Ansichten der Freien Hansestadt Bremen und ihrer Umgebungen

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ANSICHTEN FREIEN HANSESTADT BREMEN und

ihrer

D

r

Umgebungen

. A. S Professor

Mit

16

Frankfurt i iii

Verlag

von

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o

R

c

ic

,

in Bremen

Kupfern.

am Main 1822, Friedrich

W i 1m a n s

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SICH TB IT dLfPi*

FREIEM HANSESTADT

BREMEN

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IBIBI TmilEMIOnM

WIILMAMS,

1H'2'1

Einem

Hohen

Senat der

FREIEN HANSESTADT BREMEN

ehr für ch ts vo 11

g e

wi

d

in

et

v i) m

Verleger.

Hoher

V\ ein

anders,

freien

und

Werk

zugeeignet

Bewohner Denn

als der

glücklichen werden,

erslen Behörde Bremen,

des

dürfte

ein

dessen Inhalt

die

dieser Stadt so nahe angeht. ist wohl

verpflichtet sind,

Senat!

letztere

zu verkennen den Vätern

wie hoch ihres Staates

deren weise Fürsorge sich üherall durch

festes Halten

am Gesetz und

ablässige Bemühen

durch

wahres Bürgerglück

das un¬ durch

alle

Stände

so rühmlich

der

Gesellschaft

ausspricht.

INicht ohne

Rührung

legt daher

Freistadt

am Weserstrome

einem

hohen

Senate nieder. Vaterstadt

wesentlichen

Dienste

Absicht,

ehrliche

dies

Werk

Kann

leisten,

Wille,

vor

er gleich

keine wichtigen

was er zu geben hat, der

innige

ein Sohn der glücklichen

der geliebten

nigstens

zu verbreiten,

und

so gibt er we¬ und die gute wird

in

den

Augen

der

Gvossmuth

Gabe einen Werth fernten

Geber

Neuem

empfehlen.

zu früh

der

um

würde

verleihen,

der Huld Wäre

geschiedene

Ansichten

auch

der

und den ent¬

seiner Gönner der,

ach!

Hauptverfasser

noch in der Lebenden Bremen

so

verdiente

diese aus dem Herzen

ten Bremers

kleinen

von leider dieser

Reihe;

er,

Fremdling, eines entfern¬

sich hervordrängenden

Empfin-

düngen,

mit inniger

Rührung

unterschrieben

haben. In dankbar

tiefer

Ehrfurcht,

verpflichtet

und

unterzeichnet

Eines

hoben

Senats

gehorsamsi er

Friedrich

Wilmans.

Vorrede

des

Verfassers.

In dem Wechsel meiner Verhältnisse ist es von jeher meine Maxime gewesen, mich in jeder neuen Lage des Lebens Geschichte welcher

mit der

der Gegend

Oertlichkeit

vertraut

ich zu leben halte.

und

der

zu machen,

in

Selbst thue ich diefs

wenn ich mich nur einige Wochen an einem

Orte aufhalte.

bernahme

des Werks,

übergebe, Antrag

Dennoch

Als ich daher das ich hiermit

angesprochen

nicht

auf der Reise

wurde,

machten

mich manche Rücksichten

länder,

ich erst

erschwerte

lernt und studirt bohrene

mit

der

Bedenken wurde ein Fremder

der

ganz unvorbereitet.

Dafs ich ein Fremder,

wohnte,

dem Leser

fand mich

bedenklich. dafs

um Ue-^

seit wenigen

manches,

hier ge¬

was der hier Ge-

Muttermilch aber durch

Jahren

indem manches

seyn wollte,

bemerkt

ein Rhein¬

einsaugt.

Dieses

den Vortheil ersetzt,

manches

Interessante, '

C«)

was

x dem

-Einheimischen

verschwindet,

der

Fremde

spricht, ohne Vorurtheil. Ein

wichtigeres

Bedenken

war

Wem wirst du es zu Dank machen? die Tiefe,

so wird

Buch gelehrt beenüsc Ö D

das grofse

schelten,

und

folgendes: Gehe ich in

Publikum

es bei Seite legen;

ich mich mit Schilderungen O

der Aussen-

seite, gebe nur das längst Vorhandene

mit andern

Worten,

so genüge ich mir selbst nicht

so wenig

denen,

denen

mein

und eben

ich genügen mögte;

der

Einheimische,

der die Natur einer solchen Arbeit

nicht

und

kennt,

ziemlich

und Sitten seiner Stadt manchmal det,

beklagen,

in den Geschichten

zu Hause

ist,

wird

sich

dass er nicht viel Neues fin¬

indefs der Ausländer,

dem der Inhalt

meines

Buchs neu ist, sich an diesem Neuen ergötzen mag. Der dafs ich

strenge

Historiker

sorgsamen

wird

mich

Untersuchungen

tadeln,

malerische

Schilderungen

der Natur

beigemischt;

derjenige,

der sich unter

dem Titel

Ansichten

nur

eine

leichte Leetüre gedacht,

wird über die Forschun¬

gen ungehalten

Es war

Bestimmung

seyn.

dieses Buchs,

nun

einmal

die

dafs es so seyn sollte

--

XI

und nicht anders ; es blieb mir also anders niekts übrig,

als es in dieser Form

so gut zu machen,

als es in meinen Kräften war. Diejenigen,

die gern ins

werden mich tadeln, die wohl

hervor

Bremen

Grundsätzen

zu seyn, schwarzen

als ich.

Charakter

das Böse, so

zu betrachten;

in der

ich über¬

gerne denjenigen,

Ursache Dieses

haben Buch

Tafel unsrer Staats-

an¬ nicht

nur als Ausnahme

lasse daher die Tadelsucht der Welt

mögen,

gemäs,

Natur, wie im Menschen,

mit

Mängel,

jedem

Es ist meinem

physisch wie moralisch,

mehr

wie

Ding ankleben

gezogen habe.

wie meinen

malen,

dass ich so manche

der Republik

dern menschlichen

Schwarze

unzufrieden

überhaupt

und

die

.zur

gesellschaftli¬

chen Gebrechen zu machen war vollends unpassend. Ich rühme Die

das Horazische : ubi plurima nitent etc. geschichtliche

Abhandlung

in

diesem

Buch ist das Resultat

mühsamer

Forschung

langen Nachdenkens.

Der Leser im Allgemeinen,

und wie viele gelehrte Leser nicht auch, nicht

besonders

mit der

schichte beschäftigt

haben,

nehmlichen

und

die sieh

Specialge-

sehen selten einer ge-

Xll

-

sehichtlichen stet,

nicht

die

an,

die sie geko¬

Citate fast den Text

ver¬

schlingen.

Nun bin ich aber der Meinung,

dass

die meisten

Cilate

sind

wenn

Arbeit die Mühe

und weiter

da mitgetheilt

nur nichts,

werden

werden

Citate

beim

auch

und

die Frage:

aufgeworfen

wo die Ausbeute

Resultate Woher

muss.

neu

sind

weisst du das?

Denn

Bekannten

keit des Gescbichtschreibers Selbsttäuschung,

Pralerei

und dass ein Citat nur müsste,

oder die Folgerungen und allerdings

eine literarische

dass durch

die Glaubwürdig¬

gewinne,

ist nur eine

die sich auf Leichtgläubigkeit

grün¬

det; denn wie viele sind es, welche die Richtigkeit der Citate,

ihre richtige

Anwendung,

ja auch nur

ihr Verständniss, und ob sie auch wirklich im Origi¬ nalgelesen worden, beurtheilen z.B. Johannes

können? Wer wollte

Müllers Quellen

Dass nun in einem Buch, ends keine Quellencitate aus der Natur

wie dieses,

mitgetheilt

des Buchs

gern ich zugeben mag,

alle nachschlagen?

hervor.

worden, Indessen,

voll¬ geht so

dass auch ich irren kann,

stehe ich gern Jedem Rede, der in dem geschicht¬ lichen Theile dieses Buchs etwas zu finden glaubt,

das mit dem,

was Roller

und die Chronisten

sa¬

gen, nicht ganz übereinstimmt

; denn wenn auch

dieses Buch keine Citaten hat,

so ist doch meine

erste

Handschrift

Das berühmte

ziemlich

Diplom,

zu Gunsten

der Stadt

haben

soll,

und

hung

darauf

in

findet,

kommt

vollgespickt

davon.

das Kaiser Karl der Grosse dem H. Willhad

wenn

man gleich

einem

Diplom

bei mir nicht

gegeben

eine

Bezie¬

Friedrich

des I

in Betracht,

wie

sehr und

wie oft auch

Roller

und

auf

enlschiedcne

Sache

sich darauf

eine

ziehen.

Das Wort

des Adamus

Rcmpublicam

Bremensis,

und

Andere

nobis

was

als be¬

restituit

einige

Zeilen

Weiler darüber steht, habe ich auch nicht beach¬ tet,

da das Diplom

gilt und kann. num

analogisch

Otto des Grossen hier mehr richtiger

Auch das berühmte hat mich

sage zu

ungerührt

viel für eine

so viel hinzu:

dass

angewandt Privilegium gelassen.

Vorrede

ich

werden HenriciaDoch

und

zu allem,

setze nur was ich in

den ersten Bogen dieses Buchs gesagt und gesagt, meine sehr wohl erwogenen Und nun

ich

nicht

Gründe hatte.

möge dieses Büchlein,

so wie es

XIV

.

--------

ist, als ein Gemälde, Standpunkt

entwerfen

Bewohnern

der Stadl,

malh geAvordcn, werden,

so treu ich es in meinem konnte,

von den Liedern

die mir eine zweite Hei-

eben so herzlich

aufgenommen

als ich es mit ganzem Herzen und

Liebe auszuführen Ich

im Stande

wünsche,

dass

mit.

war.

dieses

Buch

seinem

Zwecke gemäss den Leser unterhalte,

dem Ken¬

ner

erscheinen

aber

möge.

probehaltig

und

An gewissenhaftem

suchungen

tüchtig

Fleiss in den Unter¬

habe ich es nicht

Nachschrift

zu

fehlen lassen.

Obigem.

Der

Verfasser des grösslen Theils

der vorliegen¬

den

Blätter

seines

nicht

hat

erlebt.

die

Vollendung

Eine langwierige

Krankheit,

zuletzt in eine Luftröhrenschwindsucht entriss ihn den Seinigen lehrtenrcpublick für beide.

und

Auch seine Mitbürger

lich um ihn getrauert.

die

überging,

der deutschen

am 19. April 1822

Werks

Ge-

viel zu früh

haben schmerz¬

I

XV

Sein Geburtsort Erst seitdem

Iahrc

an der Bremischen hatte

war Trarbach

er Bremen

sitze erwählt.

1817,

wo er zum Professor

Handelsschule zu seinem

bürgern

Fleisse strebte,

wärtige, erwartete gängige

Prüfung

und

und

durch

eigene

tion , theils

Mit

Revision

Anstrengungen seiner langen

und lebendige und

vertrauter

Loca-

hatte

an

Tradi¬

vollständi¬ gewordenen

erhalten

können.

er wiederholt

dieser Revision mit ihnen

dieser Art wurden Krankheit,

seiner

theils von Jugend o

derselben

gesellige Zusammenkünfte

Dennoch

mehrerer

ein längeres

die Abrede getroffen,

früheren

der hiesigen

die lezte Feile würde einigen

einzu¬

dass dieselbe ohne vor¬

Anschauung

Quellenstudium

Freunde,

seine

Zeugniss.

Begebenheiten ~

durch

mit welchem

so wie die gegen¬

mit dem Detail

litäten

Wohn¬

vollends

geben

Arbeiten,

er selbst nicht,

Bremischen,

geres

er sich hier

das ruhmvollste

ward,

er sich hier fühlte,

Neigung,

davon

schriftstellerischen

berufen

bleibenden

Wie heimisch

mit welcher entschiedenen mühsamen

an der Mosel.

besondere zu widmen.

ihm während

die sowohl

lautes

He-

XVI--

den,

als jede lebhafte

den gebot,

Unterhaltung

von seinem Arne

zu vermei¬

ganzlieh

Es blieb seinen nachgelassenen Erfüllung übrig,

jenes Versprechens

als die noch

te kleinere

daher

und Unterlassenen

zuarbeiten,

arbeiteten

Theile,

tung

ihren

nur,

einige

Ma¬

Skizzen vollends

aus¬

und grösseren, glaubten

dem

soweit

Die so

Freund

seine

Arbeit

beschränkter

zu dürfen,

unterstüzt

haben

er sie aufgefordert

lich mit ihm hätte Bremen,

und

für

versprochen und

be¬

Ergänzungen

sie den Verfasser

wenn

die Revision,

halte,

gemeinschaft¬

Statt finden

im November

und

Raum

womit

würden,

völlig be¬

in einem Anhange

Berichtigungen

nachtragen

schon

sie dagegen aus Ach¬

Zeit es gestatteten, der

zu der

Benutz¬

gesammelten

verstorbenen

das Publikum,

schränkte

letz¬

Aufsätze sind mit einem f bezeichnet.

Dem ersten

war,

unter

zur

anders

gebliebene

und dem Werke anzuschliessen.

behandelten

für

nichts

Schrift,

ung der von dem Verstorbenen terialien

Freunden

unbearbeitet

Hälfte dieser

untersagt.

können.

1822.

XVII

Inhalts-

I.

Verzeichniss.

Seite

Bremische Geschichten. Lage und Ursprung der Stadt Bremen.......

7

Das Stift.................

8

Die Stadt.................

10

Die freie Gemeine

.............

18

Bremen zur See und im Auslande........

21

Stadt und Erzbischof.............

22

Stedinger Krieg...............

26

Die Hanse..................

33

Bremen in der Hanse.............

35

Der Rath.................

35

Die Kasalsbrüder..............

41

Krieg mit dem Dom-Dechant

Moritz.......

Krieg mit dem Grafen -von Hoya

43

........ * *

45

*

XVIII Seite Die grande Compagnie............47 Gefahren der Freiheit............49 Kriege..................55 Die Gebrüder Dado und Gerold........56 Rüstringer Krieg..............59 Unglück der Zeiten.............63 Der Neue Rath..............64 Joh. Vasrner

...............65

Heinr. Vasrner...............

70

Beruhigung................73 Stellung nach Aussen............73 Die Reformation..............75 Innere Unruhen..............

77

Rudolph von Bardewisch, Comthur des deutschen Ordens

80

Die Hundert und Vier............87 Rückkunft der Ausgewichenen.........99 Die neue Eintracht.............100 Rechenschaft................102 Krieg mit Junker Balthasar von Esens und Wittmund Bremen im Schmalkaldischen Bunde.......108 Beligions Unruhen.............112 Aeltermä'nncr Collegium...........120 Der Kurzrockischc Vergleich Reichsunmittelbarkeit

.........122

Bremens.........125

Der siebenjährige Krieg...........125 Das neunzehnte Jahrhundert..........126 Reform der Verfassung............130 Der Elsflether Zoll.............144

.

104

XIX

Sei Ii;

II.

Die

Stadt.

Allgemeine Ansicht der Stadt.........

151

Der Markt................

162

Das Rathhaus...............

163

Die Börse................

177

Der Roland................

178

Der Domshof.............•

III.

• 187

Das Stadthaus...............

194

Der Schütting...............

195

Das Museum...............

196

Der Wall................

209

Kirchen,

Kapellen

bestandenen Der Dom

und

und noch

Klöster,

die

einst

bestehenden.

................

Die Liebfrauenkirche...........

235 . 258

Die St. Martinikirche............

261

Die St. Ansgariikirche............

263

Die St. Stephanikirche............

273

Die St. Paulikirche in der Neustadt.......

275

Die St. Rembertikirche in der Vorstadt......

276

Die St. Michaeliskirche in der Vorstadt......

279

Die Willehadikirche.............

281

Die Heilige - Geistkirche............

283

Die St. Veitskirche.............

284

Das St. Paulskloster.............

285

Das St. Catharinenkloster...........

288

Das St. Johanniskloster......•.....

294

XX

Seite IV.

Milde Stiftungen der altem und

und wolilthätige neuem Zeit:

Anstalten

Das St. Jürgengasthaus............

303

Das St. Gertrudengaslhaus...........

306

Das St. Ilsabeengasthaus...........

306

Das Beguinenhaus..............

308

Das Altemannhaus...........

V.

.

. 309

Das Nicolai "Wittwenhaus...........

309

Das Gasthaus für Pilger...........

309

Das Petri Wittwenhaus............

310

Das Haus Seefarth.............

310

Das Armenhaus......■.......

310

Das Krankenhaus..............

311

Die Armenanstalt..............

311

Die Waisenhauser..............

312

Bremens

neuere

Gewerbe. sung.

und

neueste

Wissenschaft.

Neustadt.

Stadtgebiet.

Zeit.

Sitten.

Kunst.

Verfas¬

Umgebungen.

Gegeneinanderstellung des Zustandes der Sittlichkeit der arten und neuen Zeit ...........

319

Handel und Schiffarth............

377

Wehrstand der Bürger............

404

Kirchliche Verfassung............

410

Schul-

und Gelehrtengeschichte

Bremens.....

416

Kunst in Bremen..............

483

Musik in Bremen..............

488

Das

Theater

...............

494

XXI

Seite Gerichtswesen...............

501

Staatshaushaltung..............

506

Die Neustadt.

515

1. Entstehung..........

2. Jetziger Zustand............ Stadtgebiet von Bremen

523

...........

524

Vegesack................

540

Bremens Umgebungen............

546

Anlage

A.

zu Seite 556................ Anlage

569

B.

zu Seite 559.

. .

............

. 586

Anhang. Berichtigungen,

Erlauterungen

und Zusätze

....

589

XXJ1

Verzeichniss

der Kupfer,

nebst der Seitenzahl,

Das

Utithhaus

und

Standpunkt:

der

wohin sie gehören.

Markt......

der Eiligaug

Seite

in den Ml

162 —163

', mau sichl den Roland

(S. 178;

den vordem Tlieil der Obern Strafte au derem Ende den Ausgarii- Thurm.

Ansicht der Bürger-Viehweide......... Mau vergleich« ist.

die Volkssage,

Im Hintergründe

italienischen

Bremen,

Pauneln

wie diese Weide linker

umgeheu,

S. 181

mit

Hand

an die Sladt gekommen

der neue ilegi-ähuil'splatz

der

durchblickenden

S.

von

Kejuherti

Kirchs. Der Domshof............... Rechts

S. 187

das zum Stadthausc

moderuisirte

alte Palatiiuu

Ansicht vom alten Walle......... Standpunkt Windmühle tardeau)

mit

östlich

hefand

von

der Wache

sich die erwähnte

Schleusen,

(S. 194)

S. 220—222 am

Oster - Thore.

Batterie,

links

um das Weser - Wasser

in

der

Unterhalb

der

s. g. Bär

;Ba-

den Stadtgraben

zu

lassen.

Erste

Ansicht

des Osterthor-

Linki« das Schauspielhaus,

H'alles....... im Hintergründe

S. 224 der &WiHftt

(S. aas)

XXIIT

Zweite

Ansicht

des Osterthor

Der hier trescarpe Dauim

erwähnte

genannt)

• JfEtiles......

Hügel

-von der Seite des Glacis

zu welchen

mit einer Brücke

S. 225

ein,

führt;

seit

der

der schmale

letzten

Weg

(gewöhnlich Zeit

endigt

Con-

aufgeworTeuer

in der Bischofs¬

nadel.

Ansicht

des Heerdenthor Standpunkt:

der Herren

- Walles........

von dem hier erwähnten

Seemmui uudDunlze

der Wall

S. 226

unlerhalh

Belvedere

genommen,

neue Wohnhauser

im Yollblick

; links das Glacis,

Vegesack.................

S. 540

Das abgehende

Dampfboot;

telgründe

rechts

Erdzunge

zwischen

Ansicht

der

die

Stadt

vorher

Mündung

der

zur

die Eisbrecher;

der

Stadt

städler

im

Vorgrunde

dem

von der

Westseite.

die grofse

die Martini

alten

Wall,

Standpunkt

:

Weser - Brücke ,

und Ansgarii-Kirche, der Zwinger

Auf dem

der

Westseite......

S. 554

Hnus auf dem Bollwerke ; liukerhand

Thor

und

auf dem Walle;

Dampfboot.

die

rechts der Neu¬

Im B'erublick

die Stadt

bis

hinauf.

Lesum............

Das Lampensche Die Allee erstreckt

Dorfe

Die ehemalige Horn,

der

S. 553

Flufs,

S. 555 das Dorf mit seiner hochliegendeu

Lampen'Holz...............

vom

ein Theil

Kähne.

das ankommende

Der gleichnamige

Ansicht

im Mit¬

(S. 555)

Hintergründe

das Kehrmannsche

Deich;

von

auf

vor dem Sleph.

zum Theerhofe

Ansicht

Ansicht

im

von unten herauf

von

Standpunkt: Windmühlen

Lesum;

Land;

Siidostseite......

;

die Windmühle

Flufse die Oberländischen

Ansicht

der

das Oldenburgische

und Lesum

folgenden

Vieh - Werder

der Dom,

links

der Weser

von

Gegenstück der grnfse

rechts

der Windmühle.

nebst einigen

Kirche.

S. 560 (Klüversche)

Holz.

Lampens

Haus im Hintergrunde.

sich bis Ober Neuland.

Horn — jetzt

von

der

Lehe

neu zu erbauend*

sehr bekannten

Häuseru.

her

....

Kvangefische

S. 561 Kin he in

Iv I. B

remische

Geschichte

n,

I

Boden.

IVleeresfluthen

überströmten

niederdeutschen

Flächen

die

Pforte.

westfälische

wir Sand

nennen,

serfläche. ben

Bloche

vereinzelt

in der Urzeit

der Weser

bis hinauf

Zermalmter

bildete

den

dieses

Grund

Gesteins

in dem Boden

die an

Granit,

was

dieser

Was¬

liegen

allenthal¬

als stumme

Zeugen

der Veränderungen

der Urwelt,

gen keine Antwort traten und dieser

geben. Als die Wasser zurück¬ Sandboden auf's Trochene kam,

bahnte

sich der Flufs. Weg

sen , fand aber nach unten mer wiederkehrenden

die auf unsere

durch

die weichen

den Widerstand

Fluthen

zu mächtig,

Fra¬

Mas¬

der im¬ und zer-

theilte sich in vier schmale Mündungen. So noch bis ins zwölfte Jahrhundert. Die Fluth, welche über das Land mit den Mündungen des Stroms flofs, brachte die Schiffe in den Flufs und führte sie fort" Aber

der Flufs

strömte

den er in seinem Laufe und wieder jenseits

Sandbänke

seiner

Pforte

nicht

fand,

fort,

auf, sondern aus fetten

allein

den Sand,

und warf hin er brachte

Fluren

auch

feine Erd-

4 theilelien,

die in seinen "Wogen schwammen,

jene Sandzüge sprüngliche derschlag

nur in der Tiefe

Sandboden fruchtbarer

Auch die trübe fruchtbare

sinken.

Masse,

Jener

die Geest, bildete

die Marsch. Sand,

auf dieselbige

ist anfangs Slick,

in welchem

Bald aber erzeugen

ur¬

der Nie¬

des Meers brachte

und wirkte

Der Marschboden breiartige

walzten.

Erdtheile

Woge

Theile,

bildete

da sich

wie

Art *).

eine nasse

schwere

Körper

ver¬

sich zähe Pflanzen,

die

den Schlamm zusammen halten. Nicht lange, so ist derselbe so hoch, dafs ihn das Wasser nicht mehr überströmt; dann wird er härter, und das tragbare Land erwartet die bearbeitende Hand des Menschen. Sechs

Fufs

hohe

achthundert neuend,

Jahren.

gen ten

drängten

baute

nur

durch

yon

die Natur

er¬

bis acht

das alte Ge¬

etwas

weiter

besu¬

in einigen Jahr¬

seyn.

Striche

sich zusammen:

war diese Lage

konnten

Zeit

hinauf

ihr altes Reich;

sich einzelne

oder Wurten

unsicher

noch

wird es schon anders

So höheten Wasser

die Weser

geltend,

chen die Seemöven hunderten

eine

Noch macht die Fluth

Stunden

des Meeres

erfordert

So wirkt immer

zerstörend.

und zwanzig biet

Marsch

allmählig;

die

auf den Erhöhun¬

sich der Siedler immer noch. Erdwälle

an.

Aber

Diese Wur¬ gegen

höhere

*) Geest und Marsch heifst trocknes und sumpfiges, oder hohes und niedriges Land. In lateinischen Schriften des telalters heifst es humidum et siccum oder auch altum et sum. Geest und Güst ist einerlei, und bedeutet fruchtbar.

auch Mit¬ Bas¬ un¬

Fluthen

geschützt

werden;

in dem Schutze

dersel¬

ben konnten die Wohnungen stehen, konnte sicher das Vieh auf den unabsehbaren Flächen weiden. Das Land jenseits seits der Erdwälle Anspülungen

blieb so niedrig, als es war, dies¬ oder Deiche wurde es durch neue

höher.

Durch

beides wurden

ser immer mehr zusammengedrängt; gezwungen, und sich

seine schmalen in eine

breite

der Strom ward

Mündungen Mündung

der ursprüngliche

Ufer der Weser, oder Moore, die zum Theil stehung

verdanken.

das Wasser

stehen

gengüssen

und

Gewächse

in

verschlangen

zu verlassen,

zu beschränken,

die auch jetzt noch ihre Entstehung Wo

die Was¬

verräth.

Sand,

also die jähhohen

die Geest endet, jenen Sandhöhen

liegen die ihre Ent¬

In diesen tiefen Flächen bleiben;

sie nahmen

Ueberschwemmungen sich

auf,

erzeugten

diese wieder,

die von Re¬ losgerissenen

Wasserpflanzen,

in dem Maafse, wie sich

neue erzeugten und die alten verdrängten. dete sich in diesen Tiefen auf dem festen den eine aus Pllanzentheilen drungen

von Erdharz,

und schwerer höher

durch

desto leichter,

verrathend,

erschien.

Torf liefert, aufhört,

die je tiefer, den Druck faseriger,

In dem Maafse,

desto

der obern mehr

die Nahrung wie

oder Erhöhungen

Lage,

je

das den

und nur dann

entzogen

aufwarf,

dichter

den Ursprung

durchzogen,

das Meer

Da bil¬ Sandbo¬

Lage, durch¬

Diefs ist das Moor,

es mit Graben

den Wasserpflanzen Sandbänke

bestehende

sich immer neu erzeugt,

wenn

konnte

oder

und

so

wird. der Flufs

die nach und

nach den Wellen auch

hier

nicht mehr erreichbar

die Ansiedlung

möglich.

Bewohner der Geest waren Fluth sicher. Ansiedlung Landmanns

angewiesen;

Mühe

nur

Aber

nur

war

die Geest belohnte

nach

vieler

lichen Arten undankbarsten.

das Moor

gegen

von Feldfrüchten;

vom Meer verlassene

Sumpf-

und Sandland

willkührliche

Schutz,

welche

gänglichen

gab seinen

dieses Landes,

und durch

Einheit

unbekannter

Zeit

begünstigt

der Gesinnung, dasjenige

heit von aller Willkühr wesen.

von

zu gewähren

Bewohner

Aufsen

am

den

ihre

unzu¬

pflegen.

Die

durch hatten

erworben

das theuerste

war

Bewohnern

Gebirgsbewohnern

Felsmauern

was jedem Menschen

mit vorzüg¬

oder ihm entrissene

Herrschaft

den

des

Verbesserung,

doch

flache

die

von der Natur

wenn auch nicht mit reichlichen,

Dieses

ward

ganz vor der steigenden

auf der Marsch

dem Acherbauer

waren,

die Lage schon seit

und bewahrt, ist:

Unabhängig¬

und selbstständiges

Gemein¬

7

Lage und Ursprung der Stadt Bremen. Auf

beiden

ein Volk,

war;

es besitze

fülle es auch; sehene

der

das den Römern

cen bekannt sagt,

Seiren

untern unter

ein Volk, nicht

allein

dieses unter

wohnte

dem Namen

Chau-

von welchem

Tacitus

sein Land,

sondern

den Germanen

Volk wolle seine Gröfse

ohne Habsucht,

Weser

sehr ange¬

durch Gerechtigkeit,

ohne Leidenschaft,

behaupten;

ruhig

und verborgen lebe es, ohne den Krieg zu scheuen, ohne ihn zu suchen; es sey nicht durch Raub be¬ kannt;

der Chaucen

züglich

darin erkannt,

nicht

durch

Kraft

und Tugend

werde

vor¬

dafs sie ihre Ueberlegenheit

Ungerechtigkeiten

erlangten;

doch

alle

seyen zum Kriege bereit, wenn es die Noth heischte, und sie Hosten auch im Frieden Ehrfurcht ein. Zu diesem gehörte dreifsig

der

Gerechtigkeit

offene Ort,

Stunden

Sandbänke

die

der

der Chaucen Untergängen Kunde

dicht

von der Stelle,

sich in die Nordsee

zur Zeit Karl's des Grofsen, unter

der Geschichte

wo sie jetzt

als der

durch

lag, und erst

geehrte

Renennung

dem Namen kam,

Volke

an der Weser,

windet,

in der allgemeinen war,

ehrenden

Namen Sachsen

Bremen

zur

nach dem er vielleicht

von Ptolemäus, dem Geographen, mit dem unkennt¬ lichen Namen Phabiranum unter den vier und neun-

b

-

zig germanischen zeichnet -worden.

Städten

In der Niederung

lange

zwischen

vorher

war

be¬

zwei Sandhöhen,

wo

die Balge, ungewifs ob Ton Natur oder durch Kunst, einen Meinen Strich Land umllofs und zur Insel machte,

wo das Bett

getheilt,

leichtere

gestattete, schichte

haben beginnt,

lichen

der Weser

durch

Vei'bindung

mit dem andern

wohl um die

Zeit,

in Sicherheit

Ueberfällen

Fischer,

eine Halbinsel Ufer

wo unsre

vor plötzlichen

Schiffer

Ge¬

feind¬

und Handelnde

gewohnt. Das Als Karl

der Grofse

bezwingbaren dernde

Stift.

Sachsen

Beligion

durch

sicherer

gedachte,

wählte

lichsten

Bisthums

den

Bestimmung

gewesen schon

seyn mit Recht

Bisthum und

übergab

fette Weiden

stehenden Zehnten

Bremen, schon

aber

er

die

durch

tung und Beschützung

zu be¬ also

um

unbedeutend

durch

Handlung

wurde.

fischreiche

Dem Wasser

aus zehn Gauen be¬

Wigmodia

aller Erzeugnisse

mil¬

des nörd¬

der

gezogen

schätzbaren,

von Fi-iesland

und

nicht

auch

in Betracht

, Provinzen

einen Theil

Ort

Schwert

eine die Barbarei

er zum Sitze

willen

mufs ,

durchs

zu bezwingen

haupten dieser

die kaum

zum

und Lorgau, Sprengel,

des Landes

der Diener

und

und den

zur Unterhal¬

Gottes,

doch ohne

irgend eine Gerichtsbarkeit oder andere Landesho¬ heit, weder über die Stadt noch über das Land. Um die neu gepllanzte

Kirche

nach canonischer

9 Ordnung

einzurichten,

tes und des übrigen Willehad,

den Samen Unterrichts

ein englischer

ser

hatte

wurde

sassischer

Abstam¬

(788) zum ersten Bi¬ für das Land seiner

er schon früher

die Heiden

bekehrt,

Got¬

auszustreuen,

Priester

mung, von Karl dem Grofsen schof ernannt. Aus Vorliebe Väter

des Wortes

an dem Ufer

schon

einmal

der We¬

eine

Weine

Kirche und Gemeine in Bremen gestiftet; dann hatte er durch Ueberfall der heidnischen Sassen nach Ita¬ lien entfliehen

müssen,

war nach Wittekinds

rung zurückgekommen, Karls

Schutz

das

und fand endlich

bauete

zerstörte

unter

des mächtigen

Heiligthum

als Märtyrer

Bekeh¬

wieder

an der untern

auf,

Weser

das Ziel seines Tagewerks. Aufseihalb ser begrenzten des Flusses baren, sich

mit jetzt

des durch Ortes,

sicher

auf einer,

liegenden,

Heidekraut der

die Balge *) und die We¬

Dom

vor

der

nach allen Seiten

bekleideten in majestätischer

und

grofse, hölzerne gehörigen

Mitteln Kirche

Gebäuden

angemessene, erbaut,

sicht¬

Sandköfie,

wo

Länge

hin'

streckt, ward von dem Apostel und ersten der nördlichsten Sachsen und Friesen eine dürfnissen

Gewalt

Bischof den Be¬

gewifs

und mit andern

nicht dazu

umgeben.

•j Balgen heißen an der untern Weser die Graben, welche die ablaufende Ebbe auf den Walten macht. Dafs weiter hinauf auch andere ähnliche Sandgrä'ben, die nicht dieselbige Ent. Stellung hatten, so genannt wurden, ist natürlich. Watt nennt man an der See diejenige Gegend, die wenigstens durch die Springfluth überschwemmt wird,

2

10 Als es unter nöthig

erachtet

Kaiser Ludwig wurde,

thum zu errichten,

dem frommen

für

nördlicheres

Bis¬

ein noch

wurde

Ansgai ins zum Erzbischof

von Hamburg ernannt, das bald durch den Tod des dritten Bischofs unbesetzte Bisthum Bremen mit jenem

vereinigt,

und

verbindlichkeiten chen,

dagegen

gegen

obgleich

von allen

das Erzstift

dies durch

Gunst

Suffragan-

Cölln freigespro¬ des Kaisers

gegen

letzteres noch nicht gleich zur Vollziehung gebracht worden konnte. Der siebzehnte Erzbischof von Ham¬ burg, Liemarus, Norwegen zogen und

da seinem Sprengel

und Schweden

worden, fortan

nannte

wurde

entstandenen

nur dieser

die Verfassung

und

das nördliche

einige

oder waren,

nichts.

nahmen,

von Bremen,

Titel gebraucht.

der norddeutschen wirl *),

Deutschland

Jahrhunderte Ihre

ent¬

Stadt.

wenn man sie so nennen Römer

Bisthümer

sich Erzbischof

Die Ueber

die in Dänemark,

später,

Einwohner,

wie jeder

an den Nationalversammlungen,

Städte,

zur Zeit,

als die

kennen weifs

lernten,

man

wenig

in so fern

sie frei

freie Hofbesitzer,

Theil

in welchen

auch die

Richter gewählt wurden. Als Karl der Grofse Sach¬ sen eroberte, liefs er das Verhältnifs der Edelfreien,

*) Vicos locant nou in noslrum inoreul, connexis et coliacrentibus aedifieiis. Suam quisque doraum spatio circumdat, sive ad versus casus ifjnis remudium , sive inscitia aedificandi. Tac. Germ.

11 Freien und Leibeigenen, wie es war, nur dafs die Gemeinfreien den Zehnten an die Bischöfe liefern mufsten,

und ihnen

wurde.

ein königlicher

Die Landeshoheit

ben also beim König. zeiten Herzoge, König,

Grafen,

sai'sen zu Gericht,

Sendgrafen,

schützten

für

den

die Kirche,

und

Zu Karls des durch den Grafen

und die freien Einwohner fanden,

und

blie¬

in Kriegs¬

das Regiment

achteten auf die Schöffengerichte. Grofsen Zeit wurden die Schöffen die das Urlheil

gesetzt

und die Strafgefälle

verwalteten

oder Oberrichter

Richter

nach

gewählt,

deren

Weisthum

der Graf sprach. Nur die Freien (zwischen Freien und Edclfreien war kein Unterschied der Rechte, sondern

nur des Besitzthums

ren Bürger; andere ten

nur aus ihnen wurden

obrigheitliche

Theil

und des Ansehens)

an der

waren unfreien Gewerb.

Personen Wahl.

Standes

Die

die Schöffen

gewählt,

wa¬ und

nur sie hat¬

übrigen

Einwohner

und beschäftigten

sich mit

In den unruhigen Jahrhunderten Grofsen rechneten es selbst freie

nach Karl dem Leute für ein

Glück,

sich

Bischofsleute

nach dem Königsrichter Ansprache

zu

werden,

zu entziehen,

des Bischofsgerichts

Erzbischof Adaidagus,

und

verbindlich

nach nur

und der

zu seyn.

von hohem Stande, jung, schön,

von trefflichem Charakter, gelehrt, hochgeschätzter Kanzler der drei Ottonen, halte nemlich von Otto dem Grofsen für sein Erzstift erlangt, was auch schon andere Bischöfe für ihre Sitze erworben, dafs die Leute seiner Klöster beinern weltlichen Richter

12 unterworfen

seyn sollten,

sondern

allein

des Erzbi-

schofs Schirmyogt, so lange er ihrer mächtig seyn könne. Was also, ohne besonders den Vortheil der Stadt Bremen Vortheil willigt

zu berücksichtigen,

des Bischofs, worden,

Wichtigheit Gemeine

war dennoch

für

Ausbildung

verlangt

vielmehr

und vom Kaiser be¬

mittelbar

die Förderung

der

des Gemeinwesens,

von höchster Stadt

und

die

und wurde

von

der

gewifs als eine ihr vorzüglich

Anordnung

geschätzt

Stadt lieber

seyn,

und benuzt.

keit über die hörigen der Gemeine),

heilbringende

Nichts

als die Verdrängung

vögte oder ihrer Beauftragten,

konnte

der

der Königs-

denen die Gerichtsbar¬

Handwerker

die Erbebung

für den

(den gröfsten Theil

der Abgaben

und

das

Halsgericht zustand, die oft auf eine greuliche Art ihre Gewalt mißbrauchten, und in andern Städten ihre

Vogtei

ten *). ter

in landesherrliche

Ein von den Herzogen

Versuch,

Hoheit

oder Vögten

die von Adaidagus

erlangte

wieder zu vernichten, scheiterte des Erzbischofs Adalbert. Hinwiederum

war den Bischöfen

gung der Königsvögte

verwandel¬

und eigene

*) Adam. Brem. 82. In diesem Sinne ist schieh tsclireibvrs zu verstehen, wenn er

gemach¬ Befreiung

an der

Klugheit

durch Verdrän¬ Erwerbung

ihrer,

das Wort dieses Ge¬ sagt: Iste est, qni nobis rempublicam reslituit, d. h. Adadalgus hat uns von der willkührlichcn Gewalt der Vögte befreit, und uns einen regel¬ mässigen Gerichtshof und bürgerliches Verhältnis wieder her¬ gestellt. Er hat uns den weltlichen Potestaten entzogen und uns unter bischöfliche Aufsicht gestellt.

13 obgleich

im Namen des Kaisers auszuübenden,

Rechte

der AVeg zur Landeshoheit gebahnt, und dafs Bre¬ mens Bischöfe dieselbe nicht über die Stadt Bremen in der Art erlangten,

wie andere

ten, wo die Kathedrale war, sen Handel früh erworbenen durch

Verdrängung

wichtiger

Sehritt

chen, wodurch wohnern

Handwer¬

theilhaftig

wurden.

empor

erklärte

oder Unedle

des Erzstifts

war ein zu ma¬

sie aus zins- und dienstpflichtigen

Gewerbe schnell Stadt wuchs.

Edle

Vogts

um die hörigen

des Stadtrechts

freie Bürger

Zugleich

Städ¬

lag in der durch gros¬ städtischen Kraft : denn

des welllichen gethan,

ker mit der Zeit

in manchen

und

aber

der

auch

kamen die

Reichthum Otto,

werden könne,

diefs verhindern

der

dafs jeder

ein Schutzpflichtiger

Bremen

ein Königsvogt

Dadurch

Be¬

der Klöster

ohne dafs irgend

dürfe;

hieraus

läfst

sich die grofse Menge der stiftischen Ritterschaft, die im Erzstift Lehn nahm, so wie die schnell zu¬ nehmende erlangte

Bevölkerung Adaldag

unserer Stadt erklären.

vom Kaiser

die Marktfreiheit,

Gerichtsbarkeit, Zoll, Münzgerechtigkeit königlichen Einkünfte in Bremen. Die

Regalien,

Vergünstigung

welche

erworben,

die Klöster, geistlichen Krongüter im Erzstift,

Auch

Adaidagus

betrafen

und durch

jedoch

die alle Otto's

gewifs nur

Stiftungen und vormaligen wie in der Stadt Bremen

selbst, und die Verwaltung mufste Kastenvögten über¬ geben werden. Eine weitere Ausdehnung bis zur Landeshoheit

ward erst

in späteren

Zeiten

versucht.

14

-

Adaidagus

safs als Erzbischof

die Befolgung hindurch

derselbigen

erklärt

Als Adaldag

den

vier und fünfzig Jahre; Grundsätze

Erfolg

aus Italien

seiner

zurückkam

Wohlgefallen des Volkes Zuruf: kommt im Namen des Herrn. Durch wieder

Erzbischof

reräufsert,

Vogtrechte

Lothar

durch

erhielt,

für Letztern men erobert.

durch

Während

einer

vertrieben

derte die

des Stolzen,

Bundesgenossen

das Herzog¬

ziemlich

wollte;

friesischen

Vogtei

viele Einwohner

sprache der Friede Heinrichs brachte

bis

nahm so sehr an Kraft zu,

mit andern nach Galli-

mit den EinBremen,

plün¬

sich nicht unter¬

versteckten

durch

hergestellt der Stadt

nach die¬

die Saracenen

der Löwe eroberte

Moore,

Stadt Bre¬

langen Buhe

aus Lissabon

die seiner

so wurde

die

gleiche Handelsvorrechte

die Stadt,

werfen

Vogtei nicht mit an, und als Al¬

damit auch Bremen,

dann

gebornen. Auch Heinrich

die

von Süpplingenburg,

zogen die Bremer im Verein und westfälischen Bittern

und erlangten

die Vogtei

die Gunst Kaiser Konrads,

Heinrichs

thum Sachsen

zien,

der da

übertrug.

von Anhalt,

sem Sturm sächsischen

sey,

er mit

als er in der Gefangenschaft

Kaiser,

zum Nachtheil

vernahm

wurde

Das Haus Sachsen sah diese dem Tode Lothars als erloschen brecht

Bemühungen.

Gelobt

Liemarus

dem Grafen

nachmaligem

so lange Zeit

Hartwichs

sich in Vor¬

wurde. Das Unglück viele Buhe, und sie

dafs sie den wider

ihren

15 Willen

zum Erzbisthum

trich , der

nur durch

der hergestellt

als die weltliche, wollten

den Einllufs war

seyn mufste,

Erzbischof

die bischöfliche weswegen

Gerhard

zu den ersten

anheischig

mache,

Gewohnheiten,

so

Vergleich

wie

jene,

langen. wüstete

Otto,

gemacht,

er sich

Freiheiten, zu

achten,

beiden Partheien werden sollte. von Heinrichs

von Braunschweig

die Vogtei

von Bremen

des und

zu er¬

Er belagerte im Jahre 1235 die Stadt, ver¬ umher das Land, und liefs sich nur durch

eine Summe Geld Jahre

Herzog

sie

wie ihre

dafern

und Rechte

durch Schiedsrichter geschlichtet Ein Versuch wurde wieder

lieber,

trafen,

ihre

zwischen

ein

1217 mit

zu ihm stehen,

Privilegien

Neffen,

Vogtei

Bischöfen,

und dafs jede Streitigheit

wenn

sie im Jahre

I. einen

Vorfahren

Lüneburg,

II. vers¬

des Kaisers wie¬

den Bremern,

in dem Verhältnifs

Löwen

Hartwich

wurde.

Auf jeden Fall Uehel

gelangten

durch

gänzlich

der Stadt

einen Vertrag

in welchem Erzbischof

von

die Ansprüche Liemarus

beseitigt

und im folgenden

mit Erzbischof

Gerhard,

auf die Vogtei,

die von

dem Lothar

übergeben

und niedergeschlagen

Ruhe bringen. Durch die Immunität

wurden,

und Freiheit,

auf seinen Burgen

doch von den Schutzpflichtigen schieden,

ja

erstere

sogar

der Stadt, nicht mehr war, aber

des Bischofs waren

zur

die Adalda-

gus erlangte, waren zwar die Bürger wenn sie auch von freiem Stande waren, das, was der Lehnsadel

worden,

später

unter¬

dem Bi-

1b schof,

obgleich

er sie bevogtete,

Kriegsdienst

schuldig.

ger , welche

hauptsächlich

waren

das Stadtrecht,

durch

so geehrt

Die

vielen

keinen

ritterlichen

die Gemeine

und angesehen

Erzbischölliche

dennoch

Bür¬

ausmachten,

das sie verband,

eben

als der Lehnsadel.

Ministerialen

,

so

auch

freie

Grundeigentümer, die sich dem Bischofsschutze un¬ terwarfen, oder um der städtischen Vortheile willen gern in der Stadt Bürgerrecht streitig

den

Als erstere

angeseheneren sich

sitze zogen, und

mit

zum Theil

zum Theil

den

freien

von der Natur

nahmen, Theil

bildeten

der Bürgerschaft.

auf Burgen

in der Stadt

oder Land¬ zurückblieben

Schutzpflichtigen

angewiesen

Handel

von diesem mehr als jedes andere

un¬

des Bischofs

trieben,

und sich

dem Zufall

heim¬

gegebenen Gewerbe abhängig machten, so konnte viel¬ leicht, mit Ausnahme der ersten Jahrhunderte der Selbstständigkeit, ten Edlen nur

von

anderes

wo noch manche anderswo

sich in der Stadt Burgrecht ihrem

Grundeigenthum

Patricia!,

begüter¬

erworben,

lebten,

als nur der Gegensatz

wohl

die kein

der freien

Bürger zu den unfreien, aufkommen, indem dasselbe nur auf l'esterm und dauerhaftem! Fundament ent¬ stehen

und fortdauern

wenn

auch

Stadt

oder

nicht eines

kann, als der Handel

derselbe

als

Hauptbetrieb

Staates

an

sich

schon

gewährt, einer « * völlige

Gleichheit bedingte und erzeugte. So zeigt der Unterschied der stiftischen Bitterschaft,

sich der

freien Bürger und der noch zur Zeit hörigen Hand¬ werker. Die erstem konnten sich in einen! Verhält-

17 nisse nicht Grundbesitz,

gefallen, wo Handelswichtigkeit den wo Reichthum den Glanz des Adels

zu verdunkeln schen

den

schien;

Bürgern

Grundzügen

zwischen

der Kaufmannschaft sie

ein Hafs zwi¬

und Edelleuten,

nie erloschen

ein Gegensatz Wäre war,

ja es entstand

der

in seinen

ist, so wie sicli späterhin den Handwerksinnungen

gezeigt

und

hat.

auch jene Zeit schreibseliger gewesen als so würden sich doch in einer so früh

dem Handel ergebenen Stadt tische schriftliche Nachrichten

nur wenige authen¬ linden. Die alten

Urkunden sagen ausdrücklich, dafs nur um dem Gedächtnifs der Menschen und der Nachwelt zu Hülfe zu kommen,

schriftliche

die also in der Meinung ten , als mündliche liengerechtsame nicht;

Verträge

zu verwahren oder

chen Vorzügen im Staate werden arm, ziehen weg;

ein Archiv

keine

hat¬ Fami¬

da sammelt man

auf Fideicommissen auf gewissen

erbli¬

beruhen, gehen unter, ihres Namens wie ihres

vergeht.

nicht, wie in andern Städten, denen

Wo sind,

die nicht

und Primogeniturrechten

Gedächtnifs

worden,

nicht mehr Rechtskraft

Verabredung.

und Familien,

Daseyns

gemacht

Noth that,

In Bremen bevorrechtete sondern

gab

es

Familien,

gröfstentlieils

durch Handel emporgestiegene. So wie in freien deutschen Städten, wo Geschlechter waren, die Na¬ men sich

sehr

lange erhalten,

und von

den umlie¬

genden Stammhurgen oder Plätzen in der Stadt ge¬ nommen sind, so findet man, dafs die Namen bre¬ mischer

Bürger,

so weit

wir sie schriftlich

3

linden,

18 grö'fstentheils

von nah unil weit entlegenen

Burgen

und Städten,

fahren

gebürtig

aus denen

gewesen,

Dörfern,

sie oder

entlehnt

Maafse, wie dieses allgemeiner

sind.

erscheint,

ihre

Vor¬

In

dem

zeigt

sieh

auch immer mehr das Erheben des ephemeren kauf¬ männischen und Handwerhsstandes über den Grund¬ besitzer,

indem

die Zünfte

men , diese auch vielleicht Corporationen

eine

gegen

sahen.

Die Klügern

vom Adel

vermischten

sich lieber

mit Aufopferung

mit den bürgerlichen und durch Heirath.

Die seit

sich, wie durch

f

r e

Otto

e

Gemeine.

des

Grofsen

i

Verabredung,

gemein nachgeahmtes ständiges

die sich bildenden

Gegenwehr

entstehen

Schon

durch

aufnah¬

zu grofse

ren Einllufs desprivilegien des Gewerbs

keine Adelichen

Stan¬

durch Annahme

Zeit

verbreitet

oder als wenn ein all¬

Vorbild

Gemeinwesen

ihrer

ih¬

da gewesen,

in den Städten

ein selbst¬

Deutschlands,

so wie es noch in Italien zum Theil geblieben war, zum Theil sich weiter ausbildete, wo noch ein Be¬ griff

altrömischer

Städte-Verfassung

sich

erhalten

hatte; nur mit dem Unterschied, dafs dieselbe, da sie dort aus dem heidnischen Bömerthum ins christ¬ liche

Kaiserthum

erscheint,

überging,

und zwischen Form

dagegen

sich die norddeutschen formten,

selten

ewigem Wandel

brachter Bedürfnifs

und

nur

Bedürfnifs mehr Sitte

der Städte

Zeit

harmonisch von herge¬ schwankt;

rein nach dem

und ächte Keligiosi-

19 tat *) bewahrten, higere hen

und

und laiigere

von

somit

Existenz

kleinen

Freiheit

lagen,

erst

ging weil

nach

schen Macht anfangen nes fast gleichzeitige Bedürfnifs;

das Entste¬

Mitte

langsamer

als dasje¬

bürgerlicher

zu Stande

die Kaiser haben

gebracht

sie haben

wordene

auf Antrag

Gemeindevorsteher

war,

Je¬

Verfas¬ und das

die Verfassungen

nicht gemacht;

in so fern

Weifi¬

sich zu rühren.

Ausbilden

es kaiserlicher

nicht

das üblich

Macht

in Bremen

gebildet,

Ge¬

bestä¬

erspriefslich

welches sich bald zeigte. Wie frühe und unter welchen Verhältnissen

die freie Gemeine

so und

der

gegeben, tigt,

Städte

beizustehen,

der Auflösung

der

der Bür¬

sie sich nicht eben

konnten

der Zeitgeist

für ru¬

niederdeutschen

um sich gegenseitig

nur eigentlich

sung hat

gegen

aus der

der

nige der süddeutschen, nahe

und

Tyrannen

ger in sich trugen. Das Fortschreiten zur bürgerlichen

die Bürgschaft

sich

ist nicht aus-

zumitteln. Ja, sie war ursprünglich da gewesen, aber nach Karls des Grofsen Zeit verkümmert wor¬ den,

so dafs jene Kegeneration

thig ward, unter

um sie aus der Willkühr

den Krummstab Wenn Bremen

Deutschlands

durch Adaidagus

genannt

zu bringen. unter den wird,

weltlicher ältesten

so sollte

nö-

Vögte Städten

man sich dar-

*)— que popoli, che sono piü propinqui alla chiesa Romana, rapo della Religione nostra, hanno meno Religione. Maccliiavelii Discursi sopra la prima Deca 2 auf eine gewaltsame

Der damalige Statthalter

Beichsunmit-

über,

Diefs

so

und wur¬

geschah

ums

der Herzogthiimer

Bre¬

Art *).

men und Verden war Graf Königsmarli. Ohngeachtet der Inhibition von Seiten des Kaisers fuhr er fort

Bremen

des

Gebiets

wichtigen Häuflein

zu

bedrängen,

der Stadt,

Pafs

über

besetzte

befestigte

einen

die Burg,

die Lesum.

Bremen

von 4000 Mann in Dienst

Theil einen

hatte

genommen,

ein dazu

harnen die wohlbewaffneten

und geübten Bürgerliom-

pagnien.

waren

In einem Ausfall

sie so glücklich,

die Schanze zur Burg, auch diejenige bei Vegesack zu erobern und die Stadt Verden zu brandschatzen. Auf dem Küekweg den eingeholt

aber wurden

sie von den Schwe¬

und mit einem Verluste

von 180 Mann

geschlagen.

*) Die Streitigkeiten wegen der Immediatät haben in den zwei vorletzten Jahrhunderten der Stadt viel Beschwerde verursacht und zu manchen Verteidigungsschriften Veranlassung gege¬ ben, da doch einen langen Besitz als ungültig ansehen und die Rechtmäfsigkeit desselben seit langen Jahren erwiesen sehen zu wollen allen denen, die in einem Besitze sind, die grofste Gefahr droht. Fast kein deutscher Reichsstand hätte sich rühmen dürfen, unangefochten zu bleiben, wenn ein mächtigerer als er solche Untersuchungen angestellt , und die Hechte, welche der Besitz und die Zeit giebt, für ungültig erklärt hatte. Aber auch selbst dieser hat zu befürchten, dafs früh oder spät seine Grundsätze gegen ihn selbst geltend gemacht werden.

117 Am fünften

September

mark die Burg wieder, gerade

bei

einem

den Kirchen Verrätherei

eroberte

grofsen

Bufstag

waren,

stürmte

begab

Indem

Stadt bereitete, ins Mitte],

aufs Rath¬ nach und

in der Rathsstube;

doch als

dafs Alles nur ein blinder

Lärm ge¬

sich Jeder

nun

gleich

der Pöbel

beging Gewalttätigkeiten wesen,

durch

Stalius Speckkan.

Der Kath war von der Kirche

es sich auswies,

in

schon in der Stadt,

sey der Bürger dorthin

als

die Bremer

die Kunde,

seyen die Schweden

haus gegangen;

Königs¬

und es kam am sechsten,

versammelt

und der Verräther

jedoch

wieder

Königsmark

nach Hause.

neue

traten benachbarte

und so wurde

Angriffe Fürsten

auf die

und Städte

ein Waffenstillstand,

dann

ein Vergleich zu Stade 1654 geschlossen; durch wel¬ chen Bederkesa nebst dem Gericht und dem Flecken Lehe den Schweden abgetreten, rialhoheit über Blumenthal und behalten , die auf weitere discher

Frage

wegen

Traktate

der Stadt in der Art, fen war geleistet

der

verschoben

Bevollmächtigter

Stadt

entgegensehen, kompagnienweise

Immediatät wurde;

empfing wie sie früher

worden;

doch

Kaiser in Wien die Huldigung als einer freien Reichsstadt. Die

auch ihre Territo¬ Neuenkirchen vor¬

konnte

jedoch

ein schwe¬

die

keiner

Huldigung

den F.rzbischö-

empfing

Bremens

aber

auch

der

im Jahr 1660 langen

Ruhe

und der Rath liefs die Bürgerschaft Mann für Mann in die Pfarrkirchen

fordern, und Jedem er in bevorstehender

wurde, die Frage vorgelegt: Gefahr Gut und Blut für

ob die

118 Freiheit

der Stadt

aufopfern

war ein begeistertes Bettagen

Ja.

wolle?

Anordnung

für Stadt und Gebiet

sen und die Stadt rüstete im Fall

gütliche

dischen sollten.

Regierung

ten,

beschofs

Bremer

von Bufs-

und

sich aufs Beste zum Streite,

Unterhandlungen zu Stade

General

mit

der

ohne Erfolg August

Wrangel

die Stadt,

wehrten

Antwort

wurde nicht unterlas¬

Am neun und zwanzigsten der schwedische

Die

jedoch

sich aufs Beste

schwe¬ bleiben

1666 begann

die Feindseligkei¬ ohne Erfolg.

Die

und thaten

glück¬

liche Ausfälle. Nach erfolgter Einrede des Kaisers vermittelten die Kurfürsten von Cöln und Branden¬ burg,

die Herzoge

von Braunschweig

burg und der Landgraf trag, tigsten Sitz-

von Hessen-Kassel

den man den Habenhäuser Punkte

desselben

und Stimmrecht

des damaligen

und

waren,

nennt.

den Ver¬ Die

wich¬

dafs die Stadt

auf dem Reichstage

Reichstages

Lüne¬

an bis zum

ihr

vom Ende Jahre

1700

nicht in Ausübung bringen, und sich in Geschäften mit der Krone Schweden des Titels Reichsstadt ent¬ halten grofsen gegen

sollte.

Jener

Reichstag

Veränderungen das Ende

hat aber

im deutschen

des letzten

bis zu den

Reich,

welche

und den Anfang

dieses

Jahrhunderts geschahen, nie aufgehört; die Stadt kam also nie in den Fall, ihr Sitz- und Stimmrecht auf dem Reichstag

aufgeben

Am '20. November Stadt ab.

zu müssen.

1666 zog Wrangel

von

der

119 Seit dieser Zeit bietet

die bremische

wenig dar, was den Leser Der westpliälische

anziehen

Friede

Geschichte

könnte.

hatte

den Kriegen

der

kleinen Reichsstände ein Ende gemacht; und ob auch Bremen einmal ein Fähnlein dem Kaiser im Türkenkrieg zu Hülfe geschickt, Waffenruhm

der Bürgerschaft

zogen krieggeübte männern

so war

Bürger

vorbei.

zu schützen

che Tugenden

Nicht

unter Anführung

und Aeltermännern

Nachbaren

es doch mit dem mehr

von Rath¬

aus den Thoren,

oder zu bekriegen.

um

Bitterli¬

und Turniergeschicklichkeiten

schmück¬

ten nicht mehr den Bürger, und es blieb ihm fast kein anderes Verdienst zu erwerben, als ein lleifsiger

Handelsmann

ker zu seyn.

und

Grofsherzige

in dem bürgerlichen die Regierung wo Jeder

Gewerbsleben

können

nicht

versorgen

erscheint

emsiger Handwer¬

Gesinnungen

nur darauf denkt,

am Besten Bürger

sparsamer

mehr

ein; Angriffe

auf

statt

da,

wenn

kann.

Statt

ein abgelebter,

das

der Leidenschaften, gegen

offene der

die üebermacht,

finden,

wie er sein eigenes Ich stahlgerüsteter

geringgeschätzter,

mit Spottnamen bezeichneter Söldner unterhaltenen Wällen. Die Geschichte Schönste,

schrumpfen

auf schlecht verliert das

Gegeneinanderstreben

Kampf

der

des Bechts

Unterdrückten gegen

das Un¬

recht sich in ein sorgsames Verwahren, Beobachten verliert. Die Blitzfunken, welche aus den Beibun¬ gen der Leidenschaften sprühen und die Tiefe und Höhe der -Menschheit in raschen Lichtern erscheinen lassen,

bilden den grofsen

Reiz

alterthiimlicher

Ge-

V>0 schichten.

Dem

neunzehnten

Jahrhundert

vorbehalten, die kriegerischen fahren neu aufleben zu sehen.

Aeltermanns Schon

früher

Kaufmannschaft, gesprochen Wege

Tugenden

der

es

Vor¬

- Kollegium.

ist von

den Aeltermännern

auch Collegium

worden,

und

der natürlichen

geschaffen

war

seniorum

wie

zu werden,

nach

genannt,

dasselbe

Ausbildung

der

auf

dem

des Staats,

und

nach

ohne

in ein Ver-

hältnifs zur Staatsgewalt gekommen ist. Ich ver¬ weise auf die Unruhen der 104 Männer und was bei Gelegenheit geführt fälle,

der neuen

worden,

und

durch welche

tragsgemäfs

erwähne

durch

Rath angesehen

ihres

Bürgerschaft Stadtsorten nissen

Alles,

(consortes).

gegen

oder

und

die Stadt Zu Krieg,

,

zur

Leitung,

redlichsten

des Kollegiums

um Zustimmung

Schütting

den

was sich auf Han¬

und der

und

hiefsen

Frieden,

Bünd¬

angefragt,

den Stadtgütern mufste ihnen Rechenschaft werden. Die Zusammenkünfte der Senioren Kaufhause

ver-

als Ver¬

stand unter ihrer

repräsentirten sie

Vor¬

gewesen,

Rechte

wichtigsten

Deputirte

mufsten

bestimmt

und ihrer

bezog,

erfahrensten,

Standes.

der

sind zu allen Zeiten

worden.

del und Schiffahrt

nur

an¬

so wie er bereits

Herkommen

der Bürgerschaft

den

jetzt

dem Aeltermanns-Kollegium

zugeordnet wurde. Die Aeltermänner

als

im Allgemeinen

sein Wirkungskreis,

gröfstentheils

treter

Eintracht

Berathung

von

abgelegt auf dem über

auch über

die Bewahrung

der

bürgerlichen

Rechte

waren herkömmlich. Da sie in den Senat gewählt werden konnten, so war es ein gebräuchliches Mit¬ tel,

die geistreichsten

und unruhigsten,

welche

ir¬

gend ein dem Rath unangenehmes Vorhaben förder¬ ten, bei der ersten Vakanz in den Rath zu versetzen und so aus der Opposition Mittel, konnte,

Ein

nicht häufig waren.

Es hatte sich unter im Verlauf der Zeiten

ihnen ein Esprit ausgebildet, der

da das Kollegium

ergänzte,

als der Rath.

im Jahre

1523 durch

keiteu selbst

zu ziehen.

das jedoch nur selten gebraucht werden da unter einem Personal von 28 Personen

die Vakanzen

hielt,

heraus

sich

eben

Anregung

wurde,

Verfahren

eben so verfafste

gewordene

Aeltermann

Beschwerden

Namens

dem Kollegium

und

selbst

der Weidestreitig-

den Kopf wachsen

zusammenstimmendes

so gut

So wie einige Aeltermänner

den Rath in grofse Verlegenheit aber am Ende die Uebermacht

eben so sehr über

de Corps sich er¬

setzten, sich der Faction sahen,

mit dem Rath nöthig

der hernach

Burchard

so unglücklich

Lösekanne

der Bürgerschaft, andern

so dafs

mehrere

welche

angesehenen

von

Bürgern

auf dem Schütting unterzeichnet wurden, nämlich: die Stadt sey in bessere Verfassung wider äufsere Gewalt zu setzen, manche Unordnungen seyen abzuschaffen, Rechte zeiwesen

die Justiz

bedürfe

einer Reform,

bei Verwaltung des gemeinen Guts auf Erhaltung alter bürgerlicher

müsse sorgsamer sey mangelhaft.

geachtet

werden,

das Poli¬

Der Senat erkannte 1(5

zwar

122 die Absicht

solcher Beschwerden

sen wurde ten.

Alles

Mehrere

eine Reihe der

in

hin gehal¬

Bürger,

eifrig gezeigt,

Vakanzen

und so beschwichtigt. Beschwerden

von Jahren

bedeutendsten

bei diesen Beschwerden vorkommenden

als billig an, indes¬

den

Löseltanne,

die

sich

wurden

bei

Rath

genommen

der

sich in den

des Aeltermanns-Kollegiums

gegen den

Rath vorzüglich thätig gezeigt, liel bald nach die¬ ser Zeit in den Verdacht, dafs er mit den Schwe¬ den Verbindungen rische

Uebergabe

wurde

enthauptet.

unterhalte,

welche

der Stadt zum Zweck hallen,

Der Rurzrockische Indessen termänner

dauerten und

Bürger

im Schütting

auferlegte,

Interesse

Rath

sollte

über

die andere,

Ael-

fort.

von dem Kollegium

nie etwas von des Kol¬

zu verrathen,

gewählt

werden.

wurden

ser legte bei Strafe führer

wurde

der

der unter andern dem gewählten Aeltermann

die Verpflichtung legiums

und

Vergleich.

die Berathungen

Ein Aeltermanns-Eid eingeführt,

die verräthe-

oder Syndikus

wenn er je in den Beschwerungen,

dem Rath eingegeben,

dem Kollegium vor

eine

dem Rath

die¬

auf, ohne Wort¬ zu erscheinen.

Bei einigen Gelegenheiten war der eine oder andere Aeltermann, wenn er beschwerend vor den Raths¬ stuhl trat, worden.

mit dem Ehrentitel

Bellhammel

begrüfst

123 Unter solchen männer

Umständen

und Bürger

traten

zusammen,

endlich

und

Aelter-

das Kollegium

wandte sich »pro conservanda libertate contra impelitiones Senatus« an den Kaiser. In dieser Schrift ist das Collegium

seniorum

eins betrachtet nur

sehr

wenig

persönliche gegen

die Bürgerschaft

die Verfassung

aristokratisch

Benutzung

Rath Schuld keit

und

und

gegeben,

periculum« vor der Thüre sey. Jetzt erklärte der Rath Aeltermanns-Ei|T

für

jenigen,

geleistet,

bunden;

so

ihn

Gefälle wurde dem

null

um Gerechtig¬

desselben

pristinujue

und

als

Eigenmächtige

und überhaupt

die Anmafsungen

-»imminens libertatis

geschildert

*).

städtischer

als

gefleht,

Reipublicae den

da

Status

obenerwähnten

nichtig,

als nicht

und

die¬

dadurch

ge¬

auch sey das Aeltermanns-Wappcn

nicht zu

gestatten, und würde, wo es sich an öffentlichen Oertern in den Fenstern gemalt befände, weggenom¬ men werden. Auf Antrag dem Rath

jedoch

der Aeltermänner jede

beim Kaiser wurde

Neuerung

dieser

in

Sache,

Art unter¬

sagt. Die

Entscheidung

dieser

nachdem

*) Mit Anführung der Stelle aus Koppen deciss. „Consules atque

senatore» in nostris civitatibus Gerroaniae gubernandae quidam civitatis curara habere, sed quando de rebus magni moinenti agitur ipsi soli potestatem non habent sed necesse est convocari civitatem, vel qui curam omniura gerunt" u. s. w. Durch die neue Eintracht war ein gewaltiger Rifs in dieses urdeutsche Recht gemacht worden.

noch endlich

manche

Schriften

gewechselt

worden,

dem Könige von Dänemark,

Oldenburg kaiserlichen

aufgetragen, Residenten

Kurzroeh,

den

als Grafen

von

übertrug Freiherrn

dem von

und dieser in Bremen,

Vergleich

wurde

zu Stande

zu

bringen.

Diefs gelang am 17. Mai 1681In der Geschichte unserer Stadt kennt man dieses Uebereinkommen unter

dem Namen

Da in demselben den Prärogativen

Kurz rockischer

allenthalben nur von compelirendie Rede ist, so wurden oft noch

neue Erörterungen Aeltermänner

nöthig,

in

und

Raths allein gehöre,

zur

darüber

mit geziemendem

We¬

4o

bis

versammeln,

aber

Beratschlagung könne nichts

noch beschlossen

solche bürgerliche

die

hatten.

Angelegenheiten

auf dem Schütting

zum Regiment

berathschlagt

im, Ganzen

in bürgerlichen Angelegen¬ Die Aelterr.iänner könnten

kompetirenden

50 Handelsleute was

obgleich

ihren "Willen durchgesetzt

gen der Versammlungen heiten heifst es also: zwar

Vergleich.

werden;

des

von ihnen

doch können

Klagen von dem Kollegio dem Rath Respekt und Bescheidenheit

rekom-

mandirt, von demselben nach Billigkeit reflectirt, die Aelterleute mit aller Liebe, Vernunft und Bescheidenheit

tractirt

dern angesehenen

Bürgern

gemeine Wohlfahrt der jedoch nach Unterschied Herkommen Bart gegeben

werden,

Kaufmanns-

andere

und

Stadt betreffende Sachen, der Umstände, dem alten

gemäfs vornehmen, werden.

sie auch mit an¬

und soll ihnen

Die Versöhnung

daran

wurde

auf

s dem Schütting abuiulant

R

Die neuerte

mit

gefeiert

e i ch s

125

einer

kostbaren

Fastenmahlzeit

*).

unmittelbarkeit

für Bremen Frage

Bremens.

so beschwerliche

wegen

der

und

oft er¬

Reichsunmittelbarheit

wurde endlich durch ein Reskript Georg des Zwei¬ ten im Jahre 1731 zu Gunsten der Stadt entschieden. Fortan

führte

tel kaiserliche

die Stadt unverhümmert

freie Reichsstadt,

bar ihren Beitrag

den Ti¬

und zahlte unmittel¬

zu den Reichs-

und Kreissteuern;

in dem Stader Vergleich 1741 trat Bremen das Amt Blumenthal, das Gericht Neuenkirchen, die Dör¬ fer Mittelsbühren, Oslebshausen, blochland

Niederbühren, Wasserhorst,

und Vahr

Grambehe, Wummsiehl,

Mohr, Nieder¬

mit aller Landeshoheit

ab,

be¬

hielt sich aber das Eigenthum des Hafens Vegesack und der niedern Gerichtsbarkeit über den Flecken Vegesack

und die acht letztgenannten

Der

siebenjährige

In diesem Kriege in die Lage,

kam Bremen

geschont

erklärten

Neutralität.

Vorräthen

wurden

als Reichsstadt

die Stadt wurde

zu werden,

Lieferungen yon

vor.

Krieg.

so wenig von den Franzosen,

den Verbündeten

*) Des

Dörfer

beiden

Chronisten Costers Ausdruck.

trotz an

Partheien

mit Einqnartirungen

als von Geld

ihrer und

gefordert,

belästiget

und

\

126

-

das Zeughaus veranern

zum Theil vorzüglich

ausgeräumt.

Dann

brachte

stenmal

jenes

Kultur,

welches

Geistlicher, eine

von den Hanno¬

aber

auch dieser

zweifelhafte als eine Pest,

die zwischen

beiden

war vermieden spielte.

Direction, Indessen

so

mufste

sie

wie sie mit dem Kriegsvolk gekommen, mit demselben auch wieder abziehen.

nach diesem Kriege

Aufruhr der Schneidergesellen wohin

eifriger worden,

Josephi's

Brüchen

der

der Obhut

unter

Das Merkwürdigste

zum er¬

Beförderungsmittel

bis dahin unter

Schauspielertruppe

Krieg

war ein

im Jahr 1791- Man sähe,

eine sonst der Ruhe ergebene

Menschenklasse

gelangen kann, wenn sie einmal in einen gereizten Zustand versetzt worden. Sie waren erzürnt, dafs die Meister

auch unzünftige

men, ohne zu bedenken, scheinlich wiegelten besonders

besser

Gesellen

in Arbeit

dafs diese ihre Arbeit

machten,

als die zünftigen.

wurden

zur Stillung

Unruhen, die mehrere Tage dauerten, und da der Pöbel sich auch darein endlich

Gewalt

einige Menschen

angewandt

manche

Sie

lästig vormalige

dieser

aufgeboten, mischte, so

werden,

wobei

todt blieben.

Das neunzehnte Sehr

wahr¬

hierauf auch die Gesellen anderer Zünfte, der Zimmerleute auf. Die Garnison und

sogar Bürgerkompagnien

mufste

nah¬

fühlte

noch

Jahrhundert. immer

erzbischöfliche

die Stadt Rechte,

so

Güter,

127 Einkünfte risirt

und Häuser,

wurde,

die,

als das Erzstift

an Schweden,

kommen waren.

Durch

putation

im Jahre

entledigt.

Der

dann

Dom

an Hannover

die Regenshurger

1Sq2 wurde

Bremen

mit allem

saluilage¬

Reichsdedieser

Last

in Bremens

Ring¬

mauern befindlichen hannöverischen Eigenthum, Ein¬ künften und Rechten wurde hierauf der Stadt über¬ geben,

so auch

theile,

welche

Vergleich

die

meisten

im Jahre

an Hannover

derjenigen

1741

durch

abgetreten

jetzt zu dem bremischen

Gebietsden

worden

Stadtgebiet

Stader

und noch

gehören.

Bei der Aufhebung der Unmittelbarheit der freien Reichsstädte waren nebst den Hansestädten nur einige andere man nur jenen heit. Bremen höchst

ausgenommen

worden,

bald

liefs

noch ihre alte Verfassung und Frei¬ hatte durch seine Neutralität einen

vortheilhaften

Handel,

lich, jedoch nicht ohne Sorgen. ein Kleines gewesen,

und fühlte

sich glück¬

Es wäre für Napoleon

die von ihm früher begünstigten

kleinen hanseatischen Freistaaten in ihrer Lage zu lassen ; allein das Continentalsystem, dem man über¬ haupt Recht

seinen Untergang mittelbar fast allein mit zuschreibt, konnte ohne den Besitz aller

Küsten der Nordsee für Deutschland nicht durchge¬ führt werden. Damals nannte er die Hansestädte P'aktoreien licher

der Engländer,

Ausdruck,

ein überspannter,

der in neuern

stand nachgesprochen

worden

ist.

Zeiten Noch

men förmlich in Besitz genommen war, schon das drückende Joch Frankreichs

lächer¬

ohne

Ver¬

ehe Bre¬ begann es zu fühlen.

128 Die

auffallendste

Abnahme

des Handels

folgte

zu¬

nächst daraus. Als diese Stadt darauf mit dem gan¬ zen Unterweserlande, unter dem Titel: yDeparternent

der Unterwesermündungen«,

men

wurde,

verlor

hielt dagegen

den Titel

pire,

mit der

seyn,

alle Schmach

Zugleich

sie ihre

Truppen

Niederelbe

sie solle

de l'em-

gut

genug *).

des Departements

und der Sitz eines Tribunals.

an

dem

— das

Angedenken,

als dafs

Auseinandersetzung

bedürfte.

wie thätig

die deutschen

im Herbst

des Jahres

zu Werke

und leb¬

Befreiungskrieg

in zu frischem

es hier weitläuftiger schen

ville

er¬

die Opfer, die Belagerung Stadt, ihr Patriotismus, ihre

Theilnahme

Man weifs,

Verfassung,

honne

sie der Hauptort

Die Leiden, Einnahme dieser Alles ist noch

einer

genom¬

und Unbill ruhig zu ertragen

der Wesermündungen

hafte

freie

Voraussetzung,

wurde

in Besitz

gingen.

und russi¬ 1813

an der

Man erwartete

mit

jedem Tage in Bremen eine Veränderung der Dinge, als Tettenborn schnell init einem aus Kosacken und Lützowern schirte,

bestehenden

indefs Davoust

Corps

auf Bremen

an der Stecknitz

zu mar-

unbeweglich

stand. Die Besatzung von Bremen bestand aus zwölf hundert Schweizern, unter dem Kommando des Ober¬ sten

*)

Tullier.

Schon

den

folgenden

Tag,

nachdem

Napoleon hatte keine sonderliche Meinung von der Gesinnung seiner guten Stadt Bremen. Er sagte einmal zu den Deputa ten dieser Stadt: „Ma boune viiie de Bremen est la plus mal intentionne de tout man cmpire."

129 die Stadt beschossen

worden,

Osterthor

Kugel

von

der

wurde eines

der Oberst Jägers

am

getödtet,

worauf die Besatzung abzog. Diel's geschah am vier¬ zehnten Oktober. Die Bremer konnten sich leider nicht

lange

dieses

glücklichen

Ereignisses

erfreuen,

denn schon acht Tage später rückte ein Heerhaufen von 1500 Mann Franzosen heran und besetzte wieder die Stadt.

Da jedoch

vorgefallen ber

allgemeiner

fassung

die Schlacht

war, so konnte Tettenborn

nach Bremen

unter

indessen

wieder

zurückkehren, Freude

werblosen triotische ben,

Begeisterung,

Zeit, mit Opfern

guten Sache

der frei,

als es auch mit der langen

die vielen

unter

dem Lützowischen

pagnien,

welche der Zuckerfabrikant ausrüstete

Der pa¬

freiwilligen

der Kinder

Häusern

ge-

war der

zu dienen.

die Schaar von Jünglingen

Kosten warb,

eingesetzt

aller Art bereit

selbst aus den Spartöpfen

Gesindes,

die alte Ver¬

Bath

trotz

aus allen Kräften

Frauenverein,

wo augenblicklich

und

wurde (6- November). Kaum fühlte sich Bremen der lebhaftesten

am 4. Novem¬

und Bührung

eingeführt

bei Leipzig

Ga¬

und des

aus den besten Corps,

die Kom¬

Böse auf eigene

und ins Feld führte:

Alles

diefs erinnert

an die kriegerischen

Tugenden

der

alten Bremer

vor dem westphälischen

Frieden,

und

wird

in der Geschichte

tinvergefslich

jener Zeit hat die Stadt wieder stand gewonnen,

der

menden

Verschönerung

Gebäude

zu erkennen

bleiben.

bedeutend

sich auffallend der Privat-

Seit

an Wohl¬

in der

zuneh¬

und öffentlichen

giebt. 17

Reform

der

Nicht umsonst der

sollte

Jahrhunderte

Jahren

nie,

hatte,

gewesen

Erfahrung

eine

seyn.

war der Zeitpunkt

die traurige

c>

ein gleichmäfsiger

gedauert

unterbrochen

leicht

Verfassung.

Zustand, Reihe

Jetzt,

oder viel¬

gekommen,

belehrt,

von

wo, durch

dafs Alles

auch

an¬

ders seyn könne, als es bisher immer gewesen, die Einsichtsvollem erkannten dafs die Ideen des Bes¬ sern

zur

Wirklichkeit

Die Gemüther hinlänglich

gebracht

waren

durch

werden

das Unglück

konnten. der Zeiten

gereift.

Seit der neuen

Eintracht

unserer

Republik

keine

bis zur

gänzlichen

Aufhebung

Franzosen,

gemacht

ist in der Verfassung

wesentliche

derselben

worden.

Stadt von dem fremden

Veränderung,

Bald

Joche

durch

nachdem

frei geworden,

die die

schritt

man zu einer Verbesserung der Verfassung, um sie mit den Wünschen der Zeit übereinstimmender zu machen.

Noch ist man nicht

gekommen. der Senat,

ganz

damit zu Stande

Anerkannt sind zwei Gewalten im Staat: und die auf dem Konvent versammelte

Bürgerschaft;

beide

gemeinschaftlich

bilden

den

die Hoheit.

Staat

Ein Theil

und

haben

des Senats

beschäftigt sich mit der Administration, der andere mit der Justiz. Dafs beide in demselbigen Kolle¬ gium sind,

hat zu vielen

gen von Seiten ben,

und gerechten

der Bürgerschaft

und es wäre die Trennung,

eine Art möglich

gemacht

werden

Erinnerun¬

Veranlassung

gege¬

wenn sie auf irgend könnte,

zu wün-

-----sehen.

Der

131

Begiernugssenat

besteht

mit Inbegriff

der beiden Syndiker aus vierzehn Personen, der Nichtstudirten dabei darf nicht unter nicht über sechs seyn. fünfzehn

Mitgliedern

Der Justizsenat gelehrten

die Zahl fünf und

besteht

Standes.

Die

der Bürgermeister ist vier. Der Senat hat neben der vollziehenden das Becht

der

Oberautsicht

mäfsig bestehenden Polizeisachen

Verordnungen

die Bepräsentation

Bunde,

die Aufnahme

Ernennung

und Beeidigung

dienungen,

die Ertheilung

cessionen,

in sofern

bende Gewalt,

nämlich

ist,

Strafsachen,

die Ertheilung

Episcopalrechte dingung,

der Zusammenkünfte Bepräsentanten,

die gesetzge¬

und Milderung

in

des juris circa sacra

und der

Sinn,

jedoch

davon abzulegen,

die freie

mit

der Be¬

die Ansetzung

mit der Bürgerschaft

oder deren

des Staatsguts

Theilnahme

der

mit der Bürgerschaft.

Weitläufigkeit

zu vermeiden,

u. s. w.

Die nähern

konnten

hier,

nicht mitgetheilt

was dem Justizcollegio

mit

Bürgerschaft,

und Besteuerung

zu jedem Artikel

Das

und Con-

in Ehe¬

Bestimmungen den.

und Be¬

von Dispensation

der Gesetzgebung

gemeinschaftlich

der

und Bürgerschlufs,

die Verwaltung

verfassungsmäfsiger das Becht

durch

1000U Bthlr.,

Rechnung

das Becht

von Privilegien

im protestantischen

über

die Bücher-

zu Staatsämtern

Bath-

in

im deutschem

Bürger,

die Begnadigung

sachen , die Ausübung Verfügung

des Staats

sie nicht

Gewalt

das Becht

zu erlassen,

neuer

Zahl

alle verfassungs-

Staatseinrichtungen,

censur,

beschränkt

über

aus

des Senats

um wer¬ zu-

132 kommt, rung

ist das Gewöhnliche

der Anfüh¬

nicht. Wittheit

ganzen

nennt

Raths.

Vor

rungsgeschäfte wärtigen Polizei, tut

und bedarf

man

die

denselben

im engern

gehören

Sinn,

Angelegenheiten,

Versammlung

des

die Regie¬

namentlich

die aus¬

die Finanzsachen

und die

Die wichtigste Veränderung war das neue Sta¬ in Betreff der Wahl der Senatoren, Die Ver¬

änderungen Geschichte

des Raths überhaupt, sind früher in der unseres Staats beschrieben worden. Seit

der neuen

Eintracht

ergänzte

sich der Senat

jedoch waren viele Verwandtschaftsgrade sen, so dafs dadurch Familien

nun die zeitgemäfse Mitwirkung fassung

ausgeschlos¬

einer Aristokratie

oder nur einer

vorgebeugt

von wenigen war.

Idee aufgestellt,

der Bürgerschaft

demokratischer,

Es wurde

dafs durch

bei der Wahl

und jeder

selbst,

die

die Ver¬

möglichen

Einsei¬

tigkeit bei der Rathswahl vorgebeugt werden würde. Die Wahl wurde also nun so bestimmt: »Der ver¬ sammelte

Konvent

vier aus ihrer

wählt zwölf Bürger,

Mitte;

von den seinigen;

eben

diese acht treten

bringen drei Kandidaten der Senat einen wählt.« Jede Korporation gegründete,

auf einem andern

fafst,

oder

Standpunkte oder

vermuthen

vier

zusammen,

und

aus denen

in ihrem Wesen

ausmachende

gar verabscheut,

Handlungsweise

der Senat

zum Vorschlag,

hat gewisse,

ihr Bestehen

einer und

so loost

diese loosen

Maximen, entweder

dessen läfst,

die nicht

Charakter dafs er

sie

133 nicht

in sich aufnehmen

würde

In solchem

z. B. die Selbstergänzung

zweckmäfsigsten ein

-werde.

neues

oft

in

des lang bestandenen

nen treten

und

Zufall

oder

Körper

an

gesorgt sey.

und

ausgeschlossen

weniger

werden,

Unbedingte

Aristokratie,

nicht Verwandtschaftsgrade einer

wo

aber nun abgestorbe¬

gemischt

aus sich verursacht

am

kommen,

einem

mufs, so mufs bei Zeiten

dafs Wahl

schaft

eines Körpers

Da aber Zeiten

Lebensprinzip

die Stelle

Wald

seyn.

Falle

Familien;

wenn

sind, Herr¬

eben

so wer¬

den schlechte Grundsätze alsdann stagnirend. Durch Zufall können neue belebende Elemente in eine sol¬ che

Korporation

Wahl

nie würde

dem

Zufall

bringen.

zu

Die

zu wählen

aufgab,

geschehen

seyn.

überlassen,

auf gleiche Rath

konnte

Verwunderung

wichtigeren mit Recht

Die Wahl

könnte gut

Weise

aber

durch

grofse Art

ersonnen, wirken

ein altes

zu lassen.

wichtiges

bemerkt

Von dem,

freiwillig

Gefahr

um Zufall

Leuten

werden.

ganz

in den Rath

von verständigen

Recht

vorausgesetzt,

absichtlich

neu vorgeschlagene

der

wichtiges

was

war ungemein

und Absicht Dafs

kommen,

aufgiebt,

Recht

nicht

wird

ohne

der ein natürlich

dafs von der andern Seite einem noch entsagt

Beifall;

werde.

Die Sache

fand jedoch

auch selbst die Klausel,

nähere Verwandtschaftsgrade

zugelassen

dafs nun

werden könn¬

ten, da durch Theilnahme der Bürger an der Wahl kein Aristokratismus zu befürchten sey. Bei der Frage, oder

ob sieben

solche

Verwandtschaftsgrade

Stimmen

zugelassen

werden

mit sechs könnten,

134 bestand

der Senat sehr dringend

men und setzte durch. So sehr durch

diefs auch

geschicktesten zu einer

rung seyn könnten, Demokratie,

Zeit

so möchte

wo jeder

Art

ligkeit

Ein Unrecht

der Zweck ben

sondern

welchen eben

darüber

und

zu seyn.

gerechtigkeit

noch Unbilligkeit

rerer Bürger

zur Regierung

sich bald zeigen,

Spruch

*)

eine

Fall, Unbil¬

das Mitregieren

ein guter Bürger erreichen anderer,

stre¬ soll,

als ein

in der Unfähigkeit

meh¬

zu gelangen finden würde, wenn nach dem bekannten

Bepubliken

dafs die Staatswürden gewährten.

Geist des

Dafs Niemand weder eine Un¬

könnte

Yortheile

ma¬

herkömmli¬

bestände ;

kein

und

zumal da in

die

er billigerweise

guter Bürger

würden,

nützlich

seyn;

da ja nicht

derjenige

die

Geschick

wäre es auf keinen

ist, nach welchem

und

der Regie¬

allgemein mehr

die

des Staats

als der politische

eben so wenig,

zufallig

diefs in einer

sein

Unglück

chen Maximen regieren, ja ein Gesetz

Leute doch

Bürger

Begierungskorporation

Individuums.

wenn

keine Mitglieder

auf mancherlei

wenn

wäre,

Verwandtschaftsgrade

chen kann , kein grofses einer

die Bürgerschaft

und gescheutesten

gewissen

Wissen

gegen

es zu beklagen

die ausschliefsenden

auf den sechs Stim¬

auf

den

Fufs

nur Lasten

Die Bürgerschaft

gesetzt

und keine

lasse es sich

*J Republiken hab' ich gesehn, und das ist die beste, Die dem regierenden Theil Lasten, nicht Vortheil gewährt. G ö t h e.

135 nur stets angelegen sichtsvoJlsten beide

wählen,

die selbststä'ndigsten,

und redlichsten

zu ernennen. wenn

seyn,

ein-

Bürger

zu Wahlherren

Und was ist überhaupt

zu befürchten,

Wahlpartheien

nach

da sie ja hierauf

sen , und jede schlechte

ihrem

einen Eid

Wahl

Gewissen

ablegen

nicht

müs¬

allein den bür¬

gerlichen Wählern und den Ihrigen, sondern auch den Verwandten und Nachkommen der Wähler aus dem Senat,

als Gliedern

oder positivem Eine

Sinn verderblich

zweite

thungen

wichtige

hervorgegangene

ders angeordnete ger

des Staats, werden

Veränderung

ist der

an¬

Bis dahin war kein Bür¬

auf dem Konvent

sondern jeder der konventsfähig wenn ihn die vorhabenden Sachen blieb zu Haus,

würde.

aus den Verfassungsbera¬

Konvent.

verpflichtet,

in negativem

zu erscheinen, war, erschien, interessirten oder

wenn das nicht der Fall war.

Der Konvent stimmte nach den vier Quartieren der Stadt, unter der Leitung der Aeltermänner, welche die Stimmen der Bürger Votis

der Kirchspiele

sammelten, ein Votum

und aus den vier bildeten,

welches

der Bürgerworthalter vor den Rath brachte. Durch den Einflufs der Aeltermänner, da sie die zu ver¬ handelnden Materien vorher in ihren Versammlun¬ gen diskutirt konnten den; sition

und zum Vortrag

die Stimmen

und

so wie

der Bürger

oft,

dazu kam,

leicht

hatten,

geleitet

wer¬

der Rath sich durch diese Oppo¬

oft im Unnützlichen

er auch

vorbereitet

wenn das Gute

gehemmt

Einseitigkeit nicht

sah, oder

durchsetzen.

so konnte Partheigeist Um

die



136 Aeltermänner wurde

es

von der

und

votiren Die und

unter

an die Stelle

wurde Beifall.

durch Nach

stand freilich

sehr im Wege,

zu

entfernen,

begreiflich

gemacht,

einem eigentlichen der

Plenarversammlungen

Idee fand

Dinge

Einflüsse

Bürgerschaft

dafs sie bisher standen,

diesem

bisherigen

den der

ge¬

Art

vorzuziehen

zu

seyen.

Zeitgeist begünstigt, neuem Ansicht der

das Kollegium

wenn

Zwang

es, seinem

der Aeltermänner herkömmlichen

und

rechtlich begründeten Standpunkte gemäfs, mehr seyn sollte, als blofs der Vorstand der Kaufleute. Die

Mangelhaftigkeit

versammlungen

zeigte

jeder

Versammlung.

Seite

nicht

eigene prüft

Es

die Verwahrung

chivs.

Ein solches

chen, Eifer konnte, drein

eines

Kollegium

eigenen

gewisse

wohl

vorzüglich

da bei

demselben

ein stabiles Hiezu

wichtigen

Bedenken

kam Ar¬

verursa¬

kein

minderer

des Staats vorausgesetzt

werden

als bei dem Senat, und die Mitglieder fast unentgeldlich nicht

oben¬

ihre Zeit opferten.

der wichtigsten

Kollegium

ge¬

ganz seines Einflusses

mufste

Einer das

durch

wollen,

für das Wohl

und durch

Jahrhunderte

konnten.

in

Gewerbsver¬

erworben

nur

werden

einen

Kenntnisse

und

durch

worden,

noch

und fast bei

und vermehrt,

Tüchtigkeit

bewahrt

Plenar¬

auf der

dafs gewisse

bestätigt

und bewährt

berauben

sich

durch Ueberlieferung deren

Kollegium

liefs

bald

Verwallungs-

Erfahrung

Maximen,

bürgerlichen

sich jedoch

verkennen,

staatsbürgerlichen, hältnissen,

der

Einwände

immer

gut

war, ergänze.

dafs sich Diefs

137 konnte

beseitigt

werden,

wenn

die Wahl

der

Ael-

termänner so wie die neuere des Raths angeordnet wurde, nämlich die Aeltermänner durch die Bür¬ gerschaft auf Lebenszeit zu Repräsentanten wählen zu lassen. Somit war das Vortheilhafte des Kolle¬ giums gerettet,

das Nachtheilige

Mittel,

erprobte

gewisse

vermieden

Kenntnisse

und das

und Staatsgrund¬

sätze zu erhalten und fortzupflanzen war gefunden. Um nun aber das Versteinern derselben zu ver¬ hüten

und

die Repräsentation

chen , hätte doppelt

ganz

die Bürgerschaft

so viele jährlich

tüchtig

eben

zu ma¬

so viele

oder zweijährlich

oder

zu wäh¬

lende zeitliche Deputirte hinzugesetzt. So hätte es weder an der anhaltenden noch an der forttreiben¬ den Kraft gefehlt. Es ist nämlich Handelsplatz dert,

nur wenige Familien

geschweige

gewissen

zu bemerken,

denn

Zustande

mehrere

von

geworden

als

an einem

sich ein Jahrhun¬ hindurch,

in einem

Wohlhabenheit

Diefs ist vorzüglich in Bremen tionshandel in ferne Welttheile beinahe vierzig ter ist seitdem

dafs

erhalten.

seit dem Speculader Fall; also seit

Jahren; der Zustand der Glücksgü¬ weit schwankender und ungewisser vorher.

Seitdem

sind

eine

Menge neuer Namen hier aufgekommen,

grofse

Bürger,

die

ihre Jugend hier nicht verlebt haben, nicht aus dem Munde ihrer Väter bremische Geschichten und Ange¬ legenheiten gehört, und nicht Mutter die Liebe zu der freien gesogen

haben.

Für

manche

an der Brust ihrer Stadt Bremen ein¬ von ihnen

18

ist nur die

138

-

Möglichkeit

an einem solchen Platze

del zu gewinnen fern

der Betrachtung

die Verfassung

werth;

den Han¬

und in wie¬

und die Unabhängigkeit

Stadt auch für ihren pecuniären das liegt ihnen zu fern; so seyn sollte,

durch

Vortheil

denn

wie es ist,

wenn

dieser

wichtig

ist,

es nicht mehr

so haben

sie ihr Ver¬

mögen im Portefeuille, und nehmen es mit; oder wenn sie auch im Portefeuille nichts haben, so bringen wohin.

sie um so leichter

Ohne besonderes Stadt,

ohne Kenntnifs

ihre

Thätigkeit

anders

patriotisches

Interesse

für die

ihrer Verfassung,

Geschichte,

ist es ihnen

überfliifsig,

den

ihnen

lästig

und

Bürgerkonvent

raubt,

wenig

und

vertraut

mit dessen sind,

sie nicht unmittelbar lassen.

oder

welche,

angehen,

staatsbürgerliche

in Bremen

und

Anfrage,

sie

wenn

nur

dieselben

und unsere

neuen

diefs nicht besonders es ist allenthalben so,

wo sich ähnliche

es hat

des Jahres

der

sie ohne Theilnahme

Bürger in Bremen brauchen auf sich zu beziehen, aber

Bürgerkonvent

ihnen

oder Vergnügun¬

Gegenständen

Ich sage dieses von Bremen,

finden,

deucht

und

zu besuchen,

die Zeit zu ihren Geschäften

gen

Gesetze

Verhältnisse

sich auf dem letzten

1820 gezeigt,

ob die auf zwei Jahre

wie

als bei der

konventspflichtigen

Deputirten aus den verschiedenen Koi-porationen auch ferner den Konvent besuchen oder sich ablösen las¬ sen wollten, tere

erklärten.

dieselben

sich einstimmig

Alle Mittel,

für

das letz¬

die also der Senat auf-

139 geboten

hatte,

zu bewirten,

die häufigere Besuchung waren

fehlgeschlagen,

erwiesen,

dafs so wie in Athen

sammlung

besuchenden

für die versäumte werden

mufste,

fast nöthig

Bürger

Zeit

des Konvents

und es hat sich dem

die Volksver¬

eine Schadloshaltung

aus der Staatstasse

diefs auch in andern

gegeben

kleinen Staaten

seyn möchte.

Aber nicht allein diese Abneigung

den Konvent

zu besuchen, sowohl von Seiten der Nichtverpflichteten, als derer, die auf zwei Jahre durch Wahl dazu

verpflichtet

lästigen der

waren

Zwang

neuen

und

diefs

ansahen , bewies

Einrichtung

überlegte Vorschläge und des Andern, der Bürgerversammlung

als einen das

, sondern

sehr

Mangelhafte

so manche

un¬

und Anträge des Einen doch nicht umsonst in der

stehen

wollte ,

drangen

die

Ueberzeugung auf, wie weit schneller das Ziel er¬ reicht werden würde, wenn eine vaterländische, konstitutionsmäfsige erst

unter

sich

,

nicht

einen

klubartige

Gegenstand

und ihn dann zur Sprache Sache

gleich

beim

debattirt

brächte.

rechten

Korporation hätte

So wird

Ende

angefafst,

eine ver¬

nünftige, überlegte Gründe finden gleich Billigung von Seiten der Redlichdenkenden und Verständigen, und

Zeit

sagt, bender

und Verdrufs

wird erspart;

dafs jenes Abstimmen gewesen,

so hätte

und

da man

nach Quartieren

zeitrau¬

diefs wegfallen

müssen.

Dafs die Opposition gegen den Senat dadurch ge¬ wichtiger und bedeutender wird, ist nicht zu leug. nen;

wäre sie aber unter

solchen

Umständen,

wenn

140 auf beiden Seiten Ja ginge was

auch

nach

die Opposition

der

nur selten

das Gute gesucht wird, zu scheuen? mäfsigen

über

ihre Schranken,

Gesinnung

des Deutschen

so der Fall seyn würde,

wie bei andern

Völkern,

so liegt auch diefs selbst in ihrer Natur,

dem

stets zu erwartendem

bei

gierende

Theil nicht leicht

thun wird,

Widerspruch

die Idee volksgemä'fs

der re¬

einen unüberlegten

im entgegengesetzten

in¬

Schritt

Falle

aber,

wenn

und gemeinniitzlich

ist,

leicht

seinen Weg gehen und um so mehr im Ansehen ge¬ winnen wird, als nicht ohne Einrede und Schwie¬ righeit

eine Maafsregel

durchgesetzt

worden.

Ersatz soll die Vorbereitungsdeputation

Einen

geben, welche

aber auch noch nicht zu Stande gekommen. denn

überhaupt

Stücken men

die Verfassung

nur provisorisch

Gange

dauern,

der Dinge

ehe man

gekommen

mit

ist,

Bremens und

kann

es

eine

des Konvents weit

gefafst

ganz

Jahre

zu Stande

dafs seit der neuen

im Verhältnifs

gröfsere

Menge

und ausgeführt

eine Opposition,

wenn

Opposition

vorhanden

Gute, so lang es gut geht; so gut an die Reihe

früherer

nützlicher

worden

ist,

sie im Partheigeist

das Gute wie das Böse hindert; keine

noch

seyn wird.

Einrichtung schlüsse

in vielen

dem langsa¬

auch

der Reform

Es läfst sich nicht leugnen, Zeiten

bei

So wie

Be¬ indem

handelt,

wo aber wenig oder ist,

da geschieht

das

das Böse kann aber eben

kommen,

und

auf jeden beweist,

Fall,

wie die Geschichte

aller Freistaaten

leidet

das Staatsvermögen

da, wo wenig oder keine Oppo-

141 sition Ist, sehr Notk, selten Anstand finden.

indem

Nach den neuern

die Geldbewilligungen

Veränderungen

in der Verfas¬

sung sollte das Kollegium der Aelterma'nner zehn Personen, die aber

nebst einem oder zweien

der Rath

will,

bestehen.

deren

zwanzig.

wie

bisher

aus sechs¬

nur Konsulenten

Allein

die

genannt

Bürgerschaft

Bis zur entschiedenen

die Zahl

Syndikern, -wissen verlangt

Sache

unbestimmt.

Das

bleibt

Kollegium

ergänzt sich selbst, so wie es sich auch seinen Prä¬ sidenten aus seiner Mitte erwählt. Ein Aeltermann, der fallirt,

kann

so

wenig

seyn , als ein fallirter fähig

ist.

Zahlt

ganz

nach,

so

mehr

Bürger er

rehabilitirt.

Bestimmung nicht die Rechtlichkeit

ein fallirter

Kaufmann,

doch

bei

konvents¬

all sein Verschulden

nach dieser in Bremen hat ,

Aeltermann

überhaupt

er späterhin ist

ein

Man braucht

zu erstaunen, wenn so weit geht, dafs

selbst nachdem

wiederkehrenden

er akkordirt

Glücksumständen

gern den Rest nachbezahlt.

Der Elsflether Zoll. Die

Stadt Bremen

die Oberherrlichkeit zenen

See

behauptet

Friesen-Häuptlinge

hatte

über

seit

undenklicher

die Weser

und an der

bis zur gesal¬

ausgeübt. untern

Zeit

Die

Weser

ältern konnten

nichts dagegen einwenden, und begnügten sich mit Seeräuberei an bremischen Schiffen und Gütern. Der Erzbischof

war in diesen Gegenden

der einzige

142 mächtige Weser

Fürst,

der

unterhalb

es versuchen

Bremen

Zoll zu erheben;

aber

konnte,

Burgen

an der

anzulegen

wir haben gesehen,

und

dafs es

ihm immer nur auf kurze

Zeit gelang, dafs die Bre¬

mer

zerstörten,

des Bischofs

eine Entsagung urkundlich

jenes

errangen.

Zeit den Besitz keine

Bede

Gebiet ser

Burgen

des Butjadingerlandes davon

eines ziemlich

behauptetes, gründetes

auf den Weserstrom

Als vollends Bremen

mehr

grenzte,

Bechtes

und jedesmal

seyn,

so lange

und

durch

Herkommeu

siegen vermochte.

Fürsten

unablässige

stört,

oder ihre Erbauung

Gründe

erbauten

Verträge

nicht

das

an die We¬ stets

Ausübung anderer

Aber auch selbst

an der Weser

konnte

ein ehrwürdiges,

über

burg

den. Wiederholte

erhielt,

so lange

mächtigen

und

auf kurze

be¬

Art

zu

die von Olden¬

Schlösser

gerichtlich

waren

bestritten

mit Oldenburg

zer¬ wor¬

untersag!en

die Anlegung von Zöllen und Burgen an der Weser unterhalb Bremen. Dazu hatte die Stadt Bremen fast

allein

konnte, frei

jederzeit

den

Strom

zu erhalten.

müssen,

schiffbar

wenn auch nicht

und

von

hinreichend

geläugnet

in welchen

übergebenen

werden

Die Lage der Dinge in diesen

über

wurde, änderte

seyn konnte,

und Hein¬

auch jener

Jurisdiction

ser bis zum Meere gedacht waren.

dienen

Seeräubern

von Karl dem Grofsen

rich dem Fünften,

nes Geschlecht

was dazu

Und diefs hätte

dafs die Diplome Bremen

Alles gethan,

der Stadt die We¬

anbrüchiger sich,

Gegenden

Art

als ein klei¬

sich nach

und

143 nach erhob ausbreitete. denburg

und seine Besitzungen an der Weser Dem Grafen Anton Günther von Ol¬

war es vorbehalten,

durchzusetzen.

diese schwierige

Das Haus Oldenburg

Sache

hatte sich schon

auf den Reichstagen von 1562, 1565 und 1570 um einen Zoll auf der Weser bemüht. Schon im Jahre

1612

auf

dem

Main und drei Jahre

Wahltage darauf

thias hatte er erläutert, Meer

und Flüssen

zum Schutze

zu Prag

am

bei Kaiser Ma¬

wie sein flaches Land,

stets

bedürfe,

zu Frankfurt

bedroht,

hostbare

wenn nicht,

von

Dämme

wie schon so oft

geschehen, ganze Landstrechen mit Städten, Dörfern und ihren Bewohnern ein Raub der Wellen werden sollten. Ja es sey zu befürchten, dafs ohne diese hostbaren Anstalten mit der Zeit Niedersachsen gröfstentheils

von

der Nordsee

so das gesammte

deutsche

nahme ausgesetzt

seyn werde.

seyen von steter „kostbarer zu erhalten, Ausgaben; und diese

dazu

gebühre

lialuntersuchung

ernannt.

den Absichten

des Grafen

besonders ten,

schiffbar

erfordere

grofse

eine Entschädigung, einen

Zoll

Kommission

Diese

zur

erstattete

günstigen

und einige andere

auch die Generalstaaten

so gestattete

und bedürften

durch

eine

Ab¬

jene Dämme

die Weser

Andere

sey am füglichsten

Bremen

Selbst

ihm

und

bedeutender

bedroht,

Auch

und manches

der Weser zu erlangen. Es wurde hierauf

ohngeachtet

Reich

Zerstörung

Unterhaltung.

verschlungen,

Bericht

an Lo-

einen und

Beichsstädte,

lebhaft

protestir-

das Kurfürsten-Kollegium,

das

144 schon durch

die Zusicherung,

dafs die Waaren

fürstlicher Unterthanen zollfrei seyn sollten, nen war, dennoch dem Grafen den Zoll. Es ist wahrhaft harrlichheit dieser

der

vierzig der

und

Klugheit

der

Bürgerschaft

Jahre

durch

lang

gegen

hluge

Dafs aber des Zolles

Anton setzte,

Fürsten

Sache

operirte, durch

Verbindungen,

so wichtiger

in

ver¬

so wie

Gegner

war.

Günther Alles an die Erlangung war nicht zu verwundern, da sich

später

auswies,

Theil

sämmtlicher

ausmachte.

ein

Be¬

Senat

wichtigen

Persönlichkeit,

und andere Rä'the

bremische

einen

gewon¬

mit welcher

so höchst

gewinnende

wandtschaftliche durch

zu bewundern,

kur¬

dafs der Elsflether

Dafs

Zoll

oldenburgischer aber

den Zoll arbeitete,

auch

denken , da durch

diesen

Landeseinkünfte

Bremen

war dieser Zoll

den fünften

rastlos

Stadt

nicht

ihren

gegen zu ver¬

herkömmlichen

Rechten offenbar zu nahe geschah, die Waaren vertheuert und die Konhurrenz mit andern deutschen Seeplätzen rigkeiten

bedenklicher

wurde,

ohne anderer

Schwie¬

zu gedenken.

Dreimal

wurden

die protestirenden

Bremer

und

ihre Fürsprecher vom Kurfürsten-Kollegium abge¬ wiesen und dem Grafen wurde im Jahre 1623 das kaiserliche

Zolldiplom

die Sache bei weitem

ausgefertigt. nicht beendigt.

Als der Zoll angeordnet selben

begonnen

hatte

Damit war aber

war, die Erhebung

und Alles

im Reinen

des¬ schien,

da fing erst der rechte Kampf an, der so lange dauern , ja sogar noch ziemlich

fort¬

weit ins neunzehnte

--

145

Jahrhundert hinein Zwistigkeiten erregen und Ge¬ müther erbittern sollte. Die Bremer suchten nicht allein durch kluge Abgeordnete Freunde zu gewin¬ nen, sondern auch mit Gewalt zu verhindern, dafs der Zoll nicht Thatkraft Der Erzbischof chen

persönlich

brachte mals

Anton

es beim Kaiser

dahin,

Kommission

Gutachten die

der

möchte.

von Bremen, gegen

eine

nun

erlangen

Günther

forderte.

legten

doch noch bedeutendere

und

sehr getadelt

um die Schiffe von Bezahlung

zuhalten,

und brachten

vor den Reichshofrath kaiserliche wurde,

vorzüglich

Oldenburgs serstrom.

auf

zur

Sache

Zölle

der Bremer,

chen darzustellen, ben

durch

Unterthanen

war

in das Friedens

zu nehmen

We¬

es die

als einen

so wie Anton Günthers,

des säkularisirten

der Zollerhebung

den

auch die einge¬

kamen,

für

eine

der Ansprüche

den Weser-Zoll

Kraft auf immer zu geben. Da der Graf Rücksicht

völlig ernannt

über

Frieden

zur Sprache

Einrückung

dafs die

Untersuchung

die Jurisdiction

Als beim westphälischen schlichenen

des Zolls ab¬

und von neuem

auch zur Prüfung

so

an die

der Kurfürsten

gezogen

Kommission

wurden,

es sogar zu Stande

Verdrufse

das

Einreden

Macht

Zollstätte,

zum grofsen

aber¬

Ohngeachtet

Bemühungen

in demselben

Sache

erbittert,

und nochmals

der Bremer diese

Ursa¬

dafs derselbe

ernannte,

Kurfürsten

wiederholten

aus andern

-

sol¬

demsel¬ Instrument

die schwedischen

Erzstifts

Bremen

versprach,

in

so war die 19

146

-

Einriickung

der Zollsache

unterworfen; aufboten,

und wie sehr

so geschah

demnach

durch

Thaler

wie vor die Erhebung Schwedens halten

Einrückung

würde,

wurden, heischte

Zollsache

der

zu ver¬

Frieden

Die Bremer

in dem

boten jetzt des Zolles,

worauf

sie nach

indessen,

unter

und zwar wegen

den Heimfalls

Alles

des Zolls A'erhinderten.

Vortheil

dieser

mehr

und der Graf war

zur Abliaufung

nicht angenommen

Ausführung

die Bremer

den Avestphälischcn

tausend

welche

auch

sie dennoch,

des Zolles bestätigt.

Hundert

einem Zweifel

um diese verderbliche

hindern, Besitz

kaum

Grafschaft

dafs die

der Hand aufge¬

des vorauszusetzen¬ Oldenburg

an Däne¬

mark, da Anton Günther ohne eheliche Nachkom¬ men war. Besonders durch den ernsten Beistand der Generalstaaten wann Bremen da Alles schien,

und

so viel,

wegen

der

der andern dafs Anton

Zollsache

mehr als je bedrängt

So fest sich jedoch

Hansestädte

ge¬

Günther

sich nun,

im Beinen

zu seyn

sah.

die Generalstaaten

stets

für

die Bremer gegen den Grafen, ja sogar ihren Wil¬ len sich mit bewaffneter Hand der Bremer anzuneh¬ men,

mehrmals

erklärt

hatten,

so war

doch zuletzt

gar nicht mehr von der Sache die Bede, wegen des zwischen Holland und England ausgebrochenen Krieges. Die Stadt Bremen, sen war, wurde in die Beichsacht wurde

jedoch

die nun sich selbst überlas¬

wegen ihres Ungehorsams erklärt. Der kaiserliche

nicht

in die Stadl

eingelassen,

(1652) Herold mit

147 der

Ausrede,

gegen

ihn

dafs man Mifshandlungen

fürchte.

Er verlas

das Executionsurtheil, erlüärung

blieb

Weidenbäume Die die

aufserhalb

eine

ten

Seiten

den halben

kaiserliche

eigentlich

Sache

Bürger,

erkann¬

Poenfall

und

und sei¬ ward

am

Der Zoll betrug sehr der Handel

da¬ auf

der

bis zu seiner

Die bremischen

sich

hob die Acht auf.

bremische

läfst sich aus der jährlich

nahme des Zolls

fanden

Zollbelehnung

20. August 1653 ausgefertigt. mals nur 17000 Thaler. Wie oder

den

des Grafen

und der Kaiser

lassen,

sich

Die Bremer

zur Entschädigung

neue

schwierigen

diese

dem Rath zur

Reichsstädte

Von beiden zahlten

ner Unterthanen,

aufblühte,

auf

um

dahin kommen

mächtigsten

an,

73000 Thaler

der Weser

die

es jedoch

Schwierigkeiten.

den Zoll

Die

als zwei

Schwedens

Bremens,

es auch nicht

hingäbe.

also weniger

Angriffe

machten

der

Schweden

übrig,

nicht weiter zu widerstreben. Die des Beistandes des Kaisers und der

Kaiser mochte dafs

der Achts-

des Schlagbaums.

Reichsunmittelbarkeit

Nothwendigkeit, Stadt bedurfte

Anderes

erzählten

Zeit statt fanden,

also am Wartthurm

und zur Anheftung

ihm nichts

früher

des Pöbels

Handel

steigenden

Aufhebung

Zu¬

ermessen.

die sich in dieser höchst

vorzüglich

auszeichneten,

waren

die Syndici Buxtorf und Wachmann, und die Raths¬ herrn Ton Bobert und Erbbrochhausen. Man zählt an die vierzig Druckschriften nischer,

deutscher

und holländischer

in dieser Weserzollangelegenbeit

Sprache,

gewechselt

in latei¬ welche worden.

148 Als am Ende Verhältnisse

de» achtzehnten

im deutschen

Jahrhunderts

Reich

viele

sich änderten,

er¬

wachte auch bei dem Bremer Rath die Hoffnung, sich des drückenden Zolls, der nun schon seit dem westphälischen entledigen Männer,

Frieden

auf der Stadt gelastet

zu können.

Thätige

die Bürgermeister

der damalige

bremische

nator Horn,

wirkten

burg, furt,

Rastadt,

Paris

so dafs endlich

und

Gröning

einsichtsvolle und Smith

Geschäftsführer,

höchst

hatte,

jetziger

zweckmässig

und Se¬

in Regens¬

und beim Bundestag

in Frank¬

am 1. Mai des Jahres

1820 der

Zoll sein Ende nahm, jedoch nicht ohne einige kleine Nachwirkungen Zeitungen

zu hinterlassen,

beschäftigten,

wollen hoffen für immer,

nun

die eine Zeitlang aber

beseitigt

auch, sind.

die

und wir

II.

Allgemeine Ansicht der Stadt. Der Markt. Das Rathhaus. Die Börse. Der Roland. Der Domshof. Das Stadthaus. Der Schütting. Das Museum. Der Wall.

Allgemeine Ansicht der Stadt. "W er vor Bremen

kam,

der von

französischen welcher

Occupation

Seite

es

nach

auch

seyn

mochte, hätte schwerlich die Nähe einer grofsen und reichen Handelsstadt vermuthen können. Ohne Ver¬ wünschungen

konnte kein Fahrender

durch

die elen¬

sich durchschleppen,

oder

auf dem

den Sandwege entsetzlichen Winter

Steinweg,

dessen

vom Wasser

und

runde

Eis

losgewühlt

sich wund stofsen lassen. Die schnell durch die Musterstrafse Hamburg

die Ausführbarkeit

Wichtigkeit

derselben wieder

man

ähnlichen

durch

zu

die veränderte

grofsen Widerstand So ist denn nun

schnitten,

in einem und

wurden,

guter

Chausseen;

die

eingesehen;

sich selbst angehörte,

schritt

Unternehmungen,

welche

Einrichtung

des Konvents

ohne

beschlossen und ausgeführt wurden. das bremische Gebiet nach allen

Seiten bis zu den Grenzen strafsen

jeden

Franzosen zeigten von Wesel nach

wurde eben sobald

und als Bremen gern

Steine

sehr

nachtheiligen

von welcher

nach Bremen kommen stehen, dafs er sich

mit den schönsten Seite

Boden der Fremde

Kunstdurch¬ nun

mag, er wird überall einge¬ in einem wohlhabenden und

152 wohlregierten

Weinen Staat

Stadt selbst noch gesehen Die führen

Kunststrafsen

befinde,

von Hamburg

diese

als wichtiger

nördliche

ist ganz

der Stadt, erscheint,

von

Anlagen und Spaziergängen umgeben, vollen neuen Häuser haben keine Einrichtung, sondern nierern und Beamten ten

Anders Seite.

Bremen

den

wo denn

schönsten

die geschmack¬ kaufmännische

sind gröfstentheils bewohnt.

von Rente-

ist der Anblick von der entgegengesetz¬ Wer auf der rheinischen Strafse nach

kommt betritt

zuerst

Das Auge ruht hier Geschichte

die

und Vegesack

Zugängen

Handelsplatz

Seite

ohne

zu haben.

nicht zu denjenigen

dieselbe

auch

die Neustadt.

auf nichts Altem, der ältern

Angehörigem,

weil hier Häuser

und Kir¬

chen aus neuerer Zeit herrühren, bis die Weser¬ brücke erreicht wird. Hier entfaltet sich denn der ganze Anblick der alten HanseWeit die Weser massive Häuser, stalt,

und kaiserlichen

Stadt.

hinab und hinauf drängen sich hohe zum Theil in alterthümlicher Ge¬

dicht an den Flufs,

und aus der Häusermasse

hervor steigen die Kirchthürme. Martinikirche, an der Wasserseite,

das alte dü¬

stere Mauerwerk

mit Bäumen

ist ganz am

Ufer

und die sogenannten

zu sehen,

Vorbaue, schweben.

die

erheitert,

an den Häusern

Weiter

hinab

ragt

über in

Lauben

dem Wasser alterthümlicher

Stattlichkeit das ehemalige Kornhaus. Die kleine Weserbrücke, oder die Brücke eine Bucht,

welche

der Flufs »

bildet,

oder

wird

über

aurück-

gelegt.

Links hinab zieht

die ganz mit Gebäuden deln diese Insel, Zwinger,

sich die Spitze

bedeckt

ist.

Wir

durchwan¬

wo einst ein stattlicher,

die Braut

genannt,

sehr fester

gestanden,

den uns nun auf der Hauptbrücke,

der Insel,

und

belin¬

die zwar nur von

Holz, aber doch sehr stark und breit ist. So wenig die Weser

mit

den kann, Gegend, gegen

dem herrlichen da ihr Wasser

Rheine trüb,

ohne malei'ischen

auch keine

Anblick

eines

bedeckt

ist,

Stadt

ihr Strom,

am Rhein

Flusses,

der

mit Leichtigkeit,

stigen Windes

dahin¬

diesen herrlichen

von Schiffen

wo oft in thätiger

wer¬

in dieser

Reiz ist, so bietet

aller

Handelszeit

Mast, Segel an Segel sich drängt, einem See,

verglichen

Art

Mast an

die Schiffe, wie auf

blofs mit Hülfe des gün¬

den Strom hinauf wie herunter

und es einen eigenen Zeitvertreib

gewährt,

gehen, dieselben

zu klassificiren, welchem Ort, welcher Bestimmung sie ihrer äufsern Form nach angehören mögen. Die vielen Wassermühlen, angehängt werden nig,

sind, man

mit

fortgeschoben

wir die Inschrift: hineintritt,

welche

der

das Thor,

Domine hospitium

zu dem merkwürdigsten

überrascht

ihre Stärke

Weser-

auf welchem

in die geräuschvolle

tigsten Theile der Stadt dem Domshofe. Zunächst

Wasserrad

doch nur we¬

dem Gedränge

»Conserva

bemerken,

an die Brücke

berühmte

bemerkt,

durch

siae tuae«

Häuser,

das

im Vorübergehen

indem

brücke

endlich

welche

führt, die

eccleStrafse

und wich¬

zu dem Markt gewaltige

und die spitzige

Höhe

Form

20

und der

der Dä-

154 eher,

eben

so die als Erker

hier Auslucht Spiegelglas wächsen

*) genannt,

von Innen

verziert

vorgebauten

deren

Stuben,

helle Fenster

mit den schönsten

von

Blüthenge-

sind, was einen ungemein reizenden

Anblick gewährt. So wie man diese Häuser sieht, sind sie offenbar nach dem Bedürfnils des Gewerbs wie des Klimas und der Oertlichkeit dem Jahre

1258 kann man rechnen,

Bauai-t anfing hin

entstanden.

gebräuchlich

die Häuser

Stroh gedeckt

meistens gewesen

dafs eine solide

zu werden, von Holz

waren.

und da eine Menge neuer diese Ziegeln Flufs bäude,

gebaut

gröfstentheils gedeckt.

mit

Dächer, trocken Höhe

da

zu treiben, auch

herabflofs,

men Winde sondern

sie

an die Stelle

mufsten,

Stein

so

Ausnahme

bestimmt

sich an den

nicht

wurde, hatte,

gab;

die

sehr

jäh

der

Gewinnung

dafs

nicht

erst

der

in die Kegen

die war¬

um abzuschmelzen,

kaum, indem er fiel, einen Halt fand:

*) In ScLutlland Out-luuk

Ge¬

Kaufmannsgüter

aufser

der Schnee

zu erwarten

mit

in der Luft also den

zu verwahren, bewirkt

und

derjenigen

waren,

wodurch

der

wurden

aufgeführt

den der Boden

und sicher

des Baums schnell

Häuser

die zum Dom gehörten,

Baum zu gewinnen,

mit

machte auf aufmerksam;

So nahe wie möglich

zu drängen,

und

Eine in diesem Jahre

werden von

da bis da¬

gebaut

ausgebrochene schreckliche Feuersbrunst das Gefahrvolle dieser leichten Bauart abgebrannten

Erst seit

diefs

155 war zu berücksichtigen Häuser.

bei Erbauung

Mode und Geschmack fahren

seit länger

tadelt

dieser

oft,

hohen

was die Vor¬

als einem halben Jahrtausend

dem Klima und der Oertlichkeit

angemessen

als

bewährt

gefunden. Die verfeinertere Zeit findet die Unruhe des Einfahrens, Packens u. s. w. der Waaren so lästig,

die kirchähnlichen

des Hauses

so unfreundlich

vieler stattlichen Dächer

Packräume

Stuben

platten

Dächer

und

man noch

und finster!

in milderen

neuern

Klimaten Säle

Bau zeigen,

gesehen; dafs man

abweichen

in ganz alten Theilen

jene

mächtigen

und massiven

die im Aeufsern

ganz die Form

haben,

und im Sommer

in der weiten Hausflur

durch

die gewaltigen

will,

der Stadt

bäude,

lung , im Winter

die

gewonnen hat. Indessen ohne Schaden dessen, der

der Nothwendigkeit

Hin und wieder

die spitzigen

so gothisch

die herrlichen

gesehen und Geschmack läfst sich die Natur nicht, von dem Gebote Trotz bieten.

den Mangel

so drückend,

man hat

man will bei einem

sieht

und düster,

und dicken Mauern

Man hat gereist,

im besten Theil

Ge¬

von Kirchen Küh¬

Mauern, wenn

einmal in der Temperatur, Wärme gewähren. Hier sieht man auch noch die Veranlassung zu der Kunslneigung

der

Vorfahren.

Diese

weiten

Hausplätze

waren mit grofsen Oelgemälden ausgeziert, wie man es noch hin und wieder in alten Häusern findet. In dem Maafse, schmalen

wie die grofsen

Gängen haben weichen

Hausfluren

müssen,

den

sind auch

156 die vielen

gröfseren

Oelbilder,

hen seyn "wollten, und unter waren,

verschwunden.

den Bildern,

Kunst aufgehalten, grofse

Sauberkeit

Häuser,

vorzüglich

und am Walle das Innere

oder

ihrer

sind. überrascht,

und Reinlichheit

liegen.

niederländi¬

zur Ausübung

angenehm

derer,

nach

die von holländi¬

gemalt worden

den Fremden

umsonst

geflüchteten

die sich hier

gese¬

gewifs viele gute

fragen

mitgebracht,

schen Künstlern, Was

die

Ton fern

denen

Wir

welche

schen Familien

die

der

ist die

bremischen

die an den Hauptstrafsen

Diese Reinlichheit

des Hauses , zeigt sich

hurz in Allem was den Bremer

geht durch

in den Mobilien,

umgiebt,

auch da, wo der Vermögenszustand

und besteht

den Luxus nicht

erlaubt. Man ist gern geneigt, von der W Tohnung auf den Bewohner zu schliel'sen, und so hann es nicht fehlen, günstiges

dafs das Aeufsere

Vorurtheil

Hie Häuser

für

am Wall,

der Stadt schon

ihre

Einwohner

der Markt,

erwecht.

der Domshof,

die

aufzuweisen,

er¬

lange Strafse,

ohne gerade

Paläste

setzen

den Anblich

der Regelmäfsigheit,

durch

allgemeinen Pracht

Wohlstandes

der Paläste,

des

einer

drei Strafsen,

gen zum Theil ganz, tung

Flusses fortgesetzt

Reinlichheit

welche

zum Theil

die Stadt wurde.

die

Residenz¬

mit ihren halb

des

Stadltheile,

der schönsten

man, wie der Anbau am Flusse einwärts

der

und sind so schöne

wie man sie in irgend städte findet. In den

und

ein

Zwei¬

in der Rich¬

durchziehen,

erkennt

begonnen

und land¬

Daher

ist

der

an dem

Flusse

zunächst

liegende

drängt,

namentlich

rensten

und engsten

dernisirung unterhalb pflegte

ist der

sehr

Tiefer,

Theile

zu Theil der

Theil

sich die Pest

diesem

der Stadt,

geworden,

Brüche.

zusammen

In

diesen

am ersten

zu zeigen

so oft sie grassirte,

Spuren

bis zu Ende

des siebenzehnten

halb

der Brüche,

bunden finden.

regelmäfsige

sind,

die

Zug

dieser

durch

erleichtert

nicht die Moengen

zu halten,

Der

verwor¬

-wie den Strafsen

längsten hat.

ge¬

Gassen und

wovon man Jahrhunderts

Strafsen,

unter¬

Zwischengäfschen

dem Fremden

ver¬

das Zurecht¬

Der auf einer Höhe an der Haide liegende, untere

älteste Stadt dominirende,

am

die

gebaute Dom veran-

lafste bald nach seiner Entstehung

einen Anbau, doch

in anderem Sinne,

Stadt.

ben sich nämlich

als die untere

Hier

erho¬

nach und nach die Wohnungen

zum Dom gehörigen

Personen,

welche

vorher

der gröfs«

tentheils in dem Kloster an dem Dom zusammen ge¬ lebt hatten. Sie waren mit Höfen und Gärten um¬ geben , die man zum Theil alles

später

an diese Domcurien

nur auf schmalen nen Boden

noch

Streifen,

gefunden

dafs vom Osterthor Königsstrafse, die Domshaide,

und der Platz und

1035 wurde

sogar scheint

gehört,

So zeigt der

sei¬

es sich,

die Sandstrafse

die Buchtstrafse,

nur von Domkurien wesen. Im Jahre

ferner

Ja

Angebaute

die zu jenen

zu haben. an,

sieht,

und

Domshof

und

der Klosterkirche

fast

ihren

Gärten

erfüllt

ge¬

ein gröfserer

Raum

mit

158 einer neuen gemeinschaftlichen fing östlich

an der Weser

Ansgarii-Thor

Von dieser

wieder

niedergerissen,

jedoch und

Mauer

Mauer

die alte Mauer

mit ihren

wodurch

Jahre

also

hindurch

Stadt getrennt

Nachtzeit

durch Schliel'sung

die Verbindung Alten-Weg

zwei

Strafsen,

Thürmen,

blieb,

Wällen nach

führte,

zwei hundert

zu und

von

der

und wenigstens

bei

des Thors

bei der Natel

war.

die man den

Neuen-

wurde.

und

als bei verschie¬

die Verbindung

hergestellt

ohne

gerade

Thore

sind entstanden,

denen Veranlassungen phansstadt

noch

aufgehoben

nennt,

ein Theil

die Stephansstadt

befestigten

Die

jedoch

an der

zu umschliefsen,

der Natel oder dem südwestlichen fünfzig

wieder

die vom Ansgarii-Thor,

vernichten,

bis ans

1307 fing man auch an Stephani

mit dieser

Graben,

wurde

Sie

um den Dorn von neuem zu

Im Jahre

Kirchspiel

an, ging nördlich

und endigte südwestlich

Weser. erbauen.

Mauer umgeben.

mit

Im Jahre

der Ste¬

1512 wurde

die Befestigung auch aufserhalb der Mauer mit einem Wall und Graben vermehrt, und zu dem Behuf der bis dahin vorhandene zugedämmt,

daher

Ausgang man jetzt

einen Ausgang

auf dem Wall

chen Gründen

verlor

Thor einer den

auch

durch

auch weiter hier sieht.

den Ausgang

Seit dem Jahre

1514 geschah

die

Osterthor,

drei

Befestigung;

grofsen

massiven

an der Brücke

nichts

als

Aus ähnli¬

die Bischofs-Natel

des Bischofs) zwechmäfsigen

das Abbenthor

(das

aus der Stadt. vorzüglich unter

viel zu

andern

Zwinger,

an

wur¬ dem

und an dem Stephansthor

erbaut.

Die beiden

der Bräutigam. in

denselben

Luft

und

Durch liegenden

biefsen

zufällige Pulvers

die Braut

und

Entzündung

des

llogen

sie

sind nicht mehr vorhanden;

im Osterthor dernisirt,

letztern

dagegen,

obgleich

in die

der Zwinger

im obern

Stock mo-

ist noch zu sehen.

Aufser

und

der

Menge kleinerer, die regelmäfsig von Ferne Ferne mit der Stadtmauer ein Ganzes bildeten,

zu war

noch

diesen

bui'gartigen

an der kleinen

die Batterie Holzpforte diente

Thürmen

Holzpforte

genannt.

ein starker

Derjenige

hiefs der Morgenstern;

die Hollmannsburg

aufserster> Ende

Thurm,

an der

grofsen

an der Schlacht als Feste,

und

am

der Stadt war der Fangthurm.

In den Kriegen Karls des Fünften mit den pro¬ testantischen Ständen war es ein wahrer Wetteifer zwischen

den verschiedenen

einen Theil Das Bondeel

der

Stadt

Kirchspielen,

-vorzüglich befestigen

nebst dem Wall

(zwischen Ansgariithor Theil

wollte.

auf dem Schwanngatt

und Abbenthor)

1550 in fünf und dreifsig Wochen bei der dritte

dafs jedes

ward im Jahre

fertig gemacht,

der Bürgerschaft

immer

wo¬ arbei¬

tete und einige Bathsherren

zugegen waren.

ward die alte Befestigung, von der alten Stadt noch

welche die Stepbansstadt trennte, überflüssig, sie

wurde daher niedergerissen, zum Bauen verkauft.

und der gewonnene

Im Jahre Thor gebaut.

1630 wurde Was

Kanonen betrifft,

in der Neustadt

die Besetzung

so findet sich,

Hiedurch

Platz

das hohe

der Mauern dafs im Jahre

mit 144S

160 Rath

und Bürgerschaft

zum erstenmal

Kanonen

hat giefsen lassen.

büchsen,

weil Steine

den,

deren

man

Zeughaus

gesehen

Ton der

Stadt

unter

Man nannte

mit denselben

auch

noch

hat. auch

Der Giefser

folglich

Belagerung

von Esens

lem (Oldenburg. (Ostfries.

Gesch.)

wurde

Arkeley (vielleicht überhaupt,

Ob die Bremer

griechisches

Gesch.)

meint,

glühende

im

angenommen,

das Rüstzeug

auch die Artillerie.

wur¬

Zeiten

derselben

als Rüstmeister

ist vor Alters

sie Stein¬

geschossen

in neuern

dem Titel Arkeley-Meister.

Ton Arcus)

drei schwere

bei der

Feuer,

oder,

Kugeln

wie Ha-

nach Wiarda

geworfen,

lassen

wir auf sich beruhen.

Auf jeden Fall haben sie sich

als gute Feuerwerker

gezeigt.

stets in der besten

Ordnung,

der freien Reichsstädte mit raren Waffenstücken

viele

bedenklichen

giefsen.

Pfarrkirchen

Stücke

Die

oft

Es war in der Krieges,

worin

des Kaisers stand. aus den Thürmen

die besten

davon giefsen.

und

liefs die Stadt

Zeit des schmalkaldischen

Bremen in der Gegenparthie Jahre 1530 liefs der Rath vier

trefflich waren.

Jahrhundert

Kanonen

war

so wie die Zeughäuser

überhaupt versehen

Im dem sechszehnten vorzüglich

Ihre Artillerie

Glocken religiöse

nehmen Gesinnung,

Im der und in

welcher der Krieg geführt wurde, zeigte sich auch in den Aufschriften der nun verschwundenen Kano¬ nen,

welche

gegossen bremischer vom Jahre

während

wurden.

und bald

Eine

Inscriplionen 1548:

nach

diesem Kriege

handschriftliche hat unter

anderen

Sammlung folgende

/// ringest bringestu de ßenden dien oft over schoon noch sc vele syn wo du men holdest up diner sidt Getechte sacke undc Godt mit fliet. Vp dine macht gaer nichtes wage An diner swackheit nicht verzage Godt is alleine de averwindt, vor em besteit geen menschenkint. Bi Gades wordt wage lif und bludt. vor dine Er alle have unde guel Dine Frigheit di nicht nemen laet Wullen bestaetij dat is min rar/. C a t h a r i. n a. Den Fiendcti tho scaden Moolh Godt boraden Des Masters kirnst Is sosth umbsunst. Andere scherzhaft, kriegslustige

Inschriften und man Zeit,

man zu unsern den Kanonen den

erkennt

frühern

Zeiten

in ihnen

Zeiten

Elegien gab,

Vers

macht.

Indem

und sie gleichsam

ihre Gesinnung

waren

eine frische

die mit dem Tod scherzt,

Namen

zugegebenen

aus

indefs man durch

aussprechen

liefs, waren sie personificirt, und standen mit in Reih und Glied, nicht als willenlose Dinge, sondern 21

Iö2 sie sprachen Kriegsleute

ihr tödtliches

M a r k t.

Das christliche

und erzhischölliche,

das handelnde

die Republik

Bremens



sich in einem Ueberbliclt Markte unserer Stück,

Stadt

das

das reichs¬

Bremen,

Handelsgemeinwesen

*) Ein

als eben so viele

*).

Der

freie,

Wort,

alles

hundert

diefs

höchst merkwürdig

vor die Augen. Pfund

schofs,

Schärpe Grete bin ick gehelen Wem ick lache, dat ward den Schärpe. Metze Burlebns ihn einen end in thu andern

liatle

Viend

Wer diese

verdreten.

us.

M a r I Ii a. Martha is de Name myn Tan Art kann ick nicht stille

sm

Und

wo mi Vienil

staen

Laet

ick min

vor

eichen

Ick hele de swarle

ogen

in se gnen. Häven

Wen nuii Ei drapet Strecket de Klawen. Ick hete de Kukuk Dm

min

Dem geil

Ei

drucket

de buck

Margareta

is myn

Up. nanie

Wen ick myn j'ynde sehe herkamen So do ick se frundlich grölen Dal se verleren hende und Veiten. Mynen

f'reundt

Mj neu Jiendt

ick Nurhtigal mit minen

Klang

mit

Gesänge

ick schrecke.

und das

wecke

stellt

auf dem in der Verse:

Mitte

steht

erblicht

rechts

den Dom

und

das vor¬

malige erzbischölliche

Palatium,

das nun zu andern

öffentlichen

umgebaut

worden.

Zwecken

hat man in ganzer Länge das Rathhaus, die Börse, und an der Weserseite

Vor

links erscheint

das Versammlungs-

haus der Aeltermänner, genannt Schütting; beim Rathhaus blichet die Rolandssäule ernst über

das Geräusch

Das

fallen

R a t h h a u s.

Mittelalters

auf diesem

Bauwerk

und näher hoch und

des Marktes hinweg.

Das Auge des Runstkenners, des deutschen

sich

wie des Verehrers

ruht mit gleichem Wohlge¬

schönen Gebäude.

Das eigentliche

mit seinen aufsen herumgestellten

steinernen

Figuren ist aus älterer Zeit, und ersetzte selbst auch wieder ein noch älteres, das den Raum zwischen der Sögestrafse, der Obernstrafse und dem LiebfrauenRirchhofe einnahm. Zur merkwürdigen Erinnerung für alle die, die im Rathhause

je sitzen sollten, wo¬

hin Selbstsucht,

und

am Ende

in einem Freistaat

dem Platz, Götke

wo einst

Frese,

bewohnt

Herrschsucht

schon

gebliebenes,

führen,

des verbannten seit

ward

beinahe

es auf

Bürgermeisters

fast hundert

standen, aufgeführt; und da hinreichte, wurde das Zunfthaus tragsweise

Gewaltthätigkeit

zerfallenes

Jahren Haus

dieser Platz der Lohgerber

un¬ ge¬ nicht ver¬

mit dazu genommen.

So begann

der

Bau im Jahre

1405 und ward

fünf Jahre später beendigt. Im Jahre 1491 wurde das Rathhaus nach Norden erweitert; im Jahre 1545

*

164 die Witheitsstube*) damals gebaute terscheiden.

angelegt. von

dem später

Die steinernen

sehr einfachen lige Kunst,

Es ist nicht schwer, angesetzten

Figuren

Hauptgebäude

zu un¬

ringsum

deuten

an dem

auf schwerfäl¬

und sind nur in so fern von Werth,

sie in den grofsen

und leeren

das

Feldern

zwischen

als den

Fenstern einen zweckmäfsigen Platz einnehmen, und mit dem Charahter des altern Gebäudes in Harmo¬ nie stehen.

Diese

Steinbilder,

ten äufsern Seiten Weise und Redner Vorderseite sten

über

und

auf

der Gallerie

desto

sie stehen.

naiven

Rilder

aber

Gesichte; die andere

regelmäfsigen

Halsketten.

wenig

die Tragsteine,

wor¬

ihr

Gesicht,

6) Ein kräftiger

mit einem

schön drappirtes

3) Eine Jungfrau

4) Ein schreiender

Silen.

haben

ihre eine Hand hält

2) Ein Löwenkopf.

schönem

die 7 Kurfür¬

Da ist 1) eine Nonne

und lieblichen

Gewand.

an den brei¬

stehen, stellen vor. An der

stehen

Diese

mehr

ein Eichhörnchen,

tiger

des Rathhauses des Alterthums

ein Kaiser.

Kunstwerth,

welche

glattem Kopf. Mann,

Haar,

mit mit

5) Ein kräf¬ der

ein zierli¬

ches Windspiel in den Armen trägt. 7) Ein zierli¬ ches Mädchen in faltenreichem Gewand, so den Stein trägt.

S) Ein

mit Epheu

sehr

gekränzt.

zwei junge Löwen an den beiden

liebliches Hinter hervor.

Haupteingängen

jungfräuliches den Schultern Das steinerne

Haupt blicken Rildwerk

ist eben so alten Ur-

Witheit ist der ganze versammelte Rath im Gegensatz zu dem sitzenden oder wirklich regierenden.

*) Die

165 sprungs,

wie das ganze ältere Gebäude,

unrühmlich

in Erfindung

Manche

und Arbeit.

Eigenthümlichkeiten,

stern des Mittelalters oft betrachten,

und ist nicht

die den

oft Spafs machten,

zweifelnd,

Baumei¬

und die wir

ob sie durch

Zufall oder

Absicht entstanden seyen, Rathhause. Hohe Fenster

finden sich an unserm an der Westseite sind

nahe

an

der linken

Seite

der

Nische

hin

gröfsere

stellt

sich

gerade

dar.

das mittlere diefs gemacht nen. Dafs

ist habe ich nicht

heraus

schief, Wie

sehen kön¬

Optische Täuschung kann es kaum seyn. das äufserste dieser Fenster rechts zum Drit¬

theil unten

zugemauert

Anflickung

der

Sternkammer

ist, wurde

das ganze

durch

Gebäude

die spätere

mifsstellenden

nothwendig.

Zwei Jahrhunderte später (im Jahr 1612) wurde durch den Steinmetz, Lüder von Bentheimb das¬ jenige

zur

was selbst

Verzierung

des

ein ungeübtes

Gebäudes

Auge

hinzugefügt,

für disharmonirend

mit jenem altern Gebäude erkennen mufs. Damals wurden die beiden Gallerien und die drei Giebel hinzugefügt. die Arkaden

Es ist jedoch nicht zu leugnen, dafs mit der Galleric, den Giebeln und dem

Fries, sämmtlich mit Basreliefs bedeckt, auf den ei¬ sten Anblick dem Ralhhause ein sehr reiches Anse¬ hen geben. bald,

Besinnt

dafs die Giebel

man sich näher, überladen

Ende die schöne verhältnifsmäfsige lichen

Gebäudes

Eindruck

sind,

und

Form

für sich im Grunde

hervorbringt,

so findet man

den man vorher

dafs am

des eigent¬

den gefälligen den moder-

166 nen Verzierungen war.

zuzuschreiben

Damals als Lüder

dem Zimmermeister gen,

und

Nach

einer

Gallerie

geneigt

das Steinwerk

Stelling

die Südseite

besorgte,

die Holzarbeit

wurde

Abbildung

gewesen übertra¬

mit Kupfer

in Dilicbs

war

Chronick

gedeckt. war

niebt allein mit einem Dacb vergeben,

dern hatte auch Fensler, eines peinlichen reliefs waren Dacbgesims

Gerichts

noch nicht

diese wurden geöffnet.

son¬

bei Haltung

Die reichen Bas¬

da, sowenig

mit all dem Reichthume

als das schöne Ton emblemati-

schen und mythologischen Figuren mit Beziehung Gewerbe und Gemeinwesen bedeckt. Die Zahl Bogen

ist zwölf.

Die

beiden

Nebengiebel

nicht auf den Bogen,

sondern

des Gebäudes.

diesen Arkaden

Unter

noch

auf der

ruhen

auf dem Mauerwerke

andern Städten, Höckerweiber, andere Käufer und Verkäufer. Als Bremen

die

sitzen,

wie in

Scheerenschleifer

den Stadtvogt

hatte,

und pflegte

dieser an dem zweiten Bogen des Rathhauses über einen vom Rath verurtheillen Missethäter das lialsgericht

zu halten.

Rathsdiener zureden: diener)

Man nannte

pflegte »Herr

den Vogt mit dieser

Vaget,

von wegen

diefs Güding.

hier

Der

Formel

an¬

steit N. N. (der Raths¬

eines erbaren

Rades,

dat gy ehne willen eine Güdinge

hegen.«

un biddet,

Dieser Stadtvogt oder Advocatus Archiepiscopi liefs das Urtheil durch einen der Umstehenden fin¬ den,

und machte

es bekannt,

ohne es ausführen die erste

zu

lassen.

Er war nicht nothwendig

Instanz,

sondern

so wie man von ihm an den Rath appelli-

r

-

167

ren lionnte, so konnte man ihn auch vorbeigehen. Er mufste sein Amt nach den Vorschriften der bre¬ mischen hegte

Statuten er nur

verrichten.

noch

Seit

erinnert

Stadtvogts

in dem kaiserlichen

Es möchte Verzierungen

Basreliefs

So

er nicht Bürger

seyn.

an

der

des

Potestat,

seyn,

und

findet

neuen

all der unendlichen Facade

jede Dachrinne

Löwen-

bischöflichen

in dem fast immer fremden Freistädte.

zu lang

Balkenkopf,

gearbeiteten

Nothgericht.

an den Ursprung

seine Uebereinstimmung Podesta der italienischen

Jeder

1656

das peinliche

lange er im Amte war, honnte Diefs

dem Jahre

zu gedenken.

hat

einen

oder Menschenkopf.

in den Feldern

der Bogen

vier Evangelisten mit ihren die Wahrheit, die Politik,

Unter

sieht

Attributen, die Zeit,

wohl¬ den

man die

die Klugheit, den Handel.

An dem vorletzten Bogen links ist die Liebe unter der Gestalt einer Henne mit Küchlein. Diefs ist für Handwerksburschen Gleich

daneben

das Wahrzeichen sieht

man

von Bremen.

die Wachsamkeit

mit

einem Hahn. An der Ostseite sieht

man noch

in welchem

ein Stück

wahrscheinlich

auf aufs Dach führte, ähnliche

ist ebenfalls

Thürmchen

und

eines

ein Anbau.

alten Thürmchens,

eine Wendeltreppe

hin¬

es ist zu denken,

da£>

auf allen

vier Ecken

wie es sich auch aus der Abbildung nik ergiebt, abgebrochen, lerie

Hier

gewesen,

in Dilichs Chro¬

deren oberer Theil bei der Erneuerung der untere verdeckt wurde. Die Gal-

um das Dach her hat ebenfalls

steinerne

Figu-

168

-

ren. Die funden.

Verzierungen

Das Innere ganzer

,

Länge

sind

in gutem

des Rathhauses, sich

gute Schnitzwerh Kommissionsstuben

ich meine

erstrechenden

in Holz;

Geist

Saal,

den

in

hat einiges

einige Thüreingänge

dagegen

er¬

zu den

sind von ganz schlechter

Arbeit. Hier stand sonst der gewaltige Rathsstuhl, in dein Geschmack des Stuhls der hanseatischen Ab¬ geordneten

im Hansesaal

in Lübeck,

nur noch in der Abbildw>g viereckigten vier

mit

Ränken,

wo

harn der Ausdruck: deutung:

zu sehen ist.

Schranken der

umgebenen

regierende

binnen

vor Gericht

der

halbe

vier Ränken,

nun

auch

Von dem Platz

mit

Rath

safs,

in der Re-

stehen *),

Die Gemälde sind unbedeutend. Ein sehr gros¬ ses Rild, das Gericht Salomonis vorstellend, ist ohne allen Werth. pinselte,

Der Maler, der es im Jahre 1724 über¬

hat sein werthes

Haupt,

mit; einer wohlge¬

puderten Perücke bracht. Das beste

bedeckt, auf demselben ange¬ ist die Unterschrift: »Amor, ti-

mor et commodum

proprium

Auf einem

andern

man Karl den Grofsen,

sehr

pervertunt grofsen

Judicium.« Gemälde

sieht

der den Bremer Dom in Hän¬

den hält, wie er war, als der zweite Thurm noch stand. Auf der andern

Seite sitzt der heilige Willehad,

der

Apostel der Sassen und Ostfriesen, erster Dischof von Rremen und Erbauer von St. Peter, dem ersten Horn. *)

Doch stellt sich die Zeichnung

lirem. Slat. Ordn. 5, 6, 7.

des Doms an-

1U9 genehmer dar, als er wirklich ist , indem das Hauptschiff, nach der Facade zu urtheilen, in Verhält¬ nis

zu

den

erscheint.

Dagegen

Facade,

wovon

andern daran

Nebenschiffen nur

nur Blenden gebauten

mälde gegen Unter Gemälde

sind

die

noch

eins

sind,

in

grofserer

vier

und

die Breite

zu hoch.

ist,

Kaiser Karls des Grofsen Inschrift

de grote

Breite in der

indem

das letzte

versteckt

folgende

Thore

da ist,

Hause

Carolus Carolus

,

in einem

in dem

Bildnifs

die Ge¬

hat das

*):

niagnus

segt:

bin ick genannt.

Ein weidig Köninck auer velc tandt. Van düdeschem blöde gair Darlho

heffi my godt

hoch gebare n.

uthevkoren

syn loß to bringen in sassenlandt. dar syn name was vor unbekandt. vcle stryde hebbe ick gar koenlick gedaen dat ick minen ßeuden dörch franckryck, bet ick sc brachte

mögt

wedderstaen

spannien und düdeschem landl under mine handt.

bedwang ock ganlz italiam jegen

de lombarderers

ick darin quam.

*) Die Bremer werden es nicht tadeln,

dafs dieses Probestück der Rathhauspoesie raitgetheilt worden, wenn «ie bedenken, dafs dieses Buch auch für jNicht-Brtiuer geschrieben ist.

22

170 den Köninck geuangen dardorch

öhr landt

rnyn ryck ganz

groot

vorheerdt. gc/neerdt.

binnen rome bin ick thom Keiser gekohren. welck ick



öffentlichen



„Professor liche

Schulanstalten Rump.

rammte „lassen;" „der

und weiter

„Schulcursus

heifst

die

eine

der

gar

zur

und dadurch,

Absicht

für den angegebenen

„seyn,

in den beiden

„zwischen „Stande,

und denen,

einer

damit verwandten

,,

„len,

zu machen,

welche

schien es aber zu eine Abtheilung

sich dem gelehrten

Beschäftigung

nöthigen

nissen

und Geschicklichkeiten

oder

widmen wol-

um jede dieser Abtheilungen

besonders

An-

erforder¬

sich der Handlung

„ihnen

an¬

soll, so

die bisherige

obern Klassen welche

den

genauer

Durchaus

Zweck

den Schülern,

hat,

verkürzen

„zahl der Klassen zu vermehren.

zu

ihn blofs der

der Jugend

wo möglich,

die ge¬

die Erweiterung

„hat man es nicht nöthig gefunden, lich

für

sondern

Bestimmung

„in

Ständen treten

„Da

nicht

wesent¬

bisherigen

Lehranstalt

unten:

Vom

es darin,

Stelle

zu verlängern,

„verschiedenen

— „Die

aus den gebildeten

Lehranstalt

lassen

an

Schule

Jugend

1802."

besteht,"

Versuche,

„lateinischen

der Stadt Bremen.

Bremen

Veränderung

„einem

409

und nützlichen besonders

in den

Vorkennt¬ unterrich¬

ten zu können." — Quarta wurde, wie sich weiter aus dieser Schrift ergibt, eine Vorbereitungsklasse, auch in Tertia noch nicht auf besondern Stand Rück¬ sicht genommen;

erst in Secunda

acht parallellaufende Gelehrte

und Kaufleute

Zur glücklichen sehr viel bei, junger

besondere

Lectionen

waren

für künftige

angesetzt.

Ausführung

dafs in der

Mann angestellt

und Prima

des neuen Plans trug

Vorbereitungsklasse

wurde,

der

ein

als trefflicher

0 470

-

Lehrer

sich seit ein Paar Jahren schon an der Bürger¬

schule bewährt Publikum

hatte,

und dadurch

hinlänglich

empfohlen

dem

war, Frikke.

dafs sein früher Tod ihn nach wenigen der Schule entrifs. Er starb 1805. Dem jubiläum

Greise,

Hauptlehrer

gewesen

schon

seinem

Amts¬

bisher in der untersten

Klasse

jetzt

war,

noch eine Stunde täglich Kinderfreund

noch nicht

scheiden

mochte,

Arbeit,

verlassen

der Kinder

In der allgemeinen sein Jubiläum

gefeiert

Weise Rest

gegen

den

möglichst Alters

Tage,

wurde,

sprach Lehrer

auch

Sorge

für

die

völlig zur Ruhe gesetzt;

der Arbeiten

sich der neuen Anstalt

ihre

reichten,

jüngern und

fafsten

ältere,

neuen

fühlten sich

blühen der Anstalt,

Muth, durch

zu

auf eine für den Seimgen

die

suchten auch bei dem veränderten nützlich

sich die

wurden höhern

ältern Lehrer Kräfte

ihn

seiner ehemaligen

enthob. — Nur zwei Lehrer

wegen

Gemüth

blofs jeder

sondern

nicht

zu beschäftigen.

unermüdlichen

aus, die ihn nicht seiner

hatte,

womit im folgenden

Achtung der Stadt und insbesondere Schüler

ihn mit den

noch immer fähig

mit ihnen

Theilnahme,

wurde

weil der alte

wofür

und sein jugendliches

sich eine Stunde

Jahre

H. W. I. Heger,

die Lust

bei der Anhänglichkeit erhielt,

schon

darin gelassen,

von seiner

Kräften

Schade,

Jahren

der,

nahe stehend,

elterlichen

noch,

übrigen Gange so lange

machen;

und beide,

jüngere

ein plötzliches

die alle ihre Erwartungen

die Auf¬ über¬

traf, wie von neuem belebt. Schon im folgenden Jahre 1803 machte das Zuströmen der Schüler eine

471 neue Klasse, Quinta,

nothwendig;

1806 mufste Tertia

in zwei und bald auch das neue Quinta noch weiter in zwei Klassen abgetheilt werden, so dafs im Ganzen sieben

zahlreich

frecpientirte

den gedruckten öffentlichen theilung dafs

Einladungsschril'ten

Prüfungen,

findet

entlassenen

die

Schule

Oldenburgern sucht wurde.

damals

und

cupation

sich daraus,

Ton Hannoveranern,

vorzüglich

(1810) wurde

der Aus-

die Zahl der

Es ergibt

auch

In den letzten Jahren

und

sich auch

Schüler.

In

zu den jährlichen

Redeübungen

der Prämien

jährlich

Klassen entstanden.

Ostfriesen

stark

vor der französischen

endlich

be¬ Oc-

auch noch ein Schul¬

lehrer-Seminar von einigen patriotischen Bürgern er¬ richtet. Es wurden zunächst dazu die Zinsen eines Kapitals

angewiesen,

1804 wieder war;

das von den Beiträgen

aufgehobene

Bürgerschule

das noch Fehlende

Privatbeiträge

zu sammeln.

allen Bedrängnissen behauptet,

suchte

der

Deutschland, bekannten endlich Erhaltung

bei Jena

hatte

und Rettung

weitere

hat unter sich

steht jetzt

theils Kirchspiels-,

für

das nördliche

für die Hansestädte,

In ihrem

völlig gelähmt,

übrig

Jahre

Zögling derselben

insbesondere Folgen.

man durch

Diese Anstalt

als tüchtiger und beliebter Lehrer thcils anderen Schulen vor.

Die Schlacht

noch

nächstfolgenden

und mancher

für die

eigenthümlichen

die Leben

mufsten diese Städte nur auf der Institute, die ihr Wohlstand

I

472

-

einst geschaffen , genährt

und gepflegt

hatte,

sich be¬

schränken, bis die furchtbare Krisis überstanden seyn möchte. Dies Erhalten und Retten wurde auch nicht aufgegeben, als das grofse Reich uns immer näher kam und uns endlich in sich aufnahm. Doch schien alles Schirmen

und Dechen

des schwachen

Lebens

erringen

der Ankunft

Cüvier's

und

Unterordnung

aller

unserer

grofse Universität

mehr

als römische

lichen

Seyns.

Noel's die



Vieles

grofsen

Kämpfe

und

ersten,

wozu Bremens

war

Siege

und

unter

die

Schicksal

uns

rettete

zum letzten

Ueberwältigung

als mit

Einfügung

Lehranstalten

— Der Himmel

die Deutschen

Fristung

zu können,

als unausweichliches

vor Augen schwebte. muthigte

nur eine kurze

und er-

Kampfe

gegen

ihres eigenthüm-

nach

den Jahren

herzustellen;

zu

Senat und Bürgerschaft

der dem sich

vereinigten, gehört die Erneuerung der Anstalten für den öffentlichen Unterricht. — Was dafür seit dem ersten

ruhigen

Augenblick

freien Lebens geschehen jetzt

den heitern

bedürfen

,

da

kanntmachungen, weisen läfst.

dieses

wird sich

wieder Abrisses

es hier

auf

die Allen

um

Unterrichts. Rath

genheit

erwogen;

hatte

der Punct,

so

weniger Be¬

zugänglich

sind,

hin¬

erschien

die

gemeinschaftliche

und Bürgerschaft

ausmachen. und

wegen Verbesserung

Eine

mag

Nachrichten

Im Jahre 1817 den 23sten September Bekanntmachung

gewonnenen

ist und noch geschieht,

Schlufs

Der Ausführlichkeit

des

des öffentlichen Deputation

diese wichtige

aus

Angele¬

worauf zunächst Alles

473 ankam,

Vermehrung

Schuleinkünfte nunmehr Jugend

der

bisher

zu

beschränkten

war jetzt bald erledigt

in den Stand gesetzt, männlichen

und der Senat

eine Anstalt

Geschlechts

für die

aus den bemittelten

Ständen in einem Umfange und mit einer Vollständig¬ keit sofort ins Leben zu rufen, wie sie früher nur in der Idee vorhanden pium desiderium

gewesen

die Hauptschule

a) aus einer Vorschule, ist, die allgemeine Bildung hervorhebt,

als

hatte in Anregung kommen können.

Diese Anstalt,

jedem Verhältnisse

war und höchstens genannt,

besteht:

der als Ziel aufgegeben zu begründen, welche in

den Werth

der menschlichen

zu jedem anständigen

Berufe

Natur

die Tüchtig¬

keit vermehrt, und selbst die Wahl zu dem passend¬ sten Beruf leitet. Die Zahl der Klassen ist auf vier festgesetzt,

allein die Zahl der besondern

Abtheilun¬

gen, deren jetzt zwölf sind, richtet sich nach der Zahl der Schüler. Jede Abtheilung hat ihr eigenes Lehrzimmer und ihre besondern Lectionen. Uebersteigt die Schülerzahl

in einer

derselben

wird für eine neue Abtheilung

schichte,

lateinische

sind: Keligion,

und französische

Erdbeschreibung,

so

gesorgt.

Die Hauptunterrichtsgegenstände deutsche,

dreifsig',

Sprache,

Naturkunde

Ge¬

und Mathe¬

matik, Schreiben, Rechnen und Zeichnen. Der Theilnahme an allen diesen Lectionen darf sich kein Schüler ohne besondere Gründe entziehen.

von dem Vorsteher genehmigte In der obersten Klasse wird aufser

der gewöhnlichen

Schulzeit

schen und englischen

Unterricht

Sprache

in der griechi¬

ertheilt,

dessen 60

Be-

474 nutzung von den Wünschen münder und von der Absicht hängt. Ueber alles Weitere, schöne Local der Schule, selben,

Prof.

in seiner

Friedr.

Schrift:

der Aeltern und der Weiterbildung

besonders auch über das gibt der Vorsteher der¬

Strach,

ausführliche

„Ueber

hier etwa noch zu bemerken, der zum

Gebäude Spielplatz

worden,

und,

Bremen

des Locals ist daraus

dafs mit dem geräumigen

auch ein Garten für

Nachricht

die Vorschule.

bei J. G. Heyse." — In Ansehung und lichten

Vor¬ ab¬

die

verbunden

Schüler

da die harmonische

ist,

umgewandelt

Ausbildung

der gei¬

stigen und körperlichen

Kräfte

als Hauptzweck

auch

dieser

in der Bekanntmachung

aus¬

Unterrichtsanstalt

gesprochen

ist,

noch einige Vorrichtung

zu Turn¬

übungen enthält. Aus der Vorschule Jahren

daraus entlassenen

GelehrtenAufgabe

oder

gleich

für

Stände

zu sorgen

der

Die besondern

allgemeinen menschlichen Bildung Zweck nunmehr, da sie nicht zu¬ hat,

desto

Die Lehrgegenstände

und

einen

b) die

hat, ist: bei fernerer

die eigenthümlichen

Geschichte,

entweder:

die ebenfalls

chische und französische Staaten

Schüler

jetzt Prof. Sanders,

Beachtung der ihren besondern

thum,

die etwa mit vierzehn

c) die Handelsschule.

der ersten,

Vorsteher,

folgen.

empfängt

Ansjuüche vollständiger sind: lateinische,

Sprache,

klassisches

anderer zu ver¬ grie¬ Alter¬

die in der obern Klasse in die der Beligions

-

Gesellschaften

zerfällt,

Erdbeschreibung, Mathematik, Stylistik und Logik.— Die Gelehrtenschule hat drei Klassen. Die Handels-

475 schule trägt diesen Namen nur, andern

Abtheilungen

zu

unter den verschiedenen ihre Zöglinge Handelsstadt

unterscheiden,

theils

Geschäftskreisen,

entläfst,

Aufser

schäftskreise

an die sie

der Kaufmannsstand

der Berücksichtigung

im Allgemeinen

Hauptbestimmung: sichtspunkt

in einer

zu öffnen,

welcher

ist,

solcher

Ge¬

Anstalt

die

den gröfsern

Ge¬

hat diese

dem Jüngling

er berufen

an der

dem hiesigen

Bürger,

Verwaltung,

Gesetz¬

gebung und allen staatsbürgerlichen

Bechten

nehmen,

liegen

mufs.

sucht sie nicht

allein

stets

vor Augen

Hauptbestimmung sorgfältige

Wahl

der aus den welche theils

theils

des Unterrichtsstoffes

Sprachen die

allgemeine

sie besonders

lichen Vorträgen, schreiben

Theil zu Diese ihre

durch

besteht,

menschliche

befördern;

Bildung,

(zu welchem

zu den Fertigkeiten

Buchhalten,

anleitet,)

sondern

eine

zu erreichen,

und Wissenschaften

die Berufsfertigkeit

Zweck

weil

doch immer vorzügliche Berücksichtigung

erfordert.

sofern

theils um sie von den

Bechnen

in münd¬ und Schön¬

auch durch

die

Lehr¬

weise, eingedenk, dafs die Bildung für die Welt, für den Stand und die Geselischaft hier vollendet werden

mufs,

da die Jünglinge

noch eine höhere,

dieser

wie die Jünglinge

Anstalt der

nicht

Gelehrten¬

schule die Academie,

vor sich haben. — Die Handels¬

schule

aus zwei Klassen,

besteht

jetzt

tere zwei Abtheilungen Mertens. Gründen deutendes

hat.

Vorsteher

wovon die un¬ ist Professor

Die Hauptschule besitzt in liegenden und andern ständigen Kevenuen ein be¬ jährliches

Einkommen.

Bei der

Ausdeh-

476 nung,

welche diese Anstalt in den letzten

nommen

und bei der consequenten

,

Grundsatzes zählt, für

Durchführung

, sobald eine Klasse über dreifsig

eine neue Abtheilung dieselbe

anzustellen,

zu bilden reicht

jenes

Staatshasse

zugeschossen.

lich über wendet.

30,000

des

Lehrer

Einkommen wird aus der

— Im Ganzen werden jähr¬

Thaler

auf die Hauptschule

Nach der Anordnung männlichen

ge¬

Schüler

und

aber nicht völlig aus, und das Fehlende

Jugend

Jahren

der Hauptschule

Geschlechts

aus den

ver¬ für die

bemittelten

Ständen

blieb noch ein grofses und schwieriges

nehmen schulen.

übrig: Verbesserung der niedern Volks¬ Für diesen Zweck wurde in dem Convente

vom 3ten December und Bürgerschaft Hauptzwecke Errichtung

bestellt,

eine Deputation auf Berathung

einer Navigationsschule, errichtete

sodann

auch

anstalt

für junge schon

auf ein

aus Rath

und ihr Geschäft aufser dem

noch ausgedehnt

Privatunternehmen

auch

1819

Unter¬

Berathung Künstler

wegen

da die 1798 als

1805 eingegangen wegen und

einer

Bildungs¬

Handwerker,

Privatunternehmen

war;

bestand;

wozu auch

sollte sie überlegen, in welchem Maafse das als Privat¬ anstalt noch fortdauernde Schullehrer-Seminarium von Seiten des Staats zu unterstützen Die

Deputation

sorgfältigen,

mühevollen

denen Schulen, nommen,

begann

und

sey.

ihr Geschäft

Untersuchung

Kirchspiels-

mit einer

aller vorhan¬

und Landschulen

fand nach angestellter

ausge¬

Untersuchung,

dafs in 75 Schulen von 24 Lehrern

und 51 Lehrerin¬

nen ungefähr 4100 Kinder beiderlei

Geschlechts Unter¬

richt erhielten. Einzelne

Ich übergehe

gehende

Resultate

so wie die darauf

die ins Besondere dieser

angestellten

Nachforschungen,

Berathungen,

aus den

letztern

blos die wichtigsten

der Vorschläge

welche

von der Deputation

ihren Committenten,

Rath und der Bürgerschaft, sodann

sämmtlich

stehen: 1) Schullehrer.

aushebend, dem

und von diesen

worden

sind.

Sie be¬

In Errichtung des Seminars für junge 2) In der Anordnung von Instructoren

zur practischen

Unterweisung

und Schullehrerinnen, rung

vorgelegt

genehmigt

und

einer

und zur

zweckmäfsigen

migen Lehrmethode. der Armen-Freikinder

angehender

Schullehrer

allmähligen

und

möglichst

Einfüh¬ gleichför¬

3) In der gänzlichen Trennung und der Selbstbezahlenden

in verschiedene Schulen. 4) In der Aufhebung Abendschulen , an deren Stelle Unterrichtsstunden den Nachmittagen am Sonntage

des Mittwochs und Sonnabends

einzuführen.

eigenen Schulpflege Gegenden

der Stadt und Vorstadt,

deren

Stande

Kinder

besuchen;

sind,

welchen

Pflege

auf die Erhaltung

ser Schulen,

und besonders

mäßigen Schulbesuch

aus den nämlichen in welchen

Schu¬ aus

mit den Aeltern,

empfohlenen

Schulpflegern

Achtsamkeit

einer

und soviel möglich

und Berufskreisen

die ihrer

oder

5) In der Bildung

durch Bürger

len dieser Art befindlich gleichem

der an

Schulen

im Allgemeinen

und Verbesserung

die die¬

die Sorge für den regel¬

der Kinder,

so wie die mit der

47ö Inspection gemeinschaftlich über die Bedürfnisse der zum Behuf

anzustellende Schulen und

der dafür vom Staat zu leistenden

stützung,

auch

Lebenswandel der Lehrer

vorläufige

Erkundigung

und den Eigenschaften

Unter¬

nach

dem

neuanzustellen¬

obliegen wird.

Endlich festgesetzt

ist auch noch von Rath und Bürgerschaft worden,

dafs die bisherigen

len der verschiedenen

Confessionen

deren, ohne fernere Rücksicht errichtet

Berathung der Lehrer

werden

sollen,

Schulen

setzten

bessern

vereiniget

auf Confession,

als das Bedürfnils

und dafs der Staat künftig, dieser

Armenschu-

fordert,

nicht zureichen,

zu der neu-festge¬

Einrichtung

den

auf mindestens

mit Inbegriff

so viele

so weit die eigenen Fonds und

erhöheten

soldungen das Fehlende zuschiefse. Die Kosten für das laufende Jahr sind Deputation

und

des

4000 Rthlr.

Be¬

von der

angeschlagen,

Seminars , dem sein Fortbestehen

nach einem erweiterten

Plan jetzt gesichert

ist.

Die

patriotischen Gründer desselben haben dagegen, nach¬ dem ihr Institut nun vom Staat übernommen ist, das ihnen

noch übrig gebliebene

welches

Capital

schon durch Beiträge

von 1000 Rthlr.

wieder sich mehrt,

Gründung einer wohlthätigen Stiftung welche Lehrern an niedern Schulen theils tritt in ihren Krankheit.

Hülfe

sich widmenden berechtigen,

Berufskreis, fordert, Jünglingen, und in ihrer

theils oder

wenn

zur

bestimmt, beim Ein¬ Alter

auch diesen

oder

Schulen

wenn sie zu Erwartungen Vorbereitungs

- und Bil

479 dungszeit

Unterstützung

Erleichterung, soll.



bedürfen,

Hülfe Diese

und

in sochlen

Unterstützung

sämmtlichen

Bürgerschlufs

so discutirt

sämmtlich

man sich bereits

sind

in

Jahres (1822) auf

und durch Rath- und

genehmigt

mit der

gewähren

Vorschläge

der ersten Hälfte des gegenwärtigen dem Bürgervereine

Fällen

worden,

Ausführung

so dafs

derselben

be¬

schäftigt. Aufser dem Seminar ist auch die Errichtung Navigationsschule schlossen;

nach einem vereinfachten

ferner

bildung junger die bisherige Handwerkern

eine Anstalt

Künstler aller Art,

unentgeldlich,

vorzüglich

und zur Verfertigung

Anleitung

gegeben hat,

richt

aber sicherer

Sonntags

schlofs ihren

ausführlichen

dafs sie einsehe,

Schulen

zum

übergeht.

den vorgeschlagenen Einrichtungen werde, um alsbald einen vollkommenen von ihr untersuchten

theils

von Modellen practisch

nunmehr

mit der Acuferung,

in welche

Tischlern,

theils gegen Bezahlung,

Deputation

Aus¬

die seit 1819 schon 324

Zeichnen Die

Plane be¬

zur practischen

und Handwerker,

Zeichenschule,

einer

wie viel

noch fehlen Zustand der

herbeizuführen;

und heilsamer

Be¬

zu verfahren

dafs sie geglaubt,

für jetzt nur die festen Grundlagen eines Zustandes zu beschaffen, aus welchen die Vervollkommnung allmählig sich entwickeln

müsse.



Wohl

läfst sich,

scheint es, noch von einer andern Seite her die Hoff¬ nung, wesens,

und zwar in Hinsicht verstärken,

sich entwickeln,

unsers gesammtcn

Schul¬

dafs nicht blofs Vollkommneres

sondern

in den sich vervollkomm-

480

-

nenden

Anstalten

auch der hochwichtige

selben immer leichter werde.

vollständig

Es ist nämlich

wohlangelegter

eine

und sorglich

dafs sie in ihrem Kreise bald heben,

der¬

zu erreichen

seyn

unausbleibliche

gepflegter

Folge

Schulanstalten,

auch die häusliche

und daran allmählig,

einen Beistand, nein, mitfördernden Genossen

Zweck

Erziehung

ich mag nicht sagen

einen wenigstens zur Hälfte ihres Geschäfts haben. Schon

hat sich dies bei uns zu bewähren angefangen, am sichtbarsten vielleicht bei der Vorschule: doch auch am reifenden Jünglinge zeigt sich die väterliche Theilnahme an den Fortschritten und dem Gedeihen dessel¬ ben nicht

weniger

zarten Alter; tation

zur

fördernd,

als die der Mutter beim

und der treffliche Anordnung

einer

vätern , die in dem Sprengel den Aeltern

Vorschlag

der Depu¬

Schulpflege der Schule

der sie besuchenden

aus Haus¬ wohnen

Jugend

und

auch sonst

näher stehen, läfst noch viel für angelegentliche Theilnahme des älterlichen Hauses in allen diesen Be¬ zirhen

hoffen.

Bei solcher

wetteifernden

Wechsel¬

wirkung aber könnte sich bald der in der Theorie nicht

geschlichtete

ziehungsweisen, thropinismus lösen,

dem Humanismus

bei uns auf practischem

das zweiten

älterliche sich

Haus

aneignet

wirkend

der

währen,

was aus beider

Ende

zwischen

indem die Schule vornemlich

ersten, des

Streit

aufblühenden

den beiden und

Er¬

dem Philan¬

Wege

friedlich

das Heilsame des

vornemlich

alles

und

zusammen¬

Beide

Nachkommenschaft

Zusammenwirkung

nur allein hervorgehen

noch

kann:

Gute ge¬

doch am

eine vollständige

481 den gesamuitcn ganze

weitere

Menschen

fördernde

Bestimmung

und für

vollendende

Erziehung.

Es hat sich in der kurzen Darstellung schen

Schul-

und

Ort finden wollen,

ein Wort erwähnen

zu sagen; mufs.

jedoch gefähr

beschlossen

fällt

wurde,

zum öffentlichen hundert

Jahre

162S gestorbene

kein

von der Stadtbibliothek

nur aus den Schriften

stehend,

bisher

daher ich ihrer jetzt nachträglich

Der Anfang derselben vom Bath

der Bremi¬

Gelehrtengeschichte

passender

seine

ins Jahr

1534,

eine gute

Liberei,

der Kirchenlehrer

Gebrauch

später

Bremische

be¬

anzulegen.

vermachte Syndicus

wo

Un¬

der zu Prag Buxtorf

seine

aus historischen, publicistischen und juristischen Wer¬ ken bestehende Büchersammlung dem Bath, der damit die öffentliche Bibliothek vermehrte. Dazu kam durch Ankauf

die

Bibliothek

des Melchior

Goldast

von

Haimensfeld, eines zu seiner Zeit (er starb 1635) sehr lleisisren Sammlers und Forschers nach literarischen O Schätzen,

woher

Beichthum

der

durch

die

Opera

vornemlich Bibliothek

der

rührt,

omnia manuscripta

Joh. Coccejus noch einen halten hat. Weiter wurde

handschriftliche der

bald

darauf

des berühmten

bändereichen die Bibliothek

Zusatz er¬ noch ver¬

mehrt durch die vom Prof. Cassel hinterlassene

Samm¬

lung der auf Bremen

Schrif¬

ten ; endlich

irgend

sich beziehenden

ist auch die Büchersammlung 61

der einge-

gangcnen

deutschen

Die Bibliothekare

Gesellschaft haben

Schriften, schen

die ehemaligen

überhaupt Literatur,

der

sondere,

bestimmt)

Slaatsvcrhältnisse

auch

hat

Alterthümer,

des deut¬

betreffend,

das Fach

der

der Numismatik

ständigkeit

meinnützliches

Bibliothekars,

Beifall aufgenommen, alten Schulgebäudes für

mäfsigen Zuwachs, der Bibliothek

zu knüpfen,

das bisher

Auditorium

das

auch geräumig

Vorhandene

Idee ganz ins Leben

treten,

des Locals

werden,

das alte Schulgebäude Baum bietet.

lassen.

des

Local für die

als sich aus der jetzigen

kann erwarten gedacht

ist nicht ohne

zu einem würdigen worden,

Bürger¬

mit beträchtlichen

theologische

eingerichtet

ist,

ein neues, ge¬

gebildeten

und seitdem

das ehemalige

— Die

an den so zufällig zu¬

alten Bücherschatz Institut

un¬

dabei an keine Voll¬

und der gesammten

schaft zugängliches

überflüssig

Fache),

vor der Hand kann gedacht werden.

sammengekommenen

Bibliothek

insbe¬

Ankauf nach und nach nicht

gewonnen , obgleich

Idee des jetzigen

alten

und theologische

jedoch nur im kirchengeschichtlichen

beträchtlich

zu

und von den Fa¬

die juristische

durch gelegentlichen

mit

die Geschichte

der Literar-Geschichte,

kultätswissenschaften,

genug

jährlich

und ihre Hilfswissenschaften gesucht;

(letztere

sehr geringen

die Reichsgeschichte,

vermehren

Kosten

ausgesetzten

auf 1(J() Rthlr.

Beichs,



sie dann nach Maasgabe der

zum Ankaufe neuer Bücher Summe (jetzt

hinzugekommen.

und

so

Einnahme

Soll aber

jene

so mufs an Erweiterung wozu glücklicherweise

noch in demselben Die Aufstellung

Stockwerke und Anord-

483 nvmg in dem neuen Loeale ist jetzt erst beendigt

und

der Bibliothekar

mit

Ausnahme

der

seitdem

Dinstags

Schulferien,

und freitags,

für Besuchende

wärtig. — Zunächst

ist genug erreicht,

längliches

auch

IjOcale,

rung, vorhanden

bleibt.

wenn nur hin¬

zu beträchtlicher Entspricht

gegen¬ Vermeh¬

der Thätigkeit,

wo¬

mit jetzt die Verbesserung des gesammten Schul¬ wesens schon betrieben worden ist und noch betrieben wird, die aus derselben zu erwartende Wirkung, so wird das Bedürfnifs eines Instituts, wie es in den Museums-Vorlesungen berechnete deutsche

über

öffentliche Stadt,

eine auf Nationalbildung

Büchersammlung

entworfen

für

eine

ist, mit jedem Iahre mehr

gefühlt werden; und da dies nicht ausbleiben kann, so läfst es sich mit Zuversicht erwarten, dafs in we¬ nigen Jahren Ankauf,

nicht nur für eine reichere

sondern

tägliche gungen

auch für Pflege und Bedienung

Zugänglichkeit erst

wahrhaft

Kunst

feuern;

in

Bremens

den Genius

Malerei in den Kirchen durch die Bilderstürmerei ben,

verschwunden,

diesen

und

Bedin¬

werdenden

In¬

werde.

Bremen. waren

zu wecken

was von Kunstwerken

Reformation

unter

geschehen

Umgebungen

wenig geeignet,

des

gemeinnülzlich

stituts das Erforderliche

Die

Einnahme zum

vormals

nur

und zu be¬

der Bildhauerei

gewesen seyn konnte, des ersten Jahrhunderts

und war der

doch läfst sich kaum glau¬

dafs je etwas bedeutendes

vj)n Kunst in den Kir-

484 chen gewesen

sey, wie denn z. B. kein einziger

Pfei¬

ler des Doms die geringste Spur irgend eines Denkmales früherer Zeiten verrätb. Wenn nun die so anhal¬ tende,

Zeit und Geist einengende,

bestimmten

Standes,

der eben ohne andere

nie der Kunst förderlich sich erlilären, men gedeihen

Beschäftigung

war,

Umstände

dazu kam, so läfst es

dafs sie eben nicht besonders

in Bre¬

konnte.

Aus einer von Cleve hierhergezogenen manrt genannt Schenk, gelangte

eines

Familie Tile-

die hier zu bürgerlichen

Ehren

*), nun aber bis auf einige Nachkömmlinge

weiblichen Geschlechts ausgestorben ist, stammte der rühmlich bekannte Historien - und Portrait-Maler die¬ ses Namens,

der früher,

bei

seinem

Italien, sich einen Namen erworben.

Aufenthalte

in

Als Portrait-Ma¬

ler ist er an die Seite der gröfsten Maler gestellt wor¬ den. Er malte viel zu Wien und lebte noch im Jahre *1668.

Seine Tochter

Landschaften

malte

vortrefflich

in Wasserfarben.

Blumen

und

Sein Vater war Pre¬

diger zum Horn bei Bremen gewesen. — Man nennt auch einen bremischen Bildhauer Th. Wilh. Frese, der in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in Italien lebte. Romans,

Er war Schüler der in Bremen

Jahr 1730 gestorben

des italienischen gearbeitet

seyn soll.

Bildhauers

und daselbst

ums

Der neueste Bildhauer

von Geschieh und einigem Ruf war Beling.

Auch ein

) Ich habe zwölf dieses Namens gezählt, die in Bremen Iieamte gewesen.

Maler Tiling,

der in Berghems

Styl Landschaften

ge¬

arbeitet haben soll, war in Bremen geboren. Gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts sah Bremen einige treffliche

Künstler

mann malte Historie; vorzüglich.

unter seinen Bürgern.

der Rubensche

Mansiehtnoch

Rull¬

Styl gelang ihm

hin und wieder Bilder und

Skizzen von ihm. Er ging von hier nachParis

und man

weifs seit geraumer Zeit nicht, Wie selten weifs der Künstler

was aus ihm geworden. den zeitlichen Vortheil

mit dem Himmelreiche

Phantasie

seiner

in Ueberein-

stimmung zu bringen! Einer der ausgezeichnetesten Medailleurs war Johann Blum oder Bloom. Ob er ein Bremer von Ge¬ burt war,

ist nicht ausgemacht,

aber er hat die meiste

Zeit seines Lebens in Bremen zugebracht. Er war vermuthlich ein Schüler Sebastian Dadlers. Seine Münzen gehen vom Jahre 1631 — 1650. rere

sogenannten

solche auf

denen

Rolands unsere

-

Münzen

Es sind meh¬

darunter,

Rolands - Säule

d. h.

abgebildet

ist. Die erste derselben ist vielleicht in Ansehung der feinen Arbeit nie übertreffen worden. Ferner sind mehrere

Medaillen

auf den westphälischen

Frieden

von ihm; eine auf den Tod Gustav Adolphs;

drei auf

die Eroberung von Breisach mit dem Brustbilde Bern¬ hards von Weimar mit der Ueberschrift: Brisach fortis sed fortior schönste

Deus fuit et Weimarius

Denkmünze

Vermahlung Prinzessin der vordem

Wilhelms

ist unstreitig Prinzen

Maria von England

1638.

Seine

diejenige

auf die

von Nassau

und der

im Jahre

Seite ist das Brautpaar,

164l.

welches

Auf

sich die

486 rechte

Hand

reicht;

über

der Braut

wie über

dem

Bräutigam schwebt ein Engel mit dem Myrthenkrahze, weiter oben ist eine Taube. Unten ist ein Theil der Stadt

London,

Rückseite

wo

erscheint

die Trauung der Prinz,

las mit blofsem Schwerdt, lona liegt zu Boden; res erscheinen,

begleitet

Auf der

von der Pal¬

dabei Kriegsgeräth.

die Göttin

des Friedens

Belund Ce¬

nebst Amor, der das Pfeilbündel

sieben holländischen zen wird

geschah.

Provinzen

der Oelzweig

trägt,

der

und dem Prin¬

überreicht.

Diese Medaille

gehört ohne Zweifel zu den vortrefflichsten dieser Art. Noch hat man Denkmünzen von ihm auf den Ge¬ neral Banner, auf Herzog

Christian Friedrich

den Vierten von Celle;

von Dänemark,

eine auf Friedrich

Herzog von Holstein,

eine auf Friedrich

König von Schweden,

eine auf die Stadt Danzig.

ter

den vielen Trauungs-Medaillen

den Dritten Un¬

ist diejenige

aus¬

gezeichnet, die auf der Rückseite eine Henne führt, welche auf ihren Küchlein sitzt. Fast alle diese Me¬ daillen sind in der schönen Sammlung des Herrn hard zu sehen. Job. Heinr.

Menken

schien

stimmt der Niederdeutsche Worts

zu seyn.

Natur da ist, reicht

der

Natur

be¬

Maler in vollem Sinne des

Er erkannte

den flachen Wesergegenden

von

Burk¬

früh was Poetisches verborgen

nicht hin,

lag.

in

Dafs die

sie will auch gesehen,

sie will gefühlt, sie will in ihren geheimen Schönheiten erkannt

seyn.

Dafs eine malerische

tasie oft eben so in Anspruch Gebürge,

fühlt jeder,

nimmt,

Eiche

die Phan¬

als ein mächtiges

der für das Malerische

Sinn hat.

487 Meuten

rifs im vierundzwanzigsten

ans dem Kaufmannsstande sein Talent kannten

sich

los und durch Männer, welche

und schätzten,

er sich ganz der Kunst, daels Charakter

Lebensjahre gefordert,

widmete

ging nach Dresden,

der Landschaft

wo Ruys-

ihn gewann und Klen¬

gel in einem gewissen Sinne sein vorzüglichster Lehrer ward. Dort, wie nach seiner Rückhehr in die Vater¬ stadt, malte er eine Menge schätzbare Bilder, in welchen ein eigentümliches

Genie und ein poetisches

sich offenbarten.

Durch

eine Sammlung

Gemüth

sehr geist¬

reicher radirter Blätter ist er auch denen bekannt ge¬ worden, die seine Gemälde nicht kennen. Das Genie gangen.

Dem

des Vaters Jünglinge

ist auf den Sohn überge¬ Gottfried

Mcnken

gefielen

die charakteristischen Centauren, die der letzte Krieg vom Don her in unsere Gegend führte, ihre malerische Kleidung, ihre kühne und leichte Haltung auf dem Pferde. Dazu kam die Begeisterung, welche die An¬ kunft

jener fernen

dem fränkischen erregte.

Gäste, Joche

die die Stadt Bremen

erlösten

von

in der jungen Seele

Kein Maler hat diesen Kriegern

und ihren ma¬

geren Rossen so ihre Eigentümlichkeit abgesehen , als Gottfr. Menken. Seine Bilder stellen Ereignisse dar, die bei und in Bremen vorgefallen AngiilT auf das Osterthor, der Domsheide u. s. w. Auch nennt

Bremen

sind: denKosacken-

ein Kosacken - Lager den genialischen

auf

Anton Al¬

bers, der sich jetzt zu Lausanne

aufhält und aus eigener

Kraft sich in Claude

Lorrains

Styl mit dem gröfsten

Glücke hineingearbeitet

hat,

den seimgeu.

f

488-Die Sammlungen Garlichs

wird

so weniger,

des Herrn Dreiers und des Herrn

kein

Kenner

unbesehen

da die früherhin

vorhandene

Kunstschätze

lassen,

in den alten

fast sämmtlich

um

Familien

ausgewandert

sind. In der Sammlung des letztgenannten Freundes der Kunst sieht man mehrere Bilder aus der Nieder¬ ländischen

Schule,

van der Velde,

einen Hondekoeter,

Netscher,

in wenigen Sammlungen

Musik Was Bremen

seit

in

Guido

van der Neer,

wie man sie

schöner

linden mögte.

Bremen

f *).

von

und Eilinder

Backhuyzen,

Arezzo,

Domcapitular

der seitdem gebräuchlichen

Linien und der Bezeichnung

der

Tonleiter

Jahrhundert

St. Stephani, Hochzeiten spielten

gab ein Organist,

eine Sammlung und bei anderen

Tänze

die Kathsmusikanten.

darüber Im sie¬

Knoop,

heraus

feierlichen

fünf

mit ut, re,

mi u. s. w. hier für die Musik geschehen ist, habe ich nur Unbedeutendes linden können. benzehnten

in

und

an auf

Gelegenheiten

Noch vor A'ierzig Jah¬

ren gab es hier keine

öffentlichen

Concerte,

so lange vorher

in Hamburg

die Musik geblüht

schon

hatte, wo ein Ludwig Kaiser, Händel, Emanuel Bach u. a. ein erwünschtes

da doch

Carl Philipp Feld für ihre

Talente gefunden

hatten.

Im hiesigen Dom und auch

in andern Kirchen

wurden

damals zwar auch geistliche

Musiken aufgerührt,

aber mit einem sehr magern Or-

*) Zum Theil vom Prof. Storck.

489 ehester,

so dafs Pauken

thun muisten, sen nicht Weise!

und Trompeten

das Beste

wobei es denn auch an erbaulichen

fehlte:

z.B.

(fortissimo).

„Spielet Beifst

leise,

nicht!

Pos¬

nach Assaphs

(pizzicato)."

_

An Beistand von Liebhabern war nicht zu denken, da Eltern es unanständig hielten, ihre Kinder öffentlich auftreten

und sie,

aufser etwa Klavier oder Flöte,

gend ein Instrument Unstreitig rer

lernen

gebührt

und Kantor

ir¬

zu lassen.

dem Doctor Müller

an der Domschule

als Leh¬

und zugleich Vor¬

steher eines Privat-Erziehungs-Instituts der Preis, hier die Musik zuerst auf eine höhere Stufe erhoben zu haben.

Er

sorgte

in seinem Institut

in Gesang und Spiel, aus OldenburgP Orchester

hieher,

M e i s n e

zog einen Violinspieler der leichte

seiner Zöglinge

Privatconcerten

für Unterricht

setzte,

aufgeführt

r, jetzt Professor

wurden.

Wiele

Symfonien für das die dann in seinen Sein Unterlehrer

der Naturgeschichte

in Bern,

ein geschickter Violoncellspieler, der verstorbene Kaufmann Arnold Oelrichs, der Mäckler Fehr¬ mann

und andere

tigen Beistand,

eifrige

Musikfreunde

und so ertönten

leisteten

thä-

in diesem Kreise bald

auch Symfonien und Quartetten von Pleyel, Gyrowetz, Wranizky und Haydn, so wie die damals gangbaren Ciaviersonaten von Kotzeluch u. a. Auch an den Kir¬ chenmusiken

im Dom unter Müllers

Direction

nah¬

men die in seinen Concerten

gebildeten

als Sänger und Spieler Theil,

und bald hörte man dort

und in Concerten

gut besetzte

jungen Leute

und ausgeführte

62

Stücke

490 aus Athalia, sterwerke.

den Tod Jesu und andere

Gleichzeitig vorzüglich

herrn vonKnigge

öffentliche

einer

Familien

hervorgingen.

den mit Nachsicht obligaten

Vortrag

Ausbildung.

Streben

In dem Letzteren

honorirt,

nach höherer

musikalischer

schöne

Verein

hergestellt,

was um so mehr zu beklagen

sich aus: der gründliche Schüler

Ausdehnung

dieser Organist

Flöte war.

Periode

Publi¬

zeichneten

Rauschelbach, Bach,

der sein In¬ aller kleinli¬ Ferner der

dessen Hauptinstrument

Sein Ton und Vortrag,

da es

fehlt, als Obli¬

strument würdig und mit Verschmähung chen Klavierkünste zu behandeln wufste. Frese,

ist,

vor einem gröfseren

des Carl Philipp Emanuel

Concertmeister

später

nicht wieder

an Aufmunterung

den Künstlern

auf¬

und so entstand

und in dieser

gatspieler neben Künstlern kum aufzutreten.

wur¬

aber für jeden

eingegangen

Unter

ange¬

und auf jede Weise

ist dieser

seitdem für Liebhaber

Lieb-

Gesellschaft

von Profession

besonders

Leider

woraus

sich obligat hören lassen,

beurtheilt

Musiker

ein allgemeines

dem Frei¬

und das sogenannte

geschlossenen

mufsten auch Anfänger gemuntert,

Iken,

u. a. PrivatconcerteStatt,

bald regelmäfsige sehener

Mei¬

fanden auch in andern Privathäusern,

bei dem Burgermeister

haberconcert

gröfsere

besonders

die

in lang¬

samen Tempos, war äufserst rein und lieblich, oft wahrhaft rührend. Dann der Musikdirektor Löwe, jetzt bei seinem auch als Komponist

Bruder

in Bromberg

von drei hübschen

privatisirend, Klaviersonaten

491 bekannt.

Er war in der Kapelle

des Marligrafen

Schwedt erzogen und ausgezeichnet ler des Orchesters

zu decken,

von

in der Kunst, Feh¬

indem

er jede Lücke

in irgend einer Stimme auf der Stelle ausfüllte, so dafs die Zuhörer davon selten etwas merkten. Für Violinconcerte war sein Ton nicht glänzend genug, in Quar¬ tetten und in der Begleitung von Klaviersonaten aber, wo es mehr auf leichte und festes

markirtes

von Wenigen

Spiel ankommt,

erreicht

Seine Stelle

gefallige Manieren,

ter Spohr

glücklich

auch die grofsen

Symfonien oft vortrefflich gere Ochernal

er gewifs

den geschickten

Ochernal

ter dessen Leitung

ward

oder übertroffen.

ward durch

und Klavierspieler

Präcision

ausgeführt

ersetzt,

un¬

Beethovenschen werden. Der jün¬

bildet sich gegenwärtig

zum Virtuosen

Violin-

in Cassel un¬

auf der Violine aus und be¬

rechtigt zu den gröfslen Erwartungen. Eine wesentliche Verbesserung erhielt des Orche¬ ster durch die Feldmusik des 1813 errichteten Linien¬ bataillons,

welche der leider zu früh verstorbene

sikmeister Klingenberg, tist,

ein vorzüglicher

trefflich organisirte

Mu¬

Clarinet-

und einübte.

Dafs unter dem Liebhaberpersonal das weibliche Geschlecht sich vor dem männlichen auszeichnet, darf Niemanden

wundern,

der bedenkt,

delsstadt der eigentliche ner zu sehr in Anspruch

dafs in einer Han¬

Beruf die Thäligkeit nimmt.

Unter

der Män¬

den Clavicr-

spielerinnen zeichnet sich die Tochter des bereits er¬ wähnten Doctor Müller durch grofse Fertigkeit und kräftigen

Vortrag,

besonders

der Beethovenschen

Sa-

492 chen,

auch als gefühlvolle

stach

aber durch

Eindringen

Componistin,

vorzüglichen

in den Geist

Componisten

Anschlag

und

ren unstreitig

und tiefes

die Nationalität

jedes

machte seit einigen Jah¬

die Singmusik.

zuerst

Der Organist

eine Singschule,

ther, durch die vorgeschrittene

Grabau

bereitwillige

allgemeine

Geistes inBremen geweckt, vereinigten Theilnahme

Seng--

aus.

Die gröfsten Fortschritte eröffnete

Frau

in seinen Hebungen.

Gemü¬

Bildung

des

sich mit lebhafter Man hörte

endlich

gröfsere Chöre aus den besten Opern und ganze Cantaten.

Der treffliche,

ger Lange

durch Reisen gebildete

*), schätzbar

Tenorsän¬

auch als Theoretiker,

schlofs

sich an, und so war alles jetzt auf dem besten Wege. Es würde jedoch schwer gehalten viele junge Talente hätten,

den rechten

haben,

Weg

dafs so

eingeschlagen

wenn ihnen nicht ein unvergleichliches

bild erschienen

wäre.

Frau Sengstack,

Vor¬

geborne Grund,

von den gröfsten Meistern in Hamburg gebildet, kam durch Heirath nach Bremen und entzückte durch ihre seelenvolle

Stimme und

trag alle Menschen, hatten. Es dauerte Talente

ihren

ausdrucksvollen

die Sinn für das wirklich

nicht lange,

sich ihre Singweise

so suchten anzueignen

Vor¬ Schöne

andere junge und es war er¬

staunlich , wie schnell

sich schöne Stimmen

und aus¬

drucksvoller

ausbildeten.

treffliche

Sängerin

Vortrag

ist auch noch jetzt

Diese

die Zierde

der Singaca-

*) Er hat auch ein sehr schätzbares Ch»ralbiu lt herausgegeben.

493 demie,

und was oben von ihrem Spiel gesagt worden,

gilt in noch höherem Imlahre

Maafse von ihrem Gesänge.

1813 wurde der durch seine genialischen

Claviercompositionen

bekannte

Riem

als

Domorga¬

nist hierher berufen. Mit ihm begann eine neue Aera für die Musik in Bremen. Er wufste die Gemüther für Kirchenmusik

im strengeren

Styl zu gewinnen.

Ihm

verdanken wir die Errichtung einer Singacademie, welche sich wöchentlich einmal auf der Börse versam¬ melt, um die unsterblichen im strengen gen.

und edleren

Eine Menge

Meisterwerke

aller Zeiten

Styl zu üben und vorzutra¬

Menschen

denken

noch

mit Ent¬

zücken daran, als unter seiner Leitung die hiesige Academie im Herbst 1819, unterstützt durch auswär¬ tige Musiker, Händeis herrliches

Oratorium,

Judas Mac-

cabäus, in dem für solche grofse Musiken geeigneten Dom aufführte. das Bremer sten aller

Es waren

Publikum Künste

electrischer

Schlag

Schwingung

setzte.

Vorher

schöne Tage,

an die Macht der begeisternd¬

glauben

lernte

die Herzen

und nachher

und

gleichsam

ein

von Tausenden

in

sind grofse Messen,

rien,

Kantaten

und Motetten

Bach,

Gallus,

Hammerschmidt,

Bach, Mozart, Haydn,

an welchen

Orato¬

von Händel,

Sebastian

Homilius,

Emanuel

Schneider

und Riem aufgeführt

worden und man konnte bei jeder späteren bedeutende Fortschritte bemerken.

Leistung

Gute klingende Stimmen sind hier jedoch selten. Vielleicht hat das feuchte oft abwechselnde Klima die Schuld,

dafs das Organ der Stimme sich so wenig aus-

494 bildet.

Es ist gar nicht selten,

Hälfte der Singacademie

an Brusterkältung

Der Enthusiasmus Unterricht,

dafs im Winter

für Singmusik,

den Gi'ahau,

Lange,

die

leidet.

der gründliche

Ochernal,

Riem und

Oldenburgische

Kammer¬

Frau Köhl-Valesi,

vormals

sängerin, ertheilen, Werke wird sicher

und das öftere Hören klassischer auch die Instrumentalmusik heben,

die Neigung zu ihrer Ausübung befördern und die Theilnahme an den Instrumental-Concerten immer all¬ gemeiner

machen.

Das

Theater

f.

Die strenge Ascetik der Reformation, und der vorherrschende Einflufs der Geistlichkeit, welche die von der Lehr-

und Sittenverbesserung

neuen Bildungsinstitute

vorzugsweise

her in den ihr eigenthümlichen sich bemühte, rigkeiten

verstärkten

Bedenklichkeiten,

hat,

sehr, dafs eine Eröffnung

Schwie¬ welche

in kleinen Staaten neuerer Zeit fast

auch in Cremen

lange so

von Thaliens Tempel hier erst

seit etwa 30 Jahren aufgehört hat meteorischen nungen zu gleichen,

und da¬

festzuhalten

die ökonomischen

und politischen

gefunden

leitete,

Kreisen

das Aufkommen der Schauspielkunst und vor allen in kleinen Freistaaten allenthalben

ausgehenden

deren

genußreicher

Erschei¬

Anblick von

Gewissensscrupeln nicht unverkümmert blieb, und für deren fortwährenden Bestand sich lebhaft interessiren den Verdacht moralischer auf sich ziehen hiefs.

und religiöser

Libertinage

495 Es gehörten Umstände

dazu,

daher

immer besonders

um eine solche Regel

nahme statt finden zu lassen, ihre Concessionen

begegnen,

der

wozu

ein göttliches zu vermeiden. Im Jahre

diese

des öffentlichen

Recht zu haben 1688 erhielt

genstrafse,

Rühne

die Kurfürstl.

Sächsische

Erlaubnifs,

eine Anzahl

in einem

Prüfung

der aufzufüh¬

der Kapellmeister Privathause

Truppe

bemühte

vergebens

Kreyen¬

auf der Lan-

sich die Haskarliscke um die Erlaubnifs,

aufschlagen

Rehörden,

zu dürfen.

ihr Theater

aus grofsen

der aber zu so vielen Unordnungen

such der Hastedter

fand,

Rühne,

an die Han¬ in

von Rremen belegenen, Hoheit stehenden Dorfe

wo sie von Rremen

der Senat sich veranlafst

ihre

Sie wen¬

Erfolge

und eröffnete

dem nur eine halbe Stunde damals unter Hannöverischer fand,

Veranlassungen möglichst

dete sich dann mit glücklicherem

Hastedt,

Kanzel¬

in welchem mit vielem Reifalle Opern auf¬

in Rremen

noverschen

zu

und es wurde eine Kommis¬

1695 eröffnete

geführt wurden. Im Jahre 1718 wandernde

Ge¬

behauptete,

sion des Senats zu vorgängiger renden Stücke ernannt.

burg ein Theater

einigermafsen

bei solchen

zu geben,

Im Jahre

genug zu beschrän¬

Geistlichkeit

Hofschauspieler-Gesellschaft Vorstellungen

wufste

um den nie ausbleibenden

und die Ausübung

strafamtes,

von der Aus¬

und die Obrigkeit

nicht vorsichtig

ken und zu modificiren, genvorstellungen

eintretende

führte,

den Rürgern

unter

Zuspruch dafs

den Re¬

der Drohung,

dafs

496 den

des Abends

von

dann geschlossenen den sollten,

derselben

Heimkehrenden

die

Thore nicht

wieder geüflhet

wer¬

zu untersagen.

Darüber

das Collegium der Aeltermänner,

beschwerte

sich

als über eine Beein¬

trächtigung der bürgerlichen Freiheit, jedoch umsonst. Im Jahre 1739 wurde der Veltheimischen Gesell¬ schaft der Schützenwall

für ihre Vorstellungen

einge¬

räumt, die indefs nicht lange dauerten, da in diesem Jahre ein Blitzstrahl den Pulverthurm am Weser Brü¬ chenkopfe

in die Luft sprengte,

ihr Leben

verloren,

Strafgericht

und der grofse

Gottes zu erkennen

und Entsagung weltlicher Das Vorherrschen mehreren

anderen

concessionirt

schlägige

Antworten Neuberin,

darin ein

glaubte, welches Bufse

Gelüste predige. ähnlicher Ansichten zu

herbei. obgleich

werden

führte

welche

wünschten,

So namentlich

dafs sie den Harlequin.

fläthigen

Hanswurst

sowohl

als den

ganz von ihrem Theater

1745 hatte

eine wandernde

heit stehend, zu welchen

dies Feldleben



der ihre

Felde un¬

damals unter Hannöverischer

aufgeschlagen.

un-

verbannt

Truppe

Bude eine Zeitlang auf dem Schwachhauser weit des Barkhofes,

ab¬

der be¬

und ihre Gesellschaft sich auch aufser des befsten Lebenswandels befleifse.

Im Jahre

in

sie in ihrer Vorstellung

erklärte, habe, Bühne

Haufe

Theaterunternehmern,

Bremen kannten

wobei viele Menschen

Ho¬

Den Unordnungen,

Veranlassung

gab, glaubte

man durch eine temporäre Erlaubnifs zur Verlegung dieser Bühne in die Heerdenthorsvorstadt vorzubeu-

497 gen;

es wurde

dabei

ausdrücklich

keine geistlichen oder biblischen stellt werden sollten. Im Jahre zeillang sephi

1762 sahen die Einwohner Bande

den beiden

Weserbrücken

verdankte

seine

dafs

Gegenstände

die Josephische

zwischen

bestimmt,

vorge¬

Bremens

eine

in einer Bretterbude

Aufnahme

agiren. einer



Jo-

dringenden

Empfehlung des Herzogs Ferdinand vonBraunsehw eig, dem er lange als Kammerdiener aufgewartet hatte. Er mufste sich verbindlich machen, die aufzuführen¬ den Stücke einer Commission zur Genehmigung ein¬ zusenden, auch wöchentlich den Ertrag einer Vorstel¬ lung an das Armenhaus abzuliefern. —■ Das Publikum fand indefs diesesmal an einem Vergnügen, das ihm von einer

im Laufe

des siebenjährigen

als einmal unfreundlich

erschienenen

Krieges

mehr

Hand aufgedrun¬

gen war, kein sonderliches Behagen. Das Schauspiel¬ haus wurde so wenig besucht, dafs Josephi bereits nach zwei Monaten von dannen zog. Dagegen fand die berühmte Ackermannische Gesellschaft aus Ham¬ burg, in der auch Eckhof und Schröder glänzten , wie sie im Jahre 1765 auf einige Monate nach Bremen kam, eine desto willkommnere Aufnahme. Im Frühling

1780 kam Abt mit seiner

Holland nach Bremen,

wo er den Virtuosen

Frau

von

Bomberg

mit seinen beiden Söhnen antraf. Er vereinigte sich mit diesen zu einer Beihe von Concerten auf der Börse,

bei denen besonders

zo's kleine Melodramen u. dergl.)

so anmuthsvoll

Abts Gattin als Intermez-

(Medea,

Ariadne

zu geben

wufste, 63

auf Naxos dafs die

49S Neigung fürs Schauspiel ■ward. Man veranlafste

dadurch auf's INeue aufgeregt Abt um die Concession zur

Errichtung

anzuhalten,

einer Bühne

theilt ward.

Er zog dann den Schauspieldircctor

ser mit seiner Truppe wieder von ihm, ten,

das Theater

spielte.

heirschenden

verstummen

Begannen;

Feierlichheit

in der

Vorurtheile

Klosterkirche

allmählig

beerdigt.

richs als Regisseure

die Unternehmung

Gesellschaft

und Beifall,

die gegen

fort,

wodurch

Nach

Kussel undDiedmit der vorma¬

jedoch

mit weniger

denn nach einigen Jah¬

ren deren Auflösung herbei geführt wurde. Unterdessen hatte sich bei fortschreitender stesbildung

auch die Neigung zum Theaterwesen

in allen Ständen

entwickelt,

Erfolgs einiger

ephemerischer

liche

Schauspiel

der Anleitung

zu

seine Leiche wurde mit grofser

die Schauspieler

Talent

sich fortwah¬

wodurch

seinem Tode setzten ligen Abtschen

zu errich¬

1783 in Bremen

Abt erhielt

und gutem Rufe,

Wä-

sich aber bald

er bis zu seinem

Absterben

rend in Achtung

an sich, trennte

um eine eigne Gesellschaft

mit welcher

erfolgten

die ihm auch er-

Gei¬ mehr

und da wegen schlechten

ganz einging,

Directionen so bildete

das öffent¬ sich unter

des bekannten

Freiherrn

von Knigge,

der selbst mit ausgezeichneten

Anlagen

für die Bühne

ausgestattet

war,

ein Liebhaber-Theater

wählte Anzahl von Zuschauern, es noch gesehen,

für eine ge¬

von welchem

mit grofser Zufriedenheit

alle, die sprechen.

Diejenigen, denen der Zugang zu diesemTempel Tha¬ liens auf dem Saale der Domschule nicht verstattet war, gingen

nach dem Neuen-Lande,

wo ein zweites

499 Liebhaber-Theater,

auf welchem

einige

Handwerker-Gesellen

und Nätherinnen

Barbiere,

figurirten,

in

einem Bauerhause errichtet war; so sprach sich da¬ mals der Geschmack an theatralischen Vorstellun¬ gen aus. Kein Wunder Ilofrath

also, dafs, da der jetzt noch lebende

Dr. Schütte

gen gewufst

den genialen

Grofsmann

hatte , nach Bremen

dem gedachten

Knigge'schen

Rollen zu spielen,

zu kommen,

Liebhabertheater

der Wunsch,

dafs der Senat

um auf einige

diesen grofsen Künst¬

ler hier mit einer guten Gesellschaft mein wurde,

zu bewe¬

zu sehen, so allge¬

keinen

Anstand

nahm,

demselben im Sommer 1792 die Erlaubnifs zu spielen, auf 5 Jahre zu eitheilen. — Da es an einem schickli¬ chen Locale fehlte, so wurde in einer Bastion amOsterthore das jetzt noch stehende Schauspielhaus in Zeit von 6 Wochen erbaut. endlich die Musen des Drama, Scheunen,

Buden

hauset hatten,

Am 17. Oetober zogen nachdem sie bisher in

und Reitbahnen

unbehaglich

in einen ihnen geweihten

Nach Grofsmann-s Tode

auf'Actien

übernahm

ge¬

Tempel ein. Koch,

gegen¬

wärtiges Mitglied des Nationaltheaters in Wien, die Direction für die Grofsmannischen Erben, und Ignatz Walter,

jetziger

Director

der Regensburger

Bühne,

die Regie der Oper. — Im folgenden Jahre kaufte der Ilofrath Schütte das Haus in Verbindung mit eini¬ gen anderen Theilnehmern

und unterzog

tung der Bühne mit lobenswerthem wurde

vorzüglich

begünstigt;

welchen ein vortreffliches

Eifer.

aufser

Orchester

sich der Lei¬ Die Oper

dem Genüsse,

gewährte,

in wel-

500

---

chem die Herren Löwe, Calmus, l'iies, Schöne, Zuccada als eben so viele Virtuosen auf ihrem Instru¬ mente glänzten, Marschall,

gab uns Madame Lange,

die Bassisten

milier Eimenreich,

Scholz und Schlegel,

unvergefsliche

Diese Unternehmung nigermafsen

die

die der Advocat Rei-

mit der in Hannover

Jahre

Schauspieler

Concession

wir

mehrere

erhielt

Städler

auf

dirigirenden

fünf Jahre,

während

Künstler

welchen

aufser

den einen

Pistor,

Leo,

eine Karly, eine Karschin die unseren

und auch Iffland,

Fräulein

Bock in Gastrollen Leider

Opitz,

Frau

Händel

zu bewundern

scheiterte

und

Gelegen¬

diese Unternehmung

Bis zum Jahre 1816 kränkelte die Unternehmung mehreren Directionen. Herr Pichler über¬

trug sie endlich dem Herrn Gerber, Bingelhardt,

der sie —- aber

nahme des Publikums führte.

daran,

Ein Versuch,

sogenannten

sachverständiger

ohne besondere

die Bühne

Nationalbühne Bürger

fast bei dem ganzen

dieser dem Herrn Theil-

— bis zumFrühjahr

Publikum

1S20

durch Actien zu ei¬ unter

zu erheben,

gig, aus Mangel an lebhaftem

\

eine

namentlich

Wachsmuth,

nannten

heit hatten. schon 1811.

Schütte

Schwadthe

Schauspielern,

GaPsmann,

Hanf, Spengler,

ner

spielen¬

der Hofrath und

ausgezeichnete

Vespermann,

unter

ging ei-

bis zum Jahre 1806 fortsetzten.

neue beiden

1S0Ü, oder

in eine andere über,

Im folgenden und

der Ko-

Abende.

endete

neke und Ignatz Walter den Truppe

der Tenorist

Interesse,

der

Leitung

ward rückgän¬ welches

aus mancherlei

sich Ursa-

--—eben verloren

hatte.

501

Herr

Picliler

erhielt

September 1820 die nachgesuchte neuem auf 5 Jahre.

daher

Concession

Gerichtswesen,

im von

f

Die Quellen des bürgellichen Rechts sind für Bremen zunächst

und peinliclien einheimische

R e ch ts n orm e n und in deren Ermangelung meine Beeilt.

d

s ge¬

a

Die Grundlage jener einheimischen Bechtsquellen findet sich in dem Stadtbuche, welches aus den beiden ältesten uns bekannten Gesetzsammlungen von den Jahren 1303 und 1428 entstand und im Jahre 1433 publicirt 5 Artikeln, gehen

ward *). welche

Es besteht

für gewisse Verbrechen

Strafverfolgungen

Gnade), Aufser

und

enthalten

einigen Bestimmungen

Gegenstände

Rechts,

des

der Polizey,

und Ver¬

(Ordeele

aus 102 Rechtssprüchen

Verwaltungs-Angelegenheiten für

aus J06 Statuten,

(Ordeelen).

über Verfassungsenthält

bürgerlichen

und

es Vorschriften und

peinlichen

wie auch des Processcs,

es überhaupt das damals in Rremen geltende darstellen sollte. Denn, wie es im zweiten heifst,

der Rath und die ganze Gemeinheit

hallen

den Eriischlufs

gefafst,

sunder

indem Recht Statut

zu Rremen

dafs sie ihr Recht

be-

*) Vgl. Vollständige Sammlung alter und neuer Gesetzbü¬ cher der Kaiserl. und des heil. Rom. Reichs freien Stadt Bremen, aus Original - Handschriften herausgegeben von Gerh. Oelrichs. Bremen 1771.

502 schreiben

wollten,

so wie es dort

und wie es ewig bleiben

und gehalten

für alle gleich, für den Reichen Vielfache

bürgerliche

1534 ein zweites Eintracht, Unruhen

beigelegt

aufrührerische

Unruhen

Folge,

werden

hatten

sollte

im Jahre

die sogenannte

wodurch getroffen

neue

die entstandenen

und Maal'sregcln

Versuche

steht,

wie für den Armen.

Grundgesetz,

zur

beschrieben

gegen

künftige

wurden.

Endlich gehört hierher auch noch die Kundige Rulle, -welche aus der Mitte des fünfzehnten Jahr¬ hunderts

herstammt.

nur polizeyliche

Sie enthält

Vorschriften.

Alle diese Gesetze abgefafst.

sind in plattdeutscher

Sie tragen das Gepräge

man darf daher

bei ihnen

nung noch Vollständigheit der eigenthümliche darin ausspricht,

Geist

gen ertheilen,

gewährt

Ein grofser

tung verloren,

Ord¬

unsrer

Aber indem sich biedern

Vorfahren

und städtische

ihr Studium

über

Theil derselben

da¬

Einrichtun¬

ein vielfaches

In¬

hat zwar durch

Gesetze

seine piactische

aber bei vielen wichtigen

z. B. in Ansehung der gesetzlichen

der Vermögensrechte Erbfolge

rend die hauptsächlichste Seit jener gesetzliche

Erweiterung

systematische

der Institute , worauf sie sich beziehen,

so wie durch neuere

neue

und

indem sie uns Aufschlüsse Gebräuche

den Untergang

weder

Sprache

ihres Zeitalters

erwarten.

malige Sitten, teresse.

indefs gröfstentheils

u. s. w. bilden

Verhältnissen der Ehegatten, sie fortwäh¬

Entscheidungsnorm.

Zeit hat das Bedürfnifs Bestimmungen

des Handels

Bedeu¬

verschiedene

veranlafst.

und Verkehrs

Mit der

bildeten

sich

503 Institute, Römische

für welche Recht

(Aue Verletzung anwendbar

reibst

nicht ihrer

war.

Manche

See recht,

wenigstens nicht wohl

Localverhältnisse

eine Wechselordnung,

liche Vorschriften,

wodurch

Rechts,

mehrere theils

eine

einzelne

bezwecht

ward.

sind zwechmäfsige

besondern

Abschnitt

gesetz¬

eine Abänderung

theils eine Ergänzung

Lüchen

diesen Verordnungen veranstaltet. Einen

sonstige

und

sich zeigenden

oder

rechtlichen Beurtheilung eine So entstanden das Hanseati¬

Gesindeordnung des geltenden

ausreichte,

eingeführte

Eigenthümlichheit

erforderten bei ihrer besondere Rüchsicht. sche

das seitdem

in

der darin

— Von allen Sammlungen

der Bremischen

Rechtsgeschichte bildet die Einführung des Französi¬ schen Rechts im Jahre 1811, wodurch, ohne Rüch¬ sicht auf Individualität

der Verhältnisse

, eine fremd¬

artige Gesetzgebung die Stelle der gröfstentheils seit Jahrhunderten bestandenen und bewährten Rechtsnor¬ men einnahm. Bremischen

Bald nach der Wiederherstellung

Verfassung

ward indefs das frühere

der Justiz-

v.esen — wiewohl mit schonender Berüchsichtigung der unter den Französischen Gesetzen entstandenen Rechtsverhältnisse vormaligen

und mit einigen Abänderungen

Organisation

der Justizbehörden

der

— wie¬

der hergestellt. Der

Verbesserung

der Justizpflege

Bremen in neuern Zeiten eine vorzügliche

hat man in Sorgfalt ge¬

widmet, überzeugt, dafs in einem Staate, wo ein leb¬ hafter Handel und Verhehr herrscht, dieser Theil der

504 Gesetzgebung

eine

An die Stelle

besondere

der altern

bei

Aufhebung

ein,

wodurch

stizbehörden

Rücksicht

Gerichtsordnung

des französischen eine und

erheischt.

gröfsere

führte

Rechts

eine neue

Vereinfachung

des gerichtlichen

man

der Ju¬

Verfahrens

be¬

wirkt wurde. In Folge des zwölften Artikels derdeutschen Rundesacte ward im Jahre 1819 von den freien

Städten

ein

lationsgericht

gemeinsames

zu Lübeck

nicht nur eine durch Reichsgerichte brechen

entstandene

jener Gerichte Erfahrung

in höchster

Instanz

Lücke,

behaftet

der vormaligen ohne mit den Ge¬

um

die

eine wohlgeordnete

in Beziehung

für

wird das

scheint.

Zugleich

Bremische

auf das Ober-Appellations¬ abändernden Bestimmungen diese revidirte Gerichtsord¬

in Verbindung

mit

Ober-Appellationsgericht

Wirkungskreis

Ilechtspllegc

einer gänzlichen Revision un¬ um dieselbe zu verbessern, theils

gericht erforderlichen zu treffen. Durch nung

son¬

und nach der bis¬

wurde auch die im Jahre 1814 publicirte Gerichtsordnung terworfen, theils

welches

zu seyn, ausfüllt,

Organisation

zu verbürgen

• Appel¬

angeordnet,

die Aufhebung

dern auch nach seiner herigen

Ober

der Justizbehörden

derjenigen, erlassen

welche ist,

der

und das Verfahren

bei denselben geregelt. Es liegt ihr der gemeine deutsche Procefs zum Grunde, wobei indefs mehrere Controversen abgekürzt

entschieden,

und vereinfacht,

Localverhältnisse fen sind.

manche Verfahrungsarten und verschiedene

herbeigeführte

Vorschriften

durch getrof¬

505 Aufser

dem Ober-Appellationsgerichte,

für Bremen

in allen

bedeutenden

bürgerlichen

und

entscheidet,

sind

peinlichen

Sachen in letzter

in Bremen

selbst folgende

Justizbehörden:

Obergerieht,

welches

1) Das sachen,

deren Gegenstand

Instanz

welches

den Werth

für alle Civil-

von dreihundert

Reichsthalern übersteigt, so wie in bedeutenden Kri¬ minalfallen die erste Instanz bildet und in allen andern Rechtssachen 2)

in zweiter Instanz zu entscheiden

Das

Untergericht.

alle Civilsachen,

hat.

Vor dieses gehören

für welche nicht das Obergericht

die

erste Instanz bildet. Für besonders geringfügige Sa¬ chen ist bei demselben ein sehr summarisches Ver¬ fahren,

wobei die Partheien

erscheinen

müssen,

3) Das

in der Regel persönlich

angeordnet.

Kriminalgericht,

welches in allen

peinlichen Fällen die Untersuchung fern es sich nicht um eine Strafe Tom Obergerichte scheidung

erkannt

führt, und, inso¬ handelt, die nur

werden

hann,

die Ent¬

erläfst.

4)

Das Amt

Vegesack.

Flecken

Vegesack

den dem Untergerichte

Kriminalgerichte

Dieses hat für den und

dem

für die Stadt und den übrigen Theil

des Gebiets zustehenden

Wirkungskreis.

5) Die sogenannten Morgensprachen, in welchen alle Zunftsachen in erster Instanz entschieden werden. Verbrechen Militärpersonen werden

yon

, in

deren

sich

Wehrmänner

Dienstsachen

Gerichten,

die

schuldig aus

oder machen,

Mitgliedern

64

der

50t) Biirgerwehr zelnen

oder

des

Kali gebildet

Stadtmilitär*

werden,

für

jeden

abgeurtheilt.

Staatshaushaltune.

+

Nur zu sehr hat sich in der Geschichte Staaten

bewahrt,

dafs Geld

Organismus sey. dürfnifs

leicht

war daher

haben

Tausend¬

die Mittel

das Finanzwesen

die

ist

jetzt

un¬ zu das

des Staatslebens.

Den nemlichen wandern

Weg hat auch unser kleiner Frei¬

müssen.

Entstehen

Wie auf sehr

die jetzige

Verfassung

einfachen

Grundlagen

und sich erst in der Zeit ausgebildet

war auch der Staatshaushalt fach.

gehören.

genöthigt,

ße-

Einfach

und mit ihnen entstandene

und

Hauptgetriebe

beruht

des Staats-

in den Ländern,

Staatensystem

Bedürfnisse

in ihrem

Nerve

Zeit fand einfaches

die Finanzverwaltung

vervielfachen,

staat

der neueren

die Mittel der Befriedigung.

fache Verwickelungen zählige

der

In früherer

jetzt zum grofsen

ein¬

ursprünglich

Das tägliche Bedürfhifs

seinen Domainen;

bestritte

hat,

höchst der Senat

war aufserordentliche

so ein¬ aus

Aufwendung

nöthig, so gab die Bürgerschaft dazu einen Zuschufs, nicht durch bleibende Abgaben, sondern durch Bei¬ träge,

für

ward,

die aber

schung

der

welche

zwar

hernach

Begierung

das Verhältnifs jeder nach

Treue und Glauben berechnete Begelmafsige

Abgaben

führte

selbst seinem

festgesetzt

ohne Nachfor¬ Vermögen

und einlieferte vornemlich

auf

(Schofs). erst

der

507 dreifsigjährige sich,

Krieg

herbei.

Historisch

dafs bei der Bewilligung

dung des Bewilligten nahm und erhielt. Bedürfnisse

es

wie bei der Verwen¬

die Bürgerschaft

eine Stimme

Wenn aber so die Zeit, welche

schuf,

zu begegnen,

erklärt

auch zu den Mitteln führte,

so erklärt

es sich daher

dals für die Einsammlung

die

ihnen

nicht minder,

dieser Mittel und für deren

Verwendung jedesmal eine abgesonderte Behörde ge¬ ordnet wurde. So entstanden fast für alle verschie¬ denen Zweige des Staatshaushalts ments

(Stationen),

gebildet

Senats und der Bürgerschaft, aufsicht

besondere

des Ersteren

aus

hräfte ihr Centrum

fanden,

den richtigen

gendere

seit

die Staats-

Ueberblich

strebten,

und

und mit ihm oft die

für das jedesmalige

drin¬

hinderten.

Auf das höchste derungen

zu halten

Verwendung

Bedürfhifs

über

sich aber doch möglichst

und getrennt

angemessenste

des

und dem bei Bath und Bürger¬ Dispositionsrecht

dadurch

Mitgliedern

die zwar in der Ober¬

schaft beruhenden selbstständig

Departe¬

der

angespannt

wurden

französischen

immer mehr steigernd

die Anfor¬

Revolution,

sich

in dem ersten Jahrzehendunsers

Jahrhunderts. Abgaben aller Art, wie die neueste Staatskunst sie nur ersonnen hat, mufsten im Drange der Noth bewilligt nicht aus,

um so weniger

Beschränkungen, Handel, sollten,

die des

erleiden

die Einllüsse,

werden.

mufste,

Aber

auch sie reichten

bei den widernatürlichen Staates

wodurch

Hauptkraft,

mit seinen Quellen

die von daher dem Haushalte

sich minderten.

der

zukommen

Von neuem mufste die Fi-

508 nanzkunst Staaten

aushelfen,

auf dem Wege,

zu einem unnatürlichen

Schulden hierbei

wurden

auf

der so manche

Zustande

Schulden

anderer

erlassen,

vielgepriesene

bestand

Gottlob

grofser

Reichthümer

verbreiteten Sitten und

auch

nicht

vieler

der

Hansestädte

schreienden

Gegensatz

in einzelner

sondern

Kredit

hat.

Reichthum

nie in dem

muth der Menge,

und

die der geschwächte

Staaten dafür ausgefunden

Der

hat.

gehäuft

wurde dem Staate die Anwendung

der Aushülfen

geführt

Hand zu tiefer Ar-

in einer ziemlich

allgemein

Wohlhabenheit, dem Ergebnifs einfacher treuen Zurathehaltens des Erworbenen.

Aber in jener

unseligen

Zeit,

die im raschen

Fluge

das Ersparte verschlang und zugleich die Quellen ge¬ wohnten Erwerbes verschlofs, sank dieser Wohlstand, mit ihm auch aller Mittel, zuhelfen,

der

öffentliche

Kredit.

dem gegenwärtigen gezwungene

einzig übrig

gebliebene

bis zum Augenblick

Das lästigste

Staatsbedürfnisse

Anleihen,

war zuletzt

Ausweg.

So hatte

der Einverleibung

Deutschlands

in das grofse Kaiserreich

Reichsthaler

Schulden

ab¬ der

Rremen

des nördlichen fast eine Million

angehäuft.

Ordnung und Einheit in dieses so zersplitterte und auf das höchste zerrüttete Finanzwesen zu brin¬ gen,

und zugleich

auszugleichen, Verfassung

mit dem Bedürfnifs

war nach Wiedererstehung eine

darstellende jahren

die Einnahme schwierige,

Aufgabe,

des allgemeinen

Anforderungen

fast

der alten

unauflösbar

bei den in den ersten Freiheitskampfs

sich Kriegs¬

gesteigerten

und bei den jetzt noch sich mehr und

500 mehr trübenden des ohnehin

Aussichten

nutzenbringender

geschwächten

und zerstreuten

kapitals der Klasse der Bürger,

Handels¬

die dem Staate seine

Hauptkraft verleihen. Dennoch ist es den von dem besten lebten

und

gibt,

zu konsequenten

strebungen berufen

von dem Maren Blick, Aller,

waren,

Anlage

Willen

be¬

den der Handel

Maasnahmen

geleiteten

Be¬

die für das Staats wohl mitzuwirken und der Einigkeit,

Senat und der Bürgerschaft

die zwischen

gewaltet

dem

hat,

früh genug

und

Klarheit

gelungen. Es ist erreicht, Staatshaushalte

dafs Ordnung

herrscht;

dafs

den Ungeheuern

im Be¬

dürfnissen der ersten Kriegsjahre begegnet ist, ohne die früheren Schulden zu mehren ; dafs die Zinsen¬ rückstände Jahren

der französischen

Zeit gleich in den ersten

und ohne Abzug nachbezahlt

dafs durch

Gründung

allmählige

Abtrag

der

-werden konnten;

eines Schuldentilgungsfonds Schulden

eingeleitet

der

worden,

und dennoch die Friedensjahre zu manchen nützlichen Werken und Anstalten benuzt werden konnten. Als die hauptsächlichste thätigen Erfolge

herbeigeführt

wir die Centralisirung departements

dürfte,

müssen

getrennten

Finanz¬

zersplitterten

Staatskräfte

und

die Uebertra-

Generalkasse

gung der gesammten oberen Leitung an einen durch

Finanzausschufs,

eine klare Uebersicht

die diese wohl-

haben

aller früher

und dadurch

in eine einzige

Ursache,

des Finanzwesens angeben,

der vorhandenen

eine genaue Abwägung der Einkünfte

weil da¬ Mittel,

mit den Bedürf-

510 »issen und eine sorgfältige maligen angemessensten Die Finanz

Verwendung

deputation,

und zwölf Bürgern verfassungsmäfsig sondern

Berücksichtigung erreicht

ist.

aus vier Senatoren

gebildet,

ist indessen

nicht blofs

von Bath und Bürgerschaft

abhängig,

mufs auch alljährlich

tetes und von Bath festgestelltes

der jedes¬

ein von ihr ausgearbei¬

und Bürgerschaft

Budget

geprüftes

sich zur genauen

und

Bichtschnur

dienen lassen. Ihr Hauptwirhungskreis ist die allge¬ meine Finanzkontrolle und die nächste Aufsicht auf das Hauptrechnungswesen

, womit zugleich

dene SpezialVerwaltungen, Aufkünfte, des Bauwesens Doch hat man die Absicht, von der Verwaltung verwaltungen, baues, durch

als die der Domanialu. s. w. verbunden sind. die Kontrolle

zu trennen.

Die andern Spezial-

der Abgabenerhebungen

Beamte besorgt. Generalkasse

des Strom¬

u. s. w. werden theils

Deputationen,

theils

Alle Einnahmen

und alle Ausgaben

aus dieser bestritten, deputation,

künftig ganz

wie die des Militärwesens,

besondere

verschie¬

durch eigene

aber lliefsen in die werden

unmittelbar

mittelst Anweisungen

der Finanz¬

an die sich die SpezialVerwaltungen

zu

wenden haben, auf den dafür im Budget ausgesetzten und ohne besondern

Beschlufs

von Bath und Bürger¬

schaft nicht zu erhöhenden Spezialfonds. Kassen finden überall nicht mehr Statt. Die Staatseinnahmen manialaufkünften, Abgaben. Grundsteuer

Unter

theils jenen

bestehen in directen

Besondere theils in Do-

und

indirecten

ist eine an sich nur mäfsige

(2 per Mille vom Schätzungswerth)

die

hauptsächlichste,

unter diesen eine Konsumtionssteuer,

die jedoch

von

■wird.

nur

den

Stadtbewohnern

An Stempelgebühren

steuern,

desgleichen

und

an

getragen

mehreren

verschiedenen

Luxus¬ Handels¬

abgaben, die indessen zum Theil wieder unmittelbar zum Besten des Handels und der Schifffahrt ver¬ wandt voy-

werden,

wie namentlich

und Tonnen-,

das sogenannte

das Schlacht-

und

fehlt es auch nicht. — Am wenigsten Gebietsbewohner, mitbezahlen

indem

Vegesack

ist hierbei

der zwar für die Handlung die Verwaltungsltosten Zeit

sind die

Grundsteuer beitragen.



nicht mitgerechnet,

wichtig ist, aber fast nicht

aufbringt.

Haben aber die Abgaben, sischen

die

und dazu etwa 11000 Rthlr.

Der Hafenort

Hafengeld,

belastet

sie nur

Con-

eingeführt

die vor der franzö¬

worden,

nicht

vermindert

vielmehr noch durch Hinzufügung einiger andern ver¬ mehrt werden müssen, so darf man nach dem ordent¬ lichen Eingang

derselben

nicht drückend

sind.

und der Umstand, habendem

dennoch

Ihre

annehmen,

regelmäfsige

dafs sie vornemlich

treffen,

während

dafs sie

Verth eilung

nur den Wohl¬

der geringere

Bürger

wenig davon berührt wird, mögen die Ursache seyn. Wenn diese ordentlichen Staatseinnahmen nicht hinreichen,

wird

als

aufserordentliches

ein sogenannter

Schofs

bewilligt.

ältesten

beibehaltene

Zeiten

Hülfsmittel Diese

aus den

Vermögenssteuer,

die,

wie schon gesagt ist, das Eigenthümliche hat, dafs jeder sich selbst schätzt, und mit seinem darnach selbst

berechneten

verhältnifsmäfsigen

Ansatz

allein

512 seinem

Gewissen

die verdeckte

überlassen

Schofskiste

bedarf

zwar jedesmal

bis zu

%,

bleibt,

einer

besondern

in höchstseltenen ist aber jetzt

nicht erforderlich

gewesen.

den S t aats

sen der Staatsschuld weil,

geschaffen

Tilgung angeben. gering

müssen,

aufhören

300,000

zu kommen,

sonst

in den

neralkasse

Reichsthaler

Intrade.n

jährlich

der ihm

dahin

natlichen

Raten

unter seinen Mitgliedern

dafür

ge¬

Zeit hat er dafs er

Staatsgut

ge¬

in die Ge¬

ihm aus derselben

als Entschädigung wird,

am

privativ

vereinigt,

Einkünfte

wogegen

ausgezahlt

wohl zu

der Gerichtsbarkeit

zum gemeinen

eine feste Summe

Schrif¬

des Senats be¬

In neuerer

hat und alle sonstige fliefsen läfst,

nicht wohl

dürften

der Mitglieder

alle seine Privatdomänen

deren

um der Wahrheit

beinahe

Sportein.

Eben

läfst sich der

statistischen

fl. Rhein,

sich mit der Bürgerschaft schlagen

die Zin¬

die nach

Einkünfte

hörenden Güter, in den Aufkünften und in mancherlei

Jahren

Bienge Abgaben

können,

die in mehreren

Die Amtseinkünfte standen

eine

seyn, und man könnte,

nächsten setzen.

Cent)

seit mehreren

der ordentlichen

ten angegebenen

t pro

aus gab en machen

werden

Jedoch

x/

bei weitem die gröfste aus.

zum Theil

Gesammtbetrag

Bewilligung,

Fällen

um sie zu berichtigen,

haben

er ihn in

zu dem andern Gelde wirft,

wiederzukehren, Unter

indem

deren

nach vereinbarten

in mo¬

Vertheilung Sätzen von

ihm selbst beschafft wird, eine für die Regierung Freistaats

gewifs ungleich würdigere

Dieser Reitrag

Ehrengehalt

Stellung.

der Regierung,

so wie der

zu den Kosten des neuerrichteten

lationsgerichts,

die Resoldungen

Oberappel¬

der Staatsdiener,

Unterhaltung

aller

und Anlagen,

der Sold und die Verpllegung

tärs,

öffentlichen

die bedeutenden

der Schifffahrt, der Weser, übrigen

Gebäude,

zum Resten

besonders

zu machenden

eines

die

Anstalten des Mili¬

des Handels

und

für die Schiffbarerhaltung Aufwendungen

Theil der Einnahmen

nehmen

den

in Anspruch.

Hat auch in diesen Jahren

vieles neugebaut

oder

angelegt werden müssen, was theils in der französi¬ schen Zeit verfallen, theils durch veränderte Einrich¬ tungen nothwendig nützlich

war,

oder aus andern

so waren

der ordentlichen

Einnahme,

ordentliche Einflüsse nutzt wurden. Resonders 1816 währt,

errichtete welche

es weniger

Gründen

die Ueberschüsse

als verschiedene

und Hülfsquellen,

wohlthätig

gemeinaufser-

die dazu be¬

hat sich die schon im Jahre

Schuldentilgungsanstalt unter

der

besonderen

be¬ Aufsicht

von

zwei Senatoren und achtRürgern steht. Nicht wie in manchen anderen Staaten erhält sie ihre Zuflüsse aus Ucberschüssen

der ordentlichen

man zuZinsreductionen sondern

Einnahmen,

noch hat

seine Zuflucht nehmen mögen,

sie ist auf den einfachen

dafs alles, was vom Kapitalbestande gens realisirt wird, zum Abtrag wandt werden mufs. Es wurde

Grundsatz

gebaut,

des Staatsvermö¬ der Schulden ver¬ daher beschlossen, 65

514 von den Domänen laufe einer

die entbehrlichsten

gewissen

Summe

allmählig

und mit dem Erlöse

den

Diesen

die Anstalt

Fonds

sollte

gende Staatsschuldbriefe für zu erhebenden dessen

auch

Einkünfte

weiter

mindert

wurden,

anstalt

von den

operiren.

Um in¬

die

der

ward festgesetzt, angekauften

zinstra¬

allmählige

besonders

Verkauf

dotiren.

und mit den da¬

durch

zu erleichtern, den

zu

anwenden,

anzukaufen

Zinsen

durch

zu verkaufen

Tilgungsfonds

die Staatskasse

Schuldentilgung

bis zum Be¬

weil ihre

Staatsgüter

ver¬

dafs die Tilgungs¬

Schuldbriefen

nur

die

halben Zinsen erheben, die andere Hälfte der Staats¬ kasse verbleiben soll. Mehrere Generationen werden zwar darüber

hingehen,

zu dem Zustande sein

zurückgeführt

Slaatshaushalt

Jahrhunderts samkeit

allein,

des Tilgungsfonds der

dafs

die

Schlüsse wird

vierprozentigen

Preise

die Wirk¬

und

der völ¬

hinausgeschoben,

ankaufen

da¬

Schulddokumcnte

die zu höheren

al Pari oder wenig darunter

zu einem höheren

in dem

des vorigen

auch

geschwächt

Staatsschuld

schon über 90 pro Cent, henden

seyn wird,

sich beim

befand;

lige Abtrag durch,

bis auf diesem Wege Bremen

gelten, mufs,

Zinsen

ste¬

er sie also als man bei

der Errichtung berechnet hat: der Einsichtsvollere bedauert es nicht, denn es erscheint ihm als ein Zei¬ chen

des Glaubens

Staats und zustandes.

an

an die Dauer

die Gewissenhaftigkeit des allgemeinen

des

Friedens¬

515

Die

Neustadt,

1) Entstellung

Wer

mit einem

stadt Bremens

f

derselben.

aufmerksamen

betrachtet

in der sie ihr Entstehen

wundern

, wie ein Werk

nimmt,

erhielt,

von solchem

mufs sich

Umfange,

das

die Länge der ganzen Altstadt

ein¬

an der Landseite

aber mit einem Festungsgra¬

ben Ton 7620 Fufs Länge eingeschlossen in den trübsten gebrochen

Zeiten,

waren,

dreifsigjährigen geführt

mitten

Krieges,

Gegend Deutschlands raubt

zerstört,

wurden, Nur

erinnert,

unter

den

zu einer Zeit,

unverwüstet

über Bremen

und aus¬

viele Städte

ihres Wohlstandes

so be¬

davon noch immer

sind.

dann wird dies erklärbar, welcher

des

wo fa,st keine

blieb,

dafs die Spuren

herein¬

Stürmen

habe beschlossen

andere

sichtbar geblieben

ist, gerade

die über Deutschland

werden können;

gänzlich

die Neu¬

und sich dabei dei" Periode

erinnert,

an der W eserseite

Blicke

Glücksstern

waltete,

wie es,

wenn man sich

in jenenblutigen

Jahren

damals von Schweden

begünstigt, im Verhältnifs zu andern Städten wenig zu leiden hatte, und wie für Bremen die schwereren Tage erst nach dem Westphälischen

Frieden,

welcher

das Erzstift dem Schwedischen Zepter unterwarf, her¬ ein brachen. Schwerlich aber würde man damals, dieser

Verhältnisse

ungeachtet,

ein so bedeutendes

516 Werk unternommen

haben, hätte nicht die gegründete

Sorge für die Selbsterhaltung Bios das StephaniJahre

und Dovethor

1602 mit Bastionen

kunst

befestigt;

zwinger wenig

umgab Schutz

Noch offener

von

nach

dort

waren seit dem

der neueren

an

Wall

die Landseite

der Achenburg

Befestigung der Stadt Mitte, und wiederholte Untersuchungen arlilleriemeister

durch

Ingenieur,

entworfenen

Pläne

machte,

von

Plänen

dem Obrist-Lieu-

welcher

durchgehends

einverstanden

erklärte.

Die Soi'ge vor einem befürchteten trächtlichenKorps

Johann

mit dem General-

der Hansestädte,

Heerführers

einen ge¬

eine Kommission aus seiner demnächst die erforderlichen

tenant Dado von Kniephausen,

spanischen

Anfalle,

zu vollständigerer

an Ort und Stelle

sich mit Valkenburgs

nur

daher der Senat

der auf sein Verlangen

Valkenburg,

(der Morgen¬

fast offen und jedem

niederländischen

Stadt.

und Wicheinburg

jeder Zerstörung Mos gestellt lag. Am 24sten Januar 1615 ernannte

schickten

der

wo sie von

auf dem Stavendamme

vertheidigt,

zu Prüfung

und Graben,

aber lag die Wasserseite,

stern genannt)

Kriegs¬

bis zum Osterthors-

nur ein einfacher gewährend,

den Blockhäusern schwach

dazu aufgefordert.

Spinola,

der,

in den Niederlanden

in das nördliche

Deutschland,

Ueberfalle

des

mit einem bestehend,

Miene

wo der Pro¬

testantismus schon vorherrschend geworden, einzu¬ fallen, veranlafste indefs vor der Hand alle Kräfte an die Festungswerke

der Altstadt

zu legen,

man erst am 2Ssten Juni 1618 dazu,

und so gelangte die projeclirten

517 Werke

der

sollten

abstecken

dem Osterthorswalle

sich der sieben

Bastionen, werden.

können.

gegenüber

denen

wurde,

zu

gegenüber

Stepbanibastion

beigefügt sehen

Neustadt

Diese

beginnen

und

endigen,

aus

noch eine achte im Werder

bestehen

und mit zwei Thoren

Den dadurch

eingeschlossenen

die jetzige Neustadt,

wollte Valkcnburg,

Wege an der Weser,

dem jetzigen

Raum,

außer

Deiche,

nach mit drei Hauptstrafsen, ihrer mit neun Strafsen durchschneiden,

ver¬ einem

ihrer Länge

Breite nach aber von diesen letz¬

tern sollten fünf eine solche Breite haben,

dafs sie in

der Mitte, nach Art mehrerer holländischen mit fünf Buthen breiten Kanälen versehen

Städte, werden

könnten. Den vollständigen Valkenburg samer

jedoch erst im Juli 1619,

schritt

Aufbringung machte,

man zur der

theils

Eifersucht

Ausführung.

grofsen

Kosten

diesen

neuen

die im Verfolge

übergab

und noch lang¬ Da theils

die

Schwierigkeiten

bei vielen Altstädtischcn

gegen

äufserte,

Kifs der neuen Werke

Theil

der Arbeit

Bürgern

eine

der Stadt

sich

noch oft hin¬

dernd einwirkte. Einige fürchteten einen Abbruch an ihren Geschäften durch die neuen Ansiedler zu leiden, Häuser müssen,

andere die Verminderung des Werthcs ihrer durch den Anbau der Neustadt erwarten zu und eben deshalb waren viele gegen die An¬

legung der erwähnten Kanäle gestimmt, weil die daran zu erbauenden Kaufmannshäuser durch das erleich¬ terte Ein-

und Ausladen

den Packräumen

einen

der Kähne

unmittelbar

zu bedeutenden

Vorzug

vor vor

518 den Altstädtischen denklichkeiten

Häusern

dieser

eben so sehr,

gewinnen

Art nöthigten

der Kanäle

Be¬

wenigstens

wo nicht noch mehr,

Verschlammung

würden.

wohl

wie die besorgte

in den Sommermonaten,

Ton deren Anlage abzustehen. Ueber

dergleichen

tigung verstrichen Befestigung wurde,

wieder

an

der

und deren Besei¬

einige Jahre,

linken

nach

machten

einer im Jahre

Anzeige,

Wasserstande

bei

und der Gröpelinger waden konnte. Erst endlich, nehmen,

mit

beiten

ausführen

dazu

die höchste

Gehülfen

zu lassen, Zeit,

ging,

die Landleute

schon

ergingen,

Gefahr,

wendigkeit

Dec.

vorstellte,

treiben , erklärte arbeiten

diese,

nur anordnen,

Ar¬

schien es

war

der

Graf

vorgerückt

und

habe. Bei

wo man schon damit um¬

begann

der Kath

zu

gegen Tilly auf der

des Gebietes

der Stadt einzuberufen, am Uten

Ingenieur,

in Dienst

Hut zu seyn, der es auf die Stadt abgesehen dringenden

man sich

und wahrlich

denn

Warnungen

dieser

durch-

diese die längst projectirten

Mansfeld mit seinem Heere bis Lingen mehrseitige

Werder

-

entschlofs

sich aufhaltenden

ge¬

niedrigen

bis zum Theerhofe

einigen

um durch

so offen,

damaligen

März 1622

einen in Emden

v. Leer,

die Stadt

von dem Stephani

Weide

am 21sten

begonnen

1621 dem Senate

dem

die Weser

ohne dafs die

Weserseite

und doch lag von dorther

dafs man,

Joh.

Hindernisse

zur Vertheidigung die Arbeit,

der Bürgerschaft

dieselbe der jeder

und wie die Noth-

noch thätiger Bath

zu be¬

möge die Wall¬

Bürgerkompagnie

aber

519 eine gewisse Strecke oder durch

anweisen,

gedungene

Im folgenden

Arbeiter

Frühjahre

man beschlofs,

und vier Bürgern nieder, die dann auch am 22sten Jacob

Claufsen

von

Mark

und

vier

Rathsherren

der Werke

schlofs,

wor-

nach

Valken-

für die Summe von 102,000

Bremer

platzes innerhalb

Anweisung

der neuen Festung,

Eine neue Schwierigkeit

erhob

indem der damalige Domprobst, -

der Ar¬

und setzte eine

einen Kontract

unentgeldliche

Braunschweig

dafs

dies ins Werk zurichten, Mai 1623 mit dem Wall¬

nach dieser die Vollendung Rissen,

solle.

Theil

zu verdingen,

Deputation

liefern

man dies dahin,

den noch unvollendeten

gemeinschaftliche

burgs

fertig

änderte

beiten an Unternehmer

meister

die dann diese selbst

Lüneburg,

dafs verschiedene

eines

Wohn¬

übernahm. sich indefs jetzt,

Herzog Friedrich

es nicht

zur Domprobstei

von

zugeben

wollte,

gehörige

Lände¬

reien theils in den Bereich der neuen Werke gezogen, theils zu denselben verwendet würden; der Rath erwiederte Sicherung

ihm aber,

dafs diese Arbeiten

der Stadt,

als auch des Erzstiftes

ganzen niedersächsischen den,

Kreises

dafs man ihm die eingezogenen

vergüten

werde,

sowohl zur

und

fuhr

des

und des

unternommen

wür¬

Ländereien

billig

fortgesetzten

Ein¬

spruches ungeachtet mit der Arbeit fort. Wicht so leicht zu überwinden waren die Schwie¬ rigkeiten

zu Herbeischaffung

der Verkauf vorzugsweise

der Geldmittel,

der neuen Bauplätze, gerechnet

und schlecht von Statten

hatte, ging,

indem

auf welchen

nur äufserst während

man

langsam

die wüchent-

520 liehe Ausgabe belief.

sich auf 2000 bis 3000 Bremer

Als endlich

alle

Quellen

erschöpft

mufste man sich sogar zu dem nur durch Noth zu entschuldigenden Vorrat!

Mittel

Mark waren,

die ä'ufserste

entschliefsen,

von 10,000 Mark ungangbarer,

einen

sogenannter

Fürstengroschen mit dem Bremer Stempel zu verse¬ hen und das Stück für sechs Schwäre bei den Wall¬ arbeiten auszugeben, Umlauf kamen.

wo sie dann als Stadtmünze

Im Sommer des Jahres Valkenburg, geführt

in

1624 suchte der Ingenieur

der bis dahin die Aufsicht über die Werke

hatte,

um seine Entlassung

mehr das Seinige gethan tigung der Werke

habe,

abgeordnete

nach,

weil er nun¬

und eine zur Besich¬ Kommission berichtete

am 17ten Sept., dafs er entlassen werden könne. Am l4ten Mai 1625 waren die Werke so weit vorgerückt,

dafs der Bau des Buntenthors

thors vorgenommen

werden

so

gänzlichen

viel

an deren

schwerlich

hinreichende

würden,

wären

führung

gekommen,

unter Anerbietung Magdeburg ständen

gegen

dafs sie

gewährt

der

Liga

welche

der

haben

zur

Hülfe im Nothfalle,

und wegen deren die verbündete Gefahr

Dringend

drohende forderte

auf, und so gelangte

in diesem Jahre

Pläne

unter

Aus¬

Statthalter

schon im Anfange des Jahres

der Bath die Bürgerschaft

nigter Bcihüll'e noch

Sicherheit

schleuniger

mehrere

lich mittheilte.

indefs fehlte noch

Vollendung,

die Absichten

Moriz von Oranien Senat warnte,

konnte,

undHohen-

1625, den Stadt

vertrau¬

diesen

Um¬

zu noch beschleu¬ man dahin,

die Aufführung

dafs

des Deiches

521 verdungen,

im folgenden

1626sten

Jahre

aber

die

Arbeit an den Bastionen undCourtinen beendigt werden konnte. Schwerlich möchte dies aber erreicht worden seyn, hätte nicht das Einrücken Barenberge geschlagenen Anhalt in das Holler-und

des, die zu Lutter am

Dänen verfolgenden, Grafen Werdeland die Beschleuni¬

gung der Arbeit dringend geboten, Gelegenheit Haus

und

gegeben,

dieselbe

Hof gejagten

Landleute

kräftig

stungslinie

vollständig

und dies zugleich

durch

die vielen

und zur Stadt geflüchteten

zu fördern.

Endlich

geschlossen,

einer

eigenen

nachher Wehre

der

liegenden

begann,

Errichtung Kirche

welche, der

gen,

und des Deichs da

die Abneigung

gegen die neue Kolonie um dieser ein schnelles im Jahre 1632, bemächtigt

wieder

Tott

einen Angriff

am 25sten Weser

der

da man sie an der

verkaufte,

ein der

geschahen

Wirthshaus der Braut-

einige Ansiedelun¬

Altstädtischen

Bürger

noch zu vorherrschend Gedeihen zu sichern.

als die Schweden

hatten,

der

jetzigen

nunmehrigen Kirche gegenüber stehendes ist. Nur in der Nähe des Buntenthors, strafse

wiewohl

zu fördern, im Jahre 1630 den Bau

Kirche

bei

war die Fe¬

allein der Anbau

der neuen Stadt rückte wenig vorwärts, Senat, um denselben

von

war, Noch

sich des Erzstiftes

und man von Seiten des Generals fürchtete,

März darauf

an:

trug

die Bürgerschaft

die Werke

jenseits

so enge und genau zusammenzuziehen,

der

als nur

immer möglich ; dann aber das grofse weitläuftige Werk der neuen Stadt wieder zu demoliren, da jeder sich überzeugen

würde,

dafs dieses nur das Verderben

66

und

522 der Untergang

der Altstadt seye. Einen gleichen Wider¬

willen äufserte die Bürgerschaft vom 25sten Juni 1633, „ dafs mit so unsäglich

bringlichem geführt „nicht

grofsen Kosten und zu unwider¬ der Stadt

Verwunderung

schwimme,

„Schweinen

sie sich beklagte:

diese Neustadt

die doch zu jedermanns

geringer

„Wasser

in welchem

Schaden sey,

noch in dem Konvente

und Kühen bestallt

Die Bevölkerung

Despect

den Winter

des Sommers der Neustadt

Jahre

1635 Ton einer

leute

gemachten

Zählung

nur

fähige Ein¬ sich indefs

neuen Anbauern

wenn man gleich

Gesellschaft

Antrag:

im

war damals so ge¬

durch verschiedeneren Begünstigungen,

über

würde."

sechszig zum bürgerlichen Wachtdienste wohner in derselben fanden, vermehrte bewilligte

und

aber mit Schafen,

ring , dafs sich bei einer vorgenommenen

nachgehends

auf¬

den im

englischer

ein bedeutendes

Kauf¬ Quartier

der Neustadt anbauen, dann aber in diesem eine eigene Kolonie unter einem Courtmaster bilden zu wollen, ablehnen

zu müssen glaubte.

Caspar Schulz in Kupferstich rifs der Neustadt

Ein im Jahre herausgegebener

zeigt dieselbe

1664 von Grund-

schon fast durchgängig

angebaut. Die Ansprüche

des Domprobstes

Friedrich

auf

einen Theil des Grunds und Bodens der neuen Festung, waren ben, Erzstift

indefs während und

dieser

des Baues

Gegenstand

zu Gunsten

um so bedenklicher,

Schwedens

unerledigt

wurde,

geblie¬

nachdem

säcularisirt

das

worden,

da dies bald alles hervorsuchte,

was ihm zum Vorwande

eines Anspruches

an die Stadt

523 dienen konnte,

und in dieser Hinsicht

tete , dafs wenn man nicht bringen wolle, wenigstens legt,

auf königlichem

alles anzuwenden tigen,

und

ein ungeheures

man die Neustadt

zu sich nehmen

selbst

Grund

werde.

suchen,

es gelang

nach

zu bewegen und sich Artikel des bekannten

vom Jahre

1654 garantiren

zur Aufgebung

Ver¬ ihrer

diese durch den Stader Recesses

für immer beseitigt

wodurch

dann

wurde.

Zustand.

Nach und nach gewann Zuneigung

ange¬

zu besei¬

desfallsigen

zu lassen,

2) Jetziger

sich; stattliche

und Boden

vielen

Ansprüche vierzehnten

die

als zum Theil

diese Ansprüche

die Krone Schweden

stadt

Geldopfer

Der Senat mufste daher

handlungen

dieser Streitpunct

darauf hindeu¬

der

die jüngere altern.

Sie

Häuser erschienen

Schwester¬ verschönerte

in der Hauptstrafse,

wenn auch gleich die meisten übrigen breiten,

schnur¬

geraden Strafsen das Ansehen kleiner niedlichen Land¬ städtchen behielten. Die reichen Altstädter bauten sich Gartenhäuser genannten

Deiche,

längs der Weser brachten

monate zu, und bewirtheten

hinab an dem so¬

daselbst

ihre

ihre Freunde;

Sommer¬ daher noch

vor kaum verflossenen fünf und zwanzig Jahren dieser Theil der Neustadt an Sonn- und schönen Wochen¬ tagen ein recht glänzendes dieses jetzt aufgehört doch an dem Deiche

Ansehen

hatte.

Obgleich

hat, so besitzt die Neustadt eine der schönsten Parthien,

welche daher auch, wie die damit zusammenhangende Allee,

wie in früheren

Zeiten,

ehe die Wallanlagen

524 zu Stande

gekommen

ziergehen

benutzt

Deiche liegenden zu beständigen

waren,

noch jetzt

zum

zu werden

verdient.

ehemaligen

Gartenhäuser

sind jetzt

geworden,

aus deren

Wohnhäusern

Die

Spa¬

an dem

vorderen Seiten man die durch Fahrzeuge belebte Weser und die ansehnlichen Kaufmannshäuser und Waarenlager längs derselben erblicht. Die Neustadt wird nach der Landseite Thore sen.

,

das

Jenes

führt

ist die Strafse Theil

der

zwischen

Bunte -

Neustadt,

der

auf

Brüchen

Spitze,

7,920,

oder

der grofsen und kleinen

rechts

rechnet

von 20,754

auf die Vorstädte

Menschen.

Derjenige

und verlängert hinab in eine ver¬

den Theerhof.

die Altstadt

Bevölkerung

dieses

Halbinsel

heifst die Herrlichkeit,

sich links in den Werder, Für

der

geschlos¬

Strafse,

nach dem Oldenburgischen.

liegt,

längerte

Hohethor,

auf die Rheinische

den beiden

Weser

und

durch zwei

man gegenwärtig

Seelen, 8,354.

für

die Neustadt

Im Ganzen

Die Anzahl der Bewohner

eine 37,028

des Stadtgebiets

kann man auf 12,000 anschlagen.

Stadtgebiet Das etwa fünf die Weser

zur

Stadt

von Bremen

Bremen, gehörende

f Gebiet

ist

Quadratmeilen grofs und wird durch zerschnitten, dann auch von den kleinen

Flüssen Wümme (die etwa eine Stunde von ihrem Ausflusse bei dem Eintritt der Hamme in dieselbe den

525 Namen Leesum

annimmt),

theils begränzt,

theils durchzogen.

Die Umgegend

und Ochtum

von Bremen

ganzen untern

Wesergegend

aus sumpfigen

und

und

da

Unter

mit der

des Bodens;

Niederungen

mit hie

bestehend.

Darum

Urkunden

et deserta

insula Bremensis

daher

die Natur

Sanddünen

finden sich in den ältesten drücke : paludes

theilt

moorigten

angehäuften

oder Ochum

oder

häufig insula

wird eigentlich

die Aus¬ Bremensis.

nur das Wer¬

derland verstanden, so vrie der zuerst angebaute Theil des Ober- und Niederviehlandes sich als insula Lechter

bezeichnet

Niederländ.

findet.

Kolonien

ohne die künstliche

diese Flächen

vor Ueberschwemmung

sicher,

frühesten

die

Zeiten

über

die

S. 91.

Auch hier waren kung durch Deiche

S. Wersabe

auf

Beschrän¬

zu keiner Jahreszeit daher

Anlegung

schon in den von

Deichen

grofser Fleifs gewandt worden. Vorher, und selbst nach den ersten Versuchen des Eindeichens, da diese noch

unvollkommen

Ackerbau,

mochten,

war

aufser auf den höherliegenden,

schwemmung nicht daher die Wurstner Wurten

genug seyn

sich

Viehzucht Die

an

der Ueber¬

ausgesetzten Stellen (Wurteni, oder Wurstsaten, die auf den

angesetzt

hatten),

kaum

zu denken.

war die Hauptsache. Unterhaltung

der

Deiche

an

der

Weser,

Wümme und Ochtum liegt den Landbesitzern nach Verhältnifs ihres Landes ob und ist für sie eine be¬ schwerliche beachtet,

Last, weil

ihr

wird

aber

Wohlseyn

mit grofser davon

Sorgfalt

abhängig

ist.

Wann

die Eindeichungen

zuerst geschehen

sind,

lä'fst

sich nicht mehr genau ausmitteln. Aus einer Stelle in Renners Chronik vom Jahre 1020 und der daraus verfafsten

Reimchronik Der Elbe und der JVesser Floth Sind dusser Tiedt geworden grot Und hebben groten Schaden dahn Darup man is to Schade ghan Dan man den JVesser Dick geleclit

u. 8. w. schliefst zuerst

man,

angelegt

zweifeln,

dafs damals die Weserdeiche

worden.

Allein

dafs die Deiche

im unvollkommenen So viel ist aber

schon früher,

Zustande,

gewifs,

bischöfe Friedrich

dafs erst

(1106)

herbeigerufene

den Deichbau

wenn

auch

die durch die Erz-

und Siegfried

Relgier

zweckmäfsig

zu be¬

vorhanden gewesen sind.

Anbau der wüsten und sumpfigen landes

es ist nicht

(1180)

Strecken

des Holler¬

die Eindeichung

betrieben

zum und

haben.

Eine von jeher ausgeübte strenge Aufsicht auf das Deichwesen von Seiten des Senats hat die Be¬ schaffenheit

der Deiche,

vornemlich

allmählig sehr verbessert,

wenn gleich auch hier Eis¬

gang und heftige Sturmfluthen dafs die Gewalt der Naturkräfte verhöhne.

Wegen

meinen Schadens polizei

des

Wichtigkeit,

einen bedeutenden damit beauftragten der Gohgräfen,

dadurch

häufig genug zeigen, alles Menschenwerk entstehenden

ist die Handhabung

von grofser

Mitglieder

unge¬

der Oberdeich¬

und macht deshalb

Geschäftszweig

jetzt

an der Weser,

einiger

des Senats aus,

der Landherren

besonders (ehemals

) mit Ausnahme

527 des Blocklandes,

wo die Gutsherren

aus ihrer Mitte einen

berechtiget

Deichrichter

(Deicbgräfen)

wählen , welche Wahl jedoch seit mehreren

zeigt

worden,

Zeiten war,

die Stifter, Boden;

ge¬

der

im

wie in einem grofsen

gen Deutschlands.

Unterthanen

Theil des übri¬

Nur der Landesherr,

die Kloster

die Bauern

und die Städte

waren

hat.

wie schon früher

das Verhältnifs

Stifte Bremen

zu

Menschen¬

altern immer ein Mitglied des Senats getroffen In den ältesten

sind,

unfrei

die Edlen, besafsen

den

und an den Boden

gebunden, und wurden mit demselben oder ohne den¬ selben verkauft und vertauscht. Dafs dieses Verhält¬ nifs noch neben das daraus freieren hat,

dem durch

das jus hollandricum

hervorgegangene

Landbesitze

Meierrecht

Jahrhunderte

zeigen urkundlich

Beispiele

und

gebildeten

lang fortbestanden von 1363 und 1407.

Allein zu spärlich war das sumpfige Land noch mit Anbauern besetzt, und durch die Vortheile, welche die Kreuzzüge

selbst den unter der Härte ihrer Bande

und der Undankbarkeit eigenen

darboten,

servum;

des Bodens

(Dominus

Omnibus liberum

non audebat erat

rem et amorem Dei

(Bei

Braunschweigischer

Chronik:

erliegenden

Mabillon; da

Buren

dem Ploge oppe den Velde u. s. w. S. Pütters Geschichte

S. 202) verlor

Bewohner,

so dafs Friedrich

von Bremen im Jahre zu mehren, zu kommen,

timo-

in Botho s löpen

von

deutsche

das Land noch viele seiner der Erste,

Erzbischof

1106 theils um die Bevölkerung

theils um der Natur des Bodens Holländer

prohibere

iter propter und

Leib¬

(eigentlich

zu Hülfe

Auswanderer

aus

528 den Landstrichen

diesseits

des Rheins,

mals alle mit dem Kollektivnamen nete;

eis

landi,

sagt die Urkunde),

und

Rhenum

welches

im Jahre

Rremen

verltaufte.

als Kolonisten

sogenannte

bevölkert

diese

Kolonien

nur

angelegt.

und

Siegfried

angebaut,

hauptmanns Kolonien

wurden

Moore

oder

ist diese Ansiedelung

der

S. das gründliche von Wersabe:

der Stadt

und

der

Belgier im Hollei-land nur ein Beispiel. verbreiteten sich über einen weiten deutschlands.

setzte,

war die Marsch

zu Anbauung

Indessen

heranzog,

Hollerland

(Wahrscheinlich

längst

bezeich¬

qui dicunturHol-

1180 Erzbischof

schon Brüche

Holländer

commorantibus,

sie in das jetzt

die man da¬

Ihre Kolonien Strich Nord¬

Werk

des

Ober¬

Ueber die niederländischen

in Norddeutschland.

Und Eelking

Dissert.

de Belgicis Sect. XII. in Germaniam advenis). Diese neuen Anbauer konnten aber nur durch ein besseres bäuerliches stehende

Verhältnifs war.

Erzbischof

gelockt

werden,

Es wurde ein Grundstück,

Eigenthümer

zwar mit Erbrecht,

blieb,

als das be¬ wovon der

zur Benutzung,

dem neuen Kolonisten

und

übergeben,

dessen Hauptverpflichtung war, es urbar zu machen, und ausserdem nur einen unbedeutenden nicht zu erhöhenden

jährlichen

Grundzins

(einen

Denar

oder

etwa 18 Pfennige heutigen Geldes) dem Grundherrn und den Zehndten der Kirche zu entrichten hatte. Dagegen

wurde

Streitigkeiten

ihnen

das Recht

selbst zu schlichten,

zugestanden, unter

ihre

Vorbehalt

der Berufung an den Erzbischof, und zu dem Ende sich aus ihrer Mitte einen Gemeinderichter zu

529 wählen. Dieses Rechtsverhältnifs hollandicum; es hatte zur Folge, dere Leibeigene

gern

sich in die Länder des Vortheils hatte

ihren

begaben,

desselben

dieses zuweilen

sehen,

Kriege

leihen.

Wollten

Doch

ihre Unterthänigen alle Hände sich

Recht ver¬

allmählig

im Bremischen

ganz verschwunden,

wenn

gleich

dem meierrechtlichen

Verhältnisse

ganz

entzogen das

Stadtgebiet

als Regel besteht, aus, und die eigentliche schaft war im vierzehnten Jahrhundert

sind

um

also die Grundeigen-

bildete

wie es jetzt

und

wie den mit

sie ihnen das nemliche

Solchergestalt

Meierrecht,

zu werden.

zur Folge,

und dem Ackerbaue so mufsten

entzogen

wo jenes Recht galt,

auf diese Art nicht

verlieren

Herren

theilhaftig

dem Grafen von Hoya. thümer

nennt man das jus dafs sich auch an¬

Leibeigen¬ schon fast

Spuren

davon in

stehen

geblieben

und es gleichsam eine Verschmelzung

der Leib¬

eigenschaft mit dem jure hollandico wurde. Durch das neunundzwanzigste Statut ward dieses Verhältnifs noch stabiler gemacht,

weil nach demselben

nur Bür¬

ger Grundeigenthum erwerben und besitzen durften. So konnte der Bauer zu keinem freien Grundbesitze gelangen,

sondern

Meierkontrakten scheint

es,

nur

durch

Abschliefsung

das Benutzungsrecht

dafs

der

Bauer

durch

erwerben. Erwerbung

von Zwar des

Bremer Bürgerrechts, welches durch Erlegung einer nicht bedeutenden Summe zu erlangen war, sich zu¬ gleich die E'ähigkeit, ben , aneignen

konnte, allein

eigenen

Grundbesitz

zu erwer¬

indem kein Staatsgesetz

entgegen

stand;

es werden

Beispiele

auffinden lassen.

sich

dafür

dem kaum

Der Meiernexus hatte im 67

530 Laufe

der Zeit gewissermafsen

väterlichen Bauer halb

den Charakter

Schutzverhä'ltnisses

durch

Gewohnheit

angenommen,

lieb

geworden

auch in der französischen

eigenes

kaiserliches

bandes verstattet nutzt haben.

Dekret war,

Zeit,

eines das dem

war,

wes¬

wo durch

die Ablösung

ein

des Meier¬

nur wenige diese Freiheit

be¬

Doch waren die Ideen der neuern Zeit bei einigen Landleuten des Bremischen Gebiets nicht ohne Ein¬ wirkung

geblieben.

Sie trugen im Jahre

an , dafs die Landbewohner

Verfügungen,

bei der Anordnung

die ausschliefslich

das Land beträfen , zugezogen durch

Einräumung

Landleute

einer

1818 darauf

oder

solcher

vorzugsweise

werden möchten.

direkten

Bepräsentation

bei der Gesetzgebung

war dieses

der Verfassung

war

der

ausführ¬

bar, und schon im Jahre 1815 bei den Vorarbeiten Verbesserung

Nur

zur

davon

die Bede

Gesetze

konkurri-

gewesen. Zur Beschliefsung

allgemeiner

ren nur Bath und Bürgerschaft Bürgerkonventen, ren,

und wenn

von denen auch

waltung des Gebiets theil hat, so haben

auf den sogenannten sie ausgeschlossen

die Bürgerschaft

besondern

an der Ver¬

keinen verfassungsmäfsigen doch auch die Landleute

keine Stimme, sondern die für dieselben Verfügungen

;

schien

gehen vom Senat allein aus.

es nöthig,

Gutsbesitzer

umgewandelt

daher unter

Aufhebung

Andabei

zu erlassenden

Um sie aber zu dieser direkten Bepräsentation befähigen,

wa¬

dafs sie erst

werden

müfsten,

des angeführten

zu

in freie und dafs

Prohibitiv-

531 gesetzes ihnen die Gelegenheit gutsherrlichenRechte

verschafft

anihrenMeierländereien

fen und sonstiges Grundeigenthum Hierauf

würde,

abzukau¬

erwerben

zukönnen.

hat daher der Senat bei der Bürgerschaft

angetragen,

und ist einer Deputation

übertragen,

welche auch gegen eine Idee nichts

zuwenden

die

gefunden

stimme entspricht.

hat,

die der allgemeinen

ein¬

Volks¬

Man darf schon jetzt

den Senat

über die Aufhebung

des neun¬

und die Bürgerschaft undzwanzigsten

die Berathung

Statuts,

wodurch

jene Scheidewand

niedergerissen wird, einverstanden achten, und wer¬ den nur die Modalitäten noch näher berathen. (S. den kommissarischen

Bericht

neunundzwanzigsten

über

Statuts

und

Meierpllichtigkeit der Meiergüter biet. Bremen 1820.) Dafs durch jene Befreiung wenigen Bauern Einer

die

den

Gesetzgebung

Parcellirung

vorzubeugen

der Ge¬

vom Meierrechte

aus

unbegüterter zu fürchten.

der Höfe

wissen,

theilung des Bodens innerhalb

Loskauf

des

im Bremischen

wohlhabenden eine Menge entstehen werde, ist nicht

unbegränzten

Aufhebung

und

wird die eine Ver-

der durch die Umstände

gebotenen Gränzen wird hoffentlich eine sorgfältigere Kultur des Bodens, die in manchen Feldmarken noch sehr zurück

ist,

völkerung,

der Wohlhabenheit

herbeiführen. Einwohner,

einen

höhern

Das Stadtgebiet also (ohne

Aufschwung

der Be¬

und der Civilisation hat ohngefähr

die Stadt)

ohngefähr

12000 2400

Seelen auf die Quadratmeile, was auf einem Terrain, das gröfstentheils nur zu Wiesen und Weideland be-

532 nutzt werden kann, überreichlich scheint; allein der Besitz des Bodens ist sehr ungleich vertheilt. Die Anfertigung eines allgemeinen Katasters, das neben anderen Vortheilen auch eine richtigere Anlegung der Grundsteuer möglich machen würde, und die Anle¬ gung eines Deichverbands für das ganze Gebiet ge¬ meinschaftlich oder in geeigneter Abtheilung, gehört zu den ferneren Wünschen, welche für dasselbe laut geworden sind und deren Verwirklichung nicht mehr fern zu seyn scheint. Das Gebiet der Stadt Bremen wird, wie die Stadt selbst, durch die Weser in zwei ungleiche Hälften getheilt. Vor dem Jahre 1802 verhielt es sich damit also: Auf dem rechten Weserufer lag 1) das Gowgericht Hollerland mit den Dörfern Horn, Lese, Vahr (Lese und Vahr zum Theil), Kochwinkel, Oberneuland und Osterholz. In dieser Gowe sind die meisten und schönsten Landgüter der Bremer, unter welchen die der HH. Dr. Schultz, Bürgermeister Heinehen und Se¬ nator Löning zu Oberneuland und des Herrn Dr. Post und Herrn Foche zu Horn Erwähnung verdienen. 2) Das Gowgericht— Blockland, welches sich in Ober- und Niederblochland theilt. 3) Das Gowgericht Werderland, enthaltend die Dorfschaften Walle, Gröpelingen, Aslebshausen, Gramke, Mittelsbühren, Dunge und Lesumbrok. 4) Das Gericht Borgfeldt mit den Dorfschaften Borgfeldt, Wart, Butendiek, Timmersloh und Verenmohr, sonst ein Patrünonialgericht

unter Bremischer

533 Hoheit, Brüdern

der Familie von der Lit gehörig. Von zwei verkaufte der eine 1595 die Hälfte des Ge¬

richts an den Rath zu Bremen,

die andere Hälfte kam

durch Erbschaft an die Familie Brandt, deren Nach¬ kommen sie bis in die neueste Zeit besessen haben. Vor einigen

Jahren

sind abermals

von der Stadt angehäuft Am

linken

Obervieland benhausen,

worden.

Weserufer:

mit

den

Arsten,

einige Stammtheile

1)

Das

Dorfschaften:

Kirchhuchting,

Gowgericht

Neueland, Mittel-

Ha¬

und Brok-

Huchting. 2)

Das

Dörfern: Strohm,

Gowgericht

Niedervieland;

Voltmershausen, Seehausen

Dieses

Gebiet

Rablinghausen,

abgerundet,

wurde

durch

Lankenau,

den Regensburger

vom Jahre

dafs Kurhannover

Flecken Vegesack,

den

und Hasenbüren.

Reichsdeputationshauptschlufs Art

mit

denBarkhof,

1802 in der

an Bremen

die Dörfer

den

Schwach¬

hausen, Hastedt, Vahr (den übrigen Theil) und alles zwischen den Flüssen Weser, Wümme, den Gränzen des bisherigen

Stadtgebiets

brücke

die Hemelinger

durch

und einer von der Sebalds¬ Mühle bis an das linke

Weserufer gezogene Gränzlinie Gelegene, Oldenburg aber das Grolland abtrat, welche Gränzlinie durch nochmalige

nähere Uebereinkunft

Veränderungen

erlitt.

einige unerhebliche

Zugleich

erlangte Bremen

die

im Stader Vergleich von 1741 an Hannover abge¬ tretene Hoheit über die zwischen den gedachten Flüs¬ sen belegenen Niederbühren,

Dörfer: Burg,

Mohr,

Gramke,

Aslebshausen,

Mittels - und Wasserhorst,

534 Wumsiel,

Nieder-BIockland

wieder.

Jeder

Senats,

als Gowgräfe,

Gow stand unter

und zugleich Borgfeldt

und einige kleinere Theile

der

die Polizei

einem Mitglied

die niedere

Jurisdiktion

und Administration

ebenangegebene

Gerichte

Eintheilung

in Gowe und

hat seit der Wiederherstellung

sung ganz aufgehört. nalgerichtsbarkeit

Die niedere

der Verfas¬

Civil-

ist dem Untergerichte

und Krimi¬ der Stadt zu¬

gewiesen. Hinsichtlich der Administration ist das Gebiet in den Distrikt am rechten Weserufer

getheilt.

steht ein Mitglied

) vor.

Uebrigens

(

Dorfschaft

einen oder mehrere

Vorsteher, besitzern

alten

die Landherren

Landgeschworene

Geschwornen

sind

als

die Ortschaften

Gowen noch in einer gewissen indem

gemeinsamen schaft

hat jede

welches Amt jährlich unter den Land¬ nach Verhältnifs ihres Landes wechselt.

diese

blieben,

und Polizei und lin¬

Jedem

des Senats

Durch

hatte.

hatte seinen eigenen Richter.

Die

ken

des

die Geschwornen

Angelegenheiten

bilden,

deren

der

Verbindung

ge¬

jeder Gowe für die

derselben

Vorstand

eine Körper¬

Landesvorsprecher

heifst. Vegesack hat seinen besonderen, vom Senat ernannten Amtmann, der für die Kriminalverwaltung Ortsvorstände zur Seite hat. So wie die Weser theilt, der

in zwei Hälften

so theilt sich auch die Natur des Bodens. linken

Weserseite,

Ochum,

ist vortrefflicher

höhern

Lagen

liefert

das Gebiet

und

zwischen

Marschboden,

reichliches

in den

der

niederen

und

Weser

und

der in seinen

treffliches

grasreiche

Auf

Getreide Weide

dar-

535 bietet.

Aufserhalb

und weiter

von der Ochum

fernt, ist schlechter Moorboden. Ufer hat das Werderland meistens boden,

auf welchem

gezogen

wird,

Mittelsbüren derungen

Auf dem rechten Geeste- oder Sand¬

in den höhern

das aber meistens

hin etwas ergiebiger

sind gute Wiesen.

Lagen

Heu. Das Hollerland

zumTheil

Moor- und Sandboden.

Getreide

kärglich, wächst.

nur nach In den Nie -

Das Blockland

schlechtes

ent¬

bringt nur

hat zum Theil Marsch-, Die höhere Gegend

wird zum Korn, die niedrige als Grasland benutzt.

Treff¬

liche Eichen stehen noch in dieser Gegend und geben vornemlich Oberneuland und Rockwinkel einen be¬ sonderen hier

Reiz.

Unterirdische

Spuren

einst dichter Wald gewesen

in der Nähe der Wümme

zeigen,

dafs

ist, und vorzüglich

finden sich auf einer grofsen

Fläche, wenige Fufs unter dem Boden, dichte Lagen von halb vermoderten Baumstämmen in ununterbro¬ chener Reihe,

die auf eine Naturrevolution

welche nicht in die entfernteste

hinweisen,

Vergangenheit

gehört.

Das Obst ist auf der Geest nicht so häufig, als auf der Marsch, aber wohlschmeckender. Der Geesthanf ist feiner,

als der auf der Marsch,

und wird dort ileifsig

gebaut. Die Viehzucht

ist wegen der trefflichen

Weiden

in diesem wasserreichen Lande der wichtigste Theil der Landökonomie. Der Kornbau reicht aber bei weitem Dörfer

nicht zum heimischen Bedarf hin. Wenige können einen Ueberschufs an . den Markt

bringen. wird

nur

Roggen

ist

nothdürftig

die zum

Hauptfrucht, eigenen

Flachs Verbrauch,

536 Hanf etwas zum Verkauf wirtschaft

war bisher

dafs die Stadt sogar mufste, mehrung

Rationelle

so wenig im Gebiete

noch bedeutendes

um den Strafsenunrath

vermindert durch

gezogen.

Land¬

zu Hause,

Geld bezahlen

wegzuschaffen.

Doch

sich diese Ausgabe allmählig, mit der Ver¬ der Chausseen.

Abkauf

und

Aufhebung

daraus

hervorgehende

Vertheilung des Bodens würde ihrem Schlendrian aufscheuchen. Weiden

und

schwemmungen der Natur.

Erlen

des Meierrechts

die Bauern

sind

ausgesetzten

in einer Gegend

bald

den

eine

und der fleifsige

Unterhaltung,

Landwirth

aus

Ueber-

Wohlthat

Sie sind daher häufig in unserm

zu finden,

sorgt

Gebiet für ihre

weil sie zum Deichbau und zu den der

Verbesserung

der

Strombahn

wegen

Schiengenwerken unentbehrlich sind, manchen baaren Gewinn verschaffen. nur zum Bedarf

des Landmanns

Hornviehzucht bedeutende

liefert Jahre

angelegten

und ihm daher Pferde werden

gezogen.

geringen

Konsumtion

einige ungünstige Viehstand

bessere

Ueberschufs

der Stadt.

Auch

die

für

die

Der

Krieg

und

nach dem Frieden

haben

den

auf den Bauerhöfen

sehr heruntergebracht,

und erst jetzt fängt er an, sich wieder etwas zu heben. Darum werden die herrlichen Weiden am linken Ufer der Weser

meistens

denburgischen Bienenzucht

aufgekauftem, kommt

eben so wenig. Eichen

wenig

magern

Das

gewonnen Bauholz

und dem Ol¬ Vieh

in Betracht,

Die Schweinmast,

im Hollerland

bedeutender.

mit in Ostfriesland

Schafzucht

welche wird,

reicht

besetzt. von den

ist dagegen zum

eigenen

537 Bedarf nicht hin. Die Jagd ist unbedeutend und die Weser wird vornemlich nur von der städtischen Fi¬ schergilde beschifft, deren Fischereigerechtigkeit sich indessen nicht blos auf den das Gebiet durchströmen¬ den Theil

des Flusses

beschränkt,

weiter hinab in das angränzende Nur einige Dörfer

dürfen

an der Weserfischerei Landbewohnern

sondern

sich auch

Flufsgebiet

erstrecht.

einen beschränkten

nehmen,

wogegen

die Beschiffung

Antheil aber

der Wümme,

den

Lesum

und Ochum einen nicht unergiebigen Nahrungszweig darbietet. Auch an mannigfachem andern Erwerbe fehlt es ihnen nicht. Grönlandsfahrt

Die Schifffahrt,

besonders

auf den Wallfischfang,

die den Ma¬

trosen nur einen Theil des Jahrs beschäftigt noch immer Zeit zu seinen ländlichen desgleichen Vegesack

der Schiffbau und

durch drei Ziegelbrennereien u. s. w. geschafft werden.

Gespanne

andern

beschäftigen

püastern derungen, (wenn

selbst

müssen

zunächst

zu Frachtfuhren,

sich die Häuslinge

Zunft unnatürlich zum Geldgewinne,

be¬ in

mit Straf'sen-

auf dieses Geschäft weite Wan¬

bis nach

durch

der

angeführt

halten die Landleute

Bufsland;

Flechten

Körben und Matten im Winter, gleich

zu

, einige Kalkbrennereien

von Pferden

und machen

läfst,

Werften

und der Betrieb,

In einigen Dörfern

sondere

Netzen,

wird,

und ihm

Geschäften

auf mehreren

in der Burg,

die

die Eifersucht

beschränkt) vornemlich

von

Lein Weberei der

städtischen

und dergleichen

dient

den geringeren

Land¬

bewohnern, deren übergrofse Menge ohne die Nähe einer reichen Stadt auf dem zum Theil schlechten,

68

538 zum Thcil

aus Mangel

an Industrie

versäumten

und

schlecht gebauten Boden unmöglich bestehen könnte. Doch auch hierin ist in neuerer Zeit schon vieles besser Stadt

geworden.

Die

darf dieser

nächsten

Vorwurf

Umgebungen

kaum

der

mehr treffen ; alle

Spuren von Heide sind bis auf einige kleinen Stellen, die kaum eines Anbaues fähig sind oder diesen wenig¬ stens

nicht

schöne

lohnen

Saaten

möchten,

wallen

da,

verschwunden, vermischt

und

mit Gemüse-

pflanzungen aller Art , wo noch vor wenigen Jahren nichts als öder Boden oder dürrer Sand zu sehen war. Anmerkenswerth Kornbau mufs,

ist es,

wie

dem Gemüsebau und

dieser

mehr

immer

und

gröfsern

nicht ohne günstigenEinilufs wo, durch Nacheiferung

von Jahr

zu Jahr

mehr

Raum

weichen einnimmt,

auf die entfernten aufgereizt,

der

Dörfer,

auch mehr Reg¬

samkeit sich zu zeigen beginnt. Vieles hat dazu die Anlegung führung

der vier Kunststrafsen

vermehrte

Leichtigkeit

aller Erzeugnisse

gethan.

Die dadurch

und Sicherheit

des Bodens,

und die Wohlfeilheit

und kräftige Durch¬

der leichte

des Düngers,

sten Beförderungsmittel

des Absatzes Transport

sind die wirksam¬

des Anbaues

gewesen,

die

ihren Einilufs mit jedem Jahre immer mehr bewähren, und abermals einen Beweis Geldopfer, Anlagen

welche bringt,

nahmen keine Kapital erhalt, sten Früchte

die

ablegen

Staatskasse

wenn sie auch

werden, für durch

dafs die

dergleichen direkte

Ein¬

sonderlichen Zinsen für ihr Anlagemittelbar die schönsten und reichlich¬

tragen.

539 Erwähnt mufs deshalb noch einer andern ähnlichen Anlage neuerer immer mehr Vorstädte im

Zeit werden,

zeigt.

unerwartete

Nützlichkeit

Ein an der östlichen

beiindliclier

dreizehnten

deren

Seite der

Kanal (der Kuhgraben),

Jahrhundert

feindliche

zum

schon

Schutz

Anfalle angelegt,

sich

gegen

dient durch

seine Verbindung mit der Wümme vornemlich dazu, aus den hannoverschen Aemtern Lilienthal und Ottersbevg den Torf herbei zu führen. aber

für den grofsen

Bedarf

Meiste mufste aus den innern

Diese

Zufuhr

war

unzureichend

und das

Moorgegenden

des Her¬

zogthums Bremen auf einem grofsen Umwege durch die Hamme, Lesum und so auf der Weser nach Bre¬ men geschafft

werden,

nicht ohne beträchtliche

Ver¬

teuerung dieses nothwendigen Bedürfnisses. Jetzt ist auch an der westlichen Seite der Vorstädte ein ähnlicher

Kanal gegraben,

der mit anderen

Kanälen

im Hannöverseben korrespondirt, und den neuen Moorkolonisten in dem Amte Osterholz und den ent¬ fernten Aemtern, Gelegenheit gibt, selbst ohne Zwischenkunft von Aufkäufern ihren Torf und andere Produkte

an die Stadt zu bringen.

Zunftmäfsige

Gewerbe

dürfen

im Stadtgebiete

in der Kegel nicht getrieben

werden.

In dem Flecken

Vegesack,

der eine

besondere

Municipaleinrichtimt;

erhalten, ist dies anders gestaltet. Dann haben aus¬ nahmsweise Hastedt und Schwachhausen, wo vor 1803 unter hannöverscher sich befanden, Vorzug,

Hoheit mehrere Handwerker

denen Fortbestand

dafs sich daselbsl

versprochen

ist, den

eine Menge Gewerbsleute

540 aufhalten,

wodurch

selm einer

grofsen

hat.

namentlich Vorstadt,

Hastedt mehr das An¬ als eines Dorfes

erlangt

Hier allein ist auch noch einigen früher dort an¬

sässig gewesenen

jüdischen

Familien

der

Aufenthalt

gestattet. Vegesack. Da, münden,

wo die Lesum

und die Aue in die Weser

liegt zwischen Sandhügeln

der Flechen

Ve¬

gesack,

zum Gebiete

der Stadt Bremen gehörig.

Die

Häuser

sind reinlich

und wohnlich;

dafs

hier gröTstentheils

Schiffer

hausen,

man sieht, denen

es durch

den Aufenthalt auf den Schiffen zur andern Natur ge¬ worden ist, sich auch auf dem Lande im kleinen rein, bequem und zierlich einzurichten; daher haben in äl¬ teren Häusern die Zimmer viele Aehnlichkeit mit den Kajüten;

holländische

Bauart

läfst sich nicht

kennen. In neuerer Zeit neigt man auch hier mehr zur moderneren Bauart. Vegesack wichtig.

ist für

Als daher

den

Seehandel

sich

ver¬

jedoch

Bremens

sehr

174l mit dem Amte Blumenthal

auch Vegesack an Hannover abgetreten wurde, ver¬ blieb der Stadt nicht nur der Hafen daselbst mit dem Hafenhanse, sondern auch die niedere Jurisdiction über den Ort. Im Jahre 1,S()3 wurde die Landeshoheit über

Vegesack

geben. Hafen, gen,

und Zubehör

an Bremen

Der 1619 zuerst angelegte in welchem die entfrachteten steht unter

meisters,

der nächsten

und dieser

unter

'

zurückge¬

wohlverwahrte Seeschiffe lie¬

Aufsicht

des Hafen¬

der ihm vorgesetzten

De-

541 putation aus Rath und Bürgerschaft. Seine Obliegen¬ heiten sind in einer am 26sten März 1821 erlassenen Rathsverfiigung zweihundert

deutlich

ausgedrückt.

Schiffe

bis fünfzig und wenigeren

von

Lasten zahlen

für die Durchwinterung in den Monaten November bis März von zehn bis vier Reichsthaler. Der Hafen¬ meister wohnte sonst im Hafenhause und trieb zugleich Wirthschaft. Jetzt ist der Dienst von der Wirthschaft getrennt j

doch

dauert

diese

fort

und ist man dort

wohl bedient und aufgehoben. In den Berathungen mischen

Verfassung

sack einen,

nicht

über Verbesserung

wurde

beschlossen

wie vorher

Bechtsgelehrten als Amtmann ter-Civilund Unter-Kriminal barkeit

der Bre¬

, nach Vege¬

zum Bath gehörenden, zu setzen, dem die Un¬ - und Polizei - Gerichts¬

und die Administrationspolizei

aufgetragen

ist.

Aul'serdem hat der Ort im Jahre 1819 eine eigene Gemeindeordnung wohnern

erhalten.

Eigene

selbst gewählte Vorstände

angelegenheiten zugewiesenen

und verwalten Staats-

sehr Interessante

männische kennen

zu lernen,

kann hier

und auf echt-see¬ gezeigt.

sinnreiche

und erhaben

ihr

reichlich

nicht kennt,

sehen,

ist manche

die Orts¬

die durch einige

Art wird alles freundlich

Schiffsbauplätzen

besorgen

und Lokaleinkünfte

ausgestattete Gemeindekasse. Wer das Seeschiffswesen manches

von den Ein¬

Auf den

Vorrichtung

ist das Schauspiel,

wenn nun das fertig gewordene Schiff, das Meister¬ stück des menschlichen Verstandes, vom Stapel läuft. Es ist ein heiterer

Sonntag,

Tausende

von festlich-

542 geputzten

Menschen

ben in leichten

Fahrzeugen

ster sind gedrängt Erwartung. füllt,

bedecken voll;

auf dem Flufs:

die Fen¬

alles ist in der gespanntesten

ersten Weg

ange¬

auf die Wasserhahn

wollen. *) Auf der Spitze stehen Musikanten.

Das Signal wird

durch drei Kanonenschüsse

die Flagge wallt,

und ein donnerndes

braust

oder schwe¬

Das neue Schiff ist mit Menschen

welche seinen

begleiten

das Ufer,

in die Lüfte;

schwenkt.

Hüte

und

gegeben ;

Freudengeschrei

Tücher

werden

Man fühlt sich wie im Schwindel,

die ungeheure

ge¬ wenn

Masse sich regt; man hält es für Schein,

bis erst langsam und majestätisch

der künftige

Bewoh¬

ner der See, der den tropischen Stürmen Trotz bieten soll, seine Geburtsstätte, die schmale Flufsbucht, verläfst, rasch Schnelligkeit gewinnt und dann brau¬ send mit dem Vordertheil tief hinab in den Strom schiefst, sich von dem Sturz gewaltig wieder auf¬ richtet, dafs die Wellen nach dem andern Ufer stür¬ zen,

dafs alle

tanzen,

Kähne

dafs weithin,

und

Schiffe

auf dem Flusse

was nur die Augen

erreichen

*) Dafs dies zuweilen nicht ohne Unglück abgeht, hat die Stadt Emden im Jahre 16öl zu beklagen gehabt. Viele hundert Menschen erfüllten ein Schiff, das vom Stapel lief. Heim Ablaufen stürzte es um, so dafs der boden in die Luft ragte. Obgleich augenblicklich Locher in den Boden gehauen und so manche Menschen gerettet wurden, so fanden dennoch 2'2ö den Tod. In Emden war fast keine Familie, die nicht in Trauerkleidcrn ging. Die Zimmerteute waren nicht vorsichtig genug gewesen, sonst halte dieses sonst sehr seltene Unglück nicht geschehen können. Wiarda, Ottfries. Gesch. VI.

\

543 können, die sommerlich von Winden durchwühlt wahrhaft zauberisches solchen

■ glatte

Fluth wie plötzlich erscheint; und welch' ein

Schauspiel,

Veranlassung

als einmal bei einer

das zierliche

allen seinen Reisenden

gleichsam

Dampfboot,

nach dem Takte

\lusik Kreise zog, wie tanzend im Wasser INajade hob

scherzte,

und

auf

senkte,

den

und

erregten

dann,

den Flufs hinauf gegen

den

mit

gleich einer Wogen

wie

Strom

der sich

triumphirend,

hinwegschwebte,

indefs die es in Bewegung setzenden hinauf in das blaue Luftreich wogten.

Dämpfe schräg

Die lutherischen Einwohner Vegesacks waren ehemals nach Lesum und die reformirten nach Blumen¬ thal eingepfarrt, ausserordentlich

haben aber nun, reichen Gaben

stützt,

auf einem

liche,

für jetzt hinlänglich

erwartender

wohlgelegenen

gröfserer

kleine Kirche

besonders durch die der Bremer unter¬ Platze

eine

geräumige,

treff¬

aber bei zu

Bevölkerung

des Orts wohl zu

Derjenige,

dessen Bemühun¬

erbaut.

gen man hauptsächlich

dieses Werk

zu verdanken

hat,

ist der nach Verdienst geschätzte Amtmann Wilmanns, indem er hei dem Reformationsfeste im Jahre 1817 die erste

Anregung

dazu gab,

schlossen , sich zu einer vereinigen.

Dieser

mene Gedanke nahme,

Beamten rege gehalten

den unverdrossenen

glückte

zu

aufgenom¬

zuerst die allgemeine wurde.

be¬

Gemeinde

von vielen mit Beifall

die dann durch

als Prediger

evangelischen

erweckte

Leben zu führen,

dafs die Einwohner

Theil-

Eifer des

Um die Idee ganz ins

es, einen trefflichen

für diese Kirche zu gewinnen,

Mann

und so hat

544 die

kleine

Gemeinde

der

Stadt Bremen

das erste

Muster zu einer Kirchen Vereinigung gegeben. Der wissenschaftlich Gebildete besucht Doctor

Roth , den Ersten,

der eine Flora

lands geschrieben, und seinen auf dem höhern Ufer der Weser, sehr weiten

und angenehmen

den

Deutsch¬

botanischen Garten, wo man sich einer

Aussicht

erfreut.

Das

trefflich angebauete fruchtbare Stcdingerland an dem andern Ufer der Weser übersieht man liier wie einen Garten. will,

Manchem,

der keine weite Badereise

ist es erwünscht,

bei dem Landaufenthalt

gesack hier auch eine Badeanstalt Seitdem bequeme

das Dampfboot

und angenehme

den nicht allein

machen in Ve¬

zu finden. regelmäfsig

geht

Fahrt täglich gewährt,

häufig Lustparthien

nach

und wer¬

Vegesack

gemacht, sondern förmliche Vileggiaturen da gehalten und nicht mit Unrecht. Das Land hat hier weit mehr Abwechselungen

von Höhen, Wald und klaren Bächen,

als näher bei Bremen. nebeck und Blumenthal Dörfer,

besonders

von den schönsten die Häuser

Die Spaziergänge nach Ron¬ sind wirklich reizend. Diese

Blumenthal, Waldungen

nicht gedrängt

sind auf der Landseite eingefafst.

zusammen,

Hier stehen wie am Rhein,

sondern jedes bildet ein Gehöfte. Viele haben den Mick auf die Weser, welche hier zu beiden Seiten Hache, weite aber fruchtbare Ufersaum stehen zu beiden

Ufer darbietet. An dem Flulsseiten Gehöfte an

Gehöfte hinter

und jedes bildet für sich

den Deichen,

ein kleines

idyllisches

Seeschiffe

liegen;

Bild. Kähne

In der Ferne voll

Marktleute,

sieht

man

die in

545 Bremen

ihre Naturalien

das Stedingerland. Körben,

Tonnen

abgesetzt,

Männer und Sachen

sammen , und ihre Gestalten

und

fahren Frauen

sitzend, spiegeln

zurück

in

auf leeren plaudern

zu¬

sich in dem stil¬

len Wasser. Solche Scenen hat Bonav. Peters gemalt, wenn er sich erinnerte, dafs nicht blofs dies feuchte Element in seiner Schrecklichkeit malerisch dern auch in seiner Buhe auf dem Landsee

ist, son¬ und dem

Flusse. Bei den geringen

historischen

sich an die Orte um Bremen gessen werden, Tacitus

knüpfen,

die

darf nicht ver¬

dafs Lipsius in seinemCommentar

das idistavische

Ton Vegesack

Erinnerungen,

versetzt,

Erwiesener als er mit seinen

Schlachtfeld

zum

in die Gegend

welches längst widerlegt

ist.

ist es, dafs der dänische König Sueno, Normännern

ins Erzstift

dieser Gegend von den Dienstmannen gefangen worden.

brach,

in

des Erzbischofs

Dieser nahm ihn jedoch freundlich

und gastlich auf, und hielt es der Klugheit gemäfs, ihn wieder zu entlassen. Auch die Askomannen, welche die Weser

hinauf bis Lesum

raubten,

wurden

in dieser

Gegend auf dem Kückzuge geschlagen. Eine der schönsten Landschaften der Niederweser zeigt sich, mend,

wenn man von Bremen

zu Wasser

kom¬

eben indem man bald den Damm von Vegesack

berühren will, sich mit dem Gesicht nach der Mündung der Lesum und zu dem Brök wendet. Die Höhe des Ufers der Lesum, zerstreuten

die Baumgruppen

Hütten,

das weidende

auf dem Brök, die Vieh,

69

segelnde

546 Schiffe und die schöne Wasserfläche ein ruhiges und malerisches

Bremens

Landschaftsbild.

Umgebungen,

nähere

entferntere, Die Nordwestküste

Deutschlands

Land.

Einzelne

Hügelstrecken,

welche

auch

geschmückt

und jetzt

sind,

und

in der Umgegend

Bre¬

über

mögen früher einen

gegenwärtig

vermehrten

Watten

Meine

die Fläche

mit schattigem

den Meereswellen nach

ist dem Meere Hügel

mens sich hie und da sparsam erheben

und

f

abgewonnenes

selben

— das Alles gibt

der¬

Laubholze

als kahle Sanddünen

Damm

geboten

haben,

wie

Anschwemmungen

die

an der Mündung der Weser.

— Diese wenigen

kleinen Anhöhen und das eigentümliche Leben, wel¬ ches einer der bedeutendsten schiffbaren Ströme Deutschlands ergiefsende

und einige Nebenströme

abgerechnet, besteht nufs wir dem Freunde zubieten

haben,

Waterloos

kleinere

Style.

auf ihre

in denselben Ufer

sich

verbreiten,

das Anziehendste, dessen Geder schönen Natur bei uns an¬

aus Landschaften An diesen

in Ruysdaels

fehlt es unsern

oder Umge¬

bungen indefs nicht, und der in Bremen so allgemein vorherrschende Sinn für das Landleben hat die minder reichlichen nutzen

Gaben der Natur um so dankbarer

verstanden.

— Wo

Weser,

der Wümme

Schatten

der tausendjährigen

eine ausgezeichnet

zu be¬

immer an den Ufern

und der

genufsreiche

Lesum

oder

der

in den

Eichen des Hollerlandes Aussicht oder ein lieb-

547 liches Plätzchen Jahrhunderten in denen besitz

der Ruhe

sich bot, fand es sich seit

mit Landhäusern

und Gärten versehen,

die wohlhabenden,

durch

begünstigten

Bremischen

sten Sommermonate

zu verleben

ihren

einfachen

Vorwerken

Jahren nicht wenige gärten

erwachsen

ererbten

Familien gewohnt

die schön¬ waren.

Villen

, und in der jüngsten welches

und Lust¬

Zeit ist fast

nicht neue

anmuthige

Schöpfungen dieser Art entstehen sah. Auch auf die Mittelklasse der Bewohner hat sich das Bedürfnifs,

Aus

sind in den letzten fünfzig

geschmackvolle

kein Jahr verstrichen,

Land¬

Bremens

einen Theil der Sommerzeit,

und vorzugsweise den Monat August, der für unsere sämmtlichen zahlreich besuchten Schulen als Ferien¬ monat

zu gelten

sehr ausgedehnt,

pflegt,

im Freien

zu verleben,

dafs es ein bedeutender

so

Nahrungs¬

zweig mehrerer von der Natur begünstigten Dörfer des Bremischen Gebiets geworden ist, in den Häusern der Landleute einzelne Zimmer zur Sommeraufnahme der Städter Aeckern

zu erbauen

und Holzungen

und

einzurichten

einen beschatteten

und

ihren

Basenplatz

für sie abzugewinnen.

So werden

manchen

Sommer

drei-

städtische

Familien

gezählt,

bis

welche

vierhundert

sich einer freiwilligen

Beschränkung

auf den

engsten Platz und auf die nothdürftigsten Geräthe bei ländlicher Kost mit Freuden unterziehen, um in einem solchen

ländlichen

Sorgenfrei,

das mehr oder

minder geräumig und gesucht um den Miethzins von zwei bis zehn Louisd'or für einige Monate zu haben ist,

der

erfrischenden

Landluft

zu geniefsen.

Der

weibliche

Theil

der Familie

ist hier dann

ganz

misch,

während

die durch

ihr Geschäfte

zu

öfteren

Besuche

der Stadt

genöthigten

gleich

die Landstrafsen

von Fuhrwerken, und Abends, Wem

durch

Reitern

gehend

eine gehäuftere

und kommend,

sein Vermögen

oder

dem Lande

durch

sind die Wirthshauser die Vorhöfe

der Drang

jedes

aus,

Gegenden

darbieten, südlichen

Deutschlands

die Dörfer dem

man komme

in ein Dorf,

Flecken.

und gröfsere

kommen,

es ist uns,

Um über dieser

forderlich

zuvor

möchte,

Städte

und

Scott in seinem der Sachsen wir ihn voll¬

als wären wir zu Hause.

die Lage und den Anblick

Gegenden

dafs

man sehe nur

und kleinere

Ivanhoe die Wohnungen schildert, so verstehen

des

wenn sein Weg

behaupten

Wenn uns dagegen Walter

vielgelesenen in Britannien

Dörfer

verschieden,

führt,

ge¬

Westphalens

der

aus unserm Umkreise,

es

in den nörd¬

und

ihn nach Oberdeutschland Landstrafsen

übersäet,

ein Jahrmarkt

so durchaus

dort nirgends

Häusern ist gefüllt,

Tischen

von

auf

Gegenden

Bauerhaus

Niedersachsens

ist überhaupt

ein Reisender

nicht erlaubt, der

als würde

Der Anblick , welchen lichen

der tägli¬

in manchen

sind mit geselligen

sieht allenthalben halten.

Morgens

dann von den übrigen

nicht zu unterscheiden,

Zahl

einen Sonntagsbesuch

zu entschädigen;

zu¬

beleben.

chen Arbeit eine solche Ausspannung sucht sich wenigstens

einem

Männer

und Fufsgängern

hei¬

etwas sagen

zu können,

die einzelnen Wohnungen,

der Dörfer ist es er¬ aus denen

549 sie gebildet

worden,

näher

kennen

zu lernen.

Das

Haus eines Bauern, so nennt man hier den eigenthümlichen oder meierrechtlichen Besitzer eines gröfsern

Grundstücks,

(die

Besitzer,

Halbbauern,

Köther,

sind weniger

in der Art,

unterschieden)

Wohnungen Brinksitzer

ist ein grofses

Stocke.

Fachwerk

Die Wände

erbaut

des ganzen fende

nie von mehr als

sind gröfstentheils

einnehmende,

ist zu gröfserer

Schilfrohr

oder

Vorhof, Scheunen,

befindet

der

Eichen,

für

künstlich

mit

gedeckt. viereckiger des Hau¬

an dessen Seiten oft eine oder mehrere gedeckte

Backofen,

und der Stall für die Schweine,

welches

nicht

pflegt,

mit ins Haus

befindlich.

Hause ein grofser in

und

sich ein grofser

der mit Ziegeln

Mistgrube werden

dicht

der Höhe

sondern

dessen Baum oft den Flächeninhalt

ses übersteigt,

Vieh,

ausgemauert,

Winterwärme

und Vieh nicht mit Ziegeln, Stroh

von

oben spitzzulau¬

Menschen

Vor dem Hause

Gebäude,

Das grofse drei Viertel

Gebäudes

Giebeldach

von jenen

geräumiges

und mit Backsteinen

selten ganz massiv.

genannt,

als in der Gröfse

etwa 150 Fufs lang und halb so breit, einem

kleinerer

Begel Linden,

Hinter

das einzige

aufgenommen oder

neben

Obst - und Gemüsegarten, von

einem

Erlen,

Kranze Eschen,

die zu dem

alles dies

hochstämmiger oder

wenigstens

hoch aufgezogenen Weidenbäumen eingeschlossen. Die höchsten Bäume sind zum Schutze gegen Sturm und Begen

dicht

mit ihren Wipfeln

um das Haus gepflanzt hoch über dasselbe

sich der auf der Spitze des Kohrdachs

und ragen

hinaus,

so dafs

nistende

Storch

J^liafe^HHnsSfflB^B

■■■■■■■■■■Hltv£.-Sc

550-ihres

Schirms

erfreut.



Die Gebäude

sind in der

Regel zum Schutz gegen Ueberschwemmung kleinen

Erhöhung

Abhänge sind.

(Wurth,

zu dem Vorhofe

von sechszehn

Einfahrt neben

geladenen bis

verstattet, derselben

deren welche

vierspännigen

Fuder

Zentnern

vorn

bequeme

in das Wohnhaus;

ist eine hieine

und Ausgang für das Federvieh

benutzt

Flügelthüre,

zwanzig

führt

erbaut,

und den Gärten

Eine grofse bogenförmige

einem hoch und breit Heu

Werft)

auf einer

OefFnung zum Einund den nirgends

feh¬

lenden grofsen Haushund angebracht. Zu beiden Seiten der Hausthüre in den beiden Ecken der Haus¬ fronte

finden sich zwei kleinere

Thüren,

deren

in den Kuhstall,

die andere

in den Pferdestall

Diese erstrecken

sich im Innern des Hauses

mit einem Lehmboden belegten Hintertheile des Hauses unter fallenden Raum zur

Strohdache,

zu

Aufbewahrung

Nachtherberge mit welchem nistenden

für

der

Knechte

für das zahlreiche

Schwalben

der

Ackergeräthe,

die zwischen

führt.

längs der

Hausdiele bis zum dem auf sie herab¬

das oberhalb

Schlafstätten,

eine

Ställe und

noch

Mägde,

so wie

Federvieh

zur

bietet,

den Spalten der Hausbalken

sich freundlich

vertragen.

Nach

den Ställen folgen die Milch- und Vorrathskammern zu beiden Seiten der Hausdiele. Auf dieser erhebt sich dann in der ganzen Rreite von kleinen, mosaisch

bisweilen

wo das Feuer

ein Pflaster

nach einer grofsen Symmetrie

geordnetes

dem der Hauptthür

derselben

Kieselsteinen,

gegenüber

nie erlischt,

welches

liegenden Heerde

zu führt,

und welches die der Küche

551 vorstehende

Hausfrau bei Tage selten verläfst, indem sie

das auf der Hausflur beschäftigte Seite derselben

offenen Stalle,

des Federviehs, mit sorgsamen diesem weiten

den Ein-

und Ausgang

hurz die ganze häusliche

Wirthschaft

Blichen von hieraus überschaut. In Hausraume werden nemlich alle nicht

auf dem Felde verrichtet,

Gesinde, die nach der

vorzunehmenden

ländlichen

Arbeiten

und hier wird Heu und Korn eingefahren

und vom Wagen

durch

eine

Oeffnung

mit grofsen

Heugabeln auf den geräumigen Hausboden gebracht. Von demselben wird es im Winter durch die nemliche Oeffnung

wieder

herabgeworfen,

diele ausgedroschen. reitet

Hier wird Hanf und Flachs be¬

und das Achergeräth

Hochzeiten,

und

und auf der Haus¬

anderen

und für die Bewirthung

reparirt.

Hier wird bei

häuslichen

zahlreicher

Festen

getanzt,

Gäste gesorgt.

Von dem gepflasterten Platze imHintertheil des Hau¬ ses führen zwei Seitenthüren auf den Hof oder in den Garten zum Brunnen, Bleichplatz

und zu dem seitwärts

angebrachten vorerwähnten Nebengebäude. Endlich kommen hinter diesem Platze und dem Heerde die die ganze Hinterseite zimmer. diesen

Die Wand, Zimmern

Heerdes, Schüsseln,

sind

einnehmenden

durch welche

führen, mit

Krügen

die in der Regel tung

des Hauses

so wie

zahlreichen und sonstigen

die Thüren

das Gesimse grofsen Geräthen

schon beim Beginnen

als Hochzeitgabe

von

Wohn¬

Verwandten,

zu des

zinnernen geziert,

der Haushal¬ Freunden

und Nachbarn zugebracht und mit dem eingegrabenen Namen der Schenher versehen zum Gebrauche bei

552 festlichen

Gelegenheiten

Ziergeräthe

schimmern

den Heerdes Vorrath

aufbewahrt im Glänze

bis an die Decke,

geräucherter

Diese

des hochauflodern¬ von der ein grofser

Schinken,

seiten auf denselben

werden.

Würste

und Speck¬

herabhängt.

Nur ein einziges Zimmer, in welchem zugleich der Hausvater und die Hausmutter mit den kleinen Kindern

ihre in der Wand

(Alkoven)

finden,

dient

angebrachte

Schlafstellen

der Familie

zum täglichen

Bedarf, die übrigen werden zum Sonntagsgebrauch, zu Besuchen und im Sommer zum Vermiethen an herausziehende Ordnung

Städter

in ungestörter

gehalten.

Kein Haus gränzt Ausnahme

einzelner,

nächst gelegenen

dicht an das andere. besonders

Dörfer,

nach in Gemüsebau auch

jeder

Ackerfelde

Bauer

begonnen

einander

näher

auf seinen

Wiesen

Morgen

wo

Landes,

begränzen,

erblickt

Nachbars

— Kirchen

und Schulwege

minder,

weit,

und die gröfsere

isolirte

Lage

der Wohnungen

Leben ungestört Die Weser

erhalten hat. durchschneidet

in zwei ungleiche Hälften,

nach und und damit

gerückt oder

er das Wohnhaus

Sittsamkeit

Dörfern

zu¬

hat,

seinem hundert

die eines anderen

aber die zur Schenke

möchte wohl in den

Stadt

seine fünfzig,

Besitzers freilich

der

Nur mit

wo der Ackerbau

und erst da,

oder zweihundert

der

überzugehen

die Wohnungen

wohnt

stets reinlicher

seines

werden dadurch werden

es nicht

auf dem Lande

zu finden seyn,

wo die

jenes patriarchalische das Bremische

die kleinere

Gebiet

auf dem linken

553 Weserufer rechten

wird

von

Weserufer Flüsse

Ochum,

als unterhalb

linken

dämmen von

um

die die

im

Niedervielande

den

der

theils

durch¬ sind auf

hohen

zugleich

fetten,

Wiesenwachs versehenen treffen. Besonders ist

Lesum),

Aussichten

und

(Deichen),

Dörfern

ergiefsen, und

Weserufer

(später

am

der Stadt, wo sich diese

in die Weser

schnitten, theils begränzt. Interessante Parthien dem

die gröfsere

von der Wümme

sowohl oberhalb kleinen

der

Weser¬

einen

Kranz

gröfstentheils

mit

Ländereien bilden, dies unterhalb der

anzu¬ Stadt

Fall ,

wo

vorzugsweise

die Dürfer Woltmershausen, Rabblinghausen Lankenau interessante Landsitze und besuchte liche

Gasthöfe

darbieten.

Das Klattesche

Lankenau , eine kleine Stunde von zeichnet sich unter diesen besonders aus. Lustschiffe

mit flaggenden

ben an jedem schönen geselligen

Zirkeln

Tage

viele

Jahren das Dampfschiff, Fahrten

Anhaltspunkt

mehren

begonnen

und schattige

Gäste

zu

der Stadt, Zahlreiche

führen aus den

zu,

demsel¬ höheren

die seit einigen

auf seinen täglichen

Braake

zu machen

hat.

Haus

u. s. w. hier einen pflegt,

Geräumige

sehr zu ver¬

reinliche

Zimmer

Lauben am hohen Weserdeiche

nehmen

die Wallfahrenden ist prompt

auch

welches

nach Vegesack,

kleinen

Wimpeln

und länd¬

freundlich

und anständig

auf.

und der

Die Bewirthung schöne

Blick

auf

die Stadt und auf den zwischen grünen Wiesenufern mit zahlreich kreuzenden Schiften fluthenden Weser¬ strom

geben

der Landschaft

ein eigenes heiter 70

ge-

554 seiliges Leben. Vor allem haltendem östlichen Winde, Einlaufen hat,

in die Mündung

ein plötzlicher

ist es, wenn nach an¬ der die Seeschiffe vom

der Weser

Wechsel

hier einen schönen

eintritt,

Tag im Freien

zurückgehalten sehr interessant

zu verleben.

Oft

sieht man dann hei günstigem Nordwest fünfzig bis hundert Lichterschiffe oder Kähne mit schwellenden Segeln,

einem Schwanenzuge

die Weser

heraufschweben.

lebendiges Panorama satt sehen hann.

dar,

gleich,

hintereinander

Der ganze Flufs stellt ein an dem das Auge sich nicht

An der Südseite des Niedervielandesbietet fischreiche

Ochum

mit

ihren

unzähligen

die Meine Windungen

längs dem Dorfe Strohm den Freunden der Einsam¬ heit manches trauliche belaubte Plätzchen bei den an dem giebt

Ufer

zerstreuten

es einen

teten,

obgleich

zur Aufnahme minder

gnügungsort. Auf dem rechten der Stadt städte

und

oberhalb

Wohnungen. von Gästen

besuchten

Weserufer

an den äufsersten die Kaffeehäuser

Auch

eingerich¬

freundlichen werden

hier Ver¬

in der Nähe

Gränzen

der Vor¬

am Eisenradsdeiche,

wo zugleich mehrere Badehäuser auf der Weser zu finden sind, und unterhalb die freundliche Kohrmannsche Wohnung,

an dem nach der Thranbrennerei

renden Bollwerke, benutzt;

das Dorf

unterhalb Bei weitern

zuNachmittagsspatziergängen Gröplingen,

Bremen, Ausflügen

in diesem Jahre (1822)

vorzüglich

fleifsig

eine

kleine

zur

Erdbeerenzeit.

nach -dieser Seite, vollendete

füh¬ Stunde

durch eine

Chaussee ungemein

555 erleichtert,

pflegt man nicht eher zu rasten,

bei dem Dorfe

Burg,

bis man

eine gute Meile von der Stadt,

die schonen Ufer der Lesum erreicht hat, wo die Wahl schwer fallt zu der ferneren Meinen Meile bis Vegesack

den Weg

an dem linken Lesumufer

durch

die Bremischen

Dörfer Dungen und Lesumbrook,

die Burgbrücke

passirend,

an dein rechten,

durch

oder die

hannoversche Dörfer Lesum, St. Magnus und Groden vorzuziehen,oder endlich, was bei heiterem Wetter und günstiger

Stromzeit

(denn Ebbe und Fluth wollen

hier zu Rathe gezogen seyn) dürfte,

wohl den vorzüglichsten

Genufs

gewähren

werften Nachen

zur Burg oder am Dunger Deiche gemietheten den lieblichen Strom bis zu seiner Vereini¬

gung mit der Weser

auf einem bei den Schiffs¬

hinabzugleiten.

Die Erdzunge zwischen der Weser und der Lesum bietet einen weiten, zur Sommerzeit mit dem schön¬ sten weidenden Rindvieh bedeckten dar,

grünen Wiesenplan

der an den Ufern mit einem Kranze

umpflanzten, Dörfern

auf den schützenden

eingefafst

ist.

Der

selben längs des Lesumflusses

von baum¬

Deichen

Spatziergang

durch den¬

ist vorzüglich

da sich an der gegenüberstehenden

erbauten

Seite,

reizend, von

der

Brücke zur Burg an, eine freundliche Hügelkette erhebt, mit den malerischen Dörfern Marsol, Lesum (die Kirche und der Kirchhof

gewähren

ausgezeichnete

Ansichten

und'Aussichten), St. Magnus und Groden, die sich mehr oder minder scharf auf den Flufs herabsenken. Hier fanden sich vor undenklichen lich

die hohen Ufer

Zeiten

wahrschein¬

des damals mit der Lesum

eine

556 Wasserfläche

bildenden

Weserstroms,

zunge des Lesumbrooks entwunden um jene

ward. Hügel

Schiffsbauwerfte, der Wohnsitz reiche

Ueberzug

das

Ufer,

lande weidende

der

Heu- und Korn¬

verschiedenartigen

Pro¬

Lustfahrtböte,

Torspringenden

Rindvieh,—

hier ihren

Fischereibetrieb,

die Vegesacker

einzeln

deren zahl¬

Reise

mit beladenen der

Mehrere

Torfschifffahrt,

Grönlandsfahrcr,

Austausche

auf dem

lebhafte

ein emsiger

der Prahnen

beider

lieblich.

nach geendigter

finden,

wagen zum dukte

mehrerer

demselben

des Lesumf'lusses

ungemein

die immer

Schaluppen

Ruheplatz

durcli Eindeichung

Die Windungen sind

bis die Land-?

Aussendeichs-

alles dieses trägt zur Be¬

lebung dieser anmuthigen Gegend so sehr bei, dafs schon seit den ältesten Zeiten die Städter sich hier anzusiedeln

aufgefordert

waren.

Der

zu Dunge

und Lesumbrok

steht

noch jetzt

theils ihre

einzelnen

Bremischen

Sommerwohnsitze

haben,

von St. Magnus sind deren ebenfalls

mehrere

Familien und

Landbesitz zu,

gröfstendie hier

auf den Hügeln

seit einer Reihe von Jahren

in einem

sehr

vorzüglichen

Ge¬

schmack erbaut. *) *) Der Verfasser des gröfsten Tlieils dieser Blätter hoffte vergebens der reinen Luft der Höhen von St. Magnus die Wiederbelebung seiner gestörten Gesundheit abzuge¬ winnen ; er verlebte hier die letzten Sommermonate seines thätigen Lebens., mit der Vollendung dieser seiner letzten Arbeit beschäftigt. Wir geben daher mit seinen eigenen Worten, was sich unter seinen hinterlassenen Papieren an historischen und topographischen Notizen über diesen seinen Licbüngsaufenthalt vorgefunden hat. (S. am Schlaft die Anlage A.)

557 An St. Magnus schliefst

sich das eben so freund¬

liche auf den Lesumhügeln hart am Flusse belegene hannoversche Fischerdorf Groden an, bis man über den Auebach,

der hier in die Weser

dem sich die Lesum den

Bremischen

einmal tritt.

wieder

mit der Weser

Flechen in ein

Der schöne

Seeschiffen Wimpel

geräumige

gefüllt,

vereinigt

Vegesack völlig

deren

lebendige

Getöse

und

hat, damit

seestä'dtisches Hafen

Anblich

auf

Leben

Masten und Hügeln

gewähren,

der Schiffswerfte,

in

mit zahlreichen

dichtgedrängte

schon von den benachbarten

einen überraschenden

fallt, kurz nach¬

herab

das immer

das Läuten

der

Arbeits - und Feierstundsglocken, die Ruderschläge der immer abfahrenden und ankommenden Böte und das ganze nicht im Einzelnen und Ohr zugleich Getreibe,

zu beschreibende

in Anspruch

welches

ein Seehafen

hier den mannigfaltigsten manche

darbietet,

und

gewährt

Flecken, der in seiner

Stadt am Rhein übertrifft,

holländisch-englischemGeschmacke Häuser

Gewühl

Genufs.

Der sich immer vergröfsernde Ausdehnung

nehmende

, Auge

ganz von Bachsteinen,

ist in

erbaut,

die neuen

die ältern

zum Theil

ganz von Fachwerk. Reinlichkeit ist allenthalben herrschend und die Gewohnheit der Seeschiffer,

vor¬ ihre

Kajüten und Schiffsgeräthe fast in jedem Jahre neu mit Oelfarbe anstreichen und kein Stück Holz ungetheert zu

lassen,

scheint

auch

auf die Behandlung

Wohnungen auf dem festen Lande stehlichen Einflufs zu äufsern.

einen

ihrer

unwider¬

558 Daseigentümliche Lage

desselben

Leben dieses Orts, die schöne

am Zusammenflufs

zweier

schiff¬

baren Ströme, die gesunde bei dem täglichen Ebbeund Fluthwechsel immer neu erfrischte Luft und die Nähe

vielfach

und

haben

Vegesack,

mannigfaltig

besonders

1741 an Hannover ist,

zu

einem

Hafens

versehenen

gant möblirte von denen

Stelle

zur

Aufnahme Sälen

zahlreicher und

gibt es mehrere

Seereisen

während

deren

mit der Stadt

und umgekehrt

besonders SchifTskapi-

Geschäft

einen

Fahrt

häufigem

Das Dampfschiff

Kommunikation bezahlt

oft ele¬

und vorzugsweise

erfordert.

Die Person

Meilen betragende

befindlichen

vermiethet

Zimmern

andere gute

der Sommermonate

Zimmer

gesucht,

Gelegenheit.

gehehrt

Aufser dem an der schönsten

gibt hier zur täglichen

mit derselbeu

für die über

von Bremen

zwei

nach Vegesack

48 Groten (16 gGr.) — für einen Platz

in einem Miethwagen, zurück

zurück

und in einer Menge Privathäuser,

werden

Verhehr

im Jahre 1802 der

mit geräumigen

in denen der auf

im Jahre

Sommeraufenthalt

Hafenhausc,

Gasthöfe, täne,

Landeshoheit

belegenen,

Gesellschaften

Gegenden

dieser

Flechen

vielbesuchten

Städter gemacht. des

seitdem

abgetretene

wieder unter Bremische

schöner

deren

täglich mehrere

hin und

fahren , die Hälfte.

Der westliche

Theil des Fleckens,

Neu-Vegesack,

zieht sich amphitheatralisch auf die höchsten Weser¬ dämme hinauf. Die reizende Aussicht, deren man hier geniefst

und wodurch

gene schöne Garten

vorzüglich

der hier bele¬

des auch als Botaniker

bekannten

559 Dr. Roth sich auszeichnet, Elbufern nach.

zwischen

Hamburg

Vor allen gewährt

Segeln dem Hafen einer

steht der von den hohen

Menge

die Ankunft

zueilenden

leichter

Strom nie leer wird, Anblick.

dürfnisse

Umgegend

von

denen

dazu geeignet,

mit der Befriedigung

Zirkeln,

es bei der Menge

in der Mitte der

von hier aus den genufsreichsten

auf die leichteste

geselligen

wenig

der mit vollen

Seeschiffe

Fahrzeuge,

Vegesack ist besonders des Landlebens

und Blankenese

Weise

den Genufs

städtischer

Be¬

zu vereinigen.

An

selbst an Klubbs und Bällen , fehlt durch

die Schifffahrt

hier zusammenkommender

und aus der

Fremden

schon

in der minder begünstigten Jahreszeit und vollends im Sommer nicht. Lebensmittel aller Art sind in Ueberflufs zu haben, Mangel.

Arzt,

an Handels - und Kaufläden Wundarzt,

und ein ausgezeichneter behrt.

die Auswahl Flecken

Prediger

Dabei gibt es im Umkreis

genufsreichen, darf,

Apotheker,

ländlichen schwer

die gesellige

wird,

einer

nicht ent¬ Stunde

so viele,

der dafs

und man nicht besorgen

ländliche

zusammen gedrängt

Badeanstalten

werden

Umgebungen

ist kein

Excursion

auf einen

zu finden und so der Ge¬

sellschaft nicht entfliehen zu können, wenn man die Einsamkeit suchte. Aufser den zahlreichen Wasser¬ fahrten

auf der Weser

und Lesum sind Blumenthal

*)

*) Ueber Blumcnthal hat sich in dem Nachlasse des verstorbe¬ nen Prof. Storck das unten (Anl. B.) folgende Fragment gefunden.

560 mit seinen herrlichen Eichen , Ronnebeck, Lehmhorst, Hohnforst, Heltforst, Wohla muthigen Hügel

mit den schönsten

von Schönebeck

mittagsspatziergängen Das Hollerland

geeignet. am rechten

bietet eine andere, teressante Parthie Landgüter, theils einfach, erbaut höfen,

einladendsten Ufer

Nach-

der Weser

Lustgärten,

heckenartig

Treiohäuser,

ausgehauenes

theils mit ausgezeichnetem

geeignete

freundliche

in¬ dar. zu

Gehölz, Geschmack

zur Aufnahme

Sommerwohnungen

und

der Stadt

von vielen noch vorgezogene, des Bremischen Landlebens

und angelegt,

Städtern

besetzten

auf der Nordostseite

Vorwerke,

Spatziergängen

hohen Buchen

zu den

am linken der Wümme

Burgwalde, und die an-

von

auf den Bauer-

alles dies ist hier noch in bei weitem gröfserer

Anzahl, wie längs den Ufern der Weser und Lesum zu linden. Auch an öffentlichen mit Wirthschaft ver¬ sehenen Vergnügungsorten die Häuser

von Jürgens

Holz zu Rockwinkel, Knochsche Landhaus Letzteres

fehlt es nicht, zu Oberneuland,

kleineres

das Rosenthal zur Vahr und das zum Horn die besuchtesten sind.

läfst selbst den Feinzünglern

Gcsellschaftszirkeln

unter denen

nichts zu wünschen

Diese Gegend ist ganz flach; von Sand und Moor gemischt,

aus den ersten übrig.

der Boden, mitunter ist weniger

zur Vieh¬

zucht, wie zum Ackerbau und zu Holzungen geeignet. Alle Felder sind von malerischem Gebüsch umfafst und

wunderschöne

uralte

Eichen

umschatten

Dörfer

und Wohnungen. Zwei neuangelegte Kunststrafsen erleichtern die Kommunikation. Die erste führt neben

5öl einer grofsen der Kommune der Stadt zustehenden Viehweide, auf welcher im Sommer über tausend Milchkühe grasen,

vorbei,

über Schwachhausen,

Rhins¬

berg (mit einer schönen Eichenstrafse), Horn, Landruh nach Bockwinkel und Oberneuland. vornemlich

sind die lieblichen

wunderbaren

Mannigfaltigheit

und des wechselnden welche

auf Johann

Eichenhaine der Formen,

mit ihrer der Stämme

Lichts und Schattens Heinrich

Menkens

Lehe, Hier

zu Hause,

Tielgesuchten

Gemälden so glücklich und so charakteristisch darge¬ stellt sind. In dieser anmuthigen Gegend zum Hadenberg, an der Gränze der Dörfer Oberneuland und Rockwinkel, blüht seit einer Reihe von Jahren das treffliche

Institut

zur Heilung mäfsiger

des Arztes

von

Gemüthskranken,

und sorgsamer

glücklichen

Dr. Friedrich

lands, ihre völlige Herstellung Anstalt

gleichem Erfolge,

Gegenden

Chaussee

führt auf der Strafse nach

Hastedt,

einen

legenen

flecken ähnlichen,

zum Lande gehörigen

Dorfe,

Auch sein

errichtet,

ist uns nicht bekannt. Bremen

Deutsch¬

hat nicht weit davon

seit kurzem

oberhalb

zweck-

viele dieser Un¬

verdanken.

Bruder, Dr. Hermann Engelken, eine ähnliche

dessen

Behandlung

, auch aus entfernten

Engelken

ob mit

Die andere

Hamburg

durch

an der Weser

be¬

zur

Vorstadt,

als

nach Sebaldsbrück,

wo

mehr

die Eichenschatten schon -wieder beginnen, dann nach den noch reichlicher damit versehenen, auf dieser Seite äufsersten Bremischen Dörfern Osterholz und Tenever;

dieses lehnt sich seitwärts

an die Wümme,

71

562 die, hier schon für TorfschiITe fahrbar,

hinter

Ober¬

neuland nach Borgfeldt führt, wo der Einflufs Ton Ebbe und Fluth auf dieselbe schon bedeutend sichtbar wird.

Eine mit den kleineren

Dörfern

Verenmohr,

Timmersloh und Butendiek besetzte grofse Wiesen¬ strecke dehnt das Bremische Gebiet hier noch be¬ trächtlich diese

über

schliefst

und einer

das rechte sich

das

im Sommer

versehene hannoversche kurzem der Wohnsitz

Wummeufer mit

aus.

anmuthigen

fleifsig besuchten

An

Gehölzen Badeanstalt

Dorf Lilienthal *), noch vor des verstorbenen berühmten

Astronomen Schröter, dessen Sternwarte in der Ge¬ schichte dieser Wissenschaft einen bleibenden Namen behaupten

wird. Die trefflichen

ein achtundzwanzigfüfsiger

Instrumente,

worunter

Spiegelteleskop,

besitzt

seit seinem Tode die Universität Nordwestwärts wieder

die Gränze

Göttingen.

von Borgfeldt des Bremischen

bildet

die Wümme

Gebiets,

indem

*) Auf Vandamme'.s grausamen Befehl wurde das Dorf Lilien¬ thal im Frühlinge 1813, wo die Vortruppen der Ver¬ bündeten sich zuerst in der hiesigen Gegend sehen liefsen, von franzosischen Truppen angezündet und niederge¬ hrannt. Kaum retteten die Einwohner ihr Leben. Ein grofser Theil des Viehs und Geräthes wurde ein Raub der Flammen. Der Vorwand war ein blofser, bei der spateren Untersuchung völlig ungegründet befundener Verdacht, dafs einzelne Einwohner des Dorfs mit den Kosacken auf die französischen Truppen geschossen haben sollten. Der Ort wurde indessen nach Abzug der Fran¬ zosen schöner wieder aufgebaut. Bremische Mildthätigkcit zeigte sich auch hier mit reichlicher Hülfe.

sie die zu derselbigen Niederblockland

gehörigen

umströmt,

sich mit der Hamme

Dörfer

Ober-

und

bis sie bei Wasserhorst,

vereinigend,

die Lesum bildet,

welche nach einer guten halben Stunde das Bremische Dorf Burg erreicht,

von wo aus des weiteren

derselben

bis zu ihrer Vereinigung

Vegesack

schon oben gedacht ist.

Das Blockland wenig besuchte,

mit der Weser

mit seinen Umgebungen wirklich

stellt eine

höchst anmuthige

Parthie

unserer

Umgebungen

fläche,

welche

mit der obengeschilderten

in der

bei

aber in ihrer Art ganz eigentümliche

und in manchen Jahrszeiten

schon

Laufes

Vorstadt

dar. Die grofse Wiesen¬

Bremens

gegen

Viehweide Norden

be¬

ginnt, erstrecht sich in allmähliger Abdachung bis an die Wümme, vor deren Fluthen sie durch einen den vielfachen mungen

Windungen folgenden

dieses Flusses in seinen Krüm¬ Deich

Richtung nach demselben Gräben und mehreren Wümme gegrabenen

geschützt

wird.

ist das Land allenthalben zur Erleichterung

vorzüglich

starb

schiffbaren

In der

betriebenen

Kanälen

mit

des auf der Torfhandels

durchschnitten.

An

diesem das Stadtgebiet nordwärts in einem Halbzirkel umkreisenden Deiche sind die hiochländischen Bauern¬ höfe auf einzelnen,

zu der Höhe des Deichs

fahrenen Anhöhen, jeder in der Entfernung Büchsenschüsse von dem anderci erbaut. ist diese Gegend viel zu frühe

aufge¬

mehrerer Offenbar

eingedämmt worden

und

wird daher in jedem Winter und Frühlinge von dem durchziehenden Wasser überschwemmt, das durch

564 vielfache wieder

Abzugsgräben abgeführt

mern in der so lange

niederen

gemäht

einzelnen

kann,

werden

Scheunen

der

dafs das Gras und

dann

mufs,

gebracht

erst allmählig

und bei nassen Som¬

Gegend

höher belegenen

trocknet deshalb

werden

verweilt,

stehend

und Schleusen

auf

Abdachung noch

oft

im Wasser

dem Deiche

Stellen

aufgehäuft

oder und ge¬

ehe es in die Wohnung

werden kann.

nur ausnahmsweise

Pferde

gehalten,

und

werden hier

statt

der Heu¬

wagen sieht man dagegen das Feld von gröfseren und hleinerenHeuschiffen übersäet. — Erst seit den letzten fünfzig Jahren ist der Blockländer Deich, durch ver¬ besserte Konstruktion und Aufsicht vor Durchbrüchen sorgfältiger

gesichert,

fanden

dergleichen

liefsen

da,

grofse

oft fünfzig

gefüllte

bequemer fast

in jedem

wo der Strom

sich

bis hundert

Schluchten,

geworden. Winter

Früher Statt

durchgewühlt

und hatte,

Fufs tiefe mit Wasser

sogenannte

Braahen,

zurück,

deren noch jetzt fast bei jeder Wohnung zu finden sind, und neben derselben einen mitunter einem Mei¬ nen Landsee ähnlichen unter

dem Deiche

Wümme

grofsen Teich bilden,

durchgeführte

verbindet.

Schleuse

Diese Teiche,

sich die Gemüsegärten

den eine mit

an deren

der Blocldänder

der

üfern

zu erstrecken

pflegen, so wie die Wohnungen auf dem Deiche, sind mit einem Kranze von hohen Eschen und Weiden¬ bäumen (die hier nicht gekappt, gezogen

werden

gruppen

bilden)

sondern hochstämmig

und so oft sehr umgeben,

malerische

dessen

Grün

Baum¬ von den

I

505 braunen

Rohr-

mannigfaltigen

und

Strohdächern

Schattirungen

dem Amphibienleben und Fischfang

gebrochen

der Blockländer

von ihren

Feldarbeiten,

Tag und Nacht keine bestimmten unzertrennlich;

Häuser

in

wird.

Bei

bleiben

Jagd

für welche

Abtheilungen

bilden,

sie sind geborne Fischer und Schützen

von Wasservögeln, besonders wilden Gänsen und wilden Enten. so sehr zu Hause, ihnen näher

der

Wasserschnepfen, Letztere sind hier

dafs selbst die zahme Hausente

verwandt

zu fühlen

scheint,

sich

und durch

die Kunst der Landleute zum Locken derselben abge¬ richtet wird. Eine solche dressirte Lockente, welche dem blockländischen Jäger statt des Hundes wird mit einem Thaler und darüber bezahlt. Ein Spatziergang nen Frühlingstage feld durch

oder Spatzierritt

von Bremen

das Blockland

ganz eigenthümliches,

spülten , kaum für Platz

lassenden

an einem schö¬

über Horn oder Borg¬

nach der Burg

nur in wenigen

zutreffendes Landvergnügen. Seiten fast bis zum obersten zwei

dient,

gewährt

ein

Gegenden

an¬

Auf dem an beiden Bande vom Wasser be¬

Fufsgänger

Deichrücken,

wandert

nebeneinander man in be¬

ständigen Krümmungen zwischen zwei kaum abseh¬ baren Wasserflächen, links in weiter Ferne von den Thürmen

der Stadt,

schen Kirchdorfs

rechts

St. Jürgen

von dem des hannover¬ begrenzt,

wie mitten im

Meere, über vier Stunden lang, alle fünf bis zehn Minuten von der Oase eines freundlichen, auf einer kleinen

Anhöhe

zwischen

hohen Baumgruppen,

mit

566 seinem Strohdache netzen Vieh

und Körben zahlreich

brochen,

und,

hervorschimmernden, umhangenen,

bevölkerten

von Fischer¬

"von Menschen

Hauses

angenehm

will man mit einem Gerichte

geräucherter

Aale, Wasservögel

Mittagsmahl

machen,

freundlich

oder

und

unter¬ Hechte,

Schinken

sein

aufgenommen

*),

bis man mit der Höhe von Wasserhorst ein enger und zahlreicher bebautes Dorf erreicht, von dessen hohem

*) Die Lust zu dergleichen Delikatessen und jugendlicher TJebennuth veranlasste in einem der auf die Schlacht bei Jena folgenden Jahre, wo Bremen und dessen Umge¬ bungen von Einquartierung fremder Truppen unauf¬ hörlich belastigt wurden, eine Anzahl muthwilliger junger Leute bei einem Abendzechgelage in der Vorstadt, sich zu einem nächtlichen Streifzuge in das Blockland zu vereinigen. Mit aufgesuchten alten Gewehren und Montirungsstücken versehen, vton einem Bauernhöfe zum andern ziehend, gab man sich dort für fremde Einquarlirung aus und lies nach militärischer Sitte des Tages vom besten auftischen. Die Nacht begünstigte anfangs eine glückliche Durchführung dieses Muthwillens. Die geängstigten Block¬ länder, durch die Gunst ihrer insularischen Lage von dem wasserscheuen Militär bis dahin fast gänzlich ver¬ schont geblieben, gaben, was sie hatten; aber wie mit Tagesanbruch die junge Mannschaft der Eingesessenen mit ihren Flinten vom Enten- und Aall'ang allenthalben zurückkehrte, ward der Irrthum bald entdeckt. Das ganze Wasserfeld ertönte von Signalschüssen — die flachen Böte mit ihren bewaffneten Fischjägern strömten von allen Seiten herbei und die Rolle der Fürchtenden und Ge¬ fürchteten wechselte nun schnell. Ohne Blutvergießen mufste sich Alles ergeben, und gebunden in ihre Böte gelegt schafften die rüstigen Blockländer die Gefangenen nach der Stadt zur Ueberlieferung an die Polizei.

567 Kirchhofe

eine

der interessantesten

Wanderer

vollends belohnt.

die Stadt

hin fällt

solchem Umfange,

hier

Aussichten

den

Der Blich südwärts

auf ein Wasserbechen

auf von

dafs man einen Theil des Bodensees

in seinen niedrigen

Ufern vor sich zu sehen

glauben

könnte, während nordwärts jenseits des Zusammen¬ flusses der Wümme und Hamme die lieblichen An¬ höhen von Marsel, noverschen die

Kitterhude

Osterholz,

Höhen

des

die

Beschaffenheit

han¬ Ferne

Wasserfläche

der Bremischen

auch der W inter hier seine eigenthümlichen

Reize habe, fahrten

und in noch weiterer

Weiherberges

freundlich begränzen. Dafs bei dieser Gegenden

und des waldigten

dafs für Schrittschuhlauf

die mannigfaltig

und Schlitten¬

wechselndsten

Gelegenheiten

und Vergnügungsörter sich darbieten und benutzt wer¬ den, bedarf wohl kaum einer ausdrücklichen Erwäh¬ nung. Jeder längere städtische Sommeraufenthalt auf dem Lande führt im Winter seine kürzer erscheinenden Revenants

herbei und findet

freundliche Gegenden kohls, sechs für

Aufnahme.

allenthalben

Eine

besonders

vorbereitete in unseren

zahlreich gebaute Gattung braunen

der

bei

bis sieben

sorgfältiger Fufs

die schmackhafteste

Kultur

erreicht

eine Höhe

von

und völlig gefroren

Zubereitung

sten ist, pflegt mit geräucherten

Winter¬

am

geeignet¬

Fleischspeisen

aller

Art bei diesen ländlichen Winterparthien das Haupt¬ gericht zu bilden. Der Anblick dieser in einer Farbenmischung

von braun,

grün

und violett

zwi-

568 sehen dem Schnee hervorschimmernden

und die zer¬

streuten Landwohnungen in der Ferne zu einem Ganzen verbindenden hohen Kohlfelder ist ein cha¬ rakteristisches Merkmal jeder nördlichen Deutschlands.

Winterlandschaft

des

569

Anlage

A.

(Zu S. 556.)

Der Wigmodurgau führte seinen Namen von der Wümme oder Wimme, welche unterhalb des alten Erbsitzes Marsel

der nun (Marisgate

vereinigt, wandelt.

ihren

Dieser

),

Namen

in Lese Flufs

von

Lesum

ver¬

im Herzog¬

strömt durch leicht zu überschwem¬ Viehweiden und theilt sich in dem

vereinigen.

alten Herren der Lese),

oder

entspringt

Boden in viele Arme,

da wieder

Freiherren

indem sie sich mit der Hamme

fischreiche

thum Lüneburg, mende treffliche weichen

ausgestorbenen

welche

sich hier und

Nach ihm nannten

sich jene

von Lesmon *) oder Lesmund (Mündung und ihr Hof, wo jetzt noch das Dorf

Lesum zu sehen ist. Der Ursprung

dieses Geschlechts

geht hinauf bis zur Zeit Karls des Grofsen. Nur hurze nannt, Billings

Zeit werden

jedoch

die Lesmon

ge¬

bis unter Otto dem Grofsen der Sohn Hermann von

Titel wieder

Sachsen, führte.

Lothar Seine

der Zweite,

Wittwe

diesen

war die heilige

*) In Urkunden Lismona, Lisraonia, Liastmona, Listmuone, Liesmunde , Liestimunde u. s. w. Sie heißen auch Grafen Ton Wigmodia. S. Mushard Brem. Rittersaal.

72

570 Emma , Schwester

Bischofs

die im Dom zu Bremen Scbenlmng

begraben

der Biii gerviehweicle

verdient

machte.

Wische

und Weide,

het,

Mainards

1032",

Wöspen

welche

nu de Bürger-Weide hene

Noth hcbben

von

and düt was anno

Bie zum Curtis

rige Güte;' *) schenlite

Lesmon

sie dem Kaiser Conrad,

gehö¬ der sie

dem Stifte zu Bremen übergab.

Er/.bischof süchtige,

um die Stadt Bremen

oder Fliegen,

sagt Benner.

hinwiederum

liegt und sich durch

,,Se gaff' och der Stadt eine grosse

up welUern de Beester

Brömsen,

von Paderborn,

Adalbert

vielbedürftige,

ihrem Schwager

Ditmar,

von Bremen, schlaue Bruder

der gewinn¬

Priester, Lothars,

trachtete die ganze

fürs Erzstift wohlgelegene Grafschaft zu entreifsen. Als daher Heinrich der Vierte von Bremen nach der Grafschaft

Lesmon,

oder, wie Andere wollen, nach St.

Magnus, wo Bitmar gewohnt haben soll, zog, um den Grafen zu besuchen, brachen aus einem Busche, wahrscheinlich Bewaffnete

hervor,

Adalbert seyn, Mörder rettete. Bitmar,

von dem Erzbischof und wie durch

dazu verordnet, Zufall mufste es

der den Kaiser aus den Händen dem dieser

seines bestochenen

Knappen,

Frevel, Schuld

der

auf das Zeugnifs gegeben

wurde,

mnlste sich durch einen Zweikampf

reinigen,

er in demselben erlag, häufte den Kaiser verfallene Grafschaft

Adalbert die an für neun Pfund

*) 700 manii und das Land Hadcln. Ad. ßr.

und als

571 Gold *), und stiftete gewohnt, späteren

eine Probstei Jahren und

von Lesmon

und Kirche , hielt

wegen der gesunden

muthigcn Anblicks da auf,

da, wo die Herren

Luft und des an-

auf das tiefer liegende

mag besonders,

sich in

Land gerne

als sein Bruder,

der

Pfalzgraf Friedrich, ihn in St. Magnus besuchte, um ihm ins Gewissen zu reden, dort manchmal in Be¬ trachtung

der Eitelheit

Reue auf sein früheres

aller menschlichen Leben

Gröfse mit

zurückgeblickt

haben.

Wie noch mehr, als er den schrecklichen Traum ge¬ habt, in welchem ihm in der Kirche alle seine Vor¬ fahren im Amte erschienen waren und ihm seinen Hochmuth vorgeworfen hatten , nach welcher Zeit er nie wieder froh wurde. In Goslar ereilte ihn der Tod und im Chor der Domkirche begraben. Die Grafschaft zertheilt.

verlegten

Lesmon ward nach Adalberts Tode

Die Kirche

ten des Dorfes

zu Bremen ward er

zu Lesmon

sainmt dem Zehn¬

wurde dem von Volda nach Lilienthal

Kloster gegeben;

das Vieland

(insulae Bre-

*) Gründliche Untersuchungen über dieses Ereignifs findet man in Wersabe über die niederdeutschen Kolonien. Nach dem bei Eelking angeführten Diplom Heinrichs des Vierten erstreckten sich Adalberts bei dieser Ge¬ legenheit gemachte Erwerbungen auch auf bedeutende Striche am linken Weserufer. „Curtem Liestmuone in comitatu Märchionis Uddonis (von Stade) et in pago Wigmodia cum insulis ibi sitis, nec non paludibus Linne¬ broch, Aldenebroch, Weigeribroch, Huchtingebrock, Brinsoimibrock, Weigonbrok, Adalberto Archiep. donavit."

mensis paludis) kam an die Stadt Bremen; land ebenfalls, schlechter

durch Verheirathung

von

Gröpelingen

das Werder¬

der adeligen

und.Walle;

Ge¬

das Block-

land und Burgdamm durch die Junker von Marsein. Dafs auf den Höhen der Lesum noch oft Bremer Erzbischöfe bischof

sich

Gerhard

merkwürdige

aufgehalten, der

Abgerechnet,

den ältesten

Nachrichten

nur der Wohnplatz, Besitzung

der

mit der Stadt Bremen

Vergleich

datirt ist.

zeigt

von Lesmona

(1246)

von Lesmon

die Bede,

hierunter

mit siebenhundert

in

nicht

die ganze so genannte mansi verstanden

mag es doch nicht unwahrscheinlich mon insbesondere

geschlossene

dafs wenn sondern

ganze Ufer an der Lesum

vom Erz-

seyn,

ist, so dafs das

mit allen seinen Häfen Les¬

genannt

wurde

und

nung St. Magnus später allgemein wurde.

die Benen¬ Magnus war

ein Zeitgenosse Adalberts, der ihn nach dem Norden schickte. In Kistwall in Nordschottland ist ihm eine Kirche gewidmet. Auf den Höhen nun, uralten

Grafen

wo einst der Stammsitz der

von Lesmon

der Lieblingsaufenthalt

sich erhoben,

des Erz.bischofs

wo einst

Adalberts

war,

deren längst in dem Strom der Zeiten untergegangene Wohnungen

kein Stein und keine Trümmer

bezeich¬

nen, liegt nun mit zerstreuten ländlichen Hütten, im Schatten von Obst- und wilden Bäumen, das Dorf St. Magnus,

dessen Bewohner

eben

so wie

den Boden

das Meer durchpflügen , zugleich sich den Wellen See als Westindienschiffer und Grönlandsfahrer vertrauen

, im Frühling

und Sommer

der an¬

den Wallfischcn

573 nachtrachten

und im Herbst

das Getreide

einfahren;

manche beschäftigen sich auch mit Schiffszimmern. Die Abreise wie die Rückkunft der Grönlandsfahrer ist für die Einwohner

Lesumbroks,

St. Magnus und der Um¬

gegend das wichtigste

Ereignifs

nehmen

und von einem günstigen Fang

ist gefahrvoll

im Jahr.

Das Unter¬

hängt viel der Jahreserwerb des baaren Geldes ab. Ihre Todten werfen sie auf der Fahrt nicht ins Meer. Mit rührender

Pietät

hat vor einigen Jahren

Magnusser Grönlandsfahrer

einen Hausvater,

auf der Hinreise

war,

halten

gestorben

und ihn nach

Wallfischfang

der schon

auf dem Schiffe be¬

vollendetem

zurückgebracht,

ein St.

Robbenschlag

und

damit er unter seinem

Volke ruhen möge. Nur in Sagen noch erhält sich das Andenken eine dem heiligen Magnus geweihte Umwallung,

die auf dem sogenanntenHenizberg

bar ist, diente vielleicht s>o

zur Befestigung

wie denn allej Kirchen

befestigt

Kirche.

waren

Die Einwohner

und

an

Die Meine sicht¬

dieser Kirche,

in den Niederweserlanden

als Burgen

gebraucht

wurden.

von St. Magnus sind nach Lesum ein-

gepfarrt. Wenn die Bremer sich den Anblick der Gebirgslander im Kleinen verschaffen wollen, so wallfahrten sie nach St. Magnus. Dieses Dorf liegt auf einer ziem¬ lichen Höhe, deren Fufs die sanftfliefsende Lesmona (Lesum) durch

bespült.

Die Höhe

Getreidefelder,

Höfen gehörige

kleine

selbst

ist mannigfaltig

zu den verschiedenen

Hoch Waldungen,

halteil sind, und Oekonomiegärten.

die sehr gut unter¬ Dieses

Alles

ist

574 sehr ländlich und gewährt nügsamen Spaziergänger, landschaftlicher

dem zufriedenen und ge¬ vorzüglich dein Henner

Eigentümlichkeit,

die Natur

auch immer

muthigen

Genufs.

in welcher

erscheinen

Der Blick von St. Magnus

mag,

Gestalt

manchen

hinab beherrscht

anein

von der Lesum und Weser eingeschlossenes weites Grasland. Breite mit Schilf bewachsene Gräben zie¬ hen sich nach allen Bichtungen

hindurch

und geben

dieser Fläche eine gewisse Begelmäfsigkeit. In ver¬ schiedener Gestalt erscheint dies Grasland in dem fri¬ schen Frühlingsgrün, mit unzähligem bis

endlich,

in der Ueppigkeit

Bindvieh wie

bedeckt,

aufgestellte

des Sommers,

das hier weidet,

Truppen,

lange

regel-

mäfsige Beihen von Heuhaufen die gelbgrüne Fläche bedecken. Hin und wieder findet sich ein höherer Grund,

wie eine Oase, auf welcher,

schwemmungen,

sich der Landmann

delte und seine Hütte mit Bäumen nannte

sie Tungen

zungen,

zur Zeit,

Brook

(Bruch)

(erst

Dungen),

als dieses

sicher vor Uebervor Alters ansie¬ umpflanzte.

Man

vielleicht

Land¬

Grasland,

welches

genannt wird *), noch unter

der

Wasser

*) Eid Brook ist eigentlich halb Maisch, hall) Moor. Der Grund ist Moor. Er brennt getrocknet wie Torf. Er ist nur mit einer Kruste von Marscherde überzogen, und nur nach vieljähriger Kultur ist er, vermittelst Durch¬ ziehung mit Gräben und Beweiden mit Vieh, so nutzbar geworden, dafs man ihn /.um Marschboden rechnet.

575 stand.

Später wurden

es Landsitze

angesehener

Bre¬

mischen Familien, und noch jetzt wird ein grofser Theil der Feldmark, die nun diesen Namen führt, durch die daselbst

befindlichen

dazugehörenden der Fläche

Landgüter

Landhäuser

Die

und Gartenanlagen

eine angenehme

Wie anders

gebildet.

geben

Unterbrechung.

erscheint

dies niedrige

Land wenn

die Aecjuinoctialstürme anfangen zu wehen, Wasser Alles bedeckt, die Bewohner der Oasen nur mit Käh¬ nen ihre

Gehöfte

nicht besondere

verlassen

können,

Verbindungsdeiche

im Falle,

dafs

vorhanden,

oder

nicht im Stande sind; und wie, wenn endlich nur eine Eisfläche nah und fern erscheint! Aber auch selbst im Anfang noch

des Sommers

ist ein Theil

so überschwemmt,

Wasser

gemäht,

werden

dieses Graslandes fernteren

aufgenommen

mufs. Bäumen

oft dem

und

in

An dem Weserufer

liegt Dorf an Dorf;

und näheren

Fläche

dafs das Gras unter

schwimmend

Kähne geworfen

dieser

ragt

zwischen

ent¬

eine vorzüglich

hohe Baumgruppe hervor, zu dem ehemaligen Sitze der in Bremen erloschenen, in Schweden noch fortbliihenden

Familie Steding,

der Lesum gehörend, kennt man zwischen (mutterlose? Weser,

dem

Fiiial, Dorfe

to den Föten,

am Ausflufs

und wenn der Tag hell ist, er¬ derselben die Moorlose Kirche das die Mutter verloren) Mittelsbüren

zugehörend.

an der In

blauer Ferne dahinter, liegt das Oldenburgische mit den Anhöhen Nutzhorn und Kloster Hude. Links hin¬ aus sieht man die Stadl Bremen

liegen und dicht un¬

terhalb ist der mit Dämmen befestigte Band der Lesum,

576 ganz mit Hütten besetzt, die anmuthig in ihrer Baum¬ fülle theils von Obstbäumen theils von Eschen ruhen. Auch

drängt

Scheune

sich

an jedem

ein alter knorriger

Bauerhaus,

an jeder

Hollunderbaum,

der oft

sich zur Laube wölbt, im Frühjahr durch seine weifsen Blüthen das Grün erheitert und dem Landmann für das ganze Jahr seine Universal Die Gegenden,

die man

Höhen von Vegesack sieht dienen

spendet

wohlfeiles Sandboden.

stromabwärts

bis Blexen,

sind sehr fruchtbar.

zur Viehzucht

letztere

Medicin bietet. auf den

und St. Magnus zum Theil über¬

und die sich jenseits

Lehe ziehen,

-

und zum

diesseits

Marsch und Moor Ackerbau,

und

auch in dem Torf ein treffliches

Brennmaterial.

Auch der kommende etwas Erhabenes.

Dann

bis

Nur das Vieland

das und

*) hat

Sturm hat auf diesen Höhen fliegen

die Vorboten

des

Sturms, die Seemöven, kreischend den Flufs herauf; ihr weifses Gelieder schneidet sich scharf an dem schwarzen schiefsen.

*)

Gewölk

ab,

indem

sie

auf

und

nieder

Vie kommt nicht von Vieh, sondern das Vie heifst eine am Wasser leicht überschwemmte Gegend. Der Graf von Stotel vermachte dem vor dem Osterlhore in Bremen lie¬ genden St. Pauli Kloster Einkünfte im Vie. Daher also auch wahrscheinlich die Benennung der beiden Stadt Bre¬ mischen Gowe Ober- und Niedervieland, die hier im Texte nicht, sondern der Landstrich gleiches Namens im Ilcrzogthum Bremen gemeint sind.

577 Zu andern

Zeiten

Segel fern die Weser zwischen selbst,

die weifsen

auf und nieder gehen zu sehen

Dürfern,

kein Wasser

ist es anmuthig,

Bäumen

geahnet

und

hätte,

aufser dem Segel,

Wiesen,

wo man

und von den

Schiffen

nichts sichtbar ist.

Sieht man diese Flächen, die einen grofsen Theil des Jahrs bis auf die Meine zum Hof benutzte Höhe überflössen tigkeit

sind,

so wundert

der Aeufserung

von dem Lande

der

man sich über

die Rich¬

des Aeltern,

wenn er

Plinius Chauken

also schreibt:

„Die

Fluth überströmt dieses Land und läfst zweifeln, ob man Erde oder Meer vor sich hat. Das arme Chaukenvolk hat sich durch seiner Hände Arbeit Höhen aufge¬ worfen

und Hütten

Ueberschwemmung erscheinen.

darauf gebaut, da ist,

Tritt

das Wasser

mit ihren Schilfnetzen ausmachen,

während

die

Schiffbruchtrümmer zurück,

die Fische,

da sie weder

Pflanzen haben.

wie

die,

Vieh,

so fangen

sie

die ihre Nahrung noch Wild,

noch

Ihr Trank ist in Gruben gesammeltes

Regenwasser, ihre Feuerung eine Erde, die mehr von Wind als von Sonne trocknen mufs. Und da nun dieses arme,

aber freie Volk von den Hörnern besiegt

wird, so fühlt es sich, wie in einem Sklavenzustande." Aber wir lachen,

wenn er uns erzählt,

wie in dieser

Meergegend die Römer erschraken, als sich stehend schwimmende Bäume mit der Ebbe vor die Schiffe legten,

und die Römer,

kampfbereitmachten; dafs ein Baum,

eine Kriegslist

erwartend,

und doch ist es leicht

der im Moor steht,

sich

denkbar,

sammt dem durch 73

die Wurzeln Wellen

zusammen

losgerissen

Vor ungefähr

gehaltenen

und fortgeführt fünfzig

Boden

durch

die

wird *).

Jahren

wurde

ein Bremer

Kaufmann auf die reizende Lage des Dorfes St. Magnus aufmerksam und richtete sich eine Meine ländliche Wohnung

ein,

gebungen

theils

die Freude haben.

die

durch

derer

Jener

zu enge fand,

theils

ist,

durch

die hier zu seyn

erste Besitzer, erbauete

daneben

Bremen herkommt,

angenehm

und dem Herrn

lage.

Waldthal

Hier ist wahrhafte

und doppelt

erfreulich

Sonnenbliche, herein

noch jetzt Gelegenheit

ein schönes Landhaus das jedem,

der von

von fern in die Augen

von Heymann

gehört.

ist eine schön ersonnene Einsamheit

Das An¬

und Waldesnacht,

sind die wenigen gebrochenen

die zwischen

dem Dunhel

der Blätter

spielen.

Einige Jahre einigen

Um¬

der bald die Wohnung

Umgebungen,

dazu gehörige

nächsten

die weite Aussicht

mit angemessenen leuchtet

die

Jahren

lagen gemacht,

später

wurden

dem Kaufmann

die trefflichen, Focke

die durch geschmachvolle

gehörigen

seit An¬

Disposition,

*) In der schrecklichen Weihnachtsfluth im Jahre 1717 wurde in Ostfriesland ein Haus, das auf Moorgrund stand, mit der ganzen Familie und dem Vieh nach einem anderen Orte versetzt, der eine Stunde entfernt lag. Bei Ajenwald kamen sechs Aecker mit grüner Roggensaat angetrieben. Bei Westerholz hallen sich zweitausend Quadratruthen Land, drei bis vier Fufs dick, losgerissen und auf ein an¬ deres Land gesetzt. ( Wiarda Ostfriesl. Gesch.)

durch weise Benutzung Auge erfreuen. guts,

des Vorhandenen,

Das Wohnhaus

dieses reizenden

das Ton dem jetzigen Besitzer

einfach, und

aber geschmackvoll,

den

mendes

Nebengebäuden und gefälliges

reiche

Mittel.

brachten

Auf

schattigen

die Wirkungen

erbaut worden, ist

wohl

Ganze.

Sitzen

zusammenstim¬

Die Natur

wohlange¬

auf der

des Ufers

der Morgen-

herrlichen

bot hier

verschiedenen Höhe

oder Abendbeleuchtung

zu sehen, mufs selbst dem, der romantische kennt,

Land¬

und bildet mit dem Hof ein

den

des Kenners

Genufs gewähren.

Gegenden

Zwischen

den in

röthlichcn Duft gehüllten Ufern wallt die Lesum in der mildern Gluth der Abendsonne. Das Grün der Viehweiden fernem

verliert

Horizonts.

hin zwischen

Weiden,

einzelne Fischerkähne Gemälde.

sich allmählig Still liegen

die Hütten

am Ufer

Eichen und Eschen,

und nur

beleben

Auch dicht am Wasser hindurchzuwandeln,

in das Blau des

wenn

ist, erfüllt ein fühlendes Dann schwebt die Sonne

dieses sanfte idyllische

vorbei

den SchifTsbauplatz

die Sonne am Untergehen Herz mit stiller Freude. nur kaum noch über der

weiten Wasserüäche , ihr Bild verlängert sich zitternd in der kräuselnden Fluth bis zu uns her. Der röthliche Ton umfliefst

die Schiffe,

und die entfernteren Gegenständen zeigt reichen stalten,

die Segel,

Baumgruppen,

eine zauberische,

auch der Abendhimmel,

die Menschen und gibt

warme Tinte. wie in allen

allen Oft

wasser¬

der See nahen Gegenden, jene seltsamen Ge¬ wobei man an die Futa Morgana denkt:

580 Wie

wenn hinab die Sonne zieht,

In tausendfarbigen

Geweben

Der heitre Sommerhimmel glüht. Und in der lichten Wölkchen Schweben, Die aufgereizte Phantasie Gedräng von Feen und Rittern sieht. *) Und dieser Flufs, die Lesum, klingender

ihn nannten,

behaglich reichsten

in mancherlei Viehweiden.

in seinen

sanften

und nährt

sich

Wasser Edelsitz,

Lesmona,

wenn der Sommer

dem üppigen

Gedeihen gibt. mancher Hof

Fischeihiitte,

durch

geht überall

so

Windungen und bewässert die Das schönste Hornvieh steht

Wellen, von

oder wie die Alten wohl¬

Gras,

glüht

dem

sein

Manches Dorf, mancher und manche malerische

Granitblöcke

geschützt

und be¬

festigt, von Eschen unigrünt, stehen an seinen niederen Ufern, blichen hinter seinen Deichen hervor, oder schauen

von den

sanft

aufsteigenden

Die Ufer haben keinen trockenen, nigen Rand,

wie

die Gebirgsflüsse,

durch

die herauf

Natur

des Bodens ist dieser

Ufer eingefafst,

dringende

Fluth,

Höhen

herab.

sandigen oder stei¬ sondern theils

theils

durch

die

Flufs von einem grünen

das sich bis dicht ans Wasser

zieht.

*) W. Scott, Fräulein vom See, Gesang VI. Diese Schilde¬ rung möge nicht mit der wirklich verhafsten Landschafts¬ ziererei der malerischen Reisebeschreiber verwechselt werden; es galt nier die Individualitat einer bestimm¬ ten Natur demjenigen «u schildern der sie nicht durch Anschauung kennt.

581 Und die näher am Wasser

stehenden

aufsen,

sondern

nicht

auch yon innen.

Das fliegt aus und ein durch

Tage,

und Jungen im Neste.

das leise Plaudern „Einst

mir eine Frau,

Gezwitscher

das

durch die darin wohnenden und Lautes Gezwitscher tönt am

und spät Abends

erzählte

yon

sind voll

Schwalbennester,

weite Thor, ungestört wirkenden Menschen.

blofs

Hütten



erwachte

ich Morgens,"

da tonnte

mein eigenes Wort

der Alten

ich vor

nicht hören,

allem und als

ich aus der Kammer trat, war das ganze Haus schwarz von Schwalben, sich versammelt

die bei mir zur gemeinsamen Abfahrt hatten. Ein andermal hörte ich Mor¬

gens ein lebhaftes so waren

es meine

die Schwalben, hatten,

Klopfen

am Fenster;

zurückgekehrten

die das Thor

und nun,

als ich zusah, Frühlingsgäste,

zugeschlossen

an dem Fenster

gefunden

pichend,

Einlafs

begehrten." Erst

vor wenigen

Heymann,

der

durch

dem heimatblichen zogen

hatte,

Jahren langen

erbauete

der Kaufmann

Aufenthalt

Boden seine Neigung

auf derjenigen

Höhe,

in London nicht

welche

ent¬

die Um¬

wohnenden den Heinzberg nennen, sein Tuskulanum, aber nicht blofs zum Sommeraufenthalt, sondern um da für immer zu wohnen. schmack der ist vortrefflich aber,

wenn

englischen

Die Lage dieser

Landhäuser

im Ge¬

gebaueten

Villa

, der Garten ist zwar nicht grofs , wird erst

die Pflanzungen

sind, von den Freunden

herangewachsen

der Natur eben so der Anlage

als der Aussicht wegen mit Vergnügen

besucht

wer-

582 den.

Leider

nur zu kurz war es dem braven,

freundschaftlichen culanums

Manne vergönnt,

zu erfreuen

benachbarten

Vegesack

weit,

Weg

und er war der erste

von Bremen

zu sandig,

Geschäften

dem Lande wohnen,

beerdigt

nach

die Kaufleute

nach vollendeten

sicli seines Tus-

; er ruht auf dem Kirchhofe

der dort auf dem neuen Kirchhofe Der

seyn.

strafse,

wenigstens

erleichtern

können nicht so leicht

geben. Ein

bis zur Burg, Veranlassung

viel besuchter

Platz

Magnus ist der Fuchsberg,

die auf

sonst würden die Höhen

Eine in diesem Jahre und

mit Landhäusern vollendete

zu

neuen

in der

dessen

Anlagen

Nähe

runde

von

Form

*)

i

und wölben

Der einzige Anblick rechts

die weite Gegend burgische.

den Hügel unterwühlt,

herausgewachsen

dem Rasensitz.

St und_

Grab¬

lassen *).

Jetzt haben Füchse sind überall

Kunst-

wird die Verbindung

isolirte Lagen auf der Ebene einen altdeutschen hügel vermuthen

Todte

wurde.

zu den Ihrigen,

kommen,

des

St. Magnus ist zu

der Lesum schon in allen Richtungen besetzt

gast-

über

die Weser

Bäume sich über

beherrscht

hinaus ins Olden¬

In der Nähe sind Getreidefelder,

weiter-

Im Jahre 1647 hat man in der Gegend von Lehe und Bederkesa Chaukengraber gefunden mit irdenen Vasen, welche Asche und Gebeine enthielten; aucli Wurfspiese, verrostetes Eisengerath , Zierrathen und zerschnittene und l>olirte Steine.

hin an den Ufern der Lesum Grasland und dazwischen durch blickt oft ein weifses Segel hervor. chen,

in -welchem dieser

Grabhügel

Das Wäld¬

liegt,

wird viel

zum Spatzieren benutzt und hin und wieder ladet eine Bank zum Ausruhen ein. Die Höfe Wellen, mit Vergnügen Wald

umgeben,

Holthorst,

besucht.

Weite

an dessen

Rand

Hohnhorst,

werden

Getreidefelder

mit

die langen

Höfe

liegen, dann tiefer liegende Wiesenthäler: solcherlei bildet diese kleinen Landschaften. Das Dorf Wolda vereinigt

vorzüglich

Alles,

was eine

solche

Natur

Schönes haben kann, und man überzeugt sich auch hier, dafs die Stifter der Klöster nicht die schlechte¬ sten'

Gegenden

Uebrigens vorhanden,

zur

Anlegung

derselben

wählten.

ist keine Spur mehr von dem Nonnenkloster das schon

früh nach

Lilienthal

verlegt,

aber auch dort einige Zeit nach der Reformation

auf¬

gehoben wurde. Der Landstrich zu dem Kloster Wolda wurde im Jahre 1188 vom Erzbischof Hartwich dem Zweiten dem Junker Wilken von Marsel abge¬ kauft. Das leere aber bewohnbare Schlofs Schöne¬ beck*) mit seiner Wassermühle Abendbeleucbtung

bildet besonders

ein anziehendes

in der

Gemälde. Sein brei-

*) Die Herren von Oumünde, Vasallen des Erzstifts, baueten Schönebeck und nannten sieb darnach. Joh. von ()umüude kommt zuerst mit dem Namen Schönebeck in einer Urkunde vom Jahre 1357 vor. Von jener altern Burg ist keine Spur. Die Schönebeckschen Güter kamen an das Haus von der Borg.

5S4 ter Graben

ist mit mancherlei

Wasserpflanzen

die gelbe und weifse Wasserlilie lutea)

mit den breiten

runden

(Nymphaea

haben

verwandelt.

„Wo

blumenreiche

Rohr

und Binsen auf ihrem grünen

Lilie

als des Wassers Holz

den

der scheidenden

hohen

Stämmen

herein

geln am rechten

Anmuthig

Das daranhohen

uralten Zeiten das freiherrliche (Marsel) seinen Sitz hatte. Jahre 1188 bis 1457- Hier

und

Sonne schräg zwi¬ fallen,

in

dem

der Stämme sich

ist es auch,

Ufer der Lesum

unter

durchwandeln,

Laube spielen und die Biesenschatten weithin strecken.

ihn in

die grofse

sitzt *).

mufs man am Abend

wenn die Strahlen schen

Königin

Thron

mit den kerzengeraden,

dicken Buchen

alba und

Blättern

eine

stofsende

Wiese

erfüllt,

auf den Hü¬

zu wandeln,

Geschlecht

wo in

Marisgale

Es wird genannt vom wurde auch Willehads

Jünger, Atrebanus, von den Heiden erschlagen. Der Charakter der Natur ist sich hier zwar überall ziemlich gleich.

Wer aber diese einfachen

den verschiedenen und nicht den, hat,

allein Salvator

sondern

schaften

Tageszeiten

in ihrer langen

Scheunen,

und

Höfe,

mit

die gewaltigen

weifs,

Gebirgsgegen¬

und Buysdaels

Eigentümlichkeit

wird diese niederdeutschen

bedeckten

zu beobachten

Bosa's wilde

auch Waterloo's

Scenen in

schätzen mit Stroh

Land¬ gelernt

oder Ried

den sie umgebenden Eichen,

welche

*) Where — upon her throne nf green, Sits the large Lily as the waters queen. Crabbc, The bormigh.

ihr

585 dunkles

Grün

über

die grauen

breiten , sehr malerisch dem Grofsstädter,

finden.

bemoosten

Dächer

Vor Allem aber, was

der dem Geräusch

und dem Men¬

schengedränge entflohen ist, so lieblich ums Herz schmeichelt, ist die Ruhe und Stille dieser noch in ihrer urdeutschen Form bestehenden Höfe und ihrer Eichenhaine; alten

und

deutschen

Grün deutscher südlichen

Länder

die männliche Eichenwälder,

Wiesen,

Schönheit

unserer

das lebende

saftige

das die sonst so gepriesenen

Europens

nicht

bieten,

wird auch

den Verehrer deutscher Freiheit und Eigentümlich¬ keit zu manchem erhebenden Gedanken stimmen!

74

Anlage

B.

(Zu Seite 559.)

Schon

seit Jahrhunderten

thal bei den Bremern

ist die Gegend von Blumen¬

beliebt

gewesen.

Dilich erklärt,

der poetische Name komme von der Anmuth, -welche die Natur so reich über diesen Fleck der Erde aus¬ gegossen, Gehölze, reizendem

indem auf der einen Seite die anmulhigsten von' der anderen Höhen von heiterem und Anblick und weite Triften erscheinen.

Die Geschlechter

von Steding,

Oumünde,

Borch und Weyhe

erbauten

im Jahre

Blumenthal

errichteten

eine

und

Reten,

1355 die Burg Burgniannschaft.

Was

man hinter

dem Amthause

noch jetzt den Burg¬

wall

nennt

wahrscheinlich

die

man

sieht

ist noch

Erhöhungen,

Burg

die wohl

gewesen; Reste

des

die Bremer manche

Be¬

Walls seyn könnten. Aus dieser einträchtigungen

Burg mögen ihres Handels

und Wandels

erlitten

587 haben.

Friedliche

macht,

Versuche

die räuberischen

zur Ru'ie

Burgmänner

zu bringen.

die Herren

und

holte Verträge,

von Reten,

von Weyhe einmal,

Malen,

auch dem Rath mögen

aber

gelebt haben, beigelegt

wurde,

wieder¬

zur Folge lange

sich

zu zwei

aller Gewalt

und zu Lande enthalten, bereit

diesem

und es entstand

die Vermittlung

später die von

offen seyn sollte,

zu Wasser

nicht

in Blumenthal

mit der Stadt

dafs die Junker

wider die Bremer

erst ge¬

dafs dies Rchlofs zwölf Jahre

lang für die Stadt Bremen anderen

daher

Seit dem Jahre 1380 machten

von Oumünde,

Schönebeck

wurden

des Erzbischofs

seyn wollten. Versprechen

Fehde,

nach¬

welche

Balduin

Sie durch

in der Art

dafs die von der Borch Blumenthal

der Stadt Bremen

einräumten,

und dafür 1400 Pfund.

Pfennige erhielten (1436). Das Schlofs war darauf als Pfand im Verlauf der Jahre in den Händen ver¬ schiedener

adlichen

Familien.

Die Zeit,

wann die

alte Burg zerstört oder auch vielleicht dem Verfall überlassen worden, kennt man nicht *). Das Amt Blumenthal sammt dem Gericht Neuenkirchen ist seit* dem von Bremen besessen und durch ein Mitglied des Senats als Drosten verwaltet worden. Die Erzbischöfe haben aber fortwährend

auf die Landeshoheit

Anspruch

gemacht, bis endlich durch den Stader Vergleich vom 2Ssten November 1654 und den Habenhauser Frieden

*) Dreizehn Urkunden in Cassels Sammlung: TJrk. S. 337. ff. geben diese Resultate.

Bremische

588 1666 die Hoheit der Krone Schweden eingeräumt ward, im übrigen es aber noch Bremen verblieb. Die TÖllige Abtretung geschah erst durch den zweiten Stader Vergleich 1741.

Berichtigungen,

Erläuterungen

und

Zusätze.

(Siehe die Vorrede.)

Zu Seite 31.

Eine sehr interessante

wissenschaftliche Er¬

örterung über den Ursprung und Inhalt des ältesten Bremischen Gesetzbuches von 1303. findet sich in einem Aufsätze des Dr. J. F. Gildemeister, in Smidts Hanseatischem Magazin 2« em

6 te n

Bandes

Heft. Bremen bey Seyffert 1804-

S. 35. Es giebt mehrere historische Spuren, welche es wahrscheinlich machen, dafs Bremens Eintritt in die Hanse schon früher als im Jahre 1284. statt fand.

Auch gehörte Bremen eine

Zeitlang zum Rheinischen Städtebunde, dessen Anfang in das Jahr 1254. fällt. Ausser Bremen nahmen noch drej andere deut¬ sche Städte, die zugleich Hansestädte waren, (Cöln, Wesel und Münster) an demselben Theil. S. 47. Note: Das alte Wort

"Gleve,,

bezeichnet

ur¬

sprünglich eine Lanze oder einen Spiefs, daher auch die damit bewaffneten Reuter G1 e v e n, und die also ausgerüsteten Bürger der Städte, Glevcnbürger hiefsen. Im uneigentli¬ chen Sinne versteht man unter einer Gleve auch wohl ein Häuf¬ lein von 4 bis 5 Glevenreutern.

So hat es der Verfasser hier

in der unter dein Text befindlichen Kote gedeutet.

Die 600

Lanzenträger mit denen Graf Engelbert von der Mark der Stadt zu Hülfe kam, bildeten aber in jener Zeit schon eine sehr be¬ deutende Kriegsschaar und es ist nicht wahrscheinlich, dafs ihm

590 deren 3000 zu Gebote gestanden. (Man vergleiche Adelungs Wörterbuch unter dem Worte Gleve und Sartorius Geschichte der Hause

3 ,e "

Bands Seite 197.)

S. 67. Note. Gicht Der Rath

oder Gicht

gab seine Gichting darin,

ing

heifst: Bekenntnifs.

will so viel sagen,

als

er berief sich auf das frühere Bekcnntnifs des Delinquenten. — S. das Bremisch Niedersachsische Wörterbuch und Adelung un¬ ter dem Worte Gicht. — Desgleichen Deneken Bruchstücke zur Bremischen Geschichte S. 57S. 69-

Nicht

auf dem Paulsberge,

sondern in der Nahe

des Pauls - Klosters in der sogenannten

Fedelhüren,

wo noch

jetzt das steinerne Kreuz sich beiludet,

war die Richtstäüe des

unschuldigen Vafsmer. S. 72-

Das Geschlecht

der Vafsmer ist nicht ausgestor¬

ben. Abkömmlinge der männlichen Linie leben in Holstein, der weiblichen in Bremen. 5. 73.

Die hier

erwähnte

neueste Veränderung betrifft

blos die Ergänzung des Senats, wobei die Bürgerschaft, in Gemafsheit des im Jahre 1816. beschlofsencn neuen Statuts über die Rathswahlen,

gegenwärtig

coneurrirt.

Es ist merkwürdig,

dafs der Senat selbst auf diese Theilnahme bei

der Wahl seiner Mitglieder antrug,

schaft bei Gelegenheit

der Bürgerschaft

nachdem die Bürger¬

der Verhandlungen

über die

Revision

der Verfassung bereits einige Monate früher erklärt hatte,

dafs

sie mit der Fortsetzung der Selbstergänzung des Senats einver¬ standen sey.

Der erste ansführlich

Abänderung welchen der Senat,

motivirte Antrag zu dieser

auf einem Convente vom

September 1815. der Bürgerschaft machte, dig abgedruckt

im Octobcrhefte

Hamburg 1815. S. 76. Heinrich

Möller

22

slen

findet sich vollstän¬

des Niederclbisehen Merkurs

von Zütphcn

Reformationspredigt in der Ansgarii Kirche November 1522.

hielt seine erste

zu Bremen am

8 te »

S. 117. richtiger: Bürgermeister Statius Speckhan — er resignirte erst im December 1654.

S. 120. — 125. man sie früherhin Kaufmannschaft,

591

Die Aeltermänner oder Aelterleute, wie

nannte,

waren ursprünglich

und so konnte es nicht

Vorsteher

fehlen

der

dafs sie bei

allen Berathungen des Senats mit der Bürgerschaft vorzugsweise zugezogen wurden. Diese Zuziehung wurde ihnen, obgleich die Neue Eintracht dem Rathe darin freie Hand gelassen hatte, mehrmals von demselben zugesichert. blos jeder Aeltermann personlich,

Es wurde deshalb nicht

sondern auch das ganze Col-

legium gemeinschaftlich zu den Bürgerconventcn eingeladen. Hier traten sie zwar nur wie einfache Bürger in den Reihen der übri¬ gen

und im Range nach den graduirten

die Bürgerschaft bewahrte

Gelehrten auf, und

ihre Rechte eben so eifersüchtig ge¬

gen sie, wie gegen den Rath. Dennoch mufste ein sehr bedeu¬ tender Einflufs derselben auf die Verhandlungen der Bürgerschaft sich schon dadurch

gestalten,

dafs die Bürgerschaft als solche,

kein eignes Archiv besafs, und die Akten jener Verhandlungen, seit dieselben aus mündlichen zu schriftlichen erwuchsen, von dem Collegio der Aeltermänner

auf dem Schüttinge aufbewahrt

zu werden pflegten. Die Mitglieder dieses Collcgii waren also die einzigen, welche sich in einer fortlaufenden genauen Kunde des geschichtlichen Fadens erhalten konnten, und der Syndi¬ kus oder Consulent des Collegii, wozu gewöhnlich einer der aus¬ gezeichnetesten

Rechtsgelehrten von demselben

gewählt wurde,

war daher vorzugsweise geeignet, das Resultat der Berathungen und

Beschlüfse

der Bürgerschaft zusammenzufassen und dem

Senat vorzutragen; dienen,

sich seiner dazu fast ohne Ausnahme zu be¬

war seit langer Zeit herkömmlich geworden.

—■ Auch

konnte es unter diesen Umständen nicht fehlen,

dafs bei der

Bestellung

seltene Aus¬

aller

gemeinschaftlichen

nahmen abgerechnet,

Ausschüfse,

jederzeit auch einige Aeltermänner unter

die Deputirten der Bürgerschaft gewählt zu werden pflegten, wodurch denn dieser Einflufs auch auf die besonderen Verwal¬ tungszweige ausgedehnt ward.

Dafs den Aeltcrmännern

aber

als Collegium eine besondere Rechenschaft über die Verwaltung der Stadtgüter abgelegt scy, dafs sie als solches zu Krieg, Fric-

)

592 den und Bündnissen hätten ihre Zustimmung geben müssen, wie der Verfasser S. 120- erzählt, ist irrig.

Die Deputirten bei der

Rhederkammer, bei den sogenannten Sorten u. s. w. waren nicht Deputirte des Collegii und der Bürgerschaft, Dcputirten

der Bürgerschaft befanden

sich auch Mitglieder des

Collegii. —

Die bei den Verwaltungsbehörden

ger wurden

anfangs gröfstentheils

von der Bürgerschaft,

sondern unter den angestellten Bür¬

vom Rathe ernannt,

später

niemals aber von den Aeltermännern

als

Collegium. Blofs zur Mitaufsicht über den Wasserschout wählte es als Handelskammer selbst zwei aus seiner Mitte. S. 122. u. 123. Der Aeltermann Burchhard Lösekanne, wurde nicht eines blofsen \ crdachts halber, sondern als durch sein eignes Geständnifs überwiesener

Staatsverräther

enthauptet.

Bei seiner Arretirung fand man ihn gerade mit einem Schreiben an die Schwedische Regierung beschäftigt,

woraus seine Absicht,

die Stadt den Schweden in die Hände zu spielen, Nach geschlofsener

Untersuchung

gegen ihn das Todesurtheil, geborner

Bürgerssohn,

erfolgte am

worin es heifst:

12

hervorging.

teu May 1654-

"dafs er,

als ein

auch nachgehend« wirklich geschworner

Bürger und Aeltermann, der seinen Eid nimmer aufgerufen, nicht allein in der Oldenburger Zollsache für ein Stück Geld was er nur penetriren dern auch vornehmlich

können

alles

dem Gegentheil offenbart, son¬

dieser Stadt Feinden,

den Königlich

Schwedischen Ministern, gleichfalls für ein Stück Geld und Hoff¬ nung , dadurch ein grofser Mann zu werden,

alles eröffnet, was er erfahren können, dieselben auch immerfort wider diese gute

Stadt animirt, auch worin Mangel gewesen, und was er sonst im¬ mer gefährliches gewufst, seinem eigenen B e kenn tnifse nach, seine Gedanken, auch consilia, wie dieser Stadt am be¬ sten beizukommen,

entdeckt

habe, u. s. w. weshalb ihm die

beiden Schwörfinger der rechten

Hand abgehauen und er dann

geköpft werden solle. „ Der neue Aeltermanns Eid, dessen hier erwähnt wird, w,ai schon im Jahr 1653. von Lösekanne, des Collegii der Aeltermänner war,

welcher damals Subsenior entworfen

und eingeführt ;

593 er wurde von dem Rathe Tür nichtig erklärt, weil es dessen Be¬ hauptung nach einer Corporation nicht zustehen könne ihre Mitglieder durch eine nicht von der Regierung sanetionirte sondern vor derselben geheim gehaltene Eidesleistung zu ver¬ pflichten.

Von dieser Cassation appellirten die Aelterleute an

den Kaiser, es wurden aber, unter dem Verbot, Neuerungen vorzunehmen, Appellationsprozesse nicht erkannt, dagegen durch ein Kaiserliches Rescript vom

28

slen Februar

1679 dem Könige von

Dännemark als Herzog von Holstein aufgetragen, einen gütlichen Vergleich

zu befördern,

welchem durch ein späteres Kaiserli¬

ches Rescript vom Igten April 1681 der Kaiserliche von Kurzrock

surrogirt

ward.

Resident

Um sich nach Einlegung der

gedachten Appellation im Besitze zu erhalten, hatte das Collegium am 30 stc11 Januar 1679 schnell einige neue Mitglieder ge¬ wählt und sich von denselben den erwähnten neuen Eid able¬ gen lassen. Diese neuen Aeltermänner wollte der Rath als sol¬ che nicht anerkennen, und liefs deshalb ihre Wappen, welche sie mit ihren Namen unter Hinzufügung ihrer Aeltermanns - Ei¬ genschaft in ein Fenster des Hafenhauses zu Vegesack hatten einsetzen lassen, aus demselben wieder herausnehmen. wählt.

S. 125. Der Ausdruck Rescript ist hier unpassend ge¬ Die Declaration welche Georg der 2 la von Richmond

den 14/ iS ' tea May 1731 datirt crliefs, war nichts anders als die Erfüllung einer der Bedingungen, unter welchen er die In¬ vestitur mit den Herzogthümern Bremen und Verden erhalten halte. Bei den früheren Schwedischen Bestreitungen der Immedietät der Stadt hatten Kaiser und Reich fortwährend letztere unterstützt.

die

Die Gelegenheit der Abtretung jener Her-

zogthümer an Churbraunschweig war daher besonders günstig diese Fehde für immer zu beendigen und die desfallsigen Un¬ terhandlungen der Stadt am Kaiserlichen Hofe hatten den glück¬ lichsten Erfolg. König Georg der 2 le wurde vom Kaiser bewo¬ gen, eine feierliche, demnächst den Investituracten annectirte Erklärung auszustellen, dafs die Stadt Bremen der Reichs Immedietät, des Sitzes und der Stimme auf Reichs - und Krciscon-

75

594 ventcn, des unmittelbaren Steuren,

desgleichen

und gebrauchen

Beitrags ihrer Contingente zu Reichs-

des Reichsstädtischen

möge.

Prädikats

Diese Anerkennungsakte

geniefsen

wurde

vom

Kaiser der Stadt mitgethcilt. Sie findet sich abgedruckt in Rol¬ lers Versuch einer Geschichte der kaiserlichen und rcichsfreien Stadt Bremen

3 ler

S. 126.

Theil Bremen bei Sejffert 1802.

Aus den in der Vorrede

wird es erklärbar,

angeführten

weshalb des Merkwürdigsten

Gründen

in den Ereig¬

nissen Bremens von der Zeit des siebenjährigen Krieges bis zum 19

,en Jahrhundert,

wozu gewifs nicht der dreitägige

gcsellentumult im Jahre 1791 gehörte, gedacht werden kann. In

hier erst nachträglich

diese Zeit fällt die praktische Ausbildung der Bremi¬

schen Verfassung, der

Handwerks-

Verfasser

wie sie gegenwärtig im Leben existirt. Seite

130

Reform

der

Verfassung

wurde nemlich nicht erst nach der französischen

Was nennt,

üccupation

als etwas Neues begonnen. Diese Reform war vielmehr ihrem Wesen nach an der Hand der Zeit und im Laufe der Begeben¬ heiten bereits allmählig erwachsen; die gewaltigen Ereignifse der letzten dreifsig Jahre hatten diesen Wachsthum beschleu¬ nigt,

und in der Hauptsache handelte

es sich bei den seit der

Befreiung von der fremden Herrschaft statt gefundenen, und noch fortwährend

statt findenden

constitutionellen

schen dem Senat und der Bürgerschaft

Berathungen zwi¬

nicht sowohl von der

Anordnung einer neuen Verfassung, als von der Art und Weise, wie die bereits existirende,

in einer aus gemeinsamer Ueberein-

Gtimmung hervorgehenden Urkunde, eine gesetzliche Beschrei¬ bung erhalten könne. Die letzte constitutionelle Urkunde , die sogenannte Neue Eintracht vom Jahre 1534, wodurch das revolutionaire Regiment der 104 Männer beseitigt ward,

trug den Charakter einer vol¬

len Ermüdung durch die vorhergegangenen

Volksstürme

und

eines allgemeinen Widerwillens gegen jeden Gedanken an deren mögliche Erneuerung. Dafs man nicht Gefahr laufen möge, die unterste Volksklasse sich einmal wieder fast ausschliefslich des

595 Regiments bemächtigen

zu sehen,

war . Acht und Obrracht wird aus¬ gesprochen über Bremen, 70. Adalbert (Erzb.) gibt der Stadt Bremen einen hohen Glanz,21. beendigt den Bau des Doms, 237. verschwendet die Kost¬ barkeiten desselben, idem rettet Kaiser Heinr. IV. von Mordern, 570. sein Tod, 571. Adaidagus (Erzb.), 11. befreit die Stadt von den KönigsVögten, 12. ist überhaupt ihr gröfster Wohlthäter, 13. 14. EinDufs seiner Begünstigungen auf die Bildung des Bürger¬ standes, 15. u. 19.

Aeltcrleute, vergl. 591. d. Berich¬ tigung wegen Aelternianns Kollegium , 120. frühere Er¬ wähnung, 78. 86. ihre An¬ feindungen, 87. 88. 91. Zwist mit dem Rathe. 122. 593. ihr Geschäft und Einüufs auf den Konventen der Bürger, 135. neuere Veränderung, 141. Tonneniegen, 384. Aeltermann Burchard Lösekanne wünscht eine Radikalverbes¬ serung , 121. fällt in Ver¬ dacht geheimer Einverständ¬ nisse mit den Schweden und wird enthauptet, 122. wegen dieses leztern s. die Rerichtigungen, 592. Albers (J. A.) der unermüdet wirksame , 461. Albert (Erzb.) seine vorgebliche Zwitterschaft, 55. Allianz (die heilige), die Hanse¬ städte schliefsen sich an die¬ selbe , 612. Altargemälde in der Ansgariikirche, beurtheilt, 270. Amerikanischer Krieg erhebt Bremens Handel zum Welt¬ handel , 598. Amtmann zu Vegesack, 541.

632 Anerkennung der Selbstständig¬ keit Bremens durch die alliirten Monarchen im Deccmber 1813, 611. Anleihe (.die hessische), Ge¬ wissenhaftigkeit des Senats und der Bürgerschaft hinsichtlich derselben, 609. Ansgariikirche, sie hat aufser den zwei reformirten Predi¬ gern auch einen lutherischen, 413. Ihre Gemeinde hat sich zur Vereinigung in Eine Ev¬ angelische willig erklart, 62S. Ansgarius, Erzbischof von Ham¬ burg und Bremen, 10- Hymne auf ihn, 265. Ansicht (allgemeine) 151.

der Stadt,

Assekuranzkompagnien, 628. Aufführung , Ceremonie der „Aufführung" eines neuer¬ wählten liathmannes aufs Rath» haus, 173. vergl. aber 619. Aufopferung (patriotische) in der lezten Zeit, 354.405. 408. Aufstand zu Gunsten des Erzbischofs , 52. Aufwand - Gese tze, 325. Auszeichnung der Bürger durch Ehrenämter, 348 f. Ausfuhr, Verordnung und ver¬ botene Artikel, 398. Werth der Ausfuhr, 402. Ausgaben, 512. Ausschafs (noch bestehender) aus Rath und Bürgerschaft, 613.

Anstalt zu praktischer Aus¬ bildung junger Künstler und Handwerker, 479.

B.

Anstalten (wohlthätige) . 303.

Balge, 8. Erklärung des Worts, 9.

Apostel, die zwölf Apostel sind Weine aus dem Anfange des achtzehnten Jahrb., 177. 619.

Balthasar (Junker) von Esens, Krieg mit den Bremern, und Reichsacht, 104. Repressalien gegen die Bremer, 106. des¬ sen Tod, 107.

Appellationsgericht, 504. schon frühe in Anregung gebracht, 605. Arensberg (Goltfr. Graf von), Domdechant und sein Gegner Moriz Graf von Oldenburg veranlassen einen blutigen Krieg, 43. Armenanstalt, 311-355. Armeninstitut, vergl. besonders 621. Armenhaus , 310. vergl. 621. Armenschulen der verschiedenen Konfessionen werden verei¬ nigt , 478.

Bann über Bremen ausgespro¬ chen , 21. Acht und Ober¬ acht, 70. Bankerotte,

367. 398.

ßardewisch (Rud. von), 80- S4. 102. 284. Bauart der Stadt im Allgemei¬ nen , 153. Bederkesn,Entweirhung des Raths dahin während der Unruhen der Hundert und Vier, 94. Befestigung der Stadt, 158.

Ö33 Beginnen , 292- Beguinen-Haus, 308. Eerg (Joh. Val.),

444.

Besetzung (gewaltsame) der Stadt nach der Schlacht bei Jena, 605. Harte Bedrückun« . von dem verb. franz. Heer, 60G.

Brücken über die Weser, 153. Büren (Dan. von), Scholarch und Hardenbergs Freund, 426. 428. 438. Bürgerkonvent,

s. Konvent.

Bürgerfreund, ein tungsblatt, 346.

Unterhal¬

Bezelin's prachtvoller Thurm am westlichen Thore , 237.

Bürgergarde, Bürgerwehr, 408. 409.

Bibliotheken (die) des Mu¬ seums, 208. u. 629. Stadt¬ bibliothek, 481. ff.

Bürgerschule,

Bierbrauereien,

384.

Bilder (einige alte unbedeutende) noch auf dem Rathhause, 168. Bischnfsnadel, ehemals ein Stadt¬ thor, 158. 224Blcikeller und dessen einge¬ trocknete Leichname, 253. Blockade (englische) der Elbe und Weser, 603. 604." aber¬ mals , 605Blockland, 563. Blumenthal,

586. ff.

Boden, seine Bildung, 3. ff. nähere Beschreibung dessel¬ ben, 534. Börse, 177. Bornemacher (Job.), Pred. an St. Rembert, wird in Verden verbrannt, 277. Braunschweig (Herzog Ferdinand von), seine Kontribution, 597. Wiedererstattung und da¬ durch veranlafste Verhand¬ lung zwischen Rath und Bürgern, 597. Braut und Bräutigam , ehemals Zwinger, flogen auf, 159.

465.

Bürgerwehrstand (alter), 328. neuester, nach völliger Umschaffung, 406 Bundesakte, Absehlufs dersel¬ ben und ehrenvolle Stellung der Hansestädte in dersel¬ ben, 611Burchard (Erzbischof) Turniere, 188.

stiftet

Busen (Frau Alecke Gerdt), ihre

denkwürdige VermächtnifsUrkunde, 307.

c.

Carl der Grofse macht Bremen zum Sitz des nördlichen Bis¬ thums, 8. seine Verfügungen in Sachsen, 11. 12. Cassel, Prof. Sammler von Bre¬ mensien , 456. Catharinen- (St.) Kloster, 288. es wird zu einer lat. Schule ein¬ gerichtet, 424Chaucen , ihre Wohnplätze, 7. Christoph Graf von Oldenburg hiirtzum Entsatz Bremens, 110. Chjtraeus, Prof. am Gymn., ein vielseitig gebildeter Gelehr¬ ter, 435.

80

634 Coccejus (Joh.), Collecten,

442.

s. Kollecten.

Collegium seniorum, leute.

s. Acker¬

Compagnie (die grantle),

4".

Comthurey, Plünderung dersel¬ ben in dem Tumulte gegen Rudolph von Bardewisch, 84. Contributionen während der Reunion mit Frankreich, über zehn Millionen Franken, 607Convoischiff, 394.

Dom, sein erster Bau, 157. 235. fernere Schicksale, Ausbau u. Merkwürdigkeiten, 240—258. er wird zum lutherischen Gottesdienste geöffnet, 411Dominikaner in Bremen, 288. eifrige Verfechter in den Glaubenskriegen, 289. Domshof, 187. Domschule,

462.

Doneide y, Turniere.

Bürgermeister,

s.

Croning (Jobst), kaiserl. Feld¬ herr, zieht gegen Bremen, 108.

Dordrechter Synode ; der Senat schickt drei gelehrte Männer dazu, 439.

D.

Dove (Joh.) , Gegner der Aeltermänner, 88. Unruhstifter und Haupt derFaction der Hundert und Vier, 90. 92. 95. seine Hinrichtung, 103.

Dado und Gerold, Gebrüder, 56. überfallen die Frede¬ burg, 56. werden zu Bremen enthauptet, 58. Rührender Auftritt dabei, 58Dampfboot, 544. Deichwesen, 525. Deputation (die geheime), Concentrirte die Staatsgewalt in den Zeiten der durch die fran¬ zösische Revolution herbeige¬ führten Gefahr, 601. Deterden (furchtbare Schlacht bei) (1426), 61. District am rechten und linken Weserufer, 534. Dorfer dieser Gegend sind ganz verschieden von denen im übrigen Deutschland, 548. Beschreibung derselben, 549.

Dove-Thor, Porta Surdorum,227. Drakenburg, die Schlacht bei Drakenburg befreit Bremen von der Gefahr, mit welcher Erich v. Braunschweig drohte, 111. 112-

E. Einfuhrgegenstände, 402.

ihr Werth,

Einkünfte (Staats-), 512. AmtsEinkünfte der Senatoren, 512. Eintracht (die alte und die neue), 73. 502, 594. Inhalt der letztern, 100. Einwohnerzahl, 524. 531. Elsflether Zoll, Entstehen, Fort¬ gang und Ende, 141.

635 Emigranten (französische niederländische ) , 602.

und

Emma, Gräfin von Lesum ; ihre Schenkung an Bremen, 20570Englisches Eigenthum mufs den Franzosen bei Todesstrafe an¬ gegeben werden, 605. Abkauf, 605. Erich von Eraunschweig zieht gegenBremen mit29000Mann, 109. das drohende Ungewitter wird glücklich abgewendet, 111. Erich , König von Norwegen, be¬ günstigt sehr den Handel „sei¬ ner lieben Bürger in Bremen", 380. Erzbischof von Bremen (erster), 10. Feierlichkeit der Ein¬ führung eines Erzbischofs, 193Erzbischöfe , ihre Verhältnisse zur Stadt, 22. f. Ihre Cessionen, 23. Ihr Streben, sich wieder in den frühern Besilz zu setzen, 50. Erzeugnisse des Bodens Stadtgebiets , 535 f.

des

Ewald , befördert die Anlegung der Bürgerschule,

468.

F. Familienleben,

337^.

Fastnachtslust, 342. Finanzausschufs, 509. Flor, Bremens, besonders im siebenzehnten Jahrhundert, 397. Focke , Kaufmann, sein Land¬ haus zu St. Magnus, eine ge¬

schmackvolle Nachbildung englischer Landhäuser, 578. Franciscaner, 291. 294. Französisch - reformirte meine in Bremen , 297. Frauenverein. 354.

Ge¬

Frauenzimmer,si'inc Ausbildung, 369 f. Fredeburg wird von den Friesen angegriffen, 56. mufs ge¬ schleift werden , 61. Freiheit, sie kommt verschie ¬ dentlich in Gefahr, 49. Freiheitsbrief, zu Gunsten des Handels von Jacob II. von Schottland, 381. Emanuels von Portugal, 382. Carls II. von England, 388. Freimüthigkeit im Reden, Urtheilen und Schreiben, 344. Frese (Götje), sein aristokra¬ tischer Uebermuth und des¬ sen Folgen , 38. das Rathhaus steht an der Stelle seines Hauses, 163. — (Joh), seine Thaten im Rüstringer Kriege, 60. 62. Friederich I. Kaiser, verleiht der Stadt Bremen Rechte , 20. Friesen, Einfälle ins Bremer Ge¬ biet, 60. ihre Helden Ocko und Focko, 60. Frömmelei, 336.

Gasthaus für Pilger, 309. Gebiet der Stadt nach der neue¬ sten Abrundung, 533.

63Ö Geest, 4. Geist, heil Geistkirche , Schau¬ platz der Unordnungen des Comthur Bardewisch, 283. Geistlicher, an Ansgarii Kirche wird zuerst ein lutherischer Prediger angestellt, 270. Gelehrte (die neuern), auf¬ geführt von J. J. Stolz, 459. und Rotermund, 460. Gelehrtengeschichte , 416. Gelchrtenschule, ein Zweig der Hauptschule, 474. Gemäldesammlung , 488. Gemeine (die freie), allgemeine Bildung derselben seit Otto dem Grofsen, 18. in den niederdeutschen Städten, 19. Adaidagus , Wiederhersteller derselben in Bremen, 19 f. wichtiger Fortschritt dersel¬ ben unter Erzbischof Giselbert, 30. Gemüthskranke, Heilungsanstalt dafür, 56. Generalkasse, 509. Gerhard I., Erzbischof, 15. Streitigkeit wegen der Zoll¬ freiheit, 26. Gerichtsordnung, 504-

Bremische,

Gerichtswesen , 501. 615. Oberund TJntergericht, Kriminal¬ gericht, 505. Gertruden (St.), Gasthaus, 300. später ein Kornhaus, 620.

Gesetzbuch (ältestes) , 31, vergl. mit 589. Gicbting, was es heifse, vergl. 590.

67.

Gildemeister (J. L. F.) Syndicus oder Consulent des Collegii Seniorum, Bremischer Geschichts- und Hechtsforscher, 456. Giselbert (Erzbischof), unter ihm erhielt das Gemeinwesen wichtige Vergünstigungen, 30. Glcve, Bedeutung des Worts, 47. vergl. 589. Gowe, Gowgerichte, 532. diese alte Eintheilung des Stadt¬ gebiets hat aufgehört, 534. Grabschriften u. Gräber (merk¬ würdige) im Dom, 252. Graf von Hoya, Krieg mit dem¬ selben, 45. Gröningk (Heinr.), ein beidenmüthiger Rathmann, 51. Grönlandsfischerei,

385 ff.

Gröpelingen ( Arend von), sein unglückliches Schicksal wird schwer geahndet, 37 ff. sein Denkmal, 271. Groot (Gerhard) stiftet zu Dcventer die erste Bildungsan¬ stalt für die Jugend des nörd¬ lichen Deutschlands, 421. Güding hegen, 166.

was es heifse,

Gesellschaft, die deutsche, 450-

Günther (Anton), von Olden¬ burg setzt seine Ansprüche an den ElsüethcrZoll durch , 143.

Gesellschaft zum guten End¬ zweck , 458.

Gymnasium, sinkt, 455.

Stiftung,

432.

H. Habenhauser Vertrag,

118.

Häfeli, Prediger an Ansgarii Kirche, Verbesserer der nie¬ deren Schulen , 465. Hauser, alte Bauart derselben im Allgemeinen, nach kauf¬ männischen Bedürfnissen, 155. ihre grofse Sauberkeit, 156. neue Wallhäuser zeichnen sich durch Regelmäfsigkeit aus, 156. Hafen von Vegesack, Geschichte

desselben, 540. Handel, 377 ff. Zweige desselben, 385. Hindernisse desselben und was für den Handel gethan werden'mufs, 403 ff. Handelsschule, ein Zweig der Hauptschule, 474. Hannovers Occupation durch die Preussen veranlafst die Blockade der Weser und Elbe , 603. Handwerker, 328.

Würde derselben,

Hanse, 33. Bremen in dersel¬ ben, 35. vergl. mit 589. ausgestofsen, 49. 63. 70. Hansestädte (die) treten näher zusammen, 604. freie Hanse¬ städte, 605.

beine ruhen in der Ansgariikirche, 273. Hase, Gebrüder,

443.

Hauptschule, 473. Heerdenthor, gewohnlichHeerenthor genannt, 225. Heger (H. W. J.), ein sehr würdiger Jugendlehrer, 470. Heineken (Chr. Abr.), Bürger¬ meister, tiefer Kenner der va¬ terländischen Geschichte, 457. Heinrich der Löwe behandelt die Stadt feindselig, 14. Hennink de Hahn, ein Bremi¬ sches literarisches Produkt. 451. Heringsfischerei, 388. Hexen werden verbrannt, 336. Heymanns Wohnhaus 578. 581.

321.

geschmackvolles zu St. Magnus,

Hildebold, Erzbischof, mufs der Kraft und Festigkeit der Bre¬ mer Bürger nachgeben, 29. Hildesheimer Kreistags - Bera¬ tung , 602. Hodgkin der reisende Engländer wird abgefertigt, 362 f. Holländer sind Kolonisten, 527. Jus Hollandicum, 527. 529.

Hardenberg (Alb.) veranlafst Religionsunruhen, 112 fg. die von unberechneten Folgen waren, 114.

Hollerland, seine Anmuth, 560.

Haren (Joh. von), 52.

Horn, diese Landgemeinde hat sich auch zu einer gemein¬ schaftlich evangelischen ver¬ einigt , 628.

Hartwich der Zweite wird ge¬ ächtet und bringt den Bann über die Stadt, 23. seine Ge¬

Ilollmann (Joh.), Seeräuber, 49. 51- sein Ende, 53.

638 Hulpe (St.), ein wichtiger Bremer Heiliger, 304. Hundert und Vier, 87. diese Faction wird immer furcht¬ barer, 91. das Ende ihrer Herrschaft, 99. heilsame Fol¬ gen, die daraus hervorgingen, 100 ff. 594.

I (J). Idistavisische (das) Schlachtfeld wird irrig in die Gegend von Vegesack verlegt, 545.

Johann von Minden, der un¬ würdige Schwiegersohn \ asmeis, 68Johanniskloster,

294.

Jürgen (St.), Gasthaus, älteste , 304.

das

K, Kaltau , Marktvogt, stand mit dem Teufel im Bunde , 337. Kanalanlagen, 539.

Iken (Com-.), 441. Ilsabeen (St.), Gasthaus, 306.

Kanonen (die ersten) werden im Jahre 1448 zur Verteidi¬ gung der Stadt gegossen, 160. mehrere gofs manzurZeit des SchmalkaldischenKrieges,160.

Immedialiit der Stadt, Streitig¬ keit darüber, 116. endliche Entscheidung, 125.

Kapff (Hermann von), ein Bre¬ mischer Freiwilliger, fällt bei St. Amand , 352 f.

Inschriften (alte) auf Glocken, 161. auf dem Rathhause , 169. im Weinkeller, 176- am Ro¬ land, 181, ehemalige am Schütting, 196. am Osterthore, 223. am Heerdenthore, 225- Ansgarüthore, 227. Doventhore, 22S. Stephanithorsbrückc, 228. merkwürdige des Seniors Friedr. Schulte im Dom, 250. auf der grofsen Glocke in TJ. L. F. Kirche, 259. auf A. v. Gröpelingen in der Ansgariikirche, 272. auf Friedr. Ad. Lampe, 272- am St. Stephanikirchthurm, 275Insula Bremens!?, bedeutet das Werderland, 525.

Kasals

Johann von derTvvcr, der treu¬ lose Bürgermeister, 50. erhalt seinen Lohn.

- Brüder, eine WafTcnbrüdergescllschaft, 41. Aus¬ gelassenheit derseUjen, ihr Ende, 42.

Katholiken, ihnen wird eine Kirche angewiesen , 414. Sammlung für ihre kirch¬ lichen Bedürfnisse, 628. Kirchen, 234. Bau der ersten Kirche in Bremen, 9. alle zeichnen sicli wenig durch Bauart aus, 299. Kirchhof bei der St. Michaelis¬ kirche vor dem Doventhore, 280. Kirchliche Verfassung, 410. Kleidung, alte Tracht,

340.

Klöster, 285. und Klostergeist¬ liche, beschränkt und im Inter¬ esse des Staats, 292.

639 Kloster (das schwarze) wird zum Gjmnasium eingerichtet, 293. Klosterkirche, 234- 297. ist jezt dem katholischen Gottes¬ dienste eingeräumt, 299. Klugkist (Dr.), Conr., 446. Königsmark (Graf), schwedi¬ scher Statthalter der Herzog¬ tümer Bremen und Verden, befehdet die Stadt, 116. Fol¬ gen davon, 117. Königsvögte und ihre Gewalt, 12. Körperlichkeit 373.

der Einwohner,

Kollecten, was darunter standen wird, 627.

ver¬

Kongrefs (der Wiener), 611. Kontributionen ; auch die Hanse¬ städte bekommen einen Antheilan der Rückzahlung, 612. Konvent, Bürgerkonvent, Be¬ stimmung in der neuen Ein¬ tracht , 595 fg. neue Anord¬ nung zur bessern Einrichtung desselben, 135. 136. 138. besonderer Frühlingskonvent, 597. allgemeineBcrichtigungen darüber, 615 ff. Krankenhaus,

311. vergl. 621.

Krefting (H.), ein ausgezeichneter Bürger Bremens in mehreren Verhältnissen, 437. Kreuzzüge, Antheil der Erzbischöfc daran und Folgen davon , 20. 21. Enthusiasmus dafür, 527. Kreuzzug gegen die Stcdinger, 28. Kriege mit dem Domdechant Moriz, 43. mit dem Grafen

von Ho ja, 45. gegen die Butjadinger, 55. mit dem Herzog von Braunschweig Lü¬ neburg, 55. mit den friesi¬ schen Seeräubern, 55. 57. mit dem Grafen von Olden¬ burg, 56. mit den Rüstrin¬ gern, 59. mit Philipp dem Gütigen von Burgund, 74. gegen den Grafen Gerhard von Oldenburg, 74- die gröfste Niederlage in diesem Kriege, 75. mit Junker Balthasar von Esens und Witmund, 104. mit den Holländern, 392. Kundige Rolle, 32. Kunst in Bremen, 483. Kunststrafsen durchs Gebiet der Stadt führend, 538. 560. Kurzrockischer Vergleich, bis 124.

122

L. Lachse, Weserlachse, tion davon, 388.

Tradi¬

Lage der Stadt Bremen, 7. Lampe, Fr. Ad., ein berühmtes Kirchenlicht. 272. 444. Lampe (H.), Bürgermeister, kräftiger Schulreformator, 468. Lanzenfest in Bremen gefeiert, 251. Lappenberg (S. C), zulezt Prediger in Leesum, 450. Legat, der päpstliche Kardinal Bischof von Gurk, erhält grofse Ehre in Bremen, 190. Raimund, 287-

840 Leipziger Schlacht führt Bre¬ mens Befreiung vom franzö¬ sischen Joche herbei, 129 jährliche feierliche Begehung des Tages, 187. Lesmona (Lesum), Vergleich Ton , 572. Stammsitz uralter Grafen und Lieblingsaufent¬ halt des Erzbischofs Adalbert, 572. Lesum (die), 569. schöne Parthicn an den Ufern dieses Flusses, 555. 580. Dorf, 569. Liebfrauenkirche, Lieder (alte),

258.

184.

Liemarus (Erzbischof),

14.

Lilienthal, 562Löschanstalten, 410. Lösekanne (Burchhard), Acker¬ mann, 121-123. Berichtigung, 592. Lutherische Petrigemcinde, 412. zahlt mehr als die Hälfte der Gcsammteinwohner Bremens, 413. ihre innere Einrichtung, ebend.

M.

Magd (die unerschrockene), 273. Magnus (St.), 572. Dorf und liebliche Gegend nach ihm benannt, 556. 572. Mahlzeiten und Schmause (öf¬ fentliche), 364. Maler (frühere), bende, 486 f.

484. noch le¬

Mannhaus (das alte), 309. Maria, Herrin von Jever, sucht und erhält Hülfe vom Käthe, 106.

Markt, 163. Marsch, 4. Martinikirche, 261Medailleur Blum. 485. Meierrecht,

527, 529. Aufhe¬

bung, 531. Michaelis- (St.) Kirche, 279. wird von Betrunkenen nieder¬ gerissen, 280. Milde Stiftungen, 303. Ministerium, Einrichtung Geschäfte, 415.

und

Mitleid, spielt in Bremen eine wichtige Rolle, 371. Molanus, Schulvorstehcr, Moore, 5. Morgensprachen,

427.

505.

Moritz Graf von Oldenburg, Domdechant; sein Gegner Gottfried Graf von Arens¬ berg; ihre blutige Fehde, 43. während welcher eine Pest die Stadt verödet, 44Münzbruch (Gust. Ad.), . frecher Mörder , 334.

ein

Münzer, eines Falschmünzers schreckliche Strafe , 323. 333. Museum , 196 — 209. Stifter, 457. Geschichte desselben, ebend. Einflufs auf das Pu¬ blicum , 459. Museum (das alte), hof, 199.

ein Gast¬

Musik und ihre Beförderer, 488 ff. die neuesten ausge¬ zeichneten Künstler. 490 f. musikalische Zirkel. 376.

641 P.

N. Napoleon, begünstigte die Stadt bis zur Einführung seines Continentalsvstems, 127- nimmt Bremen in Besitz und macht es zum Hauptorte des Departements der Weser¬ mündung , 128. Natur des Bodens im Gebiete Bremens, 534. Navigationsschule, 464. ging nach einem Jahre wieder ein, 476- Einleitung zur Er¬ neuerung, 471. Neustadt, 515 ff. Neutralität der Stadt wird von den Franzosen mehr respectirt als von den Alliirten, 603. Nicolai (St.), Wittwenhaus, 309.

Pädagogium, 424 ff. Martini gab ihm die bis 1764 bestan¬ dene Einrichtung, 437. be¬ deutende Abänderung mit der ganzen Anstalt, 467. Palatium, Sitz der alten Bi¬ schöfe, wird in der neuesten Zeit das Stadthaus, 193. Patriciat, ursprünglich keines in Bremen, 16. es bildet sich eins, wird aber nie zu einem Geschlechterregimcntc, 37. Pauli- (St. ) Kirche in der Neu¬ stadt, 275. Paulsberg mit Vasmers Denk¬ mahl, 72. vergl. 590. Paulskloster (St.), zerstört, 288.

285. wird

Niederlande, wichtige Rolle derselben in Bremens Literär¬ geschichte, 420. Nonnen (Nie), 445.

Pest, 44.

Nonnenkloster 620.

November (der sechste), Tag der Wiedergeburt, 612.

Post (Hermann von), erster Ar¬ chivar, eine der vornehmsten Zierden Bremens , 447 f. von Seiten des Kopfes wie des Herzens höchst schätzbar, 449.

Obergericht,

Praeses Collegii (der Aelterleute), 141. vergl. mit 618.

zu St. Stephani,

o.

505. 629.

Oelrichs (Gerh.), Sammler der Bremischen Gesetzbiicher,456Opposition im Staate, 139. Otto, Herzog von Braunschweig, will die Vogtei in Bremen wieder herstellen, 15. Otto, Kaiser, begünstigt den Erzbischof Adaidagus sehr, zum grofsen Vortheil der Stadt, 13 ff.

Petri (St.) Waisenhaus, 312Petri (St.), Wittwenhaus , 310. Phabiranum des Ptolomäus, 7.

Probst (Jac), Prediger an TT. L. F., ein Verfechter der guten Sache gegen die Faction der Hundert und Vier, 92. läfst sich zu einem Gewalt¬ streich gegen den Dom ver¬ leiten , 93Pröven (der), die Präbende zu St. Rembcrti, 278- eine Berichtigung darüber, 620.

81

Ö42 R. Rastädter Kongrcfs, 602.

Regensburger Reichsdeputation von 1802 entledigt Bremen von drückenden Verhältnis¬ sen, 127. und rundet sein Gebiet, 533. sichert seine Selbsständigkeit, 603.

Rath (der): früliere Einrieb» tung, 36- Bestimmung auf Sechs und Dreifsig, 40. 41. auf Vier und Zwanzig, 73. Reichsachtserklärung wegen der sitzender Rath , 40. man zahlt Elsüether Zollgeschichte, 146über hundert Rathsglieder, 47. Aufhebung derselben nach dar¬ der Rath wird von der Bürger¬ gebrachten Opfern, 147. schaft oft zu verderblichen !Reichsunmittelbai'keit endlich Schritten gezwungen, 45. 46. entschieden, 125. Widerspenstigkeit der grande Reiselust der Bremer, 365. Compagnie, 48- bessere Ein¬ richtung, 62. üble Stimmung Religionsunruhen in Bremen,veranlafst durch Hardenberg, 112. der Bürgerschaft gegen den¬ selben , 63. der neue Rath, Religiosität (ächte), 350. 62. Entweichung des alten, Reliquien und Alterthümer des 62. und Verfügung gegen die Doms , s. Dom. Zurückgebliebenen, 64. Fe¬ Rembertikirche (St.) in der Vor¬ stigkeit in den Unruhen der stadt, 276. ein Hospital für Hundert und Vier, 90. ent¬ Aussätzige, 276. weicht aber doch nach Beder¬ Rembertus, der fünfte Bischof kesa , 94. glanzende Rück¬ von Bremen, 276kehr, 99. ist reformirt bis Renner (L. T.), Stadtvogt, ins neunzehnte Jahrhundert, Verfasser von Hennink de 115. Zwistigkeiten mit den Han, 451. Aelterlcuten, 122 tf. neues Statut über die Rathswahlcn, Rescript Georgs IL, 125. Be¬ 132. vergl. 590. 615. richtigung dieses Ausdrucks, 593. Rathhaus, 163. Redlichkeit und Treue des Rre- Revision (letzte) der Verfas¬ mer Kaufmanns, 366. sung , 613. Reform der Verfassung, 130. Revolution (französische), Einhierüber s. die Berichtigun¬ llufs derselben auf die Aus¬ gen, 594. bildung der Verhältnisse zwi¬ Reformation der Kirche, 75Energische Maasregeln des Raths zu deren Einführung, 76. Heinr. Möller v. Zütphen, 590. sie ändert die politischen Ver¬ hältnisse der Stadt, 115.

schen Senat und Bürgerschaft, 598. 600. Rheder-Kasse, ist gleichbedeu¬ tend mit Staatskasse, 596. Rheinbund

Napoleons,

woran

643 Bremen sich nicht schlossen, 610.

ange¬

Rheinischer Städtebund; auch Bremen gehörte dazu, 589. Riga wird von Bremern gegrün¬ det, 22. Rixa Gräfin von Delmenhorst verwendet sich vergebens für Vasmcr, 66. Roland, 178. und 619. Bedeu¬ tung dieser Bildsäule , die ehemals hölzerne wird von AulYührern verbrannt, 51. Volksglaube, 186. seine Er¬ haltung in der Franzosenzeit, 620. Rolle (die kundige), Samm¬ lung von Polizeivorschriften, 502. Roller (Joh. Nie.) , Vorarbeiter für Bremens Geschichte , 4.06. Rolves (Wulbern), einer Hauptwortführer unter Faction der Hundert Vier, 95- er entgeht Strafe, 103-

der der und der

Rose (die), das Allerheiligste des Bremer Weinkellers, 176. 619. Rotermund (Dr.), Dompredi¬ ger, sein Leiicon Bremischer Gelehrten, 441. 444. Rolermund Harger, ein kühner Bremischer SchifTscapitän, 392 ff. Rudolph von Eardewisch, 80. vcranlafst Lnruhcn wegen sei¬ ner Ansprüche an dieBürgerviehweide, 81. sein Tod, 84Vergeltung, 102.

Rump, noch lebender Profes¬ sor, schildert die erneuerte Einrichtung des Pädagogik

468.

S.

Schauspiel, s. Theater. spielhaus , 224.

Schau¬

Schiffe (Zahl der jährlich ein¬ laufenden) , 400. Schiffbau in Vegesack , 541. St. Magnus, 579. Schmaikaldischer Bund, Bremen in demselben, 108- geräth da¬ durch oft ins Gedränge, 109 ff. Schneidergesellen-Aufruhr, 126. er war nicht das Merkwür¬ digste unter den Ereignissen seit dem siebenjährigen Krie-

gc, 594. . Schönebeck, 583. Schofs , eiue Vermögenssteuer, 352. vergl. darüber 626. der dem Rathe verweigerte Schofs veranlafst vielenUnfug vonsei¬ ten dergrande Compagnie, 48. Schütting, 195. Versammlungs¬ haus der Aelterleutc; sie müssen ihn den Hundert und Vieren einräumen, 91. Schützen - Compagnie, 331. Schützcnschiefsen, 330. Schulden, 508. nicht Eine, son¬ dern Vier Millionen, 630. Schuldcntilgungsanstalt,

513.

Schulen, 416 ff. sie fallen mit der Einführung der Reforma¬ tion zusammen, 424. um¬ ständlichere Erwähnung, 462. intendirte Französirung der¬ selben , 472.

644 Schullehrerseminar,

471. Bremischer

See - Abentheuer

Schiffe , 389 ff. Seefahrthaus,

310.

Seeräuber, Hinrichtung achtzig, 323.

von

Senat, seine gegenwärtige Ein¬ richtung und Ansehen, 131. 614. Senior der Aelterleute, vergl. mit 618.

141.

Siebenjähriger Krieg, beein¬ trächtigt die Sladt trotz ihrer Neutralität, 125. 597. Sitten und Sittlichkeit,

320.

Staatsobligationen , 609. werden, nach und nach getilgt, 608. Stader Vergleich von 1741, 125. Stadt, schönster Theil dersel¬ ben, 226. Stadlbuch, Sammlung der älte¬ sten Gesetze, 501. Stadtgebiet, 524. theilt sich in zwei ungleiche Hälften, 532. 552. neueste Abrundung des¬ selben, 533. Stadthaus, aus dem Palatium hervorgegangen, 194. Stadtrecht, 589.

das erste, 31. und

Smidt (D-), ausgezeichnet durch unermüdliche Thätigkeit im Gemeinwesen , 447.

Stadtvogt oder Advocatus Archiepiscopi, hält das Halsgericht, 166.

Smidt (Joh.), Bemühung um die Aufhebung des Elsflether Zolls, 148. Sommeraufenthalt auf dem Lan¬ de , 547.

Städte (älteste) in Norddeutsch¬ land , 10. Bremen , 19. Statutenbuch , das erste , 31. Stedinger Krieg, erweitert das Gebiet und die Rechte der

Speckhahn (Statius), 117. Bürgermeister, Verräther der Stadt, 590. '

Stadt, 26. Veranlassung dazu, 2S. Fest wegen ihrer Besie¬ gung, 264.

Sperrung der Elbe und Weser für die englische Schifl'fahrt, 602.

Stephanistadt, früherhin ge¬ trennt, 97. 188. Kirche, 273. Stift Bremen , 8.

Sprache (die plattdeutsche) ist national, 372. Spy, the gerinan, würde Bre¬ men jezt anHers finden, als vor hundert Jahren , 360. Staatsanleihen 607.

(gezwungene),

Staatseinnahmen,

510. •

Staatshaushaltung,

506.

Stipendien, 629Sueno, König von Dänemark, wurde bei Vegesack gefangen, 545. Sybeth, der Seeräuber,

74.

Stolz (Dr.), Prediger an St. Martini, zur Erinnerung an ihn, 362. Strafen, Leib - und Lebens¬ strafen, 332. 343.

645

T.

u.

Tafel oder alte Eintracht setzt den alten Rath wieder in seine

Lbiquitätsstreitigkeiten hatten ihren Heerd zu Bremen, 428.

vorige Rechte, 73. Taufe; die Ereraer Taufe , grofse Niederlage , 75. Tettenborn und die Kosacken vor Bremen, 128.

Umgebungen von Bremen, 546.

— Ueberbringer des Schreibens Alexanders, nach welchem die alte Ordnung wieder her¬ gestellt werden sollte, 612. Theater, 494. 501.

Unruhen in der Stadt, 77. we¬ gen der Viehweide , 80 fi".

Thürme (mehrere), nur Befe¬ stigung der Stadt gehörig, 159. Thurm der Ansgariikirche ist einer der schönsten inNiederSachsen und dreihundert vier und zwanzig I'ufs hoch , 269. Tiling (Eberh.), Prof. und thätiger Mitarbeiter am Bremi¬ schen Idiotikon, 629. Timann, Prediger an Martini, seine theologische Spitzfindig¬ keit über die TJbiquität, 113. 428. Tiphoiken,eine charakteristische Frauenkleidung, 340. Tonnen zur Sicherung Flufsschififahrt, 384.

der

Trupen, Aleke, eine wohlthätige Bürgerin, 355. Tullier, französischer Commandant in Bremen, 128. wird erschossen und die Stadt be¬ freit, 129Turniere in Bremen, 188. Tjvcr (Joh. von der) , 50 if-

Union , ihre glückliche Wirkung auf Geist und Gesinnung kaufmännischer Jünglinge, 374.

Unterricht (öffentlicher), Jezte Verbesserung desselben, 472 ff. Unternehmung (Handels-), er¬ ste nach Nordamerika verun¬ glückt, 400. neuere desto er¬ giebiger, 400. Ursprung der Stadt Bremen, 7.

V. Vasmer (Joh.), Vermittler un¬ ter den friesischen Häuptlin¬ gen, 62. vergebliches Bemü¬ hen , den neuen und alten Rath wieder zu versöhnen, 65, sein trauriges Schicksal und Ende, 66 ff. Vasmcrs Kreuz wird noch erhalten, 259. Vasmer (Heinr.), der Vergelter des seinem Vater erwiesenen Unrechts, 70. Vasmer (Hermann), der Iezte des Geschlechts, starb als Bürgermeister, 72. vcrgl. aber 590. Vegesack, 540- 557. Bestim¬ mung darüber durch den Sta¬ rter Vergleich, 125.540. durch den Regensburger Reiehsdeputalionsschlufs, 127. 533. Aintj 505. 511. neue Kirche,

646 543. erste Vereinigung zu einer evangelischen Kirche bei uns, 543. Roth der Bota¬ niker, 544. Veits Kirche, 284-

Vorurtheile des Auslandes ge¬ gen das gesellschaftliche We¬ sen der Bremer, 359.

w.

Vereinigung der protestantischen Confessionen, 270. 628-

Waarenbank in der Handelskrise von 1799, 401.

Verfassung der Stadt, Reform derselben, 130. darüber ver¬ gleiche man : practische Aus¬ bildung derselben, 594- und 613. als Berichtigung.

Wachmann (Joh.), d. j. vertritt die Rechte Bremens mit Glück, 440.

Verfügung zum Besten des Han¬ dels, 399Verhältnisse zwischen Senat und Bürgerschaft, bilden sich vol¬ lends aus gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts, 597 fg. Verwandtschafts - Grade, Ausschliefsung einiger, 133. Be¬ richtigung derselben, 615Viehweide, Schenkung dersel¬ ben, 20. gibt zu schreckli¬ chen Unruhen Anlafs, 78. 93. 96Vieland, Namensableitung, 576. Vierziger, ihre Wahl zur Aus¬ gleichung der Streitigkeit über die Viehweide, 85. sie ma¬ chen sich eine Parthei von Hundert und Vieren, 86. Vitalianer, oder die VitaljenBrüder finden ihr Widersa¬ cher an den Breinern, 383. Vögte (bischöfliche), sind lie¬ ber, als die weltlichen oder die Konigsvügtc , 15. Be¬ schränkung derselben, 29Volksschulen (niedere), 476 Vorschule, ein Thcil der Hauptschule, 473.

Waffenthaten der Bremer,

392.

Wagner (Dr. Elard.), 445. Wahl der Senatoren, neues Statut darüber, 132. Wahrzeichen von Bremen, 167. Waisenhaus St. Petri, 312. Waisenhaus (reformirtes) , 315. Waisenhäuser, Lieblinge Bremer, 313. 626.

der

Wall, 209 ff. Wall (der alte),

220.

Wallfahrt (kurze), Name, 304.

woher der

Wallfisch (Balaena Boops), aufs Land geworfen , Verhandlung deshalb mit Hannover, 173. sein Gerippe im Museum, 207. Watt, was es heifsc , 9. Wchrstand (aller), neuer, 404. Weinkeller (Raths-),

328 ff. 175.

Wenzel, bestätigt die Privilegien der Stadt, 55. Weser, ihr linkes Ufer bietet besonders unterhalb der Stadt interessante Parthien, 553. auf dem rechten oberhalb and unterhalb der Stadt sind eben¬ falls Vergnügungsbrter, 554.

Ö47 Wesei'zollslreitigkejten , s. Els¬ fleth. Westphülischer Friede, Wir¬ kung davon auf die kleinern Reichsstände und auch auf Bremen, 119. Wicnholt (A.), gründlicher Arzt, Stifter und Pfleger des Museums, 457. Wigmudiagau, 569. Willehad, erster Bischof von Bremen, 9. 281. WülehadiKirche, 234. 281.' abgebro¬ chen, 283. Wilkens (P.), 458.

ein Biedermann,

Willerich (Bischof), erbaut die erste steinerne Kirche des Doms, 235. Wilson (Hermann), ein muthiger Schiffer (er hiefs aber Wulsen, 628-), s - Abentheuer mit einem Dünkircher Kaper, 395-mit französischen Kapern, 396. mit türkischen Schiften, 397.

Woltke, Wöltken, (Heine), ein braver Patriote, 97. Tod vor Esens, 107. Wrangel, der schwedische Ge¬ neral, beginnt Feindseligkeiten gegen die Stadt, 118. Wriesberg, Kaiser Karls des Fünften Feldherr, belagert Bremen, 109. und abermals, 111. vergeblich. Wulsen, s. unter Wilson. Wümme , Gränzflufs, 562. 569.

z.

Zauberei, Glaube daran Bestrafung, 322. Zeit (neue),

und

344.

Zesterfleth (des Domdechanten) Beschuldigung des Erzbischofs Albert, 55. Zinsen aus --der Franzosenzeit werden nachbezahlt, 609. Zirkel (gesellschaftliche), 375. Zünfte, Unzufriedenheit der¬ selben über die Vorzüge der Aelterleute, 87 ff.

Wittheit , Bedeutung dieses Worts, 132. 164. vergl. aber 618. die Berichtigung; diese alte Bezeichnung der Regie¬ rungsbehörde ist abgeschafft, 614.

Zütphen (Heinr. Möller von), der Augustiner Mönch, pre¬ digt zuerst die evangelische Lehre in der Ansgariikirche, 75- 590. stirbt den Märtvrertod, 76.

Wittwenkassen, deren eine Menge, 620.

Zug der Bremer nach Gallicien und Lissabon, 14.

Wörterbuch (Bremisch-Nieder¬ sächsisches ), herausgegeben von der deutschen Gesellschaft in Bremen, 450.

Zwinger, ursprünglich drei, 158. der am Osterthore , 222. Zwitterschaft (vorgebliche) des Erzbischofs Albert, 55.



648 Dru ciifehler. S- 31. Z. 8- von unten, statt Ordalien 1- Ordeele CRechtssprüche). 75. muss 57- heissen« — 128- Z 4- st-.Unterwesermündungen l. Weserinündungen- 148- . 7« — Smith 1- Smidt— 516. 10. von olicn, st. Achenburg lies Aschenburg. — 521. 16. — — — Wehre 1- Weser— 532— — — Lese l- Lehe- 532. 2* — unten — Werst 1- Warf1. — oben — Lit 1- Lith— 53313. — _ — Voitmershausen l. Woltmershausen» — 533. 9. — — — dem Untergerichte — 534L- den Untergerichten_ ~x — C — — idistavische 1- idistavisische— 5|5crn — 5-jlJ. 4> — nuten ~~■ grossen I« gewissenQ — 551. O. oben das erste und fallt weg* n — 5547« *—■unten st« Kohrmannsche 1- Kehrmannsche. 9- —~oljen — Prahnen 1. Prahmen— czt 5561- Lehnhorst. — 560- * 2. — — — Lehmhorst — — — — ~~ Hohnforst I- Hahnhorst-

— — — — — — — —

5dl. 564569571572. 573573. 5745765S0600.

1911. 14. i, 2. 14





— Kleineres

1* Klüvers-

— 616. - 625.

— — Hadenberg 1. Hodenberg— — gesichert, bequemer 1- zu sichernbegonnen. — — Wigmodungau 1- Wigiuodiagau— unten — Volda 1- Wolda— oben — Häfen l- Höfen— nach viel muss ein Komma stehent• — 17- — — st- Henizbcrg 1- Heinzberg3- — unten — erst 1- jetzt. 2- der Note v- oben statt am lies vom« — — — — nier 1- hier4- — st- herrschenden Creditansichten lies hcri * 14. v. unten sehende Creditansicht. 10. v- unten st- wurde 1- wurden. i- accedirtH. — oben — accedirten 15- — — — der 1- den. !■ RichterstcIIen17- — — —- Richlerstcllc 19- — — — Berathungen 1- Berathung9. — — — desselben 1- des Senats22. nach Schw iegervaters ist hinzuzusetzen : Stiefsohnes oder Stiefvaters. 15. v- oben st- zeigte lies zeigten. 24- — — — Ausgaben 1- Ausgabe.

— 626. — 630.

12. — — 3. — —

— 607— 612— 614-

-

615-

-

Buclidrmkerei

— — —

— Vorbeugung 1. Verminderung — dürfte 1- wird.

von Helar.

W i 1in n u s u. Naumann

in Frankfurt

a. M