορῶν ἐρεθίσματα / καὶ μοῦσα βαρύβρομος αὐλῶν) vertreten; die ganze Junktur ist mit parodischer Intention in Luc. Tim. 1 (ἡ βαρύβρομος βροντή) reproduziert.
fr. 575 K.–A. (562 K.) Poll. VII 199 ἐν δ’ Ἀριστοφάνους Δαναΐσι συρμαιοπῶλαι καὶ ἐγκριδοπῶλαι, ὥσπερ ἐν ταῖς Φοινίσσαις θ ε α τ ρ ο π ώ λ η ς ὁ θέαν ἀπομισθῶν Und in Aristophanes’ Danaides syrmaiopōlai (‚Brechmittelverkäufer‘, Pl.) und enkridopōlai (‚Kuchenhändler‘, Pl.), so wie in den Phoinissai theatropōlēs (‚T h e a t e r z u s c h a u e r p l a t z v e r k ä u f e r‘, Sg.) wer einen Platz zum Theaterschauen verpachtet
Aristophanes
180 Metrum
Ungewiß (klkll).
Zitatkontext Überliefert ist das Wort innerhalb einer längeren Auflistung von Komposita auf -πῶλαι (Poll. VII 193–9; vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 845). Das Verb ἀπομισθοῦν heißt generell um Sold verdingen und, speziell auf ein Grundstück bezogen, verpachten (zur Verbindung mit θέα Csapo 2007, 88, der ὁ θέαν ἀπομισθῶν so wiedergibt: „the man who rents out a place from which to view the spectacle“). Interpretation Ein nur hier bezeugtes Kompositum, das wörtl. Theater-Verkäufer bedeutet, in der Tat eine nicht näher konturierte Figur im Theaterbetrieb des 5. Jh. v. Chr. beschreibt (vgl. Pickard-Cambridge 19682, 266): im Kompositum θεατροπώλης steht θέατρον nicht für Theater im weitesten Sinne des Wortes, sondern vielmehr in der engeren Bedeutung für Zuschauerplatz (Csapo 2007, 90: „‘Theatron-seller’ could imply selling the theatron in the broad sense of the entire theatre building, or simply in the narrow sense of the seating area or auditorium. The theatron in ‘theatron-seller’ probably refers to this narrow sense of ‘auditorium’ […] The idiom for paying theatre admission focuses on the venue rather than the entertainment, presumably, because this is what the theatropoles sells or rents out: not a theatron in the broad sense, but a place from which to watch the theatrical performances“); daß der θεατροπώλης mit staatlicher Instanz einen Vertrag zur Wartung des Theaters geschlossen und im Gegenzug die Gewinne der Eintrittskarten für die Bühnenaufführungen einbehalten haben könnte, ist eine durchaus diskutable Option (vgl. Csapo 2007, 97–100). Ein metatheatralischer bzw. selbstreferentieller Kontext ist sonach wahrscheinlich und θεατροπώλης könnte sich tatsächlich auf die Produktion des Stücks, aus dem es stammt, den Phoinissai beziehen (vgl. Kawalko Roselli 2009, 23 – „The explicit mention of the term in Old Comedy is itself suggestive. At the very least, it points to a common reference point among the audience members that the comic performance took for granted. As Old Comedy frequently made reference to its own production and performance in the theater, a reference to the theater-lessee(s), the individual(s) responsible for the seating of a significant portion of the audience, is thus not surprising“ – und Kawalko Roselli 2011, 8 A. 26; zur Selbstreferentialität der Archaia vgl. Revermann 2006, 172–5). Synonym dürfte θεατρώνης ‚Theater-Käufer‘ sein (belegt nur in Thphr. Char. 30,6 καὶ ἐπὶ θέαν τηνικαῦτα πορεύεσθαι ἄγων τοὺς υἱεῖς, ἡνίκα προῖκα ἀφιᾶσιν οἱ θεατρῶναι und einem Epigramm des Nikarchos – Nicarch. P. Oxy. LXVI 4502,39– 41 Parsons πις]τεύεις μυὶ τυρόν, ὄνῳ χόρτον, μέλι μην. [ ].[ / χησὶ σέριν, κυσὶν ὗν, παιδαρίοις ὑφίδα, / (ε)ἱμάτιον ῥιγοῦντι θεατρώ{ι}νηι τὸ λόγευμα …), wobei die beiden Termini aus zwei verschiedenen Perspektiven heraus gebildet sind und nur θεατρώνης der offizielle Begriff wäre (vgl. Csapo 2007, 89: „‘Theatron-buyer’ betrays the perspective of the state, which sells the franchise and this is doubtless the official term. […] Theatron-buyers ‘buy’ or, more properly, ‘lease’ a theatre from the state. Attic comfortably uses ‘buy’ and ‘sell’, ὠνεῖσθαι and πωλεῖν, along with μισθοῦσθαι/μισθοῦν, to mean take out or let out on lease. By contrast ‘theatron-
Φοίνισσαι (fr. 576)
181
seller’ betrays the perspective of the audience who buy admission from him, and this may simply be a comic or vernacular compound. But whatever the rationale behind the variatiion, the citations show both terms used indifferently, at least in non-official speech“).
fr. 576 K.–A. (563 K.) Poll. X 155 ἐκ δὲ τῶν σκευῶν καὶ γαλεάγρα· τὸ δὲ ὄνομα ἐν τοῖς ἐπιγραφομένοις Δημοσθένους πρὸς Ἀριστογείτονα. καὶ μ υ ά γ ρ α· Ἀριστοφάνης δὲ ἐν Φοινίσσαις κέχρηται τῷ ὀνόματι. ἐν δὲ Πλούτῳ ἶπον τὴν μυάγραν καλεῖ Und aus den Geräten auch galeagra (‚Wieselfalle‘): das Wort erscheint aber in den Demosthenes zugeschriebenen Reden gegen Aristogeiton (Dem. or. 13 fr. 39 B.–S.). Auch myagra (‚M a u s e f a l l e‘): und Aristophanes in den Phoinissai bedient sich des Wortes. Und im Plutos (Ar. Plut. 815?) nennt er die myagra ipos (‚Presse‘)
Metrum Ungewiß (kkl). Zitatkontext Eine ausführliche Beschreibung der μυάγρα findet sich in Poll. VII 114 (ἐργάζοιτο δ’ ἂν ὁ τέκτων καὶ μυάγρας, ὧν τὸ ἱστάμενόν τε καὶ σχαζόμενον παττάλιον, τὸ δὲ τῇ σπαρτίνῃ προσηρτημένον σκανδάληθρον καλεῖται, ὁ δὲ ἐν ταῖς μείζοσι πάγαις πάτταλος ῥόπτρον, ὥσπερ καὶ τὸ τὴν θύραν ἐπικροῦον) sowie, mit weiteren Details, in X 156 (καὶ Καλλίμαχος δὲ ἔφη ἶπον [Callim. fr. 259,33 Pf.] τ’ ἀνδίκτην τε μάλ’ εἰδότα μακρὸν ἁλέσθαι, ὡς καὶ τὸν ἀνδίκτην ὄντα εἶδος μυάγρας. τὸ μέντοι ἐνιστάμενον ταῖς μυάγραις παττάλιον σκανδάληθρον καλεῖται, ὡς ὁ ἐν ταῖς μείζοσι πάγαις πάτταλος ῥόπτρον, τὸ δὲ σπαρτίον ᾧ συνέχεται μήρινθος; für eine Gleichsetzung von (ε)ἶπος und μυάγρα vgl. VII 41 ἔστι μὲν οὖν ἶπος καὶ ἡ μυάγρα, ἀλλ’ ἔοικε μᾶλλον τῷ τῶν κναφέων ἐργαλείῳ προσήκειν); in Phot. ε 250 wird durch μυάγρας (Akk. Pl.) das Lemma εἴπους erklärt (das fast synonyme [ε]ἶπος steht eigentlich für das Stück Holz einer Mausefalle; die beim Zitatträger herangezogene Plutos-Stelle für ἶπος beruht vermutlich auf einer Verwechslung mit dem in Ar. Plut. 815 belegten ἰπνός ‚Laterne‘; weiteres Material zu [ε]ἶπος in Hsch. ε 910. 996. ι 775. 861). Interpretation Eine Mausefalle wird ebenso in Ar. fr. 55 [Anagyros] (κἂν μηδὲν ἕλῃς, στῆσον μυάγραν) erwähnt, wo es wohl um das Fangen von Mäusen mit einer Falle als Alternative zu einer anderen, offenbar erfolglosen Jagdform geht (vgl. Orth 2017, z. St., der ebenfalls an eine hungrige Person auf Nahrungssuche denkt und für die Kontrastierung noblerer Jagdformen – mit Pferden oder Hunden – und anderer, weniger edler wie Vogelfang oder das Jagen mit Fallen auf Plat. Leg. 823d–4a verweist; weitere Bezeichnungen für Falle sind etwa παγίς und σκανδάληθρον).
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Ὧραι (Hōrai) („Die Horen / Jahreszeiten“) Die Horen (bzw. Horai) sind göttliche Wesen (vgl. Heinze 1998), die allgemein für Zeitenwechsel stehen und zugleich als Personifikationen der Jahreszeiten in Erscheinung treten (seit Hom. Φ 450, κ 469; in den hom. Epen sowie in Hes. Theog. 901–3 kommen sie in diversen Funktionen vor, so als Wächterinnen der Tore des Olymp oder als Schützerinnen von Eunomia, Dike und Eirene; ursprünglich drei – vgl. Alcm. PMGF 20 [fr. 12 Cal.], Hipp. De aër. 1,10, Aristot. De gen. anim. 784a 19 –, später vier – vgl. Pind. N. 8,1, mit einer Hora als Göttin der Jugendschönheit; oft begleiten sie olympische Götter, etwa Demeter, Apollon, Aphrodite oder Dionysos); bereits in archaischer Zeit werden sie zusammen mit den Chariten als schmückende Göttinnen etwa der Aphrodite oder Pandora dargestellt (vgl. z. B. Hes. Op. 70–6); assoziiert werden sie ferner mit dem Frühling (z. B. Pind. fr. 75,14–5 Sn.–M.), der Geburt (z. B. Aphrodite, Hermes), dem Aufziehen von Kindern (Aristaios; vgl. Pind. P. 9,59–65:) und Hochzeiten (z. B. Peleus und Thetis, Dionysos und Ariadne); für das Athen der klass. Zeit ist ein Fest bezeugt, bei dem die Horen um meteorologische Phänomene gebeten werden, die dem Gedeihen der Vegetation förderlich sind (Philoch. FGrHist 328 F 173; vgl. auch F 5b, das ein in Attika lokalisiertes Heiligtum der Horen mit einem Altar des Dionysos Orthos belegt); in ikonographischen Zeugnissen werden sie nicht selten mit affinen Vereinen von Göttinnen wie Chariten, Moiren oder Nymphen verglichen (vgl. z. B. Artem. II 44 τρεῖς γυναῖκες Μοίρας, ὅταν ὦσιν ἐνδεδυμέναι· γυμναὶ δὲ Ὥρας, λουόμεναι δὲ Νύμφας; vgl. LIMC 5.1, 502–38). Eine Ηōrai betitelte Komödie verfaßten gleichfalls Kratinos (PCG IV 258–67) und Anaxilas (PCG II 294). Wird die Auswahl auf Verbünde von Göttinnen bzw. göttlichen Wesen beschränkt, so lassen sich folgende Komödientitel zu einem Vergleich heranziehen, ohne allerdings Rückschlüsse auf Inhalt und Stoff zuzulassen: die Mousai des Epicharmos (PCG I 56–8), des Phrynichos (PCG VII 409–12; vgl. Stama 2014, 190–6), des Euphanes (PCG V 280–1) und des Euphron (PCG V 288), die Charites des Anaxilas (PCG II 293–4) und des Eubulos (PCG V 257–8), die Moirai des Hermippos (PCG V 579–84), die Nymphai (in der Komödie Philokalos ē Nymphai) des Alexis (PCG II 163), die Gorgones des Heniochos (PCG V 552), die Nērēides des Anaxandrides (PCG II 253), die Seirēnes des Epicharmos (PCG I 94–5), des Theopompos (PCG VII 732–3) und des Nikophon (PCG VII 70–1); hinzu kommen Komödientitel mit männl. Gottheiten wie die Erōtes des Myrtilos (PCG VII 29), die Titanes des Kratinos jr. (PCG IV 342) und des Eubulos (PCG V 254–5), die Titanopanes des Myrtilos (PCG VII 30–1) und die Gigantes des Kratinos jr. (PCG IV 338–9). Spekuliert wurde, wenn auch recht unbestimmt, über eine mögliche Verbindung zu einem ebenfalls Hōrai betitelten Werk des Sophisten Prodikos von Keos (vgl. Mayhew 2011, 247–8 und Lebedev 2018, 743 A. 63, u.a. mit Verweis auf Ar. Nub. 889–1114, wo der Wettstreit zwischen den Logoi über zwei Er-
Ὧραι
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ziehungskonzepte diametral entgegengesetzte Aufforderungen von Tugend und Laster an Herakles reflektieren). Kaum etwas läßt sich über den Chor sagen, der selbstredend nicht (allein) aus den (drei) Horen selbst gebildet worden sein konnte (vgl. Harvey 2000, 107: „the plural ὑμᾶς in line 14 [fr. 581,14] seems to refer to traditional gods, and they may have constituted the chorus. Alternatively, there might have been semi-choruses of old and new gods. In either case, a chorus of twenty-four presents no problems“). In privaten Vereinen organisierte Kulte mysterisch-orgiastischer Natur sowie die Vertreibung (aus Athen) von hiermit zusammenhängenden fremden Göttern lassen test. *ii speziell mit zwei Fragmenten in Einklang erscheinen (vgl. Kaibel in PCG III.2 296, in Bezug auf test. *ii: „quibus, cum aperte ad fr. 578 spectent, potissimum fabulae argumentum significari apparet, iudicium enim sine gravi rationum certamine fieri non potuit; huius autem certaminis aliqua pars superest fr. 581“): in fr. 578 wird der fremde (gelegentlich mit Dionysos assoziierte oder gar identifizierte) Gott Sabazios evoziert; in fr. 581 setzen sich vermutlich zwei Gottheiten über den Zyklus der (von den Horen regulierten) Jahreszeiten sowie das Überangebot ländlicher Produkte auseinander, indem die eine wohl die traditionellen, die andere hingegen neu angekommene, fremde Gottheiten vertreten dürften (vgl. Delneri 2006, 71–6; vgl. auch Major 2013, 123: „Seasons reportedly put some unorthodox gods on trial and expelled them (Cic. De leg. 2.37) and contains some expression of cynicism about utopia (fr. 581), foreshadowing the debate about poverty in Wealth at the end of Aristophanes’ career“; Barrenechea 2018, 40: „Cicero’s brief summary of an unknown Aristophanic comedy that featured a trial of foreign gods (dei peregrini iudicati) may refer to Seasons (test. *ii PCG), and the fragmentary agon would fit this plot, which ended with the expulsion of the foreigners from the polis, bringing a return, we may surmise, to the traditional benefits (and seasons) of the Greek gods“); weitere Komödien, in denen möglicherweise ein fremder Kult thematisiert wurde, sind Kratinos’ Boukoloi (zur vermutlichen Präsenz des Sabazios vgl. Bianchi 2016a, 114–5. 130–1), Thrattai, Aristophanes’ Lēmniai, Eupolis’ Baptai, wobei letztere drei Stücke mit Bendis zu tun haben (könnten), sowie Autokrates’ Tympanistai (vgl. Orth 2014, 135–7). Politischen Hintergrund erkennen läßt die Präsenz von kōmōdoumenoi wie Kallias III, dem Sohn des Hipponikos II, wohl mit Andeutung auf sein Vermögen bzw. sein ausschweifendes Sexualleben (fr. 583); der in fr. 582 erwähnte Theogenes (oder Theagenes?) soll in den Friedensvertrag mit Sparta involviert gewesen sein, während der in fr. 584 genannte Sokratiker Chairephon u.a. als Sykophant zur Zielscheibe der komischen Verspottung wurde. Eine – wenn auch vage – Verbindung zu diversen Aspekten des Polis-Lebens enthalten weitere Fragmente: in fr. 577 ist von der Asylflucht durch Sklaven ins Theseion die Rede, während die poetische Junktur in fr. 580 ebenfalls auf einen Sklaven-Kontext hindeutet; der verletzte Eid in fr. 579 ließe sich theoretisch mit dem in fr. 585 durch eine Rachegöttin personifizierten Fluch verbinden, falls dieser von einem Eidbruch provoziert wurde; einen athenischen Brauch spiegelt ebenfalls
Aristophanes
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der Geschworenensold in fr. 588 wider. Die übrigen Fragmente gehen kaum über ein glossographisches Interesse hinaus: ein Adj., bezogen auf jemanden, der keine Fische ißt, in fr. 586 (mit einer möglichen Euripides-Parodie), eine Reisetasche in fr. 587 und eine Berufsbezeichnung in fr. 589. Anhaltspunkte für eine auch nur annähernde Datierung der Hōrai sind labil bis inexistent und erlauben bestenfalls, die Aufführung in den Zeitraum von 420–400 v. Chr. zu setzen: der Sokrates-Anhänger Chairephon (fr. 584) starb 399 v. Chr.; Theogenes (fr. 582) wird generell mit einem Gesandten identifiziert, der 421 v. Chr. den Friedensvertrag mit Sparta durch Schwur besiegelte; ein an sich nicht unplausibler Anklang an Euripides’ Erechtheus (fr. 586) ist aufgrund der ungewissen Datierung dieser Tragödie (vor 420 v. Chr.) ebensowenig ertragreich (vgl. Sonnino 2010, 27 A. 20: „Ai fini della datazione dell’Eretteo ci è di scarso aiuto il riecheggiamento del fr. 21 (ζεῦγος τριπάρθενον) nelle perdute Horai aristofanee (fr. 580 K.-A. ζεῦγος τρίδουλον), visto che la datazione di questo dramma è assai incerta“; der Versuch in Geißler 1925, 49, das J. 411 v. Chr. als terminus ante quem festzulegen, beruhte auf der irrtümlichen Aristophanes-Zuweisung von Cratin. fr. 281 [Hōrai], in dem der Demagoge Androkles noch am Leben war).
test. i K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879) (= Ar. test. 2a,23) Ὧραι (ὧροι M Vat 918, evan. in Rs) Hōrai] (‚Die Jahreszeiten‘)
Zitatkontext Vgl. hier oben, zu Φοίνισσαι, test. ii In catal. fab. P.Oxy. 2659 fr. 1 col. i 13,25 (= Ar. test. 2c,25) ist der Titel nach Φοίνισ]σαι (vgl. hier unten, zu Phoinissai, test. i) durch eine materielle Lücke verschwunden.
test. *ii K.–A. Cic. De leg. II 37 novos vero deos et in his colendis nocturnas pervigilationes sic Aristophanes, facetissimus poeta veteris comoediae, vexat, ut apud eum Sabazius et quidam alii dei peregrini iudicati e civitate eiciantur Neuartige Götter und nächtliche Wachen bei deren Verehrung greift so Aristophanes an, der einfallsreichste Dichter der Alten Komödie, daß bei ihm Sabazios und einige andere fremde Götter, einmal verurteilt, aus der Stadt vertrieben werden
Ὧραι (fr. 577)
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Zitatkontext Bezüglich fremder Götter nennt Cicero explizit Aristophanes und legt nahe, dieser habe die Vertreibung von fremden Göttern aus Athen thematisiert, was mit den Hōrai im Hinblick auf fr. 581 gut harmonierte (eine weitere Bezeugung der theoi xenikoi ist Hdt. I 172,2 ἱδρυθέντων δέ σφι ἱρῶν ξεινικῶν, μετέπειτα, ὥς σφι ἀπέδοξε (ἔδοξε δὲ τοῖσι πατρίοισι μοῦνον χρᾶσθαι θεοῖσι), ἐνδύντες τὰ ὅπλα ἅπαντες Καύνιοι ἡβηδόν, τύπτοντες δόρασι τὸν ἠέρα μέχρι οὔρων τῶν Καλυνδικῶν εἵποντο καὶ ἔφασαν ἐκβάλλειν τοὺς ξεινικοὺς θεούς; vgl. auch Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 908); mit den Hōrai in Zusammenhang steht wohl auch das Zeugnis in Strab. X 3,18 ( Ἀθηναῖοι δ’ ὥσπερ περὶ τὰ ἄλλα φιλοξενοῦντες διατελοῦσιν, οὕτω καὶ περὶ τοὺς θεούς. πολλὰ γὰρ τῶν ξενικῶν ἱερῶν παρεδέξαντο ὥστε καὶ ἐκωμῳδήθησαν· καὶ δὴ καὶ τὰ Θρᾴκια καὶ τὰ Φρύγια), wonach die Athener wegen der Aufnahme fremder Götter verspottet worden seien.
fr. 577 K.–A. (567 K.) ἐμοί κράτιστον ἐς τὸ Θησεῖον δραμεῖν, ἐκεῖ δ’ ἕως ἂν πρᾶσιν εὕρωμαι μένειν 1 ἐμοί Toup: εἰ μοι A: εἰ μὴ S: ἥ μοι F: ἡμῖν Brunck, Porson ἐς Dindorf: εἰς FS: ἐστιν εἰς A θυσίον FS 2 πρᾶσιν εὕρωμαι FS: εὕρωμεν πρᾶσιν A: πρᾶσιν εὕρωμεν Brunck, Porson
für mich ist es das Beste, ins Theseion zu laufen, und dort solange zu bleiben, bis ich einen Käufer für mich finde Poll. VII 13 (codd. FS, A) ὃ δ’ οἱ νῦν φασὶ τοὺς οἰκέτας πρᾶσιν (πράσσειν FS) αἰτεῖν, ἔστιν εὑρεῖν ἐν ταῖς Ἀριστοφάνους Ὥραις· —— was aber einige heute behaupten, daß die Haussklaven nach ihrem Verkauf verlangen (aitein), findet sich also beim Wort ‚finden‘ (heurein) in Aristophanes’ Hōrai: ——
Metrum Iambische Trimeter:
klkl k|lkl llkl klkl llk|l llkl
Zitatkontext Zu Beginn des diversen Gewerbetätigkeiten gewidmeten Buches 7 wird das Fragment, gefolgt von Eup. fr. 229 [Poleis] (κακὰ τοιάδε πάσχουσιν οὐδὲ πρᾶσιν αἰτῶ), im Rahmen einer Diskussion des Wortfeldes Verkaufen (Poll. VII 8–15) zitiert; eine abschließende Bemerkung (τὰ δὲ πραθέντα καὶ ὠνηθέντα λέγουσι, καὶ τὸν πριάμενον ἐωνημένον) betont den synonymen Status von πρίασθαι und ὠνεῖσθαι.
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Aristophanes
Textgestalt Dem von Toup 1790, IV 370 für die tradierten und nicht haltbaren εἰ μοι (A), εἰ μὴ (S) und ἥ μοι (F) vorgeschlagenen ἐμοί (v. 1) ziehen Brunck 1783, 275 und (unabhängig davon) Porson 1802, zu Eur. Hec. 1238 ἡμῖν vor, wenngleich ohne zwingenden Grund und mit der Folge, daß sie, um dem Ganzen die Form des Pl. zu geben, anhand der Lesart von A (εὕρωμεν πρᾶσιν) in v. 2 πρᾶσιν εὕρωμεν setzen müssen. θυσίον von FS (v. 1) ist ein lediglich itazistisches Produkt. Interpretation In einem wohl dialogischen Kontext äußert die sprechende Person – ein wirklicher Sklave bzw. jemand (Mensch oder Gottheit) in der Rolle eines solchen und möglicherweise stellvertretend für eine Gruppe – die Notwendigkeit einer Option, die darin besteht, ins Theseion (als Schutzsuchender) zu eilen und darin auf einen potentiellen Käufer, d. h. einen neuen Hausherrn, zu warten. Der Gebrauch von ἐμοί ließe an die persönliche Wahl des Sprechenden denken, die unter Umständen nicht mit der seines Unterredners übereinstimmt. Als Sprecher wurde eine barbarische Gottheit vermutet (vgl. Kaibel in Kassel– Austin z. St.: „loquitur ni fallor e barbaris deis aliquis a pristino domino i. e. a populo Atheniensium eiectus novum quaesiturus“) oder gar die Horai selbst (Moreau 1954, 339). Das Fragment wurde als Bezeugung für die Konsequenzen der Asylflucht betrachtet, indem Sklaven danach strebten, an andere Herren verkauft zu werden (πρᾶσιν αἰτεῖν; wie in dem beim Zitatträger unmittelbar nach dem Fragment angeführten Eup. fr. 229 [Poleis], mit Olson 2016, z. St.; vgl. hier oben, Zitatkontext), wozu die in Athen gewöhnliche Asylstätte das Theseion war (vgl. Thür 2003, 32, der bezüglich des Prüfungsverfahrens beim Asylrecht für Sklaven, die infolge von Übergriffen ihrer Herren Schutz suchten und in ein Heiligtum geflohen waren, Zugangsbeschränkungen zum Heiligtum für freie Personen unter Ausschluß des Schutzsuchenden aus der Sakralgemeinschaft für eher unnachweisbar erklärt; so hingegen Chaniotis 1996, insbes. 79 A. 54; zur Verwechslung dieses Verfahrens mit der aphairesis eis eleutherian durch Gottesman 2014, 155–79 vgl. Harris 2012/13, 159). Das Theseion (vgl. hier unten, zum Lemma) wird in der Komödie andernorts an zwei Stellen in offenbar affinen Kontexten erwähnt (vgl. Bowie 1993, 73 mit A. 121, Sommerstein 2009, 139 mit A. 11 und Tordoff 2013, 44): in Ar. Equ. 1311–2 (ἢν δ’ ἀρέσκῃ ταῦτ’ Ἀθηναίοις, καθῆσθαί μοι δοκῶ / εἰς τὸ Θησεῖον πλεούσας ἢ ’πὶ τῶν σεμνῶν θεῶν, mit schol. [VEΓ2Θ] z. St.: εἰς τὸ Θησεῖον· ἐνταῦθα οἱ καταφεύγοντες τῶν οἰκετῶν [ἱκετῶν Kuster] ἀσυλίαν εἶχον. μέσον δὲ τῆς πόλεως ἦν τῶν Ἀθηνῶν; vgl. auch Sud. θ 267 Θησεῖον· καθῆσθαί μοι δοκῶ ἐπὶ τὸ Θησεῖον ἢ ἐπὶ τῶν Σεμνῶν θεῶν. τουτέστι τῶν Ἐριννύων. εἰς γὰρ ταῦτα τὰ ἱερὰ οἱ ἱκέται καθήμενοι ἀσυλίαν εἶχον. ἔστι δὲ τὸ Θησεῖον τέμενος ἀνειμένον τῷ Θησεῖ) äußert eine der versammelten athenischen Trieren ihr Mißfallen über den Dienst unter Hyperbolos, der hundert von ihnen nach Karchedon schicken wollte, welche daher in Erwägung ziehen, als Alternative ins Theseion oder das Heiligtum der Semnai theai (d. h. der Erinyen) zu flüchten, um dem Demagogen zu entgehen (vgl. Anderson 2003), wiewohl es sich hierbei weniger um einen Vergleich mit den
Ὧραι (fr. 577)
187
eigentlichen Schutz- bzw. Asylsuchenden als vielmehr mit den Sklaven handeln dürfte (eine Ambiguität im Vergleich will Mactoux 1992, 76 erkennen; vgl. aber Philoch. FGrHist 328 F 177 [in Et. magn. p. 451,42] Φιλόχορος δὲ οὐ μόνον τοὺς οἰκέτας τὸ παλαιόν φησι καταφεύγειν εἰς τὸ Θήσειον ἀλλὰ καὶ τοὺς ὁπωσοῦν ἱκετεύοντας, mit Jacoby z. St. [442 A. 5], der die Lesart der Suda ἱκέται für wertlos erachtet und sie – anhand der im Scholion, pace Kuster, und dem Etymologicum magnum tradierten Lesarten – in οἰκέται emendiert; vgl. auch Plut. Thes. 36,4 ἔστι δὲ φύξιμον οἰκέταις καὶ πᾶσι τοῖς ταπεινοτέροις καὶ δεδιόσι κρείττονας, ὡς καὶ τοῦ Θησέως προστατικοῦ τινος καὶ βοηθητικοῦ γενομένου καὶ προσδεχομένου φιλανθρώπως τὰς τῶν ταπεινοτέρων δεήσεις und schol. Aeschin. 3,13 νόμος δ’ ἦν τοὺς ἀποφυγόντας τῶν οἰκετῶν [ἱκετῶν Dilts] εἰς τὸ τοῦ Θησέως τέμενος ἀτιμωρήτους εἶναι; weitere lexikographische Belege zum Theseion sind Hsch. θ 553 und Phot. θ 173); in Pher. fr. 46 [Doulodidaskalos] (Κάλλαισχρον ἐν τῷ Θησέῳ καθήμενον) ist Kallaischros wohl ein Sklave (vgl. Urios-Aparisi 1992, z. St.); eine weitere Bezeugung liefert Et. gen. AB (Et. magn. p. 451,52) = Sud. θ 369 (= Ar. fr. 475 [Polyidos] θησειότριψ· ὁ ἐν τῷ Θησείῳ διατρίψας. Ἀριστοφάνης Πολυΐδῳ. καὶ θησ〈ει〉ομύζων δὲ ἐν τῷ αὐτῷ λέγει [vel λέγεται]. Ὦρος ὁ Μιλήσιος), wo die beiden Komposita, die sich jeweils als wer seine Zeit im Theseion verbringt und wer im Theseion stöhnt/klagt wiedergeben lassen (vgl. Thesm. 231 {ΚΗ.} μῦ μῦ. {ΕΥ.} τί μύζεις; und, speziell auf das Flehen der Schutzsuchenden bezogen, Aesch. Eum. 180 μύζουσιν οἰκτισμὸν πολύν), auf den elenden Zustand ins Theseion geflüchteter Sklaven anspielen dürften, die von niemandem gekauft werden. ἐμοί κράτιστον – δραμεῖν Eine formale und inhaltliche Affinität weist die Konstruktion in Ar. Equ. 30–1 (κράτιστα τοίνυν τῶν παρόντων ἐστὶ νῷν, / θεῶν ἰόντε προσπεσεῖν του πρὸς βρέτας) auf (für die Form vgl. auch 80 κράτιστον οὖν νῷν ἀποθανεῖν sowie Vesp. 367 διατραγεῖν τοίνυν κράτιστόν ἐστί μοι τὸ δίκτυον). ἐς τὸ Θησεῖον Das sog. Theseion war genauer gesehen ein Hephaisteion: die Szenen aus dem Leben des athenischen Heros Theseus auf den Metopen der Langseiten sollen sowohl zur Deutung des Hephaistos-Tempels als eines dem Theseus geweihten Heiligtums als auch zu dem Glauben geführt haben, es seien dort seine Gebeine aufbewahrt (Diod. Sic. IV 62,4, Paus. I 17,6, Plut. Thes. 36,1–4, Cim. 8,6–7; zur archäologischen Evidenz vgl. Thompson–Wycherley 1972, 124–5 und Christensen 1984, 23–6; vgl. auch Reber 1998); zum Theseion als Zufluchtsort für schutzsuchende Sklaven vgl. hier oben, Interpretation. πρᾶσιν εὕρωμεν Die πρᾶσις bedeutet wörtl. der Verkauf, hier idiomatisch die Gelegenheit, verkauft zu werden, und die gesamte, sonst unbezeugte Formulierung mutet wie eine Variante des πρᾶσιν αἰτεῖν aus dem zitierten Eup. fr. 229 [Poleis] an (mit Olson 2016, z. St., der πρᾶσις aufgrund seiner Präsenz in der Komödie – einzige weitere Stelle ist Hermipp. fr. 63,15 [Phormophoroi] –, der Häufigkeit in der Prosa sowie des Fehlens in der Tragödie – mit der Ausnahme von Soph. fr. 909 R. – für kolloquial hält, wobei in Fällen, in denen das Stilregister eines Wortes nicht speziell konnotiert erscheint, die Bezeichnung ‚neutral‘ wohl angemessener wäre).
Aristophanes
188
fr. 578 K.–A. (566 K.) τὸν Φρύγα, τὸν αὐλητῆρα, τὸν Σαβάζιον τὸν αὐλ. ex τῶν Γ2 (‘ut vid.’ Kassel–Austin)
den Phryger, den Flötenspieler, den Sabazios schol. Ar. Av. (VEΓ2) 873 ἐπεὶ Φρυγῶν ὁ θεός. καὶ ἐν Ὥραις· —— da er (d. h. Sabazios) der Gott der Phryger [ist]. Auch in den Hōrai: ——
Metrum Iambischer Trimeter:
lrkl llk|l klkl
Zitatkontext Das Scholion zu Ar. Av. 873 (Φρυγίλῳ Σαβαζίῳ; vgl. hier unten, Interpretation) beschränkt sich darauf, die Herkunft des Gottes zu kommentieren. Interpretation In einem wohl dialogischen Kontext evoziert bzw. zeigt jemand den fremden, gelegentlich mit Dionysos assoziierten oder gar identifizierten Gott Sabazios, dessen mysterischer, in privaten Vereinen organisierter Kult wohl in der Zeit des Peloponnesischen Kriegs in Athen eingeführt wurde (vgl. Wankel 1976, 1133–4, Taillardat 1997, 212 und Delneri 2006, 31–5); ehe der Gott namentlich erwähnt wird, erfolgt eine Art Einführung mittels zweier Angaben, die zur Identifikation verhelfen sollen – seine phrygische Herkunft sowie seine Fähigkeit, die Auloi (Doppelflöte) zu spielen, welche im Kontext orgiastischer Performances standen (αὐλητήρ ist die seltenere und poetischere Variante des sonst in der Komödie belegten αὐλητής; vgl. Kassel–Austin z. St.: „ipse Sabazius αὐλητήρ est ut Bacchus ἐρίβρομος, εὐαστήρ“): somit ergibt sich ein asyndetisches Trikolon, dessen Reihenfolge eine Art Klimax realisiert, die im Eigennamen gipfelt. Daß es sich dabei nicht um Sabazios selbst, sondern einen seiner Anhänger handeln solle (so Lobeck 1829, 627 A. d: „quo nomine Sabazii cultor significari videtur“, unter Verweis auf Orig. c. Cels. I 9 ἐξομοιοῖ τοὺς ἀλόγως πιστεύοντας μητραγύρταις καὶ τερατοσκόποις, Μίθραις τε καὶ Σαβαδίοις), leuchtet sowohl aufgrund der charakterisierenden Epitheta des Gottes (vgl. hier oben) als auch allgemein seiner Präsenz in der Komödie wegen (vgl. hier unten) nicht ein. Die verschiedentliche Bezeugung des Sabazios in der Komödie dürfte den Umstand seines offenbar inzwischen in Athen populär gewordenen Kultes widerspiegeln: in Ar. Vesp. 8–10 ({ΞΑ.} ἀλλ’ ἦ παραφρονεῖς ἐτεὸν ἢ κορυβαντιᾷς; / {ΣΩ.} οὔκ, ἀλλ’ ὕπνος μ’ ἔχει τις ἐκ Σαβαζίου. / {ΞΑ.} τὸν αὐτὸν ἄρ’ ἐμοὶ βουκολεῖς Σαβάζιον) scheint die Pointe eher im ekstatisch-prophetischen Schlaf als in der ermüdenden Trunkenheit zu liegen (vgl. Biles–Olson 2015, z. St.); in Av. 873–6 ({ΙΕ.} καὶ φρυγίλῳ Σαβαζίῳ / καὶ στρούθῳ μεγάλῃ / μητρὶ θεῶν καὶ ἀνθρώπων / {ΠΙ.} δέσποινα Κυβέλη στρουθέ, μῆτερ Κλεοκρίτου) wird er zusammen mit Kybele
Ὧραι (fr. 579)
189
erwähnt, indem auf seine Herkunft durch ein Wortspiel mit dem Vogelnamen (φρυγίλος ‚Buchfink?‘ ~ Φρύξ) angespielt wird; in Lys. 387–8 (ἆρ’ ἐξέλαμψε τῶν γυναικῶν ἡ τρυφὴ / χὠ τυμπανισμὸς χοἰ πυκνοὶ Σαβάζιοι) steht die Pluralform für Sabazios-Rufe (vgl. hier unten), die in häufiger und rascher Folge von den Frauen unter Begleitung des Tympanonspiels ausgestoßen werden; in Theophil. fr. 8,6 [Pankratiastēs] (Ἄπολλον, Ὧρε καὶ Σαβάζιε) erscheint er neben Apollon und dem ägyptischen Horos im Kontext eines Ausrufes als scherzhaften Kommentars der exorbitanten Menge an Speisen und Wein, die ein unersättlicher Athlet zu sich genommen hat, wobei sich die Nennung des Sabazios als speziell auf das Weintrinken bezogene Schlußpointe rechtfertigen ließe; eine Identifikation des θεός in Phryn. fr. 9 [Kronos] (ἁνὴρ χορεύει καὶ τὰ τοῦ θεοῦ καλά. / βούλει Διοπείθη μεταδράμω καὶ τύμπανα;) mit Sabazios ist nicht unvorstellbar (vgl. Stama 2014, z. St.); in Eup. fr. 94 [Baptai] (εὐαὶ σαβαῖ; vgl. Olson 2017, z. St.) ist σαβαῖ ein ekstatischer ritueller Ruf, der mit Sabazios in Verbindung stehen könnte (so auch in Men. fr. 610; eine Erklärung in Phot. ε 2267 = Sud. ε 3787 εὐοῖ, σαβοῖ· Δημοσθένης ὑπὲρ Κτησιφῶντος [Dem. 18,260]. Βακχικόν τι ἐπίφθεγμά ἐστιν. εὐοῖ, σαβοῖ, μυστικὰ μέν ἐστιν ἐπιφθέγματα. φασὶ δὲ τῇ Φρυγῶν φωνῇ τοὺς μύστας δηλοῦν· ἀφ’ οὗ καὶ ὁ Σαβάζιος Διόνυσος; vgl. auch Harp. ε 163 K. [p. 141,6 Dind.]).
fr. 579 K.–A. (568 K.) διέφθορας τὸν ὅρκον ἡμῶν τὸν οἶκον Pierson
ἡμῖν Blaydes
zerstört hast du unseren Eid Ammon. De adfin. voc. diff. 134 Nickau (~ Epit. Bachm. p. 377,10, (H)eren(n). δ 46 Palm., Moschop. in cod. Mon. 499 in Schneider 1881) διέφθαρται καὶ διέφθορε διαφέρει. διέφθαρται μὲν γὰρ ὑφ’ ἑτέρου, διέφθορε δ’ ἕτερον. Ἀριστοφάνης Ὥραις (Coddaeus, ἐν ὅραις Eren., ἐν κόραις, Epit., Moschop., κόραις Ammon.)· —— diephthartai (‚es ist zerstört worden‘) und diephthore (‚es hat zerstört‘) unterscheiden sich voneinander. diephthartai nämlich [heißt ‚es ist zerstört worden‘] von einem anderen, diephthore [heißt] hingegen [es hat zerstört] einen anderen. Aristophanes in den Hōrai: ——
Metrum Iambischer Trimeter (unvollständig):
klkl klk|l l[lkl]
Zitatkontext Im Anschluß an das Fragment, zitiert unter einem Lemma, in dem passive und aktive Perfektformen einander gegenübergestellt sind, werden zwei Belegstellen herangezogen: Men. fr. 5 [Adelphoi] (εἰ δ’ ἔστι⎣ν οὗτος⎦ τὴν κόρην διεφθορώς) und Hom. Ο 128 (φρένας, ἠλεέ, διέφθορας), worauf Eust. in Il.
190
Aristophanes
p. 191,28 (καθὰ καὶ τὸ διέφθορεν ἐν τῷ „μαινόμενε, φρένας ἠλέ, διέφθορας.“ τινὲς μέντοι αὐτὸ ἐνεργητικῶς νοοῦσιν, ἵνα λέγῃ ὅτι διέφθαρκας, ἃς εἶχες φρένας. αὐτοὶ δὲ παραφέρουσι καὶ χρῆσιν ὁμοίαν ἐκ Μενάνδρου τὸ „εἰ δ’ ἔστιν οὗτος τὴν κόρην διεφθορώς“ καὶ Ἀριστοφάνους τὸ „διέφθορας τὸν ὅρκον ἡμῶν.“ ὧστε διέφθορέ τις, φασίν, ἕτερον, διέφθαρται δὲ ὑφ’ ἑτέρου) Bezug nimmt, der wiederum von Ammonios’ Περὶ ὁμοίων καὶ διαφόρων λέξεων abhängt (vgl. Erbse 1975, 38 [zu schol. Hom. (T) Ο 128c Ἀττικοὶ ἐνεργητικῶς φασι τὸ διέφθορας. νῦν δὲ ἀντὶ τοῦ διέφθαρσαι]: „Totum locum Eustathii e lexico Ammonii fluxisse concedes, si modo διέφθαρκας mecum pro illo διεφθάρης, quod in novissima sententia Ammonii traditur, scribes; hoc etiam cum canone lexicographi pugnat“; vgl. auch van Thiel 2014, 545); das aus einigen byz. Exzerpten bekannte Synonymenlexikon des Herennios Philon hängt ebenfalls vom Werk des Ammonios ab; hiermit in Beziehung stehendes Material, das auf Or. fr. A 29 Alp. (διέφθορεν· οὐ τὸ διέφθαρται δηλοῖ παρὰ τοῖς Ἀττικοῖς, ἀλλὰ τὸ διέφθαρκεν. Εὔπολις· „ὃς τὸν νεανίσκον συνὼν διέφθορε“ [Eup. fr. 367]. καὶ ἐν Αὐτολύκῳ· „ὁτιὴ τὰ πατρῷα πρός σε καταδιέφθορα“ [fr. 50 [Autolykos]]. ὅμοιον γάρ ἐστι τὸ διέφθορε τῷ ἀπέκτονε καὶ κατέσπορεν) zurückgeführt wird (vgl. Olson 2014, zu Eup. fr. 367), findet sich in Phryn. Praep. soph. p. 63,4–7 (διέφθορεν· οὐ 〈τὸ〉 διέφθαρται τοῦτο σημαίνει. διὸ καὶ ἁμαρτάνουσιν οἱ λέγοντες „διέφθορεν ὁ παῖς“, δέον διέφθαρται. τὸ δὲ διέφθορε τὸ διέφθαρκε σημαίνει; hierzu gehören Et. Gud. p. 363,1–2 διέφθαρται καὶ διέφθορε διαφέρει· διέφθαρται μὲν γὰρ ὑφ’ ἑτέρου, διέφθορε δὲ ἕτερον, Moer. δ 31 Hansen διέφθορεν Ἀττικοί· διέφθαρκεν Ἕλληνες sowie Hsch. δ 1707 διέφθορε· διέφθαρκεν). Textgestalt Beide vorgeschlagenen Emendationen – τὸν οἶκον von Pierson 1759, 128 und der Dat. incommodi ἡμῖν von Blaydes 1885, 288 („fort.“) – sind unnötig. Interpretation Das Fragment entstammt einer vermutlich dialogischen Szene, in der eine Person ihrem Gesprächspartner vorwirft, einen Eid verletzt zu haben, den sie gemeinsam – womöglich mit Dritten – geschworen hatten (zur Definition des horkos sowie zu den Folgen seines Bruches vgl. Sommerstein–Torrance 2014, 1–5). Der Ausdruck ὅρκον διαφθείρειν (zur Perfektform vgl. Olson 2014, zu Eup. fr. 367) ist nicht idiomatisch, dürfte wohl aber einen komischen Effekt bewirkt haben (mehr oder minder standardisierte Synonyme scheinen etwa παραβαίνειν, ἐκβαίνειν, ἐκλείπειν bzw. συγχεῖν zu sein: vgl. z. B. Eur. fr. 286,7 Kn. ὅρκους τε παραβαίνοντας, Ar. Av. 332 παρέβη δ’ ὅρκους ὀρνίθων, Thesm. 358–9 παραβαίνουσί τε τοὺς / ὅρκους τοὺς νενομισμένους, Plat. Symp. 183b ὅτι καὶ ὀμνύντι μόνῳ συγγνώμη παρὰ θεῶν ἐκβάντι τῶν ὅρκων, Eur. Suppl. 1194 ἢν δ’ ὅρκον ἐκλιπόντες ἔλθωσιν πόλιν, Hipp. 1063 μάτην δ’ ἂν ὅρκους συγχέαιμ’ οὓς ὤμοσα). Jegliche Spekulation über die Natur des Eides erübrigt sich (Moreau 1954, 341 dachte an Epheben; Carrara 1977, 86 stellt es neben fr. 580 – vgl. hier unten, zum Fr. – und hält demnach eine Parodie des euripideischen Erechtheus für wahrscheinlich; daran anknüpfend Sonnino 2010, 380 [zu Eur. fr. 370 Kn. ὅρκους […] οὐκ ἐτόλμησα[ν λι]πεῖν]: „per le due sorelle suicide il mancato ottemperamento dell’impegno preso con la vittima immolata sarebbe stato un «atto audace» (τόλμα Ѝ ἐτόλμησαν), non meno contro natura […] di quanto lo era stato, in precedenza,
Ὧραι (fr. 580)
191
l’ omicidio rituale della sorella […]. Secondo Carrara 1977, p. 86 potrebbe fare ancora riferimento al motivo del giuramento delle Eretteidi Ar. Horai fr. 579 K.-A. διέφθορας τὸν ὅρκον ἡμῶν, da lui considerato, al pari di Ar. Horai fr. 580 K.A. […] un caso di «paratragoedia» (o, meglio: di ‘parodia’!) dell’Eretteo“); nicht auszuschließen allerdings ist eine mögliche Verbindung zu einem infolge eines Eidbruchs provozierten Fluch, worauf fr. 585, wenn auch vage, eventuell hindeuten könnte (vgl. hier unten, zum Fr.).
fr. 580 K.–A. (576 K.) ζεῦγος τρίδουλον τριδούλων cod.: corr. Salmasius
Drei-Sklaven-Gespann Hsch. ζ 125 ζεῦγος τριπάρθενον· Εὐριπίδης Ἐρεχθεῖ. καὶ Σοφοκλῆς Σισύφῳ· „Χαρίτων 〈τρι〉ζύγων“ (suppl. Musurus). Ἀριστοφάνης Ὥραις καταχρηστικῶς ἐπὶ τῶν τριῶν (ἐπὶ τὸ γʹ cod., corr. Musurus) τὸ ζεῦγος ἔθηκε· —— zeugos triparthenon (‚Drei-Jungfrauen-Gespann‘): Euripides im Erechtheus (Eur. fr. 357 Kn.). Auch Sophokles im Sisyphos: Charitōn trizygōn (‚der Drei-Gespann-Chariten‘) (Soph. fr. 502 R.). Aristophanes in den Hōrai hat es (d. h. das Wort zeugos) in uneigentlicher Bedeutung auf die Drei bezogen: ——
Metrum Ungewiß (iambisch?) (llkla). Zitatkontext Überliefert ist das Fragment unter dem Lemma ζεῦγος τριπάρθενον (Eur. fr. 357 Kn.), das eine identische Form der Junktur reproduziert, wohingegen das nächstfolgende Beispiel (Soph. fr. 502 R. Χαρίτων τριζύγων) ein weniger stringentes Pendant darstellt (zur unmittelbar voraufgehenden Glosse in Hsch. ζ 124 ζεῦγος· πᾶν τὸ ἐζευγμένον. καὶ ὄχημα. καὶ ἐπὶ τριῶν, καὶ τεσσάρων ἔτασσον vgl. Kannicht 1969, zu Eur. Hel. 357–9: „die bei Hesych. s. v. ζεῦγος zur Erklärung von E. fr. 357 und Ar. fr. 576 K. […] überlieferte Annahme der Grammatik, ὅτι καὶ τριζύγοις ἅρμασί τινες ἐχρήσαντο καὶ ὅτι τάσσουσι τὸ ζεῦγος ἐπὶ γʹ καὶ δʹ [Hsch. ζ 125], ist also wohl erfunden, um den poetischen Sprachgebrauch antiquarisch zu fundieren“; vgl. auch Λέξ. ῥητ. p. 260,29 Bk. ζεῦγος· οὐ μόνον τὸ ἐκ δυεῖν ἐπὶ τῶν βοῶν ἢ ἵππων ἐζευγμένον ζεῦγος καλεῖται, ἀλλὰ καὶ τὸ ἐκ πλειόνων). Das lexikographische Interesse für τρίδουλος geht von Soph. OT 1063 aus (vgl. hier unten, Interpretation): so explizit, im Sinne von Sklave in der dritten Generation, Eust. in Il. p. 616,45 (Σοφοκλῆς δὲ τρίδουλον τὸν ἐκ προγόνων δοῦλον ἔφη) sowie Suet. Π. βλασφ. p. 88 Taill. (πολλαὶ δὲ καὶ ἀπὸ ἀριθμῶν λαμβάνονται· τρισεξώλης, ὁ πάνυ ἐξώλης· τριπέδων, ὁ πολλάκις πεδηθεὶς κακοῦργος δοῦλος·
192
Aristophanes
τρίδουλος, ὁ ἐκ προγόνων δοῦλος), implizit, doch mit anderer Semantik (wer mehreren Herren dient), wohl Apoll. Soph. Lex. Hom. p. 155 (καὶ τρίδουλον ἐν τῇ συνηθείᾳ λέγομεν τὸν πολλοῖς δουλεύσαντα); die Präsenz in einer Aufzählung von Komposita mit dem Zahlpräfix τρι- unter solchen, die mit der Komödie zu tun haben bzw. aus ihr stammen, in Poll. VI 165 (τριτοστάτης ἐν χορῷ τριτόστατος [vgl. hier oben, zu fr. 503], τρίδουλος, τριμίτιον [vgl. τρίμιτος in Lysipp. fr. 3 [Bakchai], mit Bagordo 2014a, z. St.], τριταγωνιστής, τριήρης, τρίπολος γῆ· τρίκλυστος δ’ Ἀριστοφάνης [Ar. fr. 905, mit Bagordo 2018a, z. St.]) legt nahe, daß auch für τρίδουλος an Aristophanes gedacht werden dürfte. Textgestalt Die Emendation des tradierten τριδούλων durch Salmasius (wohl unter dem Einfluß des vorangehenden τριζύγων des Sophokles-Zitats entstanden) erscheint obligatorisch, da eine solche Junktur aus Subst. und darauf bezogenem Epitheton bestehen muß. Interpretation Eine poetisch gefärbte Junktur, gebildet durch das Subst. ζεῦγος (‚Gespann, Paar‘) und ein Kompositum mit den Elementen τρι- ‚dreifach‘ und δοῦλος ‚Sklave‘, das bereits für die Tragiker belegt ist, allerdings im Sinne von Sklave in der dritten Generation (vgl. Aesch. fr. **78c,5 R. ]ο̣υλ̣ ον η τριδουλ[, wofür ἢ δ]οῦλον ἢ τρίδουλ[ον [Cantarella] bzw. ὡς δ]οῦλον [Kamerbeek] oder δίδουλον [Steffen] gelesen wurde; Soph. OT 1062–3 σὺ μὲν γὰρ οὐδ’ ἐὰν τρίτης ἐγὼ / μητρὸς φανῶ τρίδουλος, ἐκφανῇ κακή, mit schol. z. St. εἰκότως τὸ τρίδουλος εἶπε πρὸς τὸ τρίτης μητρός· δούλου γὰρ τὸ μὴ ἐμφανὲς ἔχειν τὸ γένος, ἀλλὰ λαθραῖον, mit Casevitz 2009, 35: „Quelques composés de détermination ont un premier terme numéral : ἑπτάδουλος, τρίδουλος. Ce dernier est attesté chez Sophocle (OR 10621063) : Œdipe tente de rassurer Jocaste inquiète des résultats de son enquête : Θάρσει · σὺ μὲν γὰρ οὐδ’ ἐὰν τρίτης ἐγὼ / μητρὸς ϕανῶ, τρίδουλος, ἐκϕανῇ κακή. « Aie confi ance : pas même s’il se révèle que je suis esclave à la troisième génération d’une mère elle-même esclave à la troisième génération, tu ne saurais te révéler mauvaise. » Quant à ἑπτάδουλος, qui a été faussement attribué à Hipponax (fr. 147 Masson, cf. Suétone, περὶ βλασϕημιῶν, p. 63 Taillardat) par Eustathe (Comm. à Il., vol. 1, p. 227 et aussi vol. 2, p. 623), il est en fait d’Hérondas (Mim. 5, 75) : « esclave depuis sept générations » est une injure hyperbolique“; eine weitere Bedeutung – Sklave des Sklaven eines Sklavens – manifestiert Theop. FGrHist 115 F 251 ἣ Βακχίδος μὲν ἦν δούλη τῆς αὐλητρίδος, ἐκείνη δὲ Σινώπης τῆς Θράιττης τῆς ἐξ Αἰγίνης Ἀθήναζε μετενεγκαμένης τὴν πορνείαν, ὥστε γίνεσθαι μὴ μόνον τρίδουλον ἀλλὰ καὶ τρίπορνον αὐτήν). ζεῦγος bezieht sich i.d.R. auf ein ‚Paar‘, hier indes auf eine Dreiergruppe nach speziell für Euripides bezeugter Manier (vgl. etwa Eur. Tro. 924 τρισσὸν ζεῦγος […] τριῶν θεῶν, HF 454 ζεῦγος νεκρῶν, von Megara und deren Kindern), fr. 773,61 Kn. τρίπλουν ζεῦγος; Kassel–Austin z. St. verweisen auf Kannicht 1969, zu Eur. Hel. 357–9, wo das Epitheton τρίζυγος „für die drei vereinten (für den Dreiverein der) Göttinnen“ verwendet wird). Das offenkundig literarisch überladene Epitheton vermittelt, zumal in Verbindung mit ζεῦγος, den deutlichen Eindruck paratragischen Klanges, wozu
Ὧραι (fr. 581)
193
Eur. fr. 357 Kn. (ζεῦγος τριπάρθενον, bezogen auf die drei Töchter der Praxithea und des Erechtheus) sich als direkte Folie anbietet, wiewohl dergleichen nicht die Aussage des Zitatträgers darstellt, der lediglich von einem Gebrauch in uneigentlicher Bedeutung spricht, d. h. bezogen auf eine Dreier-, statt eine durch die eigentliche Bedeutung von ζεῦγος suggerierte Zweiergruppe (so hingegen Sonnino 2010, 417: „Euripide se ne serve spesso, come in questo caso, per indicare l’unione di più di due cose/persone. […] Il vezzo euripideo […] non sfuggì ad Aristofane, che, secondo la testimonianza dello stesso Hesych. ζ 125 Latte da cui proviene il fr. 21, prese di mira nelle Horai il nostro passaggio dell’Eretteo, coniando la singolare espressione ζεῦγος τρίδουλον (Ar. Horai fr. 580 K.-A.)“; so auch Frame 2009, 449 A. 201: „For the number of daughters in the play, cf. also the phrase ζεῦγος τριπάρθενον, “three-virgin yoke-team” (fr. 47 Austin; the phrase is quoted by Hesychius s. v., who adds that it was parodied by Aristophanes as ζεῦγος τρίδουλον, “three-slave yoke-team”)“). Die metrische Gestalt ist kompatibel mit dem Beginn eines 3ia bis zur Penthemimeres (somit sind weder die Position noch der Vers selbst eindeutig gesichert). Auf dem Feld bloßer Spekulation bewegt sich die Vermutung, der Ausdruck beziehe sich auf eine Dreiergruppe barbarischer Götter (so Kaibel in Kassel– Austin z. St.: „deorum barbarorum trias dici videtur“, zu den fremden Göttern vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 908).
fr. 581 K.–A. (569 K.)
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(Α.) ὄψει δὲ χειμῶνος μέσου σικυούς, βότρυς, ὀπώραν, στεφάνους ἴων 〈(B.) οἶμαι δὲ καὶ〉 κονιορτὸν ἐκτυφλοῦντα. (Α.) αὑτὸς δ’ ἀνὴρ πωλεῖ κίχλας, ἀπίους, σχαδόνας, ἐλάας, πυόν, χόρια, χελιδόνας, τέττιγας, ἐμβρύεια. ὑρίσους δ’ ἴδοις ἂν νειφομένους σύκων ὁμοῦ τε μύρτων. (B.) ἔπειτα κολοκύντας ὁμοῦ ταῖς γογγυλίσιν ἀροῦσιν, ὥστ’ οὐκέτ’ οὐδεὶς οἶδ’ ὁπηνίκ’ ἐστι τοὐνιαυτοῦ; (Α.) 〈ἆρ’ οὐ〉 μέγιστον ἀγαθόν, εἴπερ ἔστι δι’ ἐνιαυτοῦ ὅτου τις ἐπιθυμεῖ λαβεῖν; (Β.) κακὸν μὲν οὖν μέγιστον· εἰ μὴ γὰρ ἦν, οὐκ ἂν ἐπεθύμουν οὐδ’ ἂν ἐδαπανῶντο. ἐγὼ δὲ τοῦτ’ ὀλίγον χρόνον χρήσας ἀφειλόμην ἄν. (Α.) κἄγωγε ταῖς ἄλλαις πόλεσι δρῶ ταῦτα πλὴν Ἀθηνῶν· ταύταις δ’ ὑπάρχει ταῦτ’, ἐπειδὴ τοὺς θεοὺς σέβουσιν. (Β.) ἀπέλαυσαν ἄρα σέβοντες ὑμᾶς, ὡς σὺ φῄς. (Α.) τιὴ τί; (Β.) Αἴγυπτον αὐτῶν τὴν πόλιν πεποίηκας ἀντ’ Ἀθηνῶν
1 ὄψῃ Kaibel ‘fortasse scribendum βότρυος ὀπώραν’ Kaibel 2 οἶμαι δὲ καὶ suppl. e. g. et adversarii interpellationem significavit Kassel: μεστὴν ἀγοράν e. g. Austin 3 αὑτὸς Dindorf: ωυετος A: ὠυτὸς CE 4 πυόν om. CE χελιδόνας Schweighäuser: -α
Aristophanes
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ACE: -ια Porson ἐμβρύεια om. CE 5 post 6 CE üρισους A: om. CE: ὑριχοὺς Porson διδοις A: ἶδοις δ’ CE νιφομένους σύκων … μύρτων A: νιφόμενα σῦκα … μύρτα CE: νιφόμενα σύκων … μύρτα Bergk 6–7 adversarii interpellationem significavit Kassel 6 ἀροῦσιν ACE: καροῦσιν Coddaeus: ἀμῶσιν Bothe: ἄγουσιν Kaibel 7 οἶδ’ ὁπηνίκ’ Α οἶδε πηνίκ’ CE, Eust. ἐστὶν A 8 ἆρ’ οὐ add. Papabasileios ἐστιν A 11 τοῦτ’ Coddaeus: τοῦτον A: ταῦτ’ Porson χρήσας Porson: φήσας A 12 δρῶν A: corr. Casaubonus ταῦτα A: τοῦτο Kaibel ἀθηναίων A: corr. Brunck 13 ταύταις Kock 14 :: τιὴ τί; :: Porson: τι ἠ τι A 15 πεποιήκασ’ CE
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(Α.) Und du wirst sehen mitten im Winter Gurken, Trauben, Herbstfrüchte, Veilchenkränze. 〈(B.) Ich glaube aber auch〉 eine blendende Staubwolke. (Α.) Derselbe Mann verkauft Drosseln, Birnen, Honigwaben, Oliven, Biestmilch, Honig-Milch-Puddings, Schwalben-Feigen, Zikaden, Milchlämmer. Und Körbe könntest du sehen im Schnee mit Feigen und Myrtenbeeren zugleich (B.) Dann säen sie Kürbisse zusammen mit Rüben, so daß niemand mehr weiß, welche Zeit des Jahres es ist? (A.) Ist es nicht etwa das höchste Gut, wenn es möglich ist, das ganze Jahr durch das zu bekommen, worauf man Lust hat? (Β.) Nein, eher das größte Übel: wenn es nämlich nicht so wäre, würden die Leute weder Extra-Wünsche haben noch Ausgaben. Ich aber hätte dies nur für kurze Zeit erlaubt und gleich abgeschafft. (Α.) So was tue ich eben auch mit den anderen Städten, außer Athen: dieser Stadt steht das zu, da sie den Göttern huldigt. (Β.) Sie hatten gewiß ihren Genuß, indem sie euch huldigten, wie du sagst. (Α.) Warum denn? (Β.) Ägypten hast du aus ihrer Stadt gemacht, statt Athen
Athen. IX 372b κολοκύντη. χειμῶνος δὲ ὥρᾳ ποτὲ κολοκυντῶν ἡμῖν περιενεχθεισῶν πάντες ἐθαυμάζομεν νεαρὰς εἶναι νομίζοντες, καὶ ὑπεμιμνησκόμεθα ὧν ἐν Ὥραις ὁ χαρίεις Ἀριστοφάνης εἶπεν ἐπαινῶν τὰς καλὰς Ἀθήνας ἐν τούτοις· —— kolokyntē (‚Kürbis‘). Als uns in der Winterzeit einmal Kürbisse angeboten wurden, staunten wir alle im Glauben, sie wären jung, und wir entsannen uns der Dinge, die der geistreiche Aristophanes in den Hōrai sagte, indem er das schöne Athen in diesen Versen pries: —— Athen. epit. IX 372b ὅτι ὁ χαρίεις Ἀριστοφάνης ἐπαινῶν τὰς καλὰς Ἀθήνας ταῦτά φησιν [1–10]. εἶτ’ ἐπάγει ὅτι [cf. 13. 14] σέβοντες τοὺς θεοὺς [15] Αἴγυπτον – Ἀθηνῶν was der geistreiche Aristophanes sagt, indem er das schöne Athen preist [1–10]. Dann sagt er weiter, daß [vgl. 13. 14], da sie den Göttern huldigen, [15] Aigypton – Athēnōn
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Eust. in Il. p. 955,2 ἔπαινος δὲ τῆς τῶν Ἀθηναίων χώρας ἐν τοῖς τοῦ Ἀθηναίου τοιοῦτος [1. 2. 7] ὄψει —— ἐκτυφλοῦντα, ὥστ’ —— τοῦ ἐνιαυτοῦ. εἶτά τινος εἰπόντος, ὅτι [8. 9] μέγιστον —— λαβεῖν, ἀντιτίθησί τις, ὡς [9. 10] κακὸν —— ἐδαπανῶντο Und ein solcher Lobpreis des Landes der Athener [findet sich] in den Versen bei Athenaios [1. 2. 7] opsei —— ektyphlounta, ōst’ —— tou eniautou. Als einer dann sagt, daß [8. 9] megiston —— labein, widerspricht jemand, daß [9. 10] kakon —— edapanōnto Athen. XIV 653f ὅτι δ’ ἐν ταῖς Ἀθήναις διηνεκεῖς ἦσαν αἱ ὀπῶραι πᾶσαι, μαρτυρεῖ Ἀριστοφάνης ἐν Ὥραις (ἐν Εἰρηνῃ epit.) Und daß in Athen alle Obstsorten ganzjährig vorhanden waren, bezeugt Aristophanes in den Hōrai
Metrum Iambische Tetrameter (katalektisch):
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Zitatkontext Innerhalb einer Aufzählung diverser Gemüsesorten (Athen. IX 369a–72f) wird das Fragment in einer Sektion über die κολοκύντη (‚Kürbis‘; κολοκύνται steht aber wohl für alle Cucurbitaceae) angeführt, ausgehend von der Bemerkung, es handele sich bei mitten im Winter servierten, wie frisch schmeckenden Kürbissen um etwas Staunenerregendes, was indessen nur ein Trick geschickter Köche sei; zur Bestätigung dieser Finesse folgt auf das Fragment Nic. fr. 72 Gow–Scholfield, worin die Methode beschrieben wird, mit der Kürbisse (hier σικύαι) derart konserviert werden, daß sie im Winter genossen werden können, als wären sie frisch. Was alle Zitatträger aber verbindet, ist der Kontext eines Lobpreises auf Athen und Attika (ἐπαινῶν τὰς καλὰς Ἀθήνας sagt Athenaios von Aristophanes; von ἔπαινος … τῆς τῶν Ἀθηναίων χώρας spricht Eustathios in expliziter Anlehnung an Athenaios).
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Textgestalt ὄψῃ (v. 1) stammt von Kaibel (in Kassel–Austin z. St.), der ebenfalls βότρυος ὀπώραν erwog; die Ergänzungen οἶμαι δὲ καί bzw. μεστὴν ἀγοράν (v. 2; jeweils von Kassel und Austin in Kassel–Austin z. St.) sind lediglich als Beispiele zu betrachten; wenn αὑτός (v. 3) von Dindorf 1835, 665 außer Frage steht, läßt sich das tradierte χελιδόνα (v. 4) am ökonomischsten mit dem von Schweighäuser 1804, 40 vorgeschlagenen χελιδόνας emendieren („pluralem desiderabat metri ratio, quo ultima syllaba longa fieret“), wobei χελιδόνια von Porson 1812, 109 eine vertretbare Alternative darstellte (vgl. aber Kassel–Austin z. St.: „forma dubia“, mit Hinweis auf das metrisch gesicherte χελιδονείων in Epigen. fr. 1,2 [Bakchis?]; vgl. hier unten, zum Lemma); ausgehend von νιφομένους σύκων … μύρτων (A) kann die zu erwartende Form νειφ- restituiert werden, da eine anapästische Realisierung an dieser Stelle unproblematisch ist (pace Bergk in Meineke II.2 1171, der νιφόμενα σύκων … μύρτα liest: „at anapaestus qui sequitur νιφομένους tolerari nequit“; vgl. Cratin. fr. 45 [Dionysalexandros], mit Bianchi 2016a, 275; Kassel–Austin z. St. verweisen ebenfalls auf Ar. Nub. 1427, Thesm. 560, Ran. 932 und für die Form νειφ- auf Hdn. Π. ὀρθογρ. [GrGr III.2] p. 554,11 Lentz); das akzeptable ἀροῦσιν der Hss. (v. 6) wurde unnötigerweise in καροῦσιν (Coddaeus 1625, 1244; so auch Coulon 1937, 33–4, der anhand von Hsch. κ 852 καρούμενος· ὠνησάμενος, κ 853 καροῦσθαι· ὠνεῖσθαι auf eine zu weit hergeholte Erklärung rekurrieren muß: „le moyen καροῦσθαι signifiant ὠνεῖσθαι, pourquoi l’ actif καροῦν n’ aurait-il pas, tout aussi bien que l’ actif ὠνεῖν, le sens de πωλεῖν?“), ἀμῶσιν ‚sie mähen, ernten‘ (Bothe 1844, 161) oder ἄγουσιν (Kaibel in Kassel–Austin z. St.) emendiert; ἆρ’ οὐ (v. 8) wurde von Papabasileios 1889, 197 eingefügt; τοῦτ’ (v. 11) stammt von Coddaeus 1625, 1244 (A hat τοῦτον; keinen Vorteil bringt ταῦτ’ von Porson 1812, 110); χρήσας (v. 11) von Porson 1812, 110 statt des überlieferten φήσας (A) verleiht dem Satz wieder Sinn; gegen die Emendation von τούτοις (auf Ἀθῆναι bezogen) in ταύταις (v. 13) durch Kock I 536 spricht z. B. das von Kaibel in Kassel–Austin z. St. angeführte Thuc. VIII 61,1 (Ἄβυδον ἀποστήσων· εἰσὶ δὲ Μιλησίων ἄποικοι); die Sprecherverteilung :: τιὴ τί; :: geht auf Porson 1812, 110 zurück. Interpretation Der wohl aus einem epirrhematischen Agon stammende Dialog in 4ia^ (vgl. Whittaker 1935, 187, Gelzer 1960, 279, Perusino 1968, 104) enthält offenbar eine Auseinandersetzung zweier Figuren: auf Sprecher A, der die außerordentliche Üppigkeit an ländlichen Produkten preist, die auf den athenischen Märkten zu jedweder Jahreszeit dargeboten würden, repliziert Figur B mit dem Argument, ein solcher Sachverhalt habe schwerwiegende (und kostspielige) Konsequenzen für die Landwirtschaft und bringe die traditionelle Arbeitskultur der Athener in ernsthafte Bedrängnis (vv. 6–7. 10. 15). Die beiden hier dialogierenden Figuren wurden unterschiedlich identifiziert; daß es sich zumindest bei einer derselben um eine Gottheit handelt, kann als gesichert gelten (vgl. vv. 13–4 ἐπειδὴ τοὺς θεοὺς σέβουσιν […] σέβοντες ὑμᾶς); am wahrscheinlichsten indes sind beide Gesprächspartner Gottheiten, wobei die eine den traditionellen, d. h. olympischen Gottheiten zugehören, die andere hingegen die ‚Neulinge‘ repräsentieren dürfte (allzu vorsichtig Pellegrino 2000,
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177–8 mit A. 6, der von „due ignoti personaggi“ spricht; vgl. aber Lorenzoni 2017, 436: „Certamente uno dei due è una divinità (cf. vv. 13s.); con ogni probabilità lo è anche l’altro (verisimilmente il corifeo rappresentante delle Stagioni)“; für einen Dialog zwischen einer Gottheit und einem Menschen plädierte Dobree 1833, 256; Athene als Figur B und Sabazios als Figur A suggerierte Bergk in Meineke II.2 1172: „Illustrat autem hic locus quam maxime institutum totius comoediae; apparet enim unum aliquem ex antiquis illis diis loqui et recensere, quot bona et commoda in Athenienses propter pietatem, qua olim deos coluerint, contulerit: Minervam, Atheniensium praesidem, haec dicere consentaneum est. Minervae autem unus ex novitiis diis, ut mihi quidem videtur Sabazius, vid. Fr. III [fr. 578], regerit irridetque illa, quae recensuerat Minerva commoda. Sed sunt praeterea alia, quae nec a Minerva nec a Sabazio dici potuerunt, sed a choro, cui tribui v. 7 et 11“; vgl. ebenso Kock I 537: „certant syntagmate iambico Minerva vel alius aliquis veterum deorum cum novicio nescio quo, atque ita certant, ut olim Minerva et Neptunus de terrae possessione litigaverant, utrius in Atticam beneficia maiora essent disceptantes“; nicht anders Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „v. 1–9 et 12. 13 vix dubitari potest, quin Minervae verba sint de sua urbe gloriantis. adversatur aliquis qui naturae legibus obtemperandum existimet et variandam aestatis opulentiam cum hiemis penuria. fueritne Horarum cum Minerva certamen?“; an Isis für die Figur A denkt Bäbler 2005, 59–60: „Another Egyptian import was Isis, whose worshippers were allowed to build a sanctuary for her in the Piraeus some time before 333/2 BC. The goddess had followers even among renowned people of old Attic origin, something which the rather conservative Aristophanes clearly did not like: “You changed the city and made Egypt out of Athens” (K.-A. fr. 581) was the reproach he addressed to Isis“; Olson 2007, 105: „Speaker A is a god […] Speaker B (more likely a god of a different, more traditional sort rather than a human being […] the gods to whose worship Speaker A refers are most likely foreign deities such as Sabazius (mentioned in Ar. fr. 578, from the same play), whose cult was introduced into Athens probably sometime in the 420s“; Halliwell 2015, 252: „it is uncertain whether A is a traditional or new god, e. g. Athena or Sabazios“; vgl. jetzt Barrenechea 2018, 40: „A new deity who already received cult in Athens (12–14) explains to an antagonist one of the benefits that she (or he) brings to the land, namely a climate where all types of foodstuff grow all year. The deity’s interlocutor, who may be a traditional Greek god, criticizes this benefit by pointing out the confusion of having every seasonal product available at the same time, and interjects that he (or she) would not have offered it (11)“; vgl. Pellegrino 2000, 173–93, Delneri 2006, 89–106, Olson 2007, 105–7, Pellegrino 2015, 330–3; zu den ‚neuen Gottheiten‘, einer Erscheinung des späten 5. Jhs. v. Chr. vgl. Parker 1996, 152–98; zu v. 15 als Indiz für eine zunehmende Religiosität der Athener vgl. Smith 1989, 141 A. 4: „The suggestion that the Athenians have become overly religious is made in Aristophanes’ Seasons (see PCG III.2, fr. 581, line 15)“). Der Chor der Horai wird sich schwerlich mit Sprecher B solidarisiert haben, da der Plan von Sprecher A mit der Gleichgültigkeit gegenüber dem Jahres-
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zeitenzyklus (v. 7) ihre Existenz selbst gefährden hätte (vgl. Olson 2007, 105; bezüglich des Motivs der in den verschiedenen Jahreszeiten geschenkten Güter verweisen Kassel–Austin z. St. auf Xen. Vect. 1,3 καὶ μὴν ὅσαπερ οἱ θεοὶ ἐν ταῖς ὥραις ἀγαθὰ παρέχουσι, {καὶ} ταῦτα πάντα ἐνταῦθα πρῳαίτατα μὲν ἄρχεται, ὀψιαίτατα δὲ λήγει, für Attika, auf Fl. Ios. Bell. Iud. III 518–9 φιλοτιμίαν ἄν τις εἴποι τῆς φύσεως βιασαμένης εἰς ἓν συναγαγεῖν τὰ μάχιμα καὶ τῶν ὡρῶν ἀγαθὴν ἔριν ἑκάστης ὥσπερ ἀντιποιουμένης τοῦ χωρίου· καὶ γὰρ οὐ μόνον τρέφει παρὰ δόξαν τὰς διαφόρους ὀπώρας ἀλλὰ καὶ διαφυλάσσει. τὰ μέν γε βασιλικώτατα σταφυλήν τε καὶ σῦκον δέκα μησὶν ἀδιαλείπτως χορηγεῖ, τοὺς δὲ λοιποὺς καρποὺς δι’ ἔτους ὅλου, für die Region um den See Genezareth, sowie auf Verg. Georg. II 149 hic ver assiduum atque alienis mensibus aestas, für Italien; vgl. auch Davidson 2012, 26: „In encomia of ‘beautiful Athens’ the marketplace could be seen as a display case for the excellence of the city’s terroir and ist peculiarly mild climate“, mit Zitat von Eub. fr. 74 [Olbia] ἐν τῷ γὰρ αὐτῷ πάνθ’ ὁμοῦ πωλήσεται / ἐν ταῖς Ἀθήναις· σῦκα, {Β.} κλητῆρες {Α.} βότρυς, / γογγυλίδες, ἄπιοι, μῆλα, {Β.} μάρτυρες {Α.} ῥόδα, / μέσπιλα, χόρια, σχαδόνες, ἐρέβινθοι, {Β.} δίκαι / {Α.} πυός, πυριάτη, μύρτα, {Β.} κληρωτήρια / {Α.} ὑάκινθος, ἄρνες, {Β.} κλεψύδραι, νόμοι, γραφαί, wo das Überangebot an Gütern auf dem athenischen Markt eine Pointe zum richterlichen Übereifer der Athener provoziert; auffällig ist, daß von den dort aufgezählten Produkten nicht weniger als acht – σῦκα, βότρυς, γογγυλίδες, ἄπιοι, χόρια, σχαδόνες, πυός und μύρτα – wörtlich mit den im aristophanischen Fragment aufgezählten übereinstimmen; zu vermeintlich affinen Themen bei Lucilius vgl. Ferriss–Hill 2015, 114: „Satires 2.4 and 2.8 may be seen as Ecclesiazusae 1168–74 or fr. 581 (Horai) writ large“). Der Lobpreis der Annehmlichkeit von Klima und Landschaft Attikas (εὐκρασία ὡρῶν) hat gewisse Tradition in der lit. Motivik (vgl. Schmid 1946, 196 mit A. 2; vgl. etwa Eur. Med. 835–45, TrGF adesp. 981, Soph. OC 668–701); daß die primär auf diese natürlichen Vorzüge zurückzuführende Üppigkeit auch mit der attischen Thalassokratie zu kombinieren sei, ist eine erwägenswerte Hypothese (vgl. Ceccarelli 1996, 153, mit Verweis auf Perikles’ Grabrede in Thuc. II 38 sowie auf [Xen.] Ath. pol. 2,7). Die Idee einer utopischen Landschaft (Zieliński 1931, 45–6) indes wurde zu Recht zurückgewiesen, werden hier doch authentische, nur leicht überzogen dargestellte Qualitäten des Landes Attika gepriesen (vgl. Hoffmann 1910, 23). Der Gedanke, aus Athen werde Ägypten, läßt sich nicht eindeutig interpretieren – klimatologische, kultisch-religiöse, sittlich-kulturelle oder landwirtschaftliche Aspekte mögen dabei eine Rolle gespielt haben. So gebe es laut Hdt. II 77,3 (εἰσὶ μὲν γὰρ καὶ ἄλλως Αἰγύπτιοι μετὰ Λίβυας ὑγιηρέστατοι πάντων ἀνθρώπων τῶν ὡρέων ἐμοὶ δοκέειν εἵνεκεν, ὅτι οὐ μεταλλάσσουσι αἱ ὧραι· ἐν γὰρ τῇσι μεταβολῇσι τοῖσι ἀνθρώποισι αἱ νοῦσοι μάλιστα γίνονται, τῶν τε ἄλλων πάντων καὶ δὴ καὶ τῶν ὡρέων μάλιστα) und Callix. FGrHist 627 F 2 (ἡ γὰρ Αἴγυπτος καὶ διὰ τὴν τοῦ περιέχοντος ἀέρος εὐκρασίαν καὶ διὰ τοὺς κηπεύοντας τὰ σπανίως καὶ καθ’ ὥραν ἐνεστηκυῖαν ἐν ἑτέροις φυόμενα τόποις ἄφθονα γεννᾷ καὶ διὰ παντός,
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καὶ οὔτε ῥόδον οὔτε λευκόιον οὔτ’ ἄλλο ῥᾳδίως ἄνθος ἐκλιπεῖν οὐδὲν οὐδέποτ’ εἴωθεν) in Ägypten keine Jahreszeiten, was der Gesundheit der Menschen durchaus zuträglich sei (so Kassel–Austin z. St.); die Pointe von Sprecher A dürfte jedoch negativ konnotiert sein und auf die zahlreichen Gottheiten hindeuten, wofür Ägypten in Athen bekannt war (vgl. u.a. Anaxandr. fr. 40 [Poleis], wo den Athenern ein Bündnis mit den Ägyptern schon allein aus dem Grunde unmöglich erscheint, weil diese merkwürdige Gottheiten verehrten; so Olson 2007, 107); weitere Möglichkeiten wurden einerseits in der allgemeinen Weichlichheit der ägyptischen Bevölkerung gesucht (so Kock I 538: „id prior in reliquis terris fieri debere concedit, in Attica non item, quod terra sit religiosissima. at pravum pietatis fructum alter criminatur esse, quod eo modo Attica facta sit Aegyptus, i. e. mollis et effeminata“), andererseits in der sprichwörtlichen Fruchtbarkeit des Landes (vgl. Eust. in Il. p. 983,32 = Paus. att. ο 22* Erbse ὃν οὐ θρέψει Κῶς, ἐκεῖνον οὐδὲ Αἴγυπτος, mit Göbel 1915, 93: „Erat enim insula fertilissima, qua de causa etiam Aegyptus famosa“; weitere Lit. in Pellegrino 2015, 331–2). 1–5 ὄψει δὲ – ἴδοις ἂν Diese Kombination in Beschreibungen auch in Hermipp. fr. 48,5–8 [Moirai] (ῥάβδον δ’ ὄψει τὴν κοτταβικὴν / ἐν τοῖς ἀχύροισι κυλινδομένην, / μάνης δ’ οὐδὲν λατάγων ἀίει, / τὴν δὲ τάλαιναν πλάστιγγ’ ἂν ἴδοις). χειμῶνος – βότρυς Zu Gurken im Winter vgl. Thphr. Char. 14,9 (καὶ χειμῶνος ὄντος μάχεσθαι τῷ παιδί, ὅτι σικύους οὐκ ἠγόρασεν); für Gurken und Trauben vgl. Olson–Sens 1999, zu Matr. fr. 1,113. fr. 4 O.–S. und García Soler 2001, 49. 116–7. ὀπώραν Hiermit sind allgemein herbstliche Früchte gemeint, speziell aber Trauben und Feigen (so Cassio 1985, 140 A. 5, anhand von Plat. Leg. 844d, Galen. De alim. fac. vol. VI p. 573; zur Darstellung der personifizierten Opora in den bildenden Künsten vgl. Smith 2011, 79–80). 2 στεφάνους ἴων Veilchenkränze evozieren v.a. Symposien (vgl. Olson 2002, zu Ar. Ach. 637; vgl. auch Thphr. Hist. plant. VI 8,1). κονιορτὸν ἐκτυφλοῦντα Nach den zuvor genannten Erzeugnissen wirkt das Bild einer blendenden Staubwolke wie ein Aprosdoketon, das indessen nicht unbedingt allein den Winter (Plat. Rep. 496d ἐν χειμῶνι κονιορτοῦ καὶ ζάλης ὑπὸ πνεύματος φερομένου), sondern ebensowohl den Sommer (Delneri 2006, 93) evozieren könnte. 3 αὑτὸς δ’ ἀνὴρ πωλεῖ Die Pointe besteht darin, daß auf dem athenischen Markt jeder Händler zumeist eine spezifische Warensorte verkaufte. κίχλας Die Drossel (vgl. Thompson 1936, 148–50) findet sich häufig in Speisekatalogen der Komödie (Stellen in Olson 2002, zu Ar. Ach. 961). ἀπίους Birnen werden oft als Dessert serviert (vgl. Olck 1897). σχαδόνας Die σχαδών (vielleicht aus σχάζειν als ‚die sich öffnende‘; vgl. Frisk GEW, s. v.) kann für eine Brut- bzw. Honigzelle der Bienen stehen, im Pl. aber für die Honigwaben oder auch die Larven der Bienen und Wespen. ἐλάας Oliven erscheinen nicht selten in Auflistungen von Lebensmitteln in der Komödie (vgl. Ar. Pac. 578, Antiphan. fr. 140,3 [Leukadios], Anaxandr. fr. 42,56
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[Prōtesilaos], Mnesim. fr. 4,29 [Hippotrophos]; für diese und andere Verwendungen vgl. Alvoni 1997). 4 πυόν, χόρια Der πυός ist die erste Muttermilch (vgl. Olson 1998, zu Ar. Pac. 1150; García Soler 2001, 272–3; zur Variante πύαρ – Konjektur für das überlieferte πῦρ – vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 26); die χόρια (Pl. von χόριον ‚die den Fötus umgebende Haut‘) sind ein Nachgeburts-Pudding aus Honig und Milch, gekocht im Fötus eines Schafs oder einer Ziege (vgl. Arnott 1996, 531); beide Speisen zusammen auch in Ar. fr. 333,5–7 [Thesmophoriazousai II] (οὐδὲ χόρι’ οὐδὲ πυὸς οὐδ’ ἧπαρ κάπρου / οὐδὲ σχαδόνες οὐδ’ ἠτριαῖον δέλφακος / οὐδ’ ἐγχέλειον οὐδὲ κάραβος;), Alex. fr. 178,11–4 [Pannychis ē Erithoi] (πυόν, μέλιτος ὀξύβαφον, ἀποταγηνιῶ, / τυροῦ τροφάλια χλωρὰ Κυθνίου παρατεμών, / βοτρύδιόν τι, χόριον, ἐν ποτηρίῳ / γλυκύν), Eub. fr. 109 [Titthai] (μὴ πολυτελῶς, ἀλλὰ καθαρείως ὅ τι ἂν ᾖ, / ὁσίας ἕνεκα, σηπίδι’ ἢ τευθίδια, / πλεκτάνια μικρὰ πουλύποδος, νῆστίν τινα, / μήτραν, χόρια, πυόν, λάβρακος κρανίον / εὐμέγεθες); vgl. auch schol. Theocr. 9,19a (χόρια δὲ τὰ τῶν ἐμβρύων ἀγγεῖα. εἰώθασι γὰρ ἐν γάλακτι καταπλάσσοντες καὶ ξηραίνοντες ὀπτᾶν, εἶτα ἐσθίειν ταῦτα, ἅ καὶ χόρια προσαγορεύουσι. †κρατὶ ὑοστρόφοιο γέννας† [Cratin. fr. 507] χόριά τ’ ἐμβρύων τε πλήρη). χελιδόνας Hierbei dürfte es sich weniger um Schwalben (so z. B. Delneri 2006, 95 und Henderson 2007, z. St.; vgl. κίχλας, v. 3) als um eine Art attischer Feigen handeln, die sonst χελιδόνιοι heißen (so Kassel–Austin z. St., die auf Poll. VI 81 ἰσχάδες χελιδόνιοι αἱ Ἀττικαὶ, αἳ καὶ χελιδόνες καλοῦνται, mit Olck 1909, 2121, verweisen); verbreiteter ist das Adj. χελιδόν(ε)ιος (wörtl. schwalbenähnlich, -farbig) zur Bezeichnung einer attischen Feigensorte (vgl. Epigen. fr. 1 [Bakchis?] εἶτ’ ἔρχεται / χελιδονείων [-ονίων ACE, corr. Bentley] μετ’ ὀλίγον σκληρῶν ἁδρὸς / πινακίσκος, Mach. fr. 18,426–7 Gow παρεγενήθη γὰρ εἰς τὴν Ἀττικήν / ὠνησόμενος χελιδονείους ἰσχάδας); nicht ausgeschlossen jedoch ist, daß durch die Ambiguität des Wortes es den Zuschauern selbst überlassen blieb, ob sie an die Schwalben oder aber die Schwalben-Feigen dächten. τέττιγας Verzehrt werden die Zikaden auch in Ar. fr. 53,1 [Anagyros] (πρὸς θεῶν· ἔραμαι τέττιγα φαγεῖν; vgl. Orth 2017, z. St., mit weiterer Lit.), wo jemand seinem Hungerleiden in Form von paratragischem Vokabular Ausdruck verleiht, wobei die Zikaden lediglich emblematisch für etwas Eßbares stehen; in Anaxandr. fr. 42,59 (μάραθ’, ᾠά, φακῆ, τέττιγες, ὀπός) dagegen gehören sie hingegen zu einem Speisenkatalog bei der Hochzeit des Iphikrates in Thrakien und stehen somit wie in unserem Fr. für die Vielfalt der angebotenen Speisen; in Alex. fr. 167,13 wiederum gelten sie als Nahrungsmittel für ärmere Leute (zum Verzehr von Zikaden mitsamt ihrer mediz. Verwendungen vgl. auch Aristot. Hist. anim. 556b 7–8. 12–4, Ael. NA XII 6, Diosc. De mat. med. II 51, Plin. Nat. hist. XI 92. XXX 68); daß die Erwähnung der Zikaden hier deren Assoziierung mit der Sommerhitze (seit Hes. Op. 582–4) verpflichtet sei (so Pellegrino 2015, z. St.), dürfte – wenn überhaupt – ein nur sekundäres Motiv sein.
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ἐμβρύεια Der Begriff ἐμβρύειον ist ausschließlich hier bezeugt; die Form ist ein kohärentes Derivat von ἔμβρυον ‚neugeborenes (Lamm)‘ (seit Homer) bzw. ‚ungeborene Leibesfrucht‘ (in der mediz. und naturwiss. Literatur). 5 ὑρίσους In der Form ὑρισός bzw. ὑρισσός wird das seltene Wort in Hsch. υ 807 (ὑρισ[σ]ός· φορμός), Phot. υ 301 (ὕρ{ε}ισοι· ἐρυσοί. σπυρίδες) sowie Theognost. p. 130,2 (ὑρισσὸς ἀγγεῖον πλεκτὸν, εἰς ὃ σῦκα ἐμβάλλουσιν) glossiert (vgl. auch Phryn. Praep. soph. p. 116,4 ὕρισχος· ὃ διαφθείροντες οἱ ἰδιῶται βρίσχον καλοῦσιν. ἔστι δὲ πλόκανόν τι, ἐν ᾧ σῦκα καὶ τὴν ἄλλην ὀπώραν ἐκ τῶν ἀγρῶν εἰς ἄστυ φέρουσιν, κοφίνῳ ἐμφερές, Hsch. σ 2778 συρίσκος· ἀγγεῖόν τι πλεκτόν, εἰς ὃ σῦκα ἐμβάλλουσι. τινὲς δὲ ὑρίσκον); eine weitere Form ist das in Alex. fr. 133,1–3 [Lebēs] (καὶ τί δεῖ / λέγειν ἔθ’ ἡμᾶς τοὺς τὰ σῦχ’ ἑκάστοτε / ἐν τοῖς συρίχοις πωλοῦντας;, mit Arnott 1996, z. St.) attestierte σύριχος (zu den verschiedenen Varianten, deren Instabilität eine volkstümliche Herkunft verraten dürfte, vgl. Lobeck 1853, 337 und Frisk GEW, s. v. σύριχος, wo auch auf das synonyme ἄρριχος verwiesen wird; zu letzterer Form vgl. Bagordo 2014b, zu Susar. test. 1); das Bild des Korbes für eine große Menge auch in Ar. Pac. 1005 (Κωπᾴδων ἐλθεῖν σπυρίδας). νειφομένους In der Form νείφειν (alternativ zu νίφ-) findet sich das Verb ebenso in Ar. Ach. 1075 (κἄπειτα τηρεῖν νειφόμενον [d. h. Lamachos] τὰς εἰσβολάς), 1140–1 (τὴν ἀσπίδ’ αἴρου καὶ βάδιζ’, ὦ παῖ, λαβών. / νείφει. βαβαιάξ· χειμέρια τὰ πράγματα) und Vesp. 773 (ἐὰν δὲ νείφῃ; die prosodisch differierenden Formen νείφ-/νίφ- werden in der Überlieferung oft miteinander verwechselt, wobei in den aristophanischen Fällen das unmetrische νίφ- stets durch νείφ- ersetzt werden sollte; zur metr. Gestalt vgl. hier oben, Textgestalt); vgl. auch Aesch. Sept. 213 (ὅτ’ ὀλοᾶς / νειφομένας βρόμος λιθάδος ἐν πύλαις) und Xen. Hell. II 4,5 (οἱ δὲ νιφόμενοι ἀπῆλϑον εἰς τὸ ἄστυ); das Üppigkeit suggerierende Bild des Schneefalls (νιφάς) ist bereits homerisch (vgl. z. B. Hom. Γ 222; vgl. Taillardat 19652, 378). σύκων ὁμοῦ τε μύρτων Die Kombination von σῦκα und μύρτα auch in Ar. Pac. 575 (τῶν τε σύκων, τῶν τε μύρτων; vgl. García Soler 2001, 118). 6–7 ἔπειτα – τοὐνιαυτοῦ; Die Struktur der Frage läßt sich mit Cratet. fr. 16,1–2 [Thēria] (ἔπειτα δοῦλον οὐδὲ εἷς κεκτήσετ’ οὐδὲ δούλην, / ἀλλ’ αὐτὸς αὑτῷ δῆτ’ ἀνὴρ γέρων διακονήσει;) vergleichen (vgl. Kassel–Austin z. St., mit weiteren Beispielen). 6 κολοκύντας – ἀροῦσιν Während die Ernte der Rüben im Winter stattfindet, sind die Kürbisse ein Produkt des Sommers (vgl. Thphr. Hist. plant. VII 1,2; vgl. García Soler 2001, 48–9); ἀροῦν heißt hier nicht pflügen, sondern säen (vgl. etwa Plat. Phdr. 276b εἰς Ἀδώνιδος κήπους ἀρῶν χαίροι; vgl. hier oben, Textgestalt). 7 ὁπηνίκ’ – τοὐνιαυτοῦ; Das Temporaladverb ὁπηνίκα steht für Gleichzeitigkeit mit dem Hauptsatz und ist i.d.R. präziser als ὁπότε, unterscheidet sich allerdings von diesem kaum in seinem Gebrauch (vgl. z. B. Plat. Alcib. I 105d); es kann sowohl einen Relativsatz als auch einen indirekten Fragesatz einleiten (πηνίκα dient zur Einleitung direkter Fragesätze; vgl. Kühner–Gerth II.2 445: „ἡνίκα und allgemeiner ὁπηνίκα, von einer bestimmten Zeit gebraucht = als gerade, z. B. an
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dem Tage, zu der Stunde gerade, als (beide erst nachhom.)“; in der Komödie sonst nur in Ar. Av. 1499 ({ΠΡ.} πηνίκ’ ἐστὶν ἄρα τῆς ἡμέρας; {ΠΕ.} ὁπηνίκα; [Pr.] ‚welche Zeit des Tages haben wird denn? [Pi.] welche Zeit, sagst du?‘), ebenfalls mit Gen., in fr. 618 (ὁπηνίκ’ ἄτθ’ ὑμεῖς κοπιᾶτ’ ὀρχούμενοι, mit Bagordo 2016, z. St.) und Eub. fr. 117,6–7 (ὁπηνίκ’ ἂν / εἴκοσι ποδῶν μετροῦντι τὸ στοιχεῖον ᾖ). 8 〈ἆρ’ οὐ〉 Diese Ergänzung (vgl. hier oben, Textgestalt) läßt sich durch Stellen wie Ar. Vesp. 575 (ἆρ’ οὐ μεγάλη τοῦτ’ ἔστ’ ἀρχὴ καὶ τοῦ πλούτου καταχήνη;) und 619 (ἆρ’ οὐ μεγάλην ἀρχὴν ἄρχω καὶ τοῦ Διὸς οὐδὲν ἐλάττω) stützen. δι’ ἐνιαυτοῦ Die Zeitangabe δι’ ἐνιαυτοῦ (‚das Jahr hindurch‘) gehört sonst ausschließlich der att. Prosa an (vgl. Phot. δ 534 = Sud. δ 921 δι’ ἐνιαυτοῦ· ἀντὶ τοῦ δι’ ὅλου τοῦ ἐνιαυτοῦ. καὶ δι’ ἡμέρας· ἀντὶ τοῦ δι’ ὅλης τῆς ἡμέρας; wohl aus Harp. δ 57 K. [p. 96,18 Dind.] δι’ ἐνιαυτοῦ· ἀντὶ τοῦ δι’ ὅλου τοῦ ἐνιαυτοῦ Ἀντιφῶν περὶ τοῦ Λινδίων φόρου [Antiphont. fr. 28 Thalh.]. Τηλεκλείδης δ’ ἐν τοῖς Πρυτάνεσι δι’ ἡμέρας εἶπεν ἀντὶ τοῦ δι’ ὅλης τῆς ἡμέρας [Telecl. fr. 30 [Prytaneis]]); die Komödie kennt allein δι’ ἔτους (Ar. Vesp. 1057; andersgeartet Plut. 584 δι’ ἔτους πέμπτου ‚jedes fünfte Jahr, d. h. alle vier Jahre‘). 9–10 ἐπιθυμεῖ – ἐδαπανῶντο Das Med. δαπανᾶσθαι auch in Ar. Plut. 588; eine negative Pointe in beiden Verben vermutet Wilkins 2000, 153. 9 κακὸν – μέγιστον Es wird auf μέγιστον ἀγαθόν von v. 8 erwidert; μὲν οὖν ist hier adversativ (vgl. Denniston 19542, 475: „‘No’: ‘on the contrary’: ‘rather’“). 10 εἰ μὴ γὰρ ἦν Wenn es nicht möglich wäre, d. h. zu kaufen, was auch immer man möchte (nicht: „Se infatti tutto ciò non esistesse“, Pellegrino 2015, z. St.). 11 χρήσας ἀφειλόμην ἄν Eine ähnliche Kombination in Comp. Men. et Phil. II 200 J. (ἅ σοι τύχη κέχρηκε, ταῦτ’ ἀφείλετο; Parallele in Kock I 538). 12 κἄγωγε – Ἀθηνῶν Für δρᾶν als ποιεῖν vgl. Fraenkel 1962, 81–2. 13 ἐπειδὴ τοὺς θεοὺς σέβουσιν Unklar ist, ob hiermit die ‚neuen‘ Götter gemeint sind; dagegen spricht wohl Soph. OC 260–1 (εἰ τάς γ’ Ἀθήνας φασὶ θεοσεβεστάτας / εἶναι). 14 ἀπέλαυσαν – φῄς Ironisch gemeint, wie sich aus v. 15 erweist (vgl. Ar. Av. 177. 1358, Thesm. 1008); zum Skepsis äußernden ἄρα vgl. Denniston 19542, 38–9. τιὴ τί; Diese kolloquiale Frage sonst nur in Ar. Thesm. 84 (τιὴ τί δή;, mit Austin–Olson 2004, z. St.: „an emphatic expression of puzzlement“), Vesp. 115 (τιὴ τί δή;), Pac. 1018 (τιὴ τί δή;) sowie Nub. 755bis (ὁτιὴ τί δή;) und Plut. 136bis (ὁτιὴ τί δή;); außerhalb der Komödie lediglich in Plat. Gorg. 491d (τιὴ τί;, restituiert in Wilamowitz 19202, II 375). 15 Αἴγυπτον – ἀντ’ Ἀθηνῶν Vgl. hier oben, Interpretation.
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fr. 582 K.–A. (571 K.) schol. Ar. Vesp. (vet. [RVΓ] et Tricl. [Lh]) 1183 ὁ Θ ε ο γ έ ν η ς οὗτός ἐστιν ὁ Ἀχαρνεύς, ὃν καὶ ἐπὶ τῷ μεγάλα (-λως Lh) ἀποπατεῖν (-δάτειν V, -παρδεῖν Γ, -βδέειν Lh) κωμῳδοῦσιν. δῆλον δὲ ἐν ταῖς Ὥραις (δῆλον – Ὥραις solus V) dieser T h e o g e n e s ist der aus Acharnai, den sie auch für sein groß angelegtes Abgehen verspotten. Und dies wird deutlich in den Hōrai
Metrum Ungewiß (kkkl). Zitatkontext Im Scholion zu Ar. Vesp. 1183 (vgl. hier unten, Interpretation) wird der kōmōdoumenos mit einem Theogenes aus dem Demos Acharnai identifiziert: je nachdem, welche der diversen Lesarten der Hss. übernommen wird, wäre das Merkmal, wofür Theogenes in den Hōrai verspottet worden sein soll, das bei Seite treten, um seine Notdurft zu verrichten (ἀποπατεῖν, R) oder gar das Furzen (-παρδεῖν, Γ -βδέειν, Lh). Interpretation Es dürfte sich um den mehrfach in der Archaia erwähnten kōmōdoumenos Theogenes (oder Theagenes?) handeln (die Lesart der Hss. Θεαγwurde generell in Θεογ- emendiert, wobei beide Namensformen im 5. Jh. v. Chr. möglich sind), der wiederum vielleicht mit jenem Theogenes zu identifizieren ist, der 425 v. Chr. als Aufseher nach Pylos gesandt wurde und 421 v. Chr. den Friedensvertrag mit Sparta besiegelte (Thuc. IV 27,3. V 19,2. 24,1; so PA 6703, PAA 504040 und – als Theagenes aus Peiraieus – MacDowell 1961; vgl. aber Olson 2017, zu Eup. fr. 135 [Dēmoi]: „But whether this individual is more than a figment of the ancient (and modern) scholarly imagination assembled out of bits and pieces of random evidence is unclear, particularly since at least one Theagenes/Theogenes—perhaps to be identified with the man referred to here […]—is said to have been from Piraeus rather than Acharnae […]; even if this Theagenes/Theogenes is real, it is likewise uncertain whether he is to be identified with the man or men Aristophanes mentioned, on the one hand, or the historical person in Thucydides, on the other“): in Ar. Vesp. 1183–5 (ὦ σκαιὲ κἀπαίδευτε – Θεογένης ἔφη / τῷ κοπρολόγῳ, καὶ ταῦτα λοιδορούμενος· / μῦς καὶ γαλᾶς μέλλεις λέγειν ἐν ἀνδράσιν;) wird er als jemand geschildert, der sich auf einen verbalen Schlagabtausch mit einem Kotsammler einläßt; in Pac. 928 (ἵνα μὴ γένηται Θεογένους ὑηνία) ist von seiner ὑηνία die Rede (zu diesem Vorwurf vgl. hier oben, zu fr. 568; das schol. z. St. fügt – neben der mit anderen Quellen kompatiblen Bemerkung bezüglich seiner Neigung zur Korruption: ἐδόκει δὲ καὶ πένης εἶναι, θρύπτεσθαι δὲ ἐπὶ πλούτῳ – eine Reihe offenbar autoschediastischer Merkmale hinzu, die mit ὑηνία zusammenhängen: ἦν δὲ τὸ σῶμα παχὺς καὶ χοιρώδης. τὴν δὲ ὑηνίαν τὴν δυσωδίαν τὴν ἐκ τῶν ὑῶν, οἵπερ διαφόροις ἐδέσμασι χρώμενοι δυσώδη ἀποπατοῦσι, εἰς βορβόρους δὲ κυλίονται); in Av. 821–3 (ἆρ’ ἐστὶν αὑτηγὶ Νεφελοκοκκυγία, / ἵνα καὶ τὰ Θεογένους τὰ πολλὰ χρήματα / τά τ’ Αἰσχίνου ’σθ’ ἅπαντα;) wird sein Vermögen in den Wolken lokalisiert, was bedeutet, daß es ledig-
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lich fingiert ist (vgl. das schol. z. St. λέγεται ὅτι μεγαλέμπορός τις ἐβούλετο εἶναι, †περαΐτης† ἀλαζὼν, ψευδόπλουτος. ἐκαλεῖτο δὲ καπνός, ὅτι πολλὰ ὑπισχνούμενος οὐδὲν ἐτέλει. Εὔπολις ἐν Δήμοις [Eup. fr. 135 [Dēmoi], mit Olson 2017, z. St., der nicht ausschließt, daß die Aussage auf fr. 99,5. 9 [Dēmoi] zu beziehen sei; vgl. hier unten]: gerne habe er sich das Ansehen eines reichen Großhändlers gegeben, sei aber letztlich nur jemand gewesen, der viel versprochen und nichts gehalten habe); in Av. 1125–7 (κάλλιστον ἔργον καὶ μεγαλοπρεπέστατον· / ὥστ’ ἂν ἐπάνω μὲν Προξενίδης ὁ Κομπασεὺς / καὶ Θεογένης ἐναντίω δύ’ ἅρματε) wird er mit einem weiteren Großtuer namens Proxenides assoziiert, und das schol. z. St. etikettiert beide als Scharlatane und Maulhelden; in Av. 1295 (Χηναλώπηξ Θεογένει) deutet der Vergleich mit der ägyptischen Fuchsente wohl eine Kombination der lauten Aggressivität der Ente und der Listigkeit des Fuchses an (so Dunbar 1995, z. St.); in Lys. 63–4 (ἡ γοῦν Θεογένους / ὡς δεῦρ’ ἰοῦσα τἀκάτειον ᾔρετο [Henderson: θοὐκάτειον [= τὸ Ἑκάτειον] ἤρετο Bentley: τἀκάτιον ἤρετο R]) wird seine Frau der Trunksucht (oder des Aberglaubens, im Falle man θοὐκάτειον = Hekates Statuette liest) bezichtigt, während das schol. z. St. von ihrem Mann als einem Prahler aus Acharnai spricht; mit dieser Charakterisierung ließe sich ebenso das bereits erwähnte Eup. fr. 99,5–10 [Dēmoi] (Παύσων δὲ προσστὰς Θεογένει / δειπνοῦντι πρὸς τὴν καρδίαν / τῶν ὁλκάδων τιν’ αὑτοῦ / λ̣έψας ἅπαξ διέστρεφεν· / λ]υτὸς δ’ ἔκειθ’ ὁ Θεογένης / τὴν νύχθ’ ὅλην πεπορδώς) vereinbaren (vgl. Olson 2017, z. St.: „The man in question is obviously well-to-do, even if he may have had less money than he pretended. That the secondary point of the attack, however, is that he—supposedly like Callias in 11–12—is wasting his estate on gluttony, and that this somehow justifies his punishment […], is not obvious from the text itself “; so hingegen Telò 2007, 342–3). Mittels eines koprologischen Bildes (vgl. hier oben, Zitatkontext; für ἀποπατεῖν vgl. Ar. Eccl. 354–5 κἄγωγ’, ἐπειδὰν ἀποπατήσω· νῦν δέ μοι / ἀχράς τις ἐγκλῄσασ’ ἔχει τὰ σιτία; für [ἀπο]παρδεῖν vgl. Eup. fr. 99,9–10 [Dēmoi] ὁ Θεογένης / τὴν νύχθ’ ὅλην πεπορδώς; auch βδεῖν ist in der Komödie gut belegt), das mit mehreren der oben angeführten Belege übereinstimmt, scheint die Verspottung in den Hōrai ebenfalls Theogenes’ Prahlerei zu betreffen (vgl. μεγάλα).
fr. 583 K.–A. (572 K.) schol. Luc. Iov. trag. (VΔ) 48 (p. 83,16 Rabe) Κ α λ λ ί α ς οὗτος, ὡς Κρατῖνος Ἀρχιλόχοις (Ἀρχ. om. V) φησίν, Ἱππονίκου υἱὸς ἦν τὸν δῆμον Μ ε λ ι τ ε ύ ς, ὡς Ἀριστοφάνης Ὥραις (ὡς Ἀρ. Ὥρ. om. V), πλούσιος καὶ πασχητιῶν καὶ ὑπὸ πορνιδίων διαφορούμενος καὶ κόλακας τρέφων Dieser K a l l i a s, wie Kratinos in den Archilochoi sagt (Cratin. fr. 12 [Archilochoi]), war Sohn des Hipponikos, was den Demos betrifft, v o n M e l i t e, wie Aristophanes in den Hōrai [sagt], reich und passiver Homosexueller und jemand, der sich von kleinen Huren ausplündern ließ und Schmeichler züchtete
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Metrum Ungewiß (Καλλίας = lkl; Μελιτεύς = kkl). Zitatkontext Das Scholion zu Luc. Iov. trag. 48 (ἐν ὅσοις δὲ ἀγαθοῖς Καλλίας καὶ Μειδίας καὶ Σαρδανάπαλλος, ὑπερτρυφῶντες καὶ τῶν ὑφ’ αὑτοῖς καταπτύοντες), wo Kallias unter ausschweifend und unzüchtig lebende Persönlichkeiten gezählt wird, führt das Fragment – zusammen mit Cratin. fr. 12 [Archilochoi] (es folgen Men. fr. 77,6 [Hauton timōroumenos] und Cratin. fr. 81 [Thrattai]) – speziell für seine verderbte Lebensführung an und könnte aus einer kōmōdoumenoi-Liste geschöpft haben. Die Herkunftsangabe aus dem Demos Melite (in der Tat stammte er aus dem Demos Alopeke; vgl. Davies 1971, 256) beruht auf einer nicht ungewöhnlichen Verwechslung mit seinem mutmaßlichen Wohnsitz (vgl. Ar. Ran. 501). Was unter den diversen, vom Scholion gebotenen Informationen über Kallias zur aristophanischen Verspottung gehörte, bleibt unklar (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Als einzige gesicherte, für Aristophanes relevante Information, läßt sich aus dem Scholion extrahieren, daß ein gewisser Kallias aus dem Demos Melite in den Hōrai als kōmōdoumenos erschien (vgl. schol. Ar. Ran. 501 Καλλίας γὰρ ὁ Ἱππονίκου ἐν Μελίτῃ ᾤκει). Dabei dürfte es sich um Kallias III, den Sohn des Hipponikos II, handeln, der um 450 geboren wurde und nach 367 v. Chr. starb (LGPN II s. v. [84], PAA 554500; zur Identifikationsfrage sowie weiteren biographischen Angaben vgl. Delneri 2006, 77 und Bianchi 2016a, zu Cratin. fr. 12 [Archilochoi]). Mit einiger Sicherheit dürfte die Angabe Ἱππονίκου υἱὸς ἦν von Kratinos stammen, zu welchem, wie nahe liegt, wohl ebenfalls τὸν δῆμον Μελιτεύς gehörte (so Luppe 1963, 18 und Luppe 1973, 126–7; vgl. auch Bianchi 2016a, z. St.), wenngleich – ebenso wie im Falle der darauffolgenden Informationen – eine Zuordnung zu Aristophanes nicht auszuschließen ist (so Dittenberger 1885, 5 A. 2, Davies 1971, 260; Kassel–Austin z. St. verweisen auf die analoge Formulierung in schol. Luc. Iov. trag. 48 [p. 83,27 Rabe] ὁ δὲ Μειδίας ὀρτυγοκόπος ἦν, ὡς Πλάτων Περιάλγει [Plat. fr. 116 [Perialgēs]], führen aber den sich anschließenden Textabschnitt πλούσιος – τρέφων auf Eupolis’ Kolakes zurück: „quae post nominatam Aristophanis fabulam de Calliae luxuria dicuntur si ad unam aliquam fabulam referenda essent, Eupolidis Adulatores plus rationis obtinerent“; zur Vermutung, die Formulierung κόλακας τρέφων sei eine Anspielung auf Eupolis’ Kolakes, worin Kallias als kōmōdoumenos erscheint, und gehöre sonach nicht unbedingt zur aristophanischen Verspottung – so implizit in Eup. Kolakes test. *vi κόλακας τρέφων –, vgl. Olson 2016, z. St.: „What is printed above is the punctuation of Kassel–Austin at Cratin. fr. 12 and Ar. fr. 583, and serves to make κόλακας τρέφων a reference not to the content of Aristophanes’ Hôrai but—at least potentially—to Kolakes. Word-order suggests taking ὡς Ἀριστοφάνης Ὥραις as referring instead to πλούσιος καὶ πασχητιῶν κτλ. […] Kassel–Austin treat κόλακας τρέφων alone as a reference to Eupolis’ play, although on their understanding of the evidence (i. e. that this is not the characterization of Callias offered in Aristophanes’ Hôrai), πλούσιος καὶ πασχητιῶν καὶ
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ὑπὸ πορνιδίων διαφορούμενος might easily belong to it as well. In any case, the note displays no obvious specific knowledge of Eupolis’ comedy“). Nicht auszuschließen ist, daß die in πλούσιος – τρέφων enthaltenen Informationen – in welcher Form auch immer – aus Aristophanes’ Hōrai stammen, unter dem Vorbehalt, daß auch die Angabe zum entsprechenden Demos aristophanisch sein könnte; der Textabschnitt deutet zum einen auf das immense Vermögen des Kallias hin, die damit zusammenhängende Präsenz von kolakes in seinem Hause sowie den durch sein ausschweifendes Leben verursachten finanziellen Ruin (vgl. auch Ar. Eccl. 810), und verweist zum anderen auf sein luxuriöses Sexualleben, das offenkundig einen entscheidenden Beitrag zu seinem Bankrott leistete und welches in πασχητιῶν implizierte homoerotische Neigungen als pathicus (Hubbard 2003, 88 listet das Fragment irrtümlich zu den Bezeugungen über „active pederasts“) ebenso umfaßt wie seine durch πορνίδια suggerierten heterosexuellen Präferenzen (zu allen Aspekten der Kallias-Verspottung vgl. Napolitano 2005, 47–9 und Napolitano 2012, 13–4. 21–5).
fr. 584 K.–A. (573 K.) schol. Plat. Apol. (Areth. [B]) 20e (p. 421 Greene = 19 p. 16 Cufalo) Χ α ι ρ ε φ ῶ ν οὗτος ὁ Σωκρατικὸς ἰσχνὸς ἦν καὶ ὠχρός, τὸ δὲ ἦθος συκοφάντης καὶ κόλαξ, πρὸς δὲ καὶ κλέπτης καὶ αὐχμηρός, τὴν δὲ περιουσίαν πένης. Εὔπολις μὲν οὖν ἐν Πόλεσι διὰ τὴν χροιὰν πύξινον αὐτὸν καλεῖ, Ἀριστοφάνης δ’ ἐν Ὄρνισι νυκτερίδα, ἐν δὲ Τελμισσεῦσιν εἰς συκοφάντην ἀποσκώπτει· Κρατῖνος Πυτίνῃ εἰς αὐχμηρὸν καὶ πένητα· Εὔπολις δ’ ἐν Κόλαξιν Καλλίου κόλακα λέγει, Ἀριστοφάνης δ’ ἐν β̍ Δράμασι (δυσὶ δρ. cod.) κλέπτην, ἐν δ’ Ὥραις ν υ κ τ ὸ ς αὐτὸν π α ῖ δ α καλεῖ Dieser C h a i r e p h o n, der Sokratiker, war dünn und blaß, und, was sein Benehmen betrifft, ein Denunziant und Schmeichler, dazu noch ein Dieb und schmutziger Mensch, und bezüglich seines Vermögens ein Bettler. Eupolis also nennt ihn in den Poleis (Eup. fr. 253 [Poleis]) pyxinos (‚buchsbaumfarbig‘) wegen seiner Hautfarbe, und Aristophanes in den Vögeln Fledermaus (Ar. Av. 1564, cf. 1296), in den Telmisseis aber verhöhnt er ihn als Denunziant; Kratinos in der Pytinē als schmutzigen und armen Menschen (Cratin. fr. 215 [Pytinē]); und Eupolis in den Kolakes (Eup. fr. 180 [Kolakes]) sagt, er sei ein Schmeichler des Kallias, und Aristophanes in den zweiten Dramata ein Dieb (Ar. fr. 295 [Dramata ē Niobos]), und in den Hōrai nennt er ihn K i n d d e r N a c h t
Metrum Ungewiß (Χαιρεφῶν = lkl; νυκτός = la; παῖδα = la). Zitatkontext Vgl. hier oben, zu fr. 552. Interpretation Zu Chairephon vgl. hier oben, zu fr. 552. Durch den Ausdruck νυκτὸς … παῖδα dürfte – in welcher Form auch immer – wohl auf die anscheinend ausgesprochen bleiche Hautfarbe Chairephons angespielt werden, die auch sonst explizit (Ar. Nub. 501–4, Vesp. 1412–4 θάψινος) oder weniger ausdrücklich (Ar. Av. 1564; vgl. 1296) Gegenstand des Spottes war (vgl. Delneri 2006, 113–5): er
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scheint insofern ein Kind der Nacht zu sein, als er – wie eine Fledermaus – niemals in die Sonne geht und entsprechend blaß bleibt (vgl. Pellegrino 2015, zu Ar. fr. 393 [Nephelai I] κείσεσθον ὥσπερ πηνίω βινουμένω, wo den Zitatträgern zufolge auf die Schmächtigkeit des Chairephon und seiner Freunde angespielt wird).
fr. 585 K.–A. (575 K.) Hsch. α 6978 Ἀ ρ ᾶ ς ἱ ε ρ ό ν· ἱερὸν Ἀρᾶς Ἀθήνησιν. Ἀριστοφάνης (-ην cod., corr. Musurus) Ὥραις. ἔνιοι δὲ τὴν βλάβην λέγειν αὐτὸν ἐνόμισαν Aras hieron (‚A r a s H e i l i g t u m‘): Heiligtum der Ara zu Athen. Aristophanes in den Hōrai. Einige aber glaubten, er meinte damit den Schaden/Fluch
Metrum Ungewiß (llkka). Zitatkontext In der paroimiographischen Tradition erscheint der offenbar als Spruch verstandene Ausdruck in Diogen. II 92 = Apostol. III 99 (Ἀρᾶς ἱερόν· ἐπὶ τῶν πολλὰ ἀρωμένων ἢ [ἢ om. Apostol.] ἐπὶ χρηστοῖς ἢ φαύλοις; verkürzt in Macar. II 33 Ἀρᾶς ἱερόν· ἐπὶ τῶν πολλὰ ἀρωμένων; hierzu Kassel–Austin z. St.: „nihil iuvat“). Lexikographisches Interesse besteht sonst lediglich für das Subst. ἀρά (z. B. Hsch. α 6922 ἀρά· εὐχή. *κατάρα A βλάβη und die zahlreichen Einträge in den Etymologika, darunter Et. magn. p. 134,12 ἀρά· ἡ εὐχή· παρὰ τὸ αἴρειν τὰς χεῖρας εὐχομένους. ἢ παρὰ τὸ ἀρύειν, ὅπερ ἐπὶ τὸ ἐπικαλεῖσθαι ἔταττον, καὶ μάλιστα Συρακούσιοι, „ἀρύετ’ ἂν φύζην“. ἀντὶ τοῦ ἐπικαλεῖσθε καὶ ἐφέλκεσθε. ἀρύω, ἀρά. ἢ ἀπὸ τοῦ Ἄρεος, βλαπτικοῦ ὄντος, ἀρὰ ἡ βλάβη· καὶ ἀραῖα, βίαια, δεινὰ, χαλεπὰ, ὀδυνηρά· σημαίνει καὶ τὰ εὐκταῖα) oder für spezielle Ἀραί, die mit entsprechenden Tragikerstellen (vgl. hier unten, Interpretation) zusammenhängen (z. B. Sud. α 3813 Ἀραὶ κατὰ οἰχομένων· ζήτει ἐν τῷ τοία Στυγός σε μελανοκάρδιος; vgl. auch αι 382); laut Hsch. α 6960 (ἀράντισιν· ἐρινύσι. Μακεδόνες) hätten die Makedonen die Erinyen Ἀραντίδες genannt. Interpretation Ein Heiligtum der Ara ist darüber hinaus weder in Athen noch anderswo archäologisch oder literarisch bekannt; mit Ἀρά (= ἀρά ‚Gebet, Fluch‘) ist eine chthonisch konnotierte Rachegöttin als Personifikation des Fluches zu identifizieren, die offenbar mit der Erinys gleichbedeutend ist (vgl. Wernicke 1896, Speyer 1969, 1196–8, Geisser 2001, 242–52): so wird sie neben den Erinyen in Soph. El. 110–3 (ὦ δῶμ’ Ἀΐδου καὶ Περσεφόνης, / ὦ χθόνι’ Ἑρμῆ καὶ πότνι’ Ἀρά, / σεμναί τε θεῶν παῖδες Ἐρινύες, / αἳ τοὺς ἀδίκως θνῄσκοντας ὁρᾶθ’, mit Finglass 2007, z. St.) genannt, während in Aesch. Sept. 69–70 (ὦ Ζεῦ τε καὶ Γῆ καὶ πολισσοῦχοι θεοί, / Ἀρά τ’ Ἐρινὺς πατρὸς ἡ μεγασθενής) Ara und Erinys zusammen angerufen werden (vgl. auch 695 φίλου γὰρ ἐχθρά μοι πατρὸς μέλαιν’ Ἀρά, Cho. 692 ὦ δυσπάλαιστε τῶνδε δωμάτων Ἀρά; vgl. eine εὐκταία Ἐρινύς in Sept. 723); sie werden sonst im Pl. evoziert (vgl. Sept. 953–4 τελευταῖαι δ’ ἐπηλάλαξαν /
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Ἀραὶ τὸν ὀξὺν νόμον, Cho. 406 ἴδετε πολυκρατεῖς Ἀραὶ †φθειμένων†, Eum. 416–7 ἡμεῖς γάρ ἐσμεν Νυκτὸς αἰανῆ τέκνα, / Ἀραὶ δ’ ἐν οἴκοις γῆς ὑπαὶ κεκλήμεθα, als Aussage der Erinyen): diese Stellen legen nahe, daß Ἀρά als Rachegöttin (auch im Pl.) eine aischyleische Erfindung gewesen sein dürfte (vgl. Sommerstein–Torrance 2014, 15: „Earlier in the play [d. h. in Aischylos’ Eumeniden], the Erinyes had identified themselves explicitly as Ἀραί, “Curses” (Eum. 417), the Greek word used not only for revenge-cursing but also for conditional self-cursing in oath-taking […]. Quite clearly, these female deities, terrifying in their appearance, act as actual personifications of the dead Clytaemestra’ s curses and enforcers of Zeus’ s dikē in their pursuit of the matricide Orestes“, A. 36: „The personified Ἀρά identified with the Erinyes appears to be an Aeschylean invention; evidence for its existence as a personified separate entity outside tragedy is very slim and uncertain. Hesychius α 6978 mentions an Ἀρᾶς ἱερόν in Athens which was mentioned in Aristophanes’ Horai (fr. 585), but for which he adds “some believe that he names the βλάβη” […]. In a grave imprecation of the second century AD from Neocaesareia (SEG xviii 561), the personified Ἀρά is invoked as “the oldest of the daimons”, to punish any potential violators of the grave“; zur hypothetischen Verbindung in den Hōrai zwischen Eidbruch und Fluch vgl. hier oben, zu fr. 579).
fr. 586 K.–A. (564. 565 K.) Phot. (z) α 2427 = Synag. Σb α 1786 ἀ π ί χ θ υ ς (-ύς Synag., ἀπηχθῦς Phot.)· τοὺς οὐκ ἐσθιομένους (ἐσθίοντας L. Dindorf) ἰχθῦς. Ἀριστοφάνης Ὥραις (Ἀρ. Ὥρ. in marg. Phot.) apichthys (‚N i c h t - F i s c h - E s s e r‘?, Akk. Pl.): die Fische, die nicht gegessen werden (diejenigen, die keine Fische essen). Aristophanes in den Hōrai Poll. VI 41 ἄ π ι χ θ υ ς παρ’ Ἀριστοφάνει ὁ ἰχθύων ἄγευστος apichthys (‚N i c h t - F i s c h - E s s e r‘, Nom. Sg.) bei Aristophanes jemand, dem keine Fische schmecken Eust. in Od. p. 1720,23 ἰστέον δὲ ὅτι ὁ παντελῶς ὀλίγος ἰχθὺς ἄ π ι χ θ υ ς ἐλέγετο παρὰ τοῖς παλαιοῖς καὶ ἐδήλου τὸν μὴ ἐσθιόμενον. καὶ φέρουσιν ἐκεῖνοι χρῆσιν εἰς τοῦτο ἐκ τοῦ κωμικοῦ. ἐν μέντοι τῷ περὶ ὀνομασίας ἡλικιῶν τοῦ γραμματικοῦ Ἀριστοφάνους φέρεται ὅτι ἀ π ί χ θ υ ε ς κατά τινας οἱ μὴ ἐσθίοντες ἰχθῦς, καὶ φέρει ἐκεῖνος καὶ Ἀριστοφάνους (Εὐριπίδου Dindorf) χρῆσιν ἐξ Ἐρεχθέως ταύτην· (Eur. fr. 366 Kn.) Und man muß wissen, daß der ganz und gar kleine Fisch bei den antiken Autoren apichthys genannt wurde und er offensichtlich nicht gegessen werden kann. Und jene leiten einen Gebrauch in diesem Sinne aus dem Komiker (d. h. Aristophanes) ab. In der Schrift Peri onomasias hēlikiōn (‚Über die Terminologie der Lebensalter‘) des Grammatikers Aristophanes (Ar. Byz. fr. 48A Sl.) allerdings wird überliefert, daß einigen zufolge apichthyes diejenigen
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seien, d i e k e i n e F i s c h e e s s e n, und jener überliefert auch diesen Gebrauch des Aristophanes [eigentl. des Euripides] aus dem Erechtheus: (Eur. fr. 366 Kn.)
Metrum Ungewiß (kll). Zitatkontext Der Eintrag ist im Zavordensis des Photios in der Form ἀπηχθῦς (eine vox nihili, doch anders als ἀπίχθυς, der restituierte Akk. Pl. von ἄπιχθυς, alphabetisch korrekt geordnet) zwischen ἀπηχθισμένον und ἀπίθανον überliefert; obgleich der überlieferte Wortlaut (τοὺς οὐκ ἐσθιομένους ἰχθῦς die nicht eßbaren Fische) aus sprachlichen Gründen (vgl. hier unten, Interpretation) sowie anhand des ebenfalls auf Aristophanes zu beziehenden Eust. in Il. p. 727,19 (ἄπιχθυς λέγεται ὁ μὴ ἐσθίων ἰχθῦς) bzw. Hsch. α 6215 (ἄπιχθυς· ὁ μὴ ἐσθίων ἰχθύν) nicht haltbar ist, dürfte dies weniger auf einen korrupten Text (L. Dindorf ThGL I 2 p. 1332C emendiert in τοὺς οὐκ ἐσθίοντας ἰχθῦς) als auf ein Mißverständnis durch Photios zurückzuführen sein. Der Zitatträger Eustathios, der seinerseits zwischen zwei Bedeutungen unterscheidet (ἄπιχθυς als Subst. für ganz kleiner Fisch und somit auch – wie bei Photios und in dieser Mißdeutung ihm wohl folgend – nicht eßbarer Fisch, und als Adj. im Sinne von wer keine Fische ißt), beruft sich für letztere Bedeutung auf Aristophanes von Byzanz, der das Wort in seiner Abhandlung über die Terminologie der Lebensalter (unter dem Abschnitt παῖς) – ausgehend von ἀπόδρομος (einer kret. Bezeichnung für Jugendliche) – besprochen hatte (vgl. Ar. Byz. fr. 48A Sl. ἀποδρόμους […] ὡς ἄρα ὁ πεπαυμένος ἀπὸ τῶν δρόμων, καὶ οὐκέτι μετέχων ἐστὶν, ἀλλὰ τούτῳ τῷ σχήματι· καὶ τοὺς μὴ ἰχθῦς ἐσθίοντας, ἄπιχθυς καλοῦσι, καὶ τοὺς ἀμούσους, ἀπομούσους, καὶ τοὺς ἀνήβους, ἀπότριχας). Im Einklang mit dieser richtigen Interpretation steht auch der ebenfalls Aristophanes (ohne Angabe des Komödientitels) explizit zitierende Pollux (pace Sonnino 2010, 216–7, der hier Aristophanes von Byzanz erkennen will und dazu gezwungen ist, auch das bereits zitierte Hsch. α 6215 auf Euripides zu beziehen, ohne das damit zusammenhängende Eust. in Il. p. 727,19 zu erwähnen). Eine weitere Verwechslung bei Eustathios ist die fehlerhafte Zuschreibung von Eur. fr. 366 Kn. (vgl. hier unten, Interpretation) zu Aristophanes, die sich leicht erklären läßt durch den Einfluß des eben genannten Aristophanes von Byzanz (berichtigt durch Dindorf 1835, 501: „fortasse calami lapsu scripsit“; so auch Nauck 1848, 90 A. 9). Nicht anders als im Falle des Euripides, wo es um Barbaren geht, läßt sich die Bedeutung von ἄπιχθυς wer keine Fische ißt (wörtl. wer sich von den Fischen fernhält) auch für Aristophanes mit der gesamten lexikographischen Tradition vereinbaren – d. h. Aristophanes von Byzanz, Pollux, Hesych und z.T. Eustathios, der einerseits sowohl hier als auch an anderer Stelle (vgl. hier oben) seine Kenntnis des einzig korrekten Sinnes manifestiert, andererseits aber zugleich die sicherlich falsche Bedeutung von ganz kleiner Fisch heranzieht und diese ebenso irrtümlich ‚dem Komiker‘ (d. h. Aristophanes) zuschreibt, wobei er sich wohl lediglich darauf beschränkt, den Fehler des Photios zu wiederholen. Insgesamt erscheint es mithin am ökonomischsten, die ganze, wohl auf Aristophanes von Byzanz zurückgehende
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lexikographische Tradition als verhältnismäßig kompakt zu betrachten und einzig bei Photios (und in dessen Fußstapfen Eustathios, wenn auch nur in einer der mehreren gebotenen Deutungen) eine autoschediastische Fehldeutung zu suchen; ferner ist anzunehmen, daß die sprachlich unvorstellbare Bedeutung von ganz kleiner Fisch (es existieren keine Diminutive mit dem Präfix ἀπο-) eine ebenso autoschediastische Schlußfolgerung aus dem wie auch immer entstandenen οὐκ ἐσθιομένους des Photios darstellt. Interpretation Der erste und einzige Beleg in klass. Zeit (außer dem aristophanischen) für das Adj. ἄπιχθυς (das selbstredend auch substantiviert verwendet worden sein mag) ist das beim Zitatträger Eustathios im Anschluß an Aristophanes zitierte Eur. fr. 366 Kn. (τοὐνθένδ’ ἀπίχθυς βαρβάρους οἰκεῖν δοκῶ; Moreau 1954, 342–3 [= 1964, 194 A. 52] und Goossens 1962, 477 A. 24 lesen jedoch ἀπεχθεῖς). Es besteht kein Grund, den für Euripides und den reliableren Teil der lexikographischen Tradition (vgl. hier oben, Zitatkontext) geltenden Sinn von wer keine Fische ißt in Zweifel zu ziehen, zumal es sich um die einzige sprachlich vertretbare Bedeutung handelt, bei welcher das Präfix ἀπο- als Privativum fungiert (vgl. z. B. ἀπόσιτος in Philon. fr. 1 [Kothornoi], mit Bagordo 2014b, z. St.); so erübrigt sich zugleich ein Argument, das gegen die von Fritzsche 1836, 28 vermutete Parodie des Euripides (umso mehr, wenn dieser ἀπεχθεῖς hatte) durch Aristophanes vorgebracht wurde, wonach sie deshalb unvorstellbar sei, weil die Bedeutungen voneinander differierten (so hingegen Sonnino 2010, 217, der – von Photios und z.T. Eustathios in die Irre geführt; vgl. hier oben, Zitatkontext – Aristophanes’ ἄπιχθυς als „pesce non commestibile“ deutet). Das soll freilich nicht zwingend heißen, daß es sich um eine euripideische Parodie handele – was indes an sich keineswegs abwegig wäre (für eine mögliche Parodie des Erechtheus in den Hōrai vgl. hier oben, zu fr. 579, wofür Eur. fr. 370 Kn. als Folie in Frage kommt) –, sondern lediglich, daß diese Option nicht wegen einer nur in der Imagination eines Lexikographen existierendem semantischen Divergenz ausgeschlossen werden darf (vgl. auch Kassel–Austin z. St.: „dubitat Kaibel ‘an consimilia Ar. in Horis Euripidem ridens dixerit […]. aptissime enim in hac aliquis fabula indignabundus dicere poterat, inter Syros se sibi versari videri, propter peregrinorum scilicet deorum frequentiam’. cf. fr. *574“). Der Verzicht auf den Fischverzehr könnte Implikationen religiöser oder anthropologischer Natur aufweisen (vgl. Delneri 2006, 120 und Pellegrino 2015, z. St., mit weiterer Lit.).
fr. 587 K.–A. (577 K.) Poll. X 160 (codd. F, ABCL) καὶ θύλακος καὶ ἀσκοθύλακος, ὡς ἐν τῷ Ἀριστοφάνους Γηρυτάδῃ (Γηρ. om. FA), καὶ ἀ σ κ ο π ή ρ α, ὡς ἐν ταῖς Ὥραις Ἀριστοφάνους
Ὧραι (fr. 588)
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Auch thylaκos (‚Sack, Beutel‘) und askothylakos (‚Schlauchsack‘), wie in Aristophanes’ Gērytadēs (Ar. fr. 180 [Gērytadēs]) und askopēra (‚L e d e r s c h l a u c h s a c k‘), wie in den Hōrai des Aristophanes
Metrum Ungewiß (lkll). Zitatkontext Die kleine Auflistung zu Säcken und Ranzen befindet sich innerhalb einer Sektion (Poll. X 159–62) um Tierhäuschen und -käfige (etwa χοιροτροφεῖον/-κομεῖον, γρυμέα, κέστρα, κύρτη, καλιός); dabei ist zu bemerken, daß γρυμέα (ein Behälter für den Abfall eines Käfigs), die auch πήρα (‚Ranzen‘) genannt wird, die anschließende Erwähnung der drei semantisch affinen Begriffe für Säcke und Ranzen veranlaßt, die ihrerseits nicht unbedingt mit Tieren zu tun haben. Als Glosse sonst nur in den in der überlieferten Form voneinander zu trennenden Phot. α 2969 (ἀσκοπήρα [ἀσκόπ- z]· Ἑλληνικὸν τὸ ὄνομα) und Sud. α 4178 (ἀσκοπήρα· τὸ μαρσίπιον, ἤτοι τὸ σακκοπάθνιον). Interpretation Dieses Kompositum aus ἀσκός (‚lederner Schlauch‘) und πήρα (‚Ledersack, Ranzen‘; beide u.a. bei Aristophanes belegt), das darüber hinaus nur in Diph. fr. 55 [Mainomenos] (καὶ προσέτι τοίνυν ἐσχάραν, κλίνην, κάδον, / στρώματα, †συνόν†, ἀσκοπήραν, θύλακον, / ὥστ’ οὐ στρατιώτην ἄν τις ἀλλὰ καὶ κύκλον / ἐκ τῆς ἀγορᾶς ὀρθὸν βαδίζειν ὑπολάβοι· / τοσοῦτός ἐσθ’ ὁ ῥῶπος ὃν σὺ περιφέρεις) belegt ist, steht wohl für eine Reisetasche aus Tierhaut mit Lederriemen, die vorwiegend für den Transport von Proviant verwendet worden zu sein scheint, wobei der ἀσκός speziell für Flüßigkeiten (z. B. Wein) Anwendung fand (zum ähnlich zusammengesetzten ἀσκοθύλακος – beim Zitatträger unmittelbar vor ἀσκοπήρα erwähnt – vgl. Orth 2014, zu Diocl. fr. 3 [Bakchai] und Miccolis 2018, zu Archipp. fr. 4 [Amphitryōn I, II]; zu πήρα und den verschiedenen Derivaten vgl. Bonati 2016, 312–3; die archäologische Evidenz in Radici Colace– Gulletta 1992, 316; für weitere Ledermanufakte im athenischen Handel der Zeit vgl. Harris–Lewis–Woolmer 2016, 395); das ähnlich gebildete σακκοπήρα (der σάκκος war ein Sack aus Ziegenhaar) findet sich in dem kurz nach dem Fragment (in Poll. X 161) zitierten Apollod. Car. fr. 1 [Amphiaraos] (ἐμβαλόντες, ὦ πονηρὲ σύ, / εἰς σακκοπήραν αὐτὸν ἐπιθήσουσί που / ἐφ’ ὑποζύγιον; aus einem Diminutiv *σακκοπήριον wurde sacciperium in Plaut. Rud. 548 quod plenum argenti fuit in sacciperio entlehnt; vgl. Marx 1928, z. St.).
fr. 588 K.–A. (574 K.) Hsch. δ 1813 δ ι κ α σ τ ι κ ό ν· Ἀριστοφάνης ἐν Ὥραις τ ρ ι ώ β ο λ ό ν φησιν εἶναι. οὐ μέντοι ἕστηκεν, ἀλλ’ ἄλλοτε ἄλλως ἐδίδετο (-οτο Musurus)
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dikastikon (‚G e s c h w o r e n e n s o l d‘): Aristophanes in den Hōrai sagt, es sei ein triōbolon (‚d r e i O b o l e n‘). Es war gewiß nicht konstant, sondern es wurden immer andere Geldsummen gezahlt
Metrum Ungewiß (δικαστικόν = klka; τριώβολον =
klka).
Zitatkontext Lexikographisches Interesse für δικαστικόν zeigen sonst Paus. att. τ 50 Erbse (τριώβολον· μισθὸς δικαστικὸς καὶ οἱ ἁπλῶς τρεῖς ὀβολοί), Poll. VIII 20 (τῶν μὲν δικαστικῶν ὀνομάτων ἐστὶν αὐτὸ τοῦτο, δικαστικόν· ἦν δὲ τοῦτο τὸ τριώβολον ὁ τῷ δικαστῇ διδόμενος μισθός; vgl. auch 113 καὶ τὸ διδόμενον ἐκαλεῖτο θεωρικὸν ὥσπερ καὶ τὸ ἐκκλησιαστικὸν καὶ τὸ δικαστικόν, ὅπερ καὶ τριώβολον καὶ δύ’ ὀβολὼ καὶ ὀβολὸς ἦν Ἀττικός); nur in Nebenbemerkungen tangiert wird es in Phot. β 31 = Sud. β 49 (βακτηρία καὶ σύμβολον· […] τὸ μέντοι γε σύμβολον μετὰ [μ. om. Phot., add. Theodoridis] τὴν κρίσιν ἀποδιδοῦντες ἐκομίζοντο τριώβολον, ὅπερ καὶ δικαστικὸν ἔλεγον) oder Sud. φ 235 (φεῦ· […] φεῦ, ὡς μέγα δύνασθον πανταχοῦ τὼ δύ’ ὀβολώ. ἅμα διὰ τὸ λεγόμενον, ὅτι τοῖς νεκροῖς ἐπὶ τοῦ στόματος βάλλουσι δύο ὀβολούς· καὶ ὅτι τὸ δικαστικὸν μισθάριον δύο ὀβολοὶ ἦσαν. ἦν δὲ καὶ τριώβολον); vgl. auch η 214 (Ἡλιασταί· οἱ ἐν Ἡλιαίᾳ δικασταί. Ἡλιαία δὲ τὸ μέγιστον δικαστήριον Ἀθήνησιν. οἵτινες ὑπὸ τῶν δημοτῶν ἐτρέφοντο τριώβολον λαμβάνοντες μισθὸν δικαστικὸν μετὰ τὸ κρῖναι). Interpretation Ausgehend vom Zitatkontext erscheint es plausibel, wenn auch nicht sicher, daß sowohl δικαστικόν als auch τριώβολον – in welcher Kombination auch immer – zum Wortlaut des Aristophanes gehörten. In Athen war eine Geldsumme von drei Obolen für verschiedene Bereiche bzw. Tätigkeiten festgesetzt, darunter die Besoldung, die jeder Geschworene bzw. Richter (δικαστής) i.d.R. für den Gerichtstag erhielt: dieses Entgelt ist für die Zeit zwischen 424 v. Chr. (Aufführung der aristophanischen Ritter: vgl. Ar. Equ. 255–7 ὦ γέροντες ἡλιασταί, φράτερες τριωβόλου, / οὓς ἐγὼ βόσκω κεκραγὼς καὶ δίκαια κἄδικα, / παραβοηθεῖθ’, ὡς ὑπ’ ἀνδρῶν τύπτομαι ξυνωμοτῶν; vgl. auch Vesp. 609. 684. 690. 788. 1121, Av. 1541) und dem Ende des demokratischen Regimes in Athen (vor 322 v. Chr.) anzunehmen, obwohl es nicht notwendigerweise stets drei Obolen betragen haben dürfte und während des oligarchischen Regimes (411 v. Chr.) kurzfristig abgeschafft wurde (Thuc. VIII 67,3, Aristot. Ath. pol. 29,5; die einschlägigen Stellen in Loomis 1998, 16–7; vgl. auch Montana 1996, 163–73 und Kawalko Roselli 2009, 10–11. 24; für die unspezifische Semantik von τριώβολον im Sinne einer geringen Geldsumme vgl. Orth 2013, zu Amips. fr. 12,1 [Moichoi]).
fr. 589 K.–A. (578 K.) Poll. VII 187 (codd. FS, A, C) Ἀριστοφάνης δὲ καὶ βοηλατεῖν καὶ ὀνηλατεῖν εἶπεν ὑοπῶλαι ὑοφορβοί, συβῶται, συφορβοί, συβώτριαι, χ ο ι ρ ο π ῶ λ α ι, ὡς Ἀριστοφάνης ἐν Ὥραις (ὡς —— Ὥραις om. C)
Ὧραι (fr. 589)
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Und Aristophanes sagte auch boēlatein (‚den Ochsen treiben‘) (Ar. fr. 796) und onēlatein (‚den Esel treiben‘) (fr. 865), hyopōlai (‚Sauverkäufer‘, Pl.), hyophorboi (‚Schweinehirten‘), sybōtai (‚Schweineverkäufer‘, Pl.), sybōtriai (‚Schweineverkäuferinnen‘), choiropōlai (‚F e r k e l v e r k ä u f e r‘, Pl.), wie Aristophanes in den Hōrai
Metrum Ungewiß (lkla). Zitatkontext Das Wort wird im Rahmen einer Diskussion von Begriffen angeführt, die mit der Tierzucht in Verbindung stehen (Poll. VII 184–8; vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. 796), näherhin im Kontext einer Reihe von Nominalkomposita, die mit Schweinen zu tun haben. Interpretation χοιροπώλης (die Berufsbezeichnung erscheint darüber hinaus nur in Ar. Ach. 818 χοιροπώλας Μεγαρικός) könnte im entsprechenden Kontext sogar eine obszöne Pointe enthalten, wenn bei χοῖρος im bezeugten Sinne an weibliche Genitalien gedacht wird (Stellen und weitere Lit. in Orth 2015a, zu Nicoch. fr. 27 ἀχυροπώλης ‚Strohverkäufer‘, das vom Zitatträger merkwürdigerweise mit χοιροπώλης gleichgesetzt wird).
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Literatur Editionen der Zitatträger Ael. Aristid. = Keil 1898. Ammon. De adfin. voc. diff. = Ammonii qui dicitur Liber de adfinium vocabulorum differentia. Edidit K. Nickau, Lipsiae 1966. Antiatt. = Valente 2015. Athen. = Athenaei Naucratitae Deipnosophistarum libri XV. Edidit G. Kaibel, Lipsiae 1887–1890; epitomen librorum III–XV edidit S. P. Peppink, Lugduni Bat. 1937–1939; librorum I–II (sola epitome traditorum) post Kaibelium edidit A. M. Desrousseaux, Parisiis 1956. catal. fab. P.Oxy. 2659 = PCG III.2 5. Cic. De leg. = M. Tullius Cicero. De legibus. Herausgegeben von K. Ziegler. 3. Aufl. überarbeitet u. durch Nachträge ergänzt v. W. Görler, Freiburg / Würzburg 1979 (1. Aufl.: Heidelberg 1950). Cyrill. = A. B. Drachmann, Die Überlieferung des Cyrillglossars, København 1936. Epim. Hom. = Dyck 1995. Erot. = Erotiani Vocum Hippocraticarum collectio cum fragmentis. Recensuit E. Nachmanson, Upsaliae 1918. Et. gen. = Etymologicum magnum genuinum. Symeonis etymologicum una cum magna grammatica. Etymologicum magnum auctum. Synoptice ediderunt F. Lasserre – N. Livadaras. Vol. I (α–ἀμωσγέπως), Roma 1976; Vol. II (ἀνά–βώτορες), Ἀθῆναι 1992. Et. magn. = Etymologicon magnum. Seu verius lexicon saepissime vocabulorum origines indagans ex pluribus lexicis scholiastis et grammaticis anonymi cuiusdam opera concinnatum ad codd. mss. rec. et notis variorum instruxit T. Gaisford, Oxonii 1848 (= Amsterdam 1967). Eust. in Il. = Eustathii Archiepiscopi Thessalonicensis commentarii ad Homeri Iliadem pertinentes edidit M. van der Valk, Lugduni Bat. 1971–1987. Eust. in Od. = Eustathii Archiepiscopi Thessalonicensis commentarii ad Homeri Odysseam ad fidem exempli Romani editi [a G. Stallbaum], Lipsiae 1825–1826 (= Hildesheim 1970). Galen. in Hipp. aphor. = In Hippocratis aphorismos commentarii VII, in: Claudii Galeni opera omnia. Edidit C. G. Kühn. Vol. XVII.2 + XVIII.1, Lipsiae 1829 (= Hildesheim 1965), [XVII.2:] 345–887, [XVIII.1:] 1–195. Harp. = Harpocration. Lexeis of the Ten Orators. Edited by J. J. Keaney, Amsterdam 1991 (+ Harpocrationis lexicon in decem oratores Atticos ex recensione Gul. Dindorfii, Oxonii 1853). Harp. cod. Marc. 444 = Keaney 1967. Hdn. Π. καθ. προσ. = Hunger 1967. Hdn. Π. μον. λέξ. = Herodiani Περὶ μονήρους λέξεως. Edidit A. Lentz, Grammatici Graeci. III.2, Lipsiae 1870 (= Hildesheim 1965), 908–952. [Hdn.] Philet. = Dain 1954. (H)eren(n). = Herennius Philo. De diversis verborum significationibus. Testo critico, introduzione, commentario e indici a cura di V. Palmieri, Napoli 1988: 125–231. Hsch. = Latte 1953–1966 [Vol. I–II: Α–Ο] + Hansen 2005 [Vol. III: Π–Σ] + Hansen– Cunningham 2009 [Vol. IV: Τ–Ω].
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Indices Index fontium Aelius Aristides or. 47,16 p. 379 Keil: fr. 544. Ammonius De adfin. voc. diff. 134 Nickau: fr. 579. Analecta Parisina IV p. 52,16: fr. 101. Athenaeus epit. II 49c: fr. 545, epit. II 62d: fr. 572, epit. IX 372b: fr. 581, III 90a: fr. 572, III 96c: fr. 520, III 107f: fr. 520, III 110f: fr. 520. 522, IV 154e: fr. 570, IV 169c: fr. 495, IV 171ab: fr. 517, VI 269e: Ταγηνισταί test. iii, VII 285e: fr. 521, VII 286f: fr. 491, VII 308f: fr. 550, IX 372b: fr. 581, IX 374f: fr. 520, IX 410b: fr. 516, X 418d: fr. 507, X 422f: fr. 513, XII 525a: fr. 556, XIV 653f: fr. 581, XV 677b: fr. 505, XV 690f: fr. 549. catalogus fabularum P.Oxy. 2659 fr. 1 col. i 13,1. 20: Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι test. i, fr. 1 col. i 13,1. 22: Τελεμησσῆς test. i, fr. 1 col. i 13,1. 24: Τριφάλης test. i. Φοίνισσαι test. i. Cicero De leg. II 37: Ὧραι test. *ii. Cyrillus Alexandrinus (AS) λαγ 5 p. 107: fr. 534, (vg) λαγ 3 p. 107 Drachmann: fr. 534. Epimerismi Homerici κ 127,53 Dyck: fr. 528. Epitome Bachmanniana p. 377,10: fr. 579. Erotianus fr. 17 Nachmanson: fr. 558. Etymologicum genuinum β 305 Lasserre–Livadaras: fr. 491. AB s.v. ἠτριαῖον, αι: fr. 520, s.v. κωνῆσαι: fr. 533, μετάλλειον: fr. 549. Etymologicum Gudianum p. 358,22 Sturz: fr. 533. Etymologicum magnum p. 142,55: fr. 551, p. 218,24: fr. 491, p. 439,42: fr. 520, p. 551,23: fr. 533, p. 587,9 Gaisford: fr. 549.
Etymologicum Symeonis β 308 Berger: fr. 491. Eustathius in Il. p. 867,23: fr. 545, p. 955,2: fr. 581, p. 989,48: fr. 551. in Od. p. 1398,18: fr. 545, p. 1720,23: fr. 586. Galenus in Hipp. aphor. vol. XVIII.1 p. 147 Kühn: fr. 526. Harpocration α 190 K. (p. 47,3 Dind.): fr. 511, δ 27 K. (p. 89,13 Dind.): fr. 500, δ 44 K. (p. 92,7 Dind.): fr. 569, κ 96 K. (p. 187,1 Dind.): fr. 532, σ 16 Keaney (p. 273,8 Dindorf): fr. 555, cod. Marc. 444: fr. 515. (H)eren(n)ius δ 46 Palmieri: fr. 579. Herodianus Π. καθ. προσ. fr. 28,3b Hunger (cod. Vindob. Hist. gr. 10 fol. 6v): fr. 542. Π. μον. λέξ. (GrGr III.2) p. 913,22 Lentz: fr. 523. [Herodianus] Philet. 10: Σκηνὰς καταλαμβάνουσαι test. ii, 103: fr. 519, 228 Dain: fr. 534. Hesychius α 6978: fr. 585, δ 1813: fr. 588, ε 5953: fr. 566, ζ 125: fr. 580, ι 533: fr. 567, λ 57: fr. 534, μ 1011: fr. 549, ο 1541: fr. 499, π 4340: fr. 554, τ 1451: fr. 503. Lucianus Fugit. 32: Τριφάλης test. iv. Moschopulus in cod. Mon. 499 : fr. 579. Photius α 705: fr. 572, α 960: fr. 520, α 1073: fr. 553, α 2427: fr. 586, α 2727: fr. 508, α 2278: fr. 510, α 2754: fr. 547, ε 1903: fr. 509, λ 21: fr. 103, ν 201: fr. 520, ο 382: fr. 489, π 230: fr. 512, π 518: fr. 501, σ 465: fr. 539, τ 602: fr. 563. Phrynichus (atticista) Praep. soph. p. 16,6: fr. 519.
236
Index verborum
Plutarchus Quom adol. poet. aud. 30d: fr. 488. Pollux IV 106: fr. 503, VI 41: fr. 586, VI 83: fr. 545, VII 13: fr. 577, VII 149: fr. 530, VII 157: fr. 492, VII 168: fr. 537, VII 187: fr. 589, VII 199: fr. 575, VII 202: fr. 494, IX 90: fr. 560, X 17: fr. 571, X 28–9: fr. 490, X 47: fr. 527, X 67: fr. 487, X 72: fr. 546, X 80: fr. 545, X 82: fr. 547, X 88: fr. 514, X 93: fr. 525, X 98: Ταγηνισταί test. ii, X 101: fr. 529, X 106: fr. 495, X 114: fr. 497, X 119: fr. 535. 573, X 121: fr. 561, X 144: fr. 493, X 147: fr. 498, X 151: fr. 518. 557, X 155: fr. 576, X 160: fr. 587, X 162: fr. 559, X 172: fr. 502, X 173: fr. 531. 536. 538. Proclus in Plat. Parm. III p. 656,16 Cousin: fr. 506. Prolegomena de comoedia XXXa Koster: Ταγηνισταί test. i. Τελεμησσῆς test. ii. Τριφάλης test. ii. Φοίνισσαι test. ii. Ὧραι test. i. scholia in Aristophanem Ach. 640b: fr. 520. Av. 873: fr. 578. Equ. 424a: fr. 496. Nub. 361a: fr. 506, 1001a.α: fr. 568. Pac. 1165bc: fr. 541. Vesp. 884b: fr. 572, 1183: fr. 582, 1348a: fr. 565.
scholia in Hippocratem Epid. V 7: fr. 558. scholia in Lucianum Iov. trag. 48 (p. 83,16 Rabe): fr. 583. scholia in Platonem Apol. 19c (p. 421 Greene = 15 p. 14 Cufalo): fr. 488, 20e (p. 421 Greene = 19 p. 16 Cufalo): fr. 552. 584. Euthd. 292e (p. 123 Greene = 23 p. 190 Cufalo): fr. 524. Hipparch. 229d (p. 109 Greene = 8 p. 162–3 Cufalo): fr. 543. Phaed. 72c (p. 11 Greene = 52 p. 29–30 Cufalo): fr. 562. Phlb. 66d (p. 55 Greene = 48 p. 95 Cufalo): fr. 540. Rep. 583b (p. 269 Greene): fr. 540. Stephanus Byzantius ι 19 (19a): fr. 564, τ 79: fr. 548. Stobaeus IV 53,18 Hense: fr. 504. Suda α 788: fr. 572, α 1244: fr. 520, α 2934: fr. 510, α 3655: fr. 508, α 4660: fr. 520, θ 433: fr. 520, λ 20: fr. 534, ν 162: fr. *574, π 461: fr. 520, π 500: fr. 512, π 2366: fr. 506, τ 871: fr. 563, τ 1031: Τριφάλης test. iii, τ 1135: fr. 568. Synagoge Σa λ 7: fr. 534; Σb α 779: fr. 572, Σb α 1007: fr. 553, Σb α 1629: fr. 510, Σb α 1786: fr. 586, Σb α 2037: fr. 508.
Index verborum Ἄβυδος: 137. ἀγαθός: 43. 193. ἄγγος: 92. ἀγοραῖος: 14. Ἀγχομενός: 89. ἀγών: 114. 167. ἀγωνίζεσθαι: 116. ᾄδειν: 52. ἀδελφός: 65. ἀδολέσχης: 55. Ἀθῆναι: 193. Αἴγυπτος: 193. αἰρόπινον: 31.
αἰτεῖν: 43. 148. ἀκαλήφη: 172. ἄκανθα: 34. ἀκόντιον: 24. 25. ἀκούειν: 18. ἀλαβαστοθήκη: 149. ἅλις: 81. ἀλφιτόχρως: 130. ἀμφαριστερός: 93. ἀνασειράζειν: 175. ἀνάφορον: 170. ἀνήρ: 55. 69. 158. 193. ἀνιᾶν: 43.
Index verborum ἀνιέναι: 43. ἀντιβολεῖν: 137. ἀντιλέγειν: 34. ἅπας: 172. ἀπασκαρίζειν: 63. ἄπιος: 193. ἀπίχθυς: 208. ἀποβαδίζειν: 22. ἀπόβασις: 81. ἀπολαγχάνειν: 65. ἀπολαύειν: 193. ἀποτρέχειν: 80. ἀποχρᾶν: 60. ἄπυρος: 121. ἄρα: 193. Ἀρά: 207. ἀργοναύτης: 144. ἀργυρίδιον: 148. Ἄρης: 167. ἀριστᾶν: 69. Ἀρίσταρχος: 155. ἄριστον: 77. Ἀρίστυλλος: 127. ἀροῦν: 193. ἀσκοπήρα: 210. ἄτοπος: 158. αὐλητήρ: 188. ἀφαιρεῖν: 193. ἀφύδιον: 86. ἀφύη: 81. βαδίζειν: 43. βαθρίδιον: 95. βαλλάντιον: 141. βαρύβρομος: 178. βέλτιστα: 43. βιβλίον: 55. βόαξ: 22. βοηθεῖν: 155. βοιώτιος: 89. βότρυς: 193. βροντή: 178. γαστήρ: 22. γενναῖος: 89. γλῶττα: 81. γογγυλίς: 193. γυνή: 18. 148. δαπανᾶν: 193. Δαρεικός: 78. δεδοικέναι: 153.
δεῖν: 29. 43. δειπνίον: 34. δεῖπνον: 58. δέλφαξ: 81. δεσπότης: 52. δεῦρο: 80. 81. δήπου: 172. διατρίβειν: 77. διαφθείρειν: 55. 189. διβολία: 24. διδάσκαλος: 28. δικαστικόν: 211. δίπτυχος: 167. δίχα: 18. δοκεῖν: 146. δοκός: 96. δρᾶν: 193. δρόμος: 155. ἐγγύ: 144. ἐγκώμιον: 52. εἰδέναι: 193. εἰκός: 172. εἴπερ: 193. εἶτα: 52. ἕκαστος: 88. Ἑκάτη: 72. ἐκεῖ: 185. ἐκτυφλοῦν: 193. 〈ἐκ〉φέρειν: 117. ἐλάα: 193. ἑλίσσειν,: 72. ἐμβρύειον: 193. Ἔμπουσα: 72. ἐνάγισμα: 43. ἐνεχυριάζειν: 36. ἐνιαυτός: 193. ἐξαιρεῖν: 78. ἔοικε: 77. ἐπακολουθοῦν: 137. ἐπειδή: 193. ἔπειτα: 137. 141. 193. ἐπιάλλειν: 158. ἐπιθυμεῖν: 193. ἐπίσημος: 137. ἕπομαι: 61. ἑπτακότυλος: 12. ἔργον: 116. ἐρείδειν: 61. Ἑρμῆς: 159.
237
238 ἔρχομαι: 123. ἐσχάριον: 97. ἕτερος: 137. ἔτνος: 70. εὐδαίμων: 43. εὐθέως: 43. εὕρημα: 124. εὑρίσκειν: 185. Ἔφεσος: 139. ἔχειν: 22. 43. 137. 146. ἕως: 185. ζεῦγος: 191. Ζεύς: 43. 90. ἤδη: 60. ἥκειν: 119. ἡλικία: 60. ἡπάτιον: 81. ἠτριαῖος: 82. ἧττον: 14. θεατροπώλης: 575. Θεογένης: 203. θεός: 43. 193. θερμός: 70. Θετταλικός: 58. Θετταλός: 58. Θηραμένης: 153. Θησεῖον: 185. θύειν: 43. θυλακίσκος: 141. θυμός: 18. Ἴβηρ: 155. ἱερόν: 207. Ἱλάων: 160. ἱμάς: 170. ἴον: 193. Ἱπποκράτης: 162. ἰσθμιακόν: 52. ἱστάναι: 43. 167. ἴσως: 34. ἴφυον: 172. ἰχθυηρός: 121. ἰώ: 178. κάειν: 28. καθέζομαι: 20. καινός: 114. κακκάβη: 28. κακόν: 193. καλεῖν: 72. Καλλίας: 204.
Index verborum Καλλιππίδης: 20. καλός: 12. καλῶς: 69. καπανικός: 58. καπρίδιον: 81. κάπτειν: 81. καρπεῖν: 97. κασαλβάς: 26. καταβαίνειν: 43. καταδαρθάνειν: 43. κατακρίνειν: 43. καταλαμβάνειν: 9. κατασκήπτειν: 167. κατόπιν: 61. κάτω: 43. κενός: 43. κεφαλή: 130. κηρύκιον: 98. κίχλη: 193. Κλαζομεναί: 137. κόλλαβος: 81. 88. κόλλοψ: 81. κολοκύντη: 193. κονιορτός: 193. κορακῖνος: 126. κόρημα: 20. Κόρινθος: 90. κόρος: 167. κόσκινος: 31. κοχώνη: 29. 144. κραναός: 172. κράτιστος: 185. κρείττων: 43. κρίνειν: 18. κυλίχνη: 70. κυνῆ: 146. κύπασσις: 99. κυρβασία: 146. κύστις: 78. κωνεῖν: 101. λάγνος: 103. λαγχάνειν: 43. λαμβάνειν: 52. 117. 141. 151. 193. λέγειν: 43. λευκός: 52. λήκυθος: 12. λιπαρός: 81. λόγος: 116. λοιπός: 144.
Index verborum Λυδός: 58. λύειν: 78. λυχνεῖον: 175. μακάριος: 43. μακαρίτης: 43. μανθάνειν: 155. Μέγαλλος: 124. μέγας: 141. μέγιστος: 193. μελανόπτερυξ: 126. Μελιτεύς: 204. μελιτηρός: 92. μένειν: 185. μέσος: 193. μεστός: 22. μεταπέμπειν: 124. μικρός: 86. μονομάχος: 167. μοχλίσκος: 33. μυάγρα: 181. μυρίδιον: 104. μύρον: 119. 124. μύρτων: 193. νεβρίς: 105. νείφεσθαι: 193. Νέμεσις: 178. νέος: 81. νῆστις: 81. νοῦς: 14. νῦν: 124. 167. νύξ: 206. ξένος: 137. Οἰδίπους: 167. οἴεσθαι: 193. οἴκαδε: 22. οἶνος: 119. οἴχεσθαι: 43. ὅκως: 137. ὀλίγος: 193. ὁμοῦ: 151. 193. ὀνομάζειν: 43. ὀξυρεγμία: 18. ὁπηνίκα: 193. ὀπώρα: 193. ὀπωρινός: 81. ὁρᾷν: 25. 193. ὅρκος: 189. ὀρούειν: 66. ὀσφύη: 144.
οὑτοσί: 70. 144. 153. οὕτω: 43. ὄφις: 72. ὄψον: 141. ὀψώνης: 77. παῖς: 75. 137. 167. 206. πάλαι: 155. πάλη: 167. παραλούειν: 105. παραπέμπειν: 75. παρατείνειν: 81. παρεῖναι: 137. πᾶς: 43. παφλάζειν: 70. πεζίς: 37. πέρδιξ: 66. πέρκη: 63. πηρίδιον: 38. πινακίσκος: 121. πίνειν: 43. πλατύλογχος: 24. 25. πλευρόν: 81. πλήν: 193. Πλούτων: 43. πόθεν: 43. 117. ποιεῖν: 14. 52. 122. 193. πόλις: 193. πολύς: 58. πόρδαλις: 26. ποτέ: 43. πούς: 117. πρᾶγμα: 114. πρᾶσις: 185. Πρόδικος: 55. προκεῖσθαι: 43. προσκεῖσθαι: 137. πρῶτος: 172. πύλη: 131. πυός: 193. πωλεῖν: 137. 193. πώρινος: 106. ῥέπειν: 43. Σαβάζιος: 188. σέβεσθαι: 193. σικυός: 193. σιπύη: 132. σκαλεύειν: 33. σκηνή: 9. σπεῖρα: 72.
239
240
Index nominum et rerum
σπίνος: 107. σπλήν: 81. σπουδῇ: 124. σπυρίς: 141. στάμνος: 119. στέφανος: 193. στεφανοῦν: 43. 60. στίλβη: 175. στόμα: 14. στρογγύλος: 14. σῦκον: 193. συνθεάτρια: 12. συσπᾶν: 29. σχαδών: 193. ταγηνιστής: 41. τάλαντον: 43. ταχέως: 75. τε: 119. 167. 178. 193. τεῖχος: 163. τέλειος: 108. Τελεμησσῆς: 112. 122. 123. τέτταρες: 117. τέττιξ: 193. τέως: 114. τιή: 193. τιθέναι: 114. τοι: 43. τοίνυν: 123. τοῖχος: 33. τράπεζα: 117. τρεῖν: 31. τρεῖς: 117. 149. 153. τρέχειν: 185. τρίδουλος: 191. τρικέφαλος: 159. τρίπους: 117. τριτοστάτις: 39. Τριφάλης: 135. τριώβολον: 211. τρόπος: 114. ὕδωρ: 75.
ὕειος: 78. υἱός: 162. ὑπάρχειν: 193. ὑποπίνειν: 69. ὕρισος: 193. Φαληρικός: 86. φάναι: 193. φέρειν: 12. φερέτατα: 81. φήληξ: 110. φλόξ: 175. Φοίνισσα: 165. φράζειν: 43. Φρύξ: 188. φύειν: 172. Χαιρεφῶν: 206. χαμαί: 20. 63. χειμών: 193. χείρ: 75. χειρόμακτρον: 75. χεῖσθαι: 43. χελιδών: 193. χθόνιος: 72. Χίος: 137. χλανίς: 52. χλιαρός: 81. χοή: 43. χοιροπώλης: 212. χορηγεῖν: 155. χόριον: 193. χορός: 52. χρᾶν: 14. 193. χρή: 52. 123. χρόνος: 193. χυτρεία: 12. ὦ: 18. 69. 122. 123. Ὧραι: 182. ὥσπερ: 20. 31. 43. 52. 114. ὡσπερεί: 63. ὥστε: 193.
Index nominum et rerum Abydos / Abydener: 138. 139. 141. Accessoire: 98. 146. Agon / agonistisch (Komödie): 18. 21. 113. 115. 116. 117. 124. 165. 183. 196.
agonistisch (Sport): 24. Ägypten / Ägypter / ägyptisch: 198–99. 204.
189.
194.
Index nominum et rerum Aischylos / aischyleisch: 11. 17. 18. 21. 46. 48. 56. 111. 165. 168. 169. 208. Alabaster: 149–51. Alkibiades: 135. 139–40. 141. 147. 153. 157. Ambiguität: 187. 200. Anapäst / anapästisch (4an^): 35. 71. 73. 74. 75. 77. 78. 80. 81. 83. 113. 123. 124. 125. 126. 127. 131. 173. 196. Anchomenos: 89–90. Anrede (vgl. Apostrophe): 53. 90. 126. 176. Anspielung / anspielen: 10. 14. 21. 22. 32. 36. 46. 67. 90. 119. 125. 128. 135. 136. 137. 141. 142. 160. 165. 187. 205. Apostrophe/apostrophieren (vgl. Anrede): 76. 90. 166. 176. Aprosdoketon: 36. 165. 199. Ara: 207. archäologisch: 93. 160. 187. 207. 211. Aristarchos (Stratege): 135. 155–7. Aristyllos: 113. 127–9. Artikel: 27. 85. 148. Assonanz: 119. 179. Asyl: 183. 186–7. asyndetisch: 27. 188. Athen / Athener / athenisch: 14. 18. 27. 49. 56. 59. 71. 79. 96. 107. 116. 124. 125. 140. 141. 146. 153. 155. 156. 157. 164. 175. 182. 183. 185. 186. 187. 188. 194–9. 207–8. 211. 212. Athene: 197. Attika / Attiker / attisch (Land): 38. 47. 59. 68. 74. 75. 87. 112. 156. 161. 163. 182. 195. 198. 200. Attisch / attisch (Dialekt): 19. 22. 23. 45. 62. 64. 80. 94. 116. 120. 140. 142. Attizist / attizistisch: 19. 23. 28. 32. 56. 80. 81. 86. 91. 93. 103. 109. 111. 118. 130. 146. 153. 159. 161. 164. 176. attributiv: 16. 17. Augment: 140. Aussprache: 39. 158. autoschediastisch: 154. 203. 210. Bakchantin (vgl. Mänade): 105. Bankett (vgl. Gastmahl): 10. 58. 59. 78. 108. Barbaren / barbarisch: 147. 157. 186. 193. 209. Bauer: 24. 97. Beruf: 77. 184. 213.
241
Beschimpfung/beschimpfen (vgl. Schimpfwort): 32. 34. 128. Besoldung: 212. Birne: 194. 199. Boiotien / Boioter / boiotisch: 58. 90. 96. Brennessel: 172–3. 175. Brot: 32. 41. 88. 133. 143. Buch: 42. 55–6. 137. byzantinisch: 14. 64. 98. 190. Chairephon: 113. 130. 183. 184. 206–7. Chios: 119. 120. 137. 139. 141. Chor / chorisch / Choreut: 9. 18. 39–40. 52– 3. 71. 74. 76. 77. 81. 87. 88. 110. 117. 125. 143. 157. 169. 176. 183. 197. Chorege: 156. 157. chthonisch: 51. 207. Dehnung: 94. Demarch: 10. 36–7. Demeter: 47. 143. 182. demokratisch: 156. 212. Demonstrativum: 71. Demophon: 162–3. denominal: 61. 70. 78. 98. 102. 157. 168. Denunziant (vgl. Sykophant): 129–30. 206. deverbal: 50. Diener (vgl. Sklave): 53. 76. 84. 118. 125. 143. Diminutiv: 24. 33. 35. 38. 54. 72. 87. 96. 97. 104. 105. 120. 121. 122. 128. 129. 143. 148. 210. 211. Dionysien: 17. 156. Dionysos / dionysisch: 75. 92. 99. 105. 135. 162. 171. 179. 182. 183. 188. Dithyrambos: 156. Dittographie: 84. Drossel: 108. 194. 199. Ehebruch: 137. Eid: 183. 189. 190. 191. 208. Eingeweideschau: 112. 113. 132. Ekklesia: 9. ekstatisch: 188. 189. Eleusis / eleusinisch: 46–7. Empusa: 72–5. epenthetisch: 63. Ephesos: 138. 139. 141. epirrhematisch: 196. Erbschaft: 42. 65–6. Erechtheus: 50. 193. Erinys/-en: 74. 186. 207–8.
242
Index nominum et rerum
erotisch (vgl. sexuell): 27. 135. 141. 145. 151. 161. 206. eschatologisch: 46. Essen (vgl. Lebensmittel. Speise): 36. 59. 69. 75. 82. 108. Eteokles: 165. 166. 168. Etymologie / etymologisch / Etymologisierung: 26. 32. 46. 60. 73. 74. 87. 110. 113. 118. 119. 178. Euphemismus / euphemistisch: 50. 70. Eupolis: 54. 162. 163. 183. 205. Euripides / euripideisch: 9. 10. 14–8. 27. 38. 48. 56. 57. 127. 165–6. 168. 169. 174. 176–8. 190. 191–3. 209–10. Feige: 41. 110. 122. 194. 199. 200. Fest: 9. 38. 182. Feuer: 29. 30. 75. 121–2. Finanz / finanziell: 92. 155- 206. Flasche: 10. 12–3. Frau: 9–10. 13. 16. 18. 19. 21. 27. 34. 39. 40. 53. 61. 74. 75. 76. 96. 100–1. 103. 104. 135. 137. 141. 148. 149. 150. 152. 189. 204. Gastmahl (vgl. Bankett): 49. 75. 77. 84. 88. 113. 118. 168. Geburt: 74. 135. 152. 182. 200. Gefäß: 12–3. 29. 41. 70–2. 76. 92–3. 101–2. 120. 122. 149–51. Geld / Geldbeutel: 79. 135. 141–3. 148–9. 212. Gericht (Prozeß): 212. Gericht (Speise): 84. 85. 89. Geschlechtsorgan / -verkehr: 30. 32. 105. 151. Geschworene: 184. 212. Getreide: 133. Gewand: 52. 53–4. 90. 99–101. Gleichnis: 63. Gott / Gottheit / göttlich: 11. 41. 44. 46. 47. 49. 51. 57. 74. 91. 99. 105. 108. 126. 135. 160. 161. 170. 178. 179. 182–3. 184–5. 186. 188. 192. 193. 194. 196–7. 199. 202. 207–8. grammatisch: 11. 80. 141. Gurke: 194. 199. Hades (vgl. Pluton): 41. 46–7. 90. Halikarnassos: 112. Handel: 135. 143. 211. Händewaschen: 75–6.
Hebamme: 52. Hekate: 42. 72–5. 204. Hephaistos / Hephaisteion: 187. Herme: 159. Hermes: 57. 99. 105. 135. 137. 159–60. 182. Heros: 51. 90. 108. 135. 160–1. 187. Hilaon: 135. 160–1. Hinterbacken: 29–31. 144–5. Hippokrates (Politiker): 135. 162–3. hochpoetisch (vgl. poetisch): 87. homoerotisch: 206. homosexuell: 204. Honig: 41. 92–3. 194. 199. 200. Horen: 182–3. Hyperbole: 13. Hyperbolos: 186. hypokoristisch: 127–8. 131. iambisch (3ia): 12. 15. 19. 20. 23. 24. 25. 26. 28. 30. 34. 42. 44. 52. 53. 55. 58. 60. 62. 63. 65. 67. 88. 91. 92. 93. 94. 114. 116. 118. 120. 121. 131. 138. 142. 143. 144. 146. 148. 149. 152. 153. 168. 170. 185. 188. 189. 191. 193. 195. Iberer / Iberien / iberisch: 155. 157. Identifikationsfigur: 68. idiomatisch: 47. 62. 83. 84. 85. 95. 126. 142. 187. 190. Imperativ: 76. 89. 126. 143. Initiation: 113. Iokaste: 165. 168. Ionien / Ionier / ionisch: 135. 138. 139. 140. 141. ionisch (Dialekt): 19. 41. 64. 66. 99. 140. ionisch (Metrum): 53. Isthmos / isthmisch: 52. Jahreszeit: 182–3. 196. 198. 199. Kallias III: 183. 205–6. Kallippides: 10. 17. 20–2. Karien / Karer / karisch: 112. 123. Käufer: 139. 140. 180. 185. 186. Kerameikos: 159–60. Kerberos: 137. Keres: 178. Kind: 31. 38. 74. 92. 129. 131. 135. 137. 139. 154. 167. 182. 192. 207. Klazomenai: 138. 139. 141. Kleinasien / kleinasiatisch: 86. 100. Klima: 198. Klimax: 188.
Index nominum et rerum Knabenliebe (vgl. päderotisch): 139. Koch / Kochkunst: 28. 29. 31. 42. 78. 109. 126. 195. kolloquial: 70. 148. 187. 202. kōmōdoumenos: 15. 42. 108. 113. 128. 130. 183. 203. 205. Komparativ: 58. Kompositum: 13. 19. 24. 33. 63. 64. 94. 102. 106. 119. 127. 131. 168. 180. 187. 192. 211. 213. konvivial (vgl. Bankett, Gastmahl, Symposion): 41. 118. koprologisch / koprophil: 128. 204. Korb: 122. 141. 143. 194. 201. Kore: 46–7. Korinth / Korinther: 52. 91–2. Korinthos: 90–1. Körperteil: 31. 144. 145. Koryphäus: 39. 40. 42. 53. 74. 125. Kranz: 48. 49. 52. 54. 61. 90. 125. 194. 199. Kratinos: 12. 16. 164. 179. 182. 183. 205. kretisch (Dialekt): 209. kretisch (Metrum): 83. 84. 86. 87. 88. Krieg: 22. 151. 165. 188. Küche (vgl. Kulinarik): 41. 113. 121 Kuchen: 82. 86. 88. 104. 179. Kulinarik / kulinarisch (vgl. Küche): 85. 97. 113. 120. Kybele: 188. Lampe: 166. 175–7. ländlich: 108. 183. 196. Landwirtschaft: 196. 198. Lavendel: 172. 174. Lebensmittel (vgl. Essen, Speise): 77. 143. 199. Leder / ledern: 38. 143. 171. 211. Lenäen: 21. Lexikograph / -graphie / -graphisch: 17. 19. 20. 23. 26. 27. 32. 36. 38. 53. 60. 61. 63. 67. 73. 76. 81. 86. 88. 91. 92. 93. 95. 97. 102. 106. 107. 110. 111. 119. 125. 128. 131. 146. 148. 150. 152. 159. 162. 163. 171. 173. 187. 191. 207. 209. 210. 212. lokal: 62. 152. Lydien / Lyder: 58. 59. 100. 138. Lyrik / lyrisch: 53. 54. 68. 76. 77. 79. 84. 87. 88. 173. 177. 178. 179. Mahlzeit: 34. 35. 41. 70. 76. 77. Mänade (vgl. Bakchantin): 105.
243
Mantel: 37. 53. Mantik: 112. 124. Markt: 77. 79. 126. 135. 139. 141. 142. 196. 198. 199. Mauer: 34. 135. 163–4. Maus: 166. 181. medizinisch: 19. 31. 72. 93. 132. 200. 201. Megalleion: 113. 124–5. Megallos: 124–5. Megara / Megarer: 91–2. 192. Mehl: 31–3. 89. 131. Metapher / metaphorisch: 72. 95. 98. 108. 160. 161. 170. 175. 177. metatheatralisch: 10. 40. 113. 115. 180. meteorologisch: 182. militärisch: 24. 135. 155. 157. 170. Misogynie: 16. Moirai: 178. 182. Monodie / monodisch: 77. 176. Münze: 79. 148. Musaios: 49. Muttermilch: 200. Mysterien / mysterisch: 47. 183. 188. naturwissenschaftlich: 166. 173. 201. Negation: 158. Nemesis: 178–9. Neologismus (vgl. Neuprägung): 135. Neuprägung (vgl. Neologismus): 14. 41. Obol: 212. obszön: 10. 30. 32. 34. 113. 128. 135. 161. 213. Oidipus: 119. 165. 167. 168. 170. Oinoe: 135. 156. Öl: 13. 90. 92. 125. oligarchisch: 156. 212. Olive: 120. 194. 199. onomatopoetisch: 72. Opfer / opfern (vgl. sakrifikal): 44. 46. 51. 97. orgiastisch: 183. 188. Originalität: 115. orphisch: 46. oxyton / Oxytonierung: 96. 168. päderotisch (vgl. Knabenliebe): 141. 145. paläographisch: 34. 39. 67. 71. 79. 83. 84. 138. 145. 158. päonisch (Metrum): 42. 83. 86. 87. 88. Parabase / parabatisch: 15. 16. 17. 18. 41. 71. 81. 115. 126.
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Index nominum et rerum
Parasit: 54. Paratragodie / paratragisch: 19. 78. 90. 113. 165. 166. 176. 178. 191. 192. 200. Parfüm: 13. 104–5. 113. 119–20. 124–5. 149–50. Parodie / parodisch / parodieren: 46. 48. 87. 90. 94. 125. 126. 159. 165. 166. 169. 174. 176. 177. 178. 179. 184. 190. 191. 193. 210. Paroemiaci: 77. 78. paroimiographisch (vgl. Sprichwort): 66. 67. 68. 91. 207. Partikel: 17. 158. Perfekt: 45. 69–70. 189–90. Perikles: 135. 164. 198. Persephone: 47. 74. 143. Persien / persisch: 79. 100. 135. 146. 147. Personifikation / personifizieren: 32. 135. 178. 179. 182. 183. 199. 207. 208. Pfand / Pfändung: 36–7. Pflanze: 128. 174. 175. Phaleron / phalerisch: 86–7. 163. 164. Phallus / phallisch: 135. 151. 160. 161. Philosoph / philosophisch: 31. 45. 56. 57. Phryger / phrygisch: 188. Piräus: 164. Plagiat: 54. Platon: 129. Pluton: 41. 44. 46–7. 4. Pnyx: 9. poetisch: 183. 188. 191. 192. poetologisch: 18. 29. Politiker / politisch: 10. 92. 129. 135. 153. 154. 183. Polyneikes: 165. 166. 168. Präposition / -al: 76. 145. Priapos / priapeisch: 135. 160–1. Prodikos: 42. 55–7. 182. Prododie / prosodisch: 45. 50. 201. Prolog: 27. 53. 113. 115. 169. 176. prophetisch: 188. Prostituierte(r) / Prostitution: 26. 27. 103. prothetisch: 63. Proxenides: 204. Prytaneion: 49. Publikum (vgl. Zuschauer): 56. 59. 119. pythagorisch: 46. 50. Rätsel: 118. Rebhuhn: 66–8.
Redewendung (vgl. Sprichwort): 29. 35. 51. 67. 90. 91. 153. Rhetorik / rhetorisch: 17. 116. Rind: 75. 85. Ritus / rituell: 51. 52. 61. 76. 189. 191. Rübe: 194. 201. Sabazios: 183. 184. 188–9. 197. sakral: 136. 186. sakrifikal (vgl. Opfer): 83. 85. Salbe / einsalben: 12. 13. 44. 72. 149–51. Schale: 46. 71. 72. Schauspieler: 9. 10. 17. 21–2. 74. Schimpfwort (vgl. Beschimpfung): 26. Schlaraffenland: 43. 46. 49. Schwein: 78. 79. 82. 84. 85. 163. 213. Seeanemone: 172–3. 175. sexuell (vgl. erotisch): 32. 103. 113. 128. 135. 138. 151. 161. Sklave (vgl. Diener): 41. 43. 53. 75. 76. 77. 104. 113. 142. 143. 149. 166. 171. 183. 185. 186. 187. 191. 192. Skythien / Skythen: 147. 155. Sokrates / sokratisch: 15. 55–7. 113. 130. 184. Sommer: 110. 199. 200. 201. Sophist / sophistisch: 16. 17. 18. 42. 56. 57. 174. 182. Sparta/Spartaner/spartanisch: 78. 157. 183. 184. 203. Speise (vgl. Essen, Lebensmittel): 41. 59. 64. 70. 71. 72. 85. 86. 87. 92. 117. 121. 134. 143. 189. 199. 200. Sphinx: 118. sportlich: 54. Sprichwort / sprichwörtlich: 29. 35. 51. 59. 66. 67. 84. 90. 91. 106. 135. 153. 154. 179. 199. Spruch: 41. 51. 92. 109. 207. Statue: 107. 160. 204. Stil / stilistisch: 16. 17. 21. 103. 169. 187. Stratege / Strategie: 136. 155. 156. 162. Suffix / Suffigierung: 34. 57. 98. 119. Sybarit: 138. Sykophant (vgl. Denunziant): 113. 130. 141. 183. Symposion / -ast / -al / sympotisch: 22. 41. 46. 48. 49. 69. 70. 72. 108. 109. 111. 113. 120. 125. 199. syntaktisch: 16. 115. 145. 147. 152. 155. 174.
Index locorum Tanz: 39. 64. 168. Telm(e)ssos / Tel(e)messier: 112–3. 122–4. 132. Tempel: 107. 187. temporal: 62. 152. 201. Theater / theatral: 9. 10. 12. 13. 29. 179–80. Theben / thebaner / thebanisch: 90. 168. 169. Themistokles: 135. 164. Theogenes: 183. 184. 203–4. Theramenes: 135. 153–4. Theseion: 183. 185–7. Thessalien / thessalisch: 58–9. 74. 95. Tier: 66. 113. 126. 211. Topf / Töpfer / Töpferei: 14. 29. 71. 72. 101. 102. 122. Tragödie / Tragiker / tragisch: 9. 10. 16. 18. 21. 22. 45. 48. 56. 57. 68. 94. 100. 105. 109. 165. 166. 169. 176. 178. 179. 184. 187. 192. 207. Trauer: 61. Traum / Traumdeutung: 112. 116. Trikolon: 188. Trinken: 41. 49. 69. 70. 72. 102. 109. 189. Tuffstein: 98. 105. 107. übertragen (vgl. metaphorisch): 17. 27. 38. 59. 84. 93. 94. 102. 157. 171.
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Unterwelt: 41. 46. 47. 48. 49. 50. 72. 74. 75. Utensilie: 28. 75. 142. 146. 150. utopisch: 41. 49. 198. Verein: 182. 183. 188. Verkäufer: 33. 80. 139. 166. 174. 179. 180. 213. Verspottung / verspotten: 14. 15. 21. 55. 56. 113. 128. 130. 135. 138. 141. 154. 162. 163. 183. 185. 203. 204. 205. 206. Vogel: 41. 68. 95. 108. 127. 181. 189. Wahrsager: 33. 112. 113. 131. 132. Wasser: 63. 64. 72. 75. 76. Wein: 12. 13. 49. 72. 93. 102. 113. 119. 120. 189. 211. Winter: 194. 195. 199. 201. Witz: 66. 117. 118. 119. 145. 159. Wortspiel: 23. 47. 128. 145. 146. 159. 160. 163. 189. Wortstellung: 87. 121. 147. Zauber: 74. Zeus: 41. 44. 46. 47. 48. 90. 91. 107. 108. 109. 161. 208. Zuschauer (vgl. Publikum): 12. 16. 40. 53. 166. 180. 200.
Index locorum Achaeus (TrGF) TrGF 20 F 14: 72. Aelianus NA III 35: 68, IV 12: 67, XII 6: 200. VH X 13: 104. fr. 160: 178, 232: 178, 233 Hercher: 178. Aelius Aristides or. 47,16 p. 379 Keil: 116. Aelius Dionysius α 88: 130, α *156: 81, κ 4: 28, π 18: 27, τ 25 Erbse: 109. Aeschines 1,65: 142; 2,172–3: 164. Aeschylus Cho. 87: 51, 156: 51, 147–8: 52, 406: 208, 692: 207, 848: 70. Eum. 180: 187, 416–7: 208. Pers. 41–2: 59, 219–20: 51, 222: 52, 546– 7: 50, 633–4: 50.
Sept. 69–70: 207, 213: 201, 695: 207, 723: 207, 798: 170, 953–4: 207. Suppl. 405–6: 48, 676: 74. fr. 55 R.: 109; fr. 64: 105; fr. 73a: 157; fr. **78c,5: 192; fr. 84a: 111; fr. 118: 101; fr. **132c,73: 52; fr. 199: 157; fr. 207: 68; fr. 240: 94; fr. 266,1–2: 94; fr. 266,2: 94; fr. 274: 150; fr. **473 Radt: 100. 101. [Aeschylus] PV 806: 46. Alcaeus fr. 322: 71. 72; 346,2: 71. 72; fr. 357,10 Voigt: 100. Alcaeus (PCG) fr. 23 [Palaistra]: 105. Alciphron I 1,4: 78, II 11,1: 134. Alcman PMGF 20 (fr. 12 Calame): 182.
246
Index locorum
Alexis (PCG) fr. 8 [Aipoloi]: 154; fr. 19,3 [Apobatēs]: 59; fr. 47,4–6 [Dēmetrios ē Philetairos]: 68; fr. 63,1 [Enoikiazomenos]: 150; fr. 65 [Eisoikizomenos]: 13; fr. 112,5 [Kouris]: 45; fr. 114 [Kouris]: 69; fr. 123,2 [Kybeutai]: 70; fr. 133,1–3 [Lebēs]: 201; fr. 136 [Leukadia ē Drapetai]: 24; fr. 140,1–2 [Linos]: 56; fr. 147,2–3 [Mandragorizomenē]: 150; fr. 167,13: 200; fr. 178,11: 41, fr. 178,11– 4: 200, fr. 181 [Pannychis ē Erithoi]: 13; fr. 183,3 [Parasitos]: 68; fr. 249,1–3 [Phaidōn ē Phaidrias]: 142; fr. 258 [Phryx]: 68; fr. 263,13–4: 33; fr. 275,2: 85; fr. 275,3: 143; fr. 287,1: 70. Amipsias (PCG) fr. 7 [Konnos]: 85; fr. 12,1 [Moichoi]: 212; fr. 22: 49; fr. 23: 34. Ammonius Ammon. De adfin. voc. diff. 134: 189, 338 Nickau: 106. Amphis (PCG) fr. 27 [Odysseus]: 125. Anaxagoras VS 59 A 117: 174; VS 59 B 1: 139. Anaxandrides (PCG) fr. 40 [Poleis]: 199; fr. 42,56 [Prōtesilaos]: 199; fr. 42,59: 200; fr. 47 [Tēreus]: 105. 125; fr. 61: 104. Anaxilas (PCG) fr. 18,2 [Lyropoios]: 53; fr. 22,25–7 [Neottis]: 118; fr. 23,1 [Nēreus]: 45. Anaximenes Lampsacenus FGrHist 72 T 6: 137. Anecdota Parisina (Cramer) IV p. 52,16: 101, IV 1 p. 104,26 Cramer: 173. Anthologia Palatina VI [Leon. Tar.] 202,1–2: 100; [Lucill.] XI 114,6: 64; VI [Hedyl.] 292,6: 105; VI [Diotim.] 358: 100; VII 210,6: 97. Antiatticista α 62: 148, κ 90: 29, υ 9 Valente: 70. Antiphanes (PCG) fr. 35,3 [Antaios]: 54; fr. 36,1 [Anteia]: 143; fr. 57,7–8 [Aphroditēs gonai]: 121; fr. 61 [Boiōtia]: 71; fr. 80,10 [Didymoi]: 161; fr. 109 [Hippeis]: 177;
Antiphanes (PCG) [Forts.] fr. 140,3 [Leukadios]: 199; fr. 141 [Leōnidas]: 69; fr. 161,5 [Mystis]: 12; fr. 166,8 [Neottis]: 50; fr. 180,4–7 [Parasitos]: 28; fr. 189,16 [Poiēsis]: 60; fr. 201 [Stratiōtēs ē Tychōn]: 142; fr. 204,5–7 [Timōn]: 87; fr. 206,3 [Traumatias]: 72; fr. 216,1–4: 28–9; fr. 216,2–4 [Philothēbaios]: 72; fr. 221,8 [Philōtis]: 85; fr. 280: 118. Antiphon fr. 28: 202; fr. 37: 163; fr. 63 Thalheim: 65. Apollodorus Carystius (PCG) fr. 1 [Amphiaraos]: 211; fr. 29,3–5 [Hiereia]: 143. Apollonius Rhodius I 390–1: 177, IV 46: 38. Apollonius Sophista Lex. Hom. p. 155: 192. Apollophanes (PCG) fr. 6 [Krētes]: 161. Apostolius III 99: 207, VI 17: 91, XVII 23: 159. Appendix proverbiorum IV 53: 106. Archestratus fr. 11,1–4: 87, fr. 11,3–5 Olson–Sens: 87. Archilochus fr. 224 West2: 68. Archippus (PCG) fr. 4 [Amphitryōn I, II]: 211; fr. 16 [Ichthyes]: 23; fr. 43 [Rhinōn]: 31. 144; fr. 48: 141. Aristagoras (PCG) fr. 5 [Mammakythos]: 62. 74. Aristides Panath. I 163: 9. Aristonymus (PCG) fr. 2,2: 86; fr. 3 [Hēlios rhigōn]: 15. Aristophanes Ach. 75–6: 175, 130–1: 143, 147: 140, 230–1: 68, 243: 135, 246: 71, 263: 135, 271: 135, 276: 135, 377–82: 15, 480–2: 116, 497–503: 15, 566: 179, 637: 199, 658: 47, 665–75: 87, 686–7: 17, 716: 141, 818: 213, 836–59–: 53, 860: 171, 885–7: 90, 893–4: 90, 901–2: 87, 961: 199, 1008–17: 53, 1051–3: 151, 1063:
Index locorum Aristophanes [Forts.] 149, 1075: 201, 1087: 126, 1128: 92, 1140–1: 201, 1205: 178, 1231: 54, 1233/4: 54. Av. 76–7: 87, 78: 71, 177: 202, 213–4: 73, 297: 68, 332: 190, 356: 47, 463–4: 76, 487: 146. 147, 494: 70, 692: 55. 57, 695: 127, 726–7: 81, 766–8: 67. 68, 821–3: 203, 873: 188, 873–6: 188, 974: 56, 1079: 108, 1115–7: 54, 1125–7: 203, 1288–9: 56, 1292–3: 67, 1295: 203, 1296: 129. 130. 206, 1304: 47, 1325: 76, 1358: 202, 1499: 202, 1505: 73, 1531: 47, 1541: 212, 1564: 129. 130. 206, 1567: 95, 1588: 13, 1622–5: 148, 1693: 53, 1704–5: 85. Eccl. 1–6: 177, 1–18: 90, 20–2: 9, 21: 9, 55–6: 23, 86: 9, 86–7: 9, 196: 81, 207: 89, 354–5: 204, 523–6: 105, 537–8: 48. 61, 567: 37, 570: 36, 601–2: 79, 644– 50bis: 128, 755: 36, 784–5: 171, 810: 206, 819–22: 79, 828–9: 92, 833: 171, 845: 71, 848: 53, 918: 138, 991: 32, 1030–4: 61, 1032: 48, 1034 48, 1056– 7: 75, 1101: 13, 1105–6: 27, 1118–24: 105, 1119: 120. Equ. 30–1: 187, 36–9: 115, 39: 115, 80: 187, 180: 50, 245: 140, 255–7: 212, 349: 50, 353–5: 27, 356: 79, 422: 175, 423–4: 31, 424: 30, 483–4: 31, 484: 30, 539: 17, 546: 76, 614–5: 116, 625: 62, 667: 140, 688–9: 116, 815: 70, 906–7: 72, 919– 20: 72, 934–6: 23, 1051–3: 127, 1053: 127, 1211: 47, 1250–2: 90, 1293/4–6: 134, 1311–2: 186, 1368: 145. Lys. 46: 50, 47: 105, 63–4: 204, 63–70: 74, 179: 9, 196: 120, 199: 120, 231 = 232: 68, 327–8/9: 13, 328/9: 14, 387–8: 189, 428–30: 34, 479: 175, 549: 173, 549–50: 175, 559–60: 126, 563: 24, 602: 48. 78, 602–4: 61, 604: 48, 620–5: 9, 694–5: 68, 754: 147, 805–6: 36, 924: 143, 928: 68, 938–46: 105, 947: 151, 982: 161, 1014–5: 27, 1015: 27, 1049– 52: 148, 1061: 71, 1243: 54. Nub. 33–7: 36, 53: 66, 64: 21, 211–2: 25, 211–3: 25. 84, 227: 45, 229: 45, 240–1: 37, 241: 36, 254–60: 48, 268: 147, 284: 179, 311–3: 179, 317–8: 57, 346–7:
247
Aristophanes [Forts.] 27, 358: 111, 358–63: 56, 360–1: 55, 361: 55, 368: 174, 373: 33, 392–4: 174, 404–5: 79, 416: 70, 501–4: 206, 546–8: 115, 755bis: 202, 764: 57, 874–5: 57, 889–1114: 182, 922–4: 38, 950–1: 94, 998: 35, 1000–1: 162, 1001: 163, 1023: 35, 1201–2: 107, 1204–5: 53. 54, 1205: 54, 1206–8: 53, 1299–300: 159, 1327: 34, 1339: 35, 1399: 115, 1427: 196, 1474: 13. 14, 1480–5: 57, 1484–5: 57. Pac. 24–5: 62, 31: 62, 40–1: 66, 50–3: 115, 180–728: 99, 275: 143, 403: 47, 431–2: 159, 432: 34, 513: 152, 526: 105, 528: 19, 553: 24, 575: 201, 578: 199, 729–31: 9, 731: 9, 748–50: 18, 754: 174, 764: 50, 771: 14. 15, 845: 143, 856–62: 53, 862: 105, 865–9a: 53, 909–11: 53, 913–5: 53, 918–23: 53, 928: 203, 978–86: 74, 992: 74, 1005: 143. 201, 1018: 202, 1057–8: 83, 1060: 85, 1149: 108, 1150: 200, 1164–5: 110, 1164–67: 110, 1195–6: 88, 1248–9: 47. Plut. 13: 62, 136bis: 202, 147–8: 148, 165: 34, 203–7: 34, 239–41: 148, 295: 68, 298: 38, 302–15: 128, 312–5: 128, 314: 68, 413: 58, 450–1: 36, 522: 174, 545: 120, 555–6: 50, 584: 202, 588: 202, 608–9: 126, 644: 76, 716–7: 174, 727: 46. 47, 756–7: 62, 806: 122. 133, 806– 7: 122, 806–18: 122, 810: 13, 813–4: 122, 815: 181, 1020: 105, 1094: 62, 1097–170: 99, 1110: 85, 1208–9: 62. Ran. 8: 171, 63: 71, 73: 50, 83: 50, 83–5: 49, 89–91: 57, 90: 18, 159: 68, 285–95: 75, 293: 73, 366: 74, 376: 70, 439: 90. 91. 92, 468: 81, 498: 76, 501: 205, 504– 7: 89, 505–6: 71, 507: 88, 541: 154, 585: 36, 761–5: 49, 837–8: 17, 880–1: 17, 916–7: 57, 932: 196, 943: 56, 954: 57, 967–70: 154, 1009–10: 18, 1014–5: 18, 1021: 169, 1088: 78, 1109–14: 56, 1114: 56, 1122: 115, 1197: 18, 1200: 104, 1234–6: 14, 1307: 54, 1309–28: 177, 1331–7: 176, 1331–63: 177, 1364–413: 48, 1389: 47, 1401: 47, 1407–9: 56, 1422–36: 141, 1462: 51, 1482–99: 53, 1491–9: 57, 1514: 78, 1523: 78.
248
Index locorum
Aristophanes [Forts.] Thesm. 42: 78, 81: 50, 84: 202, 157: 18, 163: 138, 231: 187, 305–9: 47, 358–9: 190, 392–4: 27, 447–9: 114, 449: 115, 450: 18, 560: 196, 568–9: 38, 655: 9, 655–8: 38, 689: 13, 710–1: 81, 733: 13, 743: 13, 776: 90, 778: 90, 791: 126, 910: 174, 945: 90, 1008: 202, 1148: 143. Vesp. 8–10: 188, 39–40: 47, 44–6: 141, 54–7: 115, 115: 202, 144: 68, 268–9: 66, 367: 187, 428–9: 147, 575: 202, 600: 102, 609: 212, 613: 77, 619: 202, 677: 53, 684: 212, 690: 212, 773: 201, 788: 212, 789–90: 148, 793: 59, 802–4: 74, 882–4: 175, 884: 172, 927: 45, 1025: 102, 1044: 115, 1051–4: 115, 1057: 202, 1121: 212, 1127–8: 23, 1183: 203, 1183–5: 203, 1348: 158, 1412–4: 206, 1450–73: 53, 1511: 18. fr. 3,1: 79, fr. 7,2: 47, fr. 8: 177, fr. 14 [Aiolosikōn]: 148, Aiolosikōn test. i: 11; fr. 36: 143, fr. 39 [Amphiaraos]: 140; fr. 53: 177, fr. 53,1: 200, fr. 54: 54, fr. 55: 181, fr. 57: 67, fr. 59 [Anagyros]: 106; fr. 73: 62, fr. 76: 63, fr. 99 [Babylōnioi]: 62; fr. 116: 162, fr. 121 [Geōrgoi]: 62; fr. 156: 173, fr. 180: 211, fr. 183 [Gērytadēs]: 97; fr. 204 [Daidalos]: 28; fr. 205: 141, fr. 205,1: 61, fr. 206,2: 81, fr. 210: 104, fr. 215: 148, fr. 219: 76, fr. 220: 92, fr. 223: 38, fr. 224: 28, fr. 239: 33, fr. 244: 141, fr. 247: 106, fr. 249 [Daitalēs]: 143; fr. 258: 142. 143, fr. 260: 69, fr. 273 [Danaides]: 148; fr. 278: 55, fr. 283: 38, fr. 284: 35, fr. 291: 177, fr. 295 [Dramata ē Niobos]: 130. 206; fr. *322,3–4 [Hērōes]: 51; fr. 333,6: 82, fr. 333,5–7: 85. 200; fr. 343: 79, fr. 350 [Thesmophoriazousai II]: 68; fr. 372: 169, fr. 373: 169, fr. 374: 169, fr. 375 [Lēmniai]: 169; fr. 392: 57, fr. 393 [Nephelai I]: 207; fr. 402,7: 108, fr. 407: 138, fr. 412: 148, fr. 414 [Nēsoi]: 95; fr. 418: 25, fr. 419: 71, fr. 427: 143, fr. 432 [Holkades]: 98; fr. 475 [Polyidos]: 187; fr. 480: 69, fr. 482 [Proagōn]: 76; fr. 584 [Hōrai]: 129; fr. 591 fr. B 20–2: 102; fr. *595,3–5: 57; fr. 598: 17; fr. 608: 74; fr. 610: 171; fr.
Aristophanes [Forts.] 618: 202; fr. 622: 135. 152; fr. 630: 161; fr. 649: 61; fr. 663: 85; fr. 684: 57; fr. 693: 14; fr. 693: 14; fr. 714: 35; fr. 715: 105; fr. 743: 93; fr. 754: 100; fr. 755: 141; fr. 795: 56; fr. 796: 213; fr. 802: 38; fr. 816: 135; fr. 837: 143; fr. 845: 180; fr. 850: 24; fr. 886: 170. 171; fr. 894: 40; fr. 899: 139; fr. 905: 192. 193; fr. 908: 185; fr. 929: 68; fr. 930 [dub.]: 141; fr. 946 [dub.]: 97; fr. 949: 57. test. 2a,22: 42. 136, test. 2a,23: 114. 167. 184; test. 2c,1: 11. 113. 136. 167, test. 2c,20: 11, test. 2c,22: 42. 113, test. 2c,23: 136, test. 2c,24: 167, test. 2c,25: 184. Aristophanes Byzantius fr. 48A: 208. 209; fr. 341: 144; fr. 368 Slater: 75. Aristophon (PCG) fr. 12,1: 49; fr. 12,1–2: 47; fr. 12,3–5 [Pythagoristēs]: 49. Aristoteles Ath. pol. 21,5: 36, 29,5: 212, 58,1: 51. De gen. anim. 784a 19: 182, 785b 22: 27. De sens. 443b: 165. EN 1134b 34: 94. Hist. anim. 487a 25: 172. 173, 496b 32: 132, 497b: 94, 536b 13–4: 68, 556b 7–8: 200, 556b 12–4: 200, 569b 24: 87, 586b 19: 132, 608a 33: 27, 610b 4: 23, 612a 13: 27. Met. 1018b 28: 39. Meteor. 388b 26: 107. Poet. 1452b 18: 9, 1459b 25: 9, 1461b 33–5: 21, 1462a 8–11: 21. Pol. 1274b: 94. fr. 44,10: 50, fr. 297 Rose3: 23. [Aristoteles] Probl. 936b 23: 72. Artemidorus II 44: 182. Athenaeus epit. I 4c: 86, epit. II 47e–9d: 118, epit. II 49c: 117, epit. II 62d: 172, III 85c–94b: 173, III 90a: 172, III 96c: 82, III 96ef: 162, III 107f: 82, III 109b–11e: 88, III 110f: 82. 88, III 113e: 50, III 121f: 146, IV 153e–5f: 168, IV 154e: 168, IV 169b–f: 28, IV 169c: 28. 29, IV 170d–
Index locorum Athenaeus [Forts.] 4b: 77, IV 171ab: 77, V 188b: 173, VI 267e–70a: 43, VI 269e: 43, VII 228c– 9b: 43, VII 277e–330b: 23, VII 284e– 5f: 86, VII 285e: 86, VII 286f: 22, VII 286f–7a: 23, VII 308d–9b: 126, VII 308f: 126, VII 312a: 127, IX 369a–72f: 195, IX 372b: 194, epit. IX 372b: 194, IX 374f: 82, epit. IX 374f: 83, IX 390c: 68, IX 408b–11b: 75, IX 409e: 75, IX 410b: 75, X 417b–8e: 58, X 418d: 58, epit. X 418e: 58, X 422e–5f: 69, X 422f: 69, XI 475d: 92, XI 480c–1d: 71, XI 480f: 72, XI 494b–e: 12, XII 513e–28e: 138, XII 513e–50f: 138, XII 523e: 138, XII 524f: 141, XII 525a: 138, XII 526d: 138, XII 535e: 147, XII 551c: 173, XIV 653f: 195, XV 676f–80e: 52, XV 677b: 52, XV 686c–92f: 104, XV 687d–92f: 125, XV 690f: 124. 125, XV 699d– 701b: 176, XV 700c: 176. Athenio (PCG) fr. 1,8 [Samothrakes]: 47. Babrius 43,6: 178. Bacchylides c. 4,18–20: 66. dith. 3,26: 48; 3,77: 179. Callias (PCG) fr. 7: 29, fr. 8: 138, fr. 9: 109, fr. 10 [Kyklōpes]: 86; fr. 26: 71. 200; fr. 38: 163. Callimachus ep. 9 Pfeiffer: 50. fr. 251,1 (= Hec. fr. 35,1 Hollis): 133; fr. 259,33: 181; fr. 466 Pfeiffer: 74. Callixenus FGrHist 627 F 2: 198; F 4: 53. Cantharus (PCG) fr. 10: 70. Cassius Dio LXXVIII 7,2: 132. catalogus fabularum P.Oxy. 2659 fr. 1 col. i 13,1: 11. 113. 136, 13,20: 11, 13,22: 113, 13,24: 136, 13,25: 184. Cephisodorus (PCG) fr. 1 [Amazones]: 68. Cicero De div. I 91: 112.
249
Cicero [Forts.] De leg. II 37: 183. 184. De nat. deor. II 137: 132. Clearchus fr. 45: 138; fr. 46: 138; fr. 87,4 Wehrli: 177. Clidemus 62,3: 174. comica adespota (PCG) fr. 145: 127; fr. 512: 104; fr. 765: 86; fr. 768: 151; fr. 818: 33. Comparatio Menandri et Philistionis II 200 Jäkel: 202. Constantinus Porphyrogenitus De adm. imp. 23 Moravcsik: 155. Crates (PCG) fr. 1 [Geitones]: 140; fr. 11,1 [Hērōes]: 71; fr. 16,1–2: 201, fr. 16,6: 143; fr. 17,6–7 [Thēria]: 150; fr. 21 [Lamia]: 59; fr. 34 [Samioi]: 31. 145. Crates Mallotes fr. 77a Mette: 173. Cratinus (PCG) fr. 10: 76, fr. 12 [Archilochoi]: 204. 205; fr. 27 [Dēliades]: 64; fr. 45 [Dionysalexandros]: 196; fr. 56 [Drapetides]: 68; fr. 81: 205, fr. 88 [Thrattai]: 12; fr. 92: 174, fr. 96: 68, fr. 101 [Kleoboulinai]: 62; fr. 108 [Malthakoi]: 157; fr. 135 [Nomoi]: 68; fr. 143: 123; fr. 151 [Odyssēs]: 77; fr. 172 [Ploutoi]: 51; fr. 181: 85, fr. 182: 29, fr. 192 [Pylaia]: 62; fr. 199: 12, fr. 199,6: 12, fr. 215 [Pytinē]: 129. 130. 206; Pytinē test. ii: 16; fr. 247: 68, fr. 250,1 [Cheirōnes]: 174; fr. 270,1 [Hōrai]: 58, fr. 281: 184; fr. 326: 116. 164; fr. 334: 119; fr. 342: 14. 15. 16; fr. 391: 93; fr. 397: 101; fr. 460: 138; fr. 507: 200. Cratinus junior (PCG) fr. 11 [Pseudhypobolimaios]: 150. Crito VS 88 A 44,9: 104. Cyranides I 7,15: 87, IV 22,2: 87. Cyrillus Alexandrinus (AS) λαγ 5 p. 107: 103, (vg) λαγ 3 p. 107 Drachmann: 103. Is. 2,3: 98.
250
Index locorum
Demetrius De eloc. 20: 17, 142–3: 127. Demetrius Phalereus FGrHist 228 F 35: 47. Demosthenes 8,23: 116; 18,169: 9, 18,170: 116, 18,260: 189; 19,237: 150, 19,251: 151. 152, 19,314: 114; 24,197: 37; 25,51: 152; 37,4: 37, 37,14: 140; 44,37: 37; 47,37: 37; 49,2: 37; 50,6: 37; 56,3: 37; 57,60: 37, 57,63: 37. Diocles (PCG) fr. 3: 211; fr. 15 [Bakchai]: 150. Diodorus Siculus IV 62,4: 187, XIII 38,1–2: 154, XVI 79,4: 54, XVII 66: 79. Diogenes VS 64 A 43: 174. Diogenianus (CPG) II 92: 207, III 15: 51; Suppl. IV 242: 51, Suppl. IV 260: 51. Dionysius (PCG) fr. 5 [Sōzousa vel Sōteira]: 13–4. Dionysius Halicarnassensis Lys. 6,1–3: 17. Dioscorides De mat. med. I 58,3: 125, II 51: 200, II 106,1: 143, IV 93: 175. Diphilus (PCG) fr. 2 [Agnoia]: 177; fr. 19,1–2 [Apol[e] ipousa]: 149; fr. 31,14 [Emporos]: 34; fr. 55 [Mainomenos]: 211. Ecloga An. Ox. II 465,21: 133. Ephippus (PCG) fr. 3,8 [Gēryonēs]: 108; fr. 14,10 [Nauagos]: 53; fr. 19,4 [Peltastēs]: 53; fr. 23 [Philyra]: 95; fr. 24,2: 120. Ephorus FGrHist 70 F 19: 90. Epicharmus (PCG) fr. 53,1 [Hēbas gamos]: 23; fr. 147: 118. 119; fr. 158,6–8: 174. Epicrates (PCG) fr. 1 [Amazones]: 69. Epigenes (PCG) fr. 1: 122. 200, fr. 1,2 [Bakchis?]: 196. Epilycus (PCG) fr. 4 [Kōraliskos]: 77.
Epimerismi Homerici κ 127,53 Dyck (An. Ox. I p. 223,19 Cramer): 96. Epitome Bachmanniana p. 377,10: 189. Erotianus α 37: 63, κ 64: 147, ο 3: 19; fr. 17 Nachmanson: 30. 144. Etymologicum genuinum α 1327,7: 110, β 305 Lasserre–Livadaras: 22. AB s.v. Ἔμπουσα: 73, s.v. ἔνδημος: 138, s.v. ἠτριαῖον, αι: 82, s.v. θησειότριψ: 187, s.v. κόλλαβοι: 88, s.v. κωνῆσαι: 101, s.v. μεγαλεῖον: 125, s.v. Μετάλλειον: 124, s.v. σιπύη: 133, s.v. τρίτος κρατήρ: 109. Etymologicum Gudianum p. 179,1: 60, p. 465,22 De Stefani: 73. p. 358,22: 101, p. 363,1–2 Sturz: 190. Etymologicum magnum p. 89,25: 94, p. 129,1: 60, p. 134,12: 207, p. 137,28: 148, p. 142,55: 127, p. 218,24: 22, p. 229,42: 37, p. 336,38–42: 73, p. 336,43–4: 73, p. 338,53: 138, p. 439,42: 82, p. 451,42: 187, p. 451,52: 187, p. 529,45–7: 20, p. 544,38: 71, p. 551,23: 101, p. 587,9: 124, p. 600,29: 178, p. 714,9: 133, p. 763,38: 119, p. 791,34 Gaisford: 110. Etymologicum Symeonis β 308 Berger: 22; cod. V fol. 166r: 133. Eubulus (PCG) fr. 37,1–2 [Iōn]: 28; fr. 55 [Korydallos]: 104; fr. 74 [Olbia]: 198; fr. 75,4 [Orthannēs]: 87; fr. 89: 125; fr. 90: 69; fr. 91 [Prokris]: 69; fr. 98 [Stephanopōlides]: 149–50; fr. 108 [Titanes]: 72; fr. 109 [Titthai]: 200, fr. 117,6–7: 202; fr. 119,4–5: 118; fr. 134: 22; fr. 148,5 [dub.]: 108. Euphronius fr. 105 Strecker: 66. Eupolis (PCG) fr. 25 [Aiges]: 142; fr. 49: 156, fr. 50: 190, fr. 62: 15; fr. 68 [Autolykos]: 172. 173, fr. 88: 31. 145, fr. 94 [Baptai]: 189; fr. 99,5: 204, fr. 99,5–10: 204, fr. 99,9: 204, fr. 99,9–10: 204, fr. 112: 162. 163,
Index locorum Eupolis (PCG) [Forts.] fr. 124: 148. 149, fr. 135 [Dēmoi]: 203. 204; fr. 155 [Heilōtes]: 42; fr. 159: 30, fr. 159,2: 30, fr. 162: 148, fr. 167: 20, fr. 171: 141, fr. 180 [Kolakes]: 129. 130. 206; Kolakes test. *vi: 205; fr. 204: 120, fr. 217 [Marikas]: 120; fr. 229: 185. 186. 187, fr. 251: 154, fr. 253 [Poleis]: 129. 130. 206; fr. 285 [Taxiarchoi]: 171; fr. 324 [Chrysoun genos]: 133; fr. 327,1: 142; fr. 327,2–4: 143; fr. 367: 56. 190; fr. 384,3: 115; fr. 385,1: 41; fr. 386: 57, fr. 386,1–2: 55; fr. 388: 57; fr. 415: 92. Euripides Andr. 725: 170. Bacch. 24: 105, 111: 105, 137: 105, 156: 179, 249: 105, 696: 105. El. 826–9: 132, 1238–9: 170. Hcld. 159–61: 170, 819–20: 170. Hec. 71: 126, 154: 35, 486–500: 21, 495– 6: 21, 1238: 186. Hel. 134: 50, 357–9: 191. 192, 564: 174, 569–70: 74, 1305: 179, 1351: 179, 1358–9: 105. HF 331: 66, 454: 192, 812–3: 170. Hipp. 220–2: 177, 236–8: 177, 779–80: 93. 94, 1063: 190, 1417–8: 170. IA 905–6: 61. Ion. 608–10: 66. IT 242: 170, 474: 170, 1289: 170. Med. 397: 74, 835–45: 198. Or. 471–2: 51. Phoen. 1–3: 176, 182–2bis: 178. 179, 229–31: 176, 252–5: 169, 254: 170, 443–585: 165, 791: 105, 1219–20: 169, 1300–1: 170, 1325–6: 170, 1354: 169. 170, 1354–63: 168, 1360: 169. 170, 1361: 169,1402–3: 169. Suppl. 1194: 190. Tro 323: 74, 924: 192. fr. 148: 108. 109; fr. 282,10–2: 69; fr. 286,7: 190; fr. 357: 191. 193; fr. 360,13: 116; fr. 366: 208. 209. 210; fr. 370: 190. 210; fr. 370,17: 50; fr. **727b,10–1: 99; fr. 759a,1601: 179; fr. 773,61: 192; fr. 1114 [dub.] Kannicht: 17. Eustathius in Il. p. 146,30: 37, p. 191,28: 189–90, p. 616,45: 191, p. 678,3–4: 26, p. 727,19:
251
Eustathius [Forts.] 209, p. 857,28: 58, p. 867,23: 117, p. 868,36: 130, p. 872,12: 28, p. 955,2: 195, p. 975,3: 125, p. 976,53: 130, p. 983,32: 199, p. 989,48: 128, p. 1228,44: 94, p. 1257,58: 130, p. 1353,7: 159. in Od. 1390,50: 28, p. 1398,18: 117, p. 1398,49: 94, p. 1622,44: 161, p. 1704,40: 73, p. 1720,23: 208, p. 1737,51: 146, p. 1752,16: 83, p. 1843,16: 125, p. 1859,49: 84. Comment. in Dion. Per. 723: 73. Flavius Iosephus Bell. Iud. III 518–9: 198. Galenus De alim. fac. vol. VI p. 573: 199. in Hipp. aphor. vol. XVIII.1 p. 147 Kühn: 93. Ling. seu dict. exolet. Hipp. vol. XIX p. 114,7–9: 144, p. 116,1 Kühn: 147. Pro puer. epil. 6 vol. XI p. 376,12 Kühn: 93. Quod an. mor. corp. temp. sequ. vol. IV 784,14–5 Kühn: 162. Geoponica VII 12,10: 107. Harpocration α 190 K. (p. 47,3 Dind.): 65, δ 27 K. (p. 89,13 Dind.): 36, δ 44 K. (p. 92,7 Dind.): 163, δ 57 K. (p. 96,18 Dind.): 202, ε 163 K. (p. 141,6 Dind.): 189, κ 96 K. (p. 187,1 Dind.): 99, ο 22 K. (p. 223,3 Dind.): 152, σ 16 K. (p. 273,8 Dind.): 132, σ 24 K. (p. 275,14 Dind.): 9, τ 28 Keaney (p. 293,6 Dindorf): 159, cod. Marc. 444: 36. 72. 73. Hecataeus Adberita FGrHist 264 F 18: 147. Hecataeus Milesius FGrHist 1 F 162: 100; F 284: 99–100; F 358: 76. Hegemon (PCG) fr. 1 [Phakē]: 29. Helladicus ap. Phot. Bibl. p. 535b 17: 125. Hephaestio Ench. 8,4 p. 26,3 Consbruch: 123. (H)eren(n)ius δ 46 Palmieri: 189.
252
Index locorum
Hermippus (PCG) fr. 14: 86; fr. 19 [Dēmotai]: 29, fr. 25: 131, fr. 26 [Theoi]: 177; fr. 42: 59, fr. 46,2: 79. 83. 85, fr. 48,1: 54, fr. 48,5–8: 199, fr. 48,8–10 [Moirai]: 22; fr. 57: 138, fr. 57,3–4: 141, fr. 57,7–8: 141, fr. 60 [Stratiōtai/-ides]: 69. 70; fr. 63,15: 187, fr. 63,6 [Phormophoroi]: 85; fr. 77,6–8: 120. fr. 5 West2: 28. Herodianus Exc. div. Marc. II 13,4: 24. Εἰς τ. Ἀπολλ. εἰσαγ. [GrGr III.2] p. 907,17 Lentz: 127. 128. Π. καθ. προσ. [GrGr III.1] p. 148,26: 96, p. 302,16: 133, p. 539,12 Lentz: 158, fr. 28,3b (cod. Vindob. Hist. gr. 10 fol. 6v): 111. Π. μον. λέξ. [GrGr II] p. 913,22: 89, p. 945,18 Lentz: 108. Π. ὀρθογρ. [GrGr III.2] p. 554,11 Lentz: 196. Π. παθ. [GrGr III.2] p. 205,10: 22. 127. 128. [Herodianus] Partit. p. 113,3 Boissonade: 106. Philet. 10: 11, 103: 80, 228: 103, 291 Dain: 86. Herodotus I 78,2–3: 112, I 84,3: 112, I 167,2: 51, I 172,2: 185, II 44,5: 51, II 77,3: 198, II 122,1: 76, IV 114,4: 66, IV 145,4: 66, V 49,3: 147, V 57,1: 66, V 62,3: 107, V 92E,1: 94, VII 28,2: 79, VII 43,2: 51, VII 64,2: 146. 147, VIII 105,1: 139, IX 100,1: 64. 99, IX 120,1: 64. Herondas 7,48: 31, 7,102: 79, 7,122: 79, 8,30–3: 100. Hesiodus Op. 70–6: 182, 200: 178, 582–4: 200. Theog. 223: 178, 404–92: 74, 901–3: 182. fr. 266 Merkelbach–West: 118. Hesychius α 246: 178, α 2089: 32, α 2246: 173, α 3340: 131, α 3900: 94, α 4671: 171, α 5832: 63, α 6215: 209, α 6814: 60, α 6922: 207, α 6960: 207, α 6978: 207, α 7256: 128, δ 824: 36, δ 1106: 102, δ 1707: 190, δ 1813: 211, δ 1928a: 91, δ
Hesychius [Forts.] 2129: 96, ε 910: 181, ε 996: 181, ε 1604: 68, ε 1833: 102, ε 1845: 131, ε 1980: 73, ε 2507: 73, ε 5705: 62, ε 5953: 159. 160, ε 6225: 34, ε 7373: 135, ζ 124: 191, ζ 125: 191, θ 553: 187, ι 533: 160, ι 775: 181, ι 861: 181, ι 869: 133, ι 1132: 174, κ 59: 133, κ 313: 29, κ 688: 58, κ 852: 196, κ 853: 196, κ 855: 98, κ 862: 97, κ 874: 98, κ 880: 98, κ 957: 26, κ 2122: 102, κ 3121: 173, κ 3612: 20, κ 3886: 144, κ 3887: 144, κ 4503: 71, κ 4504: 71, κ 4640: 100, κ 4661: 147, κ 4662: 147, κ 4847: 102, κ 4849: 101, λ 57: 103, λ 58: 103, μ 1011: 124, ν 282: 178, ο 815: 152, ο 958: 19, ο 1541: 35, ο 1788: 178, ο 1812: 152, π 142: 170, π 584: 106, π 660: 20, π 1746: 102, π 2263: 133, π 2365: 102, π 4292: 133, π 4339: 132, π 4340: 131, π 4512: 106, σ 711: 133, σ 785: 133, σ 813: 34, σ 1634: 120, σ 2778: 201, τ 730: 115, τ 1332: 153, τ 1450: 109, τ 1451: 39, τ 1754: 153, υ 807: 201, φ 74: 133, φ 341: 110. Hippocrates Anat. 1: 132. Aphor. 7,43: 93. De aër. 1,10: 182. De mul. aff. 8: 31, 131: 31. Epid. II 2,21: 19, II 4,1: 132, V 7: 31. Nat. Puer. 30,43: 64, 30,51: 64, 30,76: 64. Vict. 4,92: 50. Hipponax fr. 19,2 W.2 (33,2 Deg.2): 64; fr. 29a W.2 (118a Deg.2): 71; fr. 32,4 W.2 (42,4 Deg.2): 99. 100; fr. 37,2 W.2 (44,2 Deg.2): 41; fr. 104,12 W.2 (107,12 Deg.2): 64; fr. 121 W.2 (121/122 Deg.2): 94; fr. 151b West2 (fr. dub. °200 Degani2): 144. Homerus Γ 17: 27, Γ 158: 173, Γ 159: 173, Γ 222: 201, Δ 42: 78, Δ 376–98: 168, Ζ 169: 121, Θ 69–72: 47. 48, Θ 69–74: 47, Κ 29: 27, Λ 241: 50, N 103: 27, Ν 821: 95, Ο 128: 189, Ο 680: 150, P 20: 27, Υ 163: 94, Υ 573–8: 27, Φ 450: 182, Φ 573: 27, X 209–12: 48, X 209–13: 48, Χ 213: 50, Χ 414: 21, Ψ 100–1: 50. δ 457: 27, δ 716–9: 21, ζ 79: 13, η 153–4:
Index locorum Homerus [Forts.] 21, κ 127: 96, κ 469: 182, κ 518: 51, λ 26: 51, μ 72: 76, υ 341: 78, χ 49: 158, ψ 252: 49. Horatius AP 323–4: 17. hymni Homerici h.Cer. 24–5: 74, 52–9: 74, 438–40: 74. Hyperides fr. 107 Jensen: 98. Inscriptiones Graecae (IG) IG I3 5,5: 46; IG I3 71, col. i 130: 112; IG I3 266, col. iii 33: 112; IG I3 422,2: 133, 422,6: 133, 422,17: 133; IG I3 425,16: 133; IG I3 440,127: 164; IG II2 1524,4: 38; IG II2 2318,589 Millis–Olson: 156; IG II2 2319 col. III 18 Millis–Olson: 21; IG XI.2 203A,33: 102; IG XXII 3632,24: 163. Ion (TrGF) TrGF 19 F 59: 100. 101. Isaeus fr. 59 Sauppe: 159. Isocrates 13,4: 149; 15,2: 121. Lasus PMG 702: 179. Lexicon αἰμοδεῖν p. 621,49: 60. Lexicon Patmense p. 143: 73. Λέξεις ῥητορικαί p. 199,5–7: 36, p. 201,1: 150, p. 217,3: 65, p. 231,1: 37, p. 242,16: 36, p. 249,27: 73, p. 260,29: 191, p. 285,1–2: 152, p. 287,9: 103, p. 303,32–3: 133, p. 309,23 Bekker: 115. Libanius Decl. 30,1,27: 78. Epist. 651,3: 92. Lucianus Epist. Sat. 24: 33. Fugit. 32: 137. Iov. trag. 48: 205. Lexiph. 6: 85. Luct. 2: 47. Necyom. 11: 62. Somn. 13: 33. Tim. 1: 179.
253
Lucretius V 783–4; 174, 790–1: 174. Lycophro Alex. 333: 100, 1245: 170. Lycurgus Leocr. 115: 156. Lynceus (PCG) fr. 1,5–6 [Kentauros]: 122. Lynceus Samius fr. 8 Dalby: 86. Lysias 1,25: 140, 1,29: 140; 12,11: 80, 12,64–5: 154; 32,11: 140. or. 29 fr. 65: 99; or. 98 fr. 218: 133; or. 106 fr. 237: 36; or. 122 fr. 266 Carey: 65. Lysippus (PCG) fr. 3: 192, fr. 4 [Bakchai]: 115. Macarius (CPG) II 33: 207. Macho fr. 5,35–7: 87; fr. 18,426–7 Gow: 200. Magnes (PCG) fr. 2 [Dionysos]: 86. Martialis III 67,10: 146. Matro fr. 1,113: 199; fr. 4: 199; fr. 1,22–3 Olson–Sens: 87. Menander Asp. 78: 126. Dysc. 226–7: 66, 444–5: 68, 504: 143, 550–1: 68; 616–7: 143. Epitr. 331: 38; 984–7: 126. Mis. 168: 68. Sam. 59–60: 126, 189–92: 143, 297: 143, 421: 84, 544: 139. Sicyon. 123–4: 126; fr. 377 Körte: 54. Kol. 31 Sandbach (= B30 Arnott): 25. fr. 7 [Adelphoi]: 189; fr. 77,1–2: 151. 152, fr. 77,6 [Hauton timōroumenos]: 151. 152. 205; fr. 173 [Thettalē]: 81; fr. 195 [Hippokomos]: 41. 42. 43; fr. 226 [Methē]: 179; fr. 235 [Mēnagyrtēs]: 14; fr. 244 [Misogynēs]: 151; fr. 268 [Orgē]: 150; fr. 331 [Rhapizomenē]: 146; fr. 359 [Hydria]: 139; fr. 390 [Phanion]: 77. 78; fr. 495: 103; fr. 579: 153; fr. 610: 189; fr. 640: 152; fr. 881: 63. 64.
254
Index locorum
Metagenes (PCG) fr. 15 [Philothytēs]: 71. 115. Mnesimachus (PCG) fr. 4,29: 200, fr. 4,30 [Hippotrophos]: 71. Moeris α 77: 63. 64, 80: 81, α 92: 120, α 133: 173, β 10: 56, δ 31: 190, κ 4: 28, κ 55: 144, κ 62: 62, κ 66 Hansen: 147. Moschopulus in cod. Mon. 499: 189. Musaeus VS 2 A 5a: 49. Naevius fr. 96–8 Ribbeck3: 149. Nicander Colophonius Ther. 559–61: 132. fr. 72 Gow–Scholfield: 195. fr. 138 Schneider: 93. Nicarchus P. Oxy. LXVI 4502,39–41 Parsons: 180. Nicephorus Brev. p. 76,8: 98. Nicochares (PCG) fr. 8 [Hēraklēs chorēgos]: 76; fr. 17 [Lēmniai]: 28; fr. 27: 213. Nicomachus (PCG) fr. 1,11: 109, fr. 1,23 [Eileithyia]: 23. Nicophon (PCG) fr. 10,4 [Cheirogastores]: 33; fr. 19 [Pandōra]: 70; fr. 21: 43; fr. 21,2 [Seirēnes]: 43. 71. Orus fr. A 11: 81; fr. A 18,1: 56; fr. A 29: 190; fr. B 81: 28; fr. B 88 Alpers: 103. Origenes c. Cels. I 9: 188. Orion τ 149: 119. Orpheus / Orphica fr. 4 K. (VS 1 B 4): 49; fr. 488,6 Kern: 48. Pausanias I 17,6: 187, VI 18,5: 137, VI 19,1: 107, IX 6,3: 162. Pausanias (atticista) α 67*: 84, δ 17: 91, ε 71: 159, ι 4: 161, ο 22*: 199, τ 47: 109, τ 50: 212, τ 57: 153, fr. 9* Erbse: 106. Pherecrates (PCG) fr. 29: 172. 173, fr. 29,2 [Automoloi]:
Pherecrates (PCG) [Forts.] 172. 173; fr. 46 [Doulodidaskalos]: 187; fr. 50,5: 85; fr. 65 [Ipnos ē Pannychis]: 81; fr. 73,1: 119, fr. 77: 174, fr. 84 [Koriannō]: 115; fr. 90 [Krapataloi]: 176. 177; fr. 113,13–4: 122, fr. 113,16: 85, fr. 113,30–1 [Metallēs]: 49; fr. 117,3: 23, fr. 128 [Myrmēkanthrōpoi]: 41; fr. 137: 43, fr. 137,8 [Persai]: 71; fr. 149 [Petalē]: 124. 125; fr. 151 [Tyrannis]: 134; fr. 160 [Cheirōn]: 68; fr. 164: 141. Philemo (PCG) fr. 158: 68. Philetaerus (PCG) fr. 10 [Lampadēphoroi]: 59. Philippides (PCG) fr. 38: 33. Philitas fr. 13 Dettori: 52. Philochorus FGrHist 328 F 5b: 182; F 22a: 159; F 22b: 159; F 87: 109; F 173: 182; F 177: 187. Philodemus Π. μουσ. IV col. 41,31–4 Delattre: 64. Philon FGrHist 790 F 48: 123. Philonides (PCG) fr. 1: 210, fr. 6 [Kothornoi]: 154. Philostratus Vit. soph. 2: 92. Philoxenus Cytheraeus PMG 836b,42: 75. Philyllius (PCG) fr. 4 [Augē]: 89; fr. 6,1 [Dōdekatē]: 90; fr. 12,3: 64; fr. 13: 33; fr. 13,3 [Poleis]: 127; fr. 26: 127. Photius α 233: 17, α 691: 32, α 705: 172, α 888: 150, α 960: 82, α 1073: 130, α 1292: 94, α 1993: 51, α 2278: 63, α 2309: 81, α 2427: 208, α 2447: 23, α 2537: 65, α 2727: 60, α 2754: 121, α 2784: 148, α 2969: 211, α 3404: 161, β 31: 212, β 182: 23, δ 383: 164, δ 534: 202, δ 656: 91, ε 250: 181, ε 767: 73, ε 768: 73, ε 769: 73, ε 845: 138, ε 1903: 61, ε 1933: 159. 160, ε 1935: 159, ε 2267: 189, η 200: 138, η 291: 86, θ 173: 187, ι 278: 174, κ 62: 115, κ 83: 28. 29, κ
Index locorum Photius [Forts.] 84: 28. 29, κ 234: 62, κ 871: 88, κ 964: 20, κ 1191: 71, κ 1225: 100, κ 1231: 147, κ 1232: 147, κ 1317: 101, λ 18: 103, λ 20: 104, λ 21: 103, μ 43: 50, μ 164: 125, ν 111: 178, ν 176: 131, ν 201: 82, ο 317: 152, ο 382: 18, ο 398: 62, ο 601: 35, π 230: 66, π 267: 106, π 518: 37, π 707: 20, π 1095: 27, π 1201: 55, π 1597: 106, σ 28: 20, σ 232: 133, σ 465: 107, σ 491: 62, σ 498: 120, σ 845: 162, τ 453: 159, τ 457: 159, τ 478: 109, τ 602: 153, υ 233: 70, υ 301: 201. Phrynichus (atticista) Ecl. 155: 103, 227: 94, 288: 176, 400 Fischer: 28. Praep. soph. p. 2,7: 93, p. 15,9: 171, p. 16,6: 80, p. 22,10–11: 20, p. 23,6: 121, p. 37,4: 32, p. 42,7: 63, p. 63,4–7: 190, p. 86,11: 146, p. 97,8: 19, p. 116,4: 201, p. 123,8: 110, fr. 74: 17, fr. *257: 148, fr. *258: 148, fr. *238 v.Borries: 23. Phrynichus (PCG) fr. 1: 157. 158; fr. 3,5 [Epialtēs]: 96; fr. 16 [Kōmastai]: 51; fr. 46,3 [Satyroi]: 81; fr. 55: 67, fr. 60 [Tragōdoi]: 41; fr. 9 [Kronos]: 189. Pindarus I. 5,61: 95, 6,1–9: 109. N. 7,104–5: 92, 7,105: 91, 8,1: 182. O. 2,47: 54, 2,74: 48, 10,77: 54, 13,29: 54. P. 9,59–65: 182, 10,5–6: 54, 10,44: 179, 10,53: 54. fr. 75,14–5 Snell–Maehler: 182. Plato Alcib. I 105d: 201. Apol. 19c: 15, 20e: 130. Cratyl. 403a: 46. Euthd. 217f: 95, 292e: 90. 91. Gorg. 447a: 62, 455e: 163. 164, 491d: 202, 493b: 33, 523a: 47. Hipparch. 229d: 114. Leg. 679a: 122, 817c: 9, 823d–4a: 181, 844d: 199. Lys. 205de: 54. Phaed. 72c: 152. Phdr. 234e: 17, 276b: 201. Phlb. 66d 4: 109. Prot. 310c: 81, 314c: 55.
255
Plato [Forts.] Rep. 363c: 49, 496d: 199, 550e: 48, 583b 2–3: 108. Symp. 183b: 190, 207b: 84. Tim. 71c: 132. Plato (PCG) fr. 44 [Eurōpē]: 23; fr. 50 [Zeus kakoumenos]: 171; fr. 71,2 [Lakōnes ē Poiētai]: 119; fr. 77 [Meneleōs]: 90; fr. 86 [Nikai]: 15; fr. 116 [Perialgēs]: 205; fr. 127,3 [Presbeis]: 122; fr. 157 [Sophistai]: 69; fr. 182,6 [Hyperbolos]: 47; fr. 188,12: 161; fr. 188,13–4: 122; fr. 188,17–8 [Phaōn]: 161; fr. 189,15: 179; fr. 205: 120; fr. 206: 177; fr. 207,1–2: 68. Plautus Rud. 548: 211, 1225–6: 139. Plinius Nat. hist. X 78: 68, XI 92: 200, XIII 13: 125, XXX 68: 200, XXXVI 152: 107. Plutarchus Amat. 754f: 24. Cim. 8,6–7: 187, 10: 79, 13,6: 164. De comm. not. adv. Stoic. 1072b: 92. De glor. Athen. 351a: 164. Mar. 25,11: 24. Per. 13,7: 164. Quom adol. poet. aud. 30d: 15. Stoic. repugn. 15: 131. Thes. 36,1–4: 187, 36,4: 187. fr. 178 Sandbach: 48. [Plutarchus] Vit. X orat. 835b 7: 107. PMG adespota PMG adesp. fr. 45: 127. Poliochus (PCG) fr. 1 [Korinthiastēs]: 23. Pollux I 248: 88, II 18: 145, II 160: 94, II 170: 86, II 183: 144, II 184: 146, II 215: 132, III 102: 51, IV 106: 39, IV 119: 54, V 167: 60, VI 14: 120, VI 15: 109, VI 20: 70, VI 41: 208, VI 44: 19, VI 52: 86, VI 63: 86, VI 72: 88, VI 74: 33, VI 81: 110. 200, VI 83: 118, VI 94: 20. 143, VI 95–100: 12, VI 98: 71, VI 100: 109, VI 104: 125, VI 165: 192, VI 188: 103, VII 8–15: 185, VII 13: 185, VII 41: 181, VII 48: 53, VII 58: 146, VII 60: 100. 101, VII
256
Index locorum
Pollux [Forts.] 62: 37, VII 114: 181, VII 124: 106, VII 140–52: 97, VII 149: 97. 98, VII 153–60: 24, VII 157: 24, VII 162: 93. 120, VII 168: 105, VII 175: 171, VII 184–8: 213, VII 187: 212, VII 193–9: 180, VII 199: 179, VII 202: 26, VIII 20: 212, VIII 113: 212, IX 47: 142, IX 51–93: 148, IX 59: 79, IX 90: 148, ΙΧ 154: 60, X 17: 170, X 17–8: 170, X 19: 142, X 28–9: 20, X 47: 95, X 47–9: 95, X 66–8: 12, X 67: 12, X 70–5: 120, X 72: 119, X 80: 117, X 80–94: 71. 92, X 82: 121, X 82–4: 121, X 88: 70, X 93: 92, X 95–111: 28. 42. 97, X 98: 42, X 101: 97, X 106: 28. 39, X 106–10: 39, X 112–4: 32, X 114: 31, X 115: 175, X 115–9: 104. 175, X 119: 104. 175, X 119–22: 104. 149, X 121: 149, X 127: 150, X 131: 133, X 132: 143, X 142–5: 25, X 144: 25, X 146–7: 33, X 147: 33. 34, X 151: 78. 141, X 151–2: 79, X 155: 181, X 156: 181, X 159–62: 211, X 160: 210, X 161: 211, X 162: 133. 146, X 172: 38. 142, X 172–3: 98, X 173: 98. 105. 106. Polybius IX 41,4: 97. Polyzelus fr. 3 [Dēmotyndareōs]: 153; fr. 10 [Mousōn gonai]: 87. Posidippus (PCG) fr. 5 [Apokleiomenē]: 41. 43; fr. 23 [Pornoboskos]: 168. Posidonius Apameensis fr. 239: 47, fr. 240a Kidd: 47. Proclus in Plat. Cratyl. p. 85,49–50: 119. in Plat. Parm. III p. 656,16: 55. Procopius Anecd. 9,26: 14. Hist. arc. 4,23: 19. Prolegomena de comoedia XXVIII: 15; XXIXa p. 137,8–12: 15; XXXa Koster: 42. 114. 136. 167. 184. Proverbia Bodleiana 758: 106. Ptolemaeus V 10,1–2: 157.
Sannyrio (PCG) fr. 5 [Gelōs]: 15. Sappho fr. 101 Voigt: 76. scholia in Aeschinem 1,65: 142, 3,13: 187. scholia in Apollonium Rhodium II 121: 152, III 861: 73. 75. scholia in Aratum 1024: 107. scholia in Aristophanem Ach. 640b: 82. Av. 821–2: 203–4, 873: 188, 1079bc: 107, 1125–7: 204, 1296c: 130. Eccl. 1056: 73, 1106: 26. Equ. 355ab: 26, 400a: 16, 424: 30. 145, 424a: 30, 906: 71, 1296b: 133, 1311–2: 186, 1368a: 145. Lys. 63–4: 204, 196: 120. Nub. 37bc: 36, 104a: 130, 144c: 130, 260fβ: 106, 361a: 55, 503a: 130, 1001a.α: 162. Pac. 25a–d: 62, 879f: 9, 928: 203, 1149: 107, 1165bc: 110, 1196: 88. Plut. 727: 47, 806: 122, 806c: 133. Ran. 53a: 166, 293: 72, 501: 205, 507a–c: 88, 540g: 154, 1462: 51. Thesm. 449: 102. 115, 655: 9, 910: 174. Vesp. 599b: 102, 600: 102, 804: 74, 884b: 172, 1183: 203, 1348a: 157. scholia in Demosthenem 18,267: 131. scholia in Hippocratem Epid. V 7: 30. 144. scholia in Homerum Α 538a: 37, Ο 128c: 190, Υ 470: 131. scholia in Lucianum Iov. trag. 48: 204. 205. scholia in Nicandrum Ther. 560d: 131. scholia in Pindarum I. 6,10a: 109. scholia in Platonem Apol. 19c (p. 421 Greene = 15 p. 14 Cufalo): 14, 20e (p. 421 Greene = 19 p. 16 Cufalo): 129. 206. Charm. 167a: 109. Euthd. 292e (p. 123 Greene = 23 p. 190 Cufalo): 90. 91.
Index locorum scholia in Platonem [Forts.] Hipparch. 229d (p. 109 Greene = 8 p. 162–3 Cufalo): 114. Phaed. 72c (p. 11 Greene = 52 p. 29–30 Cufalo): 151. Phlb. 66d (p. 55 Greene = 48 p. 95 Cufalo): 108. Rep. 583b (p. 269 Greene): 108. Symp. 193a (p. 60 Greene = 42 p. 104 Cufalo): 146. scholia in Sophoclem OT 1062–3: 192. scholia in Theocritum 9,19a: 200, 15,16: 9. scholia in Thucydidem VII 77,3: 60. Sextus Empiricus Adv. math. VII 313: 132. Simmias Rhodius fr. 29 Fränkel: 53. Sopater (PCG) fr. 6,9–10 [Galatai]: 30. Sophocles Ant. 1200: 47. El. 110–3: 207, 145–6: 50, 509: 50, 792: 179. OC 260–1: 202; 477: 51; 668–701: 198; 782: 116; 1112: 94. OT 29–30: 47, 517: 116, 1062–3: 192, 1063: 191, 1243: 94. Phil. 414: 50, 1445: 76. fr. 152,2: 170; fr. 273: 47; fr. 275: 122; fr. 275,1: 133; fr. 283: 47; fr. 306: 93; fr. 314,151: 135; fr. 425: 108. 109; fr. 457: 131; fr. 473: 76; fr. 502: 191; fr. 535: 74; fr. 731: 110; fr. 784: 99; fr. 908: 154; fr. 909: 187; fr. 1122: 68. Sotades (PCG) fr. 1,1–2: 41, fr. 1,30–1: 87, fr. 1,32–3 [Enkleiomenai/-oi]: 14. Speusippus fr. 15b Tarán: 22. 23. Stephanus Byzantius α 16: 141, ι 19 (19a): 155, κ 281: 100, τ 79: 123. Stobaeus IV 53,1–40: 45, IV 53,18 Hense: 44. Strabo X 3,18: 185, XIV 3,4: 123, XVII 3,7: 24.
257
Straton (PCG) fr. 1,42–4 [Phoinikidēs]: 56. Strattis (PCG) fr. 3 [Atalantos]: 147; fr. 34 [Mēdeia]: 125; fr. 46: 169, fr. 47: 165. 169, fr. 48 [Phoinissai]: 165. 169; fr. 71: 177. Suda α 308: 17, α 788: 172, α 1183: 35, α 1244: 82, α 1738: 171, α 2126: 171, α 2934: 63, α 2983: 81, α 3245: 23, α 3378: 65, α 3655: 60, α 3789: 148, α 3813: 207, α 4178: 211, α 4660: 86–7, αι 312: 32, αι 382: 207, β 49: 212, δ 234,16–8: 154, δ 621: 65, δ 652: 164, δ 921: 202, δ 1207: 91, δ 1282,15–7: 130, ε 1049: 73, ε 1806: 19, ε 2948: 62, ε 3787: 189, η 214: 212, η 633: 86, θ 267: 186, θ 369: 187, θ 433: 82, ι 454: 178, ι 778: 174, κ 446: 26, κ 447: 26, κ 1923: 88, κ 1924: 88, κ 2079: 20, κ 2216: 16, κ 2276: 102, κ 2668: 71, κ 2733: 100. 101, κ 2734: 100, κ 2741: 147, κ 2742: 147, λ 20: 103, μ 358: 125, ν 162: 178, ν 163: 178, ο 292: 152, ο 432: 19, ο 769: 35, π 337: 106, π 392: 106, π 461: 81, π 500: 66, π 2181: 106, π 2365: 55, π 2366: 55, σ 471: 133, σ 820: 130, σ 948: 107, τ 321: 115, τ 322: 115, τ 871: 153, τ 981: 159, τ 988: 106, τ 1024: 109, τ 1031: 136, τ 1135: 162. 163, υ 125: 162, υ 562: 70, φ 146: 62, φ 235: 212, φ 264: 110, φ 265: 110, χ 158: 130, χ 159: 130, χ 160: 130. Suetonius Π. βλασφ. 18 p. 49: 103, 25 p. 49: 26, p. 88 Taillardat: 191. Susario (PCG) test. 1: 201. Synagoge Σa α 928: 60, Σa κ 40: 28, Σa λ 7: 103, Σa λ 20: 103, Σa ν 45: 178; Σb α 296: 17, Σb α 589: 32, Σb α 779: 172, Σb α 1007: 130, Σb α 1629: 63, Σb α 1661: 81, Σb α 1786: 208, Σb α 1880: 65, Σb α 2037: 60, Σb α 2085: 148, Σb α 2086 Cunningham: 148. Synesius Epist. 95 p. 235b Hercher: 178. Tatianus Or. ad Graec. 1,1: 112.
258
Index locorum
Teleclides fr. 1: 43, fr. 1,2: 76. 174, fr. 3 [Amphiktyones]: 95; fr. 11 [Apseudeis]: 42; fr. 23 [Hēsiodoi]: 111; fr. 30 [Prytaneis]: 202; fr. 35 [Sterrhoi]: 85. 99; fr. 45,2: 164; fr. 63: 32. Teles p. 33,5–34,3 Hense2: 21. Tertullianus De an. 46,3: 112. TGF2 adespota fr. 72 Nauck2: 169. Thebais PEG fr. 2–3: 168. Theocritus 23,51: 159. Epigr. 2,4: 105. Theognetus fr. 1,8 [Phasma ē Philargyros]: 56. Theognostus p. 129,1: 125, p. 130,2 Cramer: 201. Theophilus (PCG) fr. 2 [Boiōtiα]: 14; fr. 8,6 [Pankratiastēs]: 189. Theophrastus Caus. plant. VI 5,2: 27. Char. 14,9: 199; 30,6: 180. De od. 29–30: 125, 42: 125, 55: 125. Hist. plant. III 1,4: 174; III 7,4: 93; III 9,4: 102; VI 6,11: 174; VI 8,1: 199; VI 8,3: 174; VII 13,7: 174; VII 1,2: 201; VII 7,2: 172. 173. Lap. 7: 107. fr. 355B Fortenbaugh: 68. Theopompus (FGrHist) FGrHist 115 F 49: 59; F 251: 192. Theopompus (PCG) fr. 23 [Kallaischros]: 69. 70; fr. 41,3 [Pamphilē]: 68; fr. 80: 145. Thespis TrGF 1 F 1c*: 105.
Thucydides I 21,1: 60, I 53,1: 99, I 107,1: 164, I 108,3: 164, II 13,7: 164, II 34,3: 61, II 38: 198, II 65,10: 116, IV 27,3: 203, IV 101,2: 162, V 19,2: 203, V 24,1: 203, VI 90,3: 157, VII 77,3: 60, VIII 28: 79, VIII 61,1: 196, VIII 67,3: 212, VIII 68,4: 154, VIII 70,2: 154, VIII 89,2: 154, VIII 98,1: 155, VIII 98,1–3: 156. Thugenides (PCG) fr. 3: 78. Timachidas fr. 28 Blinkenberg: 52. TrGF adespota 226a: 101; 375: 74; *665: 165; 981 Snell– Kannicht: 198. Vergilius Aen. VI 665: 48. Georg. II 149: 198. Xenarchus (PCG) fr. 11 [Skythai]: 59. Xenophanes fr. 3,1 West2: 59. Xenophon Anab. I 5,3: 67, VII 3,21–2: 118. Cyr. I 3,5: 76, VI 1,54: 9. Hell. I 7,28: 156, II 3,46: 156, II 4,5: 201. Mem. I 5,2: 77, II 1,21–34: 55, III 13,6: 84. Symp. 3,11: 21. Vect. 1,3: 198. [Xenophon] Ath. pol. 2,7: 198. Zenobius Ath. [M I ξςʹ = L IV νγʹ] Bühler: 91. vulg. II 40: 84, III 21: 91, III 98: 35, VI 17: 90. Zonaras p. 102: 173, p. 282: 63, p. 761: 19, p. 1456: 19, p. 1645 Tittmann: 133.