Anglizismen in Hispanoamerika: Adoption und Integration, Nivellierung und Differenzierung 9783110489736, 9783110487169

This work undertakes a first empirical and comparative investigation of Anglicisms in 12 Spanish-speaking Latin American

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Anglizismen in Hispanoamerika: Adoption und Integration, Nivellierung und Differenzierung
 9783110489736, 9783110487169

Table of contents :
Inhalt
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemhorizont
1.1.1 Die Diskussion um Spracheinheit und Sprachspaltung in Hispanoamerika
1.1.2 Nivellierende und differenzierende Tendenzen im lateinamerikanischen Spanisch
1.1.3 Der Kontakt mit dem Englischen als Herausforderung für die sprachliche Einheit
1.1.4 Die Zeitungen: Verfechter sprachlicher Einheit und «Einfallstor» für Anglizismen
1.2 Fragestellungen und Hypothesen
1.3 Forschungsüberblick
1.3.1 Bibliographien und ältere Forschung
1.3.2 Jüngere Länder- und Vergleichsstudien
1.4 Methodischer Ansatz und Untersuchungsaufbau
2. Entlehnung und Lehnwortintegration
2.1 Terminologie der sprachlichen Entlehnung
2.1.1 Entlehnung und Lehnwort
2.1.2 Anglizismus
2.1.3 Entlehnung und Code-Switching
2.2 Klassifikationen und Betrachtungsweisen des lexikalischen Lehnguts
2.2.1 Die Klassifikation von Betz
2.2.2 Die Klassifikation von Winter
2.3 Lehnwortintegration
2.3.1 Adoption und Integration
2.3.2 Konformität und Nichtkonformität
2.3.3 Zur Existenz von Integrationsvarianten
3. Entlehnung und Lehnwortadoption in der Zeitungskommunikation
3.1 Zeitungskommunikation und Entlehnung
3.1.1 Printzeitungen
3.1.2 Onlinezeitungen
3.1.3 Was macht die Zeitungen empfänglich für Anglizismen?
3.1.4 Kommunikationskonstellationen bei Entlehnung und Lehnwortadoption
3.2 Pressesprache im hispanoamerikanischen Kontext
3.2.1 Die Zeitungen als Hüter der Idealsprache – Sprachbewusstsein, Leseranwälte und Sprachglossen
3.2.2 Normpräskription durch redaktionsinterne Stilbücher
3.2.3 Nachrichtenagenturen als «Katalysatoren» der Anglizismenadoption
4. Das Korpus zur hispanoamerikanischen Pressesprache
4.1 Der hispanoamerikanische Zeitungsmarkt – Diversifizierung und wachsendes Onlineangebot
4.2 Die gran prensa als Untersuchungsgegenstand
4.2.1 Kurzportraits der untersuchten Zeitungen
4.2.2 Leserschaft im Print- und Onlinesegment
4.2.3 Inhaltliche Zusammensetzung
4.3 Verfahren der Korpuserstellung
4.3.1 Programmierung der Erhebungssoftware
4.3.2 Kompilierungsprozess
4.3.3 Aufbereitung der Anglizismeninventare
4.4 Zusammensetzung und Umfang des Zeitungskorpus
5. Allgemeine Korpusanalyse: Adoption und Integration der Anglizismen
5.1 Quantitative Analyse des Anglizismenwortschatzes
5.1.1 Größe des Anglizismeninventars
5.1.2 Häufigkeitsverteilung
5.1.3 Hochfrequente Anglizismen
5.1.4 Produktivität englischer Etyma
5.2 Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen
5.2.1 Kultur und Gesellschaft
5.2.2 Technik und Technologie
5.2.3 Sport
5.2.4 Wirtschaft und Finanzen
5.2.5 Politik, Recht und Staat
5.2.6 Verkehr und Transport
5.2.7 Wissenschaft und Medizin
5.2.8 Belebte Umwelt
5.2.9 Unbelebte Umwelt
5.2.10 Kein erkennbares Sachgebiet
5.2.11 Quantitative Bedeutung der einzelnen Sachbereiche
5.3 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen
5.4 Graphische Integration der Anglizismen
5.4.1 Phonographematische Integration
5.4.2 Graphemisch-graphotaktische Integration
5.4.3 Orthographische Integration
5.4.4 Quantitative Aspekte der graphischen Anglizismenintegration
5.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen
5.5.1 Genusattribution bei Substantiven
5.5.2 Numerusmarkierung bei Substantiven
5.5.3 Adjektivflexion
5.5.4 Verbflexion
5.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen
5.6.1 Substantive
5.6.2 Adjektive
5.6.3 Verben
6. Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung im Anglizismenwortschatz
6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare
6.1.1 Größe der varietätenspezifischen Anglizismeninventare
6.1.2 Häufigkeitsverteilung
6.1.3 Hochfrequente Anglizismen
6.1.4 Produktivität englischer Etyma
6.2 Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich
6.3 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich
6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich
6.4.1 Graphische Konformität
6.4.2 Produktivität einzelner graphischer Integrationsverfahren
6.4.3 Geographische Distribution von Schreibungsvarianten
6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich
6.5.1 Genusattribution bei Substantiven
6.5.2 Numerusmarkierung bei Substantiven
6.5.3 Geographische Distribution endungsvariierender Verben
6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich
6.6.1 Wortbildungsmorphologische Konformität
6.6.2 Produktivität einzelner Wortbildungsverfahren
6.6.3 Geographische Distribution wortbildungsmorphologischer Varianten
7. Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten
7.1 Areale Verbreitung der Anglizismen
7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen
7.2.1 Messung regionaler Affinitäten durch Korrelationsanalysen
7.2.2 Regionalanglizismen
8. Stilbücher: ein wirksames Mittel der Sprachvereinheitlichung?
8.1 Anspruch und Wirklichkeit: Befolgung konkreter Stilbuchvorgaben in La Nación und El Comercio
8.2 Wirksamkeit der Stilbuchvorgaben jenseits konkreter Beispiele
9. Schlussbetrachtung
Anhang
Homonyme Anglizismen
Regionalanglizismen
Korrelationstabellen
Literaturverzeichnis
Anglizismenverzeichnis

Citation preview

Hendrik Detjen Anglizismen in Hispanoamerika

Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie

Herausgegeben von Claudia Polzin-Haumann und Wolfgang Schweickard

Band 409

Hendrik Detjen

Anglizismen in Hispanoamerika Adoption und Integration, Nivellierung und Differenzierung

Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der ­Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Tag der mündlichen Prüfung: 23.11.2015) Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften in Ingelheim am Rhein

ISBN 978-3-11-048716-9 e-ISBN [PDF] 978-3-11-048973-6 e-ISBN [EPUB] 978-3-11-048768-8 ISSN 0084-5396 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen ­Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: fidus Publikations-Service GmbH, Nördlingen Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

Vorwort Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis einer über vier Jahre währenden Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex «Anglizismen im Spanischen» und führt meine früheren Studienfächer  – Anglistik und Hispanistik  – inhaltlich zusammen. Sie wurde im Oktober 2015 von der Philosophischen Fakultät der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel als Dissertation angenommen und im Mai 2016 mit dem Fakultätspreis ausgezeichnet. Das Interesse an englischstämmigen Wörtern im Spanischen entstand während meines Auslandsstudiums im spanischen Valencia. Dort fiel mir erstmals auf, dass es Unterschiede zwischen «spanischen» und «deutschen» Anglizismen gab. Es wurde weiter verstärkt durch die Fächerschwerpunkte Lateinamerikanisches Spanisch, Kontakt- und Varietätenlinguistik, die am Romanischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vor allem durch Herrn Prof. Dr. Harald Thun, meinen späteren Doktorvater, vertreten wurden. Erste Gehversuche in der Erstellung von Sprachkarten im Rahmen des Atlas lingüístico Diatópico y Diastrático del Uruguay verstärkten mein Interesse an diesem Themenkreis, das schließlich in der Idee mündete, die teils kurios anmutenden Anglizismen in einem größeren geographischen Gebiet vergleichend zu erforschen. Hintergrund war unter anderem die überraschende Feststellung, dass offenbar noch niemand die Anglizismen als Teil der spanischen Gegenwartssprache unter den Vorzeichen «Nivellierung/Differenzierung» und «sprachliche Integration» auch nur annähernd gesamthispanoamerikanisch untersucht hatte. Und das, obwohl sie einerseits Gegenstand lebhafter Debatten sind, andererseits in der Romanistik immer wieder auf Unterschiede zwischen den Anglizismeninventaren einzelner Varietäten des Spanischen bzw. verschiedener romanischer Sprachen hingewiesen wird. Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Harald Thun, der mein Vorhaben von Beginn an mit großem Interesse und Engagement begleitete und mir immer wieder neue Perspektiven auf meinen Untersuchungsgegenstand aufzeigte. Des Weiteren möchte ich Herrn Prof. Dr. Matthias Meyer vom Englischen Seminar der Universität Kiel danken, dass er mir zu Beginn meiner Arbeit Zweifel an meinem auf den ersten Blick etwas unmodischen Thema nahm und gegen Ende wichtige Ratschläge für mich parat hatte. Herrn Prof. Dr. Elmar Eggert danke ich für die Organisation der romanistischen Kolloquien, die mir eine gute Möglichkeit des fachlichen Austausches boten. Auch Herrn Prof. Dr. Gómez Montero gebührt mein Dank, da er während des Studiums mein Interesse am Übersetzen förderte, das mir die Finanzierung der Promotionszeit ermöglichte.

DOI 10.1515/9783110489736-202

VI 

 Vorwort

Silvia Xheneti, Ines Cronjäger und meinen Eltern danke ich für ihre wertvolle moralische und redaktionelle Unterstützung und ihr stets offenes Ohr. Ohne sie wäre diese Arbeit nicht zustande gekommen. Kiel, im Dezember 2016

Inhalt Vorwort 

 V

Abkürzungsverzeichnis 

 XI

Abbildungsverzeichnis 

 XIII

 1 1 Einleitung  1.1 Problemhorizont   1 1.1.1 Die Diskussion um Spracheinheit und Sprachspaltung in Hispanoamerika   1 1.1.2 Nivellierende und differenzierende Tendenzen im lateinamerikanischen Spanisch   3 1.1.3 Der Kontakt mit dem Englischen als Herausforderung für die sprachliche Einheit   5 1.1.4 Die Zeitungen: Verfechter sprachlicher Einheit und «Einfallstor» für Anglizismen   14 1.2 Fragestellungen und Hypothesen   15 1.3 Forschungsüberblick   19 1.3.1 Bibliographien und ältere Forschung   19 1.3.2 Jüngere Länder- und Vergleichsstudien   24 1.4 Methodischer Ansatz und Untersuchungsaufbau   48  52 2 Entlehnung und Lehnwortintegration  2.1 Terminologie der sprachlichen Entlehnung   53 2.1.1 Entlehnung und Lehnwort   53 2.1.2 Anglizismus   54 2.1.3 Entlehnung und Code-Switching   54 2.2 Klassifikationen und Betrachtungsweisen des ­lexikalischen Lehnguts   55 2.2.1 Die Klassifikation von Betz   55 2.2.2 Die Klassifikation von Winter   58 2.3 Lehnwortintegration   62 2.3.1 Adoption und Integration   62 2.3.2 Konformität und Nichtkonformität   63 2.3.3 Zur Existenz von Integrationsvarianten   72

VIII 

 Inhalt

3

Entlehnung und Lehnwortadoption in der Zeitungskommunikation   81 3.1 Zeitungskommunikation und Entlehnung   81 3.1.1 Printzeitungen   81 3.1.2 Onlinezeitungen   84 3.1.3 Was macht die Zeitungen empfänglich für Anglizismen?   89 3.1.4 Kommunikationskonstellationen bei Entlehnung und Lehnwortadoption   94 3.2 Pressesprache im hispanoamerikanischen Kontext   96 3.2.1 Die Zeitungen als Hüter der Idealsprache – Sprachbewusstsein, Leseranwälte und Sprachglossen   97 3.2.2 Normpräskription durch redaktionsinterne Stilbücher   102 3.2.3 Nachrichtenagenturen als «Katalysatoren» der Anglizismenadoption   116 4 4.1

 129 Das Korpus zur hispanoamerikanischen Pressesprache  Der hispanoamerikanische Zeitungsmarkt – ­Diversifizierung und wachsendes Onlineangebot   130 4.2 Die gran prensa als Untersuchungsgegenstand   136 4.2.1 Kurzportraits der untersuchten Zeitungen   137 4.2.2 Leserschaft im Print- und Onlinesegment   145 4.2.3 Inhaltliche Zusammensetzung   149 4.3 Verfahren der Korpuserstellung   152 4.3.1 Programmierung der Erhebungssoftware   152 4.3.2 Kompilierungsprozess   154 4.3.3 Aufbereitung der Anglizismeninventare   154 4.4 Zusammensetzung und Umfang des Zeitungskorpus   155 5

Allgemeine Korpusanalyse: Adoption und ­Integration der Anglizismen   160 5.1 Quantitative Analyse des Anglizismenwortschatzes   161 5.1.1 Größe des Anglizismeninventars   161 5.1.2 Häufigkeitsverteilung   162 5.1.3 Hochfrequente Anglizismen   163 5.1.4 Produktivität englischer Etyma   173 5.2 Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen   174 5.2.1 Kultur und Gesellschaft   177 5.2.2 Technik und Technologie   197 5.2.3 Sport   208 5.2.4 Wirtschaft und Finanzen   217

Inhalt 

 IX

 223 Politik, Recht und Staat  Verkehr und Transport   226 Wissenschaft und Medizin   228 Belebte Umwelt   231 Unbelebte Umwelt   232 Kein erkennbares Sachgebiet   233 Quantitative Bedeutung der einzelnen Sachbereiche   236 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen   237 Graphische Integration der Anglizismen   241 Phonographematische Integration   242 Graphemisch-graphotaktische Integration   250 Orthographische Integration   263 Quantitative Aspekte der graphischen Anglizismenintegration   264 5.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen   268 5.5.1 Genusattribution bei Substantiven   269 5.5.2 Numerusmarkierung bei Substantiven   279 5.5.3 Adjektivflexion   290 5.5.4 Verbflexion   292 5.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen   295 5.6.1 Substantive   296 5.6.2 Adjektive   319 5.6.3 Verben   324

5.2.5 5.2.6 5.2.7 5.2.8 5.2.9 5.2.10 5.2.11 5.3 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4

6

Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung im Anglizismenwortschatz   325 6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare   325 6.1.1 Größe der varietätenspezifischen Anglizismeninventare   326 6.1.2 Häufigkeitsverteilung   331 6.1.3 Hochfrequente Anglizismen   333 6.1.4 Produktivität englischer Etyma   335 6.2 Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich   336 6.3 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich   341 6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich   345 6.4.1 Graphische Konformität   346 6.4.2 Produktivität einzelner graphischer Integrationsverfahren   351 6.4.3 Geographische Distribution von Schreibungsvarianten   359 6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich   364 6.5.1 Genusattribution bei Substantiven   365

X  6.5.2 6.5.3 6.6 6.6.1 6.6.2 6.6.3

 Inhalt

Numerusmarkierung bei Substantiven   374 Geographische Distribution endungsvariierender Verben   389 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich   391 Wortbildungsmorphologische Konformität   391 Produktivität einzelner Wortbildungsverfahren   394 Geographische Distribution wortbildungsmorphologischer Varianten   400

7

Areale Verbreitung der Anglizismen und ­Herausbildung regionaler Varietäten   411 7.1 Areale Verbreitung der Anglizismen   412 7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen   416 7.2.1 Messung regionaler Affinitäten durch Korrelationsanalysen   416 7.2.2 Regionalanglizismen   427 8 8.1 8.2

 430 Stilbücher: ein wirksames Mittel der Sprachvereinheitlichung?  Anspruch und Wirklichkeit: Befolgung konkreter Stilbuchvorgaben in La Nación und El Comercio   431 Wirksamkeit der Stilbuchvorgaben jenseits konkreter Beispiele   435

9 Schlussbetrachtung 

 439

 449 Anhang  Homonyme Anglizismen   449 Regionalanglizismen   459 Korrelationstabellen   463 Literaturverzeichnis 

 468

Anglizismenverzeichnis 

 481

Abkürzungsverzeichnis Länder- und Zeitungskürzel AR Argentinien AR CLA Argentinien: Clarín Argentinien: La Nación AR NAC BO Bolivien Bolivien: El Deber BO DEB Bolivien: La Razón BO RAZ CH Chile Chile: El Mercurio CH MER Chile: La Tercera CH TER Costa Rica CR Costa Rica: La Nación CR NAC DE Deutschland EC Ecuador Ecuador: El Comercio EC COM Ecuador: El Universo EC UNIV ES Spanien KO Kolumbien Kolumbien: El Tiempo KO TIE MX Mexiko Mexiko: El Universal MX UNIV Mexiko: La Jornada MX JOR PA Panama Panama: La Estrella de Panamá PA ESTR Panama: La Prensa PA PRE PE Peru PE COM Peru: El Comercio PE REP Peru: La República PY Paraguay Paraguay: ABC Color PY ABC PY ÚLT Paraguay: Última Hora UY Uruguay UY OBS Uruguay: El Observador Uruguay: El País UY PAI VZ Venezuela VZ NAC Venezuela: El Nacional VZ ÚLT Venezuela: Últimas Noticias

DOI 10.1515/9783110489736-204

XII 

 Abkürzungsverzeichnis

Sonstige Abkürzungen Adj. Adjektiv Adv. Adverb AmE US-amerikanisches Englisch am. US-amerikanisch AS Ausgangssprache/ausgangssprachlich Britisches Englisch BrE Cambridge Dictionary (Onlineausgabe) CDO Kanadisches Englisch KanE Longman Dictionary of Contemporary English (2003) DCE Diccionario panhispánico de dudas (Onlineausgabe) DPD Diccionario de la Real Academia Española (Onlineausgabe) DRAE Duden (Onlineausgabe) Dud dt. Deutsch engl. Englisch frz. Französisch GPK Graphem-Phonem-Korrespondenzregel(n) guar. Guaraní hisp.am. Hispanoamerikanisch lat. Lateinisch LW Lehnwort Metaphorischer Gebrauch met. Stilbuch (Manual de Estilo) der ecuadorianischen Zeitung El Comercio MECOM Stilbuch (Manual de Estilo) der argentinischen Zeitung La Nación MENAC Stilbuch (Manual de Español Urgente) der Agencia EFE MEU Merriam-Webster Dictionary and Thesaurus (Onlineausgabe) MW N. Nomen OED Oxford English Dictionary (Onlineausgabe) onomat. Onomatopoetisch PGK Phonem-Graphem-Korrespondenzregel(n) Pl. Plural QQ-Suffix Quantifizierend-qualifizierendes Suffix (z. B. -azo, -ito) reg. Regional Real Academia Española RAE RF Relative Frequenz Sg. Singular sp. Spanisch sp. + Länderkürzel Regionale Varietät des Spanischen s.p. Ohne Seitenangabe TF Tokenfrequenz TTV Type-Token-Verhältnis ugs. Umgangssprachlich V. Verb WAN-IFRA World Association of Newspapers and News Publishers ZS Zielsprache/zielsprachlich

Abbildungsverzeichnis Graphiken Abb. 1: Abb. 2: Abb. 3: Abb. 4: Abb. 5: Abb. 6: Abb. 7: Abb. 8: Abb. 9: Abb. 10: Abb. 11: Abb. 12: Abb. 13: Abb. 14: Abb. 15: Abb. 16: Abb. 17: Abb. 18: Abb. 19: Abb. 20: Abb. 21: Abb. 22: Abb. 23: Abb. 24: Abb. 25: Abb. 26: Abb. 27: Abb. 28: Abb. 29: Abb. 30: Abb. 31: Abb. 32: Abb. 33: Abb. 34: Abb. 35: Abb. 36:

Gliederung des Lehnwortschatzes nach Betz (Winter 2005: 33) Klassifikation des Lehnwortschatzes nach Winter 2005: 49 (Beispiele aus dem Korpus der vorliegenden Arbeit) Einordnung graphischer Varianten in das Klassifikationsschema Konformität auf phonischer Ebene (nach Winter-Froemel 2011: 101; sp. Beispiele aus dem Korpus der vorliegenden Arbeit) Konformität auf graphischer Ebene (nach Winter-Froemel 2011: 101; Beispiele aus dem Korpus) Konformität der Pluralmarkierung (Beispiele aus dem Korpus) Prozess der Lehnwortintegration Lehnwortadoption in der Zeitungsproduktion (redaktionsinterner Ablauf nach Bell 1991: 35; Übersetzung d. Verf.) Häufigkeitsverteilung der Anglizismen (Types) Wortklassenzugehörigkeit der 200 häufigsten Anglizismen (Types) Sachgebietszugehörigkeit der 200 häufigsten Anglizismen (Types) Häufigkeitsverteilung der Anglizismen (Lemmata) Englische Ausgangsformen und Anglizismen Quantitative Bedeutung der Sachbereiche Phonographematik und graphische Lehnwortintegration Relative Frequenz graphischer Konformitätsklassen Graphische Konformitätsklassen nach Wortart Relative Frequenz graphischer Integrationsverfahren Relative Frequenz der Genera Relative Frequenz der Konformitätsklassen bei der Pluralbildung Relative Frequenz der Adjektivflexionsklassen Relative Frequenz der Verbflexionsklassen Relative Frequenz zielsprachlicher Derivationsverfahren Relative Frequenz zielsprachlicher Kompositionsverfahren Relative Frequenz zielsprachlicher Kürzungsverfahren Absolute Frequenz substantivischer Wortbildungen Absolute Frequenz der Adjektivpräfixe und -suffixe Absolute Frequenz adjektivischer Wortbildungen Relative Anglizismenfrequenz im Ländervergleich Produktivität englischer Etyma im Ländervergleich Varietätenspezifische Gewichtung der von Anglizismen am stärksten betroffenen Sachbereiche Varietätenspezifische Gewichtung der von Anglizismen am stärksten betroffenen Wortklassen Vergleich der graphischen Konformität der Anglizismen Vergleich der graphischen Konformität hochfrequenter Anglizismen Vergleich der graphischen Konformität auf der Textebene Frequenzunterschiede der Integrationstypen → und → 

DOI 10.1515/9783110489736-205

56 59 60 65 66 70 74 128 163 165 168 169 174 236 243 265 266 268 278 289 292 295 306 310 317 317 321 323 328 336 340 345 348 349 350 350

XIV  Abb. 37: Abb. 38: Abb. 39: Abb. 40: Abb. 41: Abb. 42: Abb. 43: Abb. 44: Abb. 45: Abb. 46: Abb. 47: Abb. 48: Abb. 49: Abb. 50: Abb. 51: Abb. 52: Abb. 53:

 Abbildungsverzeichnis

Frequenzunterschiede bei der Akzentschreibung Frequenzunterschiede bei der Substitution von  Frequenzunterschiede bei der Substitution von  Frequenzunterschiede bei der Substitution von  Frequenzunterschiede bei der Substitution des wortinitialen durch vor Konsonantengraphem Frequenzunterschiede bei ZS-Bindestrichschreibungen Frequenzunterschiede bei ZS-Getrenntschreibungen Frequenzunterschiede bei ZS-Zusammenschreibungen Vergleich der Konformität von Pluralbildungen Frequenz substantivischer Wortbildungen im Vergleich Frequenz adjektivischer Wortbildungen im Vergleich Adjektivische Wortbildungen auf der Textebene im Vergleich Varietätenspezifische Produktivität verschiedener Wortbildungs­verfahren Derivationsverfahren im Vergleich Kompositionsverfahren im Vergleich Kürzungsverfahren im Vergleich Differenzierung bei niederfrequenten, Nivellierung bei hochfrequenten Anglizismen

353 354 355 356 357 358 358 359 378 392 393 394 395 396 398 399 415

Tabellen 

 XV

Tabellen Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Tabelle 17: Tabelle 18: Tabelle 19: Tabelle 20: Tabelle 21: Tabelle 22: Tabelle 23: Tabelle 24: Tabelle 25: Tabelle 26: Tabelle 27:

Entwicklung der Titelvielfalt hispanoamerikanischer Zeitungen 130 Entwicklung der Auflagenzahlen hispanoamerikanischer Zeitungen 132 Reichweite hispanoamerikanischer Zeitungen 133 Onlinezeitungen und Internetnutzer 134 Leserschaft der untersuchten Zeitungen im Printsegment 146 Leserschaft der untersuchten Zeitungen im Onlinesegment 148 Rubriken und Beilagen der untersuchten Zeitungen 150 Zusammensetzung und Umfang des Zeitungskorpus 130 Absolute und relative Frequenz der Anglizismen im Gesamtkorpus 162 Die 200 häufigsten Anglizismen im Gesamtkorpus 170 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen 238 Genusvariierende Anglizismen 277 Endungsvariierende Verbanglizismen 294 Derivation substantivischer Anglizismen durch spanische Nominalsuffixe162 Derivation substantivischer Anglizismen durch quantifizierend298 qualifizierende Suffixe Derivation substantivischer Anglizismen durch neoklassische Präfxie 299 Derivation susbtantivischer Anglizismen durch neoklassische Suffixe 300 Derivation substantivischer Anglizismen durch Lehnpräfixe 301 Derivation substantivischer Anglizismen durch Lehnsuffixe 302 Derivation durch spanische Adjektivierungssuffixe 320 Derivation durch neoklassische Adjektivierungssuffixe 321 Absolute und relative Anglizismenfrequenz in den untersuchten Zeitungen327 Anglizismenfrequenz auf der Wortschatz- und der Textebene im Vergleich329 Hochfrequente Anglizismen im Ländervergleich 333 Auszug aus einer binären Okkurrenztabelle (Anglizismen in den Länderkorpora)417 Auszug aus einer nicht binären Okkurrenztabelle (Wahl von Wortbildungsvarianten)418 Beispiel einer Korrelationsmatrix (Korrelation der Anglizismeninventare; Schattierung gemäß Korrelationsintensität) 419

XVI 

 Abbildungsverzeichnis

Karten Karte 1: Karte 2: Karte 3: Karte 4: Karte 5: Karte 6: Karte 7: Karte 8: Karte 9: Karte 10: Karte 11: Karte 12: Karte 13: Karte 14: Karte 15: Karte 16: Karte 17: Karte 18: Karte 19: Karte 20: Karte 21:

Karte 22: Karte 23: Karte 24:

Untersuchungsgebiet und Erhebungspunkte 129 Anglizismenfrequenz im Untersuchungsgebiet 331 Gebiete mit erhöhtem Anteil seltener Anglizismen 332 Über- und unterrepräsentierte Sachbereiche I 338 Über- und unterrepräsentierte Sachbereiche II 339 Über- und unterrepräsentierte Wortklassen 343 Geographische Schwerpunkte der Verstöße gegen die spanische Graphemik351 Distribution graphischer Varianten: sandwich, volleyball, reggaeton, ticket364 Geographische Schwerpunkte der Genusvariation 366 Unterschiedliche Grade freier Genusvariation: internet, laptop, tablet, commodity369 Komplementäre Genusdistribution: remake, performance, pijama, fashion week374 Geographische Schwerpunkte der Pluralvariation 376 Unterschiedliche Grade freier Pluralvariation: doodle, PC, rally, test380 Teilweise vereinheitlichte Pluralvarianten: playoff, web, spot, laptop382 Weitgehend komplementär verteilte Pluralvarianten: software, call center, like, grand slam384 Komplementär verteilte Pluralvarianten: sexi, póster, gadget, gamer386 Koexistenz von drei Pluralvarianten: DJ, escáner, jeans, láser388 Distribution von Verbvarianten: checar/chequear, chocar/ choquear, liderar/liderizar, postar/postear390 Geographische Schwerpunkte wortbildungsmorphologischer Variation401 Koexistenz wortbildungsmorphologischer Varianten: tablet/ tableta, liderato/liderazgo, post/posteo, test/testeo404 Teilweise komplementär verteilte Wortbildungsvarianten: doping/ dopaje, basketball/basquet, computador/computadora, beatle/ beatlesco407 Komplementär verteilte Wortbildungsvarianten: ticket/tiquete, funky/funkero, pop/popero, shooter/chutero410 Regionale Bündelungen: Etyma und drei Frequenzintervalle des Anglizismeninventars422 Regionale Bündelungen: Schreibungs-, Genus-, Plural-, Verb- und Wortbildungsvarianten426

1 Einleitung 1.1 Problemhorizont 1.1.1 Die Diskussion um Spracheinheit und Sprachspaltung in Hispanoamerika Die Frage nach der Einheit des Spanischen, der unidad de la lengua, ist eines der großen Themen der Hispanophonie. Sie wurde mit Blick auf das Verhältnis des europäischen gegenüber dem amerikanischen Spanisch «seit dem ausgehenden 19.  Jahrhundert unter dem Gesichtspunkt ‹Spracheinheit oder Sprachspaltung?› geführt. Die beiden Positionen waren dabei eng mit verschiedenen Auffassungen zum Verhältnis zwischen Spanien und Hispanoamerika1 nach dem Ende der Kolonialzeit verwoben» (Lebsanft 2000, 665). Nach der Auflösung des spanischen Kolonialreichs waren in den nun unabhängigen Nationen Hispanoamerikas zunächst Bestrebungen entstanden, sich politisch und kulturell endgültig von den ehemaligen spanischen Kolonialherren zu lösen und dieser Entwicklung auch sprachlich Rechnung zu tragen. Besonders deutlich war der antiespañolismo in Argentinien, wo mit dem sogenannten idioma nacional eine «Nationalsprache» gefordert und gefördert wurde, deren Bezeichnung allein bereits unmissverständlich den Abspaltungswunsch vom castellano oder español zum Ausdruck brachte (Lebsanft 2000, 664). Doch der Wunsch nach sprachlicher Eigenständigkeit war schon in dieser frühen Phase keineswegs absolut. Die länderspezifischen Gegebenheiten sollten bei der Herausbildung der «Nationalsprachen» zwar Berücksichtigung finden; gleichzeitig wurde aber die gemeinsame Verpflichtung aller hispanophonen Länder anerkannt, die spanische Sprache zu pflegen (Ávila 1995, 115). Ziel war eine «unidad de una lengua emancipada, cuya transformación progresiva se haría entre todos, sin predominio de ninguno» (Ávila 1995, 115). Die Bemühungen um idiomas nacionales wurden bald aufgegeben, da «zur politischen Identitätsstiftung […] eine ‹eigene› Gemeinsprache nicht mehr als notwendig empfunden [wurde]» (Lebsanft 2000, 665). Die Bestrebungen verlagerten sich also relativ schnell von größtmöglicher sprachlicher Eigenständigkeit hin zur Koexistenz

1 Unter «Hispanoamerika» bzw. «hispanoamerikanisch» werden in dieser Arbeit die Länder Lateinamerikas verstanden, in denen Spanisch den Status der Amtssprache hat. Nicht berücksichtigt werden dabei aufgrund der knappen Datenlage einige Staaten Mittelamerikas (Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua) und der Karibik (Kuba, Dominikanische Republik, Puerto Rico). DOI 10.1515/9783110489736-001

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gleichberechtigter nationaler Varietäten, die neben ihren jeweiligen Eigenheiten die sprachliche Einheit des «Gesamt-Spanischen» bewahren sollten. Im Grunde ist es dieses Nebeneinander von länderspezifischen Besonderheiten und übergeordneten Gemeinsamkeiten, das bis heute das sprachliche Selbstverständnis in den hispanophonen Ländern prägt. Dabei wurde der sprachlichen Einheit im Laufe der Zeit eine immer größere Bedeutung zugemessen. So forderte der große spanische Philologe Dámaso Alonso im Jahr 1978: «Tenemos que trabajar por la lengua. No movidos por un sentimiento nacionalista. Es un sentimiento de hermandad de veinte países. Nada de nacionalismos aisladores […]. El destino de nuestra lengua es el de ser vínculo de hermandad, de paz y de cultura, entre los cientos y cientos de millones de seres que, en proporción siempre creciente, la han de hablar en el siglo XXI y en los siglos y siglos de un larguísimo porvenir» (Enguita Utrilla 1988, 73).

Die gemeinsame Sprache wird als starkes Bindeglied zwischen all ihren Sprechern angesehen. Ihr wird das Potenzial zugeschrieben, nationalistische Tendenzen zu verhindern und so der Sprachgemeinschaft zu größerem politischen Gewicht in der Weltgemeinschaft zu verhelfen. In jüngerer Zeit ist es vor allem die gefühlte Bevormundung durch die als übermächtig und omnipräsent empfundenen USA, die den Wunsch nach sprachlicher Geschlossenheit in den Ländern Hispanoamerikas verstärkt. Die Forderung nach der «internationalen Einheit» aller spanischsprachigen Länder geht dabei über die Ebene der Sprache hinaus: Motiviert wird sie nicht nur durch sprachliche und kulturelle, sondern vor allen Dingen durch wirtschaftliche Interessen (Ávila 1995, 115). Der wirtschaftliche und kulturelle Druck, der vom großen Nachbarn im Norden zweifelsohne ausgeht, schweißt die hispanophonen Länder somit weiter zusammen. Es entsteht «eine neue, sehr pragmatisch ausgerichtete Interessengemeinschaft der hispanophonen Länder […], die einen einheitlichen Wirtschafts- und damit auch Kommunikationsraum erstrebenswert erscheinen lässt» (Lebsanft 2000, 665). Die Sprache wird heute also als das Merkmal schlechthin angesehen, an dem sich die kulturelle und wirtschaftliche Eigenständigkeit Hispanoamerikas ablesen lässt. Die Wahrung der sprachlichen Einheit hat für die Sprachgemeinschaft daher eine ganz besondere Bedeutung.

1.1 Problemhorizont 

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1.1.2 Nivellierende und differenzierende Tendenzen im lateinamerikanischen Spanisch Auch in der hispanistischen Forschung spielt die Frage nach Einheit und Vielfalt im Spanischen eine herausgehobene Rolle. Sie wird in den meisten der wichtigsten Monographien zum lateinamerikanischen Spanisch berührt (Rosenblat 1970; Fontanella de Weinberg 1993; Lope Blanch 1977). Auch Fachkongresse widmen sich immer wieder dem Thema (z. B. der Congreso internacional de la lengua española des Instituto Cervantes, Valladolid 2001). Die Forschungsmeinung deckt sich dabei weitgehend mit den Nivellierungsbestrebungen der Sprachgemeinschaft. Denn allen Widrigkeiten zum Trotz hat sich das Spanische im Zuge seiner Ausbreitung seine grundlegende Einheit bewahrt. Frühere Befürchtungen, das Spanische könnte ein ähnliches Schicksal ereilen wie das Vulgärlatein und es könnte seiner zunehmenden Fragmentierung zum Opfer fallen, haben sich bislang nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil, die Sprache ist «probablemente la menos diversificada de las grandes lenguas de cultura, a pesar de que las condiciones en que tuvo lugar su fragmentación dialectal, y aun su propia existencia actual, fueron y han sido contrarias al ideal de unidad» (López García 1992, 3). Ángel Rosenblat fasst das Verhältnis von lateinamerikanischem und europäischem Spanisch im Spannungsfeld von Nivellierung und Differenzierung folgendermaßen zusammen: «En cuatro siglos y medio de vida, el español hispanoamericano tiene, desde el Río Grande hasta Tierra del Fuego, una portentosa unidad, mayor que la que hay desde el norte al sur de la Península Ibérica. Esta unidad está dada, mucho más que por los rasgos peculiares del español hispanoamericano (seseo, pérdida de la persona vosotros, loísmo, etc.), por lo que el habla de Hispanoamérica tiene de común con el castellano general: la unidad (unidad, no identidad) del sistema fonemático, morfológico y sintáctico. Es decir, el vocalismo y el consonantismo, el funcionamiento del género y del número, las desinencias personales, temporales y modales del verbo, el sistema pronominal y adverbial, los moldes oracionales, el sistema preposicional, etc. Y aun el fondo constitutivo del léxico: las designaciones de parentesco, los nombres de las partes del cuerpo o de los animales y objetos más comunes, las fórmulas de la vida social. Los numerales, etc. Al pan lo seguimos llamando pan, y al vino, vino» (Rosenblat 1970, 52s.).

Der innere Zusammenhalt der hispanoamerikanischen Varietäten ergibt sich demnach gerade nicht aus den Merkmalen, die sie vom europäischen Spanisch abgrenzen, sondern durch die gemeinsamen Grundlagen im Phoneminventar, der Morphologie und der Syntax sowie einen Grundstock an gemeinsamer Lexik, die zugleich ein verbindendes Merkmal aller Varietäten des Spanischen sind.

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Diese wirken in stärkerem Maße einend, als die spezifisch hispanoamerikanischen Charakteristika den Varietätenraum von Europa abgrenzen. Doch selbstverständlich kommt es in einer Sprache mit einer derart weiten Verbreitung wie dem Spanischen im Laufe ihrer Entwicklung zu Divergenzen, für die sprachhistorisch neben endogenen Entwicklungen vor allem die Herkunft der Siedler, der Kontakt mit indigenen Sprachen und einer neuen Umgebung und die Kontaktintensität mit dem spanischen Mutterland verantwortlich gemacht werden. Der Bereich der Sprache, der am stärksten von der internen Differenzierung betroffen ist, ist die Lexik: «Es innegable empero que en un idioma extendido por tan extensos territorios y con tantos millones de hablantes debe haber diferencias internas más o menos acusadas. En los profundos niveles lingüísticos correspondientes a la fonología y a la gramática estas divergencias no son particularmente graves; en la fonética y, sobre todo, en el vocabulario son fácilmente perceptibles para cualquiera» (Moreno de Alba 2001, s.p.).

Wie sind diese Unterschiede mit Blick auf die Frage nach Nivellierung und Differenzierung zu bewerten? Rosenblat erwähnt im oben angegebenen Zitat bereits, dass der Begriff der sprachlichen Einheit (sp. unidad) nicht mit dem der völligen Übereinstimmung (sp. identidad) zu verwechseln ist. Einzelne diasystematische Unterschiede – sei es im Bereich der Lautung, des Wortschatzes oder der Syntax – beeinträchtigen die Einheit der Sprache nicht; das ausschlaggebende Kriterium ist vielmehr die Interkomprehensibilität: «Puede afirmarse, pues, que junto a la diferenciación regional y hasta local, hay cierta tendencia a la unidad hispanoamericana. […] La diversidad regional es inevitable y no afecta a la unidad si se mantiene, como hasta ahora, la mutua comprensión» (Rosenblat 1970, 51s.). Fast 40 Jahre nach Rosenblat ist dies noch der Fall, wie Palacios Alcaine schreibt: «En el español hispanoamericano hay diferencias, a veces notables, que sin embargo no llegan a ser tan profundas como para impedir la comprensión entre los hablantes de los distintos países» (Palacios Alcaine 2006, 175). Dabei hängt die gegenseitige Verständlichkeit natürlich von den jeweils betrachteten Varietäten innerhalb des Diasystems ab: «Hay una unidad del español americano porque ese español americano reposa en una comunidad de lengua española. Claro que esa comunidad es sobre todo la de la lengua culta, la de la conferencia o la clase universitaria, la del ensayo o el libro científico, la de la literatura, la de la poesía, y aun la de la prensa […]» (Rosenblat 1970, 53).

Als besonders nivelliert kann demnach die norma culta gelten, die unter anderem in der Presse Verwendung findet. In diastratisch niedrigeren Varietäten ist die interne Differenzierung dagegen größer, so dass «las normas lingüísticas popu-

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lares de diferentes regiones tienen mayor diferenciación entre sí que las normas cultas de esas mismas regiones» (Palacios Alcaine 2006, 175s.). Anders ausgedrückt: «[S]in dificultad y con deleite leemos las obras de los escritores [hispano-] americanos sobre historia, literatura, filosofía; pero en llegando a lo familiar o lo local, necesitamos glosarios» (Moreno de Alba 2001, s.p.). In aller Kürze kann man somit das Verhältnis von nivellierenden und differenzierenden Tendenzen innerhalb der lateinamerikanischen Varietäten des Spanischen als diasystematisch stratifizierte Vielfalt innerhalb der Einheit bezeichnen («diversidad dentro de la unidad», Palacios Alcaine 2006, 1), wobei Einheit vor allem in der gehobenen Sprachnorm besteht. Oder, um es poetischer mit dem Diktum Ángel Rosenblats zusammenzufassen: «Por encima [del] fondo común las divergencias son sólo pequeñas ondas en la superficie de un océano inmenso» (Rosenblat 1970, 52s.)

1.1.3 Der Kontakt mit dem Englischen als Herausforderung für die sprachliche Einheit Die zuvor angeführte Bemerkung Rosenblats, die «bestehenden Divergenzen im Spanischen» seien «angesichts der Gemeinsamkeiten lediglich kleine Wellen auf einem riesigen Ozean», stammt aus einer Zeit, in der die Beeinflussung des Spanischen und vieler anderer Sprachen durch das Englische gerade erst an Fahrt aufnahm. Inzwischen wird im Kontakt mit dem Englischen jedoch eine der größten Gefahren für die Einheit des Spanischen gesehen, und es ist eine überraschend lebhafte Diskussion über das «Anglizismenproblem» entbrannt (Schmitt 2005, 80), bei der immer wieder sprachpuristische mit laissez-faire-Positionen kollidieren (Moreno de Alba 1992, 200–201). Tatsächlich ist die Anglizismenfrage eines der meistdiskutierten Themen der zeitgenössischen Linguistik (Torrent-Lenzen 2006, 115). Dies liegt auch daran, dass «los numerosos anglicismos [compiten] […] con el ideal de lengua hispánica y con el sentido de construir una comunidad lingüística supranacional, fuerzas positivamente conservadoras todas ellas» (Torrent-Lenzen 2006, 114). Die Anglizismenfrage und die Frage nach der sprachlichen Einheit des Spanischen sind also eng miteinander verbunden. Bevor näher auf die möglichen Auswirkungen des englischen Adstrats auf das Diasystem des Spanischen eingegangen werden kann, muss die historische Entwicklung des Sprachkontakts betrachtet werden. Denn einerseits gibt es dabei Konstanten, die die hispanoamerikanischen Varietäten einen, indem sie das hispanoamerikanische vom europäischen Spanisch abgrenzen. Andererseits

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gibt es Sprachkontaktvariablen, die in den einzelnen Varietäten unterschiedlich ausgeprägt sind. Günther Haensch unterteilt den Sprachkontakt zwischen den Varietäten des Spanischen dies- und jenseits des Atlantiks und den Gebersprachen Französisch und Englisch vor dem digitalen Zeitalter in die zwei Zeitabschnitte «Kolonialzeit» und «19./20. Jahrhundert» (Haensch 1995, 241ss.). Die Kolonialzeit zeichnet sich demnach durch eine von den spanischen Kolonialherren betriebene kulturelle und sprachliche Isolation der Kolonien gegenüber anderen europäischen Sprachen als dem Spanischen aus. Auf lexikalischer Ebene hat dies zunächst zu einer weitgehenden Nivellierung der Lehnwortinventare im Spanischen dies- und jenseits des Atlantiks geführt. Nach und nach ist das amerikanische Spanisch aber anders als sein europäisches Gegenstück mit den benachbarten Kolonialsprachen – etwa dem Englischen in der Karibik – in Kontakt getreten. Die daraus entstandenen préstamos intercoloniales sorgten für erste Unterschiede zwischen den Lehnwortschätzen der beiden Hauptvarietäten des Spanischen, die durch den fortgesetzten Einfluss des Französischen auf das europäische Spanisch noch vertieft wurden. Im 18. Jahrhundert emanzipierten sich die Länder Lateinamerikas mehr und mehr, wollten sich von der Vormachtstellung Spaniens befreien und suchten daher nach neuen kulturellen Vorbildern, die sie in Frankreich und England fanden. Neben den préstamos intercoloniales wurde nun auch eigenständig Sprachmaterial aus dem Französischen und Englischen entlehnt. In Spanien blieb hingegen das Französische die bedeutendste Quelle sprachlicher Entlehnungen, und auch Anglizismen gelangten vornehmlich über das Französische in den europäisch-spanischen Wortschatz. So vertieften sich die Unterschiede in den Lehnwortinventaren des europäischen und amerikanischen Spanisch. Im 19. Jahrhundert wurden sie noch weiter verstärkt, da von nun an die USA in Hispanoamerika an politischem, kulturellem und mithin sprachlichem Einfluss gewannen. Währenddessen blieb die Situation in Spanien unverändert, wo «direkte Entlehnung aus dem Englischen […] bis zum Beginn des 20.  Jahrhunderts so selten ist, dass sie fast als Ausnahme erscheint» (Haensch 1969, 27). Im 20. Jahrhundert sind die Beziehungen zwischen Lateinamerika und den USA dann von einem unverhohlenen Vormachtsanspruch letzterer auf dem südlichen Nachbarkontinent geprägt. Die Roosevelt Corollary von 1904 gibt eine politische Leitlinie vor, der zufolge Südamerika als ausschließliche Einflusssphäre der USA betrachtet wurde (Rajagopalan 2006, 148). Diese Sichtweise sollte das Verhältnis zwischen Nord und Süd bis zum Ende des Kalten Krieges prägen. Eine weitere Intensivierung des englisch-spanischen Sprachkontakts in Lateinamerika erfolgte nach der Revolution in Kuba mit der Gründung der Alliance for Progress und des Peace Corps (Vélez-Rendón 2003, 187).

1.1 Problemhorizont 

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Als wesentlicher Unterschied zwischen europäischem und amerikanischem Spanisch – und zugleich als Gemeinsamkeit der hispanoamerikanischen Varietäten – lässt sich mit Blick auf den Kontakt mit dem Englischen also eine deutlich längere, direkte Beeinflussung der letzteren festhalten. In Spanien wurde das Französische erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts als wichtigste Gebersprache durch das Englische abgelöst, während der Kontakt zum Englischen in Lateinamerika viel länger zurückreicht. Zudem ist der direkte Einfluss der USA in Lateinamerika aus geographischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Gründen historisch betrachtet viel intensiver und älter als in Europa. Abgesehen von den grundlegenden Gemeinsamkeiten der hispanoamerikanischen Varietäten sind die historischen und aktuellen Voraussetzungen, denen der Sprachkontakt einzelner Varietäten mit dem Englischen unterliegt, aber keineswegs überall gleich. Betrachtet man etwa die geographische Nachbarschaft von Sprachräumen als eine wesentliche Voraussetzung für direkten, interpersonellen Sprachkontakt, sind die Unterschiede offensichtlich: Abgesehen von einigen kleinen Sprachinseln des Englischen in Südamerika nimmt die Nähe zum englischen Sprachraum – und damit die Möglichkeit zum direkten, interpersonellen Sprachkontakt – mit zunehmender Distanz zur US-amerikanisch-mexikanischen Grenze ab. Unter Verweis auf das «Ausstrahlungszentrum USA» (Schweickard 1998, 291) wird das Zentrum des angloamerikanischen Einflusses auf die spanische Lexik in der Forschung denn auch traditionell in Mexiko und Mittelamerika verortet. Ein zweiter, den Sprachkontakt differenzierender Faktor sind direkte Sprachkontaktsituationen, die sich in einigen Ländern historisch durch anglophone Minderheiten herausgebildet haben. Hier ist vor allem an Argentinien zu denken: Im «‹most British› of Latin American countries given its earlier history of contact with British nationals» (Friedrich 2003, 178) wird seit dem frühen 19.  Jahrhundert Englisch gesprochen.2 Bis heute ist Englisch die Sprache der Alltagskommunikation in einer Region um Córdoba, wenngleich der direkte Sprachkontakt trotzdem eher eine Ausnahme darstellt (Born 1999, 16). Noch immer zeugen zahlreiche To­ponyme in dem Land von der historischen Präsenz der Briten.3 Weniger bedeutsam ist die Adstratsituation in Kolumbien, wo einige karibische Inseln eine historisch verwurzelte englischsprachige Minderheit beheimaten. Hier hat der Sprachkontakt zur Entstehung einer Kreolsprache geführt, ist aber auf

2 Zur Geschichte der britischen Präsenz in Argentinien cf. Clelia Moyano (1997); zur Soziolinguistik des Englischen in Argentinien cf. Maersk Nielsen (2003, 200ss.). 3 Im Großraum Buenos Aires beispielsweise die Toponyme Banfield, Temperley oder Claypole (eigene Recherche).

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die wenigen abgelegenen Inseln begrenzt (cf. González 2010, 332–337). Auch in Panama gab es mit der Kanalzone lange Zeit ein Gebiet, in dem Englisch und Spanisch direkt miteinander in Kontakt treten konnten (cf. Giralt Latorre 1991; Malcolm 2012). Die Möglichkeiten direkten, interpersonellen Sprachkontakts sind also abgesehen von einigen Sprachinseln eher dünn gesät. Umso wichtiger ist die Rolle spanischsprachiger Auswanderer, die ihre Heimatländer in Richtung USA verlassen: «The […] patterns of large-scale immigration, lengthy residency, and frequent return to the homeland can only lead us to conclude that the Hispano himself may well be an important carrier of Anglicisms from the United States to his native land […]» (Teschner 1974b, 689). Die Hispanics nehmen im Sprachkontakt eine Mittlerfunktion ein, da sie in den USA in direkten Kontakt mit dem Englischen kommen und die Daheimgebliebenen durch sie in eine indirekte Sprachkontaktsituation kommen. Man kann angesichts explodierender Einwandererzahlen in den USA davon ausgehen, dass die Rolle der Auswanderer für den Sprachkontakt seit Teschners Feststellung noch deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Eine weitere Variable der Beziehungen zwischen beiden Sprachräumen sind die wirtschaftlichen Verflechtungen. Laut Rodríguez González «war die Intensität der Beeinflussung durch das Englische [im 20.  Jahrhundert] stärker und früher in den Ländern Lateinamerikas zu spüren, die wirtschaftlich und politisch stärker von den USA abhängig sind (Mexiko, die Antillen und Mittelamerika), als in anderen Ländern» (Rodríguez González 2004, 132; Übersetzung d. Verf.).4 Seit der Unterzeichnung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) im Jahr 1994 ist Mexiko enger denn je mit den USA und Kanada verflochten. Eine sprachliche Folge der wirtschaftlichen Öffnung Mexikos ist der massive Zustrom amerikanischer Produkte und Bezeichnungen (Baumgardner 1997, 28–30). Mit Chile hat sich im äußersten Süden des Kontinents seit den achtziger Jahren eine weitere Volkswirtschaft dem globalen Markt geöffnet. In dem Land «con la economía más abierta del mundo en términos de relaciones comerciales» (Gerding Salas/Fuentes Morrison/Kotz Grabole 2012, 141) hat sich seither auch der Kontakt mit dem Englischen extrem verstärkt (ibid.; cf. Fuentes Morrison et al. 2009, 118). Ähnliches gilt auch für Ecuador, das seine Währung auf den US-Dollar umgestellt hat, und Argentinien, dessen stark vom internationalen Finanzmarkt abhängige Wirtschaft teilweise in der amerikanischen Währung abläuft (McArthur 2003, 244).

4 «[The] intensity of English influence in this century was more strongly felt first in the Latin American countries which, to a greater extent, have been subject to economic and political dependence on the USA (Mexico, the Antilles, and Central America), than in other countries […].»

1.1 Problemhorizont 

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Im Gegensatz dazu wirken wirtschaftliche Isolation sowie «nationalistische und chauvinistische Haltungen» sprachkontakterschwerend, «as illustrated by the example of Cuba where the number of Anglicisms is still considerably smaller than elsewhere in the region» (Rodríguez González 2004, 132). Kuba ist sicherlich eines der weltweit prominentesten Beispiele für eine antiamerikanische Staatsräson. Zu anderen Staaten in Lateinamerika, die im Laufe ihrer Geschichte dem kommunistischen Block angehörten, liegen diesbezüglich zwar keine Erkenntnisse vor, man kann jedoch davon ausgehen, dass auch hier der Einfluss des Englischen historisch geringer ist. In neuerer Zeit ist vor allem an Venezuela, in geringerem Maße auch an Bolivien oder Ecuador zu denken. Eng mit der wirtschaftlichen Abhängigkeit und dem US-amerikanischen Hegemonieanspruch verflochten sind die Attitüden gegenüber den USA und mithin dem Englischen: «Conflicting attitudes towards the USA – admiration and hope, on the one hand, and disdain and enmity, on the other – co-exist. These paradoxical reactions also hold for South Americans’ attitudes toward the pervasive presence and prevalence of English» (Friedrich/Berns 2003b, 88). Diese Einstellungen sind zwar überall vorhanden, jedoch «muchísimo más en América Central en comparación con el Cono Sur […] como por efecto de radiación» (Valembois 1995, 29). Denn in Grenznähe herrsche eine große «dependencia mental respecto del Tío Sam» besteht (ibid.). Bis heute ist das Verhältnis vieler Lateinamerikaner zu den USA von dieser historischen Ambivalenz geprägt: Auf der einen Seite misstraut man dem ­ Hegemon, der in seinem «Hinterhof» immer wieder nach eigenen politischen Interessen interveniert hat, andererseits bewundert man die kulturelle Strahlkraft, die die USA auch heute noch ausüben. In diesem Spannungsfeld wird auch die englische Sprache verortet, die einer der sichtbarsten «Exporte» des großen nördlichen Nachbarn ist. Wie Joachim Born jedoch am Beispiel Argentiniens nachweist, bleiben Zurückhaltung und Ablehnung gegenüber dem Englischen «weitgehend spurenlos in der Realität» (Born 1999, 18). Gleichzeitig belegen Befragungen von Studenten im selben Land, wie sehr das Englische als Mittel des sozialen Aufstiegs angesehen wird. Dabei soll den Erfordernissen der Globalisierung sogar durch eine Umstellung des Englischunterrichts von der traditionell verwurzelten britischen hin zur amerikanischen Varietät Rechnung getragen werden (Friedrich 2003, 178). Weitere Unterschiede zwischen den Varietäten mit Blick auf den Kontakt zum Englischen erwachsen daher auch aus den nationalen Bildungssystemen. Die wachsende Bedeutung des Englischen für die persönliche und nationale Entwicklung wurde zwar überall erkannt: «[English] reaches us through a varied range of teaching methods and teaching institutions and through the influence of the media – cabletelevision, music and advertising. This influence and its glo-

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balised use have transformed the learning of English from a ‹need› into a ‹must›» (Clelia Moyano 1997, 38). Die einzelnen Länder bemühen sich mehr und mehr, den Status des Englischen als Unterrichtsfach auszubauen, in Kolumbien hat sich die Bildungspolitik gar das ehrgeizige Ziel eines spanisch-englischen Bilingualismus gesetzt (cf. Cárdenas 2006). Die bislang erzielten Ergebnisse bei der Steigerung des EnglischKompetenzniveaus sind aber nur wenig zufriedenstellend. Meistens führt die mangelhafte Qualität des Englischunterrichts dazu, dass sich die wohlhabenderen Gesellschaftsschichten gerade aufgrund der wichtigen Rolle, die dem Englischen für das berufliche Fortkommen beigemessen wird, in private Bildungseinrichtungen zurückziehen.5 Die hier beschriebenen Faktoren bilden den historischen Rahmen des spanisch-englischen Sprachkontakts in Hispanoamerika. Sie sind teils im gesamten Untersuchungsgebiet einheitlich, teils unterscheiden sie sich von Land zu Land. Dabei überwiegen die Sprachkontaktvariablen gegenüber den Konstanten deutlich. Im Gegensatz zu anderen historisch wirkenden Differenzierungsfaktoren wie der Herkunft der Siedler oder den indigenen Substratsprachen handelt es sich beim Englischen in Hispanoamerika bis auf wenige Ausnahmen um ein sprachliches Adstrat, das heute vor allem über die Massenkommunikationsmedien ins Spanische gelangt. Der Sprachkontakt erfolgt also nicht direkt-interpersonell, wie dies etwa bei Mischsprachen in Grenzregionen der Fall ist, sondern vielmehr indirekt-kulturell. Insbesondere der in das Spanische strömenden englischstämmigen Lexik, die wohl die sichtbarste Folge dieses Sprachkontakts ist, wird das Potential zugeschrieben, durch eine Vertiefung der diasystematischen Unterschiede der sprachlichen Einheit und somit dem Kommunikationsraum insgesamt zu schaden. Denn die Übernahme (vor allem lexikalischer) Anglizismen erfolgt laut gängiger Meinung (bzw. Befürchtungen vonseiten sprachpflegerischer Institutionen) alles andere als einheitlich, was mit Blick auf die enormen Ausmaße des Sprachgebiets durchaus einleuchtet: «Peligros de fragmentación hay, sin duda, y uno de los más inmediatos parece ser el que deriva de la adopción de extranjerismos y de voces técnicos en general, escasamente uniforme en el mundo hispánico, lo que puede dificultar enormemente la comprensión mutua» (Enguita Utrilla 1988, 73).

5 Zum Englischunterricht in Argentinien cf. Maersk Nielsen (2003, 205ss.); zu Kolumbien cf. González (2010, 338ss.) und Vélez-Rendón (2003, 189ss.); zu Peru cf. Niño-Murcia (2003); zu Uruguay cf. Canale (2011).

1.1 Problemhorizont 

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Die Übernahme englischstämmiger Lexik könnte demnach zu einer weiteren Differenzierung des Spanischen auch innerhalb Hispanoamerikas beitragen, sofern man der  – bislang empirisch kaum belegten  – Annahme folgt, dass sie in den einzelnen Varietäten unterschiedlich ausgeprägt ist. Was eine mögliche Differenzierung des Varietätenraums durch englischstämmige Lexik angeht, so ist eine qualitative und eine quantitative Differenzierung denkbar.6 Eine diatopische Differenzierung in qualitativer Hinsicht kann sich durch eine regional unterschiedliche Auswahl an Anglizismen einstellen, wie sie Enguita Utrilla im oben angegebenen Zitat annimmt. Sie kann außerdem durch einen regional unterschiedlichen Bedeutungswandel entstehen, in dessen Folge sich formal identische Anglizismen semantisch auseinanderentwickeln (TorrentLenzen 2006, 112). Eine weitere Facette der qualitativen Differenzierung ist die potenziell unterschiedlich verlaufende Anpassung der Anglizismen an das spanische Sprachsystem, etwa in phonischer, graphischer und morphologischer Hinsicht. Die Integration eines bestimmten Anglizismus in unterschiedlichen Varietäten kann nämlich einerseits materiell unterschiedlich verlaufen, also zu zwei verschiedenen Integraten führen; andererseits können identische Integrationsprozesse asynchron verlaufen und auf diese Weise ebenfalls diatopische Unterschiede bewirken.7 Auch in quantitativer Hinsicht sind zwei Arten der diatopischen Differenzierung durch lexikalische Entlehnung denkbar. Zum einen können sich Varietäten durch unterschiedlich große Anteile der Anglizismen am Gesamtwortschatz unterscheiden. Zum anderen wären die absoluten Frequenzen der einzelnen Anglizismen zu betrachten, die ebenfalls unterschiedlich hoch sein können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Anglizismen auch jenseits ihres eigenen Differenzierungspotenzials destabilisierend auf das spanische Sprachsystem wirken. So besteht die Befürchtung, dass fremde Grapheme oder Abweichungen von den spanischen Phonem-Graphem-Korrespondenzregeln auch im spanischen Erbwortschatz langfristig zu einer Veränderung des Schriftsystems führen könnten (Castillo Carballo 2011, 69). Es ist jedoch ebenso denkbar, dass die Anglizismen eine nivellierende Wirkung auf das Varietätengefüge ausüben. Wäre dies der Fall, würde die englischstämmige Wortschatzkomponente Unterschiede zwischen den einzelnen Varietäten eher einebnen als sie noch zu vertiefen. Verliefe die Beeinflussung

6 «Was wird in eine gegebenen Varietät entlehnt?» vs. «Welchen Stellenwert haben die Entlehnungen in der aufnehmenden Varietät?» 7 Zur integrationsbedingten Variation siehe Kap. 2.3.3.

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durch das Englische einheitlich, so wäre sie angesichts der wachsenden Bedeutung der Anglizismen ein wichtiger interner Kohäsionsfaktor des Spanischen, der die sprachliche Einheit auf lange Sicht sogar noch stärken könnte. Dafür spricht, dass Anglizismen zweifelsohne in allen geographischen Varietäten des Spanischen vorkommen, was neben der zentralen Rolle der USA in vielen Lebensbereichen wie Politik, Wirtschaft, Handel, Wissenschaft oder Kultur vor allem auf die Macht der nordamerikanischen Nachrichtenagenturen zurückzuführen ist, die englische Begrifflichkeiten in alle Welt verbreiten (Moreno de Alba 1988, 212).8 Günther Haensch stellt gar die Vermutung auf, dass «möglicherweise die meisten [Anglizismen] in allen spanischsprachigen Ländern gebräuchlich sind» (Haensch 1995, 218, Übersetzung und Hervorhebung d. Verf.). Dies dürfte vor allem für die englischstämmigen Internationalismen gelten, die auch in vielen anderen Sprachen bekannt sind (cf. Jablonski 1990). Neben den Anzeichen für eine Differenzierung des Diasystems durch den Anglizismus gibt es also auch starke Hinweise auf eine nivellierende Wirkung. Eine Nivellierung des Varietätenraums durch die englischstämmige Lexik setzt voraus, dass diese in allen Varietäten sowohl qualitativ als auch quantitativ ähnlich beschaffen ist. Eine qualitative Nivellierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes liegt bei regional ähnlich zusammengesetzten Anglizismeninventaren vor. Sie setzt zudem voraus, dass keine varietätenspezifischen Bedeutungsunterschiede formal identischer Anglizismen bestehen, die groß genug sind, um die Interkomprehensibilität zwischen den Varietäten einzuschränken. Zudem muss auch die Anpassung der Lehnwörter an das spanische Sprachsystem einheitlich verlaufen, der Integrationsprozess also überall dasselbe Integrat zum Ergebnis haben, so dass das orthographische, grapho-phonologische und morphologische System nicht auseinanderdriften. Aus diachroner Perspektive bedeutet ein qualitativ weitgehend nivellierter, also panhispanischer Anglizismenwortschatz, dass der Integrationsprozess überall mehr oder weniger synchron verläuft. In quantitativer Hinsicht sind nivellierte Lehnwortinventare ähnlich umfangreich, nehmen also einen vergleichbaren Stellenwert im Lexikon der verschiedenen Varietäten ein; auch die einzelnen Anglizismen weisen ähnliche Frequenzen auf. Wie der englischstämmige Wortschatz in einer Varietät beschaffen ist und welche Unterschiede dabei zu anderen Varietäten bestehen, hängt laut der gängigen Forschungsmeinung vor allem von der geographischen Nähe zum englischen Sprachraum und der Intensität der Beziehungen ab (Moreno de Alba 1992, 201s.).

8 Zur Rolle der Nachrichtenagenturen im Rahmen der Lehnwortverbreitung siehe Kap. 3.2.3.

1.1 Problemhorizont 

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Demgegenüber wirkten sprachpuristische Bemühungen  – hier werden immer wieder Argentinien, im weiteren Kontext der Romania besonders Frankreich als Beispiele angeführt – dem Zustrom englischstämmiger Lexik und somit mittelbar auch der Gefahr der Fragmentierung entgegen. Die tatsächliche Wirkung dieser Faktoren muss jedoch zumindest angezweifelt werden. Zum einen wurde bereits festgestellt, dass sprachpuristische Anstrengungen und Terminologiearbeit in der sprachlichen Realität weitgehend folgenlos bleiben (zu Argentinien Born 1999, 18). Bis in die jüngere Vergangenheit mangelte es zudem an wirksamen Normierungsinstanzen, die über die angestrebte Einheit hätten wachen können: «[L]a inexistencia de organismos panhispánicos de vigilancia de la lengua común hasta tiempos recientes, ha permitido la adopción heterogénea de tecnicismos extranjeros, tanto préstamos directos como calcos semánticos, en las distintas zonas hispánicas» (Buesa Oliver/Enguita Utrilla 1992, 252). Dabei wird doch gerade in der mangelnden Standardisierung der Anglizismen ein Kommunikationshindernis gesehen (Schmitt 2002, 283–284). Es ist also fraglich, ob es für ein Eingreifen durch eine gesamthispanische Normierungsinstanz nicht ohnehin schon zu spät ist. Zum anderen erscheint die geographische Nähe zum englischen Sprachraum als Hauptursache für die Intensität und Qualität der Beeinflussung angesichts des mittlerweile vor allem medialen Sprachkontakts eher unwahrscheinlich, hat doch die geographische Distanz in Zeiten digitaler Kommunikation stark an Bedeutung verloren. Um die einzelnen hier nur kurz umrissenen Stränge der Forschungsdiskussion zusammenzuführen, lässt sich sagen, dass zweifelsohne eine Beeinflussung des Spanischen durch das Englische besteht. Darüber hinaus birgt diese Beeinflussung das Potenzial, zu einer Differenzierung oder aber zu einer Nivellierung der Varietäten des Spanischen beizutragen; sie hat aber definitiv bereits zu einer Neubelebung der alten Diskussion um die sprachliche Einheit geführt. Herkömmliche Erklärungsansätze zur Verbreitung sprachlicher Neuerungen müssen angesichts des massenmedial vermittelten Sprachkontakts angezweifelt werden. Zur konkreten Ausprägung dieser Beeinflussung im Varietätengefüge und zum aktuellen Stand der sprachlichen Einheit angesichts der Herausforderung durch englisches Sprachmaterial liegen zudem bislang keine gesicherten, insbesondere keine vergleichbaren empirischen Erkenntnisse vor (siehe Kap. 1.3).

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 1 Einleitung

1.1.4 Die Zeitungen: Verfechter sprachlicher Einheit und «Einfallstor» für Anglizismen Wie bereits erwähnt wurde, spielen die Massenmedien sowohl für die interne Kohäsion des Spanischen als auch für den Kontakt mit dem Englischen eine zentrale Rolle. Insbesondere den Tageszeitungen mit ihrem Selbstverständnis als sprachliche Autoritäten und Bewahrer der Hochsprache kommt in diesem Zusammenhang eine interessante Doppelrolle zu. Einerseits sind die großen Tageszeitungen nämlich eine der wichtigsten Sprachnormierungsinstanzen. Sie treten aktiv für einen einheitlichen Sprachgebrauch ein, wobei redaktionsintern vor allem die sogenannten Stilbücher hervorzuheben sind. Dabei handelt es sich um verbindliche Richtlinien zur sprachlichen Gestaltung, die sich die Redaktionen selbst «verordnen» und in denen auch – in unterschiedlichem Ausmaß – auf die Anglizismenadoption eingegangen wird. Die Zeitungen als «Sprachmultiplikatoren» (Schmitt 2005, 83) spielen also eine zentrale Rolle bei der Wahrung der sprachlichen Einheit, da sie idealerweise eine zunächst intern gebildete Norm in die breite Masse der Leserschaft tragen. Neben ihren eigenen Nivellierungsanstrengungen kommt ihnen dabei zugute, dass das Ausgangsmaterial, das sie von spanischsprachigen Nachrichtenagenturen wie der Agencia EFE beziehen, eine gemeinsame sprachliche Grundlage aller der jeweiligen Agentur angeschlossenen Zeitungen bildet. Man könnte demnach von einer doppelten Vereinheitlichung des Sprachgebrauchs in den Zeitungen sprechen. Denn sowohl ihr Input als auch ihr Output wird unter der Maßgabe größtmöglicher sprachlicher Einheitlichkeit redigiert. Was die tatsächliche Wirkung der Bemühungen für die gesamthispanische Einheit angeht, so gilt stets die Einschränkung, dass die Zeitungen nur in ihrem jeweiligen nationalen Kontext sprachvereinheitlichend wirken können. Und selbst dort bleiben sie auf ihr tatsächliches Verbreitungsgebiet beschränkt, das aufgrund der teils schlechten Infrastruktur häufig nicht einmal das gesamte Staatsgebiet umfasst. Die Reichweite selbst der größten hispanoamerikanischen Zeitungen ist trotz ihrer grenzübergreifenden Verständlichkeit grundsätzlich auf ihr jeweiliges Erscheinungsland beschränkt. Die Leserschaft rekrutiert sich größtenteils aus den gebildeten Gesellschaftsschichten der Publikationsorte, also meistens der Hauptstädte. Die tatsächliche Reichweite der von den Zeitungen propagierten Sprachnorm ist also ungeachtet aller Anstrengungen auf eine relativ kleine Sprechergruppe beschränkt. Etwas anders verhält es sich bei den Onlineausgaben der Zeitungen, die in der vorliegenden Arbeit als Datenquelle zugrundegelegt werden (hierzu Kap. 3).



1.2 Fragestellungen und Hypothesen 

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Da bisherige Versuche, eine gemeinsame, panhispanische Norm für die Pressesprache9 zu finden, fruchtlos geblieben sind, stellt sich die Frage, ob die von den Zeitungen angestrebte Sprachvereinheitlichung möglicherweise nur in ihrem jeweiligen Verbreitungskontext greift, sie aber auf den ganzen Kontinent betrachtet zu einer Differenzierung der nationalen Sprachnormen führen, da jede Zeitung ihre jeweils eigene Norm transportiert. Dennoch sind und bleiben die Zeitungen einer der wichtigsten Kohäsionsagenten der Sprache. Andererseits sind die Zeitungen auch ein Hauptschauplatz für die Entstehung und die Verbreitung sprachlicher Neuerungen, was gerade mit Bezug auf die Entlehnung fremdsprachlicher Lexik gilt. Dies ist eine Folge des Erfordernisses, ständig neue Sachverhalte versprachlichen zu müssen, der starken internationalen Vernetzung des Nachrichtenmarkts und der dominanten Rolle, die das Englische auf diesem einnimmt. Die Anglizismen stellen eine große Herausforderung für die Vereinheitlichungsbemühungen der Zeitungen dar, da sie häufig auf verschiedenen Ebenen gegen das spanische Sprachsystem verstoßen. Bei der sprachlichen Integration der Anglizismen, im Zuge derer diese Verstöße abgebaut werden, entsteht ein beträchtliches Variationspotenzial. Wie sich also anhand der hier nur kurz umrissenen Aspekte bereits erkennen lässt, ist die Rolle des Kommunikationsmediums Zeitung bei der Propagierung sprachlicher Einheit und der Einführung und Verbreitung sprachlicher Neuerungen komplex und von inneren Widersprüchen geprägt.

1.2 Fragestellungen und Hypothesen Die wichtige Rolle, die der Zustrom englischstämmiger Lexik und das Kommunikationsmedium Zeitung im Zusammenhang mit der Frage nach der sprachlichen Einheit des Spanischen einnimmt, wirft die Frage auf, welche Rolle die über die Zeitungen transportierten Anglizismen tatsächlich im hispanoamerikanischen Spanisch und seinen diatopischen Varietäten spielen. Die zentrale und – wie der Forschungsüberblick zeigen wird – bisher nur unzureichend untersuchte Frage lautet: Hat der Zustrom englischer Wörter – so er sich denn empirisch überhaupt belegen lässt  – einen nivellierenden oder einen differenzierenden Einfluss auf den diatopischen Varietätenraum? Werden durch seine Uneinheitlichkeit die

9 Der Begriff «Pressesprache» ist eigentlich unpräzise, da Presseerzeugnisse i. d. R. verschiedene Textsorten enthalten. Er wird hier und im Folgenden verwendet, um die Gesamtheit dieser unterschiedlichen Textsorten zu bezeichnen.

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 1 Einleitung

bestehenden Unterschiede im Diasystem also eher noch vertieft, oder werden sie durch seine Einheitlichkeit vielmehr eingeebnet? Kann das englischstämmige Element im Wortschatz langfristig gar zur gefürchteten Fragmentierung und letztlich zur Sprachspaltung führen, wie sie im Vulgärlatein stattgefunden hat, der die Sprache allen Widrigkeiten zum Trotz aber bislang standgehalten hat? Sekundär stellt sich die Frage, ob die redaktionsinternen Stilbücher eine Nivellierung des Anglizismengebrauchs begünstigen oder ob sie durch einander widersprechende Vorgaben gar Differenzierungstendenzen verfestigen. Zur Beantwortung der Hauptfrage sind die folgenden Hypothesen denkbar, für die sich aus den bis hierhin angestellten Überlegungen jeweils Argumente finden: Differenzierungshypothese: Die englischstämmige Lexik vertieft die interne Differenzierung des hispanoamerikanischen Spanisch. Diese Hypothese vertritt Günter Haensch neben vielen anderen Hispanisten, wenn er feststellt, dass «los préstamos, calcos y demás influencias del léxico de otras lenguas son un factor importante de diferenciación del léxico español de los distintos países hispanoamericanos […]» (Haensch 1995, 219; ders. 2005, 251). Folgt man traditionellen Auffassungen der Sprachkontaktforschung, so ist die von Land zu Land unterschiedliche Nähe zum englischen Sprachraum und die unterschiedliche Intensität des Sprachkontakts eine der Hauptursachen für eine solche Differenzierung. Für die Differenzierungshypothese spricht mit Blick auf das hier untersuchte Kommunikationsmedium Zeitung auch der Umstand, dass ständig neue außersprachliche Realitäten versprachlicht werden müssen, wozu die Entlehnung neben der Komposition, der Derivation und der Paraphrasierung ein zentrales Verfahren ist. Dass die zu benennenden Sachen in allen geographischen Kontexten identisch sind und immer dieselben Versprachlichungsstrategien angewendet werden, ist eher unwahrscheinlich, so dass eine sprachliche Differenzierung plausibel erscheint. Ein dritter, die Differenzierung der diatopischen Varietäten begünstigender Faktor ist die zwar nicht vollkommen unkontrollierte, aber zumindest nicht einheitlich gehandhabte Übernahme von Anglizismen. Die redaktionsinternen Stilbücher stellen zwar bestimmte Grundregeln für den Umgang mit Anglizismen in den einzelnen Zeitungen auf. Wie in Kap. 3.2.2 gezeigt wird, unterscheiden sich diese Richtlinien aber mit Blick auf Inhalt und Verbindlichkeit. Das Fehlen einer gesamthispanischen «Kontrollinstanz» in Form einheitlicher Stilrichtlinien bedeutet natürlich nicht zwangsläufig, dass die Entlehnung uneinheitlich erfolgen muss, es setzt einer unkontrollierten Differenzierung aber auch nichts entgegen.



1.2 Fragestellungen und Hypothesen 

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Ein weiterer durch das Medium bedingter, die Differenzierung begünstigender Faktor ist der in den Redaktionen herrschende Zeitdruck, der im Onlinesegment wiederum erhöht ist. Es ist anzunehmen, dass dieser zulasten der sprachpflegerischen Bemühungen geht. Zudem begünstigt das Internet als journalistisches Recherchemittel die Übernahme englischer Ausdrucksformen. Das Internet ist zum einen stark vom Englischen geprägt, zum anderen fördert seine Struktur die zügige Verbreitung sprachlicher Innovationen. Ihre Rezeption durch die Journalisten wird somit wahrscheinlicher. Betrachtet man die Redakteure andererseits in ihrer Funktion als Sprachproduzenten, erscheint auch die unkontrollierte, bisweilen vielleicht auch unreflektierte Übernahme englischer Begrifflichkeiten plausibel. Denn eine Veröffentlichung im Onlinesegment erfordert eine Anpassung an den im Internet üblichen Sprachgebrauch mehr als eine Veröffentlichung in einer Printausgabe. Und die Onlinekommunikation tendiert eben generell eher zur konzeptionellen Mündlichkeit, als dies in den Printzeitungen der Fall ist. Zuletzt haben die Zeitungen natürlich auch ihre Leserschaft im Blick, der sie ein möglichst hundertprozentiges Textverständnis ermöglichen müssen. In Bezug auf die Anglizismenverwendung bedeutet dies, dass Ausdrücke entweder ohne weiteres verständlich sein oder mittels Paraphrasierung bzw. Synonymisierung erklärt werden müssen. Dabei ist neben den Vorgaben der Stilbücher der jeweils angenommene Verständnishorizont der Leser ausschlaggebend, der jedoch aufgrund unterschiedlicher Englischkenntnisse von Land zu Land variiert.10 Annahmen über die Sprachrezipienten können somit als ein weiterer Differenzierungsfaktor im Umgang mit englischstämmiger Lexik angesehen werden. Nivellierungshypothese: Die englischstämmige Lexik verstärkt die interne Nivellierung des hispanoamerikanischen Spanisch. Für diese Behauptung spricht der Umstand, dass sich die allgemeinen Tageszeitungen an der Sprachnorm der gebildeten Mittel- und Oberschicht orientieren, die erwiesenermaßen die am stärksten nivellierte Varietät der Sprache ist. Auch ist es das erklärte Interesse vieler Zeitungen, einen einheitlichen Redaktionsstil zu pflegen, was eine allzu große Hinwendung zum Englischen angesichts der sprachsystematischen Unterschiede unwahrscheinlich macht. Denn die sprachliche Integration der Lehnwörter verursacht ein beträchtliches Variationspotenzial, das dem Sprachvereinheitlichungsbestreben entgegensteht (siehe auch Kap. 2.3.3).

10 Zu den unterschiedlichen Englischkenntnissen in Lateinamerika siehe EF Education First: EF English Proficiency Index 2012. Online verfügbar unter http://www.ef.de/epi/.

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 1 Einleitung

Bedenkt man zudem die Bedingungen, unter denen der Sprachkontakt stattfindet – zumeist indirekt-medial statt direkt-interpersonell – so liegt auch hierin ein großes Nivellierungspotenzial. Denn ein vornehmlich über elektronische Kommunikationskanäle ablaufender Sprachkontakt lässt alle Beteiligten näher aneinanderrücken. Die geographische Distanz wird als Differenzierungsfaktor hinfällig, da etwa der Journalist aus Nordmexiko und sein Kollege aus dem südlichen Chile exakt dieselben Zugangsmöglichkeiten zur Kontaktsprache haben. Ein weiterer medialer Faktor, der eine Nivellierung des Anglizismenwortschatzes begünstigt, sind die Nachrichtenagenturen, durch die allen Zeitungen das gleiche Ausgangsmaterial zur Verfügung steht. Natürlich ist ebenso denkbar, dass sich sowohl nivellierende als auch differenzierende Tendenzen im Anglizismenwortschatz finden. In diesem Fall wäre die Feststellung Rosenblats, die bestehenden Divergenzen seien angesichts der Gemeinsamkeiten lediglich kleine Wellen auf einem riesigen Ozean, ohne wesentliche Einschränkungen auf den englischstämmigen Teil des Wortschatzes übertragbar. Falls eine diatopische Differenzierung des Anglizismenwortschatzes festgestellt werden kann, so muss genauer bestimmt werden, worin genau die Differenzen bestehen: Handelt es sich lediglich um eine quantitative Differenzierung, liegen die Unterschiede also vor allem im Umfang der länderspezifischen Anglizismeninventare? Gibt es darüber hinaus signifikante Frequenzunterschiede bestimmter Anglizismen? Oder liegt gar eine qualitative Differenzierung vor? Gibt es beispielsweise Anglizismen, die für eine bestimmte Varietät kennzeichnend sind, während sie anderswo möglicherweise vollkommen unbekannt sind? Weisen einzelne Anglizismen regional unterschiedliche Bedeutungen auf? Sind Unterschiede bei der Anpassung der Anglizismen an das spanische Sprachsystem erkennbar? Tendieren etwa bestimmte Varietäten eher zu einer Beibehaltung der ausgangssprachlichen Formen, während andere zu deren Abbau neigen?11 Oder gibt es eine regionale Bevorzugung bestimmter Integrationsverfahren? Darüber hinaus ist im Falle einer diatopischen Differenzierung zu klären, ob regionale Bündelungen nachweisbar sind, ob sich also im Umgang mit den Anglizismen Subzonen herausgebildet haben, die sich quantitativ und/oder qualitativ klar voneinander abgrenzen lassen. Dies wäre als Hinweis auf eine begin-

11 So bescheinigt Günther Haensch den stark nordamerikanisch beeinflussten Varietäten («México, Caribe, Centroamérica y, en parte, también Chile») eine Tendenz zur Beibehaltung der fremdsprachlichen Form, während Varietäten mit nur geringen Kontakten zu den USA zur graphischen und morphologischen Integration tendierten, wobei er Beispiele aus Kolumbien und Peru nennt (Haensch 2005, 250).



1.3 Forschungsüberblick  

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nende Fragmentierung des Untersuchungsgebietes zu werten, die letztlich zu der gefürchteten Sprachspaltung führen könnte. Im Folgenden wird anhand eines Forschungsüberblicks nach Anhaltspunkten gesucht, die zu einer Beantwortung der offenen Fragen beitragen könnten.

1.3 Forschungsüberblick Zum einen sind Anglizismen im Spanischen Gegenstand vieler Kleinstudien, die sich mit dem englischstämmigen Wortschatz einzelner Teilgebiete der Hispanophonie befassen. Untersuchungen dieser Art machen den Großteil der vorhandenen Literatur aus. Zum anderen gibt es bereits einzelne Studien, die die englischstämmige Lexik aus dem Blickwinkel des Varietätenvergleichs untersuchen. Sie sind für das Thema der vorliegenden Arbeit natürlich besonders interessant Drittens enthalten mehrere Standardwerke zum lateinamerikanischen Spanisch Angaben über dessen Beeinflussung durch andere Sprachen, wobei auch auf das englische Element eingegangen wird. Schließlich beschäftigt sich auch die Anglistik mit Anglizismen; hier steht das Forschungsparadigma unter dem Vorzeichen der weltweiten Ausbreitung des Englischen, weshalb die Perspektive auf den Untersuchungsgegenstand sehr viel weiter ist und viele unterschiedliche Nehmersprachen berücksichtigt werden.

1.3.1 Bibliographien und ältere Forschung Wie sich anhand der vorhandenen Spezialbibliographien und Forschungsüberblicke (García Morales 2009; Fraser 1975; Friedrich/Berns 2003a; Teschner 1974a) ablesen lässt, ist die sprachliche Entlehnung zwischen dem Englischen und dem Spanischen ein immer wieder untersuchtes Forschungsgebiet. Für einen ersten Eindruck eignet sich der Forschungsüberblick von Howard M. Fraser von 1975. Der Schwerpunkt liegt hier auf den Forschungsarbeiten der US-amerikanischen Romanisten. Diese haben sich intensiv mit dem Einfluss des Englischen auf das Spanisch der in den USA lebenden Latinos beschäftigt. Ein aktuellerer Forschungsüberblick zum Anglizismus im Spanischen findet sich bei Goretti García Morales. Die Autorin erfasst in Medio siglo de interés por el anglicismo léxico hispánico von 2009 neuere Ansätze. Der Schwerpunkt liegt zwar auf der Forschung zum europäischen Spanisch, es werden aber auch Arbeiten zu Hispanoamerika berücksichtigt.

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 1 Einleitung

Erwähnenswert ist außerdem die Kurzbibliographie English in South America: selected bibliographical resources von Patricia Friedrich und Margie Berns aus dem Jahr 2003. Die Verfasserinnen gehen vor allem auf die neuere anglistische Forschung ein, die sich weniger um sprachliche Entlehnung als vielmehr um soziolinguistische Fragestellungen dreht. Es ist die einzige Bibliographie, die sich speziell mit Südamerika befasst, wobei auch die nicht spanischsprachigen Länder einbezogen werden. Als besonders umfassend und sinnvoll gegliedert kann Richard Vincent Teschners Critical Annotated Bibliography of Anglicisms in Spanish von 1974 gelten. Wenngleich sie inzwischen nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, ist sie die umfangreichste Bibliographie zum Thema für den Zeitraum von 1892 bis 1973. Teschner unterteilt die Anglizismenforschung in überregionale und regionale/ nationale Studien. Zu den ersten zählt er Überblicke, Sammelwerke und Untersuchungen von Einzelfragen. Dann stellt er nach Großregionen und Ländern aufgeschlüsselt die Forschung zu Hispanoamerika und Spanien vor. Interessant ist der Hinweis auf den Umfang der Studien zu einzelnen Ländern. Der Anzahl der erwähnten Studien zufolge liegt der geographische Untersuchungsschwerpunkt nämlich eindeutig auf Puerto Rico (50 Studien), gefolgt von Mexiko (28), Spanien (17), Kolumbien (13), Argentinien (11), Chile (8) und Panama (6) (Teschner 1974a, 646). Sehr begrenzte oder überhaupt keine Erkenntnisse lagen bis zum Veröffentlichungsdatum der Bibliographie hingegen für Bolivien, Ecuador, Paraguay, Peru, Uruguay und Venezuela vor. Aus der älteren Forschung sind einige Arbeiten wegen ihres Bezugs zum geographischen Untersuchungsgebiet der vorliegenden Arbeit erwähnenswert.12 Zu Mexiko warnt Francisco Castillo Nájera bereits 1935 vor einer Veränderung der Sprachstruktur durch den Einfluss des Englischen: «Si los mexicanismos, neologismos […] y los modismos regionales no modifican […] la estructura básica de la lengua, no es posible, por desgracia, sentar afirmación tan optimista en lo que se refiere a los anglicismos» (Castillo Nájera 1935, 167). Der Autor hält den Einfluss der Anglizismen in Mexiko aufgrund der geographischen Nähe zu den USA für besonders groß. Zur damaligen Zeit beschränke sich die invasión aber auf

12 Erwähnt sei hierzu, dass eine Vielzahl vor allem älterer Arbeiten eine aus der heutigen Perspektive überholte, alarmistisch-ablehnende Haltung gegenüber den Anglizismen einnimmt. Um den Umfang des Forschungsberichts nicht unnötig mit diesen Arbeiten zu überfrachten, werden sie hier nicht berücksichtigt. Auch Arbeiten, die in den einschlägigen Bibliographien als methodisch unsauber bzw. überholt oder inhaltlich fragwürdig bezeichnet werden, finden keine Erwähnung, ebenso wie Arbeiten, die nur einige wenige Anglizismen enthalten. Studien, die die gesprochene Sprache zum Gegenstand haben, werden vereinzelt mit aufgenommen, wenn sie Berührungspunkte mit dem hier behandelten Thema beinhalten.



1.3 Forschungsüberblick  

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die Grenzgebiete im Norden des Landes (Castillo Nájera 1935, 167). Interessant ist der Hinweis auf diatopische Unterschiede im Anglizismenwortschatz. So sei im Norden Mexikos die Boxvokabel nocautear gebräuchlich, während im Zentrum des Landes der Einfachheit halber noquear verwendet werde (Castillo Nájera 1935, 168s.). Eine wichtige Rolle bei dem Lexemimport spielen dem Autor zufolge die in den USA lebenden Mexikaner (Castillo Nájera 1935, 167). Dieser Ansatz wird später von Teschner in seinem Aufsatz Exploring the Role of the United States Hispano in the Dissemination of Anglicisms in Spanish von 1974 wieder aufgegriffen und mit statistischen Daten untermauert. Er kommt darin zu dem Schluss, dass die «patterns of large-scale immigration, lengthy residency, and frequent return to the homeland can only lead us to conclude that the Hispano himself may well be an important carrier of Anglicisms from the United States to his native land» (Teschner 1974b, 689). Die Intensität des Kontakts zum Mutterland dürfte seitdem aufgrund der erleichterten Kommunikation noch deutlich zugenommen haben. Francis C. St. John geht in seinem Aufsatz Some Remarks on the Anglicization of Latin American Spanish, with Particular Reference to the Speech of Mexico City von 1951 dagegen von einer bestehenden Anglisierung des gesamten lateinamerikanischen Spanisch aus, wie der Titel seines Aufsatzes verrät. Den Hauptgrund für die Übernahme englischer Wörter sieht er in der wirtschaftlichen Abhängigkeit des Kontinents von den USA (St. John 1951, 252). Insgesamt sieht St. John die Anglizismen wegen ihrer Anzahl, die eine angemessene Anpassung an das spanische Sprachsystem unmöglich mache, als «Problem» (St. John 1951, 253). Dementsprechend geht er lösungsorientiert vor, wenn er die Nutzung von Anglizismenwörterbüchern, Umsicht bei der Übersetzung von Zeitungsmeldungen, eine bessere Ausbildung der Spanischlehrer und eine bessere Zugänglichkeit der wichtigsten Werke der spanischsprachigen Literatur fordert. In Word Borrowing on the Isthmus of Panama von 1950 beschreibt J. Chalmers Herman den Sprachkontakt in der Kanalzone, die bis 1999 zu den USA gehörte und in der damals viele US-Bürger lebten. Die Amerikaner würden aber nur in den seltensten Fällen Spanisch lernen, so dass es zu sprachlichen Entlehnungen in beide Richtungen komme. Herman konstatiert, dass im panamaischen Spanisch insbesondere Sportterminologie und Markennamen aus dem Englischen entlehnt würden. Als kennzeichnend für den Anglizismenwortschatz der Region bezeichnet er chingongo < engl. chewing gum (Herman 1950, 165). Für die damalige Zeit eher ungewöhnlich ist die wertneutrale Haltung des Autors, wenn er zusammenfassend schreibt, dass «between the Canal Zone and the Republic, […] not only the inhabitants but their respective languages have rubbed elbows with mutual diversion and profit» (Herman 1950, 165). Charles N. Staubach schreibt English Terms in Bogotá zu einem Zeitpunkt, an dem das Englische gerade das Französische als wichtigste Gebersprache abzulö-

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 1 Einleitung

sen beginnt (Staubach 1946, 56). Staubach erklärt, dass die Anglizismen entgegen dem ersten Eindruck keineswegs die Gemeinsprache durchdrungen hätten. Sie seien vielmehr «among the cosmopolitan social groups and the lighter newspaper columnists, in business and technical circles, and among the novelty-seeking student groups» verbreitet (Staubach 1946, 56). Erstaunlich sei die Präsenz der Anglizismen angesichts der geographischen Isolation der kolumbianischen Hauptstadt dennoch (Staubach 1946, 57). Der Großteil des Artikels besteht aus einer Aufzählung und Erklärung von Anglizismen in verschiedenen kommunikativen Szenarien. Américo Barabino stellt in seinem Aufsatz English Influence on the Common Speech of the River Plate aus dem Jahr 1950 zum Spanischen am Río de la Plata fest, dass viele Zeitungsleser die Anglizismen verstünden, wenngleich sie sie nicht in der Alltagskommunikation verwendeten (Barabino 1950, 163). Anschließend stellt er in alphabetischer Reihenfolge diverse Anglizismen vor. Insbesondere die Sprache des Sports ist laut Barabino in der Region um Buenos Aires und Montevideo stark von Anglizismen durchdrungen (Barabino 1950, 163). Das von Teschner beschriebene Problem der älteren Anglizismenforschung, dass «information on Anglicisms is often found, scattered, in long out-of-print regionalistic treatises of limited issue» (Teschner 1974a, 632), hat sich mit zunehmendem Zeitabstand noch verschärft. So konnten viele interessant anmutende Einzelstudien – viele mit einem Bezug zur Sprachverwendung in den Zeitungen – nicht unter angemessenem Aufwand aufgefunden und gesichtet werden. Die Ergebnisse der frühen Studien13 hätte man etwa für einen diachronen Vergleich mit aktuellen Befunden nutzen können. Ein weiteres Problem der älteren Forschung ist ein zu enger Blickwinkel auf das Phänomen der sprachlichen Entlehnung aus dem Englischen. Teschner

13 Zu Mexiko wären dies vor allem El idioma de los mejicanos von Antonio Alatorre (1955) und Recent Borrowings from English Found in Mexican Spanish von Ann Kay Harrington (1956); zu Argentinien El idioma castellano en el periódico von Miguel Ángel Andreetto (1949) und die Dissertation The Anglicism in the Rioplatense [Greater Buenos Aires] Dialect von Maxwell Reed Mowry Jr. (1973[?]), die auf Zeitungskorpora basieren soll; zu Chile Die englischen Lehn- und Fremdwörter im chilenischen Spanisch von Gabriel Schwarzhaupt (1943) und Anglicismos en Chile. Cuestiones previas von Mauricio Pilleux Dresdner (1971), eine auf sechs Zeitungen basierende Untersuchung; zu Kolumbien Anglicismos del deporte en Colombia. El béisbol von Antonio Fernández García (1971), ebenfalls auf der Grundlage von Zeitungen; zu Ecuador English Words Used in Ecuador von Martha A. Hangress (1940), der laut Teschner einzigen Studie zu Ecuador; zu Peru Some Sociolinguistic Implications of English Words in a Peruvian Newspaper von Edward Woelner (1967); zu Uruguay das Primer diccionario del fútbol von Nilo J. Suburu (1968), in dem der Autor einen Vergleich zur kolumbianischen Fußballsprache zieht. Kurzbeschreibungen dieser Arbeiten finden sich in den jeweiligen Länderabschnitten bei Teschner (1974a).



1.3 Forschungsüberblick  

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formuliert es folgendermaßen: «Far too many investigations of Anglicisms in Spanish have been content to limit themselves to the barest of skeletal lists; at the opposite pole are the frequent pieces which limit themselves to using the lists of others as points of departure from which to chastize and castigate» (Teschner 1974a, 675). Hier beschreibt er das Problem, dass zu viele Studien einen sprachpuristischen Standpunkt vertreten. Dieser stehe einer nüchternen, wissenschaftlichen Betrachtung häufig im Weg, da die sprachlichen Phänomene oft unter dem Aspekt ihrer Ersetzbarkeit oder Unnötigkeit verstanden würden.14 Dieser kurze Überblick über die wichtigsten Bibliographien und die älteren Forschungsarbeiten zeigt einerseits, dass das Thema der sprachlichen Entlehnung im Spanischen bereits seit langer Zeit erforscht wird. Immer wieder werden dabei auch Zeitungen als Korpusgrundlage genutzt, wobei nur selten Angaben über die genaue Korpuszusammensetzung gemacht werden. Somit lässt sich lediglich festhalten, dass eine Beeinflussung durch das Englische stattfand, jedoch nicht, wie diese konkret im Raum gestaffelt ist. Von der künftigen Forschung fordert Teschner dementsprechend: «It must address itself to certain urgent questions, especially to that hardiest of perennials, the degree to which the Anglicism has ‹corrupted› the Spanish of the lands it has penetrated the most» (Teschner 1974a, 675). Die wesentliche Frage sollte demnach die nach der relativen Beeinflussung einzelner Varietäten durch das Englische sein. Dass der Einfluss besteht, ist unbestritten; die tatsächlichen Auswirkungen auf den hispanoamerikanischen Varietätenraum sind dagegen noch weitgehend unbekannt. Als geeignete Methode schlägt Teschner vergleichende Untersuchungen der Anglizismenverwendung in den Medien verschiedener Länder vor (Teschner 1974a, 675). Die Sichtung der bis 1974 zum Thema veröffentlichten Literatur zeigt auch, dass die einzelnen Gebiete Hispanoamerikas in der älteren Forschung in sehr unterschiedlichem Ausmaß untersucht worden sind. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Mexiko und Puerto Rico. Andere Länder und ganze Großregionen finden dagegen kaum Beachtung. Dazu zählen besonders die Andenregion sowie Paraguay und Uruguay. Außerdem lässt die Heterogenität der Untersuchungsansätze und der zugrundeliegenden Korpora eine wirkliche Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht zu. Hinzu kommt noch, dass «[…] so very much of what is written on Anglicisms enters into the realm of controversy and, not infrequently ‹bristles with partisan

14 Beispiele hierfür sind die Beiträge von Castillo Nájera, der von «lamentables anglicismos», «daño» und einer «prostitución del idioma» spricht (Castillo Nájera 1935, 169), und Staubach, dem zufolge das Spanische Bogotás «under attack […] by English» sei (Staubach 1946, 56).

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 1 Einleitung

views in the classic tradition of Fremdwörterhass›» (Teschner 1974a, 633). Hierin liegt ein weiterer Grund für die beschränkte Nutzbarkeit der älteren Literatur bei der Klärung der Frage, wie sich der Einfluss der Anglizismen in Hispanoamerika historisch entwickelt hat. Gleichzeitig deuten die Einzelstudien darauf hin, dass es schon relativ früh Unterschiede in den Anglizismeninventaren der einzelnen diatopischen Varietäten gab. Jedoch lassen sich diese zu vermutenden Unterschiede zumindest für die frühere Phase der Beeinflussung nicht validieren, da die Erhebungsmethoden zu unterschiedlich sind.

1.3.2 Jüngere Länder- und Vergleichsstudien Während die ältere Forschung also aufgrund der beschriebenen Probleme kaum verwertbare Hinweise auf den relativen Einfluss des Englischen im hispanoamerikanischen Varietätenraum liefert, hat die jüngere Forschung bereits einige der beschriebenen Lücken geschlossen. Insbesondere zuvor nur unzulänglich oder überhaupt nicht untersuchte Varietäten wurden in einer Vielzahl von Länderstudien berücksichtigt. Es finden sich aber auch Themenbezüge in länderübergreifenden lexikologischen Untersuchungen sowie in Übersichtswerken zum lateinamerikanischen Spanisch. Im Folgenden werden zunächst die wichtigsten Arbeiten zu einzelnen diatopischen Varietäten vorgestellt, um den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich des Anglizismus in den verschiedenen Varietäten zu klären. Anschließend wird auf vergleichende Untersuchungen, Übersichtswerke und die anglistische Forschung eingegangen. Länderstudien Mexiko Während Mexiko in der früheren Forschung eine zentrale Rolle eingenommen hat, hat sich das Interesse an der englischstämmigen Lexik in diesem Land etwas zugunsten anderer Varietäten gelegt. Robert J. Baumgardner geht in seinem Artikel English in Mexican Spanish von 1997 von einer immer stärker werdenden Beeinflussung des mexikanischen Spanisch durch das Englische aus. Deren Ursache sieht er in der geographischen Nähe zum englischen Sprachraum und dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen, dem Kanada, die USA und Mexiko angehören (engl. NAFTA, sp. TLCAN, Tratado de Libre Comercio de América del Norte). Die Abschaffung der Handels-



1.3 Forschungsüberblick  

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barrieren habe aufgrund des Grenzverkehrs und der grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen zu einer größeren Präsenz des Englischen in Produkt- und Geschäftsnamen und der Gemeinsprache in der Grenzregion geführt (Baumgardner 1997, 28ss.). Als Beleg hierfür führt der Autor eine Aufstellung von Anglizismen aus der in Monterrey verlegten Zeitung El Norte aus dem Jahr 1995 an (Baumgardner 1997, 30). Von der Grenzregion aus breite sich das englische Element über die Medien und Sprecherbewegungen allmählich südwärts aus (Baumgardner 1997, 33). Eine entgegengesetzte Position vertritt Raúl Ávila in El español en América: entre el inglés y las lenguas indígenas, wenn er feststellt, dass «[l]a influencia mayor no se da necesariamente en las relaciones cara a cara que se establecen entre los hispanohablantes y los anglohablantes. Tampoco ocurre en la amplia frontera entre México y Estados Unidos: allí precisamente por el contacto, parece reforzarse la identidad de los mexicanos» (Ávila 1995, 121s.). Gerade die Nähe zum englischen Sprachraum verstärke also die mexikanische Identität und sorge für eine gewisse Abwehrhaltung gegenüber dem Englischen. Dies schlage sich in einer Vermeidung von Anglizismen sowohl in der gesprochenen als auch in der geschriebenen Sprache nieder: «[E]n un análisis de exranjerismos en el español hablado en México se encontró que los vocablos, sobre todo anglicismos, apenas rebasaban el uno por ciento […]. Lo mismo ocurrió en la lengua de la prensa» (Ávila 1995, 122). Die beiden Studien zu Mexiko offenbaren das Kräftefeld, das den englisch-spanischen Sprachkontakt in Hispanoamerika umgibt. Auf der einen Seite steht der direkte Sprecherkontakt, der durch wirtschaftliche Verflechtungen und die geographische Nähe zum englischen Sprachraum begünstigt wird und mit zunehmender Entfernung zu diesem abnimmt (Baumgardner 1997). Auf der anderen Seite stehen die Einstellungen der jeweiligen Sprechergemeinschaft, die die Beeinflussung durch das Englische ablehnt und einzudämmen versucht, was sich offenbar direkt auf die Anzahl der in den Zeitungen verwendeten Anglizismen niederschlägt (Ávila 1995). Zu Mexiko ist auch die Dissertation Clasificación y análisis de préstamos del inglés en la prensa de España y México von María F. Sánchez aus dem Jahr 1995 zu erwähnen. Da die Autorin einen vergleichenden Ansatz verfolgt, wird diese Arbeit weiter unten im entsprechenden Abschnitt diskutiert. Costa Rica Einen kurzen Überblick über die nicht sehr umfangreiche Literatur zu Anglizismen in Costa Rica gibt Marjorie González Gómez (González Gómez 2000, 225s.). Die wichtigste Monographie zum Anglizismus ist demnach El anglicismo en el habla costarricense von Virginia Zúñiga Tristán von 1976. Laut Gónzalez Gómez

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«al no emplearse con rigurosidad criterios de frecuencia, productividad, riqueza semántica, distribución geográfica […], la investigación tomada en su conjunto produce la impresión de que el español en Costa Rica es anglicado por excelencia, lo cual es falso» (González Gómez 2000, 225). Ansonsten sei bis dahin kaum etwas zum Thema veröffentlicht worden. Die Autorin beschreibt ihrerseits Anglizismen im Sportvokabular von Costa Rica auf der Grundlage eines Korpus von Sportkommentaren aus den Jahren 1988 und 1989. Die geographische Lage des Landes und die vielen Auswanderer begünstigen ihr zufolge die Verwendung englischstämmiger Ausdrücke (González Gómez 2000, 222). Der Sport als angelsächsisch geprägte Domäne und die Verbreitung der Sportmeldungen durch englischsprachige Nachrichtenagenturen wirkten ebenfalls förderlich auf die Verwendung von Anglizismen (González Gómez 2000, 223). Eine wichtige Rolle spiele zudem der Zeitdruck beim Übersetzen von Agenturmeldungen, der für ein erhöhtes Anglizismenaufkommen sorge. Historisch macht sie die Einwanderung englischer Arbeitskräfte nach Costa Rica im ausgehenden 19. Jahrhundert für die Popularisierung des Sports und die Inte­ gration englischstämmiger Fußballvokabeln in die lokale Varietät des Spanischen verantwortlich (González Gómez 2000, 225). Den Hauptteil der Untersuchung bildet ein «Diccionario» genanntes Glossar, das einen hohen Anteil an graphisch angepassten Lehnwörtern enthält (z. B. espor < sports; cona < corner; jan < hand). Ebenfalls zu Costa Rica schreibt Alberto Delgado Álvarez in Los anglicismos en la prensa escrita costarricense von 2005. Die Korpusgrundlage bilden sieben Tagesausgaben der Tageszeitung La Nación vom Januar 2001. Er unterstreicht die Rolle der Journalisten bei der Verbreitung von Lehnwörtern, denn «cada información [en el ámbito periodístico] está atravesada por las ideas de quien la escribe» (Delgado Álvarez 2005, 93). Somit «basta con que unos pocos no lo [= el español] utilicen adecuadamente para que sus errores y sus desvíos de la norma lleguen a muchísimas personas» (Delgado Álvarez 2005, 92s.). Die Auswertung des Korpusmaterials erfolgt getrennt nach Zeitungsrubriken. Die meisten Anglizismen entfallen auf die Revista Viva (45 %), gefolgt von den Rubriken Deportes (23 %), Nacionales (18 %), Economía (7 %), Opinión (6 %) und Internacionales (2 %) (Delgado Álvarez 2005, 94). Eine weitergehende statistische Analyse bleibt bedauerlicherweise aus. Innerhalb der Revista Viva entfallen die meisten Anglizismen auf die Rubriken Espectáculos und Sociedad. Besonders häufig sind englischsprachige Filmtitel und Veranstaltungsnamen, die teilweise sogar auf Englisch rückübersetzt werden, selbst wenn ein spanisches Äquivalent existiert (Delgado Álvarez 2005, 95). Abgesehen von den Angaben zur Verteilung der Anglizismen auf die unterschiedlichen Zeitungsrubriken bleibt der Artikel jedoch wenig gehaltvoll und fällt aufgrund seiner sprachpuristischen Haltung eher in die Linie der älteren



1.3 Forschungsüberblick  

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Forschung. So warnt Delgado Álvarez vor der Etablierung eines spanglish, das durch die fortwährende Übernahme englischer Lexik entstehen könne (Delgado Álvarez 2005, 95s.), wenngleich er einen Nachweis dafür auf Grundlage seines Korpus schuldig bleibt. Panama Zu Panama liegt der Aufsatz Algunos préstamos en el español de Panamá von Javier Giralt Latorre aus dem Jahr 1991 vor. Der Autor postuliert einen unterschiedlich starken Einfluss der verschiedenen Kultursprachen in den einzelnen Regionen Hispanoamerikas (Giralt Latorre 1991, 137). In Panama begünstigen ihm zufolge drei Umstände den Sprachkontakt und mithin die Entlehnung aus dem Englischen. Dies seien erstens die 85 Jahre währende Präsenz der Amerikaner in der Kanalzone, die zu einem engen Sprachkontakt und zur Übernahme englischer Wörter geführt habe; zweitens die Präsenz des amerikanischen Militärs nach dem Sturz von Präsident Noriega; und drittens das Prestige, das das Englische in einem kleinen, aber wirtschaftlich starken Teil der panamaischen Gesellschaft genieße, der stolz auf seine Englischkenntnisse sei und sich gerne in dieser Sprache ausdrücke (Giralt Latorre 1991, 138s.). Dem Autor zufolge lässt sich die Sonderstellung Panamas auch am Sprachgebrauch der Presse ablesen, wenngleich er einen Vergleich schuldig bleibt, der dies belegt. Er analysiert die Anglizismen in drei Ausgaben zweier verschiedener (Boulevard-) Zeitungen unter morphologischen, syntaktischen und lexikosemantischen Aspekten, da er den Zeitungen eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung der Anglizismen und dem Erhalt der unidad lingüística beimisst (Giralt Latorre 1991, 155). Die englischstämmige Lexik wird in Form eines Glossars vorgestellt (Giralt Latorre 1991, 144ss.). Die morphologische Beeinflussung bleibt offenbar gering, doch lässt sich dem Autor zufolge an der morphologischen Anpassung von Entlehnungen deren Akzeptanzgrad in einer Sprechergemeinschaft ablesen (Giralt Latorre 1991, 140). Diese Feststellung ist für die vorliegende Arbeit von großer Bedeutung, denn anhand der sprachlichen Integration ließen sich so unterschiedliche Akzeptanzgrade der Anglizismen in verschiedenen Varietäten nachweisen. Ob das panamaische Spanisch tatsächlich die zwar plausibel erscheinende, aber bislang nicht am Sprachmaterial belegte Sonderstellung einnimmt, wird sich anhand des Korpusmaterials überprüfen lassen. Venezuela Zu Venezuela gibt es den Aufsatz Anglicismos en el habla española von Jaime Tello aus dem Jahr 1995, der sich trotz anderslautenden Titels ausschließlich auf das venezolanische Spanisch bezieht. Der Autor hebt die zentrale Rolle der Erdölin-

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dustrie und des Sports für den Anglizismenimport in Venezuela hervor. Der politische und wirtschaftliche Einfluss der USA hat ihm zufolge «una gran repercusión en el aspecto cultural, y especialmente en el habla venezolana» (Tello 1995, 204). Ein 33 Seiten starkes Anglizismenwörterbuch bildet den Hauptteil des Artikels. Allerdings fehlen hier die Angaben zur Korpusgrundlage. Auf der Internetseite der Universidad Complutense de Madrid schreibt Rita Millán Loreto dagegen in ihrem Artikel Uso de extranjerismos en la prensa venezolana y española von 2004, dass «[l]a prensa venezolana prefiere mantener las expresiones y palabras en español [en vez de utilizar anglicismos]» (Millán Loreto 2004, s.p.). Zudem «[l]as expresiones o palabras del inglés (u otro idioma) que no son de uso frecuente se traducen siempre y cuando exista ya un término adecuado en español (o en uso). Si no existiera, suelen colocarse entrecomilladas para destacarlas, pero nunca se españolizan». Zwischen den beiden Befunden  – Akzeptanz vs. Ablehnung der Anglizismen  – besteht ein eindeutiger Widerspruch. Anhand des Korpusmaterials der vorliegenden Untersuchung wird sich feststellen lassen, ob die venezolanischen Zeitungen den englischsprachigen Einfluss inzwischen tatsächlich so konsequent abwehren. In Anbetracht des gegenwärtigen Antiamerikanismus auf Regierungsebene und der staatlichen Einflussnahme auf die Medien erscheint dies zumindest denkbar.15 Abgesehen davon macht der Verweis auf die Erdölindustrie als «Einfallstor» für Anglizismen in das venezolanische Spanisch deutlich, dass die Wirtschaftsstruktur eines Landes als begünstigender Faktor für den Lexemimport der örtlichen Sprachvarietät zu berücksichtigen ist. Schließlich ist die internationale Sprache der Wirtschaft von englischen Einflüssen geprägt und fließt in besonderem Maße in die Zeitungen ein, wenn sie für die Leserschaft wichtig ist. In weniger exportorientierten oder weniger geöffneten Volkswirtschaften dürfte deren Anteil dagegen geringer sein. Hierin könnte eine Ursache für eine Differenzierung des Anglizismenwortschatzes in unterschiedlichen Varietäten liegen, die zu überprüfen aber den Horizont der vorliegenden Arbeit übersteigt. Kolumbien In dem Aufsatz Anglicismos y galicismos en el español de Colombia von 1995 legt Günther Haensch ein Glossar von Anglizismen vor, die das kolumbianische vom europäischen Spanisch abgrenzen. Größtenteils auf der Grundlage des Nuevo Diccionario de Colombianismos bezieht der Autor lexikalische und semanti-

15 Zur staatlichen Kampagne «Dilo en castellano, dile con orgullo» gegen den Gebrauch von Anglizismen in Venezuela siehe El Nuevo Diario vom 26.02.2008. Online verfügbar unter http:// www.elnuevodiario.com.ni/internacionales/9387(Zugriff: 07.08.2013).



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sche Anglizismen ein, die in Spanien nicht oder anders gebraucht werden bzw. formale Unterschiede zum Gebrauch in Spanien aufweisen. Als Kriterium werden Sprecherurteile genannt, die untersuchte Varietät ist die lengua general (Haensch 1995, 219). Haensch vergleicht also zwei Varietäten des Spanischen auf der Grundlage von Sprachmaterial, das mit den Methoden der Lexikographie und der Dialektologie erhoben wurde. Er gelangt zu einem Schluss, der als eine der Grundannahmen der vorliegenden Arbeit gelten kann, nämlich dass «las diferencias léxicas dentro del dominio lingüístico español – tanto en España y América como entre las variantes hispanoamericanas del español – se deben, en parte, al uso o no uso de extranjerismos o calcos de otras lenguas o bien a diferencias de uso de las mismas voces» (Haensch 1995, 248s.). Daher «no se puede hablar de extranjerismos del español a secas ni siquiera de los del español de América. Hay que precisar en cuáles de las 20 variedades nacionales del español se usa un préstamo o calco de otra lengua» (Haensch 1995, 245). Die geographische Ausgestaltung des englischen Einflusses auf zumindest einen Großteil dieser 20 Varietäten zu erhellen, ist eines der Hauptziele der vorliegenden Untersuchung. Ecuador Mit Anglizismen im Spanischen Ecuadors haben sich allem Anschein nach in neuerer Zeit nur zwei ecuadorianische Bachelorarbeiten befasst. Während sich Ana María Merchán Tamariz mit Anglizismen in ecuadorianischen Zeitschriften beschäftigt, untersucht Sofía Margarita Jaramillo Mencheno das Anglizismenvorkommen in den Zeitungen des Landes. Dazu zieht sie je sieben Tagesausgaben der landesweit verbreiteten Zeitung El Comercio, der Lokalzeitung La Hora und des Sensationsblatts El Extra heran (Jaramillo Mancheno 2010, 6). Die meisten Anglizismen entfallen auf letzteres. Anschließend analysiert sie die vom DRAE akzeptierten Anglizismen etymologisch, syntaktisch-semantisch und morphologisch (Jaramillo Mancheno 2010, 61ss.). Die Schreibung entspricht dabei fast durchgehend der ausgangssprachlichen Form, graphische Varianten werden nicht festgestellt (cf. Jaramillo Mancheno 2010, 31ss.). Trotz des teilweise mangelnden wissenschaftlichen Anspruchs sind zwei Aspekte der Arbeit von Jaramillo Mencheno interessant. Zum einen ist dies der Vergleich verschiedener Zeitungsgattungen. Die stärkere Beeinflussung des Boulevardblatts durch Anglizismen leuchtet ein, da diese Zeitungsgattung zur konzeptionellen Mündlichkeit tendiert und Anglizismen vor allem wegen ihrer expressiven Funktion genutzt werden. Demgegenüber ist in anspruchsvolleren Blättern die designative Funktion wichtiger. Es sollte also nicht überraschen, wenn der Anglizismenanteil in den hier untersuchten Qualitätszeitungen eher gering ist.

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Zum anderen ist auf diatopischer Ebene bemerkenswert, dass keinerlei graphische Varianten festgestellt wurden. Dies deutet auf eine rigide Befolgung der Stilbuchvorgaben durch die ecuadorianischen Zeitungen hin.16 Auch spricht der Umstand, dass die Autorin ausschließlich Substantive belegt, für eine eher geringe Beeinflussung, da dies die am leichtesten entlehnbare Wortart ist. Peru Auch zu Anglizismen im peruanischen Spanisch existiert lediglich eine erwähnenswerte Studie. Die Diplomarbeit von Víctor Antolín Reyes Padilla Anglicismos difundidos por la prensa y la publicidad von 2009 untersucht die Anpassung von Anglizismen an das Sprachsystem des Spanischen in Peru. Zeitungen aber auch gesprochene Sprache bilden die Grundlage des Korpus. Interessant ist die Erfassung von sog. «Pseudoanpassungen» wie etwa bay pass < by pass (Reyes Padilla 2009, 92ss.). An ihnen zeigt sich dem Autor zufolge die «no existencia de pautas preestablecidas para la adopción de anglicismos» (Reyes Padilla 2009, 102). Trifft dies zu, sind im Varietätenvergleich viele konkurrierende Integrationsvarianten zu erwarten, die wiederum eine Differenzierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes zur Folge haben könnten. Bolivien Die einzige bekannte Untersuchung zum Lehnwortschatz im Spanischen Boliviens legt Raúl Rivaneira Prada mit Extranjerismos en Bolivia von 2008 vor, die von der Academia Boliviana de la Lengua gefördert wurde. Die Monographie beschäftigt sich mit Anglizismen, Gallizismen und sonstigen Lehnwörtern, ist aber bislang nicht erhältlich.17 Es wurde ein Glossar von 693 Anglizismen aus einem Korpus aus Printwerbung, Beschilderungen im öffentlichen Raum, Speisekarten, Zeitungsartikeln, Radio- und Fernsehprogrammen, der Sportberichterstattung und Pressekonferenzen zusammengestellt. Das Glossar enthält Angaben zum Genus, zur ausgangssprachlichen Form und zur Wortbedeutung. Da das Buch nicht komplett vorliegt, kann hier nur der dialektologische und lexikographische Anspruch hervorgehoben werden, der einen begrüßenswerten Gegensatz zur älteren Forschung bildet. Besonderes Augenmerk gilt den Ausdrücken englischen Ursprungs, die für das Spanische Boliviens kennzeichnend

16 Dies gilt natürlich nur, sofern die Varianten nicht durch die Autorin eingeebnet wurden. Auf das Stilbuch der ecuadorianischen Zeitung El Comercio wird in dieser Arbeit in Kap. 3.2.2 und in Kap. 8 eingegangen. 17 Die ersten 16 Seiten sind aber online verfügbar unter http://www.andesacd.org/wp-content/ uploads/2013/03/Extranjerismos-en-Bolivia.pdf (Zugriff: 05.08.2013)



1.3 Forschungsüberblick  

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sind und es von anderen hispanoamerikanischen Varietäten abgrenzen. Als Beispiele werden cachascanista < catch as catch can und jailón < high life genannt (Rivaneira Prada 2008, 10). Langfristiges Ziel ist es nach Aussage des Autors, ähnliche Studien auch für andere Länder Hispanoamerikas zu erarbeiten. Die ablehnende Haltung der älteren Forschung gegenüber den Anglizismen scheint ausgetauscht worden zu sein gegen eine, die die Entlehnung durchaus begrüßt, sofern keine spanische Bezeichnungsalternative existiert (Rivaneira Prada 2008, 10). Paraguay Auch zu Paraguay ist die neuere Literatur genau wie die ältere äußerst dünn gesät. Eine erfreuliche Ausnahme ist die Dissertationsschrift Voces no españolas utilizadas en la prensa escrita del Paraguay von Domingo Adolfo Aguilera Jiménez aus dem Jahr 2013. Darin untersucht der Autor das Lehnwortinventar von ABC Color, der größten Tageszeitung des Landes, anhand der Ausgaben von 2010 bis 2012, die ein Korpus von 12.241.194 Textwörtern bilden (Aguilera Jiménez 2013, 50). Ziel ist die quantitative Analyse der Lehnwortvorkommen unterschiedlicher Herkunft. Der Autor bedient sich zu diesem Zweck eines speziell angefertigten EDV-Programms, um die nichtspanischen Wörter aus dem Gesamtkorpus herauszufiltern (Aguilera Jiménez 2013, 51ss.). Bei der Analyse werden sämtliche Schreibungsvarianten einbezogen. Es zeigt sich, dass die Rolle der Anglizismen durch das Vorhandensein einer autochthonen Gebersprache in gewissem Ausmaß eingeschränkt wird. Schließlich entfallen «nur» 49,1 % der lexikalischen Entlehnungen auf Anglizismen. Immerhin 12,9 % werden von Guaranismen gestellt. 16,8 % sind Gallizismen (Aguilera Jiménez 2013, 363). Es wird zu überprüfen sein, ob der Anteil der Anglizismen auch in anderen Ländern mit indigenen Kontaktsprachen wie Bolivien oder Peru eher gering ist. Besonders hervorzuheben ist der große Korpusumfang und die angewandte Methode der computergestützten Korpusanalyse. Sie ermöglicht die Bewältigung einer großen Datenmenge, die für den Nachweis der beizeiten äußerst niederfrequenten Anglizismen nötig ist. Allerdings stellen die graphischen Varianten dabei eine Herausforderung dar, da der Computer sie nicht von sich aus erkennen kann. Chile Deutlich umfangreicher ist die Forschung zu den Anglizismen im chilenischen Spanisch. Hier liegen etliche Untersuchungen neueren Datums vor, was auch an dem staatlich vorgegebenen Ziel des spanisch-englischen Bilingualismus liegen mag, der für ein gesteigertes Forschungsinteresse sorgt (cf. Gerding Salas/Fuentes Morrison/Kotz Grabole 2012, 159).

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Im Rahmen eines Forschungsprojekts18 zu Neologismen im Spanischen analysieren Mary Fuentes Morrison et al. in ihrem Aufsatz Neología léxica: reflejo de la vitalidad del español de Chile von 2009 Neologismen aus einem Zeitungskorpus. Das Korpus setzt sich aus 47 Tagesausgaben der Tageszeitung El Mercurio und 39 Ausgaben einer Regionalzeitung zusammen und wurde zwischen 2003 und 2006 kompiliert (Fuentes Morrison et al. 2009, 110). Der Anteil der Anglizismen an den Lehnwörtern, die wiederum die größte Gruppe unter den Neologismen bilden, wird mit 79,7 % angegeben (Fuentes Morrison et al. 2009, 117). Stellt man die Ergebnisse dieser Studie denen von Aguilera Jiménez zu Paraguay gegenüber, so fällt der unterschiedliche Stellenwert der Anglizismen innerhalb des jeweiligen Lehnwortschatzes auf. Während in der paraguayischen ABC Color lediglich 49,1 % der Lehnwörter Anglizismen sind, so ist ihr Anteil im chilenischen Mercurio mit 79,7 % deutlich größer. Dies ist starke Evidenz für eine quantitative Differenzierung der varietätenspezifischen Anglizismeninventare. Erwähnenswert sind außerdem die Bemerkungen zur Wirkung der redaktionsinternen Stilrichtlinien, der sog. Stilbücher oder libros de estilo. Diese «normas de obligado cumplimiento para redactores y colaboradores no han resultado ser suficientes para su cometido o bien no han tenido la influencia esperada» (Fuentes Morrison et al. 2009, 105). Es wird anhand einzelner Stilbücher zu überprüfen sein, ob diese Feststellung auch auf andere Zeitungen zutrifft, oder ob die libros de estilo doch einen nachweisbaren Einfluss auf den Anglizismenwortschatz einer Zeitung haben können.19 Constanza Gerding Salas, Mary Fuentes Morrison und Gabriela Kotz Grabole bauen in ihrem Artikel Anglicismos y aculturación en la sociedad chilena von 2012 auf dem Material von Fuentes Morrison et al. auf. Sie stellen eine Verbindung zwischen der neoliberalen, US-amerikanisch geprägten Wirtschaftspolitik Chiles und der großen Akzeptanz der Anglizismen im chilenischen Spanisch her. Chile sei «el país con la economía más abierta del mundo en términos de relaciones comerciales» (Gerding Salas/Fuentes Morrison/Kotz Grabole 2012, 141). Folglich «la lengua inglesa y la cultura estadounidense tienen una presencia significativa en la prensa chilena» (Gerding Salas/Fuentes Morrison/Kotz Grabole 2012, 140). Eine formale Integration der Anglizismen erfolge in nur acht Prozent der Fälle (Gerding Salas et al. 2012, 146); auch graphisch markiert würden sie nur selten

18 Dabei handelt es sich um das Projekt Antenas Neológicas, das dem Observatorio de Neologia des Institut Universitari de Lingüística Aplicada der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona angehört (cf. Fuentes Morrison et al. 2009, 103). 19 Ein Vergleich der Vorgaben und der Befolgung zweier Stilbücher findet sich in Kap. 3.2.2 bzw. Kap. 8.



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(Gerding Salas/Fuentes Morrison/Kotz Grabole 2012, 151). Daher schlussfolgern die Autorinnen, dass «en Chile no existe una tendencia a naturalizar los préstamos» (Gerding Salas/Fuentes Morrison/Kotz Grabole 2012, 147). Gerding Salas, Fuentes Morrison und Kotz Grabole setzen die Beschaffenheit des Anglizismeninventars (Umfang, ausbleibende Integration, sporadische graphische Markierung) mit dem Wirtschaftsmodell des Landes und den daraus sich ergebenden Schwerpunkten der Zeitungsberichterstattung in Verbindung.20 Im Umkehrschluss hieße dies, dass weniger exportorientierte, kaum international vernetzte Volkswirtschaften weniger entlehnen, die Anglizismen stärker anpassen und sie eher graphisch hervorheben. Die Folge wäre eine sowohl quantitative wie auch qualitative Differenzierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes. Argentinien Bei der Untersuchung von Anglizismen im argentinischen Spanisch wird häufig die historische Verknüpfung des Landes mit Großbritannien betont. Das Land gilt als «probably the ‹most British› of Latin American countries» (Friedrich 2003, 178). Einen Abriss über die Beziehungen der beiden Länder gibt Graciela Clelia Moyano in ihrem Artikel English in Argentina von 1997. Die Briten bildeten demnach zu Beginn des 19.  Jahrhunderts die zweitgrößte Einwanderergruppe nach den Spaniern (Clelia Moyano 1997, 37). Später folgten noch Wellen irischer und walisischer Immigranten (Clelia Moyano 1997, 38). So habe sich in Argentinien im Gegensatz zu vielen anderen Ländern Lateinamerikas eine interpersonelle, direkte Sprachkontaktsituation eingestellt. Denn «the English did not neglect the preservation of their language and culture, and the locals soon took to this foreign language» (Clelia Moyano 1997, 37). Die englische Sprache könne in Argentinien somit als historisches Substrat gelten, da «[its] use did not result from pressure from their speakers but rather there were commercial and cultural reasons that fostered their acquisition» (Clelia Moyano 1997, 37). Der kulturelle Einfluss der englischsprachigen Minderheit spiele eine wichtige Rolle im Land: «[T]he English began to assume greater influence in public affairs and were responsible for the introduction of some traditions from their own culture: the Anglican church, the cemetery, the garden party, and the habit of spending the summer outside the city» (Clelia Moyano 1997, 37). Dieser Umstand habe dazu beigetragen, dass «quite a few English words form part of daily colloquial

20 Zur Rolle der Wirtschaftsfachpresse für den Anglizismenimport und ein Glossar englischstämmiger Wirtschaftsterminologie in Chile cf. Diéguez M. 2004.

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speech» (Clelia Moyano 1997, 39). Im Bildungssystem habe sich die Präsenz des Englischen zudem durch englisches Lehrpersonal bemerkbar gemacht (Clelia Moyano 1997, 37). Wenngleich keinerlei empirische Daten zum Anglizismus im argentinischen Spanisch vorliegen, macht doch die historische Präsenz einer englischsprachigen Minderheit in Argentinien eine vergleichsweise starke Beeinflussung des argentinischen Spanisch durch das Englische plausibel. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern Hispanoamerikas existiert hier eine historisch gewachsene, direkte Sprachkontaktsituation, und das Englische genießt ein hohes Prestige. Besonders seit dem Staatsbankrott in den neunziger Jahren erfreut sich die englische Sprache eines hohen Ansehens. Ihr Erwerb wird angestrebt und als vermeintlicher Garant für wirtschaftlichen Aufstieg gesehen (cf. Friedrich 2003). Gleichzeitig ist «Argentinien ein Land mit großer puristischer Tradition» (Born 1999, 19). Die Argentinier verstehen sich als «Sprachhüter einer reinen Varietät des alten kolonialen Idioms» (Born 1999, 21). Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird sich zeigen, welche der beiden gegensätzlichen Positionen mit Blick auf die Sprachverwendung in den Zeitungen zutrifft. Uruguay Literatur zu den Anglizismen im Spanischen Uruguays ist rar. Atenas Aquino et al. untersuchen in ihrer kurzen Abhandlung den Gebrauch von Anglizismen bei 30 Oberstufenschülern aus Montevideo. Grundlage ist eine Feldstudie, in der Gegenstände anhand von Bildern bezeichnet, Sätze vervollständigt, Begriffe anhand von Definitionen genannt und die Wortbedeutung einzelner Lehnwörter definiert werden sollten. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Befragten Lehnwörter gegenüber ihren spanischen Äquivalenten bevorzugen (Aquino et al. 2012, 27). Dies sei auch auf den Einfluss argentinischer Medien zurückzuführen, die aus Prestigegründen besonders viele Lehnwörter enthielten (Aquino et al. 2012, 27s.). Die Bezugnahme auf die Rolle Argentiniens als regionales Medienzentrum ist interessant. Sie legt nahe, dass die Anglizismen nicht nur aus dem Englischen, sondern auch aus anderen Varietäten des Spanischen übernommen werden. Dies kommt als Ursache für eine mögliche Zonenbildung in Frage, der in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden soll. Der Blick auf die jüngere Forschung zeigt, dass zumindest das Problem der mangelnden Sachlichkeit früherer Untersuchungen überwunden worden ist. Auch liegen mittlerweile zu allen Ländern des Untersuchungsgebiets Studien vor, die sich mit dem Einfluss des Englischen auf die jeweilige Varietät beschäftigen.



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Die allermeisten Studien verwahren sich gegen sprachpuristische Abwehrhaltungen und streben die nüchterne Betrachtung der sprachlichen Zeichen an. Der Kenntnisstand zu den einzelnen Ländern kann in Hinblick auf die Frage nach der Nivellierung bzw. Differenzierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes wie folgt zusammengefasst werden: Zu Mexiko ist unklar, ob sich die geographische Nähe zu den USA förderlich auf die Anglizismenübernahme auswirkt oder ob die Abwehrhaltung von Sprecherseite überwiegt. Es liegen keine Korpusdaten vor, die hierzu Hinweise geben könnten. Dem Land wird aber zumeist eine starke Beeinflussung durch das Englische nachgesagt. In Costa Rica und Panama gelten die geographische Nähe zum englischen Sprachraum, die Auswandererströme in Richtung der USA sowie die historische Präsenz des Englischen in der Kanalzone als Ursache einer gehäuften Verwendung von Anglizismen. Die Forschungslage zu Venezuela ist uneindeutig. Historisch wird zwar von einer großen Beeinflussung durch das Englische insbesondere in der Exportwirtschaft ausgegangen. Andererseits gibt es Anzeichen, dass der politische Richtungswechsel seit Hugo Chávez in neuerer Zeit – gerade auch in den Medien – zu einer (bisweilen staatlich verordneten) Vermeidung englischstämmiger Lexik geführt hat. Es liegt jedoch offenbar kein Korpusmaterial vor, das dies widerlegen oder bestätigen könnte. Belastbarer sind die Daten zu Kolumbien, da sie nach lexikographischen und dialektologischen Kriterien erhoben wurden. Die Gemeinsprache scheint relativ stark vom Englischen beeinflusst zu sein. Zur medialen Schriftlichkeit jedoch gibt es offenbar keine Vorarbeiten. In Ecuador deuten die vorhandenen Studien darauf hin, dass Anglizismen in den untersuchten Zeitungen weitgehend sprachlich integriert werden. Die Datengrundlage für diese Behauptung ist jedoch relativ gering. Auch zu Peru und Bolivien existieren mittlerweile einige Forschungsarbeiten. Diese machen jedoch keine Angaben zum Anteil, den das englischstämmige Wortgut an der Lexik der jeweiligen Varietät hat. Die Sprache der Zeitung ABC Color aus Paraguay weist allem Anschein nach einen eher kleinen Anteil an Anglizismen auf (49,1 % der Lehnwörter stammen aus dem Englischen). Zu Chile kann hingegen als gesichert gelten, dass in der Zeitung El Mercurio ganze 79,7 % der Lehnwörter aus dem Englischen kommen und diese weitgehend unverändert übernommen werden. Für Argentinien gibt es bislang keine korpusbasierte Untersuchung der englischstämmigen Lexik. Hier spricht die historisch gewachsene Präsenz des Eng-

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lischen für eine relativ starke Beeinflussung, die sprachpuristische Tradition hingegen eher für eine ausgeprägte Abwehrhaltung gegenüber den Anglizismen. Uruguay bildet hinsichtlich der Anglizismenverwendung in den Zeitungen weiterhin eine Forschungslücke. Es liegen also nur zu einem Teil des Untersuchungsgebiets nennenswerte Zeitungskorpora vor. Nur zu Costa Rica, Paraguay und Chile wurden überhaupt mehr als sieben Ausgaben einer Zeitung analysiert. Den meisten Studien zu den Andenstaaten liegen Mischkorpora zugrunde. Zu Mexiko, Venezuela und Argentinien existiert bislang überhaupt kein Zeitungskorpus. Daher verwundert es nicht, wenn beim Versuch, einen geographischen Entlehnungsschwerpunkt zu benennen  – meist dem Primat der geographischen Nähe folgend – verschiedenen Ländern eine besonders starke Affinität zum Anglizismus nachgesagt wird. Moreno de Alba erwähnt die Positionen von Jerónimo Mallo, Rafael Lapesa und Rubén del Rosario (zitiert nach Moreno de Alba 1988, 214): «‹La difusión de los anglicismos se percibe especialmente en los pueblos hispánicos que por motivos geográficos o de otra índole tienen mayor relación con los Estados Unidos: Puerto Rico, México y Panamá entre ellos› (Mallo 1959, 116). ‹En las Antillas, Nuevo México, Méjico, América Central y Panamá el influjo anglosajón ha introducido muchas voces inglesas› (Lapesa 1984, 588–589). ‹Quizá el influjo norteamericano más denso en lo cultural y lo lingüístico ocurre en la vasta región del Caribe› (Rubén del Rosario 1970).»

Die Liste könnte man gemäß den Aussagen der oben vorgestellten Einzelstudien noch um Länder wie Venezuela, Argentinien oder Chile ergänzen. Aufgrund der mangelnden Vergleichbarkeit des Ausgangsmaterials sind diese Vermutungen jedoch höchst spekulativ. Es ist auch nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Befund, dass bestimmte Varietäten besonders stark vom Englischen durchdrungen seien, zumindest in Teilen um ein Resultat der relativ dünn gesäten Vergleichsliteratur zu anderen Ländern handelt. Die eindeutig bestehende Unklarheit wird sich durch immer neue Einzelstudien also nicht beseitigen lassen, denn «[m]ientras no se produzcan […] estudios [de carácter dialectal y comparables], las afirmaciones que frecuentemente aparecen aquí y allá no pasarán de ser generalizaciones en las que no puede confiarse» (Moreno de Alba 1988, 216). Dies zeigt sich schon daran, dass von den von Marius Sala als «panamerikanisch» bezeichneten 360 Anglizismen (Sala 1982, 407; s. u.) laut Moreno de Alba ganze 280 in Mexiko-Stadt unbekannt sind (Moreno de Alba 1988, 217). Auch etliche Jahre später hat sich an diesem Mangel an vergleichbarer Forschung kaum etwas geändert: «[A]ctualmente son muy pocos los estudios



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sobre anglicismos de naturaleza estadística y comparativa y que sean por ende confiables» (Moreno de Alba 1992, 201). Die wenigen vergleichenden Untersuchungen werden im folgenden Abschnitt auf ihre Aussagekraft für die Fragestellung der vorliegenden Arbeit hin durchleuchtet. Vergleichende Studien Die bis hierhin diskutierten Forschungsarbeiten, die auf einzelne geographische Varietäten beschränkt sind, sind zwar für die Beschreibung der jeweiligen Varietäten durchaus von Belang. Wie gezeigt wurde, sind sie als Grundlage für einen Varietätenvergleich aber ungenügend, da sie kaum Hinweise auf die Beeinflussung der jeweiligen Varietät im Verhältnis zu anderen Varietäten enthalten. Die Untersuchungen, die Schlüsse auf die relative Beeinflussung der lateinamerikanischen Varietäten des Spanischen durch das Englische zulassen, entfallen zum Teil auf allgemeine Monographien zum lateinamerikanischen Spanisch (T. Buesa Oliver/J. M. Enguita Utrilla: Léxico del español de América: su elemento patrimonial e indígena; B. Fontanella de Weinberg: El Español de América; J.G. Moreno de Alba: El español de América; M. Sala: El Español de América; C. Saralegui: El español americano: teoría y textos). Während Buesa Oliver und Enguita Utrilla lediglich eine stärkere Beeinflussung der USA-nahen Varietäten durch das Englische konstatieren (Buesa Oliver/ Enguita Utrilla 1992, 252), konzentriert sich Fontanella de Weinberg auf das US-amerikanische Spanisch (Fontanella de Weinberg 1993, 259ss.). Bei Saralegui wird knapp auf die Differenzierung des Anglizismenwortschatzes zwischen Spanien und Lateinamerika eingegangen, wobei die Autorin die Bezeichnungsvarianten jersey vs. suéter und piyama vs. payama erwähnt (Saralegui 2004, 69). Bei Moreno de Alba findet sich hingegen ausgehend vom englischen Etymon sneakers (‘Turnschuhe’) ein Beispiel für die qualitative Differenzierung eines Anglizismus in verschiedenen lateinamerikanischen Varietäten (Moreno de Alba 1988, 211). Sehr viel ertragreicher ist der Varietätenvergleich der Anglizismeninventare, der in Form einer Metastudie in El Español de América. Tomo I: Léxico. Parte Primera von Marius Sala enthalten ist (Sala 1982, 303–431). Dabei wird eine Vielzahl an Kleinstudien und Monographien einbezogen, darunter auch etliche der älteren Forschungsarbeiten, die im vorangegangenen Abschnitt erwähnt wurden (Barabino 1974; Murphy 1954; Staubach 1946 etc.). Aufgrund der schon hinreichend diskutierten Heterogenität der zugrundegelegten Veröffentlichungen (unterschiedliche Anglizismusdefinitionen, Untersuchung heterogener Subvari-

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etäten etc.) ist die Wortliste von Sala als Maximalliste belegter, englischstämmiger bzw. englisch beeinflusster Lexik anzusehen. Äußerst fruchtbar sind aber die Kriterien, nach denen der hispanoamerikanische Anglizismenwortschatz ausgewertet wird. Ziel von Sala ist es, die Vitalität dieses Bestandteils der Lexik zu messen: «Para hacer apreciaciones cualitativas respecto al lugar ocupado por los elementos de nuestros inventarios en la estructura general del vocabulario del español de América […] hemos recurrido a tres criterios de selección: difusión geográfica, capacidad de derivación y riqueza semántica» (Sala 1982, 4).

Das Kriterium der geographischen Verbreitung richtet sich danach, ob ein Wort in (a) fünf oder mehr, (b) drei bis vier oder (c) ein bis zwei Ländern nachgewiesen werden kann. Die Produktivität wird daran abgelesen, ob (a) vier oder mehr, (b) zwei bis drei oder (c) nur eine Derivation auf der Grundlage eines Wortes vorhanden sind. Bei der Bedeutungsvielfalt wird zwischen (a) vier oder mehr, (b) zwei bis drei und (c) einer Wortbedeutung unterschieden. Aus der Kombination der drei Variablen ergeben sich neun Typen. Die Auswertung der Typen zeigt mit Blick auf die Diatopik, dass die Anglizismen, die in fünf oder mehr Ländern verbreitet sind, die größte Gruppe bilden (Sala 1982, 411). Davon sind wiederum über 75 % «panamerikanisch» (Sala 1982, 412). Der Blick auf die geographische Distribution der Produktivitätstypen ergibt, dass nur sehr wenige Anglizismen als Basislexem für Derivationen dienen. Die meisten von ihnen bilden wiederum nur eine einzige Ableitung (Sala 1982, 412s.). Die geographische Ausbreitung der Derivate deckt sich in den allermeisten Fällen mit der des Ausgangslexems oder ist geringer (Sala 1982, 413). Einige abgeleitete Wörter erhalten zudem neue, teils abstrakte Zusatzbedeutungen. Die Anglizismen chequear, drible und knock-out mit je vier oder mehr Ableitungen stechen heraus, da ihre Derivationen weiter verbreitet sind als die Basislexeme und erstere zudem neue, abstrakte Bedeutungen hinzugewonnen haben (Sala 1982, 416). Bei der Analyse der semantischen Vielfalt zeigt sich, dass die Anglizismen, die ihre Bedeutung im Spanischen ohne Impuls aus dem Englischen erweitert haben – etwa durch Metaphorik (z. B. sp. ponqué (< pancake, ‘torta de harina’) > Amér. ‘maquillaje de una mujer’) oder Metonymie (z. B. sp. managuá (< manof-war, ‘buque de guerra’) > sp. Ch. ‘conjunto de marineros’)  –, quantitativ eher unbedeutend sind (Sala 1982, 418). Wichtiger sind die Anglizismen, die aus bestimmten Wortfeldern wie dem Sport mit neuen Bedeutungen in die Gemeinsprache übergegangen sind (Sala 1982, 419). Die jeweilige geographische Verbreitung dieser veränderten Wortbedeutungen ist aber eher gering (Sala 1982, 421).



1.3 Forschungsüberblick  

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Die Synthese der Typenanalysen ergibt, dass nur drei Wörter in allen drei Dimensionen zur «vitalsten» Kategorie gehören. Acht Anglizismen sind in zwei Kategorien «vital» und 23 in einer (Sala 1982, 421).21 Bei der Würdigung der Metastudie mit Blick auf die vorliegende Arbeit ist zu berücksichtigen, dass das lateinamerikanische Spanisch dort in erster Linie als Großvarietät in Abgrenzung zum europäischen Spanisch verstanden wird. Daher ist die konkrete diatopische, diastratische oder diaphasische Staffelung der Vitalität des Anglizismeninventars kein Thema, die interne Strukturierung des Varietätenraums wird kaum berührt. Zur Diatopik deutet der Panamerikanismus-Befund auf eine ausgeprägte Nivellierung des Anglizismenwortschatzes hin, während die diatopischen Unterschiede offenbar nur marginal sind. Die Ergebnisse zur Produktivität lassen eine eher geringe Vitalität der Anglizismen erkennen. Sie dienen nur selten als Grundlage für eigenständige, nicht durch das Englische motivierte Ableitungen. Auch abstrakte Bedeutungen der Derivationen sind äußerst selten. Die semantischen Veränderungen der Anglizismen im Spanischen sind offenbar ebenfalls Randerscheinungen. Somit deutet die Metastudie insgesamt auf eine eher marginale Rolle der Anglizismen im hispanoamerikanischen Wortschatz hin. Damit ist aber selbstverständlich noch nichts über ihren relativen Stellenwert in einzelnen Varietäten gesagt. Außerdem drängt sich die Frage auf, wie sich die Sachlage in den mittlerweile mehr als dreißig Jahren seit der Veröffentlichung entwickelt hat und ob es hier zu signifikanten Veränderungen gekommen ist. Dass dies der Fall ist, erscheint angesichts der eher noch gewachsenen Rolle des Englischen zumindest plausibel. Die zweite Gruppe von Untersuchungen, die Schlüsse auf die relative Beeinflussung der lateinamerikanischen Varietäten des Spanischen durch das Englische zulassen, sind vergleichende Studien. Dazu gehören lexikographische Erhebungen (Haensch 2005) und Untersuchungen im Zuge des Proyecto de estudio coordinado de la norma lingüística culta de las principales ciudades de Iberoamérica y de la Península Ibérica (Salvador 1994; Luna Traill 1998; Seco 2000). Die einzige auf das Medium Zeitung beschränkte Arbeit stammt von María F. Sánchez. Günther Haensch stellt in seinem Artikel Anglicismos en el Español de América von 2005 die Ergebnisse einer 750 lexikalische Einheiten umfassenden

21 Vital in allen drei Kategorien sind chance, chequear und ponchar(se); vital in zwei Kategorien sind ful, handicap, high-life, knock-out, lonch, raid, sport und turf; vital in einer Kategorie sind cake, catcher, clinch, clutch, champion, chute, dandy, estárer, faite, field, flai, flirt, foul, guinche, hit, interview, jonrón, punch, sandwich, single, snob, suiche und ticket.

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Befragung von Sprachwissenschaftlern aus 19 hispanoamerikanischen Ländern vor. Vorrangiges Ziel ist es, Unterschiede zwischen Spanien und den hispanoamerikanischen Ländern in Bezug auf die Bedeutung, die formalen Merkmale, die Wortart und die Frequenz der Anglizismen zu ermitteln (Haensch 2005, 243). Dabei werden lexikalische wie auch semantische Anglizismen einbezogen, Lehnwörter sind also ebenso vertreten wie Lehnbildungen und Lehnübersetzungen. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt in lexikographischer Form mit Angaben zur Bedeutung, zur geographischen Verbreitung, den englischsprachigen Ausgangsformen und nachgewiesenen diatopischen Unterschieden (Haensch 2005, 245–250). Die Wortliste, die den Hauptteil der Studie ausmacht, bietet wichtige Hinweise zur Differenzierung des Einflusses englischstämmigen Lehnguts im Spanischen, da die Lemmata auch Angaben zur jeweiligen geographischen Distribution enthalten. Und diese wird – anders als in manchen anderen Wörterbüchern – für jedes Land einzeln angegeben. Clóset beispielsweise ist demnach beinahe in ganz Hispanoamerika gebräuchlich. Nur Argentinien und Uruguay bilden eine Ausnahme: «clóset m Bol, Chi, Col, CR, Cu, Ec, Guat, Hond, Méx, Nic, Pan, Pe, RD, Salv, Ven ‹armario empotrado› < ingl. Closet ‹armario›. En Arg y Ur se usa el galicismo placar(d) con el mismo significado» (Haensch 2005, 246).

Ähnliche Hinweise finden sich auch bei vielen anderen Einträgen. Die Wortliste liefert auf diese Weise einen Beleg dafür, dass es gewisse Unterschiede in den Anglizismeninventaren der einzelnen Länder gibt. Bei der Einschätzung dieses Forschungsbeitrags ist zu beachten, dass er nicht vorrangig dialektologisch sondern vielmehr lexikographisch ausgerichtet ist, wie sich schon an der durch Expertenurteile gestützten Erhebungsmethode zeigt. Deshalb ist unklar, für welche Subvarietäten die Angaben gelten. Auch die Aussagen zur geographischen Verbreitung «no pretenden ser exhaustivos», da nicht für alle Länder alle Nachweise erbracht werden konnten (Haensch 2005, 243). Zumindest werden aber diatopische Unterschiede ersichtlich. Haensch stellt eine wichtige Verbindung zwischen Anglizismendistribution und Dialektologie her, wenn er sagt, dass «los préstamos y calcos léxicos procedentes del inglés son un factor importante de diferenciación del léxico de los distintos países hispanoamericanos, tanto frente al español peninsular como entre las variedades americanas del español» (Haensch 2005, 251). Zwischen den Varietäten entstünden durch Bedeutungsunterschiede, formale Differenzen, Frequenzunterschiede und Wortklassenwechsel wichtige Unterschiede (Haensch 2005, 243). Auch wenn ein Anglizismus in einer Varietät die einzige Bezeichnung



1.3 Forschungsüberblick  

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für einen Referenten sei, während andernorts auch spanische Alternativen existierten, sei dies ein wichtiger Differenzierungsfaktor (Haensch 2005, 251). Nach Ansicht Haenschs schlägt sich die Intensität des Kontakts mit den USA auch in der Lehnwortintegration nieder. Länder mit weniger intensivem Kontakt zu den USA tendierten dazu, die Lehnwörter graphisch und morphologisch an das spanische Sprachsystem anzupassen. In den Ländern, die unter starkem nordamerikanischen Einfluss stünden, sei dies seltener zu beobachten. Dazu zählt Haensch «México, Caribe, Centroamérica y, en parte, también Chile» (Haensch 2005, 250). Es bleibt jedoch offen, auf welche Art von Einfluss (politisch, wirtschaftlich, kulturell etc.) es hier ankommt. Die Untersuchung bildet somit einen wichtigen Anknüpfungspunkt für die vorliegende Arbeit, da sie eine klare Evidenz für diatopische Unterschiede aber auch für gewisse überregionale Gemeinsamkeiten im Anglizismenwortschatz enthält. Die Befunde von Haensch sprechen außerdem dafür, dass die geographische Nähe zu den USA offenbar nicht mehr allein über die Intensität des Sprachkontakts und die Beschaffenheit des Anglizismenwortschatzes entscheidet. Vermutlich haben offenbar die Intensität der Kommunikations- und Wirtschaftsbeziehungen sowie die kulturelle Nähe an Gewicht gewonnen. Eine andere vergleichende Untersuchung der Lexik in den großen Städten Hispanoamerikas ist im Zuge des Proyecto de estudio coordinado de la norma lingüística culta de las principales ciudades de Iberoamérica y de la Península Ibérica auf der Grundlage der gesprochenen Sprache entstanden.22 Dafür wurden in Mexiko-Stadt, Caracas, Bogotá, Lima, La Paz, Córdoba, Santiago de Chile und anderen Großstädten Befragungen mit Frauen und Männern unterschiedlicher Altersstufen nach festgelegten Kriterien durchgeführt.23 Die Fragebögen umfassten 4452 Einträge, die sich auf 21 Wortfelder verteilen (Luna Traill 1998, 693). Wenngleich das Material noch nicht vollständig veröffentlicht worden ist, haben sich auf der Grundlage des Korpus bereits mehrere Autoren in vergleichenden Untersuchungen mit der relativen Beeinflussung verschiedener geographischer Varietäten durch die englischstämmige Lexik befasst.

22 Die im Kontext der vorliegenden Arbeit relevanten Projektstudien sind laut Luna Traill: Lope Blanch, Juan M., Léxico del habla culta de México, México, D.F., 1978; Rabanales, Ambrosio/Contreras, Lidia, Léxico del habla culta de Santiago de Chile, México, D.F., 1987; Mendoza, José G., Léxico del habla culta de La Paz, La Paz, 1996; Otálora de Fernández, Hilda, Léxico del habla culta de Santafé de Bogotá, Santafé de Bogotá, 1997 (Luna Traill 1998, 694). Da sie sich mit gesprochener Sprache befassen, werden sie hier nicht einzeln berücksichtigt. 23 Die Population bestand je zur Hälfte aus Frauen und Männern. 30 % der Befragten waren zwischen 25 und 35 Jahre alt; 45 % waren 36 bis 55 Jahre alt und 25 % waren älter als 55 Jahre (Salvador 1994, 322).

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So hat José G. Moreno de Alba die Fragebücher zu Madrid, San Juan, MexikoStadt und Santiago de Chile ausgewertet (Moreno de Alba 1992, 204–230). Aus onomasiologischer Perspektive wird untersucht, ob und wie häufig bestimmte Konzepte in den einzelnen Städten mithilfe eines Anglizismus bezeichnet werden. Es wird zwischen anglicismos predominantes (mehr als 50 % der Antworten), anglicismos frecuentes (unter 50 %) und anglicismos esporádicos (vereinzeltes Auftreten) unterschieden. Die erste Gruppe wird wiederum in solche Anglizismen unterteilt, die im Diccionario de la lengua española der Real Academia Española (DRAE) enthalten sind und solche, die dort nicht erfasst worden sind. Anschließend klassifiziert der Autor die Anglizismen danach, in wie vielen Städten sie vorkommen. Mittels einer Punkteskala (anglicismos predominantes: 3 Punkte; anglicismos frecuentes: 2 Punkte; anglicismos esporádicos: 1 Punkt) berechnet er einen numerischen Wert für jeden Untersuchungspunkt. Es zeigt sich, dass es bei den Anglizismen, die bereits im DRAE enthalten sind, kaum Unterschiede zwischen den vier Städten gibt. Bei den nicht im DRAE enthaltenen Anglizismen ist hingegen eine quantitative Differenzierung zu beobachten. Dabei zeigt sich die folgende Hierarchie: 1. San Juan (190 Punkte), 2. Mexiko-Stadt (175), 3. Santiago de Chile (124) und 4. Madrid (100) (Moreno de Alba 1992, 226). Dieses Ergebnis scheint die häufig geäußerte Vermutung zu bestätigen, der zufolge das Anglizismenvorkommen in Lateinamerika größer ist als in Spanien. Innerhalb Lateinamerikas nimmt Mexiko dabei den zweiten Platz ein. Francisco Salvador vergleicht in seinem Artikel Incidencia del anglicismo en el habla culta de América y España von 1994 die Anglizismeninventare zweier hispanoamerikanischer und zweier spanischer Städte. Dies sind auf der einen Seite Mexiko-Stadt (24 Informanten) und Santiago de Chile (13), auf der anderen Seite Madrid (16) und Granada (25). Am stärksten sei demnach die chilenische norma culta von Anglizismen betroffen. Hier werden 329 Anglizismen gezählt. Danach folgen Madrid mit 291, Granada mit 220 und Mexiko-Stadt mit 170 Anglizismen (Salvador 1994, 326). Innerhalb Lateinamerikas ist das Anglizismeninventar der chilenischen Hauptstadt knapp doppelt so umfangreich wie das von Mexiko-Stadt. Die Relationen fallen noch stärker aus, wenn man die unterschiedliche Anzahl der Informanten in den beiden Städten bedenkt. Dieses Resultat mag zunächst verwundern, steht es doch im Widerspruch zur jeweiligen geographischen Nähe zu den USA. Dennoch erscheint dem Autor der Befund für Santiago nicht verwunderlich, «por el fuerte influjo de Inglaterra primero, durante la industrialización de fines del siglo XIX y las continuas relaciones comerciales con su natural dependencia tecnológica y sociopolítica con los Estados Unidos, a lo largo del siglo XX» (Salvador 1994, 326). Dem stehe in Mexiko ein «obsesivo prurito contra lo anglo que aún pervive por razones históricas y sociales» gegenüber (Salvador 1994, 324).



1.3 Forschungsüberblick  

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Einen Vergleich sämtlicher im Rahmen des Projekts untersuchter Städte mit der Beschränkung auf ein bestimmtes Wortfeld nimmt Elizabeth Luna Traill in Anglicismos deportivos en el léxico culto de once ciudades hispánicas von 1998 vor. Für Lateinamerika bezieht sie Mexiko-Stadt, Caracas, Bogotá, Lima, La Paz, Córdoba (Argentinien) und Santiago de Chile ein (Luna Traill 1998, 693). Sie weist 71 Sportanglizismen in Lima, 70 in Caracas, Bogotá und La Paz, 66 in MexikoStadt, 58 in Córdoba und 56 in Santiago nach (Luna Traill 1998, 710). Demnach gibt es in den Andenstaaten etwas mehr Anglizismen im Bereich Sport als am Cono Sur oder in Mexiko. Die Unterschiede sind aber eher gering. Die meisten der Anglizismen entfallen auf die Sportarten Baseball (45), Fußball (36) und Boxen (22) (Luna Traill 1998, 710). Die geringe Varianz der Anglizismen im Sportvokabular deutet darauf hin, dass die in den anderen Studien festgestellten Unterschiede auf andere Bereiche der Lexik entfallen, da das englischstämmige Sportvokabular offenbar relativ stark nivelliert ist. Methodisch sind die verschiedenen Studien im Zuge des Proyecto de estudio coordinado de la norma lingüística culta de las principales ciudades de Iberoamérica y de la Península Ibérica als Anknüpfungspunkt für die vorliegende Arbeit relevant, weil erstmals Anglizismeninventare einer einzigen medialen Varietät – in diesem Fall die der gesprochenen Sprache – verglichen werden. Das Ergebnis sind detaillierte Angaben zur relativen Beeinflussung der gesprochenen Sprache in mehreren diatopischen Varietäten des lateinamerikanischen und des europäischen Spanisch. Inhaltlich machen die Ergebnisse jedoch stutzig: Einerseits deuten die Ergebnisse von Moreno de Alba (1992) darauf hin, dass das lateinamerikanische Spanisch stärker von Anglizismen durchsetzt ist als das europäische. Madrid belegt hier eindeutig den letzten Platz. Innerhalb Hispanoamerikas nimmt Mexiko  – nach San Juan – den zweiten Platz ein. Ganz anders sieht es bei Francisco Salvador aus: Hier liegt Santiago de Chile weit vorne, Mexiko-Stadt liegt sogar hinter den spanischen Erhebungspunkten. Es lässt sich nicht übersehen, dass sich die Ergebnisse der Studien untereinander widersprechen. Das heißt nicht unbedingt, dass die Ergebnisse falsch sein müssen; doch wurden offensichtlich uneinheitliche Auswertungsmethoden angewendet. So ist nach Salvador anhand der Type-Anzahl die chilenische Varietät mit Abstand am stärksten von Anglizismen durchsetzt. Moreno de Alba kommt dagegen zu dem Ergebnis, dass das Anglizismeninventar in Mexiko-Stadt unter Berücksichtigung der Type-Anzahl und der Token-Frequenz am größten sei. Manuel Seco gibt in La importación léxica y la unidad del idioma: anglicismos en Chile y en España mit Blick auf die erwähnten Studien zu bedenken, dass die «resultados siempre valiosos, pero no siempre seguros, debido a la falta de pre-

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cisión en el concepto de anglicismo» seien (Seco 2000, 253). Außerdem seien die Fragekataloge nicht auf alle untersuchten Kulturen im gleichen Maße anwendbar, so dass Verzerrungen entstünden (Seco 2000, 258). Auch gebe es viele Beispiele von Missverständnissen, die durch die verwendete Erhebungsmethode verursacht worden seien. Ungeachtet aller Einschränkungen liefern diese Forschungsergebnisse also durchaus Hinweise auf die Beeinflussung der habla culta durch englischstämmige Lexik. Verlässlichere Ergebnisse zur Nivellierung bzw. Differenzierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes sind jedoch in der Schriftnorm zu erwarten, denn hier entfallen die Unwägbarkeiten der mündlichen Exploration. Auch kann das gewählte Medium als Variable leichter konstant gehalten werden, da die diastratische und diaphasische Varianz der Mündlichkeit entfällt, so dass eindeutigere Ergebnisse zu erwarten sind. Einen solchen Vergleich der Anglizismen in der Schriftnorm zweier diatopischer Varietäten des Spanischen nimmt María F. Sánchez vor. Die Frage nach der relativen Beeinflussung des mexikanischen Spanisch im Vergleich zum europäischen ist Thema ihrer Dissertationsschrift Clasificación y análisis de préstamos del inglés en la prensa de España y México von 1995. Darin wertet Sánchez je zwei Ausgaben der spanischen Zeitung El País und der mexikanischen Zeitung El Universal aus.24 Die resultierenden Anglizismeninventare vergleicht sie quantitativ und qualitativ mit Blick auf die morphologischen, phonologischen, prosodischen und orthographischen Veränderungen, die sie im Entlehnungsprozess durchlaufen. Auch ihre Distribution auf verschiedene Wortfelder bzw. Zeitungsrubriken wird beleuchtet. Die aufgefundenen Anglizismen beziffert die Autorin mit 140 (Spanien) bzw. 194 (Mexiko) (Sánchez 1995, 118). Leider bleibt Sánchez konkrete Angaben zu der Token-Anzahl und zum Wortumfang der Korpora schuldig, so dass keine Schlüsse über den tatsächlichen Anteil der Anglizismen am jeweiligen Gesamtvokabular gezogen werden können. Bei der qualitativen Analyse kommt die Autorin zu dem überraschenden Ergebnis, dass sich die beiden Varietäten in Bezug auf die Spartenverteilung (Sánchez 1995, 149s.), die lexiko-grammatikalische Zugehörigkeit (Sánchez 1995, 150s.) und die morpho-orthographische Integration (Sánchez 1995, 152) der englischstämmigen Lexeme kaum voneinander unterscheiden. Unterschiede stellt sie hingegen bei der morphologischen und der prosodischen Integration fest, die in Mexiko stärker ausgeprägt sei (Sánchez 1995, 153). Zudem kämen lediglich 15 %

24 Die Zeitung El Universal ist auch im mexikanischen Teilkorpus der vorliegenden Arbeit enthalten.



1.3 Forschungsüberblick  

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der Anglizismen in beiden Varietäten vor. Der qualitative Nivellierungsgrad ist demnach äußerst gering. Problematisch an der Untersuchung von Sánchez ist der Korpusumfang, der mit zwei Tagesausgaben pro Zeitung sehr klein ausfällt. Viele niederfrequente Anglizismen oder Integrationsvarianten könnten dadurch «eingeebnet» worden sein und in der Analyse gar nicht auftauchen. Das zeigt sich etwa bei der Analyse der graphischen Variation, die auf eine vollständig komplementäre Distribution der Varianten hindeutet (Bsp. Sp.: escáner vs. Mx.: scanner; Sánchez 1995, 145). Ein solch einheitlicher Sprachgebrauch wäre vonseiten der Redaktionen sicherlich wünschenswert, mit Blick auf die Ergebnisse zahlreicher Einzelstudien aber unwahrscheinlich. Dessen ungeachtet stellt die Untersuchung von Sánchez eine vielversprechende Möglichkeit des Varietätenvergleichs anhand des Mediums Zeitung dar. Daher werden der von Sánchez gewählte Untersuchungsausschnitt und ihr methodisches Vorgehen in der vorliegenden Arbeit aufgegriffen und um weitere geographische Varietäten ergänzt. Die einzelnen Zeitungskorpora werden zudem größer angelegt, damit auch niederfrequente Phänomene erfasst werden. Wie ersichtlich wird, hat die hispanistische Entlehnungsforschung den «Flickenteppich» der Einzelstudien als Problem erkannt und versucht, ihm mit vergleichenden Ansätzen zu begegnen. Die vorhandenen Vergleichsstudien liefern zahlreiche Hinweise auf eine diatopische Differenzierung des Anglizismenwortschatzes im lateinamerikanischen Spanisch. Es gibt einige Belege dafür, dass die geographische und wirtschaftliche Nähe zu den USA sowie die Intensität der Kommunikationsbeziehungen tatsächlich Einfluss auf die varietätenspezifischen Anglizismeninventare haben, wenngleich die konkreten Sprachdaten aufgrund oft unterschiedlicher Erhebungsmethoden einen empirischen Vergleich nicht zulassen. Dementsprechend zeigen sich immer wieder Widersprüche zwischen den Befunden einzelner Forschungsarbeiten, und zu einigen diatopischen Varietäten liegen nach wie vor keine verwertbaren Daten vor. Darüber hinaus deuten die vergleichenden Untersuchungen darauf hin, dass es neben den diatopischen Differenzen einen panhispanischen Anglizismenwortschatz gibt. Auch hier zeigen sich aber beim Vergleich der einzelnen Arbeiten Widersprüche, vor allem was dessen genaue Größe angeht. Ansätze der Anglistik Zum Abschluss dieses Forschungsüberblicks sei noch auf die Ansätze der Anglistik hingewiesen, denn auch dort beschäftigt man sich mit der englischen Sprache in Lateinamerika. Aufgrund der unterschiedlichen Traditionen und Fächerkulturen setzt sie aber andere Schwerpunkte als die Hispanistik. Die Anglisten unter-

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suchen unter dem Forschungsparadigma der «World Englishes» die Herausbildung neuer Varietäten des Englischen in aller Welt. Die Forschung steckt aber insbesondere mit Blick auf Lateinamerika noch in den Anfängen, wie sich schon am Einleitungstitel der Lateinamerika-Ausgabe der Fachzeitschrift «World Englishes» ablesen lässt: English in South America, the other forgotten continent (Friedrich/Berns 2003b, 83). Die anglistische Forschung zum englisch-spanischen Sprachkontakt in Hispanoamerika ist stark soziolinguistisch ausgerichtet. Sie konzentriert sich auf Themen wie den Status des Englischen in der jeweiligen Sprachenlandschaft, die Attitüden gegenüber dem Englischen im Vergleich zu anderen Sprachen oder die Lernermotivation. Anhand dieser Aspekte werden in der neueren Forschung sog. soziolinguistische Profile zu einzelnen Ländern erstellt.25 Englischstämmige Entlehnungen werden bei der Erforschung der «World Englishes» als Ausdruck der sog. innovativen Funktion des Englischen berücksichtigt (cf. Maersk Nielsen 2003, 207).26 Sie stellen für die Anglistik jedoch nur einen Aspekt unter vielen dar, an dem sich der Status des Englischen in einer Sprechergemeinschaft ablesen lässt. Die empirischen Erkenntnisse zur Entlehnung, die sich für das Thema der vorliegenden Arbeit nutzen ließen, sind daher recht spärlich. Dennoch ist der «World Englishes»-Ansatz hilfreich, da er eine Einordnung der in dieser Arbeit untersuchten Varietäten mit Blick auf den Status des Englischen erlaubt. Die Erforschung der «World Englishes» orientiert sich an dem von Braj B. Kachru aufgestellten Kreismodell, das sich an demographischen und soziopolitischen Kriterien orientiert (McArthur 2001, 8). Demnach lassen sich alle existierenden diatopischen Varietäten des Englischen einem von drei konzentrischen Kreisen zuordnen.

25 Zu Mexiko: Baumgardner (1997;) zur Geschichte des Sprachkontakts in Panama: Malcolm (2012); zum soziolinguistischen Profil des Englischen in Kolumbien: Velez-Rendon (2003), zum Status des Englischen im kolumbianischen Bildungssystem und den englischbasierten Kreolsprachen in diesem Land: González (2010); zu den kommunikativen Funktionen des Englischen in Ecuador: Oversdotter Alm (2003); zum Status des Englischen in Peru: Niño-Murcia (2003); zur Geschichte des Sprachkontakts in Argentinien: Clelia Moyano (1997); zu Sprecherattitüden gegenüber dem Englischen in Argentinien: Friedrich (2003); zum soziolinguistischen Profil des Englischen in Argentinien: Maersk Nielsen (2003). 26 Unter der innovativen Funktion wird verstanden, dass das Englische eine Gebersprache für sprachliche Innovationen ist. Weitere Funktionen sind diesem Modell nach die interpersonelle Funktion (Englisch in der Alltagskommunikation), die instrumentelle Funktion (Englisch als Unterrichtssprache) und die regulative Funktion (offizieller Status des Englischen in der Verwaltung).



1.3 Forschungsüberblick  

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Dem Inner Circle gehören dabei die Länder an, in denen Englisch Muttersprache ist (Vereinigtes Königreich, Irland, USA, Australien, Neuseeland, Südafrika, das anglophone Kanada und einige Karibikstaaten). Der Outer Circle umfasst Länder, in denen Englisch zwar nicht Muttersprache ist, aber als Zweitsprache seit mehr als 100 Jahren präsent ist und wichtige gesellschaftliche Funktionen übernimmt, etwa als offizielle oder inoffizielle Sprache der Verwaltung. Dies ist insbesondere in den ehemaligen britischen Kolonien der Fall, also in Indien, Nigeria und in etlichen afrikanischen Staaten. Zum Expanding Circle werden wiederum Länder gezählt, in denen das Englische historisch wenig oder gar nicht verankert ist, aber als Fremdsprache oder Lingua Franca gesprochen wird. Hierzu gehört der Großteil der restlichen Welt. Die meisten Länder Lateinamerikas, die unter diesen Vorzeichen untersucht worden sind, lassen sich dem Expanding Circle zuordnen, da das Englische dort die innovative, interpersonelle, instrumentelle und regulative Funktion nur sehr eingeschränkt oder gar nicht wahrnimmt. Bei ihrer Untersuchung zu den Einstellungen argentinischer BWL-Studenten gegenüber dem Englischen konstatiert Patricia Friedrich jedoch die Herausbildung einer «semi-institutionalisierten Varietät» des Englischen im argentinischen Bildungssektor, da die Modellvarietät des Englischunterrichts dort weder dem britischen noch dem amerikanischen Englisch voll entspreche. Dies könne auf eine Bewegung Argentiniens in Richtung des Outer Circle hindeuten. Ein Kriterium hierfür sei nämlich, dass nicht mehr auf Inner Circle-Varietäten als sprachliches Vorbild zurückgegriffen werde (Friedrich 2003, 181). Auch Panama wird mal dem Outer Circle zugerechnet (McArthur 2001, 8), mal dem Expanding Circle mit Bewegung in Richtung Outer Circle (Graddol 1997, 11). Graddol rechnet an gleicher Stelle auch Costa Rica zu den Ländern, die sich in Richtung des Outer Circle entwickeln. Während die aktuelle Anglistik also den Themenkomplex der sprachlichen Entlehnung zugunsten soziolinguistischer Fragestellungen eher vernachlässigt, so deutet sie doch auf eine gewisse Sonderstellung einiger Länder des Untersuchungsgebiets hin. Dies sind Costa Rica, Panama und Argentinien, da das Englische hier gesellschaftlich stärker verankert ist und mehr kommunikative Funktionen erfüllt als andernorts. Mit Blick auf die Verwendung von Anglizismen in den Zeitungen kann man in diesen Ländern von einer größeren Aufnahmebereitschaft ausgehen. Diese Vermutung wird sich anhand der vorliegenden Arbeit überprüfen lassen.

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1.4 Methodischer Ansatz und Untersuchungsaufbau Laut Günther Haensch «[…] el anglicismo tiene su propia geografía lingüística en el amplio mundo hispánico» (Haensch 2005, 251). Zur Erforschung dieser Sprachgeographie des Anglizismus will die vorliegende Arbeit einen empirisch untermauerten Beitrag leisten. Selbstverständlich ist eine Untersuchung des Anglizismus, die das komplette Diasystem des Spanischen abdeckt, aufgrund der Ausdehnung und der Komplexität des Varietätenraums ein Großprojekt, das in einer einzelnen Forschungsarbeit schlichtweg nicht umgesetzt werden kann. Sie sollte aber das langfristige Ziel bilden, um zu einer verlässlichen Bestandsaufnahme der sprachlichen Fakten zu gelangen, die – wie die reichhaltige Forschungslage zeigt – allgemein angestrebt wird. Eine solche Bestandsaufnahme kann auch die Grundlage für wohlbegründete sprachpolitische Entscheidungen bilden, sofern sich überhaupt ein Bedarf an Maßnahmen zum Erhalt der sprachlichen Einheit belegen lässt. Ohne eine valide Datenbasis müsste man sich hingegen weiterhin auf Pauschalurteile stützen, die wiederum zu Handlungsempfehlungen führen, die in der Realität weitgehend folgenlos bleiben. Mit dem Richtziel einer Beschreibung des Anglizismus im Diasystem des Spanischen strebt die vorliegende Arbeit einen Überblick über den sprachgeographischen Stand des Anglizismus in der hispanoamerikanischen Schriftnorm an. Dabei konzentriert sie sich auf Onlineausgaben der täglich erscheinenden, landesweit verbreiteten Qualitätszeitungen. Die grundlegende Untersuchungsrichtung ist die Frage nach der Nivellierung bzw. Differenzierung, die von der englischstämmigen Lexik in dieser medialen Subvarietät diatopischer Großvarietäten des español de América ausgeht. Um die im vorangegangenen Kapitel festgestellte Forschungslücke zu schließen, ist ein streng empirischer Ansatz erforderlich. Dabei ist auf die Einheitlichkeit der Erhebungs- und Analyseverfahren, einen festen Erhebungszeitraum und die Vergleichbarkeit der untersuchten Varietäten zu achten. Da es sich bei den Anglizismen um einen eher niederfrequenten Teil des Wortschatzes handelt, muss die Datenbasis entsprechend umfangreich ausfallen und sich aus mehreren Quellen speisen. Denn nur so können überhaupt belastbare Aussagen über relative Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten des Anglizismenwortschatzes einzelner Zeitungen getroffen werden. Gleichzeitig wird die Repräsentativität der Teilkorpora für die Sprachnorm der einzelnen diatopischen Varietäten gewährleistet. Die Datenbasis wird bei zwei Zeitungstiteln pro Land angesetzt. Dadurch wird verhindert, dass die Untersuchungsergebnisse lediglich den Sprachgebrauch einzelner Zeitungen spiegeln. Sie sollen vielmehr Aussagen über die englisch-



1.4 Methodischer Ansatz und Untersuchungsaufbau 

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stämmige Lexik in der schriftlichen Norm des jeweiligen Landes ermöglichen. Dazu ist eine einzelne Zeitung als Datengrundlage nach Meinung des Verfassers nicht ausreichend. Außerdem wird die geographische Ausdehnung des Untersuchungsgebietes auf zwölf Länder erweitert. Ziel ist es, die Nationalvarietäten Hispanoamerikas weitgehend abzudecken.27 So soll eine Grundlage für weitere Untersuchungen des Anglizismus in diesem ausgedehnten, plurizentrischen Varietätenraum geschaffen werden. Dazu wird der Themenbereich in Kapitel 2 zunächst in den weiteren Kontext sprachlicher Entlehnung eingeordnet und der terminologische Rahmen gesteckt, der im weiteren Verlauf der Arbeit zur Anwendung kommt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der sprachlichen Integration der Lehnwörter. In Kapitel 3 werden Bedingungen und Prozesse der sprachlichen Entlehnung in der Zeitungskommunikation untersucht. Dazu werden die medialen Merkmale und die Kommunikationsbedingungen herausgearbeitet, die die Zeitungen besonders offen für Anglizismen machen. Dabei wird auf Erkenntnissen zur «klassischen» Zeitungskommunikation im gedruckten Medium aufgebaut und auf die spezifischen Gegebenheiten der Onlinekommunikation eingegangen, um eine konzeptionelle Trennung zu erreichen. Nach der Klärung möglicher Entlehnungsursachen bzw. -motivationen wird ein Modell der Lehnwortadoption in den Zeitungen erarbeitet. Nach diesen Ausführungen, die das Beziehungsgeflecht zwischen lexikalischer Entlehnung aus dem Englischen und Zeitungen allgemein erhellen, wird auf die Spezifika der Pressekommunikation im spanischsprachigen Kontext eingegangen. Da die libros de estilo genannten Stilbücher eine Besonderheit der spanischsprachigen Zeitungen sind, werden in diesem Abschnitt zwei Vertreter der Gattung exemplarisch auf ihren normativen Gehalt zur Anglizismenfrage hin untersucht. Anhand dessen kann im Anschluss an die vergleichende Korpusanalyse beurteilt werden, inwieweit die Stilbuchvorgaben befolgt werden und ob diese Befolgung einer Nivellierung des Anglizismengebrauchs in den Zeitungen förderlich ist. Es folgt eine Darstellung der Datengrundlage in Kapitel 4, bei der die Untersuchungspunkte, die genaue Zusammensetzung des Zeitungskorpus und die Methoden der Korpuskompilierung vorgestellt werden. Die empirische Untersuchung ist untergliedert in einen allgemein-beschreibenden und einen vergleichenden Teil.

27 Zur genauen geographischen Ausdehnung des Untersuchungsgebiets siehe Fußnote 1 und Kap. 4.2.

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 1 Einleitung

Der erste Analyseteil widmet sich dem Anglizismenkorpus als Ganzes und lässt die diatopische Dimension unberücksichtigt. In Kapitel 5 wird das aus allen berücksichtigten Zeitungstiteln extrahierte Anglizismenkorpus nach sprachwissenschaftlichen Kriterien klassifiziert, um Beschreibungskategorien für die vergleichende Analyse zu erhalten. Dabei wird das Gesamtkorpus zunächst nach quantitativen, anschließend nach qualitativen Kriterien analysiert. Im Zuge der quantitativen Analyse wird unter anderem der Stellenwert der englischstämmigen Lexik innerhalb des Gesamtwortschatzes bestimmt. Außerdem werden die Anglizismenfrequenz, der hochfrequente Anglizismenwortschatz und die englischen Etyma beleuchtet. Die qualitative Analyse beginnt mit einer Klassifizierung der Anglizismen nach Sachbereichen und Wortarten. Es folgt eine ausführliche Untersuchung der Lehnwortintegration, im Zuge derer die Anpassung an das spanische Sprachsystem auf graphischer, flexionsmorphologischer und wortbildungsmorphologischer Ebene analysiert wird. Dabei finden Aspekte wie der Umgang mit graphematischen bzw. graphotaktischen Differenzen der beteiligten Sprachsysteme, die Genusattribution und Numerusmarkierung bei Nomen, die Adjektivflexion, die Zuordnung zu Verbkonjugationsklassen und die vielfältigen anglizismenbasierten Wortbildungsverfahren Beachtung. Stets wird dabei auch die Häufigkeit der untersuchten Phänomene berücksichtigt. Es folgt der zweite, vergleichende Analyseteil, für den das Gesamtanglizismeninventar in länderspezifische Teilkorpora zerlegt wird. Für den Vergleich werden sämtliche im allgemeinen Analyseteil aufgestellten Beschreibungskategorien einem diatopischen Vergleich unterzogen, der im Wesentlichen dem Aufbau des ersten Analyseteils entspricht. So wird zunächst nach möglichen Unterschieden bei der Anglizismenfrequenz und dem Anteil der englischstämmigen Lexik in den einzelnen Varietäten gefragt. Es folgen Gegenüberstellungen der hochfrequenten Anglizismen und zur Produktivität englischer Ausgangsformen. Weiterhin wird untersucht, ob in bestimmten Varietäten einzelne Sachbereiche oder Wortarten besonders offen für Anglizismen sind, oder ob es sich um eine in geographischer Hinsicht eher gleichmäßige Beeinflussung handelt. Zur graphischen, flexionsmorphologischen und wortbildungsmorphologischen Integration ist für jedes der zuvor festgestellten Integrationsverfahren zu untersuchen, ob es diatopische Unterschiede bei der Integrationsfreudigkeit auf der jeweiligen Sprachebene gibt, ob einzelne Integrationsverfahren geographische Schwerpunkte aufweisen, ob es regionale Variationsschwerpunkte gibt und ob vorhandene Integrationsvarianten geographisch komplementär distribuiert sind. Dabei wird stets danach gefragt, ob ein Zusammenhang zwischen geographischer Nachbarschaft und Ähnlichkeiten im Anglizismenkorpus vorliegt.



1.4 Methodischer Ansatz und Untersuchungsaufbau 

 51

Nach der vergleichenden Analyse wird feststehen, wie es um die Nivellierung bzw. Differenzierung des Anglizismenkorpus, einzelner Frequenzintervalle und der berücksichtigten Beschreibungskategorien bestellt ist. Damit werden sich die oben aufgestellten Hypothesen verifizieren bzw. falsifizieren lassen. Es bleibt die Frage, ob es beim Umgang mit englischstämmiger Lexik regio­ nale Bündelungen gibt, welches geographische Szenario also die festgestellten Unterschiede und Gemeinsamkeiten in ihrer Gesamtheit ergeben. Um diese Lücke zu schließen, wird in Kapitel 7 zunächst die areale Verbreitung des Anglizismenwortschatzes und einzelner Frequenzintervalle untersucht. Anschließend wird nach statistischer Evidenz für die Herausbildung diskreter Zonen gesucht. Dafür werden alle zuvor untersuchten Vergleichsvariablen nach einem Verfahren zur Messung lexikalischer Variation ausgewertet. So kann beurteilt werden, ob die Ähnlichkeiten zwischen geographisch benachbarten Varietäten größer sind als die zwischen weit auseinanderliegenden Varietäten und wo genau sich regionale Bündelungen ergeben. Dies erlaubt Schlüsse darüber, ob die diatopische Differenzierung ungeordnet verläuft oder zu einer Fragmentierung des Varietätenraums in mehrere Einflusszonen führt. Letzteres wäre ein Beleg für eine Sprachspaltung. Nachdem damit die Hauptfragen der Untersuchung abgearbeitet worden sind, findet in Kapitel 8 ein Rückgriff auf die sekundäre Fragestellung nach der Rolle der Stilbücher statt. Anhand der vergleichenden Korpusdaten wird sich beurteilen lassen, ob die in Kapitel 3 herausgearbeiteten Vorgaben zum Umgang mit Anglizismen eingehalten werden und wie die Rolle der Stilbücher mit Blick auf die vorliegenden Daten einzuschätzen ist. In der Schlussbetrachtung werden die Ergebnisse aller Analyseschritte zusammengefasst, mit den in der Einleitung aufgeworfenen Fragestellungen in Beziehung gesetzt und in der breiteren Forschungsdiskussion eingeordnet. Der Anhang enthält neben einer Aufstellung homonymer Anglizismen und dem charakteristischen Anglizismenwortschatz der in Kapitel 7 herausgearbeiteten Zonen ein Anglizismenverzeichnis, in dem unter anderem der gesamthispanoamerikanische Anglizismenwortschatz kenntlich gemacht wird.

2 Entlehnung und Lehnwortintegration Sprachliche Entlehnung kann prinzipiell in allen Bereichen der Sprache stattfinden. In der vorliegenden Arbeit liegt der Schwerpunkt auf der lexikalischen Entlehnung, die die häufigste und offensichtlichste Form sprachlicher Entlehnung ist. Die Klassifizierung sprachlicher Entlehnungen ist ein kompliziertes Unterfangen, da es vor allem auf der Ebene des Lexikons eine große Vielfalt an Entlehnungstypen gibt. Einflussreiche Klassifikationsmodelle wurden etwa von Werner Betz (1949), Einar Haugen (1950) und Uriel Weinreich (1977) aufgestellt. In jüngerer Zeit wurden von Alexander Onysko (2007) und Esme Winter-Froemel (200528, 2008a, 2008b, 2011) wichtige Ergänzungen vorgenommen, auf denen im Folgenden aufgebaut wird. Vor allem Winter-Froemel hat mit dem Aspekt der Lehnwortkonformität gegenüber Ausgangs- und Zielsprache eine wichtige neue Perspektive in die Diskussion eingebracht. Damit liegt ein terminologischer Rahmen zur vergleichenden Beschreibung der Lehnwortintegration vor, von der – wie oben erwähnt – ein bedeutendes Differenzierungspotenzial für den hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatz ausgeht. Nach einer kurzen Einführung der zentralen Begriffe Entlehnung, Lehnwort und Anglizismus sowie dem Versuch einer Abgrenzung vom Code-Switching folgt eine Diskussion der einflussreichen Klassifikation von Betz. Ausgehend von deren Unzulänglichkeiten für die Beschreibung des vorliegenden Korpus werden Klassifikationsansätze von Winter-Froemel vorgestellt. In einer Hinwendung zur Lehnwortintegration als wesentlichem Untersuchungsbereich folgt eine Anwendung ihres Konformitätsmodells auf die phonische, graphische und morphologische Ebene. Abschließend wird den Ursachen für die Existenz integrationsbedingter Lehnwortvarianten nachgegangen, die im Korpus zahlreich vorhanden sind.

28 2005 erscheint die Autorin noch als Esme Winter, später dann als Esme Winter-Froemel. Im Folgenden wird grundsätzlich der auf dem jeweiligen Klappentext angegebene Name zitiert, wenngleich es sich um ein und dieselbe Person handelt. DOI 10.1515/9783110489736-002



2.1 Terminologie der sprachlichen Entlehnung 

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2.1 Terminologie der sprachlichen Entlehnung 2.1.1 Entlehnung und Lehnwort Eine erste wichtige Unterscheidung bei der Beschreibung sprachlicher Entlehnung betrifft den Unterschied zwischen Entlehnung und Lehngut (engl. beide borrowing; sp. beide préstamo). Beide Begriffe werden häufig synonym verwendet; zur begrifflichen Präzisierung bietet sich aber eine Unterscheidung zwischen Prozess (Entlehnung) und Resultat (Lehngut) an. Unter lexikalischer Entlehnung im weiteren Sinne wird demnach die Schaffung einer Bezeichnung in einer Sprache verstanden, die durch ein fremdsprachliches Etymon beeinflusst ist (Winter-Froemel 2011, XV). Die beiden beteiligten Sprachen können als Geber- bzw. Ausgangssprache (AS) und als Nehmer- bzw. Zielsprache (ZS) gefasst werden. Bei der Entlehnung kann es sich einerseits um eine äußere Entlehnung handeln, bei der Ausdruckselemente aus einer Ausgangssprache in eine Zielsprache übernommen werden. Andererseits kann es sich um eine innere Entlehnung handeln, bei der unter Beeinflussung eines Vorbildes aus der AS eine Wortbildung oder ein Bedeutungswandel in der ZS erfolgt. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf das äußere Lehngut, also die Übernahme englischstämmiger Lexeme. Die Produkte von Entlehnungsprozessen werden allgemein als Lehngut bezeichnet. Das aus einer äußeren Entlehnung im Bereich der Lexik hervorgehende Lehngut ist das Lehnwort (z. B. sp. scanner < engl. scanner). In der älteren und insbesondere in der deutschen Forschung wird beim äußeren Lehngut traditionell zwischen Fremdwort und Lehnwort unterschieden. Als Fremdwort wird dabei das nicht an das Sprachsystem der ZS angepasste Lehngut verstanden (z. B. sp. scanner), während Lehngut, das an das ZS-System angepasst worden ist, als Lehnwort bezeichnet wird (z. B. sp. escáner). Diese Unterscheidung ist aus Gründen, denen weiter unten nachgegangen wird, unpräzise, weshalb sie in der vorliegenden Arbeit zugunsten einer anderen Kategorisierung aufgegeben wird. Im Rahmen dieser Arbeit bezeichnet der Terminus «Lehnwort» allgemein jedes Ergebnis einer äußeren Entlehnung auf der lexikalischen Ebene.29

29 Lediglich in Kap. 2.2 ist gelegentlich auch von Fremdwörtern die Rede, da dort Klassifikationen anderer Autoren referiert werden, die diesen Terminus verwenden.

54 

 2 Entlehnung und Lehnwortintegration

2.1.2 Anglizismus Als lexikalische Anglizismen werden Lehnwörter bezeichnet, die auf Entlehnungen aus dem Englischen zurückgehen. Dabei kann das Englische sowohl Ursprungs- als auch Mittlersprache sein, je nachdem, ob es sich bei dem Lehngut um einen Bestandteil des englischen Stammvokabulars handelt (z. B. engl. chip), oder der Ausdruck im Englischen seinerseits Resultat eines Entlehnungsprozesses ist (z. B. engl. pyjamas, iceberg). Ferner können Anglizismen nach der Varietät des Englischen unterschieden werden, aus der sie übernommen werden. Da die Frage nach dem genauen Ursprung einzelner Anglizismen im Rahmen einer synchron ausgerichteten Untersuchung aber oft nicht zu beantworten ist, werden im Folgenden sowohl direkte als auch vermittelte Entlehnungen berücksichtigt. Angesichts denkbarer Ursprungsvarietäten wird nur dann zwischen Britizismen und (Anglo-) Amerikanismen unterschieden, wenn diese eindeutig erkennbar sind, etwa in Fällen alternativer Schreibungen wie theatre vs. theater30.

2.1.3 Entlehnung und Code-Switching Die im Spanischen enthaltene englischstämmige Lexik entfällt zum allergrößten Teil auf Lehnwörter im obigen Sinne. Ergänzend zu erwähnen sind Verwendungen englischstämmiger Lexik im Rahmen von Codewechseln, die sich ebenfalls vereinzelt im Korpus finden. Eine klare Trennlinie zwischen Entlehnung als Übernahme und Code-Switch­ ing als Wechsel zwischen mehreren Sprachen bzw. Varietäten konnte insbesondere für das schriftliche Medium bislang nicht gezogen werden (Riehl 2004, 20s.; Onysko 2007, 36ss.). Als mögliche Abgrenzungsmerkmale von Lehnwörtern gegenüber Codewechseln werden ihre geringere Länge und Komplexität, ihre Zugehörigkeit zum Lexikon der ZS, ihre morphologische bzw. syntaktische Inte­ gration und der Umstand, dass es sich bei Lehnwörtern meistens um Inhaltswörter handelt, diskutiert. Diese Kriterien schließen allerdings auch viele intuitiv als Lehnwörter wahrgenommene Ausdrücke aus. Denn auch Lehnwörter können im graphischen Medium ihre ausgangssprachliche Form bewahren, mehrere Wörter umfassen oder weiten Teilen der Sprachgemeinschaft unbekannt bleiben. Gelegentlich findet sich daher die Kategorie der «Ad-hoc-Entlehnungen» als

30 Zu Lehnwortvarianten, die auf Variation in der Ausgangssprache zurückgehen, siehe Kap. 2.3.3.



2.2 Klassifikationen und Betrachtungsweisen des lexikalischen Lehnguts 

 55

Übergangsbereich zwischen Entlehnung und Code-Switching, von der aber kein wesentlicher Erkenntnisgewinn zu erwarten ist. Auch in dieser Arbeit soll kein weiterer Trennungsversuch von Entlehnung und Code-Switching unternommen werden. Vielmehr wird die gesamte englische bzw. englischstämmige Lexik berücksichtigt. So können auch Gesprächsund Funktionswörter, Exklamativa und längere syntaktische Einheiten wie wow, oops, again, so what?, of course oder the show must go on in die Analyse einbezogen werden, die je nach Definition des Begriffs «Code-Switching» auszuschließen wären.31

2.2 Klassifikationen und Betrachtungsweisen des ­lexikalischen Lehnguts Klassifikationen sprachlichen Lehnguts sind zahlreich und komplex. Bislang liegt «kein konsistenter methodologischer und terminologischer Rahmen zur Untersuchung und Einordnung von Entlehnungen vor» (Winter 2005, 31). Das liegt zum einen daran, dass schon «der Begriff ‹Entlehnung› nicht einheitlich verwendet wird» (Winter 2005, 32). Zum anderen trägt die Vielseitigkeit der Kontaktphänomene ihren Teil zu der Schwierigkeit bei, einen einheitlichen terminologischen Rahmen zu schaffen. Die meisten Klassifikationen sind zudem sprachspezifisch und daher nicht immer auf andere Sprachpaare übertragbar.

2.2.1 Die Klassifikation von Betz Eine einflussreiche formale Klassifikation lexikalischer Entlehnungsphänomene wurde von Werner Betz zum Einfluss des Lateinischen auf das Althochdeutsche aufgestellt.32 Betz unterscheidet zunächst zwischen «inneren» und «äußeren» Entlehnungen. Bei ersteren wird ein fremdsprachlicher Ausdruck übernommen,

31 Als Sammelbegriff für derartige Fälle wird der Terminus «Code-Switching» bei der Untersuchung der Sachgebiete und Wortklassen für die genannten Kategorien verwendet, wo er neben den Kategorien «Zitate» und «Metalinguistische Erklärungen» erscheint (siehe Kap. 5.2, 5.3, 6.2 und 6.3). Quantitativ wirkt sich die Berücksichtigung derartiger, nicht eindeutig als Lehnwörter erkennbarer Fälle ohnehin kaum auf die Untersuchungsergebnisse aus, da insgesamt nur 117 von ihnen im Korpus enthalten sind. Eine Ausnahme von der generellen Berücksichtigung der «gesamten» englischstämmigen Lexik bilden nicht lexikalisierte Eigennamen (z. B. Film- und Musiktitel, Produktnamen). 32 Betz (1949); Adaptionen des Modells finden sich bei Haugen (1950) und Weinreich (1953).

56 

 2 Entlehnung und Lehnwortintegration

bei letzteren wird der fremdsprachliche Ausdruck mit den Mitteln der eigenen Sprache nachgebildet. Beide Arten von Entlehnung umfassen weitere Unterarten. Die Ausführungen zu diesem Modell und die meisten angeführten Beispielwörter entstammen Winter 2005, 33ss.: Lehnwort (äußere Entlehnung) Fremdwort (sp. whisky)

Lehnprägung (innere Entlehnung)

Lehnwort (sp. güisqui)

Lehnbildung

Lehnformung

Lehnübersetzung (sp. rascacielos)

Lehnbedeutung (sp. administración)

Lehnschöpfung (dt. Umwelt < frz. milieu)

Lehnübertragung (dt. Wolkenkratzer)

Abb. 1: Gliederung des Lehnwortschatzes nach Betz (Winter 2005: 33)

Das für die vorliegende Arbeit relevante äußere Lehngut kann nach dem Kriterium der Systemfremdheit des Ausdrucks in die beiden Typen Fremdwort und Lehnwort unterteilt werden. Sind fremdsprachliche Ausdruckselemente – z. B. auf der graphischen oder phonischen Ebene – vorhanden, handelt es sich demnach um ein Fremdwort, wie dies bei whisky im Spanischen der Fall ist. Weist der entlehnte Ausdruck hingegen keine systemfremden Merkmale auf, ist der Begriff als Lehnwort einzustufen. Dies gilt z. B. für die graphisch integrierte Form güisqui. Beim inneren Lehngut wird danach unterschieden, ob lediglich eine Bedeutung entlehnt wird, die einem bereits vorhandenen Lexem der aufnehmenden Sprache hinzugefügt wird (Lehnbedeutung), oder ob eine «Neubildung eines Wortes aus dem Stoff der eigenen Sprache, aber durch den Anstoß eines fremden Vorbildes» stattfindet (Winter 2005, 33). Letzteres wäre als Lehnbildung einzustufen. Beispiele für Lehnbedeutungen wären die Verwendung von sp. administración zur Bezeichnung der US-amerikanischen Regierung oder die Erweiterung von sp. ratón um die Bedeutung ‘Computermaus’. Die Lehnbildungen wiederum umfassen Lehnformungen, die fremdsprachliche Bezeichnungen mit Mitteln der eigenen Sprache nachbilden, und Lehnschöpfungen. Die fremdsprachlich beeinflussten Lehnformungen lassen sich je nach Genauigkeit der Nachbildung Lehnübersetzungen oder Lehnübertragungen zuordnen. Lehnübersetzungen bilden das ausgangssprachliche Vorbild exakt



2.2 Klassifikationen und Betrachtungsweisen des lexikalischen Lehnguts 

 57

nach (z. B. sp. rascacielos < engl. skyscraper), während die Nachbildung bei Lehnübertragungen semantisch ungenau ist (z. B. dt. Wolkenkratzer anstelle der wörtlichen Übersetzung *Himmelskratzer). Lehnschöpfungen schließlich weisen keinerlei formalen Einfluss der Ausgangssprache auf. Hier wird lediglich ein Konzept übernommen und ein eigenständiger Ausdruck gebildet. Zwar entstehen Lehnschöpfungen auf den Anstoß einer fremden Sprache hin, sind aber strenggenommen eine «Eigenschöpfung der aufnehmenden Sprache, die lediglich auf Grund des Anstoßes erfolgt, den die fremde Sprache gibt» (Winter 2005, 37). Probleme mit der Klassifikation von Betz ergeben sich schnell, wenn man den zugrundeliegenden Entlehnungsprozess konkreter zielsprachlicher Ausdrücke bestimmen will. Handelt es sich etwa bei sp. red (‘Internet’) um eine Lehnbedeutung, bei der dem spanischen Wort eine zusätzliche Bedeutung auf Anstoß des Englischen hin gegeben wurde? Oder ist es das Ergebnis einer Lehnübersetzung, die auf die Identifikation von red als spanischem Äquivalent von engl. web zurückgeht? Wie dieses Beispiel zeigt, ist die Klassifikation des inneren Lehnguts oft nur bei genauer Kenntnis des Entlehnungsvorgangs möglich, der jedoch nur in den seltensten Fällen bekannt ist. Wie sich am Beispiel des inneren Lehnguts zeigt, ist die Perspektive der Betz’schen Klassifikation resultativ und geht grundsätzlich von der zielsprachlichen Form aus. Den Prozess der Lehnwortintegration lässt sie indes vollkommen außer Acht: Es wird lediglich dichotomisch zwischen angepassten Lehnwörtern und nicht angepassten Fremdwörtern unterschieden, wobei angenommen wird, dass ein Wort entweder vollkommen fremdartig oder vollkommen angepasst ist. Etwaige Zwischenstufen, etwa beim hypothetischen graduellen Integrationsprozess whisky > *whisqui > *wisqui > güisqui, durch den die Graphemik nach und nach an das spanische Sprachsystem angepasst wird, sind nicht erfassbar, da sie weder vollkommen ZS-fremd noch vollkommen ZS-konform sind. Dies offenbart ein weiteres Problem der Klassifikation äußeren Lehnguts bei Betz, nämlich die Gleichsetzung sprachlich nicht integrierter Ausdrücke mit ZSFremdheit bzw. integrierter Ausdrücke mit ZS-Konformität. Problematisch wird sie bei Anglizismen, die schon in der Ausgangssprache formal dem zielsprachlichen System entsprechen bzw. solchen, die auch nach mehreren Integrationsschritten weiterhin Fremdheitsmerkmale enthalten. So besteht z. B. bei eng. fan auf graphischer Ebene keinerlei Integrationsbedarf, da sämtliche Grapheme im Spanischen vorhanden sind und die Graphemdistribution der spanischen Graphotaktik entspricht. Obwohl hier keine Anpassung nötig bzw. möglich ist, müsste sp. fan nach Betz als «angepasstes» Lehnwort gelten. Zudem kann auch eine ausgangssprachliche Graphie in der Zielsprache erhalten bleiben, während sich die Aussprache längst an das Lautsystem der auf-

58 

 2 Entlehnung und Lehnwortintegration

nehmenden Sprache angepasst hat. Man könnte daher einwenden, dass z. B. bei sp. fan zwar keine graphische, wohl aber eine phonische Anpassung an das Spanische möglich ist. Die Lautung /fan/ (gegenüber engl. /fæn/) könnte also eine Klassifikation als Lehnwort rechtfertigen, während es sich in graphischer Hinsicht weiterhin um ein Fremdwort handelt. Eine solche Unterscheidung zwischen der phonischen und der graphischen Facette des Lehnguts kann mit der Klassifikation von Betz aber nicht getroffen werden, da sie nicht zwischen sprachlichen Beschreibungsebenen differenziert. Aus den genannten Gründen ist die Unterscheidung zwischen Fremdwort und Lehnwort, wie sie Betz vornimmt, für die vorliegende Arbeit nicht praktikabel. Sie erschwert die Einordnung verschiedener Integrationsstufen, vermengt diachrone Veränderungen mit struktureller Fremdheit und erschwert die Unterscheidung verschiedener sprachlicher Beschreibungsebenen. Ein Klassifikationsmodell, mit dem sich diatopische Differenzen zwischen Lehnwortinventaren untersuchen ließen, muss daher einzelne Integrationsstufen voneinander trennen können, diachrone Veränderungen und strukturelle Fremdheit auseinanderhalten und die einzelnen sprachlichen Beschreibungsebenen getrennt voneinander betrachten.

2.2.2 Die Klassifikation von Winter Esme Winter führt eine alternative Klassifikation ein, die strukturelle Fremdheit in der Zielsprache und diachrone Veränderungen voneinander trennt (Winter 2005, 48s.). Das folgende, von Winter übernommene Diagramm veranschaulicht diese Klassifikation33. Die Beispiele entstammen dem Korpus der vorliegenden Arbeit:

33 Winter verändert die Klassifikation von Betz auch mit Blick auf das innere Lehngut. Da die vorliegende Arbeit aber das äußere Lehngut zum Gegenstand hat, wird im Folgenden nur auf diesen Bereich eingegangen, der in der linken Hälfte des Diagramms dargestellt ist.



2.2 Klassifikationen und Betrachtungsweisen des lexikalischen Lehnguts 

 59

fremdsprachlich beeinflusste Bezeichnungen Übernahme von Ausdruckselementen

keine Übernahme von Ausdruckselementen

Übernahme/Ersetzung (Lehnwort i.w.S.)

Analogiebildung (Lehnprägung)

diachron unverändert

diachron verändert

Wortbildung

strukturell fremd

strukturell nicht fremd

strukturell fremd

strukturell nicht fremd

genaue Entsprechung

keine genaue Entsprechung

übernommenes Fremdwort

übernommenes Lehnwort

teilintegriertes Fremdwort

integriertes Lehnwort

Lehn übersetzung

Lehn übertragung

sp. whisky

sp. fan

sp. esnob

sp. estándar

Bedeutungswandel

Lehn bedeutung

Abb. 2: Klassifikation des Lehnwortschatzes nach Winter 2005: 49 (Beispiele aus dem Korpus der vorliegenden Arbeit)

Auf der für die vorliegende Arbeit relevanten Seite der übernommenen Ausdruckselemente (Betz: «äußeres Lehngut») überwindet die Klassifikation die Dichotomie «Lehnwort – Fremdwort». An ihre Stelle tritt eine doppelte Unterscheidung nach diachroner Veränderung und struktureller Fremdheit. Als Bezugspunkte dienen hier also gleichermaßen die ausgangssprachliche Form und das zielsprachliche System. Daraus ergeben sich vier klar voneinander abgrenzbare Typen. Die erste Unterscheidung betrifft die diachronen Veränderungen, die bereits im Moment der Entlehnung oder im Zuge der Anpassung an die Zielsprache stattfinden können. So kann ein entlehnter Ausdruck seine graphische Form gegenüber dem englischen Ausgangswort verändert haben, wie dies bei sp. esnob ( [DERIVATION: LEHNSUFFIGIERUNG] tweeter // // Engl.: tweet // → // Sp.: tweet > [GRAPHISCHE (PARA-)INTEGRATION] twit/twitt > [DERIVATION: LEHNSUFFIGIERUNG] twiter/twitter //138

Im Gegensatz zu -er ist gate im Englischen eigentlich ein freies Morphem. Im Zuge der Watergate-Affäre in den USA der siebziger Jahre erlangte es zudem den Status eines Suffixes mit der Bedeutung ‘(politischer) Skandal’. Seither wird es im Englischen immer wieder für Wortneuschöpfungen verwendet, und auch in den Sprachgebrauch europäischer Medien hat es Eingang gefunden.139 Im Korpus kommen neben entlehnten Ableitungen vier Derivate spanischer Grundwörter mit -gate vor, die kurze Erläuterungen verdienen. Delgadogate basiert auf dem Nachnamen Delgado und bezeichnet einen Skandal, der sich in Ecuador um den gefälschten Universitätsabschluss von Pedro Delgado, dem Chef der ecuadorianischen Zentralbank, ereignete.140 Fufuru-gate ist von fufuru (Kurzform von fufurufa, sp. KO: ‘Prostituierte’) abgeleitet. Das Derivat bezeichnet den Skandal, der durch den Prostituiertenbesuch mehrerer Mitarbeiter des amerikanischen Secret Service während eines Staatsbesuches von Präsident Obama im kolumbianischen Cartagena im Jahr 2012 ausgelöst wurde. MOP-Gate basiert auf dem Akronym MOP (Ministerio de Obras Públicas) und steht für einen Korruptionsskandal in Chile. Hier verbirgt sich hinter -gate sogar eine doppelte Bedeutung: Zum einen handelt es sich um die Abkür-

138 Alternativ lassen sich die diskutierten Formen twitter und twiter auch als Nullableitungen der Transferenz Twitter bzw. des graphischen Integrats twiter interpretieren. 139 Beispiele der jüngeren Vergangenheit sind Rubygate (Italien: Affäre um Ministerpräsident Silvio Berlusconi und eine Prostituierte namens Ruby), Nipplegate (USA: Skandal um die entblößte Brust der Sängerin Janet Jackson bei einem Konzert) und Benghazigate (USA: Affäre um den Angriff auf eine diplomatische Niederlassung der USA im libyschen Bengasi). 140 Da es sich um Momentbildungen handelt, sind lexikographsiche Nachweise bei den beschriebenen Begriffen nicht möglich. Die Wortbedeutungen wurden daher durch Korpuskonsultationen und Internetrecherchen erschlossen.

304 

 5 Allgemeine Korpusanalyse: Adoption und Integration der Anglizismen

zung von Gestión Administrativa y Territorial, einem weiteren in den Skandal verwickelten Unternehmen; zum anderen schwingt die Suffixbedeutung mit. Die Doppeldeutigkeit schlägt sich in den beiden Schreibweisen MOP-GATE und MOPgate nieder, die alternativ verwendet werden. Toallagate schließlich beschreibt einen Skandal um die Finanzierung einer Privatresidenz des mexikanischen Präsidenten Vicente Fox aus öffentlichen Geldern. Stein des Anstoßes waren dabei Handtücher, die 400 Dollar pro Stück kosteten. Der Status von -ing als Lehnsuffix  – wie ihn etwa Jacobi für das Französische feststellt (Jacobi 2011, 87s.) – ist mit Blick auf die Korpusbelege und die Verwendung von -ing im Englischen zu präzisieren. So sind die häufig als Beispiele für Lehnsuffigierungen angeführten Anglizismen parking, smoking und living, die auch im vorliegenden Korpus vorkommen, eher als unveränderte Übernahmen bzw. Kompositakürzungen denn als eigenständige Affigierungen der Nehmersprache zu interpretieren.141 Sofern die Möglichkeit besteht, dass das Suffix mitsamt dem jeweiligen Basislexem aus dem Englischen übernommen worden ist, verbietet sich eine Einordnung als Lehnsuffigierung, da auch andere diachrone Prozesse zu einer vermeintlichen ZS-Ableitung geführt haben können (cf. Winter 2005, 38s.). Auch die Zählbarkeit diverser -ing-Formen im Spanischen (un zapping, un swaping) stellt zwar fraglos eine Veränderung gegenüber dem Englischen dar und könnte zu der Ansicht führen, dass es sich um ein Lehnsuffix handelt. Diese Entwicklung ist aber angesichts der offenbar von den Sprechern erkannten Entsprechung von sp. -eo und engl. -ing zur Bildung von Handlungsbezeichnungen auch als flexionsmorphologische Integration erklärbar. Auch das spricht gegen eine Wertung von -ing als Lehnsuffix. Es gibt dennoch einige Anglizismen, bei denen das Suffix -ing nicht mitsamt dem Wortstamm aus dem Englischen übernommen worden sein kann, z. B. kickingbol (< engl. kickball) und photo-beaming (< engl. photo beam/photo beamer). Hier kann tatsächlich von einer nicht durch die ausgangssprachliche Form motivierten Verwendung von -ing und somit von einem Lehnsuffix mit der Bedeutung ‘Verlauf, Resultat’ gesprochen werden. Es findet sich ausschließlich in Verbindung mit englischstämmigen Grundwörtern.

141 Parking kommt im Englischen – anders als im Korpus – nicht als Substantiv mit der Bedeutung ‚‘Parkplatz’, sondern nur als Verbform auf Hinweisschildern (‘Parken’) oder in Komposita wie parking lot vor. In diesen Zusammenhängen ist wohl auch die ursprüngliche Entlehnungssituation zu suchen. Eine Entlehnung von park mit anschließender Suffigierung im Spanischen erscheint hingegen höchst unwahrscheinlich. Ebenso sind smoking und living als Kürzungen von smoking jacket bzw. living room anzusehen.



5.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen 

 305

Auch das Suffix -man/-woman erscheint in einigen ZS-internen Ableitungen und dient zur Bildung von Personenbezeichnungen. In Analogie zu barman wurde barwoman (engl. bar girl/bartender) gebildet. Gelegentlich umfasst barman aber auch beide natürlichen Geschlechter (la barman), so dass eine Ergänzung von -woman nicht nötig ist. Ebenso ist show woman eine zielsprachliche Analogiebildung zu showman, während im Englischen für weibliche Referenten nur show girl existiert. Ein ‘Rekordhalter’ ist nur im Spanischen ein recordman bzw. eine recordwoman (engl.: record holder). Nur mit dem maskulinen -man abgeleitet wird poleman (‘Rennsport: Inhaber der Pole Position’). Die Derivate mit -man/woman koexistieren teilweise mit spanischen Ableitungen, z. B. recordman/-woman und recordista. Andererseits gibt es auch eine semantische Differenzierung: Barman/woman ist ein Hyponym von barista: Ein/eine barista steht in hinter dem Tresen einer Bar, kann aber auch in eleganten Cafés angetroffen werden, wo er/sie Kaffeespezialitäten zubereitet.142 Eine barwoman schenkt dagegen eher Alkohol aus und arbeitet in einer Schenke. Polista und poleman sind wiederum nur scheinbar Kognate, denn polista ( slim fit jeans // → // Sp.: slim fit jeans > [KÜRZUNG] fit jeans > [STRUKTURVERÄNDERUNG] > jeans fit //

Ähnlich intransparent ist die Bedeutung von shower tea (‘Geschenkparty für eine werdende Mutter’), das nur noch wenige Rückschlüsse auf die ursprünglichen Konstituenten erlaubt: // Engl.: baby shower; tea party // → // Sp.: baby shower; tea party > baby shower; [KÜRZUNG] tea > [KOMPOSITION] baby shower + tea > baby shower tea > [KÜRZUNG] shower tea //

Strukturveränderte Komposita Ein drittes Verfahren zur Bildung formal neuer Komposita im Spanischen besteht in der morphosyntaktischen Veränderung entlehnter Komposita. Hier findet die eigentliche Komposition noch in der Ausgangssprache statt. Die zielsprachliche Innovation besteht darin, die Konstituenten im Moment der Entlehnung oder im Verlauf des weiteren Integrationsprozesses entsprechend der im Spanischen üblichen Reihenfolge Determinatum-Determinans umzustellen. So entstehen formal neue, von der englischen Ausgangsform abweichende Komposita. Beispiele für die strukturelle Veränderung entlehnter Komposita sind bife dry aged (< engl. dry aged beef), football amateur (< engl. amateur football), marketing online ( [DERIVATION: SUFFIGIERUNG] liderado, a > [DERIVATION: PRÄFIGIERUNG] coliderado, a // // Engl.: leader // → // Sp.: leader > [GRAPHISCHE INTEGRATION] líder > [DERIVATION: PRÄFIGIERUNG] colíder > [DERIVATION: SUFFIGIERUNG] coliderado, a //

Das folgende Diagramm zeigt die absolute Frequenz der einzelnen Derivations­ affixe im Adjektivwortschatz: 80 70

60 50 40 30 20

10

′-i Abb. 27: Absolute Frequenz der Adjektivpräfixe und -suffixe

tico ex tra hí pe r-

an

-il

co -ad /- o, ís a tic o, -(i a )a n -e o ro , -(i a )e ns e -a l -is ta -n -d te or , -in a o, -e a sc o, -o a so ,a -m an bl ía e c -é o, a s/ -e sa

0

322 

 5 Allgemeine Korpusanalyse: Adoption und Integration der Anglizismen

Sonstige Wortbildungsverfahren Neben der Derivation ist unter den englischstämmigen Adjektiven auch ein Fall von Wortkürzung belegt. Das Adjektiv off3 hat sich im Spanischen aus der Verkürzung von off Broadway entwickelt.152 Es kommt sowohl als freies Morphem als auch in Zusammensetzungen wie teatro off (‘unabhängiges, unkommerzielles Theater’), sala off (‘Theatersaal für unkommerzielle Aufführungen’), musical off (‘Independent-Musical’) oder festival off vor. Die aus dem adjektivischen off3 abgeleitete Nullderivation off (N.) dient als Bezeichnung für den gesamten nichtkommerziellen Kulturbetrieb: Sin embargo, en los últimos tiempos varias obras trascendieron los teatros oficiales y están haciendo sus temporadas en la calle Corrientes y en salas del off porteño con buena repercusión. [AR NAC]

Auf der Grundlage von off3 existiert zudem noch ein ZS-eigenes Kompositum. Während im Englischen die Zusammensetzung in-house (‘hausintern, betriebseigen’) existiert  – die ebenfalls im Korpus belegt ist  – hat sich im Spanischen ergänzend das Antonym off house herausgebildet. Dieses hat im Englischen keine unmittelbare Entsprechung: Lozano tiene el taller en su casa, aunque planea inaugurar pronto un taller ‘off house’ al que le incorporará un showroom. [AR CLA]

Ein weiterer Fall von Konversion nach einer Wortkürzung ist das Adjektiv top. Im Korpus häufig in entlehnten Komposita wie top 10 enthalten, wird top im Spanischen – anders als im Englischen – auch prädikativ verwendet und ist sogar steigerungsfähig: Por decirte, los profesores son generales del ejército. Todo es top. Suiza es un país que es elitista, y de la gente snob […]. [PE REP] Los artistas más top de Hollywood, Brad Pitt y Angelina Jolie, finalmente están comprometidos. [EC UNIV]

Neben diesen eindeutigen Wortklassenwechseln werden auch etliche andere Substantivanglizismen adjektivisch gebraucht (z. B. diet, post show, color block).

152 Definition von off Broadway laut MW: «A part of the New York professional theater stressing fundamental and artistic values and formerly engaging in experimentation.» Motiviert ist der Ausdruck laut MW durch «its usually being produced in smaller theaters outside of the Broadway theatrical district.»



5.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen 

 323

Da dies grundsätzlich aber auch im Englischen möglich ist, können sie nicht zweifelsfrei als ZS-interne Entwicklungen gewertet werden. Die betroffenen Lemmata werden daher bei der folgenden Darstellung der Häufigkeitsverteilung außer Acht gelassen. Quantitative Aspekte der adjektivischen Wortbildung Von den insgesamt 547 verschiedenen Adjektivanglizismen sind 206 das Resultat von Ableitungsprozessen, die im Spanischen stattgefunden haben. Die meisten von ihnen sind desubstantivische Derivate und werden durch spanische oder neoklassische Affixe gebildet. Lehnaffixe konnten im Bereich der Adjektive nicht ausgemacht werden. Zudem sind zwei Fälle von Wortklassenwechsel und ein adjektivisches ZS-Kompositum belegt. Damit ergibt sich unter den Adjektiven eine Summe von 209 ZS-eigenen Bildungen, denen 338 wortbildungsmorphologische Transferenzen gegenüberstehen. Im Gegensatz zu den Substantiven ist die zielsprachliche Wortbildung bei den entlehnten Adjektiven also deutlich produktiver. Auf der Textebene sind die ZS-eigenen Bildungen sogar in der Überzahl: 56 % der 13.068 Adjektive gehen auf spanische Wortbildungen zurück. Nahezu alle sind Suffigierungen. Die Adjektive mit der höchsten absoluten Token-Frequenz sind turístico (TF 1.596) und goleador (TF 1.220). Unter den zehn häufigsten Adjektivanglizismen sind nur drei AS-Übernahmen. Neoklassische Affigierungen, Komposita und Nullableitungen fallen auf der Textebene kaum ins Gewicht. Das Verhältnis von übernommenen zu eigenständig gebildeten Adjektiven auf der Wortschatzebene wird im folgenden Diagramm veranschaulicht: AS-Übernahme 338 ZS-Derivation 206

ZS-Wortbildung 209

ZS-Komposition 1 ZS-Konversion 2 Abb. 28: Absolute Frequenz adjektivischer Wortbildungen

324 

 5 Allgemeine Korpusanalyse: Adoption und Integration der Anglizismen

5.6.3 Verben Während die Wortbildungsverfahren, die Substantive und Adjektive im hispanoamerikanischen Spanisch durchlaufen, äußerst vielfältig sind, können sämtliche im Korpus enthaltenen Verbanglizismen auf direkte englische Ausgangsformen zurückgeführt werden. Die Verben bilden im Spanischen also keine produktive Grundlage für Wortbildungen. Ihre Anpassung an das spanische Sprachsystem ist mit der Darstellung in Kap. 5.5.4 bereits vollständig beschrieben worden. Im vergleichenden Teil dieser Arbeit wird die Wortbildung der Verben daher ebenfalls außer Acht gelassen.

6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung im Anglizismenwortschatz In der vergleichenden Korpusanalyse werden die zwölf Länderkorpora separat betrachtet und einander gegenübergestellt, um diatopische Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Unter Berücksichtigung der Verhältnisse im Gesamtkorpus wird bei jeder Vergleichsvariablen das Ausmaß der diatopischen Differenzierung bestimmt. Wo signifikante Unterschiede zwischen den Varietäten erkennbar werden, wird nach der konkreten Staffelung dieser Unterschiede im geographischen Raum gefragt. Da die untersuchten Länder nahezu kettenförmig angeordnet sind, geschieht dies grundsätzlich in Nord-Süd-Richtung. Es wird auch nach kleinteiligeren regionalen Tendenzen gesucht, um erste Hinweise auf mögliche geographische Zonen153 zu erhalten, die durch strukturelle Unterschiede in der Adoption und Integration der Anglizismen entstehen. Der Varietätenvergleich gliedert sich in sechs Abschnitte und orientiert sich dabei am Aufbau der allgemeinen Korpusanalyse. In Kap. 6.1 wird nach Frequenzunterschieden in den zwölf Anglizismeninventaren gesucht. Anschließend untersucht Kap. 6.2 Unterschiede der Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen, um mögliche Gebiete intensiverer Beeinflussung durch das Englische zu identifizieren. Ob es eine diatopische Differenzierung durch die von lexikalischer Entlehnung betroffenen Wortklasengebiete gibt, ist Gegenstand von Kap. 6.3. Der diatopische Vergleich der sprachlichen Integration der Anglizismen beginnt in Kap. 6.4 mit der Assimilation auf der graphischen Ebene. In Kap. 6.5 werden dann Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Anpassung an spanische Flexionsparadigmen untersucht. Schließlich geht Kap. 6.6 auf das Differenzierungspotenzial ein, das durch die Wortbildung in der Zielsprache entsteht.

6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare Um einen ersten Eindruck über die Differenzierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes zu vermitteln, widmet sich dieses Kapitel der verglei-

153 Im weiteren Verlauf der Untersuchung werden zur Bezeichnung größerer geographischer Gebiete Sammelbegriffe verwendet, um häufige Wiederholungen von Ländernamen zu vermeiden. Sofern keine anderen Angaben gemacht werden, gelten die folgenden Definitionen: «Norden» (MX, CR, PA, VZ, KO, EC), «Süden» (PE, BO, PY, CH, AR, UY), «Anden» (KO, EC, PE), «Nordanden» (KO, EC), «Zentralanden» (PE), «Cono Sur» (CH, AR, UY), «Chaco» (BO, PY) und «Río de la Plata» (AR, UY). DOI 10.1515/9783110489736-006

326 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

chenden Beschreibung allgemein-quantitativer Aspekte. In Kap. 6.1.1 wird dazu die Frequenz der Anglizismen auf der Wortschatz- und Textebene verglichen, um die relative Bedeutung englischstämmigen Lehnguts in den einzelnen Varietäten zu bestimmen. In Kap. 6.1.2 wird die Frequenzverteilung innerhalb der varietätenspezifischen Anglizismeninventare verglichen, um das Verhältnis von Momentbildungen und etabliertem Lehnwortschatz zu erhellen und eventuelle Unterschiede herauszustellen. Anschließend wird der Blick in Kap. 6.1.3 auf die Wortebene gerichtet. Die Gegenüberstellung hochfrequenter Anglizismen soll einen ersten Eindruck von der lexikalischen Differenzierung des Varietätenraums geben. Abschließend untersucht Kap. 6.1.4, ob es diatopische Unterschiede hinsichtlich der lexikalischen Produktivität englischer Etyma gibt, ob die Größenunterschiede der Anglizismeninventare also auf eine unterschiedliche Entlehnungshäufigkeit oder aber auf Produktivitätsunterschiede zielsprachlicher Wortbildungsverfahren zurückzuführen sind.

6.1.1 Größe der varietätenspezifischen Anglizismeninventare Die 22 Zeitungskorpora haben mit der technisch bedingten Ausnahme von VZ ÚLT einen Umfang von mindestens 50.000 Types. Davon sind zwischen 626 und 1.642 englischstämmig. Je nach Zeitungstitel liegt der Anteil der Anglizismen am Zeitungswortschatz damit zwischen 1,27 % und 2,64 %. Am niedrigsten ist er in PE REP, MX JOR und PA ESTR, während sich der größte Anglizismenanteil im Observador aus Uruguay findet. Der Anteil englischstämmiger Lexik erreicht also in keiner der untersuchten Zeitungen die Dreiprozentmarke und ist damit insgesamt als gering einzustufen. Gleichzeitig ist der prozentuale Anteil der Anglizismen in den am stärksten durchdrungenen Zeitungen UY OBS und CH MER aber mehr als doppelt so groß wie in den am wenigsten betroffenen. Zudem stammen die sechs Zeitungen mit den höchsten Anglizismenanteilen allesamt aus Argentinien, Chile und Uruguay und somit aus dem äußersten Süden. Einen überdurchschnittlich hohen Anglizismenanteil haben neben sämtlichen untersuchten Zeitungen des Cono Sur außerdem MX UNIV (1,96 %), CR NAC (1,85 %) und VZ NAC (1,79 %). Die übrigen Zeitungen dieser Länder liegen dagegen im untersten Bereich der Skala: Während MX UNIV überdurchschnittlich viele Anglizismen enthält, ist MX JOR die Zeitung mit dem zweitniedrigsten Anglizismenanteil. Ähnliche Diskrepanzen sind bei den venezolanischen Zeitungen zu beobachten. Während VZ NAC noch knapp über dem Mittelwert liegt, ist VZ ÚLT im unteren Bereich der Tabelle zu finden. Anders als im Cono Sur gibt es in diesen Ländern in Hinblick auf den Anglizismengehalt also interne Unterschiede.



6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare 

 327

Die übrigen Länder zeichnen sich wiederum durch eindeutig geringe Anglizismenfrequenzen aus. So rangieren beide Zeitungstitel aus Ecuador mit ihren 1,61 % bzw. 1,68 % großen Anglizismenanteilen im Mittelfeld. Auch die para­ guayischen Zeitungen haben beide einen unterdurchschnittlichen Anteil an Anglizismen, liegen jedoch etwas weiter auseinander als die ecuadorianischen. Am unteren Ende der Tabelle befinden sich mit durchschnittlich weniger als 1,50 % Anglizismen die Zeitungen aus Bolivien, Panama und Peru. Die Tabelle bietet einen Überblick über die Anglizismenfrequenz der einzelnen Zeitungen. Die Sortierung entspricht der relativen Frequenz der Anglizismen: Tabelle 22: Absolute und relative Anglizismenfrequenz in den untersuchten Zeitungen Land

Zeitungstitel

Types (Gesamt)

Types (Anglizismen)

Anglizismenfrequenz

UY

El Observador

52.408

1.384

2,64 %

CH

El Mercurio

51.237

1.307

2,55 %

AR

La Nación

68.630

1.642

2,39 %

UY

El País

62.581

1.408

2,25 %

AR

Clarín

65.011

1.390

2,14 %

CH

La Tercera

54.284

1.103

2,03 %

MX

El Universal

51.473

1.010

1,96 %

CR

La Nación

55.062

1.016

1,85 %

VZ

El Nacional

74.451

1.333

1,79 %

EC

El Comercio

50.480

846

1,68 %

EC

El Universo

55.608

896

1,61 %

PY

Última Hora

51.007

821

1,61 %

PA

La Prensa

52.295

834

1,59 %

PE

El Comercio

81.616

1.299

1,59 %

BO

El Deber

50.917

790

1,55 %

KO

El Tiempo

59.229

916

1,55 %

PY

ABC Color

55.867

845

1,51 %

BO

La Razón

56.052

806

1,44 %

VZ

Últimas Noticias

45.075

626

1,39 %

328 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Tab. 22 (fortgesetzt) Land

Zeitungstitel

Types (Gesamt)

Types (Anglizismen)

Anglizismenfrequenz

PE

La República

92.863

1.184

1,27 %

MX

La Jornada

50.433

643

1,27 %

PA

La Estrella de Panamá

50.479

642

1,27 %

Im arithmetischen Mittel liegt der Anglizismenanteil der uruguayischen Zeitungen bei 2,45 %. Auch in Chile und Argentinien gehört er mit 2,29 % bzw. 2,27 % zu den höchsten im Untersuchungsgebiet. Im Mittelfeld befinden sich in absteigender Reihenfolge Costa Rica, Ecuador, Mexiko, Venezuela und Kolumbien. Weniger als 1,5 % des Wortschatzes stellen die Anglizismen hingegen in Zeitungen Panamas, Perus und Boliviens. Das folgende Diagramm veranschaulicht die mittlere Anglizismenfrequenz im Ländervergleich. Da die Anordnung der Varietäten grob ihrer geographischen Lage in Nord-Süd-Richtung entspricht, lässt sich an der eingezeichneten Trendlinie die übergeordnete geographische Tendenz ablesen: 3,00% 2,50% 2,00% 1,50% 1,00% 0,50%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Pe ru Bo liv ie n Pa ra gu ay

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0,00%

Abb. 29: Relative Anglizismenfrequenz im Ländervergleich

Der Anteil der Anglizismen an der Textmenge der einzelnen Zeitungen variiert zwischen 0,06 % (PY ABC) und 0,47 % (EC UNIV). Die Bedeutung des Anglizismus



6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare 

 329

auf der Ebene des konkreten Textes schwankt also beträchtlich: Je nach Zeitungstitel kommen pro 10.000 gedruckte Wörter zwischen sechs und 47 Anglizismen vor. Besonders selten sind sie neben EC UNIV auch in EC COM (0,08 %), BO RAZ (0,11 %) und PE REP (0,11 %). Das Verhältnis englischstämmiger Types und Tokens gibt Auskunft über die Wiederholungsrate einzelner Anglizismen. Es variiert zwischen 18,50 % in AR NAC und 8,36 % in PE COM. Während in der argentinischen Nación also jeder Anglizismen-Type durchschnittlich 5,4 Mal vorkommt, sind es in der peruanischen Zeitung 11,96 Instanzen pro Type. Im Ländervergleich sind die Unterschiede indes etwas geringer: Ein eher niedriges Type-Token-Verhältnis zeigt sich in Kolumbien mit 10,23 % und in Peru mit 10,88 %. In Uruguay und Argentinien liegt es mit 16,60 % bzw. 16,59 % am höchsten. Darauf folgt Chile mit 15,64 %. Jeder Anglizismen-Type kommt in Kolumbien und Peru also durchschnittlich 9,77 bzw. 9,19 Mal im Text vor; in Uruguay und Argentinien sind es 6,02 Instanzen pro Type. Eine Korrelation mit den rechnerischen Wiederholungsraten spanischer Erbwörter besteht dabei nicht. Die Anglizismen bilden in dieser Hinsicht also diatopische Tendenzen ab, die sich von denen des übrigen Wortschatzes unterscheiden. Wohl aber besteht ein Zusammenhang zwischen der relativen Bedeutung des englischstämmigen Elements in den einzelnen Varietäten und der Wiederholungsrate der Anglizismen: In den Ländern, in denen relativ viele Anglizismen vorkommen, ist ihre Wiederholungsrate geringer. Das bedeutet, dass dort der Anteil seltener Anglizismen, der Neuentlehnungen und Ad-hoc-Bildungen größer ist, was wiederum auf eine erhöhte Bedeutung der Anglizismen für die sprachliche Kreativität in diesen Varietäten hindeutet. Diese Unterschiede sind aber nur im Extremfall, also etwa im Vergleich von Uruguay und Kolumbien, signifikant. Insgesamt sind sie eher gradueller Natur. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die absoluten Anglizismenfrequenzen auf der Wortschatz- und Textebene sowie das Verhältnis zwischen Wortformen und Textwörtern: Tabelle 23: Anglizismenfrequenz auf der Wortschatz- und der Textebene im Vergleich Land

Zeitungstitel

Anglizismen (Types)

Anglizismen (Tokens)

Ø TTV

Mexiko

El Universal

1.010

7.622

14,30 %

La Jornada

643

4.187

La Nación

1.016

6.698

Costa Rica

15,17 %

330 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Tab. 23 (fortgesetzt) Land

Zeitungstitel

Anglizismen (Types)

Anglizismen (Tokens)

Ø TTV

Panama

La Estrella de Panamá

642

4.682

15,15 %

La Prensa

834

5.028

El Nacional

1.333

10.581

Últimas Noticias

626

3.680

Kolumbien

El Tiempo

916

8.952

10,23 %

Ecuador

El Comercio

846

4.922

15,07 %

El Universo

896

6.917

El Comercio

1.299

15.546

La República

1.184

8.830

El Deber

790

5.498

La Razón

806

5.623

ABC Color

845

5.414

Última Hora

821

7.462

El Mercurio

1.307

7.421

La Tercera

1.103

8.073

Clarín

1.390

9.464

La Nación

1.642

8.876

El Observador

1.384

8.165

El País

1.408

8.670

Venezuela

Peru

Bolivien

Paraguay

Chile

Argentinien

Uruguay

14,80 %

10,88 %

14,35 %

13,31 %

15,64 %

16,59 %

16,60 %

Die erste quantitative Annäherung an die länderspezifischen Anglizismeninventare weist somit bereits auf deutliche regionale Unterschiede hin. So zeigt sich ein eindeutiger Schwerpunkt der Anglizismenadoption im äußersten Süden des Untersuchungsgebiets, weisen doch jeweils beide Zeitungstitel aus Uruguay, Chile und Argentinien die größten gemessenen Anglizismenanteile auf. Dies spricht dafür, dass es sich nicht bloß um eine zeitungs- sondern vielmehr um eine länder- bzw. regionalspezifische Tendenz handelt. Zudem ist der Abstand der drei südlichsten Varietäten zu den nächstkleineren Anglizismeninventaren, etwa dem im Mittelfeld rangierenden Ecuador, deutlich.



6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare 

 331

In einigen anderen Ländern wie Mexiko und Venezuela deuten die Unterschiede zwischen den untersuchten Zeitungen wiederum auf einen uneinheitlichen Umgang mit der fremden Lexik hin. Wieder andere Varietäten wie Bolivien und Peru sind eindeutig nur in geringem Maße von der Entlehnung aus dem Englischen betroffen. Auch auf der Textebene ist die quantitative Bedeutung der Anglizismen in diesen Ländern gering: Nicht nur treten Anglizismen im Text allgemein seltener auf, auch die Ausdrucksvielfalt ist geringer, die wenigen Anglizismen werden also häufiger wiederholt als in den übrigen Varietäten. In den stärker von Anglizismen betroffenen Zeitungen ist dagegen nicht nur die Frequenz der Anglizismen pro gedruckte Seite höher, auch die Ausdrucksvielfalt auf der Textebene ist größer. Die folgende Karte bietet einen geographischen Überblick über den Durchdringungsgrad der untersuchten Varietäten durch englischstämmige Lexik:

Karte 2: Anglizismenfrequenz im Untersuchungsgebiet

6.1.2 Häufigkeitsverteilung Der Vergleich der Frequenzklassen, die für das Gesamtkorpus in Kap. 5.1.2 beschrieben wurden, kann Aufschluss über das Verhältnis zwischen dem hochfrequenten etablierten Lehnwortschatz und den niederfrequenten Neuentlehnungen in den einzelnen Varietäten geben. Wie sich zeigt, sind die Frequenzklas-

332 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

sen in den untersuchten Teilkorpora sehr ähnlich gewichtet und entsprechen der Normalverteilung, der zufolge eine Klasse desto umfangreicher ist, je niedriger ihre Frequenz ist. In dieser Hinsicht spiegeln die Teilkorpora also die Verhältnisse im Korpus insgesamt. Unterschiede gibt es allerdings im Verhältnis der Frequenzklassen zueinander: So ist der Anteil der lediglich einmal belegten Anglizismen in den uruguayischen und argentinischen Zeitungen am größten; ebenfalls überdurchschnittlich ist er in Kolumbien, Panama und Costa Rica, während er in Bolivien, Paraguay, Venezuela, Chile und Mexiko unter dem Durchschnitt liegt und in Peru und Ecuador von allen Ländern am niedrigsten ist. Ein Zusammenhang mit der Korpusgröße zeigt sich dabei nicht. Wenngleich es sich hier nur um geringfügige Unterschiede handelt, so ist doch eine Tendenz erkennbar: dass nämlich der Anteil der Neuentlehnungen, Momentbildungen und seltenen Anglizismen am Río de la Plata und rund um den Isthmus von Panama am höchsten ist, während in den übrigen Ländern häufiger zu etablierten, als bekannt vorausgesetzten Anglizismen gegriffen wird. Dieser Befund deutet darauf hin, dass die Bedeutung der englischstämmigen Lexik für die sprachliche Kreativität in den Zeitungen Argentiniens, Uruguays, Panamas, Costa Ricas und Kolumbiens größer ist als andernorts und der erwartete Verständnishorizont der Leserschaft hier höher angesetzt wird. Die Karte bietet einen geographischen Überblick über Gebiete mit einem erhöhten Anteil seltener Anglizismen:

Karte 3: Gebiete mit erhöhtem Anteil seltener Anglizismen



6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare 

 333

6.1.3 Hochfrequente Anglizismen In Kap. 5.1.3 wurde der hochfrequente Teil des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes untersucht. Dabei wurden die Wortklassen- und Sachgebietszugehörigkeit der 200 häufigsten Anglizismen betrachtet und hochfrequente Integrationsvarianten identifiziert. Um einen ersten Überblick über das Verhältnis nivellierender und differenzierender Tendenzen auf lexikalischer Ebene zu ermöglichen, werden im Folgenden die zehn häufigsten Anglizismen der einzelnen Länderkorpora gegenübergestellt. Sie sind in absteigender Reihenfolge in der folgenden Tabelle aufgeführt: Tabelle 24: Hochfrequente Anglizismen im Ländervergleich AR

BO

CH

CR

EC

KO

MX

PA

PE

PY

UY

VZ

dólar

gol

dólar

gol

dólar

gol

dólar

dólar

gol

dólar

gol

dólar

líder

fútbol

club

internet gol

dólar

líder

líder

dólar

líder

dólar

líder

gol

club

líder

club

club

club

gol

gol

club

gol

fútbol

internet

fútbol

líder

gol

futbol

líder

fútbol

club

récord

fútbol

club

líder

web

líder

internet internet internet fútbol

club

video

internet dólar

internet líder

fútbol

club

miss

web

dólar

internet internet futbol

web

futbo-

fútbol

web

web

lista filme

web

golea-

festival fútbol

web

internet internet fútbol

turista

show

dor, a video

filme

video

futbo-

internet rol

video

filme

video

futbo-

filme récord

hura­

futbo-

cán

lista

ránking turís­

récord

show

choque web

tico, a show

récord

show

récord

festival récord

gol

lista

lista film

club

futbo-

reality

video

club plataforma

liderar

récord

tableta

lista

Das höchste Frequenzintervall der zwölf untersuchten Varietäten setzt sich aus 27 Anglizismen zusammen, von denen fast alle Substantive sind. Mit turístico und liderar sind lediglich ein Adjektiv und ein Verb enthalten, die sich zudem nur in jeweils einer Varietät unter den häufigsten zehn Anglizismen befinden. Demgegenüber sind die Anglizismen dólar, gol, internet, club, líder und fútbol in mindestens zehn der zwölf Länder unter den extrem häufigen Lehnwörtern. Stark verbreitet sind außerdem web und récord, während video, futbolista, filme und show noch in knapp der Hälfte des Untersuchungsgebiets hohe Frequenzen

334 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

aufweisen. Hier zeigt sich, dass es vor allem etablierte Lehnwörter aus dem Sportund insbesondere dem Fußballvokabular sind, die den gesamthispanoamerikanischen Anglizismenwortschatz kennzeichnen. Die übrigen 15 Anglizismen sind nur in je ein oder zwei Varietäten außerordentlich häufig. Am eigenständigsten zeigt sich dabei das panamaische Korpus. Mit huracán, ránking und reality sind drei der zehn häufigsten Anglizismen dieser Varietät nur hier im obersten Frequenzintervall zu finden. Dass sich selbst unter den extrem häufigen Anglizismen zwei Fälle inte­ grationsbedingter Variation befinden, deutet darauf hin, dass auch häufige Wiederholung, hohes Alter und ein großer Bekanntheitsgrad nicht zwingend zum Abbau integrationsbedingter Variation führen. Im Fall von fútbol/futbol scheint es sich vielmehr um einen diatopischen Gegensatz zu handeln: Während fútbol in fast allen Ländern die häufigste Form ist, ist im mexikanischen und costa­ ricanischen Korpus die Form futbol der Normalfall. Die Variante ohne Akzentsetzung ist dabei jedoch auch in zahlreichen anderen Gebieten bekannt, genau wie fútbol dies auch in Mexiko und Costa Rica ist. Es handelt sich daher um die regionale Bevorzugung einer bestimmten Form, nicht um komplementär distribuierte Ausdrucksalternativen. Das zweite Variantenpaar ist filme/film. Hier findet sich die letztgenannte Form ausschließlich in Argentinien, wobei sie dort mit filme koexistiert. Der Blick in die Zeitungskorpora verrät, dass es sich hier in erster Linie um eine zeitungsinterne Präferenz handelt: Denn während filme der fünfthäufigste Anglizismus in AR CLA ist, liegt film in AR NAC auf Rang 3. Dass film auch in UY PAI – aber in keiner anderen Zeitung – unter den zehn häufigsten Lehnwörtern zu finden ist, deutet darüber hinaus auf eine gewisse diatopische Tendenz hin. Ein weiterer Fall von Variation im hochfrequenten Teil des Anglizismenwortschatzes ist internet/web. Hier handelt es sich im Gegensatz zu den zuvor genannten Variantenpaaren nicht um einen integrationsbedingten Unterschied, sondern um die Folge einer parallelen Entlehnung ausgangssprachlicher Bezeichnungsalternativen. Internet zählt dabei in allen untersuchten Ländern zu den häufigsten Anglizismen, web befindet sich hingegen weder in Mexiko noch in Kolumbien, Panama oder Paraguay unter den zehn meistbenutzten Lehnwörtern. Mit Ausnahme Paraguays handelt es sich offenbar um eine regionale Besonderheit der nördlichen Varietäten. Dafür spricht auch die Tatsache, dass web in einer der beiden panamaischen Zeitungstitel kein einziges Mal belegt ist. Festzuhalten ist also, dass das oberste Frequenzintervall im Varietätenvergleich einerseits die zu erwartende Nivellierungstendenz erkennen lässt. Sie zeigt sich vor allem in der massiven Verbreitung älterer Lehnwörter, die insbesondere dem Sportvokabular entstammen. Mit internet ist aber auch ein relativ junges, hochfrequentes Lehnwort gesamthispanoamerikanisch verbreitet.



6.1 Quantitativer Vergleich der Anglizismeninventare 

 335

Andererseits zeigen sich aufschlussreiche Differenzierungstendenzen, etwa die Tatsache, dass jeder zweite der häufigsten Anglizismen nur in je einem einzigen Land zum obersten Häufigkeitsintervall gehört. Zudem gibt es mehrere Fälle von Bezeichnungsvariation, die auf  – zumindest graduelle  – regionale Unterschiede hindeuten. Auf sie wird im weiteren Verlauf dieser Untersuchung immer wieder Bezug genommen, insbesondere was die geographische Distribution graphischer und morphologischer Integrationsvarianten betrifft. Ergänzend zu diesen qualitativen Vergleichen werden in Kap. 7 mehrere Intervalle des Anglizismenkorpus rein quantitativ auf ihren Differenzierungsgrad hin untersucht.

6.1.4 Produktivität englischer Etyma In Kap. 5.1.4 wurde darauf hingewiesen, dass durch die Rekonstruktion englischer Ausgangsformen und den Vergleich mit der Anzahl der Anglizismen die lexikalische Produktivität der hinter dem Lehnwortschatz stehenden Etyma gemessen werden kann. Im Varietätenvergleich kann anhand des «Variantenquotienten» gemessen werden, ob die Adoption und die formale Integration der Anglizismen im Untersuchungsgebiet insgesamt einheitlich erfolgen oder ob es diesbezüglich Unterschiede gibt154. So kann beurteilt werden, ob in einzelnen Varietäten größere Unsicherheit bei der Formfestlegung der Lehnwörter besteht als in anderen, ohne dass dafür einzelne Anglizismen oder Integrationsphänomene analysiert werden müssen. Der mittlere Variantenquotient der zwölf untersuchten Varietäten liegt bei 1,24, wobei die Werte zwischen 1,18 im chilenischen und 1,28 im ecuadorianischen Teilkorpus variieren. Während in den chilenischen Zeitungen also aus 100 englischen Etyma 118 Anglizismen gebildet werden, sind es in Ecuador 128. Dies deutet auf eine geringfügig unterschiedliche Produktivität der englischen Ausgangswörter in den einzelnen Varietäten hin. Mit anderen Worten: Der Anglizismenwortschatz geht im chilenischen Spanisch auf eine höhere Anzahl separater Entlehnungs- bzw. Adoptionsvorgänge zurück, während in der ecuadorianischen Varietät tendenziell mehr Anglizismen aus bereits adoptierten Lexemen gebildet werden. Diese Unterschiede sind allerdings höchstens gradueller Natur.

154 Beispielsweise ergeben die unterschiedlich stark assimilierten Formen sp. tableta (< engl. tablet) und sp. tablet (< engl. tablet) in VZ ÚLT einen Quotienten von 2; in AR NAC ergibt sp. tablet (< engl. Tablet) hingegen einen Quotienten von 1, da in dieser Zeitung kein anderer aus diesem Etymon gebildeter Anglizismus belegt ist. Je höher also der Quotient ist, desto größer ist die formale Produktivität der Etyma in einer gegebenen Varietät.

336 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Die lexikalische Produktivität der Anglizismen nimmt in Richtung Süden – wo der Anglizismenanteil erwiesenermaßen am höchsten ist (s. o.) – geringfügig ab. Damit kann ausgeschlossen werden, dass die zuvor festgestellten Größenunterschiede der zwölf Anglizismeninventare ausschließlich auf einen unterschiedlich hohen Variantenreichtum zurückgehen. Vielmehr ist für die südlichen Varietäten von einer verstärkten Entlehnungs- und Adoptionsaktivität auszugehen. Das folgende Diagramm veranschaulicht die mittlere Produktivität eines beliebigen englischen Etymons im Varietätenvergleich. Die eingezeichnete Trendlinie verdeutlicht die geographische Tendenz einer Produktivitätsabnahme in Nord-Süd-Richtung: 1,30% 1,28% 1,26% 1,24%

1,22% 1,20% 1,18% 1,16%

1,14% Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

1,12%

Abb. 30: Produktivität englischer Etyma im Ländervergleich

6.2 Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich In Kap. 5.2 wurde die Sachgebietszugehörigkeit aller belegten Anglizismen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der Bereich Kultur und Gesellschaft am stärksten von Anglizismen betroffen ist, gefolgt von den Sachbereichen Sport, Technik und Wirtschaft. Die englischstämmige Lexik aus anderen Sachgebieten stellt nur jeweils unter fünf Prozent des hispanoamerikanischen Anglizismen­ inventars. Es stellt sich die Frage, ob diese Tendenz in allen Varietäten ähnlich ausgeprägt ist oder ob es Unterschiede hinsichtlich der von lexikalischer Entlehnung betroffenen Wortschatzbereiche gibt. Solche diatopischen Unterschiede sind etwa im Hinblick auf die Hierarchie der von Anglizismen am stärksten



6.2 Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich 

 337

betroffenen Sachgebiete denkbar. Ebenso können sie die absolute Lehnwortfrequenz innerhalb der einzelnen Sachgebieten betreffen. Die Gegenüberstellung der Länderkorpora zeigt, dass es hinsichtlich der relativen Bedeutung der betroffenen Sachbereiche nur geringfügige Unterschiede zwischen den untersuchten Varietäten gibt. Die Reihenfolge der vier bedeutsamsten Sachgebiete Kultur/Gesellschaft, Technik/Technologie, Sport und Wirtschaft/ Finanzen ist überall identisch. Gewichtungsunterschiede gibt es lediglich bei einigen niederfrequenten Sachbereichen. Der genaue Stellenwert der Sachbereiche innerhalb der varietätenspezifischen Anglizismeninventare variiert jedoch mitunter beträchtlich, wie sich am Vergleich mit den jeweiligen Durchschnittswerten zeigt. Der mittlere Anteil des Sachgebiets Kultur und Gesellschaft (KUL/GES) beträgt 38,7 %.155 In Argentinien, Chile, Uruguay, Peru und Ecuador ist es überdurchschnittlich stark repräsentiert. Am wichtigsten sind Lehnwörter in diesem Sachbereich mit 43,9 % im argentinischen Teilkorpus, am unbedeutendsten in Kolumbien (35,3 %) und Venezuela (34,5 %). Anglizismen aus dem Bereich Technik (TECH) machen durchschnittlich 22,1 % der Länderkorpora aus. Hier befinden sich Argentinien, Chile, Uruguay, Peru, Ecuador und Panama unterhalb des Mittelwerts. Den größten Stellenwert hat der Sachbereich in den venezolanischen (26,6 %) und costa-ricanischen (24,8 %) Zeitungen. In VZ ÚLT erreicht er sogar knapp 30 %. Englischstämmiges Sportvokabular (SP) ist am stärksten in Mexiko (18,6 %), Venezuela (18,5 %) und Panama (18,3 %) vertreten. Die Länder des Cono Sur sowie Peru und Bolivien weisen relativ niedrige Werte auf. In Argentinien stammen nur 12,9 % aller Anglizismen aus dem Sportbereich, wobei ihr Anteil in AR NAC sogar unter der Zehnprozentmarke liegt. Der Anglizismenanteil aus dem Bereich Wirtschaft und Finanzen (WIR/ FIN) beträgt in den Länderkorpora im Mittel 9,6 %. Am größten ist er in Uruguay (12,6 %) und Kolumbien (11,7 %). Von den weniger stark betroffenen Sachbereichen sind Anglizismen aus Politik und Recht (POL/JUR) in Panama mit einem Anteil von 5,1 % auffallend stark vertreten; beide Zeitungen dieses Landes liegen mit deutlichem Abstand an der Tabellenspitze. Anglizismen aus dem Sachbereich WISS/MED kommen am häufigsten in Mexiko (4,0 %), am seltensten in Kolumbien (2,7 %) vor. Bei den Anglizismen, die mit Verkehr und Transport zu tun haben (VER), gibt es einen

155 Die durchschnittlichen Anteile der Sachgebiete unterscheiden sich von den für das Gesamtkorpus ermittelten Werten (cf. Kap. 5.2), da es sich um die Mittelwerte der Teilkorpora, nicht um den Anteil am Gesamtkorpus handelt.

338 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Schwerpunkt rund um Kolumbien. Englischstämmige Tier- und Pflanzenbezeichnungen (NAT) sind wiederum in den Anden- und Chaco-Varietäten überrepräsentiert. Die Karten zeigen Gebiete über- und unterdurchschnittlicher Präsenz der wichtigsten von Anglizismen betroffenen Sachbereiche.

Karte 4: Über- und unterrepräsentierte Sachbereiche I



6.2 Sachgebietszugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich 

 339

Karte 5: Über- und unterrepräsentierte Sachbereiche II

Die geographische Verteilung deutet auf verschiedene regionale Entlehnungsbzw. Adoptionsschwerpunkte hin. So bilden sich durch die Lehnwortpräsenz im Bereich KUL/GES zwei voneinander abgegrenzte Zonen. Der Verwendungsschwerpunkt liegt hier eindeutig im Süden des Kontinents, nach Norden hin nimmt er leicht ab. Ein ganz ähnliches Bild zeichnet die Verteilung der Varietä-

340 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

ten, die überdurchschnittlich viele Entlehnungen im Wirtschaftsvokabular aufweisen. Auch hier sind die südlichen Varietäten entlehnungsfreudiger. Anglizismen aus dem Bereich TECH finden sich dagegen vermehrt im Norden; ähnlich sieht es bei Entlehnungen von Sportbegriffen aus. Im Gegensatz dazu weist die geographische Anordnung stark und weniger stark entlehnender Varietäten in den Bereichen POL/JUR und WISS/MED keine eindeutigen regionalen Schwerpunkte auf. Die Verteilung der betroffenen Varietäten erscheint arbiträr. Anglizismen in den Sachgebieten VER und NAT werden wiederum überdurchschnittlich häufig in den Anden- und Chaco-Varietäten entlehnt. Diese Befunde zeigen, dass benachbarte Varietäten häufig Entlehnungs- bzw. Adoptionsschwerpunkte in denselben Sachbereichen aufweisen und sich so von weiter entfernten Varietäten abgrenzen. Es besteht also offenbar ein Zusammenhang zwischen der geographischen Lage einer Varietät und den von Anglizismen überdurchschnittlich stark betroffenen Sachbereichen. Für eine genauere Beschreibung dieses Zusammenhangs bietet sich eine Gegenüberstellung der wichtigsten von Entlehnung betroffenen Sachgebiete im Varietätenraum als Ganzem an, die in der folgenden Graphik abgebildet ist: 50%

KUL/GES

45% 40% 35% 30% 25%

TECH

20%

SP

15% 10%

WIR/FIN

5%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Pe ru Bo liv ie n Pa ra gu ay

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Abb. 31: Varietätenspezifische Gewichtung der von Anglizismen am stärksten betroffenen Sachbereiche

Es zeigt sich, dass nicht nur die am stärksten mit Anglizismen im Bereich KUL/GES durchsetzten Varietäten im Süden liegen, sondern dass der Anteil dieser Anglizismen tendenziell ansteigt, je weiter südlich eine Varietät gelegen ist. Das gleiche gilt für Anglizismen in der Wirtschaftsterminologie, wenngleich die Unterschiede



6.3 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich 

 341

hier insgesamt geringer sind. Englischstämmige Lexik aus den Bereichen Technik und Sport ist demgegenüber im Norden relevanter und verliert nach Süden hin immer mehr an Bedeutung, wie sich an den eingezeichneten Trendlinien ablesen lässt. Der Nord-Süd-Gegensatz gilt also nicht nur für die jeweiligen Pole besonders starker bzw. schwacher Beeinflussung. Vielmehr stellt er ein geographisches Kontinuum dar. Der diatopische Vergleich der von der Entlehnung aus dem Englischen betroffenen Sachbereiche deutet somit auf eine interne Differenzierung des Untersuchungsgebiets hin, bei der sich unterschiedliche regionale Tendenzen erkennen lassen. Das zeigt sich einerseits daran, dass stärker in einem bestimmten Sachbereich entlehnende Varietäten häufig in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander liegen. Ein zweiter Hinweis ist die wachsende bzw. sinkende Bedeutung der Anglizismen in einzelnen Sachbereichen, die sich beim Nord-Süd-Vergleich zeigt.

6.3 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich Wie in Kap. 5.3 festgestellt wurde, ergibt sich aus außersprachlichen, syntaktischen und morphologischen Faktoren eine «Hierarchie der Entlehnbarkeit». Die Entlehnung von Substantiven ist relativ unproblematisch, während die Entlehnung von anderen Wortarten wie Adjektiven oder Verben komplizierter ist und Funktionswörter überhaupt nur in Ausnahmefällen entlehnt werden. Eine überdurchschnittlich große Präsenz der letztgenannten Wortarten in einer Varietät kann daher als Hinweis auf eine starke Beeinflussung dieser Varietät durch den englischstämmigen Wortschatz gewertet werden. Im Varietätenvergleich stellt sich daher die Frage, ob es in einzelnen Varietäten oder größeren Regionen Anzeichen für eine solche verstärkte Beeinflussung gibt oder ob die einzelnen Wortklassen überall im Untersuchungsgebiet ähnlich gewichtet sind. Zur Beantwortung dieser Frage werden die nach Wortklassen annotierten Länderkorpora verglichen. Die Gegenüberstellung erfolgt zunächst entlang der verschiedenen Wortklassen, um das Ausmaß der Varianz festzustellen. Anschließend wird wie im vorangegangenen Kapitel ein Nord-Süd-Vergleich durchgeführt, um übergeordnete diatopische Tendenzen zu identifizieren. Der Anteil der Substantive am Anglizismenwortschatz ist in allen untersuchten Varietäten ähnlich hoch und liegt zwischen 82,5 % und 85,9 %. Am höchsten ist er in Chile (85,9 %) und Kolumbien (85,5 %), am niedrigsten in Costa Rica (82,5 %) und in Argentinien (82,5 %). Auf textueller Ebene ist die Präsenz englischstämmiger Substantive in Costa Rica (90,5 %) und Kolumbien (90,3 %) am größten, am geringsten ist sie in Argentinien und Uruguay (je 88,3 %).

342 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Die quantitative Bedeutung englischstämmiger Adjektive ist im Varietätenvergleich ebenfalls ähnlich. Am größten ist ihr Anteil in Argentinien (12,4 %) und Bolivien (12,0 %). Mit 10,4 % ist er in Peru, dem Land mit dem geringsten Anteil an Adjektiv-Types, nur unwesentlich niedriger. Auf der Textebene sind zwischen 8,6 % der Anglizismen im peruanischen und 6,2 % im costa-ricanischen Korpus englischstämmige Adjektive. Insgesamt liegt ihr Anteil am gedruckten Text in den nördlichen Varietäten eher unter dem Durchschnitt, während er im Süden am oberen Ende des Spektrums angesiedelt ist. Entsprechend dem geringen Anteil, den Verben insgesamt am Korpus haben, sind auch die beobachtbaren diatopischen Unterschiede gering: Der Verbanteil variiert zwischen 2,2 % in Chile und 3,9 % in Mexiko bzw. Ecuador. Einen überdurchschnittlich großen Anteil haben die Verben in einzelnen Varietäten aus dem Norden, den Anden und dem Chaco. Unter dem Durchschnitt liegen sie in Chile, Argentinien, Uruguay, Kolumbien und Costa Rica. Auf der Textebene kommen Verben etwas häufiger in Mexiko, Venezuela und Paraguay vor; in Costa Rica und Peru etwas seltener. Bei den niederfrequenten Wortklassen sind die Unterschiede noch geringer. Daher werden Adverbien, Präpositionen, Syntagmen und Ausrufe im Folgenden zusammengefasst. Ihr Anteil bewegt sich zwischen 0,8 % in Kolumbien und 2,7 % in Uruguay. Ebenfalls relativ häufig sind diese Wörter in Argentinien und Costa Rica, während sie in Ecuador und Paraguay kaum ins Gewicht fallen. Auf textueller Ebene spielen sie in Argentinien, Uruguay und Costa Rica nennenswerte Rollen. Die Verteilung der Anglizismen auf die einzelnen Wortklassen variiert in den untersuchten Varietäten also nur geringfügig. Die folgenden Karten zeigen Gebiete über- und unterdurchschnittlicher Präsenz der Anglizismen in den wichtigsten Wortklassen:



6.3 Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen im Vergleich 

 343

Karte 6: Über- und unterrepräsentierte Wortklassen

Bei der Verteilung der Wortklassen im Untersuchungsgebiet zeigen sich keine so klaren Schwerpunkte, wie dies bei der Gewichtung der Sachgebiete der Fall war. Für eine interne Differenzierung des Untersuchungsgebiets durch regionale Präferenzen bei der Entlehnung bzw. Lehnwortadoption in bestimmten Wortklassen gibt es somit keine Belege. Auch der Nord-Süd-Vergleich offenbart nur einen schwachen Zusammenhang zwischen geographischer Lage und der Präsenz ein-

344 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

zelner Wortklassen. Betrachtet man den Anteil der Substantive am Wortschatz in Nord-Süd-Richtung, nimmt er leicht ab, je weiter südlich eine Varietät liegt. Auf der Textebene ist ihr Anteil in dem Gebiet zwischen Costa Rica und Venezuela überdurchschnittlich, während ihr Gebrauch abnimmt, je weiter man nach Süden geht. Eine Nord-Süd-Tendenz gibt es also allenfalls auf der Gebrauchsebene. Die Bedeutung englischstämmiger Adjektive nimmt von Norden nach Süden tendenziell zu, ist aber eher uneinheitlich. Ihre tatsächliche Verwendung im Text ist zwischen Costa Rica und Venezuela geringer als in den südlich von Ecuador gelegenen Varietäten. Verbanglizismen sind tendenziell seltener, je weiter südlich sich eine Varietät befindet. Zwischen Mexiko und Venezuela stellen sie 3,4 % der AnglizismenTypes. In Ecuador, Peru und Bolivien sind es im Mittel 3,7 % und im äußersten Süden nur noch knapp 3 %. Auf textueller Ebene gibt es keine geographische Tendenz: Schwerpunkte der Verwendung englischstämmiger Verben gibt es in der Venezuela und Paraguay. Adverbiale Anglizismen finden sich häufiger im südlichen Untersuchungsgebiet als im Norden. Zwar sind die Differenzen in absoluten Werten gering, der Anteil der Adverbien nimmt nach Süden hin mit Ausnahme Chiles aber stark zu: In Uruguay und Bolivien liegt er fünfmal so hoch wie in Mexiko. Auch auf der Text­ebene liegen die südlichen Länder Bolivien, Paraguay, Argentinien und Uruguay über dem durchschnittlichen Anteil der Adverbien, der bei 0,08 % der englischstämmigen Textwörter liegt. Der Anteil adverbialer Anglizismen im Text liegt in Argentinien zehnmal so hoch wie in Mexiko. Auch der Anteil der Syntagmen an den einzelnen Anglizismeninventaren nimmt in Nord-Süd-Richtung leicht zu, wobei Costa Rica mit dem zweitgrößten Syntagmenanteil einen Ausreißer darstellt. Quantitativ unbedeutend sind sie in Kolumbien, Ecuador und Paraguay. Ein Gebrauchsschwerpunkt findet sich einerseits in Costa Rica, andererseits in Argentinien und Uruguay. Das Gegenteil ist bei den englischstämmigen Präpositionen der Fall, die mit Blick auf Wortschatz- und Textebene im Norden stärker vertreten sind. Mexiko und Panama liegen hier wie dort an der Spitze, ein zweiter Schwerpunkt besteht bei den Types im Zentralanden- bzw. Chacogebiet. Auch englischstämmige Ausrufe sind am ehesten in nördlichen Varietäten gebräuchlich, etwas weniger in Argentinien. Zusammengenommen sind die niederfrequenten Wortklassen im Untersuchungsgebiet recht ebenmäßig verteilt. Somit sind die diatopischen Unterschiede hinsichtlich der von Entlehnung betroffenen Wortklassen weit weniger deutlich, als sie bei den betroffenen Sachbereichen festgestellt wurden. Ein Zusammenhang zwischen direkter geographischer Nachbarschaft und Ähnlichkeiten in der Wortklassenzugehörigkeit der Anglizismen besteht offenbar nicht. Vorhandene Ähnlichkeiten zwischen Lehn-



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 345

wortinventaren sind vielmehr über das Untersuchungsgebiet verstreut. Lediglich der Nord-Süd-Vergleich erbringt vereinzelte Hinweise auf übergeordnete diatopische Tendenzen, die vor allem auf der Gebrauchsebene bestehen: im Norden etwas größere Verbinventare, dazu eine leicht erhöhte Verwendung von Substantiven, im Süden mehr Adjektive, Adverbien und Syntagmen, die zudem etwas häufiger im Text vorkommen. Das folgende Diagramm veranschaulicht den Anteil der einzelnen Wortklassen an den varietätenspezifischen Anglizismeninventaren. Die niederfrequenten Adverbien, Präpositionen, Syntagmen und Ausrufe sind in der Kategorie «Sonstige» zusammengefasst. Die Angaben beziehen sich auf die Wortschatzebene: 25,00% 100% Substantive

20,00% 80% 15,00% 15%

Adjektive

10,00% 10% Sonstige

5,00% 5%

Verben

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0,00% 0%

Abb. 32: Varietätenspezifische Gewichtung der von Anglizismen am stärksten betroffenen Wortklassen

6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich Dieses Kapitel fragt nach der Diatopik der graphischen Lehnwortintegration. In Kap. 6.4.1 wird das Ausmaß der Anpassung an das spanische Schriftsystem in den einzelnen Varietäten verglichen, um die jeweilige Integrationsfreudigkeit bzw. die Toleranz gegenüber sprachlicher Fremdheit zu ermitteln. In Kap. 6.4.2 wird die Produktivität der in der allgemeinen Analyse identifizierten graphischen Integrationsverfahren untersucht, um die zuvor festgestellten Unterschiede auf konkrete Ursachen zurückzuführen. In Kap. 6.4.3 wird dann exemplarisch die Distribution graphischer Varianten einzelner Anglizismen im Raum betrachtet.

346 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

So kann festgestellt werden, ob die Integration konkreter Lehnwörter zu diatopischen Gegensätzen führt und wie genau diese gestaffelt sind.

6.4.1 Graphische Konformität Diatopische Unterschiede in der graphischen Lehnwortintegration können sich durch die varietätenspezifische Toleranz gegenüber Verstößen gegen das spanische Schriftsystem ergeben. Daher ist zu klären, ob sich die im Gesamtkorpus beobachtete Tendenz zur Beibehaltung ausgangssprachlicher, nicht ZS-konformer Graphien in allen Varietäten gleichermaßen zeigt oder ob es Gebiete verstärkter Assimilation gibt. Auch die Gewichtung der einzelnen Konformitätsklassen untereinander spielt dabei eine Rolle. Des Weiteren kann zwischen partieller und vollständiger Integration unterschieden werden. Auch hier sind wiederum diatopische Unterschiede denkbar. Am Ende von Kap. 5.4 wurde festgestellt, dass es sich bei den mit Abstand meisten belegten Anglizismen um graphische Transferenzen wie wafer handelt. Nur in etwa einem Viertel aller Fälle ist wie bei nocaut oder suéter eine partielle bzw. vollständige Anpassung an die spanische Graphemik zu beobachten. Die von vornherein ZS-konformen Korrespondenzen wie Obamacare und die nachträglich «paraintegrierten» Allogenismen wie bisteck machen indes nur einen sehr kleinen Teil des Anglizismeninventars aus. Dieselbe Gewichtung der graphischen Konformitätsklassen findet sich in ähnlicher Form in allen untersuchten Varietäten. Auf der Wortschatzebene dominieren generell die graphischen Transferenzen, also ausgangssprachliche Schreibungen, die einen Verstoß gegen die spanische Graphemik bzw. Orthographie darstellen. Im Mittel liegt ihr Anteil am Anglizismenwortschatz der untersuchten Varietäten bei 62,2 %. Die zweitgrößte Gruppe stellen mit durchschnittlich 32,5 % die Integrate, der Überhang der Transferenzen ist jedoch in allen Ländern deutlich zu erkennen. Unter den graphisch integrierten Anglizismen sind die vollständigen Integrate generell häufiger als die partiellen, die weiterhin Fremdheitsmerkmale aufweisen. Die Korrespondenzen, die von vornherein dem spanischen Schriftsystem entsprechen, stellen mit einem Anteil von durchgehend unter fünf Prozent die drittgrößte Konformitätsklasse. Allogenismen sind überall eher selten und repräsentieren weniger als zwei Prozent der Anglizismen eines jeden Landes, wobei sie am häufigsten in Uruguay anzutreffen sind. Die Hierarchie der Konformitätsklassen ist also in allen Ländern identisch. Unterschiede bestehen allerdings im Verhältnis der beiden größten Klassen, der Transferenzen und der Integrate, zueinander: Der Anteil der Transferenzen



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 347

variiert zwischen 57,0 % in Bolivien und 70,4 % in Argentinien. Demgegenüber beträgt der Anteil der Integrate je nach Land zwischen 25,3 % und 37,8 % der englischstämmigen Lexeme. Neben diesem grundlegenden diatopischen Unterschied gibt es außerdem beträchtliche Differenzen hinsichtlich des Integrationsgrades, den die graphisch angepassten Anglizismen aufweisen. Während etwa in Costa Rica 80 % der assimilierten Lehnwörter keinerlei Fremdheitsmerkmale mehr aufweisen, sind es in Uruguay nur knapp zwei Drittel. Das Verhältnis zwischen partiell und vollständig assimilierten Schreibungen schwankt also zwischen 1:4 und 1:2. Zwar überwiegen die nicht veränderten, ZS-fremden Graphien in allen untersuchten Varietäten. Dennoch lassen sich diese anhand ihrer relativen Integrationsfreudigkeit in drei Gruppen fassen, die teilweise mit der geographischen Lage der zugehörigen Varietäten korrelieren. In einer ersten Gruppe gibt es im Anglizismenwortschatz etwa anderthalb mal mehr Transferenzen als Integrate. Hierzu zählen Costa Rica, Kolumbien, Ecuador und Bolivien. In der zweiten Gruppe gibt es doppelt so viele Transferenzen wie Integrate. Dieser Gruppe gehören Mexiko, Panama, Venezuela, Peru und Paraguay an. In der dritten Gruppe, bestehend aus Chile, Argentinien und Uruguay, gibt es mehr als zweieinhalbmal so viele unangepasste wie angepasste Graphien. Insgesamt gilt daher, dass der Anteil graphisch integrierter Anglizismen abnimmt, je weiter südlich eine Varietät liegt. Bei den Ländern des Cono Sur kann zudem von einem eindeutigen Zusammenhang zwischen geographischer Nähe und vergleichbarer Integrationsintensität gesprochen werden. Was die Unterschiede hinsichtlich des Integrationsgrads betrifft, so zeigt der Nord-Süd-Vergleich, dass die vollständige Integration vor allem in den nördlichen Varietäten verbreitet ist. Neben Costa Rica ist der Anteil vollständiger graphischer Integrate auch in Panama und Kolumbien besonders hoch. Im äußersten Süden des Untersuchungsgebiets bleibt die Assimilation der Lehnwörter dagegen häufiger unvollständig. Auch in dieser Hinsicht unterscheiden sich Chile, Argentinien und Uruguay untereinander kaum, setzen sich aber sehr deutlich von den erstgenannten Varietäten ab. In den übrigen Ländern bewegt sich das Ausmaß der graphischen Integration zwischen diesen beiden Polen. Neben den beiden wichtigsten Konformitätsklassen der Transferenzen und Integrate spielen auch die kleineren Klassen für das Verhältnis von ZS-Fremdheit bzw. -Konformität eine Rolle. Das Verhältnis ZS-konformer und nicht konformer Graphien variiert entsprechend den varietätenspezifischen Anteilen der Korrespondenzen und vollständigen Integrate auf der einen, den Anteilen der Transferenzen, Allogenismen und partiellen Integrate auf der anderen Seite. Die Konformität mit dem spanischen Schriftsystem ist im Anglizismenwortschatz Costa Ricas und Kolumbiens am größten, in Chile und Argentinien am geringsten. Nur

348 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

im Cono Sur sind mehr als drei Viertel der Anglizismen nicht mit dem spanischen Schriftsystem vereinbar. Der Vergleich der graphischen Konformität offenbart in der Gesamtschau also ein deutliches Nord-Süd-Kontinuum, das im folgenden Diagramm zu erkennen ist: 90% 80% 70% 60% 50%

40% 30% 20% 10%

ZS-konforme Graphien

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Pe ru Bo liv ie n Pa ra gu ay

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

nicht ZS-konforme Graphien

Abb. 33: Vergleich der graphischen Konformität der Anglizismen

Im hochfrequenten Teil der Anglizismeninventare ist der Anteil der ZS-konformen Schreibungen zwar erwartungsgemäß höher, aber keineswegs überragend. Tatsächlich sind sie nur in wenigen Varietäten überhaupt in der Überzahl, namentlich in Ecuador und Bolivien. In Costa Rica und Kolumbien halten sich Transferenzen und Integrate noch die Waage, und auch in den übrigen Varietäten des Nordens sind die Verhältnisse sehr ausgeglichen. Nur im Cono Sur überwiegen auch in diesem Frequenzintervall des Anglizismenwortschatzes die nicht ZSkonformen Schreibungen deutlich. Unter den Integraten ist der Anteil der vollständig integrierten Anglizismen im hochfrequenten Intervall deutlich höher als im Korpus insgesamt: Zwischen 84 % und 93 % der Integrate weisen keinerlei graphische Fremdheitsmerkmale mehr auf. Tendenziell ist ihr Anteil im Süden niedriger, die Unterschiede zwischen den Varietäten sind aber nicht groß. Dementsprechend ist auch das Verhältnis von ZS-Konformität zu -Nichtkonformität unter den besonders häufigen Anglizismen insgesamt ausgeglichener. Erst im äußersten Süden überwiegen Schreibungen, die Verstöße gegen die spanische Graphemik darstellen. Somit ergibt sich erneut ein eindeutiger Trend: Je weiter südlich eine Varietät gelegen ist, desto öfter bleiben auch die hochfrequenten Anglizismen gänzlich oder par-



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 349

tiell unangepasst, werden also Verstöße gegen das spanische Schriftsystem toleriert. Das Diagramm veranschaulicht das Verhältnis ZS-konformer und nicht konformer Graphien unter den 200 häufigsten Anglizismen der untersuchten Varietäten: 70% 60%

50% 40% 30% 20%

10%

ZS-konforme Graphien

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

nicht ZS-konforme Graphien

Abb. 34: Vergleich der graphischen Konformität hochfrequenter Anglizismen

Während die Transferenzen auf der Wortschatzebene insgesamt und besonders im Süden überwiegen, zeichnet sich auf der Ebene des konkreten Textes auf den ersten Blick ein ganz anderes Bild. Denn unter den Textwörtern sind die ans Spanische angepassten Anglizismengraphien fast im gesamten Untersuchungsgebiet in der Überzahl. In einigen Varietäten sind sie sogar mehr als doppelt so häufig wie die graphischen Transferenzen. So sind in Kolumbien 70,0 % der englischstämmigen Textwörter Integrate, nur 27,7 % sind Transferenzen. Auch in Mexiko, Panama und Bolivien sind mehr als 60 % der im Text anzutreffenden Anglizismen an das spanische Schriftsystem angepasst. Auf den zweiten Blick zeigt sich auch auf der Textebene, dass die Transferenzen nach Süden hin an Bedeutung gewinnen, denn dort sind die Verhältnisse ausgeglichener: In Argentinien halten sich graphische Integrate und Transferenzen auf der Token-Ebene die Waage. Das einzige Land, in dem auch auf der textuellen Ebene die unverändert übernommenen, nicht ZS-konformen Anglizismen überwiegen, ist Chile. Hier weisen 48,2 % der englischstämmigen Textwörter Anpassungsmerkmale auf, während 48,8 % ihre ausgangssprachliche, fremd­ artige Graphie bewahren.

350 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Unter Berücksichtigung der von vornherein ZS-konformen Korrespondenzen und der nachträglich verfremdeten Allogenismen ergibt sich das folgende Bild: 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10%

ZS-konforme Graphien

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

nicht ZS-konforme Graphien

Abb. 35: Vergleich der graphischen Konformität auf der Textebene

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Bewahrung ausgangssprachlicher, der spanischen Graphemik widersprechender Anglizismengraphien im Süden sowohl auf der Text- als auch auf der Wortschatzebene häufiger ist als im Norden. Dass im Süden mehr junge Lehnwörter vorhanden sind (siehe Kap. 6.1.4), lässt vermuten, dass dieser Umstand auf das geringere Alter vieler Anglizismen in diesem Gebiet zurückzuführen ist. Gegen diese Vermutung spricht allerdings, dass auch hochfrequente, etablierte Anglizismen, bei denen eine weitgehende Integration zu erwarten wäre, im Süden oft ihre ursprüngliche Form bewahren. Letztlich wäre zur näheren Erforschung der Ursachen der diatopischen Unterschiede ein diachroner Vergleich der Anglizismenadoption und -integration in Nord und Süd erforderlich. Die Karte auf der folgenden Seite zeigt, wie häufig Anglizismen in den untersuchten Varietäten auf der Wortschatz- und der Textebene Verstöße gegen die spanische Graphemik verursachen:



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 351

Karte 7: Geographische Schwerpunkte der Verstöße gegen die spanische Graphemik

Es stellt sich natürlich die Frage, wie genau die festgestellten diatopischen Unterschiede hinsichtlich der graphischen Integrationsfreudigkeit zustande kommen. Denkbar ist, dass einige besonders produktive Integrationsverfahren im Untersuchungsgebiet ungleich gewichtet sind und so den Norden insgesamt integrationsfreudiger erscheinen lassen. Möglich ist aber auch, dass es sich um strukturelle Unterschiede handelt, die alle identifizierten Typen graphischer Lehnwortintegration gleichermaßen betreffen – also sowohl phonisch als auch graphemisch und orthographisch bedingte. Dem soll im nächsten Abschnitt nachgegangen werden.

6.4.2 Produktivität einzelner graphischer Integrationsverfahren Bei der Analyse des Gesamtkorpus wurde festgestellt, dass die häufigste Ursache für Veränderungen der ausgangssprachlichen Schreibung vieler Anglizismen die phonographematische Integration ist (z. B. bolibol < volleyball). An zweiter Stelle steht die graphematisch-graphotaktisch bedingte Integration (z. B. bróquer < broker), seltener sind orthographisch bedingte Veränderungen, etwa im Bereich der Zusammen- und Getrenntschreibung (siehe Kap. 5.4.4). Im Folgenden wird die Häufigkeit einzelner Integrationsverfahren verglichen, um Hinweise zu den Ursachen der beobachteten Unterschiede in der Integrationsfreudigkeit zu finden.

352 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Vergleichsgrundlage ist das Mengenverhältnis von übernommenen zu nachträglich abgebauten Fremdheitsmerkmalen. Phonographematische Integration Phonisch bedingte Veränderungen der Anglizismengraphie entstehen durch die Verschriftlichung von Lauteindrücken. Eine Folge ist die lautlich bedingte Substitution der Doppelvokale und durch bzw. . In den zwölf Länderkorpora werden zwischen 24 % und 55 % dieser Digraphen entsprechend ihrem Lautwert angepasst. Den höchsten Integratanteil weisen Costa Rica und Mexiko auf. Dort werden mehr als die Hälfte der Anglizismen, deren englische Etyma oder beinhalten, in dieser Hinsicht verändert. Auch in Ecuador, Venezuela und Kolumbien ist der Anteil dieses Integrationstyps beträchtlich. In Paraguay, Uruguay, Chile und Argentinien kommt der Abbau von bzw. deutlich seltener vor; nur bei knapp 30 % der betroffenen Anglizismen werden dort bzw. eingesetzt. Insgesamt verliert dieses Integrationsverfahren also stark an Bedeutung, je weiter südlich eine Varietät liegt, wie die Trendlinie im folgenden Diagramm zeigt: 60%

50% 40% 30%

20% 10%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Abb. 36: Frequenzunterschiede der Integrationstypen → und →

Ein weiteres graphisches Integrationsverfahren, das durch die Lautgestalt der Anglizismen hervorgerufen wird, ist die Markierung des Wortakzents. Im Varietätenvergleich erkennt man, dass dieses Integrationsverfahren in der Anden- und



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 353

Chacoregion am häufigsten156 angewendet wird: Kolumbien, Ecuador, Bolivien und Paraguay weisen die meisten Akzentschreibungen auf. Viel seltener kommt das Verfahren am Río de la Plata zum Einsatz. Tendenziell kommt es damit im Norden häufiger als im Süden vor: 14% 12% 10%

8% 6% 4% 2%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Abb. 37: Frequenzunterschiede bei der Akzentschreibung

Graphemisch-graphotaktische Integration Die graphemisch-graphotaktische Integration der Anglizismen erfolgt durch den Abbau fremder Grapheme. Ein Verfahren graphemisch bedingter Integration betrifft die Substitution fremder Grapheme wie , die je nach Position im Wort durch oder erfolgt. Dieses Vorgehen ist in Mexiko und Ecuador am häufigsten, wo es knapp 20 % der enthaltenden Anglizismen betrifft. Die meisten übrigen Länder ersetzen in ca. 15 % der Fälle, während der Anteil südlich von Paraguay stark zurückgeht. Am Río de la Plata werden weniger als 10 % der Anglizismen mit in dieser Hinsicht verändert, so dass auch bei diesem Integrationsverfahren ein deutlicher Rückgang in südlicher Richtung zu konstatieren ist:

156 Die Anzahl der Anglizismen, deren Wortakzent im Spanischen graphisch kenntlich gemacht werden müsste, ist unbekannt. Daher kann hier lediglich der Anteil der Akzentschreibungen am jeweiligen Korpus genannt werden, nicht aber das Verhältnis zur Gesamtzahl der in dieser Hinsicht integrationsbedürftigen, aber unverändert übernommenen Anglizismen.

354 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

25% 20%

15% 10% 5%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Abb. 38: Frequenzunterschiede bei der Substitution von

Quantitativ bedeutsamer ist der Abbau der zahlreichen Graphemkombinationen, die im Spanischen unbekannt sind oder andere Phoneme als im Englischen repräsentieren. Letzteres trifft bei zu, das zu den am häufigsten abgebauten Fremdheitsmerkmalen zählt. Die Substitution durch das dem englischen Lautwert am ehesten entsprechende Graphem erfolgt bei 28 % bis 56 % der betroffenen Anglizismen. Auch hier ist der Cono Sur das Gebiet, in dem der Anteil der unveränderten Schreibungen am höchsten ist. Substituiert wird am häufigsten in Kolumbien. Ecuador, Venezuela und Costa Rica sind weitere Länder, in denen der Anteil dieses Integrationstyps vergleichsweise hoch ist. Dadurch ergibt sich in der Gesamtschau neben einer Spitze in den Nordanden eine deutliche Abnahme in Richtung Süden:



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 355

60%

50% 40% 30%

20% 10%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Abb. 39: Frequenzunterschiede bei der Substitution von

Etwas seltener ist der Abbau der Graphemkombination . Bei 14 % bis 31 % der Anglizismen, die diese dem Spanischen fremde Graphemkombination enthalten, erfolgt eine Substitution durch , oder eine partielle Vereinfachung durch . Wie im ersten Beispiel ist auch dieses Integrationsverfahren im Süden am wenigsten verbreitet: In Uruguay, Chile und Argentinien wird bei weniger als 15 % der betroffenen Anglizismen durch ein ZS-konformes Graphem ersetzt. Spitzenreiter sind mit Bolivien, Kolumbien und Venezuela Varietäten aus der geographischen Mitte des Untersuchungsgebiets. Der äußerste Norden und Süden verhalten sich untereinander ähnlich. Ein Nord-Süd-Gegensatz liegt hier also nicht vor:

356 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Abb. 40: Frequenzunterschiede bei der Substitution von

Das im Gesamtkorpus auf der Wortschatzebene häufigste graphotaktische Anpassungsverfahren betrifft die Prothese von durch , wenn ein Konsonant folgt. Dieser Integrationstypus ist in den Varietäten des Cono Sur und in Peru vergleichsweise selten. Hier wird er in weniger als einem Viertel der Fälle angewendet. Bolivien und Costa Rica beheben den Verstoß hingegen bei über 35 % der betroffenen Anglizismen. Hier gibt es also abermals einen leichten Rückgang in Richtung Süden:



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 357

40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Abb. 41: Frequenzunterschiede bei der Substitution des wortinitialen durch vor Konsonantengraphem

Orthographische Integration Als orthographische Integration werden Veränderungen gegenüber einer ausgangssprachlichen Form bezeichnet, die unabhängig von Lautung und Graphemik sind. Sie erfolgt durch Veränderungen der Zusammen-, Getrennt- und Bindestrichschreibung der Anglizismen gegenüber ihren englischen Etyma. Der Anteil157 der im Spanischen eingeführten Bindestrichschreibungen unterscheidet sich im Varietätenvergleich nur geringfügig. Am häufigsten werden Bindestriche in Ecuador und Argentinien gesetzt, am seltensten in Costa Rica, Panama und Venezuela. Tendenziell gewinnt dieses Integrationsverfahren nach Süden hin an Bedeutung:

157 Da in diesem Fall die Anzahl der Anglizismen mit Anpassungsbedarf unbekannt ist, kann im Diagramm lediglich der Anteil der Bindestrichschreibungen am jeweiligen Korpus dargestellt werden, nicht aber das Verhältnis zu den in dieser Hinsicht integrationsbedürftigen, aber unverändert übernommenen Schreibungen.

358 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

2,00% 1,80% 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80%

0,60% 0,40% 0,20%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0,00%

Abb. 42: Frequenzunterschiede bei ZS-Bindestrichschreibungen

Die graphische Trennung von Anglizismen im Spanischen, deren englische Etyma zusammen oder mit Bindestrich geschrieben werden, ist am ehesten in Peru und im Chacoraum anzutreffen. Im Norden und äußersten Süden ist sie seltener: 2,00% 1,80% 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60%

0,40% 0,20%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0,00%

Abb. 43: Frequenzunterschiede bei ZS-Getrenntschreibungen

Zielsprachliche Zusammenschreibungen ursprünglich getrennt geschriebenener Wörter sind sehr selten. Auffällig ist der relativ hohe Wert in den venezolanischen



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 359

Zeitungen. Da das Verfahren in den übrigen nördlichen Varietäten aber sehr niederfrequent ist, ergibt sich in der Gesamtschau eine leichte Zunahme in südlicher Richtung: 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% 0,40% 0,20%

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0,00%

Abb. 44: Frequenzunterschiede bei ZS-Zusammenschreibungen

Die Gegenüberstellung der einzelnen graphischen Anpassungsverfahren zeigt, dass es sich bei den zuvor festgestellten regionalen Unterschieden der Inte­ grationsfreudigkeit in der Tat um strukturelle Gegensätze handelt. Denn so gut wie alle Ausprägungen der graphischen Integration sind im Cono Sur seltener anzutreffen als in den übrigen Varietäten. Auch verhalten sich die Länder des Nordens, der Anden- und Chacoregion und des Cono Sur – von graduellen Unterschieden abgesehen – untereinander oft ähnlich: Mal ist es der Norden, in dem bestimmte Integrationsverfahren besonders häufig sind, mal der Andenraum, nie aber ist es der Süden. Von dieser Tendenz gibt nur wenige Ausnahmen, wie etwa den geringen Anteil an -Substitutionen in Costa Rica. Und nur die quantitativ kaum ins Gewicht fallenden Veränderungen an Zusammen- bzw. Getrenntschreibung der Anglizismen sind tendenziell im Süden öfter anzutreffen.

6.4.3 Geographische Distribution von Schreibungsvarianten Wie in Kap. 2.3.3 dargestellt wurde, ist die Lehnwortintegration ein diachroner Prozess, bei dem  – je nach Anzahl der abzubauenden Fremdheitsmerkmale  – mehrere Stufen durchlaufen werden können, bis unter Umständen eine in jeder

360 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Hinsicht ZS-konforme Form erreicht wird. Im vorangegangenen Abschnitt wurde bereits festgestellt, dass die verschiedenen Integrationsverfahren in den einzelnen Varietäten in unterschiedlichem Ausmaß Anwendung finden. Mancherorts ist die Akzeptanz gewisser Fremdheitsmerkmale größer, andernorts geringer. Es stellt sich also die Frage, ob sich diese auffallend regelmäßigen Unterschiede der Anglizismenintegration auch auf der Ebene ganz konkreter Anglizismen nachweisen lassen. Zu Klärung dieser Frage wurden zehn variantenreiche, größtenteils hochfrequente Anglizismen auf die geographische Distribution ihrer Schreibungsvarianten hin untersucht. Vier von ihnen entstammen dem Sachbereich Kultur und Gesellschaft (folklore, reggaeton, sandwich, ticket), drei bezeichnen Sportarten (basketball, football, volleyball), die übrigen drei sind stress, tramway und tweet. Sie sind jeweils mit bis zu zehn graphischen Varianten belegt, die in Kap. 2.3.3 bereits unterschiedlichen Integrationsstufen zugeordnet wurden. Im Folgenden werden diese Integrationsvarianten auf ihre geographische Verbreitung hin untersucht. Der Ausdruck folklore kommt in seiner ausgangssprachlichen Graphie in Mexiko, Venezuela und dem Süden des Untersuchungsgebiets vor. Die durch die Substitution von partiell integrierte Form folclore ist die am weitesten verbreitete Variante und in fast allen Varietäten belegt. Die durch phonische Schreibung noch etwas stärker veränderte Form folclor ist wiederum ausschließlich bei den Pazifikanrainern bekannt. Zwischenstufen wie folklor und die Allogenismen folkclore, folcklor und folcklore sind niederfrequent und geographisch isoliert. Reggaeton ist in seiner ursprünglichen Form nur in den Chaco- und ConoSur-Varietäten vertreten. Die am weitesten verbreitete Integrationsvariante ist die nur durch Akzentsetzung assimilierte Schreibung reggaetón. Noch stärker angepasste Varianten wie regueton, reguetón oder regetón, bei denen der Doppelkonsonant abgebaut wurde, finden sich in einem Gebiet, das sich zwischen Costa Rica und Bolivien erstreckt. Bei sandwich ist die ausgangssprachliche Graphie in fast allen an Brasilien grenzenden Ländern und in Chile belegt. Auch in diesem Fall ist das partiell integrierte sándwich die gesamthispanoamerikanisch verbreitete Variante. Voll integrierte, phonisch beeinflusste Schreibweisen wie sánduche oder sánguche finden sich nur in der Andenregion zwischen Kolumbien und Peru. Durch den nachträglichen Aufbau des systemfremden entstehen die «paraintegrierten» Formen sanwish und sandwish, die nur am Río de la Plata vorkommen. Im Fall von ticket ist es im Gegensatz zu sándwich die ausgangssprachliche Form, die fast im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet ist. Eine Ausnahme bilden Panama, Kolumbien und Ecuador, wo die Integrate tiquet bzw. tiquete



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 361

dominieren. Das noch stärker assimilierte tique wird in Ecuador, Paraguay und Uruguay verwendet. Die unveränderte englische Graphie basketball ist wiederum nur in Venezuela, Peru und Uruguay belegt. Gleiches gilt für die Wortkürzung basket, die auf derselben unveränderten Graphie beruht. Die phonisch beeinflussten partiellen Integrate básquetbol bzw. básquet sind dagegen nahezu im gesamten Untersuchungsgebiet bekannt. Auch die Variante basquetbol kommt in den meisten Ländern vor. Das verkürzte basquet findet sich wiederum nur in Venezuela, Peru und in der Region des Río de la Plata. Die Betonungsvariante basquétbol, das schwach integrierte basquetball und das nur in Derivaten belegte, vollständige Integrat basquebol und sind auf den Gebrauch in je einem einzigen Land begrenzt. Im Fall von football ist die unveränderte Transferenz nur in Chile und Uruguay belegt. Das partielle, durch die Substitution von entstandene Integrat futball gibt es ausschließlich in Uruguay. Zwei stärker assimilierte Varianten – futbol und fútbol – sind im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet. Die Integrate fubol und fúbol, die keinerlei graphische Fremdheitsmerkmale mehr aufweisen, existieren nur in Costa Rica bzw. Uruguay. Ähnlich ist es bei volleyball. Auch hier ist die unverändert übernommene Form nur in Argentinien, das verkürzte, aber graphisch unveränderte volley nur in Chile und Uruguay zu finden. Das auf eine Anfangsbetonung hindeutende phonographematische Integrat vóleibol und die vereinfachten Schreibungen voley und vóley sind nur im Süden des Untersuchungsgebiets belegt. Die hispanoamerikanische Standardform ist aber das endbetonte phonisch beeinflusste Integrat voleibol. In Mexiko, Venezuela und Bolivien gibt es die noch stärker veränderten Formen volibol und bolibol. Auch Transferenzen von stress sind nur im Süden belegt, während das vollständige Integrat estrés die allseits verbreitete Standardvariante ist. Seine pro­ sodische Variante estres und das partiell assimilierte estréss werden nur sehr vereinzelt verwendet. Bei tramway ist das teilweise lehnübersetzte Integrat tranvía die Standardform. Die Transferenz tramway und das partiell integrierte tranway sind auf ­Paraguay begrenzt. Auch die übrigen Varianten sind nur vereinzelt belegt: In Paraguay und Uruguay trangüei, in Kolumbien tram. Der relativ junge Anglizismus tweet ist sowohl in der unveränderten Form als auch als tuit im gesamten Untersuchungsgebiet gebräuchlich. Das ebenfalls partiell integrierte twit ist in Mexiko, Chile und Argentinien belegt. Das vollständig integrierte tuito gibt es in Paraguay, die Variante tuiteo in Panama, Peru und Argentinien.

362 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Die exemplarische Analyse der geographischen Verbreitung von Integra­ tionsvarianten hochfrequenter Anglizismen zeigt vor allem, dass bei keinem der untersuchten Anglizismen eine geographisch komplementäre Distribution einzelner Varianten vorliegt. Vielmehr gibt es immer eine oder zwei graphische Varianten, die im gesamten Untersuchungsgebiet oder zumindest weiten Teilen verbreitet sind. Meistens handelt es sich bei dabei um Graphien, die teilweise an die spanische Graphemik angepasst wurden, aber auch vereinzelte Fremdheitsmerkmale bewahren. Kompromisse zwischen möglichst großer Treue gegenüber der ausgangssprachlichen Form und dem zielsprachlichen System setzen sich also am ehesten durch. Beispiele für solche Standardvarianten sind básquetbol, futbol/fútbol, ­reggaetón, sándwich und tuit. Gelegentlich sind es aber auch die unverändert übernommenen, nicht ZS‑konformen Graphien, die den höchsten Verbreitungsgrad aufweisen. Das gilt für ticket und tweet, das in ebenso vielen Ländern wie das partielle Integrat tuit belegt ist. In zwei anderen Fällen haben sich mit estrés und tranvía wiederum vollständig integrierte Formen durchgesetzt. Aus diesem Blickwinkel ist die graphische Variation geographisch also weitgehend nivelliert, denn stets ist eine der Varianten im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet.158 Unter dieser einheitlichen Oberfläche lässt sich allerdings eine Tendenz zur diatopischen Stratifizierung sekundärer Lehnwortvarianten beobachten, bei der sich durchaus klare regionale Bündelungen ergeben. Ist die Standardvariante nämlich ein Integrat, so finden sich ausgangssprachliche, nicht ZS-konforme Varianten meistens nur im Süden. Das gilt zum einen für sandwich, das in allen südlich von Ecuador gelegenen Varietäten neben sándwich existiert. Andernorts ist die AS-Form bereits verschwunden. Auch football, volleyball/volley, reggaeton, stress oder tramway sind nur im Süden des Kontinents erhalten geblieben. Im Gegensatz dazu sind Formen, die stärker ans Spanische angepasst sind als die meist partiell integrierten Standardvarianten, am ehesten in der zentralen Andenregion oder im Norden zu finden. Die phonisch beeinflussten Schreibungen sanduche, sánduche und sánguche existieren nur zwischen Kolumbien und Peru; die Integrate reguetón, regueton und regetón kommen nur in dem Gebiet zwischen Costa Rica und Bolivien vor; und tiquete existiert als Alternative zu ticket nur in Costa Rica, Panama und Kolumbien.

158 In die gleiche Richtung weist auch die Tatsache, dass bei variantenärmeren Anglizismen wie film/filme, dólar/dollar, oder yankee/yanki/yanqui meist alle Varianten im gesamten Untersuchungsgebiet bekannt sind.



6.4 Graphische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 363

Bei den Zweit- oder Drittformen haben die untersuchten Länder also bereits unterschiedliche Wege eingeschlagen. Dabei überdauert die ausgangssprach­ liche Form besonders oft im Cono Sur und etwas weniger häufig in den unmittelbar angrenzenden Varietäten. Demgegenüber alterniert die Standardvariante im Norden eher mit stärker integrierten Formen. Eine Ausnahme von diesen Beobachtungen bildet der Anglizismus tweet, bei dem die Ursprungsform im gesamten Untersuchungsgebiet mit dem partiellen Integrat tuit koexistiert. Bemerkenswert ist dies auch deshalb, weil der Ausdruck trotz des relativ geringen Alters des Nachrichtendienstes Twitter schon flächendeckend integriert worden ist. Möglicherweise liegt dies an der Kommunikationsplattform selbst, die die rasante Weitergabe von Kurzmitteilungen erleichtert und die Verbreitung von tuit so beschleunigt haben könnte. Die regionalen Tendenzen bei der graphischen Integration der Anglizismen gibt es also mitnichten nur auf der Ebene einzelner Integrationsverfahren. Sie zeigen sich auch bei der Betrachtung einzelner Anglizismen im geographischen Raum und weisen auf qualitative Unterschiede der Anglizismenintegration hin. So sorgt diese Form der Lehnwortintegration einerseits für einen Zusammenhalt innerhalb einzelner Regionen: Denn Länder einer Region wählen als Zweitoder Drittvariante eher eine gemeinsame Form, als dies bei nicht benachbarten Ländern der Fall ist. Zum anderen ergibt sich ein Nord-Süd-Gegensatz: Während von Mexiko bis Ecuador eher besonders stark integrierte Varianten als Alternative zur Standardvariante herangezogen werden, sind es im äußersten Süden eher die unveränderten ausgangssprachlichen Formen. Überlagert werden diese geographischen Differenzen aber stets durch eine gemeinsame, im gesamten Unter­ suchungsgebiet verbreitete Lehnwortvariante. Die Karten auf der nächsten Seite zeigen die geographische Verteilung der graphischen Varianten verschiedener Anglizismen und die sich daraus ergebenden Bündelungen:

364 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 8: Distribution graphischer Varianten: sandwich, volleyball, reggaeton, ticket



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 365

6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich Dieses Kapitel widmet sich dem Vergleich der flexionsmorphologischen Lehnwortintegration. In der allgemeinen Analyse wurden als wesentliche Integra­ tionsschauplätze die Genusattribution und die Pluralmarkierung bei Substantiven und Adjektiven sowie die Verbflexion identifiziert. Die Zuordnung zu einem der beiden spanischen Genera führt gelegentlich zur Existenz genusvariierender Anglizismen. Ob und wie diese Variation zu einer Differenzierung des Sprachraums beiträgt, wird in Kap. 6.5.1 untersucht. Dazu werden geographische Schwerpunkte der Genusvariation und die konkrete Distribution häufiger genusvariierender Anglizismen im Raum analysiert. Beim diatopischen Vergleich der Pluralbildung in Kap. 6.5.2 wird neben der Häufigkeit der Pluralvariation auf die varietätenspezifische Bedeutung verschiedener Pluralisierungsverfahren eingegangen. Anschließend wird auch hier der Blick auf die geographische Distribution der belegten Pluralvarianten gerichtet. Auf die gleiche Weise wird in Kap. 6.5.3 die Diatopik der endungsvariierenden Verbanglizismen untersucht.

6.5.1 Genusattribution bei Substantiven Bei der Analyse der Genusattribution in Kapitel 5 hat sich gezeigt, dass diese in über neun von zehn Fällen eindeutig verläuft. Insofern ist das Differenzierungspotenzial der Genusattribution begrenzt. In manchen Fällen führt die parallele Befolgung unterschiedlicher Attributionsverfahren aber zur Existenz genus­variierender Lehnwörter. Selbst unter den hochfrequenten Anglizismen sind solche Fälle «doppelter» Genera wie z. B. el/la internet, el/la laptop oder el/la performance belegt. Um die Bedeutung dieser Form der Lehnwortvariation für den internen Zusammenhalt des Untersuchungsgebiets zu bestimmen, sind zum einen regionale Schwerpunkte der Genusvariation, zum anderen die spezifische Distribution der Genusvarianten einzelner Anglizismen von Bedeutung. Erstere zeigen, wo die Festlegung des Genus einheitlich verläuft und wo sie mit Unsicherheiten verbunden ist, die zu einem Nebeneinander konkurrierender Formen führen. Letztere ermöglicht Aussagen über die Qualität der Differenzierung. Zeigen sich bei einem bestimmten Anglizismus beispielsweise nur vereinzelt abweichende Attributionen in wenigen verstreuten Varietäten, besteht in dieser Hinsicht kein nennenswertes Differenzierungspotenzial. Kommt eine Variante dagegen nur in den einen, die andere nur in den anderen Varietäten vor, so wäre dies ein deutlicher Hinweis auf eine diatopische Differenzierung. Hier wäre dann noch zu klären, ob es einen Zusammenhang zwischen geographischer Lage und

366 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

verwendetem Genus gibt, ob sich also benachbarte Varietäten eher für dasselbe Genus entscheiden als weit voneinander entfernte. Dies würde auf die Herausbildung einzelner Zonen durch regionale Unterschiede in der Genusattribution hindeuten. Geographische Schwerpunkte der Genusvariation Der diatopische Vergleich der Variationshäufigkeit bei mittel- bis hochfrequenten Anglizismen zeigt, in welchen Ländern die größten Schwankungen bei der Genus­attribution bestehen. Betrachtet man die Häufigkeit der Genusvariation in den einzelnen Ländern, zeigt sich ein Schwerpunkt in der südlichen Hälfte des Untersuchungsgebiets. Die meisten Anglizismen, die in ein und derselben Varietät mit zwei gegensätzlichen Genera vorkommen, finden sich in peruanischen Zeitungen. Dort gibt es zehn solcher Fälle, gefolgt von Chile und Paraguay mit je acht genusvariierenden Anglizismen. Deutlich niedriger ist ihr Anteil in Mexiko, Costa Rica und Panama; im panamaischen Teilkorpus verläuft die Genusattribution sogar vollkommen eindeutig. Die Präferenzen bei der Genusattribution sind etwas anders verteilt: Chile und Venezuela optieren in über 70 % der weitverbreiteten, genusvariierenden Anglizismen für das Maskulinum oder lassen beide Genera zu. Eindeutig feminine Genusvarianten finden sich dagegen häufiger in den nördlichen Varietäten. Die Karte zeigt die Anzahl mittel- bis hochfrequenter genusvariierender Anglizismen in den Länderkorpora:

Karte 9: Geographische Schwerpunkte der Genusvariation



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 367

Geographische Distribution von Genusvarianten Um Aussagen über die interne Differenzierung des Varietätenraums durch re­gional unterschiedliche Genusattributionen einzelner Anglizismen treffen zu können, sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen die Frequenz der betroffenen Anglizismen, ihr Verbreitungsgrad, die Eindeutigkeit der Opposition und die Anordnung der betroffenen Varietäten. Variieren die Genera beispielsweise in weiten Teilen des Verbreitungsgebiets eines Anglizismus frei, spricht dies gegen eine diatopische Differenzierung, da die Genusattribution zwar formal uneindeutig, aber geographisch einheitlich erfolgt. Ist ein Anglizismus hingegen weit verbreitet und hochfrequent, weist aber nur sehr wenige Fälle eines abweichenden Genus auf, so ist dies als eine gelegentliche Abweichung von einem ansonsten stabilen Genus zu werten. Auch in diesem Fall besteht kein nennenswertes Differenzierungspotenzial. Die geographisch-komplementäre Verteilung der Genera eines Anglizismus ist demgegenüber als diatopische Differenzierung zu werten. Diese ist dann wirklich ernst zu nehmen, wenn es sich um hochfrequente, weitverbreitete Anglizismen handelt, die in manchen Varietäten nur als Maskulinum, in anderen nur als Femininum vorkommen. Bilden die beiden Varietätenbündel zudem jeweils zusammenhängende Gebiete, kann sogar von einer Spaltung des Untersuchungsgebiets in mehrere voneinander abgegrenzte Zonen gesprochen werden, wenngleich diese in diachroner Hinsicht natürlich nicht unbedingt von Dauer sein müssen. Im Folgenden wird daher untersucht, bei welchen Anglizismen unterschiedlicher Verbreitungsgrade die Genusvarianten frei variieren und wo sie komplementär verteilt sind. Eine freie Variation von Genusvarianten liegt bei einigen niederfrequenten, nur regional verbreiteten Anglizismen vor: Von den auf ein Land begrenzten Lehnwörtern ist dies in Costa Rica bei el/la hackathon der Fall. Der auf Venezuela begrenzte Anglizismus slider kommt dort ebenfalls im Maskulinum und im Femininum vor, gleiches gilt für station wagon in Peru. Die vorangestellten Hyperonyme vehículo bzw. camioneta kommen hier als Erklärung der Genusvariation in Frage. Ausschließlich in UY PAI sind el/la Army und el/la task force belegt. Ebenfalls nur in Uruguay findet sich board2, hier kommen beide Genera ungefähr gleich oft vor. Von den etwas weiter verbreiteten Anglizismen weisen nur tuitcam und die Integrationsvariante twitcam (n=19) vollkommen freie Genusvariation im gesamten Verbreitungsgebiet auf. Weder in Kolumbien noch in Ecuador oder Peru lässt sich eine Tendenz hin zu einem der beiden Genera feststellen. Etwas weiter ist die Vereinheitlichung des Genus bei Black Friday (n=122) fortgeschritten. Der nur in Paraguay, Chile und Bolivien verwendete Terminus bezeichnet in Anlehnung an den US-amerikanischen Einkaufstag nach Thanksgiving beson-

368 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

dere Rabattaktionen. Das Femininum befindet sich hier schon auf dem Rückzug, das Maskulinum dominiert bereits deutlich. Bei einigen anderen Anglizismen deutet sich eine komplementäre Verteilung der Genusvarianten an. Oft gibt es ein weithin etabliertes Genus, eine davon abweichende Varietät und Schwankungen in anderen Gebieten. Diese befinden sich entweder in geographischer Nachbarschaft der Länder mit abweichendem Genus oder in der Nähe der Länder mit dominantem Genus; geographisch isoliert sind sie jedoch nie. So ist tablet (n=69) in weiten Teilen seines Verbreitungsgebiets – wohl unter Einfluss seines Hyperonyms computadora oder eines semantisch bestimmten Klassengenus (siehe Kap. 5.5.1)  – feminin. Einzig Bolivien weicht ab, während das Femininum im angrenzenden Peru schon leicht überwiegt. In Chile159 und Paraguay ist das Verhältnis der Genusvarianten noch ausgeglichen. Im Fall von sex shop (n=23) wiederum ist Mexiko das Land, in dem entgegen der allgemeinen Tendenz das Femininum verwendet wird; im Cono Sur ist das Maskulinum die Norm, in dazwischenliegenden Varietäten schwankt das Genus. Das Gegenteil ist bei commodity (n=96) der Fall. Hier hat sich in den meisten Varietäten das Maskulinum etabliert, die Genusvariation ist auf den Süden begrenzt. Von den weitverbreiteten Anglizismen sind es unter anderem Begriffe aus der Computerterminologie, deren Genus in weiten Teilen des Untersuchungsgebiets uneindeutig ist. Einer dieser Begriffe ist internet (n=5.138), der sich in allen untersuchten Varietäten unter den zehn häufigsten Anglizismen befindet (siehe Kap. 6.1.3). Hier gibt es in Mexiko und Venezuela eine Tendenz zum Maskulinum, wenngleich ebenso Instanzen im Femininum belegt sind. In Costa Rica und Panama, Peru, Bolivien, Paraguay und Uruguay wird das Femininum bevorzugt, obwohl auch hier gegenteilige Fälle vorkommen. In den übrigen Varietäten halten sich die beiden Genera die Waage. Etwas stärker verfestigt hat sich indes la laptop (n=166): In den meisten Ländern kommt ausschließlich die feminine Form vor. In Venezuela, Peru, Bolivien und Chile überwiegt sie, hat das Maskulinum aber nicht endgültig verdrängt. Wie diese Beispiele von Anglizismen unterschiedlicher Verbreitung und Variationsintensität zeigen, ist die freie Variation von Genusvarianten grundsätzlich ein regional begrenztes Phänomen. Keiner der belegten Anglizismen kommt in ganz Hispanoamerika gleichermaßen im Maskulinum und im Femininum vor. Stets finden sich Gebiete, in denen nur eine der beiden Varianten vorkommt

159 Tablet ist einer der wenigen Anglizismen, bei denen sich eine zeitungsspezifische Genus­ zuweisung nachweisen lässt. Der chilenische Mercurio ordnet den Begriff dem Maskulinum zu, La Tercera verwendet ihn konsequent als Femininum.



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 369

oder es deutliche Tendenzen einer Vereinheitlichung gibt. Wie das Beispiel internet nahelegt, besteht dabei offenbar kein Zusammenhang zwischen Lehnwort­ frequenz und Eindeutigkeit der Genusattribution. Lediglich in der ersten Untergruppe von Wörtern scheint die periphere Position im Wortschatz eine Rolle zu spielen. Wie sich gezeigt hat, gibt es selbst innerhalb einzelner Zeitungen eine gewisse Inkonsequenz bei der Integration der verwendeten Anglizismen. Demgegenüber weisen die geographisch weiter verbreiteten genusvariierenden Anglizismen Tendenzen einer Genusstabilisierung auf, die offenbar noch nicht abgeschlossen ist. In den Fällen der quantitativ bedeutsamen Anglizismen internet und sex shop ist dabei eine Tendenz hin zu einem geographisch komplementär distribuierten Genus zu beobachten: Ein Teil der Verbreitungsgebiets tendiert zum einen, ein anderer zum anderen grammatikalischen Geschlecht, dazwischen herrscht Unsicherheit. Bei Black Friday und commodity wiederum scheint das Maskulinum, bei laptop und tablet das Femininum als Norm angesteuert zu werden, wenngleich mitunter noch starke Schwankungen bestehen. Eine Ausnahme bildet tuitcam/twitcam, das in mehreren Ländern belegt ist und keinerlei Anzeichen einer Stratifizierung erkennen lässt. Da es sich um einen sehr jungen Anglizismus handelt, bleibt abzuwarten, ob die freie Genusvariation auch hier abgebaut wird. Die Karten zeigen die Verteilung der in weiten Gebieten frei variierenden Genusvarianten von internet und laptop und der bereits stärker abgebauten Variation bei tablet und commodity:

Karte 10: Unterschiedliche Grade freier Genusvariation: internet, laptop

370 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 10 (fortgesetzt): Unterschiedliche Grade freier Genusvariation: tablet, commodity

Ein weiter vorangeschrittener Abbau mehrdeutiger Genusattributionen lässt sich an einer anderen Gruppe genusvariierender Lehnwörter ablesen. Es handelt sich dabei um überregional verbreitete Anglizismen, deren Genus nur in einer Varietät schwankt, während es ansonsten konstant ist. Sie bilden eine relativ große Gruppe innerhalb der genusvariierenden Anglizismen. Folgende Abweichungen von einem ansonsten vereinheitlichten Genus sind zu beobachten: In Mexiko erhält pickup (n=13) in einem Fall das abweichende Femininum, überall sonst ist das Wort maskulin; in Costa Rica ist app (n=131) gelegentlich maskulin, während es in den übrigen Ländern durchweg feminin ist. Umgekehrt ist es bei play-off (n=22). Ausschließlich in Venezuela variiert das Genus von ránking (n=434) und pole (n=191). In Kolumbien kommen pick up (n=39) und puntocom (n=12) jeweils einmal im Maskulinum vor, ansonsten dominiert das Femininum. In den peruanischen Zeitungen erhält botnet (n=7) einmal das abweichende Maskulinum, während GPS (n=155), holding (n=64), top ten (n=108) und roadshow (n=13) je einmal im Femininum vorkommen. In Bolivien schwankt das Genus von commonwealth (n=2) und wifi (n=104). Im chilenischen Teilkorpus sind drei isolierte Genusschwankungen vorhanden: Festival tritt hier trotz der Suffixanalogie zu sp. -al einmal im Femininum auf; boy band kommt mit beiden Genera vor. Bei new wave (n=11) ist überall sonst das Maskulinum die Norm, in Chile sind zwei von drei Fällen feminin. In Argentinien werden bikini (n=79), bullying (n=132) und display (n=21) im Unter-



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 371

schied zu den übrigen Varietäten vereinzelt dem Femininum zugeschrieben. In Uruguay überwiegt bei notebook (n=116) im Gegensatz zu allen anderen Ländern das Maskulinum. Auch magazine (n=19) und menú (n=58) werden nur in Uruguay je einmal mit dem Femininum verwendet. Von diesen Anglizismen mit nur gelegentlich abweichender Genus­attribution können die meisten als weitgehend normiert bezeichnet werden. Praktisch im gesamten Verbreitungsgebiet hat sich ein Genus etabliert und nur in einzelnen Ländern finden sich noch Abweichungen, wobei die Standardform auch dort eindeutig überwiegt. Angesichts der teilweise hohen Tokenfrequenzen dieser Wörter ist es zwar verwunderlich, dass überhaupt Genusschwankungen bestehen; von ihnen geht aber keine nachhaltige Gefahr für den internen Zusammenhalt des Sprachraums aus. Wahrscheinlicher ist, dass auch die okkasionellen Genusschwankungen nach und nach abgebaut werden und der Anglizismenwortschatz so weiter nivelliert wird. Die größte Gruppe unter den Anglizismen mit uneinheitlichem Genus bilden aber die Substantive, deren Varianten eindeutig geographisch komplementär verteilt sind. Bei ihnen findet sich in einem Land bzw. einer Gruppe von Ländern nur das Maskulinum, andernorts ausschließlich das Femininum. Bei einigen weitverbreiteten Anglizismen lassen sich dabei klare regionale Tendenzen feststellen. Besonders deutlich ist diese Staffelung bei remake, das in sieben südamerikanischen Ländern belegt ist. Während es in Venezuela, Ecuador, Peru und Chile maskulin ist, wird es in Argentinien, Paraguay und Uruguay dem Femininum zugeordnet. Die Anzahl der Textbelege reicht aus, um von einer eindeutigen Festlegung auf das jeweilige Genus in den einzelnen Ländern zu sprechen. Über die jeweils befolgten Attributionsverfahren lässt sich nur spekulieren. Klar ist aber, dass die stabile Femininumattribution in Argentinien, Paraguay und Uruguay zumindest im DPD bislang nicht erfasst ist. Das Wörterbuch gibt zum Gebrauch in Hispanoamerika lediglich einen Textbeleg aus Chile an, in dem es aber un remake heißt. Der aus dem Kunstbetrieb stammende Begriff performance ist in allen zwölf untersuchten Ländern belegt, die Datengrundlage ist mit 115 Textwörtern solide. Das vorherrschende Genus ist das Femininum, was sich mit den Angaben im DPD deckt, das Verwendungsbeispiele aus Argentinien und Peru anführt. In Mexiko, Venezuela und Ecuador wird der Begriff durchweg dem Maskulinum zugeordnet (n=20). Abweichungen innerhalb der einzelnen Länder bestehen nicht. Der Homograph performance2 (‘Leistung, Ertrag von Finanzprodukten’), der ebenfalls im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet ist, verhält sich bei der Genus­attribution ähnlich; lediglich in Ecuador wird er – anders als performance (‘künstlerische Darbietung’) – dem Femininum zugeordnet. Hier hat die Genuswahl also auch bedeutungsdifferenzierende Funktion.

372 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Etwas weniger stark verbreitet, jedoch ebenso deutlich erkennbar ist die Genusverteilung bei pijama (n=31). Der Anglizismus ist in sechs Ländern mit eindeutigem Genus belegt. In Peru, Chile, Argentinien und Uruguay ist er maskulin, in Costa Rica und Venezuela trägt er das Femininum. Das DPD merkt dazu an: «En España y en el Cono Sur americano, esta palabra se usa siempre en masculino, mientras que en el resto de América se usa mayoritaria o exclusivamente en femenino […]» (Onlineabfrage am 18.2.2014). Dies bestätigen die Korpusbefunde, wenngleich die Beobachtungen zu Peru darauf hindeuten, dass sich das Maskulinum als Standard vom Cono Sur in Richtung Norden ausbreitet. Wie bei remake lässt sich auch beim Anglizismus fan page eine klare geographische Distribution der beiden Genera beobachten. In den Zeitungen aus Venezuela, Ecuador, Peru und Chile ist das eher niederfrequente Wort maskulin, in Argentinien, Paraguay und Uruguay feminin. In Paraguay ist das Genus noch instabil. Die Genusvariation lässt sich auf die lexikalischen Entsprechungen des Determinatums page – sitio (m.) und página (f.) – zurückführen, die beide häufig in sitio web oder página web vorkommen. Ähnliches lässt sich bei ultrabook (n=51) beobachten. Hier optieren Venezuela, Peru, Paraguay und Argentinien für das Femininum, während Costa Rica und Chile das Maskulinum verwenden. Bolivien, das an Chile angrenzt, aber an drei Seiten von la ultrabook verwendenden Varietäten umschlossen ist, schwankt. Bei anderen weitverbreiteten Anglizismen ist es eine einzige Varietät, in der sich ein von den übrigen Ländern abweichendes Genus behauptet. SUV (sport utility vehicle) ist in fünf Ländern in insgesamt 108 Instanzen belegt. Besonders häufig kommt es in Kolumbien vor (n=86), und nur dort tritt es bis auf wenige Ausnahmen durchgehend im Femininum auf. Bei wild card wiederum optiert mit Peru ein einziges Land eindeutig für das Femininum, während alle umliegenden Länder das Maskulinum verwenden und sich in Uruguay160 noch keines der beiden Genera durchgesetzt hat. Auch suéter (n=21) gehört zu den Lehnwörtern, deren Genus in einem Land vom übrigen Untersuchungsgebiet abweicht. Dieser Anglizismus ist mit Ausnahme Kolumbiens überall belegt, laut DPD handelt es sich um ein maskulines Substantiv. In Costa Rica wird suéter jedoch dem Femininum zugeordnet. Auch bei Delicatessen weicht eine Varietät vom allgemein etablierten Genus ab: Nur in Panama findet sich das Maskulinum, im restlichen Untersuchungsgebiet wird das Femininum verwendet. Anglizismen, deren Verbreitung auf eine bestimmte Region beschränkt ist, weisen ebenfalls einige Divergenzen bei der Genuszuordnung auf. Das Akronym

160 UY PAI verwendet im Fall von wild card ausschließlich das Femininum, UY OBS das Maskulinum.



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 373

PC ist in allen südlich von Ecuador gelegenen Ländern insgesamt 217 Mal belegt. Als einziges Land ordnet Chile ihm das Maskulinum zu. Auch fashion week ist ausschließlich im Cono Sur und in Bolivien belegt. Es ist grundsätzlich feminin, erhält in Uruguay aber das Maskulinum. Im nördlichen Untersuchungsgebiet kommt der Wirtschaftsterminus start-up vor, der neu gegründete, innovative Unternehmen aus der Technologiebranche bezeichnet. Nur in Venezuela wird er dem Maskulinum zugeordnet. In Mexiko, Ecuador und Peru ist er dagegen feminin, da er oft im Zusammenhang mit dem Hyperonym companía verwendet wird. Schließlich gibt es bei etwa 35 niederfrequenten bzw. gering verbreiteten Anglizismen ein abweichendes Genus in einzelnen Varietäten. Darunter sind high school, desktop und cloud. Und sogar bei fünf Lehnwörtern wie fan fest oder superprime, die nur in zwei Varietäten vorkommen, sind die Genusvarianten komplementär verteilt. Wie diese Beispiele zeigen, gibt es Fälle geographisch komplementär verteilter Genusvarianten bei Anglizismen aller Frequenz- und Verbreitungsklassen. Unter den genusvariierenden Anglizismen bilden sie die größte Gruppe. Dabei handelt es sich meist um mehr als nur gelegentliche Schwankungen; die Mengenverhältnisse zeigen klar, dass die gegensätzlichen Genera in den jeweiligen Regionen stabil sind. Dass sich die Gegensätze im Laufe der Zeit wieder verflüchtigen, ist daher unwahrscheinlich. Die uneinheitlich verlaufende Genusattribution stellt also auf lange Sicht durchaus eine Herausforderung für die sprachliche Einheit dar, wenngleich sie nur einen sehr kleinen Teil des Anglizismenwortschatzes betrifft. Bei etwa der Hälfte der genusvariierenden Anglizismen fällt die Übereinstimmung zweier Varietäten im Hinblick auf die Genuswahl zudem mit ihrer geographischen Nachbarschaft zusammen. Hier besteht also höchstens ein schwacher Zusammenhang zwischen geographischer Nachbarschaft und identischer Genuswahl. Für einen klaren Nord-Süd-Gegensatz gibt es ebenfalls keine eindeutigen Hinweise. Vielmehr bildet jeder Anglizismus mit komplementär distribuierten Genusvarianten seine ganz eigene Sprachgeographie aus. In der Gesamtschau kann lediglich festgehalten werden, dass die Genusvariation eher im Süden, dabei am stärksten in Peru, vorkommt und dass der Schwerpunkt der Femininumattribution zwischen Kolumbien und Costa Rica zu verorten ist. Die Karten zeigen Fälle komplementärer Genusdistribution bei Anglizismen mit unterschiedlichen Verbreitungsgraden:

374 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 11: Komplementäre Genusdistribution: performance, remake, pijama, fashion week

6.5.2 Numerusmarkierung bei Substantiven Bei der Analyse der Pluralisierungsverfahren im Gesamtkorpus wurde das Inte­ grationspotenzial des Pluralmorphems als möglicher Differenzierungsfaktor identifiziert. Es zeigte sich unter anderem, dass die formale Integration eines



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 375

Anglizismus nicht zwangsläufig eine Integration des Pluralallomorphs mit sich bringt und dass umgekehrt auch formal fremde Anglizismen ZS-konform pluralisiert werden können. Parallel besteht die Möglichkeit, die problematische Numerusmarkierung durch die Verwendung des Nullplurals zu umgehen. Dessen Anteil ist unter den untersuchten Anglizismen deutlich höher als im spanischen Erbwortschatz. Zudem konnten zahlreiche Anglizismen mit mehreren Pluralformen belegt werden, darunter auch hochfrequente und weitverbreitete Fälle wie club, smartphone oder playoff. Um die Rolle dieser Integrationsphänomene für den internen Zusammenhalt des Varietätenraums zu klären, müssen wie im vorangegangenen Kapitel geographische Variations- und Integrationsschwerpunkte und die Distribution einzelner Varianten untersucht werden. Ergänzend ist die varietätenspezifische Gewichtung der Konformitätsklassen zu berücksichtigen. Anhand der Häufigkeit der Pluralvariation kann ermessen werden, ob es bestimmte Regionen gibt, in denen die Pluralbildung bei Anglizismen mit größerer Unsicherheit verbunden ist als andernorts. Die Gewichtung der Konformitätsklassen wiederum ermöglicht Aussagen über die Integrationsfreudigkeit der einzelnen Varietäten. Die spezifische Verteilung einzelner Pluralvarianten schließlich gibt Auskunft über die Qualität einer möglichen Differenzierung. Handelt es sich beispielsweise um eine freie Variation unterschiedlicher Pluralformen oder um nur gelegentliche Abweichungen einer ansonsten eindeutigen Norm? Oder sind einzelne Varianten komplementär verteilt, was für eine Spaltung des Varietätenraums spricht? Abschließend ist dazu der Zusammenhang zwischen geographischer Lage und vorherrschender Variante zu bestimmen, um zu ermessen, ob die Anpassung der Anglizismen an die spanische Pluralbildung gar zur Herausbildung verschiedener Zonen führt. Geographische Schwerpunkte der Pluralvariation Varietäten, die mehrere Pluralformen ein und desselben Anglizismus verwenden, finden sich eher im Süden, wenngleich die diatopischen Unterschiede nicht allzu groß sind. Von den Anglizismen mit einer TF > 10, die mit zwei unterschiedlichen Pluralvarianten vorkommen, gibt es in Argentinien sieben und in Paraguay sechs. In Kolumbien findet sich dagegen kein einziges Lehnwort mit mehreren Pluralformen, während es in Mexiko und Costa Rica je zwei sind:

376 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 12: Geographische Schwerpunkte der Pluralvariation

Konformität der Pluralbildung Der Anteil der Anglizismen, die ein assimiliertes Pluralallomorph enthalten, liegt je nach Land zwischen 24 % und 35 % und damit bei durchschnittlich 30 %. Die Anpassung der Pluralbildung ist also überall deutlich häufiger als etwa der Abbau graphischer Fremdheitsmerkmale. Die sowohl den spanischen als auch den englischen Distributionsregeln entsprechenden Pluralkorrespondenzen stellen im Mittel 17 % aller im Plural belegten Anglizismen. Mit Korrespondenzen und Integraten entsprechen je nach Land demnach zwischen 40 % und 50 % der Pluralbildungen der spanischen Morphographemik und sind somit formal vollkommen unauffällig. Die am häufigsten im Korpus belegte Pluralisierungs­methode ist aber die unveränderte Übernahme nicht ZS-konformer Pluralall­omorphe. Davon sind ebenfalls zwischen 40 und 50 % der pluralisierten Anglizismen betroffen. Die nachträglich verfremdeten Pluralallogenismen fallen quantitativ kaum ins Gewicht. Die Verwendung des Nullallomorphs als Vermeidungsstrategie mitunter schwieriger Assimilationsvorgänge und der parallele Abbau von Fremdheitsmerkmalen betrifft zwischen fünf und acht Prozent der Anglizismen. Bei zahlreichen Anglizismen kommt darüber hinaus mehr als eines der genannten Pluralisierungsverfahren zum Einsatz. Der Anteil dieser pluralvariierenden Anglizismen beträgt zwischen 17 % und 21 % der Länderkorpora. Der Anteil eindeutiger Plurale liegt dementsprechend bei 79 % bis 83 %.



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 377

Mit Blick auf die Hierarchie der Pluralisierungsverfahren gibt es im Untersuchungsgebiet also keine Unterschiede; die Transferenzen überwiegen überall gegenüber den Integraten. Die relative Häufigkeit der Pluralvariation ist ebenfalls ein gesamthispanoamerikanisches Phänomen. Leichte diatopische Unterschiede bestehen indes im Verhältnis der Pluralisierungsverfahren zueinander. So ist der Anteil der Morphemintegrate in Uruguay, Argentinien und Chile am geringsten. Dort macht er weniger als ein Viertel der Pluralbildungen aus. Am höchsten ist er in Kolumbien, Costa Rica und Ecuador. Dort liegt er bei mehr als einem Drittel. Umgekehrt ist der Anteil der übernommenen, nicht ZS-konformen Pluralallomorphe im Cono Sur am höchsten und in Costa Rica und Panama am geringsten. Werden alle ZS-konformen Pluralkorrespondenzen und -integrate addiert und den nicht ZS-konformen Transferenzen und Allogenismen gegenüber­ gestellt, zeigt sich eine deutliche Nord-Süd-Tendenz: Während etwa in Costa Rica und Mexiko 53 % der Pluralbildungen dem spanischen Sprachsystem entsprechen, sind es im äußersten Süden, in Uruguay und Argentinien, nur 41 %. Die diatopische Tendenz ähnelt der, die in Kap. 6.4.1 mit Blick auf die graphische Integration festgestellt wurde. Sie korreliert zudem mit dem Umfang der nationalen Anglizismeninventare: Je größer die absolute Frequenz der Anglizismen in einer Varietät ist, desto höher ist auch der Anteil nicht ZS-konformer Plurale. In Ländern mit vielen Anglizismen wie Uruguay, Chile, Venezuela und Peru überwiegen die fremdartigen Pluralformen, wenn auch nur im Süden deutlich. Die Nullplurale betreffen wiederum den gesamten Varietätenraum in ähnlichem Ausmaß. In dieser Hinsicht gibt es also keine diatopischen Unterschiede. Das Diagramm veranschaulicht das Verhältnis ZS-konformer und nicht ZS‑konformer Pluralbildungen in den einzelnen Varietäten und den Anteil der gänzlich außerhalb der beiden Systeme stehenden Nullplurale:

378 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

60% 50%

40% 30% 20%

10%

ZS-konforme Pluralbildungen Nullplural

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Nicht ZS-konforme Pluralbildungen

Abb. 45: Vergleich der Konformität von Pluralbildungen

Im hochfrequenten Teil der Anglizismeninventare überwiegen dagegen in sämtlichen Varietäten die ZS-konformen Pluralbildungen. In Kolumbien und Ecuador entspricht das Pluralallomorph bei mehr als 70 der 200 häufigsten Anglizismen der spanischen Morphographemik. Ganz im Süden ist das Verhältnis von ZS-konformen und nicht konformen Pluralen etwas ausgeglichener. Auch in dem Gebiet, in dem fremdartige Graphien selbst im hochfrequenten Teil des Wortschatzes dominieren – im Cono Sur beispielsweise mit über 60 % – sind assimilierte Pluralformen häufiger. Das verdeutlicht, dass auch auf der Textebene die ZS-konformen Pluralbildungen überwiegen und in dieser Hinsicht keine Gefahr für die sprachliche Einheit besteht. Nur diachrone Untersuchungen könnten klären, ob ein Überhang fremdartiger Stammlexeme auch zu einer verstärkten Bewahrung fremdartiger Pluralbildungen führt, die man im Cono Sur schon erahnen kann. Geographische Distribution von Pluralvarianten Wie bei der diatopischen Untersuchung der Genusvariation ist auch bei den Pluralvarianten die Frequenz, der Verbreitungsgrad, die Eindeutigkeit der Opposition und die geographische Anordnung der betroffenen Varietäten zu berücksichtigen. Anhand dieser Kriterien kann festgestellt werden, ob es sich im Einzelfall um gelegentliche Abweichungen oder tatsächlich um strukturelle Unterschiede handelt, ob Differenzen innerhalb von Regionen, zwischen Regionen oder arbi­ trär verteilt sind und welchen Stellenwert diese Unterschiede innerhalb des ­Anglizismenwortschatzes einnehmen.



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 379

So liegt bei sechs geographisch isolierten, meist niederfrequenten Anglizismen eine freie Variation der Pluralformen vor. In Mexiko variiert der Plural von table dance (table dances/table dance), in Panama der von me day (me days/me day), in Peru der von sour (sours/sour). In Uruguay wird pony sowohl als ponys als auch als pony pluralisiert, sitcom hat die Pluralvarianten sitcoms und sitcom. Bei soft, einer Rückbildung von software koexistieren ebenfalls transferenter und unmarkierter Plural (softs/soft). Zu den weiter verbreiteten Anglizismen mit frei variierenden Pluralformen zählen Anglizismen, bei denen im gesamten Verbreitungsgebiet mindestens zwei Pluralformen koexistieren. Oft wird eine dieser Pluralformen bevorzugt, jedoch nicht so stark, dass sie eindeutig dominiert. Die betroffenen Anglizismen gehören zu den mittel- und hochfrequenten Wörtern. Bei club (n=1442)161, das in allen untersuchten Varietäten zu den zehn häufigsten Anglizismen gehört, wird das Pluralintegrat clubes gegenüber der Transferenz clubs deutlich bevorzugt. Ähnlich ist es bei escáner (n=58), bei dem die nach spanischem Muster gebildete Pluralform escáneres häufiger ist als die Pluraltransferenz escáners (s. u.). Bei der freien Variation von Pluralkorrespondenz und Nullallomorph wird tendenziell das übernommene, von vornherein ZS-konforme Pluralallomorph bevorzugt. Das gilt für doodle (n=17) mit seinen Pluralvarianten doodles und doodle sowie für smartphone (n=419) mit den Varianten los smartphones und los smartphone. Beim Akronym PC (n=55) überwiegt dagegen der Nullplural. Handelt es sich um ein Nebeneinander von Pluraltransferenz und -allogenismus, überwiegt bei rally (n=25) Erstere: Rallies ist häufiger belegt als rallys. Keinerlei Präferenz ist in den meisten Varietäten bei test (n=419) zu erkennen. Der Nullplural steht absolut gleichberechtigt neben der Transferenz tests. Nur in Kolumbien, Peru und Bolivien hat sich der unmarkierte Plural durchgesetzt. Zwar legen die Mengenverhältnisse bei den genannten Fällen von Plural­ variation nahe, dass die jeweiligen Pluralisierungsvarianten noch relativ gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Bei den meisten Anglizismen dieser Kategorie zeigt sich aber bereits eine leichte Bevorzugung des ZS-konformen Plurals. Verstärkt sich diese Tendenz in Zukunft, ist abzusehen, dass die Pluralvariation zugunsten einer einzigen – meist der spanischen Graphotaktik und Morphologie entsprechenden Form – abgebaut wird. Lediglich bei test gibt es keine Hinweise auf eine solche Entwicklung, so dass hier von einem Doppelplural im eigent­

161 Die Angaben zur Wortfrequenz beziehen sich in diesem Abschnitt ausschließlich auf belegte Pluralformen.

380 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

lichen Sinne gesprochen werden kann, der in weiten Teilen des Untersuchungsgebiets verbreitet ist. Die Karten zeigen Fälle von frei variierenden Pluralformen:

Karte 13: Unterschiedliche Grade freier Pluralvariation: doodle, PC, rally, test

Bei einigen Anglizismen ist die Vereinheitlichung der Pluralformen bereits so weit fortgeschritten, dass nur in einzelnen Varietäten Schwankungen fortbeste-



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 381

hen. Auch dort überwiegt aber grundsätzlich die im restlichen Verbreitungsgebiet standardisierte Form. Bei playoff (n=270) ist die ausgangssprachliche Pluralform playoffs in ganz Hispanoamerika verbreitet und in mehr als der Hälfte der Länder die einzig verwendete Form. Daneben finden sich in geringer Anzahl Nullplurale in Mittel­ amerika, Peru, Chile und Argentinien. Im Fall von spot (n=72) kommt nur in Bolivien und Chile vereinzelt der unmarkierte Plural vor, während im gesamten restlichen Verbreitungsgebiet die Transferenz spots die einzig belegte Variante ist. Auch bei web (n=60, ‘Internetseite’) wird fast überall der übernommene Plural webs bewahrt. Nur in Venezuela, Bolivien und Paraguay kommen auch einzelne Fälle von las web vor. Bei anderen Anglizismen wie notebook (n=56) oder mall (n=56) sind die alternierenden Pluralformen ohne klare geographische Tendenz verteilt. Im Fall von major schwankt die Pluralform in Chile und Peru zwischen majors und dem unmarkierten major. Auffällig ist lediglich, dass Chile besonders oft zu den Varietäten gehört, in denen noch Überreste alternativer Pluralformen zu finden sind. Gelegentlich wird eine von der ansonsten vorherrschenden Pluralform abweichende Form auch nur in einem einzigen Land neben der Standardform verwendet. Unter den weit verbreiteten Anglizismen ist laptop (n=21) ein solches Beispiel, bei dem nur in Mexiko der Nullplural neben der Pluraltransferenz laptops vorkommt. Gleiches gilt für tablet; auch hier ist der Nullplural nur in Mexiko neben der transferenten Form tablets belegt. In den weiter südlich gelegenen Varietäten sind isolierte Abweichungen von etablierten Pluralformen äußerst selten. Erst in Peru kommen dann night club, riff und troll sowohl im unmarkierten als auch im übernommenen Plural vor. Am häufigsten finden sich Fälle isolierter Pluralvariation im Cono Sur, In Chile wird bei head hunter, pack, partner, plug-in und wombat der Nullplural etwa gleich oft wie die nicht ZS-konforme Pluraltransferenz verwendet, wobei sich in CH TER und CH MER im Fall von wombat jeweils nur eine der beiden Formen findet. In Argentinien koexistieren Nullplural und Pluraltransferenz bei desktop, living, polaroid, sex shop und western. Auch bei nur regional verbreiteten Anglizismen weichen gelegentlich einzelne Länder ab. So wird das nur im Süden verbreitete shopping (n=54; ‘Einkaufszentrum’) allgemein als shoppings pluralisiert. In Paraguay existiert daneben auch der Nullplural shopping. Bei sponsor (n=22) ist Bolivien das Land mit zwei belegten Pluralformen. Wie sich zeigt, gibt es zahlreiche Anglizismen, die trotz eines fast überall einheitlichen Plurals in einzelnen Varietäten mehrere Pluralformen aufweisen. Meistens sind es dabei Varietäten des Südens, in denen ein zweiter Plural existiert. Ob es sich bei diesem Nebeneinander um einen Abbauprozess einer peripheren Form zugunsten der ansonsten dominierenden handelt, lässt sich aus synchroner

382 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Perspektive nicht beurteilen. Fest steht jedoch, dass diese Art der Pluralvariation zumindest im Moment keine ernstzunehmende Gefahr für den Zusammenhalt des Varietätenraums darstellt, da stets eine Pluralvariante im gesamten Verbreitungsgebiet bekannt ist. Die folgenden Karten zeigen Beispiele weitgehend vereinheitlichter Pluralformen:

Karte 14: Teilweise vereinheitlichte Pluralvarianten: playoff, web, spot, laptop



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 383

Meistens sind vorhandene Pluralvarianten allerdings komplementär im Varietätenraum verteilt, wobei in einigen Ländern auch beide Formen vorkommen. Zu dieser Kategorie gehören sowohl hoch- als auch niederfrequente Anglizismen. So lautet der Plural von el software (n=33) in Bolivien, Kolumbien und Panama los software; in Mexiko, Ecuador, Peru, Argentinien, Paraguay und Uruguay dagegen los softwares. In Chile und Venezuela kommen beide Varianten vor. Bei call center (n=37) wird in Chile der Nullplural verwendet; in Peru, Paraguay und Uruguay lautet die Pluralform call centers, während in Panama, Kolumbien und Argentinien alterniert wird. Der Anglizismus like (n=21), der dem sozialen Netzwerk Facebook entstammt, wird in Chile als los like pluralisiert; fast im gesamten restlichen Untersuchungsgebiet herrscht die Form los likes vor, nur in Bolivien und Uruguay kommen beide Formen vor. Freie Variation von Pluralformen in nur einer Varietät bei ansonsten komplementärer Distribution liegt bei den Sportanglizismen grand slam und hat trick vor. Grand slam (n=13) wird in Panama und Paraguay immer als grand slam pluralisiert. In Mexiko, Chile und Uruguay lautet der Plural indes grand slams. Nur in Peru koexistieren beide Formen. Schließlich ist der Plural von hat trick (n=6) in Uruguay mit der Singularform identisch; in Mexiko, Panama und Bolivien lautet er hat tricks, wieder kommen in Peru beide Formen vor. Anders als bei den zuvor genannten Fällen von Pluralvariation steht bei dieser Gruppe von Anglizismen eine Spaltung des jeweiligen Verbreitungsgebiets offenbar kurz bevor. In einigen Ländern gibt es noch wechselnde Loyalitäten. In den Karten sind weitgehend komplementär verteilte Pluralformen dargestellt:

384 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 15: Weitgehend komplementär verteilte Pluralvarianten: software, call center, like, grand slam

Die Anglizismen, deren Pluralvarianten eindeutig geographisch komplementär verteilt sind, bilden indes die größte Gruppe unter den pluralvariierenden Anglizismen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass in einem Teil des Untersuchungsgebiets ausschließlich die eine, in einem anderen Teil des Untersuchungsgebiets ausschließlich die andere Pluralform verwendet wird. Allerdings sind unter



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 385

diesen Wörtern nur wenige weit verbreitet oder hochfrequent; die meisten sind in nur zwei Ländern und in wenigen Instanzen im Plural belegt. Von den wenigen weit verbreiteten Wörtern dieser Kategorie gilt bei der Personenbezeichnung sexi/sexy (n=17) in Argentinien, Chile, Uruguay und Venezuela die Pluralform sexies, während im restlichen Verbreitungsgebiet ausschließlich sexis belegt ist. Bei dem graphischen Integrat póster (n=12) besteht die Opposition ebenfalls zwischen Pluraltransferenz und Integrat: In Argentinien und Costa Rica optiert man für das Integrat pósteres, während ansonsten die Pluraltransferenz pósters die Standardform ist. In den meisten Fällen entsteht der diatopische Gegensatz auch hier durch die Opposition von Nullplural und markiertem Plural, wie etwa bei kit (n=72) und gadget (n=31), die ausschließlich in Panama mit dem Nullallomorph pluralisiert werden. Bei gamer (n=10) ist Mexiko das Land, in dem eine abweichende Pluralform verwendet wird. Häufiger ist die komplementäre Verteilung von Pluralformen bei regional verbreiteten Anglizismen, und zwar vor allem im Süden. Vierzehn Anglizismen treten dort je nach Land mit der einen oder andern Pluralform auf. So gilt bei blazer in Argentinien der unmarkierte Plural blazer, während in Bolivien ausschließlich blazers belegt ist; bei foul konkurriert das hispanisierte foules in Argentinien mit dem AS-Plural fouls in Uruguay. Ist dort von mixes die Rede, gilt in Argentinien wiederum der Nullplural los mix. Ein weiteres Beispiel ist der übernommene Plural shopping centers in Argentinien und Uruguay, während es in Chile shopping center heißt. Weitere auf den Süden begrenzte Variantenpaare sind app store (CH) vs. app stores (UY), camping (PE) vs. campings (AR, PY, UY), esmoquins (UY) vs. esmóquines (AR), hipster (CH) vs. hipsters (PE, PY, AR), line up (BO) vs. line ups (CH), ready-made (AR) vs. ready-mades (BO), set point (UY) vs. set points (AR), slum (PE) vs. slums (BO), spam (BO) vs. spams (KO), spread (UY) vs. spreads (AR), zodiac (CH) vs. zodiacs (AR) und tie break (CH) vs. tie breaks (EC, PE). Nördliche Varietäten unterscheiden sich untereinander bei heat (PA) vs. heats (CR), máster (KO) vs. másteres (CR) und exit poll (EC) vs. exit polls (PA, VZ). Unterschiede zwischen weiter auseinanderliegenden Varietäten finden sich ebenfalls bei etlichen gering verbreiteten Anglizismen. Nord-Süd-Gegensätze liegen vor bei clúster (PE) vs. clústeres (MX), contact center (KO) vs. contact centers (UY), host (MX) vs. hosts (AR), jacuzzi (AR, BO) vs. jacuzzis (KO, VZ), punk (PA) vs. punks (AR, UY), SEAL (VZ) vs. SEALS (UY), tiquet (KO) vs. tiquets (PY), und traileres (MX) vs. trailers (AR). Der Norden und die Andenregion wählen unterschiedliche Pluralformen bei dollares (PA) vs. dollars (EC, PE), greenes (MX) vs. greens (VZ). Geographisch uneindeutige Gegensätze herrschen bei córner, delivery, esquí, ferry, fax, future, graffiti, hat-trick, manager, match, navy seal, scout, stripper, tag, trader, tráiler und trending topic.

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 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Wie sich zeigt, ist die geographisch komplementäre Verteilung von Pluralvarianten ein Phänomen, das sich vorrangig bei schwach oder mittelstark verbreiteten, niederfrequenten Anglizismen findet. Dabei treten diatopische Unterschiede vor allem bei den nur in einer bestimmten Region belegten Anglizismen auf. Hierbei zeichnet sich der Süden durch eine große interne Heterogenität aus. Bei den Anglizismen, die in wenigen, weit auseinanderliegenden Varietäten vorkommen, gibt es zwar etliche Beispiele für Unterschiede zwischen Norden und Süden; insgesamt überwiegen aber die Fälle, in denen es keinen klaren Zusammenhang zwischen geographischer Lage und der gewählten Pluralform gibt. Die kartographische Darstellung komplementär verteilter Pluralvarianten ergibt das folgende Bild:

Karte 16: Komplementär verteilte Pluralvarianten: sexi, póster



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 387

Karte 16 (fortgesetzt): Komplementär verteilte Pluralvarianten: gadget, gamer

Der Blick auf die übrigen Formen von Pluralvariation  – die Koexistenz dreier Pluralformen, die syntaktisch als Singular behandelten Plurale und das problematische Pluraletantum jeans – ergibt keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen geographischer Lage und verwendeter Form. Die Koexistenz dreier Pluralvarianten ist z. B. bei escáner und eslogan auf wenige Varietäten beschränkt, während im größten Teil des Verbreitungsgebiets dieser Anglizismen nur eine einzige Pluralform vorkommt. Der Gebrauch der Pluralvarianten ist also weitgehend einheitlich. Bei DJ variieren nahezu im gesamten Varietätenraum mehrere Pluralformen frei, so dass die Gemeinsamkeit hier im Nebeneinander mehrerer Formen besteht. Eine komplementäre Verteilung dreier Pluralformen liegt nur bei láser vor. Die Interpretation englischer Pluralformen als Singular, wie sie z. B. die Determinanten bei el smartphones, una vans oder otra tips anzeigen, hat ihren Schwerpunkt indes im Süden, ist aber auf sehr wenige Anglizismen beschränkt. Der Umgang mit dem Pluraletantum el jean, el jeans bzw. los jean fördert wiederum keine diatopischen Tendenzen zutage. Die geographische Distribution dieser Sonderfälle ist in den folgenden Karten abgebildet:

388 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 17: Koexistenz von drei Pluralvarianten: DJ, escáner, jeans, láser



6.5 Flexionsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 389

6.5.3 Geographische Distribution endungsvariierender Verben Unter den englischstämmigen Verben sind neun Stämme, die mit zwei verschiedenen Endungen vorkommen. Dies sind checar vs. chequear, chocar vs. choquear/shockear, clicar vs. clickear/cliquear, driblar vs. dribblear/driblear, flipar vs. flipear, liderar vs. liderizar, pichar vs. pitchear, postar vs. postear und tuitar vs. tuitear/tweetear. Fünf der endungsvariierenden Verben sind im gesamten Untersuchungsgebiet oder weiten Teilen davon belegt. Bei checar/chequear, liderar/liderizar und tuitar/tuitear findet sich fast überall ausschließlich die eine Variante, während in einigen wenigen Varietäten beide koexistieren. Im Fall von chocar/choquear ist das Gebiet mit freier Variation noch etwas ausgedehnter und auf den Süden begrenzt. Auch hier überwiegt aber die im Norden gebräuchliche Variante. Von den weitverbreiteten Verbanglizismen sind einzig die Varianten postar und postear komplementär verteilt, wobei Costa Rica die einzige Varietät ist, in der die erstgenannte Variante belegt ist. Von den weniger stark verbreiteten endungsvariierenden Verben hat sich clickear eindeutig im Cono Sur durchgesetzt, während in Peru clicar gilt und in Venezuela beide nebeneinander bestehen. Driblar existiert in Mexiko und Ecuador, in Peru gibt es beide Varianten. Pitchear ist die Standardform in Mexiko und Costa Rica, in Venezuela konkurriert sie mit pichar. Ein klarer Nord-SüdGegensatz zeigt sich zwischen flipear, das nur in Mexiko vorkommt, und flipar, das ausschließlich in Argentinien belegt ist. Bei sechs der neun endungsvariierenden Verben ist die Wahl der Varianten also weitgehend vereinheitlicht; nur in wenigen Varietäten finden sich die Minderheitsformen checar, driblear, liderizar, pichar und tuitar neben der jeweils vorherrschenden Variante. Im Fall von choquear ist das Gebiet, in dem die Varianten frei variieren, zwar etwas größer. Auch hier besteht aber keine Differenzierungsgefahr. Eindeutig komplementär verteilt sind die Endungsvarianten der zwei Verben flipar/flipear und postar/postear, auf einer Zwischenstufe befindet sich clicar/clickear. Die folgenden Karten zeigen die Verteilung der Endungsvarianten weitverbreiteter Verben:

390 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 18: Distribution von Verbvarianten: checar/chequear, chocar/choquear, liderar/liderizar, postar/postear



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 391

6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich Nachdem nun die Geographie der Lehnwortintegration auf graphischer und flexionsmorphologischer Ebene erhellt wurde, fragt dieses Kapitel nach der Bedeutung der Wortbildung als drittem Schauplatz sprachlicher Integration für die interne Differenzierung des Varietätenraums. Dem Aufbau der vorangegangenen Kapitel folgend wird in Kap. 6.6.1 zunächst die Integrationsfreudigkeit der einzelnen Varietäten untersucht, indem jeweils das Verhältnis unveränderter Übernahmen und zielsprachlicher Wortbildungen ermittelt wird. Die Produktivität der zuvor identifizierten Verfahren Derivation, Komposition und Kürzung im Varietätengefüge ist Gegenstand von Kap. 6.6.2. In Kap. 6.6.3 wird abschließend die geographische Distribution von Varianten im Sinne der Wortbildung analysiert, um Erkenntnisse über das Differenzierungspotenzial in diesem Bereich der Lehnwortintegration zu gewinnen.

6.6.1 Wortbildungsmorphologische Konformität Wortbildungsbedingte Unterschiede zwischen den diatopischen Varietäten können unter anderem dadurch entstehen, dass Anglizismen mancherorts Wortbildungsprozesse des Spanischen durchlaufen, während sie andernorts in ihrer ursprünglichen Morphemstruktur erhalten bleiben. Der Blick auf das Gesamtkorpus verrät, dass nur jeder fünfte substantivische Anglizismus spanische Wortbildungsverfahren wie Derivation, Komposition oder Wortkürzung durchlaufen hat, während die Transferenzen die große Mehrheit bilden. Daher wird im Folgenden untersucht, ob diese Tendenz im gesamten Untersuchungsgebiet vorherrscht oder ob es Varietäten gibt, in denen Anglizismen deutlich häufiger zur Grundlage von Wortbildungen werden. Im geographischen Vergleich sind weder auf der Wortschatz- noch auf der Textebene größere Unterschiede festzustellen: Die nicht an die spanische Wortbildung angepassten Anglizismen überwiegen überall, und das sehr deutlich: In keinem Land stellen sie weniger als 80 % der Lehnwörter. Der Anteil zielsprachlicher Wortbildungen variiert zwischen 15,6 % in Paraguay und 19,6 % in Ecuador. Im konkreten Text ist es ähnlich: Im Mittel sind 85,5 % der englischstämmigen Textwörter morphologische Transferenzen. Nirgendwo liegt ihr Anteil unter 80 %. Der Anteil der im Spanischen erfolgten Wortbildungen schwankt zwischen 12,2 % in Argentinien und 16,3 % in Panama. Somit liegt die Varietät mit dem geringsten Anteil an ZS-Integraten auf der Type- wie auch auf der Token-Ebene im Süden des Untersuchungsgebiets. Das

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 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

gilt für die Lehnwortinventare als Ganze wie auch für die besonders hochfrequenten Anglizismen. Der höchste Anteil an wortbildungsmorphologischen Integraten findet sich im Norden bzw. in der Andenregion, wenngleich die Unterschiede sowohl auf der Type- als auch auf der Token-Ebene nur einige Prozentpunkte betragen. Auch im hochfrequenten Teil der Anglizismeninventare sind die meisten Wörter morphologische Transferenzen. Allerdings ist der Anteil der Integrate mit durchschnittlich 20,8 % hier etwas höher als in den Teilkorpora insgesamt. Unterschiede gibt es aber bei der Anzahl hispanisierender Wortbildungen: In Bolivien weisen 55 der 200 häufigsten Anglizismen spanische Wortbildungselemente auf, in Argentinien sind es nur 21. Abgesehen davon sind aber keine geographischen Unterschiede festzustellen; vielmehr ist der Überhang an Transferenzen im Sinne der Wortbildung ein Merkmal, das alle Länder vereint. Das Diagramm veranschaulicht die große Ähnlichkeit aller Varietäten mit Blick auf den geringen Anteil anglizismenbasierter Wortbildungen unter den Substantiven:162 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10%

ZS-Bildungen

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

AS-Übernahmen

Abb. 46: Frequenz substantivischer Wortbildungen im Vergleich

162 Da die Verhältnisse auf der Token-Ebene sehr ähnlich sind, wird hier auf eine graphische Darstellung verzichtet.



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 393

Produktiver sind spanische Wortbildungsverfahren bei den Adjektiven. Im allgemeinen Teil wurde bereits festgestellt, dass knapp die Hälfte der englischstämmigen Adjektive wie in beatlesco, pynchoneano oder shockeante spanische Wortbildungselemente aufweist. Ihr Anteil am jeweiligen Adjektivinventar bewegt sich zwischen 35,6 % in Argentinien und 50,8 % in Ecuador. Ecuador ist damit die einzige Varietät, in der mehr als die Hälfte der adjektivischen Anglizismen spanische Wortbildungsprozesse durchlaufen haben. Weitere Varietäten mit hohen Anteilen zielsprachlicher Wortbildungen sind Kolumbien (49,4 %) und Mexiko (38,2 %). Einen deutlichen Überhang von unveränderten Anglizismen gibt es neben Argentinien auch in Uruguay, Chile, Peru und Panama. Somit nimmt der Anteil zielsprachlicher Adjektiv-Wortbildungen von Norden nach Süden hin immer weiter ab, während die Transferenzen an Bedeutung gewinnen: 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10%

ZS-Bildungen

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

AS-Übernahmen

Abb. 47: Frequenz adjektivischer Wortbildungen im Vergleich

Auf der Textebene sind die Verhältnisse umgekehrt: In fast allen Varietäten sind spanische Wortbildungen im Text deutlich häufiger anzutreffen als die unveränderten Übernahmen, da die Integrate eine viel höhere Wiederholungsfrequenz aufweisen. In Mexiko, Kolumbien und Bolivien überwiegen sie besonders stark. Lediglich in Chile und Argentinien sind die zielsprachlichen Wortbildungen wie schon auf der Wortschatzebene in der Unterzahl. Wie das folgende Diagramm veranschaulicht, verlieren die spanischen Wortbildungen unter den Adjektiven in Nord-Süd-Richtung insgesamt an Bedeutung:

394 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10%

ZS-Bildungen

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

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0%

AS-Übernahmen

Abb. 48: Adjektivische Wortbildungen auf der Textebene im Vergleich

Fasst man Substantive und Adjektive zusammen, so weist das Verhältnis von Integraten und Transferenzen im Sinne der Wortbildung insgesamt keine größeren diatopischen Unterschiede auf. Denn die großen Gemeinsamkeiten in der Wortbildung im riesigen Substantivinventar wiegen die bei den zahlenmäßig unterlegenen Adjektiven durchaus vorhandenen Differenzen weitgehend auf. Die dennoch vorhandenen Unterschiede bestehen vor allem darin, dass das Verhältnis von unveränderten Übernahmen und ZS-Bildungen in den nördlichen Varietäten ausgeglichen ist – wobei im Text die Eigenbildungen überwiegen –, während im Süden weniger Wortbildungen vorgenommen werden und diese auch auf der Textebene seltener anzutreffen sind.

6.6.2 Produktivität einzelner Wortbildungsverfahren Die allgemeine Korpusanalyse hat gezeigt, dass die wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen zu ungefähr gleichen Teilen auf Derivationsund Kompositionsprozesse und nachrangig auf Wortkürzungen zurückgeht (cf. Kap. 5.6.1). Hier soll der Frage nachgegangen werden, ob in dieser Hinsicht signifikante Produktivitätsunterschiede zwischen den Varietäten bestehen oder ob die anglizismenbasierte Wortbildung überall in ähnlicher Weise erfolgt. Vergleicht man die Gewichtung der Integrationsverfahren in den einzelnen Ländern, zeigt sich, dass die Derivation überall das mit Abstand produktivste Verfahren zur Bildung neuer Lexeme auf der Grundlage von Anglizismen ist.



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 395

Zwischen 8,9 % und 13,3 % aller Anglizismen sind durch solche Ableitungen entstanden, wobei ihr Anteil in Costa Rica und der Andenregion am höchsten, in Argentinien und Uruguay am niedrigsten ist. Tendenziell nimmt die Bedeutung der ZS-Derivation in Nord-Süd-Richtung zugunsten anderer Wortbildungsverfahren und unveränderter Übernahmen also leicht ab: 14% 12%

10% 8% 6% 4% 2%

ZS-Derivation

ZS-Komposition

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

ZS-Kürzung

Abb. 49: Varietätenspezifische Produktivität verschiedener Wortbildungsverfahren

Was die verschiedenen Derivationsverfahren angeht, so ist die Affigierung mit spanischen Wortbildungselementen wie in goleada, boxeador oder ponchera stets der mit Abstand häufigste Ableitungstyp. Überall werden mehr als 80 % der Derivate auf diese Weise gebildet. Am größten ist ihr Anteil mit knapp 90 % in Panama und Bolivien, am geringsten in Paraguay und Chile. Neoklassische Affigierungen wie sublíder, facebookomano und antishow stellen zwischen acht und 16 % der Derivate, wobei sie am seltensten in Bolivien, am häufigsten in Paraguay vorkommen. Auch in Mexiko und Chile ist ihr Anteil relativ hoch. Strukturell auffällige Lehnaffigierungen wie cyber-aula, toallagate und photo beaming sind in Venezuela und den Ländern des Cono Sur mit 5 % der Derivate etwas produktiver als im restlichen Untersuchungsgebiet. In Mexiko, Panama und Peru sind sie nahezu unbedeutend. Das Diagramm veranschaulicht die Häufigkeit der drei Ableitungsverfahren am Derivatinventar der einzelnen Varietäten:

396 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Spanische Affigierung

Neoklassische Affigierung

Ch ile Ar ge nt in ie n Ur ug ua y

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Pe ru

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100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

Lehnaffigierung

Abb. 50: Derivationsverfahren im Vergleich

Unter den hochfrequenten Anglizismen spielen die Derivate eine besonders wichtige Rolle. In Costa Rica und Bolivien stellen sie 41 bzw. 42 der 200 häufigsten Anglizismen. Im Cono Sur ist ihr Anteil durchweg geringer. So sind in Argentinien nur 21 der hochfrequenten Anglizismen zielsprachliche Ableitungen. Auch im hochfrequenten Anglizismenwortschatz ist die schwindende Bedeutung dieses Wortbildungsverfahrens nach Süden hin also eindeutig. Auf der Textebene sind die hispanisierenden Derivate vom Typ -ado, -dor etc. das mit nahezu 100 % überragende Assimilationsverfahren. Auch bei den viel selteneren neoklassischen Derivaten zeigen sich keine nennenswerten geographischen Unterschiede. Lehnaffigierungen tauchen auf der Textebene so gut wie gar nicht auf. Eine Ausnahme bildet in dieser Hinsicht Argentinien: Hier werden immerhin 3 % der Derivate mit Lehnaffixen wie cyber-, -er oder -man gebildet. Die zielsprachliche Komposition, mit der Lexeme wie juegoclip, beauty girl, shower tea oder western spaghetti gebildet werden, ist der zweithäufigste Wortbildungstyp. Der Produktivitätsunterschied zur Derivation ist im Gesamtkorpus nur gering. Auch in den meisten untersuchten Varietäten ist die Komposition das zweitbeliebteste Verfahren zur Bildung neuer Wörter auf Grundlage von Anglizismen, kommt jedoch wesentlich seltener vor als die zielsprachliche Derivation. Ihr Anteil an den Teilkorpora variiert zwischen 2,1 % in Panama und 5,2 % in Uruguay. Auch in Chile, Argentinien und Ecuador sind ZS-Komposita relativ häufig. Der zuvor festgestellten Abnahme an ZS-Derivaten im äußersten Süden steht also eine Zunahme an zielsprachlichen Komposita gegenüber. In Panama,



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 397

Venezuela und Paraguay ist die ZS-Komposition dagegen noch seltener als die Kürzung von Anglizismen. Unter den im Spanischen gebildeten Komposita sind die hybriden Bildungen vom Typ narcotest in allen untersuchten Ländern das produktivste Kompositionsverfahren. In den Andenvarietäten ist ein geographischer Schwerpunkt zu erkennen, während am Río de la Plata die wenigsten Komposita aus spanischen und englischen Konstituenten gebildet werden: In Ecuador sind 80 % der Komposita Mischformen, in Paraguay und Uruguay 52 % bzw. 51 %. Bei Gegenüberstellung aller untersuchten Länder zeichnet sich somit in Nord-Süd-Richtung zunächst eine Zunahme dieses Kompositionstyps bis zu den Anden, danach eine schrittweise Abnahme ab. Die von Norden nach Süden sinkende Bedeutung der Hybridkomposita zeigt sich in etwas abgemilderter Form auch auf der Token-Ebene. Die autochthonen Komposita wie baby fútbol oder tuppersex, die im Spanischen aus mehreren englischstämmigen Elementen zusammengesetzt werden, sind in den meisten Varietäten der zweitwichtigste Kompositionstyp. Unterschiede gibt es in ihrer relativen Bedeutung: In den meisten Ländern sind sie deutlich seltener als die hybriden Bildungen, während die Verhältnisse in Paraguay, Argentinien und Chile etwas ausgeglichener sind. In Mexiko ist indes nur ein einziges autochthones Kompositum belegt. Und auch in den Korpora von Costa Rica, und Ecuador ist ihr Anteil mit etwa 5 % der ZS-Komposita äußerst gering. Je weiter südlich eine Varietät gelegen ist, desto mehr gewinnt die autochthone Komposition an Bedeutung. Auf der Textebene fällt ihre herausgehobene Stellung in Argentinien auf, wo sie fast genauso oft vorkommt wie die hybride Komposition. Die besondere Stellung dieses Kompositionstyps im Süden des Untersuchungsgebiets zeigt sich also auch im konkreten Text. Strukturveränderte Komposita wie bife dry aged oder rock dark sind in den meisten Varietäten der dritthäufigste Kompositionstyp. In den meisten Ländern stellen sie zehn bis 15 % der im Spanischen gebildeten Zusammensetzungen. In Mexiko sind sie dagegen mit über 30 % besonders häufig, und auch in Costa Rica und Ecuador sind sie nach den hybriden Bildungen der zweithäufigste Typ. Die niedrigsten Werte finden sich mit Panama (6 %) und Venezuela (4 %) ebenfalls in nördlichen Varietäten. Insgesamt nimmt die Bedeutung dieses Verfahrens in Nord-Süd-Richtung also ab, was in gleichem Maße für die Textebene gilt. Im hochfrequenten Teil des Wortschatzes spielt die zielsprachliche Komposition dagegen kaum eine Rolle, sie ist sogar seltener als die Wortkürzung. Das Diagramm ermöglicht eine vergleichende Betrachtung der drei Kompositionsverfahren, die bei Anglizismen zur Anwendung kommen:

398 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10%

Hybride Komposita

Autochthone Komposita

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Pe ru

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0%

Strukturveränderte Komposita

Abb. 51: Kompositionsverfahren im Vergleich

Das dritthäufigste anglizismenbasierte Wortbildungsverfahren ist in fast allen Varietäten die Wortkürzung, auf die je nach Land zwei bis vier Prozent der englischstämmigen Lexeme zurückgehen. Sie resultiert in Formen wie shopping ( call das mit Abstand häufigste Verfahren. Sein Anteil ist in Mittelamerika und am Cono Sur am höchsten, am niedrigsten in der Andenregion. Die quantitative Bedeutung des Verfahrens nimmt in Nord-Süd-Richtung somit leicht zu, was in gleicher Weise für die Text­ ebene gilt. Rückbildungen wie boxing > box oder unplugged > unplug, bei denen englische Suffixe abgebaut werden, sind flächendeckend das zweithäufigste Kürzungsverfahren. Am produktivsten ist es im nördlichen Andenraum, besonders in Kolumbien und Ecuador. In Nord-Süd-Richtung ergibt sich daraus insgesamt eine geringfügig abnehmende Bedeutung des Verfahrens. Kontraktionen wie fútvoley oder chollywood sind in fast allen Varietäten das dritthäufigste Kürzungsverfahren. In Paraguay sind sie mit einem Anteil von



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 399

13 % sogar produktiver als die zuvor beschriebenen Rückbildungen. In Chile und Argentinien kommen dagegen überhaupt keine Blends vor. Konkret realisiert werden sie am häufigsten in Panama, Costa Rica, Bolivien und Paraguay. Hier sind sie häufiger im Text zu finden als Rückbildungen vom Typ call center > call. Überall sonst fallen sie praktisch gar nicht ins Gewicht. Apokopen (Kopfwörter) des Typs compu (< computer/computador) sind überall eine zu vernachlässigende Größe, da überhaupt nur zwei Wortbildungen dieses Typs belegt sind. Diatopische Unterschiede lassen sich daher kaum aufzeigen. Lediglich auf der Textebene nimmt Costa Rica eine Sonderstellung ein, da Kopfwörter hier nach gekürzten Komposita das zweithäufigste Kürzungsverfahren sind. Das Diagramm veranschaulicht den Anteil der vier Verfahren am Inventar der Wortkürzungen im Varietätenvergleich: 90% 80% 70% 60% 50% 40%

30% 20% 10%

ie n Ur ug ua y

in

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Ar ge

Bo liv ie n Pa ra gu ay

Pe ru

M ex Co iko st a Ri ca Pa na m a Ve ne zu el a Ko lu m bi en Ec ua do r

0%

Kürzung entlehnter Komposita

Rückbildung

Kontraktion

Bildung von Kopfwörtern

Abb. 52: Kürzungsverfahren im Vergleich

Während also der Anteil wortbildungsmorphologisch adaptierter Anglizismen überall im Varietätenraum recht ähnlich ist, gibt es mit Blick auf die Produktivität der einzelnen Wortbildungsverfahren durchaus diatopische Unterschiede. Hervorzuheben ist hier die Abnahme spanisch-englischer Hybride in Nord-SüdRichtung. Wie auch die im Süden seltenere Anpassung der Komposita an die spanische Konstituentenfolge Determinatum-Determinans deutet sie darauf hin, dass der Hispanisierung auch im Bereich der Wortbildung im Süden generell eine geringere Bedeutung zukommt. Stattdessen kann man die im Süden häufigeren «autochthonen» Komposita aus englischstämmigen Konstituenten als Anzeichen

400 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

für eine größere Offenheit und Kreativität im Umgang mit dem Lehngut deuten. In die gleiche Richtung weist auch die höhere Frequenz von Lehnaffigierungen in den südlich gelegenen Varietäten; nur hier sind entlehnte Affixe im Text überhaupt in nennenswerter Häufigkeit anzutreffen. Dennoch offenbart die Wortbildung auch nivellierende Tendenzen. Hierzu zählt zum einen die extreme Dominanz hispanisierender Derivate vom Typ -ado, -ero etc. auf der Textebene, die eine Gemeinsamkeit aller Varietäten ist. Zum anderen deutet die Tatsache, dass die Derivation in den einzelnen Varietäten so viel häufiger ist als die Komposition, während ihre Anteile im Gesamtkorpus ungefähr gleich groß sind, auf einen hohen Verbreitungsgrad vieler Derivate hin. Die anderen Wortbildungsverfahren unterscheiden sich dafür zwar stärker von Varietät zu Varietät, dies fällt aber aufgrund ihrer insgesamt viel geringeren Frequenz kaum ins Gewicht.

6.6.3 Geographische Distribution wortbildungsmorphologischer Varianten Als Beispiele für die Koexistenz morphologischer Varianten wurden in Kap. 5.6.1 Fälle wie bluesman vs. bluesero und doping vs. dopaje genannt. Wie die Schreibungs-, Genus- und Pluralvariation kann auch diese Form der integrationsbedingten Variation zu einer internen Differenzierung des Varietätenraums führen. In einem ersten Schritt wird daher nach geographischen Schwerpunkten der morphologischen Variation gesucht. Anschließend wird nach dem bereits erprobten Verfahren die Distribution von Wortbildungsvarianten im Raum untersucht. Geographische Schwerpunkte der Variation Wie schon bei der durch Genusattribution bedingten Variation finden sich auch die meisten Wortbildungsvarianten im Süden des Untersuchungsgebiets. Fünfzehn Variantenpaare gibt es in Argentinien, jeweils 14 in Peru und Paraguay. Am seltensten ist die Koexistenz unveränderter und assimilierter Formen in Costa Rica und Kolumbien, den Ländern mit der geringsten absoluten Anglizismenfrequenz:



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 401

Karte 19: Geographische Schwerpunkte wortbildungsmorphologischer Variation

Distribution von Varianten Die Alternative zwischen unveränderter Übernahme und verschiedenen Integrationspfaden, die sich auch auf der Ebene der Wortbildung stellt, führt bei einigen Lehnwörtern zur Entstehung und Koexistenz morphologischer Varianten aus ein und demselben Ausgangswort. Im Korpus wurden bei 71 entlehnten englischen Etyma morphologische Varianten registriert. In den meisten Fällen handelt es sich bei den konkurrierenden Formen um je eine morphologische Transferenz und ein Integrat. Häufig alterniert eine Transferenz dabei mit einem ZS-Derivat (z. B. doping vs. dopaje), manchmal auch mit einer Wortkürzung (z. B. basketball vs. basquet) oder einem strukturell veränderten Kompositum bzw. einer Mischform (z. B. indie pop vs. pop-indie, beat generation vs. generación beat).163 In einigen Fällen alternieren auch zwei Integrate (z. B. computador vs. computadora) oder eine Transferenz und mehrere Integrate (z. B. blogger vs. bloggero vs. bloguista). Von den hochfrequenten, weitverbreiteten Anglizismen koexistiert nur pole position mit seinen Varianten pole posición und pole im gesamten Varietäten-

163 Für die Untersuchung der morphologischen Variation wurden vorhandene graphische Varianten zu morphologischen Typen zusammengefasst und entsprechend gezählt. Zitierform ist die jeweils erste Variante in alphabetischer Reihenfolge. Die Zitierform basketball enthält also die graphischen Varianten basketball, basquetball, basquetbol und básquetbol. Die Zitierform basquet wiederum umfasst basquet und básquet.

402 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

raum. Freie Variation von Integrationsvarianten bei Anglizismen mit geringem Verbreitungsgrad lässt sich mit dribling/dribleo in Peru nur bei einem einzigen Anglizismus beobachten. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass die beiden Zeitungen jeweils nur eine der beiden Varianten nutzen: Während PE COM die Transferenz dribling verwendet, ist in PE REP ausschließlich dribleo belegt. Bei allen anderen Anglizismen ist die freie Variation morphologischer Varianten grundsätzlich auf einen Teil ihres jeweiligen Verbreitungsgebiets beschränkt. Sie treten in großen Teilen des Varietätenraums nur in einer morphologischen Variante auf, während in einem anderen Teil zwei Varianten koexistieren. Im Fall von test/testeo (n=320) kommt das Integrat nur in einigen Varietäten gelegentlich neben der ansonsten dominierenden AS-Form vor. In Argentinien, Bolivien und Uruguay werden beide Formen verwendet, wobei die unveränderte Form überwiegt. Im größten Teil des Varietätenraums hat die morphologische Integration offenbar noch nicht eingesetzt, denn hier ist ausschließlich die ausgangssprachliche Variante bekannt. Ähnlich ist es bei master/masterado. Fast überall ist die AS-Form die einzig verwendete Variante; die integrierte Form kommt nur in Paraguay gelegentlich, in Ecuador etwas häufiger vor. Etwas weiter vorangeschritten ist die Adoption des Integrats im Fall von post/ posteo (n=91). Auch hier ist in einigen Gebieten nur die ausgangssprachliche Form bekannt, während das Integrat in anderen Regionen stärker präsent ist: Im gesamten Norden bis einschließlich Peru ist ausschließlich das morphologisch unveränderte post belegt. Die Integration hat bislang offenbar nur in den südlichen Varietäten eingesetzt. In Chile und Argentinien überwiegt dabei weiterhin die ausgangssprachliche Variante, während der Integrationsprozess in Bolivien und Paraguay am weitesten vorangeschritten ist Hier kommen beide Ausdrucks­ alternativen gleich oft vor. Auch bei beat generation/generación beat ist Argentinien das einzige Land, in dem die Ursprungsvariante überhaupt fortbesteht, während sich in allen restlichen Ländern die ZS-konforme Konstituentenabfolge durchgesetzt hat. Bei zig zag/zigzagueo liegt der Integrationsschwerpunkt wiederum im Süden: Nur in Argentinien kommt überhaupt das Integrat vor, das hier mit der AS-Form gleichberechtigt koexistiert, während in allen übrigen Varietäten noch ausschließlich zig zag vorkommt. Noch stärker hat sich das Integrat bereits im Fall von tablet/tableta (n=1.113) verbreitet, in diesem Fall allerdings zwischen Venezuela und Ecuador sowie in Costa Rica, wo es bereits die einzig belegte Form ist. In allen anderen Varietäten sind beide Formen bekannt, wobei die Transferenz tablet in den meisten Ländern in der Unterzahl ist. In Bolivien, Argentinien und Uruguay ist das Verhältnis der beiden Formen noch ausgeglichen. Auch die Opposition hacktivist/hacktivista wurde fast im gesamten Verbreitungsgebiet zugunsten des Derivats abgebaut



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 403

und besteht nur in Paraguay fort. Das durch Umstellung der Konstituenten assimilierte gas shale ist mit Mexiko nur in einer Nordvarietät belegt, wo es frei mit der ausgangssprachlichen Form variiert. Im restlichen Verbreitungsgebiet ist das Integrat unbekannt. Gelegentlich befinden sich verschiedene Integrate auf einer Zwischenstufe zwischen freier Variation und Vereinheitlichung. So ist das Mengenverhältnis der Varianten liderato/liderazgo (n=1194) in vielen Ländern des Untersuchungsgebiets und ganz besonders im Norden ausgeglichen. In den übrigen Ländern wird die Form liderazgo bevorzugt, die morphologische Variante liderato kommt aber auch vor. In Argentinien hat sich liderazgo eindeutig durchgesetzt und ist dort die einzig verwendete Form. Auch bei silicón/silicona (n=70) sind es mit Mexiko und Venezuela nördliche Varietäten, in denen die alternativen Morphologien frei variieren. In den übrigen Ländern ist dagegen silicona die Regel. Bei box/boxeo wird die letztgenannte Form in Mexiko und Peru nur leicht bevorzugt, während sie im gesamten restlichen Verbreitungsgebiet die einzig bekannte Form ist. Basquetero und basquetbolístico sind nur in zwei Varietäten belegt, wobei in Paraguay beide Formen frei variieren und in Venezuela nahezu ausschließlich basquetero vorkommt. Bei den gering verbreiteten Anglizismen ist Mexiko auch bei der morphologischen Integration von catch als catcheo Vorreiter, das hier frei mit der AS-Form variiert, während es in Argentinien nicht vorkommt. Bei der nur in südlichen Varietäten vorkommenden Opposition shocking/shockeante existieren in Argentinien beide Formen, ansonsten hat sich das integrierte shockeante durchgesetzt. Bei bluesman/bluesero besteht der Gegensatz hingegen zwischen Ecuador (freie Variation) und Bolivien (ausschließlich bluesman). Niederfrequente, geographisch isolierte Abweichungen von weitgehend vereinheitlichten Morphologien finden sich bei 17 Variantenpaaren. Am häufigsten sind sie in Argentinien und Peru. Die wenigen vollkommen frei variierenden Variantenpaare stellen für den internen Zusammenhalt des Sprachraums derzeit keine Gefahr dar, da die Variation jeweils das gesamte Verbreitungsgebiet in gleichem Maße betrifft. Dies gilt auch für die Fälle, in denen sich mancherorts bereits eine Variante durchgesetzt hat. Denn stets ist eine Variante überall bekannt. Dennoch finden sich auch hier Anzeichen einer diatopischen Differenzierung, die allerdings eher gradueller Natur ist. So finden sich gelegentlich im Norden, gelegentlich im Süden zusammenhängende Gebiete, die sich ähnlich verhalten. Mal deutet dies wie bei test/ testeo auf eine beginnende, auf den Süden begrenzte Integration hin, mal wie bei tablet/tableta auf einen im Norden weitgehend abgeschlossenen, im Süden erst beginnenden Abbau der AS-Form. Gelegentlich besteht der Unterschied auch in der Bevorzugung des einen oder anderen Integrats. Abgesehen davon finden sich isolierte Fälle von Variation bei ansonsten einheitlichen Morphologien am

404 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

ehesten im Süden, während sich der Norden meist geschlossen verhält. Es gibt also einen gewissen Zusammenhang zwischen geographischer Lage und verwendeter Variante. Die Karten auf der nächsten Seite zeigen Beispiele diatopischer Differenzierung durch unterschiedlich starke Gewichtung morphologischer Varianten:

Karte 20: Koexistenz wortbildungsmorphologischer Varianten: tablet/tableta, liderato/ liderazgo, post/posteo, test/testeo



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 405

In anderen Fällen führt der Abbau morphologischer Varianten zu einer nahezu komplementären Verteilung der konkurrierenden Formen. Von den weitverbreiteten, hochfrequenten Anglizismen befindet sich unter anderem basketball/ basquet (n=358) auf einer solchen Vorstufe der komplementären Distribution. In Kolumbien und Ecuador ist das durch Kürzung assimilierte basquet die einzig belegte Form. In den angrenzenden Ländern überwiegt sie ebenfalls deutlich, es sind aber gelegentlich auch Transferenzen zu finden. Mit zunehmender Distanz zu Kolumbien wächst die Präsenz der AS-Form basketball. In den am weitesten entfernten Varietäten  – im Norden Mexiko, im Süden Chile und Uruguay  – ist das Integrat basquet kein einziges Mal belegt. Stattdessen wird ausschließlich die AS-Form verwendet. Noch deutlicher ist die diatopische Stratifizierung der Varianten volleyball und vóley (n=306). In diesem Fall ist es der Süden, der verstärkt bzw. ausschließlich die angepasste Form verwendet. In Argentinien sind beide Formen gleich häufig, in Peru und Paraguay kommt das Integrat deutlich häufiger vor und in Uruguay ist es die einzig verwendete Form. In allen übrigen Ländern wird dagegen ausschließlich die AS-Morphologie verwendet. Das Gegenteil ist bei doping/dopaje (n=371) der Fall. Hier findet sich in den nördlichen Varietäten zwischen Mexiko und Peru ausschließlich das assimilierte dopaje, das auch in einigen angrenzenden Varietäten überwiegt. In Paraguay sind beide Varianten gleich präsent, während in Argentinien die ausgangssprachliche Form etwas häufiger ist. In mehreren Fällen zeigt sich eine Vorstufe der komplementären Variantendistribution auch bei der Koexistenz mehrerer Integrate. Bei computador/computadora (n=1.378) nehmen Kolumbien und die meisten angrenzenden Varietäten eine Sonderrolle ein. Während die Suffigierung mit -dora im äußersten Norden und Süden die einzig belegte Variante ist, wird in Kolumbien durchgehend das maskuline computador verwendet. In den umliegenden Ländern überwiegt zwar -dora, aber auch die «kolumbianische» Variante computador kommt vor. Im Fall von blogger, dem Derivat mit -ero und seinen Schreibungsvarianten bloggero und bloguero sowie dem alternativen Derivat bloguista findet sich die ausgangssprachliche Variante ausschließlich in Kolumbien, Peru und Paraguay; bloguista ist eine nur gelegentlich genutzte Variante, während bloggero bzw. bloguero im gesamten Varietätenraum verwendet wird. Bei den Substantivintegraten jazzero und ­jazzista optieren Mexiko, Costa Rica und Panama im Norden durchgehend für jazzista, im Süden wird diese Form in Chile und Paraguay ebenfalls bevorzugt. Die Alternative jazzista ist in Argentinien die einzig belegte Form, in Ecuador wird sie leicht bevorzugt. Die Adjektivvariante jazzístico ist wiederum das einzige Integrat, das in Mexiko, Kolumbien und Uruguay belegt ist. In Ecuador und Paraguay ist im adjektivischen Gebrauch ausschließlich jazzero belegt. Chile und Argenti-

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 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

nien ähneln sich untereinander, da beide Länder mit jazzero dieselbe Variante bevorzugen. Von den regional verbreiteten Anglizismen steht das nur im Süden vorkommende Adjektiv beatle/beatlesco offenbar kurz vor einer komplementären Verteilung seiner Varianten. Das integrierte beatlesco kommt nur in Uruguay vor und ist dort ohne Alternative. Die ausgangssprachliche Form dominiert in Paraguay und Chile, während die Verhältnisse in Uruguay ausgeglichen sind. Bei off-broadway/ off3 wird die ausgangssprachliche Form in Ecuador und Peru bewahrt, während sich in Argentinien die verkürzte Form durchgesetzt hat. Im dazwischengelegenen Chile herrscht indes freie Variation. Die hier diskutierten, größtenteils hochfrequenten und weitverbreiteten Anglizismen trennt nicht viel von einer vollständigen diatopischen Differenzierung ihrer morphologischen Varianten. Oft besteht der Gegensatz dabei nicht zwischen einer integrierten und einer unverändert übernommenen Form, sondern zwischen verschiedenen Integraten. In etlichen Fällen tendieren zudem benachbarte Varietäten zu ein und derselben Variante, so dass sich zusammenhängende Gebiete erkennen lassen. In dazwischenliegenden Varietäten sind oft beide Varianten gebräuchlich. Eine künftige Spaltung des Varietätenraums scheint also in Einzelfällen möglich. Momentan sind allerdings in vielen Varietäten auch die jeweiligen Minderheitsformen bekannt, so dass zumindest in dieser Hinsicht Entwarnung gegeben werden kann. Die folgenden kartographischen Darstellungen zeigen Beispiele sich abzeichnender komplementärer Verteilungen morphologischer Varianten:



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 407

Karte 21: Teilweise komplementär verteilte Wortbildungsvarianten: doping/dopaje, basketball/ basquet, computador/computadora, beatle/beatlesco

Bei etwa jedem dritten Variantenpaar ist die Spaltung des jeweiligen Verbreitungsgebiets bereits Realität. Meistens handelt es sich dabei allerdings um gering bzw. regional verbreitete Anglizismen. Es sind aber auch solche darunter, die in weiten Teilen des Untersuchungsgebiets vorkommen. So bilden bei ticket/tiquete (n=220) Costa Rica, Panama und Kolumbien einen Gegenpol zum Restgebiet:

408 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Nur in Costa Rica, Panama und Kolumbien wird tiquete verwendet, überall sonst die AS-Form. Auch bei karting (n=25) hat nur in Kolumbien ein morphologischer Integrationsprozess eingesetzt. Die resultierende Form kartismo hat sich hier als Norm durchgesetzt. In den übrigen Ländern wird nur die AS-Form verwendet. Im Fall von microblogging/microblogueo (n=47) hat das Integrat die AS-Form in Bolivien und Uruguay vollständig verdrängt. In allen anderen Ländern hat die Integration dagegen noch gar nicht eingesetzt, hier ist microblogging die einzig belegte Form. Bei retweet/retuiteo sind es Uruguay und Peru, die sich durch die ausschließliche Verwendung der integrierten Form von den übrigen Varietäten abgrenzen. Das durch Umstellung integrierte arte pop existiert wiederum nur in Argentinien und Ecuador, während alle anderen Varietäten das unveränderte pop art gebrauchen. Recordman/recordista/hombre-récord sind ebenfalls klar diatopisch stratifiziert: Die Lehnaffigierung mit -man existiert nur in Chile und Venezuela, das Derivat in Mexiko und die partielle Übersetzung der ZS-Bildung recordman nur in Panama und Peru. Bei diversen Anglizismen weicht nur eine Varietät von einer ansonsten überall gebräuchlichen Form ab. Dies ist besonders bei den weniger stark bzw. regional verbreiteten Anglizismen der Fall, gilt aber auch für einzelne weitverbreitete Lehnwörter. Fast immer findet sich diese isolierte Abweichung in einer südlichen Varietät. Die einzige Ausnahme hiervon ist funky/funkero, dessen ausgangssprachliche Form nur in Mexiko belegt ist. Keinerlei isolierte Abweichungen finden sich in dem Gebiet zwischen Costa Rica, Venezuela und Peru. Bolivien geht bei top 10/10 top einen Sonderweg: Nur hier wird das umgestellte 10 top verwendet. Chile weicht bei prime time/horario prime vom Restgebiet ab, da nur hier die angepasste Variante häufiger verwendet wird. Ansonsten überwiegt prime time deutlich oder ist komplett konkurrenzlos. Die argentinischen Zeitungen verwenden von emoticon/emoticono nur die ZS-konforme Variante. Im restlichen Verbreitungsgebiet wird nur oder vorwiegend emoticon gebraucht. Uruguay geht bei zwei morphologischen Variantenpaaren einen Sonderweg. Der Baseballterminus pitch/pitcheo wird hier nur in seiner AS-Morphologie verwendet. In den nördlich gelegenen Ländern, in denen Baseball eine längere Tradition hat, kommt im Gegensatz dazu ausschließlich das Morphemintegrat pitcheo vor. Umgekehrt ist es bei web site/sitio web: In Uruguay ist nur die AS-Form belegt, ansonsten wird nur das umgestellte, teilübersetzte Integrat verwendet. Bei einigen Variantenbündeln mit geringem Verbreitungsgrad bestehen Nord-Süd-Gegensätze. Das gilt für aerobics (UY) vs. aeróbica (KO), coequiper (AR) vs. coequipero (CR), liliput (UY) vs. liliputense (VZ) sowie play station (CR) vs. play (UY). Regional begrenzte Variation herrscht im Norden bei indie rock (MX, VZ) vs.



6.6 Wortbildungsmorphologische Integration der Anglizismen im Vergleich 

 409

rock indie (CR) sowie supercomputador164 (KO) vs. supercomputadora (CR). Häufiger bestehen intraregionale Gegensätze im Süden: Bei pop/popero (n=15) ist die AS-Variante in argentinischen und uruguayischen Zeitungen die übliche Form, in Chile und Ecuador findet sich nur das Derivat. Auch estrella pop ist nur in Chile belegt, während am Río de la Plata und in Paraguay ausschließlich das unveränderte pop star vorkommt. Auf den Süden begrenzte Variation herrscht außerdem bei shooter (BO) vs. chutero (PE, AR), workaholic (PE) vs. workahólico (BO), mobile marketing (BO) vs. marketing mobile (UY), indie pop (PE, AR) vs. pop-indie (BO), flash memory (BO) vs. memory flash (EC), hardcore punk (CH) vs. punk hardcore (UY) und den Integrationsvarianten beisbolero (CH) vs. beisbolístico (UY) und rugbier (AR) vs. rugbista (EC). Von den hochfrequenten Anglizismen, deren morphologische Varianten komplementär im Varietätenraum verteilt sind, verwenden etwa in der Hälfte der Fälle benachbarte Varietäten dieselbe Variante, während die Staffelung in den übrigen Fällen arbiträr erscheint. Demgegenüber gibt es bei den Anglizismen, bei denen nur eine Varietät eindeutig abweicht, eine klare Tendenz, denn solche Abweichungen finden sich fast ausschließlich in südlichen Varietäten. Auch zeichnet sich der Süden dadurch aus, dass die auf dieses Gebiet begrenzten Variantenbündel deutlich häufiger komplementär verteilt sind als dies in anderen Teilen des Untersuchungsgebiets der Fall ist. Die komplementäre Verteilung morphologischer Varianten führt also zu einer Differenzierung in doppelter Hinsicht: Zum einen grenzt sie Norden und Süden voneinander ab, und zum anderen sorgt sie für eine Differenzierung der südlichen Varietäten untereinander, während der Norden in sich relativ homogen ist. Die Karten zeigen zwei Fälle komplementärer, zonenbildender Variation und zwei Beispiele regional begrenzter Variation:

164 Die geographische Distribution der morphologischen Varianten supercomputador und supercomputadora deckt sich mit der von computador und computadora (s. o.).

410 

 6 Vergleichende Korpusanalyse: Nivellierung und Differenzierung

Karte 22: Komplementär verteilte Wortbildungsvarianten: ticket/tiquete, funky/funkero, pop/ popero, shooter/chutero

7 Areale Verbreitung der Anglizismen und ­Herausbildung regionaler Varietäten Die vergleichende Analyse der Anglizismenadoption und -integration im vorangegangenen Kapitel hat einige deutliche Hinweise darauf erbracht, dass das englischstämmige Element im Wortschatz hispanoamerikanischer Tageszeitungen neben zahlreichen Gemeinsamkeiten auch deutliche diatopische Unterschiede aufweist. Zwei Fragen sind jedoch bislang unbeachtet geblieben. Zum einen deutete die Gegenüberstellung der zehn häufigsten Anglizismen der einzelnen Varietäten darauf hin, dass das oberste Frequenzintervall sehr stark nivelliert ist (siehe Kap. 6.1.3). Denn die jeweils zehn häufigsten Anglizismen der zwölf Länderkorpora summieren sich auf insgesamt nur 27 verschiedene Lehnwörter. Manche dieser Lexeme finden sich in allen, andere in mehreren und wieder andere nur in einer einzigen Varietät mit einer solch hohen Frequenz. Dieser Befund legt nahe, dass auch die übrigen Anglizismen unterschiedlich stark im Raum verbreitet sind. Die erste noch unbeantwortete Frage betrifft daher die areale Verbreitung der englischstämmigen Lexik: Wie viele Anglizismen sind in welchen Frequenzintervallen im gesamten Untersuchungsgebiet gebräuchlich, wie viele sind geographisch isoliert? Und was sagt ihr Verhältnis zueinander über die diatopische Differenzierung des Lehnwortschatzes insgesamt aus? Die Beantwortung dieser Frage gibt einerseits Auskunft über die Beziehung zwischen der Frequenz der Anglizismen und ihrer Verbreitung im geographischen Raum.165 Andererseits fördert sie den gesamthispanoamerikanischen Anglizismenwortschatz zutage, der in allen untersuchten Varietäten bekannt ist.166 Zum anderen hat sich beim Vergleich von Lehnwortadoption und -integration immer wieder ein Nord-Süd-Gegensatz, gelegentlich aber auch eine Sonderstellung einzelner Varietäten bzw. größerer Gebiete gezeigt. Offen ist bislang aber geblieben, welches Gesamtbild sich aus den zahlreichen Einzelfällen diatopischer Stratifizierung ergibt. Die zweite zu beantwortende Frage lautet also: Inwieweit fallen die zahlreichen Fälle diatopischer Differenzierung durch die Adoption und Integration der Anglizismen vor dem Hintergrund der ebenfalls vorhandenen Gemeinsamkeiten tatsächlich ins Gewicht? Ist der wiederholt festgestellte

165 Laut Elizabeth Luna Traill «[n]o existe necesariamente una correlación entre el número de ciudades en que se documenta un anglicismo y su frecuencia de aparición» (Luna Traill 1998, 709). Die Datengrundlage der Autorin ist mit 145 Anglizismen bei elf untersuchten Städten im Vergleich zum vorliegenden Korpus allerdings sehr gering. 166 Der gesamthispanoamerikanische Anglizismenwortschatz ist im Anglizismenverzeichnis im Anhang dokumentiert. DOI 10.1515/9783110489736-007

412 

 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

Zusammenhang zwischen geographischer Lage und Gemeinsamkeiten bei der Entlehnungs- und Integrationspraxis so stark, dass sich größere, zusammenhängende Zonen umreißen lassen? Die Beantwortung dieser Frage kann Hinweise darauf geben, ob der Zustrom englischstämmiger Lexik bereits zu einer messbaren Spaltung des Varietätenraums in unterschiedliche Regionen geführt hat. Falls dies der Fall ist, wäre analog zum gesamthispanoamerikanischen Anglizismenwortschatz die ausschließlich in bestimmten Großvarietäten existierende Lexik zu isolieren.167

7.1 Areale Verbreitung der Anglizismen Der Verbreitungsgrad der Anglizismen lässt sich daran ablesen, in wie vielen Teilkorpora sie belegt werden können. Für die Abgrenzung von Verbreitungsklassen gibt es in der Anglizismenforschung unterschiedliche Ansätze: Die Forschungsarbeiten im Rahmen des Proyecto de estudio coordinado de la norma lingüística culta de las principales ciudades de Iberoamérica y de la Península Ibérica verwenden eine kleinteilige Klassifizierung; sie unterscheiden zwischen Anglizismen, die in elf, zehn, neun, etc. Städten belegt sind (cf. Luna Traill 1998, 696–709). Antonio Quilis und Lope Blanch stellen dagegen fünfstufige Klassifikationen auf, wenngleich sie die Schwellenwerte der Klassen unterschiedlich hoch ansetzen (Medina López 1998, 21s.). Marius Sala legt wiederum drei Verbreitungsstufen zugrunde, je nachdem, ob ein Anglizismus in fünf oder mehr Ländern, drei oder vier Ländern oder einem oder zwei Ländern vorkommt (Sala 1982, 4). Eine ähnliche Klassifikation wird auch im Folgenden verwendet, wobei die Verbreitungsklassen aufgrund der größeren Anzahl untersuchter Varietäten anders zugeschnitten sind.168 Geographisch isoliert sind 3.442 englischstämmige Lehnwörter, was einem Anteil von 62,7 % des Gesamtinventars entspricht. Gering verbreitet, also in höchstens einem Viertel der Varietäten belegt, sind 18,0 % der Anglizismen: 651 davon finden sich in zwei Ländern, 337 in dreien. Noch kleiner ist mit 9,2 % der Anteil der mittelstark verbreiteten Lehnwörter, von denen 204 in vier Ländern,

167 Eine Übersicht über solche «Regionalanglizismen» findet sich im Anhang. 168 Die Verbreitungsklassen werden folgendermaßen definiert: «geographisch isoliert» (in einer Varietät belegt), «gering verbreitet» (in zwei bis drei Varietäten belegt), «mittelstark verbreitet» (in vier bis sechs Varietäten belegt), «stark verbreitet» (in sieben bis neun Varietäten belegt), «sehr stark verbreitet» (in zehn bis elf Varietäten belegt) «gesamthispanoamerikanisch verbreitet» (in allen zwölf Varietäten belegt).



7.1 Areale Verbreitung der Anglizismen 

 413

161 in fünf Ländern und 141 in sechs Ländern verwendet werden. 4,1 % der Anglizismen sind in mehr als der Hälfte der Varietäten vorhanden und somit stark verbreitet: 71 davon in sieben, 78 in acht und ebenfalls 78 in neun verschiedenen Ländern. Etwas höher ist wiederum der Anteil der Anglizismen, die im gesamten oder fast im gesamten Untersuchungsgebiet bekannt sind; 70 Grundformen sind in zehn Varietäten verbreitet, 82 in elf, und 174 in finden sich ohne Ausnahme in allen Teilkorpora. Damit sind 1,7 % der Anglizismen sehr stark und 3,2 % gesamthispanoamerikanisch verbreitet. Es ist also nur etwa jeder zehnte Anglizismus in mehr als der Hälfte der untersuchten Varietäten gebräuchlich. Sehr stark oder gesamthispanoamerikanisch verbreitet ist sogar nur einer unter 20. Demgegenüber sind acht von zehn Lehnwörtern geographisch isoliert oder nur in wenigen Ländern vorhanden. Die interne Differenzierung des Anglizismenwortschatzes ist also beträchtlich, da die stark verbreiteten Lexeme eindeutig in der Unterzahl sind. Ein linearer Zusammenhang zwischen Verbreitungsgrad und Umfang der einzelnen Verbreitungsklassen besteht dennoch nicht: Die Anzahl der Anglizismen nimmt mit zunehmendem Verbreitungsgrad augenscheinlich exponentiell ab, ist aber in den höheren Verbreitungsklassen relativ konstant. Zudem ist die höchste Verbreitungsklasse nicht die kleinste. Dass mehr Anglizismen in allen zwölf Varietäten belegt sind als beispielsweise in acht, bestätigt, dass es einen hochfrequenten, vollständig nivellierten Teil des Anglizismenwortschatz gibt. Diese gesamt­hispano­amerikanischen Lehnwörter machen allerdings nur etwas über drei Prozent aller Anglizismen aus. Natürlich sind diese Aussagen insofern zu relativieren, als Anglizismen mit geringen Tokenfrequenzen rein rechnerisch unmöglich im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet sein können. Betrachtet man anstelle der gesamten Inventare nur die Anglizismen, die in den einzelnen Varietäten zum hochfrequenten Anglizismenwortschatz zählen, zeigt sich allerdings ein ganz ähnlicher Differenzierungsgrad. So stellen insgesamt 608 Lehnwörter die jeweils 200 häufigsten Anglizismen der einzelnen Varietäten. Das sind deutlich weniger, als bei einer maximalen Differenzierung anzunehmen wären, aber auch mehr, als bei einer maximalen Nivellierung vorliegen würden.169 Der genaue Blick auf die Daten verrät, dass ganze 250 bzw. 41,1 % dieser Anglizismen nur in einem ein-

169 Wäre die diatopische Differenzierung maximal, die häufigsten 200 Anglizismen also in jeder Varietät vollkommen verschieden, so wären dies bei zwölf untersuchten Ländern insgesamt 2.400 Anglizismen. Bestünde hingegen keinerlei diatopische Differenzierung, wären also die 200 häufigsten Anglizismen in allen untersuchten Ländern absolut identisch, wären es insgesamt nur 200.

414 

 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

zigen Land unter den häufigsten 200 Lehnwörtern vertreten sind. Rechnet man die gering verbreiteten Anglizismen hinzu, ist sogar mehr als jeder zweite der 608 Anglizismen (62,5 %) in weniger als drei Ländern hochfrequent. Im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet sind unter den hochfrequenten Anglizismen indes 93 Lehnwörter, was einem Anteil von 15,3 % entspricht. Die zuvor bereits vermutete Nivellierung zeigt sich hingegen sehr deutlich bei der Verbreitung der 200 insgesamt häufigsten Anglizismen.170 Nur ein einziges dieser insgesamt häufigsten Lehnwörter ist auf die Verwendung in einem einzigen Land beschränkt. Dabei handelt es sich um ráting, das in dieser Schreibweise ausschließlich in Peru belegt ist. Gering verbreitet ist ebenfalls nur einer der extrem hochfrequenten Anglizismen; der Ausdruck Black Friday findet sich nur in Chile, Bolivien und Paraguay. Mit 3,5 % relativ unbedeutend sind in diesem Frequenzintervall auch die mittelstark verbreiteten Anglizismen: TV und vóley sind in vier Ländern, beisbol und SUV in fünf und delivery, hit3 und die Zeitangabe pm in sechs Ländern vertreten. Demgegenüber finden sich 13 der 200 häufigsten Anglizismen (6,5 %) in sieben, acht oder neun Varietäten. In mindestens zehn Ländern belegt und damit sehr stark bzw. gesamthispanoamerikanisch verbreitet sind dagegen 178 Anglizismen, was 89,0 % des hochfrequenten Lehnwortschatzes entspricht. Damit sind 95,5 % des höchsten Frequenzintervalls in mehr als der Hälfte der untersuchten Länder verbreitete Anglizismen, während etwa jeder zwanzigste hochfrequente Anglizismus (4,5 %) in weniger als der Hälfte des Untersuchungsgebiets verwendet wird. Die Diagramme schlüsseln das Anglizismenkorpus nach dem Kriterium seiner geographischen Verbreitung auf. Im linken Diagramm wird das Gesamtkorpus zugrundegelegt, im rechten Diagramm der hochfrequente Teil des Anglizismeninventars:

170 Eine Aufstellung dieser 200 häufigsten Anglizismen findet sich in Kap. 5.1.3.



7.1 Areale Verbreitung der Anglizismen 

Hochfrequente Anglizismen (n=200)

Anglizismen (n=5.489) 4.000

140

3.500

120

3.000

100

2.500

80

2.000

60

1.500 1.000

40

500

20

0

 415

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Verbreitung (Länder)

0

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Verbreitung (Länder)

Abb. 53: Differenzierung bei niederfrequenten, Nivellierung bei hochfrequenten Anglizismen

Während also das Inventar der nieder- und mittelfrequenten Anglizismen geographisch sehr stark differenziert ist, gibt es eine Gruppe hochfrequenter Anglizismen, die im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet sind. Es gibt andererseits auch einzelne Anglizismen, die zwar eine sehr hohe Tokenfrequenz aufweisen, dabei aber nur in einzelnen Teilen des Untersuchungsgebiets auftreten. Betrachtet man das Korpus als Ganzes, ist die interne Differenzierung des Anglizismenwortschatzes daher relativ stark: Der Großteil der Anglizismen ist im Untersuchungsgebiet nur gering verbreitet, mehr als die Hälfte sogar nur in einem einzigen Land nachgewiesen. Demgegenüber machen die stark oder gar gesamthispanoamerikanisch verbreiteten Anglizismen nur einen sehr kleinen Anteil aus. Die jeweils 200 häufigsten Anglizismen jedes Landes sind etwas weniger, aber immer noch deutlich differenziert: Sie summieren sich bei zwölf untersuchten Ländern auf insgesamt nur 608 verschiedene Lemma-Types. Die 200 häufigsten Anglizismen des Gesamtkorpus sind demgegenüber sehr stark nivelliert: Fast 90 % von ihnen finden sich praktisch im gesamten Untersuchungsgebiet; 95,5 % sind in mehr als jeder zweiten Varietät belegt. Hochfrequente Anglizismen mit geringem Verbreitungsgrad sind dagegen extrem selten.

416 

 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen Um den immer wieder festgestellten Zusammenhang zwischen geographischer Lage und Gemeinsamkeiten im Anglizismenwortschatz und bei der Lehnwortintegration zu präzisieren, werden im Folgenden die Ergebnisse mehrerer Korrelationsanalysen vorgestellt. Diese berücksichtigen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Varietäten und können daher einen Eindruck über die genaue diatopische Staffelung des Varietätenraums durch die Adoption und Integration der Anglizismen vermitteln. Anschließend wird der für die identifizierten Zonen charakteristische Wortschatz isoliert, um sie auch qualitativ charakterisieren zu können.

7.2.1 Messung regionaler Affinitäten durch Korrelationsanalysen Als methodisches Vorbild für die Identifikation der durch Anglizismen und ihre Integration bedingten Zonen dient ein Verfahren, das von Hiroto Ueda im Zuge seiner Untersuchungen zur lexikalischen Variation des Spanischen eingeführt wurde (Ueda 1994, 2–14). Ueda bestimmt die Korrelationen zwischen verschiedenen Untersuchungspunkten und errechnet auf dieser Grundlage Dialektzonen. Die Untersuchungen von Ueda basieren auf Fragekatalogen und somit auf einem «geschlossenen» Inventar an Antwortmöglichkeiten, was die statistische Analyse erleichtert und relativ hohe Korrelationswerte ergibt. Demgegenüber basiert die vorliegende Arbeit auf Zeitungskorpora und somit auf einem prinzipiell «offenen» Anglizismeninventar. Das Verfahren lässt sich dennoch übertragen, wenngleich die zu erwartenden Korrelationswerte geringer ausfallen dürften.171 Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass nicht nur das Vorhandensein einer bestimmten Form  – etwa eines Lexems, einer Genusvariante, einer Wortbildung usw. – in unterschiedlichen Varietäten als Übereinstimmung gewertet wird (wie dies bei den qualitativen Vergleichen in Kap. 6 der Fall ist), sondern auch deren Nichtexistenz. Außerdem lassen sich die Schlussfolgerungen, die zuvor interpretativ unter Zuhilfenahme kartographischer Darstellungen und Diagramme aufgestellt wurden, um einen Vergleich sämtlicher Varietäten untereinander erweitern. Auf diese Weise können regionale Bündelungen identifiziert werden.

171 Ein Anwendungsbeispiel der Methode auf offene Korpora findet sich bei Gonçalves/Sánchez (2014, 2–8).



7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen 

 417

Für die multivariable Analyse wird das jeweils zu untersuchende Form­ inventar in Okkurrenztabellen überführt. In diesen werden Vorkommen bzw. Nichtvorkommen oder verschiedene Ausprägungen einer Variablen numerisch ausgedrückt und so für die statistische Analyse aufbereitet. Tabelle 25 zeigt beispielsweise an, in welchen Varietäten die einzelnen Anglizismen belegt sind. Es handelt sich dabei um eine binäre Okkurrenztabelle (1 = belegt, 0 = nicht belegt), die tatsächliche Frequenz ist also irrelevant. Im folgenden Tabellenauszug zum Anglizismeninventar stimmen z. B. bei a full Ecuador und sämtliche südlich davon gelegenen Varietäten untereinander überein, da die Form dort überall belegt ist. Das Gebiet nördlich von Ecuador verhält sich ebenfalls einheitlich, da a full hier nirgendwo vorkommt: Tabelle 25: Auszug aus einer binären Okkurrenztabelle (Anglizismen in den Länderkorpora) MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0day

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

1

0

10 top

0

0

0

0

0

0

0

1

0

0

0

0

4-cross

0

0

0

0

0

1

0

0

0

0

0

0

8-ball

0

0

0

0

0

1

0

0

0

0

0

0

a full

0

0

0

0

0

1

1

1

1

1

1

1

1 = Lexem mindestens einmal in der jeweiligen Varietät belegt; 0 = Lexem nicht belegt

Tabelle 26 schlüsselt das Vorkommen wortbildungsmorphologischer Varianten auf. Da es hierbei um Gewichtungsunterschiede geht, ist diese Tabelle nicht binär, sondern fünfstufig (1 = ausschließlich oder nahezu ausschließlich Transferenz, 2 = eher Transferenz, 3 = freie Variation, 4 = eher Integrat, 5 = ausschließlich oder nahezu ausschließlich Integrat). Beispielsweise ist im Fall des Etymons doping zwischen Mexiko und Peru sowie in Uruguay mit wenigen Ausnahmen ausschließlich die Ableitung dopaje belegt. Auch in Bolivien und Chile überwiegt sie, es kommt dort aber auch immer wieder die unverändert übernommene Form vor. In Paraguay sind beide Varianten gleich häufig, während in Argentinien die Transferenz doping häufiger, aber nicht ausschließlich vorkommt (cf. Karte 21):

418 

 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

Tabelle 26: Auszug aus einer nicht binären Okkurrenztabelle (Wahl von Wortbildungsvarianten) MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

box

4

5

5

5

5

5

4

5

5

5

5

5

doping

5

5

5

5

5

5

5

4

3

4

2

5

post

1

1

0

1

1

1

1

3

3

2

2

1

test

1

1

1

1

1

1

1

2

1

1

2

2

ticket

5

5

5

5

5

5

5

5

3

5

5

5

1 = (nahezu) ausschließlich Transferenz, 2 = häufiger Transferenz, 3 = freie Variation, 4 = eher Integrat, 5 = (nahezu) ausschließlich Integrat

Vergleichbare Okkurrenztabellen wurden für die englischen Ausgangsformen und verschiedene Frequenzintervalle des Anglizismenkorpus, für Schreibungs-, Genus-, Plural- und Wortbildungsvarianten sowie für endungsvariierende Verben erstellt. Auf Grundlage jeder dieser Tabellen wurde in einem nächsten Schritt je eine Korrelationsmatrix errechnet, die die Übereinstimmungsgrade sämtlicher Varietäten untereinander enthält.172 Die folgende Korrelationsmatrix basiert auf der oben auszugsweise vorgestellten Okkurrenztabelle englischstämmiger Grundformen. Die Übereinstimmungen wurden entsprechend ihrer Intensität farblich hinterlegt. Je heller sie markiert sind, desto ähnlicher sind sich die Anglizismeninventare zweier Varietäten:

172 Die Korrelationskoeffizienten wurden mit der Funktion KORREL in Microsoft Excel errechnet. Dabei steht ein Korrelationskoeffizient von 1 für einen perfekt linearen Zusammenhang zwischen zwei Variablen, während ein Koeffizient von 0 bedeutet, dass keinerlei Zusammenhang besteht. Eine negative Korrelation zeigt einen negativen Zusammenhang an («je mehr, desto weniger»). Je höher also der Korrelationskoeffizient jeweils ist, desto ähnlicher sind sich zwei Varietäten in Bezug auf die jeweilige Vergleichsvariable.



7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen 

 419

Tabelle 27: Beispiel einer Korrelationsmatrix (Korrelation der Anglizismeninventare; Schattierung gemäß Korrelationsintensität) MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,34

0,36

0,36

0,34

0,37

0,31

0,32

0,31

0,29

0,22

0,24

0,36

0,34

0,36

0,36

0,29

0,33

0,29

0,29

0,19

0,22

0,37

0,37

0,36

0,31

0,33

0,33

0,29

0,22

0,25

0,33

0,37

0,30

0,33

0,31

0,27

0,24

0,25

0,34

0,29

0,34

0,35

0,31

0,22

0,24

0,32

0,35

0,34

0,29

0,22

0,26

0,28

0,29

0,28

0,21

0,23

0,35

0,27

0,22

0,24

0,29

0,23

0,27

0,21

0,22

CR

0,34

PA

0,36

0,36

VZ

0,36

0,34

0,37

KO

0,34

0,36

0,37

0,33

EC

0,37

0,36

0,36

0,37

0,34

PE

0,31

0,29

0,31

0,30

0,29

0,32

BO

0,32

0,33

0,33

0,33

0,34

0,35

0,28

PY

0,31

0,29

0,33

0,31

0,35

0,34

0,29

0,35

CH

0,29

0,29

0,29

0,27

0,31

0,29

0,28

0,27

0,29

AR

0,22

0,19

0,22

0,24

0,22

0,22

0,21

0,22

0,23

0,21

UY

0,24

0,22

0,25

0,25

0,24

0,26

0,23

0,24

0,27

0,22

0,20 0,20

Die Anordnung der untersuchten Varietäten in der Matrix in Nord-Süd-Richtung erlaubt es, Zusammenhänge zwischen geographischer Lage und Übereinstimmungsgrad zu erkennen und so auf regionale Bündelungen zu schließen.173 In Tabelle 27 ist zu erkennen, dass die Korrelationswerte im Norden des Untersuchungsgebiets höher sind, während die Werte nach Süden hin abnehmen. Der Zusammenhang zwischen nördlichen Varietäten ist also stärker als der zwischen nördlichen und südlichen oder der zwischen südlichen Varietäten untereinander. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die Korrelationskoeffizienten insgesamt niedrig sind, die Übereinstimmungen also eher gering sind und sich die Unterschiede in einem schmalen Spektrum bewegen. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Korrelationsanalysen der EtymaInventare, der vollständigen Länderkorpora und der hochfrequenten Anglizismen vorgestellt. Anschließend folgen die Analysen zu regionalen Ähnlichkeiten in der Anglizismenintegration anhand der Schreibungs-, Genus-, Plural- und Wortbildungsvarianten sowie der endungsvariierenden Verben.174

173 Ueda (1994) und Gonçalves/Sánchez (2014) schließen mit der sog. Cluster-Analyse noch ein weiteres statistisches Analyseverfahren zur Bestimmung von Merkmalsbündelungen an, auf das hier aber aufgrund der eher niedrigen Korrelationen verzichtet wird. 174 Die zugrundeliegenden Korrelationstabellen finden sich im Anhang.

420 

 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

Regionale Affinitäten bei der Entlehnung englischer Etyma Regionale Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Entlehnungspraxis lassen sich anhand der Etyma-Inventare erkennen (cf. Kap. 5.1.4 und 6.1.4). Der Übereinstimmungsgrad der englischen Ausgangsformen (n=4.009) ist mit 0,21 bis 0,42 gering bis mittelhoch und variiert nur geringfügig. Wie im Beispiel in Tabelle 27 finden sich unter den nördlichen Varietäten tendenziell höhere Übereinstimmungswerte, während sie nach Süden hin immer weiter abnehmen. Am höchsten sind sie zum einen zwischen Ecuador und Venezuela, zum anderen zwischen Venezuela und Panama. Bolivien, Paraguay und Chile korrelieren ebenfalls untereinander am stärksten. Die geringste Übereinstimmung herrscht zwischen Argentinien und Costa Rica sowie zwischen Uruguay und Chile. Die Etyma-Inventare Argentiniens und Uruguays unterscheiden sich zudem deutlich von allen anderen Varietäten und auch untereinander gibt es nur wenige Übereinstimmungen. Die Übernahme englischer Lexik, die die Grundlage des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes bildet, erfolgt also offenbar in drei Beeinflussungszonen leicht unterschiedlich: erstens im Norden, der sich zwischen Mexiko, Venezuela und Peru erstreckt, zweitens in Chile, Bolivien und Paraguay und drittens am Río de la Plata, dessen Varietäten sich durch eine hohe Eigenständigkeit auszeichnen. Regionale Affinitäten im Lehnwortschatz Der diatopische Vergleich der aus diesen Etyma gebildeten Anglizismeninventare (n=5.489) ergibt ein ganz ähnliches Bild, wenngleich die Korrelationen mit 0,19 bis 0,37 hier insgesamt noch etwas schwächer sind. Die stärksten intraregionalen Affinitäten finden sich erneut zwischen nördlichen Varietäten, besonders zwischen Panama und Venezuela sowie zwischen Panama und Kolumbien. Auch die Übereinstimmung zwischen Ecuador und Venezuela bzw. Ecuador und Mexiko gehört zu den größten. Peru ähnelt ebenfalls eher seinen nördlichen Nachbarn, vor allem Ecuador.Weiter südlich gibt es relativ starke Ähnlichkeiten zwischen dem bolivianischen und paraguayischen Anglizismeninventar. Sekundär gibt es dort auch Übereinstimmungen mit nordandinischen Varietäten. Nach Süden hin sind diese beiden Varietäten dagegen stärker abgegrenzt. Argentinien ist insofern die eigenständigste Varietät, als hier mit allen anderen Lehnwortinventaren besonders niedrige Korrelationen bestehen. Aber auch das uruguayische Anglizismeninventar unterscheidet sich deutlich von allen übrigen; Chile wiederum grenzt sich vor allem von den Ländern am Río de la Plata ab und stimmt ansonsten mit allen anderen Varietäten ungefähr gleich stark überein. Die zuvor festgestellten Unterschiede in der Entlehnungspraxis schlagen sich also ebenso in regional unterschiedlichen Lehnwortinventaren nieder. Deutlich



7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen 

 421

erkennbar ist eine ausgedehnte Nordzone, die sich durch eine relative Einheitlichkeit auszeichnet und von Mexiko bis nach Ecuador reicht. Ihr Einfluss ist auch in Peru noch spürbar, dort aber abgeschwächt. Eine zweite Zone bilden die Chaco-Varietäten Bolivien und Paraguay, die ebenfalls intraregionale Gemeinsamkeiten aufweisen und sich nach Süden hin abgrenzen. Das Mündungsgebiet des Río de la Plata steht in einem deutlichen Gegensatz diesen beiden Zonen und konstituiert sich erneut vor allem negativ in Abgrenzung zu allen anderen Varietäten, weniger durch interne Gemeinsamkeiten. Chile tut dies zwar ebenfalls, allerdings in geringerem Maße, weshalb es ebenfalls als relativ eigenständig zu charakterisieren ist. Die regionalen Bündelungen zeigen sich in ähnlicher Form beim Vergleich der um die Anglizismen mit TF=1 bereinigten Lehnwortschätze (n=2.795). Einziger Unterschied ist, dass die argentinischen und uruguayischen Anglizismeninventare in diesem Fall auch untereinander stärker übereinstimmen. Sie ähneln sich also nicht mehr nur in ihrer Abgrenzung vom restlichen Varietätenraum. Unter den 200 jeweils häufigsten Anglizismen der zwölf untersuchten Varietäten (n=608) sind die Übereinstimmungen mit 0,24 bis 0,5 wiederum etwas höher, da dieses Frequenzintervall stärker nivelliert ist als der Anglizismenwortschatz insgesamt (s. o.). Regionale Bündelungen finden sich in allen Teilen des Untersuchungsgebiets: Im Norden ähneln sich Mexiko, Panama und Venezuela am stärksten untereinander; teilweise bestehen aber auch Korrelationen mit einzelnen andinen Varietäten. Costa Rica verhält sich relativ eigenständig. Da die lexikalische Nähe zu den Ländern des Nordens und der Anden aber größer ist als zum Süden, ist das Land eher den nördlichen Varietäten zuzurechnen. Eine zweite, intern noch etwas stärker nivellierte Region schließt sich im Süden an. Die hochfrequenten Anglizismen im kolumbianischen Spanisch stimmen am stärksten mit denen Ecuadors überein. Auch Peru ist dieser Zone zuzurechnen, die sich durch eine Abgrenzung vor allem gegenüber Costa Rica im Norden und zum Cono Sur auszeichnet. Mit Bolivien, Paraguay, Chile, Argentinien und Uruguay ist auch die südlichste Region recht ausgedehnt. Sie lässt sich über ihre Abgrenzung zu nördlichen Varietäten ebenso charakterisieren wie durch ihren intraregionalen Zusammenhalt. Der ist in diesem Frequenzintervall sogar stärker als im Norden. Anhand der hochfrequenten englischstämmigen Lexik lassen sich also drei Zonen umreißen. Eine erste Zone bilden Mexiko, Costa Rica, Panama und Venezuela. Südlich folgen die Andenzone und eine weitere Großzone, die den Chaco und den Cono Sur umfasst. Das zeigt einerseits, dass die zuvor festgestellte Eigenständigkeit Chiles, Argentiniens und Uruguays vor allem auf die zahlreichen seltenen Anglizismen zurückzuführen ist; im hochfrequenten Lehnwortschatz sind die Ähnlichkeiten hier sogar besonders groß. Andererseits bestätigt es für das restliche Untersuchungsgebiet im Wesentlichen die bereits festgestellten Bünde-

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 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

lungen. Diese gehen demnach sowohl auf hoch- als auch niederfrequente Anglizismen zurück. Die folgenden Karten veranschaulichen die regionalen Bündelungen der Etyma-Inventare, der Gesamt-Lehnwortinventare, der um seltene Anglizismen bereinigten Lehnwortinventare und der häufigsten 200 Anglizismen des Gesamtkorpus:

Karte 23: Regionale Bündelungen: Etyma und drei Frequenzintervalle des Anglizismeninventars



7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen 

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Regionale Affinitäten bei der Adoption graphischer Varianten Durch die Wahl graphischer Varianten (n=67; siehe Kap. 6.4.3) ergeben sich Korrelationswerte zwischen 0,18 und 0,69. Zwar gibt es deutliche Übereinstimmungen zwischen den Varianteninventaren Argentiniens und Boliviens und zwischen denen Kolumbiens und Costa Ricas; aber auch Bolivien und Mexiko sowie Argentinien und Ecuador ähneln sich bei den verwendeten Graphien. Die geringste Korrelation herrscht jeweils zwischen Kolumbien und Uruguay, Panama und Uruguay sowie Costa Rica und Uruguay. Auch die Übereinstimmungsgrade zwischen Panama und Paraguay bzw. Panama und Peru sind gering. Die stärksten Gegensätze bestehen also zwischen Varietäten des Nordens und des Südens. Eine Gemeinsamkeit fast aller Länder zwischen Mexiko, Venezuela und Ecuador ist eine eher hohe Korrelation untereinander und ein geringer Übereinstimmungsgrad mit dem paraguayischen und uruguayischen Varianteninventar. Auf der anderen Seite eint das Gebiet südlich von Ecuador eine durchgehend erhöhte Korrelation mit der argentinischen und der bolivianischen Varietät, während als «Gegenpol» hier Panama zu sehen ist. Die varietätenspezifische Okkurrenz von Schreibungsvarianten der zehn variantenstärksten Anglizismen konstituiert also zwei große Gebiete; ein darüber hinausgehender Zusammenhalt kleinerer Subzonen ist aber anders als bei den vorangegangenen Korrelationsanalysen auf der Grundlage graphischer Varianten nicht erkennbar. Regionale Affinitäten bei der Adoption von Genusvarianten Durch das varietätenspezifische Auftreten der Genusvarianten 25 relativ häufig nachgewiesener Anglizismen entstehen negative bis starke Übereinstimmungen, die sich in Korrelationswerten zwischen -0,22 und 0,79 niederschlagen. Die größte Übereinstimmung («Wenn Maskulinum in Land A, dann auch in Land B») besteht zwischen Kolumbien und Panama. Auch zwischen Panama und Mexiko, zwischen Paraguay und Bolivien bzw. Uruguay und zwischen Argentinien und Peru gibt es beträchtliche Ähnlichkeiten. Benachbarte Varietäten verwenden bei den genusvariierenden Anglizismen also tendenziell dasselbe Genus. Die am deutlichsten negativen Korrelationen («Wenn Maskulinum in Land A, dann Femininum in Land B») bestehen zwischen Bolivien auf der einen und Mexiko, Costa Rica bzw. Venezuela auf der anderen Seite, finden sich aber durchaus auch zwischen Peru und Chile bzw. Ecuador und Argentinien. Somit lassen sich durch die Okkurrenz von Genusvarianten zwei Großregionen umreißen: Zum einen die nördlichen Varietäten zwischen Mexiko, Venezuela und Ecuador, die sich durch relativ deutliche Gemeinsamkeiten und einen Gegensatz vor allem zu Bolivien, aber auch anderen südlich gelegenen Varietäten

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 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

auszeichnen; zum anderen die südlichen Varietäten, die sich neben ihrem internen Zusammenhalt auch in ihrer Abgrenzung insbesondere gegenüber Costa Rica und Mexiko ähneln. Regionale Affinitäten bei der Adoption von Pluralvarianten Die Analyse der pluralvariierenden Anglizismen mit einer TF>10 (n=25) ergibt im Varietätenvergleich negative bis mittelstarke Korrelationen zwischen -0,42 und 0,61. Die deutlichsten Gegensätze herrschen zwischen Uruguay, Chile und Paraguay auf der einen und Costa Rica, Panama und Kolumbien auf der anderen Seite. Die größte Übereinstimmung bei der Wahl der Pluralvarianten gibt es indes zwischen Uruguay und Paraguay, zwischen Venezuela und Ecuador, Venezuela und Mexiko bzw. Venezuela und Costa Rica sowie zwischen Bolivien und Kolumbien. Übergeordnete geographische Tendenzen sind die Abgrenzung aller zwischen Mexiko, Venezuela und Ecuador gelegenen Varietäten gegenüber Paraguay und Uruguay und der südlich von Ecuador gelegenen Varietäten (mit Ausnahme Boliviens) gegenüber Costa Rica. Die höchsten Übereinstimmungen bestehen auf der einen Seite unter den zwischen Mexiko, Venezuela und Ecuador gelegenen Varietäten. Auf der anderen Seite gibt es Korrelationen zwischen Paraguay, Chile, Argentinien und Uruguay, in geringerem Maße auch mit Peru. Bolivien ähnelt mit der Wahl der Pluralvarianten am ehesten Kolumbien und Ecuador, aber weder seinen direkten Nachbarn noch den nord- und mittelamerikanischen Varietäten. Bei der Wahl der Pluralvarianten lassen sich daher der Norden zwischen Mexiko, Venezuela und Ecuador und der erweiterte Cono Sur voneinander unterscheiden. Bolivien ist dabei eher den nördlichen, Peru eher den südlichen Varietäten zuzurechnen. Regionale Affinitäten bei der Adoption von Verbvarianten Die Zuordnung entlehnter Verbstämme zu verschiedenen Konjugationsklassen und die entstehenden endungsvariierenden Verben (n=9) sind relativ stark nivelliert (siehe Kap. 6.5.3). Dementsprechend sind die Korrelationen zwischen den Varietäten in dieser Hinsicht auch recht deutlich. Sie bewegen sich zwischen 0 und 1 und enthalten damit die höchsten Übereinstimmungsgrade aller Vergleichs­ebenen. In diesem Fall finden sich die höchsten Korrelationswerte im äußersten Süden des Untersuchungsgebiets, während der Norden eher heterogen ist. Chile, Argentinien und Uruguay stimmen in der Wahl der jeweiligen Verb­ endungen sogar hundertprozentig überein. Auch Bolivien und Paraguay sind noch zu diesem Korrelationsbündel zu zählen, ebenso wie die weiter entfernten Länder Panama und Kolumbien. Die Korrelationswerte Mexikos, Costa Ricas,



7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen 

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Venezuelas, Ecuadors und Perus fallen demgegenüber insgesamt geringer aus und es gibt wenig Hinweise auf einen intraregionalen Zusammenhalt. Die varietätenspezifische Wahl von Verbendungen konstituiert also zwei Zonen: einen sich einheitlich verhaltenden Süden und einen etwas heterogeneren Norden, dem die panamaische und kolumbianische Varietät aber nicht angehören. Regionale Affinitäten bei der Adoption wortbildungsmorphologischer Varianten Die Verteilung wortbildungsmorphologischer Varianten von knapp 30 Anglizismen ergibt Korrelationswerte zwischen -0,03 und 0,72. Eindeutig bestehen die stärksten Übereinstimmungen bei der Wahl wortbildungsmorphologischer Varianten zwischen Varietäten des Nordens, Vor allem Mexiko und Costa Rica, Mexiko und Venezuela, Costa Rica und Kolumbien sowie Venezuela und Panama ähneln sich stark in der Verwendung bestimmter Varianten. Die geringsten Korrelationen sowie negative Zusammenhänge gibt es mit südlichen Varietäten, etwa zwischen Uruguay und Ecuador und zwischen Argentinien und Peru. Es gibt im Süden aber auch vereinzelt höhere Korrelationen, z. B. zwischen Chile und Argentinien oder zwischen Uruguay und Paraguay. Somit lassen sich anhand des Gebrauchs wortbildungsmorphologischer Varianten erneut zwei Gebiete unterscheiden: auf der einen Seite die nördlichen Varietäten zwischen Mexiko und Bolivien, die sich relativ einheitlich verhalten. Auf der anderen Seite der Süden, der außer vereinzelten Nachbarschaftsaffinitäten kaum Gemeinsamkeiten aufweist. Die Karten auf der nächsten Seite veranschaulichen die Ergebnisse aus den Korrelationsanalysen der Varianteninventare:175

175 Da die Ergebnisse aus dem Vergleich der Schreibungs- und Genusvarianten in dieselbe Richtung weisen, werden sie in einer gemeinsamen Karte dargestellt.

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 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

Karte 24: Regionale Bündelungen: Schreibungs-, Genus-, Plural-, Verb- und Wortbildungsvarianten

Um die oben gestellte Frage nach genauer definierbaren Zonen durch die Adoption und Integration von Anglizismen zu beantworten, lassen sich auf etymologischer und lexikalischer Ebene drei bzw. vier regionale Varietäten im Anglizismenwortschatz Hispanoamerikas ausmachen. Im Norden erstreckt sich zwischen Mexiko, Venezuela und Ecuador eine erste Makrozone, deren Zusammenhalt in



7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen 

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dem Gebiet zwischen Panama und Venezuela am stärksten ist und auch in Peru noch schwach zu spüren ist. Südlich schließt sich eine Zone an, die Bolivien, Paraguay und in geringerem Maße mal Peru, mal Chile umfasst, wobei Chile in mancherlei Hinsicht eher als eigenständige Zone zu bezeichnen ist. Und schließlich zeichnet sich eine Südzone ab, deren Zentrum der Río de la Plata ist, die aber im hochfrequenten Anglizismenwortschatz auch Bolivien, Paraguay und Chile umfasst. Auf der graphisch-morphologischen Ebene ist der Nord-Süd-Gegensatz hingegen auch nach Maßgabe der statistischen Analyse die einzig eindeutig erkennbare Tendenz. Denn nur die nördlichsten und südlichsten Varietäten gehören stets unterschiedlichen Zonen an. Vor allem Peru und Bolivien, aber auch Kolumbien und Panama ähneln mal ihren nördlichen, mal ihren südlichen Nachbarn.

7.2.2 Regionalanglizismen Um die durch die Anglizismen konstituierten überregionalen Varietäten auch qualitativ zu charakterisieren, wurde der Wortschatz isoliert, der für die vier anhand des Lehnwortschatzes identifizierten Zonen kennzeichnend ist.176 Dazu wurden die zu einer Zone gehörenden Länderinventare zusammengefasst und die Anglizismen herausgefiltert, die ausschließlich in diesem Gebiet vorkommen. Aufgrund des unterschiedlichen Umfangs der Länderkorpora schwankt auch die Anzahl dieser «Regionalanglizismen».177 Die regionsspezifischen Anglizismen­ inventare finden sich in Listenform im Anhang. Die Gegenüberstellung der Regionalanglizismen offenbart einige charakteristische Sachbereiche, deren regionaler Stellenwert bereits in Kap. 5.2 allgemein untersucht wurde. Die dort identifizierten Unterschiede können nun auf einzelne Lehnwörter zurückgeführt werden.So finden sich unter den ausschließlich im Gebiet zwischen Mexiko und Ecuador belegten Anglizismen zahlreiche Begrifflichkeiten aus der Sportart Baseball. Beispiele hierfür sind bateador, inning, catcher, pitcher, pitcheo, bullpen, strike, swing, jonronero, home2, softbol/sóftbol, dugout, no-hitter, beisbolero, pichar/pitchear und infielder. Diese Lexeme sind

176 Zugrundegelegte Einteilung: 1. «Norden» (MX, CR, PA, VZ, KO, EC), 2. «Zentralanden/ Chaco» (PE, BO, PY), 3. «Chile», 4. «Río de la Plata» (AR, UY). 177 Umfang des regionsspezifischen Anglizismenwortschatzes im Norden: n=1199; Zentral­ anden/Chaco: n=815; Chile: n=387; Río de la Plata: n=1238. Umfang des regionsspezifischen Anglizismenwortschatzes mit TF>1 im Norden: n=313, Zentral­ anden/Chaco: n=221; Chile: n=111; Río de la Plata: n=300 (siehe Anhang).

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 7 Areale Verbreitung der Anglizismen und Herausbildung regionaler Varietäten

in mindestens der Hälfte der zu dieser Regionalvarietät gehörenden Länder­ inventare belegt und zumeist hochfrequent, so dass es sich eindeutig um eine regionalspezifische Entlehnungstendenz handelt. Daneben sind auch andere Sportanglizismen wie ponchar, heat oder canyoning für die nördlichen Varietäten kennzeichnend, außerdem einige Anglizismen aus dem Bereich Kultur und Gesellschaft wie glamur oder body painting. Diese sind aber weitaus weniger charakteristisch als die Baseballterminologie, da sich verwandte Begriffe auch in anderen Regionen finden. In dem aus Peru, Bolivien und Paraguay bestehenden Gebiet ist kein derartig markanter Entlehnungsschwerpunkt erkennbar. Zu den häufigsten und am weitesten verbreiteten Anglizismen dieser Region gehören crac2, walk over und agroforestal und damit Entlehnungen aus ganz unterschiedlichen Sachbereichen. In Chile sind es vor allem Entlehnungen aus den Bereichen Finanzen, Unternehmen und Handel, die das Land von den benachbarten Varietäten abgrenzen. Beispiele sind retailer, peak, hold item list und utilities. Aber auch Rechtsbegriffe wie loophole, covenant oder fair use sind unter den häufigeren varietätenspezifischen Anglizismen. Als weitere wichtige Sachgebiete sind Sport (bote zodiac, esquí náutico, outdoor), Musik (thrash, line-up, metal fest) und Internet (eClass, rating online) zu nennen. Der Río de la Plata mit den Subvarietäten Argentinien und Uruguay zeichnet sich durch etliche Lehnwörter aus dem Bereich Landwirtschaft und Sport aus, die neben dem Bereich Kultur für das Gebiet kennzeichnend sind. Aus dem Fußball stammen drop, Champions (league), und ingoal; aus dem Rugby rugbier, line und scrum; dem Sachbereich Land- und Viehwirtschaft entstammen feedlot, feedlotero, farmer, trimming und dressing2. Der historisch bedingte britische Einfluss zeigt sich anhand der Rugbyterminologie, country2 (< country club) und – bezeichnenderweise – des Adjektivs british. Aus der Wirtschaft sind es vor allem Begriffe aus dem Aktien- und Warenhandel wie investment grade, clearing, tax free, repurchase agreement, overconfidence, free on board, real estate, freeshop und wall street, die nur in den uruguayischen und argentinischen Zeitungen vorkommen. Neben diesen inhaltlichen Schwerpunkten deutet der hohe Anteil unveränderter Graphien darauf hin, dass es sich bei den Regionalanglizismen in Chile und am Río de la Plata häufiger um Entlehnungen jüngeren Datums handelt, was besonders für zahlreiche Begrifflichkeiten aus Wirtschaft und Kultur gilt. Demgegenüber sind zahlreiche ältere, graphisch integrierte Anglizismen ausschließlich in den nördlicheren Varietäten belegt. Um diesen Eindruck zu überprüfen wäre eine Untersuchung der Erstentlehnungen notwendig, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht geleistet werden kann. So bleibt lediglich die Vermutung,



7.2 Herausbildung regionaler Varietäten durch Anglizismen 

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dass die südlichen Varietäten neue Begriffe aus dem Englischen schneller übernehmen, während der Norden in dieser Hinsicht zögerlicher ist. Angesichts der qualitativen Gegenüberstellung der Lehnwortinventare ist davon auszugehen, dass die durch die statistische Analyse festgestellten regionalen Varietäten zumindest teilweise durch unterschiedliche inhaltliche Entlehnungsschwerpunkte bedingt sind. Zwar betreffen diese qualitativen Unterschiede weder den gesamten Wortschatz, noch können sie in Gänze für die statistisch festgestellten Unterschiede verantwortlich gemacht werden. Dennoch sind sie als regionale Tendenzen eindeutig vorhanden.

8 Stilbücher: ein wirksames Mittel der Sprachvereinheitlichung? Da nun das Ausmaß der Differenzierung im hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatz und seine diatopische Staffelung bekannt sind, lässt sich auch das eingangs festgestellte Differenzierungspotenzial der Stilbücher empirisch überprüfen. Dazu werden die Ergebnisse der Stilbuchanalyse aus Kap. 3.2.2 mit den Anglizismeninventaren der argentinischen Nación und des ecuadorianischen Comercio verglichen. In Kap. 3.2.2 wurden die Stilbücher zweier im Korpus vertretener Zeitungen – der argentinischen Nación und des ecuadorianischen Comercio – auf ihre Haltung zu Anglizismen hin untersucht. Der Vergleich ergab, dass es Unterschiede sowohl in der Grundhaltung zu englischstämmigen Lehnwörtern als auch bei den konkreten Vorgaben zum Umgang mit ihnen gibt. So zeichnet sich das argentinische Stilbuch (MENAC) durch eine Orientierung am Sprachgebrauch im Erscheinungsland, die Akzeptanz von «sprachbereichernden» Lehnwörtern, die Forderung nach deren formaler Integration und einen weitgehenden Verzicht auf die graphische Markierung der Anglizismen aus. Die Stilrichtlinien der ecuadorianischen Zeitung (MECOM) verteidigen hingegen eine präskriptive Norm, verwahren sich generell gegen Anglizismen, untersagen explizit deren Anpassung an das spanische Sprachsystem und fordern eine generelle Kenntlichmachung der Anglizismen als systemfremde Elemente im Text. Zugleich wurde festgestellt, dass in beiden Stilbüchern ein Widerspruch zwischen diesen metasprachlich vorgetragenen Forderungen und dem Integrationsgrad der enthaltenen Beispielanglizismen besteht: Im MENAC werden Anglizismen zumeist in ihrer ausgangssprachlichen Form aufgeführt, im MECOM hingegen als Integrate, obwohl beide Stilbücher jeweils das Gegenteil fordern. Im Folgenden wird untersucht, inwieweit das tatsächlich in den Zeitungen veröffentlichte Sprachmaterial den in den Stilbüchern angegebenen Beispielen und ihrer jeweiligen Grundhaltung entspricht. Konkret sind dazu die Stilbuchvorgaben zur Zulässigkeit, zur sprachlichen Integration und typographischen Hervorhebung einzelner Anglizismen zu überprüfen. Anschließend ist zu untersuchen, ob sich die in metasprachlichen Kommentaren geäußerte Haltung der Stilbücher auch jenseits der explizit im Stilbuch genannten Lehnwörter in den Zeitungen niederschlägt. Auf dieser Grundlage lässt sich beurteilen, inwieweit die Stilbuchempfehlungen überhaupt eingehalten werden und inwiefern die beobachteten Unterschiede zwischen dem ecuadorianischen und dem argentinischen Anglizismeninventar durch die jeweiligen Stilbuchvorgaben bedingt sind. So lässt sich einerseits die Wirksamkeit der Stilbücher bei der Pflege des redakDOI 10.1515/9783110489736-008



8.1 Anspruch und Wirklichkeit: Befolgung konkreter Stilbuchvorgaben 

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tionseigenen, «produktspezifischen» Sprachstils ermessen; andererseits kann durch den Varietätenvergleich auch das tatsächliche Wirkungspotenzial der Stilbücher für panhispanische Nivellierungsbemühungen eingeschätzt werden.

8.1 Anspruch und Wirklichkeit: Befolgung konkreter Stilbuchvorgaben in La Nación und El Comercio Was die Verwendung der im MENAC explizit behandelten Anglizismen angeht, so findet sich etwa die Hälfte der im Wörterverzeichnis des Stilbuchs aufgeführten Anglizismen auch in der Zeitung. Häufig entsprechen die verwendeten Formen dabei den im Stilbuch genannten Beispielen. Es gibt aber auch zahlreiche Abweichungen von den Stilbuchempfehlungen, etwa wenn zu vermeidende Anglizismen dennoch verwendet werden. Zwar kann die einzige laut MENAC explizit untersagte Form faxes («No se admite») in der Tat nicht belegt werden; die zu vermeidenden Ausdrücke chequear, gay, off the record, rol und sponsor («Evítese») sind in AR NAC hingegen durchaus häufig anzutreffen. Im Korpus belegte Anglizismen, denen eigentlich spanische Ausdrücke vorgezogen werden sollten («Se prefiere»), sind camping, crack178 und ticket. Die Anglizismen, deren Gebrauch im Stilbuch auf eine bestimmte Rubrik bzw. ein Sachgebiet beschränkt wird, kommen wiederum tatsächlich nur in entsprechenden Zusammenhängen vor. Die ausgangssprachliche Graphie vieler MENAC-Wortlisteneinträge wird in La Nación häufig gewahrt. Die zuvor genannten Anglizismen kommen nur in der angeführten, meist ausgangssprachlichen Form und ohne jegliche Schreibungsvarianten vor, werden also ungeachtet ihrer eigentlichen Unzulässigkeit vollkommen einheitlich verwendet. Im Gegensatz dazu finden sich zu den laut Stilbuch zulässigen Anglizismen zahlreiche graphische Varianten: Neben best seller179 sind auch bestseller und best-seller jeweils einmal belegt, und choque wird um die weniger häufige Schreibung shock ergänzt. Diese kommt  – entgegen der Stilbuchanweisung  – auch außerhalb von entlehnten Komposita vor. Als Variante von film ist das seltenere filme belegt; das empfohlene slogan kommt neben eslógan und eslogan vor, von denen Letztere die häufigste Variante ist. Stress ist indes überhaupt nicht belegt; hier hat sich das Integrat estrés vollständig durchgesetzt. Wo sich das MENAC jedoch explizit für ausgangssprachliche Varianten ausspricht, kommen im Korpus tatsächlich nur diese vor: nylon, whisky und ticket

178 Crack erscheint in AR NAC nur mit der Bedeutung ‘außergewöhnlicher Sportler’. Crack2 und crack3 kommen in dieser Zeitung nicht vor. 179 Die jeweils erstgenannten Graphien sind laut Stilbuch korrekt.

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 8 Stilbücher: ein wirksames Mittel der Sprachvereinheitlichung?

sind belegt, náilon, güisqui und tiqué hingegen nicht. Auch die implizit geäußerte Empfehlung des MENAC zur Pluralbildung nach englischem Vorbild wird zumindest bei film/films eingehalten. Die anderen im Stilbuch genannten Beispielwörter kommen in der Zeitung gar nicht oder zumindest nicht im Plural vor. Bezüglich der typographischen Hervorhebung der Anglizismen sollen Anführungszeichen nicht gesetzt werden, wenn ein Wort nur in einer bestimmten Rubrik vorkommt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Wörter, die außerhalb ihrer ursprünglichen Rubrik verwendet werden, graphisch markiert werden sollen. Die im Korpus belegten Anglizismen werden allerdings nur in den allerwenigsten Fällen durch Anführungszeichen hervorgehoben: [S]e mostró en la televisión local con renovado look ‘afro’. [AR NAC] […] videojuegos basados en Evernote, del tipo ‘brain training’, para ejercitar la memoria. [AR NAC]

Etwas häufiger finden sich Kursivierungen als Mittel zur Hervorhebung: [L]os expertos en antiaging creen que pueden ayudar a mitigar los efectos […]. [AR NAC] Funcionaron muy bien los aparts y complejos de cabañas. [AR NAC] [T]ienen nuestra app para usarla de manera permanente. [AR NAC] […] más allá de la protagonista y la siempre badass Michelle Rodríguez. [AR NAC]

Eine graphische Hervorhebung erfolgt aber insgesamt nur bei einer kleinen Anzahl zumeist unangepasster Anglizismen, die oft nur eine geringe Tokenfrequenz aufweisen. Auch die Wortbedeutung wird lediglich bei einigen wenigen Anglizismen angegeben. Ein Verfahren hierzu ist die Paraphrasierung bzw. wörtliche Übersetzung nach der ersten Nennung: [P]uede tener algún bug (error de programación) que la haga seguir consumiendo en segundo plano […]. [AR NAC] ‘[C]orresponden a la participación de socios para un ‘cluster’ (sociedad) de ‘shale oil’ (hidrocarburo no convencional)’, según una declaración. [AR NAC] Como traductor me encuentro a menudo con palabras difíciles de traducir: por ejemplo, cope (‘lidiar satisfactoriamente’) o feedback (‘retroalimentación, información, respuesta’). [AR NAC]



8.1 Anspruch und Wirklichkeit: Befolgung konkreter Stilbuchvorgaben 

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¿Y qué está de moda? Mucho cat eye, es muy fuerte el rounded risky (redondeado arriesgado), como alternativa al clásico wayfarer y al aviador. [AR NAC]

Eine andere Möglichkeit ist die Bildung eines erläuternden Relativsatzes oder eines eingeschobenen Nebensatzes: Otras tiendas locales ofrecen un day spa, que incluye baño, servicio de peluquería y caramelos balanceados a toda hora. [AR NAC] El Distrito Audiovisual pretende ser lo que en economía se conoce como cluster, un conjunto de empresas geográficamente vecinas, interconectadas […]. [AR NAC]

Manchmal stehen auch beide Ausdrücke gleichberechtigt nebeneinander: El fracking o fracturación hidráulica es un método de extracción de gas subterráneo. [AR NAC]

Vereinzelt wird auch das englische Etymon zur Erläuterung angegeben: [E]l 115 va por a calle Chaoyang, que tiene […] más carriles especiales (dos más de cada lado) en el sector central (‘fast lane’) por donde van los trolleys. [AR NAC] 92 % de los consumidores […] dice confiar más en las recomendaciones de amigos y familiares y el boca en boca – conocido internacionalmente como word of mouth – que en las otras formas de publicidad en medios pagos. [AR NAC] [L]os argentinos siguen tratando de comprar dólares en este mercado aunque les cuesta un poco más que el ‘paralelo’ (blue) de su país. [AR NAC]

Diese Verfahren der Bedeutungserklärung werden insgesamt äußerst selten und nur bei niederfrequenten Anglizismen angewendet. Ihr Vorkommen in AR NAC ist mit den hier aufgeführten Beispielen schon nahezu vollständig abgedeckt. In den allermeisten Fällen werden die verwendeten Anglizismen nicht weiter erläutert. Auch broker und software, bei denen eine Bedeutungsangabe im Stilbuch explizit gefordert wird, sind inzwischen wohl so bekannt, dass darauf verzichtet wird. Insgesamt werden die konkreten Stilbuchvorgaben in dem in La Nación veröffentlichten Sprachmaterial also nur teilweise beachtet. Was die (Un-)Zulässigkeit einzelner Anglizismen angeht, so wird lediglich das kategorische Verbot («No se admite») befolgt, während alle zurückhaltender formulierten Empfehlungen ignoriert werden. Die Lehnwortintegration verläuft vor allem bei den zulässigen Anglizismen uneinheitlich und fördert vielfältige Formen zutage. Tendenziell werden dabei ausgangssprachliche Graphien bevorzugt. Die graphische Markierung der Anglizismen erfolgt entgegen den Stilbuchvorgaben nicht beim Rubrik-

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 8 Stilbücher: ein wirksames Mittel der Sprachvereinheitlichung?

wechsel, sondern dient vielmehr der Kenntlichmachung seltener Anglizismen. Genau wie die Erklärung der Wortbedeutung erfolgt sie aber nur in sehr wenigen Einzelfällen. Im Stilbuch des ecuadorianischen Comercio gibt es kein Wortverzeichnis. Konkrete Beispiele für Anglizismen finden sich nur in anderen thematischen Abschnitten. So werden bei den zu vermeidenden Ausdrücken sechs unzulässige Anglizismen zusammen mit spanischen Bezeichnungsalternativen angeführt. Davon finden sich zwei dennoch in der Zeitung, nämlich e-mail und set. Sonstige unzulässige Anglizismen werden im Stilbuch aufgrund seiner restriktiven Haltung nicht explizit genannt, so dass keine Überprüfung konkreter Vorgaben möglich ist. Die graphische Anpassung der Anglizismen soll laut MECOM unbedingt vermieden werden, um die Systemfremdheit der Lehnwörter deutlich zu machen. Die konkreten Beispiele laufen diesem Ziel jedoch häufig zuwider. So werden an einer Stelle laut DRAE zulässige Doppelschreibungen wie güisqui/whisky aufgeführt, von denen jedoch nur jeweils eine in der Zeitung verwendet werden soll. Bei der empfohlenen Form handelt es sich meistens um ein Integrat. Von den zwölf im Stilbuch genannten Anglizismen sind sieben im Korpus belegt. Davon entsprechen wiederum drei der empfohlenen Schreibung (fútbol, whisky und jazz). Bei pimpón/ping-pong und pony/poni tauchen jeweils beide Varianten auf, aufgrund der geringen Frequenz lässt sich hier aber keine Bevorzugung der einen oder anderen Form feststellen. Und statt coctel und desforestar werden die vom Stilbuch abgelehnten Formen cóctel und deforestar bevorzugt. Von den 31 Anglizismen, die im Stilbuch unter orthographischen Problemfällen aufgelistet sind, weichen im Zeitungskorpus etliche von der empfohlenen Schreibung ab oder haben graphische Varianten: Statt best seller findet sich best-seller; chárter existiert neben dem gleichhäufigen charter; eslogan wird durch slogan ergänzt; récord durch das wesentlich seltenere record. Statt sándwich wird sánduche verwendet und bei tráiler scheint die Graphie bedeutungsdifferenzierende Funktion zu haben: tráiler steht häufiger für den Fahrzeuganhänger, trailer eher für eine Filmvorschau. Was die morphologische Integration betrifft, so wird internet mal dem Maskulinum (n=2), häufiger aber dem empfohlenen Femininum zugeteilt (n=16). Tranvía ist wie im Stilbuch maskulin (n=1) und pijama kommt nur im Plural ohne erkennbares Genus vor. Die Stilbuchvorgaben werden also auch in EC COM nur teilweise befolgt. Die graphische Hervorhebung der Anglizismen im Text, die im ecuadorianischen Stilbuch bei allen systemfremden Elementen vorgeschrieben ist, erfolgt in EC COM tatsächlich deutlich häufiger als in AR NAC, jedoch keineswegs konse-



8.2 Wirksamkeit der Stilbuchvorgaben jenseits konkreter Beispiele 

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quent. Eine funktionale Differenzierung zwischen Kursivierung und Anführungszeichen, die vom Stilbuch gefordert wird, lässt sich ebenfalls nicht feststellen. Damit ist die Einhaltung der konkreten Stilbuchvorgaben auch im ecuadorianischen Comercio lückenhaft. Selbst von den Anglizismen, die laut Stilbuch explizit durch spanische Ausdrücke zu ersetzen sind, finden einige ihren Weg in die Zeitung. Das Gebot, Anglizismen in ihrer ursprünglichen Graphie zu verwenden – gegen das bereits im Stilbuch selbst mehrfach verstoßen wird – wird ebenfalls nur halbherzig beachtet. Das zeigen die zahlreichen Integrationsvarianten, die sich auch zu explizit genannten Anglizismen belegen lassen. Die graphische Markierung wiederum wird definitiv bedacht, erfolgt aber auch alles andere als konsequent. Die Umsetzung der konkreten Stilbuchvorgaben ist also in beiden exemplarisch untersuchten Zeitungen unvollkommen. Dennoch schlagen sich die Unterschiede zwischen beiden Stilbüchern im Umgang mit konkreten Anglizismen in den Zeitungen nieder. So entspricht die Bevorzugung ausgangssprachlicher Graphien in AR NAC der großen Anzahl ausgangssprachlicher Formen im Stilbuch dieser Zeitung. Auf der anderen Seite findet die häufige Nennung von graphisch angepassten Anglizismen im MECOM in der höheren Frequenz der entsprechenden Formen in El Comercio ihren Widerhall. Deutliche Unterschiede zwischen den Korpora, die auf unterschiedliche Stilbuchanweisungen zurückzuführen sind, sind auch bei der graphischen Markierung der Anglizismen erkennbar: In der argentinischen Zeitung werden nur wenige Anglizismen kursiviert oder in Anführungszeichen gesetzt (wenn auch nicht in den vorgeschriebenen Fällen). In der ecuadorianischen Zeitung werden die Lehnwörter dagegen viel häufiger als fremde Elemente kenntlich gemacht. Damit entspricht sie der vorgegebenen Linie einer generellen Markierung zwar nicht vollkommen, doch zumindest tendenziell.

8.2 Wirksamkeit der Stilbuchvorgaben jenseits konkreter Beispiele Wie sich gezeigt hat, werden die konkreten Vorgaben zur Zulässigkeit, Integration und Markierung der Anglizismen zwar inkonsequent, aber tendenziell im Sinne der Stilbücher umgesetzt. Dies ist insofern nicht verwunderlich, als die Journalisten bei diesen Wörtern im Zweifelsfall im Stilbuch nachschlagen können und eine konkrete Anweisung bzw. Wortform vorfinden. Entscheidend ist jedoch, inwieweit die Stilbücher die Beschaffenheit der Anglizismeninventare auch jenseits dieser konkreten Empfehlungen prägen, ob sich also die von ihnen vorgege-

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 8 Stilbücher: ein wirksames Mittel der Sprachvereinheitlichung?

benen Grundhaltungen auch im Anglizismenwortschatz insgesamt niederschlagen. Einen ersten Hinweis auf die Wirksamkeit der Stilbücher jenseits konkreter Beispielwörter bietet bereits der Umfang der beiden Anglizismeninventare. Mit 1.642 Types gehört La Nación zu den Zeitungen mit dem größten Anglizismeninventar, und auch die relative Anglizismenfrequenz ist mit 2,39 % aller Types vergleichsweise hoch (siehe Kap. 6.1.1). Mit 846 englischstämmigen Types (1,68 % aller Types) rangiert El Comercio mit Blick auf die Anglizismenanzahl im Mittelfeld. Der Anteil der Lehnwörter am Zeitungsvokabular liegt ebenfalls unter dem Durchschnitt. Die absolute und relative Frequenz der jeweiligen Anglizismeninventare korreliert also mit der propagierten Offenheit bzw. Ablehnung gegenüber Anglizismen im Allgemeinen: Größere Offenheit bedeutet mehr, strikte Ablehnung weniger Anglizismen in der Zeitung. Was die allgemeinen Aussagen zur Lehnwortintegration betrifft, so wurde bereits mehrfach auf die widersprüchlichen Aussagen beider Stilbücher verwiesen: MENAC fordert die Anpassung der fremden Wörter an das spanische Sprachsystem, führt aber im Glossar hauptsächlich nicht integrierte Anglizismen an; MECOM untersagt die graphische und morphologische Anpassung, nennt aber zahlreiche Integrate. Betrachtet man die tatsächlichen Verhältnisse in den beiden Länderkorpora, werden sowohl in Argentinien als auch in Ecuador eher die Beispiele als die metasprachlichen Aussagen befolgt: Das argentinische Teilkorpus hat mit 70,4 % den höchsten Anteil graphischer Transferenzen überhaupt; Ecuador gehört dagegen zu den Varietäten, in denen der Anteil ausgangssprachlicher Schreibungen am geringsten ist (57,0 %).180 Auch das Ausmaß der morphologischen Integration entspricht dem Grundton der Stilbücher: In Argentinien überwiegen bei der Pluralbildung der Anglizismen die Morphemtransferenzen. Das Teilkorpus weist zudem den höchsten Anteil nicht ZS-konformer Pluralbildungen im gesamten Untersuchungsgebiet auf. In Ecuador überwiegen dagegen solche Pluralbildungen, die dem spanischen Sprachsystem entsprechen (siehe Abb. 45). Die graphische Markierung der Anglizismen spielt in beiden Zeitungskorpora eine randständige Rolle, wobei die Systemfremdheit der Anglizismen im ecuadorianischen Comercio deutlich häufiger kenntlich gemacht wird als in der argentinischen Nación. Auch in dieser Hinsicht schlagen sich die unterschiedlichen Stilbuchanweisungen also in den Zeitungen nieder.

180 Unter den häufigsten 200 Anglizismen ist die Diskrepanz mit 58 % (AR NAC) bzw. 43 % Transferenzen (EC COM) sogar noch deutlicher. Zum Verhältnis ZS-konformer und nicht konformer Schreibungen in beiden Varietäten siehe Abb. 33.



8.2 Wirksamkeit der Stilbuchvorgaben jenseits konkreter Beispiele 

 437

Gewisse Unterschiede zwischen den Anglizismeninventaren beider Zeitungen lassen sich also auch jenseits konkreter Beispiele auf unterschiedliche zugrundeliegende Stilbuchhaltungen zurückführen. Dass bereits zwei willkürlich ausgewählte Stilbücher derartige Unterschiede aufweisen, die sich unmittelbar und mittelbar in den jeweiligen Zeitungen niederschlagen, verdeutlicht die wichtige Rolle, die die Stilbücher für die diatopische Differenzierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes spielen. Es lässt aber auch erahnen, welch zentrale Rolle vereinheitlichte Stilbücher für die Nivellierung des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes haben könnten und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssten, damit sie ihre Wirkung voll entfalten können. Zum einen hat sich mehrfach gezeigt, dass unpräzise oder gar widersprüchliche Aussagen zu einer größeren Vielfalt resultierender Formen führen, da sie die praktische Nutzbarkeit der Stilbücher im Redaktionsalltag beeinträchtigen. Zum anderen wurde nachgewiesen, dass konkrete Beispielwörter eine weitaus größere nachweisbare Wirkung haben als metasprachliche Ausführungen zum Thema Anglizismen. Zwar schlägt sich eine generelle Offenheit gegenüber Lehnwörtern nachweislich positiv auf Anzahl und relative Frequenz der verwendeten Anglizismen nieder, während eine ablehnende Haltung die Anglizismenadoption bis zu einem gewissen Grad einhegen kann. Metasprachliche Aussagen zur Integration oder zur typographischen Markierung der Lehnwörter werden allerdings kaum beachtet. Viel eindeutiger lässt sich dagegen die Reproduktion der in den Stilbüchern enthaltenen Beispielanglizismen belegen. Das gewünschte Ausmaß an sprachlicher Integration, das sich aus diesen Beispielen ableiten lässt, wird zudem – trotz gegenteiliger Aussagen – auch auf andere Anglizismen übertragen. Eine umsichtige Wahl der Beispielanglizismen hat also ein viel größeres Wirkungspotenzial für den Sprachgebrauch der Zeitungen als Ausführungen zur eigenen Haltung in der Anglizismenfrage – selbst wenn diese für die Außendarstellung der Zeitungen durchaus relevant sein mögen. Sollten also die panhispanischen Vereinheitlichungsbestrebungen weiterverfolgt werden, müssten zuerst die inneren Widersprüche der Stilbücher beseitigt werden, bevor die internationale Koordination in Angriff genommen werden kann. Doch auch mithilfe konkreter und konsequenter Vorgaben können die Stilbücher die starke Variation im Lehnwortschatz und das damit verbundene Differenzierungspotenzial wohl nicht gänzlich verhindern. Denn die redaktionelle Arbeit bietet ausreichend Raum für individuelle Entscheidungen der Sprachproduzenten, was die Verständlichkeit und die korrekte Form der Anglizismen angeht. Und auch die Stilbücher lassen den Journalisten mitunter einen Entscheidungsspielraum, gebräuchliche Anglizismen zu verwenden, selbst wenn sie mit der redaktionellen Grundhaltung eigentlich unvereinbar sind.

438 

 8 Stilbücher: ein wirksames Mittel der Sprachvereinheitlichung?

Zudem ist der Konflikt zwischen externem und internem Nivellierungsan­ spruch der Stilbücher ein nicht zu unterschätzendes Hindernis auf dem Weg zu effektiven, panhispanischen Stilrichtlinien. Denn einerseits will man seitens der Redaktionen zur Einheit des Spanischen insgesamt beitragen, da man sich als Hüter der sprachlichen Einheit der gesamten Hispanidad sieht. Andererseits will man einen einheitlichen Redaktionsstil pflegen, der für die Leser verständlich ist und einen Wiedererkennungswert besitzt. Selbst wenn die Offenheit gegenüber lokal etablierten Ausdrücken mit Blick auf die Leserbindung im Verbreitungsgebiet einer Zeitung sinnvoll sein mag, läuft sie doch dem erklärten Ziel der Sprachvereinheitlichung jenseits dieses Gebiets zuwider. Man müsste sich in den Redaktionen also damit abfinden, dass ein gemeinsames Stilbuch für alle spanischsprachigen Massenmedien nur auf Kosten des eigenen, charakteristischen Sprachstils und somit der Leserbindung denkbar ist. Ob die Zeitungen bereit sind, diesen Preis zu zahlen, ist fraglich.

9 Schlussbetrachtung Zu Beginn dieser Untersuchung wurde die Frage nach der Zukunft und dem Zusammenhalt des hispanoamerikanischen Sprachraums mit dem wachsenden Einfluss des Englischen in Verbindung gebracht, der sich in besonderem Maße in der Tagespresse zeigt. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, ob die Adoption und die Integration englischstämmiger Lexik in einer weitgehend nivellierten Varietät wie der Sprache großer Tageszeitungen zu einer merklichen diatopischen Differenzierung führen oder ob sie eher bestehende Gemeinsamkeiten verstärken. Der Forschungsüberblick zeichnete ein lückenhaftes, teils widersprüchliches Bild, was vor allem auf die geringe Vergleichbarkeit der zahlreichen Einzelstudien untereinander und weiße Flecken auf der Landkarte der hispanistischen Anglizismenforschung zurückzuführen ist. In Kapitel 2 zeigte sich, dass etablierte Klassifikationen sprachlichen Lehnguts angesichts des enormen Variantenreichtums im Korpus an ihre Grenzen stoßen. Um der Prozesshaftigkeit der Lehnwortintegration als möglichem Differenzierungsfaktor Rechnung zu tragen, wurde die von Esme Winter-Froemel eingeführte Klassifikation, die diachrone Veränderungen von Lehnwörtern und Konformität mit verschiedenen Ebenen des zielsprachlichen Sprachsystems voneinander trennt, anhand des Korpusmaterials überprüft und weiterentwickelt. Die Lehnwortintegration wurde weiter untergliedert in die Bereiche Graphie, Flexion und Wortbildung. Der Blick auf die zahlreichen Integrationsvarianten zeigte, dass die Lehnwortintegration weitaus weniger eindeutig und zielgerichtet verläuft als oft angenommen wird. Als wichtige Faktoren der Variantenbildung wurden der Verlauf der sprachlichen Assimilation, die Variation in der Ausgangssprache und das Medium, in dem Entlehnung, Adoption und Integration stattfinden, identifiziert und beschrieben. Da es sich bei der Zeitungssprache um eine mediale Varietät des Spanischen handelt, wurde in Kapitel 3 auf die allgemein medialen und spezifisch hispano­ amerikanischen Merkmale der Zeitungskommunikation eingegangen. Dabei zeigte sich, dass zahlreiche inhaltliche und formale Eigenschaften der Zeitung im Allgemeinen und der Onlinezeitung in Besonderen die Entlehnung und die Verbreitung von Lehnwörtern begünstigen. Im Prozess der Nachrichtenproduktion fungieren die Zeitungen geradezu als Katalysatoren des Sprachwandels und der Neologismenbildung, da sie in großem Maße vom internationalen Nachrichtenmarkt abhängen und Sprachmaterial von diesem übernehmen. Dabei bewegen sie sich unter ständigem Zeitdruck in einem Spannungsfeld zwischen der Pflege eines redaktionseigenen Stils und der Wahrung panhispanischer Interkomprehensibilität, was zu einer beträchtlichen Ausdrucksvielfalt führt und die Verwendung von Anglizismen begünstigt. Die Merkmale der OnlinekommunikaDOI 10.1515/9783110489736-009

440 

 9 Schlussbetrachtung

tion verstärken diese Tendenz zusätzlich. Eine besondere Rolle bei der sprachlichen Gestaltung der Zeitungen und gerade auch beim Umgang mit sprachlicher Fremdheit spielen die sogenannten Stilbücher, von denen zwei exemplarisch untersucht wurden. Hier konnten erhebliche Unterschiede in Grundhaltung und konkreten Anweisungen zum Umgang mit Anglizismen festgestellt werden – eine mögliche Ursache für eine geleitete Differenzierung des in den Zeitungen verwendeten Lehnwortschatzes. Nach der Charakterisierung des hispanoamerikanischen Zeitungsmarkts, der Einordnung der untersuchten Zeitungen und der Methode der Korpuserstellung begann in Kapitel 4 die empirische Untersuchung von Anglizismenadoption und -integration. Diese sollte die Verhältnisse im Gesamtkorpus klären und zugleich die Untersuchungskategorien für den anschließenden Varietätenvergleich isolieren. Datengrundlage war das aus zwölf Länderkorpora mit jeweils zwei Zeitungstiteln bestehende, insgesamt 391.439 Types (davon 7.441 Anglizismen) und 89.361.813 Tokens (davon 162.311 Anglizismen) umfassende Gesamtkorpus. Die Analyse des hispanoamerikanischen Anglizismenwortschatzes ergab, dass die quantitative Bedeutung der Anglizismen im Wortschatz mit 1,90 % relativ gering ist. Im deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel ist er mit 5,80 % gut dreimal so groß (Onysko 2007, 114), während Schätzungen für die romanischen Sprachen insgesamt von einem Anteil von ca. 3 % ausgehen (Schweickard 1998, 301). Von einer «Invasion» englischstämmiger Lexik kann also zumindest in den Zeitungen  – die dafür als besonders anfällig gelten  – keine Rede sein. Auch zeigen sich keine ungewöhnlichen Tendenzen wie etwa die vermehrte Übernahme schwer entlehnbarer Wortklassen, häufiges Code-Switching oder das Eindringen der Anglizismen in die vom spanischen Erbwortschatz beherrschten Lebens- und Sachbereiche. Die Analyse der sprachlichen Integration der Anglizismen konnte zeigen, dass in vielerlei Hinsicht eine deutliche Tendenz zur Bewahrung ausgangssprachlicher Elemente besteht. So wird nur jeder vierte Anglizismus überhaupt an das spanische Schriftsystem angepasst. Der Anteil der vollständig an das Spanische angepassten Schreibungen ist mit 15 % sogar noch geringer, wobei es deutliche Unterschiede zwischen den Wortklassen gibt: Verben werden graphisch fast immer integriert, während nur jedes zweite Adjektiv und sogar nur jedes fünfte Substantiv hispanisiert wird. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass beinahe die Hälfte aller Anglizismen extrem selten bzw. so jungen Datums ist, dass von einer bereits erfolgten sprachlichen Integration ohnehin nicht auszugehen ist. Vergleicht man diese Zahlen mit dem Befund von Jacobi, die bei spanischen Übersetzungen angloamerikanischer Romanbestseller einen Anteil graphischer Integrate von 18,6 % feststellt (Jacobi 2011, 63), so unterscheidet sich das in den Zeitungen festgestellte Ausmaß der graphischen Assimilation davon

9 Schlussbetrachtung 

 441

kaum. Von den 200 häufigsten Anglizismen im Korpus ist dagegen fast die Hälfte so stark an das Spanische angepasst, dass sie nach formalen Kriterien nicht mehr vom spanischen Erbwortschatz zu unterscheiden ist. Somit dürfte den Lesern der fremde Ursprung eines wesentlichen Teils der bei der täglichen Zeitungslektüre anzutreffenden Anglizismen verborgen bleiben.181 Bei der flexionsmorphologischen Integration gilt im Bereich der Genusattribution auch für das lateinamerikanische Spanisch die klare Dominanz des Maskulinums; das Femininum kommt in nur sechs Prozent der substantivischen Anglizismen vor. Bei einem kleinen Teil der Substantive führt die Befolgung unterschiedlicher Prinzipien der Genusattribution überdies zu einem Nebeneinander von maskulinem und femininem Genus. Bei der Pluralbildung dominiert wie auf der Ebene der Graphie das unverändert übernommene Sprachgut: Nur 34 % aller Pluralbildungen entsprechen der spanischen Morphotaktik, wobei selbst graphisch assimilierte Anglizismen nicht grundsätzlich entsprechend der spanischen Morphologie pluralisiert werden, sondern teilweise ihre «englischen» Pluralallomorphe konservieren. Genau wie die syntaktische Behandlung englischer Pluralformen als vermeintlicher Singular deutet dies auf eine gewisse Unsicherheit bei der grammatikalischen Analyse entlehnter Lexeme hin. Zudem birgt die Herausbildung konkurrierender Pluralformen ein beträchtliches Differenzierungspotenzial. 11 % der entlehnten Substantive kommen mit mehreren Pluralallomorphen vor. Des Weiteren besteht eine Tendenz zur Pluralvermeidung, denn 7 % der englischstämmigen Substantive werden mit dem Nullallomorph pluralisiert. Dies könnte die Bedeutung des Nullplurals für die spanische Sprachnorm  – in der er derzeit eine randständige Rolle spielt  – auf lange Sicht verstärken. Auf der Ebene der Wortbildung können etwa 16 % der Anglizismen als sprachlich integriert gelten, wobei der Wert bei den Adjektiven deutlich höher, bei den Substantiven etwas niedriger liegt. Damit ist die Anpassung an das Spanische mittels Wortbildung ähnlich stark ausgeprägt wie im Bereich der Graphie. Im Vergleich mit dem europäischen Spanisch ist die Integrationsleistung des lateinamerikanischen Spanisch mit Blick auf die Wortbildungsmorphologie sogar größer: Jacobi stellt bei spanischen Übersetzungen englischer Bestsellerromane einen Anteil wortbildungsmorphologischer Integrate von nur 8,3 % fest (Jacobi 2011,

181 Diese Vermutung bestätigen die Ergebnisse einer nicht repräsentativen Feldstudie, die der Verfasser in Argentinien und Paraguay durchgeführt hat. Dabei wurde festgestellt, dass die Sprecher den fremden Ursprung von Anglizismen vor allem dann erkennen, wenn sie formale Fremdheitsmerkmale aufweisen.

442 

 9 Schlussbetrachtung

63). In qualitativer Hinsicht dominieren hispanisierende Wortbildungsverfahren wie Derivation, Hybridisierung und strukturelle Anpassungen, die einen Abbau systemfremder Elemente mit sich bringen, deutlich. Lehnsuffigierungen und die Bildung autochthoner Komposita aus fremdem Sprachmaterial sind demgegenüber nur selten anzutreffen, was auch auf der Ebene des konkreten Textes gilt. Der anschließende Vergleich der zwölf Länderkorpora offenbarte zunächst große Ähnlichkeiten zwischen den untersuchten Varietäten. Eine erste wichtige Gemeinsamkeit aller Varietäten ist die Tatsache, dass die englischstämmige Lexik nirgendwo mehr als drei Prozent des Wortschatzes ausmacht. Auch die Rangfolge der am stärksten vom englischen Einfluss betroffenen Sachgebiete ist überall gleich. Am deutlichsten ist dieser Einfluss im Bereich Kultur und Gesellschaft zu spüren, gefolgt vom Technikvokabular und der Sportterminologie. Die betroffenen Wortarten sind ebenfalls überall ähnlich gewichtet. Die vergleichende Analyse der graphischen Integration der Anglizismen ergab, dass graphisch unveränderte, nicht ZS-konforme Transferenzen gegenüber den ZS-konformen Integraten in sämtlichen Varietäten überwiegen. Dass die Transferenzen Widersprüche zur Graphotaktik und den Graphem-PhonemKorrespondenzregeln des Spanischen darstellen, wird überall in Kauf genommen. Dafür sind die Integrate im hochfrequenten Teil des Anglizismenwortschatzes flächendeckend stärker vertreten und auch auf der Textebene häufiger. Auch bei den Anglizismen, die im Zuge ihrer Integration graphische Varianten hervorgebracht haben, ist immer mindestens eine Schreibungsvariante im gesamten Untersuchungsgebiet bekannt. Dass diese in den meisten Fällen ein partielles Integrat ist, zeugt von einer ähnlichen Integrationspraxis in allen Varietäten. Auch die vergleichende Untersuchung der Flexionsmorphologie der Anglizismen offenbarte grundlegende Gemeinsamkeiten der untersuchten Varietäten. So betrifft die Genusvariation überall nur einen sehr kleinen Teil der Anglizismen. Pluralvariierende Anglizismen sind zwar insgesamt häufiger, auch hier gibt es aber keine gravierenden Frequenzunterschiede zwischen den Varietäten. Gleiches gilt für den Anteil endungsvariierender Verben. Die flexionsmorphologische Integration ist daher eine der insgesamt eher nivellierenden Facetten der englischstämmigen Lexik. Die bei der graphischen und flexionsmorphologischen Integration festgestellte Bevorzugung von unveränderten, nicht ZS-konformen Transferenzen kennzeichnet auch die Wortbildung, denn nur bei weniger als einem Viertel der Anglizismen eines jeden Landes kommen überhaupt Wortbildungsverfahren des Spanischen zur Anwendung. Davon ist wiederum die Derivation in allen hispanoamerikanischen Varietäten das produktivste Verfahren. Neben den grundlegenden Gemeinsamkeiten, die in allen untersuchten Aspekten der hispanoamerikanischen Anglizismen festgestellt wurden, gibt es

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immer wieder auch deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Varietäten. So ist der Anteil englischstämmiger Lexeme zwar in allen Ländern gering, mancherorts aber doppelt so hoch wie anderswo. Am höchsten ist er eindeutig in Chile, Argentinien und Uruguay, wo er in allen untersuchten Zeitungen über zwei Prozent liegt. Was die von den Entlehnungen betroffenen Sachgebiete angeht, so sind Anglizismen aus dem Bereich Kultur und Gesellschaft in den Ländern des Cono Sur sowie in Peru und Ecuador besonders häufig. Englischstämmiges Technik- und Sportvokabular ist dagegen im Norden, besonders in dem Gebiet zwischen Mexiko und Venezuela überproportional stark vertreten. Diatopische Unterschiede können auch bei den vom englischen Einfluss betroffenen Wortklassen festgestellt werden, von denen die unter den Substantiven am deutlichsten sind: Sie sind auf der Textebene in Costa Rica und Kolumbien am stärksten vertreten, am seltensten sind sie in Argentinien und Uruguay. Chile ähnelt den Nordländern in dieser Hinsicht stärker als seinen geographischen Nachbarn. Diese setzen sich außerdem durch eine besonders geringe Wiederholungsrate der Substantivanglizismen vom restlichen Untersuchungsgebiet ab. Englischstämmige Adjektive finden sich tendenziell eher im Süden als im Norden. Verben sind im Süden etwas seltener, die diatopischen Unterschiede sind hier allerdings äußerst gering. Denn je geringer die quantitative Bedeutung einer Wortart insgesamt ist, desto geringer fallen natürlich auch die geographischen Unterschiede aus. Bei den übrigen Wortklassen sind sie im Einzelnen nicht messbar, diese finden sich aber zusammengenommen häufiger im Süden. Der anhand der zahlreichen Einzelfälle erkennbare Nord-Süd-Gegensatz konnte durch Korrelationsanalysen bestätigt und präzisiert werden. Durch den Vergleich der den Teilkorpora zugrundeliegenden englischen Ursprungswörter lassen sich beispielsweise drei geographische Zonen erkennen. Dies sind zum einen sämtliche Varietäten zwischen Mexiko, Venezuela und Peru; zweitens Chile, Bolivien und Paraguay und drittens Argentinien und Uruguay. Diese drei Gebiete unterscheiden sich durch die Auswahl des entlehnten Ausgangsmaterials voneinander. Der Vergleich der Lehnwortinventare wiederum bestätigt diese Beobachtung, wobei sich hier jedoch Chile als eigenständige Zone charakterisieren lässt. Argentinien und Uruguay vereint mit Blick auf sprachliches Ausgangsmaterial und Lehnwörter vor allem die Abgrenzung vom Restgebiet, weniger die Übereinstimmungen untereinander. Lässt man die vielen seltenen Anglizismen außer Acht, ergibt sich dasselbe Bild, wobei Argentinien und Uruguay sich nun auch untereinander ähneln. Die Eigenständigkeit dieser beiden Varietäten entsteht folglich durch die große Anzahl an seltenen Anglizismen. Der hochfrequente Lehnwortschatz wiederum ergibt ein etwa anders Bild, denn hier bestehen die größten Ähnlichkeiten (1) zwischen Cono Sur und Chaco, (2) zwischen Peru, Ecuador und Kolumbien sowie (3) zwischen den übrigen Varietäten – eine etwas

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 9 Schlussbetrachtung

anders gestaffelte Dreiteilung des Varietätenraums. Vergleicht man die geographische Zonierung der Etyma- und Anglizismeninventare, lässt sich außerdem feststellen, dass die Unterschiede im Zufluss englischstämmiger Lexik in den aufnehmenden Varietäten nicht eingeebnet werden; die diatopische Staffelung ähnelt sich auffallend. Mit der zonenspezifischen Beeinflussung durch englischstämmige Lexik geht also nachweislich ein zonenspezifischer Anglizismenwortschatz einher. Auch die sprachliche Integration der Anglizismen führt zu diatopischen Unterschieden. So ist die allgemein beobachtete Tendenz zur Konservierung graphischer Transferenzen im Süden des Untersuchungsgebiets am stärksten ausgeprägt und betrifft dort selbst die hochfrequenten Anglizismen. Auch auf der Textebene werden Verstöße gegen die Graphotaktik und die Graphem-PhonemKorrespondenzregeln in diesem Gebiet eher toleriert und konserviert. Es konnte nachgewiesen werden, dass dieser Zustand nicht etwa durch einzelne, regional produktivere Integrationsverfahren hervorgerufen wird, sondern eine generelle Tendenz der südlichen Varietäten des lateinamerikanischen Spanisch darstellt, die sich bei allen Aspekten der Lehnwortintegration zeigt. Und wenngleich die Analyse der Distribution spezifischer graphischer Varianten ergab, dass grundsätzlich eine Variante gesamthispanoamerikanisch verbreitet ist, sind die sekundären Schreibungsvarianten ein diatopisches Unterscheidungsmerkmal: Denn im Norden sind sie eher Integrate, im Süden eher Transferenzen. Die Südgrenze Ecuadors bildet den Ergebnissen der Korrelationsanalyse zufolge eine Trennlinie zwischen den beiden Regionen. Die Untersuchung genusvariierender Anglizismen offenbarte vor dem Hintergrund einer generell sehr einheitlich verlaufenden Genusattribution ebenfalls diatopische Unterschiede durch Genusvariation. So ist die Verwendung ein und desselben Anglizismus mit zwei gegensätzlichen Genera ein eher im Süden anzutreffendes Phänomen. Häufig sind die Genusvarianten aber auch komplementär im Varietätenraum verteilt, wobei meistens ein Zusammenhang zwischen der geographischen Lage und der Verwendung der einen oder anderen Genusvariante besteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Varietät die Genusvariante anzutreffen ist, die in benachbarten Varietäten ebenfalls vorherrscht, ist erwiesenermaßen größer, als dass ein abweichendes Genus verwendet wird. Die stärksten Affinitäten bestehen in dieser Hinsicht zwischen Kolumbien und Panama, Panama und Mexiko sowie im Süden zwischen Argentinien und Peru. Die Korrelationsanalyse deutet auf die Herausbildung zweier Regionen hin, die sich in der Wahl der Genusvarianten untereinander ähneln. Trennlinie ist hier ebenfalls die Südgrenze Ecuadors. Die Analyse der Pluralformen ergab im geographischen Vergleich neben den erwähnten Gemeinsamkeiten, dass sich der Cono Sur durch eine Bevorzugung

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von Morphemtransferenzen und eine etwas häufigere Koexistenz mehrerer Pluralformen auszeichnet, während die nördlichen Varietäten eher der spanischen Morphologie folgen und die Genusvariation hier tendenziell geringer ist. Die Distribution der Pluralvarianten einzelner Anglizismen zeigte abermals, dass die komplementäre Verteilung von Varianten im Raum häufiger ist als deren freie Variation. In der Wahl der jeweiligen Varianten ähneln sich Cono Sur, Paraguay und Peru untereinander am stärksten, während Bolivien und die nördlichen Varietäten ihrerseits Übereinstimmungen aufweisen. Die wenigen endungsvariierenden Verben sind diatopisch eindeutig differenziert, es ähneln sich aber auch weit voneinander entfernte Varietäten. Der Vergleich der Länderinventare offenbart hier zwar vollkommene Übereinstimmungen zwischen den Cono-Sur- und Chaco-Varietäten; es gibt aber auch Ähnlichkeiten mit Panama und Kolumbien. Schließlich förderte auch die Analyse der anglizismenbasierten Wortbildung einen Nord-Süd-Gegensatz zutage, da im Norden aus den Lehnwörtern häufiger hispanisierte Wörter abgeleitet, zusammengesetzt oder anderweitig gebildet werden, während im Süden der Anteil morphologisch unveränderter Anglizismen größer ist. Dass diese geographische Tendenz in gleicher Weise für den hochfrequenten Teil des Anglizismeninventars gilt, deutet darauf hin, dass die Unterschiede weder durch häufigen Lehnwortgebrauch noch mit zunehmender Verweildauer des Lehnworts in der aufnehmenden Varietät abgebaut werden. Was die einzelnen Wortbildungsverfahren angeht, so wurden ebenfalls regionale Unterschiede festgestellt, die auf einen Nord-Süd-Gegensatz hindeuten. So ist die relative Bedeutung der Derivation im Norden, die der Komposition im Süden größer. Des Weiteren zeichnet sich besonders das argentinische Korpus durch eine gewisse Präsenz von Lehnaffigierungen aus, die ansonsten äußerst selten sind. Auch die wortbildungsmorphologischen Varianten sind schließlich zu den Faktoren zu zählen, die den hispanoamerikanischen Anglizismus intern differenzieren. Zum einen ist das Ausmaß der Variation im Süden größer; zum anderen gibt es bei der Verteilung komplementär distribuierter Varianten im Süden häufiger Abweichungen von der dominanten Form. Die Korrelationsanalyse offenbarte bei der Wahl einzelner Wortbildungsvarianten gewisse Ähnlichkeiten innerhalb des Cono Sur sowie unter den Varietäten des gesamten Restgebiets. Somit lässt sich als wichtigstes Ergebnis der vorliegenden Untersuchung festhalten, dass die Adoption und die Integration englischstämmiger Lexik durch die großen Tageszeitungen neben der Schaffung grundlegender Gemeinsamkeiten durchaus zu einer Differenzierung des Varietätenraums führen. Die entstehenden Unterschiede sind dabei nicht etwa ordnungslos im Sprachraum verteilt; vielmehr gibt es Hinweise auf die Herausbildung mehrerer geographischer Zonen, die teils kleinteiliger sind als der allgegenwärtige Nord-Süd-Gegensatz vermu-

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 9 Schlussbetrachtung

ten ließe. Dieser bleibt aber nach wie vor die am deutlichsten und häufigsten zu erkennende geographische Tendenz. Die Gesamtzahl und die genaue Zusammensetzung der Zonen, die sich durch die Übernahme und sprachliche Integration englischstämmiger Lexik ergeben, unterscheiden sich je nach Gewichtung der Untersuchungskategorien. Legt man die zwölf vollständigen Anglizismeninventare zugrunde – die alle anderen Vergleichsvariablen enthalten –, sind die vier Großvarietäten Norden, Peru/Chaco, Río de la Plata und Chile zu nennen. Bei diesen vier Zonen handelt es sich allerdings nicht um diskrete Gebiete. Wie immer wieder deutlich wurde, gibt es sowohl bei der Übernahme als auch bei der sprachlichen Integration der Anglizismen fast immer auch Gemeinsamkeiten zwischen allen Varietäten – nur sind diese nicht überall gleich stark. Erst die Korrelationsanalysen geben verlässlichere Auskunft über das Gesamtbild, das aus dem komplexen Zusammenspiel von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den zwölf Lehnwortinventaren entsteht. Da aber auch der Übereinstimmungsgrad zwischen Varietäten ein graduelles – kein absolutes – Unterscheidungskriterium ist, lassen sich innerhalb der genannten Zonen bzw. zwischen mehreren Zonen wiederum sekundäre Bündelungen feststellen, deren Abgrenzung von den übergeordneten Zonen eine Ermessensfrage ist. Die identifizierten Zonen sind also in jedem Fall als Tendenzen aufzufassen. Mit diesem Ergebnis lässt sich die eingangs zitierte Aussage Rosenblats, die bestehenden Divergenzen im Spanischen seien angesichts der Gemeinsamkeiten lediglich «kleine Wellen auf einem riesigen Ozean», insofern auch für die englischstämmige Lexik im lateinamerikanischen Spanisch bestätigen, als es auch hier weitreichende Gemeinsamkeiten zwischen allen Varietäten gibt. Betrachtet man die areale Verbreitung des Anglizismenwortschatzes (Kap. 7.1), so scheint zwar auf den ersten Blick eher das Gegenteil der Fall zu sein. Um es mit Rosenblat zu sagen, handelt es sich hier um ein Meer voller Untiefen und Strömungen. Entscheidend ist aber, dass es einen hochfrequenten, alle Varietäten einenden Anglizismenwortschatz gibt. Dieser sorgt – um im sprachlichen Bild zu bleiben – gewissermaßen für ruhiges Fahrwasser an der Meeresoberfläche. Und in der Tat ist die überwältigende Mehrheit der 200 am häufigsten in den Zeitungen anzutreffenden Anglizismen  – die ihrerseits knapp 80 % aller englischstämmigen Textwörter stellen – in allen untersuchten Varietäten bekannt. Unter Berücksichtigung des Frequenzkriteriums überwiegen also tatsächlich die Gemeinsamkeiten, während der Wortschatz insgesamt diatopisch sehr stark differenziert ist. Auch Günter Haensch muss daher beigepflichtet werden, wenn er feststellt, dass «los préstamos, calcos y demás influencias del léxico de otras lenguas son un factor importante de diferenciación del léxico español de los distintos países hispanoamericanos […]» (Haensch 1995, 219). Dass der Anglizismus dabei «seine eigene Sprachgeographie» aufweist (Haensch 2005, 251; Übersetzung d. Verf.),

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kann unter Verweis auf deren genaue Beschaffenheit nun ebenfalls bestätigt werden. Ebendiese Diatopik des Anglizismus hält zudem einige Überraschungen bereit. So widerlegt die im Laufe dieser Untersuchung immer wieder festgestellte Sonderstellung des Cono Sur die Annahme, die geographische Nähe zum englischen Sprachraum sei für eine erhöhte Anglizismenfrequenz und eine schwache sprachliche Integration ausschlaggebend. Das Gegenteil ist bei den untersuchten Zeitungen der Fall, denn Anglizismen und die Bewahrung ihrer ausgangssprachlichen Form sind in den USA-nahen Varietäten auffallend selten. Für diesen scheinbaren Widerspruch kommen mehrere Ursachen in Betracht: Der Blick auf die Kommunikationsbedingungen sowie die formalen und inhaltlichen Merkmale der Zeitungen  – ganz besonders die der Onlinezeitungen – legt nahe, dass neue Kommunikationskanäle den physischen Raum als Sprachkontaktvariable abgelöst haben. Möglicherweise sind die Zeitungen aus Chile, Uruguay und Argentinien stärker mit dem internationalen, vom Englischen dominierten Nachrichtenmarkt vernetzt und so dem Zustrom von Anglizismen stärker ausgesetzt. Um diese Vermutung zu überprüfen, wäre es lohnenswert, den Weg einzelner Agenturmeldungen in die Zeitungen und die dabei vorgenommenen sprachlichen Veränderungen zu verfolgen. Eine solche Untersuchung könnte auch die Bedeutung regionaler Medienzentren für die innerhispanische Verbreitung von Anglizismen erhellen.182 Schließlich kommen auch regionale Verbreitungszentren als Ursache für die festgestellten regionalen Unterschiede der Anglizismenadoption und -integration in Betracht. Es könnte andererseits auch Raúl Ávila Recht haben, der von einer durch die Nähe zu den USA begründeten Abwehrhaltung der Mexikaner gegenüber dem Englischen spricht (Ávila 1995, 121s.). In diesem Zusammenhang wäre eine vergleichende Analyse weiterer Stilbücher interessant, um inneramerikanische Unterschiede im Anglizismendiskurs zu erkunden und zu prüfen, ob der geringe Anglizismenanteil nord- und mittelamerikanischer Varietäten mit einer ablehnenden Haltung der dortigen Stilbücher korreliert. Dass die Stilbücher den Anglizismengebrauch der Zeitungen beeinflussen, kann insofern bestätigt werden, als sich grundsätzliche Offenheit bzw. Ablehnung in Umfang und Beschaffenheit der jeweiligen Anglizismeninventare niederschlagen. Diese Wirksamkeit mag einerseits erfreulich sein  – schließlich ist es das erklärte Ziel der libros de estilo, den Sprachgebrauch einer Zeitung zu vereinheitlichen. Andererseits lässt sich nicht abstreiten, dass die Stilbücher auf den gesamten Varietätenraum gesehen die Differenzierung durch ihre Unter-

182 So postulieren Aquino et al. eine zentrale Rolle argentinischer Medien als Mittler bei der Lehnwortverbreitung in Uruguay (Aquino et al. 2012, 27s.; siehe auch «Uruguay» in Kap. 1.3.2).

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 9 Schlussbetrachtung

schiedlichkeit eher fördern. Dass es zu ihrer baldigen Vereinheitlichung kommt, erscheint dabei eher unwahrscheinlich, denn aus Sicht der Redaktionen hat die Pflege des eigenen Redaktionsstils offenbar Vorrang vor einer Vereinheitlichung der panhispanischen Zeitungssprache. Da ausschließlich die englischstämmige Lexik berücksichtigt wurde, erlaubt die vorliegende Arbeit indes keinerlei Schluss über die oft befürchtete Verdrängung des spanischen Erbwortschatzes durch die Anglizismen. Günther Haensch sieht jedoch in der Frage, ob ein Anglizismus in einer Varietät die einzige Bezeichnungsmöglichkeit für einen bestimmten Referenten ist oder mit spanischen Bezeichnungsalternativen koexistiert, einen weiteren möglichen Differenzierungsfaktor (Haensch 2005, 251). Um den Erfolg der Lehnwörter zu messen, wäre das Mengenverhältnis zwischen autochthonen und entlehnten Bezeichnungsalternativen onomasiologisch zu untersuchen, wie dies für das Niederländische bereits erprobt wurde (cf. Zenner et al. 2011). Damit ließen sich nicht nur Hinweise auf die Substitution spanischer Lexeme durch Anglizismen, sondern auch auf eine mögliche erneute Substitution der Anglizismen durch Lehnübersetzungen oder Bedeutungserweiterungen spanischer Lexeme überprüfen. Denn auch solche Rehispanisierungstendenzen wurden in einzelnen Bereichen des Wortschatzes bereits belegt (cf. Latorre Ceballos 1989). Eine derartige Untersuchung würde auch weitere Schlüsse über mögliche Ursachen der in dieser Arbeit festgestellten diatopischen Unterschiede zulassen. Denkbar ist etwa, dass in den Varietäten mit wenigen Anglizismen nicht etwa weniger entlehnt wird, sondern die Lehnwörter zum Erhebungszeitpunkt bereits durch Lehnübersetzungen ersetzt worden sind. Möglicherweise ist auch der Vergleich mit Lehnwörtern aus anderen, regional bedeutsamen Gebersprachen erhellend, deuten doch die Ergebnisse von Aguilera Jiménez darauf hin, dass etwa in der paraguayischen Zeitung ABC Color zahlreiche Guaranismen vorkommen (Aguilera Jiménez 2013, 363). Und auch die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass die Varietäten, in denen indigene Sprachen ko-offiziellen Status haben, mit die geringsten Anglizismenanteile aufweisen. Angesichts der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse und der sich eröffnenden Fragestellungen bleibt die hispanistische Anglizismenforschung also auch in Zukunft ein vielversprechendes Forschungsgebiet.

Anhang Homonyme Anglizismen Die Erläuterungen der Wortbedeutung und die Angaben der Etyma basieren auf Dud, MW, OED und Romain/Bader/Byrd 2000. Aufgeführt werden nur homonyme Anglizismen, die mit mehreren Bedeutungen und in identischer Form im Korpus belegt sind. Ausdrücke, die mit Einzelbedeutungen nur in einem bestimmten syntagmatischen Umfeld oder nur in einer eigenständigen Graphie vorkommen, sind nicht enthalten.183 Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

beat

black out

block

blue

beat

KUL/GES LIT

beat literature

Am. Literaturrichtung der 50er Jahre

beat2

KUL/GES MUS

beat

‘Grundschlag’, ‘Beatmusik’

black out

TECH

ING

black out

‘Stromausfall’; met.: ‘Ausfall’

black out2 TECH

ING

blackout tape

Klebeband zum Abdichten von Fugen

block

KUL/GES LIT

block

‘Notizblock’

block2

MET/GEO GEOG

block

‘Häuserblock’

block3

WISS/ MED

MED

block

‘Medizinische Versorgungseinheit’

blue

WIR/FIN

FIN

blue [met.: the AR: Inoffizielle Währung, unknown]; Argen- illegaler Devisenmarkt, tine blue rate Parallelmarkt

blue2

KUL/GES MUS

blues

Am. Musikstil

blue3

KUL/GES KUNST

blue

‘Farbe Blau’

183 Bsp. 1: driver (‘Computerprogramm, Treiber’); driver2 (‘Golfschläger’); aber *driver3 (‘Autofahrer’), da dessen einzige Okkurrenz das entlehnte Kompositum pay-driver ist. Bsp. 2: tennis (‘Tennissport’); tennis2 (‘Turnschuhe’); aber *ténis, da diese Graphie ausschließlich die Sportart, nicht aber das Kleidungsstück bezeichnet. DOI 10.1515/9783110489736-010

450 

 Anhang

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

board

boom

box

break

bye

bypass

call

board

WIR/FIN

UNT

board

‘Für die Leitung und Kontrolle eines (internationalen) Unternehmens zuständiges Gremium’

board2

TECH

INF

board

‘Internet-Diskussionsforum’

boom

WIR/FIN

FIN

boom

‘Rapides Wachstum’, insbes. der Wirtschaft

boom2

KUL/GES LIT

boom

Hisp.am. Literaturbewegung der 60er und 70er

boom3

TECH

TECH SONST

boom

Onomat.: ‘Krach, Knall’

box

SP

BOX

boxing, to box

‘Boxsport’

box2

SP

MOTOR

box

‘Abgegrenzter Montageplatz für Rennwagen an einer Rennstrecke’

box3

KUL/GES WOHN

box

‘Kastenförmiger Behälter’

break

SP

break, break ball ‘Gewinn eines Spiels bei gegnerischem Aufschlag’

break2

KUL/GES MUS

break dancing

‘Rhythmisch-akrobatischer Tanz’

bye

KEIN

CS

bye

Grußformel zum Abschied

bye2

SP

TENNIS

bye

Bei ungerader Turnierteilnehmerzahl: ‘Freilos’

bypass

WISS/ MED

MED

bypass

‘Überbrückung des krankhaft veränderten Abschnittes eines Blutgefäßes’

bypass2

VER

TRANS

bypass

‘Umgehungsstraße’, ‘Umführung’

call

WIR/FIN

MARKET

call center

‘Anrufzentrale einer Organisation’

call2

WIR/FIN

FIN

call option

‘Kaufoption, Bezugsoption’

TENNIS



Homonyme Anglizismen 

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

casting

chip

clip

clown

cookie

core

country

 451

casting

KUL/GES FILM

casting, to cast

‘Auswahl der für eine bestimmte Rolle geeigneten Person’

casting2

KUL/GES HOB

casting, to cast

‘Wettkampf, bei dem man die Angel weit oder auf ein bestimmtes Ziel hin auswirft’

chip

TECH

chip

‘Dünnes, einige Quadratmillimeter großes Plättchen aus Halbleitermaterial, auf dem sich Schaltung und mikroelektronische Schaltelemente befinden’

chip2

KUL/GES KULI

chip

‘Dünne, feste Scheibe/ Schnipsel’

clip

TECH

AUDIOVIS clip, film clip

‘Kurze Film- oder Tonaufnahme’

clip2

TECH

TECH SONST

clip

‘Klemme, Halter’

clip3

KUL/GES MOD

(ear) clip

‘Anstecker, Ohrring’

clown

KUL/GES HOB

clown

‘Spaßmacher’

clown2

KUL/GES HOB

to clown

‘Unterhaltungsgenre’

cookie

TECH

cookie

‘Datei, mit der der Benutzer einer Website identifiziert werden kann’

cookie2

KUL/GES KULI

cookie

‘Keks’; bes.: ‘Keks amerikanischer Art’

core

WISS/ MED

MED

core

‘Rumpf, Körper’

core2

WIR/FIN

UNT

core banking

‘Kernbankensystem’

core3

SP

FIT

core

‘Sportart zur Stärkung der Rumpfmuskulatur’

country

KUL/GES MUS

country music

Am. Musikrichtung

country2

KUL/GES HOB

country club

‘Privatclub für Tennis, Golf etc.’

INF

INF

452 

 Anhang

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

cover

crack

dealer

delivery

dock

dolly

driver

flash

cover

KUL/GES MUS

cover

‘Nachspielen eines bekannten Musikstücks’

cover2

WIR/FIN

FIN

cover charge

‘Gebühr’

crack

SP

SP SONST crack [onomat.]

crack2

KUL/GES DROG

crack (cocaine)

‘Kokain enthaltendes synthetisches Rauschgift’

crack3

WIR/FIN

FIN

crack, crash

‘Bruch’; bes.: ‘Zusammenbruch des Finanzsystems’

dealer

WIR/FIN

FIN

dealer

‘Börsenhändler’

dealer2

KUL/GES DROG

(drug) dealer

‘Drogenhändler’

delivery

KUL/GES KULI

delivery service

‘Lieferservice’

delivery2

WIR/FIN

ARBEIT

delivery man

‘Lieferant’

dock

TECH

ING

to dock, docking ‘Vorrichtung, die eine Verstation bindung zwischen tragbaren elektronischen Geräten und den Datenleitungen oder der Stromversorgung herstellt’

dock2

VER

NAUT

dock

‘Anlage in Werften und Häfen zur Wartung von Schiffen’

dolly

WISS/ MED

WISS

Dolly

‘Geklontes Schaf’

dolly2

VER

TRANS

dolly

‘Kleiner Lkw-Anhänger’

driver

TECH

INF

driver

‘Computerprogramm’; ‘Treiber’

driver2

SP

GOLF

driver

‘Golfschläger’

flash

TECH

AUDIOVIS flash

‘Kamerablitz’

flash2

TECH

INF

flash (memory)

‘Speichertechnik’; ‘Format zur Videokodierung’

flash3

KEIN

MEHR

flash

‘Rückblende, Einblendung’; met.: ‘Erinnerungsfetzen’; ‘schnelle Bewegung’

‘Herausragender Sportler’



Homonyme Anglizismen 

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

flashear

flat

forward

free

go

green

hit

home

 453

flashear

KUL/GES DROG

to flash

‘Unter dem Einfluss von Drogen stehen’; ‘sich im Rausch befinden’

flashear2

WISS/ MED

PSI

to flash

‘Begeistert sein’

flat

WIR/FIN

FIN

flat rate

‘Monatlicher Pauschalpreis für die Nutzung von Internet und/oder Telefon’

flat2

TECH

TECH SONST

flat

‘Genau’; ‘pünktlich’

flat3

KUL/GES KUL/GES flat SONST

‘Flach’; ‘matt’

flat4

SP

FOOT

‘Bereich des Spielfeldes beim American Football’

forward

SP

SP SONST forward

‘Offensivspieler’

forward2

WIR/FIN

FIN

forward contract

‘Nicht börsengehandelte Termingeschäfte’

free

KUL/GES MUS

free rock

‘Unterart der Rockmusik’

free2

WIR/FIN

FIN

free

‘Gratis’

go

WIR/FIN

FIN

stop-and-go

Bestimmtes wirtschaftspolitisches Handlungsmuster im Bereich der Konjunkturpolitik

go2

KUL/GES HOB

go

‘Startfeld bei Brettspielen’

green

SP

GOLF

(putting) green

‘Grünfläche’; ‘Spielfläche’

green2

NAT

ALLG

green

‘Ökologisch’; ‘umweltverträglich’; ‘nachhaltig’

green3

KEIN

METALING green

hit

KUL/GES MUS

hit

‘Erfolgreiches Musikstück’; allg.: ‘Erfolg’

hit2

WISS/ MED

MED

hit

‘Schuss’; ‘Dosis’

hit3

SP

BASE

hit

‘Schlag’

home

TECH

INF

home page

‘Internetseite’

home2

SP

BASE

home plate

‘Ausgangsposition’

flat

‘Farbe Grün’

454 

 Anhang

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

house

hummer

jersey

jockey

house

KUL/GES MUS

house music

‘Elektronische Musikrichtung’

house2

WISS/ MED

house

‘Studentenwohnheim’

hummer

KUL/GES KULI

hummer/lobster ‘Hummer’

hummer2

VER

Hummer®

‘Großer Geländewagen’

jersey

KUL/GES MOD

jersey

‘Textilstoff’; ‘Sporttrikot’

jersey2

NAT

FAUN

Jersey (cattle)

‘Kuhrasse’

jockey

SP

EQUU

jockey

‘Jockey’; ‘Reiter’

jockey2

KUL/GES MOD

ACAD

KFZ

jockey ‘Enganliegende Männerunshorts/Jockeys® terhose’

laser/láser laser

TECH

AUDIOVIS laser (light amplification by stimulated emission of radiation)

‘Gerät zur Erzeugung und Verstärkung von kohärentem Licht’

laser

TECH

AUDIOVIS laser

‘Kleine Bootsklasse’ (benannt nach Lichtstrahl)

link

TECH

INF

link

‘Verknüpfung mit einer anderen Datei oder einer anderen Stelle in derselben Datei’

link2

KUL/GES HOB

links

‘Bestimmte Art von Golfplatz’

lobby

KUL/GES WOHN

lobby

‘Vestibül’; ‘Hotelhalle’

lobby2

POL

lobby

‘Interessengruppe, die (in der Hotellobby) versucht, die Entscheidung von Abgeordneten zu beeinflussen’

link

lobby

POL



Homonyme Anglizismen 

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

master/ máster

master’s (degree) ‘Akademischer Grad’

off

overol/ overall

Erläuterung/ Wortbedeutung

master

WISS/ MED

ACAD

mas­ter/ ​ máster2

SP

TURNIER masters

‘Turnier von besonderer Wertigkeit’

máster3

TECH

AUDIOVIS master

‘Einheit bei elektronisch gesteuerten Anlagen, die gegenüber dem ‘Slave’ vorrangige Zugriffsrechte hat’

máster4

KUL/GES SOZ

master

off

KUL/GES FILM

off [=at a distance ‘Außerhalb der Kameraeinin time or space] stellung zu hören’; ‘hinter der Bühne’

off2

WIR/FIN

off [=less]

‘Rabattangabe’; ‘Preisnachlass’

off3

KUL/GES KUNST

off Broadway (theater)

‘Kleines Theater außerhalb des etablierten Theater­ betriebes’

overall

KUL/GES MOD

overall

‘Einteiliger, den ganzen Körper bedeckender Anzug’

overall2

SP

performance performance

pin

 455

EINZEL

‘Meister’

TURNIER overall (tourna- ‘Turnier mit Gesamtwertung’ ment)

KUL/GES KUNST

performance

‘Einem Happening ähnliche, meist von einem einzelnen Künstler dargebotene künstlerische Aktion’

performance2

SP

performance

‘(Motor-) Leistung’

pin

KUL/GES MOD

pin

‘Stecknadel’

pin2

TECH

INF

pin

‘Bild auf der Internetseite ‘Pinterest’’

pin3

TECH

TECH SONST

PIN (personal identification number)

‘Geheimnummer’

MOTOR

456 

 Anhang

Graphische Homonym Sachgebiet Form play

polo

pool

punch

push

rider

ring

sándwich

script

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

play

TECH

AUDIOVIS play (button)

‘Abspieltaste bei Elektronikgeräten’

play2

TECH

INF

PlayStation®

‘PlayStation’

play3

SP

TENNIS

play-down

‘Ausscheidungswettkampf’; ‘Partie’

polo

SP

SP SONST polo

polo2

KUL/GES MOD

pool

SP

pool2

KUL/GES HOB

(swimming) pool ‘Schwimmbecken’

pool3

WIR/FIN

pool

‘Gemeinsamer Fonds mehrerer Unternehmer’; ‘Zusamenfassung von Beteiligungen’

punch

KUL/GES KULI

punch

‘Punsch’

punch2

SP

BOX

punch

‘Schlag’

push

TECH

INF

push email

‘Automatisch versendete E-Mail’

push2

SP

SOCC

to push

‘Schneller Spielzug’

rider

SP

MOTOR

rider

‘Fahrer’; ‘Reiter’

rider2

POL

JUR

rider

‘Anhang eines Vertrags oder eines Gesetzes’

ring

SP

BOX

ring

‘Boxring’

ring2

TECH

TECH SONST

ring

Onomat.: ‘Klingelgeräusch’

sándwich KUL/GES KULI

sandwich

‘Sandwich’

sándwich2 KUL/GES KULI

to be sandwiched ‘Brückentag’ between sth.

script

TECH

script

‘Programmiercode’

script2

KUL/GES FILM

script

‘Drehbuch’

polo shirt

SP SONST pool

UNT

INF

‘Treibballspiel zwischen zwei Mannschaften auf Pferden’ ‘Polohemd’ ‘Poolbillard’



Homonyme Anglizismen 

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

set

set

‘Spielabschnitt’

share

shift

short

single

six-pack

slide

slot

soft

 457

set

SP

set2

KUL/GES FILM

set

‘Drehort’; ‘Filmset’

set3

KUL/GES MUS

(dj) set

‘Musikzusammenstellung’; ‘Playlist’

set4

KUL/GES KUL/GES set SONST

‘Mehrere zusammengehörende gleichartige oder sich ergänzende Gegenstände’

share

WIR/FIN

FIN

(market) share

‘Marktanteil’; ‘Unternehmensbeteiligung’

share2

TECH

INF

to share

‘Teilen’

shift

TECH

INF

Shift key

‘Shift-Taste auf einer Tastatur’

shift2

VER

KFZ

(gear) shift

‘Gangschaltung’; ‘Getriebe’

short

KUL/GES MOD

shorts

‘Kurze Hose’

short2

SP

BASE

short stop

‘Position beim Baseball’

single

SP

TENNIS

singles

‘Einzelturnier’

single2

KUL/GES MUS

single

‘CD mit i. d. R. nur einem Titel’

single3

KUL/GES WOHN

single room

‘Einzelzimmer’

six-pack

KUL/GES KULI

six-pack

‘Sechserpack Bier’

six-pack2

SP

six-pack

‘Waschbrettbauch’

slide

KUL/GES MUS

slide guitar

‘Slide-Gitarre’

slide2

TECH

slot

KUL/GES HOB

slot machine

‘Spielautomat’

slot2

VER

AERO

slot

‘Zeitfenster für die Starts und Landungen von Flugzeugen’

soft

TECH

INF

software

‘Software’

soft2

KUL/GES MOD

soft

‘Weich’

TENNIS

FIT

AUDIOVIS slide

‘Folie einer Präsentation’

458 

 Anhang

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

split

spoiler

spot

stand up/ stand-up

split

TECH

ING

wall-split air conditioning system

‘Klimaanlage mit Außen- und Innenteil’

split2

WIR/FIN

FIN

stock split

‘Aufteilung von Aktien in neue Aktien mit kleinerem Nennwert’

spoiler

VER

KFZ

spoiler

‘Heckspoiler an Kraftfahrzeugen’

spoiler2

KUL/GES FILM

spoiler

‘(Kurze) Zusammenfassung wesentlicher Elemente eines Films o. ä., die dem Betrachter, der sie noch nicht kennt, den Spaß verdirbt’

spot

WIR/FIN

MARKET

spot

‘Fernsehspot’; ‘Werbefilm’

spot2

WIR/FIN

FIN

spot (market)

‘Spotmarkt (internationaler Markt, auf dem Rohstoffe oder Währungen sofort nach Lieferung bezahlt werden)’

spot3

TECH

ING

spot(light)

‘Spotlight’

stand up

KUL/GES KUNST

stand-up (comedy)

‘Solovortrag eines Komikers’

stand up paddling

‘Stehpaddeln auf einer Art Surfbrett’

stand up2 SP swing

tender

tennis

tip

AQUA

swing

KUL/GES MUS

swing

‘Swing-Musik’

swing2

SP

BASE

swing

‘Schlag mit einem Schläger’

tender

VER

NAUT

(de­str­oyer/ buoy/lighthouse) tender

‘Versorgungsschiff’

tender2

WIR/FIN

FIN

tender

‘Zwischenhändler’

tennis

SP

TENNIS

tennis

‘Tennissport’

tennis2

SP

TENNIS

tennis shoes

‘Turnschuhe’

tip

KUL/GES KUL/GES tip SONST

‘Tipp’; ‘Ratschlag’

tip2

KUL/GES KULI

‘Trinkgeld’

tip

Regionalanglizismen 

Graphische Homonym Sachgebiet Form

Etymon

Erläuterung/ Wortbedeutung

top

top

‘Spitze’

top

‘Oberteil’

trailer

 459

top

KEIN

top2

KUL/GES MOD

top3

KUL/GES KUL/GES top (ten) SONST

‘Rangliste’

top4

KUL/GES MOD

top model

‘Supermodel’

trailer

KUL/GES FILM

trailer

‘Vorschaufilm’

trailer2

VER

trailer

‘Fertighaus auf Rädern’; ‘Anhänger’

MEHR

KFZ

Regionalanglizismen Es werden nur die jeweils häufigsten regionsspezifischen Anglizismen angegeben. Sortierung nach Verbreitungsgrad und absoluter Frequenz.

Norden bateador, a

inning

ponchar

catcher

pitcher

pitcheo

heat

bullpen

strike

swing2

jonronero, a

home2

turistico, a

glamur

tiquete

twitcam

sóftbol

exit poll

videoblog

dugout

beagle

galon

no-hitter

beisbolero, a

tex-mex

pitchear

bumerang

render

body painting

graffitti

canyoning

bloguear

b-girl

trailero

b-boy

infielder

callcenter

silicón

superbike

lineup

video chat

monitorar

tenis2

futbol americano slugging

cracker

reguetón

poodle

bunker

papel bond

bicicrós

man

Dream

cast

flash back

checar

glass

Pick

jacket

Big Brother

smarthphone

regueton

chut

concept car

vinil

puff

Ironman

hacktivismo

token

indie rock

460 

 Anhang

latin-jazz

afro-estadounidense

kart

winner

oops

ponchado, a

bateado, a

wild pitch

upper

chutado, a

foto-finish

softball

near field commu- trekkie nication

top3

zíper

rock psicodélico

lidercillo

SWAT

slump

supercross

bumerán

play ball

frame

texting

video beam

time line

Twittersfera

groggy

Zentralanden/Chaco post producción

crac2

walk over

agroforestal

coffee shop

showrooming

medal play

cheff

mohawk

set list

upstream

slum

gameplay

e-banking

baipás

bye2

optimist

flex

raíl

rambo

fólder

taper

tracklist

Multi-Touch

spyware

kick-boxing

chocado, a

body fitness

Challenge

home cinema

máster3

deli

ciberbullying

masterclass

ráting

stronguista

gasoíl

cásting

quali

Station Wagon

cuadratrack

link2

twister

bioliderazgo

sandboard

raquetbolista

chutero, a

marquetin

Agroshopping

cicloturista

sanguchería

Ultra HD

marketear

eco-resort

raquet

panel debate

antivirus

fueloíl

spandex

aviturista

art latte

ligth

shorts

club sándwich

panel-debate

masala

vicelíder

cráter

split

blackfridaymanía

cásting2

monster

reforestado, a

handbolista

sleep art

Chollywood

re-entry

coctelear

enoturismo

overcooked

punche

pop punk

shuffle dance

file

driblear

esquiable

formatear

autovagón

workaholic

home center

open season

teatro-performance Scrapbooking

j-pop

April Fool’s

deforestacion

past

badmintonista tranvia

Regionalanglizismen 

 461

Chile retailer

peak

bote zodiac

eClass

esquí náutico

loophole

silver

real book

autocoaching

Slow

thrash

line-up

Power Tube

Metal Fest

outdoor

fair use

hacer clic

gift card

latin rhythm

thrasher

all around

overall2

Life Success Coach Utilities

block2

covenant

rating online

mess

Comic Con

late

Puntoticket

rechequear

sachet

heavy afro funk

thrash metal

Yoga de la Risa

web flyer

feat.

Gym Fest

Rally Cross Country

motorshow

hotfix

Hold Item List

hora peak

tour full day

sándwich2

blush

jockey2

push-up

afro blues

afro funk

EP

mosh pit

post show

Slow Sex

striper

master4

recordwoman

cottage

motor home

prosecutor

Big-Three

fit

Indycar

Ranking Round

esprinter

Kundalini Yoga

Purna Yoga

DashCam

Wide Field Imager

dating -site

Direct Call

eInk

eye-tracking

Push to talk

slideshow

twitteo

web manager

neoprén

shaft

spot3

Tech

bote zódiac

head-hunter

Slow Work

limited edition

early bird

túnel carpiano

fibrofog

MOP-Gate

luxury wine

rock gótico

horror punk

latin rythm

estrella pop

tour manager

stripcenter

beatlemania

single3

country2

feedlot

drop

stand-up

investment grade

board2

ingoal

pogo

nascar

balotage

marketinero, a

discount

apart hotel

seven

line

nurse

whiskería

star system

clearing

british

apart

okey

review

it girl

yacht

feedlotero, a

tax free

beatlero, a

scrum

delivery2

Río de la Plata

462 

 Anhang

tupper

tipeo

rapeado, a

hippismo

hall of fame

all star

robotizar

telemarketer

gift shop

REPO

I’ll be back

doble estándar

coffee break

expeller

hostel

polista

loopeado, a

Pay-per-view

tunear

LTE (Long Term Evolution)

stop and go

página web

champión

Champions

farmer

sitio web

Gallery Night

overconfidence

dressing2

FOB (Free On Board)

soft

make-up

Wall Street

scoring

condohotel

e-reader

wedding planner street style

RV

pitlane

after work

antiage

city

top race

rugbier

coequiper

videogame

caarpooling

business intelligence

Laziogate

mindfulness

poker online

slot

Project Bond

Project Finance

Movie

sit-com

páginas web

sitios web

patchwork

New Burlesque

dealer2

dock2

real estate

webserie

gonzo

pacman

freeshop

pawn shop

Korrelationstabellen 

 463

Korrelationstabellen Etyma-Inventare MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,38

0,38

0,39

0,36

0,41

0,36

0,36

0,34

0,31

0,25

0,27

0,38

0,37

0,39

0,40

0,32

0,34

0,32

0,31

0,21

0,23

0,41

0,41

0,39

0,34

0,36

0,36

0,31

0,24

0,27

0,35

0,42

0,35

0,35

0,34

0,31

0,26

0,27

0,38

0,33

0,38

0,37

0,33

0,25

0,26

0,37

0,39

0,37

0,32

0,26

0,29

0,33

0,32

0,31

0,25

0,25

0,40

0,29

0,26

0,27

0,33

0,27

0,30

0,24

0,22

CR

0,38

PA

0,38

0,38

VZ

0,39

0,37

0,41

KO

0,36

0,39

0,41

0,35

EC

0,41

0,40

0,39

0,42

0,38

PE

0,36

0,32

0,34

0,35

0,33

0,37

BO

0,36

0,34

0,36

0,35

0,38

0,39

0,33

PY

0,34

0,32

0,36

0,34

0,37

0,37

0,32

0,40

CH

0,31

0,31

0,31

0,31

0,33

0,32

0,31

0,29

0,33

AR

0,25

0,21

0,24

0,26

0,25

0,26

0,25

0,26

0,27

0,24

UY

0,27

0,23

0,27

0,27

0,26

0,29

0,25

0,27

0,30

0,22

0,23 0,23

464 

 Anhang

Anglizismeninventare MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,34

0,36

0,36

0,34

0,37

0,31

0,32

0,31

0,29

0,22

0,24

0,36

0,34

0,36

0,36

0,29

0,33

0,29

0,29

0,19

0,22

0,37

0,37

0,36

0,31

0,33

0,33

0,29

0,22

0,25

0,33

0,37

0,30

0,33

0,31

0,27

0,24

0,25

0,34

0,29

0,34

0,35

0,31

0,22

0,24

0,32

0,35

0,34

0,29

0,22

0,26

0,28

0,29

0,28

0,21

0,23

0,35

0,27

0,22

0,24

0,29

0,23

0,27

0,21

0,22

CR

0,34

PA

0,36

0,36

VZ

0,36

0,34

0,37

KO

0,34

0,36

0,37

0,33

EC

0,37

0,36

0,36

0,37

0,34

PE

0,31

0,29

0,31

0,30

0,29

0,32

BO

0,32

0,33

0,33

0,33

0,34

0,35

0,28

PY

0,31

0,29

0,33

0,31

0,35

0,34

0,29

0,35

CH

0,29

0,29

0,29

0,27

0,31

0,29

0,28

0,27

0,29

AR

0,22

0,19

0,22

0,24

0,22

0,22

0,21

0,22

0,23

0,21

UY

0,24

0,22

0,25

0,25

0,24

0,26

0,23

0,24

0,27

0,22

0,20 0,20

Anglizismeninventare (bereinigt um seltene Anglizismen [TF=1]) MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,37

0,38

0,40

0,35

0,39

0,33

0,33

0,31

0,30

0,24

0,27

0,38

0,38

0,38

0,39

0,30

0,34

0,30

0,31

0,20

0,24

0,41

0,39

0,37

0,32

0,34

0,34

0,29

0,24

0,28

0,37

0,41

0,34

0,36

0,33

0,29

0,29

0,31

0,36

0,30

0,36

0,37

0,33

0,23

0,27

0,33

0,36

0,35

0,29

0,24

0,29

0,28

0,30

0,29

0,25

0,27

0,37

0,27

0,23

0,27

0,30

0,25

0,32

0,25

0,26

CR

0,37

PA

0,38

0,38

VZ

0,40

0,38

0,41

KO

0,35

0,38

0,39

0,37

EC

0,39

0,39

0,37

0,41

0,36

PE

0,33

0,30

0,32

0,34

0,30

0,33

BO

0,33

0,34

0,34

0,36

0,36

0,36

0,28

PY

0,31

0,30

0,34

0,33

0,37

0,35

0,30

0,37

CH

0,30

0,31

0,29

0,29

0,33

0,29

0,29

0,27

0,30

AR

0,24

0,20

0,24

0,29

0,23

0,24

0,25

0,23

0,25

0,25

UY

0,27

0,24

0,28

0,31

0,27

0,29

0,27

0,27

0,32

0,26

0,30 0,30

Korrelationstabellen 

 465

Hochfrequente Anglizismen MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,35

0,49

0,46

0,33

0,46

0,46

0,37

0,31

0,39

0,36

0,34

0,30

0,29

0,30

0,37

0,35

0,34

0,27

0,31

0,24

0,25

0,46

0,36

0,43

0,49

0,40

0,30

0,40

0,31

0,39

0,36

0,47

0,45

0,42

0,33

0,39

0,34

0,34

0,42

0,38

0,33

0,28

0,40

0,30

0,33

0,50

0,50

0,45

0,48

0,37

0,37

0,45

0,41

0,46

0,42

0,46

0,42

0,46

0,35

0,40

0,41

0,34

0,46

0,40

0,46

CR

0,35

PA

0,49

0,30

VZ

0,46

0,29

0,46

KO

0,33

0,30

0,36

0,36

EC

0,46

0,37

0,43

0,47

0,42

PE

0,46

0,35

0,49

0,45

0,38

0,50

BO

0,37

0,34

0,40

0,42

0,33

0,50

0,45

PY

0,31

0,27

0,30

0,33

0,28

0,45

0,41

0,42

CH

0,39

0,31

0,40

0,39

0,40

0,48

0,46

0,46

0,41

AR

0,36

0,24

0,31

0,34

0,30

0,37

0,42

0,35

0,34

0,40

UY

0,34

0,25

0,39

0,34

0,33

0,37

0,46

0,40

0,46

0,46

0,48

0,48

Graphische Varianten MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,53

0,45

0,49

0,43

0,55

0,40

0,61

0,35

0,54

0,59

0,32

0,45

0,49

0,59

0,62

0,34

0,47

0,28

0,40

0,45

0,25

0,35

0,51

0,47

0,27

0,32

0,21

0,32

0,37

0,18

0,33

0,36

0,45

0,56

0,37

0,28

0,46

0,49

0,54

0,27

0,39

0,35

0,39

0,37

0,19

0,46

0,55

0,43

0,41

0,59

0,31

0,48

0,28

0,41

0,57

0,31

0,47

0,53

0,70

0,46

0,34

0,51

0,38

0,50

0,46

CR

0,53

PA

0,45

0,45

VZ

0,49

0,49

0,35

KO

0,43

0,59

0,51

0,33

EC

0,55

0,62

0,47

0,36

0,54

PE

0,40

0,34

0,27

0,45

0,27

0,46

BO

0,61

0,47

0,32

0,56

0,39

0,55

0,48

PY

0,35

0,28

0,21

0,37

0,35

0,43

0,28

0,47

CH

0,54

0,40

0,32

0,28

0,39

0,41

0,41

0,53

0,34

AR

0,59

0,45

0,37

0,46

0,37

0,59

0,57

0,70

0,51

0,50

UY

0,32

0,25

0,18

0,49

0,19

0,31

0,31

0,46

0,38

0,46

0,42 0,42

466 

 Anhang

Genusvarianten MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

0,13

0,48

0,41

0,28

0,32

0,17

CH

AR

-0,11 0,18

0,03

-0,07 0,04

0,29

0,37

0,11

0,27

0,04

-0,12 0,10

-0,04 0,16

-0,10

0,30

0,79

0,23

0,32

0,25

0,41

0,42

0,30

0,42

0,18

0,12

0,23

-0,22 0,28

0,01

0,17

0,09

0,16

0,29

0,18

0,33

0,24

0,18

0,38

0,10

-0,08 0,20

0,12

-0,13 0,21

0,15

0,15

-0,23 0,45

-0,02

0,44

0,29

0,14

0,01

0,18

0,23

0,43

0,01

0,42

CR

0,13

PA

0,48

0,29

VZ

0,41

0,37

0,30

KO

0,28

0,11

0,79

0,18

EC

0,32

0,27

0,23

0,12

0,16

PE

0,17

0,04

0,32

0,23

0,29

BO

-0,11 -0,12 0,25

-0,22 0,18

-0,08 0,15

PY

0,18

0,10

0,41

0,28

0,33

0,20

0,15

CH

0,03

-0,04 0,42

0,01

0,24

0,12

-0,23 0,29

AR

-0,07 0,16

0,30

0,17

0,18

-0,13 0,45

UY

0,04

-0,10 0,42

0,09

0,38

0,10

PY

0,44 0,18

UY

0,14

0,23

0,01

0,14

0,21

-0,02 0,01

0,43

0,42

0,14

CH

AR

UY

0,10

0,25

Pluralvarianten MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

0,16

0,12

0,42

0,03

0,30

0,29

0,07

-0,04 0,18

0,24

0,41

0,18

0,18

-0,05 -0,02 -0,25 -0,23 0,02

0,03

0,40

0,21

0,14

0,19

0,56

-0,03 0,21

-0,13 0,30

0,19

0,00

0,39

0,01

0,42

-0,09 0,04

0,04

-0,33

0,10

0,38

0,03

0,09

0,01

0,04

-0,06 0,18

0,20

0,40

0,14

-0,07 0,25

0,21

-0,02 0,35

0,62

0,15

0,35

CR

0,16

PA

0,12

0,24

VZ

0,42

0,41

0,03

KO

0,03

0,18

0,40

0,19

EC

0,30

0,18

0,21

0,56

PE

0,29

-0,05 0,14

-0,03 0,01

0,10

BO

0,07

-0,02 0,18

0,21

0,38

PY

-0,04 -0,25 -0,03 -0,13 -0,09 0,03

0,18

0,20

CH

0,18

-0,23 -0,43 0,30

0,04

0,09

0,20

-0,07 -0,02

AR

0,10

0,02

0,04

0,01

0,40

0,25

0,35

0,15

UY

0,25

-0,42 -0,34 0,00

-0,33 0,04

0,14

0,21

0,62

0,35

-0,08 0,19

0,39

0,42

0,18

-0,06

-0,42

-0,03 -0,43 -0,08 -0,34

0,20

0,27 0,27

Korrelationstabellen 

 467

Verbvarianten MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,30

0,66

0,06

0,62

0,92

0,30

0,59

0,64

0,40

0,40

0,40

0,57

0,14

0,78

0,43

0,24

0,76

0,51

0,68

0,68

0,68

0,65

0,93

0,63

0,52

0,95

0,85

0,78

0,78

0,78

0,48

0,00

0,34

0,50

0,45

0,47

0,47

0,47

0,66

0,52

0,96

0,86

0,91

0,91

0,91

0,56

0,61

0,55

0,50

0,50

0,50

0,46

0,41

0,65

0,65

0,65

0,78

0,81

0,81

0,81

0,84

0,84

0,84

1,00

1,00

CR

0,30

PA

0,66

0,57

VZ

0,06

0,14

0,65

KO

0,62

0,78

0,93

0,48

EC

0,92

0,43

0,63

0,00

0,66

PE

0,30

0,24

0,52

0,34

0,52

0,56

BO

0,59

0,76

0,95

0,50

0,96

0,61

0,46

PY

0,64

0,51

0,85

0,45

0,86

0,55

0,41

0,78

CH

0,40

0,68

0,78

0,47

0,91

0,50

0,65

0,81

0,84

AR

0,40

0,68

0,78

0,47

0,91

0,50

0,65

0,81

0,84

1,00

UY

0,40

0,68

0,78

0,47

0,91

0,50

0,65

0,81

0,84

1,00

1,00

1,00

Wortbildungsvarianten MX MX

CR

PA

VZ

KO

EC

PE

BO

PY

CH

AR

UY

0,69

0,52

0,70

0,36

0,42

0,29

0,41

0,20

0,39

0,18

0,11

0,48

0,64

0,69

0,51

0,60

0,69

0,35

0,54

0,37

0,25

0,72

0,67

0,46

0,29

0,46

0,34

0,37

0,45

0,39

0,57

0,62

0,40

0,55

0,22

0,39

0,30

0,22

0,46

0,51

0,63

0,50

0,51

0,32

0,31

0,21

0,26

0,19

0,63

0,42

-0,03

0,30

0,31

0,10

0,02

0,40

0,23

0,46

0,39

0,30

0,36

0,32

0,44

0,60

0,19

CR

0,69

PA

0,52

0,48

VZ

0,70

0,64

0,72

KO

0,36

0,69

0,67

0,57

EC

0,42

0,51

0,46

0,62

0,46

PE

0,29

0,60

0,29

0,40

0,51

0,21

BO

0,41

0,69

0,46

0,55

0,63

0,26

0,30

PY

0,20

0,35

0,34

0,22

0,50

0,19

0,31

0,23

CH

0,39

0,54

0,37

0,39

0,51

0,63

0,10

0,46

0,36

AR

0,18

0,37

0,45

0,30

0,32

0,42

0,02

0,39

0,32

0,60

UY

0,11

0,25

0,39

0,22

0,31

-0,03 0,40

0,30

0,44

0,19

0,11 0,11

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Anglizismenverzeichnis Fettdruck = gesamthispanoamerikanischer Anglizismenwortschatz (in allen zwölf Länderkorpora belegt) 0–9 0day 198, 417 4-cross 208, 417 8-ball 215, 417 10 top 177, 408, 417 A about 135, 198, 203, 476 ABS 226 ABS (Anti Blocking System) 226 ABS off-road 226 abstract 230 acción-thriller 191 ace 64, 65, 66, 70, 211 acid jazz 177 acid rock 177, 178 acknowledgement 198 acquadance 210 acre 207 activity based budgeting 217 add-on 198 admin 198 ADR (American Depositary Receipts) 217 advergaming 198 Advertainment 222 Advisory 221 adware 198 aeorlínea 228 aerobic 213 aeróbica 213, 275, 408 aerobics 213, 408 aeroclub 189 aero-fighting 212 aeroline 228 aerolinea 228 aerolínea 163, 170, 228 AFIS (Automated Fingerprints Identification System) 198 afro 177, 179, 185, 187, 432, 460, 461 afro-americano, a 187 afroamericano, a 187

afrobeat 177 afro blues 177, 461 afro estadounidense 187 afro-estadounidense 187, 460 afroestadounidense 187 afro funk 177, 179, 461 Afro latín jazz 177 AFT (Advanced Fluorescence Technology) 198 after beach 189 after market 217 after office 189 after party 189 after work 189, 462 a full 235, 239, 417 again 233 age group 187 A-GPS (Assisted GPS) 226 agrofilm 206 agroforestal 223, 428, 460 Agroshopping 223, 460 aguaplaning 227 Airbag 226 air hockey 215 airless 206 airplay 177 airsoft 215 ala-pivot 215 ala-pivót 215 ala pívot 215 ala-pívot 215 ala pivote 215 ala-pivote 215 Alcotest 206 alien 187, 188, 196 alive 228 all around 210, 461 all in 189, 198 all-in 189 All inclusive 189 all in one 198 All-in-one 198, 275

482 

 Anglizismenverzeichnis

all-over 185 allroad 226 all star 210, 462 All-Star 210 All Styles 177 almond flour 182 almond meal 182 Alone again 233 ambient 177 Ambilight 204 Ambisound 204 amenity 217 American 7, 8, 21, 75, 175, 187, 193, 214, 217, 453, 475, 476, 478 American Dream 187 american way of life 187 amish 187 and company 233 andes roll 182 Android 198 androide 198 animal print 185, 281 animal spirit 229 animatronics 206 annual 223 antiage 185, 462 anti-aging 185 antiaging 185, 273, 432 anti-beatle 177, 321 antibullying 187 antidopaje 113, 228 antidoping 113, 215 antidóping 228 antidumping 217 antiestrés 229 antifutbol 212 antifútbol 212, 299 antimalware 198 antirrécord 196, 259, 299 antishow 192, 299, 395 anti-spam 198 antitanque 226 anti-theft 206 antivirus 198, 460 antiyanqui 187, 321 apart 195, 461 apartahotel 195

apart hotel 195, 461 apart-hotel 195 app 172, 198, 203, 277, 370, 385, 432 appeteizer 182 appetizer 75, 182 applero, a 198 Apple store 198 applet 198 apply 234 appstore 198, 277 App Store 198 April Fool’s 187, 460 aquadance 210 aquafitness 210 aquamotion 206 arcade 189 Arjona box 215 arm-lock 212 Army 226, 277, 367 arte pop 192, 310, 408 art latte 182, 460 arts school 192 art toy 192 Ashtanga Yoga 214 As real as it gets 233 asshole 233 Astounding Science Fiction 194 ATM 217, 224 attachment 198 attention whore 187 audio 171, 198, 204 audio-libro 198 audio-tuit 198 aussie 187 Authorised Platinum Centre 198 Autobot 206 AutoCAD 198 autocar 226 auto-casting 177 autochequeo 208, 299, 300, 318 autocoaching 189, 461 Autocross 208 autogol 215, 299, 300 autoliderazgo 187, 297, 299 automonitoreo 198 auto-reply 198 Autorun 198

Anglizismenverzeichnis 

autoservice 182 Autoshow 226 Autostick 226 auto stop 189 autostop 189 autotune 177 autovagón 227, 460 availability based payment 217 average 210, 212 aviturista 189, 460 award 196 ayatollah 187 Ayyatollah 187 B baby 69, 71, 183, 185, 186, 187, 212, 215, 219, 234, 308, 309, 313, 397 baby babaco 187 baby blue 185 baby boom 187 baby boomer 187 baby crack 215 baby doll 185 Baby Fútbol 212 Baby gym 213 Baby Moon 187 baby shower 187, 309, 313 babyshower 187 baby sitter 219 babysitter 219 bache 171, 206 bacheado 206 bachear 206 bachelor 188, 250 Bachelor of Arts 230 bacheo 206 back 180, 191, 206, 215, 217, 218, 221, 235, 459, 462 backbone 204, 251 backgammon 189 background 196, 252 back hoe 206 back in business 221 backing band 177 backline 204 backlist 194 back-office 217

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backpaker 189 backs stage 177 backstage 177 Back to the future 233 backup 198 bacon 182 badass 191, 432 Bad Boy 188 badminton 215 bádminton 215 badmintonista 215, 460 bafle 204 bagel 182 bailey 182 baipás 228, 247, 460 baipás₂ 227 baipasear 228 Bake Sale 182 balada-punk 177 ball boy 211 ball-boy 211 ballboy 211 ball-girl 211 ballotage 224 ballottage 224 ball room 177 ballroom 177 balotage 224, 461 bambi bucket 208 bamboo 185 banana republic 224 banana split 182 band 177, 178, 179, 180, 277, 286, 370 bang 195, 230, 232 banjo 177 bank-office 217 banner 198 bar 163, 170, 182, 183, 184, 195, 196, 264, 270, 305, 312, 313 Barbecue 182 barbie 185 bar-comedor 182 bar gay 182 barista 182, 305 barman 182, 270, 305 barra-bar 182 bar restaurante 182

484 

 Anglizismenverzeichnis

barrettiano, a 177 bar tender 182, 264 bartender 182, 264, 305 barwoman 182, 305 basketball 215, 312, 319, 360, 361, 398, 401, 405 basketero, a 215 basquebolista 215 basquet 215, 244, 361, 401, 405 básquet 172, 215, 361, 401 basquetball 215, 361, 401 basquetbol 113, 215, 361, 401 basquétbol 215, 361 básquetbol 73, 171, 215, 361, 362, 401 basquetbolista 215 basquetbolístico, a 215 basquetero, a 215 bastard 188 bat 209 bate 209, 248 bateado, a 209, 460 bateador, a 209, 459 batear 172, 209 bateo 209, 297 batimóvil 191, 315 Batman 191 Baywatch 191 bazinga 233 bazooka 225, 226 b-boy 177, 459 bboy 177 B-Boying 177 BBQ 182, 184 Beach Boy 188 beachbreak 177 beach voley 215 beach volleyball 215 beagle 231, 459 beat 177, 181, 187, 188, 192, 193, 194, 307, 319, 401, 402, 449 beat₂ 177, 449 Beat Art 192 beat box 177 beat generation 187, 188, 307, 319, 401, 402 beatle 177, 321, 406 beatlemania 188, 461 beatlemanía 187, 188, 300

beatlemaniaco, a 188 beatlero, a 177, 461 beatlesco, a 177 beatnik 188 Beauty 185 beauty girl 71, 185, 308, 396 beauty sponsor 185 bebop 177 Bed & Breakfast 189, 256 beeper 204 Beer Hall Putsch 224 Beige book 224 beisball 65, 66, 209 beisbol 165, 166, 171, 209, 414 béisbol 22, 64, 65, 66, 165, 166, 171, 209, 246, 248 beisbolero, a 209, 459 beisbolista 209, 298 beisbolístico, a 209 Belarús 232 belieber 177 belly 182 bellydance 177 Below The Line (BTL) 217 bermudas 185 berry 182, 277 Best approach 210 best aproach 210 best ball 213 Best Photo 192 Best Regards 233 best seller 111, 113, 194, 431, 434 best-seller 194, 431, 434 bestseller 194, 431 best-séller 194, 267 Best Surround Sound Album 177 beta tester 198 b-girl 177, 459 bicicrós 215, 459 bicicrosista 215, 297 bicicross 215 bici-tour 177 bife 182, 242, 243, 245, 309, 397 bifé 182 Bife Dry Aged 182 big apple 232 big band 177

Anglizismenverzeichnis 

big bang 230, 232 Big-Bang 232 big beat 177 big boss 219 Big Boy 188 Big Brother 224, 459 Big Dance 177 big dig 226 big ditch 226 biggest fan 177 big job 219 bigleaguer 209 Big Mac 182 Big One 232 big picture 229 big show 196 big stick 224 Big Three 215 Big-Three 215, 461 bikini 185, 277, 370 Bikram Yoga 214 billboard 177 bingo 189, 275 bioblitz 230 biochip 198 biofeedback 198 bioliderazgo 188, 299, 460 biopic 191, 277 biquini 185, 254 birdie 213 birding 189 birding with a purpose 189 birdwatcher 189 birdwatching 189 Birthday 179, 188, 234 biscuit 182 bisnes ar bisnes 221 bisnesmán 219 bisté 182 bistec 182, 248, 255 bisteck 61, 66, 182, 261, 346 bistek 182 bister 228 bit 198 bitch 185, 186, 195 bitter 182 BitTorrent 198

 485

Biut 185 Black 172, 192, 217, 225, 277, 367, 369, 414 black and white 185 Blackberry 198 black box 228 black espinel 192 blackfriday 217 Black Friday 172, 217, 277, 367, 369, 414 blackfridaymanía 217, 271, 300, 460 black jack 189 blackjack 189 Black List 225 black metal 177, 178 black out 206, 449 black-out 206 black out₂ 206, 449 black star 177 blade 198 blazer 185, 288, 385 blend 182 blindex 226 bling bling 185 bling-bling 185 blister 228 blitz 226 blob jump 189, 190 bloc 194 block 185, 194, 322, 449 block₂ 232, 449, 461 block₃ 228, 449 blockbuster 191 blocklist 198 blog 170, 198, 201 blogger 71, 72, 198, 401, 405 bloggero, a 198 blogosfera 198 blogósfera 198, 271, 300 bloguear 198, 293, 459 bloguero, a 171, 198 bloguista 198, 298, 401, 405 bloodhound 226 bloody mary 182 bloom 185, 231 bloomburiano, a 194 Bloomsday 194 blooper 191, 253 blop jump 190

486 

 Anglizismenverzeichnis

blotted-line 192 blower moon 225 blue 177, 180, 182, 185, 187, 198, 217, 235, 308, 315, 433, 449 blue₂ 177, 315, 449 blue₃ 192, 449 blueberry 182 blue champán 182 blue-eyed soul 177 bluegrass 177 blue jean 185 blue-jeans 185 Blue Monday 222 blue-ray 198 blue/ray 198 Blue Ray 198 Blue Ribbon 228 blues 109, 114, 172, 177, 179, 180, 181, 252, 258, 315,449, 461 blues drummer 177, 252 bluesero, a 177 blues-man 177 bluesman 177, 319, 400, 403 bluetooth 198 blumer 185 blunt trauma 228 blu-ray 198 Blu Ray 198 blusero, a 177 blush 185, 251, 461 bluyín 185 bmx 215 BMX Freestyle 215 board 194, 205, 217, 220, 221, 428, 450 board₂ 198, 277, 367, 450, 461 board of trade 217 bobby 225 body 178, 185, 192, 210, 212, 213, 226, 253, 254, 314, 428, 459, 460 bodyboard 210 bodyboarder 210 bodyboarding 210 body combat 212 body fitness 213, 254, 460 body mist 185 body-on-frame 226 body-paint 192, 314

Bodypainting 192 Body Painting 192 body power 213 body rafting 210, 253 Body Scan 198 boexeador, a 212 bogey 213, 238 bohemian 188 boia-cross 208 boicot 223 boicoteador, a 223 boicotear 223, 293 boicoteo 223 boil over 207 bol 64, 73, 166, 182, 266 bolerista 215 bolibol 215, 244, 351, 361 Bollywood 191 bollywoodiense 191, 320 bomb 177 bomper 226 bómper 226 bonafide 196 Bond 191, 218, 462 bondage 195 Bonfire Night 190 Bono-girl 188 bonus-pack 221 bonus track 177 boobytrap 226 boogaloo 177 boogie 177 boogy 177 book 186, 194, 199, 224, 227, 285, 301, 461 booking 190 bookmark 198 bookmarking 198, 203 book trailer 194 book-trailer 194 booleano, a 198 boom 111, 171, 187, 188, 206, 217, 313, 450 boom₂ 194, 450 boom₃ 208, 450 boomerang 215 boom generation 188 boom sónico 206 bootcamp 213

Anglizismenverzeichnis 

bop 177, 179, 180 Border Collie 231 border line 229 borderline 229 bording pass 190, 246 boring 234 Boss 219 bossa blues 177 Bot 198 bote 171, 228, 428, 461 bote zodiac 228, 428, 461 bote zódiac 228, 461 botnet 198, 277, 370 botox 185, 228 bótox 228 botox party 185 boul 182 bout 185 bowl 182, 232 bowling 215 box 177, 178, 195, 202, 204, 212, 215, 223, 228, 314, 398, 403, 418, 450 box₂ 208, 450 box₃ 195, 450 boxeador, a 170, 212 boxear 212 boxeo 170, 212, 403 boxer 212 bóxer 212 boxístico, a 212 box set 178 box-set 178 boy 177, 178, 188, 189, 190, 195, 196, 211, 219, 227, 277, 286, 370, 459 boy band 178, 277, 286, 370 boy-band 178 boycotear 223 boyfriend watch 185 boys 68, 210, 213, 252 boy scout 190 boyscout 190 boy toy 195 bracket 228 brain training 228, 432 brainware 198 brakeman 227 brand 185, 219, 222

 487

Brand Connections Manager 219 brandeado, a 222 branding 222 brand lover 185 brand manager 219 brandmanager 219 brandy 113, 182 brave new world 224 bread spells victory 224 break 70, 178, 183, 188, 211, 251, 385, 450, 462 break₂ 178, 450 breakbeat 178 break dance 178 break-dance 178 breakdance 177, 178 breaker 178 breaking news 191 break point 211 break-point 211 break up 188 brequero, a 227 brew Pub 182 brick 208 bridge 190 brief 196 briefing 196 Bring your own device 219 brit 178 british 188, 189, 192, 428, 461 brit pop 178 brit-pop 178 broadcast 204 broadcasting 204 Broadway 192, 193, 322, 455 broaster 182 brochure 193, 194 broken dream 194 broker 70, 110, 112, 217, 251, 351, 433 bróker 217 broker dealer 217 brooker 217 bróquer 217, 254, 351 brother 187, 188 brown ale 182 brownie 182, 183 Brownie Fiesta 182

488 

 Anglizismenverzeichnis

brown swiss 182 Brow Reconstruction 228 browser 198, 252 brt (bus rapid transit) 227 Brunch 182 brushing 185 buck 228 buddy 188, 191 buddy movie 191 budget 217 budín 182, 258 budinera 182, 258, 297 bug 198, 432 buggie 226, 262 buggy 226 buguí 226 bulldog 231 bulldozer 206 bullet pass 215 bulling 188, 249 bulliyng 188 bullpen 209, 427, 459 bullshit 233 bullying 172, 188, 229, 273, 277, 370 bullyng 188 bumeran 215 bumerán 215, 460 búmeran 215, 260 bumerang 215, 459 búmper 226 bungalow 195 Bungee 215 bungee jumping 215 bungy 215 Bunk Bed 195 Bunk Bed Cabin 195 bunker 226, 459 búnker 113, 226 burnot 229, 247 burn out 229 burn-out 229 burnout 229 bushel 207 business 22, 71, 112, 177, 180, 190, 192, 219, 220, 221, 249, 307, 462 Business Brokerage 221 business center 221

business CIO 219 business intelligence 221, 462 Business Leader of the Year 219 Business Networking 221 Business Park 221 Bus Rapid Transit (BRT) 227 butler 219 butter 182 bye 233, 450 bye₂ 211, 450, 460 bye bye 233 bye, bye 233 by pas₂ 227 bypass 228, 450 By-pass 227, 228 By Pass 228 by pass₂ 227 bypass₂ 227, 450 By-pass₂ 227 by-passeador, a 228 bypassear 228 byte 198 C caarpooling 226, 462 cable modem 198 cable módem 197, 198 cad 198, 260 CAD-CAM 198 caddie 213 caddy 213 café-bar 182 café concert 182 café-concert 182 cafenet 182 café sunset 182 Cahallenger 210 cahllenger 210 cake 39, 182, 183, 184, 206, 261 cakepop 182 Cake pop 182 call 75, 172, 222, 264, 298, 311, 319, 383, 398, 399, 450 call₂ 217, 450 call center 75, 172, 222, 264, 298, 311, 319, 383, 398, 399, 450 callcenter 222, 264, 459

Anglizismenverzeichnis 

call centerucho 222, 298 camel 185 cameraman 191 camp 190 camper 226 Camper cross 208 camping 110, 113, 189, 190, 311, 385, 431 cámping 189, 190, 249, 267, 311 camping hostel 189, 190 Camping Trailer 226 campus 171, 230 candombe-rock 178 candy 182, 184 canoping 189, 190 canopy 190, 273 canyoning 215, 428, 459 capo-kit 208 captain 225, 226 Captain’s Cabin 195 captcha 198 caqui 185 car accident 226 cardigan 185 carpet 192, 194, 195 carpool 226 carpooling 226 carro-robot 206, 307 carrot cake 182 carry 217, 226, 235 carry-over 217 carry-trade 217 Cart 208 Carter 226 cartoon 192 carwash 226 cash 217, 218 cash colateral 217 cash collateral 217 cash cost 217 cash for access 217 cashless 217 cast 191, 202, 451, 459 castear 191 casting 171, 177, 191, 216, 451 cásting 191, 216, 460 casting₂ 190, 451 cásting₂ 190, 460

Castro did it 224 casual day 188 catch 212, 403 catcheo 212, 297, 403 catcher 39, 209, 427, 459 cátcher 209, 249 Category manager 219 cáterin 182, 260 catering 113, 182 cat eye 185, 433 caucus 224 Causeway 227 cawboy 188 cd 172, 204 cedé 204, 311 celebrity 182, 188 celebrity chef 182 Celebrity endorsement 224 cena-show 182 centroforward 215 ceo 219 cesta ticket 190 cestaticket 190 cesta tique 190 CGI (Computer Generated Images) 198 chairman 224 Challeger 210 Challenge 210, 460 challenger 209, 210 Challerger 210 champein 182 champión 210, 462 Champions 212, 274, 428, 462 Championship 210 champú 113, 185, 257 Change 224 charleston 178 charlestón 177, 178 chart 178 charteado, a 178 chartear 178, 319 charteo 178 charter 217, 219, 225, 230, 434 chárter 113, 217, 434 charter city 225 charter school 230 charts 178

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490 

 Anglizismenverzeichnis

chat 172, 198, 203, 459 chatear 198 chat room 198 checar 196, 293, 294, 389, 459 check 190, 196, 201, 226, 230, 300 check in 190 check-in 190, 201 check in, check out 190 check-list 196 check out 190 check-out 190 check-point 226 checkpoint 225, 226 cheddar 182 cheeky 185 cheescake 182 cheeseburger 182 Cheesecake 182 cheez wiz 182 chef 163, 170, 181, 182, 183 cheff 182, 460 cheque 163, 171, 217 chequeado, a 217 chequeador, a 217 chequear 39, 110, 113, 217, 256, 294, 389, 431 chequeo 111, 172, 217 chequera 217 cherry 70, 182, 184 cherry brandy 182 Chester 182 chica Bond 191 chica playboy 195 chicken jalfrezi 182 Chicken Pie 182 chief bartender 182 Chief Development Officer 219 chief growth officer 219 chief growth officer senior 219 Chief Operating Officer 219 Chief Software Technology Officer 219 Chief Technical Officer 219 chill out 178 chill-out 178 chillout 178 Chimra (Collection and Handling for Interior Martian Rock Analysis) 207

chip 113, 126, 127, 171, 182, 184, 198, 286, 451 chip₂ 182, 451 chocado, a 229, 460 chocante 229 chocar 164, 170, 172, 229, 294, 389 chocolate chip 182, 184 Choice 223 choke 215 Chollywood 191, 315, 460 Cholywood 191 chop 182, 226 chop per 226 choque 111, 163, 170, 229, 275, 333, 431 choqueado, a 229 choquear 229, 294, 389 chorus 178 chotear 212 chroma key 198 Chromatic Shock Therapy 228 Chuck Norris fact 191 chut 212, 256, 459 chutado, a 212, 460 chutar 212, 293 chute 39, 212 chutera 198 chutero, a 198, 460 chutney 182 ciber 198, 300, 301, 302 ciberbulling 198 ciberbullying 198, 460 ciberhacker 198, 301 cibermotel 198, 301 ciber-punk 198 ciberpunk 198 ciborg 198 ciclocrós 198 cicloturismo 190, 318 cicloturista 190, 460 Cienciología 188 cienciólogo, a 188 cinco play 204 citizen 187, 189, 212 city 190, 225, 226, 232, 462 City box 215 city car 226 city tour 190

Anglizismenverzeichnis 

city-tour 190 clan 172, 188 clase business 71, 190, 307 classic 24, 185 claun₂ 190 clawn₂ 190 Clear Banking 217 clearing 217, 428, 461 clearing social 217 clic 461 clic 172, 198, 200 clicar 198, 294, 389 click 198, 200, 292 clickear 198, 294, 389 Clients & Industries 221 cliffhanger 191 clinch 39, 188 clinker 206 clínker 205, 206 clip 204, 205, 307, 451 clip₂ 208, 451 clip₃ 185, 451 clipper 204, 252 clique 188 cliquear 198, 294, 389 cliqueo 198 Close Caption 204 closet 195 clóset 194, 195, 309 close up 204 cloud 199, 277, 373 cloud computing 199 clown 190, 451 clown₂ 190, 451 Clown Care Unit 192 club 111, 163, 170, 178, 182, 189, 190, 211, 214, 333, 375, 379, 381, 428, 451, 460 clubhouse 190 clubista 190 clubs 379 club sándwich 182, 460 cluster 221, 432, 433 clúster 220, 221, 385 coach 181, 215, 220 coaching 200, 215, 224 coast 182 coaster 226, 248

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coastway 227 co-branding 222 cockpit 228 cocktail 173, 182, 248 cocktelería 173, 182 cocoa 182 coco funk 178 coctel 113, 173, 182, 434 cóctel 113, 171, 173, 182, 183, 248, 299, 434 coctelear 173, 182, 460 coctelera 173, 183 coctelería 173, 182, 271, 297 coctelero, a 183 coctelito 173, 183, 298 Code Red 225 coequiper 215, 408, 462 coequipero, a 215 coffee break 183, 462 coffee-shop 196 coffeeshop 196 Coffee Shop 196 coke 207 colaless 185, 306, 307 cold case 225 coldwave 177, 178 colíder 188, 299, 321 coliderado, a 188, 321 coliderar 188 coliderazgo 188, 297 collector 190 color block 185, 322 colorblock 185 Color bloom 185 colored baby chicken 183 colourless 76, 234 Colourless green ideas sleep furiously 230 co-manager 219 comanche 188 comboy 227, 249 come on 233 comfort 195 comic 192, 193 cómic 111, 113, 163, 171, 192, 245 Comic Con 192, 461 comite 221 comité 172, 221 commoditie 217, 262

492 

 Anglizismenverzeichnis

commodity 217, 277, 368, 369 commonwealth 224, 277, 370 community maager 199 community management 199 community manager 199 community manger 199 Community Shield 210 comoditie 217 comodity 217 comouptador 199 Compact Disc 204 compoutador 199 compu 72, 199, 277, 316, 399 computador 70, 163, 166, 167, 171, 199, 297, 298, 399, 401, 405, 409 computadora 70, 163, 166, 167, 170, 197, 199, 203, 275, 297, 298, 302, 368, 401, 405, 409 computar 199 computarizado, a 199 computarizar 199 computest 199 concept 191, 215, 226, 459, 479 concept car 226, 459 Concept Store 222 concert master 178 concretera 206, 297 condohotel 195, 462 condominio 194, 195 condon 229 condón 229, 260 conection 224 conejita playboy 195 consumer 219, 223 consumer Head 219 Consumer Lifestyle 221 Consumer Preview 199 Consumer Report 221 contact center 222, 385 container 208 contentsplitting 199 contest 210 controller 199 convoy 227, 249 coocker 183 cooker 182, 183 cookie 199, 277, 451

Cookie₂ 183 Cooking loft 183 cool 178, 185, 187, 188, 199, 222, 252 cool britannia 187, 188 cooler 205, 206 coolhunter 219 cool hunting 222 coolhunting 222 coolie 219 cooling pad 199 cool jazz 178, 252 cool sense 199 copper box 215 copy boy 219 copyleft 225 copy/paste 199 copyright 225 coque 207 coralbot 206 corduroy 184, 185 core 199, 202, 221, 229, 451 core₂ 220, 221, 451 core₃ 213, 451 core business 221 corn belt 232 corner 212 córner 113, 172, 212, 385 cornerback 214 corporate fitness 219 Cosplay 190 cosplayer 190 cosway 227 cottage 195, 461 couch 194, 195 couchsurfer 190 CouchSurfing 190 cougar 188 counseling 75, 219 count down 208 countdown 208 counter 219 country 178, 180, 190, 208, 219, 232, 428, 451 country₂ 190, 428, 451, 461 country manager 219 country manager partner 219 country music 178, 451

Anglizismenverzeichnis 

court 211 covenant 225, 428, 461 cover 178, 203, 311, 452 cóver 178 cover₂ 217, 452 cowboy 188, 197 co-working 219 coworking 219 CPU 199, 277 crac 215, 256 crac₂ 196, 428, 460 crac₃ 217 crack 110, 172, 194, 215, 431, 452 crack₂ 196, 452 crack₃ 217, 431, 452 CrackBerry 199 cracker 199, 459 crack-up 194 cradle to cradle 206 crafted minimal 185 Crak 215 crak₂ 196 craqueo 215 cras 217 crash 217, 452 crashtest 226 cráter 232, 460 crazy 185 cream 183 Creative Commons 225 creative writing 194 creepy 196, 253 crequeo 215, 297 cricket 216 crícket 216 crimen service 220 Criquet 216 críquet 216 cristal líquid 199 croquet 216 cross 178, 185, 208, 209, 213, 417, 473 cross color 185 Cross Country 208, 209, 461 Cross-Country 208 cross country rally 208 cross fit 213 crossfit 213

 493

CrossFitter 213 cross over 178 crossover 178 cross test 208 crowdfunding 217 crowd-sourced 217 crowd-sourcing 217 crowdsourcing 217 CRT (Claiming Rules Team) 208 crumble 183 crunch 183 crunchy 183 cry 229 crystal 196 CTP (Computer to plate) 199 Cuadracross 208 cuadratrack 208, 460 Cuasicross 208 cuasidefault 217 cub 196 cultura pop 192 cup cake 183 cupcake 183 currency board 217 curry 183 Curry Dinner 183 cursor 199 cushion 194, 195, 206 custard 183 cúster 226 custom 206 customización 206 customizado, a 206 customizar 206, 293 cut 191, 218, 312 cut-up 191 cyber 198, 199, 300, 301, 302, 395, 396 cyber-aula 199, 301, 395 cyberbully 199 cyberbullying 198, 301 cyberdelincuente 199, 301 cyberlocker 199 cybersexo 199, 301 cyborg 198 cypherpunk 199

494 

 Anglizismenverzeichnis

D dafault 218 Daily Ab Workout 213 dance 178, 181, 195, 196, 213, 313, 379, 460 dance club 178 dancehall 178 dance music 178 Dance-pop 178 dance-pop-punk 178 dance rock 178 dance-techno 178 dancing 178, 450 dandi 188 dandismo 188, 297 dandy 39, 188 danish 183 dark 178, 181, 185, 309, 311, 397 dark-gothico 178 dark luxe 185 dark metal 178 dark wave 178 darkwave 178 darwinismo 113, 230 Dash 226 DashCam 204, 461 DASH (Dietary Approaches to Stop Hypertension) 229 datacard 199 datacenter 199 data centre 75, 199 data journalism 204 data link 199 dating show 191 dating -site 199, 461 Day Cruiser 228 day spa 185, 433 day use 190 DDoS (Distributed Denial of Service) 199 dead line 225 deadline 225 dead weight 218 deal 218, 223 dealer 217, 218, 452 dealer₂ 196, 452, 462 death 178, 251, 311 death/black metal 178 death metal 178, 311

deathrock 178 Decepticon 199 deck 194, 195 decoprint 185 deejay 178 deep focus 204 Deep Web 199 defacement 225 default 218 defaultear 218 defensive end 214 deforestacion 231, 460 deforestación 171, 231 deforestado, a 231 deforestador, a 231 deforestar 113, 231, 434 delay 204 Delgadogate 196, 302, 303 deli 183, 460 delibery 183, 244 delicatessen 183, 277 delikatessen 183 delivery 172, 183, 220, 246, 311, 313, 316, 385, 414, 452 delivery₂ 220, 452, 461 delivery head 220 deluxe 196 demo 177, 178, 222, 277 demo day 222 demoday 222 denim 185, 309 department 224 derbi 171, 210 derby 210, 284 desdolarización 218, 299 desdolarizar 218 desforestación 231 design 185, 203 desktop 199, 275, 277, 373, 381 destroyer 212, 458 destroyer leader 212 detective 171, 225 detectivesco, a 225 detectivezco, a 225 detector 206 détox 196 deuce 211

Anglizismenverzeichnis 

devedé 204, 311 developer 221 dial 206 Diamod Jubilee 188 dick cheney 224 dickensiano, a 194 diesel oil 207 diésel oil 207 diet 183, 322 digger 185 digital analytics 199 Digital killed the Advertising Star 222 digital planner 221, 252 dildo 195 dimmer 204 dip 182, 183, 218 Dip Chip 206 Direct Call 199, 461 directioner 177, 178 Direct Market Access 218 disc jockey 101, 178 disc-jockey 101, 178 discjockey 178 disc-jokey 178 disc man 204 disco pub 190, 253 discount 222, 461 dislike 199 Disneyland 190 Disneylandia 190 display 199, 202, 277, 278, 370 Display Port 199 distemper 229, 277 distémper 229 distrés 229 disyóquey 101, 178, 247 divain 185 dj 178, 269, 457 Dj set 178 Djset 178 Do as Ike does 224 doble estándar 196, 462 dobleplay 209 dock 206, 314, 452 dock₂ 228, 452, 462 dock station 206 docu-reality 191, 271

 495

docureality 191 dog eat dog 217, 218 dogging 195 dogue 196 dolar 168, 171, 308 dolár 218 dólar 163, 165, 168, 170, 218, 308, 333, 362 dólar cash 218 dolarización 217, 218 dolarizado, a 218 dolarizar 218, 293 Dolby 204 Dolby Digital Plus 204 Dolby True HD 204 Dolby TrueHD 204 dollar 168, 218, 362, 475 dolly 230, 452 dolly₂ 227, 452 domain 199 Domain-based Message Authentication 199 dominatrix 195 dongle 199 Donkey 231 Do not disturb 199 do not track 199 don’t ask don’t tell 226 don’t recommend 234 Don’t worry be happy! 233 donut 183 doodle 172, 199, 379 doodler 199 doo wop 178 dopado, a 229 dopaje 70, 125, 126, 171, 229, 297, 319, 400, 401, 405, 417 dopamina 229 dopante 229, 320 dopar 229 doparse 229 doping 70, 125, 126, 229, 319, 400, 401, 405, 417, 418 dopping 229 dot.comunismo 199, 315 double bind 229 Double Decker 227 double dip 218 Down 209, 219, 228, 229, 232

496 

 Anglizismenverzeichnis

down force 226 downgrade 218 down hill 216 downhill 216 Downing Street 224 download 199 downloading 199 downstream 207 downtempo 178 downtown 232 Down Under 232 DPAC (Disabled People Against Cuts) 224 draft 216 drag king 195 drag queen 195 dramedy 191 drawback 218 dreadlock 185 dreads 185 Dream 187, 224, 277, 459 Dream Act 224, 277 dreamer 224 dream rock 178 dream team 216 dream tema 216 dress code 185 dress-for-less 221 dressing₂ 183, 428, 462 dressing room 185 dribblear 212, 294, 389 driblar 212, 293, 294, 389 driblear 212, 294, 389, 460 dribleo 212, 297, 402 dribling 212, 258, 402 drifting 208 drink sos 183 dripping 192 drive 189, 200, 201, 211 driver 199, 209, 449, 452 driver₂ 213, 449, 452 drone 226 drop 135, 211, 221, 428, 461 dropout 230 drop shot 211 drop-shot 211 drugstore 221 drum 178, 181, 204

drum-and-bass 178 drum & bass 178 drum machine 204 dry aged 183, 309, 311, 397 dry-fit 185 dryfit 185 dry martini 183 drywall 205, 206 dual core 199 dual-core 199 dual currency 218 dual meet 209, 210 dual view gaming 199 dub 178, 258 dublinés, esa 232 dub-reggae 178 dubstep 177, 178 duct tape 205, 206 dugout 209, 427, 459 dumbphone 204 dumping 218 duplex 195 dúplex 194, 195 dust bowl 232 Duty Free 221 Duty Free Shop 221 dvd 204 dvd box 204 dylaniano, a 178 E eagle 213 early adopter 188 Early Bird 223 Early reggae 178 Early Science 230 EarPod 204 Eastern Garbage Patch 232 e-banking 217, 218, 301, 460 e-book 76, 199, 301 ebook 199 eClass 199, 428, 461 ecodriving 227 eco-fest 190 eco-friendly 183 ecofriendly 183 ecolodge 190

Anglizismenverzeichnis 

e-commerce 76, 218, 301 eco-resort 190, 460 ecoturismo 189, 190 ecoturístico, a 190 editorial board 194 edupunk 178 efecto wow 185 e-gear 199 egg timer 183 ego trip 229 e-government 198, 199 eInk 199, 461 elder 188 e-learning 76, 199, 301 electric 206 electro dance 178 electro-dance 178 electrodark 178 electro hop 178 electro house 178 electro-metal 178, 180 electrónica-house 178 electronic body music 178 electro pop 178 electro-pop 178 electropop 178, 277 electrorock 178 electroshock 111, 229 elepé 178, 311 Elimination Round 210 Elite 136, 144, 223 e-mail 76, 112, 172, 199, 301, 434 email 76, 199, 222, 456 E-mailing 199 email marketing 222 email-marketing 222 e-marketing 222 embed 199 embedded 199 embodied cognition 230 EMILY (Emergency Integrated Lifesaving Lanyard) 206 emo 178, 286 emoticon 199, 408 emoticón 199 emoticono 199, 408 Endeavor Talk 223

 497

endopeeling 185 endowment 218 end-to-end 199 Endurance 210 Energy 183, 206, 221 Energy Drink 183 enforcement 225 engagement 223 en off 191 enoturismo 183, 460 enoturista 183 ensayos-casting 191 enter 196, 199, 222 enterprise value 221 e-olor 199, 301 EP 178, 461 Epaper 199 EPF (Early Procesing Facility) 207 e-plataforma 199 e-reader 199, 462 e-reading 199, 301 erolínea 228, 244 escaneado 199, 296 escaneado, a 199 escanear 199, 293 escaneo 199 escáneo 199 escaner 199, 259 escáner 65, 78, 79, 199, 288, 379, 387 escort 195 escoutismo 196, 260, 297 escrache 210 escuela Ashcan 192 eslogan 70, 113, 172, 222, 387, 431, 434 eslógan 222, 431 esmile 234 esmog 232 esmoquin 185 esmoquín 185 esmóquin 185 esnifar 196 esnob 78, 113, 188 esnobismo 90, 188 esnorquel 211 esnórquel 211 esnorquelear 210 e-sound 199

498 

 Anglizismenverzeichnis

espandex 185 espanglish 72, 187, 188, 315 espín 230 espintrónica 199, 297 esponsor 218 espónsor 218 esponsoreo 218 esponsorización 218 esponsorizar 218 espot 222 espray 206 esprint 216 esprintar 216 esprinter 216, 461 espumaflex 206 esqui 215, 258 esquí 70, 78, 210, 215, 263, 385, 428, 461 esquiable 215, 320, 460 esquiador, a 215 esquiar 215, 258 esquimo pie 183 esquí náutico 210, 428, 461 establishment 188, 263 estand 221, 260, 263 estandar 196 estándar 113, 163, 170, 196, 462 estandarización 196 estandarizado, a 196 Estandarizador 196 estandarizar 196 estandarte 196 estate planning 218 estatus 171, 188, 196 estátus 188 estatus quo 196 estencil 193 esténcil 193 estéreo 204 estereofón 204 esterlina 224 estrella pop 178, 319, 409, 461 estres 361 estrés 113, 170, 229, 361, 362, 431 estresado 229 estresado, a 229 estresante 111, 229 estresar 229

estresarse 229 estresearse 229 estresor, a 230 estréss 229, 361 Ethernet 199 E-Trace 199 etrading 218 e-tron 199 eurotúnel 227 Ever and ever forever 235 exabyte 199 Executive Board 221 executive drop out 221 executive presence coach 220 exit 224, 230, 385, 459 exit poll 224, 385, 459 expat 188, 254 expeller 185, 462 export manager 220 expres 196 exprés 101, 196, 225, 277 express 101, 196, 225, 310 expréss 196 extended play 178 extra full 226 extrafutbolístico, a 212 extranet 199 extreme close up 204 ey 233, 242, 244 eye-tracking 199, 461 F face 185, 186, 199, 312, 398 facebookeador, a 199 facekini 185 face lift 185 facelift 185 Facetime 199 face toning 185 Face Zoom 199 facility manager 219, 220 fact check 230 Fact Checking 230 factoring 218 factory 193, 202 Factory Outlet 221 fact sheet 224

Anglizismenverzeichnis 

faebookomano, a 199 failing state 223, 224 Fair Game 216 fair play 216 fairplay 216 fair share tax 224 fair use 225, 428, 461 fairway 213 fairy penguin 231 Family Concierge 220 family office 218 fam press 194 fan 163, 170, 177, 190, 193, 194, 216, 278, 372, 373 fan club 190 Fan Fest 190 fanfic 194 fan fiction 193, 194 fan pack 216 Fan Page 199 FanPage 199 fan’s club 190 Fantasy Art 193 fanzine 194 fan zone 190 farmer 219, 220, 428, 462 far west 232 fashion 185, 276, 278, 373 Fashion gossip 185 fashionismo 185, 271 fashionista 71, 185, 297 Fashion Show 185 fashion victim 185 fashion week 185, 278, 373 fast 183, 185, 200, 204, 227, 234, 278, 433 fast fashion 185 fast food 183, 278 fast-food 183 fast forward 204 fast lane 227, 433 fast track 200 fax 110, 111, 204, 385 faxear 204 f-commerce 222 F-Duct 208 Feature 178 featuring 178

 499

fee 218, 283 feed 200, 223 feedback 196, 230, 432 feedback survey 230 feed lot 223 feedlot 71, 223, 428, 461 feedlotero, a 223, 461 feel good movie 191 feeling 196 Feim fix 196 feisbuquer@ 200 Fellow 230 ferry 228, 385 Ferrybus 228 festival 163, 170, 178, 179, 278, 322, 333 festivale 178 festivalero, a 178 fibrofog 229, 461 file 225, 460 filibustear 224 filibusterismo 224, 297 filibustero, a 224 filin 196 Fill Rate 200 film 70, 111, 123, 126, 164, 167, 170, 191, 333, 362, 431, 432, 451 filmación 167, 171, 191 filmado 172, 191 filmado, a 172, 191 filmador, a 191 filmar 164, 167, 170, 172, 191 filme 123, 124, 126, 163, 164, 167, 170, 191, 333, 362, 431 fílmico, a 191 filmografía 191 filmográfico, a 191 filmoteca 191, 300 final four 215 fingerfood 182, 183 finger joint 206 finger painting 193 Finish 216 finisher 212 firewall 200 first person shooter 200 fish and chips 183 fit 185, 186, 213, 309, 461

500 

 Anglizismenverzeichnis

fitness 213, 219, 254, 460 Fit & Roll 213 fixing 218 fixture 206 flag 214 Flag Football 214 flagship store 221 flash 71, 191, 197, 200, 201, 204, 206, 319, 409, 452, 453, 459 flash₂ 200, 452 flash₃ 235, 452 flash back 191, 459 flash-back 191 flashback 191 flashear 204, 453 flashear₂ 200, 453 flashero, a 235 flash LED 206 flash memory 71, 200, 319, 409 flashmob 190 flat 218, 224, 312, 453 flat₂ 208, 453 flat₃ 196, 453 flat₄ 214, 453 flat tax 224 flex 226, 460 flicker 200 flipar 230, 294, 389 flipear 230, 294, 389 flipper 190 flirtear 188 flirteo 188, 297 flirty 185 Float like a butterfly and sting like a bee 212 flogger 200 flolclor 197 floppy 200 floppy drive 200 flotel 195 flow 230 Flower Power 185 Flowers César salad 183 floydiano, a 178 flu oil 207 fly-by-wire 228 flyer 193, 194, 203, 461 flywheel 206

FOB (Free On Board) 227, 462 foclórico, a 197 focus 204, 222, 313 focus group 222 foie for all 183 foil 206 folcklor 61, 73, 197, 360 folcklore 197, 261, 360 folckrock 178 folclor 197, 249, 360 folclore 178, 197, 254, 360 folclore rock 178 folclorico, a 197 folclórico, a 172, 197 folclorista 197, 320 folder 197 fólder 197, 460 folk 178, 179, 181 folkclore 197, 360 folkclórico, a 197 folklor 197, 360 folklore 197, 249, 360 folklórico, a 197 folklorista 197 folklorólogo, a 197 folk pop 178 folk revival 178 folk rock 178 folk-rock 178 folk rock indie 178 follow 200 follower 200 food and wine 183 Football 175, 212, 214, 453 football amateur 212, 309 football americano 214 footrock 178 footscan 206 foot work 178 footwork 178 fordista 223, 320 for dummies 194 foreplay 195 forestación 231 forestado, a 231 forestador, a 231 forestal 164, 171, 172, 231

Anglizismenverzeichnis 

forestale 231 forestar 231 forestería 231 for ever sorry 235 for export 221 forfeit 210, 238 formatear 200, 460 Fortín 226 forward 204, 212, 213, 216, 453 forward₂ 218, 453 forwarding 227 fotoclub 193 foto finish 216, 257 foto-finish 216, 460 fotofinish 216 Fotolog 200 foto-performance 192, 193 fotorradar 227 foul 39, 216, 385 foulear 215, 216 foxtrot 178 fracking 207, 433 fraking 207, 256 frame 200, 204, 226, 460 freak 185, 188, 193 freak & chic 185 freak show 193 frecuent fucker 195 free 178, 186, 194, 206, 218, 219, 220, 221, 222, 223, 278, 313, 428, 453, 461 free₂ 218, 453 free acid rock 178 free cooling 206 freedom 224, 231 freedom and democracy 224 free float 218 free jazz 178 free lance 220 freelance 219, 220, 315 freelancer 220, 315 freemium 221 Free On Board 227, 462 free pass 223, 278 free publishing 194 free rear cushion 206 free rock 178, 453 freesbee 216, 263

 501

free shop 221, 313 freeshop 221, 428, 462 freestyle 178 free trial 222 freeware 200 freezado, a 208 freezar 208 freezer 195 french fry 183 fresh 183 fresh market 183 frezzer 195 friendly style 185 friki 185 frisbee 216, 217 frizz 185 front bar 183 Front Desk 190 frontman 178, 270 frost 195 Fruit Blueberry Peel 185 fruit of the poisonous tree doctrine 224 FTA (Free To Air) 204 fubol 212, 361 fúbol 212, 361 fubolero 212 fubolista 212 fubolístico, a 212 fuck 233 fuckín 233 fucking 233 fuck you 233 fudge 183 fuel 207 fuel oil 207 fuel- oil 207 fuel-oil 207 fueloil 207 fueloíl 207, 460 fúitbol 212 fulgol 212 fulgolista 212 full 178, 190, 197, 200, 204, 213, 216, 220, 226, 229, 235, 239, 309, 314, 417, 461 fullback 216 full band 178 full color 204

502 

 Anglizismenverzeichnis

full contact 216 full day 190, 197, 309, 461 full dome 204 fulldome 204 full efecto 229 full equip 226, 314 full frame 200 Full HD 204, 205 full service 190 Full Set 208 full swing 213 full tempo 178 full time 220 full web 200 full-web 200 funboard 210 funk 177, 178, 179, 180, 181, 461 funkero, a 178 funk-metal 178 funk rock 178 funky 178, 408 fun run 216 furbolista 212 fur free 186 furiously 76, 230, 234 fusion 179, 249 futball 212, 361 futbol 113, 167, 170, 212, 214, 245, 333, 361, 362, 459 fútbol 22, 71, 73, 113, 167, 170, 212, 214, 246, 249, 263, 300, 308, 315, 333, 361, 362, 397, 434, 472 futbol americano 214, 459 fútbol americano 214, 263 futbolero, a 212 futbolín 212 futbolista 163, 167, 170, 212, 305, 333 futbolísta 212 fútbolista 212 futbolísticamente 212 futbolístico, a 170, 172, 212 futbolito 212 futbolizado, a 212 futbolmania 212 futsal 167, 172, 212, 315 fútsal 212, 315 Future 210, 472

futures 218 futuru-gate 197 futvoley 216, 315 futvóley 216, 315 G gadget 206, 385 gag 193 Gagamanía 179 gai 188 Gallery Night 193, 462 galon 207, 459 galón 172, 207 game 69, 70, 191, 200, 213, 216, 307 game over 200 gameover 200 gamepad 200 gameplay 198, 200, 460 Gameplay Director 220 gamer 189, 190, 200, 385 Game & Watch 200 gang 188 Gangnam Style 179 gangster 225 gángster 225 gangsterismo 225 ganster 225 gánster 225 gansteril 225, 320 gap 218 garage 195 gasfitería 220, 297 gasfitero, a 220 gas oil 207 gasoil 207 gasoíl 207, 460 gas shale 207, 403 gastrobar 183 gastro-performer 192, 193 gateway 200 Gatling 226 gatorade 183 Gatsby 194 gay 110, 171, 172, 182, 187, 188, 431 gay friendly 188 gb 200 geek 188

Anglizismenverzeichnis 

generación beat 188, 307, 319, 401, 402 generación Google 200 generación net 187, 188 general intellect 225 General Manager 220 gentleman 188 Geo-Monitoreo 200 gerrymandering 223, 224 Get Link 200 ghetto 186, 188 ghetto style 186 ghost writer 194 ghost-writer 194, 264 Ghotic Lolita 186 gibabyte 200 gift card 197, 461 gift shop 221, 462 gift show 193 gigabit 200 gigabyte 200 gigapíxel 200 Giga Watts Hora 207 gin 183 ginger 183, 231, 278 ginger ale 183, 278 gingle 222 gin-tonic 183 gin&tonic 183 girl-band 179 gitapixel 200 gitapíxel 200 Glacial Lake Outburst Flood 232 glam 179, 180 glam metal 179 glamorama 186 glamoroso, a 186 glamour 186, 280, 320 glamouroso, a 186 glam rock 179 glamrock 179 glamur 186, 246, 428, 459 glamuroso, a 186 glass 228, 232, 459 glass cockpit 228 glitch 179 glitter 186 global head banking 218

 503

Global Operations 221 glocal 220, 221 glory days 197 gloss 185, 186 go 188, 189, 196, 218, 219, 226, 233, 234, 453, 462, 471 go₂ 190, 453 goal 167, 212, 300 goal average 212 goalball 212 Goal Ref 212 God bless America 224 goelador, a 212 Go Fast 228 go home 189, 233 go kart 226 gol 163, 167, 170, 212, 248, 259, 300, 333 golazo 167, 171, 212, 298 Gold 218, 223, 231 golden 183, 223, 224, 231, 269 golden Ale 183 golden box 223 golden circle 223 Golden Globe 191 golden labrador 231 golden parachute 224 golden retriever 231, 269 Gold kiwi 231 Gold Standard 218 goleada 170, 213, 296, 395 goleado, a 213 goleador, a 170, 212, 333 golear 164, 167, 170, 172, 213 golearse 213 goleo 213, 297 golero, a 171, 213 golf 171, 213, 280 golfeado 213 golfeador, a 213 golfista 213, 298 golfito 213 golpost 213 gong 179 gonzo 194, 462 Good bye 233 Good Game 234 good luck 234

504 

 Anglizismenverzeichnis

good will 225 Google 200, 252, 280 googlear 200, 293 gospel 179 góspel 179 gospel soul 179 goth 179 gothic metal 179 goth metal 179 gps 227 graffitero, a 193 graffiti 193, 385 graffitti 193, 459 grafiteado, a 193 grafitero, a 193 grafiti 193 grafitti 193 Grandma 188 Grand Slam 171, 211 gran Gatsby 194 Granny Smith 231 Gran Slam 211 grape fruit 231 green 76, 186, 188, 211, 213, 225, 230, 231, 234, 453 green₂ 231, 453 green₃ 234, 453 green card 225 greenfield 221 green-go 188 Green IT 200 Green kiwi 231 Green Peel 186 green set 211 green shirt 186 gremlin 197 grid 205, 206, 208 grill 182, 183 grinder 200 grip 226 grizzli 231 grizzly 231 grog 183 groggy 229, 460 grogui 229 grogy 229 grooming 225

groove 179, 251 Groove metal 179 gross 216 ground-and-pound 212 ground zero 232 groupie 179 grunge 179, 180, 181 guachi 220, 312 guachimán 219, 220, 255 guardarraíl 206 Guardiola boys 213 guau 234, 255 gueto 188 guetto 187, 188, 258 guetto kid 187, 188, 258 guitar hero 179 gunner 213 guppy 231 guru 188 gurú 188 gym 213 Gym Fest 213, 461 H hacer bogey 213, 238 hacer clic 200, 292, 461 hacer click 200, 292 hacer forfeit 210, 238 hacer lobby 195, 238 hackathon 200, 276, 278, 367 hackatón 200 hackeado, a 200 hackear 200 hackeo 200 hacker 111, 171, 200, 301 hácker 200 hacking 111, 200 hacktivismo 200, 315, 459 hacktivist 200, 402 hacktivista 198, 200, 402 hadicap 213 hakear 200 Half Pint 183 half shaved hairstyle 186 hall 179, 188, 194, 195, 216, 462 hall of fame 216, 462 Hall of Frame 216

Anglizismenverzeichnis 

halloween 188 halter 186 hamburguesa 172, 183 hamburguesería 183 hamlet 194 hamletiano, a 194 hammer fist 212 hanbolista 216, 297 handball 216, 245 handbike 216 handbol 216 hándbol 216 handbolista 216, 460 handicap 39, 110, 213 hándicap 213 handicapeado, a 213 handicapper 213 handshake 187, 188 Handsoft 200 handy 204, 239, 312 handycraft 186 happening 193 happy 182, 183, 191, 233, 234, 235, 314 Happy Birthday 179, 234 Happy Birthday daddy 234 happy brownie 183 happy dinner 183 happy end 191, 314 happy hour 182, 183 happyshifting 219, 220 hard 93, 179, 194, 217 hardboard 193 hard-boiled 194 hardboiled 193, 194 hard bop 179 hardcore 72, 179, 180, 409 hardcore punk 179, 409 hardcorero, a 179 hardcourt 211 hardlanding 218 hard rock 179 hardware 200 har-trick 213 hashatg 200 hashtag 200 hastag 200, 257 hatchback 226

hate 200 Hatha Yoga 214 hat trick 212, 213, 383 hat-trick 213, 385 hattrick 213 hawksiano, a 191 hd 204 HDMI 204 Head Coach 216 header 200 head hunter 220, 381 head-hunter 220, 461 headlight 226 healthymagination 229 heartbreak soul 179 heat 210, 385, 428, 459 heavy 179, 200, 461 heavy afro funk 179, 461 heavy metal 179 heavy-thrash metal 179 heavy user 200 hedge fund 218 HedgeFund 218 Hedgehog 229 hetero friendly 188 hey 234 HI-Fi 204 high class 188 high concept 191 high definition 200, 272, 278 highlander 182, 183 high light 193 highlight 193 high line 232 highline 232 high-red 196 High School 230, 278 high society 187, 188 High Speed 204 high tech 208 high-tech 208 high waisted 185, 186 hill billy 179 hip 172, 179, 186 hípersexy 195, 321 hip hop 172, 179 hip-hop 179

 505

506 

 Anglizismenverzeichnis

hiphop 179 hip hop reggae 179 hippie 179, 188 hippismo 188, 249, 428, 462 hippy 188, 261 hipster 186, 385 hit 39, 70, 171, 177, 179, 180, 203, 209, 453 hit₂ 229, 453 hit₃ 170, 172, 209, 414, 453 hitchcockiano, a 191 hit-parade 179 Hit parade 179 hiv 229 hobbie 190 hobbit 194 hobby 190 hockey 172, 215, 216, 245 hóckey 215, 216 hockey césped 216 holding 202, 218, 273, 278, 370 Hold Item List 228, 461 holdout 218 Hole Shot 208 hollwoodense 191 hollywedense 191 hollywoodense 191 hollywoodiano 191 hollywoodiense 191 hombre Lost 191 hombre-récord 197, 408 home 189, 195, 200, 204, 218, 221, 233, 239, 278, 453, 460, 461 home₂ 209, 427, 453, 459 home banking 218 homebanking 218 home center 221, 460 home cinema 204, 460 homeless 188 homeport 228 Homestay 188 Homestead Act 224 home theater 204 home theatre 204 Home wireless home 200 honky tonk 179 Honorary Fellow 230 honybran 183

hooker 195 hooligan 213 hop on, hop off 227 Hop-On/Hop-Off 227 hora peak 100, 227, 461 horario prime 191, 408 horror punk 179, 461 host 194, 200, 385 hostel 189, 190, 195, 462 hosting 200, 203 hot 179, 183, 186, 204, 211, 232, 234, 284 hot cake 183 hot dog 183 hotdog 183 hot dog relish 183 hotfix 200, 461 Hot List 186 hotmail 200 hot ranking 179 Hot Rod 226 hot spot 232 hotspot 200 hot topic 186 house 178, 179, 186, 193, 221, 222, 274, 322, 454 house₂ 230, 454 house-band 179 housekeeper 220 Houston, we have a problem 207 huachimán 220 hub 223 hug me 188 hula hoop 190 human 144, 234, 235 Human Enhancement Technologies 200 humanos-robot 206 hummer 183, 454 hummer₂ 226, 454 huracan 232 huracán 170, 232, 333 huracanado 232 huracanado, a 232 husky 231 hustle 197, 244 hypeado, a 186 Hyperthreading 200

Anglizismenverzeichnis 

I I am sky blue 235 iceberg 171, 232 identikit 225 idish 188 idol 179 If it ain’t broke don’t fix it 235 I have a dream 224 I’ll be back 235, 462 illegal alien 187, 188 I love you 234 I’m a legend 235 imax 204 I’m human and I need to be loved just like anybody else does 235 impact investment 218 improcrash 193 Impro Fest 193 Impro Painting 193 Im sorry 235 in 186 inbox 200 in company 221 index tampering 218 India pale ale 182, 183 indictment 225 indie 71, 178, 179, 180, 181, 258, 401, 408, 409, 459 Indie funk 179 indie pop 71, 179, 401, 409 indie-pop 179 indie rock 179, 408, 459 indoor 216 indor 216 índor 216, 246 Indy 208 Indycar 208, 461 inernauta 200 infield 209 infielder 209, 427, 459 infield fly 209 inflation targeting 218 in-forming 223 ingoal 214, 428, 461 in house 221, 222 inning 209, 244, 258, 427, 459 input 200

 507

Insert Coin 235 insider 200 instagramer 200 Intelligent Light System 200 interclubes 190, 299 interface 200 interfase 200 interfaz 200 internauta 171, 200, 300 internet 113, 163, 166, 200, 201, 257, 278, 302, 333, 365, 368, 369, 434, 473 Internet Addiction Disorder 230 Internet and technology addiction recovery 229 Internet banking 200 Internet protocol 200 Internet Widget 200 interruptability clause 225 intranet 200 intro 179, 277, 278 investment grade 218, 428, 461 investor relations 218 ion scan 200 Ion-Scan 200 ip 179, 185, 191, 200, 240 ir de shopping 221 Irish coffee liqueur 183 Ironman 213, 459 IT 200 item 223, 428 ítem 172, 223 it girl 186, 461 It is not the economy, stupid 224 It’s the economy, stupid 224 It won’t be for good 235 I voted 224 Ivy League 230 J jack 189, 190 jacket 184, 186, 278, 304, 459 Jack Russell Terrier 231 jacuzzi 190, 385 jaibreak 200 jailbreak 200 Jam 179 jam session 179

508 

 Anglizismenverzeichnis

jam-session 179 jazz 113, 171, 177, 178, 179, 181, 249, 252, 434, 460 jazz band 179 jazzeado, a 179 jazzero, a 179 jazzfunk 179 jazzista 179, 297, 405 jazzístico, a 179 jazz rock 179 jazz-rock 179 jean 185, 186, 387 jeans 185, 186, 288, 309, 387 jeans fit 186, 309 jedi 191 jeep 226 jersey 186, 454 jersey₂ 231, 454 jet 187, 188, 190, 207, 228 jet fuel 207 jet lag 190 jet-lag 190 jetlag 190 jet lev 190 jetpack 228 jet set 187, 188 jet-set 188 jetsetero, a 188 Jet Ski 210 jingle 179, 222 jingle bells 179 jipi 188 jocker 235 jockey 101, 178, 214, 454 jockey₂ 186, 454, 461 jockey club 214 jockye 214 Joe Doe 225 joggineta 216, 298 jogging 216 john doe 225 joint 196, 206, 221, 264 joint venture 221, 264 joint-venture 221, 264 jointventure 221 jonrón 39, 171, 209, 244 jonronear 209

jonronero, a 209, 459 joseo 197, 244 journal 230 joystic 200 joy stick 200 joystick 200 j-pop 179, 460 juegoclip 204, 306, 396 juggernaut 218 jumbo 228 Jumbotron 204 jumper 186 junior 195, 197, 212 Júnior 197 junior suite 195 junk food 183 jury 225 K karma 188 kart 195, 208, 226, 314, 460 karting 208, 258, 319, 408 kárting 208 kartismo 208, 319, 408 kartódromo 208, 300 kayaking 210 kayaquismo 210 kazoo 179 Keep calm and carry on 235 keke 182, 261 kernel 200 kerosene 207 ketchup 183, 471 kétchup 183 key 183, 198, 200, 202, 457 key lime pie 183 keynesianismo 223 keynesiano, a 223 keynote 223, 251, 278 kick 212, 214, 221, 460 kickback 218 kickboxer 212 kick boxing 212 kick-boxing 212, 460 kickboxing 212 kickingbol 216, 302, 304 kick-off meeting 221

Anglizismenverzeichnis 

kikingbol 216 Kill Bill 191 killer 225 kilobyte 200 kilowatt 207 kinder 188, 189, 299, 313 king 183, 195, 231 king crab 231 king kong 183 king size 195 kissero, a 179 kit 111, 172, 208, 385 kitchenette 111, 194, 195 kite surf 210 kitesurf 210, 314 kitesurfing 210 kiwi 113, 231, 278 knock and announce rule 224 knock out 212 knock-out 39, 212 Knockout 212 know how 206 know-how 206 knowhow 206 Knowledge Graph 200 ko 85, 212, 448 kosher friendly 183 K-pop 179 kraut 187, 188 krispy roll 183 krump 179 kryptoniano, a 197 Kundalini Yoga 214, 461 L labeling 75, 225 lady 111, 186, 188, 291 lady like 186, 291 laid-up 228 Land Art 193 lan party 200 lap 179, 200 lap steel 179 lapstore 221 lap top 200 laptop 166, 171, 200, 201, 257, 278, 365, 368, 369, 381

 509

LARA (Latin American Roaming Art) 193 Large White 231 laser 204, 454 láser 171, 204, 205, 387, 454 láser₂ 228 laserista 204 Last minute 190 late 70, 71, 190, 191, 251, 313, 453, 461 late check out 190 late night show 71, 191 late show 191, 251 látex 186 latin 179, 460, 461 Latin Albums 179 latin & blues 179 Latin Funk 179 latin jazz 179 latino writer 194 latin pop 179 latin-R&B 179 latin rhythm 179, 461 Latin Rhythm Album 179 latin-rock 179 latin rythm 179, 461 latin-soul 179 layer 200 lay-out 193 Laziogate 197, 462 lcd 204 LD (Low Definition) 204 lead 8, 21, 204, 220 lead manager 220 lean startup 221, 253 Learjet 228 lease back 218 léase back 218 leasing 218 lechuga baby 183 led 204 Leed (Leadership in Energy and Environmetal Desing) 206 leggings 186 leggins 186 leit-motif 193 leit motiv 193 leitmotiv 193 leittmotiv 193

510 

 Anglizismenverzeichnis

lemon balm 185, 186 lemon grass 183 lemon pie 183 LEOP (Launch and Early Orbit Phase) 207 let’s play sex 235 librería-shopping 221, 307 librocity 194 lick 179 lider 164, 167, 170, 172, 188, 294, 333, 389 líder 163, 167, 170, 188, 270, 300, 321, 333 lìder 188 liderado, a 170, 172, 188, 321 líderado, a 188 liderar 164, 167, 170, 172, 188, 294, 333, 389 liderato 167, 171, 188, 297, 403 liderazgo 167, 170, 188, 403 lidercillo 188, 298, 460 lideresa 188, 270 liderizado, a 188 liderizar 188, 293, 294, 389 lidero 188 lifestyle 186 Life Success Coach 220, 461 lift 185, 186 lifting 186 light 183, 192, 193, 196, 207, 454, 458 light crude sweet 207 Light Painting 193 light sweet crude 207 lightweight 212 ligth 183, 460 like 186, 200, 212, 235, 291, 383, 475 liliput 194, 408 liliputense 194, 320, 408 Lima, are you ready? 235 Limited Edition 221 linchado, a 225 linchamiento 225, 297 linchar 225, 247 line 179, 191, 192, 201, 203, 214, 225, 229, 232, 385, 428, 460, 461 linebacker 214 lineman 214 liner 228 line up 179, 385 line-up 179, 428, 461 lineup 179, 459

link 172, 199, 200, 201, 454 link₂ 190, 454, 460 linkear 200 Linked Data 200 lipglass 186 lip gloss 185, 186 lipstick 186 Liquid page layout 200 liquid paper 200 list 181, 196, 201, 208, 220, 428, 460 little black dress 186 little monster 179 live 200, 204 live coaching 200 live stream 200 live streaming 200 living 195, 304, 307, 311, 313, 318, 381 living comedor 195 living-comedor 195, 307, 318 lobbista 223, 224, 249, 297 lobby 114, 195, 238, 252, 283, 454 lobby₂ 224, 454 lobby bar 195 lobbysta 224 lobista 224 lobysta 224 location 197, 221 location, location, location 221 locked down 197 locker 215, 216 lock out 221 lock-out 221 lockout 221 lodge 194, 195 loft 111, 183, 195 log 200 logar 200 login 200 logueado, a 200 loguearse 200 Loknath Yoga 214 lol 234 lonche 182, 183 lonchecito 183, 298 lonchera 183, 261 long 22, 179, 194, 216, 218, 222 longboard 216

Anglizismenverzeichnis 

long casting 216 long cásting 216 long play 179 Longseller 194 long-séller 194 long tail 222 looby₂ 224 look 171, 186, 274, 276, 432 look book 186 lookeado, a 186 lookear 186 lookearse 186 look teen 186 loop 204 loopeado, a 204, 462 looper 204 loophole 224, 428, 461 lord 187, 188, 235 loser 188 lounge 195 Love Parking 195 love seat 194, 195 low 186, 189, 208, 218, 278, 311 low cost 218, 278, 311 low tech 208 loyalty point 222 LP 177, 179, 311 LTE (Long Term Evolution) 201, 462 lunch 110, 183 lunch bar 183 lunch family 183 luxury resort 190 luxury wine 183, 461 lychee 231 M máanager 220 macroespónsor 218, 299 macro-twister 195, 299 made in 221, 222 made in ~ 221, 222 made-in 222 made in house 222 made in USA 222 Mad Max 191 mad men 191 magazín 194

 511

magazine 194, 278, 371 magnetic ride 226 Magnificient Mile 222 MAHLI (Mars Hand Lens Imager) 207 maid 220 mail 76, 112, 171, 172, 199, 201, 222, 301, 434 mailing 199, 201 mailing list 201 mail marketing 222 main draw 211 mainframe 201 mainstream 197 main street 222 major 210, 381 makes sharing 201 make up 186 make-up 186, 462 Makeup 186 make up artist 186 making of 191, 261 making off 191, 261 mall 171, 221, 222, 311, 381 malware 201, 251 mambo blues 179 man 64, 68, 188, 302, 305, 396, 408, 459 management 199, 218, 220, 221, 249, 272 management activity based costing 218 manager 165, 171, 177, 181, 199, 204, 218, 219, 220, 221, 385, 461 mánager 165, 171, 220, 267, 270 manager research 221 Managing Director 220 Managing partner 220 managment 221, 249 mandril 231 mangle 206 mango 231 manguebeat 194 manpad 226 mapear 205 maple 231 mapping 205 march madness 215 marine 225, 226 márkeeting 222 market 183, 217, 218, 222, 273, 274, 457, 458 market-deli 183

512 

 Anglizismenverzeichnis

marketear 222, 460 marketero, a 222 marketinero, a 222, 461 marketing 170, 222, 309, 319, 409 márketing 222 Márketing Corporativo 222 Marketing Director 220 Marketing Manager 220 marketing mobile 222, 409 marketing online 222, 309 market madness 218 Marketplace 218 market share 218 marlware 201 marquetería 222, 319 marquetin 222, 460 márquetin 222 marshall 225, 226 masala 183, 460 mash-up 179 masked 218 masquin 206 Mass Media 197 massmediático, a 197 master 178, 183, 184, 197, 230, 296, 402, 455 máster 195, 210, 230, 299, 385, 455 master₂ 210, 278 máster₂ 210, 455 máster₃ 205, 455, 460 master₄ 188, 461 máster₄ 188, 455 masterado 230, 296, 402 Master Audio 205 master chef 183 master chief 197 master class 230 masterclass 230, 460 Master Collection 201 MasterCool 206 masterización 205 masterizador, a 205 masterizar 205 Master of Science 230 Masters₂ 210 Másters₂ 210 Master Series 211 Master Sommelier 183

máster suite 195 match 186, 208, 209, 210, 211, 220, 285, 385 match ball 211 match-ball 211 matche 210 match-maker 220 Match Play 211 match point 211 match-point 211 match race 208 mate-bar 183 mathematical programming 201 Matrix 191, 419 maul 214 máxi-cóctel 173, 183, 299 maxiplataforma 235, 299 maxisuéter 186, 299 mayorship 224 May the 4th be with you 234 May the force be with you 234 MB 201 MBA 230, 471 MC 179 McNugget 183 m-commerce 222 medall play 213 medal play 213, 460 medal race 210 me day 230, 286, 379 me-day 230 media center 201 media coaching 224 media partner 221 Medicaid 224 medicine room 229 medioscrum 214 medium 186 médium 186 medley 179 Meet&Greet 188 meeting 220, 221, 245 meeting room 220, 221 meetup 221 megabestseller 194 megabit 201 megabite 201 megabyte 201

Anglizismenverzeichnis 

mega festival 179 megafreeshop 222, 299, 318 megamix 179 megapixel 201 megapíxel 201 megascooter 226 megashopping 222 mega show 179 megashow 179 megastore 222 megatúnel 227, 299 mega(watt) 207 megawatt 207 megawell 223 megayate 211, 264 meme 201 Memorial Day 187, 188 memory 70, 71, 190, 197, 200, 201, 319, 409, 452 memory flash 70, 71, 197, 201, 409 men 64, 65, 68, 188, 191, 242, 243, 281, 288 menos Face, más Book 201 menú 201, 278, 371 Menú Light 183 mercado spot 218 merchandaising 222 merchandising 222 mess 234, 461 Messenger 201 metal 177, 178, 179, 180, 181, 251, 311, 428, 461 metalero, a 179 Metal Fest 179, 461 metal hardcore 179 meth 196 mexican style 194 Mexsicko City 232 mezzanine 195 Miami style 186 miamización 188 miamizado, a 188 microbbling 201 micro-blog 201 microblog 201 microblogging 201, 408 microbloging 201 microblogueo 201, 297, 408

microbloguero, a 201 microchip 201 microcomputadora 201 microfilm 205 microfilmación 205, 299 microfilme 205 microfútbol 213, 299 micro-peeling 185, 186 microPET 206 microserver 201 microship 201 micro short 184, 186, 299 Microsoft Office Specialist 201 micro-USB 201 microUSB 201 microwatt 207 middle school 230, 251, 274 milkshake 183 millenial 197 mindfulness 228, 229, 462 mind to mind 205 miniband 179 minibar 183, 250 mini-Big Bang 230 minibreak 190 minidress 186 minifestival 191 minifilme 191, 299 minifútbol 213, 299 mini-golf 213 minigolf 213 minigym 213 minihat 186 mini laptop 201 minimarket 222 mininotebook 201 miniplataforma 235, 299 miniplayer 201 mini rally 208 Mini Series 197 minishow 191 minisplit 206 ministro prime 223, 224 minitour 179 mini USB 201 minivan 226 miniván 226

 513

514 

 Anglizismenverzeichnis

mini Yorkshire terrier 231 minute 190, 207 Miracast 205 mircroblogging 201 mis 188, 258, 259 miss 170, 188, 333 Miss Gay 188 missing in action 225, 226 Mission Style 194, 195 míster 187, 188 mistery shopper 222 mitin 171, 221 mitín 221 mítin 221, 245, 273, 282 miting 221 mix 186, 197, 285, 385 mix and match 186 mixear 197 mixer 183 mixmail 201 mixología 183, 271 mixólogo, a 183 mixtape 179 mobbing 230 mobile 201, 222, 409 mobile marketing 222, 409 mobile maze 201 Mo-bot 216 mocasín 186 mockumentary 191 mod 179 model 186, 187, 189, 459 modem 198, 201 módem 197, 198, 201 módem internet 201 modern chic 186 mohawk 186, 460 momentum 218 mondalivery 224, 316 money 189, 218 monitor 167, 201 monitorar 201, 459 monitoreado 201 monitoreado, a 201 monitorear 164, 167, 171, 172, 201 monitoreo 167, 171, 201 monitorerar 201

monitorización 201 monitorizar 201 monoblock 194, 195 monorraíl 227, 259 monster 179, 186, 208, 460 Monster Pit 186 monster truck 208 moobing 230 mood 218 Mood Food 183 moonwalk 179 mop 185, 186 mop-top 185, 186 more 8, 135, 223, 224, 234, 473 morse 205 mosh 179, 461 mosh pit 179, 461 motel 195, 301 Mother monster 186 Mother’s Day Tasting Menú 183 Motion Capture 201 motocross 208 motor home 195, 461 motorhome 195 motorman 208 Motorshow 208 motorsport 208 moto scooter 226 mountain bike 216 mountain-bike 216 mouse 68, 201 mousepad 201 Movicity Mundo 191 Movicity Play 191 Movie 191, 462 Moviecity 191 Moviecity Action 191 Moviecity HD 191 Moviecity Premieres 191 Mr. 188 Mrs 188 mud bugging 208 muffin 183 multi family office 218 multi link 201 multimedia 172, 201 multimedial 86, 201, 320

Anglizismenverzeichnis 

multimedios 201 multi-monitor 201 multiplataforma 221, 235 multiplayer 198, 201 multiple-choice 230 multirrol 197 Multi Skin Test Center 229 multitarget 221 multitask 230 multitasker 230 multitasking 230 multitouch 201 Multi-Touch 201, 460 multi touch screen 201 munchies 183 munchkin 191 muppet 192 muscle car 208 muscle power 213 músic 179 musical 171, 192, 193, 247, 258, 322 musical Cabaret 193 music hall 179 music-hall 179 Muslim 188 must 10, 23, 186, 188, 197, 233, 234, 235 must have 186 mute 205 MVP 215 mvp (most valuable player) 215 my last tweet 201 My name is Barnabas Collins 235 My Name is Panama 235 my style 186 N nac & pop 183 Nail 186 Nail art 186 nail designer 186 nailon 111, 206 náilon 206, 247, 432 Nail Studio 186 naked 197 nanny 219, 220 napalm 226 narcotest 208, 397

nascar 208, 461 Navy 225, 226 Navy Seal 226 near field communication 201, 460 neo-folk 179 neo-hippie 179 neohippie 179 neo-ponche 183, 299 neoprén 206, 461 neopreno 206, 297 neo punk 179 neopunk 177, 179 neoryorkino, a 232 neo-tech 193 neoyorkino, a 232 neoyorquino, a 232 nerd 187, 188 nesquik 182, 183 nessie 197 net 187, 188, 193, 201, 312, 480 net art 193 net.art 193 netball 216 netbook 201, 278 Net Metering 201 networking 201, 221 networking service 201 neuromarketing 222 never 179, 233, 234, 235 never ending tour 179 never say never 234 new age 188 New Burlesque 193, 462 New Deal 224 new entry 192 new face 186 new look 186 newsfeed 201 newsletter 201 newspeak 193, 194 new style 186 new stytle 186 new trash metal 179 new wave 179, 277, 278, 370 newyorquino, a 232 next big thing 201 NFC (near field communication) 201

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516 

 Anglizismenverzeichnis

nick 188 nickname 188 night club 189, 190, 381 nightclub 190 nigth club 190 niple 226 No Cash Society 188 nocaut 172, 212, 256, 346 nocáut 212, 247 no comments 234 nodding syndrome 228, 229 no hit no run 209 no-hitter 209, 427, 459 no hugging, no learning 192 noise cancelling 205 noise music 179 noise rock 179 no man land 232 no matter what 234 non deal road show 218 non-fiction 194 non fiction literature 194 Non-Performing-Loan 218 noqueado, a 212 noqueador, a 212 noquear 21, 212 North Rhine-Westphalia 232 noseriding 211 No show must go on 188 No smoking 188 No taxation without representation 224 notebook 166, 172, 201, 278, 371, 381 not experienced 234 nothing 197, 240 not out 216 now 234 no way 234 nude 186 nudge 223 nugget 183 number one 197 nurse 219, 220, 461 nursery 195 nylon 111, 206, 431

O Obama care 224 Obamacare 223, 224, 250, 346 obamismo 224, 297, 298 obamista 224, 297 of course 233, 234 off 70, 110, 186, 189, 191, 192, 193, 201, 206, 208, 209, 210, 213, 217, 218, 221, 225, 226, 227, 230, 235, 261, 262, 278, 322, 370, 406, 431, 455 off₂ 222, 455 off₃ 193, 240, 322, 406, 455 off base 209 off-Broadway 193 Off Broadway 193 Off court 211 Offer Manager 220 off house 193, 322 office center 221 office look 186 official 224 off line 201 off-line 201 offline 201 off road 208 off-road 208, 226 offset 206 off-shore 218 offshore 218 off side 213 offside 213 offtaker 221 off the record 110, 225, 431 off white 193 off-white 192, 193 Oh, baby 234 Oh, God 234 oil 187, 207, 232, 432 ok 234 okey 76, 234, 461 old fashioned 183 old romantic 179 old school 179 oldspeak 194 on 208 once upon a time 194 on demand 201, 203

Anglizismenverzeichnis 

One bedroom suite 195 one hit wonder 177, 180 One man show 193 one-on-one 221 one piece 186 one shoulder 185, 186 one-woman-band 180 one woman show 193 on line 201 on-line 201 online 30, 89, 103, 141, 164, 170, 190, 201, 202, 203, 218, 222, 309, 428, 461, 462 online check-in 201 online poll 201 on-off 230 on premise 220, 221 on-shore 218 on thing more 234 oops 234, 460 op-art 193 open 180, 183, 186, 193, 194, 201, 210, 218, 224, 230, 315, 460 open bar 183 Open Door 197 open government 224 open house 186 opening 180, 187 Opening Ceremony 188 open mic 180 open mind 230, 315 openning 180 open publication 193, 194 open season 218, 460 open source 201 open-source 201 Open Source Content Management System 201 Open your eyes 224 ópera-pop 180 ópera rock 180 ópera-rock 180 operations manager 220 optimist 211, 460 orange curacao 183 oscarizado, a 192 ousider 188

 517

out 22, 178, 190, 193, 206, 210, 212, 216, 217, 221, 229, 239, 449 outback 232 outball 216 outdoor 190, 213, 428, 461 outdoor training 213 outfield 209 outfielder 209 outfit 186 outlet 221, 222 Outlet Mall 222 output 230 outsider 188 outsource 220 outsourcing 219, 220 overall 186, 455 overall₂ 210, 455, 461 Overall Body Fitness 213 overbooking 190 overconfidence 218, 428, 462 overcooked 182, 183, 460 overhaul 206 overol 186, 246, 455 overol₂ 210 overshooting 226 oversize 185, 186 over-water 227 ozzie 188 P pace car 208 pack 184, 202, 205, 206, 216, 221, 222, 285, 381, 457 packaging 206, 316 pacman 201, 462 pad 199, 201 paddle 211, 226, 252 paddle boarding 211 padel 211 pádel 211, 248 páginas web 462 página web 201, 307, 372, 462 paint ball 190 paintball 190 Paisley 185, 186 pale cream 183 palet 227

518 

 Anglizismenverzeichnis

pallet 227 Palm 201 pancake 183 panel 171, 197, 460 pánel 197 panel debate 197, 460 panel-debate 197, 460 panelista 197 panqueque 183 panti 186, 247 pantone 193 papel bond 206, 459 paper 110, 195, 200, 206, 230 parade 179, 188 parchment paper 206 parka 186 park and ride 227 parking 226, 227, 304, 311, 313 Parking Day 227 párkinson 229 parkinsoniano 229 parkour 216 Parson Russel Terrier 231 partener 188, 260 partner 188, 219, 220, 221, 381 partnership 221 part time 220, 225 part-time 220 part time judges 225 party bus 190 party rock 180 Passbook 201 passing 213, 216 passing game 213 password 201 past 225, 460 pastel Pop 183 patch 186 patchwork 186, 462 pattern 180 Pawn Shop 222 pay 183, 205, 209, 449 pay-driver 209, 449 Pay-Per-Use 205 pay per view 205 Pay-per-view 205, 462 pay-to-view 205

Pay True 205 paywall 201 pc 201, 203, 278 Peace and Love 188 peak 100, 208, 227, 428, 461 pearl harbor 224 Pebble 206 pedal steel 177, 180 pedicure 186 pedigree 231, 245 pedigrí 231, 245 peeling 185, 186 peep show 195 peep toe 185, 186 Peer Review 230 pee-wee 210 pelet 206 peletero, a 206 pellet 206 pelvis and feet 229 penalti 171, 213, 275 penalty 213 pen drive 201 pen-drive 201 pendrive 201 penthouse 194, 195 pepermint 183 perfomance 193, 278 performance 172, 192, 193, 278, 310, 365, 371, 455, 460 performance₂ 209, 371, 455 performancer 193 performer 192, 193 Performing Arts 193 permafrost 232 PER (price earning ratio) 218 personal shopper 186 personal trainer 213 PET 206 petabyte 201 pet lovers 190 petromail 201 pet scan 229 Pet Shop 222 petting 195 phisher 201 phishing 201

Anglizismenverzeichnis 

Phising 201, 257 Phones 205 photo 201, 205, 214, 302, 304, 395 photo beaming 201, 302, 395 photofinish 216 photo stream 201 Piano Jazz 180 pichar 209, 294, 389, 427 piche 209 pícher 209 Pick 216, 459 pick 10 208 pick cup 226, 262 pick up 226, 278, 370 pick-up 226, 278 pickup 226, 278, 370 picnic 182, 183 pie 183 piercing 185, 186 pig iron 232 pijama 113, 186, 190, 278, 372, 434 pijama party 190 pills and liquor 193 pimpón 113, 216, 249, 434 pímpón 216 pin 186, 192, 216, 455 pin₂ 201, 455 pin₃ 208, 455 pincher 231 ping pong 216 ping-pong 113, 216, 249, 434 pin pon 216 pin-pong 216 pin up 186 pin-up 186 pipa 224 pipeline 207 pishing 201, 257 pit 179, 209, 231, 461 pit bull 231 pitbull 231 Pitch 209, 222 pitchear 209, 294, 389, 427, 459 pitcheo 209, 294, 319, 408, 427, 459 pitcher 209, 258, 427, 459 pítcher 209 pitching 222

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Pitch to Rich 222 pitiyanki 188 pitiyanqui 188 pit lane 209 pitlane 209, 462 pit-stop 209 pivot 215, 216 pívot 215, 216 pivotal 197, 320 pivote 215, 216 pivotear 216 pixel 201 píxel 201 pixelado, a 201 pixelar 201 pixie hair 185, 186 piyama 186 piyamada 186, 296 pizza party 183 placeless, anytime, anywhere 220 placement 222 planner 219, 220, 221, 252, 462 planning 218, 220 plataforma 163, 170, 199, 235, 333 play 178, 179, 180, 201, 204, 205, 209, 210, 213, 216, 235, 278, 311, 370, 408, 456, 460 play₂ 201, 456 play₃ 211, 456 play-back 180 playback 70, 177, 180, 284 play ball 216, 460 playboy 188, 195 playgroup 188 playlist 180 playmate 195 play off 210 play-off 210, 278, 370 playoff 171, 210, 375, 381 play offs 210 play & rec 180 playroom 202 play station 201, 311, 408 please 235 Please take care of my babies 235 pleasing horror 192 plomero, a 220

520 

 Anglizismenverzeichnis

plop 197 ploteado, a 192 plotear 191, 192 plug in 202 plug-in 202, 381 plugin 202 p.m. 207 pm 207, 414 pocket 205 pod cast 202 podcast 202 podcasting 202 podium 186 poeta Beat 194 pogo 180, 461 point break 211 POIs (points of interest) 202 poker 190, 309, 462 póker 190, 273 Poker Face 190 poker online 190, 309, 462 polaroid 205, 381 polca rock 180, 254 pole 23, 124, 171, 195, 209, 278, 311, 313, 317, 370, 401 pole dance 195 poleman 209, 302, 305 pole posición 209, 401 pole position 124, 209, 311, 317, 401 Pole positión 209 policy 224 Policy Hour 224 policy-making 224 poliester 206 poliéster 206 polista 216, 305, 462 politics 224 polka bop 180 polo 216, 305, 456 polo₂ 186, 456 polyester 206 polyexpanded 206 ponchado, a 183, 460 ponchar 39, 183, 293, 428, 459 ponchazo 183, 298 ponche 183, 243, 245, 299 ponchera 184, 297, 395

poni 113, 231, 434 ponkey 231 pony 231, 379, 434 Ponyfútbol 213 poodle 231, 459 pool 216, 262, 456 pool₂ 190, 456 pool₃ 221, 456 pop 71, 170, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 192, 193, 194, 198, 202, 218, 252, 257, 285, 286, 310, 319, 401, 408, 409, 460, 461 pop art 193, 408 pop-art 193 pop business 177, 180 pop corn 184 popcorn 184 pop-country 180 pop-econ 218 pop electro-metal 180 poper 180 popero, a 180 pop funk 180 pop-indie 71, 180, 401, 409 pop-ópera 180 popper 196 popping 180 pop punk 180, 460 pop rock 180 pop-rock 180 pop star 180, 409 popstar 180, 319 pop up 194, 202, 285 pop-up 198, 202, 257 pop up book 194, 285 Pop Up Play 202 poquer 190 póquer 190 pork and beans 184 pork & beans 184 porno soft 195 porno-soft 195 pornostar 195 porridge 184 portaestandarte 226 portfolio manager 218 posh 186

Anglizismenverzeichnis 

POS (Point Of Sale) 222 possum 231 post 180, 188, 202, 205, 206, 232, 294, 299, 322, 402, 418, 460, 461 postar 202, 293, 294, 389 postboom 218, 299 post-bop 180 posteado, a 202 postear 202, 294, 389 posteo 202, 294, 402 poster 193 póster 113, 193, 235, 385 post-gay 188 Post graduate Diploma 230 post grunge rock 180 posting 202 post-it 206 postkeynesiano, a 223 post producción 205, 460 post-producción 205 postproducción 205 post punk 180 post-punk 180 post-salt 232 post show 180, 322, 461 potlatch 189 pottermaniaco 194 pound of flesh 193, 194 power 180, 186, 197, 202, 209, 213, 221, 224, 229 power dressing 186 powerlifting 213 power metal 180 power move 180 power nap 229 power of one 221 power pop 180 power ranger 197 power stage 209 power trío 180 Power Tube 202, 461 power-up 202 pre-base 185, 186 Precious lord, take my hand 235 prefestival 180 prefinished 206 prejazz 180

pre-kinder 189, 299 prekinder 189 pre-loved 186 premáster 205 premium 197, 228 premium economy 228 Premium Pack 222 Premium Store 222 preppy 185, 186 presenior 210 preshow 180 president 224 presing 213, 259 press 194, 213, 473 pressing 213 pretzel 182, 184 preview 194 prime 191, 192, 216, 223, 224, 287, 408 prime time 191, 192, 408 prime-time 192 primetime 192 princeling 189 pringle 184 print 22, 135, 185, 202, 281 priority pass 228 private equity 218 private finance initiative 218 Producers Network 192 Production Tax Credit, PT 218 product manager 220 product mánager 220, 267 professional 202, 322 pro gamer 189, 190 program 192 progressive 180 Project Bond 218, 462 Project Finance 218, 462 Project Management 221 projecto 193 promoted 235 promotor 220 proof of principle 230 prosecutor 225, 461 prosumer 202 Protection of Foreign Interests Act 224 protest songs 180, 288 protopop 180

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 Anglizismenverzeichnis

protopunk 180 proviscout 207 proxy 202 psicodélico, a 180 pub 182, 184, 190, 253 Public Hall 197 publisher 194 pudín 182 puf 195 puff 195, 459 pull 209, 216, 262 pullman 227 pullover 186, 273 pulóver 186 pulp 194 pulp fiction 194 punch 39, 183, 243, 245, 456 punch₂ 212, 456 punche 183, 460 punching ball 212 punk 172, 177, 178, 179, 180, 181, 198, 277385, 409, 460, 461 punkero, a 180 punketo, ta 180 punk-glam-rock 180 punk hardcore 180, 409 punkie 180 punk rock 180 punk-rock 180 puntocom 202, 278, 370 Puntoticket 190, 461 pup cake 184 pupcake 184 Purna Yoga 214, 461 purser 220 push 184, 186, 202, 456, 461 push₂ 213, 456 pusher 196 Push to talk 202, 461 push-up 184, 186, 461 put 218, 272 put option 218, 272 putt 213 putter 213 putting green 213 puzzle 189, 190 pynchoneano, a 194

Q quac core 202 quad 202, 209 quad core 202 quad-core 202 quadcore 202 Quad Full HD 205 quadratrack 208 quali 209, 314, 460 qualifying round 209 qualifyng round 209 qualy 209 quantitative easing 223, 224 quark 230 quark beauty 230 quark strange 230 quark top 230 quark up 230 quarterback 214 queen 195 queer 189, 276 queque 182 Quick Response 202 quickwin 218 quiz 190 R Race 209 racing 209 rack 202, 215 racquetbol 216 rácquetbol 216 racquetbolista 216 radar 205 rafting 210, 211, 253 raggae 180 raghead 187, 189 raid 39, 209, 225 raíl 197, 460 rainwear 186 raiting 218 rallista 209 rally 171, 208, 209, 379 Rally Cross Country 209, 461 rallye 209 rally raid 209 ram 202

Anglizismenverzeichnis 

Rambo 192 rancho 197 ranger 197, 225 rankeable 197, 320 rankeado, a 197 rankear 197, 319 ránkig 223 ránkimg 223 ranking 165, 170, 179, 180, 223, 109, 114 ránking 165, 170, 223, 273, 278, 333, 370 ranking Billboard 180 Ranking Round 209, 461 ranqueado, a 197 ranquear 197 ranqueo 197, 297 ranquin 223 rap 180, 258 rapeado, a 180, 462 rapear 180 rapeo 180 rapero, a 171, 180 rapid rise 184 rapid start 202 rap metal 180 rap-metal 180 rapsodia en blue 180 raquet 216, 460 ráquet 216 raqueta 216 raquetazo 216, 298 raquetbol 216 ráquetbol 216 raquetbolista 216, 460 rasta 189 rastafari 187, 189 ratin 218 rating 165, 171, 218, 219, 428, 461 ráting 165, 171, 218, 414, 460 rating online 218, 428, 461 rating watch 218 RAW 202 razorback country 232 R&B 179, 180, 181 RBSP (Radiation Belt Storm Probes) 207 reader 199, 202, 462 Read it in my lips –– no more taxes 224

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ready made 193 ready-made 193, 385 real book 194, 461 Real Estate 221 reality 170, 191, 192, 271, 288, 317, 333 reality show 192, 317 reality-show 192 reallity 192 realpolitick 224 realpolitik 224 reboot 202 rebranding 222 recall 221, 222 receiver 205 rechequear 197, 256, 461 record 110, 172, 197, 225, 305, 431, 434 recórd 197 récord 113, 163, 170, 197, 333, 408, 434 recordista 197, 297, 305, 408 recordman 189, 302, 305, 408 recordwoman 189, 305, 461 rec y stop 192 red carpet 192 red display 202 red pants 186 reel 197 re-entry 192, 460 referee 210 referí 210 réferi 210 refill 184 réflex 205 reforestación 231 reforestado, a 231, 460 reforestar 231 refueller 75, 228 regetón 180, 360, 362 reggae 172, 178, 179, 180 reggae fusión 180 reggaeton 180, 360, 362 reggaetón 180, 360, 362 reggaetonero, a 180 reggea 180 reggeae 180 reggeatón 180 reggeatonero, a 180 reguaeton 180

524 

 Anglizismenverzeichnis

regueton 180, 360, 362, 459 reguetón 180, 360, 362, 459 reguetonero, a 180 reja-túnel 229 relax 113, 195, 314, 315 Relaxing Stay 190 Release Preview 202 reloj-láser 205 relvólver 226 REM 229 remake 192, 278, 371, 372 remasterización 205 remasterizado, a 205 remasterizar 205, 293 remix 180 remixado, a 180 render 202, 314, 459 renderear 202 renderizado, a 202 renta 218, 221, 273 rent-a-car 221, 278 renta-car 221 rentado 218 rentado, a 218 rental 223 rentar 218 replay 205 rescue 213 research 221, 230, 475 reseller 222 Reserve Champion Senior Stallion 214 reset 206 resetear 206 reshoring 218 residence 180 resort 190, 460 resorte 190 rest 206 restaurante-bar 184 resto bar 184 resto-bar 184 restobar 184 retail 222 retailer 222, 428, 461 retina display 202, 278 retopping 216 Retroparty 190

retuit 202 retuiteado, a 202 retuitear 202 retuiteo 202, 408 retweet 202, 408 retwitteado, a 202 retwittear 202 reverting 229 review 197, 461 revival 178, 180 revolver 226 revólver 171, 226 rhythm & blues 180 rhythm’n’blues 180 Rhytm & Blues 180 rickshaw 227, 252 rickshaw boy 227, 252 rickshaw girl 227 ride 216, 226, 227 ride my bike 227 rider 209, 456 rider₂ 225, 456 riff 180, 381 rifle 225, 226 right 209, 234 ring 171, 205, 211, 212, 252, 307, 456 ring₂ 208, 456 ring-raje 212, 307 ring side 212 ring tone 205 ringtone 205 RIP 189 rithm & amp 180, 258 road book 227 roadie 180 Road Manager 180 road map 224 road movie 192, 278 roadmovie 192 road show 218 roadshow 218, 278, 370 road theatre 193 road trip 190 roaming 202 roast beef 184, 253 Robin Hood 194 Robocop 192

Anglizismenverzeichnis 

robot 163, 170, 206, 307 robótica 206, 297 robotico, a 206 robótico, a 171, 172, 206 robotito, a 206 robotizado, a 206 robotizar 206, 462 robot swarm 206 robot-teléfono 206 rocanlover 180 rocanrol 180 rocanrolear 180 rocanrolero, a 180 rock 163, 170, 177, 178, 179, 180, 181, 187, 254, 258, 270, 291, 309, 311, 397, 409, 453, 459, 460, 461 rockabilly 181 rock alternativo 181 rock and roll 181, 270 rock and samba 181 rockanrollero, a 180 rock blues 181 rock con roll 181 rock dark 181, 309, 397 rock-dark 181 rockear 181 rocker 181 rockero, a 171, 181 rockero, a punk 181 rocketeo 207 rock folk 181 rock funk 181 rock fusión 181 rock gótico 181, 461 rock grunge 181 rock inde 181 rock independiente 181 rock indie 178, 181, 258, 409 rock metal 181 rock metálico 181 rock ’n roll 181 rock ’n’ roll 181 rock n roll 181 rock n’ roll 181 rock’n roll 181 rock’n’roll 181 rockola 206

rock pop 181 rock-pop 181 rock-pop & folk 181 rock progresivo 181 rock psicodélico 181, 460 rock-radio 181 rock/R&B 181 rock & roll 181 rock&roll 181 rock sicodélico 181 rock sin roll 181 rock star 181 rockstar 181 rock steady 181 rocksteady 181 rockumental 192 rol 110, 163, 170, 197, 333, 431 role model 189 roll 181, 182, 183, 184, 270 roller 112, 216 rolling stone 181 romantic style 185, 186 Romneylandia 224 romperrécord 197 ron 184 ronero, a 184 Roof Bar 184 rookie 216 roomate 189 room service 190 root 181 Root rater 186 rope a dope 212, 264 roquear 181 roquero, a 181 roqueteo 207 rosa candy 184 Rosbeef 184 roster 216 rotary 189 round 171, 209, 210, 256, 312, 314 rounded risky 186, 433 round por round 210 round robin 210 round-robin 210 router 202 rover 207

 525

526 

 Anglizismenverzeichnis

royal navy 226 royalty 218 RPM 181 RSC (Réferi Suspende el Combate) 212 RSS ( 202 Rubygate 197, 303 rude boy 189 rugbier 214, 302, 303, 409, 428, 462 rugbista 214, 409 rugbístico, a 214 rugby 172, 214, 275, 303 rule 197, 224, 225 Rule Britannia 197 rulero 216 rummy 190 runner 216 running 216 rush 229 rusticle 232 RV 226, 462 rye grass 184 rythm and blues 180 rythm & blues 180, 258 S SaaS (Software as a Service) 202 sachet 197, 461 sad cowboy 197 safari 190 Safe House 225, 274 safety 209, 214 safety car 209 salad bar 184 Sala Master 195 Sales Principal Consultant 220 samba rock 181 sample 181 sampling 222 Sam (Sample Analysis at Mars) 207 sandboard 215, 216, 314, 460 sandboarding 216 sand tart 184 sanduche 184, 362 sánduche 78, 79, 184, 360, 362, 434 Sand Wedge 213 sandwich 39, 78, 79, 184, 360, 362, 456

sándwich 108, 113, 182, 184, 230, 287, 360, 362, 434, 456, 460 sándwich₂ 223, 456, 461 sandwiche 79, 184 sandwish 73, 184, 261, 360 sánguche 79, 184, 360, 362 sanguchería 184, 297, 460 sanguchón 184, 298 sanwish 184, 360 sax 181 scaneo 199 scanner 65, 66, 79, 199 Scenic Cableway 227 schock 229 schockeado, a 229 scketch 193 scone 184 Scoop 211 scooter 226 scope 205 score 216 scorer 216 scoring 216, 462 scots 187, 189 scout 190, 197, 385 scouter 197 scouting 216 scracht 210 Scrapbooking 460 scratch 210 screen 197, 201, 202, 203 screening 229 screensaver 202 script 202, 456 script₂ 191, 192, 456 scroll 202 scrum 214, 428, 461 sculpture 193 SD (Standar definition) 202 SEAL 225, 385 seat 194, 195, 234 secuestro exprés 225 secuestro express 225, 310 security 218 sedan 226 sedán 226, 280, 314 see you next time 235

Anglizismenverzeichnis 

segway 227 semifull 227 semisenior 189, 299 semi sweet chocolate chip 184 senior 187, 189, 193, 219 sénior 189 senior artist 193 Senior Champion 210 senior citizen 187, 189 Senior Editor Children’s Books 220 Senior Livestrong Leader 220 Senior political officer 220 sennior partner 220 SEO (Search Engine Optimisation) 202 serindipity 197 server 202 service 190, 201, 202, 218, 220, 311, 452 service charge 218 service pack 202 set 112, 170, 178, 181, 187, 188, 202, 211, 216, 385, 434, 457, 460 set₂ 171, 192, 457 set₃ 181, 457 set₄ 197, 457 set list 181, 460 setlist 181 set point 211, 385 setting 202 set top box 202 set up 216 seven 214, 461 seventies 197 sex appeal 195 sex-appeal 195 sexi 195, 247, 385 sex shop 195, 278, 368, 369, 381 sexshop 195 sex simbol 195 sexsomnia 229 sex symbol 195, 270, 286 sexting 195 sexy 164, 171, 172, 185, 186, 195, 385 sexy bitch 185, 186 sexymbol 195, 259 shabby baby 186 shabby chic 186 shaft 206, 461

 527

shakedown 209 Shake Down 209 shaker 182, 184 Shakespeare 194 shakespeareano, a 194 shakespeariano, a 194 Shakespearito, ta 194 shakespereano, a 194 shakesperiano, a 194 shale 207, 232, 403, 432 shale gas 207 shale-gas 207 shale oil 207, 432 shame 230 shampoo 185 shampú 185 share 217, 218, 219, 224, 457 share₂ 202, 457 sheik 189 sherif 225 sheriff 225 Sherlock Holmes 194 sherpa 189 Sherry 184 Shift 202, 227, 457 shift₂ 457 Shifter 209 Shift Paddle 227 shock 171, 229, 431 shockeante 230, 319, 320, 393, 403 shockear 229, 294, 319, 389 shocking 186, 403 shokeado, a 229 shoot 212 shooter 200, 202, 409 shootfighting 192 shopaholic 222 shopería 222 Shop in Shop 222 shopping 75, 171, 221, 222, 286, 307, 311, 313, 381, 385, 398 Shopping Bag 222 shopping center 75, 222, 311, 385, 398 short 184, 186, 189, 220, 229, 457 short₂ 209, 457 shortboard 211 short jean 186

528 

 Anglizismenverzeichnis

short list 220 short money-minded people 189 shorts 186, 282, 299, 454, 457, 460 short sleeper 229 shortstop 209 shot 184, 211 show 163, 170, 179, 180, 182, 188, 191, 192, 193, 195, 196, 197, 218, 233, 234, 251, 269, 305, 313, 317, 322, 333, 461 showbis 192 Showbiz 192 show business 192 showcase 193 showcito 197, 298 shower 187, 189, 195, 309, 311, 313, 396 shower tea 189, 309, 311, 396 showgirl 193 showman 193, 305 showroom 221, 322 Show Room 221 showroomer 221 showrooming 221, 460 showtime 197 show woman 193, 305 show-woman 193 shuffle dance 181, 460 shuttle 207 Shuttle Carrier Aircraft 207 siberian husky 231 sidecar 209 sideman 209 silicón 206, 403, 459 silicona 206, 403 silver 181, 223, 461 silver high 181 Simple Benchmarking 202 simulcasting 205 Síndrome de Down 229 síndrome de sándwich 230 síndrome Down 229 single 39, 172, 211, 216, 457 single₂ 170, 172, 181, 457 single₃ 195, 457, 461 singles 211, 457 single uno 216 singlista 211 sink-holding 202

Sino-Russians relation 224 sippy cup 182, 184 sir 189 sirloin 184 sister 189 sit-com 192, 462 sitcom 192, 274, 379 site 199, 202, 204, 319, 408, 461 Site key 202 sitios web 462 sitio web 202, 319, 372, 408, 462 Situation Room 224 six pack 184 six-pack 213, 457 six-pack₂ 213, 457 sixties 197 ska 181, 277 skate 181, 190 skateboard 190 skateboarding 189, 190 skate park 190 skatepark 190 skater 190 skate-rock 181 Skee-Ball 190 Skeleton 197 sketch 193 ski 189, 215 skiboard 215 skiffle 181, 252 skill 220 skimboarding 211 skimmer 202 skimming 202 skin head 189 skinhead 189 skinny jeans 186 ski week 215 skyBar 195 sky box 195 skydeck 195 skydrive 202 skyline 232, 253 sky-lounge 195 skype 202 skypear 202 sky room 195

Anglizismenverzeichnis 

slackline 190 slam 216, 383 Slang 189 slasher 192, 252 slavar 189 sleep art 193, 460 sleeper 227, 229 sleeping 190 slide 177, 181, 457 slide₂ 205, 457 slider 209, 278, 367 slideshow 202, 461 Slide to unlock 202 slim 186, 309 slogan 111, 222, 431, 434 Slopestyle 215 slot 190, 311, 457, 462 slot₂ 228, 457 Slow 184, 195, 219, 220, 461 Slow Down 219 Slow Food 184 Slow Sex 195, 461 slowtravel 190, 253 Slow Work 220, 461 slugger 209 slugging 209, 459 slum 232, 385, 460 slump 209, 460 small 186, 189, 195, 226 small fry 226 small luxury hotel 195 small talk 189 smaprtphone 202 smarphone 202 smarpthone 202 smarpthones 202 smart 202, 205, 206 Smart Cities 206 smart grid 205, 206 smarthphone 202, 459 SmartMom 202 smart PC 202 smart phone 202 smartphone 163, 170, 202, 375, 379 smartphones 202, 379, 387 smartpone 202, 257 Smart Stay 202

 529

smart TV 202 smash 211 Smiles 196 smiley 193, 253 smog 232 smokey eye 186 smoking 185, 188, 304 smoky 186 Smoky BBQ Angus Third Pounde 184 sms 205 snack 184 snak 184 snapshot 205 snob 39, 187, 188, 322 snobismo 188 snorkel 75, 211 snorkeling 76, 211 snorkell 76, 211, 262 snowboard 215 snowboarder 215 soap opera 191, 192 sobrestock 221, 222 soccer 213 soccket 206 social business 221 social housing 195 social landlord 195 Social Media Guru 202 social media manager 220 social media strategist 220 social networking 221 socialphone 205 society 187, 188, 189 socket 205, 206 sof skills 220 soft 181, 195, 202, 224, 312, 379, 457, 462 soft₂ 186, 457 softball 216, 460 softbol 216, 427 sóftbol 216, 246, 427, 459 soft jazz 181 soft power 224 soft rock 181 Soft-touch 202 software 110, 112, 170, 202, 203, 286, 312, 379, 383, 433, 457 software factory 202

530 

 Anglizismenverzeichnis

software online 202 software update 202 sofware 202 songwriter 181 sopa 224 SOPA (Stop Online Piracy Act) 224 sorry 234, 235 sorting 230 SOS 205 sotfball 216 soul 177, 179, 181, 258 soul-beat 181 soulero, a 181 soul/R&B 181 Sound System 181 soundtrack 181 soundwalk 181 sour 184, 379 South Beach 232 southern 232 so, what? 234 So What 234 spa 185, 186, 433 space rock 181 spaghetti eastern 192 spaghetti western 192, 309 spaguetti western 192 spam 198, 202, 385 spameo 202, 297 Spandex 185 spanglish 188 spanking 196 Spark 227 sparring 212 Speaker 224 special offer 222 speed 189, 196 speed dating 189 speedrunner 216 spice 196, 253 Spicy Sour Shrimp 184 Spider man 197 spillionaire 189 spinning 213 spin off 192 spin-off 192 spinoff 192

splash 190 splatter 192, 252 split 182, 202, 206, 458, 460 split₂ 217, 219, 458 split-screen 202 splitter 209 spoiler 227, 458 spoiler₂ 192, 458 sponsor 110, 112, 114, 185, 218, 381, 431 sponsoreado, a 219 sponsoreo 218 sponsorizar 219, 293 sport 39, 216, 372 sportswear 186 spot 171, 218, 222, 232, 381, 458 spot₂ 219, 458 spot₃ 206, 458, 461 spotter 197 spray 206, 226 spray and pray 226 spread 219, 385 springbreaker 190 sprinkler 206 sprint 216 sprinter 216 sprint race 216 spunlance 206 spyware 202, 460 squash 216 squashista 216 squezze 209 stablishment 188, 263 staf 220, 258 staff 220 staffordshire terrier 231 stage manager 181 staging 193 stake 216 stakeholder 219, 220 stand 109, 114, 163, 171, 192, 193, 205, 211, 221, 286, 458, 461 standard 196 Standard Cabin 190 stand by 205 stand-by 205 standing 197 stand up 193, 211, 286, 458

Anglizismenverzeichnis 

stand-up 192, 193, 458, 461 stand up₂ 211, 458 stand up comedy 193, 286 stand-up comedy 192, 193 standupero, a 193 Stand up-Paddle 211 Stand Your Ground 225 star 177, 180, 181, 189, 197, 210, 247, 409, 461, 462 star sistem 189, 247 Star Streak 226 star system 189, 461 starter 209, 214 starter optional claiming 214 start up 221 StartUp 221 start-upper 220 Startup Weekend 221 state landau 227 statement 186 Station Wagon 227, 278, 460 status 69, 188, 196, 475 status quo 196 status-quo 196 Stay & Drive 190 Stay strong 235 steadycam 205, 274 steak 184, 245, 311 steamboat 195 steampunk 181 steel drum 181 stem cell 229 stencil 193 step 213, 219 step-in-rights 219 steward 202 stick 193, 200, 202, 224 Stick Blender 202 stick de control 202 sticker 193 stickista 181 Sticky Toffee Pudding 184 stock 171, 219, 272, 458 Stock Car 209 stockeado, a 219 stockear 219 stockearse 219

 531

stocking rate 223 stock option 219, 272 stone 181, 197, 231 stone crab 231 stoner 181 stoner-rock 181 Stones 181 stop 189, 192, 197, 205, 209, 219, 272, 280, 453, 457, 462 stop and go 219, 462 stop loss 219, 280 stop motion 205, 272 stop-motion 205 stopmotion 205 stopper 213 store 198, 221, 222, 385 storify 202, 278 story 197, 234 storyboard 192 straight 189, 216 straight pool 216 strandwoven 195 strapless 186 strass 185, 186 stratup 221 strawberry 231 stream 193, 200, 201, 203 streaming 200, 203 streap-tease 196 streching 213, 258 street art 193 Street Dance 181 street poster 193 street style 186, 462 streetstyle 186 street-view 203 street wear 186 stremeado, a 203 streming 203 stress 111, 229, 360, 361, 362 stretcching dance 213 strike 209, 232, 245, 427, 459 striker 209 strike-slip 232 strip 196 strip billlar 196 strip center 196

532 

 Anglizismenverzeichnis

stripcenter 196, 461 Strip Club 196 strip dance 196 striper 196, 461 stripper 195, 196, 385 striptease 196 stronguista 216, 297, 460 stud 214 Student/Teacher 230 stunt 192 style 185, 186, 187, 193, 194, 462 subcheff 184 subestándar 195 subholding 219, 273 subhome 203 sublíder 189, 299, 395 subprime 219 suburban 227 sub woofer 205 subwoofer 205 success story 197 suéter 187, 255, 278, 346, 372 súeter 187 suiche 39, 206, 255 suin 181, 255 superbike 209, 459 Super Bike 209 Súperbike 209 supercomputadora 203, 409 súperconputador 203 supercross 209, 460 súper cross 209 super fan 216 superfan 216 superhéroe 194 superlider 189 superlíder 189, 299 superliderato 189, 299 Superman 197, 455 supermán 197 súper máster 210, 299 supermatch 216 super power 224 superprime 209, 278, 373 Súper Prime 209 súper rally 209 supersénior 189

supersexi 196 súper SMS 205 Superstorm 232 supertiebreak 211 supreme Top Ten 181 surf 71, 181, 210, 211, 314 surfeador, a 211 surfear 211, 262 surfeo 211 surfer 211 surfing 71, 211, 314 surfista 211 surf rock 181 surplus 219 surround 205 survey 203, 230 survey hosting 203 survey software 203 survival horror 203 sushi bar 182, 184 sushi-bar 184 Suspended animation 205 suspense 192 SUV 172, 227, 278, 372, 414 swap 219, 273 swaping 217, 219, 304 SWAT 225, 460 sweater 187, 244 sweet 184, 207 sweet dreams 184 sweter 187, 244 swich 206 swift 219 swing 181, 213, 427, 458 swing₂ 209, 458, 459 swinger 196, 283 swinging London 181 Swing State 225 switch 206 switcher 206 Swype 203 syrup 184 T table 196, 313, 379 table dance 379

Anglizismenverzeichnis 

tablet 166, 171, 203, 275, 278, 368, 369, 381, 402, 403 tableta 163, 166, 170, 197, 203, 257, 280, 333, 402, 403 tableta-computadora 197, 203 tabletop 203 tablet pc 203, 278 tabloide 193, 194 tackle 214 tackleado, a 214 tacle 214, 256 tae-box 212, 314 tag 203, 385 Tag Jr. 210 Tag Senior 210 Tag suggest 203 taguear 203 takle 214 Talent Press 194 talking about 203 talk show 191, 192 talk-show 192 Tandem Partners 189 tankaje 207, 297 tankbot 226 tankini 187 tanning oil 187 tanque 226 tanquero 225, 226 tanqueta 226 tap 181 tape 205, 206, 449 tapeless 205 taper 184, 246, 460 tapper 184 target 222 tarjeta SIM 205 Taser 226 táser 226, 278 task force 225, 278, 367 tatoo 187 tattoo 187 tatuado 187, 296 tatuado, a 187 tatuador, a 187 tatuaje 171, 187, 297 tatuar 187, 293

tatuarse 187 tax free 219, 428, 461 taxi boy 196 taxi way 227 tax payer 219 tax refund 219 taylorismo 223, 298 t-bone 184, 311 T-bone steak 184, 245 tea 182, 184, 189, 275, 309, 311, 396 tea blender 184 Teacupcake 184 Tea Kettle 184 team 216, 217, 283 teaser 192 teaser tráiler 192 tea time 184 teatro off 193, 322 teatro-performance 193, 310, 460 Tech 208, 461 techno 178, 181, 208 techno-boost 208 techno-pop 181 tecno 181 teddy boy 189 tee 213 teen 181, 186, 189 teenager 189 teen pop 181 teepee 195 TeleFax 205 telefilm 192 telefilme 192, 260 telemarketer 220, 462 telemarketing 222 teleprompter 205 telepronter 205 tempura master 184 tender 182, 228, 229, 264, 458 tender₂ 219, 458 tender point 229 tenis 170, 211, 249 tenis₂ 211, 459 tenis-balón 211 tenis de mesa 211 tenismesista 211 tenista 163, 170, 211

 533

534 

 Anglizismenverzeichnis

tenístico, a 211 tennis 211, 311, 313, 449, 458 tennis₂ 211, 449, 458 terabit 203 terabyte 203 Teraflop 203 terms of conditions 225 terraza-lounge 195 terrier 231 tesseract 197 tesst 208 test 113, 171, 208, 210, 288, 379, 402, 403, 418 testeado 208 testeado, a 208 testear 208 testeo 208, 402, 403 tester 198, 208 testificar 208 Testing Center 230 test match 210 tetrabrik 206 tetra-pack 206 tetra pak 206 Tetra Square 206 tevé 205 texano, a 232 tex-mex 184, 459 Tex Mex 184 textear 205 texting 205, 460 thai boxing 212 Thanks a lot 233, 234 Thanksgiving 189, 367 Thank you 235 Thank you for the music 235 the end 235 The Fittest on Earth 213 the rule of man over the rule of law 225 the show must go on 233, 234 thin client 203 think tank 225 think-tank 225 thinner 205 third stream 193 thrash 179, 181, 428, 461 thrasher 181, 461

thrash metal 179, 181, 461 threading 187 thriller 172, 191, 192 throatal 181 tickeadora 70, 190, 297 ticket 39, 110, 111, 171, 190, 285, 360, 362, 407, 418, 431 ticketeadora 190 tie beak 211 tie break 211, 385 tie-break 211 tiebreak 211 tilt-shifted 205 time 184, 191, 192, 194, 203, 205, 210, 217, 219, 220, 225, 235, 273, 408, 455, 460 time charter 219 time-laps 205 time lapse 205 timeless 187 time line 203, 460 timeline 203 Time Out 210 timer 183, 205 timeshifted 205 Time Trial 219 timing 208 tip 172, 197, 458 tip₂ 184, 458 tipear 111, 194 tipeo 194, 462 tique 80, 111, 190, 361 tiquet 80, 190, 360, 385 tiquete 111, 190, 260, 297, 360, 362, 407, 459 tissue 187 toallagate 197, 302, 395 to apply 234 to be continued 235 Toefl 230 toffee 184 toilet-nomics 223 token 203, 459 tomate cherry 184 ton 207 tóner 197, 203 tonic 183, 184 too 23, 234 too high 234

Anglizismenverzeichnis 

too hot 234 toolbar 203 too much 234 toon 193 Tootsie Roll 184 top 172, 177, 181, 185, 186, 187, 196, 200, 202, 203, 209, 214, 219, 222, 225, 230, 234, 235, 278, 316, 322, 370, 408, 417, 459, 462 top₂ 187, 459 top₃ 197, 459, 460 top₄ 187, 459 top chef 181 tope 235 topeado, a 235 top five 181 topfive 181 tópic 189, 273 toples 196 top less 196 topless 195, 196, 252, 296, 307, 311, 313 topless bar 195, 196, 312 Top Level Domain name 203 top model 187, 459 top + núm 172 top + núm. 172 top of mind 222 topples 196 top race 209, 462 top rating 219 top rock 181 toprock 181 top secret 225 top-secret 225 top ten 172, 181, 278, 370 top-ten 181 top weight 214 torrent 203 tortilla chip 184 tory 225 totem 189 tótem 189, 227, 308 tótem-bip 227 totémico, a 189 touch 196, 197, 201, 202, 203 touch and go 196 touch an go 196

 535

touch cover 203 touch-cover 203 touchdown 214 touchpad 203 touch PC 197, 203 touch screen 201, 203 tour 171, 177, 179, 181, 190, 220, 309, 461 tour full day 190, 309, 461 Tourist Police 225 tour manager 177, 181, 461 tour operador, a 220 touroperador, a 220 toy 190, 192, 193, 195 track 177, 181, 199, 200 tracklist 181, 460 trackpad 203 TrackPoint 203 tractor pull 209 trade 217, 219 trader 219, 270, 385 trading 219, 278 trafic 225 trail 192 trailer 172, 191, 192, 194, 434, 459 tráiler 113, 172, 192, 385, 434 trailer₂ 227, 459 tráiler₂ 172, 227 trailero 192, 297, 459 trainer 213, 217 training 213, 217, 228, 432 trakking 217 Tram 227 tramp 227 tramway 227, 360, 361, 362 trangüei 227, 255, 361 transfer 208 tránsfer 208 Transfer Matching System 203 transformer 206 transponder 205, 206 tranvia 227, 460 tranvía 113, 227, 255, 361, 362 tranway 227, 361 trash 179, 181, 187, 251 trashendenthial meditathion 190 trash metal 179, 181 trasnformer 206

536 

 Anglizismenverzeichnis

travelling 75, 205 travesti 196 treking 217, 258 trekkie 191, 460 trekking 217, 273 trench 187 trendig topic 203 trending topic 203, 316, 385 trendingtopic 203 trend top 203, 316 trendy 187 trial 217, 222 triler 192 triller 192, 258 trimming 223, 428 Trim-ming 223 trip 181, 190, 196, 229 trip hop 181 triple play 209 tríplex 206 triquini 187 trol 203 trole 203 trolear 203, 293 trolebús 227 troll 203, 381 troller 203 trolley 227 trotter 214 trust 219 try 214, 217 try out 217 t-shirt 187 tuit 61, 171, 198, 203, 294, 361, 362, 363 tuitar 203, 293, 294, 389 tuitazo 203, 298 tuitcam 203, 278, 367, 369 tuiteado, a 203 tuitear 389 tuitear 203, 293, 294 tuiteo 61, 203, 294, 361 tuitero, a 203 tuit hit 203 tuito 203, 361 tuitósfera 203, 257, 300 tuitstar 203 tuit voice 203

tuneado, a 205 tunear 205, 462 tunel 227 túnel 163, 170, 227, 228, 229, 461 túnel carpiano 228, 229, 461 tuning 205 tunnel 227 tupper 184, 312, 313, 462 tuppersex 71, 195, 196, 308, 397 tupperware 182, 184 turbo fuel 207 turf 39, 214 turismo 170, 191, 305 turista 163, 170, 191, 287, 305, 333 turistico, a 191, 459 turístico, a 170, 172, 191, 333 turn by turn 227 turn-by-turn 227 tutorial 203 tuxedo 184, 187 TV 150, 171, 202, 205, 258, 414 tweed 184, 187 tween 187, 189 tweet 61, 172, 201, 203, 303, 360, 361, 362, 363 tweetear 203, 293, 294, 389 tweeter 203, 302, 303 Tweetnovela 194 twin 205, 206 twin otter 205, 206 twin-turbo 206 twiplomacia 225, 315 twist 181, 206 twister 184, 195, 299, 460 twist off 206 twit 61, 203, 303, 361 twitcam 203, 278, 367, 369, 459 twitear 203 twiter 203, 303 twitero, a 203 twitt 61, 203, 303 twittcam 203 twitteado, a 203 twittear 203 twitteo 203, 461 twitter 203, 303, 315 twittero, a 203

Anglizismenverzeichnis 

Twittersfera 203, 460 Twizzler 184 two 234, 285 typeo 194, 297 U ufólogo 230 ultimate 210, 217 ultimate champion 210 ultimate frisbee 217 ultra black 185, 187 ultrabook 203, 278, 372 Ultra HD 205, 460 Ultra High Definition 205 ultra light 196 ultra máster 210, 299 ultra quick 184 undeground 193 under 23, 193, 312 underground 193, 291 underground comic 193 unfollowed 203 Unforgetable Honeymoon 191 uninteresting 234 unisex 187 unplug 205, 315, 398 unplugged 205, 315, 398 up 135, 179, 181, 184, 185, 186, 188, 191, 192, 193, 194, 198, 202, 203, 204, 208, 209, 211, 216, 221, 226, 228, 230, 257, 278, 285, 286, 370, 373, 385, 428, 458, 461, 462 update 202, 203 up grade 203 upgrade 203 upload 203 uploader 203 upper 212, 220, 312, 460 uppercut 211, 212 upstream 207, 460 uptodate 203 urban 181 URI (Uniform Resource Identifier) 203 usa 114, 232, 276, 372 USB 201, 203, 204 USB Lightning 203

 537

Utilities 219, 461 utility 219, 372 V vagón 172, 207, 227 vagón-cisterna 207 vagonero 227 vagoneta 227, 298 valet 226, 227 valet parking 226, 227 Value for Money 219 van 227, 286, 288, 433 Vargas girl 192, 193 vatio 207 Ventas Multiplataforma 222 venture capitalist 219 vermouth 184 vertical tank 226 very british 189 very good 235 very happy 234 vhs 205 vicelíder 189, 299, 460 video 111, 163, 170, 181, 193, 203, 205, 275, 307, 333, 459, 460 video arte 193 video beam 205, 460 videobeam 205 videoblog 203, 459 video chat 203, 459 video-chat 203 videochat 203 video clip 205 videoclip 171, 205, 307 vídeo-clip 205 vídeoclip 205 videoclub 192 videoclube 192 videogame 203, 462 videojuegoclip 203 videomail 203 video ‘on demand’ 203 video on demand 203 video-on-demand 203 video online 203 videoperformance 193 video-pop 181

538 

 Anglizismenverzeichnis

video streaming 203 vikingo, a 189 vinil 181, 459 vintage 193 vinyl toy 193 vip 189 VIP Lounge 197 VIP Premium 197 virtual good 219 virtuality 203 visicooler 203 visor 185, 187 visual bookmarking 203 VJ 181 vocal coach 181 vocal pop 181 vodka-tonic 184 voice over 205 VoIP 203 voleibol 165, 166, 172, 215, 249, 361 vóleibol 73, 215, 263, 361 voleibolista 217 voley 215, 217, 361 vóley 165, 166, 172, 217, 246, 361, 405, 414 voleybol 215 volibol 215, 245, 361 volley 217, 312, 361, 362 volleyball 215, 244, 245, 351, 360, 361, 362, 405 volt 207 voucher 219 vóucher 219 VPN (Virtual Private Network) 203 vudú 187, 189 W wachiman 220 wachimán 220 wafer 184, 251, 346 waffle 184 wait and see 219 waiver 225 wakeboard 211 walkie talkie 205 walkie-talkie 205 walkie-tolkie 205 walking bass 181

walk man 205 Walkman 205 walk over 214, 428, 460 wallabies 187 wall ball 217 wall paper 195 wallpaper 194, 195 Wall Street 144, 219, 462 wall-to-wall 205 wannabe 197 war-game 191 warming up 181 warm-up 209 warning 197 washing kart 195 washingtoniano, a 225 wasp 189 water 195, 225, 227 water-boarding 225 watergate 225 waterpolista 211 waterpolo 211 waterproof 205, 206 watt 207 wayfarer 187, 433 We are just kids 235 web 170, 193, 195, 196, 200, 201, 202, 203, 204, 274, 302, 307, 319, 333, 372, 381, 408, 461, 462, 474 web app 203 webapp 203 web cam 203 webcam 203 webcast 204 web comic 193 Web Content Accessibility Guidelines 203 web design 203 web flyer 203, 461 web hosting 203 webinar 204 webmail 204 web manager 204, 461 webmaster 204 web porno 195, 196 webserie 192, 462 webshow 204 web site 204, 319, 408

Anglizismenverzeichnis 

website 204 wedding planner 219, 220, 462 weekend 197 welcomense 197, 320 Welcome to the machine 234 welfare 225 We love it! 234 weltanschauung 230 welter junior 212 we move on 235 western 164, 187, 192, 309, 381, 396 western rock 187 western spaghetti 192, 309, 396 Westero, a 189 wet blue 187 Wetsuit 191 weyward sister 189 Whats hot 204 Wheels down, rings off 235 whiskería 184, 297, 461 whiskey 76, 77, 184 whisky 76, 77, 79, 108, 113, 114, 172, 184, 431, 434 whiskycito 184 whistle blower 225 whistleblower 225 white board 205 white hat 204 whole life approach 228, 229 Wide Field Imager 205, 461 widget 204 wifi 204, 370 wiki 204 wikilikiano, a 204 wikipedista 204 wikirrevolución 204 wild 187, 193, 197, 209, 210, 278, 372, 460 wild card 210, 278, 372 wild on 187 wild pitch 209, 460 wild style 193 wilsonismo 224, 225, 297 windfall 219 windsurf 211 windsurfista 211 wine 183, 184, 461 wine maker 184

wing 213 wing forward 213 winner 210, 460 Winner takes all 225 winning time 217 win win 223 win-win 223 wireless 200, 204 Wireless USB 204 wishful thinking 230 wishky 184 wiskería 184 WLAN 204 woman 68, 180, 189, 193, 302, 305 wombat 231, 381 wonderland 197 wonderwoman 194 Woodstock 181 Worcestershire Sauce 184 word of mouth 222, 433 workaholic 220, 300, 409, 460 workahólico, a 220 working party 220 work in progress 193 workover 206 workshifting 220 work-shop 230 workshop 230 World Cup 210, 274 world music 181, 278 World Programming System 204 world stage 181 world tour 181 World Wide Web 204, 274 wow 185, 234 wrap 184 wrapp 184, 262 wrestler 212, 252 WTC 223 X Xyloband 205 Y yacht 211, 264, 461 yacht club 211 yachting 211

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540 

 Anglizismenverzeichnis

yankee 187, 189, 362 yankee go home 189 yankie 189 yankis 291 yanqui 189, 362 yarda 207 yarn bombing 193 yate 211 yeah 233, 234 yeahhh yeahhh 235 Yeah right! 234 yeah! yeah! yeah! 234 yeans 186, 247 yellow cab 227 yellow cake 206 yérsey 186 yes man 225 Yes, we can 235 yiddish 188 yidis 188 yidish 188 Yippee-ki-yay 235 yippie 189 yippismo 189, 249, 297 yoga 172, 214, 258 Yoga de la Risa 214, 461 Yoga Rai 214 yoghurt 76, 184 yogi 189 yogui 189 yogur 184, 260 yogúr 184 yogurt 76, 172, 184, 257 you know? 234

You’ll never walk alone 235 You make your own luck 235 You must arrive to the sea 235 Your best encounter place 235 youtuber 204 yunior 197 yuppie 173, 187, 189 yuppismo 173, 189, 297 Z zap 205 zapping 110, 205, 304 zero-day 198 zetabyte 204 zettabyte 204 zig zag 235, 402 zigzag 235 zigzagueado, a 235 zigzagueante 235 zigzaguear 235 zigzagueo 235, 402 zíper 184, 187, 259, 460 zip line 191 zip-line 191 ziploc 187 zipper 187 Zodiac 228 zombi 197, 245 zombie 197, 245 zombie walk 197 zombificación 197 zoom 205 zum 205 zumba fitness 213