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German Pages 736 Year 1822
ANSICHTEN FREIEN HANSESTADT BREMEN und
ihrer
D
r
Umgebungen
. A. S Professor
Mit
16
Frankfurt i iii
Verlag
von
T
o
R
c
ic
,
in Bremen
Kupfern.
am Main 1822, Friedrich
W i 1m a n s
A2C
SICH TB IT dLfPi*
FREIEM HANSESTADT
BREMEN
TO© IffiKBH ILM^MTO©]^ 'ViDU
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,
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IBIBI TmilEMIOnM
WIILMAMS,
1H'2'1
Einem
Hohen
Senat der
FREIEN HANSESTADT BREMEN
ehr für ch ts vo 11
g e
wi
d
in
et
v i) m
Verleger.
Hoher
V\ ein
anders,
freien
und
Werk
zugeeignet
Bewohner Denn
als der
glücklichen werden,
erslen Behörde Bremen,
des
dürfte
ein
dessen Inhalt
die
dieser Stadt so nahe angeht. ist wohl
verpflichtet sind,
Senat!
letztere
zu verkennen den Vätern
wie hoch ihres Staates
deren weise Fürsorge sich üherall durch
festes Halten
am Gesetz und
ablässige Bemühen
durch
wahres Bürgerglück
das un¬ durch
alle
Stände
so rühmlich
der
Gesellschaft
ausspricht.
INicht ohne
Rührung
legt daher
Freistadt
am Weserstrome
einem
hohen
Senate nieder. Vaterstadt
wesentlichen
Dienste
Absicht,
ehrliche
dies
Werk
Kann
leisten,
Wille,
vor
er gleich
keine wichtigen
was er zu geben hat, der
innige
ein Sohn der glücklichen
der geliebten
nigstens
zu verbreiten,
und
so gibt er we¬ und die gute wird
in
den
Augen
der
Gvossmuth
Gabe einen Werth fernten
Geber
Neuem
empfehlen.
zu früh
der
um
würde
verleihen,
der Huld Wäre
geschiedene
Ansichten
auch
der
und den ent¬
seiner Gönner der,
ach!
Hauptverfasser
noch in der Lebenden Bremen
so
verdiente
diese aus dem Herzen
ten Bremers
kleinen
von leider dieser
Reihe;
er,
Fremdling, eines entfern¬
sich hervordrängenden
Empfin-
düngen,
mit inniger
Rührung
unterschrieben
haben. In dankbar
tiefer
Ehrfurcht,
verpflichtet
und
unterzeichnet
Eines
hoben
Senats
gehorsamsi er
Friedrich
Wilmans.
Vorrede
des
Verfassers.
In dem Wechsel meiner Verhältnisse ist es von jeher meine Maxime gewesen, mich in jeder neuen Lage des Lebens Geschichte welcher
mit der
der Gegend
Oertlichkeit
vertraut
ich zu leben halte.
und
der
zu machen,
in
Selbst thue ich diefs
wenn ich mich nur einige Wochen an einem
Orte aufhalte.
bernahme
des Werks,
übergebe, Antrag
Dennoch
Als ich daher das ich hiermit
angesprochen
nicht
auf der Reise
wurde,
machten
mich manche Rücksichten
länder,
ich erst
erschwerte
lernt und studirt bohrene
mit
der
Bedenken wurde ein Fremder
der
ganz unvorbereitet.
Dafs ich ein Fremder,
wohnte,
dem Leser
fand mich
bedenklich. dafs
um Ue-^
seit wenigen
manches,
hier ge¬
was der hier Ge-
Muttermilch aber durch
Jahren
indem manches
seyn wollte,
bemerkt
ein Rhein¬
einsaugt.
Dieses
den Vortheil ersetzt,
manches
Interessante, '
C«)
was
x dem
-Einheimischen
verschwindet,
der
Fremde
spricht, ohne Vorurtheil. Ein
wichtigeres
Bedenken
war
Wem wirst du es zu Dank machen? die Tiefe,
so wird
Buch gelehrt beenüsc Ö D
das grofse
schelten,
und
folgendes: Gehe ich in
Publikum
es bei Seite legen;
ich mich mit Schilderungen O
der Aussen-
seite, gebe nur das längst Vorhandene
mit andern
Worten,
so genüge ich mir selbst nicht
so wenig
denen,
denen
mein
und eben
ich genügen mögte;
der
Einheimische,
der die Natur einer solchen Arbeit
nicht
und
kennt,
ziemlich
und Sitten seiner Stadt manchmal det,
beklagen,
in den Geschichten
zu Hause
ist,
wird
sich
dass er nicht viel Neues fin¬
indefs der Ausländer,
dem der Inhalt
meines
Buchs neu ist, sich an diesem Neuen ergötzen mag. Der dafs ich
strenge
Historiker
sorgsamen
wird
mich
Untersuchungen
tadeln,
malerische
Schilderungen
der Natur
beigemischt;
derjenige,
der sich unter
dem Titel
Ansichten
nur
eine
leichte Leetüre gedacht,
wird über die Forschun¬
gen ungehalten
Es war
Bestimmung
seyn.
dieses Buchs,
nun
einmal
die
dafs es so seyn sollte
--
XI
und nicht anders ; es blieb mir also anders niekts übrig,
als es in dieser Form
so gut zu machen,
als es in meinen Kräften war. Diejenigen,
die gern ins
werden mich tadeln, die wohl
hervor
Bremen
Grundsätzen
zu seyn, schwarzen
als ich.
Charakter
das Böse, so
zu betrachten;
in der
ich über¬
gerne denjenigen,
Ursache Dieses
haben Buch
Tafel unsrer Staats-
an¬ nicht
nur als Ausnahme
lasse daher die Tadelsucht der Welt
mögen,
gemäs,
Natur, wie im Menschen,
mit
Mängel,
jedem
Es ist meinem
physisch wie moralisch,
mehr
wie
Ding ankleben
gezogen habe.
wie meinen
malen,
dass ich so manche
der Republik
dern menschlichen
Schwarze
unzufrieden
überhaupt
und
die
.zur
gesellschaftli¬
chen Gebrechen zu machen war vollends unpassend. Ich rühme Die
das Horazische : ubi plurima nitent etc. geschichtliche
Abhandlung
in
diesem
Buch ist das Resultat
mühsamer
Forschung
langen Nachdenkens.
Der Leser im Allgemeinen,
und wie viele gelehrte Leser nicht auch, nicht
besonders
mit der
schichte beschäftigt
haben,
nehmlichen
und
die sieh
Specialge-
sehen selten einer ge-
Xll
-
sehichtlichen stet,
nicht
die
an,
die sie geko¬
Citate fast den Text
ver¬
schlingen.
Nun bin ich aber der Meinung,
dass
die meisten
Cilate
sind
wenn
Arbeit die Mühe
und weiter
da mitgetheilt
nur nichts,
werden
werden
Citate
beim
auch
und
die Frage:
aufgeworfen
wo die Ausbeute
Resultate Woher
muss.
neu
sind
weisst du das?
Denn
Bekannten
keit des Gescbichtschreibers Selbsttäuschung,
Pralerei
und dass ein Citat nur müsste,
oder die Folgerungen und allerdings
eine literarische
dass durch
die Glaubwürdig¬
gewinne,
ist nur eine
die sich auf Leichtgläubigkeit
grün¬
det; denn wie viele sind es, welche die Richtigkeit der Citate,
ihre richtige
Anwendung,
ja auch nur
ihr Verständniss, und ob sie auch wirklich im Origi¬ nalgelesen worden, beurtheilen z.B. Johannes
können? Wer wollte
Müllers Quellen
Dass nun in einem Buch, ends keine Quellencitate aus der Natur
wie dieses,
mitgetheilt
des Buchs
gern ich zugeben mag,
alle nachschlagen?
hervor.
worden, Indessen,
voll¬ geht so
dass auch ich irren kann,
stehe ich gern Jedem Rede, der in dem geschicht¬ lichen Theile dieses Buchs etwas zu finden glaubt,
das mit dem,
was Roller
und die Chronisten
sa¬
gen, nicht ganz übereinstimmt
; denn wenn auch
dieses Buch keine Citaten hat,
so ist doch meine
erste
Handschrift
Das berühmte
ziemlich
Diplom,
zu Gunsten
der Stadt
haben
soll,
und
hung
darauf
in
findet,
kommt
vollgespickt
davon.
das Kaiser Karl der Grosse dem H. Willhad
wenn
man gleich
einem
Diplom
bei mir nicht
gegeben
eine
Bezie¬
Friedrich
des I
in Betracht,
wie
sehr und
wie oft auch
Roller
und
auf
enlschiedcne
Sache
sich darauf
eine
ziehen.
Das Wort
des Adamus
Rcmpublicam
Bremensis,
und
Andere
nobis
was
als be¬
restituit
einige
Zeilen
Weiler darüber steht, habe ich auch nicht beach¬ tet,
da das Diplom
gilt und kann. num
analogisch
Otto des Grossen hier mehr richtiger
Auch das berühmte hat mich
sage zu
ungerührt
viel für eine
so viel hinzu:
dass
angewandt Privilegium gelassen.
Vorrede
ich
werden HenriciaDoch
und
zu allem,
setze nur was ich in
den ersten Bogen dieses Buchs gesagt und gesagt, meine sehr wohl erwogenen Und nun
ich
nicht
Gründe hatte.
möge dieses Büchlein,
so wie es
XIV
.
--------
ist, als ein Gemälde, Standpunkt
entwerfen
Bewohnern
der Stadl,
malh geAvordcn, werden,
so treu ich es in meinem konnte,
von den Liedern
die mir eine zweite Hei-
eben so herzlich
aufgenommen
als ich es mit ganzem Herzen und
Liebe auszuführen Ich
im Stande
wünsche,
dass
mit.
war.
dieses
Buch
seinem
Zwecke gemäss den Leser unterhalte,
dem Ken¬
ner
erscheinen
aber
möge.
probehaltig
und
An gewissenhaftem
suchungen
tüchtig
Fleiss in den Unter¬
habe ich es nicht
Nachschrift
zu
fehlen lassen.
Obigem.
Der
Verfasser des grösslen Theils
der vorliegen¬
den
Blätter
seines
nicht
hat
erlebt.
die
Vollendung
Eine langwierige
Krankheit,
zuletzt in eine Luftröhrenschwindsucht entriss ihn den Seinigen lehrtenrcpublick für beide.
und
Auch seine Mitbürger
lich um ihn getrauert.
die
überging,
der deutschen
am 19. April 1822
Werks
Ge-
viel zu früh
haben schmerz¬
I
XV
Sein Geburtsort Erst seitdem
Iahrc
an der Bremischen hatte
war Trarbach
er Bremen
sitze erwählt.
1817,
wo er zum Professor
Handelsschule zu seinem
bürgern
Fleisse strebte,
wärtige, erwartete gängige
Prüfung
und
und
durch
eigene
tion , theils
Mit
Revision
Anstrengungen seiner langen
und lebendige und
vertrauter
Loca-
hatte
an
Tradi¬
vollständi¬ gewordenen
erhalten
können.
er wiederholt
dieser Revision mit ihnen
dieser Art wurden Krankheit,
seiner
theils von Jugend o
derselben
gesellige Zusammenkünfte
Dennoch
mehrerer
ein längeres
die Abrede getroffen,
früheren
der hiesigen
die lezte Feile würde einigen
einzu¬
dass dieselbe ohne vor¬
Anschauung
Quellenstudium
Freunde,
seine
Zeugniss.
Begebenheiten ~
durch
mit welchem
so wie die gegen¬
mit dem Detail
litäten
Wohn¬
vollends
geben
Arbeiten,
er selbst nicht,
Bremischen,
geres
er sich hier
das ruhmvollste
ward,
er sich hier fühlte,
Neigung,
davon
schriftstellerischen
berufen
bleibenden
Wie heimisch
mit welcher entschiedenen mühsamen
an der Mosel.
besondere zu widmen.
ihm während
die sowohl
lautes
He-
XVI--
den,
als jede lebhafte
den gebot,
Unterhaltung
von seinem Arne
zu vermei¬
ganzlieh
Es blieb seinen nachgelassenen Erfüllung übrig,
jenes Versprechens
als die noch
te kleinere
daher
und Unterlassenen
zuarbeiten,
arbeiteten
Theile,
tung
ihren
nur,
einige
Ma¬
Skizzen vollends
aus¬
und grösseren, glaubten
dem
soweit
Die so
Freund
seine
Arbeit
beschränkter
zu dürfen,
unterstüzt
haben
er sie aufgefordert
lich mit ihm hätte Bremen,
und
für
versprochen und
be¬
Ergänzungen
sie den Verfasser
wenn
die Revision,
halte,
gemeinschaft¬
Statt finden
im November
und
Raum
womit
würden,
völlig be¬
in einem Anhange
Berichtigungen
nachtragen
schon
sie dagegen aus Ach¬
Zeit es gestatteten, der
zu der
Benutz¬
gesammelten
verstorbenen
das Publikum,
schränkte
letz¬
Aufsätze sind mit einem f bezeichnet.
Dem ersten
war,
unter
zur
anders
gebliebene
und dem Werke anzuschliessen.
behandelten
für
nichts
Schrift,
ung der von dem Verstorbenen terialien
Freunden
unbearbeitet
Hälfte dieser
untersagt.
können.
1822.
XVII
Inhalts-
I.
Verzeichniss.
Seite
Bremische Geschichten. Lage und Ursprung der Stadt Bremen.......
7
Das Stift.................
8
Die Stadt.................
10
Die freie Gemeine
.............
18
Bremen zur See und im Auslande........
21
Stadt und Erzbischof.............
22
Stedinger Krieg...............
26
Die Hanse..................
33
Bremen in der Hanse.............
35
Der Rath.................
35
Die Kasalsbrüder..............
41
Krieg mit dem Dom-Dechant
Moritz.......
Krieg mit dem Grafen -von Hoya
43
........ * *
45
*
XVIII Seite Die grande Compagnie............47 Gefahren der Freiheit............49 Kriege..................55 Die Gebrüder Dado und Gerold........56 Rüstringer Krieg..............59 Unglück der Zeiten.............63 Der Neue Rath..............64 Joh. Vasrner
...............65
Heinr. Vasrner...............
70
Beruhigung................73 Stellung nach Aussen............73 Die Reformation..............75 Innere Unruhen..............
77
Rudolph von Bardewisch, Comthur des deutschen Ordens
80
Die Hundert und Vier............87 Rückkunft der Ausgewichenen.........99 Die neue Eintracht.............100 Rechenschaft................102 Krieg mit Junker Balthasar von Esens und Wittmund Bremen im Schmalkaldischen Bunde.......108 Beligions Unruhen.............112 Aeltermä'nncr Collegium...........120 Der Kurzrockischc Vergleich Reichsunmittelbarkeit
.........122
Bremens.........125
Der siebenjährige Krieg...........125 Das neunzehnte Jahrhundert..........126 Reform der Verfassung............130 Der Elsflether Zoll.............144
.
104
XIX
Sei Ii;
II.
Die
Stadt.
Allgemeine Ansicht der Stadt.........
151
Der Markt................
162
Das Rathhaus...............
163
Die Börse................
177
Der Roland................
178
Der Domshof.............•
III.
• 187
Das Stadthaus...............
194
Der Schütting...............
195
Das Museum...............
196
Der Wall................
209
Kirchen,
Kapellen
bestandenen Der Dom
und
und noch
Klöster,
die
einst
bestehenden.
................
Die Liebfrauenkirche...........
235 . 258
Die St. Martinikirche............
261
Die St. Ansgariikirche............
263
Die St. Stephanikirche............
273
Die St. Paulikirche in der Neustadt.......
275
Die St. Rembertikirche in der Vorstadt......
276
Die St. Michaeliskirche in der Vorstadt......
279
Die Willehadikirche.............
281
Die Heilige - Geistkirche............
283
Die St. Veitskirche.............
284
Das St. Paulskloster.............
285
Das St. Catharinenkloster...........
288
Das St. Johanniskloster......•.....
294
XX
Seite IV.
Milde Stiftungen der altem und
und wolilthätige neuem Zeit:
Anstalten
Das St. Jürgengasthaus............
303
Das St. Gertrudengaslhaus...........
306
Das St. Ilsabeengasthaus...........
306
Das Beguinenhaus..............
308
Das Altemannhaus...........
V.
.
. 309
Das Nicolai "Wittwenhaus...........
309
Das Gasthaus für Pilger...........
309
Das Petri Wittwenhaus............
310
Das Haus Seefarth.............
310
Das Armenhaus......■.......
310
Das Krankenhaus..............
311
Die Armenanstalt..............
311
Die Waisenhauser..............
312
Bremens
neuere
Gewerbe. sung.
und
neueste
Wissenschaft.
Neustadt.
Stadtgebiet.
Zeit.
Sitten.
Kunst.
Verfas¬
Umgebungen.
Gegeneinanderstellung des Zustandes der Sittlichkeit der arten und neuen Zeit ...........
319
Handel und Schiffarth............
377
Wehrstand der Bürger............
404
Kirchliche Verfassung............
410
Schul-
und Gelehrtengeschichte
Bremens.....
416
Kunst in Bremen..............
483
Musik in Bremen..............
488
Das
Theater
...............
494
XXI
Seite Gerichtswesen...............
501
Staatshaushaltung..............
506
Die Neustadt.
515
1. Entstehung..........
2. Jetziger Zustand............ Stadtgebiet von Bremen
523
...........
524
Vegesack................
540
Bremens Umgebungen............
546
Anlage
A.
zu Seite 556................ Anlage
569
B.
zu Seite 559.
. .
............
. 586
Anhang. Berichtigungen,
Erlauterungen
und Zusätze
....
589
XXJ1
Verzeichniss
der Kupfer,
nebst der Seitenzahl,
Das
Utithhaus
und
Standpunkt:
der
wohin sie gehören.
Markt......
der Eiligaug
Seite
in den Ml
162 —163
', mau sichl den Roland
(S. 178;
den vordem Tlieil der Obern Strafte au derem Ende den Ausgarii- Thurm.
Ansicht der Bürger-Viehweide......... Mau vergleich« ist.
die Volkssage,
Im Hintergründe
italienischen
Bremen,
Pauneln
wie diese Weide linker
umgeheu,
S. 181
mit
Hand
an die Sladt gekommen
der neue ilegi-ähuil'splatz
der
durchblickenden
S.
von
Kejuherti
Kirchs. Der Domshof............... Rechts
S. 187
das zum Stadthausc
moderuisirte
alte Palatiiuu
Ansicht vom alten Walle......... Standpunkt Windmühle tardeau)
mit
östlich
hefand
von
der Wache
sich die erwähnte
Schleusen,
(S. 194)
S. 220—222 am
Oster - Thore.
Batterie,
links
um das Weser - Wasser
in
der
Unterhalb
der
s. g. Bär
;Ba-
den Stadtgraben
zu
lassen.
Erste
Ansicht
des Osterthor-
Linki« das Schauspielhaus,
H'alles....... im Hintergründe
S. 224 der &WiHftt
(S. aas)
XXIIT
Zweite
Ansicht
des Osterthor
Der hier trescarpe Dauim
erwähnte
genannt)
• JfEtiles......
Hügel
-von der Seite des Glacis
zu welchen
mit einer Brücke
S. 225
ein,
führt;
seit
der
der schmale
letzten
Weg
(gewöhnlich Zeit
endigt
Con-
aufgeworTeuer
in der Bischofs¬
nadel.
Ansicht
des Heerdenthor Standpunkt:
der Herren
- Walles........
von dem hier erwähnten
Seemmui uudDunlze
der Wall
S. 226
unlerhalh
Belvedere
genommen,
neue Wohnhauser
im Yollblick
; links das Glacis,
Vegesack.................
S. 540
Das abgehende
Dampfboot;
telgründe
rechts
Erdzunge
zwischen
Ansicht
der
die
Stadt
vorher
Mündung
der
zur
die Eisbrecher;
der
Stadt
städler
im
Vorgrunde
dem
von der
Westseite.
die grofse
die Martini
alten
Wall,
Standpunkt
:
Weser - Brücke ,
und Ansgarii-Kirche, der Zwinger
Auf dem
der
Westseite......
S. 554
Hnus auf dem Bollwerke ; liukerhand
Thor
und
auf dem Walle;
Dampfboot.
die
rechts der Neu¬
Im B'erublick
die Stadt
bis
hinauf.
Lesum............
Das Lampensche Die Allee erstreckt
Dorfe
Die ehemalige Horn,
der
S. 553
Flufs,
S. 555 das Dorf mit seiner hochliegendeu
Lampen'Holz...............
vom
ein Theil
Kähne.
das ankommende
Der gleichnamige
Ansicht
im Mit¬
(S. 555)
Hintergründe
das Kehrmannsche
Deich;
von
auf
vor dem Sleph.
zum Theerhofe
Ansicht
Ansicht
im
von unten herauf
von
Standpunkt: Windmühlen
Lesum;
Land;
Siidostseite......
;
die Windmühle
Flufse die Oberländischen
Ansicht
der
das Oldenburgische
und Lesum
folgenden
Vieh - Werder
der Dom,
links
der Weser
von
Gegenstück der grnfse
rechts
der Windmühle.
nebst einigen
Kirche.
S. 560 (Klüversche)
Holz.
Lampens
Haus im Hintergrunde.
sich bis Ober Neuland.
Horn — jetzt
von
der
Lehe
neu zu erbauend*
sehr bekannten
Häuseru.
her
....
Kvangefische
S. 561 Kin he in
Iv I. B
remische
Geschichte
n,
I
Boden.
IVleeresfluthen
überströmten
niederdeutschen
Flächen
die
Pforte.
westfälische
wir Sand
nennen,
serfläche. ben
Bloche
vereinzelt
in der Urzeit
der Weser
bis hinauf
Zermalmter
bildete
den
dieses
Grund
Gesteins
in dem Boden
die an
Granit,
was
dieser
Was¬
liegen
allenthal¬
als stumme
Zeugen
der Veränderungen
der Urwelt,
gen keine Antwort traten und dieser
geben. Als die Wasser zurück¬ Sandboden auf's Trochene kam,
bahnte
sich der Flufs. Weg
sen , fand aber nach unten mer wiederkehrenden
die auf unsere
durch
die weichen
den Widerstand
Fluthen
zu mächtig,
Fra¬
Mas¬
der im¬ und zer-
theilte sich in vier schmale Mündungen. So noch bis ins zwölfte Jahrhundert. Die Fluth, welche über das Land mit den Mündungen des Stroms flofs, brachte die Schiffe in den Flufs und führte sie fort" Aber
der Flufs
strömte
den er in seinem Laufe und wieder jenseits
Sandbänke
seiner
Pforte
nicht
fand,
fort,
auf, sondern aus fetten
allein
den Sand,
und warf hin er brachte
Fluren
auch
feine Erd-
4 theilelien,
die in seinen "Wogen schwammen,
jene Sandzüge sprüngliche derschlag
nur in der Tiefe
Sandboden fruchtbarer
Auch die trübe fruchtbare
sinken.
Masse,
Jener
die Geest, bildete
die Marsch. Sand,
auf dieselbige
ist anfangs Slick,
in welchem
Bald aber erzeugen
ur¬
der Nie¬
des Meers brachte
und wirkte
Der Marschboden breiartige
walzten.
Erdtheile
Woge
Theile,
bildete
da sich
wie
Art *).
eine nasse
schwere
Körper
ver¬
sich zähe Pflanzen,
die
den Schlamm zusammen halten. Nicht lange, so ist derselbe so hoch, dafs ihn das Wasser nicht mehr überströmt; dann wird er härter, und das tragbare Land erwartet die bearbeitende Hand des Menschen. Sechs
Fufs
hohe
achthundert neuend,
Jahren.
gen ten
drängten
baute
nur
durch
yon
die Natur
er¬
bis acht
das alte Ge¬
etwas
weiter
besu¬
in einigen Jahr¬
seyn.
Striche
sich zusammen:
war diese Lage
konnten
Zeit
hinauf
ihr altes Reich;
sich einzelne
oder Wurten
unsicher
noch
wird es schon anders
So höheten Wasser
die Weser
geltend,
chen die Seemöven hunderten
eine
Noch macht die Fluth
Stunden
des Meeres
erfordert
So wirkt immer
zerstörend.
und zwanzig biet
Marsch
allmählig;
die
auf den Erhöhun¬
sich der Siedler immer noch. Erdwälle
an.
Aber
Diese Wur¬ gegen
höhere
*) Geest und Marsch heifst trocknes und sumpfiges, oder hohes und niedriges Land. In lateinischen Schriften des telalters heifst es humidum et siccum oder auch altum et sum. Geest und Güst ist einerlei, und bedeutet fruchtbar.
auch Mit¬ Bas¬ un¬
Fluthen
geschützt
werden;
in dem Schutze
dersel¬
ben konnten die Wohnungen stehen, konnte sicher das Vieh auf den unabsehbaren Flächen weiden. Das Land jenseits seits der Erdwälle Anspülungen
blieb so niedrig, als es war, dies¬ oder Deiche wurde es durch neue
höher.
Durch
beides wurden
ser immer mehr zusammengedrängt; gezwungen, und sich
seine schmalen in eine
breite
der Strom ward
Mündungen Mündung
der ursprüngliche
Ufer der Weser, oder Moore, die zum Theil stehung
verdanken.
das Wasser
stehen
gengüssen
und
Gewächse
in
verschlangen
zu verlassen,
zu beschränken,
die auch jetzt noch ihre Entstehung Wo
die Was¬
verräth.
Sand,
also die jähhohen
die Geest endet, jenen Sandhöhen
liegen die ihre Ent¬
In diesen tiefen Flächen bleiben;
sie nahmen
Ueberschwemmungen sich
auf,
erzeugten
diese wieder,
die von Re¬ losgerissenen
Wasserpflanzen,
in dem Maafse, wie sich
neue erzeugten und die alten verdrängten. dete sich in diesen Tiefen auf dem festen den eine aus Pllanzentheilen drungen
von Erdharz,
und schwerer höher
durch
desto leichter,
verrathend,
erschien.
Torf liefert, aufhört,
die je tiefer, den Druck faseriger,
In dem Maafse,
desto
der obern mehr
die Nahrung wie
oder Erhöhungen
Lage,
je
das den
und nur dann
entzogen
aufwarf,
dichter
den Ursprung
durchzogen,
das Meer
Da bil¬ Sandbo¬
Lage, durch¬
Diefs ist das Moor,
es mit Graben
den Wasserpflanzen Sandbänke
bestehende
sich immer neu erzeugt,
wenn
konnte
oder
und
so
wird. der Flufs
die nach und
nach den Wellen auch
hier
nicht mehr erreichbar
die Ansiedlung
möglich.
Bewohner der Geest waren Fluth sicher. Ansiedlung Landmanns
angewiesen;
Mühe
nur
Aber
nur
war
die Geest belohnte
nach
vieler
lichen Arten undankbarsten.
das Moor
gegen
von Feldfrüchten;
vom Meer verlassene
Sumpf-
und Sandland
willkührliche
Schutz,
welche
gänglichen
gab seinen
dieses Landes,
und durch
Einheit
unbekannter
Zeit
begünstigt
der Gesinnung, dasjenige
heit von aller Willkühr wesen.
von
zu gewähren
Bewohner
Aufsen
am
den
ihre
unzu¬
pflegen.
Die
durch hatten
erworben
das theuerste
war
Bewohnern
Gebirgsbewohnern
Felsmauern
was jedem Menschen
mit vorzüg¬
oder ihm entrissene
Herrschaft
den
des
Verbesserung,
doch
flache
die
von der Natur
wenn auch nicht mit reichlichen,
Dieses
ward
ganz vor der steigenden
auf der Marsch
dem Acherbauer
waren,
die Lage schon seit
und bewahrt, ist:
Unabhängig¬
und selbstständiges
Gemein¬
7
Lage und Ursprung der Stadt Bremen. Auf
beiden
ein Volk,
war;
es besitze
fülle es auch; sehene
der
das den Römern
cen bekannt sagt,
Seiren
untern unter
ein Volk, nicht
allein
dieses unter
wohnte
dem Namen
Chau-
von welchem
Tacitus
sein Land,
sondern
den Germanen
Volk wolle seine Gröfse
ohne Habsucht,
Weser
sehr ange¬
durch Gerechtigkeit,
ohne Leidenschaft,
behaupten;
ruhig
und verborgen lebe es, ohne den Krieg zu scheuen, ohne ihn zu suchen; es sey nicht durch Raub be¬ kannt;
der Chaucen
züglich
darin erkannt,
nicht
durch
Kraft
und Tugend
werde
vor¬
dafs sie ihre Ueberlegenheit
Ungerechtigkeiten
erlangten;
doch
alle
seyen zum Kriege bereit, wenn es die Noth heischte, und sie Hosten auch im Frieden Ehrfurcht ein. Zu diesem gehörte dreifsig
der
Gerechtigkeit
offene Ort,
Stunden
Sandbänke
die
der
der Chaucen Untergängen Kunde
dicht
von der Stelle,
sich in die Nordsee
zur Zeit Karl's des Grofsen, unter
der Geschichte
wo sie jetzt
als der
durch
lag, und erst
geehrte
Renennung
dem Namen kam,
Volke
an der Weser,
windet,
in der allgemeinen war,
ehrenden
Namen Sachsen
Bremen
zur
nach dem er vielleicht
von Ptolemäus, dem Geographen, mit dem unkennt¬ lichen Namen Phabiranum unter den vier und neun-
b
-
zig germanischen zeichnet -worden.
Städten
In der Niederung
lange
zwischen
vorher
war
be¬
zwei Sandhöhen,
wo
die Balge, ungewifs ob Ton Natur oder durch Kunst, einen Meinen Strich Land umllofs und zur Insel machte,
wo das Bett
getheilt,
leichtere
gestattete, schichte
haben beginnt,
lichen
der Weser
durch
Vei'bindung
mit dem andern
wohl um die
Zeit,
in Sicherheit
Ueberfällen
Fischer,
eine Halbinsel Ufer
wo unsre
vor plötzlichen
Schiffer
Ge¬
feind¬
und Handelnde
gewohnt. Das Als Karl
der Grofse
bezwingbaren dernde
Stift.
Sachsen
Beligion
durch
sicherer
gedachte,
wählte
lichsten
Bisthums
den
Bestimmung
gewesen schon
seyn mit Recht
Bisthum und
übergab
fette Weiden
stehenden Zehnten
Bremen, schon
aber
er
die
durch
tung und Beschützung
zu be¬ also
um
unbedeutend
durch
Handlung
wurde.
fischreiche
Dem Wasser
aus zehn Gauen be¬
Wigmodia
aller Erzeugnisse
mil¬
des nörd¬
der
gezogen
schätzbaren,
von Fi-iesland
und
nicht
auch
in Betracht
, Provinzen
einen Theil
Ort
Schwert
eine die Barbarei
er zum Sitze
willen
mufs ,
durchs
zu bezwingen
haupten dieser
die kaum
zum
und Lorgau, Sprengel,
des Landes
der Diener
und
und den
zur Unterhal¬
Gottes,
doch ohne
irgend eine Gerichtsbarkeit oder andere Landesho¬ heit, weder über die Stadt noch über das Land. Um die neu gepllanzte
Kirche
nach canonischer
9 Ordnung
einzurichten,
tes und des übrigen Willehad,
den Samen Unterrichts
ein englischer
ser
hatte
wurde
sassischer
Abstam¬
(788) zum ersten Bi¬ für das Land seiner
er schon früher
die Heiden
bekehrt,
Got¬
auszustreuen,
Priester
mung, von Karl dem Grofsen schof ernannt. Aus Vorliebe Väter
des Wortes
an dem Ufer
schon
einmal
der We¬
eine
Weine
Kirche und Gemeine in Bremen gestiftet; dann hatte er durch Ueberfall der heidnischen Sassen nach Ita¬ lien entfliehen
müssen,
war nach Wittekinds
rung zurückgekommen, Karls
Schutz
das
und fand endlich
bauete
zerstörte
unter
des mächtigen
Heiligthum
als Märtyrer
Bekeh¬
wieder
an der untern
auf,
Weser
das Ziel seines Tagewerks. Aufseihalb ser begrenzten des Flusses baren, sich
mit jetzt
des durch Ortes,
sicher
auf einer,
liegenden,
Heidekraut der
die Balge *) und die We¬
Dom
vor
der
nach allen Seiten
bekleideten in majestätischer
und
grofse, hölzerne gehörigen
Mitteln Kirche
Gebäuden
angemessene, erbaut,
sicht¬
Sandköfie,
wo
Länge
hin'
streckt, ward von dem Apostel und ersten der nördlichsten Sachsen und Friesen eine dürfnissen
Gewalt
Bischof den Be¬
gewifs
und mit andern
nicht dazu
umgeben.
•j Balgen heißen an der untern Weser die Graben, welche die ablaufende Ebbe auf den Walten macht. Dafs weiter hinauf auch andere ähnliche Sandgrä'ben, die nicht dieselbige Ent. Stellung hatten, so genannt wurden, ist natürlich. Watt nennt man an der See diejenige Gegend, die wenigstens durch die Springfluth überschwemmt wird,
2
10 Als es unter nöthig
erachtet
Kaiser Ludwig wurde,
thum zu errichten,
dem frommen
für
nördlicheres
Bis¬
ein noch
wurde
Ansgai ins zum Erzbischof
von Hamburg ernannt, das bald durch den Tod des dritten Bischofs unbesetzte Bisthum Bremen mit jenem
vereinigt,
und
verbindlichkeiten chen,
dagegen
gegen
obgleich
von allen
das Erzstift
dies durch
Gunst
Suffragan-
Cölln freigespro¬ des Kaisers
gegen
letzteres noch nicht gleich zur Vollziehung gebracht worden konnte. Der siebzehnte Erzbischof von Ham¬ burg, Liemarus, Norwegen zogen und
da seinem Sprengel
und Schweden
worden, fortan
nannte
wurde
entstandenen
nur dieser
die Verfassung
und
das nördliche
einige
oder waren,
nichts.
nahmen,
von Bremen,
Titel gebraucht.
der norddeutschen wirl *),
Deutschland
Jahrhunderte Ihre
ent¬
Stadt.
wenn man sie so nennen Römer
Bisthümer
sich Erzbischof
Die Ueber
die in Dänemark,
später,
Einwohner,
wie jeder
an den Nationalversammlungen,
Städte,
zur Zeit,
als die
kennen weifs
lernten,
man
wenig
in so fern
sie frei
freie Hofbesitzer,
Theil
in welchen
auch die
Richter gewählt wurden. Als Karl der Grofse Sach¬ sen eroberte, liefs er das Verhältnifs der Edelfreien,
*) Vicos locant nou in noslrum inoreul, connexis et coliacrentibus aedifieiis. Suam quisque doraum spatio circumdat, sive ad versus casus ifjnis remudium , sive inscitia aedificandi. Tac. Germ.
11 Freien und Leibeigenen, wie es war, nur dafs die Gemeinfreien den Zehnten an die Bischöfe liefern mufsten,
und ihnen
wurde.
ein königlicher
Die Landeshoheit
ben also beim König. zeiten Herzoge, König,
Grafen,
sai'sen zu Gericht,
Sendgrafen,
schützten
für
den
die Kirche,
und
Zu Karls des durch den Grafen
und die freien Einwohner fanden,
und
blie¬
in Kriegs¬
das Regiment
achteten auf die Schöffengerichte. Grofsen Zeit wurden die Schöffen die das Urlheil
gesetzt
und die Strafgefälle
verwalteten
oder Oberrichter
Richter
nach
gewählt,
deren
Weisthum
der Graf sprach. Nur die Freien (zwischen Freien und Edclfreien war kein Unterschied der Rechte, sondern
nur des Besitzthums
ren Bürger; andere ten
nur aus ihnen wurden
obrigheitliche
Theil
und des Ansehens)
an der
waren unfreien Gewerb.
Personen Wahl.
Standes
Die
die Schöffen
gewählt,
wa¬ und
nur sie hat¬
übrigen
Einwohner
und beschäftigten
sich mit
In den unruhigen Jahrhunderten Grofsen rechneten es selbst freie
nach Karl dem Leute für ein
Glück,
sich
Bischofsleute
nach dem Königsrichter Ansprache
zu
werden,
zu entziehen,
des Bischofsgerichts
Erzbischof Adaidagus,
und
verbindlich
nach nur
und der
zu seyn.
von hohem Stande, jung, schön,
von trefflichem Charakter, gelehrt, hochgeschätzter Kanzler der drei Ottonen, halte nemlich von Otto dem Grofsen für sein Erzstift erlangt, was auch schon andere Bischöfe für ihre Sitze erworben, dafs die Leute seiner Klöster beinern weltlichen Richter
12 unterworfen
seyn sollten,
sondern
allein
des Erzbi-
schofs Schirmyogt, so lange er ihrer mächtig seyn könne. Was also, ohne besonders den Vortheil der Stadt Bremen Vortheil willigt
zu berücksichtigen,
des Bischofs, worden,
Wichtigheit Gemeine
war dennoch
für
Ausbildung
verlangt
vielmehr
und vom Kaiser be¬
mittelbar
die Förderung
der
des Gemeinwesens,
von höchster Stadt
und
die
und wurde
von
der
gewifs als eine ihr vorzüglich
Anordnung
geschätzt
Stadt lieber
seyn,
und benuzt.
keit über die hörigen der Gemeine),
heilbringende
Nichts
als die Verdrängung
vögte oder ihrer Beauftragten,
konnte
der
der Königs-
denen die Gerichtsbar¬
Handwerker
die Erbebung
für den
(den gröfsten Theil
der Abgaben
und
das
Halsgericht zustand, die oft auf eine greuliche Art ihre Gewalt mißbrauchten, und in andern Städten ihre
Vogtei
ten *). ter
in landesherrliche
Ein von den Herzogen
Versuch,
Hoheit
oder Vögten
die von Adaidagus
erlangte
wieder zu vernichten, scheiterte des Erzbischofs Adalbert. Hinwiederum
war den Bischöfen
gung der Königsvögte
verwandel¬
und eigene
*) Adam. Brem. 82. In diesem Sinne ist schieh tsclireibvrs zu verstehen, wenn er
gemach¬ Befreiung
an der
Klugheit
durch Verdrän¬ Erwerbung
ihrer,
das Wort dieses Ge¬ sagt: Iste est, qni nobis rempublicam reslituit, d. h. Adadalgus hat uns von der willkührlichcn Gewalt der Vögte befreit, und uns einen regel¬ mässigen Gerichtshof und bürgerliches Verhältnis wieder her¬ gestellt. Er hat uns den weltlichen Potestaten entzogen und uns unter bischöfliche Aufsicht gestellt.
13 obgleich
im Namen des Kaisers auszuübenden,
Rechte
der AVeg zur Landeshoheit gebahnt, und dafs Bre¬ mens Bischöfe dieselbe nicht über die Stadt Bremen in der Art erlangten,
wie andere
ten, wo die Kathedrale war, sen Handel früh erworbenen durch
Verdrängung
wichtiger
Sehritt
chen, wodurch wohnern
Handwer¬
theilhaftig
wurden.
empor
erklärte
oder Unedle
des Erzstifts
war ein zu ma¬
sie aus zins- und dienstpflichtigen
Gewerbe schnell Stadt wuchs.
Edle
Vogts
um die hörigen
des Stadtrechts
freie Bürger
Zugleich
Städ¬
lag in der durch gros¬ städtischen Kraft : denn
des welllichen gethan,
ker mit der Zeit
in manchen
und
aber
der
auch
kamen die
Reichthum Otto,
werden könne,
diefs verhindern
der
dafs jeder
ein Schutzpflichtiger
Bremen
ein Königsvogt
Dadurch
Be¬
der Klöster
ohne dafs irgend
dürfe;
hieraus
läfst
sich die grofse Menge der stiftischen Ritterschaft, die im Erzstift Lehn nahm, so wie die schnell zu¬ nehmende erlangte
Bevölkerung Adaldag
unserer Stadt erklären.
vom Kaiser
die Marktfreiheit,
Gerichtsbarkeit, Zoll, Münzgerechtigkeit königlichen Einkünfte in Bremen. Die
Regalien,
Vergünstigung
welche
erworben,
die Klöster, geistlichen Krongüter im Erzstift,
Auch
Adaidagus
betrafen
und durch
jedoch
die alle Otto's
gewifs nur
Stiftungen und vormaligen wie in der Stadt Bremen
selbst, und die Verwaltung mufste Kastenvögten über¬ geben werden. Eine weitere Ausdehnung bis zur Landeshoheit
ward erst
in späteren
Zeiten
versucht.
14
-
Adaidagus
safs als Erzbischof
die Befolgung hindurch
derselbigen
erklärt
Als Adaldag
den
vier und fünfzig Jahre; Grundsätze
Erfolg
aus Italien
seiner
zurückkam
Wohlgefallen des Volkes Zuruf: kommt im Namen des Herrn. Durch wieder
Erzbischof
reräufsert,
Vogtrechte
Lothar
durch
erhielt,
für Letztern men erobert.
durch
Während
einer
vertrieben
derte die
des Stolzen,
Bundesgenossen
das Herzog¬
ziemlich
wollte;
friesischen
Vogtei
viele Einwohner
sprache der Friede Heinrichs brachte
bis
nahm so sehr an Kraft zu,
mit andern nach Galli-
mit den EinBremen,
plün¬
sich nicht unter¬
versteckten
durch
hergestellt der Stadt
nach die¬
die Saracenen
der Löwe eroberte
Moore,
Stadt Bre¬
langen Buhe
aus Lissabon
die seiner
so wurde
die
gleiche Handelsvorrechte
die Stadt,
werfen
Vogtei nicht mit an, und als Al¬
damit auch Bremen,
dann
gebornen. Auch Heinrich
die
von Süpplingenburg,
zogen die Bremer im Verein und westfälischen Bittern
und erlangten
die Vogtei
die Gunst Kaiser Konrads,
Heinrichs
thum Sachsen
zien,
der da
übertrug.
von Anhalt,
sem Sturm sächsischen
sey,
er mit
als er in der Gefangenschaft
Kaiser,
zum Nachtheil
vernahm
wurde
Das Haus Sachsen sah diese dem Tode Lothars als erloschen brecht
Bemühungen.
Gelobt
Liemarus
dem Grafen
nachmaligem
so lange Zeit
Hartwichs
sich in Vor¬
wurde. Das Unglück viele Buhe, und sie
dafs sie den wider
ihren
15 Willen
zum Erzbisthum
trich , der
nur durch
der hergestellt
als die weltliche, wollten
den Einllufs war
seyn mufste,
Erzbischof
die bischöfliche weswegen
Gerhard
zu den ersten
anheischig
mache,
Gewohnheiten,
so
Vergleich
wie
jene,
langen. wüstete
Otto,
gemacht,
er sich
Freiheiten, zu
achten,
beiden Partheien werden sollte. von Heinrichs
von Braunschweig
die Vogtei
von Bremen
des und
zu er¬
Er belagerte im Jahre 1235 die Stadt, ver¬ umher das Land, und liefs sich nur durch
eine Summe Geld Jahre
Herzog
sie
wie ihre
dafern
und Rechte
durch Schiedsrichter geschlichtet Ein Versuch wurde wieder
lieber,
trafen,
ihre
zwischen
ein
1217 mit
zu ihm stehen,
Privilegien
Neffen,
Vogtei
Bischöfen,
und dafs jede Streitigheit
wenn
sie im Jahre
I. einen
Vorfahren
Lüneburg,
II. vers¬
des Kaisers wie¬
den Bremern,
in dem Verhältnifs
Löwen
Hartwich
wurde.
Auf jeden Fall Uehel
gelangten
durch
gänzlich
der Stadt
einen Vertrag
in welchem Erzbischof
von
die Ansprüche Liemarus
beseitigt
und im folgenden
mit Erzbischof
Gerhard,
auf die Vogtei,
die von
dem Lothar
übergeben
und niedergeschlagen
Ruhe bringen. Durch die Immunität
wurden,
und Freiheit,
auf seinen Burgen
doch von den Schutzpflichtigen schieden,
ja
erstere
sogar
der Stadt, nicht mehr war, aber
des Bischofs waren
zur
die Adalda-
gus erlangte, waren zwar die Bürger wenn sie auch von freiem Stande waren, das, was der Lehnsadel
worden,
später
unter¬
dem Bi-
1b schof,
obgleich
er sie bevogtete,
Kriegsdienst
schuldig.
ger , welche
hauptsächlich
waren
das Stadtrecht,
durch
so geehrt
Die
vielen
keinen
ritterlichen
die Gemeine
und angesehen
Erzbischölliche
dennoch
Bür¬
ausmachten,
das sie verband,
eben
als der Lehnsadel.
Ministerialen
,
so
auch
freie
Grundeigentümer, die sich dem Bischofsschutze un¬ terwarfen, oder um der städtischen Vortheile willen gern in der Stadt Bürgerrecht streitig
den
Als erstere
angeseheneren sich
sitze zogen, und
mit
zum Theil
zum Theil
den
freien
von der Natur
nahmen, Theil
bildeten
der Bürgerschaft.
auf Burgen
in der Stadt
oder Land¬ zurückblieben
Schutzpflichtigen
angewiesen
Handel
von diesem mehr als jedes andere
un¬
des Bischofs
trieben,
und sich
dem Zufall
heim¬
gegebenen Gewerbe abhängig machten, so konnte viel¬ leicht, mit Ausnahme der ersten Jahrhunderte der Selbstständigkeit, ten Edlen nur
von
anderes
wo noch manche anderswo
sich in der Stadt Burgrecht ihrem
Grundeigenthum
Patricia!,
begüter¬
erworben,
lebten,
als nur der Gegensatz
wohl
die kein
der freien
Bürger zu den unfreien, aufkommen, indem dasselbe nur auf l'esterm und dauerhaftem! Fundament ent¬ stehen
und fortdauern
wenn
auch
Stadt
oder
nicht eines
kann, als der Handel
derselbe
als
Hauptbetrieb
Staates
an
sich
schon
gewährt, einer « * völlige
Gleichheit bedingte und erzeugte. So zeigt der Unterschied der stiftischen Bitterschaft,
sich der
freien Bürger und der noch zur Zeit hörigen Hand¬ werker. Die erstem konnten sich in einen! Verhält-
17 nisse nicht Grundbesitz,
gefallen, wo Handelswichtigkeit den wo Reichthum den Glanz des Adels
zu verdunkeln schen
den
schien;
Bürgern
Grundzügen
zwischen
der Kaufmannschaft sie
ein Hafs zwi¬
und Edelleuten,
nie erloschen
ein Gegensatz Wäre war,
ja es entstand
der
in seinen
ist, so wie sicli späterhin den Handwerksinnungen
gezeigt
und
hat.
auch jene Zeit schreibseliger gewesen als so würden sich doch in einer so früh
dem Handel ergebenen Stadt tische schriftliche Nachrichten
nur wenige authen¬ linden. Die alten
Urkunden sagen ausdrücklich, dafs nur um dem Gedächtnifs der Menschen und der Nachwelt zu Hülfe zu kommen,
schriftliche
die also in der Meinung ten , als mündliche liengerechtsame nicht;
Verträge
zu verwahren oder
chen Vorzügen im Staate werden arm, ziehen weg;
ein Archiv
keine
hat¬ Fami¬
da sammelt man
auf Fideicommissen auf gewissen
erbli¬
beruhen, gehen unter, ihres Namens wie ihres
vergeht.
nicht, wie in andern Städten, denen
Wo sind,
die nicht
und Primogeniturrechten
Gedächtnifs
worden,
nicht mehr Rechtskraft
Verabredung.
und Familien,
Daseyns
gemacht
Noth that,
In Bremen bevorrechtete sondern
gab
es
Familien,
gröfstentlieils
durch Handel emporgestiegene. So wie in freien deutschen Städten, wo Geschlechter waren, die Na¬ men sich
sehr
lange erhalten,
und von
den umlie¬
genden Stammhurgen oder Plätzen in der Stadt ge¬ nommen sind, so findet man, dafs die Namen bre¬ mischer
Bürger,
so weit
wir sie schriftlich
3
linden,
18 grö'fstentheils
von nah unil weit entlegenen
Burgen
und Städten,
fahren
gebürtig
aus denen
gewesen,
Dörfern,
sie oder
entlehnt
Maafse, wie dieses allgemeiner
sind.
erscheint,
ihre
Vor¬
In
dem
zeigt
sieh
auch immer mehr das Erheben des ephemeren kauf¬ männischen und Handwerhsstandes über den Grund¬ besitzer,
indem
die Zünfte
men , diese auch vielleicht Corporationen
eine
gegen
sahen.
Die Klügern
vom Adel
vermischten
sich lieber
mit Aufopferung
mit den bürgerlichen und durch Heirath.
Die seit
sich, wie durch
f
r e
Otto
e
Gemeine.
des
Grofsen
i
Verabredung,
gemein nachgeahmtes ständiges
die sich bildenden
Gegenwehr
entstehen
Schon
durch
aufnah¬
zu grofse
ren Einllufs desprivilegien des Gewerbs
keine Adelichen
Stan¬
durch Annahme
Zeit
verbreitet
oder als wenn ein all¬
Vorbild
Gemeinwesen
ihrer
ih¬
da gewesen,
in den Städten
ein selbst¬
Deutschlands,
so wie es noch in Italien zum Theil geblieben war, zum Theil sich weiter ausbildete, wo noch ein Be¬ griff
altrömischer
Städte-Verfassung
sich
erhalten
hatte; nur mit dem Unterschied, dafs dieselbe, da sie dort aus dem heidnischen Bömerthum ins christ¬ liche
Kaiserthum
erscheint,
überging,
und zwischen Form
dagegen
sich die norddeutschen formten,
selten
ewigem Wandel
brachter Bedürfnifs
und
nur
Bedürfnifs mehr Sitte
der Städte
Zeit
harmonisch von herge¬ schwankt;
rein nach dem
und ächte Keligiosi-
19 tat *) bewahrten, higere hen
und
und laiigere
von
somit
Existenz
kleinen
Freiheit
lagen,
erst
ging weil
nach
schen Macht anfangen nes fast gleichzeitige Bedürfnifs;
das Entste¬
Mitte
langsamer
als dasje¬
bürgerlicher
zu Stande
die Kaiser haben
gebracht
sie haben
wordene
auf Antrag
Gemeindevorsteher
war,
Je¬
Verfas¬ und das
die Verfassungen
nicht gemacht;
in so fern
Weifi¬
sich zu rühren.
Ausbilden
es kaiserlicher
nicht
das üblich
Macht
in Bremen
gebildet,
Ge¬
bestä¬
erspriefslich
welches sich bald zeigte. Wie frühe und unter welchen Verhältnissen
die freie Gemeine
so und
der
gegeben, tigt,
Städte
beizustehen,
der Auflösung
der
der Bür¬
sie sich nicht eben
konnten
der Zeitgeist
für ru¬
niederdeutschen
um sich gegenseitig
nur eigentlich
sung hat
gegen
aus der
der
nige der süddeutschen, nahe
und
Tyrannen
ger in sich trugen. Das Fortschreiten zur bürgerlichen
die Bürgschaft
sich
ist nicht aus-
zumitteln. Ja, sie war ursprünglich da gewesen, aber nach Karls des Grofsen Zeit verkümmert wor¬ den,
so dafs jene Kegeneration
thig ward, unter
um sie aus der Willkühr
den Krummstab Wenn Bremen
Deutschlands
durch Adaidagus
genannt
zu bringen. unter den wird,
weltlicher ältesten
so sollte
nö-
Vögte Städten
man sich dar-
*)— que popoli, che sono piü propinqui alla chiesa Romana, rapo della Religione nostra, hanno meno Religione. Maccliiavelii Discursi sopra la prima Deca 2 auf eine gewaltsame
Der damalige Statthalter
Beichsunmit-
über,
Diefs
so
und wur¬
geschah
ums
der Herzogthiimer
Bre¬
Art *).
men und Verden war Graf Königsmarli. Ohngeachtet der Inhibition von Seiten des Kaisers fuhr er fort
Bremen
des
Gebiets
wichtigen Häuflein
zu
bedrängen,
der Stadt,
Pafs
über
besetzte
befestigte
einen
die Burg,
die Lesum.
Bremen
von 4000 Mann in Dienst
Theil einen
hatte
genommen,
ein dazu
harnen die wohlbewaffneten
und geübten Bürgerliom-
pagnien.
waren
In einem Ausfall
sie so glücklich,
die Schanze zur Burg, auch diejenige bei Vegesack zu erobern und die Stadt Verden zu brandschatzen. Auf dem Küekweg den eingeholt
aber wurden
sie von den Schwe¬
und mit einem Verluste
von 180 Mann
geschlagen.
*) Die Streitigkeiten wegen der Immediatät haben in den zwei vorletzten Jahrhunderten der Stadt viel Beschwerde verursacht und zu manchen Verteidigungsschriften Veranlassung gege¬ ben, da doch einen langen Besitz als ungültig ansehen und die Rechtmäfsigkeit desselben seit langen Jahren erwiesen sehen zu wollen allen denen, die in einem Besitze sind, die grofste Gefahr droht. Fast kein deutscher Reichsstand hätte sich rühmen dürfen, unangefochten zu bleiben, wenn ein mächtigerer als er solche Untersuchungen angestellt , und die Hechte, welche der Besitz und die Zeit giebt, für ungültig erklärt hatte. Aber auch selbst dieser hat zu befürchten, dafs früh oder spät seine Grundsätze gegen ihn selbst geltend gemacht werden.
117 Am fünften
September
mark die Burg wieder, gerade
bei
einem
den Kirchen Verrätherei
eroberte
grofsen
Bufstag
waren,
stürmte
begab
Indem
Stadt bereitete, ins Mitte],
aufs Rath¬ nach und
in der Rathsstube;
doch als
dafs Alles nur ein blinder
Lärm ge¬
sich Jeder
nun
gleich
der Pöbel
beging Gewalttätigkeiten wesen,
durch
Stalius Speckkan.
Der Kath war von der Kirche
es sich auswies,
in
schon in der Stadt,
sey der Bürger dorthin
als
die Bremer
die Kunde,
seyen die Schweden
haus gegangen;
Königs¬
und es kam am sechsten,
versammelt
und der Verräther
jedoch
wieder
Königsmark
nach Hause.
neue
traten benachbarte
und so wurde
Angriffe Fürsten
auf die
und Städte
ein Waffenstillstand,
dann
ein Vergleich zu Stade 1654 geschlossen; durch wel¬ chen Bederkesa nebst dem Gericht und dem Flecken Lehe den Schweden abgetreten, rialhoheit über Blumenthal und behalten , die auf weitere discher
Frage
wegen
Traktate
der Stadt in der Art, fen war geleistet
der
verschoben
Bevollmächtigter
Stadt
entgegensehen, kompagnienweise
Immediatät wurde;
empfing wie sie früher
worden;
doch
Kaiser in Wien die Huldigung als einer freien Reichsstadt. Die
auch ihre Territo¬ Neuenkirchen vor¬
konnte
jedoch
ein schwe¬
die
keiner
Huldigung
den F.rzbischö-
empfing
Bremens
aber
auch
der
im Jahr 1660 langen
Ruhe
und der Rath liefs die Bürgerschaft Mann für Mann in die Pfarrkirchen
fordern, und Jedem er in bevorstehender
wurde, die Frage vorgelegt: Gefahr Gut und Blut für
ob die
118 Freiheit
der Stadt
aufopfern
war ein begeistertes Bettagen
Ja.
wolle?
Anordnung
für Stadt und Gebiet
sen und die Stadt rüstete im Fall
gütliche
dischen sollten.
Regierung
ten,
beschofs
Bremer
von Bufs-
und
sich aufs Beste zum Streite,
Unterhandlungen zu Stade
General
mit
der
ohne Erfolg August
Wrangel
die Stadt,
wehrten
Antwort
wurde nicht unterlas¬
Am neun und zwanzigsten der schwedische
Die
jedoch
sich aufs Beste
schwe¬ bleiben
1666 begann
die Feindseligkei¬ ohne Erfolg.
Die
und thaten
glück¬
liche Ausfälle. Nach erfolgter Einrede des Kaisers vermittelten die Kurfürsten von Cöln und Branden¬ burg,
die Herzoge
von Braunschweig
burg und der Landgraf trag, tigsten Sitz-
von Hessen-Kassel
den man den Habenhäuser Punkte
desselben
und Stimmrecht
des damaligen
und
waren,
nennt.
den Ver¬ Die
wich¬
dafs die Stadt
auf dem Reichstage
Reichstages
Lüne¬
an bis zum
ihr
vom Ende Jahre
1700
nicht in Ausübung bringen, und sich in Geschäften mit der Krone Schweden des Titels Reichsstadt ent¬ halten grofsen gegen
sollte.
Jener
Reichstag
Veränderungen das Ende
hat aber
im deutschen
des letzten
bis zu den
Reich,
welche
und den Anfang
dieses
Jahrhunderts geschahen, nie aufgehört; die Stadt kam also nie in den Fall, ihr Sitz- und Stimmrecht auf dem Reichstag
aufgeben
Am '20. November Stadt ab.
zu müssen.
1666 zog Wrangel
von
der
119 Seit dieser Zeit bietet
die bremische
wenig dar, was den Leser Der westpliälische
anziehen
Friede
Geschichte
könnte.
hatte
den Kriegen
der
kleinen Reichsstände ein Ende gemacht; und ob auch Bremen einmal ein Fähnlein dem Kaiser im Türkenkrieg zu Hülfe geschickt, Waffenruhm
der Bürgerschaft
zogen krieggeübte männern
so war
Bürger
vorbei.
zu schützen
che Tugenden
Nicht
unter Anführung
und Aeltermännern
Nachbaren
es doch mit dem mehr
von Rath¬
aus den Thoren,
oder zu bekriegen.
um
Bitterli¬
und Turniergeschicklichkeiten
schmück¬
ten nicht mehr den Bürger, und es blieb ihm fast kein anderes Verdienst zu erwerben, als ein lleifsiger
Handelsmann
ker zu seyn.
und
Grofsherzige
in dem bürgerlichen die Regierung wo Jeder
Gewerbsleben
können
nicht
versorgen
erscheint
emsiger Handwer¬
Gesinnungen
nur darauf denkt,
am Besten Bürger
sparsamer
mehr
ein; Angriffe
auf
statt
da,
wenn
kann.
Statt
ein abgelebter,
das
der Leidenschaften, gegen
offene der
die üebermacht,
finden,
wie er sein eigenes Ich stahlgerüsteter
geringgeschätzter,
mit Spottnamen bezeichneter Söldner unterhaltenen Wällen. Die Geschichte Schönste,
schrumpfen
auf schlecht verliert das
Gegeneinanderstreben
Kampf
der
des Bechts
Unterdrückten gegen
das Un¬
recht sich in ein sorgsames Verwahren, Beobachten verliert. Die Blitzfunken, welche aus den Beibun¬ gen der Leidenschaften sprühen und die Tiefe und Höhe der -Menschheit in raschen Lichtern erscheinen lassen,
bilden den grofsen
Reiz
alterthiimlicher
Ge-
V>0 schichten.
Dem
neunzehnten
Jahrhundert
vorbehalten, die kriegerischen fahren neu aufleben zu sehen.
Aeltermanns Schon
früher
Kaufmannschaft, gesprochen Wege
Tugenden
der
es
Vor¬
- Kollegium.
ist von
den Aeltermännern
auch Collegium
worden,
und
der natürlichen
geschaffen
war
seniorum
wie
zu werden,
nach
genannt,
dasselbe
Ausbildung
der
auf
dem
des Staats,
und
nach
ohne
in ein Ver-
hältnifs zur Staatsgewalt gekommen ist. Ich ver¬ weise auf die Unruhen der 104 Männer und was bei Gelegenheit geführt fälle,
der neuen
worden,
und
durch welche
tragsgemäfs
erwähne
durch
Rath angesehen
ihres
Bürgerschaft Stadtsorten nissen
Alles,
(consortes).
gegen
oder
und
die Stadt Zu Krieg,
,
zur
Leitung,
redlichsten
des Kollegiums
um Zustimmung
Schütting
den
was sich auf Han¬
und der
und
hiefsen
Frieden,
Bünd¬
angefragt,
den Stadtgütern mufste ihnen Rechenschaft werden. Die Zusammenkünfte der Senioren Kaufhause
ver-
als Ver¬
stand unter ihrer
repräsentirten sie
Vor¬
gewesen,
Rechte
wichtigsten
Deputirte
mufsten
bestimmt
und ihrer
bezog,
erfahrensten,
Standes.
der
sind zu allen Zeiten
worden.
del und Schiffahrt
nur
an¬
so wie er bereits
Herkommen
der Bürgerschaft
den
jetzt
dem Aeltermanns-Kollegium
zugeordnet wurde. Die Aeltermänner
als
im Allgemeinen
sein Wirkungskreis,
gröfstentheils
treter
Eintracht
Berathung
von
abgelegt auf dem über
auch über
die Bewahrung
der
bürgerlichen
Rechte
waren herkömmlich. Da sie in den Senat gewählt werden konnten, so war es ein gebräuchliches Mit¬ tel,
die geistreichsten
und unruhigsten,
welche
ir¬
gend ein dem Rath unangenehmes Vorhaben förder¬ ten, bei der ersten Vakanz in den Rath zu versetzen und so aus der Opposition Mittel, konnte,
Ein
nicht häufig waren.
Es hatte sich unter im Verlauf der Zeiten
ihnen ein Esprit ausgebildet, der
da das Kollegium
ergänzte,
als der Rath.
im Jahre
1523 durch
keiteu selbst
zu ziehen.
das jedoch nur selten gebraucht werden da unter einem Personal von 28 Personen
die Vakanzen
hielt,
heraus
sich
eben
Anregung
wurde,
Verfahren
eben so verfafste
gewordene
Aeltermann
Beschwerden
Namens
dem Kollegium
und
selbst
der Weidestreitig-
den Kopf wachsen
zusammenstimmendes
so gut
So wie einige Aeltermänner
den Rath in grofse Verlegenheit aber am Ende die Uebermacht
eben so sehr über
de Corps sich er¬
setzten, sich der Faction sahen,
mit dem Rath nöthig
der hernach
Burchard
so unglücklich
Lösekanne
der Bürgerschaft, andern
so dafs
mehrere
welche
angesehenen
von
Bürgern
auf dem Schütting unterzeichnet wurden, nämlich: die Stadt sey in bessere Verfassung wider äufsere Gewalt zu setzen, manche Unordnungen seyen abzuschaffen, Rechte zeiwesen
die Justiz
bedürfe
einer Reform,
bei Verwaltung des gemeinen Guts auf Erhaltung alter bürgerlicher
müsse sorgsamer sey mangelhaft.
geachtet
werden,
das Poli¬
Der Senat erkannte 1(5
zwar
122 die Absicht
solcher Beschwerden
sen wurde ten.
Alles
Mehrere
eine Reihe der
in
hin gehal¬
Bürger,
eifrig gezeigt,
Vakanzen
und so beschwichtigt. Beschwerden
von Jahren
bedeutendsten
bei diesen Beschwerden vorkommenden
als billig an, indes¬
den
Löseltanne,
die
sich
wurden
bei
Rath
genommen
der
sich in den
des Aeltermanns-Kollegiums
gegen den
Rath vorzüglich thätig gezeigt, liel bald nach die¬ ser Zeit in den Verdacht, dafs er mit den Schwe¬ den Verbindungen rische
Uebergabe
wurde
enthauptet.
unterhalte,
welche
der Stadt zum Zweck hallen,
Der Rurzrockische Indessen termänner
dauerten und
Bürger
im Schütting
auferlegte,
Interesse
Rath
sollte
über
die andere,
Ael-
fort.
von dem Kollegium
nie etwas von des Kol¬
zu verrathen,
gewählt
werden.
wurden
ser legte bei Strafe führer
wurde
der
der unter andern dem gewählten Aeltermann
die Verpflichtung legiums
und
Vergleich.
die Berathungen
Ein Aeltermanns-Eid eingeführt,
die verräthe-
oder Syndikus
wenn er je in den Beschwerungen,
dem Rath eingegeben,
dem Kollegium vor
eine
dem Rath
die¬
auf, ohne Wort¬ zu erscheinen.
Bei einigen Gelegenheiten war der eine oder andere Aeltermann, wenn er beschwerend vor den Raths¬ stuhl trat, worden.
mit dem Ehrentitel
Bellhammel
begrüfst
123 Unter solchen männer
Umständen
und Bürger
traten
zusammen,
endlich
und
Aelter-
das Kollegium
wandte sich »pro conservanda libertate contra impelitiones Senatus« an den Kaiser. In dieser Schrift ist das Collegium
seniorum
eins betrachtet nur
sehr
wenig
persönliche gegen
die Bürgerschaft
die Verfassung
aristokratisch
Benutzung
Rath Schuld keit
und
und
gegeben,
periculum« vor der Thüre sey. Jetzt erklärte der Rath Aeltermanns-Ei|T
für
jenigen,
geleistet,
bunden;
so
ihn
Gefälle wurde dem
null
um Gerechtig¬
desselben
pristinujue
und
als
Eigenmächtige
und überhaupt
die Anmafsungen
-»imminens libertatis
geschildert
*).
städtischer
als
gefleht,
Reipublicae den
da
Status
obenerwähnten
nichtig,
als nicht
und
die¬
dadurch
ge¬
auch sey das Aeltermanns-Wappcn
nicht zu
gestatten, und würde, wo es sich an öffentlichen Oertern in den Fenstern gemalt befände, weggenom¬ men werden. Auf Antrag dem Rath
jedoch
der Aeltermänner jede
beim Kaiser wurde
Neuerung
dieser
in
Sache,
Art unter¬
sagt. Die
Entscheidung
dieser
nachdem
*) Mit Anführung der Stelle aus Koppen deciss. „Consules atque
senatore» in nostris civitatibus Gerroaniae gubernandae quidam civitatis curara habere, sed quando de rebus magni moinenti agitur ipsi soli potestatem non habent sed necesse est convocari civitatem, vel qui curam omniura gerunt" u. s. w. Durch die neue Eintracht war ein gewaltiger Rifs in dieses urdeutsche Recht gemacht worden.
noch endlich
manche
Schriften
gewechselt
worden,
dem Könige von Dänemark,
Oldenburg kaiserlichen
aufgetragen, Residenten
Kurzroeh,
den
als Grafen
von
übertrug Freiherrn
dem von
und dieser in Bremen,
Vergleich
wurde
zu Stande
zu
bringen.
Diefs gelang am 17. Mai 1681In der Geschichte unserer Stadt kennt man dieses Uebereinkommen unter
dem Namen
Da in demselben den Prärogativen
Kurz rockischer
allenthalben nur von compelirendie Rede ist, so wurden oft noch
neue Erörterungen Aeltermänner
nöthig,
in
und
Raths allein gehöre,
zur
darüber
mit geziemendem
We¬
4o
bis
versammeln,
aber
Beratschlagung könne nichts
noch beschlossen
solche bürgerliche
die
hatten.
Angelegenheiten
auf dem Schütting
zum Regiment
berathschlagt
im, Ganzen
in bürgerlichen Angelegen¬ Die Aelterr.iänner könnten
kompetirenden
50 Handelsleute was
obgleich
ihren "Willen durchgesetzt
gen der Versammlungen heiten heifst es also: zwar
Vergleich.
werden;
des
von ihnen
doch können
Klagen von dem Kollegio dem Rath Respekt und Bescheidenheit
rekom-
mandirt, von demselben nach Billigkeit reflectirt, die Aelterleute mit aller Liebe, Vernunft und Bescheidenheit
tractirt
dern angesehenen
Bürgern
gemeine Wohlfahrt der jedoch nach Unterschied Herkommen Bart gegeben
werden,
Kaufmanns-
andere
und
Stadt betreffende Sachen, der Umstände, dem alten
gemäfs vornehmen, werden.
sie auch mit an¬
und soll ihnen
Die Versöhnung
daran
wurde
auf
s dem Schütting abuiulant
R
Die neuerte
mit
gefeiert
e i ch s
125
einer
kostbaren
Fastenmahlzeit
*).
unmittelbarkeit
für Bremen Frage
Bremens.
so beschwerliche
wegen
der
und
oft er¬
Reichsunmittelbarheit
wurde endlich durch ein Reskript Georg des Zwei¬ ten im Jahre 1731 zu Gunsten der Stadt entschieden. Fortan
führte
tel kaiserliche
die Stadt unverhümmert
freie Reichsstadt,
bar ihren Beitrag
den Ti¬
und zahlte unmittel¬
zu den Reichs-
und Kreissteuern;
in dem Stader Vergleich 1741 trat Bremen das Amt Blumenthal, das Gericht Neuenkirchen, die Dör¬ fer Mittelsbühren, Oslebshausen, blochland
Niederbühren, Wasserhorst,
und Vahr
Grambehe, Wummsiehl,
Mohr, Nieder¬
mit aller Landeshoheit
ab,
be¬
hielt sich aber das Eigenthum des Hafens Vegesack und der niedern Gerichtsbarkeit über den Flecken Vegesack
und die acht letztgenannten
Der
siebenjährige
In diesem Kriege in die Lage,
kam Bremen
geschont
erklärten
Neutralität.
Vorräthen
wurden
als Reichsstadt
die Stadt wurde
zu werden,
Lieferungen yon
vor.
Krieg.
so wenig von den Franzosen,
den Verbündeten
*) Des
Dörfer
beiden
Chronisten Costers Ausdruck.
trotz an
Partheien
mit Einqnartirungen
als von Geld
ihrer und
gefordert,
belästiget
und
\
126
-
das Zeughaus veranern
zum Theil vorzüglich
ausgeräumt.
Dann
brachte
stenmal
jenes
Kultur,
welches
Geistlicher, eine
von den Hanno¬
aber
auch dieser
zweifelhafte als eine Pest,
die zwischen
beiden
war vermieden spielte.
Direction, Indessen
so
mufste
sie
wie sie mit dem Kriegsvolk gekommen, mit demselben auch wieder abziehen.
nach diesem Kriege
Aufruhr der Schneidergesellen wohin
eifriger worden,
Josephi's
Brüchen
der
der Obhut
unter
Das Merkwürdigste
zum er¬
Beförderungsmittel
bis dahin unter
Schauspielertruppe
Krieg
war ein
im Jahr 1791- Man sähe,
eine sonst der Ruhe ergebene
Menschenklasse
gelangen kann, wenn sie einmal in einen gereizten Zustand versetzt worden. Sie waren erzürnt, dafs die Meister
auch unzünftige
men, ohne zu bedenken, scheinlich wiegelten besonders
besser
Gesellen
in Arbeit
dafs diese ihre Arbeit
machten,
als die zünftigen.
wurden
zur Stillung
Unruhen, die mehrere Tage dauerten, und da der Pöbel sich auch darein endlich
Gewalt
einige Menschen
angewandt
manche
Sie
lästig vormalige
dieser
aufgeboten, mischte, so
werden,
wobei
todt blieben.
Das neunzehnte Sehr
wahr¬
hierauf auch die Gesellen anderer Zünfte, der Zimmerleute auf. Die Garnison und
sogar Bürgerkompagnien
mufste
nah¬
fühlte
noch
Jahrhundert. immer
erzbischöfliche
die Stadt Rechte,
so
Güter,
127 Einkünfte risirt
und Häuser,
wurde,
die,
als das Erzstift
an Schweden,
kommen waren.
Durch
putation
im Jahre
entledigt.
Der
dann
Dom
an Hannover
die Regenshurger
1Sq2 wurde
Bremen
mit allem
saluilage¬
Reichsdedieser
Last
in Bremens
Ring¬
mauern befindlichen hannöverischen Eigenthum, Ein¬ künften und Rechten wurde hierauf der Stadt über¬ geben,
so auch
theile,
welche
Vergleich
die
meisten
im Jahre
an Hannover
derjenigen
1741
durch
abgetreten
jetzt zu dem bremischen
Gebietsden
worden
Stadtgebiet
Stader
und noch
gehören.
Bei der Aufhebung der Unmittelbarheit der freien Reichsstädte waren nebst den Hansestädten nur einige andere man nur jenen heit. Bremen höchst
ausgenommen
worden,
bald
liefs
noch ihre alte Verfassung und Frei¬ hatte durch seine Neutralität einen
vortheilhaften
Handel,
lich, jedoch nicht ohne Sorgen. ein Kleines gewesen,
und fühlte
sich glück¬
Es wäre für Napoleon
die von ihm früher begünstigten
kleinen hanseatischen Freistaaten in ihrer Lage zu lassen ; allein das Continentalsystem, dem man über¬ haupt Recht
seinen Untergang mittelbar fast allein mit zuschreibt, konnte ohne den Besitz aller
Küsten der Nordsee für Deutschland nicht durchge¬ führt werden. Damals nannte er die Hansestädte P'aktoreien licher
der Engländer,
Ausdruck,
ein überspannter,
der in neuern
stand nachgesprochen
worden
ist.
Zeiten Noch
men förmlich in Besitz genommen war, schon das drückende Joch Frankreichs
lächer¬
ohne
Ver¬
ehe Bre¬ begann es zu fühlen.
128 Die
auffallendste
Abnahme
des Handels
folgte
zu¬
nächst daraus. Als diese Stadt darauf mit dem gan¬ zen Unterweserlande, unter dem Titel: yDeparternent
der Unterwesermündungen«,
men
wurde,
verlor
hielt dagegen
den Titel
pire,
mit der
seyn,
alle Schmach
Zugleich
sie ihre
Truppen
Niederelbe
sie solle
de l'em-
gut
genug *).
des Departements
und der Sitz eines Tribunals.
an
dem
— das
Angedenken,
als dafs
Auseinandersetzung
bedürfte.
wie thätig
die deutschen
im Herbst
des Jahres
zu Werke
und leb¬
Befreiungskrieg
in zu frischem
es hier weitläuftiger schen
ville
er¬
die Opfer, die Belagerung Stadt, ihr Patriotismus, ihre
Theilnahme
Man weifs,
Verfassung,
honne
sie der Hauptort
Die Leiden, Einnahme dieser Alles ist noch
einer
genom¬
und Unbill ruhig zu ertragen
der Wesermündungen
hafte
freie
Voraussetzung,
wurde
in Besitz
gingen.
und russi¬ 1813
an der
Man erwartete
mit
jedem Tage in Bremen eine Veränderung der Dinge, als Tettenborn schnell init einem aus Kosacken und Lützowern schirte,
bestehenden
indefs Davoust
Corps
auf Bremen
an der Stecknitz
zu mar-
unbeweglich
stand. Die Besatzung von Bremen bestand aus zwölf hundert Schweizern, unter dem Kommando des Ober¬ sten
*)
Tullier.
Schon
den
folgenden
Tag,
nachdem
Napoleon hatte keine sonderliche Meinung von der Gesinnung seiner guten Stadt Bremen. Er sagte einmal zu den Deputa ten dieser Stadt: „Ma boune viiie de Bremen est la plus mal intentionne de tout man cmpire."
129 die Stadt beschossen
worden,
Osterthor
Kugel
von
der
wurde eines
der Oberst Jägers
am
getödtet,
worauf die Besatzung abzog. Diel's geschah am vier¬ zehnten Oktober. Die Bremer konnten sich leider nicht
lange
dieses
glücklichen
Ereignisses
erfreuen,
denn schon acht Tage später rückte ein Heerhaufen von 1500 Mann Franzosen heran und besetzte wieder die Stadt.
Da jedoch
vorgefallen ber
allgemeiner
fassung
die Schlacht
war, so konnte Tettenborn
nach Bremen
unter
indessen
wieder
zurückkehren, Freude
werblosen triotische ben,
Begeisterung,
Zeit, mit Opfern
guten Sache
der frei,
als es auch mit der langen
die vielen
unter
dem Lützowischen
pagnien,
welche der Zuckerfabrikant ausrüstete
Der pa¬
freiwilligen
der Kinder
Häusern
ge-
war der
zu dienen.
die Schaar von Jünglingen
Kosten warb,
eingesetzt
aller Art bereit
selbst aus den Spartöpfen
Gesindes,
die alte Ver¬
Bath
trotz
aus allen Kräften
Frauenverein,
wo augenblicklich
und
wurde (6- November). Kaum fühlte sich Bremen der lebhaftesten
am 4. Novem¬
und Bührung
eingeführt
bei Leipzig
Ga¬
und des
aus den besten Corps,
die Kom¬
Böse auf eigene
und ins Feld führte:
Alles
diefs erinnert
an die kriegerischen
Tugenden
der
alten Bremer
vor dem westphälischen
Frieden,
und
wird
in der Geschichte
tinvergefslich
jener Zeit hat die Stadt wieder stand gewonnen,
der
menden
Verschönerung
Gebäude
zu erkennen
bleiben.
bedeutend
sich auffallend der Privat-
Seit
an Wohl¬
in der
zuneh¬
und öffentlichen
giebt. 17
Reform
der
Nicht umsonst der
sollte
Jahrhunderte
Jahren
nie,
hatte,
gewesen
Erfahrung
eine
seyn.
war der Zeitpunkt
die traurige
c>
ein gleichmäfsiger
gedauert
unterbrochen
leicht
Verfassung.
Zustand, Reihe
Jetzt,
oder viel¬
gekommen,
belehrt,
von
wo, durch
dafs Alles
auch
an¬
ders seyn könne, als es bisher immer gewesen, die Einsichtsvollem erkannten dafs die Ideen des Bes¬ sern
zur
Wirklichkeit
Die Gemüther hinlänglich
gebracht
waren
durch
werden
das Unglück
konnten. der Zeiten
gereift.
Seit der neuen
Eintracht
unserer
Republik
keine
bis zur
gänzlichen
Aufhebung
Franzosen,
gemacht
ist in der Verfassung
wesentliche
derselben
worden.
Stadt von dem fremden
Veränderung,
Bald
Joche
durch
nachdem
frei geworden,
die die
schritt
man zu einer Verbesserung der Verfassung, um sie mit den Wünschen der Zeit übereinstimmender zu machen.
Noch ist man nicht
gekommen. der Senat,
ganz
damit zu Stande
Anerkannt sind zwei Gewalten im Staat: und die auf dem Konvent versammelte
Bürgerschaft;
beide
gemeinschaftlich
bilden
den
die Hoheit.
Staat
Ein Theil
und
haben
des Senats
beschäftigt sich mit der Administration, der andere mit der Justiz. Dafs beide in demselbigen Kolle¬ gium sind,
hat zu vielen
gen von Seiten ben,
und gerechten
der Bürgerschaft
und es wäre die Trennung,
eine Art möglich
gemacht
werden
Erinnerun¬
Veranlassung
gege¬
wenn sie auf irgend könnte,
zu wün-
-----sehen.
Der
131
Begiernugssenat
besteht
mit Inbegriff
der beiden Syndiker aus vierzehn Personen, der Nichtstudirten dabei darf nicht unter nicht über sechs seyn. fünfzehn
Mitgliedern
Der Justizsenat gelehrten
die Zahl fünf und
besteht
Standes.
Die
der Bürgermeister ist vier. Der Senat hat neben der vollziehenden das Becht
der
Oberautsicht
mäfsig bestehenden Polizeisachen
Verordnungen
die Bepräsentation
Bunde,
die Aufnahme
Ernennung
und Beeidigung
dienungen,
die Ertheilung
cessionen,
in sofern
bende Gewalt,
nämlich
ist,
Strafsachen,
die Ertheilung
Episcopalrechte dingung,
der Zusammenkünfte Bepräsentanten,
die gesetzge¬
und Milderung
in
des juris circa sacra
und der
Sinn,
jedoch
davon abzulegen,
die freie
mit
der Be¬
die Ansetzung
mit der Bürgerschaft
oder deren
des Staatsguts
Theilnahme
der
mit der Bürgerschaft.
Weitläufigkeit
zu vermeiden,
u. s. w.
Die nähern
konnten
hier,
nicht mitgetheilt
was dem Justizcollegio
mit
Bürgerschaft,
und Besteuerung
zu jedem Artikel
Das
und Con-
in Ehe¬
Bestimmungen den.
und Be¬
von Dispensation
der Gesetzgebung
gemeinschaftlich
der
und Bürgerschlufs,
die Verwaltung
verfassungsmäfsiger das Becht
durch
1000U Bthlr.,
Rechnung
das Becht
von Privilegien
im protestantischen
über
die Bücher-
zu Staatsämtern
Bath-
in
im deutschem
Bürger,
die Begnadigung
sachen , die Ausübung Verfügung
des Staats
sie nicht
Gewalt
das Becht
zu erlassen,
neuer
Zahl
alle verfassungs-
Staatseinrichtungen,
censur,
beschränkt
über
aus
des Senats
um wer¬ zu-
132 kommt, rung
ist das Gewöhnliche
der Anfüh¬
nicht. Wittheit
ganzen
nennt
Raths.
Vor
rungsgeschäfte wärtigen Polizei, tut
und bedarf
man
die
denselben
im engern
gehören
Sinn,
Angelegenheiten,
Versammlung
des
die Regie¬
namentlich
die aus¬
die Finanzsachen
und die
Die wichtigste Veränderung war das neue Sta¬ in Betreff der Wahl der Senatoren, Die Ver¬
änderungen Geschichte
des Raths überhaupt, sind früher in der unseres Staats beschrieben worden. Seit
der neuen
Eintracht
ergänzte
sich der Senat
jedoch waren viele Verwandtschaftsgrade sen, so dafs dadurch Familien
nun die zeitgemäfse Mitwirkung fassung
ausgeschlos¬
einer Aristokratie
oder nur einer
vorgebeugt
von wenigen war.
Idee aufgestellt,
der Bürgerschaft
demokratischer,
Es wurde
dafs durch
bei der Wahl
und jeder
selbst,
die
die Ver¬
möglichen
Einsei¬
tigkeit bei der Rathswahl vorgebeugt werden würde. Die Wahl wurde also nun so bestimmt: »Der ver¬ sammelte
Konvent
vier aus ihrer
wählt zwölf Bürger,
Mitte;
von den seinigen;
eben
diese acht treten
bringen drei Kandidaten der Senat einen wählt.« Jede Korporation gegründete,
auf einem andern
fafst,
oder
Standpunkte oder
vermuthen
vier
zusammen,
und
aus denen
in ihrem Wesen
ausmachende
gar verabscheut,
Handlungsweise
der Senat
zum Vorschlag,
hat gewisse,
ihr Bestehen
einer und
so loost
diese loosen
Maximen, entweder
dessen läfst,
die nicht
Charakter dafs er
sie
133 nicht
in sich aufnehmen
würde
In solchem
z. B. die Selbstergänzung
zweckmäfsigsten ein
-werde.
neues
oft
in
des lang bestandenen
nen treten
und
Zufall
oder
Körper
an
gesorgt sey.
und
ausgeschlossen
weniger
werden,
Unbedingte
Aristokratie,
nicht Verwandtschaftsgrade einer
wo
aber nun abgestorbe¬
gemischt
aus sich verursacht
am
kommen,
einem
mufs, so mufs bei Zeiten
dafs Wahl
schaft
eines Körpers
Da aber Zeiten
Lebensprinzip
die Stelle
Wald
seyn.
Falle
Familien;
wenn
sind, Herr¬
eben
so wer¬
den schlechte Grundsätze alsdann stagnirend. Durch Zufall können neue belebende Elemente in eine sol¬ che
Korporation
Wahl
nie würde
dem
Zufall
bringen.
zu
Die
zu wählen
aufgab,
geschehen
seyn.
überlassen,
auf gleiche Rath
konnte
Verwunderung
wichtigeren mit Recht
Die Wahl
könnte gut
Weise
aber
durch
grofse Art
ersonnen, wirken
ein altes
zu lassen.
wichtiges
bemerkt
Von dem,
freiwillig
Gefahr
um Zufall
Leuten
werden.
ganz
in den Rath
von verständigen
Recht
vorausgesetzt,
absichtlich
neu vorgeschlagene
der
wichtiges
was
war ungemein
und Absicht Dafs
kommen,
aufgiebt,
Recht
nicht
wird
ohne
der ein natürlich
dafs von der andern Seite einem noch entsagt
Beifall;
werde.
Die Sache
fand jedoch
auch selbst die Klausel,
nähere Verwandtschaftsgrade
zugelassen
dafs nun
werden könn¬
ten, da durch Theilnahme der Bürger an der Wahl kein Aristokratismus zu befürchten sey. Bei der Frage, oder
ob sieben
solche
Verwandtschaftsgrade
Stimmen
zugelassen
werden
mit sechs könnten,
134 bestand
der Senat sehr dringend
men und setzte durch. So sehr durch
diefs auch
geschicktesten zu einer
rung seyn könnten, Demokratie,
Zeit
so möchte
wo jeder
Art
ligkeit
Ein Unrecht
der Zweck ben
sondern
welchen eben
darüber
und
zu seyn.
gerechtigkeit
noch Unbilligkeit
rerer Bürger
zur Regierung
sich bald zeigen,
Spruch
*)
eine
Fall, Unbil¬
das Mitregieren
ein guter Bürger erreichen anderer,
stre¬ soll,
als ein
in der Unfähigkeit
meh¬
zu gelangen finden würde, wenn nach dem bekannten
Bepubliken
dafs die Staatswürden gewährten.
Geist des
Dafs Niemand weder eine Un¬
könnte
Yortheile
ma¬
herkömmli¬
bestände ;
kein
und
zumal da in
die
er billigerweise
guter Bürger
würden,
nützlich
seyn;
da ja nicht
derjenige
die
Geschick
wäre es auf keinen
ist, nach welchem
und
der Regie¬
allgemein mehr
die
des Staats
als der politische
eben so wenig,
zufallig
diefs in einer
sein
Unglück
chen Maximen regieren, ja ein Gesetz
Leute doch
Bürger
Begierungskorporation
Individuums.
wenn
keine Mitglieder
auf mancherlei
wenn
wäre,
Verwandtschaftsgrade
chen kann , kein grofses einer
die Bürgerschaft
und gescheutesten
gewissen
Wissen
gegen
es zu beklagen
die ausschliefsenden
auf den sechs Stim¬
auf
den
Fufs
nur Lasten
Die Bürgerschaft
gesetzt
und keine
lasse es sich
*J Republiken hab' ich gesehn, und das ist die beste, Die dem regierenden Theil Lasten, nicht Vortheil gewährt. G ö t h e.
135 nur stets angelegen sichtsvoJlsten beide
wählen,
die selbststä'ndigsten,
und redlichsten
zu ernennen. wenn
seyn,
ein-
Bürger
zu Wahlherren
Und was ist überhaupt
zu befürchten,
Wahlpartheien
nach
da sie ja hierauf
sen , und jede schlechte
ihrem
einen Eid
Wahl
Gewissen
ablegen
nicht
müs¬
allein den bür¬
gerlichen Wählern und den Ihrigen, sondern auch den Verwandten und Nachkommen der Wähler aus dem Senat,
als Gliedern
oder positivem Eine
Sinn verderblich
zweite
thungen
wichtige
hervorgegangene
ders angeordnete ger
des Staats, werden
Veränderung
ist der
an¬
Bis dahin war kein Bür¬
auf dem Konvent
sondern jeder der konventsfähig wenn ihn die vorhabenden Sachen blieb zu Haus,
würde.
aus den Verfassungsbera¬
Konvent.
verpflichtet,
in negativem
zu erscheinen, war, erschien, interessirten oder
wenn das nicht der Fall war.
Der Konvent stimmte nach den vier Quartieren der Stadt, unter der Leitung der Aeltermänner, welche die Stimmen der Bürger Votis
der Kirchspiele
sammelten, ein Votum
und aus den vier bildeten,
welches
der Bürgerworthalter vor den Rath brachte. Durch den Einflufs der Aeltermänner, da sie die zu ver¬ handelnden Materien vorher in ihren Versammlun¬ gen diskutirt konnten den; sition
und zum Vortrag
die Stimmen
und
so wie
der Bürger
oft,
dazu kam,
leicht
hatten,
geleitet
wer¬
der Rath sich durch diese Oppo¬
oft im Unnützlichen
er auch
vorbereitet
wenn das Gute
gehemmt
Einseitigkeit nicht
sah, oder
durchsetzen.
so konnte Partheigeist Um
die
•
136 Aeltermänner wurde
es
von der
und
votiren Die und
unter
an die Stelle
wurde Beifall.
durch Nach
stand freilich
sehr im Wege,
zu
entfernen,
begreiflich
gemacht,
einem eigentlichen der
Plenarversammlungen
Idee fand
Dinge
Einflüsse
Bürgerschaft
dafs sie bisher standen,
diesem
bisherigen
den der
ge¬
Art
vorzuziehen
zu
seyen.
Zeitgeist begünstigt, neuem Ansicht der
das Kollegium
wenn
Zwang
es, seinem
der Aeltermänner herkömmlichen
und
rechtlich begründeten Standpunkte gemäfs, mehr seyn sollte, als blofs der Vorstand der Kaufleute. Die
Mangelhaftigkeit
versammlungen
zeigte
jeder
Versammlung.
Seite
nicht
eigene prüft
Es
die Verwahrung
chivs.
Ein solches
chen, Eifer konnte, drein
eines
Kollegium
eigenen
gewisse
wohl
vorzüglich
da bei
demselben
ein stabiles Hiezu
wichtigen
Bedenken
kam Ar¬
verursa¬
kein
minderer
des Staats vorausgesetzt
werden
als bei dem Senat, und die Mitglieder fast unentgeldlich nicht
oben¬
ihre Zeit opferten.
der wichtigsten
Kollegium
ge¬
ganz seines Einflusses
mufste
Einer das
durch
wollen,
für das Wohl
und durch
Jahrhunderte
konnten.
in
Gewerbsver¬
erworben
nur
werden
einen
Kenntnisse
und
durch
worden,
noch
und fast bei
und vermehrt,
Tüchtigkeit
bewahrt
Plenar¬
auf der
dafs gewisse
bestätigt
und bewährt
berauben
sich
durch Ueberlieferung deren
Kollegium
liefs
bald
Verwallungs-
Erfahrung
Maximen,
bürgerlichen
sich jedoch
verkennen,
staatsbürgerlichen, hältnissen,
der
Einwände
immer
gut
war, ergänze.
dafs sich Diefs
137 konnte
beseitigt
werden,
wenn
die Wahl
der
Ael-
termänner so wie die neuere des Raths angeordnet wurde, nämlich die Aeltermänner durch die Bür¬ gerschaft auf Lebenszeit zu Repräsentanten wählen zu lassen. Somit war das Vortheilhafte des Kolle¬ giums gerettet,
das Nachtheilige
Mittel,
erprobte
gewisse
vermieden
Kenntnisse
und das
und Staatsgrund¬
sätze zu erhalten und fortzupflanzen war gefunden. Um nun aber das Versteinern derselben zu ver¬ hüten
und
die Repräsentation
chen , hätte doppelt
ganz
die Bürgerschaft
so viele jährlich
tüchtig
eben
zu ma¬
so viele
oder zweijährlich
oder
zu wäh¬
lende zeitliche Deputirte hinzugesetzt. So hätte es weder an der anhaltenden noch an der forttreiben¬ den Kraft gefehlt. Es ist nämlich Handelsplatz dert,
nur wenige Familien
geschweige
gewissen
zu bemerken,
denn
Zustande
mehrere
von
geworden
als
an einem
sich ein Jahrhun¬ hindurch,
in einem
Wohlhabenheit
Diefs ist vorzüglich in Bremen tionshandel in ferne Welttheile beinahe vierzig ter ist seitdem
dafs
erhalten.
seit dem Speculader Fall; also seit
Jahren; der Zustand der Glücksgü¬ weit schwankender und ungewisser vorher.
Seitdem
sind
eine
Menge neuer Namen hier aufgekommen,
grofse
Bürger,
die
ihre Jugend hier nicht verlebt haben, nicht aus dem Munde ihrer Väter bremische Geschichten und Ange¬ legenheiten gehört, und nicht Mutter die Liebe zu der freien gesogen
haben.
Für
manche
an der Brust ihrer Stadt Bremen ein¬ von ihnen
18
ist nur die
138
-
Möglichkeit
an einem solchen Platze
del zu gewinnen fern
der Betrachtung
die Verfassung
werth;
den Han¬
und in wie¬
und die Unabhängigkeit
Stadt auch für ihren pecuniären das liegt ihnen zu fern; so seyn sollte,
durch
Vortheil
denn
wie es ist,
wenn
dieser
wichtig
ist,
es nicht mehr
so haben
sie ihr Ver¬
mögen im Portefeuille, und nehmen es mit; oder wenn sie auch im Portefeuille nichts haben, so bringen wohin.
sie um so leichter
Ohne besonderes Stadt,
ohne Kenntnifs
ihre
Thätigkeit
anders
patriotisches
Interesse
für die
ihrer Verfassung,
Geschichte,
ist es ihnen
überfliifsig,
den
ihnen
lästig
und
Bürgerkonvent
raubt,
wenig
und
vertraut
mit dessen sind,
sie nicht unmittelbar lassen.
oder
welche,
angehen,
staatsbürgerliche
in Bremen
und
Anfrage,
sie
wenn
nur
dieselben
und unsere
neuen
diefs nicht besonders es ist allenthalben so,
wo sich ähnliche
es hat
des Jahres
der
sie ohne Theilnahme
Bürger in Bremen brauchen auf sich zu beziehen, aber
Bürgerkonvent
ihnen
oder Vergnügun¬
Gegenständen
Ich sage dieses von Bremen,
finden,
deucht
und
zu besuchen,
die Zeit zu ihren Geschäften
gen
Gesetze
Verhältnisse
sich auf dem letzten
1820 gezeigt,
ob die auf zwei Jahre
wie
als bei der
konventspflichtigen
Deputirten aus den verschiedenen Koi-porationen auch ferner den Konvent besuchen oder sich ablösen las¬ sen wollten, tere
erklärten.
dieselben
sich einstimmig
Alle Mittel,
für
das letz¬
die also der Senat auf-
139 geboten
hatte,
zu bewirten,
die häufigere Besuchung waren
fehlgeschlagen,
erwiesen,
dafs so wie in Athen
sammlung
besuchenden
für die versäumte werden
mufste,
fast nöthig
Bürger
Zeit
des Konvents
und es hat sich dem
die Volksver¬
eine Schadloshaltung
aus der Staatstasse
diefs auch in andern
gegeben
kleinen Staaten
seyn möchte.
Aber nicht allein diese Abneigung
den Konvent
zu besuchen, sowohl von Seiten der Nichtverpflichteten, als derer, die auf zwei Jahre durch Wahl dazu
verpflichtet
lästigen der
waren
Zwang
neuen
und
diefs
ansahen , bewies
Einrichtung
überlegte Vorschläge und des Andern, der Bürgerversammlung
als einen das
, sondern
sehr
Mangelhafte
so manche
un¬
und Anträge des Einen doch nicht umsonst in der
stehen
wollte ,
drangen
die
Ueberzeugung auf, wie weit schneller das Ziel er¬ reicht werden würde, wenn eine vaterländische, konstitutionsmäfsige erst
unter
sich
,
nicht
einen
klubartige
Gegenstand
und ihn dann zur Sprache Sache
gleich
beim
debattirt
brächte.
rechten
Korporation hätte
So wird
Ende
angefafst,
eine ver¬
nünftige, überlegte Gründe finden gleich Billigung von Seiten der Redlichdenkenden und Verständigen, und
Zeit
sagt, bender
und Verdrufs
wird erspart;
dafs jenes Abstimmen gewesen,
so hätte
und
da man
nach Quartieren
zeitrau¬
diefs wegfallen
müssen.
Dafs die Opposition gegen den Senat dadurch ge¬ wichtiger und bedeutender wird, ist nicht zu leug. nen;
wäre sie aber unter
solchen
Umständen,
wenn
140 auf beiden Seiten Ja ginge was
auch
nach
die Opposition
der
nur selten
das Gute gesucht wird, zu scheuen? mäfsigen
über
ihre Schranken,
Gesinnung
des Deutschen
so der Fall seyn würde,
wie bei andern
Völkern,
so liegt auch diefs selbst in ihrer Natur,
dem
stets zu erwartendem
bei
gierende
Theil nicht leicht
thun wird,
Widerspruch
die Idee volksgemä'fs
der re¬
einen unüberlegten
im entgegengesetzten
in¬
Schritt
Falle
aber,
wenn
und gemeinniitzlich
ist,
leicht
seinen Weg gehen und um so mehr im Ansehen ge¬ winnen wird, als nicht ohne Einrede und Schwie¬ righeit
eine Maafsregel
durchgesetzt
worden.
Ersatz soll die Vorbereitungsdeputation
Einen
geben, welche
aber auch noch nicht zu Stande gekommen. denn
überhaupt
Stücken men
die Verfassung
nur provisorisch
Gange
dauern,
der Dinge
ehe man
gekommen
mit
ist,
Bremens und
kann
es
eine
des Konvents weit
gefafst
ganz
Jahre
zu Stande
dafs seit der neuen
im Verhältnifs
gröfsere
Menge
und ausgeführt
eine Opposition,
wenn
Opposition
vorhanden
Gute, so lang es gut geht; so gut an die Reihe
früherer
nützlicher
worden
ist,
sie im Partheigeist
das Gute wie das Böse hindert; keine
noch
seyn wird.
Einrichtung schlüsse
in vielen
dem langsa¬
auch
der Reform
Es läfst sich nicht leugnen, Zeiten
bei
So wie
Be¬ indem
handelt,
wo aber wenig oder ist,
da geschieht
das
das Böse kann aber eben
kommen,
und
auf jeden beweist,
Fall,
wie die Geschichte
aller Freistaaten
leidet
das Staatsvermögen
da, wo wenig oder keine Oppo-
141 sition Ist, sehr Notk, selten Anstand finden.
indem
Nach den neuern
die Geldbewilligungen
Veränderungen
in der Verfas¬
sung sollte das Kollegium der Aelterma'nner zehn Personen, die aber
nebst einem oder zweien
der Rath
will,
bestehen.
deren
zwanzig.
wie
bisher
aus sechs¬
nur Konsulenten
Allein
die
genannt
Bürgerschaft
Bis zur entschiedenen
die Zahl
Syndikern, -wissen verlangt
Sache
unbestimmt.
Das
bleibt
Kollegium
ergänzt sich selbst, so wie es sich auch seinen Prä¬ sidenten aus seiner Mitte erwählt. Ein Aeltermann, der fallirt,
kann
so
wenig
seyn , als ein fallirter fähig
ist.
Zahlt
ganz
nach,
so
mehr
Bürger er
rehabilitirt.
Bestimmung nicht die Rechtlichkeit
ein fallirter
Kaufmann,
doch
bei
konvents¬
all sein Verschulden
nach dieser in Bremen hat ,
Aeltermann
überhaupt
er späterhin ist
ein
Man braucht
zu erstaunen, wenn so weit geht, dafs
selbst nachdem
wiederkehrenden
er akkordirt
Glücksumständen
gern den Rest nachbezahlt.
Der Elsflether Zoll. Die
Stadt Bremen
die Oberherrlichkeit zenen
See
behauptet
Friesen-Häuptlinge
hatte
über
seit
undenklicher
die Weser
und an der
bis zur gesal¬
ausgeübt. untern
Zeit
Die
Weser
ältern konnten
nichts dagegen einwenden, und begnügten sich mit Seeräuberei an bremischen Schiffen und Gütern. Der Erzbischof
war in diesen Gegenden
der einzige
142 mächtige Weser
Fürst,
der
unterhalb
es versuchen
Bremen
Zoll zu erheben;
aber
konnte,
Burgen
an der
anzulegen
wir haben gesehen,
und
dafs es
ihm immer nur auf kurze
Zeit gelang, dafs die Bre¬
mer
zerstörten,
des Bischofs
eine Entsagung urkundlich
jenes
errangen.
Zeit den Besitz keine
Bede
Gebiet ser
Burgen
des Butjadingerlandes davon
eines ziemlich
behauptetes, gründetes
auf den Weserstrom
Als vollends Bremen
mehr
grenzte,
Bechtes
und jedesmal
seyn,
so lange
und
durch
Herkommeu
siegen vermochte.
Fürsten
unablässige
stört,
oder ihre Erbauung
Gründe
erbauten
Verträge
nicht
das
an die We¬ stets
Ausübung anderer
Aber auch selbst
an der Weser
konnte
ein ehrwürdiges,
über
burg
den. Wiederholte
erhielt,
so lange
mächtigen
und
auf kurze
be¬
Art
zu
die von Olden¬
Schlösser
gerichtlich
waren
bestritten
mit Oldenburg
zer¬ wor¬
untersag!en
die Anlegung von Zöllen und Burgen an der Weser unterhalb Bremen. Dazu hatte die Stadt Bremen fast
allein
konnte, frei
jederzeit
den
Strom
zu erhalten.
müssen,
schiffbar
wenn auch nicht
und
von
hinreichend
geläugnet
in welchen
übergebenen
werden
Die Lage der Dinge in diesen
über
wurde, änderte
seyn konnte,
und Hein¬
auch jener
Jurisdiction
ser bis zum Meere gedacht waren.
dienen
Seeräubern
von Karl dem Grofsen
rich dem Fünften,
nes Geschlecht
was dazu
Und diefs hätte
dafs die Diplome Bremen
Alles gethan,
der Stadt die We¬
anbrüchiger sich,
Gegenden
Art
als ein klei¬
sich nach
und
143 nach erhob ausbreitete. denburg
und seine Besitzungen an der Weser Dem Grafen Anton Günther von Ol¬
war es vorbehalten,
durchzusetzen.
diese schwierige
Das Haus Oldenburg
Sache
hatte sich schon
auf den Reichstagen von 1562, 1565 und 1570 um einen Zoll auf der Weser bemüht. Schon im Jahre
1612
auf
dem
Main und drei Jahre
Wahltage darauf
thias hatte er erläutert, Meer
und Flüssen
zum Schutze
zu Prag
am
bei Kaiser Ma¬
wie sein flaches Land,
stets
bedürfe,
zu Frankfurt
bedroht,
hostbare
wenn nicht,
von
Dämme
wie schon so oft
geschehen, ganze Landstrechen mit Städten, Dörfern und ihren Bewohnern ein Raub der Wellen werden sollten. Ja es sey zu befürchten, dafs ohne diese hostbaren Anstalten mit der Zeit Niedersachsen gröfstentheils
von
der Nordsee
so das gesammte
deutsche
nahme ausgesetzt
seyn werde.
seyen von steter „kostbarer zu erhalten, Ausgaben; und diese
dazu
gebühre
lialuntersuchung
ernannt.
den Absichten
des Grafen
besonders ten,
schiffbar
erfordere
grofse
eine Entschädigung, einen
Zoll
Kommission
Diese
zur
erstattete
günstigen
und einige andere
auch die Generalstaaten
so gestattete
und bedürften
durch
eine
Ab¬
jene Dämme
die Weser
Andere
sey am füglichsten
Bremen
Selbst
ihm
und
bedeutender
bedroht,
Auch
und manches
der Weser zu erlangen. Es wurde hierauf
ohngeachtet
Reich
Zerstörung
Unterhaltung.
verschlungen,
Bericht
an Lo-
einen und
Beichsstädte,
lebhaft
protestir-
das Kurfürsten-Kollegium,
das
144 schon durch
die Zusicherung,
dafs die Waaren
fürstlicher Unterthanen zollfrei seyn sollten, nen war, dennoch dem Grafen den Zoll. Es ist wahrhaft harrlichheit dieser
der
vierzig der
und
Klugheit
der
Bürgerschaft
Jahre
durch
lang
gegen
hluge
Dafs aber des Zolles
Anton setzte,
Fürsten
Sache
operirte, durch
Verbindungen,
so wichtiger
in
ver¬
so wie
Gegner
war.
Günther Alles an die Erlangung war nicht zu verwundern, da sich
später
auswies,
Theil
sämmtlicher
ausmachte.
ein
Be¬
Senat
wichtigen
Persönlichkeit,
und andere Rä'the
bremische
einen
gewon¬
mit welcher
so höchst
gewinnende
wandtschaftliche durch
zu bewundern,
kur¬
dafs der Elsflether
Dafs
Zoll
oldenburgischer aber
den Zoll arbeitete,
auch
denken , da durch
diesen
Landeseinkünfte
Bremen
war dieser Zoll
den fünften
rastlos
Stadt
nicht
ihren
gegen zu ver¬
herkömmlichen
Rechten offenbar zu nahe geschah, die Waaren vertheuert und die Konhurrenz mit andern deutschen Seeplätzen rigkeiten
bedenklicher
wurde,
ohne anderer
Schwie¬
zu gedenken.
Dreimal
wurden
die protestirenden
Bremer
und
ihre Fürsprecher vom Kurfürsten-Kollegium abge¬ wiesen und dem Grafen wurde im Jahre 1623 das kaiserliche
Zolldiplom
die Sache bei weitem
ausgefertigt. nicht beendigt.
Als der Zoll angeordnet selben
begonnen
hatte
Damit war aber
war, die Erhebung
und Alles
im Reinen
des¬ schien,
da fing erst der rechte Kampf an, der so lange dauern , ja sogar noch ziemlich
fort¬
weit ins neunzehnte
--
145
Jahrhundert hinein Zwistigkeiten erregen und Ge¬ müther erbittern sollte. Die Bremer suchten nicht allein durch kluge Abgeordnete Freunde zu gewin¬ nen, sondern auch mit Gewalt zu verhindern, dafs der Zoll nicht Thatkraft Der Erzbischof chen
persönlich
brachte mals
Anton
es beim Kaiser
dahin,
Kommission
Gutachten die
der
möchte.
von Bremen, gegen
eine
nun
erlangen
Günther
forderte.
legten
doch noch bedeutendere
und
sehr getadelt
um die Schiffe von Bezahlung
zuhalten,
und brachten
vor den Reichshofrath kaiserliche wurde,
vorzüglich
Oldenburgs serstrom.
auf
zur
Sache
Zölle
der Bremer,
chen darzustellen, ben
durch
Unterthanen
war
in das Friedens
zu nehmen
We¬
es die
als einen
so wie Anton Günthers,
des säkularisirten
der Zollerhebung
den
auch die einge¬
kamen,
für
eine
der Ansprüche
den Weser-Zoll
Kraft auf immer zu geben. Da der Graf Rücksicht
völlig ernannt
über
Frieden
zur Sprache
Einrückung
dafs die
Untersuchung
die Jurisdiction
Als beim westphälischen schlichenen
des Zolls ab¬
und von neuem
auch zur Prüfung
so
an die
der Kurfürsten
gezogen
Kommission
wurden,
es sogar zu Stande
Verdrufse
das
Einreden
Macht
Zollstätte,
zum grofsen
aber¬
Ohngeachtet
Bemühungen
in demselben
Sache
erbittert,
und nochmals
der Bremer diese
Ursa¬
dafs derselbe
ernannte,
Kurfürsten
wiederholten
aus andern
-
sol¬
demsel¬ Instrument
die schwedischen
Erzstifts
Bremen
versprach,
in
so war die 19
146
-
Einriickung
der Zollsache
unterworfen; aufboten,
und wie sehr
so geschah
demnach
durch
Thaler
wie vor die Erhebung Schwedens halten
Einrückung
würde,
wurden, heischte
Zollsache
der
zu ver¬
Frieden
Die Bremer
in dem
boten jetzt des Zolles,
worauf
sie nach
indessen,
unter
und zwar wegen
den Heimfalls
Alles
des Zolls A'erhinderten.
Vortheil
dieser
mehr
und der Graf war
zur Abliaufung
nicht angenommen
Ausführung
die Bremer
den Avestphälischcn
tausend
welche
auch
sie dennoch,
des Zolles bestätigt.
Hundert
einem Zweifel
um diese verderbliche
hindern, Besitz
kaum
Grafschaft
dafs die
der Hand aufge¬
des vorauszusetzen¬ Oldenburg
an Däne¬
mark, da Anton Günther ohne eheliche Nachkom¬ men war. Besonders durch den ernsten Beistand der Generalstaaten wann Bremen da Alles schien,
und
so viel,
wegen
der
der andern dafs Anton
Zollsache
mehr als je bedrängt
So fest sich jedoch
Hansestädte
ge¬
Günther
sich nun,
im Beinen
zu seyn
sah.
die Generalstaaten
stets
für
die Bremer gegen den Grafen, ja sogar ihren Wil¬ len sich mit bewaffneter Hand der Bremer anzuneh¬ men,
mehrmals
erklärt
hatten,
so war
doch zuletzt
gar nicht mehr von der Sache die Bede, wegen des zwischen Holland und England ausgebrochenen Krieges. Die Stadt Bremen, sen war, wurde in die Beichsacht wurde
jedoch
die nun sich selbst überlas¬
wegen ihres Ungehorsams erklärt. Der kaiserliche
nicht
in die Stadl
eingelassen,
(1652) Herold mit
147 der
Ausrede,
gegen
ihn
dafs man Mifshandlungen
fürchte.
Er verlas
das Executionsurtheil, erlüärung
blieb
Weidenbäume Die die
aufserhalb
eine
ten
Seiten
den halben
kaiserliche
eigentlich
Sache
Bürger,
erkann¬
Poenfall
und
und sei¬ ward
am
Der Zoll betrug sehr der Handel
da¬ auf
der
bis zu seiner
Die bremischen
sich
hob die Acht auf.
bremische
läfst sich aus der jährlich
nahme des Zolls
fanden
Zollbelehnung
20. August 1653 ausgefertigt. mals nur 17000 Thaler. Wie oder
den
des Grafen
und der Kaiser
lassen,
sich
Die Bremer
zur Entschädigung
neue
schwierigen
diese
dem Rath zur
Reichsstädte
Von beiden zahlten
ner Unterthanen,
aufblühte,
auf
um
dahin kommen
mächtigsten
an,
73000 Thaler
der Weser
die
es jedoch
Schwierigkeiten.
den Zoll
Die
als zwei
Schwedens
Bremens,
es auch nicht
hingäbe.
also weniger
Angriffe
machten
der
Schweden
übrig,
nicht weiter zu widerstreben. Die des Beistandes des Kaisers und der
Kaiser mochte dafs
der Achts-
des Schlagbaums.
Reichsunmittelbarkeit
Nothwendigkeit, Stadt bedurfte
Anderes
erzählten
Zeit statt fanden,
also am Wartthurm
und zur Anheftung
ihm nichts
früher
des Pöbels
Handel
steigenden
Aufhebung
Zu¬
ermessen.
die sich in dieser höchst
vorzüglich
auszeichneten,
waren
die Syndici Buxtorf und Wachmann, und die Raths¬ herrn Ton Bobert und Erbbrochhausen. Man zählt an die vierzig Druckschriften nischer,
deutscher
und holländischer
in dieser Weserzollangelegenbeit
Sprache,
gewechselt
in latei¬ welche worden.
148 Als am Ende Verhältnisse
de» achtzehnten
im deutschen
Jahrhunderts
Reich
viele
sich änderten,
er¬
wachte auch bei dem Bremer Rath die Hoffnung, sich des drückenden Zolls, der nun schon seit dem westphälischen entledigen Männer,
Frieden
auf der Stadt gelastet
zu können.
Thätige
die Bürgermeister
der damalige
bremische
nator Horn,
wirkten
burg, furt,
Rastadt,
Paris
so dafs endlich
und
Gröning
einsichtsvolle und Smith
Geschäftsführer,
höchst
hatte,
jetziger
zweckmässig
und Se¬
in Regens¬
und beim Bundestag
in Frank¬
am 1. Mai des Jahres
1820 der
Zoll sein Ende nahm, jedoch nicht ohne einige kleine Nachwirkungen Zeitungen
zu hinterlassen,
beschäftigten,
wollen hoffen für immer,
nun
die eine Zeitlang aber
beseitigt
auch, sind.
die
und wir
II.
Allgemeine Ansicht der Stadt. Der Markt. Das Rathhaus. Die Börse. Der Roland. Der Domshof. Das Stadthaus. Der Schütting. Das Museum. Der Wall.
Allgemeine Ansicht der Stadt. "W er vor Bremen
kam,
der von
französischen welcher
Occupation
Seite
es
nach
auch
seyn
mochte, hätte schwerlich die Nähe einer grofsen und reichen Handelsstadt vermuthen können. Ohne Ver¬ wünschungen
konnte kein Fahrender
durch
die elen¬
sich durchschleppen,
oder
auf dem
den Sandwege entsetzlichen Winter
Steinweg,
dessen
vom Wasser
und
runde
Eis
losgewühlt
sich wund stofsen lassen. Die schnell durch die Musterstrafse Hamburg
die Ausführbarkeit
Wichtigkeit
derselben wieder
man
ähnlichen
durch
zu
die veränderte
grofsen Widerstand So ist denn nun
schnitten,
in einem und
wurden,
guter
Chausseen;
die
eingesehen;
sich selbst angehörte,
schritt
Unternehmungen,
welche
Einrichtung
des Konvents
ohne
beschlossen und ausgeführt wurden. das bremische Gebiet nach allen
Seiten bis zu den Grenzen strafsen
jeden
Franzosen zeigten von Wesel nach
wurde eben sobald
und als Bremen gern
Steine
sehr
nachtheiligen
von welcher
nach Bremen kommen stehen, dafs er sich
mit den schönsten Seite
Boden der Fremde
Kunstdurch¬ nun
mag, er wird überall einge¬ in einem wohlhabenden und
152 wohlregierten
Weinen Staat
Stadt selbst noch gesehen Die führen
Kunststrafsen
befinde,
von Hamburg
diese
als wichtiger
nördliche
ist ganz
der Stadt, erscheint,
von
Anlagen und Spaziergängen umgeben, vollen neuen Häuser haben keine Einrichtung, sondern nierern und Beamten ten
Anders Seite.
Bremen
den
wo denn
schönsten
die geschmack¬ kaufmännische
sind gröfstentheils bewohnt.
von Rente-
ist der Anblick von der entgegengesetz¬ Wer auf der rheinischen Strafse nach
kommt betritt
zuerst
Das Auge ruht hier Geschichte
die
und Vegesack
Zugängen
Handelsplatz
Seite
ohne
zu haben.
nicht zu denjenigen
dieselbe
auch
die Neustadt.
auf nichts Altem, der ältern
Angehörigem,
weil hier Häuser
und Kir¬
chen aus neuerer Zeit herrühren, bis die Weser¬ brücke erreicht wird. Hier entfaltet sich denn der ganze Anblick der alten HanseWeit die Weser massive Häuser, stalt,
und kaiserlichen
Stadt.
hinab und hinauf drängen sich hohe zum Theil in alterthümlicher Ge¬
dicht an den Flufs,
und aus der Häusermasse
hervor steigen die Kirchthürme. Martinikirche, an der Wasserseite,
das alte dü¬
stere Mauerwerk
mit Bäumen
ist ganz am
Ufer
und die sogenannten
zu sehen,
Vorbaue, schweben.
die
erheitert,
an den Häusern
Weiter
hinab
ragt
über in
Lauben
dem Wasser alterthümlicher
Stattlichkeit das ehemalige Kornhaus. Die kleine Weserbrücke, oder die Brücke eine Bucht,
welche
der Flufs »
bildet,
oder
wird
über
aurück-
gelegt.
Links hinab zieht
die ganz mit Gebäuden deln diese Insel, Zwinger,
sich die Spitze
bedeckt
ist.
Wir
durchwan¬
wo einst ein stattlicher,
die Braut
genannt,
sehr fester
gestanden,
den uns nun auf der Hauptbrücke,
der Insel,
und
belin¬
die zwar nur von
Holz, aber doch sehr stark und breit ist. So wenig die Weser
mit
den kann, Gegend, gegen
dem herrlichen da ihr Wasser
Rheine trüb,
ohne malei'ischen
auch keine
Anblick
eines
bedeckt
ist,
Stadt
ihr Strom,
am Rhein
Flusses,
der
mit Leichtigkeit,
stigen Windes
dahin¬
diesen herrlichen
von Schiffen
wo oft in thätiger
wer¬
in dieser
Reiz ist, so bietet
aller
Handelszeit
Mast, Segel an Segel sich drängt, einem See,
verglichen
Art
Mast an
die Schiffe, wie auf
blofs mit Hülfe des gün¬
den Strom hinauf wie herunter
und es einen eigenen Zeitvertreib
gewährt,
gehen, dieselben
zu klassificiren, welchem Ort, welcher Bestimmung sie ihrer äufsern Form nach angehören mögen. Die vielen Wassermühlen, angehängt werden nig,
sind, man
mit
fortgeschoben
wir die Inschrift: hineintritt,
welche
der
das Thor,
Domine hospitium
zu dem merkwürdigsten
überrascht
ihre Stärke
Weser-
auf welchem
in die geräuschvolle
tigsten Theile der Stadt dem Domshofe. Zunächst
Wasserrad
doch nur we¬
dem Gedränge
»Conserva
bemerken,
an die Brücke
berühmte
bemerkt,
durch
siae tuae«
Häuser,
das
im Vorübergehen
indem
brücke
endlich
welche
führt, die
eccleStrafse
und wich¬
zu dem Markt gewaltige
und die spitzige
Höhe
Form
20
und der
der Dä-
154 eher,
eben
so die als Erker
hier Auslucht Spiegelglas wächsen
*) genannt,
von Innen
verziert
vorgebauten
deren
Stuben,
helle Fenster
mit den schönsten
von
Blüthenge-
sind, was einen ungemein reizenden
Anblick gewährt. So wie man diese Häuser sieht, sind sie offenbar nach dem Bedürfnils des Gewerbs wie des Klimas und der Oertlichkeit dem Jahre
1258 kann man rechnen,
Bauai-t anfing hin
entstanden.
gebräuchlich
die Häuser
Stroh gedeckt
meistens gewesen
dafs eine solide
zu werden, von Holz
waren.
und da eine Menge neuer diese Ziegeln Flufs bäude,
gebaut
gröfstentheils gedeckt.
mit
Dächer, trocken Höhe
da
zu treiben, auch
herabflofs,
men Winde sondern
sie
an die Stelle
mufsten,
Stein
so
Ausnahme
bestimmt
sich an den
nicht
wurde, hatte,
gab;
die
sehr
jäh
der
Gewinnung
dafs
nicht
erst
der
in die Kegen
die war¬
um abzuschmelzen,
kaum, indem er fiel, einen Halt fand:
*) In ScLutlland Out-luuk
Ge¬
Kaufmannsgüter
aufser
der Schnee
zu erwarten
mit
in der Luft also den
zu verwahren, bewirkt
und
derjenigen
waren,
wodurch
der
wurden
aufgeführt
den der Boden
und sicher
des Baums schnell
Häuser
die zum Dom gehörten,
Baum zu gewinnen,
mit
machte auf aufmerksam;
So nahe wie möglich
zu drängen,
und
Eine in diesem Jahre
werden von
da bis da¬
gebaut
ausgebrochene schreckliche Feuersbrunst das Gefahrvolle dieser leichten Bauart abgebrannten
Erst seit
diefs
155 war zu berücksichtigen Häuser.
bei Erbauung
Mode und Geschmack fahren
seit länger
tadelt
dieser
oft,
hohen
was die Vor¬
als einem halben Jahrtausend
dem Klima und der Oertlichkeit
angemessen
als
bewährt
gefunden. Die verfeinertere Zeit findet die Unruhe des Einfahrens, Packens u. s. w. der Waaren so lästig,
die kirchähnlichen
des Hauses
so unfreundlich
vieler stattlichen Dächer
Packräume
Stuben
platten
Dächer
und
man noch
und finster!
in milderen
neuern
Klimaten Säle
Bau zeigen,
gesehen; dafs man
abweichen
in ganz alten Theilen
jene
mächtigen
und massiven
die im Aeufsern
ganz die Form
haben,
und im Sommer
in der weiten Hausflur
durch
die gewaltigen
will,
der Stadt
bäude,
lung , im Winter
die
gewonnen hat. Indessen ohne Schaden dessen, der
der Nothwendigkeit
Hin und wieder
die spitzigen
so gothisch
die herrlichen
gesehen und Geschmack läfst sich die Natur nicht, von dem Gebote Trotz bieten.
den Mangel
so drückend,
man hat
man will bei einem
sieht
und düster,
und dicken Mauern
Man hat gereist,
im besten Theil
Ge¬
von Kirchen Küh¬
Mauern, wenn
einmal in der Temperatur, Wärme gewähren. Hier sieht man auch noch die Veranlassung zu der Kunslneigung
der
Vorfahren.
Diese
weiten
Hausplätze
waren mit grofsen Oelgemälden ausgeziert, wie man es noch hin und wieder in alten Häusern findet. In dem Maafse, schmalen
wie die grofsen
Gängen haben weichen
Hausfluren
müssen,
den
sind auch
156 die vielen
gröfseren
Oelbilder,
hen seyn "wollten, und unter waren,
verschwunden.
den Bildern,
Kunst aufgehalten, grofse
Sauberkeit
Häuser,
vorzüglich
und am Walle das Innere
oder
ihrer
sind. überrascht,
und Reinlichheit
liegen.
niederländi¬
zur Ausübung
angenehm
derer,
nach
die von holländi¬
gemalt worden
den Fremden
umsonst
geflüchteten
die sich hier
gese¬
gewifs viele gute
fragen
mitgebracht,
schen Künstlern, Was
die
Ton fern
denen
Wir
welche
schen Familien
die
der
ist die
bremischen
die an den Hauptstrafsen
Diese Reinlichheit
des Hauses , zeigt sich
hurz in Allem was den Bremer
geht durch
in den Mobilien,
umgiebt,
auch da, wo der Vermögenszustand
und besteht
den Luxus nicht
erlaubt. Man ist gern geneigt, von der W Tohnung auf den Bewohner zu schliel'sen, und so hann es nicht fehlen, günstiges
dafs das Aeufsere
Vorurtheil
Hie Häuser
für
am Wall,
der Stadt schon
ihre
Einwohner
der Markt,
erwecht.
der Domshof,
die
aufzuweisen,
er¬
lange Strafse,
ohne gerade
Paläste
setzen
den Anblich
der Regelmäfsigheit,
durch
allgemeinen Pracht
Wohlstandes
der Paläste,
des
einer
drei Strafsen,
gen zum Theil ganz, tung
Flusses fortgesetzt
Reinlichheit
welche
zum Theil
die Stadt wurde.
die
Residenz¬
mit ihren halb
des
Stadltheile,
der schönsten
man, wie der Anbau am Flusse einwärts
der
und sind so schöne
wie man sie in irgend städte findet. In den
und
ein
Zwei¬
in der Rich¬
durchziehen,
erkennt
begonnen
und land¬
Daher
ist
der
an dem
Flusse
zunächst
liegende
drängt,
namentlich
rensten
und engsten
dernisirung unterhalb pflegte
ist der
sehr
Tiefer,
Theile
zu Theil der
Theil
sich die Pest
diesem
der Stadt,
geworden,
Brüche.
zusammen
In
diesen
am ersten
zu zeigen
so oft sie grassirte,
Spuren
bis zu Ende
des siebenzehnten
halb
der Brüche,
bunden finden.
regelmäfsige
sind,
die
Zug
dieser
durch
erleichtert
nicht die Moengen
zu halten,
Der
verwor¬
-wie den Strafsen
längsten hat.
ge¬
Gassen und
wovon man Jahrhunderts
Strafsen,
unter¬
Zwischengäfschen
dem Fremden
ver¬
das Zurecht¬
Der auf einer Höhe an der Haide liegende, untere
älteste Stadt dominirende,
am
die
gebaute Dom veran-
lafste bald nach seiner Entstehung
einen Anbau, doch
in anderem Sinne,
Stadt.
ben sich nämlich
als die untere
Hier
erho¬
nach und nach die Wohnungen
zum Dom gehörigen
Personen,
welche
vorher
der gröfs«
tentheils in dem Kloster an dem Dom zusammen ge¬ lebt hatten. Sie waren mit Höfen und Gärten um¬ geben , die man zum Theil alles
später
an diese Domcurien
nur auf schmalen nen Boden
noch
Streifen,
gefunden
dafs vom Osterthor Königsstrafse, die Domshaide,
und der Platz und
1035 wurde
sogar scheint
gehört,
So zeigt der
sei¬
es sich,
die Sandstrafse
die Buchtstrafse,
nur von Domkurien wesen. Im Jahre
ferner
Ja
Angebaute
die zu jenen
zu haben. an,
sieht,
und
Domshof
und
der Klosterkirche
fast
ihren
Gärten
erfüllt
ge¬
ein gröfserer
Raum
mit
158 einer neuen gemeinschaftlichen fing östlich
an der Weser
Ansgarii-Thor
Von dieser
wieder
niedergerissen,
jedoch und
Mauer
Mauer
die alte Mauer
mit ihren
wodurch
Jahre
also
hindurch
Stadt getrennt
Nachtzeit
durch Schliel'sung
die Verbindung Alten-Weg
zwei
Strafsen,
Thürmen,
blieb,
Wällen nach
führte,
zwei hundert
zu und
von
der
und wenigstens
bei
des Thors
bei der Natel
war.
die man den
Neuen-
wurde.
und
als bei verschie¬
die Verbindung
hergestellt
ohne
gerade
Thore
sind entstanden,
denen Veranlassungen phansstadt
noch
aufgehoben
nennt,
ein Theil
die Stephansstadt
befestigten
Die
jedoch
an der
zu umschliefsen,
der Natel oder dem südwestlichen fünfzig
wieder
die vom Ansgarii-Thor,
vernichten,
bis ans
1307 fing man auch an Stephani
mit dieser
Graben,
wurde
Sie
um den Dorn von neuem zu
Im Jahre
Kirchspiel
an, ging nördlich
und endigte südwestlich
Weser. erbauen.
Mauer umgeben.
mit
Im Jahre
der Ste¬
1512 wurde
die Befestigung auch aufserhalb der Mauer mit einem Wall und Graben vermehrt, und zu dem Behuf der bis dahin vorhandene zugedämmt,
daher
Ausgang man jetzt
einen Ausgang
auf dem Wall
chen Gründen
verlor
Thor einer den
auch
durch
auch weiter hier sieht.
den Ausgang
Seit dem Jahre
1514 geschah
die
Osterthor,
drei
Befestigung;
grofsen
massiven
an der Brücke
nichts
als
Aus ähnli¬
die Bischofs-Natel
des Bischofs) zwechmäfsigen
das Abbenthor
(das
aus der Stadt. vorzüglich unter
viel zu
andern
Zwinger,
an
wur¬ dem
und an dem Stephansthor
erbaut.
Die beiden
der Bräutigam. in
denselben
Luft
und
Durch liegenden
biefsen
zufällige Pulvers
die Braut
und
Entzündung
des
llogen
sie
sind nicht mehr vorhanden;
im Osterthor dernisirt,
letztern
dagegen,
obgleich
in die
der Zwinger
im obern
Stock mo-
ist noch zu sehen.
Aufser
und
der
Menge kleinerer, die regelmäfsig von Ferne Ferne mit der Stadtmauer ein Ganzes bildeten,
zu war
noch
diesen
bui'gartigen
an der kleinen
die Batterie Holzpforte diente
Thürmen
Holzpforte
genannt.
ein starker
Derjenige
hiefs der Morgenstern;
die Hollmannsburg
aufserster> Ende
Thurm,
an der
grofsen
an der Schlacht als Feste,
und
am
der Stadt war der Fangthurm.
In den Kriegen Karls des Fünften mit den pro¬ testantischen Ständen war es ein wahrer Wetteifer zwischen
den verschiedenen
einen Theil Das Bondeel
der
Stadt
Kirchspielen,
-vorzüglich befestigen
nebst dem Wall
(zwischen Ansgariithor Theil
wollte.
auf dem Schwanngatt
und Abbenthor)
1550 in fünf und dreifsig Wochen bei der dritte
dafs jedes
ward im Jahre
fertig gemacht,
der Bürgerschaft
immer
wo¬ arbei¬
tete und einige Bathsherren
zugegen waren.
ward die alte Befestigung, von der alten Stadt noch
welche die Stepbansstadt trennte, überflüssig, sie
wurde daher niedergerissen, zum Bauen verkauft.
und der gewonnene
Im Jahre Thor gebaut.
1630 wurde Was
Kanonen betrifft,
in der Neustadt
die Besetzung
so findet sich,
Hiedurch
Platz
das hohe
der Mauern dafs im Jahre
mit 144S
160 Rath
und Bürgerschaft
zum erstenmal
Kanonen
hat giefsen lassen.
büchsen,
weil Steine
den,
deren
man
Zeughaus
gesehen
Ton der
Stadt
unter
Man nannte
mit denselben
auch
noch
hat. auch
Der Giefser
folglich
Belagerung
von Esens
lem (Oldenburg. (Ostfries.
Gesch.)
wurde
Arkeley (vielleicht überhaupt,
Ob die Bremer
griechisches
Gesch.)
meint,
glühende
im
angenommen,
das Rüstzeug
auch die Artillerie.
wur¬
Zeiten
derselben
als Rüstmeister
ist vor Alters
sie Stein¬
geschossen
in neuern
dem Titel Arkeley-Meister.
Ton Arcus)
drei schwere
bei der
Feuer,
oder,
Kugeln
wie Ha-
nach Wiarda
geworfen,
lassen
wir auf sich beruhen.
Auf jeden Fall haben sie sich
als gute Feuerwerker
gezeigt.
stets in der besten
Ordnung,
der freien Reichsstädte mit raren Waffenstücken
viele
bedenklichen
giefsen.
Pfarrkirchen
Stücke
Die
oft
Es war in der Krieges,
worin
des Kaisers stand. aus den Thürmen
die besten
davon giefsen.
und
liefs die Stadt
Zeit des schmalkaldischen
Bremen in der Gegenparthie Jahre 1530 liefs der Rath vier
trefflich waren.
Jahrhundert
Kanonen
war
so wie die Zeughäuser
überhaupt versehen
Im dem sechszehnten vorzüglich
Ihre Artillerie
Glocken religiöse
nehmen Gesinnung,
Im der und in
welcher der Krieg geführt wurde, zeigte sich auch in den Aufschriften der nun verschwundenen Kano¬ nen,
welche
gegossen bremischer vom Jahre
während
wurden.
und bald
Eine
Inscriplionen 1548:
nach
diesem Kriege
handschriftliche hat unter
anderen
Sammlung folgende
/// ringest bringestu de ßenden dien oft over schoon noch sc vele syn wo du men holdest up diner sidt Getechte sacke undc Godt mit fliet. Vp dine macht gaer nichtes wage An diner swackheit nicht verzage Godt is alleine de averwindt, vor em besteit geen menschenkint. Bi Gades wordt wage lif und bludt. vor dine Er alle have unde guel Dine Frigheit di nicht nemen laet Wullen bestaetij dat is min rar/. C a t h a r i. n a. Den Fiendcti tho scaden Moolh Godt boraden Des Masters kirnst Is sosth umbsunst. Andere scherzhaft, kriegslustige
Inschriften und man Zeit,
man zu unsern den Kanonen den
erkennt
frühern
Zeiten
in ihnen
Zeiten
Elegien gab,
Vers
macht.
Indem
und sie gleichsam
ihre Gesinnung
waren
eine frische
die mit dem Tod scherzt,
Namen
zugegebenen
aus
indefs man durch
aussprechen
liefs, waren sie personificirt, und standen mit in Reih und Glied, nicht als willenlose Dinge, sondern 21
Iö2 sie sprachen Kriegsleute
ihr tödtliches
M a r k t.
Das christliche
und erzhischölliche,
das handelnde
die Republik
Bremens
—
sich in einem Ueberbliclt Markte unserer Stück,
Stadt
das
das reichs¬
Bremen,
Handelsgemeinwesen
*) Ein
als eben so viele
*).
Der
freie,
Wort,
alles
hundert
diefs
höchst merkwürdig
vor die Augen. Pfund
schofs,
Schärpe Grete bin ick gehelen Wem ick lache, dat ward den Schärpe. Metze Burlebns ihn einen end in thu andern
liatle
Viend
Wer diese
verdreten.
us.
M a r I Ii a. Martha is de Name myn Tan Art kann ick nicht stille
sm
Und
wo mi Vienil
staen
Laet
ick min
vor
eichen
Ick hele de swarle
ogen
in se gnen. Häven
Wen nuii Ei drapet Strecket de Klawen. Ick hete de Kukuk Dm
min
Dem geil
Ei
drucket
de buck
Margareta
is myn
Up. nanie
Wen ick myn j'ynde sehe herkamen So do ick se frundlich grölen Dal se verleren hende und Veiten. Mynen
f'reundt
Mj neu Jiendt
ick Nurhtigal mit minen
Klang
mit
Gesänge
ick schrecke.
und das
wecke
stellt
auf dem in der Verse:
Mitte
steht
erblicht
rechts
den Dom
und
das vor¬
malige erzbischölliche
Palatium,
das nun zu andern
öffentlichen
umgebaut
worden.
Zwecken
hat man in ganzer Länge das Rathhaus, die Börse, und an der Weserseite
Vor
links erscheint
das Versammlungs-
haus der Aeltermänner, genannt Schütting; beim Rathhaus blichet die Rolandssäule ernst über
das Geräusch
Das
fallen
R a t h h a u s.
Mittelalters
auf diesem
Bauwerk
und näher hoch und
des Marktes hinweg.
Das Auge des Runstkenners, des deutschen
sich
wie des Verehrers
ruht mit gleichem Wohlge¬
schönen Gebäude.
Das eigentliche
mit seinen aufsen herumgestellten
steinernen
Figuren ist aus älterer Zeit, und ersetzte selbst auch wieder ein noch älteres, das den Raum zwischen der Sögestrafse, der Obernstrafse und dem LiebfrauenRirchhofe einnahm. Zur merkwürdigen Erinnerung für alle die, die im Rathhause
je sitzen sollten, wo¬
hin Selbstsucht,
und
am Ende
in einem Freistaat
dem Platz, Götke
wo einst
Frese,
bewohnt
Herrschsucht
schon
gebliebenes,
führen,
des verbannten seit
ward
beinahe
es auf
Bürgermeisters
fast hundert
standen, aufgeführt; und da hinreichte, wurde das Zunfthaus tragsweise
Gewaltthätigkeit
zerfallenes
Jahren Haus
dieser Platz der Lohgerber
un¬ ge¬ nicht ver¬
mit dazu genommen.
So begann
der
Bau im Jahre
1405 und ward
fünf Jahre später beendigt. Im Jahre 1491 wurde das Rathhaus nach Norden erweitert; im Jahre 1545
*
164 die Witheitsstube*) damals gebaute terscheiden.
angelegt. von
dem später
Die steinernen
sehr einfachen lige Kunst,
Es ist nicht schwer, angesetzten
Figuren
Hauptgebäude
zu un¬
ringsum
deuten
an dem
auf schwerfäl¬
und sind nur in so fern von Werth,
sie in den grofsen
und leeren
das
Feldern
zwischen
als den
Fenstern einen zweckmäfsigen Platz einnehmen, und mit dem Charahter des altern Gebäudes in Harmo¬ nie stehen.
Diese
Steinbilder,
ten äufsern Seiten Weise und Redner Vorderseite sten
über
und
auf
der Gallerie
desto
sie stehen.
naiven
Rilder
aber
Gesichte; die andere
regelmäfsigen
Halsketten.
wenig
die Tragsteine,
wor¬
ihr
Gesicht,
6) Ein kräftiger
mit einem
schön drappirtes
3) Eine Jungfrau
4) Ein schreiender
Silen.
haben
ihre eine Hand hält
2) Ein Löwenkopf.
schönem
die 7 Kurfür¬
Da ist 1) eine Nonne
und lieblichen
Gewand.
an den brei¬
stehen, stellen vor. An der
stehen
Diese
mehr
ein Eichhörnchen,
tiger
des Rathhauses des Alterthums
ein Kaiser.
Kunstwerth,
welche
glattem Kopf. Mann,
Haar,
mit mit
5) Ein kräf¬ der
ein zierli¬
ches Windspiel in den Armen trägt. 7) Ein zierli¬ ches Mädchen in faltenreichem Gewand, so den Stein trägt.
S) Ein
mit Epheu
sehr
gekränzt.
zwei junge Löwen an den beiden
liebliches Hinter hervor.
Haupteingängen
jungfräuliches den Schultern Das steinerne
Haupt blicken Rildwerk
ist eben so alten Ur-
Witheit ist der ganze versammelte Rath im Gegensatz zu dem sitzenden oder wirklich regierenden.
*) Die
165 sprungs,
wie das ganze ältere Gebäude,
unrühmlich
in Erfindung
Manche
und Arbeit.
Eigenthümlichkeiten,
stern des Mittelalters oft betrachten,
und ist nicht
die den
oft Spafs machten,
zweifelnd,
Baumei¬
und die wir
ob sie durch
Zufall oder
Absicht entstanden seyen, Rathhause. Hohe Fenster
finden sich an unserm an der Westseite sind
nahe
an
der linken
Seite
der
Nische
hin
gröfsere
stellt
sich
gerade
dar.
das mittlere diefs gemacht nen. Dafs
ist habe ich nicht
heraus
schief, Wie
sehen kön¬
Optische Täuschung kann es kaum seyn. das äufserste dieser Fenster rechts zum Drit¬
theil unten
zugemauert
Anflickung
der
Sternkammer
ist, wurde
das ganze
durch
Gebäude
die spätere
mifsstellenden
nothwendig.
Zwei Jahrhunderte später (im Jahr 1612) wurde durch den Steinmetz, Lüder von Bentheimb das¬ jenige
zur
was selbst
Verzierung
des
ein ungeübtes
Gebäudes
Auge
hinzugefügt,
für disharmonirend
mit jenem altern Gebäude erkennen mufs. Damals wurden die beiden Gallerien und die drei Giebel hinzugefügt. die Arkaden
Es ist jedoch nicht zu leugnen, dafs mit der Galleric, den Giebeln und dem
Fries, sämmtlich mit Basreliefs bedeckt, auf den ei¬ sten Anblick dem Ralhhause ein sehr reiches Anse¬ hen geben. bald,
Besinnt
dafs die Giebel
man sich näher, überladen
Ende die schöne verhältnifsmäfsige lichen
Gebäudes
Eindruck
sind,
und
Form
für sich im Grunde
hervorbringt,
so findet man
den man vorher
dafs am
des eigent¬
den gefälligen den moder-
166 nen Verzierungen war.
zuzuschreiben
Damals als Lüder
dem Zimmermeister gen,
und
Nach
einer
Gallerie
geneigt
das Steinwerk
Stelling
die Südseite
besorgte,
die Holzarbeit
wurde
Abbildung
gewesen übertra¬
mit Kupfer
in Dilicbs
war
Chronick
gedeckt. war
niebt allein mit einem Dacb vergeben,
dern hatte auch Fensler, eines peinlichen reliefs waren Dacbgesims
Gerichts
noch nicht
diese wurden geöffnet.
son¬
bei Haltung
Die reichen Bas¬
da, sowenig
mit all dem Reichthume
als das schöne Ton emblemati-
schen und mythologischen Figuren mit Beziehung Gewerbe und Gemeinwesen bedeckt. Die Zahl Bogen
ist zwölf.
Die
beiden
Nebengiebel
nicht auf den Bogen,
sondern
des Gebäudes.
diesen Arkaden
Unter
noch
auf der
ruhen
auf dem Mauerwerke
andern Städten, Höckerweiber, andere Käufer und Verkäufer. Als Bremen
die
sitzen,
wie in
Scheerenschleifer
den Stadtvogt
hatte,
und pflegte
dieser an dem zweiten Bogen des Rathhauses über einen vom Rath verurtheillen Missethäter das lialsgericht
zu halten.
Rathsdiener zureden: diener)
Man nannte
pflegte »Herr
den Vogt mit dieser
Vaget,
von wegen
diefs Güding.
hier
Der
Formel
an¬
steit N. N. (der Raths¬
eines erbaren
Rades,
dat gy ehne willen eine Güdinge
hegen.«
un biddet,
Dieser Stadtvogt oder Advocatus Archiepiscopi liefs das Urtheil durch einen der Umstehenden fin¬ den,
und machte
es bekannt,
ohne es ausführen die erste
zu
lassen.
Er war nicht nothwendig
Instanz,
sondern
so wie man von ihm an den Rath appelli-
r
-
167
ren lionnte, so konnte man ihn auch vorbeigehen. Er mufste sein Amt nach den Vorschriften der bre¬ mischen hegte
Statuten er nur
verrichten.
noch
Seit
erinnert
Stadtvogts
in dem kaiserlichen
Es möchte Verzierungen
Basreliefs
So
er nicht Bürger
seyn.
an
der
des
Potestat,
seyn,
und
findet
neuen
all der unendlichen Facade
jede Dachrinne
Löwen-
bischöflichen
in dem fast immer fremden Freistädte.
zu lang
Balkenkopf,
gearbeiteten
Nothgericht.
an den Ursprung
seine Uebereinstimmung Podesta der italienischen
Jeder
1656
das peinliche
lange er im Amte war, honnte Diefs
dem Jahre
zu gedenken.
hat
einen
oder Menschenkopf.
in den Feldern
der Bogen
vier Evangelisten mit ihren die Wahrheit, die Politik,
Unter
sieht
Attributen, die Zeit,
wohl¬ den
man die
die Klugheit, den Handel.
An dem vorletzten Bogen links ist die Liebe unter der Gestalt einer Henne mit Küchlein. Diefs ist für Handwerksburschen Gleich
daneben
das Wahrzeichen sieht
man
von Bremen.
die Wachsamkeit
mit
einem Hahn. An der Ostseite sieht
man noch
in welchem
ein Stück
wahrscheinlich
auf aufs Dach führte, ähnliche
ist ebenfalls
Thürmchen
und
eines
ein Anbau.
alten Thürmchens,
eine Wendeltreppe
hin¬
es ist zu denken,
da£>
auf allen
vier Ecken
wie es sich auch aus der Abbildung nik ergiebt, abgebrochen, lerie
Hier
gewesen,
in Dilichs Chro¬
deren oberer Theil bei der Erneuerung der untere verdeckt wurde. Die Gal-
um das Dach her hat ebenfalls
steinerne
Figu-
168
-
ren. Die funden.
Verzierungen
Das Innere ganzer
,
Länge
sind
in gutem
des Rathhauses, sich
gute Schnitzwerh Kommissionsstuben
ich meine
erstrechenden
in Holz;
Geist
Saal,
den
in
hat einiges
einige Thüreingänge
dagegen
er¬
zu den
sind von ganz schlechter
Arbeit. Hier stand sonst der gewaltige Rathsstuhl, in dein Geschmack des Stuhls der hanseatischen Ab¬ geordneten
im Hansesaal
in Lübeck,
nur noch in der Abbildw>g viereckigten vier
mit
Ränken,
wo
harn der Ausdruck: deutung:
zu sehen ist.
Schranken der
umgebenen
regierende
binnen
vor Gericht
der
halbe
vier Ränken,
nun
auch
Von dem Platz
mit
Rath
safs,
in der Re-
stehen *),
Die Gemälde sind unbedeutend. Ein sehr gros¬ ses Rild, das Gericht Salomonis vorstellend, ist ohne allen Werth. pinselte,
Der Maler, der es im Jahre 1724 über¬
hat sein werthes
Haupt,
mit; einer wohlge¬
puderten Perücke bracht. Das beste
bedeckt, auf demselben ange¬ ist die Unterschrift: »Amor, ti-
mor et commodum
proprium
Auf einem
andern
man Karl den Grofsen,
sehr
pervertunt grofsen
Judicium.« Gemälde
sieht
der den Bremer Dom in Hän¬
den hält, wie er war, als der zweite Thurm noch stand. Auf der andern
Seite sitzt der heilige Willehad,
der
Apostel der Sassen und Ostfriesen, erster Dischof von Rremen und Erbauer von St. Peter, dem ersten Horn. *)
Doch stellt sich die Zeichnung
lirem. Slat. Ordn. 5, 6, 7.
des Doms an-
1U9 genehmer dar, als er wirklich ist , indem das Hauptschiff, nach der Facade zu urtheilen, in Verhält¬ nis
zu
den
erscheint.
Dagegen
Facade,
wovon
andern daran
Nebenschiffen nur
nur Blenden gebauten
mälde gegen Unter Gemälde
sind
die
noch
eins
sind,
in
grofserer
vier
und
die Breite
zu hoch.
ist,
Kaiser Karls des Grofsen Inschrift
de grote
Breite in der
indem
das letzte
versteckt
folgende
Thore
da ist,
Hause
Carolus Carolus
,
in einem
in dem
Bildnifs
die Ge¬
hat das
*):
niagnus
segt:
bin ick genannt.
Ein weidig Köninck auer velc tandt. Van düdeschem blöde gair Darlho
heffi my godt
hoch gebare n.
uthevkoren
syn loß to bringen in sassenlandt. dar syn name was vor unbekandt. vcle stryde hebbe ick gar koenlick gedaen dat ick minen ßeuden dörch franckryck, bet ick sc brachte
mögt
wedderstaen
spannien und düdeschem landl under mine handt.
bedwang ock ganlz italiam jegen
de lombarderers
ick darin quam.
*) Die Bremer werden es nicht tadeln,
dafs dieses Probestück der Rathhauspoesie raitgetheilt worden, wenn «ie bedenken, dafs dieses Buch auch für jNicht-Brtiuer geschrieben ist.
22
170 den Köninck geuangen dardorch
öhr landt
rnyn ryck ganz
groot
vorheerdt. gc/neerdt.
binnen rome bin ick thom Keiser gekohren. welck ick
•
öffentlichen
„
„Professor liche
Schulanstalten Rump.
rammte „lassen;" „der
und weiter
„Schulcursus
heifst
die
eine
der
gar
zur
und dadurch,
Absicht
für den angegebenen
„seyn,
in den beiden
„zwischen „Stande,
und denen,
einer
damit verwandten
,,
„len,
zu machen,
welche
schien es aber zu eine Abtheilung
sich dem gelehrten
Beschäftigung
nöthigen
nissen
und Geschicklichkeiten
oder
widmen wol-
um jede dieser Abtheilungen
besonders
An-
erforder¬
sich der Handlung
„ihnen
an¬
soll, so
die bisherige
obern Klassen welche
den
genauer
Durchaus
Zweck
den Schülern,
hat,
verkürzen
„zahl der Klassen zu vermehren.
zu
ihn blofs der
der Jugend
wo möglich,
die ge¬
die Erweiterung
„hat man es nicht nöthig gefunden, lich
für
sondern
Bestimmung
„in
Ständen treten
„Da
nicht
wesent¬
bisherigen
Lehranstalt
unten:
Vom
es darin,
Stelle
zu verlängern,
„verschiedenen
— „Die
aus den gebildeten
Lehranstalt
lassen
an
Schule
Jugend
1802."
besteht,"
Versuche,
„lateinischen
der Stadt Bremen.
Bremen
Veränderung
„einem
409
und nützlichen besonders
in den
Vorkennt¬ unterrich¬
ten zu können." — Quarta wurde, wie sich weiter aus dieser Schrift ergibt, eine Vorbereitungsklasse, auch in Tertia noch nicht auf besondern Stand Rück¬ sicht genommen;
erst in Secunda
acht parallellaufende Gelehrte
und Kaufleute
Zur glücklichen sehr viel bei, junger
besondere
Lectionen
waren
für künftige
angesetzt.
Ausführung
dafs in der
Mann angestellt
und Prima
des neuen Plans trug
Vorbereitungsklasse
wurde,
der
ein
als trefflicher
0 470
-
Lehrer
sich seit ein Paar Jahren schon an der Bürger¬
schule bewährt Publikum
hatte,
und dadurch
hinlänglich
empfohlen
dem
war, Frikke.
dafs sein früher Tod ihn nach wenigen der Schule entrifs. Er starb 1805. Dem jubiläum
Greise,
Hauptlehrer
gewesen
schon
seinem
Amts¬
bisher in der untersten
Klasse
jetzt
war,
noch eine Stunde täglich Kinderfreund
noch nicht
scheiden
mochte,
Arbeit,
verlassen
der Kinder
In der allgemeinen sein Jubiläum
gefeiert
Weise Rest
gegen
den
möglichst Alters
Tage,
wurde,
sprach Lehrer
auch
Sorge
für
die
völlig zur Ruhe gesetzt;
der Arbeiten
sich der neuen Anstalt
ihre
reichten,
jüngern und
fafsten
ältere,
neuen
fühlten sich
blühen der Anstalt,
Muth, durch
zu
auf eine für den Seimgen
die
suchten auch bei dem veränderten nützlich
sich die
wurden höhern
ältern Lehrer Kräfte
ihn
seiner ehemaligen
enthob. — Nur zwei Lehrer
wegen
Gemüth
blofs jeder
sondern
nicht
zu beschäftigen.
unermüdlichen
aus, die ihn nicht seiner
hatte,
womit im folgenden
Achtung der Stadt und insbesondere Schüler
ihn mit den
noch immer fähig
mit ihnen
Theilnahme,
wurde
weil der alte
wofür
und sein jugendliches
sich eine Stunde
Jahre
H. W. I. Heger,
die Lust
bei der Anhänglichkeit erhielt,
schon
darin gelassen,
von seiner
Kräften
Schade,
Jahren
der,
nahe stehend,
elterlichen
noch,
übrigen Gange so lange
machen;
und beide,
jüngere
ein plötzliches
die alle ihre Erwartungen
die Auf¬ über¬
traf, wie von neuem belebt. Schon im folgenden Jahre 1803 machte das Zuströmen der Schüler eine
471 neue Klasse, Quinta,
nothwendig;
1806 mufste Tertia
in zwei und bald auch das neue Quinta noch weiter in zwei Klassen abgetheilt werden, so dafs im Ganzen sieben
zahlreich
frecpientirte
den gedruckten öffentlichen theilung dafs
Einladungsschril'ten
Prüfungen,
findet
entlassenen
die
Schule
Oldenburgern sucht wurde.
damals
und
cupation
sich daraus,
Ton Hannoveranern,
vorzüglich
(1810) wurde
der Aus-
die Zahl der
Es ergibt
auch
In den letzten Jahren
und
sich auch
Schüler.
In
zu den jährlichen
Redeübungen
der Prämien
jährlich
Klassen entstanden.
Ostfriesen
stark
vor der französischen
endlich
be¬ Oc-
auch noch ein Schul¬
lehrer-Seminar von einigen patriotischen Bürgern er¬ richtet. Es wurden zunächst dazu die Zinsen eines Kapitals
angewiesen,
1804 wieder war;
das von den Beiträgen
aufgehobene
Bürgerschule
das noch Fehlende
Privatbeiträge
zu sammeln.
allen Bedrängnissen behauptet,
suchte
der
Deutschland, bekannten endlich Erhaltung
bei Jena
hatte
und Rettung
weitere
hat unter sich
steht jetzt
theils Kirchspiels-,
für
das nördliche
für die Hansestädte,
In ihrem
völlig gelähmt,
übrig
Jahre
Zögling derselben
insbesondere Folgen.
man durch
Diese Anstalt
als tüchtiger und beliebter Lehrer thcils anderen Schulen vor.
Die Schlacht
noch
nächstfolgenden
und mancher
für die
eigenthümlichen
die Leben
mufsten diese Städte nur auf der Institute, die ihr Wohlstand
I
472
-
einst geschaffen , genährt
und gepflegt
hatte,
sich be¬
schränken, bis die furchtbare Krisis überstanden seyn möchte. Dies Erhalten und Retten wurde auch nicht aufgegeben, als das grofse Reich uns immer näher kam und uns endlich in sich aufnahm. Doch schien alles Schirmen
und Dechen
des schwachen
Lebens
erringen
der Ankunft
Cüvier's
und
Unterordnung
aller
unserer
grofse Universität
mehr
als römische
lichen
Seyns.
Noel's die
—
Vieles
grofsen
Kämpfe
und
ersten,
wozu Bremens
war
Siege
und
unter
die
Schicksal
uns
rettete
zum letzten
Ueberwältigung
als mit
Einfügung
Lehranstalten
— Der Himmel
die Deutschen
Fristung
zu können,
als unausweichliches
vor Augen schwebte. muthigte
nur eine kurze
und er-
Kampfe
gegen
ihres eigenthüm-
nach
den Jahren
herzustellen;
zu
Senat und Bürgerschaft
der dem sich
vereinigten, gehört die Erneuerung der Anstalten für den öffentlichen Unterricht. — Was dafür seit dem ersten
ruhigen
Augenblick
freien Lebens geschehen jetzt
den heitern
bedürfen
,
da
kanntmachungen, weisen läfst.
dieses
wird sich
wieder Abrisses
es hier
auf
die Allen
um
Unterrichts. Rath
genheit
erwogen;
hatte
der Punct,
so
weniger Be¬
zugänglich
sind,
hin¬
erschien
die
gemeinschaftliche
und Bürgerschaft
ausmachen. und
wegen Verbesserung
Eine
mag
Nachrichten
Im Jahre 1817 den 23sten September Bekanntmachung
gewonnenen
ist und noch geschieht,
Schlufs
Der Ausführlichkeit
des
des öffentlichen Deputation
diese wichtige
aus
Angele¬
worauf zunächst Alles
473 ankam,
Vermehrung
Schuleinkünfte nunmehr Jugend
der
bisher
zu
beschränkten
war jetzt bald erledigt
in den Stand gesetzt, männlichen
und der Senat
eine Anstalt
Geschlechts
für die
aus den bemittelten
Ständen in einem Umfange und mit einer Vollständig¬ keit sofort ins Leben zu rufen, wie sie früher nur in der Idee vorhanden pium desiderium
gewesen
die Hauptschule
a) aus einer Vorschule, ist, die allgemeine Bildung hervorhebt,
als
hatte in Anregung kommen können.
Diese Anstalt,
jedem Verhältnisse
war und höchstens genannt,
besteht:
der als Ziel aufgegeben zu begründen, welche in
den Werth
der menschlichen
zu jedem anständigen
Berufe
Natur
die Tüchtig¬
keit vermehrt, und selbst die Wahl zu dem passend¬ sten Beruf leitet. Die Zahl der Klassen ist auf vier festgesetzt,
allein die Zahl der besondern
Abtheilun¬
gen, deren jetzt zwölf sind, richtet sich nach der Zahl der Schüler. Jede Abtheilung hat ihr eigenes Lehrzimmer und ihre besondern Lectionen. Uebersteigt die Schülerzahl
in einer
derselben
wird für eine neue Abtheilung
schichte,
lateinische
sind: Keligion,
und französische
Erdbeschreibung,
so
gesorgt.
Die Hauptunterrichtsgegenstände deutsche,
dreifsig',
Sprache,
Naturkunde
Ge¬
und Mathe¬
matik, Schreiben, Rechnen und Zeichnen. Der Theilnahme an allen diesen Lectionen darf sich kein Schüler ohne besondere Gründe entziehen.
von dem Vorsteher genehmigte In der obersten Klasse wird aufser
der gewöhnlichen
Schulzeit
schen und englischen
Unterricht
Sprache
in der griechi¬
ertheilt,
dessen 60
Be-
474 nutzung von den Wünschen münder und von der Absicht hängt. Ueber alles Weitere, schöne Local der Schule, selben,
Prof.
in seiner
Friedr.
Schrift:
der Aeltern und der Weiterbildung
besonders auch über das gibt der Vorsteher der¬
Strach,
ausführliche
„Ueber
hier etwa noch zu bemerken, der zum
Gebäude Spielplatz
worden,
und,
Bremen
des Locals ist daraus
dafs mit dem geräumigen
auch ein Garten für
Nachricht
die Vorschule.
bei J. G. Heyse." — In Ansehung und lichten
Vor¬ ab¬
die
verbunden
Schüler
da die harmonische
ist,
umgewandelt
Ausbildung
der gei¬
stigen und körperlichen
Kräfte
als Hauptzweck
auch
dieser
in der Bekanntmachung
aus¬
Unterrichtsanstalt
gesprochen
ist,
noch einige Vorrichtung
zu Turn¬
übungen enthält. Aus der Vorschule Jahren
daraus entlassenen
GelehrtenAufgabe
oder
gleich
für
Stände
zu sorgen
der
Die besondern
allgemeinen menschlichen Bildung Zweck nunmehr, da sie nicht zu¬ hat,
desto
Die Lehrgegenstände
und
einen
b) die
hat, ist: bei fernerer
die eigenthümlichen
Geschichte,
entweder:
die ebenfalls
chische und französische Staaten
Schüler
jetzt Prof. Sanders,
Beachtung der ihren besondern
thum,
die etwa mit vierzehn
c) die Handelsschule.
der ersten,
Vorsteher,
folgen.
empfängt
Ansjuüche vollständiger sind: lateinische,
Sprache,
klassisches
anderer zu ver¬ grie¬ Alter¬
die in der obern Klasse in die der Beligions
-
Gesellschaften
zerfällt,
Erdbeschreibung, Mathematik, Stylistik und Logik.— Die Gelehrtenschule hat drei Klassen. Die Handels-
475 schule trägt diesen Namen nur, andern
Abtheilungen
zu
unter den verschiedenen ihre Zöglinge Handelsstadt
unterscheiden,
theils
Geschäftskreisen,
entläfst,
Aufser
schäftskreise
an die sie
der Kaufmannsstand
der Berücksichtigung
im Allgemeinen
Hauptbestimmung: sichtspunkt
in einer
zu öffnen,
welcher
ist,
solcher
Ge¬
Anstalt
die
den gröfsern
Ge¬
hat diese
dem Jüngling
er berufen
an der
dem hiesigen
Bürger,
Verwaltung,
Gesetz¬
gebung und allen staatsbürgerlichen
Bechten
nehmen,
liegen
mufs.
sucht sie nicht
allein
stets
vor Augen
Hauptbestimmung sorgfältige
Wahl
der aus den welche theils
theils
des Unterrichtsstoffes
Sprachen die
allgemeine
sie besonders
lichen Vorträgen, schreiben
Theil zu Diese ihre
durch
besteht,
menschliche
befördern;
Bildung,
(zu welchem
zu den Fertigkeiten
Buchhalten,
anleitet,)
sondern
eine
zu erreichen,
und Wissenschaften
die Berufsfertigkeit
Zweck
weil
doch immer vorzügliche Berücksichtigung
erfordert.
sofern
theils um sie von den
Bechnen
in münd¬ und Schön¬
auch durch
die
Lehr¬
weise, eingedenk, dafs die Bildung für die Welt, für den Stand und die Geselischaft hier vollendet werden
mufs,
da die Jünglinge
noch eine höhere,
dieser
wie die Jünglinge
Anstalt der
nicht
Gelehrten¬
schule die Academie,
vor sich haben. — Die Handels¬
schule
aus zwei Klassen,
besteht
jetzt
tere zwei Abtheilungen Mertens. Gründen deutendes
hat.
Vorsteher
wovon die un¬ ist Professor
Die Hauptschule besitzt in liegenden und andern ständigen Kevenuen ein be¬ jährliches
Einkommen.
Bei der
Ausdeh-
476 nung,
welche diese Anstalt in den letzten
nommen
und bei der consequenten
,
Grundsatzes zählt, für
Durchführung
, sobald eine Klasse über dreifsig
eine neue Abtheilung dieselbe
anzustellen,
zu bilden reicht
jenes
Staatshasse
zugeschossen.
lich über wendet.
30,000
des
Lehrer
Einkommen wird aus der
— Im Ganzen werden jähr¬
Thaler
auf die Hauptschule
Nach der Anordnung männlichen
ge¬
Schüler
und
aber nicht völlig aus, und das Fehlende
Jugend
Jahren
der Hauptschule
Geschlechts
aus den
ver¬ für die
bemittelten
Ständen
blieb noch ein grofses und schwieriges
nehmen schulen.
übrig: Verbesserung der niedern Volks¬ Für diesen Zweck wurde in dem Convente
vom 3ten December und Bürgerschaft Hauptzwecke Errichtung
bestellt,
eine Deputation auf Berathung
einer Navigationsschule, errichtete
sodann
auch
anstalt
für junge schon
auf ein
aus Rath
und ihr Geschäft aufser dem
noch ausgedehnt
Privatunternehmen
auch
1819
Unter¬
Berathung Künstler
wegen
da die 1798 als
1805 eingegangen wegen und
einer
Bildungs¬
Handwerker,
Privatunternehmen
war;
bestand;
wozu auch
sollte sie überlegen, in welchem Maafse das als Privat¬ anstalt noch fortdauernde Schullehrer-Seminarium von Seiten des Staats zu unterstützen Die
Deputation
sorgfältigen,
mühevollen
denen Schulen, nommen,
begann
und
sey.
ihr Geschäft
Untersuchung
Kirchspiels-
mit einer
aller vorhan¬
und Landschulen
fand nach angestellter
ausge¬
Untersuchung,
dafs in 75 Schulen von 24 Lehrern
und 51 Lehrerin¬
nen ungefähr 4100 Kinder beiderlei
Geschlechts Unter¬
richt erhielten. Einzelne
Ich übergehe
gehende
Resultate
so wie die darauf
die ins Besondere dieser
angestellten
Nachforschungen,
Berathungen,
aus den
letztern
blos die wichtigsten
der Vorschläge
welche
von der Deputation
ihren Committenten,
Rath und der Bürgerschaft, sodann
sämmtlich
stehen: 1) Schullehrer.
aushebend, dem
und von diesen
worden
sind.
Sie be¬
In Errichtung des Seminars für junge 2) In der Anordnung von Instructoren
zur practischen
Unterweisung
und Schullehrerinnen, rung
vorgelegt
genehmigt
und
einer
und zur
zweckmäfsigen
migen Lehrmethode. der Armen-Freikinder
angehender
Schullehrer
allmähligen
und
möglichst
Einfüh¬ gleichför¬
3) In der gänzlichen Trennung und der Selbstbezahlenden
in verschiedene Schulen. 4) In der Aufhebung Abendschulen , an deren Stelle Unterrichtsstunden den Nachmittagen am Sonntage
des Mittwochs und Sonnabends
einzuführen.
eigenen Schulpflege Gegenden
der Stadt und Vorstadt,
deren
Stande
Kinder
besuchen;
sind,
welchen
Pflege
auf die Erhaltung
ser Schulen,
und besonders
mäßigen Schulbesuch
aus den nämlichen in welchen
Schu¬ aus
mit den Aeltern,
empfohlenen
Schulpflegern
Achtsamkeit
einer
und soviel möglich
und Berufskreisen
die ihrer
oder
5) In der Bildung
durch Bürger
len dieser Art befindlich gleichem
der an
Schulen
im Allgemeinen
und Verbesserung
die die¬
die Sorge für den regel¬
der Kinder,
so wie die mit der
47ö Inspection gemeinschaftlich über die Bedürfnisse der zum Behuf
anzustellende Schulen und
der dafür vom Staat zu leistenden
stützung,
auch
Lebenswandel der Lehrer
vorläufige
Erkundigung
und den Eigenschaften
Unter¬
nach
dem
neuanzustellen¬
obliegen wird.
Endlich festgesetzt
ist auch noch von Rath und Bürgerschaft worden,
dafs die bisherigen
len der verschiedenen
Confessionen
deren, ohne fernere Rücksicht errichtet
Berathung der Lehrer
werden
sollen,
Schulen
setzten
bessern
vereiniget
auf Confession,
als das Bedürfnils
und dafs der Staat künftig, dieser
Armenschu-
fordert,
nicht zureichen,
zu der neu-festge¬
Einrichtung
den
auf mindestens
mit Inbegriff
so viele
so weit die eigenen Fonds und
erhöheten
soldungen das Fehlende zuschiefse. Die Kosten für das laufende Jahr sind Deputation
und
des
4000 Rthlr.
Be¬
von der
angeschlagen,
Seminars , dem sein Fortbestehen
nach einem erweiterten
Plan jetzt gesichert
ist.
Die
patriotischen Gründer desselben haben dagegen, nach¬ dem ihr Institut nun vom Staat übernommen ist, das ihnen
noch übrig gebliebene
welches
Capital
schon durch Beiträge
von 1000 Rthlr.
wieder sich mehrt,
Gründung einer wohlthätigen Stiftung welche Lehrern an niedern Schulen theils tritt in ihren Krankheit.
Hülfe
sich widmenden berechtigen,
Berufskreis, fordert, Jünglingen, und in ihrer
theils oder
wenn
zur
bestimmt, beim Ein¬ Alter
auch diesen
oder
Schulen
wenn sie zu Erwartungen Vorbereitungs
- und Bil
479 dungszeit
Unterstützung
Erleichterung, soll.
—
bedürfen,
Hülfe Diese
und
in sochlen
Unterstützung
sämmtlichen
Bürgerschlufs
so discutirt
sämmtlich
man sich bereits
sind
in
Jahres (1822) auf
und durch Rath- und
genehmigt
mit der
gewähren
Vorschläge
der ersten Hälfte des gegenwärtigen dem Bürgervereine
Fällen
worden,
Ausführung
so dafs
derselben
be¬
schäftigt. Aufser dem Seminar ist auch die Errichtung Navigationsschule schlossen;
nach einem vereinfachten
ferner
bildung junger die bisherige Handwerkern
eine Anstalt
Künstler aller Art,
unentgeldlich,
vorzüglich
und zur Verfertigung
Anleitung
gegeben hat,
richt
aber sicherer
Sonntags
schlofs ihren
ausführlichen
dafs sie einsehe,
Schulen
zum
übergeht.
den vorgeschlagenen Einrichtungen werde, um alsbald einen vollkommenen von ihr untersuchten
theils
von Modellen practisch
nunmehr
mit der Acuferung,
in welche
Tischlern,
theils gegen Bezahlung,
Deputation
Aus¬
die seit 1819 schon 324
Zeichnen Die
Plane be¬
zur practischen
und Handwerker,
Zeichenschule,
einer
wie viel
noch fehlen Zustand der
herbeizuführen;
und heilsamer
Be¬
zu verfahren
dafs sie geglaubt,
für jetzt nur die festen Grundlagen eines Zustandes zu beschaffen, aus welchen die Vervollkommnung allmählig sich entwickeln
müsse.
—
Wohl
läfst sich,
scheint es, noch von einer andern Seite her die Hoff¬ nung, wesens,
und zwar in Hinsicht verstärken,
sich entwickeln,
unsers gesammtcn
Schul¬
dafs nicht blofs Vollkommneres
sondern
in den sich vervollkomm-
480
-
nenden
Anstalten
auch der hochwichtige
selben immer leichter werde.
vollständig
Es ist nämlich
wohlangelegter
eine
und sorglich
dafs sie in ihrem Kreise bald heben,
der¬
zu erreichen
seyn
unausbleibliche
gepflegter
Folge
Schulanstalten,
auch die häusliche
und daran allmählig,
einen Beistand, nein, mitfördernden Genossen
Zweck
Erziehung
ich mag nicht sagen
einen wenigstens zur Hälfte ihres Geschäfts haben. Schon
hat sich dies bei uns zu bewähren angefangen, am sichtbarsten vielleicht bei der Vorschule: doch auch am reifenden Jünglinge zeigt sich die väterliche Theilnahme an den Fortschritten und dem Gedeihen dessel¬ ben nicht
weniger
zarten Alter; tation
zur
fördernd,
als die der Mutter beim
und der treffliche Anordnung
einer
vätern , die in dem Sprengel den Aeltern
Vorschlag
der Depu¬
Schulpflege der Schule
der sie besuchenden
aus Haus¬ wohnen
Jugend
und
auch sonst
näher stehen, läfst noch viel für angelegentliche Theilnahme des älterlichen Hauses in allen diesen Be¬ zirhen
hoffen.
Bei solcher
wetteifernden
Wechsel¬
wirkung aber könnte sich bald der in der Theorie nicht
geschlichtete
ziehungsweisen, thropinismus lösen,
dem Humanismus
bei uns auf practischem
das zweiten
älterliche sich
Haus
aneignet
wirkend
der
währen,
was aus beider
Ende
zwischen
indem die Schule vornemlich
ersten, des
Streit
aufblühenden
den beiden und
Er¬
dem Philan¬
Wege
friedlich
das Heilsame des
vornemlich
alles
und
zusammen¬
Beide
Nachkommenschaft
Zusammenwirkung
nur allein hervorgehen
noch
kann:
Gute ge¬
doch am
eine vollständige
481 den gesamuitcn ganze
weitere
Menschen
fördernde
Bestimmung
und für
vollendende
Erziehung.
Es hat sich in der kurzen Darstellung schen
Schul-
und
Ort finden wollen,
ein Wort erwähnen
zu sagen; mufs.
jedoch gefähr
beschlossen
fällt
wurde,
zum öffentlichen hundert
Jahre
162S gestorbene
kein
von der Stadtbibliothek
nur aus den Schriften
stehend,
bisher
daher ich ihrer jetzt nachträglich
Der Anfang derselben vom Bath
der Bremi¬
Gelehrtengeschichte
passender
seine
ins Jahr
1534,
eine gute
Liberei,
der Kirchenlehrer
Gebrauch
später
Bremische
be¬
anzulegen.
vermachte Syndicus
wo
Un¬
der zu Prag Buxtorf
seine
aus historischen, publicistischen und juristischen Wer¬ ken bestehende Büchersammlung dem Bath, der damit die öffentliche Bibliothek vermehrte. Dazu kam durch Ankauf
die
Bibliothek
des Melchior
Goldast
von
Haimensfeld, eines zu seiner Zeit (er starb 1635) sehr lleisisren Sammlers und Forschers nach literarischen O Schätzen,
woher
Beichthum
der
durch
die
Opera
vornemlich Bibliothek
der
rührt,
omnia manuscripta
Joh. Coccejus noch einen halten hat. Weiter wurde
handschriftliche der
bald
darauf
des berühmten
bändereichen die Bibliothek
Zusatz er¬ noch ver¬
mehrt durch die vom Prof. Cassel hinterlassene
Samm¬
lung der auf Bremen
Schrif¬
ten ; endlich
irgend
sich beziehenden
ist auch die Büchersammlung 61
der einge-
gangcnen
deutschen
Die Bibliothekare
Gesellschaft haben
Schriften, schen
die ehemaligen
überhaupt Literatur,
der
sondere,
bestimmt)
Slaatsvcrhältnisse
auch
hat
Alterthümer,
des deut¬
betreffend,
das Fach
der
der Numismatik
ständigkeit
meinnützliches
Bibliothekars,
Beifall aufgenommen, alten Schulgebäudes für
mäfsigen Zuwachs, der Bibliothek
zu knüpfen,
das bisher
Auditorium
das
auch geräumig
Vorhandene
Idee ganz ins Leben
treten,
des Locals
werden,
das alte Schulgebäude Baum bietet.
lassen.
des
Local für die
als sich aus der jetzigen
kann erwarten gedacht
ist nicht ohne
zu einem würdigen worden,
Bürger¬
mit beträchtlichen
theologische
eingerichtet
ist,
ein neues, ge¬
gebildeten
und seitdem
das ehemalige
— Die
an den so zufällig zu¬
alten Bücherschatz Institut
un¬
dabei an keine Voll¬
und der gesammten
schaft zugängliches
überflüssig
Fache),
vor der Hand kann gedacht werden.
sammengekommenen
Bibliothek
insbe¬
Ankauf nach und nach nicht
gewonnen , obgleich
Idee des jetzigen
alten
und theologische
jedoch nur im kirchengeschichtlichen
beträchtlich
zu
und von den Fa¬
die juristische
durch gelegentlichen
mit
die Geschichte
der Literar-Geschichte,
kultätswissenschaften,
genug
jährlich
und ihre Hilfswissenschaften gesucht;
(letztere
sehr geringen
die Reichsgeschichte,
vermehren
Kosten
ausgesetzten
auf 1(J() Rthlr.
Beichs,
—
sie dann nach Maasgabe der
zum Ankaufe neuer Bücher Summe (jetzt
hinzugekommen.
und
so
Einnahme
Soll aber
jene
so mufs an Erweiterung wozu glücklicherweise
noch in demselben Die Aufstellung
Stockwerke und Anord-
483 nvmg in dem neuen Loeale ist jetzt erst beendigt
und
der Bibliothekar
mit
Ausnahme
der
seitdem
Dinstags
Schulferien,
und freitags,
für Besuchende
wärtig. — Zunächst
ist genug erreicht,
längliches
auch
IjOcale,
rung, vorhanden
bleibt.
wenn nur hin¬
zu beträchtlicher Entspricht
gegen¬ Vermeh¬
der Thätigkeit,
wo¬
mit jetzt die Verbesserung des gesammten Schul¬ wesens schon betrieben worden ist und noch betrieben wird, die aus derselben zu erwartende Wirkung, so wird das Bedürfnifs eines Instituts, wie es in den Museums-Vorlesungen berechnete deutsche
über
öffentliche Stadt,
eine auf Nationalbildung
Büchersammlung
entworfen
für
eine
ist, mit jedem Iahre mehr
gefühlt werden; und da dies nicht ausbleiben kann, so läfst es sich mit Zuversicht erwarten, dafs in we¬ nigen Jahren Ankauf,
nicht nur für eine reichere
sondern
tägliche gungen
auch für Pflege und Bedienung
Zugänglichkeit erst
wahrhaft
Kunst
feuern;
in
Bremens
den Genius
Malerei in den Kirchen durch die Bilderstürmerei ben,
verschwunden,
diesen
und
Bedin¬
werdenden
In¬
werde.
Bremen. waren
zu wecken
was von Kunstwerken
Reformation
unter
geschehen
Umgebungen
wenig geeignet,
des
gemeinnülzlich
stituts das Erforderliche
Die
Einnahme zum
vormals
nur
und zu be¬
der Bildhauerei
gewesen seyn konnte, des ersten Jahrhunderts
und war der
doch läfst sich kaum glau¬
dafs je etwas bedeutendes
vj)n Kunst in den Kir-
484 chen gewesen
sey, wie denn z. B. kein einziger
Pfei¬
ler des Doms die geringste Spur irgend eines Denkmales früherer Zeiten verrätb. Wenn nun die so anhal¬ tende,
Zeit und Geist einengende,
bestimmten
Standes,
der eben ohne andere
nie der Kunst förderlich sich erlilären, men gedeihen
Beschäftigung
war,
Umstände
dazu kam, so läfst es
dafs sie eben nicht besonders
in Bre¬
konnte.
Aus einer von Cleve hierhergezogenen manrt genannt Schenk, gelangte
eines
Familie Tile-
die hier zu bürgerlichen
Ehren
*), nun aber bis auf einige Nachkömmlinge
weiblichen Geschlechts ausgestorben ist, stammte der rühmlich bekannte Historien - und Portrait-Maler die¬ ses Namens,
der früher,
bei
seinem
Italien, sich einen Namen erworben.
Aufenthalte
in
Als Portrait-Ma¬
ler ist er an die Seite der gröfsten Maler gestellt wor¬ den. Er malte viel zu Wien und lebte noch im Jahre *1668.
Seine Tochter
Landschaften
malte
vortrefflich
in Wasserfarben.
Blumen
und
Sein Vater war Pre¬
diger zum Horn bei Bremen gewesen. — Man nennt auch einen bremischen Bildhauer Th. Wilh. Frese, der in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in Italien lebte. Romans,
Er war Schüler der in Bremen
Jahr 1730 gestorben
des italienischen gearbeitet
seyn soll.
Bildhauers
und daselbst
ums
Der neueste Bildhauer
von Geschieh und einigem Ruf war Beling.
Auch ein
) Ich habe zwölf dieses Namens gezählt, die in Bremen Iieamte gewesen.
Maler Tiling,
der in Berghems
Styl Landschaften
ge¬
arbeitet haben soll, war in Bremen geboren. Gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts sah Bremen einige treffliche
Künstler
mann malte Historie; vorzüglich.
unter seinen Bürgern.
der Rubensche
Mansiehtnoch
Rull¬
Styl gelang ihm
hin und wieder Bilder und
Skizzen von ihm. Er ging von hier nachParis
und man
weifs seit geraumer Zeit nicht, Wie selten weifs der Künstler
was aus ihm geworden. den zeitlichen Vortheil
mit dem Himmelreiche
Phantasie
seiner
in Ueberein-
stimmung zu bringen! Einer der ausgezeichnetesten Medailleurs war Johann Blum oder Bloom. Ob er ein Bremer von Ge¬ burt war,
ist nicht ausgemacht,
aber er hat die meiste
Zeit seines Lebens in Bremen zugebracht. Er war vermuthlich ein Schüler Sebastian Dadlers. Seine Münzen gehen vom Jahre 1631 — 1650. rere
sogenannten
solche auf
denen
Rolands unsere
-
Münzen
Es sind meh¬
darunter,
Rolands - Säule
d. h.
abgebildet
ist. Die erste derselben ist vielleicht in Ansehung der feinen Arbeit nie übertreffen worden. Ferner sind mehrere
Medaillen
auf den westphälischen
Frieden
von ihm; eine auf den Tod Gustav Adolphs;
drei auf
die Eroberung von Breisach mit dem Brustbilde Bern¬ hards von Weimar mit der Ueberschrift: Brisach fortis sed fortior schönste
Deus fuit et Weimarius
Denkmünze
Vermahlung Prinzessin der vordem
Wilhelms
ist unstreitig Prinzen
Maria von England
1638.
Seine
diejenige
auf die
von Nassau
und der
im Jahre
Seite ist das Brautpaar,
164l.
welches
Auf
sich die
486 rechte
Hand
reicht;
über
der Braut
wie über
dem
Bräutigam schwebt ein Engel mit dem Myrthenkrahze, weiter oben ist eine Taube. Unten ist ein Theil der Stadt
London,
Rückseite
wo
erscheint
die Trauung der Prinz,
las mit blofsem Schwerdt, lona liegt zu Boden; res erscheinen,
begleitet
Auf der
von der Pal¬
dabei Kriegsgeräth.
die Göttin
des Friedens
Belund Ce¬
nebst Amor, der das Pfeilbündel
sieben holländischen zen wird
geschah.
Provinzen
der Oelzweig
trägt,
der
und dem Prin¬
überreicht.
Diese Medaille
gehört ohne Zweifel zu den vortrefflichsten dieser Art. Noch hat man Denkmünzen von ihm auf den Ge¬ neral Banner, auf Herzog
Christian Friedrich
den Vierten von Celle;
von Dänemark,
eine auf Friedrich
Herzog von Holstein,
eine auf Friedrich
König von Schweden,
eine auf die Stadt Danzig.
ter
den vielen Trauungs-Medaillen
den Dritten Un¬
ist diejenige
aus¬
gezeichnet, die auf der Rückseite eine Henne führt, welche auf ihren Küchlein sitzt. Fast alle diese Me¬ daillen sind in der schönen Sammlung des Herrn hard zu sehen. Job. Heinr.
Menken
schien
stimmt der Niederdeutsche Worts
zu seyn.
Natur da ist, reicht
der
Natur
be¬
Maler in vollem Sinne des
Er erkannte
den flachen Wesergegenden
von
Burk¬
früh was Poetisches verborgen
nicht hin,
lag.
in
Dafs die
sie will auch gesehen,
sie will gefühlt, sie will in ihren geheimen Schönheiten erkannt
seyn.
Dafs eine malerische
tasie oft eben so in Anspruch Gebürge,
fühlt jeder,
nimmt,
Eiche
die Phan¬
als ein mächtiges
der für das Malerische
Sinn hat.
487 Meuten
rifs im vierundzwanzigsten
ans dem Kaufmannsstande sein Talent kannten
sich
los und durch Männer, welche
und schätzten,
er sich ganz der Kunst, daels Charakter
Lebensjahre gefordert,
widmete
ging nach Dresden,
der Landschaft
wo Ruys-
ihn gewann und Klen¬
gel in einem gewissen Sinne sein vorzüglichster Lehrer ward. Dort, wie nach seiner Rückhehr in die Vater¬ stadt, malte er eine Menge schätzbare Bilder, in welchen ein eigentümliches
Genie und ein poetisches
sich offenbarten.
Durch
eine Sammlung
Gemüth
sehr geist¬
reicher radirter Blätter ist er auch denen bekannt ge¬ worden, die seine Gemälde nicht kennen. Das Genie gangen.
Dem
des Vaters Jünglinge
ist auf den Sohn überge¬ Gottfried
Mcnken
gefielen
die charakteristischen Centauren, die der letzte Krieg vom Don her in unsere Gegend führte, ihre malerische Kleidung, ihre kühne und leichte Haltung auf dem Pferde. Dazu kam die Begeisterung, welche die An¬ kunft
jener fernen
dem fränkischen erregte.
Gäste, Joche
die die Stadt Bremen
erlösten
von
in der jungen Seele
Kein Maler hat diesen Kriegern
und ihren ma¬
geren Rossen so ihre Eigentümlichkeit abgesehen , als Gottfr. Menken. Seine Bilder stellen Ereignisse dar, die bei und in Bremen vorgefallen AngiilT auf das Osterthor, der Domsheide u. s. w. Auch nennt
Bremen
sind: denKosacken-
ein Kosacken - Lager den genialischen
auf
Anton Al¬
bers, der sich jetzt zu Lausanne
aufhält und aus eigener
Kraft sich in Claude
Lorrains
Styl mit dem gröfsten
Glücke hineingearbeitet
hat,
den seimgeu.
f
488-Die Sammlungen Garlichs
wird
so weniger,
des Herrn Dreiers und des Herrn
kein
Kenner
unbesehen
da die früherhin
vorhandene
Kunstschätze
lassen,
in den alten
fast sämmtlich
um
Familien
ausgewandert
sind. In der Sammlung des letztgenannten Freundes der Kunst sieht man mehrere Bilder aus der Nieder¬ ländischen
Schule,
van der Velde,
einen Hondekoeter,
Netscher,
in wenigen Sammlungen
Musik Was Bremen
seit
in
Guido
van der Neer,
wie man sie
schöner
linden mögte.
Bremen
f *).
von
und Eilinder
Backhuyzen,
Arezzo,
Domcapitular
der seitdem gebräuchlichen
Linien und der Bezeichnung
der
Tonleiter
Jahrhundert
St. Stephani, Hochzeiten spielten
gab ein Organist,
eine Sammlung und bei anderen
Tänze
die Kathsmusikanten.
darüber Im sie¬
Knoop,
heraus
feierlichen
fünf
mit ut, re,
mi u. s. w. hier für die Musik geschehen ist, habe ich nur Unbedeutendes linden können. benzehnten
in
und
an auf
Gelegenheiten
Noch vor A'ierzig Jah¬
ren gab es hier keine
öffentlichen
Concerte,
so lange vorher
in Hamburg
die Musik geblüht
schon
hatte, wo ein Ludwig Kaiser, Händel, Emanuel Bach u. a. ein erwünschtes
da doch
Carl Philipp Feld für ihre
Talente gefunden
hatten.
Im hiesigen Dom und auch
in andern Kirchen
wurden
damals zwar auch geistliche
Musiken aufgerührt,
aber mit einem sehr magern Or-
*) Zum Theil vom Prof. Storck.
489 ehester,
so dafs Pauken
thun muisten, sen nicht Weise!
und Trompeten
das Beste
wobei es denn auch an erbaulichen
fehlte:
z.B.
(fortissimo).
„Spielet Beifst
leise,
nicht!
Pos¬
nach Assaphs
(pizzicato)."
_
An Beistand von Liebhabern war nicht zu denken, da Eltern es unanständig hielten, ihre Kinder öffentlich auftreten
und sie,
aufser etwa Klavier oder Flöte,
gend ein Instrument Unstreitig rer
lernen
gebührt
und Kantor
ir¬
zu lassen.
dem Doctor Müller
an der Domschule
als Leh¬
und zugleich Vor¬
steher eines Privat-Erziehungs-Instituts der Preis, hier die Musik zuerst auf eine höhere Stufe erhoben zu haben.
Er
sorgte
in seinem Institut
in Gesang und Spiel, aus OldenburgP Orchester
hieher,
M e i s n e
zog einen Violinspieler der leichte
seiner Zöglinge
Privatconcerten
für Unterricht
setzte,
aufgeführt
r, jetzt Professor
wurden.
Wiele
Symfonien für das die dann in seinen Sein Unterlehrer
der Naturgeschichte
in Bern,
ein geschickter Violoncellspieler, der verstorbene Kaufmann Arnold Oelrichs, der Mäckler Fehr¬ mann
und andere
tigen Beistand,
eifrige
Musikfreunde
und so ertönten
leisteten
thä-
in diesem Kreise bald
auch Symfonien und Quartetten von Pleyel, Gyrowetz, Wranizky und Haydn, so wie die damals gangbaren Ciaviersonaten von Kotzeluch u. a. Auch an den Kir¬ chenmusiken
im Dom unter Müllers
Direction
nah¬
men die in seinen Concerten
gebildeten
als Sänger und Spieler Theil,
und bald hörte man dort
und in Concerten
gut besetzte
jungen Leute
und ausgeführte
62
Stücke
490 aus Athalia, sterwerke.
den Tod Jesu und andere
Gleichzeitig vorzüglich
herrn vonKnigge
öffentliche
einer
Familien
hervorgingen.
den mit Nachsicht obligaten
Vortrag
Ausbildung.
Streben
In dem Letzteren
honorirt,
nach höherer
musikalischer
schöne
Verein
hergestellt,
was um so mehr zu beklagen
sich aus: der gründliche Schüler
Ausdehnung
dieser Organist
Flöte war.
Periode
Publi¬
zeichneten
Rauschelbach, Bach,
der sein In¬ aller kleinli¬ Ferner der
dessen Hauptinstrument
Sein Ton und Vortrag,
da es
fehlt, als Obli¬
strument würdig und mit Verschmähung chen Klavierkünste zu behandeln wufste. Frese,
ist,
vor einem gröfseren
des Carl Philipp Emanuel
Concertmeister
später
nicht wieder
an Aufmunterung
den Künstlern
auf¬
und so entstand
und in dieser
gatspieler neben Künstlern kum aufzutreten.
wur¬
aber für jeden
eingegangen
Unter
ange¬
und auf jede Weise
ist dieser
seitdem für Liebhaber
Lieb-
Gesellschaft
von Profession
besonders
Leider
woraus
sich obligat hören lassen,
beurtheilt
Musiker
ein allgemeines
dem Frei¬
und das sogenannte
geschlossenen
mufsten auch Anfänger gemuntert,
Iken,
u. a. PrivatconcerteStatt,
bald regelmäfsige sehener
Mei¬
fanden auch in andern Privathäusern,
bei dem Burgermeister
haberconcert
gröfsere
besonders
die
in lang¬
samen Tempos, war äufserst rein und lieblich, oft wahrhaft rührend. Dann der Musikdirektor Löwe, jetzt bei seinem auch als Komponist
Bruder
in Bromberg
von drei hübschen
privatisirend, Klaviersonaten
491 bekannt.
Er war in der Kapelle
des Marligrafen
Schwedt erzogen und ausgezeichnet ler des Orchesters
zu decken,
von
in der Kunst, Feh¬
indem
er jede Lücke
in irgend einer Stimme auf der Stelle ausfüllte, so dafs die Zuhörer davon selten etwas merkten. Für Violinconcerte war sein Ton nicht glänzend genug, in Quar¬ tetten und in der Begleitung von Klaviersonaten aber, wo es mehr auf leichte und festes
markirtes
von Wenigen
Spiel ankommt,
erreicht
Seine Stelle
gefallige Manieren,
ter Spohr
glücklich
auch die grofsen
Symfonien oft vortrefflich gere Ochernal
er gewifs
den geschickten
Ochernal
ter dessen Leitung
ward
oder übertroffen.
ward durch
und Klavierspieler
Präcision
ausgeführt
ersetzt,
un¬
Beethovenschen werden. Der jün¬
bildet sich gegenwärtig
zum Virtuosen
Violin-
in Cassel un¬
auf der Violine aus und be¬
rechtigt zu den gröfslen Erwartungen. Eine wesentliche Verbesserung erhielt des Orche¬ ster durch die Feldmusik des 1813 errichteten Linien¬ bataillons,
welche der leider zu früh verstorbene
sikmeister Klingenberg, tist,
ein vorzüglicher
trefflich organisirte
Mu¬
Clarinet-
und einübte.
Dafs unter dem Liebhaberpersonal das weibliche Geschlecht sich vor dem männlichen auszeichnet, darf Niemanden
wundern,
der bedenkt,
delsstadt der eigentliche ner zu sehr in Anspruch
dafs in einer Han¬
Beruf die Thäligkeit nimmt.
Unter
der Män¬
den Clavicr-
spielerinnen zeichnet sich die Tochter des bereits er¬ wähnten Doctor Müller durch grofse Fertigkeit und kräftigen
Vortrag,
besonders
der Beethovenschen
Sa-
492 chen,
auch als gefühlvolle
stach
aber durch
Eindringen
Componistin,
vorzüglichen
in den Geist
Componisten
Anschlag
und
ren unstreitig
und tiefes
die Nationalität
jedes
machte seit einigen Jah¬
die Singmusik.
zuerst
Der Organist
eine Singschule,
ther, durch die vorgeschrittene
Grabau
bereitwillige
allgemeine
Geistes inBremen geweckt, vereinigten Theilnahme
Seng--
aus.
Die gröfsten Fortschritte eröffnete
Frau
in seinen Hebungen.
Gemü¬
Bildung
des
sich mit lebhafter Man hörte
endlich
gröfsere Chöre aus den besten Opern und ganze Cantaten.
Der treffliche,
ger Lange
durch Reisen gebildete
*), schätzbar
Tenorsän¬
auch als Theoretiker,
schlofs
sich an, und so war alles jetzt auf dem besten Wege. Es würde jedoch schwer gehalten viele junge Talente hätten,
den rechten
haben,
Weg
dafs so
eingeschlagen
wenn ihnen nicht ein unvergleichliches
bild erschienen
wäre.
Frau Sengstack,
Vor¬
geborne Grund,
von den gröfsten Meistern in Hamburg gebildet, kam durch Heirath nach Bremen und entzückte durch ihre seelenvolle
Stimme und
trag alle Menschen, hatten. Es dauerte Talente
ihren
ausdrucksvollen
die Sinn für das wirklich
nicht lange,
sich ihre Singweise
so suchten anzueignen
Vor¬ Schöne
andere junge und es war er¬
staunlich , wie schnell
sich schöne Stimmen
und aus¬
drucksvoller
ausbildeten.
treffliche
Sängerin
Vortrag
ist auch noch jetzt
Diese
die Zierde
der Singaca-
*) Er hat auch ein sehr schätzbares Ch»ralbiu lt herausgegeben.
493 demie,
und was oben von ihrem Spiel gesagt worden,
gilt in noch höherem Imlahre
Maafse von ihrem Gesänge.
1813 wurde der durch seine genialischen
Claviercompositionen
bekannte
Riem
als
Domorga¬
nist hierher berufen. Mit ihm begann eine neue Aera für die Musik in Bremen. Er wufste die Gemüther für Kirchenmusik
im strengeren
Styl zu gewinnen.
Ihm
verdanken wir die Errichtung einer Singacademie, welche sich wöchentlich einmal auf der Börse versam¬ melt, um die unsterblichen im strengen gen.
und edleren
Eine Menge
Meisterwerke
aller Zeiten
Styl zu üben und vorzutra¬
Menschen
denken
noch
mit Ent¬
zücken daran, als unter seiner Leitung die hiesige Academie im Herbst 1819, unterstützt durch auswär¬ tige Musiker, Händeis herrliches
Oratorium,
Judas Mac-
cabäus, in dem für solche grofse Musiken geeigneten Dom aufführte. das Bremer sten aller
Es waren
Publikum Künste
electrischer
Schlag
Schwingung
setzte.
Vorher
schöne Tage,
an die Macht der begeisternd¬
glauben
lernte
die Herzen
und nachher
und
gleichsam
ein
von Tausenden
in
sind grofse Messen,
rien,
Kantaten
und Motetten
Bach,
Gallus,
Hammerschmidt,
Bach, Mozart, Haydn,
an welchen
Orato¬
von Händel,
Sebastian
Homilius,
Emanuel
Schneider
und Riem aufgeführt
worden und man konnte bei jeder späteren bedeutende Fortschritte bemerken.
Leistung
Gute klingende Stimmen sind hier jedoch selten. Vielleicht hat das feuchte oft abwechselnde Klima die Schuld,
dafs das Organ der Stimme sich so wenig aus-
494 bildet.
Es ist gar nicht selten,
Hälfte der Singacademie
an Brusterkältung
Der Enthusiasmus Unterricht,
dafs im Winter
für Singmusik,
den Gi'ahau,
Lange,
die
leidet.
der gründliche
Ochernal,
Riem und
Oldenburgische
Kammer¬
Frau Köhl-Valesi,
vormals
sängerin, ertheilen, Werke wird sicher
und das öftere Hören klassischer auch die Instrumentalmusik heben,
die Neigung zu ihrer Ausübung befördern und die Theilnahme an den Instrumental-Concerten immer all¬ gemeiner
machen.
Das
Theater
f.
Die strenge Ascetik der Reformation, und der vorherrschende Einflufs der Geistlichkeit, welche die von der Lehr-
und Sittenverbesserung
neuen Bildungsinstitute
vorzugsweise
her in den ihr eigenthümlichen sich bemühte, rigkeiten
verstärkten
Bedenklichkeiten,
hat,
sehr, dafs eine Eröffnung
Schwie¬ welche
in kleinen Staaten neuerer Zeit fast
auch in Cremen
lange so
von Thaliens Tempel hier erst
seit etwa 30 Jahren aufgehört hat meteorischen nungen zu gleichen,
und da¬
festzuhalten
die ökonomischen
und politischen
gefunden
leitete,
Kreisen
das Aufkommen der Schauspielkunst und vor allen in kleinen Freistaaten allenthalben
ausgehenden
deren
genußreicher
Erschei¬
Anblick von
Gewissensscrupeln nicht unverkümmert blieb, und für deren fortwährenden Bestand sich lebhaft interessiren den Verdacht moralischer auf sich ziehen hiefs.
und religiöser
Libertinage
495 Es gehörten Umstände
dazu,
daher
immer besonders
um eine solche Regel
nahme statt finden zu lassen, ihre Concessionen
begegnen,
der
wozu
ein göttliches zu vermeiden. Im Jahre
diese
des öffentlichen
Recht zu haben 1688 erhielt
genstrafse,
Rühne
die Kurfürstl.
Sächsische
Erlaubnifs,
eine Anzahl
in einem
Prüfung
der aufzufüh¬
der Kapellmeister Privathause
Truppe
bemühte
vergebens
Kreyen¬
auf der Lan-
sich die Haskarliscke um die Erlaubnifs,
aufschlagen
Rehörden,
zu dürfen.
ihr Theater
aus grofsen
der aber zu so vielen Unordnungen
such der Hastedter
fand,
Rühne,
an die Han¬ in
von Rremen belegenen, Hoheit stehenden Dorfe
wo sie von Rremen
der Senat sich veranlafst
ihre
Sie wen¬
Erfolge
und eröffnete
dem nur eine halbe Stunde damals unter Hannöverischer fand,
Veranlassungen möglichst
dete sich dann mit glücklicherem
Hastedt,
Kanzel¬
in welchem mit vielem Reifalle Opern auf¬
in Rremen
noverschen
zu
und es wurde eine Kommis¬
1695 eröffnete
geführt wurden. Im Jahre 1718 wandernde
Ge¬
behauptete,
sion des Senats zu vorgängiger renden Stücke ernannt.
burg ein Theater
einigermafsen
bei solchen
zu geben,
Im Jahre
genug zu beschrän¬
Geistlichkeit
Hofschauspieler-Gesellschaft Vorstellungen
wufste
um den nie ausbleibenden
und die Ausübung
strafamtes,
von der Aus¬
und die Obrigkeit
nicht vorsichtig
ken und zu modificiren, genvorstellungen
eintretende
führte,
den Rürgern
unter
Zuspruch dafs
den Re¬
der Drohung,
dafs
496 den
des Abends
von
dann geschlossenen den sollten,
derselben
Heimkehrenden
die
Thore nicht
wieder geüflhet
wer¬
zu untersagen.
Darüber
das Collegium der Aeltermänner,
beschwerte
sich
als über eine Beein¬
trächtigung der bürgerlichen Freiheit, jedoch umsonst. Im Jahre 1739 wurde der Veltheimischen Gesell¬ schaft der Schützenwall
für ihre Vorstellungen
einge¬
räumt, die indefs nicht lange dauerten, da in diesem Jahre ein Blitzstrahl den Pulverthurm am Weser Brü¬ chenkopfe
in die Luft sprengte,
ihr Leben
verloren,
Strafgericht
und der grofse
Gottes zu erkennen
und Entsagung weltlicher Das Vorherrschen mehreren
anderen
concessionirt
schlägige
Antworten Neuberin,
darin ein
glaubte, welches Bufse
Gelüste predige. ähnlicher Ansichten zu
herbei. obgleich
werden
führte
welche
wünschten,
So namentlich
dafs sie den Harlequin.
fläthigen
Hanswurst
sowohl
als den
ganz von ihrem Theater
1745 hatte
eine wandernde
heit stehend, zu welchen
dies Feldleben
—
der ihre
Felde un¬
damals unter Hannöverischer
aufgeschlagen.
un-
verbannt
Truppe
Bude eine Zeitlang auf dem Schwachhauser weit des Barkhofes,
ab¬
der be¬
und ihre Gesellschaft sich auch aufser des befsten Lebenswandels befleifse.
Im Jahre
in
sie in ihrer Vorstellung
erklärte, habe, Bühne
Haufe
Theaterunternehmern,
Bremen kannten
wobei viele Menschen
Ho¬
Den Unordnungen,
Veranlassung
gab, glaubte
man durch eine temporäre Erlaubnifs zur Verlegung dieser Bühne in die Heerdenthorsvorstadt vorzubeu-
497 gen;
es wurde
dabei
ausdrücklich
keine geistlichen oder biblischen stellt werden sollten. Im Jahre zeillang sephi
1762 sahen die Einwohner Bande
den beiden
Weserbrücken
verdankte
seine
dafs
Gegenstände
die Josephische
zwischen
bestimmt,
vorge¬
Bremens
eine
in einer Bretterbude
Aufnahme
agiren. einer
—
Jo-
dringenden
Empfehlung des Herzogs Ferdinand vonBraunsehw eig, dem er lange als Kammerdiener aufgewartet hatte. Er mufste sich verbindlich machen, die aufzuführen¬ den Stücke einer Commission zur Genehmigung ein¬ zusenden, auch wöchentlich den Ertrag einer Vorstel¬ lung an das Armenhaus abzuliefern. —■ Das Publikum fand indefs diesesmal an einem Vergnügen, das ihm von einer
im Laufe
des siebenjährigen
als einmal unfreundlich
erschienenen
Krieges
mehr
Hand aufgedrun¬
gen war, kein sonderliches Behagen. Das Schauspiel¬ haus wurde so wenig besucht, dafs Josephi bereits nach zwei Monaten von dannen zog. Dagegen fand die berühmte Ackermannische Gesellschaft aus Ham¬ burg, in der auch Eckhof und Schröder glänzten , wie sie im Jahre 1765 auf einige Monate nach Bremen kam, eine desto willkommnere Aufnahme. Im Frühling
1780 kam Abt mit seiner
Holland nach Bremen,
wo er den Virtuosen
Frau
von
Bomberg
mit seinen beiden Söhnen antraf. Er vereinigte sich mit diesen zu einer Beihe von Concerten auf der Börse,
bei denen besonders
zo's kleine Melodramen u. dergl.)
so anmuthsvoll
Abts Gattin als Intermez-
(Medea,
Ariadne
zu geben
wufste, 63
auf Naxos dafs die
49S Neigung fürs Schauspiel ■ward. Man veranlafste
dadurch auf's INeue aufgeregt Abt um die Concession zur
Errichtung
anzuhalten,
einer Bühne
theilt ward.
Er zog dann den Schauspieldircctor
ser mit seiner Truppe wieder von ihm, ten,
das Theater
spielte.
heirschenden
verstummen
Begannen;
Feierlichheit
in der
Vorurtheile
Klosterkirche
allmählig
beerdigt.
richs als Regisseure
die Unternehmung
Gesellschaft
und Beifall,
die gegen
fort,
wodurch
Nach
Kussel undDiedmit der vorma¬
jedoch
mit weniger
denn nach einigen Jah¬
ren deren Auflösung herbei geführt wurde. Unterdessen hatte sich bei fortschreitender stesbildung
auch die Neigung zum Theaterwesen
in allen Ständen
entwickelt,
Erfolgs einiger
ephemerischer
liche
Schauspiel
der Anleitung
zu
seine Leiche wurde mit grofser
die Schauspieler
Talent
sich fortwah¬
wodurch
seinem Tode setzten ligen Abtschen
zu errich¬
1783 in Bremen
Abt erhielt
und gutem Rufe,
Wä-
sich aber bald
er bis zu seinem
Absterben
rend in Achtung
an sich, trennte
um eine eigne Gesellschaft
mit welcher
erfolgten
die ihm auch er-
Gei¬ mehr
und da wegen schlechten
ganz einging,
Directionen so bildete
das öffent¬ sich unter
des bekannten
Freiherrn
von Knigge,
der selbst mit ausgezeichneten
Anlagen
für die Bühne
ausgestattet
war,
ein Liebhaber-Theater
wählte Anzahl von Zuschauern, es noch gesehen,
für eine ge¬
von welchem
mit grofser Zufriedenheit
alle, die sprechen.
Diejenigen, denen der Zugang zu diesemTempel Tha¬ liens auf dem Saale der Domschule nicht verstattet war, gingen
nach dem Neuen-Lande,
wo ein zweites
499 Liebhaber-Theater,
auf welchem
einige
Handwerker-Gesellen
und Nätherinnen
Barbiere,
figurirten,
in
einem Bauerhause errichtet war; so sprach sich da¬ mals der Geschmack an theatralischen Vorstellun¬ gen aus. Kein Wunder Ilofrath
also, dafs, da der jetzt noch lebende
Dr. Schütte
gen gewufst
den genialen
Grofsmann
hatte , nach Bremen
dem gedachten
Knigge'schen
Rollen zu spielen,
zu kommen,
Liebhabertheater
der Wunsch,
dafs der Senat
um auf einige
diesen grofsen Künst¬
ler hier mit einer guten Gesellschaft mein wurde,
zu bewe¬
zu sehen, so allge¬
keinen
Anstand
nahm,
demselben im Sommer 1792 die Erlaubnifs zu spielen, auf 5 Jahre zu eitheilen. — Da es an einem schickli¬ chen Locale fehlte, so wurde in einer Bastion amOsterthore das jetzt noch stehende Schauspielhaus in Zeit von 6 Wochen erbaut. endlich die Musen des Drama, Scheunen,
Buden
hauset hatten,
Am 17. Oetober zogen nachdem sie bisher in
und Reitbahnen
unbehaglich
in einen ihnen geweihten
Nach Grofsmann-s Tode
auf'Actien
übernahm
ge¬
Tempel ein. Koch,
gegen¬
wärtiges Mitglied des Nationaltheaters in Wien, die Direction für die Grofsmannischen Erben, und Ignatz Walter,
jetziger
Director
der Regensburger
Bühne,
die Regie der Oper. — Im folgenden Jahre kaufte der Ilofrath Schütte das Haus in Verbindung mit eini¬ gen anderen Theilnehmern
und unterzog
tung der Bühne mit lobenswerthem wurde
vorzüglich
begünstigt;
welchen ein vortreffliches
Eifer.
aufser
Orchester
sich der Lei¬ Die Oper
dem Genüsse,
gewährte,
in wel-
500
---
chem die Herren Löwe, Calmus, l'iies, Schöne, Zuccada als eben so viele Virtuosen auf ihrem Instru¬ mente glänzten, Marschall,
gab uns Madame Lange,
die Bassisten
milier Eimenreich,
Scholz und Schlegel,
unvergefsliche
Diese Unternehmung nigermafsen
die
die der Advocat Rei-
mit der in Hannover
Jahre
Schauspieler
Concession
wir
mehrere
erhielt
Städler
auf
dirigirenden
fünf Jahre,
während
Künstler
welchen
aufser
den einen
Pistor,
Leo,
eine Karly, eine Karschin die unseren
und auch Iffland,
Fräulein
Bock in Gastrollen Leider
Opitz,
Frau
Händel
zu bewundern
scheiterte
und
Gelegen¬
diese Unternehmung
Bis zum Jahre 1816 kränkelte die Unternehmung mehreren Directionen. Herr Pichler über¬
trug sie endlich dem Herrn Gerber, Bingelhardt,
der sie —- aber
nahme des Publikums führte.
daran,
Ein Versuch,
sogenannten
sachverständiger
ohne besondere
die Bühne
Nationalbühne Bürger
fast bei dem ganzen
dieser dem Herrn Theil-
— bis zumFrühjahr
Publikum
1S20
durch Actien zu ei¬ unter
zu erheben,
gig, aus Mangel an lebhaftem
\
eine
namentlich
Wachsmuth,
nannten
heit hatten. schon 1811.
Schütte
Schwadthe
Schauspielern,
GaPsmann,
Hanf, Spengler,
ner
spielen¬
der Hofrath und
ausgezeichnete
Vespermann,
unter
ging ei-
bis zum Jahre 1806 fortsetzten.
neue beiden
1S0Ü, oder
in eine andere über,
Im folgenden und
der Ko-
Abende.
endete
neke und Ignatz Walter den Truppe
der Tenorist
Interesse,
der
Leitung
ward rückgän¬ welches
aus mancherlei
sich Ursa-
--—eben verloren
hatte.
501
Herr
Picliler
erhielt
September 1820 die nachgesuchte neuem auf 5 Jahre.
daher
Concession
Gerichtswesen,
im von
f
Die Quellen des bürgellichen Rechts sind für Bremen zunächst
und peinliclien einheimische
R e ch ts n orm e n und in deren Ermangelung meine Beeilt.
d
s ge¬
a
Die Grundlage jener einheimischen Bechtsquellen findet sich in dem Stadtbuche, welches aus den beiden ältesten uns bekannten Gesetzsammlungen von den Jahren 1303 und 1428 entstand und im Jahre 1433 publicirt 5 Artikeln, gehen
ward *). welche
Es besteht
für gewisse Verbrechen
Strafverfolgungen
Gnade), Aufser
und
enthalten
einigen Bestimmungen
Gegenstände
Rechts,
des
der Polizey,
und Ver¬
(Ordeele
aus 102 Rechtssprüchen
Verwaltungs-Angelegenheiten für
aus J06 Statuten,
(Ordeelen).
über Verfassungsenthält
bürgerlichen
und
es Vorschriften und
peinlichen
wie auch des Processcs,
es überhaupt das damals in Rremen geltende darstellen sollte. Denn, wie es im zweiten heifst,
der Rath und die ganze Gemeinheit
hallen
den Eriischlufs
gefafst,
sunder
indem Recht Statut
zu Rremen
dafs sie ihr Recht
be-
*) Vgl. Vollständige Sammlung alter und neuer Gesetzbü¬ cher der Kaiserl. und des heil. Rom. Reichs freien Stadt Bremen, aus Original - Handschriften herausgegeben von Gerh. Oelrichs. Bremen 1771.
502 schreiben
wollten,
so wie es dort
und wie es ewig bleiben
und gehalten
für alle gleich, für den Reichen Vielfache
bürgerliche
1534 ein zweites Eintracht, Unruhen
beigelegt
aufrührerische
Unruhen
Folge,
werden
hatten
sollte
im Jahre
die sogenannte
wodurch getroffen
neue
die entstandenen
und Maal'sregcln
Versuche
steht,
wie für den Armen.
Grundgesetz,
zur
beschrieben
gegen
künftige
wurden.
Endlich gehört hierher auch noch die Kundige Rulle, -welche aus der Mitte des fünfzehnten Jahr¬ hunderts
herstammt.
nur polizeyliche
Sie enthält
Vorschriften.
Alle diese Gesetze abgefafst.
sind in plattdeutscher
Sie tragen das Gepräge
man darf daher
bei ihnen
nung noch Vollständigheit der eigenthümliche darin ausspricht,
Geist
gen ertheilen,
gewährt
Ein grofser
tung verloren,
Ord¬
unsrer
Aber indem sich biedern
Vorfahren
und städtische
ihr Studium
über
Theil derselben
da¬
Einrichtun¬
ein vielfaches
In¬
hat zwar durch
Gesetze
seine piactische
aber bei vielen wichtigen
z. B. in Ansehung der gesetzlichen
der Vermögensrechte Erbfolge
rend die hauptsächlichste Seit jener gesetzliche
Erweiterung
systematische
der Institute , worauf sie sich beziehen,
so wie durch neuere
neue
und
indem sie uns Aufschlüsse Gebräuche
den Untergang
weder
Sprache
ihres Zeitalters
erwarten.
malige Sitten, teresse.
indefs gröfstentheils
u. s. w. bilden
Verhältnissen der Ehegatten, sie fortwäh¬
Entscheidungsnorm.
Zeit hat das Bedürfnifs Bestimmungen
des Handels
Bedeu¬
verschiedene
veranlafst.
und Verkehrs
Mit der
bildeten
sich
503 Institute, Römische
für welche Recht
(Aue Verletzung anwendbar
reibst
nicht ihrer
war.
Manche
See recht,
wenigstens nicht wohl
Localverhältnisse
eine Wechselordnung,
liche Vorschriften,
wodurch
Rechts,
mehrere theils
eine
einzelne
bezwecht
ward.
sind zwechmäfsige
besondern
Abschnitt
gesetz¬
eine Abänderung
theils eine Ergänzung
Lüchen
diesen Verordnungen veranstaltet. Einen
sonstige
und
sich zeigenden
oder
rechtlichen Beurtheilung eine So entstanden das Hanseati¬
Gesindeordnung des geltenden
ausreichte,
eingeführte
Eigenthümlichheit
erforderten bei ihrer besondere Rüchsicht. sche
das seitdem
in
der darin
— Von allen Sammlungen
der Bremischen
Rechtsgeschichte bildet die Einführung des Französi¬ schen Rechts im Jahre 1811, wodurch, ohne Rüch¬ sicht auf Individualität
der Verhältnisse
, eine fremd¬
artige Gesetzgebung die Stelle der gröfstentheils seit Jahrhunderten bestandenen und bewährten Rechtsnor¬ men einnahm. Bremischen
Bald nach der Wiederherstellung
Verfassung
ward indefs das frühere
der Justiz-
v.esen — wiewohl mit schonender Berüchsichtigung der unter den Französischen Gesetzen entstandenen Rechtsverhältnisse vormaligen
und mit einigen Abänderungen
Organisation
der Justizbehörden
der
— wie¬
der hergestellt. Der
Verbesserung
der Justizpflege
Bremen in neuern Zeiten eine vorzügliche
hat man in Sorgfalt ge¬
widmet, überzeugt, dafs in einem Staate, wo ein leb¬ hafter Handel und Verhehr herrscht, dieser Theil der
504 Gesetzgebung
eine
An die Stelle
besondere
der altern
bei
Aufhebung
ein,
wodurch
stizbehörden
Rücksicht
Gerichtsordnung
des französischen eine und
erheischt.
gröfsere
führte
Rechts
eine neue
Vereinfachung
des gerichtlichen
man
der Ju¬
Verfahrens
be¬
wirkt wurde. In Folge des zwölften Artikels derdeutschen Rundesacte ward im Jahre 1819 von den freien
Städten
ein
lationsgericht
gemeinsames
zu Lübeck
nicht nur eine durch Reichsgerichte brechen
entstandene
jener Gerichte Erfahrung
in höchster
Instanz
Lücke,
behaftet
der vormaligen ohne mit den Ge¬
um
die
eine wohlgeordnete
in Beziehung
für
wird das
scheint.
Zugleich
Bremische
auf das Ober-Appellations¬ abändernden Bestimmungen diese revidirte Gerichtsord¬
in Verbindung
mit
Ober-Appellationsgericht
Wirkungskreis
Ilechtspllegc
einer gänzlichen Revision un¬ um dieselbe zu verbessern, theils
gericht erforderlichen zu treffen. Durch nung
son¬
und nach der bis¬
wurde auch die im Jahre 1814 publicirte Gerichtsordnung terworfen, theils
welches
zu seyn, ausfüllt,
Organisation
zu verbürgen
• Appel¬
angeordnet,
die Aufhebung
dern auch nach seiner herigen
Ober
der Justizbehörden
derjenigen, erlassen
welche ist,
der
und das Verfahren
bei denselben geregelt. Es liegt ihr der gemeine deutsche Procefs zum Grunde, wobei indefs mehrere Controversen abgekürzt
entschieden,
und vereinfacht,
Localverhältnisse fen sind.
manche Verfahrungsarten und verschiedene
herbeigeführte
Vorschriften
durch getrof¬
505 Aufser
dem Ober-Appellationsgerichte,
für Bremen
in allen
bedeutenden
bürgerlichen
und
entscheidet,
sind
peinlichen
Sachen in letzter
in Bremen
selbst folgende
Justizbehörden:
Obergerieht,
welches
1) Das sachen,
deren Gegenstand
Instanz
welches
den Werth
für alle Civil-
von dreihundert
Reichsthalern übersteigt, so wie in bedeutenden Kri¬ minalfallen die erste Instanz bildet und in allen andern Rechtssachen 2)
in zweiter Instanz zu entscheiden
Das
Untergericht.
alle Civilsachen,
hat.
Vor dieses gehören
für welche nicht das Obergericht
die
erste Instanz bildet. Für besonders geringfügige Sa¬ chen ist bei demselben ein sehr summarisches Ver¬ fahren,
wobei die Partheien
erscheinen
müssen,
3) Das
in der Regel persönlich
angeordnet.
Kriminalgericht,
welches in allen
peinlichen Fällen die Untersuchung fern es sich nicht um eine Strafe Tom Obergerichte scheidung
erkannt
führt, und, inso¬ handelt, die nur
werden
hann,
die Ent¬
erläfst.
4)
Das Amt
Vegesack.
Flecken
Vegesack
den dem Untergerichte
Kriminalgerichte
Dieses hat für den und
dem
für die Stadt und den übrigen Theil
des Gebiets zustehenden
Wirkungskreis.
5) Die sogenannten Morgensprachen, in welchen alle Zunftsachen in erster Instanz entschieden werden. Verbrechen Militärpersonen werden
yon
, in
deren
sich
Wehrmänner
Dienstsachen
Gerichten,
die
schuldig aus
oder machen,
Mitgliedern
64
der
50t) Biirgerwehr zelnen
oder
des
Kali gebildet
Stadtmilitär*
werden,
für
jeden
abgeurtheilt.
Staatshaushaltune.
+
Nur zu sehr hat sich in der Geschichte Staaten
bewahrt,
dafs Geld
Organismus sey. dürfnifs
leicht
war daher
haben
Tausend¬
die Mittel
das Finanzwesen
die
ist
jetzt
un¬ zu das
des Staatslebens.
Den nemlichen wandern
Weg hat auch unser kleiner Frei¬
müssen.
Entstehen
Wie auf sehr
die jetzige
Verfassung
einfachen
Grundlagen
und sich erst in der Zeit ausgebildet
war auch der Staatshaushalt fach.
gehören.
genöthigt,
ße-
Einfach
und mit ihnen entstandene
und
Hauptgetriebe
beruht
des Staats-
in den Ländern,
Staatensystem
Bedürfnisse
in ihrem
Nerve
Zeit fand einfaches
die Finanzverwaltung
vervielfachen,
staat
der neueren
die Mittel der Befriedigung.
fache Verwickelungen zählige
der
In früherer
jetzt zum grofsen
ein¬
ursprünglich
Das tägliche Bedürfhifs
seinen Domainen;
bestritte
hat,
höchst der Senat
war aufserordentliche
so ein¬ aus
Aufwendung
nöthig, so gab die Bürgerschaft dazu einen Zuschufs, nicht durch bleibende Abgaben, sondern durch Bei¬ träge,
für
ward,
die aber
schung
der
welche
zwar
hernach
Begierung
das Verhältnifs jeder nach
Treue und Glauben berechnete Begelmafsige
Abgaben
führte
selbst seinem
festgesetzt
ohne Nachfor¬ Vermögen
und einlieferte vornemlich
auf
(Schofs). erst
der
507 dreifsigjährige sich,
Krieg
herbei.
Historisch
dafs bei der Bewilligung
dung des Bewilligten nahm und erhielt. Bedürfnisse
es
wie bei der Verwen¬
die Bürgerschaft
eine Stimme
Wenn aber so die Zeit, welche
schuf,
zu begegnen,
erklärt
auch zu den Mitteln führte,
so erklärt
es sich daher
dals für die Einsammlung
die
ihnen
nicht minder,
dieser Mittel und für deren
Verwendung jedesmal eine abgesonderte Behörde ge¬ ordnet wurde. So entstanden fast für alle verschie¬ denen Zweige des Staatshaushalts ments
(Stationen),
gebildet
Senats und der Bürgerschaft, aufsicht
besondere
des Ersteren
aus
hräfte ihr Centrum
fanden,
den richtigen
gendere
seit
die Staats-
Ueberblich
strebten,
und
und mit ihm oft die
für das jedesmalige
drin¬
hinderten.
Auf das höchste derungen
zu halten
Verwendung
Bedürfhifs
über
sich aber doch möglichst
und getrennt
angemessenste
des
und dem bei Bath und Bürger¬ Dispositionsrecht
dadurch
Mitgliedern
die zwar in der Ober¬
schaft beruhenden selbstständig
Departe¬
der
angespannt
wurden
französischen
immer mehr steigernd
die Anfor¬
Revolution,
sich
in dem ersten Jahrzehendunsers
Jahrhunderts. Abgaben aller Art, wie die neueste Staatskunst sie nur ersonnen hat, mufsten im Drange der Noth bewilligt nicht aus,
um so weniger
Beschränkungen, Handel, sollten,
die des
erleiden
die Einllüsse,
werden.
mufste,
Aber
auch sie reichten
bei den widernatürlichen Staates
wodurch
Hauptkraft,
mit seinen Quellen
die von daher dem Haushalte
sich minderten.
der
zukommen
Von neuem mufste die Fi-
508 nanzkunst Staaten
aushelfen,
auf dem Wege,
zu einem unnatürlichen
Schulden hierbei
wurden
auf
der so manche
Zustande
Schulden
anderer
erlassen,
vielgepriesene
bestand
Gottlob
grofser
Reichthümer
verbreiteten Sitten und
auch
nicht
vieler
der
Hansestädte
schreienden
Gegensatz
in einzelner
sondern
Kredit
hat.
Reichthum
nie in dem
muth der Menge,
und
die der geschwächte
Staaten dafür ausgefunden
Der
hat.
gehäuft
wurde dem Staate die Anwendung
der Aushülfen
geführt
Hand zu tiefer Ar-
in einer ziemlich
allgemein
Wohlhabenheit, dem Ergebnifs einfacher treuen Zurathehaltens des Erworbenen.
Aber in jener
unseligen
Zeit,
die im raschen
Fluge
das Ersparte verschlang und zugleich die Quellen ge¬ wohnten Erwerbes verschlofs, sank dieser Wohlstand, mit ihm auch aller Mittel, zuhelfen,
der
öffentliche
Kredit.
dem gegenwärtigen gezwungene
einzig übrig
gebliebene
bis zum Augenblick
Das lästigste
Staatsbedürfnisse
Anleihen,
war zuletzt
Ausweg.
So hatte
der Einverleibung
Deutschlands
in das grofse Kaiserreich
Reichsthaler
Schulden
ab¬ der
Rremen
des nördlichen fast eine Million
angehäuft.
Ordnung und Einheit in dieses so zersplitterte und auf das höchste zerrüttete Finanzwesen zu brin¬ gen,
und zugleich
auszugleichen, Verfassung
mit dem Bedürfnifs
war nach Wiedererstehung eine
darstellende jahren
die Einnahme schwierige,
Aufgabe,
des allgemeinen
Anforderungen
fast
der alten
unauflösbar
bei den in den ersten Freiheitskampfs
sich Kriegs¬
gesteigerten
und bei den jetzt noch sich mehr und
500 mehr trübenden des ohnehin
Aussichten
nutzenbringender
geschwächten
und zerstreuten
kapitals der Klasse der Bürger,
Handels¬
die dem Staate seine
Hauptkraft verleihen. Dennoch ist es den von dem besten lebten
und
gibt,
zu konsequenten
strebungen berufen
von dem Maren Blick, Aller,
waren,
Anlage
Willen
be¬
den der Handel
Maasnahmen
geleiteten
Be¬
die für das Staats wohl mitzuwirken und der Einigkeit,
Senat und der Bürgerschaft
die zwischen
gewaltet
dem
hat,
früh genug
und
Klarheit
gelungen. Es ist erreicht, Staatshaushalte
dafs Ordnung
herrscht;
dafs
den Ungeheuern
im Be¬
dürfnissen der ersten Kriegsjahre begegnet ist, ohne die früheren Schulden zu mehren ; dafs die Zinsen¬ rückstände Jahren
der französischen
Zeit gleich in den ersten
und ohne Abzug nachbezahlt
dafs durch
Gründung
allmählige
Abtrag
der
-werden konnten;
eines Schuldentilgungsfonds Schulden
eingeleitet
der
worden,
und dennoch die Friedensjahre zu manchen nützlichen Werken und Anstalten benuzt werden konnten. Als die hauptsächlichste thätigen Erfolge
herbeigeführt
wir die Centralisirung departements
dürfte,
müssen
getrennten
Finanz¬
zersplitterten
Staatskräfte
und
die Uebertra-
Generalkasse
gung der gesammten oberen Leitung an einen durch
Finanzausschufs,
eine klare Uebersicht
die diese wohl-
haben
aller früher
und dadurch
in eine einzige
Ursache,
des Finanzwesens angeben,
der vorhandenen
eine genaue Abwägung der Einkünfte
weil da¬ Mittel,
mit den Bedürf-
510 »issen und eine sorgfältige maligen angemessensten Die Finanz
Verwendung
deputation,
und zwölf Bürgern verfassungsmäfsig sondern
Berücksichtigung erreicht
ist.
aus vier Senatoren
gebildet,
ist indessen
nicht blofs
von Bath und Bürgerschaft
abhängig,
mufs auch alljährlich
tetes und von Bath festgestelltes
der jedes¬
ein von ihr ausgearbei¬
und Bürgerschaft
Budget
geprüftes
sich zur genauen
und
Bichtschnur
dienen lassen. Ihr Hauptwirhungskreis ist die allge¬ meine Finanzkontrolle und die nächste Aufsicht auf das Hauptrechnungswesen
, womit zugleich
dene SpezialVerwaltungen, Aufkünfte, des Bauwesens Doch hat man die Absicht, von der Verwaltung verwaltungen, baues, durch
als die der Domanialu. s. w. verbunden sind. die Kontrolle
zu trennen.
Die andern Spezial-
der Abgabenerhebungen
Beamte besorgt. Generalkasse
des Strom¬
u. s. w. werden theils
Deputationen,
theils
Alle Einnahmen
und alle Ausgaben
aus dieser bestritten, deputation,
künftig ganz
wie die des Militärwesens,
besondere
verschie¬
durch eigene
aber lliefsen in die werden
unmittelbar
mittelst Anweisungen
der Finanz¬
an die sich die SpezialVerwaltungen
zu
wenden haben, auf den dafür im Budget ausgesetzten und ohne besondern
Beschlufs
von Bath und Bürger¬
schaft nicht zu erhöhenden Spezialfonds. Kassen finden überall nicht mehr Statt. Die Staatseinnahmen manialaufkünften, Abgaben. Grundsteuer
Unter
theils jenen
bestehen in directen
Besondere theils in Do-
und
indirecten
ist eine an sich nur mäfsige
(2 per Mille vom Schätzungswerth)
die
hauptsächlichste,
unter diesen eine Konsumtionssteuer,
die jedoch
von
■wird.
nur
den
Stadtbewohnern
An Stempelgebühren
steuern,
desgleichen
und
an
getragen
mehreren
verschiedenen
Luxus¬ Handels¬
abgaben, die indessen zum Theil wieder unmittelbar zum Besten des Handels und der Schifffahrt ver¬ wandt voy-
werden,
wie namentlich
und Tonnen-,
das sogenannte
das Schlacht-
und
fehlt es auch nicht. — Am wenigsten Gebietsbewohner, mitbezahlen
indem
Vegesack
ist hierbei
der zwar für die Handlung die Verwaltungsltosten Zeit
sind die
Grundsteuer beitragen.
—
nicht mitgerechnet,
wichtig ist, aber fast nicht
aufbringt.
Haben aber die Abgaben, sischen
die
und dazu etwa 11000 Rthlr.
Der Hafenort
Hafengeld,
belastet
sie nur
Con-
eingeführt
die vor der franzö¬
worden,
nicht
vermindert
vielmehr noch durch Hinzufügung einiger andern ver¬ mehrt werden müssen, so darf man nach dem ordent¬ lichen Eingang
derselben
nicht drückend
sind.
und der Umstand, habendem
dennoch
Ihre
annehmen,
regelmäfsige
dafs sie vornemlich
treffen,
während
dafs sie
Verth eilung
nur den Wohl¬
der geringere
Bürger
wenig davon berührt wird, mögen die Ursache seyn. Wenn diese ordentlichen Staatseinnahmen nicht hinreichen,
wird
als
aufserordentliches
ein sogenannter
Schofs
bewilligt.
ältesten
beibehaltene
Zeiten
Hülfsmittel Diese
aus den
Vermögenssteuer,
die,
wie schon gesagt ist, das Eigenthümliche hat, dafs jeder sich selbst schätzt, und mit seinem darnach selbst
berechneten
verhältnifsmäfsigen
Ansatz
allein
512 seinem
Gewissen
die verdeckte
überlassen
Schofskiste
bedarf
zwar jedesmal
bis zu
%,
bleibt,
einer
besondern
in höchstseltenen ist aber jetzt
nicht erforderlich
gewesen.
den S t aats
sen der Staatsschuld weil,
geschaffen
Tilgung angeben. gering
müssen,
aufhören
300,000
zu kommen,
sonst
in den
neralkasse
Reichsthaler
Intrade.n
jährlich
der ihm
dahin
natlichen
Raten
unter seinen Mitgliedern
dafür
ge¬
Zeit hat er dafs er
Staatsgut
ge¬
in die Ge¬
ihm aus derselben
als Entschädigung wird,
am
privativ
vereinigt,
Einkünfte
wogegen
ausgezahlt
wohl zu
der Gerichtsbarkeit
zum gemeinen
eine feste Summe
Schrif¬
des Senats be¬
In neuerer
hat und alle sonstige fliefsen läfst,
nicht wohl
dürften
der Mitglieder
alle seine Privatdomänen
deren
um der Wahrheit
beinahe
Sportein.
Eben
läfst sich der
statistischen
fl. Rhein,
sich mit der Bürgerschaft schlagen
die Zin¬
die nach
Einkünfte
hörenden Güter, in den Aufkünften und in mancherlei
Jahren
Bienge Abgaben
können,
die in mehreren
Die Amtseinkünfte standen
eine
seyn, und man könnte,
nächsten setzen.
Cent)
seit mehreren
der ordentlichen
ten angegebenen
t pro
aus gab en machen
werden
Jedoch
x/
bei weitem die gröfste aus.
zum Theil
Gesammtbetrag
Bewilligung,
Fällen
um sie zu berichtigen,
haben
er ihn in
zu dem andern Gelde wirft,
wiederzukehren, Unter
indem
deren
nach vereinbarten
in mo¬
Vertheilung Sätzen von
ihm selbst beschafft wird, eine für die Regierung Freistaats
gewifs ungleich würdigere
Dieser Reitrag
Ehrengehalt
Stellung.
der Regierung,
so wie der
zu den Kosten des neuerrichteten
lationsgerichts,
die Resoldungen
Oberappel¬
der Staatsdiener,
Unterhaltung
aller
und Anlagen,
der Sold und die Verpllegung
tärs,
öffentlichen
die bedeutenden
der Schifffahrt, der Weser, übrigen
Gebäude,
zum Resten
besonders
zu machenden
eines
die
Anstalten des Mili¬
des Handels
und
für die Schiffbarerhaltung Aufwendungen
Theil der Einnahmen
nehmen
den
in Anspruch.
Hat auch in diesen Jahren
vieles neugebaut
oder
angelegt werden müssen, was theils in der französi¬ schen Zeit verfallen, theils durch veränderte Einrich¬ tungen nothwendig nützlich
war,
oder aus andern
so waren
der ordentlichen
Einnahme,
ordentliche Einflüsse nutzt wurden. Resonders 1816 währt,
errichtete welche
es weniger
Gründen
die Ueberschüsse
als verschiedene
und Hülfsquellen,
wohlthätig
gemeinaufser-
die dazu be¬
hat sich die schon im Jahre
Schuldentilgungsanstalt unter
der
besonderen
be¬ Aufsicht
von
zwei Senatoren und achtRürgern steht. Nicht wie in manchen anderen Staaten erhält sie ihre Zuflüsse aus Ucberschüssen
der ordentlichen
man zuZinsreductionen sondern
Einnahmen,
noch hat
seine Zuflucht nehmen mögen,
sie ist auf den einfachen
dafs alles, was vom Kapitalbestande gens realisirt wird, zum Abtrag wandt werden mufs. Es wurde
Grundsatz
gebaut,
des Staatsvermö¬ der Schulden ver¬ daher beschlossen, 65
514 von den Domänen laufe einer
die entbehrlichsten
gewissen
Summe
allmählig
und mit dem Erlöse
den
Diesen
die Anstalt
Fonds
sollte
gende Staatsschuldbriefe für zu erhebenden dessen
auch
Einkünfte
weiter
mindert
wurden,
anstalt
von den
operiren.
Um in¬
die
der
ward festgesetzt, angekauften
zinstra¬
allmählige
besonders
Verkauf
dotiren.
und mit den da¬
durch
zu erleichtern, den
zu
anwenden,
anzukaufen
Zinsen
durch
zu verkaufen
Tilgungsfonds
die Staatskasse
Schuldentilgung
bis zum Be¬
weil ihre
Staatsgüter
ver¬
dafs die Tilgungs¬
Schuldbriefen
nur
die
halben Zinsen erheben, die andere Hälfte der Staats¬ kasse verbleiben soll. Mehrere Generationen werden zwar darüber
hingehen,
zu dem Zustande sein
zurückgeführt
Slaatshaushalt
Jahrhunderts samkeit
allein,
des Tilgungsfonds der
dafs
die
Schlüsse wird
vierprozentigen
Preise
die Wirk¬
und
der völ¬
hinausgeschoben,
ankaufen
da¬
Schulddokumcnte
die zu höheren
al Pari oder wenig darunter
zu einem höheren
in dem
des vorigen
auch
geschwächt
Staatsschuld
schon über 90 pro Cent, henden
seyn wird,
sich beim
befand;
lige Abtrag durch,
bis auf diesem Wege Bremen
gelten, mufs,
Zinsen
ste¬
er sie also als man bei
der Errichtung berechnet hat: der Einsichtsvollere bedauert es nicht, denn es erscheint ihm als ein Zei¬ chen
des Glaubens
Staats und zustandes.
an
an die Dauer
die Gewissenhaftigkeit des allgemeinen
des
Friedens¬
515
Die
Neustadt,
1) Entstellung
Wer
mit einem
stadt Bremens
f
derselben.
aufmerksamen
betrachtet
in der sie ihr Entstehen
wundern
, wie ein Werk
nimmt,
erhielt,
von solchem
mufs sich
Umfange,
das
die Länge der ganzen Altstadt
ein¬
an der Landseite
aber mit einem Festungsgra¬
ben Ton 7620 Fufs Länge eingeschlossen in den trübsten gebrochen
Zeiten,
waren,
dreifsigjährigen geführt
mitten
Krieges,
Gegend Deutschlands raubt
zerstört,
wurden, Nur
erinnert,
unter
den
zu einer Zeit,
unverwüstet
über Bremen
und aus¬
viele Städte
ihres Wohlstandes
so be¬
davon noch immer
sind.
dann wird dies erklärbar, welcher
des
wo fa,st keine
blieb,
dafs die Spuren
herein¬
Stürmen
habe beschlossen
andere
sichtbar geblieben
ist, gerade
die über Deutschland
werden können;
gänzlich
die Neu¬
und sich dabei dei" Periode
erinnert,
an der W eserseite
Blicke
Glücksstern
waltete,
wie es,
wenn man sich
in jenenblutigen
Jahren
damals von Schweden
begünstigt, im Verhältnifs zu andern Städten wenig zu leiden hatte, und wie für Bremen die schwereren Tage erst nach dem Westphälischen
Frieden,
welcher
das Erzstift dem Schwedischen Zepter unterwarf, her¬ ein brachen. Schwerlich aber würde man damals, dieser
Verhältnisse
ungeachtet,
ein so bedeutendes
516 Werk unternommen
haben, hätte nicht die gegründete
Sorge für die Selbsterhaltung Bios das StephaniJahre
und Dovethor
1602 mit Bastionen
kunst
befestigt;
zwinger wenig
umgab Schutz
Noch offener
von
nach
dort
waren seit dem
der neueren
an
Wall
die Landseite
der Achenburg
Befestigung der Stadt Mitte, und wiederholte Untersuchungen arlilleriemeister
durch
Ingenieur,
entworfenen
Pläne
machte,
von
Plänen
dem Obrist-Lieu-
welcher
durchgehends
einverstanden
erklärte.
Die Soi'ge vor einem befürchteten trächtlichenKorps
Johann
mit dem General-
der Hansestädte,
Heerführers
einen ge¬
eine Kommission aus seiner demnächst die erforderlichen
tenant Dado von Kniephausen,
spanischen
Anfalle,
zu vollständigerer
an Ort und Stelle
sich mit Valkenburgs
nur
daher der Senat
der auf sein Verlangen
Valkenburg,
(der Morgen¬
fast offen und jedem
niederländischen
Stadt.
und Wicheinburg
jeder Zerstörung Mos gestellt lag. Am 24sten Januar 1615 ernannte
schickten
der
wo sie von
auf dem Stavendamme
vertheidigt,
zu Prüfung
und Graben,
aber lag die Wasserseite,
stern genannt)
Kriegs¬
bis zum Osterthors-
nur ein einfacher gewährend,
den Blockhäusern schwach
dazu aufgefordert.
Spinola,
der,
in den Niederlanden
in das nördliche
Deutschland,
Ueberfalle
des
mit einem bestehend,
Miene
wo der Pro¬
testantismus schon vorherrschend geworden, einzu¬ fallen, veranlafste indefs vor der Hand alle Kräfte an die Festungswerke
der Altstadt
zu legen,
man erst am 2Ssten Juni 1618 dazu,
und so gelangte die projeclirten
517 Werke
der
sollten
abstecken
dem Osterthorswalle
sich der sieben
Bastionen, werden.
können.
gegenüber
denen
wurde,
zu
gegenüber
Stepbanibastion
beigefügt sehen
Neustadt
Diese
beginnen
und
endigen,
aus
noch eine achte im Werder
bestehen
und mit zwei Thoren
Den dadurch
eingeschlossenen
die jetzige Neustadt,
wollte Valkcnburg,
Wege an der Weser,
dem jetzigen
Raum,
außer
Deiche,
nach mit drei Hauptstrafsen, ihrer mit neun Strafsen durchschneiden,
ver¬ einem
ihrer Länge
Breite nach aber von diesen letz¬
tern sollten fünf eine solche Breite haben,
dafs sie in
der Mitte, nach Art mehrerer holländischen mit fünf Buthen breiten Kanälen versehen
Städte, werden
könnten. Den vollständigen Valkenburg samer
jedoch erst im Juli 1619,
schritt
Aufbringung machte,
man zur der
theils
Eifersucht
Ausführung.
grofsen
Kosten
diesen
neuen
die im Verfolge
übergab
und noch lang¬ Da theils
die
Schwierigkeiten
bei vielen Altstädtischcn
gegen
äufserte,
Kifs der neuen Werke
Theil
der Arbeit
Bürgern
eine
der Stadt
sich
noch oft hin¬
dernd einwirkte. Einige fürchteten einen Abbruch an ihren Geschäften durch die neuen Ansiedler zu leiden, Häuser müssen,
andere die Verminderung des Werthcs ihrer durch den Anbau der Neustadt erwarten zu und eben deshalb waren viele gegen die An¬
legung der erwähnten Kanäle gestimmt, weil die daran zu erbauenden Kaufmannshäuser durch das erleich¬ terte Ein-
und Ausladen
den Packräumen
einen
der Kähne
unmittelbar
zu bedeutenden
Vorzug
vor vor
518 den Altstädtischen denklichkeiten
Häusern
dieser
eben so sehr,
gewinnen
Art nöthigten
der Kanäle
Be¬
wenigstens
wo nicht noch mehr,
Verschlammung
würden.
wohl
wie die besorgte
in den Sommermonaten,
Ton deren Anlage abzustehen. Ueber
dergleichen
tigung verstrichen Befestigung wurde,
wieder
an
der
und deren Besei¬
einige Jahre,
linken
nach
machten
einer im Jahre
Anzeige,
Wasserstande
bei
und der Gröpelinger waden konnte. Erst endlich, nehmen,
mit
beiten
ausführen
dazu
die höchste
Gehülfen
zu lassen, Zeit,
ging,
die Landleute
schon
ergingen,
Gefahr,
wendigkeit
Dec.
vorstellte,
treiben , erklärte arbeiten
diese,
nur anordnen,
Ar¬
schien es
war
der
Graf
vorgerückt
und
habe. Bei
wo man schon damit um¬
begann
der Kath
zu
gegen Tilly auf der
des Gebietes
der Stadt einzuberufen, am Uten
Ingenieur,
in Dienst
Hut zu seyn, der es auf die Stadt abgesehen dringenden
man sich
und wahrlich
denn
Warnungen
dieser
durch-
diese die längst projectirten
Mansfeld mit seinem Heere bis Lingen mehrseitige
Werder
-
entschlofs
sich aufhaltenden
ge¬
niedrigen
bis zum Theerhofe
einigen
um durch
so offen,
damaligen
März 1622
einen in Emden
v. Leer,
die Stadt
von dem Stephani
Weide
am 21sten
begonnen
1621 dem Senate
dem
die Weser
ohne dafs die
Weserseite
und doch lag von dorther
dafs man,
Joh.
Hindernisse
zur Vertheidigung die Arbeit,
der Bürgerschaft
dieselbe der jeder
und wie die Noth-
noch thätiger Bath
zu be¬
möge die Wall¬
Bürgerkompagnie
aber
519 eine gewisse Strecke oder durch
anweisen,
gedungene
Im folgenden
Arbeiter
Frühjahre
man beschlofs,
und vier Bürgern nieder, die dann auch am 22sten Jacob
Claufsen
von
Mark
und
vier
Rathsherren
der Werke
schlofs,
wor-
nach
Valken-
für die Summe von 102,000
Bremer
platzes innerhalb
Anweisung
der neuen Festung,
Eine neue Schwierigkeit
erhob
indem der damalige Domprobst, -
der Ar¬
und setzte eine
einen Kontract
unentgeldliche
Braunschweig
dafs
dies ins Werk zurichten, Mai 1623 mit dem Wall¬
nach dieser die Vollendung Rissen,
solle.
Theil
zu verdingen,
Deputation
liefern
man dies dahin,
den noch unvollendeten
gemeinschaftliche
burgs
fertig
änderte
beiten an Unternehmer
meister
die dann diese selbst
Lüneburg,
dafs verschiedene
eines
Wohn¬
übernahm. sich indefs jetzt,
Herzog Friedrich
es nicht
zur Domprobstei
von
zugeben
wollte,
gehörige
Lände¬
reien theils in den Bereich der neuen Werke gezogen, theils zu denselben verwendet würden; der Rath erwiederte Sicherung
ihm aber,
dafs diese Arbeiten
der Stadt,
als auch des Erzstiftes
ganzen niedersächsischen den,
Kreises
dafs man ihm die eingezogenen
vergüten
werde,
sowohl zur
und
fuhr
des
und des
unternommen
wür¬
Ländereien
billig
fortgesetzten
Ein¬
spruches ungeachtet mit der Arbeit fort. Wicht so leicht zu überwinden waren die Schwie¬ rigkeiten
zu Herbeischaffung
der Verkauf vorzugsweise
der Geldmittel,
der neuen Bauplätze, gerechnet
und schlecht von Statten
hatte, ging,
indem
auf welchen
nur äufserst während
man
langsam
die wüchent-
520 liehe Ausgabe belief.
sich auf 2000 bis 3000 Bremer
Als endlich
alle
Quellen
erschöpft
mufste man sich sogar zu dem nur durch Noth zu entschuldigenden Vorrat!
Mittel
Mark waren,
die ä'ufserste
entschliefsen,
von 10,000 Mark ungangbarer,
einen
sogenannter
Fürstengroschen mit dem Bremer Stempel zu verse¬ hen und das Stück für sechs Schwäre bei den Wall¬ arbeiten auszugeben, Umlauf kamen.
wo sie dann als Stadtmünze
Im Sommer des Jahres Valkenburg, geführt
in
1624 suchte der Ingenieur
der bis dahin die Aufsicht über die Werke
hatte,
um seine Entlassung
mehr das Seinige gethan tigung der Werke
habe,
abgeordnete
nach,
weil er nun¬
und eine zur Besich¬ Kommission berichtete
am 17ten Sept., dafs er entlassen werden könne. Am l4ten Mai 1625 waren die Werke so weit vorgerückt,
dafs der Bau des Buntenthors
thors vorgenommen
werden
so
gänzlichen
viel
an deren
schwerlich
hinreichende
würden,
wären
führung
gekommen,
unter Anerbietung Magdeburg ständen
gegen
dafs sie
gewährt
der
Liga
welche
der
haben
zur
Hülfe im Nothfalle,
und wegen deren die verbündete Gefahr
Dringend
drohende forderte
auf, und so gelangte
in diesem Jahre
Pläne
unter
Aus¬
Statthalter
schon im Anfange des Jahres
der Bath die Bürgerschaft
nigter Bcihüll'e noch
Sicherheit
schleuniger
mehrere
lich mittheilte.
indefs fehlte noch
Vollendung,
die Absichten
Moriz von Oranien Senat warnte,
konnte,
undHohen-
1625, den Stadt
vertrau¬
diesen
Um¬
zu noch beschleu¬ man dahin,
die Aufführung
dafs
des Deiches
521 verdungen,
im folgenden
1626sten
Jahre
aber
die
Arbeit an den Bastionen undCourtinen beendigt werden konnte. Schwerlich möchte dies aber erreicht worden seyn, hätte nicht das Einrücken Barenberge geschlagenen Anhalt in das Holler-und
des, die zu Lutter am
Dänen verfolgenden, Grafen Werdeland die Beschleuni¬
gung der Arbeit dringend geboten, Gelegenheit Haus
und
gegeben,
dieselbe
Hof gejagten
Landleute
kräftig
stungslinie
vollständig
und dies zugleich
durch
die vielen
und zur Stadt geflüchteten
zu fördern.
Endlich
geschlossen,
einer
eigenen
nachher Wehre
der
liegenden
begann,
Errichtung Kirche
welche, der
gen,
und des Deichs da
die Abneigung
gegen die neue Kolonie um dieser ein schnelles im Jahre 1632, bemächtigt
wieder
Tott
einen Angriff
am 25sten Weser
der
da man sie an der
verkaufte,
ein der
geschahen
Wirthshaus der Braut-
einige Ansiedelun¬
Altstädtischen
Bürger
noch zu vorherrschend Gedeihen zu sichern.
als die Schweden
hatten,
der
jetzigen
nunmehrigen Kirche gegenüber stehendes ist. Nur in der Nähe des Buntenthors, strafse
wiewohl
zu fördern, im Jahre 1630 den Bau
Kirche
bei
war die Fe¬
allein der Anbau
der neuen Stadt rückte wenig vorwärts, Senat, um denselben
von
war, Noch
sich des Erzstiftes
und man von Seiten des Generals fürchtete,
März darauf
an:
trug
die Bürgerschaft
die Werke
jenseits
so enge und genau zusammenzuziehen,
der
als nur
immer möglich ; dann aber das grofse weitläuftige Werk der neuen Stadt wieder zu demoliren, da jeder sich überzeugen
würde,
dafs dieses nur das Verderben
66
und
522 der Untergang
der Altstadt seye. Einen gleichen Wider¬
willen äufserte die Bürgerschaft vom 25sten Juni 1633, „ dafs mit so unsäglich
bringlichem geführt „nicht
grofsen Kosten und zu unwider¬ der Stadt
Verwunderung
schwimme,
„Schweinen
sie sich beklagte:
diese Neustadt
die doch zu jedermanns
geringer
„Wasser
in welchem
Schaden sey,
noch in dem Konvente
und Kühen bestallt
Die Bevölkerung
Despect
den Winter
des Sommers der Neustadt
Jahre
1635 Ton einer
leute
gemachten
Zählung
nur
fähige Ein¬ sich indefs
neuen Anbauern
wenn man gleich
Gesellschaft
Antrag:
im
war damals so ge¬
durch verschiedeneren Begünstigungen,
über
würde."
sechszig zum bürgerlichen Wachtdienste wohner in derselben fanden, vermehrte bewilligte
und
aber mit Schafen,
ring , dafs sich bei einer vorgenommenen
nachgehends
auf¬
den im
englischer
ein bedeutendes
Kauf¬ Quartier
der Neustadt anbauen, dann aber in diesem eine eigene Kolonie unter einem Courtmaster bilden zu wollen, ablehnen
zu müssen glaubte.
Caspar Schulz in Kupferstich rifs der Neustadt
Ein im Jahre herausgegebener
zeigt dieselbe
1664 von Grund-
schon fast durchgängig
angebaut. Die Ansprüche
des Domprobstes
Friedrich
auf
einen Theil des Grunds und Bodens der neuen Festung, waren ben, Erzstift
indefs während und
dieser
des Baues
Gegenstand
zu Gunsten
um so bedenklicher,
Schwedens
unerledigt
wurde,
geblie¬
nachdem
säcularisirt
das
worden,
da dies bald alles hervorsuchte,
was ihm zum Vorwande
eines Anspruches
an die Stadt
523 dienen konnte,
und in dieser Hinsicht
tete , dafs wenn man nicht bringen wolle, wenigstens legt,
auf königlichem
alles anzuwenden tigen,
und
ein ungeheures
man die Neustadt
zu sich nehmen
selbst
Grund
werde.
suchen,
es gelang
nach
zu bewegen und sich Artikel des bekannten
vom Jahre
1654 garantiren
zur Aufgebung
Ver¬ ihrer
diese durch den Stader Recesses
für immer beseitigt
wodurch
dann
wurde.
Zustand.
Nach und nach gewann Zuneigung
ange¬
zu besei¬
desfallsigen
zu lassen,
2) Jetziger
sich; stattliche
und Boden
vielen
Ansprüche vierzehnten
die
als zum Theil
diese Ansprüche
die Krone Schweden
stadt
Geldopfer
Der Senat mufste daher
handlungen
dieser Streitpunct
darauf hindeu¬
der
die jüngere altern.
Sie
Häuser erschienen
Schwester¬ verschönerte
in der Hauptstrafse,
wenn auch gleich die meisten übrigen breiten,
schnur¬
geraden Strafsen das Ansehen kleiner niedlichen Land¬ städtchen behielten. Die reichen Altstädter bauten sich Gartenhäuser genannten
Deiche,
längs der Weser brachten
monate zu, und bewirtheten
hinab an dem so¬
daselbst
ihre
ihre Freunde;
Sommer¬ daher noch
vor kaum verflossenen fünf und zwanzig Jahren dieser Theil der Neustadt an Sonn- und schönen Wochen¬ tagen ein recht glänzendes dieses jetzt aufgehört doch an dem Deiche
Ansehen
hatte.
Obgleich
hat, so besitzt die Neustadt eine der schönsten Parthien,
welche daher auch, wie die damit zusammenhangende Allee,
wie in früheren
Zeiten,
ehe die Wallanlagen
524 zu Stande
gekommen
ziergehen
benutzt
Deiche liegenden zu beständigen
waren,
noch jetzt
zum
zu werden
verdient.
ehemaligen
Gartenhäuser
sind jetzt
geworden,
aus deren
Wohnhäusern
Die
Spa¬
an dem
vorderen Seiten man die durch Fahrzeuge belebte Weser und die ansehnlichen Kaufmannshäuser und Waarenlager längs derselben erblicht. Die Neustadt wird nach der Landseite Thore sen.
,
das
Jenes
führt
ist die Strafse Theil
der
zwischen
Bunte -
Neustadt,
der
auf
Brüchen
Spitze,
7,920,
oder
der grofsen und kleinen
rechts
rechnet
von 20,754
auf die Vorstädte
Menschen.
Derjenige
und verlängert hinab in eine ver¬
den Theerhof.
die Altstadt
Bevölkerung
dieses
Halbinsel
heifst die Herrlichkeit,
sich links in den Werder, Für
der
geschlos¬
Strafse,
nach dem Oldenburgischen.
liegt,
längerte
Hohethor,
auf die Rheinische
den beiden
Weser
und
durch zwei
man gegenwärtig
Seelen, 8,354.
für
die Neustadt
Im Ganzen
Die Anzahl der Bewohner
eine 37,028
des Stadtgebiets
kann man auf 12,000 anschlagen.
Stadtgebiet Das etwa fünf die Weser
zur
Stadt
von Bremen
Bremen, gehörende
f Gebiet
ist
Quadratmeilen grofs und wird durch zerschnitten, dann auch von den kleinen
Flüssen Wümme (die etwa eine Stunde von ihrem Ausflusse bei dem Eintritt der Hamme in dieselbe den
525 Namen Leesum
annimmt),
theils begränzt,
theils durchzogen.
Die Umgegend
und Ochtum
von Bremen
ganzen untern
Wesergegend
aus sumpfigen
und
und
da
Unter
mit der
des Bodens;
Niederungen
mit hie
bestehend.
Darum
Urkunden
et deserta
insula Bremensis
daher
die Natur
Sanddünen
finden sich in den ältesten drücke : paludes
theilt
moorigten
angehäuften
oder Ochum
oder
häufig insula
wird eigentlich
die Aus¬ Bremensis.
nur das Wer¬
derland verstanden, so vrie der zuerst angebaute Theil des Ober- und Niederviehlandes sich als insula Lechter
bezeichnet
Niederländ.
findet.
Kolonien
ohne die künstliche
diese Flächen
vor Ueberschwemmung
sicher,
frühesten
die
Zeiten
über
die
S. 91.
Auch hier waren kung durch Deiche
S. Wersabe
auf
Beschrän¬
zu keiner Jahreszeit daher
Anlegung
schon in den von
Deichen
grofser Fleifs gewandt worden. Vorher, und selbst nach den ersten Versuchen des Eindeichens, da diese noch
unvollkommen
Ackerbau,
mochten,
war
aufser auf den höherliegenden,
schwemmung nicht daher die Wurstner Wurten
genug seyn
sich
Viehzucht Die
an
der Ueber¬
ausgesetzten Stellen (Wurteni, oder Wurstsaten, die auf den
angesetzt
hatten),
kaum
zu denken.
war die Hauptsache. Unterhaltung
der
Deiche
an
der
Weser,
Wümme und Ochtum liegt den Landbesitzern nach Verhältnifs ihres Landes ob und ist für sie eine be¬ schwerliche beachtet,
Last, weil
ihr
wird
aber
Wohlseyn
mit grofser davon
Sorgfalt
abhängig
ist.
Wann
die Eindeichungen
zuerst geschehen
sind,
lä'fst
sich nicht mehr genau ausmitteln. Aus einer Stelle in Renners Chronik vom Jahre 1020 und der daraus verfafsten
Reimchronik Der Elbe und der JVesser Floth Sind dusser Tiedt geworden grot Und hebben groten Schaden dahn Darup man is to Schade ghan Dan man den JVesser Dick geleclit
u. 8. w. schliefst zuerst
man,
angelegt
zweifeln,
dafs damals die Weserdeiche
worden.
Allein
dafs die Deiche
im unvollkommenen So viel ist aber
schon früher,
Zustande,
gewifs,
bischöfe Friedrich
dafs erst
(1106)
herbeigerufene
den Deichbau
wenn
auch
die durch die Erz-
und Siegfried
Relgier
zweckmäfsig
zu be¬
vorhanden gewesen sind.
Anbau der wüsten und sumpfigen landes
es ist nicht
(1180)
Strecken
des Holler¬
die Eindeichung
betrieben
zum und
haben.
Eine von jeher ausgeübte strenge Aufsicht auf das Deichwesen von Seiten des Senats hat die Be¬ schaffenheit
der Deiche,
vornemlich
allmählig sehr verbessert,
wenn gleich auch hier Eis¬
gang und heftige Sturmfluthen dafs die Gewalt der Naturkräfte verhöhne.
Wegen
meinen Schadens polizei
des
Wichtigkeit,
einen bedeutenden damit beauftragten der Gohgräfen,
dadurch
häufig genug zeigen, alles Menschenwerk entstehenden
ist die Handhabung
von grofser
Mitglieder
unge¬
der Oberdeich¬
und macht deshalb
Geschäftszweig
jetzt
an der Weser,
einiger
des Senats aus,
der Landherren
besonders (ehemals
) mit Ausnahme
527 des Blocklandes,
wo die Gutsherren
aus ihrer Mitte einen
berechtiget
Deichrichter
(Deicbgräfen)
wählen , welche Wahl jedoch seit mehreren
zeigt
worden,
Zeiten war,
die Stifter, Boden;
ge¬
der
im
wie in einem grofsen
gen Deutschlands.
Unterthanen
Theil des übri¬
Nur der Landesherr,
die Kloster
die Bauern
und die Städte
waren
hat.
wie schon früher
das Verhältnifs
Stifte Bremen
zu
Menschen¬
altern immer ein Mitglied des Senats getroffen In den ältesten
sind,
unfrei
die Edlen, besafsen
den
und an den Boden
gebunden, und wurden mit demselben oder ohne den¬ selben verkauft und vertauscht. Dafs dieses Verhält¬ nifs noch neben das daraus freieren hat,
dem durch
das jus hollandricum
hervorgegangene
Landbesitze
Meierrecht
Jahrhunderte
zeigen urkundlich
Beispiele
und
gebildeten
lang fortbestanden von 1363 und 1407.
Allein zu spärlich war das sumpfige Land noch mit Anbauern besetzt, und durch die Vortheile, welche die Kreuzzüge
selbst den unter der Härte ihrer Bande
und der Undankbarkeit eigenen
darboten,
servum;
des Bodens
(Dominus
Omnibus liberum
non audebat erat
rem et amorem Dei
(Bei
Braunschweigischer
Chronik:
erliegenden
Mabillon; da
Buren
dem Ploge oppe den Velde u. s. w. S. Pütters Geschichte
S. 202) verlor
Bewohner,
so dafs Friedrich
von Bremen im Jahre zu mehren, zu kommen,
timo-
in Botho s löpen
von
deutsche
das Land noch viele seiner der Erste,
Erzbischof
1106 theils um die Bevölkerung
theils um der Natur des Bodens Holländer
prohibere
iter propter und
Leib¬
(eigentlich
zu Hülfe
Auswanderer
aus
528 den Landstrichen
diesseits
des Rheins,
mals alle mit dem Kollektivnamen nete;
eis
landi,
sagt die Urkunde),
und
Rhenum
welches
im Jahre
Rremen
verltaufte.
als Kolonisten
sogenannte
bevölkert
diese
Kolonien
nur
angelegt.
und
Siegfried
angebaut,
hauptmanns Kolonien
wurden
Moore
oder
ist diese Ansiedelung
der
S. das gründliche von Wersabe:
der Stadt
und
der
Belgier im Hollei-land nur ein Beispiel. verbreiteten sich über einen weiten deutschlands.
setzte,
war die Marsch
zu Anbauung
Indessen
heranzog,
Hollerland
(Wahrscheinlich
längst
bezeich¬
qui dicunturHol-
1180 Erzbischof
schon Brüche
Holländer
commorantibus,
sie in das jetzt
die man da¬
Ihre Kolonien Strich Nord¬
Werk
des
Ober¬
Ueber die niederländischen
in Norddeutschland.
Und Eelking
Dissert.
de Belgicis Sect. XII. in Germaniam advenis). Diese neuen Anbauer konnten aber nur durch ein besseres bäuerliches stehende
Verhältnifs war.
Erzbischof
gelockt
werden,
Es wurde ein Grundstück,
Eigenthümer
zwar mit Erbrecht,
blieb,
als das be¬ wovon der
zur Benutzung,
dem neuen Kolonisten
und
übergeben,
dessen Hauptverpflichtung war, es urbar zu machen, und ausserdem nur einen unbedeutenden nicht zu erhöhenden
jährlichen
Grundzins
(einen
Denar
oder
etwa 18 Pfennige heutigen Geldes) dem Grundherrn und den Zehndten der Kirche zu entrichten hatte. Dagegen
wurde
Streitigkeiten
ihnen
das Recht
selbst zu schlichten,
zugestanden, unter
ihre
Vorbehalt
der Berufung an den Erzbischof, und zu dem Ende sich aus ihrer Mitte einen Gemeinderichter zu
529 wählen. Dieses Rechtsverhältnifs hollandicum; es hatte zur Folge, dere Leibeigene
gern
sich in die Länder des Vortheils hatte
ihren
begaben,
desselben
dieses zuweilen
sehen,
Kriege
leihen.
Wollten
Doch
ihre Unterthänigen alle Hände sich
Recht ver¬
allmählig
im Bremischen
ganz verschwunden,
wenn
gleich
dem meierrechtlichen
Verhältnisse
ganz
entzogen das
Stadtgebiet
als Regel besteht, aus, und die eigentliche schaft war im vierzehnten Jahrhundert
sind
um
also die Grundeigen-
bildete
wie es jetzt
und
wie den mit
sie ihnen das nemliche
Solchergestalt
Meierrecht,
zu werden.
zur Folge,
und dem Ackerbaue so mufsten
entzogen
wo jenes Recht galt,
auf diese Art nicht
verlieren
Herren
theilhaftig
dem Grafen von Hoya. thümer
nennt man das jus dafs sich auch an¬
Leibeigen¬ schon fast
Spuren
davon in
stehen
geblieben
und es gleichsam eine Verschmelzung
der Leib¬
eigenschaft mit dem jure hollandico wurde. Durch das neunundzwanzigste Statut ward dieses Verhältnifs noch stabiler gemacht,
weil nach demselben
nur Bür¬
ger Grundeigenthum erwerben und besitzen durften. So konnte der Bauer zu keinem freien Grundbesitze gelangen,
sondern
Meierkontrakten scheint
es,
nur
durch
Abschliefsung
das Benutzungsrecht
dafs
der
Bauer
durch
erwerben. Erwerbung
von Zwar des
Bremer Bürgerrechts, welches durch Erlegung einer nicht bedeutenden Summe zu erlangen war, sich zu¬ gleich die E'ähigkeit, ben , aneignen
konnte, allein
eigenen
Grundbesitz
zu erwer¬
indem kein Staatsgesetz
entgegen
stand;
es werden
Beispiele
auffinden lassen.
sich
dafür
dem kaum
Der Meiernexus hatte im 67
530 Laufe
der Zeit gewissermafsen
väterlichen Bauer halb
den Charakter
Schutzverhä'ltnisses
durch
Gewohnheit
angenommen,
lieb
geworden
auch in der französischen
eigenes
kaiserliches
bandes verstattet nutzt haben.
Dekret war,
Zeit,
eines das dem
war,
wes¬
wo durch
die Ablösung
ein
des Meier¬
nur wenige diese Freiheit
be¬
Doch waren die Ideen der neuern Zeit bei einigen Landleuten des Bremischen Gebiets nicht ohne Ein¬ wirkung
geblieben.
Sie trugen im Jahre
an , dafs die Landbewohner
Verfügungen,
bei der Anordnung
die ausschliefslich
das Land beträfen , zugezogen durch
Einräumung
Landleute
einer
1818 darauf
oder
solcher
vorzugsweise
werden möchten.
direkten
Bepräsentation
bei der Gesetzgebung
war dieses
der Verfassung
war
der
ausführ¬
bar, und schon im Jahre 1815 bei den Vorarbeiten Verbesserung
Nur
zur
davon
die Bede
Gesetze
konkurri-
gewesen. Zur Beschliefsung
allgemeiner
ren nur Bath und Bürgerschaft Bürgerkonventen, ren,
und wenn
von denen auch
waltung des Gebiets theil hat, so haben
auf den sogenannten sie ausgeschlossen
die Bürgerschaft
besondern
an der Ver¬
keinen verfassungsmäfsigen doch auch die Landleute
keine Stimme, sondern die für dieselben Verfügungen
;
schien
gehen vom Senat allein aus.
es nöthig,
Gutsbesitzer
umgewandelt
daher unter
Aufhebung
Andabei
zu erlassenden
Um sie aber zu dieser direkten Bepräsentation befähigen,
wa¬
dafs sie erst
werden
müfsten,
des angeführten
zu
in freie und dafs
Prohibitiv-
531 gesetzes ihnen die Gelegenheit gutsherrlichenRechte
verschafft
anihrenMeierländereien
fen und sonstiges Grundeigenthum Hierauf
würde,
abzukau¬
erwerben
zukönnen.
hat daher der Senat bei der Bürgerschaft
angetragen,
und ist einer Deputation
übertragen,
welche auch gegen eine Idee nichts
zuwenden
die
gefunden
stimme entspricht.
hat,
die der allgemeinen
ein¬
Volks¬
Man darf schon jetzt
den Senat
über die Aufhebung
des neun¬
und die Bürgerschaft undzwanzigsten
die Berathung
Statuts,
wodurch
jene Scheidewand
niedergerissen wird, einverstanden achten, und wer¬ den nur die Modalitäten noch näher berathen. (S. den kommissarischen
Bericht
neunundzwanzigsten
über
Statuts
und
Meierpllichtigkeit der Meiergüter biet. Bremen 1820.) Dafs durch jene Befreiung wenigen Bauern Einer
die
den
Gesetzgebung
Parcellirung
vorzubeugen
der Ge¬
vom Meierrechte
aus
unbegüterter zu fürchten.
der Höfe
wissen,
theilung des Bodens innerhalb
Loskauf
des
im Bremischen
wohlhabenden eine Menge entstehen werde, ist nicht
unbegränzten
Aufhebung
und
wird die eine Ver-
der durch die Umstände
gebotenen Gränzen wird hoffentlich eine sorgfältigere Kultur des Bodens, die in manchen Feldmarken noch sehr zurück
ist,
völkerung,
der Wohlhabenheit
herbeiführen. Einwohner,
einen
höhern
Das Stadtgebiet also (ohne
Aufschwung
der Be¬
und der Civilisation hat ohngefähr
die Stadt)
ohngefähr
12000 2400
Seelen auf die Quadratmeile, was auf einem Terrain, das gröfstentheils nur zu Wiesen und Weideland be-
532 nutzt werden kann, überreichlich scheint; allein der Besitz des Bodens ist sehr ungleich vertheilt. Die Anfertigung eines allgemeinen Katasters, das neben anderen Vortheilen auch eine richtigere Anlegung der Grundsteuer möglich machen würde, und die Anle¬ gung eines Deichverbands für das ganze Gebiet ge¬ meinschaftlich oder in geeigneter Abtheilung, gehört zu den ferneren Wünschen, welche für dasselbe laut geworden sind und deren Verwirklichung nicht mehr fern zu seyn scheint. Das Gebiet der Stadt Bremen wird, wie die Stadt selbst, durch die Weser in zwei ungleiche Hälften getheilt. Vor dem Jahre 1802 verhielt es sich damit also: Auf dem rechten Weserufer lag 1) das Gowgericht Hollerland mit den Dörfern Horn, Lese, Vahr (Lese und Vahr zum Theil), Kochwinkel, Oberneuland und Osterholz. In dieser Gowe sind die meisten und schönsten Landgüter der Bremer, unter welchen die der HH. Dr. Schultz, Bürgermeister Heinehen und Se¬ nator Löning zu Oberneuland und des Herrn Dr. Post und Herrn Foche zu Horn Erwähnung verdienen. 2) Das Gowgericht— Blockland, welches sich in Ober- und Niederblochland theilt. 3) Das Gowgericht Werderland, enthaltend die Dorfschaften Walle, Gröpelingen, Aslebshausen, Gramke, Mittelsbühren, Dunge und Lesumbrok. 4) Das Gericht Borgfeldt mit den Dorfschaften Borgfeldt, Wart, Butendiek, Timmersloh und Verenmohr, sonst ein Patrünonialgericht
unter Bremischer
533 Hoheit, Brüdern
der Familie von der Lit gehörig. Von zwei verkaufte der eine 1595 die Hälfte des Ge¬
richts an den Rath zu Bremen,
die andere Hälfte kam
durch Erbschaft an die Familie Brandt, deren Nach¬ kommen sie bis in die neueste Zeit besessen haben. Vor einigen
Jahren
sind abermals
von der Stadt angehäuft Am
linken
Obervieland benhausen,
worden.
Weserufer:
mit
den
Arsten,
einige Stammtheile
1)
Das
Dorfschaften:
Kirchhuchting,
Gowgericht
Neueland, Mittel-
Ha¬
und Brok-
Huchting. 2)
Das
Dörfern: Strohm,
Gowgericht
Niedervieland;
Voltmershausen, Seehausen
Dieses
Gebiet
Rablinghausen,
abgerundet,
wurde
durch
Lankenau,
den Regensburger
vom Jahre
dafs Kurhannover
Flecken Vegesack,
den
und Hasenbüren.
Reichsdeputationshauptschlufs Art
mit
denBarkhof,
1802 in der
an Bremen
die Dörfer
den
Schwach¬
hausen, Hastedt, Vahr (den übrigen Theil) und alles zwischen den Flüssen Weser, Wümme, den Gränzen des bisherigen
Stadtgebiets
brücke
die Hemelinger
durch
und einer von der Sebalds¬ Mühle bis an das linke
Weserufer gezogene Gränzlinie Gelegene, Oldenburg aber das Grolland abtrat, welche Gränzlinie durch nochmalige
nähere Uebereinkunft
Veränderungen
erlitt.
einige unerhebliche
Zugleich
erlangte Bremen
die
im Stader Vergleich von 1741 an Hannover abge¬ tretene Hoheit über die zwischen den gedachten Flüs¬ sen belegenen Niederbühren,
Dörfer: Burg,
Mohr,
Gramke,
Aslebshausen,
Mittels - und Wasserhorst,
534 Wumsiel,
Nieder-BIockland
wieder.
Jeder
Senats,
als Gowgräfe,
Gow stand unter
und zugleich Borgfeldt
und einige kleinere Theile
der
die Polizei
einem Mitglied
die niedere
Jurisdiktion
und Administration
ebenangegebene
Gerichte
Eintheilung
in Gowe und
hat seit der Wiederherstellung
sung ganz aufgehört. nalgerichtsbarkeit
Die niedere
der Verfas¬
Civil-
ist dem Untergerichte
und Krimi¬ der Stadt zu¬
gewiesen. Hinsichtlich der Administration ist das Gebiet in den Distrikt am rechten Weserufer
getheilt.
steht ein Mitglied
) vor.
Uebrigens
(
Dorfschaft
einen oder mehrere
Vorsteher, besitzern
alten
die Landherren
Landgeschworene
Geschwornen
sind
als
die Ortschaften
Gowen noch in einer gewissen indem
gemeinsamen schaft
hat jede
welches Amt jährlich unter den Land¬ nach Verhältnifs ihres Landes wechselt.
diese
blieben,
und Polizei und lin¬
Jedem
des Senats
Durch
hatte.
hatte seinen eigenen Richter.
Die
ken
des
die Geschwornen
Angelegenheiten
bilden,
deren
der
Verbindung
ge¬
jeder Gowe für die
derselben
Vorstand
eine Körper¬
Landesvorsprecher
heifst. Vegesack hat seinen besonderen, vom Senat ernannten Amtmann, der für die Kriminalverwaltung Ortsvorstände zur Seite hat. So wie die Weser theilt, der
in zwei Hälften
so theilt sich auch die Natur des Bodens. linken
Weserseite,
Ochum,
ist vortrefflicher
höhern
Lagen
liefert
das Gebiet
und
zwischen
Marschboden,
reichliches
in den
der
niederen
und
Weser
und
der in seinen
treffliches
grasreiche
Auf
Getreide Weide
dar-
535 bietet.
Aufserhalb
und weiter
von der Ochum
fernt, ist schlechter Moorboden. Ufer hat das Werderland meistens boden,
auf welchem
gezogen
wird,
Mittelsbüren derungen
Auf dem rechten Geeste- oder Sand¬
in den höhern
das aber meistens
hin etwas ergiebiger
sind gute Wiesen.
Lagen
Heu. Das Hollerland
zumTheil
Moor- und Sandboden.
Getreide
kärglich, wächst.
nur nach In den Nie -
Das Blockland
schlechtes
ent¬
bringt nur
hat zum Theil Marsch-, Die höhere Gegend
wird zum Korn, die niedrige als Grasland benutzt.
Treff¬
liche Eichen stehen noch in dieser Gegend und geben vornemlich Oberneuland und Rockwinkel einen be¬ sonderen hier
Reiz.
Unterirdische
Spuren
einst dichter Wald gewesen
in der Nähe der Wümme
zeigen,
dafs
ist, und vorzüglich
finden sich auf einer grofsen
Fläche, wenige Fufs unter dem Boden, dichte Lagen von halb vermoderten Baumstämmen in ununterbro¬ chener Reihe,
die auf eine Naturrevolution
welche nicht in die entfernteste
hinweisen,
Vergangenheit
gehört.
Das Obst ist auf der Geest nicht so häufig, als auf der Marsch, aber wohlschmeckender. Der Geesthanf ist feiner,
als der auf der Marsch,
und wird dort ileifsig
gebaut. Die Viehzucht
ist wegen der trefflichen
Weiden
in diesem wasserreichen Lande der wichtigste Theil der Landökonomie. Der Kornbau reicht aber bei weitem Dörfer
nicht zum heimischen Bedarf hin. Wenige können einen Ueberschufs an . den Markt
bringen. wird
nur
Roggen
ist
nothdürftig
die zum
Hauptfrucht, eigenen
Flachs Verbrauch,
536 Hanf etwas zum Verkauf wirtschaft
war bisher
dafs die Stadt sogar mufste, mehrung
Rationelle
so wenig im Gebiete
noch bedeutendes
um den Strafsenunrath
vermindert durch
gezogen.
Land¬
zu Hause,
Geld bezahlen
wegzuschaffen.
Doch
sich diese Ausgabe allmählig, mit der Ver¬ der Chausseen.
Abkauf
und
Aufhebung
daraus
hervorgehende
Vertheilung des Bodens würde ihrem Schlendrian aufscheuchen. Weiden
und
schwemmungen der Natur.
Erlen
des Meierrechts
die Bauern
sind
ausgesetzten
in einer Gegend
bald
den
eine
und der fleifsige
Unterhaltung,
Landwirth
aus
Ueber-
Wohlthat
Sie sind daher häufig in unserm
zu finden,
sorgt
Gebiet für ihre
weil sie zum Deichbau und zu den der
Verbesserung
der
Strombahn
wegen
Schiengenwerken unentbehrlich sind, manchen baaren Gewinn verschaffen. nur zum Bedarf
des Landmanns
Hornviehzucht bedeutende
liefert Jahre
angelegten
und ihm daher Pferde werden
gezogen.
geringen
Konsumtion
einige ungünstige Viehstand
bessere
Ueberschufs
der Stadt.
Auch
die
für
die
Der
Krieg
und
nach dem Frieden
haben
den
auf den Bauerhöfen
sehr heruntergebracht,
und erst jetzt fängt er an, sich wieder etwas zu heben. Darum werden die herrlichen Weiden am linken Ufer der Weser
meistens
denburgischen Bienenzucht
aufgekauftem, kommt
eben so wenig. Eichen
wenig
magern
Das
gewonnen Bauholz
und dem Ol¬ Vieh
in Betracht,
Die Schweinmast,
im Hollerland
bedeutender.
mit in Ostfriesland
Schafzucht
welche wird,
reicht
besetzt. von den
ist dagegen zum
eigenen
537 Bedarf nicht hin. Die Jagd ist unbedeutend und die Weser wird vornemlich nur von der städtischen Fi¬ schergilde beschifft, deren Fischereigerechtigkeit sich indessen nicht blos auf den das Gebiet durchströmen¬ den Theil
des Flusses
beschränkt,
weiter hinab in das angränzende Nur einige Dörfer
dürfen
an der Weserfischerei Landbewohnern
sondern
sich auch
Flufsgebiet
erstrecht.
einen beschränkten
nehmen,
wogegen
die Beschiffung
Antheil aber
der Wümme,
den
Lesum
und Ochum einen nicht unergiebigen Nahrungszweig darbietet. Auch an mannigfachem andern Erwerbe fehlt es ihnen nicht. Grönlandsfahrt
Die Schifffahrt,
besonders
auf den Wallfischfang,
die den Ma¬
trosen nur einen Theil des Jahrs beschäftigt noch immer Zeit zu seinen ländlichen desgleichen Vegesack
der Schiffbau und
durch drei Ziegelbrennereien u. s. w. geschafft werden.
Gespanne
andern
beschäftigen
püastern derungen, (wenn
selbst
müssen
zunächst
zu Frachtfuhren,
sich die Häuslinge
Zunft unnatürlich zum Geldgewinne,
be¬ in
mit Straf'sen-
auf dieses Geschäft weite Wan¬
bis nach
durch
der
angeführt
halten die Landleute
Bufsland;
Flechten
Körben und Matten im Winter, gleich
zu
, einige Kalkbrennereien
von Pferden
und machen
läfst,
Werften
und der Betrieb,
In einigen Dörfern
sondere
Netzen,
wird,
und ihm
Geschäften
auf mehreren
in der Burg,
die
die Eifersucht
beschränkt) vornemlich
von
Lein Weberei der
städtischen
und dergleichen
dient
den geringeren
Land¬
bewohnern, deren übergrofse Menge ohne die Nähe einer reichen Stadt auf dem zum Theil schlechten,
68
538 zum Thcil
aus Mangel
an Industrie
versäumten
und
schlecht gebauten Boden unmöglich bestehen könnte. Doch auch hierin ist in neuerer Zeit schon vieles besser Stadt
geworden.
Die
darf dieser
nächsten
Vorwurf
Umgebungen
kaum
der
mehr treffen ; alle
Spuren von Heide sind bis auf einige kleinen Stellen, die kaum eines Anbaues fähig sind oder diesen wenig¬ stens
nicht
schöne
lohnen
Saaten
möchten,
wallen
da,
verschwunden, vermischt
und
mit Gemüse-
pflanzungen aller Art , wo noch vor wenigen Jahren nichts als öder Boden oder dürrer Sand zu sehen war. Anmerkenswerth Kornbau mufs,
ist es,
wie
dem Gemüsebau und
dieser
mehr
immer
und
gröfsern
nicht ohne günstigenEinilufs wo, durch Nacheiferung
von Jahr
zu Jahr
mehr
Raum
weichen einnimmt,
auf die entfernten aufgereizt,
der
Dörfer,
auch mehr Reg¬
samkeit sich zu zeigen beginnt. Vieles hat dazu die Anlegung führung
der vier Kunststrafsen
vermehrte
Leichtigkeit
aller Erzeugnisse
gethan.
Die dadurch
und Sicherheit
des Bodens,
und die Wohlfeilheit
und kräftige Durch¬
der leichte
des Düngers,
sten Beförderungsmittel
des Absatzes Transport
sind die wirksam¬
des Anbaues
gewesen,
die
ihren Einilufs mit jedem Jahre immer mehr bewähren, und abermals einen Beweis Geldopfer, Anlagen
welche bringt,
nahmen keine Kapital erhalt, sten Früchte
die
ablegen
Staatskasse
wenn sie auch
werden, für durch
dafs die
dergleichen direkte
Ein¬
sonderlichen Zinsen für ihr Anlagemittelbar die schönsten und reichlich¬
tragen.
539 Erwähnt mufs deshalb noch einer andern ähnlichen Anlage neuerer immer mehr Vorstädte im
Zeit werden,
zeigt.
unerwartete
Nützlichkeit
Ein an der östlichen
beiindliclier
dreizehnten
deren
Seite der
Kanal (der Kuhgraben),
Jahrhundert
feindliche
zum
schon
Schutz
Anfalle angelegt,
sich
gegen
dient durch
seine Verbindung mit der Wümme vornemlich dazu, aus den hannoverschen Aemtern Lilienthal und Ottersbevg den Torf herbei zu führen. aber
für den grofsen
Bedarf
Meiste mufste aus den innern
Diese
Zufuhr
war
unzureichend
und das
Moorgegenden
des Her¬
zogthums Bremen auf einem grofsen Umwege durch die Hamme, Lesum und so auf der Weser nach Bre¬ men geschafft
werden,
nicht ohne beträchtliche
Ver¬
teuerung dieses nothwendigen Bedürfnisses. Jetzt ist auch an der westlichen Seite der Vorstädte ein ähnlicher
Kanal gegraben,
der mit anderen
Kanälen
im Hannöverseben korrespondirt, und den neuen Moorkolonisten in dem Amte Osterholz und den ent¬ fernten Aemtern, Gelegenheit gibt, selbst ohne Zwischenkunft von Aufkäufern ihren Torf und andere Produkte
an die Stadt zu bringen.
Zunftmäfsige
Gewerbe
dürfen
im Stadtgebiete
in der Kegel nicht getrieben
werden.
In dem Flecken
Vegesack,
der eine
besondere
Municipaleinrichtimt;
erhalten, ist dies anders gestaltet. Dann haben aus¬ nahmsweise Hastedt und Schwachhausen, wo vor 1803 unter hannöverscher sich befanden, Vorzug,
Hoheit mehrere Handwerker
denen Fortbestand
dafs sich daselbsl
versprochen
ist, den
eine Menge Gewerbsleute
540 aufhalten,
wodurch
selm einer
grofsen
hat.
namentlich Vorstadt,
Hastedt mehr das An¬ als eines Dorfes
erlangt
Hier allein ist auch noch einigen früher dort an¬
sässig gewesenen
jüdischen
Familien
der
Aufenthalt
gestattet. Vegesack. Da, münden,
wo die Lesum
und die Aue in die Weser
liegt zwischen Sandhügeln
der Flechen
Ve¬
gesack,
zum Gebiete
der Stadt Bremen gehörig.
Die
Häuser
sind reinlich
und wohnlich;
dafs
hier gröTstentheils
Schiffer
hausen,
man sieht, denen
es durch
den Aufenthalt auf den Schiffen zur andern Natur ge¬ worden ist, sich auch auf dem Lande im kleinen rein, bequem und zierlich einzurichten; daher haben in äl¬ teren Häusern die Zimmer viele Aehnlichkeit mit den Kajüten;
holländische
Bauart
läfst sich nicht
kennen. In neuerer Zeit neigt man auch hier mehr zur moderneren Bauart. Vegesack wichtig.
ist für
Als daher
den
Seehandel
sich
ver¬
jedoch
Bremens
sehr
174l mit dem Amte Blumenthal
auch Vegesack an Hannover abgetreten wurde, ver¬ blieb der Stadt nicht nur der Hafen daselbst mit dem Hafenhanse, sondern auch die niedere Jurisdiction über den Ort. Im Jahre 1,S()3 wurde die Landeshoheit über
Vegesack
geben. Hafen, gen,
und Zubehör
an Bremen
Der 1619 zuerst angelegte in welchem die entfrachteten steht unter
meisters,
der nächsten
und dieser
unter
'
zurückge¬
wohlverwahrte Seeschiffe lie¬
Aufsicht
des Hafen¬
der ihm vorgesetzten
De-
541 putation aus Rath und Bürgerschaft. Seine Obliegen¬ heiten sind in einer am 26sten März 1821 erlassenen Rathsverfiigung zweihundert
deutlich
ausgedrückt.
Schiffe
bis fünfzig und wenigeren
von
Lasten zahlen
für die Durchwinterung in den Monaten November bis März von zehn bis vier Reichsthaler. Der Hafen¬ meister wohnte sonst im Hafenhause und trieb zugleich Wirthschaft. Jetzt ist der Dienst von der Wirthschaft getrennt j
doch
dauert
diese
fort
und ist man dort
wohl bedient und aufgehoben. In den Berathungen mischen
Verfassung
sack einen,
nicht
über Verbesserung
wurde
beschlossen
wie vorher
Bechtsgelehrten als Amtmann ter-Civilund Unter-Kriminal barkeit
der Bre¬
, nach Vege¬
zum Bath gehörenden, zu setzen, dem die Un¬ - und Polizei - Gerichts¬
und die Administrationspolizei
aufgetragen
ist.
Aul'serdem hat der Ort im Jahre 1819 eine eigene Gemeindeordnung wohnern
erhalten.
Eigene
selbst gewählte Vorstände
angelegenheiten zugewiesenen
und verwalten Staats-
sehr Interessante
männische kennen
zu lernen,
kann hier
und auf echt-see¬ gezeigt.
sinnreiche
und erhaben
ihr
reichlich
nicht kennt,
sehen,
ist manche
die Orts¬
die durch einige
Art wird alles freundlich
Schiffsbauplätzen
besorgen
und Lokaleinkünfte
ausgestattete Gemeindekasse. Wer das Seeschiffswesen manches
von den Ein¬
Auf den
Vorrichtung
ist das Schauspiel,
wenn nun das fertig gewordene Schiff, das Meister¬ stück des menschlichen Verstandes, vom Stapel läuft. Es ist ein heiterer
Sonntag,
Tausende
von festlich-
542 geputzten
Menschen
ben in leichten
Fahrzeugen
ster sind gedrängt Erwartung. füllt,
bedecken voll;
auf dem Flufs:
die Fen¬
alles ist in der gespanntesten
ersten Weg
ange¬
auf die Wasserhahn
wollen. *) Auf der Spitze stehen Musikanten.
Das Signal wird
durch drei Kanonenschüsse
die Flagge wallt,
und ein donnerndes
braust
oder schwe¬
Das neue Schiff ist mit Menschen
welche seinen
begleiten
das Ufer,
in die Lüfte;
schwenkt.
Hüte
und
gegeben ;
Freudengeschrei
Tücher
werden
Man fühlt sich wie im Schwindel,
die ungeheure
ge¬ wenn
Masse sich regt; man hält es für Schein,
bis erst langsam und majestätisch
der künftige
Bewoh¬
ner der See, der den tropischen Stürmen Trotz bieten soll, seine Geburtsstätte, die schmale Flufsbucht, verläfst, rasch Schnelligkeit gewinnt und dann brau¬ send mit dem Vordertheil tief hinab in den Strom schiefst, sich von dem Sturz gewaltig wieder auf¬ richtet, dafs die Wellen nach dem andern Ufer stür¬ zen,
dafs alle
tanzen,
Kähne
dafs weithin,
und
Schiffe
auf dem Flusse
was nur die Augen
erreichen
*) Dafs dies zuweilen nicht ohne Unglück abgeht, hat die Stadt Emden im Jahre 16öl zu beklagen gehabt. Viele hundert Menschen erfüllten ein Schiff, das vom Stapel lief. Heim Ablaufen stürzte es um, so dafs der boden in die Luft ragte. Obgleich augenblicklich Locher in den Boden gehauen und so manche Menschen gerettet wurden, so fanden dennoch 2'2ö den Tod. In Emden war fast keine Familie, die nicht in Trauerkleidcrn ging. Die Zimmerteute waren nicht vorsichtig genug gewesen, sonst halte dieses sonst sehr seltene Unglück nicht geschehen können. Wiarda, Ottfries. Gesch. VI.
\
543 können, die sommerlich von Winden durchwühlt wahrhaft zauberisches solchen
■ glatte
Fluth wie plötzlich erscheint; und welch' ein
Schauspiel,
Veranlassung
als einmal bei einer
das zierliche
allen seinen Reisenden
gleichsam
Dampfboot,
nach dem Takte
\lusik Kreise zog, wie tanzend im Wasser INajade hob
scherzte,
und
auf
senkte,
den
und
erregten
dann,
den Flufs hinauf gegen
den
mit
gleich einer Wogen
wie
Strom
der sich
triumphirend,
hinwegschwebte,
indefs die es in Bewegung setzenden hinauf in das blaue Luftreich wogten.
Dämpfe schräg
Die lutherischen Einwohner Vegesacks waren ehemals nach Lesum und die reformirten nach Blumen¬ thal eingepfarrt, ausserordentlich
haben aber nun, reichen Gaben
stützt,
auf einem
liche,
für jetzt hinlänglich
erwartender
wohlgelegenen
gröfserer
kleine Kirche
besonders durch die der Bremer unter¬ Platze
eine
geräumige,
treff¬
aber bei zu
Bevölkerung
des Orts wohl zu
Derjenige,
dessen Bemühun¬
erbaut.
gen man hauptsächlich
dieses Werk
zu verdanken
hat,
ist der nach Verdienst geschätzte Amtmann Wilmanns, indem er hei dem Reformationsfeste im Jahre 1817 die erste
Anregung
dazu gab,
schlossen , sich zu einer vereinigen.
Dieser
mene Gedanke nahme,
Beamten rege gehalten
den unverdrossenen
glückte
zu
aufgenom¬
zuerst die allgemeine wurde.
be¬
Gemeinde
von vielen mit Beifall
die dann durch
als Prediger
evangelischen
erweckte
Leben zu führen,
dafs die Einwohner
Theil-
Eifer des
Um die Idee ganz ins
es, einen trefflichen
für diese Kirche zu gewinnen,
Mann
und so hat
544 die
kleine
Gemeinde
der
Stadt Bremen
das erste
Muster zu einer Kirchen Vereinigung gegeben. Der wissenschaftlich Gebildete besucht Doctor
Roth , den Ersten,
der eine Flora
lands geschrieben, und seinen auf dem höhern Ufer der Weser, sehr weiten
und angenehmen
den
Deutsch¬
botanischen Garten, wo man sich einer
Aussicht
erfreut.
Das
trefflich angebauete fruchtbare Stcdingerland an dem andern Ufer der Weser übersieht man liier wie einen Garten. will,
Manchem,
der keine weite Badereise
ist es erwünscht,
bei dem Landaufenthalt
gesack hier auch eine Badeanstalt Seitdem bequeme
das Dampfboot
und angenehme
den nicht allein
machen in Ve¬
zu finden. regelmäfsig
geht
Fahrt täglich gewährt,
häufig Lustparthien
nach
und wer¬
Vegesack
gemacht, sondern förmliche Vileggiaturen da gehalten und nicht mit Unrecht. Das Land hat hier weit mehr Abwechselungen
von Höhen, Wald und klaren Bächen,
als näher bei Bremen. nebeck und Blumenthal Dörfer,
besonders
von den schönsten die Häuser
Die Spaziergänge nach Ron¬ sind wirklich reizend. Diese
Blumenthal, Waldungen
nicht gedrängt
sind auf der Landseite eingefafst.
zusammen,
Hier stehen wie am Rhein,
sondern jedes bildet ein Gehöfte. Viele haben den Mick auf die Weser, welche hier zu beiden Seiten Hache, weite aber fruchtbare Ufersaum stehen zu beiden
Ufer darbietet. An dem Flulsseiten Gehöfte an
Gehöfte hinter
und jedes bildet für sich
den Deichen,
ein kleines
idyllisches
Seeschiffe
liegen;
Bild. Kähne
In der Ferne voll
Marktleute,
sieht
man
die in
545 Bremen
ihre Naturalien
das Stedingerland. Körben,
Tonnen
abgesetzt,
Männer und Sachen
sammen , und ihre Gestalten
und
fahren Frauen
sitzend, spiegeln
zurück
in
auf leeren plaudern
zu¬
sich in dem stil¬
len Wasser. Solche Scenen hat Bonav. Peters gemalt, wenn er sich erinnerte, dafs nicht blofs dies feuchte Element in seiner Schrecklichkeit malerisch dern auch in seiner Buhe auf dem Landsee
ist, son¬ und dem
Flusse. Bei den geringen
historischen
sich an die Orte um Bremen gessen werden, Tacitus
knüpfen,
die
darf nicht ver¬
dafs Lipsius in seinemCommentar
das idistavische
Ton Vegesack
Erinnerungen,
versetzt,
Erwiesener als er mit seinen
Schlachtfeld
zum
in die Gegend
welches längst widerlegt
ist.
ist es, dafs der dänische König Sueno, Normännern
ins Erzstift
dieser Gegend von den Dienstmannen gefangen worden.
brach,
in
des Erzbischofs
Dieser nahm ihn jedoch freundlich
und gastlich auf, und hielt es der Klugheit gemäfs, ihn wieder zu entlassen. Auch die Askomannen, welche die Weser
hinauf bis Lesum
raubten,
wurden
in dieser
Gegend auf dem Kückzuge geschlagen. Eine der schönsten Landschaften der Niederweser zeigt sich, mend,
wenn man von Bremen
zu Wasser
kom¬
eben indem man bald den Damm von Vegesack
berühren will, sich mit dem Gesicht nach der Mündung der Lesum und zu dem Brök wendet. Die Höhe des Ufers der Lesum, zerstreuten
die Baumgruppen
Hütten,
das weidende
auf dem Brök, die Vieh,
69
segelnde
546 Schiffe und die schöne Wasserfläche ein ruhiges und malerisches
Bremens
Landschaftsbild.
Umgebungen,
nähere
entferntere, Die Nordwestküste
Deutschlands
Land.
Einzelne
Hügelstrecken,
welche
auch
geschmückt
und jetzt
sind,
und
in der Umgegend
Bre¬
über
mögen früher einen
gegenwärtig
vermehrten
Watten
Meine
die Fläche
mit schattigem
den Meereswellen nach
ist dem Meere Hügel
mens sich hie und da sparsam erheben
und
f
abgewonnenes
selben
— das Alles gibt
der¬
Laubholze
als kahle Sanddünen
Damm
geboten
haben,
wie
Anschwemmungen
die
an der Mündung der Weser.
— Diese wenigen
kleinen Anhöhen und das eigentümliche Leben, wel¬ ches einer der bedeutendsten schiffbaren Ströme Deutschlands ergiefsende
und einige Nebenströme
abgerechnet, besteht nufs wir dem Freunde zubieten
haben,
Waterloos
kleinere
Style.
auf ihre
in denselben Ufer
sich
verbreiten,
das Anziehendste, dessen Geder schönen Natur bei uns an¬
aus Landschaften An diesen
in Ruysdaels
fehlt es unsern
oder Umge¬
bungen indefs nicht, und der in Bremen so allgemein vorherrschende Sinn für das Landleben hat die minder reichlichen nutzen
Gaben der Natur um so dankbarer
verstanden.
— Wo
Weser,
der Wümme
Schatten
der tausendjährigen
eine ausgezeichnet
zu be¬
immer an den Ufern
und der
genufsreiche
Lesum
oder
der
in den
Eichen des Hollerlandes Aussicht oder ein lieb-
547 liches Plätzchen Jahrhunderten in denen besitz
der Ruhe
sich bot, fand es sich seit
mit Landhäusern
und Gärten versehen,
die wohlhabenden,
durch
begünstigten
Bremischen
sten Sommermonate
zu verleben
ihren
einfachen
Vorwerken
Jahren nicht wenige gärten
erwachsen
ererbten
Familien gewohnt
die schön¬ waren.
Villen
, und in der jüngsten welches
und Lust¬
Zeit ist fast
nicht neue
anmuthige
Schöpfungen dieser Art entstehen sah. Auch auf die Mittelklasse der Bewohner hat sich das Bedürfnifs,
Aus
sind in den letzten fünfzig
geschmackvolle
kein Jahr verstrichen,
Land¬
Bremens
einen Theil der Sommerzeit,
und vorzugsweise den Monat August, der für unsere sämmtlichen zahlreich besuchten Schulen als Ferien¬ monat
zu gelten
sehr ausgedehnt,
pflegt,
im Freien
zu verleben,
dafs es ein bedeutender
so
Nahrungs¬
zweig mehrerer von der Natur begünstigten Dörfer des Bremischen Gebiets geworden ist, in den Häusern der Landleute einzelne Zimmer zur Sommeraufnahme der Städter Aeckern
zu erbauen
und Holzungen
und
einzurichten
einen beschatteten
und
ihren
Basenplatz
für sie abzugewinnen.
So werden
manchen
Sommer
drei-
städtische
Familien
gezählt,
bis
welche
vierhundert
sich einer freiwilligen
Beschränkung
auf den
engsten Platz und auf die nothdürftigsten Geräthe bei ländlicher Kost mit Freuden unterziehen, um in einem solchen
ländlichen
Sorgenfrei,
das mehr oder
minder geräumig und gesucht um den Miethzins von zwei bis zehn Louisd'or für einige Monate zu haben ist,
der
erfrischenden
Landluft
zu geniefsen.
Der
weibliche
Theil
der Familie
ist hier dann
ganz
misch,
während
die durch
ihr Geschäfte
zu
öfteren
Besuche
der Stadt
genöthigten
gleich
die Landstrafsen
von Fuhrwerken, und Abends, Wem
durch
Reitern
gehend
eine gehäuftere
und kommend,
sein Vermögen
oder
dem Lande
durch
sind die Wirthshauser die Vorhöfe
der Drang
jedes
aus,
Gegenden
darbieten, südlichen
Deutschlands
die Dörfer dem
man komme
in ein Dorf,
Flecken.
und gröfsere
kommen,
es ist uns,
Um über dieser
forderlich
zuvor
möchte,
Städte
und
Scott in seinem der Sachsen wir ihn voll¬
als wären wir zu Hause.
die Lage und den Anblick
Gegenden
dafs
man sehe nur
und kleinere
Ivanhoe die Wohnungen schildert, so verstehen
des
wenn sein Weg
behaupten
Wenn uns dagegen Walter
vielgelesenen in Britannien
Dörfer
verschieden,
führt,
ge¬
Westphalens
der
aus unserm Umkreise,
es
in den nörd¬
und
ihn nach Oberdeutschland Landstrafsen
übersäet,
ein Jahrmarkt
so durchaus
dort nirgends
Häusern ist gefüllt,
Tischen
von
auf
Gegenden
Bauerhaus
Niedersachsens
ist überhaupt
ein Reisender
nicht erlaubt, der
als würde
Der Anblick , welchen lichen
der tägli¬
in manchen
sind mit geselligen
sieht allenthalben halten.
Morgens
dann von den übrigen
nicht zu unterscheiden,
Zahl
einen Sonntagsbesuch
zu entschädigen;
zu¬
beleben.
chen Arbeit eine solche Ausspannung sucht sich wenigstens
einem
Männer
und Fufsgängern
hei¬
etwas sagen
zu können,
die einzelnen Wohnungen,
der Dörfer ist es er¬ aus denen
549 sie gebildet
worden,
näher
kennen
zu lernen.
Das
Haus eines Bauern, so nennt man hier den eigenthümlichen oder meierrechtlichen Besitzer eines gröfsern
Grundstücks,
(die
Besitzer,
Halbbauern,
Köther,
sind weniger
in der Art,
unterschieden)
Wohnungen Brinksitzer
ist ein grofses
Stocke.
Fachwerk
Die Wände
erbaut
des ganzen fende
nie von mehr als
sind gröfstentheils
einnehmende,
ist zu gröfserer
Schilfrohr
oder
Vorhof, Scheunen,
befindet
der
Eichen,
für
künstlich
mit
gedeckt. viereckiger des Hau¬
an dessen Seiten oft eine oder mehrere gedeckte
Backofen,
und der Stall für die Schweine,
welches
nicht
pflegt,
mit ins Haus
befindlich.
Hause ein grofser in
und
sich ein grofser
der mit Ziegeln
Mistgrube werden
dicht
der Höhe
sondern
dessen Baum oft den Flächeninhalt
ses übersteigt,
Vieh,
ausgemauert,
Winterwärme
und Vieh nicht mit Ziegeln, Stroh
von
oben spitzzulau¬
Menschen
Vor dem Hause
Gebäude,
Das grofse drei Viertel
Gebäudes
Giebeldach
von jenen
geräumiges
und mit Backsteinen
selten ganz massiv.
genannt,
als in der Gröfse
etwa 150 Fufs lang und halb so breit, einem
kleinerer
Begel Linden,
Hinter
das einzige
aufgenommen oder
neben
Obst - und Gemüsegarten, von
einem
Erlen,
Kranze Eschen,
die zu dem
alles dies
hochstämmiger oder
wenigstens
hoch aufgezogenen Weidenbäumen eingeschlossen. Die höchsten Bäume sind zum Schutze gegen Sturm und Begen
dicht
mit ihren Wipfeln
um das Haus gepflanzt hoch über dasselbe
sich der auf der Spitze des Kohrdachs
und ragen
hinaus,
so dafs
nistende
Storch
J^liafe^HHnsSfflB^B
■■■■■■■■■■Hltv£.-Sc
550-ihres
Schirms
erfreut.
—
Die Gebäude
sind in der
Regel zum Schutz gegen Ueberschwemmung kleinen
Erhöhung
Abhänge sind.
(Wurth,
zu dem Vorhofe
von sechszehn
Einfahrt neben
geladenen bis
verstattet, derselben
deren welche
vierspännigen
Fuder
Zentnern
vorn
bequeme
in das Wohnhaus;
ist eine hieine
und Ausgang für das Federvieh
benutzt
Flügelthüre,
zwanzig
führt
erbaut,
und den Gärten
Eine grofse bogenförmige
einem hoch und breit Heu
Werft)
auf einer
OefFnung zum Einund den nirgends
feh¬
lenden grofsen Haushund angebracht. Zu beiden Seiten der Hausthüre in den beiden Ecken der Haus¬ fronte
finden sich zwei kleinere
Thüren,
deren
in den Kuhstall,
die andere
in den Pferdestall
Diese erstrecken
sich im Innern des Hauses
mit einem Lehmboden belegten Hintertheile des Hauses unter fallenden Raum zur
Strohdache,
zu
Aufbewahrung
Nachtherberge mit welchem nistenden
für
der
Knechte
für das zahlreiche
Schwalben
der
Ackergeräthe,
die zwischen
führt.
längs der
Hausdiele bis zum dem auf sie herab¬
das oberhalb
Schlafstätten,
eine
Ställe und
noch
Mägde,
so wie
Federvieh
zur
bietet,
den Spalten der Hausbalken
sich freundlich
vertragen.
Nach
den Ställen folgen die Milch- und Vorrathskammern zu beiden Seiten der Hausdiele. Auf dieser erhebt sich dann in der ganzen Rreite von kleinen, mosaisch
bisweilen
wo das Feuer
ein Pflaster
nach einer grofsen Symmetrie
geordnetes
dem der Hauptthür
derselben
Kieselsteinen,
gegenüber
nie erlischt,
welches
liegenden Heerde
zu führt,
und welches die der Küche
551 vorstehende
Hausfrau bei Tage selten verläfst, indem sie
das auf der Hausflur beschäftigte Seite derselben
offenen Stalle,
des Federviehs, mit sorgsamen diesem weiten
den Ein-
und Ausgang
hurz die ganze häusliche
Wirthschaft
Blichen von hieraus überschaut. In Hausraume werden nemlich alle nicht
auf dem Felde verrichtet,
Gesinde, die nach der
vorzunehmenden
ländlichen
Arbeiten
und hier wird Heu und Korn eingefahren
und vom Wagen
durch
eine
Oeffnung
mit grofsen
Heugabeln auf den geräumigen Hausboden gebracht. Von demselben wird es im Winter durch die nemliche Oeffnung
wieder
herabgeworfen,
diele ausgedroschen. reitet
Hier wird Hanf und Flachs be¬
und das Achergeräth
Hochzeiten,
und
und auf der Haus¬
anderen
und für die Bewirthung
reparirt.
Hier wird bei
häuslichen
zahlreicher
Festen
getanzt,
Gäste gesorgt.
Von dem gepflasterten Platze imHintertheil des Hau¬ ses führen zwei Seitenthüren auf den Hof oder in den Garten zum Brunnen, Bleichplatz
und zu dem seitwärts
angebrachten vorerwähnten Nebengebäude. Endlich kommen hinter diesem Platze und dem Heerde die die ganze Hinterseite zimmer. diesen
Die Wand, Zimmern
Heerdes, Schüsseln,
sind
einnehmenden
durch welche
führen, mit
Krügen
die in der Regel tung
des Hauses
so wie
zahlreichen und sonstigen
die Thüren
das Gesimse grofsen Geräthen
schon beim Beginnen
als Hochzeitgabe
von
Wohn¬
Verwandten,
zu des
zinnernen geziert,
der Haushal¬ Freunden
und Nachbarn zugebracht und mit dem eingegrabenen Namen der Schenher versehen zum Gebrauche bei
552 festlichen
Gelegenheiten
Ziergeräthe
schimmern
den Heerdes Vorrath
aufbewahrt im Glänze
bis an die Decke,
geräucherter
Diese
des hochauflodern¬ von der ein grofser
Schinken,
seiten auf denselben
werden.
Würste
und Speck¬
herabhängt.
Nur ein einziges Zimmer, in welchem zugleich der Hausvater und die Hausmutter mit den kleinen Kindern
ihre in der Wand
(Alkoven)
finden,
dient
angebrachte
Schlafstellen
der Familie
zum täglichen
Bedarf, die übrigen werden zum Sonntagsgebrauch, zu Besuchen und im Sommer zum Vermiethen an herausziehende Ordnung
Städter
in ungestörter
gehalten.
Kein Haus gränzt Ausnahme
einzelner,
nächst gelegenen
dicht an das andere. besonders
Dörfer,
nach in Gemüsebau auch
jeder
Ackerfelde
Bauer
begonnen
einander
näher
auf seinen
Wiesen
Morgen
wo
Landes,
begränzen,
erblickt
Nachbars
— Kirchen
und Schulwege
minder,
weit,
und die gröfsere
isolirte
Lage
der Wohnungen
Leben ungestört Die Weser
erhalten hat. durchschneidet
in zwei ungleiche Hälften,
nach und und damit
gerückt oder
er das Wohnhaus
Sittsamkeit
Dörfern
zu¬
hat,
seinem hundert
die eines anderen
aber die zur Schenke
möchte wohl in den
Stadt
seine fünfzig,
Besitzers freilich
der
Nur mit
wo der Ackerbau
und erst da,
oder zweihundert
der
überzugehen
die Wohnungen
wohnt
stets reinlicher
seines
werden dadurch werden
es nicht
auf dem Lande
zu finden seyn,
wo die
jenes patriarchalische das Bremische
die kleinere
Gebiet
auf dem linken
553 Weserufer rechten
wird
von
Weserufer Flüsse
Ochum,
als unterhalb
linken
dämmen von
um
die die
im
Niedervielande
den
der
theils
durch¬ sind auf
hohen
zugleich
fetten,
Wiesenwachs versehenen treffen. Besonders ist
Lesum),
Aussichten
und
(Deichen),
Dörfern
ergiefsen, und
Weserufer
(später
am
der Stadt, wo sich diese
in die Weser
schnitten, theils begränzt. Interessante Parthien dem
die gröfsere
von der Wümme
sowohl oberhalb kleinen
der
Weser¬
einen
Kranz
gröfstentheils
mit
Ländereien bilden, dies unterhalb der
anzu¬ Stadt
Fall ,
wo
vorzugsweise
die Dürfer Woltmershausen, Rabblinghausen Lankenau interessante Landsitze und besuchte liche
Gasthöfe
darbieten.
Das Klattesche
Lankenau , eine kleine Stunde von zeichnet sich unter diesen besonders aus. Lustschiffe
mit flaggenden
ben an jedem schönen geselligen
Zirkeln
Tage
viele
Jahren das Dampfschiff, Fahrten
Anhaltspunkt
mehren
begonnen
und schattige
Gäste
zu
der Stadt, Zahlreiche
führen aus den
zu,
demsel¬ höheren
die seit einigen
auf seinen täglichen
Braake
zu machen
hat.
Haus
u. s. w. hier einen pflegt,
Geräumige
sehr zu ver¬
reinliche
Zimmer
Lauben am hohen Weserdeiche
nehmen
die Wallfahrenden ist prompt
auch
welches
nach Vegesack,
kleinen
Wimpeln
und länd¬
freundlich
und anständig
auf.
und der
Die Bewirthung schöne
Blick
auf
die Stadt und auf den zwischen grünen Wiesenufern mit zahlreich kreuzenden Schiften fluthenden Weser¬ strom
geben
der Landschaft
ein eigenes heiter 70
ge-
554 seiliges Leben. Vor allem haltendem östlichen Winde, Einlaufen hat,
in die Mündung
ein plötzlicher
ist es, wenn nach an¬ der die Seeschiffe vom
der Weser
Wechsel
hier einen schönen
eintritt,
Tag im Freien
zurückgehalten sehr interessant
zu verleben.
Oft
sieht man dann hei günstigem Nordwest fünfzig bis hundert Lichterschiffe oder Kähne mit schwellenden Segeln,
einem Schwanenzuge
die Weser
heraufschweben.
lebendiges Panorama satt sehen hann.
dar,
gleich,
hintereinander
Der ganze Flufs stellt ein an dem das Auge sich nicht
An der Südseite des Niedervielandesbietet fischreiche
Ochum
mit
ihren
unzähligen
die Meine Windungen
längs dem Dorfe Strohm den Freunden der Einsam¬ heit manches trauliche belaubte Plätzchen bei den an dem giebt
Ufer
zerstreuten
es einen
teten,
obgleich
zur Aufnahme minder
gnügungsort. Auf dem rechten der Stadt städte
und
oberhalb
Wohnungen. von Gästen
besuchten
Weserufer
an den äufsersten die Kaffeehäuser
Auch
eingerich¬
freundlichen werden
hier Ver¬
in der Nähe
Gränzen
der Vor¬
am Eisenradsdeiche,
wo zugleich mehrere Badehäuser auf der Weser zu finden sind, und unterhalb die freundliche Kohrmannsche Wohnung,
an dem nach der Thranbrennerei
renden Bollwerke, benutzt;
das Dorf
unterhalb Bei weitern
zuNachmittagsspatziergängen Gröplingen,
Bremen, Ausflügen
in diesem Jahre (1822)
vorzüglich
fleifsig
eine
kleine
zur
Erdbeerenzeit.
nach -dieser Seite, vollendete
füh¬ Stunde
durch eine
Chaussee ungemein
555 erleichtert,
pflegt man nicht eher zu rasten,
bei dem Dorfe
Burg,
bis man
eine gute Meile von der Stadt,
die schonen Ufer der Lesum erreicht hat, wo die Wahl schwer fallt zu der ferneren Meinen Meile bis Vegesack
den Weg
an dem linken Lesumufer
durch
die Bremischen
Dörfer Dungen und Lesumbrook,
die Burgbrücke
passirend,
an dein rechten,
durch
oder die
hannoversche Dörfer Lesum, St. Magnus und Groden vorzuziehen,oder endlich, was bei heiterem Wetter und günstiger
Stromzeit
(denn Ebbe und Fluth wollen
hier zu Rathe gezogen seyn) dürfte,
wohl den vorzüglichsten
Genufs
gewähren
werften Nachen
zur Burg oder am Dunger Deiche gemietheten den lieblichen Strom bis zu seiner Vereini¬
gung mit der Weser
auf einem bei den Schiffs¬
hinabzugleiten.
Die Erdzunge zwischen der Weser und der Lesum bietet einen weiten, zur Sommerzeit mit dem schön¬ sten weidenden Rindvieh bedeckten dar,
grünen Wiesenplan
der an den Ufern mit einem Kranze
umpflanzten, Dörfern
auf den schützenden
eingefafst
ist.
Der
selben längs des Lesumflusses
von baum¬
Deichen
Spatziergang
durch den¬
ist vorzüglich
da sich an der gegenüberstehenden
erbauten
Seite,
reizend, von
der
Brücke zur Burg an, eine freundliche Hügelkette erhebt, mit den malerischen Dörfern Marsol, Lesum (die Kirche und der Kirchhof
gewähren
ausgezeichnete
Ansichten
und'Aussichten), St. Magnus und Groden, die sich mehr oder minder scharf auf den Flufs herabsenken. Hier fanden sich vor undenklichen lich
die hohen Ufer
Zeiten
wahrschein¬
des damals mit der Lesum
eine
556 Wasserfläche
bildenden
Weserstroms,
zunge des Lesumbrooks entwunden um jene
ward. Hügel
Schiffsbauwerfte, der Wohnsitz reiche
Ueberzug
das
Ufer,
lande weidende
der
Heu- und Korn¬
verschiedenartigen
Pro¬
Lustfahrtböte,
Torspringenden
Rindvieh,—
hier ihren
Fischereibetrieb,
die Vegesacker
einzeln
deren zahl¬
Reise
mit beladenen der
Mehrere
Torfschifffahrt,
Grönlandsfahrcr,
Austausche
auf dem
lebhafte
ein emsiger
der Prahnen
beider
lieblich.
nach geendigter
finden,
wagen zum dukte
mehrerer
demselben
des Lesumf'lusses
ungemein
die immer
Schaluppen
Ruheplatz
durcli Eindeichung
Die Windungen sind
bis die Land-?
Aussendeichs-
alles dieses trägt zur Be¬
lebung dieser anmuthigen Gegend so sehr bei, dafs schon seit den ältesten Zeiten die Städter sich hier anzusiedeln
aufgefordert
waren.
Der
zu Dunge
und Lesumbrok
steht
noch jetzt
theils ihre
einzelnen
Bremischen
Sommerwohnsitze
haben,
von St. Magnus sind deren ebenfalls
mehrere
Familien und
Landbesitz zu,
gröfstendie hier
auf den Hügeln
seit einer Reihe von Jahren
in einem
sehr
vorzüglichen
Ge¬
schmack erbaut. *) *) Der Verfasser des gröfsten Tlieils dieser Blätter hoffte vergebens der reinen Luft der Höhen von St. Magnus die Wiederbelebung seiner gestörten Gesundheit abzuge¬ winnen ; er verlebte hier die letzten Sommermonate seines thätigen Lebens., mit der Vollendung dieser seiner letzten Arbeit beschäftigt. Wir geben daher mit seinen eigenen Worten, was sich unter seinen hinterlassenen Papieren an historischen und topographischen Notizen über diesen seinen Licbüngsaufenthalt vorgefunden hat. (S. am Schlaft die Anlage A.)
557 An St. Magnus schliefst
sich das eben so freund¬
liche auf den Lesumhügeln hart am Flusse belegene hannoversche Fischerdorf Groden an, bis man über den Auebach,
der hier in die Weser
dem sich die Lesum den
Bremischen
einmal tritt.
wieder
mit der Weser
Flechen in ein
Der schöne
Seeschiffen Wimpel
geräumige
gefüllt,
vereinigt
Vegesack völlig
deren
lebendige
Getöse
und
hat, damit
seestä'dtisches Hafen
Anblich
auf
Leben
Masten und Hügeln
gewähren,
der Schiffswerfte,
in
mit zahlreichen
dichtgedrängte
schon von den benachbarten
einen überraschenden
fallt, kurz nach¬
herab
das immer
das Läuten
der
Arbeits - und Feierstundsglocken, die Ruderschläge der immer abfahrenden und ankommenden Böte und das ganze nicht im Einzelnen und Ohr zugleich Getreibe,
zu beschreibende
in Anspruch
welches
ein Seehafen
hier den mannigfaltigsten manche
darbietet,
und
gewährt
Flecken, der in seiner
Stadt am Rhein übertrifft,
holländisch-englischemGeschmacke Häuser
Gewühl
Genufs.
Der sich immer vergröfsernde Ausdehnung
nehmende
, Auge
ganz von Bachsteinen,
ist in
erbaut,
die neuen
die ältern
zum Theil
ganz von Fachwerk. Reinlichkeit ist allenthalben herrschend und die Gewohnheit der Seeschiffer,
vor¬ ihre
Kajüten und Schiffsgeräthe fast in jedem Jahre neu mit Oelfarbe anstreichen und kein Stück Holz ungetheert zu
lassen,
scheint
auch
auf die Behandlung
Wohnungen auf dem festen Lande stehlichen Einflufs zu äufsern.
einen
ihrer
unwider¬
558 Daseigentümliche Lage
desselben
Leben dieses Orts, die schöne
am Zusammenflufs
zweier
schiff¬
baren Ströme, die gesunde bei dem täglichen Ebbeund Fluthwechsel immer neu erfrischte Luft und die Nähe
vielfach
und
haben
Vegesack,
mannigfaltig
besonders
1741 an Hannover ist,
zu
einem
Hafens
versehenen
gant möblirte von denen
Stelle
zur
Aufnahme Sälen
zahlreicher und
gibt es mehrere
Seereisen
während
deren
mit der Stadt
und umgekehrt
besonders SchifTskapi-
Geschäft
einen
Fahrt
häufigem
Das Dampfschiff
Kommunikation bezahlt
oft ele¬
und vorzugsweise
erfordert.
Die Person
Meilen betragende
befindlichen
vermiethet
Zimmern
andere gute
der Sommermonate
Zimmer
gesucht,
Gelegenheit.
gehehrt
Aufser dem an der schönsten
gibt hier zur täglichen
mit derselbeu
für die über
von Bremen
zwei
nach Vegesack
48 Groten (16 gGr.) — für einen Platz
in einem Miethwagen, zurück
zurück
und in einer Menge Privathäuser,
werden
Verhehr
im Jahre 1802 der
mit geräumigen
in denen der auf
im Jahre
Sommeraufenthalt
Hafenhausc,
Gasthöfe, täne,
Landeshoheit
belegenen,
Gesellschaften
Gegenden
dieser
Flechen
vielbesuchten
Städter gemacht. des
seitdem
abgetretene
wieder unter Bremische
schöner
deren
täglich mehrere
hin und
fahren , die Hälfte.
Der westliche
Theil des Fleckens,
Neu-Vegesack,
zieht sich amphitheatralisch auf die höchsten Weser¬ dämme hinauf. Die reizende Aussicht, deren man hier geniefst
und wodurch
gene schöne Garten
vorzüglich
der hier bele¬
des auch als Botaniker
bekannten
559 Dr. Roth sich auszeichnet, Elbufern nach.
zwischen
Hamburg
Vor allen gewährt
Segeln dem Hafen einer
steht der von den hohen
Menge
die Ankunft
zueilenden
leichter
Strom nie leer wird, Anblick.
dürfnisse
Umgegend
von
denen
dazu geeignet,
mit der Befriedigung
Zirkeln,
es bei der Menge
in der Mitte der
von hier aus den genufsreichsten
auf die leichteste
geselligen
wenig
der mit vollen
Seeschiffe
Fahrzeuge,
Vegesack ist besonders des Landlebens
und Blankenese
Weise
den Genufs
städtischer
Be¬
zu vereinigen.
An
selbst an Klubbs und Bällen , fehlt durch
die Schifffahrt
hier zusammenkommender
und aus der
Fremden
schon
in der minder begünstigten Jahreszeit und vollends im Sommer nicht. Lebensmittel aller Art sind in Ueberflufs zu haben, Mangel.
Arzt,
an Handels - und Kaufläden Wundarzt,
und ein ausgezeichneter behrt.
die Auswahl Flecken
Prediger
Dabei gibt es im Umkreis
genufsreichen, darf,
Apotheker,
ländlichen schwer
die gesellige
wird,
einer
nicht ent¬ Stunde
so viele,
der dafs
und man nicht besorgen
ländliche
zusammen gedrängt
Badeanstalten
werden
Umgebungen
ist kein
Excursion
auf einen
zu finden und so der Ge¬
sellschaft nicht entfliehen zu können, wenn man die Einsamkeit suchte. Aufser den zahlreichen Wasser¬ fahrten
auf der Weser
und Lesum sind Blumenthal
*)
*) Ueber Blumcnthal hat sich in dem Nachlasse des verstorbe¬ nen Prof. Storck das unten (Anl. B.) folgende Fragment gefunden.
560 mit seinen herrlichen Eichen , Ronnebeck, Lehmhorst, Hohnforst, Heltforst, Wohla muthigen Hügel
mit den schönsten
von Schönebeck
mittagsspatziergängen Das Hollerland
geeignet. am rechten
bietet eine andere, teressante Parthie Landgüter, theils einfach, erbaut höfen,
einladendsten Ufer
Nach-
der Weser
Lustgärten,
heckenartig
Treiohäuser,
ausgehauenes
theils mit ausgezeichnetem
geeignete
freundliche
in¬ dar. zu
Gehölz, Geschmack
zur Aufnahme
Sommerwohnungen
und
der Stadt
von vielen noch vorgezogene, des Bremischen Landlebens
und angelegt,
Städtern
besetzten
auf der Nordostseite
Vorwerke,
Spatziergängen
hohen Buchen
zu den
am linken der Wümme
Burgwalde, und die an-
von
auf den Bauer-
alles dies ist hier noch in bei weitem gröfserer
Anzahl, wie längs den Ufern der Weser und Lesum zu linden. Auch an öffentlichen mit Wirthschaft ver¬ sehenen Vergnügungsorten die Häuser
von Jürgens
Holz zu Rockwinkel, Knochsche Landhaus Letzteres
fehlt es nicht, zu Oberneuland,
kleineres
das Rosenthal zur Vahr und das zum Horn die besuchtesten sind.
läfst selbst den Feinzünglern
Gcsellschaftszirkeln
unter denen
nichts zu wünschen
Diese Gegend ist ganz flach; von Sand und Moor gemischt,
aus den ersten übrig.
der Boden, mitunter ist weniger
zur Vieh¬
zucht, wie zum Ackerbau und zu Holzungen geeignet. Alle Felder sind von malerischem Gebüsch umfafst und
wunderschöne
uralte
Eichen
umschatten
Dörfer
und Wohnungen. Zwei neuangelegte Kunststrafsen erleichtern die Kommunikation. Die erste führt neben
5öl einer grofsen der Kommune der Stadt zustehenden Viehweide, auf welcher im Sommer über tausend Milchkühe grasen,
vorbei,
über Schwachhausen,
Rhins¬
berg (mit einer schönen Eichenstrafse), Horn, Landruh nach Bockwinkel und Oberneuland. vornemlich
sind die lieblichen
wunderbaren
Mannigfaltigheit
und des wechselnden welche
auf Johann
Eichenhaine der Formen,
mit ihrer der Stämme
Lichts und Schattens Heinrich
Menkens
Lehe, Hier
zu Hause,
Tielgesuchten
Gemälden so glücklich und so charakteristisch darge¬ stellt sind. In dieser anmuthigen Gegend zum Hadenberg, an der Gränze der Dörfer Oberneuland und Rockwinkel, blüht seit einer Reihe von Jahren das treffliche
Institut
zur Heilung mäfsiger
des Arztes
von
Gemüthskranken,
und sorgsamer
glücklichen
Dr. Friedrich
lands, ihre völlige Herstellung Anstalt
gleichem Erfolge,
Gegenden
Chaussee
führt auf der Strafse nach
Hastedt,
einen
legenen
flecken ähnlichen,
zum Lande gehörigen
Dorfe,
Auch sein
errichtet,
ist uns nicht bekannt. Bremen
Deutsch¬
hat nicht weit davon
seit kurzem
oberhalb
zweck-
viele dieser Un¬
verdanken.
Bruder, Dr. Hermann Engelken, eine ähnliche
dessen
Behandlung
, auch aus entfernten
Engelken
ob mit
Die andere
Hamburg
durch
an der Weser
be¬
zur
Vorstadt,
als
nach Sebaldsbrück,
wo
mehr
die Eichenschatten schon -wieder beginnen, dann nach den noch reichlicher damit versehenen, auf dieser Seite äufsersten Bremischen Dörfern Osterholz und Tenever;
dieses lehnt sich seitwärts
an die Wümme,
71
562 die, hier schon für TorfschiITe fahrbar,
hinter
Ober¬
neuland nach Borgfeldt führt, wo der Einflufs Ton Ebbe und Fluth auf dieselbe schon bedeutend sichtbar wird.
Eine mit den kleineren
Dörfern
Verenmohr,
Timmersloh und Butendiek besetzte grofse Wiesen¬ strecke dehnt das Bremische Gebiet hier noch be¬ trächtlich diese
über
schliefst
und einer
das rechte sich
das
im Sommer
versehene hannoversche kurzem der Wohnsitz
Wummeufer mit
aus.
anmuthigen
fleifsig besuchten
An
Gehölzen Badeanstalt
Dorf Lilienthal *), noch vor des verstorbenen berühmten
Astronomen Schröter, dessen Sternwarte in der Ge¬ schichte dieser Wissenschaft einen bleibenden Namen behaupten
wird. Die trefflichen
ein achtundzwanzigfüfsiger
Instrumente,
worunter
Spiegelteleskop,
besitzt
seit seinem Tode die Universität Nordwestwärts wieder
die Gränze
Göttingen.
von Borgfeldt des Bremischen
bildet
die Wümme
Gebiets,
indem
*) Auf Vandamme'.s grausamen Befehl wurde das Dorf Lilien¬ thal im Frühlinge 1813, wo die Vortruppen der Ver¬ bündeten sich zuerst in der hiesigen Gegend sehen liefsen, von franzosischen Truppen angezündet und niederge¬ hrannt. Kaum retteten die Einwohner ihr Leben. Ein grofser Theil des Viehs und Geräthes wurde ein Raub der Flammen. Der Vorwand war ein blofser, bei der spateren Untersuchung völlig ungegründet befundener Verdacht, dafs einzelne Einwohner des Dorfs mit den Kosacken auf die französischen Truppen geschossen haben sollten. Der Ort wurde indessen nach Abzug der Fran¬ zosen schöner wieder aufgebaut. Bremische Mildthätigkcit zeigte sich auch hier mit reichlicher Hülfe.
sie die zu derselbigen Niederblockland
gehörigen
umströmt,
sich mit der Hamme
Dörfer
Ober-
und
bis sie bei Wasserhorst,
vereinigend,
die Lesum bildet,
welche nach einer guten halben Stunde das Bremische Dorf Burg erreicht,
von wo aus des weiteren
derselben
bis zu ihrer Vereinigung
Vegesack
schon oben gedacht ist.
Das Blockland wenig besuchte,
mit der Weser
mit seinen Umgebungen wirklich
stellt eine
höchst anmuthige
Parthie
unserer
Umgebungen
fläche,
welche
mit der obengeschilderten
in der
bei
aber in ihrer Art ganz eigentümliche
und in manchen Jahrszeiten
schon
Laufes
Vorstadt
dar. Die grofse Wiesen¬
Bremens
gegen
Viehweide Norden
be¬
ginnt, erstrecht sich in allmähliger Abdachung bis an die Wümme, vor deren Fluthen sie durch einen den vielfachen mungen
Windungen folgenden
dieses Flusses in seinen Krüm¬ Deich
Richtung nach demselben Gräben und mehreren Wümme gegrabenen
geschützt
wird.
ist das Land allenthalben zur Erleichterung
vorzüglich
starb
schiffbaren
In der
betriebenen
Kanälen
mit
des auf der Torfhandels
durchschnitten.
An
diesem das Stadtgebiet nordwärts in einem Halbzirkel umkreisenden Deiche sind die hiochländischen Bauern¬ höfe auf einzelnen,
zu der Höhe des Deichs
fahrenen Anhöhen, jeder in der Entfernung Büchsenschüsse von dem anderci erbaut. ist diese Gegend viel zu frühe
aufge¬
mehrerer Offenbar
eingedämmt worden
und
wird daher in jedem Winter und Frühlinge von dem durchziehenden Wasser überschwemmt, das durch
564 vielfache wieder
Abzugsgräben abgeführt
mern in der so lange
niederen
gemäht
einzelnen
kann,
werden
Scheunen
der
dafs das Gras und
dann
mufs,
gebracht
erst allmählig
und bei nassen Som¬
Gegend
höher belegenen
trocknet deshalb
werden
verweilt,
stehend
und Schleusen
auf
Abdachung noch
oft
im Wasser
dem Deiche
Stellen
aufgehäuft
oder und ge¬
ehe es in die Wohnung
werden kann.
nur ausnahmsweise
Pferde
gehalten,
und
werden hier
statt
der Heu¬
wagen sieht man dagegen das Feld von gröfseren und hleinerenHeuschiffen übersäet. — Erst seit den letzten fünfzig Jahren ist der Blockländer Deich, durch ver¬ besserte Konstruktion und Aufsicht vor Durchbrüchen sorgfältiger
gesichert,
fanden
dergleichen
liefsen
da,
grofse
oft fünfzig
gefüllte
bequemer fast
in jedem
wo der Strom
sich
bis hundert
Schluchten,
geworden. Winter
Früher Statt
durchgewühlt
und hatte,
Fufs tiefe mit Wasser
sogenannte
Braahen,
zurück,
deren noch jetzt fast bei jeder Wohnung zu finden sind, und neben derselben einen mitunter einem Mei¬ nen Landsee ähnlichen unter
dem Deiche
Wümme
grofsen Teich bilden,
durchgeführte
verbindet.
Schleuse
Diese Teiche,
sich die Gemüsegärten
den eine mit
an deren
der Blocldänder
der
üfern
zu erstrecken
pflegen, so wie die Wohnungen auf dem Deiche, sind mit einem Kranze von hohen Eschen und Weiden¬ bäumen (die hier nicht gekappt, gezogen
werden
gruppen
bilden)
sondern hochstämmig
und so oft sehr umgeben,
malerische
dessen
Grün
Baum¬ von den
I
505 braunen
Rohr-
mannigfaltigen
und
Strohdächern
Schattirungen
dem Amphibienleben und Fischfang
gebrochen
der Blockländer
von ihren
Feldarbeiten,
Tag und Nacht keine bestimmten unzertrennlich;
Häuser
in
wird.
Bei
bleiben
Jagd
für welche
Abtheilungen
bilden,
sie sind geborne Fischer und Schützen
von Wasservögeln, besonders wilden Gänsen und wilden Enten. so sehr zu Hause, ihnen näher
der
Wasserschnepfen, Letztere sind hier
dafs selbst die zahme Hausente
verwandt
zu fühlen
scheint,
sich
und durch
die Kunst der Landleute zum Locken derselben abge¬ richtet wird. Eine solche dressirte Lockente, welche dem blockländischen Jäger statt des Hundes wird mit einem Thaler und darüber bezahlt. Ein Spatziergang nen Frühlingstage feld durch
oder Spatzierritt
von Bremen
das Blockland
ganz eigenthümliches,
spülten , kaum für Platz
lassenden
an einem schö¬
über Horn oder Borg¬
nach der Burg
nur in wenigen
zutreffendes Landvergnügen. Seiten fast bis zum obersten zwei
dient,
gewährt
ein
Gegenden
an¬
Auf dem an beiden Bande vom Wasser be¬
Fufsgänger
Deichrücken,
wandert
nebeneinander man in be¬
ständigen Krümmungen zwischen zwei kaum abseh¬ baren Wasserflächen, links in weiter Ferne von den Thürmen
der Stadt,
schen Kirchdorfs
rechts
St. Jürgen
von dem des hannover¬ begrenzt,
wie mitten im
Meere, über vier Stunden lang, alle fünf bis zehn Minuten von der Oase eines freundlichen, auf einer kleinen
Anhöhe
zwischen
hohen Baumgruppen,
mit
566 seinem Strohdache netzen Vieh
und Körben zahlreich
brochen,
und,
hervorschimmernden, umhangenen,
bevölkerten
von Fischer¬
"von Menschen
Hauses
angenehm
will man mit einem Gerichte
geräucherter
Aale, Wasservögel
Mittagsmahl
machen,
freundlich
oder
und
unter¬ Hechte,
Schinken
sein
aufgenommen
*),
bis man mit der Höhe von Wasserhorst ein enger und zahlreicher bebautes Dorf erreicht, von dessen hohem
*) Die Lust zu dergleichen Delikatessen und jugendlicher TJebennuth veranlasste in einem der auf die Schlacht bei Jena folgenden Jahre, wo Bremen und dessen Umge¬ bungen von Einquartierung fremder Truppen unauf¬ hörlich belastigt wurden, eine Anzahl muthwilliger junger Leute bei einem Abendzechgelage in der Vorstadt, sich zu einem nächtlichen Streifzuge in das Blockland zu vereinigen. Mit aufgesuchten alten Gewehren und Montirungsstücken versehen, vton einem Bauernhöfe zum andern ziehend, gab man sich dort für fremde Einquarlirung aus und lies nach militärischer Sitte des Tages vom besten auftischen. Die Nacht begünstigte anfangs eine glückliche Durchführung dieses Muthwillens. Die geängstigten Block¬ länder, durch die Gunst ihrer insularischen Lage von dem wasserscheuen Militär bis dahin fast gänzlich ver¬ schont geblieben, gaben, was sie hatten; aber wie mit Tagesanbruch die junge Mannschaft der Eingesessenen mit ihren Flinten vom Enten- und Aall'ang allenthalben zurückkehrte, ward der Irrthum bald entdeckt. Das ganze Wasserfeld ertönte von Signalschüssen — die flachen Böte mit ihren bewaffneten Fischjägern strömten von allen Seiten herbei und die Rolle der Fürchtenden und Ge¬ fürchteten wechselte nun schnell. Ohne Blutvergießen mufste sich Alles ergeben, und gebunden in ihre Böte gelegt schafften die rüstigen Blockländer die Gefangenen nach der Stadt zur Ueberlieferung an die Polizei.
567 Kirchhofe
eine
der interessantesten
Wanderer
vollends belohnt.
die Stadt
hin fällt
solchem Umfange,
hier
Aussichten
den
Der Blich südwärts
auf ein Wasserbechen
auf von
dafs man einen Theil des Bodensees
in seinen niedrigen
Ufern vor sich zu sehen
glauben
könnte, während nordwärts jenseits des Zusammen¬ flusses der Wümme und Hamme die lieblichen An¬ höhen von Marsel, noverschen die
Kitterhude
Osterholz,
Höhen
des
die
Beschaffenheit
han¬ Ferne
Wasserfläche
der Bremischen
auch der W inter hier seine eigenthümlichen
Reize habe, fahrten
und in noch weiterer
Weiherberges
freundlich begränzen. Dafs bei dieser Gegenden
und des waldigten
dafs für Schrittschuhlauf
die mannigfaltig
und Schlitten¬
wechselndsten
Gelegenheiten
und Vergnügungsörter sich darbieten und benutzt wer¬ den, bedarf wohl kaum einer ausdrücklichen Erwäh¬ nung. Jeder längere städtische Sommeraufenthalt auf dem Lande führt im Winter seine kürzer erscheinenden Revenants
herbei und findet
freundliche Gegenden kohls, sechs für
Aufnahme.
allenthalben
Eine
besonders
vorbereitete in unseren
zahlreich gebaute Gattung braunen
der
bei
bis sieben
sorgfältiger Fufs
die schmackhafteste
Kultur
erreicht
eine Höhe
von
und völlig gefroren
Zubereitung
sten ist, pflegt mit geräucherten
Winter¬
am
geeignet¬
Fleischspeisen
aller
Art bei diesen ländlichen Winterparthien das Haupt¬ gericht zu bilden. Der Anblick dieser in einer Farbenmischung
von braun,
grün
und violett
zwi-
568 sehen dem Schnee hervorschimmernden
und die zer¬
streuten Landwohnungen in der Ferne zu einem Ganzen verbindenden hohen Kohlfelder ist ein cha¬ rakteristisches Merkmal jeder nördlichen Deutschlands.
Winterlandschaft
des
569
Anlage
A.
(Zu S. 556.)
Der Wigmodurgau führte seinen Namen von der Wümme oder Wimme, welche unterhalb des alten Erbsitzes Marsel
der nun (Marisgate
vereinigt, wandelt.
ihren
Dieser
),
Namen
in Lese Flufs
von
Lesum
ver¬
im Herzog¬
strömt durch leicht zu überschwem¬ Viehweiden und theilt sich in dem
vereinigen.
alten Herren der Lese),
oder
entspringt
Boden in viele Arme,
da wieder
Freiherren
indem sie sich mit der Hamme
fischreiche
thum Lüneburg, mende treffliche weichen
ausgestorbenen
welche
sich hier und
Nach ihm nannten
sich jene
von Lesmon *) oder Lesmund (Mündung und ihr Hof, wo jetzt noch das Dorf
Lesum zu sehen ist. Der Ursprung
dieses Geschlechts
geht hinauf bis zur Zeit Karls des Grofsen. Nur hurze nannt, Billings
Zeit werden
jedoch
die Lesmon
ge¬
bis unter Otto dem Grofsen der Sohn Hermann von
Titel wieder
Sachsen, führte.
Lothar Seine
der Zweite,
Wittwe
diesen
war die heilige
*) In Urkunden Lismona, Lisraonia, Liastmona, Listmuone, Liesmunde , Liestimunde u. s. w. Sie heißen auch Grafen Ton Wigmodia. S. Mushard Brem. Rittersaal.
72
570 Emma , Schwester
Bischofs
die im Dom zu Bremen Scbenlmng
begraben
der Biii gerviehweicle
verdient
machte.
Wische
und Weide,
het,
Mainards
1032",
Wöspen
welche
nu de Bürger-Weide hene
Noth hcbben
von
and düt was anno
Bie zum Curtis
rige Güte;' *) schenlite
Lesmon
sie dem Kaiser Conrad,
gehö¬ der sie
dem Stifte zu Bremen übergab.
Er/.bischof süchtige,
um die Stadt Bremen
oder Fliegen,
sagt Benner.
hinwiederum
liegt und sich durch
,,Se gaff' och der Stadt eine grosse
up welUern de Beester
Brömsen,
von Paderborn,
Adalbert
vielbedürftige,
ihrem Schwager
Ditmar,
von Bremen, schlaue Bruder
der gewinn¬
Priester, Lothars,
trachtete die ganze
fürs Erzstift wohlgelegene Grafschaft zu entreifsen. Als daher Heinrich der Vierte von Bremen nach der Grafschaft
Lesmon,
oder, wie Andere wollen, nach St.
Magnus, wo Bitmar gewohnt haben soll, zog, um den Grafen zu besuchen, brachen aus einem Busche, wahrscheinlich Bewaffnete
hervor,
Adalbert seyn, Mörder rettete. Bitmar,
von dem Erzbischof und wie durch
dazu verordnet, Zufall mufste es
der den Kaiser aus den Händen dem dieser
seines bestochenen
Knappen,
Frevel, Schuld
der
auf das Zeugnifs gegeben
wurde,
mnlste sich durch einen Zweikampf
reinigen,
er in demselben erlag, häufte den Kaiser verfallene Grafschaft
Adalbert die an für neun Pfund
*) 700 manii und das Land Hadcln. Ad. ßr.
und als
571 Gold *), und stiftete gewohnt, späteren
eine Probstei Jahren und
von Lesmon
und Kirche , hielt
wegen der gesunden
muthigcn Anblicks da auf,
da, wo die Herren
Luft und des an-
auf das tiefer liegende
mag besonders,
sich in
Land gerne
als sein Bruder,
der
Pfalzgraf Friedrich, ihn in St. Magnus besuchte, um ihm ins Gewissen zu reden, dort manchmal in Be¬ trachtung
der Eitelheit
Reue auf sein früheres
aller menschlichen Leben
Gröfse mit
zurückgeblickt
haben.
Wie noch mehr, als er den schrecklichen Traum ge¬ habt, in welchem ihm in der Kirche alle seine Vor¬ fahren im Amte erschienen waren und ihm seinen Hochmuth vorgeworfen hatten , nach welcher Zeit er nie wieder froh wurde. In Goslar ereilte ihn der Tod und im Chor der Domkirche begraben. Die Grafschaft zertheilt.
verlegten
Lesmon ward nach Adalberts Tode
Die Kirche
ten des Dorfes
zu Bremen ward er
zu Lesmon
sainmt dem Zehn¬
wurde dem von Volda nach Lilienthal
Kloster gegeben;
das Vieland
(insulae Bre-
*) Gründliche Untersuchungen über dieses Ereignifs findet man in Wersabe über die niederdeutschen Kolonien. Nach dem bei Eelking angeführten Diplom Heinrichs des Vierten erstreckten sich Adalberts bei dieser Ge¬ legenheit gemachte Erwerbungen auch auf bedeutende Striche am linken Weserufer. „Curtem Liestmuone in comitatu Märchionis Uddonis (von Stade) et in pago Wigmodia cum insulis ibi sitis, nec non paludibus Linne¬ broch, Aldenebroch, Weigeribroch, Huchtingebrock, Brinsoimibrock, Weigonbrok, Adalberto Archiep. donavit."
mensis paludis) kam an die Stadt Bremen; land ebenfalls, schlechter
durch Verheirathung
von
Gröpelingen
das Werder¬
der adeligen
und.Walle;
Ge¬
das Block-
land und Burgdamm durch die Junker von Marsein. Dafs auf den Höhen der Lesum noch oft Bremer Erzbischöfe bischof
sich
Gerhard
merkwürdige
aufgehalten, der
Abgerechnet,
den ältesten
Nachrichten
nur der Wohnplatz, Besitzung
der
mit der Stadt Bremen
Vergleich
datirt ist.
zeigt
von Lesmona
(1246)
von Lesmon
die Bede,
hierunter
mit siebenhundert
in
nicht
die ganze so genannte mansi verstanden
mag es doch nicht unwahrscheinlich mon insbesondere
geschlossene
dafs wenn sondern
ganze Ufer an der Lesum
vom Erz-
seyn,
ist, so dafs das
mit allen seinen Häfen Les¬
genannt
wurde
und
nung St. Magnus später allgemein wurde.
die Benen¬ Magnus war
ein Zeitgenosse Adalberts, der ihn nach dem Norden schickte. In Kistwall in Nordschottland ist ihm eine Kirche gewidmet. Auf den Höhen nun, uralten
Grafen
wo einst der Stammsitz der
von Lesmon
der Lieblingsaufenthalt
sich erhoben,
des Erz.bischofs
wo einst
Adalberts
war,
deren längst in dem Strom der Zeiten untergegangene Wohnungen
kein Stein und keine Trümmer
bezeich¬
nen, liegt nun mit zerstreuten ländlichen Hütten, im Schatten von Obst- und wilden Bäumen, das Dorf St. Magnus,
dessen Bewohner
eben
so wie
den Boden
das Meer durchpflügen , zugleich sich den Wellen See als Westindienschiffer und Grönlandsfahrer vertrauen
, im Frühling
und Sommer
der an¬
den Wallfischcn
573 nachtrachten
und im Herbst
das Getreide
einfahren;
manche beschäftigen sich auch mit Schiffszimmern. Die Abreise wie die Rückkunft der Grönlandsfahrer ist für die Einwohner
Lesumbroks,
St. Magnus und der Um¬
gegend das wichtigste
Ereignifs
nehmen
und von einem günstigen Fang
ist gefahrvoll
im Jahr.
Das Unter¬
hängt viel der Jahreserwerb des baaren Geldes ab. Ihre Todten werfen sie auf der Fahrt nicht ins Meer. Mit rührender
Pietät
hat vor einigen Jahren
Magnusser Grönlandsfahrer
einen Hausvater,
auf der Hinreise
war,
halten
gestorben
und ihn nach
Wallfischfang
der schon
auf dem Schiffe be¬
vollendetem
zurückgebracht,
ein St.
Robbenschlag
und
damit er unter seinem
Volke ruhen möge. Nur in Sagen noch erhält sich das Andenken eine dem heiligen Magnus geweihte Umwallung,
die auf dem sogenanntenHenizberg
bar ist, diente vielleicht s>o
zur Befestigung
wie denn allej Kirchen
befestigt
Kirche.
waren
Die Einwohner
und
an
Die Meine sicht¬
dieser Kirche,
in den Niederweserlanden
als Burgen
gebraucht
wurden.
von St. Magnus sind nach Lesum ein-
gepfarrt. Wenn die Bremer sich den Anblick der Gebirgslander im Kleinen verschaffen wollen, so wallfahrten sie nach St. Magnus. Dieses Dorf liegt auf einer ziem¬ lichen Höhe, deren Fufs die sanftfliefsende Lesmona (Lesum) durch
bespült.
Die Höhe
Getreidefelder,
Höfen gehörige
kleine
selbst
ist mannigfaltig
zu den verschiedenen
Hoch Waldungen,
halteil sind, und Oekonomiegärten.
die sehr gut unter¬ Dieses
Alles
ist
574 sehr ländlich und gewährt nügsamen Spaziergänger, landschaftlicher
dem zufriedenen und ge¬ vorzüglich dein Henner
Eigentümlichkeit,
die Natur
auch immer
muthigen
Genufs.
in welcher
erscheinen
Der Blick von St. Magnus
mag,
Gestalt
manchen
hinab beherrscht
anein
von der Lesum und Weser eingeschlossenes weites Grasland. Breite mit Schilf bewachsene Gräben zie¬ hen sich nach allen Bichtungen
hindurch
und geben
dieser Fläche eine gewisse Begelmäfsigkeit. In ver¬ schiedener Gestalt erscheint dies Grasland in dem fri¬ schen Frühlingsgrün, mit unzähligem bis
endlich,
in der Ueppigkeit
Bindvieh wie
bedeckt,
aufgestellte
des Sommers,
das hier weidet,
Truppen,
lange
regel-
mäfsige Beihen von Heuhaufen die gelbgrüne Fläche bedecken. Hin und wieder findet sich ein höherer Grund,
wie eine Oase, auf welcher,
schwemmungen,
sich der Landmann
delte und seine Hütte mit Bäumen nannte
sie Tungen
zungen,
zur Zeit,
Brook
(Bruch)
(erst
Dungen),
als dieses
sicher vor Uebervor Alters ansie¬ umpflanzte.
Man
vielleicht
Land¬
Grasland,
welches
genannt wird *), noch unter
der
Wasser
*) Eid Brook ist eigentlich halb Maisch, hall) Moor. Der Grund ist Moor. Er brennt getrocknet wie Torf. Er ist nur mit einer Kruste von Marscherde überzogen, und nur nach vieljähriger Kultur ist er, vermittelst Durch¬ ziehung mit Gräben und Beweiden mit Vieh, so nutzbar geworden, dafs man ihn /.um Marschboden rechnet.
575 stand.
Später wurden
es Landsitze
angesehener
Bre¬
mischen Familien, und noch jetzt wird ein grofser Theil der Feldmark, die nun diesen Namen führt, durch die daselbst
befindlichen
dazugehörenden der Fläche
Landgüter
Landhäuser
Die
und Gartenanlagen
eine angenehme
Wie anders
gebildet.
geben
Unterbrechung.
erscheint
dies niedrige
Land wenn
die Aecjuinoctialstürme anfangen zu wehen, Wasser Alles bedeckt, die Bewohner der Oasen nur mit Käh¬ nen ihre
Gehöfte
nicht besondere
verlassen
können,
Verbindungsdeiche
im Falle,
dafs
vorhanden,
oder
nicht im Stande sind; und wie, wenn endlich nur eine Eisfläche nah und fern erscheint! Aber auch selbst im Anfang noch
des Sommers
ist ein Theil
so überschwemmt,
Wasser
gemäht,
werden
dieses Graslandes fernteren
aufgenommen
mufs. Bäumen
oft dem
und
in
An dem Weserufer
liegt Dorf an Dorf;
und näheren
Fläche
dafs das Gras unter
schwimmend
Kähne geworfen
dieser
ragt
zwischen
ent¬
eine vorzüglich
hohe Baumgruppe hervor, zu dem ehemaligen Sitze der in Bremen erloschenen, in Schweden noch fortbliihenden
Familie Steding,
der Lesum gehörend, kennt man zwischen (mutterlose? Weser,
dem
Fiiial, Dorfe
to den Föten,
am Ausflufs
und wenn der Tag hell ist, er¬ derselben die Moorlose Kirche das die Mutter verloren) Mittelsbüren
zugehörend.
an der In
blauer Ferne dahinter, liegt das Oldenburgische mit den Anhöhen Nutzhorn und Kloster Hude. Links hin¬ aus sieht man die Stadl Bremen
liegen und dicht un¬
terhalb ist der mit Dämmen befestigte Band der Lesum,
576 ganz mit Hütten besetzt, die anmuthig in ihrer Baum¬ fülle theils von Obstbäumen theils von Eschen ruhen. Auch
drängt
Scheune
sich
an jedem
ein alter knorriger
Bauerhaus,
an jeder
Hollunderbaum,
der oft
sich zur Laube wölbt, im Frühjahr durch seine weifsen Blüthen das Grün erheitert und dem Landmann für das ganze Jahr seine Universal Die Gegenden,
die man
Höhen von Vegesack sieht dienen
spendet
wohlfeiles Sandboden.
stromabwärts
bis Blexen,
sind sehr fruchtbar.
zur Viehzucht
letztere
Medicin bietet. auf den
und St. Magnus zum Theil über¬
und die sich jenseits
Lehe ziehen,
-
und zum
diesseits
Marsch und Moor Ackerbau,
und
auch in dem Torf ein treffliches
Brennmaterial.
Auch der kommende etwas Erhabenes.
Dann
bis
Nur das Vieland
das und
*) hat
Sturm hat auf diesen Höhen fliegen
die Vorboten
des
Sturms, die Seemöven, kreischend den Flufs herauf; ihr weifses Gelieder schneidet sich scharf an dem schwarzen schiefsen.
*)
Gewölk
ab,
indem
sie
auf
und
nieder
Vie kommt nicht von Vieh, sondern das Vie heifst eine am Wasser leicht überschwemmte Gegend. Der Graf von Stotel vermachte dem vor dem Osterlhore in Bremen lie¬ genden St. Pauli Kloster Einkünfte im Vie. Daher also auch wahrscheinlich die Benennung der beiden Stadt Bre¬ mischen Gowe Ober- und Niedervieland, die hier im Texte nicht, sondern der Landstrich gleiches Namens im Ilcrzogthum Bremen gemeint sind.
577 Zu andern
Zeiten
Segel fern die Weser zwischen selbst,
die weifsen
auf und nieder gehen zu sehen
Dürfern,
kein Wasser
ist es anmuthig,
Bäumen
geahnet
und
hätte,
aufser dem Segel,
Wiesen,
wo man
und von den
Schiffen
nichts sichtbar ist.
Sieht man diese Flächen, die einen grofsen Theil des Jahrs bis auf die Meine zum Hof benutzte Höhe überflössen tigkeit
sind,
so wundert
der Aeufserung
von dem Lande
der
man sich über
die Rich¬
des Aeltern,
wenn er
Plinius Chauken
also schreibt:
„Die
Fluth überströmt dieses Land und läfst zweifeln, ob man Erde oder Meer vor sich hat. Das arme Chaukenvolk hat sich durch seiner Hände Arbeit Höhen aufge¬ worfen
und Hütten
Ueberschwemmung erscheinen.
darauf gebaut, da ist,
Tritt
das Wasser
mit ihren Schilfnetzen ausmachen,
während
die
Schiffbruchtrümmer zurück,
die Fische,
da sie weder
Pflanzen haben.
wie
die,
Vieh,
so fangen
sie
die ihre Nahrung noch Wild,
noch
Ihr Trank ist in Gruben gesammeltes
Regenwasser, ihre Feuerung eine Erde, die mehr von Wind als von Sonne trocknen mufs. Und da nun dieses arme,
aber freie Volk von den Hörnern besiegt
wird, so fühlt es sich, wie in einem Sklavenzustande." Aber wir lachen,
wenn er uns erzählt,
wie in dieser
Meergegend die Römer erschraken, als sich stehend schwimmende Bäume mit der Ebbe vor die Schiffe legten,
und die Römer,
kampfbereitmachten; dafs ein Baum,
eine Kriegslist
erwartend,
und doch ist es leicht
der im Moor steht,
sich
denkbar,
sammt dem durch 73
die Wurzeln Wellen
zusammen
losgerissen
Vor ungefähr
gehaltenen
und fortgeführt fünfzig
Boden
durch
die
wird *).
Jahren
wurde
ein Bremer
Kaufmann auf die reizende Lage des Dorfes St. Magnus aufmerksam und richtete sich eine Meine ländliche Wohnung
ein,
gebungen
theils
die Freude haben.
die
durch
derer
Jener
zu enge fand,
theils
ist,
durch
die hier zu seyn
erste Besitzer, erbauete
daneben
Bremen herkommt,
angenehm
und dem Herrn
lage.
Waldthal
Hier ist wahrhafte
und doppelt
erfreulich
Sonnenbliche, herein
noch jetzt Gelegenheit
ein schönes Landhaus das jedem,
der von
von fern in die Augen
von Heymann
gehört.
ist eine schön ersonnene Einsamheit
Das An¬
und Waldesnacht,
sind die wenigen gebrochenen
die zwischen
dem Dunhel
der Blätter
spielen.
Einige Jahre einigen
Um¬
der bald die Wohnung
Umgebungen,
dazu gehörige
nächsten
die weite Aussicht
mit angemessenen leuchtet
die
Jahren
lagen gemacht,
später
wurden
dem Kaufmann
die trefflichen, Focke
die durch geschmachvolle
gehörigen
seit An¬
Disposition,
*) In der schrecklichen Weihnachtsfluth im Jahre 1717 wurde in Ostfriesland ein Haus, das auf Moorgrund stand, mit der ganzen Familie und dem Vieh nach einem anderen Orte versetzt, der eine Stunde entfernt lag. Bei Ajenwald kamen sechs Aecker mit grüner Roggensaat angetrieben. Bei Westerholz hallen sich zweitausend Quadratruthen Land, drei bis vier Fufs dick, losgerissen und auf ein an¬ deres Land gesetzt. ( Wiarda Ostfriesl. Gesch.)
durch weise Benutzung Auge erfreuen. guts,
des Vorhandenen,
Das Wohnhaus
dieses reizenden
das Ton dem jetzigen Besitzer
einfach, und
aber geschmackvoll,
den
mendes
Nebengebäuden und gefälliges
reiche
Mittel.
brachten
Auf
schattigen
die Wirkungen
erbaut worden, ist
wohl
Ganze.
Sitzen
zusammenstim¬
Die Natur
wohlange¬
auf der
des Ufers
der Morgen-
herrlichen
bot hier
verschiedenen Höhe
oder Abendbeleuchtung
zu sehen, mufs selbst dem, der romantische kennt,
Land¬
und bildet mit dem Hof ein
den
des Kenners
Genufs gewähren.
Gegenden
Zwischen
den in
röthlichcn Duft gehüllten Ufern wallt die Lesum in der mildern Gluth der Abendsonne. Das Grün der Viehweiden fernem
verliert
Horizonts.
hin zwischen
Weiden,
einzelne Fischerkähne Gemälde.
sich allmählig Still liegen
die Hütten
am Ufer
Eichen und Eschen,
und nur
beleben
Auch dicht am Wasser hindurchzuwandeln,
in das Blau des
wenn
ist, erfüllt ein fühlendes Dann schwebt die Sonne
dieses sanfte idyllische
vorbei
den SchifTsbauplatz
die Sonne am Untergehen Herz mit stiller Freude. nur kaum noch über der
weiten Wasserüäche , ihr Bild verlängert sich zitternd in der kräuselnden Fluth bis zu uns her. Der röthliche Ton umfliefst
die Schiffe,
und die entfernteren Gegenständen zeigt reichen stalten,
die Segel,
Baumgruppen,
eine zauberische,
auch der Abendhimmel,
die Menschen und gibt
warme Tinte. wie in allen
allen Oft
wasser¬
der See nahen Gegenden, jene seltsamen Ge¬ wobei man an die Futa Morgana denkt:
580 Wie
wenn hinab die Sonne zieht,
In tausendfarbigen
Geweben
Der heitre Sommerhimmel glüht. Und in der lichten Wölkchen Schweben, Die aufgereizte Phantasie Gedräng von Feen und Rittern sieht. *) Und dieser Flufs, die Lesum, klingender
ihn nannten,
behaglich reichsten
in mancherlei Viehweiden.
in seinen
sanften
und nährt
sich
Wasser Edelsitz,
Lesmona,
wenn der Sommer
dem üppigen
Gedeihen gibt. mancher Hof
Fischeihiitte,
durch
geht überall
so
Windungen und bewässert die Das schönste Hornvieh steht
Wellen, von
oder wie die Alten wohl¬
Gras,
glüht
dem
sein
Manches Dorf, mancher und manche malerische
Granitblöcke
geschützt
und be¬
festigt, von Eschen unigrünt, stehen an seinen niederen Ufern, blichen hinter seinen Deichen hervor, oder schauen
von den
sanft
aufsteigenden
Die Ufer haben keinen trockenen, nigen Rand,
wie
die Gebirgsflüsse,
durch
die herauf
Natur
des Bodens ist dieser
Ufer eingefafst,
dringende
Fluth,
Höhen
herab.
sandigen oder stei¬ sondern theils
theils
durch
die
Flufs von einem grünen
das sich bis dicht ans Wasser
zieht.
*) W. Scott, Fräulein vom See, Gesang VI. Diese Schilde¬ rung möge nicht mit der wirklich verhafsten Landschafts¬ ziererei der malerischen Reisebeschreiber verwechselt werden; es galt nier die Individualitat einer bestimm¬ ten Natur demjenigen «u schildern der sie nicht durch Anschauung kennt.
581 Und die näher am Wasser
stehenden
aufsen,
sondern
nicht
auch yon innen.
Das fliegt aus und ein durch
Tage,
und Jungen im Neste.
das leise Plaudern „Einst
mir eine Frau,
Gezwitscher
das
durch die darin wohnenden und Lautes Gezwitscher tönt am
und spät Abends
erzählte
yon
sind voll
Schwalbennester,
weite Thor, ungestört wirkenden Menschen.
blofs
Hütten
„
erwachte
ich Morgens,"
da tonnte
mein eigenes Wort
der Alten
ich vor
nicht hören,
allem und als
ich aus der Kammer trat, war das ganze Haus schwarz von Schwalben, sich versammelt
die bei mir zur gemeinsamen Abfahrt hatten. Ein andermal hörte ich Mor¬
gens ein lebhaftes so waren
es meine
die Schwalben, hatten,
Klopfen
am Fenster;
zurückgekehrten
die das Thor
und nun,
als ich zusah, Frühlingsgäste,
zugeschlossen
an dem Fenster
gefunden
pichend,
Einlafs
begehrten." Erst
vor wenigen
Heymann,
der
durch
dem heimatblichen zogen
hatte,
Jahren langen
erbauete
der Kaufmann
Aufenthalt
Boden seine Neigung
auf derjenigen
Höhe,
in London nicht
welche
ent¬
die Um¬
wohnenden den Heinzberg nennen, sein Tuskulanum, aber nicht blofs zum Sommeraufenthalt, sondern um da für immer zu wohnen. schmack der ist vortrefflich aber,
wenn
englischen
Die Lage dieser
Landhäuser
im Ge¬
gebaueten
Villa
, der Garten ist zwar nicht grofs , wird erst
die Pflanzungen
sind, von den Freunden
herangewachsen
der Natur eben so der Anlage
als der Aussicht wegen mit Vergnügen
besucht
wer-
582 den.
Leider
nur zu kurz war es dem braven,
freundschaftlichen culanums
Manne vergönnt,
zu erfreuen
benachbarten
Vegesack
weit,
Weg
und er war der erste
von Bremen
zu sandig,
Geschäften
dem Lande wohnen,
beerdigt
nach
die Kaufleute
nach vollendeten
sicli seines Tus-
; er ruht auf dem Kirchhofe
der dort auf dem neuen Kirchhofe Der
seyn.
strafse,
wenigstens
erleichtern
können nicht so leicht
geben. Ein
bis zur Burg, Veranlassung
viel besuchter
Platz
Magnus ist der Fuchsberg,
die auf
sonst würden die Höhen
Eine in diesem Jahre und
mit Landhäusern vollendete
zu
neuen
in der
dessen
Anlagen
Nähe
runde
von
Form
*)
i
und wölben
Der einzige Anblick rechts
die weite Gegend burgische.
den Hügel unterwühlt,
herausgewachsen
dem Rasensitz.
St und_
Grab¬
lassen *).
Jetzt haben Füchse sind überall
Kunst-
wird die Verbindung
isolirte Lagen auf der Ebene einen altdeutschen hügel vermuthen
Todte
wurde.
zu den Ihrigen,
kommen,
des
St. Magnus ist zu
der Lesum schon in allen Richtungen besetzt
gast-
über
die Weser
Bäume sich über
beherrscht
hinaus ins Olden¬
In der Nähe sind Getreidefelder,
weiter-
Im Jahre 1647 hat man in der Gegend von Lehe und Bederkesa Chaukengraber gefunden mit irdenen Vasen, welche Asche und Gebeine enthielten; aucli Wurfspiese, verrostetes Eisengerath , Zierrathen und zerschnittene und l>olirte Steine.
hin an den Ufern der Lesum Grasland und dazwischen durch blickt oft ein weifses Segel hervor. chen,
in -welchem dieser
Grabhügel
Das Wäld¬
liegt,
wird viel
zum Spatzieren benutzt und hin und wieder ladet eine Bank zum Ausruhen ein. Die Höfe Wellen, mit Vergnügen Wald
umgeben,
Holthorst,
besucht.
Weite
an dessen
Rand
Hohnhorst,
werden
Getreidefelder
mit
die langen
Höfe
liegen, dann tiefer liegende Wiesenthäler: solcherlei bildet diese kleinen Landschaften. Das Dorf Wolda vereinigt
vorzüglich
Alles,
was eine
solche
Natur
Schönes haben kann, und man überzeugt sich auch hier, dafs die Stifter der Klöster nicht die schlechte¬ sten'
Gegenden
Uebrigens vorhanden,
zur
Anlegung
derselben
wählten.
ist keine Spur mehr von dem Nonnenkloster das schon
früh nach
Lilienthal
verlegt,
aber auch dort einige Zeit nach der Reformation
auf¬
gehoben wurde. Der Landstrich zu dem Kloster Wolda wurde im Jahre 1188 vom Erzbischof Hartwich dem Zweiten dem Junker Wilken von Marsel abge¬ kauft. Das leere aber bewohnbare Schlofs Schöne¬ beck*) mit seiner Wassermühle Abendbeleucbtung
bildet besonders
ein anziehendes
in der
Gemälde. Sein brei-
*) Die Herren von Oumünde, Vasallen des Erzstifts, baueten Schönebeck und nannten sieb darnach. Joh. von ()umüude kommt zuerst mit dem Namen Schönebeck in einer Urkunde vom Jahre 1357 vor. Von jener altern Burg ist keine Spur. Die Schönebeckschen Güter kamen an das Haus von der Borg.
5S4 ter Graben
ist mit mancherlei
Wasserpflanzen
die gelbe und weifse Wasserlilie lutea)
mit den breiten
runden
(Nymphaea
haben
verwandelt.
„Wo
blumenreiche
Rohr
und Binsen auf ihrem grünen
Lilie
als des Wassers Holz
den
der scheidenden
hohen
Stämmen
herein
geln am rechten
Anmuthig
Das daranhohen
uralten Zeiten das freiherrliche (Marsel) seinen Sitz hatte. Jahre 1188 bis 1457- Hier
und
Sonne schräg zwi¬ fallen,
in
dem
der Stämme sich
ist es auch,
Ufer der Lesum
unter
durchwandeln,
Laube spielen und die Biesenschatten weithin strecken.
ihn in
die grofse
sitzt *).
mufs man am Abend
wenn die Strahlen schen
Königin
Thron
mit den kerzengeraden,
dicken Buchen
alba und
Blättern
eine
stofsende
Wiese
erfüllt,
auf den Hü¬
zu wandeln,
Geschlecht
wo in
Marisgale
Es wird genannt vom wurde auch Willehads
Jünger, Atrebanus, von den Heiden erschlagen. Der Charakter der Natur ist sich hier zwar überall ziemlich gleich.
Wer aber diese einfachen
den verschiedenen und nicht den, hat,
allein Salvator
sondern
schaften
Tageszeiten
in ihrer langen
Scheunen,
und
Höfe,
mit
die gewaltigen
weifs,
Gebirgsgegen¬
und Buysdaels
Eigentümlichkeit
wird diese niederdeutschen
bedeckten
zu beobachten
Bosa's wilde
auch Waterloo's
Scenen in
schätzen mit Stroh
Land¬ gelernt
oder Ried
den sie umgebenden Eichen,
welche
*) Where — upon her throne nf green, Sits the large Lily as the waters queen. Crabbc, The bormigh.
ihr
585 dunkles
Grün
über
die grauen
breiten , sehr malerisch dem Grofsstädter,
finden.
bemoosten
Dächer
Vor Allem aber, was
der dem Geräusch
und dem Men¬
schengedränge entflohen ist, so lieblich ums Herz schmeichelt, ist die Ruhe und Stille dieser noch in ihrer urdeutschen Form bestehenden Höfe und ihrer Eichenhaine; alten
und
deutschen
Grün deutscher südlichen
Länder
die männliche Eichenwälder,
Wiesen,
Schönheit
unserer
das lebende
saftige
das die sonst so gepriesenen
Europens
nicht
bieten,
wird auch
den Verehrer deutscher Freiheit und Eigentümlich¬ keit zu manchem erhebenden Gedanken stimmen!
74
Anlage
B.
(Zu Seite 559.)
Schon
seit Jahrhunderten
thal bei den Bremern
ist die Gegend von Blumen¬
beliebt
gewesen.
Dilich erklärt,
der poetische Name komme von der Anmuth, -welche die Natur so reich über diesen Fleck der Erde aus¬ gegossen, Gehölze, reizendem
indem auf der einen Seite die anmulhigsten von' der anderen Höhen von heiterem und Anblick und weite Triften erscheinen.
Die Geschlechter
von Steding,
Oumünde,
Borch und Weyhe
erbauten
im Jahre
Blumenthal
errichteten
eine
und
Reten,
1355 die Burg Burgniannschaft.
Was
man hinter
dem Amthause
noch jetzt den Burg¬
wall
nennt
wahrscheinlich
die
man
sieht
ist noch
Erhöhungen,
Burg
die wohl
gewesen; Reste
des
die Bremer manche
Be¬
Walls seyn könnten. Aus dieser einträchtigungen
Burg mögen ihres Handels
und Wandels
erlitten
587 haben.
Friedliche
macht,
Versuche
die räuberischen
zur Ru'ie
Burgmänner
zu bringen.
die Herren
und
holte Verträge,
von Reten,
von Weyhe einmal,
Malen,
auch dem Rath mögen
aber
gelebt haben, beigelegt
wurde,
wieder¬
zur Folge lange
sich
zu zwei
aller Gewalt
und zu Lande enthalten, bereit
diesem
und es entstand
die Vermittlung
später die von
offen seyn sollte,
zu Wasser
nicht
in Blumenthal
mit der Stadt
dafs die Junker
wider die Bremer
erst ge¬
dafs dies Rchlofs zwölf Jahre
lang für die Stadt Bremen anderen
daher
Seit dem Jahre 1380 machten
von Oumünde,
Schönebeck
wurden
des Erzbischofs
seyn wollten. Versprechen
Fehde,
nach¬
welche
Balduin
Sie durch
in der Art
dafs die von der Borch Blumenthal
der Stadt Bremen
einräumten,
und dafür 1400 Pfund.
Pfennige erhielten (1436). Das Schlofs war darauf als Pfand im Verlauf der Jahre in den Händen ver¬ schiedener
adlichen
Familien.
Die Zeit,
wann die
alte Burg zerstört oder auch vielleicht dem Verfall überlassen worden, kennt man nicht *). Das Amt Blumenthal sammt dem Gericht Neuenkirchen ist seit* dem von Bremen besessen und durch ein Mitglied des Senats als Drosten verwaltet worden. Die Erzbischöfe haben aber fortwährend
auf die Landeshoheit
Anspruch
gemacht, bis endlich durch den Stader Vergleich vom 2Ssten November 1654 und den Habenhauser Frieden
*) Dreizehn Urkunden in Cassels Sammlung: TJrk. S. 337. ff. geben diese Resultate.
Bremische
588 1666 die Hoheit der Krone Schweden eingeräumt ward, im übrigen es aber noch Bremen verblieb. Die TÖllige Abtretung geschah erst durch den zweiten Stader Vergleich 1741.
Berichtigungen,
Erläuterungen
und
Zusätze.
(Siehe die Vorrede.)
Zu Seite 31.
Eine sehr interessante
wissenschaftliche Er¬
örterung über den Ursprung und Inhalt des ältesten Bremischen Gesetzbuches von 1303. findet sich in einem Aufsätze des Dr. J. F. Gildemeister, in Smidts Hanseatischem Magazin 2« em
6 te n
Bandes
Heft. Bremen bey Seyffert 1804-
S. 35. Es giebt mehrere historische Spuren, welche es wahrscheinlich machen, dafs Bremens Eintritt in die Hanse schon früher als im Jahre 1284. statt fand.
Auch gehörte Bremen eine
Zeitlang zum Rheinischen Städtebunde, dessen Anfang in das Jahr 1254. fällt. Ausser Bremen nahmen noch drej andere deut¬ sche Städte, die zugleich Hansestädte waren, (Cöln, Wesel und Münster) an demselben Theil. S. 47. Note: Das alte Wort
"Gleve,,
bezeichnet
ur¬
sprünglich eine Lanze oder einen Spiefs, daher auch die damit bewaffneten Reuter G1 e v e n, und die also ausgerüsteten Bürger der Städte, Glevcnbürger hiefsen. Im uneigentli¬ chen Sinne versteht man unter einer Gleve auch wohl ein Häuf¬ lein von 4 bis 5 Glevenreutern.
So hat es der Verfasser hier
in der unter dein Text befindlichen Kote gedeutet.
Die 600
Lanzenträger mit denen Graf Engelbert von der Mark der Stadt zu Hülfe kam, bildeten aber in jener Zeit schon eine sehr be¬ deutende Kriegsschaar und es ist nicht wahrscheinlich, dafs ihm
590 deren 3000 zu Gebote gestanden. (Man vergleiche Adelungs Wörterbuch unter dem Worte Gleve und Sartorius Geschichte der Hause
3 ,e "
Bands Seite 197.)
S. 67. Note. Gicht Der Rath
oder Gicht
gab seine Gichting darin,
ing
heifst: Bekenntnifs.
will so viel sagen,
als
er berief sich auf das frühere Bekcnntnifs des Delinquenten. — S. das Bremisch Niedersachsische Wörterbuch und Adelung un¬ ter dem Worte Gicht. — Desgleichen Deneken Bruchstücke zur Bremischen Geschichte S. 57S. 69-
Nicht
auf dem Paulsberge,
sondern in der Nahe
des Pauls - Klosters in der sogenannten
Fedelhüren,
wo noch
jetzt das steinerne Kreuz sich beiludet,
war die Richtstäüe des
unschuldigen Vafsmer. S. 72-
Das Geschlecht
der Vafsmer ist nicht ausgestor¬
ben. Abkömmlinge der männlichen Linie leben in Holstein, der weiblichen in Bremen. 5. 73.
Die hier
erwähnte
neueste Veränderung betrifft
blos die Ergänzung des Senats, wobei die Bürgerschaft, in Gemafsheit des im Jahre 1816. beschlofsencn neuen Statuts über die Rathswahlen,
gegenwärtig
coneurrirt.
Es ist merkwürdig,
dafs der Senat selbst auf diese Theilnahme bei
der Wahl seiner Mitglieder antrug,
schaft bei Gelegenheit
der Bürgerschaft
nachdem die Bürger¬
der Verhandlungen
über die
Revision
der Verfassung bereits einige Monate früher erklärt hatte,
dafs
sie mit der Fortsetzung der Selbstergänzung des Senats einver¬ standen sey.
Der erste ansführlich
Abänderung welchen der Senat,
motivirte Antrag zu dieser
auf einem Convente vom
September 1815. der Bürgerschaft machte, dig abgedruckt
im Octobcrhefte
Hamburg 1815. S. 76. Heinrich
Möller
22
slen
findet sich vollstän¬
des Niederclbisehen Merkurs
von Zütphcn
Reformationspredigt in der Ansgarii Kirche November 1522.
hielt seine erste
zu Bremen am
8 te »
S. 117. richtiger: Bürgermeister Statius Speckhan — er resignirte erst im December 1654.
S. 120. — 125. man sie früherhin Kaufmannschaft,
591
Die Aeltermänner oder Aelterleute, wie
nannte,
waren ursprünglich
und so konnte es nicht
Vorsteher
fehlen
der
dafs sie bei
allen Berathungen des Senats mit der Bürgerschaft vorzugsweise zugezogen wurden. Diese Zuziehung wurde ihnen, obgleich die Neue Eintracht dem Rathe darin freie Hand gelassen hatte, mehrmals von demselben zugesichert. blos jeder Aeltermann personlich,
Es wurde deshalb nicht
sondern auch das ganze Col-
legium gemeinschaftlich zu den Bürgerconventcn eingeladen. Hier traten sie zwar nur wie einfache Bürger in den Reihen der übri¬ gen
und im Range nach den graduirten
die Bürgerschaft bewahrte
Gelehrten auf, und
ihre Rechte eben so eifersüchtig ge¬
gen sie, wie gegen den Rath. Dennoch mufste ein sehr bedeu¬ tender Einflufs derselben auf die Verhandlungen der Bürgerschaft sich schon dadurch
gestalten,
dafs die Bürgerschaft als solche,
kein eignes Archiv besafs, und die Akten jener Verhandlungen, seit dieselben aus mündlichen zu schriftlichen erwuchsen, von dem Collegio der Aeltermänner
auf dem Schüttinge aufbewahrt
zu werden pflegten. Die Mitglieder dieses Collcgii waren also die einzigen, welche sich in einer fortlaufenden genauen Kunde des geschichtlichen Fadens erhalten konnten, und der Syndi¬ kus oder Consulent des Collegii, wozu gewöhnlich einer der aus¬ gezeichnetesten
Rechtsgelehrten von demselben
gewählt wurde,
war daher vorzugsweise geeignet, das Resultat der Berathungen und
Beschlüfse
der Bürgerschaft zusammenzufassen und dem
Senat vorzutragen; dienen,
sich seiner dazu fast ohne Ausnahme zu be¬
war seit langer Zeit herkömmlich geworden.
—■ Auch
konnte es unter diesen Umständen nicht fehlen,
dafs bei der
Bestellung
seltene Aus¬
aller
gemeinschaftlichen
nahmen abgerechnet,
Ausschüfse,
jederzeit auch einige Aeltermänner unter
die Deputirten der Bürgerschaft gewählt zu werden pflegten, wodurch denn dieser Einflufs auch auf die besonderen Verwal¬ tungszweige ausgedehnt ward.
Dafs den Aeltcrmännern
aber
als Collegium eine besondere Rechenschaft über die Verwaltung der Stadtgüter abgelegt scy, dafs sie als solches zu Krieg, Fric-
)
592 den und Bündnissen hätten ihre Zustimmung geben müssen, wie der Verfasser S. 120- erzählt, ist irrig.
Die Deputirten bei der
Rhederkammer, bei den sogenannten Sorten u. s. w. waren nicht Deputirte des Collegii und der Bürgerschaft, Dcputirten
der Bürgerschaft befanden
sich auch Mitglieder des
Collegii. —
Die bei den Verwaltungsbehörden
ger wurden
anfangs gröfstentheils
von der Bürgerschaft,
sondern unter den angestellten Bür¬
vom Rathe ernannt,
später
niemals aber von den Aeltermännern
als
Collegium. Blofs zur Mitaufsicht über den Wasserschout wählte es als Handelskammer selbst zwei aus seiner Mitte. S. 122. u. 123. Der Aeltermann Burchhard Lösekanne, wurde nicht eines blofsen \ crdachts halber, sondern als durch sein eignes Geständnifs überwiesener
Staatsverräther
enthauptet.
Bei seiner Arretirung fand man ihn gerade mit einem Schreiben an die Schwedische Regierung beschäftigt,
woraus seine Absicht,
die Stadt den Schweden in die Hände zu spielen, Nach geschlofsener
Untersuchung
gegen ihn das Todesurtheil, geborner
Bürgerssohn,
erfolgte am
worin es heifst:
12
hervorging.
teu May 1654-
"dafs er,
als ein
auch nachgehend« wirklich geschworner
Bürger und Aeltermann, der seinen Eid nimmer aufgerufen, nicht allein in der Oldenburger Zollsache für ein Stück Geld was er nur penetriren dern auch vornehmlich
können
alles
dem Gegentheil offenbart, son¬
dieser Stadt Feinden,
den Königlich
Schwedischen Ministern, gleichfalls für ein Stück Geld und Hoff¬ nung , dadurch ein grofser Mann zu werden,
alles eröffnet, was er erfahren können, dieselben auch immerfort wider diese gute
Stadt animirt, auch worin Mangel gewesen, und was er sonst im¬ mer gefährliches gewufst, seinem eigenen B e kenn tnifse nach, seine Gedanken, auch consilia, wie dieser Stadt am be¬ sten beizukommen,
entdeckt
habe, u. s. w. weshalb ihm die
beiden Schwörfinger der rechten
Hand abgehauen und er dann
geköpft werden solle. „ Der neue Aeltermanns Eid, dessen hier erwähnt wird, w,ai schon im Jahr 1653. von Lösekanne, des Collegii der Aeltermänner war,
welcher damals Subsenior entworfen
und eingeführt ;
593 er wurde von dem Rathe Tür nichtig erklärt, weil es dessen Be¬ hauptung nach einer Corporation nicht zustehen könne ihre Mitglieder durch eine nicht von der Regierung sanetionirte sondern vor derselben geheim gehaltene Eidesleistung zu ver¬ pflichten.
Von dieser Cassation appellirten die Aelterleute an
den Kaiser, es wurden aber, unter dem Verbot, Neuerungen vorzunehmen, Appellationsprozesse nicht erkannt, dagegen durch ein Kaiserliches Rescript vom
28
slen Februar
1679 dem Könige von
Dännemark als Herzog von Holstein aufgetragen, einen gütlichen Vergleich
zu befördern,
welchem durch ein späteres Kaiserli¬
ches Rescript vom Igten April 1681 der Kaiserliche von Kurzrock
surrogirt
ward.
Resident
Um sich nach Einlegung der
gedachten Appellation im Besitze zu erhalten, hatte das Collegium am 30 stc11 Januar 1679 schnell einige neue Mitglieder ge¬ wählt und sich von denselben den erwähnten neuen Eid able¬ gen lassen. Diese neuen Aeltermänner wollte der Rath als sol¬ che nicht anerkennen, und liefs deshalb ihre Wappen, welche sie mit ihren Namen unter Hinzufügung ihrer Aeltermanns - Ei¬ genschaft in ein Fenster des Hafenhauses zu Vegesack hatten einsetzen lassen, aus demselben wieder herausnehmen. wählt.
S. 125. Der Ausdruck Rescript ist hier unpassend ge¬ Die Declaration welche Georg der 2 la von Richmond
den 14/ iS ' tea May 1731 datirt crliefs, war nichts anders als die Erfüllung einer der Bedingungen, unter welchen er die In¬ vestitur mit den Herzogthümern Bremen und Verden erhalten halte. Bei den früheren Schwedischen Bestreitungen der Immedietät der Stadt hatten Kaiser und Reich fortwährend letztere unterstützt.
die
Die Gelegenheit der Abtretung jener Her-
zogthümer an Churbraunschweig war daher besonders günstig diese Fehde für immer zu beendigen und die desfallsigen Un¬ terhandlungen der Stadt am Kaiserlichen Hofe hatten den glück¬ lichsten Erfolg. König Georg der 2 le wurde vom Kaiser bewo¬ gen, eine feierliche, demnächst den Investituracten annectirte Erklärung auszustellen, dafs die Stadt Bremen der Reichs Immedietät, des Sitzes und der Stimme auf Reichs - und Krciscon-
75
594 ventcn, des unmittelbaren Steuren,
desgleichen
und gebrauchen
Beitrags ihrer Contingente zu Reichs-
des Reichsstädtischen
möge.
Prädikats
Diese Anerkennungsakte
geniefsen
wurde
vom
Kaiser der Stadt mitgethcilt. Sie findet sich abgedruckt in Rol¬ lers Versuch einer Geschichte der kaiserlichen und rcichsfreien Stadt Bremen
3 ler
S. 126.
Theil Bremen bei Sejffert 1802.
Aus den in der Vorrede
wird es erklärbar,
angeführten
weshalb des Merkwürdigsten
Gründen
in den Ereig¬
nissen Bremens von der Zeit des siebenjährigen Krieges bis zum 19
,en Jahrhundert,
wozu gewifs nicht der dreitägige
gcsellentumult im Jahre 1791 gehörte, gedacht werden kann. In
hier erst nachträglich
diese Zeit fällt die praktische Ausbildung der Bremi¬
schen Verfassung, der
Handwerks-
Verfasser
wie sie gegenwärtig im Leben existirt. Seite
130
Reform
der
Verfassung
wurde nemlich nicht erst nach der französischen
Was nennt,
üccupation
als etwas Neues begonnen. Diese Reform war vielmehr ihrem Wesen nach an der Hand der Zeit und im Laufe der Begeben¬ heiten bereits allmählig erwachsen; die gewaltigen Ereignifse der letzten dreifsig Jahre hatten diesen Wachsthum beschleu¬ nigt,
und in der Hauptsache handelte
es sich bei den seit der
Befreiung von der fremden Herrschaft statt gefundenen, und noch fortwährend
statt findenden
constitutionellen
schen dem Senat und der Bürgerschaft
Berathungen zwi¬
nicht sowohl von der
Anordnung einer neuen Verfassung, als von der Art und Weise, wie die bereits existirende,
in einer aus gemeinsamer Ueberein-
Gtimmung hervorgehenden Urkunde, eine gesetzliche Beschrei¬ bung erhalten könne. Die letzte constitutionelle Urkunde , die sogenannte Neue Eintracht vom Jahre 1534, wodurch das revolutionaire Regiment der 104 Männer beseitigt ward,
trug den Charakter einer vol¬
len Ermüdung durch die vorhergegangenen
Volksstürme
und
eines allgemeinen Widerwillens gegen jeden Gedanken an deren mögliche Erneuerung. Dafs man nicht Gefahr laufen möge, die unterste Volksklasse sich einmal wieder fast ausschliefslich des
595 Regiments bemächtigen
zu sehen,
war . Acht und Obrracht wird aus¬ gesprochen über Bremen, 70. Adalbert (Erzb.) gibt der Stadt Bremen einen hohen Glanz,21. beendigt den Bau des Doms, 237. verschwendet die Kost¬ barkeiten desselben, idem rettet Kaiser Heinr. IV. von Mordern, 570. sein Tod, 571. Adaidagus (Erzb.), 11. befreit die Stadt von den KönigsVögten, 12. ist überhaupt ihr gröfster Wohlthäter, 13. 14. EinDufs seiner Begünstigungen auf die Bildung des Bürger¬ standes, 15. u. 19.
Aeltcrleute, vergl. 591. d. Berich¬ tigung wegen Aelternianns Kollegium , 120. frühere Er¬ wähnung, 78. 86. ihre An¬ feindungen, 87. 88. 91. Zwist mit dem Rathe. 122. 593. ihr Geschäft und Einüufs auf den Konventen der Bürger, 135. neuere Veränderung, 141. Tonneniegen, 384. Aeltermann Burchard Lösekanne wünscht eine Radikalverbes¬ serung , 121. fällt in Ver¬ dacht geheimer Einverständ¬ nisse mit den Schweden und wird enthauptet, 122. wegen dieses leztern s. die Rerichtigungen, 592. Albers (J. A.) der unermüdet wirksame , 461. Albert (Erzb.) seine vorgebliche Zwitterschaft, 55. Allianz (die heilige), die Hanse¬ städte schliefsen sich an die¬ selbe , 612. Altargemälde in der Ansgariikirche, beurtheilt, 270. Amerikanischer Krieg erhebt Bremens Handel zum Welt¬ handel , 598. Amtmann zu Vegesack, 541.
632 Anerkennung der Selbstständig¬ keit Bremens durch die alliirten Monarchen im Deccmber 1813, 611. Anleihe (.die hessische), Ge¬ wissenhaftigkeit des Senats und der Bürgerschaft hinsichtlich derselben, 609. Ansgariikirche, sie hat aufser den zwei reformirten Predi¬ gern auch einen lutherischen, 413. Ihre Gemeinde hat sich zur Vereinigung in Eine Ev¬ angelische willig erklart, 62S. Ansgarius, Erzbischof von Ham¬ burg und Bremen, 10- Hymne auf ihn, 265. Ansicht (allgemeine) 151.
der Stadt,
Assekuranzkompagnien, 628. Aufführung , Ceremonie der „Aufführung" eines neuer¬ wählten liathmannes aufs Rath» haus, 173. vergl. aber 619. Aufopferung (patriotische) in der lezten Zeit, 354.405. 408. Aufstand zu Gunsten des Erzbischofs , 52. Aufwand - Gese tze, 325. Auszeichnung der Bürger durch Ehrenämter, 348 f. Ausfuhr, Verordnung und ver¬ botene Artikel, 398. Werth der Ausfuhr, 402. Ausgaben, 512. Ausschafs (noch bestehender) aus Rath und Bürgerschaft, 613.
Anstalt zu praktischer Aus¬ bildung junger Künstler und Handwerker, 479.
B.
Anstalten (wohlthätige) . 303.
Balge, 8. Erklärung des Worts, 9.
Apostel, die zwölf Apostel sind Weine aus dem Anfange des achtzehnten Jahrb., 177. 619.
Balthasar (Junker) von Esens, Krieg mit den Bremern, und Reichsacht, 104. Repressalien gegen die Bremer, 106. des¬ sen Tod, 107.
Appellationsgericht, 504. schon frühe in Anregung gebracht, 605. Arensberg (Goltfr. Graf von), Domdechant und sein Gegner Moriz Graf von Oldenburg veranlassen einen blutigen Krieg, 43. Armenanstalt, 311-355. Armeninstitut, vergl. besonders 621. Armenhaus , 310. vergl. 621. Armenschulen der verschiedenen Konfessionen werden verei¬ nigt , 478.
Bann über Bremen ausgespro¬ chen , 21. Acht und Ober¬ acht, 70. Bankerotte,
367. 398.
ßardewisch (Rud. von), 80- S4. 102. 284. Bauart der Stadt im Allgemei¬ nen , 153. Bederkesn,Entweirhung des Raths dahin während der Unruhen der Hundert und Vier, 94. Befestigung der Stadt, 158.
Ö33 Beginnen , 292- Beguinen-Haus, 308. Eerg (Joh. Val.),
444.
Besetzung (gewaltsame) der Stadt nach der Schlacht bei Jena, 605. Harte Bedrückun« . von dem verb. franz. Heer, 60G.
Brücken über die Weser, 153. Büren (Dan. von), Scholarch und Hardenbergs Freund, 426. 428. 438. Bürgerkonvent,
s. Konvent.
Bürgerfreund, ein tungsblatt, 346.
Unterhal¬
Bezelin's prachtvoller Thurm am westlichen Thore , 237.
Bürgergarde, Bürgerwehr, 408. 409.
Bibliotheken (die) des Mu¬ seums, 208. u. 629. Stadt¬ bibliothek, 481. ff.
Bürgerschule,
Bierbrauereien,
384.
Bilder (einige alte unbedeutende) noch auf dem Rathhause, 168. Bischnfsnadel, ehemals ein Stadt¬ thor, 158. 224Blcikeller und dessen einge¬ trocknete Leichname, 253. Blockade (englische) der Elbe und Weser, 603. 604." aber¬ mals , 605Blockland, 563. Blumenthal,
586. ff.
Boden, seine Bildung, 3. ff. nähere Beschreibung dessel¬ ben, 534. Börse, 177. Bornemacher (Job.), Pred. an St. Rembert, wird in Verden verbrannt, 277. Braunschweig (Herzog Ferdinand von), seine Kontribution, 597. Wiedererstattung und da¬ durch veranlafste Verhand¬ lung zwischen Rath und Bürgern, 597. Braut und Bräutigam , ehemals Zwinger, flogen auf, 159.
465.
Bürgerwehrstand (alter), 328. neuester, nach völliger Umschaffung, 406 Bundesakte, Absehlufs dersel¬ ben und ehrenvolle Stellung der Hansestädte in dersel¬ ben, 611Burchard (Erzbischof) Turniere, 188.
stiftet
Busen (Frau Alecke Gerdt), ihre
denkwürdige VermächtnifsUrkunde, 307.
c.
Carl der Grofse macht Bremen zum Sitz des nördlichen Bis¬ thums, 8. seine Verfügungen in Sachsen, 11. 12. Cassel, Prof. Sammler von Bre¬ mensien , 456. Catharinen- (St.) Kloster, 288. es wird zu einer lat. Schule ein¬ gerichtet, 424Chaucen , ihre Wohnplätze, 7. Christoph Graf von Oldenburg hiirtzum Entsatz Bremens, 110. Chjtraeus, Prof. am Gymn., ein vielseitig gebildeter Gelehr¬ ter, 435.
80
634 Coccejus (Joh.), Collecten,
442.
s. Kollecten.
Collegium seniorum, leute.
s. Acker¬
Compagnie (die grantle),
4".
Comthurey, Plünderung dersel¬ ben in dem Tumulte gegen Rudolph von Bardewisch, 84. Contributionen während der Reunion mit Frankreich, über zehn Millionen Franken, 607Convoischiff, 394.
Dom, sein erster Bau, 157. 235. fernere Schicksale, Ausbau u. Merkwürdigkeiten, 240—258. er wird zum lutherischen Gottesdienste geöffnet, 411Dominikaner in Bremen, 288. eifrige Verfechter in den Glaubenskriegen, 289. Domshof, 187. Domschule,
462.
Doneide y, Turniere.
Bürgermeister,
s.
Croning (Jobst), kaiserl. Feld¬ herr, zieht gegen Bremen, 108.
Dordrechter Synode ; der Senat schickt drei gelehrte Männer dazu, 439.
D.
Dove (Joh.) , Gegner der Aeltermänner, 88. Unruhstifter und Haupt derFaction der Hundert und Vier, 90. 92. 95. seine Hinrichtung, 103.
Dado und Gerold, Gebrüder, 56. überfallen die Frede¬ burg, 56. werden zu Bremen enthauptet, 58. Rührender Auftritt dabei, 58Dampfboot, 544. Deichwesen, 525. Deputation (die geheime), Concentrirte die Staatsgewalt in den Zeiten der durch die fran¬ zösische Revolution herbeige¬ führten Gefahr, 601. Deterden (furchtbare Schlacht bei) (1426), 61. District am rechten und linken Weserufer, 534. Dorfer dieser Gegend sind ganz verschieden von denen im übrigen Deutschland, 548. Beschreibung derselben, 549.
Dove-Thor, Porta Surdorum,227. Drakenburg, die Schlacht bei Drakenburg befreit Bremen von der Gefahr, mit welcher Erich v. Braunschweig drohte, 111. 112-
E. Einfuhrgegenstände, 402.
ihr Werth,
Einkünfte (Staats-), 512. AmtsEinkünfte der Senatoren, 512. Eintracht (die alte und die neue), 73. 502, 594. Inhalt der letztern, 100. Einwohnerzahl, 524. 531. Elsflether Zoll, Entstehen, Fort¬ gang und Ende, 141.
635 Emigranten (französische niederländische ) , 602.
und
Emma, Gräfin von Lesum ; ihre Schenkung an Bremen, 20570Englisches Eigenthum mufs den Franzosen bei Todesstrafe an¬ gegeben werden, 605. Abkauf, 605. Erich von Eraunschweig zieht gegenBremen mit29000Mann, 109. das drohende Ungewitter wird glücklich abgewendet, 111. Erich , König von Norwegen, be¬ günstigt sehr den Handel „sei¬ ner lieben Bürger in Bremen", 380. Erzbischof von Bremen (erster), 10. Feierlichkeit der Ein¬ führung eines Erzbischofs, 193Erzbischöfe , ihre Verhältnisse zur Stadt, 22. f. Ihre Cessionen, 23. Ihr Streben, sich wieder in den frühern Besilz zu setzen, 50. Erzeugnisse des Bodens Stadtgebiets , 535 f.
des
Ewald , befördert die Anlegung der Bürgerschule,
468.
F. Familienleben,
337^.
Fastnachtslust, 342. Finanzausschufs, 509. Flor, Bremens, besonders im siebenzehnten Jahrhundert, 397. Focke , Kaufmann, sein Land¬ haus zu St. Magnus, eine ge¬
schmackvolle Nachbildung englischer Landhäuser, 578. Franciscaner, 291. 294. Französisch - reformirte meine in Bremen , 297. Frauenverein. 354.
Ge¬
Frauenzimmer,si'inc Ausbildung, 369 f. Fredeburg wird von den Friesen angegriffen, 56. mufs ge¬ schleift werden , 61. Freiheit, sie kommt verschie ¬ dentlich in Gefahr, 49. Freiheitsbrief, zu Gunsten des Handels von Jacob II. von Schottland, 381. Emanuels von Portugal, 382. Carls II. von England, 388. Freimüthigkeit im Reden, Urtheilen und Schreiben, 344. Frese (Götje), sein aristokra¬ tischer Uebermuth und des¬ sen Folgen , 38. das Rathhaus steht an der Stelle seines Hauses, 163. — (Joh), seine Thaten im Rüstringer Kriege, 60. 62. Friederich I. Kaiser, verleiht der Stadt Bremen Rechte , 20. Friesen, Einfälle ins Bremer Ge¬ biet, 60. ihre Helden Ocko und Focko, 60. Frömmelei, 336.
Gasthaus für Pilger, 309. Gebiet der Stadt nach der neue¬ sten Abrundung, 533.
63Ö Geest, 4. Geist, heil Geistkirche , Schau¬ platz der Unordnungen des Comthur Bardewisch, 283. Geistlicher, an Ansgarii Kirche wird zuerst ein lutherischer Prediger angestellt, 270. Gelehrte (die neuern), auf¬ geführt von J. J. Stolz, 459. und Rotermund, 460. Gelehrtengeschichte , 416. Gelchrtenschule, ein Zweig der Hauptschule, 474. Gemäldesammlung , 488. Gemeine (die freie), allgemeine Bildung derselben seit Otto dem Grofsen, 18. in den niederdeutschen Städten, 19. Adaidagus , Wiederhersteller derselben in Bremen, 19 f. wichtiger Fortschritt dersel¬ ben unter Erzbischof Giselbert, 30. Gemüthskranke, Heilungsanstalt dafür, 56. Generalkasse, 509. Gerhard I., Erzbischof, 15. Streitigkeit wegen der Zoll¬ freiheit, 26. Gerichtsordnung, 504-
Bremische,
Gerichtswesen , 501. 615. Oberund TJntergericht, Kriminal¬ gericht, 505. Gertruden (St.), Gasthaus, 300. später ein Kornhaus, 620.
Gesetzbuch (ältestes) , 31, vergl. mit 589. Gicbting, was es heifse, vergl. 590.
67.
Gildemeister (J. L. F.) Syndicus oder Consulent des Collegii Seniorum, Bremischer Geschichts- und Hechtsforscher, 456. Giselbert (Erzbischof), unter ihm erhielt das Gemeinwesen wichtige Vergünstigungen, 30. Glcve, Bedeutung des Worts, 47. vergl. 589. Gowe, Gowgerichte, 532. diese alte Eintheilung des Stadt¬ gebiets hat aufgehört, 534. Grabschriften u. Gräber (merk¬ würdige) im Dom, 252. Graf von Hoya, Krieg mit dem¬ selben, 45. Gröningk (Heinr.), ein beidenmüthiger Rathmann, 51. Grönlandsfischerei,
385 ff.
Gröpelingen ( Arend von), sein unglückliches Schicksal wird schwer geahndet, 37 ff. sein Denkmal, 271. Groot (Gerhard) stiftet zu Dcventer die erste Bildungsan¬ stalt für die Jugend des nörd¬ lichen Deutschlands, 421. Güding hegen, 166.
was es heifse,
Gesellschaft, die deutsche, 450-
Günther (Anton), von Olden¬ burg setzt seine Ansprüche an den ElsüethcrZoll durch , 143.
Gesellschaft zum guten End¬ zweck , 458.
Gymnasium, sinkt, 455.
Stiftung,
432.
H. Habenhauser Vertrag,
118.
Häfeli, Prediger an Ansgarii Kirche, Verbesserer der nie¬ deren Schulen , 465. Hauser, alte Bauart derselben im Allgemeinen, nach kauf¬ männischen Bedürfnissen, 155. ihre grofse Sauberkeit, 156. neue Wallhäuser zeichnen sich durch Regelmäfsigkeit aus, 156. Hafen von Vegesack, Geschichte
desselben, 540. Handel, 377 ff. Zweige desselben, 385. Hindernisse desselben und was für den Handel gethan werden'mufs, 403 ff. Handelsschule, ein Zweig der Hauptschule, 474. Hannovers Occupation durch die Preussen veranlafst die Blockade der Weser und Elbe , 603. Handwerker, 328.
Würde derselben,
Hanse, 33. Bremen in dersel¬ ben, 35. vergl. mit 589. ausgestofsen, 49. 63. 70. Hansestädte (die) treten näher zusammen, 604. freie Hanse¬ städte, 605.
beine ruhen in der Ansgariikirche, 273. Hase, Gebrüder,
443.
Hauptschule, 473. Heerdenthor, gewohnlichHeerenthor genannt, 225. Heger (H. W. J.), ein sehr würdiger Jugendlehrer, 470. Heineken (Chr. Abr.), Bürger¬ meister, tiefer Kenner der va¬ terländischen Geschichte, 457. Heinrich der Löwe behandelt die Stadt feindselig, 14. Hennink de Hahn, ein Bremi¬ sches literarisches Produkt. 451. Heringsfischerei, 388. Hexen werden verbrannt, 336. Heymanns Wohnhaus 578. 581.
321.
geschmackvolles zu St. Magnus,
Hildebold, Erzbischof, mufs der Kraft und Festigkeit der Bre¬ mer Bürger nachgeben, 29. Hildesheimer Kreistags - Bera¬ tung , 602. Hodgkin der reisende Engländer wird abgefertigt, 362 f. Holländer sind Kolonisten, 527. Jus Hollandicum, 527. 529.
Hardenberg (Alb.) veranlafst Religionsunruhen, 112 fg. die von unberechneten Folgen waren, 114.
Hollerland, seine Anmuth, 560.
Haren (Joh. von), 52.
Horn, diese Landgemeinde hat sich auch zu einer gemein¬ schaftlich evangelischen ver¬ einigt , 628.
Hartwich der Zweite wird ge¬ ächtet und bringt den Bann über die Stadt, 23. seine Ge¬
Ilollmann (Joh.), Seeräuber, 49. 51- sein Ende, 53.
638 Hulpe (St.), ein wichtiger Bremer Heiliger, 304. Hundert und Vier, 87. diese Faction wird immer furcht¬ barer, 91. das Ende ihrer Herrschaft, 99. heilsame Fol¬ gen, die daraus hervorgingen, 100 ff. 594.
I (J). Idistavisische (das) Schlachtfeld wird irrig in die Gegend von Vegesack verlegt, 545.
Johann von Minden, der un¬ würdige Schwiegersohn \ asmeis, 68Johanniskloster,
294.
Jürgen (St.), Gasthaus, älteste , 304.
das
K, Kaltau , Marktvogt, stand mit dem Teufel im Bunde , 337. Kanalanlagen, 539.
Iken (Com-.), 441. Ilsabeen (St.), Gasthaus, 306.
Kanonen (die ersten) werden im Jahre 1448 zur Verteidi¬ gung der Stadt gegossen, 160. mehrere gofs manzurZeit des SchmalkaldischenKrieges,160.
Immedialiit der Stadt, Streitig¬ keit darüber, 116. endliche Entscheidung, 125.
Kapff (Hermann von), ein Bre¬ mischer Freiwilliger, fällt bei St. Amand , 352 f.
Inschriften (alte) auf Glocken, 161. auf dem Rathhause , 169. im Weinkeller, 176- am Ro¬ land, 181, ehemalige am Schütting, 196. am Osterthore, 223. am Heerdenthore, 225- Ansgarüthore, 227. Doventhore, 22S. Stephanithorsbrückc, 228. merkwürdige des Seniors Friedr. Schulte im Dom, 250. auf der grofsen Glocke in TJ. L. F. Kirche, 259. auf A. v. Gröpelingen in der Ansgariikirche, 272. auf Friedr. Ad. Lampe, 272- am St. Stephanikirchthurm, 275Insula Bremens!?, bedeutet das Werderland, 525.
Kasals
Johann von derTvvcr, der treu¬ lose Bürgermeister, 50. erhalt seinen Lohn.
- Brüder, eine WafTcnbrüdergescllschaft, 41. Aus¬ gelassenheit derseUjen, ihr Ende, 42.
Katholiken, ihnen wird eine Kirche angewiesen , 414. Sammlung für ihre kirch¬ lichen Bedürfnisse, 628. Kirchen, 234. Bau der ersten Kirche in Bremen, 9. alle zeichnen sicli wenig durch Bauart aus, 299. Kirchhof bei der St. Michaelis¬ kirche vor dem Doventhore, 280. Kirchliche Verfassung, 410. Kleidung, alte Tracht,
340.
Klöster, 285. und Klostergeist¬ liche, beschränkt und im Inter¬ esse des Staats, 292.
639 Kloster (das schwarze) wird zum Gjmnasium eingerichtet, 293. Klosterkirche, 234- 297. ist jezt dem katholischen Gottes¬ dienste eingeräumt, 299. Klugkist (Dr.), Conr., 446. Königsmark (Graf), schwedi¬ scher Statthalter der Herzog¬ tümer Bremen und Verden, befehdet die Stadt, 116. Fol¬ gen davon, 117. Königsvögte und ihre Gewalt, 12. Körperlichkeit 373.
der Einwohner,
Kollecten, was darunter standen wird, 627.
ver¬
Kongrefs (der Wiener), 611. Kontributionen ; auch die Hanse¬ städte bekommen einen Antheilan der Rückzahlung, 612. Konvent, Bürgerkonvent, Be¬ stimmung in der neuen Ein¬ tracht , 595 fg. neue Anord¬ nung zur bessern Einrichtung desselben, 135. 136. 138. besonderer Frühlingskonvent, 597. allgemeineBcrichtigungen darüber, 615 ff. Krankenhaus,
311. vergl. 621.
Krefting (H.), ein ausgezeichneter Bürger Bremens in mehreren Verhältnissen, 437. Kreuzzüge, Antheil der Erzbischöfc daran und Folgen davon , 20. 21. Enthusiasmus dafür, 527. Kreuzzug gegen die Stcdinger, 28. Kriege mit dem Domdechant Moriz, 43. mit dem Grafen
von Ho ja, 45. gegen die Butjadinger, 55. mit dem Herzog von Braunschweig Lü¬ neburg, 55. mit den friesi¬ schen Seeräubern, 55. 57. mit dem Grafen von Olden¬ burg, 56. mit den Rüstrin¬ gern, 59. mit Philipp dem Gütigen von Burgund, 74. gegen den Grafen Gerhard von Oldenburg, 74- die gröfste Niederlage in diesem Kriege, 75. mit Junker Balthasar von Esens und Witmund, 104. mit den Holländern, 392. Kundige Rolle, 32. Kunst in Bremen, 483. Kunststrafsen durchs Gebiet der Stadt führend, 538. 560. Kurzrockischer Vergleich, bis 124.
122
L. Lachse, Weserlachse, tion davon, 388.
Tradi¬
Lage der Stadt Bremen, 7. Lampe, Fr. Ad., ein berühmtes Kirchenlicht. 272. 444. Lampe (H.), Bürgermeister, kräftiger Schulreformator, 468. Lanzenfest in Bremen gefeiert, 251. Lappenberg (S. C), zulezt Prediger in Leesum, 450. Legat, der päpstliche Kardinal Bischof von Gurk, erhält grofse Ehre in Bremen, 190. Raimund, 287-
840 Leipziger Schlacht führt Bre¬ mens Befreiung vom franzö¬ sischen Joche herbei, 129 jährliche feierliche Begehung des Tages, 187. Lesmona (Lesum), Vergleich Ton , 572. Stammsitz uralter Grafen und Lieblingsaufent¬ halt des Erzbischofs Adalbert, 572. Lesum (die), 569. schöne Parthicn an den Ufern dieses Flusses, 555. 580. Dorf, 569. Liebfrauenkirche, Lieder (alte),
258.
184.
Liemarus (Erzbischof),
14.
Lilienthal, 562Löschanstalten, 410. Lösekanne (Burchhard), Acker¬ mann, 121-123. Berichtigung, 592. Lutherische Petrigemcinde, 412. zahlt mehr als die Hälfte der Gcsammteinwohner Bremens, 413. ihre innere Einrichtung, ebend.
M.
Magd (die unerschrockene), 273. Magnus (St.), 572. Dorf und liebliche Gegend nach ihm benannt, 556. 572. Mahlzeiten und Schmause (öf¬ fentliche), 364. Maler (frühere), bende, 486 f.
484. noch le¬
Mannhaus (das alte), 309. Maria, Herrin von Jever, sucht und erhält Hülfe vom Käthe, 106.
Markt, 163. Marsch, 4. Martinikirche, 261Medailleur Blum. 485. Meierrecht,
527, 529. Aufhe¬
bung, 531. Michaelis- (St.) Kirche, 279. wird von Betrunkenen nieder¬ gerissen, 280. Milde Stiftungen, 303. Ministerium, Einrichtung Geschäfte, 415.
und
Mitleid, spielt in Bremen eine wichtige Rolle, 371. Molanus, Schulvorstehcr, Moore, 5. Morgensprachen,
427.
505.
Moritz Graf von Oldenburg, Domdechant; sein Gegner Gottfried Graf von Arens¬ berg; ihre blutige Fehde, 43. während welcher eine Pest die Stadt verödet, 44Münzbruch (Gust. Ad.), . frecher Mörder , 334.
ein
Münzer, eines Falschmünzers schreckliche Strafe , 323. 333. Museum , 196 — 209. Stifter, 457. Geschichte desselben, ebend. Einflufs auf das Pu¬ blicum , 459. Museum (das alte), hof, 199.
ein Gast¬
Musik und ihre Beförderer, 488 ff. die neuesten ausge¬ zeichneten Künstler. 490 f. musikalische Zirkel. 376.
641 P.
N. Napoleon, begünstigte die Stadt bis zur Einführung seines Continentalsvstems, 127- nimmt Bremen in Besitz und macht es zum Hauptorte des Departements der Weser¬ mündung , 128. Natur des Bodens im Gebiete Bremens, 534. Navigationsschule, 464. ging nach einem Jahre wieder ein, 476- Einleitung zur Er¬ neuerung, 471. Neustadt, 515 ff. Neutralität der Stadt wird von den Franzosen mehr respectirt als von den Alliirten, 603. Nicolai (St.), Wittwenhaus, 309.
Pädagogium, 424 ff. Martini gab ihm die bis 1764 bestan¬ dene Einrichtung, 437. be¬ deutende Abänderung mit der ganzen Anstalt, 467. Palatium, Sitz der alten Bi¬ schöfe, wird in der neuesten Zeit das Stadthaus, 193. Patriciat, ursprünglich keines in Bremen, 16. es bildet sich eins, wird aber nie zu einem Geschlechterregimcntc, 37. Pauli- (St. ) Kirche in der Neu¬ stadt, 275. Paulsberg mit Vasmers Denk¬ mahl, 72. vergl. 590. Paulskloster (St.), zerstört, 288.
285. wird
Niederlande, wichtige Rolle derselben in Bremens Literär¬ geschichte, 420. Nonnen (Nie), 445.
Pest, 44.
Nonnenkloster 620.
November (der sechste), Tag der Wiedergeburt, 612.
Post (Hermann von), erster Ar¬ chivar, eine der vornehmsten Zierden Bremens , 447 f. von Seiten des Kopfes wie des Herzens höchst schätzbar, 449.
Obergericht,
Praeses Collegii (der Aelterleute), 141. vergl. mit 618.
zu St. Stephani,
o.
505. 629.
Oelrichs (Gerh.), Sammler der Bremischen Gesetzbiicher,456Opposition im Staate, 139. Otto, Herzog von Braunschweig, will die Vogtei in Bremen wieder herstellen, 15. Otto, Kaiser, begünstigt den Erzbischof Adaidagus sehr, zum grofsen Vortheil der Stadt, 13 ff.
Petri (St.) Waisenhaus, 312Petri (St.), Wittwenhaus , 310. Phabiranum des Ptolomäus, 7.
Probst (Jac), Prediger an TT. L. F., ein Verfechter der guten Sache gegen die Faction der Hundert und Vier, 92. läfst sich zu einem Gewalt¬ streich gegen den Dom ver¬ leiten , 93Pröven (der), die Präbende zu St. Rembcrti, 278- eine Berichtigung darüber, 620.
81
Ö42 R. Rastädter Kongrcfs, 602.
Regensburger Reichsdeputation von 1802 entledigt Bremen von drückenden Verhältnis¬ sen, 127. und rundet sein Gebiet, 533. sichert seine Selbsständigkeit, 603.
Rath (der): früliere Einrieb» tung, 36- Bestimmung auf Sechs und Dreifsig, 40. 41. auf Vier und Zwanzig, 73. Reichsachtserklärung wegen der sitzender Rath , 40. man zahlt Elsüether Zollgeschichte, 146über hundert Rathsglieder, 47. Aufhebung derselben nach dar¬ der Rath wird von der Bürger¬ gebrachten Opfern, 147. schaft oft zu verderblichen !Reichsunmittelbai'keit endlich Schritten gezwungen, 45. 46. entschieden, 125. Widerspenstigkeit der grande Reiselust der Bremer, 365. Compagnie, 48- bessere Ein¬ richtung, 62. üble Stimmung Religionsunruhen in Bremen,veranlafst durch Hardenberg, 112. der Bürgerschaft gegen den¬ selben , 63. der neue Rath, Religiosität (ächte), 350. 62. Entweichung des alten, Reliquien und Alterthümer des 62. und Verfügung gegen die Doms , s. Dom. Zurückgebliebenen, 64. Fe¬ Rembertikirche (St.) in der Vor¬ stigkeit in den Unruhen der stadt, 276. ein Hospital für Hundert und Vier, 90. ent¬ Aussätzige, 276. weicht aber doch nach Beder¬ Rembertus, der fünfte Bischof kesa , 94. glanzende Rück¬ von Bremen, 276kehr, 99. ist reformirt bis Renner (L. T.), Stadtvogt, ins neunzehnte Jahrhundert, Verfasser von Hennink de 115. Zwistigkeiten mit den Han, 451. Aelterlcuten, 122 tf. neues Statut über die Rathswahlcn, Rescript Georgs IL, 125. Be¬ 132. vergl. 590. 615. richtigung dieses Ausdrucks, 593. Rathhaus, 163. Redlichkeit und Treue des Rre- Revision (letzte) der Verfas¬ mer Kaufmanns, 366. sung , 613. Reform der Verfassung, 130. Revolution (französische), Einhierüber s. die Berichtigun¬ llufs derselben auf die Aus¬ gen, 594. bildung der Verhältnisse zwi¬ Reformation der Kirche, 75Energische Maasregeln des Raths zu deren Einführung, 76. Heinr. Möller v. Zütphen, 590. sie ändert die politischen Ver¬ hältnisse der Stadt, 115.
schen Senat und Bürgerschaft, 598. 600. Rheder-Kasse, ist gleichbedeu¬ tend mit Staatskasse, 596. Rheinbund
Napoleons,
woran
643 Bremen sich nicht schlossen, 610.
ange¬
Rheinischer Städtebund; auch Bremen gehörte dazu, 589. Riga wird von Bremern gegrün¬ det, 22. Rixa Gräfin von Delmenhorst verwendet sich vergebens für Vasmcr, 66. Roland, 178. und 619. Bedeu¬ tung dieser Bildsäule , die ehemals hölzerne wird von AulYührern verbrannt, 51. Volksglaube, 186. seine Er¬ haltung in der Franzosenzeit, 620. Rolle (die kundige), Samm¬ lung von Polizeivorschriften, 502. Roller (Joh. Nie.) , Vorarbeiter für Bremens Geschichte , 4.06. Rolves (Wulbern), einer Hauptwortführer unter Faction der Hundert Vier, 95- er entgeht Strafe, 103-
der der und der
Rose (die), das Allerheiligste des Bremer Weinkellers, 176. 619. Rotermund (Dr.), Dompredi¬ ger, sein Leiicon Bremischer Gelehrten, 441. 444. Rolermund Harger, ein kühner Bremischer SchifTscapitän, 392 ff. Rudolph von Eardewisch, 80. vcranlafst Lnruhcn wegen sei¬ ner Ansprüche an dieBürgerviehweide, 81. sein Tod, 84Vergeltung, 102.
Rump, noch lebender Profes¬ sor, schildert die erneuerte Einrichtung des Pädagogik
468.
S.
Schauspiel, s. Theater. spielhaus , 224.
Schau¬
Schiffe (Zahl der jährlich ein¬ laufenden) , 400. Schiffbau in Vegesack , 541. St. Magnus, 579. Schmaikaldischer Bund, Bremen in demselben, 108- geräth da¬ durch oft ins Gedränge, 109 ff. Schneidergesellen-Aufruhr, 126. er war nicht das Merkwür¬ digste unter den Ereignissen seit dem siebenjährigen Krie-
gc, 594. . Schönebeck, 583. Schofs , eiue Vermögenssteuer, 352. vergl. darüber 626. der dem Rathe verweigerte Schofs veranlafst vielenUnfug vonsei¬ ten dergrande Compagnie, 48. Schütting, 195. Versammlungs¬ haus der Aelterleutc; sie müssen ihn den Hundert und Vieren einräumen, 91. Schützen - Compagnie, 331. Schützcnschiefsen, 330. Schulden, 508. nicht Eine, son¬ dern Vier Millionen, 630. Schuldcntilgungsanstalt,
513.
Schulen, 416 ff. sie fallen mit der Einführung der Reforma¬ tion zusammen, 424. um¬ ständlichere Erwähnung, 462. intendirte Französirung der¬ selben , 472.
644 Schullehrerseminar,
471. Bremischer
See - Abentheuer
Schiffe , 389 ff. Seefahrthaus,
310.
Seeräuber, Hinrichtung achtzig, 323.
von
Senat, seine gegenwärtige Ein¬ richtung und Ansehen, 131. 614. Senior der Aelterleute, vergl. mit 618.
141.
Siebenjähriger Krieg, beein¬ trächtigt die Sladt trotz ihrer Neutralität, 125. 597. Sitten und Sittlichkeit,
320.
Staatsobligationen , 609. werden, nach und nach getilgt, 608. Stader Vergleich von 1741, 125. Stadt, schönster Theil dersel¬ ben, 226. Stadlbuch, Sammlung der älte¬ sten Gesetze, 501. Stadtgebiet, 524. theilt sich in zwei ungleiche Hälften, 532. 552. neueste Abrundung des¬ selben, 533. Stadthaus, aus dem Palatium hervorgegangen, 194. Stadtrecht, 589.
das erste, 31. und
Smidt (D-), ausgezeichnet durch unermüdliche Thätigkeit im Gemeinwesen , 447.
Stadtvogt oder Advocatus Archiepiscopi, hält das Halsgericht, 166.
Smidt (Joh.), Bemühung um die Aufhebung des Elsflether Zolls, 148. Sommeraufenthalt auf dem Lan¬ de , 547.
Städte (älteste) in Norddeutsch¬ land , 10. Bremen , 19. Statutenbuch , das erste , 31. Stedinger Krieg, erweitert das Gebiet und die Rechte der
Speckhahn (Statius), 117. Bürgermeister, Verräther der Stadt, 590. '
Stadt, 26. Veranlassung dazu, 2S. Fest wegen ihrer Besie¬ gung, 264.
Sperrung der Elbe und Weser für die englische Schifl'fahrt, 602.
Stephanistadt, früherhin ge¬ trennt, 97. 188. Kirche, 273. Stift Bremen , 8.
Sprache (die plattdeutsche) ist national, 372. Spy, the gerinan, würde Bre¬ men jezt anHers finden, als vor hundert Jahren , 360. Staatsanleihen 607.
(gezwungene),
Staatseinnahmen,
510. •
Staatshaushaltung,
506.
Stipendien, 629Sueno, König von Dänemark, wurde bei Vegesack gefangen, 545. Sybeth, der Seeräuber,
74.
Stolz (Dr.), Prediger an St. Martini, zur Erinnerung an ihn, 362. Strafen, Leib - und Lebens¬ strafen, 332. 343.
645
T.
u.
Tafel oder alte Eintracht setzt den alten Rath wieder in seine
Lbiquitätsstreitigkeiten hatten ihren Heerd zu Bremen, 428.
vorige Rechte, 73. Taufe; die Ereraer Taufe , grofse Niederlage , 75. Tettenborn und die Kosacken vor Bremen, 128.
Umgebungen von Bremen, 546.
— Ueberbringer des Schreibens Alexanders, nach welchem die alte Ordnung wieder her¬ gestellt werden sollte, 612. Theater, 494. 501.
Unruhen in der Stadt, 77. we¬ gen der Viehweide , 80 fi".
Thürme (mehrere), nur Befe¬ stigung der Stadt gehörig, 159. Thurm der Ansgariikirche ist einer der schönsten inNiederSachsen und dreihundert vier und zwanzig I'ufs hoch , 269. Tiling (Eberh.), Prof. und thätiger Mitarbeiter am Bremi¬ schen Idiotikon, 629. Timann, Prediger an Martini, seine theologische Spitzfindig¬ keit über die TJbiquität, 113. 428. Tiphoiken,eine charakteristische Frauenkleidung, 340. Tonnen zur Sicherung Flufsschififahrt, 384.
der
Trupen, Aleke, eine wohlthätige Bürgerin, 355. Tullier, französischer Commandant in Bremen, 128. wird erschossen und die Stadt be¬ freit, 129Turniere in Bremen, 188. Tjvcr (Joh. von der) , 50 if-
Union , ihre glückliche Wirkung auf Geist und Gesinnung kaufmännischer Jünglinge, 374.
Unterricht (öffentlicher), Jezte Verbesserung desselben, 472 ff. Unternehmung (Handels-), er¬ ste nach Nordamerika verun¬ glückt, 400. neuere desto er¬ giebiger, 400. Ursprung der Stadt Bremen, 7.
V. Vasmer (Joh.), Vermittler un¬ ter den friesischen Häuptlin¬ gen, 62. vergebliches Bemü¬ hen , den neuen und alten Rath wieder zu versöhnen, 65, sein trauriges Schicksal und Ende, 66 ff. Vasmcrs Kreuz wird noch erhalten, 259. Vasmer (Heinr.), der Vergelter des seinem Vater erwiesenen Unrechts, 70. Vasmer (Hermann), der Iezte des Geschlechts, starb als Bürgermeister, 72. vcrgl. aber 590. Vegesack, 540- 557. Bestim¬ mung darüber durch den Sta¬ rter Vergleich, 125.540. durch den Regensburger Reiehsdeputalionsschlufs, 127. 533. Aintj 505. 511. neue Kirche,
646 543. erste Vereinigung zu einer evangelischen Kirche bei uns, 543. Roth der Bota¬ niker, 544. Veits Kirche, 284-
Vorurtheile des Auslandes ge¬ gen das gesellschaftliche We¬ sen der Bremer, 359.
w.
Vereinigung der protestantischen Confessionen, 270. 628-
Waarenbank in der Handelskrise von 1799, 401.
Verfassung der Stadt, Reform derselben, 130. darüber ver¬ gleiche man : practische Aus¬ bildung derselben, 594- und 613. als Berichtigung.
Wachmann (Joh.), d. j. vertritt die Rechte Bremens mit Glück, 440.
Verfügung zum Besten des Han¬ dels, 399Verhältnisse zwischen Senat und Bürgerschaft, bilden sich vol¬ lends aus gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts, 597 fg. Verwandtschafts - Grade, Ausschliefsung einiger, 133. Be¬ richtigung derselben, 615Viehweide, Schenkung dersel¬ ben, 20. gibt zu schreckli¬ chen Unruhen Anlafs, 78. 93. 96Vieland, Namensableitung, 576. Vierziger, ihre Wahl zur Aus¬ gleichung der Streitigkeit über die Viehweide, 85. sie ma¬ chen sich eine Parthei von Hundert und Vieren, 86. Vitalianer, oder die VitaljenBrüder finden ihr Widersa¬ cher an den Breinern, 383. Vögte (bischöfliche), sind lie¬ ber, als die weltlichen oder die Konigsvügtc , 15. Be¬ schränkung derselben, 29Volksschulen (niedere), 476 Vorschule, ein Thcil der Hauptschule, 473.
Waffenthaten der Bremer,
392.
Wagner (Dr. Elard.), 445. Wahl der Senatoren, neues Statut darüber, 132. Wahrzeichen von Bremen, 167. Waisenhaus St. Petri, 312. Waisenhaus (reformirtes) , 315. Waisenhäuser, Lieblinge Bremer, 313. 626.
der
Wall, 209 ff. Wall (der alte),
220.
Wallfahrt (kurze), Name, 304.
woher der
Wallfisch (Balaena Boops), aufs Land geworfen , Verhandlung deshalb mit Hannover, 173. sein Gerippe im Museum, 207. Watt, was es heifsc , 9. Wchrstand (aller), neuer, 404. Weinkeller (Raths-),
328 ff. 175.
Wenzel, bestätigt die Privilegien der Stadt, 55. Weser, ihr linkes Ufer bietet besonders unterhalb der Stadt interessante Parthien, 553. auf dem rechten oberhalb and unterhalb der Stadt sind eben¬ falls Vergnügungsbrter, 554.
Ö47 Wesei'zollslreitigkejten , s. Els¬ fleth. Westphülischer Friede, Wir¬ kung davon auf die kleinern Reichsstände und auch auf Bremen, 119. Wicnholt (A.), gründlicher Arzt, Stifter und Pfleger des Museums, 457. Wigmudiagau, 569. Willehad, erster Bischof von Bremen, 9. 281. WülehadiKirche, 234. 281.' abgebro¬ chen, 283. Wilkens (P.), 458.
ein Biedermann,
Willerich (Bischof), erbaut die erste steinerne Kirche des Doms, 235. Wilson (Hermann), ein muthiger Schiffer (er hiefs aber Wulsen, 628-), s - Abentheuer mit einem Dünkircher Kaper, 395-mit französischen Kapern, 396. mit türkischen Schiften, 397.
Woltke, Wöltken, (Heine), ein braver Patriote, 97. Tod vor Esens, 107. Wrangel, der schwedische Ge¬ neral, beginnt Feindseligkeiten gegen die Stadt, 118. Wriesberg, Kaiser Karls des Fünften Feldherr, belagert Bremen, 109. und abermals, 111. vergeblich. Wulsen, s. unter Wilson. Wümme , Gränzflufs, 562. 569.
z.
Zauberei, Glaube daran Bestrafung, 322. Zeit (neue),
und
344.
Zesterfleth (des Domdechanten) Beschuldigung des Erzbischofs Albert, 55. Zinsen aus --der Franzosenzeit werden nachbezahlt, 609. Zirkel (gesellschaftliche), 375. Zünfte, Unzufriedenheit der¬ selben über die Vorzüge der Aelterleute, 87 ff.
Wittheit , Bedeutung dieses Worts, 132. 164. vergl. aber 618. die Berichtigung; diese alte Bezeichnung der Regie¬ rungsbehörde ist abgeschafft, 614.
Zütphen (Heinr. Möller von), der Augustiner Mönch, pre¬ digt zuerst die evangelische Lehre in der Ansgariikirche, 75- 590. stirbt den Märtvrertod, 76.
Wittwenkassen, deren eine Menge, 620.
Zug der Bremer nach Gallicien und Lissabon, 14.
Wörterbuch (Bremisch-Nieder¬ sächsisches ), herausgegeben von der deutschen Gesellschaft in Bremen, 450.
Zwinger, ursprünglich drei, 158. der am Osterthore , 222. Zwitterschaft (vorgebliche) des Erzbischofs Albert, 55.
•
648 Dru ciifehler. S- 31. Z. 8- von unten, statt Ordalien 1- Ordeele CRechtssprüche). 75. muss 57- heissen« — 128- Z 4- st-.Unterwesermündungen l. Weserinündungen- 148- . 7« — Smith 1- Smidt— 516. 10. von olicn, st. Achenburg lies Aschenburg. — 521. 16. — — — Wehre 1- Weser— 532— — — Lese l- Lehe- 532. 2* — unten — Werst 1- Warf1. — oben — Lit 1- Lith— 53313. — _ — Voitmershausen l. Woltmershausen» — 533. 9. — — — dem Untergerichte — 534L- den Untergerichten_ ~x — C — — idistavische 1- idistavisische— 5|5crn — 5-jlJ. 4> — nuten ~~■ grossen I« gewissenQ — 551. O. oben das erste und fallt weg* n — 5547« *—■unten st« Kohrmannsche 1- Kehrmannsche. 9- —~oljen — Prahnen 1. Prahmen— czt 5561- Lehnhorst. — 560- * 2. — — — Lehmhorst — — — — ~~ Hohnforst I- Hahnhorst-
— — — — — — — —
5dl. 564569571572. 573573. 5745765S0600.
1911. 14. i, 2. 14
—
—
— Kleineres
1* Klüvers-
— 616. - 625.
— — Hadenberg 1. Hodenberg— — gesichert, bequemer 1- zu sichernbegonnen. — — Wigmodungau 1- Wigiuodiagau— unten — Volda 1- Wolda— oben — Häfen l- Höfen— nach viel muss ein Komma stehent• — 17- — — st- Henizbcrg 1- Heinzberg3- — unten — erst 1- jetzt. 2- der Note v- oben statt am lies vom« — — — — nier 1- hier4- — st- herrschenden Creditansichten lies hcri * 14. v. unten sehende Creditansicht. 10. v- unten st- wurde 1- wurden. i- accedirtH. — oben — accedirten 15- — — — der 1- den. !■ RichterstcIIen17- — — —- Richlerstcllc 19- — — — Berathungen 1- Berathung9. — — — desselben 1- des Senats22. nach Schw iegervaters ist hinzuzusetzen : Stiefsohnes oder Stiefvaters. 15. v- oben st- zeigte lies zeigten. 24- — — — Ausgaben 1- Ausgabe.
— 626. — 630.
12. — — 3. — —
— 607— 612— 614-
-
615-
-
Buclidrmkerei
— — —
— Vorbeugung 1. Verminderung — dürfte 1- wird.
von Helar.
W i 1in n u s u. Naumann
in Frankfurt
a. M