Archiv für Gartenbau: Band 29, Heft 6 1981 [Reprint 2021 ed.]
 9783112506929, 9783112506912

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ISSN 0003-908X AKADEMIE DER LAND W I R T S C H A F T S W I S S E N S C H A F T E N DER D E U T S C H E N DEMOKRATISCHEN REPUBLIK

ARCHIV FÜR

GARTENBAU

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HEFT 6 . 1981 • BAND 29

Arch. Gartenbau, Berlin 29 (1981) 6, S. 263-329

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Zeitschrift .Archly für Gartenbau" Herausgeber: Akademie der Landwirtschaftswlasenschaften der Deutschen Demokratischen Bepublik DDR -1080 Berlin, Krausenstraße 38/39 Verlag: Akademie-Verlag, DDB -1080 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 Fernruf: 2 23 62 21 oder 2 23 62 29, Telex-Nr.: 11 44 20 Bank: Staatsbank der DDK, Berlin, Kto.-Nr.: 68 36-26-207 12. Chefredakteur: Prof. Dr. sc. WOLEGANG FEHEMANN, Institut für Obstforschung Dresden-Filinitz der AdL, DDB. - 8057 Dresden, Pillnitzer Platz 2. Redaktionskollegium: Prof. Dr. sc.H.BOCHOW,Berlin; Dr. E. ENGEL, Großbeeren; Prof.Dr. sc.H. FRÖHLICH,Großbeeren; Prof. Dr. F. GÖHLER, Großbeeren; Prof. Dr. sc. H.-G. KAUFMANN, Berlin; Prof. Dr. sc. H. KEGLEE, Aschersleben; Prof. Dr. sc. Dr. h. c. S. KKAMEB (stellvertr. Chefredakteur), Berlin; Prof.em. Dr. sc. H. RÜPFEECHT, Berlin; Prof. Dr. habil. G. STOLLE, Halle; Prof. Dr. sc. G. VOGEL, Berlin; Dr. sc. R. WEICHOLD, Quedlinburg; D r . H . ZIMMERMANN, K o s s e n .

Anschrift der Redaktion: Institut fflr Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, „Archiv für Gartenbau", DDR - 8057 Dresden, Pillnitzer Platz 2. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden deB Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstellung: VEB Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", DDR - 4450 Grfifenhainichen Erscheinungsweise: Die Zeitschrift „Archiv für Gartenbau" erscheint jährlich in einem Band mit 8 Heften. Das letzte Heft eines Bandes enthSlt Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Bezugspreis eines Bandes 160,— M zuzüglich Versandspesen (Preis für die DDR 40,- M). Preis je Heft 20,- M (Preis für die DDR 5 , - H). Bestellnummer dieses Heftes 1039/29/6. Urheberrecht: Die Rechte Aber die in dieser Zeitschrift abgedruckten Arbeiten gehen ausschließlich an die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung der Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck von Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitscbrift darf in irgendeiner Form — durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. All rights reserved (including those, of translation into foreign languages). No part of this issue, except the summaries, may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. © 1981 by Akademie-Verlag. Printed in the German Democratic Republic: AN (EDV) 51 515

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ISSN 0003-908X Arch. Gartenbau, Berlin 29 (1981) 6, S. 263-267 Institut für Gemüseproduktion Großbeeren Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDK HELMA PINKAU

Bestimmung des optimalen Erntezeitpunktes bei Grünspargel Eingang: 10. November 1980

1.

Einleitung

Von volks- und betriebswirtschaftlicher Bedeutung ist beim Spargel die Erzielung eines hohen Hektarertrages mit einem geringen Arbeitszeitaufwand. Der Spargel fällt in einen frischgemüsearmen Versorgungszeitraum an. Demgegenüber stellt der hohe Arbeitszeitbedarf für E r n t e und Aufbereitung von etwa 1320 A K h / h a bei Bleichspargelanbau und 520 A K h / h a bei Grünspargelanbau große Anforderungen an die betriebliche Arbeitsorganisation in einem relativ kurzen Zeitraum, in welchem u. a. eine Reihe weiterer Arbeiten bei der Bestellung — teilweise auch bereits Pflege — anderer Gemüsekulturen durchzuführen sind. Der Arbeitszeitaufwand beim Grünspargel ist außer von der durchschnittlichen Stangenmasse und -dichte (Besatz an erntefähigen Stangen je lfm.) abhängig von der Anzahl der durchzuführenden Teilernten. Die Einsparung einer Teilernte unter Beibehaltung der Qualitätsparameter bedeutet Arbeitszeitersparnis. Von KAUFMANN (1963) u. a. wird bereits auf die große Temperaturabhängigkeit des Spargels hingewiesen. I n Abhängigkeit von der Temperatur ist mit einem täglichen Zuwachs der Stangen von 1,4 cm bis 2,5 cm zu rechnen. Deshalb wird auch — vor allem für Grünspargel — empfohlen, bei kühler Witterung in zweitägigen Abständen, bei warmer Witterung — etwa über 20 °C — täglich zu ernten. F ü r die Arbeitsorganisation in Betrieben mit größerem Anbauumfang — etwa ab 25 ha — reichen diese allgemeingültigen Aussagen jedoch nicht immer aus, denn neben einem effektiven Arbeitskräfteeinsatz für die E r n t e ist entsprechendes für die Sortierung und Aufbereitung und nicht zuletzt für den Absatz, besonders bei Grünspargel, zu planen. Aus betrieblicher Sicht stehen hauptsächlich zwei Fragen im Mittelpunkt: 1. Welche praktischen Möglichkeiten zur Voraussage des täglichen Zuwachses sind nutzbar? 2. Mit welchen Auswirkungen auf E r t r a g und Qualität und damit Gesamterlös ist zu rechnen, wenn aus betrieblicher Sicht die Notwendigkeit besteht, auf ein oder zwei Teilernten — bsp. an Wochenenden — zu verzichten, bzw. unter welchen Bedingungen ist dies vertretbar.

20

Arch. Gartenbau, Bd. 29. H. 0

264 2.

H . PINKAU, Optimaler Erntezeitpunkt des Spargel?

Material u n d Methoden

Zur B e s t i m m u n g des Abhängigkeitsgrades des täglichen Stangenzuwachses von der T e m p e r a t u r wurden auf dem Versuchsfeld Lichtenhagen des I n s t i t u t s f ü r Gemüseproduktion Großbeeren, Außenstelle Rostock, also u n t e r den Bedingungen des K ü s t e n klimas, in den J a h r e n 1977, 1978 u n d 1979 umfangreiche Messungen bei den Sorten „ R u h m von Braunschweig" u n d „Eros" durchgeführt. Dazu wurden während des gesamten Erntezeitraumes (einschließlich Wochenenden) täglich 15 Spargelstangen, die gerade den E r d b o d e n durchbrochen h a t t e n , etikettiert. Vom darauffolgenden T a g an, zwischen 7.30 u n d 8.30 Uhr, wurde der tägliche Stangenzuwachs bis zu zwei Tage nach Schnittreife gemessen.

3.

Ergebnisse

Die Ergebnisse 1977 erbrachten eine vorrangige Abhängigkeit des täglichen Stangenzuwachses von der mittleren L u f t t e m p e r a t u r des Vortages. Ähnlich wirkten sich die Höhe der B o d e n t e m p e r a t u r u n d die Sonnenscheindauer des Vortages aus. Auf Grund der dominierenden Abhängigkeit des Zuwachses von der mittleren L u f t t e m p e r a t u r einerseits u n d aus praktischen Erwägungen — die Werte f ü r die mittlere L u f t t e m p e r a t u r sind allen spargelanbauenden Betrieben durch die zuständigen meteorologischen Stationen sowie aus anderen Quellen leicht zugänglich — wurde f ü r die B e s t i m m u n g des Abhängigkeitsgrades des täglichen Zuwachses von K l i m a f a k t o r e n die tägliche L u f t t e m p e r a t u r ausgewählt. Die Auswertung von r u n d 8.400 im J a h r e 1978 u n d 6.200 im J a h r e 1979 durchgeführten Einzelmessungen erbrachte folgende Ergebnisse (Tab. 1): Tabelle 1: Mittlere tägliche Zuwachsrate bei Grünspargel x Klimawerte während des Erntezeitraumes Niederx Lufttempeschlagsratur menge Grad C mm

x Zuwachs je Tag Eros R. v. B.

cm

cm

cm

cm

1978

13,0

48,3

2,65

3,02

1979

15,3

39,2

3,53

4,19

0,5 bis 11,7 0,5 bis 15,1

0,5 bis 13,9 0,5 bis 16,9

Jahr

Schwankungsbereich Eros R. v. B.

Allgemein zeigt sich die T e n d e n z : — Hohe L u f t - und B o d e n t e m p e r a t u r e n wirken sich positiv, Niederschläge infolge allgemeiner Abkühlung negativ auf das Stangenwachstum aus. — Geringe Niederschlagsmengen in Verbindung mit hohen L u f t t e m p e r a t u r e n haben ebenfalls einen positiven Einfluß auf d a s ' L ä n g e n w a c h s t u m u n d d a m i t auf die H ö h e des Tagesertrages.

265

Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 6, 1981

Der tägliche Stangenzuwachs ist —außer von der L u f t t e m p e r a t u r —von der jeweiligen Stangenausgangslänge abhängig. Spargelstangen nahe der Schnittreife h a b e n einen größeren Zuwachs als solche kurz nach dem Sichtbarwerden a n der Erdoberfläche. F ü r die Abhängigkeit des Stangenzuwachses von der mittleren L u f t t e m p e r a t u r u n d von der Stangenausgangslänge wurde f ü r die Sorte 'Eros' ein B e s t i m m t h e i t s m a ß (B+) von 0,96 (1978) u n d 0,95 (1979) u n d f ü r die Sorte „ R u h m von Braunschweig" von 0,94 (1978) u n d 0,95 (1979) ermittelt. F ü r die Darstellung des Kurvenverlaufs der Ausgleichsfunktion y = a + blxl — b2x2 + b3xf + b^x^ +

b^xfö

ist in Abhängigkeit von der mittleren L u f t t e m p e r a t u r des Vortages und der Stangenausgangslänge der voraussichtliche Längenzuwachs ablesbar. E s f ü h r t somit sowohl ein Anstieg der mittleren L u f t t e m p e r a t u r am Vortag als auch eine größere Stangenausgangslänge zu einem schnelleren W a c h s t u m der Spargelstange. Letzteres ist in jedem Fall positiv, k a n n jedoch beim Zusammenspiel hoher L u f t t e m p e r a t u r u n d großer Stangenausgangslänge sowie Wegfall einer Teilernte zu großen Qualitätsverlusten infolge nicht TGL-gerechter Stangen ohne Kopfschluß führen. Ein dazu angelegter Versuch mit optimalem Teilerntezeitpunkt u n d in der Regel n u r einem T a g Verspät u n g ergab bei einem annähernd gleichen E r t r a g von 43,5 bzw. 52,9 d t / h a eine B r u t t o e i n n a h m e von 14.424 M gegenüber 12.767 M bei der ungünstigen, jedoch vom Arbeitsaufwand günstigeren Variante. Die geringeren B r u t t o e i n n a h m e n sind hauptsächlich durch Qualitätsverringerung (SWZ 74,8 gegenüber 83,0 bei optimalem Zeitpunkt) bedingt.

4.

Schlußfolgerungen

Die Temperaturabhängigkeit des Gesamtertrages zeigt sich in der Tendenz in jedem J a h r , unabhängig von der Sorte, wobei der Abhängigkeitsgrad differieren k a n n . So sind zwischen den J a h r e n und Sorten deutliche Unterschiede im Abhängigkeitsgrad feststellbar. Der Ernteverlauf läßt sich nach der Stärke der Temperaturabhängigkeit in drei Abschnitte gliedern: I m 1. Drittel verzögertes W a c h s t u m , langsamer Ertragsanstieg. I m 2. Drittel Hauptertragsverlauf, starke Abhängigkeit von der T e m p e r a t u r und im letzten Abschnitt eine Art Abklingen des Ertrages, was auf eine gewisse E r schöpfung der Pflanzen zurückgeführt werden k ö n n t e . Diese in jedem J a h r deutlicher werdenden Abschnitte können für die betriebliche Arbeitsorganisation genutzt werden. Der tägliche Zuwachs — besser die Zuwachsrate — ist weiterhin sortenabhängig. Spargelstangen der Sorte 'Eros' benötigen im Mittel der Ertragsperiode vom Sichtbarwerden an der Erdoberfläche bis zur Schnittreife 5 bis maximal 9 Tage, bei der Sorte ' R u h m von Braunschweig' dagegen n u r 4 bis maximal 8 Tage. Wird dieser Unterschied allein vom Längenzuwachs betrachtet, so ist dieses Ergebnis zunächst negativ. Da jedoch die tetraploide Sorte 'Eros' eine mittlere Stangenmasse von 30 g im Vergleich zu 18 g bei der Sorte ' R u h m von Braunschweig' aufweist, bedeutet 1 cm Zuwachs bei 'Eros' mehr Masse als bei „ R u h m von Braunsohweig". 20»

266

H. PlNKAU, Optimaler Erntezeitpunkt des Spargels

Für einen rationellen Ablauf der Ernte- und Aufbereitungsarbeiten in der Spargelernte ist auf Grund der großen Temperaturabhängigkeit des Spargels die mittlere Lufttemperatur des Vortages mit heranzuziehen, um unter Beibehaltung der Qualitätsparameter — Kopfschluß, Beibehaltung der TGL-gerechten Länge — den AKkAufwand durch Wegfall von Teilernten und damit die Kosten zu senken. Außerdem sind vor jeder Teilernte die Arbeitskräfte entsprechend dem nach der mittleren Lufttemperatur errechneten voraussichtlichen Zuwachs auf eine Stechweise zu orientieren, die maximalen Gesamtertrag und Qualität sichert. Praktisch bedeutet es, in Perioden mit allgemein hoher mittlerer Lufttemperatur muß kürzer gestochen werden, weil der Tageszuwachs höher und die Spargelstangen nahe Schnittreife am darauffolgenden Tag bereits Überlängen aufweisen. In solchen Zeiträumen ist tägliches Ernten erforderlich.

Zusammenfassung Wesentlichen Einfluß auf die Anzahl der Erntedurchgänge während einer Ernteperiode von Grünspargel hat die tägliche Zuwachsrate der Spargelstangen, die stark temperaturabhängig und sortenabhängig ist. Der Ertragsverlauf ist jährlich gekennzeichnet durch einen langsamen Ertragsanstieg, der Hauptertragsperiode und einem langsamen Absinken der Ertragsleistung. In Perioden mit hoher mittlerer Lufttemperatur müssen die Spargelstangen mit kürzerer Länge geerntet werden, da das Lockern der Deckblätter an der Triebspitze und damit ein erheblicher Qualitätsverlust sehr rasch eintritt. Pe3K>Me

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Summary Title of the paper: Determination of the optimal date for green asparagus harvest The daily growth rate of asparagus stalks strongly depends on temperature and variety and has great influence on the number of crops within one harvesting season. Every year the crop is characterized initially by slowly rising yields, the main yielding

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period and slowly declining yields towards the end of the cutting period. In times of high mean air temperature, the asparagus stalks must be cut at shorter length as the bracts on the shoot tips easily slacken, which rapidly leads to a significant deterioration in quality. Literatur KAUFMANN, F . : Untersuchungen über die Faserigkeit von Spargel (Asparagus Humboldt-Universität Berlin, 1963 Anschrift der Autorin: D r . H . PINKAU

Institut für Gemüseproduktion Großbeeren der A d L der D D R Außenstelle Rostock D D R - 1722 Großbeeren Theodor-Echtermeyer-Weg

off. L . ) ; Diss.,

Arch. Gartenbau, Berlin 29 (1981) 6, S. 269-277 Landwirtschaftliche Akademie Poznan, VHP ANTONI

MALACHOWSKI

Die chemische Unkrautbekämpfung in Jung- und Ertragsanlagen des Spargels Eingang: 22. Dezember 1980

Die Unkrautbekämpfung gehört zu den wichtigsten agrotechnischen Maßnahmen im Spargelanbau. Sie spielt eine besonders große Rolle in den ersten zwei Anbaujahren, wenn die Spargelpflanzen noch ziemlich klein sind und deswegen nur eine geringe Bodenfläche von ihnen beschattet wird. Ein intensives Wachstum der Unkräuter in dieser Periode kann einen negativen Einfluß auf den Gesamtertrag des Spargelbeetes ausüben. I m Hinblick auf den Mangel an Arbeitskräften ist eine termingerechte Unkrautbekämpfung nur bei Anwendung von Herbiziden möglich. Die durchgeführten 5jährigen Feldversuche hatten das Ziel, die Nützlichkeit verschiedener Herbizide zur Unkrautbekämpfung im Spargelanbau zu ermitteln. 1.

Material und Methode

Eswurdenzwei Feldversuche durchgeführt: in Barano wo Poznan in den Jahren 1975bis 1979 und in Kozmin Wielkopolski im Jahre 1979. Die Versuche wurden mit der Sorte 'Mary Washington' nach Blockmethode mit Zufallsverteilung — in Baranowo in 4 Wiederholungen auf Parzellen von 45 m 2 und in Kozmin Wielkopolski in 5 Wiederholungen auf Parzellen von 22,5 m 2 angelegt. Die Pflanzweite betrug 1 5 0 x 4 0 cm. Der Spargel wurde in Baranowo auf Fahlerde (aus lehmigem Sand) und in Kozmin Wielkopolski auf Braunerde (aus anlehmigem Sand) angebaut. In allen Versuchen wurden folgende Herbizide geprüft: Präparat

Wirkstoff

Afalon Aresin Chwastox flüssig 30 Dacthal Gesagard 50 Gesatop Karmex Sencor Sys 67 Omnidel

50% 50% 30% 75% 50% 50% 80% 70% 90%

Linuron Monolinuron TCA (Natriumsalz MCPA) Bimethylchloral Prometrin Simazin Diuron Metribuzin Dalapon

270

A . MAIACHOWSKI, Chemische U n k r a u t b e k ä m p f u n g bei Spar gel

I m ersten Versuchsjahr wurden die Herbizide angewandt, nachdem die oberirdischen Triebe die Höhe von 20 cm erreichten. Nur Sencor wurde 1979 im Versuch in Kozmin Wielkopolski 7 Tage nach dem Pflanzen angewandt. Im zweiten Versuchsjahr wurden die Herbizide im Frühjahr vorm Erscheinen der oberirdischen Triebe eingesetzt. Nur mit Chwastox wurden die Parzellen dann behandelt, wenn sich die Unkräuter in der Keimblattphase befanden. I m dritten Versuchsjahr begann die Ernte. Zu dieser Zeit wurden die Herbizide zweimal eingesetzt, d. h. nach dem Formieren der Dämme und nach ihrem Abpflügen. Auch auf der beernteten Plantage wurde Chwastox nach dem Auflaufen der Unkräuter in ihrer Keimblattphase eingesetzt. Die Wirksamkeit der Herbizide wurde durch Zählen der Pflanzen, Messung ihrer Masse und Ermittlung der Artzusammensetzung von Unkräutern auf 1 m 2 jedes Versuchsfeldes eingeschätzt. Diese Beurteilung wurde 4—6 Wochen nach Ausbringung der Herbizide durchgeführt. Die übriggebliebenen Unkräuter wurden manuell entfernt. Eine im Herbst durchgeführte Messung der Masse von Sommertrieben und des Gesamtertrages der Spargelplantage dienten als zusätzlicher Maßstab der herbiziden Wirkung.

2.

Ergebnisse

2.1.

Die Unkrautbekämpfung im ersten Jahr des Spargelanbaus

Wie es aus dem in Baranowo durchgeführten Versuch (Tab. 1) hervorgeht, war Afalon im ersten Anbaujahr das wirksamste Herbizid, weil es die Unkräuter in den Gräben total und zwischen den Gräben zu 87% vernichtete. Eine gute unkrautbekämpfende Wirkung wies auch Gesatop 50 auf, das die Unrkäuter in den Gräben fast vollkommen und zu 77,2% zwischen den Gräben vernichtet hat. Gesatop 50 verursachte aber auch beträchtlichen Schaden an jungen Spargelpflanzen, was eine Chlorose und völliges Absterben von 32,4% der Pflanzen zur Folge hatte. Während auch das Herbizid Gesagard 50 eine gute unkrautbekämpfende Wirkung zeigte, war diese bei der Anwendung von Chwastox 30 und Sys 67 Omnidel viel geringer. Tabelle 1 Einfluß von Herbiziden (Baranowo, 1975) Kombination

Kontrolle Gesatop 50 1 kg/ha Afalon 1 kg/ha Gesagard 1,5 kg/ha Chwastox 30 2,5 dem2 Sys 67 Omnidel 8 kg/ha GD für a 0,05

auf

die

Verunkrautung

Unkrautzahl auf 1 m 2 in Gräben

Verunkrautung

34,75 0,75 0,00 11,50 21,0 30,2 9,2

im

ersten

Jahr

des

Spargelanbaus

Verunkrautung

%

Unkrautzahl auf 1 m 2 zwischen den Gräben

%

Abgestorbene Pflanzen

100 2,2 0,0 33,1 60,4 66,9

86,7 22,7 10,7 13,2 61,0 78,0

100 28,2 12,5 15,4 71,2 91,0

18,0 32,4 6,0 6,3 11,7 10,7

55,2

%

Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 6, 1981

271

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Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 6, 1981

2.3.

275

Die Unkrautbekämpfung in ertragbringenden Plantagen

Seit 1977 ist die Plantage ertragsfähig und die Herbizide wurden zweimal eingesetzt: auf die Dämme und nach ihrem Abpflügen. Es wurden dieselben Herbizide wie im zweiten Anbaujahr angewendet. Als wirksamstes zeigte sich Karmex (Tab. 4), das auf den Dämmen — 96% und nach ihrem Abpflügen über 99% der Unkräuter vernichtet hat. In dieser Hinsicht unterscheiden sich statistisch nicht vom Karmex die Herbizide — Sencor, die Mischung Afalon + Aresin und Afalon einzeln, und nach dem Abpflügen der Dämme — auch Gesagard 50 und Dacthal. Letztere wurden langjährig angewandt und aus diesem Grunde wurde das Feld fast unkrautfrei. Auch zweimalige Anwendung von Herbiziden in einem Anbaujahr führte zur wirksamen Unkrautbekämpfung, was andererseits einen Einfluß auf die Masse von Sommertrieben und auf den Gesamtertrag der Spargelstangen ausübte. Die größte Masse von Sommertrieben und den höchsten Gesamtertrag von Spargelstangen hat man bei Behandlung der Parzellen mit Afalon und Sencor erzielt. Bei Anwendung von Karmex wurden eine niedrigere Masse von Sommertrieben und ein niedriger Ertrag von Spargelstangen gewonnen, aber die Unterschiede im Vergleich zu Afalon und Sencor waren statistisch nicht wesentlich. Man kann vermuten, daß bei der termingerechten Unkrautbekämpfung diese Herbizide das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen beeinflussen, die in den ersten zwei Anbaujahren am effektivsten die Unkäuter vernichtet haben. Es scheint aber auch einen negativen Einfluß von Karmex auf den Ertrag der Spargelstangen zu geben.

3.

Schlußfolgerungen

Die durchgeführten Untersuchungen lassen folgende Schlußfolgerungen zu: 1. Die Mischungen von Herbiziden — Sys 67 Omnidel in der Dosis von 10 kg/ha + Afalon in der Dosis von 2 kg/ha, Afalon in der Dosis von 1 kg/ha + Aresin in der Dosis von 1 kg/ha sowie Afalon einzeln in der Dosis von 1,5 kg/ha und Gesagard 50 in der Dosis von 1,5 kg/ha zeigten sich als die wirksamsten Herbizide zur Unkrautbekämpfung im ersten J a h r des Spargelanbaus. 2. Im zweiten Anbaujahr haben Sencor in der Dosis von 1 kg/ha und Afalon in der Dosis von 1,5 kg/ha am effektivsten die Unkräuter bekämpft. 3. Die erfolgreiche Unkrautbekämpfung hat einen günstigen Einfluß auf die Masse von Sommertrieben und den Gesamtertrag der Spargelstangen ausgeübt. 4. Auf der erntefähigen Plantage bei zweimaliger Anwendung von Herbiziden war Karmex in der Dosis von 1,5 kg/ha während eines Jahres am effektivsten. Die gewonnenen Erträge sind aber von der Wirksamkeit der Herbizide im ersten und zweiten J a h r des Spargelanbaus abhängig. Zusammenfassung In den Jahren 1975—1979 wurden an der Landwirtschaftlichen Akademie in Poznan die Untersuchungen zur chemischen Unkrautbekämpfung in den jungen und ertragbringenden Spargelplantagen durchgeführt. In den Versuchen wurde die Wirksamkeit

A. MAIACHOWSKI, Chemische Unkrautbekämpfung bei Spargel

276

folgender Präparate g e p r ü f t : A f a l o n , Aresin, Chwastox 30 ( T C A ) , Dacthal, Gesagard 50, Gesatop 50, K a r m e x , Sencor und Sys 67 Omnidel. I m ersten Jahr des Spargelanbaus haben die Mischungen Sys 67 Omnidel in der Dosis v o n 10 kg/ha + A f a l o n in der Dosis von 2 kg/ha, A f a l o n in der Dosis v o n 1 k g / h a + Aresin in der Dosis von 1 kg/ha sowie A f a l o n einzeln in der Dosis v o n 1,5 kg/ha und Gesagard 50 in der Dosis v o n 1,5 kg/ha am effektivsten die Unkräuter b e k ä m p f t . Diese Präparate haben gleichzeitig einen Einfluß auf die Zunahme der Masse v o n Sommertrieben des Spargels im Herbst ausgeübt. I m zweiten Anbaujahr zeigten sich Sencor in der Dosis v o n 1 kg/ha, der Reihe nach die Mischung A f a l o n in der Dosis v o n 1 kg/ha + Aresin in der Dosis v o n 1 kg/ha, Gesagard in der Dosis v o n 1,5 kg/ha und A f a l o n in der Dosis v o n 1,5 kg/ha als die wirksamsten Herbizide. Die Behandlung mit Sencor und A f a l o n zog die größte Masse v o n Sommertrieben nach sich.

Diese Kombinationen ergaben auch den höchsten

Gesamtertrag im ersten Erntejahr. Seit dem Jahre 1977 wird die Plantage beerntet und die Herbizide wurden zweimal jährlich eingesetzt, d. h. auf die Dämme und nach ihrem A b p f l ü g e n (immer dieselben Präparate auf dieselben Parzellen). Auf der fruchtbringenden Plantage erwiesen sich als die wirksamsten Herbizide zur Unkrautbekämpfung nacheinander — K a r m e x in der Dosis v o n 1,5 kg/ha, Sencor in der Dosis v o n 1 kg/ha, A f a l o n in der Dosis v o n 1,5 kg/ha und Gesagard in der Dosis v o n 1,5 kg/ha. Die Masse von Sommertrieben im Herbst und der Gesamtertrag stehen im Zusammenhang mit der Wirksamkeit v o n Herbiziden in den ersten zwei Anbaujahren v o n Spargel und nicht mit ihrer E f f e k t i v i t ä t in den nächsten Jahren. Die höchsten Erträge in allen Jahren wurden aus den mit A f a l o n und Sencor behandelten Parzellen gewonnen.

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Morphogenetic investigations into the vegetative apical meristem in apple buds 315