Allgemeine Militär-Zeitung [62]

Table of contents :
Front Cover
1
zu einer noch größeren Unterſchäşung der Feuerwirtung und Ueber: Staate jemals vergeſien werden!
Bleiführung des Geldofſe8 ohne Spielraum, das lektere eine Leiſten: ganges Jomini'o vorangeſchickt Leşterer war befanntlich ein Schweizer
dieſem Verhältniß wurden die Mannſdaften auch auf die vier Züge
Requiſiten-Wagen, und aud an tragbarem Werkzeug waren die Züge
Außerdem führte die Compagnie nody einen
Wagen die Mittel für 82 Meter Brüdenlänge mitjührte
fick eine halbe Pionier:Beuge-Reſerve

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Rdgemeine

Militär- Zeitung. Her a usgegeben von

einer Geſellſchaft Deutſcher Offiziere und Militär-Beamten.

Han

Zweiundſechzigſfer Jahrgang. 1887 .

Mit 4 volzichnitten .

Redigirt von

Zernin, Großherzoglich Hejjijchem Hauptmann à la suite der Infanterie.

MIN :

VAN OORLOG

6943-51 Darmſtadt & Leipzig.

Edu a r d 3 er n i n.

Inhalts - Verzeichnik. Aufſäke.

Anſichten des Generals Boulanger über die Taktit der Franzöſiſchen In

Zum neuen Jahr 1887. 1. Der Entwurf der Felddienſt-Ordnung. 1. 2. Ein franzöſiſches militäriſches Urtheil über dieReichstags- Vorlage, betreffend

Eine Anſprache des Generals Bogdanowitſch an die Ruſſiſchen Militär:

fanterie. 34.

die Friedenspräſenzſtärke des Heere&. 1. Der Dank Seiner Majeſtät des Kaiſers an die Armee. 2.

Die Dienſtzeit geiſtlicher Auwärter, von H. v. Pfiſter. 2. Strategiſche Briefe, von Straft Prinz 3 u Hohenlohe- Ingelfingen. 3. 4.

Zöglinge. 34.

Der Nachtrag zum Reichshaushalt-Etat für 1887/88. 35. 36 . Eine Engliſche Anſicht über die Kriegswaffe der Zukunft. 35 . Noch einmal die Taine 'iche Studie über Napoleon I. 35 . Mittheilungen des Feldmarſchalls Fürſten Bariatinski über Rußlands Stellung zum Deutſch -Oeſterreichiſchen Striege von 1866. 35 .

Die Kaliberfrage in Frankreich. 3.

Heber Nußen und Schaden der Torfſtreu . 36.

Die Befeſtigung von Ropenhagen , von Dberſt-Lieutenant von Turen. 3. Das Futtermittel „Neſtorine“, von General - Major von Rojenberg. 3. Die Ration des Soldaten - Pferdes , von Profeſſor Dr. Ellenberger. 4. 5. Die Heeres - Vorlage im Reichstage. 5. 6. Die Inſtruction über das Infanterie -Gewehr M 71.84 nebſt zugehöriger

Ein Prachtwerk über das Berliner Zeughaus und deſſen Sammlungen . 36.

Munition .

6.

Die Hang- und Quartier-Liſte der Königlich Preußiſchen Armee für 1887. 6. Schießverſuche der Gußſtahlfabrik Friedrich Strupp zu Effen und Meppen Die heutige franzöſiſche Armee . 7. 8.

mit einer ſchnell feuernden 8,4- Centimeter Schiffs - Stanone L /27 im October 1886.

7.

Ausſprüche des Generals Brialmont über Belgiens militäriſd ) - politiſche Lage. 7 .

Die Bedeutung des Schwarzen Meeres für Rußland. 7. Cavalleriſtiſche Fragen , von Freiherrn v. Schilling , Oberſt a. D. 8. Ein Denkmal für Napoleon III. und die Franzöſiſche Armee in Mailand. 8. Die heutige Striegsfrage und unſere Heeres-Verhältniſſe. 9 . Die Frage des kleinen Kalibers in Frankreich.9. General Graf Neille t. 9. Die Befeſtigung von Kopenhagen. 10. Die Zaumzeuge der Herren Major Heiniſch , Oberſt - Lieutenant Spohr und Major Schoenbeck. 10. 11 .

Die Deutſche Weſtgrenze , von Wachs , Major a . D. 37. 38.

Die Frage der reitenden Artillerie in England. 37. Ueber die Dreiiur widerſpenſtiger Pferde, von b. Schilling Cant ft att. 38 .

Der Berliner Militär -Kirchhof, 38. Die Marine -Akademie zu Annapolis. 38 .

Deutſchlan

Ein Icßtes Wort über die Stellung von Deutſchland zu Dänemarf , von v. Turen , Oberſt-Lientenant. 39. Der jebige Stand der Befeſtigungsfrage in Frankreich. 39. Die Nuſſiſche Flotte. 40. Nochmals die verabichiedeten Offiziere.

40.

Die Kopenhagener Befeſtigung in Franzöſiſcher Beleuchtung . 41. Die Einführung des antiſeptiſchen Nothverbandes im Deutſchen Heere. 41. Eine neue Schrift über den nächſten Deutſch- Franzöſiſchen Strieg . 42. Mein Pferde- Dreſſur:Syſtem , von Freiherrn v. Schilling-Canſtatt. 42.

Die 70jährige Jubiläums- Feier des Kaiſers Wilhelm als Chef des Königs Grenadier-Regiments. I. 43. 44. II. 45. 46. Das neue Däniſche Jufanterie-Gewehr. 43. General Ferron, der neue Franzöſiſche Kriegsminiſter . 43.

Das neue Belgiſche Erercier-Neglement für die Infanterie. Kritiſche Studie von v. Stw olinski. 44. 45.

Der neue Franzöſiſche Schnelllader. 44.

Die Räumung von Port Hamilton durch England. 10. Der nächſte Strieg in Zahlen. 11. 12, Die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie-Gefecht, von Hauptmann Zernin. 12. 13. Ein Franzöſiſches Ilrtheil über die Deutſchen Soldaten . 12. Der Kriegsſinn des Franzöſiſchen Volkes. 13. 14.

Die niente Felddienſt-Ordnung. I. II. 46 . Das Jahrbud, der Franzöſiſchen Armee für 1887. 46 .

Das Melinit und andere Franzöſiſche Schreckmittel. 14.

Die neuen Pläne für das Landes- Vertheidigungs- Syſtem in Belgien. 48.

Das eiſerne Streuz im Deutſcheu Reichsheere. 14. Eine Erinnerung an die Befeſtigung von Paris von 1841. 14 . Die militäriſche Lage Belgiens. 15.

Die Morgenröthe rationellerer Dreſſur , von Freiherrn v. Schilling-

Das Porengebiß, von Oberſt a. D. Freiherrn v. Schilling. 15. Die Engliſche Seriegsflotte. I. 16. II. 17. Das neue Erercier- Reglement für die Cavallerie. 16. 17. 18. 19. Die Bedeutung des Lanolin für die Erhaltung der Hufe und des Leders. 16.

Der Nord - Oſtſee - Canal.

Die Aufnahme friſcher Seefiide in die Soldaten - Verpflegung. 49. Das Plewna - Dentmal in Mostali. 19. Das Gejet , betreffend die Fürſorge für die Wittwen und Waiſen von An

Die Corps - Commandeure des Franzöſiſden Heeres . 17. Die Heeres - Vorlage und der neue Reichstag. 18. Die Deſterreichiſch - Ungariſche Armee. 19.

gehörigen des Reichsheeres und der Staiſerlichen Marine. 50 . Die Mittheilungen des Wiener Striegs- Archivs. 50. Das Franzöſiſche Heer der Gegenwart. Mit beſonderer Rücficht auf dic

Einige Neuerungen im Deutſchen Heerweſen . 20. 21. 22. 23. Feld -Artillerie gegen Infanterie. 20. Ein neues Charafterbild von N apoleon I. von H. Taine. 20.

Ueber pneumatiſche Dynamit -Geſchüße und Dynamit - Strcuzer. 51.

Die Pulverfabrik Rottweil- Düneberg. 45.

Weitere Aenderungen des Militär - Etats für 1887 88. 47.

Das Schießen der Infanterie, von R.Schmidt, Eidgenöſſiſchem Oberſt. 47. Canſtatt. 48.

Die neue Ballonhalle für die Luftſchiffer-Abtheilung in Berlin . 48. 49.

Infanterie. 51.

Gedanken über Befleidung und Ausrüſtung der Infanterie. 21. 22. 23.

Die Necrutirung in Norwegen. 51. Das Gejek, betreffend die Fürſorge für Beamte und Perſonen des Soldaten

Eine Ruſſiſche Anſicht über die heutige Striegführung. 22. Am 90. Geburtstage Seiner Majeſtät des Staijers Wilhelm. 23.

Die Mängel der Engliſchen Militär- Verwaltung. 52.

Anſichten des Generals Doulanger über die Militär Schulen Frankreichs. 23.

Die Bangedichte des Nord - Oſtice -Canals. 52. General Siemens 1. 52.

Nochmals die Befeſtigung von Gopenhagen , von v , Turen , Oberſt-

ſtandes in Folge von Betriebs -llnfällen .

52.

Der Deutſche Offizier und die Gefahren der heutigen Zeit. Eine ernſte

Lieutenant. 24 .

Die Spohr’iche Kandare und der zugehörige Univerſal-Halfterzaum . Ein

Mahnmg. 53, 54 .

anderes Bild. Von Spohr, Oberſt-Lieutenant 3. D. (Mit 4 Holz-

Die Einführung der Seefiſche in die Truppen-Küchen . 53. 54. 55.

ſdhnitten ). 24. 25.

Ein Franzöjiides Urtheil über das Deutſche Heer. 54.

Das Italieniſdic Heer. 55. 56 . Die Deutſche Sprachreinigung und die Militärſprache. 25. 26. Ein Sanitätsbericht über die Deutichen Heere in Striege von 1870/71. 25 . Die Militäridule zu Tientſin. 55. Schieß -Verſuche der Gußſtahl-Fabrit Friedrid strup V 311 Eſſen und | Die Nepetir- (Gewehre. 56 . Meppen mit einer ſchnellfeuernden 8,4 Centimeter Schiffs - Nanone Nochmals der Gebrauch von Fremdwörtern in der Militär -Sprache. 56. Prinz Heinrich von Heijen. 57. L (27 im Februar I. J. 26 .

Ueber den Reitinterricht der Recruiten , von Freiherrn v. Schilling

lleber das Neijen in das Ausland von Offizieren zu militäriſch-wiſſenſchaftlichen Studien. 26. Die neue Formation des Deutſchen Reichshecres. 27.

Sanſtatt. 57. Alfred Sirupp. 58 .

Ein neuer Zielapparat als linterrichtsmittel für Necruten in Zielen , von

Einige Bemerkungen über das Schützenweien, beziehungsweiſe die Einführung

Großmann , Königlich Bayeriſchem Lieutenant. 27, Die Militärlaſten in Deutichland und Amerika. 27.

Militäriſche Neijeeindrücke alis Deſterreich. 58 ,

ciner einheitlichen Schußwaffe für Deutſche Sdüzen . 58.

Die militäriſch - politiſche Stellung von Deutſchland zu Dänemark. 28 . Die Parijer Parade am 14. Juli 1887. 59. Die Freiherrlich von Wey hers'iche Eleonoren -Stiftung z11 Darmſtadt. 28. Ein llebungsritt von der Havel bis zur Donal. 59. Die Aenderungen des Militär - Etats für 1887/88. 29. | Ein Urtheil des Königlich Belgiſchen Generals Van der Smilien über

Einige Bemerkungen über den Infanterie - Angriff, von H. Peter ma iin , Premi. - Lieut. 29.

Die Vorbedingungen für den einjährig-freiwilligen Dienit. 30 . Die Armee- Niemontirutig in Frankreich , von Schilling v. C antiſtatt, Oberſt a. D. 30 .

Nochmals die Bedeutung der Trauskaspiſchen Eiſenbahn. 30. Der nächſte Deutſc)- Französiſche Srieg , von 5. Söttichaii. 31 . Entwurf, betreffend die Munitions-Ergänzıing für die Infanterie im Gefedit, von V. Otterſtedt.

die allgemeine Wehrpflicht. 59.

Zum 50jährigen Militär - Dienſtjubiläum des Generals der Jufanterie

31 .

Die beabſichtigte Gotthard -Befeſtigung. 31 .

Noch ein Wort überdie politijd) -militäriſche Stellung vou Deutſchland zu Dänemark. 32. Ueber die Errichtung von Vorſchuß-und Sparcaſſen in jedem Regiment. 32. Eine neue Zeitſchrift für Deutſche Sprache, von v. Pfiſte r. 32. Die Generalität der Franzöſiſchen Armee. 32.

Die Vervollſtändigung des Deutſden Eiſenbahn - Netzes im Intereſſe der Lantdes -Vertheidigung. 33. Wic man ein Pferd dreijiren ſoll ! Von v. Schilling- Cannſtatt. 33. General Ganeßky . 33.

Schlußbenterfung über die politiſch-militäriſche Stellung von Deutſchland' zi1 Dänemart. 34.

Grafen v . Blumenthal. 60 .

Franzöſiſche Maßregeln gegen den Fibichlag. 60.

Ein Denkmal für die Italieniidhen Freiheitskämpfer von 1818 bis 1870. 60. Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens - Etats der Feld

Die Wehrkraft der Schweiz und ihre Bedeutung für einen Europäiſchen Krieg. 61. Artilléric auf 6 bcipannte Gejchütze für Ausbildung und Mobilmachung erwachſen , und ill welcher Weiſe wäre der Dienſt z11 regeln unter

Feſthaltung des jezigen Mannſchaftsſtandes ? 61. 62. 63. 64. 65. 66. Die Kohlenfrage in Frankreich bei einem Kriegsjalle. 61. Das neue Geſetz, betreffend die Quartier- und Natural - Leiſtungen des Deutſchen Reichshceres. 62. 63. Der neue Reformplan des Franzöſiſchen Heeres.

64. 65.

Die Blumenthal - Sdwarzhoff - Daſelbach - Stiftung. 64. Die Italieniſchen Truppen -Manöver. 65. Das Königreich Belgien und die Frage der allgemeinen Wehrpflicht. 66. Die Landes - Befeſtigung von Dänemark, nach einer Rede des Königlich Däniſden Oberſt Bahnſon . 67. Das Franzöſiſche Gewehr M /1886 . 67 . Der Schlieren Apparat des Profeſſors Tö pler.

67.

Die neue Infanterie Ausrüſtung M /87. 34.

Die Verwendung des Hundes im Striegsdienſte: 67.

Einige Bemerkungen über das Futtermittel „ Reſtorine“. 34.

Ueber Schupfarben für die Soldaten- Sileidung. 68.

III

Die Gehaltäverhältniſſe des Franzöfiſchen Offiziers. 68.

Feuilleton.

Der Franzöfiſche Mobilmachungsverſuch. 69.

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870, 71,

ileber die Berittenmachung der Infanterie-Offiziere, von einem früheren

von M. M. 1. 2. 3. 5. 6. 7. 9. 10. 11. 12. 13. 15. 16. 17. 18. 19.

Cavalleriſten 69.

20. 23. 24. 25. 26. 27 .

Cernyšew's Uebergang über die Elbe am 16. September 1813. 69. Ein neues Franzöſiſches Werk über dieSchlacht von Sedan. 70. 71. 72.

Ein Mitt zu den Vorpoſten mit Prinz Luitpold von Bayern . ( 1782.) 4. Die Eröffnung der Transkaspiſchen Bahn bis zum Amu- Darja. 8 . Die Wereichtichagin -Ausſtellung in Leipzig. 14. Die Petersburger Winterparade am 16. Februar 1887. 21 .

Die Mejerve- und Landwehr-Offiziere. 70. Die neue Schweizeriſche Vorſchrift für das Infanterie- Gefecht. 71. 72. 73.

Ein FranzöſiſchesUrtheil über die fremden Offiziere. 71. Tas Heer- und Marineweſen in Japan. 72.

Ein Schreiben des Fürſten Alerandervon Bulgarien an den Prinzen Alerander von Heſſen aus dem Jahre 1885. 22.

General Graf v. Werder. 73. Die Huſſiſche Marine Stellung am Stillen Ocean. 73.

Ein Bericht über den Kampf bei Dogali, von Michelini. 28. Eine neue Lebensbeſchreibung von Napoleon I. 29. 30. 31 . Sfizen vom Braſilianiſchen Heerweſen, von W. B. 32. 33, 34. Der neue Militär -Club in Liſſabon. 35.

Das Ergebniß des Franzöſiſchen Mobilmachungs-Verſuchs. 74. 75. Die Gehaltsverhältniſſe der Subaltern -Offiziere. 74. Ausſpruch des Generals Boulanger über die neue Taktik.74. Ein Die Militär-Bildungs -Anſtalten in Rußland. 75 . Das Grabdenkmal des Generals Montclar in Landau. 75. Ein Franzöſiſch-Ruſſiſches Verbrüderungsfeſt. 75. Die Kriegsereigniſſe von Preußen und Hannover von 1866. Eine Erwiede rung von Fr. v . d. Wengen. 76.

Aus den Mittheilungen eines Mitgliedes der Fremden-Legion in Algier. 36. 37. 38. 39.

Die Schlachtenbilder auf der Kunſtausſtellung zu Magdeburg. 40. Das Berliner Zeughaus und ſein neuer Führer. 40. Erinnerungen eines Fremden -Legionärs. 41 .

Gefecht der Feld-Artillerie, von E. Roth plek , Eidgenöſſiſchem lleber das Oberſt. 76. 77. 78. 79. 80.

ſtatters während des Deutſch- Franzöſiſchen Erfahrungen eines Striegsberichter 871

Gine Photographie von abgeſchoſſenen Gewehrfugeln . 76 . Die Jahresprüfungen des Deutſchen Reichsheereš für 1887. I, 77.

Die Ballon- und Brieftauben - Poſt während der Belagerung von Paris

.

Gin elektriſches Boot.

Kriegs von 1870-1 1870/71.

. 42.

42.

Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten durch Glogau

77.

im Jahre 1812. 43. 44. 45. 46. 57. 58. 59.

Die Jahresprüfungen des Deutſchen Reichsheeres für 1887. II. 78. General Dr. v . Langenbeď ř. 78. Die Ajche des Saiſers Napoleon I. 78.

à Berlin . 47.

Unſere Offiziere a. D., von Winterberger, Oberſt z. D. 79. 80. Ein Franzöſiiches Urtheil über die diesjährigen Kaiſer-Manöver. 80.

Das Offiziersfeſt der Bodenſee-Garniſonen 1887. 52.

Die Striegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten während des Bürger friegs von 1861–65 .

Jubiläumsbriefe aus England. I. 53. II. 56. III. 62. John Bull's Heer. 54, 55.

Die Franzöſiſchen Truppen -Uebungen von 1887. 80.

General der Infanterie Graf v . Širch ba ch. 81.

Die Surfürſtlich Brandenburgiſche Artillerie-Ordnung vom Jahre 1672. 60 .

Die Däniſche Gewehrfrage. 81.

Ein Gang durch das Strupp'iche Gußſtahlwerk in Ejjen. 61. Ein Gang durch die afademiſche Kunſtausſtellung in Berlin. 63.

Die Zalinsfi'iche Torpedo Konone. 81. Das Franzöſiſche Eijenbahn -Syſtem . 81.

Das altfrankfurter Heerwejen bis zur Franzöſiſchen Invaſion. 64. 65. 66.

Zum 18. October 1887. 82.

Die Franzöſiſche Vorichrift für die Gefechts - Taftif der Artillerie vom 1. Mai 1887. 82, 83. 84.

48. 49. 50. 51.

Der Elephant im Striege. 67, 68. Die Schladitfelder von Mej. 69. 70.

i Bayeriſche Truppen in Eljaß und Lothringen . 71. 72. Ein weiterer Franzöſiſcher Mobilmachungs -Verſuch. 83. Briefe aus derJugendzeit des Naijers Wilhelm . 73. Die Ausſtellung von Gegenſtänden des Sanitätsweſens auf der Natur: Zwei Paris sautera . 74. forſcher-Verſammlung in Wiesbaden. 83. General Graf v. Werder ein „ Barbar. “ 75, Die Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Feldmarſchalls Grafen Radeßfy . Vom Grabe des alten Zieten. 75 . 84. 85. 86. 87. Naijer Marimilian und Oberſt Lopez. 76. General-Lieutenant Freiherr v. Hauſen † 84. Ein Tagesbefehl aus dem Jahr 1807. 77.

Ueber Bewaffnung und Ausrüſtung der Cavallerie. 85.

Ein Blick in die Berliner Sunſtausſtellung. 79.

Die neuen Maas -Befeſtigungen und ihre Armirung. 85. Vergleichende Zahlenangaben der Strupp'ichen, Franzöſiſchen und Engliſchen

Ein Buch über Napoleon I. vom Prinzen N a polcon . 79. Aus einem Kriegstagebuch des Nuichen Feldzugs von 1812. 80. 81. 82. 83.

neuen Beidüte. 86.

Gin Franzöſiſches Schulbuch über die Erzichung der sinaben zur Revanche. 86.

Die Verwendung des Vielrads („Multicycle“) zu kriegeriſdien Zwecken. 87. Die Reform-Voridläge für die Wehrkraft ber Schweiz von A. v . Eh rena berg. 88 .

Feldartilleriſtiſche Beobachtungen in den Manövern 1887. 88. Die Remonten -Anfäufe und der Deutſche Landwirthſchaftsrath. 88.

Der Unions - Tractat zwiſchen dem Hauſe Deſterreich und dem Herzogthum

Württemberg von 1733. 84. 85. 86. Aus den Tagen der Völkerſchlad)t bei Leipzig. 87. Die älteſte gedruckte Deutſche Kriegsordnung, von F. W a gner. 88. 89.

Sebaſtian Vogelsberger. Ein Eljajjiicher Landsknecht. 90. 91. Die Enthüllungen des Generals Escobedo über das Ende des Marimi

Der heutige Werth der Deſterreichiſch:1Ingariſchen Armee. 89. zukünftige Verwendung der Reiterei, von v. Schilling- Cann lleber die itatt. 89.

lianiſchen Saiſerreichs. 92 . Eine Fahrt durch Bosnien . 93. 94.

Der heutige Stand der Arbeiten des Nord- Oſtſee-Canals. 89.

Unter den Verwundeten von 1870 71. Aufzeichnungen aus einer großen

Ter Englische Kriegszug zur Befreiung des Generals Gordon im Sommer 1881.

Die geplante feſte Verbindung von Frankreich und England durch die Ueber brückung des Canale. 89.

Die Denkwürdigkeiten des Herzogs von Coburg. 90. 91. 92. 93. Die Franzöliidie Juſtruction vom 1. Mai 1887 über die Verwendung der Artillerie im Gefecht. 90 . Tie Italieniſchen (Frpeditions-Gorps für Afrika und Abeſſiniert. 90. Die Nighaniſchen Streitfräfte. 90. Ein jcharies (Gefechtsichießen in Württemberg. 91 . Ter Militär -frirchhof in Nanci). 91.

Ein Rückblick auf die Strategie Napoleon's I. und jeiner Gegner in den Feldzügen 1812 bis 1815. 92. 93. Eine ştalieniidie Stimme über die Schweizeriſche Neutralität im Striegsfalle. 92.

Darmſtadt.

9S.

Das Pferd des (Generals Faidherbe. Kriegsgeſchichtliche Humoreste aus dem Feldziige 1871 von Hauptmann Zernin. 99. 100, 101, 102. Die Weihnachtöfeier des Garde -bujaren -Regiments in Potsdam . 102. Tie Englijden Volunteers. 103. Nadriditou . Belgien . Außerordentlicher Militär - Credit. Befeſtignngs - Anlagen Einführung eines neuen an der Maas. Bildimgsgrad der Necruten . 14. Erercier- Nieglements bei der Jufanterie. 32. Ablehnung der perſönlichen Wchrpflicht durch die ziveite stammer . 56 . Beſtimmung der Namen für die Forts bei Namur und Lüttich . 63.

Die Staliberfrage. 94. Einiges über Kafeten. 95.

(Gejet :- (Entwurfs , betreffend die Einführung der perjönlichen Wehrpflicht. Beabjichtigte Beabſichtigte Bermehrung der Artillerie-Wegimenter. 76. Verhandlungen über die Geſchubfrage. Verbcijerungen im Heerwejer. 80. Die Offiziere S'animer-Verhandlungen über die Geichiibfrage. 97. 94. und ihre scintniß der niederdeutſchen Sprache. 101. Feſtſtellung der Aushebungs -Ziffer. Beiteiliug von Rrupp'ichen Geſchüben. 103.

Die Brieftauben im Italieniſchen Militärdienſt. 95 .

leber den Werth des Fleinen Stalibers für Magazin -Gewehre. 96. Pochmals die geplante lieberbrückung des Canals. 96.

Die Anwendung des Fahrrads beiden Verbjtüübungen in Frankreid). 97. Tas Ehrengeichent der (Großherzoglidi Heijijchen ( 25.) Diviſion fiir Seine Hoheit den Prinzen Heinrich von Heijen. 97 . Carnot in Magdeburg GeneralGroßherzogliche . 97.

, betreffend die Aenderung der Wehrpflicht. 98.99. 100. derGeiebentwurf Bemerkungen zu dem Artikel „ Betradtungen überFeld-Artillerie im Vorfchlag zur Verwendung von Späherit für diejelbe “ in Nr. 94 des Militär Wochenblatts 98. -

.

Die Recruiten -Ausbildung. 99.

Sin Spaniſches und ein Englijches Urtheil über Friedrich den Großen. 99 .

von Freiherrn v.Schilling- Cannſtatt,Oberſt Zur Remonten-Drejur, Z. D. 100 . Ein Schreiben der Firma Friedrich Krupp an den „Moniteur des intérêts matériels " in Brüſſel. 100.

Die Offiziere a. D. und die bürgerliche Gerichtsbarkeit , von Lijjignolo , Königl. Bayer. Oberſt a. D. 101. Arntee-Conjerven - FabrikinAnsbach. 101. Die Deutſche Mujiiche Dffizier Corps Tas

1

Zeit, von Julie v . Woellwarth. 97.

Die Enthüllungsfeier des Grabdenkmals für den Major Kattrein zu

Der Reichs--Militär-Etat für 1888 89. 94. 95.

Tas 50jährige Militär: Dienitjubiläum des verzogs von Cambridge. 96. 97. 5

95. 96 .

-

. 101.

Die Truppen-Verhältnijie an der OſtdeutſchenGrenze. 102. 103, Die Feldlaterneunddie verſchiedenen Arten ,ſie zu improviſiren. 102.

Bevorſtehende Vorlage eines

Bulgarien . Gegenwärtiger Stand des Heeres . 100.

(Shina. Einführung des vraimen prismatiiden Gejchüppulverś. 91 . Dänemart. Gegenwärtiger Stand der Befeſtigungsfrage. 12. Schießverſuche Polfathing-Verhandlungen über die Gewehrfrage. 15 . mit Nepetir - Gewehren . Beabſichtigte Aenderungen im Intendanturweſen. 18 .

Verhandlungen des Wolfsthings über die Erweiterung der Inten

dantur-Corps , Vermehrung der Seewehr-Offiziere , das Gendarmerie-Corps 1111d die Befeſtigungsfrage. 20. Verhandlungen des Volfs- und Lands things über die militäriichen Vorlageni. 22. – Die Befeſtigungsfrage. Neu crfundener Selbſtlader des Capitäns Wadien und Rüſtmeiſters RasPerſonal-Chronit : Vice-Admiral Eduard Suenſon f. mujieni. 40. 42.

Vortrag des striegsminiſters über die Befeſtigungsfrage. 43.

Vor Neuerfundener Feldſignal-Apparat des Capitäns Tyehoen . 48. trag des Oberſt-Lieutenants Sommerfeldt über die Befeſtigung der Gegenwärtiger Stand der Gewehrfrage . Schießverſuche Hauptſtadt. 59. i mit dem neuen Repetir-(Gewehr. 67. – Die Anſchaffung der neuen Repetir Ver Gewehre. 68. – Ergebniß der legten Truppen -Uebungen. 88. ſammlung des Brieftauben-Vereins Stjöbenhavn ". 93. Neue Militär:

Vorlagen für den Landsthing. 99. Deutſches Reich. Preußen 2c.

Das 80jährige Militär - Dienſt

IV

jubiläum Seiner Majeſtät des Staiſers. Die Bewaffnung des Reichaheeres

Prüfung von Hand - Feuerwaffen . Vollendung der Bahn Wismar - Starow durch das Eiſenbahn -Regiment. Errichtung eines Schießplages bei Tanger hütte für die Firma Gruſon . Die Waffenſammlung des Berliner Zeug hauſes. 89. Der Marine-Etat für 1888,89. 91. - Die Eröffnung des Reichtags und die neuen Militär - Vorlagen. Bevorſtehende Feier des 75

mit dem Infanterie - Bewehr M /71.84 . Einführung des Velocipeds für den Armee - Gebrauch. 1. – Die Heeres- Vorlage und die Reichstags -Auflöſung. Die neue Militär - Transport - Ordnung für Eiſenbahnen im Kriege. Die Informations -Curſe der Militär-Schießſchule von 1887. Preisausſchreiben des Kriegsminiſteriums für einetransportable Mannſchaft-Barade. Fabrik Die Pferde -Aushebungszur Maſſenherſtellung von Fleiſchzwiebac. 5 . Ordnung und das Pferde- Ausfuhr- Verbot. Die neue Feſtungs -Bauſchule.

jährigen Beſtehens des 1. und 2. Garde - Regiments zu Fuß . Die Schul

bildung der Recruten im Erſaßiahr 1886/87. Näheres über die Verpro viantirung des Heeres mit Fleiſch -Conſerven. 91. Einführung von Tors

Die neue Ausrüſtung der Infanterie. Die Einführung der Velocipede im Deutſchen Heere. 9. Allerhöchſte Verordnung, betreffend die Finführung

pedo - Schußvorrichtungen , ſowie von clektriſchen Scheinwerfern. 96 .

Ver

längerung der Studienzeit der militär-ärztlichen Bildungs -Anſtalten. Neue

Verordnung über das Verhältniß der Militär - Muſiker zur Hochſchule für Muſit. Ein Sprengungsverſuch mit Schießwolle. 98. – Gegenwärtiger Rheiniſchen Pionier-Bataillons Nr. 8. Die neue Infanterie-Ausrüſtung. 11. | Stand der Marine. 99. Schuß der Seebefeſtigungen und Stüſtenpläge

der neuen Kriegs- Transport-Ordnung. Die bevorſtehende Heranziehung der Militär-Perſonen zu den Gemeinde - Abgaben. Militäriſche Gedenkfeier des

Geſek-Entwurf, betreffend die Heranziehung der im Offiziersrang ſtehenDas den Militär-Perſonen zu den Gemeinde-Umlagen in Heſſen . 12. Einberufung des Neichstags. neue Kanonenboot „Erſat Albatros " . 13. Vorbereitungen zur 90jährigen Geburtstagsfeier Seiner Majeſtät des Kaiſers Die diesWilhelm . Uebungen der Erjak-Reſerviſten I. Claſje. 15. Allerhöchſte Cabinets - Ordre, jährigen größeren Truppen -Uebungen . 18. betreffend die Infanterie-Ausrüſtung. 21. Die Geburtstagsfeier Seiner Majeſtät des Kaiſers in Darınſtadt. 23.

Die Garniſon - Wechſel vom

11

durch Torpedo - Batterien . 101. Beabſichtigte Anlage eines Schießplages durch die Firma Gruſon bei Nübeland. 103.

Bayer 1. Verbeſſerungen im Beförderungsweſen. Die 'Adjutanten der Bezirks- Commandos. 8. Die neuen Veränderungen im Heerweſen : die Abichaffung des Raupenhelms, Verbeſſerung der Truppen - Beförderung

auf Eiſenbahnen , Civildienſt- Anſtellung penſionirter Offiziere und Wechſel in der Bejeking höherer Offiziersſtellen. 20. Erhöhung der Friedens Präſenzſtärte der Armee.. 24. -- Die diesjährigen größeren Truppen Uebungen . 29. – Beſtimmungen über den Vollzug des Haupt-Militär-Etats

1. Ápril. Die durch das Reichsgeſeß vom 11. März herbeigeführten TruppenNeubildungen. Die lebte Reife - Prüfung der Haupt- Cadetten - Anſtalt zu Lichterfelde. Eine Ballonfahrt der Luftſchiffer - Åbtheilung. Neue Arbeiten

Aenderungen in der Vertheilung von Schießpreiſen. pro 1887/88. 34 . 38. Die neue Schießvorſchrift. 42. - Einführung der Infanterie -Aus

für das Königliche Zeughaue in Berlin. 26 . Preisausichreiben des Kriegsminiſteriumá, ein neues Feldflaſchen -Modell betreffend. 28. – Ein

49.

Nachtrags -Credit zum Militär-Etat von 1887/88. Beabſichtigter Umbau von Deutſchen Feſtungs - Anlagen und Bau von ſtrategiſchen Eiſenbahnlinien. Gejeß- Entwurf wegen Abänderung der Reichsgejeße, betreffend die Quartierleiſtung für die bewaffnete Macht im Frieden. Die Commiſſion zur Berathung der neuen Felddienſt -Ordnung und die praktiſche Anwendung des Entwurfs dieſer Ordnung. 30. Erlaß eines Gejebes, betreffend die veran-

rüſtung M/87. Eine Berichtigung, betreffend die Stocgriffe beim Trommeln. Einführung der neuen Felddienſt - Ordnung. Schießpreiſe für die

Fuß -Artillerie. 62. Beabſichtigte Verlegung des Eiſenbahı -Bataillons von Ingolſtadt nach München . 72 . Geſep -Entwurf, betreffend den Aus bau des Deutſchen Eiſenbahn -Neßes . Beabſichtigte Anſtellung eines Militär Mujit: Inſpicienten. 78. Vermehrung der Sammlungen des Armee

Mujeums. Bevorſtehendes 10jähriges Stiftungsfeſt des Unteroffizier-Steno graphen -Vereins in Ingolſtadt. 83. Beſtimmungen über den Vollzug

ziehung von Lffizieren zu den Gemeinde-Abgaben in Anhalt. Bevorſtehende Triangulation und topographiſche Aufnahme des Herzogthums Anhalt. 31.

dem neuen Helm.

Eröffnung der Frühjahrs - Besichtigungen des Garde- Corps. Die neue Sattels. Ein Arupp'iches Geſchüßrohr von 2860 Centner Gewicht. Ver-

des Kaiſers durch das Grenadier-Regiment Nr. 101. 2. ganiſation des Königlich Sächſijden ( 12.) Armee-Corps. 27.

Felddienſt-Ordnung. Preisbewerbung für das beſte Modell eines Armeejuiche mit Fleiſchbiscuits. 36.

Geſek, betreffend die Heranziehung von

activen Militär-Perſonen zu den Gemeinde Umlagen in Heſſen . 37. – Annahme des Nachtrags -Credits zum Militär-Etat durch den Reichstag. Der Geſetz - Entwurf , betr. die Fürſorge für die Wittwen und Waijen von Angehörigen des Reichsheeres 2c. Neue Beſtimmungen über die Schießpreiſe bei der Cavallerie , Artillerie, den Pionieren , Eiſenbahn - Truppen und dem Train .

Hebungen mit dem Velociped in der Armee. 40 .

Neuartige

Uebungen des 1. Badiſchen Leib - Grenadier - Negiments Nr. 109. 43. Preisausſchreiben für Patrontaſchen. 45. 25jährige Gedenkfeier Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Ludwig IV. von Heijen als Negiments - Chef des Großherzoglich Heijijchen (Garde -) Dragoner - Regiments

Statiſtiſches über die Ergebniſje der Heeres-Ergänzung von 1886. Ergebniß der Verwaltung des Neichs-Jiivaliden Fonds für 1885 86 . Neuerwerbungen für das Königliche Zeughaus in Berlin . Eine Waffenjammlung für Sdloß Marienburg. 47. Verſuch der lleberbrüdung eines Havelarms durch eine Colonnen Brücke aus natürlichem Material. 50.

Nr. 23.

46.

des Haupt-Militär-Etats für 1887/88. 93.

Sachſen.

Die Heeres -Ausrüſtung mit

100 .

Feier des 80jährigen Dienſtjubiläums Seiner Majeſtät

Caſernen - Ordnung des Grenadier - Regiments Nr. 101. 66.

Die neue Or Die neue

Annahme

des Geſek-Entwurfs , betreffend die Heranziehung von Militär- Perſonen zil örtlichen Abgaben . 102. Braunich weig. Einführung des Gejebes , betreffend die Heran ziehung von Militär-Perſonen zu Abgaben für Gemeindezwecke. 67. Aus den Nei ch slanden. Bevorſtehende Verſtärkung der Gar nijonen in den Heidhálanden. Strengere Maßregeln gegen Franzöjijdie Heerespflichtige. 3. - . Zunahme der Schulbildung der Recruten . Stati ſtiſches über den einjährig-freiwilligen Dienit. 7. llebungen der Erjaß Reſerviſten I. Claiſe. 17.

Das militäriſche Leben .

Verſtärkung der

Meter Feſtungswerke. 35. Bevorſtehende 17. Gedenkfeier der Meßer Schlachten. Der Militärdienſt der Söhne aus höheren Ständen . 41 .

Ergebniſſe der Militär- Aushebung von 1886. 4t. - Beabſichtigte Bc ſchränkung der Wahl des Truppentheils für die freiwillig eintretenden. Bau eines Denkmals für die in Metz geſtorbenen Deutſchen Verwundeten 48. Die Annahme von Freiwilligen durch die Trupperi Die neuen Garnijon - Veränderungen . 52. Verbeſſerung der

von 1870 71.

liebungen der Erjab -Nejerviſten I. Claſſe. llebungen der 3 Sanitäts - Detache-

theile .

ments des Garde-Corps . Eintritt von weiteren 12 Türkiſchen Offizieren in den Preußiſchen Militärdienſt. Das neue Infanterie - Fahrzeug - Material.

Schulbildung der Necruten . 58. – Die diesjährigen Herbſtübungen des 15. Armee -Corps. 68 . Verſuche mit elektriichem Licht. 73. – Ergebniſſe des Heeres-Ergänzungs-Geſchäfts von 1874–1886. 75. Nochmals die Ergebniſſe des Heeres-Ergänzungs- Geſchäfts von 1874 1886 und ihre Ur

Verjuche mit einem neuen Hujaren -Säbel. Thätigkeit der Saiſer Wilhelm-

Stiftung für Deutſche Jnvalide im Jahr 1886. 51 . Die diesjährigen Herbſtübungen der Großherzoglich Heijijchen ( 25.) Diviſion . 53. Stellung 1 jachen . 79. Der Zuwachs an Eijenbahnen und die beabſichtigte Linie Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Heſſen zur von Meß nach Chateau -Salinis. Das Verhältniß der Reierviſten zu Frank

Dispoſition und Tagesbefehl an die Großherzoglich Hejjiiche ( 25.) Diviſion. 55. – Die Herbſtübungen des Garde Corps. Die zweite 12tägige Uebung der Nejerviſteit. Uebungen der Cavallerie im Fluß - Ueberſeben . Bau einer

reich. 86. - Die Garnijons-Veränderungen . Beabſichtigte Verſtärkung der Meßer Garniſon durch ein Cavallerie-Regiment. Nochmals das Verhältniß der .Nejerviſten zu Frankreid ). 88. – Der Antheil an den Heereskoſten in

Mecklenburgiſchen Privatbahn durch ein Commando des Eiſenbahn -Regiments. , den Reichslanden . Fürſorge für entlaſſene Reſerviſtent. 97. Frankreich. Decret, betreffend die Einführung von Feſtungs -Comman danten . 1 . Vorlage einer neuen Bekleidung der Infanterie. Die be Aufhebung von 6 Jnvaliden :Compagnien . NeueArbeiten zur Ausſchmückung abſichtigte Aufhebung des Invaliden-Hotels. Das neue Melenit- Geſchoß. 5. des Berliner Zeughauſes. 57. Die Minent-lebungen der Matrojen -Ar: Die großen Herbſtübungen der Truppen. Mobilmachungs-Verſuch eines tillerie. 59. – Die Ergebniſſe des Erjargeſchäfts von 1876 - 1885. Unter- Corps. Einberufung der Territorial-Armee. Zurücknahmeder Abichaffung weiſungen der Infanterie im Pionierdienſt. Verſuche mit Hunden beim der Epauletteit. 8. Eine neue Gefechts -Vorſchrift für die Infanterie. Jäger-Bataillon Nr. 14. Bevorſtehende Einführung der einheitlichen Ton- Beabſichtigte Herausgabe von taktiſchen Regeln für die Artillerie. Amtliche Ausführungs-Beſtimmungen des Chefs der admiralität zum Reichsgeſet, betreffend die Fürſorge fiir die Familien von Angehörigen des Neichsheeres.

ſtimmung bei den Militär- Muſifcorps. Neue Gemälde im Berliner ZeugDer Bau der Eiſenbahn Wismar:Narow durch das Eijenbahn-

hauſe. 61 .

Regiment. 64.

Allerhöchſte Cabinets: Ordre, betreffend die Verleihung

von Fahnen an die neuen Infanterie:Negimenter , 4. Infanterie- Bataillone und das 3. und 4. Bataillon des Eiſenbahn -Regiments. Vervollſtändigung der Gedenktafeln der gefallenen Cadetten in der Haupt:Cadetteni-Anſtalt zu Lidterfelde. Die Anſtellung penſionirter Offiziere als Lotterie-Collecteure. Verbeſſerung der Lagerungs- Vorrichtungen bei dem Eiſenbahn - Transport von Verwundeten. 63.

Die Hebungen der Marine in der Ditjee.

Er-

richtung von 2 neuen Stamm -Compagnien bei der Matrojen - Diviſion . 69. Die Bewaffnung der Jnfanterie mit dem Magazins-Gewehr M/71.84. Die Thätigfeit des Eiſenbahn - Regiments . Aenderungen in der MilitärDisciplinar- Strafordnung. Verſuche mit einer neuen Fußbekleidung der Infanterie. Die Geſdichtåkenntniß der Necruten. 70. Gelek -Entwurf,

betreffend die Unterſtüzung der Familien in den Dienſt getretener Mann ſchaften. Aufhebung des Feſtungs -Gefängniſſes in Glogan . Neues FrercierReglement für den Train. Neue Striegs- Etappen - Ordnung. Errichtung eines Ruſſiſchen Pferde- Depots in Berlin. 76. Die jüngſten Flottens lebungert. Der neue Avijo „Wacht“ und ein neuer Kreuzer. 77. Die erhöhte Friedensſtärke der Heeres-Ergänzıing . Die Entlaſſung der Reſerven. Entwurf einer neuen Verordnung, betreffend die Militär- Transport- Ordnung.

Einrichtung von Lehrcurſen in der Wundbehandlung nach der antiſeptiſchen Beabſichtigte Verſtärkung der Befeſtigungen von Graudenz

Methode. 81.

und Thorn. Näheres über die Militär- Transport-Ordnung. Verbeſſerungen

der Geſchüb - Fabrikation. Verſuche mit einem Gewehr kleinen Kalibers. Die

Verpflegungs - Zuſchüſſe des Heeres . 85.

Organiſation des (Sercle militaire. 11. – Die Luftballons als neues Kriegs mittel. 17. - Vergleich zwiſchen dem Repetir - Gewehr und Einzellader. 20.

Eine Zeitungs-Stimme über die Marine-Entwickelung. Perſonal-Chronit: General Farrë ř. 26. -- Neue Organiſation der Feſtungs- Gruppen . 28.

Beantragte Errichtung einer zweiten Feſtungslinie an der Oſtgrenze. Einrichtung eines Gemeinde-Sicherheitsdienſtes an den öſtlichen Eiſenbahnen. 28 . Anordnung von vierteljährlichen Truppenparaden. Einführung von

Signaliſten bei allen Truppenförpern. 29. - Gegenwärtiger Stand der Gewehrfrage. 30. – Beabſichtigte Verſtärkung der Garniſonen an der Oſts nze.

gre

Das Militär-Budget für 1888. 34. Geplante Mobilmachung

32.

eines Armee-Corps und Einberufung einer techniſchen Section von Eiſen : Gegenwärtiger Stand der Kriegsflotte. Urtheil eines Fachblattes über die Marine-Ausgaben. 39. Ein Fachblatt über den Betrieb der Felddienſt-Uebungen. 40. Verſuch einer Verpflegungs Station von Militär-Zügen. 41. Neue Vorſdrift für die Taftif der

bahn -Arbeitern . . 38.

Artillerie:

42.

Das militäriſche Programm des neuen Kriegsminiſters.

46.Neue militäriſche Reformplänedes Kriegsminiſters. Anſichten des Marine miniſters über die Panzerſchiffe. 48. – Beabſichtigte Erhöhungdes Standes der Generalſtabs - Offiziere. Verringerung der Zahl der Feſtungen. 51 . - Die beabſichtigte Errichtung von 4 neuen Cavalierie-Regimentern. 53. Die internationale Conferenz zum Schuß der unterſeeijchen Kabel im Strieg und Frieden. 54. Beſtimmungen für die große Parade. Militä riſche Straferlaſſe für den National- Feſttag. 55. Errichtung eines 5. Tongkingſchen Tirailleur:Regiments. 60. - Bevorſtehende Schießverſuche gegen einen Mougin'ſchen Panzerthurm . 61, Beabſichtigte Errichtung von

Die diesjährige Recruten -Ein-

Alpentruppen. Bildung von 4 neuen Cavallerie- und 18 Infanterie- Regi

ſtellung. Neuer Gefeß- Entwurf, betreffend die Errichtung von Anſtalten zur

mentern. Gegenwärtiger Stand der Bewaffnung des Heeres mit Nepetir

Gewehren. 63. – Preisausſchreiben eines neuen Cavallerie-Sattels. Neues Feld-Kochgeſchirr. Ein neues Luftſchiff des Capitän Renard. 67 . Artillerie-Manöver auf dem Lager von Chalons. Die Garniſonen der neu von Fahnen an . 69. 18 der Manöver des 9. Corps. 70. Beabſichtigte Aenderung der Uniform .

-

V

Munitions- Wagen. Neue Verordnung für die Offiziers - Heirathent. 60. Die Organiſation des Landſturnis. 63. Die Ausrüſtung des Heeres mit dem Mannlicher-Nepetir-Gewehr. Die beabſichtigte Verbeſſerung der Mann dhaftskoſt. . Das Ergebniß der großen - llebungen. 74.

ng Screamosuljetjen endesteuppen . regerichtung te errichtetent18 Infanterie:Btegimenter.verfluchemet sumber währens sabjichtigteVermehru einer Ungariſchen Waffenfabrik. 80. - Beabſichtigte Bewaffnung der In

Feſtungs-Manöver bei Lyon. Neue Infanterie-Scheiben. 71. – Beſtimmung der Injchriften für die Fahnen der neuen Infanterie- und Cavallerie-Regia menter. Probeweiſe Zujammenziehung einer techniſchen Section der KriegsEiſenbahn. 75. – Beabſichtigtie Errichtung von Alpeutruppen . Aenderungen Vorläufige Beibehaltung des in der Organiſation des Geniedienſtes. 8i. Nancy. Einjährig - freiwilligen -Syſtems. 83. - Beabſichtigte Befeſtigung vor: 84. Beabſichtigte Bildung von Gebirgstruppen , von 2 Regimentern gemiſchter Artillerie für Algier und Tunis, ſowie eines Eiſenbahn -Negiments. 85 .

die Errichtung von Alpentrupp . 86. bekleidung. 95. - Die neue Infanterie - Ausrüſtung. Bewaffnung von 5 Corps mit dem neuen Mepetir -Gewehr. Errichtung von 2 nenen Bataillonen Das Tragen fremder Drden im leichter Afrikaniſcher Infanterie. 96. Der neue Gefeß-Entwu , betref

fend en rf – Das neue Marine-Budget. 91. – Preisausſchreiben für die beſte FuBE

Heere.

Die Depots der Infanterie- Regimenter. Wechſel der Colonial-

Truppen. 100 . Geſep-Eutwurf, betreffend die Unterſtüßung des Nationalcirfels der Land- und Seeheere. 101.

Großbritannien . Herabſetung der Stärke der Occupations - Armee in Egypten. Vorſchriften, betreffend die Diſtanzritte.

Bau von Sdnell-

freuzern und Errichtung von Nachrichten - Bureaus. Zwei Andenken an General Gordon . 3 . Neue Verſuche mit dem Taucher- Boot „ Nautilus“. Zwei neue Torpedo - streuzer. 8. Schießverſide mit der Marim'ichen Majchinen -Ranone. Probeſchießen mit einem neuen 100 - T0ns- Geſchitz. 13.

Wahl eines Nepetir-Gewehra Schießverſuche mit der neuen 110 -ConsHinterladungs-Stanone. 14 . das Repetir- Gewehr.

19.

Vortrag des Capitäns Walter James über Das Darine-Budget für 1837 88. 21.

Stapellaufdes Striegsſchiffs ,, Galatea " . 22. ---- Bericht des Generals Biddillph

über die veeresergänzung von 1886. 24.

Blaubuch über die Marines

Verwaltung. Bericht über Säbel und Haubajonette.

26. - Die Hemon :

tirungsfrage. Shießverſuche mit einem 111- 10:15 -Geſchitz. Bevorſtehende Erprobung des neuerfundenen Morris'ichen Hepetir- Gewehrs. Militär:

wiſſenſchaftlicher Vortrag des Hauptmanns NOB von Bladelsburg. 28. - Das neue Panzerſchift „ Victoria “. 29. – Das Difizier-Gorps des InRede des Generals Wolielen über die VeeresOrganiſation. 33. . Ein Memorandum über die Verwendung der Tor :

dijchen Heeres. 32. pedos. 39.

Beabſichtigte Bildung einer Auſtraliſchen Flotte. Bevor:

fanterie mit Mannlicher - Gewehren kleinen Nalibers uud Vermehrung der Feld - Artillerie.

Die Anſchaffung der Repetir -Gewehre kleinen ra:

82.

liberi . Beabſichtigte Verbeſſerung der Mannſchaftskoſt. 81.

Der neue

Staatshaushalts - Voranſchlag und die Forderungen für Heer und Kriegs

flotte . 87. – Annahme der Regierungs- Vorlage durch den Wehrausſchuß, betreifend die Neubewaffung des Heeres . Die Frage des Staliberwechſels Weitere Erklärungen des Kriegs und die Ilngariſche Waffenfabrik . 90. Maßregeln miuiſters über das neu einzuführende Nepetir - (Gewehr. 92.

gegen den Alfoholismus im Deere. Beabſichtigte gleichmäßige Vertheilung der Lieferungen für die Armce. 95.

Portugal .' Beabſichtigte Aenderungen im Militärdienſtpflicht - Gejez. 63.

Preisausſchreiben für die Ueberjebungen von 4 Deutſchen militär

wiſſenſchaftlichen Werken .

Grrichtung einer Infanterie- und Cavallerie

Sdule zu Mafra . 74.

Rumänien. Beabſichtigte Einführung des Mannlicher - Nepetir - Ge Gegenwärtiger Stand des Sveerweſens. 65 . lielingen des 1. Armee-Corps. Organiſation der Miliz. 83. Militär-Credit zur Anſchaffung von Repetir- Gewehren . Er höhung des Recruten -Gontingents. 103.

wehrs. 7. – Die Befeſtigung von Bufareſt. 9.

Rußland. Gegenwärtiger Stand der Marine. Ueberweiſung von Truppen. 12. Militärijder Tagesbefehl des General v . ioop , betr. Jagdgründen an die Regimenter des Garde-Corpz. 4. · Uebung der Reſerve das Nepetir: (Gewehr. 16 .

Die Ergebniſſe der lebten Recruten -Aushebung.

26 .

Nodymals die Ergebniiſe der lezten Necruten -Aushebung. 28. — Ein Inſpicirungs-Sdießen der Feld-Artillerie. 31. Nene Beſtimmungen über Die bevorſtehenden die Verabſchiedungen in Marine-Difiziers -Corps. 34. Die diesjährigen Truppen -llebungen im Lager von strasnoje-Selo. 36. . Truppen -llebungen. 39. - Einführung von llebungen der Reſerviſten. 47. Saijerlidies Handidreiben an das Donihe stojafenheer. 48. – Verſuche mit Flößen zum lleberleben von Truppen . 57. — (Gegenwärtiger Stand des Bildung der erſten Nuijidhen Unteroffizier - Schule. 65. Heeres. 62.

Gegenwärtiger Stand der Nepetir- Gewehr- Frage. 66. — Tagesbefehl des Großfürſten Wladimir , den Ausfall der Lager - llebungen von Strasnojc Ver Selo betreffend. 70. – Neue juſtematiſche Truppen -llebungen . 72. minderung der Offiziere der Staiſerlichen Suite. 73.

ſtehende Räumung Egyptens von den Engliſchen Truppen. Bericht über die

Shweden und Norwegen. Beantragte Auflöſung des Jäger-Corp3. 2.

Jihrer Majeſtät militäriſchen Ausrüſtungs-Gegenſtände.41. - Jubiläumsfeier von Generalen betreffend.

Meer und Das Budget des neuen Rechnungsjahrs und die Ausgaben für Der Storthing Flotte. 6. – Das neue Militär- und Marine- Budget. 8.

Die Kriegsſchule von Sandhurſt. Das politiju)-militäriſche Verhältniß von - Berathungen des lInterhauieš iber Erſparingen der Heeres-Verwaltung. Gegenwärtiger Stand der Gewehrfrage. 56. Beabſichtigte Umformungen Verſuche mit einem rauchloſen Pulver. 68. Verjuche mit Whitehead -Torpedos gegen der Militär-Verwaltung. 72. BeigentPanzerſchiffe. 74. - Das neue Panzerichiff „ Trafalgar“. 78.

Das Budget für die Seewehr. und die geplante Heeres= Neform . 10 . Der neue Armeeplan. 37. Der Plan der Meeres -Organiſation. 29. Reichstags- Ver stammer-Verhandlungen über das Militär- Budget. 45. Der neue Heeres- Geſepentwurf handlungen über die Seewehr. 47. 49. Zivei Yeeres - (Gejepentwürfe im Storthing. Beabs im Storthing. 51.

der Königin. 49. – Befehl, die Verabſchiedung England zu Egypten. 54 .

wärtiger Stand des Heerwejens. Erwiederung des Generals Wygram Gewehrauf Lord Churchillå Ladel der Militär-Verwaltung. 80. r des Capitäns varit on . 96. Das neu erfundeneRepetir-Geweh . 86. — Gegenwärtiger Verſuche Stand des Heer- und Marine-Wejens. 4. Japan. Ausrüſtung der Marine. Schießverſuche mit Sch wa r g kopii'ichen Torpedos und Anſchaffung der leşteren. 6. Italien . Ernennung des Siconprinzen zum Second-Lieutenant des 1. Infanterie-Regiments. 3. Die großen Herbſtübunge! der Truppeni. 31.

- Das nene Militär-Budget für 1887/88. Neue Geſetzentwürfe, betreffend das Yeerweſen. 35. Erlaß einer neuen Vorſchrift für den MunitionsErſaß der Infanterie. 42. Verhandlungen des Avgeordnetenhaujes über das Marine-Budget. 44. Beabſichtigte Errichtung eines Colonial - Truppe.

49. – Hammer-Verhandlungen über die Bildung eines Afrikaniſchen Truppen : Corps. 54.

Die Errichtung eines Colonial-Corps. 60.

Das Special

corps für Afrifa. 66. – Das Ergebniß der Truppen -lleviligen. 7t. Vermehrung der Cavallerie, Artillerie und des Ingenieur-Corps. 75. Das Specialcorps für Afrika. 80 . Die Gehaltsverhältniſje der Offiziere.

Beabſichtigte Einführung von Striegshunden. 87. – Das Militär- und

Verhandlungen lichtigte Beidhränkung der Feſtungs- Bejapungen . 52. über die neue Heeres -Ordnung im Storthing.. 5t. - Das neue Heeres

Gejek . Das Militär- und Marine- Budget. Die Artillerie-Uebungen. 61. Militäriſche Verſuchsmärſche und Uebungsritte. 68. - Sprengungs-Verſuche init Bellit -Minen .

89.

Die jofortige Anichaffung des erforderlichen Kriegs materials. 2. — Verfügung, betreffend den Erjatz für Militärpflicht. 5. Ausidhreiben des Bundesraths, betr. die Ausführung des Landſturm-Gejepes. Eriudhen an die Alpenclubs, betr. die Alpenpäije. Mittheilung der Wehr Schweiz.

gejeve u . an die Belgiide Negierung. 11. – Die neue Organiſation des Landſturms. Verordnung über den Kriegsbetrieb der Eijenbahnen . 20. Der Vollzug des Landiturm-( ciezes . Nochmals die Verordnung des Bundesa

/ raths, vetr. den Eiſenbahndienſt im Striege. 22. - Beginn der Befeſtigungs Arbeiten des Gotthard. Dic Gotthard -Eiſenbahn. 27. – Neuer Militär Credit. 30. Officieller Bericht über die Gotthard -Befeſtigung. Stärke Neue Organiſation des Landiturms und der Privatfeuerwafferi. 36.

des Landſturms. Beabſichtigte Pluichaffung von 8, - Centimeter Ringge Ichüben . 11.

Die beabjichtigte Neubeſchaffung von 84 Feld - Artillerie

Gejdüzen. 12. - Mittheilungen der Regierung über das Landes-Befeſtigungs

Vermehrung der Recruten -Schulen und Wiederholungs-Curſe wejeni. 46 . I der Infanterie. 52. – Eingabe des Vernijchen Difiziers- Vereins, die Organijation des Landſturms betreffend. 58. – Neue Pläne für die Landes Luremburg. Gegenwärtiger Stand des Truppenweſens. 102. Niederlande. Die gegenwärtige Lage und die Frage der Einführung Befeſtigung. 77. - Centralidhulen für Oberlieutenants und Lieutenants der allgemeinen Wehrpflicht. 7. Eine Adreſſe von höheren Offizieren an aller Wufen. Gegenwärtiger Stand des Cadettencorps. 86. - Das Militär: Verhandlungen die Strone, betr. den Verfall von Heer und Flotte. 21 . Budget für 1889 imd die beantragten militäriſchen Neuerungen. 90. Beantragte Neuer Militär-Credit. der zweiten stammer über die Landes -Vertheidigung. 40. 42. abſichtigte Centraliſation des Militärweſens. 92. Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. 60.– Der Militärdienſt von Nit- 96. – Die Neut- Organiſation des Landſturms. 98. Verlängerung der gliedern der Freiwilligen -Vereine. 99. – Annahmedes Militär-Budgets. 103. Dienſtzeit der Offiziere. 100. Defterrich ·Ungarn . Hückblick auf das Jahr 1856. Militär- Credit: Serbien . Beavjichtigte Errichtung von 3 Offiziers - Schulen. Ver Marine Budget für' 1887/88. 96, laubten Offiziere. 97.

Gejer -Entwurf, betreffend die beur-

Erhöhung und Verbeſſerungen in Heerweſen . 4.

Die Durchführungs-

Beſtimmungen für das Landiturm -Geſez. Verſuche init Photographien der Luftvorgänge bei fliegenden Gejdoſſen. 6. Die Ausführungs -Beſtimmimgen des Ungariſchen Landſturm -Gejebes. 10. Militär -Credit, betr. die Ausrüſtung der Landwehr und des Landſturmz. Schießverſuche mit Nordens

feldt's Schnellfener-Geſchür. Beabjichtigte Einführung der „ lngariſchen Lanze.“ 14. – Das neue Landſturm -Bejet und der Zudrang zu den Offizier - Stellen des Landſturms. 16. Ernennung eines Stellvertreters

des Generalſtabs-Chef der Armee. 19.

Eine Miniſterial-Erflärung über

mehrung der Artilleric und Cavallerie. 69.

Spanien. Gegenwärtiger Stand der Marine. 18. – Geplante Ver:

änderungen im Geerwejen. 30. – Die beabſichtigten Veränderungen im Hecrweſen . 37.

Türkei. Anchaffung von 50000 Nepetir - Gewehren und 50000 Ne: petir-Garabinern des Mauſer -Syſtems. 9. – Hebung des Heer- und See Anſchaffung von weſens. Vervollſtändigung der Feſtungsbauten. 48. Nepetir - (Gewehren und -Carabinern . 60.

Verbeſſerungen im Heerweſen.

Die Stellung der Deutſchen Offiziere in Türkiſchen Dienſten . 73. – Erlaß

die Heeresſprache. Eine Berichtigung, die „Ungariſche Lanze“ betreffend. 25 . eines neuen Redif -Gejepes. 81. -- Verminderung der Zahl der Difiziere Verhandlungen der Volksvertretung über das Gejeg, betreffend die Ver- des Striegsminiſteriums. Verſtärkung der Befeſtigungswerte von Conſtan ſorgung der Militär-Wittwen und Waiſen. 25.

Das 60jährige Militär-

Dienſt- Jubiläum Seiner Kaiſerlichen voheit des Erzherzogs Albrecht. Vermehrung des militär-ärztlichen Offizier - Corps. Die verſtellung der Nepetir-Gewehre M 36. Beabſichtigte Erleichterung der Infanterie - Ausrüſtung. 32. Feier des 60 jährigen Militär -Dienſt - Jubiläums Seiner Errichtung einer Erzherzogs Albrecht. 33. Staijerlichen Hoheit brif Waffenfa . 39. des Stapellauf des Thurmſchiffs „ Kronprinz Rudolf". 54. Das Landſturm - Gejek und die Dienſtpflicht der“ „Losgekauften “. 55. Beabſichtigte Verbeſſerung der Mannſchaftstoft. Einführung von neuen .

tinopel 87. – Anfertigung einer ncuen Generalſtabsfarte.

Beabſichtigte

Anlegung von Grenzbefeſtigungen. 61. –· Die Militär-Bildungs-Anſtalten und Caſernen Bauten.

93 .

Vereinigte Staaten von Nordamerika.

Ein neuer Dynamit - Stahl

freuzer. 16. – Militär-Credit für Stüiſten -Vertheidigungszwecke. Die Pen fionen fiir den lezten Bürgerkrieg. 17. Verſtärkung der Flotte. Ei 22.n Schieß -Verſuche mit 3 alinsfi's neuem Dynamit -Geſchütz. 77 . amtlicher Bericht über die Militär-Penſionen . 79. – Verſuche mit Gewehren von kleinerem Kaliber. 86 . Gegenwärtiger Stand des Heerweſens. 96.

VI

Kritiken. Anti von Conrady. 44. Aufgaben , Strategiſch -taftiſche, nebſt Löſungen . Heft 10. 6.

Ausbildung des Infanteriſten im Patrouillendienſt der Vorpoſten. 98. Ausrüstung, die kriegsgemässe, des Offiziers zu Fuss und zu Pferd. 37. Auszug aus den allgemeinen Dienſtvorſchriften des Eiſenbahn - Regiments,, Heft 1-5. 93. Barthélemy H., Kampfbereitſchaft ( la veillée des armes), autoriſirte Ueberjeßung von I.W. 68. Bieberſtein , fiehe Sunſt. Brunn v., Die Mehrlade-Vorrichtung des Infanterie-Gewehrs M ,71.84,79. Budde broc , Freiherr v. , Wie werden die Dienſtpferde in guter Condition erhalten ? 39.

Paris, F. A., Das reglementsmäßige Erercieren im Trupp , in der Com pagnie und im Bataillon, 3. Auflage. 51. Patrouillen- und Meldedienſt, der theoretiſch-praktiſche, zuſammengeſtellt vou I. W. 7 . Pfiſter, H. v ., Beſtaltung Deutſcher Reichsgrenzen im Weſten und Süden nach nächſtem Deutſch- Franzöſiſchem Kriege, 3. Auflage. 28 . Picelhaube contra Zipfelmüße. 3. Tauſend. 11

Piombini, A., v.,. Der Revanche-Strieg und ſeine Folgen. 23. Pizzighelli, G., Anleitung zur Photographie für Anfänger. 46. Poten, P. und Chr. Speier, Unſer Volk in Waffen . Heft 10--33. 73. Règlement du 29 juillet 1884 sur l'exercice et les manoeuvres de l'in fanterie.

Titre I et II.

50 .

Repetir-Gewehre, die, II . Band , 3. Heft. Revista de arma portàtiles.

10.

42.

Rotter, Dr., E.,Die perſönliche Feld - Ausrüſtungdes Deutſchen Offiziers,

Bußler, W., Aus meinem Striegsleben. 90.

Sanitäts -Offiziers und Militär -Beamten. 37.

Capitaine, E., und Ph . v. Herrling , Die Kriegswaffen . Heft 1–5. 42. Courtin , w ., Etude sur le service de la cavalerie en campagne . 27. Daude, P. Dr. , Die bürgerlichen Rechtsverhältniſſe der Militär- Perſonen des Deutſchen Heeres und der Kaiſerlichen Marine. 2. vermehrte Auflage. 84.

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Spamer's, Otto, illuſtrirtes Converſations - Lexicon für das Volt. 2. Auf

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lage. 95. Speier ſiehe Poten .

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Sturmangriff, der, Infanterie und ſeine Vorbereitung. 96.

Fechtweiſe, die neue, der Franzöſiſchen Infanterie . 92.

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Feld - Artillerie, die, der Zukunft. 49. Felddienſt, von M. v. A. 69. Feſtungs -Viereck, das Bulgariſche. 9.

rüſtung des Infanterie-Offiziers zu Fuß und zn Pferde, 2. durchge= jehene Auflage. 37 .

Täglichsbec , D., Die Fahnen des Infanterie-Regiments von Treskow (Nr. Tanera, 6., Ernſte und heitere Erinnerungen eines Ordonnanz-Offiziers im

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Neft V-IX . 21. Heft X - XIII. 45 .

Preußiſchen Infanterie. 22.

Geſchichte des Feuerwerksweſens in den legten 50 Jahren . 39. Grundſäße und Regeln für die Verwendung des Infanterie -Gewehrs M /71.84 im Gefecht. 97. Hauptſchlachten , die , der Fridericianiſchert , Napoleoniſchen und modernen Periode, von v. M. und Rh. 15. Hellwald, v. F., Frankreich, das Land und ſeine Leute. 74.

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Hertling, siehe Capitaine.

Wild - Queisner, R. , Das Duell. 20,

Heye, A., Das Sec-Bataillon 1852–1886. 34. Hilder, G. D., Der Reſerveoffizier als Kaufmann, Studirter und Staats bürger. 103.

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1

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Klapka, G., Aus meinen Erinnerungen. 53.

Koettſchau, C., Der nächſte Franzöſiſche Krieg. 2. Theil. 38. Straft Prinz zu Hohenlohe-Ingelfingen, Strategiſche Briefe. I. 13.

Kraft Prinz zu Hohenlohe- Ingelfingen, (Beſpräche über Neiterei. 19. Straft Prinz zu Hohenlohe-Ingelfingen, Strategiſche Briefe. II. 83. Strahmer ſiehe Kuropatkin.

Krebs , Kriegsgeſchichtliche Beiſpiele der Feldbefeſtigung und des Feſtungs

Beſſeren, von L. 34.

Zeitfragen, Militäriſche, IV . Hält unſere reitende Artillerie Schritt mit der Entwickelung des Heeres? 75 .

Kurze Anzeigen und Nachrichten . Armee-Kalender für 1883, von H. v. Below . 102. Armee Kalender, Deutſcher, 9. Jahrgang. 102. Bädeker, D. , Alfred Krupp. 85 . Baunis , H., Impressions de campagne ( 1870/71 ). 26.

Bogdanowitsch, E., La bataille de Navarin . 10. Dislocation und Eintheilung der Französischen Armee. 67.

I

friegs. 16 .

Krieg, der Deutſch-Däniſche, 1864, herausgegeben vom großen Generalſtabe. I. Band 1-5.

II. Band 56-60.

Strieg, der Serbiſch -Bulgariſche von 1885. 99.

Sunft, die, die Deutſche Armee zu bekämpfen, überſetzt von N. v. Bieber ſtein. 40 .

Duquet, A., Les grandes batailles deMetz (19. juillet- 18. août 1870.) 85. Ergänzung zur_Rang- und Quartier-Liſte der Söniglich Preußiſchen Armee für 1887.

26 .

Fird & fiehe Taſchenkalender. Gedenkblatt an das 80jährige Militärbienſt- Jubiläum Seiner Majeſtät des Maijers .

15.

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Hellwald, F. v ., Frankreich in Wort und Bild. 8.

Lang , H., Aus den Erinnerungen eines Schlachtenbummlers im Feldzug

Stoneberg ſiehe Soldatenfreund.

1870 71. 89. Lauffer, G., Ritter V. , Studien über die taktische und artilleristische

Bedeutung der Masken ( Verdeckungen) für den Feldkrieg. 62. Laverrenz, V., Das Deutſche Heer in Einzeldarſtellungen, 1. Lieferung : Die

Jomini, Précis politique et militaire des campagnes de 1812 à 1814, 2 tomes.

3.

Krahmer ſiehe Kuropatkin.

Kuropatkin , Stritiſche Rückblicke auf den Ruſſiſch - Türkiſchen Strieg 1877 78, Deutſch von Krahmer. 8.

Lehautcourt, P., Les expéditions françaises au Tonkin . 76. Militär-Handbuch des Königreichs Bayern 1887, 33. Auflage. 26. Müller, W., Politiſche Geſchichte der Gegenwart, XX. Jahr 1886. 67. Plinzner, M., 20 cavalleriſtiſche Skizzent. 86. Pohler, J., Bibliotheca historica-militaris, 1. und 2. Lieferung. 10. Sachregiſter, alphabetiſches , zu den erſten zwanzig Jahrgängen des Armee Verordnungs - Blattes 1867—1886. 76. Sciences, les , appliquées à l'art militaire. 86 . 9

Ulanen. 55.

Leibig , D., Erlebniſſe eines freiwilligen Bayeriſchen Jägers im Feldzuge 1870, 71.

18.

Lettow-Vorbeck, v ., Leitfaden für den Unterricht in der Taktik an den Nönig lichen Kriegsſchulen. 5. verbeſſerte Auflage. 8. Löbell ſiehe Jahresbericht.

Lüders H., Ein Soldatenleben in Krieg und Frieden. 87. Manöver- Inſtruction für den Cavalleriſten. 87.

Siber I, das Infanterie - Gewehr M 71.84 .

Menningen fiehe Streccius.

Smissen, van der, Leservice personnel et la loi de milice. 8. Soldatenfreund 1888, herausgegeben von P. H. Sonenberg. 67. Taſchenkalender für das Heer, herausgegeben von W. Freiherrn v. Firds, 10. Jahrgang 1887, 2. Auflage. 3.

Militär - Sanitätsweſen, unſer , und deſſen zeitgemäße Reorganiſirung. 94. Modifications apportées au règlement du 11 novembre 1882.52.

Moedebeck, H.. Die Luftſchifffahrt in ihrer neueſten Entwicelung. 66 . Monet, H., Etude comparative sur les règlements de l'infanterie française et de l'infanterie allemande.

15.

36 .

Monteton, D., V., Freimüthige Betrachtungen eines alten Cavalleriſteu. 72,

Neue Deutſche Militär-Bibliographie. 1. 3. 5. 7. 9, 11 , 13. 15. 17. 19. 21. 23. 25. 27. 29. 31. 33. 35. 37. 39

Neubourg, G. Die Dertlichkeit der Varusſchlacht. 88 . 1

Ossipowits, O., Michael Dimitriewitsch Skobolew. 29.

41. 43. 45. 47. 49. 51. 53. 55. 57. 59. 61. 63. 65. 67, 69. 71. 73

Otto fiche Wägner.

75. 77. 79. 81. 83, 85 , 87. 89. 91. 93. 95, 97. 99. 101. 103,

G. Otto's Hof- Buchdruckerei in Darmſtadt.

1

Allgemeine

Militär - Zeitung. Zweiundſedizigfter Jabrgang. No. 1.

1887.

Darmſtadt, 4. Januar.

Die Aug. Milit - Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtags

DieAllg. Milit - Zeitung bringt aufder legten Seite jeder Nummer

und Freitagš . Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Viertel-

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

jahrs bei nur / jähriger Abonnements - Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

richten , literariſche 2c. Anzeigen genommeu . Die geſpaltene Petit - Zeile =

Inhalt : Aufſäke.. Zum Neujahr 1887. - Der Entwurf der Felddienſt-Ordnung. Berichiedenes. Ein Franzöſiſches militäriſches Urtheil über die Reichstags -Vorlage, betreffend die Friedenspräſenzſtärfe des Heeres. Nachrichten . Deutſches Reich. Berlin. [Das 80jährige Militär-Dienſtjubiläum Seiner Majeſtät des Kaiſers. Die Bervaffnung des Reichsheeres mit dem Infanterie-Gewehr M /71.84. Einführung des Velocipeds für den Armee-Gebrauch . ) Franfreich. [Decret, betreffend die Ein -

führung von Feſtungs -Commandanten .)

Kritit. Der Deutſch-Däniſche Krieg 1864, herausgegeben vom großen Generalſtabe. I. Band. aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. Feuilleton. ArtilleriſtiſcheErinnerungen Bibliographie Neue Militär -

.

Allgemeine Anzeigen.

Bum Neujahr 1887. Wieder ſind wir in den bedeutungsvollen Abſchnitt eines neuen Jahres eingetreten. Das Jahr 1887 iſt das 17te ſeit dem

Neue geleýrt , welcher Brennſtojí an oer imieren Doncu fortwůýrend unter der Aſche glimmt, und wie es nur eines geringen Anſtoßes bedarf , um die ſcheinbar wiederhergeſtellte Ruhe in das gerade Gegentheil zu verwandeln . Die Beilegung der Bulgariſchen Wirren – die wieder nur einen Theil der ſchon lange ſchwebenden bekannten

Beſtehen des neuaufgerichteten Deutſchen Reiches, zugleich das 73ſte nach der Wiederherſtellung der Unabhängigkeit Deutſchlands durch Orientaliſchen Frage bilden – wird ſicher noch viele Mühe machen , den Pariſer Frieden und, was gleichfalls bemerkt zu werden ver- lange Zeit erfordern und wohl auch noch manches Blut koſten. Es 1

-

dient , das 1086ſte ſeit der Erneuerung des Kaiſerthums unter

kommen hierbei zu viele gewichtige fremde Intereſſen außer denen

Karl dem Großen. Wird nun der neue Zeitabſchnitt die Er:

des eigenen Landes in's Spiel , vor allen diejenigen des Czaren

füllung jener Hoffnungen bringen, welche ein wohlmeinender Deut reichs, jodann die von England und Oeſterreich -Ungarn, als daß eine ſcher in Bezug auf die weitere gedeihliche Entwicklung des Reichs alle Theile befriedigende friedliche Löſung der Frage erwartet werden und des Heeres, des Volkes in Waffen ,hegen muß ? Dieſe ernſte Frage,

könnte, und ſo wird denn auch dieſer gordiſche Knoten wohl einmal

welche ſich jeder an der Schwelle des neuen Jahres ſtehende gute mit der Schärfe des Schwerts durchhauen werden müſſen. Wann Deutſche vorlegt , ſoll hier, wie ſchon ſeit Jahren üblich, eine das geſchehen wird , kann heute Niemand mit Beſtimmtheit ſagen, I

Beantwortung finden .

1

allein kommen wird ſicher einſt dieſer Zeitpunkt, der ſelbſt nicht

Für Deutſchland war das Jahr 1886 ein Friedensjahr. einmal ſehr fern zu ſein ſcheint. Troß aller äußeren und inneren Stürme, welche mehr oder weniger

Legen wir uns nun die Frage vor, in welcher Art wohl der

heftig ſich Geltung zu verſchaffen ſuchten und die herrſchenden Zu- Verlauf des Jahres 1887 ſich geſtalten, ob in der That ſchon der ſtände der Ruhe und Sicherheit ſtören zu wollen ſchienen, iſt es Kriegsruf für Deutſchland in der nächſten Zeit erſchallen wird, ſo der Weisheit des Allerhöchſten Reichsoberhauptes und ſeines, das

iſt heute eine beſtimmte Antwort hierauf nicht leicht zu geben. Man

Staatsſchiff mit bewährter eiſerner Hand lenkenden erſten Steuer-

wird jedoch das Eine behaupten können , daß von einer glücklichen

manns , des Fürſten Bismarck , geglückt, Deutſchland vor jedem

Entwirrung der Verhältniſſe Bulgariens mehr oder weniger die

Kriegsfalle zu bewahren. Das mag oft gar nicht leicht geweſen

Entſcheidung abhängt, ob das Jahr 1887 einen Europäiſchen Krieg

1

ſein, denn die Sturmbewegungen waren mehrmals ſehr erregt und bringen wird oder nicht. drohten auch das Reich in Mitleidenſchaft zu ziehen ; dennoch gelang

Es iſt eine nicht zu verkennende Thatſache, daß die Ver

es dem Raiſerlichen Herrn, den Frieden dem Reich zu erhalten und ſtimmung unſeres öſtlichen Nachbars, des Czarenreichš, gegen die mit der Kaiſerlichen Würde verbundenen Pflichten zum Segen Deutſchland ſowohl wie gegen Deſterreich-Ungarn eine ſehr tief Deutſchlands zu erfüllen.

gehende iſt. Die Urſache iſt bekanntlich darin zu ſuchen, daß Ruß

Wie ſehr erregt beſonders in der zweiten Hälfte des Jahres land behauptet, durch den Berliner Congreß vom Jahre 1878 ſtark 1886 die politiſche Lage Europas war, zeigt ſchon ein kurzer Blick geſchädigt worden zu ſein und nicht den erwarteten Lohn für ſeine großen

auf die, wie es ſcheint, in ſtändiger Bewegungund Aufregung be- Kriegsopfer erhalten zu haben ; die Schuld hieran wird von ihm findlichen Zuſtände der Balfan-Halbinſel. Der tief beklagenswerthe, hauptſächlich der Deutſchen Staatsleitung beigelegt. Dieſe Ver

ungeſepmäßige und höchſtvermerfliche Aufſtand in Sofia hat auf's l ſtimmung an der Newa hat offenbar mit dem Laufe der Zeit eine

2

ſtarke Zunahme erhalten und hätte wohl ſchon zu einem öffentlichen | reiches Land auf die Dauer nur ſchwer ertragen kann. Das drängt Bruche geführt, wenn nicht immer die perſönliche hohe Achtung vor mit Natur-Nothwendigkeit auf baldige Entſcheidungen hin. “ Und Kaiſer Wilhelm , welche den gegenwärtigen Beherrſcher Nußlands der weitere Saţ : „ So lange die öffentliche Meinung in Frankreich wohl in gleichem Grade beſeelt wie deſſen Vorgänger, einen ſolchen ungeſtüm die Zurückgabezweier weſentlich Deutſcher Provinzen fordert Ernſtfall verhindert haben würde. Allein es iſt nicht zu verkennen, | und wir feſt entſchloſſen ſind, ſie niemals herauszugeben, wird eine daß die Gefühle perſönlicher Zu- und Abneigung auf dem Gebiete Verſtändigung mit Frankreich kaum möglich ſein .“ der Politik für die Dauer keine Geltung behalten, und daß die Macht Es iſt möglich, daß Frankreich hauptſächlich deshalb in neueſter der öffentlichen Meinung hier oft ein Gebot ſpricht, dem ſich auch Zeit den bereits ſtark angefachten Kriegseifer wiederetwas zügelt, weil es gegenwärtig in einer Sache offenbar hinter Deutſchland zurück der mächtigſte Monarch nicht entziehen kann . Wenn aber wirklich das Drängen des alten Ruſſenthums ſteht: in Betreff der Bewaffnung nämlich. Der Gedanke , einem

zum Kriege mit Deutſchland und Deſterreich -Ungarn führen ſollte,

Heere gegenüber treten zu ſollen, deſſen Hauptmaſſe mit einem ſolchen

dann haben wir ſicher nicht nur gegen Oſten Front zu machen. Nach wie vor ſteht der unverſöhnliche Feind des Deutſchen Reichs an der Weſtgrenze: er iſt, wie er jetzt ſelbſt behauptet, fertig ge

Gewehr ausgerüſtet iſt, daß ſein Beſitz allein ſchon der Truppe eine moraliſche Kraft verleiht, während das eigene Heer den vom Gegner dieſer hierbei erlangten Vorſprung nicht ſo bald einholen kann, 1

rüſtet zum Kampf und bereit, den Krieg aufzunehmen. An der Gedanke muß ſtark ernüchternd wirken. Da Deutſchland nun ſelbſt Spitze der leitenden Männer Frankreichs erblicken wir einen ebenſo kühnen und thatkräftigen wie von der allgemeinen Volksſtimme getragenen militäriſchen Führer , den General Boulanger, dem

Frieden will und, wie Graf Moltke früher einmal ausgeſprochen hat, „ ein ſtarkes Deutſchland in Mitte Europa's die größte Bürg ſchaft für den Frieden iſt“ , ſo könnte hieraus ivohl gefolgert werden ,

es in unverhältniſmäßig kurzer Zeit gelungen iſt, ſich zum Helden daß wir der Ausbruch eines Völker-S'ampfes doch noch ferne ſtehen. des Tages aufzuſchwingen. Derſelbe hat vom erſten Tage der Allein es liegt auf der Hand, daſ jenes Verhältniß, welches augen Uebernahme der Kriegsıniniſter -Stelle den Krieg verkündigt und erſt in der jüngſten Zeit , als dem Deutſchen Reichstage die neue

blicklich Deutſchland ein nicht gering zu ſchätzendes Uebergewicht verleiht , mit jedein folgenden Monate eine größere Ausgleichung

Heeresvorlage zugegangen war , ſich veranlaßt geſehen , eine ent= finden kann, und daß weiter ein allgemein verbreiteter Volkswille gegengeſepte Meinung kundzugeben. Wahrſcheinlich geſchah das in Zeiten hoher Erregung auf ſolche Dinge geringere Nückſicht zu letztere deshalb, um durch ſeine neuen Friedens-Betheuerungen die nehmen pflegt ind einer Kriegsluſt dann keine Schranken mehr ſetzt. regierungsfeindlichen Mitglieder der Deutſchen Volksvertretung in Sehr zu beflagen bleibt, daß die Heereg-Vorlage der Deutſchen ihrem Widerſtande gegen die auch den Franzoſen unbequemeHeeres- Regierung im Reichstage nicht eine ſolche Aufnahme gefunden hat,

vorlage zum Ausharren zu ermuthigen. Es iſt nicht anzunehmen, wie ſie jeder wahre Vaterlandsfreund wünſchen und erwarten mußte. daß ein General Boulanger ſeine Anſichten auf einmal geändert Hätten alle Parteien der Deutſcheu Volksvertretung dem von dem Kriegsminiſter, General Bronſart v. Schellendorff , ſo warm Wir ſehen alſo, daß der Blick auf das Jahr 1887 ein po- und überzeugend vertretenen neuen Geſeßentwurf zur Verſtärkung des Titiſch ſehr bewölkter iſt. Jedenfalls darf die Behauptung auf: | Friedensheeres wie ein Mann zugeſtimmt, ſo würden wir ein weit haben ſollte.

geſtellt werden, ohne irgend einen Widerſpruch zu erwarten , daß

größeres Vertrauen zur Aufrechterhaltung des Friedens gewonnen

das Deutſche Reich nunmehr die längſte Zeit ſeinen Frieden gehabt

haben , als wir es jetzt beſitzen können . Schon bei der im Jahr 1874 ſtattgehabten Berathung des Reichs -Militär-Geſetzes ſprach

hat.

Dieſe Anſicht findet eine gewichtige Beſtätigung durch die

ie 187 Feldmarſchall Graf Moltke

eindrucksvolle Rede, welche der Schlachtendenker Graf Moltke im

die Worte : , .. Ich erwiedere, daſ

December v. I. im Neichstage gehalten hat, und worin folgende ehrlich offene Säße vorkommen : ,, Ganz Europa ſtarrt in Waffen : wir

ich noch heute vollſtändig auf demſelben Standpunkte der Ueber zeugung ſtehe wie früher, und daſ ich auch jetzt ſicher glaube, daß

mögen uns nach links oder rechts wenden , ſo finden wir unſere

ein ſtarkes Deutſchland in Mitte Europa's die größte Bürgſchaft

Nachbaren in voller Riiſtung, in einer Rüſtung, die ſelbſt ein | für den Frieden iſt. Aber meine Herren : ein ſtarkes Deutſch

Artilleriſtiſde Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreid 1870/71.

als die 6. Brigade und Garte : Brigide, welde leßtere unſer General: Inſpecteur ftete al8 Gradmeſſer für die Leiſtungen der anderen Bri: gaben anzuwenden belicbte .

Von N. M.

Was mir heute im Kopfe berumging, waren die in den leßten

I. Capitel. þangen und Bangen. Tragiſche Einleitung einer Kritif. Mobil ! Der Pferde-Aushebungs-Commiſſarius. Die mobile Batterie und ihre Vorgeſekten . Es war ein heißer Morgen, der des 14. Juli 1870. Brennend

Tagen verſtärkten Striegsausſidyten Krieg mit Frankreid) !? So lange als unvermeidliw betrachtet und erfehnt, nun fand er mid als Compagnie: Chef, nidt als Batterie- Chef an der Spite einer Batterie, die in tobender Fildidladt zu commandiren id mir immer als höchſtes Glück geträumt batte. Es war eine verzweifelte Geldidte. Freilid

lag die Sonne auf der mit den wieder einmal gekappten Pappeln

war es immerhin nod möglid ) , daß mir , wenn der Krieg wirklid)

eingefaßten Chauſſee, welde von der Feſtung G. nadı dem eine halbe

austradı, eine ſolche zu Theil wurde. Die älteſten Batterie - Chefs

Stunde entfernten Shießplatz der nten Artillerie-Brigade führt.

mußten Stabsoffizier :Stellungen bei den Colonnen 2c. erhalten ; aber

Damals Hauptmann und Compagnie : Chef im nten FeſtungsArtillerie-Negiment , ritt ich an dieſem Morgen gegen 10 Uhr , trop dee Sonnenbrandes im

langſamen Scritt , dem

mir während der

war ich in der ſchon im Frieden bereit gebaltenen Kriege - Rangliſte zum Erſatz cines ſoldien beſtimmt ? Das war die Frage ! Und danni, .

ich hatte bereits einen ſeddwöchentlichen Urlaub nadı Teplit in der Tajde. Neuralgiſche Sdymerzen hatten mich in letzter Zeit heim :

legten Woden oft zu einer Stätte des Sdyweißes gewordenen Plaße zu . Meine Compagnie hatte beute Ruhe. Der (czte Tag der

gefudit, diefc folten in Teplig gründlid beſeitigt werden. Würde id

Schießübung und gleid )zeitig der Inſpicirung ourds den General:

cinen vorausſidytlid ſdweren und langen Feldzug mit dieſem Uebel

Inſpecteur war dein Feld-Regiment gewidmet. Lebhaftes Geſchütfeuer

aushalten, meine vielſeitigen Pflichten voll und ganz erfüllen können ?

auf den nördlichen Feldern zeigte, daß das Feld- Manöver im beſten

Das war die zweite Frage ? Daß die Badereiſe dann unmöglich wäre ,

Gange war. Nach Beendigung deſſelben ſollte die Sdlußkritik des geſtrengen Inſpicirenden die mühevollen Tage krönen . Wenn eine

folde Kritik für einen Compagnie: Chef immer ein bodywichtiger Moment in ſeinem dienſtliden Leben iſt, von dem oft das ganze Glück

daraus machte ich mir natürlich nichts; wie konnte ſie gegen einen ſolchen Krieg in Betracht kommen ? Aber ja aber ! Was halfen mir dyließlich alle , Wenn " und ,, Aber " ?

Das

Beſte war ridser: abwarten und die Dinge an ſich heranfommen

der Zukunft abhängt , ſo beldäftigten ſich meine Gedanken jett doch

laſſen, ſie nehmen, wie ſie eben kamen ; medite dann werden , was und

keineswegs mit dicſer. Ich brauchte ſie nicht zu fürchten , ich war bei der Inſpicirung ia „ gut abgeſchnitten " ! Sogar cinen Sieg hatte idy zu verzeid,nen : die anderen Compagnien bei dem Wettkampfe im

wie es wollte ! So entſ& loſſen , mich dem Bejdiluß der Götter, reſpective meiner Vorgeſeßten ohne Murren zu fügen, hatte ich meine Ruhe wiedergefunden und fühlte nun auch auf einmal , daß 8 dod

Bau eines Batterie - Standes geſchlagen, ſogar in kürzerer Zeit gebaut l eine hübſche Hiße heute und ein friſcher Trunk recht angebracht wäre .

3

Land !" Wie wahr ſind dieſe Worte, welche ſtets beherzigenswerth | äußern , dankend ergriffen: lange Zeit hat keine Frage ein ſolches Intereſſe, ſo viele warme Vertheidiger und doch auch wieder erklärte

bleiben .

Gg iſt für das Wohl des Vaterlandes dringend zu wünſchen, Gegner gefunden als diejenige der Brauchbarkeit und Entwickelungs

daß die Pläne der Reichs-Negierung zur Verſtärkung der Deutſchen fähigkeit jenes Entwurfes. Er behandelt ja auch den Felddienſt in Wehrkraft bei dem Plenum des Neichstags eine beſſere Aufnahme ſeinen wichtigſten Capiteln, Fragen, mit denen ſich ein jeder Offizier

finden als bei den Commiſſions-Mitgliedern, und daß der neuen abzufinden hat , und was die Hauptſache iſt , er kam gerade rechta 1

1

von dem ſo viel die zeitig, „ avant la bataille“, vor dem Kriege ,Vorgänger Heeres - Vorlage die unbeanſtandete und unveränderte Annahme zu Rede , wenn er iſt, rechtzeitig im Gegenſatz zu ſeinem .

Theil werde.

1

Zu Anfang des Jahres 1886 trat bekanntlich ein bedeutungs- auch für die Probe auf das Erempel im Manöver gelinde geſagt voller Zeit-Abſchnitt ein : am 2. Januar waren gerade 25 Jahre reichlich ſpät erſchien. Sollten die Zeitungen mit ihrem Kriegs derfloſſen, ſeit Seine Majeſtät der Kaiſer Wilhelm der Nachfolger geſchrei Necht behalten, ſollte der „ bisher mühſam aufrecht erhaltene des Königs Friedrich Wilhelm IV. auf dem Preußiſchen Thron

Friede in Europa“ *) wirklich ferner nicht mehr zu ſichern ſein, jo

wurde. Auch der Beginn des Jahres 1887 bringt ein wichtiges Ereigniß in der Laufbahn dis Kaiſerlichen Kriegsherrn: Seine Maje-

hat wenigſtens die Armee Gelegenheit gehabt, ſich mit den wichtig ſten Theilen des Dienſtes im Felde nach den neuen Vorſchriften

ſtät feiert am 1. Januar das 80. Militär- Dienſtjubiläum . Welche

vertraut zu machen. Denn man hat mit wohlweiſem Bedacht ge

ſeltene Laufbahn zeigen dieſe 80 Jahre, reich an Mühe und Arbeit, Fleiß und Eifer, faſt noch reicher an Erfolg und Segen , Nuhm und Ehre ! Die Größe Preußens und Deutſchlands erblicken wir verkörpert in der von der Vorſehung ſichtbar begnadigten Perſon des Raiſers Wilhelm . Als Führer im Kampf ſowohl wie als Mehrer des Neichs hat ſich der nun bald neunzigjährige Heldenkaiſer in bewunderungswürdiger Art bewährtund ganz unvergleichlich hervorgethan , derſelbe hält heute noch das Scepter ſeiner Würde in ſicherer feſter Hand. Möge der Allmächtige auch ferner das jedem Deutſchen Soldaten und Bürger überaus theure Haupt des Kaiſers ſchirmen und behüten, zu deſjen

rade die Hauptcapitel zuerſt herausgegeben, und ſie geht auch in

Ehre auf's Neue der tauſendjache Nuf erſchallt: Es lebe Seine Majeſtät der Kaiſer Wilhelm !

dieſer Beziehung beſſer vorbereitet in's Feld als im Jahre 1870. Ein Fortſchritt liegt unbedingt in der Felddienſt - Ordnung, und einiger Widerſtand, den ſie findet , dürfte ſich zum Theil aus Gründen erklären, die auf einem ganz anderen Gebiete liegen. Es wäre ein großer Segen für die Armee, wenn dieſer Fort ſchritt allſeitig erkannt würde ; über ihn muß ſich jeder Offizier aus ſich heraus in den Stunden ernſten Studiums flar werden .

Dieſes allein wird ihn in den Geiſt des Werkes, dieſes Erzeugniſſes ſpeculativen Denkens und erfahrungsvoller Praris, einzuführen im Stande ſein . Ihn darzulegen kann deshalb nicht die Aufgabe eines kurzen Aufſatzes der militäriſchen Tages- Literatur ſein : er fann und

will nichts Anderes als einzelne beſonders wichtige Beſtimmungen in ihrer unterſchiedlichen Bedeutung zu den früheren herausgreifen

Der Entwurf der Kelddienſt -Ordnung. und in das richtige Licht ſetzen , nicht minder dieſe oder jene Be [v. W.) „Ein Entwurf“ – ſo betitelt ſich die neue Felddienſt-Ord | merkungen behufs Abänderung zur Erwägung ſtellen. Er iſt eine nung, welche beſtimmt war, an die Stelle des ſeiner Zeit mit Recht Stimme aus den Neihen des Heeres , die wenigſtens an ihrem be jo berühmt gewordenen „ grünen Buches “ zu treten , jenes Niederſcheidenen Theile die Dankesſchuld abtragen hilft, welche die Armee chlages taktiſcher Gedanken , welchen der Frühſommer des Jahres an die Verfaſſer der Felddienſt-Ordnung 311 zahlen hat. Es ſpricht für den conſervativen Zug , welcher durch die 1870 zu Tage gefördert hatte.. Der Titel „ Entwurf“ iſt eine er:

klärende, entſchuldigende Bezeichnung für etwas Unvollendetes, Un- Preußiſche Armee geht , wenn bis zum Jahre 1886 eine Verord : vollkommenes, ein taſtender Fühler nach der Stimmung in der Ar- nung zu Recht beſtehen konnte, nach welcher die Infanterie im

mee , eine Frage an die Kritit, an das denkende Offizier -Corp3. Biwak die Säbel an die Gewehre und die Helme an die Bajonet Und das Offizier:Corps hat dieſe Anregung , hat die Gelegenheit, ſich über die Felddienſt- Ordnung in den befohlenen Berichten zu

tage am 4. December 1886 .

Bereits winkte aber der Part in der Nähe , wo für einen ſolchen hins

nicht mehr vermißt .

reidend geſorgt war. Bald war er erreidt , das Pferd einem Ka :

liegt darin gegen Selbſtüberſdäßung. Aber im Herzen ſeiner Kameraden würde er fortleben , das in meinem lebt er heute noch. wußte id ; Dies traurige Ereigniß batte bei meinen Kameraden und mir die Gedanken an den Zweck unſeres Hierſeins ganz in den Hinter

nonier übergeben, wenige Sdhritte bragten mich nach dem Offiziers: Zelte .

Dort waren bereits mebrere Kameraden des Feſtunge - Regimente verſammelt , aber ſtatt beiteren Geplauders empfing mich ein gedrücktes , trauriges Soweigen. Auf meinen Guten Morgen !" erhielt id) nur die Antwort : „ Weißt Du jdon ? " „ Was denn, was giebt es ? " „ B. iſt tobt , - vom Herzidlage gerührt beim Vianöver todt

*) Worte des General-Feldmarſchalls Grafen v. Moltke im Reichs Das iſt Soldatenloos , und eine berbe Lehre

grund gedrängt . Erſt die vom beendeten Manöver herbeiſtrömenden Offiziere des Feld -Regimente riefen denſelben wieder wady.

Zuletzt war aud ) der General Inſpecteur erſdienen ; ſofort bil dete ſich um ihn der Kreis .

Die Kritik verlief wie jede andere,

Tabel und Lob abwedſelnd, aber 8 ſdien , als zeigte die gewöhnlicy

vom Pferde gejunfen, dort in der Parolehütte liegt er ! "

harte, kurze Spredweiſe der General8 heute einen milderen Ton, ſonſt erwähnte er des Todten faum .

Zuerſt hielt ich das Gehörte für einen ſchlechten dierz.

war ja aud gar nid)t möglid ! Major P. , nod) bis vor Kurzem

munter, der berzensgute , allgemein beliebte Major

Ernſt und idweigend 3d ) eiltemireinen ingung G. die zahlreide Verſammlung auseinander . GS garniſonirenden Kameraden ſofort in die StadtJa zurüd, wohin und die

mußte ein jdledter Sterz ſein ! Aber das düſtere Schweigen meiner Leidse des ſo plößlich Verſtorbenen in einer Drojdke , begleitet von Kameraden konnte auch nicht erheudelt ſein, ihren wiederholten Ver- ſeinem Sd)wager, Hauptmann v. G. , bereits vorangegangen war. ſicherungen mußte id endlid; glauben. Da ſtand id; denn beſtürzt, Die Spannung auf die weitere Entwidelung der politiſchen verwirrt, íd merzlid ergriffen . Weldies Schickjal! So rubmlos, am Ereigniſſe batte bei mir unter dem fortwirkenden Eindrucke dieſes Vorabend großer Ereigniſſeauf dem Grercierplaße zu ſterben, – das plößlichen Todesfalles etwas nadsgelaſſen , aber nod war der Todte war jgreclid! Wie anders erſchien da der Tod auf dem Súladyt: nid )t der Erde übergeben , als die plößliche Entſcheidung wieder alle Menſdheit! 1

felde, im Kampfe um die bödjiten Güter der

er war auch auf dem Felde der Ehre, der Pflidt geſtorben, body, es war entſeklid )!

Freilid),

aber

Id trat in die Parolehütte. Da lag er wirklid , der gute,

brave Major P.

Das Manöver ging dabei ruhig ſeinen Gang weiter, der Erſaß-

mann für den Todten war ſofort eingetreten , dort wurde er ſchon

Gedanken in Anſpruch nahm und den Todten jept vorläufig wirklid;

zu den Todten warf. in den Vormittageſtunden am Sonnabend be8 16. Juli am

Zeichentijde arbeitend, wurde id) plößlich auf eine in der Straße laut werdende Bewegung aufmerkjam : Infanteriſten , vom Erercieren zurüd kehrend , eilten unter meinen Fenſtern vorüber ; ich hörte die Rufe ,, Mobil !"

1

4

jpißen hängen ſollte. Doch das ſind Kleinigkeiten. Etwas ganz Anderes iſt es aber, wenn wichtige Vorſchriften , die den Geiſt der Sache berühren , berart veralten , daß die Praris einfach über ſie

hinweggeht. In dieſer Beziehung hatte der Entwurf leichte Arbeit : er brauchte nur die Reſultate dieſer Praxis zu firiren. Es war eine Ungeheuerlichkeit, den Vorpoſten -- Commandeur

unnöthig die Ruhe des Ganzen gefährdend und folgenſchwer oft weit über das Ziel hinausführend. Die von der Felddienſt-Ord nung zugelaſſene ausgedehntere Benußung der ſich bietenden Unter funftsmittel – man überſehe nicht die Bedeutung des Sabes, daß

ein Ortſchaftslager eine faſt gleiche Gefechts- Bereitſchaft wie das all gemeine Bimak gewähre ( S. 63) – geſtattet neben dem eventuellen

für alle Details der Vorpoſten -Aufſtellung verantwortlich machen Erlauben des Rauchens, des Torniſter-Ablegen und bequemeren Ge: zu wollen, ihm die „ Feldwach- Commandeure“ direct zu unterſtellen,

wehrtragens, neben dem Abſitzen eines Mannes der Vedette außer:

damit auf die Einwirkung der gewohnten Stufenleiter der Militär:

ordentliche Erleichterungen für Mann und Pferd und damit eine

Hierarchie in einem einzelnen Falle zu verzichten und ein wichtiges weſentliche Schonung ihrer Kräfte, ohne doch den Gefechtszweck zu Glied des Befehls - Mechanismus vollſtändig außer Thätigkeit zu ſetzen, - das konnte ſich nie in der Wirklichkeit einbürgern. Es blieben

ſchädigen.. Auch die Vorpoſten - Cavallerie als ſolche, die in ihrer Glie

denn auch meiſtens die Compagnie-Chefs das , was ſie im ganzen derung mit Rücſicht auf die Beweglichkeit der Waffe noch weniger 1

ſonſtigen militäriſchen Leben ſind: die verantwortlichen Redacteure glückliche Vorſchrift hinausmanövriren laſſen konnten und durften.

an ein Schema gebunden ſein ſollte als die Infanterie, erhielt durch die Felddienſt-Ordnung die Freiheit ihrer Bewegung zurück, welche ſie nach der früheren unpräciſen Faſſung ihrer Beſtimmung oft ge

Sie wurden troß ihr meiſtens zu Abſchnitts - Commandeuren , zu

nug nicht mehr beſeſſen hatte , wie z. B. dann , wenn ſie gemein

Vorgeſepten der Feldwachen und Pikets innerhalb ihres Bereichs.

ſchaftlich mit der Infanterie gemiſchte Feldwachen bezog, oder wenn

im Bereiche ihres Gebietes , aus dem ſie ſich nicht durch eine un-

Daß dieſer Widerſtreit zwiſchen der ſchwarz und weiß niedergelegten ſie den Compagnieführern als Abſchnitts- Commandeuren unterſtellt Theorie und der anders geſtaltenden Nothwendigkeit der Praxis

wurde. Der Führer der Vorpoſten -Cavallerie, welcher für die Ge: .

nicht immer ohne Schwierigkeiten und Reibungen blieb, iſt begreif-

fechts -Bereitſchaft ſeiner Truppe ebenſo perſönlich verantwortlich ge

lich. Die neue Felddienſt-Ordnung hat ſie — hoffentlich endgültig macht wird wie derjenige der Vorpoſten -Compagnie , erhält einen beſeitigt und dem Hauptmann auch im Vorpoſtendienſte eine ſchönen cavalleriſtiſchen Auftrag mit der Weiſung, ſeine Maßregeln Thätigkeit zurückgegeben , die ſeinem Namen entſpricht; die Armee

ſo zu treffen, daſs die hinter ihm ſtehenden Compagnien von jeder

hat die Bedeutung dieſes Erfolges nicht verkannt und wird ihn ſich

drohenden Gefahr rechtzeitig benachrichtigt werden können , in der

nicht wieder entwinden laſſen.

ihm überwieſenen Frontbreite weit vorwärts zu ſehen und die

Nicht minder wie den Compagnie-Chefs und Zugführern , Fühlung mit dem Feinde durch Patrouillen zu erhalten, beziehungs welche letteren ſich in der Ausnahmeſtellung ihren directen Vorge: ſeşten gegenüber früher auch nicht ſonderlich wohl fühlen konnten, war aber dem Vorpoſten-Commandeur ſelbſt mit der nun officiell

beſtätigten ſachgemäßen Arbeitstheilung gedient , um ſo mehr als gleichzeitig jedem Gliede des Ganzen bis zum Poſten herunter eine weit größere Freiheit und Selbſtändigkeit in der Behandlung ſeiner Aufgabe gewährt wurde.

weiſe zu gewinnen oder, inſofern derſelbe noch weit entfernt, ſo viel Terrain vorwärts einzuſehen , daß hiermit die erſte Sicherung für die Entwickelung der Vorpoſten -Cavallerie geſchaffen iſt. Die Selbſtändigkeit der Cavallerie ſollte aber noch beſſere Früchte durch die gleichzeitig erzielte innigere Verbindung der Waffen und die gegenſeitige Verſorgung mit Nachrichten im Vorpoſten- wie im Marſſicherungsdienſie tragen , wie denn auch die Zuweiſung

Mit dieſer Freiheit verband ſich aber zugleich eine erhebliche eines Theils der Reiterei zu den Stäben und Truppen der Infan Erleichterung im Allgemeinen wie im Beſonderen. Die Arbeits- terie für den Melde- und Patrouillendienſt im ausgedehnteſten

theilung bedingte das Aufhören mancher unnöthigen Verſchiebungen Maße geſchehen iſt, ſo wie es ſich letztere Waffe nur hatte wünſchen und damit verbundenen Verpflegungs-Schwierigkeiten . Das hie und da gebräuchlich gewordene Scharmügeln wurde einfach verboten, als

können .

Das Zeidinen - Material bei Seite werfen , das Fenſter öffnen und den erſten beſten Vorübereilenden fragen : „ Was iſt los ?" war

mir nun obliegenden zahlreiben , nod an dieſem Tage zu erledigenden Geidäfte zwang meine Gedanken bald in rubigere Richtung. Id

Sadie eine Augenblide.

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In allen dieſen Beſtimmungen und tauſend andern Anord :

erin Wir ſind mobil, ſo eben iſt die Ordre erinnerte

gekommen !" er doll es als Antwort. 3d zweifelte feinen Augenblic an der Wahrheit. Nun mußte es ſich für mich entideiden , ob Com :

mia jept erit, daß id) ja für den Fall ciner Mobilmachung zum Pferde - Aushebung8 - Commiſſarius für den Kreis S. in der Provinz P. ernannt war, daß id, al8 folder mio bereits morgen im

pagnie oder Batterie, ob wedjelnder Feldfries, die tobende Feld Stab&quartier des Feld-Regiments und bei dem General- Commando zu melden hätte ; ich wußte, daß. wenn dieſes Geſchäft erledigt , mir zur .

iQlacht, oder langſamer Belagerungskrieg , der weniger rubmvolle,

vielleicht idwere Dienſt in Laufgräben und Batterien mein Loos

Batterie zurüdgekehrt wenig Zeit bis zur Einſdiffung an die Grenze

ſein würde.

bleiben würde , daß ich dieſe Zeit vollauf mit der Batterie beſdäftigt ſein würde. Meine Privat : Ausrüſtung für den bevorſtehenden Feldzug mußte daber vorber beſorgt werden . Meine Frau konnte dies wohl

Unrubig und begierig , ſofort mehr zu erfahren , vielleicht idon

vor dem officiellen Befehle bei der Parole- Ausgabe cine Nachridt zu erhalten , eilte ich nad ) dem von den Offizieren der Garniſon befud): teſten Locale zu M. am Marfte.

thun , aber es mußte doch mit Ueberlegung ein genaues Verzeidiniß

Batterien hatten don neue Shefs erhalten , die eine den mit mir in

der notwendigen Ausrüſtung @ ſtüđe zc. entworfen werden. Am Nadmittage ſollte dabei gleich die Uebergabe der Batterie und Compagnie an die neuernannten Chefs ſtattfinden ; foließlich die Abmeldungen zum Pferde - Aushebunge - Geſchäft, das Pacen des

G. garniſonirenden Chef der anderen Feſtung8 -Compagnie, jüngerer Hauptmann und Offizier als ich. Eng mit ihm befreundet, gỏnnte

soffers , – das war genug, um vorläufig die Freude in den Hinter: grund zu drängen, um klaren Kopf und ruhiges Blut zu ſchaffen.

ich ihm wohl die, wie ich wußte , aut von ihm erſehnte Batterie,

Bei dem ber Parole - Auøgabe folgenden Appell verabſchiedete

aber jept faſt an meinen Ausſichten verzweifelnd, konnte ich doch ein 30 batte genug gehört und ging nun bereits reſignirt auf den Parole - Plaß ; der Befehl mußte ja bald ausgegeben werden. Aber noch hatte ich ihn nicht erreicht,

die ſchöne Truppe, in der id jeden Mann genau fannte, die aud) zu die beſte Truppe, die ich commandirt habe mir Vertrauen hatte zu verlaſſen. Nachmittag fand bic Uebergabe der Batterie an mids

Dort herridyte bereits reges Leben ; Jeder beglüdwünſchte Jeden

in freudiger Erregung, fröhlide Zuverſicht auf allen Geſichtern. Zwei .

1

1

Gefühl der Bitterfeit nicht überwinden .

ich mich von meiner bisherigen Compagnie; es wurde mir dod ſawer,

als mich ein mir begegnender Kamerad mit den Worten begrüßte: 1 ſtatt, vorläufig nur durd die Caſſe repräſentirt; die ſonſt für einen ,, Ich gratulire zur 1. johweren Batterie ! "

In der That brachte der bald ausgegebene Brigade:Befehldieſe meine neue Beſtimmung, der bisherige Batterie - Chef foute vorläufig meine Compagnie übernehmen .

Die nad den vorhergegangenen Zweifeln mich jeßt erfüllende Freude wollte mir faſt den Ropf verwirren, aber die Ueberlegung der

folden widtigen Act vorgeſchriebenen Förmlichkeiten mußten unter:

bleiben , Montirunge-, Geſchirr - Kainmer 2. wurden auf Treu und Glauben übernommen. (Fortſeßung folgt.)

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nungen macht die Feldbienſt- Ordnung durchaus den Eindruck des || früheren der Franzöſiſchen in der Beſtimmung über das Niederſeßen Sachlichen und Kriegsgemäßen. Wir rechnen dahin : die Bezeich- und Niederlegen der Poſten , welches jetzt auf Befehl ſtatthaft iſt. mung der Feldwachen , welche manche 3rrungen von früher aus: ichließt; die Art des Ausſeßens der Poſten, welche alle Mannſchaften der Ablöſungen mit einem Male in ihre Obliegenheiten einweiſt ; das Verhalten der Poſten bei Nacht (S. 31) ; das Alarmiren durch mehrmaliges Schießen ; den Wegfall der „ zur leeren Form herabgeſunkenen “ Forderung von L'oſung und Feldgeſchrei; die Verwendung von Hunden, über die man Nr. 82 und 101 der Allg. Mil.-Ztg. v. v. I. vergleichen wolle; die Entſendung der Patrouillen in der weniger auffallenden Mütze und ohne das läſtige, Geräuſch ver urſachende Gepäck ; ſchließlich die Beſeitigung des Eraminir-Trupps.

Wir hatten nie viel Zutrauen zu den Unteroffizieren, die zur Uebernahme ſolcher Eraminir -Aufträge „ geeignet ſein ſollten , be:

Von der Franzöſiſchen sentinelle heißt es :

Elle ne s'asseoit ou ne se couche que pour se dérober à la vue de l'ennemi “ , während die Deſterreichiſche „Vedette“ (auch Infanterie-Poſten) „ auf dem Plaže ruhig ſteht, das Gewehr geladen hat und daſſelbe beim Fuß oder wie beim Plänkeln trägt.“ (Schluß folgt.)

Verſchiedenes. Ein Franzöſiſches militäriſches Urtheil über die Reichstags-Vorlage, betreffend die Friedenspräſenzſtärke des Heeres.

ſonders da das erſte Erforderniß doch die Kenntniß der feindlichen

[Z.]

Der „ Spectateur militaire " - eine der älteſten und

Landesſprache, des Franzöſiſchen , Nuſſiſchen , Polniſchen 2. ſein muß. Ein derartiges Eraminiren iſt überhaupt eine ſehr ſchwierige Aufgabe. Um das anzudeuten , ſcheint eine auszugsweiſe Erwähnung

bringt in ſeinem angeſehenſten militärijden Fachblätter Frankreichs jüngſten Hefte (vom 15. December) folgendes Urtheil über die neue Reidotage- Vorlage, betreffend die Friedenøpräſenzſtärke des Deutſchen

der betreffenden Deſterreichiſchen Inſtruction , welche den Eraminir:

Hecres :

Trupp ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr fennt, am Plate : „Leute , welche hereinpaſſiren , werden feſtgenommen ,, ſtrenge

,, Die Stärken des Deutſchen Heeres waren bereits furotbar. Der Geſet: Entwurf, welder in dieſem Augenblick im Reichstage ver: handelt wird , hat den Zweck, ſie noch bedeutender zu machen . Die

dijitirt und, ſelbſt wenn ſie ſich legitimiren , von der Feldwache zum

Hauptpoſten und von dieſem zum Vorpoſten - Commando escortirt. Bei der Viſitirung kann man nicht ſorgſam genug verfahren. Auf feinem Papier geſchriebene Depeſchen können in die Kleider genäht, zwiſchen den Schuhſohlen, zwiſchen den Zehen, in Cigarren oder Cigarretten (auch auf der Hülſe kann die Depeſche ſtehen ), in

.

Verinehrung um 41 000 Mann, welche vom Feldmarſchal v . Moltre bei den Deutſchen Abgeordneten beantragt iſt, wird ſehr wahrſcheinlich

angenommen und das Gefeß dann ſchleunig zur Ausführung gebracht werden. Dieſe Verſtärkung der Streitkräfte muß ung zu denken geben .

Sie legt dem Kriegøminiſter, der Armee - Commiſſion , der

einem Spazierſtock u. dgl. verſteckt ſein. Depeſchen können mikro- ganzen Nation neue und ſchwere Pflichten, Frankreid, ſelbſt vielleicht photographiſch verkleinert und alſo um ſo leichter verborgen werden. koſtſpielige Opfer auf. Man ſteckt ſolche in eine mit Wachs überſtrichene Guttapercha-Hülle, Wir leben den General Boulanger in ſeiner Stellung be die nicht größer als eine Erbſe zu ſein braucht,, und verbirgt ſie im feſtigt. Vielleicht hat nod niemals eine ſchwerere Laſt auf den Sdul: Kopfhaar, im Ohr, im Munde, im After 2c. Während gewöhnliche tern eines Kriegsminiſter8 geruht. Wir haben Alle volles Vertrauen Depeſchen im Nothfalle verſchluckt worden ſind , um ſie zu ver: zu ſeiner Vaterlandeliebe, ſeiner Einſicht und Thatkraft. Allein es iſt nichten , ſind die , welche , wie oben geſchildert, präparirt und ver: erforderlid ), daß die Armee - Commiſſion ſich mit der Prüfung des wahrt waren , im Falle der Bedrängniß verſchluckt worden , um großen Reformplans beeilt , welcher von ihr der Beraihung unterzogen wird. 1

ſpäter unter den Erperimenten wieder gefunden zu werden . Alle Andererſeits beſißt nadı unſerer Anſicht das Land nidyt mehr die dieſe Möglichkeiten muß man ſich bei der Unterſuchung und Be- Möglid Peit, die Anforderungen abzulehnen , welche von ihm verlangt wachung Verdächtiger gegenwärtig halten , und da man ungeachtet werden , ſowohl an Geld wie an Mannſchaften. Denn es handelt aller Vorſicht doch düpirt werden kann, ſo bleibt nichts übrig , als die aufgegriffenen Leute, auch wenn man nichts Verdächtiges bei ihnen gefunden, ein paar Tage lang in Gewahrſam zu behalten, damit die Nachrichten, deren Träger ſie ſein könnten , zum mindeſten veraltet ſeien , wenn ſie an ihre Adreſſe kommen .“

ſidh um das Daſein von Frankreic ſelbſt, und wenn der Krieg bes

ginnen ſoll, ſo iſt es klar , daß alle Franzöſijden Bürger die Hand an das blutige Gericht anlegen müſſen. Sobald ein überwundenes Bolt fich bemüht , durch die im

formung ſeines Heerer , die Wiederherſtellung ſeines Materiale , die

Eine derartige Vorſchrift hätten wir gern in der Felddienſt: Ordnung geleſen , wenn wir auch im Allgemeinen nur mit Dank

Verſtärkung ſeines Heeresſtandes , deſſen zu große Schwäche fich zum

anzuerkennen haben , daß ſie ſich an die Beſtimmungen fremder Ar:

erheben, iſt das nicht& Anderes ale eine ganz natürliche Sade, welde

mieen nicht anlehnt, vielmehr ſich - tren der Preußiſchen Tradition - eng an das Beſtehende und der Truppe Gewohnte anſchließt,

neuen Niederlagen fann ſelbſt dieſes Volt zu gewiſſen Uebertreibungen

Ueberfluß in ſeinen Niederlagen klar berausgeſtellt hat, ſich wieder zu

in dem nothwendigen Gange der Dinge liegt .

Die Befürchtung von

nur dort von ihm abgehend , wo es das Intereſſe der Sache er: ſeiner Anſtrengungen , ſeiner Bemühungen um die Wiedergeburt in forderte. Derjenige hochgeſtellte Offizier, welchen Stimmen in der irgend welcher Art veranlaſſen. Der Friede " läuft dabei teine Gefahr .

nicht an ihnen vorbeizugehen. Wir haben keine Veranlaſſung, uns

Allein es iſt etwas Anderes, wenn ein an ſich ſchon mächtiges Volt, welches durd den Glanz von neuen Siegen nod kräftiger ge worden iſt , plößlich dazu ſchreitet, das furchtbare Wertzeug ſeiner

nach den Einzelpoſten der Oeſterreichiſchen äußeren Linie zu ſehnen ,

militäriſchen Kräfte zu verſtärken.

Armee als den Vater des Entwurfs bezeichnen, kannte ſchon dank ſeiner Stellung die Fehler jener Dienſtanweiſungen zu genau , um

nach den Honneurs der Deſterreichiſchen Vedetten, Feldwachen und

Wir ſind niemals Peſſimiſten geweſen und glauben ganz auf:

Hauptpoſten und dem Franzöſiſchen gros de grand-gardes, nach richtig, daß unſere tapfere Armee heute wirklid in Stande iſt, den der Zerſplitterung und geringen Stetigfeit des Oeſterreichiſchen und

vaterländiſchen Boden wirkſam zu verteidigen . Allein in den Schladsten

Franzöſiſchen Vorpoſten-Syſteins in ihren vorderen Linien.

iſt der Muth nicht Auc8. In der Zeit, in welcher wir leben, bedarf man ferner der Wiſſenſchaft, der Zahl , der Beweglichkeit, einer Or:

Wie

ganz anders muthet uns die Elaſticität an , mit welcher ſich bei 1

uns der Führer der Vorpoſten-Compagnie im Feldfriege ganz dem ganiſation, die zugleich träftig und ſchmiegſam iſt,um ſich Ređpnung Terrain und den Verhältniſſen beim Feinde anpaſſen fann, mit 1

der

er eine oder mehrere Feldwachen oder nur Unteroffizier: Poſten oder

auf Erfolg machen zu können. Der Tag, den wir vorausſehen, ohne ihn zu wünſchen oder zu

beide vorzuſchieben indiewirdLage verſeßt wird, wenn er nurdamit fürdten, kann fich erheben. Schon jeßt wird er uns bereit finden. ſeiner Aufgabe gerecht ! Allein wir glauben eine patriotiſche Pflicht zu erfüllen , wenn wir Aehnlich geworden iſt unſere Inſtruction im Gegenſatz zur

die öffentlichen Organe beſchwören, daß ſie die Anträge des Krieges

6

miniſters ſo bald wie möglich in ein Staategeſeß hinüberführen, weldes dazu beſtimmt iſt, unſerer Armee die höchſtmögliche Kraft und 1

dem ganzen Franzöflichen Volte das beſte Vertrauen auf die Zukunft des Vaterlandes zu gewähren. "

Wir haben dieſer Franzöſiſchen Stimme nur einen Wunſch hinzuzufügen, aber einen großen. Möge es dem Deutſchen Neidh8 tage gefallen , die neue Militär - Vorlage der Regierung in ein Staatsgeſep hinüberzuführen , weldes dazu beſtimmt iſt, :

unſerer Armee die höchſtmögliche Kraft und dem ganzen Deutiden Volte das beſte Vertrauen auf die Zukunft des Vaterlandes zu gewähren. “

erſchienen und nicht allein im Heere verbreitet, ſondern auch für den Buchhandel freigegeben iſt.*) Nur in Bezug auf das Syſtem der neuen möchten wir bemerfen , daß dieſelbe keinen eigentliden GrfinderWaffe hat,daſie

,wie idjon der Name andeutet, aus dem bisherigen

Infanterie: Gewehr hervorgegangen iſt, welchem die Mehrlade:Vorrid tung hinzugefügt wurde , ſo daß das Patronen -Magazin 8 Patronen bergen fann.

Ueußerlid, unterſcheidet ſid, das neue Gewehr von dem

alten kaum mertlid) ; bemerkenswerth iſt, daß der Lauf gegen früher etwas verfürzt worden iſt.

von einer neuen militäriſchen Einrichtung wird ießt mehrfach geſprochen , nämlid) von der Einführung des Velocipede für den Armee- Gebraud). Daſſelbe foll den weiteſtgehenden Gebrauch namentlich in Feſtungen finden und den Ordonnanzdienſt, bezw. Depeſchen dienſt zwiſden den einzelnen Forts 2c. vermitteln, ſoweit derſelbe eben nicht durd) den Telegraphen beſorgt wird. Hierbei ſollen ſowohl die zweirädrigen , als aud die dreirädrigen Velocipede zur Anwendung

N a d r ich te n . Deutſches Reid .

gelangen. In anderen Armeen , jo namentlich in der Franzöſiſdien , haben Velocipediſten in den letzten Jahren und Manövern eine aus: gedehnte Verwendung gefunden. Der Hauptdienſt der Velocipediſten

*** Berlin , 2. Januar. [ D a 8 80jährige Militär: Dienſtjubiläum Seiner Majeſtät des Raiſer 8. Die

in der Franzöſijden Armee beſteht darin, daß ſie den Brigaden und

Bewaffnung der Deutſden Reid & hecres mit dem Infa 11terie - Gewehr M/71.84. – Einführung des Velocipeds für

Munitions: Erjat u . 1. w . überbringen. Während der ganzen Dauer

den Armee - Gebraud).]

Der Neujahrstag von

1887 hat für

Regimentern die Befeble über Cantonirungen , Verpflegungsweſen , des leşten Manövers legte der der 21. Vrigade zugetheilte Velocipediſt durdſchnittlid, täglid 40–50 Kilometer zurück. Der dem General

das Deutſche Heer die hohe Bedeutung , daß an ihm 80 Jahre

Boisdenemets zugetheilte Velocipediſt überbrad)te unter Anderem

verfloſſen ſind , ſeit Seine Majeſtät Raiſer Wilhelm demſelben

eine Depejde in jo kurzer Zeit von Toul nad Saint-Ménébould und

angehört .

kehrte jo ſdynell zurüd, daß die Nüşlid feit des Velocipede für ſoldie

Daß diejes höchſt ſeltene 80jährige Militär - Dienſt-

jubiläum *) in feierlicher Weiſe

begangen werden würde , war

vorau8zuſehen, und ſo iſt es denn auch in ähnlider Art wie vor 10

Jahren das 70jährige Jubiläum Seiner Majeſtät durd) eine große perſönliche Beglückwünſdung aller commandirenden Generale des Deuiſden Neidsheeres ausgezeichnet worden . Es war bekanntlich am 1. Januar 1807 , als Prinz Wilhelm beinahe 12 Wodien vor Zurüdlegung des 10. Lebensjahres —- von dem hodſeligen König Frie : drid Wilhelm III. zum Second-Lieutenant ernannt wurde. Zehn Jabre ſpäter war der Prinz Oberſt ( 1817 ), und 40 Jahre ſpäter

feierte derſelbe al8 „ General : Oberſt der Infanterie “ das 50jährige Militär-Dienſtjubiläum . - Die Beglückwünſdzung der Vertreter des Deutiden Reichsheeres fand geſtern um 11/2 Uhr Mittag ſtatt, der

Verlauf wird als ein ebenſo erhebender wie ergreifender geſdildert. Seine Raiſerlide Hoheit der Kronprinz führte das Wort und ridtete an den Allergnädigſten Raiſer, König und Kriegeberin eine Anſprade, die ebenſo würdig wie herzlich war ; dieſelbe ídloß mit den Worten ,

Gelegenheiten ſid) deutlid) erwies. Bei Vergleiden ergab ſid ), daß , als die Pferde der Difiziere der Stäbe völlig erídöpft waren und

dringend der Ruhe beduften, der Velocipediſt nod bereit war, Dienſte zu leiſten . Was die Majdine ſelbſt betrifft, ſo ideint man ſich vom Dreirad mehr zu verſpreden als von Zweirad. Leşteres iſt nid )t jo widerſtandsfähig, bridit daber leidter und ermüdet den auf einem ganz fleinen Sattel jibenden Führer viel mehr als das bequeme Dreirad .

Wenn man bei dieſem aud) niớt die Sdnelligkeit des Zweirades er: reidit , jo gleicht ſids dies dadurd aus , daß der Dreiradfahrer viel

länger verwendet werden kann.. Außerdem iſt er im Stande, mehr mit ſid) zu bringen, und unterliegt nicht ſo viclen, die Fahrt ſtörenden

Zufällen wie der Zweiradführer. Ferner dürfte aud in die Wagidale fallen , daß die lepteren jd werer als erſtere zu erjepen ſind. Im Ganzen ergab ſid aber, daß die Velocipede ſehr gute Dienſte , aud im Mobilmadıungefalle, vor allem zur Verbindung der Heere mit den

daß „ Gottes Segen in Fülle aud ferner auf Eurer Majeſtät ruben

Magazinen, Bepflegungs- und Munitions-Gelonen und der Bagage künftighin leiſten werden .

möge" . Kaiſer Wilhelm dankte mit den wärmſten Ausdrüden , gedadite des Königliden Vaters , der vor 80 Jahren in idwerer Zeit ihn in

Frankreich.

die Armee aufgenommen habe in der Hoffnung, daß der jugendliche Sohn beſſere Zeiten erleben werde und beſtätigte nun mit aufridtigem

* Paris , 30. December. [ Dccret, betreffend die Eins führung von Feſtung 8 : Commandanten.) Das „Journal

Danke gegen die Vorſebung, daß dieſe ihm in der That in vollſtem Maße gute Tage gewährt habe. Leştere ſeien durd) die Armee herbeigeführt worden , und deshalb sanfte er allen Anweſenden als

den Vertretern des Hecres aus vollem Herzen. Es iſt unmöglid), den tiefen Eindruck zu idildern , melden Rede und Gegenrebe zwijden dem

Kaiſerlichen Heldenvater und dem kriegébewährten Sohn und Erben des Neiche mit dem vollen Ton der Ueberzeugung und der Herzeugwärne auf alle Anweſenden hervorgebracht haben ſoll ; der bedeutungsvolle Augenblick wird gewiß jedem Einzelnen in der erleſenen Ver : fammlung unvergeblid bleiben ! Als das überrajdendſte militäriſche Ereigniß des Tage für das Ausland darf wohl die wie ein deus ex machina auftretende That:

officiel “ veröfjentlid te geſtern ein Decret des Präſidenten der Niepublif,

weldjes das Commando aller feſten Pläße und Feſtungen regelt. Nad dem Berid) te des Kriegøminiſters Boulanger, auf welden ſich das Decret ſtütt, ſind die Grenzfeſtungen in Gruppen getheilt , welde den Regionen des Armce: Corpe entſpreden .

Einige dieſer Regionen

umfaſſen mehrere Gruppen. Jede Gruppe des äußerſten Kreiſes wird von einem Diviſions - General oder einein Brigade - General befehligt, welcher die Functionen cines Diviſions: General8 ausübt, und erhält

den Titel Commandant supérieur. Er hat unter fid) alle Feſtungs dienſte , ſowie das Commando der Unterabtheilungen der Region, deren Hauptwert der bedeutendſte Platz iſt. Die Gruppen des zweiten

facic der Neubewaffnung des Deutſchen Reidsheeres mit dem Repetir:

Kreiſes werden von Brigade - Generalen befehligt. Jedem der Com mandants supérieurs iſt ein Vrigade- General beigegeben , welder die

Gewehr oder, wie der amtlide Ausdruck jagt : mit dem „ Infanterie:

Hauptfeſtung befehligt. Alle Commandants supérieurs ſtehen unter

Gewehr M /71.84“ gelten . Aus dieſer Bezeidnung geht bervor, daß die

den commandirenden Generalen . In Paris iſt an der Seite des Militär- Gouverneurs der Poſten eines Commandant supérieur der

neue Wafie ſchon im Jahre 1884 – alſo bereits vor 3 Jahren

durd; Seine Majeſtät den Kaijer ihre Genehmigung gefunden hat,

Vertheidigung errichtet worden. Der Diviſions-General, welder mit

und daß während dieſer Zeit die Herſtellung der Gewebre in aller

dieſem Poſten betraut iſt, bat fid unter der Oberleitung des Gou: verneurs mit allem zu befaſſen , was die Verteidigung des ver: (danzten Lagers angebt, und beißt Commandant de la Place de

Ruhe hat vorgenonmen werden können. Hieraus ergiebt ſid ), daß für das Deutide Reidsheer, während nod) alle anderen Europäijden

I

Staaten erſt mit Verſuden zur Erprobung einer neuen Infanterie Paris. Der ehemalige Kriegsminiſter, Diviſions:General Thibaudin , Bewaffnung fid beſchäftigten , ímon endgültige Entſchlüſſe in dieſer

iſt mit dieſen Poſten bekleidet. Der jeßige Gouverneur von Paris,

Hinſicht gefaßt waren , und ein Vorſprung in einem hööſt wichtigen militäriſchen Punkt erreicht worden iſt. Ueber die Waffe ſelbſt braud;en

General Sauffier, müßte gleid) mehreren anderen Gouverneurs *) Der Titel der kleinen Schrift lautet: „ Inſtruction über das In

wir hier uns nicht näher auszulaſſen, ſeitdem eine Beſchreibung der: felben , die von amtlider Seite unternommen worden, unlängſt im Drud *) Nur noch dem am 1. November 1877 als 93jähriger Greis zu Berlin verſtorbenen General-Feldmarſchall Grafen v. Wrangel iſt es ber-

fanterie-Gewehr M /71.84 nebſt zugehöriger Munition. Berlin , E.S. Mittler & Sohn.“ (94 S. mit 6 Zeichnungen .) Die Kriegs-Miniſterial Verfügung,

welche die Schrift für den Buchhandel freigiebt, iſt unter dem 5. December 1886 erſchienen .

gönnt gewejen, ſein 80jähriges Militär-Dienſtjubiläum zu feiern, und zwar

Außerdem liegt bereits eine zweite Schrift vor, die den Titel führt : ,, Das Infanterie-Geiveh: M 71.84 zum Gebrauch für die Mannſchaften bear

am 15. Auguſt 1876.

beitet von Transfeldt, Major. ( Berlin, E. S. Mittler & Sohn.)"

- 7 großer Städte im Falle eines Krieges ſeine Functionen verlaſſen und an die Spiße eines Armee-Corp8 treten. Zu Gruppen-Commandanten ( Commandants supérieurs) find ernannt: Diviſione- General Béziat in Lyon, Brigade: General Lévy in lille, Brigade: General Maifelin in Duncerque, Brigade- General Bleuvier in Maubeuge, Brigade: General Robret in Laon, Brigade:

Es folgen die bekannten Einleitungen , wie ſie jede Feldzug8 Darſtellung erfordert , nämlich : eine Ueberſicht über die Beſchaffenheit

und Fechtweiſe der friegführenden Heere, die Beſchreibung des Krieg8 idauplapes und der Bericht über den Aufmarſch der verbündeten und. Däniſchen Heeres ; hicran dließt ſich ein Blick auf die Kriego: Vor

bereitungen zur See und die beiderſeitigen Abſichten. Von dieſen

in Berdun , Diviſione - General Gallimard in Epinal , Diviſione:

Ausführungen heben wir als beſonders anziehend das hervor , was über das neugeordnete Preußiſche Heer geſagt iſt , und von dem wir

General Lanty in Toul , Diviſions - General Faure in Beſançon,

einige Einzelnbeiten hier wiedergeben wollen .

Divifione General Segretain in Belfort , Brigade - General Bellé

Die im Jahre 1859 begonnene Neuordnung des Preußiſchen Heeres war zu Ausgang des Jahres 1863 annähernd ourdygeführt,

General Sainte - Beuve in Reims, Diviſions - General Salanjoni

in Langreo, Brigade: General Népécaud in Dijon , Brigade: General Faugeron in Grenoble, Brigade- General Henru in Briançon, Di: viſione:General Le Bucon de Coatpont in Nizza, Brigade -General Potier in Corſica , Diviſions: General Pinel de Granddamp in Perpignan, Brigade : General Leoda8 in Bayonne, Diviſions: Seneral

Baizet in Algier ; zu Commandants adjoints : Brigade - General Saint-Marc in Lyon , Brigade - General Delagrange in Lille, Brigade-General Grifot in Verdun , Brigade - General Giovanni: .

1

nelli in Epinal , Brigade - General Varaigne in Toul , Brigade: General Dimoff in Belfort und Brigade:General Jamais in Nizza.

K r it i k . Der Deutſch - Däniſche Krieg 1864. Herausgegeben vom Großen Generalſtabe, Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Erſter Band. Mit 3 Ueberſichtskarten , 6 Plänen und 12 Sfizzen in Steindruck und im Tert. 8. IV, 364 S. und 106 S.-Anlagen.

Berlin 1886. E. S. Mittler & Sohn . Preis Mark 37,50. [ R.] Eine neue bedeutſame Arbeit des großen Generalſtabe liegt hier vor une. Nacybem die Abtheilung für Kriegegeldidte uns

früber ſchon mit Darſtellungen des Deutid - Franzöſiden Krieg von 1870/71 und des Feldzug8 1866 beidenkt hat , war es wohl ein ganz natürlicher Bedante, daß dieſelbe ſid auch einem Kriege zu : .

wandte, welcher als der erſte große Feldzug des von König Wilhelm wenn auch nid)t neugeſd aſjenen, jo both weſentlich umgeſtalteten König: lich Preußiſden Heeres eine bejondere Widtigkeit beanſpruden darf.

aber noch nicht in allen ihren Folgen wirtſam geworden.

Der 1859 zum erſten Male vorgenommenen ſtärkeren Ein ſtellung hatte erſt 1862 eine verſtärkte Entlaſſung zur Reſerve ent:

ſpreden können . Er waren ſomit ſeit Herbſt 1863 nur zwei ver: ſtärfte Fahrgänge gedienter Mannſchaften zur Einziehung berfügbar, während die vollendete Neuordnung zur Ergänzung der Bataillone

auf 1002 Mann außer den drei Jahrgängen bei der Fahne noch vier verſtärkte Jahrgänge Rejerve - Mannſchaften vorausſeßte. Hätte bei den im Herbſt 1863 vorhandenen Mannſtaften eine Ergänzung der Bataillone auf 1002 Mann ſtatifinden ſollen , ſo wäre ein Zurüc: greifen auf Mannſd)aften vom 26. bis 30. Lebensjahre erforderlich geweſen . Um nid)t in jo umfaſſender Wciſe die alten, meiſt verheiratheten

Landwehrleute heranzuziehen , wurden daber für dieſen Krieg die Ba: taillone nur auf 802 Köpfe verſtärkt, wozu im Augemeinen die vor : bandenen Nejerve:Mannidaften ausreichten.

Die taktiſchen Einheiten der Cavallerie,*) der Artillerie und der Pioniere traten in der vorgeſehenen Kriegoſtarte auf.

Da bei der

Cavallerie der Unterſchied zwiſchen der Kriege und der Friedens : ſtäike verhältniſmäßig geringer iſt als bei der Infanterie, genügten im Allgemeinen auch hier vier vom activen Dienſt entlaſſene Jahr: gänge zur Ergänzung, ebenſo bei den Pionieren. Die Artillerie das gegen mußte außer vier bereits von der Fahne entlaſſenen Jahrgängen bei den mobilen Truppen ingeſammt 250 Landwehrleute älterer

Jahrgänge eingichen . Der 1864 ausrückende Theil der Armee eridien daher bedeutend

So bat denn dieje Abtheilung für Kriegegeldidle des Großen Gene:

verjüngt und beja

talita63 faſt unmittelbar nad Beendigung die dem Deutid : Franzö: fiiden Kriege gewidmeten Werfio die Vorarbeiten zur Darſtellung aud des Deutid - Dänijden Krieges von 1864 in Angriff genommen ,

Fäbigfeit als in früherer Zeit .

meiſtene jüngere Kräfte in die höheren Führerſtellen gelangt. " Leßtered war weſentlid , mit ein Verdienſt des damaligen Chefs des Militär:

um dadurd die Gejdiidste der Preußiſchen Kriege unter Kaijer Wilbelm's

Cabinets, 008 ſpäteren General- Feldmarjdalls isreiherrn v. Manteuffel .

rubinvoller Regierung zu vervollſtändigen. Der Anfang dieſes neuen kriegégeididtlidhen Wertee iſt als Weihnadyteabe erſdienen .

( Fortjeßung folgt.)

.

Zu jeiner Anlage und Durdjührung iſt das Werf ſeinen beiden Vorgängern ſehr ähnlidy, und aud) dic äußerlidie Grídyeiuung iſt let: teren angepaßt, was ganz natürlid) iſt, denn das gegebene Beispiel

war durd;aus nadahmen werth. Gegliedert iſt der erſte Band in drei Abid nitte, welde wir nach einander betrachten wollen . Der erſte Abidniit trägt die Ueberſdrift : „ Politiſde Vor:

geidhid)te de8 sriege. Aufmarfü der beiderjeitigen Streitkräfte ". Der Jubalt deſſelben iſt ſowohl nad der poli

mebr Bewegliditeit , Marid)

und Manövrir:

Aut waren bei der Neuordnung

Neue Militär - Bibliographie. Armee , die k. k . österr.- ungar. Nach den neuesten Adjustirungsvor schriften bildlich dargestellt.

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tijden wie nach der militärijden Nidhtung von Bedeutung, - in der erſtgenannten Beziehung ganz beſondero, denn die verídjiedenen Lagen ,

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turc weld)e fit zu Ende des Jahres 1863 die Preußiſche Politik zu bewegen hatte , bevor audy bier der gordijde Ruoten init dem Suwert durdbauen werden konnte, waren ebenjo ernſt und ídwierig

praktische Ausbildung der Fusstruppen bis inclusive d. Bataillons

mie verwickelt und mannigfaltig . Sie wurden aber beberrjdt von dem iden damals flar und beſtimmt in

einen Willen lid äußernden

großen Staatsmann , der hierbei zilin erſten Male ale Vieiſter der Politit fits zeigen ſollte: dem Miniſterpräſidenten Otto von Bis mare. Sein Auftreten war von Anfang an beſtimmt , fraftvoll und zielbewußt, und die damals von ihm erlaſſenen diplomatiſchen Noten, melde im vorliegenden Werfe zum erſten Mule veröffentlicht werden , legen hierron volgültige Beweiſe ab.

Wir erhalten zunädyit einen gejdidtliden Ueberblick des Sdle8-

Vertaſſungsſtreites", der bis zurUnterzeidonung des Holſteinſdhen migStaate -Grundgeſeßes (18. November 1863) geführt wird .

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dem Rampf das Feld überlaſſen.

* ) Nur das Garde-õuſaren-Regiment rückte vor Eintreffen der Reſerve: Mannſchaften, und zwar mit 500 Pferden, aus.

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-

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Eine Kritik der „ Neuen Militäriſchen Blätter“ ſagt hierüber Folgendes : 11 „ Dieſe kleine Schrift von 20 Seiten iſt als ein Auszug aus der Reit- n55 Inſtruction unter Hinzufügung der durch das neue Ererzir-Reglement herbei : n geführten Aenderungen unĎ Benußung von Bemerkungen , welche ſeiner Zeit n

Haft verſdienkt. Wir haben den ganzen Vorrath einer berühmten Anglo -Britiſchen Silber: Fabrik um die Hälfte des regulären Preiſes übernommen und geben daher,

der General-Major und Kommandeur der 17. Ravalerie -Brigabe von Below n

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Die auf den leßten 4 Seiten als Anhang hinzugefügte Anweiſung für n die Stallpflege und die Pflege des Hufes hat zwar mit dem eigentlichen Thema n

der Sørift feinen Zuſammenhang . bietet aber dem Unteroffizier und Beritt- nn65 führer einen guten Unhalt für die Pferdepflege."

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Inhalt : Nufjäge. Der Dant Seiner Majeſtät des Kaiſers an die Armee.

Die Dienſtzeit geiſtlicher Anwärter, von H. v. Pfiſter.

Der Entipurf der Feld

dienſt-Ordnung. ( Schluß .)

Nachrichten , Deutſches Reid . Dresden. (Feier des 80jährigen Dienſtjubiläuis Seiner Majeſtät des Staiſers durch das Grenadier -Regiment Nr. 101.) Schweden und Norwegen. [ Beantragte Auflöſung des Jäger - Corps.] Schweiz. [Die ſofortige Anſchaffung des erforderlichen Kriegs materials. ] Aritit. Der Deutſch -Däniſche Krieg 1864, herausgegeben vom großen Generalſtabe: I. Band. ( Fortſeßung.) Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortſegung.) Zur Beiprechung eingegangene Schriften.

Allgemeine Anzeigen.

Der Dank Seiner Majeſtät des Kaiſers an die Armee. Schlage, der Preußen jemals getroffen, zurückgedrängt an die Seine Majeſtät der Kaiſer und König hat aus Anlaß der

äußerſten Grenzen des Reichs, aber der Soldaten Sinn, den Meine glorreichen Vorfahren in ſie gepflanzt, blieb ungebrochen und trieb

Feier des 80jährigen Militär-Dienſtjubiläums folgende Auerhöchſte bald neue Reime. Das bethätigten die ſchönſte Erinnerung Meiner Ordre an Seine Raiſerliche Hoheit den Kronprinzen erlaſſen :

„ Euer Kaiſerliche und Königliche Hoheit haben Mir heute

Jugend, wie Befreiungskriege, das erhielt ſie ſich in der treuen Arbeit einer langen Friedenszeit, und die Ruhesthaten der Armee

in Ihrer Eigenſchaft als rangälteſter General - Feldmarſchall der in neueſter Zeit bezeugen wahrlich, daß dieſer Sinn in voller Kraft Armee umgeben von einer die einzelnen Theile derſelben repräſen- erhalten und weiter gediehen iſt. tirenden hohen Generalität - die Glückwünſche der Armee zu Ich habe viele Veränderungen mit der Armee erlebt, in ihrer Meinem 80jährigen militäriſchen Dienſtjubiläum ausgeſprochen. äußeren Form in ihrer Truppenzahl Ich habe die Ver -

-

-

Ich habe Euer Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit und den

-

einigung mit den Deutſchen Contingenten ſich vollziehen und die

Sie umgebenden Generalen aus warmem und tiefbewegtem Herzen Marine entſtehen ſehen es ſind unter . Meinen Augen Gene gedankt, empfinde aber das Bedürfniß , Meinen Dank auch an die rationen durch die Armee gegangen , aber innerlich in den Herzen ganze Armee weiter gehen zu laſſen und an dem heutigen Tage und dem Empfinden der Armee giebt es keine Veränderung ! -

auch an dieſe einige Worte zu richten .

Die Armee weiß , wie nahe ſie Meinem Herzen immer ge

Den Sinn für Ehre und für Pflicht über Ales hoch zu

halten und jederzeit bereit zu ſein , das Leben dafür zu laſſen

-

ſtanden hat, und ſie wird verſtehen , welche Empfindungen Mich das iſt das Band, welches alle Deutſchen Stämme eng umſchließt,

1

heute in dem Gedanken bewegen, ihr nun 80 polle Jahre angehört

welches Enkel und Urenkel jeßt ebenſo feſt wie früher die Vor

zu haben.

fahren vereinigt, und welches Meine Regierung mit Siegen ge

Es iſt eine lange und wahrlich eine wechſelvolle ereigniſreiche

Zeit, die heute an Meiner Erinnerung vorbeigeht. Beginnend in ernſten Tagen ſchwerſter Prüfung , habe Ich wohl auch in ihrem

ſchmückt hat , deren Ich heute als der hellſtrahlendſten Stellen Meines militäriſchen Lebens in hochgehobenſter Empfindung gedenke. Es iſt wahrlich eine hohe Freude für Mich, an dem heutigen

weiteren Verlauf mancher Sorge und manches Tages, wo Mir Tage in ſolcher Weiſe zur Armee ſprechen zu dürfen und über dieſe

Herzjówer war, zu gebenken, aber es ſind derendoch nur ſehr 80 Jahre ſagen zu können, daß wirſicherlich, voll und ganz, feſt Das wenige geweſen im Vergleich zu den vielen des Glücks und der zu einander gehört haben, Ich mit Meinem ganzen Herzen und Freude, die mir zu erleben vergönnt war.

Denken, die Armee mit vollſter Treue, Hingebung und Pflichterfüllung,

Mein Blick kann ſich nicht in die Vergangenheit richten , ohne für welche Mein Dank und Meine Anerkennung die lebendigſte

Mein tief bemegtes Herz von Dank für die Gnade des allmächtigen Empfindung Meines Herzens bis zu Meinem leßten Athemzuge Gottes überſtrömen zu laſſen, die wahrlichGroßes an Mir gethan, bleiben wird. die Mich ſo lange erhalten und die Mir ſo viel des Glücs geEuer Raiſerliche und Königliche Hoheit wollen dieſe Meine geben hat. Wir

Worte durch die hierher berufenen Generale zur Kenntniß der

Und welchen Wechſel hat die Armee in dieſen 80 Jahren mit Armee bringen laſſen . erlebt !

Berlin , den 1. Januar 1887. mirkal . A

10

ohne alle erläuternde Einſchränkung gelten laſſen , jo dürfte kein chriſtlicher Staat eine Waffe ichmieden , keinen Krieger aufbieten,

Die Dienftzeit geiftlider Anwärter. Von H. v. Pfiſter , Major z. D.

indeſſen doch die Päbſte ſogar Truppen hielten und Schlachten

Der Wehrthums - Ausſchuß des Deutſchen Reichstages hat ſchlugen. zwar nicht grundſäßlich die allgemeine Wehrpflicht bezüglich der Bewerber um geiſtliches Amt in Frage gezogen, jedoch die Erfüllung ſolcher Pflicht oder die wirkliche Dienſtzeit der Betreffenden nahezu

Die Trennung einer Prieſter- und Kriegerkaſte wurzelt viel mehr im Heidenthume , wo hinwider das Chriſtenthum gerade ein allgemeines Prieſterthum auch der Laien lehrt. Sind wir nicht

fürder zur Ausnahme geſtempelt, durch die beantragte Vergünſtigung, ein hohenprieſterlich Geſchlecht und Volt ?“ heißt das Wort. Wie wonach :

mancher wackere Kriegsmann iſt hinterdrein noch geiſtlich worden zu allen Zeiten , iſt nicht nur in's Kloſter gegangen , oder hat

a. alle der Gottes - Gelahrtheit Befliſſene irgend welches Bekenntniſſes bis in ihr 26. Lebensjahr zurückgeſtellt würden ; b. bis zu dieſer Friſt Beſtandene, beziehentlich ſchon Geweihte gänzlich vom Heeresdienſte befreit ſein ſollen. Wir glauben , daß auch dem gottſelig zarteſt beſaiteten Gemüthe volle Genüge geſchehe, falls man Punkt b. zwar ohne weitere

Nie kann es dem Seelſorger ſchaden , oder ſeiner Tüchtigkeit, am Ende gar Würdigkeit, irgend Abbruch thun , wenn er in aller ſitt

Friſtung des einjährigen Dienſtes (bis zum 24. Jahre) beſtehen ließe, Punkt a. jedoch fallen ließe. Immerhin läge ſchon in ſolchem Ausgleiche ein beträchtliches Zugeſtändniß zum Nachtheile des theuer

licher Neine ſelber zuvor gemein-menſchliches Loos und Leid durch gekoſtet habe. Er lebt dann mit ganz anderem Verſtändniſſe im Volke, mit ihm ; ſchon empfangene Weihe möge jedoch befreien.

baren Grundſayes allgemeiner Wehrpflicht, obwohl die Anzahl dann wirklich erworbener Vergünſtigungen merklich beſchränkt bliebe. An und für ſich , alſo nach aller Strenge einer Auffaſſung,

die vielmehr Prüfungen und Weihe zeitlich an den Schluß etwa einjähriger Dienſtzeit hinaus zu ſchieben empfehlen müßte , für alle

1

-

als frommer Einſiedler gelebt — nein , hat auch prieſterliche Weihen

erworben. Wir ſagen alſo immer : erſt das Eine , dann das Andere . 1

1

Das ſtreng chriſtliche und gewiß gut katholiſche Mittelalter

ging viel weiter, und für unſer gottſeeliges Gefühl allzu weit. Damals waren die Geiſtlichen, noch im Sinne altgermaniſcher Waffen - Freudigkeit und ſtürmender reckenhafter Kampfes-Luſt , zu

großem Theile ſtreitbar ; neben einander, ja ſchier zugleich Prieſter und Krieger .

bedenkliche Gemüther , dürfte doch die Erfüllung einer Pflicht zum Schuße und Schirme des Vaterlandes niemals und an Niemandem eine Verurtheilung ermöglichen. Wenn man gewiſſe bibliſche Schlaga

Offenbar verwerflich war nur die Theilnahme Geiſtlicher an weltlichen eigennüzigen Fehden. Es iſt vorgekommen , daß

wörter vorbringt , ſo vergiſst man , daß ſolche gleichmäßig für

Kirchenfürſten, nachdem ſie ein Hochamt abgehalten und der Wande lung gewaltet hatten, ſich panzerten und waffneten , um im Austrage

Prieſter und für Laien doch Gültigkeit haben .

„Wer Menſchenblut vergießt , des Blut ſoll wieder vergoſjen

ſelbſtiſcher Händel ihr Schwert ſchalten zu laſſen unter ihrer eigenen Glaubensſchaar, der Herde ihres Sprengels -- und dann wiederum

werden !"

Wollte man ſie jedoch

als Prieſter Del in ſelbſt geſchlagene Wunden goſſen. Anders und vaterländiſch erhaben gelte die kriegeriſche Thätig:

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen

idynell in lebhaft erregter Unterhaltung. Nad kurzem , herzlidem Abſdiede von den Eltern fuhren wir früh 4 Uhr am 17. Juli nach

Wer das Schwert nimmt, der ſoll durch's Schwert um-

Il

kommen !"

ſind treffliche Ausſprüche.

.

Frankreid 1870/71.

L. ab.

Dort trennten wir uns auf dem Bahnhofe , um ung im

Von M. N.

Biwat bei Weißenburg wieder zu ſehen .

( Fortiefung.)

Auf deni Baynhofe traf ich mit anderen Difizieren des Feld Negiments zuſammen , welche zu bleidem Zwecke wie ich nach P.

Meine Frau , don vorbereitet auf die jeßt eingetretenen Er:

cigniſſe, zeigte ſic; als echte Soldatenfrau. Ruhig und überlegt half ſie mir bei der Aufſtellung der Liſte der für mich zu beſchaffenden

unterwegs waren, – aud) init dem mir zugeordneten jüngeren Haupt mann L. , welder der Pferde - Aushebunge - Commiſſion als zweites Mitglied zugetheilt war. Wir blieben von jet an bis nach beendetem

Ausrüſtungoſtücke. Sie hat dann Alles pünktlich und gut beſorgt.

Aushebunge- Gejdäft 311ſammen , um uns erſt nad 14 Monaten in

Nun wurde abgemeldet und ídließlich der Koffer gepact.

6 Uhr ſaß ich bereits in der Poſt, um an demſelben Abend nod den

G. wiederzuſehen. Zon batte ſeine Beſtimmung al8 Commandeur einer Reſerve Batterie bei der 3. Reſerve : Diviſion vor Meß und nach

5 Meilen entfernten Wohnort meiner Eltern zu erreichen , - dieſen

der Uebergabe dieſer Feſtung zur I. Armee unter General v. Man :

Lebewohl zu ſagen . Von dort konnte id) am andern Morgen früh die

teuffel geführt.

Abende

Eiſenbahn - Station 2. erreidhen und rechtzeitig in P. eintreffen .

Nad;dem ich in P. angekommen , die Meldungen bein General:

Der Aufregung und ſonſtigen Geſchäftigkeiten des vergangenen

Commando und dem Regimento :Commandeur, Oberſt-Lieutenant R. ,

Tages folgte nun doch eine gewiſſe Erídlaſjung, die mid bei der

erledigt , auf dem Bureau Pferde- Brenneiſen , Mähnentafeln und

gleichmäßig ſchaukelnden Bewegung des Poſtwagens in einen Zuſtand

Sdcmag zu den Pferde - Nationalen empjangen worden , waren die

des Halbſchlafes verſeşte , in dem inir die ſonſt langweilige Fahrt

Geſchäfte erledigt, und ich hatte nun Zeit, ineinen dort lebenden Bruder

ſchnell genug vorüber ging .

zu begrüßen und mich bei ihm zu verabſchieben. Von ihn erhandelte

Meine Eltern empfingen mich zu ſpäter Stunde noch wadyend id noch einen ſchönen Englijden Sattel, ſo daß nun meine Pferde : und bereits von meiner veränderten Stellung unterrichtet. Das Näthſel | Ausrüſtung complet war. Am Montag den 18. früh traf ich mit Hauptmann L. in S. dieſer ſchnellen Benachrichtigung löſte ſich durd die Anweſenheit meines dem Landratsamte, welded die Anordnungen zur Pferdes Auf . ein welder , L. Bahnſtation der von erſt jüngſten Brudere, der eben aud) ich bald in der Frühſtunde zuſtreben wollte, angekommen war. Dort mit Kartirungs-Arbeiten beſchäftigt, zu denen er auch Feuerwerfer aus

Geſtellung zu bewirfen gehabt batte, erfuhren wir, daß uns während der nächſten 2 Tage Muße bleiben würde, Stadt und Umgegend zu

G. benußte, hatte er von einen ſolchen , der Mittag8 wegen dieſer

betrachten, da die Pferde erſt am Mittwoch den 20. früh eintreffen

Arbeiten zu ihm nad L. gekommen war, meine veränderte Beſtimmung

würden, - eine Ausſicht, die uns in dein kleinen Polnijden Neſte in

erfahren. Sofort war er zu den Eltern gereiſt, um mit dieſen auch über ſeine Entídlüſſe zu ſprechen, da er gewillt war, obgleich bereits den lebten Jabrgängen des erſten Aufgebots angehörend und ver:

troſtloſer Umgebung gerade nicht verlodend erſdien . Gleichzeitig wurde uns die tröſtliche Mittheilung, daß die bei der Aushebung nöthigen Thierärzte nicht vorhanden wären und ein pferdekundiger Gutebeſißer der Civil - Commiſſion einem geben von uns an ihrer Stelle bei der Beurtheilung der Pferde affiſtiren würde.

beirathet, fidh freiwillig zum Wiedereintritt zu melden .

Er that bies

denn auch bei dem 2. (Leib-)Huſaren -Regiment, da er ſeine Dienſtzeit ale Cavalleriſt abgeleiſtet hatte.

Das waren wenig angenehme Nadridten . Die ohnehin (dwere

Verantwortlichkeit, welche dag bevorſtehende Geſchäft für uns mit fide feine Abſichten machten wir große Freude. Von langer Nadtrube brachte, wurde durch den teşteren Umſtand bedeutend vermehit , auch war natürlich keine Rede ; die paar Stunden bis zur Abfahrt nach mußte die Aufhebung dadurch aufgehalten werden , daß wir ja nicht 2. , wobin er mid wieder zurück begleiten wollte , vergingen nur zu den ſchnellen ſicheren Blick eines Thierarztes zur Beurtheilung eines Dieſes unverhoffte Zuſammentreffen mit meinem Bruber und

-

11

Nachſchrift der Redaction. - Wir glauben die vors

feit ſolcher Erzbiſchöfe, Biſchöfe, Fürſt -Aebte, die etwa zugleich Stände

des Reiches waren und, des Kaiſers Aufgebote folgſam , ihre Heere ſtehende Meinungs-Neußerung unſeres geehrten Herrn Mitarbeiters ſelbſt gegen den Feind führten. So kämpfte Biſchof Lupold von Worms, als treueſter An:

der allgemeinen Beachtung empfehlen zu ſollen und möchten hier

noch hinzufügen , daß öffentliche Stimmen ſich bereits in großer !

hänger der Staufen , in 1208 bis 1205 und ſpäter wieder in Zahl gegen den vom Centrum ausgehenden Antrag an den Reichs

Italien, und war zumal gefürchtet ob ſeines Heldenthumes , alſo tag , die Befreiung der Geiſtlichen von der Militär:Dienſtpflicht .

daß Schrecken ſeinem Anrücken überall voraus ging. Er ſoll ſich

betreffend, ausgeſprochen haben. In einem Schreiben aus Württem

ſogar nicht geſcheut haben , an der Spitze ſeiner Truppen , den berg heißt es u. 4.: „ Hier in Württemberg macht ſich unter den evangeliſchen

Kirchenbann auf Pabſt innocenz III. zurück zu ſchleudern.

Lupold war ein Ebenbild ſeines bekannteren älteren Zeitgenoſſen, Theologen der größte Unwille und bittere Trauer darüber geltend, des Erzbiſchofes Chriſtian von Mainz. Die Gegenwart iſt eben vom Militärdienſt ausgeſchloſſen zu werden. Es wäre die größte empfindſamer worden , die Kirche ſanfter.

Schmach , die man unſerem Stande anthun könnte , auch in den

Wir meinen aber , im Hinblicke auf ſolche Erſcheinungen Augen der Laien . Nicht aber nur , daß wir als Pfarrer äußerſt unſerer chriſtlichen Kirche, zur Zeit da unſer Volk durch Glaubens: Spaltung noch nicht gelähmt, eben ſo gut Deutſch als katholiſch ſich erwies , dürfte man auch heute noch einen für geiſtliches Amt be: ſtimmten Jüngling zuvor ſein „ Volt in Waffen“ kennen lehren.

geſchädigt würden durch dieſen Beſchluß : auch unſer eigener Patrio tismus ſträubt ſich mit aller Macht dagegen , zu den Weibern

Deutſchlands gerechnet zu werden . Die Freude wäre unter uns evangeliſchen Theologen groß, wenn es auch in Zukunft noch mög

Es adelt ihn, raubt ihm aber ſicherlich keine fünftige echte Weihe.

lich wäre , evangeliſcher Theologe und Deutſcher Soldat zngleich

Allgemeine Wehrpflicht Aller darf uns nicht durch Ausnahme - Be:

zu ſein .“ Einer anderen , den Gegenſtand betreffenden Zuſchrift ſind

ſtimmungen , falls eine ſolche nicht ganz und gar unvermeidbar wäre, verkümmert werden. Aus jüngſter Zeit erinnern wir an die folgende Sätze entnommen :

vorgängige wehrthümliche Laufbahn des Biſchofs Ketteler , ſowie des Pabſtes Pio IX.

Die Anſicht , es vertrage ſich die Ableiſtung der Militär: Dienſtpflicht nicht mit den Aufgaben des geiſtlichen Standes, beruht

Als man die früher den Menoniten zugebilligte Befreiung auf einer völlig falſchen Auffaſſung von der Berechtigung des vom Kriegsdienſte wiederum aufhub, ward an jenes Geheiß erinnert:

Wehrſtandes. . . Von der ſchwerſten, zugleich aber auch herrlichſten

ſein Leben zu laſſen für die Schafe ! Menoniten wie Quäker bean: Bethätigung der chriſtlichen Liebe ( nämlich das Leben für die Brüder ſpruchen eben lebendigeres Prieſterthum Aler. So geriethe die

zu laſjen ) will man gerade die Theologen frei ſprechen , ſie , die

Geſeßgebung in Unfolgerechtheit, wenn ſie Anwärtern auf's eigent-

Anderen doch nicht bloß predigen , ſondern ihnen mit ihrem Bei 1

ſpiele vorangehen ſollen ? Man bedenke die Folgen. Zunächſt liche engere Prieſterthum bezügliche Zugeſtändniſſe machte. Beſondere Schwierigkeiten gerade der katholiſchen Kirche | würde das Anſehen des geiſtlichen Standes durch eine Befreiung

unſerer Tage vollauf würdigend, muß man einen billigen Aus: ſeiner Glieder von der Militär- Dienſtpflicht ſchwer geſchädigt werden. gleich wünſchen .

Nicht bloß die angehenden Theologen , ſondern auch ſpäter die im

Pferdes hatten. Aber da ließ ſich nichts ändern . Vorläufig blieb jedenfalls unſere nächſte Aufgabe, 2 Tage in S. unbeſchäftigt herum zu bringen , ein faſt verzweifeltes Unternehmen ! Es lag hier aller: dings ein Bataillon in Garniſon, aber die Offiziere deßeiben waren

Gallerie vermehrt haben würden ? Wörth und Sedan haben dann in der That dafür geſorgt, daß dieſe Zahl eine redt anſehnlide wurde . unſerer Unthätigkeit.

jeßt vollauf dienſtlich beſchäftigt, ſo daß wir auf ihre Geſellidaft nicht rechnen konnten , außer etwa Abends in einem höchſt be :

Pferde des Kreiſes verſammelt war

ſcheidenen Gartenlocale.

Der Mittagstiſd im Gaſthofe bot jedoch eine intereſſante 96 :

wechslung in der Unterhaltung mit einem Deutſchen Gutebeſißer mit dem Namen einer berühmten Römiſchen Geſchichtsorcibers. unterrichtete uns über die Stimmung in den Kreiſen des Polniſchen

Endlid befreite une der frübe Morgen 0c8 20. Juli aus

Nie ich um 1/26 Uhr den weiten Plaß , wo die Hälfte der -

die andere Hälfte füllte einen

anderen , wo fiainerad L. ausheben ſollte – , betrat, da wandelte ein gelindes Grauen an. Gegen 3000 Pferde erwarteten hier , ſtoßend, brängend , beißend und dlagend, mein Urtheil über Brauchbarkeit, füllten jogar nou die anſtoßenden Straßen. Es ſchien mir unmöglid), in der kurzen Zeit die für heute

mids ſich ihre vor:

Adels und der mit dieſem gleichgeſinnten Geiſtlichkeit. „ Ghuben Sie geſdriebene Anzahl bei den zu beobachtenden Formalitäten auszuwählen. Pferd ſollte unterſudt und, wenn im Allgemeinen brauchbar mir,Herr Hauptmann,“ ſagte er zu mir, „,dieſe Geſellſchaft hofft jept Jedes befunden, nado ſeiner Leiſtungefähigkeit für die beſtimmten Zwede ge: Alles von den Franzoſen : Wiederherſtellung Polens, Auftreibung der Deutſchen,

am liebſten freilich würden ſie uns aufhängen , um das

prüft werden ; dann ſollte, nachdem es abtarirt und mit der laufenden

Angenehme mit dem Nüßliden zu verbinden .“ Mit einem Probſte batte er in Bezug auf leptere angenehme Procedur liebenswürdige Wünde gewechſelt.

Rummer verſehen war , welde dag in die Mähne einzuflectende Täfelchen zeigte, ſein Nationale aufgenommen und ídließlid noch für nicht gut beídlagene Hufe das nöthige Hufbeſdlagegeld beredynet und

Die Polen waren ihrer Sade gemiß, ihnen war der Sieg der Franzöſijden Waffen unzweifelhaft. Anders dachte jedoch der Bauer.

Hundert Pferde auszuheben , ausídließlidy Abend die Summe der auf beiden Pläßen ſo erworbenen Pferde wieder an die bereits ein :

vereinnahmt werden. Auf dieſe Art waren an einem Tage mehrere

Aus dieſer Sdsicht der Polniſchen Bevölkerung folgte jeder Einberufene getroffenen Pferde-Commandos der verſchiedenen Truppentheile zu ver : dem Rufe zur Fahne, wenn auch nidyt ſo freudig wie der Deutſche. Bevor dieſe am nächſten Morgen abmarjdiren tonnten, mußten die Pferde aber noch gebrannt und jedem Commando - Führer

theilen .

Im Kampfe aber wetteiferten beide mit einander . Mit den Difizieren des Bataillong wurde am Abend in einem Gartenlocale Bekanntſchaft gemacht. Es gab natürlich nur ein Unter : baltunge-Thema, - die Chancen der bevorſtehenden Rampfee. Am endlichen Siege unſerer Waffen zweifelte Reiner, aber die Möglichkeit, daß die Franzoſen früher al8 wir fertig ſein könnten , überraſchend einbrechen und ſo zuerſt Erfolge erringen möchten , wurde dod mit Beſorgniß betrachtet. Im Uebrigen war das Vertrauen auf unſere Beerführer unbegrenzt.

Für den nächſten Tag erhielten wir eine Einladung, mit dem

die beſonderen Nationale der ihm zugetheilten Pferde mitgegeben werden. Hiernach iſt c8 wohl erklärlid, daß mir bei dem Anblick dieſes tauſendföpfigen Wirrmarro etwas bellommen zu Muthe wurde. Da aber die Sache unter alien Umſtänden gemacht werden mußte, galt es

ſchnell einen klärenden Entſcluß zu faſſen. Auf den erſten Blic jah id , daß wohl die Hälfte der Pferde , die kleinen ſtruppigen Raßen, melde der Polniſche Bauer benußt , unbrauchbar wäre. Dieſe galt es von vornherein auszumuſtern . 30 nahm beshalb eine geeignete Aufſtellung und ließ zuerſt einmal ſämmtliche Pferde bei mir vorbeiführen . Die bierbei als uns

Offizier:Corp8zu ſpeiſen .In dem einfachen Saaleder Speiſcanſtalt waren die Porträts der im Feldzuge gegen Deſterreich gefallenen zweifelhaft unbraucbar erkannten fonnten ſofort wieder nad Hauſe

Offiziere an den Wänden vertheilt. Viele waren mir wohl belannt, gehen , die anderen blieben zur engeren Wahl; der Plaß war natı dieſer vorläufigen Ocular: Inſpection wenigſtens zur Hälfte geräumt. ber heute lebensfroh Anweſenden vielleicht nachJahresfriſt dieſe ſtille Nun konntedasobenbeſchriebeneVerfahrenbeginnen ;3Gutøbefißer

einer befreundet geweſen. Unwid fürlich fragte id) mich , wie viele

12

Amte ſtehenden Geiſtlichen würden ſo zu ſagen nur als halbe ſo können größere Unternehmungen des Feindes uns nicht entgehen, Männer geachtet werden . Soðann würde aber auch der geiſtliche kleinere neben den Wegen wohl die Vorpoſten beunruhigen , aber Stand ſelbſt durch die fragliche Befreiung ſchweren Schaden leiden.

nicht das Gros gefährden. “

Viele junge Männer , und wahrlich nicht die ſchlechteſten , würden

Dieſem Sage und der Auffaſſung unſerer neuen Vorſchrift

Bedenken tragen, ſich einem Stande zu widinen, der ein ſo odiöſes

von den Nachtmärſchen als einem nothwendigen Uebel widerſpricht

Privilegium hätte. Viele Andere würden gerade um deswillen ſich

eine uns vorliegende , übrigens ſehr leſenswerthe Broſchüre: „Der

zum Studium der Theologie entſchließen , weil ſie auf dieſe Weiſe ſich leicht nicht der bloß läſtigen und koſtſpieligen , ſondern unter

Entwurf zur Felddienſt-Ordnung und ſeine Anwendung im dies jährigen Manöver (Berlin 1886, Eiſenſchmidt)" betitelt , wenn ſie 1

Umſtänden auch gefährlichen Erfüllung einer ſonſt allgemeinen S. 14 ff. das Heranmarſchiren einer Armee zum Angriff auf eine Pflicht entziehen könnten , und das wären ſicher nicht die beſten .“ Wer könnte die Richtigkeit ſolcher Ansführungen beſtreiten ? Darum möge der Antrag vom Reichstage abgelehnt werden !

feſte Stellung des Feindes in treffenweiſer Ordnung in dicht auf geſchloſſenen Gefechts -Marſch-Colonnen (Compagnie-Colonnen hinter einander, Artillerie und Cavallerie in Zugfronten) auf die Nacht verlegt, um die Verluſte zu verringern und den Erfolg zu erleichtern. Ohne weitere Kritik der an jener Stelle vom Verfaſſer gegebenen

taktiſchen Ideen muß man doch fragen , wie denn ſolche Truppen: I

Der Entwurf der Felddienft-Ordnung.

maſſen, die am Tage ſchon ſchwer in der Gefechtsformation meilen weit querfeldein fortzubewegen ſind, in der Nacht ohne alle Kreuzung

(Schluß.)

(v. W.] Der hermetiſche Abſchluß durch zu intenſive Beſetzung des Terrains im Bewegungskriege war ein Fehler , den unſere frühere

und Verſchiebung an Ort und Stelle gelangen ſollen ?

Vorſchrift mit der Franzöſiſchen und Oeſterreichiſchen theilte. Wenig

bei Nacht ein Gefecht zu leiten iſt. Jede Abweichung von der ge

ſtens wurde die unrichtige Auffaſſung von einer Nothwendigkeit dicht zuſammenhängenderSicherungslinien , welche durch die Manöver-

raden Richtung kann dahin führen, daß Freund auf Freund ſchießt und zur Verwirrung, – ſagt ſelbſt Skobelew , der doch gewiß von

Uebungen mit ihrem ſteten Nahebleiben der Gegner leicht groß ge-

ſeinen Untergebenen , was nur irgend zu leiſten war , verlangte.

Die Erfahrung bei nächtlichen Kämpfen beweiſt, wie ſchwer

zogen wird , durch die „Verordnungen“ nicht genügend bekämpft. (Siehe ſeine Tagesbefehle vom Zuge in Transkaspien 1880/81.) Nein, bleiben wir bei der Beſeßung der Wege und der thun Um uns auch reglementariſch nahezulegen , daß wir in dieſer Be-

ziehung leicht des Guten zu viel thun , bedurfte es gar ſehr des lichſten Vermeidung der Nachtmärſche, alſo bei der Auffaſſung der Felddienſt-Ordnung.

Sazes :

Bei Tage und mehr noch bei Nacht ſind die Bewegungen

Anfechtbarer erſcheinen uns die Beſtimmungen über die Pa

ſte. Gegenüber der Beſeßung von Wegent der Truppen vor und nach dem Gefechte an die Straßen gebunden. trouillen im Vorpoſtendien Vorpoſtendienſte. Es kommt deshalb darauf an , die Wege zu beſetzen , welche uns und Pfaden , die zum Feinde führen , mit Poſten und gegenüber mit dem Feinde verbinden. Haben wir die Hand auf dieſe gelegt, | dem Abpatrouilliren des Zwiſchenterrains mag man ſich des Ver, fungirten als Taratoren, einer vertrat den Thierarzt, und ein Kanonier | Landau beſtimmt ſei , und daß die Einſchiffung dahin nahe bevorſtehe. als Schreiber füllte nach Dictat die Nationale aus. Ohne die Forde:

Große Stöße Karten, die Sectionen der Franzöſiſchen Generalſtabs:

rungen des Magens zu beachten , wurde nun das Geſchäft ununter: brochen fortgeführt. Ramerad L. überraſchte mich dazwiſchen init der Meldung, daß

Karte, lagen zur Vertheilung bereit. Am 23. Abende traf ich in G. wieder ein , um nun

am

nächſten Tage meine Batterie zum erſten Male zu ſehen.

er die vorgeſchriebene Zahl heute unmöglich ausheben könnte . 3d

Wenn ich auf meine Thätigkeit ale Pferde - Aushebunge - Com: " miſſarius zurückblicke, ſo halte id fie für die anſtrengendſte Aufgabe, Schilderung ungeheuer große Biene durch das fleineFluglodinden geführt, die id erfüllt habe. Die gemachtenErfahrungenhaben auchdahin Kaſten komme : „Der Bien muß ! " dieſes wichtige Gefdäft zweđentſprechender vorzubereiten. Jest

antwortete ihm mit jenem Ruſſen auf die Frage, wie die nach ſeiner

Abends gegen 7 Uhr war die erforberlidie Anzahl Pferde aus: gehoben, dann ging es an das Vertheilen an die Transport-Commando8.

ſtellt der Kreis nur die alljährlid) ale brauchbar gemuſterten Pferde, wodurch die richtige Auswahl bedeutend erleichtert, das ganze Gejchäft

Dieſes Geſchäft, ſowie das Bereitſtellen der einzelnen Nationale für

abgekürzt wird. Die als fünftige Pferde- Aushebung8- Commiſſarien

1

jeden Transport - Führer blieb mir allein überlaſſen. Nach einem

fungirenden Offiziere der Feld: Artillerie werden ferner zu dem Ge

ſonellen Abendbrod begann das leştere. Während Kamerad l . ſich

ſchäft beſſer vorgebildet ſein. Wie konnte man aber von Offizieren,

behaglich in ſeinem Bette ſtreckte , dictirte ich einem unglücklichen Kanonier eintönig Pferde:Nationale. Erſt eine Stunde nach Mitter: nacht fonnten auch wir daran denken , für die Geſchäfte des neuen Tage8 neue Kräfte in ein paar Stunden Salafc8 zu ſammeln.

die Jahre lang bei der Feſtung8 - Artillerie geſtanden , nun plößlich

cine ſo genaue Pferdekenntniß verlangen, daß ihnen möglich ſein ſollte, ohne Thierärzte ſtets die beſte Wahl zu treffen ? Wurde es doch ganz natürlich gefunden , wenn umgekehrt ein

Spät Abends am 21. Juli war die ganze Aushebung beendet, | Offizier der reitenden Artillerie, der al8 Chef eine Feſtungs- Compagnie ſchreckliche Ueberwindung koſtete aber noch die Ausfertigung der erhielt , geſtand , daß er kaum nod; einen Mörſer von einer Kanone Nationale. Sowohl id als auch der Schreiber mußten uns oft aus einem kurzen Nider ermuntern , um das langweilige und mühſelige bereits Geſchäft zu Ende zu bringen , diesmal ſpäter als geſtern , - bereit8 -

bejd;ien und der neue Morgen, als wir fühlaftrunken die Betten ſudsten . Während Hauptmann L. bereits an dieſem Tage, dem 22. , ab:

reijen konnte , blieb mir noch das Hauptnationale und der Bericht an das General-Commando anzufertigen und abzuſenden ; id; hoffte jedoch ebenfalls noch mit dem Abendzuge fortzukommen.

zu unterſcheiden wüßte ! Daß bei dieſer Mobilmadung die Mißverhältniſſe jo droff zu

Tage traten und nicht ſchon früher erkannt worden waren , lag einfadı daran, daß die Armee überhaupt noch nie ſo auf einen Sdlag mobil gemacht worden war. Selbſt 1866 wurden erſt die verſchiedenen Stadien der Augmentation , Kriegebereitſaft 2c. durdlaufen.

Frei

händiger Ankauf hatte die Truppen mit guten Pferden verſehen können. Die dann bei der endlichen Mobilmachung noch nöthigen Aushebungen

Da traf jedoch eine Depeſde des General-Commandos ein mit hatten das Fehlende mit Muße ergänzt. Eine Aufgabe wie bei dieſer dem Befehl, wenn noch brauchbare Pferde vorhanden wären , noch eine weitere Anzahl auszuheben , auf jeden Fall aber für einen zu for: mirenden Fuhrpark eine größere Anzahl Wagen mit Beſpannung bereit zu ſtellen. Den erſten Theil der Depeſche konnte ich mit gutem Gewiſſen mit unmöglich !“ beantworten , dem zweiten Theil mußte genügt werden . Damit ging der Tag zu Ende, und id; konnte nun erſt am

23. in meine Garniſon zurückkehren. In P. erfuhr ich auf dem Regimento-Bureau bereits die Zutheilung des Armee- Corp8 zur III. Armee , daß als Ausſchiffungspunkt für daſſelbe an der Grenze 1

Mobilmachung war noch nie einem Pferde-Aushebung8-Commiſſarius geſtellt worden. Wenn ſie trokdem gelöſt wurde, ſo konnte es vielfach nur auf Koſten der Güte des Pferde-Materiale geſchehen.

Unmöglid) wäre es doch aber immer geweſen ohne die wahrhaft bewundernswürdige Hingabe der Herrn Civil - Commiſſarien ; ihrer genauen Kenntniß des Pferdebeſtandes des Kreiſes, ihrem Eifer, ihrer

Ünermüdlichkeit und ihrem Entgegenkommen war es hauptſächlich zu danken , daß ich mich mit Ehren aus dieſem ſchwierigen Geſchäfte ( Fortſeßung folgt.) gezogen habe. .

13

luſtes des ſo außerordentlich wahren Sapes aus der alten Inſtruc-

Geradezu als unthunlich erwies ſich gelegentlich des Manövers

tion getröſten, daß im Allgemeinen ein richtiges Patrouillen-Syſtem das im Tritt Marſchiren beim Paſſiren größerer Ortſchaften in zur Sicherheit mehr beiträgt als die Zahl der Poſten. Auch die gewiſſen Gegenden, deren Dörfer oft auf Meilenweite die Straßen Vorſendung von Cavallerie:Patrouillen bei Nacht ( doch wohl nur auf den Straßen) iſt als ein wichtiger Fortſchritt zu betrachten, aber die vorgeſdhriebene Auswahl der Mannſchaften zu den Schleich Patrouillen dürfte bei unſerem durchſchnittlichen Material ſeine

einfaſſen . Durch dieſe Art zu marſchiren würde außerdem die Waſſer-Verſorgung während des Marſches, auf welche der Entwurf ſelbſt Werth legt (S. 55), ausgeſchloſſen ſein. Im Allgemeinen aber haben wir gerade nach den Erjahrungen

großen Schwierigkeiten haben. Was bleibt dann für die Poſten, des letzten Manövers alle Veranlaſſung , für die Beſtimmungen denen man doch für jede Ablöſung wenigſtens je einen ausrichtſamen

über den „ Marſch " dankbar zu ſein , da ſie Reiſemärſche in der

und mit guten Augen ausgeſtatteten „älteren“ Mann zuweiſen möchte ?

Compagnie 26. auszuführen geſtatteten. Was das beſagen will,

Auch die Beibehaltung der früheren Beſtimmung, daß für die Shleich -Patrouillen die Zeit der Rückkehr im Allgemeinen feſt-

brauchen wir für den Fachmann nicht auseinanderzuſetzen . In einer andern Beziehung war es, wie vorſtehend erwähnte

gelegt werden mußte , findet troß ihrer Abſchwächung dahin , daß

Broſchüre über den Entwurf zur Felddienſt - Ordnung S. 39 fi.

dies jeßt nur noch für zweckmäßig erklärt wird, nicht allgemeinen Anklang. Die Hauptſache iſt für den Patrouillenführer doch die, das ihm vorgeſchriebene Ziel zu erreichen und dort ſeinen Auftrag

ausführt, nicht mehr möglich , der in ihm vorgeſchriebenen Gliede rung der Avantgarde im Zuſtande der Ruhe auch in der Praris gerecht zu werden.

zu erfüllen. Wenn nun auch der Feldwachhabende die Entfernungs:

Die Vorarbeiten für das Manöver waren nach den Verord

Verhältniſſe bis zum Zielpunkte richtig berechnet hat , wenn ferner der Führer durch den Beſiß einer Uhr in der Lage iſt, ſeine Zeit einzutheilen, was nicht immer der Fall ſein dürfte, ſo können doch Verzögerungen durch Verhältniſſe beim Feinde oder im Terrain ein-

nungen “ getroffen , Dislocations- und Vorſpann - Verhältniſſe ge ſtatteten nachträgliche Aenderungen nicht mehr, ſo daß man darauf verzichtete, die Sicherung einer ohne vorausgegangenes Gefecht can tonnirenden (im Ernſtfalle Ortſchaftslager beziehenden) Diviſion

treten , die jener nicht vorausſehen konnte. Soll nun der Führer ſeiner Inſtruction zu liebe umkehren oder ſeinem Hauptzweck mit

deren Avantgarde zu übertragen und damit den Haupttrupp in Biwaks oder Kriegs- Cantonnements (im Ernſtfalle Ortſchaftslager)

mehr oder weniger erheblicher Verſpätung zu genügen ſuchen ? Wir

zu legen, während der Vortrupp nebſt einem Theile der Cavallerie

11

1

müſſen den ganz beſonders ausgewählten Führern der Patrouillen die Vorpoſten zu übernehmen hätte. Der Vorpoſten - Commandeur doch ſo viel Zutrauen ſchenken, daß ſie ohne Zeitvergeudung ihrer wurde vielmehr nach wie vor direct dem Diviſions- Commandeur

Aufgabe gerecht zu werden ſuchen. Mit einer derartigen Beſtimmung unterſtellt. Der Verfaſſer knüpft daran für die Zukunft den Wunſch, kommt aber etwas dem Geiſte des Entwurfs Fremdes in die Felddienſt-Ordnung hinein, was wir als ſcheinatiſch und formell geſtrichen Bei der Beſtimmung, daß die Poſten auf Befehl die Torniſter

den Hanpttrupp in Kriegs- Cantonnements zu legen , zumal dieſer Dienſtzweig praktiſch jetzt überhaupt nicht gelehrt werde. Stete Gefechtsbereitſchaft in Cantonnements, Hauptwache, Cantonnements wachen, Pikets in Alarm -Quartieren, Alarm -Nendezvous für größere

ablegen dürfen, fehlt die nähere Weiſung wo, -- bei der Feldwache

Truppen - Verbände und Alarm ſeien Capitel ,, die man nicht ge.

oder, wie früher für die Lagerwachen befohlen, auf dem Aufſtellungsplaße ? Wir möchten das erſtere dringend befürworten, weil ſie dort ſicherer und in der Regel reinlicher aufgehoben ſind. Undernfalls

nügend fenne.

zu ſehen wünſchten .

1

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Wir erachten dieſen Gedanken als höchſt beachtenswerth. Frei

lich würden die Schwierigkeiten bei den Truppenmaſſen , welche jene

wird der Poſten ſchon bei jeder abzuſtattenden Meldung vor die Maßregel treffen müßte, ſo erhebliche ſein, daß man ſie nur höchſt Wahl geſtellt, erſt das Gepäck umzuhängen oder cs eventuell im ſelten auf ſich nehmen könnte. Denn wenn im Corps - Manöver Stich zu laſſen, bei jedem Patrouilliren in dunkler Nacht aber vor die ſchwierige Aufgabe, es wiederzufinden.

Ein anderes Bedenken befällt uns beim Leſen der Vorſchriften

ſich beide combinirte Diviſionen einander gegenüberſtehen , ſo würden beide Avantgarden alſo faſt die ganze Cavallerie und auf jeder Seite etwa ein Infanterie-Regiment und eine Batterie biwakiren ,

für die Infanterie-Spiße im Marſdjſicherungs -Dienſte , ganz beſonders | beziehungsweiſe Kriegs -Cantonnements beziehen , das iſt etwa das 1

Dreifache der "früher biwakirenden Vorpoſten.

bei allein marſchirender Infanterie.

Außerdem wird es

Es iſt ja ein großer Fortſchritt, daß die Beſtimmung des natürlich im Manöver zu den Ausnahmen gehören, daß in den Zu „grünen Buches" , welche es in vielen Fällen, bei Nacht und in

ſtand der Nuhe übergegangen wird , ohne daß vorher ein Gefecht

bedeckten Terrain für angemeſſen erklärte , die Spitze aus einer ſtattgefunden hat , nach deſſen Beendigung die Vorpoſten der Be Section beſtehen zu laſſen, auf alle Fälle ausgedehnt worden und ſtimmung nach „zweckmäßig “ aus intacten Truppen genommen

dieſe Spiße unter ſachgemäße Führung geſtellt worden iſt. Ihre werden würden. Begründung findet dieſe Maßregel in der Felddienſt-Ordnung ſelbſt

Die weſentlich vereinfachten Vorſchriften über das Biwak

(S. 12). Jndeſſen ſind wir der Anſicht, daß auch dieſe Section haben ſich im Manöver ſehr bewährt , vor Allem die zweckmäßige nicht ausreichend iſt für die dort angegebenen Zwecke. Soll ſie Beſtimmung, daſ eine Compagnie ſämmtliche Lagerwachen giebt, überhaupt „ in größerer Breite abſuchen und noch einige Wider- und daß die Compagnien neben einander biwakiren. Sollte die

ſtandskraft befişen “ , ſo genügt die eine Section auch nicht und letztere Aenderung das Vorſpiel zur Abſchaffung der Colonne nach muß nothgedrungen den Vortrupp in Mitleidenſchaft ziehen. Wenn

der Mitte ſein ? Im Erercier-Neglement fände ſich Manches, was

eine Section von 8 Mann nach rechts und links je eine Patrouille der Aenderung mindeſtens ebenſo ſehr bedürfte als unſer „ grünes

entſenden will, während 2 Mann die Verbindung mit dem Vortrupp Buch“, welches durch ſeine unbeſtreitbaren Verdienſte trotz aller mit 1

halten , ſo befindet ſich der Offizier ganz allein. Eine Verſtärkung dem praktiſchen Verſuch des Entwurfes bewieſenen Verbeſſerungs auf 2 Sectionen unter je einem Unteroffizier würde den Führer der fähigkeit geradezu

ſo möchte man ſagen - der Armee an’s Herz

Spiße bereits in den Stand ſetzen , vorliegende Dörfer, kleinere gewachſen war. Waldparzellen u . dgl. abzuſuchen und ihm zugleich in den Unter:

Ja , es war in Anbetracht der Zeit ſeines Erſcheinens ein

offizieren das benöthigte Perſonal von Patrouillenführern zur Ver- taktiſches Meiſterwerk, und wir haben es nur anzuerkennen , daſs fügung ſtellen. man nach dem Deutſch - Franzöſiſchen Kriege nicht gleich daran ging,

Uebrigens erſcheint es uns unerfindlich , weshalb die Spiße es umzuſtoßen, ſondern der Praris Naum gab, neue Formen zu 1

fich auf ſtundenlangem Kriegsmaridhje in einer fürſie jedenfalls finden, welcheden Fortſchritten der Gegenwart Nechnung trager höhft unbequemen Gefechtsformation fortbewegen ſoll, ſolangedieſer Sie liegen als „Felddienſt-Ordnung“ in präciſer undüberſichtlicher Gefechtsmarſch übergegangen

noch nicht in einen

iſt.

Form , in logiſcher Anordnung und prägnanter Benennung jetzt vor

14

und haben ihre erſte Probe im Manöver im Allgemeinen erfolgreich

ſo denken wir

beſtanden .

„Der Entwurf wird ,"* wie

ſie ihren Praß mit Ehren behauptet, ſie iſt eine treffliche Sdule zur Ausbildung von Unteroffizieren und von großem Nußen für die pret

beſtenTruppe gewefen; derStüße bas Militär-Wochenblatt bei Beſprechung deſjelben ( Nr. 77 v.I.) eine jeder Entwicelung anderen Armeeder Infanterie:Offiziere war ſie immer ſagte , „in denjenigen keine Widerſacher finden, welche das Weſent

tärijden Lebens im Heere. Die Beibehaltung des Jäger:Corp8 war

liche in's Auge faſſen ſich gewöhnt haben .“ Möchte er nur bald vervollſtändigt werden und damit als Ganzes vor die Armee treten !

daher auch ſowohl in dem früheren Entwurfe des Staatsrathe Munthe

vom Jahre 1881 , wie in dem urſprünglichen Swerdrup : Hjorth iden Entwurfe vorgeſchlagen ; ebenjo tritt dafür die Mehrheit der unter dem gegenwärtigen Miniſterium tagenden Militär - Commiſſion

auf , und ſogar von den vier Linken - Männern ihrer Minderheit will 1

einer , Niel Skaar , dieſen Reſt der alten Norwegiſchen Armee erhalten ſehen . Die Aufhebung ſoll aud nur gewiſſen unbedeutenden

N a dhr ich te n.

Erſparungen dienen , mit welchen die drei anderen Herren der Minder:

Deutſches Reid .

beit ſid volt&beliebt machen wollen . Staar bat die Beibehaltung auf rein militärijde Facgründe, die idon Staatsrath Muntbe ber

* Dresden , 4. Januar.. [Feier des 80jährigen DienſtJubiläum & Seiner Majeſtät des Kaiſers durch das Grena:

vorgehoben batte (Bewadung des Troſjee, der Hauptquartiere, der Communications: Linien im Felde), geſtüßt und meint, daß das Fehlen

dier - Regiment Nr. 101.] Auch hier iſt das 80jährige Militärjubiläum Seiner Majeſtät des Kaiſers von dem hier garniſonirenden Königlich Sädlichen 2. Grenadier:Regiment Nr. 101 „ Kaiſer Wil: belm , König von Preußen " , in hochfeſtlicher Weiſe gefeiert worden.

diefes außerhalb der Brigaden ſtebenden Corpo , welches ſonſt burd herausgeriſſene Theile der Vrigaden erſetzt werden müßte , die Armee im Kampfe ſchwäden würde, aber auch abgeſehen von folder Dienſte wäre das Vorhandenſein einer kleinen , außerhalb der Regiments- und

in der ſchönen, blumen- und Brigade -Verbände den höheren Chefs zur Verfügung ſtehenden In um 11 uhr Vormittage ward zunädſt flaggengeſchmückten Erercierballe, in deren Mitte auf cinem , mit Waffen fanterie - Abtheilung von Wichtigkeit.' So ſprechen außer der Pietät und militäriſchen Emblemen verzierten Sodel die von einer Sieges: Göttin überragte Büſte des Raiſers ſtand, ein Regiment8 -Appell ab:

gehalten . Bei demſelben gab der etat8mäßige Stab8- Offizier des Regimente, Oberſtlieutenant 0. Egidy – in Vertretung des zur Beglüd wünſdung nach Berlin befohlenen Regimente : Commandeurs – in begeiſterten Worten den Gefühlen der Ehrfurcht und des Stolzes

für nationale Erinnerungen .aud rein praftiſde Rüdſidyten , für welde

die Organiſation der Deutiden Armee - Corps geltend gemadt wird für die Veibehaltung des Jäger : Corps . Schweiz.

+ Bern , im December. [Die jofortige Anid affung

Ausdruck, mit denen das ganze Deutſche Heer und insbeſondere das

des erforderlichen Krieg &material8.] Der Bundesrath bat

2. Sächſiſche Grenadier - Regiment an dieſem Tage auf die Helden-

einen von Oberſt Müller in Vern eingebrachten und von mehr als

geſtalt des Raijere binblice, bob jodann des Kaijers unſterblidye Ber :

50 Abgeordneten unterſtüßten Antrag auf ſofortige Anſchaffung des

dienſte um Reid und Heer hervor, ſchilderte ihn als leudytended Vor:

Kriegemateria18 geſtellt, der vom Nationalratb auf Empfehlung des

bild unermüdlider Pflicottreue und edelſter Soldaten : Tugenden und

Au8jduje8 audy ohne jeden Einwand einſtimmig angenommen worden

ídloß mit einem Hod) auf den Allergnädigſten Regiments -Chef, worauf

iſt. Der Beridterſtatter des Ausiduſjes , Hans Ninifer von

die Regimento muſit die Nationalbymne ſpielte . Nadmittag8 4 Uhr vereinigte ſich das Difizier:Corps in den Räumen des Offizier: Caſinos

Aarau , hatte gejagt : „ Es iſt wohl nidt Sadie der Räthe , in dieſem

zu einem Feſteſſen , an dem u. A. auch Prinz Mar und der K. Preu :

in eine darauf bezügliche Beſprodyung einzutreten.

Bijdse Geſandte Graf Dönhoff Theil nahmen. Lepterer bradite,

bat dem Ausiduſſe die erforderlichen Mitteilungen gemacht , und wir

nachdem Oberſtlieutenant v. Egidy den erſten Trinkſpruch dem Aller: bödſten Regiments - Chef gewidmet hatte, ein Hoch auf den König A 1 : bert , den treueſten Freund und engſten Verbündeten der Kaiſers

wo faſt in allen Parlamenten Europa's kleinere und größere For

Wilhe Im “ , aus. Nad Aufhebung der Offizierstafel begaben ſich der Prinz und Graf Dönborf nach dem Unteroffizier-Caſino , wo

und wo jogar aud kleine Staaten rüſten , die weiter ab von den mutmaßlichen Ereigniſſen liegen al die Sdiweiz , da dürfen audy

Zeitpunkt in eine beſondere Prüfung der nöthigen Anſchaffungen und denfen, das wird dem Nationalrath genügen.

Der Bundesrath

In einem Augenblice,

derungen für militäriſdie Nüſtungen eingebracht und bewilligt werden ,

fidh die Unteroffiziere des Regimente gleidfalle zu einem Feſteſſen

wir nidt marften an den Forderungen des Bundesrathe für vollſtän

verſammelt hatten . Von Seiner Majeſtät dem Raiſer gelangte dann an den Oberſtlieutenant v . Egidy folgendes Telegramm : „ Verlin,

dige Wehrhaftmadung unſeres Landes und Volfes. " Außerdem (prad

Balais 3. l. 87 , 6 Ubr 16 Diinuten Abende . Herrn Oberſtlieutenant

lungen der Nad barſtaaten der Bundesrath redtzeitig vorkehren werde ,

v . Egidy.

der Redner die Erwartung aus , daß im Falle militäriſer Verwicke :

3d habe mich aufrichtig gefreut über den innigen Ans

was für die Wabrung der Unverlebtheit und Unabhängigkeit bes

theil, welden Mein Königlid Sädſijde 2. Grenadier -Regiment Nr.

Landes geboten ſei. – Bei dieſer Veranlaſſung beendete Oberſt: Diviſionär

101 an der Feier Meines 80jährigen Dienſt - Jubiläums genommen

Feiß einen Vortrag über vollſtändige Uebernahme des Militärweſens dnrd den Bund mit folgenden Worten : ,, Der Bund übernehme das Militärweſen voll und ganz mit allen ſeinen Koſten, denn er iſt der Hüter der nationalen Selbſtändigkeit. Er entlaſte die Cantone , das mit ſich ihre wahre Souveränetät um ſo ſchöner entfalte und einen

:

hat. Ich erſudie Sie , bierfür dem Regiment Meinen Königlichen Danf zu übermitteln.

Wilhelm ."

Sdyweden und Norwegen. * Chriſtiania, 23. Dezember. [ Veantragte Auflöſung de

Jager : Sorp 8.] Die militäriſden Preiſe des Landes bedauern

auf'& lebhafteſte, daß die aus Linten :Männern beſtehende Minderheit

der Militär: Commiſſion, welcher die Linken -Mehrbeit des Storthing® beizupflichten gewohnt iſt, die Auflöſung des Jäger: Corps, der einzigen Abtheilung des Norwegiſchen Heeres, in welcher eine Priegeriſche Uebers

lieferung lebt, vorzuídlagen beſchloſſen hat. Von dem 1628 begrün : deten nationalen Norwegiſden Heere , das zwei Jahrhunderte lang

nidt nur das Land ſchüßte, ſondern auch , wie feine andere Anſtalt, da& nationale Bewußtſein des Voits aufrecht hielt , iſt das Jäger: Corps der einzige Reſt. Im Jahre 1788 gebildet, war es einer der leßten Sprößlinge an jenem Stamme und nahm den ehrenvollſten Antheil an den Kämpfen von 1808 und 1814. Von Anfang an war es eine Muſter-Abtheilung , und von ihm , welded beſonders zu dem leidten Dienſt " angewandt ward, ging vorzugsweiſe die Rennt: niß der Taktil der neueren Zeit auf die übrige Armee über. A18 1818 , in einer Zeit , die alles hiſtoriſchen Sinnes ermangelte , das Norwegije Heer eingedränkt und die alten Regimenter mit ihren

dauernden Beſtand habe zur Erfüllung der hohen culturellen Aufgaben, die in unſeren Staatsleben den Cantonen zugeſchieden ſind. Erfüllen ſie dieſe Aufgaben getreulich , ſo liegt auch darin ein gutes Stück Schweizeriſcher Wehrkraft . “ Gutem Vernehmen nad ſind für den Fall, daß eine Grenzbejeßung nothwendig werden ſo üte , auch bereits alle

Anordnungen bis auf jede Einzelnheit getroffen. Als commandirende Diviſionäre nennt man die Oberſten Künzli von Ryken im Canton Aargau und Zollikofer von St. Gallen , als Generalſtab8: Chef

Oberſt Pfyffer von Luzern.

K r i t i k. Der Deutſch - Däniſche Krieg 1864.

Herausgegeben vom

Großen Generalſtabe, Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Erſter Band. Mit 3 Ueberſichtskarten , 6 Plänen und 12 Sfizzen in Steindruck und im Tert. 8. IV, 364 S. und 106 S.-Anlagen. Berlin 1886. E. S. Mittler & Sohn. Preis Mark 37,50.

alten , für den militäriſchen Geiſt wichtigen Namen zu Gunſten neuer,

( Fortſetung .)

jeder Erinnerung entbehrender Abtheilungen aufgehoben wurden, blieb

,, Von großer Bedeutung für die weitere Entwicelung der ſammten Ausbildung der Infanterie wurde die von dem Prinzen

allein das Norwegiſche Jäger-Corp8 zurück. Es iſt die einzige A6:

theilung, von welder man ſagen kann, ſie hat gefämpft und ſich aus: Friedrich Karl im Jahre 1860 verfaßte Dentſchrift: „ Ueber die gezeichnet. Auch während der langen Friedene:- Periode ſeit 1814 hat | Rampfweiſe der Franzoſen " , welche die Frage zu beantworten ſuchte

15

thätigkeit der Führer und Mannſchaften beruhten. Das Preußiſche

Rarl bei den Cavalerie - Regimentern ſeines Befehrebereich , indem er bahin ſtrebte, die Ausbildung des einzelnen Manne8 im Reiten und Fechten wieder mehr in den Vordergrund zu ſtellen und durch Fortlaſſung fünſtlicher Formen eine Vereinfachung der Bewegungen und damit eine größere Beweglidfeit zu erzielen. Für die Ausbildung der Cavalerie im Felddienſt gaben die

Heer jolle daber den Scwerpunft in die Erziehung des einzelnen

bereits erwähnten Verordnungen für die Truppen = Uebungen vom

Mannes, ſowie in die Entwidelung ſeiner törperlichen und Verſtande: fähigteiten verlegen. Die Ausbildung tüchtiger Führer und die Auffindung und Ein: übung taftiſder Formen, welche die voúe Au8nußung und Tüchtigkeit

größtentheils gültigen Grundfäße über den Siderungsdienſt in der Ruhe und Bewegung . ſowie über das VerſGleiern der eigenen und

wie dao Preußilde Heer zu verfahren habe , wenn ell eines Tage den Siegern von 1859 gegenübertrete. Sie wieg nach , daß die Erfolge der Franzoſen hauptſächlids auf moralijđen und geiſtigen Eigenſchaften, auf dem regen National: bewußtſein und militäriſchen Ehrgefühl , ſodann aber auf der Selbſt-

des einzelnen Mannes, ſowie der Intelligenz der Offiziere geſtatteten, wurden als gleidh erſtrebend werthe Ziele bezeichnet. Mit Recht warnte

der Prinz vor blinder Nadahmung der Franzöſiſchen Fechtweiſe, welche hauptſädlid im unaufhaltſamen Vorwärteſtürmen dichter Sdüşen:

jswärme , denen die Bataillons - Colonnen folgten , beſtanden hatte. Er wies auf die Schwächen dieſes Verfahrens, die geringe Lenkung8:

fähigkeit der ungeregelten Schwärme, die Auflöſung der taftiſchen Ordnung und die Gefahr eines Rüdidlag8 hin. Sobann brachte der Prinz in Anregung , ben Gedanken eines Portreffens in der Weiſe auszubilden , daß , wo das Gelände es geſtatte, jebes vorn befindliche Bataillon eine oder zwei Compagnien ale ein beſonderes vorgeſdobenes Treffen verwenden ſollte , während

:

.

Jahre 1861 erichöpfende Doridriften . Er waren hier die noch heute

das raide Erkennen der feindlichen Bewegungen entwidelt. So war die Preußiſche Reiterei auf allen Gebieten ihrer Auss

bildung im rüſtigen Fortſdreiten begriffen , als ein Theil derſelben auf einen Kriegeidauplaş berufen wurde , welder ſeiner Natur nad bor Sefedyt&thätigkeiit dieſer Waffe enge Schranken ſeßen mußte. Die Feld : Urtillerie war beiin Ausbrud des Kriegn in einer Umwandlung begriffen . Von den elf Batterien der drei Fuß - Abtheilungen , welche ein jedes Regiment beſaß , waren vier mit gezogenen 6 - Pfündern , drei mit ſiebenpfündigen Haubißen und vier mit glatten kurzen 12- Pfündern .

ausgerüſtet. Dieſes leßtere Geſchüß, eine Granattanone, führten aud die drei in eine Abtheilung zuſammengeſtellten reitenden Batterien jedes Regiments , welche aber beim Striegeau & bruch in fechs Batterien

die geiūloſſen zurüdgehaltenen anderen Compagnien daſſelbe entweder zu verſtärken oder aufzunehmen hätten. Dieje lepteren Compagnien

von je vier Geſchüßen getheilt wurden . Die Haubişen - Batterien zählten durdweg acht, die 12. und 6 - Pfünder - Batterien ſechs fede Ge

ſeien aud dazu beſtimmt, zum Angriff durd das Vortreffen bindurdy vorzugeben , wobei leßteres ſich anzubängen und den Stoß mitzu : maden habe. Unter den Vorzügen diejer Gefechtsform zählte die

ſdrüße. Außerdem wurden don Verſuche mit gezogenen 4: Bfündern gemacht, und die combinirte Garde: Infanterie - Diviſion erhielt bereits neben einer Batterie gezogener 6- Pfünder von ſechs Geſcüßen eine

Dentſärift auf , daß jede Süüßen -Entwidelung aus der Compagnie:

ſolde von acht gezogenen 4-Plündern zugetheilt.

Colonne erfolgen könne , und auf dieſe Weiſe zugleich die Beweglid ): feit , die Tiefe der Aufſtellung , die Siderheit der Flanken und die

Corps und die combinirte Garde:Infanterie: Diviſion im Jahre 1864

Nahhaltigkeit der Kräfte:Verwendung geſichert erſteine.

ausrüdten, befanden ſich ſomit nody 72 glatte und nur 38 gezogene.

Hatte dieſe Dentjdriſt des Prinzen Friedrich Karl verſucht, mit einer freien Anwendung der Formen des alten Reglements von

311 der Kartätíchwirkung ſtanden leştere den erſteren um Einige8 nady , während ſie ihnen in Folge der Trefffähigkeit, Shußweite und

1847 auszukommen, ſo verlangten andere Stimmen jener Zeit bereits

der Wirkung ihree Granatiduſſer auf größere als den Kartätídy:

Unter den 110 Feld-Geſchüßen , mit denen das combinirte Armee:

deſjen Umgeſtaltung. Dieſe Vorſdíläge bezogen lid vor allem auf

Entfernungen bedeutend überlegen waren.

Anwendung der Linien - Form zur Abgabe von Maſſenfeuer und einen noch ausgedehnteren Gebraud, der Compagnie Colonnen , welcher audy im Hinblick auf das wirkſamere Feuer der damals in den größeren

zogenen F1 - Geſtyüße reichte bis auf 3800 Meter, der des 12- Pfündere Mißverhältniſ in der Shrapnell :Wirkung, welche bei der Haubiße

Armeen zur Aufnahme gelangenden gezogenen Geſchüße nothwendig

nicht über 900 Meter , beim 12 : Pfünder nid )t über 1200 Meter

er deine.

So befand ſich die Preußiſche Infanterie am Ende des Jahres

1863 100 im llebergange von der alten Fechtweiſe der Befreiungs: triege zu der heute zur vollen Ausbildung gelangten neuen Kampf: weiſe in zerſtreuter, aber dennod geregelter Ordnung. No ein

Mittelding zwiſchen den alten und den in der Entwicklung begriffenen neuen Gefechteformen ſtellte ſich die Anwendung von Valb: Bataillonen

Der Granaticuß der ge:

auf 1500 , der Haubite auf 2200 Meter. Ebenſo groß war das binau8ging, bei den gezogenen Geſchüßen dagegen bis auf 1800 Meter anwendbar bliek . .

Die Verſchiedenartigkeit des Geſchüß - Materials erſdwerte die einheitliche Verwendung der Artillerie. Auch über die Fedtweiſe der gezogener Batterien berriate nodo Unſicherheit. Während auf der cinen Seite geltend gemacht wurde, daß die gezogenen Geſchüße große Freiheit im Gebrauch geſtattetes und deshalb felbſtändig in Ab:

ein, zu weldien vielfad, die dem Vortreffen geldloſjen folgenden Com :

theilungen von 2 bis 3 Batterien mit viel Beweglichkeit auftreten

pagnien zuſammengefügt wurden.

müßten , wurde andererſeits die Meinung laut , daß fie häufigen

Der überlegenen Feuerkraft ihrer Wafie und des Werthe ders

Stellungowed ſel vermeiden ſollten. Gerade ihrer großen Sdruß

jelben aud für den Angriff war id; die Preußijde Infanterie da :

weiten halber glaubte man ſie mehr als Stellungs- Geldjüße anſehen zu müſſen , und es knüpfte ſidh daran eine Abneigung gegen das Manövriren. Die größeren Sdugweiten der gezogenen Geſchüße erleichterten 08 zudem , die Wirkung mehrerer räumlich getrennter Batterien auf daſſelbe Ziel zu vereinigen .

malo idon bewußt . Noch fehlte aber die allgemeine Verbreitung des Grundſabes, daß nid)t iparjam , ſondern mafienbaft abgegebenes und ood jorgjam geleitetes Sdüßenfeuer zur Entideidnng der Kämpfe erforderlid; jci, und daß daber der Sdüzenjd warm die alleinige

Kampfform werden müſſe. Erſt in zwei weiteren, mit bedeutenden geführten Feldfriegen vermodie dicjer Gidante zur Reife zu Maſſen gel angen. Die Cavallerie bejaß ſeit 1855 ein neues Erercir-Reglement.

Die Artillerie befand lid vor Ausbruch die Deutſch Däniſchen

Krieges ſomit nicht nur hinſichtlich des Gefdsüß :Materials , ſondern aud ) bezüglid ihrer Taktiť in einer Webergangszeit. Noch waren die Grundfäße frübzeitigen Auftretene, enger Verbindung mit den anderen

Die in demſelben enthaltenen Beſtimmungen über die Geſedsteformen Waffen, zumal mit der Infanterie, und der Maſſenverwendung,wieſie ber Escadion und des Negimente waren nochnicht ſo vereinfadst und

in Deutſ-Franzöſiſchen Kriege von 1870/71 der Deutſchen Artillerie

den Forderungen des Gefedyt8 angepaßt , daß die heutzutage verlangte

zu {o großen Erfolgen verholfen hat, nicht zum Duræbruch gelangt.“

freie Beweglichkeit und leidste Verwendbarkeit der Cavalerie erreicht gewejen wäre. Das Neglement ſchloß mit dem Brigade-Grerciren ab, ohne Weiſungen über die Leitung größerer Cavallerie-Körper zu geben. In legterer Beziehungwarenzwarbei den vomGeneralv.Wrange!

(Fortſeßung folgt.)

Zur Beſprechung eingegangene Schriften etc.

infahrungen den Jahren 1843 und 1853 bei Berlin geleiteten Uebungen Ergeſammelt worden , doch fehlte es immer nod an beſtimmten

Verzeichniß der Feld-Ausrüſtung eines Offiziere . (Rathenow , M. Ba

Berbände.

Wedell, Hauptm . M. V., Handbuch für die wiſſenſchaftliche Beſchäftigung des deutſchen Offiziers . Mit 1 lith. Plan u . vielen Holzſchnitten . Dritte durchgeſehene u . vermehrte Auflage. (Berlin , N. Eiſenſchmidt.)

benzien.)

Man war jedoch eifrig bemüht, den geſteigerten Anforderungen,

Wie ſich die Demokratie das Volt in Waffen dachte. Ein zeitgemäßer

peldeinFolge derVerbeſſerungender an die zuLeiſtungs fälgigteit ber Cavallerie geſtellt werden Feuerwaffen mußten , Genüge leiſten .

Winkler , Hauptm . a. D., der Antheil der Bayeriſchen Armee an den Feld zügen in Piemont. 1691 his 1696 . 1. Theil. Feldzugsjahr 1691. ( München, B. Franz. )

Bejondere anregend wirkte auch in dieſer Beziehung Prinz Friedrid

Müdblid. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn .)

16

Anzeigen. Im Kreiſe von Kameraden und Freunden des verſtorbenen

Majors a. D. Kattrein , deſſen Name ebenſo unvergeſſen in der Geſchichte der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion , wie im Gedächtniß ſeiner Ve kannten bleiben wird, iſt der Gedanke angeregt worden, beinſelben auch ein äußeres Zeichen treuer Erinnerung auf ſeiner Grabſtätte aufzurichten .

Zur Ausführung dieſer Anregung erſuchen die Unterzeichneten die ſich dafür Intereſſirenden, Beiträge an den Nechner der Großherzoglich Heſſiſchen militäriſchen Fonds, Herrn Hauptmann S. Waurer zu Darmſtadt einſenden zu wollen. Ueber das Ergebniß der Beiträge und deren demnächſtige Verwendung wird weitere Mittheilung erfolgen. Darmſtadt, im October 1886.

Diery ,

von Follenius,

Dr. Fuchs,

Gerladı,

Hofmann,

Kröll,

Major a. D.

Major .

Oberſtabsarzt a. D.

Oberſt z. D.

Major a. D.

Major a. D.

Lauteſchläger ,

Lotheiſen ,

Lotheißen ,

F. Maurer,

H. Maurer,

Hauptmann a. D.

Juſtizrath.

Major a . D.

Hauptmann a. D.

Hauptmann a. D.

Frhr. von Rotsmann ,

Schneider,

Schulz,

Bernin ,

Major a. D.

Major a . D.

Major a. D.

Hauptmann à la suite der Infanterie.

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halt :

Aufsäte. Strategiſche Briefe, von Straft Prinz zu Hohenlohe - Ingelfingen. – Die Kaliberfrage in Frankreich. Berſchiedenes. I. Die Befeſtigung von Kopenhagen ,! von Oberſt- Lieutenant von Tureni. - II. Das Futtermittel „Neſtorine“ , von General - Major !

von Roſenberg .

Nachrichten . Elíaſ -Lothringen. [Bevorſtehende Verſtärkung der Garniſonen in den Reichslanden.

Strengere Maßregln gegen Franzöſiſche Heeres

pflichtige.] Großbritannien. (Herabſeßung der Stärke der Occupations-Armee in Egypten. — Vorſchriften, betreffend die Diſtanzritte. -

Bau von Schnellkreuzern und Errichtung von Nachrichten -Bureaus. Zwei Andenken an General Gordon .] Italien. (Ernennung des Aritit. Der Deutich- Däniſche Krieg 1864, herausgegeben vom großen Generalſtabe: I. Band. (Fortſeßung.) Kurze Anzeigen und Nachrichten . Taſchenkalender fürdas Heer, herausgegeben von W. Freiherrn v. Firds , 10. Jahrgang 1887, 2. Auflage. Précis politique et militaire des campagnes de 1812 à 1814, par Jomini, 2 tomes . Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortießung.) Neue Militär-Bibliographie . - Allgemeine Anzeigen . Kronprinzen zum Second-Lieutenant des 1. Infanterie-Regiments .)

11

Strategiſde Briefe.

Wo die Geſchichte bedeutende kriegeriſche Erfolge aufweiſt, da haben die oberſten Feldherren niemals ihre untergebenen Führer zu

Von StraftPrinz zu Hohenlohe - Ingelfingen , General der Infanterie. | Berathungen verſammelt. Sie haben wohl hier und da des Einen (Nachſtehende Bruchſtüde ſind einem Werke entnommen, welches dem- oder Anderen Meinung entgegengenommen , aber die Entſcheidung nächſt unter dem Titel „ Strategiſche Briefe“ von Seiner Durchlaucht dem gaben ſie von ſich ſelbſt aus , und beim Faſſen der Entſchlüſſe 1

Prinzen Straft zu Hohenlohe - Ingelfingen im Druck erſcheinen

wird (bei der Königlichen Sofbuchhandlung E. S. Mittler & Sohn in Berlin),

demſelben Verfaſſer, deſſen „militäriſche Briefe" 26. ein ſo be

rechtigtes Aufſehen erregt haben.

In ſeiner neuen Schrift theilt der Herr Verfaſſer, nachdem er in ſeinen bisherigen Briefen vornämlich die Thätigkeit der einzelnen Waffen geſchildert hat, ſeine Erfahrungen als Truppenführer mit und bemüht ſich, die mili täriſchen Regeln aus den kriegeriſchen Begebenheiten ſelbſt abzuleiten. Wir

blieben die Unterführer fern. Friedrich der Große verſammelte ſeine Feldherren nur , um die Befehle zu ertheilen. Napoleon hat nie einen Kriegsrath abgehalten , ſondern ſandte nur ſehr be ſtimmte und kategoriſche Inſtructionen und Befehle. Er zog es ſogar vor, ausführliche Briefe zu ſchreiben, in denen er ſeine Pro jecte klar legte , wenn es nöthig war , daß ſeine Unterführer ſie

haben nur einige Stellen der ſehr beachtenswerthen Arbeit entnommen, um

kennen lernten , ſtatt ſie zu einer Berathung oder mündlichen In

unſere Leſer ſchon jeßt auf die neue Schrift hinzuweiſen, welche dieſelbe be: fonders kennzeichnen werden und gedenken darauf nach dem Erſcheinen im

ſtruction zu verſammeln. Die Deutſche Kriegführung von 1870/71 hat mit Necht die Bewunderung der Welt erregt. Hat damals je eine Verſammlung der Unterführer zu einem Kriegsrath ſtattge

Buchhandel beſonders zurüczukommen . D. Red.)

„ Ein Zuſammenberufen von Heerführern hat manche verderb: funden ? Nie! Das große Hauptquartier erließ gemäß der einge liche Folgen. Es ſchädigt die Autorität des oberſten Heerführers, wenn ſeine Unterthanen ihre Anſichten geltend machen dürfen , ins:

holten Willensmeinung Sr. Majeſtät die Directiven an die Armeen. Die Armee- Commandos ſandten Befehle , Dispoſitionen oder In

beſondere wenn ſie dann und wann damit durchdringen. Ferner ſtructionen an die Armee-Corps. Die commandirenden Generale kann ein Unterführer leicht in die Meinung verſekt werden , daß

bekamen ihre Vorgeſetzten und dieſe Se. Majeſtät den König wochen ,

man doch noch ſeiner Idee Folge geben werde. Er führt deshalb

lang gar nicht zu ſehen. Sie erfuhren, wenn es nicht für ihr ſpe

bag ſchließlich Befohlene nicht mit vollem Entgegenkommen aus und cielles Verhalten nöthig war, gar nicht einmal die Beweggründe 1

richtet ſich länger, als es nüßlich iſt, darauf ein, daß er ſchließlich zu den Entſchlüſſen der höheren Commandoſtellen , und ſo kamen noch nach ſeinem Plane werde operiren können. Dadurch entſtehen verhängnißvolle Unſicherheiten und Halbheiten. Wir werden die

ſie gar nicht in die Lage , ihre Zeit mit Vorſchlägen zu den Ger ſammt-Operationen zu vergeuden, und konnten ſich vollauf den näher

Kataſtrophe von Saalfeld als die Folge ſo entſtandener Unſicher- | liegenden Pflichten ihres eigenen Commando- Bereichs widmen. “ heiten kennen lernen .

„,Die Ueberlegenheit an Kräften, die den Feldherrn befähigt,

Das Beſte iſt der Feind des Guten. Das iſt ein altes zur Offenſive zu ſchreiten, beſteht ja nicht einzig und allein in der Sprüchwort, welches ſich nirgends mehr bewährt als in der Stra- todten Zahl zuſammengeführter Streiter. Wie hätte ſonſt Cortez

tegie. Wer Kriegsrath abhält, iſt halb geſchlagen. Es iſt beſſer, mit einer Handvoll Spanier Hunderttauſende von Merikaniſchen

einen minder guten Entſchluß zu faſſen und conſequent durchzuführen, Kriegern bewältigen können ? Wie hätte ſonſt der Prinz Friedrich als ſeine herbeizuführen Untergebenen zu fragen und dadurch Zeitverluſt und Un- Karl mit einem Heere von 80000 Streitern wagen dürfen, gegen ſicherheit . die etwa 200 000 Mann Chanzy's angriffsweiſe vorzugehen ? Die

18

Bemeſſung der Streitkräfte iſt eine Combination von Zahl und Die Runſt der Strategie hat noch mit einem andern Element Kriegstüchtigkeit, zu der nur ein gewiegter Führer befähigt iſt. Die zu kämpfen , welches keiner andern Kunſt hinderlich in den Weg Befähigung dazu muß die Natur ihm gegeben, und er muß ſie durch Fleiß und Arbeit gebildet und geſchult haben. Die Strategie iſt

tritt. „Hier begegnet unſerem Willen der unabhängige Wille des Gegners “ (Generalſtabswerk, S. 97 ). Es genügt nicht, die Zahl eben eine Kunſt. Wie zu jeder Kunſt die Naturanlage durch ei- der feindlichen Streiter zu kennen. Die feindliche Macht beſteht fernen Fleiß in Studium und Uebung geläutert und vervollkommnet ebenſo wie die unſrige aus einer Combination von Zahl und Kriegs werden muß , ſo kann auch der Stratege nur Nichtiges leiſten, wenn tüchtigkeit, Beides iſt uns nur annähernd bekannt. Noch mehr entzieht ſich unſerer Beurtheilung die Schnelligkeit, in welcher die er die Kriegskunſt zu ſeinem Lebensberufe macht. Jede Kunſt bedarf zur Ausübung eines guten Inſtruments. feindlichen Streitkräfte ihren Aufmarſch bewerkſtelligen können. Rann der Geiger mit einer ſchlechten Geige, der Pianiſt auf einem | Jeder Staat hält ſeinen Mobilmachungsplan , ſeinen Eiſenbahn ſchlechten Flügel gut ſpielen , der Maler mit ſchlechten Farben und Transport-Entwurf zum ſtrategiſchen Aufmarſche geheim . Nur Un ſchlechtem Pinſel gut malen ? Er braucht gute Inſtrumente und vollkommenes kommt darüber zu unſerer Kenntniß. Oder willſt muß ſie zu beurtheilen verſtehen. Der Stratege muß alſo beur, Du etwa die Leiſtungsfähigkeit einer einzigen unſerer größeren Eiſen theilen können, ob das Heer kriegstüchtig iſt, ſowohl in der elemen- bahnlinien zu kennen behaupten ? Der Stratege muß aber, wie wir taren wie in der angewandten taktiſchen Ausbildung, wie in der geſehen haben, ſeinen Entſchluß zum Aufmarſche faſſen. Er muß 1

pi:

Schulung des Soldaten, der Offiziere, wie der Unterführer, ehe er ſich ſein Ziel ſtecken und unverrückt daran feſthalten können . Er ſoll keinen Fehler in der urſprünglichen Anſammlung der Streit ſich entſcheidet, ob er zum Kampfe ſtark genug iſt. Es gehört alſo nicht nur die Rechnungsarbeit der Aufſtellung träfte begehen. „ Denn ſolche Fehler laſſen ſich oft im Laufe ganzer des Mobilmachungs-Planes mit allen ſeinen Eiſenbahn- und Land- | Feldzüge nicht wieder gut machen . “ Darin beſteht die größte

Transporten und der Kalkul des ſtrategiſchen Aufmarſches dazu,

Schwierigkeit, welche der ſtrategiſche Aufmarſch zu überwinden hat.

um das Inſtrument bereit zu ſtellen . Es iſt auch nöthig,, daß das

Wenn ich das Alles erwäge , dann kommt mir der Gedanke,

Inſtrument gut gebaut ſei. Das heißt , es gehört dazu auch die daß ich ganz nutzlos die Regeln für den ſtrategiſchen Aufmarſch Art, wie das Volk in Waffen zu einem Heere zuſammengeſchweißt wird, die Organiſation der Armee, die Bienenarbeit der Friedensſchulung des ganzen Heeres, die Ausbildung von Mann und Roß,

aufgeſtellt habe. Denn weder Du, noch ich werden im Stande ſein , einen ſolchen Aufmarſch , ſei es nur zur Uebung für einen ideellen Kriegsfall, auszuarbeiten. Nur diejenigen ſind dazu in der Lage,

Offizier und General, in den Erercierhäuſern und Reitbahnen , auf die im Beſitze aller Vorarbeiten ſind und Einſicht nicht nur in die den Schieß- und Exercierpläßen 1, im Manöver - Terrain wie am

Schulung und Organiſation der Heere, ſondern auch aller Mobil

grünen Tiſche des Generalſtabs , Kriegsminiſteriums und der Ad

machungs- und Eiſenbahn - Transport-Pläne nehmen können , alſo der Groſze Generalſtab und das Kriegsminiſterium .

jutantur. Deshalb ſprach nach den Siegen von 1870/71 unſer erhabener Monarch ſeinen Dank auch den bereits vorher aus dem Heere als

Aber gerade dieſe für den Einzelnen niederdrückende Erkennt niß läßt mich wenigſtens einen Nußen erkennen , den ich aus der

invalide ausgeſchiedenen Offizieren aus, die durch ihren Fleiſ mit

Betrachtung ziehen kann.

1

Wenn ein Krieg ausbricht, dann nimmt faſt ein Jeder , der

dazu beigetragen hatten, das Heer zu ſchulen.

Áber ebenſowenig , wie man dem Inſtrumentenmacher den Nuhm des Tonkünſtlers zuſprechen kann , ebenſowenig kann man dem ſiegreichen Strategen den Nuhm ſchmälern , weil jahrelange Arbeiten Anderer ſeine Erfolge vorbereitet hatten . 1

nur einmal in ſeinem Leben eine Landkarte geſehen hat , Pläne und

Karten vor und macht ſich ſeinen Plan, wie er den Feind ſchlagen, wo er das Heer verſammeln würde. Dieſer Plan iſt in ſeinen

Augen die einzige Rettung des Vaterlandes. Wir leſen in Höpf

nodh jugendlichen Eindruc. Der energiíd getragene Wohlwollen den Artilleriſtiſdje Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen lebhaft geiſtreiden britenden Augen, und dabei Ropf mit zçi , den

Frankreid 1870/71 . Von W. M. ( Fortſepung .)

genden Geſichtszügen ließ auf niớt gewöhnliche geiſtige Begabung und einen klaren , feſten Willen ſchließen. Dabei lag in Haltung, Bewegung uud Sprache eine ruhige Vornchbeit. Im Laufe des Feldzug hatte ich Gelegenheit , die vorgefaßte gute Meinung immer

Sonntag den 24. Juli früh Morgens ſtanden die Mannſd ;aften | mehr beſtärkt zu ſehen. General v. S. hat ſich in den Herzen aller und Pferde der Batterie zu einer erſten Beſichtigung durdy mich be- Offiziere der Diviſion ein unverlöſchliches Andenken gegründet, ſowohl reit, feld- krieg8mäßig ausgerüſtet, die Zugpferde jedoch ohne Geſchirre. durch ſeine kriegeriſchen Eigenſchaften , als auch durch ſeine humane Die Prüfung der Ausrüſtung und das Abſtellen der vorgefundenen

Fürſorge für alle ſeine Untergebenen.

Mängel nahm die Zeit bis Mittag vollauf in Anſpruch. Nachmittage

3d will hier gleich die anderen für die Batterie wiittigſten

wurde die beſpannte Batterie beſichtigt und ſdließlich die Geſpanne

Perſönlichkeiten in kurzen Zügen bekannt geben ; ſie werden alle mehr oder weniger im Verlaufe dieſer Erinnerungen wieder erſcheinen , und

im Zuge geprüft. Hierbei erwieſen fidy nur wenige Umſtellungen als nöthig . Die Pferde waren durchweg gut, angemeſſen vertheilt , die Au &rüſtung ſehr forgfältig geſchehen. Auf eine Unterſuchung der

ihr Auftreten wird das Bild vervollſtändigen . Mein nächſter Vor: geſekter, der Abtheilungs-Commandeur Major Re., war audy erſt ſeit

richtigen Verpackung der Munition und ſonſtigen Vorrathsachen in

kurzer Zeit bei uns eingetroffen ; er erſeşte den jo plößlich verſtorbenen Major Þ . Sein Name war in der Waffe nicht unbekannt. Jin

1

Proßen und Wagen mußte ich verzichten , denn bereits waren an dieſem Tage die Quartiermacher für die Abtheilung nads Landau abgegangen ; die Batterie ſollte am 26. früh zur Einſchiffung dorthin

1

Feldzuge gegen Dänemark 1864 und ſpäter gegen Deſterreich 1866

auf dem Bahnhofe ſtehen. Für den nod freien Montag blieben noch Geſchäfte genug zu

war er in Verbindung mit hervorragenden Waffenthaten genannt worden, ſeine Bruſt aud daber mit einer großen Menge von Medaillen und Drden geſchmüct. Ich konnte mithin zu ihm als einem kriegs

beſorgen, die alle Zeit in Anſpruch nahmen.

erfahrenen Offizier Vertrauen haben.

Eine ſchwere Verwundung in

An dieſem Tage traf der für die Abtheilung beſtimmte Stabe:

der Solacht bei Wörth ließ ihn aber für die weitere Dauer des

arzt Dr. St. ein, welcher der Batterie attadeirt wurde. Mittag8 bei Parole machte ſich der zum Commandeur der Diviſion ernannte Gene:

Krieges den Ereigniſſen fern bleiben. Premier - lieutenant M. , der älteſte der mir bei der Batterie

ral v. S. den Offizieren bekannt, welche er zu dieſem Zwede verſama melt batte. Da die Abtheilung , zu welcher meine Batterie gehörte, die Artillerie ſeiner Diviſion bildete, er mithin von jeßt an nach dem

unterſtellten Dffiziere, hatte ebenſowenig wie ich bereits Kriegserfahrung,

.

war aber ein wiſſenſchaftlich und praktiſch ſehr gut gebildeter Offizier mit flarem, ruhigem und feſtem Charakter. Da er ſchon früher bei

Abtheilungs-Commandeur mein nächſter Vorgeſeßter war, ſo war ich

der Batterie geſtanden hatte, ſo lannte er das Unteroffizier-Corps, die

fowie meine Kameraden auf ſeine Perſönlichkeit beſonders geſpannt; der erſte Eindruď iſt ja ſtets ſo wichtig. Hier war er ein durchaus günſtiger. Nicht über Mittelgröße, kräftig , machte der General mit lebhafter elaſtiſcher Bewegung , kräftiger , klarer Sprache , einen faſt

Mannſchaften und Pferde, welche den Stamm für die mobile Batterie gegeben hatten , was ihm die Geſchäfte der Mobilmachung, die er in meiner Abweſenheit leitete, ſehr erleichtert hatte. .

Von den beiden Second Lieutenants war der ältere , Lieutenan +

1

19

ner's Geſchichte des Krieges von 1806 , wie da ſogar ein Oberſt | lage führen mußten. Deshalb wage ich auch nicht, die Kritiť weiter des Generalſtabs ein Promemoria unſinnigen Inhalts an den zu treiben, als es nöthig iſt, um aus den Fehlern nüßliche Lehren König eingereicht hat. Wie viele andere folche Pläne mögen da: zu ſchöpfen. Denn wir haben geſehen, daß die größten Meiſter in

mals die oberſte Heeresleitung belagert haben ! Ich möchte es nach der Strategie noch über manche wichtige Momente im Unklaren Gewinnung der eben erwähnten Einſicht von der Unzulänglichkeit der Renntniß, die der Einzelne von den Vorbedingungen nur haben kann, geradezu für ein Verbrechen erklären , ſich in ſolchen Augen blicken unberufen an die oberſte Heeresleitung heranzudrängen und deren Zeit mit unreifen Vorſchlägen in Anſpruch zu nehmen , wo

doch jede Minute dieſer Behörden gerade in ſolcher Zeit der Kriſis jo koſtbar iſt.

waren , die den Aufmarſch beeinfluſſen ſollen. Hat ſich doch der erſte Napoleon 1806 bis kurz vor den Schlachten vom 14. October im Unklaren darüber befunden , wo er den Feind zu ſuchen habe. Die meiſterhafteſte ſtrategiſche Leitung , ich meine die Deutſche von 1870 , hatte dem Gegner eine größere Schnelligkeit der Action zu getraut, als deren er fähig war. Sie hat ihn überſchäßt, und des .

Aber auch der , welcher ſeine Ideen für ſich behält , thut

halb iſt ſie ſicherer und langſamer vorgegangen , als vielleicht un bedingt nöthig geweſen wäre, wenn ſie die Verfaſſung des Fran

Unrecht daran , ſie auszubrüten . Ee kommt unbewußt dazu , an

zöſiſchen Heeres 2. ganz genau gekannt hätte. Auch die Franzöſiſche

1

den Anordnungen der höheren Behörden zu tadeln und zu mäkeln, Heeresleitung war im Unklaren über den Gegner. Sie hat ihn wenn ſie mit ſeiner nun feſtgewurzelten Meinung nicht überein

unterſchäßt und wurde deshalb zu ihrem Schaden überraſcht." ( Schluß folgt.)

ſtimmen , und erſchüttert das eigene Vertrauen zu ſeinen Oberen grundlos. Ohne dieſes Vertrauen iſt aber eine volle erſprießliche Thätigkeit im eigenen Bereiche nicht denkbar. So folgere ich aus

der Zuſammenſtellung der auf den ſtrategiſchen Aufmarſch ein wirkenden Elemente die Regel für jeden Einzelnen , ſich in ſo fri

Die kaliberfrage in Frankreich.

tiſchen wichtigen Zeiten lediglich der ernſteſten Thätigkeit in ſeinem Bereiche hinzugeben und alle Anſtrengungen, auch des Geiſtes, da

(Wie verſchiedene Blätter berichtet haben, ſoll die Gewehr- Fabrit zu Tule mit der Lieferung von 10 000 Gewehren des neuen Syſtems Lebel beauftragt worden ſein, welches 8 Millimeter Kaliber beſiken und dem mit Stahl- oder Meſſingmantel verſehenen Geſchoß eine Anfangs-Geſchwindigkeit von 530 (?) Meter ertheilen ſoll. Weiter wird gemeldet, daß das zur Ans

rauf zu beſchränken. Was die Grenzen dieſes Bereiches überſchreitet, das mag er denen überlaſſen , die wiederum dazu berufen ſind.

„ England erwartet, daß jeder Mann ſeine Schuldigkeit thun wird, iſt ein ſchönes Sprüchwort der uns ſtammverwandten Nation. -

wendung kommende Pulver den Artillerie-Oberſt Bruyère zum Erfinder habe. Die Entſcheidung über eine Neubewaffnung

Aus dem ſo eben Geſagten kannſt Du entnehmen, was ich für ein

hängt hiernach von neuen Vergleichsverſuchen in Chalons und Valbonne ab:

Urtheil über das Geſchrei aufgeregter Volksmaſſen fällen muß,

Wir geben nun nachſtehend die Ueberſegung eines wenig bekannt ge wordenen Aufſages der „ France militaire “ vom 5. Auguſt 1884 , welcher

der Franzöſiſchen Infanterie

beſpricht. durch die man wohl an anderen Orten die ſtrategiſchen Entſchlüſſe die erſten Verſuche in Frankreich mit dem kleinen Kaliber Anm

der oberſten Heeresleitung zu beeinfluſſen verſucht und auch zum Theil wirklich und unheilvoll beeinflußt hat.

. 8. Red.)

[A.) Am 7. Mai 1884 ertheilte der Franzöſiſche Kriegsminiſter

Ferner ſtimmt uns die Betrachtung der auf den ſtrategiſchen der Commiſſion der Normal-Schießſchule den Auftrag , eine Reihe Ausmarſch influirenden Elemente und ihrer Theilweiſen Unſicherheit

und Unbeſtimmbarkeit zur Milde in der Kritik über geſchichtliche Ereigniſſe und über diejenigen unglücklichen Feldherren, welche Fehler

von Verſuchen mit Gewehren von 9 Millimeter Seelen -Durchmeſſer, die in Chatellerault hergeſtellt waren , zu unternehmen. Zu den ſelben waren 5000 Patronen beſtimmt worden . Dieſes Gewehr

in der erſten Verſammlung der Heere begingen , die ſich im Laufe verfeuerte mit 5 Gramm Ladung ein Geſchoß von 20 Gramm , des Feldzugs nicht wieder gut machen ließen und daher zur NiederH.,

,

Difizier,

das Gewicht der Patrone betrug 39 Gramm.

, Lieu

Bildung

allgemeine Achtung zu erwerben

tenant101 , weniger erfabren,aber ein trefiber,sumürbiger Penfis. Später zeigte erſichaua aletüdtiger Stehlt. Auseinem altenen Im Unteroffizier:Corpå befanten fid aus der Neſerve eingezogen geſehenen Familie der Provinzial-Hauptſtadt ſtammend, dort angeſeſſen' nur ein Geſchütjührer und ein anderer, der die erſte Reſerve führte.

Stadtverordneter , in ſeinen politiſchen Anſichten weit linte ſtehend und,

Beide zeigten ſich ſehr brauchbar, der reptere ſpäter beſonders durch

wie er ſpäter ſelbſt einmal verrieth, fid) mit ehrgeizigen Träumen auf ein Abgcordneten :Mandat tragend , mußte ihm ſeine jeßige Stellung

ſeine Renntniß der Franzöfijden Sprache als Quartiermacher. Die alten Unteroffiziere der Batterie zeigten ein ſehr verſdie: denes Gepräge . Hervorragend durch ihre vorzüglichen Eigenſchaften

unter Offizieren eigentlid, eine unbehagliche ſein . Aber nichts davon verrieth fic in ſeinem Weſen, das eine ungemeine Accommodations

für ihre Stellungen geeignet waren der Futtermeiſter Sergeant R. Fähigkeit beſaß. Dabei hatte er freilid in ährlicher Stellung im

und der Capitain d'armes, Sergeant Sd. Sergeant K., thatkräftig, Feldzuge gegen Oeſterreich Gelegenheit genug gefunden , dieſelbe aus: energiſd, umſichtig,den Dienſt von Grund aus kennend, guter Reiter

zubilden. So bewegte er ſid jeħt unter uns völlig unbefangen , cin

und Pferdekenner , leiſtete in allem , was Pferde und Fabrer , über:

taktvoller, liebenswürdiger Geſellſdafter, ftet fid gleicobleibend und

haupt den Stalldienſt betraf, die vorzüglid ſten Dienſte; ich konnte ſelbſt bei ſpäteren politiſchen Debatten ſich nie erbibend. midy unbedingt auf ihn verlaſſen . Ebenſo verläßlich, nur eiwas ſchwer: 1

fälliger im Erfaſſen und Ausführen war der Zweitgenannte.

Nur Lieutenant H. mochte ihn nie leiden. Beider Weſen war aud freilid grundverſchieden ; dazu fam bes Lieutenants unüberwind :

Weniger Vertrauen flößte mir der Feldwebel M. ein . Erwar ſeinen lidhe Abneigung gegen den „ Juden “, die ihm ſpäter oft Gelegenheit Gefdäften entſdieben gemadſen, doch vermißte ich an ihm das gerade, offene, dabei ſtets bejdseidene militäriſdhe Auftreten, weldjeo id ſo ſehr

liebe; dabei eridien er bequem und nicht ganz durdſidtigen Charakters. Id hatte ſpäter aud in der That über ihn zu tragen. Ein dritter

zu boshaften Ausfällen gab. Hiermit meine Perſonen dilderung idylicgend, muß ich noch mit einigen Worten meiner Pferde gebenten , von denen ja oft Wohl und

Sergeantwar durchaus unzuverläſſig und nur beifteterBeauffidh: und WeheAusdauer deſſen abhängt, der in tritijden Momenten aufihre Fähigteiten angewieſen iſt. tigung bedingt braudbar . Die Geſdütführer waren alle bis auf 2 gute verläßliche Sol:

Daten, die ihreStellung vorzüglichausfülten. Vonden beiden weniger bertrauenewürdi gen litt der eine nur an einem gewiſſen Leichtſinn , der andere aber war träge und unzuverläſſig .

3d hatte deren drei , von denen das eine aber meinem Burſden

zum Gebrauch überwieſen war. Von den anderen

per:

beiden mir ſönlich dienenden war das erſte ein hellbrauner Wallach von kräftiger, mittelgroßer Figur.

Ein flciner Kopf. (din proportionirter, gut an

Der der Batterie attadzirte Stabsarzt Dr. St. verdient eine geſeßter Hals, breite, tiefe Bruſt, breiter, ſtarter, dabei furzer, gerader beſondere Erwähnung , da er fortan mit den Offizieren in vertrau- Rüden , feſte, breite und biegſame Hinterhand, machten ihn zum Er: teſter Gemeinſaft vertebren ſollte und durd ſeinen Beruf eine ſehr tragen aller Strapazen, zu jeden Gebraude vorzüglich geeignet. Im

widtige Perſönlidkeit war. " Von mittelgroßer, faſt zarter Figur, beſten Alter

blaffen, aber geiſtig belebten Geſichtsmiteinem jdwachen Ausdruc jemitiſcher Abſtammung, nod jung, wußte erſich balddurdytaktvolles Benehmen, liebenswürdiges Entgegenkommen ,durch ſeine wiſſenſdaft: }

- 8 Jahre - gut durdigeritten , fromm , flug, rubig, war er ein vorzüglides Pferd für mich. 3m ärgſten Toben der Schlacht ſtand er mit den Zügeln auf dem Halſe ſo rubig wie im Stalle. Dabei war er trotz aller Strapazen und oft ungenügenden

20

Am 20. Juni waren die Verſuche beendigt. Die Schießſchule hatte dabei feſtgeſtellt, daß dieſe Waffe eine größere Geſtrecktheit der Flugbahn als das M /74 beſiße. Die Verſuche mit dem Gewehr von 9 Millimeter Seelen -Durchmeſſer waren in zwei Abtheilungen

2) Die Präciſion iſt gleich jener des Gewehrs M/74 bei Ge brauch der Patrone M/79.83. 3) Auf 50 Meter drang das 8 Millimeter -Geſchoß 11 Centi meter in den Buchentloß ein, das Geſchoß des Syſtems Gras

geſchieden worden. In derſelben Zeit , in welcher man die zweite

nur 10 Centimeter.

Hälfte der Verſuche begann, fanden vergleichende Schießproben mit einem neuen Gewehr von 8 Millimeter Seelen : Durchmeſſer ſtatt, welches in der Fabrik zu St. Etienne hergeſtellt worden war. Daſſelbe beſaß 8 Züge von 0,1 Millimeter Tiefe mit einer Windung

wand durchgeſchlagen. Die Commiſſion glaubte , daß man das Gewicht der Waffe

.

Auf 2000 Meter wurde die Tannen

um etwa 100 Gramm vermindern und dasjenige der Patrone auf

Wände.

30 Gramm bringen könne. Das Schlußurtheil der Commiſſion lautete dahin , daß die Verſuche mit der 9 Millimeter -Waffe,, da ſie kein Intereſſe mehr darböten, aufzugeben , dagegen diejenigen mit dem Gewehr von 8

( Das Gewicht des Gewehrs betrug 4,22 Kilo (ohne Wiſch: ſtock ), die Patrone hatte ein Gewicht von 33 Gramm, die Ladung ein ſolches von 5 Gramm. Das 14,5 Gramm ſchwere Geſchoß beſtand aus Hartblei mit einem 5procentigen Antimon -Zuſage.

wären , da die lektere Waffe die größten Chancen der Zukunft darböte. Ueber die Anweſenheit des Oberſten Gras in Amerika im

auf 25 Centimeter und faſt achteckigem Querſchnitt. Das Uebrige der Waffe war ähnlich dem M /74 , nur zeigte der Lauf ſtärkere

Millimeter Seelen - Durchmeſſer in größerein Umfange fortzuſeßen

Die Schießverſuche fanden auf Entfernungen von 200—1000

Spätherbſt des Jahres 1886 berichtet kürzlich das New - Yorker

Meter ſtatt, um die Präciſion der Waffe feſtzuſtellen , ſodann auf 50, 350, 650, 950, 1250, 1550 und 1850 Meter zur Feſtſtellung der Geſtrecktheit der Bahn. Endlich ſchoß man auf 50 und 2000 Meter zur Prüfung der Durchſchlagskraft gegen einen Block aus Buchenholz, ſowie gegen ein Tannenbrett von 38 Millimeter Stärke.

„ Army and navy journal“ Folgendes : Der Oberſt Gras und faſt alle Mitglieder der Franzöſiſchen Commiſſion , welche ſeit mehreren Wochen die Herſtellung des Kriegs

folgende :

Commiſſion Maſchinen für die Gewehrfabrikation beſtellt hat, und

11

Materials in den Vereinigten Staaten ſtudirten , haben ſich am 27. November wieder nach Frankreich eingeſchifft. Ein Mitglied der Die Ergebniſſe waren nach dem Berichte der Schießſchule Commiſſion iſt in Amerika zurücgeblieben. Es iſt ſicher, daß die

1) Von 0-1000 Meter iſt die Flugbahn des 8 Millimeter- zwar bei folgenden Häuſern : Pratt u. Whitney u. Co. zu Hartford, Gewehrs namentlich auf den Entfernungen bis 600 Meter

Jonas u. Lampſon zu Windſor , It. Brown u. Sharps zu Pro

ſo geſtreckt wie möglich. Sie iſt viel geſtreckter als jede Bahn vidence. “ Aus der Thatſache, daß die Commiſſion ihre Prüfungen des Gewehrs M/74 , ebenſo wie jene des 9 Millimeter-Gewehrs und ſelbſt des Schweizer Rubin -Syſtems von 8 Millimeter Seelen-Durchmeſſer.

Die Flughöhen beim Schießen auf 600 Meter ſind : für das M/74

nach der

Franzöſiſchen 9 Millim .

Meter. Schießvorſchrift. auf 200 Meter 300 M

400

1

Kaliber

Meter.

Meter.

2,15 2,58 2,45

4,25

4,7

3,1 3,69

3,98

4,41

3,45

3,57

3,96

Kaliber

8 Millim .

Futterø ſtets in beſter Verfaſſung. 3ch habe ihn audy faſt ausſchließ-

auf die Waffenfabrikation und Maſchinen beſchränkt hat, und daß die Lieferungen unter mehrere Unternehmer vertheilt ſind, wird ge ſchloſſen , daß das Franzöſiſche Gouvernement den Oberſten Gras nur deshalb nach Amerika geſchickt hat, um Maſchinen zur Waffen fabrikation anzukaufen und um auf die Lieferung derſelben eine Preſſung auszuüben.

Den Revolver hatte meine Frau angefauft, ſie fand nur noch

Das zweite Pferd, eine ſchwarzbraune Stute , größer, ſdylanter

dieſen einen vorräthig : Syſtem Lefau deur . Er iſt nie freiwillig abgeſchoſſen worden, dagegen hat er ſich einmal unfreiwillig entladen ,

gebaut , mit etwas ſteiler Hinterhand, dabei nervöfen Temparamente und leicht ſdheuend , erforderte ſtets große Aufmerkſamkeit des Reiters,

Rameraden haben mit dieſem Syſtem Glimmere Erfahrungen gemadt :

licy geritten .

ſorgfältige Führung, deswegen war ſie im Gefedyt nidht zu gebrauchen; ich benußte ſie nur auf Märſden , Spazierritten und zu Recognos : cirungen , da fie im Uebrigen ſehr gute Gänge hatte. Beide Pferde waren faſt nie krant, blieben unberlegt und kamen

glüdlich in die Garniſon zurüc. Wenn ich noch von meiner perſönlichen Ausrüſtung (preche, ſo

geſbieht dies, um zu zeigen, daß auch hier eine ſorgfältige Erwägung am Praße iſt.

ohne daß mich der Schuß glücklicher Weiſe verlegt hätte. Andere Selbſtverleßungen, ja einzelne Tödtungen, ſind oft vorgekommen. Es zeigte fid; alſo , daß man mit der Wahl dieſer Waffe, die freilich nicht zu entbehren iſt, aud) ſehr vorſichtig ſein muß.

Am Abend des 25. Juli war der vorſchriftsmäßige Kriegskoffer gepackt, am nächſten Morgen um 4 Uhr ein kurzer, herzlicher Abſchied, vielleicht auf Nimmerwiederſehen , von Weib und sind genommen, und fort ging es, dem ungewiſſen Kriegøglück entgegen . Schweigend durc

hetzogen Mann und Roß die nod ſtillen Straßen nach dem Parkplaße ,

A18 Waffen führte ich Säbel und Revolver. Erſteren hatte ich noch als ganz junger Offizier von einem Kameraden, der bei der Formirung der See -Artillerie zu dieſer Truppe verſeßt worden war,

idyweigend marſchirte die Batterie nach dem Bahnhofe; der Ernſt des Augenblicke hielt ſelbſt das leichtlebigſte Gemüth befangen. Am Bahnhofe angekommen, verſchwand der Drud aber bei uns

geſchenkt erhalten. Es war ein ſchwerer Säbel , gute Eiſenhauer

raſch, die Geſchäfte der Einſchiffung, welche die größte Aufmerkſamkeit

Klinge in einem vergoldeten , reicy ciſilirten Griff mit vergoldetem | erforderten und mit Schnelligkett ausgeführt werden mußten , nahmen Meſſingtorbe, welchen beſagter Kamerad ſich, als er Offizier geworden mit ihren Vorbereitungen ſogleidy alle Gedanken in Anſpruch. war, in Vorausſicht künftiger Kämpfe als Súlachtſdwert hatte an: Die 1. leichte Batterie , welche von den Batterien der Abthei fertigen laſſen . Aus einem Gefühle der Pietät gegen den Geber wollte ich

lung zuerſt abfahren ſollte, hatte ihre Einſchiffung noch nicht beendet und ſich etwas verzögert. Ich konnte daber die vorbereitenden Maß:

dieſen Säbel nun dod ſeine erſte Beſtimmung erfüllen laſſen. Aber | regeln mit Muße treffen , ſo daß es mir nachher , trozdem nur eine id Habe es oft bereut. Nie iſt er zum Kampfe gezogen worden , dafür Rampe zur Dispoſition ſtand, gelang, noch vor der beſtimmten Zeit

war er gezogen ſchwer zu Pferde und zu Fuß, ſo daß ich das Säbel- | fertig zu ſein. Die Pferde waren nicht abgeſattelt und abgeſdirrt, toppel mit Hülferiemen verſtärken mußte. Dabei ſchien er mir ſtets ein etwas renommirendes Ausſehen zu geben. Ihn abzulegen und

fondern nur abgezäumt und die Gurte gelüftet. Um 8 Uhr ſeşte ſich der Zug unter dem „Hurrah " der Mann

gegen einen leichteren einzutauſchen, widerſtrebte mir aber ebenfalls.

Phaften und dem Gefang der „ Wacht am Rhein" in Bewegung, um

So hat er mich durch den ganzen Krieg begleitet und hängt jeßt, un-

uns unſerem fernen Ziele , einer unbekannten Zukunft, aber ſicher

duldig an vergoſſenem Blute, an einer Wand meiner Wohnung. Ein leichter Säbel mit guter Klinge und Stahlkorb iſt für

großen Ereigniſſen entgegenzuführen. ( Fortſeßung folgt ſpäter).

einen Artilleriſten ſider die geeignetſte Waffe.

-

21

l'eit widerfahren läßt, und ferner weil ich beffen überzeugt bin , daß dieſe Zeitſchrift nur für die Wahrheit tämpft.

Verſchiedenes.

Euer Hochwohlgeboren

I.

ergebenſter

Die Befeſtigung von Kopenhagen.

von Turen ,

Von dem Königlich Däniſchen Oberſt - Lieutenant im Kriege miniſterium , Herrn v. Turen , erhalten wir das nachſtehende Schreiben,

Däniſcher Oberft-Lieutenant, angeſtellt im Rgl. Däniſchen Kriegøminiſterium .

.

deſſen Wortlaut , da er ſich auf mehrere von der Ang. Milit.- 3tg.

in den leßten Wochen gebrachte Mittheilungen über die Befeſtigungs frage von Kopenhagen bezieht, wir glauben hier wiedergeben zu ſollen,

II.

Das Futtermittel „ Reſtorine“ .

ohne zunächſt etwas dazu zu bemerken . D. Reb.

Röniglich Däniſches Kriegøminiſterium . Kopenhagen, 10. 3a Ja :

Euer Hodwohlgeboren! Die von Ihnen redigirte , hoch ange:

Von dem Königlichen General : Major und Commanbeur ber 30. Cavalerie:Vrigabe zu Meß, Herrn v. Roſenberg , erhalten wir ſo eben ebe nachſtehende Empfehlung eines neuen Futtermittele für ſchlecht

ſehene Zeitſchrift „ Allgemeine Militär-Zeitung “ hat in verſchiedenen

freſſende Pferde , der wir mit beſtem Dank für die Einſendung eine

nuar 1887.

Correſpondenz-Artikeln Nachridhten über die Däniſche Befeſtigungefrage weitere Verbreitung geben möchten. D. Ned. gebradt. Bum leßten Male iſt dies in der Nummer 99 vom 12. Des

Durch Herrn Major Freiherrn v. Biſſing wurde mir das

cember b. I. in einem Artikel, der die innere Politit des Däniſchen Futtermittel „ Reſtorine“ für ſchlecht freſſende Pferde empfohlen. Ich Miniſteriums Eſtrup auf wenig ſchmeichelnde und wenig gerechte Weiſe dharakteriſirt, der Fall geweſen. Es wird hier u. A. geſchrieben,

wandte daſſelbe mehrfach, beſonders bei einem mäßigen Freſſer, der aufſeßte , an , und hat ſich das Futtermittel nach jeder Richtung hin

daß der Däniſche Kriegøminiſter in einer Wähler- Berſammlung erklärt

bewährt ; ich kann daher daſſelbe ſehr empfehlen. Es hat außerdem den Vorzug der Billigkeit , da man mit 7 Mart für ein Pferd auf

haben ſoll, daß die Regierung feſt entſ ( loſſen ſei , mit oder wider

.

1

Willen des Reichstage die Befeſtigung der Hauptſtadt zur Durch führung zu bringen , ferner daß die Regierung nichts dagegen habe,

circa 1 Monat reidt .

wenn das Lanbething der Forderung des Folfethinge , die für die proviſoriſden Gefeße8-Maßnahmen entſpringenden Auøgaben , insbe:

Hoflieferanten Herrn Julius Helm ďe in Hannover.

Zu haben iſt das Futtermittel , jo viel ich weiß , nur bei dem von Roſenberg.

ſondere für das Polizei-Gendarmerie - Corp8 , zu ſtreichen , zuſtimmie,

dagegen müſſe der Befeſtigung Kopenhagene unter allen Umſtänden durchgeführt werden auch ohne Zuſtimmung der Oppoſition. Dieſe Mittheilungen entbehren jeglicher Begründung . Die Regierung hat nie die Erklärung gegeben , ſie habe nid)t8

N a d r i ch te n.

dagegen, daß die für die proviſoriſchen Geſetzes-Maßnahmen entſpringen

* Straßburg , 10. Januar. ( Bevorſtehende Verſtärkung Strengere Maß? der Garniſoiten in den Reichslanden . Heerespflichtige

den Ausgaben geſtridhen werden , wenn nur die Befeſtigung Kopen bagens durchgeführt wird , und der Däniſche Kriegøminiſter , weit davon entfernt, im Landsthing zu erklären , daß die Befeſtigung mit oder wider Willen des Reichtages ausgeführt werden ſoll , hat im

Elſaß-Lothringen.

regeln gegen Französiſche

.] Daß durch die

Gegentheil geäußert, er vermöge fik nicht leicht zu denken , daß man

zum bevorſtehenden Frühjahr neu aufzuſtellenden Truppenkörper die Garniſonen in den Reichslanden mit in erſter Linie eine Verſtärkung erfahren ſollen , iſt als allgemein bekannt anzunehmen und liegt in der Sache ſelbſt völlig begründet. Ueber die Einzelnheiten dieſer

durd führen wolle, während es dagegen etwas Anderes ſei , daß man

und Metz erhebliche Zunahme erfahren, zumal da die Unterbringung

Garniſone:Veränderungen iſt bis jeßt Folgendes in die Deffentlichkeit Selbſtverſtändlich eine vollſtändige Landbefeſtigung Kopenhagens auf proviſoriſdem Wege gedrungen. von Straßburg werden die Befaßungen

auf proviſoriſchem Wege gewiß weniger umfängliche Veranſtaltungen

der Truppen in beiden großen Feſtungen mit ihren verſchanzten Lagern

würde durchführen können, die zur Vertheidigung der Hauptſtadt ſtets

feine Schwierigkeiten darbietet.

nöthig ſeien.

brücken ſoll ein Regiment erhalten, ebenſo Saarburg , woſelbſt der in

Wenn ferner geſagt wird , daß die Befeſtigung Kopenhagens

Das an der Grenze gelegene Saar:

Angriff ſein genommene Mülhauſen Caſerne bis zumerhalten. April wird ein neues Bataillon vollendet ſoll. Bau der umfangreichen

en nach der Landſeite bis auf den heutigen Tag ſelbſt von einem großen

Colmar , wo bisher 1 Bataillon und 1 Dragoner - Regiment ſtand,

Theil der Lanbothing8 -Majorität aus militäriſden Gründen bean:

wird mit 2 weiteren Bataillonen belegt werden.

ſtanbet wird , dann weiß man hier nichts davon. Die Abſtimmungen

kommen 2 Bataillone, welde vorläufig, biß dieBaracken daſelbſt fertig

der erſten Rammer haben iinnier überwiegende Majorität und öfter8

hergeſtellt ſind , in Forbach oder Saargemünd untergebracht werden. Die Bemühungen der Behörden des lettgenannten Orts , dieſe Ba

Nach Dierzon

I

Einſtimmigkeit in der regierungsfreundliden Majorität für die Bez

taillone dauernd in Saargemünd zu behalten , werden wohl vergeblich

feſtigunge-Vorſqläge der Regierung gezeigt .

ſein . Nadı Hüningen, Neu-Breiſach und Schirmeď tommt je i Bas

Und wenn endlich die Befeſtigung Kopenhagen8 gelegentlich ein

taidon. In Hagenau und in Weißenburg find gleichfale Verſtärkungen der Garniſonen in Ausfidot genommen, ebenſo follen nod St. Arnold

„Trußwerk gegen Deutſdyland“ genannt wird , dürfte es nicht ganz und Markirch mit Truppen belegt werden. Man erzählt , daß die

unnöthig ſein, darauf aufmerkſam zu machen , daß der Däniſche Bes feſtigungeplan ein Plan der Landes - Verteidigung iſt und alſo nur den Zweď Haben kann , Dänemark es möglich zu machen , fidh .

verſchiedenen größeren Orte von Elſaß und Lothringen in der Dar:

bietung von Grund und Boden ſowie der erforderlichen Räumlichkeiten mit einander wetteifern und die Ausſicht auf den durch eine Garniſon zu erwartenden Gewinn alle deutſd) - feindliden Bedenken zurüd

eventuell zu vertheidigen und die Neutralität zu bewahren. Eine ſolche Beſtrebung verdient gewiß die völlige Sympathie Deutſchlande. treten läßt. mitunter maſſenhafte Verweilen Franzöſiſder Heere@ pflich : Deutſchland fann es durchaus nicht wünſden , daß Dänemarť nadı tigen inDasunſeren , namentlich in den Reicheländiſchen triegeriſchen Eventualitäten in die Hände der erſten , der beſten Macht Fabritgegenben, woGrenzbezirken die faſt ausſchließlich Franzöſiſch geſinnten Fabrite: fält, die ſich Ropenhagen8 bemächtigt,, und vielleicht eine Allianz auf: leiter ihre Landsleute den Deutſchen vorziehen, um ihre politiſche Agi:

nöthigt und Seeland und Kopenhagen als Baſis für einen Angriff gegen Deutſchland benugt.

Ich bitte Sie, Herr Hauptmann, die vorſtehenden Bemerkungen

tation ungehindert fortſeßen zu können , hat nicht verfehlen dürfen, die Aufmerkſamkeit der Militär - Behörden neuerdings wieder in An ſpruch zu nehmen. Nach dem Frankreich ſelbſt längſt nicht me pflichtige Deutſche wiederholt und ſyſtematiſch über die Grenze geſchafft

freundſchaftlichft zu empfangen . Ich habe ſie geſchrieben, weil es für bat, war der Zeitpunktfürdie DeutſcheRegierung gekommen, den

ung von der größten Bedeutung iſt, daß eine ſo hochangeſehene Zeit- Aufenthalt von Angehörigen der Franzöſiſden Linie und der Terri

fdrift wie die Aug.Milit.-3tg. unſerenVerhältniſſen völlige Gerechtig- I torial-Armee im Reidelande nur ausnahmsweiſe noch zu geſtatten,

22

Ž. B. wegen bringender Familienbefuche von 8–14 Tagen , bei Todes: fällen ac. Ueber dieſe Erlaubniß entſcheiben die Kreis- und Polizei

zu erhalten hat, ſol in's Wert geſeßt werden.

Directoren ; bereite findet von der S dyweizer bis zur Luremburger Grenze in allen Deutſchen Gemeinden durch die Polizei-Commiſjäre

Sir Henry Gordon , der Bruder des berühmten Generale, hat dem Britiſden Muſeum zwei Andenten an den tapferen Helden

über die Fortſchritte der auswärtigen Marinen fich auf dem Laufenden

eine Aufzeichnung all jener Optanten und ſonſtigen Franzoſen ſtatt, geſchenkt. Das erſtere beſteht in einer von General Gordon ſelbſt welche wegen ihrer Heeregpflicht das Deutſche Gebiet demnädſt zu entworfenen Landkarte über ſeinen Feldzug gegen die Taiping -Nebellen verlaſſen haben. Die Ausdehnung der Maßnahmen auf die übrigen | in China, das zweite in dem Decret des Kaiſers oon China, wonach Deutſchen Rheinbezirte bleibt weiterer Erwägung vorbehalten. *)

Gordon in Anbetracht ſeiner Geſchidlichkeit in der Strategie und

ſeiner Kriegskunſt einen der höchſten Orden und die Summe von 10 000 Tael8 (60 000 Mart) al8 Ehrengeſchenk ausbezahlt erhalten

Großbritannien.

follte. Gordon nahm den Orden an, lehnte aber die Geldſumme ab.

* London , 9. Januar. (Herabſeßung der Stärte der Occupations-Armee in Egypten. Vorſchriften, betr. die Diſtanzritte. – Bau von Sanelllreuzern und Er : .

ridtung von Nachricten : Bürea u 8 . 3 wei Andenten an General Gordon.] Die beabſichtigte verminderung der 2

Italien .

* Nom , 4. Januar. [Ernennung des Kronprinzen

-

Occupations : Armee in Egypten hat ihren Anfang genommen. Am 31. December beſtand die Armee aus 8510 Mann. Das 2. Ba:

z um Second - Lieutenantde 8 1. Infanterie - Regiments .] Der Neujahrs -Empfang im Königlichen Palaſte hat in dieſem Jahre eine beſondere Bedeutung gehabt, da ihm zum erſten Mal in officieller

taillon Durham leichte Infanterie, welches 715 Offiziere und Mann:

Weiſe der jugendliche Kronprinz Italiene, Victor Emanuel , bei : wohnte. Die gymnaſtiſchen Leibes-Uebungen , beſonders Fechten, Reiten

ſhaften zählt , iſt nach Indien abgeſegelt.

und Jagd, die ihm der König anbefohlen, da er bisher recht dwäds:

Im Februar und März

werden weitere Verminderungen ſtattfinden. Folgende Truppenkörper lidh war , haben ihm die Kraft wiedergegeben , die das anhaltende werden Egypten verlaſſen : Brigade B , Batterie F, reitende Artillerie ; Studiren auſgezehrt hatte. Da der Prinz in den leßten Tagen des alten Batterie 6 ,1. Brigade, Schottiſche Diviſion, Batterie 9, 1. Brigade, Jahres vor einer Commiſſion von hohen Perſönlichkeiten, unter denen 1

Nordiriide Diviſion ( in die Heimatb) ; Batterie 1 , 1. Brigade, ſüd

ſich auch der Kriegs- und Marine - Miniſter befanden , ſein Eramen

lide Diviſion (nach Malta). An Artillerie werden 471 Offiziere und Mannſdaften Egypten verlaſſen. An Genie - Truppen werden

glänzend abgelegt hatte, ſo ernannte ihn König Humbert zum Second Lieutenant des 1. Infanterie - Regimente. Dieſem Regimente gehörte vom Jahre 1833-1849 König Victor Emanuel an, als er noch

108 Mann nad England am 24. d. M. eingeſchifft werden. Von der Infanterie wird das 1. Bataillon des Cheſhire : Regiments im

Februar zurückberufen werden. Das 1. Bataillon des Tropſhire: Regiments' wird nach Malta ſegeln , und das erſte Bataillon der Ca:

meron -Hodländer wird ſich nach England im März einſchiffen. Somit beſteht die Verminderung der Occupations - Armee in Egypten , die Durham leichte Infanterie mit eingeldloſſen, au 3035 Mann In: fanterie , 471 Mann Artillerie und 108 Mann Genie Truppen , im Ganzen aus 3614 Difizieren und Mannſdaften. Es verbleiben 5000 Mann und zwar : das 1. Bataillon Füſiliere, dag 1. Bataillon des Yorkſhire-Regimento, das 1. Bataillon des Walliſden Regimento und das 2. Bataillon des Eſſer - Regiments , von der Artillerie und den Genie Truppen abgeſehen . Auf Weiſung des Oberbefehlshaber8 hat Lord Wolſeley In ſtructionen zur Uebung von , Diſtanzritten " erlaſſen und dabei auf

eine jüngſte derartige Leiſtung unter General- Major Sir Evelyn Wood , dem Truppenbefehlshaber in den öſtlichen Bezirfen , hinge:

Kronprinz war , und machte alle Grade vom Second - Lieutenant bis zum Oberſt durd ). Es wurde ſpäter vom Prinzen Amadeo , Bruder des Könige Humbert und früher König von Spanien , im Jahre 1864 commandirt. Da demnach die Traditionen des Hauſes Savoyen mit dieſem Regiment eng verwadſen ſind , ſo wurde die obert erwähnte

Nadhricht von den Offizieren deſſelben mit großer Freude begrüßt. Am 6. Januar wird der faum 17jährige Kronprinz eine große Reiſe nach dem Drient unternehmen. Die Reiſe wird bis Ende März dauern .

K r it i k. Der Deutſch - Däniſche Krieg 1864.

Herausgegeben vom

Dieſer Dauerritt wurde von Colcheſter nad Norwich, eine

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wiejen.

führt, wobei in Jyswid) zwei Nächte Halt gemacht wurde, ſo daß die wirklide Marſchzeit nur 20 Stunden 39 Minuten betrug, was durch (dznittlid nahezu 7 Engliſche Meilen pro Stunde ausniadit.

(Fortſetung.)

In der Admiralität herrſdt gegenwärtig erhöhte Thätigkeit. Die

Den von uns wiedergegebenen Mittheilungen über die Beſchaffenbeit

in der Dentdrift Lord Charles Beresford'e enthaltenen Vor:

des Königlich Preußiſden Heeres glauben wir aud; einige Einzeln

dläge ſind genehmigt worden , und es foul al8bald mit den Bau

beiten über den Zuſtand der R. R. Deſterreid iſden Arniee ans

einer Anzahl Schnedkreuzer begonnen werden . Aus die Gründung

reihen zu ſollen, die ſid) 1864 in Schleswig-Holſtein, beziehungsweiſe Jüt:

des von Lord Charles vorgeſdlagenen Nachrichten - Bureaus, weldes

land zum erſten Male wieder triegeriſd bewähren ſollte, nachdem ſie 5 Fabre vorher in Italien ihren leßten Waffengang gehabt hatte.

*) Wie die „Landes- Zeitung für Eljaſ -Lothringen " jo eben meldet iſt obige von mehreren Blättern gebrachte Nachricht nicht genau. Die von der Landesregierung neuerdings hinſichtlich des Aufenthalts Franzöſiſcher Militärperſonen im Reichslande erlaſſene Verfügnng ſchreibt dagegen Folgen des vor : „ Perſonen, welche in irgend einem Verhältniſſe der Franzöſiſchen Armee angehören , gleichviel ob der activen Armee, der Reſerve oder der Territorial-Armee, dürfen nur auf Grund einer vorgängigen ſchriftlichen Erlaubniß des zuſtändigen Streis- oder Polizei-Directors in Eljaß -Lothringen

Unſer Wert ſagt darüber Folgendes :

Aufenthalt nehmen .

Dieſe Erlaubniß iſt nur dann zu ertheilen, wenn ernſt

hafie Gründe: Familien- oder Vermögens-Angelegenheiten , den beabſichtigten Beſuch veranlaſſen, nicht aber dann, wenn der Nachſuchende nur zur Erholung oder zum Vergnügen in Elſaß - Lothringen Aufenthalt nehmen will. Der

Aufenthalt iſt ſtets nur auf einen beſtimmten , nach Lage der Verhältniſſe zu bemeſſenden Zeitraum zu geſtatten . Zur Bewilligung eines Aufenthalts von mehr als vierwöchentlicher Dauer oder zur Verlängerung einer bereits ertheilten Bewilligung über dieſe Grenze hinaus muß die Zuſtimmung des

Bezirks- Präſidenten eingeholt werden . In beſonders dringlichen Fällen, z. B. wenn es ſich um Beſuch eines ſchwer erkrankten Verwandten oder um Betheiligung bei der Beerdigung von nahen Verwandten handelt, kann aus nahmsweiſe" davon abgeſehen werden , dap die Aufenthalts - Erlaubniß vor dem Beginne des Aufenthalts erwirft ſein muß. Franzöſiſche Militärperſonen, welche ohne Erlaubniß in Elſaß - Lothringen Aufenthalt nehmen oder die

bewilligte Friſt überſchreiten, ſind in der Regel auf Grund des Gefeßes vom 3. December 1849 auszuweiſen. Hinſichtlich derjenigen Franzöſiſchen Militärperſonen , welche ſich zur Zeit bereits in Elſaß - Lothringen aufhalten , beziehungsweiſe bis zum 10. Januar zugereiſt find, iſt für die Dauer ihres dermaligen Aufenthaltes von dem Erforderniſ einer ausdrücklichen Bewilligung abzuſehen. Die beſtehenden Beſtimmungen über die militäriſcheundpolizeiliche Meldepflicht der Angehörigen der Franzöſiſchen Armee beim Eintreffen in dem Aufenthaltsort bleiben aufrecht erhalten.“ Anm . d. Red.

„ In der Deſterreid;iſchen Wehrverfaſſung jener Zeit war aller:

dinge geſeßlich ſchon die allgemeine Wehrpflicht zur Grundlage der Heeres- Ergänzung erhoben , aber noch nicht völlig durchgeführt worden, da Stellvertretung beſtand.

Die Infanterie führte ein gezogenes Vorderladunge- Gewehr von guter Trefffähigkeit, welches eine Sdußweite bis auf etwa 800 Meter , aber zugleich eine ſtart gekrümmte Flugbahn beſaß , ſo daß die Leiſtungen der Waffen don im Feldzuge von 1859 nicht völlig befriedigt hatten.

In der Fechtweiſe zeigte ſich eine gewiſſe Vorliebe für eine geldloffene Ordnung , wie aud) bei der Ausbildung der einzelnen Mannee viel Werth auf die Gewandtheit im Gebrauche des Bajonnets gelegt wurde. Die zerſtreute Fedtart trug noch das Gepräge einer

beſonderen , von dem allgemeinen Gefecht zu unterſcheidenden Hand lung und ſollte vorzugsweiſe der Jäger-Truppe zufallen. Die in den Jahren 1862 und 1863 entſtandenen Abrigtungs- ,

Erercier- und Manövrir : Reglemente betonten ganz beſondere die Bedeutung des Bajonnet-Angriffe, während das Feuergefecht nur als eine kurze Einleitung zu dieſem angeſehen wurde. Selbſt in der .

Vertheidigung hatte nur eine geöffnete Feuerlinie, welche die Front de& te, den angreifenden Feind zu beſtießen , während alle übrigen Abtheilungen ſich mit dem Bajonnet auf ihn ſtürzten, wenn er einen verſucht Sturm

e.

23

Die Gefechtseinheit der Infanterie bildete zwar das Bataillon ,

Für das Verhalten gemiſchter Truppentörper war die

innerhalb deſſelben aber machten ſich auch die aus je zwei Compagnien

Inſtruction des Feldmarſchalls Grafen Radesky in Gültigkeit.*)

beſtehenden Diviſionen als tattiche Körper geltend. Der Bataicone-

Sie enthielt noch mancherlei Antlänge an die Kriegführung des

Commandeur ſollte das Gefecht der Diviſionen mehr in Einklang bringen, ale durch ängſtliches Aufrechterhalten der Formen ſelbſt leiten. Sobald das Bataillon auf ſeine eigenen Kräfte angewieſen war, ſchied es in der Regel eine Unterſtüßunge: Diviſion aus, welcher eine gewiſſe Freiheit im Handeln verblieb. Die Compagnien wurden nur im

vorigen Jahrhunderte und zeigte eine große Neigung . Alles in be:

Nothfalle ſelbſtändig gemacht. Die 1864 in's Feld gerückten infanterie - Brigaden be: ftanden aus vier Bataillonen , einem Jäger - Bataillon und einer 1

ſtimmte Formen zu bringen . Der Abſdynitt über , Bertheidigung und

Angriff einzelner Gegenſtände “ ſchrieb das Verhalten in einer großen Anzahl möglider Fälle genau vor. Doch fand ſich auch im neueren Sinne vieles Gute vor, indem unter Anderem vor Zerſplitterung der Vereini gewarn Artiller gungenderſelbe und die ie:Wirkun empfohl wurden.“ſowohl für digung die tVerthei den Angriff , wieg für Das über das Däniſche Heer Geſagte übergehen wir hier, in

Batterie von acht Geldüßen.

Deutlich prägten ſich in den für das Gefecht aufgeſtellten Grundfäßen die Erfahrungen des Feldzug von 1859 aus. Man hatte geglaubt , daß der Gegner die ihm zugefallenen Erfolge vor Ulem ſeiner Taktit zu verdanken habe , welde in nichts Anderem beſtand alo im tühnen Draufgeben dichter Schüßenſdywärme, denen die Angriff&colonnen auf nahe Entfernung folgt folgten en .. So war man zu einer noch größeren Unterſchäşung der Feuerwirtung und Ueber : idäßung der Stoßkraft getommen, als ſie ſelbſt den Franzoſen inne 1

dem wirUnſe teili conſt nurr bemer gewürdigt dieſe mit großer Unpar , daßhervo t ituti wird Werttenhebt . r , daß die „ einſeitig dhtei onelle

Entwicklung des Staate8 “ den Rönig von Dänemark verhindert habe , unmittelbar auf die Armee einzuwirten , und daß die meiſten

Mängel des Däniſden Heeres Qließlich darauf zurüczuführen feien , „ daß die Voltévertreter der Regierung für Heereszwede ungenügende Mittel zur Verfügung ſtellten. “ Dieje goldene Lebre ſolte von keinem Staate jemals vergeſien werden ! (Fortſegung folgt.)

wohnten.

Nad anderen Ridtungen hin waren jedoch erhebliche Fortbritte bemerkbar , namentlid auch in Bezug auf die erhöhte Bedeutung, welche man der Ausbildung des einzelnen Mannes beilegte . Ferner war ee ein weſentlicher Vorzug der neuen Reglemente , daß ſie von den Führern ſelbſtändige , den Umſtänden angepaßtes Handeln und ridtige Auônußung des Geländes verlangten . Von der Deſterreidsiden Cavallerie nahmen am Deutſch

Regimenter

Kriege zwei

. Beide führten je

Kurze Anzeigen und Madridten. [ R.] Der längſt vortheilhaft bekannte „ Taſchenkalender für Das Heer, mit Genehmigung des Königlichen Kriegsminiſteriums heraus

gegeben von W. Freiherrn v. Firds. Major und Bataillons- Commandeur Jahrgang Fiiſilier-Regiment“ GardeDruck 10. bereits als hat imerſchiene Verlag von iſtA.unlängſ zweiteimAuflage n (Verlin, Bath ) tund die 1887 eine thatſächliche Anerkennung des praktiſchen erlebt. Hierin liegt

Escadrontºint Felb,währenoTonjtedieFeichten Sienichten in Berths,se füni berfalender m tigkeit berilir; beljoubertes uneNachthei te ngenkleinen Bemerku durch Reichhal Nachderden des Herausg Frieden aus ſedys Escadrons beſtanden , von denen je zwei unter Herrn Vorwortauszeich dagegen ebers des wird net. im Juhalts l des einem Stabsoffizier eine Diviſion bildeten .*) Leytere mate bis 1864

Drudes, der an dem Stalender gerügt worden iſt , als nothwendiges Uebel

dic tattijde Einbeit aus, dod erſchien im Februar dieſes Jahres ein neue Reglement, welches die Escadron ale ſolde anjah.

beibehalten werden müſſen, wenn nicht mindeſtens die Hälfte der aufge

von der Artillerie** ) führte das am Feldzuge Theilnehmende erſte Artillerie- Regiment vier vierpjündige Fuß- Batterien mit , welche an die Brigaden vertheilt waren , und zwei achtpfündige Batterien a18 Corps- Geſchüß -Reſerve. Jede Batterie war mit acht gezogenen

Vorberlabungs - Geſchüßen , das ganze Deſterreichiſche Armee - Corp8

nommenen Beſtimmungen fortgelaſſen werden ſoll. Aus dem Inhalts-Ver Beſtimm zeichniß erfahren iſt zii erſehin ungen Theil dieſer neu , daßeinein rungen aufgeno geringe hat, und faumgroßer mmenUendes r Theil oder

gänzlich umgearbeitet worden iſt. Lobenswerth iſt auch die Hinzufügung von zahlreichen militäriſchen Gedenktagen, die an bemerkenswerthe Ereigniſſe des 18. und 19. Jahrhunderts erinnerii. Der Kalender iſt hübſch in Zeder

gebunden und koſtet 4 Mart.

Erinner

erſten große Zeit: des neues an die Werte mit Eindarf beanſpruchen .ungen Napoleon Daſſelbe Jntereſſ führt den Titel „Précis

fonad mit 48 Geſchüßen ausgerüſtet. Die Sdußweiten kamen , ab : geſehen von dem nur auf 1500-1800 Meter anwendbaren Shrapnell, denen des Preußiſden gezogenen Gejdüşes etwa gleich, doch über ragte dieſes das Deſterreichide an Treffſiderheit.. Erſteres beſaß Bleiführung des Geldofſe8 ohne Spielraum, das lektere eine Leiſten : führung mit Spielraum. Der Preußiſdien wie auch der Däniſchen Artillerie war die

von Geburt und ging am Sdilußdes Waffenſtillſtandes im Sommer 1813 aus Ney's Generalſtab in Ruſſiſche Dienſte über . Obwohl fomini's

Deſterreidiſde in Bezug auf ihre einheitlide Bewaffnung mit ge-

Urtheile über Feldziige von 1812–1814 bereits bekannt ſind, jo bietet die nhängen doch die zuſamme de Darſtellung auf Grund perſönlicher Erlebniſſe

zogenen Geſchüßen überlegen. Hinſiditlich der Kampfweiſe iſt zu be:

merten, daß die Batterien zwar bäufigen Stellungewedſel vermeiden,

Jomini's großes Intereſje. Sein Nath trug weſentlich zum Entlommen der Reſte der großen Armee“ an der Bereſina bei, auch widerrieth Jomini

aber doch das Vorrüden der eigenen Truppen begleiten ſollten , um

im Frühjahr 1813 Ney' & Marſch auf Berlin , deſſen Durchführungdas mini's Hebergang zu den Ruſſen hat Napoleon auf St.Helena aner:

nicht über ſie hinwegfeuern zu müſſen . Ueberhaupt betonten die Vor: jüriſten ganz beſonders das Zuſammenwirken mit den anderen Waffen. An Genie : Truppen nahmen eine Genie - Compagnie und

zwei Pionier: Compagnien am Feldzuge Theil. Die Genie-Compagnie in einer Stärke von etwa 200 Mann war für den Feſtungskrieg beſtimmt. Drei Viertel der Mannſchaften waren als Sappeurs , ein Viertel als Mineurs ausgebildet, und nach

dieſem Verhältniß wurden die Mannſdaften auch auf die vier Züge der Compagnien vertheilt. Jeder Zug der Compagnie führte einen Requiſiten-Wagen, und aud an tragbarem Werkzeug waren die Züge

gleichmäßig ausgerüſtet. Außerdem führte die Compagnie nody einen Wagen, der vor Adem Sprengmaterial enthielt. Die Pionier: Compagnien , ebenfal8 etwa 200 Mann ſtart, waren für Feld - Befeſtigung8 - Arbeiten und für die Herſtellung von :

Wegen beſtimmt. Für den Brüdenſálag wurden der einen Compagnie zwei Kriego-Brücken -Equipagen beigegeben, von denen jede auf

21 Wagen die Mittel für 82Meter Brüdenlänge mitjührte. Die

beiben zur Fortídaffung derſelben dienenden Beſpannungs- Escadrone hatten eine Stärke von je 85 Mann und 128 Pferden. Bei den Reſerve- Anſtalten des Deſterreichijden Corps befand

fick einehalbe Pionier:Beuge-Reſerve, wildse für die Inſtandhaltung des Geräthes der techniſchen Truppen zu ſorgen hatte.

politique et militairo des campagnes de 1812 à 1814“ , par Jomini. 2 tomes. (Paris , Expédition de la nouvelle revue .) Herr F. Lecomte hat dies Wert aus univeröffentlichten Erinnerungen des großen

zuſammengeſtellt und eine kurze Darſtellung des Lebens Militär ellersvorangeſ -Sdriftſti'o ganges Jomin chickt. Leşterer war befanntlich ein Schweizer

"

kannt, daß homini feineswegs Franzöſiſche Geheimniſſe ſeinen Feinden verrathen hat. Mit Recht bekämpfte Jomini nach der Schlacht bei Dresden

den Pían eines Rückzuges bis hinter die Eger und trugſpäter weſentlich zur Finſchränkung der weitgehenden Reactionspläne hinſichtlich der Schweiz bei. Jomini's geiſtvolle Beurtheilung der militäriſchen Ereigniſſe jener für Europa's Zukunft enticheidenden Jahre iſt auch für die Jektlebenden , die über viele Einzelnheiten beſſer unterrichtet ſind, recht werthvoll, weshalb das Werk wohl überall die verdiente Beachtung finden wird.

Neue Militär - Bibliographie. Anciennetäts - liſte, vollitändige, der Artillerie- Offiziere des deutichen Reichs-Heeres u. der Zeug- u . Feuerwerks-Offiziere, m. Angabe d. Datums der Ernennig. zu den früheren Chargen , ſowie Formation u . Dislocation der Artillerie. Hrsg. v. Maj. 2. D. G. W. Ausg. 1886. 4. (53 S.) Burg, Hopfer. 1 D. 50 Pf. Aufgaben , ſtrategiſch -taktiſche,nebſt Löſungen. 10. Hft. gr. 8. (S. 357 bis 390.) Hannover, Helwing's Verl. 1 M. Beiheft zum Militär - Wochenblatt . Hrsg. von Oberſt 3. D. b. Löbell. 1886. 8. u. 9. (Schluß-) Hft. gr. 8. Berlin, Mittler & Sohn . 1 M. 40 Pf. Inhalt: Eine Etappenerinnerung aus dem deutſch - franzöſiſchen Kriege

von 1870–71. Von Gen.-Maj. 3. D. W. Baron v. d. Gol B. (Mit Startenſtizze.] (S. 809—377.) *

beſtand die Regimentern Escadrons rüđenden Felddrei Beidenbeiden insaus eine Diviſion mit zwei, ausfünf Escadronš. die andere

Antheil.

Umgebung 8 -Karte f. die Garnisonstadt Tübingen. Chromolith . Imp. -Fol. Tübingen , Fues. 3 M.

*) 1861 erſchien dieſelbe in 6. Auflage.

1 : 25,000 .

3

24

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über

militäriſche Verhältniſſe der

. Oberſtlieutenant , Die Kriegführung der Erlad , V. v., Eidgenöſſ Polen im Jahre 1863. Mit Holzſchnitten und einer lithographirten Preis 2l M. 40 Pi. ehlshabers Tafel. gs-Journa Feldzu des Oberbef des 8. deutſchen Bundes:

corps (Prinzen Alerander von Heſſen) im Feldzuge des JahresA.1866. 2. Aufl.DasPreis 1 M.bei Dermbach am 4. Juli Goeben, v., General, Gefecht

Sdiweiz. Amicus Plato sed magis amica veritas. 8. Preis 80 Pfennig. Eine Stritit der „ Boſt " über vorſtehend genannte kleine Schrift ſagt Folgendes : „ Betrachtungen über militäriſche Verhältniſſe der Schweiz" find Dieſe

zuerſt in der zu Darmſtadt erſcheinenden Allgemeinen Militär - Zeitung ver 1866.

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Das Treffen bei Kiſſingen am 10. Juli 1866. Preis Hannek , I.Bf.v ., Generalieutenant , Marſchall Bazaine und die 1 M.en 60 -

Capitulation von Mek .

Preis 1 M.

Niepold, t. preuß. Major, die Kämpfe zwiſchen der Seine und Marne am 30. November bis zum 6. December 1870. ( Erſte und zweite Sdhlacht bei Champigny-Villiers.) Mit einer deber:

öffentlicht worden und bekämpfen die in der Schrift : „Das Vertheidigungs und Befeſtigungs -Syſtem der Schweiz (Bern , bei Haller )" im vorigen Jahre

veröffentlichten Grundſäße, nach welchen außer zwei Central - Waffenpläßen und drei größeren Befeſtigungen noch 24 bis 26 Sperrforts hergeſtellt wer den ſollen . Man hat inzwiſchen in der Schweiz von der Ausführung dieſes die Mittel des Landes alzuſehr in Anſpruch nehmenden Landes -Befeſtigungs Entwurfs Abſtand genommen , zumal bei Annahme deſſelben ſämmtliche

Truppen zurBefeßung der Befeſtigungen verwendet werden müßten, und die rechtzeitige Herſtellung der zahlreichen Werte, welche durch den Landſturm erſt bei eintretender Striegsgefahr zur Verbindung der permanent ausgeführten

fichtskarte. Preis 2 M.

en Bundescorp8 im Feldzug des Dperationen , Die , des 8. deutſch . Mit 10 Beilagen. Fahres 1866, nach authentiſchen Quellen t , 4 A., Seuber 50 Pf.ieutenant, Die Kriegführung der Dänen in M. Oberſtl Preis Jütland 1864. Mit einer Karte. Preis 2 M. 80 Bf .

Starklof, R., Geſchichte des K. Württembergiſden zweiten Reiter: Reginents . Mit zwei Kupfern und einer Karte. Preis 12 M. Strombed , K., Frhr. v., Kriegstagebücher aus den Jahren 1864 und 1866. Preis 1 M. 50 Pf.

Senſationelle Xovität ! So eben erſchiert vom Verfafier des Tagebuch eines Ordonnant Offiziers 1870-1871“

Forts noch vor dem Ausbruch des Kriegs erbaut werden ſollen, wie auch in der hier beſprochenen Schrift überzeugend dargelegt wird, wahrſcheinlich nicht zu erreichen ſein würde. Daß die Schweiz durch Fortſegung des Wider ſtandes in dem Hochgebirge und Verwendung des Landſturms zum Guerilla Kriege einen in's Innere des Landes eingedrungenen Feind nicht zum Rüd zuge zwingen oder denſelben auch nur erheblich ſchädigen kann , ſteht nach dem geringen Erfolge derdurch das Maſſen -Aufgebot in Frankreich zuſammens gebrachten Streitkräfte für unſere militäriſchen Leſer wohl ohnehin außer

Zweifel.“

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Eine ebenſo intereſſante ale bedeutſame Schrift. Helwing'icher Verlag. Hannover. Verantwortlicher Rebacteur : Hauptmann Bernin. – Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt, Drud von 6. Ôtto's Hofbuchdrucerei in Darmſtadt.

Allgemeine

Militär- Zeitung Zweiundſedjzigfter Jahrgang. Darmſtadt, 14. Januar.

No. 4.

1887.

und Freitagš. Preis des Jahrgang: 24 Mark , des einzelnen Viertel-

Die Ang. Milit - Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags jahrs bei nur14jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frantirte

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der legten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Jnsbeſondere werden Familien -Nach

Zujendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

richten , literariſche 2c. Anzeigen genommeu. Die geſpaltene Petit - Zeile

jnhalt :

Aufjäge. Strategiſche Briefe, von Straft Prinz zu Hohenlohe - Ingelfingen. (Schluß. )

Die Nation des Soldaten - Pferdes , von Profeſſor

Dr. Ellenberger.

Nachrichten. Deſterreich -Ungarn . [Rüdblick auf das Jahr 1886. - Militär - Credit -Erhöhung und Verbeſſerungen im Heerweſen .] Japan. (Gegenwärtiger Stand des Heer- und Marine-Weſens.) Rußland. Gegenwärtiger Stand der Marine. Ueberweiſung von Jagdgründen an die Regimenter des Garde-Corps.]

Kritil. Der Deutich- Däniſche Krieg 1864, herausgegeben vom großen Generalſtabe. I. Band. (Fortſeßung.) Feuilleton. Ein Ritt zu den Vorpoſten mit Prinz Luitpold von Bayern . Zur Beiprechung eingegangene Schriften. – allgemeine Anzeigen. von deren Nothwendigkeit ſie ſich nicht überzeugt haben. Sie ſollten

Strategiſdie Briefe.

doch bekerleri , daß die Regierung gar nicht im Stande iſt, die VonKraft Prinz zu Hohenlohe- Ingelfingen, General der Infanterie. Nothwendigkeit aller dieſer Ausgaben ihnen zu beweiſen , ohne das durch den Mobilmachungs- und den Eiſenbahntransport-Plan allen

(Schluß .)

„Schließlich geſtatte mir, aus den für den ſtrategiſchen Auf- eventuell möglichen Gegnern öffentlich zu verrathen und dadurch marſch aufgeſtellten Grundſäßen noch eine Nußanwendung abzu- auf einen Hauptfactor des Sieges , die Ueberraſchung, zu verzichten. leiten. Du haſt mit mir erkannt, daß die Zeit, in der er vollendet

Sie ſollten doch bedenken, welch' ſchwere Verantwortlichkeit ſie auf

wird, die erſte Rolle ſpielt. Ein einziger Tag Verſpätung kann ſich laden, wenn ſie durch unzeitige Sparſamkeit ſolche Fehler her den Vortheil auf die Seite des Gegners bringen und einer der beiführen, die „ im Laufe ganzer Feldzüge nicht wieder gut zu machen

Fehler werden , „die im Laufe ganzer Feld függt nicht wieder gut zu ſind “ , ſonach mit dem Verderben des Vaterlandes enden können .

machen ſind.“ Zugleich ſind die Organiſation undKriegstüchtigkeit Sie könnten wohleiner oberſten Heeresleitung Vertrauen ſchenken, des Heeres, der Mobilmachungs- und der Truppentransport-Plan

welche durch die That bewieſen hat , daß ſie von der einzigen Ab

weſentliche Factoren des ſtrategiſchen Aufmarſches. Es liegt der ſicht beſeelt und dazu befähigt iſt, die Intereſſen des Vaterlandes Regierung die Pflicht ob, hierin die möglichſte Vollkommenheit an- zu ſchüßen. . zuſtreben und zu dieſem Behufe die Mittel im Frieden von den

Wenn ich mir ferner ſo recht klar mache, wie ſchon der ſtra

L'andes-Vertretungen zu beanſpruchen. Während aus dieſem Grunde tegiſche Aufmarſch der Heere den Keim zum Siege oder zur Nieder ir anderen Ländern mit nichts gegeizt wird, was zur Vervollkomm- lage in ſich trägt , ſo erſcheint mir der Antheil des Einzelnen am nung des Heeres nöthig iſt, leſe ich zu meiner Betrübniß , daß in Siege verſchwindend gering. War er doch während des ſtrategiſchen

unſerem Vaterlande die Regierung oft in peinlicher, faſt kleinlicher Weiſe controlirt und ihr auch verweigert wird, was ſie zur Erhöhung der Wehrfähigkeit des Volkes in Waffen für nöthig hält. Da möchte ich Dich faſt bitten, unter Deinen Bekannten in den Kreiſen

Aufmarſches, d. h. während der entſcheidendſten Handlung nichts als ein Frachtgut auf der Eiſenbahn oder doch ein Atom in der willenloſen großen Maſchine. Nichts will mir dann lächerlicher vorkommen als die ſtolze Ueberhebung, mit der ſich wohl Einzelne

der Landes-Vertreter dieſen Brief über den ſtrategiſchen Aufmarſch brüſten und der vollführten Heldenthaten rühmen. Was berechtigt

bekanntzu geben. Ich würde , auch wenn Du unter ſolchen Be- ſie denn zu der Annahme, daß der Gegner in gleicher lage nicht fannte hätteſt, nicht von denen reden, welche offen die Untergrabung uoch mehr geleiſtet haben würde , wenn doch der Erfolg in der

aller geſelligen Ordnung zum Zweck ihrer Beſtrebungen machen, Hauptſache von der oberſten Heeresleitung abhing ? auch nicht von denen, welche abſichtlich, aber verſteckt die Schwächung

Bei aller Bewunderung der unvergleichlichen Bravour , mit

unſeres Vaterlandes herbeiführen möchten, weil ſie eine Aenderung der unſere Infanterie den Nothen Berg bei Spicheren ertlomm und der Karte von Europa zu unſerem Nachtheile wünſchen. Mit feſthielt, mit der die Infanterie bei Vionville-Mars la Tour immer Worten gegen offene oder geheime Feinde zu ſtreiten , wäre eine und immer wieder zum Angriff ſchritt, mit der die Garden bei St. müßige Arbeit. Ich rede nur von ſolchen Abgeordneten, welche in Privat den fahlen , 2000 Schritt weiten Hang zum Dorfe durch 1

der beſten Abſicht, dem Lande alle unnüßen Laſten zu erſpareu, ſich ſtürmten und aller anderen Thaten unſerer braven Infanterie

-

verpflichtet glauben, die Ausgabe jedes Pfennigs zu verweigern, 1 kann ich doch nicht unterlaſſen , auch der zähen Ausdauer der Fran

26

zöſiſchen Infanterie gerecht zu werden, ihrer Bravour im Angriffe, dennoch ſofort wieder erſchien und von Neuein lämpfte, ſobald unſere ihrem Ertragen der Leiden der Einſchließung von Metz. Jener Infanterie bei St. Privat zum Angriff antrat. Franzöſiſche Oberſt, den ich in der Schlacht von St. Privat dreiDarum zwingt uns die Erkenntniſ , daſ der ſtrategiſche Auf mal mit eingeſtemmtem Arm langſamen Schrittes auf ſeinem Grau: 1 marſch uud die fernere Führung, wie ſie von der oberſten Heeres:

ſchimmel die Front der Tirailleure entlang reiten ſah, und der 311=

Teitung ausging, den Haupttheil an unſeren Erfolgen hatte , zur

letzt verwundet in unſere Hände fiel, hat an Unerſchrockenheit und kaltem Blute hinter keinem unſerer vortrefflichen Infanterie-Stabg:

Beſcheidenheit in dem Urtheile über unſere eigenen Leiſtungen . Sie warnt uns vor Ueberhebung. Den wahren Künſtler ziert Beſchei

1

offiziere zurückgeſtanden . Wer will ſich unterfangen und ſich beſſer denheit, ſagt das Sprüchwort. Unſere Meiſter in der Kunſt der dünfen als die unglücklichen , aber braven Infanteriſten der alten

Strategie ſind uns auch darin ein leuchtendes Vorbild geweſen.

Kaiſerlichen Armee von 1870, weil ſie die Waffen in Metz ſtrecken

unſer erhabener Kaiſer und Herr gab immer Gott allein die Ehre.

und vor ihm als Gefangene vorbeimarſchiren muſsten ? Wer kann behaupten , daß es ihm nicht ebenſo gegangen wäre , wenn der Gegner cbenſo geführt worden wäre wie wir , wir aber wie der Gegner ?

Sein großer ſtrategiſcher Berather aber hat, wie mir erzählt wurde, auf die Frage, was er von Benedek als Feldherrn halte, geant wortet : „ Wenn Benedet geſiegt hätte , würde man ihn fragen, was er von uns halte." *)

Niemand kann die Leiſtungen unſerer Cavallerie im letzten

Fern ſei es von inir, an dieſe Einſicht die Folgerung knüpfen zu wollen , daß es auf die Güte des einzelnen Soldaten nicht an

Kriege höher anſchlagen als ich. Von meiner Meinung hierüber fomme, wenn doch der ſtrategiſche Aufmarſch und die Leitung der gelegt. Aber war es ihr Verdienſt, daß ſie Gelegenheit zu ſolchen ja geſehen , daß der ſtrategiſche Aufmarſch mit einem Vergleich der Leiſtungen hatte? Sat nicht unſere oberſte Heeresleitung im Laufe beiderſeitigen Kräfte rechnet, und daß die Kräfte, die hierbei in

habe ich öffentlich und privatim in Schrift und Wort Zeugniſ ab Operationen das Hauptgewicht in die Wagſchale legen . Wir haben !

daran Rechnung kommen, nicht von der Kopfzahl der Streiter , ſondern und telegraphiſch ſchriftlich? Das Auguſt faſtweittäglich des Monats Generalſtabs-Wert vorzuſchicken die Cavallerie erinnert, überliefert uns die betreffenden Befehle. War es die Schuld der Franzöſiſchen Cavallerie, daß ſie durch die höheren Befehle immer

von einer Combination von Anzahl und Güte derſelben abhängen . Darum arbeite ein Jeder an ſich, in ſeiner Sphäre, in der er mit

hinter die Front der Corps verwieſen wurde ? Die Leiſtungen der

zuwirken berufen iſt , daß er ein möglichſt ſchweres Gewicht bei dieſer Berechnung in die Wagſchale lege. Er arbeite daran un

Franzöſiſchen Cavallerie in den Attaken von Vionville und in den

abläſſig in der langen Friedenszeit

unverdroſſen , wie die Todesritten von Sedan haben bewieſen , welcher Opferfreudigkeit jie obere Heeresleitung ſchon im Friedenebenſo an den Vorbereitungen zum

fähig war, und laſſen keinen Zweifel darüber auffommen , daß ſie ſtrategiſchen Aufmarſche gearbeitet hat und jept noch arbeitet. Dann mit gleicher Hingebung aufgetreten wäre , wenn man ſie nur zum

kann womöglich das ganze Volt

der Unterſchied des Erfolges dem Deutſchen Reiter ein Recht , den Küraſſier des Franzöſiſchen Garde-Nüraſſier-Negiments über die

Dann kann ein Jeder in dem Bewußtſein der erfüllten Pflicht ſeine

Angriffen auf Infanterie, bei denen die Hälfte des Negiments ver

Seinige dazu beigetragen haben , dem Deutſchen Vaterlande die

eine Streitmacht dar Aufklärungs- und Sicherheitsdienſte verwendet hätte. Giebt alſo ſtellen, welche der doppelten Anzahlin Waffen von Söpfen gleichzuachten iſt. .

Adhſel anzuſehen ,weil er nach den vortrefflichen und geſchloſſenen Zufriedenheit ſuchen und nicht in der Erlangung von Lorbeeren, an denen er den geringſten Antheil hat.

Denn dann wird er das

nichtet ward, ſpäter ſein herrliehes Pferd aus Noth ſchlachten laſſen Stelling zu erhalten, die es ſich im blutigen Kampfe errungen und ſich zu Fuß ergeben muſste ?

hat , zum Segen und Frieden von ganz Europa , wie es uns die

Ich bin weit davon entfernt, den Deutſchen Kanonieren die Tüchtigkeit und Hingebung in der Schlacht 311 beſtreiten. Ich bin zu oft Zeuge von ihrer Ausdauer und gezwungen geweſen , die jenigen zu beloben , welche unter meinen Befehlen geſtanden haben . Aber ich bin auch genöthigt geweſen , die Entſchloſſenheit und Hin gebung der Franzöſiſchen Artillerie anzuerkennen , die , nachdem ſie vor unſerem überlegenen Feuer das ihrige hatte einſtellen müſſen,

Ein Ritt zu den Vorpoſten mit Prinz Luitpold von Bayern.

Gegenwart täglich lehrt. “ *) Wir verweiſen hierbei auf die Niisiprüche des Feldmarſchalls

Grafen v. Moltke , welche in dem Aufſatze : „ Den Manen Benedet' “ in Nr. 71 und 72 der Allg. Milit. - Ztg. von 1881 niedergelegt ſind. Die ſelben zeigen eben ſo hohe Einſicht wie ſchönes Zartgefühl und ehren den Sieger wie den Beſiegten.

D. Red.

welcher ſeinen Sitz in ciner kleinen , „ Zündhut“ genannten Villa auf der Höhe von Meudon hatte. Unſere Vorpoſten feuerten im Auge: meinen uur zur Abwehr wirklicher Angriffe feindlicher Patrouillen ,

(Seine Stönigliche Hoheit Luitpold , des Königreichs Bayern Hofes Ver währenddieFranzoſen aus Fort fíſy, aus Point du Jour und aus wejer,hatdurch den unlängſt vonPrinz ihm ausgeführten Beſuch des Königlichen

zu Berlin die des Geſinnungen Ehrfurchtfür unddenLiebe noch geſteigert,welche in den Reihen Deutſchenvon Reichsheeres hohen Herrn gehegt werden.

einem hin und wieder auf der Seine erſcheinenden Sanonenboote ihre Granaten täglich gegen unſere wohlgedeđten Stellungen zwiſden Meudon

und St. Cloud berüberſandten ; ſpäter erreichten ſelbſt die Rieſenge: Kriege von 1870/71, die wir der „Cöln . Zig." entnehmen , auch den Leſern lichoſſe von dem 7000 Meter entfernten Mont Valérien unſere Linien.

Es wird daher die Mittheilung der nachfolgenden fleinen Erzählung aus dem

der Aug. Mil.- Ztg. von Intereſſe ſein. Wer das Glück gehabt hat, Seiner Königlichen Hoheit perſönlich nahen zu dürfen , wird den Ausſprüchen des Verfaſſers beipflichten müſſen , welche die Menſchenfreundlichkeit und Leut-

ſeligkeit des gegenwärtigen Beherrſchers des Bayernlandes in das redhte Licht zu leßen geeignet ſind. D. Red .)

Wenn auch dieſes zielloſe Feuer meiſtens unſchädlich war , jo lag es doch in der Natur der Sache, daß hin und wieder Leute auf Vor : poſten erſchoſſen oder verwundet wurden, das von mir comman :

dirte Regiment hatte z . B. während der Belagerung einen Verluſt

Als id jüngſt - alte ſchöne Erinnerungen aufzufriſchen -

von 38 Mann zu beklagen.

Belagerung von Paris an meine Frau gerichtet, fiel mir ein Schreiben in die Hände , welches einen Ritt mit dem Prinzen Luitpold zu

„ Capſulerie, den 8. December 1870. Am geſtrigen Tage wurde der allmählich recht langweilig werdende Vorpoſtendienſt durch einen hoben Beſuch erfreulich unterbrochen. Ich weiß nicht mehr , ob idy

den von mir commandirten Vorpoſten ſchildert. Da der hohe Herr

Dir mitgetheilt habe, daß, als ich neulich zur Tafel bei Sr. Majeſtät

Briefe onrolas , welche ich im Winter 1870 auf 1871 während der

.

als Prinzregent von Bayern heute die Augen ganz Deutſchlands auf

befohlen war, Prinz Luitpold ſich auf's leutſeligſte mit mir unter:

ficha zieht, ſo dürfte es von Intereſſe ſein , wenn ich ein beſcheidenes

hielt und erwähnte , er habe gehört, daß der Prinz-Admiral und ſpäter

Scherflein beitrage zu ſeiner Charakteriſtik.

Dieſen Zwed erreiche

der Bayeriſche Kriegøminiſter General v . Pranth unter meiner

ich wohl am beſten, wenn ich die friſchen Eindrücke wiedergebe, wie ich

Führung einen intereſſanten Ritt durdh die Vorpoſten gemacht hätten,

fie vorjeđözehn Jahrender inLage Vriefen zu , Papier er werde michnächſtenszu indeſſen Ehre zu ſchätzen wiſſen werde, wie hoch ich dieſe gleiđzemZwedeaufſuchen.Iderfiärte Vor: natürlich, daß dergebracht. kurz mit nur Gattin theileanichmeine Zur Klärung poſten-Abſchnitt zwiſchen Meudon und St. Cloud in viertägiger A6 iſt es ein eigenes Ding, einem ſo hohen Herrn in jener Gegend als löſung durch den betreffenden Regiments - Commandeur befehligt wurde, 1 Fremdenführer zu dienen. Wenn ich mit meinem treuen L. (Negi

27

Die Ration des Soldaten - Pferdes.

folgenden eine eingehendere Begründung des obigen Gutachtens ge

Von Profeſſor Dr. Ellenberger in Dresden .

geben werden. Bei der Beurtheilung der rationellen Ernährung der Militär:

(Das Militär- Oeconomies Departement des Königlichen Kriegs-Mini- | pferde mußman vor allen Dingen die Zwecke im Auge behalten , Nah

ſteriums zu Berlin hatte den Profeſſor Dr. Ellenberger in Dresden zur Erſtattung eiues Gutachtens aufgefordert darüber : „ ob die zur Zeit dem Soldaten -Pferde der Deutſchen Armee gewährte Nation im Vergleich zu 3

den an die Leiſtungen deſſelben zu ſtellenden Anforderungen für ausreichend 311 erachten, und ob Futtererhöhung überhaupt , beziehungsweiſe ob eine Er höhung von mindeſtens 280 Gramm Hafer täglich nothwendig iſt.“ Der

genannte Profeſſor iſt dieſer Aufforderung nachgekommen und hat ein Guts achten abgegeben , welches einer beſonderen Denkſchrift, „betreffend die Gewährung einer Haferzulage von 250 Gramm täglich für jedes Soldaten -Pferd auf das ganze Jahr“, dem Reichs- Militär-Etat für 1887/88 angehängt iſt. Wir laſſen die höchſt beachtensiverthe Abhandlung hier folgen.

D. Red .)

Dieſer Aufforderung ergebenſt nachkommend , gebe ich mein Gutachten wie folgt ab :

welche mit der rungs- Zufuhr erreicht werden ſollen, und dabei die Folgen berückſichtigen , welche eine unzureichende im Gegenſatz zu einer reichlichen Ernährung nach ſich zieht. Die den Militärpferden zu verabreichende Nahrung ſoll

1 ) Kräfteerſatz ſchaffen für den bei den Arbeitsleiſtungen der Pferde ſtattgehabten Kräfteverbrauch,

2) das Thier nicht nur in ſeinem Nähr- und Leiſtungszuſtand erhalten , ſondern vielmehr die Leiſtungsfähigkeit und die Kraft ſumme deſſelben durch Gewöhnung an immer größere Leiſtungen ſteigern.

Die Nahrung des Militärpferdes muß demnach ſo bemeſſen werden , daß nadh Deckung des Kräfteverluſtes durch die Spann kräfte der Nahrung noch ſolches Material überſchüſſig vorhanden

„Die zur Zeit dem Soldatenpferde der Deutſchen Armee iſt, welches den Anſaß im Thierförper, d. h. das Wachsthum und

gewährte Nation iſt im Vergleich zu den an die Leiſtungen die höhere Ausbildung der Organe ermöglicht. Sie ſoll ſich ge deſſelben zu ſtellenden Anforderungen durchaus unzureichend, miſſermaßen aus 3 Portionen zuſammenſeßen : und iſt eine Futter-Erhöhung von mindeſtens 250 bis

500 Gramm Hafer nothwendig . “ Das von mir vorſtehend abgegebene Gutachten findet ſchon

in folgenden Erwägungen ſeine Begründung : 1) Jede Steigerung der Leiſtungen eines Thieres muß unbedingt mit einer Erhöhung der demſelben zu verabreichenden Nährſtoffe einhergehen . Bleibt letztere aus , dann leidet die Geſundheit

a. einer Portion , welche für die Erhaltung des rubenden Thierkörpers unter Beharrung auf dem gegebenen Nähr:

zuſtande genügt (Nuhe- Beharrungsfutter ); b. einer Portion , welche die bei der Arbeit des Thieres ver: brauchten Kräfte durch Spannkraft: Zufuhr deckt (Kraft

futter, Kraftproductions- Futter ). Die Menge des Kraft

der Thiere , namentlich ſinkt deren Nähr: und Kräftezuſtand

futters richtet ſich nach der Arbeitsſumme des Thieres. Jeder durch erhöhte Arbeit bedingte erhöhte Kraftverbrauch

und ihre Leiſtungsfähigkeit. Dies iſt ein feſtſtehender, un zweifelhaft richtiger phyſiologiſcher Lehrſatz. 2) Die Leiſtungen der Armeepferde ſind in Folge einer zwingenden

muß durch geſteigerte Zufuhr von Kraftmaterial (Nah rungsmitteln ) gedeckt werden. Die Portionen a und b

Nothwendigkeit durch erhöhte Anforderungen im Verlaufe der leßten Jahre erheblich geſteigert worden . Dieſe Thatſache iſt unbeſtreitbar.

3) Die für die Armeepferde feſtgeſetzten Rationen waren für die

früheren geringeren Leiſtungen derſelben normirt und dieſen

zuſammen ſtellen das Arbeits -Beharrungsfutter-dar , weil ſie es bewirken , daß die Thiere bei der betreffenden Arbeit

auf ihrem Nähr- und Kräftezuſtande verharren ; c. einer Portion , welche die weitere Ausbildung des Thier körpers und die Steigerung ſeiner Leiſtungsfähigkeit durch

Uebung ermöglicht ( Productions- Futter).

nur und kaum entſprechend, aber nicht zu reichlich. Dies iſt ein Factum , welches den Thierphyſiologen und Thierzüchtern

brauch der Armeepferde iſt ein verhältniſmäßig bedeutender. Selbſt

jowohl, wie den berittenen Militärs und allen Pferdekennern

in den Wintermonaten , während welcher die geringſten Anforde

311 1. Der im militäriſchen Dienſte ſtatthabende Kräftever

bekannt iſt.

rungen an die Pferde geſtellt werden , berechnet ſich die tägliche Aus den vorſtehend erwähnten thatſächlichen Momenten ergiebt

Arbeit eines Cavalleriepferdes auf ungefähr 1 500 000 Kilogramm .

jich die Nothwendigkeit einer Erhöhung der gegenwärtigen Nationen Dieſe tägliche Arbeitsſumme ſteigert ſich täglich um mindeſtens der Armeepferde . Zur genaueren Orientirung ſoll aber im Nach- 200 000 Kilogramm in der Exercirzeit, im Frühjahr und Sommer. mente:Adjutant) die Vorpoſten bereite , ſo denken wir nicht entfernt

Schnee und Schmuß elendiglich verkamen,

daran, daß die geringſte Gefahr mit dieſer Pflicht verbunden ſein

ſagen die Franzoſen.

tönnte ;; – da ich aber nun den Prinzen Luitpold von Bayern eben dahin begleiten ſoll, fällt mir plößlid) ein, daß neulich auf Vor:

würde dieſen Mißbrauch guter Dinge mit höchſtem Miffallen be :

- nun , c'est la guerre “ ,

Bei dieſem Anblick wurde des Prinzen Plon

Plon gedadt, deſſen Reſidenz dag Sdloß geweſen ; der dicke Herr

poſten zwei Leute erſdoſſen und drei verwundet wurden, träfe den

traditet haben, war ihm doch das ſanfte , myſtiſde frou -frou - Geräuſch

Bringen der geringſte Unfall bei dieſem Nitt, ſo wäre das für mich

in üppigen Boudoirs ſtet8 ſympathiſder al8 Ranonendonner und Waffenlärm , -- bie Geldmäder Geſchmäcker find ja bekanntlid verdieben ! Wir wandten uns nun ſüdlich dem Dorfe Meudon zu , wo die

vielleicht viel , unbequemer“ als für ihn. Ich hörte im Geiſte die geflügelten Wörte hoher Vorgeſepten : „, Aber, Herr Oberſt, wie war e8möglich“, oder „ Es iſt kaum glaublid), daß ein alterOffizier “, ) : „ Es war jedenfalls ganz unverantwortlich von Ihnen , oder aud Ob

Vorpoſten Anſớluß an die Bayerijdje Diviſion hatten , und beritten

Gottlob babe ich alle dieſe gütigen und

vue bis nad Sèvres. Troß der bitteren Kälte trug der Prinz keinen

.

Herr

erſt" u. 1. w .

die ganze Vorpoſtenlinie von hier durch das reizende Villendorf Belle:

theilnehmenden ungefährdet. Ausrufe nicht zu hören gehabt,und meine Štedung iſt Paletot, weshalb auch wir bedauerlicherweiſedieſes nütliche Bekleidungs ſtüd miſſen mußten ; indeſſen habe ich wirklich von den Unbilden ber

Seine Königliche Hoheit erſdien , nur von einem Abutanten begleitet, um 9 Uhr Morgene vor der ſogenannten „ Zündpille“, der

Witterung kaum etwas verſpürt , denn der hohe Herr wußte in leb haftem Geſpräch meine ganze Aufmerkſamkeit zu feſſeln, dabei überſah

Refiden; des Vorpoſten-Commandeurs, einem der ſchönſten Ausſicht8- er mit ſcarfem Auge das Terrain und die Stellungen , während ſeine punte vor Paris. Die Sonne brach gerade durch denWinternebel, Bemerkungen und Fragen den durchgebildeten Militär verrietben. A18 und hell erglänzten die Ruppel des Panthéon , der Invalidendom , der wir die Avenue von Meudon erreichten , begann das Fort Siſy wieder Arc de Triomphe, das Louvre, imHintergrunde derMontmartre und einmal zu feuern , und über uns ließ ſich das berbädstige Sdwirren

die Buttes Chaumont. Wirritten zunächſt nachdem redten Flügel, alio nach Schloß Meudon , wo der PrinzmitkundigemAuge unſere Cerraſſen-Batterien beſdaute und ſeine Freude hatte an dem bunten Treiben der Soldaten, melde fich ihre Lagerplätehinter dem Schloſſe

einiger Granaten hören, weshalb ich es für angemeſſen hielt, Seiner Königlichen Hoheitmitzutheilen,daß wir dieſen Abſchnitt in ſchärfſter Gangart zu durchmeſſenpflegten. 34 hatte indeſſen tein Glüc mit meinem Äviſo :

gemüthlich gemadst hatten durdo Rococo-Möbel, TeppidevonAubuſſon,

,, Der wadre Sdywabe fordyt ſich nit ,

Portieren und Gardinen von Sammt und Atlas ,die allmählidim

Ritt ſeine Weges Schritt für Schritt.“

d1

28

Bei Märſchen legen die Pferde täglich 24 bis 30 Kilometer zurück | unverhältnißmäßig großer. Die ganze Art und Weiſe der Thätig und tragen dabei ein Gewicht von 110 bis 125 Kilogramm. Dies repräſentirt eine Arbeitsſumme von 3 bis 31/2 Millionen Kilogramm . Bei den größeren Felddienſt -Uebungen im Manöver wird dieſe

feit der Militärpferde bedingt höheren Kräfteverbrauch. Man denke nur an einen geſchloſſenen Cavallerie -Angriff, an das Auffahren und Abproßen einer Batterie im Gefecht, wo rückſichtslos die Terrain:

Arbeitsſumme noch erheblich überſchritten , indem neben der eigent Hinderniſſe genommen und die Poſition in der ſchärfſten Gangart lechen Uebung aus Müdjichten der Dislocation oft noch Märſche erreicht werden muß ! Das ſind die höchſten Leiſtungen , zu denen von 22 bis 25 Kilometer gemacht werden müſſen. Dieſe Schätzungen der Arbeit des Militärpferdes ſind noch ſehr niedrig gegriffen , denn es muß im Allgemeinen feſtgehalten werden , daß die Arbeit des

ein Pferd fähig iſt. Hieraus ergiebt ſich, daß das Kraft- Futter der Militärpferde ein bedeutendes ſein muß.

Militärpferdes ſtrapaziöſer iſt als die gewöhnliche Arbeit anderer

Zu dieſen Thatſachen ſei noch beinerkt, daſ auch in der nach)

Pferde unter dem Reiter und vor dem Wagen. In Bezug auf den Kräfteverbrauch bei einer Arbeit entſcheidet nicht nur die Ar: beitszeit, beziehungsweiſe die Größe des zurückgelegten Weges und das zu tragende oder zu ziehende Gewicht, ſondern vor Allem auch die Art der Arbeit. Wie ſehr dies der Fall iſt, geht daraus her: vor, daß ſich erfahrungsgemäß bei der Dreſſur und gymnaſtiſchen Durchbildung der Pferde eine reichlichere Ernährung als bei den

den Herbſt-Manövern eintretenden Nuhezeit der Pferde erhebliches Herabſeßen der Futter-Nationen deshalb nicht erfolgen darf , weil die durch das Manöver angegriffenen Thiere durch reichliche Fütterung wieder auf den früheren Nähr- und Kräftezuſtand zurückgeführt werden müſſen, und weil in dieſer Zeit, in welcher auch die ſinkende Temperatur ein Herabſetzen der Nationen verbietet, außerdem noch das Haaren der Thiere eintritt. Durch das Haaren verliert der

gewöhnlichen Reit- und Fahr-Uebungen nothwendig macht. Bei Körper täglich eine gewiſſe Menge von Stickſtoff, der durch die 1

einer ſo intenſiven Muskel-Arbeit, wie ſie bei der Dreſſur ſtatthat, wird in derſelben Zeit eine viel größere Summe von Kräften ver: braucht als bei einer gleich lange dauernden Bewegung unter dem Reiter oder vor dem Wagen in einfachen Gangarten. Die Dienſt-

Nahrung wieder erſetzt werden muß. Der Stickſtoff -Verluſt, der bei unzureichender Ernährung eine Schwächung der Thiere mit Ab magerung und Mattigkeit herbeiführt, beſteht auch im Frühjahr. Zu 2. Da erfahrungsgemäß die Leiſtungsfähigkeit eines ge

leiſtungen der Militärpferde gehören zweifellos zu denjenigen Arten

wöhnlichen , nicht ausgebildeten Pferdes für die Anſtrengungen eines

von Arbeiten , welche die größten Kraftleiſtungen erfordern. Zu

Krieges nicht ausreichend iſt, ſo muß dieſelbe durch eine entſprechende

1

den Dreſſur: und Erercir - Uebungen kommen die anſtrengenden

Friedens- Ausbildung geſteigert werden. Die Pferde müſſen für die

Märſche in der Colonne , wo oft weite Entfernungen in verſchiedenen Gangarten in unebenem Terrain, bergauf und bergab zurück zulegen ſind, und die höchſt anſtrengenden Manöver und FelddienſtUebungen. Es läßt ſich mit vollſtem Nechte ſagen , daß an Manöver: tagen von den Militärpferden die höchſtmöglichen Kraftleiſtungen gefordert werden, und daß bei gleichen Körperkräften an kein anderes Pferd bei irgend welchem Dienſt größere Anforderungen ge-

Strapazen des Krieges derart vorbereitet werden, daß ſie denſelben gewachſen ſind und ihnen gegenüber nicht verſagen. Dies kann aber nur und allein durch Uebung der Pferde , D. h. eine ſyſtematiſche Steigerung der täglichen Arbeitsſumme und eine dadurch erfolgende Gewöhnung des Pferde-Körpers an höhere Kraftleiſtungen und durch eine tüchtige gymnaſtiſche Durchbildung des Pferde-Körpers erreicht

ſtellt werden als an ein Cavallerie- oder Artilleriepferd an einem anſtrengenden Tage im Manöver oder iin Kriege , und daſ ſelbſt

werden. Sobald ſich die Anforderungen , welche der Krieg an die Pferde ſtellt, ſteigern , müſſen zur Erreichung der Gewöhnung auch die Friedens- Anforderungen an dieſelben erhöht werden .

bei den gewöhnlichen Erercir - Uebungen mehr Kräfte verbraucht werden , als eine auf ruhigem Zug- und Reitdienſt eingerichtete Be-

Der Zweck der Friedens -Ausbildung der Pferde beſteht alſo in der durch Uebung herbeizuführenden Gewöhnung derſelben an

rechnung der Arbeitskräfte ergiebt. Da ich vielfach Gelegenheit hatte, die Thätigkeit der Cavallerie- und Artilleriepferde zu beobachten,

höhere Kraftleiſtungen. Darunter verſteht man die Erhöhung ihrer Leiſtungsfähigkeit durch erhöhte Ausbildung ihrer Organe, beziehungs

ſo kann ich das vorſtehende Urtheil begründet abgeben. Bei den Felddienſt- Uebungen, beim Gefechts -Ererciren, beim Ueberwinden von

weiſe Wachsthun der Parenchyme derſelben . Dieſe Ausbildung iſt aber nur möglich, wenn die Kraftſumme der eingeführten Nährſtoffe

Hinderniſſen, bei Spring-Uebungen, bei den Erercir-Evolutionen iſt -

höher iſt als die Summe der bei der Arbeit verbrauchten Kräfte.

der Kräfteverbrauch der Pferde im Verhältniß zur Arbeitszeit ein

Nur dann iſt Bildungs-Material gegeben , welches die Organe zu

So kamen wir denn nach faſt zweiſtündigem Ritt zum Stüt-

Kölner und gelernter Kellner doppelt gewandt, zeigte ſich der Lage

punkte unſeres linken Flügels, der Kronprinzen -Sdanze, ſo getauft zu Ehren unſeres hohen Führere. Nadidem aud diejes, die Seine

unſerer raſch improviſirten Tafel, ließ ſich Speiſe und Trant trefflicy

.

durchaus gewachſen. Der Prinz fühlte ſich offenbar behaglich an

beherrſchende Bollwert mit ſeiner Beſaßungs- Compagnie gründlich in:

ſchmeden , und als die durch meinen umſichtigen Adjutanten eilig be:

fpicirt war , erreichten wir Sèvres. Hier erklärte ſich mein hoher Begleiter befriedigt , meine ehrenvolle Aufgabe war glüdlich beendet, und ich war deſſen herzlich froh. Als wir bei der alten Porzellanfabriť vorbeiritten , weldie in ihrem obern Stoďwerke ſchon cinige Granatwunden zeigte , äußerte der Prinz , die ſcharfe Luft habe ihm

orderte Regiment8muſit die Bayeriſde Nationalhymne anſtimmte, ließ

gründlichen Appetit verſdafft, worauf ich natürlich um die Ehre bat,

ihm in meinem Quartier zu Chaville ein einfaches Frühſtück anbieten zu dürfen, was denn gnädigſt zugeſtanden wurde. Ich wechſelte mit meinem treuen L nur einen Blict , als dieſer auch idon wie ein B feil

davonſauſte – und ich war über das Weitere beruhigt -, Du weißt ja aus eigener Erfahrung, was dieſer ausgezeichnete Dffizier auch im Anordnen kleinerer Feſte leiftete.

Lange Friſt war ihm übrigens nicht gegeben , denn auch mein hoher Gaſt ſeşte feinen Braunen in Trab, aber als wir meine freundliche Billa erreichten, hatte 2. in faum 15 Minuten bag früh: ſtüdlid Menidenmögliche geleiſtet. Die raſch gedeďte Tafel ſah höchſt anſtändig aus : unſere höflichen Feinde hatten Damaſt, Sèvres- Por: zelan und Criſtall reidlich geliefert, ein belles Raminfeuer verbreitete

gemüthliche Wärme. Der Speiſezettel glänzte allerding$ nicht durch die Anzahl der Gänge, indeſſen der auf die Paradeſeite gelegte halbe Puter vom vorigen Tage machte ſich nicht uneben , der St. Emilion

ſtand warm , der Sect falt und mein Diener Karl , als geborener

ich Seine Königliche Hoheit in ſơäumendem Champagner hodleben , worauf Hoddieſelbe durd) einen in rührend herzlichen Worten aus :

gebrachten Trinkſpruch auf Seine Majeſtät dankte. Es herrſchte nun in dem kleinen Preiſe eine ſo fröhliche Stimmung, als wenn man ſido unter vertrauten Kameraden befunden hätte, um das ganz zu ver den er ſtehen , muß man mit Prinz Luitpold verkehrt haben : mit den flugen , treuen Augen freundlich anſchaut, der iſt gefeſſelt. -

Und hatte mir auf dem Ritte durch ſeine kurzen , ſachgemäßen Fragen der kenntnißreiche Offizier imponirt , ſo war es eine Luſt, ihm gegen : über zu fißen, wenn er in überaud gütiger und leutſeliger Weiſe nicht nur erzählte, ſondern auch zuhörte. Vollfommen und für immer aber hat der Prinz unſer Herz gewonnen, als er von unſerem Herrn und König fprach und aus jedem ſeiner Worte deutlich erſichtlich ward,

mit welcher Liebe und Verehrung er Seiner Majeſtät zugethan iſt.“ So weit der Brief. Damals ahnte Niemand, zu welcher wich: tigen Rolle Seine Knöiglide Hoheit einſt berufen werden würde . Jeder aber, der das Glück hatte , dem hohen Herrn näher zu treten, iſt durchdrungen von der Ueberzeugung , daß das brave Bayernvolt

vollauf berechtigt iſt, mit Stolz und Verchrung zu dem jeßigen Lenker ſeiner Sejdice aufzuſchauen.

29

ihrem Wachsthum benußen können. Sonach iſt reichliche Ernährung unabweisbare Vorbedingung für das Zuſtandekommen der Gewöh-

größeren Ausbildung des ganzen Blutgefäß-Syſtems und zu einer beſſeren Ernährung aller Körper-Organe und bedingt, daß die durch

nung. Bei genügender Ernährung wirken geſteigerte Anforderungen Anſtrengung ermüdeten Organe ſich leicht erholen können. kräftigend auf den thieriſchen Organismus ein und erhöhen ſeine Leiſtungsfähigkeit, während bei ungenügender Nahrungszufuhr die Kraftſumme und Leiſtungsfähigkeit des Organismus herabgeſeßt wird.

Demgemäß muß jede Erhöhung der Anforderungen eine

Zu 3. Die Athmungs -Muskeln , von deren Kraft und Tha:

tigkeit die Ausgiebigkeit der Athmung und damit die Leiſtungs fähigkeit der Pferde weſentlich abhängt, verhalten ſich wie die übrige Skelett-Muskulatur. Werden ſie durch ſyſtematiſche Steigerung der

Erhöhung der Futter-Nationen zur Folge haben , wenn ſie nicht Thätigkeit des Pferdes geübt und an ſtärkere Thätigkeit gewöhnt, slachtheilig einwirken ſoll ( F. oben ).

Das Deutſche Armeepferd kann nach allen ſeinen Anlagen durch ſyſtematiſche Gewöhnung an größere Kraftleiſtungen in ſeiner Leiſtungsfähigkeit noch bedeutend geſteigert werden , wenn daſſelbe reichlich und intenſiv genährt wird . Bei der Ausbildung eines Truppenpferdes für die Kriegszwecke 1

iſt im Speciellen Folgendes anzuſtreben :

1) eine möglichſt hochgradige Ausbildung der Skelett - Muskeln und des geſammten Bewegungs-Apparats ;

dann wachſen ſie (gute Ernährung des Pferdes vorausgeſeķt) und werden kräftiger und leiſtnngsfähiger. Damit ſteigert ſich gradatim auch die Blut-Circulation in den Lungen und vor allem die Erwei terungsfähigkeit und Elaſticität derſelben und damit die Größe der Athmungsmöglichkeit. Von letzterer hängt aber weſentlich die Leiſtungs

fähigkeit der Pferde ab. Zu 4. Jede Körperbewegung ſteigert erfahrungsgemäß die

Neſorption im Körper. Regelrechte Steigerung der Bewegung hebt dauernd die Reſorptionskraft der Blutgefäße. Dies führt bei ge

2) eine ſtarke Entwickelung des Herzens und des Gefäß-Syſtems ;

nügender Ernährung zu einer Vermehrung des im Organismus

3) möglichſte Kräftigung der Athmungs-Muskeln mit Steigerung der Dehnbarkeit, Elaſticität und Contractilität der Lungen ;

durch eine Steigerung des Stoffwechſels und der Bildungsfähigkeit

4) eine gute Ausbildung der Reſorptions: und

im Thierkörper herbeigeführt wird.

circulirenden Kräfte- und Bildungs-Materials (des Blutes ), wo ( Schluß folgt .)

5) der Verdauungs -Organe. Nur ein Pferd mit einem gut ausgebildeten Bewegungs Apparat, einem kräftigen Herzen und ausgiebiger Athmung vermag Bedeutendes zu leiſten, und nur ein Pferd mit guten Verdauungs und Reſorptions-Organen vermag die nach Anſtrengungen eintretende Ermüdung raſch zu überwinden und raſch wieder leiſtungsfähig zu werden .

Die Möglichkeit der Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit eines

N a

r ich te 11 .

Deſterreich - Ungarn. (v. A.) Wien , 12. Januar. [R üđblid auf das Jahr :

1886 .

Militär : Credit : Erhöhung und Verbeſie :

rungen im

Meerweſen .) Das abgelaufene Jahr war für die

Zu 1. Sowie ein Muskel in Thätigkeit verſetzt wird, ſteigert

Entwicklung der Oeſterreidsijd) - Ungariſdien Mehrkraft ein im Allge meinen redyt günſtiges. Wichtige militäriſdie Fragen ſind entſchieden , das ganze Heerwejen einem gedeihlidyen Fortſæreiten zu geführt worden.

culation lebhafter und ſeine Ernährung eine beſſere. Dies führt

ganzen Monarchie, zuletzt noch in Tirol, in ein feſtes Gefüge ge

Pferdes durch Steigerung der Anforderungen ergiebt ſich aus folgenden Betrachtungen.

ien im Verein So iſt namentlity von den gemeinſamen Kriegsminiſter ſich ſein Stoffwechſel, ſein Blutgehalt wird bedeutender, ſeine Tir: mit den Landes -Vertheidigungs-Miniſtern das Landſturm-Geſetz in der bei öfterer Wiederkehr und eventueller Steigerung der Thätigkeit bracht. Ebenſo iſt das Recrutirung8 -Geſeß angenommen, die neue (d. h. bei llebung) zu einem Wachsthum der Muskelfaſern und | Heereo - Organiſation ziemlidi durdygeführt , mit der Beſdaffung der aber von der Summe von der Summe | Repetir-Gewehre der Anfang gemad)t und im Allgemeinen die Wehr: einer Steigerung der Zahl derſelben. Da Da aber

und Stärke der Muskelfaſern die Kraft des Muskels abhängt, ſo kraft der Monarchie erhöht worden . Ezed)iſde und anderſeits Magya: t riſche Verſuche , den Geiſt der Armee und deren Einheitlichkei 311

vermag ein geübter Muskel eine größere Arbeit zu leiſten, ermüdet 1

1

ſchädigen , hatten bisher nid) t weſentliche Erfolge. In Ungarn erbob

ſpäter und erholt ſich nach der Ermüdung leichter als ein ungeübter lid) wohl einmal eine Bewegung gegen die verdädtige „ ſdwarz-gelbe“ Musfel. Hieraus ergiebt ſich, daß bei guter Ernährung durch eine Geſinnung der Armee, doch hat ein väterlich gehaltenes Handſchreiben des Raijers, weldies den Wünſchen und Stimmungen der Magyaren ſyſtematiſche Steigerung der Arbeit eines Pferdes ein Wachsthun volle Redung trug, den Sturm wieder beidyworen.

1

der Muskulatur und damit eine Steigerung der Kraſtſumme der:

ſelben und damit des ganzen Thieres erreicht werden kann.

Für die nädyſte Zeit ſcheinen noch mande und zwar nicht unwichtige

Aenderungen im Heerweſen bevorzuſtehen. Aus verſchiedenen Anzeichen

Auch die Bänder und Sehnen des Bewegungs - Apparats

erhellt, daß im lenten großen Miniſterrath unter Vorſit des Kaijers

nehmen in Folge der Dreſſur an Dehnbarkeit, Elaſticität und

vom Kriegsminiſter erhebliche Nachtragsforderungen geſtellt und be:

Widerſtandskraft zu und bei jungen Thieren wird auch die Skelett: Willigt worden ſind. Die allgemeine Lage in Europa iſt offenbar .

voller Gefahren, wie dies aud) bier voll anerkannt wird, und es wäre

Ausbildung dadurch verbeſſert. -Ernährung mäß feſt,daſsdie mužkulöſe erfahrungsge Bu 2.undEsdieſtehtKnochen

Deſterreidjijdje Kriegsminiſter Pflichtverlegung,wennder geradezu eine Vorbereitungen träfe , um ſchlimmſten Falls das Heer

allein nicht

en an dieſelbebedeutend mobil maden zu fönnen. Er muß ferner die Depots füllen , durch Wachs= bei geſteigertenderAnforderung Herzwand die man ſonſt aus Sparſamkeit vielleidyt leer laſſen würde. Der dicker idsnel Zahl ihrer Muskelfaſern thum und Vermehrung

und kräftiger wird. Weiterhin iſt aber auch feſtgeſtellt worden , Landſturm iſtbereits in der Organiſation begriffen. Als dasLandſturm

mit lausaltenBeſtändenfür die Ausrüſtung daßſich bei ſyſtematiſch erhöhter Thätigkeit derPferde (5. h.ihrer LagederDinge,ſpätereinma , Bewegungen ) das Faſſungs-Vermögen und die Erweiterungs-Fähig: Sorge tragen zu können. Die bedenkliche Lage Europas nöthigt aber feit desHerzens ſteigert. Dieedlen Nennpferde, die von Jugend dazu , die Organijation zu bejdsleunigen und jest ichon für dieAus: auf geübt worden, und bei denen eine gut ererbte Anlage (die auch

das Preußiſche Pferd beſißt) vorhanden iſt , haben ein bedeutend

rüſtung Vorkehrungen zu treffen. Die Manöver in Galizien haben einen oder den andern Mangel an den dortigen Eiſenbahnen ergeben, deſſen Ausgleichung jett beſchleunigt wird. Man trifft ſomit unleugbar

und ſchwereres (oft doppelt ſo ſchweres) Herz als gleich Vorbereitungen für alle Fälle und wird hierin fortfahren , bis der größeres große andere Thiere . politiſche Himmel von Europa ſich wieder mehr geklärt hat.

Die

Ein durch Uebung vergrößertes und dicwandigeres Herz zweibändigen „ Denkwürdigkeiten “ des Grafen Beuit bieten überdie permag eine größere Blutmenge aufzunehmen und mühelos durch Vergangenheit viel Intereſſantes,welches aud für die Gegenwart und

din Rörperzu treiben, braucht ſiedemnachinder Zeiteinheit weniger und Butunftnod;Widtigkeithat,ung "aus welchen nicht nur gerPolititer Staatsmann , ſondern auch der Soldat viel lernen kann. Wenn oft zu contrahiren , ermüdet weniger leicht und vermag größere An

täuſcht ,

bei

zu

ftrengungenDiezu gute ertragen als ein nicht geübtes und ſchlechternährtes fein ,fich inteinerWeiſe Surd; die kommenden Ereigniſſeüberraſchen Ausbildung des Herzens führt auch zu einer zu laſſen , um ihnen wohl gerüſtet gegenüber treten du fönnen Herz. 1

30 Panzerſdiffe, 1 Torpebo:Kreuzer, 38 Torpedo - Boote , 6 Kreuzer , 2

Japan. Jedo , im Dezember.

[ Gegenwärtiger Stand des

Heer : und Marine- Weſens.) Eine Mittheilung des „ Oſtaſ. Lloyd" madt folgende Nadridten über die heutigen militäriſden Zuſtände. Der erſte Sdiritt, welder von den Regierungen von Japan und China zur Civiliſation beider Länder in Europäiſdem Sinne gethan wurde,

geſchah – und nicht mit Unredyt – auf dem Gebiete der Erhöhung der Wehrkraft, und es giebt wenige intereſſantere Studien hier draußen -

als das verſchiedene Verfahren beider Länder, geradezu aus dem Nichts eine Armee und , war idwerer 110d), eine Marine zu ſchaffen, welche Europäiſchen Anforderungen wenigſtens ſid nähern. Es war ſelbſt: verſtändlich , daß bei Beginn viele Mißgriffe hierbei gemacht werden mußten , denn Japan ſowohl wie China batten zwar die Wirkungen der Europäiſden Kriegsmittel, der Heere , Flotten , Kriegøjdiffe und Waffen erfahren, die Urſachen dieſer Ueberlegenheit der Europäer ver

Corvetten , 12 Schooner , 16 Dampfer und das Tranøport Shiff Opyte “, ſodann die 8 Kriegodampfer der freiwilligen Flotte. Dazu

kommen 3 Auriliar-Kreuzer und 48 kleinere Dampffahrzeuge. Die Privatgeſellſchaften haben für den Kriegefal 16 Danıpfer beizuſtellen . Die Flotille in Sibirien beſteht aus dem Kreuzer „ Korec " (d. b. der Koreate, alſo anticipirend die Befißergreifung von Korea),

. Kanonen : Booten , 1 Klipper- , 1 Transport - Sdiff, 2 Dampfbooten, 9 lleineren Dampfiabrzeugen , 16 Segelfahrzeugen und 5 Torpedo: Booten .

.

mochten ſie vorerſt nicht zu erkennen .

Balo maďte es ſich indeſſen

bemerkbar, daß, während China noch vorſichtig taſtend fid, die beſte Methode einer Organiſation der Wehrkraft des Landes anzueignen ſudyte, Japan nach einem feſten Plane verfuhr und letteren mit allen

Mitteln und unter großen finanziellen Opfern durdzuführen ſuchte. China befindet ſich nod heute an

dem Standpunkte des Sudens

nad den beſten Mitteln und hat dabei unendlich weit mehr Geld

ausgegeben als Japan, weldes für ſein Geld doch wenigſtens etwas Ganzes, Geldloſſenes aufzuweiſen hat. Die Ausbildung der Armee Japans iſt über den Zuſtand der Detail Inſtruction idon lange bin weg . Europäiſche , oder vielmehr Deutide Difiziere inſtruiren in

Kriegsſchulen , Akademien u. ſ. w. , während in China der Detail: Driū nod kaum begonnen und die Ueberhebung der Chineſen , ihr Eigendünfel ſie dazu verführt hat , die Reorganiſation - ridtiger Organiſation des Heeres - ſogleich mit der Errichtung einer höberen Militärſdule zu beginnen . Während Japan , nadidem cinmal beſchloſſen worden war, zur Inſtruction Deutjdye Offiziere zu benuten, aud) an

Endlich zählt die Flotte im Saspiſden Meere 4 Ranonen :

Bocte, 5 Raddampfer, 8 kleinere Dampffahrzeuge und 5 Segelſchiffe.

Rußland beſikt alſo beute ſchon die ſtärkſte Torpedo - Flottille. Jm 3m Verein mit der zweitgrößten Seeinadit, nämlid Frankreid) , würde Rußland im Stande ſein, die See aud ) gegen England zu behaupten. 31 den Garde- Corps iſt eine Neuerung eingetreten, welde von dem

jelben ſehr dankbar aufgenommen worden iſt. Um unter Offizieren und Mannſd aften Verſtändniß und Leidenſchaft für die Jagd auszubilden, weldie man mit Recht als eine gute Vorſchule für den Felodienſt betradyten wird , iſt dem Offizier - Corps eines jeden Garde - Negimente, einige Vieilen von Petersburg entfernt, eine etwa 9 bis 10000 Deutſde Morgen große Wald und Landflädje zur Abhaltung von Jagden überwieſen worden . Jene ländercien gehören theils der Krone, theils ſind ſie auf Koſten der Krone gepadytet worden . Jedes Regiment wird einen Förſter annehmen , für weldien nitten in dem Jagdbezirk ein Haus gebaut wird. In leşterem ſind Vorfebrungen getroffen, daß Offiziere dort übernachten können . In einem jener Jagdgründe ſollen außer einer ergiebigen kleinen Jagd und Fiſdfang aud) Vären und Wölfe , ſogar Ludſe vorkommen . Die Betheiligung an den Jagden iſt dienſtlid) nid) t geboten .

dieſem Plane feſthält, wedſelt China jo ziemlidi alle Jahre ſein Lebro

K r it i k .

perſonal , um ein foldes anderer Nationalität zu benußen , wodurd) natürlich nur Verwirrung entſtehen kann .

Der Deutſch - Däniſ de Krieg 1864. Herausgegeben vom Großen Generalſtabe , Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Erſter Band. Mit 3 Ueberſichtskarten , 6 Plänen und 12 Sfizzen in

Aehnlid 10 verhält 8 ſich mit der Marine beider Länder.

Japan beſigt heute eine Anzahl erfahrener Seeleute , weldie wohl im

Steindruck und im Text. 8. IV, 364 S. und 106 S.-Anlagen.

Stande ſind, ein Kriegsſchiff zu führen , aber obgleich wir ziemlich

Berlin 1886.

gut die Zuſtände in den Chineſiſchen Geid wadern ſtudirt haben, ſind

uns dodnur höchſtens ein oder zwei Capitäne Chineſiſdier Nationalität bekannt, welden im Nothfalle mit Siderheit da's Commando eines Sơiffes anvertraut werden könnte. Japan hat ſeine Marine Inſtruc: teure entlaſſen können, naddem Japaniſche Offiziere etwas Tüdytiges von ihnen gelernt hatten. China aber hat fo cben abermals einen Perſonal: und damit Syſtemwediſil eintreten laſſen , indem de Deutſd en durch Engländer erſeķt worden ſind. Es iſt gar nicht mehr zu bes zweifeln , daß ſowohl die Japanijden Heeres : wie dic Marine : Ber : .

hältniſſe einer erfreuliden Entwickelung entgegengehen .

E. S. Mittler & Sohn. ( Fortſeßung.)

Preis Mark 22,50.

Der zweite Abidnitt behandelt die Ereigniſſe voin Einmaridy in das Herzogthum S dleswig bis zu in Vorrücken gegen Düppel ( 1.-- 10. Februar 1864). Dieje 10 Februartage bringen die ſehr wichtige Entwidelung der Dinge, welche ſich bei dem Beginn des Feldzuge abſpielten und ſind quodließlid ) militärijden Inhalte. Dic Darſtellung zerfällt in 2 Theile , welde umfaſſen : 1 ) Sie Er:

eigniſſe vom Ueberſdreiten der Eider bis zur Näumung der Dannewerke ( 1. - 5. Februar) mit den Gefcditen bei Miſjunde ( 2. Februar) , 10

wie bei Ober-Selt und Jagel ( 3. Februar) und 2) die Verfolgung der Dänen und Vorrücken der Verbündeten bis Flensburg ( 6. - 10. Februar) mit dem Gefecht bei Deverſec (6. Februar ).

Rußland.

Petersburg , im Januar. [Gegenwärtiger Stand der Marine. — Ueberweiſung von Jagdgründen an die I

Negimenter de

Garde .: Corp6.]

Es war am 25. December

1880, als der Staatsrath, nadidem bereits vorher der Czar den Plan

Dieſer Abduitt iſt für den Militär beſonders lehrreid ).

Wir

erhalten hier eine genaue Aufklärnng über die militäriſchen Vorgänge bei Eröffnung des Feldzugs mit ihren Beweggründen und leſen dari mandies Ueberraſchende, das uns mit großer Offenheit mitgetheilt

für die Reorganiſation der Armee genehmigt hatte , den Beſdluß faßte,

wird. In erſter Linie ſind die Berathungen wichtig , weldie die kriege

eine den Zukunftsplänen der Regierung entſprechende Vermehrung der

Flotten -Materials ein derartiger war, daß mit demſelben, geſtüßt auf

rijden Ereigniſſe in Gefolge hatten , da ſie ein ſehr klares Lidit auf die oft wedyjelnden Beweggründe werfen , wobei direct umd indirect mandyer Tadel ausgeſprochen wird. Dann ſind die einzelnen Gefedyts

die Küſten -Vefeſtigungen, Rußland von einem feindlichen Angriffe nichts

berichte von beſonderem Intereſſe. In dem erſten Zuſammentreffen

Kriegemarine vorzuſdlagen , obwohl idon damals der Stand des

zu befürchten hatte. Das durch den Marine-Miniſter ausgearbeitete bei Miſſunde, das beſonders als Gejdüşkampf eine gewiſſe Bedeutung Programm wurde vom Staatsrathe angenommen und erhielt im Jahre erhalten hat , erblicken wir einen Beweis von fühner Initiative des Sdifføpark innerhalb 15 Jahren mit 90 neuen Sdiffen ergänzt

Prinzen Friedrich Karl , welcher das eilige Zurückgehen der Dänen am 1. Februar auộnußen wollte und das Gefecht nur wegen des

Die Koſten für die Suiffe ſammt Artillerie und Torpedos

didten Nebels abbracy. Bon den Gefechten bei Ober-Self und Jagel

wurden mit einer Sumnie von 220 Millionen Nubel berednet. Ein

mit der Erſtürmung des Königsberges durch die Deſterreicher unter Graf Gondrecourt wird gejagt, daß ſie einen ſchönen Beweis von dem friſchen Geiſt der Oeſterreidsijden Truppen gegeben hätten . Audi der Sampf bei Deverſee gereidyt denſelben zu großer Ehre , wie an:

1882 die Genehmigung des Czaren. Laut dieſem Projecte ſollte der werden.

Blick auf die jeßige Kriegsmarine zeigt, mit welcher Thatfraft an der Ausführung des obigen Planes gearbeitet wurde.

Die gegenwärtige Stärke der Ruſſijden Ditjec - Flotte beſteht aus 19 Panzerſchiffen mit einem Deplacement von zuſammen 101 060 Tonnen , dann 13 Thurm-Monitors , 1 Fregatte , 2 Namm- und 2

anderen Kreuzern, 13 Klipperſdiffen, 1 Torpedo-Kreuzer, 1 TorpedoSdiff, 40 Torpedo-Booten I. Claſſe, 92 Torpedo-Booten II. Claſſe

dererſeits gern zugeſtanden wird, daß ſich die Dänen trotz des Mangels an Artillerie am 6. Februar mit Tapferkeit und Ausdauer ge julagen hätten.

Auch nad der politiſchen Seite hin iſt dieſer Abſchnitt gar

( davon ſind 50 für die Sowarze Meer flotte beſtimmt), 11 Ranonen : Booten , 3 Rad- und Sdrauben-Yachten , 6 Dampfkuttern, 12 Segel: Yachten, 2 Segel-Corvetten, 13 Transport-Sdiffen und 73 kleineren Dampfern zum Hülfedienſt.

nicht unwichtig. Die diplomatiſche Einwirkung der neutralen Mächte auf Herſtellung des Friedens war ſowohl vor wic auch während der Kämpfe zu Anfang Februar in ſtetem Fortgange geblieben . So hatte

Die Gowarze Meer -Flotte umfaßt : 3 Thurmſchiffe, 4 andere

dlage einer Conferenz zugeſtimmt , jo daß in Berlin und Wien der

Dänemark nod; am 30. Januar dem von England erneuerten Vor:

31

Abidluß eines Waffenſtilſtandes beantragt worden war. „ Da aber - jo lejen wir – die beiden Deutſgen Mächte als Bedingung des: -

immer damals geraesle fidt nidi immt er verwdſic ägunkte“, ge de itun ickehtig nüge ngen mag der Heer g nich lten ungErwſche oft Berü den nd ang enehmer Lage befunden haben , zumal da ſeine Avantgarde in in

ſelben den Abzug der Däniſchen Truppen aus ganz Schleswig , alſo auds aus Düppel und Alſen ,die Dänen aber umgekehrt die Näumung von ganz Schleswig durch die verbündete Armee verlangten , ſo blieb eine debereinkunft zur Zeit unmöglich , und außerdem hatte Dänemark ichon ſeit dem 3. Februar eine Anzahl Deutſcher Handelsſchiffe auf

rigkeiten legten ſich jedody, und die Preußiſchen Auffaſſungen der Noth:

gebracht, deren Herausgabe als Bedingung eines Waffenſtilſtandes von Deutſcher Seite gefordert wurde ; Dänemark ſchlug jedoch dies

in der gerade damals ſehr zu Tage tretenden Sdywierigkeit , mit den vorhandenen Mitteln Düppel bald zıl bezwingen und Alſens ſich zu

Verlangen ab , und damit blieb alſo die Entſcheidung wieder den

bemächtigen .

.

zwiſchen bereits die Jütijde Stadt Kolding beſeßt hatte. Die Sdwie wendigkeit einer Beſetung Jütlande , für weldie militäriſche Gründe ſprachen , drangen ſdhließlich durch. Dieje Gründe lagen hauptſächlid)

Waffen vorbehalten. "

Der dritte Abſchnitt behandelt: Einſchließung von Düppel durch das I. Corp8 ( 11. Februar bis 7 März) und Operationen

Märtell bis zumDie7. Darſ Düptäri ung etdernunEreiwied gniſer Mittehun z biet in mili von uar pelſche r Bezi g viel ſe vor e Febr Intereſſantes und Lebrreiches. Prinz Friedrich Carl , weldiem vem

des II. und III. Corps in Jütland (bis zum 18. April). | Grajen v . Wrangel am 15. Februar auſgegeben war , die Unter: Die Darſtellung beginnt mit dem Verrüden des I. Gorps gegen nehmungen gegen Düppel ſelbſtändig fortzuſeßen, ergriff ſofort die Düppel ( 11. – 14. Februar ) und dem Einmarſch des II. und III. | geeignetſten Maßregeln. In einem Bericht vom 16. Februar erklärte Bew

egungen ohne er dem König, daß er von der ihm eingeräumten Selbſtändigkeit Ge Corps in Jütland ( 11. - 14. Februar ), welche großen Widerſtand durchgeführt wurden . Nun folgt der Beridyt über brauch machen werde und einen Angriff auf die Düppeler Schanzen die Ereigniſſe bei Düppel ( vom 15. Februar bis zum 7. März) mit mit Feld : Geſchüßcn nidit verſuchen wolle. Dagegen bemächtigte er dem Erkundigungs - Gefedit vor Düppel am 22. Februar und über ſich der Halbinſel Broader , beantragte die lieberweiſung von Belage: die Operationen in Jütland vom 8. März bis zum 18. April, mit rungs- Geſdrüßen und unternahm am 22. Februar einen Angriff auf 2

den Sefedyten bei Fredericia und Beile, beide am 8. März .

Für die Entwidelung der Ereigniſſe war ein Kriegsrath ſehr entidheidend , welcher nach dem 12. Februar im Hauptquartier des Ober - Commandos abgehalten wurde, alio zu einer Zeit , in weldier das I. Corpe vor Düppel Stellungnahm und das II. und III. Corps ſich gegen die Fütiſdie Grenze vorbewegten. An dieſen Bes rathungen nabm auch der Chef des Generalſtabs der Armee, General: Lieutenant Freiherr v . Moltke Theil , welcher am 12. Februar im

ErkuFeld ndigmarj Vorpoſten feind ungd;all der Inzwi n ſchen der hen jowoheine die ganze hatte, um Scha l der nzen Linie . liche zu erreic Graf v. Wrangel wie aud) General v. Moltte ſich über die weiteren militäriſchen Maßnahmen ausgeſprochen .

Da ſid) noch nicht

überſehen ließ , weldhen Ausgang die Verhandlungen mit Deſterreich über das Einrücken in Jütland nehmen würden , ſo wurden in Berlin ungeſäumt Vorbereitungen für die Ausſtattung des I. Corps mit Belagerungs - Geſchüß getroffen und die erſte Sendung gegen Ende

Hauptquartier eingetroffen war, um von den Abſidyten des Ober- || Februar bereit geſtellt. Oberſt Colomier arbeitete cinen Plan für Commandos Kenntniß zu nehmen , wie das Generalſtabswerk ſagt ; | den artilleriſtijden Angriff aus und begab ſid , am 1. März nad wahrſdeinlich wird aber dieſe Thätigkeit wohl cine umfaſſendere ge- | Berlin, nm denſelben dort vorzulegen und die nod) fehlenden idweren weſen ſein. ( Der General blieb damals 8 Tage auf dem Kriegs- Geldjüße zu erbitten . Am 1. März tam zu Wien, wobin General v. Manteuffel idyauplatz .) Man war zu jener Zeit in Berlin wie in Wien entidloſſen, Schle gegan erzwi swig' Gebie vollſt gen war, eine . Punktation “ zu Stande, welche das gemeinſame Räum ngen ichen ts zu ändige . ung des die Daß die Dänen nicht die Abſicht hatten, dem verbündeten Deere die weitere Vorgehen der Großmädyte regelte, und wonach der Haupt: „ ung Düppel-Aljen Deſignahme des nördlichen Theils des Herzogthums ſtreitig zu maden , angriff gegen die Stell gleidyzeitig ridte 1

lag klar zu Tage , dagegen behielten ſie feſten Fuß auf der Oſtſeite deſſelben , und ſo lange dies der Fall war , konnte die beabſichtigte

ſich n ſollte , aber die Truppen in Jütland ſo weit wie nöthig vorgeſchoben werden könnten. Schon am 8. März erfolgte der Vormarii ), und für die

Inpfandnahme nicht als durchgeführt gelten . Der auf Aljen ſtehende weiteren Operationen wurde eine Denkjdrift maßgebend, welde General Heerestheil wurde auf 20000 Mann geſchätzt , demſelben ſtand das v. Moltke am 4. März dem König eingereidyt hatte , und die von etwa ebenſo ſtarke, aber jehrvertheilte Preußiſde Corps gegenüber . demſelben genehmigt worden war . Die Wiener Vereinbarungen hatten Es wäre für das lettere ſehr erwünſcht geweſen , bis an den Aljener der Kriegführung eiuen neuen Anſtoß gegeben, und mit friſdem Unter: Grund vorzudringen , um in dieſem ein ſtarkes Schutzmittel vor der Front zu gewinnen ; dazu gehörte aber die vorherige Wegnahme der Düppeler Höhen , und hierfür gab es uur den mühſamen und zeit : raubenden Weg eines der förmlichen Belagerung ähnlichen Verfahrens . War dies Bollwert gefallen, jo blieb der Meeresarm zu über dyreiten , binter woldem das Däniſche Heer mit Vortheil ferneren Widerſtand leiſten konnte .

Der Gedanke an eine geſichertere und lohnendere Unternehmung

nehmungsgeiſt ging es jetzt in und 22 000 Preußen ſtanden es zu Gefedten : bei Fridericia letzteres von Oeſterreichijden

Jütland vorwärts ; 21 000 Deſterreider dazu bereit . Gleidy am 8. März kam und bei Beile , erſteres von Preußijden , Truppen den Dänen geliefert , welche

kräftig zurückgedrängt wurden . Es folgte die Einſchließung von Fride ricia einerſeits und der Vormarich der Oeſterreicher nad, Aarhuus und Skanderb anderDäne zurüc erſeints,die Verfo zinge vonTrup wo ſie zerſpl re Frideweite lgungorgder n, da ittert pennachnurVeile ricia hätte . eine

lag_nabe Je ſtärker der Feind auf Arſen ſtand , um jo ſdhwäder wurde am 20. und 21. März beſchoſſen, wobei zahlreiche Gebäude in Jütland jein ; wenn man dieſe größte Provinz des der Feſtung in Brand geſetzt wurden, eine Uebergabe des Plates er: mußte er. in Däniſden Reichs in Beſitz nahn , jo durfte man hoffen , ſie gegen die

folgte jedoch nicht. Zu jener Zeit vollzog ſich eine ,,immer mehr als

Neugeeigen erweiſender auf Kronera nothw – ſich ſtalte ung“ dem eigen , indem Schle swig’ichen Injel austauſchen zueinefönne Verantwo Beweſichdenn rtungforta undn aus Fortn.iebuSong befeſt welcher bishe gungen prinzenendig der igte im Hauptquartier die n Anſicht, daß 1

gegen Jütland in der gegebenen Kriegslage das allein Ridytice jei und am 14. Februar wur'de Seiner Majeſtät dem König berichtet, daß Feldmarſchall Graf v. Wrangel fidh entidhloſſen habe, die, Düppel-Stellung nidst anzugreifen , dagegen das II. und III. Corpo Fredericia einſchließen und in Jütland vordringen zu laſſen . Diejer Bejdluß erregte aber Anſtoß , ſowohl in Wien und

Entidließung auf die Armee : Leitung Einfluß geübt hatte vom Vollinmach thatſädere wurding. führugeng beſon ertheielt überg deſſen chlich en , nady weldien die Heer ten Händ Köni Mit dem dritten Abidinitt ſchließt der erſte Band des General: ſtabswerks Werf einig nochbeſon lickeffauf jegt lbe . hlüſſ e Rückb Meerkens: werth uns derſe ders es in Betre e Aufid der bemer e, endie wir

Berlin. Die urſprünglichen Vereinbarungen Oeſterreichs und Preußens Leitung darbietet. gingen über die Inpfandnahme Schleswigs nicht hinaus , und ſchon Dannemerke Räumung Franz Joſef

nach der

der

batte Raiſer

dem

( Schluß folgt. )

Preußiſchen Gejandten die Erwartung ausgeſprochen , daß man den Sieg nicht über die Schleswig'idhe Grenze hinaus bis nach Jütland

hinein verfolgen werde,da dies leicht die diplomatiſchen Sdwierigkeiten Bur Beſprechung eingegangene Sdriften etc. vermehren könne . A18 nun am 15. Februar Graf Karolyi auch in Berlin dem Miniſter-Präſidenten v. Biomard bemerklich gemacht Egidy , Hauptm . 3. D. v ., der Offizier und Sanitäts - Offizier zur Dis: batte, daß eine neue Verſtändigung zwiſchen Deſterreich und Preußen nöthig ſei und dasOber-Commando angewieſen werden möchte , ohne folche Verſtändigung nicht in Jütlandeinzurücken , ging noch am 15. ein Telegramm des Kriegøminiſters an den Feldmarſchall ab , wonad) die Armee bis auf weiteren Befehl die Grenze von Jütland

eiten Sadje etwas verwickelt Feldmarſc nicht . Hierd hau joue und überſchr angeurd l, , wurde v . Wr der , wiedieunſer Werk jagt , „ troſ, leines hohen Alters " eine große körperliche Müſtigteit bewahrt hatte,

poſition undErfü Rathg im Beurlaubtemili nſtande. EinDien eberenhe für die, zuſ dieſem ſtoblieg amm en llungnihre Corps bei r etäri iten hen)in Armee n (Königlic Offizier Verhältn h Sächſiic desſcheXII. iſſe ſtehende Vero Beſt Dres rdnu geſeb ( den , immu . und ngen liche Gru geſtellt auf ngen nd r Selbſtverlag.)

Inſtruction über das Infanterie - Gewehr M/ 71.84 nebſt zugehöriger Munition. ( Berlin, E. Š . Mittler & Sohn .) über das Infanterie- Gewehr M 71.84 und deſſen Munition für den Unter

richt der Mannſchaften abgefaßt und durch Abbildungen erläutert von H. V. M. (Berlin , Liebel.) Transfeldt, Major, das Infanterie- Gewehr M 71,84. Zum Gebrauch für die Mannſchaften bearbeitet. ( Berlin, E. S. Mittler & Sohn. )

32

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Garl Sahn, Lotterie -Geſchäft, Berlin sw ., Neuenburger Straße 25 ( gegründet 1868 ). Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Zernin . – Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Otto's Hofbuchdruderei in Darmſtadt.

n90 n

be

JU

Algemeine

Militär- Zeitung Zweiundſedjzigfter Jahrgang. No. 5.

Darmſtadt, 18. Januar.

Die Alg. Milit -Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

und Freitagě. Preis des Jahrganga 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur14jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

1889.

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommeu . Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Aufſäge. Die Heeres-Vorlage im Reichstage. – Die Nation des Soldaten - Pferdes, von Profeſſor Dr. Ellenberger. ( Schluß .) Nachrichten. Deutſches Reich. Berlin. [ Die Heeres-Vorlage und die Reichstags-Auflöſung. Die neue Militär-Transport-Ordnung für Eiſen bahnen im Kriege. – Die Informations-Curſe der Militär-Schießichule von 1887. – Preisausſchreiben des Kriegsminiſteriums für eine trans

portable Mannſchafts -Barade. -Fabrit ( Vorlage einerneuen der Die beabſichtigte Aufhebungzur desMaſſenherſtellung Invaliden - Hotels.von- Fleiſchzwiebad. Das neue MélénitFrantreich. - Geſchoß.] Schweiz. [Verfügung,Bekleidung betreffend den

Infanterie.

-

Erjat für Militärpflicht.)

Kritit. Der Deutich -Däniſche Krieg 1864, herausgegeben vom großen Generalſtabe : I. Band. (Schluß .)

Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortießung.) NeueMilitär- Bibliographie. – Berichtigung. - Allgemeine Anzeigen. -

Die Heeres-Vorlage im Reichstage. # *

gern bereit, alle zuverläſſigen Daten vorzulegen, aus dener: fich ja Jeder ſein Erempel machen möge. Die Vergleichung der verſchie

Nachdem auf Allerhöchſten Befehl Seiner Majeſtät des denen Armeen allein auf Grund des Ziffern-Materials ſei allerdings

Raiſers am 14. Januar 8. J. die Auflöſung des Reichstags er- nicht vollſtändig . Es ſpreche weſentlich auch die Ausbildung , Be. folgt iſt, erſcheint ein kurzer Rüdblick auf den Verlauf der legten waffnung 2c. mit. Aber in neuerer Zeit gleichen ſich dieſe Unter:

Verhandlungen über dieHeeres-Vorlage von Intereſſe. Wir knüpfen ichiede mehr und mehr aus , ſo daß doch die ziffermäßige Ver darum an die in der Aug. Mil.-3tg. früher gegebenen Mittheilungen

gleichung an Bedeutung gewinnt. Auf die Anführung des Vor:

an und laſſen das Weitere ſich hiernach entwickeln.

redners (Abg. Richter ): Oeſterreich thäte doch nichts zur Er

Die von allen Parteien des Reichstags beſchickte Militär: höhung ſeiner Wehrkraft, ſei für unſere Verhältniſſe nicht verwend

daß wir eben auf alle Eventualitäten gerüſtet und ihren Bericht bar, ſei zu bemerken,Berechnungen Commiſſion hat verſchiedene Sißungen gehalten Blättern des Abgeordneten bezüglich Frant, auszugs- ſein wollten. Die über die Vorlage verfaßt. Dieſer in öffentlichen

weiſe gebrachte Bericht enthält mehrere neue Aufſchlüſſe über den Stand reichs träfen nicht zu. Das Franzöſiſche Geſeß habe eben rück der Frage, die das Ergebniß der mündlichen Verhandlungen bilden. wirkende Kraft gehabt , und die verfügbaren Jahrgänge gingen Wichtig erſcheinen uns barin vornämlich die Erklärungen, mit denen daher bis über das Jahr 1873 weſentlich hinaus. Die Einwendung, der Kriegsminiſter und einer ſeiner Herren Commiſſare die Vorlage näher begründet haben, weshalb wir ihnen das Folgende entnehmen,

daß ein großer Theil Franzöſiſcher Truppen in Algier ſtände, er: kenne er nicht an. Drei Wochen nach der Kriegs- Erklärung von 1870

Der Kriegsminiſter führte aus: Eine actuelle Kriegsgefahr liege nicht vor; die dauernd anders zu geſtaltenden Verhältniſſe unſerer Präſenz- Ziffer hätten den Grund zu dieſer Vorlage gegeben. Er denke ſich zunächſt die Ausführung wie folgt : Jeßt würden die 1886 disponibel gebliebenen Necruten zur Aushebung gebracht, und zum 1. April 1887 treten ſo viele Dispoſitions-Urlauber, als

hätten die Algierer Truppen bei Wörth bereits mitgefochten und würden auch für den Fall eines neuen Krieges in kürzeſter Friſt zur Stelle ſein. Der Abgeordnete berüdſichtige ferner bei ſeiner

an der Präſenz- Ziffer fehlen, wieder in Dienſt. Dann wäre zum

diene , jei ja richtig, aber bafür biene ein anderer Theil eben

1. April 1887 die Maßregel dieſer Vorlage durchgeführt. Wenn damit vielleicht Dienſt-Schwierigkeiten erwüchſen, ſo würden dieſelben eben überwunden werden müſſen. Die Cadres-Formation anlangend, erblide er den Vortheil der Vorlage eben darin, daß dieſelben vom 1. April 1887 nicht nur auf dem Papier ſtänden, ſondern that:

weſentlich länger. Es gleiche ſich das aus. Das neue Franzöſiſche Geſetz habe den Zweck,, die Zahl der überhaupt auszubildenden Mannſchaften möglichſt zu erhöhen ; auch der Franzöſiſche Miniſter

Zählung die geſammte Franzöſiſche Marine-Jufanterie abſolut nicht.

Die Durchſchnitts- Dienſtzeit der Franzöſiſchen Infanterie ſei in der That 33 Monate. Die Anführung , daß ein Theil geringere Zeit

wehre ſich dagegen, die jährlich nach zweijähriger Dienſtzeit zu Ent

laſſenden durch das Budget feſtzuſtellen. Es ſtehe abſolut feſt:

jağlich vorhanden ſeien. Allerdingsſei der Hauptvortheil dieſer „ Die Friedens-Präſenzziffer der FranzöſiſchenArmee ſeiſchon jeßt Vorlage erſt in der Zukunft nach mehreren Jahren in der Aus höher als die unſerige, und nach Annahme des Franzöſiſchen Ge

bildung einer weit größeren Ziffer vonMannſchaften zum Kriegs- feßentwurfs werde ſie weſentlich höher als die Deutſche ſein.“ gebrauch zu finden . Die Bemerkung (des Vorredners) über die DieſerUmſtand zuſammen mit der beabſichtigten Herabſeßung der --

Deſterreichiſche Armee und derenPräſenzſtärkeanlangend,ſei er i activen Dienſtzeitmüſſe nothwendig zur erheblichen Erhöhung der

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jährlichen Recrutenquote und damit zur dauernden Erhöhung der gegenwärtigen Kriegsſtärke führen. Die Franzöſiſche Artillerie ſei inſofern im Vortheil, als dort pro Batterie 4 Geſchüße und außer dem noch 2 Munitionswagen auch in der Friedenszeit mit 6 Pferden beſpannt ſeien , während die Deutſche Artillerie nur 4 Geſchüße à 6 Pferde und keine Munitions-Beſpannung habe. Daraus folge, daß bei der Franzöſiſchen Artillerie eine größere Zahl ausgebildeter und Artilleriepferde pro Batterie vorhanden ſei als bei uns , das ſei ein weſentlicher Vortheil. – Die Annahme : aus der Franz

Deutſchland : Die Einjährig - Freiwilligen

ſcheiden aus dieſer als Offiziere aus). In Frankreich die Arbeiter-Compagnien außer Anſatz zu laſſen, iſt nicht angängig, da die denſelben obliegenden Dienſte in Deutſch:

zöſiſchen Geſetzes - Vorlage mit ihrer Neu -Organiſation folge, daß

land gleichfalls von Mannſchaften wahrgenommen werden müſſen .

(circa 8400 ).

Frankreich : die Unteroffizierſchüler,

Schüler der école polytechnique ( 450) , (leştere , welchen die auf 1

der Schule zugebrachte Zeit als active Dienſtzeit angerechnet wird,

Naturſei, ſeidurchaus nicht erwieſen! Bei Rußland ſind die ſogenanntenHülfs-Abtheilungen (45 118 dort ſehrderfriebliebender manBezüglich Nuſſiſchen Armee ſeien, wie richtig bemerkt, weniger Köpfe, ausſchließlich der Offiziere) nicht mitberechnet. Mittheilungen gemacht. Er habe eben ſein Augenmerk mehr auf

2) Etatsſtärke. In Deutſchland iſt die Friedens-Präſenzſtärke

die Franzöſiſche als auf die Ruſſiſche Armee gerichtet, aber er ſei | Marimal- und Normalziffer, d. 5. ſie ſoll abgeſehen von der auch hier bereit , alle erforderlichen Zahlen zu geben. - Die von zwiſchen den geſeßgebenden Factoren vereinbarten Necruten-Vacanz dem Abgeordneten angeregten ſpecielleren Fragen wolle er in der

1 - möglichſt an jedem Tage des Jahres erreicht und darf an

Specialdiscuſſion des Näheren erörtern . Die Frage des „Ein

keinem Tage überſchritten werden.

Da zufällige Manquements

Procent der Bevölkerung“ ſei allerdings früher geſeßlich feſtgeſtellt ſtets vorhanden ſind, erreicht die Effectivſtärke an keinem Tage des geweſen, und durch die Einführung des Pauſchquantums ſei man

Jahres die Friedens-Präſenzſtärke. Die Etatsſtärke, d. h. die Stärke;,

erſt unter die Zahl von 1 Procent heruntergegangen. Der Commiſſarius leitete ſeinen ausführlichen Vortrag mit

für welche der Etat die Geldbewilligung vorſieht, iſt um 8,34 1

der dringenden Bitte an die Commiſſions- Mitglieder ein , jeden

Procent niedriger als die Friedens - Präſenzſtärke. In Frankreich iſt die Friedens-Präſenzſtärke Durchſchnittsziffer , d. h. ſie wird in

Zweifel an der Nichtigkeit der einzelnen ſtatiſtiſchen Angaben , die er machen werde, zur Sprache zu bringen und mit Anfragen nicht

einzelnen Theilen des Jahres nicht erreicht, in den übrigen über ſchritten. Die Etatsſtärke iſt um 8,50 Procent geringer, die Effec

zurückzuhalten , indem er vollſtändig in der Lage und auch bereit tivſtärke während des größeren Theils des Jahres erheblich (circa ſei , jede ſpeciellere Auskunft, die etwa gewünſcht werde , zu er: 20—30 000 Röpfe) höher. In Rußland iſt die Friedens- Präſenz theilen. Die ſachlichen Ausführungen ſind in folgender Zuſammensſtärke erheblich höher als die etatsmäßige Stärke zn veranſchlagen . ſtellung fixirt: 3) Dienſtpflicht. Die Dienſtpflicht beträgt in Deutſchland

1) Heeresſtärke ( Friedens-Präſenzſtärke ). Die Heeresſtärke 12 Jahre , davon activ 3 , Frankreich 14 Jahre , davon actio 5, ausſchließlich der Offiziere beträgt in Deutſchland 427 274, in Frankreich nach dem Franzöſiſchen Geſetz -Entwurf 3, Nußland 15 Jahre, davon 471811, in Rußland 790 698 Köpfe. Werden in Nußland nur

activ 5 , Cavallerie, Ingenieure , reitende Artilerie und Verwal

die zunächſt und ſofort für einen Europäiſchen Krieg verfügbaren | tungs- Truppen 6. Die Koſaken haben eine beſondere Dienſtpflicht. Truppen berückſichtigt, beträgt dieſe Stärke 614 702 Röpfe. Was

Dem Deutſchen Landſturm , welchem die Mannſchaften nach Ableiſtung

ſpeciell Deutſchland und Frankreich anbetrifft, ſo ſind bei beiden

der Dienſtpflicht bis zum ' vollendeten 42. Lebensjahre angehören, entſpricht in Frankreich die Reſerve der Territorial-Armee, 6 Jahr

außer Berechnung gelaſſen : die Uebungs-Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes und der Erſatz -Reſerve (in Deutſchland 4094 367, in Frankreich 9083 121 Uebungstage ), die Gendarmen , wiewohl dieſelben in Frankreich die Geſchäfte unſerer Landwehr- Bezirks- | Feldwebel mit wahrzunehmen haben. Nicht eingerechnet ſind -

ferner in

gänge, in Rußland die Reichswehr-Zugehörigkeit bis zum vollendeten 40. Lebensjahre. Für den Landſturm beſteht keinerlei Controle und Liſtenführung ; für die 4 jüngſten Jahrgänge der Ruſſiſchen Reichs wehr iſt bereits im Frieden die Organiſation in Bataillone (Dru ſchinen) und Escadrons (Sſotnien) vorbereitet.

4) Wirkliche Dauer der activen Dienſtzeit.

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen | Deſterreich

Die

Frankreich 1870/71.

auch bei der Artillerie wie jeßt gemadt hatte. Die Schilderungen ſeiner damaligen Erlebniſſe ſekten ihn ſofort bei uns

Von W. N.

feſſelnden Erzähler. So berging die Zeit bis Görlig idynell und an:

(Fortſeßung.)

genehm. Der Halt hier, beſtimmt zum Mittageſſen, gab Gelegenheit zur Unterſuchung, wie ſich die Befeſtigungen der Geſqüße und Fabr: zeuge bewährt, die Pferde verhalten hatten. Alles wurde in Ordnung

-

als kriegserfahrenen Mann in Achtung und zeigten ihn als gewandten, II. C a p it e l. Eiſenbahnfahrt und Qnartiere in der Pfalz.

Der erſte Abſchnitt der Fahrt, welcher der Batterie in Görlitz

einen längeren Halt zur Einnahme des Mittagseſſens gewähren ſollte,

gefunden. Auf dem Bahnhofe hier hatte ich die Freude , einen alten, in

Die in einem Coupee 2. Claſſe untergebrachten Offiziere nebſt

Görliß lebenden Jugendfreund zu ſehen, der midy erwartet hatte, um mir Lebewohl zu ſagen. Beim Abſchiede verſprachy er mir , ſofort Cigarren nadzuſenden , ſo lange noch Briefe und Badete befördert

dem Stabsarzt Dr. St. und dem Portepee - Fähnrich hatten mithin

würden würden.. Er hat ſein Verſprechen auch richtig gehalten , und ſeine

Zeit, ſich in ihrer jeßigen Lage , welche ſie faſt 3 Tage in engſter Berührung zuſammenhalten ſollte, zurecht zu finden , die erſte nähere

reichliche Sendung, welche inidy in Roſière aur Salines erreichte, rettete nicht allein mich , ſondern auch ſämmtliche Batterie - Offiziere

Bekanntſchaft zu machen .

aus großer Trübjal , da ſeit einigen Tagen schon damals die mit : genommenen Cigarren zu Ende gegangen , folche zu laufen aber un :

führte durch eine reizloje, bekannte Gegend.

Das vorherrſchende Gefühl war bei Alen wohl bao unendlicher

Erleichterung, eine$ faſt wollüſtigen Behagene , nun endlich glüdlich die aufreibenden Geſchäfte der lekten 10 Tage beendet und eine vers hältniſmäßige Ruhe von einigen Tagen vor ſich zu ſehen . Wie ſtreckte ſich da Zeder in den Kiſſen ſo bequem wie möglich , wie angenehm duftete die behaglich, langſam angezündete Havanna, und wie mundete der duftende Rheinwein , der vorſorglich mit in dem Coupee untergebracyt war ! Bard kam eine lebhafte Unterhaltung in Gang,

möglich geweſen war. Von Görliß an bot die Gegend , weldze wir nun durchfuhren ,

erhöhtes Intereſſe, und jeßt zeigte ſich Dr. St. in neuem Glanze,

Reiterſtiefeln einen gewaltig feldmäßigen Eindruck machte, rechtfertigte

da er als vielgereiſter Mann Gegend, Land und Leute genau kannte ; ia , ſeine Kenntniſſe waren mir darin ſogar von Nußen , daß er mich immer aufmerkſam machte, wenn wir eine Kopfſtation erreichten, was mir möglich machte, die Wagen bann ſtets lo zu rangiren , daß die Munitions :Wagen nie direct hinter der Locomotive fuhren. Nur einmal war dies überſehen worden, und ein unglücklicher Zufall wollte ſofort,, daß der Batterie hieraus Schaden erwuchs, wie

feine Ausrüſtung durch die Erfahrungen , die er im Kriege gegen

ich ſpäter weiter mittheilen werde .

die ſich natürlich um alles Mögliche brehte, Perſönliches und die allgemeinen Erwartungen. Dr. St., der in ſeinen langen Schwediſchen

35

ſelbe beträgt durchſchnittlich in Deutſchland (Fußtruppen ) 2 Jahre, Thiere ſind wegen mangelnder Gewöhnung und deshalb unvollkom 412 Monate, in Frankreich 33 bis 35 Monate, bei Durchführung mener Leiſtungsfähigkeit der Verdauungs- und Reſorptions-Organe

des Franzbjijchen Geſek-Entwurfs 30 Monate. In Nußland wird gar nicht im Stande, das ihnen gebotene Mehr an Nahrungs ein namhafter Theil der Mannſchaften über die als Norm feſtge- mitteln zu verarbeiten und auszunußen. Außerdem vermöchten auch ſtellte Zeit hinaus im Dienſt zurückbehalten.

die Muskeln wegen ungenügender Zahl und Größe ihrer Faſern

5) Necrutirung. In Deutſchland wird alljährlich jedem und mangelhaften Ausbildung ihrer Blutgefäße das Material nicht Truppentheil eine beſtimmte Zahl von Recruten zugewieſen ; der daraus ſich ergebende Geſammtbedarf an Recruten bleibt erheblich hinter der Zahl der dienſttauglichen und für die Einſtellungen verfügbaren Mannſchaften zurück. In Frankreich wird jeder zum

Dienſt taugliche und zur Einſtellung verfügbare Militärpflichtige

zu verwerthen. Eine Steigerung der Leiſtungsfähigkeit der thieriſchen Organe kann nur allmälig (im Frieden) , nicht aber plößlich (311 Beginn des Krieges) herbeigeführt werden . Die vorſtehend geſchilderten günſtigen Folgen geſteigerter An . ſprüche treten nur bei reichlicher Ernährung ein.

Bei ungenügender Ernährung wirkt eine Steigerung der Ar: und 2. Portion ( leştere mit nur 10monatlicher activer Dienſtzeit) beitsſumme nicht, wie geſchildert, ſtärkend , ſondern im Gegentheil

eingeſtellt, die Geſammtzahl der Militärpflichtigen jedoch in eine 1.

militärpflichtige Alter tretenden Mannſchaften macht (1885) in

wie Ueberanſtrengungen ſchwächend auf den Organismus. Wenn die Zufuhr von Kraft- und Bildungs- Material in der Nahrung im Verhältniſ zur Arbeit unzureichend iſt, dann wird während der

Deutſchland den 104. , in Frankreich den 124. , in Ruſland den

Thätigkeit der Thiere nicht nur alles im Blute circulirende Nähr

getheilt. In Nußland wird der Recrutirung die Erreichung einer

beſtimmten Kriegsſtärke zu Grunde gelegt. Die Zahl der in das

112. Theil der Bevölkerung aus. In Deutſchland betrugen von material zur Kraftleiſtung verbraucht , ſo daß für Bildung und Wachsthum nichts übrig bleibt, ſondern es wird auch noch Organ den Gejtellungspflichtigen Jahresclaſſe 1875. Jahresclaſſe 1882. Material , 3. B. Muskelſubſtanz, zur Kraftproduction, beziehungs Dies bedingt natürlich eine

35,18

32,23

weiſe Arbeitsleiſtung verwendet.

die der Erſatzreſerve I. Ueberwieſenen 15,48

23,22

Schwächung der Körper-Organe, namentlich der Skelett- und Herz Muskulatur. Tritt nun nicht eine längere Ruhezeit zum Erſatz

die Ausgehobenen

( Schluß folgt .)

des verbrauchten Organ -Materials ein, dann wird die Organſchwäche zu einer dauernden und die Leiſtungsfähigkeit des Thieres eine immer geringere.

Die Ration des Soldaten - Pferdes .

Eine andere Folge mangelhajter Ernährung beſteht darin,

Von Profeſſor Dr. Ellenberger in Dresden.

daß bei der Arbeit eine ſehr bedeutende und längere Zeit andauernde

(Schluß.)

Anhäufung von Ermüdungsſtoffen im Muskel eintritt, und daß dieſe

Zu 5. Bei dauernd beſſerer und reichlicherer Ernährung ſtörend auf das Muskel-Leben einwirkt. Auch kommt es im nicht ſteigert ſich auch die Verdauungskraft der Thiere , weil die Ver- geübten und nicht reichlich genährten Muskel leicht zu Ernährungs dauungs-Organe an Mehrarbeit gewöhnt werden. In Folge der Störungen. Dies lettere tritt um ſo mehr ein , als bei nicht ge

Mehrarbeit wachſen die Verdauungs- Drüſen und produciren mehr übten Thieren nach ſehr ermüdenden Anſtrengungen der Appetit und Magenſaft, Pankreasſaft 2c. , ebenſo nimmt in Folge deſſen die 1

Muskulatur der Darmwand an Mächtigkeit zu ; demgemäß vermag

die Verdauungs- und Neſorptionskraft ſinkt. In der Folge tritt bei angeſtrengten und mangelhaft ernährten

der geübte Verdauungs-Apparat eine größere Menge von Nahrungs- Thieren eine Schwächung des Herzens, eine Abnahme der Blutmenge mitteln zu bewältigen,, zu verdauen , zu reſorbiren und damit für und namentlich der rothen Blutkörperchen und ein Sinken der Ath

den Organismus verwerthbarer zu machen als der nicht geübte. mungskraft und des Körpergewichts ein . Die Thiere werden elend Es erhellt hieraus , daß eine erſt zu Beginn eines Krieges eintre-

und ſchwach und wenig leiſtungsfähig , ſie ermüden früh und in 1

tende bedeutende Zulage an Nahrungsmitteln den damit beabſichtigten bedeutendem Grade und erholen ſich nach Anſtrengungen nur lang Die ljam und unvollſtändig. Solche Thiere ſind natürlich nicht im Zrueck der Kräftigung der Pferde nicht zu erreichen vermag. Die Wenn bereits alle Vahnhöfe, weldie wir bisher paſſirt hatten, | Maßkrüge Bayeriſchen Vieres , die uns in dem gaſtfreien , biederen außergewöhnlich belebt erſchienen waren , jo bot der Baußener zum Bayernlande zugereicht wurden , die Schoppen Weine, die wir von

erſten Male den Anblick einer äußerſt zahlreichen , erregten Menge.

Mainz bis Landau auf jeder Station leeren ſollten , waren unzählbar

Kaum hielt der Zug hier, als fid dem Offizier: Coupee eine Anzahl und madsten, daß wir dieſen von Herren näherte, deren äußerer Menſd, mit dem Cylinder auf dem normalen Zuſtande zurüdlegtenTheil der Fahrt in einem doch nicht ganz .

Kopfe, in mir ſofort eine bedenkliche Ahnung von Begrüßung und Redenhalten erweďte . Sie erwies ſich denn aud bald als richtig.

Es war ein Verpflegungs - Comité, deſſen Vorſtand mich zwang , in bödiſt unbehaglider Stellung auf dem Trittbrett des Waggons eine Rede anzuhören , deren Verſtändniß bei dem herrſchenden Lärme lediglich durch die Worte „ Erfriſdungen “ , „ Bier “ 20. vermittelt wurde.

Durdaus nöthig war es aber zu verhindern , daß be8 Guten

zu viel gethan wurde, und dies gelang denn auch der überwachenden Sorge der Offiziere und Unteroffiziere, ſo daß dem Genuß an den ſo unverhofft gebotenen Gaben des Badrus weder körperlidher , nody

moraliſcher Napenjammer folgte. Der Dienſt auf der Fahrt, wie ihn die Beſorgung der Pferde , die öfteren Neviſionen der Fahrzeuge er :

Ju fürchte, daß meine Entgegnung cbenſo unverſtändlich ge-

forderten , wurde pünktlich und ſtreng gehandhabt . Ohne einige unglücklidie Zufälle zu erleben , ſollte die Batterie

weſen iſt, und daß nur das ſdyließlide Hody auf die Stadt Baußen, weldes von den Leuten der Batterie kräftig aufgenommen wurde, den

aber dennoch ihr Ziel Landau nicht erreichen. Auf der lebten Ropf ſtation vor Soweinfurt war das Umſtellen der Wagen aus irgend

nöthigen Effect hervorbrachte, was ja ídließlids aud genügte. Aber welchem Grunde vergeſſen worden; die Locomotive hatte die Lowrys mit den Geſchüßen direct hinter ſid ). Wie fich nadyber herau @ ſtellte,

der Gedanke, weiterhin noch öfter derartige Speedy'8 entgegennehmen und ermiedern zu müſſen, verfolgte mid) nun auf der ganzen weiteren

hatte der Locomotiv -Führer vor der Einfahrt in die kleine Station

Fabrt ; id liebe derartige Ergüſſe nid)t und hatte nicht übel Luſt, mit Scommgen , eine Meile vor Schweinfurt, das Signal zum Bremſen. Dr. St. einen Vertrag abzuſchließen , mich eintretenden Falles zu zu ſpät gegeben. Es erfolgte ein ſtarker Anprau, durch den die drei pertreten, da ihm eine ſolche Gelegenheit, als Redner zu glänzen, offen bar reizvoller erſchien al8 mir. Zum Zum Glück hatte ich mich umſonſt Glück hatte

geſorgt. Wenn uns aud auf der weiteren Fahrt Erfriſchungen in

erſten hinter der Locomotive folgenden Lowrye ernſtlidie Beſchädigungen erlitten . Ein Geſchütz war auf das Gelciſe geworfen, und an zwei Proßen waren die Deidſeln zerbrochen worden . Glücklicherweiſe war

den verſchiedenſten Formen entgegengebradt wurden, ſo geſchah dies eine Reſerve- Lowry auf der Station vorhanden , auf dieſe wurde das ood ohne jede oratoriſche Zugabe, und ſo genügte denn immer ein auf dem Geleiſe liegende Geſchüß ſchleunigſt verladen , die anderen

kräftiger Dank. Nod günſtigerwurde aber offenbar unſer eifriges beiden beſchädigten Wagen mußten nads einigen ſchnell ausgeführten Bemühen aufgenommen, den ung gebotenen Gaben geredyt zu werden, Reparaturen unter langſamem Dampf not bis Sdweinfurt gehen. und dies war oft nicht ſo leicht, als es idyeinen mag. Denn die 1 Hier erſt konnten andere Wagen zur Dispoſition geſtellt werden , und

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Stande , den Anforderungen eines Feldzugs zu genügen.

Imobachtet man nur, wenn die Ernährung ſchon vor oder während Frieden ſchon werden ſie bedeutend früher, als dies ſonſt der Fall der anſtrengenden Periode oder in beiden Perioden unzureichend iſt. fein würde, dienſtunfähig, ſie erwerben ſich Knochenfehler, Sehnen: Ein Pferd, welches vorher bei guter Ernährung ſyſtematiſch geübt und Gelenk-Leiden und Fehler , die in Folge des öfteren Stürzens worden iſt, muß die Manöverzeit bei andauernder reichlicher, d . h. der geſchwächten Thiere auftreten. Damit ſinkt natürlich auch der im Verhältniß zur Arbeitszunahme geſteigerten Ernährung ohne Geldmerth der Thiere immer mehr und mehr. derartige Folgen überſtehen. So ſehen wir , daß der Infanteriſt, Aus der vorſtehenden Schilderung der Wirkungen einer zur für welchen die Manöverzeit ebenſo anſtrengend iſt wie für das Thätigkeit der Thiere genügenden oder einer unzureichenden Er: Pferd, keine Abnahme ſeiner Kräfte und Leiſtungsfähigkeit nach deni

nährung ergiebt ſich, daß eine ausreichende Ernährung die günſtigſten ,

Manöver zeigt. Weil ſeine Verpflegung und Ernährung im Manöver

eine unzureichende aber die nachtheiligſten Folgen für die Deutſchen im Verhältniſ eine gute iſt, kehrt er gekräftigt aus demſelben zurück. Armeepferde, beziehungsweiſe die ganze Deutſche Armee haben muß . So würde es auch mit den Pferden ſein , wenn ſie reichlich ge Die legtere muß ein Sinken der Leiſtungsfähigkeit aller berittenen nährt würden. Truppen, beziehungsweiſe aller Armeepferde herbeiführen und die 4. Das Unzureichende der Futter-Nationen der Militärpferde Schlagfertigkeit der Deutſchen Armee auf das ſchwerſte beeinträch: ) kann auch durch directe Berechnungen nachgewieſen werden. tigen. Es fragt ſich nun , ob die gegenwärtige Futter - Nation Für die Berechnung der nothwendigen Futter -Nationen der der Soldatenpferde als eine zureichende bezeichnet werden kann Pferde ſind bnrch neuere Stoffwechſel- Unterſuchungen , welche an oder nicht. ruhenden und arbeitenden Pferden vorgenommen worden ſind, und Das Unzureichende der jebigen Futter-Rationen folgt aus den durch zahlreiche Verſuche über Verbaulichkeit und Ausnußung der nachfolgenden Ueberlegungen : Nahrungsmittel und dergleichen Unterlagen gewonnen worden. Es 1. Wie oben ſchon dargethan , ergiebt ſich ſchon aus der iſt einerſeits das Ruhe- und Beharrungsfutter der Pferde ( ausgedrückt Thatſache , daß in Folge der neiteren Gefechtstaktik und anderer in Nährſtoffen, in Hafer, in Heu 2c.) feſtgeſtellt und andererſeits militäriſcher Geſichtspunkte die Anforderungen an die Armeepferde auch eruirt worden , wieviel Kraftfutter (Hafer) für beſtimmte geſteigert worden ſind, das Unzulängliche der früheren, für andere Arbeitsleiſtungen in Kilogramm -Metern ausgedrückt) dem Be Verhältniſſe feſtgeſeşten Nationen. harrungsfutter zuzuſeßen iſt. Dies folgt auch : Auf dieſer Baſis habe ich mehrfache Berechnungen der für 2. aus der Thatſache, daß in der Deutſchen Armee die von die Militärpferde nothwendigen Nationen vorgenommen und dabei 1

mir geſchilderten , nach phyſiologiſchen Geſetzen eintretenden Folgen

alle Verhältniſſe (die Nuhe- und Feiertage 2c.) mit in Anſatz ge

einer im Verhältniß zu den geforderten Leiſtungen unzureichenden Ernährung bereits deutlich hervortreten. Es ſteht feſt, die Es ſteht feſt, daß daß die

bracht. Stets kommt man aber zu dem Reſultate, daß die jetzige

Nation der Militärpferde unzureichend und eine Erhöhung derſelben

Summe der jährlich unbrauchbar werdenden Armeepferde bedeutend geboten iſt. geſtiegen, dagegen der Werth der augrangirten Pferde geſunken iſt, Aus den vorſtehend beſprochenen Thatſachen ergiebt ſich mit daß die Pferde nach anſtrengenden Tagen außerordentlich müde und

Sicherheit, daß gegenwärtig ein Mißverhältniſ zwiſchen den Lei

matt werden und ſich ſchwer erholen, und daß die Zahl der Pferde, die im Manöver verſagen , geſtiegen iſt. Auch haben die Sehnen,

ſtungen und der Ernährung der Militärpferde beſteht, welchem unbedingt abgeholfen werden muß , wenn daſſelbe nicht aumälig

Gelenk- und Knochenleiden zugenommen .

zum Ruin der Pferde führen ſoll. Die Abhülfe kann , theoretiſch

3. Nach anſtrengenden Erercir-Zeiten und nach den Herbſt- beurtheilt, entweder durch eine Minderung der Leiſtungen , die ja Manövern, namentlich nach den großen Cavallerie -Manövern, machen | ießt in Anbetracht der ungenügenden Ernährung Ueberanſtrengungen die Militärpferde bei der Nüdkehr in die Garniſon meiſt den Ein- darſtellen, oder durch eine Erhöhung der Nahrung geſchehen. druck herabgekommener und geſchwächter Thiere. Dies würde, GeVon einer Minderung der Leiſtungen kann aber, wie ich oben ſundheit und ſonſtige gute Pflege vorausgeſegt, nicht der Fall ſein, dargethan habe, gar keine Rede ſein. Dieſe würde deshalb unheil wenn die Ernährung eine ausreichende wäre. Solche Folgen be- voll wirken, weil ſie eine Gewöhnung der Pferde an die gröjeren nur geſchah das Umladen mit großer Schnelligkeit, ſo daß eine

der Ruf der Rhein , der Rhein ! " das mit faſt zauberiſcher Schnelle

Stodung in den jdnell folgenden Zügen vermieden wurde.

jedem Deutſchen Soldaten bekannt gewordene neue Heerlied energiſcher

Bei dieſem Umladen hatte jedoch wieder ein Ranonier das

aus allen Rehlen erſchalen laſſen würde, und wahrhaft großartig war

Unglück, von der 10 Fuß hohen Rampe auf die gepflaſterte Straße herabgeſchleudert zu werden , aber ohne Schaden zu nehmen. Dieſe Umladung8-Arbeit ließ und des beſonderen herzlichen Empfanges auf

der Augenblic , als auf der Mainzer Brüde nun in voller Pract,

dem Bahnhofe in Schweinfurt nicht froh werden ; es blieb nur gerade

noch Zeit, ſidy den ausgeſtandenen Schrecken mit einem Maßkrug trefflidhen Bieres aus dein Gemüthe zu ſpülen . Raum hatten wir uns reſtaurirt und uns beglückwünſdzend, daß

dieſe Unfälle nody ſo glücklich abgelaufen , wieder in Bewegung geſeßt, als wir von Neuem durch den Ruf „ ein Mann aus dem Waggon geſtürzt !" in Schrecken und Aufregung verſeßt wurden. In der That war ein Ranonier, als der Zug dicht hinter Schweinfurt einen Tunnel paſſirte, aus dem Waggon geſtürzt. Aber da half kein Zögern , der Zug mußte weiter ; ohnehin hatten wir durch die vorhergegangenen Unfälle ſchon Verſpätung erlitten , ein neuer Halt, das Aufſuchen des

Unglücklichen konnte eine ernſtliche Störung im Fahrplan hervorrufen. Ich hatte den Mann verloren gegeben , aber er war wie durch ein

Wunder unverleßt geblieben und traf mit der folgenden Batterie zu unſer Aler Freude in Landau ein .

Das war viel Glück bei allem

Unglück, und ich ſollte bald hiervon noch weitere Proben erhalten. Das ſchöne Franken mit Würzburg durd fuhren wir bei Nacht; die falte Waſchung und der heiße Kaffee in Darmſtadt beim grauenden Morgen thaten zur Erfriſdung unſerer bereits etwas ſteifen Glieder weniger als die Ausſicht, nun bald den Vater Rhein zu begrüßen, zu deſjen Wacht wir ja auch erſchienen waren. Mit Hödſter Spannung wartete Jeder auf den Moment , wo 1

im Glanz der Morgenſonne , der unvergleichliche Strom fich unſeren

Bliđen darbot. Zuerſt lautloſe , faſt andächtige Stille , nur das donnernde Raſſeln des Zuges über die Brüde hörbar ; dann ein hundertſtimmiges Hurrah, und brauſend tönte über den ſilberglänzenden ſmaragdnen Wellen des Deutſchen Kleinode , die Wacht am Rhein ! " Es war eine prächtige Einfahrt in das alte goldene Mainz. Hier herrſchte cin faſt betäubendes Treiben auf dem engen Bahn:

Hofe. Eine dicht gedrängte Menge empfing jubelnd die Krieger aus dem Oſten. Gefdäftig entwiđelte ſich aus derſelben das Verpflegungs Comité und erfriſchte unſere Rehlen mit trefflich ſchmecendem Rhein wein. Das dazu gereichte Brod ließ die Wirkung des ungewohnten , baſtig in vollen Zügen genoſſenen Getränkes nicht in unſere Köpfe ſteigen. Nadh leider nur kurzem Aufenthalt führte der raſtloſe Zug uns

weiter an den rebenbetränzten Hügeln des linken Rhein-Ufers entlang. immer näher Speyer, Wir fahen Worm8 zu unſerer Linken , winkte uns das Ziel unſerer Fahrt, jeßt lebhaft erſehnt. Endlich gegen 12 Uhr Mittag8 hielt der Zug in Landau , wo die Quartiermacher der Abtheilung die Batterie erwarteten. Das eine Meile von der Stadt gelegene Dorf Jibesheim war für die nädſten Tage zum Cantonnement angewieſen. -

.

( Fortſeßung folgt.)

37

Kraftleiſtungen, welche in den heutigen Kriegen gefordert werden, | für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum 31. März 1880 auf verhindern würde. Sie würde beſtimmt dahin führen , daß die Arineepferde im Kriege ihren Aufgaben nicht gewachſen ſein würden.

468 409 Mann feſtzuſtellen “ ſei , nothwendig zurKataſtrophe führen . Die Allerhödyſte Botſchaft hat ſomit auch volltommen Recht gehabt , wenn ſie einer ſolden Abſtimmung mit den latoniſchen Wortent ent:

Reichstag wird hierdurd, aufgelöſt“.. Sonach muß der zweite Weg zur Abſtellung des beſprochenen gegentrat : „Der ,,

Mißſtandes beſchritten werden, und iſt demnach eine Erhöhung der gegenwärtigen Nationen der Soldatenpferde unabweislich.. Es fragt

Wochen werden wir Neues in der Sache erleben.

In einigen Beſſeres ? Wir

wiſſen es nicht, wünſchen und hoffen es aber.. Die Ausſchüſſe des Bundesrathe für das Landheer und die Da es ſich um eine Zulage an Kraft- und Productionsfutter Feſtungen und für Eiſenbahnen, Poſt und Telegraphen haben jett zu

ſich nun, worin dieſe Erhöhung beſtehen ſoll.

dem bereits im Jahre 1885 dem Bundesrath vorgelegten Entwurf handeln ſoll, ſo muß die Erhöhung in einem Zuſaß von Körner

einer Verordnung über die Militär-Transport-Ordnung für Eiſenbahnen

: futter,, beziehungsweiſe Hafer beſtehen. Eine Erhöhung der Heu- imKriege undgleichzeitig zu dem vorKurzem beim Bundesrath ein

ration empfiehlt ſich nicht. Ein Kilo Heu liefert dem Organismus

gegangenen Entwurf eines Militär - Tarifs für Eijenbahnen ihre Alb

eine bedeutend geringere Kraftmenge als ein Kilo Hafer ; außerdem iſt das Heu ſchwer verdaulich und ſehr voluminös, beläſtigt, in

änderunge-Vorſchläge aufgeſtellt und dem Bundesrath unterbreitet. In

1

größeren Mengen verabreicht, die Verbauungs - Organe , ſtört die

dem letztgenannten Entwurf war der Termin , von welchem ab der Tarif in Kraft treten folle , cffen gelaſſen ; die Ausſchüſſe idylagen hierfür vor : ,,für den Mobilmadyungsfall ſofort , für den Friedens:

Athmung und Circulation und beeinträchtigt damit die Leiſtungs zuſtand vom 1. October 1887 ab.“ Außerdem werden zu dem Tarif: fähigkeit namentlich derjenigen Thiere , von denen man flotte Be- Entwurf nur zwei unerheblidye Abänderungen vorgeſchlagen. Dagegen wegungen verlangt. Deshalb iſt das Heu als Kraftfutter nicht zu

beträgt die Zahl der zu dem älteren Entwurf über den Militär:

verwenden. Als ſolches empfiehlt ſich in Deutſchland für die Pferde

Transport beantragten Abänderungen 78 , von denen jebody die meiſten Von bedeutenderen Abänderungen nur redactioneller Natur ſind.

in erſter Linie Hafer. Ueber die Menge der nothwendigen Hafer

ſeien folgende genannt. In S 38 des Entwurfs heißt es, daß an

zulage giebt die Thatſache ein Bild , daß 1 Kilogramin Hafer,

den Verpflegungs: , Marketenderei- und Tränkſtationen im Kriege die Kriegs : Verpflegungs - Anſtalten , Marketendereien , einfachen Tränt: Stationen u . j. w. nad militäriſcher Vorſchrift eingerichtet werden. „ Die Ausführung der Einrichtung erfolgt in der Regel ſeitens der

welches einem im Uebrigen guten Pferdefutter 311geſetzt wird , eine Mehrleiſtung an Arbeit von 500 000 bis 520 000 Kilogramm Meter ermöglicht. Nur ſoviel kann von der geſammten latenten

Kraft des Kilo Hafer in freie Kraft ( Bewegung, Arbeit) umgeſept werden . Demnach repräſentirt die in meinem Gutachten als das

Minimum der nothwendigen Zulage bezeichnete Haferquantität von 350 Gramm für das Pferd nur eine Muskelarbeit von 125 000 bis 130 000 Kilogramm - Metern .

Um dieſe Arbeitsſumme kann

die Arbeit der Pferde gegen früher ( gegen 1875) geſteigert werden , ohne daß Nachtheile zu befürchten ſind. Zweifellos ſtellen 125 000 Kilogramm-Meter tägliche Arbeit noch nicht 115 der früheren Arbeit

des Militärpferdes dar, wie ſich aus den obigen Ausführungen

Militär-Verwaltung auf ihre Koſten .“ Die lettere Beſtimmung ſoll nach dem Antrage der Ausſchüſſe lauten : ,, Die Ausführung der Ein: richtung erfolgt in der Regel ſeitens der Militär - Verwaltung und jedenfalls auf deren Koſten .“ Die bisherige Faſſung wird wohl das: ſelbe meinen , könnte aber mißverſtanden werden .

Eine ganz verän

derte und erweiterte Faſſung hat der 3. Abſchnitt der 4. Anlage über Wagenraum und Tragkraft erhalten. Derſelbe joll lauten : ,, An Raum für Offiziere und Mannſchaften iſt mindeſtens zu gewähren und höchſtens zu fordern für je 3 Offiziere oder Perſonen in gleichem Rang, ſowie für 3 ſißende Kranke oder für 4 feldmarſdymäßig ausgerüſtete Mann (daften, oder für 5 Mann ohne Feldausrüſtung a.a in einem Wagen nad, dem Coupé -Syſtem je eine ganze Querbank von mindeſtens 2,2 Meier Länge , b. in Wagen nad dem Durchgangs - Syſtem je eine durdy den Durdigang getrennte Querbank, ſofern dieſelbe im öffentlichen Verkehr für fünf Sigpläße beſtimmt iſt. Bei Wagen nach dem Durdy:

ergiebt. Hieraus iſt erſichtlich, wie unbedeutend die genannte Zu lage, und daß ſie, wie dies auch meine oben angedeuteten Berech nungen ergeben , das Minimum deſſen iſt, was zugelegt werden muß. Mit dieſer geringen Zulage wird wenigſtens eine Beſſerung gangs-Syſtem , deren durdyeinen Durchgang getrennte Querbant fiir für

als 5 Sigpläße beſtimmt iſt, bei Wagen mit in der Längs der gegenwärtigen Verhältniſje erzielt wie werden. dieſelbeZulage aber weniger nach allen Richtungen genügen wird, dies Ob bei einer richtung angebrachten Sitbänken, ſowie bei ausgerüſteten Perjonen: 1

wagen 4. Claſſe und Güterwagen iſt für jeden Offizier eine Sitzbank:

von 500 Gramm Hafer pro Tag und Pferd der Fall ſein würde, muß die Erfahrung lehren. Mit einer geringeren Futterzulage als

länge von mindeſtens 0,73 Meter, für jeden Mann mit Feldausrüſtung eine ſolche von mindeſtens 0,55 Meter und für jeden Mann ohne

250 Gramm Hafer iſt aber der beabſichtigte Zweck abſolut nicht

Feldausrüſtung eine ſoldie von mindeſtens 0,44 Meter zu rechnen.

zu erreichen.

Bei ausgerüſteten Perſonenwagen 4. Claſſe und Güterwagen iſt pro Mann außerdem eine Bodenflädie von mindeſtens 0,35 Quadrat: Meter, möglidyſt 0,45 Quadrat-Meter , zu gewähren. Für einen

liegend zu befördernden Kranken iſt eine Fläche von 0,58 Meter Breite und 2,51 Meter Länge zu rechnen . In einem Krankenwagen ſind

N a d r ich te n.

liegend unterzubringen : nach Einrichtung der Lazarethzüge 10 Mann , nach Hamburger Syſtem oder auf Strohjäden 8 Mann , nach Grund:

Deutice Neid.

idem Syſtem

* Berlin , 17. Januar. [Die Heeres -Vorlage und die Reich $tag8:Auflöſung. - Die neue Militär- Trans: port - Ordnung für Eiſenbahnen im Kriege. – Dic In: formations:Curſe der Militär-Schießſchule von 1887 . - Preis ausſchreiben des Kriegsminiſteriums für eine Fabrit zur transportable Mannſchaft8 -Barade. .

6 Mann. "

Bezüglich der Bremswagen wollte der

Entwurf Militärzüge wie Güterzüge behandelt wiſſen . Die Ausſchüſſe ſetzen hinzu : „ ſofern ihre Geſchwindigkeit 45 Kilometer in der Stunde nicht überſteigt. " - Daß die Beſtimmungen der Transport-Ordnung und des Tarifs für jämmtliche Deutide Eijenbahnen , alio aud) für

die Bayeriſchen , Geltung haben werden, bedarf wohl nicht beſonderer

eine

Erwähnung. Eine Allerhöchſte Cabinets -Ordre beſtimmt , daß im Jahre 1887

Woche iſt verfloſſen, feit das Hauptcreigniß des Tages eingetreten und die Auflöſung des Reichstags erfolgt iſt. Es läge wohl

bei der Militär-Sdießidhule zwei Informationscurſe abzuhalten ſind. Der erſte derſelben hat in der Zeit vom 10. bis einſdyließlid, 30 .

nahe, an dieſe Begebenheit und die Gründe, die ſie veranlaßt haben,

Juni 1887 ſtattzufinden.

längere Betrachtungen zu knüpfen. Wir glauben jedoch vorziehen zu

noch nicht zu Informations -Curſen herangezogenen Commandeure der

Majien herſtellung von Fleiſch z wie bad.]

Bald

Zu demſelben ſind zit commandiren : die

ſollen, das nicht zu thun, da dies den Leſern dieſes Blattes gegenüber

: Jäger-Bataillone und Unteroffizierſchulen und ein Pionier-Bataill ons

ganz unnöthig erſcheint: Jeder derſelben wird wohl mit uns gleider Anſicht darüber ſein , daß ein ſolches Ereigniß bei dem Stande der

Commandeur; ferner von jeder (Infanterie-) Diviſion ein Compagnie

Dinge, wie er nun einmal vorlag, unvermeidlich geworden war. Nady der Erklärung des Feldmarſchaus Grafen v. Moltke, daß eine türzere Zeit ařs das verlangte Septennat zur Bewilligung der HeeresVorlage unannehmbar ſei, mußtedie Abſtimmung, wie ſie nach der zweiten Leſung der Militär-Vorlage am 14. Januar erfolgte, und in

pagnie-Führer der Unteroffizierſchulen. Der zweite Curſus iſt in der Zeit vom 5. bis einſchließlid, 13. October 1887 abzuhalten. Zu dieſem ſind zu commandiren : von denjenigen Armee - Corps , welde

welcher der erſte Paragraph der letteren in der Faſſung angenommen

wurde, daß „ die Friedens-Präſenzſtärke des Heeres "an Mannſchaften

Chef, zwei Compagnie-Chefs der Jäger und Sdrüßen und zwei Com:

ſeche und mehr Cavallerie-Regimenter zu ihrem Verbande zählen , je

drei , von den übrigen Armee-Corps je zwei Regiments-Commandeure der Cavallerie, welche an einem Informations-Curjus noch nicht Theil genommen haben, ferner 4 Offiziere des Generalſtabes und 2 Offiziere

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des Kriegøminiſteriums. Die Dauer der Lehrcurſe der Militär-Shieß-

tragt, das Invaliden-Hotel auf den Ausſterbe-Etat zu jeßen. Bekannt

ſchule wird für die Lieutenants von 31/2 auf 3 Monate herabgeſeßt,

lich war ſchon vor einigen Jahren von dieſer Maßregel die Rede,

während die Curſe für Unteroffiziere und Mannſchaften , wie ſeither

durd deren Verwirklichung eine erhebliche Erſparniß erzielt werden

üblich, abzuhalten ſind. Fortab werden Lieutenants und Unteroffiziere

könnte, ohne daß die Invaliden darunter zu leiden hätten, weil ihnen

der Pionier-Bataillone in derſelben Weiſe wie die gleichen Chargen

als Entidhädigung entſpredjende Penſionen ausgezahlt werden ſollen.

der Jäger und Schüßen zu den Lehrcurſen der Militär -Schießidule Dem Kriegsminiſter iſt aber darum zu thun , das Inſtitut aufređặt herangezogen. Als Hülfslehrer ſind ſieben Lieutenants zu comman: zu erhalten , das durd; ſeine ganze Einrichtung , Geſchichte 2c. dem 1

.

diren . Die Ergänzung des Perſonals der Gewehr-Prüfungs-Commiſſion Das Kriegøminiſterium veröffentlicht ſo eben ein Preisausſchreiben

Militärſtande idhmeichelt, und er verlangt, daß ihm der nöthige Credit für den Unterhalt von 340 Offizieren , Unteroffizieren und Soldaten auch ferner bewilligt werde. Der Ausſchuß willfahrte dieſer Auf

zur Erlangung von Entwürfen für eine transportable Mannſchafts-

forderung und beauftragte den Abgeordneten Caſimir - Perier mit

Barade , die beſtimmt iſt, in wechſelnden Standlagern ſowohl die

dem zuſtändigen Referat.

größeren Truppen -Uebungen als auch im Kriege Verwendung zu finden,

Ueber das neue Mélénit-Gejdsoß, welches ſeit einiger Zeit große Aufmerkſamkeit erregt , verlauten folgende Einzelnheiten. Daſſelbe

hat in derſelben Weiſe wie ſeither zu erfolgen.

und zwar zur Unterbringung der Unteroffiziere und Mannſchaften einer halben Compagnie. Da für die beſten Entwürfe ſehr hohe Preiſe (5000, 3000 und 2000 Mart) ausgeſetzt ſind , ſo iſt an der leb: haften Theilnahme der Deutſchen Techniker nicht zu zweifeln. €: wird in dem Ausſdyreiben beſonderer Werth darauf gelegt, daß die im

Es wird alſo wohl hierbei bleiben.

eine Torpille - ſoll zwiſchen 25 und 25,5 Kilogramm wiegen

und aus Gußſtahl gefertigt ſein. Damit das Geſchoß in der Seele des Gejdüşes nicht reißtund erplodirt, wird die Güte der Geſchoß: hülle nad Fertigſtellung derſelben noch einmal auf ihre Härte und

Bedarfsfalle anzufertigenden Conſtructionstheile in dem für große Truppenmaſſen erforderlichen Umfang in kurzer Zeit Herſtellbar, auf

Widerſtandsfähtgkeit geprüft. Das neue Geſchoß iſt hinten offen und mit einem aufzujdhraubenden Verſchluß geſchloſſen. Der Zünder iſt

Landwegen und auf der Eiſenbahn leicht zu transportiren und an der Gebrauchsſtelle möglichſt ſchnell und ohne Schwierigkeit von ungeübten Kräften zuſammenzuſtellen und auseinanderzunehmen ſind, ohne dadurdy

eine Modification des gebräudyliden Granaten - Zünders. *)

an ihrer wiederholten Verwendbarkeit Einbuße zu erleiden. Die Wahl des Materials (ob Holz , Eiſen, Papiermaſſe 2c.) bleibt im weiteſten

Schweiz. * Bern , 12. Januar. [Verfügung, betreffend den Erſaß für Militärpflicht.] Der Bundesrath hat ſo eben eine

Umfange freigeſtellt. Dod) ſoll es ſelbſtverſtändlich durchaus wetter:

den Militärpflichts -Erſat betreffende Verordnung erlaſſen. Diejelbe hat

feſt, in Bezug auf Gewicht, Volumen und Haltbarkeit für wieder: holten Transport und Gebrauß geeignet ſein. Die Baracke muß ent-

folgenden Wortlaut: „ 1) Eingetheilte Wehrpflichtige, weldie einem Aufgebote ents

weber von vornherein heizbar und überhaupt für den Winter-Gebraud

weder nidyt Folge leiſten oder an einem Einrückungstage wicder ent laſſen werden, haben für das betreffende Jahr den ganzen geſeblichen

geeignet oder mit Leichtigkeit dafür einzurichten ſein .

Endlid wird

gute Beleuchtung und eine größere Zahl von Thüren , die eine ſchnelle

Militärpflichts -Erſatz zu bezahlen.

Räumung ermöglichen, gefordert. Die Preis - Ertheilung findet erſt

2 ) Wehrpflichtige, welde in einen Dienſt einrüden, jedoch wäh: rend der erſten Hälfte des Dienſtes entlaſſen werden, bezahlen für das

nach einer engeren Concurrenz ſtatt, in welcher die dazu aufgeforderten

Bewerber die Ausführbarkeit ihrer Entwürfe durd ausgeführte Conſtructionstheile nachgewieſen haben. Genügen ſämmtliche Einſendungen von vornherein nicht den Wünſdien des Kriegsminiſteriums, ſo erhalten die Verfaſſer der drei beſten Entwürfe die Hälfte der genannten Preiſe. !

Es ſoll beſchloſſen ſein, mit der Garniſon -Bäckerei zu Minden 1

eine ansgedehnte Fabriť zur Maſſenherſtellung von Fleiſdyzwieback zu Diejes Nahrungsmittel, aus beſtem Mehl , gehadtem Schweinefleijds und Gewürz beſtehend, hat ſich trefflid bewährt. Es hält ſic jahrelang unverändert und liefert unter Zuſatz von Waſſer in fürzeſter Friſt eine ſehr kräftige , woblidmedende Suppe für den verbinden .

betreffende Jahr die Hälfte der geſetzlichen Erſatſteuer. 3) Wehrpflichtige, weldie ihren Dienſt mehr als zur Hälfte ge: leiſtet haben, dürfen für das betreffende Jahr nicht beſteuert werden. 4) Das Eidgenöſſiſdie Militär - Departement hat Anordnungen zu treffen , daß vorzeitige Dienſtentlaſſungen den cantonalen Behörden regelmäßig zur Kenntniß gebradyt werden. “ Die Koſten des Aufgebots des Auszugs der Bundes - Armee ſind auf 500 000 Francs täglich veranſdlagt und mit der Landwehr auf 1 000 000 Francs für den Tag.

Kriegsmann. Vornehmlid; joll der Fleiſdyzwieback bei Mobilmachung und im Felde als ſogenannter „ eijerner Beſtand" mitgeführt werden Frankreich .

* Paris , 15. Januar. kleidung der infanterie.

[Vorlage einer neuen Be Die beabſichtigte Auf:

hebung des Invaliden -Hotel8. – Das lieue Mélénita Geſchoß.] Die Franzöſiſche Armee hat eine Bekleidung , welche ſidy nicht des allgemeinen Beifalls erfreut. Es war darum auch von der

K r i ti k . Der Deutſch - Däniſche Krieg 1864. Herausgegeben voin Großen Generalſtabe , Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Erſter Band. Mit 3 Ueberſichtskarten , 6 Plänen und 12 Sfizzen in Steindruck und im Tert. 8. IV , 364 S. und 106 S.-Anlagen . Berlin 1886.

E. S. Mittler & Sohn.

Preis Mark 22,50.

erſten Direction des Kriegsminiſteriums die Einführung einer neuen

(Schluß.) Bereits im Jahre 1862 batten in Berlin eingehende Ermitte:

Bekleidung beſchloſſen worden, die bereits in einigen Regimentern ver:

lungen über die Däniſchen Kriegerüſtungen und Vertheidigungs -Anſtalten

alle commandirenden Generale ge und deren lucht, jandt worden war.Beſdhreibung Die Urtheilanderſelb wurde dem

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en

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Kriegsminiſter

ſtattgefunden . Auf Grund derjelben war ſeitens des Chefs des Ge

neralſtabs der Armee, des Generals v. Moltke , im December dieſes reiflidher unterbreitet, nach der Prüf Zurathz ungund iehung Fahres ein ausführlichesGutachteniiber die Durdýfiührung einesKriegs desvon dem General Thibaudin präſidirten Infanterie- Comités beſchloſſen hat, demnächſt dem Parlament den Plan einer neuen Bekleidung der Infanterie vorzulegen, der ſich auf folgende Grundlagen ſtüßt :

gegen Dänemark abgegeben worden, und die in dieſer Arbeit nieder: gelegten Geſichtspunkte wurden in einer beſonderen Dentidrift vom 13 .

1 ) Annahme der tunique vareuse (blouſenartiger Waffenrock)

Januar 1864 weiter ausgeführt. Den Inhalt dieſer Dentidýrift Hatte

für Parade und Dienſt ; Beſeitigung der Joppe. Dieſe neue tunique iſt weit und erleichtert Bewegung und Athmung des Soldaten ; ſie

der König ſchon bei deren mündlidiem Vortrage gebilligt, und ſie war am 17. Januar 1864 dem Feldmarſdall Grafen W. Wrangel zur

hat Innentaſchen für das Buch und die Identitäts-Markc und Außen taſchen für die Patronen ; die Patrontaſchen werden demnach abgeſchafft. Der Leibriemen aus ſchwarzem Leder wird unter dem Rock getragen ,

Kenntnißnahme zugegangen .

Wir können auf die Einzelnheiten dieſes Feldzugsplans hier nicht eingehen und wollen nur bemerken , daß darin der Gedanke in den

der weit genug ſeinwird, um unter demſelben eine Wolljackezu geſtatten . Vordergrund geſtelltwar, daß den feindlichen Streitkräften eine Nieder 2) Beibehaltung der Epauletten für die Fugtruppen bis zur Erſchöpfung der ſehr bedeutenden Vorräthe.

lage beigebracht werden müſſe, bevor ſie die Flankenſtellung im Sunde:

witt erreicht hätten. Als Mittel hierzu ſollte vorzugsweiſe die durd;

Der Gegenſtand wird demnächſt mit manchen anderen wichtigen Ueberſdyreitung der Sülei zu bewirkende Umfaſſung des linken Däni militäriſchen Neuerungen zur Behandlung kommen und, wie es jdjeint, diedenfeindliche Flügels Mitte. dienen , unter rechtzeitigem Einſeßen des Angriffs gegen

zur Einführung einer von der gegenwärtigen Bekleidung ſtart ab:

Nod am 30. Januar war dem Ober-Commando eine geheime

weidyenden Ausrüſtung führen . Am 14. 6. Mts. trat der Budget-Ausſchuß zuſammen und be:

* ) Bei dieſer. Gelegenheit entnehmen wir öffentlichen Blättern die

rieth manche militärijde Vorlagen. Gleich im Beginn ſeiner Sißung

angeblich„aus zuverläſſiger Quelle“ ihnen zugekommeneNachricht, daß gegen

nahm berjelbe eine Mittheilung ſeines Präſidenten Rouvier ents

wärtig Franzöſiſche Agentenbemüht ſeien, allen in Deutſchland vorhandenen Schwefeläther aufzukaufen, da derſelbe zur Anfertigung der Mélénit- Be ichoſſe gebraucht werde und Frankreich nicht im Stande ſei, den erforderlichen Schiefeläther herzuſtellen .

gegen, der zufolge der Kriegsminiſter, General Boulanger , gegen eine Stelle des Bericyts des Militär-Budgets proteſtixt, welche bean

D. Red.

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Weiſung zugegangen , in welcher ebenfalls betont war, daß nadi Beginn Generalſtab8 und die Offiziere deſſelben anweiſen, Seiner Königlichen des Kriegs der größte Werth darauf zu legen ſei, der Däniſchen Armee, Hoheit dein Kronprinzen von allen erhaltenen Befehlen und eingegan bevor ſie ihre geſicherten Einſchiffungspunkte erreicht habe , eine ents icheidende Niederlage beizubringen. Nach der Beſeßung des Herzog:

genen Nachrichten Meldung zu machen, und daß Sie ſelbſt ihm nichts

thums Shleswig ſeien alle Maßnahmen zu treffen, um daſſelbe gegen jeden feindlichen Angriff zu ſichern ; Unternehmungen gegen den Rücken

jo daß kein Befehl, kein Schreiben oder Telegramm militäriſchen In Halts von Ihnen erlaſſen wird, bevor Sie nicht darüber mit Seiner

verborgen halten und ihn von Adem und Jedem in Renntniß jeßen,

der verbündeten Armee müſſe durch Bejeßung der Häfen von Kiel und

Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Rüdſprache gehabt haben.

Edernförde vorgebeugt werden . Die Heeresleitung der Verbündeten wünſchte alſo eine große Entſcheidung ſchon bei den Dannewerken.

Erfahrungen , welche Mein Sohn ſo unter Ihrer Leitung ſammelt, werden für ſeine ganze militäriſdhe Ausbildung erfolgreich ſein , und

Die

Zu einem rechtzeitigen Einſeßen des Angriffs der Verbündeten gegen die Mitte kam es jedoch ncht. Nachdem die Eider überſchritten worden, wurde vielmehr von dem Ober-Commando beſchloſſen , einen

vollem Vertrauen in Ihre Hand lege.

Ich ſpreche Ihnen gern und wiederholt aus , wie Id auch dieſe mit .

Berlin, 30. März 1864 .

Sturm auf die Front nicht eher zu unternehmen , als bis der Brüden: dlag über die Schlei geſidyert ſei, worauf das I. Corps zunächſt mit

gez. Wilhelm. “ Der Erlaß dieſer Cabinets -Ordre wird von dem Generalſtabs

der Anſtellung der nöthigen Ermittelungen betraut wurde . „ Es trat mithin jeßt eine Pauſe in der Vorwärtsbewegung der Verbündeten ein ," berichtet das Generalſtabswerk und fügt hinzu : „ Dieſelbe hätte ver:

werk in folgender , in unſerer Beſprechung idon kurz angedeuteten

mieden werden können , wenn dem I. Corps freie Hand gelaſſen worden

wäre, bereits am 3. (Februar) aus der Gegend von Ecernförde rechts

abzumarſchiren , um am folgenden Tage weiter unterhalb die Schlei zu überſchreiten.“ So aber erfolgte der Uebergang erſt am Morgen des 6. , ſo daß die Dänen noch in der Nacht vom 5. zum 6. februar Zeit fanden, die Dannewerke zu räumen und ihren Rüdzug unbehelligt zu bewerkſtelligen , zumal da das Ober - Sommando ſeinen Angriff aber:

mals verſchoben hatte , „ um abzuwarten , ob der Gegner nicht unter dem Eindruce des Schlei-Uebergange zurückgehen werde . " Der Feind

hatte alſo ſelbſt bereits die Spannung gelöſt, in welcher man ſich in dieſen Tagen auf beiden Seiten befand. Die Dannewerke waren zwar geräumt , jedoch nicht durd) einen Angriff genommen worden ,

Weiſe erläutert :

„ In dieſen Tagen vollzog ſich auch in den Verhältniſſen des Ober -Commandos eine immer mehr als nothwendig ſicherweiſende Neugeſtaltung, indem jett dem Rronprinzen , weldier bisher auf eigene Verantwortung und aus eigener Entſchließung auf die Armee-Leitung

unter ſchwierigen Verhältniſſen einen maßgebenden und erfolgreichen Einfluß ausgeübt hatte , vom Könige beſondere Vollmachten ertheilt wurden , nad welchen die Heerführung thatſächlich in deſſen Hände überging .“ Nidit weniger als 39 Anlagen auf mehr als 100 Drudſeiten ſind dem Werke angeſchloſſen . Dieſelben ſind ſowohl politiſden als militäriſchen Inhalts , und beſtehen aus diplomatijden Actenſtüden , Protocollen , Ordres de Bataille , Verluſtliſten 2c. Von beſonderem Intereſſe ſind darunter die Dentichriften des Generals v. Moltke

auch hatten ſich die Dänen , ohne daß ihnen eine entſcheidende Nieder : lage beigebracht worden war , aus einer gefährlidhen Umzingelung

und des Generals Grafen Huyn über die Kriegführung, Berichte des

retten können .

Düppeler Schanzen 2c. Daß ein neues Werk des großen Generalſtabs reichlich mit

Man ſieht, daß das Generalſtabsmert fehr klar und offen das Berfahren des Ober -Commandos beurtheilt , beziehungsweiſe tadelt.

Ober - Commandos, gutachtlide Reußerungen über den Angriff der guten Karten und Plänen ausgeſtattet werden würde , durfte vor

Daſſelbe befindet ſid, hierbei in einein bemerkenswerthen Gegenſaß zu

ausgeſehen werden und hat ſich auch hier wieder beſtätigt. Der ver

einer andern Darſtellung des Feldzugs 1864 , weldie bisher als officiös gegolten hat und eine weſentlich günſtigere Beurtheilung der

liegende Band enthält 3 Ueberſichts-Karten , 6 Gefechtspläne, 6 bes

Kriegführung enthält; wir meinen das von dem Grafen Walderjee

verfaßte Werk: „Der Krieg gegen Dänemark im Jahre 1864." In dieſem 1865 zu Berlin erſchienenen Werke leſen wir auf Seite 96 u. f. Folgendes :

1

ſondere Skizzen und 5 Tertſkizzen. Die erſteren ſtellen dar den ge ſammten Kriegsſchauplat, in Schleswig und die Deutſche Nord- und Oſtſeeküſte, während die Pläne verdeutlichen : 1 ) Gefedyt bei Miſiunde, 1

2) die Rämpfe bei Ober - Selt und Jagel , 3) Gefecht bei Deverjee,

4 ) die Düppel-Stellung , 5) Fredericia mit Umgebung und 6) Veile.

„ Ein ſtrategiſcher Sieg hatte die Dannewerks-Stellung eröffnet. In Europa war der Ruf von der Bedeutſamkeit und der ganz beſon : deren Feſtigkeit dieſer Stellung durch alle Zeitungen gegangen und in

alle Schichten der Bevölkerungen verbreitet worden.... Man hielt dieſe Befeſtigungen für den Hauptſchuk Dänemarks gegen Deutſchland. Beſonders hielten fide die Dänen von ihrer Uneinnehmbarkeit überzeugt und ihre Streitmadyt hinter derſelben für vollſtändig geſichert. Ictt

waren die Dannewerke' in Folge einer einfachen ſtrategiſchen Operation

Dieſe Karten ſind in verſchiedenem , gut gewählten Maßſtabe ſchön gezeichnet, techniſch gut wiedergegeben und und bilden vortreffliche Hülfs:

mittel für das ſtrategiſche und taktiſche Studium der Kämpfe. Somit ſcheiden wir denn mit großer Anerkennung von dem dönen Werke, das wir als eine des Generalſtabs durchaus würdige, gediegene, lehrreiche und nütliche Arbeit bezeichnen müſſen . Der den Schluß bildende zweite Band iſt, wie wir bören , bereits unter der Preſſe und ſoll in Kürze nachfolgen .

auf das eiligſte geräumt und ihre Vertheidigung auch nicht einmal verſudit worden . ...

Fernerhin iſt die moraliſdie Niederlage in Rechnung zu ziehen, weldie die Däniſde Armee durch den wahrhaft überſtürzten Rüdzug erlitt , der in Schnee und Eis, mitten in der Nacht ausgeführt, einer

Neue Militär - Bibliographie. Entwurf e. Grerzier - Reglements f. die Infanterie , baſirt auf die Kom

der man ſtehen und fallen müſſe, förmlich aufgedrängt ; der Abmarſch von hier ohne einen ſichtbaren Grund mußte auf Ade ungemein nieder:

pagnie-Kolonne. 2. Thi. (Ausbildung f. die Einzelnordng.] gr. 8. (62 S.) Hannover, Helwing's Verl. 1 M. 25 Pf. Köhler's Leitfaden f. den theoretiſchen Unterricht des Infanteriſten. Neu bearb . von 6. v. R. Mit é. vollſtänd. Abdrucke der Kriegsartikel f. das Heer u . c. Ueberſicht der vaterländ. Geſchichte. 37. Aufl. 12. (157 S.) Štraßburg, Schulk & Co. 60 Pf.

dlagend wirken und das Vertrauen zu den Leitern des Kriego weſent:

Stoppen , Maj. A., Bibliothek d . Unteroffiziers. 1.-3. Bochn. 12. Znaim,

Flucht nidit unähnlich jah. Offizieren und Soldaten hatte man die Ueberzeugung von der außerordentlichen Feſtigkeit der Stellung, mit

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lich abidwächen ."

ringen Unterſchied. Während die ältere Feldzugs-Geſchichte mit keiner

Inhalt : 1. Der Schwarmführer. Verhaltungen für den Unteroffizier u. Soldaten im Gefechte nach den Vorſchriften d. Grerzir - Reglements f. die f. t. Fußtruppen v. I. 1880, jammt Belehrg.üb . die Ausbildg.

Sylbe andeutet, daß wohl noch größere Erfolge in den erſten Tagen des Februars hätten erreidyt werden künnen , läßt das neue General

d. Soldaten zum Plänkler. 7. Aufl. (66 S.) 1885 . 2. Der Wach : kommandant. Verhaltungen f. den Unteroffizier u. Soldaten der In fanterie auf Wachen u . Poſten in der Garniſon u. im Felde nach den

Zwiſchen beiden Darſtellungen erkennt der Leſer einen nicht ge-

ſtabewerk unſdwer erkennen , daß man einen viel ſchnelleren und weit bedeutenderen Sieg hätte erlangen müſſen , wenn die Heeresleitung anders gehandelt haben würde, 8. h. kraftvoller vorgegangen wäre. Von beſonderem Intereſſe iſt eine Allerhöcyſte Cabinets - Ordre .

Vorſchriften d. Dienſt- Reglements f. dasf. f. Heer, 1. u . 2. Thl. 3. Aufl. - 3. Der Schüß . Behelf. f. den Unteroffizier bei

(IV, 68 S.) 1884.

1

das Königs vom 30. März an den Grafen v. Wrangel. Dieſelbe hat folgenden Wortlaut: „ Ich habe mit wahrer Freude und Genugthuung aus Ihren Briefen erſehen, wie Sie Meinen Sohn, des Kron

prinzen Königliche Hoheit, immer mehr in die Geſchäfte eingeführt

Ausbildg. d. Soldaten im Schießen. Nach den Beſtimmgn. der Schieß Inſtruction u. Waffen - Inſtruction f. dieInfanterie-u . die Jäger- Truppe, ſowie d. Ererzir- Reglements f. die f. L. Fußtruppen. (III, 70 S.) 1884. Arieg, der deutſch -däniſche, 1864. Hrsg. vom Großen Generalſtabe, Abtheilg. f. Kriegsgeſchichte. 1. Bd. Mit 3 Ueberſichtskarten , 6 Plänen u . 12 Skizzen in Steindr. u . im Tert . gr. 8. (VI , 384 u. Anlagen 106 S.) Berlin , Mittler & Sohn. 22 M. 50 Pf.

haben, und wie és dieſem gelungen iſt, Jhr volles Vertrauen zu er: werben. Indem Id idson hierfür aufrichtig danke, erachte ich es

Berichtigung.

für nothwendig, daß indem eingeſchlagenen Wege fortgefahrenwird, und daß die Mitbetheiligung des Kronprinzen Rönigliche Hoheit an den Geſchäften in dem Ärmee - Commando jeßt einen offiziellen Cha rakter erhält. Ich beſtimme demgemäß, daß Sie den Chef Ihres

In Nr. 1 der Aug. Milit.- Ztg. v. d. J. Seite 4, Spalte 1, Zeile 19 von oben bitten wir „ ſchwarz auf weiß" ſtatt „ ſchwarz und weiß "; Seite 5, Spalte 1 , Zeile 30 von unten „ Ercrementen “ ſtatt „ Grperimenten “ , Zeile 10 von unten der Franzöſiſchen “ ſtatt dem Franzöſiſchen “ zu leſen.

40

A nzeigen. Militärtechniſche

Werte

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Die Selbſtändigkeit

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Aufſäge. Die Heere8 -Vorlage im Reichstage. (Schluß.)

leßteren .] Schweden und Norwegen. Das Budget des neuen Rechnungsjahrs und die Ausgaben für Heer und Flotte.] Türkei. (An

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Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen ausdem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. (Fortſegung.)

Zur Beſprechung eingegangene Schriften. – Øllgemeine Anzeigen.

Die Heeres -Vorlage im Reidstage. (Schluß .)

6) Recrutenziffer. Die Recrutenziffer für Deutſchland

| feit des als Zuſammenſtellung gegebenen Vergleichs der Deutſchen und Franzöſiſchen Infanterie nachgewieſen. Die Franzöſiſche Sinien Infanterie hat ſich ſeit 1880 allein um über 18 000 Mann ver

mehrt , wodurch es möglich geworden iſt,, die Compagnien der

und Frankreich ergiebt ſich aus der bezüglichen Zuſammenſtellung, Truppentheile mit hohem Etat auf die Stärke von je 125 Röpfen zu bringen ; die Franzöſiſche Feld -Artillerie übertrifft die Deutſche Zeit um circa 400 Offiziere, 16 000 Mann , 13 500 Pferde. zur errechnete ziehungsweiſe der non -valeurs berückſichtigt. Das ſo Necruten -Contingent iſt nach dem Durchſchnitt der lezten Jahre Die Nuſſiſche Arinee iſt ſeit 1878 , namentlich aber ſeit 1881 , welche nur die wirkliche Einſtellung abzüglich des Nacherſages, be-

in Frankreich um 6—7000 Köpfe höher als in Deutſchland. In weſentlichen , auf eine höhere Kriegsbereitſchaft hinzielenden Ver Rußland iſt die Necrutenziffer in der legten Zeit alljährlich ge- änderungen unterworfen worden. 9) Franzöſiſcher Gefeßentwurf. Die Annahme des ſtiegen und betrug 1886 allein für die reguläre Armee 235 000 Röpfe. Der Jahreszugang bei den Roſaken iſt circa 14 300 ſelben erſcheint ſicher ; die hauptſächlichſten Aenderungen, die er be

Köpfe, für die Ergänzung der irregulären Truppen fehlen ſichere zweckt, ſind: Wegfall des Inſtituts der Einjährig-Freiwilligen und Angaben . 7) Perſonelle Inanſpruchnahme der Bevölkerung.

der Theilung in 1. und 2. Portion , dafür grundſäßliche Einführung einer dreijährigen activen Dienſtzeit für alle Militärpflichtigen ; Be

Dieſelbe ergiebt ſich für Deutſchland und Frankreich aus der be: ſchränkung der Friedens- Dispenſationen auf 15 Procent der Mili züglichen Zuſammenſtellung. Bei Errichtung des Norddeutſchen tärpflichtigen, dadurch Vermehrung der jährlichen Recrutenquote um Bundes ( 1867) wurde das Bundesheer auf 1 Procent der Be-

rund 35 000 , der Kort ,jsſtärke ( ausſchließlich Reſerve der Terri

völkerung deſſelben Jahres (1867) bemeſſen, während die Geſetzes: torial-Armee) um circa 420 000 Mann. Vorlage nur 1 Procent dèr im Vorjahre (1885) gezählten Be-

10) Seriegsſtärken. Die Kriegsſtärke (ausſchließlich des

völkerung vorſieht. Die Bevölkerungszahl für Frankreich iſt nicht Landſturms und der demſelben entſprechenden Bildungen) wurde die population présente, ſondern die population legale und um- für Deutſchland, Frankreich und Nußland im Einzelnen angegeben

faßt mit die in Algier anſäſſigen Franzoſen. Der im Vergleich und daraus hergeleitet, daſs die Kriegsſtärke des Deutſchen Heeres geringere Procentſat in Rußland nach der Begründung zur auch nach Durchführung der Geſekes-Vorlage noch erheblich hinter Geſebes - Vorlage 0,92 Procent ſteigert ſich abſolut , wenn die der jetzigen Kriegsſtärke des Franzöſiſchen Heeres zurückbleibt. Die -

prima plana der irregulären Truppen, welche ſich zumeiſt aus ge- Kriegsſtärke des Nuſſiſchen Heeres iſt höher als die Kriegsſtärke borenen Nuſjen ergänzt, mitberückſichtigt wird, und relativ dadurch, des Deutſchen und Deſterreichiſch-Ungariſchen Heeres zuſammenge daß Nußland eine dünngeſäte Bevölkerung hat und das Verhält- nommen. Bezüglich des Landſturms und der in Frankreich und niß zwiſchen männlicher und weiblicher Bevölkerung erheblich un- Rußland beſtehenden gleichartigen Bildungen wurde auf die Schwierig günſtiger iſt.

keiten hingewieſen, welche daraus erwachſen, daß für den Deutſchen

8) Entwickelung der Heeres - Organiſation ſeit landſtnrm im Frieden keinerlei Controle und Liſtenführung beſteht, 1880. Die bezüglichen Daten wurden für Deutſchland, Frankreich und gleichzeitig des Näheren erläutert, aus welchen Gründen die

und Rußland imEinzelnen angegeben und dabei auch die Richtig: | Stärke des eventuell in Thätigkreit tretenden Deutſchen Landſturms

42

nur ſehr niedrig veranſchlagt werden muß. Nachdem der Com | ſo müſſe berückſichtigt werden , daſ die Abgänge durch Gefechts

miſſarius noch die in Betracht kommenden Verhältniſſe der Deſterreichiſch-Ungariſchen Armee angegeben hatte, führte er ſchließlich aus,

Verluſte nicht bedeutend geweſen, deſto bedeutender aber die vorüber gehenden Abgänge , und dieſe legteren ſeien in obiger Zahl mit

in welcher Weiſe die Heeres -Verſtärkung, welche theils zu Neu - Formationen , theils zur Verſtärkung vorhandener Cadres verwendet

enthalten. 6) Die Rechnung des Abgeordneten , man komme auf eine

werden ſoll, den einzelnen Waffen zu gute kommen würde. Die Kriegsſtärke von 2 Millionen Mann, wenn jeßt ganz Deutſchland veranſchlagten Koſten pro Kopf der Heeres - Verſtärkung betrugen, beziehungsweiſe betragen : Jezige

eben ſo viel Mannſchaften im Kriege ſtelle wie 1870/71 die alten Preußiſchen Provinzen , ſei durchaus falſch. 7) Was die Berechnung der Franzöſiſchen Friedensſtärke be

GeſebesVorlage

trifft, ſo habe er, Redner, die Inſtruction ertheilt, daſ in den Auf ſtellungen überall zu unſeren Ungunſten gerechnet werden ſolle.

559,13

Daher ſeien auch die Franzöſiſcheu Gendarmen nicht mitgerechnet, obwohl nicht zu verkennen ſei , daß ſie gewiſſe , rein militäriſche

Novelle von 1880

( mit Einſchluß der Uebungen

Fortdauernde

der Erſatz -Reſerviſten

ME. 669,93

Ausgaben

ohne Einſchluß der Uebungen der Erſaz -Neſerviſten Einmalige Ausgaben

555,26 1042,87

Dienſte leiſten. Im Uebrigen ſei zu bemerken , daß in Frankreich 588,35

die thatſächliche Stärke der Cadres allerdings zeitweiſe unter die

Neuen Einwendungen des Abgeordeneten Richter trat der Normalziffer herabgeht , zeitweiſe aber auch erheblich darüber hinaus. Vertreter der verbündeten Regierungen entgegen und führte folgende Es habe alſo die Normalziffer zu Grunde gelegt werden müſſen. Punkte näher aus : Algerien müſſe wie Frankreich ſelbſt in Betracht kommen , habe 1 ) Eine Erhöhung der Präſenz der vorhandenen Bataillone

ſich doch, wie er ſich beſtimmt zu erinnern glaube, ergeben, daß am Ende des letzten Feldzuges kein Franzöſiſcher Linienſoldat mehr in 2) Alerdings müßten 20000 Dispoſitions- Urlauber einge: Algerien geweſen.

ſei doch erheblich billiger als die Aufſtellung neuer Cadres.

zogen werden, das laſje ſich aber nicht vermeiden. Den am 1. April

8) Der Vorwurf, daß die Militär-Verwaltung bei Nußland im Hinblick auf die Begründung der Vorlage von 1880 jeßt einen

1887 ausgehobenen Recruten würde thatſächlich ihre Dienſtzeit vom 1. October 1886 an berechnet werden. Am 1. October 1887 werde anderen Standpunkt einzunehmen ſcheine, ſei ungerechtfertigt; die man die neuen Cadres füllen, indem man die Zahl der Dispoſitions- | Verhältniſſe in Nußland ſeien eben viel weniger durchſichtig wie Urlauber , welche ſonſt entlaſſen werden würden , entſprechend ver:

bei uns und in Frankreich , und daher 1880 wohl noch nicht ſo

genau erkannt worden als jeßt . 9) Betreffend die langſamere Art der Berathung des Fran 3) Anlangend die Bemängelung der Angaben über die Kriegsſtärke, ſo würden bei uns für die erſte Aufſtellung 12 Jahrgänge zöſiſchen Geſetzentwurfs, ſo ſei dieſer Entwurf mit ſeinen 232 Ar:

mindere.

in Anſatz gebracht, mit 1 500 000 Mann. Dieſe Ziffer ſei eract, tikeln grundverſchieden von der zur Berathung ſtehenden Vorlage inſofern ſie auf ad hoc eingeforderten Nachweiſen beruhe. Unter

mit ihren paar Paragraphen. Unſere Vorlage laſſe die ganze

zu Grundelegung von 14 Jahrgängen ſei die Kriegsſtärke Frank Heeres -Organiſation beſtehen, während jener Entwurf eine gänzliche reichs auf 2 Millionen zu veranſchlagen. Vom Landſturme ſei für Umgeſtaltung der Militär-Organiſation bedeute. — uns bei der 1. Aufſtellung keine Rede , der ſei ja nicht vorher or-

Am 11. Januar fand die zweite Leſung des neuen Geſetz

ganiſirt. Aber ſelbſt wenn man , um mit Frankreich auf gleich

Entwurfs ſtatt, welche ſehr bald Klarheit über die Stimmung des

artiger Grundlage zu bleiben , den 13. und 14. Jahrgang bei uns hinzurechnen wolle, käme man immer nur auf 1 650 000.Mann

Neichstags bringen ſollte. Aus den Verhandlungen führen wir hier nur noch das an, was Feldmarſchall Graf v. Moltke zur Ergänzung des von ihm bei der erſten Leſung Geſagten ſprach ; es kennzeich

1

1

Kriegsſtärke. 4 ) Wenn 1870/71 eine ſtärkere Aufſtellung gemacht worden

ſei, ſo beruhe das auf der damals längeren (15jährigen) Dienſtzeit.

net auf's Neue die warme Vaterlandsliebe und hohe Einſicht

des Nedners. Seine Worte lauteten :

5) Wenn am Ende des Feldzuges 1871 noch 1367 000

„ Meine Herren ! Niemand von uns täuſcht ſich wohl über

Mann , alſo noch mehr als 1 350 000 Mann, im Felde geſtanden,

den Ernſt der Zeit, in welcher wir uns befinden. Alle größeren

1

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen unvermeidlice Kataſtrophe erkannte, durch einenentſchloſſenen Sprung über ſein Handpferd gerettet. Um den Knäuel, welchen das vers

Krankreid 1870/71.

unglüdte Geldjüß mit ſeiner Beſpannung bildete, zu entwirren , mußten die Zugtaue durchſchnitten werden. Dann gelang es, die zitternden , in Sdweiß gebadeten Pferde wieder auf die Beine zu bringen ;

Von M. 2. (Fortſeßung.)

Der

Binnen einer Stunde ſtand die Batterie marídfertig.

kurze Marích nach Jlbesheim wurde jedoch bei brennender Sonne nidit ohne Stodungen und leider auch nicht ohne einen böſen Unfall zurückgelegt. Die Pferde zeigten ſich nach dem langen Stehen in den Waggons ſehr aufgeregt, gingen ſchlecht in den Zug ; einzelne Leute 1

wunderbarer Weiſe hatte teins Sdaden genommen , ebenſowenig die beiden anderen Fahrer. Nur die Deidſel war gebrochen. Mühe genug koſtete es nun aber doch, da8 Geſchüß wieder auf den Weg zu bringen, einige Zeit, daſſelbe wieder marſchfähig zu maden. So kam eß, daß die Batterie ihre Quartiere erſt ſpät am Nachmittage erreichte. 1

hatten geſchwollene Füße, - genug , e8 ging nur langſam vorwärt8.

Dorf 316esheim ſtellte ſich ale ein hödöſt ſtattlicher, ausgedehnter

Dabei führte der Weg zum Theil über Berge nnd war ſtellenweiſe dledyt. An einer Stelle führte derſelbe , einerſeits durch eine Höhe begrenzt, an einem gegen 20 Fuß tiefen Abfall hin. Hier ereignete es ſich, daß die Pferde des 5. Geſchüßes, aufgeregt und müde , auch

Ort dar von ſtädtiſdem Ausſehen , ſehr angenehm zwiſchen Weinbergen und Frudtfeldern gelegen, nur eine halbe Stunde entfernt das grüne Haardt - Gebirge, die anmuthig gerundeten Kuppen mit zahlreichen Burgruinen gekrönt, im Süd - Weſten die blaue Wand der Vogeſen,

wahrſcheinlich durch ſlechte Hülfen der Fahrer verwirrt , nicht mehr

wie ein Sdpleier vor unſerer geheimniſvollen Zukunft.

1

1

gleichmäßig im Zuge blieben. Die Stangenpferde drängten nach dem

Dem ſtattlichen Ausſehen des Ortes entſprachen ſeine Bewohner,

ſteilen Abſturze, während die Vorberpferde ſcharf an dem Berg ges Galten wurden. Hierbei gerieth das linke Proßrad bald über den Rand des Abſturzes, und plößlich ſtürzte das ganze Geſchüß mit Mann und Pferd dieſen hinab auf die ſich in der Tiefe ausbreitende Wieſe , dort dem Blide einen anſcheinend unentwirrbaren Knäuel

fämmtlich wohlhabende, faſt reide Weinbauern. Die Aufnahme war eine faſt herzliche und trokdem jeder Hof , da mit der Batterie noch ein Bataillon Infanterie die Quartiere theilte, 20 bis 30 Mann Einquartierung hatte, waren Leute und Pferde auf's beſte verpflegt. Unermüdlich ſtiegen die biederen Pfälzer die Kellertreppen auf und

bietend.

nieder , um immer neue Schoppen ibres vortrefflichen Weines an'e

Jo glaubte anfange, daß ſowohl Fahrer als Pferde tobt wären,

1

Tageslidst zu fördern, wenn wir in gemüthlicher Plauderei nad been :

wenigſtens alle Glieder gebrochen haben müßten. Der Vorderreiter

detem Tagesdienſte zuſammenſaßen. Freilid waren dieſe Kletter:

jedoch ſtellte ſich bald als unverlegt vor : er hatte ſich , a18 er die

übungen für ſie keine ungewöhnlichen Strapazen, da z. B. mein Wirth

!

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Europäiſchen Regierungen treffen eifrigſt Vorkehrungen , um einer von Jahren. Meine Herren, ich glaube, ich darf ſagen, daß heute ungewiſſen Zukunft entgegenzugehen. Alle Welt fragt ſich: werden

die Augen Europas auf dieſe Verſammlung gerichtet ſind ( fehr

wir den Krieg bekommen ? Nun , meine Herren, ich glaube , daß richtig! rechts), auf die Beſchlüſſe, welche Sie in einer ſo hoch kein Staatslenker freiwillig die ungeheure Verantwortung auf ſich wichtigen Angelegenheit faſſen werden. Joh wende mich an Ihren nehmen wird, die Brandfackel in den Zündſtoff zu werfen, welcher patriotiſchen Sinn , wenn ich Sie bitte , die Regierungs - Vorlage .

1

mehr oder weniger in allen Ländern angehäuft iſt. Starke Regie:

unverkürzt und unverändert anzunehmen. Zeigen Sie der Welt,

rungen ſind eine Bürgſchaft für Frieden. Aber die Voltsleiden:

daß das Volk und die Regierung einig ſind, und daß Sie , meine

idhaften, der Ehrgeiz der Parteiführer, die durch Schrift und Wort mißgeleitete öffentliche Meinung , das Ales, meine Herren , ſind Elemente, welche ſtärker werden können als der Wille der Regie: renden ; haben wir doch erlebt, daß ſelbſt Börſen - Intereſſen Kriege entzündeten. Wenn nun in dieſer politiſchen Spannung irgend ein

Herren, bereit ſind, jedes Opfer, auch das Opfer einer abweichenden Anſicht zu bringen, wenn es ſich um die Sicherung des Vaterlandes handelt.“ (Lebhaftes Bravo rechts.)

1

Die vorſtehend wiedergegebenen Ausführungen ergänzte der

Feldmarſchal Graf Moltke in der Sißung vom 13. Januar

Staat in der Lage iſt, für die Fortdauer des Friedens zu wirken , noch durch folgende Bemerkungen: lo iſt es Deutſchland, welches nicht direct an den Fragen betheiligt ,,Nur eine furze Bemerkung. Es ſcheint, daß die wenigen iſt, welche die übrigen Mächte aufregen ; Deutſchland , welches ſeit Worte, welche ich in der Sitzung vom 11. Januar geſprochen habe, dem Beſtehen des Reiches gezeigt hat , daß es keinen ſeiner Nach eine verſchiedene Auffaſſung gefunden haben . Ich habe meine Be barn angreifen will, wenn es nicht von ihm ſelbſt dazu gefriedigung darüber ausgeſprochen, daß keine von den größeren Par zwungen wird. teien hier im Hauſe der Regierung verweigern will, was ſie zur Aber, meine Herren , um dieſe ſchwierige, vielleicht undankbare Vertheidigung des Landes als nöthig verlangt, und daß ſonach nur Vermittlerrolle durchzuführen , muß Deutſchland ſtark und friegs- noch die Zeitfrage in Betracht komme. Dieſe Aeußerung gründet gerüſtet ſein . (Bravo ! rechts .) Werden wir dann gegen unſeren ſich auf die Erklärung des Führers der zahlreichſten Partei im Willen in den Krieg verwickelt, ſo haben wir auch die Mittel, ihn Hauſe, welcher erflärte, daſs dieſe Partei bereit ſei, den letzten Mann zu führen. Würde die Forderung der Regierung abgelehnt, meine und Groſchen zu bewilligen ; dann aber habe ich , nach Ausweis Herren, dann glaube ich, haben wir den Krieg ganz ſicher. (Hört ! des ſtenographiſchen Berichts, ſogleich hinzugefügt, daſ die Bewilligung hört! rechts.)

auf kurze Zeit, auf 1 , auf 3 Jahre uns nichts nügt (hört ! hört !

Es iſt ja nun erfreulich und wird ſeine Wirkung nach außen

rechts ), daß neue Formationen erſt im langen Laufe der Jahre 1

nicht verfehlen , daß von den großen Parteien dieſes Hauſes keine wirkſam werden, daß die Stabilität und Dauer die Grundlage aller iſt, welche ungeachtet mancher verſchiedenen Anſichten in inneren militäriſchen Organiſationen bilde. Es kann alſo nicht zweifelhaft Angelegenheiten der Regierung die Mittel verweigern wird , welche

ſein, daſs ich der Anſicht bin , daß mindeſtens eine 7jährige Davier

ſie nach gewiſſenhafter Erwägung von uns für die Vertheidigung

nothwendig iſt.“

nach außen fordert : nur über die Zeitdauer der Bewilligung ſind die Anſichten ſehr abweichend von einander. Da möchte ich nun nochmals daran erinnern, daß die Armee niemals ein Proviſorium

Alles andere, was in den Reichstagsſizungen über die Heeres Vorlage geſprochen wurde, laſſen wir heute bei Seite, da viele Aus führungen zu Widerlegungen Anlaß geben müßten, wofür hier der

1

ſein kann. (Sehr richtig ! rechts.) Die Armee iſt die vornehmſte Raum nicht zu Gebot ſteht. Dies wäre jetzt auch ein unfruchtbares aller Inſtitutionen in jedem Lande , denn ſie allein ermöglicht das

Bemühen, da das vorläufige Schickſal der Heeres-Vorlage ja bereits

Veſtehen aller übrigen Einrichtungen (ſehr richtig ! rechts ); alle vollzogen iſt. politiſche und bürgerliche Freiheit, alle Schöpfungen der Cultur, die Nur einige Bemerkungen über den gegenwärtigen Stand der Sache Finanzen, der Staat ſteht und fällt mit dem Heer. (Sehr richtig ! mögen hier noch Platz finden. Die Mehrheit des Reichstags hat ungeachtet rechts .) Meine Herren , Bewilligungen auf kurze Friſt, ſei es auf der von der Reichsregierung in pflichtmäßiger Erfüllung ihrer ein, ſei es auf drei Jahre, helfen uns nicht. Die Grundlage jeder Aufgabe ertheilten Verſicherung, daß die Bewilligung der als noth

tüchtigen militäriſchen Organiſation beruht auf Dauer und Stabi- wendig erkannten Verſtärkung des Deutſchen Heeres auf einen lität ; neue Cadres werden erſt wirkſam im Verlauf einer Reihe

fürzeren als den bisher vereinbarten Zeitraum von 7 Jahren nicy

mir erzählte, daß er täglids, vom Aufſtehen bis zum Schlafengehen, || Tage heilte dieſe Uebel ſdnell. Die zerbrochenen Deidjeln wurden wohl ſeine 10 bis 12 Shoppen trinke , die er immer einzeln friſch aus dem Vorrath erſcßt, neue beſtellt. In den nächſten Tagen wurde .

aus dem Keller hole. Und ſo madsten fie es Alle, davon geben ihre ſtets frühzeitig ausgerückt, erſt eine Stunde lang auf einer großen vollen, gerötheten , heiteren Geſichter Zeugniß. Glücklidie Pfarz ! Reinesfalle hat ſie dié Laſt der Einquartierung zu theuer bezahlt, da

Wieſe, Gejdüße und Wagen geſondert, auf dem Vieredt gefahren, dann in Gefechtsformation Uebungemäride, verbunden mit Gefecht&erercieren,

dieſe ſie vor einem Beſuch des wälſdjen Nadybars ficherte, der die unternommen. Beſondere Aufmerkſamkeit wurde auf das Paſſiren Schoppen wahrſcheinlich nicht einzeln hätte aus dem Keller holen ſteiler Wege verwendet, bierbei wurden die Hemmſduhe einer idarfen laſſen. Und wie vortrefflid, verſtanden ſich die Frauen auf die Rocha

Probe unterworfen und der Gebrauch der Rinebeltaue geübt. Dieſe

kunſt! Wenn id; da an meine Bauernquartiere in Sdleſien und

zeigten ſich hierbei für ihren Ziveđ ( Halten des Geſchüßes beim Berga

Poſen zurücdadste, ſo erſdien ein Vergleich als eine Beleidigung

abfahren durch Kanoniere) ſehr brauchbar , die Hemmſdjuhe dagegen

.

meiner jevigen Wirthe. Dort als höchſte Leiſtung die dünne, mit nid)thaltbar genug, da mehrere Ketten riſſen und viele Beden abbrachen, Saffran gefärbte Kalbøbrühe und die gebratene, meiſt aber verbrannte Taube; hier zu Mittag ein kleines Diner mit 6 verſdiedenen Schüſſeln und einem pradivollen Gebäť , wie Makronen , zum Deſſert. Ich .

tam mir vor unter all' dieſen Genüſſen wie im Sdilaraffenlande

3 Tage lang , denn ſo lange oder vielmehr nur ſo kurze Zeit währte unſer Aufenthalt in dem ſchönen Jibesheim .

An den Nadmittagen wurde am Geldjüß ererciert , die Fahrer

mit dem Gebrauch des Piſtols bekannt gemacht. So vergingen die drei Tage in Jlbesheim nur all zu ſchnell, ſie förderten die Batterie nad jeder Richtung bin aber ganz außerordentlid . Greidh am nächſten Morgen nad) Ankunft in 3lbe&heim hatte id die ſchmerzliche Nachricht erhalten , daß der Chef der 2. leichten

kennen zu lernen und die Batterie für die bevorſtehenden Aufgaben

Batterie, Hauptmann W., ein vorzüglicher Menſch und guter Kamerad, ſeit langer Zeit mit mir befreundet, auf der Fahrt erkrankt in Leipzig zurüægelaſſen worden ſei. Id Ich hatte midy míd von ihm auf dem Bahn bofe in G., als er bereit ſtand, nad, mir ſeine Batterie einzuſchiffen,

nach Kräften einzuüben .

verabſchiedet und ihn bereits dort in bödeſt bebrüdter Stimmung ge

Dieſes jdwelgerijdse Leben durfte aber nur wenig von der Poſt: baren Zeit rauben, weldje mir hier zu Gebote ſtand, um alle erlittenen

Havarien auszubeſſern und zu heilen . Mann und Pferd genauer

Der Tag nach der Ankunft wurde mit geringer Unterbrechung funden. In gleider Lage wie im Hatte er die Batterie am erſten zur genaueſten Beſidtigungvon Mann und Pferð, Geſchüßen , Wagen, Mobilmachungstage erhalten, war wie ich ſofort als Pferde-Aushebungs:

Munition und der geſammten Ausrüſtung benußt. Hierbei ſtellte ſich Commiſſarius nad dem Kreiſe O. gegangen und hatte ſich ſchon hier,

beraus , daß 4 Pferde auf der Eiſenbahnfahrt am Bauche geldwellt wie ich hörte, den ſøwierigen Verhältniſſen nicht gewachſen gezeigt, waren, einige Leute geſdhwollene Füße hatten . Die Nube der nächſten | obgleich er ale vortrefflicher Reiter und guter Pferdekenner , da er

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genüge, um diejenigen Zwecke zu erreichen, welche im Intereſſe der zwar mit Längendurchſchnitten des Gewehrſchloſſes ; davon ſtellen 4 Sicherheit unſeres Vaterlandes erreicht werden müſſen, trozdem es ab- das Schloß zum Magazin-Feuer geſtellt, 2 mit abgeſtellter Mehrlade

gelehnt, die ihr angeſonnene Bewilligung auf länger als drei Jahre Vorrichtung vor. Wer nicht im Stande iſt, ein Gewehrſchloß ein auszuſprechen. Ja , dieſe Mehrheit hat ſich erſt dann entſchloſſen , ſehen zu können , vermag nur mit Mühe ein genaueres Bild der für dieſen kurzen Zeitraum das Geforderte zu bewilligen, nachdem Einrichtung zu gewinnen ; die Inſtruction iſt allerdings nur für den bereits feſtgeſtellt war, daß derſelbe von der Reichsregierung zurück dienſtlichen Unterricht geſchrieben und konnte die Benuşung eines

gewieſen werden würde , während bis dahin durch Bemängelungen

Lehrſchloſjes vorausſeßen.

jeder Art die von der Militärbehörde vertretene Anforderung als zu weitgehend und die Kräfte des Volkes unnöthig belaſtend hin-

Das Infanterie- Gewehr M/71.84 hat bezüglich der Einrich tung des Magazins und der Patronen -Zuführung Uebereinſtimmung

geſtellt wurde. Unbeachtet blieben alſo die Wünſche des Kaiſerlichen

mit den bekannten Syſtemen von Kropatſchek, Bertoldo ,

Herrn, unbeachtet die warnenden Worte des Feldherrn, deſſen Pläne

Jarmann u. A. Eigenthümlich iſt die Benutung des Auswerfers zur Bewegung des Löffels und die Art der Abſtellung der Mehr

1

das Deutſche Geer ſeine glorreichen Erfolge gewinnen ließen, unbe-

!

achtet die Mahnungen des großen Staatsmannes , deſſen ſicherer, zielbewußter Leitung das Deutſche Volk ſeine Einigung und Größe verdankt , unbeachtet aber auch die feinem Unbefangenen verborgene , gegenwärtig ſo ſehr geſpannte politiſche Lage Europas. Unter ſolchen Umſtänden iſt die Auflöſung des Reichstags voll:

drücklich : „ Die Mehrlade-Vorrichtung hat den Zweck, den Ladegriff

zogen worden.

entbehrlich zu machen , wenn ausnahmsweiſe beſonders

1

-

lade-Vorrichtung durch den Stellhebel. Die Stellung des letzteren zeigt in auffälliger Weiſe, ob der Schüße vom Magazin Gebrauch macht oder nicht.

Die Inſtruction ſtellt letzteres als Megel hin , ſie ſagt aus: 1

Nach der Auflöſung des Reichstags am 14. Januar ſtehen ſchnell geſchoſſen werden ſoll .“ Merkwürdiger Weiſe iſt in der wir vor einem neuen Zeitabſchnitt in der Entwickelung dieſer | Inſtruction nicht angegeben , wie das Magazin gefüllt wird ; es 1

Vorlage, deren Fortſetzung ja nicht mehr lange Zeit auf ſich warten laſſen kann .

findet ſich nur die Undeutung, daß an der linken Wand der Pa tronen-Einlage die Hülſe zur Erleichterung des Füllens des Ma gazins etwas ausgemuldet iſt . Es iſt zweifellos , daß das Füllen des Magazins bei zurüdgezogener Kammer und tiefer Stellung des Löffels geſchieht. Da nun bei volſtändig zurückgezogener Kammer

Die Inſtruction über das Infanterie-Gewehr M/71.84 der Löffel hoch ſteht, ſo iſt wohl anzunehmen, daß zum Füllen der nebſt zugehöriger Munition.

Kammer nur eben ſo weit zurückgezogen wird, daß die Einwirkung des Auswerfers auf das Aufſchlagſtück des Löffels noch nicht ein

[ S. ] Das Erſcheinen der Inſtruction im Buchhandel, welches treten kann . In einem Aufſaße von Kromar : „ Erfindungen in im December 1886 erfolgte, iſt gleichbedeutend mit der Aufhebung der Waffentechnik der Neuzeit zur Erhöhung der Feuerſchnelligkeit des Geheimniſſes, das bisher bezüglich des Deutſchen Magazins

bei vand-Feuerwaffen “

Gewehrs beobachtet wurde.

des Artillerie- und Genie -Weſens, Wien 1885 " -- , welcher u . A.

Daß es ſich nur um eine Umänderung des M /71 handelt, geht aus der Dienſtlichen Benennung hervor , ebenſo daß dieſelbe bereits vor 2 Jahren angeordnet wurde. Die Fabrikation iſt ſchon einige Zeit im Gange, was ſich daraus ergiebt , daß bereits im Juli vorigen Jahres in Spandau das hunderttauſendſte Magazin: | Gewehr fertiggeſtellt worden iſt, worüber den öffentlichen Blättern

das Magazin -Gewehr von Mauſer abhandelt, iſt bei dieſem an gegeben, daß zum Laden des Magazins nach dem Deffnen des Ver ſchluſſes der Löffel mit dem Finger hinuntergedrückt werden ſoll.

Mittheilung zuging. Seit jener Zeit datirt auch in anderen Staaten

ein ſchärferes Tempo in der Erledigung der Gewehrfrage.

Ob das bei dem

in den „ Mittheilungen über Gegenſtände

M 71.84 zuläſſig , iſt nicht ohne Weiteres zu

erſehen. In den Angaben über „ länge, Gewicht, Schwerpunktlage“, wie ſie die Inſtruction enthält, iſt u . A. geſagt , daß die Länge ohne Seitengewehr M / 71 1,3 Meter, mit ſolchem 1,8 Meter beträgt ;

Die Inſtruction iſt diesmal mit Zeichnungen ausgeſtattet und | hiernach wäre das Gewehr um 3 Centimeter verkürzt , da ſeine ſeine ganze Lieutenantözeit bei der reitenden Artillerie geſtanden hatte, gegen mich ſehr im Vortheil geweſen war. Jeßt klagte er, daß ſeine Batterie nicht fertig ſei, er weder Leute noch Pferde kenne, nicht wiſſe,

die Batterie nur bögſt nothbürftig unterkam und jedermann es bei dem ſchönen Wetter als ein Glück begrüßte , als am 2. Auguſt der

Befehl eintraf, in ein Biwak bei Arzheim zu rüden . Da der Marſch bahin nur eine Meile betrug , jo erreichte die

ob Proßen und Wagen ridtig verpackt ſeien , daß er ſo unmöglich in's Feld geben könne, ohne völlig Fiasco zu machen , — genug, die

Batterie den ihr zugewieſenen Viwaksplaß bereits um 8 Uhr. Nody

düſterſten Sorgen, eine verzweifelte Anſicht der Zukunft hatte ſich in

zu früh zum Abrochen, wurde erſt noch 2 Stunden tüchtig crerciert,

fcinem Kopfe eingeniſtet. Ich ſuchte ihm alle dieſe finſteren Gedanken auszureden mit dem

Eben damit fertig, wurde mir durd) eine Ordonnanz der Befehl über: brađşt, mich ſofort auf dem Plaße , wo heute die 18. Infanterie

Hinweis auf ſeinen tüchtigen Premier- Lieutenant, der ſider Alles gut

Brigade übte , einzufinden und bei dem Diviſions - Commandeur zu

Beſorgt haben würde; it zeigteihm, daß es mir nichtum einHaar melden. Nadsdem ich Premier-LieutenantM.nur den Befehl in's 1

beſſer ginge , daß nach dem erſten Gefecht kein Menſch nach einem fehlenden Strick fragen würde. Ich hatte, wie ich nun wußte , um: ſonſt geredet, er war ſeinen finſteren Einbildungen erlegen . Auf ſein ſpätere Schidjal komme ich an geeigneter Stelle zurüd. In der Nacht vom 31. Juli zum 1. Auguſt- traf bei der

Batterie"ber

Biwak zu rüden gegeben hatte , ritt idy (darf dem etwa eine Meile entfernten Plaße zu. Es war furchtbar heiß zwiſchen den Weinbergen ,

aber Eile ſdien mir nöthig , da bei der vorgerügten Zeit das Erer 1

cieren nicht mehr lange dauern fonnte.

Ich traf denn auch die Re

gimenter bereits im Abrüden , den Diviſions - Commandeur aber noch

,

früh ſollte dieſelbe nadh Godrainſtein abrücken. Der Abſchied von unſeren biederen Pfälzern war der herzlichſte. Rein Mißton hatte unſer Einvernehmen getrübt.

Mißverſtändniß obwalten , da er mich nicyt befohlen hätte. Mein Pferd wieder umwendend, verwünſchte ich, ſo 2 Meilen ſpazieren geführt worden zu ſein , aber was war da zu machen ,

Als die Batterie auf dem ihr zum Parkiren angewieſenen Plate

höchſtens diesmal langſam das Biwał wieder zu gewinnen. Als ich

in unmittelbarer Nähe von Gobramſtein anlangte, wurde ſie dort von

ſo die Marſchcolonnen der Infanterie wieder erreichte, hörte id ), wie

dem Brigade-Commandeur, Oberſt G., empfangen, der ſie einer erſten

verhängnißvoll die Hiße dieſes Tages vielen Leuten geworden war,

1

Inſpicirung unterwarf. Dieſe ſdien zu ſeiner Zufriedenheitausgefallen | welche am Sonnenſtich erkrankt , ſo die erſten Opfer dieſes Feldzug zu ſein , da er keinerlei tadelnde Bemerkung machte. Mit Mit der Mit Mit: geworden waren . Ein Regiment hatte 5 Mann oder mehr todt auf theilung an mich, daß das Ueberſchreiten der Grenze in den nächſten dem Plate gelaſſen. Tagen bevorſtehe, welche Nachridt ich natürlich ſofort der Batterie bekannt gab, erregte er allgemeine Freude.

Godramſtein, ein großes, ſchönes Dorf, war ſo eng belegt, daß

(Fortſegung folgt.)

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Länge ohne Seitengewehr früher 1,33 Meter betrug ; wie trozdem die länge mit Seitengewehr dieſelbe bleiben tann , iſt nicht recht

ments Nr. 10. - Bei dem Ingenieur- und Pionier-Corp8 erſcheint ale neu hinzugetreten : eine Feſtung - Bau - Schule, eine Militärs

verſtändlich. Das Gewicht ohne Seitengewehr und bei leerem Telegraphen-Shule und eine dem Eiſenbahn -Regiment attachirte Luft: Magazin beträgt 4,6 Kilogramm , bei M/71 beläuft ſich das Ges idhiffer-Abtheilung. Den Provinzial - Invaliden -Compagnien iſt die wicht ohne Seitengewehr auf 4,5 Kilogramm , es hat deshalb nur eine Gewichtszunahme von 100 Gramm ſtattgefunden , was durch I

Wegfall des Entladeſtocks ermöglicht iſt. Mit Patronenfüllung (8 im Magazin, 1 im Löffel, 1 im Lauf) wächſt das Gewicht um 400 Gramm , beträgt alſo 5 Kilogramm. Das Gewicht der fertigen Patrone iſt Seite 79 auf 43 Gramm angegeben , es mußte danach eine Gewichtszunahme von 430 Gramm erfolgen. Unverſtändlich bleiben die Angaben bezüglich der Lehre des Schwerpunkts. Bei (eerem Magazin ohne Seitengewehr iſt derſelbe 57 Centimeter von der Kolbenkappe entfernt ( gegen früher 60 Centimeter), mit Seitengewehr M/71 aber 58 Centimeter ( gegen früher . 70 Centimeter).) Wie iſt das wohl in Einklang zu bringen ? Nur 1 Centimeter Unterſchied in der Schwerpunktlage durch das Seitengewehr, welches 725 Gramm wiegt ? Bei gefülltem Magazin und ohne Seiten-

Medlenburgiſche Invaliden -Abtheilung in Schwerin hinzugetreten. 3m Perſonalbeſtande des Offizier: Corp8 der Armee ſind durd

Tod wie durch Abgang mannigfache Veränderungen zu verzeichnen geweſen. In Folge Ablebens verlor die Armee den König Ludwig II .

von Bayern, Chef des 8. Huſaren -Negiments, den General der In : .

fanterie v. Boyen , Chef des Heſſiſchen Füſilier - Regiment8 Nr. 80, ſowie den General der Cavallerie v. Widmann , commandirenden General des 6. Armee- Corps, den General der Cavalerie Freiherrn v. Williſen , Gouverneur von Berlin, den General Lieutenant von Branbenſtein , Chef des Ingenieur- und Pionier - Corp. Einen

Chef erhielt das 2. Niederſchleſiſche Infanterie - Regiment . Nr. 47 in dem Prinzen Ludwig von Bayern . Von Königliden Prinzen iſt diesmal neu aufgeführt der Prinz

Joachim Albrecht bei den Offizieren des 1. Garde: Regiment8 3. F.

gewehr iſt der Schwerpunkt um 10 Centimeter genähert (67 Centi: Von den zehn zur Dienſtleiſtung bei Truppentheilen commandirten meter von der Kolbenkappe), was wohl erklärlich iſt; mit Seitengewehr | Türkiſchen Offizieren ſind vier im Laufe des lepten Jahres zu Premier:

dagegen ſoll er nur um 1 Centimeter weiter vorrücken ? Wie er: wähnt iſt der Entladeſtock beim M/71.84 weggefallen .

Die Inſtruction empfiehlt als Reinigungsmittel Wiſhſtöcke

Lieutenants befördert worden.

In den General - Commandos ſind die Stellen des 5. und 6.

Armee-Corps neu beſeßt worden, ebenſo iſt das 13. (Königlich Württem :

von Rohr, Holz oder Meſſing. Woher ſollen dieſe aber im Felde bergiſde) Armee-Corps durdy den General v. Alvensleben neu bejest kommen ? Da war der Entladeſtock doch immer eine ſichere Aushülfe. || worden . Von den commandirenden Generalen ſind ſämmtlidhe Generale Schreiber dieſer Zeilen hat ſich lediglich auf Grundlage der mit Ausnahme der drei zuletzt beförderten General - Lieutenants zu Inſtruction mit dem Gewehr vertraut zu machen geſucht. Vielleicht Generaler der Infanterie , beziehungsweiſe der Cavallerie ernannt veranlaſſen die bei dieſer Gelegenheit gemachten Bemerkungen zu

worden .

einer Aufflärung von beſſer unterrichteter Seite. Es würde damit auch einem größeren Kreiſe von Kameraden gedient, die keine Ge legenheit haben, das Gewehr auf dem Dienſtwege kennen zu lernen ,

in 8 Stellen eine Veränderung erfahren , und zwar die 10. , 14. 18., 20., 21. , 22. , 28. und 30. Infanterie: Diviſion . Von den neu

Die Diviſions - Commandos haben ebenſo wie im Vorjahre

ernannten Diviſions Commandeuren iſt der Führer der 30. Diviſion

ſich aber doch für die Bewaffnung des Heeres intereſjiren. Be- v. Mindwitz nocy General - Major , während der Commandeur der züglich der Verdeutſchung techniſcher Ausdrücke iſt ein kleiner Fort- 1. Garde- Infanterie-Brigade v. Hahnke ſchon General- Lieutenant iſt jdhritt erkennbar. Ronnte denn aber das an ſich ſchon langweilige

(mit dem Range cines Diviſions-- Commandeurs). In den Brigade:

Wort „ Einfräſung“ nicht erſetzt worden ?

Commandoo baben neue Commandeure erhalten : bei der Infanterie

die 4. Garde: Infanterie-Brigade, die 6. , 10., 11., 16., 17., 18., 25., 26. , 30., 31. , 33., 34. , 37. , 38. , 44. , 58. und 60. , in Summa 1

1

18 Infanterie -Brigaden gegen 16 des Vorjahrs. Die drei Landwehr: Verſdj iedenes. Inſpectionen haben ſämmtlich neue Commandeure erhalten : bei der Die Rang- und Quartier - Liſte der Königlich Preußiſchen Armee Cavallerie die 2. , 3., 4. , 7. , 11., 15. , 16. , 17., 19., 21., 25. und 1

für 1887.

Die am 14. Januar d. J. ausgegebene „Nang- und Quartier-Liſte der Königlics Preußiſden Armee für das Jahr 1887 " (dließt ſidy in Bezug auf innere Anordnung und Eintheilung genau den früheren

31. , in Summa 12 Cavallerie: Brigaden gegen 7 des Vorjahrs ; bei der Artillerie, welche voriges Mal gar nidyt betheiligt war , iſt die 3. Feld - Artillerie - Inſpection ( Hannover) mit Gencral - Major

p . Körber neu beſeßt, während 7 Feld-Artillerie-Brigaden gleichfalls

Jahrgängen an. Im Aðgemeinen ſind nur geringe Abweichungen neue Commandeure erhalten haben , die Fuß- Artillerie iſt audy dies 1

und Veränderungen im bisherigen Stande der Armee zu bemerken. Von denſelben iſt in erſter Linie zu nennen : die neue Bezeichnung der Abtheilungen des Kriegøminiſteriums, welche der proviſoriſchen 1

mal in den höheren Commando - Stellen nidyt betheiligt ; bei den

Ingenieur- und Pionier-Corps begegnen wir zuerſt dem Chef, General

Aenderung der Gefdäfte-Gintheilung bei demſelben entſpricht. Nach derſelben zerfällt das allgemeine Kriegødepartement hinfort in 6 be:

der Infanterie und General Adjutanten v. Stiebre , ferner ſind die 3. Ingenieur - Inſpection und die 2. Pionier-Inſpection neu beſeßt. Neue Commandeure haben erhalten : Bei den Garde- und Linien:

jondere Abtheilungen , nämlid) : eine Armee-, eine Infanterie-, eine

Infanterie - Regimentern : 36 Infanterie - Regimenter gegen 34 des

Cavallerie-, eine Artillerie: , eine Ingenieur- und eine techniſche Ab- Vorjahrs ; bei der Cavallerie: 23 Cavallerie- Regimenter, unter welden , gegen 19 des Vorjahrs ; bei der theilung. Bei dem Militär-Deconomie-Departement ſind diesmal auf allallein 11 Dragoner - Regimenter Feld-Artillerie : 9 Feld - Artillerie : Regimenter gegen 6 des Vorjahre,

geführt: eine Caſſen -Abtheilung, eine Verpflegungo - Abtheilung , eine 1

Bekleidungs-Abtheilung, eine Servis-Abtheilung, eine Bau-Abtheilung. Das Invaliden-Departement zerfällt nach der neuen Organiſation in eine Penſions-, eine Unterſtüßunge- und eine Anſtellung8 -Abtheilung.

Zu den vom Kriegøminiſteriuin reſſortirenden Behörden gehört ferner: bin auch eine Prüfungs- Commiſſion für Ober-Militär-Aerzte.

und bei der Fuß- Artillerie : 1 Regiment gegen 3 des vergangenen Jahre. 3 Jäger-Bataillone und das Lehr- Infanterie -Bataillon (lep: teres zählt in dieſem Jahre ausnahnioweiſe 2 Stamm-Compagnien) haben gleichfalls neue Commanbeure erhalten.. – In dem Onartier:

Unter den Commando -Behörden iſt eine (proviſoriſche) 3. Land:

ſtande der Urmee fehlen die Garniſonen Guhrau und Lippſtadt. Ver: änderungen fanden in Allenſtein , Berlin (5. Landwehr - Inſpection ),

wehr:Inſpection (Stab : Berlin) bei der 6. Diviſion aufgeführt. In ben Truppenſtand iſt in dieſem Jahre zum erſten Male das Braun-

St. Avold , Meß , Röln , Paderborn , Falkenberg, Graudenz, Greife wald und Stralſund ſtatt.

ibweigiſche Contingent eingereiht, und zwar alø Braunſdweigiſches Infanterie-Regiment Nr. 92, als Braunſchweigiſches Huſaren -Regiment Nr. 17 und als 5. Batterie des Hannover den Feld-Artillerie-Negi:

46

N a d rich te n.

gebracht, daß nun auch die Geſchüße der neuen in Frankreich erbauten Panzerſchiffe von Frankreich geliefert werden ſollen . Der erſte dieſer

Panzer wird in dieſen Tagen von Havre hier erwartet. Die Frans

Deſterreich - Ungarn.

zoſen haben dieſen Erfolg zum nicht geringen Theil ihrem Landemann

* Wien , 22. Januar. [Die Durchführung 8- Beſtimmungen des Landſturm - Geje se 8.

Bertin , dem Marine Conſtructeur, zu verdanken, welcher ſeit Jahres

Verſudhe mit Pho- friſt mit einem Gehalt von 100 000 Francs jährlich als Marine

tographien der luftvorgänge bei fliegenden Ges ichojjen.) Das heute zur Ausgabe gelangte „Reichs Geſekblatt" veröffentlicht die Durchführung8 - Beſtimmungen zu - dem vor

Japaniſdjen Negierung in Dienſten ſteht und die Werke von Yokoſhuťa,

einigen Monaten von dem Parlamente angenommenen Landſturm-

und Maſchinen -Wertſtätten der Regierung leitet.

Conſtructeur oder beſſer als allgemeiner Marine - Rathgeber bei der weſtlich von Yokohama, die ebenfalls von Frankreid, erbauten Dods

Dic Verordnung zerfällt in 13 Abſchnitte, von welchen

Nur auf dem Gebiete der Torpedos iſt Herrn Bertin der

der erſte fich über die allgemeinen Beſtimmungen verbreitet und deshalb auch außerhalb Deſterreidie Intereſſe erwecken dürfte. In

Weg verlegt, und die vorvergangene Woche hat einen neuen Sieg Deutſchlands auf dieſem Gebiete zu verzeidynen : Am 26. November

Geſeße.

denſelben wird zunächſt der Zweck und die Beſtimmung des Landſturmø

fanó auf der Bai von Yokoſhuta vor dem Mifado ,, dem Hofe und

erklärt, dann werden die Landſturm -Behörden und Commanden nam haft gemacht, endlich die Redyte, Verpflidstungen und die Verantwort:

den Würdenträgern eine Schießübung mit den Deutſchen (S dwar : fopff 'ichen ) Torpedos ſtatt, welche ein glänzendes Ergebniß lieferte.

lichkeit, die Landſturm -Altersclaſſen und die Aufgebote genau feſtgeſtellt.

Es wurden zwei Torpedos auf 400 Meter Entfernung nach der

Der Zwed des Landſturms iſt hiernach die Verſtärkung der Wehr: Scheibe abgefeuert, von denen der eine das Centrum durchbohrte fraft der Monarchie, Beſtimmung deſſelben die Unterſtüßung des während der andere einen Meter links vom Centrum durch die Scheibe, Heeres und der Landwehr, die Entlaſtung dieſer Theile der bewaff: ging. Als zweiter Verſuch wurden auf 300 Meter Entfernung zwei neten Macht von Hülfsdienſtleiſtungen techniſcher, adminiſtrativer , ſani:

unterſeeiſde Torpedos nad; einer verankerten Boje abgelaſſen ,während

tärer Natur 2c. und der Erſatz an Offizieren und Mannſchaft. Ferner

als Hauptſchießübung ein ſcharf geladener Torpedo auf 500 Meter

wird vom Landſturm verlangt die Vorbereitung und Beiſtellung kampf- nad einem mit Sandballaſt geladenen Schuner abgefeuert murde.

fähiger Landſturm- Formationen ,undzwarTruppentörperaile mitjhiffs" ein, das ganze SchildbienTaucher Be fidh uang zur Derſelbe ichluggerade -Truppen , jant in 4 Minuten. Die .

Grenzbewachung und Landes-Vertheidigung , ferner ſollen Landſturm : pflichtige zu beſonderen Dienſtleiſtungen für Kriegszwecke herangezogen werden , als techniſche und adminiſtrative Arbeiten, Trainweſen, Trans

ſtellten feſt, daß durch den Torpedo an der Einſchlagsſtelle ein Lody von 15 Fuß Breite und 12 Fuß Höhe geriſſen war ; das Dec des

Schuners war gänzlich verſchwunden, und ſelbſt die Backbordwand, der

port und Pflege von Verwundeten und Kranken 2c., und endlich ſoll Einſchlagsſtelle gegenüber, war durch den Sandballaſt hindurch zer: der Landſturm aud aushülføweiſe Erſatz leiſten, falls Abgänge beim

Heere, bei der Kriegømarine und Landwehr zu decken wären. Die Erſaß -Reſerve des Heeres beträgt gegenwärtig nur 80 000 Mann, die der Landwehr ungefähr 120 000, zuſammen aljo 200 000

trümmert.

Dieſe Erfolge haben das Marine-Miniſterium beſtimmt,

nunmehr eine Beſtellung auf 150 neue Torpedos , für welche das

Geld längſt ausgeworfen , deren Herſtellung aber durch Bertin ge: hindert worden war, zu veranlaſſen .*)

Mann. Für einen länger dauernden Krieg in großem Maße erſcheint aber eine Erſak - Reſerve von 200 000 Mann um ſo weniger aus: reichend, als die Recrutirung8 - Ergebniſſe geradezu beſorgnißerweckend

geworden ſind. Der Landſturm wird nun gleidhjam der Vorrathsſtoff jein, aus welchem im Kriegsfall die nothwendigen Ergänzungs-Mann ſchaften genommen werden . Dieſer iſt der Hauptzweď des Landſturms,

Sdweden und Norwegen. * Stocholm , 20. Januar. [ D a Budget für das neue Rednungsjahr und die Ausgaben für Heer und

Flotte.] Im Finanzvorſchlage für das neue Rechnungsjahr ſind die

denn es ideint wenigſtens für die nächſten Jahre nicht die Abſicht Einnahmen auf 75 Millionen Kronen ,mit Einſchluß der früheren Ueber: zu beſtehen , den eigentlichen Landſturm in's Leben zu rufen.

Es wurde bei Beſpredhung der Vorlage, ſchon als ſie der parla

ſchüſſe 81/4 Millionen und von 1886 von 11/2, zuſammen auf

84 565 000 Kronen angegeben. Die Ausgaben ſind auf 72 692 000

mentariſchen Behandlung unterzogen wurde, hervorgehoben , daß die Kriegs

Kronen , mit den Koſten des Reichstags, den Zinſen der Staatsſchuld Verwaltung gerade aufdieBeſtimmung des Landſturmes zum Erſap beſon auf 831/2 Millionen Kronen berechnet. Der Ueberſdhuß beträgt mithin

deres Gewicht legt und in ihr das drückendſte Opfer dem „ Volke in Waffen "

1140 000 Kronen. – Für das Heerweſen ſind 115 800 Kronen und zugemuthet wird, allerdings nur in Zeiten der höchſten Kriegsgefahr, für die Flotte 515 300 Kronen mehr als früher begehrt ; folgende in denen jeder Staatsbürger bereit iſt, mit Gut und Blut für das Einzelpoſten ſind von Intereſſe : Ankauf von Artillerie-Material 700 000 bedrängte Vaterland einzutreten. Um ſo größer iſt daher die Ver: Kronen, für den Bau der Feſtung Karlsberg 200 000 Kronen , für

pflichtung der Regierung , die traurigſten Folgen der Landſturmpflicht nach Möglichkeit zu mildern. In dieſer Richtung iſt es vor Adem nothwendig , geſeßliche Beſtimmungen zu ſchaffen für die Verſorgung

ein Panzerſchiff 700 000 Kronen, für ein Minenboot 135 000 Kronen, für See-Artillerie -Material 100 000 kronen und für das Minenweſen 216 000 Kronen.

der Hinterbliebenen der in Erfüllung der Landſturmpflicht Gefallenen,

ſowie jener , welche bei der Vertheidigung des Vaterlandes als Land: ſturm -Männer derartige Verwundungen erhalten ſollten, daß ſie dauernd erwerbeunfähig würden. – Ferner iſt eine genaue Umſchreibung der

Türkei.

Der Landes-Vertheidigungs-Miniſter hat hierüber im

* Conſtantinopel , im Januar.. [Anidaffung von 500 000 Repetir : Gewehren und 50 000 Repetir : Cara ,

Abgeordnetenhauſe gelegentlich der Berathung des Landſturm-Geſetzes beſtimmte Zuſicherungen gemacht, und es iſt wohl zu erwarten , daß

*) Vorſtehende Mittheilungen ergänzen wir durch nachſtehende Nach: richt Berliner Blätter. „ Der Japaniſche Marine-Miniſter Graf Saigo be

dieſelben nach beiden Richtungen baldigſt werden eingelöſt werden.

jindet ſich gegenwärtig in Begleitung des Japaniſchen Prinzen Afihito Stomatſu No Myja nebſt einer Anzahl von Japaniſchen höheren Marine Offizieren in Berlin. Der Marine- MiniſterGraf Saigo befundet ein lebhaftes Intereffe für die Deutſche Induſtrie, namentlich für Schiffbau und

Beſtimmungen nothwendig bezüglich des völkerrechtlichen Schutes des Landſturms.

A18 Ungarn kommen Nachrichten über intereſſante Sdyieß - Ver:

ſuche. Der Profeſſor Niegler und der Marine-Akademie -Profeſſor Dr. Solder haben in Budapeſt Verſuche angeſtellt, um mit Hülfe Kriegsmaterial. " Aus dieſem Anlaſie beſuchte er die bedeutendſten Etabliſſe to a r 3 der Photographie die Luftvorgänge , welche ein fliegendes Geſchoß be- ments unſerer Reſidenz. Am 13. Jannar fand die Beſichtigung der Schnament gleiten , feſtzuhalten . Der Erfolg iſt ein glänzender und für die Zu kopff'ichen Werke der Chauſſee-Straße ſtatt, und erregte hierſelbſt Miniſter die Fabrikation Fiſchtorpedosdie lebhafteAufmerkſamkeitdes begabſichderMarine- Marine Marine-Offiziere . Am14. Miniſters und der der funft der Balliſtik wie für die Fortſchritte der Photographie gleich lich wichtig. Es wurden hierbei Geſchoſſe des Werndl- Infanterie-Gewehrs mit ſeinen Marine-Offizieren zur Beſichtiguing desEtabliſſements der Schiff bei einer Geſchwindigkeit von 440 Meter aufgenommen ; die Bilder

und Maſchinenbau - Geſellſchaft „Germania" nach Tegel. Auf dem Wege

dorthin wurden in der Müller - Straße zufälliger Weiſe von dem Ballon Detachement Ballon Auskunftü captifvorgenommen. Der Miniſter Derweilte dortUebungen eingehende undließ mit ſich dem berdie Luftfahrten ſowie liegt, eingehüllt iſt. Tegel nach Alsdann begabſichderſelbe über alle Einrichtungen ertheilen. und widmete, unter Führung des Herrn Vice :Ådmiral a. D. Livonius, Der Beſichtigung der ausgedehnten Werkſtätten der „ Germania " mehrere Japan. Stunden, wobei er ganz beſondere den in Bau befindlichen großen Schiffe und deren Hülffmaſchinen feine ganze Aufmerkſamkeit ſchenkte. Tolio , 10. December. [ A u 8 rüſtung der Marine. maſchinen Der Marine- Miniſter Graf Saigo verließ höchſt befriedigt das Etabliſſe Schießverſude mit S diwarkkopff'iden Torpedos ment und drückte ſeinen lebhaften Dank und ſeine Befriedignng, über das und Anid affung der leşteren.] Die in der Marine herrſchende 1 Geſeheneaus. ſeinem, ſowie Gefolge mitWerft den nächſten TugenWieverlautet, nach Kiel, um reiſt dortderMiniſter die Kaiſerliche die inWerft Neigung Franzöſiſchen Einrichtungen zeigen mit voller Schärfe das Projectil, wie es von der Luftmaſſe in Form eines Rotations - Hyperboloids , deſſen Achje in der Flugbahn .

zu

und Erzeugniſſen hat zu Wege | der „ Germania" einer Beſichtigung zu unterziehen ."

D.

47

binern des Mauſer :Syſtem 8.] Nach längeren Verhandlungen Hat die Regierung mit der Waffenfabrit der Gebrüder Mauſer in Oberndorf und der Maſchinenfabrit Ludwig Löwe & Comp. in

belannte Capitel über Initiative und Selbſtändigteit der Führer hierauf Vergleiche von Marſchleiſtungen und Folgerungen darüber ;

Berlin einen Vertrag auf Lieferung von 500 000 Repetir - Gewehren des Syſtems Mauſer und von 50 000 Repetir-Carabinern, jämmt-

Schablone und die ſo häufig Ueberdruß erregende Art , Kriegeſpiele, Uebungsritte 2c. , zu leiten - alles das mit berzerquiđendem Freimuth

lide Waffen in 3 bis 4 Jahren zu liefern, abgeſchloſſen. Der Preis für ein Repetir - Gewehr ſoll auf 362 Piaſter in Gold feſtgeſtellt

und tiefer innerer Wahrheit vorgetragen. Eine Stelle davon kann

worden ſein. *)

Kritit der Sucht nady Stellungen ; Angriffe auf die Herrſchaft der

ich mir nicht verjagen , dem Lejer hier als Beiſpiel zu geben : ..In der Regel wird man finden , daß, je weniger einer in den Geiſt einer 1

Sache einzubringen vermag, weil ihm die Fähigkeiten dazu fehlen, er deſto mehr die mangelnden Fähigkeiten durch Ueußerlichkeiten, durch Wenn man

einen trodenen Formencultu8 zu erſeßen ſucht .

nach Durchſicht ſolcher mühſelig zuſammengeflicter formeller Beſtim : mungen über Sachen , die eigentlich rein geiſtiger Natur ſind, dann

K r it i k. Strategiſch -taftiſche Aufgaben nebſt Löſungen. Heft 10. Hannover 1887. Helming'iche Verlagsbuchhandlung ( Theodor Mierczynski, Hofbuchhändler ). 8.

hin und wieder einmal von höchſter Stelle aus eine Inſtruction er: hält , in welcher einem das wahre Weſen des Kriege vor Augen ge ſtellt wird , ſo iſt es , als ob ein erfriſchender Regen ſich über den

[87.) Mit dem vorliegenden Heft ſchließt die im Heft 7 begonnene

ausgedörrten Boden ergöfie, oder als ob man aus der Stidluft einer

Action der Weſtdiviſion in würdiger Weiſe ab. In den 23 dazu

räucherigen Stadt in die Alpenregion hineingelangte, bis zu welcher

gehörigen Aufgaben hat uns Verfaſſer in muſterhafter Weiſe und mit

der Plunder der Altäglichkeit nicht hinaufreicht."

großer Virtuoſität, von den kleinſten Abtheilungen beginnend, die friegeriſchen Maßnahmen

zutreffend ! Leider aber hält „inunddieſem Tinte kleďſenden Saeculum “ nur ein friſcher, fröhlicher Krieg Erfriſdung nicht lange vor,

einer Diviſion geſchildert, die nur nach und

nach auf dem Kriegstheater eintreffen kann , bis zu dem Moment, in dem ſie nach fiegreichem Gefecht die Verfolgung des Feindes einſtellt. Durdy

-

Wie wahr und

die iſt im Stande, auf längere Zeit dem cuegedörrten Boden ſo viel

Regen zuzuführen , wie zur Gedeihlichkeit und Fruchtbarkeit der mili: täriſchen Verhältniſſe durchaus nöthig iſt. Hoffen wir auf ihn ! Bleibt

dieſe fucceffive Einführung der verſchiedenen Abtheilungen erhalten wir eine Menge lehrreicher Situationen aus dem Detachements- Striege und jehen damit den Wunſch vieler Lejer erfüllt. Wir haben dieſe Si: tuationen in den früheren Beſpredjungen geſchildert und nehmen den Faden wieder auf , indem wir auf Aufgabe 57 zurückgreifen . Dieſe

es aber Frieden, fo fdyente uns ein gütiges Geſchicť viele ſolche Vor: geſeßte , wie ſie der Verfaſſer gefunden : „ welcher das Glück und die , nerale zu arbeiten , deren Schüler zu ſein und bei dieſen Männern

hieß: Abſichten und Anordnungen des General-Major A. , und brachte

nie etwas von jenem Formen - Cultus gefunden hat. " Dein Verfaſſer aber hoffen wir noch recyt oft zu begegnen, und

en Ehregehabt hat, als directer Untergebenerder hervorragendſten Ges

als Löſung, nach einem diesmal genügend kurzen Theil Erwägungen

den Entſchlußdes Generals: fich am nädyſten Morgen mit ſeinen beiden es ſolluns ſehr lieb ſein, ihnzuweilendie lehrreidje Federmit der Detachements hinter den Aue Abſchnitt zurückzuziehen, dort zu concen: züchtigenden Geißel vertauſchen zu ſehen ! triren und den Angriff des Feindes zu erwarten , eventuell ihn ſo lange aufzuhalten , bis die beranrüdende Diviſion das etwa 1 Meile dahinter

liegende Defilee bei Northeim glücklich paſſirt habe.

Aufgabe 58 , die erſte und leßte Aufgabe in dieſem Heft , heißt : „Wie beurtheilt der am Abend des 10. September in Nort: beim eintreffende Commandeur der Weſt-Diviſion nach Eingang der legten Meldungen von Kreienſen und Seeſen her die kriegeriſdie Situation ?" und die Löſung bringt uun dieſe Beurtheilung. Ich kann

von derſelben nur ſagen, daß ſie auffallend richtig iſt, auffallend deshalb, weil ſie jo weit vom Kriegsichauplatz entfernt allein auf den eingegangenen, durchaus nicht zahlreichen oder beſonders ausführlichen Meldungen baſirt. Im Uebrigen ſind die Erwägungen wieder viel zu lang , der Diviſions - Commandeur zerbricht ſich ganz unnöthiger Weiſe den Kopf des Generals A. , auf den er ſid, nady den bisherigen 1

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc. Dallmer, Sauptin ., Geſchichte des 5. Brandenburgiſchen Infanterie -Regis ments Nr. 48. Mit einem Porträt , Karten und Plänen . ( Berlin , E.

S. Mittler & Sohn .) Feſtung & viereck , das Bulgariſche. Ein Rückblick auf den Ruiſtich - Tür

fiſchen Strieg 1877/78. (Berlin, E. S. Mittler & Sohit.) Kraft Prinz zu Hohenlohe- Ingelfingen, Gen. d. Inf. à l. 8., Ge ſpräche über Reiterei. (Berlin , E. S. Mittler & Sohn.)

Strategiſche Briefe. I. Mit 3 Skizzen in Steindruc. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn.)

Erfahrungen doch ganz verlaſſen konnte. Meiner Anſicht nach konnte er ſich nady Einnahme eines guten Soupers in Northeim ruhig ſchlafen legen , damit er friſch und frühzeitig am andern Morgen arbeiten konnte. Leşteres that er denn audy, und von ſeiner geiſtigen Friſche zeugen troß der geiſtigen Anſtrengung am Abend ſeine burdweg rich:

tigen Maßregeln am nächſten Tage. Er führt das ſehr anregend dargeſtellte Gefecht anglänzend noch eine 94 ziemlich ener gijdhe Verfolgung ,. bei derdurch wir und nur ordnet das Regiment vermiſſen, das allerdinge tüdytig marſchirt, aber noch kaum in's Gefecht ge tre ten war.

Die Maßregeln des geſchlagenen Feindes werden vom Verfaſſer

felbſt recht abfällig kritiſirt, Hauptjädlich deshalb weil er, der Feind, ich nicht genügend zu dem Angriff rangirthat. Nun bin ich der

Strebs, Hauptm . à l. 8 ,. Striegsgeſchichtliche Beiſpiele der Feldbefeſtigung

u. des Feſtungskrieges. Im Anjchluß an den auf den Königl. Kriegs : chulen eingefiihrten Leitfaden d. Befeſtigungslehre zuſammengeſtellt. Mit 19 Skizzen in Steindr. i . 2 Tertifizzen. ( Berlin, E.S. Mittler & Sohn .) Leibig, D. , Erlebniſſe eines freiwilligen Bayeriſchen Jägers im Feldzug 1870/71 . (Nördlingen, 5. H. Bec.)

Niethammer, Maj. G. v ., die Schlacht bei Villiers am 30. November 1870, mit beſonderer Rüdſicht auf die 1. Königlich Württembergiſche Feld Brigade General-Major Freiherr v. Heißenſtein. Mit e. Karte. 2. Aufl: (Stuttgart, Kohlhammer.)

Petermann , Lieut. H., Das Offizier - Feldgepäck. Eine Zuſammenſtellung der Feldausrüſtungs = Gegenſtände der Offiziere zu Fuß und zu Pferd. (Hannover, Helwing’iche Berlagsbuchhandlung.)

Anſicht, daß er hierzu diesmal weniger als ſonſt Grund hatte.

Er mußte es wiſſen , daß er nur ſchwächere Kräfte ſich gegenüber habe und mußte esStellung ahnen ,Stand daß dieje nur, weil deshalb in der verhältnißmäßig ungünſtigen hielten ſie Verſtärkung erwarteten. 1

Zauderte er nun lange mit dem Angrifi, ſo wurden ſeine Chancen immer geringer, während ein raſches , brüskes Vorgehen große Erfolge

. Doch dasiſtUnſichtsſache, daherhier eigentlich Nebenſache. verſprach In einem Schlußcapitel, genannt „ Rückblice“, enthüllt Verfaſſer wahre Goldkörner geläuterten Verſtändniſſes.

Zunädyſt kommen ein

Piđelhaube contra Zipfelmüße. Ein ernſtes Wort in ernſter Sache von einem Deutſchen Landwehrinann. 3. Tauſend. (Bremen, C. Rocco.) Rang- u. Quartier - Liſte der Königl. Preuß. Armee für 1887. Nebſt den Anciennetäts -liſten der Generalität und der Stabsoffiziere der Armee .

Auf Befehl Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs. (Berlin, E. S. Mitt ler & Sohn .)

Trog, C., Feſtgabe zum 90. Geburtstage Seiner Majeſtät Wilhelm I., Kaiſer von Deutſchland und König von Preußen ; am 22. März 1887.

(Eſſen & Leipzig, A. Silbermann .)

Paar Seiten über Cavalerie-Patrouillen und Relaispoſten ; dann das achenwürde , nhiern r:GewehPiaſter rs auf iſt Preis einesNepeti 64,708 0,179 Mart Mark zuſtehe tomm . *) Ein Türkiſcher

der

D. Red.

1

Bornecque , capitaine J. , les armes à répétition . (Paris , Baudoin & Co.)

3ème partie .

48

-

Anzeigen. Für ehmalige 5. preuß. Jäger. Den Unterzeichneten iſt der Auftrag geworden , die ſo ruhmreiche

So eben erſchien in zweiter, nach den neueſten Beſtimmungen

Geſchichte des 1. Schleſiſchen Jäger - Bataillons Nr. 5 zu ſchreiben.

umgearbeiteten Auflage :

Da nun das vorhandene Acten Material nicht genügenden Stoff bietet, ein für Inſtructionszwede und anregende Lectüre in gleicher Weiſe geeignetes Werk zu ſchaffen , ſo ergeht an die ehemaligen Angehörigen

Die Anſtellung der verſorgungsberechtigten

des Bataillons die ergebenſte Bitte: mit beitragen zu wollen zum

Anteroffiziere der deutſchen Armee und Marine

Gelingen des Unternehmens und intereſſante Epijoden und Erlebniſſe aus Kriege- und Friedenszeiten zur Kenntniß eines der Unterzeichneten bringen zu wollen oder etwa geführte Tagebücher aus der Militärzeit

im Civildienſt von

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Görlig, im Januar 1887.

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Verlag von

Hauptmann und Compagnie-Chef

Brieger & Gilbers,

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Schweidniß.

Second- Lieutenant

im 1. Schleſiſchen Jäger-Bataillon Nr. 5.

3m Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt & Leipzig iſt erſchienen :

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Schlacht von Gravelotte - St. Privat.. Gin Gedenkblatt

zur Enthüllungsfeier des Landes -Krieger- Denkmals am 18. Auguſt 1879 . Preis 50 Pf. Ausgabe mit Spezialfarte 1 M. 25 Pf.

Der Verfaſſer der vorliegenden Schrift – ein Großherzoglich Heſſiſcher Stabb -Offizier – gibt hier eine ausführliche Darſtellung des Antheils, Seine Königliche Hoheit der Großherzog Ludwig IV. von Heſſen, der Führer der Diviſion in dem ruhmreichen Kriege gegen Frankreich von

ben die Großherzoglid, Heſſiſche (25.) Diviſion an der Schlacht von Gravelotte-St. Privat genomnien. 1870/71, hat die Widmung der Schrift genehmigt.

Die e r ff e S

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F

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De

Ndgemeine

Militär- Zeitung. Zweiundredjz igfter Jabrgang. 1887.

Darmſtadt, 25. Januar.

No. 7.

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inhalt : Auffäße. Die heutige Franzöſiſche Armee.

Schießverſuche der Gußſtahlfabrik Friedrich Krupp zu Eſſen und Meppen mit einer ſchnellfeuernden 8,45

Centimeter Schiffs -Kanone L 27 im October 1886 .

Verſchiedenes. I. Ausſprüche des Generals Brialmont über Velgiens militäriſch-politiſche Lage. · II. Die Bedeutung des Schwarzen Meeres für Rußland. Nachrichten. Elſaß - Lothringen. [ Zunahme der Schulbildung der Recruten . - Statiſtiſches über den einjährig-freiwilligen Dienſt.] Niederlande. ( Die gegenwärtige Lage und die Frage der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht.] Rumänien. Beabſichtigte Einführung des Mannlicher: Repetir- Gewehrs .] Kritit. Der theoretiſch-praktiſche Patrullen- und Meldedienſt, zuſammengeſtellt von J. W. Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. (Fortſeßung.) Řeue Militär- Bibliographie.

Allgemeine Anzeigen.

Die heutige Franzöſiſche Armee. Nach dem utrtheil eines Ruſſiſchen Generalſta 68 - Offiziers.

Es iſt ſtets ein dankbares Unternehmen , Forſchungen über das Franzöſiſche Heer anzuſtellen. Dieſe Armee hat im Laufe der legten Jahre ſo vielfache Aenderungen erfahren , einen ſo großen

Wechſel in ihren ſeitenden Perſönlichkeiten erlebt , welche ſich be:

| Franzöſiſchen Corps eigentlich nichts weiter waren als Gefechts Exercitien gegen einen markirten Feind nach einem vorher bis in die kleinſten Kleinigkeiten ausgearbeiteten Programm ; ein wirk liches Manövriren zweier Abtheilungen gegen einander fand nach ihm nicht ſtatt. Auch die Veranlagung der einzelnen Uebungen und die Art, wie die vom Commando ſich ſelbſt geſtellten Aufgaben gelöſt wurden,

mühten, derſelben ein möglichſt neues Gepräge zu geben , daß es erfahren von Seiten des Oberſt Þuſürewski ziemlich ſcharfen ſich in der That wohl verlohnt , nachzuſehen , welchen Einfluß die Tadel , dagegen ſpendet er den Truppen als ſolchen und ihren ge neuen Formen gehabt haben, ſobald der letztere in beſonders deut- wiſſermaßen elementaren Leiſtungen hohes Lob. Der erſte Manövertag - 13. September licher Geſtalt an die Deffentlichkeit getreten iſt.

war ein :

Leşteres iſt bei den letzten großen Herbſt - Uebungen wieder zig und allein der Ausführung eines „ Kriegsmarſches “ gewidmet,

der Fall geweſen. Unter den verſchiedenen fremdländiſchen Offizieren, zu welchem Zweck das ganze Corps (24 Bataillone, 8 Escadrons welche den Uebungen als Zuſchauer beigewohnt haben , befand und 11 Batterien) den etwa 20 Kilometer betragenden Weg von ſich auch eine Ruſſiſche Militär-Commiſſion.

Dieſelbe beſtand

Verteillac nach Montmoreau in einer einzigen, in Avantgarde, Gros

unter Führung des General-Majors à la suite Feldmann aus und Arrieregarde gegliederten Colonne zurücklegte, ohne daß irgend

dem General-Major Baron Frederichs , Militär-Bevollmächtigten welche Gefechtshandlungen vorgekommen wären , – eine Uebung, -

1

in Paris, dem Oberſt Marimowitſch, Commandeur des Regi- welche Oberſt Puſürewski mit Recht für reine Zeitverſchwendung ments der reitenden Grenadiere und dem Oberſt Puſürewski. hielt, da das Marſchiren in kriegsmäßiger Gliederung und Haltung

Lekterer, welcher im Nuſſiſch -Türkiſchen Kriege von 1877—78 als bei jeder anderen Gelegenheit geübt werden kann und muß. Die Generalſtabs-Offizier vielfach mit Auszeichnung genannt wurde, hat nun über ſeine bei den Franzöſiſchen Manövern gemachten Wahr: nehmungen in der Ruſſiſchen officiöſen Militär - Zeitſchrift „Mili: täriſcher Sammler“ einen ſehr eingehenden Bericht veröffentlicht mit n

Marſchausführung der Truppen erklärt Puſürew ski für vor züglich ; die tadelloſe Marſchordnung , das Şalten der vorſchrifts mäßigen Abſtände, der flotte, muntere Marſch, die Schnelligkeit und Geſchidlichkeit im Haltmachen und Wiederantreten der langen Marſch

dem ſtarf betonten Zuſaße: dieſer Bericht enthalte nur ſeine per- Colonne werden lobend anerkannt. ſönlichen Eindrücke, nicht etwa die Geſammt-Auffaſſung der ganzen

Der zweite Manövertag - 14. September

ſollte

Miſſion. Dieſelben erſcheinen uns von ſo allgemeinem Intereſſe, ein „ Demonſtrativ - Gefecht“ des ganzen Corps zur Auſchauung daß die Geſammtſtimmung dieſes Berichts hier in einigen Umriſſen bringen . Der Uebung liegt folgender Gedanke zu Grunde: Das vorgeführt werden ſoll. Gehen wir ſogleich zu dem Gutachten über, 12. Corps ſoll von Montmoreau aus gegen das durch den welches Oberſt Puſürewski über den Ausfall der Uebungen ab- marfirten Feind bargeſtellte - Centrum einer von Pereuil bis -

gegeben hat.

Béchéreſſe ſtehenden feindlichen Armee demonſtriren , während rechts

Der Ruſſiſche Oberſt iſt znnächſt erſtaunt und gewiſſermaßen und links das 12. Corps je ein anderes (ſupponirtes) Eorps ernſt enttäuſcht durch den Umſtand, daß alle gezeigten Manöver des 12. I haft angreift. Zu dieſem Zweck geht das ganze Corps wieder in

50

R།' ས '

einer einzigen Colonne gegen das feindliche Centrum vor ; nachdemlich angezeigt ; ſchließlich wird der entſcheidende Angriff nur von

die Avantgarde noch außerhalb der Schußweite des Gegners Halt einer einzigen Brigade ausgeführt , während die anderen drei Bri gemacht hat, entwickelt ſich das Gros — wozu zu Puſürewski's gaden eigentlich nur demonſtrativ wirken. großem Erſtaunen zwei ganze Stunden erforderlich ſind -, und

Die Ausführung des Angriffs ſelbſt veranlaßt den Oberſt

nun ſchiebt ſich das ganze Corps unter zeitweiſem Geſchütz- und | Puſürewski zu zahlreichen tadelnden Bemerkungen. Die ar

Gewehrfeuer langſam gegen die feindliche Stellung vor. Irgendwo tilleriſtiſche Vorbereitung war in jeder Beziehung ungenügend; nur wirklich zum Angriff gegen die feindliche Stellung vorzubrechen, war ausdrücklich verboten ; einzelne Abtheilungen, welche Fehler in

die vorgeſchobene Stellung des Gegners wurde von der Artillerie überhaupt beſchoſſen, die Hauptſtellung war eigentlich gar nicht unter

der Aufſtellung des markirten Feindes zur Beſetzung vortheilhafter

Feuer genommen . Trotz ihres vorzüglichen Materials und Perſonals

Punkte ausnußen wollten, wurden wieder in die planmäßigeStellung

ſteht die Artillerie in taktiſcher Beziehung nicht auf der Höhe der

zurückgeholt. Als die von den feindlichen Vortruppen beſepte vor- Situation : ſie klebt zu ſehr an der weit vom Feinde genommenen geſchobene Stellung erreicht worden war, iſt die Uebung zu Ende. Das erſten Stellung, ſie rechnet zu ſehr mit den rein balliſtiſchen und Urtheil des Oberſt Þufür e w s ki über dieſe ganze Uebnng iſt ein zu wenig mit den moraliſchen Factoren ; ſie muß der Infanterie nicht entſehr herbes. Irgend welchen vernünftigen Zweck kann er nicht ent beſſer zur Seite ſtehen und mit dieſer näher an den Feind heran decken; wenn ihm von verſchiedenen Franzöſiſchen Offizieren geſagt gehen. Das Vorgehen der Infanterie ma den Eindruck gänz

1

licher Syſtemloſigkeit. Hinter einer dichten Schützenkette, welche faſt eine geſchloſſene Linie bildete, folgten die Unterſtüßungstrupps, die Special-Neſerven und die Haupt-Neſerven , Alles in entwickelter Linie.

I.

worden iſt: es folle den Führern und Truppen veranſchaulicht werden, welche Zeit- und Raum-Verhältniſſe die Entwicelung eines Corps in Anſpruch nehme, ſo erklärt er es geradezu für unbegreiflich, einer ſo unfruchtbaren doctrinären Spielerei einen ganzen koſtbaren Manövertag zu opfern. Außerdem glaubt er , daß den

Auf die im Terrain ſich bietenden zahlreichen Deckungen

wurde nicht die geringſte Rückſicht genommen ; die Haltepauſen

Truppen ein falſches Bild gezeigt werde und ſie künſtlich an die wurden von den verſchiedenen Abtheilungen ohne Deckung frei lahme Ausführung unklarer Dispoſitionen gewöhnt würden. ſtehend zugebracht , ſelbſt in der Schützenlinie legten ſich die Leute Der dritte Manövertag - 15. September ſtellt nicht nieder. Hier und da famen einzelne Abtheilungen plößlich

dem 12. Corps die Aufgabe : als rechtes Flügel - Corps einer

in's Laufen , ſtürmten mit Hurrah ! und en avant ! 100—150

größeren Armee gegen den bei Etriac ſtehenden linken Flügel einer

Schritt vorwärts und verfielen dann wieder in den gewöhnlichen Schritt, ſo wälzte ſich die ganze ſtürmende Infanterie -Maſje in pier Linien hinter einander auf die feindliche Stellung 311. Ein

von Malaville über Nonaville und Jurignac bis Etriac ſtehenden

feindlichen Armee einen entſcheidenden Angriff zu führen.

Das

Corps ſeşte ſich mit ſeiner Infanterie in zwei Colonnen gegen die wenigſtens andeutungsweiſes Erſtürmen der thatſächlich markirten als verjchanzt markirte -- Stellung von Etriac in Bewegung, Vorſtellung fand nicht ſtatt ; die angreifenden Truppen liefen einfach nachdem bereits am Abend vorher faſt die ganze Cavallerie des Corps zur Umgehung des Feindes und Bedrohung ſeiner Rückzugs: linie abgeſandt worden , obgleich ſupponirt bereits eine ganze Cavallerie -Diviſion dieſeu Auftrag erhalten hatte. Die rechte Colonne tritt früher in das Gefecht ein als die linke ; die gewählte AngriffsRichtung wird von vornherein durch ungeſchidte Entwickelung deut- i

über die vom Gegner inzwiſchen geräumte Vorſtellung weiter gegen die Hauptſtellung vor, welche ſchließlich von dem markirten Feinde ebenfalls geräumt wurde. Nückhaltloſe Anerkennung verdiente die Gewandtheit, mit welcher die Infanterie bei dem Vorgehen durch unüberſichtliches, durchſchnittenes Gelände --durch Wald und Buſch,

durch Gräben und Schluchten - die taktiſche Ordnung aufrecht zu

Idy Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen | Kronprinzen überreidte. Iterſah aus derſelben, daß id,) den Prov feſjor X. vor mir hatte , welder gekommen war , um eine Skizi unſeres Biwaks aufzunehmen. Da er ſid ſonſt nicht weiter präſentirte, audy den verſammelten Offizieren nicht vorſtellen ließ . jo bedeutete id ihn kurz, daß ſeinem Vorhaben nichts in Wege ſtände. Er ſuchte ſid; denn auch einen geeigneten Plaß zum Zeidnen , wo er bald von

Frankreid 1870/71 . Von W. W. (Fortießung.)

Auf dem Biwaksplaß der Batterie wieder eingetroffen, fand id) i neugierigen Gruppen umgeben war. hier Alles in ſchönſter Ordnung , wie in einem Inſtructions - Lager. In der That war dieſes erſte Biwał auch eine ſehr gute Vorübung

Sein wenig böflides Benehmen, das den ganzen Hochmuth er: habenen Künſtlerbewußtſeins zur Schau trug , eridien mir unter den

für alle ſpäteren. Es war geſchladitet worden , und in den Kochkeſſeln

obwaltenden Verhältniſſen nur komiſc , wogegen Dr. St. ſich hödyſt

brodelte der Reis mit dem gelieferten Rindfleiſch.

Offiziere beſtimmte Zelt aufgeſchlagen. Jede Batterie der Abtheilung

ergrimmt zeigte und weiblich ſchimpfte , wohl ärgerlich, daß er ſo um eine ſchöne Gelegenheit gekommen war , ſein tiefes Verſtändniß der Kunſt vor uns leuciten zu laſſen . Uebrigens hatte id ſpäter in Berſailles Gelegenheit , in der Familie des Profeſjors M., bei der ich mit Premier- Lieutenant M. ein quartiert war , einen anderen Herrn von derſelben Farbe kennen zu

hatte ein ſolches beſchafft ; e8 beſtand nur aus einfader ſtarter Lein:

lernen. Dieſer, auch Maler, aber weniger bekannt, mit weniger vor:

wand und bedeckte eine etwa 4 Søritt im Quadrat haltende Fläche,

nehmem Namen , denn er nannte ſich einfach Y. und gehörte zu der

jo daß 5 Mann neben einander ziemlid bequem unter ihm Plaß

weit verbreiteten Familie , von der man wenigſtens 10 Mitglieder unter Hundert Einwohnern in jedem Deutſden Orte antrifft, dieſer

Unſere Burſden

waren eifrig mit unſerem Mittag8mahle beſäftigt; wenn auch dieſe

erſte Leiſtung, wie ſich nachher herausſtellte, Manches zu wünſchen übrig ließ, ſo bildeten ſie ſich doch im Laufe der Zeit zu recht achtung8 : werthen Köchen aus.

Zum erſten Male war hier aud das für die

hatten. Dieſes Zelt leiſtete in den oft ſehr naſſen Viwaks die beſten Dienſte ; ſelbſt beim ſtärkſten Regen lag man troden , wenn auf den Erdboden nod der Waſſerdidate Regenmantel als Unterlage gebreitet

war. Allerding8 mußte der Plaß zum Aufſchlagen paſſend gewählt werden, damit nicht bergabfließendes Waſſer einſtrömte, ebenſo war ein kleiner Abzugegraben um das Zelt ſtets nothwendig. Die Burſchen wurden in dem Aufſchlagen bald ſo geübt , daß dies nur wenige Minuten Zeit erforderte. Die Stimmung in dieſem erſten Biwat,

in der ſchönen Gegend , bei dem prachtvollen Wetter , war eine ſehr Heitere , an Wein fehlte es auch nicht. Nach dem frugalen Diner ſuchte Jedermann, den nicht der Dienſt zurüchielt, ein kühles Plät: chen, um das Taſchentuch über dem Geſicht, die Halebinde und den Hoſengurt gelockert, ein Verdauungs -Schläfchen zu halten ; dann wurde der Raffee getrunken und eine friſche Cigarre angeſteđt. In beſter Unterhaltung begriffen, präſentirte ſich mir plößlich ein Herr in Civil, indem er mir eine Legitimationstarte Seiner Königlichen Hoheit des 1

Herr aljo dien befliſſen , das , was ihm in den beiden vorgenannten

Ridytungen abging, durch ein womöglich noch ſelbſtbewußteres Be nehmen, als es unſer Profeſſor im Biwał zeigte, zu erſeßen . Er ſchien ſid, entſchieden für eine Hauptperſon in der damaligen

Reſidenz des großen Hauptquartiers zu halten , uns Jünger des Mars nur dazu beſtimmt , für ſeine Zwecke zu arbeiten , wie aud mandhe 1

ſeiner Collegen glauben mögen , daß die Natur nur erſchaffen ſei, um ihnen Motive für ihr Skizzenbuch zu liefern . Ich habe ſpäter die Erzeugniſſe ſeiner Kunſt oft in illuſtrirten Blättern wiedergegeben gefunden , Alles nach der Natur aufgenommen ; fand dann aber immer, daß ſeine Phantaſie der Natur ſo vielſeitig zu Hülfe gekommen war, daß von dieſer wenig mehr endeckt werden konnte. In Bildern,

welche unſere Vorpoſten - Stellungen wiedergeben ſollten , fand ich zu meinem Ergößen ſogar Gardes, ſtatt unſerer braven Linientruppen, als

heroiſche Befaßung. Sollte der brave Saladstenmaler nad der Natur

1

-

51

erhalten oder doch ſehr ſchnell wieder herzuſtellen wußte ; Bataillone,

Das Rohr weicht von der Rrupp ' ichen 8,4 - Centimeter Feld

welche dichtes Buſchwerk in pölliger Auflöſung paſſirten , traten

Ranone in folgenden Einrichtungen ab :

am jenſeitigen Rande deſſelben in muſterhafter Ordnung wieder

Die Ladung befindet ſich in einer Patronenhülſe aus Meſſing, welche hinten in der Mitte mit einem Zündhütchen verſehen iſt.

heraus.

Als die geworfene Infanterie des Vertheidigers nach dem

Die Entzündung des legteren erfolgt durch einen Schlagbolzen mit

Verluſt der Stellung von Etriac - der Annahme nach - über

Schlagfeder, welche beim Deffnen des Verſchluſſes ſelbſtthätig ge ſpannt wird . Der Verſchluß ſteht ſenkrecht im Rohr. Das Heben und Senken deſſelben erfolgt mittelſt eines Hebels. Beim Deffnen

das freie Gelände vollkommen ſchußlos zurückfluthete , wäre für die Cavallerie des Angreifers der denkbar günſtigſte Zeitpunkt ge-

weſen, wirkſam in das Gefecht einzugreifen und die Niederlage des fällt der Verſchluß durch ſein Gewicht auf den kurzen Arm eines

Gegners zu vervollſtändigen , aber in dieſem Augenblick befand ſich Winfelhebels , deſſen längerer Arm hinter den Bodenrand der Pa die Cavallerie des 12. Corps in der Ausführung der ihr aufge:

tronenhülſe greift und dieſe in Folge des beim Fallen des Ver

tragenen „ Bedrohung der feindlichen Rückzugslinie“ weit entfernt ſchluſſes entſtehenden Nuckes hinauswirft . In Verlängerung des vom Gefechtsfelde. Mit vollem Necht bezeichnet Þuſürewski es als einen unbedingten Fehler , wenn man ſeine eigene Cavallerie „ zur Bedrohung des feindlichen Nückens“ vollkommen aus der Hand giebt, bevor man des taktiſchen Sieges auf dem Schlachtfelde durch aus ſicher ſei. Mißglüdte der Angriff auf die Stellung von Etriac - mas ja als im Rahmen der Möglichkeit liegend ange-

Rohres iſt ein Blech angebracht , welches die Patronenhülſen ſeit wärts ablenkt, damit ſie den richtenden Mann nicht treffen können. Das Rohr hat einen Klappaufſatz für kurze Entfernungen und einen Aufſatz mit Zahntrieb für größere Entfernungen.

nommen werden muß —, ſo entbehrte die geſchlagene Infanterie

Laffete conſtruirt. Auf dem Deck liegt eine Pivotplatte mit Klauen

des Angreifers in ihrer nun ſehr ſchwierigen Situation gänzlich der Unterſtüßung ihrer Cavallerie, deren Entſendung dann außerdem

ſchiene und Pivotbolzen. Auf dieſer dreht ſich mit Kugeln eine Grundplatte, auf welcher alles Uebrige aufgebaut iſt. Vorn trägt dieſelbe einen Panzerſchirm zum Schuße gegen ſchnellfeuernde Ra nonen kleinen Kalibers , gegen Gewehr- und Shrapnel-Kugeln . In der Mitte der Platte ſtehen um einen horizontalen Bolzen

vollkommen gegenſtandlos war. (Schluß folgt.)

1

2. Laffete.

Die Laffete iſt beſonders für Schiffe beſtimmt und als Gelenk

.

Scießverſuche der Gußftahlfabrik Friedrich Krupp zu drehbar zwei Wände. In dieſen liegt oben in Shildzapfenlagern

Eſſen und Meppen mit einer ſchnellfenernden 8,4-Centi- mit Deckeldas Rohr. UnterdemRohre ſind zwiſchen den Wänden meter Schiffs-Kanone L/27 im October 1886.

2 hydrauliſche Bremſen angebracht, deren Kolbenſtangen vorn am Panzerſchirm befeſtigt ſind. Dieſe Bremſen geſtatten einen Nücklauf

A. Beſchreibung des Verſuchs -Geſchüßes.

von etwa 20 Centimetern. Begrenzt wird derſelbe durch einen

1. Nohr.

Puffer vorn und hinten.

Raliber 84 Millimeter.

Rohrlänge 2300 Millimeter

Die Höhenrichtung wird mittelſt einer Zahnbogen-Nichtmaſchine 27 Raliber.

Seelenlänge 2095 Millimeter = 25 Raliber. Nohrgewicht 455 Kilogramm. Viſirlinienlänge 1000 Millimeter.

genommen . Der Zahnbogen iſt durch eine Zugſtange mit dem hinteren Theile des Nohres verbunden . In denſelhen greift ein Zahntrieb, welches mit Schnecke und Schneckenrad mit Hülfe eines Kurbelrades gedreht wird.

vielleidyt nnſere Vorpoſten nie geſehen haben , und brachte ihm ſeine

Don Landau ab burfte nur im Schritt weiter marſchirt werben ,

Phantaſie dann gewohnheitsmäßig die Truppen unter den Stift , die er bisher allein gewöhnt war zu ſehen ? 3d möchte dies faſt an: nehmen , da ja bekanntermaßen die meiſten Kriegebilder nach der

da Infanterie und Wagen - Colonnen die Straße vor den Batterien einnahmen. Jeßt traten denn auch, durch dieſe und die einbrechende Dunkelheit veranlaßt, Stođungen ein, wie ſie bei jedem Nachtmarſch

Natur im behaglichen Quartier gezeichnet wurden. Wozu ſich auch

unvermeidlich ſind, die aber außerordentlich ermüden.

erſt der Gefahr ausſeßen , wenn man e8 zu Hauſe ſo bequem haben

Um 10 Uhr erreichte die Abtheilung die Gegend bei Billigheim , wo der Batterie bereits bei völliger Dunkelheit der Biwakeplaß ans

konnte! Dem unerſättlichen Bilderhunger der zu Hauſe Gebliebenen ließ fid ſo weit beſſer gerecht werden.

gewieſen wurde. Hier galt es nun , ſich ſo gut es eben ging für die I

Damit will ich nun nicht behaupten, daß es alle Feldmaler ro

Nacht einzurichten . Ein regelmäßiges Stalaufſchlagen war nicht zeit

gemacht haben, und daß der Künſtler nidyt mit dem Gentleman ver: vereinbar geweſen wäre , zahlreiche bekannte Namen beweiſen das

gemäß , die Pferde wurden daher nur, abgeſattelt und abgeſdirrt, an die Deichſeln gebunden ; Offiziere und Leute legten ſich unter freiem

Gegentheil.

Himmel auf ſchnell geſammelte Hafergarben, aus der Nachtruhe jedoch

Das Bild des Profeſſors X. nach der Natur ſollte diesmal aber häufig durd;losgeriſſene Pferde aufgeſdreckt, welche wieder eingefangen nicht beendet und unſere Hoffnung auf eine ſchöne Biwakenacht kläglich

werden mußten.

zu Schanden werden, denn plößlid), gegen 6/2 Uhr Abende, traf der

Der Morgen des 3. Auguſt fand und daher ziemlich abgeſpannt ;

Befehl ein, ſofort nach dem Alarmplaße der Abtheilung bei Arzheim abzurüden

da jedoch heute eine Beſittigung durch Seine Königliche Hoheit

.

den Kronprinzen erwartet wurde, jagten die hierzu nöthigen Vors

Der Herr Profeſſor rafſte eiligſt ſeine Sachen zuſammen und bereitungen bald alle Unbehaglichkeit aus den Gliedern. Gegen 9 Uhr entfloh der jeßt folgenden Scene , die mit dem Griffel feſtzuhalten früh ſtand die Diviſion zur Beſichtigung bercit ; als dieſe indeß, ich felbft dem genialften Meiſter unmöglich geweſen wäre. Aus dem

weiß nicht aus welchem Grunde , abgeſagt worden war , bezogen die

durch den Befehl zum „ Schirren und Satteln “ geſchaffenen Chaos

einzelnen Truppentheile neue Biwatspläße.

entwidelte ſich jedoch bald die Batterie in ſchönſter Ordnung. Um

Auf dem ihrigen richtete die Batterie ſich nun wieder reglemento

71/2 Uhr trafAbtheilung fie auf dem aufgefahren Adarmplaße ein ,wo bereits die 3 anderen mäßig ein und bot ſo nach kurzer Zeit daſſelbe Bild wie am Tage Batterien waren. der

vorher bei Arzheim, nur mit dem einen kleinen Unterſdiebe, daß ein

Unter Commando des Majors R. ſepte ſich dieje, meine Batterie an ein Geſchüß gebundener Kanonier auf der Bildfläche erſchien. an der Tete, dann unverzüglich auf der Chauſſee nach Landau in Dieſer hatte ſich gegen den Feldwebel adhtungswidrig betragen und Marid ; indie Nähe dieſer Stadt brachte und ſchnell ein guter Trab. wurde als Aequivalent für die verdiente , ießt nicht zu volſtredende

Diefer zeigte mir zu meiner Freude, daß Fahrer und Pferbe das Beſte leiſteten. Die Teten -Batterie hat bei ſo langer Colonne die nicht ganz leichte Aufgabe , durch richtiges Tempo und paſſende Gangart ein gleichmäßiges Vorwärterommen zu ermöglichen , ohne daß durch Aufprallen und ſchärferes Nachjagen die Pferde unnüß angegriffen

Arreſtſtrafe, mit dreiſtündigem Anbinden an'8 Rad beſtraft. Dieſe Strafe, ſo vor den Augen der ganzen Diviſion, erzielte ihre voce Wirkung, da der betreffende Mann ſich fortan muſterhaft führte; auch die anderen Leute dienen ſie ſich zu Herzen genommen zu haben,da fortan Strafen bei der Batterie zu den Seltenheiten gehörten.

werden. Der Halbſtündige Trab auf Landau war aber ohne jeden dernnte. genannten Fehler zurüdgelegt worden , ſo daß ich befriedigt ſein to

( Fortſeßung folgt ſpäter ).

52 P.02

Die Seitenrichtung wird mittelſt eines horizontalen, auf der Pivotplatte feſt gemachten Zahnkranzes bewirkt , in welchen ein

Lebendige Kraft des Geſchoſſes an der Mündung : Total

Trieb eingreift.

Mittel aus 10 Schuß 76,81 Metertonnen ; pro Centimeter Geſchoß P.v? Umfang Mittel aus 10 Schuß 2,911 Metertonnen ; pro

An der Laffete iſt hinten ein Sitz angebracht, von dem aus

29.2νπ

die Kurbelräder für die Höhen- und Seitenrichtung bedient werden können .

P.02

Centimeter ? Geſchoß- Querſchnitt Der Panzerſchirm hat vorn unten eine hakenförmige Ver längerung, mit der er unter die Klauenſchiene greift.

Mittel aus 10 Schuß

29.12 π P. 72 1,386 Metertonnen ; pro Kilogramm Pulver

3. Munition .

10 Schuß 51,21 Metertonnen ; pro Kilogramm Rohrgewicht Mittel aus 10 Schuß 167,0 Meter -Kilogramm . Bei dieſen Schüſſen war : nach oben

Die Gebrauchsladung beträgt 1,5 Kilogramm Würfelpulver Der mittlere Treffpunkt nach rechts . von 10 Millimeter Größe. Damit erreicht das 7 Kilogramm

Entfernung

ſchwere Geſchoß eine Anfangsgeſchwindigkeit von 464 Metern im

Die Höhenſtreuung

Mittel. Bei den Verſuchen wurde für einzelne Schüſſe auch anderes

Die Breitenſtreuung

.

Pulver angewandt, und zwar größtentheils grobkörniges Pulver Die Längenſtreuung von 6-10 Millimeter Körnergröße, das bei 1,4 Kilogramm Ladung

Höhenabweichung

etwa denſelben Druck giebt wie Würfelpulver mit 1,5 Kilogramm Die mittlere Seitenabweichung Ladung.

97,8 13,9 1568,2 150,0 255,0 36,0 34,8 55,7

50 % Treffer erfordern eine

9,2 Meter. 58,8 Centimeter.

Zielbreite Ziellänge

94,1 15,5 Meter.

Schuß

Aufſatz

Seiten : ver:

Abweichungen vom

ſchiebung

Zielpunkt

Weite

des

Aufſatzes nach nach nach nach links

Strich 21/2

51

52

fernung gegen Scheibe geſchoſſen. Die Schüſſe wurde zum größten

53

Centimeter

50 25

59

die Feuergeſchwindigkeit ganz bedeutend erhöhen.

60

Man brauchte beim Schießen auf 1500 Meter Entfernung

61

pro Schuß 71/2 bis 13 Secunden. Das 8,4 -Centimeter Geſchütz ſchießt alſo in 1 Minute 32 bis 56 Kilogramm Geſchoſſe, mit

62

1558 1556

35 15 150

15

30 15

45 35

185 35 20

70

45

75

50

235 30

15

1512

30

1561 1538 1533

Schnellfeuer.

10

1560

80 Secunden

5

1503

(ein Verſager).

175

1550

nach oben

Der mittlere Treffpunkt nach rechts

Auswerfen der Patronenhülſe ging ſtets leicht von ſtatten. Die Dichtung derſelben war immer gut.

Entfernung

Meppen , 25. Juni 1886.

Geſchüßladung, Pulverſorte:

11

1550,2 Meter.

Die Höhenſtreuung

360 250 77

Würfelpulver von 10 Millimeter Größe, R. 8. 85, Gewicht 1,5 50 % Treffer erfordern eine Kilogramm in Patronenhülſe aus Meſſing. Geſchoßart: Ning

3,7 Centimeter. 14,7

Die Breitenſtreuung Die Längenſtreuung Höhenabweichung Die mittlere Seitenabweichung Längenabweichung .

.

Schießergebniſſe.

Schnellfeuer. 70 Secunden .

1563

Hierbei war :

Ade Theile des Geſchüßes wirkten zufriedenſtellend. Das

demnächſt die Verſuche fortgeſeßt werden , wobei Geſchoß und Ladung vereinigt werden.

Schnellfeuer.

1574 1559 1580 1542 1564

35 25

63

Meter

55

125

kann deshalb in Folge der ſchnellen Beſeitigung des Pulverrauchs

Auf

oben unten links rechts ſchlages

120 50

Theil im Schnellfeuer mit gutem Nichten abgegeben, nur ansnahms: || 54 55 weiſe wurde bloß oberflächlich gerichtet. Die Schnelligkeit des Feuerns wurde weſentlich dadurch beein- | 56 trächtigt, daß der Pulverrauch lange vor dem Geſchütz liegen blieb 57 und deshalb das Ziel nicht geſehen werden konnte. Paſſender Wind 58

Bemerkungen.

erſten

bes

beobachtet worden war. In Meppen wurde in der Regel auf 1500 Meter Ent:

Bis jetzt waren Geſchoß und Ladung getrennt. Es ſollen

Meter. Centimeter.

Meter abgegeben :

Das Geſchütz hat jetzt im Ganzen 225 Schuß gethan , davon 55 Schuß mit Ladung unter 1,5 Kilogramm . Nr. Strich 49 43 Die Ergebniſſe ſind nachſtehend aufgeführt. Die Trefffähigkeit war dieſelbe, wie bei dieſem Geſchütz ſonſt || 50

1060 bis 1840 Shrapnelkugeln und mit 354 000 bis 616 000

Meter. Centimeter.

Mit derſelben Ladung wurden dann 15 Schüſſe auf 1500

1

Meter-Kilogramm lebendiger Kraft.

Centimeter.

Zielhöhe von

Längenabweichung

4. Bedienung . Zur Bedienung ſind 3 Mann erforderlich. Ein Mann ſitzt auf dein Sitz hinter dem Geſchütz, nimmt Höhen- und Seitenrichtung und feuert ab. Für letzteren Zweck hat er einen Gurt umgeſchnallt , an welchem die Abzugsſchnur hängt. Das Abfeuern erfolgt durch Zurückwerfen des Körpers. Ein Mann öffnet und ſchließt den Verſchluß , ſetzt Geſchoß

Ein Mann bringt die Munition herbei . B. Ausführung der Verſuche und Verſuchs - Neſultate.

Mittel aus

29.1

Die ſchnellfeuernde 8,4-Centimeter Ranone ſchießt Granaten, Shrapnels und Kartätſchen von 7 Kilogramm Gewicht. Das Shrapnel faßt etwa 170 Stück Kugeln von 16 Gramm Gewicht oder etwa 230 Stück Kugeln von 12 Gramm Gewicht.

und Ladung an.

29

Zielhöhe von

Centimeter. 1

Meter. 70,4 Centimeter. 49,6

16,4 Meter. 119,0 Centimeter.

Zielbreite

83,8

Ziellänge

27,7 Meter.

11

Granate L/2,9 ; Gewicht 7,0 Kilogramm. Geſchwindigkeit des Weitere 20 Schüſſe mit derſelben Munition ergaben auf Geſchoſſes auf 50 Meter von der Mündung : Mittel aus 10 Schuß 457 Meter. Anfangsgeſchwindigkeit des Geſchoſſes 464 Meter. l 1500 Meter :

Bemerkungen

nach nach nach nach

nach nach nach nach oben unten links rechts

oben unten links rechts Nr. Strich Strich 1 69 43 70 0 71

Centimeter

任 的 B7898

75

76 77

55 170 65

1

300

230

85

250 260

290 475 370 450

15

54 Sec.

Nr. Strich Strich 161 162 163 164 165 140 0

Centimeter

Meter

235

5

1537

45

270

1549

(Siehe

35

145 350

1548 1531

erſte Spalte.)

75

14 Schuß im

bis

Schnellfeuer ohne

178

1543

Verſager.

1533

1

1581 1534 1572

255 265

60

86

1525 1519 1561 1558

140 130 180 260

83 84

5 Schuß im Schnellfeuer

1531

125

200

81

90 110 220 55

20 65

80

1535

10 Schuß im Schnell feuer

45 25

80

114 Secu nden .

2

65 105 120

72 73

74

Meter Meter

1583 4,30 45

Weite erſten des

Abweichungen vom Zielpunkt

Aufſchlages

Aufſages des links

Aufſatz Seitenverſchi

Bemerkungen

Schuß

Zielpunkt

link nachs

Weite des erſten

Aufſchlages Seiten -Abweichung

des Aufſatz es link :

Aufſat Seitenverſch

Schuß

Abweichungen vom

53

1564

1563 1595 1555 1599 1603

Aufnahme. Hierbei war :

nach oben Der mittlere Treffpunkt nach rechts Entfernung Die Höhenſtreuung Die Breitenſtreuung Die Längenſtreuung Höhenabweichung Die mittlere Seitenabweichung Längenabweichung

26,8 Centimeter. 167,8 1546,7 Meter. 240 54

50 % Treffer erfordern eine

nach oben

Der mittlere Treffpunkt nach links Entfernung Die Höhenſtreuung Die Breitenſtreuung

113,0 Centimeter. 297,5 1569,9 Meter.

.

325

55,4 10,8 Meter. 82,6 Centimeter.

.

73

Seitenverſchiebung

109

Seitenver:

Abweichungen vom

ſchiebung

Zielpunkt

Zielhöhe von

184,2 Meter.

Zielbreite ,

136,9 Centimeter.

Weite des erſten

Nr.

Strich

links Strich

179 180 181 182

43

3

Centimeter.

81 20,1 Meter.

oben unten links rechts

ſchlages

Centimeter

Meter

80 10

50 65

165

100

110

110

230

183 184

200 85

35

185

10

0 70

186 187 188

5

0

40

20

152 153

154 155

5 60

1522 1530 1540 1531

145

1532

40

145

1552

165

130

1580

20

10 200

1548 1547

5

195 195 180 200 200

1584 1556 1534 1540 1541

35

170

1550

150 205

1537 1555

60

15 175 85 35

156

0 157 158

230 40 40 150

0

159 5

175

160

1502 1553 1545 1560

145

1545

12,0 Centimeter.

73,5 1544,4 Meter. 11

Entfernung

Die Höhenſtreuung Die Breitenſtreuung

auch ſchnelleres Feuern .ein

65

Meter

Der mittlere Treffpunkt { nach rechts . verhinderte ein ſchnelleres Nichten damit und

120

1

nach unten .

Schnellfeuer 20 Schuß pro Secunden .13 Der vor dem Geſchüt lagernde Pulverrauch

0

1511 1572

Hierbei war :

nach nach nach nach oben unten links rechts 144 43 145 43 146 147 148 149 150 151

1568 1546

1542

55

Bemerkungen

Centimeter

erſten Auf

des Aufſatzes nach nach nach nach

Meter.

Aufſchlages

Aufſ des ages links

Aufſatz

Schuß

1

Centimeter.

Ziellänge 34,0 Meter. 35 Schüſſe unter Gebrauch derſelben Munition hatten folgen des Ergebniſ :

Nr . Strich Strich

11

Weite des

Höhenabweichung Die mittlere Seitenabweichung . Längenabweichung .

Zielpunkt

93,6

18,3 Meter.

Das Ergebniſ von 10 Schüſſen , welche je 13 Secunden

Schuß Aufſatz

Abweichungen vom

Zielbreite

Ziellänge , Zeit erforderten, war auf 1500 Meter folgendes :

345

Die Längenſtreuung

50 % Treffer erfordern eine

Meter.

48,9 Centimeter.

.

Zielhöhe von

Für Schuß Nr. 77–86 war :

Centimeter .

340

340 255

Die Längenſtreuung Höhenabweichung Die mittlere

70

Meter.

75,8 Centimeter. 54,5

.

Seitenabweichung

Längenabweichung

15,6 Meter. Zielhöhe von

50 % Treffer erfordern eine

Centimeter .

Zielbreite

128,1 Centimeter.

92,1 26,4 Meter. m

| Zielhöhe Verſchiedenes. I.

Ausſprüche des Generale Brialmont über die militäriſch-politiſche Lage Belgiens. Der bekannte General Brialmont hat ſich fürzlich gegen den

Brüſſeler Abgeordneten Graf ó'Dultremont , den Verfechter der

54

perſönlichen Wehrpflicht, über die Heeresfrage ausführlich geäußert. Seine Ausführungen ſind veröffentlicht worden. Wir geben in Folgen: dem einen Auszug. Hiernach erſcheint das Aufeinanderplaßen zweier Mädyte, welche ihre finanziellen Kräfte durdy Unterhalten von Heeren erſchöpfen , wie

die ſofortige Heeresreform, wie ſie etwa Graf d'Dultremont wünſcht, unter gründlicher Umänderung der inneren Verhältniſſe des Heeres, ein dringendes Erforberniß. II .

ſie einſt nur Xerres und Cyrus anführten , unausbleiblicy.

In

die von 1871 auferlegen, wenn Deutſchland Sieger bliebe, und nament:

Die Bedeutung des Schwarzen Meeres für Rußland. Der als Vertreter der Regierung bei den Ungariſchen Dele:

lich von Frankreich die theilweiſe Abrüſtung erzwingen ; das ſei die

gationen bekannte Lieutenant Dell'Adami hat kürzlich über das

Vergeltung für den Tilſiter Frieden, und ein Staatsmann wie Fürſt

Schwarze Meer einen intereſſanten Vortrag gehalten, aus welchem wir

Bismarck könne ſolche Erforderniſſe nicht aus dem Auge laſſen.

folgende allgemein intereſante Stellen hier wiedergeben :

dieſem Falle müßte Fürſt Bismarc härtere Friedensbedingungen als

Uebrigens ſeien die heutigen Heeresmaſſen ſtrategiſch kaum mehr lenkbar. Mit der Schaffung eines Heeres in einer Kriegóſtärke von

„ Seit 16 Jahren ſteht nun Rußland wieder im vollen Beſitz

ſeiner Actionsfreiheit am Schwarzen Meere. In defenſiver Nichtung

180 000 Mann , wie es Graf d'Oultremont empfiehlt, könnte hat Sebaſtopol mit ſeinen ausgedehnten modernen, von der See ſchwer ,

Belgien ſchon gedient ſein.

Bisher wurden die Rammern niemals

über den wirklichen Heeresbeſtand unterrichtet.

ſichtbaren Befeſtigungen , die mit Rrupp's Poſitions - Geſchüßen ar:

Wer behauptet , eine

mirt ſind, ſeine frühere Bedeutung als Hauptkriegshafen wieder ge

jährliche Aushebung von 13 300 Mann ſei genügend , ſtüße ſich auf

wonnen, und iſt überdies in Nikolajeff ein trefflicher , wohlbefeſtigter

falſche Vorausſeßungen. Die adht Miliz- Claſſen , welche unter dem

Zufluchtshafen dazu gekommen. Den unterſeeiſchen Waffen hat Rußland

gegenwärtigen Heerweſen im Mobilfalle das active Heer zu bilden ſtets große Sorgfalt zugewendet, und an Torpedo-Booten kann es heute hätten, würden einen Ausfall von Mannſchaften an 21 % aufweiſen ;

gegen hundert im Schwarzen Meere concentriren . Was die Flotte,

bei der 9. und 10. Claſſe fehlten 1870 63 % . Damals ſtanden, die Nichtkämpfenden eingeredynet, nur 73 000 Mann unter den Waffen

alſo die Offenſivmacht Nußlands, anbelangt, ſo wird dieſelbe binnen Kurzem audy der Türkiſchen überlegen ſein. Derzeit beſikt Nußland

von 104 000 , die durch die Miliz gegangen waren. Die feit der Bildung des Erſakheeres ebenfalls wehrpflichtigen älteren Claſjen ( 11.,

am Sdwarzen Meere 2 Thurmſchiffe von über 10 000 Tonnen und

12. und 13.) würden jedenfalls einen Ausfall von 75 % der an-

panzerte Schiffe idiwimmend, ſowic 6 Ranonen - Boote in Nikolajeff

fänglichen Mannſchaftszahl ergeben. Alles in Allem genommen ſind von den Wehrpflichtigen der Erſaßclaſſen (9.- 13.) etwa 50 % ver-

im Bau . Nidit zu überſehen ſind überdies jene Verſtärkungen , welche

heirathet und ſchon als foldje vom weiteren Dienſt entbunden. Nament

ganz militäriſch organiſirten „ freiwilligen Flotte" , ſowie durdy jene

5 weitere gleiche von 9 bis 10 000 Tonnen im Bau, dann 37 unge

die Ruſſiſdie Flotte im Kriegefalle burd) die Dampfer der nahezu

lid, ſeit der Verlängerung der Dienſtpflicht der Milizen von 8 auf

der Dampfſchifffahrts -Geſellſchaften des Schwarzen Meeres und „ Ga

13 Jahre kann man gewärtigen , daß, wer es nur vermag , derſelben

garin " erfährt. Dieſen Anſtrengungen gegenüber hat ſich die Türkei

durch Heirath entgehen wird. In keinem andern Lande beſteht eine

vornehmlich auf Verſtärkung ihrer Befeſtigungen in den Dardanellen

In Bezug auf die Dienſtzeit iſt Brialmont der Anſicht, daß Zugeſtändniſſe möglid, ſind. Die beſten Soldaten ſeien in Friedenezeiten diejenigen, welche 2-3 Jahre dienen ; die ein-

und im Bosporus beſchränkt und von ihrem ganzen ídywimmenden

derartige Befreiung.

Flotten -Material den für ſie unentbehrlichen Transport-Dampfern und den Torpedo -Fahrzeugen Beadytung geſdhenkt. Nody im lepten Nuſſijdy

jährige Dienſtzeit aber, während der die Mannſchaften die Tage bis

Türkiſchen Kriege 1877/78 beherrſchte die Türkiſche Flotte unter

zur Heimkehr zählen würden , ſei namentlid) mit der Ausbildung der

Hobard Paſcha das Sdwarze Meer , und heute ſehen wir in

Unteroffizier -Cadres nicht verträglid ). Kurzum , bei einem aus allen

Folge mangelhafter Inſtandhaltung die eigentliche Sdılachtflotte mit

Claſſen der Bevölkerung zuſammengeſepten Heere könnte die dreijährige ihren 16 Panzerſchiffen in einem derartigen Zuſtande, daß nur ein active Dienſtzeit nicht genügen. Unter diejen beiden Vorausſehungen würde die Kriegsſtärke des activen Heeres 180 000 Mann betragen. Die jungen Leute von 15—16 Jahren könnten etwa in Sdul-Bataillonen auf den Heeresdienſt vorbereitet werden , nicht aber die Schulfinder, lettere Soldat ſpielen zu laſſen , ſei lächerlidy. Der Mißbrauc),

welcher gegenwärtig mit den ſogenannten congés spéciaux oder Entlaſſung aus dem activen Dienſt auf unbeſtimmte Zeit vor Ablauf der vorgeſchriebenen Dienſtzeit getrieben werde, ſei, weil dem Günſtling -

ſehr geringer Theil dieſer Sdriffe und auch dieſer erſt nadh vorher gegangenen gründlichen, 2 bis 3 Monate beanſpruchenden Reparaturen die See halten könnte. Dell'Adami geht nun zur eingebenden Beſpredjung jener Vortheile über , welche der Beſit des Schwarzen Meeres mit ſich bringt, und gedenkt zum Schluſſe ſeines Vortrages !

noch der Widhtigkeit, welche das Sdhwarze Meer für Deſterreich -Ungarn dadurch beſißt, daß deſſen Herrſdhaft auch mit jener über die Donau Mündungen verbunden iſt, und aus dieſer die Möglichkeit der Aus

wefen förderlich, abzuſtellen ; ſolche Entlaſſungen dürften nur bis 1/8 nußung der Donau zu militäriſchen Zweden ſich ergiebt. Selbſt See oder 1/10 geſchehen und übrigens nicht zu Gunſten den Wohlhabenden , ſchiffen, bis Galaß zugänglich , wird namentlich nach bewirkter Ne welche dod , ſo wie jo in Belgien durdigehends müffig bleiben, ſondern gulirung des Eiſernen Thores die Donau bis in das Herz der der gutgeſchulten Bürgerjugend. Die Einſdränkung diejer perſönlichen

Monarchie auf Monitoren und größeren Schiffen für den weitaus

Fahr: Befreiungen würde vielleicht eine Mehrausgabe von 3 000 000 Francs größten Theil des Jahres zugänglich ſein. Gegen gepanzerte das Vordringen

verurſachen , doch ließe ſich dieſe durd) Abſchaffung der Handgelder für die Milizen , welche dieſelben ohnehin verſchwenden , ſowie durch eine Belaſtung der nicht zum Heeresdienſt Herangezogenen mehr als aus.

zeuge reicht Feld-Artillerie nicht aus und müßte, um derſelben aufzuhalten, entweder, wenn Deſterreich ſich für die ausſchließ liche Defenſive entſchließen ſollte, zum Bau von Batterien mit Poſitions

gleichen. Es thue noth , die Zuverſicht auf die Wehrhaftigkeit des

Geſchüßen geſchritten werden , wobei Seeminen als Beigabe mit zu

Landes zu heben. Dies könne bei der jeßigen Stärke bis zu 130 000

verwenden wären, oder aber müßte, wenn es ſich der Möglichkeit eines

Mann , die wie bemerkt doch nur auf dem Papier ſtehen , nicht ges offenſiven Vorgehens nicht begeben will, eine Donau - Monitor: ſchehen.

Es wären 50—60 000 Mann nach'Antwerpen und an die Flottille und Torpedoboots - Flottille erbaut werden. Weld ' wichtige 2

Maaß zu legen ; außerdem müßten 3 Armee-Corps mit etwa 100 000 Mann als Operationsheer bereit ſein. Nur dann wäre Belgien vor dem Eindringen eines fremden Heeres geſchüßt, wenn es bekannt wäre,

und wiederholt ausſchlaggebende Bedeutung die zielbewußte Benußung

großer Ströme durch Kriegsfahrzeuge mit ſich bringt, dafür erbrachte uns die Geſchichte des Nordamerikaniſchen Seceſſionskrieges den glän

daß Belgien ſich mit dem Gegner auf Seite desjenigen ſtellen würde, zendſten Beleg. “ welcher die Neutralität achten wollte. Der Einfluß eines kleinen Heeres, das mit einem größeren zuſammengeht, habe ſich im Ruſſiſch - Türkiſchen Kriege bei den Rumänen bewährt,

Nad Brialmont iſt demnach

55

die zeitgemäße Umgeſtaltung des geſammten Heeres, ſich kaum länger aufſchieben läßt. Eine Reihe von Kriegsminiſtern iſt ſeit 1870 an

N a d r i ch te n . Elſaß-Lothringen. *

* Uus Elſaß - Lothringen , im

der Schulbildung der Recruten.

[Zunahme Statiſtiſches über

Januar.

den einjährig-freiwilligen Dienſt.] Eine erfreuliche Wahr: nehmung bietet die Thatſache,daß die Schulbildung des Volkesüberhaupt, beſonders aber der Recruten im ſteten Zunehmen begriffen iſt. Bei der erſt:

mals in Elſaß-Lothringen vorgenommenen Volkszählung wurde an alle

dieſem Bemühen , das bei der gegenwärtigen Zuſammenſeßung der Boltsvertretung nothwenig zur Siſyphus-Arbeit werdenmußte, geſcheitert; die Schutterij iſt trotz des vielen vortrefflichen in ihr enthaltenen Materials kaum zum Garniſons-, geſchweige zum Felddienſt brauchbar, und die Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht wird ſich ſchließlich

hier, ebenſo wie in Belgien, als die erſte Forderung des Triebes der Selbſterhaltung geltend machen.

über 10 Jahre alten Perſonen die Frage gerichtet , ob ſie leſen und Numänien.

ſchreiben könnten. Dabei ergab es ſich, daß nicht weniger als 131 634 .

* Bukareſt , 22. Januar. [ Beabſichtigte Einführung

des Leſens und Schreibens Unkundige hier lebten. Davon tamen auf Untereljaß 30 241 , auf Oberelſaß 37 791 und auf Lothringen 63 602.

de Mannlider : Repetir : Gewehrs.] Hier ſind Vertreter der

Vergleicht man dieſe Zahlen mit der Bevölkerungszahl, ſo ergiebt ſich, daß damals im Unterelſaß von 100 Perſonen 7 , im Obereljaß 11

Gewehr-Fabrik Werndl und des Wiener Ingenieurs Mannlider eingetroffen , um der Regierung Mannlicher-Repetir:Gewehr anzubieten .

und in Lothringen 17 ohne jeglide Squlbildung waren.

Mehrere Sdyießverſuche ſind bereits abgehalten worden.

!

Unter den

Frauen war die Zahl der des Leſens und Schreibens Unkundigen weit

Ob das Er:

gebniß ein befriedigendes war , iſt noch unbeſtimmt, da der Kriego

miniſter auch mit anderen Gewehr -Syſtemen Verſuche vornimmt. im Kreiſe Bolchen 27 , im Kreiſe Diesenhofen 28 und im Kreije Jedenfalls ſoll die Neubewaffnung der Numäniſdien Fußtruppen mit Saargemünd ſogar 29 % des weiblichen Geſchlechts ohne jegliche | dem Repetir-Gewehr nod in dieſem Jahre durdygeführt werden. Sğulbildung. Inwieweit nun die Deutſche Schule im Reichslande böher als unter den Männern .

Im Eliaß waren beiſpielsweiſe 15 ,

1

eine Wendung zum Beſſeren herbeigeführt hat, iſt aus den jährlichen

Ermittelungen über die Schulbildung der bei den einzelnen Armee

K r i t i k.

Corp8 eingeſtellten Eliaß -Lothringiſchen Erſak:Mannſchaften erſichtlidy. Im Erſatjahre 1875/76 waren 138 Recruten ( 3.45 % ), 1876/77 192 ( 3.98 °/0) , 1877/78 125 ( 2.58 % ), 1878/79 149 (3.09 0/0) ,

Der theoretiſch -praktiſche Patrullen : und Meldedienſt.

1879/80 106 (2.23 % ), 1880/81 116 ( 2.24 %) , 1881/82 64 ( 1.2600 ), 1882/83 63 ( 1.29 %), 1883/84 36 (0.72 %) , 1884/85

Ein Handbuch für den Unterricht in den Winter- und Einjährig Freiwilligen-Schulen und praktiſche Anleitung zur ſyſtematiſchen

38 (0.78 % ) und 1885/86 nur noch 21 (0.44 % ) ohne Schul: bildung. Aus dieſen Zahlen läßt ſich der Schluß ziehen , daß Eljaſ Lothringen in verhältniſmäßig kurzer Zeit in Bezug auf Stulbildung

Ausbildung der Compagnie im Patrullen: und Meldedienſt. Zuſammengeſtellt von 3. W. Wien 1886. Commiſſions -Ver

- ſelbſtrebend ſoweit es ſid um handelt ſteht.

die heranwachſenden Geidylechter

Tag von L. W. Seidel & Sohn.

8.

[v. S.] Das vorliegende Buch giebt in drei Abjchnitten die An

kaum mehr hinter den übrigen Deutſchen Staaten zurüd- || leitung, wie ſich die Patrullen im Allgemeinen im Gelände , dann im Speciellen bei den verſdiedenen Aufträgen ihrem Zweck entſprechend

3in Bezirke Lothringen wurden in der Zeit vom 1. October

1885 bis dahin 1886 82 Verechtigungsſcheine für den einjährig -freiwilligen Dienſt und zwar 78 auf Grund von Sdulzeugniſſen und 4

auf Grund beſtandener Prüfung ertheilt.

Die Zahl der während des

zu benchmen und drittens , wie ſie ihre Meldungen einzurichten und abzufaſſen haben. Da nur ganz nebenbei von Cavallerie: Patrullen die Rede iſt, ſo fann man wohl ſagen : das Buch handelt von den Patrullen der

erwähnten Zeitraumes in ganz Eljaß-Lothringen ertheilten Beredytigungs- \ Infanterie. Es geſchieht dies mit einer Breite und Gründlichkeit, idyeine beträgt 331. 217 der jungen Leute ſind im Lande jelbſt welde erkennen läßt, weldie große Widtigkeit der Verfaſſer jenem Dienſt geboren , während die übrigen vorherrſchend Söhne von Eltern ſind, zweige beilegt. Une erſcheint dieſe Widytigkeit übertrieben ; nach un weldje nach dem Kriege aus Altdeutſchland hierher einwanderten. Von ſerer Anſicht hat die kleine Infanterie - Patrulle faſt nur Sidherheits: .

den 90 Candidaten , welde ſids in Straßburg, Colmar und Met zur

Ablegung der Prüfung gemeldet hatten , haben 56 dieſelbe nicht be : ſtanden .

und hödſt ſelten Aufklärungezwecke zu verfolgen , und die größeren Infanterie: Patrullen , die als Streifcorp8 oder zu Recognoscirungen entfandt werden , ſind meiſtens zwedlos, wenn nicht dädlich. Dagegen erwarten wir viel, ſehr viel von unſeren Cavallerie: Patrullen , über

Niederlande.

haupt von Cavallerie-Unternehmungen in jeder der genannten Ridtungen.

* Amſterdam , 23. Januar. (Die gegenwärtige Lage und die Frage der Einführung der allgemeinen Wehr-

hat, ſo liegt auch kein Grund vor, es hier im Referat zu thun. Ich

pflicht.) Es konnte nicht fehlen, daß angeſichts der letzten Vorgänge

gebe aud) zu, daß für ein Mitglied der Oeſterreichiſdıen Arinee, welches

im Deutiden Reichstag aud; hierzulande verſchiedene Blätter ſidi ver:

Sriege wie in der Herzegowina und in Bosnien erlebt hat und alle

anlaßtEintreten ſaben , diegrößerer nächſteVerwidelungen Zukunft der Niederlande mit Rüdſidst auf etwas näher in's Auge das

!

zu

Tage wieder erleben kann, mehr Veranlaſſung vorhanden iſt, ſich mit

faſſen. Es handelt ſich dabei aber keineswegs um die Vertheidigung

den Patrullen der Infanterie zu beſchäftigen , zumal da es nach der Einleitung deint, als ob man in Deſterreich ,,da Weſen , weil es

der eigenen Selbſtändigkeit und der nationalen Unabhängigkeit, ſondern

im Frieben nidt geübt wird , für die Nebenjadje hält " und den for :

um die Aufrechterhaltung der Neutralität, wenn dieſe mit den Waffen

mellen Theil ale nauptſache anſieht. “ Das Buch hätte alsdann für Deſterreich ſeine volle Berechtigung und wird dort ſicher den erwarteten Nußen ſtiften.

in der Hand gegen eine der kriegführenden Mädyte vertheidigt werden müßte ; mit andern Worten, es wird die Frage erörtert , ob die Nieder: !

Da jebody Verfaſjer nicht von den Cavallerie :Patrullen geſprochen

lande ſtark genug ſeien, um einen Vorſtoß Frankreichs gegen Deutſch land über Niederländiſches Grundgebiet nad drücklidy zurückzuweiſen .

Bekanntlich hat man hier nady langem Bedenken ſich für ein concen: frirtes Vertheidigunge-Syſtem entſchieden, und zwar in der Weiſe , daß allein die Linie Utrecht - Amſterdam unter Preisgebung des übrigen

Gebietes mit den geſammten verfügbaren militärijden Kräften ver: theidigt werden ſoll. Und dieſe Linie iſt, wenn man dabei nocy die Vorkehrungen , um einen Theil des Landes unter Waſſer zu ſeßen,

berüdſichtigt, allerdings ſo ſtart, daß man ſid; lange, ſehr lange mit Erfolg hinter derſelben wird balten fömen,

ſo lange jedenfalls, bis

Neue Militär - Bibliographie. Einhebung, die, der Blutſteuer in Deſterreich-Ungarn . Ein Wort zur Beleuchtg. der Steug. der Militärärzte beim Aſſentgeſchäfte. 8. (30 Š.) Rorſchach, Honer. 50 Pf. Feldzugs- Tagebuch , 1870 71er , f. das II. mobile Bataillon 6. Thü ringiiden Infanterie -Regiments Nr. 95. gr. 8. ( 32 S. m . 1 Steintaf.) Hildburghauſen, Gadow & Sohn. 20 Pf.

Friedlaender , Geo., aus den Kriegstagen 1870. 8. (121 S.) Berlin, Herz. 1 M. 60 Pf.

die Hülfe irgend Bundesgenoſſenoder eineanderweitigepolitijdje ia-saHeſſen lender'i.Mitglieder Landes-Krieger-Verbandes im Groß Verwickelung Feind den eines zum Abzug und zur Räumung des Landes valj herzogt. . Jahrg. f. d. I. d. 1887. Hrsg. im Auftrage d. Verbands zwingt. Aber diejes Syſtem beruht auf der Vorausſetung , daß ein etwaiger Angriff von Oſten her erfolge; der ſüdliche Theil des König

reiche jedoch— alſo die Provinzen Nordbrabant und Limburg, welche von allen Feſtungen und Vertheidigungs -Mitteln entblößt ſind - würde

einem feindlichen Angriff ganz offen ſtehen. Ob angeſichts des von Waffen ſtarrenden Europas die nöthigen Vorkehrungen getroffen werden, um die Neutralität der Niederlande zu wahren, wird die allernächſte Zukunft lehren, da die Organiſation der lebenden Streitkräfte, d . h.

Vorſtandes v. der Verlagsbuchhandlg. 4. ( 96 S. m . Jlluſtr.) Gießen, Roth. 50 Pf.

Unter der Preſſe. Die Militär-Vorlage und der Reichstag. ( Düſſeldorf, Bagel.) *

Instruction pour le combat. Ministère de la guerre. ( Paris , primerie nationale .)

Im.

-

56

-

Anzeigen. Im Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt & Leipzig iſt

zu leiden, und dann befinden ſich die Führer bei der marfirten Truppe ſchon badurch im Vortheil, daß ihnen der Gegner in vollen Stärken erſcheint, früher

erſchienen :

erkennbar wird, als die einzelnen Reiter, ſelbſt mit den Flaggen , den Führern der pollen Truppe. “ In welchenGrenzen nun dem, bei den vorliegend beſprochenen Uebungen

Die Uebungen der im Herbſt 1877 bei Darmſtadt

zuſammengezogenen Cavallerie- Diviſion.

marfirten Feinde Inſtructionen ertheilt ſind und in wie weit demſelben Spiel: raum gegeben und welche Grenzen er ſich in dieſem gezogen hatte, ergiebt ſich

aus der Behandlung der einzelnen Uebungstage; erwähnt ſei, daß dieſe Art der Darſtellung des marfirten Feindes ſich durchaus bewährt hat.

Nach den Acten des Commandos dieſer Diviſion zuſammengeſtellt von

Im Verlage $. von Glaſenapp in Berlin W. , Unter den Linden 3 , erſchienen und ſind direkt wie durch jede Buchhandlung zu be

‫کے‬. C. v . N.

ziehen :

mit einer Peberfotskarte in 1 : 80,000. Beſonderer Abbrud aus der Allgemeinen Militär-Zeitung.

Die Geſundheits-Pflege des Deutſdien Soldaten. Von

Preis 1 M. 60 Pf . ,

Dr. Alexander

wadt,

mit frantirter Zuſendung 1 M. 70 Pf.

Oberſtabs- und Garniſonarzte für Berlin, forreſp. Mitgliede

Eine Kritik dieſes Werkchens der Neuen Militäriſchen Blätter ſagt darüber Folgendes :

des ärztlichen Vereins zu München . 258 S. gr. 8. Mit einem alphabetiſchen Sachregiſter. Preis 5 Mark.

„Unter C. v. L. dürfen wir uns wohl den Premier-Lieutenant Freiherr von Langermann vorſtellen, welcher als Adjutant der zur Uebung vereinigten fungirt und dadurch klares BildDiviſion der ſtattgehabten Grercitienund Manöver zu entwerfen." Die tieine Geſundheits-katechismus für den Deutſchen Soldaten . Schrift iſt eine ſehr verdienſtliche, nicht nur in dem rein beſchreibenden Theile, fondern vorwiegend faſt in den einleitenden , die Beſonderheit gerade dieſer

Von

Uebungen hervorhebenden Beinerkungen. Wir entnehmen derſelben einen Punkt,

Dr. Alexander Dhwadt,

der für Difiziere aller Waffen intereſſant ſein dürfte und allgemein ver: ſtändlich : Beſonderer Werth wurde auf die Darſtellung des marfirten Feindes

Dberſtabs- und Garniſon -Arzte für Berlin, torreſp . Mitgliede des ärztlichen Vereins zu München . 160 Seiten. 16°. Preis 1.20 Mark.

und auf die Vorbereitung hierzu gelegt , in der übſicht, der combinirten Cavallerie - Diviſion eine marfirte entgegenzuſtellen , was bei Uebungen von Cavalerie:Diviſionen in früheren Jahren nicht in ſo ausgedehnter Weiſe ſtatt: gefunden hat. Man hatte bisher meiſt die verſchiedenen Waffen durch einzelne Heiter mit farbigen Flaggen bezeichnet, in ihnen aber nur für die manövrirende Truppe ein erkennbares Directions :Object gegeben , ohne dieſem Object eine Bes

wegungsfähigkeit, ein Manövriren, in gegebenen Grenzen zu geſtatten.

MONDT's Verlag . BERLIN N. W. Lübecker Strasse 44 . alleinige fabrikanten des acten

Das leßtere ſollte hier verſucht werden .

Daß die Uebungen gegen einen marfirten Feind der Uebung gegen einen nur ſupponirten vorzuziehen ſind, unterliegt wohl keinem Zweifel, denn es iſt, faum möglich und wird jedenfalls ſehr verlangſamend wirken , den Unterführern

Cinamom. zeylan -Mottengeistes. 0

Lieferanten der Kaiserl. u . Königl.

einer Diviſion in der Phantaſie das Bild der Vorgänge durch Avertiſſement

ie unbeditFührer leie macht. people arisWung von InianterDiviſionsmoeitijeWaffenfishlange Militair- Marine- , Eisenbahn - etc. Verwaltungen,

u. 1. w . zu geben , welches

jam bewegen und vor allem ſtehen werden , wenn der Angriff der Cavalerie kommt, bietet feine Schwierigkeiten. Und da bei Friedens -Uebungen der ſcharfe Schuß fehlt , iſt die Attafe ſelbſt auf dieſe Objecte unſdwer durchzuführen.

Die Haupt-Uebung für die Truppe wird dann ſein, beim Erſcheinen vor einem dieſer Objecte ſich ſchnell und ſicher in diejenigen Formen zu bringen , welche das Reglement empfiehlt und vorſchreibt.

Die volle Kunſt der Führung der Cavallerie tritt aber erſt in ihre Rechte , wenn feindliche ebenbürtige Cavallerie ihr gegenüber auftritt ; dieſe ſteht nicht ſtill, wenn ſie den Angriff kommen ſieht, auch ſie beutet nach Möglichkeit ihre Geſchidlichkeit in der Evolution aus, um ſich günſtig zur Sache zu ſtellen . .

Nach dem Reglement iſt dem marfirten Feinde vom Diviſions - Führer

eine Inſtruction zu ertheilen, und hat derſelße die Stellungen und Bewegnngen

Depôts u . Bekleidungs - Commissionen. Seit 10 Jahren liefern wir dieses in seiner Wirkung bis heute noch unerreicht dastehende bewährte Schutzmittel gegen alle Mottenschäden an die Kaiserl. Königl. Militair ., Marine-, Eisen bahn- etc Verwaltungen , wie an viele Fabrikanten, Händler und Ex

porteure der Tuch- , Woll- etc. Branche mit stets sichern und zufrieden stellenden Erfolgen.

Noch nie ist bei der Anwendung unseres Mottengeiste sa über einen Schaden geklagt worden , wohl aber sind viele grosse Lager und Depôts, wo sich diese gefährlichen und schädlichen Insecten ein genistet hatten, vor dem Verderben geschützt worden. Trotz dem grossen Reclamegeschrei und vielfachen Nachahmungen dürfen wir mit Recht .und Wahrheit behaupten : Unser Motten

des Feindes in den einzelnen Gefechtsmomenten darzuſtellen. Wenn nun auch der führer der Truppe dem deo markirten Feindes die genauſte Inſtruction nach gdee und Momenten giebt, die einzelnen Stellungen

Anwendung einfachste mottensichere Präpar at.

des marfirten Feindes vielleicht auch noch hier und da regeln kann , wie dies in gleichen Behandlungen aus früheren Jahren durch eine ſtete Verbindung

Wir liefern dasselbe nur in grösseren Quantums, jedoch stets ganz frisch bereitet, extrahirt und destillirt, in starken Blech

des Diviſions - Commandeurs mit dem Führer des marfirten Feindes hervorgehoben iſt, ſo wird dies doch für die Bewegungen, d. h. für die Evolutionen

in den einzelnen Momenten unmöglich. Das Geſchiç des Führers des mar: firten Feindes kommt ſonach neben der beſten Inſtruction noch ſehr zur Geltung.

Die Uebungen der Truppen ſollen dieſe lehren, den Sieg zu erringen ; dies müſſen die Führer des marfirten Feindes ſtets vor Augen haben ; nicht

ihnen, ſondern der Truppe fol ſchließlich der Lorbeer zufallen . Die Gewandtheit

geist ist das beste , sicherste, billigste und in seiner

kannen å 5 und 10 Liter Inhalt, zum Preise von Mk. 20 und

36, inclusive Kanne und Verpackung frachtfrei jeder Post station, nebst solider und eigens dafür bearbeiteter Handspritze.

Das einfache Bespritzen der Kleidungsstücke, Waaren, Tuche, Nachtheilige Decken, Polster etc. sichert vor jedem Mottenschaden. Einflüsse ausser dem feingeistigen, durchaus nicht unangenehmen Ge Nach ruch (der cinam . zeylan -Pflanze) sind niemals zu befürchten. den bisherigen Erfahrungen reicht ein Quantum von 5 Litern (pro -

der Truppe paſſend herauozufordern , zur Darlegung derſelben Raum zu gewähren , dies müſſen die Geſichtspunfte der Führer bes marfirten Feindes ſein . Gelingt es in dieſem Sinne, marfirte feindliche Cavallerie zu führen ,

Jahr) für das reichliche Besprengen von 2 Compagnie- oder Escadrons

jo wird dies doch gewiſſe Vortheile vor dem Manövriren voller Cavalleries Abtheilungen gegen einander haben, wobei einmal ein wichtiges Moment, das

tität ganz den Wünschen unserer verehrlichen Kundschaft und Auf traggeber an.

Kammern vollständig aus.

Selbstredend passen wir unsere Lieferungen in Form und Quan

Ausreiten der Attafe verloren geht, andererſeits auch nur ein Theil ſchließlich ben Sieg davontragen kann. “

Čehnlich hatte bereits bei den Uebungen Cavallerie-Diviſion im Herbſt 1874 bei Dotis in ber Cavallerie Freiherrn von Edelsheim - Giulay inarfirten Cavaüerie-Diviſion unter Führung des

einer R. f. öſterreichiſchen Ungarn unter dem General dieAufſtellung einer ſolchen Generals ſtattgefunden.

Krankheiten jeder Art, beſonders Nervenleiden , Epilepſie,

Der Führer dieſer marfirten Diviſion war aber vollſtändig frei in ſeinen

Magenſeiden , nervöſes Ohrenſauſen , Ohrenftechen und Sdiwer. Hörigkeit, Kopfleiden , migräne, 23leidſudt undgefähmte finden

Entſchlüſſen und konnte über ſeine Kräfte in gleicher Weiſe verfügen , wie der

durch unſere weltberühmte, rationell - ſichere Methode Heilung. Bei

Führer der übenden Truppe, der Diviſion, ſelbſt.

Lungenkranken und Anima erzielten wir nach einer vierwöchent lichen Kur die wunderbarſten Erfolge. Bitten ausführlichen Bericht

Die mit dieſem Verfahren nothwendig verbundenen Uebelſlände ließen ſich auc troß ſtrenger Innehaltung der der Wirklichkeit entjprechenden Abſtände und Zwiſchenräume nicht abſtellen . Eine nur durch wenige Reiter dargeſtellte Truppe überwindet ja ſchon ade Terrain Schwierigkeiten ſchneller und hat nicht unter den bei der wirklichen Truppe unvermeidlichen Reibungen und Stóđungeu

Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Bernin .

mit Retourmarke an uns vertrauensvoll einzuſenden.

Die Privatklinik „ Freiſal“ in Salzburg ( Deſterreich). Verlag von Eduard Zernin in Darmſtabt.

Drud von G. Otto's Hofbuchdruđerei in Darmſtadt.

Mal

ias 38

Ndgemeine

Militär- Zeitung Zweiundſedjzigiter Jabrgang. 1887.

Darmſtadt, 28. Januar.

No. 8.

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mark, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zujendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der lekten Seite jeder Nummer

Anzeigen von allgemeinem Jutereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2. Anzeigen genommen . Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

I n h alt : Cavalleriſtiiche Fragen, von Freiherrn v. Schilling , Oberſt a. D. Verſchiedenes. Ein Denkmal für Napoleon III und die Franzöſijde Armee in Mailand. Nadrichten. Deutſches Reich. München. [Verbeſjerungen im Beförderungsivejen. Die Adjutanten der Vezirts - Commandos . ] Frankreich. [ Die großen Herbſtübungen der Truppen . – Mobilmachungs -Verſuch eines Corps. Einberufung der Territorial-Armee. Zurücknahme der Abſchaffung der Epauletten .] Großbritannien. (Nene Verſuche mit dem Taucher-Voot „ Nautilus “. Zwei nene Torpedo - Kreuzer.]

Aufjäre. Die heutige Franzöſiſche Armee. (Schluß .)

Schweden und Norwegen. [ Das neue Militär- und Marine-Budget.]

i

Rritil. Leitfaden für den Unterricht in der Taktik an den Königlichen Striegsſchulen, von v. Letto w- Vorbe cf. 5. verbeſſerte Auflage. Kurze Anzeigen und Nachrichten . Stritiſche Nüdblicke auf den Ruſſiſch - Türtiſchen Strieg 1877/78, von Nuropatfin , der Deutich von Strah mer. Smissen . reich in Wort und Bild, von F. v . Hellwald.

Frant

Le service personnel et la loi de milice, par van

Feuilleton . Die Eröffnung der Transfaspiſchen Bahn bis zum Amu -Darja. Anzeigen .

Zur Beſprechung eingegangene Schriften.

Allgemeine

Die heutige Franzöſiſde Armee.

1 gegen die Stellung von St. Simeur zeigte durchaus feine methodiſche Nach dem lrtheil eines Ruijijchen Generalſtabs- Offiziers. Einleitung und Dundführung ; verſchildene ſtarke Stellungen wurdent rückſichtslos überlaufen . Die Verwendung der Artillerie während ( Schluß .) des ganzen Manövers war nicht nach Puſürewski's Geſchmack, Der vierte Manövertag

16. September

brachte

der entſcheidende Angriff fand ohne jede Unterſtützung durch Ar tillerie ſtatt. Der fünfte Manö v ertag

einen gewaltſamen Fluß -Uebergang im Angeſicht des Feindes zur 17. September – an Darſtellung. Das 12. Corps hatte die Aufgabe, bei Chateauneuf die Charente welchem der Kriegsminiſter den Uebungen des Corps beiwohnte, die dortige Brücke wurde als zerſtört betrachtet

zu überſchreiten und hierdurch die von einem feindlichen Corps be- brachte als Vorſpiel vor der großen Parade ein anderthalbſtündiges jeşte ſtarke Stellung von Angoulème in der rechten Flanke zu um Gefechts -Exercieren beider Diviſionen gegen einander. Das genau

gehen. Das 12. Corps demonſtrirt mit einer Infanterie-Diviſion feſtgeſtellte Programm wurde mit ſichtlicher Eile abgeſpielt, ſo daß und der Hauptmaſie ſeiner Artillerie bei Chateauneuf gegen den am

von einer wirklich belehrenden Uebung nicht die Nede ſein konnte .

jenſeitigen Ufer in der Stellung von St. Simeur ſtehenden ſchwächeren

Nadh Beendigung dieſes Schauſpiels wurde den Truppen eine drei

(markirten) Gegner, während die andere Infanterie-Diviſion den Ueber: viertelſtündige Nuhe gegeben, dann formirten ſich dieſelben auf dem gang weiter oberhalb bei Sireuil in der Art bewerkſtelligt, daß ein Ba- | Plateau von St. Simeur zur Parade in einem offenen Viereck,

taillon und einige techniſche Truppen auf Pontons übergeſeßtwerden , deſſen eine Langſeite von der Infanterie, deſſen andere Langſeite worauf der Bau einer Ponton -Brücke in Angriff genommen wird.

von der Cavallerie und Artillerie und deſſen eine Querſeite von

Nach Vollendung derſelben geht die Diviſion über und gegen die verſchiedenen Branchen, der Feldpoſt und den Feldlazarethen gebildet

linke Flanke des bei Št. Simeur ſtehenden Feindes vor, ſie wirft wurden. Während der Kriegsminiſter mit Gefolge unter den Klängen

denſelben

übrigens ohne Mitwirkung der noch gar nicht über gegangenen Artillerie -- aus mehreren ſtarken Stellungen Stellungen zurück,

worauf die bei Chateauneuf demonſtrirende Diviſion ihren Ueber

der Muſik die Front abritt , gaben zwei abgeprotzte Geſchütze auf

dem linken Flügel der Aufſtellung Salut-Schüſje ab. Der ſich nun anſchließende Vorbeimarſch erfolgte von der Infanterie in Bataillons

gang bewerkſtelligt. Die Wahl des wirklichen Uebergangspunktes Colonnen in Compagnie-Front, von der Artillerie batterieweiſe im - wenn auch in local-techniſcher Beziehung tadellos -- war nach

Trabe, von der Cavallerie escadronsweiſe im Galopp, der ſtellen

Oberſt Pujiremski's Anſicht deshalb unrichtig, weil dieſer Punkt weiſe ſehr wild wurde. zu nahe an der Demonſtration und an der Aufſtellung des Gegners Präcijion und Gewandtheit vollzogen worden ſein. Eine von Angers ge ſich befand, ſo daß dieſer bei einiger Aufmerkſamkeit und Thätigkeit fandte Abtheilung Pontonniere war nämlich den Fluß von dem Hafen die allerdings, wie mir ſcheint, grundſätlich von dem martirten Feinde nicht gezeigt wurde

ſehr leicht die übergehende Diviſion

Houmeau bis nach Sireuil hinaufgefahren. Es war angenommen , daß der Feind Feind das rechte Ufer beſegt halte. Eine Compagnie Genie - Truppen

in bedenklicher Situation hätte angreifen können.*) Das Vorgehen

und ein Bataillon Infanterie, die vom linken auf das rechte Ufer übergeſept waren , eröffneten das Feuer, während die Pontonniere ihre Arbeit begannen

*) Dieſer im Laufe des Manövers vom 12. Corps ausgeführte Uebergang über die Charente bei Sireuil, welcher unter ſehr erſchwerenden Um-

und in 15 Minuten eine 24 Meter lange Brücke herſtellten . Die Ausführung „ erfreute ſich

wie der Bericht ſagt

des Beifalls aller anweſenden

ſtänden vor ſichging, ſoll übrigens nacheinemanderen Berichtmitgroßer | Franzöſiſchen und fremden militäriſchen Zuſchauer.“

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Zum Schluß giebt Puſürewski nochmals ein eingehendes Urtheil über die einzelnen Waffengattungen ab , deſſen Quinteſſenz

großem Gefolge , den Hut unter dem Arm , in feierlicher „ Poſe " empfangen wurden. 1

General Boulanger , 47 Jahre alt, iſt mittelgroß, gut ge ſich folgendermaßen zuſammenfaſſen läßt : Alle im Manöver betheiligten Truppen waren vorzüglich ausgerüſtet, ſorgfältig aus- j wachſen, mit regelmäßigem Geſicht, dunklem Haar und Bart und leb : nad bildet und zeigten eine ſehr gute Haltung. Die Infanterie mar: haften Augen. Im Uebrigen hat die ganze Erſcheinung

ſchirt vorzüglich und iſt gewandt in Evolutionen und Bewegungen , Puſürewski

wenig Militäriſches ; man könnte ihn unter Um

fie zeigt aber faſt ſyſtematiſch kein Verſtändniß für Benutzung des ſtänden für einen Beamten oder für einen Finanzmann halten . In einer Geländes . Die Cavallerie iſt gut beritten , reitet gut und dreiſt, kurzen , ſehr gewandten Rede gab Boulanger der Freude Frank, ſie iſt indeſſen taktiſch niemals zur Geltung gekommen , da ſie ſtets reichs Ausdruck, die militäriſchen Vertreter befreundeter Mächte als weitab detachirt war. Die Artillerie hat vorzügliches Material, Gäſte bei ſich zu ſehen ; bei den Manövern, ſagte er , werde ihnen Alles 1

vorzügliche Beſpannung , gut ausgebildete Mannſchaften und intelli-

gezeigt werden , was ſie zu ſehen wünſchten . Nach der Beendigung

gente Offiziere; in Betreff ihrer taktiſchen Verwendung ſcheinen aber dieſes Empfanges machten die ſämmtlichen Miſſionen dem General keine richtigen Grundſäße zu herrſchen . Soweit ſind die Truppen einzeln vorzüglich, aber es fehlt ihnen vielfach das Verſtändniß für

Pittié ihre Aufwartung als dem militäriſchen Cabinets -Chef des Präſidenten der Republik , welcher letztere ſelbſt in Paris zur

richtiges Zuſammenwirken , und ihre höhere taktiſche Verwendung eit nicht anweſend war. Auf dem Rückweg zum Hotel gab die läſst viel zu wünſchen übrig. Das bei dem beſprochenen Manöver | Ruſſiſche Miſſion ihre Karten bei dem Miniſter des Auswärtigen , befolgte Verfahren : die Uebungen ſtets nach einem vorher feſt: Herrn Freycinet , ab. geſetzten Programm gegen einen markirten – meiſt ganz paſſiven Am Abend erfolgte die Abreiſe der fremden Offiziere vom Gegner ausführen zu laſſen, kann Puſürews ki für eine wirklich Orleans -Bahnhof aus ; die eine Hälfte – darunter die Kuſjen

kriegsgemäße Ausbildung der Truppen und der Führer nur ſchäd- begab ſich nach Riberac zu den Manövern des 12. Corps , die lich halten. Nach dieſer Darſtellung geben wir auch das wieder, was Oberſt Puſürewski über die äußerlichen Eindrücke berichtet, welche die fremden Zuſchauer in Frankreich empfangen hatten.

andere Hälfte nach Bordeaux zu denen des 18. Corps. Am Morgen des 12. erfolgte die Ankunft in Riberac , woſelbſt die fremden Offiziere von dazu beſonders commandirten Offizieren des 12. Corps empfangen, zunächſt in das Hotel zu einem gemeinſamen Frühſtück

Alle Militär-Miſſionen waren eingeladen , während ihres geführt und dann in die verſchiedenen Quartiere geleitet wurden. Aufenthaltes in Paris als Gäſte der Franzöſiſchen Regierung in dem ,, Cercle militaire “ (Militär-Caſino der Pariſer Garniſon an der Place de l'Opéra) ihr Quartier, zu nehmen . Zahlreiche Offiziere faſt aller Europäiſchen und auch verſchiedener Amerikaniſcher Armeen

trafen hier zuſammen ; von den Großſtaaten waren Deutſchland

Mit verſchiedenen, auf die Manöver bezüglichen Notizen , Dispoſi tionen und Programmen war den Fremden auch eine Karte des Manöver- Terrains überreicht worden , welche indeſſen in techniſcher Beziehung äußerſt mangelhaft war. Bei den literariſchen Vorſtudien , welche Puſürewski behufs

und Italien nicht durch beſondere Miſſionen , ſondern durch ihre feiner Orientirung über die Franzöſiſchen Heeres-Verhältniſje machte, ſtändigen Militär- Bevollmächtigten in Paris vertreten . Der erſten, in den Räumen des Cercle eingenommenen ge meinſamen Mahlzeit präſidirte der vielfach bekannte Oberſt Jung, der Cabinets - Chef des Kriegsminiſters , wobei er im

Namen des letzteren die fremden Gäſte in einer kurzen Rede begrüßte. Für den 11. September war großer Empfang bei dem Kriegs-

miniſter angeſeßt. Nachdem ſich die fremden Miſſionen in einem Vorſaal nach dem Alphabet der betreffenden Staaten geordnet hatten, wurden ſie in derſelben Reihenfolge eine nach der anderen in den

Empfangsſaal geführt , wo ſie vom Kriegsminiſter , umgeben von

Die Eröffnung der Transkaspiſchen Bahn bie zum Amu-Darja.

leiſtete ihm das vielberufene Buch „ Avant la bataille “ gute Dienſte. meint Puſürewski - ſeien Die dort angegebenen Zahlen ſichtlich übertrieben und tendenziös gruppirt, nichtsdeſtoweniger gebe aber das Buch eine gute Ueberſicht über die einſchlägigen Verhält niſje. Der gegen das genannte Buch polemiſirenden Broſchüre glaubt Þuſürewski wenig Werth beimeſſen zu 17Pas encore “ folen.

Puſürewski war in dem Hauſe des früheren Miniſters des Innern, be Fourty , einquartiert und hier mit ausgezeichneter 1

Liebenswürdigkeit aufgenommen . Den Ruſiſchen Offizieren wurde von Seiten der Bevölkerung eine ſehr ſympathiſche Aufnahme zu Theil ; von Seiten der Stadt wurde der Ruſſiſchen Miſſion ein | Europas eigen iſt. Die Breite des Amu-Darja iſt daher ganz ver: (dieden ; wo die Inſeln entſtanden ſind, wäre dieſelbe ganz gewaltig zu nennen, dagegen ſind Stellen vorhanden , wo die Breite auf 100 bis 150

Die Transkapiſche Bahn iſt ſeit Anfang December des vorigen Jahres

Faden beſdhränkt iſt. Das Waſſer iſt gleich dem Wolgawaſſer von

bis zum Amu-Darja, d. h. alſo bis in das Khanat Budhara hinein,

gelblich-rother Farbe , erzeugt durch den Lehmgehalt deſſelben ; die Ab :

fertig geſtellt. Ueber die Eröffnung der Strecke von Merw bis dorthin brachte die Deutſche ,,St. ge St. Petersburger Petersburger Zeitung“ aus der ge-

ſtrömung recht ſtark und wieder der Wolga gleichend , ſtärker am

nannten Stadt folgende Beſdireibung :

Vorüber ſind die Tage der Eröffnungs-Feierlichkeiten der Eiſen: bayn bis zum Amu-Darja (Orus) , und wahrlich, an Strapazen fehlte es nicht. Schon die Hinfahrt glich einem Argonauten-Zuge und

Weſt-Ufer, das höher gelegen als das andere, das niedrige iſt. Die officielle Eröffnung am 30. November 1886 bildete der

3. Eiſenbahnzug, mit welchem Seine Ercellenz der General- Lieutenant Komarow , leider durch eine Verſpätung, erſt bei einbrechender Dunkel:

,, Wer kennt die Völker, Nennt die Namen,

heit eintraf. Der Buchariſdie Beg, die höchſte locale Autorität, hatte einen officiellen Empfang mit obligatem Diner improviſirt, und waren vor ſeinem Hauſe in Hufeiſenform vielleicht 100 Mann Infanteriſten,

Die gaſtlich dort zuſammen kamen ? "

in gelben Beinkleidern , rothen Hemden (nad Europäiſcher Art in die Beinkleider geſtect), Stiefeln und großen ſchwarzen Fellmüßen – die

Und was gab es Alles zu ſehen ! Eine neue Welt erſchloß fich den Blicken der Beobachter , origineller als der Tumult auf einem

ganze Uniform bildend - mit alten , einläufigen Vorderladern be

Schüßen- und Turnerfeſte im Herzen Deutſchlands , und bunter als eine Pantomime im Circus. Die Bucharei iſt jedenfalls das culti-

waffnet, aufgeſtellt, die von weitem Allem , nur nicht Soldaten ähnlich ſahen. Das Mittageſſen war ebenfalls dem Europäer fremdartig : Hammel, Faſanen, Rindfleiſch in Stüđen geſchnitten und gebraten,

virteſte Land in Mittel -Aſien und daher wohl auch das reichſte , die

Felder ſind gut beſtellt und die Berieſelung derſelben recht ſinnreich

lagen zuſammen mit allen möglicheu Süßigkeiten in einer Schüſſel

ausgeführt.

von Silber, und konnte Jeder ſich beliebig bedienen ; natürlich ſuchte jeder Europäer nach beendigter Tafel eine kleine Nachmahlzeit ſich zu

Der Fluß Amu- Darja gleicht der Wolga, iſt aber nicht ſo tief, wenigſtens nicht bei Tichardſhui, zudem ſcheint er mit der Wolga die

verſchaffen , was auch in den fahrenden Reſtaurationen, welche je eine

vielen Inſeln gemein zu haben uud das Ausſpülen des Weſt-Ufers und die Anſchwemmung des Dſt:Ufers , was ja auch allen Flüſſen

die Eiſenbahnzüge begleiteten, leicht gefunden wurde. Abends wurde ein Bau von General Annentów in der Stadt Tichardſhui in der

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großes Bouquet überreicht, „ aus Gründen den Delicateſſe“ nicht | Gründe der großen Beliebtheit, deren ſich Boulanger ohne Öffentlich, ſondern im Quartier des Generals Feldmann. Zweifel erfreut, wurde auf vielfache Fragen Puſürewski's ſtets Während des am 13. September beginnenden Corps -Manövers angegeben : Ohne gerade hervorragende Fähigkeiten zu beſißen , ſei wechſelte das Hauptquartier der fremden Offiziere mehrfach ; mehrere Boulanger verſtändig, fehr energiſch (was er namentlich als 1

Tage befand es ſich in Angoulème. Die Verpflegung, welche für Regiments-Commandeur bewieſen), für die Intereſſen der Truppen die ganze Manöver - Dauer einem Gaſtwirth aus Angoulème über beſorgt und ſtets bereit, den Geiſt derſelben zu heben. „ Wir haben tragen war , ließ an Reichhaltigkeit und Vorzüglichkeit nichts zu wünſchen übrig, „man merkte, daß man ſich im Land der Trüffel,

ſeit 16 Jahren unermüdlich gearbeitet, wir haben coloſſale Opfer

täglich während einer Manöver - Pauſe in einem beliebigen Gehöft ſervirt wurde , beſtand aus 6–8 Gängen , das Diner nach der Nückkehr vom Manöver aus 10–12 Gängen. Bei Beginn und bei Schluß der Tafel ſpielte ein Muſikcorps täglich je zwei NationalHymnen der durch Offiziere vertretenen Länder , wobei wiederum die alphabetiſche Reihenfolge beobachtet wurde. Die betreffenden Muſikſtüde wurden von allen Offizieren ſtehend angehört, und nach Beendigung jeder einzelnen Hymne dankte der älteſte Offizier des betreffenden Landes durch eine Verbeugung , welche er dem Fran= zöſiſchen Tiſch - Präſidenten dem mit der Führung der fremden Offiziere beauftragten Stabsoffizier machte. Die ganz außerordentliche Sympathie, welche überall, ſelbſt bei der einfachen Landbevölkerung, ganz ſpeciell den Nuſſen entgegengebracht wurde – der der Ruf : „Vive la Russie !“ war ſehr oft zu hören –, machte auf

der allgemeinen Sympathie ! " Was dieſer echt Franzöſiſchen Phraſe an Klarheit des Vegriffes fehlt, erſeßt ſie reichlich durch rhetoriſchen

gebracht, – wir wollen endlich wiſſen, woran wir ſind. Hierfür des Cognacs und des Weins befand“. Das Frühſtück, welches iſt Boulanger der rechte Mann , und deshalb erfreut er ſich

.

Puſürewski und ſeine Kameraden einen tiefen Eindruck. Eigenthümlich berührt die Antwort eines hohen Franzöſiſchen Generals,

Schwung !

Nach der Parade hielt General Boulanger im Beiſein der fremden Offiziere an die um ihn verſammelten höheren Offiziere des 12. Corps eine kurze Anſprache,, welche ſeiner Zeit mannigfach entſtellt und vielfach commentirt worden. Nach Puſürewski's Darſtellung ſprach Boulanger im Allgemeinen von den Vor: theilen der Offenſive vor der Defenſive, von welchen beiden Kampf formen die erſtere auch unbedingt dem National-Charakter der

Franzoſen am beſten entſpreche.*) Bei dem hierauf in einem Zelt veranſtalteten Frühſtück trank Boulanger auf die Geſundheit der

Staatsoberhäupter der an Ort und Stelle vertretenen Armeen,, worauf General Feldmann als Aelteſter der Gäſte mit einem Trinkſpruch auf die Franzöſiſche Gaſtfreundſchaft antwortete. Ain folgenden Tage kehrten die fremden Offiziere nach Paris

der auf die Frage eines Ruſſen : ob er ſchon einmal in Nußland *) Es iſt von Intereſſe, den Ausſpruch im genauen Wortlaute kennen

geweſen ? – entgegnete : „ Leider , nämlich im Krim -Kriege !"

zu lernen, den General Boulanger in Bezug auf die Leiſtungen des

Puſürewski glaubt der , wie er meint , vielfach gehegten Anſicht entgegentreten zu ſollen, als ob das Franzöſiſche Volk durch

12. Corps gethan hat. Nach Mittheilung des Blattes „ La France militaire"

das Ueberwuchern materieller Intereſſen den Negungen für nationalen Ruhm entfremdet ſei. Mit lebhaften Farben ſchildert er das be

geſehen habe.

geiſterte patriotiſche Intereſſe, welches ſich überall iu der Franzö

ihrer Spiße haben , unter deſjen Commando ich ſo glüdlich geweſen bin , ge ſtanden 311 haben . Ich wiederhole es : troß einiger Irrthümer im Detail,

jijchen Bevölkerung für die Armee kundgab.

ſagte der General dabei Folgendes : „ Ich bin befriedigt von dem , was ich Indem ich zum 12. Corps fam, wußte ich, daß ich dort gut

geführte und gut ausgebildete Truppen finden würde, die einen General an

Dieſes militäriſche |welche der Gegenſtand der Mittheilungen an die Generale ſein werden, bin

Intereſſe, ferner die Feinfühligkeit der Nation ſelbſt für die unbedeutendſten Schwankungen der politiſchen Combinationen und endlich der alles beſeelende glühende Revanche-Gedanke dieſe Momente ſind nach Puſürewski's Meinung noch auf lange Jahre hin die Hauptfactoren , mit denen eine Franzöſiſche Regierung zu

ich ſehr zufriedengeſtellt. Ich bleibe aber dabei, Ihnen zu wiederholen, was ich geſtern noch dem 18. Corps geſagt habe , d. i. , daß unſere Armee ent

nte ichi ments , eine Zeitlang zaghaft , ſind mehr Franzöſiſch geworden.

rechnen hat.

Der am lebten Tage des Manövers abgehaltenen großen

ſchieden ihre offenſiven Traditionen wieder aufnehmen muß. Unſere Regle Man muß

dem Nationalcharakter Rechnung tragen, ihn anſpornen in dem , was gut iſt. Sich auf die Dauer in einer Stellung halten , ſo gut ſie ſonſt auch ſein mag, heißt die Niederlage erwarten . Terrain gewinnen , das iſt im Gegen theil , wie man es ehemals gejagt hat , Sieg gewinnen. Man wird Leute verlieren ! Deſto ſchlechter, wenn der Erfolg vor uns liegt. (Bei dieſen

Parade wohnte auch der zu dieſem Zweck von Paris hier einge- Worten, bemerkt das Blatt, applaudirte die Menge , welche ſich genähert troffene Kriegsminiſter bei , von der Bevölkerung lebhaft begrüßt

hatte, dem Miniſter.) Aljo - Offenſive, meine Herren. Ich grüße Sie

mit den Rufen : Vive Boulanger ! vive le ministre ! Ats

und hoffe, Sie bald wiederzuſehen.“

Wohnung des Ruſſiſchen Conſuls gegeben, bei welcher Gelegenheit der Beg die bekannte Frage wieder äußerte, weldie Vergütung den Damen

Damit war dieſe Feſtlichkeit beendet, und nun folgte ein Diner, vom Ruſſiſden Conſul den Gäſten gegeben. Der 2. December war gleichſam

für das Tanzen gezahlt werde ?

ein Raſttag , aber mehr ge

Am 1. December war großer Empfang im Sdyloſie, welches

zwungener Maßen als freigewählt, weil die Bahnſtrecke bis zum Amu

hoch auf einem Berge , eine ſchöne Ausſicht bietend, in der Stadt Tjaardſhui gelegen iſt, ſonſt aber ſich weder durdy Originalität noch

Darja (8 Werft von der Stadt Tídyardſhui), trotz aller Anſtrengungen nicht früher fertig geſtellt werden konnte , er wurde daher von faſt

Architektur auszeichnet. Vor demſelben ſtehen : 7 Bronze - Kanonen ,

allen Anweſenden burd) Ankauf kleiner und großer Denkwürdigkeiten

I

1

verwandt.. Auf dem Bazar ſieht man vereint das Bazar verwandt deren Geſtell dwerlich das Abfeuern der Geſchüße erlauben würde, auf auf dem dem Bazar Lebens : hier die Mühle , dort der Morgenländiſchen des Bild volle des ohne das Zeitliche zu' ſegnen, und doch idyeinen die Soldaten dort die Schule, hier der Sdhmied, Schlädterei, die Handwerker,hier ſein. zu ſtolz beſonders ganz Emirs gerade auf dieje Mord- Inſtrumente einander und wie in Nachmittag wurde ein Pferderennen veranſtaltet, deſſen Pro-

gramm folgendes war :

dort die Moſchee u. ſ. w. , Alles bunt durch .

einen Knäuel verwidelt.

1) Rennen der Tekinzen (wohl 30 Mann beim Starter), jchöne Pferde .

Am 3. December gegen 101/2 Uhr Morgens ſeşte fich der ganze Eiſenbahn - Park mit 4 Locomotiven , welche in der Mitte des Zuges

2) Nennen der Bucharen (circa 15 Mann) ; jedoch noch beſſere Pferde.

und an den Enden ſich befanden, wohl gegen 2 Werft lang , in Be: 1

wegung, und ſo langten wir nach einer Stunde Fahrt an's Ufer des

3) Gemiſchtes Rennen beider Nationalitäten ( circa 40 Mann).

Amu-Darja,woſelbſt Feld- Gottesdienſt, Speiſung der Soldaten , Stapel

4 ) Ein Turnier (Spiel) der Kirgiſen (circa 20 Mann), darin lauf zweier kleiner Dampfſduiffe, Bootfahrt, Uebergabe und Empfang beſtehend, einenebengeidslachtetenHammel, welcher aufeinem freien Ser Seſdenkevon Seiten der Bucharen und der Kuffiſden Generale Plaß, vielleicht 100 SQhritt vom Halteplaße, auf die Erde gelegt iſt, Komarow und Annentow ſtattfand , worauf um 5 Uhr Nach 1

trots aller Obſtakel und Einwendungen der Anderen, aufzuheben und mittagr die Abfahrt des erſten Eiſenbahnzuges erfolgte , dem die an 1

an ein eregeſtedtes ſant. Ziel zu bringen. Dieſes Spiel iſt mehr Halsbrechend als int Gymnaſtit, von einem jungen Ruſſen ausgeführt , jedod, recht unbede5) utend.

deren allmälig folgten, ſo daß Abends 9 Uhr der leşte Zug nach Merw zurüct ging.

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zurück, woſelbſt ihnen zu Ehren am 22. September vom Kriegs- | für je 2—3 Neiter ein paar Offiziers-Augen da ſein, und es wäre miniſter Gala- Diner und im Anſchluß daran ein offener Empfangsabend gegeben wurde. Am folgenden Tage ſchloſſen die den fremden

immer noch kein Lurus bei dem Obachtgeben,, wie ich es meine : ob

der Vorberarm Tuchfühlung an der Taille hat, ob das Fauſtgelenk

etwas gebogen iſt, ob die Zügel in richtiger Länge für die beſte Offizierenzu veranſtalteten Feſtlichkeiten Ehren mit einem im et Cercle militaire veranſtalteten Rout, auf welchem außer zahlreichen Zuſammenſtellung des Pferdes zur gleichmäßigen Gewichtsvertheilung Offizieren der Garniſon die höchſten militäriſchen Spißen der

auf Vorder- wie Hinterbeine, ob Hals und Ropf in der Normal:

Hauptſtadt ſich einfanden. Als Alles verſammelt war, erſchien der ſtellung ſind , das Gebiß in Horizontallinie mit dem Hüftknochen. Kriegsminiſter mit dem Hut unter dem Arme und der Cigarre im Munde, - hierdurch das Zeichen zum allgemeinen Rauchen gebend.

Daß die Fauſt ihre fortwährende, nicht an ihr ſichtbare, aber fühl bare Arbeit durch Wirken auf das Losmachen des Genicks und

Ein Toaſt Boulanger's auf die fremden Offiziere wurde durch wenn dieſes los iſt, auf jede geringe Starrheit gegen das Gebiß General Feldmann mit einem Toaſt auf General Boulanger beantwortet. Damit ſchloß die Reihe der gegenſeitigen Aufmerkſamkeiten, und die militäriſchen Miſſionen kehrten in ihre Heimath zurück.

ausübe , das iſt das beſte Porengebiß (beſſer als Cognac oder Seife) für das Abkäuen und Schaumerzeugen. Eine gute Cavallerie ſoll man ſchon an den Spuren des weggeworfenen Schaums er kennen : dies iſt allein alſo ſchon an der Führung zu beaufſichtigen !

Cavalleriſtiſche Fragen.

Vordergaule abkommen läßt. Und nun der Sitz u. ſ. w. Der Sport

1

Dann daß der Reiter ſein Pferdemaul feine 10 Centimeter vom hält dies Alles für Lurus. Von Freiherrn v. Schilling, Oberſt a. D.

Die Entgegnung des Herrn Oberſt v. Strombed in Nr. 97 der Aug. Milit. - Ztg. v. v. I. auf meinen früheren Aufſatz veranlaßt mich zu einigen Bemerkungen.

In Nr. 94 der Aug. Milit.-Ztg. v. v . I. habe ich bei Er wähnung einer zu wünſchenden natürlicheren und zugleich weit er: folgreicheren Genicklosarbeitung , die das weiche Abkäuen ſtets von ſelbſt zur Folge hat (weit beſſer als Steinſalz oder Cognac in

Der ſtärkſte Vorwurf dieſer Entgegnung war der Vergleich

hohlen Gebiſſen ), den trefflichen Seidler für dieſes Abläuen- und

mit dem parlamentariſchen Heeresverderber. Nur iſt bei mir der Hergebenmachen des Genicks befürwortet.. Allein ſo viel ich mich Wunſch und das Beſtreben der Heerestüchtigkeit vorherrſchend, auch beſinne, erwähnt derſelbe nichts von einem ſtets in Thätigkeit während dort nach dem Vorbilde von 4 Jahrzehnten der Heder , Iyſtein und Conſorten das Beſtreben dahin geht, ein Parla-

bleibenden, wenn auch zeitweiſe ſtarr werden müſſendem Handgelenke der unbedingten Hauptnothwendigkeit dieſer ſo höchſt einfachen ,

mentsheer heranzuziehen, das auf den Wink der Kammer-Oppo- natürlichſten Geſchmeidigmachungskunſt ! ſition lauſcht, damit ſie an die Regierung gelange. Auf Herrn General v. N. waren meine Worte nicht gezielt,

Selbſt Herr v. St. in Nr. 42 der Allg. Milit.-3tg. v. v . I., der ſich als Schüler Seidler's bekennt, verwirft „ die unſinnige

ſondern nur auf diejenigen , welche dem Sport einen ſo über= | Fauſtdrehung“ . Und die Herren v. Krane , wie v. Roſenberg wiegenden Werth für die Militär-Neiterei beilegen , daß darüber wollen danach jene Handgelenk- Bewegung durch Gewichtsverlegung -

das rein Cavalleriſtiſche und die Grundlage Bildende bei Seite geſchoben wird .

erſetzen . Ich darf daher annehmen , daß jener ſo wichtige Factor für die Bearbeitung des Genids ſowohl, als für das ſicher an

Ich bin völlig mit dem Ausſpruche einverſtanden , daß die Preußiſche Cavallerie ein gutes Material habe. Umſomehr ſollte

weiche Handgelenk

auf die beſſere Heranarbeitung zur Knochenſchonung geſehen werden,

Ich las von einer Autorität die Worte : „ daß das Handgelenk ſeine

was aber nicht immer der Fall zu ſein ſcheint, wenn man z. B. kurz angerittene Nemonten auf Trenſe in Carrière unbeaufſichtigt aus dem Durchgehen auf die Sprunggelenke (denn anders kann es nicht geſchehen , weil keine Vorarbeit vorgeſorgt) zuſammenreißen

Rolle ausgeſpielt habe, ſobald die Bahn im Nücken ſei ! " Ich habe mich manchmal ſowohl in meinem Dreſſurwerke, als in meinen „Gedanken zur früheren Reitinſtruction““ ( 1880), wie auch in den Aufſäßen Zeitung * ) – darüber ausgeſprochen Aufſätzen dieſer Zeitung

läßt und dann dies als einen kleinen harmloſen Galopp verzeiht.

und darf nicht ermüdend wiederholen.

Solche geringfügigen Beiſpiele laſſen eben ſchließen, wie der Wind weht ! Der Sport hat ſeinen Gnadenſpruch für gar Vieles bereit, weil die Neitbahn zur Folterkammer gemacht wurde, – und ſo in einigem Sinne hat er Recht! -

genehmere, mit weniger Kraftaufwand vollzogene Reiten -- das

noch viel zu wenig Beachtung gefunden habe.

Die Zuſammenfaſſung geht dahin : Erſtlich Führung mit geſchloſſenen Fingern, damit die Zügel

ſelbſt bei energiſchſtem Widerſtande nicht durchgleiten ; Feſthalten derſelben wie bei dem Stoßdegen und ebenſo geſchmeidig im Hand

In Bezug auf das Füttern wird allerdings den Pferden ihre

gelenke ; die Fauſt in einer Centralſtellung, die dem Pferde angepaßt

Nation von einem Futterſchütter ſo gut wie von dem andern ſchmecken,, aber das wird auch bei jedem Bauer, der das Futter im

iſt, ſobald aber das Thier darüber hinaus verlängerte Zügel haben

will, Starrwerden des Handgelenks in vollſter Paſſivität, ſo lange bis das Pferd nachgiebt und abfäut. Dies ſind die lang fich Reiter und Pferd gegenſeitig an einander gewöhnen ? weiligen ABC-Stunden, die man zu ſcheuen pflegt, die aber ſchnell Auch ich betrachte die Seitengänge nur als Mittel zum Zweck, überſtanden ſind. Ich erbiete mich jedoch mit 75 Jahren , den Cantonnement aufſchüttet, der Fall ſein. Eine Frage aber iſt, ob

wie überhaupt die ganze Dreſſur ; ich habe mir nie eingebildet, auch

Nutzen des hier Empfohlenen auf dem Thiere zu erweiſen und will

nur die geringſte Anhängerſchaft für mich zu haben. Nur wollte

die meiſten Pferde in 1 bis 2 Stunden zum Abläuen , in 8 bis 14

ich hier und da einige Einwürfe machen, um zum Nachdenken anzuregen zu ſuchen darüber, ob Alles ſo richtig ſei. Ich danke übrigens

Tagen zur Genickgeſchmeidigkeit bringen , falls nämlich nicht ganz abnorme Hals- und Genick-Verbindungen vorkommen .

1

Herrn Oberſt v. Strombeck für ſeine in der That objective Behandlung.

Ferner Beginn jedes Zügelanzugs, zu halben Halten ſowohl als zu Wendungen , immer erſt mit dem Handgelenk, und

Was die Krümperpferde betrifft, ſo finden dieſelben nicht erſt dann , wenn es nicht ausreicht, mit Ellbogen- und Schulter überall volle Krippen und Kaufen wie auf den Norddeutſchen gelenk. Alsdann wird es auch möglich, wie ich 1884 Herrn I

1

Gütern , deren Reichhaltigkeit auch mir von einem Marſche nach Wrietzen , und dann über Düſſeldorf zurück, bekannt iſt. In Bezug auf die Marſchordnung , wenn ſie zugleich eine

v. Roſenberg anführte, das Abbiegen mit der Candarenhand allein zu bewerkſtelligen.

Dieſe Handgelenks-Wachſamkeit, die unabläſſig auf der Lauer

im Schritte zur Pferdeſchonung möglichſt ſchnelle (und noch mehr ſein muß , hat natürlich auch auf den längſten Märſchen in der im abwechſelnden Reiſetrabe) werden ſoll, betone ich, daß die Auf

merkſamkeit eines ſchließenden Offiziers nicht hinreicht. Es dürften

*) Vergl. Aug. Milit.-3tg. 1884 Nr. 42 und 52 ; 1885 Nr. 33 und

34 ; 1886 Nr. 64 und . 66.

.

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jedem Pferde angepaßten Haltung , wobei bis jetzt nichts gethan wird, ihre ſtil einwirkende Arbeit : bald Starrwerden und Abwarten Alles des Weichwerdens, dann Selbſtweichwerden beim Abläuen,

leon , nod) an ſein Denkmal dadyte, ließ der Bürgermeiſter Mailande,

ohne den Gang im mindeſten zu ſtören .

lichen , welcher folgende Borſchläge befürwortet :

Dieſe ſtille Arbeit wird

Am 27. December v. 3. nun, als Niemand mehr an Napo : Senator Negri , einen Bericht an die Stadtverordneten veröffent:

dem Reiter ſo zur zweiten Natur, daß er gar nicht mehr daran

,, 1) Der Mailänder Communalrath nimmt das Denkmal an ,

denkt ſie aufzugeben. Und welche Sicherheit folgt daraus 3. B.

welches durch öffentliche Sammlungen hergeſtellt und dem Gedächtniſ Napoleon's III. und des Franzöſiſchen Heeres gewidmet iſt. 2) Der Communalrath beſchließt, daß Bronzetafeln an den

bei Nachtritten !

Man probire das einfache Recept conſequent , und aller

Jammer über Genickſteifheit und Maulunthätigkeit, ja ſelbſt das Durchgehen wird ein Ende haben.

Seiten des granitnen Poſtaments angebracht werden ſollen , welche die Namen aller derjenigen Franzoſen tragen werden , die in dem I

Was ich vielleicht im leßten Aufſaße zu herb ausgedrückt Italieniſchen Feldzug vom Jahre 1859 als Offiziere und gemeine habe , entſchuldige man durch den cavalleriſtiſchen Eifer, der mich

Soldaten fielen .

1

3) Das Denkmal wird auf dem Plaße zwiſchen dem Erercier

immer noch beſeelt.

platz und dem Friedensbogen aufgeſtellt werden."

Dieſer Bericht , welcher ſogar den Franzöſiſchen Feldzug von 1867 gegen die Garibaldianer zu rechtfertigen ſucht, brachte überall große Erregung hervor und gab das Zeichen zur Wiederaufnahme des

Verſchiedenes.

Kampfes in ganz Italien zwiſchen den Conſervativen und gemäßigten Ein Denkmal für Napoleon III. und die Franzöſiſche Armee in Mailand.

Liberalen , welche bas Denkmal wollen und den Fortſchrittlern und

Radicalen, weldie es nicht wollen.

Nadidem 13 Jahre ſeit dem Tode Napoleon's III. und

16 Jahre nach ſeinem Fall vergangen ſind, erhebt ſich gegenwärtig eine an ſeinen Namen anknüpfende, ſehr lebhafte Debatte in Italien ,

welche, tumultuariſche, ja ſelbſt blutige Scenen in der Hauptſtadt der Lombardei herauf zu beſchwören droht.

Als am 10. Januar 1873 die Nachricht nach Stalien kam, daß der leşte Kaiſer der Franzoſen im Eril gedemüthigt, von Allen verlaſſen, geſtorben ſei, fühlte man allgemein Mitleid für ihn. Ver-

idiedene Mailänder Bürger erinnerten fidy , daß Mailand , wie die ganze Lombardei ihre Befreiung der Initiative Napoleon's III. jduldeten, welcher im Bunde mit dem König von Piemont, Victor Emanuel , im Jahre 1859 an der Erlangung der Italieniſchen

Unabhängigkeit mitgewirkt hatte , und ſo ſtellten ſie ſich ſogleich an die Spiße einer öffentlichen Sammlung, um dem Andenken Napos leon's ein Denkmal zu errichten . In allen Städten und Dörfern

Die demokratiſden Vereine Mai:

lande beeilten fidy, zu proteſtiren und telegraphiſche Circulare an alle anderen demokratiſchen Geſellſchaften des Königreichs zu ſchicken , ſie einladend, ihrem Beiſpiel zu folgen. Und heute giebt es keine einzige Zeitung, welche nicht einen langen Artikel für oder gegen Napoleon , für oder gegen das Denkmal bringt. Bis jetzt iſt noch nicht vorauszuſehen, wie dieſe peinliche Frage , weldie ſeit verſchiedenen Jahren offen iſt, gelöſt werden wird. Wahr: deinlich iſt, daß der Communalrath von Mailand den Vorſchlag des Bürgermeiſters annehmen wird, aber ebenſo wahrſcheinlich iſt es , daß

die Mailänder Arbeiter , welche gut organiſirt ſind, auf dem Plate ſich verſammeln werden, um mit Gewalt die Aufſtellung der Reiter: ſtatue zu verhindern. Es ſind darum Volksdemonſtrationen und blutige Scenen zu befürchten , der endliche Ausgang der Sache jedody nicht zu beſtimmen.

Italiens unterzeichnete man , und ſo war das Comité in kurzer Zeit im Stande, dem Bildhauer Barzaghi den Auftrag zu einem Bronze: 1

Denknial zit geben .

N a d r i ch te n . Die Reiterſtatue ward ein Meiſterwerk.

Da das granitne

Poſtament und die bronzenen Basreliefs eine ziemlich lange Verzöge: rung erlitten, ſo benutten die Gegner des Denkmals dieſen Umſtand. Die Lombardijche radicale Partei hob hervor , daß Napoleon die

Deutides Reid. Januar, [ Verbeiierungen im Be . , 25. Mün dyen Die Adiutanten der Bezirks : förderung o weſen. -

Commandos .] In neuerer Zeit tritt das Beſtreben unſerer Militär

Chaſſepots bei Mentana im Jahre 1867 gegen die Garibaldianer, weldje nach der päpſtlichen Stadt marſdirten , erprobt hatte , und proteſtirten gegen das Denkmal, indem ſie Unterſdriften für ein anderes Denkmal zu Ehren der Gefallenen bei der Schladt von Mens tana ſammelten. Auch dieſer Vorſchlag wurde mit großem Beifall

aufgenommen , ſo daß man in kurzer Zeit in Mailand ſelbſt dies Denkmal in Gegenwart der Hauptradicalen Italiens enthüllen konnte. !

Hierzu war Herr Rodefort eingeladen worden, deſſen Perſönlichkeit und deſſen Rede in Franzöſiſcher Sprache eine große Enttäuſchung auch bei den Radicalen hervorbradyte. Da leştere nun in dem localen und politiſchen Kampfe triumphirt hatten , jo blieb das Denkmal Napoleon's vergeſſen in einem Hofe ſtehen. Im vorigen Jahre , als der Magiſtrat die Aufſtellung der Reiterſtatue auf einem öffentlidyen Plaže beabſichtigte, erhob ſichy

Leitung, die Beförderungen des Offizier-Corps ein etwas beſchleunigtes Tempo, annehmen zu laſſen , weit ſichtbarer an das Tageslidit als

früher. Es iſt ja eine längſt überal als höchſt ſchwierig erkannte Sache, die ſtrengen Anforderungen an den Dienſt und deſſen genaue Aus führung mit einer billigen Rückſicht gegen diejenigen , welche den Dienſt verſehen , alſo alle Offiziere, in Einklang zu bringen , und Mißgriffe nad der einen oder andern Richtung werden dabei gar nidht zu ver: meiden ſein , allein das aufrichtige Bemühen, die nöthige Strenge mit dem gebotenen Wohlwollen zu vereinigen , ſollte niemals bezweifelt oder vermißt werden. Zur großen Freude aller oder doch faſt aller Be: theiligten denn einzelne Unzufriedene wird es ja immer geben

herrſcht gegenwärtig das größte Vertrauen in dieſem Punkt zur jebigen Heeres-Leitung, welches durch die in den letzten Monaten ſtatt:

gefundenen Veränderungen in dem Perſonalſtande des Offizier - Corps ſehr bekräftigt worden iſt.

So wird jetzt von einer neuen Maßregel

gegen. Zuerſt machte ſie. Oppoſition mit Zeitungs-Artikeln, dann mit

geſprochen, die demnädyſt in Wirkſamkeit gelebt werden ſoll, und welche gewiß dazu beitragen wird, gute Erfolge zu ergeben. Es werden nämlids die bisher bei den Landwehrſtämmen ( Bezirks - Commandos) als Adjutanten verwendeten , mit Penſion zur Dispoſition geſtellten

Volksverſammlungen, mit Vereinsproteſten und endlich mit der Sen-

Offiziere fortan ſämmtlich verabſchiedet und durch active Offiziere

dung einer Commiſſion, weld c dem Mailänder Bürgermeiſter erklärte, daß das Volk in keinem Falle die Errichtung eines Denkmals zu Ehren eines Mannes, der das Blut der Söhne Italiens vergoſſen hat, dulden würde. Kurz, man erhob ſolchen Widerſtand, daß der Magi

( Premier: und Second-Lieutenants ), welche die Kriegs-Akademie durch: gemacht haben , erſeßt werden. Dieſer Maßregel liegt die Abſicht zu Grunde, den bezeidzneten Offizieren auf einige Jahre Gelegenheit zu

wiederum die radicale Partei und eröffnete einen heftigen Kampf da: 2

!

geben, ſich im Erſaßweſen praktiſch zu orientiren und auch in dieſem wichtigen Dienſte der Heeres - Verwaltung für ihre ſpätere Stellung

ftrat aus Liebe zum Frieden die Statue im Hofe ſtehen ließ, wo ſie

ale Generalſtabs-Offizier oder Adjutant bei höheren Commandoſtellen

ichon ſo viele Jahre verbrachte.

vorzubereiten.

-

Frantreid . * Paris , 22. Januar. [Die großen Herbſtübungen der Truppen. - Mobilmad ung8 : Verſuch eine Corps. Einberufung der Territorial:Armee. Zurüď

62

genug Luft für 24 Stunden enthält , während für die Ausſtrömung der faulen Luft durch eine beſondere Vorridhtung geſorgt iſt. Aus dem ovalen De ragt ein kleiner viereckiger , nach allen vier Seiten mit Fenſtern verſehener Raften hervor , in welchen der Steuermann

nahme der Abſchaffung der Epauletten.] Der Kriegs- ſeinen Kopf ſteďt, der ſo nach allen Seiten ausblicken und das Schiff nach Belieben kann. Um das beliebige Steigen und Sinken Tenten kann. miniſter, General Boulanger , hat nachſtehende Beſtimmungen für nach Belieben lenken die Herbſtmanöver von 1887 getroffen : Es werden nur 2 Armee Corps, das 9. unter General Carré de Bellemare und das 16 .

des Schiffes zu ermöglichen , find an den Seiten acht bewegliche , Pro jectors“ angebracht, die mittelſt einer beſonderen Vorrichtung heraus

unter General Berge , Corpo - Manöver durchführen. Diviſions:

geſtreckt oder eingezogen werden können, in welch' erſterem Falle das

Manöver in der Dauer von 15 Tagen finden in folgenden 11 Corps Schiff ſteigt,im lepteren aber vermöge desGewichts aberProjectors audy nody ſtatt: beim 1. , General Billot , 2. , General Dilmette , 3. , ſinkt. Außerdem iſt das Schiff für den gleichen Zweck des General Dumont, 4. , General Thomaſſin , 6. , General Fe : vrier , 7. , General Wolff , 8. , General Logerot, 10., General Lewal , 11. , General Forgemol , 13. , General Bréart und

mit Waſſerbalaſt - Behältern verſehen , die binnen wenigen Minuten entleert oder vollgepumpt werden können , ſowie mit einem beweglidhen

falſdhen, eiſernen, drei Tonnen jdyweren Kiel , der nach Belieben ab

17., General Henrion. Nachſtehende 5 Corp8 werden Brigade:

gelöſt oder angemad)t wird , je nachdem das Schiff ſinken oder

Manöver, ebenfalls in der Dauer von 15 Tagen ausführen : das 5. ,

ſteigen ſoll. Die gemadsten Verſudse fielen in jeder Beziehung befriedigend

General Blot, 12. , General Jaſiy , 14. , General Davout , 15. , General de Colomb , und 18., General Cornat. Uebungen in der Küſten - Vertheidigung werden im 11. Corps (Nantes) durdy .

aus .

Der Erfinder , die beiden Eigenthümer und drei Madiniſten

beſtiegen das Sdriff durch die auf dem Verdeck angebrachte Luke,

die 22. Diviſion unter General Gallimard und in 15. Corps

ſchloſſen die Klappe , fuhren zunädyſt auf dem Waſſer auf und ab

( Marſeille) durch die 29. Diviſion unter General Thiéry durch:

, der Generale

und ließen dann das Sdiff unter Waſſer ſinken , wo ſie hin- und herfuhren, dann wieder an die Oberflädje famen, wieder unter Waſſer

( Oſtgrenze ), werden im Lager ron Chalons unter der Oberleitung des

etwa 17 Fuß tiefen Docks liegen blieben , von wo aus das Schiff

geführt werden. Die 1. und 4. Cavallerie -Diviſion de Greſſot (Paris und Verſailles ) und de Viel d'Espenilles 1

Generals Lhotte , Präſidenten des Cavallerie:Comités, 12 Tage lang 1

Uebungen ausführen.

Weiter (dreibt die ,, France“ Folgendes : „ General Boulanger

fuhren und ídließlid, etwa drei Viertel Stunden auf dem Boden des dann plötzlid, wie ein Bal wieder an die Oberfläche kam. Gegen wärtig befindet ſich das Schiff in Portsmouth, wo die Verſuche fort

geſeßt werden , die, wenn ſie erfolgreich ſind, zu dem Bau weiterer

hat nicht auf den Plan verzichtet, den er ſchon im Vorjahre aus: gearbeitet hatte, ein ganzes Urmee-Corps einen Mobilmadungs-Verſuch vornehmen zu laſſen. Dieſe Uebung wird 1887 von einem der

Sdiffe derſelben Art führen werden .

Armee- Corps gemad)t werden , die zur Vornahme von Diviſions

Regierung nach einem neuen Muſter gebaut , als Schnellfahrer mit

Manövern beſtimmt worden ſind. Man braucht aber nicht lange zu

Majdyinen von 3600 Pferdekraft verſehen und mit jedys 6zölligen

Unlängſt wurden in Sherneß zwei neue Torpedo - Kreuzer , der „, Tartar" und die „ Porpoiſe" , abgeliefert, die in Glasgow für die

ſuchen, um herauszufinden , daß die Wahl des Miniſters auf 2 Corps

Gejdjüßen und ſieben 15zölligen Röhren für Torpedos armirt ſinộ.

bejdränkt iſt: das 8. mit dem Hauptquartier in Bourges und das

Ein ebenfalls nad einem

neuen Muſter in Birkenhead gebautes

17. in Toulouſe. Wenn man in Erwägung zieht , daß das letztere Torpedo-Kanonenboot, die „ Rattlesnake “, iſt gleichfalls fertig und mit keinen bedeutenden Kriegsplatz enthält, ſo iſt leidyt vorauszuſehen, daß das 8. Corps in dieſem Jahre mobilifirt werden wird. Dieſer Ver: ſud bietet ein gewiſſes Intereſſe, hat aber weitaus nicht die Bedeutung, die man allgemein ihm beimißt. Die Mobilmadıung iſt die einfachſte und beſtgeſicherte Sadie, die man ſich denken kann. Sdwierig iſt nur

die Zuſammenziehung, und dieje kann man nid)t unter Umſtänden

Majdinen von 2700 Pferdekraft verſehen , die dem Sd beim ſd ledsteſten Wetter eine Fahrgeſchwindigkeit von 19 Knoten die Stunde geben ſollen. Drei weitere Boote derſelben Claſſe, die zum Schuße einer Flotte gegen die Angriffe feindlider Torpedo-Boote dienen ſollen , ſind augenblidlich auf den Regierungs-Werften im Bau begriffen und follen nod) vor nächſtem April fertig werden .

1

durd)führen , die ſid, in genügender Weiſe denen nähern , denen wir

Schweden und Norwegen.

uns gegenüber befinden werden , wenn man nid )t mehr ein Armee: Corps, ſondern die ganze Armee mobilijiren wird. " Von den Altersclaſjen 1874 und 1875 der Territorial-Armee werden in dieſem Jahre einberufen werden : vom

21. März bis 2.

* Stoholm , 22. Januar. [Das neue Militär : uno 11 Marine- Budget. ] Wie bereits in Nr. 6 der Allg. Milit. - 3tg . v. d . I. bemerkt wurde, ſind in dem neuen Militär-Budget verſchiedene .

April : die 1. Seric der Infanterie, die einzige Serie der Artillerie, ) Beträge für militäriſche Neuerungen ausgeworfen worden. Wir er: die 1. Serie für die Batterien zu Fuß , die einzige Gendarmerie:

gänzen jene Mittheilungen noch durd

Serie ; vom 18. bis zum 30. April : die 2. Infanterie - Serie , die 2. Serie der Artillerie zu Fuß, Genie und Sapeurs. Die Infanterie

Haupttitel des Budgets wird der mehrere Male geſtellte Vorſchlag der Errichtung eines beſonderen Feſtungo - Artillerie - Bataillons (während

jol wo möglid in einem Male bei der' 2. Serie einberufen werden. Die Cavallerie wird an einem noch ſpäter zu beſtimmenden Datum

jeßt auf Warholm die Truppen zu dieſem Dienſt immer wechſeln müſſen) wiederholt. Für den Bau der Feſtung Karlsborg werden 200 000 Kronen, zur Anlegung neuer Batterien auf der Rindö und

1

einberufen werden.

In Folge der Verſuche mit den neuen Uniformen , welche in

Folgendes.

Unter dem vierten

bei Oskar-Frederiksborg (beide in der Salzſee in den Stocholmer

verſchiedenen Ärmee - Corps gemacht wurden, hat der Kriegsminiſter | Skären ) 60 000 (30 000 für 1885) verlangt, außerdem gewiſſe Be bejdsloſſen, die miniſterielle Entſcheidung vom 6. Februar 1885 , bes | willigungen zur Löhnung der Stamm-, d. i. eingetheilten Truppen , I

treffend die Beſeitigung der Epauletten für die Infanterie : Truppen,

beim Weſtnoorlands - Bataillon und zur Einrichtung von Artillerie:

zurückzuziehen . In Zukunft werden in Friedenszeiten die Epauletten Scießidhulen. gewöhnlichen Modells zur Verwendung gelangen. Großbritannien. * London , im Januar. [Neue Verſuche mit dem Tauder - Boot „ Nautilu 8" . Zwei neue Torpedo -

Kreuzer.] Mit dem neuen unterſeeiſden Torpedo-Boot, welches in

Eine größere Rolle ſpielt diesmal der fünfte Haupttitel (Flotte). Hier iſt der größte Zuſatz zu dem bisherigen begehrt, indem nicht nur die große Organiſationsfrage der Umbildung des „ Bootmannshaltens " unter der Vorausſeßung , daß der Reichstag der Vermehrung des I

Offizier - Corps der Flotte und den Veränderungen bei der Stamm truppe des Weſtnoorlands -Bataillons beipflichte, vorliegt, ſondern auch

Nr. 98 der udg.Milit.-3tg. . v. I. erwähnt wurde,habeninzwijden

2 868 000 Kronen (wovon 700 000 auf das Jahr 1888 ) für ein

neue Verſuche ſtattgefunden, worüber Engliſche Blätter folgendes Nähere

neues Panzerboot nach dem Modell der ,, Swea " und 135 000 Kronen

beridyten .

für ein Minenboot erſter Claſſe angeſetzt ſind. Mit Ausnahme der Das Boot iſt eine Erfindung des Herrn an dereine Ablöjung des Bootsmannshaltens, weldes einer ordentlichenAus

Campbell , gehört den Herren Edward Wolſeley und C. E. Lyon und wurde auf der Schiff&werfte der Herren Fletcher im

Limehouſe gebaut. Es heißt „ Nautilus " , iſt cigarrenförmig aus ſtarken Stahlplatten gebaut , 60 Fuß lang und 8 Fuß breit , wird durch elektriſdie Maſchinen von 45 Pferdekraft mit einer Fahrge

idwindigkeit von 10 Knoten die Stunde betrieben, und iſt mit Vor: richtungen verſehen, mittelſt beren es ſowohl auf als unter dem Waſſer

fahren kann, in welch' leßterem Falle es durch eine bewegliche Klappe vollkommen waſſeróicht gemacht wird, während die nöthige Luft zum

Athmen der Mannſchaft aus einer Luftkammer zugeführt wird , die

hebung von Seetruppen weichen ſoll, befindet ſich in den Staats budget keine Frage von tiefgehender Bedeutung ; daſſelbe beſtätigt überall die Sicherheit, daß des Staates Bedürfniſſe mit Sorgfalt und mit Sparſamkeit wahrgenommen werden.

63

- In dieſen Tagen iſt ein Wert vollſtändig geworden , welches gerade

K r iti k.

in der gegenwärtigen Zeit auf allgemeines Intereſſe rechnen darf. Der Titel deſſelben iſt: „ Frankreich in Wort und Bild , ſeine Geſchichte,

Leitfaden für den Unterricht in der Taktik an den

Geographie, Verwaltung, Handel, Induſtrie, Production , geſchildert von

Königlichen Eriegsidhulen . Auf Veranlaſſungder General-

Friedrich von Hellwald. Mit 455 Jlluſtrationen. (Leipzig , Schmidt

Inſpection des Militär-Erziehungs- und Bildungs-Weſens aus:

& Günther.)" Das in 2 Bänden oder 57 Heften in Quartformat aus gegebene Werk des vortheilhaft bekannten Verfaſſers fann als die neueſte

gearbeitet von v. Letto w -Vorbeck, Major mit dem Range und beſte fachgemäße Schilderung unſeres Nachbarlandes Frankreich bezeichnet werden . Der Leſer erhält darin Aufſchluß über die Productionskraft, die Auflage. Mit 54 Abbildungen. Berlin 1886, Ernſt Siegfried militäriſche Drganiſation, den Handel, dieInduſtrie 2c. dieſes Landes , die eines Abtheilungs- Chefs im Großen Generalſtabe. 5. verbeſſerte

Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. VI u. 128 S. [ A.) Dieſe neue Auflage des längſt bekannten Werkes kenn zeichnet ſich durch mehrere bemerkenswerthe Neuerungen. An vielen Stellen hat es ſich der Verfaſſer angelegen ſein laſſen , den Tert der

Höhe der Zeit entſprechend umzugeſtalten. Als vortheilhaft muß die Anordnung bezeichnet werden , minder Widytiges in kleinerem Druď anzugeben.

in ſehr reichhaltiger Weiſe erläutern. Der Preis des Werts iſt etwas hoch, er beträgt 423. Mart, doch kann die Anſchaffung durch die Entnahme von

Lieferungen erleichtert werden. - Gegenwärtig herricht in Belgien eine große Bewegung in Betreff der Frage , ob die allgemeine Wehrpflicht dort einzuführen ſei oder nicht. +

Die Arbeit wird durch allgemeine Begriffe eingeleitet: der Ver: faſſer geht in geſdyidter Weiſe von der Politik aus , erläutert dann

Noch vor wenigen Jahren konnten militäriſche Stimmen, wie heute die Aus führungen des Generals Brialmontüber die Folgen , welche ein feindlicher Zuſammenſtoß zweier Nadbarn Belgiens für dieſes Land haben müßte,

den Zweck des Krieges in Clauſewiý 'ſchem Sinne , worauf Stra-

hödiſtens überlegenes Lächeln und geringſchäßende Beurtheilung erfahren.

tegie und Taktiť ausgelegt werden.

Heute aber ſcheint die Entwicelung der Dinge in Europa ſelbſt bei derjenigen Partei ernſte Mahnungen aufkommen zu laſſen , die bisher in ihren Ver

1

Mit wenigen Worten, aber in treffender Weiſe werden im $ 6 die Eigenthümlichkeiten der verſchiedenen Waffengattungen beſprochen. Den

erſten Abſchnitt des Werkes

Taktik der ein-

zelnen Waffen - iſt für die Neiterei bereits das neue Erercier: Reglement vom 10. April 1886 zu Grunde gelegt.

Erhebliche Aenderungen im Abidinitt „ Taktik der verbun denen Waffen“ hat der Entwurf der neuen Felddienſt-Ordnung“ zur Folge gehabt. 1

Eigenthümlichkeiten einzelner Städte, und zwar nach durchaus zuverläſſigen

Quellen ſachgemäß bearbeitet. Auch die Franzöſiſchen Colonien haben ihre Berückſichtigung gefunden. Eine ſehr angenehme Zugabe beſteht in den Abbildungen, welche ſämmtlich in Holzichnitt ausgeführt ſind und den Text

tretern und in ihren Söhnen dem Waffenhandwerke größtentheils fern ge blieben waren. Dem Hervortreten des Abgeordneten Grafen d'Dultremont

wird heute ſchon von vielen Seiten Anerkennung geſpendet, und wenn die allgemeine Wehrpflichtin Belgien jemals eingeführt wird, so iſt es dieſem Abgeordneten zum größten Theil zu danken . Freilich ſteht ihm von ſeinem erſten Hervortreten an auf dieſem Gebiete ein Belgiſcher General zur Seite und zu Rathe , der als junger Stabsoffizier einen Theil der Belgiſchen Armee in Merico zu Ehren bringen durfte, der aller Herren Länder und Armeen gründlich kennt und nur beklagt, daß überall anders die Vorzüge

Sehr vortheilhaft iſt, daß in dem Letto i 'iden Budje mehr: fach auf die Werke Friedrich's des Großen und des Generals

die Mängel, nur in ſeiner eigenen Armee die Mängel die Vorzüge über

v. Clauſewit hingewieſen wird.

allgemeinen Wehrpflicht und hat dieſem Wunſche für ſein Vaterland oft,

wiegen. Seit Jahren iſt der General - Lieutenant, der Baron von der Smilien, Commandeur des Militär - Bezirks Brüſſel , ein Anhänger der

Gar mandyer junge Offizier wird hierdurds zum Studium dieſer

wohl auch an allerhöchſter Stelle , Ausdruck gegeben , in der gegründeten Ueberzeugung, daß er gerade dort Verſtändniß finden würde. Jeßt iſt der

Werke veranlaßt werden , was ſonſt wohl nicht in gleicher Weiſe der

General mit dieſem jeinem Wunſche in der Schrift „le service per

Fall wäre. Der Verfaſſer nimmt audy Gelegenheit , das Studium

sonnel et la loi de milice“ vor die Deffentlichkeit getreten .Mit überzeugender Wahrheit für Jeden, der ſehen und hören will , behandelt er

der Kriegegeſchichte, das Löjen der taktiſchen Aufgaben , ſowie das

Kriegsſpiel zu empfehlen. Kriegsgeſchichtlidie Beiſpiele ſind nur ganz

in der kurzen Vorrede ſeines Entwurfs zur Abändernng des Geſekes über vornehmlich das Stellvertretungswejen. So ſagt er beiſpielsweiſe : „ Es iſt

kurz erwähnt ; wir hätten allerdings gewünſcht, daß der Verfaſſer ſich

den Heeresdienſt diellebelſtände, an welchen die Belgijche Armee franft,

bei denſelben nicht nur auf die neueſte Zeit beſchränkt hätte , ſondern

ja möglich , daß nicht alle dieſe Stellvertreter verkommelie Menſchen ſind, daß es unter ihnen auch einige brave Soldaten giebt, aber in ihrer Geſammt heit genommen ſind ſie einfach verabicherungswürdig, und wie fönnte das

aud ältere wie die Kriege Friedrid's des Großen und der Napoleoniſchen Zeit mit herangezogen hätte.

Ein Anhang liefert einen ſehr gelungenen „ Abriß der hiſtoriiden (warum nidyt geſchichtlichen ?) Entwickelung der Taftit", in welchem eine Abbildung aus den „ General: Principien " Friedrich'8 II. eingefügt iſt. Vorliegendes Werk kann nicht nur unſern Fähnridien, ſondern aud ſehr wohl allen Offizieren des Deutſden Heeres empfohlen werden.

Dem Verfaſſer gebührt für Veranſtaltung der in der That verbeſſerten Auflage unſer aufrichtiger Dank.

auch anders ſein ? Necrutirt man ſie ja aus der Hefen der Bevölkerung, und je mehr man ihrer braucht, deſto tiefer muß man hinabſteigen , um ſie zu finden .“. Da Zahlen beweiſen , ſo iſt der Werth dieſer Stellvertreter allerdings im Jahre 1870 nach den Angaben des General-Lieutenants van

der Smiljen klar und rund gezeichnet, denn von 20 000 Stellvertretern deſertirten nicht weniger als 1190 , und der Feind war doch wohl kaum

baran ſchuld. Dieſen Zuſtänden jetzt der Verfaſſer Vergleiche aus anderen Staaten entgegen, wo die allgemeine Wehrpflicht beſteht, insbeſondere auf Preußen verweijend, und ſchließt damit , daß er die perſönliche Wehrpflicht ſchon aus dem Grunde für Belgien wünſcht und für nöthig hält, weil alle Staaten , in denen ſie eingeführt iſt , damit die allerbeſten Erfahrungen ge

macht haben . Von den Vorjdlägen , die zur Abänderung des beſtehenden Miliz- Geſebes gemacht werden , iſt der einſchneidendſte und wichtigſte der in dem Artifel 64, welcher mit den Worten beginnt: „ le service est per

sonnel etc. “ Im Hebrigen muß auch in dieſen Vorjdılägen den Saßungen der Belgiſchen Verfaſſung Rechnung getragen werden , dieſich eben auf eine 50 Jahre lang beſtehende Gewohnheit ſtüßen kann. Es bleibt abzuwarten, ob die jo eben erſchienene Schrift des General-Lieutenants Baron van der

Kurze Anzeigen und Madridten. in der heutigen Zeit, die dafür zweifellos empfänglicher iſt, als [R.)Das ſchnell bekannt gewordenefleine Sammelwerk, welches nach Smiſſen die Vergangenheit es war, einen praktiſchen Erfolg haben wird ; es will Aufſäken des früheren Chefs des Stabesdes Generals Skobelew und jetzigen aber als ob Belgien dem nunmehr wiederholt gegebenen Anſtoße Generals im Staijerlich Ruſſiſchen Generalſtab Suropatkin von Strahmer, folgenſcheinent, wird. Königlich Preußiſchem Major, zuſammengeſtellt und bearbeitet iſt und einzelne Epiſoden des Ruſſiſch - Türkiſchen Striegs von 1877/78 unter dem Titel be handelt: „Sritiſche Rüdblicke auf den Ruſſiſch - Türkiſchen Arieg 1877/78“, wird nach dem unlängſt erfolgten Abſchluß ſeines erſten ßt be umfa Band . gDieſer erſteserei Bandeichs demnächſt eine Fortſeßung findenellun Zur Beſprechung eingegangene Sdriften etc. e bis zur gniſſ kanntl 4 Hefte und bringt eine Darſt der Krieg Mitte September von 1877. Die Fortiebung wird nun als erſtes Heft der Neuen Folge erſcheinen und die BlocadePlewnas zum Gegenſtande haben ; ſie

wird alſo unmittelbaran die früheren Schilderungen anknüpfenundwie die Vorgänger mit Stizzen und Plänen in Steindruc ausgeſtattet ſein. Es darf vorausgeſeßt werden, daß dieſes erſte HeftderNeuen Folgenoch weitere Hefte nach ſich ziehenwird,ſo daß die Literatur nachund nach eine Zahl von Einzeldarſtellungen erhalten wird, welche ſich geſammelt zu einer ebenſo lehrreichenwie anziehenden Beſchreibung deslegten Ruſſiſch-Türkiſchen Feldzugs, geſtalten müſſen, zumal da die Offenheit, mitwelcher Gneral Kuropattin die Ereigniſſe nichtallein ſchildert, ſondern auch beurtheilt , unver kennbar hervortritt. Seine „ Sritiſchen Rüdblice“ geſtalten ſich hierdurch zu einem7/78 .recht werthvollen triegsgeſchichtlichen Buche über den Krieg von 187

Ditfurth, kurf. heſi. Hauptm . M. Frhr. v., Die Schlacht bei Borodino am 7. September 1812. Mit beſonderer Rückſicht auf die Theilnahme der Deutſchen Reiter -Contingente. Mit 3 Plänen u. 5 Beilagen. Aus dem Nachlaſſe des Verfaſſers herausgegeben. (Marburg, Elwert’iche Ver lagsbudyhandlung .)

Hoffmann , Oberrossarzt L. , Das Exterieur des Pferdes. Allgemeines über die Pferdegattung und über den Pferdekörper. Mit 64 Abbildgn.

(Berlin, A. Hirschwald.) Reine de's Verdeutſchungs-Wörterbücher. Band 2 : Wehrtum . Verdeuts ſchungs-Wörterbuch fachmänniſcher und dienſtlicher Sprache des Deutſchen Wehrtumes, von Major v. Pfiſter. (Berlin, Ad: Reineđe.)

64

anzeigen. 11

n

Im Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt & Leipzig iſt erſchienen :

n

n5

Militäriſche Zeitfragen,

n

beſprochen in der

n

It

11

Allgemeinen Militär-Zeitung.

n10 n It

II .

I.

III.

n

n

Die Offiziere des Beurlaubtenftandes und die Bedeutung des Studiums der Militär - Wiſſen ſchaften .

Aphorismen

über

die kriegs

mäßige Verwendung der

n2n

Die Kriegführung der Zukunft.

Feld-

n n

Artillerie.

n

89. Preis Mk. 1. 70.

n

1120

8º. Preis 80 PF.

80. Preis ME. 1. 50 .

n n

Unter dem obigen Sammeltitel ſollen fortan Abhandlungen der Allgemeinen Militär- Zeitung von hervorragender Bedeutung in Geſtalt

u

beſonderer Abbrüde herausgegeben werden. Dieſelben ſind einzeln fäuflid . n

Die 3 bis jeßt erſchienenen Schriften , welche oben aufgeführt werden , dürfen ebenſo wegen ihres Gegenſtandes als wegen ihrer Be handlung von drei verſchiedenen geiftvollen Militär-Schriftſtellern (im praktiſchen Dienſt ſtehenden Offizieren ) beſondere Aufmerkjamkeit bean ſpruchen . Sowohl das Inſtitut der Einjährigen, bezw . der Reſerve-Offiziere, wie auch die Verwendung der Feld-Artillerie und endlich die ganze Kriegführung der Zukunft gehen großen Veränderungen entgegen, auf welche hier in zeitgemäßer Art vorbereitet wird.

155 m n

n

n30 n

Verlag von August Hirschwald in Berlin. Soeben ist erschienen :

Das Exterieur des Pferdes. Allgemeines über die Pferdegattung und über den Pferdekörper. Die und Mechanik. Kauf und Handel. Statistik einzelnen Körpertheile. Bearbeitet von Oberrossarzt L. Hoffmann . 1887. gr. 8. Mit 64 Abbildungen . Preis 7 M.

Im Verlag von Albert Müller in Zürich und Leipzig iſt erſchienen :

Das kleinſte Kaliber oder

das zukünftige Infanterie - Gewehr von

Prof. Fried . Wilh . Bebler, diplom . Maſchinen - Ingenieur und gew . Artillerie-Offizier. Mit 4 Tabellen und 2 Tafeln. Preis 5 Marf.

11

Soeben erſchien : Das Deutſdje Heer. Kritiſche Betrachtungen eines Veteranen. Preis 1 Mark . Eine ebenſo intereſſante als bedeutſame Schrift. Hannover. Helwinglicher Verlag.

Haft verſdienkt.

ichaften und Leiſtungen nicht nur beſchrieben, ſondern auch ausführlich angegeben, wie man zur Conſtruction derſelben und ihrer Munition ge langt iſt.

Der zweite Teil behandelt die Berechnung der Schußtafeln und ent hält zugleich die Ableitung verſchiedener neuer Formeln , durch welche nun eine vollkommene Uebereinſtimmung aller die Flugbahn bedingender balli ſtiſcher Elemente erreicht wird. Das vorliegende Werf enthält die Reſultate und Erfahrungen, die ſich aus 7 Jahre dauernden umfaſſenden Verſuchen ergeben haben ; ſein Inhalt

n 1 1

1140 n

Wir haben den ganzen Vorrath einerberühmten Anglo- Britiſchen Silber: 11 Fabrik um die Hälfte des regulären Preiſes übernommen und geben daher, ni jo lange der Vorrath reicht, für nur 15 Mark, alſo kaum die Hälfte des n Werthes vom bloßen Arbeitslohn, an Jedermann nachſtehendes äußerſt pracht- 145 und effektvolles Britanniaſilber-Speiſeſervice aus dem feinſten anglo -britiſchen 1 Silber, und wird für das Weißbleiben der Beſtece 10 Jahre garantirt. n 6 Tafelmeſſer mit vorzüglicher Stahlflinge, u 11 12 (6 Löffel und 6 Gabeln ), 6 Gierlöffel ), 18 (12 Kaffee- und 1150 12 (6 prachtvolle Eierbecher und 6 Meijerleger ), It n 2 ( 1 Suppen- und 1 Milchſchöpfer),

2 (1 Zuckerſtreuer und 1 Theeſeiher ),

n

6 feinſte ciſelirte Auſtriataſſen ,

n

6 prachtvolle Fruchtteller, mit indiſchen und japaneſiſchen Figuren kunſtvoll n55 ausgeführt.

Nalibers und deren Munition genaue Auskunft zu geben ; es wird aber darin die jeßt ſo vollkommene Waffe kleinſten Kalibers ſamt ihren Eigen

n

n35

11

n

2 prachtvolle Salon-Tafelleuchter.

Der erſte Teil dieſes Werkes hat den Zwed, über die Gewehre kleinſten

n

n

66 Stück. Sämmtliche 66 Stück , welche früher 100 Mark gekoſtet haben, !! nur 15 Mark. Im nicht convenirenden Falle wird das Geld anſtandslos 11 retour gegeben, daher jede Beſtellung ohne Riſico iſt. Pußpulver per Paquet n60 25 Pig. Verſendung gegen Baar oder Nachnahme, und ſind Beſtellungen zu 11 n richten an das handelsgerichtlich protokollirte N

Univerſal- Verſandt-Bureau, Wien , Ottakring, Sailergare 26. Filiale : Wien, I. , Rothenthurmſtraße 5.

n

n65 n

n

Jedermann fann gejund ſein und ein glückliches hohes Alter

n N

kennen zu lernen, aufs wärmſte empfohlen. Einige Auszüge aus Urteilen der Fachpreſſe :

erreichen , wenn er ſeinen Körper pflegt. Die meiſten Krankheiten liegen im Blute , es ſoll alſo die heiligſte Pflicht Jedermanns ſein, darauf ſein Augenmerk zu richten . Unſeren Forſchungen und lange jährigen Erfahrungen iſt es gelungen, ſolche Mittel zuſammenzuſtellen, die ſicher, ſchnell und ohne nachtheilige Folgen das Blut reinigen, ſtärken und den Kreislauf im richtigen Gang erhalten. Unſere Heilmethode

1175

Bei der außerordentlichen Wichtigkeit, welche der behandelte Gegen ſtand heute für die Infanterie hat, ſteht zu erwarten, daß dieempfehlenswerte

iſt anerkannt, durch Orden und goldene Medaillen öfters ausgezeichnet worden. Wir behandeln mit ſtets guten Erfolgen gewiſje krank heiten, die von verdorbenem Blute kommen (ohne Queckſilber ),

It

die traurigen Folgen geheimer Gewohnheiten , ferner Sdwädie zuſtände, Hautkrankheiten , Wunden , nodi ſo veraltete, Flechten ,

11

gründet ſich durchaus auf Erfahrung und Wirklichkeit ; dasſelbe iſt daher ein für jeden Militär ſowie für jeden Schüßen unentbehrliches Lehrbuch, und wird deshalb allen denjenigen , welchen es daran liegt, die in nächſter Zukunft überall zur Einführung gelangende Waffe kleinſten Salibers genau

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und Freitag š. Preis des Jahrgangs 24 Mark , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements-Verbindlichkeit und ohne franfirte

richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

toitet 35 Pfennig.

3 nhalt : Auffäße. Die heutige Kriegsfrage und unſere Heeres - Verhältniſſe.

--

Die Frage des kleinen Kalibers in Frankreich.

Verſchiedenes. General Graf Neille † .

und das Pferde-Ausfuhr- Verbot. - Die neue Feſtungs --Bauſchule. Pferde-Aushebungs-Ordnung Nadhrichten . Deutſches Reich . Derlin . [ Die Die Einführung

Die neue Ausrüſtung der Infanterie . Aritit. Das Bulgariſche Feſtungs -Viered .

der Velocipede im Deutſchen Heere.) Rumänien. [ Die Befeſtigung vou Bukareſt.)

Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen ausdem Feldzuge

gegen Frankreich Neue Militär - Bibliographie. - Allgemeine Anzeigen .

1870/71, von M. M. (Fortſeßung.)

-

Die heutige Kriegsfrage und unſere Heeres- Verhältniſſe. . Außerordentliches würdees bei Eintritt einer ſolchen bedeuten, wenn der im Vertrauen auf ſeine ein oder der andere kleinere Staat,

[v. P.) Die Europäiſche Welt befindet ſich augenblidlich in Unbedeutendheit ſeine Streitkräfte im Frieden vernachläſſigte, aus einer Lage ohne Gleichen. Jeder Staat ſieht den Krieg als etwas nahe Bevorſtehendes, Unvermeidliches an : mit einer den Charakter

dem Europäiſchen Staatenweſen einfach verſchwände.

So gleicht denn Europa einem einzigen Erercierplaß , einem

der modernen Diplomatie kennzeichnenden Offenheit verkündet Einer großen Arſenal; mit Aufbietung aller Kräfte wird daran gearbeitet, dem Anderen, daß er demnächſt über ihn herfallen , ihn mit Krieg

um in Heeres-Organiſation, Bewaffnung, Ausbildung u . Verſäumtes

überziehen werde und daß es ſich nur noch darum handle , den nachzuholen und dem einſtigen Gegner wenn möglich einen Vor: geeignetſten Zeitpunkt hierfür ausfindig zu machen. Als Urheber

ſprung abzugewinnen. Alles bereitet ſich zum Kriege vor , nur

dieſer, jeder Civiliſation ſpottenden Zuſtände nennt Jedermann Ruß- noch des zum Losbrechen geeigneten Moments harrend.

Wann

land, deſſen jahrhundertelange Beſtrebungen unabweisbar nach Con- wird dieſer Moment eintreten ? Es kann bald ſein, vielleicht mögen ſtantinopel zeigen, und Frankreich, welches ſich nicht daran gewöhnen aber auch noch Jahre darüber hingehen , das Eine – wie ſchon = bürfte aber feſtſtehen : binnen abſehbarer Zeit iſt will, Elſaß-Lothringen als Deutſches Land zu betrachten. In dem geſagt unglüdſeligen Zuſammentreffen, das gleichzeitig in zwei Europäiſchen der Europäiſche Krieg eine Thatſache, und wehe dem Großſtaaten Eroberungs-, beziehungsweiſe Wiedereroberungs-Gelüſte Staat , welcher die Zwiſchenzeit ungenütt vergehen -

To acut hervortreten , liegt die Schwierigkeit der politiſchen Lage. ließ , wehe aber auch dem Staat , der , da der Krieg Þandelte es ſich lediglich um einen Nuheſtörer, ſo würde es wohl nun doch einmal unvermeidlich iſt, nicht ſelbſt im ge nicht ſo ſchwer ſein, ihm ſein Handwerk zu legen : einer im Intereſſe eigneten Moment die Initiative ergreift , ſondern

der Civiliſation ſich etwa zuſammenfindenden Europäiſchen Coalition abwartet , bis es dem Gegner ſelbſt am beſten paßt. gegenüber würde ein einzelner Staat gezwungen ſein, ſich in ſeinen

So muß denn Deutſchland allen Ernſtes mit der Gewißheit

Beſtrebungen Zurückhaltung aufzuerlegen. Aber gerade in dieſer eines nahen, ſeine Exiſtenz direct in Frage ſtellenden Krieges rechnen . Gemeinſamkeit der Ruſſiſchen und Franzöſiſchen Intereſſen, in dem Mit Sicherheit kommt hierbei als Gegner Frankreich in Betracht,

Umſtande, daß alle übrigen Staaten ſich durch dieſe mehr oder möglicher- oder vielmehr wahrſcheinlicherweiſe außerdem Nußland. 1

weniger bedroht ſehen , liegt die Gefahr und die Unabwendbarfeit

Von letzterem weiß man, daß es ſeit dem Türkiſchen Kriege

des Europäiſchen Krieges , der zur Thatſache zu werden droht, ſo- eifrig beſtrebt geweſen iſt, die damals hervorgetretenen Mängel bald für die genannten kriegsbedürftigen Staaten die Verhältniſje ſeines Heerweſens zu beſeitigen. Auf allen Gebieten ſind in dieſer als günſtig ſich erweiſen : die Möglichkeit eines Bündniſſes, Geld- Richtung außerordentliche Anſtrengungen gemacht worden , insbe 1

fragen und insbeſondere die Kriegsbereitſchaft des Heeres dürften ſondere muß aber die erdrückende numeriſche Ueberlegenheit allen anderen Europäiſchen Armeen gegenüber in's Gewicht fallen , wie für die Wahl des Zeitpunktes als ausſchlaggebend ſich erweiſen. An lekterer wird denn auch allerorten mit Aufbietung aller auch die Unerſchöpflichkeit ſeines Materials an Menſchen und die,

Kräfte gearbeitet. Selbſt die Staaten zweiten und dritten Ranges eine feindliche Invaſion ungemein erſchwerende Ausdehnung ſeines ſtehen hierbei nicht zurüc , muß man ſich doch mit dem Gedanken Gebiets. Weit mehr als in Rußlaub iſt in Frankreich das Be etibaiger Europäiſcher Neugeſtaltung vertraut machen, und nichts l ſtreben hervortretend, hinſichtlich der Heeres-Verhältniſſe allen an

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beren Staaten den Vorrang abzulaufen . Man kann nicht läugnen, auch bei uns iſt viel gethan zur Vervolkommnung, auf allen Ge daß gerade in Frankreich hierin das Menſchenmögliche geleiſtet bieten hat ſich ein reges Streben gezeigt , Artillerie und Cavallerie worden iſt, und es dürfte ſich wohl der Mühe verlohnen , einmal haben weſentliche Verbeſſerungen erfahren und insbeſondere auf die 1

einen kurzen Vergleich der Franzöſiſchen Armee von 1870 und der jenigen von heute vor Augen zu führen. 1870 etwa halb ſo ſtark finden, wir die heutige Franzöſiſche

Erfahrungen des leßten Krieges baſirte Reglements erhalten , und

Armee der Deutſchen an Zahl überlegen ; 1870 mit einer verhält:

Haben wir uns die Erfahrungen des ſiebziger Krieges vollauf zu

nißmäßig ſchwachen und ſchlecht ſchießenden Artillerie in den Krieg ziehend , verfügt die heutige Franzöſiſche Armee über eine der Deutſchen ebenbürtige, an Geſchützahl ihr ſogar überlegene Artillerie. Die Cavallerie, die man 1870 auf Franzöſiſcher Seite nur ſelten zu verwenden verſtand, iſt ihrer Aufgaben bewußt und durch die Einwirkung

eigen gemacht? Tragen wir den Zeitverhältniſſen genügend Rechnung ? Vergeuden wir nicht vielfach mit Nebenſächlichem die koſtbare Zeit, die nützlicher zu verwenden wäre ? Es iſt bekannt, welche nachtheilige Folgen gerade glücklich ge führte Kriege auf ſiegreiche Armeen häufig auszuüben pflegen. Die

wahrhaft cavalleriſtiſch geſinnter Führer , welche zeitweiſe an ihrer Spige ſtanden ,1 zu einem geeigneten Werkzeug in der Hand der

Deutſche Armee kehrte, wie ſelten eine in der Geſchichte, 1871 mit Lorberen geſchmückt in die Heimath zurüd : Sieg auf Sieg war er:

Armeeleitung geworden. Die Mobilmachungs-Vorarbeiten ſind den

rungen , die ſelbſtbewußte Franzöſiſche Armee war vernichtet , und

auch die Infanterie kann ſich einer zeitgemäßen Waffe rühmen. Andererſeits muß man ſich aber auch die Fragen vorlegen :

Deutſchen Einrichtungen nachgebildet, die nach den Grenzen führenden auf den Trümmern deszweiten Franzöſiſchen Kaiſerreichs hatten Eiſenbahnen ſind in einheitlicher Hand und von den Militär- Be-

ſich die Deutſchen Bruderſtämnie zurErrichtung eines einigen ſtarken

hörden gegen früher weſentlich abhängiger geworden, und ſchließlich Deutſchen Reichs zuſammen gefunden. Dies Alles war das Werk bietet ein Gürtel von Sperrforts 1, wie überhaupt ein bisher uner: hörter Aufwand von Befeſtigungen, eine bedeutende Erleichterung für die Mobiliſirung und den Aufmarſch der Armee, wie auch die den Feldzug einleitenden Operationen. Fügt man dem Allen noch hinzu, daß man in der langen Friedenszeit Alles aufgeboten hat,

der Armee , und Niemand wird dieſen wohlverdienten Ruhm ihr

ichmälern. Aber gerade in dem Glanze eines ſo ruhmvoll geführten Krieges liegt für die Armee die Verführung, ſich mit dem Erreichten zu begnügen und auf den Lorberen auszuruhn. Das Preußiſch

um in Reglements, in der Heranbildung des Offizier- und Unter- | Deutſche Heer iſt ſeit der Zeit der Freiheitskriege vom Glück in offiziers-Nachwuchſes, in allen Verwaltungszweigen, kurzum an allen Eden und Enden das Beſte zur Einführung zu bringen , ſo muß

außerordentlicher Weiſe begünſtigt worden . Die monarchiſche Verfaſſung des Landes entzieht die Armee

man zu dem Schluß gelangen , daß uns in Frankreich ein furcht- allen Wechſelfällen des politiſchen Lebens , in faſt fünfzigjähriger barer Gegner erſtanden iſt, nicht zu vergleichen mit dem von 1870. Friedenszeit konnte ſie ſich – ſtetig langſam fortſchreitend – auf 1

Aber zu dieſen materiellen Beſtrebungen und Errungenſchaften ihre großen Aufgaben vorbereiten , konnte den Geiſt ihrer Fürſten , der Franzöſiſchen Armee von heute treten noch weitere. Im Fran- die ſie ſtets, im Frieden und im Kriege, als berufenſte Führer zu

zöſiſchen Volke ruht ein Haß gegen alles Deutſche ohne Gleichen. erblicken gewohnt iſt, in ſich aufnehmen. Stets fanden ſich für die Jedermann wetteifert, dieſen zu bethätigen, ihn auf Andere zu über: ( maßgebenden Stellen hochbegabte Männer, um die Armee zu immer tragen und mehr und mehr zu ſchüren. Geſetzgebung, Preſſe, Ver: größerer Vervollkommnung zu führen und mit klarem Blick für waltungsbehörden, Vereine, ja ſelbſt die Schulen überbieten ſich in dieſem Sinne, und man kann nicht umhin , dieſen furor gallicus als nicht zu unterſchätzenden Factor bei Abwägung der Chancen eines zukünftigen Krieges mit in Berechnung zu ziehen. Keineswegs ſoll hier nun behauptet werden, im Gegenſatz zu unſeren weſtlichen Nachbarn ſeien wir in den 16 Friedensjahren müßig geblieben ;

Artilleriſtiſde Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Erankreich 1870/71 . Von M. W. (Fortſegung.)

III.

Capitel.

Ueber die Grenze. Weißenburg und Wörth. Artilleriſtiſche Betrachtungen. Der am Nachmittage des 3. Auguſt au&gegebene Diviſionsbefehl

die ihr harrenden Aufgaben. So konnte die Preußiſche, beziehungs

weiſe Deutſche Armee die drei zur Größe Deutſglands führenden Kriege jedesmal unter den günſtigiten Bedingungen führen , Sieg auf Sieg heftete ſich an ihre Fahnen , und wohl Mancher mag verblendet wähnen, auch in Zukunft fönne eg nie anders werden. Gewiß iſt die Zuverſicht in die eigene Kraft und Ueberlegen die in dem philoſophiſchen Troſte gipfelte , daß es ſchließlich doch gleid fei , ob ſie heute oder ein paar Jahre ſpäter ſtürben , es käme doch auf daſſelbe binaus. Zugleich jetzte er aber für den erſten guten

Treffer eine Prämie von 5 Thalern aus . Da meine Leute ebenſo wie ich die redneriſche Leiſtung meines philoſophijden Freundes ge noffen hatten , war mir eine ähnlide erſpart, dagegen hielt ich es für

ganz angemeſſen , auch meinerſeits ihnen dieſelbe Prämie für den Fall eines Gefechts in Ausſicht zu ſtellen . So ein Gefechtsſchießen zu

hatte die Gewißheit gebracht, daß am nädyſten Morgen die Grenze einem Prämienſchießen zu machen , zeigte wenigſtens , daß wir das jedoch angenommen ,, Nütliche mit dem Angenehmen auch in der ernſteſten Lage zu ver : überſchritten werden würde. Allgemein wurde jedoch daß dies ohne Kampf geſchehen würde, da allen Nachrichten , beſonders binden geſonnen waren . den Ausſagen der Landleute zufolge, Weißenburg von den Franzoſen Um 4 Uhr ſeşte ſich die Brigade , die Batterien hinter dem I

Meine Batterie war nebſt der 2. dweren der Vorhut des Gros, der 18. Infanterie:Brigade, zugetheilt.

zweiten Bataillon des Infanterie-Regimente Nr. 47 , in Marſd. Der: felbe ging über Barbelroth und Nieder: Otterbad auf Groß Steinfeld und Rapeweyer und war bei den aufgeweichten Wegen außerordentlich

Am 4. Auguſt früh 1/24 Uhr ſtand dieſelbe in der befohlenen

beſchwerlich. Zum Glück machte der Regen gegen 88 Uhr dem ſchönſten

nicht beſeßt ſein ſo Ute.

Rendezvous:Stellung. Der die Nacht über ohne Unterbrechung ge:

Sonnenſchein Plaß , der denn bald bei vorrüdender Tage&zeit die

fallene Regen hatte die Felder bereits gründlich aufgeweicht, jeßt

Regenmäntel ſehr beldwerlich finden ließ . In den Dörfern , welche

ſchien er ſich nod) zu verſtärken.

die Batterie pafſirte , ſtanden die Einwohner überall vor den Thüren

Der Regenmantel gewährte jedoch

1

guten Sdus.

und boten den erſchöpften Leuten Wein und Brod , was denn als.

Vor meiner Batterie hielt die 2. idwere unter Commando des Hauptmanns A. , meines lieben Freundes. Er war ein prädytiger Menſch. zuverläſſiger Freund und Kamerad, vorzüglicher Offizier, un:

willkommene Erfriſchung nicht verſchmäht wurde.

Als die Colonne durch einen längeren Halt wieder gekräftigt, in die Nähe des Dorfes Rapsweyer gelangte', wurde auf einmal terrichtet, entídloſſen , kaltblütig. In den Jahren, welche ich mit ihm dumpfer Donner vernehmbar , den unſere geübten Ohren ſofort als verlebt habe, und zwar neben einander in Stellungen, die ſich gegenſeitig | Ranonendonner erkannten. Alſo hatte Freund A. doch Recht gehabt , auf Rampf gefaßt gemacht hatte. Raum war BenVorſprung abzugewinnenſuchenden Rivalenso oft urfache zu aals er ſich ſchon , heute die Batterie Befehl, ſeitwärt8 der Straße erhielt ſo Streitigkeiten geben und dann oft ſehr geſpannte Verhältniſſe herbei- das Dorf paſfirt

führen , iſt unſer Einvernehmen nie getrübt worden. Seinem biederen,

aufzufahren und das Weitere abzuwarten. Das Commando „Umge:

offenen Charakter war jedes Streberthum fremd.

bangen !“ war eben ausgeführt, die Sättel nachgegurtet und die Helme

Jekt hörte ich ihn eine energiſche Anrede an ſeine Leute halten,

feſt gefeßt, ale ein neuer Befehl die Batterie: Chefe zum Recognosciren

67

heit ein nicht zu unterſchäßender Moment für die einſtige Entſchei: | Tattiť unſere Truppen ſeiner Zeit von Sieg zu Sieg geführt hat,

Dung, gerechtfertigt dürfte dieſelbe aber nur dann erſcheinen, wenn trägt weſentlich hierzu bei und verleiht ihr ja auchanſcheinend einen der Sieger ſich ſeiner ruhmvollen Vergangenheit würdig zeigt und gewiſſen Grad von Berechtigung. Man vergißt indeß , daß nie nachläßt in dem ernſteſten Streben nach immer größerer Ver- i nicht in Folge dieſer Tattit , vielmehr troß dieſer was man bedingungslos Taktil die genannten Schlachten deutſcherſeits ge wonnen wurden. Wenn unſere Taktit ſchon vor 16 Jahren

vollfomunung. Dieſes Streben iſt

anerkennen muß - an allen Orten in hohem Maße vorhanden ; eine

andere Frage iſt aber die : Bewegt ſich unſer Streben auch den Zeitverhältniſſen abſolut nicht mehr entſprach - die Verluſt: ſtets in den richtigen Bahnen ? Sind wir beſonders mit liſten beweiſen dies zur Genüge – , ſo ſollte man bedenken , daß unſerer Infanterie-Ausbildung allerorten auf dem richtigen Wege ? ſie, auf den nächſten Krieg wiederum angewendet, zum Verhängniß Dieſe Frage muß leider verneint werden.

Denn wollte man von

unſerer Friedens-Ausbildung auf die Geſtaltung zukünftiger Kriege

werden muß. Aber ebenſo wie die Taktik müßte auch die Ausbildung ben

jhließen, jo dürften dieſe ſich lediglich im Rahmen des ſogenannten Zeitverhältniſſen vollauf Rechnung tragen. Auch unſer Ausbildungs kleinen und fieinſten Krieges bewegen .

gang iſt uralt : er ſtammt aus einer Zeit , in der man ſich in

Alle Verhältniſſe der Schlacht, von Feſtungs-Belagerung und

künſtlicher Einübung ingezählter Formen erſchöpfte und den heute

Vertheidigung, die Reibungen bei Verwendung großer Maſſen, die

im Vordergrunde ſtehenden Dienſtzweigen nur eine geringe Eriſtenz

Shwierigkeiten des Munitions - Erſaßes und vieles Andere bleibt Berechtigung gönnte. Doch was zur Zeit der Hinterlader paßte, uns fremd; wir wiſſen kaum etwas von kriegsſtarken Formationen , dürfte heute nicht mehr gültig ſein , und dennoch ſehen wir , daß andauernde Anſtrengungen und Entbehrungen treten nur ausnahms-

beiſpielsweiſe mit dem Felddienſt ſo recht eigentlich im Sommer erſt

weiſe an uns heran, und wirkliche Gewalt-Leiſtungen werden nie geboten. begonnen wird , zu einer Zeit im Jahre , in der die Möglichkeit Der menſchenfreundliche Zug unſerer Zeit iſt leider auch an der Armee nicht ſpurlos vorübergegangen, von Spartaniſcher Zucht und Einfachheit will man heutzutage wenig wiſſen, und diejenigen

eines Krieges als keineswegs ausgeſchloſſen angeſehen werden muß. Aber dürfte es überhaupt einen Zeitpunkt im Jahre geben,

finden kein Gehör, welche es unternehmen, gegen das immer mehr rigen Manöver im Eljaß mit dienen. Nachdem derſelbe ſich über die Lei und mehr um ſich greifende Wohlleben , das „ Leben und Lebenlaſſen“

ſtungen der Cavallerie außerordentlich anerkennend ausgeſprochen hat,

anzukämpfen.

heißt es dort hinſichtlich der Infanterie wie folgt : „Die Infanterie hat alle Offiziere , welche ſie dieſes Jahr bei der Arbeit geſehen haben, in Erſtaunen verſeßt. Die zerſtreute Gefechtsart war aus dem Kriege hervorgegangen , angeblich aus der Opferung der Königlichen Garde vor Saint Privat. Ich hätte nicht gedacht, daß das Deutſche Heer

So dürfte es denn angeſichts dieſes Zuſtandes mehr wie je an der

Zeit ſein, auf die gewaltigen Aufgaben hinzuweiſen, die unſerer Armee bevorſtehen, – nicht zu vergleichen mit denen früherer Tage. Man denke an die ungeheuren Maſſen, die in jeder Zukunftsſchlacht zum Vorſchein kommen werden , an die außerordentlich geſteigerte Wirkung des Infanterie- und Artillerie-Feuers und die ſonſtigen Hülfsmittel der Neuzeit, und man wird ſich klar barüber werden , daß ſo un gewöhnlichen Verhältniſſen gegenüber es auch des Aufbietens der äußerſten Kräfte, insbeſondere aber auch einer den neuen Verhält

dieje ſchreckliche Lehre ſo ſchnell und vollkommen vergeſjen würde. Steine

Spur mehr von zerſtreuter Fechtart! Man ſieht wieder tiefe Maſſen er: icheinen , eine Plänklerkette eröffnet unter dem Schuße der Artillerie das Gefecht. Dann brechen die Unterſtübungen und Nejerven plößlich in dichten Reihen vor ; das Feuer wird in 3 Treffen abgegeben , wie zur Zeit Frie drich's des Großen ; endlich rüden die Reſerve-Bataillone mit geſchul tertem Gewehr in Angriffs-Colonnen vor. Das iſt das erſtaunliche Schau

niſjen von Grund uus angepaßten Gefechtsweiſe bedürfen wird.

ipiel , das wir im Jahre 1886 , im Jahre der Repetir-Gewehre , anſehen

Zweifellos iſt bei uns die Taktiť von Weißenburg und Wörth an

konnten. Und man glaube nicht, daſs es ſich da bloß um einen Parade

vielen Orten ſtark im Schwunge.* ) Der Umſtand, daß dieſe

Anblick zu Ehren des Kaiſers handelte ! Ich verjidhere, daß es die allge meine Methode iſt, die ich bei jedem Treffen anwenden jah. Sie bereitet

*) Zum Beweiſe dieſer Behauptung möge folgende, der Allgemeinen Militär- Zeitung entnommerie Neußerung eines Franzoſen über die diesjähporrief ; die Batterie ſollte unter Befehl der Bremier Lieutenants M. !

einer Infanterie, die ſich nicht einſchüchtern läßt und ordentlich ichießt, ſchöne Tage vor.“

Die Luft war nach dem vorhergegangenen langen Regen außer:

der zweiten ſchweren folgen. Ihritt in Folge deſſen in (därfſter

ordentlid) klar und ließ alle Entfernungen geringer erſcheinen, als ſie

Gangart bis an das Dorf Schweighofen vor , wo mir der entgegen:

wirklich waren.

kommende 2. Brigade : Adjutant den Befehl überbrachte, mit der Batterie

Dies veranlaßte wohl den bei dem Stabe anweſenden Brigade:

über Schweighofen hinaus vorzugehen. In der Meinung, dieje auf

(Artillerie:)Commandeur, Oberſt G., die Erlaubniß zu erbitten, die

Der Chauſſee mir folgend zu finden, ritt ich auf derſelben zurüdt, fonnte

Batterien hier ſchon gegen den Geißberg in Stellung zu bringen,

1

aber nidte von ihr erbligen ; ich traj ſie erſt auf den Feldern nörd-

.

Auf ſeinen Befehl entwicelte ich die Batterie etwa 1000 Schritt

lich der Chauſſee,wohin ſie der zweiten ſchweren gefolgt mar. Haupt- | vorwärts , aber auf ſehr engem Raume, ſo daß die Gejdüße nur mann A. hatte dieſe Richtung eingeſchlagen , und als er in einiger 10 Schritt Intervalle hatten , da die gerade eingetroffene 2. ſchwere

Entfernung Cavallerie erblicte, in der Meinung, es ſei feindlide, die Batterie auf dem linken Flügel fich anſchließen ſollte. Nach meiner die Entfernung bis zu den Franzöſiſchen Batterien die Cavallerie Schäßung betrug Batterien gegen dieſelbe vorgeführt. Zum Glüd wurdeAbproßen fam. noch immer über 5000 Säritt. Die auf Befehl des Oberſten G. nody redytzeitig als Bayeriſche erkannt, ehe er zum commandirte weit geringere Entfernung erwies ſich denn aud icon wieder ſelbſt übernehmend, Das Commando meiner Batterie nun Rendezvous-Stellung ſüdlich nach dem erſten Schuſſe jo unzureichend, daß auf eine Wirkung von führte id fie durch Schweighofen in eine der Chauſſee auf dem hier nach dem breiten Thale ber Lauter ab: fallenden Plateau

proßte , um nun aus geeigneterer Stellung wirtjam in das Gefedyt

Hier hatte der commandirende General de Corps , General .

einzugreifen. Der ſeiner Corp8 - Artillerie vorausgeeilte Regiments:

R., Stellung genommen und beobachtete das fich bei der Avantgarde

Commandeur, Oberſtlieutenant k., wies mir dieſe Stellung füdlids

.

hier aus gar nicht zu redynen war, weshalb die Batterie wieder auf:

entwidelndeGefecht, welche ausder17. Infanterie-Brigade und den von Windhof an dem hier ſehr ſteil nach dem Grunde der Lauter ata

beiden leichten Batterien beſtehend, in der Niederungder Lauter zwei fallenden Höhenrande an. Die Batterie war im Trabe gefolgt und Mebergänge genommen hatte.DieStadtWeißenburg und dasGefecht, kam inentwickelter Front heran .Alejedoch Oberſtlieutenant.. nun in weldjes die Bayern ſchon ſeit mehreren Stunden , ohne gegen die befeſtigte, lebhaft vertheidigte Stadt Fortſdritte madhen zu können, ver: widelt waren,fonnte von hier aus nicht geſehen werden, dagegen lag der Höhenzug , welcher dicht an die StadtHerantrat, mit ſeinem böchften Punkte WolfenGeißberge, auf demdieFranzöſiſcheStellung burd, die weißen, dem des aufſteigenden Pulverdampfes fich deutlich martirte, ſowiedervorliegendeLauter- Grund zwiſchen dem NiederWalde fanden und den Höhen , unſeren wo die beiden leichten Batterien bereits im .

Feuer

, klar vor

Augen .

verlangte, daß dies im Galopp geſchehen ſollte, erſchien mir dies nach den vorangegangenen ſtarken Märſden auf ihlechten Wegen und über aufgeweichte Felder, da ferner gar fein Grund zu beſonderer Eile vorlag, ſo wenig angemeſſen , daß ich mir Einwendungen erlaubte,

welchen diesmal ºder unterdeß ebenfalls herangefommeneOberſtG. beiſtimmte, indem er dem Regimento :Commandeur befahl, die Corp8 Artillerie vorzuführen . ( Fortſeßung folgt.)

68

in welchem man ſagen könnte , eine Compagnie 3. B. ſei völlig bereit zum Kriege ? Zur Compagnie-Beſichtigung kann ſie erercieren und turnen, wenig ſchießen und verſteht noch weniger Felddienſt. Auch während der

zu dem genannten Zeitpunkt in einer Art Kriſis : eine Anzahl Regimenter und Bataillone wird neu gebildet, andere wechſeln die Garniſonen .

Neben dieſen am ſchwerſten von der Kriſis betroffenen Truppen

Bataillons-Erercier- Periode findet man für lettere beide Dienſt- | theilen werden auch die ſämmtlichen übrigen , ſowie alle Commando zweige nur ſehr geringe Zeit ; etwa drei Beſichtigungen

jede

Behörden mehr oder weniger davon berührt : diemeiſten Regimenter

einzelne eine Art Eriſtenzfrage für die betreffenden Untergebenen geben Offiziere und vollſtändige Compagnien an die Neuformationen ſtehen bevor , da gilt es andere Dinge: Erercieren,

ab, während gleichzeitig alle Bataillone auf's Neue Recruten zur

Gymnaſtık , Inſtruction ſtehen immer noch im Vordergrunde , alle

Einſtellung überwieſen erhalten. Die Schwere der mit Anfang April in Ausſicht geſtellten Kriſis läßt ſich aus dem Angeführten nicht verkennen . Maßregeln, ihre nachtheilige Wirkung nach Möglichkeit abzuſchwächen, ſollten an keiner Stelle außer Acht gelaſſen werden , ſie alle müßten aber gipfeln in der einen, aber inhaltsreichen Forderung: Erſtrebung möglich ſter Kriegsfertigkeit bis zum 1. April , der Krieg möge als einziger Geſichtspunkt gelten , nicht

bedeutend

Anſpannung concentrirt ſich auf die genannten Dienſtzweige ; und dürftige Brocken nur fallen den andern , für den Krieg doch min : deſtens ebenſo wichtigen Uebungen zu.

Nach der Bataillons:Erercier-Periode erſt treten Schießen und Felddienſt in ihre vollen Rechte, damit aber auch gleichzeitig die

anderen Dienſtzweige in den Hintergrund. Nach der BataillonsBeſichtigung kann keine Compagnie mehr wirklich gut erercieren,

die bis dahin gültige ſtramme Erercier - Disciplin ſchwindet nach und nach , und zu Beginn des Manövers iſt die Compagnie , die noch kurze Zeit vorher ſo tadellos zu exercieren verſtand , die eine eiſerne Disciplin beſeelte, in dieſem Punkte kaum noch zu erkennen . Zweifellos läßt ſich aber aus dem Grade der Erercier-Ausbildung quch auf den Geiſt, auf den militäriſchen Werth der Truppe ſchließen

aber Beſichtigung und Parade !

.

Die Frage des kleinen Kalibers in Frankreich.

[P.) Laude Die Frage kleinenals Kalibers wird gegenwärtig wohl ermogen oder umgekehrt : das ſtramme Erercieren ,das Eracte, Gleich in feinem mehr des in Frankreich . Man iſt dort mäßige in den Ausführungen , das ſtrenge Feſthalten an den im 1

Reglement vorgeſchriebenen Formen

- alles dieſes ſchafft uns erſt geneigt, wie es ſcheint, die geplante neue Infanterie-Bewaffnung

möglichſt doch mitmacht Rückſicht auf wieder die Verringerung des Kalibers einzut bemerkbar, ſich auch eine andere Strömung underhält uns den militäriſchen Geiſt, den wir im Frieden ſchon richten, gebrauchen zur Aufrechterhaltung der Mannszucht, der aber auch welche keine ſolche Verringerung wünſcht.

Einen neuen Geſichts

die Grundbedingung für dendaßgewünſchten Kriege unſere iſt. So ſehen wir denn, während desErfolg ganzenim Jahres

punkt für die Frage ſtellt ein Artikel in No. 1129 des „Avenir

Ausbildung an irgend einem Uebel krankt : im Winter fönnen wir – und dies liegt in den Verhältniſſen - ſo gut wie gar nichts ;

militaire“ auf, der die Ueberſchrift trägt : „ A propos des fusils de petit calibre. “ Wir laſſen denſelben in Deutſcher Ueberſetzung hier folgen und werden eine kurze Beleuchtung folgen laſſen . „Trotz der zahlreichen Erörterungen jo leſen wir - , zu

im Frühjahr und Sommeranfang verſtehen wir von der eigentlichen kriegeriſchen Thätigkeit noch ſehr wenig , und im Hochſommer und Herbſt fehlt uns das ſtramme Grercieren und die ſtramme Zucht. Es find dies Verhältniſſe , die zu denken geben , und die beſonders in einer Zeit wie der jetzigen ihre volle Berechtigung finden müßten .

!

denen die mögliche Annahme eines Gewehrs mit kleinem Kaliber Anlaß gegeben hat , giebt es einen wichtigen Punkt, der bis auf den heutigen Tag überſehen worden iſt, und auf welchen wir in Kürze die Aufmerkſamkeit lenten wollen .

Schwer dürfte es auch nicht ſein, die Gründe für dieſe eigen

thümliche Erſcheinung zu finden : ſie liegen der Hauptſache nach in einer allſeitigen , hochgradigen Ueberbürðung. Die Anforderungen an den Soldaten ſind gegen früher verdoppelt und verdreifacht worden .

Das vom Soldaten während ſeiner kurzen

Dienſtzeit zu Erlernende iſt ſo maſſenhaft, daß es einfach unmöglich erſcheint, ſeine Ausbildung überhaupt einmal zum Abſchluß zu bringen .

In den Köpfen unſeres Durchſchnitts : Erſatzes iſt nun

einmal nicht Platz genug für ſo viel Lehrſtoff, es tritt ſehr bald eine Ueberfüllung ein , und nothwendigerweiſe muß von dieſem Augenblick an ſo viel , wie in den Kopf friſch hinein ſoll, auch gleichzeitig von dem bisher Erlernten wieder weichen .

Daher bewegen wir uns in einem unfruchtbaren

Die Anhänger des neuen Gewehrs bringen zur Geltung, daß das Kaliber der Waffe, welches früher mindeſtens 15 Millimetern gleich fam , ſeit faſt 20 Jahren bis auf 11 Millimeter verringert worden iſt, und daß eine neue Verminderung um 3 oder 4 Milli

meter gleichſam die logiſche Folge des erſteren vorſtelle. Sie erklären gern , daß, ebenſo wie die nothwendigen Bedingungen der Herſtellung und Unterhaltung des Gewehrs es nicht geſtatten, unaufhörlich das

Kaliber zu verringern, die Waffe von 7-8 Millimetern diejenige ſei, welche als die endgültige, als das legte Wort der Balliſtit betrachtet werde.

Wenn dieſe Schlußfolgerung richtig wäre, ſo würde man keinen Augenblick zaudern müſſen , dieſe neue Waffe einzuführen,

::

presenta

weil das damit verbundene ſchwere Opfer durch die Gewißheit aus :

Kreislauf, der das A usbildungs- Perſonal ſehr ſtarf geglichen wäre, daß man nunmehr in feiner Zukunft mehr nöthig in Anſpruch nimmt, ohne es ſo recht die Früchte des aufgewendeten Fleißes erkennen zu laſſen. Wenn nun auch in einer Zeit wie der jeßigen man möchte ſagen : am Abend vor der Schlacht tiefgreifende Abänderungen des Beſtehenden keineŝwegs zu empfehlen ſind, ſo dürfte es immer

hätte, die Infanterie- Bewaffnung zu verändern. Unglücklicherweiſe ſtüßt ſich aber jene Schlußfolgerung auf eine ungenaue Schäßung

der Gründe des Ueberlegenheit des Gewehrs, zu deſſen Gunſten man ſich ereifert.

Das Verdienſt dieſer Waffe iſt die Geftrecktheit ihrer Flug

hin in der Macht jeder einzelnen Befehls -Inſtanz liegen, aus unſerem bahn, welcheder des imGebrauch befindlichen Gewehrs ſehr überlegen Ausbildungsgange alles nicht durchaus Nothwendige und deſſen iſt und welche geſtattet, daß man auf 6—700 Meter ſchießen kann, die Unter

zu beſeitigen , die Anforderungen an gebenen lediglich auf das Kriegsgemäße zu beſchränken und mit allen Mitteln auf das einzig zu erſtrebende Ziel hinzuſteuern : in

giebt es viel

ohne das Viſir anzuwenden.*) Allein dieſe Geſtrectheit iſt leines wegs eine Folge des Kalibers. Es wäre nichts leichter, als eine Waffe des Kalibers von 11 , ja felbſt von 20 Millimeter herzit

möglich ſt kurzer Zeit die Truppe für etwaige kriege = | ſtellen, welche im Stande wäre, unter Anwendung deſſelben Pulvers riſche Thätigkeit zu befähigen. Eine beſondere Veranlaſſung hierzu iſt für dieſes Jahr außer: dem in der für Anfang April in Ausſicht genommenen Umbildung und neuen Vertheilung zu ſuchen. Offenbar befindet ſich die Armee

; ‫ܐܬܙܕܗܕܐ‬

ein Geſchoß mit gleicher Anfangsgeſchwindigkeit fortzuſchleudern. *) Der Verfaſſer will wohl ſagen : ohne ein anderes Viſir als das Standviſir anzuwenden .

ws

69 1

Der einzige Grund, welcher den Gebrauch einer ſolchen Waffe ver:

Das Gewehr von 8 Millimeter iſt alſo nicht das endgültige

bietet, iſt die Frage, ob deren Nückſtoß von dem Schüßen ausge:

Gewehr. Es iſt dazu beſtimmt, einem Gewehr mit beſſerem Kaliber

halten werden könnte.

Platz zu inachen, das mit einer Feder zur Verringerung des Nück ſtoßes verſehen iſt. Wir fügen bei, daß dieſes leştere Gewehr das

Man weiß, daß m die Maſſe des Geſchoſſes darſtellt (+ einen

gewiſſen Theil der Maſie des Pulvers) , o die Anfangsgeſchwindig : Kaliber von 12 Millimeter faum überſchreiten wird ; man würde keit, mo das Maß der Bewegung angiebt, die dem Geſchoß zu Theil geworden iſt, und daß das Gewehr der Schulter des Schüten einen Theil der Bewegung überträgt, der genau jo groß wie der abſolute Werth iſt und nach der entgegengeſetzten Nichtung geleitet wird. Damit der Rückſtoß erträglich ſei, muß mo alſo gewiſſe Grenzen nicht überſchreiten; wenn man nun den Factor o verinehrt, ſo muß man folglich, damit das Product daſſelbe bleibt , m verringern, d. h. alſo das Kaliber. Dieſe Verminderung hat alſo zum alleinigen Zweck die Ver-

ringerung des Stoßes, welchen die Schulter des Schützen erleidet. Allein ſie iſt nicht das einzige Mittel, welches man anwenden kann, un dieſen Stoß zu verringern. Man kann auch dahin gelangen, wenn man eine hydrauliſche oder elaſtiſche Feder dazwiſchenſchiebt,

welche die Kraft des Nückſtoßes in bedeutender Weiſe ermäßigt, und dann wird es nicht mehr nöthig ſein, den Zuwachs der An-

in der That aus Rückſicht auf den Widerſtand, den das Rohr

leiſten muß, aus Nückſicht auf das Gewicht der Feder zu einer zu ſchweren Waffe gelangen, wenn man jeneGrenze überſchreiten wollte. Die mechaniſchen Schwierigkeiten fönnen durch die Fortſchritte der Wiſjenſchaft überwunden werden, allein die phyſiologiſchen Verhält: niſſe zeigen ſich unumſtößlich . Es iſt alſo nicht möglich, das Ges wicht des Gewehrs (ohne Bajonnet) über 41/2 Kilogramm zu er

höhen, wenn man nicht in Folge dejjen das Kaliber über die von uns angegebene Ziffer ſteigern will. Da wir übrigens das Kaliber von 11 Millimeter beſitzen und ſeine Beibehaltung geſtatten würde ,

die uns zu Verfügung ſtehenden ſehr großen Vorräthe auszunutzen, ſo halten wir es für vortheilhaft, daß wir uns ſtrenge hieran halten. Eine nach ſolchen Bedingungen feſtgeſtellte Waffe wäre in der. That ein endgültiges Gewehr, nämlich ein ſolches, welches bei dem gegenwärtigen Stande der Wiſjenſchaft allein möglich iſt. Das

jangsgeſchwindigkeit durch eine Verminderung des Kalibers auszu : Gewehr dagegen , mit welchem General Boulanger das Heer 1

gleichen. Bis zum heutigen Tage hat man allerdings noch nichts in dieſem Gedankengange verſucht, allein die bereits gewonnenen Ergebniſſe für Geſchüße (die Locard- Lafette, die Nuſjiſchen Lafetten 2c.) geben uns das Recht es auszuſprechen, daj , ſobald der Miniſter

ausrüſten will , iſt nur eine proviſoriſche Waffe, die dazu beſtimmt wäre, in kurzer Zeit wieder zu verſchwinden. Es iſt folglich beſſer, auf eine ſolche Erfahrung Verzicht zu leiſten, weil jeßt noch Zeit iſt, und ſich angeſichts der Möglichkeiten der Gegenwart darauf zu

den Verſuchs-Commiſſionen aufgeben wird, die Einrichtung einer der

beſchränken , ohne großze Koſten die Bewaffnung unſerer Infanterie

artigen Vorrichtung ausfindig zu machen, dieſe ſehr bald das Problem

mit abgeänderten Gewehren M /74 zu vervollſtändigen. Das iſt eine proviſoriſche Löſung , allein ſie hat den doppelten Vortheil , daß ſie weder viel Zeit, noch viel Geld erfordert.“

lõien werden .

Nun iſt es nicht zu beſtreiten, daß von 2 Gewehren , deren eins das Kaliber von 11 , das andere das von 8 Millimeter hat,

1

und welche beide die gleiche Anfangsgeſchwindigkeit beſitzen, das

So weit der Verjaſjer des Artikels im ,, Avenir militaire ", deſſen Anſichten , wie man ſieht , zum Theil wenigſtens ſich durch

erſtere dem letzteren weit überlegen ſein muſs . Man weiß in der

eine gemiſſe Neuheit auszeichnen. Ob die von ihn gemachten Vor:

1

That, daß, wenn im Uebrigen alle Verhältniſſe gleich ſind , die ſchläge in vollem Ilmfange ausführbar ſein werden , kann ohne ſchweren Geſchoſſe ihre Geſchwindigkeit beſſer beibehalten und in

Weiteres nicht entſchieden werden, jedenfalls werden Zweifel daran

Folge deſſen auf große Entfernungen größere Genauigkeit beſigen

wohl geſtattet ſein . Es iſt wohl das erſte Mal, daſs eine reichlichere

:

und daß ſieweniger empfindlich gegenden Wind und andere Ur: nac Patronen-Ausrüſtung des Sūüßen für nachtheilig erklärt wird, hdem bei den meiſten Heeren das emſige Beſtrebe hervorge

fachen der Geſchoß-Abweichung ſind. Allerdings iſt die Patrone von 11 Millimeter etwas ſchwerer als die von 8 Millimeter , allein man

n

treten

iſt, die Zahl der Patronen jo viel wie möglich zu vermehren . Wir

muß bemerken , daß ſie faſt ebenſoviel Raum einnimmt und daß

glauben im Ganzen den Vorſchlägen des Verfaſſers keinen rechten

die Schwierigkeiten des Fortſchaffens weniger durch das Gewicht als durch die Ueberhäufung bedingt ſind. Gegenwärtig trägt der

Erfolg verſprechen zu können , obſchon wir ihnen einen gewiſſen Werth der Anregung einräumen .

Soldat 78 Patronen bei ſich, man fönnte, ohne ihn zu überladen , ihm 100 von dem Raliber von 8 Millimeter gewähren . Iſt das ganz offen geſprochen ein Vortheil , der eine völlige Neu

Verſchiedenes.

Herſtellung der Bewaffnung rechtfertigen könnte ? Indem man mit

General Graf Reille .

geringen Koſten die Ausrüſtung veränderte, fönnte man dieſelbe um 2–3 Rilogramm erleichtern, welche es geſtatten würde, daj

[ Z ] Am 20. Januar 6. J. iſt zu Antibes der General Graf Reille geſtorben , eine Perſönlichkeit, welche als Adjutant des Raijers

man jene ergänzende Ausſtattung durchführte, falls ſie wirklich ſo

Napoleon III . im Deutſd- Franzöſijden Kriege von 1870/71 einen

nüglich wäre. Wenn es zweďmäßig iſt,daſs daß der Soldat zu ſeiner weit weit bekannten Namen erlangt hat. hat.

In Nr. 5 der „ Revue du

Verfügung eine Patronenzahl hat, die für ſolche Fälle genügend cercle militaire“ finden wir folgende Angaben über den Verſtorbenen. erſcheint , welche die Erfahrung als wahrſcheinlich hinſtellt, ſo 1

iſt es in der Wirklichkeit recht gut, daß er über einen ſo beträcht-

lichen Neſerdevorrath verfügt, denn die Gefahr liegt vor, daß dieſe

Graf André Carl Victor Reille war am 23. Juli 1815 zu Paris geboren. Er trat mit 18 Jahren am 24. November 1833 in die Special - Militär - Schule und wurde am 1. October

Patronen Straßen,diebeiden Bewe: 1835,zumUnterlieutenant ernannt;erbejudte nun jowohl die Cas gungen (diein ſeinenHänden,mitten ja die Regel bilden, auf da den die Kämpfe Ausnahmen vallerie - Schule, wie auch die Applications - Schule des Generalſtabs 1

find) verloren gehen oder doch jedenfalls ſchlechter werden.*) Die (vom 1. Januar 1836 an). Zwei Jahre darauf wurde er Lieutenant meiſten Mannſchaften bleiben manchmal 8 bis 15 Tage in der im Königlichen Generalſtab8 - Corp8 , Capitain am 26. April 1841 , 2

Ausführung vonWegſtreckenim Regen, ſie cantoniren oder biwakiren

Escadron - Chef am 3. Januar 1851 , Oberſt -Lieutenant am 6. Ja

unter den ungünſtigſten Verhältniſjen, ohne ein Packet Patronen nuar 1855 und Oberſt am 27. Mai 1859 ; zum Brigade: General

zu gebrauchen. Glaubt man wohl, daß dies den balliſtiſchen Werth wurde er am 13. Auguſt der anderen Packete nach Ablauf eines ſolchen Zeitraumes erhöhen 3. Mai 1875 befördert. befördert.

1865 und zum Diviſion8 General am Unter dem 23. Juli 1880 trat er zur

wird ? Man Hüte ſich aus liebermaizvon VorſichtFehlerzu begehen ! Neſerve über. *) Dieſe Befürchtung dürfte eine viel zu weitgehende ſein ; der Ver:

faffer ſcheint noch die alte Papier- Einheitspatrone und nicht die heutige Metallpatrone im Auge zu haben .

General Graf Neille hat eine große Zahl von Dienſtzweigen im Generalſtab verſehen. Er war nach einander Adjutant der Gene:

rale Latour :Maubourg , Rumigny und Dudinot.

Im

70

April 1854 wurde er zum Ordonnanz- Offizier des Marſchals St. Arnaud ernannt und einige Monate ſpäter – im September 1854 in gleicher Eigenſchaft der Perſon des Generals Canrobert bei: gegeben. Hierauf wurde er Unterchef des Generalſtabs des 1. Corps

maſſenhaften Pferde-Ankäufe, welche in leßter Zeit, beſonders in Schles: wig -Holſtein , Hamburg und in den beiden altpreußiſchen Provinzen hauptſächlich für Reitpferde abgeſchloſſen ſind, nicht unſeren heimiſchen Pferdebeſtand berart angreifen , daß unſere Kriegstüchtigkeit darunter leidet. In dieſer Hinſicht iſt die Lage alſo faſt ebenſo wie bei den

der Orient : Armee (am 12. Januar 1855) , Adjutant des Generale

beiden leßten Pferde - Ausfuhr - Verboten

Peliſſier ( 22. Mai 1855), Chef des Generalſtabs der 1. Garde: Infanterie : Diviſion (27. December 1855). Am 25. April 1859

1875 und 1877 erlaſſen worden ſind. Das erſtere, das am 1. März 1875 veröffentlicht und erſt am 3. Februar 1876 wieder aufgehoben wurde , hatte ſeinen Grund zunächſt in dem Aufkauf von nahezu 10 000 Deutſchen Pferden für Franzöſiſche Rechnung, dann in der gewaltigen Beeres -Verſtärkung, die damals in Frankreich geplant und durdy das Cadres-Geſet vom 12. März (Verinehrung des Heeres um

machte ihn Raiſer Napoleon III. zu ſeinem Adjutanten.

In dieſer Eigenſchaft zog er in den Krieg 1870 und wurde dazu beſtimmt, am Abend der Schlacht bei Sedan –- 1. September

ſeit dem leßten Kriege , die

144 Bataillone und der Franzöſiſchen Kriegsſtärke um 144 000 Mann) , 14 dem König Wilhelm bas befannte Sdreiben des Kaiſers ſowie durd; das Mobilmachungs-Geſetz vom 26. März 1875 durdh

1870

Napoleon zu übringen, weldies den zwar kurzen, aber vielſagenden

geführt wurde. Das zweite Pferde-Ausfuhr- Verbot wurde am 7. Juli

Wortlaut hatte :

1877 erlaſſen und erſt am 22. Juli 1878 wieder aufgehoben. Monsieur mon frère !

Das

mals wurden in unmittelbarer Nähe der Deutſchen Grenze große

N'ayant pas pu mourir au milieu de mes troupes il

Franzöſiſdie Cavalleriemaſſen , zuſammen 12 Regimenter in Kriego :

ne me reste qu'à remettre mon épée entre les mains de votre

ſtärke, mit den entſprechenden Batterien vereinigt, während gleichzeitig

Majesté. Sedan, le 1 septembre 1870.

jeit Beginn des Jahres in Deutſdland für Franzöſiſche Redinung große Pferdefäufe ( in der Provinz Poſen allein 1500 ) ausgeführt

worden waren. Auch damals handelte es ſid), wie heute, lediglid, um

Je suis de votre Majesté le bon frère Napoléon. *) In Kriegsgefangenſchaft gerathen, begleitete Graf Reille den

den Sduß der Deutſchen Kriegøtüdytigkeit, und wie damals dieje Maßregel zu keiner Friedensſtörung geführt hat , ſo wird man audy heute an der Hoffnung feſthalten können, daß es auch jeßt der zweifel

19. März

lojen Friedensliebe der Deutſchen Regierung gelingen wird, die Gez

« 1871 nad Frankreich zurüc. Er blieb nun vorläufig im Penſions

witterwolken im Weſten zu zerſtreuen . Die Feſtunge - Bauſchule, welche im vorigen Jahre neu errichtet

Kaijer Napoleon nad Wilhelmshöhe und kehrte am

zuſtand, bis zu ſeiner Ernennung zum Commandeur der 3. Brigade worden iſt, hat unlängſt ihren erſten Unterrichts-Curſus zum Abſchluß der 3. Cavallerie -Diviſion ( am 31. October 1874) . Von 1875 bis 1880 war er abwedyjelnd außer Dienſt und General - Inſpecteur der

gebracht. Der Unterridit an der Anſtalt war zwei Ingenieur-Offi zieren übertragen , neben welchen noch Privatlehrer thätig waren . Der

Cavallerie.

Unterricht crſtreckte ſich in den tednijden Wiſſenſchaften auf Bau

conſtructionslehre , Baumajdyinenkunde, Feſtungsbau und Baumate:

General Reille war Commandeur der Ehrenlegion ſeit dem

23. Auguſt 1881 , ſeine Bruſt war außerdem mit dem Sdiwediſdien

rialienlehre; außerdem in den Hülfowiſſenſdaften auf Mathematik, darſtellende Geometrie , Phyſik, Chemie. Audy wurde Planzeichnen ,

Sdwert - Orden , dem Ruſſiſchen Annen : Orden 2. Glaſſe und dem Türkiſchen Medjidie-Orden geſchmüct .

Planaufnahme, Deutſch und Dienſtkenntniß in den Lehrplan mit auf: genommen . Bis zur Durchführung eines endgültigen Lehrplans, für

!

Er hatte folgende Feldzüge mitgemacht : 1840 in Algerien ,

den eine Ausbildungszeit von 2 Jahren beabſichtigt iſt, werden ver

1854/55 im Orient, 1859 in Italien und 1870 den Deutſch - Frans

je 7 Monate berechnet iſt, einſchließlich einer vierwöchigen praktiſchen

ſuchsweiſe drei abgekürzte Curſe abgehalten werden, deren Dauer auf

zöſiſchen .

Aufnahme-Uebung in der Nähe von Berlin . Die Feſtungs-Bauſcule

Graf Reille war der älteſte Sohn von Majjena. Derſelbe hatte bei ſeinem Ableben das 71. Jahr zurückgelegt.

iſt aus dem Grunde errichtet worden , um für die zum großen Theil ſehr bedeutenden und wichtigen Feſtungebauten ein beſſer vorgebildetes Aufſichtsperſonal zu gewinnen, welches durch die erworbenen techniſchen Vorkenntniſſe die Arbeiten, reſpective Aufträge der Offiziere ſadıgemäß zu fördern und auszuführen verſtehen ſoll. Die Feſtungs-Bauidule jollen Fortifications Ajſiſtenten , Wallineiſter und ältere Pionier-Unter:

offiziere beſuchen , denen bei guter Leiſtung und Tüchtigkeit der Offi

Na d r i ch te 11.

ziersrang in Ausſidit geſtellt wird. Deutides Reid .

Nachdem die Verſuche mit der neuen Ausrüſtung unjerer In

*** Berlin , 31. Januar. [Die Pferde- A ushebung 8 Ordnung und das Pferde : Ausfuhr : Verbot. Die -

neue Feſtung8: Bauſcule. Die neue Ausrüſtung der infanterie. – Die Einführung der Velocipede im

Deutſchen Heere.] Zwei wichtige Verfügungen ſind kürzlich er laſſen worden , welde das Pferde-Material betreffen : eine Pferde-Aus:

hebungs-Ordnung und ein Pferde-Ausfuhr- Verbot. Die erſtere iſt für den Preußiſchen Staat unter Aufhebung der beſtehenden Ordnung mit Allerhöchſter Genehmigung von den Miniſtern des Innern, für Landwirthſchaft , der Finanzen und des Kriegs erlaſſen worden und ſtüßt

ſich auf SS 25-27 , 36 des Gejezes vom 13. Juni 1873 über die Kriegsleiſtungen. Dieſe Vormuſterungen des Pferdebeſtandes finden von Zeit zu Zeit, in der Regel von 10 zu 10 Jahren , und zwar in den auf die Reichs -Viehzählung folgenden ſtatt, und zwar durdy Vor muſterungs - Ausſchüſſe , deren für jeden Kreis einer eingeſeßt wird. Zweck der Maßregel iſt die Erlangung einer Ueberſicht über den Pferdebeſtand im Lande. Für den Fall der Mobilmachung des Heeres oder eines Theils deſſelben iſt ein beſonderes Verfahren angeordnet,

ebenſo Beſtimmung über die Beſchaffenheit der Mobilmachungspferde

fanterie ihren vorläufigen Abſchluß gefunden haben , ſoll demnächſt ein entidheidender Sdritt in dieſer Nichtung gethan werden . Es haben nämlich in letzter Zeit im Kriegsminiſterium unter Vorſiß des Gene:

rals Blume Berathungen hinſichtlid der Einführung der neuen Infanterie-Ausrüſtung ſtattgefunden , zu welchen eine Anzahl höherer Oifiziere des Garde - Corps und des Kriegøminiſteriums zugezogen war. Um ein eingebendes, der Braris entnommenes Urtheil über

das neue Gepäck hierbei zu gewinnen , waren zu den bezüglichen Con ferenzen auch Führer derjenigen Truppen -Abtheilungen befohlen worden, welchen die neue Ausrüſtung zur praktijden Erprobung überwieſen worden war ; es ſind dies die beiden Compagnie-Führer des Lehr - Infanterie:

Bataillons, Hauptmann Meißner und Krauſe, der frühere Com mandeur des Bataillons Oberſt-Lieutenant v. berniß , der Com: mandeur des in Meß ſeit dem 1. Juli v. 3. lediglich zu Verſuche: zwecken formirten (Verſuchs )- Infanterie- Bataillons der 30. Diviſion, Major Bartholomaeus , und der älteſte Compagnie- Führer dieſes Bataillons , Hauptmann Zin now . Dieſe Detachements haben ſeit 7 Monaten das neue Gepäck gründlich zu erproben Gelegenheit gehabt durch zahlreiche Marſd- und Felddienſt-Uebungen, Biwaks , Gefechts:

ergangen , desgleichen über die Beſchaffenheit der zu militärijden

Uebungen mit jdarfen Patronen , ſowie audy größere Erpeditionen.

Zweden dienenden Fahrzeuge , Geſchirre und Zubehör.

So haben die Compagnien des Lehr - Bataillons 4 Wochen im Harz geübt, während das Verſuche - Bataillon eine 3wöchige Uebung , ver bunden mit 48ſtündiger Eiſenbahnfahrt , Ueberfällen , Biwaks 2c. im Schwarzwald ausgeführt hat. Selbſtredend wurden ſämmtliche Uebungen

Das erlaſſene Pferde - Ausfuhr: Verbot hat vorderhand nur den

Charakter einer Schußmaßregel. Es will nur dafür ſorgen, daß die *) Das Facſimile dieſes Schreibens (auf einem Briefbogen in Octavformat, der an der oberen Ede den Buchſtaben N mit einer Krone trägt) iſt bekanntlich im zweiten Bande des erſten Theils des Generalſtabswerks von 1870/71 wiedergegeben .

D. Red.

mit Kriegegepäck ausgeführt. Wie wir hören , joll auf Grund der gemachten Erfahrungen die Commiſſion ſich einſtimmig für Einführung der neuen Ausrüſtung ausgeſprochen haben , wobei noch einzelne von den Verſuchs -Abtheilungen vorgeſchlagene Aenderungen Berücfidhtigung

C

anden. Die neue Ausrüſtung bietet den Vortheil der vollſtändigen Befreiung der Bruſt vom Druck des gerollten Mantels , ſowie der Brodbeutel-, Schanzzeug- und Feldflaſchen-Niemen, und ermöglicht jo

71

Der Verfaſſer wendet ſids beſonders gegen einen ungenannten Schrift: ſteller, welder ſich dahin geäußert : es ſei den Militär-Theoretikern ein Gräuel geweſen, daß die Nuſſen vorwärts gingen , ohne fich um

dem Manne ein freieres Athmen ; ſie bewirkt eine gleichmäßige Ver: theilung der Laſt auf Schultern, Hüfte und Kreuztheil, geſtattet einen

merkt hat , daß das Feſtungs- Vierect gar keinen Einfluß auf die

das formidable Feſtungs -Viereck zu kümmern , und welcher weiter be:

feichteren Anſchlag des Gewehrs und deshalb ein beſſeres Schießen ,

Operationen ausgeübt habe, und daß die Türken überhaupt den größten

und ermöglicht endlich die Mitführungeiner größeren Anzahl von Theil ihrer Mißerfolge dem Umſtandezuverdanken hätten, daß fie Patronen , ſowie einer 3tägigen, aus Conjerven beſtehenden Verpfle: gungs-Portion. Die Genehmigung Seiner Majeſtät des Kaiſers und Rönigs vorausgeſeßt , ſoll die neue Ausrüſtung in Bälde zur Einführung gelangen und die Beſchaffung der für die neu zu formirenden Regimenter benöthigten Ausrüſtungsſtücke möglichſt nach dem neuen Muſter erfolgen. Das Uebergangs-Stadium von der alten zur neuen

Ausrüſtung wird übrigens nur ganz kurze Zeit dauern , da ein großer

ihre Truppen in den Feſtungen , namentlich in dem Bulgariſchen 1

Feſtungs-Viereď , verzettelten .

Dieſe Anſicht wird nun vom Verfaſſer

als cine ſehr irrige bekämpft, er bemüht ſich, dem Feſtungs-Viereck den ihm in der Geſdichte dieſes Kriegs gebührenden Platz anzuweiſen. Wir erhalten zunädyſt eine kurze Darſtellung der 4 Feſtungen, aus der zu crieben iſt, daß , wenn auch dieſelben gegenüber der Wir:

kung der neuen Gejchübe nid) t den Anforderungen der Zeit genügen konnten , gleichwohl das Mögliche geſchehen war, um ſie durch vor:

Theil der alten Stücke nach der neuen Probe aptirt werden kann. Auch in Bezug auf die Einführung der Velocipede bei den Truppen ſind kürzlich beſtimmte Entſchlüſſe gefaßt worden . Es werden

gejdobene Feldwerke und Armirung in möglichſt guten Vertheidigungs: zuſtand zu jeßen . Hierauf folgt ein Blick auf die Streitkräfte, weldier

ſowohl zwei: als dreirädrige Velocipede zur Einführung in der Deut-

klarzumadien ſucht, daß bei faſt allen Sdriftſtellern ein Şang zur

jchen Armee gelangen.

Der Kriegsminiſter hat zur Einführung der:

methodiſden Uebertreibung der Türkiiden Truppen geherrſcht habe.

ſelben angeordnet , daß Feſtungen , namentlich mit weit abliegenden Außenforts, wie Spandau, Thorn , Pojen , Königsberg, Küſtrin, Köln , Straßburg , Meß 2c. , den Ordonnanzen- und Depeſchendienſt , ſoweit er nicht durch Telegraphen beſorgt wird , durdy Radfahrer vermitteln

Hierdurch erklärt es der Verfaſſer, daß mandie Darſtellungen der Kriegsereigniſſe wohl als „ anregende Schilderungen “ zu bezeichnen ſeien, daß jedod ibre Endurtheile „ nicht als gültig anerkannt werden

jollen.

Der Verfaſſer geht rodann auf einzelne Kriegooperationen ein. Er weiſt z . B. nach , daß es Abdul Kerim Paſcha gelungen ſei , Zeit zu gewinnen , bis er im Juli 1878 ron Mehemed Ali Paſdia im Obercommando abgelöſt wurde. Leşterer konnte gerade im Beſitz

Numänien. * Bukareſt , 30. Januar. [Die

Befeſtigung von

Bukareſt.] Dic Frage der Ausführung der Bukareſter Befeſtigungswerke dürfte demnächſt einer endgültigen Entſcheidung zugeführt werden.

Wie ſeinerzeit gemeldet wurde, hat die Regierung den Bau mehrerer Forts, beziehungeweije die Ausführung der Erd- und Maurerarbeiten für dieſelben in cigener Regie vorgenommen , um auf Grund der hierbei gemachten Erfahrungen an die Vergebung der weiteren Arbeiten im Offertwege ſchreiten zu können. Nachdem jedoch die zu dieſem Behufe ausgeſdýriebenen Offert -Verhandlungen in Folge mangelnden Angebots von keinem Erfolge begleitet waren, hat die Regierung dem

Þarijer „syndicat des entrepreneurs“ eine Einladung zugehen

können " .

dieſes Feſtungs- Sdružed ſeine Armee einigermaßen organiſiren und ſelbſt die Offenſive ergreifen , um in Gemeinichaft mit dem Heere von Suleiman Pajda einen Streich auszuführen, allein die Vortheile der Feſtungen wurden nicht ausgenußt, zumal da Suleiman ziemlid unthätig

blieb. Jedenfalls aber diente das Feſtungs-Vierect als Hauptgrund: lage für die Türkiſche Defenſive. Der Verfaſſer entwickelt ſodann die

Fälle, in denen daſſelbe Feſtungs-Viereck einen maßgebenden Einfluß auf die Nuijijdie Offenſive ausgeübt hat. Wir werden ſeine Aus : führungen als ſehr klar und überzeugend bezeichnen dürfen, können

jedoch nicht auf dieſelben eingehen , da wir jonſt die Operationen

laſſen, die Erforderniſſe der Erdaushebungs- und Maurer-Arbeiten für einzeln in's Auge faſſen müßten, was uns hier viel zu weit führen die Bukareſter Forts an Ort und Stelle zu ſtudiren und ihr daraufhin würde. ein Angebot in Betreff der Uebernahme der in Nede ſtehenden Ar: Der Verfaſſer ſagt zum Sdiluß ganz richtig Folgendes : ,,Weldies beiten vorzulegen. Die genannte Geſellſchaft iſt dieſer Einladung nun auch das erſte Ruſſiſche Operationsziel geweſen ſein möge : die nadygekommen und hat Mitte Monats mehrere mit den erforderlidyen Türkiſdie Haupt-Armee oder Adrianopei ( Referent glaubt natürlid) Vollmachten verſehene Ingenieure iad Bukareſt entjendet. Dody ſollte die erſtere annehmen zu müſſen) , für beide hat das Feſtungs-Viereck die Bewerbung der Franzöſiſchen Unternehmung nicht ohne Concurrenz eine wichtige, die Operationen beeinfluſſende Rolle geſpielt, icon on :

bleiben. Wenigſtens wird Ihrem Correſpondenten aus zuverläſſiger

durch, daß es maßgebend für die Wahl der langen Ruſſiihen

Quelle mitgetheilt, daß ein mit Englijden Capitaliſten in Verbindung Verbindungslinie durch Runänien wurde , welche Stodungen ſtebender Italieniſcher Ingenieur alle Hebel in Bewegung ſetze, um die und Störungen in Menge verurſadyte und die Verwendung einer Ausführung der Befeſtigungswerke ſeinen Intereſſenten zu ſichern. großen Zahl Nuſijder Nejerve-Bataillone nöthig machte. Bei dem Der Werth der hierbei zu leiſtenden Arbeiten wird auf etwa 60 thatſächlichen Verlaufe der Ereigniſſe hat es immer den in ihm Millionen Francs angejdslagen, die Kuppelthürme der Forts nicht eingerechnet, welche einſchließlich ihrer Armirung eine weitere Ausgabe

befindlichen Streitkräften überlegene Ruſſijde Kräfte gebunden.“ Wir haben die vorliegende Sdrift mit großer Aufmerkſamkeit geprüft und können dieſelbe als eine kleine, aber werthvolle kriege : geſchichtliche Studien - Arbeit wohl empfehlen . Das Werkthen bietet auf jeinen 36 Drucjeiten weit miehr , als man erwarten kann . Den

von mindeſtens 40 Millionen Francs erfordern .

reichſten Nußen wird der Lejer dann haben, wenn er, nachdem er die

K r it i k .

Kriegsoperationen in großen Zügen ſich eingeprägt hat, an der Hand

Karten die einzelnen Fälle des großen Ruſſiſch - Türtijchen Kriegs Das Bulgariſche Feſtungs - Viered. Ein Rückblick auf guter ſtudirt ; er wird in dieſem Falle ein klares Urtheil gewinnen. Audi den Ruſſiſch - Türkiſchen Krieg 1877–78 . Berlin 1887, Ernſt 8. Siegfried Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. 8.

36 S. Preis 1 ME.

einzelne Abſdyweifungen auf andere Gebiete, welche der Verfaſſer unter: nimmt, ſind recht lehrreicy; wir redinen dazu beſonders das, was über die Verwendung der im Ganzen etwa 300 Escadrons ſtarken Ruſſiſchen

[ St.) Das Bulgariſche Feſtungs -Viereck beſteht aus den Fe- Reiterei während des Kriegs, ihre Führung und ihre Leiſtungen geſagt ſtungen Ruſtichuť und Siliſtria an der Donau, Varna am Schwarzen wird, wobei mancher begründete Tadel entfällt. :

Meere und Sdyumla. Daſſelbe hat nach Anſicht des ungenannten

Wer die Schrift forgfältig geleſen hat, wird auf's Neue von

Verfaffers der vorliegenden Schrift einen nicht geringen Einflußauf dem großen Nußen überzeugt werden,dengut angelegte Feſtungen im Sie Operationen Einfluß, des leßtenſoweit Ruſſiid) - Türkiſdjen Kriegskeinem gehabt, und Kriege zu gewähren vermögen. dennoch demſelben bekannt Militär: 2

iſt dieſer

1

, von

Schriftſteller im Zuſammenhange gewürdigt worden. Den Grund hiervon ſucht der Verfaſſer entweder in der ungenügenden Kenntniß der wirklichen Verhältniſſe auf Türkiſcher Seite oder darin, daß man

Neue Militär - Bibliographie.

Erwägungen haben den Verfaſſer dazu beſtimmt,die Bedeutung des

Lieut. Rh. gr. 8. (III. 314 S.) Hannover, Helwing' Verl. 6 M.

dem Gegenſtandeinereingehenden Behandlung nicht werthhielt.Dieſe wauptid lachten, die, der fridericianiſchen, napoleonijchenu . modernen Periode, ſtrategiſch u. taktiſch beleuchtet von Oberſtlieut. v .M.11. Prem. Bulgariſchen Kriege von 1877/78 einerPrüfung Hanmerle, Gen.-Maj.AloisMitter v., Biographie d. t.t. Feldmarſchall zu unterwerfenFeſtung-Vierecsim . Joſef Graf Radeßly v. Hradeß. Geſchrieben zur Erinnerg. anden großen In der Militär - Literatur hat ſich allerdings die Neigung ge:

zeigt, den Einfluß des Feſtung8 -Viereds abzuſchwächen , auch wohl a

zu verneinen oder ſelbſt als einen der Türkei ſchädlichen darzuſtellen.

ent, Feldherrn der f. t. Armee. ( Feine Ausg.) 8. (48 S. m. Bild.) offizer-Schreib-Mappe f. d. J. 1887. Fol. (40 S.) Berlin ,

Hölder. 60 PF. Eisenschmidt.

4 M.

72

duzeigen. Für Militair-, Krieger- u. Landwehr-Gesangvereine

Schriften des Generals v. Goeben.

n

Quartette von

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Louis Kron .

Das Treffen bei Kiſſingen am 10. Juli 1866. Dargeſtellt von

A. von Goeben , R. Preuß. General-Lieutenant und Diviſions -Commandeur.

11

erschienen soeben nachstehende grossartige humoristische Männer- nt n

gefangen 3. MMil60itäP4r-hu morist zus.p..2 Me 40 of KriegsClavierauszug , Stimmen. Pot

n

n

Die Ersatzreserve von Knüppelsdorf. Humor. Potp. 11nio Clavierausz. 3 N6 60 sf., Stimmen 2 16 40 sf

Der Landsturm von Posemuckel. Humor. Potp.

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R. Preuß. General-Lieutenant und Diviſions -Commandeur. 8. brojch. Preis 1 M. 50 Pi.

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n30 n

11 11 n

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Verantwortlicher Redacteur : Sauptmann Bernin. – Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Druck von G. Õtto's Hofbuchdručerei in Darmſtadt.

Ndgemeine

Militär - Zeitung Zweiundſedjzigfter Jabrgang. No. 10 .

Darmſtadt, 4. Februar.

1889.

Die Allg. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Allg . Milit.- Zeitung bringt auf der legten Seite jeder Nummer

und Freitagš. Preis des Jahrgang 24 Mart, des einzelnen Vierteljahre bei nur 1/4jähriger Abonnements-Verbindlichkeit und ohne frantirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommeu . Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt :

Aufſäke. Die Befeſtigung von Kopenhagen. - Die Zaumzeuge der Herren Major Heiniſch , Oberſt- Lieutenant Spohr und Major Schoenbed. Berjöiedenes. Die Räumung von Port Hamilton durch England. Nachrichten . Deſterreich -Ungarn. [Die Ausführungs-Beſtimmungen des Ungariſchen Landſturm -Gefeßes.] Schweden und Norwegen. ( Der .

Storthing und die geplante Heeres -Reform .] Kritit. Die Repetir -Gewehre, II. Band, 3. Heft. Aurze Anzeigen und Nachrichten . Bibliotheca historica-militaris, von J. Pohler, 1. u. 2. Liefg .

La bataille de Navarin , par E. Bogdanowitsch .

Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortſeßung.) zur Beiprechung eingegangene Schriften. - Allgemeine Anzeigen.

Die Befeſtigung von Kopenhagen.

bisher, wie auch die Umwandlung der bisher aufgeſtellten tech niſchen Pläne beanſprucht. Legterer Umſtand iſt eine Sache, die einer Erklärung bedarf.

[R.] In jüngſter Zeit iſt die Befeſtigung den Däniſchen

Der Däniſche Landesvertheidigungs - Plan hat bereits eine

Hauptſtadt mehrfach Gegenſtand der Beſprechung in der Aug. Seſchichte, er ſteht ſchon ſeit beinahe 15 Jahren auf der parla Milit.: Ztg. geweſen. Zulegt – in Nr. 3 dieſes Blattes v. 0.3. mentariſchen Tagesordnung. Im Jahre 1872 – alſo wohl in eriums Kriegsminiſt Folgeder Nachwirtungen des Deutſch - Franzöſiſchen Kriegs von Herr ant Däniſchen hat der Oberſtlieuten des r. von Turen offenbar im Auftrage ſeiner hohen Militärbehörde oder

1870–71 - wurde der Plan zuerſt dem Däniſchen Reichstag

70–7gt1. Die folgenden Seſſionen von 1873/74 , 1875/76 , felbſt der Regierung das Wort ergriffen, um darzulegen, daß didiee 18vorgele Befeſtigung Kopenhagens nicht ein „ Trußwerk gegen Deutſchland “, die außerordentliche Seſſion von 1876 hatten ſich gleichfalls ſondern daß der Däniſche Befeſtigungsplan „ein Plan der Landes mit dieſer Sache zu beſchäftigen, bis zuleßt im Jahre 1882/83 Vertheidigung iſt und alſo nur den Zweck haben kann, Däne die Vorlage in etwas erweiterter Form dem Reichstage wieder zu mark es möglich zu machen , ſich eventuell zu vertheidigen und die ging, die jedoch ebenſo wie die vorhergegangenen vom Follething Neutralität zu bewahren wird dann Deutſchlands" noch, daß ein nicht angenommen wurde. Auch das Landsthing hatte an dem ſolches Beſtreben „gewiß“. dieHinzugefügt völlige Sympathie Entwurfe Einiges zu bemängeln, namentlich fand

vorgeſchlagene verdiene, und daß Deutſchland es durchaus nicht wünſchen könne, Befeſtigung Kopenhagens nach der Landſeite manchedieGegner. Nach „daß Dänemart nach kriegeriſchen Eventualitäten in die Hände dem in den legten Seſſionen der Däniſche Landesvertheidigungs der erſten, der beſtenMacht fält, die ſich Kopenhagens bemächtigt; Plan nicht mehr im Reichstage zur Verhandlung gelangt war,

und Seeland hatte die Regierung in das Budget für 1886/87 im Ganzen etwa aufnöthigt vielleicht uns (Dänemark) gegenDeutſchland einen Angriff für Allianz Baſis eine Kopenhagen als und benuşt“.

Es ſcheint uns geboten zu ſein , dieſe von angeſehener Stelle

18 Millionen Kronen zu außerordentlichen militäriſchen Zwecken ( Befeſtigungs- Anlagen, Vermehrung des Flottenmaterials zc.) ein

geſtellt. Das Folkething lehnte die Forderung ab, und das Lands

ausgeſprochenen Anſichten einer prüfenden Betrachtung zu unters thing mußte deren Berathung in Folge des Reichstagsſchluſſes mit ziehen und eine von derſelben abweichende Anſchauung näher zu be- der zweiten Leſung im Plenum einſtellen ; leşteres ſtrich jedoch von gründen.

der Forderung den Betrag von etwa 11 Millionen Kronen, darunter

Im Herbſte des vorigen Jahres war es, als das Miniſterium die für die Landbefeſtigung Kopenhagens verlangte Summe. Es Eſtrup dem Landsthing,der erſten Rammer des Däniſchen Reichs- wurden darauf für das Budget1886/87 etwa 7 Millionen Kronen tags, zwei neue Vorlagen in Betreff der Befeſtigung Kopenhagens zu Befeſtigungs-Anlagen und zur Verſtärkung des Flottenmaterials 1

unterbreitete: die eine Regierungs-Vorlage behandelte die See , die ausgeworfen, außerdem fand die Regierung noch größere Mittel andere die Landbefeſtigung der Hauptſtadt. Durch dieſe neuen für den gleichen Zweck, welche durch freiwillige Gaben der Bea

Vorlagen wurden die bereits früher dem Däniſchen Reichstage zu- võlferung zuſammengebracht wurden und ſtets noch ſich vermehren . gegangenen Pläne ſehr weſentlich abgeändert, denn es wurde nun- Mit den Vereinigten Mitteln iſt ſodann zur Durchführung des

mehr ſowohl die Bewilligung einer weit Höheren Summe als | Landesvertheidigungs-Plans geſchritten und zunächſt die Befeſtigungs

74 Anlage von Kopenhagen nach der Seeſeite in Angriff genommen worden .

Die Durchführung des ganzen Plans ſollte nach dem Voranfchlage von 1882/83 die Summe von 72 283 500 Kronen erfordern, wovon 59 008 500 Kronen auf das Reſſort des Kriegsminiſteriums und 13 275 000 kronen auf das des Marineminiſteriums entfallen . Die größte Sumine erfordert die Landbefeſtigung und Geſchütz= Ausrüſtung von Kopenhagen , nämlich 34 Millionen Kronen, ferner werden für die Erweiterung der Befeſtigung nach der Seeſeite 13 270000 Kronen verlangt. Außerdem ſollen die Einfahrten mehrerer Häfen von Seeland (Helſingör, Kallundberg, Korſör und Kiöge) durch Batterien geſchützt, am kleinen Belt und auf der Zütiſchen Halbinſel Selgenäs Befeſtigungen angelegt werden. werden .

ſein, einem plötzlichen, mit überlegenen Kräften bewerkſtelligten Ueberfall zum Opfer zu fallen , da die materielle Hülfe, welche in ſolchem Falle die diplomatiſche nothwendig vervollſtändigen muß, nicht ſofort bei der Hand ſein kann. Unſere Aufgabe 'muß daher ſein,, Zeit zu gewinnen , ſo viele Zeit wie möglich. Die erſte Bedingung, um Zeit zu gewinnen , iſt, daß wir uns vorzugsweiſe diejenigen || Landestheile ſichern, wo der gegen uns gerichtete Schlag uns am härteſten würde treffen können, wo unſere Vertheidigungskraft am leichteſten gelähmt werden kann. Durch den großen Belt iſt das Land in einen öſtlichen und einen weſtlichen Theil getheilt, die, wenn der Krieg erſt begonnen hat , einander wahrſcheinlich keine ſonder:

liche IInterſtützung werden leiſten können ; es gilt daher, denjenigen Dieſer beiden Theile, welcher in politiſcher wie militäriſcher Hinſicht Endlich ſoll die Däniſche Kriegs-Marine einen Stützpunkt am die größte Bedeutung hat, in den Stand zu ſetzen, ſich auf's kräf Agenſö Sund an der Südweſtküſte Seelands) erhalten, wofür | tigſte vertheidigen zu können, und es kann dann nicht zweifelhaft etwa 41/2 Millionen Kronen gefordert werden , während die Bez ! ſein , daß dies Seeland mit der Hauptſtadt Kopenhagen ſein muſ . abſichtigte Vermehrung des Flottenmaterials (durch Panzerſchiffe, In politiſcher Hinſicht iſt es namentlich die Lage, welche eine Rolle Kanonenboote umd Torpedoboote 2c. ) 8 800 000 kronen verlangt. : jpielt, da der Beſitz Seelands mit Kopenhagen in einem Kriege Der ganze plan ſollte bis zum Jahre 1892/93 durchgeführt jein , von großer Wichtigkeit für jede Macht ſein kann, die nach der die Feſtungs -Anlagen in der Hauptſache jedoch ſchon im Jahre Herrſchaft in der Oſtſee ſtrebt; in militäriſcher Hinjicht liegt die 1888 89 . Bedeutung darin , dajz Ceeland mit Kopenhagen alle unſeren mili

Den Haupt-Gegenſtand des Befeſtigungs- Plans bildet hiernach die Sicherſtellung von Kopenhagen, welche 23 der ganzen Sumune beanſprucht. Zur Begründung dieſer Forderung, wie überhaupt des Plans, die Hauptſtadt zum Central-Punft der Landes -Vertheidigung zu machen , wurde von der Negierung etwa Folgendes angeführt: Sin Folge ſeiner Lage an den Wegen zwiſchen Nord- und Oſtſee iſt das Land, ſobald Berwicklungen entſtehen, die einen Krieg mit den Großmächten zur Folge haben , beſonders den Angriffent einer Siejer Mächte, deren Intereſſe ant sieje Fahrivaſjer gefnüpft

täriſchen Etabliſſements enthält, deren Eroberung dem Kriege ſchnell ein Ende machen würde. " *) *) Es iſt nun aber ein oft von ſchweren Folgen begleiteter Irrthum ,

wenn man die Bedeutung von Feſtungen überichäzt. Wir führen hier einige Ausſprüche cines anerkannten Militär - Schriftſtellers der Neuzeit, des Oberſt: Lieutenants Freiherrn v. d. Golk , des Verfaſjer: des berühmten Budis „ das Volk in Waffen “ an , um den richtigen Werth der Feſtungen Feitzuſtelle!.

Derjelbe jagt u . A. Folgendes: „ Im Allgemeinen werden fünftig nur Feitungen belagert werden , deren Beſitz man für den Friedensīchluß unumgänglich nöthig hält und ſoldic,

man beſeitigen muß , um fürgewinnen.Selten der Armeen del nothwendigen Surchans iſt, ausgeſetzt. Wenn wir uns auch noch ſo gern von dem Kriege die Naum zu die Vorwärtsbewegung werdenbejondereGründe

fernhalten wollen , ſo kann dies in manchen Fällen davon abhängig

entſcheiden, wie es bei Sebaſtopol der Fall war, wo England die Bruta

werden, ob wir ſelbſt unjerer Neutralität den gehörigent Naddruck zu geben vermögen. Können wir es nicht durch eigenen Widerſtand ermöglichen, daſ andere Mächte, deren Intereſie ebenfalls an die genannten Fahrwaſſer gefnüpft iſt, Zeit erhalten, uns gegen eine

ſtätte der Kujidhen Seemacht im Sdwarzen Meere vernichten ivoilte.“ ..

Sèriegen ein . Man macht ſie zu ſtillen Theilnehmern an allen Heeres-Be

Macht zu Hülfe zu kommen , die ims zur Aufgabe unſerer Neut

den Wirkung. Unter jolchen Bildern bergen jid) indeſſen gar leidit unklare

„ Meiſt räumt die Theorie den Feſtungen mehr Geltung ist großen wegingen. Sie werden als Stüüpunkte für den Aufmaridh, als Baſis für das Vorgchen, als Ausfallsthore bezeichnet ; man ſpricht von ihrer flankiren

tralität zwingen möchte, dann würden wir der Gefahr ausgeſetzt Vorſtellungen, und ſie bediirien noch einer jólid ten Erklärung... citungen Artilleriſliſdie Erinnerungen aus dent Leld;uge gegent Frankreid 1870/71.

wenden wollte, hatte dieſer mir bereits das Feld überlaſjen . Es br : durfte nur 110–) einiger, offenbar in die feindlidie Batterie einſdılagender Sdüſſe, um dieſe auſprogen und abjahren zu machen , aber mit 3:12

rüdlaſiung cines demontiiten (Sjeſtütes. ( so war dies daſſelbe weldiru

Von 28. 2.

ſpäter von den 5. Jägerai , als die Franzojen es mit friſdcm Gepanit ( Fortjeßung .) zurückholen wollten , genommen wurde, und als das ciſte , im Feuer Die in der ausgewählten Stellung abgepropte Batterie fonnte genominene Geſdyütz diejeni ſo viel Nuhin und der Stoot Görlitz dass nun aber dem Oberſten (. wieder nicht ſchnell genug zum Sduſſe relbe als ( Heſdenk einbradite. Wenn idy ſpäter , als id in Görlitz gelangen. Jd hatte als Ziel auf 2500 Sdritt eine feindlide Batterie wohnte , dieſes Gejdütz faſt täglidi jah , des hübſchen Treffere , der

angegeben , die am Abhange der Höhen zur Beſtreidung der in vorliegenden Lauter: Grunde ſich binziehenden Chauſſee in Feuer und vollſtändig ihre linke Flanke bot. Soon die commandirte fernung vien dem Oberſten G. nicht zutreffend, doc) befahl er andere. Jo hatte gutes, rubiges Nidten , ſorgfältige Controle

dem ſtand Ent:

keine durch

bag Rad zerídmettert, Adyse und Caſjete beidädigt hatte , mid freute,

mußte id) mir dod geſtehen , daß id mur die Rolle des Hundes gis ſpielt hatte , der den Jäger das Wild ſtellt. Nadidemn die feindlitbe Batterie jo jdnell abgefertigt war, richtete.

id; das weitere Feuer auf feindlide Cavallerie , welche an dem von die Zugführer noch beſonders eingejdärft , wohl wiſſend , daß unſer den 3 Bappeln auf dem Gaisberge nad Altenſtadt führenden Hobl : vorzüglich ſchießendes gezogenes Geldjüt der beſte Diſtanz- Meſſer hiei ; wege aufgeſtellt, die Verbindung zwiſden der Franzöſijden Stellung ich hatte damit nichts Underes gethan, als was bei den Friedens: auf dieſem Berge mit den in der Stadt kämpfenden Truppen vers Uebungen mit Redit auf dao peinlitſte eingeübt wird. Aber bier mittelte. Es war das 3. Huſaren-Regiment. Drei Süſle genügten ,

+

ſchienen dem Oberſten G. alle die alten Gewohnheiten mit dem glatten

um dieſe Reiterei in unellſter Gangart ihre Stellung aufgeben und

(Heſchüß wieder in Erinnerung zu kommen , wo den erſten Schuß in

hinter den Höhen verſchwinden zu maden . Es war ießt 3/4 auf 11 Uhr. Redits neben mir war die 2 . betrachtet wurde. „ Ein Sduß, ein Schuß !“ das ſollte wie früheridwere Batterie aufgefahren , an welche ſich denn bald darauf die auch ießt Loſung ſein , und da ich mit größter Nube das übrigens Batterien der Corps- Artillerie angeſchloſſen hatten. Das gemeinſame durdjaus nicht lange währende Geſchäft des Nichten abwartete und Ziel war jeßt dic Franzöſiſche Artillerie auf dem Gaisberge, welde keinen Befehl gab, um nur „ einen Schuß " zu thun , ſo gab es die die diesſeitige Stellung unter einem zwar ſehr gut gerichteten , aber türzeſter Zeit abgegeben zu haben , al8 die höchſte aller Leiſtungen

lebhafteſten Vorwürfe. Meine leßte Rechtfertigung war aber nun das Reſultat des

boch ganz erfolgloſen Feuer hielt , da ſämmtliche Geldoffe hoch über unſeren Röpfen erplodirten . Nur eine Granate drug didt bei den

erſten Sduſjes , der offenbar ganz nahe bei der feindlichen Batterie einſdlug ; der zweite, auf die um 100 Schritt erhöhte Entfernung abgegeben, war erſichtlich ein Treffer, der mit Hurrah begrüßt wurde.

Vorderpferden eines Munitionsnagens ein und brachte das Geſpan in Verwirrung , ohne jedoch ſonſt Schaden zu thun. Ebenſo wenig verurſachten Ehaſſepot :Kugeln , die durch ihr Zijden verriethen , auf

!

Aie ich mich etwas triumpsirend jeßt zu dem Brigade - Commandeur | welche Entfernungen bas'Franzöſiſche Gewehr wirkſam ſein konnte,

75

Die beiden neuen Vorlagen, welche das Miniſterium Eſtrup | endung des Nord-Oſtſee-Canals des Beſiges von Seeland mit im October v. I. dem Landsthing zugehen ließ, bringen nun ver- Kopenhagen nicht, alſo könnte nur Nußland die Macht ſein, die ichiedene Abänderungen des bisher aufgeſtellten Plans. Hiernach hier nach dem Beſit ſtrebt. Die Annahme jedoch, daß Dänemark

werden für die Ausführung des neuen Kopenhagener Feſtungs- in einem Kriege Deutſchlands mit Nußland ſeine Neutralität gegen Plans 519/4 Millionen, nämlich 37 + 148/4 Millionen beanſprucht,

das legtere mit aller Kraft vertheidigen werde, kann durchaus

inithin 41/2 Millionen mehr als bisher. Auf die weiteren Feſtungs

nicht als zutreffend bezeichnet werden. Die Spite des Däniſchen

Anlagen auf Seeland, am kleinen Belt und in Jütland, ſowie auf Landes-Vertheidigungs-Plans kann ſich alſo nur gegen Deutſchland die Durchführung des Flottenplans ſcheint vorläufig kein großes

richten, denn in einem Kriege Deutſchlands mit Rußland oder

Gewicht gelegt zu werden,, wogegen mit aller Kraft die Befeſtigung

Frankreich oder mit Nußland und Frankreich kann Dänemark leicht

der Hauptſtadt angeſtrebt wird. Prüfen wir nun einmal die eigentlichen Zwecke einer ſolchen

den lettgenannten Mächten einen Stüşpunkt gegen Deutſchland bieten. Gewiß wird der Däniſche Staat nicht ſelbſt die Offenſive

Maßregel. Der Feſtungs-Plan iſt, wie wir vorhin geſehen , darauf berechnet, daß Dänemark mit Hülfe einer Großmacht oder mehrerer

gegen Deutſchland ergreifen , allein er wird, wenn er will, leicht einen Grund finden, um die Lage ſo darzuſtellen, daß Deutſchland

Großmächte ſeine Neutralität gegen einen Staat behaupten kann, „der nach der Herrſchaft in der Oſtſee ſtrebt“ . Dies können nur

die Däniſche Neutralität bedrohe, um einen ſcheinbaren Grund zu haben, Rußland oder Frankreich zu Hülfe zu rufen, denn daß

zwei Mächte ſein: Rußland und Deutſchland, die Herrſchaftfönnte Dänemark allein nicht im Stande iſt, Seeland und Kopenhagen nur durch die Ueberwindung einer dieſer Mächte in einem Kriege

gegen eine Großmacht zu vertheidigen, iſt in der oben mitgetheilten

zwiſchen beiden erlangt werden. Deutſchland bedarf aber nach Voll- Däniſchen Begründung des Feſtungs - Plans ausdrücklich zugegeben worden .

ſchüßen die in ihnen ſtehenden Truppen, aber ſie feſſeln diejelben zugleich an

die Sholle. Die flankirende Wirkung der Feſtungen iſt meiſt feine große...

Wenn Dänemark nur die eigene Neutralität ſichergeſtellt ſehen

wollte, ſo bedürfte es der Feſtungs-Vorlage überhaupt nicht.

Es

Zu viele große Feſtungen fann man als eine Schwächung anſchen . Große

Armeen , welche nach verlorenen Schlachten in einer Feſtung eingeichloiſen hat dann nur nöthig, ſeine Neutralität durch die Großmächte garan werden , ſind , wie die Geſchichte der Einſchließungen von Aleſia bis Metz beweiſt, faſt immer verloren ." . „Man bringt eine Armee leicht hinter die Wälle, ſchwer aber wieder hervor in's Freie , es ſei denn , daß ſtarke Hülfe von außen ihr die Hand reiche.“

tiren zu laſſen oder ſich in einem Kriege zwiſchen den nach der Herrſchaft auf der Oſtſee ſtrebenden oder dort ſich bekämpfenden

Staaten – wie z. B. in einem Nuſſiſch-Engliſchen Kriege — mit den -

benachbarten neutralen Mächten zu verbinden . Auch kann es keinem

„ Die Erweiterung der feſten Pläße durch Fortsgürtel, die man heute Zweifel unterliegen, daß in ſolchen Kriegsfällen der Beſitz eines als unumgänglich nothwendige Zuthat erachtet, hat im Grunde genommen

befeſtigten Seelandes und Kopenhagens für die Kriegführenden weit

fein neues Moment in die Striegführung getragen ." „Ausdehnung der Befeſtigungs -Anlagen entſpringt einem Gefühle

ſchätzbarer und begehrenswerther iſt als der des nicht befeſtigten Eilandes. Ferner darf wohl beachtet werden, daß die Feſtungs- An

von Shwäche. Ein Volf, in welchem offenſiver Geiſt lebt, wird darin Maß lagekoſten für ein Land mit etwa 2 Millionen Einwohner*) ſo hoch halten. Wer ſein Heil hinter Wällen und Gräben ſucht , dem fehlt die Er: findung der Kraft. Er wird ſich mehr und mehr auf paſſive Abwehr be

ſind, daß ſie ſich nur durch Aufrechthaltung der Neutralität nicht

jchränken, deren Ende doch ſchließlich die Niederlage iſt, mag ſie auch noch

rechtfertigen laſſen.

ſo ſehr verzögert werden .“ Wir überlaſſen dem Leſer, die vorſtehenden Säße auf den Fall der

Die hier von uns vertretene Anſicht findet ihre Beſtätigung

Befeſtigung von stopenhagen anzuwenden , indem wir nur noch die eine

*) Die Bevölkerung des eigentlichen Dänemarks beträgt 1969 039,

längſt anerkannte Wahrheit betonien, daß die Difenſive ſtets ſtärker und erfolgreicher iſt als die Defenſive. Eine Feſtung iſt aber nichts anderes als

der Nebenländer 83 221 , der Colonien 47 131 Einwohner , zuſammen alſo .

7. Auflage.

eine an eine beſtimmte Stelle gebannte Defenſive.

2 099 400. Vgl. Ritter's geograpiſch - ſtatiſtiſches Legifon. Leipzig, 1883.

irgend einen Schaden. Das Feuer gegen den Gaisberg wurde übrigens ſehr langſam unterhalten , da die Entfernung groß , die Franzöſiſchen

von wildeſter Leidenſchaft verzerrten braunen oder tief ſchwarzen Ge:

Batterien gnt gedeckt ſtanden und ein Beobachten der Wirkung ſehr

ſichtern , den weißen Zähnen, krampfhaft verzerrten Gliedern , einen

dwer war. Es dauerte nur kurze Zeit ; die ſich wirkſam machende Umgehung durch das 11. Corp8 zwang die Batterien bald zum Ab-

Tobten unſerer 58er : rechts im Felde Major v. G. mit ſeinem Ad.

1

erblickten wir zahlreiche todte Afrikaner , die mit ihren noch im Tode unheimlichen Eindruck machten . Dann ſtießen wir auf die erſten

jahren. Gegen 1/212 Uhr war das Gefecht für uns hier zu Ende,

jutanten , dann immer zahlreicher Unteroffiziere und Gemeine. Aber

jedoch verblieb die Batterie noch bis 1 Uhr abgeprout in der Stellung,

welcher Contraſt zwiſchen dieſen Todten und den Turkos ! Wie ruhige

Vorgänge auf

,

bergebeobachtet werden tonnten, aufweldendieInfanterieoffenbar Sumpfebeſeelt hatte, im ſtiden Geſicht,jolagenſie,

ein Contraſt,

einen harten Kampf kämpfte , ohne daß es uns jedoch des bedeđten der nicht ſchärfer die Gefühle, welche die gegenſeitigen Kämpfer beſeelt Geländes wegen möglid, geweſen wäre, die Einzelnheiten zu erkennen. hatte, zum Ausdruck bringen konnte. Dort die Wuth des wilden Unten auf den Wieſen an der Lauter erſdienen die erſten ges

Thieres , hier der ruhige Mannesmuth des pflichtgetreuen Soldaten. .

fangenen Turkos; Weißenburg war genommen, nachdem das Landauer Die Abhänge des Gaisberges waren mit zahlreichen tobten oder ver Thor durch Gejhüpfeuer gangbar gemacht worden war. Während wundeten Infanteriſten wie beſäet. Von einem Arzte erfuhr ich jedod , dieſer Ruhepauſe erſchien Seine Königliche Hoheit der Kronprinz bei daß die größte Zahl nur aus Erſchöpfung zuſammengebrochene und der Batterie und erkundigte ſich nach unſeren Erfolgen. Wir hatten, wenn auch nicht von großen, doch von den erzählten zu berichten.

liegen gebliebene Marobe wären . Auf dem Gaisberge aber , vor dem Schloß , in den Hopfenpflanzungen , lagen die Todten und Vers

Die ausgeſepte Prämie hatte ſich eigentlich das zweite Geſchüß verdient, wundeten, beſonders vom 7. Regimente ſo zahlreich, daß wir daraus licht hatte, verdoppelte ich einfach die Prämie und erkannte jedem der

da aber das erſte durch ſein ſcharfes Richten den Erfolg erſt ermög:

ídließen konnten , welch' ſchwerer Kampf. hier gekämpft worden war. Und doch hatte das brave Regiment das Sdloß nicht zu ſtürmen

beiden Geſchüße eine ſolche von 5 Thalern zu.

vermocht. Die 2. leichte Batterie war zum Breſchelegen herangeholt

Gegen i uhr Mittags erhielt ich den Befehl, der 2. ſchweren worden , ſpäter die Batterien aus der Stellung bei Windhof. So Batterie folgend, durd Weißenburg vorzugehen. Im Trabe ging es umzingelt," ohne jede Ausſicht auf weiteren erfolgreichen Widerſtand , durch das Landauer Thor, vor dem im Chauſſeegraben der erſte Todte, hatte die Befaßung ſich ergeben. Wir tamen ſomit nicht mehr zur ein Bayeriſcher Jäger, Tag. Auf dein kürzeſten Wege durch die Stadt || Verwendung. Die Batterie fuhr nahe beim Saloß in Rendezvous paffirte die Batterie das Hagenauer Thor und nun auf dem Wege, | Stellung auf. Hier ſaben wir die kriegsgefangene Befaßung deſſelben der von hier über den Gaisberg nads Sdjafbuſch führt , zuerſt das vorbeiführen , - der Eindruď , ben dieſe Franzöfiſchen Infanteriſten Gefechts- Terrain der Avantgarde des Corp8, welche hier ſchwer um den Bahnhof , eine ſehr feſte Fabrit und andere Gebäude , die von

machten , war nicht beſonders ; ihre Haltung ſtach gegen die unſerer

benTurtos hartnädig vertheidigt worden waren, gekämpft hatte. Die

( Fortießung folgt .)

.

Verluſte unſerer Infanteriewaren dabei ſehr bedeutend geweſen. Zuerſt

Soldaten zu ſehr ab.

76

in einem ſehr fachgemäßen Aufſat, welchen vor einigen Monaten die Priorität in jeder Beziehung zugeſprochen werden muß, zuerft die angeſehene Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter“ über den- den Gedanken , die Randare ohne Rinntette herzuſtellen, verwirklicht ſelben Gegenſtand gebracht hat. Dieſes Schwediſche Blatt erblickt zu haben . Das Heiniſch'lche Zeug , welches in ſeiner Eigenart die ein in einer ſtark befeſtigten Däniſchen Hauptſtadt ſowohl eine Bedrohung

von Deutſchland als auch von Schweden. Rußland iſt bekanntlich fachſte, reinſte und klarſte Darſtellung dieſes Strebens repräſentirt, der Hauptfeind von Schweden , und bei den nahen verwandtſchaft- | zeigt ohne Schminke, was darin auf dieſem Gebiete zu leiſten lichen Beziehungen der Höfe von Petersburg und Kopenhagen iſt | möglich mar. Aber gerade dieſe Einfachheit, verbunden ) mit ganz präcis die Befeſtigung Kopenhagens doppelt bedenklich. „Dagens Nyheter “ führen weiter aus, daß Deutſchland gewiß niemals daran denken ausgeführten Theorien , welche dabei zum Ausdruck gelangt ſind, befeſtigt oder giebt dem Zeug vor Allem einen gewiſſen edlen Charakter , denn werde, ſich in den Beſitz der Däniſchen Hauptſtadt zu ſeben , ſondern nöthigenfalls ſich mit Jütland und es verwirklicht das, was Andere vergebens angeſtrebt haben und nicht Fühnen begnügen und dann abwarten werde, wie lange ſich die auf verbindet damit eine Sparſamkeit hinſichtlich des Materials , welche Seeland ſtehende Däniſche Armee halten könne. Dagegen ſei das nicht genug zu würdigen iſt. Das Halfter giebt der Kandare ohne Kinnkette einen Stüt befeſtigte Kopenhagen für andere Großmächte, deren Intereſſe ſich an das Däniſche Fahrwaſſer zwiſchen Nordſee und Oſtſee knüpft “ punkt, welcher gar nicht beſſer gedacht werden kann. Ueber die Verhältniſſe und die Formen der Seitentheile der (wie es in den Däniſchen Motiven heißt ), ein ſehr ſchätzbarer

Beſiß, und ein derartiges feſtes Bollwerk könne jedoch für die

Kandare , welche ſicher unſchön und verbeſſerungsfähig waren, gehen

kleineren Nachbarn gefährlich werden. Hierbei iſt ohne Zweifel

die Anſichten ſehr auseinander. Wenn von gegneriſcher Seite behauptet wurde, daß die Seiten

der Fall angenommen , daß Dänemark in einem Kriege, vielleicht

zwiſchen Deutſchland und Frankreich, Rußland um Hülfe anruft ,

theile , reſp. die Randare fich aushake , ſo muß erwidert werden, daß

um die Däniſche Neutralität zu ſchüßen , wenn etwa Deutſchland Dänemark zur Aufgabe derſelben nöthigen ſollte , oder daſ Nußland

dieſem durch eine Abänderung abgeholfen worden iſt. Ganz entſchieden muß aber behauptet werden, daß dieſes Zeug

in einem etwaigen Kriege mit England fich ohne Widerſtand Däne- die Uebelſtände , welche unſere heutige , veraltete Zäumung des marks in den Beſitz Kopenhagens ſetzt. Daß in einem ſolchen Pferdes mit der Kandare und der Kinnfette aufweiſt, in einer Fale Deutſchland von Däniſcher Seite zum Schutze der Neutralität | edlen , leider aber unſchönen Art beſeitigt hat. Dem Zaumzeug iſt der Vorwurf zu machen, daß es nur aus Dänemarks aufgefordert werden würde, wird in Schweden natürlich nicht angenommen und auch wohl von einem einzigen Dänen geglaubt . einer Halfter beſteht, dieſe für ſich allein aber den Anforderungen ,

Hiernach muß wohl jeder Einwand gegen die Behauptung, welche man an eine kriegsbrauchbare Zäumung ſtellen muß, nicht die Befeſtigung Kopenhagens ſei eine deutſchfeindliche Handlung, genügen kann. als unbegründet bezeichnet werden . Der officiell angegebene Zweck Der Major Heiniſch hat neben ſeinen richtigen Principient, Anforderungen zu entſprechen verſtanden, welche doch ſo leicht zur Ausführung zu bringen waren. Aber dieſe Mängel Heben den großen Werth, den der ſonſt

zu dieſem Zweck ſo lange gehalten werden, bis eine nicht am Kriege betheiligte Großmacht, deren Intereſſe ſich gleichfalls an die genannte Waſſerſtraße knüpft, zu Hülfe kommt. Und ein ſolches Beſtreben

ſo gute Gedanke hat, für die Praxis nicht auf. Der unvermittelte Uebergang von der complicirten Randaren:

verdient gewiß nicht die von Herrn Oberſt-Lieutenant von Turen beanſpruchte „völlige Sympathie Deutſchlands" , wie wir dies

zäumung zu dem einfachen Zeug war zu groß und die Vorarbeiten dafür nicht gründlich genug, um dem Zaum ohne Kinnkette Ein

glauben nachgewieſen zu haben.

gang zu verſchaffen . Dennoch wird derſelbe noch oft Anknüpfungspunkte bieten, um das Problem löſen zu helfen, an dem weiter zu arbeiten eine Ehrenſache jedes denkenden Reiters iſt.

Die Baumzeuge der Herren Major Heiniſdi , Oberftlieutenant $ pohr und Major S doenbeck. ( Sch .] Aufgabe dieſer Zeilen ſoll ſein, bem geneigten Leſer ein möglichſt ares Bild über die techniſchen Hülfsmittel vorzuführen, welche die vorgenannten Herren mit ihren Zaumzeugen dem Reiter bieten, wie weit dieſelben mit ihren Gedanken den heutigen

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Großmächten aufrecht zu erhalten, deren Intereſſe ſich an die Däniſchen Waſſerſtraßen zwiſchen Nord- und Oſtſee knüpft. Kopenhagen ſolu

1

des Planes iſt: die Neutralität Dänemarks in einem Kriege zwiſchen die er in's Leben rief, nicht den heutigen Anſichten, beziehungsweiſe

Jeßt hört man nichts mehr von dieſem Zeuge, und es ſcheint der -Major Heiniſch ſich damit zu begnügen, den Impuls zur Zäumung ohne Kinnkette gegeben zu haben. Das Zeug des Oberſtlieutenants Spohr iſt in ſeinen Grund

ideen eine ziemlich genaue Copie des Heiniſch 'lchen Zeuges, nur mit dem Unterſchiebe, daß Oberſtlieutenant Spohr zwar auch eine einfache Halfter beibehalten hat, die Kandaren jedoch nicht wie

Anforderungen entſprechen , vorangeſchritten oder gegen dieſelben Heiniſch nur durch das Kehlſtück des Naſenriemens firirt, ſondern zurückgeblieben ſind.

noch einen zweiten beſonderen Riemen zu dieſem Zwecke anbringt

Zweck dieſer Zeilen ſoll ferner ſein, ganz objectiv nur die

und ferner, daß er ſeine Trenſe auf den Oberbäumen der Randare

techniſche Seite zu beleuchten , wobei es einem Jeden überlaſſen iſt, ſich ſelbſt ein Urtheil für die Verwerthung zu bilden. Für ein jedes Erzeugniß beſtehen Regeln, von denen man nicht abweichen darf. Betrachtet man die Hülfsmittel, die in den drei Zeugen geboten werden, ſo gipfeln ſie alle in dem Princip, die Kandare von dem ſchädlichen Anhängſel der Rinntette zu befreien.

aufhängt. Der Oberſtlieutenant Spohr hat das Ein- und Aushängen

1

umgiebt.

Wenn ich zuerſt das Zeug des Majors Heiniſch beſpreche, ſo

cirter Weiſe eingerichtet. Was die andeutungsweiſe erwähnte , auf den Oberbäumen der Kandare angebrachte Trenſe betrifft, ſo ſtellt ſich dies als eine Neuerung dar, welche, im Widerſpruch mit den Heiniſch ' Ichen

Principien ſtehend, teine glüdliche genannt werden kann . Prüft man die Trenſe ganz objectiv auf ihren Werth hin, ſo kommt man zu ganz anderen Reſultaten als der Erfinder. Die Trenſe fißt, wie wir ſehen , auf den Oberbäumen der

geſchicht dies, weil das Zeug des Oberſtlieutenants Spohr aus dem Randare; will man dieſelbe allein gebrauchen , ſo ſchiebt ſie ſich ſelben hervorgegangen iſt, daher dem Major Heiniſch entſchieben nicht nur in die Höhe, ſondern auch etwas zu beiden Seiten heraus

3.13 17*A

Inwieweit dies gelungen iſt, davon kann ſich ein Jeder überzeugen, wenn dem Dinge ber Nimbus genommen iſt, der es

der Kandare aus der Halfter in etwas ſchwerfälliger und compli

77

Dieſer Ausſpruch könnte leicht Veranlaſſung zu Jrrthümern geben, aber glücklicherweiſe iſt das nur Theorie und durch die obligatoriſche Einführung des von Roſenberg'ſchen Mundſtüces aufhebt. in die Armee als abgethan zu betrachten. die Augenblick uns ſehen und ſtehen einen Bleiben wir hier

und ſtüßt ſich gleichzeitig auf die Obertheile der Randare, was, ſobald die Kandarenzügel angefaßt werden, die Wirkung wieder

llebrigens hat auch der Hofſporermeiſter Ed. Schulte ſchon

Trenſe genau an.

Das Bild,,welches ſich uns darbietet, iſt kein beſonders ſchönes, in ſeinen Motiven für die Umänderung der Militär-Sandare im denn der Zweck bezüglich der Wirkung der Trenſe muß als ein Militär-Wochenblatt unter dem 3. Auguſt und 3. October 1872 gänzlich verfehlter bezeichnet werden, wie dies auch der Major bewieſen, daß die Zungenfreiheit ein ganz illuſoriſcher Begriff iſt. Schoenbeď im Militär-Wochenblatt No. 9 vom 30. Januar v. gs.

Der Landſtallmeiſter Graf Münſter hat in den Juuſtrationen

in ſeinem Heftchen „ Zur Zäumung des Pferdes “, Dresden 1883 ,

zutreffend ausgeſprochen hat.

derſelbe an Der Oberſtlieutenant Spohr beantwortet dieſe Kritik ſeiner den Unterkiefer treffend veranſchaulicht und gezeigt, daſs der Stelle, an welcher das Mundſtück der Kandare ruht, ſo ſchmal

Zäumung in No. 34 deſſelben Blattes vom 31. April v. Js. und

ſagt wörtlich über die Wirkung der Trenſe (Seite 702 und 703) : iſt, daß der Daunen eines Mannes den Zungencanal, welcher „So iſt denn allerdings die Wirkung meiner Trenſe auf die Zunge durch die Laden gebildet wird, vollfommen deckt; an eine Zungen gleich Nul, keineswegs aber, wie Major Schoenbeck behauptet,

freiheit, unter der die Zunge vollkommen Naum hat, kann alſo un

auf die Laden.“

möglich gedacht werden.

Den Beweis für dieſen Ausſpruch bleibt Oberſtlieutenant Spohr uns ſchuldig, und dürfte es ihm auch wohl ſchwer werden, • denſelben zu führen , denn wenn die Trenſe nicht auf die Zunge wirkt, kann ſie auch nicht auf die Laden wirken, welche durch die

Die Zunge wird alſo immet entweder ganz oder theilweiſe

den Druck ſolcher Verirrungen zu tragen haben. Oberſtlieutenant Spohr behauptet von dem von Nolen berg'ſchen Mundſtück (ſiehe Seite 1520 des Militär-Wochenblattes, Nummer 76 vom 15. September v . gs.), daß daſſelbe gegen den

Zunge gebeckt werden .

Jeder Zügelanzug muß doch zuerſt die Zunge treffen, bevor

Gaumen ſpiele. Dies iſt neu , auch von anderen bisher noch nicht entdeckt worden .

er auf die Laden wirkt, und hierin liegt der Widerſpruch.

Ebenſo unhaltbar iſt ſeine Theorie, daß die einfache Trenſe

Das Nuhen der Trenſe auf den Oberbäumen muß unbedingt

mit ihrem Gelent gegen den Gaumen wirken joll.

den Druď auf die Laden aufheben, da die Enden der Trenſe feſt-

Nur wenn das

gen würde, gehalten werden und demnach ſich auch nicht an den Interkiefer Pferdemaul mit dem Naſenriemen ganz zuſaminengezodenkbar. Dafür ſoll ſie aber nach des Erfinders Anſicht auf den Gaumen

wäre eine ſolche Wirkung gegen den Gaumen vielleicht Inwieweit Oberſtlieutenant Spohr es verſteht, neue Mittel

wirken und die Kaumuskeln -beleben, ſie leiſtet demnach auch nach dieſer

für die Dreſſur des Pferdes zu gewinnen , dafür ſpricht deut

anlehnen können.

as lich die neueſte Auslaſſung dejjelben in dem Central-Blatt für Nichtung hin unmögliches , da dieſe neue Eigenſchaft ganz das Wagenbau und Sattlerei vom 15. October v. gs. , Seite 303 , erſte die auf Wirkung der von zuerſt Gegentheil von dem wäre, was Laben behauptet iſt.

Spalte Zeile 24.

Es ſoll dadurch auch das durch's Maul ziehen derſelben ver-

Hier wird der Druck der Trageſchafen auf die Pferdebaden

hindert werden , ſie ſoll gegen das Zungenſtrecken vorzüglich wirken , Lobend hervorgehoben, um dem Verdrehen des Genides entgegen auch dem Pferde ein lebendiges thätiges Maul machen .

zu wirken .

Daß dieſe drei Zwecke dadurch erreicht werden, iſt nicht ab:

Folgt man aufmerkſam dieſem ganz neuen Geſichtspunkte und

zuleugnen, indeß hätte es auch einfachere Mittel dafür gegeben, ohne ſieht die Trageſchaken genau an, ſo findet man, daß die ſcharfen daß man zur Erreichung derſelben die Hauptſache vernachläſſigt. Ranten derſelben allerdings drücken müſſen, doch dürfte dies als Das Durchziehen zu verhindern war Abſicht, das dadurch ein Fehler zu bezeichnen ſein, der weit davon entfernt iſt, einen gegen das Zungenſtrecken und für das thätige Maul Erreichte wohlthätigen Einfluß auszuüben. Zufall.

Man muß dem Major Schoenbed demnach auch Recht

geben, wenn er behauptet, daß dieſe Befeſtigungsart der Trenſe nur eine Wirkung gegen die Lefzen des Pferdes darſtellt.

Daß der Erfinder viele Mühe mit dem Zeuge gehabt hat,

II

Die in dem angezogenen Artikel entwickelte Theorie ſteht auf derſelben Stufe wie die Technit. Auch die Arbeit der Kandare zeigt eine Unfenntniß der eins

fachſten Negeln, wie ſie größer nicht gedacht werden kann . Das Mundſtück der Kandare iſt nämlich einer alten Regel

entgegen im Ganzen nach hinten , ſtatt nach vorn durchgerichtet, wo wie er in demſelben Saß weiter ſagt, wird jedem einleuchten. Gehen wir jeßt einen Schritt weiter und ſehen uns die kans durch die Ballen der verworfenen Zungenfreiheit noch mehr drücken.

dare an. Die Seitentheile ſind denen der Randare des Generals

Der Oberſtlieutenant Spohr hat in der Auswahl ſeiner

von Schređenſtein nachgebildet und ruhen in den Schaken , wie Bezugsquelle entſchieden Unglück gehabt , ſonſt durften derartige die Vorrichtung genannt wird.

Da haben wir alſo die Heiniſch 'iche Methode mit Formen

Fehler nicht vorkommen . (Schluß folgt.)

veränderungen, was in techniſcher Beziehung gleichgültig iſt; die Hauptſache dabei bleibt die Theorie, und dieſe dürfte, abgeſehen von

den Verhältniſſen der Randare, welche Feder leicht nach Belieben ändern kann, dieſelbe geblieben ſein. Anders aber verhält es ſich mit dem Mundſtüd, und obgleich

der Oberſtlieutenant Špohr ſich ſpäter zu dem von Roſen :

Verſchiedenes. Die Räumung von Bort Şamilton durd England. Vor 2 Jahren – im Frühjahr 1885

hatte belanntlich

berg'ſchen Mundſtüc Belehrt und von der Zungenfreiheit zurüd: England Port Hamilton in Beſiß genommen. Hamilton, „das zutommen ſcheint*), ſo rehrt derſelbe nach ſeiner neueſten Aus- Gibraltar des Oſtens ", bildet bekanntlich ein ſüdliches Anhängſel der

laffung in Nummer 76 des Militär-Wochenblattes vom 15. Sep: Halbinſel Korea, ähnlich wie ſich Sicilien zu Italien verhält. Es tember vorigen Jahres wieder zur Zungenfreiheit zurüd," und zwar

wurde Port Hamilton ein nicht geringer militäriſcher Werth beigelegt,

fou diefelbeſo paſſend gewählt werden, daßdie Zunge d'olttom : wiediesſchon berbelannteRuffiſche OberſtWenjutominſeinem über die Ruſſiſchen Grenzländer näher dargelegt hat. men Raum unter iør findet. (ſieheSeite 1523, Zeile 16). | Buche El mußte daher auffallend erſcheinen, daß Bort Hamilton türg: Potsdam. I lich von England wieder geräumt worden iſt. Die Sadetamin Ed. Schulße in Menden 'idenin Methode v.Hojenberg der und und Ausführer Fabrilanten& Comp. find nur dieSchmoele

78

dieſen Tagen im Engliſchen Unterhauſe zur Sprache, wobei der Unter: ſtaatsſecretär Ferguſſon erklärte, der Beſchluß ſei erfolgt auf Rath

es handelt ſid ja barum , für die Bewaffnung, Bekleidung und Aus

der Marine-Behörde , nachdem von China die Bürgjdhaft geleiſtet

und den etwa 450 000 Mann, welche der Deſterreichiſche Landſturm zählen dürfte, wird unſere Feld :Armee eine um ſo beachtenswertbere

rüſtung Vorſorge zu treffen, welche Vorſorge ſid mindeſten8 auf einen Stand von 350 000 Mann erſtreckt. Freilich mit dieſen 350 000 Mann

worden ſei, daß keine fremde Macht irgend einen Theil Korea's , ein: ichließlich Hamilton's, beſeßen würde. Von anderer Seite iſt nun über die Räumung Port Hamilton's Folgendes bekannt gegeben worden : „Die Gründe für die Aufgabe des Port Hamilton ſind darin

Verſtärkung erfahren, al8 died durchaus alte ausgebildete Soldaten ſein werden. Die Ausführung8: Beſtimmungen ziehen nämlich derzeit

zu ſuchen , daß der dortige Aufenthalt für Offiziere und Mannſchaften

nur ſolde Elemente in den Landſturm , welde ihrer zwölfjährigen Wehrpflicht im Heere und in der Landwehr bereits Genüge geleiſtet haben . Die militäriſch niot gedulten Landſturm - Pflidtigen werben,

ein wahres Martyrium iſt, ſowohl klimatiſd ), als weil in jener Ein:

wenn überhaupt, nur al8 Handwerfer und Arbeiter verwendet werden .

öde alle Vorbedingungen einer Exiſtenz fehlen , wie ſie ſelbſt nur die

Vorläufig dürfen von dieſen Leuten im Sinne der Inſtruction aud)

Hierzu kommt, daß

nur die 23-37jährigen in die Landſturm - Rollen aufgenommen wer: den, während man auf die 38-42jährigen gar nid )t rednet. Der Ungariſde Landſturm wird eingetheilt in 92 Bataillone

beſcheidenſten Anſprüche heutiger Cultur ſtellen .

der Ankergrund nicht günſtig iſt, und daß rieſige Roſten entſtehen würden , wenn man die Poſition fortificatoriſch ſicher ſtellen , wenn

erſter und ebenſo viele Bataillone zweiter Claſſe, deren geſammter

man dic nothwendigſten Unterkunftsräume , Landepläße, Quais, Ma

Mannſdaft8 -Beſtand aus 4804 Offizieren , 174 248 Mann mit

gazine und dergleichen Herſtellen wollte. Daher riethen die Berichte i 1288 Pferden beſteht. Hierzu kommen 92 Erjah-Bataillone, 40 des dort als Stations-Chef functionirenden Engliſden Admirals ſtets troß der Oppoſition der Preſſe, freilich unter gewiſſen Cautelen befolgt.

Huſaren - Escadrone. Die bewaffneten Landſturm -Truppen umfaſſen einen Geſammtſtand von 5472 Difizieren , 203 176 Mann und 8848 Pferder. Die Landſturm - Erſaprejerve wird auf rund 120 000 Mann veranídlagt, an die etwa 30 000 Mann ſich reihen dürften ,

England beſikt weder die genügende Anzahl von Schiffen , um ſeine

weldje nidst militäriſch gebildet ſind, und die als Arbeiter Aufnahme

über den ganzen Erdtheil ſid, erſtređenden Aufgaben zu erfüữen , noch

fänden.

das nöthige, beſonders moderne Artillerie-Material, um alle die jdon

Ungariſchen Landſturme von 350 000 Mann und 5500 Offizieren.

dazu, die Station aufzugeben , und dieſen Rath hat nun die Regierung,

Hieraus ergiebt ſich ein geſammter Mannſdafteſtand des

Der unter Waffen einzuberufenbe Theil des Landſturm8 wird natür:

Ein

früher bejeßten Poſitionen entſprechend vertheidigen zu können .

ganzer Theil der heute ſo ſehr wichtigen Kohlen - Stationen iſt über:

licherweiſe in Wirklichkeit geringer ausfallen, als er ſich auf dem auónimmt. Ueberdies werden die als Erjat: Reſerve be :

Papier

haupt ſo gut wie nod; ohne Vertheidigung, ein anderer nod) nicht hin- ftimmten Elemente des Landſturm8 ſchwerlich jemals ganz in den Ueberall, wo ſich Britiſche : Be

reichend durch folde ſichergeſtellt,

regelrechten Felddienſt aufgenommen werden .

Man kann daher zu :

ſißungen befinden, iſt in fortificatoriſcher und artilleriſtiſcher Beziehung

geben, daß unſere Armeeleitung nad Möglichkeit beſtrebt iſt, die

noch viel zu thun übrig : da ſcheint es nicht gerathen, noch eine neue

Landſturm : Pflicht ſo wenig drüdend als möglid) zu geſtalten. Der vermeintliche coloſſale Umfang der Landſturm - Pflicht wird in Wahr:

Flotten Station mit bedeutenden Koſten zu gründen ."

Wie man in

heit fich auf einen beideidenen Landſturm - Dienſt bedränken.

Das

England über die Abtretung des Port Hamilton denkt, erhellt am beſten aus der nachſtehenden Aeußerung eines Engliſchen militäriſchen Blattes : Es darf nicht vergeſſen werden, daß die ſtrategiſchen Gründe, welche uns bewogen, dieſen Hafen in Beſitz zu nehmen , nad wie vor

werden ſtets nur jene Perſonen Verwendung finden, welde ſeiner

weiter beſtehen, und daß , fallo wir einen geeigneteren Platz in der

wendet werden , zumal bei uns die Erridtung des Landſturme don

11

Landſturm - Geſet erhöht ganz einfach die Kriegedienit -Dauer in unſerer Monardie von 12 auf 22 Jahre, denn zu eigentlichen Kriegsdienſten Zeit in dat Heer oder in die Landwehr eingeſtellt wurden . Vom rein militärijden Standpunkte kann dagegen allerdings nichts einge:

Nachbarſchaft erwerben könnten , wir ihn ohne jeden Verzug beſeßen müßten .“

im Heeres- Geſek vom Jahre 1868 grundſäßlich ausgeſprochen wurde und ſomit nur die organiſche Ausbauung des leşteren erfolgt.

N a dh r ich te n .

* Chriſtiania , 2. Februar. (Der Storthing und die geplante Heere8 : Reform.) Die dieejährige Seffion der Nor: wegijden Storthing's iſt heute eröffnet worden . Die Thronrede

Schweden und Norwegen.

wurde vom Miniſter: Präſidenten Sverdrupverleſen ; fic war rein

Deſterreich - Ungaru. 2

* Budapeſt, 3. Februar.

[ Die Au8j brung8 : BC : .

ſtimmungen des Ungariſchen Landſturm - Gejetes.] Das Landesvertheidigung8 - Miniſterium veröffentlicht ſo eben die Aus:

führunge-Beſtimmungen zum Ungariſchen Landſturm -Gefeß. Dadurdy

geſchäftsmäßig gehalten und fündigt mehrere größere Reform - Vorlagen Zu dieſen gehört vor allen Dingen eine die Reform des Heer: weſens betreffende Vorlage.

A18 die Demokratie nod nicht an der

Spiße der Staat8: Verwaltung ſtand, ſondern nur im

Storthing

herrſchte, verwarf ſie unter der Führung des jeßigen Miniſter:Präſi

iſt es möglid), dieſes Gefeß auch in ſeinen Folgen zu beurtheilen.

denten Sverdrup Führung alle von der früheren conſtitutionellen

Die Durchführunge-Vorſchriften ſtimmen im Großen und Ganzen mit jenen überein, weldie für die andere Reichshälfte vor Kurzem aus : gegeben und bereits gekennzeichnet worden ſind, ſie weichen indeſſen in einzelnen und zwar keinesfalls unbedeutenden Theilen ab. Bei den Beſtimmungen über die Wahl der Landſturm -Offiziere ergiebt ſich

Regierung au@gebenden Reform : Vorſchläge al8 zu koſtſpielig und ſeşte

gleich eine grundfäßliche Abweidung, indem in Defterreich die al8

Geheimbündler“ betrachteten Freimaurer aus den Offizierreihen ein: fach ausgeſchloſſen werden , während dieſelben in Ungarn, wo auch Freimaurer nach ihrer Façon felig werden können, anſtandslos Offi:

felbſt eine Commiſſion nieder, welche mit der Ausarbeitung eines

neuen Wehrpflichts- Geſeßes und eines Heereo-Reorganiſations:Planes beauftragt war. Man wollte eine Art Miliz-Heer nach Schweizeriſchem Muſter als das am wenigſten koſtſpielige Syſtem (daffen . Die Commiſſione :Arbeiten wurden durch den Regierungsſyſtem -Wechſel unterbroden, jedoch ſofort, aber unter Hinzuziehung militäriſcher Fach: männer, wieder aufgenommen, als das demokratiſche Miniſterium

Sverdrup im Sommer 1884 das conſtitutionelle Miniſterium

ziere werden. Nach der Ungariſchen Inſtruction wird nur darauf Sdweigaard ablöſte. geſehen , daß Jemand die nöthige geiſtige und moraliſche Eignung beſikt, für den nöthigen militäriſden Unterricht wil der Honved

Die Commiſſion fam indeſſen zu ganz

anderen Reſultaten, als es die Demokratie, den Miniſter:Präſidenten Sverdrup eingeſchloſſen , wünſchte und wollte. Der damalige

miniſter ſchon ſelber jorgen. Der zweite Unterſchied in der Land- | Kriegøminiſter, ſeiner früheren Stellung nach Amtsrichter, mußte ab

ſturm - Organiſation zwiſden Ungarn und Deſterreich ergiebt ſich treten, und Sverdrup ſelbſt, der frühere Advokat, übernahm nun darin , daß während unſer Geſeß eine einheitliche Organiſation des

die Leitung des Kriege : wie Marineweſen , denn von den geeigneten

geſammten Landſturmes in's Auge gefaßt hat, die Deſterreichiſche Vor:

Offizieren des Heeres und der Marine war Niemand geneigt, in das Jeßt endlich, nachdem idon im

ſchrift die ſchon im Frieden organiſirten Bürgermilizen , Schüßen : | demokratiſche Cabinet zu treten. Corps und Veteranen- Vereine als ſelbſtändige Landſturm -Körper an :

vorigen Jahre ein kleiner Anfang gemadyt iſt, fou die Umbildung

erkennt und auch bezüglid, Tirole eine beſondereOrganiſationin desHeermejens zur Durdýführung gebrachtwerden. Obgleich aber Kraft tritt. Hingegen bilden eine Specialität der Ungariſchen Or- dať neue Syſtem ſich dem Miliz-Syſtem "nähert, erfordert es einen ganiſation die ", Landſturm -Huſaren " , welche die Deſterreidiſche Vor:

größeren Aufwand als die von der früheren Regierung beantragte

jdrift nicht kennt. Es iſt klar, daß bei uns wie in Deſterreich der Heeres-Organiſation. Es iſtdaher fraglich genug, ob die demokratiſche

dat TheildieſerparteigenöffiſchenMehrheitſteht überhaupt mit dem Mi: wenn erthatſächlichin't Feld geſtellt wird, ſondernſchon jeßt.Denn

79 nifterium , insbeſondere mit dem Leiter beſtelben , auf einem äußerſt

geſpannten Fuß, und man erwartet daher eine ſehr ſtürmiſde Seſſion.

Wer an dieſer widytigen Frage Antheil nimmt , findet in diejem Werke reichliche Belehrung und fachlidye Beurtheilung.

Kurze Anzeigen und Madridhten.

k r it i k. Die Repetir - Gewehre. Ihre Geschichte , Entwickelung, Einrichtung und Leistungsfähigkeit , unter besonderer Be

[ R.] Eine ſehr verdienſtliche Arbeit hat ihr Erſcheinen begonnen, welche für die militär-wiſjenſchaftliche Forſchung ſich als äußerſt nüßlich er weijen muß, da ſie dazu dienen ſoll, ein großes Quellen -Material nachzuweiſen.

rücksichtigung amtlicher Schiessversuche und mit Benutzung von Originalmodellen dargestellt. II. Band . 3. Heft. Mit

Dieſelbe führt den Titel : „ Bibliotheca historica -militaris. Systematische Debersicht der Erscheinungen aller Sprachen auf dem

Holzschnitten (Figur 98–147 ) . Darmstadt & Leipzig 1887 ,

Gebiete der Geschichte der Kriege und Kriegswissenschaft seit Erfin

Eduard Zernin .

8.

Preis 2 M. 80 Pf.

[R. Sch .] In Nr. 99 der Allg. Milit .- Zty. von 1881 hatten wir die angenehme Veranlaſſung zur Beipreduung des erſten und zweiten

Hefies von Band II der unter obigen Titel erſdienenen Arbeit des ungenannt jein wollenden Herrn Verfaſſers. Vor uns liegt in aud das dritte eft als Sdn

des

II. Bandes mit Tert Seite 221 bis 308.

dung der Buchdruckerkunst bis zum Schluss des Jahres 1880 von Dr. Joh. Pohler, (Kassel, Ferd. Kessler).“ Die bis ießt im Druck er: ſchienenen und uns vorliegenden 2 Lieferungen behandeln die Literatur der Kriege des Alterthums und des Mittelalters bis zum Jahre 1463 , und liefern jo genanie und ausführliche Nachweije, wie ſie bis jeßt noch nicht vorhanden waren. So konnten beiſpielsweije der „ Catalog ofver General stabens Handskrifter och Boeker 1878 “ nebſt dem Supplement- Catalog Vir. 1 von 1885, welchen die Direction des Kongl. Krigsarkivet 311 Stoc holm dem Bearbeiter aus freien Stücken zur Verfügung geſtellt hat, benust werden. Das ganze Wert iſt auf etwa 12 Lieferungen beredinet, deren jede

Es beginnt dieſer Theil unter dem Eingangs-Titel: Beiträge

2 Mart foſtet . Die Einrichtung des Catalogs entſpridit durchaus wilien

zur Kenntniß neuerer Repetir : je webre mit A. Nepetir:

jchaftlichen Grundsägen , der Druck dejjelben iſt jehr überſichtlich eingerichtet. Wir einpfehlen die Bibliotheca historica - militaris allen Bücherfreunden, bejonders aber den Herren Bibliothekaren von Truppen - Bibliotheken , auf das angelegentlidiſte. In dieſen Tagen wird in Paris eine ſchr bemerkenswerthe Schrift

Gewehre mit Revolver : Trommel:Magazin oder mas

gazin im Verdu Gehäuſe, als acren Ausgangspunkt der icgenannte altdeutſche Drebling, aud) , Bender “ genannt, bezeichnet wird,s) auf weldien die Nevelver-Syſteme, angenenect auf einbändig zu gebraudiende Piſtolen , ſowie auf Büdien (Revolver- Büdjen ) folyten, und weldies Syſtem in der neueren Zeit auch zu benuten angeſtrebt wird für Nepetir :Gewehre.

Bejprodien werden hierron die Conſtructionen von : Cilveſter H. Roper, Modell 1856 , Trommel-Magazin , Figur 95 and 99, Seite 222. Spitalsfy II in Steyr , Medell 1881, Ergänzung 311 Seite 137 des I. Bandes, Seite 223. Wannlider in Wien, Modell ? , Rohrbündel im Kolben , Ergänzung zu Seite 131 des II . Bandes, Scite 225. Sritalokv -kromar in Steyr, Modell

1882 , Trommel -magazin, Figur 100 bis 106, Seite 228. Nujel

Lieutenant, Vereinigte Staaten, Magazin im Veridilug-Gehäuſe, Figur 107 und 108 , Seite 231.

B. Nepetir: (iewchre mit Magazin im Vorderidajt. Betterli in Neuhauſen , zum Franzöſident Oras : Weebr, sigur

109 bis 111 , Scite 237. 1. Drevje in Sömmerda , Modell 1881 , Ergänzungen zu Seite 50 Band II, figur 112 bis 116, Seite 247. C. Repetir: Bewehre mit anhängbarem Magazin1.

Lee , Modell 1879,82, Magazin unter dem Verichluß , Figur 117 , Erite 254. Mannlider , Modell 1882 81 , Magazin unter dem

Peridlub, Figur 118 bis 120, Seite 264. Borton in Bredlin, New York, Magazin redits jeitlid anfügbar, Figur 124 bis 129, Seite 269. Mannlider, Magazin redte ſeitlid) antigbar, Figur 124 bis 129 , Seite 271.

erideinen , welcher zur Kennzeichnung des Verhältniſjes zwiſchen Franzöſiſchen und Kulichen Difizieren eine gewiſſe Wichtigkeit zuerfannt werden muß . Dieſelbe joll den Titel führen : „La bataille de Navarin , par le général Eugen Bogdanowitsch ( Paris, Charpentier )“. In der Vor : rede erklärt der Rujjudhe General, der zugleich General- Adjutant des staijers von Nuland iſt, weshalb er eine Franzöſijche Ausgabe ſeines Buchs erſcheinen

läſt; er jagt : „Der Grund, der mich dazu beitimmte, iſt, daß im Feuer von Navarin die Ruijen und Frangojen , Bejchiter und Befreier des „ ge :

frechteten “ Griechenlands, neben einander für eine edle und heilige Sadie fämpften. A jenem Tage lernten die Offiziere illid Seeleute der beiden Nationen nochmals jid ) achten und lieben . Dieſe Achtung und dieſe Freund :

idjaft widerſtanden allen Ereigniſſen . Und ſelbſt am Tage , als die beide

Armeen ſich unter den Mauern von Sevaſtopol begegneten, waren die Frans

gardent Sympathien cher auf der Seite ihrer Gegner als aufder ihrer Perbindeteri, denn die beiden Völfer haben in ihrem Charakter ſehr viele natürliche Achnlidfeit. Steine Wolfe trübte ſeitdem die Freundidaft der beider Nationelli. Franfreich und Nußland müſſen ſich als Freunde, als aufrichtige Berbündete betrachten. In einträchtigem Vorgehen fömen und

mijen jie ungeachtet treulojer Bemiilungen den Frieden und die Ruhe int Europa ſichern und aufrecht erhalten. Sie haben keine widerſprechenden Jnter ellen , nichts ſpaltet ſie. Im Gegentheil ,Alles führt ſie zujammen. Möge die edelmüthige Franzöſiſche Nation, und insbeſondere ihre glänzende Marie und ihre döne Armee, die Zueignung der „ Sdlacht von Davorin “, wo das uliche Biut vermijdit nit dem Französiſchen floß , als den Ausdruck der

Coimgeni amehmieni, welche die Sinnliche Armee beſeelen und immer be: fielen werden. Dieies Bid) wird der Franzöjlichen Armee von einen Waffenbruder imid cinem ergebenen Freunde gervidiet.“

Teriebe , Magazin über der Caufadie

(Vilivlinie jeitlid ) Figur 130, Seite 281. Derſelbe, modell 1855, i Magazin unter dem Verſchluß mit Gra03113 und die ., vigur 131 his 118 , Ceite 281 . Den Sdlug des Bundes bilden Mittheilungen über die Sdiena

Bur Beſprechung eingegangene Sdiriſten etc. Feld-Artillerie, die, der Zukunft. Zeitgemäße Forſchungen. (Berlin ,

Verjude , weldie in der Sdweiz von Profeſſor gebrer mit deſſen

Fr. Luchardt .) Imteld , Oberstlieut. C. , Elementare Anleitung über Terrairlehre und

Lauf- und Munitions - Siſtem des Kalibers 8,6 Millimeter gemacist wurden, mit Sdrußtafel von 100 bis 2200 Meter, und einer ſoldien

Terraindarstellung , sowie über das Rekognosziren und Croquiren . Mit circa 200 Figuren. (Leipzig , C. Ziegenhirt & Co.)

aus Spaniſchen Verſuchen mit demielben Saliber und im Vergleid )

Strahmer , Maj., Sritiide Rückblicke auf den Nujjiidh - Türkiſchen Strieg 1877 78. Nach Auflagen von Sturovatfint, damals Chef des Stabes

mit dem Spanijden Remington: Gewehr 003 Kalibers 11 Millimeter. Dann folgt Scite 225 bis Soru

cine furze Vergleichung von

Ergebniſſen von noch kleinerem Kaliber, 7,5 Millimeter von Brojcijor Hebler einerjeits und Major Nubin andererſeits, movon der letztere ſich der Kupfermantel - Sejdoſje eigener Erfindung, der erſtere der Stahlmantel: oder Compound (Verbund:)Geicheſſe von Lorenz in Karlsruhe bedient . Da die Frage der kleinſten Kaliber (worunter joldie unter 10 bis zu 7,5 Millimeter zu zählen ſind ) in Verbindung mit einem ein:

fachen und feldtüchtigen Repetir-Medanismus zur Combination einer neuen Kriegs-Handfeuerwaffe zur Zeit alle vorgerückten Staaten be:

fdäftigt, ſo dürfte dem aufmerkſamen Beobadyterbald die Befriedigung

erwadijen, einer Fortſeßung der Mittheilungen des ſachkundigen Ver: fafiers dürfen .

des Wertes die Repetir : Gewehre" entgegenjehen zu

bei General Skobelew , bearbeitet. Neue Folge. 1. Heft. ( Des ganzen Werkes 5. Heft.) Die Blokade Pleinas. Mit 2 Tertifizzen 11. 2 Pläneni.

( Berlin , E. S. Mittler & Sohn .) Lauffer, Hauptm . G. Ritter V., Studien über die tıktische v. artille ristische Bedeutung der „ Masken “ ( Verdeckungen) für den Feldkrieg .

(Wien, Selbstverlag des Verfassers.) Piombini, Antonio, Revanche-Strieg, der, und ſeine Folgen . ( Zürid). Orell Füßli & Co.) Pohler , Dr. Joh ., Bibliotheca historico -militaris. Systematische Ueber sicht der Erscheinungen aller Sprachen auf dem Gebiete der Ge schichte der Kriege und Kriegswissenschaft seit Erfindung der Buch druckerkunst bis zum Schluss des Jahres 1880. Lieferung 2. (Cassel, Ferd . Kesaler )

Monthaye, lieut. E. , Krupp et de Bange. " Avec 4 planches et la photographie des usines Krupp. ( Bruxelles, C. Muquardt.)

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Dieſe Schrift iſt ein hochbedeutender Beitrag zur Löſung der noch Seiten des K. s. Deſterreichiſchen Heerwcſens auch den Freimuth , ſeine Anſichten über die ihm nicht zuſagenden Seiten deſſelben auszuſprechen. immer offenen Frage, wie das Feuergefecht der Infanterie beidhaffen ſein Wilhelm und Er hat beſonders eingehend die Kaiſerliche Infanterie beobachtet und legt { müſſe, um die größtmögliche Wirkſamkeit zu erreichen. hier das Ergebniß ſeiner Studien der Deffentlichkeit vor. Die Schrift ver- Cäfar Rüſtow , W. von Ploennies , von Heifert, L. Tellen hierüber ſchon Vorſchläge gemacht, Oberſt: folgt aber auch den weiteren Zweđ , das anerkannt Gute, was die Oeſter- { bach und Andere haben reichiſche Armee befißt, zur Nachahmung im Deutſchen Reichsheer zu em- Lieutenant Woloztoi ſchließt ſich ihnen ießt an . Seine Arbeit iſt tief .

kriegsgeſchichtliche Beiſpiele erläutert; ſie iſt pfehlen. Kein Offizier wird die geiſtvoll geſchriebeneBroſchüre ohne Nußen { durchdacht, durch zahlreiche ebenſo wiſſenſchaftlich bedeutend , wie durch praktiſche Lehren nüßlich. Infanterie- und Jäger-Offiziere und beſonders Truppenführer werden ſie

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Ndgemeine

Militär- Zeitung Zweiundſedjz igiter Jahrgang. No. 11.

1887.

Darmſtadt, 8. Februar.

Die Alg. Milit .-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgang: 24 Mark, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

richten, literariſche 2c. Anzeigen genommeu. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Aufſäke. Der nächſte Arieg in Zahlen.

Die Zaumzeuge der Herren Major Heiniſch, Oberſt-Lieutenant Spohr und Major Schoenbed. (Schluß.)

Nachrichten. Deutſches Reich . Berlin. (Ållerhöchſte Verordnung, betr. die Einführung der neuen Kriegs-Transport-Ordnung. – Die bevorſtehende -

Militäriſche Gedentfeier des Rheiniſchen Pionier- Bataillons Nr. 8. Die Beabſichtigte Herausgabe von taktiſchen neue Gefechts -Vorſchrift für die Infanterie.

Heranziehung der Militär- Perſonen zu den Gemeinde-Abgaben.

neue Infanterie-Ausrüſtung.] Frankreich. [Eine Amtliche Organiſation des Cercle militaire.) . Schweiz. ( Ausſchreiben des Bundesraths, betr. die Ausführung

Regeln für die Artillerie. des Landſturm - Geſetzes.

Erſuchen an die Alpenclubs, betr. die Alpenpäſſe.

Mittheilung der Wehrgejeße 2c. an die Belgiſche Regierung.]

Kritit. Piđelhaube contra Zipfelmüße. 3. Tauſend.

Feuilleton. ArtilleriBibli Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. (Fortſeßung.) Neue Militär - ſtiſcheographie . Allgemeine Anzeige n .

und Gelehrter, der auch eine Zeitlang Oſterreichiſcher Miniſter war, ſoll dieſe feine Schrift ſchon vor der Auflöſung des Deutſchen

Der näd ſte krieg in Bahlen. ** Der beſte Gradmeſſer einer herrſchenden Bewegung iſt

Reichtags niedergeſchrieben haben ; da er jedoch mit höchſt aner

die Literatur, da ſie der öffentlichen Meinung zum Ausdruck ver-

kennenswerther Ruhe und ohne jede Leidenſchaft ſeine meiſt auf

hilft. Nicht allein die Tagesblätter , ſondern beſonders auch die Ziffern beruhenden Ausführungen vorträgt, ſo iſt die Schrift nicht Tagesſchriften ſind es, welche uns von einer Aufregung der Volkes: allein jetzt völlig zeitgemäß, ſondern ſie wird noch längere Zeit eine ſchichten Kunde geben, und zwar eine um ſo beachtenswerthere, als zuverläſſige Grundlage über die militäriſche und finanzielle Be der durch die leteren verurſachten Eindrücke oft nachhaltiger zu deutung der jüngſten Heeresvorlage des Deutſchen Reichs bilden. ſein pflegen als die durch die erſteren herbeigeführten. Die Gegenwart bringt ſtets neue Schriften hervor , welche einen bevorſtehenden großen Krieg zum Gegenſtande haben. Aus Frankreich kamen und kommen immer wieder Broſchüren und Werke,

Ihr Zweck gipfelt darin , den Nachweis deſſen zu führen , was

praktiſch geeignet iſt, den Frieden zu erhalten. Laſſen wir jeßt den Verfaſſer ſelbſt ſprechen . ſo ſchreibt derſelbe Die Europäiſche Chriſtenheit

-

welche die Frage des „ nächſten Sèrieges “ mit großem Ernſte und zittert in Furcht vor jenem Doppelkriege zwiſchen Deutſchland und

in eingehendem Studium erörtern, und es iſt nur ganz natürlich, Frankreich und zwiſchen Deſterreich und Rußland, deſſen Lohen bald

.



,

daß jeßt auch in Deutſchland dieſelbe Erſcheinung auftritt. Dieſe zum „ allgemeinen Weltbrande“ zuſammenſchlagen würden, vor dem Shriften ſchillern natürlich in den verſchiedenſten Farben : die meiſten Krieg im Oſten und im Weſten zugleich. Die vier Mächte ſcheinen

Zu müſſen ? Ja und nein ! Ja ſind militäriſch gehalten und von Offizieren geſchrieben, andere aufeinanderplaßen zu müſſen. Leidenſchaft und barer Unverſtand ent

freilich haben auch Politiker , Staatsmänner , Profeſſoren 2c. zu nur dann, wenn blinde Verfaſſern, wodurch zugleich der Beweis gebracht wird, wie tief die ſcheiden. Nein, und tauſendmal nein, wenn die vier Völker durch Bewegung iſt, welche bereits zahlreiche Schichten der Bevölkerung Ziffern und Thatſachen ſich noch belehren laſſen würden, und wenn ſie einſehen wollten, daß die Revanche allen ſchaden muß , daß ſie ergriffen hat. Wir haben uns hier die Aufgabe geſtellt, eine zwar an alle durch einen Krieg nur England dienen, und daß in Rumelien

Umfang kleine , jedoch an Inhalt bedeutende Schrift zum Gegen- der natürliche Brennpunkt neuer kriegeriſchen Aufrollung der Orien ſtande unſerer beſonderen Aufmerkſamkeit zu machen. Dieſelbe taliſchen Frage gar nicht liegt. Was würde jedem der kriegführenden

ſteint uns vor mancher anderen geeignet zu ſein, den Ausſpruch : Völker der „allgemeine“ Krieg koſten ? Wie groß würde die Ver „ Zahlen beweiſen“ zu Ehren zu bringen und deutet dieſe Abſicht ſchuldung durch denſelben werden ? Schon die Beantwortung dieſer bereits in ihrem Titel an , welcher lautet : „ Der nächſte Krieg in

erſten Frage führt die allerberedteſte Sprache gegen jeden Revanche

Zahlen “.*) Der Verfaſſer, ein bekannter namhafter Volkswirth und gegen jeden Orientkrieg, bezw . für die Möglichkeit ſiegreicher Beſtehung eines ſolchen.

*) Genauer Titel: „Der nächſte Krieg in Zahlen ; militär-

Ein ehrlicher Mann , der verſtorbene

Friedrich Kolb (man kann ihn den Statiſtiker der Deutſchen

und finanzſtatiſtiſche Studie überdie Erhöhung der Deutſchen Friedenspräſenz Volkspartei nennen ), giebt in der neunten Auflage ſeiner Statiſtik von Dr. Albert E. Fr. Schaeffle, K. 4. Deſterr. Miniſter a. D.

.

(Separat-Abbrud aus der „ Zeitſchrift für die geſammte Staatswiſſenſchaft“.) (1879) die Koſten,erhalten welche allein der Staat Frankreich vom lekten hat

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rſte Finanzſchriftſteller Frankreichs, Leroy Beaulieu, ſtimmt 410 Millionen Mart (Ende 1885) , wovon etwa 1/3 für nicht damit überein, indem er zwei Finanzminiſter, Matthieu Bodet militäriſche Ausgaben (Elſäſſiſche Bahnen, Poſt und Telegraphen, und Magne , die officielle Aufſtellung der Kriegskoſten (den einen .

Münzreform) aufgewendet worden iſt. Es iſt gezeigt, wie koſtſpielig der letzte Krieg für Frankreich

zu 9287, den anderen zu 9820 Millionen Francs) machen läßt. In dieſen Koſten ſind aber zwei Summen , das Netabliſſement, d. h. die Wiederherſtellung des Kriegsmaterials, was ſeit 1875 eigentlich bis heute fortdauert (im neueſten Franzöſiſchen Staatsvoranſchlag

geweſen iſt. Ein Krieg, wie er jeßt befürchtet wird, wäre aber gewiſs noch weit koſtſpieliger,, noch ſchulden- wie ſchuldvoller als der vorige. Würden doch viele größere Heeresmaſſen gegen einander ziehen ! Iſt

ſtehen 105 Millionen Francs für Material-Wiederherſtellung) und

doch die militäriſche Zerſtörungstraft unermeßlich geſteigert, das zer

der dem Volle unvergütet gebliebene Schaden nicht enthalten. Schlägt

ſtörbare Kriegsmaterial werthvoller, der Proviantbedarf größer, das

man dieſe zwei großen Poſten hinzu , ſo wird der lebte Krieg für

Retabliſſement anſpruchsvoller, der in den Krieg gerufene Bruchtheil

den Staat Frankreich kaum weniger als 12 Milliarden Francs

der Familien-Ernährer ſtärker. Man wird daher nur mäßig ſchäßen,

und für die ganze Nation kaum weniger als 15 Milliarden Francs oder 12 Milliarden Mark gekoſtet haben. So haben verſchiedene

wenn man für einen neuen Krieg zwiſchen Deutſchland und Frank reich einen Verluſt von 16 Milliarden , für einen Krieg der vier vor 30 Milliarden Marť annimmt, Mächte aber einen Verluſt von welcher bei entſchiedener Niederlage ganz von den Beſiegten , im anderen Falle hälftig , beziehungsweiſe zum 4. Theil von allen

Franzoſen ſelbſt geſchäßt und gerechnet. Mit dieſer Annahme ſtimmt ſehr gut auch der Voranſchlag der Ausgaben für die Franzöſiſche Staatsſchuld.. Die öffentliche Schuld nahm vor Ausbruch des

1

Krieges ( Voranſchlag für 1870 ) 490 Millionen Francs in An-

friegführenden Theilen zu tragen wäre. Neue Schulden im Betrage

ſpruch bei einem Capital-Betrag der Schuld von 12 Milliarden.

von etwa 30 Milliarden Mart (für alle 4 Mächte zuſammen ) würden

Im neueſten Voranſchlag (im Jahre 1886) erfordert die öffentliche

auf lange eine gewaltige Steigerung auch des svypothefar- Zinsjußes ,

Schuld 1267 Francs, was einem Capital-Betrag von mindeſtens

zur Vollendung des jetzigen Niederganges der Landwirthſchaft, er geben. Dieſe Summen beherzige man , ehe man den Teufel des 1

32 Milliarden entſpricht.

Der Voranſchlag der öffentlichen Schuld

iſt zwar ſehr ſchwer zu zergliedern. Man wird jedoch faum fehlgehen, wenn man nur 1/4 des ſeit 1870 eingetretenen Mehrerforder: niſjes, alſo 194 , rund 200 Millionen Francs, für den nichtmili täriſch erwachſenen Aufwand in Abzug bringt. Es bleiben dann immer noch nahezu 600 Millionen Francs jährlicher Mehrbelaſtung durch den militäriſch verurſachten Aufwand, für Krieg und Material: Wiederherſtellung ſeit 1870, was bei 4 Procent genau einem Capitalwerth von 5 Milliarden Francs oder 12 Milliarden Markentſpricht. – Deutſchland hat vom letzten Krieg nicht bloß feine Kriegs ſchuld gehabt, ſondern Geld zu Schuldentilgungen erlangt und die Dotationen für einen Invaliden-Fonds, Feſtungsbau - fonds u. . w . geholt. Der Invaliden- Fonds wirft gegenwärtig über ſeine Verpflichtungen ( faſt 27 Millionen Mark) hinaus 112 Millionen daß Deutſchland ſeit 1876 gar jährlichen Zinsüberſchuß ab. Nicht daſ keine verzinsliche Reichsſchuld erhalten hätte : es hat eine ſolche von

Weltkrieges “ an die Wand malt und denſelben dem „nothwendigen , Publicum als unabweisbares Verhängniß vorſtellt ! Dieſer Teufel wäre fürchterlich , wenn er fäme ! Die Bulgaren, die mit ihm ge ſpielt haben, können wir nicht dermaßen bedauern , um uns Ruß: land ganz unnöthig zu verfeinden . Um 16 Milliarden Mark aufzubringen , wären ſchon zum Zing: fuß von 4 Procent nicht weniger als 640 Millionen Mark Zinſen erforderlich, und um 8 aufzubringen, 320 Millionen Mark. Ein Zinsfuß von 5 und 6 Prozent wäre für lange Zeit wahrſcheinlicher; dann wären 800 oder gar 1000 Millionen Mark mehr im Jahr erforderlich. Wer alſo einen unglücklichen Krieg herbeiführt oder einen ſolchen durch Unterlaſſung ſieghafter Kriegsbereitſchaft ver:

ſchuldet , der würde beiſpielsweiſe für Deutſchland den Bedarf der öffentlichen Schuld um einen Betrag ſteigern,, zu welchem ſelbſt Branntwein -Monopol und Tabaks -Monopol und hohe Erbſchafts

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen | Altenſtadt erſt um 8 Uhr angetreten, die Abtheilung im Groß der Diviſion , meine Batterie an der Tête hinter dem 2. Bataillon 58 . Frankreid 1870/71 . Von 2. M. ( Fortſegung.)

Unterdeß hatten ſich auf dem weiten Höhenrüden auch die im Rampf geweſenen Infanterie -Regimenter in Bataillon8 Colonnen for

Regiments. Der Vornarid ging auf der Straße nad Straßburg über Sulz , von da weſtlidy auf der Straße nad Reichs hojen . Es berrídyte an dieſem Tage eine ſchwüle Hite, öitere Halte von längerer Dauer verzögerten das Vorwärtskommen unendlidy. Bei Riedelz wurde bereits gebalten , um Bayerijdie Truppen

mirt. Nach 2 Uhr erſchien Seine Königliche Hohcit der Kronprinz,

vorüberzulaſſen. Wir alle ſahen ſolde zum erſten Male. Mit Hurrahe

um die ſiegreichen Truppen zu begrüßen . Mit begeiſterten Hurrah und den Klängen des „ Heil Dir im Siegeskranz“ von den Regi-

empfangen , die lebhaft erwiebert wurden, paſſirte Infanterie und Ca: valerie in langen Colonnen . Die Infanterie mit hübſchen , fernigen Leuten machte einen ſehr guten Eindruck. Bei der Cavallerie –

mentemuſiken wurde er aufgenommen , ſo daß dieſer enthuſiaſtiſde

Empfang nach dem erſten Siege auf jeden, der ihm beigewohnt hat, einen unvergeblichen Eindruď machte.

Dieſer Begrüßung folgte der Abmarſch ing Biwak. Major Se. führte die wieder vereinigte Abtheilung auf den ihr bei Altenſtadt an: gewieſenen Plaß. Hier ſuchte mich gegen Abend mein jüngſter Bruder, von

machte der Brodbeutel , der von den Reitern wie bei uns

von den Fußmannſdaften getragen wurde , einen befremdlichen Ein: Die Pferde erſchienen kleiner und dwächer als die unſerer

drud.

leidten Cavallerie ; dagegen waren wieder die Bayerijden Cüraſſiere, die wir ſpäter aben, eine außerordentlich ſtattlide Truppe.

dem ids früher erzählt, daß er freiwillig bei dem 2. Huſaren -Regiment

Erſt gegen 11 Uhr wurde der Weitermarſch angetreten und bis

ſich gemeldet hätte, auf. Dieſes Wiederſehen nach dem erſten glü«

nahe an Sulz fortgeſeßt , wo ſich Mann und Pferd bei einem län:

lidhen Gefedt auf feindlidem Boden war ich glüdlicher Weiſe in der

geren Halt wieder erholen konnten. Die große Hiße hatte beide ſehr angegriffen. Aus dem naben Sulz-Badje mußten die Fußmannſchaften

Lage mit einer guten Flaſche Wein feiern zu können . Ju führte vor: ſorglich eine Kiſte mit Wein mit, der dazu beſtimmt war , in Noth: fällen oder auch bei plößlichen Erkrankungen von Leuten auszuhelfen. Der Abgang wurde bei fich bietender Gelegenheit immer wieder erjeßt. So hat ſie mir und meinen Offizieren , audy den Leuten der Batterie oft gute Dienſte geleiſtet. Manches Glas wurde an dieſem Abend auf weitere glüdlide Erfolge, das lekte nur zu bald auf ein glüdlides Wiederſehen geleert. Ein jolde8 ſollte uns erſt am Ende de Jabres in Verſailles werden, als mein Bruder dorthin erkrankt in's Lazareth gebracht worden war,

nachdem er alle die Schlachten und Gefedite , an denen ſein Regiment betheiligt geweſen war , glüdlid, mitgemacht und das eiſerne 1

Kreuz II. Claſſe erworben hatte.

Am folgenden Morgen wurde der Marſch aus dem Biwat bei

ſofort in Eimern und Rodyreſjeln Waſſer herbeibolen, um zuerſt ein :

mal die Pferde ordentlid zu tränken , dann erſt durften fic an die

eigene Erquicung denken. Etwas Cognac verbeſſerte das Waſſer be: deutend .

Die Fortſetzung des Marſdie in der Nachmittagehiße zeigte bei der vorinarſdirenden Infanterie ein Bild völliger Auflöſung. Ader : dings war das Bataillon erſt ſpät Abends am Tage vorher nach

einem doppelten Marídhe im Biwak bei Altenſtadt cingetroffen , die eigentliche Urſache aber , daß daſſelbe ſich jeßt faſt ganz in Marode auflöſte, war das unmäßige Trinken kalten Waſſers in den Dörfern, welde wir paſſirten . Troß aller Gegenreden drängten ſich die Leute an die Brunnen , tranfen das talte Waſſer in langen Zügen , um

dann nady kurzer Zeit im Chauſſeegraben liegen zu bleiben. Ich ließ.

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ſteuern auch nicht entfernt ausreichen würden. Gerade wer dieſe Monopole oder die finanziell gleichbedeutenden Fabrikſteuern nicht

wären, ſo würden in Deutſchland mindeſtens 12 Mart Steuern pro Kopf der Bevölkerung (mehr als die ganze jeßige Militär

haben will, muß in erſter Linie dafür ſorgen, daß wir von den Ausgabe !) weiter zu entrichten ſein, d. h. die vom Staatsbürger Franzoſen nicht geſchlagen werden können , gleichwie derjenige, welcher das allgemeine Stimmrecht erhalten will, am eheſten dafür ſorgen ſollte, zu beweiſen, daß das lettere mit der Sicherheit Deutſchlands und mit der Verhütung von 300 Millionen Mark neuer Steuern dauernd verträglich iſt. Im Falle einer Niederlage kämen die großen Monopol- und die Fabrikatſteuern, welche die drei anderen großen Staaten ſammt den Beſißveränderungs- Gebühren ſchon haben, | unaufhaltſam auch über uns, und zwar in härteſter Geſtalt, ohne weſentliche Entſchädigung der jeßt freien Betriebe, im Gefolge an: derer neuer und erhöhter Steuern , nicht unter Aufhebung ſchlechter alter Steuern. Beſonders hart würden die Bevölkerungen Frank reichs, Nußlands und Deſterreichs betroffen werden, welche, von einer Einkommenſteuer in Frankreich abgeſehen, keine große Steuer1

quelle mehr in Reſerve haben.

direct“ getragene reine Steuerlaſt würde ſich uahezu verdoppeln. Ebenſoviel abſolute oder relative Vermehrung würde aber ſelbſt für Frankreich, welches nur eine einzige große Steuerquelle, die Einkommen-Steuer, unangegriffen bis jetzt hat liegen laſſen, ſchwer zu ertragen ſein. Deſterreich-Ungarn und Rußland wären faſt gezwungen , einen Theil der neuen Laſt durch Staats- Bankerott vom

Steuerzahler auf den Staatsgläubiger abzuwälzen. Deutſchland iſt hiernach zwar finanziell mindeſtens ſo belaſtungsfähig wie irgend eine der drei anderen Mächte, aber alle zuſanimen haben das höchſte

materielle Intereſſe, einen Krieg zu vermeiden, der nur völlig un berechtigter Nevanche und einer ganz verkehrten Behandlung der Orientfrage entſpringen könnte. Ob die Steuerzahler oder die Staatsgläubiger die Zeche zu bezahlen hätten : alle vier Völker

Deutſchland iſt weſentlich deshalb

würden in allen oder in einzelnen Schichten bis in's Mark getroffen

ſo viel beſſer daran, weil es in der Neuzeit einen unglücklichen

werden. Die obigen Ziffern reden ſo klar, daß, wenn die Staats

Krieg nicht geführt und deshalb u. A. auch die Domänen nicht männer und dieAbgeordneten ſie wirklich einmal allgemein verſtehen , verſchleudert hat.

alle vier Reiche

die Franzoſen und die Ruſſen voran

den

Krieg, in welchem der Sieg Keinem gewiß iſt, verabſcheuen müſſen. Der Verfaſſer weiſt in Folgendem die verhältnismäßig niedrige Beſteuerung Deutſchlands auch im Einzelnen nach. Bei allen Ein zelſteuern findet er geringere Belaſtung in Deutſchland. Er ſchreibt land auf 15 Mart , in Deſterreich -Ungarn auf 21 Mart, in dann : Hieraus geht hervor, daß Deutſchland im Einzelnen wie im Frankreich auf 50 Mark, in Nußland auf 12 Mark. Hiernach i Ganzen verhältniſmäßig ſehr niedrig beſteuert iſt. Wir ziehen jedoch iſt der Deutſche ſogar abſolut dreimal weniger belaſtet als der daraus nicht den Schluß, daß es höher belaſtet werden ſoll, ſondern Franzoſe und 1/4 weniger als der Oeſterreicher. Relativ, d. h. im daß es die Bedingung der Fortbauer niedriger Belaſtung, 6. h. die Verhältniß zur Steuerkraft, iſt er allen drei Nationen gegenüber Sicherheit des Sieges durch volle Kriegsbereitſchaft, ſehr leicht wird Der Verfaſſer ſtellt nun ſehr gründliche Berechnungen über

die abſoluten Ziffern der dermaligen Belaſtung der vier großen Nationen nach den neueſten Voranſchlägen an . Danach ſtellt jich die abſolute Belaſtung pro Kopf der Bevölkerung: in Deutſch

ſicherlich am mindeſten beſchwert, namentlich wenn man beachtet,

bezahlen können. Es hat allen Grund, die verhältniſzmäßig geringe

daſs in Deutſchen Mittelſtaaten- und Kleinſtaaten -Budgets Ausgaben

Beſteuerung ſich nicht durch einen unglücklichen Krieg verloren gelen zu laſſen. Deutſchland iſt offenbar durchaus befähigt, die Koſten,

und Steuern laufen, welche anderswo den Departements, Kron-

ländern, Provinzen und Gouvernements neben den Staats-Abgaben welche die Erhöhung einer Friedenspräſenz in dem von der Regie rung des Reiches geforderten Ausmaße verurſacht, leicht und auf nuglücklichen Krieges auch uns Deutſche treffen. Wenn in dieſem die Dauer aufzubringen, wenn ſolche Erhöhung nöthig iſt. Nechnet zur Laſt fallen . Um ſo empfindlicher würden die Folgen eines Falle auch nur 600 Millionen Mark Steuern weiter aufzubringen

man die Militär-Ausgabe von 1000 Mann Friedensſtärke ſelbſt

jo viel id) konnte, die Kranken auf Proßen und Wagen ſißen , aber | Jeder die unbehagliche Nadt iu den naſſen Kleidern ſo gut wie er der größte Theil mußte doch ſeinem Sdidjal überlaſſen werden .

fonnte. Der nädſte Morgen eridien denn auch im beiterſten Sonnens

Meine Kanoniere hielten ſich ganz friſch, hatten freilich audy keinen

lichte, um unſere traurige Verfaſſung nach dem Lager auf dem durch:

gepadten Torniſter und fein Gewehr zu tragen.

Vor dem Dorfe Merkweiler wurde gegen 4 Uhr Nadımittag8 ein zweiter Halt gemacht und die Pferde wieder aus den Eimern ge-

tränkt, da glüdlider Weiſe Waſſer in einem Bade in der Nähe war. Hier begegneten und mehrere Züge Huſaren, die von einer Recognoscirung bis Wörth zurückkehrend erzählten, daß die Armee Mac Mahon's dort in ſtarker Stellung ſtände.

weidyten Boden ung redyt deutlid) zum Bewußtſein zu bringen.

Wir

jahen ſchauberhaft aus, aber der erſte Gedanke galt doch dem Magen. Zuerſt alio inußten die Anſtalten , das geſtern verſäumte Mittageſſen nachzuholen, getroffen werden . Fleiſch und Holz wurden empfangen, und bald brodelte der Neis in den Keſſeln .

Nun fonnte an das

Trođnen und Reinigen der Uniformen 2c. , der naſſen Woilachs der

Um 6 Uhr erreidten wir den für ' Pferde gedacht werden, auch der durchnäßte Hafer wurde auf Deđen

heute beſtimmten Biwaképlaß dicht vor Preuſdsdorf, unmittelbar an

ausgebreitet. Es ſollte ja heute Ruhetag ſein , alſo dachte ich das

von Höhen eingeſchloſſenen Wieſengrunde.

Alles gründlich z11 beſorgen . In Erwartung des fertigen Eſſens

Das Biwak war bald eingerichtet, aber mit dem Abkodien ſab e8

ſpazierten wir unterdeß behaglich im warmen Sonnenſđein in aller:

der Chauſſee auf einem

heute fdlimm aus : die Wagen, bei weldien ſids der Capitain d'armes dinge wenig vorſdriftsmäßiger Kleidung einher, keineswegs durch ein mit den Lebeusmitteln , auch der Difizier- Bagage und dem Zelte be:

fand, waren noch niớt eingetroffen, auch kaum bald zu erwarten, da I

zelne bei den Vorpoſten fallende Schüſſe beunruhigt. Faſt als die: ſelben ſeit 7 Uhr ſich häufiger folgten und nun gar Kanonendonner

die ſämmtlichen Wagen an der Queue des Corp8 folgten. Holz und

ſich hinein miſdhte, fing die Sache mir an bedenklich zu werden. Ich

Stroh gab es auch nicht. Ein Verſuch, ſolches aus Preuſchdorf zu

ließ ſogleich alle auf eine ungeſtörte Ruhe berechneten Anſtalten, um

erhalten, ſchlug gänzlich fehl, da hier die Intendantur-Beamten Alles mit Beſchlag belegt hatten. Wir ' wurden auf die Vertheilung ver: tröſtet, die ſchließlich 1 Kloben Holz und 1 Bund Stroh ergab.

die durch den Regen verurſachten Schäden wieder herzuſtellen , auf: beben und die Einnahme der fertig gewordenen Eſſens beſchleunigen ;

bei den Vorpoſten hatte ſich offenbar ein ſtärkeres Gefecht entſponnen,

Das jah nun freilich kläglich aus. Da mußte denn friſches welches immer noch zuzunehmen ſdien, und das mir nun den Ruhe Holz aushelfen , um wenigſtens Kaffee zu koden. Dieſer und ein tag problematiſch erſcheinen ließ. Bei der in der Nähe lagernden Stüc Brod mit Speck waren für den , der ſolche Leckerbiſſen noch Infanterie zeigten ſich ebenfalls bereits unruhige Bewegungen, als id;

hatte, heute in der That das Einzige, was es gab. Wir Offiziere

plößlich gegen 9 Uhr den Befehl erhielt, ſhirren und fåtteln zu laſſen ,

waren nicht beſſer daran , da ja auch die Weinkiſte ſich bei den

mich ſelbſt aber mit den anderen Batterie : Chefs dem Abtheilung8 Commandeur zum Recognosciren anzuſdhließen . Adieu Ruhetag ! Ja war nur froh , daß die Leute wenigſtens abgekocht hatten , damit ließ

Wagen befand.

Um das Unglüc vol zu machen, brach gegen 10 Uhr Abende

ein furchtbares Gewitter los , welches unſeren zwiſchen den Bergen gelegenen Biwaksplaß bald gänzlich unter Waſſer feßte. Die endlich

ſich nun ſchon wieder eine Weile aushalten.

eingetroffenen Wagen konnten nun aud nichts mehrhelfen, zum Ab-

bach vor, in Erwartung der Dinge, die da kommen ſollten .

1

tochen war es zu ſpät und zu naß. Mit dem Troſte, am anderen Tage , der ein Ruhetag ſein ſollte , alles nachzuholen, verbrachte ein

Mit Major R. und den anderen Chefe trabte ich über Dieffen : ( Fortſeßung folgt.)

84

Die Major Schoenbed 'lche Methode unterſcheidet ſich, ob auf eine Million, was eher zu hoch iſt, ſo ergeben ſich höchſtens 20 Millionen Mark, und dieſe erhöhen die Belaſtung der Deutſchen wohl ſie daſſelbe Grundprincip wie die Heiniſch 'ſche zeigt , den pro Kopf nur um 43 Pfennig. Die Steuerlaſt von 15, jetzt noch weſentlich von dieſem . Hat ſich dieſer Herr von den bisherigen Principien ziemlich vielleicht 17 Mart, ſtiege nur um 1/2 Mark gegen mindeſtens 50 Mark, welche jeder Franzoſe jezt ſchon trägt. Der Mehrauf- entfernt, ſo paſst ſich die Schoenbeď '(che Methode mehr den ge wand von 43 Pfennig pro Kopf, zum alten Betrag zugeſchlagen , bräuchlichen an, und nur in der rechtwinkligen Firirung der Can

erreicht entfernt nicht den Steuerbetrag, welchen Frankreich pro Kopf darenbäume ſtimmen alle drei Zeuge überein . (50 Mart) der Bevölkerung jetzt ſchon, 6. 5. vor der Militär : ſteigerung Boulanger's , einhebt. Während Deutſchland pro Kopf der Bevölkerung 10 Mark für das Militär aus der Reichscaſſe ausgiebt, verwendet Frankreich 20 Francs oder 16 Mart. Die Koſten einer Vermehrung der Friedenspräſenz um 20 000 Mann

Wenn man flüchtig das Zeug mit Candare betrachtet , ſo wird man unwillkürlich durch die ſchönen Formen für daſſelbe eingenommen . Alles iſt mit Geſchmack ausgeführt und dürfte ſelbſt das ver wöhnteſte Auge befriedigen.

macht nur etwa 3 Procent der Mehrlaſten aus, welche Deutſchland

Durch den an dem Mundſtückbuckel angebrachten Ring, worin

mindeſtens für die Verzinſung der Schulden aus einem verlorenen Kriege mehr zu bezahlen haben würde. So weit alſo der Verfaſſer des „ nächſten Kriegs in Zahlen“ . | Wir überlaſſen ſelbſtverſtändlich dem bekannten Volkswirth die Vertretung ſeiner Behauptungen, wenn wir auch ſelbſt keine Zweifel in dieſelben ſetzen. Wenden wir uns jeßt zu noch einigen anderen Abſchnitten der Schrift, welche in ebenſo klarer wie vielſeitiger Be: leuchtung die herrſchende Tagesfrage erörtert und ihre Beweiſe ſtets (Schluß folgt.) vin Zahlen “ beizubringen bemüht iſt.

das Badenſtück eingeſchnalt wird , erhält die Candare eine reine, durch nichts gehemmte Hebel - Bewegung, wogegen eine Candare, .

welche mit dem Oberbaum am Vadenſtück hängt, in ihrer Vorwärts bewegung behindert und dadurch gleichzeitig das Mundſtück im Maul gehoben wird, während es hier ſtets auf der gleichen Stelle liegen bleibt .

Die Seitentheile im S oder von der gebräuchlichen Dienſtform ſind in ihren Verhältniſſen wie 2 zu 3 als für den größten Theil der Pferde paſſend erachtet, weichen aber je nach Bedarf davon ab. Den Kinnriemen, welcher an beiden Seiten leicht verſchnall

bar iſt, hat Major Schoenbeck durch eine neue Abänderung in

Die Baumzeuge der Herren Major Heiniſdi ,

direct mit der Candare verbunden, und zwar mittelſt einer Stahl

Oberſtlieutenant Spohr und Major $ do eubed . $

ſchlaufe, welche denſelben einestheils trägt , andererſeits verhindert, daß der Kinnriemen aus der ihm angewieſenen Lage durch Ver

(Schluß .)

biegen ſinft . Hinſichtlich des Mundſtücks und deſſen Form hört man nichts

Der Titel : ,,Univerſal- (Halfter ) Zaum " , welchen die Sattler : Zeitung vom 1. October dieſes Jahres dem Zeuge des Oberſtlieutenants Spohr giebt, ſchrumpft allerdings nach dem Geſagten bedenklich zuſammen, wenn man näher auf das Ganze eingeht. 1

Daß das Zeug demnach einzelne Verehrer findet, iſt nicht

ausgeſchloſſen , da es als gewiß anzunehmen iſt, daß die Pferde beſſer darauf gehen als auf der alten Zäumung, weil es in vielen Beziehungen den Thieren Erleichterung verſchafft.

Die loſe Trenſe auf den Obertheilen der Kandare erinnert an das beliebte Pump- oder Schiebemundſtück , welches hauptſächlich bei Fahrlandaren Anwendung findet und ſehr verbreitet iſt.

Soviel über die techniſche Seite des Spoh rüſchen Univerſal:

von der myſteriöſen Zungenfreiheit , ſondern er hat das beliebte V -Mundſtück, welches von dem v. Roſenberg'ſchen Mundſtück -Mundſtück , welches nur gering abweicht, gewählt . Die beiden Mundſtücke unterſcheiden ſich nur dadurch , daß das V : Mundſtück leicht in ſeiner Grundlinie aufſteigt, und das -

v. Roſenberg'iche in derſelben Linie faſt wagerecht iſt. Hinſichtlich der weiteren Formen ſind beide gleich und Stahl rohrgebiſſe à la Schmoele & Co. in Menden,, beide Arten können je nach Wunſch zur Anwendung kommen . Ueber die weitere Conſtruction des Major Schoenbe d 'ſchen

Zeuges dürfte wohl hinreichende Klarheit herrſchen , da das Zeug 1

Methode. Wenn bei den vorgenannten Zaumzeugen Schreiber dieſer

ſtrecken abgewöhnt.

bei der Major Schoenbeck'ſchen Methode erſt recht zutreffen. Eingeführt hatte ſich der Major Schoenbeck durch einen

Dagegen erſcheint das Maß der Trenſe von Ning zu Ring als entſchieden zu lang, indem der Erfinder von der irrigen Anſicht ausgeht , durch die größere Länge die zwar beanſtandete, aber ganz unſchädliche, oft ſogar günſtige Einwirkung auf den Naſenriemen

Aufſaß über die Randaren-Zäumung des Pferdes im Militär:

à la Rappzaum, welcher durch das Einhängen der Trenſe entſtehen

Wochenblatt, Nummer 98 von 1883.

könnte, zu paralyſiren. Dieſem aber könnte gerade durch das Gegentheil abgeholfen

Zeilen vorausgeſegt hat, daß dieſelben bekannt ſind, ſo dürfte dies

Sein Handbuch: „die Zäumung des Pferdes in Theorie und Praris“ , welches 1883 bei Mittler & Sohn in Berlin erſchien, 1

werden, denn je länger die Trenſe iſt, um ſo weiter wird ſie beim

enthält viel des Lehrreichen, wird noch heute gern gekauft und kann Gebrauch durchgezogen, und je ſchmäler die Trenſe iſt, um ſo eher auch jedem Reiter nicht dringend genug empfohlen werden. Die Theorien , wenn auch zum größten Theil bekannt, ent-

wird ſie im Maule anſtehen und wirken ; auch dürfte eine Anbringung der Trenſe am Backenſtück durch Rettchen, ſtatt durch Federhaken ,

Halten zugleich viele eigene Geſichtspunkte, das zuſammengetragene in dieſer Beziehung günſtiger wirken. Material iſt mit Sachkenntniß . Fleiß und Liebe zur Sache gefammelt und gruppirt.

Die weite Trenſe hat jedoch auch noch einen empfindlichen Nachtheil, der ſich mehr bei unſerer heutigen einfach gebrochenen, 1

:

ſehr verbreitet iſt und auch von dem Königlichen Kriegsminiſterium Zaumes. Auf die dabei vertretene Theorie zurückzukommen , verbietet Probeverſuche damit angeordnet ſind, nachdem das Militär-Reit Inſtitut ſich in günſtigem Sinne darüber geäußert und es ſpeciell der Raum und iſt von vornherein für diesmal ausgeſchloſſen. Zum Schluß muß indeß noch ganz beſonders hervorgehoben für Remonte-Dreſſur empfohlen hatte. Die Trenſe mit doppelten Gelenköſen (Mitteltheil) iſt nicht was bisher nicht vermuthet wurde und bei dem werden , daß wenn der Rinnriemen neu , immerhin hat die Form gewiſſe Abänderungen erhalten , ſo Heiniſch'ſchen Zeuge unmöglich iſt nicht übermäßig kurz und dadurch der Naſenriemen über die Gebühr daß ſie in Adem zweckentſprechender als die einmal gebrochene angezogen wird, die Kandare beim Gebrauch auf dem Pferde durch Trenſe zu erachten iſt , da auch ſie die von Spohr ſo ſehr ge rühmten Vortheile ſeiner Trenſe bietet , das heißt nie unter das fällt, die Wirkung ſich demnach auf Null reducirt. Betrachten wir jeßt die Major Schoenbeck'ſche Zäumungs- Candaren-Gebiß kommen kann, das Ablauen erhöht und das Zungen:

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als bei der Schoenbeck'ſchen angewendeten doppelgelenkigen Trenſe | hervorgegangenen Beſhlüſſe in Geſtalt eines neuen Tarifs für ſolche ſichtbar macht.

Zu lange Trenſen nämlich, wie ſie meiſtentheils bei der Ca vallerie noch vorkommen , haben den Nachtheil, daß das Trenſen Mundſtück bei angefaßtem Zägel bis zur Hälfte aus dem Maul gezogen wird, bei nicht angefaßtem Trenſenzügel dagegen unter das

Transporte und eine neue Militär:Transport-Orộnung in folgender Verordnung veröffentlicht: „ Wir Wilhelm , von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen 2c. , verordnen zur Ausführung des Geſete8 vom 13. Juni

1873 über die Kriegsleiſtungen im Anſchluß an die Verordnung vom 1. April 1876 ( Reichs -Gefeßblatt S. 137) im Namen des Reiche,

as 1 .nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrathe, was folgt : Candaren-Mundſtück zu liegen kommen, was einen unbeabſichtigten und ſchmerzlichen Druck auf die Zunge und Laden veranlaßt. Hiergegen iſt aber auf Veranlaſſung eines Cavallerie-Regi

S 1. Die Benußung der Eiſenbahnen zu Militär-Transporten im Kriege, ſowie die Abrechnung der Eiſenbahn -Verwaltungen mit

ments -Commandeurs vom Königlichen Kriegsminiſterium Abhülfe

den Militär-Behörden über die für ſolche Benuşung zu gewährenden Vergütungen erfolgt nach Maßgabe der anliegenden Militär- Transport-:

geſchaffen, und jetzt werden Probeverſuche mit engen Trenſen und

Ordnuug für Eiſenbahnen im Kriege (Kriegs -Transport-Ordnung ).

kürzeren Rettchen gemacht, die vorausſichtlich das beſte Reſultat ergeben werden.

der Kriegs-Transport-Ordnung enthaltenen techniſchen Vorſchriften nach

Der Maulregenerator des Majors Schoenbeck iſt eine Zäumungs-Methode , welche ſich dem Engliſchen Pelham inſofern anpaßt, als beide ohne Trenſe angewendet werden. (Siehe Militär-

in Rraft.

Wochenblatt Nr. 9 vom 30. Januar 1886.)

beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel.

$ 2.

Der Reidyskanzler iſt ermächtigt, die in den Anlagen

1

In der Theorie ließe ſich darüber viel ſagen , doch ſollen heute nur die techniſchen Vortheile hervorgehoben werden. Der Engliſche Pelham hat ein gebrochenes , von der Conſtruction der Trenſe abweichendes Mundſtück mit einfacher Bewegung. Der Grund hierfür iſt leicht zu finden .

Es wird hierdurch bezweďt , dem Pelham eine wenigſtens etwas ſtärkere Stabilität zu geben , als das Trenſen - Mundſtück beſißt, um ſo den Gebrauch als Candare etwas zu ermöglichen .

Dem gegenüber hat der Erfinder ſeinem Maulregenerator das feſte Mundſtück ſeiner Candare gegeben , verbunden mit einer ſehr kleidſamen äußeren Form , welcher dadurch für die Jagd- und

Damen -Neiterei ganz beſonders geeignet erſcheint, daß er im gegebenen Augenblicke dem Reiter eine größere Gewalt dem Pferde gegenüber gewährt, als dies beim Pelham möglich iſt. Hierbei dürfte die kurze Erwähnung geſtattet ſein , daß mit dem Maulregenerator das Cavallerie- Pferd ohne Trenſe zu reiten, umfaſſende Verſuche angeſtellt worden ſind, die zu ſehr günſtigen Reſultaten geführt haben.

Bedarf zu ergänzen und abzuändern.

$ 3. Dieje Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung Urkundlid, unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und Gegeben Berlin, den 26. Januar 1887 . (L. S. )

Wilhelm von Boettider. "

Eine dazu gehörige Bekanntmachung beſagt: „ In Ausführung des S 29 (2. Ab .) des Geſetzes über die

Kriegsleiſtungen vom 13. Juni 1873 ( Reichs-Geſetzl . S. 129 ), ſowie

des S 15 des Gejetes über die Natural-Leiſtungen für die bewaffnete Madht im Frieden vom 13. Februar 1875 ( Reichs-Geſetbl. S. 52) bat der Bundesrath für die Beförderung der bewaffneten Macht und

der Kriegsbedürfniſſe (des Materials des Landheeres und der Marine) im Frieden wie im Kriege, ſowie für die leihweiſe Hergabe von Bes triebematerial an die Militär-Verwaltung im Kriege folgenden Militär: Tarif für Eiſenbahnen beſchloſſen . Derſelbe kommt für den Mobil madungofall ſofort , für den Friedengzuſtand vom 1. October 1887 ab einerſeits für ſämmtliche Eiſenbahn : Verwaltungen Deutidlands,

andererſeits für das Reichsheer, die Raiſerlidhe Marine, den Landſturm , die Armeen der mit dem Reich verbündeten Staaten und das Heer: gefolge zur Anwendung . "

Vorſtehende Verordnung bringt eine wichtige militäriſche Vor:

bereitung8 -Maßregel zum Abſchluß, über deren Anlaß und Bedürfniß wir ſchon mchrmals berichtet haben. wir ſchon mchrmals beriditet haben. Die neue Verordnung iſt dazu beſtimmt, nad zwei Richtungen hin bedeutende Veränderungen herbei

Faſſen wir das geſammte Reſultat des Vergleiches über den

zuführen und tritt ſofort in Wirkjamkeit.

das ſind die Zäumung des Majors Heiniſch, nachdem dieſelbe Abänderungen unterzogen iſt, und die des Majors Schoenbed.

Der 1. April 0. 3. , der Beginn des neuen Etatsjahres , iſt be fanntlich dazu beſtimmt, eine wichtige Neuerung in der Beſteuerung der Offiziere in's Leben treten zu ſehen . Bei dem großen Intereſſe, welches die Garniſonorte an der Heranziehung der Militär - Perſonen zu den Gemeinde-Abgaben haben, wird es geeignet ſein , den Hauptinhalt aus

Das Zeug des Oberſt- Lieutenants Spohr dürfte in tech.

der unlänſt erfolgten Anweiſung für die Ausführung des bezüglichen

niſcher Beziehung nur Anſpruch auf Beachtung für Liebhaber haben.

Geſetzes wiederzugeben. Der Abgabe unterliegen die Offiziere, Sanitäts: Offiziere und oberen Militär - Beamten des Friedensſtandes , welche innerhalb des Preußiſchen Staates in Garniſon ſtehen und zur Prcu

techniſchen Werth der drei Zeuge zuſammen , ſo bleiben nur zwei 1

übrig , die für die Praxis mit einander concurriren können , und

Major Heiniſch iſt entſchieden viel weiter gegangen als

Major Schoenbeť, aber leider hat er es nicht verſtanden wie Biſchen Claſſen-,beziehungsweije claſſificirten Einkommenſteuer veranlagt dieſer , ſeine Erfindung den augenblicklichen Anforderungen anzu- ſind. Wird dieſe Veranlagung im Laufe des Jahres auf Reclamation oder aus anderen Gründen aufgehoben, ſo zieht dies auch die Auf paſſen und ſeinem Zeuge einen gewiſſen Comfort zu geben. Wünſchen wir daher den Beſtrebungen des Majors Schoen :

bed , deſſen Zeug allen Anforderungen der Neuzeit , die an ein

hebung, beziehungsweiſe das Erlöſchen der Verpflichtung zur Entrichtung der Gemeinde-Abgaben nach ſids. Andererſeits wird bei nadsträglicher Heranziehung zur Staatsſteuer auch dieBedingung für die Heranziehung

ſolches zu ſtellen ſind, vorläufig vollſtändig entſpricht, einen glück- zur Gemeinde-Abgabe erfüllt. Die Abgabe wird nicht erhoben vom lichen Erfolg, welcher der Geſammtheit der Reiter wie deren Pferde- Dienſteinkommen , ſondern lediglich von dem Privateinkommen , und

- Die bevorſtehende Heranziehung der Militär-Pers fonen zu den Gemeinde -Abgaben. - Militäriſche Ge:

auch von dieſem nur ſoweit , als daſſelbe nicht bereits nach den beſtehen: den gejeßlichen Beſtimmungen der Communalſteuerpflicht unterliegt. Nur diejenigen Perſonen ſind alſo zur Abgabe heranzuziehen , welche außer dem dienſtlichen und außer etwaigem Einkommen aus Grunds beſiß und Gewerbebetrieb noch aus anderen Quellen fließendes Ein: kommen beziehen. Für die Ermittelung der Gemeinde : Abgaben iſt es unerheblid), ob bei der Veranlagung der Staatsſteuer wegen be ſonderer wirthſchaftlicher Verhältniſſe zc. eine geringere als die dem nachgewieſenen Einkommen entſprechende Steuerſtufe feſtgejeßt iſt. Die nach erfolgter Feſtſtellung der Gemeinde: Abgaben etwa im Wege der Reclamation 2c. erzielten Aenderungen der Staatsſteuer - Veranlagung bleiben für die Gemeinde-Abgabe an ſich wirkungslos. Wenn jedoch der Abgabepflichtige auch gegen die Feſtſtellung der Gemeinde- Abgabe

dentfeier des Rheiniſchen Pionier-Bataillons Nr. 8. –

Beſchwerde eingelegt hat, bleibt der Regierung überlaſſen, die Ents

Material ſowohl in Bezug auf Capitals - Anlage wie auch in hu manitärer Beziehung zu gute kommen wird.

N a dh ri ch te n. Deutides Reid .

*** Berlin ,7. Febr. (Allerhöchſte Verordnung , betr. die Einführungder neuen Krieg 8 -Transport -Ordnung. 2

-

Die neue Infanterie:Au8 rüſtung.)Nachdem ichon ſeit län: ſcheidung über dieſe Beſchwerde bis zur Erledigung der anderen Bes gerer Zeit im Bundesrath eine Reviſion derjenigen Beſtimmungen ſtatt- idywerde auszuſeßen. Die Bewilligung eines Erlaſſes an der Staats: 2

gefunden hat, welche ſich auf die Militär- Transporte auf den Eiſen- ſteuer im Laufe des Jahres iſt ohne Bedeutung für die Gemeinde

Bahnen im Kriege beziehen ,werden nunmehr die aus dieſen Berathungen |Abgabe. Vondembeider Veranlagung der Staatsſteuer zu Grunde

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gelegten Jahresbetrage des ſteuerpflichtigen Einkommens iſt in Abzug zu bringen : a. das geſammte Dienſteinkommen , b. das Einkommen aus Grundbeſiß oder Gewerbebetrieb, ſowie bei Militär-Aerzten das Einkommen aus einer Civilpraris. Hierbei muß jedoch beachtet werden , daß der Jahresbetrag des ſteuerpflichtigen Einkommens , von welchem

die Abzüge gemacht werden, nur ſich aus den Netto-Erträgen der verſchiedenen Quellen zuſammenſeßt, nachdem die Schuldenzinſen , Steuern, Renten ac. von den in der Einkommens - Nachweiſung aufgeführten

Pächten , Miethen und ſonſtigen Brutto-Einnahmen in Abzug gebradyt ſind.

Außerdem iſt in Abzug zu bringen c. bei denjenigen vor dem

1. April d. J. in den Eheſtand getretenen Militär Perſonen , welche I

einer Charge angehören, für die die Ertheilung des Heirath&conſenſes an den Nachweis eines beſtimmten Vermögens geknüpft iſt, derjenige

Einkommensbetrag, welcher nach den zur Zeit der Nadyſudhung des 1

Conſenſes maßgebend geweſenen Vorſdriften für die Charge , welcher

ſie zur Zeit der Veranlagung angehören , vorſchriftsmäßig nachzuweiſen war. Berechtigt zur Erhebung der Abgabe iſt regelmäßig die Gemeinde des Garnijonsortes ; erſtreckt ſich aber die Garnijon auf mehrere Ge:

Truppen und Offiziere lehrreicher werde. General Boulanger hat freilich nicht ganz und gar mit der Schablone gebrochen , denn die verſchiedenen Entwicelungsformen des Gefedits ſollen, wie man bereits bemerkt haben will, viel zu ſehr in's Einzelne gehen .*)

Wie der „ Progrès militaire “ mittheilt, bildet der Erlaß der neuen Gefechts-Ordnung für die Infanterie den Anfang von weiteren ähnliden Maßregeln.

So ſoll demnächſt auch die Artillerie neue

taktiſche Regeln für das Auftreten im Felde erhalten .. Dieſelben ſollen , wie das genannte Blatt meldet, in demſelben Sinne gehalten ſein wie jene der Infanterie. Es heißt dann weiter : „ Die Eigenſchaften der Offenſive, welde man bei der Infanterie entwickeln will , betreffen nicht die Vorbereitungozeit , welde der Artillerie zukommt, und von !

dem vereinigten Auftreten dieſer beiden Waffengattungen wird ſtets der Erfolg abhängen. Allein dieſes Auftreten muß beiderſeits fühn und idynell jein. Die Infanterie beſitt nun eine theoretiſche Vorſchrift, welche einen ſoldsen Bedürfniß entſpricht, nun foll auch die Artillerie bald die ihrige erhalten. " Wir werden hiernach alſo ohne Zweifel in

benachbarten Gemeinde, ſo ſteht die Abgabe derjenigen Gemeinde zu,

nächſter Zeit erfahren , daß General Boulanger ſeine bei den leßten Manövern ausgeſprochenen Gedanken und Wünſche einer kräf tigeren Offenſive audy in Betreff der Königin des Schlachtfeldes zum

in deren Bezirk der Abgabepflichtige thatſächlich wohnt.

Ausdruck bringen wird.

meindebezirke oder wohnt der Abgabepflichtige in dem Bezirk einer Demnädſt wird ein intereſſanter militäriſder Gedenktag feſtlic)

begangen werden. Das Rheinijde Pionier- Bataillon Nr. 8 in Coblenz iſt es nämlicy, weldies am 6. März d. J. eine Jubelfeier ſeiner vor 75 Jahren erfolgten Gründung, ſowie des 75 jährigen Beſtehens der Pioniere überhaupt veranſtaltet. Nach dem Feſt - Programm, welches im

Das , Journal officiel " veröffentlicht einen Beridyt des Kriege: miniſters an den Präſidenten der Republik vom 5. Februar d. 18. ,

betreffend den Vorſchlag einer Art amtlicher Organiſation des „ Cercle militaire ".

Der Beridyt lautet wörtlich wie folgt : ,, Herr Präſident !

Einverſtändniß init dem Commandeur des Bataillons , Herrn Major

Die fortſchreitende Entwickelung des „ Cercle national des

$ agen ſteder, aufgeſtellt worden iſt , werden ſids außer dem

armées de terre et de mer “ , der am 1. Juli 1886 eröffnet worden iſt, hat bewieſen, daß dieje Anſtalt einem neuen Bedürfniß umjerer

Bataillon und der Vereinigung ehemaliger Pioniere in Coblenz noch andere dortige Vereine an der Feier betheiligen. Leştere beſteht außer

militäriden Organiſation entſpridyt .

der um 11 Uhr ſtattfindenden Parade des Bataillons aus einem Feſt-

Als Verjammlungs- Mittelpunkt der Offiziere der activen , Ne

eſſen und demnädyſtigen Feſtzuge. Die neue Infanterie: Nusrüſtung, über welche Näheres in Nr. 9 der Aug. Milit.: Ztg . v . 0. 3. beridytet wurde, ideint demnächſt idon

jerve und Territorial-Armee verſammelt ber Cercle national in ſid die zerſtreuten Elemente unjerer Armee von der zweiten Linie und giebt ihnen Corpogeiſt, feſſelt ſie an die Offiziere ber activen Armee

in allgemeinen praktiſden Gebraud genommen werden zu ſollen. In dieſen Tagen ließ ſid Seine Königliche und Raiſerliche Hoheit der

und ſichert Allen durd) eine Bibliothek und jeine Vorträge mächtige Mittel zur Ausbildung. Eine mehr als jedismonatlidie Erfahrung,

Kronprinz von dem Kriegs :Miniſter General- Lieutenant Bonfart

mit Erfolg geſammelt unter der Direction einer proviſoriſdyen Com miſſion , hat frudytbare Nejultate geliefert und die Lebensfähigkeit dieſer

v. S cellendorff eine Anzahl Mannſdaften mit dem neuen In: fanterie-Maridgepäck vorſtellen , deſſen Einführung in der Armee bez

Schöpfung bewieſen , die eine paſſende Ergänzung der ganzen mili

abſidtigt iſt. Kurz vorher war dieſelbe Infanterie- Ausrüſtung audy

tärijden Organiſation bildet.

Seiner Majeſtät dem Raiſer und König im Königlichen Palais vor : gezeigt worden . Bis auf einige unwesentlidie Einzelnbeiten jou die neue Ausrüſtung den Beifall des Allerbödſten Kriegeberrn crhalten haben , jo daß die betreffende Cabinets - Ordre wohl in nicht langer Zeit er: folgen dürfte. Frankreich.

[P.)] Paris , 6. Februar. [Eine neue Gefedts - Vor: ichrift für die Infanterie,. - Beabſichtigte Herausgabe !

von taktiſden Regeln für die Artillerie .

A mtlide

Organiſation des Cercle militaire.) Das Ereigniß des Tages bildet das Erſcheinen der neuen Gefedits : Vorſdrift für die

Der Augenblick iſt gekommen , dem Cercle national der Land

und See-Armee eine definitive Geſtalt zu geben, die ihin die nothwen digen und dauernden Garantien zu ſeiner vollſtändigen Entwickelung ſidyert, welche ibm Sdyutz verleiht gegen Sdywierigkeiten aller Art , die

der Thätigkeit der gewöhnlidien Civil-Verbindungen begegnen , welche ihm endlid erlaubt, die Wohlthaten von Immobiliar-Schenkungen und Legaten zu genießen, die ihm in der Zukunft zukommen werden . Verjdicdene Löjungen erlauben ibm , ſich dieſe Vortheile zu ſichern. Der Staatsrath iſt berufen worden , die beſte anzudeuten . In der Sibung vom 2. februar 1887 haben die Sectionen des Krieges und des Innern in ibrer Vereinigung beſchloſſen , den Cercle national der Land- und See Armcen von den Dienſten des Krieges

Infanterie, welche in dieſen Tagen bei allen Infanterie - Regimentern miniſteriums reſſortiren zu laſſen. zur Vertheilung gelangt iſt. Die Herausgabe dieſer neuen KampfIn der That verhindert keine Gejeßverordnung die Beſchaffung ordnung iſt nicht das kleinſte Verdienſt , welches dem gegenwärtigen eines vom Kriegsminiſterium reſſortirenden Special Organismus, der Kriegsminiſter, General Boulanger , gebührt. Uebrigens darf man, ſeine eigenen Hülføquellen hat, durd, einen Verwaltungsrath geleitet um gerecht zu ſein , nicht verkennen, daß auch den Vorgänger deſſelben , wird ,, welder den im Kriegsminiſterium gebräudylidhen Regeln unter: General Campenon , ein gewiſſer Antheil an dieſem Verdienſt ge-

worfen iſt, und durd) Vermittelung des Kriegøminiſters die Wohlthaten

bührt. Schon ſehr bald nach ſeiner Uebernahme des Kriegsminiſteriums hatte General Campenon dem Chef ſeines Stabes den Auftrag értheilt, eine neue „ ſummariſche Inſtruction" für das Gefecht auszu: arbeiten, und wenn die Ausführung ſelbſt auch nicht gerade ſehr ge-

von Gaben und Legaten, welche ihm auf diejelbe Weiſe wie den In: validen, den Sdulen und den Truppen -Corps zugehen ſollten , em

.

fördert wurde, ſo hat doch gewiß der von ihm gegebene Anſtoß das Seinige dazu beigetragen , daß der Gedanke jeßt zur That wurde.

pfangen kann.

In Uebereinſtimmung mit dieſer Anſicht habe ich die Ehre ,

Ihrer Bewilligung das nad folgende Decret zu unterbreiten.

Die neue Vorſdrift ſtellt ſich dar als eine Ergänzung des Reglements

Der Kriegsminiſter General Boulanger. “ Das Journal officiel" publicirt jodann das betreffende Dekret.

vom 29. Juli 1884 und giebt neuen Gedanken einen praktiſchen Aus: drud. Es wird darin im Allgemeinen die fece , frijce Initiative anempfohlen. Was die einzelnen , bemerken gwerthen Punkte betrifft, ſo heben wir folgende zwei hervor : Die Schüßenlinien ſollen dadurch

und unter einem Verwaltungorath von 9 Mitgliedern ſtehen ſoll, ernannt vom Kriegsminiſter auf Vorſchlag des Militärgouverneurs von Paris. Nach Art. 2 febt der Rath das Budget feſt, und der Miniſter

verdichtet werden, daß die Front ſdymaler gemacht wird. Sobald das Feuer eröffnet wird ( in einer Entfernung von 600 Meter) , ſtehen die Schüßen faſt Ellbogen an Elbogen . Auf die Benußung der Gelände

und Legate, aus dem Ergebniß der Beiträge, aus den Beneficien des Cercle

Art. 1 beſagt, daß das Inſtitut vom Kriegsminiſter reſſortiren

ſanctionirt es. .

Die Einnahmen beſtehen aus den Einkünften der Gaben

Art. 3 beauftragt den Kriegsminiſter zur Empfangnahme

iſt mithin , zu Gunſten einer kräftigeren Offenſive, weniger Werth gelcgt als bisher. Zweitens ſollbei jeder Angriffs- Formation die Vorbereitungs - Truppe von derjenigen , welche das Gefedyt durchführt und entſcheidet, taktiſch mehr geſondert werden. Ueberdies ſoll icon

der Bewilligung des Verwaltungsrathes. Nach Art. 4 ordnet das

bei den Friedens-Uebungen die Effectivſtärke vermehrt werden , damit das Gefechtsbild der Wirklicykeit entſprechender und ſodann audy für

handlung über dieſe wichtige neue Gefecht8 -Vorſchriftder Französiſchen Armee

der Schenkungen und Legate.

Contracte über 10 000 Francs bedürfen

*) Wir werden in einer der nächſten Nummern eine eingehende Ab unſeren Leſern vorzulegen.

D. Red.

87

Reglement der Kriegøminiſter. Art. 5 regelt den Uebergang von der Commiſſion an den beſtätigten Rath.

Schweiz. * Bern , 6. Febr. [A u 8 dreiben des Bunde & rathe , betr. die Ausführung des Landſturm - Gele pe 8. — Erſuden

an die Alpenclube , betr. die Alpenpäſſe. — Mittheilung der Webrgejepe ?c. an die Belgiſche Regierung.] Der Bundesrató hat ein Kreisſchreiben erlaſſen , welches die Ausführung des neuen Landſturm-Geleges betrifft. Daſſelbe verlangt von den

Als eine ſolche Aeußerung wird u. A, die Erſcheinung bezeichnet, daß der Adel vor dem Bürgerthum in den Reihen der Offiziere fich angeblich) ,,einer joſo hervorragenden Stellung zu erfreuen babe " . Da ran knüpft ſich eine weitere Ausführung , welche die Angriffe des Abgeordneten Richter gegen die Armee behandelt. Endlich wird auch die lebte Reichstagsrebe des Feldmarſchals Grafen Moltre im Auszuge mitgetheilt und beleuchtet.

Zum Sdyluſſe jagt der Verfaſſer Folgendes : Wenn wir aber auch traurigen Herzens jehen, daß die leuch

11

Cantonen bis zum 31. März Feſtſtellung der Zahl der der Armee nicht angehörenden Offiziere bis zum 55. Alterøjabr , der in jeder

tenden Strahlen jener Nebe des Feldmarſchaus im erſten Augenblice nicht im Stande geweſen ſind, die Schatten der Dummheit, die faſt rieſengroß über die Deutſchen Lande ſich gelagert haben, zu verſcheuchen,

Gemeinde ſids befindenden Männer im Alter von 45 bis 50 Jahren,

das Eine wollen und müſſen wir doch erkennen : ſeit langen Jahren

welde bis zum 45. Jahre der Armee angehörten oder nie oder nur

hat kein Sturmwind die Deutſdie Zipfelmüße ſo ſehr verſchoben und

theilweiſe angehört haben , der dienſtfreien Männer von 20 bis 45

beinahe von ihrem Plate verſdeucht wie in unſeren Tagen.

Jahren und der noch nicht dienſtpflichtigen aus den Jahrgängen 1869

Und noch Eins können wir getroſt und ruhig ſagen : nicht allzu

und 1870. Bei Landſturmpflichtigen , welche idon Dienſt gethan, iſt

lange wird dieſes unglückſelige Attribut unſerem großen Volke mehr anhaften. Der Rieſe, der 1870 ſo mächtig vom Sælafe erwachte und mit einer Kraft, die in langer Ruhe ein wenig ungelenk geworden

bei Offizieren Name , Grad , Waffe , bei Unteroffizieren Waffe und ferner die Zahl der nod Militärkleider beſißenden Unteroffiziere und Soldaten anzugeben.

Wegzulaſſen ſind alle burd die Militär -. Or:

ganijation der Dienſtpflicht Enthobenen und die durd; törperliche Ge:

brechen u. f. w. in gewohnter Erwerbsthätigkeit erheblich Beſchränkten. Eine andere, mit der Landes:Vertheidigung im engen Zuſammen

war, Ades niederſchlug, was ſich ihm draußen und daheim entgegen: ſtellte, er fonnte allerdings noch einmal ein klein wenig entſchlummern , aber die Hand ruht am Schwerte, jeden Augenblick bereit , den Stahl

zu zücken.

bange ſtehende Magregel iſt , daß der Eidgenöſſiſche Generalſtab an

Zene großen mädytigen Worte haben ihn von Neuem erwadyen

die Borſtände der Sectionen des Alpenclubs einen Fragebogen gerichtet

laſſen, und wie er ſich nun aufrichtet, und die hellen Augen öffnet

ţat, weldier dieſelben um allerlei Aujíhluß über die Alpenpäſſe erſucht, ſo namentlich über ihre topographiſche Beſchaffenheit, Fahr: oder Såumbarteit,, Unterbringbarfeit von Truppen auf nicht in einem Tage

und um fidy ſchaut, unwillig ſtaunend über die Arbeit der Pygmäen, die in raſtloſem Eifer bemüht waren , ſein Wert zu untergraben , ſeinen

paſſirbaren Paßwegen und Länge der freien Sæußlinie in der Richtung

und geſtrickter Mütze zu umgeben,

del Auf- und Abſtiegs.

ſeines hohen Sinnes, jeiner kraftvollen Hand alle jene Arbeit ſpielend

Es iſt nidt ohne Intereſſe, daß die Belgiſche Regierung an die

Soweiz das Anſuchen gestellt hat , der Bundesrath möge derſelben durd das Eidgenöſſiſche Militär - Departement ſämmtlide auf das Soweizeriſche Wehrweſen Bezug habende Geſebe , Verordnungen , Reglemente und Inſtructionen zugehen laſſen. :

Panzer zu lođern, die Stahlhaube ſeines Hauptes mit Spinngewebe da wird die ungebrochene Kraft

zerſtören, und die Zipfelmüße wird er fortſchleudern, weit, weit fort für immer ! "

Aus unſeren Ausführungen wird der Lejer den Geiſt der Schrift leicht erkennen . Man fühlt, daß der patriotiſdie Verfaſſer ſeiner etwas erregten Stimmung Luft macht und wird ihm im Ganzen nur beipflichten können. Möge ſchon die nädyſte Zeit uns Beweiſe bringen, daß der Deutſche Midiel nidyt mehr die Zipfelmüğe trägt.

K r it i k . Pickelhaube contra Zipfelmü t e.

Ein ernſtes Wort in

Neue Militär - Bibliographie. Helms, Marinepfr. P. G., unter der Kriegsflagge d. deutſchen Reiches.

ernſter Sache von einem Deutſchen Landwehrmann. Bremen 1887, Carl Rocco's Verlagsbuchhandlung. 8. 46 Š . Preis 45 Pfg. 1. Reihe. Rund um die Erde. Bilder 11. Skizzen v. der Weltreiſe S. M. Kreuzer - Fregatte Eliſabeth 1881-1883. Mit mehreren Karten der (B.] Eine Flugid rift, welde manches Gute enthält, das audy Reije. 2., verb. Aufl. gr. 8. ( 400 S.) Leipzig, Hirt & Sohn. 6 M. den Leſern der Allg. Mil. -3tg. gekennzeichnet zu werden verdient. Imfeldt , Oberstlieut. C. , elementare Anleitung üb. Terrninlehre u. Der Verfaſſer jagt im Eingange : „ Kein Volt unter der Sonne , Terraindarstellung, sowie üb.das Recognosziren u. Croquiren . Mit ca. 200 Fig. gr. 16. ( 151 s.) Luzern. (Mülheim ( Ruhr ), Ziegenhirt.) dem in gleichem Maße das Gefühl für die Selbſtachtung, die man 3 M. durch Dant beweiſt, abhanden gekommen wäre, kein Volk, das nach Hlavta, Geo., aus meinen Erinnerungen . Aus dem Ung. überſ. vom dem , was es ſeinen großen Männern an Thaten verdankt, ſich jo Verf. gr. 8. ( XII, 47+ S. m. Lichtdr.- Bild .) Zürich, Verlags -Magazin. leicht von ihren kleinen Führern bereden ließe, mit einem harten Worte: 6 M. 50 Pi. ein , der Rache zwiſchen Frankreich u. Deutſchland. Von e. deutichen kein Volt der Gegenwart, das die Zudytruthe des Schikjals nach Serieg, Offizier a. D. gr. 8. (67 S.) Hannover, Helwing's Verl. 1 M. 20 Pf. unvergleichlichen heldenhaften Errungenſchaften jo jebr durch ſchnöden Landes- Triangulation, die königl: preussische. Polar -Coordinaten; Undank herausgefordert hätte wie das Deutſche!" Das iſt allerdings geograph. Coordinaten u . Höhen sämmtl. v. der trigonometr. Abtheilg. etwas ſtark ausgedrückt, allein hat der Deutide Landwehrmann, der

der Landesaufnahme bestimmten Punkte. 11. Thl. Reg. -Bez . Brom

dies ausſpricht, eigentlid Unrecht ?

berg u. der südlich vom 53. Breitengrad gelegene Theil d . Reg. - Bez.

Seine Sdrift verfolgt nicht den Zweck, gegen die Gijenſtirne

diejes Inverſtandes, gegen die Eisrinde dieſes Undankes anzurennen, nody weniger wil fid der Verfaſſer mit den Zeitungsblättern in der

Marienwerder. Hrsg. v, der trigonometr. Abtheilg. der Landesauf nahme. Mit 9 Beilagen. gr. 8. (V, 244 S.) Berlin, Mittler & Soho. 10 M.

Landſturm , der öſterreichijche. Geſetz vom 6. Juni 1886 , jammt Ver:

Hand, die ihm nach den Berathungen über die Militär-Vorlage das

ordnung d. Miniſteriums f. Landes -Vertheidigg. vom 17. Aug. 1886 d.

Hohnlachen des Auslandes nur allzu unumſtößlich bewieſen haben ,

Erläutergn . hiezu. 16. (47 S.) Znaim , Fournier & Haberler. 25 Pf. Leihig , Ost., Erlebniſſe e. freiwilligen Jägers im Feldzuge 1870/71 . 8.

zu einem Decret an jene Parlaments -Zipfelmüşen herablaſſen . Das gegen will er ſich an die „ Kampfgenoſſen von 1864, 1866 und 1870/71 , deren Söhne heute bereits herangewachien ſind und den

triegåtüchtigen Theil der Jugend ausmadien ," an die Alten und die Jungen wenden mit dem kurzen ernſten Wort : „Erhebt Euch, ermannt Euch in Euren Vereinen , im Familien-

treiſe, in Euren Werkſtätten, in der Runde Eurer Zechgenoſſen, in Burſchenſchaft

Corps und auf ! Alles, was Soldat heißt oder ſich wehrhaft fühlt , Mlles, was des Helms werth iſt, auf zum Rampfe !

gegen die Zipfelmüße ! "

Es wird nun zunächſt erörtert , was unſer Volt dem Heere und

feinem Schöpfer in anderer als militäriſcher Hinſicht verdankt. Die Ausführungen behandeln manches ferner Liegende, ſind aber von gutem Geiſte getragen. Weiter wird darzulegen geſucht, wie ſich die „liebenswürbige Zipfelmüte" , die der Deutſche Michel trotz Sadowa und Sedan abzuſtreifen noch immer ſid nicht hat entſchließen können 1

zeigt, die ſich ſogar auf die Metal ſpiße der Militärhaube jeßen will.

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Nagemeine

Militär -eZeitung Zweiundſedjzigiter Jahrgang . No. 12.

Darmſtadt, 11. Februar.

1887.

Die Allg. Milit -Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

und Freitag š. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Viertel-

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche ac. Anzeigen genommeu. Die geſpaltene Petit - Zeile

jahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Aufjähe. Der nächſte Krieg in Zahlen. (Schluß.) Die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie- Gefecht, von Hauptmann Zernin . Berſchiedenes. Ein Franzöſiſches Urtheil über die Deutichen Soloten.

Nachrichten . Deutsches N eich. Darmſtadt. (Gejeb-Entwurf, betr. die Heranziehung der im Offiziersrang ſtehenden Militär-Perſonen zu den Ge meinde-Umlagen . Dänemart. (Gegenwärtiger Stand der Befeſtigungsfrage. Nußland. (llebung der Reſerve-Truppen. ]

Kritit. Handbuch für die wiſſenſchaftliche Beſchäftigung des Deutſchen Offiziers, von M.v. Wedell. Dritte Auflage. Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. (Fortſeßung.) Zur Beiprechung eingegangene Schriften. - Allgemeine Anzeigen.

Der nädfte Krieg in Bahlen. ( (Schluß ..) Der Verfaſſer wendet ſich nun zu den Heeresſtärken. Seine

letztenmal niederzuſchlagen, zweitens : den Wahn der Europäiſchen Völker, paß die Orientaliſche Frage nur friegeriſch u löſen in jeiner ganzen Richtigkeit fennen zu lehren . " Nun wird der „ Orientfriede" näher berührt, d. h. es wird

Ausführungen, welche ſowohl die bewaffnete Macht von Deutſchland

auseinanderzuſeßen geſucht , daß die ſogenannte „Orientaliſche

und Frankreich wie auch die von Deſterreich und Nußland behandeln, bringen nicht gerade Neues, ſind auch ſtellenweiſe anfechtbar, ſo daß

Frage“ gar nicht mit dem Schwerte durchgehauen werden muß, ſondern daß ſehr wohl eine friedliche Löſung derſelben denkbar und

wir ſie hier wohl übergehen können. Auch der folgende Abſchnitt, auch herbeizuführen iſt. Wir leſen darüber Folgendes : Bei Flarem Verſtand muß alſo im Orient vielmehr Frieden welcher ſich mit der „Abrüſtung“ beſchäftigt, ſcheint uns nicht von beſonderer Wichtigkeit zu ſein. Nur ſeine Schlußſäße wollen wir bleiben, und die gemeinſamen Intereſſen , welche dort allen Euro 11

hierher ſezen :

päiſchen Nationen den Frieden dictiren, werden mehr als alle

„Die Rüſtung ſo leſen wir --, welche die heutigen Nationen tragen, iſt nicht leicht, und gar ſehr darin ſind wir ja alle einig wäre zu wünſchen, daſs die Rüſtung leichter würde. Aber -

-

Friedensliguen auch ſonſt die nationalen . Gehäſſigkeiten und Ueber: hebungen allmählich beſiegen. Dieſe Behauptung iſt ſelbſt keine leere Phraſe. Der Handel

ſie iſt weder unerträglich, wenigſtens für Deutſchland nicht, wie mit dem heute Türkiſchen Orient und mit Egypten iſt keineswegs wir ziffernmäßig nachgewieſen haben, noch iſt die wünſchenswerthe an Conſtantinopel gebunden ; man hat zahlloſe andere Wege, welche

Erleichterung anders zu erreichen als dadurch, daß die einander nördlich und ſüdlich von Rumelien dahinziehen. Dieſer internatio feindlichen Nationen im Laufe der Zeit die überragende Solidarität nale Handel zuſammen mit demjenigen, welcher an den Suez-Canal ihrer Intereſſen

„der Revanche“ gegenüber - einſehen lernen .

wirklich gebunden iſt und welcher ganz Vorder-, Süd- und Hinter

Bis dahin kann auf die volle Entwickelung der Macht und den Aſien umfaßt, iſt rieſig, verglichen mit den winzigen Intereſſen, vollen Gebrauch derſelben zur Selbſterhaltung keine Nation grund- welche durch Rußlands Einfluß in Bulgarien,, ſelbſt wenn er ſich jäßlich verzichten .

erhalten könnte, bedroht werden würden. Die betreffenden Intereſſen

Dem Höhepunkt der Militär- Entwickelung iſt man nun ſchon ſind auch für Frankreich ſo groß und werden, da es in Tunis und inundleidigem Maße nahe genug gekommen. Von da ab iſt der Friede Algerien, in Madagaskar und in Hinter - Indien Colonialreiche neu nach eingetretener Ueberwindung des Haſſes die Mög begründet hat, mit jedem weiteren Jahre gewaltiger, ſo daß es auf -

lichkeit der Herabſeßung der Präſenzſtärken lediglich dadurch ver-

die Rückeroberung zweier Deutſcher Länder, die ihm nie hätten

bürgt, daß die Europäiſchen Nationen einander achten und das gehören ſollen, verzichten kann und mit der Zeit verzichten wird.

Gemeinſame über das Trennende der Intereſſen ſtellen lernen. Die Zeit dazu wird kommen , da andere Welttheile uns Europäern weit

Sind ihm doch ſeit 1870 23 Millionen neue Unterthanen in der Colonial- und Schusſtaatenwelt geworden , wofür es die Elſaß

über den Kopf zu wachſen beginnen. Bis dahin giebt es nur zwei Lothringer verſchmerzen kann und, weil ſeine Kraft in Afrifa und eig Vortheil verſchmerzen wird. praktiſche Aufgaben der Erhaltung des Friedens: erſtens durch Aſien engagirt bleibt, zu ſeinem eigenen jieghafte Rriegsbereitſchaft der nicht angreifenden Mächte jeden Frankreich iſt ſeit 1870 der Bevölferung nach ein mächtiges Colonials -

Nevanchekrieg entweder zu verhüten oder zum legten- und aller= | reich und eineOrientaliſche Macht erſten Ranges geworden .

90

Der Weſtkrieg wird daher gewiß ſo wenig als der Oſtkrieg | Entwickelung der Kriegsbereitſchaft ſich und Europa den Frieden beſtändig in Sicht bleiben. Gerade vom Orient her wird das Licht und die Entwickelung zu ſichern . des internationalen Friedens der Europäer ausgehen , vor welchem Daher iſt eine Verſtändigung der Deutſchen Reichsregierung der finſtere Revanche-Gedanke zeitmaligen Raubes abgeriſſen ge- und des Deutſchen Reichstags über ausreichende Erhöhung der weſener Theile eines fremden Volkes ſich verflüchtigen muß. Vertheidigungskraft im hohen Maße wünſchenswerth. Wir ſchlagen den Werth der Controle der Regierung durch Nun folgt das Ergebniß. Wir laſſen das darüber Geſagte die Voltsvertretung nicht gering an .

wörtlich folgen :

Aber wenn es zum Kampf

Zur Verſöhnung Frankreichs mit dem Verluſt Deutſcher zwiſchen beiden kommen ſoll, ſo iſt doch der Kriegsbedarf Frankreich

gegenüber am mindeſten der Punkt, wo der Parlamentarismus Länder kann esalſo kommen. Aber bevor es dazu gekommen iſt, reiben ſollte, und eine Majorität, welche bloß im Verneinen beſteht, muß Deutſchland ſein Pulver trocken halten. Seine eigene Erhal tung und die Gewährleiſtung des Völkerfriedens beruht bis auf

am wenigſten geeignet, die Frage des Parlamentarismus – 8. 5.

Regierung durch die Führer der Parlaments -Mehrheit zu Weiteres ganz und gar auf der Fähigkeit,den RevanchekriegFrank- der ſtellen . Mit oder ohne Reichstags-Auflöſung wird der nöthige reichs durch überlegene Vertheidigungskraft entweder ganz zu ver: hüten oder für lange Zeit niederzuſchlagen, bis der Zeitpunkt da Schutz gegen Frankreich erreicht werden. Den ſtrengen Sinn der Oppoſition für Controle will Verfaſſer dieſes darum nicht herab ſein wird, da die Europäiſchen Nationen -- der Gegnerſchaft anderer Welttheile gegenüber

ſetzen und Niemand gemeine Motive unterſchieben .

ihre, alle kleinliche Revanche überwiegende

außerhalb des Reichstages ſollte die Verſtändigung leicht Katholifen haben aufgehört, noch länger unter Intereſſen Solidarität erkannt haben werden und dann ohne Mißt ſein. Auch Die Deutſchen

trauen gegen einander die Militärlaſt ermäßigen können.

den Ausnahms- Geſetzen zu ſtehen. Gegenüber der ungeheuren Ge:

Dafür haben alle vorgeführten Ziffern geſprochen. Dieſelben fahr der Vernichtung durch Frankreich haben alle Parteien daſſelbe haben bewieſen :

Intereſſe. Die Franzoſen würden im Falle des Sieges katholiſche

erſtens, daß Deutſchland die Laſt erhöhter Kriegsbereitſchaft mit faum einer halben Mark pro Kopf leicht tragen kann ; zweitens, daß es den Pfennig ſparen und das Zwanzigmark:

und proteſtantiſche, deutſch - freiſinnige und conſervative Fluren , Saaten, Höfe, Fabriken und Werthpapiere ganz gleich behandeln. Und nicht gut! Man könnte deshalb einmal einig werden, auch

ſtück hinauswerfen hieße, wenn es dies leicht erträgliche Opfer ehe ein neuer Krieg beginnt. Päpſtlicher als der Papſt braucht

Ausbeutung der noch unausgeſchöpften Steuerquellen ohne jegliche Großdeutſcher von ehedem. Ausſicht auf Abſchaffung ſchlechter Steuern wagen würde ; drittens, daß Deutſchland und Deſterreich gegen Frankreich

So'weit Herr Dr. Schäffle. Es ſdien uns von Intereſſe für unſere Leſer zu ſein , auch von einer ſolchen Anſchauung der

und Rußland zahlenmäßig, bald vielleicht auch der Qualitätder gegenwärtigen politiſch-militäriſchen Lage, ihrer möglichen Entwicke

Streitkräfte nach, keineswegs ſo überlegen ſind, um ohne volle | lung und deren Folgen Kenntniß zu nehinen.

Artiljeriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen |zwiſden uns in die Erde, ohne uns den geringſten Schaden zu thun. Eben ſo wenig berurſachte das Mitrailleuſen -Feuer Verluſte ; nur die Frankreid, 1870/71 .

Von W. W. ( Fortſeßung .) Ueber die zu nehmende Aufſtellung ſdynell verſtändigt , ritten

aud bis hierber reidenden Chaſſepot-Rugeln verwundeten zwei Manu und einige Pferde leicht. Der eine der verwundeten Leute war von der Geſchüßbedienung.

Mit dem lauten Geſchrei: „ich bin verwundet,“ rannte er zurüc ,

wir zurück unſeren Batterien entgegen , die unterdeß ſich gefecht&bereitodaß der ihm na dy jagende Sergeant R. , der mir Ordonnanzdienſte gemacht und bereits auf der Chauſſee im Vorgehen begriffen waren. Vor Dieffenbad mußte die Abtheilung noch Halt maden , um die

leiſtete, Mühe hatte , ihn wieder einzufangen. Ich glaubte , daß der Mann wenigſtens eine Kugel im Leibe babe , wogegen freilich ſeine

Corp8-Artillerie und die der 10. Diviſion vorzulaſſen. Dieſer folgte

entwickelte Bebendigkeit (prad); bei genauerer Unterſudzung zeigte ſich

ich denn an der Tête der Abtheilung im Trabe durd das Dorf, vor

aber , daß er zwar eine Chaſſepotługel auf die Bruſt erhalten hatte ,

deſſen weſtlidem Ausgange ſchon die Franzöſiſchen Granaten plaßten. daß dieſe aber in der Wattirung ſteđen geblieben war und nur eine Von der Straße links abſchwenkend, marſdirte die Batterie auf leichte Contuſion verurſadt hatte. Das unter foldhen Umſtänden und gewann in ſtarkem Trabe die ihr angewieſene Steuung auf dem ſchmählide Benehmen des Mannes wurde am wirkſamſten durch den linken Flügel der bereits im Feuer ſtehenden Artillerie der 10. Diviſion. Dieſe Stellung auf dem nach der Sauer abfallenden Hange deg die:

Spott ſeiner Kameraden beſtraft; ich dickte ihn ſofort zur leßten Reſerve und ließ ihn durdy einen vorausſichtlich weniger nervöſen Mann erſeßen. Sonſt zeigten ſich ſämmtlide Leute ſehr ruhig und

ſelbe öſtlich begleitenden Höhenzuges hatte den Nachtheil, daß ſie von dem gegenüberliegenden weſtlichen Höhenzuge überhöht wurde und bei brav. Die feindliche Artillerie wir durch das diesſeitige Feuer bald dem größtentheils offenen Terrain von legterem eingeſehen werden niedergekämpft, die Mitrailleuſen - Batterien beſonders hatten nur kurze tonnte , während dieſer , bedeckt mit vielfachen Culturen , beſonders Zeit Stand gehalten, vielleicht, weil dieſe als beſonders gefährlid be : Weinpflanzungen , ſchwer überſidstlich, überhaupt durd die natür: | zeichnet und dentlich durch das eigenthümlich raſſelnde Geräuſch beim

liche Geſtaltung des Terrains, die Culturen und noch verſtärkt duro

Abfeuern erkenntlid , vornehmlich auf's Korn genommen worden waren .

zahlreidze fünſtliche Anlagen, der Franzöſiſchen Armee eine vortrefflide

Die 20. Brigade batte jeßt Befehl erhalten , Wörth zu beſeßen und den Höhenrand zwiſchen dieſem Dorfe und Elſaßhauſen zu erſteigen.

Vertheidigungs- Stellung bot. In der Front meiner Batterie:Stellung

Tag das Dorf Eljaßhauſen auf eine Entfernung von 3200 Sdritt. Wörth war, verdeđt durch vorliegende Terrainwellen , nicht zu ſehen, dagegen die Gegend bis Spadbach an der Sauer und den Nieder: wald füdlich Elſaßhauſen zu überblicken . Durch den Gewitterregen Wirkung der Franzöſiſchen Artillerie weſentlich beeinträdytigt wurde. G8 war 3/410 Uhr, al8 die Batterie ihr Feuer eröffnete, zuerſt

Deutlich ſahen wir die Bataillone vorwärts eilen, ihren Anſturm gegen die einen Hagel von Chaſepot-Rugeln über ſie ausſchüttenden feindlichen Stellungen mit unſerem Feuer unterſtüßend. Wenn es ihnen auch ges lang, ſich an dem Abhang einzuniſten , ſo wurden ſie doch bald von den nun zum Angriff vorgehenden Franzöſiſchen Bataillonen wieder zurüd: geworfen und konnten ſich in nächſter Zeit nur mit großer Mühe in den Chauſſeegräben an der Straße nach Wörth auf dem jenſeitigen Sauer:

gegen die ſüdlich und nördlich von Elſaßhauſen ſich erſtređende Fran:

Ufer gegen die heftigen wiederholten Vorſtöße des Feindes behaupten.

der vergangenen Nacht war der Boden aufgeweicht, wodurch die

zöſiſche Artillerie - Stellung. Die Franzöſiſchen Artilleriſten zielten

Ebenſo wurde Wörth ſelbſt nur mühſam gehalten ; hierher

vortrefflich; ihre Geſchoſie ſchlugen alle dicht vor , in oder hinter der

2

Batterie ein, aber alle Granaten , hier zu lang tempirt , drangen tief

mußten ſogar Verſtärkungen von der 19. Brigade gezogen werden, um die heftigen Angriffe der Franzoſen erfolgreich abzuweiſen. Ein

in den aufgeweichten Erdboden und crepirten entweder gar nicht oder doch ohne jede Wirkung. Während ich neben dem Premier Lieutenant

um dieſelbe Zeit unternommener Angriff von Spachbach auß durch bie Avantgarde bee 11. Crope hatte daſſelbe Reſultat gehabt.

M. haltend, mit dieſem etwas beſprach, fuhr eine Granate genau

Die Batterie hatte ihr Feuer ununterbrochen fortgeſeßt , ſoweit

.

.

.

nicht bringen, dafür aber 600 — bis 800 Millionen Mart jährliche auch ein Deutſcher Katholik nicht zu ſein und großdeutſcher als Mehrbelaſtung aus einem verlorenen Kriege, ebendamit die härteſte der Kaiſer von Oeſterreich und der König von Bayern auch kein

91

Die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie- y geſtellt war, dem Angriffskampfe fortan mehr Nechte einzuräumen als bisher. Eine nähere Betrachtung der neuen Vorſchrift beſtätigt

Gefecht.

dieſe Annahme, wie wir ſogleich ſehen werden.

Von Hauptmann Zernin.

Das Franzöſiſche Infanterie - Reglement vom 29. Juli 1884 hat ſo eben eine ſehr bemerkenswerthe Ergänzung erfahren. Dieſelbe beſteht in einer neuen Kriegsminiſterial-Vorſchrift , welche

die bisher eingeführten Regeln des Infanterie- Gefechts weſentlich

Indem wir uns zu einer ſolchen wenden, wollen wir zugleich den Eindruck zu ſchildern ſuchen , welchen die neue Vorſchrift auf die Franzöſiſche Armee gemacht hat. Die neue Vorſchrift für das Infanterie : Gefecht zerfällt in

abändert und ihnen eine von der bisherigen ſehr abweichende Richa

5 Theile , welche nach einander behandeln : die Gruppe , den

fanterie der Franzöſiſchen Armee zur Vertheilung gelangt und ſou

wird ſowohl die Offenſive wie auch die Defenſive erörtert.

tung giebt. *) Die neue Vorſchrift iſt bereits bei der ganzen In: Zug , die Compagnie , das Bataillon und das Regiment.

ES

Die

darin enthaltenen Anweiſungen ſcheinen im Allgemeinen die Frau fortanWer die Grundlage für erinner die Ausbildung Gefechts bilden.nger t , welche desGenera l Boula ſich der Rede

zöſiſchen Offiziere ſehr anzuſpređặen , wie dies ſchon aus den Aeuße bei Gelegenheit der legten Herbſtübungen des 12. Franzöſiſchen rungen der militäriſchen Blätter von Paris Hervorgeht, welche in Corps bei Niberac gehalten hat, welche Rede ein nicht geringes recht günſtiger Art die neue Vorſchrift beurtheilen. Wir laſſen 1

Aufſehen erregte , wird ſich wohl denken können , welche Richtung der heutige Leiter des Franzöſiſchen Heeres demſelben vornämlich gegeben ſehen möchte. Der General ſagte damals bekanntlich 11. A. Folgendes : Ich bleibe aber dabei Ihren zu wiederholen , daß unſere Armee entſchieden ihre offenjiven Traditionen wieder auf:

nunmehr zwei bemerkenswerthe Stimmen derſelben folgen. Die Revue du cercle militaire bringt in ihrer No. 4 vom 23. Januar 8. gs. unter dem Titel : „ la nouvelle instruction pour le combat destinée à l'infanterie “ folgende Abhandlung:

Die Offenſive, die in ihrer Auffaſſung fühne und in ihrer

11

nehmen muß. Unſere Reglements, eine Zeitlang zaghaft, ſind mehr Durchführung kräftige Offenſive – das iſt der Grundzug der neuen -

Franzöſiſch geworden. Man muß dem National-Charakter Rechnung Gefechtsordnung, welche ſo eben an die Infanterie - Truppentheile tragen, ihn anſpornen in dem, was gut iſt. Sich auf die Dauer gelangt iſt. in einer Stellung halten, ſo gut fie ſonſt auch ſein mag, heißt die Niederlage erwarten. Terrain gewinnen das iſt im Gegentheil, wie man es ehemals geſagt hat, Sieg gewinnen. ... Alſo Alſo – Offen :

Dieſe Vorſchrift fommt ſehr zur rechten Zeit, um eine Art von taktiſcher Lähmung abzuſchütteln, welche unſere Truppenkörper

zn erfaſſen drohte ; ſie hat den Zweck, dem Gefecht die Aeußerungen

five, meine Herren ! " Wie ſchon hiernach mit Sicherheit angenommen

von Kraft und Unternehmungsluſt wiederzugeben, welche dem Fran

werden kann, hat General Boulanger Auftrag gegeben, in den

zöſiſchen Temperament ſo natürlich ſind, und die durch die Praxis

vergangenen Herbſt- und Wintermonaten eine neue Vorſchrift für

einer übertriebenen oder inrichtig aufgefaßten Vorſicht beinahe aus

das Infanterie- Gefecht auszuarbeiten , der die beſtimmte Aufgabe

dem Wege geräumt worden wären .

führt den Titel : „Instruction sur le combat. Ministère de la

Da die Offenſive der vorherrſchende Gedanke iſt, ſo beziehen ſich alle Vorſchriften der neuen Verordnung direct auf dieſelbe :

guerre. Paris 1887, imprimerie nationale. “

Verringerung der Gefechtsfronten mit dem Zwecke der Vermehrung

*) Die neue Verordnung iſt ſo eben im Buchhandel erſchienen und n

fie dies thun konnte , ohne die diesjeitige Infanterie zu gefährden . 1

neben der 2. leichten Batterie nur 5 Geldsüße in Stellung zu bringen .

Sie beſchoß jept , als dieſe zurückgejdslagen war, das Dorf Elſaß= | Mit dieſer vereint, im Nüden , auf den Höfen von den Batterien des bauſen, welches ſtart beſeßt, bald in Brand gerieth. Die Lage ſchien inzwiſchen eingetroffenen 1. Bayeriſchen Corps unterſtüßt, wurde nun ein nicht unbedenklid. Freilich war an einen Durdybrud, der Franzoſen gut gezieltes Feuer auf den Waldrand nördlid und öftlich von Froid : .

auf unſerer Front nicht zu denken , aber ob neue Angriffe gegen die

überaus ſtarte feindlidze Stellung von beſſerem Erfolge ſein würden,

blieb immerhin fraglich. Da erſchien der Brigade-Commandeur, Oberſt G. , bei der Batterie und brachte die Nachricht, daß der Kronprinz eingetroffen, die Durchführung der Sdladt bejdloſſen ſei und alles von dem Eintreffen des 11. Corps von der Seite des Niederwaldes erwartet würde. Dieſes ließ denn aud niot lange auf ſich warten .

Mit lebhajter Freude begrüßten wir die erſten, am Nande des Nieder: waldes aufſteigenden weißen Wolfen , welche und verfündeten , daß Corps genommen und der Angriff auf Elſaßhauſen Dieſer vom 11. bevorſtehend ſei. Die Geſchüße wurden von Neuem auf das Dorf geriďtet, als

fim in dem Hohlwege öſtlich deſſelben , welcher hier die von Wörth

weiler gerichtet, wo ſich die Franzöſiſche Stellung deutlich in einer langen Linie von Pulverdampf zeigte und die Feuer ſo lange fortgeſeßt, al8 es ohne Gefährdung der eigenen Infanterie geſchehen konnte. Da unſer Feuer die feindlide Stellung faſt flantirte , ſo war

die Wirkung deſſelben , wie wir uns am andern Morgen überzeugen 1

konnten , geradezu furchtbar. Gegen 5 Uhr wurde das Feuer auch hier eingeſtellt. A18 die Batterie abgepropt nod einige Zeit auf weitere Befehle warten mußte,

fielen wiederholt einzelne Sdüſſe aus den Häuſern von Wörth , wie ich glaube, von dem Kirchthurnie. Die Kugeln priffen dicht an mir vorüber und verwundeten mehrere Pferde der 2. (dweren Batterie,

welde in Colonne auf dem Wege nad Görsdorf hielt.

Etwa um 1/26 Uhr erhielt ich Befehl., mit der Batterie durdy

nach Froſchweiler vorzugehen . der Chauſſee Ellaghauſennach Gundershofen führende Straße bildet, Fran Wörth InaufWörth über fab man die Spuren der ſo eben beendeten jöfiſde Tirailleure einniſteten und ein lebhaftes Feuer nach der Rich: tung des Niederwalder eröffneten.

Mit erſichtlich gutem

Erfolg

idlugen die Granaten unter die Beſaßung dieſes Hohlweges ; derſelbe wurde vom Feinde jedoch hartnädig feſtgehalten und erſt geräumt, alê die ganze Stedung bei Eljaßhauſen unhaltbar geworden war. Unterdeß hatte die Einſeßung aller di&poniblen Kräfte auf Seiten des 5. Corps und die wahrhaft heroiſden Anſtrengungen der dort

Rampfe8 an jedem Hauſe. Bei einer Brauerei vorübertommend, gelang 18 ung in einem kurzen Halt , verſchiedene Gläſer Bier herauszuſchaffen , das natürlid vortrefflid, ſchmedte , obgleidhidh glaube , daß e8 nicht beſſer war als das , was wir nadher in Verſailles tranfen , welches nämlid im böchſten Grade fade dymedte.

Die Brücke über die Sauer war aber nicht ſofort zu paſſiren,

fämpfendenRegimenter zurWegnahme der Höhen dicht vor Wörth fie mußte erſt durch Balten und Bretter 2c. verſtärkt werden. Dieſe jeßt 3 Uhr und derjenigen rechte der Chauſſee geführt. Es war ießt Uhr

Muße benußte Dr. St., der ſich nach Erfüllung ſeiner Berufspflichten

Nachmittags; die Möglichkeit ,Batterien über die Sauer vorzuziehen,

auf einem Verbandplaß bereite wieder zur Batterie gefunden hatte,

war mit dieſen Erfolgen gegeben , und so gingen dann auch die der um mit den vor der Thür ſtehenden Bewohnern eines Exhauſes ein 10. Diviſion und ein Theil derjenigen der Corps-Artillerienun durch politiſches Geſpräch anzuknüpfen und ihnen zu gratuliren, daß ſie nun WörthaufEljabþauſenbor und ſchlofien fit hier denjenigen des 11. bie Rotbhojen auf immer108 geworden wären und wieder Deutid, werden würden. Davon wollten dieſe biederen Elſäſſer aber nichts Centrum und bei Feindes im Stellung lebtefeſte des an, die Corps Fro umf jdw aſſ eiler end . in hören , ſie wünſchten vorläufig nicht ſehnlicher al8 uns wieder los

Um jedoch auch das weitere Vorgehen der Infanterie von Wörth zu ſein, die ja den Krieg angefangen bätten; ſie jagten und voraus,

nördlich der Chauffee wirtſamer zu unterſtüßen , wurde meine daßwir ſchnellerhier wieder durchkommen würden, als wirhinein lich von Wörth, am Wege nach Görebort, aber nochaufdemöſtlichen Geſinnung unſerer Partner amüfirten,wurdeaufeiner Thüre Haupt

Batterie mit den anderen derAbtheilung in eineneueStellungnörbs gelangtſeien.Währendmir ſo plauderten unduns über die Deutide

Sauer-Ufer, vorgezogen." Ge gelangmir" jedoch, hier in einemGarten

mann Sd. von den Ingenieuren vorübergetragen, ein guter Bekannter

:

92

der Feuerwirkung und der Dichtigkeit der Rette, Einführung einer | Sammelſtellung in die Gefechtsforin übergeht, muß gelenfig und Marſchordnung, die von der Gefechtsordnung verſchieden iſt; ſchnell handlich ſein und ſich ohne Manöver durch einfache Ausdehnung wiederholtes und fortgeſetztes Vorgehen der Kette mit Hülfe der der Intervalle und Diſtanzen herſtellen laſſen ; ſie muß auf dem dafür beſtimmten Abtheilungen ; Errichtung einer neuen GefechtsColonne ; Bildung einer beſtimmten Truppe für den Stoß aus der Truppe des vorbereitenden Gefechts ; Vereinfachung der Gefechtsvorſchrift und ihrer Ausführung; neue Beſtimmung des Sturmangriffs.

Marſch durch die von Artillerie: und Infanterie - Feiter beſtrichene Zone ausgeführt werden können . 3) Die Gefechtsformation geht natürlich aus der früheren Formation hervor. Die Bewegungen, welche deren Folge bilden,

Aus dieſer Auseinanderſetzung muß man jedoch nicht folgern,

müſſen einfach ſein, grundſätzlich keine Verrückungen nach der Seite

daß wir uns einem neuen Neglement gegenüber befinden. Die Die mit mi fich bringen und gleichſam mechaniſch ein kräftiges und nach Gefechtsordnung beſchränkt ſich darauf, in's Einzelne gehende Modi- | haltiges Vorgehen gegen den Angriffs-Gegenſtand nach ſich ziehen.

ficationen für die gegenwärtigen Vorſchriften zu bringen. Dieſe

Dieſe Gefechtsformation bildet in der Marſchzone zwei auf einander

Abänderungen werden größtentheils in der Geſtalt von Nummern gebracht, die den entſprechenden Nummern des Neglements vom 29. Juli 1884 eine weitere Entwickelung geben ; einzelne Nummern

folgende und entgegengeſetzte Phaſen. In der erſten Phaſe hat man ausſchließlich den Zweck, Terrain zu gewinnen, man ſucht ſich Verluſten durch ein ſchnelles und

haben Abänderungen erlitten, eine kleine Zahl hat eine neue Faſſung

ununterbrochenes Vorgehen, ſowie durch zweckmäßige Formationen

erhalten.

zu entziehen und benußt dabei die zufälligen Vortheile des Bodens. Die verſchiedenen Truppentheile nehmen nach und nach ihre Diſtanzen,

Die Verordnung bildet eine Schrift von 102 Druckſeiten , ſie

iſt in 5 Theile zerlegt, deren Nummern 2, 3, 4 und 5 beſonders

und man erhält auf dieſe Weiſe die Marſch ſtaffel. In der zweiten Phaſe opfern die Staffeln , nachdem die Rette

die Titel 2, 3, 4 und 5 des Reglements abändern. !

Wir wollen hier dieſe Theile nach einander beſprechen, um daraus die wichtigſten Beſtiminungen hervorzuheben. Erſter Theil. Dieſer Abſchnitt entwickelt, nachdem er die Wirkſamkeit der Offenſive betont hat, welche allein im Stande iſt, entſcheidende Ergebniſſe zu erzielen, und nachdem der Zweck der Verordnung dargelegt worden , die allgemeinen Grundſäge

das Feuer begonnen hat, jede Rückſicht auf die Verwundbarkeit der

der Offenſive.

wenn jedoch dieſe Nothwendigkeit ſich einſtellt, ſo tritt man kräftig mit einer hinreichenden Zahl von Gewehren auf, welche in kurzer Zeit ein annehmbares Ergebniſ erlangen läſst.

Wir glauben dieſelben hier unverändert wiedergeben zu follen : „ Wenn man die Vorgänge in der Reihenfolge, wie ſie fich in

Nothwendigkeit: ſich in ſolche Entfernung zu bringen , daſ ſie ihre Aufgabe in geigneter Art löſen könnten . Die Diſtanzen werden alsdann in paſſenden und genait bemeſſenen Verhältniſſen ver ringert, welche die Gefechtsſtaffel bilden . Grundjätzlich wird das Feuer jo ſpät wie möglich eröffnet;

dem Terrain darbieten, auffaßt, ſo laſſen ſich die Grundſätze der

Der Angriff muß gleich von Anfang an vermöge der Dichtig

Offenſive in folgender Weiſe zuſammenfaſſen : 1) Die Truppe muß in der Hand ihrer Führer ſein, d . h.

keit der Kette und Mächtigfeit des Feuers die moraliſche und materielle Ueberlegenheit erreichen ; der Eintritt der Unterſtützungs

.

ſie muß zur geeigneten Zeit, an günſtigem Ort und in einer Form , | Trupps und Neſerven giebt ihin die Mittel, dieſe Ueberlegenheit welche in der erſten Anlage die Gefechtsform bildet , geſammelt ſein. * 2) Die vorübergehende Formation, durch weldie ſie aus der

zu behalten .

aus G. Er hatte mit ſeiner Pionier : Compagnie wader die Wein :

Sprade ziemlich mädstig . bat er in den verſchiedenſtein Commandos der Batterie die beſten Dienſte geleiſtet und war ung Offizieren ein durdjans das Muſter eines Vicefeldwebel8 . Erſt lieber Kamerad,

berge erſtürmen helfen und dabei eine fdwere Verwundung im Bein davon getragen. Trotz der Schmerzen grüßte er lächelnd. Kaum hatte die Batterie die Brüde glücklich paſfirt, a18 auf einem ziemlich großen Plaße mit einem Brunnen , an dem ſich viele verwundete Infanteriſten friſche Verbände benetten , wieder Halt gemacht werden mußte. Ein langer Zug Franzöſijder Gefangener,

Turcos , Huſaren , Linien - Infanteriſten , Cüraſſiere 2c. wurde zurück: geführt

Die Afrikaner ſaben ſteild ergeben , die Franzoſen , be :

5 ) Die auf einander folgenden Vorſtöße der Unterſtützungs ,

gegen 10 Uhrwaren die verſdiedenen Requiſitions -Abtheilungen zurück, und da um dieſe Zeit auch die Wagen eingetroffen waren, jo konnte noch ein ſpäter Kaffee gekocht werden .

Mit Brod und Speck gab

dies ein vortrefflidhes Abendbrod , das herbeigeſchaffte Heu ein eben folches Nachtlager unter freiem Himmel, da id, bei dem ſchönen Wetter das Zelt niot mehr auffdlagen ließ.

ſonders die Cavalleriſten, ſehr niedergeſlagen aus. Der Vorbeimarſd dieſer Gefangenen dauerte wohl eine halbe Stunde. Endlid gewann

Die aufgebende Sonne des nädöſten Tage8 beſbien bald wieder reges Leben im Biwak. Zuerſt galt es , daſſelbe für den Ruhetag

die Batterie den nördlichen Ausgang der Stadt und fam nun auf

etwas ſorgfältiger einzurichten.

Nadidem dann die Anordnungen für

Redzte und links derſelben in den

die mannigfaden Geſchäfte des Tages getroffen waren , fonnte id

Weinbergen lagen zahlreidhe Todte, weggeworfene Gewebre , Torniſter,

daran denken , den Theil des Sdlachtfeldes, auf dem wir genädytigt hatten , etwas näher in Augenſchein zu nehinen. Von Dr. St. und den Offizieren der Batterie begleitet , gewann ich den bereits erwähnten,

der Chauſſee (dneller vorwärts.

Käppis 2c. und gaben Zeugniß von dem erbitterten fiampfe, der hier gewüthet hatte. Südlich von Froidweiler, weldes Dorf nod brannte, von der Chauſſee abbiegend, erreichte die Batterie nadh 7 Uhr Abends den Bimatøplaß auf einer Wieſe , nahe dem Waldrande öſtlich des Dorfes, an dem Wege von der Alten - Mühle nach Reichshofen. Der

dicht an unſerem Biwak vorüberführenden Weg von der Alten- Mühle nach Reidehofen . Dieſer , bier über den fladen Rücken der öſtlich naú der Sauer abfallenden Höhen führend , war nördlich von Wald,

Der na

Plaß war eng , auf demſelben eine Art Ciſterne, um die ſich bereits

ſüdlich von Weinbergen eingefaßt. Offenbar hatte er feindlichen Referde

lagernde Infanteriſten Waffer ſchöpfend drängten. Id mußte ſie leider truppen als Aufſtellungsort gedient, wozu er ſich ſeiner Breite wegen hier vertreiben , gewann aber dadurch nichts , da das Waſſer bereit8 | wohl eignete. Unſere Granaten hatten aber unter dieſen Truppen ausgeſchöpft war. Troß der Ermüdung nach dem heißen Tage mußten in wahrhaft entſeßlicher Weiſe gewirthſchaftet. Hier lagen die Todten

die Fußmannſchaften in verſchiedenen Commandos sofort wieder auf:

nicht einzeln, wie ſie die Gewehrkugel hinſtreďt, ideinbar in friedlichem

brechen, um Waſſer, Holz und Stroh herbeizuſdaffen ; leßteres, ſowie eine große Quantität Heu wurde in Fröſchweiler gefunden. Auf dem Biwaleplaße lag noch ein dwer verwundeter Franzöſiſcher In: fanteriſt. Dr. St. conſtatirte mehrere Schüſſe. Hier konnte er nicht bleiben, id beſchloß ihn nach Wörth in ein Lazareth idyaffen zu laſſen. Zu dem immerhin ſchwierigen Transport meldete rids freiwillig der Einjährig-Freiwillige Sch ., dem id dann noch mehrere Leute zutheilte. Dieſer & injährig- Freiwillige, damals Gefreiter , der mir hier zuerſt

Sólummer : in ganzen Haufen ſahen wir zerſchmetterte , zerriſſene Körper, menſdliche Gliedmaßen, blutige Rümpfe durdy den Hagel der Sprengſtüđe grauenhaft durc- und aufeinander geworfen, liegen . Der Erdboden war von den aufgeſchlagenen Granaten völlig durchpflügt, die Bäume , welche den Weg einfaßten , fämmtlich entweder niederge ſchmettert, oder angeſchoſſen. Es war ein gräulider Anblick; bazu entwidelte die ſchon zeitig ſich fühlbar machende wüle Hiße einen intenſiven Blut- und Verweſunge-Geruch, ſo daß uns alle Luſt zu

23

( Fortſeßung folgt.)

ST

1

hat ſich ſpäter, zum Vicefeldwebel befördert,als weiteren Beſichtigungen verging und wir vorzogenin's Biwak zurüd: näherbekanntwurde, ein überaus brauchbarer Unteroffizier bewährt. Von echt ſoldatiſcher zukehren. Haltung, mit freiem offenen Weſen, war er ein vorzüglicher Menſch, gebildet, ſtets heiter uur unverwüſtlicher Laune. Der Franzöſiſchen

tee

93

Trupps und Reſerven führen die Rette bis an die feindliche Stel-

äußerſte Grenze dieſer Intervalle und ſeßt ſie in ganz genauer

lung und vermeiden ſolche längeren Aufenthalts-Pauſen , während Weiſe auf 2 bis 3 Schritt für die Reihen und die dreimalige welcher die Munition unnöthig verbraucht wird und der Schwung der Truppen verloren geht. 6) Endlich muß man bei dem Treffen der erſten Anordnung eine für den Stoß beſtimmte Truppe aus der Vorbereitungs-Truppe

Frontlänge für eine Gruppe feſt. Wir beeilen uns hinzuzu fügen , daß dies ſolche Ziffern ſind, welche nur ausnahmsweiſe Geltung haben, und daß die ordnungsmäßige Intervalle 85 Centi meter zwiſchen den Neihen und eine der Front gleiche Länge für

abſondern.

eine Gruppe beträgt.

Dieſe Truppe, welche während der Entwickelung des Gefechts jorgfältig verborgen gehalten wurde, erſcheint im Augenblick des Schnellfeuers in der Rette und reißt ſie bei dem Sturmangriff

Berechnungen anzuſtellen , um die einzunehmenden Intervalle abzu-: ſchätzen ; von ihren arithmetiſchen Meinungen entlaſtet, werden ſie

Die Führer der Truppentheile haben alſo fünftig nicht mehr

mit ſich."

ein freieres Urtheil über das Terrain und ſeine Benußung ge

Dieſe hier wiedergegebenen Grundſätze ſtehen mit den regle: mentariſchen Vorſchriften nicht im Widerſpruch ; dieſelben zerſtreuen Zweifel, berichtigen Jrrthümer und materialiſiren ſo zu ſagen ihre

winnen . Dies wird um jo beſſer ſein , als die Entwickelungen fortan nur noch in einer einfachen Bewegung zur Ausdehnung beſtehen,

Anwendung durch beſtimmte Regeln und einfache Ausführungs- welche ſtets nach der entgegengeſepten Seite des Führers erfolgt ; Porſchriften .

Ausbildung“ nicht aufhalten, welche den erſten Theil ſchließen, weil

letterer wird in Folge deſſen gewählt. Hiermit ſind jedoch die dieſer Schule gebrachten Vereinfachungen nicht abgeſchloſſen , dieſelben umfaſſen ebenſo auch folgende Com

die meiſten darunter, von der Erfahrung vorgeſchrieben , ſchon bei

mandos : ,, In Gruppen - Marſch ! In Schützenlinie – Marſch !

einigen Regimentern ihre Anwendung gefunden haben ; dieſelben

In Reihen – Marſch !" Dieſe 3 Commandos genügen für alle Entwickelungen des Halbzugs.. Beiläufig bemerken wir , daß das

Wir wollen uns bei den „ augerneinen Regeln für die Truppen-

empfangen hier ihre reglementariſche Feſtſtellung. zweiter Theil. Die Soldatenſch ule. Die Ausbildung muß gleich von Anfang an durch den Hinblick auf die Offenſive geleitet werden. Der Soldat wird geübt , ſich des

Bajonncts mit Geſchicklichkeit zu bedienen und die Gruppe, im Angriffsſchritt ſich zu bewegen. Das Reglement ließ die Art des Waffentragens und der Ausführung des Angriffsſchritts unbeſtimit.

letztere im Neglement nicht vorkommt, obſchon die Bewegung dafür vorgeſchrieben iſt.

Das 2. Capitel des 2. Theils des 2. Titels , welches dieſen Theil ſchließt, iſt vollſtändig umgearbeitet worden, daſjelbe tritt an die Stelle des Reglements. Die Bedeutung, welche es erhalten hat, kann der Sorgfalt zugeſchrieben werden , welche die erſte Aus 1

Dieſe Lücke iſt gegenwärtig ausgefüllt. Der Mann hält die Waffe bildung des Mannes und der Schützengruppe verlangt , und von nahe am Körper, die rechte Hand in der Höhe der Hüfte, die linke Hand der linken Schulter gegenüber. Was den Angriffsſchritt be:

der ſpäter der moraliſche und materielle Werth einer Truppe ab

trifft, ſo bleibt derſelbe im Taft, allein ſeine Schnelligkeit, die anfangs die reglementariſche iſt, wird nach und nach eine beſchleunigte. Man darf ihn aber nicht mit dem Vorgehen beim Sturm ver: wechſeln , welches im Laufſchritt erfolgt .

Gelände.

Das Feuer mit gezählten Patronen findet nunmehr ſtets in der Aufeinanderfolge von 3 Patronen ſtatt, ſelbſt bei der Abgabe von Feuer in geſchloſſenen Gliedern , dies iſt eine Feuerart mit be: 1

ſchränktem Willen.

Eine andere Neuerung, die das Feuer betrifft, beſteht in der Regelung des Feuers in 3 oder 4 Gliedern, dies iſt das Malien-

hängt. Es handelt von der Ausbildung in verſchiedenem Damit die Leute von der Wahrheit durchdrungen werden ,

daſs die Offenſive bis zum Schluſje thatkräftig ſein muß , ſoll bei den Uebungen der Stoß mit der größten Kraft durchgeführt werden ; er foll ſtets die Stellung und oft noch deren äußerſten Saum er: reidhen.

In demſelben Gedankengange hat man in dem Paragraphen „ Kenntniß und Verwerthung des Geländes “ die Beſtimmungen abgeändert, welche dem Vorinarſch ſeinen entſchloſſenen Verlauf nehmen fönnten.

Wir wollen hier nicht den Mechanismus des Angriffsgefechts

feuer.

Die Einführung dieſer Feuerarten iſt die Folge der Ver: ringerung der Gefechtsfront des Bataillons und der unumſtößlichen

der Schützengruppe ſchildern , deſſen verſchiedene Abſchnitte wir bei der Compagnie -Schule wiederfinden.

Nothwendigkeit , der Kette eine größere Dichtigkeit als bisher zu

Was das Vertheidigungs-Gefecht der Schützengruppe betrifft,

verleihen. Legtere nimmt gleich im Anfang alle Gewehre in ſich

ſo wollen wir uns auf die Bemerkung beſchränken, daß der directe

auf, die ſie faſſen kann und bleibt während der ganzen Thätigkeit Gegenangriff jetzt zum erſten Mal im Reglement erſcheint. Bisher vollſtändig, in Folge der Verſtärkungen und des unausbleiblichen mußten die Gegenangriffe von den Neſerve- und Unterſtützungs Zuſammenſchließens der Compagnien nach ihrer Mitte ; hieraus folgt , daß die in Linie tretenden Reſerven im Allgemeinen die Feuerlinie auf allen Punkten verdoppeln werden . Es war alſo Urſache vorhanden , ſolchen Anhäufungen von Mannſchaften überall da , wo ſie hervortreten , das Mittel zu ver: ſchaffen, von ihren Waffen Gebrauch zu machen . Um nun mit dieſem Feuer Mannſchaften und Offiziere ſo

Truppen ausgeführt werden , welche den Gegner in der Flanke faßten. Nach der Verordnung wird zugegeben , daß eine Truppe, welche eine defenſive und daher faſt immer beherrſchende Stellung beſetzt, im Augenblick des Stoßes und unter dem Schuße gewiſſer Elemente ſich direct auf den ermüdeten Feind ſtürzen und auf dieſe Weiſe ſeine phyſiſche Ueberlegenheit und den Vortheil des Geländes verwerthen kann .

ſchleunig wie möglich vertraut zu machen, iſt dies das ſchnellſte

( Fortſeßung folgt.)

Mittel ; es iſt gleichzeitig der ſicherſte Weg, um alle Waffen einer

Truppe auszunußen, welche zufällig in mehr als 2 Gliedern

Verſchiedenes.

geordnet iſt.

Eine andere wichtige Veränderung iſt die , welche bei den

Entwiđelungen der Gruppe und des Halbzugs, ſowie bei der Feſtſtellung ihrer Intervallen eingetreten iſt. Das Reglement,

Ein Franzöſiſches Urtheil über die Deutiden Soldaten. Ein Mitarbeiter des „ Evenement " giebt in dieſem Blatte einige

Mittheilungen über die Eindrücke , welche der Anblick der Deutſchen

welches das Intervall zwiſchen den Reihen auf 3 Schritt feſt: Soldaten in ihm hervorgerufen hat. geſtellt hat , geſtattete thatſächlich dieſes Interval in unbeſtimmter

Art zu erhöhen , ebenſo bei den Gruppen zwiſchen einander, 1

den Halbzügen u. 1. w.

Wir entnehmen denſelben

Folgendes : ,, Der Deutſche Soldat iſt prädytig, eine Maſchine, wenn man

Die neue Verordnung beſtimmt die I will, aber eine Maſchine, deren Haltung , Marſch und Ausbildung

94

nichts zu wünſchen läßt. Man ſehe ihn nur auf den Straßen von Berlin. Seine Sauberkeit iſt zu jeder Stunde tadellos. In den ſechs Tagen meines Berliner Aufenthalts bin ich nicht einem betrunkenen

oder nachläſſigen Soldaten begegnet . Könnte ein Fremder von Paris Aehnliches ſagen ? Und können wir, die wir unſere Soldaten lieben, unſere Hoffnung auf ſie jeßen, die wir bereit find, ihre Schwächen zu

Geſe -Entwurf, die Heranziehung der im Großherzogthum garni ſonirenden, im Offiziersrang ſtehenden Militär-Perſonen des activen Dienſt ſtandes zu den Gemeinde-Umlagen betreffend.“ Artikel 1. Die im Groß herzogthum garniſonirenden, im Offiziersrang ſtehenden Militär-Perſonen

des activen Dienſtſtandes dürfen 1 ) hinſichtlich ihres dienſtlichen Einkom mens, 2) inſoweit ſie vor dem 1. April 1887 in den Eheſtand getreten ſind und denjenigen Chargen angehören , welche bei Nachſuchung des 1

vertuſchen , um die Achtung vor dem Heere in Aller Augen zu er- Heirathsconſenſes zur Führung des Nachweiſes eines beſtimmten außer: höhen, – können wir ſagen, daß die Haltung unſerer Soldaten auf der dienſtlichen Einkommens verpfliditet ſind, hinſidytlidy des vorſdyrifts mäßigen Saßes des leßteren zu den directen Gemeinde Steuern ( Gez Straße immer tadellos iſt ? Wenn man von dem einzelnen Soldaten meinde Umlagen ) nicht berangezogen werden. Dagegen unterliegen die zu den Truppen übergeht , ſo bin ich es der Wahrheit iduldig , zu

ſelben im Uebrigen den Beſtimmungen des Geſcßes vom 13. Mai

geſtehen, daß die gute Haltung auf dem Marſche und die Strammheit

1885 , die Gemeinde-Umlagen betreffend, jedod, mit der Bejdyränkung,

unter den Fahnen nidit auf unſerer Seite iſt. Die Truppen, die in Berlin aufmarſchiren, bieten einen prächtigen Anblick. Kein Soldat dreht den Kopf um , keiner ſchwaßt mit ſeinem Nachbar, alle Gewehre

daß der hiernach auf das Capitalrenten -Steuercapital und der auf das balbe Einkommen Steuercapital , inſoweit das Einkominen nicht aus Grundbeſit oder Gewerbebetrieb fließt, entfallende Steuerbetrag den von dieſen Steuercapitalien für je das betreffende Jahr zu entrichten : den Staatsſteuerbetrag nicht überſdreiten darf. Das Gemeinde-Steuer

werden ganz gleich getragen, und die Offiziere ſelbſt marſdyiren ſo auf, daß man ſie beneiden muß. Und wie ernſt die mit kurzer , barſdier Stimme gegebenen Befehle ausgeführt werden ! So oft ein Truppen: .

theil einem Offizier begegnet , deſſen Grad über demjenigen ſeines

Führers ſteht, ſo wird das Gewehr präſentirt und falutirt. Man wird dies eine Uebertreibung nennen , aber mit Unredyt , ſobald man zugiebt, daß zwei Nationen um das militäriſche Uebergewicht ringen ,

wie dies zwiſchen Frankreich und Deutſchland der Fall iſt. Zwiſchen den beiden Völkern beſteht offenbar der Unterſchied , daß Frankreidi eine. bewaffnete, Deutidland aber eine militäriſche Nation iſt.

A18

ich in Berlin , Spandau, Potsdam die Offiziere, in ihren langen und

graziöjen Waffenrock eingeknöpft, die Mützen mit den bunten Streifen auf den Köpfen, den Säbel auf dem Pflaſter nadyziehend , ſtolz vor: beiſdyreiten jab , blickte id in eine ferne Vergangenheit zurück und

capital wird, ſoweit erforderlid), nad den für die Veranlagung der Staatsſteuern erlaſſenen bezüglichen Vorſdyriften beſonders gebildet. Die Erhebung und Erledigung von Reclamationen gegen die Bildung dieſes Gemeinde-Steuercapitals riditet ſid, nad, Artikel 5 des erwähnten Geſebes. Artikel 2. Die Abgabepflidyt bezüglid des Capitalrenten: Steuercapitals , ſowie bezüglid des Einkommen - Steuercapitals rubt während der Zugehörigkeit zu einem in der Kriegoformation befind lidhen Theile des Deeres oder der Marine vom erſten des jenigen Monats 1

ab , in weldiem die Zugehörigkeit begonnen hat , bis zum Ablauf des Monats, in weldiem ſie endet. Die Abgabepflidt ruht ferner während der Zugehörigkeit zur Beſaßung eines zum auswärtiger Dienſt be: ſtimmten Sdiffes oder Fahrzeugs der Kaiſerlidien Marine, und zwar vom erſten desjenigen Monats ab , in welchem die heimiſchen Gewäſſer verlaſſen werden , bis zum Ablauf des Monats, in welchem die Rüt: kehr in dieſelben erfolgt. Artikel 3. Dieſes Geſetz tritt mit dem 1 : April 1887 in Wirkſamkeit.

idhaute unſer Heer, wie es nach ſeinen großen Siegen am Ende des letten und am Anfang unſeres Jahrhunderts war. Vielleicht ſind ſie

Dänemark.

etwas hochmüthig , von übertriebener Eigenliebe beſeelt , aber alles trägt hierzu bei in einem Lande, wo die höchſte Ehre darin beſteht, 1

die Uniform zu tragen. In Frankreid) ſieht man die Offiziere nur in der Umgebung der Caſernen in Uniform . Sie ſind ſo wenig Militärs als nur immer möglid ), und ziehen , ſobald der Dienſt er:

ledigt iſt, Civilkleider an. In Deutſchland gehen die Offiziere hier: gegen immer in Uniform , auf der Straße, in Geſellſdyaft, im Theater, I

wie in den Caſernen. "

* stopenhagen , 9. Februar. [Gegenwärtiger Stand der Befeſtigungsfrage . ] Der Ausiduß des Landsthings in der Befeſtigungsfrage billigt die Regierungs-Vorlage und beantragt 54071 200 Kronen zu bewilligen , nämlid ) 17 000 600 Kronen für die Seebe:

feſtigung ( darunter 12 Millionen für Anlage eines ganz neuen See: forts und 3 005 600 Kronen für deſſen Ausrüſtung, ſowie 570 000 Kronen für Erridtung der Flanten - Batterien auf Amat und bei Charlottenlund und 1 425 000 Rronen für die Ausrüſtung dieſer

Batterien ). Für die Befeſtigung der Hauptſtadt nad der Landſeite

Théo - Critt idyließt: 2

,, Was id) 110d) überall bemerken konnte , in Berlin wie in

Mainz , Straßburg und Potsdam , das iſt die ſtramme Haltung der Deutſchen Schildwadien ; der Soldat im Dienſte ſcherzt nicht und ichwaßt nicht mit den Kindermädchen.

Ich habe doch nicht etwa ge

ſagt, daß dies den Sdyildwadien vor dem Elyſee begegnet ? Er denkt nur an ſeine Soldatenpflicht, und wenn ſie ihrer zwei ſind, wie am Eingange des Kriegøminiſteriums, des Großen Generalſtabs, der .

bin ſtimmt die Mehrheit des Ausjduſjes für eine Bewilligung von 34 656 600 Kronen , wovon 11817 600 Kronen zu Gejdyüßen. Für die Befeſtigung der weſtliden Front und für die von Amať werden 2 414 000 Kronen beantragt.

Die Minderheit dess Ausſchuſſes widerſeßt ſich dieſen Ausgaben mit der Bemerkung, daß die Finanzen des Staates einer derartigen Ausgabe nidyt gewachſen ſeien, und daß die Koſten der Befeſtigung in keinem Verhältniß ſtehen würden zu der ſehr fraglidhen Sicherheit, die eine derartige Befeſtigung überhaupt nur gewähre.

Commandantur u . ſ. w. , ſo führen ſie ihre Bewegungen , um 311

Nußland.

jalutiren, ſo correct, mit jo mathematiſdier Genauigkeit aus, daß man glauben könnte , die beiden wären nur ein Mann. ... Mit einem

St. Petersburg, im Januar. [ llebung der Reſerve:

Wort, was man von dem Deutſden Heere ſieht, giebt dem Fremden einen hohen Begriff von ſeiner Disciplin , ſeiner Ausbildung und ſeiner

Truppen .] Die Kriegs-Verwaltung entwickelt gegenwärtig eine un : gewöhnliche Geſchäftigkeit. Das Budget des Kriegs-Miniſteriums für

Haltung.

das laufende Jahr weiſt einen Etatspoſten im Verrage von 824 883 Rubeln für Einziehung der Reſerviſten auf. Es iſt dabei zu berück: ſichtigen , daß hiermit zum erſten Male einer Beſtimmung der gelten: den Heeresordnung Genüge geleiſtet wird , obwohl dieſe Heeresordnung

Vielleicht wird man mir auch hier wieder Dementis er:

theilen , aber dies iſt mir gleidīgültig , id) will ſie nicht hören , denn ich halte es für paſſender, offen auf die Hinderniſſe hinzuweiſen, als über ihren Umfang zu täuſchen ."

felbſt nun ſchon ſeit vollen dreizehn Jahren in Kraft ſteht. In Rußland iſt die Einziehung der Reſerviſten zu militäriſchen Uebungen durch einen Artikel des Armee-Reglements vom Jahre 1874 ange:

N a d r i ch te n.

ordnet, nach weldjem die Soldatenclaſſe nur zweimal während der geſammten Dauer ihrer Dienſtzeit im Heere und jedesmal höchſtens für ſedis Wochen zu Uebungen herangezogen werden darf. Mehrfadye

Deutides Reid .

Erwägungen haben der Durchführung diejer Beſtimmung ſeither immer

im Wege geſtanden , obwohl von den militäriſchen Fadsautoritäten * Darmſtadt, 11. Februar. [Gejeß - Entwurf . betr. Nußlands, auf deren Nachachtung um ſo größeres Gewicht gelegt wurde, die Heranziehung der im Offiziersrang ſtehenden Mi: je länger die militäriſche Geſammtdienſtzeit des Ruſſiſchen Soldaten litär: Perſonen zu den Gemeinde-Umlagen .] Nachſtehender bemeſſen iſt. Nach dem Gefeße von 1874 war die Geſammt- Dienſt Gefeß -Entwurf iſt der zweiten Kammer zur verfafſung &mäßigen Be: zeit im ſtehenden Heere auf fünfzehn Jahre feſtgeſett, von denen ſedhe Jahre bei der Fahne und neun in der Reſerve zugebracht werden rathung und Beſchlußfaſſung zugegangen :

95

follten. Nach und nach wurde die active Dienſtzeit bei der Fahne um

ren , 5) Organiſation , Adminiſtration , Militär - Sani: .

Srei Jahre herabgemindert, ein Umſtand, welcher den qualitativen Werth

tätsweſen und General : Stabødienſt, 6) Strategie und

der Reſerve, in welcher die Mannſchaften jeßt noch zwölf Jahre verblieben, natürlid, nicht erhöhen konnte. Infolge deljen wurde im

Kriego -Oeſchichte, 7) Gedichte und Geographie, 8) Be trachtungen über praktiſche Offizier : Aufgaben , 9 ) theos

Jahre 1881 die Dienſtzeit bei der Fahne für dic Infanterie und Fuß-Artillerie wieder auf fünf, für alle übrigen Waffengattungen wieder auf 6 Jahre erhöht. Gleichzeitig wurde das jährliche Recruten-Contingent auf 190 000 Mann feſtgeſtellt, aud) wurde die neueRategorie der für ein Jahr Ausgehobenen begründet, deren Gejammtzahl jeßt ciwa 100 000 Mann betragen dürfte , da jeit den letzten ſechs Jahren

retiſch - taktiſche Aufgaben , 10 ) Kriegsſpiel. Für leşteres ſind verſchiedene Aufgaben (von Frhrn. v . St.) angefügt worden. Dieſe Eintheilung des Stoffes iſt genau dieſelbe, welche ſchon in der erſten und zweiten Auflage des Buches zur Geltung gekommen iſt, und die wir als eine ebenſo durchdachte wie zweckmäßige begrüßen müſſen.

jährlid etwa 22 000 Mann diejer Kategorie eingereiht wurden. Der:

Als Verbeſſerungen der neuen Auflage, verglichen mit den

.

.

geſtalt beſteht jeßt die Nuſſijde Reſerve aus drei Altersclaſſen, von älteren , dürfen folgende hervorgehoben werden .

Zunächſt hat die

1

wenigſten auøgebildet iſt und

denen natürlich die leterwähnte am

Militär-Literatur eine weit größere Berückſichtigung gefunden als früher.

daher vorzugsweiſe zu den für dieſes Jahr in Ausſicht genommenen

Sowohl eine große Zahl der neu erſdienenen Werkeiſt angezogen und

Uebungen herangezogen werden dürfte. Die Ruſſiſche Preſſe iſt von

beſonders die kriegegeſchichtlidye Literatur bis zur Mitte des Jahres 1886 beadytet worden , als auch der Inhalt der jo ſehr angewachſenen

dieſer Maßregel der Kriegs -Verwaltung höchlich erbaut , da ihr ohnehin

betreffs Erhöhung der Sdlagfertigkeit des Heeres gar nicht genug geſchehen kann.

Militär - Journaliſtik hat ſeine Berückſichtigung gefunden. Wer nun weiß , wie unüberſehbar gerade dieſes lettere Material in der leßten Zeit geworden iſt , der kann kaum erſtaunen , wenn er wahrnimmt, daß das vorliegende Werk hier body nod) mandie Lüden aufweiſt.* ) Weiter muß anerkannt werden , daß es dem Hauptmann v. Wedell – wie er dies im Vorwort dankend erwähnt hat gelungen iſt, für mehrere -

K r it i k.

Abſchnitte ſeines Werks, die den einzelnen Waffengattungen gewidmet

wandbuch für die wifiſenſchaftliche Beſchäftigung find;, Mitarbeiter zu gewinnen , die ihn ſehrwejentlich unterſtütt haben. des Deutſchen Offiziers. Von M. v. Wedell , Haupt mann à la suite des Schleſiſchen Füſilier - Regiments Nr. 38. Mit einem lithographirten Plan und vielen in den Tert gedructen

Holzſchnitten . Dritte durchgeſehene und ſehr vermehrte Auflage. Berlin 1887, Verlag von R. Eiſenſchmidt. 8. X u. 373 Š. (v. E.] Das hier bezeidhnete Bud darf mit Recht als eine ebenjo fleißige wie nütliche Arbeit bezeitynet werden. Daſſelbe beruht auf einem gejunden Gedanken, der in praktiſcher Weiſe zur Ausführung gebrad)t worden iſt. Es kann daher nur natürlich erſcheinen , daß das Werk Erfolg gehabt hat und heute ſchon in ſeiner dritten Auflage .

für das derer Seite geliefert worden ſind, erwähnten wir bereits. Somit empfehlen wir die neue Auflage der fleißigen , nfitlichen Arbeit des Hauptmanns von Wedell angelegentlicy. Wenn es audy

wahr iſt, was General von Peuder geſagt hat, nämlich : „ Im triegeriſchen Leben ſteht die That höher als der Gedanke, die Hand :

| lung höher als das Wort, die Praxis höher als die Theorie“, ſo iſt deshalb doch der Nußen des Studiums ſelbſt nicht anzuzweifeln, denn gerade das Wiſſen bewirkt oft das Können und befähigt erſt eigentlid zur Ausführung, oder ſtärkt ſie wenigſtens .

im Druck vorliegt: die erſte Auflage erſchien im Januar 1880 , die zweite im September 1881 , und die dritte iſt , nadidem

idon ſeit

längerer Zeit die vorangegangene vergriffen war, jetzt der Deffentlid)

Bur Beſpregung eingegangene Schriften etc.

feit übergeben worden.

Das Handbuch des Hauptmanno v. Wedell verfolgt einen guten Hauptzweck. Es will als ein Leitfaden für die wiſſenſchaftliche Be: ſchäftigung des Deutſchen Offiziers überhaupt dienen ,d. h5. esés jol lehren , was der ſtrebjame Offizier auf den verſchiedenen militär: wiſſenſchaftlidhen Gebieten zu lernen und durchzuarbeiten hat, um ſich

eine umfaſſende und gediegene militäriſche Bildung anzueignen . Das Budy will dann ferner Mittel und Wege zeigen , auf denen dieſes Ziel am beſten und dynellſten erreicht wird.

Im Allgemeinen wird es wohl nidit jdwierig ſein, die wiſſen :

Anti von Conradi), Betrachtungen eines höheren Infanterie - Offiziers über die Frage : Kann uns ein neues Grerzier :-Neglement allein helfen ?

(Hannover, Helwing.) Deppc , Dr. A. , Striegszüge des Tiberius in Deutichland 4 1. 5 n . Chr.

Mit einer Starte des Lagers bei Derlinghauſen. (Bielefeld, A. Helmich.) Neudörfer , Oberstabsarzt Dr. J., Militärärztliche Aphorismen. Vor trag, gehalten am 4. Jänner 1887 im militärwissenschaftlichen Verein in Pressburg . Separat-Abdruck aus „Wiener Medicinischen Blätter ".

(Wien , L. Bergmann & Co.)

ichaftlidie Bildung durch Studium und Forſchung zu bereichern, wenn

Ossipowitsch , O., Michael Dmietriewitsch Skobolew , sein Leben ,

hierbei Fleiß und Beharrlichkeit angewendet werden . Dagegen geſtaltet

sein Charakter und seine Thaten , nach russischen Quellen und vor

ſich die Sadie anders , wenn das Studium von kriegsgeſchidhtlichen

züglich nach seinen eigenen Tagesbefehlen . ( Hannover, Helwing.) Schäffle, Dr. A. E. Fr., k. f. öſterr. Miniſter a. D. , der nächſte Krieg in Zahlen . Militär- und finanzītatiſtiiche Studie über die Erhöhung der deutſchen Friedenspräſenz. Unveränd. Separatabdruck aus der Zeitſchrift für die geſamte Staatswiſſenſchaft“. ( Tübingen, H. Laupp .) Schoeler, Lieut. Rüd. v., Berufspflichten , die , des Soldaten . Für den Infanteriſten bearbeitet. (Hannover, Delwing.)

Vorgängen unternommen wird , damit daraus ein bleibender Nußen für den Geiſt gewonnen werde. Hier wird die Sadie ſchwieriger, wenn der junge auf ſich allein angewieſene Offizier als Autodidakt auftritt : er wird oft im Zweifel ſein, in welcher Weije er das vor: handene bedeutende Material ausnutzen und überhaupt behandeln joll.

Es iſt gewiß für ihn nicht leicht, möglichſt alle in Betracht kommende Factoren der Kriegsereigniſje genau zu prüfen und zu vergleichen , alſo den Fehlern nachzuforſchen, die hier die Niederlage, den ridtigen Ent:

fhlüſſen und günſtigen Umſtänden auf den Grund zu kommen, die dort den Siegnach ſich zogen . Rurz , der junge Offizier wird oft im Zweifel ſein, wie er es eigentlid anzuſtellen hat, um ſich durch das .

wiſſenſdiaftliche Studium für ſeinen Beruf geiſtig zu fördern. Das Werk des Hauptmanns von Wedell kain nun ſehr

gelegen, um möglichſt zu verhindern, daß der daſſelbe benußende junge

Offigier planlos arbeitet, Zeit vergeudet und nur ein leeres Gedächt: nißwert erreicht, fönnen .

ohne daſſelbe für militärijdse Zwecke verwerthen zu

Das ganze Budy iſt in zwei Theile und zehn Capitel eingetheilt. Leptere haben folgenden Inhalt: 1) Tattiť, 2) Befeſtigunge: Runſt, 3) Waffenlehre, 4) Terrain -Lehre, militäriſches 2

Plan : Zeichnen, militäriides Aufnehmen und Croti:

Schreibe Deutich ! Verdeutſchungs-Wörterbuch für Unteroffiziere. (Dresden & Leipzig, E. Pierſon's Verl .)

Soldaten , des, Stochbüchlein vou N. H. Prämiirt auf der I. Interna: tionalen Ausſtellung für Volfsernährung und Stochkunſt zu Leipzig 1887. ( Hildburghauſen , Keſſelring'iche Sofbuchh. )

Wild - Queisner , R., das Duell. Ein Wort zur Beleuchtung deſſelben nach Urſprung , Forin , Zweck und Nothwendigkeit für den Civil- und Militärſtand. ( Berlin , R. v . Deder's Verl. )

* ) Uebrigens darf gerade in dieſer Beziehung wohl auf das verdienſt liche „ Repertorium hervorragender Aufläße der in- und ausländiſchen Militär:

Journaliſtit, herausgegeben von

Hirſch , Hauptmann (Cöln 1885)" hinge wieſen werden , welches die Schrift des Hauptmanns v . Wedell paſſend ergänzt. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß die Arbeit des Hauptmanns Hirich nach dem frühen Tode ihres Herausgebers von berufener Seite fortgeſeßt werde.

-

96

-

Anzeigen It

Im Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig iſt erſchienen und durdy jede Budyhandlung zu beziehen : Allgemeine Die Theorie des Schießens

n

n

15

Grundzüge der Balliſtik

ber

n n

Handfeuerwaffen

der

mit beſonderer Berückſichtigung des deutſchen Infanterie Gewehrs M /71 (Syſtem Mauſer) .

Handfeuerwaffen.

n N

n10 n

Ein Handbuch für Einjährig - Freiwillige, Offizier:

Populär bargeſtellt

n

Aſpiranten 2c. von

n von

n

F. Hentich ,

n15

F. Hentſch ,

Röniglid Preußiſdem Hauptmann a. D. Mit 4 lithographirten Tafeln. Preis 1 M. 80 Pi.

n

Königlid Preußiſchem Hauptmann a . D. Preis 1 M. 60 Pi

n n n

Vorliegende 2 Werkchen des vortheilhaft bekannten Verfaſſers ergänzen ſich. Die erſtere Schrift entwidelt in ganz faſlider Weiſe die

n20

theoretiſchen Grundlehren des Schießens , und ſucht den Schüßen mit den "auf das Geſchoß einwirkenden Kräften bekannt zu machen , damit derſelbe

II

mit Betftändniß und Erfolg ſchießen könne. Die zweite Schrift gibt ein Bild der auf die Geſtaltung der Flugbahn einwirkenden Kräfte und ver: vollſtändigt die Kenntniß von der Theorie des Schießens. Bei der heute mehr als je hervortretenden Wichtigkeit des Schießens ſind dieſe beiden Schriften ſehr beachtenswerthe, lehrreide und praktiſde Rathgeber.

11 U n

1125 1

11

Demnächſt erſcheint in meinem Verlage und iſt in jeder Buchhandlung

zu haben :

Verlag von Albert Koch in Stuttgart,

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zu beziehen durch alle Budhandlungen :

11

Das militäriſche Krokiren im Felde

Allgemeine Kriegsgeſchichte aller Völker und Zeiten, herausgegeben von Fürſten Galikin , Abtheilung IV : Allgemeine Kriegsgeſchidjte der neueſten Zeit. Erſte Periode: Kriege der erſten franzöfiſden Revolution und der Republik

130

nach den einfachſten Principien bearbeitet von 2*. Find . Mit vielen Holzſchnitten . Neue Aus- n1

gate. 41/2 Bog. in 80. Preis brody, mr. 1.60.

11

Die Situations- und Terraindaritellung n1 auf dem Standpunkt des neueſten Fortſdrittes bearbeitet von 7. Find . Mit 2 Lafeln und in vielen in den Tert gedrudten Holzíchnitten. Neue Ausgabe. 61/4 Bog. gr. 80. Preis brod . n35 MI 3 .

1791-1801.

11

Bd. I. Die erſten vier Jahre 1792–1795 (Preis ca. 10 Mr.) Bd . II. 1796--1801 (erſcheint im Frühjahr 1887 ) , iſt zugleich der Schlußband dieſes bedeutenden Werkes. Jeder Band iſt für ſich abgeſchloſſen und einzeln zu haben. Proſpekte ſtehen zur Berfügung. Caſſel .

Theodor Kay.

1288 Soeben erſchien in der Neſſelring'ſchen Hofbuchhandlnng in Hildburg. n11 hauſen : n

1140

Des Soldaten Kochbüchlein

11 11 n 11

von

1145

Prämiirt mit der broncenen Medaille auf der I. internationalen Ausſtellung ni Im Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt ſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

für Volksernährung und Kochkunſt zu Leipzig 1887.

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Preis 20 Pfennig .

11

31 halt:

11

Leipzig iſt er:

Militäriſdies Skizzenbuch aus dem Feldzuge von 1870 und 1871 .

I. Allgemeine Kochregeln. II. 68 Kochrecepte. III. Anhang (2 Kriegsartikel, 150 Geſundheitspflege, Feldpoſt).

11

Es iſt angenommen, daß das Kochen auf offenem Biwafsfeuer (Koch- ii löcher) im Kochgeſchirr des Soldaten ( Dedel desſelben als Brattiegel benußt) ii mit dem im Felde vorkommenden Speiſen - Rohmaterial von den des Kochens in Unkundigen beſorgt wird.

Ernſte und heitere Kriegsbilder aus dem Franzoſenkrieg.

155

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werk über den Krieg 1870/71 kauft zu hohen Preiſen eine Leip= 11 ziger Buchhandlung. Detaillirte Offerten sub „ Generalſtabswerk“ durch ni

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Haasenstein & Vogler, Leipzig.

( H 3225) 1

Eine Kritik dieſer ſehr hübſch ausgeſtatteten Erinnerungøgabe an

n

den legten großen Krieg im Berliner „ Militär-Wochenblatt" ſagt Fol:

zum Theil mit photographic anſprechende, gendes: „ Dieſes durch ne Sfi gegebeviele zjen illuſtrirte Pleine Budy wird bem ue wieberohne er TrePublicum ſch Leſenden Zweifel durd, einen beſonders geſchickten Sammler geboten, dem ein ungemein reiches Material zugeſtrömt iſt, weldies er in ſehr gelungener Weiſe zu verwerthen verſtanden . Schade, daß ſich berſelbe nicht genannt hat , denn die Bürgſchaft authentiſcher Zuvers

läſſigkeit, welche die ernſt gehaltenen Stellen theils durch gewiſſenhafte Anführung der Quellen, mehr aber noch durch die ganze Faſſung aller: dinge in ſich ſelber tragen, würde dadurch erheblich vermehrt werden “.

Der Abſchnitt I bringt ernſte Kriegsbilder, Abdınitt II Züge von Helbenmuth, Waffenbrüderſchaft und Gemüthsreichthum des Deut ſchen Soldaten, Abſchnitt III zahlreiche Weitere Kriegsbilder. Leşterer wird durch die Anekdote „Kronprinz Friedrich Wilhelm und die Bayern “ eröffnet, welche die bekannte Erzählung mit dem Schluß wiedergibt: „ Ja, Königliche Hoheit , bätte Sie uns domols im Jahr 66 comman

birt, do hätten's ſchaun jolle, wie wir die Malefizpreuße ſakriſch ver haun hätte !" (Die hier gegebene Lesart iſt von Sr. Kaiſerl. und Königl. Hoheit dem Kronprinzen als im Weſentlichen richtig bezeichnet worden .) In einem Schreiben an den Herausgeberbes ,,Skizzenbuchs" bemerkt Se. Königl. Hoheit der Prinz Friebrid Carl, baß er die Schrift ,,mit ganz beſonderem Intereſſe geleſen habe" .

Dieſelbe barf baber dem militäriſchen Publicum angelegentlich

n65 nt 11

Federmann kann geſund ſein und ein glückliches hohes Alter erreichen , wenn er ſeinen Körper pflegt.

11

liegen im Blute , es ſoll alſo die heiligſte Pflicht Jedermanns ſein , darauf ſein Augenmerk zu richten . Unjeren Forſchungen und lang jährigenErfahrungen iſt es gelungen ,ſolche Mittel zuſammenzuſtellen, die ſicher, ſchnell und ohne nachtheilige Folgen das Blut reinigen , ſtärken und den Kreislauf im richtigen Gang erhalten. Unſere Heilmethode

170

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175

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11 11

worden. Wir behandeln mit ſtets guten Erfolgen gewiſſe krank-

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heiten, die von verdorbenem Blute kommen (ohne Queckſilber),

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die traurigen Folgen geheimer Gewohnheiten, ferner Sdwädie zuſtände, Hautkrankheiten, Wunden, nodi lo veraltete, Flediten,

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1

11 n

n190 1

Verantwortlicher Redacteur: Haupimann Zernin. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Druck von G. Otto's Hofbuchdrucerei in Darmſtadt.

Date

B A S E

Allgemeine

Militär - Zeitung Zweiundredizigfter Jabrgang. No. 13.

Darmſtadt, 15. Februar.

1887.

Die Allg. Milit-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtag &

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

und Freitags. Preis des Jahrgang 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/ jähriger Abonnements-Verbindlichkeit und ohne frantirte

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen . Die geſpaltene Petit - Zeile

Sujendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig. 3 u halt :

Puijäke. DerSriegsſinn des Franzöſiſchen Volfes.

Die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie-Gefecht, von Hauptmann Zernin. ( Schluß .)

Nachrichten. Deutſches Reich. Kiel. Das neue Kanonenboot „ Erſak Albatroß“.] Großbritannien. (Schießverſuche mit der Maxim'ichen Maſchinen -Kanone. Probeſchießen mit einem neuen 100 - Tons-Geſchüß.] fritit. Geſpräche über Reiterei, von Straft Prinz 311Hohenlohe - Ingelfingen. Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortießung.) Neue Militär - Bibliographie. Allgemeine A 113 eigen . -

miſchungs -Verhältniſ fremden Blutes in manchen Landesſtrichen ein ſehr verſchiedenes iſt.

Der Kriegsſinn des Franzöſiſdien Volkes.

Im Verlaufe der fünfhundertjährigen Römiſchen Herrſchaft,

(R.) Der National- Charakter der Franzoſen bildet einen geſtütt auf befeſtigte Stätte , Standlager der Legionen , Verweich Gegenſtand, der für die Forſchung manche anziehende Seiten dar: lichung und Entmannung der Unterworfenen , war allmählich im 1

bietet. Es iſt von ihnen ſtets mit einem gewiſſen Stolz die Be hauptung aufgeſtellt worden, daß ſie in ihrer großen Mehrheit ein

ganzen Lande Italiſches Blut - wenn auch nicht in zu reichlichem Maße

- dem Galliſchen beigemiſcht worden . -

Im Süden war

im Blute einiges und eigenartiges Volf ſeien und hierin in glück dies freilich mehr der Fall geweſen als im Norden , ſchon wegen licherem Gegenſaß zu manchen anderen Nationen ſtehen. Im Weſent des regeren Verkehrs, der in den Handelspläten am Mittelländiſchen lichen iſt nun auch die Wahrheit dieſer Behauptung nicht zu be-

Meere ſogar Anlaß 31 Phöniziſchen und Griechiſchen Niederlaſſungen

ſtreiten , allein in dem Maße, wie ſie von vielen Franzöſiſchen geboten hatte. Schriftſtellern betont wird, iſt ſie doch nicht zutreffend.

Die Einwanderung aus Italien war übrigens nirgends eine

Die Franzoſen ſind Nachkommen der alten Keltiſchen Be ſtarfe, ſo daß der Sprachenwechſel anderweitig erklärt werden muß. völkerung des Landes, die ſich beſonders im Norden ſtark mit Ger Latein war die Vermittlungs-Sprache der Völker geworden , deren

maniſchen Stämmen gemiſcht hat ; ihre charakteriſtiſchen Eigenſchaften

man ja auch in den Germaniſchen Gauen recht kundig war.

AIS

ſind heute noch vorwiegend Keltiſcher Natur. Inſofern iſt ihnen daher die Nömiſche Herrſchaft über Gallien allmählich von der aber: Zugſoihres alſo ein gemeinſamer es inner behaupten,.daßWenn gehen zuzuzuerkennen weit Innern Schriftſteller Franzöſiſche

Germaniſchen abgelöſt wurde, verſtändigten ſich die GalliſchenHörigen mit ihren neuen Herren eben mittelſt der Lateiniſchen Sprache. Es

halb Frankreichs irgend ein abweichendes Naſſen-Gepräge nicht mehr begann nun die Beimiſchung des Deutſchen Blutes , ſie blieb viele gäbe, ſo kann das nicht zugegeben werden. dem Wer Picarden den Bretonen nebendem Provenzalen,denGascognerneben , den Jahrhundertehindurch eine weit ſtärkere als das vorhergegangene 1

Auvergnac neben dem Abkommen der Normandie geſehen oder auch nur den Sohn der Lorraine neben dem Mann aus der Beauce ge

Einſtrömen des Italiſchen Saftes. Schon 150 Jahre vor den eigentlichen Erſchütterungen der

jehen hat , wird uns beipflichten müſſen. Vollends wird dies der

Völkerwanderung wurden die nördlichen und weſtlichen Küſten

Fallſein, wenn man die weitere ganz unrichtige Franzöſiſche Bez Galliens, zur Verzweiflung der Römiſchen Statthalter des Landes, hauptung lieſt : „ L'homme de recrue n'est nulle part aussi intelligent qu'en France . “ 6

Wenn man von unbedeutenden fremdartigen Beſtandtheilen

von Niederſächſiſchen Wickingern heimgeſucht , ebenſo wie in weit ſpäterer Zeit die Normannen die Meere behelligten . Sächſiſche und und Frieſiſche Küſten -Anſiße ſollen ſich noch jeßt im Süden Frank

der Grenzbewohner Frankreichs abſieht, alſo von den niederdeutſchen reichs bis nach Bordeaux hin nachweiſen laſſen. Die Fülle von Flandrern oder Plämen im Nord-Departement, den Italienern auf Germaniſchem Blut, welche dann noch die Franken , Burgunder, Corſita, den Iberiſchen Basken in den weſtlichen Pyrenäen , ſo Weſtgothen und Normannen in das Galliſche goſjen , darf nicht findet man, daß allerdings das Galliſche Blut die Grundlage für gering bemeſſen werden . die Maſſe der Franzöſiſchen Bevölkerung bildet, allein das Bei-

Trotz aller Nedensarten von einer lateiniſchen Naſje iſt und

98

bleibt alſo der Franzoſe dem Deutſchen blutsverwandter als dem || Uebertreibungen beruht , ſo haben doch Lurus und Genußſucht mit dem zunehmenden Wohlſtande außerordentliche Fortſchritte gemacht.

Staliener, eigentlich iſt nur der leştere Romane von Blut.

Hiernach muß der Glaubensſatz der Franzoſen von ihrer

Die Verminderung der Ehen und die nur in geringem Maßſtabe

„ Einheit im Blute “ beurtheilt werden. Ihr gemeinſamer Keltiſcher

wachſende Bevölkerungs- Ziffer liefern dafür den Beweis. Den allgemeinen nationalen Eigenthümlichkeiten entſprechen die militäriſchen Eigenſchaften des Franzoſen. Tapfer , intelligent,

Stammbaum ſoll hier nicht angetaſtet werden, wohl aber darf man

ſagen : viel Germaniſches und manches taliſche Blut iſt faſt überall

in das Franzöſiſche gefloſſen, erſteres beſonders reichlich in den öſt-

vol Ehrgefühl, ausdauernd und mäßig, leiſtet er unter einem tüch:

lichen und nördlichen Landſchaften. Für reine Kelten mögen ſich die Bewohner des Nordweſtens halten ; leiblich zurückgeblieben oder verkümmert ſou die Bevölkerung mancher Mannſchaften der Mitte Frankreichs ſein. Von dem National -Charakter des Franzoſen entwirft ein

tigen Feldherrn das Aeußerſte, während bei mangelhafter Führung in einer Franzöſiſchen Armee leichter als anderswo Ordnung und Zucht ſich lockern und Deinoraliſation Plat greift. Um Wiſſenſchaften und Künſte haben ſich die Franzoſen von jeher die höchſten Verdienſte erworben, doch deuten manche Anzeichen

Deutſcher Schriftſteller folgende Schilderung. Nachdem er geſagt hat , derſelbe ſei überall derſelbe , obwohl man in Bezug auf ihre

darauf hin, daß ſie in dieſer wie in mancher anderen Hinſicht ihre nicht die Glanzperiode hinter ſich haben. Die Volksbildung

geiſtigen Eigenthümlichkeiten in den einzelnen Landestheilen merkliche Unterſchiede finde , fährt er fort : „ Ein lebhafter, praktiſcher Verſtand, große Gewandtheit, Geſchick zu allen möglichen Arbeiten , ein vollendeter Geſchmack, Höf: lichkeit im Umgange, Fleiß, Sparſamkeit, Mäßigkeit, ein lebhaftes Ehrgefühl und ein zu jedem Opfer bereiter Patriotismus ſind die

Verbreitung von Schultenntniſſen

Landes ganz begreiflich iſt. Mit der einen weſentlichen Grundlage derſelben , dem Schulunterricht, iſt es allerdiugs nicht zum Beſten beſtellt, Schulzwang exiſtirt nicht, und die beſtehenden Bildungs Anſtalten, auf welche die Kirche einen unverhältniſmäßigen Einfluß

Eigenſchaften, welche der Franzöſiſchen Nation eine hervorragende

ausübt, können im Ganzen mit den Deutſchen keinen Vergleich aus

Stellung in der Welt verſchafft haben. Nicht minder auffallend wie ihre Tugenden ſind freilich ihre Fehler. Dahin gehören eine grenzenloſe Eitelkeit und Selbſtüber:

halten. Die herrſchende Sprache iſt überall die Franzöſiſche, doch werden von der Maſſe der Bevölkerung in den Provinzen ganz verſchiedene Dialekte geſprochen. In der Bretagne hat ſich das

ſteht in Frankreich ſehr hoch,

was bei der alten Cultur des ſchon von den Nömern civiliſirten

1

hebung , eine Leidenſchaftlichkeit, die einmal erregt , alle Schranken

Keltiſche , in einzelnen Theilen der Navarra und Gascogne das

überfluthet und eine durch die Volkserziehung hervorgerufene, oder

Basfiſche erhalten , in Hennegau und Flandern ſpricht man viel

mindeſtens verſtärkte Unſelbſtändigkeit des Individuums, welche zur

Flämiſch . " *)

1

1

Folge hat, daß die . Maſſen dem Einzelnen leicht nachgeben und ſich

heute in dieſer, morgen in jener Richtung fortreiſzen lajjen. Das

*) Wir ergänzen dieſe Schilderung des Franzöſiſchen National - Cha

rakters noch durch eine, wie wir glauben, ſehr zutreffende neuere Darſtellung.

iſt um ſo bedenklicher , als die zahlreichen politiſchen Umwälzungen Herr Friedrid)vou Hellwald jagt in ſeinem empfehlenswerthen Merke: ſeit 1789 zwar die alten Grundlagen der Geſellſchaft über den

Haufen werfen, eine auf ſicherer Baſis ruhende nieue Ordnung aber

„ Franfreich in Wort und Bild , 2 Bände, Leipzig 1887, anf Seite IV Folgendes :

nicht haben begründen können. Die in früheren Jahrhunderten ſo mächtige innere Religioſität der Franzoſen iſt heutzutage vielfach

„ Als Grundzug der Franzöſiſchen Nation finden wir die Lebhaftigkeit und Empfindjamfeit des Sanguinifers. Der Franzoſe hegt leichte Entzünd

Manches, was namentlich ſeit 1870 über den Sittlichkeits- Zuſtand

der „ Grande Nation“ geſagt und geſchrieben worden iſt, auf argen

Er ſteht unter der abwechſelnden Herrſchaft der „ Plaiſanterie“ und des Scherzes. Unruhig im Gefühl, wird er leicht aufbrauſend und aufrühreriſch.

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen

des Gewehrs durd, die Ueberlegenheit des Geſchüße auszugleichen.

und daruin Froh

ohne ſonderliche Tiefe, entzündbaren Enthuſiasmus einer ſehr materiellen lebensanſchauung gewichen, und wenn auch barkeit jinn , der ihn bei Wenigem heiter und ſelbſt im Unglücke zufrieden macht.

kommen . Daraus folgte ganz klar für und die Aufgabe, die Sdwäche

Frankreich 1870/71. Voit 2. U.

Der Sturm auf den Gaisberg und der auf den Bahnhof bei Weißenburg hatten gezeigt, daß obne vorherige gründlide Vorbereitung

( Fortſeßung .)

durd Artillerie die Wegnahme ſolcher feſten oder gut vorbereiteten, durch Hinterlader vertheidigten Stellungen entweder unmöglich , oder

Die Reſultate des Schlagttages gewannen aus den im Laufe doch nur mit den ſchwerſten Opfern zu erkaufen war. des Tages eingehenden Nadridhten immer greifbarere Geſtalt. Welde Verluſte hatte unſere Infanterie zu beklagen, und wie günſtig dagegen

Demgemäß war in der Solacht bei Wörth ſowohl von dem 5. wie dem 11. Corp8 von Anfang an von der Artillerie der ausgiebigſte

war die Artillerie weggekommen ! Außer Major R. , ber wer verwundet worden war, und an

Verwendung nur beim 11. Corps ſo allen Anforderungen geredit

Gebrauch gemacht worden. Aber die Terrain -Verhältniſſe ließen ihre

deſſen Stelle Hauptmann M. al8 älteſter Batterie - Chef das Com : werden, daß ſie bei dieſem auf die Durdführung des Rampjes in mando der Abtheilung übernommen hatte, waren ſämmtliche Offiziere

allen ſeinen Phaſen von entſcheidendſter Bedeutung wurde.

unverwundet geblieben , die Verluſte an Mannſchaften und Pferden

Die Artillerie des 5. Corpo vermochte aus ihrer der feindliden Centralſtellung parallelen Aufſtellung wohl die Franzöſiſche Artillerie

nur gering.

Das 5. Corp8 hatte 220 Offiziere, 5436 Mann, davon die wirkſam zu bekämpfen , und es gelang ihr auch, wie erwähnt, nadı 10. Diviſion allein 122 Offiziere, 3426 Mann verloren , das 11. kurzer Zeit dieſelbe zum Sdyweigen zu bringen , aber die weite Ent : Corp8 179 Offiziere, 2965 Mann, alſo ungefähr die Hälfte ſo vielfernung, die dichten Culturen geſtatteten ihr nicht, ebenſo wirkſam die als das 5. Corps. Was war die Urſache dieſes großen Unterſchiedes ? feindliche Infanterie zu beſchießen. Ein näheres Herangehen zur Un: Sidjer nicht allein das beim 5. Corps beſonders ſchwierige Terrain, terſtütnng des dieſeitigen Infanterie-Angriffes war ausgeſchloſſen, die beſonders feſte Stellung des Feindes.

Gewiß muß hierbei die

ſtattgehabte Ausnußung der Artillerie, wie ſie die auf jeder Seite vor : gefundenen Terrain :Verhältniſſe ermöglicht hatten , in Rechnung ge:

ein Flankiren der feindlichen Stellung nur auf den Flügeln und da auch nur ſehr beſchränkt möglidy.

eben durchgekämpfte Sdhlacht zeigte , welche Widtigkeit die Artillerie

So konnte dieſe Artilerie nur einen Theil ihrer Aufgabe wirk: ſam erfüllen. Als dann nad 3 Uhr Mittags ein Theil durch Wörth vorgehend ſich der Artillerie des 11. Corp8 anſhloß, der andere eine neue Stellung bei Wörth nahm , war die Umfaſſung der Franzöſiſden

erhalten hatte, weldie entſcheidende Rolle ſie von jeßt ab zu ſpielen

Stellung idon ſo weit vorgeſchritten, die Widerſtandsfraft des Feindes

berufen war.

ſo geſchwächt, daß das weitere Vorgeben der Infanterie ſchon aus

zogen werdrn .

Schon das Gefecht bei Weißenburg , ganz beſonders aber die

Das Chaſſepot - Gewehr hatte ſich dem Zündnadel - Gewehr in

dieſen Gründen leichter und weniger verluſtreit wurde . Die Artillerie

Schußweite und Raſanz der Flugbahn unendlid überlegen, dagegen des 11. Corp8 dagegen , zuerſt auf dem öſtlichen Sauers Ufer bei die Franzöſiſche Artillerie der diesſeitigen ebenſo nachſtehend erwieſen. Gunſtett vereinigt, vermochte von hier zunächſt ihre erſte Aufgabe, 1

Das Vorderladungs -Geſchüß mit dem Zeitzünder für ſeine Geldofſe lonnte

Bekämpfung der feindlichen Artillerie , wirtſam zu löſen ; gleichzeitig

neben dem Hinterủader mit Percuſſion8-Zündung nicht mehr in Frage

geſtattete ihr dieſe Stellung das Vorgehen der Infanterie dieſes Corps

$

99

Wir haben eine ziemlich lange Einleitung gebraucht, um zu | wir fürchten nicht, daß der Leſer das , was wir hier von Aus 1

dem eigentlichen Gegenſtande unſerer Aufgabe zu gelangen. Allein ſprüchen tüchtiger Gewährsmänner wiedergegeben haben , für über: flüſſig erachten wird, da es uns die eigene Beweisführung erleichtert. In ihm lebt das Gefühl für das Schöne, beſonders das Zierliche und Nied fiche, als Glänzendes doch meiſtens im Puße. Gejchmack hat er als ſinnliche Vollkommenheit, dabei Anmuth und Gefühl für das Schidliche,

(Schluß folgt.)

welches alsſchneller Ton eine Leichtigkeit der Anſchmiegung und Gefügigkeit Die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie hervorbringt. Sache des Franzoſen iſt Artigkeit des guten Tons , Unver legenheit in den Sitten ; höflich zeigt er ſich nicht aus Eigennuß, ſondern aus angebornem Geſchmads -Bedürfniß, daher er Muſter des Converſations

Gefedt. Von Hauptmann Zernin. (Schluß ſtatt Fortſeßung .)

Geichmades iſt. Auch im Begehrungs- Vermögen zeigen die Franzoſen leicht

entzündbare Thätigkeit ; daher alle Veränderlichkeit der Beſtrebungen, durch die ſie meiſtens für den Augenblic leben. In ihnen finden wir den Leicht finn, welcher vergeßlich iſt, die Flatterhaftigkeit , welche leicht von einem .

Ertrem zum andern übergeht und wichtige Dinge als Scherz behandelt. Muth wird ihnen als Herzhaftigkeit zu Theil , Genie für den Angriff als

Dritter Theil. Die Compagnie - Schule. Die Nor mal-Formation der eingeſtellten Compagnie bleibt dieſelbe, allein ihre Gefechtsfront iſt nicht mehr unveränderlich auf 150 Meter feſtgeſeßt ; ſie darf ihrer Stärke entſprechend ſein und ein Abzug

Redheit und Dreiſtigkeit; Liebe zum Wechſel und zum Neuen ſticht in ihnen nach den ungefähren Verluſten eintreten, die man auf ein Viertel hervor, daher auch Modeſucht , Sinn für Neuigkeiten und Anekdoten . Sie halten mit Vorliebe am Anfangen und Beginnen , am Unternehmen und jie oft Anderen. Es wird der Franzoje mehr durch den Stoff bewegt, und

ihres Standes ſchäßt. Man kann alſo im Allgemeinen ſagen, daß die Gefefechtsfront der eingeſtellten Compagnie dargeſtellt wird durch eine Zahl von Metern, welche gleich der Hälfte des Standes zu

darum iſt er entzündbar für Leidenſchaften, leicht zu elektriſiren durch Phan

Anfang des Gefechts iſt.

taſie-Producte. Zorn und Nache zeigen ſich in ihm nur in einem heftigen

nünftige Regel.

Erfinden ; die Vollendung und gründlich erſchöpfende Ausführung überlaſſen

Das iſt eine klare, einfache und ver

Anfalle, der Stolz in einem augenblicklichen point d'honneur , welches ro

mantiſch heißen kann. Leichtgläubigkeit part ſich mit Naivetät, und jene | „ Eſprit“ daneben am höchſten geſchätzt, und fein Volt verſteht es in gleichem zeigt er in dem Glauben , daß ſein Volf in der Cultur am höchſten ſtehe. Aug ſeiner Naivetät entſteht Wiß, und ſeine Rachſucht offenbart ſich gern in der Satyre oder im bon mot. Stets wird man an ihm Gegenwart des Geiſtes in äußerer Hinſicht entdeden , eigentliche Geiſtesbildung iſt dagegen

Maße eigene oder fremde Gedanken in die knappſten , flarſten Formen zu

prägen. Häufig aber begnügt ſich der Franzoſe mit der bloßen Phraſe, in dem er die Form höher ſtellt als den Gedanfen. Noch ießt derſelbe Nach

ahmungstrieb , beſonders in den Künſten , ſo daß das Land weniger Kunſt nur Wenigen eigen , wohl aber belles lettres und savoir faire. Der Geiſt werfe im höchſten Sinne hervorbringt, aber in der Kunſtinduſtrie von feinem der Franzoſen iſt mehr auf die Außenjeite gerichtet. Dies beweiſen ihre | übertroffen wird. Noch jetzt dieſelbe Freude am Schmuck und derſelbe Ge anerkennenswerthen Leiſtungen in Wiſſenſchaft und Kunſt, ſowie die Geſchichte ichmad für Farben , der die Franzoſen zu Geſeßgebern der Mode macht. des Franzöſiſchen Volkes. Schärfe des Verſtandes, Tapferkeit und ritterlicher Damit hängt die Luſt am ſchönen Scheine zuſammen, welche alle Leiſtungen Edelmuth, verbunden mit angenehmen Formen des Umganges, ſind Vorzüge, gern öffentlich zur Schau ſtellt. Daher die Concentrirung auch der wiſſen

welche von Selbſtüberſchäßung , einer gewiſſen Unbeſtändigkeit, von Gleich gültigkeit gegen rein geiſtige Güter und das Ideale, ſowie von vorherrſchen:

ſchaftlichen Kräfte in einem Centrum , während die Provinzen leer ausgehen . Hohe Ehren und materielle Belohnung für hervorragende Leiſtungen auf

den materiellen Intereſſen begleitet ſind. Unſchwer erfennen wir in dieſer dem Gebiete der Kunſt und Wiſſenſchaft, aber Vernachläſſigung der Volts: Schilderung die alten Kelten wieder, nur daß die höhere Cultur der Gegen-

bildung und der niederen Schulen . Neuerungsſucht im politiſchen Leben, wo

wart Manches gemildert hat ; im Grunde aber treffen wir im heutigen

eine Verfaſſung raſch die andere ablöſt , aber die tieferen , ſittlichen Grund

Franzoſen die nämlichen Eigenſchaften , welche die Römiſchen Schriftſteller lagen des Staatslebens vernachläſſigt werden. Die Ehre iſt die höchſte als Voltscharakter der Kelten vor mehr denn zwanzig Jahrhunderten

bezeichneten. Noch immer liebt der Franzoſe der Krieg , aber auch jeßt noch

Triebfeder für das Leben des Staates, ſowie für den Einzelnen . Sein Volt

Völfer. Im erſten Anlaufe ſou Alles gewonnen ſein. Noch jeßt wird der

weiß aber ſeine Fehler und Mängel unter den liebenswürdigſten Formen des Ilmganges ſo zu verſtecken , fein Volk fennt eine ſo heitere , genügſame Fröhlichkeit und Geſelligkeit als das Franzöſiſche. . “

auf dem jenſeitigen Ufer , da dieſe von Anfang an gegen den feind: lidhen rechten Flügel mit einer Rechtſdwenkung ſid) wenden mußte,

zweđentſpredend verwendeten Artillerie und die Bedingungen für ihre

fehlt ihm im Kriege die zähe Nachhaltigkeit und beſonnene Ruhe anderer

Alle größeren Sdlachten dieſes Krieges zeigten den Werth der

flantirend zu unterſtüßen . Die Räumung vom Albredtshäuſer Hof nad, allen Richtungen auszunußende Wirkung in gleidhem Maße. ſeiten des Feindes gejdah erſt , nadsdem die Batterien dieſen in In der Schlacht bei Gravelotte-St. Privat war die Artillerie Brand geſchoſſen hatten . Den feindliden ſtarten Gegenſtoß auf die AI: bred18häuſer Höben bradyte dieſe Artillerie hierauf zum Steben . Als

dann die Infanterie ſich zum Vorgehen gegen den Niederwald anſdicte,

des 7. und 8. Corps faſt in derſelben Lage wie die des 5. bei Wörth. Faſt parallel der feindlichen gut gebedten Stellung gegen: über, von dieſer noch durch eine tiefe Sdlucht getrennt , vermochte ſie

lonnte die Artillerie ihr über die Sauer folgen und war redstzeitig aud; hier wohl die feindlichen Batterien zum Schweigen zu bringen, zur Hand , um die ſtarke Stellung vor und in Elſaßhauſen , ſowie weſtlich davon unter wirkſames Feuer zu nehmen , ſo daß der nach:

aber die gut gededten ſtarten Stellungen der Infanterie vermod te ſie

folgende Infanterie-Angriff mehrere šundert Schritt über offenes

werden konnten.

Terrain auf den erſten Anlauf glüdte. Wiederum fand nun die in ihren Verbänden ſtart gelođerte Infanterie an den Batterien den kräftigſten Halt , a18 ſtarke Franzöſijde Reſerven von Froſdweiler

größten eigenen Verluſten nur ein Vorbrechen des Feindes verhindern.

.

niďt derartig zu erſdüttern, daß dieſe von unſerer Infanterie geſtürmt Bei Amanvillers fonnte die Artillerie des 9. Corps unter den Bei St. Privat wurde die Garde, als ſie gegen dieſe überaus ſtarke

gegen Elſaßhauſen vordrangen und die aufgelöſten Vataidone theil

Stellung ohne vorherige genügende Vorbereitung des Angriffe duro

An der feſten

Artillerie vorging , unter den entſeßlichſten Verluſten zum Stehen ge:

weiſe bis zum Niederwalde zurüdweidhen mußten,

Haltung der Batterien , die idiließlich mit Kartătſden feuerten , brad bracht. Erſt als der zweite, die Schladit entſcheidende Angriff durdy ſich der feindliche Vorſtoß und wurde dann zurüdgetrieben . Ebenſo die geſammte Artillerie der Garde und der Sadiſen , St. Privat um : .

träftig wirkte die Artillerie bei dem Abweiſen des darauf folgenden ſtürmiſchen Angriffe der Franzöſiſchen Cüraſſiere mit.

faſſend, vorbereitet war, trönte dieſen ein nun mit verhältnißmäßig geringen Opfern erkaufter Erjolg.

Shließlich waren es zwei Batterien , die biß auf Rartätích:

Daß gerade der umfaſſende Angriff für die Artillerie von be:

Schußweite an Froſdweiler Herangehend, durch ihr Feuer die Weg: fonderer Wichtigkeit iſt, zeigt die Schlacht bei Sedan.Die Wirfung nahme dieſes Dorfes wirkſam vorbereiteten und den auf Reichshofen der ſchließlich die ganze Franzöſiſche Stellung im Kreiſe umſdliegenden abziehenden verfolgten Feind mit ihrem Feuer

.

Artillerie der Armee des Kronprinzen von Sachſen und der III. Ar:

Dieſe kurze Darſtellung zeigt, wie die Artillerie des 11. Corps mee war hier ſo vernichtend, daß die jūließlide Erſtürmung der Fran: bier allen an die Mitwirkung dieſer Waffe in einerSchlacht zu zöſiſchen Stellungen nur auf einen bereits aufgelöſten und wider: Itellenden Aufgaben gerecht wurde , begünſtigt durd das Terrain und ſtand& unfähigen Gegner traf. Demgemäß waren auch die Verluſte

die Richtung des Angriffe. Ihre wirtjame Unterſtüßungder Infan: terie beim Angriff und ihre feſte Haltung bei derVertheidigung trugen zu den Erfolgen des Tages auf dieſer Seite des Schlachtfeldes weſent: | lich bei und machten es möglich, daß die Infanterie mit verhältniß

bei dem Garde-, 4. Corps und den Šadſen ſehr gering. Die größerenbei den Bayern reſultirten aus dem hartnädigen Häuſerkampfe in Bazeilles, den die Artillerie nicht unterſtüßen konnte; ebenſo wieſen das 11. und 5. Corps verhältnißmäßig größere Verluſte auf, weil

mäßig geringen Verluſten einen vorzüglid bewaffneten Gegner aus

die Stellung bei Floing bis zum Calvaire d’gdy nicht in der Flante

burc Natur und Runſt verſtärkten Stellungen vertreiben konnte.

beſchoſſen werden fonnte.

1

I

100

Die Entwickelungen erfolgen nach einfachen Methoden, die

Die neue vorbereitende Formation, welcher der Name „ Ge

für den Halb-Zug vorgeſchrieben ſind, mit der beſonderen Beſtimmung,

fechts-Colonne“ gegeben worden iſt, entſpricht dieſer Nothwendigkeit.

daß die Unterſtüßungs - Züge gleich am Anfang dem Flügel Dies iſt eine Doppel-Colonne, ſie wird von der Colonne der folgen, den ſie verſtärken ſollen und der immer derſelbe iſt, näm = Aufſtellung hergenommen. Die 4 Compagnien werden in Zugs lich der bei Eröffnung des Feuers der Führung entgegengeſetzte Colonnen -Linie in 2 Treffen aufgeſtellt, mit ſolchen Intervallen und Diſtanzen, daß die Gefechts -Colonne nach allen Nichtungen Front Flügel und ungefähr 500 Meter vom Feinde. Das Feuer beginnt ſo ſpät wie möglich, allein ſobald es machen kann und ſtets dieſelbe Front und die gleiche Tiefe beibehält. nothwendig geworden iſt, eröffnet es die Compagnie mit 3 Zügen Sie kann alſo : ihre Züge zuſammenfügen, um ihre Front in Linien. Wenn wir annehmen , daß dieſe Nothwendigkeit ſich in zu verringern, vorwärts, zurück und nach der Flanke marſchiren, einer Entfernung von ungefähr 600 Meter vom Feinde ergiebt, ſo ihre verſchiedenen Beſtandtheile in Staffeln aufſtellen, ihre Richtung

werden wir das Gefecht ſich in folgender Art fortführen ſehen : ändern, einen Angriffsmarſch gegen einen Flügel ausführen und Nach dem erſten Feuer wird die Kette in einein einzigen Sprunge | endlich Vorkehrungsmaßregeln gegen Cavallerie treffen. 100 Meter weiter gebracht werden , worauf der zweite Zug in Wenn das Bataillon, wie vorhin geſagt wurde, in Stellung

die Rette eintritt; es folgt Feuer und ein neues Vorrücken um tücken muß, ſo nimmt es leicht eine Gefechtsformation an . Zu

1

100 Meter, alle Gewehre befinden ſich in der Linie. Von 400 bis zu 200 Meter machen die Sprünge nur noch 50 Meter aus. Das Bajonnet wird auf den Lauf gepflanzt, und man giebt Schuſ auf Schuß des Schnellfeuers ab, und ſobald es nothwendig wird, läßt der Hauptmann nach einem neuen Sprunge von 50 Metern und einem Schnellfeuer mit Wiederholung den Angriffsſchritt eins ſchlagen, deſſen Schnelligkeit ſich beim Fortſchreiten ſo lange vergrößert, bis die Compagnie, kräftig fortgeriſjen , ſich im Laufſchritt auf die Stellung wirft mit dem wiederholten Nufe: „Vorwärts ! Mit Bajonnet!"

dieſem Zweck theilt ſich das Bataillon in 3 Staffeln , wie dies vom Reglement vorgeſchrieben wird, allein ſeine Tiefe wechſelt je nach ben Phaſen des Rampfes.

Von 1500 bis 600 Meter beträgt

dieſelbe 500 Meter, von 600 Meter an iſt dieſelbe nur 300 Meter und wird in dem Maße verringert, in welchem man ſich dem An griffs-Gegenſtande nähert; dies bildet alſo die Maridh ſtaffel und die Gefechts ſtaffel. Das allgemeine Verfahren , die Entwickelungen , das Felter der beiden verbundenen Compagnien der vorderen Linien ſind noth wendigerweiſe genau ſo wie bei der eingeſtellten Compagnie (Theil 3 ).

Alsneue Grundſäge finden wir alſo,daß die Gefechtsfront DieSprünge find ebenfalls von der gleichen Ausdehnung, je nach der Stärke entſpricht, die Entwickelung und die Verſtärkungen un- der Entfernung vom Angriffs -Gegenſtand, allein ſie ſind in der verändert in derſelben Weiſe vor ſich gehen , das Feuer erſt mit Ausführung verſchieden ; von 400 Meter an finden ſie in Com 3 Zügen in Linie beginnt, das ſprungweiſe Vorgehen ſtets von pagnie-Staffeln ſtatt und weichen von den Angaben des Neglements der ganzen Compagnie auf einmal ausgeführt wird, die Breite der in dem Sinne ab, daß die zweite Staffel in der Höhe der erſten Sprünge zuerſt 100, dann 50 Meter vom erſten Schnellfeuer an ſtill hält, anſtatt daß ſie abwechſelnd über einander hinausgehen. beträgt, das Schnellfeuer auf zweierlei Art abgegeben wird und Was nun die Verſtärkungen betrifft, welche ſtets einen Vor endlich der Laufſchritt auf den ſchnelleren Angriffsſchritt folgt. wärtsſtoß beſtimmen, To finden ſie durch einen geordneten Zug bei Vierter Theil.

Die Bataillonschule.

In den den Unterſtüßungs-Trupps auf 500 Meter und durch einen Zug bei

allgemeinen Grundſätzen der Offenſive wurde geſagt, daſs die Truppe

den Reſerven auf 400 Meter ſtatt. Dieſe abwechſelnde und regel

vor dem Gefecht in einer Formation geſammelt werden ſolle, die mäßige Anwendung des Vorgehens iſt ſehr klar auf den Tafeln ihrem Kerne nach die Gefechsformation ſei. Welden Werth die Artillerie aber in einer Defenſiv : Solat

3 und 4 der Verordnung dargeſtellt.

hat , zeigen in hervorragender Art der blutige Tag von Vionville:

zu haben, iſt dhädlich und unnütz. Batterien fönnen immer, was freilid bei der Infanterie nid )t der Fall iſt, falls ſie auf

Mare la Tour und die Sdladt bei Noiſſeville. Daß das III . Corps 08 vermochte, der geſaminten Franzöſiſden Rhein -Armee in der erſteren Sdlacht ſo lange Widerſtand zu leiſten , verdankt c8 nur der uner :

einem anderen Punkt des Sdıladtfeldes gebraucht werden, aus dem Feuer gezogen werden . Dagegen muß mehr als es bisher geſdieben , dafür geſorgt werden , daß der Munitions:Erſatz geſichert

ſchütterlid das Sdlachtfeld beherrſchenden Artillerie, an welcher ſich

iſt und ebenſo Verluſte an Mannſtaften und Pferden bald aus:

wie an einem Feld alle Angriffe der Franzoſen braden. An ihr fand die verzweifelt fämpfende Infanterie einen ſtets ſicheren Halt. Ebenſo lagen die Verhältniſſe für das I. Corps auf dem Plateau von St. Barbe an dem Tage von Noiſſeville. Wenn hiernach die Wichtigkeit der Artillerie für Offenſive und

gegliden werden können . Es wird ſich in der Zukunft als

Defenſive in dieſem Kriege hervorragend in die Augen trat , ſo darf nicht angenommen werden , daß dies nur der Fall war , weil unſere Infanterie mit einem weniger guten Gewehr bewafinet war. Im

Gegentheil : der nädſte Krieg mit einer der unſeren ebenbürtigen Madyt, welder die beiderſeitige Infanterie init einem wieder vervollkommneten ,

auf weite Entfernungen idhießenden Gewehr mit großer Raſanz der

unumgänglid nothwendig erweiſen , die ſämmtlichen Munitione:

Wagen den Batterien als erſte Staffel in's Gefedyt folgen zu laſſen und dieſen mehr Mannſchaften als Reſerve beizugeben .

4) Die Aufſtellung der Batterie muß , wenn möglich, immer ein umfaſſendes Fruer auf den Gegner geſtatten .

5) Die Batterien müſſen dem Angriff der Infanterie möglichſt folgen , .

um zur Abwehr eines Gegenſtoßes bereit zu ſein oder aber zur Vorbereitung einer neuen Aufgabe zur Hand. Die Abproßen im Infanteriefeuer darf dabei nicht geſteut werden , auch nicht die Möglichkeit, Geldjüße zu verliereu.

Flugbahn ausgerüſtet finden wird, muß den Werth der Artillerie noch ſteigern, da nur ihr weittragende ficheres Feuer im Stande ſein wird,

6 ) Die Batterien müſſen , wenn vorausſichtlich längere Zeit in einer

den Weg zum Angriff zu bahnen , indem ſie den Vertheidiger vorher niederſchmettert oder ſo beunruhigt, daß er die vernichtende Wirkung

wenn das Terrain ſonſt keine Deđung bietet. Dieſer Punkt

ſeines Gewehre nicht mehr auszunuten vermag. Ihre geſchidte, zweck:

Verluſte von großer Wichtigkeit. Eine ſolche Dedung wird ſelbſt

entſprechende Verwendung wird eine Hauptaufgabe der Führer ſein, da hiervon der Erfolg des Tages abhängen wird.

Intervallen. Nöthig iſt dazu nur, daß die Munitions-Wagen

Für dieſe werden folgende Momente entſcheidend ſein : 1 ) Der Praß der Artillerie in der María : Colonne muß ſo nabe wie möglid) an der Tête ſein.

2) Sie muß ſofort in ſolcher Stärke auftreten , daß ſie ihre erſte,

Stellung , die Geſchübe durd Erdaufwürfe zu deden juten, wird bis jetzt wenig beachtet, iſt aber für die Minderung der im Feuer berzuſtellen ſein durd Reſerve Mannſchaften in den mit mehr Schanzzeug ausgerüſtet werden .

Ein Erdaufwurf,

der Gewehrkugeln und Sprengſtücke auffängt, iſt ſchnell her: geſtellt. Hinter dieſen werden die Geldübe, die unter deß uns gedeckt gefeuert haben , dann gezogen. Wenn die erſte Staffel

vornehmſte Aufgabe: Niederwerfung der feindlichen Artillerie,

aus fämmtliden Munitions: Wagen formirt, dieſen mehr Mann:

wirkſame Erſchütterung der feindligen Infanterie-Stellung, in der fürzeſtmöglichen Zeit löſen kann. Dies ſąließt ein ſucceſſives

ſchaften beigegeben und ferner jeder Wagen mit ctwa 4 Spaten ausgerüſtet würde , ſo dürfte die Herſtellung ſolcher Dedungen

Verſtärfen aus.

ſtets geſichert ſein .

Daraus folgt : 3) Das Zurückhalten von Batterien in Reſerve, nur um eine ſolche

( Fortſegung folgt ſpäter ).

101

Der Stoß des im Verband ſtehenden Bataillons oder genauer der beiden zuſammengefügten Bataillone kann in den meiſten Fällen nur mit Unterſtüßung des Reſerve- Bataillons vollzogen werden. Das legtere tritt ſodann als Sturm - Truppe ein. Dieſe wichtige Neuerung verändert ſehr bedeutend die Erſcheinung des Gefechts im Allgemeinen. Fünfter Theil . Die Regiments - Schule. Die Vor: ſchriften dieſes Abſchnittes richten ſich beſonders an das Regiment,

die Ungewißheiten und Irrthümer in der Beurtheilung und die Mängel in der Ausführung nicht mehr dazu gelangen, daß ſie den Gang der Handlung verzögern. Endlich wird alſo die Infanterie dank der Rückkehr zum Gedanken der Offenſive - in der Lage ſein, den beſtmöglichen Vortheil aus den ihr angeborenen Eigenſchaften

gleichwohl ſind ſie auch auf die Brigade und ſelbſt auf die Diviſion

über denſelben Gegenſtand folgenden Aufiaz:

anwendbar. Ihr Zweck iſt, den Truppen Geſchmeidigkeit und Be weglichkeit zu geben , damit ſie zu geeigneter Zeit und in den beahſichtigten Formen an den Feind gebracht werden . Die Märſche, die Sammlungen, die vorübergehenden Formationen , Bildung und Aufgabe der Linien – das ſind die darin behandelten Gegenſtände. Die Märſche werden nach den Anordnungen für die Colonne regelmä ßigen Bewegung durchgeführt. Hierbei wird jedesmal, der

. Unſere Infanterie - Difiziere haben in dieſem Augenblic jämmtlich mit Spannung die 5 Abſchniite gelejen, aus denen die nelle Vorſchrift beſteht. Sie haben dieſelbe zunächſt mit großem Appetit zu jich genommen , welcher es verhindert, daß man den eigentlichen Geſchmack von dem hat, was man iſt. Diejelben genießen ſie gegen wärtig nochmals mit Muize, bedächtig und init Vergnügen. Nun

.

zu ziehen. Der , Avenir militaire “ bringt in ſeiner Nr. 1130

haben ſie endlich nach 16jährigem Umhertaſten und Verſuchen mit

wenn die Straßenbreite es geſtattet, die Anwendung der Z11gs- ! ausländijchen Einrichtungen , die unſerem eigenen Temperament Colonnen hervorgehoben, welche auf der Seite marſchiren, während die Züge zwiſchen ſich keine Zwiſchenräume laſſen.

entgegengeſetzt ſind , ein taktiſches Geſetzbuch , wie es wirklich für die Söhne Galliens gemacht iſt. Das iſt es , warum es ſidy

Die Doppel: Colonne, welche vom Reglement aufgegeben zu

handelt, denn trotz aller Einführungen fremden Bluts iſt das

fein ſchien, iſt wieder zur Gunſt gelangt, denn ſie wird ausſchließ: Franzöjiſche Volt im Grunde daſſelbe geblieben , was es zu der lich für die vorübergehende Formation vorgeſchrieben. Zeit war , in welcher Tacitus chrieb : wir ſind die Söhne unſerer Die Anordnungen für das Negiments-Gefecht bleiben die Väter mit ihren Mängeln und ihren guten Eigenſchaften . Uebrigens verhält ſich die Sache nicht ſo, fein Tadel fönnte früheren : 2 zuſammengezogene Bataillone, das dritte auf 4--500 Meter Entfernung in Neſerve. erhoben werd gegen eine bisweilen phraſenrei Faſſung, welche Die Vertheilung der Truppen auf die verſchiedenen Linien im bei dem Bemüenhen eine vernünftige Eintheilunche g des Gefechts in Regiment , in der Brigade und Diviſion ſtimmt mit den Vor: beſtimmte Abſchnitte aufzuſtellen , an mehreren Stellen verwickelt 1

ſchriften des Titels 5 überein, allein ihre taktiſche Aufgabe iſt eine

geworden iſt und manchmal das Gebiet der Praris gegen das der

weſentlich veränderte.

insbeſo

Es iſt in der That faum wahrſcheinlich, daß, wie dies das

Reglement annahm , die erſte Linie genügt, um das Gefecht in allen

ndere fühnen Speculation ausgetauſcht hat. Man darf wohl bezweifeln, dajz eine Gefechtshandlung jich ſtets nach wiſſen ſchaftlicher Methode entwickelt, wie die Verfaſſer des Abſchnitts 4 dies

jeinen Phaſen bis einſchließlich zum Sturmangriff zu führen . dogmatiſch hinſtellen von Seite 29 bis Seite 33 ( Vorgänge beim

Bataillons-Gefecht). Sagen wir weiter, daß unjere Offiziere eine dieſelb lebhaft unterſtüßt werden gewiſſe Schwierigkeit haben werden , um ſich im Kopfe zurechtzu

e In den meiſten Fällen wird müſſen, und gerade die zweite Linie iſt es, welche als Stofztruppe gebildet, den legten Widerſtand brechen und die ſchließliche Löſung

legen und noch auf dem Kampfplaße wiederzufinden jene Verzette

herbeiführen kann .

Die dritte Linie, welche theilweiſe als Reſerve gedient hat,

beſeft das gewonnene Gelände und führt die Verfolgung aus. · Der Hauptgedanke, der ſich aus dem Gefecht der großen Einheiten ergiebt, deſjen Gang wir hier ſo eben ſfizzirt haben, iſt

lung der aufeinanderfolgenden Handlungen und eine Mannigfaltig feit von Bewegungen , die bei dem erſten Lejen jehr verwickelt ſind. Wenn man eine ſtrenge Ordnung einführen will, jo gelangt man

oft nur dazu , daß man Verwirrung eniſtehen läßt . Allein ſolche Unpollfommenheiten fönnen gar nichts bedeuten

die Beſtimmung einer Truppe für den Sturm , welche aus der Vor : gegenüber dem vortrefflichen Verdienſt des herrſchenden Gedankens, bereitungs- Truppe hierzu ausgewählt wird. Dieje hochwichtige welcher dieſen Anhang zum Neglement von 1884 beeinflußt hat ,

Anordnung giebt der geſchloſjenen Ordnung die Bedeutung wieder, nämlich die leidenſchaftliche Pflege der Offenſive. Der Zweck diejes die ſie verloren hatte, indem ſie die auf einander folgenden An:

Aufjatzes beſteht nicht in einer analytiſchen Studie der 5 Abſchnitte .

ſtrengungen der Vorbereitungs- Truppen , welche das Herankommer Man müßte ſie jonſt faſt vollſtändig wiedergeben, um nicht Gefahr zu erleichtern haben völlig verwerthet ,

.

laufe

den Charakte eines Werk abzuſchwac

Der entſcheidende Augenblick des Kampfes iſt der, in welchem

zu r n, hen oder zu ent: s ſtellen, weldes in jeiner unverſehrten Geſtalt gewürdigt zu werden

die Fahnen, nachdem ſie in der erſten Neihe der Sturmtruppen

verlangen darf . Wir wollen nur im Allgemeinen den Kameraden der anderen Waffen jagen , das die taftiſchen Regeln, welche fortan

ſtolz entrollt worden, ſchnell gegen den Feind vorgetragen werden und die Vorbereitungs - Truppen mit ſich fortreijzen. Dieſe Aufgabe, die man der Fahne zuweiſt, iſt vollkommen geeignet, die

maßgebend für unjere Infanterie ſind, bezwecken: eine allgemeine Vermehrung der Geſchicklichkeit für das Angriffsgefecht, die Er:

moraliſche Kraft der Rämpfer 311 verzehnfachen . Aus der Studie, die wir ſo eben angeſtellt haben, glauben

höhu der Feuerdichtigkeit durch Verringerung der Gefechtsfronten Leute werden ſchon bei dem Beginn des Feuers auf 600 (die ng

.

wir den Shluß ableiten zu können, daß die „ Gefechts -Ordnung “ Meter Arm an Arm geſtellt), endlich die Beſtimmung einer in Bezug auf die Infanterie- Truppen mit den Anforderungen der Truppe für den Stoß aus der Vorbereitungs - Truppe bei jeder 1

neuen Taktit ſich in Uebereinſtimmung befindet .

.

Angriffsbildung

Die Commiſſion hat außerdem in ihren allgemeinen Grund : Ohne das Reglement umzuſtürzen, hat ſie einige Vorſchriften dejjelben in praktiſchem Sinne abgeändert, indem ſie das Verfahren jäßen , die an die Spitze der einzelnen Hefte geſtellt ſind , ver:

authob , welches während 12 Jahren der zerſtreuten Ordnung nicht ſchiedene Vorſchriften betannt gegeben , deren Geltendmachung ſeit zu vollſtändig befriedigenden Ergebniſſen geführt hatte. Die große langer Zeit von verſchiedenen bedeutenden Köpfen verlangt worden Vereinfachung der Manöver unð der Mittel zu deren Ausführung iſt. Darunter befindet ſich u . a. der formelle Befehl , daß fortan wird fortan die Ausbildung der Stämme und Mannſchaften er- für die Gefechts :Uebungen der Einheiten von annähernder Stärke leichtern; die Gleichheit der Anſichten , welche bei den Gefechtsregeln ſo viel wie möglich die Kriegsſtärke angenommen werden ſoll .

der verſchiedenen Truppen vorgemaltet hat, wird bald den Geiſt Dies iſt das einzige Mittel , um den Blick der Offiziere und Unter des Einzelnen durchdringen ; mit Hülfe der vernünftigen Anſchließung offiziere richtig zu bilden . Wenn die Truppenſtärken jo jchmad der Bewegungen. Sie sich itota in Sarforhon Wut natinham

monhan

102

oft in den legten Jahren geſehen hat - die verſchiedenen Hand(ungen darſtellen kann, welche das Gefecht mit ſich bringt, jo ge winnen Führer wie Soldaten nichts für ihre Kenntniſſe und machen ſich ſogar unrichtige Vorſtellungen, die gefährlich werden .

Auch wir haben nun endlich eine Samınlung von verſtän : digen Vorſchriften für das Gefecht, und da dieſelben in vortreff licher Art unſerem Nationalcharafter entſprechen , ſo darf man

hoffen, daß ſie ſehr bald von der großen Maſſe unſerer Infanterie

Man fann ferner die allgemeine Negel des Feuerng mit 3 verſtanden werden, daß Offiziere und Soldaten ſich dieſelben ſchnell Patronen als ausgezeichnet bezeichnen. Dieſelbe wird die Wirfung

Aber alle die weiſen Neuerungen, welche man an der neuen Gefechts:Vorſchrift anerkennen muß, treten zurück vor einem noch größeren Verdienſte: ſie unternimmt es , im Herzen umjerer In:

aneignen und daſ eine furze Zeit genügen wird , um ſie in dem (Geiſte aller Wurzeln faſſen zu laſſen . Ein militäriſches Tagesblatt , welches feine amtlichen Be ziehungen zum General Boulanger hat , jedoch aus reinem Enthuſiasmus einen ununterbrochenen Lobgeſang zu Ehren dieſes Generals anſtimmt, beſchuldigte uns fürzlich, daß wir ſyſtematiſch den unvergleichlichen Kriegsminiſter herabzuſetzen ſuchten , den Frankreich nach zahlreichen Unglücksjållen aus der Hand der mit

fanterie die althergebrachten Eigenſchaften der friichen Offenſive und

leidigen Götter erhalten habe.

der heldenmüthigen Todesverachtung wachzurufen , welche dereinſt unſere Väter in Europa jo berühint gemacht haben . Dies iſt der große Gedanke, der aus dem Werfe ſpricht, und welcher allein

Da wir nur den Eingebungen unſeres Gewiſſens folgen, jo loben wir dasjenige, was uns für das Seil der Armee günſtig 311 fein cheint und tadeln das , was nach unſerer Anſicht ihr

genügt, um ihm eine hochbedeutende Tragweite 311 geben , der

ichädlich iſt. Unglücklicherweiſe iſt es nun der Fall , daß die meiſten Handlungen des gegenwärtigen Herrn Kriegsminiſters zur letteren

haben , daß ſie dem Geiſte des Soldaten den Gedanfen an die

Feuerdisciplin einprägt , – eine ſehr gute Eigenſchaft der In: fanterie, um welche wir bis auf den heutigen Tag die Deutſchen beneiben konnten .

gleichzeitig ſeinen Urhebern die Dankbarkeit der Armee ſichert. Franzöſiſche Ohren haben endlich die Freude, in einem amt: liden Actenſtück es ausſprechen zu hören , daß die Kühnheit, der

Geiſt der Entſchloſſenheit und des Beginnens , der Sinn für Unternehmung und Verantwortung die vorherrſchenden Tugenden eines Heeres ſind und die größte Sicherheit für deſſen Erfolge gewähren , daß der wichtigſte aller Factoren des Kriegs die moralide That frait des Kämpfers iſt 1, und daß folglich in einer ſolchen Weiſe

1

Kategorie gehören. Wenn jedoch eine fluge Anordnung durch den Bewohner des Hauſes der St. Dominique Straße angeregt oder

an's Licht gebracht wird , ſo foſtet es uns keine Ueberwindung, jie

unſeren lejern als ſolche zu bezeichnen und (Glück dazu zu wünichen .“ So weit die Franzöjichen Gewährsmänner. Aus den Aus

zu verfahren iſt, daß dieſe moraliſche Thaifraft nicht allein nicht jührungen derjelben iſt zu erſehen , worin die neuen Abänderungen der unterdrückt, ſondern im Gegentheil durch das Ausbildungs -Syſtem bisherigen ſranzöſiſchen Gefechtstaktik der Infanterie beſtehen, und in entwickelt, geſtärkt, erregt werden muß. Endlich haben die wahren welchem Sinne dieſelben von der Franzöſijden Armee aufgenommen

und gefunden Gedanken, welche von Dragomirow in beredier werden . Man erfennt ſehr leicht, daß dieje Aufnahme eine äußerſt Weiſe ausgeſprochen und von demſelben grojentheils aus dem Studium unſerer Feldzüge abgeleitet worden ſind, ihre Weihe bei

freudige, ja eine geradezu begeiſterte iſt, daß ſich die Franzöſiſche Armee von den Anordnungen des Generals Boulanger die

beſten Früchte verſpricht. Dan die neue Gefechts - Vorſchrift eine Früchte verſpridit. uns gefunden. Möge man es unſerem Patriotismus verzeihen, beſten wenn er ſich gegen eine ſehr lebhafte Genugthuung nicht gerade höchſt wichtige Maßregel iſt, muß wohl ſofort zugegeben werden ;

wehrt. Es iſt der Stern Frankreichs, welcher ſich aus der Um : hüllung von Nebel, die ihm von Deutſchland bereitet wurde, und in deſſen Falten ſein Glanz verſant , loslöſt und ſtrahlend am

ob dieſelbe jedoch im Stande ſein wird , den von ihr in Franfreich gehegten überaus großen Erwartungen durchaus zit entſprechen , muß abgewartet werden .

Himmel neu erhebt !

feinen Grund , ſich wegen dieſer neuen Franzöſiſchen Errungen

Der Deutſche Soldat hat zunächſt

Wir haben nur einen einzigen Vorwurf der neuen Gefechts : idhaft 311 beunruhigen . Vorſchrift für unſere Infanterie zu machen : ſie kommt recht ſpät. Seit 12 Jahren ſind zu viele Geſchlechter von Difizieren von dem

Na d r ich te n.

in heilvollen Gedanken von der Ueberlegenheit der Defenſive, der

Deutides Reid .

bei dem Angriff erforderlichen Zaghaftigkeit und Langſamkeit er: füllt worden.

Verſchiedene Vertreter dieſer Geſchlechter, welche in

höhere Stellen gelangt ſind, werden inanche Schwierigkeit haben , um von ſich die Gewohnheiten , die Art zu ſehen und 311 urtheilen , abzuſtreifen, welche ſie während der erſten Zeit ihrer Laufbahn in jich aufgenommen haben. Hat der Menſch ein gewiſſes Alter er: reicht, ſo lebt er von dem Schaße der erlangten Erfahrungen und

* Riel , 15. Februar. (Das neue Sanonenboot „ Er jap Albatroß " .] Auf der Kaiſerlichen Werft fand heute Mittag Stapellauf des Sanonenbootes ,,Ería Albatroß " unter der Stapellauf

beſonderer Feierlichkeit ſtatt. Es hatten ſich zu derſelben die Admiralität, dag Offizier:Corps der Marine, die geladenen Ehrengäſte und viele Sdauluſtige eingefunden.

Das Kaiſerliche See- Bataillon batte Ehren:

gelangt trop lobenswerther Anſtrengungen jelten dazıt , jich umzu-

Compagnien geſtellt, und die im Hafen liegenden Schiffe hatten über die Toppen geflaggt. Den Taufact vollzog der Chef der Marine Station der Oſtſee, Vice-Admiral von Widede , indem er 1. A.

ipandeln .

ausführte : In dieſem Neubau jei nidyt ſo ſehr ein Zuwache der

Man darf vor Adem nicht vergeſſen, daſs die Deutſchen Marine, als vielmehr ein hübſcher Erſatz für ein älteres, ſpäter aus

genug gewarnt worden ſind, um vor uns die Gefahren derIrr: zurangirendes Sdiff zu begrüßen. In gewiſſer Beziehunginhoffe man See ſein aber dennody, daß es ein Zuwadys unſerer Streitkräfte

thümer zu prüfen", welche die Abfaſſung ihrer Reglements nach

werde, indem in denſelben viele Neuerungen zum Ausdruck gelangen

Beendigung des Kriegs von 1871 und einige Zeit ſpäter die

ſollen , welche die Fortſchritte in der Tedynit und die Forderungen des modernen Seekriegsweſens bedingen. Kurz ſei leider nur das Lebene alter eines Kriegeſdiffes unſerer Tage, ſelbſt wenn es nicht den Wir: kungen feindlicher Waffen ausgeſeßt geweſen ſei. S. M. Rreuzer „ Albatroſ" habe niemals unter feindlichen Geſchoſſen zu leiden gehabt,

unſeres Reglements von 1875 beeinflußt hatten. Bereits ſeit 2 Jahren haben ſie die Ueberlegenheit der mo

raliſchen Anforderungen über die rein techniſchen betont. Alle diejenigen unter unſeren Offizieren, welche die Grenze überſchritten , aber viele und anſtrengende Dienſte habe er geleiſtet, und leiſte er fonnten die Infanterie unſeres ſtarken öſtlichen Nachbars zum ent- auch heute noch. Möge dieſer ſchmude Neubau, Erjab für ,,Albatroſ" , ſcheidenden Angriffe vorgehen und bis auf 400 Meter heranrücken den ihm feindlichen Einflüſſen von Wind und Wetter und den ihm .

ſehen, ohne einen Gewehrſchuß abzugeben , mit ſo dichten Linien, ſonſt drohenden Gefahren einen ebenſo ausdauernden Widerſtand entgegenſeßen, wie auch zu erwarten ſei, daß ſeine Beſaßung mit daß man dergeblich die verſchwundenen Spuren der früheren zer:

ſtreuten Fechtart ſuchen würde, worin ſich eine ſtolze Verachtung des ( Geländes . der Verluſte und ieder Benukuna von Deckungen ausſprach .

Deutſcher Ausdauer, voller Kraft und Trop bie zum leßten Athem zuge ſich dem Feinde entgegenſtellen werde ! Scharfund gefährlich, wie die Waffen des kräftiaen Thieres unierer Wälder, von welchem fein

-

103

Name entlehnt werden ſolle, mögen ſich auch zur Stunde des Rampfes jeine Waffen erweiſen ! „ Und ſo taufe ich " - ſo ſchloß der Redner

5) Verfall der Preußiſchen Reiterei. – 6) Wieder: aufrichtung der Reiterei nach 1815. Reit: Inſtruction Bejidhtigungen. – 7 ) Lebr : Escadron , Erer: und Reit - „ dies Schiff auf Befehl des Raiſers : ,, Eber". Gleite glüdlich und Reit --Beſidhtigungen. in's Waſſer ,Eber“ und trage Deutſchlands Flagge in Ehren in den cier - Reglement, Sport und Kunſtreiterei. -- 8) Fort

become zuſammenhalten !" | idritte der Reiterei von 1843 .

11

entfernten Welttheilen, ſo lange deine Planten Ilnter donnerndem Hurrah glitt hierauf das Schiff von der Halling

bis auf die Gegenwart.

- 9) Vorbildung und Auswahl der Remonte:Reiter.

10 ) Vorbereitende Hülfen und Vorbereitung zur

in's Waſſer.

eigentlichen Ausbildung der Remonten. - 11 ) Eigent :

Großbritauuien. * London , 10. Februar. [Schießverſuche mit der Brobeidie Bent Marim'ichen Maſchinen : Ranone. mit einem neuen 100- Tono : Gefdüş.] Unlängſt haben die .

Schießverſuche mit der 11 Millimeter Marim'iden automatiſchen

einläufigen Maſchinen-Kanone, welche auf Befehl desKriegeminiſteriums unternommen wurden , ihren Abſchluß gefunden.

Die Teşte der ge

lidc A usbildung der Remonten. - 12) Recruten -: Au 8:

bildung. – 13) Weitere Ausbildung der älteren Reiter und Gefreite. – 14) Sommer : Uebungen und 15) Fromme Wünide . "

Die Behandlung dieſer 15 Abſchnitte iſt durchgängig eine ſehr anziehende ; ob dieſelbe auch immer eine gleichmäßige, d. h . der Be:

prüften Ranonen wurbe zuerſt mit einem 334 Patronen enthaltenden

deutung des Gegenſtandes entſprechende ſei, möchten wir unſererſeite

Geldolie geladen. Dieſes geſchah, um die einzelnen Theile zu prüfen. Der Schuß wurde abgefeuert, und alles fiel zur Befriedigung aus. Dann wurde ein Geſchoß mit 1000 Batronen abgefeuert. Dieſelben

nicht entideiden. Uns will jedodh jdeinen , als wenn einzelne hod): wichtige Aufgaben der Reiterei , die als ſolche beſonders erſt in der neueren Zeit wieder mit Redyt geltend gemacht worden ſind , wir

explodirten in 100 Secunden. Unter den Patronen befand ſich jedoch redhnen dazu das Werfennden des Heere bekannten „Schleiers“ vor dem ſeinen und dann namentlich die Ver: eine blinde, welche von der Kanone zurückgeſtoßen wurde, wodurch eine

Aufmarſd bewerkſtellige

großen Reitermaſſenzum Sturmangriff – wohl nochetwas Verzögerung von 5 Secunden verurſadyt wurde. Die Ranone wurde wendung vonhätten beſprodhen werden können ſtatt ſolcher Gegenſtände , ſodann auseinandergenommen , aber nicht gereinigt und hierauf wieder eingehender zuſammengeſett. Ein drittes Geldoß mit 333 Patronen wurde dann

in die Ranone geführt und in 33 Secunden abgefeuert. Geſtern fand in Woolwich aud) ein Probeſchießen mit der neuen

die wir mit dem Namen der Elementar- Neiterei belegen mödyten , und welche wohl etwas bevorzugt worden ſind. Einige Abſchnitte haben uns wieder hod, befriedigt, jo z. B. der achte, welcher die Beſtrebungen

110-Tonnen-Kanone ſtatt, weldie von der Firma Armſtrong für hervorragender Cavallerie- Generale behandelt (Wrangel, Edels: 1

da8 Kriegøjdiff „ Barbetto " verfertigt worden war. Es iſt die größte

heim , Prinz Friedrich Carl und Schmidt) und der 51. , der

Kanone ihrer Art, da ihr Rohr faſt 44 Fuß beträgt.

die „ frommen Wünſche“ vorführt. Hierzu werden vornämlich gerechnet: Verbeſſerungen der Neit -Inſtruction , die Handhabung des Dienſtes

Die drei

Ladungen beſtanden aus je 600 , 700 und 800 Pfund des Rheiniſch: Weſtfälijden priømatiſchen Pulvers und aus Wurfgeſchoſſen von je

1800 Pfund. Demnächſt ſoll die Pulverladung auf 950 Pfund ver:

und der Beſichtigungen , der Organiſation , der Reitſchule, der Zweig Reit: Inſtitute und des Reglements.

Der Verfaſſer oder beide Verfaſſer haben ſich übrigens mit ihrer Arbeit ein weites Ziel geſtedt. Sie berechnen , daß, um die Cavalleric wieder ganz nach den Grundjätzen des großen Königs ge ſchult zu haben , zunädyſt alle, Pferde Schule nöthigen Lehrerauðrangirt erzogen ſein ſollten , aljo 10 Jahre daß dannder diejetzigen

mehrt werden.

.

K r it ik. Geſpräche über Reiterei .

Von Kraft Prinz zu Hohe 11lobe- gngelfingen , General der Jufanterie à la suite der werden müßten , wozu weitere 16 Jahr ihnen erforderlich erſcheinen, Armee, General-Adjutant Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs. | und daß ferner erſt alle widerſtrebenden Köpfe von der Richtigkeit der Berlin , 1887. Ernſt Siegfried Mittler & Sohn , Königliche neuen Lehre zu überzeugen wären .

Hofbuchhandlung. 8. VIII und 297 S. Preis 51/2 Marf. mußt die ihm jetzt gewährte Muße in ſehr anerkennenswerther Weije

Als Beleg wird Folgendes angeführt: „ Friedrid Der Große war mit ſeiner Cavallerie bei Mollwit ganz unzufrieden . Vier Jahre ſpäter glänzte ſie ſchon bei Hohenfriedberg, und ſechszehn Jahre jpäter

dazu, jein idriftſtelleriſches Talent ſich frei entfalten zu laſſen. Nach

erreichte ſie bei Roßbach und Leuthen den Zenith ihres Ruhms."

(v. B.] Der Verfaſſer der hier vorliegenden neuen Schrift be: dem derſelbe ſchon in früheren Jahren drei militäriſche Briefe über

Es wird alſo angedeutet, daß man audi ſelbſt bei den Be:

die 3 Haupt-Waffengattungen (Cavallerie, Infanterie und Artillerie) mühungen um die Verbeſſerung der Reiterei die Früchte nicht jo bald veröffentlid)t hat, unternimmt er es jeħt, nochmals auf die Reiterei zurüdzukonimen, indem er „ Geſpräche“ darüber ausgearbeitet hat. In dem Vorwort leſen wir über ſeine Abſicht folgendes Nähere :

„ Die Geſpräche über Reiterei , welche id) in Nadyfolgendem zur Kennt: niß der Neiter:Offiziere des vaterländiſchen Heeres bringe, ſind that: jädlich ungefähr ſo geführt worden , wie ſie hier wiedergegeben ſind.

ernten werde, was aber nichts ausmadie, denn : „ fragt auch der Forſtmann danad) , wenn er den Waldjamen ausſtreut , ob er die bundertjährigen Bäume dereinſt fällen und verkaufen wird ? " Die Sdrift id ließt mit folgenden Säten : ,,Ein Jeder tbue ſeine Pflidit audy im Frieden , nid ) t bloß die Pflicht des Dienſtes . Dieſe Pflichten erfüllen unſere eifrigen Offiziere auf das gewiſſenhafteſte.

3ds hatte ſiemit einem unſerer hochgeſtellteſten Reiterführer,demeine Id meine die Pflichtdes eigenen Nadıdenkens über die eigene Wafje vielſeitige Kriegs- und Friedens- Érfahrung zur Seite ſteht. A18 er und des Vredens mit ſchädlichen Traditionen . Dann wird die Waffe mir ſeine Anſichten entwicclte, drang id in ihn, dieſelben durd, den Druc zum Gemeingut unſerer Cavallerie zu madyen. Aber ſeine raſtloje praktiſche Thätigkeit ließ ihm dazu feine Zeit. Deshalb unter : nahm ich es, den Inhalt der Geſpräche niederzuſchreiben ."

Das iſt der Urſprung des vorliegenden Buchs. Der Leſer er: Gedanken des Prinzen zu Hohenlohe, ſondern mit den Anſichten eines

ſieht aus dieſer Anführung , daß er es ſtreng genommen nicht mit den ungenannten Deutſchen Reiter-Generale, oder genauer mit dem Au8:

tauid der Anſichten beider Generale zu thun hat . Treten wir jetzt dem Inhalte ſelbſt näher .

ebenſo ruhmvolle Thaten ausführen . wie unter Friedridi dem Großen und Seydlitz. Sie kann 08, ſie wird es , troß weittragen :

der Präciſione - Waffen. Man zeige ihr nur den Weg zum Ziele . So brave Offiziere, wie wir ſie haben , leiſten Alles, was man ver: langt, wenn ihnen nur gelehrt wird, wie." Das Buch iſt beſondere jcdem Deutſdyen Reiter :Offizier warm zu empfehlent. Der Verfaſſer erhebt nicht den Anſprud), ein ſtreng wiſſen: chaftlid, gehaltenes Werk dem Lejer barzubieten ; e8 tommt vielleidt

gerade deshalb eine gewiſſe Frijdhe und Natürlichkeit im Ausdruck zu ihrem Rechte, welche anziehend wirkt.

Im Ganzen ſind e8 15 Gejprädie, 0. 1. ebenſo viele Abſchnitte,

welde ſtofflich nach beſonderen Ueberſchriften geordnet ſind. Dieſelben

fallen in die Zeit vom 1. November 1885 bis zum 9. Mai 1886 ,

Neue Militär - Bibliographie.

fie ſtellen alſo gewiſſermaßen den Inhalt von cavalleriſtiſchen Vor: trägen dar, die während eines längeren Winterſemeſters gehalten und dann möglichſt genau niedergeſchrieben worden ſind. Der Gedanke

Militär : Vorichriften . Taſchen -Ausg. [ Zuſammengeſtellt f. den Feld:

eines ſolchen Verfahrens iſt neu und gewiß nicht unpraktiſch , zumal

da ſeine Ausführung einen großen Vortheilmit ſich bringt , nämlich

ganiſche Beſtimmungen f . das Heerweſen, betr. die Perſonen des t. t. Heeres nach Standesgruppen , Chargengraden [Rangclaſſen ) u . Dienſt

den, daß gleich von vornberein veridbiedene Einwürfe und Gegen -Be merkungen ihre Berückſichtigung erfahren.

verhältniſſen , vom

Gebrauch.] 1. 18. u . 63. Heft. 8. Wien, Hof- u . Staatsdruckerei. 1 M. Drdnung f. das f. f. Heer , vom J. 1886. I. Inhalt: 1. Geſchäfts Abichnitt. Allgemeine Beſtimmgn . (V, 35 S.) 50 Pf.

18. Or:

9. 1875. (Berichtigt bis Ende Aug. 1886.] ( V,

Wir wollen den Hauptinhalt der einzelnen Geſprädie hierher

12 S. ) 20 Pf. 63. Geſchäfts -Ordnung f. das f . f. Heer, vom I. 1886. III. Abſchnitt. Für die Militär- Territorial-Commanden . ( V , 23 S.) 30 Pf.

jeßen: „ 1) Allgemeines." — 2) Recruten ::Ausbildung zur Zeit Friedrich des Großen 3) Ausbildung der

Poten , Oberſt ž. D. Bernh., U. Maler Chr. Speier, unſer Volt in Waffen ! Das deutſche Heer in Wort u . Bild. 17. - 20. Hit. Fol. (S. 197

älteren Mannſd a ft zur Zeit Friedride des Großen. — 4) Dreſſur der Pferde zur Zeit Friedrido des Großen .

Quartier- Liſte der Garniſonen u .Militärbehörden in Lothringen. Nr. 18. Novbr. 1886. (12 S.) Meß, Lang. 50 Pf.

.

244 m . eingedr. Juuſtr. u. Taf.) Stuttgart, Spemann. à 1 N.50 Pf.

104

-

A uzeigen. 1288 Soeben erſchien in der Stefſelring'ichen bofbuchhandlnng in Fildburg hauſen :

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Drei Tage in Paris.

Des Soldaten Kochbüchlein

1. bis 3. März 1871 .

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Prämiirt mit der broncenen Medaille auf der I. internationalen Ausſtellung

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I. Allgemeine Stochregeln. II. 68 Sochrecepte. III. Anhang (2 Kriegsartitel, Geſundheitspflege, Feldpoſt ).

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Es iſt angenommen, daß das Kochen auf offenem Biwatsfeuer ( Stocha

Eine authentiſche Darſtellung der Befeßung von Paris durch das 6. , 11. und das k. Bayeriſche 2. Corps aus der Feder des da maligen Plaßmajors von Paris. Die Arbeit hat vor dem Druck ſo wohi dem Herrn Striegsminiſter, als auch dem Großen Generalſtabe

löcher) im Kochgeſchirrdes Soldaten ( Deckel desſelben als Brattiegel benußt). mit dem im Felde vorkommenden Speiſen-Rohmaterial von den des Kochens Unkundigen beſorgt wird . zu haben in allen Buchhandlungen oder auch direct von der Berlaga.

vorgelegen und die Genehmigung der Veröffentlichung erhalten. Die

handlung.

Schriftiſt geſchichtlich werthvoll und feſſelnd geſchrieben. Bei mir iſt erſchienen :

In Frankreich 1870/71 . Erinnerungen eines königlid Preußiſden Cavallerie -Offiziers.

Erinnerungen

8. Brojch . Preis 1 M. 50 Pf.

Dr. Joſeph Victor von Scheffel

an

Eine friſch geſchriebene Darſtellung der Erlebniſſe eines Ca

von

vallerie-Dffiziers während des leßten Deutſch - Franzöſiſchen Striegs mit t: folgendem Inhal il. 2. Dietz und Toul. „ 1. liob

3. Lager von Chalons. 11 zug. er s. -Feld Wint Der 5. 4. Vor Pari Die kleine Schrift wird von Theilnehmern des Kriegs von 1870/71 und deren Angehörigen mit beſonderem Intereſſe geleſen werden.

(Hauptmann à la suite der Infanterie.) Inhalt : I. In der Seehalde_zu Radolfzell. (1878). - II. In der Ste fanienſtraße zu Carlsruhe. (1879.) III. Auf der Mettnau. ( 1880 ). IV. Wiederum in der Seehalde. ( 1881). V. Wiederum auf der Mettnau. ( 1882 ). VI. Noch einmal in der Seehalde. ( 1884 ). – VII. Vom Herbſt 1884 bis zum Frühjahr 1886. VIII. In der Stefanienſtraße zu Carlsruhe und auf dem Kirchhofe. (12. April 1886 ). Bweite verbeſſerte Auflage. 8. 6 Druckbogen. Eleg. geheftet. Preis 2 Mart.

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Gebhard Zernin,

Vorſtehend bezeichnete Erinnerungen an den Lieblingsdichter der Deutſchen bringen Authentiſches nach mancher Richtung. Der erſte Ab ſchnitt wurde von dem Dichter noch bei Lebzeiten durchgeſehen und in Bes zug auf die Angaben über ſein Leben und ſeine Schriften richtig geſtellt.

Verfaſſer war mit Dr.von Scheffel perſönlich genau bekannt und beſuchte ihn regelmäßig. Einzelne noch nicht gedruckte Dichtungen des Verſtorbenen ſind zum Theil mit aufgenommen worden . Darmſtadt, im September 1886 .

Die Verlagebandlung von

Die Verlagshandlung von Eduard Zernin .

Eduard Zernin .

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Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

richten , literariſche 2. Anzeigen genommeu. Die geſpaltene Petit - Zeile .

Inhalt :

Aufläge. Der Kriegsſinn des Franzöſiſchen Volkes. (Schluß.)

Das Melinit und andere Franzöſiſche Schreckmittel.

Verſchiedenes. I. Das eiſerne Kreuz im Deutſchen Reichsheere.

II. Eine Erinnerung an die Befeſtigung von Paris von 1841.

Nachrichten . Deſterreich - Ungarn. [ Militär-Credit, betr. die Ausrüſtung der Landwehr und des Landſturms. - Schießverſuche mit Nordenfeldt's . - Befeſtigungs Schnellfeuer-Geſchük. -- Beabſichtigte Einführungder„ Ungariſchen Lanze".) Belgien. AußerordentlicherMilitär-Credit Schießverſuche Anlagen an der Maas.

-

Bildungăgrad der Necruten .] Großbritannien. [ Wahl eines Repetir- Gewehrs.

mit der neuen

110 - Iono-Hinterlad -Stanone.]

fritit.· Der Offizier und Sanitäts-Offizier zur Dispoſition und im Beurlaubtenſtande , von v. Egidy. Feuilleton. Die Wereſchtſchagin - Ausſtellung in Leipzig . Zur Beſprechung eingegangene Schriften .

-

Allgemeine Anzeigen.

1701-1714 : Spaniſcher Erbfolgelrieg.

Der Kriegsſinn des Franzöſiſchen Polkes.

1733-1735 : Pobriſcher Thronfolgekrieg. 1740-1748 : Theilnahme am Deſterreichiſchen Erbfolgekriege.

(Schluß .)

1755—1763 : Land- und Seekrieg mit England.

Der Hauptzweck dieſer Zeilen beſteht darin, den Nachweis zu

1756–1763 : Krieg gegen Preußen (Siebenjähriger Krieg ). 1778–1783 : Krieg mit England (im Bündniß mit den

führen, daß die Franzoſen in dem Grundzug ihres Charakters eine ausgeprägte Neigung zu jeder Veränderung und demnach auch einen

hervorſtechenden Sinn zum Kriege beſißen. Sie lieben wie ihre aufſtändiſchen Colonien in Nordamerika ). 1792-1797 : Krieg Frankreichs gegen die erſte Coalition. 1798--1799 : Egyptiſche Erpedition.

Vorfahren noch immer den Krieg , ſie ſind für Ruhm höchſt em

pfänglich und werden gern jede Gelegenheit ergreifen , welche ihnen die Befriedigung ihrer nationalen Wünſche in Ausſicht ſtellt. Wenn alſo

-

mie in dieſen Tagen geſchehen

-

1798 : Beſeßung Noms, Eindringen in die Schweiz. 1799–1801 : Krieg Frankreichs gegen die zweite Coalition.

ein Pariſer

Blatt, „la France “ , die Verſicherung giebt , Frankreich ſei das friedliebendſte und ſelbſt harmloſeſte Volk von Europa , ſo iſt das

eben eine haltloſe Behauptung, die ganz unerwieſen daſteht. Das

1803 : Bruch mit England ; Beſeßung Hannovers. 1805 : Einverleibung der Liguriſchen Republik. 1805 : Krieg gegen die dritte Coalition.

vollſtändige Gegentheil iſt richtig, wie hier dargethan werden ſoll. Bliđen wir auf die Geſchichte der legten beiden Jahrhunderte zurück

1806 : Errichtung des Rheinbundes . 1806-1807 : Krieg mit Preußen und Rußland.

und prüfen wir die Kriegsereigniſſe derſelben mit ihren Urſachen,

1807 : Beſeßung Portugals .

ſo finden wir, daß faſt alle Störungen des Europäiſchen Friedens

1808-1814 : Krieg Napoleon's in Spanien und Por:

während dieſes großen Zeitraums von Frankreich ausgegangen ſind. tugal. Zum Beweiſe ſelbſt folgt hier eine kurze Ueberſicht aller jener Feld1809 : Krieg mit Deſterreich.

züge, welche von Frankreich ſeit der Zeit des 30jährigen Kriegs worden geführt

1809 : Einverleibung des Kirchenſtaats und der Stadt Nom . 1810 : Einverleibung Hollands.

ſind :

1635-1659 : Krieg mit Spanien .

1812 :, Krieg Frankreichs mit Rußland. 1813–1815 : Befreiungstriege.

1667–1668 : Nevolutionskrieg wegen der Spaniſchen Niederlande.

1823 : Franzöſiſche Intervention in Spanien. 1830 : Eroberung Algeriens ; Kämpfe von 1830—1844. 1831 : Unterſtüßung der Unabhängigkeits-Beſtrebungen Bel

1672–1678 : Krieg Ludwig's XIV . gegen Holland und deſſen Verbündete .

1681 : Wegnahme von Straßburg .

1683 : Einfall in die Spaniſchen Niederlande.

giens.

1849: Erpedition gegen Nom.

1684: Beſeßung von Luxemburg und Trier ; Bombardement Genua's.

1854-1856 : Rrimkrieg.

Dritter Krieg Ludwig's XIV . ( Pfälziſcher Erbſch1688–1697: aft

1854—1860 : Engliſch - Franzöſiſche Erpedition gegen China. 1859 : Krieg von Frankreich und Sardinien gegen Deſterreich. 1860/61: Franzöſiſche Erpedition nach Syrien.

skrieg).

106

1870/71 : Deutſch - Franzöſiſcher Krieg. 1881 : Tuneſiſche Erpedition.

gegeben. Die vernichtende Wirkung dieſer Bomben foli alles Da geweſene himmelweit übertreffen und der Franzöſiſchen Artillerie eine Kampfſtärke verleihen, an der die feindlichen Heere ſelbſtredend zu

1883–... ? : Franzöſiſche Erpeditionen nach Madagascar

Grunde gehen müſſen.

1861–1867 . Merikaniſche Erpedition.

und Tongking. Zweitens wird von vergifteten Geſchoſſen erzählt, deren ſich Als Ergebniſ dieſer Aufzählung ſtellt ſich folgende Ueberſicht die Franzoſen zu bedienen gedenken. heraus. In den 65 Jahren von 1635 bis 1700 hat Frankreich Drittens wird uns das Geheimniſ einer vollſtändigen Unter

44 , während des 19. Jahrhunderts 51 und in dem laufenden

minirung der Franzöſiſch-Deutſchen Grenze verrathen.

Jahrhundert etwa 40 Kriegsjahre gehabt. Jin Ganzen macht das in 252 Jahren 135 Kriegsjahre , alſo bedeutend mehr als die Hälfte.

Derartige Nachrichten ſind wiederholt von den Franzoſen zu uns gekommen, wenn es einem Patrioten gelang, irgend ein Ver nichtungsmittel zur Maſſentödtung von Feinden natürlich Deutz

Hiernach werden ſich die Franzoſen nicht wundern können,

Ichen - zu erfinden. Daraus ſog man dann ungemeſſenen Vorrath

wenn ihnen andere Völker eine feineswegs friebliebende Geſinnung tigen von Kampfbegeiſterung und ſchwelgte in den Vorfreuden der fünf Nevanche. Für Phantaſten giebt es fein dankbareres Publi :

zuſchreiben müſſen. Wollen unſere weſtlichen Nachbarn, daß man an ihnen weniger einen kriegeriſchen Sinn als die Neigung zum

kum als Franzoſen ; ihr Beifall iſt um jo begeiſterter, ihr Glaube feſter, je Unglaublicheres man ihnen bietet , nur muß es

Frieden erkenne, ſo iſt es nothwendig , daß unzweideutige Beweiſe

um fo um

für leştere beigebracht werden . Wenn aber ein Volk durch ſeine Re-

geſchickt vorgetragen werden und die Revanche- Idee nähren. Je fruchtbarer und glücklicher Jemand in ſolchen Erfindungen iſt und

gierungs-Vertreter wie dies in Frankfurt a. M. am 10. Mai 1871 geſchehen iſt – laut und deutlich nicht einmal, ſondern oft wiederholt erklärt , es -

einen Frieden abſáhließtund ſodann wieder jegeſchichterer fie der „großen Nation“ aufzubauſchen und vorzu

werde an jene Abmachungen ſich nicht für gebunden halten und dereinſt ſicher wieder die Vereinigung des eigenen Landes mit den abge-

führen verſteht, um ſo größer wird ſein Anhang ſein ; er iſt der

Held des Tages. Ein ſolcher iſt gegenwärtig Boulanger. Er iſt Meiſter der Phraſe und kennt ſeine Franzoſen vortrefflich!

tretenen Provinzen anſtreben , ſo ſind das gewiß keine Neußerungen

Ohne künſtliche Erregungsmittel wird es Niemandem gelingen, die

einer friedliebenden Geſinnung. Ein ſolches Verfahren entſpricht

Zügel der Volksherrſchaft zu gewinnen und in der Hand zu behalten .

nicht der Würde und der Ahtung vor der Bedeutung des gegebenen und unterſchriebenen eigenen Wortes. Das Deutſche Reich bildet hierbei zwar noch immer den fühlen Zuſchauer und wird ſich auch wohl nicht in ſeiner Nuhe erſchüttern laſſen, allein es hat noch niemals einen Zweifel daran zugegeben,

Daſ Boulanger das Zeug hierzu hat, lehrt ſein Erfolg. Sehen wir nun , welche Bewandtniß es mit den vorbenannten Schreck mitteln hat. Ad. 1. Vom Melinit wiſſen wir nur, daſs es ein Spreng ſtoff iſt; woraus er beſteht, iſt noch Geheimnis.* ) Es iſt nur bekannt,

daß es die mohlerworbenen alten Reichslande ferner zu behalten feſt

daß Eugène Turpin , der glückliche Entdecker der Banklaſtit,

entſchloſſen iſt, - mit oder ohne Gewalt.

des „ AUzerbrechers“ , ſich ein Sprengmittel hat patentiren laſſen, deſſen einer Beſtandtheil Pikrinſäure iſt. ( Melinit oder Gelberde wird ein in Schleſien , bei Umberg in Bayern und anderen Orten in großer Menge vorkommender, durch Eiſenoryd-Hydrat gelb gefärbter Thon genannt, der als Farbſtoff zum Anſtreichen, auch zum Gelb

-

Das Mielinit und andere Franzöſiſdie Sdjredemittel. In jüngſter Zeit ſind durch die Tagespreſje Erzählungen von Schrecniſſen verbreitet worden, deren die Deutſchen Heere ſich zu

*) Nachſtehende Bemerkung über das Melinit ſcheint ein allgemeines

gewärtigen haben, wenn ſie nochmals den „ geheiligten Boden Frank . Intereſſe beanſpruchen 311 dürfen. Der Vorſitzende der Nobles dynamite น betreten fich gelüſten laſſen ſollten. Trust Company äußerte in der am 3. Februar zu London ſtattgehabten reichs “ in kriegsräuberiſcher Abſicht zu

Erſtens hat man einen Sprengſtoff von ungeheurer Zer:

General-Verſammlung Folgendes: „ Die Sprengkraft von Melinit, welches

ganz 1.ungeeignet iſt, beträgt bis Pifrinſäure 8º weniger, als ſtörungskraft endeckt, das Melinit. Der Kriegsminiſter hat deshalb für jenigeErploſionszwede von Dynamit Nr. Das Melinit beſteht5aus die die feit:

75 000 Melinit-Bomben für die Kleinigkeit von 7775 000 Francs neuer Stoff mehr und wiederholt verſucht und verworfen worden iſt.“ D. Red. bei der Privat- Juduſtrie zur ſchleunigſten Lieferung in Beſtellung

Seit mehreren Wochen hat die Leipziger Hofkunſthandlung, die

liche Eitelkeit ſie für werth erachten konnte , gegen Eintrittsgeld geſehen

zu werden. Aber der ausſtellenden Kunſthandlung fallen dieſe Selt: ſamkeiten nicht zur Laſt. Der Künſtler ſelbſt hat die Auswahl ge

Firma Pietro del Vecchio , in dem prächtigen Becker'iden Neubau

troffen und das Arrangement und die Gruppirung des ganzen Stoffes

am Auguſtusplaß in Leipzig, und zwar im zweiten und dritten Stock dieſes gewaltigen Gebäudes,den größten Theil aller Gemälde, Skizzen und Studien des Ruſſiſchen Malers Waffilij Wereldt dagin ausgeſtellt. Der Zulauf nad der Ausſtellung iſt ein großer. Da

angeordnet. Er hat die edyten morgenländiſchen Teppiche und Waffen geſpendet, welche uns von Treppe zu Treppe und von Saal zu Saar begleiten . Er hat ſelbſt für eine Art Leichenmuſik geſorgt , um unſere Nerven beim Anblick ſeiner Schädelſtätten aus dem Ruſſiſch-Türkiſchen nnd Chiwaer Feldzug noch mehr aufzuregen : ein elegiſches Harmonium verſendet hinter der Scene bewegliche Klagetöne. „ Im Verlag des Künſtlers " erſchienen iſt ſelbſt der Catalog , der an der Caſſe zu haben iſt. Wereich tídagin iſt 1834 geboren (im Gouvernement Now : gorod) , und war bereits Marine-Offizier, als er zur Malerei über

wohl audy Mandye aus dem Leſerkreiſe dieſes Blattes ſich für die

Werke dieſes bedeutenden, vielſeitigen, frud tbaren und in al' ſeinem Schaffen höchſt eigenartigen Künſtlers intereſſiren dürften, ſo mag hier kurz über dicſe Ausſtellung berichtet werden .

Die Leipziger Ausſtellung enthält nicht Alles, was Weref ch ta

ſchagin geſchaffen hat. Einige recht bedeutende Völkerſtudien oder

ging. Sein erſtes Bild ſdon („ die Tödtung der Freier der Penelope“)

Völkergenrebilder, die wohl in öffentlichen oder Privatbeſiß übergegangen und nur aus Photographien bekannt ſind, fehlen. Doch Alles, was Wereſchtídagin mit Recht berühmt gemacht hat und ihn für

gewann ihm einen Preis, Preis , – bei dem Mangel an maleriſcher Con-: currenz in Nußland kein Wunder. Richtiger urtheilte wohl der Künſtler ſelbſt über den Werth dieſes Erſtlings, indem er ihn ſpäter vernichtete. Die Selbſtzucht ſeines Schaffens und die Erziehung zur Freiheit und Beherrſchung der Tedynit liegt jedenfalls jenſeits dieſer erſten Periode.

immer unter die erſten Maler unſerer Tage ſtellen wird , iſt hier vor-

handen; ebenſo das Allermeiſte von dem , was, unſeres Erachtens

gleidsfallsmitRecht, idjarfeKeititgegenſeineStoffe und Darſtellung8: Er lernte fleißig in Parisbei Bida und Gérome, vonGérome weiſe herausgefordert hat. In geradezu lächerlicher Vollſtändigkeit iſt erhielten Wereichtichagin's beſte Sachen, die Architektur:Bilder und audi ser Werdegang des ſpäteren Meiſters in ſeinen Zeichnungen, Landſchaften des Orients, unzweifelhaft das geiſtige und poetiſche Ge: Kohlen-, Tuſch: und Farbenſtudien zur Schau geſtellt, darunter Blätter präge und zwar ſo ſehr, daß derVerfaſſer bei manchem der Wereicht: 1

ſo linkiſcher, ſchülerhafter Darſtellungskunſt, daß nur eine ungewöhn- | idagin'ſchen Bilder dieſes Genres den ganzen Zauber und die *) Nach der „ Magdeb. Stg."

vollendete Schönheit der Gérome ' ichen Meiſterwerke vor ſeinem geiſtigen Auge wieder funkeln ſah , die er während der Belagerung

‫و‬ ‫کبربومرئنیرییمج‬

Die Wereſditſdagin -Ausſtellung in Leipzig.**)

-

107

årben von Wajchleber dient.. Mittelſt Pikrinſäure wird Wolle und Die Melinit-Bomben der Franzoſen können daher kein Schreck Seibe auch ſehr ſchön gelb gefärbt. Zwiſchen Turpin's Melinit mittel für unſere Feldarmeen ſein ; wie ſich unſere Feſtungs -Artillerie und Pitrinſäure dürften daher wohl nahe Beziehungen vermuthet mit ihnen abfinden wird, läßt ſich noch nicht überſehen. Hoffentlich werden .) Für die Pikratpulver hat man in Frankreich ſtets eine beſon-

werden ſie nie Gelegenheit finden, ſich an unſeren Feſtungen zu erproben. Im Uebrigen ſind auch wir in der Lage, den Franzöſiſchen

dere Vorliebe gezeigt, denn es iſt bekannt, daß das Deſignolle'iche Feſtungen beſtens aufwarten zu können, zwar nicht höflich, wie es Pulver, deſſen Hauptbeſtandtheil pikrinſaures Kali iſt, in der Fran: die Franzoſen gern hätten, aber doch ebenſo verſtändlich wie verſtändig. zöſiſchen Marine zu Sprengladungen der Torpedos und Hohlgeſchoſſe Wir möchten hier nur noch erwähnen, daß die Verwendung dient. Aehnlich dieſem beſteht Brugère's Pulver aus 54 Theilen von

briſanter Sprengſtoffe in Hohlgeſchoſſen mit großer Gefahr für

pikrinſaurem Ammoniať und 46 Theilen Kaliſalpeter. Es iſt daher Geſchüß und Bedienung verbunden war, ſo lange man noch keine nicht unwahrſcheinlich, daß wir es im ſogenannten Franzöſiſchen Melinit auch mit einer Pifratmiſchung zu thun haben. Auch bei uns, wie in anderen Ländern, ſind Pifratpulver verſucht, aber der

ſichernden Gegenmaßregeln gefunden hatte, welche die Wirkung des Stoßes der Pulvergaſe auf das Geſchoß beim Abfeuern des Ge ſchüßes aufzuheben geeignet waren und ſo einer Entzündung des

giftigen Eigenſchaft der pikrinſauren Salze und ihrer großen Em-

Sprengſtoffes im Geſchüßrohr vorbeugten . Nach vieljährigen Ver

pfindlichkeit gegen Stoß und Schlag wegen überal, nur nicht in ſuchen, die manches Menſchenleben als Opfer gefordert haben , iſt Frankreich, bald wieder aufgegeben worden . Wir erinnern in letz: | es gelungen, dem den briſanten Sprengſtoffen innewohnenden Dä terer Beziehung an die furchtbare Exploſion von 1867 in Paris, dieie mon der Zerſtörung die uns bequemen Feſſeln anzulegen.. Wie

mehrere Häuſer zum Einſturz brachte, und die durch die zufällige es ſcheint, haben die Franzvſen es erſt jegt dahin gebracht, wenigſtens Entzündung von Pikratpulver in einem Privat-Laboratorium herbeigeführt wurde. Das Melinit gehört jedenfalls zu den briſanten (zerbrechenden, zertrümmernden) Sprengſtoffen, zu denen auch Nitroglycerin, Dynamit, Schießbaumwolle u. a. zählen, – Stoffe, die in

läßt ihre Melinit-Begeiſterung darauf ſchließen .*) *) Es iſt befanntlich behauptet und andererſeits beſtritten worden daß in neuerer Zeit ungewöhnlich große Mengen von Schwefeläther , der

zur Herſtellung des neuen Franzöſiichen Sprengſtoffs Melinit verwendet Deutſchland nicht fremd ſind, und deren Verwendungsfähigkeit zu

, nicht unverſucht

Geſchoßſprengladungen geblieben iſt. Man hat hierbei gefunden, daß die Geſchoſſe durch derartige Sprengſtoffe in zahlloſe winzig kleine Stücke zertrümmert werden, die ihrer Klein heit wegen im Kampfe ohne Wirkung bleiben und in dieſer Be ziehung von denjenigen Geſchoſſen weit übertroffen werden, die in

Stücke von ſolcher Größe zerſpringen, daß ſie Kraft genug beſigen,

wwird , ſowie von Pifrinjäure nach Frankreich ausgeführt worden. Aus den ſtatiſtiſchen Erport-Nachweiſungen iſt aber zu entnehmen, daß die Aus fuhr an Aether und Collodium

im Jahre 1886 auf 375 700 Kilogramm, 11

1885 ;

Schwere und Fluggeſchwindigkeit der Sprengſtücke; leptere aber

im Feſtungskriege eine außerordentliche Rolle, und man darf ſagen ,

1885

204 400

mithin im Jahre 1886 mehr : auf 171 300 Kilogramm ſich belaufen hat. Nach Frankreich wurden ausgeführt: 1886 : 158 000 Kilogramm ,

lebende Ziele zu tödten. Dieſe Kraft ſetzt ſich zuſammen aus der entſpricht im Allgemeinen der Geſchwindigkeit, die das Geſchoß im Augenblick des Zerſpringens beſaß. Eine kraftvollere Sprengladung würde alſo den Sprengſtücken wenig zugute kommen, dagegen in der Wirkung des Geſchoſſes als Mine von großem Werth ſein . Granaten, die mit briſanten Sprengſtoffen gefüllt ſind, ſpielen daher

n

3 700

mithin 1886 mehr: 154 300 Nilogramm .

Wie die zollamtlichen Nachweiſungen ergeben , beruht dieſe Zunahme auf der erheblichen Steigerung des Erports von Schwefeläther 53 300 Kilogramm , im Jahre 1886 1885

32 700

mithin im Jahre 1886 mehr 20600 Kilogramm , Jm Monat Januar 1887 iſt im Vergleich zu dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahres die Ausfuhr von Aether zc. 17 800 Kilogramm ,

daß an dem Tage, an dem es gelang, ſolche Geſchoſſe herzuſtellen , diejenige von Pitrinſäure um 7400 Silogramm geſtiegen. Die Zunahme beruht bei beiden Artikeln auf einer Steigerung der Ausfuhr nach Franf:

ein neuer Zeitabſchnitt in unſerem Befeſtigungsweſen und damit auch im Feſtungskriege begann. Denn gegen die Mauern und

reich, wohin ſpeciell im Januar 1887 22 800 Kilogramm Aether und 10 000

Gewölbe brechende Kraft derartiger Geſchoſſe beſißen unſere heutigen

1886 von Aether nur 300 Kilogramm und von Pifrinſäure nichts zur Aus

Feſtungen nicht hinreichende Widerſtandsfähigkeit.

fuhr gekommen iſt.

von Paris in ſeiner Hand hielt in einer Vollſtändigkeit, wie außer

Nachdem fid Wereichtſdagin dann außer mit der Technik der Pariſer Meiſter, auch Jahre lang in Münden mit der Vortrags weiſe und Auffaſſung der Deutſdien Kunſt vertraut gemacht hatte, ward er ein Meiſter techniſcher Vollendung und Stoffbeherrſdung. Sein Hauptſtreben geht in Adem auf realiſtiſche, mit allen Mitteln des

Gérome ſelbſt wohl jelten ein anderer.*)

* ) Der Verfaſſer dieſer Zeilen, von Rheims bis Verſailles 1870 beim

Kilogramm Pikrinſäure direct ausgeführt wurden , während dahin im Januar

großen Hauptquartier, in Folge einer Sendung des großen Generalſtabs in Berlin andengroßen Generalſtab des Hauptquartiers, ritt im October 1870 maleriſchen Könnens treue Wiedergabe der Natur. von Verſailles nach Bougival an der Seine unter dem Mont Valerien, um einen befreundetenOffizier beim 46.Regiment zu beſuchen. Längſt war es ſein Bei ſeinen Landſchafts- und Architektur-Bildern erreicht dieſes Wunſch, die reizende Landſchaft derGegend zi! malen , aberin Verſailles Streben treuer Nachbildung des in Wirklichkeit Geldauten häufig zu : waren Farben und Malſchachteln Da nicht zu haben. pernahm jeinemLeinwand, er 311 und ErſtaunenPinjel in Bougival von Soldaten,in dem Thurm

gleich die höchſte poetiſch-künſtleriſche Verklärung. Die Stoffe find

einer Villa daſelbſt am Wege nach St.Germain ſei einMaler-Atelierund alles Geſuchtein Fülle. Er begab ſich dorthin und fand hier die reichſte Beſtätigungdes Gejagten. Die Befißer der Villawaren beimAnmarſch unjerer Truppen von Mobilgardenplößlich in dieStadt getrieben worden,

freilich auch danach, um ſelbſt das einzig vorhandene Streben Wereſcht 1857 „ Die Fellahs “, etwa zwanzig Studien , wurden aus dem Verſteď her: vorgezogen. Es war ein unſchäßbarer, ein einziger Schaß, denn ein kleines

bon hierTruppen wie rings umParis .DieSöldlingederunddéfense nationale, nicht Hier Bild Gérome's wird ſchon mit10 000Francs bezahlt. Wasdamit thun ? unſere , hatten die Farbfäſtengeöffnet die Farben konnten ſie nicht bleiben , denn dieſer Thurm war ein Ausguck unſerer am Boden zertreten .Das Atelierwar fürſtlid)eingerichtet. MauriſcheWaffen, Sättel Offiziere und lag unter den Feuerſchlünden des Mont Valerien . Eine ein und Zäume hingen an den Wänden, einangefangenes Bild ſtand aufder zige Granate konnte die Arbeit eines Künſtlerlebens gleichviel ob dieſer Staffelei. Die Malſchachteln waren meiſt von Ebenholz, mit Silber eingelegt. nun alsOffizier unter unſeren Feinden focht - vernichten . Der Verfaſſer Nureineganzwerthloſevon unladirtem Lindenholz wardarunter. Sie nahm alio jämmtliche Bilder mit nach Verſailles, und hier legte er ſie beim nahm der Verfaſſer mit, auchetwasStizzenpapier, Farben undPinjel. Notar Ritchard, Place poche, einem ehrwürdigent prächtigen alten Herrn , eines Notariats -Actes , der anhub: „ In Erwägung, Graf. Moltte ſah ihm ſpäter inSt. Germainüber dieAchſel bei ſeiner nieder, nach Aufnahme Arbeit. Der Concierge derVilla ,ein mürriſcherFranzoſe ,weigerte jede daß der Krieg zwiſchen den Völkern doch niemals Feindſchafterzeugt unter Aberdaswarauch anderweitzu erfahren f;ie den Freunden der Kunſt“ und mit dem Auftrage ſchloß , „die geretteten Austunft über den, Belißer. gehörte Goupil dem berühmten Parijer Kunſthändler, und deſſen Bilder dem Eigenthümer nach dem Frieden zurüczuerſtatten und ihn zu

Schwiegerſohn war Gérome, das Atelier alſoſojähundplößlich das G érome't. Sofort bitten , demMalſchachtel Verfaſſer mit ſeineInhaltwiederzuſtelle." Adreſſe anzugeben, damitHerrihmGéro dieſer auchalle die bermutheteder Verfaſſer, der Künſtler, ſeinem werthloje der offenbar me hat Atelier entriffen war', 'mülje hier auch Bilder zurüdgelaſſen haben.Und ſtartdasungeahnteſteReſultat. Die herrlichſtenBilder,etwa Salonsvon Dußend, auf Holz undLeinwand, Sarunter der erſte Preis des Parijer ein

alsbald gabeine Durchforſchung desmannshohenEichengetäfeleder Wert-

ſeine Bilder wiedererhalten . Die Malſchachtel aber hat er nicht begehrt ; ein Dank an den Deutſchen Barbaren war ihm zu ſauer. Er zog vor, zu

behaupten, ſeine Bilder ſeien rettet worden !

auf Befehl des Deutſchen Stronprinzen ge

108

ad. 2) „Vergiftete Geſchoſſe “. Wir haben hier ſelbſtredend Vertheidiger hält die zum Sprengen vorbereitete Zone beſeft, ver nicht an Geſchoffe zu denken, die in Curare getaucht ſind. Dietheidigt ſich mit Nachdruck, drückt den Eindringling ſo lange wie

Die

Sage wenn dieſelbe überhaupt in Frankreich ihren Urſprung möglich zurück, endlich vor überlegenen Kräften weicht er beſtän haben ſollte – iſt wohl auf die in der Sprengladung der Granatendig kämpfend Fuß für Fuß. Wenn die Nückwärts-Bewegung

enthaltenen, in der That ſehr giſtigen pikrinſauren Salze zurück zuführen. Dieſe Eigenſchaften haben indeſſen die Franzoſen, nicht wir, zu fürchten , denn ſobald die Sprengladung erplodirt iſt,

genügend weit gediehen iſt, erhält , das Feld des Todes “ ſein fürchter: liches Amt ; dies iſt das Signal, nach welchem gegen die zerſprengten und erſchreckten feindlichen Kräfte vorzubrechen iſt – mit Ungeſtüm

können die Geſchoß:Sprengſtücke wohl verwunden und tödten , aber nicht mehr vergiften. ad. 3) Wulff von Senftenberg, „der Stadt Danßig

und ohne Erbarmen. So der Bericht. Wenn es uns geſtattet wäre, würden wir nun alſo fortfahren : „So finden in wenigen Augenblicken die Heere des Feindes, mehr

Zeugmeiſter “, behandelte bereits in ſeinem um 1550 erſchienenen „ Kunſtbuch von Kriegsſachen “ die Vertheidigung von Engpäſſen –

denn achtmalhunderttauſend Mann, auf dem Felde des Todes ihren

Das waren mit Pulver gefüllte Kaſten oder Fäſſer, die unſichtbar in die Erde eingegraben, aus gedeckter Stellung mittelſt eines Zug drahtes oder Feuerſchloſjes durch den Anſtoß des Fußes entzündet

ſeiner Erzeuger beraubt, liegt es machtlos uns zu Füßen. Und nicht allein die uns geraubten Provinzen Elſaß-Lothringen, auch alle Länder links des Rheines jauchzen uns, befreit von dem Joch

1

Untergang. Deutſchlands Kraft, Deutſchlands Größe iſt in der „ Claußen “ –, befeſtigten Päffen und dergl. durch Landtorpedos. Blüthe ſeiner männlichen Jugend vernichtet. Seiner Ernährer ,

werden ſollten. Ja, nicht dies allein, auch die Einrichtung furcht: der Barbaren,, begeiſterungsvoll entgegen . Dankerfüllt errichten ſie barer Höllenmaſchinen durch ein auf beſtimmte Zeit geſtelltes Uhrwerk entzündbar, hat jener wackere Zeugmeiſter beſchrieben und warm empfohlen ! Das geſchah vor mehr als dreihundert Jahren , und es leben heute noch Menſchen .

Aber die Franzoſen ſelbſt haben ſeit 1838 mehrjährige Ver: ſuche mit großartigen Erdmörſern, die man nach ihrem Erfinder ,,Savartinen" nannte, angeſtellt ; dieſelben wurden ſowohl mit Pulver

auf dem Felde des Todes einen Gedenkſtein mit der Inſchrift : Finis Germaniae ! “

n

Und als wir ein Jahr ſpäter dieſen Denkſtein beſuchten, hatte ein übrig gebliebener Berliner darunter geſchrieben : „Sachte, es Flemmt ſich !"

als mit Dynamit geladen . Da darf man doch wohl fragen, wes

Verſdj iedenes.

halb ſie, die Franzoſen, von dieſen Göllenwerken 1870–71 vor Paris keinen ausgedehnteren Gebrauch machten ? Die ſchüchterne

I.

Anwendung, die man ſich auf der Südfront erlaubte, hatte kaum

Das eiſerne Kreuz im Deutſchen Reichsheere.

nennenswerthe Erfolge. Im Jahre 1883 indeſſen , nachdem die von dem Deſterreichiſchen Lieutenant Zubowicz erfundenen Landtorpedos ſchon ſeit längerer Zeit die ängſtlichen Gemüther ſchwer bedrückt hatten , erhielten wir über

activen Armee , d. Ģ. den in die Preußiſche Verwaltung übernommenen Contingenten , ſoweit es für Combattanten , d. y. am ſchwarz-weißen Bande, verliehen worden iſt, heute noch in folgender Weiſe vertreten :

Belgien Nachricht von den großartigen Vernichtungs -Anſtalten, die

Das „ Großkreuz" deſſelben , welches bekanntlich am breiten dwarz

man in Frankreich zur Deckung und Vertheidigung der Deutſchland zugekehrten Grenze getroffen haben ſoll. Es hieß darin , daſ jetzt alle ſtrategiſchen Punkte, verſchanzten Lager, Forts, Thäler, Defileen, Flußübergänge und dergleichen ein Syſtem von Landtorpedos beſitzen, das geeignet iſt, im gegebenen Moment über das von dem Eindringling beſetzte Terrain einen wahren Kataklysmus hereinbrechen zu laſſen “. Ferner wurde geſagt, „daß der Luftdruck dieſer Vul-

weißen Bande um den Hals getragen wird , beſitzen außer Seiner Majeſtät dem Kaiſer, deſſen Orden in der Rangliſte nicht aufgeführt werden, nur noch 3 Perſonen : die beiden General- Feldmarſdälle (Se. Kaiſerliche und Königliche Hoheit der Kronprinz und Graf v. Moltke)

11

Das eiſerne Kreuz iſt nad der Rangliſte für 1887 in der 1

11

und General der Infanterie v. Werder , welcher der Armee noch

als Chef des 4. Rheiniſdien Infanterie-Regiments Nr. 30 angehört.

fane allein im Stande lei , in einem Umkreiſe von 200 Metern

Das eiſerne Kreuz I. Claſſe , weldyes ohne Band auf der linken Bruſt getragen wird, reicht auch nur noch bis in die Charge

Menſchen zu tödten “.

der Hauptleute hinunter, von denen aber nur eine ganz geringe Zahl

Die Kampfweiſe ſolite folgende ſein : ,, Der

ichagin's , das der Wiedergabe des natürlichen Rohbildes , mit geiſtigem | loſe Kleinmalerei aller Schauderſcenen eines Schlachtfeldes, Verbands und idealem Gehalt zu erfüllen. Er malt uns z. B. die Gebirgs- | plaßes, verlaſſenen Lazareths , Verwundeten - Transports, einer über rieſen des Himalaya-Alpengebietes, das er mit ſeiner Frau bereiſt hat, | erſtarrte, noch warme Leichen oder erfrierende Wachtpoſten ſich nieder: und wir ſagen uns beim Beſchauen unwillkürlid): Die Gipfel, die ſenkenden Sdincedecke u. . w. tritt uns da entgegen. Der Rünſtler Du vor Dir ſiebſt, ſind doppelt ſo hoch wie Finſter-Aarborn , Monte-

hat ſich mit voller Offenheit über den einzigen Zweck dicſer ſeltſamen

Noſa und Montblanc.

Richtung ſeines Schaffens ausgeſprochen. Ich habe es geſehen . Es iſt ſo ! Andere malen ſdyöne Schladiten. Ich habe nur den häßliden Krieg geſehen und gemalt.“ Dieſes Bekenntniß zeigt deutlich den

Er malt uns die Thränenmauer des Tempels

Salomonis, an welcher jüdiſche Männer und Weiber, Greiſe und Kinder um die verlorene Größe und Heimath des auserwählten Volkes Geſchidyte, welche dieſes kleine, ſchlichte und doch ſo tief ergreifende

Standpunkt , aber audy die Verirrung des Künſtlers. Das bloß Häß lide und Grauenvolle iſt, trotz aller darauf verwendeten Kunſt, trok

und tedyniſch vollendete Bild uns verkündet. Er malt und Landſchaften aus Turkeſtan, Perſien, Inneraſien , die noch nie ein Maler vor ihm durchzogen hat, und wir ſtehen bewundernd vor den erſchloſſenen Schön:

redlichſter Naturwahrheit, niemals ſchön, niemals ein Kunſtwerk. Die leitende Jdee des Malers, daß der Krieg häßlich und gräßlich ſei, iſt teine künſteriſche ; ſie iſt auch nicht einmal naturwahr, denn ſie läßt

beiten einer jungfräulichen Natur.

Alles das iſt wirklich ſchön und

völlig unberüđſichtigt die ſittlichen Ideen, welche aud) in dem wildeſten

bei aller Naturwahrheit ergreifend. Es genügt allein, ſeinen Namen berühmtNiemand, zu machen, für langeweiter Zeit. ziehen Dieſe Bilder follte der jaſie wohl ſehenunvergeſſen kann, ungeſdaut laſſen.

liebe, die zu Tod und Wunden bereite Mannozucht, den ſtammen , opfermuthigen Gehorſam, das Pflichtgefühl. Davon verklärt kein

trauern , und wir gedenken dabei der gewaltigen Offenbarungen der

Rampfe Führer wie Maſſen beſeelen : die Vaterlande: oder Heimaths:

Hierhin zählen audi ſeine zahlreichen Studien der Volkstypen und

Schimmer Werejd tidagin's Schlachten-Scenen. Unwillkürlid drängt

-Coſtüme, die er auf ſeinen weiten Fahrten traf und abbildete.

ſich uns die Frage auf: Wie traurig muß es um den nationalen Geiſt

In völlig anderer Weiſe äußert ſich dagegen Wereſchtídyagin's

eines Volkes beſtellt ſein, deſſen reidsgebildeter, begabteſter Maler in

Realismus, ſowie er fid, der Darſtellung friegeriſcher Augenblicks- den größten Kriegen, die ſein Volt während ſeines Manneslebens bilder zuwendet. Auch hier iſt Zeichnung, Perſpective, Farbengebung idilug, nicht eine einzige Scene gewahrte, die ſein Herz zu begeiſtern vermochte ! Doch auch dieſe Verirrungen Wereldtidsagin's , auf vermochte! Aber es fehlt durdsaus an poetiſder Verklärung, an der befriedigenden denen , ſoviel wir wiſſen, fein vornehmſter Stolz beruht, ſind höd ſt

faſt ausnahmslos meiſterhaft und die Naturwahrheit unbeſtreitbar.

Geſtaltung und Vergeiſtigung des natürlichen Rohſtoffes, die jedes ſehenswerth in ihrer eigenen Darſtellung und techniſchen Vollendung. Runſtwerk bieten muß. Eine rein peſſimiſtiſche, ideenloſe Auffaſſung, eine gräuliche Freude am Gräulidyen und Schredlichen, eine erbármungs

109

noch dieſe Auszeichnung beſißt. Im Ganzen ſind zur Zeit mit dieſer Claſſe noch decorirt : 153 Generale , 209 Stab8-Offiziere und 17 Hauptleute, bezw . Rittmeiſter. In der Zahl der Gencrale ſind hierbei zunächſt diejenigen Generale mitgerechnet , welche zwar nicht mehr im activen Dienſte ſich befinden , aber als Chefs von Regimentern oder als à la suite ſolcher geſtellt, in den Liſten der Armee noch geführt 1

1

werden , und ferner die 3 Generalärzte: v. Pangen bed und v.

Bardeleben , welche à la suite des Sanitäte-Corps geführt werden und v. Bed , Corpo-Generalarzt des XIV. Armee-Corpe. Das eiſerne Kreuz II. Claſſe tragen dieſe 3 leşteren Inhaber der I. Claſſe am Nichtcombattanten -Bande (weiß-ſchwarz). Die zweite

die Stadtmauer nannte , Niemand wollte aber etwas von detadhirten

Forts wiſſen. Die dagegen vorgebrachten Einwände trugen ſehr ver: ſchiedenen Charakter.

Einige behaupteten , daß sie Forte die Bes

ſtimmung haben ſollten , fünftige Aufſtände zu unterbrüden und nicht

äußere Feinde abzuhalten ; ſie proteſtirten gegen ein Unternehmen , das ſie den Plan einer Baſtillirung von Paris nannten . Andere ver: neinten die Möglichkeit eines neuen feindlichen Einfalls. Wieder Andere beſtritten der Pariſer Bevölkerung die erforderliche Thatkraft, um eine Belagerung -zu ertragen. „ Paris iſt reich “ , ſo ſagt man ,

„ und reiche Leute vertheidigen ſich ſchlecht.“ Eins der angeſehenſten Mitglieder der hohen Verſammlung, das auch zu Ihrer Geſellſchaft Claſſe des eiſernen Kreuzes, welche aus der Charge der Second: gehört hat , der verſtorbene Herzog von Broglie , wies ſoldie Be: Lieutenants ſchon ſeit Jahren verſchwunden und bei der Fuß- Artillerie, hauptungen kräftig zurüc : ,, Das , was der Geſeßgeber zu thun ver wie im Ingenieur: und Pionier-Corps auch ſchon unter den Premier : || pflichtet iſt – ſo ſagte er – , iſt, daß er Paris die Mittel zum Lieutenants nidt mehr zu finden iſt , reicht bei der damit noch am Widerſtand gewähren muß, wenn es ihn will, und nach meiner Anſicht 1

1

1

reichſten ausgeſtatteten Infanterie auch nur ſoweit heute hinunter, daß

wird es wollen , weil es dies kann.

Wenn wir gerecht gegen die

durchſchnittlich im Regiment ungefähr die beiden älteſten Premier- Bevölkerung von Paris ſein wollen , ſo mögen wir uns hüten , auf Lieutenants damit geſchmückt ſind. Das eiſerne Kreuz II. Claſſe ſie die Worte anzuwenden , mit denen General Rogniat die Be beſißen 235 Generale , 1646 Stabs-Offiziere, 2239 Hauptleute, be. wohner von Hauptſtädten beleidigt hat. Paris hat nichts gethan , um ziehungsweiſe Rittmeiſter und 338 Premier-Lieutenants . In dieſen ſie zu verdienen ; ich bin vollkommen überzeugt, daß, wenn die Pariſer Zahlen ſind die Beſißer der höheren Claſſen wieder mit einbegriffen , Bevölkerung einer jolden Probė unterworfen werden ſollte, ſid fid, darin ſo daß gegenwärtig noch im Ganzen 4458 Inhaber des eiſernen ein ſolches Volk zeigen wird , das im Stande iſt und den Willen , Kreuzes der activen Armee angeþören. In den Chargen der Stabe: ſowie dic Fähigkeit beſigt, ſich zu vertheidigen. “ Offiziere, Hauptleute und Subaltern-Offiziere ſind die Landwehr Bes Der Herzog von Noailles trat mit einem unerwarteten Ein zirks -Commandeure und die bei Bezirks- Commandos zur Dienſtleiſtung || wande auf, und er trug denſelben in packenden Worten vor. Während .

commandirten inactiven Offiziere , ſowie diejenigen jeßigen Beamten

gewiſſe Redner zu erleben fürchteten , daß die Regierung die Geſchüße

des Kriegsminiſteriums und der Intendanturen , welche entweder Offiziere der Reſerve, beziehungsweiſe Landwehr oder früher Offiziere ge-

der Forts gegen die Stadt Paris richten werde , ſah er vielmehr es kommen , daß eine ſiegreiche Empörung eines Tags gegen die recht: mäßige Regierung jowohl die Wälle, wie auch die Forts verwenden

1

weſen und jett nods als ſolche bezeichnet ſind , mitgerechnet.

Ferner

find außer den ſechs Waffengattungen : Infanterie , Cavallerie, Feld: und Fuß-Artillerie, Pioniere und Train, auch die Offiziere der Land: Gendarmerie , ſowie die Zeug- und Feuerwerks - Offiziere mit berükfichtigt. Bringt man nun noch die Offiziere der Invaliden - Inſtitute, I

I

die Beamten des Proviant- und Fourageweſens, des Garniſons-Ver-

Meine Herren jo ſagte er ‫ت‬- , die Parteien können ſich der Regierung auf verſchiedene Art bemächtigen. Man ſtelle ſich vor ,

würde.

was in ihren Händen dieſe neuen Mittel bedeuten würden, weldie zur Erregung des Sdyreckens und zur Vertheidigung gegen die Regierung

befähigen , die ſie von außerhalb bekämpfen wollte ! Sie die Herren

waltungsweſens u. 1. w. , weldse ſeiner Zeit als Combattanten mit der Stadt durd, die Mauer und vielleicht auch der Umgegend durdy dem eiſernen Kreuz am ſchwarz-weißen Bande decorirt worden ſind , | die Forts , und die dann zu ihrer Verfügung haben und audy den mit in Anrechnung, ſo vermehrt fid, die obige Gejammtzahl noc, um Händen einer aufgeregten Bevölkerung ſo viele Waffen- und Munitions: 72 Kreuze II. und 2 Rreuze I. Claſſe. Von leşteren beſitt das eine Vorräthe überlaſſen, und die auf einmal dieſe 2 Millionen Geſchütze gegen ein Premier-Lieutenant der Garde - Invaliden - Compagnie.

Bei den

Invaliden-Compagnien, reſpective dein Berliner Invalidenhauſe werden im Ganzen audy nod 10 Second - lieutenants mit dem eiſernen :

Kreuze aufgeführt .

Ars Unicum ſei nod , erwähnt , daß von den

Sanitäts-Offizieren , welche ſonſt allgemein das eiſerne Kreuz am weiß - ſchwarzen Bande führen , ein Stabsarzt , und zwar Dr. Kreßidmar vom 1. Badiſchen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109,

init dem eiſernen Kreuz am (dwarz-weißen Bande decorirt iſt. II.

Eine Erinnerung an die Befeſtigung von Paris von 1841.

die Stadt und gegen das Land richten, indem ſie einem auswärtigen Feinde Trotz bieten und das Innere einſchüchtern ! Was ein Fürſt , wer es auch ſein würde, niemals zu thun wagte , das würden die auf: ſtändiſden Parteien im Wahnſinn thun, oder man könnte ſie wenigſtens für fähig halten es zu thun, und ſie würden vielleicht mehr noch durdy den Schređen als durch das Verbrechen herrſchen ." Dies war eine Weiſjagung. Ja es war noch mehr : eine voraus: geſchriebene Geidyichte. Und dennoch : hat man trop der Commune

das Recht, zu bedauern , daß der Widerſtand der Gegner der Befe: ſtigung gebrochen worden iſt, ſo aufrichtig auch ihre Ueber: zeugung, ſo widytig ſelbſt einige der von ihnen vorgebrachten Gründe

[P.) Der , Avenir militaire " vom 15. Februar 8. 3. bringt eine

waren ? Wenden wir unſere Augen von der zweiten Pariſer Belage: rung ab , um ſie auf die erſte zu richten. Hinter dieſen Wällen ,

anziehende Erinnerung an die Zeit und Umſtände, welche ſich an die von Thiers ſo warm befürwortete Befeſtigung von Paris fnüpfen.

hinter dieſen Forts, welche man nur mit großer Mühe zur Annahme bringen konnte, hat Paris ſich 4 Monate hindurdy gehalten, und der

.

Er berichtet darüber :

Widerſtand von Paris hat den von Frankreich ermöglicht,

„Herr Hervé hat durch die bei ſeiner Aufnahme in die Franzöſiſdhe Akademie gewechſelten Neden am 10. Februar gewiſſe inter: eſſante Einzelnheiten in's Gedächtniß zurückzurufen , welche im Jahre 1841 bei Gelegenheit der Verhandlungen über die Pariſer Befeſtigung

leßte Ehre und der lette Troſt in unſerer Trauer. Jene Männer haben alſo dem Vaterlande nicht allein einen , ſondern den größten

ſich zutrugen .

„Es war im Jahre 1841 , als es ſich darum handelte feſtzu1

es war die

aller Dienſte geleiſtet , welche dieſes leßte Bollwerk gegen feindlichen

Einfall errichtet haben : der König Louis Philipp zuerſt, welcher 1

die Befeſtigung wollte, die Herren Thier 8 und Guizot , welche ſich dahin einigten, daß ſie dieſelbe beantragten, und der General de

ſtellen, ob man Paris befeſtigen ſolle und, ſobald dieſe Frage einmal Chaband Latour , welcher die Pläne entworfen und den Bau ge entſchieden war , welches Befeſtigunge - Syſtem anzunehmen ſei. Die leitet hat. “ 1

Redner der Oppoſitions- Parteien bekämpften lebhaft den Regierung8

Die Antwort , welche Herr Marime Ducamp auf dieſen

plan. Einige derſelben hätten ſtreng genommen vielleicht ſich damit Theil der Rede des Herrn Hervé gab, iſt ſehr treffend: einverſtanden erklärt, was man die regelmäßige Umwallung , nämlich

„Der Herzog von Noailles und ſeine Freunde wurden ge

110

ſchlagen. Thier8 war der Held des Tage. Er ſagte, ſchrieb und

-

Berſuche.

Man įdoß am erſten Tage auf 36 Meter lange Abtheis

wiederholte: Nunmehr iſt Paris uneinnehmbar! Er glaubte das lungsſcheiben mit Cavalleriehöhe, von denen drei in Abſtänden zu auc ), allein der Zufall iſt ironiſch. Dieſes uneinnehmbare Paris

20 Meter aufgeſtellt waren , auf 1000 Meter Entfernung in mehreren

wurde Herr Thier8 genöthigt ſelbſt einzunehmen , und er nahm es bei

Serien von 5 bis zu 20 Schuß, ſowohl im langſamen, als auch im Schnellfeuer mit Hohlgeſchoſſen , Shrapnele und Kartätſchen. Am

Gelegenheit jenes Aufſtandes, den der Herzog von Noailles anges

zweiten Verſuchstage wurde auf 2000 Meter ſerienweiſe gegen 2,7

kündigt hatte, und deſſen Fredybeit alle Vorausſicht übertraf. "

Meter hohe Cavallerie:Sdyeiben geſchoſſen, und zwar begann man mit einer Serie von 25 ſcharf adjuſtirten Hoblgeſchoſſen im langſainen Dieſem Verſuche folgte ein Sdnellfeuer mit 15 ſcharf abju :

Feuer.

Na d r ich te n. Deſterreich - Ungaru.

ſtirten Shrapnels und ſodann mit 20 eben ſolchen Hohlgeſchoſſen . Das Ergebniß ſoll im Ganzen günſtig geweſen ſein, doch erſcheint es verfrüht, ſchon an die Annahme dieſer Schnellfeuer-Kanone als Feld geſchüß zu denken. Bei der Schnellfeuer - Ranone als Feldgeſchüß

†+ Wien, 16. Februar. [ M ilitär- Credit , betreffend

madıt die Aufhebung des Rüdlaufs beſondere Schwierigkeiten. Audi

die Ausrüſtung der Landwehr und des Landſturme 8. —

iſt e8 nicht leicht , mit dem Shrapnelfeuer einige Genauigkeit zu erzielen. Unſere Ulanen-Regimenter waren bekanntlich früher mit Langen

Schießverſuche mit Nordenfeldt's Schnellfeuer: Geid üß.

- Beabſichtigte Einführung der „ Ungariſchen Lanze. ")

, verſehen, die vor einigen Jahrenals unzweckmäßig abgeſchafft wurden. DieWoche wurde eröffnetdurch das Erſcheinen einer welche die beiden Landesvertheidigunge-Miniſter in Credit-Vorlage beiden Abgeord: Eine neue Erfindung, die „Ungariſdhe Kriegslange “", joll nun die ab:: netenhäuſern gleichzeitig eingebracht haben. Als die Lanóſturm -Vorlage geſchafften Lanzen durch eine zweckmäßige Wehr- und Angriffswaſſe im Abgeordnetenhauſe verhandelt wurde , erklärte Graf Welſer : heimb , daß es ſich um ganz unbedeutende Auslagen bei der Durch führung der neuen Heeres :Einrichtung handeln werde, von denen über: dies ein nicht unweſentlicher Theil den autonomen Behörden zufallen

erſeßen. Der Kriegsminiſter äußerte ſich über dieſe Erfindung eines in Wien wohnenden Ungariſchen Magnaten vortheilhaft , und es iſt Ausſicht vorhanden , daß die „ Ungariſche Lanze" in der gemeinſamen Armee eingeführt wird.

Dieſe Verheißung hat ſich jedod) ſehr bald als unausführbar

würde.

erwieſen. Heute beanſpruchen bie beiden Regierungen für die Aus: rüſtung der Landwehr und des Landſturms die Summe von rund

Belgien. * Brüſſel , 14. Februar. [[Außerordentlicher Militär: Befeſtigung : Anlagen an der Ma a s .

zwanzig Millionen Gulden ; davon entfallen auf Deſterreich über 12

Sredit.

Millionen , auf Ungarn nabezu 71/2 Millionen Gulden. Von dieſem Sredit der 12 Millionen ſind 3 900 000 für die Landwehr, 7745 623

Bildungograd der Recruten. Für das Kriegøminiſterium iſt ein außerordentlicher Militär - Credit verlangt worden. In den Er: läuterungen heißt es darüber : 900 000 Francs ſollen zur Vervoll: ſtändigung der Forts von Ruppelmonde , 617 000 Francs zur Ver:

für den Landſturm und 197 000 für die Bewaffnung beider Heeres

Claſſen beſtimmt. Da der Nachtrags- Credit, welcher vom gemeinſamen Kriegøminiſter den Delegationen unterbreitet werden wird , jetzt auch nach officiöſer Schägung ſchon auf vierzig Millionen beziffert wird, jo koſtet die Vervollſtändigung der Friedene-Rüſtung die Summe von

vollſtändigung des Forts Schooten und 1 Million Francs für die Fertigſtellung der drei Redouten in dem Rüſtengürtel verwendet werden ;

60 Millionen .

ferner ſind 1 200 000 Francs für die Ausrüſtung der Forts Meryen, Zwyndredyt , Cruybete und Waelhem erforderlid ). 8 Millionen werden

Die Motivenberichte , mit welden Sie beiderſeitigen Miniſter ihre Vorlagen begleitet haben , ſagen u . A. Folgendes: ,, Die Ver

für eine Reihe von Befeſtigunge -Anlagen an der Maas verlangt. Die alten Forts von Lüttich und Namur ſollen demolirt und durd, ſehr

, aber der Ausdehnung nad) kleine Werke erſeßt werden , weldje hältniſſe unſerer Monarchie ſind derartige, daß Oeſterreich-Ungarn der feſte nur eine geringe Bejapung erfordern. Die Arbeiten an der Maas Gedanke an ein angriffsweiſes Vorgehen für jeßt und in alle Zukunft

vollſtändig fernliegen muß, allein die allgemeine Unſiderheit der Lage iſt eine ſoldie , daß auch unſere Monarchie ſich der Nothwendigkeit

nicht entziehen kann , jene militäriſden Vorbereitungen in einem für: zeren Zeitraume fertig zu ſtellen , als urſprünglich beabſichtigt war und unſerer finanziellen Lage beſſer entſprochen hätte. “ Dem Schluß:

linie werden 24 Millionen Francs koſten ; für dieſes Jahr ſoll aber

nur ein Drittel dieſer Summe beantragt werden .

Zur Beldhaffung

neuer Gewehre für die Infanterie ſind 15 Millionen Francs erforder: lid), wovon im laufenden Jahre 5 Millionen gefordert werden. Außer dem iſt noch für die Neuausrüſtung von 20 Batterien Artillerie vor:

effect des Berichte , dem Apell an den Opfermuth des Patriotismus, zuſorgen . Weitere Credite werden dann noch für die Caſernen und werden ſich demnach die Parlamente idwerlich entziehen können , trotz

der wirthſchaftlichen Noth der Zeit, inter welcher die Bevölkerung der Monarchie ſeufzt , und welche namentlich in Ungarn in der Zerrüttung

der Staatsfinanzen in Erſcheinung tritt.*) Am 29. und 30. Januar wurden auf dem Artillerie-Schieß plaße am Steinfelde Verſuche mit der 47 -Millimeter -Scynell feuer-Ranone von Nordenfeldt vorgenommen , denen die Armee- Inſpectoren Erz:

für die Bekleidung der Truppen verlangt. In Bezug auf die geplanten Befeſtigungs - Anlagen werden die Bauten an der Maas von der Regierung in Folge der Fortſchritte im Artillerieweſen für nothwendig erklärt. In Lüttich werden die Citadelle

und das Fort Chartreuſe abgetragen und durch 6 Forts und 6 Zwiſchen werke erfekt , ſämmtlich von kleinem Umfang. Eine Compagnie In fanterie wird zur Vertheidigung eines jeden Forte , ein Peloton für

herzog Albrecht, Erzherzog Wilhelm, Prinz Croy, die Spißen

jedes Zwiſdhenwerk, abgeſehen von der Artillerie , ausreidyen. Die

eneralſtabes und zahlreiche Stabsoffiziere, am zweiten Tage auch

Forts werden etwa 7 bis 8 Kilometer von der Stadt entfernt an

Erzherzog Rainer als Landwehr-Obercommandant mit ſeinem Stabe beiwohnten. Mr. Roß leitete als Vertreter Nordenfeldt's die * ) Von Intereſſe ſind die Erklärungen, welche im Budget-Ausſchuſſe des Deſterreichiſchen Abgeordnetenhauſes von dem Landes - Vertheidigungs Miniſters Graf Welfersheimb zur Erläuterung der Landwehr- und Landſturm -Creditvorlage abgegeben wurden . Wir heben daraus Folgendes

gelegt. In Namur werden keine Abtragungen erfolgen ; die vorhan: Arbeiten werden in Kriegszeiten durch zeitweilige Befeſtigungen zu

hervor :

mont geprüft.

„ Nach den Anforderungen der Heeres -Leitung iſt die Beſtimmung der

Landwehr nun eineganz feldmäßigegeworden. Auch tritt eine Aenderung in Bezug auf die Aufſtellung der Erſaßkräfte ein. Für dieſe veränderten Zuſtände ſind nicht die beſtehenden mehr ausreichend. Jeßt deren muß die Landwehr nur ganzVorräthe feldmäßignicht ausgerüſtet, ſondern auch Kriegøreſerve - Vorrath vervollſtändigt werden. Das iſt ein bedeutender

denen Werke der Citadelle und drei Lünetten werden verſtärkt, bazu

drei Forts , 6 Kilometer von der Stadt hinzugefügt. Dieſe Feſtungs vervollſtändigen ſein. Die Baukoſten jedes Forts betragen zwei, jedes Zwiſchenwerks eine Million ; die Entwürfe ſind von General Brial:

Eine amtliche Zuſammenſtellung über den Bildungsgrad der Recruten giebt einen wenig erfreulichen Aufſchluß über den Grad der Belgiſchen Volksbildung. In den Jahren 1881 bis 1884 betrug die Geſammtzahl der Recruten 151 830. Von dieſen wurden 23 694

als weder des Leſens, noch des Schreibens für kundig erkannt, 4678

Unterſchied. Auch die Erſaß- Reſerven ſind von dem Normalſtande durch:

gängig auf den Marimalſtand einzurichteit, und iſt auch Vorſorge zu treffen konnten bloß leſen , aber 'nidyt ſchreiben, während 72 866 zwar des für die Ergänzung , die aus den jüngſten Jahrgängen des Landſturms ge Leſens und Schreibeng kundig waren , aber mit ſo geringer Fertigkeit, nommen werden muß und weiter der Bekleidung und Ausrüſtung bedarf. // daß man ihre Bildung mit Null bezeichnen kann. Nur 50 592, alſo Inzwiſchen aber iſt wieder eine weitergehende Verwendung des Landſturmes

der dritte Theil , konnten eine Bildung aufweiſen, wie man ſie in

in Ausſicht genommen worden. Der Landſturm rückt gewiſſermaßen in die Beſtimmung ein, welche einem großen Theile der Landwehr zugewieſen war.

Deutſchland etwa unter den Bauern und Handwerkern findet.

1

Für ſolche mobilare dauernde Verwendungen können blope Abzeichen, wie Großbritannien. für die Landſturm - Formation den weitaus größten Theil des Voranſchlages. * London , 16. Februar. [Wahl eines Repetir-Ge Für die Bewaffnung des Landſturms wird dagegen mit Rüdſicht auf die wehr 8.- Schießverſuche mit der neuen 110 Ton 8- Hinter: vorhandenen Waffen- und Munitions-Beſtände älteren Syſtems und die nach Nach einer Mittheilung der ,Aug. Ztg. Maßgabe der Neubewaffnung des Heeres , dann der Landwehr, weiter ber: ladung8 -Kanone.] fou die Gewehr- Commiſſion unter dem Vorſit des Generals Sir fügbar werdenden Garnituren fein Anſpruch erhoben “ 2c. Ärmbinde 2c., allerdings nicht genügen; daher abſorbirt auch die Bekleidung

11

111

Evelyn Wood nach ſorgfältiger Prüfung der ihr vorgelegenen ver: [R.] Der Verfaſſer des vorliegenden Werkes , welcher bisher ichiebenen nahezu 100 Repetir - Gewehre für die Neubewaffnung des idyon einige ſtart verbreitete Hülfsbücher über die Dienſtverhältniſſe Heeres fich zu Gunſten des bekannten Amerikaniſchen Syſtems Lee der Mannſchaften des Beurlaubtenſtanócs, Erſaß -Reſerviſten , Recruten ausgejprochen haben. Es ſind hierbei alle Gewehre mit Voróerſchafts: herausgegeben hat, unternimmt es jeßt , aud für die Offiziere des Be: .

Magazin wegen der Uebelſtände dieſer Anordnung bei Seite gelegt

urlaubtenſtandes einen „Rathgeber" erſcheinen zu laſſen. Dieſer iſt

und auch das zuleßt in Concurrenz gebliebene verbeſſerte Enfield -Ge.

in erſter Linie für die Angchörigen des XII . ( Königlich Sächſijden)

wehr dem Syſtem Lee nachgeſeßt worden . (Durch dieſe Entidheidung || Armee-Corp8 beſtimmt, kann jedoch auch den Offizieren anderer Urmee: dürften

wie das Wiener ,, Armee - Blatt " bemerkt nun auch die öffentlichen Discuſſionen pro und contra irgend eines Projectes all.

Corps ganz gute Dienſte leiſten.

mälig verſtummen, welche namentlich das audy in Deſterreich beka inte

ſaß -Beſtimmungen , welche oft den bisherigen Stand der Dinge gründ:

Shulhof - Gewehr betreffen, das z. B. in der ,,Times " eingehend und

lich verändern . Es war alſo ein ganz praktiſcher Gedanke, eine Zu :

jadlid bejdrieben, wie auch befürwortet wurde. )

jammenſtellung aller jener Vorſchriften und Erlaſſe darzubieten, welche

Ueber die Verſuche mit dem 100 Tons - Geſchüß (vgl. Allg.

Mil.-3tg .Nr. 13) wird noch folgendes Nähere berichtet: Die Rohrlänge

Aljährlich ericheint eine große Anzahl neuer militäriſcher Er :

den Offizieren zur Dispoſition oder im Beurlaubtenſtande von Intereſſe ſein möchten.

des Geſchüßes beträgt 524 Zoll ( 13,3 Meter ), die der Bohrung 487,5 Zoll

Die Schrift iſt in 20 einzelne Abſchnitte eingetheilt. In dem

( 12,36 Meter) = 30 Kaliber. Das Kernrohr aus einem Stüde reidytnur bis zur Liderung des Verſchluſſes, während letterer in dem hinterſten,

erſten wird die Wehrpflidyt abgehandelt, im zweiten die Ergänzung der Offiziere des des Beurlaubtenſtandes. Beurlaubtenſtandes. Dann folgt im dritten eine

Langen Tangentialzuge ausgelegt iſt. Dieſes aus nur einem Stück hergeſtellte

vierten eine Auseinanderſetung der allgemeinen Dienſtverhältniſſe der

Rohr ſtammt von Whitworth, deſſen Fabrik einederwenigeniſt,in Offizierezc. des Beurlaubtenſtandes, wobei auch die oberen Militär: der ſo lange Rohre hergeſtellt werden können. Ueber dem Boden: Beamten berüdſichtigt worden ſind. Der 5. Abſchnitt beſchäftigt ſid) 1

.

ſtüd liegen vier Ningſdichten , deren unterſte das Kernrohr bis zur Mündung umgiebt. Die Liderung des Schraubenverſdyluſſes geſdieht

mit den beſonderen Dienſtverhältniſſen der Reſerve - Offiziere, der 6 . 1

mit denen der Landwehr-Offiziere und der 7. mit denen der Sanitäts:

wir

nach dem von Vavaſſeur modificirten Syſtem Bange. Obgleich | Offiziere des Beurlaubtenſtandes , während der 8. die Offiziere zur das Geſchüß nominell eine 110 Tons-kanone iſt, wiegt 008 Rohr | Dispoſition in ihren allgemeinen Verhältniſſen vorführt. Im 9. !

dodh 247,795 Pfund (112,4 metriſche Connen ), ſo daß es eher als Abſänitt werden die Standespflichten erörtert, im 10. der Gerichts 111 Tons-Kanone bezeichnet werden ſollte. Die nächſtgrößten RieſenGeſchüße der Welt ſind einerſeits die von Krupp für 3talien er:

ſtand , im 11. die Disciplinar: Verhältniſſe , im 12. Beſchwerden und im 13. Ehrengerichte abgehandelt. Nun folgen inn 14. Abſchnitt bauten vier 119 Tong-Kanonen (40 Centimeter Kaliber) , dann die Mittheilungen über die Competenzen der Offiziere , im 15. ſolche an Bord der Italieniſchen Panzerſduiffe ſtehenden 105 Tons-Ranonen, über den Unterſtüßungs- Fonds und im 16. über das Penſions: die vier Engliſchen 100 Tons-Ranonen zu Gibraltar , dann die vier | Gejet. Jin 17. Abſchnitt wird der Anzug , im 18. der ſchrift: Englijden 80 Tons-Kanonen (40,6 Centimeter Kaliber) , von denen liche Verkehr , im 19. werden Ehrenerweiſungen und im 20 . 1

:

zwei eingeſchifft, zwei in Dover-Bier ſtehen.

Die größte Labung be-

trägt 900 Pfund (408,2 Kilogramm ) braunes, prismatiſches Pulver, welde einem 1800 Pfund (816,5 Kilogramm ) ſdweren Gejdoſſe die Anfangs-Geſchwindigkeit von 2216 Fuß (674,4 Meter) ertheilen ſoll, woraus ſich eine totale Energie von 61,200 F11B -Tons ergeben würde.

perſönlidhe Meldungen beſproden. Ein Anhang A bringt ein alpha betiſches Inhalts -Regiſter, Anhang B ein Verzeid ,niß empfehlenswerther

Sdyriften militäriſchen Inhalts für Offiziere des Beurlaubtenſtandes und ein Anhang Ceine Liſte der liniformirungo: und Aus:

Für die Erprobung des Gejchüßes war eine eigene Lafette hergeſtellt

rüſtungs - Stüde zur Berechnung der Equipirungskoſten. Eine prak: tiſche Maßregel iſt, daß alljährliity eine Ergänzung des als zweiter

worden , weldhe Elevationen bis 311 24 Grad zuläßt und für die

Anhang mitgetheilten Verzeichniſjes erſcheinen joll , un dalielbe auf dem

Prüfung aller ſchweren Geldjüße dienen ſoll.

Beim erſten Schuſſe

wurde mit 598 Pfund (271,2 Kilogramm) braunen prismatijden

Pulvers Nr. 1 aus der Heimiſden Fabrik Waltham Abbey eine Anfangs- Geſd)windigkeit des 1800 Pfund (816,5 Kilogramm ) ſdweren Erjaß-Gejchoſjes von 1685 Fuß (513,6 Meter) bei 9,65 Tons- Gas:

drud erzielt, wobei lekteres 52 Fuß ( 15,8 Meter) tief in den vor: liegenden Erdwall eindrang. Die folgenden Ladungen wurden nach und nach auf 700 Pfund ind 800 Pfund vergrößert , ſo daß man

demnächſt bei der größten von 900 Pfund ankommt. Dieſes neue Geſchüß erhält Panzer- und Zünder-Granaten, dann audy Shrapnels. Die Panzergeſchoſſe werden aus geſdmiedetem Stahl in Elswick her:

Laufenden zu erhalten , diis hier vorliegende erſte Verzeichniß enthält allerdings nedhinande Lüden .

Das vorliegende Wert komint einem praktiſchen Bedürfniſ ert:

gegert und ſucht daſſelbe möglidiſt zu befriedigen . Sit dies auch nicht in überall gelungener Weiſe geſchehen , ſo iſt der Verfaſſer dody auf dem beſten Wege dazu und wird gewiß in den folgenden Auflagen

jeines brauchbaren . Rathgebers ſeinen Berufsgenoſſen ſtete noch etwas Nüülideres darbieten . Auch die Druceinrichtung des Budy: iſt gut,, überſichtlid) und praktiſd .

geſtellt, welchem Material 1–2 Procent Chrom beigegeben werden. Die 3,5 Raliber langen Zünder:Granaten ſind auch aus Stahl her:

geſtellt, enthalten 179 Pfund (81,6 Kilogramm ) Sprengladung, die durch das Bodenloch eingefüllt und oben durch drei kleine Sädchen mit Piſtolenpulver von dem in einer Mundlochbüchſe figenden Per: cuſſions-Zünder aus entzündet wird. Die Shrapnels ſind ebenfalls

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc. Deutidla 110s Intereſſen im Orient und Occident. Politiſcher Theil zu

„ der nächſte Strieg“. Zeitgemäße Betradhtungen von St. v. R. 3. Aufl.

aus Stahl , und zuweilen nach dem bekannten Muſter von Borer gemacht, d. h . ſie haben eine hölzerne, blechbeſchlagene Spiße , eine

( Berlin , W. Friedrich Nachf.) Dollow's , V., Dienſtunterricht für den Infanteriſten des deutſchen Heeres. Nachtrag : Das Jufanterie- Gewehr M /71.84. Mit 8 Abbildgn. im Tert. (Berlin , Liebel. )

centrale Communications - Nihre und eine Sprengladung8 - Kammer

Hallwich , Dr. H. , Gindely's „ Waldſtein “. Eine fritiſche Studie. Aus

nädſt dem Boden. Ihre Adjuſtirung geſchieht mit einem modificirten Armſtrong-Doppelzünder, 2300 Stück in Sand gebetteten Füllkugeln

den „Mittheilungen des Vereins für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen “.

von 112 Gramm Einzelgewicht und 8 Pfund ( 3,6 Kilogramm)

Hirich , Feldw . Th. , ein Waffentanz. Zur Aufführung bei militäriſchen Feſtlichkeiten zuſammengeſtellt. Mit 9 Fig. 2.Aufl. ( Berlin, Liebel.) Infanterie - Gewehr, das, M /71.84 zum Gebrauch für die Mannſchaften.

.

Pulver als Sprengladung.

Das

neue Geſchüt kann nächſt der

Mündung einen Panzer von 3 Fuß 4 Zoll (1016 Millimeter ) durdy: ſchießen ; auf 1000 Yards Diſtanz beträgt das Durchſchlags- Vermögen nody 35 Zoll (889 Millimeter) Sdmiede-Eiſen.

(2. Heft, XXV . Jahrgang.)

(Prag , 5. Dominicus.)

Mit 20 Abbildungen . (Straßburg, R. Schulk & Co.) Knorr , Oberſtlient. 3. D. E., das erſte deutſche Parlament und die Wehr

fragen . Unter Benukung archivaliſcher Quellen . (Berlin, N. v. Deder's Verlag. )

Militär -Handbuch des Königreichs Bayern . Verfaßt nach dem Stande

vom 1. Februar 1887. 33. Auflage. (München, Lithographiſche Difizin

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des Kriegsminiſteriums.)

Der Offizier und Sanitäts -Offizier zur Dispoſition Rothpletz , E., die Gefechtsmethode der drei Waffengattungen und und im Beurlaubtenſtande. '' Ein Rathgeber für die in deren Anwendung. II. Die Infanterie. ( Aarau, J. D. Sauerländer.) dieſem Verhältniſſe ſtehenden Offiziere des XII. (Königlich Volt , das, in Waffen im Sinne der Demokratie. Ein Bild aus den März

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Verantwortlicher Redacteur: Hauptmann Zernin .. – Berlag von Eduard 3ernin in Darmſtadt. Drud von 6. Ďtto's Hofbuchbruderei in Darmſtadt.

Rügemeine

Militär - Zeilung. Zweiundredizigiter Jabrgang. No. 15.

Darmſtadt, 22. Februar.

Die Alg. Milit.- Zeitung ericheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgangg 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur14jähriger Abonnementä -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

1887.

Die Allg. Milit.-Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommeu. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Nutjäke. Die militäriſche Lage Belgiens. – Das Porengebiß, von Oberſt a. D. Freiherrn v . Schilling. Vorbereitungen zur 90jährigen Geburtstagsfeier Seiner Majeſtät des Nachrichten . Deutſches Reich. Berlin. (Einberufung des Reichstags. Kaiſers Wilhelm . – Uebungen der Erjar -Reſerviſten I. Glaſſe.)] Dänemart. (Boltsthing-Verhandlungen über die Gewehrfrage. ] Kritit. Die Hauptſchlachten der Fridericianiſchen , Napoleoniichen und modernen Periode, von v. M. und Rh. Infanterie-Gewehr M /71.84 Kurze Anzeigen undNachrichten. Gedenkblatt an das 80jährige Militärdienſt- Jubiläum Seiner Majeſtät des Kaiſers. von Siber I.

Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortſeßung.) Neue Militär - Bibliographie . Allgemeine Änzeigen.

I hat ſo ehen in der „ Nevne de Belgique“ einen Aufſatz über die Landes-Vertheidigung veröffentlicht; derſelbe behauptet zwar nur Seitdem die Feſtung Antwerpen in ein verſchanztes Lager ſeine perſönlichen Gedanken mitzutheilen, man wird aber wohl an umgewandelt worden iſt, was bekanntlich erſt nach vielen Kämpfen nehmen können , daß er im Bewußtſein des Gewichts ſeiner Rund

Die militäriſche Lage Belgiens.

vor etwa 30 Jahren durchgeſegt werden konnte, hat ſich der Ein-

gebung ſeiner Vorgeſeşten geſchrieben hat. Dieſer Umſtand muß

wohner Belgiens ein großes Sicherheitsgefühl bemächtigt. Bis zu einem gewiſſen Grade hat daſſelbe nun auch ſeine Berechtigung , denn

ſeinen Ausſprüchen erhöhte Bedeutung verleihen. Der Verfaſſer beſpricht die Unſicherheit der heutigen Euro

das heutige Antwerpen bietet in der That für die Belgiſche Armee päiſchen Lage. Er ſieht im Oſten und Weſten Gefahren. Hier einen ſchüßenden Sammelplaz , ſowie einen feſten Punkt von ge

ſteht ein " geſchlagener Staat ſeinem Sieger gegenüber, der ihn nicht

waltiger Kraft, der nachden genialen Plänen des berühmten In- nurvonder geträumten Rheingrenze vertrieb,fonderndieThei ſou, genieur- Generals Brialmont ausgefühet und mit den neueſten linie weiter weſtlich nach den Vogeſen vorſchob. Der Beſiegteilungs techniſchen Hülfsmitteln ausgerüſtet, im Ernſtfall gewiß ſeine hohe nach Gambetta's Ausſpruch , nicht von der Wiedervergdtung 1

Bedeutung darlegen wird.

ſprechen , aber ſtets daran denken . Schon vor 13 Jahren ſchrieb

Allein dieſe gewaltige Kraft und hohe Bedeutung iſt nur eine Fürſt Bismarck an Graf Arnim , die Franzöſiſche Regierung

einſeitige , deren Geltendmachung ſtets nur nach der Nichtung der werde den Krieg wohl erklären , ſobald ſie den Augenblick dafür Vertheidigung ſich geltend machen kann und ihre Grenze hat. Dazu günſtig halte. Seither hat ſich die Lage keineswegs geändert. kommt die nichts weniger als centrale Lage der Belgiſchen Landesfeſtung.

Uebrigens hatte Fürſt Bismarck vorausgeſehen , daß der Krieg

Antwerpenmagals Brückenkopf es derſelbe mitFrankreichnichtineinemFeldzug abgethan ſei , ſondern daß wohl ein halbes Jahrhundert dauern könne. Zwar haben einſt bezeichnet wurde,„internationaler ſeinen großen Werth gehabtEnglands“,wie haben, und kann gegenwärtig als Waffenplaß eine noch ſo hohe Bedeutung beſigen : es wird heute gleichwohl nicht den Anſpruch erheben können, einen genügend wirkſamen Schuß von Belgien zu bilden. Hierzu reicht

die beiden Regierungen den ernſten Willen, Frieden zu halten, auch wünſcht das die Mehrheit der Einwohnerſchaft beider Länder. Es will aber ein unerbittliches Schickſal, daß die Thaten Krieg be

ſeine Kraft nicht aus und iſt auch ſeine Lage in der Nähe der deuten , während die Worte Frieden ausdrücken. Adſeits, nicht 1

Nordgrenze nicht angethan, ſo daß Antwerpen zwar im Stande

allein in Mitteleuropa , wird gerüſtet. Deutſchland hat ſich von

jein wird, im Falle großer Berwickelungen als Sammelpunkt für Weſel bis Breiſach, an der Rhein- und an der Moſel - Linie mit das Belgiſche Heer zu dienen, nicht aber Belgien vor kriegeriſchen mächtigen Feſtungen umgürtet , Frankreich rüſtete ſein Gebiet nicht Einfällen ſeiner Nachbarn ſicher zu ſtellen. Wie es ſcheint, hat ſich nun auch gegenwärtig das Gefühl von

minder eifrig von Dünkirchen nach Grenoble.

Dazu kommen in

allen Ländern die Mehrforderungen von Mannſchaften für den An:

ber unzulänglichen Sicherheit des eigenen Landes in Belgien ziemlich griff oder die Vertheidigung. Es muß ein Wunder von Weisheit

verbreitet. In dieſen Tagen iſt darüber eine Stimme laut geworden , und Geſchicklichkeit geſchehen, ſoll der Friede gewahrt bleiben. welche es wohl verdient, auch auswärts gehört zu werden, weshalb

Wenn das nicht der Fall iſt, ſo fragt es ſich, wo der Zu

wir hier näher auf deren Ausſprüche eingehen wollen . Herr ſammenſtoß erfolgt. Mobil wird in wenigen Tagen jeder der Emil Banning , ein Beamter des auswärtigen Amts in Brüſſel, 1 beiden kriegführenden Staaten ſein , doch ſpricht die Erfahrung

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dafür, daß Deutſchland einen Vorſprung von einigen Tagen über ſeinen Gegner haben würde. Nun aber haben ſich ſeit 1870 die

laufen .

Vom

verſchanzten Lager in Cöln her führen mehrere

Eiſenbahnen durch das Maas-Thal nach dem ſchwachen Punkte des

Umſtände in der Weiſe geändert, daß Deutſchland ſeine Kräfte von Coblenz nach Mülhauſen , vor Rhein und Moſel, Frankreich die

Diſe- Thales.

ſeinigen zwiſchen Sedan und den Vogeſen zuſammenziehen wird.

einen Anhaltspunkt für den Angriff über die Maas.

1

Deutſchland wird etwas voraus ſein : wo wird es alſo angreifen ?

Auf der andern Seite geben die verſchanzten Lager

von Dünkirchen , Lille , Valenciennes und Maubeuge Frankreich

Unter den Fachleuten nun iſt die Nothwendigkeit, die Maas

An der 300 Kilometer langen Grenze von Longwy nach Belfort zu befeſtigen, zum Gemeinplatz geworden, wie dies ſchon von General haben die Franzoſen eine ganze Reihe von Feſtungen errichtet, um die drei Eingänge über die Marne, die Moſel und die Maas zu

Brialmont in ſeiner 1881 erſchienenen Schrift: situation mili

taire de la Belgique betont worden iſt. Bereits vor dem Kriege

vertheidigen. Durch das bekannte Loch (trouée), von Belfort, tai von 1870 wurde dieſe Nothwendigkeit anerkannt. Auf dem Wiener befeſtigt Congreß erſtrebten die Deutſchen Vertreter gewiſſermaßen die Her: welches ſchon 1870 zu halten war und ſeither noch ſtärker iſt, zu dringen , um dann in dem engen Thale zwiſchen den Fausſtellung des Burgundiſchen Kreiſes durch Einbeziehung des König .

cillen, der Hochebene von Langres und dem Jura eine Schlacht zu reichs der Niederlande bis zur Maas in den Deutſchen Bund ; über liefern , zwiſchen den Feſtungen Epinal, Langres , Dijon und Beſançon , daran iſt nicht mehr zu denken. Leichter wäre ſchon das

das Gebiet jenſeit der Maas ſollte beſonders verfügt werden . Eng land hintertrieb dieſen Plan , aber bei den Mächten war es aus:

Eindringen über Luneville und Neufchateau , aberdort auch wird gemacht, daß das Königreich der Niederlande die Schußwand, das 1

der Eingang durch die Feſtungen Toul und Epinal beherrſcht, und

Vollwerk gegen Frankreich bilden ſollte. Als die Revolution 1830

die Vertheidigung könnte ſich auf die genannten ſüdlichen Feſtungen in Belgien ausbrach, waren noch Unterhandlungen mit dem Könige ſtüşen, auf Laon und Reims weiter weſtlich und ſich von Paris der Niederlande im Gange, um denſelben zur Annahme Preußiſcher her verſorgen laſſen. So bleibt der Durchgang durch Stenay- Beſatzungen in einigen ſeiner Feſtungen zu bewegen ; unter dem Verdun ; derſelbe iſt zu eng, und dahinter liegen wiederum die Schuße Englands hatte er dieſem Anjinnen widerſtanden .· Belgien Feſtungen von Reims und Laon. Von Oſten her iſt der Angriff demnach ſehr erſchwert.

Käme es aber dazu , daß Frankreich angreifen könnte, ſo wäre

wurde nun 1831 völlig unabhängig erklärt , aber gleichzeitig trat durch geheimen Vertrag der König der Belgier in die Stellung ein , welche Europa gegenüber dem König der Niederlande angewieſen

auchdie entgegengeſepte Grenze nichtzugänglicher. Dochhalten die undwelche bereitsimGrundſaßdurchdenAadenerFrieden an genommen worden war . Fünf Belgiſche Feſtungen an der Fran:

Franzoſen ſelbſt ihre Maas - Feſtungen für reine Vertheidigungswerke , da ſie ſelbſt nicht an die Möglichkeit glauben , Metz und Straßburg zu bezwingen und die Nhein -Linie zu durchbrechen . Auf

zöſiſchen Grenze waren zu ſchleifen, aber Belgien blieb es frei , ſein Gebiet anderweitig zu befeſtigen. Es wählte ſeinen Stützpunkt in

beiden Seiten erheben ſich alſo eiſerne Mauern , ſo daß kein anderer

Antwerpen , die Feſtungsbauten daſelbſt wurden 1859 beldloſjen ,

Ausweg bleibt als über die unbefeſtigte Maas. An einen Angriff der Ausgang Lyon und nicht Paris wäre. Das Maas - Thal iſt

und ſchon der damalige Kriegsminiſter erklärte , das Land fönne ſich nicht auf Antwerpen allein ſtützen, ſondern Dieſt und Dendre monde , die Linie der Flüſſe Rupel, Dyle und Nethe, ſowie

frei , die Fußtruppen fönnen in vier , die Reiterei in drei Tagen hindurch, mit der Eiſenbahn genügen einige Stunden . Das Bel-

einige andere Plätze müßten Maas und Schelde decken ; dabei wurde anerkannt, daſ die beſtehenden Werke von Namur und

giſche Heer , weil ohne Stützpunkt und ſchwer mit Antwerpen in Verbindung zu halten , würde beim Widerſtande große Gefahr

Lüttich bleiben müßten und erſterer Platz zum verſchanzten Lager gewählt würde. Antwerpen ſollte nur die letzte Sicherheit für das

von Deutſcher Seite über die Schweiz iſt doch nicht zu denken , da .

1

in

1

1

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Morgen, ſo daß der Marſit durch die herrlichen Buchenwälder der Vogeſen wunderidön war. Waren uns Kindern der Oſtens dod Frankreid 1870/71. dieſe, wie ungeheure, von mächtigen Säulen getragene , ſich wölbende Von N. M. ( Fortſetzung .) IV. Ca p it e I.

Ueber die Vogeſen und die Saar, die Meurthe, Moſel und Maas. Marich auf Chalons. Wendung über St. Menehould gegen die Belgiſche Grenze. Gefecht bei Stonne, Schlacht bei Sedan .

Dome erſcheinenden Wälder eine ganz neue Erſveinung . Der freie , nirgende von Unterholz gebeminte Durchblick zwiſden den weitſte benden Stämmen bot bei der wedſelnden Lidtwirkung die reizendſten Aue : blide und Bilder.

Auf dem ſanft abfallenden Weſtabhang ſtiegen wir in ein ſanft welliges Hügelland nieder , reid angebaut , frudtbar, waldreid und

-

der geſchlagenen Armee Mac Mahon's. Die Batterie maďte bald zu Anfang des Marſdes auf der waſſerbedeckten Chauſſee cinen langen, idarfen Trab in der Abtheilung , da man auf den Feind geſtoßen .

Vom Feinde batten wir nicht weiter gefeben , dagegen in den burdſcrittenen Dörfern viele Fräftige, geſunde Männer militäriſchen Ausſehens , was mids auf den Gedanken bradte , daß bei näherem Nadleben ſich unter der Blouſe und in dem Jabot , dem Holzituh .

doch wohl das Militärhemde und der Stiefel des Franzöſijden Sol : daten ſich finden dürfie . Das ſpäter hier ſtark auftretende Franctireur : weſen hat dieſen Verdadt wohl beſtätigt. Der lette Theil des Morgens

wurde wieder durch den jeßt üblichen, wolkenbrudsartigen Regen ver .

ſdönert, der und die Stiefel bald überlaufen madte . Diesinal ſollten

wir aber die Genugthuung haben , dieſe unter Dad und Fad entleeren zu können. Allarmquartiere in Drulingen, --- wie angenehm tlang dies

in die Ohren nach 8 naſſen Biwaks ! Allerdings wurden wir bald inne, daß Adarmquartiere doch auch Mandes an Comfort zu wünſden übrig ließen. In ein Dorf mit 570 Einwohnern mehrere Bataillone,

Während eines längeren Halts wurde uns die Nachricht von einem Siege der I. Armee bei Forbach

3 Batterien , noch Cavallerie und die Stäbe,

mitgetheilt .

zuſammendrüden. Aber die Hauptſache blieb immer, unter Dach und

ſein wollte,

da hieß es ſich hübſch

Am 9. Marſch nach Sulzbach am Fuße der Vogeſen. Die

Fach vor dem wüthenden Regen geſchüßt zu ſein, ſich einmal wieder

verſchiedenſten Gerüchte über den Widerſtand, welchen wir bei Ueber:

ausziehen und trođnen zu können. Ich hatte übrigens mit den Of :

ſchreitung derſelben zu überwinden haben würden , jdwirrten umher. Um ſo angenehmer war die Ueberraſchung , als am anderen Tage gleich bei Beginn des Weitermarſches in Erfahrung gebracht wurde, daß das unſere Straße ſperrende Fort Petit- Pierre verlaffen gefunden

fizieren der Batterie das Glüc, ein recht gutes Quartier zu erhalten, wo wir nad einem frugalen Abendbrode ſogar ein gutes Bett fanden. Wein gab es auch, aber leider kein Brod und keinen Hafer für die

worden war.

Pferde. Seit Wörth ſchon biſſen wir uns die Zäbne an bartem

Wie gewöhnlich hatten wir einen ſchönen, aber beißen | Saiff @zwieback aus, den wir aus erbeutetem Franzöſiſchen Proviant

"?o

von dönen Straßen durdſdynitten , -- das ſchöne Lothringen. Am Abend des 7. Auguſt war nach einem drüdend fowlen Tage wieder Regen eingetreten , welder nun in gewöhnlich plößlich bereinbrechenden Güſſen mehrere Tage anhielt , die Straßen überſd wemmte und die Felder aufweichte , ſo daß die Märſche ſehr beſchwerlich, die Biwaks auf dem naſſen lehmigen Boden höchſt unangenehm waren . Die Märſche vom 8. und 9. Auguſt führten die Batterie durch das reiche Hügelland der Nord -Vogeſen an den Fuß derſelben. Die Straße über Reichshofen nach Kindweiler, wo am 8. biwafirt wurde , war mit umgeworfenen Wagen , weggeworfenen Waffen und aus: rüſtungeſtüden wie beſät , - deutliche Anzeiden von der Auflöſung

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Heer bieten' , welches an der Maas thätig ſein ſollte. So lagen | Aushebungsweſen gibt es keine Bürgſchaft dafür, daß dieſelben diegVerhältniſſe, als Europa den tiefſten Frieden genoß. Wenige rechtzeitig und dienſtfähig daſtehen; eine réserte d'alimentation Jahre darauf wurde die Karte Europa’s geändert , und wer der

fehlt vollſtändig. Dieſen Ausführungen nun ſchließt ſich eine Dar

Geſchichte nicht troßen will, der muß ſich das Land wehrhaft

legung der Nothwendigkeit der Heeres-Neform mit perſönlicher Wehr:

wünſchen. Belgien hat die Wacht an der Maas. Wehe ihm, pflicht, wie ſie ſchon General van der Smiſſen in einer be wenn es den Schlüſſel aus ſeinen ſchwachen Händen fallen läßt! ſonderen Schrift nachgewieſen hat.*) Das drücten die hervorragendſten militäriſchen Zeitſchriften des „Belgien iſt keine Inſel der Südſee“, ſchreibt Herr Banning Auslandes zu wiederholten Malen , namentlich in den legten Mo- und muß mit den Thatſachen rechnen. Jede Wehr-Ordnung mag naten aus . gut ſein , wenn ſie nur den Zweck erfüllt. Mit 150 000 gut aus: Wie ſteht es nun um die Werke an der Maas ? În Lüttich gebildeten Mann kann Belgien allen Nothwendigkeiten gerecht werden.

erhebt ſich 170 Meter über der Stadt auf der Anhöhe von Vivegnit Es giebt keine kleinen Staaten, meint der Verfaſſer mit Necht, es die Citadelle , darüber der Walpurgis-Hügel und St. Gilles . Auf 1

giebt nur kleine Leute . Aber ſeit 20 Jahren iſt Belgien von ſeiner

dem rechten Maas-Ufer erhebt 120 Meter über der Stadt ſich die früheren Höhe geſunken , das fühlt man an der Schäßung durch Veſte der Karthauſe, mitten unter bürgerlichen Gebäuden, über dieſer Veſte die Höhe, die ſich von Angleur nach Jupille zieht, 235 Meter hoch. In Namur ſteht die Citadelle weniger unmittelbar mit der Stadt verbunden als die Lütticher Werke ; auch dieſe wird um

die Ausländer. Wie könnte ſonſt der Gedanke Anhänger haben, daß das Heer ſich nach Antwerpen zurückziehen und zuſchauen ſoll ? Xus den Verträgen das Recht der Unthätigkeit herzuleiten, wäre ſehr unflug. Vom Rechtsſtandpuukt betrachtet iſt die Neu

unter der Gewähr der Mächte ſicher. Aber ſchon die Vera 50-70 Meter von Anhöhen überragt. Dieſe Werke umzubauen tralität träge machen einen Unterſchied zwiſchen der Neutralität hier und

oder zu verbeſſern , iſt nicht denkbar. Sie zu vertheidigen , hieße Namur einer theilweiſen, Lüttich einer gänzlichen Vernichtung preis-

dort. So ſteht England allein für Belgien, für Luxemburg collectiv

geben. Umſonſt führen die Friedensfreunde an , daß eine offene ein. Aber die Engliſchen Regierungen haben ſich wiederholt dahin Stadt nicht beſchoſſen werden darf , das Völkerrecht hat dieſe For: derung nie anerkannt: wo gewehrt wird, wird geſchoſſen , ſo will

es das Endziel

Namur zu

.

geäußert, daß Belgien ſich ſelbſt zu wehren habe. Wird thatſächlich einmal die Neutralität gebrochen, ſo mag Belgien ſich auf England zwar Flotte vor , zu jehr

vonfeinen rüſter, genügen menige Veſten, etwa 7Kilometer vom Plat, in Dienſte thun ,aber nichts entſcheiden fönnte,unddas nicht genug Truppen 1

1

1

Lüttich ſechs Veſten, durch ſechs bleibende Batterien, in Namur vier Mannſchaften aus Jrland und den Colonien Veſten , durch drei bleibende Batterieen verbunden. Dafür genügt nach Belgien entſenden könnte, um daſſelbe zu unterſtüßen. Die gegen eine Ausgabe von 25 Millionen , deren Zinſen 875 000 Francs wärtigen Auslaſſungen der Engliſchen Blätter über Belgien zeugen betragen, für des Landes Sicherheit gewiß eine geringe Prämie für dieſe Schwäche. Zudem hat die neuere Geſchichte Beiſpiele von Nach der Befeſtigung bleibt noch das weer zu rüſten. Von gebrochener Neutralität.

dem heute thatſächlich auf Antwerpen beſchränkten Stützpunkt bleiben

drei Viertel des Landes unbedeckt, und im Bedürfnißfall fönnte die Mobilmadung gefährdet jein , kaum iſt die Hauptſtadt gedeckt. Es mügten alſo nach dem Verfaſſer drei (nach andern vier) Armee

Corps frei bleiben zum Feldmarſch, in den Feſtungen 30 000 Mann bleiben .

So weit Herr Banning. Man ſieht , daß ſeine Anſichten in vielen Punkten mit denen übereinſtimmen , welche unlängſt Ge neral Brialmont ſelbſt über die Wehrfähigkeit Belgiens fund: *) Dieſelbe führt den Titel : „ Le service personnel et la loi de milice par le général van der Smissen .

Bruxelles

“; Wo ſind nun die 130 000 Mann ? Bei dem beſtehenden | ſprechung befindet ſich in Nr. 8 der Allg. Milit-3tg. v. d. 1887 I.

eine Bes

erhielten ; die eiſerne Haferration für die Pferde ging auch in bedenks lider Weiſe auf die Neige, und dieſe Ausſidt ſdien mir am bedros :

lange zu überlegen , nehmen die zuerſt Angekommenen die erſten ſich

lidſten.

Ställe 24. ein .

Bei ſtrömendem Regen erreidten wir am 11. Hellring; wieder wurden Allarmquartiere bezogen.

Diesmal war das Glück nid)t auf

meiner Seite , id lag mit wohl 30 Mann vom 47. Regiment und ned 3 Offizieren in einer Stube zuſammen , und es gab da eine hübſdze Verwirrung mit Armen und Beinen auf dem mit Stroh bes

ihnen darbietenden Näume, wie die Stuben zu ebener Erde , die .

.

Wenn dann unſere Fahrer mit den Pferden kamen , fanden ſie die leßteren gewöhnlid; beſept . In der Regel bedurfte es dann nur vernünftigen Zurcdens an die ja übermüdeten Leute , unt ſie die Ställe verlaſſen zu machen und lidh auf den Böden von

Neuem unterzubringen. Hauptmann W. in ſeiner hypodiondriſchen

und gereizten Stimmung war hier in Hellring, als ſeine Fahrer die Ställe wieder ſo beſetzt fanden und die Infanteriſten nicht ſogleich fantastiera uns eine Bowle , zu welder der weiden wollten , geradezu in Wuth gerathen und hatte zu argen

legten Eſirich der gemeinſdyaftlichen Stube .

Mit der Speiſung fah

18 aud übel aus, dafür entſdädigte rt dSce e nen Veranlaſſung gegeben , die das ſchließlide Einſdyreiten des berſt liebenewürdige Commandeur der 18. Infanterie - Brigade , OObe 5. B R., jämmtlide Offiziere eingeladen hatte . Ein unangenebmer Brigade : Commandeurs erfordert hatten. Dieſer hatte dann entſdieben , Vorfall kurz vor der Verſammlung war Urſadie geweſen , daß der daß Hauptmann W. mit ſeiner Batterie biwakiren müſſe, während

Gaſtgeber nid)t ganz ſo heiter wie ſonſt war, uns Artilleriſten des:

eine andere das Alarmquartier bezog .

wegen um ſo unangenehmer, als die Veranlaſſung bierzu einer unſerer Kameraden geweſen war. Hauptmann W. , von dem id) früher beridtete, daß er im hödiſten Grade Hypodjonder bereits auf der Fahrt nad der Grenze in Leipzig Frant batte zurückgelaſſen werden müſſen , war plößlich nach der Soladit bei Wörth bei ſeiner Batterie , an :

dımecken ließen.

geblich geſund, wieder eingetroffen. 3d und Alle, die ihn näher kannten,

Ruhetag haben würden , ließ id) ſofort die freigewordenen Quartiere

So fam der Oberſt um ſeine gute Laune und Hauptmann M. um Quartier und Vowle, die wir Anderen uns froß Allem vortrefflic) A18 ich am nädyſten Morgen in Erfahrung bragte , daß die

im Dorfe einquartierten Dragoner weiter marſciren, wir jedod hier

aber aber bald , daß er keineswegs geſund war ; die fire Idee , daß und Ställe beziehen und erlangte ſo für den Ruhetag für Mann und leine Batterie zu Grunde gehen müßte, tratnad einigen Tagen Pferd ein ganz behagliches Unterfommen, ſo daß es möglid war,, alle wieder hervor und fand nun immer neue Nahrung , als Mangel an

Sdräben einmal gründlid) zu unterſuchen und abzuſtellen. Den ganzen

Brod für die Leute und an Hafer für die Pferde eintrat. Auf den Tag wurde gereinigt und gepußt, da ich von der Anſicht ausging, Märſchen klagte er mir und den anderen Kameraden feine Leiden, daß die den Umſtänden nad möglichſte Reinlichkeit und Ordnung in als wenn er und ſeine Batterie allein davon heimgeſudst würden ;

Betleidung und Ausrüſtung ſtets aufrecht erhalten werden müſſe, daß

daß wir Anderen alle unter dem gleichen Mangel litten, daran ſdien er nicht zu denken . Alles ſah er im jawärzeſten Lichte, und das

Vernadsläſſigung hierin auch bald ungünſtig auf Disciplin und Moral des Soldaten wirken würde. Die Pferde fanden ſid, erſichtlid) ber:

Meinſte Uebel nahm bei ihm verzweifelte Dimenſionen an . Bei dem Beziehen der Adarmquartiere war es nun ganz natür-

untergekommen.

1

Die anfänglich mitunter etwas engen Rummete

waren zu weit geworden , maſſenhaft mußten Schwelltiſſen gefertigt

liss, daß unſere Leute und Pferde,erſtere durch vielfache Geſchäftenods unduntergebundenwerden. Drucíchädenfanden ſich auc ,verurſacht

längerInfanterie auf dem Plaße feſtgehalten, ſpäter in dieQuartiere famen als welche mit die ,

Gewehr ab ! " fertig war.

Ohne erſt

durch die naſſen Woilache , die bisher noch nie ordentlich hatten ge trodnet werden können.

116

gegeben hat , und über die ſich in Nr. 7 der Aug. Milit.- Ztg.

Onein , ſo gering denke ich von Cavalerie-Offizieren unſerer ! felbſt das wichtige Neue ereignet , daß die Belgiſche Regierung die gehen wie mit ſo vielen andern auch , daß ſie nämlich wieder auf Vervollſtändigung verſchiedener Werke , ſowie die Verſtärkung der Franzöſiſche Art ſtillſchweigend verduftet. Sie wird nichts nützen, Befeſtigungen an der Maas beantragt hat , von denen namentlich außer vielleicht das Cocain bei Wettrennen , das wie manches an die leşteren, alſo die Befeſtigungs -Anlagen in Lüttich und Namur , dere Gift - auch der Schnaps gehört dahin – Kräfte der ſpäteren hervorzuheben ſind.*) Für dieſen Zweck iſt im Ganzen die nicht Zeit im Organismus für die Gegenwart verwendbar macht, worauf geringe Summe von 24 Millionen Francs in Unjaß gebracht naturgemäß eine Erſchlaffung folgt. Für den Gebrauch im Kriege worden. Allein es iſt nicht zu verkennen , daß bis zur völligen alſo taugt jo etwas nicht. Ausführung dieſer Pläne, wenn ſie gebilligt werden , noch eine Ich frage nun : Was nüßt das dreimal im Tage jedesmal v

.

1. 6.3. eine Mitteilung findet.Inzwiſsenhatsich inderSache Armeenicht! Aber ich bin derAnſicht, eswerde mitbieferEfindung

geraume Zeit verſtreichen wird. Bis dahin kann Vieles oder doch eine Stunde vor ſich gehende Räuen eines geni& fteifen Pferdes in Manches geſchehen , was in den Zeiten überaus friedlicher Unſchauung für unmöglich gehalten worden iſt. .

Es icheint, als wenn Belgien bisher in der That ſich einer

der Krippe mit noch ſo gebogenem Genicke das ganze Leben hindurch bem Reiter ?

Die Sache liegt in der Wirklichkeit doch nur in dem

jedes

ſolchen ruhigen Anſchauung hingegeben hat. Herr Banning hat maligen Nachgeben auf den allerzarteſten Mundſtücdrud . Mag daher gewiß vollkommen Recht gehabt, als er ſeine Landsleute auf

es außerdem abfāuen , ſchäumen, ja nachgeben, ſo viel es nur wolle,

den Ernſt der gegenwärtigen Lage hinwies, denn auch für Belgien es hilft nicht zur Dreſjur. Die ſo einfache Arbeit des Antworten gilt der Ausſpruch eines anerkannten Militär - Schriftſtellers der Gegenwart, des Oberſt-Lieutenants Freiherrn d. 8. G0lt , welcher in ſeinen vortrefflichen Buch „ das Volk in Waffen “ ſagt : „ Es iſt jedenfalls etwas vollkommen Natürliches, wenn die großen Cultur:

völker der Gegenwart ihre friegeriſche Rüſtung mehr und mehr

lernens auf das leichtdruckende Gebiß wird kein Porengebiſ mit ſeinen Dulcamare-Säften hervorzaubern !

Und wie einfach, natürlich und billig iſt dieſe Arbeit ! Als ich vor zwei Jahren*) nach Oberlauringen geritten war,

vervollſtändigen, um im Nothfalle einen rückſichtsloſen Gebrauch ſprach ich mit dem Gutsbeſißer, einem Sportsfreund, von dieſer ſo . einfachen und ſo vielfach verkannten Arbeit, und bewies ihm deren

aller ihrer Kräfte machen zu können . “

Leichtheit an ſeinem edlen, aber genickſteifen, nie abkäuenden Thiere. Ich ſtellte mich nun vor daſſelbe, legte beide geſtreckte Daumen ohne alle Zügelanfaſſung in die Schultrenſen -Ninge, begann mit einem anhaltenden Druck gegen die Bruſt zu (gegen den Boden wenn der Kopf hoch ſteht), bis das Maul ſeine Anfangs- Schnapper machte

Das Porengebik. Von Oberſt a . D. Freiherrn von Schilling.

und nachgab. Anfangs mußte ich wohl 10 Minuten im gleichen

Im Berliner Milit.-Woch.-BI. war unlängſt die Bemerkung zu leſen , daß ich zu glauben ſcheine, man wolle ſich durch das Porengebiß jede andere Arbeit erſparen.

Drucke ausharren , dann kam das Nachgeben und wie der Blitz das meinige ; ſtets ſchneller wiederholte ſich das Nachgeben und auch wieder das neue Anfordern bei dem leiſeſten Nüdfalle zur Steifheit. Immer feiner ward mein Druck dazu ; zwiſchen hinein

*) Näheres über die Pläne der Regierung in Betreff der Fcſtungs-

mußte das Thier ſogar einen Tritt rückwärts machen, der nur bei

.

bauten an der Maas haben wir in Nr. 14 der Allg. Milit.- Ztg. mitgetheilt. D. Red.

Soließlich gelang es mir durch eine kleine Liſt, für die Leute 20 Brode zu erhalten. So wäre denn Alles wieder einmal gut geweſen , wenn nur Hafer für die Pferde vorbanden geweſen wäre, aber da mußten wir idon froh ſein , wenn es für dieſe noch Hafer:

garben und Heu gab . Wo es aber etwas gab, fanden es dié Fahrer ficherlich ; ſie ſorgten für igre Pferde auf's beſte und teilten oft das leßte Stück Brod mit ihnen .

*) Vergl. Allg. Milit.- 3tg. Nr. 70 von 1885. dienen ; foließlich führte jeder Mann ſolche Decke mit ſids, die Fabrer batten die ibrige auf die Sättel der Handpferde geſchnallt.

Die Zipfelmüße im Bett zum Schlafen über den Ohren wollte und weniger einleudsten, mußten wir dot die Ohren auch im Solafe offen haben , dagegen zeigte ſich dieſes Stück bald ſebr praktijd als Reſervebeutel für harte Thaler und Frankenſtüđe verwendbar. Daß mit dem Eintritt in das ſonnige Frankreid aud unſere

Die Mannſchaften hatten die bisherigen Strapazen ſehr gut

gemüthliden Defen verſtwunden waren , merkten wir erſt, als der

ertragen , erſt 2 Mann waren wegen häufiger Fieberanfälle in's Lazareth geſchafft worden . Beſonders ſtreng hielt ich darauf , daß der hier gelieferte , wie

zeitig auftretende barte Winter die Unzulänglidkeit des nationalen Ramino ad oculos demonſtrirte, Rauds und thränende Augen,

gährende Lehmjaudhe ausjebende Moſt nicht getrunken wurde ; ich ließ ihn regelmäßig weggießen , erſt der ſpäter gelieferte Rothwein wurde vertheilt. Ebenſo ließ ich den Genuß des Obſtes überwaden . Hellring war übrigens das leşte Dorf, in welchem Deutic ge: ſprochen wurde. Die Saar, weldie wir am 13. bei dein Städtdien

abgeſehen von dem permanenten froſtigen Unbehagen in allen Gliedern. Am ſchnellſten befreundeten wir uns jedoch mit dem nun aller Orten vorgefundenen billigen rotben Weine, deſien Genuß ich ben zu allen Zeiten guten Geſundheitezuſtand der Leute vorzüglich mit zu:

ſchreibe. Der allerdings auch reiblich conſumirte, ſtets gute Cognac war jedenfalls zuträglicher als der heimiſche Kartoffelfuſel. Dabei will

Saarbourg überſchritten, bildete nicht allein die Spradygrenze, ſondern

ich jedoch nicht verdweigen, daß der tägliche Genuß des Weine und

idied aud Deutſches und Franzöftides Wefen .

Cognacs mandem braven Mann ſo zur Gewohnheit wurde , daß er

Goethe in ſeiner „ Campagne in Frankreid }" ſagt, weiße und ídwarzes Brod jei das eigentliche Sdiboleth, das Feldgeſchrei zwiſchen

konnte, dieſelbe vielmehr in weniger zuſagenden Getränken immer mehr

in die Heimath zurückgekehrt, ſich von derſelben nicht mehr losmaden

Deutſchen und Franzoſen. Ich fand, daß zu ſpecifiidh Franzöftidem

ſtärkte, bis er nad) längerer oder fürzerer Zeit ein Opfer des de

Weſen in der Provinz überall noch der pot au feu , das große zweis

lirium tremens wurde.

ſchläfrige ſchöne Bett aus Nußbaumholz mit Vorhängen und den zwar mehr oder minder feinen , aber überall febr guten prächtigen Wou-

Der Maríd am 13. war äußerſt beſchwerlich. Dicht hinter Saarbourg verurſachte an dem Rhein - Marne - Canal eine geſprengte Brüđe längeren Aufenthalt. Der Weitermaríd auf der durd häufige

deđen, ferner die weiße Zipfelmüße, die blaue Blouſe und die Jabote

gehörten . Bis auf die Teſterenbeiden Bekleidungé:Gegenſtände, die Wegſperrunge unterbrochenen Straße an ausgedehnten , zabi ich aber für die Arbeit ſehr angemeſſen gefunden habe , befreundeten reichen Seen nvorüber. Dbgleich der führte an dieſem Tage zurücgelegte wir uns mit dieſen fpecifiſch Franzöſiſden Eigentümlichteiten ſehr

ſchnell. Der pot au feu lieferte uns ſtets eine ſehr ſchmadhafte

Weg nur 41/2 Meilen betrug, kamen wir doch erſt Abends 8 Uhr, nach 13ſtündigem Marſch in das Bimal bei Maizière. Schönes

Suppe , die Betten entlodten und noch nach der Rüdkehr in die Heimath manchen Seufzer ſehnſüchtiger Erinnerung , die Woldeden

Wetter , ordentliche Verpflegung, reitliches Stroh machten dieſes

wurden ſpäter ein ſehr geſuchter Artikel , der , als wir die Zone der

wieder mit Hafergarben und etwas Heu vorlieb nehmen.

verlaſſenen Dörfer und Villen um Barie betraten, überau mitgenommen wurde , um im leeren Quartier und Diwar als geſchäfte Hülle zu

Biwał ausnahmeweiſe zu einem angenehmen. Nur die Pferde mußten ( Fortießung folgt.)

117

Nachgeben erfolgen darf. In Zeit von kaum einer halben Stunde erfolgte das länger andauernde Abkäuen , mit dem Nebenreſultate

zum Eintritt in die Vorſchule ſehr zahlreich einlaufen und der Armee ein ſchäßbares Unteroffizier - Material ſichern werden . 2

Die geringe

des Schaum -Erzeugens. Jch zeigte nun , wie ſchon die Berührung Anzahl der aus Eljaß-Lothringijgen Freijen bisher geſtellten Unter: offizier - Schüler und Vorjchüler (82 , beziehungsweiſe 19) iſt haupt der Kleinfingerſpißen das Nachgeben abfordern könne. So ſchnell jädlich darauf zurückzuführen ,daß der Eljuß-Lothringer ungern in So ſchnell ſind die Fortſchritte !

frübem Alter ſeine Heimath verlägt und daher zum Eintritt in die

Auf dieſer ſo einfachen Arbeit beruhte nun die etwa 1873

beſtehenden, entfernt gelegenen Anſtalten Deutſchlands idwer zu ver

in Bamberg gemachte Production, mit einem leinenen Nähfaden ge-

möhnlicher Sorte, ein fremdes , aber ſehr gut zugerittenes Pferd

mögen iſt. Eine Ablehnung der Forderung muß bei der großen Tragweite Einricytungen nicht nur vom militärdienſtliden, Standpunkt empfindlich ſondern derartigerallgemeineren

in der Bahn traben und galoppiren zu laſſen.*) Schon im Jahr

Der Militär-Verwaltung aber würde dadurch die Möglidkeit beſchränkt,

1847 that ich daſſelbe mit eigenein Pferde in Karlsruhe. Da ſagte mir der jetzige Oberſtallmeiſter: „Sie haben eben Ihr Pferd dafür

in dem gebotenen Ilmfange den Unteroffizier- Erſatz in jolcher Qualität ſicher zu ſtellen , wie die gedeihliche Entwicklung eines Heeres mit

dreſſirt ! “ Das konnte man bei dieſem fremden Pferde nun nicht

allgemeiner Wehrpflicht es gebieterijd, fordert."

aud vom

aus ſehr

jein.

Von ferneren Forderungen heben wir hervor : 7000 000 ſagen. Bei dieſem brach mir im Galopp der eine der ohne Mark als erſte Nate zur Verſtärkung der Landbefeſtigungen außerhalb Knopf nur um die Zeigefinger-Spitzen gewickelten Nähfaden (der in der Neidiolande gegen die Wirkung der modernen Angriffsmittel. Er wendige). Ich ritt nämlich wie in Trenſenführung mit beiden läuternd wird hierzu bemerkt, daß die Fortidritte der Waffen-Tedynit Händen kann ich nicht ſagen Fingern auf Randern . Nun ver: eine ſolde Verſtärkung bedingen. -

einen Kreis ab. Aber jeßt hieß es : Pariren ! Ich lavirte auch an

In allen Kreiſen rüſtet man ſich bereits auf das hohe Feſt der 90jährigen Geburtstags - Feier Seiner Majeſtät des Raiſers Wilhelm , welche in ganz bejonders feſtlicher Weije vor ſidy gehen ſoll . So hat der Senat der Königlidien Akademie der Künſte in Berlin beſchloſſen , der hohen Freude des Inſtituts über das bevorſtehende Feſt des 90jährigen

die Wand und arbeitete mit den Unterſchenkeln, weit zurückwirkend.

Geburtstages des Kaijers durd) einen feſtlichen Sdmuck des Akademie

die Hinterbeine unter den Sattel. Das Pferd verſtand das und bog ſeine hinteren Kniegelenke (dies will auch angewieſen ſein ), und dabei durfte ich den Faden nur leicht anſtehend gegenhalten. So

Gebäudes einen entſprechenden Ausdrud zu geben . Es iſt zu diejem Zwecke von dein Senator Profeſſor Johannes Open ein Feſtichinud

ſuchte ich das Abwenden durch die Bahn durch zarteſtes Anlegen des auswendigen alleinigen Fadens und ſtarkes Hereinlegen und Treten in den inneren Bügel ; es gelang. Darauf ritt ich ſogar

entworfen und vom Senat zur Ausführung genehmigt, deſſen gebank

lider Inhalt der folgende iſt : Der Genius des Friedens ſtreckt ſeine

parirt jedes gutgerittene Pferd am ſchönſten. So fam ich, ohne ichütende, mit der Kaiſergewalt bewehrte Hand über den Altar des daß nur der eine Fadeu brach, zum Still halten. Ich bin mit 75 Jahren noch erbötig , den Cavalleriſten von Ruf , bei denen es 1

ſich lohnt , auf einem gut gerittenen Pferde die Beweisführung vorzuführen, daß die ganze Sache auf dem ſchnellen Einlernen des Nachgebens für die zarteſte Zügel -Anforderung beruhe. Deshalb

plaidire ich für geſchmeidiges Handgelenk und feſte Zügelhaltung.

Deutſchen Vaterlandes aus , welchen Kunſt und Wiſſenſchaft bekränzen . Das menſdylidie Leben in ſeiner ſtufenweiſen glüdlichen Entwickelung vom Kindes: bis zum Greijenalter kommt in friesartiger Anordnung zur Anſdauung, während martige Krieger-Geſtalten den Stutz der Werke des Friedens durd, die Wehrkraft des Volkes zur Darſtellung 1

bringen und auf Vannern die Symbole der lleberwindung von menſch:

licher Schwädie durch die Kraft ſittlicher und moraliſder Mädytedar:

Denn läßt man ſich ſogar die Zügel aus der Hand gewaltthätig ſtellen. Ein reither Farben- und Goldſchmuck wird das Gebäude oder liſtig verlängern , ſo hat alle dieſe feine Drejjur ein Ende,

ſelbſt künſtleriſch mit dieſen Sculpturen und Malereien in Weberein :

und man muß ſelbſt in bocbeinigen Fällen ſich entweder mit einem

ſtimmung jeßen. Unter den Mitgliedern der Akademie der Künſte baben folgende Künſtler die honorarloje Herſtellung der dymückenden

leichten Zügel anſtehen oder mit groben Eingriffen in das ganze

Kunſtwerte übernommen : Senator Profeſior Gefelichap den großen,

Neiterleben abfinden .

18 Meter langen Fries der Lebensalter, die Profeſſoren Calandrelli und Herter die 3 Meter hohen Geſtalten der Wehrkraft , Profeſſor



Eberlein den Genius des Friedens mit den zugehörigen Sculpturen ,

Profeſſor Leijing die Banner mit den vorerwähnten Darſtellungen . Die Namen dieſer Künſtler bürgen dafür, daß das alte häßliche Ge:

Na d r ich te ll.

bäude der Kunſt- Akademie einen Schmuck anlegen wird , welcher der

i freudigen und gehobenen Stimmung des ganzen Deutſchen Volfes an Deutſches Reid . tage. - Vorbereitungen zur 90jährigen Geburtstage:

dem feſtlichen Tage einen würdigen Ausdruck verleiht. Es iſt anzu: nehmen und zu bojjen , daß diejes Vorgehen an vielen Stellen der Reidyshauptſtadt Nadyahmung findet und Berlin ein jo feſtlides Rleid

feier Sr. Majeſtät des Kaijers Wilhelm. – Uebungen

anlegt wie an ſeinen glüdlichſten Tagen .

*** Berlin , 20. Februar.

[ Einberufung des Reich 8Die Einberufung des

der Erſaß :Nejerviſten I. Claſje. ] :

Im Laufe des Jahres 1887 jollen wieder ziemlid) ausgedehnte Im Bereid)

Reichstage iſt erfolgt und giebt der Hoffnung Raum , daß die unter

llebungen der Erlaß-Reſerviſten 1. Claſſe ſtattfinden.

ganz anderen Verhältniſſen als früher zuſammentretende Reichskörperſchaft die wenigerfreuliche Erinnerung an das Tagen des aufgelöſten Neichstags bald in den Schatten zurücktreten laſſen wird. Vorausſichtlich wird nun

der verſøiedenen Armee -Corpå ſind dieje Uebungen für das laufende wohl bei der Infanteric wie auch den Jäger: und Pionier -Bataillonen

auch nicht nur die Heeres-Vorlage, das neue Septennat betreffend,

findet eine zehnwödyentliche Uebung (ven Ende Auguſt bis Ende Oca

1

Jahr wie folgt angeordnet: Bei allen Truppentheilen der Corps, 10

ſondern auch der Reichs-Militär:État für 1887/88 in Kürze erledigt, tober ), die vierwöchentliche von Anfang bis Ende October , die vier: d. H. angenommen werden . der leştere bringt nods zehntägige vom 1. zehnwöchentlic 14. Julihe ..Uebung Ž. ſtatt. Bei den Train-Ba wichtige Neue. HervorzuhebenGerade iſt namentlich , daß ſich darin manches die be: taillonen nimmt diebis am 1. Juli ihren Anfang 1

reits dreimal abgelehnteForderung für Errichtung einer Unteroffiziers- und endigt am 8. September, bei den Fuß -Artillerie- Regimentern Vorſchule in Neu-Breiſach wiederum vorfindet, und zwar in Höhe finden die Uebungen in nachſtehenden Zeitabſchnitten ſtatt : die erſte von 289 000 Mart. Zur Begründung des neuen Antrags hat die vom 1. September bis zum 9. November , die zweitebisvom 13. Oc: vom 9. September 12. October. Militär-Verwaltung auf die früheren Darlegungen verwieſen , und es tober bis 9. November, die dritte wird noch Weiteres zu Gunſten der Angelegenheit aufgeführt. Am Soluß heißt es : „ Die Errichtung der Anſtalt in Neu -Breiſach wird

durch das Zuſammentreffen gewiſſer, dieſem Vorhaben örtlich günſtiger

Verhältniſſe begründet." Elſaß - Lothringen beſitt eine Bevölkerung, welche vorzugsweiſe militäriſch veranlagt iſt und unter Franzöſiſơher Herrſchaft zahlreiche tüchtige Kräfte den Franzöſiſchen Truppen zuge: führt hat. Das Unteroffizier:Perſonal, welches aus dieſer Bevölkerung der Franzöſiſdheu Armee in großer Menge zufloß, zeichnete ſich ganz !

beſonders durch Gewandtheit und Zuverläſſigkeit aus.

Es iſt mit

Dänemart.

* Kopenhagen , 19. Februar.

[Volksthing : Verband

lungen über die Gewehrfrage.] Im Volksthing kam es aus Bewilligung von Anlaß der Gewehrfrage, weldie durch die aufeine 4 100 000 Kronen ausgehende Vorlage des Kriegsminiſters ſpruchreif geworden iſt, zu intereſſanten Verhandlungen. Der Vorſißende des Berg, eröffnete die Verbandlung mit einer Rede, Volksthings, Herr berſidyerte in welcher !

cr

, daß die Linke nocy nie die erweislich beſten

Siderheit anzunehmen, daß dieAnmeldungenaus den Neichstanden Waffen fürdie geſeblidhen Heeres- Inſtitutionen,Fußvolk und Artillerie, verweigert hätte. Er machte ſodann darauf aufmerkjam , daß in den *) Vergl. Aug. Milit.-3tg. Nr. 64 von 1884.

Anmerkungen zum Finanz-Gefeße (denn die Vorlage des Kriegeminiſtere

118

war urſprünglid im Finanz- Gefeße enthalten) von Fortjeßung der Verſuche mit dem neuen Gewehr die Rede wäre, und daß den Ergeb:

niſſen der Verſuche nicht vorgegriffen werden dürfte. Auch nahm er die Gelegenheit wahr, ſich über den „mißverſtandenen Patriotismus “ der Frauen zu ergehen , welche Privatſammlungen für Kanonen an-

Ewig wahr und richtig bleibt das Princip , alle Kräfte zur Saladht heranzubringen, aber doch kann der Grundja nicht in allen Kriegen dieſelben allgemeinen Folgen haben , ſie müſſen ſich vielmehr nach Zweck und Mitteln verändern. Das Wie hat gewechſelt und mußte wechſeln, mußte ein anderes ſein bei den kleinen , im Bann der

geſtellt hätten , und die Verwendung von Staatsbeamten (Artillerie:

Einheit liegenden Heeren Friedridhe des Großen , bei den ſehr

Offizieren und Ingenieuren ) bei der aus Privatmitteln unternommenen Aufführung des Gerðahöhen- Forts (des erſten Anfangs zur Landbes

gewachſenen, in organiſd) ähnliche Schladitförper gegliederten Armeen

1

feſtigung) als ungeſeßlich und die Bevölkerung zum Troß gegen die

Napoleon's und bei den modernen , die ganze Volkskraft repräſen: tirenden Kriegerſcharen , denen neben der Gliederung in ſtrategiſdie

gejeßmäßig bewilligenden Gewalten aufwiegend zu bezeichnen. Zulett

Einheiten höherer Ordnung aud) neue ſtrategiſche Waffen zur Ver

veriprad, indeß Herr Berg die Bewilligung der Ausgabe, wenn der

fügung ſtehen . “

Ausſchuß nad gründlicher Unterſuchung ſid, überzeugt hätte , daß die Verſuche zu einem guten Ergebniß geführt hätten.. - Dieſen Zweifeln Zweifeln

Ebenjo richtig iſt das Folgende : „ Unter Verſammeln zur Schlacht verſtand Friedrid, etwas Anderes als Napoleon , und wir ver

gegenüber machten die anweſenden Militärs, Oberſtlieutenant Twer: moes und Capitän Wagner , darauf aufmerkſam , daß in den Mo:

binden damit einen anderen Begriff als der Franzoſen -Kaiſer , ohne daß deshalb das Bezeid nende, die Möglichkeit einer gegenſeitigen Un:

tiven des Geſetzentwurfs die tedyniſdie Frage bei den Gewehren aus: drüdlid; als gelöſt bezeichnet und nur von der Fortdauer der Ver: ſudyo- Station die Rede wäre , und daß die bereits erprobten Vortheile des neuen Repetir: Gewehre gegenüber den jetzt noch gebrauchten Re: mington - Waffen in größerer Sdießliderheit, namentlid bei weiten

Abſtänden, größerer Schießſchnelligkeit und einer „ fladeren Babn " für das Geſchoß beſtänden.. – Der Kriegøminiſter beſtätigte , daß das Modell des Gewehrs Magazin : Gewehr mit 5 Batronen) feſtgeſtellt wäre, wenn auch noch weiter Verſude damit gemacht würden ; die Motive des Geſebentwurfs wären idyon im Sommer geſdrieben , als die Proben noch im vollen Gange waren . Uebrigens konnte der Miniſter es ſich nicht verfagen , Berg mit ſeiner Behauptung von der

Opferfreudigkeit der Linken auf die in der Seſſion von 1884/85 er: folgte Verweigerung der Ranonen für die Seebatterie , Trekoner " und

des unentbehrlidien Pulvers für die 6 neuen Ranonen , weldie Weige: rung damals zur Sprengung des Finanz-Geſebes mitwirkte, aufmerkſam zu machen .

Zur Empfehlung der Vorlage theilte er nocy mit, daß

terſtüöung der zu verſammelnden Maſien zu Grunde gegangen wäre. Das Wie der Unterſtüßung iſt eben ein anderes , die heutige Schladit cine andere als die Fridericianiſde und auch die Napoleoniſche, und Taktik und Strategie ſtehen in Wedyjelbeziehung an den Endpunkten , in den Momenten, wo die allgemeine Vertheilung der Streitkräfte in die beſonderen Anordnungen zur Sdılacht übergeht.“

Die Eintheilung in die drei gewählten Hauptperioden wird in folgender Art erläutert : . Die erſte Periode dürfen wir wohl vom Beginn der Sdyleſiſchen Kriege bis zur Franzöſiſden Revolution rednen ; ſie muß als Ucber: 1

gang den Amerikanijden Freiheitskrieg , nicht wegen der ſtrategiſchen Bedeutung ſeiner Kämpfe, wohl aber wegen der neuen taktiſchen Er: jd einungen , eben ſtreifen.

Die zweite umfaßt zweckmäßig die Zeit vom Beginn der Franz

zöſijden Revolution bis zum Jahr 1860 , weil erſtere die Krieg führung mit neuen Mitteln begann und das Jahr 1859 über die ueucn ſtrategiiden Waffen zwar idon verfügte, ſie aber nidt an

zwar die Gewehrläufe im Auslande gemacht werden müßten , für an :

wendete ,

dere Arbeiten bei den neuen Waffen aber, namentlich für Maidinen ,

bildeten .

Däniſche Arbeiter viel Bejdäftigung zu erwarten hätten , und die

geworbene Beere und Vorderlader nod die Inſtrumente

Die letzte Periode hebt 1866 an .

Golfo : und Waffenbeere,

Zahlung von Löhnen ſid , bis auf 1 400 000 kronen erſtrecken würde. Während nach dem Wunjcie des Kriegsminiſters , welcher das Geſetz

Sinterlader und Eiſenbahnen werden auf Preußijd) - Deutſcher Seite ausgenutzt, ein neues , aaf den Fundamentalſägen des Napoleoniſchen

gern -vor dem 1. April fertig ſehen möchte , General Thomſen einen beſonderen Ausſduß für daſſelbe beantragte , verwarf die Mehrheit dieſen Antrag und verwies das Geſetz an den Finanz-Ausſchus, deſſen Zögerungo - Politik der Miniſter es hatte entziehen wollen , und in weldiem außer dem General Thomjen kein jachverſtändiger Mili-

berubendes , aber weit großartigeres Syſtem tritt in die Erfdeinung, das man von dem Namen Moltke nidyt wird trennen können . “ Mit dieſen Behauptungen fönnen wir nicht überall einverſtanden

!

tär ſitzt.

ſein . Es iſt beiſpielstveije nidit ganz richtig , daß die neuen ſtrate: gijden Waffen “ im Jahr 1859 nicht zur Anwendung gekommen jeien , theilweiſe iſt dies allerdings geideben ; wir würden alio eine etwas andere Eintheilung richtiger gefunden haben , und hätten audy gegen die Abgrenzung der erſten und zweiten Periode Mandes einzut

wenden , das wir hier jedoch übergeben , weil wir es nicht gerade für wejentlich halten.

Kr i t i k.

Aus der I. ( Fridericianijden ) Periode finden wir nun

Die Hauptſchlachten der Fridericianiſchen , Napoleoniſchen und modernen Periode, ſtrategiſch und taftiſch beleuchtet von V. M., Oberſt -Lieutenant (II. Theil) und Nh.,

eine Betradytung folgender Feldzüge : Erſter Schleji her firieg (Mollwit, Czaslau ), – 3weiter Sdlejiicher srieg (Hohen Friedberg). Siebenjähriger Krieg mit den Schlachten Prag, Colin, Noßbach, Leuthen, Zorndorf, Kunersdorf, Liegniß und Torgau.

Premier-Lieutenant. ( Einleitung, I. id II. Periode bis 1816 ). Hannover 1887, Helwing’iche Verlagsbuchhandlung. (Th. Mier: zinsky, K. Hofbuchhändler.) 8. 316 S. Preis 6 Mark. [R.] Zwei Waffeugefährten in verſd,iedener Stellung und jeden:

1806/7 (Jena , Auerſtädt, Eylau , Friedland ), 1809 ( Aspern, Wag ram ), 1812 (Borodino ), 1813 (Lüßen, Baußen, Dresden, Leipzig ),

falls auch von ſehr verſchiedenem Alter haben ſich zu einer gemein-

1814, 1815 (Ligny , Belle-Alliance), die Kriege in Italien

ſdsaftlichen wiſſenſchaftlichen Arbeit verbunden. Werk

Aus der II. ( Napoleonilden ) Periode werden angeführt: die Feldzüge 1796/97, 1800 ( Marengo ), 1805 (Ulm , Auſterlit) ,

kriegs Taktik der 3

) geschistiches set pichaffen, welches biler Strategie und PatieSea (Alma,"Interman,Eideemaja)'uno bezstieginstatien1839 Hauptperioden der letzten 150 Jahre darlegen foll . Das Werk liegt ( Magenta, Solferino ). beute vollendet vor uns und zeigt uns einen ziemlich umfangreichen

Aus der III . (modernen oder Moltke'iden ) Periode finden

Band, in weld »em eine Würdigung der Hauptſchlachten der bezeichneten

wir Darſtellungen des Kriege in Deutidland 1866 ((König:

3 Perioden enthalten iſt.

grät) , des Kriegs in Italien 1866 ( Cuſtozza) , des Deutſch Franzöſiſchen Kriego 1870/71 (Wörth , Meß, Sedan ) und des

des Ganzen Auskunft giebt. Wir bedauern das , weil eine derartige Mittheilung von vornherein Klarheit über die hier in Betradot fom menden Abſichten beider Verfaſſer gebracht hätte. Aus einer kurzen Titel-Angabe erſehen wir nur , daß der Oberſt-Lieutenant v . M. den

zweiten Theil der Hauptſchlachten bearbeitet hat, während von dem Pre-

mier-Lieutenant Rh. die Einleitung und die Darſtellung der Feldzüge bis zu Ende der Napoleonijden Zeit herrührt. Die Einleitung giebt eine im Ganzen gute Ueberſidyt unter

dem Titel : „ Charakteriſtiſches der Strategie und Taktik der drei Hauptperioden “, aus welcher wir jedoch nicht flar erſehen , weshalb die Verfaſſer ihre Arbeit erſt mit der Zeit Friedrich des Großen beginnen und z. B. nidt auch Guſtav Adolf oder noch ältere

Feldherren in den Bereich ihrer Darſtellung gezogen haben. Wir leſen hier unter Anderem folgenden ganz richtigen Sak :

Kujiiich - Türkiſden Kriegs 1877/78 ( Plewna ). Bei dem großen Stoffe, welcher in dem vorliegenden Werke zu verarbeiten war , wurde eine ſehr eingehende Behandlung von vorn: herein ausgejdloſſen. Die Verfaſſer mußten ſich darauf beſchränken ,

die nach der heutigen Kenntniß der Kriegsereigniſſe feſtſtehenden That: Ganze in ein Syſtem zu bringen . So erhält der Leſer aus ihrer Hand eine Skizze des Wegs, welchen Strategie und Taktik während der lezten 150 Jahre gegangen ſind , wobei die unveränderlichen Grundſäße derſelben möglichſt feſtgehalten wurden. An einzelnen

fachen zu Ausgangspunkten ihrer Betrachtungen zu machen und das 1

Stellen wird hervorgehoben , wie ein ſtrategiſches Syſtem mit ſeinen Mitteln auf das Gebiet des anderen übergreift, was ganz natürlich erſcheint, da es an Berührungspunkten nicht fehlt. Im Ganzen und Großen haben wir es mit einer fleißigen,

H !!!!! -B3SO T

Das Budy hat keine Vorrede , welche über Entſtehung und Zwed

119

mühevollen und verdienſtlichen Arbeit zu thun. Freilich will es uns dabei etwas zweifelhaft erſcheinen , ob deren Nußen audy wohl an:

Hent , Vize-Admiral 3. D. , 1. Marinemaler Niethe , zur See. Hrsg. unter Mitwirfg . v . Contre-Udiniral a. D. Werner , Hauptm . v. Wedell, Cow

Jarsberg u . mehreren deutſchen und engl. mandeur-Capit. Baron WedelJlluſtrirt v . Dir. Prof. A. v. Werner , Nicthe, Lindner,

erkannt werden wird, zumal da es in der Deutſchen wie der aus:

Sce-Offizieren.

ländiſdsen Literatur nicht an Werken fehlt , weldie ähnliche Zwecke möglichſt übereinſtimmend gearbeitet haben , da nicht allein die von

Kunſtblättern. 2.-- 12. (Schluß :)Lig. Fol. (S.65 -391 .) Berlin , Hof

verfolgen. Anerkennend müſſen wir hervorheben , daß beide Verfaſſer

Lieut. Barth , Sridel 1. A. Mit ca. 300 Orig .- Jluſtr. u . 12 Kpfrdr. manut & Sp.

à 5 .

Inſtruktion üb. das Infanterie-Gewehr M/71 : 84 neðſt deſjen Munition .

ihnen angeſtrebten Ziele, ſondern audy die Wege , auf welden ſie die lepteren zu erreiden ſuchten , einander ſehr ähnlid ſind.

Auf Grund der offiziellen Inſtruktion f. d. Unteroffiziere il. Mannichaften

bearb . v . e. Compagnie-(Shef. 16. (32 S.) Berlin , Bath. 15 Pf.

-daſſelbe. Für den Unterricht der Mannſchaften abgefaßt 11. durch Abbildgn. erläutert von H. v. M. 1. - 5. , unveränd . Aufl . 8. (24 S.) Berlin Licbel. 15 Pf. Kriegs - Chronik Oesterreich - Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie . Verf. im k . k. Kriegs -Archive.

Kurze Anzeigen und Madridten . [ R.] Den Leſern der Aug. Milit. - Ztg . iſt es bekannt, in welcher ſchönen Form der Allerhöchſte Dant Seiner Majeſtät des Kaiſers und stönigs an die Armee zu Anfang dieſes Jahres aus Anlaß des 80jährigen militä riſchen Dienſt- Jubiläums zum Ausdruck gelangte. Es iſt nun ein ſehr glüdlicher Gedanke, welcher die Königliche Hofbuch handlung von E. S. Mittler & Sohn zu Berlin angetrieben hat, dicien Aller höchſten Dank in einer entjprechenden, geeigneten Form zur beſonderen Veröffent lichung zu bringen. Dies iſt in Geſtalt eines zum Einrahmen und Auf >

hängen beſtimmten großen typographiſchen Blattes geſchehen , welches den

Wortlaut der Allerhöchiten Cabinets-Ordre bringt, der an ſeinem Stopf mit

einem guten Bruſtbilde Seiner Majeſtät des Naijers und Königs (in H013:

II. Thl . Der südwest ) . Kriegsschauplatz im Donauthale und in den Österreich. Alpenländern. Mit 2 Taf . gr. 8. (228 S.) Wien, (Seidel 4. M. 40 Pf.

& Sohn ).

Kuropatkin . General, fritijdie Rückblicke auf den ruſſiſch-türkiſchen Strieg 1877 78.

ach Aufäßen bearbeitet von Major strah mer. Neue Folge. 1. Hit. ( Des ganzen Werfes 5. Hit .] Die Blokade Plewnas. Mit 2 Tertifizzen 11. 2 Plänen . gr. 8. ( III , 109 S.) Berlin , Mittler & Sohn. 2 M. 80 Pf.

Militär-Schematismus, k. k ., f. 1887. Hrsg. vom k. k. Reichs Kriegs-Ministerium . gr. 8. ( 1182 S. ) Wien , Hof- u. Staatsdruckerei. 6 M.

ſchnitt) geziert und mit einem geſchmackvollen Nande in farbigem Druce um

Niethammer, Maj. Geo. v. , die Schlacht bei Villiers am 30. Novbr.

geben iſt.In der Mitte vrangt alio die befannte „Allerhöchite Ordre Seiner „ Es iſt wahrlich eine hohe Freude für Mich , an dem heutigen Tage

Generalmajor Freiherr v. Reibenſtein . Mit 1 Starte. 2. Aufl. gr. 8. (55 S.) Stuttgart, Nohlhammer. 1 M. 50 Pf. Prachtbilderbuch, militärisches. Bildlich dargestellt nach den neuesten Adjustirungsvorschriften der k . k österr.-ung. Armee. qu .

in ſolcher Weiſe zi!r Armee iprechen zu dürfen und über dieje 80 Jahre

Prittwitz 11. Gaffron , Maj. Walter v ., der Preuße. Ein Lehrbuch f.

Majeſtät an den General - Feldmarſchall Kronprinzen des Deutſchen Reichs und von Preußen, Staiſerliche und stönigliche Hoheit“, welche mit den ſchönen Worten ichließt:

1870 m . beſond. Nüdjicht auf die 1. fönigl. württembergiſche Feldbrigade

Fol

( 22 Chromolith .)

Wien , Perles.

9 M.

jagen zu können, daß wir ſicherlich , voll und ganz, feſt 311 einander gehört

Schule u . Veer. 6., verb. Aufl. Mit dem Bildniſſe Sr. Maj. des Staijers

haben, Ich mit Meinem ganzen Herzen und Denken, die Armee mit volliter

Wilhelm , Stönigs v. Preußen . 12. ( 16 S. ) Berlin. Liebel. 10 Pi. Nange 11. Quartierliſte der faijerlich deutſchen Marine f. d. J. 1887.

Treue, Hingebung und Pflichterfüllung , für welche Mein Dank imd Meine Anerkennung die lebendigite Empfinding Meines Herzens bis zu Meinem lepten Athemzuge bleiben wird .“

Wir enpfehlen das ſehr hübſch ausgefallene Kunſtblatt allen same raden , daſſelbe kann als Erinnerungsblattin Glas und Nahmen auf Hoch nur den beſtui Gindruck jeden Soldaten und Nieder, Jung und Alt hervorbringen und gar nicht genug verbreitet werden.

- Vor uns liegt ein lithographirtes Blatt, welches den Titel führt: Infanterie - Gewehr M /71.84 , entworfen und gezeichnet

|Abgcídilojen am 1. Novbr. 1886./ Red.: Die kaiſerl. Admiralität. gr. 8. ( V, 134 S.) Berlin , Mittler & Sohn. 2 M. 50 Pf. Règlement üb. die Ergänzıing d. Sekretariats: 11. Regiſtratur-Perſonals bei den Marine-Stations- Intendanturen . & Sohn .

gr. 8. (8 S.)

Berlin , Mittler

20 Pf.

Reigner, Hauptı . Lehr. Vift. v ., die Terrainlehre. Mit Tert.-Fig. ii. 13 Taf. 5. , verb . Aufl. gr. 8. ( IV , 166 S. )

Wieni, Seidel & Sohn.

von

Siber I, Second - Lieutenant im Brandenburgischen Füsilier -Regiment Nr. 35, Berlin, Liebel'sche Buchhandlung“ ( Preis 11 / , Mark ) . Das Blatt

zeigt im Ganzen 21 auf Stein gezeichnete und in Farbendruck deutlich Abbildungen des neilen Mehrladers des Dentidhen Reichs wiedergegebene heeres , beziehungsweiſe einer

einzelnen Theile. Den Anfang bildet eine Zeichnung in großem Maßſtabe der Waſſe mit einem Durchichnitt durch das

abgedrüdte und zum Magazinfeuer geſtellte Schloß, an welche ſich eine -

Zeichnung des Durchichnitts durch den Lauf mit Patronen - Magazin und den vorderen Theil der Hülje, damit eine untere Anſicht der Hülle mit Löffel,

6 M.

Noſenthal, Herm ., Zweijährig Freiwillige. 2., verm . Aufl. gr. 8. (VIII, 9 S.) Berlin , A. Boettcher. 75 Pf. Schlachten - Atlas d. 19. Jahrh. Zeitraum : 1820 bis zur Gegenwart. Pläne der wichtigsten Schlachten , Gefechte u . Belagergn. m . begleit.

Texte, nebst Vebersichts-Karten m . compendiösen Darstellgn. d . Ver laufes d . Feldzüge in Europa, Asien u . Amerika. Nach amt). Quellen bearb . (In ca. 30 Lfgn.) 4. u . 5. Lfg . Fol . (5 lith . u . color. Karten m . 23 BI. Text.) Iglail , Bäuerle. À 2 M. 40 Pf.

, G. , Natalog f. Mannſchafts - Bibliotheken . Gin Verzeichniß von Anſchlagſtüc und Meilitüd als Einzellader geſtellt, jowie die linke Seiten : Scriba Sdriften , welche ſich beſonders zur Aufnahme in Vibliothefen f. Mann anſicht des zum Magazinfener geſtellten und geſpannten Schloſſes an idajten aller Truppentheile d. Deutiden Çeeres eignen. 8. (52 S.) ichließt. Die übrigen Abbildungen ſtellen verſchiedene Einzelnheiten des Infanterie-Gewehrs M 71.81 dar. Schon der erſte Blick auf das große Blatt zeigt, daß daſjelbe ein

Jufanterie-Waffe genanntwerden

unſerer neuen Darſtellungsmittel fehr gutes muß. Sowohl die Zeichnungiſt ebenjo naturgetreut und in allen Einzeln heiten genan ausgeführt , wie die techniſche Wiedergabe durch den Farben drudalswohlgelungenbezeidinctwerden muß. Eine Zeichen-Erklärung iſt am Rande beigefügt worden . Die Fleißige Arbeit des Second-Lieutenants Siber I. die durch die

bekannte Lie belliche Verlagshandlung in Berlin eine redit gute Veröffent lidung erfahren hat, darf Allen ,weldie eine recht in's Auge fallende farbenia

reidieempiohlen Abbildungwerden des neuen alis .

Gewehrs in großem Maßitave wünidien, durdh

Met, Scriba.

75 Pi.

Seidel's kleines Armee -Schema. Dislocation 11. Eintheilung d. k. k. Heeres , der k . k. Kriegsmarine , der k. k. Landwehr u . der königl . ungar. Landwehr. Seidel & Sohn .

Nr . 20.

1886.

Novbr.

12.

( IV , 118 S. )

Wien,

1 M.

Soldaten -Kalender, österreichischer, f. 1887. XII. Jahrg. 16 . ( 101 S. ) Wien , Perles.

1 M.

Superarbitrirungs - Vorschrift f. die Personen der k. k. Kriegs Marine. gr. 4. ( VII, 103 S.) Wien, Hof- u. Staatsdruckerei. 2 M. Vogt , Oberstlieut. a . D. Herrm., die europäischen Heere der Gegen wart. Illustrationen v. Rich . Knötel . 5. -7. Hft. gr. 8. Rathenow, Babenzien.

à 50 Pf.

Inhalt : Der russische Koloss.

( 48 S. )

Wahle , Negiſtr. Egoli, militär-geographiſch-ſtatiſtiſches Lerifon d. Deutichen Reichs. lliter genaueſter Beridjicht. der f. den Verkehr erforderl. De

Neue Militär - Bibliographie . Auszug aus der Beſchichte d. 1. Badiſchen Feld-Artillerie -Regiments Nr. 14 u. Jeines Stammtruppentheils. Auf Befehl d. Negiments f. deſſen lInter

offiziere u. Mannſchaften zujammengeitellt. 8. (IV . 139 S. m .2 Bildern .) Starlsruhe, (A. Bielefeld's Hofbudi.). 2 M. 70 Pf. Balthajar , Rittmitr., Leitfaden bei der Inſtruktion der Refruten u. der älteren Mannſchaften der Cavallerie. Anhang zur 13. Aufl.

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Beiheitzum Militär-Wochenblatt. Hrsg. von Oberſt 3. D. v. Löbell. 1887. 1. Heft.gr. 8. Berlin , Mittler & Sohn. 60 Pf.

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Waldſtätten , Feldmarſch. - Lieut. Joh . Frhr. v., die Taktif. 8. Aufl. 2. Abdr. 1. Thl. Elementar - Taftiť der drei Waffen. Mit Holzichni. gr. 8. ( 195 S.) Wien , Seidel & Sohn. 3 M.

Wedell , Hauptni. à I. s.M. v., Vandbuch f. die wiſſenſchaftliche Beſchäfti gung d. dentchen Offiziers. Mit 1 lith . Plan il. vielen in deil Tert gedr. Holzichn. 3., durdigeich. ll. ſehr verm . Aufl. gr. 8. ( X, 389 S.) Berlin, Cijenicmidt.

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Vorbereitung f. das Gramen zur Striegsakademie. Ein Kathgeber zum Selbſtitudium . 5., durchgejeh . 1. verm . Aufl. Dit 7 Pianitizzen u. 3 Ebd.

Anlagen . gr. 8. ( VIII , 140 S.)

Inhalt: Beitrag zur Geſchichte d . Ordens pour le mérite. Von Maj. a. D. S dhna denburg. (33 S.)

6 M.

*

Eintheilung ul. Quartierliſte d. deutſchen Heeres. Unter Berüdſicht.

Atlas , topographischer , der Schweiz , im Massstab der Orig .-Aufnahmen

der Allerhöchſt genehmigten Dislokationsverändergn . Nachgetragen bis 7. Decbr.1886. 39. Autt. 8. (48 S.) Berlin, Liebel. 30Pt. Entwurf, der, zur Felddienſt-Ordnuug u. ſeine Anwendung im diesjährigen Manöver. 2., unveränd. Aufl. 8. (49 S.) Berlin, Eiſenſchmidt ." 80 Pf. Gebürenvorichrift,f.dast. 1. Heer. W.Thi. Verſorgungsgebüren. hoch4. (x, 83S.) ' Wielt, Hofa u. Staatsdruđerei.80 PF. baber, Prem .- Lieut. d. D.'N .V. , Geſchichtederstavallerie D. deutſchen

nach dem Bundesgesetze vom 18. Decbr. 1868 vom eidgenöss. Stabs

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preuss. Landesaufnahme 1885 , hrsg. 1886. Sect. 2638, 2831. 2892. 2894. 3459. 3684. Lith. u. color. gr. Fol. Berlin, (Schropp .) à 1 M. Inhalt : 2638. Kraschnitz. 2831. Berpstadt , 2892. Cattern . - 2894. Laskowitz. 3459. Hottenbach. 3684. Mülhausen ( West.)

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Dieſe „ Betrachtungen über militäriſche Verhältniſſe der Schweiz" find zuerſt in der zu Darmſtadt erſcheinenden Allgemeinen Militär - Zeitung ver öffentlicht worden und der Schweiz die in(Bern der, Schrift: „ Das Vertheidigungs und Befeſtigungs-Syſtembekämpfen bei aller )" in vorigen Jahre veröffentlichten Grundſäße, nach welchen außer zwei Central -Waffenplätzen und drei größeren Befeſtigungen noch 24 bis 26 Sperrforts hergeſtellt wer:

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n20

Russisch

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nach dem

„ Meisterschafts - System .“

99

den ſollen. Man hat inzwiſchen in der Schweiz von der Ausführung dieſes die Mittel des Landes aüzuſehr in Anſpruch nehmenden Landes -Befeſtigungs Entwurfs Abſtand genommen , zumal bei Annahme deſſelben ſämmtliche Truppen znr Belebung der Befeſtigungen verwendet werden müßten, und die rechtzeitige Herſtellung der zahlreichen Werke , welche durch den Landſturm

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11

Forts noch vor dem Ausbruch des Kriegs erbaut werden ſollen , wie auch

nicht zu erreichen ſein würde. Daß die Schweiz durch Fortſetung des Wider: ſtandes in dem Hochgebirge und Verwendung des Landſturms zum Guerilla Kriege einen in's Innere des Landes eingedrungenen Feind nicht zum Rück

zuge zwingen oder denſelben auch nur erheblich ſchädigen kann, ſteht nach dem geringen Erfolge der durch das Maſſen -Aufgebot in Frankreich zuſammens gebrachten Streitfräfte für unſere militäriſchen Leſer wohl ohnehin außer Zweifel.

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Eine Kritik der „ Neuen Militäriſchen Blätter“ ſagt hierüber Folgendes :

11

„ Dieſe fleine Schrift von 20 Seiten iſt als ein Auszug aus der Reit :

N

n80

Inſtruction unter Hinzufügung der durch das neue Grerzir-Reglement herbei,

geführten Aenderungen und Benußung von Bemerkungen , welde ſeiner Zeit zu einer ſchriftlichen Arbeit der Verfaſſers inadite, entſtanden . 68 fou ein handliches, leicht verſtändliches Inſtruktionsbuch ſowohl für die Lehrer als die Schüler der 2. Meitflaſje ſein, und dieſer Zweď dürfte wohl überall ba , wo e benußt wird, erreicht werden. Die auf den leßten 4 Seiten als Anhang hinzugefügte Anweiſung für

der General-Major und Kommandeurder 17. Kavallerie -Vrigade von Below !

die Stallpflege und die Pflege des Hufer hat zwar init dem eigentlichen Thema der Schrift feinen Zuſammenhang, bietet aber dem Unteroffizier und Beritt: führer einen guten Anhalt für die Pferdepflege.“

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n85 11 n 11

Die Privatklinit „ Freiſal“ in Salzburg (Oeſterreich ). n90 11

Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Zernin. – Verlag von Eduard Bernin in Darmſtadt. Druck von 6. Ôtto's Hofbuchdruđerei in Darmſtadt.

.

11

นั่ง

Nagemeine

Militär - Zeitung Zweiundſe diz igfter Jahrgang. No. 16.

1887.

Darmſtadt, 25. Februar.

Die Allg. Milit - Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtags

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der lekten Seite jeder Nummer

und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnementš- Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſdhe 2c. Anzeigen genommeu. Die geſpaltene Petit - Zeile .

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt :

Aufſäke. Die Engliſche Kriegsflotte. I. – Das neue Grercier-Reglement für die Cavallerie. Verſchiedenes. Die Bedeutungdes Lanolin für die Erhaltung der Hufe und des Leders. Nachrichten. Deſterreich - lingar n . (Das neue Landſturm - Gefeß und der Zudrang zu den Offiziers -Stellen des Landſturms.) Rußland. (Mili täriſcher Tagesbefehl des Generals v. Hoop, betr. das Repetir-Gewehr.] Vereinigte Staaten von Nordamerika. (Ein neuer Dy. namit- Stahlfreuzer.] kritit. Striegsgeſchichtliche Beiſpiele der Feld -Befeſtigung und des Feſtungekriegs, von Srebs. Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortſeßung.) -

Zur Beſprechung eingegangene Schriften . — Allgemeine Anzeigen. -

Die Engliſde Kriegsflotte. I.

daher mit ganz enormen Ausgaben und doch nur troſtloſer Halb heit der Maßnahmen und der Wirkung , die Lücken zu füllen. Ernſte Männer in Heer und Marine hegten die Hoffnung, daß 1

** Es gab eine Zeit , in welcher der Ruf der Engliſchen die leitenden Organe aus der Erfahrung lernen, nach Ueberwindung

Kriegsflotte ein ausgezeichneter war. Großbritannien beſaß nach der Röriſe eine gedeihliche Entwicklung von Land- und See-Streit der allgemeinen Anſicht unter allen Großſtaaten nicht allein die

kräften eintreten werde. Wie wenig ſich ihre Hoffnungen erfüllten ,

srößte Zahl von Kriegsſchiffen, ſondern auch die Beſchaffenheit beweiſt die Denkſchrift, welche der derzeitige Junior - Lord der Ad dieſer Flotte erſchien als eine ſolche, daſs ſie der von allen anderen miralität, Capitän Lord Charles Beresford , dem Board of Seemächten überlegen 'erachtet wurde. Es iſt möglich , ja ſelbſt Admirality jüngſt einreichte, und deſſen weſentlichen Inhalt der wahrſcheinlich , daß dieſe allgemeine Schägung der Bedeutung von ,, Punch " in einen Spottvers zuſammenfaßt , in welchem die Ad: 1

Englands Seemacht eine vollkommen richtige war. miralität die Worte „Unready aye unready “ zu ihrem Wahl In neuerer Zeit hat ſich das Urtheil über dieſe Sachlage | ſpruch wählte. Die Denkſchrift dürfte wichtig genug ſein und den

weſentlich verändert. Es traten Neuerungen im Schiffsbauweſen Zuſtand der Engliſchen Flotte klar genug darſtellen , um ihren

auf, große techniſche Verbeſſerungen in der Marine- Artillerie wurden Hauptinhalt zu einein Maßſtabe für die Beurtheilung derſelben zu 1

gemacht, Panzerplatten machten ihren Werth geltend , das Tor : pedoweſen wurde in erſtaunlicher Art vervollkommnet, kurz , die

Fortſchritte in allen eine Kriegsflotte betreffenden Dingen wurden

geſtalten. Lord Beresford begründet die Einreichung der Denkſchrift mit dem Hinweis auf die Gefahren , die aus dem Mangel eines

bedeutſam , folgten ſchnell auf einander, und wurden von manchen jeglichen Planes für die Kriegsvorbereitung und Bereitſchaft der Europäiſchen Staaten früher zur Anwendung gebracht als in

Flotte für England ſich ergeben müſſen.. Ein Vergleich zwiſchen

Großbritannien , ſo daß das früher unerſchütterte Anſehen der den Engliſchen und Franzöſiſchen Verhältniſſen iſt durchaus ge Engliſchen Flotte einen Stoß nach dem anderen empfing. Es er- eignet , ſeinen Behauptungen die nöthige Ueberzeugungskraft zu hoben ſich öffentliche Stimmen, welche offen einen Verfall verkün- geben. deten, und ſo ſah man nach und nach den Ruf der einſtigen Vor:

Einen Plan für die Vorbereitung der Flotte zum Kriege

trefflichkeit ſich verringern und Anſichten von offenbaren Mängeln giebt es in England nicht, und doch hätte die moraliſche Niederlage an deſſen Stelle treten. Auch die Regierung , welche gewiß zu

von 1885 deutlich genug zeigen können, welche Lücken an Offizieren ,

lange Zeit den Gedanken der herrſchenden Güte der Dinge genährt Seeleuten, Schiffen aller Gattungen, Kohlen, Geſchüßen, Munition

hatte, erkannte, daß ſich Manches zum Nachtheil verändert habe und und Vorräthen beſtanden und , dank mangelnder Thatkraft , noch ſtellte Prüfungen an, deren Ergebniß nicht befriedigen konnte. heute beſtehen. Es iſt kaum glaublich und doch zutreffend , daß US 1885 ein ernſtliches Zerwürfniß mit Rußland , die Die

man die Beſchaffung aller dieſer unentbehrlichen Grundbedingungen

Möglichkeit eines Kampfes zwiſchen Elephantund Walfijų , drohte, eines Seekrieges im Großen auf den Augenblick der Mobilmachung kam, wie immer in Augenblicken der Kriſis ,, mit einem Male ein zu verſchieben denkt, und das in einem Lande , welches thatſächlich regeres Leben in die Engliſche Heeres : und Marine - Verwaltung. in der Ueberlegenheit ſeiner Marine ſein Heil zu ſuchen hat. Die

Man empfand , wie viel man verſäumt, und verſuchte überhaſtet, l. Ruſſiſche, Franzöſiſche, Deutſche und Italieniſche Marine, ſagt die .

122

Denkſchrift , haben einen eigenen Admiralſtab, der den Mobil- | wäſſern, wenn der Gegner das Kabel durchſchneidet, und an das machungsplan bis in's Einzelnſte außarbeitet , alle Vorkehrungen trifft, Offiziere, Leute, Schiffe, Vorräthe aller Art ſchon im Frieden vertheilt und bei der Kriegserklärung dann durch die einfache telegraphiſche Mittheilung „ Mobilmachung gegen England“ alle Hebel

Schidſal der Handelsfahrzeuge in dieſem Falle.

Das Perſonal der Flotte iſt unzureichend. England hat ſich augenſcheinlich die Frage nicht geſtellt: welche Stärken haben andere Marinen, und welchen Umfang muß die Engliſche beſitzen, um ihre

in zweckmäßige, ſchnelle und einheitliche Bewegung ſekt. John Aufgaben : Schutz der auswärtigen Beſißungen wie des eigenen Bul glaubt deſſen entrathen zu können , obwohl die große Ausdehnung und die Zerſtreutheit ſeiner Beſigungen , ſowie ſeine reiche

Landes, Fähigkeit, dem Gegner in der Seeſchlacht entgegenzutreten, Sicherſtellung der erforderlichen Zufuhr an Lebensmitteln für Eng

Handelsflotte den Gegner geradezu zum Angriff einladen und auch ſhwächeren, aber genügend mit Schnellkreuzern verſorgten Marinen die ſchönſte Gelegenheit bieten , durch den Kaperkrieg und durch Beſchießungen England tödtlich zu verwunden . Handelsſchiffe in

land erfüllen zu können , nicht ernſtlich vorgelegt oder, wenn dies geſchehen , dieſelbe in geradezu leichtſinnig günſtiger Weiſe beant

Kriegsfahrzeuge umzuwandeln , als Kreuzer , beziehungsweiſe zum

an Lieutenants fehlen nicht weniger als 300, und die Lüden im

1

1

wortet.

Die Liſte der Capitäns

ungenügend

an und für ſich allerdings

zeigt wenigſtens den Solbeſtand als vorhanden ,

Schutz anderer Handelsfahrzeuge zu entſenden, iſt immer eine miß : Stande der Unterlieutenants ſind noch weit größere. Wie alſo die liche Sache und in England um ſo mehr , weil das Mißtrauen kleineren Kanonen -Boote, die Torpedo- Fahrzeuge (die ja übrigens gegen das Geſchütz -Syſtem einerſeits und der Mangel an hinreichend auch nur 1/5 des Bedarfs ausmachen ), die Torpedo-Stationen , zahlreichen und brauchbaren Schiffskanonen andererſeits die Aus- | Küſten -Batterien , Vorraths- und bewaffneten Handelsſchiffe beſezen ? nugung der Feuerkraft und die genügende Bewaffnung noch ſehr Ingenieure und Heizer reichen bei weitem nicht aus , man denkt in Frage ſtellt. Bewaffnete Engliſche Handelsdampfer würden ſie bei der Mobilmachung von Handelsſchiffen durch Zahlung hoher wahrſcheinlich ſelbſt vor kriegsmäßig ausgerüſteten Schiffen der Prämien zu gewinnen , um ſie dann , wenn der Plan überhaupt Handelsflotte anderer Staaten die Segel ſtreichen müſſen. „ Im : durchführbar iſt, auf Fahrzeugen zu verwenden , mit deren Ein 1

proviſationen “ ſind nirgendwo weniger am Plaze als in der

richtungen ſie nicht vertraut ſind. Nicht beſſer ſieht es mit den

Marine und in keinem Lande weniger als in England,1 dennoch Matroſen aus, ſobald man das Reſerve-Geſchwader bemannt und rechnet die Admiralität auf ſolche und huldigt der Annahme, daß Handelsſchiffe zu Kreuzerzwecken in Dienſt ſtellt. Die Lage iſt .

bewaffnete Handelsdampfer ſelbſt in der Seeſdhlacht Verwendung jedenfalls eine höchſt kritiſche und erſcheint um ſo unverantwort finden könnten.

Geradezu unbegreiflich iſt der Mangel an Vorbereitung, wenn

licher, als England doch die Anſtrengungen Nußlands, Italiens, Spaniens und anderer Staaten , ihre Marinen im Frieden ſchon

man bedenkt , wie heute die Weberlegenheit in der Schlagfertigkeit

für die beſchleunigte Ueberführung in die Kriegsbereitſchaft vorzu

den Gegner Millionen koſten und auf den Verlauf des ganzen Krieges entſcheidend wirken kann. Eine Neihe von veralteten Aeußer-

bereiten, nicht entgehen konnten , und Lord Beresford's Dent:

1

ſchrift erhält einen beſonderen Nachdruck durch die jüngſt von dem

lichkeiten ſchließt die Möglichkeit aus , die Befehlshaber der ent Franzöſiſchen Marine- Miniſter , Admiral Aube, den bedeutenden ſendeten Geſchwader rechtzeitig von der Kriegserklärung zu benach: Mehrforderungen ſeines Verwaltungs-Gebiets für Flotten -Erweite: ?

1

richtigen. Nußland und Frankreich würden ſich die Gunſt der Lage nicht entgehen laſſen . Man denke doch an die Lage der Engliſchen Geſchwader auf den Chineſiſchen und Auſtraliſchen Ge

rung vorausgeſchickte Begründung.

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreid 1870/71.

ſtatteten.

Vergeſſen iſt der gute u . deswegen heute nod) nicht und

wird es nie werden , ſo lange einer ſeiner alten Kameraden lebt ! Die folgenden Marſd )tage waren voin ſdyönſten Wetter begünſtigt,

Von W. N.

ab und zu trat wohl ein idywacher Regen auf, der aber jetzt eine an :

(Fortſeßung.)

genehme Abwedyjelung abgab , da er den Staub auf den Chauſſeen löſchte. Von dieſen kam die Batterie jetzt jelten herunter, denn faſt

Am 14. Auguſt hatten wir auf der prächtigen Chauſſee , bei ſchönem Wetter , den grünen, flaren Rhein -Marne-Canal zur Seite , einen ſehr angenehmen Marſd). In Einville wurden wieder Alarmquartiere bezogen. Hier gab e8 aud Bafer ; ba außerdem ein zu dieſem Zweck

jedes Dorf war durd eine ſolche mit ſeinen Nadybarorten verbunden. Wurden je und auſſirte Nebenwege benutzt , ſo waren dieſe allerdings um ſo ſchlimmer, da ſie in dem gebirgigen Terrain ſehr ſteinig und für die Pferde beſonders angreifend waren . Dieſe verloren oder zer:

ausgeſendetes Requiſitions- Commando nod 20 Säde mitbradyte, hatte

bradhen dabei ſehr viele Eiſen , ſo daß das Neubeſchlagen in jedem

die Noth für die Pferde wieder einmal ein Ende. Mit Dr. St. war ich bei dem Pfarrer des Ortes einquartiert,

Quartier die Feldſchmiede oft bis in die Nacht in Athem erhielt .

mit guten Manieren aufnahm . Bemerkenswerty, fand ich, daß ſeine Hausbälterin auf's beſtimmteſte jedes Trinkgeld abwies, etwas, was

Mac Mahon ſeine geſchlagene Armee zu neuem Widerſtande reor: ganiſiren ſollte. Die Einwohner zeigten ſid, überall , wenn auch nicht

Der Marſdh ging bis zum 23. Auguſt faſt genau nach Weſten , einem alten würdigen Herrn, der uns, wenn auch zurückhaltend, body dann bis zum 25. in nordweſtlicher Richtung auf Chalons , wo 1

mir ſonſt nicht wieder vorgekommen iſt. Denn wenn audy das Franz zuvorkommend, doch audy nicht feindſelig , ſo daß für Geld und gute zöſiſdhe Frauenzimmer ſich ſonſt den Pruſſiens gegenüber ſehr abweiſend Worte überall das Nöthige zn haben war. Nur die Frauen bildeten, und faſt feindſelig zeigte , ſo erſtreďte ſich dies doch gewöhnlich nidyt | wie ſchon geſagt, eine Ausnahme; in den meiſten Fällen madyten ſie auf ben harten Thaler. Der frühe Morgen des nächſten Tages aus ihrer feindſeligen Geſinnung gar kein Hehl. Dies ſchmerzte und brachte mir eine höchſt ſchmerzliche Ueberraſdung. Dr. St. wurde aber keineswegs , da Alles, was wir von dem ſchönen Gejdledt zu ſchon früh 4 Uhr aus dem Bett in das Quartier des Hauptmanns ſehen bekamen , nichts weniger als hübid , ſondern alt und häßlich W. gerufen , dem cin Unglück paſſirt ſein ſollte. Meine ſchlimmen war. Junge und hübſche Mädchen ſchien es in dieſem Theile Frank: Ahnungen nach den Erfahrungen der lebten Tage über ſeinen Gemüths- reidys nicht zu geben. zuſtand beſtätigten ſich nur zu ſehr. Mein alter, unglücklicher Freund Die Männer wußten ihre Geſinnungen beſſer zu verbergen, batte ſich in der Nacht mit ſeinem Revolver eine Kugel durch's Herz waren oft entgegenkommend, mittheiljam , ja redſelig, Sderzen nicht geſchoſſen. Dr. St. fand ihn todt im Lehnſtuhle ſißend. Sicherlich abgeneigt ; audy zeigte der Bauer etwas von dem den Franzoſen eigen: Ponnte er für dieſe That , die wohl in einem Anfall von Geiſtes: thümlichen , gewandten Benehmen , das in den beſſeren Ständen ſo 1

ſtörung begangen ward , nicht verantwortlich gemacht werden . Noch einnehmend wirkt und , wie ja die Erfahrungen zu allen Zeiten be: an demſelben Tage wurde er beerdigt ; die nach uns in Einville ein:

wieſen haben , beſonders die Franzöſiſchen Soldaten in Deutſchland,

gerügten Bayeriſchen Kameraden gaben ihm das legte Geleite.

kamen ſie nun als Sieger oder wie diesmal als Beſiegte, für den

Das

1

.

ſo traurige Ende eines braven , herzensguten, nur zu ängſtlichen und weiblichen Theil unſeres Volkes faſt unwiderſtehlich machte. unſelbſtändigen, ſchwierigen Verhältniſſen nicht gewachſenen Kameraden machte auf mich und Ade, die ihn gekannt hatten, den ſchmerzlichſten

Die Bedürfniſſe an Brod , Fleiſch und Wein wurden für die

Truppen durdy Requiſitions- Commandos beſchafft, welche von der

Eindruck, dem lange ſich hinzugeben die Verhältniſſe freilidh nicht ges | Diviſion beſtimmt, unter Leitung von Intendantur- Beamten in einem

123

Das neue Exercier-Reglement für die Cavallerie.

halter, ſo lange das Feuergefecht dauert, aufgeſeſſen bleiben müſſen. (S 238,2 leßter Abſ.)

Vergleichende Reglement8-Studie zwiſchen der neuen und der dadurch außer Straft getretenen Vorichrift.

Bei den Ulanen hat ſich ſowohl die Unterbringung der Lanzen, wie die Art die Handpferde zu foppeln geändert (S 232,2 Abſ .

[M. H.] Die Grund-Eintheilung des neuen Reglements 2 und N. R. $ 194,2 Abſ. 4). Die Details intereſſiren uns iſt die gleiche geblieben. Es enthält wie das bisherige 4 Theile zu wenig. und einen Anhang :

1. Ausbildung zu Fuß. II. Ausbildung zu Pferd und Gebrauch der Cavallerie. III. Ausbildung zu Fuß und Gebrauch der Cavallerie im

Im bisherigen Neglement (S 233,3) war es nur zwiſchen den Zeilen durchzuleſen , daß die Schüßenzüge unmittelbar von den Zugführern dirigirt werden und die Gruppenführer nur deren Ge

hülfen, nicht aber eine beſondere Commandoſtufe ſind. Das iſt im neuen Reglement [ N. R. S 195,3] nunmehr ganz unzweifelhaft

Gefecht zu Fuß. IV. Große Parade.

zum Ausdruck gebracht und die Aufgabe der Gruppenführer noch

Anhang: Abholen und Abbringen der Standarte zu Fuß und

dahin erläutert, daſs ſie die richtige Ansführung der vom Zugführer ausgehenden Befehle und Avertiſſements zu überwachen, die Viſire, die Abgabe der Schüſſe und den Patronen - Verbrauch zu contro

zu Pferde.

Keinerlei Aenderungen hat der IV. Theil „ Große Parade" erlitten und durchaus unweſentliche – ſogar theilweiſe nur redactioneller Art – der I. Theil „Ausbildung zu Fuß". Ich

Das Signal: „Marſch ! Marſch !“ für den allgemeinen An lauf an den Feind beim Fußgefecht iſt in Wegfall gekommen .

gehe hier auf dieſelben gar nicht näher ein. Mithin bleibt zur

(S 231,2 und N. R. S 193,2). Die Cavallerie ruft wie die In

eigentlichen Beſprechung nur der II. und der III. Theil übrig . Da theilhaft , ihn dem II. Theil vorausgehen zu laſſen , welcher der

fanterie beim Sturm : „ Hurrah !“ [N. R. S 198,1 Abſ. 4. ] Bisher war für alle Bewegungen der Schützenlinie der Lauf ſchritt nur auŝuahmsweiſe geſtattet (S 233,6 ). Nunmehr heißt

Natur der Sache nach die Haupt- Veränderungen enthält und dem

dieſer Paſſus: „Alle Bewegungen geſchehen unter geſchickter Be:

leşterer in wenigen Worten erledigt ſein wird, ſo erſcheint es vor-

liren haben.

gemäß auch faſt die ganze gegenwärtige Abhandlung für ſich be- nußung des Terrains im lebhaften Schritt oder im Laufen .“ anſprucht.

Der III. Theil „ A u 3 bildung und Gebrauch der

[N. R. § 195,6] . Der Schützenlinie war bisher nur ausnahmsweiſe geſtattet,

Cavallerie im Gefecht zu Fuß “ hat mehrfach Modificationen während der Bewegung zu feuern (S 234,4). Jetzt iſt das Feuer theilweiſe reglementärer , theilweiſe taktiſcher Natur erhalten. Die in der Bewegung abſolut verboten [N. R. S 196,4] . nachfolgenden Punkte heben die weſentlichſten der vorhandenen VerDer Munitions Erſatz iſt im neuen Reglement viel eingehender chiedenheiten hervor. behandelt als im alten. Dort heißt es bloß (S 234,5) : „ Auf

Während bisher zum Fußgefecht von je 3 Neitern immer 2

rechtzeitigen Munitions - Erſat muß Bedacht genommen werden “,

abſazen (S 232,2 Abſ. 2) , bezeichnet dies das neue Reglement während das neue Reglement [N. R. S 196,5) genau beſtimmt,

mur als eine Regel, von der aber jederzeit den Verhältniſſen ent- wie dies in Zukunft geſchehen ſoll, nämlich dadurch, „ daß bei leb ſprechend abgewichen werden fann [N. R. S 194,4]. Weiter haftem Fortgang des Gefechts der Führer der Handpferde , ohne enthält das neue Reglement den Paſſus nicht mehr, daſs die Pferde: I daß es einer Aufforderung hierzu bedarf, die Munition der zu Pferde angewieſenen Ravon requirirten ; oder den belegten Ortid aften wurde

ſo viel hungrige Gäſte nicht ausgerüſtet zu ſein , vereinbarte er mit

aufgegeben, eine beſtimmte Menge von Lebensdurch die Commandeure ſchaffen mitteln

dieſen die Herbeiſchaffung der gelieferten Portion , welche dann kunſt:

zu

.

In jeder Gemeinde hatte der Maire einen des Trommelns kuna

gerecht verarbeitet werden ſollte, wozui audy unſere Burſchen als Hüljs mannſdhaften in die Küdie gejdhickt wurden . Der Doctor hatte die

digen Gehülfen zur Verfügung, zumeiſt ein altes Weib , die mit der Genugthuung, mit diejem Arrangement beide Theile befriedigt grogen Trommel an breitem Riemen über der Bruſt und in Sabots

zu haben .

gewöhnlid) einen hodikemiſchen Eindruck madyte , aber das Kalbfell

Vald hätte jedod) ein ganz unerwartetes Ereigniß alle die

energiſch bearbeitend , die Einwohner daft dynell verſammelte, um die

ſdyönen Reſultate ſeiner Vereotjamkeit und Energie wieder zu Sdyanden

Beſtimmungen des höchſten Würdenträgers entgegenzunehmen . Beſonders gut beſett fand ich überall den Hühnerhof, und ſo ließ id; denn in jedem Duartier als Marjdfrühſtück für den folgenden Tag ein gewöhnlich nicht übermäßig theuer erſtandenes, feiſtes Hühnchen zuridten, welches nebſt Weißbrod und einer Flajde Nothwein ein jo

gemadyt. Plötlid eridoll Feuerlärm auf der Straße, wirres Rufen und Durdyeinanderlaufen. Na, weiter fehlt nidyta, dachte ich und lief zuerſt nach dem Stall des Gaſthofes, wo unſere Pferde ſtanden, um

prächtiges Frühſtück abgab, wie man es ſich nur wüniden konnte.

Jedermann behauptete zwar, es brenne, aber keiner wußte wo. Offen:

den Befehl zum Satteln zu geben , dann auf die Straße, um zu ſehen ,

wo es eigentlid, brenne. Aber da war von Feuer nichts zu ſehen ,

Am 15. Auguſt erreidyte die Batterie das Städidyen Roſières

bar faljder Lärm , dadyte id), und da aud) kein militäriſdics Allarm:

aur Valines an der Meurthe und verblieb daſelbſt aud, am 16. Mit jämmtlichen Offizieren der Batterie und Dr. St. war ich in

aber ſah es niedlich aus. Für unſer Diner ſdien jede Ausſicht ge

einem kleinen Gaſthofe untergebradt, der von einer Wittwe in mitt-

idiwunden , der ganze weibliche Theil des Hauſes lag in Ohnmacyt , die Wittwe in mittleren Jahren ſogar in Krämpfen ; unſer Dr. St.

leren Jahren und deren Sdweſter beherrſdt wurde.

Obwohl die

Signal ertönte, kehrte ich beruhigt in meinen Gaſthof zurück. Dort

Damen ſich ſonſt wohlauf's Commandiren verſtehen modsten, entfielen raufte ſich die Haare und wußte nicht, wo zuerſtzugreifen. Natürlid, ihnen während dieſer Tage die Zügel des Regimentsdod) vollſtändig. hatten die Frauenzimmer bei dem Feuerlärm geglaubt, jeptbegänne Und zu verwundern war es eben nid)t. Jedes Pläyden im Hauſe war von Einquartierten bejeţt, außer-

das Sengen und Brennen, Morden und Braten der Kinder, Plündern und ſonſtige ſchöne Dinge, welche nach den Schilderungen der Parijer

sem drängte ſich in den Gaſtzimmern eine Menge militärijder Gäſte, Blätter, die in der Provinz mit größter Kindlid;feit für Wahrheit ges deren Mägen alle ſtürmiſch Befriedigung erheijchten , die aber ihre hierauf bezüglichen Wünſche den geängſtigten Frauenzimmern in einem zwar gutgemeinten , diejen aber durdaus unverſtändlichen , Franzöſiſch

nommen wurden , zu unſeren beſonderen tägliden Erheiterungen ge

hörten . Ihr jebiger Zuſtand war daher begreiflich. Sdiließlid) ſdien dem Doctor jedoch ſein energijches Eingreifen

ſein ſollenden Jargon tundgaben . Vor der jo durcheinander auf ſie bei der zuckenden und ſchreienden Wittwe am nöthigſten. Die Anderen einparlirenden und geſticulirenden Menge ſtrecten die Damen ver: zweifelnd das Gewehr, d. h. ſie ſanfen, wie es ſchien, entſchloſſen in

unſeren Bemühungen, ſie wieder ins Leben zurückzurufen überlaſſend und es gelang uns glüdlicher Weiſe bald die Damen wieder be:

Ohnmacht zu fallen, in zwei dazu ſich eignende Stühle. In dieſem ruhigt zu ihren Pflichtenzurückzuführen –, concentrirte er alle ſeine: tritijchen Augenblic erſchien Dr. St.alsRetter und zeigte ſich ſofort Kunſt auf dieſe. Natürlich fehlte auch ihm der Erfolg nicht; uns ale Herr der Situation. Zuerſt gab er ſich als Dolmetſcher zu er:

gegenüber wußte er dann das Verzweifelte des Falles in das gehörige

tennen, und ſeinem elegantrn Franzöſiid gelang es bald, den Damen Lidyt zu ſeßen, und nach der Dankbarkeit zu ſchließen, welche ihm für das Ther des Verſtändniſſes zu öffnen. Als dieſe nun erklärten, für

den Reſt unſeres Aufenthaltes die mittelalterliche Wittwe widmete,

124

gebliebenen Mannſchaften ſammeln und in die Schützenlinie hinein- || noch dahin präciſirt , daß hiermit insbeſondere die Vertheidigung tragen läßt.

Unter Umſtänden kann der Escadrons - Chef ſchon

gemeint ſei. Hat eine Truppe einen Auftrag, der ein Ausharren

beim Abſißen zum Gefecht die Patronen der zu Pferde bleibenden | bis zur Gefechtskriſis erfordert , ſo muß ſie es auch auf die Ent Mannſchaft, einſchließlich der Reſerve zu Pferde , an die Schützen ſcheidung ankoinmen laſſen. vertheilen laſſen .“

Schließlich ſei noch erwähnt, daß das bisherige Neglement 1

Eine ziemlich weſentliche Abänderung hat der Paragraph über (S 240,2) beim Gefecht zu Fuß in größeren Verbänden „in der die Führung der Handpferde erhalten. Bisher (S 231,2 leßter থ . – S 236,3 Abſ.. 2 - $ 238,5) gingen nämlich die HandAbſ. pferde auf das Signal „ Aufſitzen ! " immer den Schützen entgegen und zwar :

a) wenn der Gegner geworfen, beziehungsweiſe deſſen Angriff

Negel “ das Ausſcheiden einer Reſerve fordert , während das neue

Reglement [N. R. S 202,2] ſtets eine ſolche ausgeſchieden wiſſen will. Der II. Theil : „ Ausbildung zu Pferde und Ge brauch der Cavallerie“ umfaßte bisher 8 Abſchnitte, jetzt zählt er deren 9. Als neuer Abſchnitt iſt nämlich der VIII. hinzuge

abgewieſen worden war, bis in die Aufſtellungder Schüßen hinein, kommen, und zwar indem man die bisher bei den einzelnen Ab und b) wenn die Schützen ſich zurückziehen mußten, ſoweit als nur irgendwie gedeckt möglich war.

Das neue Reglement [N. R. S 200,4) ſagt ganz richtig :

ſchnitten in geſonderten Paragraphen beſprochenen Attaken nun in

einem eigenen Abſchnitt zuſammenfaſste. Es hat dies den Vortheil größerer Ueberſichtlichkeit und der Vermeidung von Wiederholungen.

,,Das Aufſitzen im wirkſamen feindlichen Feuer iſt unausführbar." I. Abſchnitt : „ Allgemeine Grundſäße“. Dieſer Es modificirt deshalb den bisherigen Modus dahin , daß im Fall || Abſchnitt , der ja naturgemäß in alle Unter-Abtheilungen des II. a die Handpferde bis in die Stellung der Schüßen hinein oder Theils eingreifen muß, enthält ſchon mehrfach wichtige Aenderungen , unter Umſtänden denſelben nur entgegen zu führen ſind, während von denen jedoch nur die allgemeiner Bedeutung hier Vortrag finden iin Fal b die Handpferde in ihrer rückwärtigen Stellung zu be- || ſollen , während reglementare Detail-Aenderungen in den treffenden laſſen ſind. „Es iſt dann unvermeidlich , daß die Schüben einen Unter-Abſchnitten zur Sprache gebracht werden . weiten Weg zu den Handpferden zurücklegen .“ Dadurch iſt einem Der Nichtungszug der Escadron war bisher der dritte Zug unnöthigen Opfern der Handpferde vorgebeugt und dieſem noch S (S 52,2 Abſ. 2) . Nunmehr ,iſt es der — vom rechten Flügel ſich an dritter Stelle befindende Zug, ſofern nicht weiter durch den Paſſus geſteuert , welcher dem Paragraphen über aus gerechnet die Führung der Handpferde vorangeſtellt iſt: „ Die Führung der ein anderer Zug hierzu beſtimmt wird " [N. R. S 52,2 Abſ. 2]. -

Handpferde iſt von weittragender Bedeutung für die cavalleriſtiſche

Dadurch iſt die für den Zuſammenhang in der Linie der Escadron

ſo wichtige Fühlung und Richtung nach der Mitte unter allen Um Bewegungs- und Gefechts - Fähigkeit nach dem Fußgefecht." Bei den allgemeinen Geſichtspunkten für Anwendung des Ge- ſtänden garantirt. Sie iſt jetzt einzige Norm und die bisher (S 52,4) fechts zu Fuß [N. R. § 187,3 letzter Abſatz] wird ganz beſonders ausnahmsweiſe zuläſſige Fühlung und Richtung nach einem Flügel darauf aufmerkſam gemacht, daß das Fußgefecht der Cavallerie definitiv beſeitigt. durchaus nicht

wie man in der Regel anzunehmen geneigt iſt

Es wurde in Linie und für alle Frontal-Bewegungen ein

immer gerade einen demonſtrativen Charakter haben muß, ſondern daß die Reiterei auch ſehr wohl in die Lage kommen kann , durch

einheitlicher Gliederabſtand geſchaffen [N. R. S 53,1] . Derſelbe beträgt zwei Schritt, während er bisher für die Linie und alle

das Feuergefecht zu Fuß eine Entſcheidung herbeizuführen. Der Frontal-Bewegungen im Schritt und Trab nur einen Schritt be: hier allgemein ausgeſprochene Gedanke wird ſpäter [N. R. S 198,2] || trug. Die Ulanen haben ihren beſonderen Gliederabſtand von drei mußte auch ſie von ſeinen Verdienſten die höchſte Meinung haben ; er commandirte jeßt und führte das Gaſthofs -Scepter bis zum Abmaridy

ging, waren wir übrigens in vollſtändigſter Unwiſſenheit, da Zeitungen und Briefe uns bis jetzt nur tropfenweiſe erreicht hatten und dabei

immer 8-10 Tage alt waren. Der Mythenbildung war daher freies

uns nicht zum Schaden .

Hier in Roſières erhielt die Batteric ein Anhängſel in Geſtalt Feld gelaſſen , und das Merkwürdigſte dabei war nur, daß faſt jede der Patronen-Wagen des 47. Regiments, welches mir, idyon in den Nachricht, mochte ſie nod; ſo unglaublid) klingen , geglaubt wurde. nächſten Tagen beginnend, bis zu deren Rücktritt zum Negimente, d. h. || Nach dem „ Woher ? “ wurde nie gefragt. Beſonders zahlreich waren

während faſt 5 Monaten, eine Urſadhe ſteter Sorge wurde. Es zeigte

die Nadhrichten über die entfernten Kameraden : da ſollte der todt

ſich nämlich ſchon nach wenigen Tagen ein Pferd von der Veſpannung dieſer Wagen roßkrank. Trotz aller nur möglichen Vorſichtsmaßregeln, trotz alles Desinficirens, Verbrennens, Abſperrens, wurden doch nach und nadı ſämmtliche Pferde dieſer Wagen inficirt und mußten getödtet werden . Dabei erntete idy nadyher noch die größten Vorwürfe, daß ich nicht ſogleidy, als ſich der erſte Fall gezeigt hatte , jämmtliche

geſchoſſen , jenem der Kopf abgeriſſen, dieſen wieder auf der Eiſenbahn der Schlag gerührt haben ; Alle fanden ſidy nadher wohl und munter. Nun, in Bezug auf uns ging es in der Heimath nicht beſſer. Wie oft wurde ich in G. todt geſagt, ganz ſicher ! Zum Glück glaubte es meine Frau nie und ließ ſidy nid )t erſchrecken, weijer als wir, die wir alle Näubergeſdhiditen aus der Heimath kritiflos annahmen.

Pferde dieſer Wagen hatte tödten laſſen , - eine Maßregel , die idy

Mein Quartier in Vancouleurs bei einem Steinmetz, welches

nicht ohne Genehmigung des Commandeurs der Brigade , zu welcher id; mit 2 Offizieren der Batterie und Dr. St. theilte, war übrigens vorzüglidy ; – liebenswürdige Leute , auch die Frauenzimmer hier. die Wagen gehörten , hatte ergreifen wollen , weldie mir jedoch verſagt vorzüglid) worden war. Ein Glück nody, daß es gelang, die Batterie rein zu unſere Aufnahme muthete uns an wie die von plößlich zum Beſuch er: erhalten, von dieſer wurde kein Pferd angeſteckt. Aber es war ein ſchienenen alten Freunden. Tro oft mangelhaften Verſtändniſſes hielt wahres Kunſtſtück, auf den Märſchen , in den Biwaks und ſpäter in | lebhafte, oft ausgelaſſene Unterhaltung uns bis ſpät in die Nacht wach , wozu ein paar von unſerem Wirth geſpendete Flaſchen Champagner Verſailles die Abſperrung ſo gründlich durcyzuführen. 3hrige beitrugen. Dieſer hatte unter ſeinen Gehülfen übrigeus Am 16. Auguſt gelang es auch , den eiſernen Beſtand an Hafer. | das Jhrige wieder zu ergänzen , da großer Vorrath in dem Städtchen , wo ein einen Deutſchen , welcher bei der Garde in Berlin geſtanden hatte,

::

!

jeßt aber hier geblieben war, da er, wie auch ſein Ausſehen verrieth, ſtark bruſtkrank war. Ob er auch ſpäter noch in Vaucouleurs ge

Batterie am 19. das Städtchen Baucouleurs. So nahe an dem Ge-

duldet wurde, iſt zweifelhaft, da gerade dieſes nachher im September

burtsorte der Jungfrau von Orleans hätten die Erinnerungen an dieſe wohl unter anderen Umſtänden mein Intereſſe beanſprudyt, aber

und ſpäter ein Sammelpunkt für Franctireurs wurde.

die Geſchäfte des Tages und die hier zuerſt eingehenden Nachrichten von den Rämpfen bei Meß am 14. und 16. nahmen alle Gedanken

Male das neue Soldatenlied mit dem Refrain : Mac Mahon , Mac Mahon , Frige kommt und haut ihm ſchon !"

vorweg in Anſpruch. Es wurden übrigens ordentliche Schauer -Ge: ſchichten von dieſen erſten Schlachten erzählt. Die ganze Artillerie des III. Corps , verſchiedene Cavallerie - Regimenter 2c. ſollten ver: nichtet ſein.

Erſt mehrere Tage ſpäter gab es aufklärende Nachrichten. In Bezug auf das, was außer unſerem Geſichtskreiſe in der Welt vor:

Beim Ausmarſd am andern Morgen hörte ich zum erſten 1

Aljo in 13 Tagen gedichtet und durch die Armee verbreitet. Uebrigens marſdirte es ſich vortrefflich nach demſelben . (Fortießung folgt.)

& isc r

1

Kaiſerliches Geſtüt geweſen war, ſich vorfand. Ueber Thelot am 17. und Bulligny am 18. erreichte die

125

Jm bisherigen Reglement ( S 59,1) war nämlich die Weiter:

Schritt für alle Frontal-Bewegungen. Somit iſt der bisherige Bez

griff des „Attaken -Gliederabſtandes“ (S 53,1) gefallen und eine ausbildung des Neiters im Detail auf die Zeit vor Beginn des 2

wünſchenswerthe Vereinfachung erzielt. Die Schwenkungen der Linie werden nunmehr mit beweglichem

Erercierens der Escadron verwieſen, lief alſo nur neben der Aus:

bildung des Reiters im Trupp und Zug hin. Das neue Reglement

Drehpunkt ausgeführt [N. R. S 58,4 Abſ. 2], während ſie bisher dehnt dieſe Uebungen nunmehr auf die ganze Erercier:Periode aus von der Stelle aus mit feſtem Drehpunkt gemachtwurden (S 58,5

und hebt dadurch [N. R. S 59,1 leßter Say] beſonders hervor,

Abſ. 2). Dadurch iſt innerhalb der Schwadron inſofern eine Ein: wie nothwendig es iſt, über der Ausbildung der Truppe als ſolche heit erzielt, als mit Ausnahme der Haken - Shwenkungen alle die Weiterſchulung des einzelnen Mannes nicht aus dem Auge zu Schwenkungen in Zugsfront mit feſtein , alle in Escadronsfront

verlieren. Die Praxis wird dies auch bisher gewürdigt haben, ſo

daß in dieſer ſcheinbaren Aenderung wohl nur die reglementare mit beweglichem Drehpunkt ausgeführt werden. Von beſonderer Bedeutung iſt, daß der normale Aufmarſch, Firirung eines bereits beſtehenden Uſus zu erblicken ſein dürfte. (Fortſeßung folgt .) das Deployement, das Vorziehen der Teten u . ſ. w. aus der Regi mentstiefe, ſtatt wie bisher links (S 57,3,4,7 u .9) nunmehr ſtets nach beiden Seiten erfolgt und dadurch die für dieſe Bewegungen benöthigte Zeit nahezu auf die Hälfte verkürzt wird. Demgemäß Verſdiedenes. erfolgen auch alle dieſe Bewegungen auf Signal, ſtatt wie bisher nach links nach beiden Seiten. Untergeordneter Natur iſt hierbei, Die Bedeutung des Lanolin für die Erhaltung der Hufe und des Leders . *) daß für die der Tete folgenden Schwadronen auch die Aufmarſch Das Lanolin ſcheint berufen zu ſein , dem fühlbaren Mangel feite gewechſelt hat. Es marſchiren nämlich die der Tete zunächſt Conſervirungs eines -Mittele für Hufe, ſowie eines Mittels, das Leder folgenden 2 Escadrons jegt rechts , die übrigen links auf [N. R. $ 57,3 Abſ.2 ]. Bisher war es gerade umgekehrt (S 57,3 Abſ. 2). geſchmeidig zu erhalten, abzuhelfen. 1

Im Nachcommandiren , in der Abgabe und Abnahme von

Signalen haben weſentliche und vortheilhafte Vereinfachungen ſtattge funden (N. R. SS 54 und 55 ).

Daß ein folder Mangel bisher vorlag , beweiſen Sie in dem Archiv für Thierheilkunde , Zürich 1885 , mitgetheilten eingehenden Unterſuchungen des Herrn Profeſſors Bichokke, welcher zu dem

So iſt das bisher obligate Nachcommandiren aller vom Niegi- | Sdluß gelangte, daß alle bekannten Fette dem Huf nicht zuträglid

ments-Commandeur ertheilten Commandos in Wegfall gekommen ſeien. Dieſem Urtheil haben ſich audy viele praktijđặe Leute ange idyloſſen ; ſic halten Einfetten Hufe wenn nicht ſchädlid das

(S 54,2, 5).

Bei den Signalen iſt das bisherige Ausführungs - Signal

der

für

), 1

10 doch mindeſtens für entbehrlich, ohne daß ſie ein Verfahren angeben ,

($ 55,5) mit Recht beſeitigt worden. Alle Bewegungen, bei denen wie man dem Sprödewerben des Hufes vorbeugt, reſpective wie man bisher auf dieſes Signal gewartet werden mußte, werden ſofort , ſprödes Horn wieder elaſtiſch macht. Mit den bisher bekannten Huf-Fetten verfolgt man den Zweck, nachdem das die Bewegung bezeichnende Signal verſtanden, ausge führt. Für Schwenkungen mit Escadrons - Teten hat man ſich die im Auf befindliche Feuchtigkeit zurückzuhalten und die Verdunſtung durch Einführung eines Escadrons - Tetenrufs geholfen , dem das zu hindern. Herr Profeſſor Bichokke gelangt in ſeiner verdienſt: vollen Arbeit zu der Anſidst , daß von allen Fetten Vaſelin ſich hierzu Signal zum Abſchwenken mit Zügen folgt (N. R. S 53,4). Die ſogenannten Avertiſſements Signale hat man weſentlich

am beſten eignet ; er ſagt aber auch weiter , daß faſt in demſelben

vermindert und lediglich auf das Sammeln einer Truppe beſchränkt. | Maße, wie dieſes Fett die Verdunſtung hindert, es den Zutritt friſcher Nur der „ Regimentsruf“ wurde belaſſen und ein „ Diviſionsruf" Feudytigkeit erſd)wert. oder Bimat Anwendung [ N. R. S 55,5 ) .

Ein ſolcher beſtändiger Wedſel , 6. h. die Aufnahme friſcher und die Auøjdheidung verbrauchter Feuchtigkeit, iſt zur Erhaltung aller

Das Nachblaſen der bei den Escadrons-Chefs reitenden Trompeter iſt eingeſchränkt worden [N. R. S 55,6 Abſ. 1 und 2]. Es

organiſdhen Gebilde nothwendig. Sollte nun der Huf hiervon eine Ausnahme madhen ?

werden nur noch jene Signale nachgeblaſen, welche ohne jedes weitere

Wir müſſen dieſe Frage dabin beantworten , daß wir ein Mittel,

neu eingeführt. Die Escadronsrufe finden nunmehr im Quartier

Commando auszuführen ſind, und nicht wie bisher alle überhaupt welches den natürlidyen Proceß der Verdunſtung verhindert und der von einem höheren Befehlshaber ausgehenden Signale (S 55,7).

Wo der Escadrons-Chef zu commandiren hat, bläſt ſein Trompeter nicht nach. „Wo es ſich um überraſchendes Auftreten handelt, iſt die An :

wendung von Signalen ausgeſchloſſen “ [N. R. S 55,9]. Bei den Wendungen, dem Ab-, Ein- und Kehrtſchwenken mit

Natur gleichſam einen Riegel vorſchiebt, für ſchädlich halten. Es darf wohl als unbeſtritten angenommen werden , daß die Elaſticität des Hufes und die Geſchmeidigkeit der Haut , auch der

gegerbten Haut , des Leders, abhängt von dem Gehalt an Fett und Waſſer.

Die Erfahrung lehrt uns , daß die ihren natürlidien Verhält:

Zügen, beziehungsweiſe Abmärſchen wird nach ausgeführter Wendung niſjen entrückten , beſdılagenen, auf harten Straßen gebrauchten und auf oder Schwenkung in der Gangart , in welcher die Wendung oder trođener Streu gehaltenen Pferde mit der Zeit ſpröbe yufe bekommen. Sdwenkung ausgeführt wurde, weiter geritten, ohne daß es hierzu Es ſtellen ſid, in Folge deſſen loje und brödliche Wände , fauler eines Avertiſſements oder Signals bedarf [N. R. S 58,6]. Dies

Strahl, Hornſpalte u . ein. Wir ſehen ferner das Leder, namentlid

vermindert das Geblaſe " bedeutend.

wenn es häufig naß wird und wieder trocknet, hart und brüdig werden. Es ſind das Erſcheinungen , die unzweifelhaft auf einen

Das Geſammt- Reſultat dieſer Vereinfachungen macht ein

Fett und Waſſer zurüdzuführen ſind. Beiſpiel ſofort deutlich. Wenn ein Regiments-Commandeur ſein in Mangelan Will man dem Huf ſeine Elaſtizität, dem Leder Geſchmeidigkeit

Linie befindliches Regiment mit Zügen abſchwenken laſſen wollte,

1oſo waren bisher 4 Signale zu geben, nämlich 1) Regimentsruf, erhalten , ſo iſt es geboten , beide von Zeit zu Zeit einzufetten. Es 2)2 Abſchwenken mit Zügen, 3) Ausführungs-Signal und 4 ) nach leuchtet ein, daß hierzu nur Fette geeignet ſind, weldje eine Verbin: Beendigung der Bewegung das Signal „Gangart“. Jeßt wird dung mit Waſſer eingehen , denn nur Fette mit dieſer Eigenſchaft können

in feudstes Leder oder in die tieferen Sưidsten der Haut oder der eine Signal zum Abſchwenken mit Zügen gegeben, Hufe, die doch auch auf feuchtem Nährboden ruhen , eindringen , und

nunmehr das alles Andere verſteht ſich von ſelbſt 2c. 20.

Der II. Abſchnitt, welcher das Erercieren des ein zwar ſcheint die Reſorption - Fähigkeit der Fette durch die Poren in zelnen Mannes , des Trupps und des Zugs behandelt, geradem Verhältniß zu ſtehen zu ihrer Fähigkeit, das Waſſer zu binden. iſt unverändert geblieben bis auf einen Paſſus. *) Nach der Deutſchen landwirthſchaftlichen Preiſe".

126

Wie verſchieden die Fette ſich in dieſer Beziehung verhalten , | ſtände der verſchiedenen Parteien der Regierung in der Behandlung dort wo dies geſordert militäriſcher Dinge eine gewiſſe Discretion zeigt folgende Zuſammenſtellung: werden ſollte - freiwillig zugeſagt haben. Die Blätter betonen be: 4. Theile Waſſer. fonders , daß alle dieſe Maßnahmen nur aus Vorſicht im Intereſſe 100 Theile Paraffin , reſp. Vaſeline binden . .

Schweinefett binden

100 70

01

15

11

23

binden 100

11

Olivenöl mit 30 Theilen gelbem Wache 11

11

Lanolin binden .

.

105

Wie leicht das Lanolin ſich in die Haut und in das Leber ein:

reiben läßt, lehrt der Augenſchein ; daß es aber auch von der Horn: ſubſtanz aufgenommen wird, haben wiederholte Verſuche gezeigt. Todtes Horn, in Lanolin gelegt, wurde elaſtiſch.

Lebende ſpröbe Hufe, mit

der Sicherheit des Staates getroffen werden , haben aber deſſen tein

Hehl , daß eine Kriegsgefahr die Völker Ungarns zu den größten Opfern bereit finden werde , daß angeſichts einer ſolchen die Partei kämpfe und Streitigkeiten aufhören müßten , und daß dann die ge jammte Bevölkerung nur von einem Gedanken erfüllt ſein dürfte : dem, das Vaterland ſei in Gefahr ! Rußland. * Petersburg , im Februar. [Militäriſcher Tages

Lanolin behandelt, zeigen ſich bei der Beſchneidung gelegentlich der befehl des Generale v. Roop, betreffend das Nepetir: Gewehr. ) Generai v. Roop hat einen Tagesbefehl an 1

Erneuerung des Beſchlages elaſtiſch und frei von Niſſen.

Truppen des Militär-Bezirks von Odeſſa erlaſſen, der in den Blättern

Zu dieſem günſtigen Reſultat trug wohl weſentlich der Umſtand bei , daß das Lanolin dem Ranzigwerden weniger unterworfen iſt als andere animali dhe Fette. Ein ſolcher Zerſeßunge- Proceß , bei welchem freie Fettſäuren gebildet werden , lockert den Zuſammenhang des Lebers und des Hornee und madyt beide mürbe. Zieht man in Erwägung, daß elaſtiſches Hufhorn den Rüdſtoß auf hartem Boden bricht, und daß nur eine elaſtiſche Hornkapſel ſich bei rationellem Bejchlag noch ausdehnen und zuſammenziehen fann, ſo wird man zugeben müſſen , daß Pferde mit elaſtiſchen Hufen ſich beſſer conſerviren , daß Hufkrankheiten und namentlid) Störungen des Kreislaufes im Hufe nicht vorkommen werden , daß dagegen ein geſundes Nachwachſen und die Bildung eines kräftigen Hufes gefördert

veröffentlicht worden iſt und folgenden Wortlaut hat :

wird.

Wie Herr Profeſſor liebreich in der „ Klin. Wochenſdhrift " Nr. 47 , 1885 , nachgewieſen hat , kommt in der thieriſchen Haut , den Hufen , den Federn und Schnäbeln der Vögel daſſelbe Fett wie in der Wolle der Schafe vor. Aus letzterem wird bekanntlich das Lanolin gewonnen. Es bildet daher audy wohl dieſes Fett für den Huf den

„ In der leßten Zeit iſt man in den meiſten Europäiſchen Ar: meen zur Einführung des Repetir-Gewehrs geſchritten, um einen mög lichſt hohen Grad des Schnellfeuer8 zu erreichen. Im Hinblick auf die Möglichkeit, daß die Nachricht hiervon in unſerer Armee die Ueber:

zeugung von einem angeblichen Vorzuge des Magazins-Gewehrs her: vorrufen tönnte, erachte ich es für nothwendig, dieſe Frage unter Zu: bülfenahme von Rennern des einſchlägigen Gegenſtandes genau zu prüfen und die Neſultate den Truppen des mir anvertrauten Militär: Bezirks kundzugeben .

Aus dem Vergleiche ergiebt ſich, daß den Re:

petir-Gewehren , welche man bisher erprobt and theilweiſe ichon in 2

ausländiſchen Armeen eingeführt hat, ſehr ſchwer in's Gewicht fallende Mängel anhaften. Dieſe Gewehre ſind bei gefülltem Magazin viel ſchwerer , der Mechanismus complicirter als bei den gewöhnlichen Gewehren und leidster dem Verderben ausgelebt ; bei rajdem Feuern erwärmen ſids die Läufe des Gewehrs , ja ſie gerathen ſogar in's Glühen, während ſich vor der Front eine ſo dide Rauchwolke bildet,

daß man am erfolgreichen Feuern behindert wird ; der Schwerpunkt des Gewehrs verändert der Entleerung des Magazins gemäß beſtändig ſeine Lage , was auf die Richtigkeit des Zielens von ſchädlichem Ein: fluß iſt u . a . m. Es entſteht ernſtlich die Frage , ob dieſe Nachtheile

und Mängel des jeßigen Repetir- Gewehrs von dem Vortheil , den es bietet , nämlich der Ermöglichung des Schnellfeuerns, aufgehoben werden ,

natürlichſten Erſat.

und ob man nicht beſſer thut, eventuelle Vervollkommnungen des Re:

N a d r ich te n.

petir-Gewehrs ruhig abzuwarten , bevor man ſich entſchließt, ein Ge:

Deſterreich - Ungarn.

wehr zu verurtheilen , welches ſich ſchon vielfad im Kampfe bewährt hat. Jeder, der die Sache ohne Voreingenommenheit beurtheilen kann ,

auf ſtarke und nachhaltige Erregung patriotiſder Geſinnung zurück:

zuführen ſein möchte. Dieſe Bewegung iſt um jo überraſchender, als vorher allgemein angenommen ward , die durch das Landſturm - Geſetz geforderten Opfer an Menſden und Geld würden im Lande Miß-

ſtimmung hervorbringen , auch wohl nur mit Widerwillen geleiſtet werden . Allein im Gegenſaß zu ihrem Verhalten in der Zeit des .

jener Schußwaffe , ſondern von der größeren Uebung und Kunſt der Handhabung, von der Schulung der Truppen und vor Allem von 1

dem Geiſte abhängen dürfte , welcher die Truppen beſeelt. In dem Tagesbefehl an das Garde Corps , vor dem Aufbrud, zum leßten Kriege, vom 28. Auguſt 1877 war u. A. geſagt : ,,Nicht durch eine Ueber: macht in der Zahl der Truppen , nicht durd) Vorzüge der Bewaffnung und nicht durch die Stärke der Vertheidigunge -Poſitionen haben unſere Feldherren unſere Feinde beſiegt und ihre Namen unſterblich gemacht,

ſogenannten „ Proviſoriums " während der 60er Jahre unterwirft ſich

ſondern durch fühnen Unternehmungsgeiſt, durd, kunſtvolle Manöver

die Bevölkerung ießt mit der größten Bereitwilligkeit den Verfügungen ,

und die Tapferkeit des Soldaten . “

welche von der Regierung im Intereſſe der Hebung und Entwidelung der Wehrkraft getroffen werden. Dieſer patriotiſche Eifer zeigt ſich u. A. darin , daß die meiſtverbreiteten Blätter der Hauptſtadt , wie 1

Peſter Lloyd“ , „ Neues Beſter Journal“ und andere Ungariſche !

Blätter ſich veranlaßt geſehen haben , eine beſondere Rubrik für ihre Leſer zu eröffnen , in welcher ſie die auf das Landſturm - Geſet bezüg: lidien , zahlreich ihnen zugehenden Anfragen beantworten ; es macht den Eindruck, als ob Jeder ſich für die Möglichkeit einer Einberufung zum Militärdienſt vorbereite. Mit gutem Beiſpiele ſind die Reiches tags-Abgeordneten, ohne Unterſchied der Parteiſtellung, vorangegangen. So haben ſich auf einem in der Reichstage - Canzlei aufliegenden

Bogen nahe an hundert Abgeordnete zum Offizierdienſt gemeldet, darunter auch ſoldie, die nicht mehr dienſtpflichtig ſind. Auch in der hauptſtädtiſchen Militär-Section haben ſich zahlreiche Männer in ent: ſprechender Lebensſtellung zum Dienſt als Landſturm - Offiziere ge-

meldet und melden ſich ſolche noch fortwährend; Sparcaſſen: und Bankbeamte wünſchen zumeiſt als Rechnungsführer - Aſpiranten Ber: .

wendung zu finden. Von der Preſſe aller Parteiſchattirungen kann man nur ſagen , daß ſie ſich ebenfalls und in ziemlich einmüthiger

Dieſe Worte des Kaiſerlichen

Corps-Commandeurs haben fich auf dem Schlachtfelde glänzend be: wahrheitet. So möge uns denn die Erkenntniß durchdringen, daß die Zeit für eine neue fruchtbringende Veränderung in der Bewaffnung unſerer Armee noch nicht gekommen iſt, und daß wir mit unſerem

vortrefflichen Berdan -Gewehr , wenn wir uns nur die unſerer Wehr: kraft eigenthümlichen kriegeriſchen Tugenden erhalten , keinerlei neue Waffen in den Händen unſerer Feinde zu fürchten brauchen. General der Infanterie , w. Noop ." *) *) Man iſt in den panſlawiſtiſchen Kreiſen ſehr .“ungehalten über den hier wiedergegebenen Tagesbefehl. Die „Now . Wremj beſtreitet nun, daß das Berdan -Gewehr, wenn auch weniger ſchnell feuernd, dem Nepetir-Gewehr ausreichend gewachſen ſei, und erinnert daran, daß man vor dem Krimfriege den Ruſſiſchen Offizieren und Soldaten auch eingeredet habe, glatte Läufe

ſeien den gezogenen vorzuziehen . Auf den Schlachtfeldern, namentlich auf dem an der Alma , habe ſich die Unhaltbarkeit dieſer Behauptung alsdann

zum großen Schaden Rußlands herausgeſtellt. Was die Repetir - Gewehre anbelangt , jo fönnte Rußland ſchon ſeit 1869 , ohne daß erſt der Umweg über das Berdan-Gewehr gemacht wurde, mit ſolchen ausgerüſtet ſein , denn ichon damals und in den nächſten Jahren ſei von einem tüchtigen friegs erfahrenen Ruſſiſchen General ihre Einführung vorgeſchlagen worden, leider vergebens. Die „ Now . Wremj.“ ſchließt: wenn die Repetir-Gewehre beſſer

Weiſe bemüht, das Intereſſe für die Wehrfähigkeit Ungarns und be:

ſeien als die Berdan -Gewehre , ſo müſſe man jofort jene einführen, foſte es

ziehungsweiſe der Monarchie zu fördern und populär zu machen.

was es wolle; auch mit 50 Millionen würde die Verbeſſerung nicht zu theuer bezahlt ſein, wenn man mit ihr eine Niederlage , welche in Med. D. neuerer

Hervorzuheben iſt, daß jowohl die Vertreter der Preſſe wie die Vor:

.. pon

halben in der Bevölkerung Ungarns eine Bewegung bemerkbar, welche

*

Landſturms.) Seit der Einführung des Landſturm - Geſetzes und der auf deſſen Durchführung bezüglichen Verordnungen wird allent-

ſieht ein , daß auch jeßt bei einem Zuſammentreffen zweier Gegner, von denen der eine mit gewöhnlichen, der andere mit Nepetir-Gewehren bewaffnet iſt, das Uebergewidyt nicht von den Eigenſchaften dieſer oder

;

Das neue Panditur m :

Zeit bekanntlich mindeſtens 5 Milliarden foſte, vermeiðe.

time

* Buba : Peſt , 19. Februar.

Gejeß und der Zudrang zu den Offizier 8:Stellen des

127

Vereinigte Staaten von Nord -Amerika. * Waſhington , im Februar. [Ein neuer Dynamit: Stablkreuzer.] Der Flotten - Secretär der Union hat mit der

„ Pneumatic Dynamite Gun Company “ von New -Yort einen Vertrag über die Herſtellung eines Dynamit -Stahlkreuzers abgeſchloſſen , der zum 1. Juli fertig werden ſoll. Wenn dieſes Fahrzeug alle Vorzüge, welche man ihm zujdhrcibt, erfüllt, dann würde der Hafen von New York feine feindliche Flotte zu fürchten haben . Die Amerikaniſchen Blätter berichten über das projectirte Sciff im Weſentlichen Folgendes : Das furchtbare neue Kriegsſchiff ſoll drei Dynamit -Geſchüße tragen,

von denen jedes im Stande iſt, Geſchoſſe von je zweihundert Pfund Dynamit eine Meile weit mit Genauigkeit zu werfen und alle zwei Minuten einen Schuß abzugeben , Geſchüße von zehn ein halb Zoll I

Kaliber ; doch hat die Compagnie verſprochen, das Kaliber auf zwölf Zoll zu erhöhen. Dann werden die Geſchüße Rugeln von vierhundert Pfund Dynamit werfen, welche hinreichen , um das größte und ſtärkſte Kriegsſchiff in die Luft zu ſprengen. Dazu beſtimmt der Vertrag, daß das Fahrzeug eine Geſchwindigkeit von zwanzig Knoten die Stunde, jo viel wie 23 Meilen , haben muß, eine Sahnelligkeit , welche von

3) Den Uebergang über die Schlei (6. Februar 1864). 4) Die befeſtigte Stellung auf Broader im März 1864).

5) Die Däniſchen Vertheidigungs-Einrichtungen auf Arſen und den Ulebergang am 29. Juni 1864 . Aus dem Feldzug 1866 :

6) Die Befeſtigungen auf dem Schlachtfelde von Königgräß.

7) Die Deſterreichiſchen Vertheidigungs-Einrichtungen vor und nady der Schlacht bei Cuſtozza, ſowie am Po und an der Etſch (im Juni 1866 ) .

Aus dem Feldzug 1870/71 : 8) Die Befeſtigungen auf dem Schlachtfelde von Spidern . 9) Die Befeſtigungen auf dem Schlachtfelde von Gravelotte. 10) Die Ueberſchwemmung vor der Front der 2. Gardes aus der Einſchließ Infanterie:Diviſion ungs - Stela 11 ) Die Befeſtigung des Dorfs Stains lung von Paris. 12 ) Die Befeſtigung des Dorfs Le Bourget 13) Die Befeſtigungen auf dem Sdlachtfelde an der Hallue (23./24 . December 1870 ).

14) Die Befeſtigung von Orleans (im December 1870 u. Januar 1871 ) .

1

ſehr wenigen größeren Fahrzeugen erreicht wird , und der kaum eins der jdwerbewaffneten neueren Kriegsfahrzeuge zu entgehen vermag.

Aus dem Ruſſiſch - Türkiſdyen Feldzug 1877/78. 15) Den Uebergang der Nuſſen über die Donau 1878.

Das Fahrzeug wird 230 Fuß in der Länge , 26 Fuß in der Breite

16) Die Befeſtigungen des Sdsipka- Paſſes.

1

haben, 71/2 Fuß Tiefgang und 3200 Pferdekraft. Der Preis iſt auf 350 000 Dollars feſtgeſcßt.. Die Compagnie hat für pünktliche Aus:

führung des Contracts Sicherheit geſtellt; wenn das Sdiff die ver: einbarte Schnelligkeit nicht erreichte, ſo würde es nid)t angenommen werden , ebenſo ſind die Treffſicherheit und Gefahrloſigkeit für die Mannſchaft bei der Abfeuerung der Geſchüße Grundbedingungen . Der Plan des furchtbaren Fahrzeuges iſt bis in alle Einzelnheiten genau

Die Beiſpiele des Feſtungskrieges ſind folgende :

Aus dem Feldzug 1864 :

17) Der Sturm auf die Düppeler Schanzen ( 18. April 1864). Aus dem Feldzug 1870/71: 18) Die Einſchließung von Met .

!

19) Die Belagerung von Straßburg (11.Auguſt bis 27.September 1870).

20) Die Belagerung von Belfort und die Einridhtung der Gefedits:

an der Lijaine. Vertheidigung von Verdun. feitgeſtellt, und die Compagnie hegt volle Gewißheit, daß ſie nicht 21) Stellun Angriffgund

nur alle Bedingungen des Vertrags erfüllen , ſondern dieſelben audy miniſter haben den Plan vollſtändig gebilligt. Der Vertrag wurde, wie oben bemerkt, mit der „ Pneumatic Diynamite Gun Company) "

22) Die Belagerung von Montmedy. 23) Die Belagerung von Longwy. Aus dem Ruſſiſch - Türkiſden Feldzug 1877/78 :

abgeiūloſſen ; die Cramps von Philadelphia werden den Bau aus:

24) Den Ueberfall auf Kars ( 17. November 1877 ).

führen. Seeoffiziere ſind der Anſicht, daß diejes Fahrzeug unter den Rriegsflotten der Welt eine vollſtändige Revolution bervorrufen und Alles, was jeßt die Stärke und den Stolz derſelben bildet , über den

überſidytlid, und mit Betonung des Widytigſten behandelt. Der Ver: falſer giebt eine zuſammenhängende Sdilderung des jedesmaligen Fallo

noch übertreffen kann ; eine beſondere Commiſſion und der Marine:

Haufen werfen wird.

Wenn der jetige Verſuch gelingt, ſo ſind alle

Dieje Beiſpiele ſind ganz praktiſd ), d. h. in gedrängter Kürze ,

(Sqlacht, Belagerung 2c.) und hebt ſoldie Verhältniſie hervor , auf

welche aufmerkſam gemadt ſoll. An beſonderen wird eine bisherigen Kriegsflotten, alle Panzerſchiffe nichts mehr werth. Wenige Sdlußbetradztung angereiht,werden in welder die jedes BeiſpielVerhältniſſe joldie neue Schiffe würden , wie man behaupten hört, alle unſere I

Rüſten gegen ſämmtliche Seemächte der Welt ſider ſtellen.

beleuchtet werden .

Die beigegebenen Skizzen in Steindruct jollen die

Zwecke des Verfaſſers unterſtützen. Sie ſind ſorgfältig entworfen ,

jedoch nicht immer gleich gut tedyniſdj ausgeführt, im Ganzen werden ſie aber wohl für ihren Zweck genügen . Ueberrajdyt hat uns, daß der Verfaſſer nicht das intereſſante

K r i t i k.

Plewna in den Kreis ſeiner Darſtellung gezogen hat.

Rriegsgeſchichtliche Beiſpiele der Feld - Befeſtigung und des Feſtungsfriegs.

Im Anſchluß an den auf den

Der gute Gedanke, weldier der Sdyrift des Hauptmanns Krebs zu Grunde liegt, iſt entſprechend aus: und durchgeführt worden. Be:

Königlichen Kriegsſchulen eingeführten Leitfaden der Befeſtigungs- ſonders iſt die gleichmäßige und praktiſche Art anzuerkennen, mit lehre zuſammengeſtellt von Krebs, Hauptmann à la suite der I

welder die verſchiedenen kriegsgeſchidytlichen Beiſpiele bearbeitet worden

WW: Ingenieur:Inſpection, Lehrer an der Kriegsſchule Glogau. ſind. Die Venußung der Quellenjdrijten iſtals eine ſehr umſichtige Mit 19 Skizzen in Steindruck und 2 Tertſkizzen . Berlin 1886, und ſorgfältige zu rühmen. und ſorgfältige zu rühmen .

Zu bemerken iſt, daß die angeführten

Ernſt Siegfried Mittler & Sohn , Königliche Hofbuchhandlung. Beiſpiele des Feſtungskriegs in mancher Hinſicht nod Anordnungen 8. XII & 141 S. aufweiſen , welche von den neuerdingo angenommenen Grundſäten

[ St.] Aehnlich wie es der Major v. Lettow : Vorbed unter: nommen hat, ,, taktiſche Beiſpiele“ im Anſchluß an den auf den König

lichen Kriegsídulen eingeführten Leitfaden der Taktik herauszugeben ,

etwas abweiden , was baber rührt , daß dieje Grundfäße fidh erſt

aus den Erfahrungen des Kriege von 1870/71 entwickelt haben. Die äußere Ausſtattung des Budys iſt eine recht freundlide.

will der Verfaſſer des vorliegenden Werkes Beiſpiele der Feldbefeſtigung und des Feſtungekriegs aus der Kriegsgeſdichte liefern, weldie den

Leitfaden derBefeſtigungslehrevervollſtändigen ſollen. SeineSamm: lung von Beiſpielen hat den Zweď : den Vortrag des Lehrers durch futz eingeflochtene Beiſpiele zu erläutern und dem Schüler Gelegen:

heit zu geben , etwas Kriegsgeidhidhte auf dieſem Gebiet kennen zu lernen. Der Inhalt des Werkes zerfält, wie ſậyon der Titel andeutet,

in zwei Haupttheile : A Feldbefeſtigung, und B Feſtungekrieg.

Es werden im Ganzen24 Beiſpiele angeführt, von denen 16 auf den erſten, 8 auf den zweiten Theil kommen . Dieſelben ſind chrono behandeln Folgendes logijd geordnet und

:

Bur Beſpredung eingegangene Schriften etc, Dorenwell , S., aus dem Leben des Kaiſers Wilhelm . Ernſte u. heitere Geſchichten für jung und alt. Mit einem Bruſtbild des Kaiſers. ( Hans lover, Meyer.) Friedeltsengel und Germania , Feſtdialog zur Feier des Geburtstag Seiner Majeſtät des Naiſers. Von A. S. ( Crefeld, Erdmann .) Rotter , Stabsarzt Dr. E. , die perſönliche Feldausrüſtung des deutichen Offiziers , Sanitäts - Offiziers und Militär - Beamten . ( München, Finſterlin.) .

Aus dem Feldzug 1864:

1) Die Dannewerke und die Befeſtigungen an der Schlei. Diet Befeſtigung des Königsbergs nachdem Gefecht bei 2) Sel (3. Februar 1864) .

Ober

Ein Vorſchlag.

Schmidt, A. S. , Kaiſer Wilhelm - Anekdoten . Humoriſtiſche und ernſte Epiſoden aus dem Leben des Kaiſers Wilhelm . Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. (Leipzig, Zangenberg & Himly.)

-

128

.

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hält zugleich die Ableitung verſchiedener neuer Formeln , durch welche nun eine vollfommene Uebereinſtimmung aller die Flugbahn bedingender balli ſtiſcher Elemente erreicht wird. Das vorliegende Wert enthält die Reſultate und Erfahrungen, die ſich aus 7 Jahre dauernden umfaſſenden Verſuchen ergeben haben ; ſein Inhalt

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Das nelie Erercier -Reglement für die Cavallerie. (Fortſeßung.) Verſchiedenes. Die Corps-Commandeure des Franzöſiſchen Heeres. Nachrichten . Elſaß -Lothringen.. [Uebungen der Erſaß - Reſerviſten I. Claſſe.] Frankreich. [ Die Luftballons als neues Kriegsmittel.] Ver : einigte Staaten von Nordamerika. (Militär-Credit für Küſten - Vertheidigungszweđe. Die Penſionen für den legten Bürgerkrieg.] Aritit. Unſer Kaiſer, von W. W ägner, bearbeitet von F. Otto. Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. (Fortießung.)

Neue Militär- Bibliographie. - Allgemeine À 113 eigen.

Die Engliſdic Kriegsflotte.

Forth. Tyne, Humber, Merſey, Clyde 2c . daher eine leichte Beute

II .

für Schnellfreuzer der in großen Centren verſammelten Franzöſiſchen Schlachtflotte oder ſelbſt für kühne Schnellkreuzer. Bei den vielen

Die in dem Bisherigen mitgetheilten Angaben des Lord rd Beresford dürften wohl genügen, um die offenbar vorhandenen

verwundbaren Stellen Englands, die durch Torpedos und elektriſche Minen doch unmöglich alle geſichert werden können , iſt dieſe un

Mängel der Engliſchen Kriegsflotte klarzuſtellen. Wir ergänzen

leugbare Thatſache ganz geeignet, im Lande die größte Beſtürzung

dieſelben noch durch einige amtliche Auslaſſungen . Admiral Hornby , der Chef des Engliſchen Evolutions-

hervorzurufen .

Die Franzöſiſchen Fahrzeuge der erſten Reſerve ſind in 48

Geſchwaders, durfte mit Berechtigung ſagen : „Wir haben Schiffe Stunden kriegsbereit, die 20 ſeegehenden Fahrzeuge der Engliſchen ohne Geſchwindigkeit, Geſchüße ohne Schußweite und Reſſel mit in früheſtens 5 Tagen im Stande, die See zu halten, ob gefechts nur noch wenigen Wochen Dauer . “ Das war wahrlich keine er-

fähig, iſt eine andere Frage, fährt die Denkſchrift fort. Bei Bereit

bauliche Erbſchaft für das Cabinet Salisbury, das doch dem ſtellung der nöthigen Streitkräfte und unter Ausnußung der zahl liberalen Syſtem der Nachgiebigkeit gegen jede Großmacht zu folgen reichen Handelsdampfer , die ſich zu jeder Zeit in den großen Fran nicht gewillt war. Die conſervative Regierung gab ſobald als zöſiſchen Häfen vorfinden , iſt es Frankreich daher möglich , eine angängig 2 Panzerthurm - Schiffe ( „ Nile “ und „ Trafalgar“ ) , 4

Landung von 3 bis 4 Armee - Corps an der Engliſchen Küſte zu

Panzer-Kreuzer, 5 Compoſite-Kanonen-Boote , 2 Torpedo-Kreuzer und 5 Torpedo - Kanonen - Boote, Syſtem Graßhofer , in Bau. Mit dieſen iſt aber erſt in einigen Jahren zu rechnen. Das Budget pro 1886/87 ſollte die Fertigſtellung von 12 Panzern, 4 gedeckten ,

bewerkſtelligen , ehe die Engliſche Flotten - Reſerve , für welche es überdies auch wohl noch an Bemannung fehlen wird , überhaupt auslaufen kann. Iſt die Landung aber gelungen, ſo liegt die Ent: ſcheidung nicht mehr in der Reſerve:Flotte, die außerdem gar nicht .

1

1

.

25 ungedeckten Kreuzern, 40 Torpedo-Booten fördern. Heute ſind ſo beſtimmt darauf rechnen dürfte, mit dem Franzöſiſchen Geſchwader an gedeckten Kreuzern überhaupt nur 2, an Panzerſchiffen 26 ver- fertig zu werden. Die Gründe für dieſes ungeheure Uebel liegen

fügbar, die Hochſee - Torpedo -Boote, mit Ausnahme von „ Poly- | in der Gleichgültigkeit, welche die liberale Aera der Marine gegen:

phemus“ und „Seout", ſämmtlich noch nicht fertig. Was die

über bekundete, in dem Nichtbeſtehen eines ausreichenden Admiral

Ranonen -Boote anbetrifft, ſo wurden in einer Budgetrede des erſten

ſtabes , der ſich ausſchließlich und eingehend mit der Frage der

Secretārs der Admiralität, Herrn vibbot , nicht weniger als 38 ſolche, nämlich 8 im Mittelmeer, 9 in Nordamerika , 9 in China, 2 in Oſtindiſchen Gewäſſern, 4 im Stillen Ocean , 3 am Cap, 3 in Auſtralien , als veraltet und durchaus unbrauchbar bezeichnet.

Kriegsvorbereitung zu beſchäftigen hätte, endlich darin, daß man in England nicht wie in Frankreich, Deutſchland, Deſterreich und Rußland in jedem Sommer die Schiffe der Reſerve zu Sommer: und Herbſtkreuzungen und Manövern gewiſſermaßen mobil macht.

Torpedo- Boote zweiter Claſſe für Küſten -Vertheidigung ſind nur in

Wie es um die Munitions- Vorräthe ſteht, beweiſt der jüngſte

1

winziger Anzahl vorhanden, von den Küſten -Wächtern ,Shannon “, Vorfall im Ordnance Departement. Mangel an dieſen kommt Hercules“, „ Belleisle" brauchbar, „Penelope“ , „Hector“, „Defence“ , | noch zu dem ſchon erwähnten ſchweren Mißſtande, daß die Leute „Valiant“, „Repulſe“ und „Lord Warden " untauglich, die Küſten der Marine zu dem Geſchüß-Syſtem , nach den vielen Unglücbfällen H

Befeſtigungen in jämmerlichem Zuſtande, die Handelshäfen am durch zerſpringende Rohre , tein Vertrauen beſigen können. Die

130

Engliſche Flotte verbraucht in gewöhnlichen Zeiten jährlich 300 000 Tons Kohlen. Dabei ſind aber für den Kriegsfall nicht einmal 60 000 Tons auf den Kohlen -Stationen vorräthig, und ſo konnte mitten im Frieden der Fall eintreten , daß das Reſerve-Geſchwader in Vigo aus Mangel an Brennmaterial fahrunfähig wurde. Man

Gefahr eines Krieges init Rußland vorbei war , ging die Ver:

ſchwendung weiter,, bis der letzte Penny ausgegeben worden . Man wird nach den hier angeführten Thatſachen wohl zugeben

müſſen,, daß die Zuſtände der Engliſchen Kriegsflotte ſehr der Ver: beſſerung bedürfen. Insbeſondere iſt noch anzuführen , daß die

vergegenwärtige ſich die Folgen dieſer Thatſache im Seekriege ! Die

Zahl der jüngeren Marine- Offiziere durchaus nicht hinreicht, um

auswärtigen Kohlen -Stationen entbehren jedes Schußes , auch hier

eine gute Bemannung der Schiffe ficherzuſtellen. Während die

finden ſich alſo für feindliche Unternehmungen Angriffspunkte in

Engliſche Marine eine genügende Zahl von Schiffs - Capitäns und

Hülle und Fülle. Einen Kriegsplan für die wahrſcheinlichſten Fälle hat man nicht für nöthig gehalten. Die Geſchwader - Chefs und

Commandeuren beſigt und Seeleute ſowohl wie Marine Soldaten ſogar in vortrefflicher Eigenſchaft vorhanden ſind , fehlt es an

Capitäns in fremden Gewäſſern ſind alſo bei Ausbruch eines

See-Lieutenants und Maſchiniſten für den Ernſtjalt. Es iſt darum

Krieges völlig ununterrichtet über die zweckmäßigſten Entſchlüſſe ,

a

als ganz unausbleiblich anzunehmen , dajz bei dem Ausbruch eines Krieges in der Ausrüſtung einer großen Engliſchen Flotte recht Gegner fann es daher nicht ſchwer werden , die Engliſche Seemad)t bedenkliche Verwirrung entſteht . Bis jetzt hat es nicht den Anſchein , als ſeien dieſe Mia nach einander aufzureiben. ſtände in ihrer ganzen Bedeutung in den maßgebenden Kreiſen Das Bild, welches Lord Beresford's Denfſchrift von den Englands erkannt worden , trotzdem doch ſchon einige Zeit darüber Zuſtand

und Einheitlichkeit des Handelns iſt gänzlich undenkbar.

Dem

der Engliſchen Flotte und ihrer Vorbereitung auf den

Krieg entrollt, iſt unſerer Anſicht nach bei ſeinen dunklen Tönent ein durchaus lebenstreues. Die Aufforderung , neben einer ſchleu :

hingegangen iſt, daß ſie an das Lidit der Deffentlichkeit gezogen und zivar wurden . Es iſt alſo hohe Zeit , das Maßregeln Feine halbeit - getroffen werden, um Wandel zu ſchaffen. Wenn

nigen Vermehrung von Material (beſonders Kreuzern und Sodhjee: England den früher faſt niemals angezweifelten guten Nuf ſeiner Torpedo-Booten ) und Friedens- Etats an Mannſchaften auch einen

als gerecht zu ſchaffen, erſcheint mehr verantwortlichen Admiralſtab dieſes Stabes würde dieOrientirung

fertigt. Der einen Abtheilung

Kriegsflotte wieder hergeſtellt ſehen will , ſo muß es viele Mij :

bräude abſchaffen und gutes Neue an deren Stelle jetzen , und zwar je früher, je beſſer.

über alle fremden Marinen , der andern die Vorarbeiten und die Verantwortlichkeit für die Kriegsbereitſchaft der eigenen Kriegsflotte 1

zufallen .

In Englands eigenſtem

Intereſje wäre zu wünſchen ,

daß Negierung und Parlament der Denkſdrift die höchſte Beach:

tung ſchenkten und neue Forderungen entſprächen. Ohne eine der

Das neue Exercier-Reglement für die Cavalerie .

Franzöſiſchen bedeutend überlegene, durchaus neuzeitliche Flotte be deutet England nur ſehr wenig im Rath der Eropäiſchen Groß

Vergleichende Neglements Studie zwiſchen der neuen und der dadurch außer Straft getretenen Vorſchrift.

mächte. ( Fortiepung .)

Den Ausführungen des Lord Beresford hat ſich jetzt noch eine neue Veröffentlichung zugeſellt, welche den Beweis liefert, daß die Engliſche Negierung die für die Kriegsflotte beſtimmten Gelder nicht immer in zweckmäßiger Art verwendet. Der in dieſen Tagen erſchienene Bericht des Marine-General-Nechnungs - Führers über die

Der III. und IV. Aoidhnitt umfaſſen zuſammen das, was man gewöhnlich die Escadronsſchule nennt. Aus ihnen iſt Alles , was ſich auf die Attafe bezieht , herausgenommen und – wie ſchon früher erwähnt – im Neuabdruck des Neglements zu einem beſonderen, dem VIII . Abſchnitt vereinigt worden . Dort werden

Verwendung des Militär -Credits von 11 Millionen Lſtr. während der Kriegspanik von 1885 bietet hierzu einen neuen Beleg. Es wurden Transportſchiffe auf 7 Monate gedungen und nie gebraucht,

auch hier einſchlägige Abänderungen zur Sprache gebracht werden . Ferner wurde das Flankiren aus der Erercier - Ausbildung der Escadron in den Abſchnitt „ weitere Ausbildung der Escadron im

Vorräthe in Maſſe beſtellt, Rabeldraht für 115 000 Lſtr. gekauft

Terrain “ verwieſen. Wirklich geändert hat ſich in der nieuen Escadronsſchule vom

und nachher für 80 000 ſtr, wieder peräußert, und ſelbſt als die

Das Wetter war wieder regneriſch geworden , und man merkte Artilleriſtiſdie Erinnerungen aus dem Eeldzuge Feldzuge gegen vonges. die Nähe dereigentlichen Champagne an dem kaltigen Voden , der

Frankreid 1870/71 .

ſich bald in gründlichen Sdymut verwandelte. Die nabe kleine Feſtung

Von 28. 2.

Vitry hatte ſich ergeben. Das Quartier in Couvonges theilte id) nebſt den Difizieren der Batterie mit dem Commandeur und verſdie denen Offizieren des 47. Negiments. Unſer Wirth war nur ein einfadyer Bauer, aber was für einer !

( Fortießung .)

In Hevilliers am 20. waren wir in die obere Champagne ein :

getreten , ein vielfach durchſchnittenes , theils bewaldetes , theils ſtark

Ein ſtattliches Haus mit einer hübiden Anzahl mit Plüſd)- Möbeln

angebautes Hügelland. Hier verblieb die Batterie 2 Tage , da die III. Armee das nähere Aufrüđen der von der II. Armee bei Metz, nach der dort vollendeten Einſchließung Baza ine's , abgeſonderten Maas - Armee unter dem Kronprinzen von Sachſen abwarten mußte, um mit dieſer in gleicher Höhe dann den Vormarſch gegen Chalons, reſpective die neugebildete Armee Mac Mahon's fortzuſetzen .

ausgeſtatteter Zimmer war die bäuerliche Wohnung. Das Eßzimmer enthielt Schränke , angefüllt mit Büdjen, Flaſchen , Terrinen , Stacy teln ac, voll Confituren , Eingemachtem und allen ſonſtigen erdenklichen Conditor :Waaren , denen der etwa zehnjährige Sprößling des Beſitzers

nur allzureichlich zuſpredyen mocyte, denn 0.18 Vürſtchen ſah idrecklich ungeſund, ſcrophulös aus, konnte aber offenbar machen, was c8 wollte. Zum Frühſtüc gab es unter Anderem vorzüglichen Portwein, der un:

Ueber die leyte Shlacht am 18. wußten wir auch hier noch nichts Genaueres, wir hörten nur , daß eine ſolche geſchlagen worden

ſeren Doctor auf die brillante Idee brachte, einige Flaſchen zum Beſten unſerer Kranken zu requiriren. Der Wirth führte ihn auch bereit:

war ; daß fie für uns nicht unglücklich ausgefallen ſein konnte, ſchloß

willig in den vortrefflich gefüllten Keller und brachte ſpäter das Er: gebniß der Requiſition eigenhändig zum Verpacken in meine Weinkiſte.

ich daraus, daß wir bereits 10 Meilen über Meß ruhig weiter marſdhirt waren. Zeitungen, welche ich hier erhielt, reichten bis zum 14. Auguſt Am 23. in Sommelonne mußten die Pferde des Nachte geſchirrt und geſattelt , wir Alle auf einen Aların vorbereitet bleiben, da feindliche Truppen in der waldigen Umgegend bemerkt worden ſein follten . Die Nacht verging jedoch ruhig. Am 24. ging der Marſch in nordöſtlicher Richtung nach Cou:

Die Ausſicht auf dieſen Genuß in ſpäteren , deſſen bedürftigeren Zeiten machte uns Allen viel Vergnügen . Oberſt v. F. hatte hier bei der an allen Orten befohlenen Ab: lieferung der Waffen eine Anzahl ſchöner Jagdgewehre erhalten. Troš meiner Bitten um Ueberlaſſung eines ſolchen fonnte ich doch keins er: halten, alle wurden wie altes Eiſen zerſchlagen .

Am 25. hatten wir in Bevray nad Ueberſdreitung des Rhein:

131

cavalleriſtiſchen Erercier -Standpunkt aus wenig, vom allgemein tak- | Einfachheit halber tiſchen Standpunkt aus gar nichts.

aufgehoben worden. Die einzelne Escadron kennt nur noch die Richtung nach der Mitte [N. R. S 69].

Dagegen macht ſich eine ſorgfältigere Nedaction der einzelnen Um kleine Directions -Veränderungen einer Escadron in Linie Paragraphen inſofern geltend , als überflüſſige, erläuternde Bez raſcher vollziehen zu können , geſtattet das neue Reglement den merkungen des bisherigen Reglements – deren Inhalt nach dem Vorausgehenden eigentlich ſelbſtverſtändlich war durchgehends weggelaſſen und theilweiſe bisher breit ausgedrückte Gedanken in präciſere Faſſung gebracht wurden.

In den Commandos der Zugführer hat man grundſäblich alles Ueberflüſſige geſtrichen.

Was aus dem Commando des ES

betreffenden Flügelzügen auch eine Veränderung der Gangart (N. R. S 82,5 ), während bisher nur eine Verſtärkung oder Verkürzung des innehabenden Tempos zuläſſig war (S 82,5).

Der Uebergang aus der Halb-Colonne in die Zugs-Colonne

durch Abſchwenken mit Zügen unter Beibehaltung der Marſchrichtung des Tetenzugs ( S 87,2 a, letzter Ab .) wurde als überflüſſig ganz

cadrons-Chefs deutlich erkennbar iſt, wird von keinem der Zugführer fallen gelaſjen, da das Gleiche auf einfachere Art durch Aufnahme nachcommandirt. Dahin gehört vor allem der Wegfall des Com der Vorderrichtung (N. R. S 87,1] erreicht wird. Für Wiederherſtellung der urſprünglichen Marſchrichtung einer mandos „gerade aus“ des Teten -Zugführers bei al' den Bewegungen,

in denen das Geradeausbleiben eben dieſes Zuges ohnedies klar iſt, Marſch-Colonne, welche eine rückgängige Bewegung in einem Defilee 3. B. beim Abbrechen mit Zügen aus der Linie u . ſ. w. Auch die einigermaßen läſtigen Beſtimmungen , daß der Es cadrons: Chef bei Abgabe von Commandos an die ſtehende Escadron

ausgeführt hat, geſtattet das neue Neglement (N. R. S 94 ,c] den

Gebrauch des Signals „, Front“. Bei einem , Defilee" iſt die Ver wechſelung mit dem wirklichen Frontmachen nach einer Flanke [N.

dieſes S 100,5] abſolut ausgeſchloſſen und dadurch der ohnedies Signals ſtatt des in der Marſch-Colonne Gebrauch ſchwer einfachen ſein Pferd nach ihr hinwenden muß (S 64,1 Abſ. 2), und ebenſo R. nach beendigter Schwenkung in Linie in derſelben Weiſe das Com : mando oder Signal zum Geradeausreiten oder Halten zu geben hat (S 82,3), ſind in Wegfall gekommen .

In der Eintheilung der Escadrons iſt neu , daß der rechte

verſtändlichen Commandos wohl motivirt. Als neue Nummer hat das neue Neglement dem III. Ab

ſchnitt „ F. Lautloſes Directionsreiten “ hinzugefügt. Es war dein Weſen nach bereits im bisherigen Neglement als „ Neiten nach dem

Flügel-Unteroffizier des Zugs als Erſatz für den Zugführer be: Sei'engewehr und auf beſtimmte Ziele“ (IV. Abſchnitt § 110) ent ſtimmt iſt, wenn dieſer an Ausübung ſeiner Functionen behindert halten . Die Neufaſſung hebt jedoch die Wichtigkeit dieſes Ausbil iſt [N. R. S 63,2 Abſ. 2]. Es iſt dies entſchieden ein natürlicherer dungszweiges beſonders hervor , erweitert ſeine Anwendung und Erſatz als der bisher übliche , wo nämlich zunächſt der zweite, präciſirt ſeine Ausführung. Der Paragraph über das Flanfiren (bisher $ 107, nunmehr demnächſt der vierte und zuletzt der erſte Zug Unteroffizieren gegeben wurde (S 63,2). N. R. S 103) hat eine entſchieden vortheilhaftere Faſſung dadurch An Stelle der bisherigen ſchließenden Offiziere fennt das erhalten , daſ alles zu einem gewiſſen Schematismus Verleitende neue Reglement höchſtens deren einen und hat dem Wachtmeiſter

im Allgemeinen jenen Plaz überlaſſen , der bisher für den zweiten

daraus weggelaſſen wurde. Die nächſten beiden Abſchnitte ſind der Regiments i chule

ſchließenden Offizier beſtimmt war. Dieſe Aenderung geht durch gewidmet,die nach verſchiedenen Nichtungen hin vereinfacht worden iſt. alle Formationen durch und dürfte ſich aus der Praris dadurch ergeben haben, daß zweite ſchließende Offiziere wohl nie oder doch

nur äußerſt ſelten vorhanden ſind. Weiter ſind in den MarſchColonnen der ſchließende Offizier und der Wachtmeiſter grundſätlich – ſtatt wie bisher nur bei Platzmangel (S 64,3) – an die Queue der Escadron verwieſen [N. R. S 64,3]. Dort iſt auch ihr natür-

Der V. Abſchnitt umfaßt das Erercieren des Re: giments. Nedactionell iſt zu erwähnen , daß alle eigentlich nach Früherem

Das Einrichten der einzelnen Escadron in eine vor ihr liegende

ſelbſtverſtändlichen Dinge weggelaſſen wurden . Ebenſo iſt ſo viel als möglich vermieden, in ſpäteren Paragraphen auf vorhergehende Bezug zu nehmen. Jeder frühere Paragraph iſt mit Necht ſpäter: hin als bekannt vorausgeſegt. Bezüglich der Commandos und Signale und der hierin ge

Richtungslinie (S 69,4) mit Augen rechts oder links iſt – der

ſchaffenen bedeutenden Vereinfachungen iſt das allgemein zu wiſjen

licher Platz.

,

Marne-Canals die eigentliche Champagne erreicht, das Kreideland, | nadıdem wir bereits die ſchönſten Vorbereitungen für den angeſagten baumlos und ſpärlid, bevölkert. Die Kreide zur Verſchönerung unſerer Ruhetag getroffen hatten. Auf dem Alarmplatze eingetroffen, wurde Roppel aus der Erde zu graben, kam mir jedody nid t in den Sinn, ſofort der Marſch auf Vernault le Châtu angetreten, wo die Batterie da id) damals dieſe von Goethe in ſeiner „Campagne in Frank:

bereits um 9 Uhr früh eintraf, trot ſtarken Regens und grundloſer

reich “ erwähnte, für die Truppen des Herzogs von Braunſchweig, Wege. Die Dörfer hier in der eigentlichen Champagne und weiter weldie ohne Nahrung im tiefſten Schmuße marſchiren und lagern mußten, befohlene Maßregel noch nicht kannte. Unſere Cavallerie hatte jept feſtgeſtellt, daß das Lager von

bis in die Ardennen hatten bei weitem nicht das wohlhäbige , reiche Ausſehen wie die in Lothringen , ebenſo erſchienen die Bewohner arm:

ſeliger, gedrückter und auch feindſeliger. Natürlich, denn wer wenig

Saladt hat und das Wenige dann noch hergeben ſoll, empfindet dies mehr Chalons geräumt, Mac Mahon verſdjwunden ſei. Miteiner , troßdem aber als der Wohlhabende, der jdließlich nur einen Theil ſeines Ueberſchuſſes in den nächſten Tagen (dien es alſo nichts zu ſein

war die Zuverſidst auf eine baldige glüdliche Entſcheidung des Krieges hergiebt und durch Entgegenkommen den Reſt zu ſichern ſucht. Bei unfreundlichem, kaltem, regneriſchem Wetter erſchien auf durds die inzwijden in beglaubigter Form bekannt gewordenen Nadh: ridten über die Schlachten bei Meß geſteigert.

den folgenden Märſchen das graue, eintönige, baumloſe Land, das

durchzog, noch fahler und farbloſer. Die im großen Haupt- Quartier unter deß eingegangen Nach: | die Batteric nun biß Grand-Pré außerordenlich ſtart; früh, faſt nods in der

richten über den Verbleib Mac Mahon's , die daraus gewonnene

Dabei waren die Märſche

wurde ausgerüct und am Spät-Nachmittage das Biwak Ueberzeugung, daß er einen Entſatz Bazaine's beabſichtige undfics Dunkelheit, nicht zur Vertheidigungvon Paris bereit Halte , hatten im Laufe des ober Alarmquartier bezogen. So war es nicht zu vermeiden, daß fidy 25. zu dem Entídluſje geführt, den Weitermarſch auf Chalons und bei den Mannſchaften Fälle von Ruhr einſtellten. Am 27. wurde nach 12ſtündigem , anſtrengendem Marſche St. Paris vorläufig aufzugeben und Mac Mahon , indem man ſich

ibm an denUebergängen derMansmit der Maas-Armeevorlegte Menehould erreicht und hierQuartiere bezogen. Auf dem großen Marſchdieſes Tages wurden durch den Brigade:Commandeur, Nendez-vous der III. Úrmee und Grenze den drängen . auf Parisabſchnitt,womöglich Oberſt über mit zu Rüdzug die Belgiſche v. V.-N. , die erſten eiſernen Kreuze für Weißenburg und Wörth Die in Folge deſſen für die III. Armee befohlene neue Marſch

vertheilt. Lediglich die Infanterie der Brigade war damit bedacht

riotung, faſt ſenkrecht"auf die Straße Verdun-Paris, und der Neu: worden, an die Batterie war noch keins gekommen. Ich und wohl

aufmarich derArmeeinbieſer

Linie machte am 26. früh lundgaben, ig, die ſich für unsinunerwarteter Allarmirung Maßregelnnothwend

Niemand vonunshatte übrigensnuran dieMöglichkeit gedacht,daß dics geſchehen könnte, erſchien und doch das, was wir bisher geleiſtet,

132

Nöthige ſchon im I. Abſchnitt „ Allgemeine Grundſätze “ erwähnt der Escadrong-Colonnen und aus einer Formation in die andere bezeichnet . Man hat dadurch die Stellung der Staffel -Formationen

worden.

Sin Speciellen wurde der Wortlaut der Commandos nadh

Thunlichkeit gekürzt , meiſt dient die Bezeichnung des betreffenden Signals als Commando. Z. B. ſtatt: „ In Escadrons mit Zügen rechts brecht ab Gangart" Escadrons -Colonnen

im Erercier-Reglement entſchieden genauer präciſirt, als dies bis her der Fall war . Platz:Veränderungen von Chargen haben ſich ergeben : 1 ) Zum

Choc kann ſich der Regimeuts -Commandeur mit Stab in die Höhe der Escadrons Chefs aufnehmen laſſen ( N. R. S 105,1 Abſ. 2].

foriniren “ 20 .

Uebergangs- Formationen , deren Annahme zur Durchführung 2) Beim Deployiren aus der Negiments-Colonne nach einer Flanke der Hauptbewegung ſelbſtverſtändlich iſt, werden vom Regiments- | muſsten die Escadrons :Chefs bisher in der Höhe des Flügels der :

Commandeur nicht mehr eigens commandirt, ſondern von den EG :

ſchon eingeſchwenkten Neben -Escadront halten und dort das Ein

cadrons eo ipso auf Commando ihrer Chefs ausgeführt.

ſchwenken commandiren.

Da

in den Escadrons hin gehört die Aufnahme der Vorder-Richtung -

Alsdann begaben ſie ſich vor die Front.

(S 159,1 b). Dieſe läſtige und unnöthige Beſchränkung iſt weg

bei den Uebergängen aus der Halb - Colonne und den nach der gefallen [N. R. § 147,1 b) . halben Flanke abgeſchwenkten Colonnen in die Regiments Colone, Nichtungs -Escadron beim Regiment in Linie iſt nicht mehr

in die Escadrons-Colonnen und in die Zugs- Colonne, mit Ausnahme

die Escadron Nr. 3 (S 124,1) , ſondern in Analogie mit der

des Uebergangs aus der Halb-Colonne in die Zugs -Colone [N. R. I. Abſchn. S 57,11 Abſ. 2]. Dadurch hört das Commando des Vorgeſetzten auf, eine Art

Schwadronsſchule die – vom rechten Flügel aus gerechnet an dritter Stelle befindende Escadron [N. R. S 113,1 ] .

Faulenzer “ für die Untergebenen zu ſein.

ſich

Die Vereinfachung der Erercier - Bewegungen ſelbſt geſchah Letztere müſſen ihr auf fünferlei Weiſe.

Neglement auf's genaueſte kennen und dem Vorgeſetzten die ſchärfſte : Aufmerkſamkeit ununterbrochen zuwenden. Höchſte Erercier-Disciplin iſt zu geordneter Durchführung unerläßlich. Das Commando des Vorgeſetzten iſt gewiſſermaſsen der elektriſche Tupfer, der auf einfachſte Weiſe einen noch ſo complicirten Bewegungs -Mechanismus

unfehlbar in Function bringt. Was die Signale im Speciellen anlangt, jo iſt in den GS cadrons-Colonnen und in der Regiments - Colonne zur Herſtellung der urſprünglichen Marſchrichtung nunmehr das Signal „ Front“ allgemein anwendbar (N. R. S 142]. Bisher fouinte dieſes Signal reglementar nur gegeben werden , wenn dieſe Colonen nach der Flanke abgeſchwenkt, die einzelnen Escadrons aljo in ſich in Linie formirt waren ( S 83,3 ). Außerdem wurde „mit Zügen rechtsum : kehrt Schwenken “ geblaſen . Das prägnante Signal Front“ verdient - da Verwechſelungen nicht möglich unzweifelhaft dieſe allgemeinere Amendung.

Benennungs - Veränderungen einzelner formationen hatten kürzere und bequemere Bezeichnung derſelben zum Zweck. Die bisherige „ Escadrons Colonne in Tetenſtaffeln “ ( S 119,3 a Fig. 30) heißt nunmehr „ Halb - Colonne in Teten “ [N. R. S 108,3 a) , die bisherige „ Escadrons-Colonne in Escadrons-Staffeln “ (S 119,3 b Fig. 31) „ Halb-Colonne in Escadrons “ [N. R. S 108,3 b]. Gleich: zeitig werden dieſe Formationen als llebergangsınittel innerhalb durchaus nidyt hervorragend und einer Auszeidynung werth. Dagegen

1) Cine Reihe von Grercier : Bewegungen

iſt ganz weg

gefallen : a) Die Formation der Escadrons- Colonnen in Halb-Colonnen ( die einzelnen Escadrons befanden ſich unter Beibehalt der

Direction der Tete in Halb-Colonne : S 119,2 a Fig. 27) und ſelbſtverſtändlich alle ſich hieran knüpfenden Erercier-Be wegungen

b ) Der Uebergang aus den Wendungen in die Marſch - Colonne zu dreien und umgekehrt, welcher ſchon bisher im Regiment nur ausnahmsweiſe zur Anwendung fam ( S 129 ) . c) Die Formation der Halb-Colonne in Teten aus den Esca

drons Colonnen in Front, unter Beibehalt der Marſchrichtung (S 140,2 jig . 51 ).

d) Die Formation der Halb-Colonne in Teten und der Halb Colone in Escadrons aus der Halb : Colonne (S 147,2 a

und b) , und zwar wohl deshalb , weil ja beide , Uebergangs: Formationen “ ſind, mithin fein Grund vorliegt , aus einer derſelben in die andere nochmals überzugehen. Man nimmt eben gleich von Anfang an entweder die eine oder die andere Formation an .

e) Die Hafenſchwenkungen in den Marích:Colonnen als Erer: cier- Bewegung (S 155,3).

Sie ſind als ſolche unnöthig, da

die Marſch Colonne mur auf wirklichen Märſchen ,

. h. auf

bei deren Verkündigung er ein gewiſſes mitleidiges Bebauern heudoeſte,

wußten wir ſehr wohl zu würdigen, was gerade das 7. und 47. Niegi- daß wir in eine uns von Mac Mahon geſtellte Fille gingen oder ment geleiſtet hatten ; wir beglückwündten daher Sie decorirten Kame:

bereits gegangen wären , die dieſer in den nädyſten Tagen zuklappen

raden von der Infanterie mit herzlidyer und neidloſer Freude. Daß die Artillerie übrigens nidyt ganz leer ausgegangen war , ſahen wir auf dem Weitermarſche, wo wir unſeren Regiments- und intermiſtijden

würde, um alsdann Alle, König und Miniſter, General und Soldat , den erbitterten Pariſern zur beliebigen Verwendung zu präſentiren. 3d) verſudyte nidyt , ihn in ſeinen angenehmen Hoffnungen irre

Abtheilungs -Commandeur in dem neuen Sdmucke bewundern konnten,

zu maden oder ſeinen Glauben zu erídyüttern ; wozu einen Mohren

diesmal nicht mehr ganz ſo neidlos .

St. Menehould war die erſte Franzöſiſde größere Stadt, welche

weiß walden wollen ? Dagejen hielt id es für meine Verdauung

zuträglidier, mich den im erſten Hotel der Stadt verſammelten Kame:

die Batterie betrat. Obwohl nur etwa 5000 Einwohner zählend,

raden , die dort ihre neuen Freuze bezeſſen, anzuſcyließen und ihnen

machten die Länge und Breite der Straßen , die ſtattlichen Häuſer, die

dabei behülflict) zu ſein in der Hoffnung, baß vielleicht auch für midy noch ein folder Augenblick des Glücks aufgeſpart ſein könnte. Dort

hübden öffentlichen Plätze und Boulevards , die ſchönen Kirchen und

öffentlichen Gebäude doch den Eindruck einer größeren Mittelſtadt, traf ich denn reges Leben, lauten Jubel und auch Champagner genug, etwa wie Boins. In den Straßen begegnete uns viel Landwehr mit blauen Achſelklappen . Die Gegend ſollte hier nidyt ſicher, aus dieſem Grunde auch das große Hauptquartier, für welches bereits Quartier

gemacht worden war, nicht hierher gekommen, ſondern nadı Clermont en Argonnes gegangen ſein. Das mir angewieſene Quartier war für den im großen Hauptquartier anweſenden Amerikaniſchen General Sheridan beſtimmt geweſen ; - ein ſchönes vornehmes Haus, der

Wirth ein vornehmer Mann, Verpflegung weniger vornehm . Die

um auch mich in die richtige Feſtſtimmung zu bringen. Auf dem Rüdwege ſpät Abends in mein Quartier hatte ich übrigens noch zwei: mal Gelegenheit, als Vermittler bei Streitigkeiten zwiſchen Soldaten und ihren Wirthen, die leicht in Erceſſe hätten ausarten können, auf zutreten. Wie geſagt, die Bevölkerung hier war feindſeliger, unſere Soldaten konnten ſich nicht recht verſtändlich machen , dem abweiſenden

Verhalten ihrer Wirthe ſeßten ſie dann Deutſche Flüdse entgegen, und der Scandal war fertig. Meiner Intervention gelang es, den Frieden

lInterhaltung beim Diner, die ſich natürlich um die bereits abgeſpielten wieder herzuſtellen, indem ich den troßigen Bourgois einfach auf die und in den nächſten Tagen zu erwartenden Kriegs -Ereigniſſe drehte, zeigte bei meinem Wirth einen Ton ironiſcher Ueberlegenheit, dem gerecht zu werden meine Sprachkenntniſſe nicht ausreichten. Die Siege bei Metz Fabel ! dagegen für uns die nur zu fidyere Gewißheit,

Wache bringen ließ. ( Fortſegung folgt.)

133

Straßen Verwendung findet.

Bei Grercier- Bewegungen im

Regiment wird unter die Zugs-Colonne nicht herabgegangen. f) Das Einſchwenken des Regiments in Linie nach einer Flanke aus den nach der Front formirten Escadrons - Colonnen

(S 158,1 b) iſt als unnöthig in Wegfall gekommen, da ſich

drong ausgeführt [N. R. S 131,4 a). Bisher war dieſer Aufmarſch ſowohl rechts als links zuläſſig ( S 143,4 ). 4) Analoge Bewegungen, deren Ausführung bisher nicht con form war, werden nur noch analog durchgeführt. Der Aufmarſch zur Linie aus den nach der halben Flanke

das gleiche Endreſultat durch Abſchwenken nach der Flanke

abgeſchwenkten Escadrons - Colonnen geſchah bisher durch Schräg

($ 158,4 und Aufmarſch nach beiden Seiten erreichen läßt S und N. R. S 146,3) . g) Die Herſtellung der Linie aus der Halb - Colonne in Teten (S 158,5 a) führt das neue Neglement nicht eigens an , da in Analogie mit der Herſtellung der Linie aus den nach der

marſch der in ſich aufmarſchirten Escadrons (S 158,3) , während die nach der ganzen Flanke abgeſchwenkten Escadrons-Colonnen durch Abſchwenken und Wiedereinſchwenken mit Zügen aufmarſchirten (S 158,4). Beide Bewegungen werden jeßt durch Abſchwenken mit Zügen im Achtel und Wiedereinſchwenken zur urſprünglichen Front

halben Flanke abgeſchwenkten Escadrons- Colonnen logiſch ge

ausgeführt. Dieſe letztere Art, vor: und ſeitwärts Raum zu gewinnen , hat dem ohnehin ziemlich ſchwierigen Schrägmarſch der Escadron in

folgert werden muß, daß zuerſt die Halb -Colonne in Escadrons und aus dieſer die Linie hergeſtellt wird (S 158,5 b und N.

front (S 160,1 a 2 ) und der allmähliche Aufinarſch nach

Linie - auch wenn ſich die zurückzulegenden Wege gleichblieben ganz perdrängt, da die Halb-Colonne die leichtere Bewegungs forin iſt. So beim Aufmarſch zur Linie aus der Halb-Colonne in

Paſſiren eines Defilees (S 160,1 b) ſind mit vollem Recht

Escadrons (S 158,5 b und N. R. S 146,4) und da , wo die

R. S 146,4 ) .

h) Der directe Aufmarſch aus der Zugs-Colonne in die Regiments:

weggelaſſen worden. Aus der Zugs-Colonne in die Linie giebt

Halb-Colonne in Escadrons als „ Uebergangsmittel “ aus einer an

es nur noch eine Art des Aufmarſches ( es wird zunächſt in Escadrons und dann im Regiment aufmarſchirt), und dieſe ge:

deren Colonnen - Formation in die Linie gebraucht wird. Das heißt außer dem oben erwähnten Aufmarſch zur Linie aus den nach der

nügt vollkommen .

halben Flanke abgeſchwenkten Escadrons - Colonnen (S 158,3 und

2) Bewegungen , die bisher auf zweierlei oder mehrerlei Art durchführbar waren , werden nunmehr nur auf eine einzige Art 1

vollzogen :

a) Directions Veränderungen in Escadrons - Colonnen nach der halben Flanke wurden bisher auch ausgeführt durch Teten : ſchwenken oder Abſchwenken init Zügen nach der halben Flanfe und Wiederherſtellung der Escadrons - Colonnen ( S 156,2). Da dieſe Bewegung umſtändlicher iſt als das Anjetzen der Richtungs- Escadron in der neuen Direction und Aufnahme derſelben durch die übrigen Schwadronen (S 156,1 und N. R. -

$ 144,1) , ſo iſt ſie weggelaſjen wordeli. Für Directions : Veränderungen nach der ganzen Flanke iſt

N. R. § 146,2) nach : b) bei größeren Directions - Veränderungen der Linie (S 132,2 und N. R. S 120,2 );

c) beim Aufmarſch zur Linie aus der Halb : Colonne in Teten (S 158,5 a) und

d) beim Aufmarſch zur Linie aus der Halb-Colonne (S 161,1 und N. R. S 149,1 ). Und endlich

5) Das Princip der fürzeſten Wege bei allen Aufmärſchen 2c . hat in weit ausgedehnterem Maße Berückſichtigung gefunden , als dies bisher der Fall war . Iufolge deſſen wird eine Maſſe von Bewegungen , die bisher

dieſe doppelte Herſtellungsart -- weil beide Formen hier ziemziem: lich gleichwerthig -- in Gebrauch geblieben [ N. R. S 144,2 ]).

durch den Schrägmarſch ausgeführt wurden , durch Dirigiren der

b) Directions-Veränderungen nach der halben Flanke aus der

a) Formation der Regiments-Colonne aus der Halb -Colonne in Teten, ſowie aus den nadh der Flanke abgeſchwenkten Esca

wach der Front formirten Regiments Colonne wurden bisher auch durch Abſchwenken mit Zügen nach der halben Flanfe und Wiederherſtellung der Regiments - Colonne ausgeführt

(S 157,5). Da für das gleiche Endreſultat bereits die Schwenkung der nad der Front formirten Regiments-Colonne (S 157,3, beziehungsweiſe N. R. S 145,2) exiſtirt, ſo wurde dieſe Bewegung als überflüſſig fallen gelaſſen. 3) Viele Bewegungen kommen nicht mehr nach beiden Seiten, ſondern nur 110ch nach einer, ganz beſtimmten, zur Durchführung. Bemerkt muß hierzu werden , daſs dieſe Vereinfachung mit der Ver einfachung des Commandos direct zuſammenhängt. In letzterem 1

Tete vollzogen.

brons - Colonnen durch Zuſammenziehen (S 138,2 und N. R.

$ 126,2 ). Ferner in Analogie aus der Halb -Colonne (S 148 und N. R. S 136) . b) Formation der Escadrons-Colonnen aus der nach der halben

Flanke abgeſchwenkten Regiments Colonne durch Auseinander ziehen (S 141,2 und N. R. S 129,2). c) Das Vorziehen der aus der Z11gs - Colonne in Direction der halben Flanke abgeſchwenkten Escadrons - Teten zur Formation der Gscadrons - Colonnen ( S 143,2 und N. R. S 131,2 ) .

Ferner analog der Uebergang aus der Halb -Colonne in Esca

a ) Aus den nach der Flanke abgeſchwenkten Escadrong- Colonnen

drons-Colonnen (S 147,1 und N. R. S 135 ). d) Formation der Regiments - Colonne aus der Zugs- Colonne (S 144 und N. R. S 132). Als neue Lit. Fwurde den Bewegungen des Regiments ,das lautloſe Directionsreiten " [N. R. S 150] angefügt. Daſjelbe iſt

kann die Zugs-Colonne jetzt nur noch durch Rechts -Abbrechen in Züge formirt werden [N. R. S 127,3], während bisher in Züge rechts oder links abgebrochen werden konnte (S 139,3).

wenn auch nicht als eigener Paragraph , ſo doch dem Sinne nach (S 172,2 ) .

b) Aus der nach der Front formirten Negiments: Colonne wird

Das Flankiren , das im bisherigen Reglement etwas ſehr

die Zugs-Colonne nur noch durch Rechts-Abbrechen mit Esca:

ſchematiſch als 6. Capitel des V. Abſchnitts „Erercieren des Re

iſt die Seite, nach welcher abgebrochen, aufmarſchirt 2c. werden ſoll , nicht mehr enthalten ; deshalb mußte das Reglement – um Jrrungen vorzubeugen – die nachfolgenden Einſchränkungen treffen :

nur redactionell neu und eriſtirte ſchon im bisherigen Reglement,

drons und aus der nach der Flanke abgeſchwenkten Regiments:

giments“ behandelt wurde, iſt im Neu -Abdrnck als ganz kurze Ziffer

Colonne nur noch durch escadronsweiſes Rechts-Abbrechen mit

10, des S 151 dem VI. Abſchnitt weitere Ausbildung des Re

Zügen hergeſtellt [N. R. S 130,4]. Bisher war in beiden giments im Terrain“ ein verleibt worden. Formationen ſowohl das Nechts- wie das Links-Abbrechen übDie Attake wird im neuen Reglement als eigener VIII. Ab lich (S 142,1 und 3 ).

c) Aus der Zugs-Colonne werden die nach der Flanke abgeſchwenkten Escadrons: Colonnen nur noch durch Links -Aufmarſch in Esca

ſchnitt beſprochen. (Fortſcßung folgt.)

134

Erſaß-Reſerviſten im Etatsjahre 1887/88 getroffenen Beſtimmungen

Verſchiedenes.

werden im laufenden Jahre aus der Erſaß-Nejerve I. Claſſe ein :

Die Corps-Commaudeure des Franzöſiſchen Heeres.

berufen :

Unter der Ueberſchrift: „,Unſere Armee : Corp8 - Commandeure "

a) zu einer erſten (10wöchigen Uebung 13 998 Mann , bei der Infanterie 11 100 , bei den Jägern 300 , bei der Fuß- Artillerie

bringt der „ Figaro “ folgende Mittheilung : ,, Der Frieben verändert eine Armee weit mehr , als e8 bas

Publicum fich vorſtellt. Es ſcheint denjenigen, welche die Regimenter und die Generale paſſiren ſehen , daß es immer dieſelben wären . Die

in den hohen Commandos der Armee - Corps- Commandeure befohlenen Veränderungen verſchaffen uns eine Gelegenheit , ſehr genaue und ziemlich nüßlich zu beachtende Auskunft zu geben. Neben ihrem Alter

1056 , bei den Pionieren 672 und beim Train 870 Mann ; b) zu einer zweiten (4wöchigen ) Uebung 10 000 Mann , bei der Infanterie 8322 , bei den Jägern 276 , bei der Fuß-Artillerie

902 und bei den Pionieren 500 Mann , und zwar in erſter Linie

Mannſchaften , weldje im Etat&jahre 1886/87 zum erſten Male ge übt haben ;

c) zu einer dritten ( 14tägigen) llebung 8505 Mann , Infan: terie 7182, Jäger 180 , Fuß -Artillerie 704 und Pioniere 434 , und

Haben wir die Stellung beigefügt, welde ſie beim Beginn des Krieges zwar in erſter Linie Mannſchaften , welde im Etatsjahre 1884/85 zum erſten Male geübt haben ; d ) zu einer vierten (14tägigen Uebung 7200 Mann , Infanterie

von 1870 einnahmen :

1. Corps. General Billot , 581/2 Jahre, Oberſt-Lieutenant, Chef des Generalſtabes der 3. Diviſion des 2. Corp8 (Armee von Me ).

2. Corp.

General Lewal , 631/2 Jahre. Oberſt, Chef der

Auskunfts -Section im großen Generalſtab (Armee von Mek ) . 3. Corp8 .

General Dumont, 64 Jahre.

Oberſt des 1 .

Voltigeur-Regiments der Er- Garde. (Armee von Meß.) 4. Corp8.

General Thomaſiin , 60 Jahre.

Oberſt - Lieute:

nant des 48. Linien- Regiment8. ( Armee von Chalons) 5. Corp. General Blot , 621/2 Jahre. Oberſt de8 87. Linien:

6156 , Jäger 154 , Fuß - Artillerie 572 und Pioniere 318 , und 1

zwar in erſter Linie Mannſchaften , welche im Etatsjahre 1882/83 zum erſten Male geübt haben. Von dieſen 39 698 Mann werden im Bereiche des 15. Armee:

Corp8 eingezogen werden : bei der Infanterie : 779 Mann zur 10 : wödyigen , 584 zur 4wödyigen, 504 zur dritten ( 14tägigen) und 432 zur vierten ( 14tägigen ) llebung ; bei den Jägern : 25 Mann zur 10 : wöchigen , 23 zur 4wöchigen und 15, reſpective 13 zur dritten , reſpective vierten ( 14tägigen Uebung ; bei der Fuß - Artillerie : 96 Mann zur 10wöchigen Uebung; die Vertheilung der zu den anderen Uebungen der Artillerie einzuziehenden Mann daften auf die einzelnen Corps iſt

nod) nicht erfolgt; bei den Pionieren : 96 Mann zur 10wöchigen , 62,

Regiments. (Vertheidigung von Straßburg .)

reſpective 44 zur dritten , reſpective vierten ( 14tägigen ) Uebung , die Vertheilung der zur zweiten (4wöchigen ) Uebung bei den Pionieren I

6. Corp8. General Février , 631/2 Jahre. Linien -Regimento. (Armee von Met.) Meß

Oberſt des 77 .

einzuziehenden Mannſchaften auf die einzelnen Corps iſt nody vorbe:

7. Corpe. General Wolff , 631/2 Jahre. Brigade - General Nadher:: Proviſoriſcher Proviſoriſcher zur Dispoſition des Chef-Commandanten. Nadher Commandeur der 1. Diviſion des 1. Corp. (Armee von Chalone.) 8. Corp.

General logerot , 62 Jahre.

Dataillon8 - Chef

im 16. Linien -Regiment. (Provinzial :Armee.) 9. Corps. General Carrey de Bella marre , 62 Jahre. Oberſt des 78. Linien-Regiments . (Armee von Chalone.) 10. Corpå. General Hanrion , 63. Jahre. Oberſt - Lieute:: .

nant des 3. Linien - Regiments.

(Armee von Chalon8.)

11. Corps. General Forgemot de Boſquenard , 651/2

halten worden : beim Train : 60 Mann zur 10wöchigen Uebung ; weitere Erſatzreſerve-Uebungen finden beim Train nicht ſtatt. Veim Garde-Corps finden derartige Lebungen überhaupt nid )t ſtatt. Der Eintreffetag am Uebungsort und der Entlaſſungstag ſind in die vorbezeichnete Dauer der Uebungen mit eingeredynet. Die auf 10 Wodien einberufenen Erfat -Reſerviſten werden im Allgemeinen bei der Infanterie in eine Compagnie bei jedem Regiment, bei der Fuß: Artillerie, den Pionieren und dem Train in eine Compagnie bei jedem Bataillon und bei den Jägern in eine Abtheilung bei jedem Bataillon formirt. Der Beginn für die erſten Uebungen ſoll bei der Fuß-Ar: tillerie auf den 1. September, beim Train auf den 1. Juli, bei den

übrigen Waffen, ſoweit angängig, auf die Herbſt-Monate feſtgejest

Jahre. Oberſt- Lieutenant im Generalſtab. Sous-Chef des politiſden

werden, und zwar ſo, daß die liebungen bei der Einſtellung der Re:

Bureaus in Algier.

cruten beendet ſind, für die Sdifffahrt treibenden Mannſchaften finden

12. Corps. General Japy , 61 Jahre. Oberſt des 53. Linien:

dieſelben im Winterhalbjahr 1887/88 ſtatt. Wenn ſoldies erforderlichy ſein ſollte, wird eine Nachübung angeſetzt werden. Die zur zweiten ( 4wodrigen ) llebung oder Nacyübung einzuberufenden Erja -Neſerviſten

Regiments. (Armee von Chalons.)

13. Corps. General Bréart, 61 Jahre. Oberſt-Lieutenant i werden , ſoweit möglid), während der letten 4 Wochen der für die 10wöchige Uebung oder Nadyübung feſtgeſepten Zeit eingezogen. Die:

des 51. Linien -Regiments. (Armee von Met .)

14. Corp8. General Davouſt d'Auerſtaedt, 561/2 Jahre. Oberſt des 95. Linien-Regiments. (Armee von Met.) 15. Corpe. General von Colomb , 64 Jahre. General in Algier.

jelben werden bei der Infanterie in beſondere Compagnien formirt, bei den Jägern , der Fuß-Artillerie und den Pionieren aber den vor: bandenen Erſatz-Reſerve- Abtheilungen, bezw. Compagnien zugetheilt. –

Brigade:

Die zu einer dritten oder vierten ( 14tägigen) Uebung Einberufenen werden bei der Fuß -Artillerie in die bereits vorhandenen Uebungs:

16. Corps. General Berge , 581/2 Jahre. Escadron - Chef, Compagnien, und zwar die zum vierten Male Uebenden während der Adjutant des commandirenden Generals der Artillerie des 3. Corps.

dritten und vierten Woche , die zum dritten Male Uebenden während

( Armee von Meß.)

der fünften und ſechſten Woche der erſten Uebung , bei den übrigen Waffen grundſätlich und gleidyzeitig in die Linien -Compagnien einge: ſtellt. Hierzu wird die Zeit von Anfang Juni bis Mitte Juli ge

17. Corps. General Breſſonnet , 621/2 Jahre. Oberſt des

3. Genie-Regiments , Chef des Generalſtabs des Genie der Kaiſer: | wählt werden. Alle im Bereiche des 15. Armee-Corps controlirten Erſat - Reſerviſten üben bei Preußiſchen Truppentheilen dieſes Ar: (Armee von Meß.)

lidhen Garde.

18. Corps.

.

General Cornat , 63 Jahre. Oberſt des 4.

Dragoner:Regiment8. (Armee von Meß.) 19. Corps. General Delebecque , 63. Jahre. Oberſt des

mee-Corps.

Frankreich. Paris , 27. Februar. [Die Luftballons al& neues

51. Linien-Regiments. (Armee von Meß.) Gouverneur von Paris. Periegemittel.] Wie die „ France" mittheilt, ſind die Luftballons 20. Corps. General Saujjier , 59 Jahre. Oberſt des 41 . dhon ießt auf dem Punkt, allgemein al8 unentbehrliches Kriegemittel Linien-Regimente. (Armee von Meß. )

angenommen zu werden.

Jedes der 19 Armee - Corps iſt ſdon mit

einer Ballon - captif-Equipage eingerichtet worden. Dieſe Aufrüſtung beſteht aus einem Ballon , der aus einem durch einen Firniß luft:

N a dh ri ch te n . Elſaß -Lothringen. * Straßburg , 28.Februar. [Die Uebungen der Erja ķ Nejerviſten I. ciaſſe.] Nach den bezüglich der Uebungen der

und waſſerdicht gemachten Seidengewebe angefertigt iſt; aus einem transportablen Apparat zur Fabrikation von Waſſerſtoffga mittelft Zerſeßung des Waſſers durch Eiſen und Schwefelſäure ; aus einer Dampfmaſchine, die den medyaniſchen Wellbaum für die Captif - Auf: ſteigungen in Function feßt ; aus einem an der Gondel des Ballons

befeſtigten photographiſchen Apparat und endlich aus einem Telephon, welches, wenn der Ballon aufgeſtiegen iſt, den beiden Offizieren in .

135

der Gondel geſtattet, in fortwährender Communication mit den Of: fizieren auf der Erde zu bleiben . Wie das genannte Biatt ferner mittheilt , haben Italien und

[v. H.] Das vorliegende Werfdhen erſchien , wie et im Titel au8geſprochen iſt, zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum Seiner Ma: jeſtät des Kaiſers und Könige, alſo zum 2. Januar 1886. Daß co

Rußland, dem Beiſpiel der Franzöſiſchen Regierung folgend , den

jeßt wieder auf den Büdertijd gelangt, da der neunzigſte Geburt&tag

Ballong captifs conſtruiren laſſen von Herrn Gabriel Yon , welcher Belgien in Pari& ein bezüglides Atelier crridhtet hat. Holland und Belgien Haben ähnliche Beſtellungen gemacht bei Herrn Ladyambre , cbenfalls

Sciner Majeſtät bevorſteht , iſt ein anerkennenøwerthes Unternehmen der rührigen Verlagshandlung . Das Buch iſt in durchaus patriotiſchem Sinne geſdhrieben, der

Luftballon- Conſtructeur in Paris. England beſißt in Chatham eine

Inhalt zeigt auf jeder Seite von der pietätvollen Ergebenheit, mit

militäriſte Luftſchiffer -Station wie Frankreich in Meuden . Deutſch : weniger damit damit ſich weniger hat ſich Es hat land hat nidyt denielben Weg betreten. Es bejdäftigt , Luftſdiffer zur Beobaditung der Armeen zu idaffen , des Angriffs und der Verteidigung der Feſtungen , als vielmehr, um

welcher der Verfaſſer ſeinem Kaiſer zugethan war. Welde drift ſollte ſich deshalb beſſer eignen, den weiteſten Preiſen unſeres Volkes, deſſen geſunder vaterländiſder Sinn fid gerade in den legten Tagen

Mittel zu finden, die feindlichen Ballons unſchädlid zu machen . Herr

jo glänzend bewährt hat , darzuthun , daß es nichte Beſſeres thun

Gaſton Tillandier berichtete wenigſtens , daß der Deutſdie große

konnte und fann, als ſeinem Heldentaiſer Wilhelm dem Siegreichen zu allen Zeiten mit treuem Herzen anzubängen !

Generalſtab in Berlin artilleriſtiſde Apparate conſtruiren laſſe, deren

3d kann das Budy, für deſſen reiche und ſchöne Ausſtattung

Geſdoſſe dazu beſtimmt ſeien, Ballons in großer Höhe zu erreichen. (?)

der Name der Verlagshandlung bürzt, nur auf das wärmſte empfehlen, in8bcfo ndere aud für Soul: und Volkebibliotheken , Krieger- Vereine Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. u . i. w. Es wird in allen Kreiſen Anklang finden , der Jugend * Waſhington, 20. Februar. [ Militär - Credit für goldene Lehren bringen, dem Alter (döne Erinnerungen wecken an die Rüſten : Bertheidigung zwede. Die Penſionen für ereignißrcidie Zeit , weldie mit dem Leben des Kaiſers Wilhelm den leßten Bürgerkrieg. ] In einer der leßten Senats : Sigungen verbunden iſt, und weldie in dem Werfden eine klare und gedrängte beantragte Herr Hawley die Aufnahme zweier Bill8 zur Ermuthi: Darſtellung gefunden hat. gung der Stahljabrikation für Kriegs- und Küſten - Vertheidigungszwecke. Derſelbe führte aus , daß das Comité für Militär - Angelegenheiten , dae Comité für Küſten Verteidigung und vor allem die öffentlide Neue Militär - Bibliographie. Meinung ſid entſd ieden für ſofortige Behandlung der Sache aus. gejproden bätten. Sie wurden mit 32 gegen 21 Stimmen ange: Anleitung zur Desinfektion u. zur Desodoriſation S.M.Schiffe 11. Fahr: Einige vom Rüſten - Vertbeidigunge - Comité beantragte nommen . zeuge. gr. 8. (24 S.) Berlin, Mittler & Sohn . 30 Pf. Amendements wurden genehmigt und ſodann die beiden Bille ohne Bau Archi Siapuz r,alitä Joh.igenBapt Gener ., 0.e. Cap iſche u . die Krieg t var im P.30jähr Wegen gr.., 8.die (72 S.)inerBrire n , ſchwed er. !

.

=

.

Debatte und ohne namentliche Abſtimmung angenommen. Durd die beiden Bills nebſt dazu gehörigen Amendements werden für Be daffung verbeſſerter fowerer Poſitions: Gejdüße und Geidojie, Con: ſtruction von Panzerthürmen und -Platten u. ſ. w. im Ganzen 21 Millionen Dollars bewilligt.

Die Geſtüße und Geſchoſſe ſollen in

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schweizer. Soldaten- u. Compagnie - Schule. 12. ( VII, 104 S. ) Zürich,

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in Troy (New York) hergeſtellt werden . Im Hauſe verlas der Privat Secretär des Präſidenten deſjen

Völker u. Zeiten . Aus dem Russ . ins Deutsche übers. v. Gen. - Maj . Streccius. IV. Abth . Die neueste Zeit . 1. Bd. 1. Abth . gr. 8. Kassel, Kay. 10 M. Inhalt : Kriege der I. französischen Revolution u . der Republik ( 1792-1801) 1. Abth. Die ersten 4 Jahre ( 1792-1795 ). Mit 1 Karte . ( X, 350 S. )

Veto-Botſchaft gegen die ,, abhängige Ettern : Penſions:Vill“ . Zu der :

Heye, Sec.-Lieut. A., die Kaiſerl. deutſche Marine. Ein Handbuch zur

den mit dem Sdifjøbauhof in Waſhington in Verbindung ſtehenden

Etabliſſements, die Panzerthürme und Platten im Watervliet : Arſenal

felben weiſt der Präſident nad ), daß fraft der Bil jo ziemlid ) jeder

Drientirg. ib . die Marine. Für die Armee zuſammengeſtellt. gr. 8.

in den Vereinigten Staaten Lebende , der ein gewiſſes Alter erreidt hat und während des Rebellionsfrieges irgendwie ſich für den , kurzen

Univerſi täts -Buchh. 1 M.ger Munition, m . 31 Taf. ) Kiel, m . 6- Geweh Infan ( 36 S. nebſt zugehöri terie r, das, M 71.84 Abbildgn. u. 4 Taf., nach der friegsminiſteriellen Juſtruction f. den Solo daten bcarb . von v. N. 8. Aufl. S. (32 S.) Hannover , Helwing's Verl. 50 Pf. Neu Orientirf, Vorla rg. fiF.dieBagel. Milit ag. S.Zur 11. dergr.Reichst die,1887. är- am 8. (48 Febr. ) Düſſeldo wahlen 21. ge,

Termin “ anwerben ließ , Anſprudy auf eine Penſion erheben könne, 1

und alles das, nad dem das Land ſchon ſeit Beendigung des Bürger:

frieges in großmüthiger Weije für diejenigen geſorgt hat, welche mit Redt eine Penſion beanſprudien fonnten . Der Präſident ſagt , daß zur Dedung der wirklich penſionswürdigen Fälle die beſtehenden Ben :

fions - Geſete vollauf augreidten, und wirft ſodann einen hiſtorijden Nüdblick auf die geſammte Penſion8 - Geſetzgebung . Weiter heißt es in der Botſdaft , daß der Nebellion krieg vor nahezu 22 Jahren beendet worden ſei, und daß den zugänglichen Aufſtellungen nach 2772 408 Mann in demſelben gefodten hätten . Von 1861 bis zum 30. Juni 1886 ſeien 561 576 Penſionen bewilligt worden ; dazu feien mehr als 2600 Penſionen gekommen , die durch Privat -Bills bewilligt wurden .

1. Juli 1886

Am

jeien 365 763 Penſionäre

aller Gattungen in den Liſten geführt worden , von denen 305 605 Veteranen des Rebellionsfrieges und Wittwen 2c. von ſoldhen ſeien . 1

Für das am 30. Juni 1887 zu Ende gebendeJahr ſeien 75 000 000 Dollars für Penſione- Zahlungen bewilligt worden , und der ſeit 1881

bewilligte Geſammtbetrag belaufe fid auf 803 924 811,51 Dollars.

Jeßt tomme der Congreß mit der neuen Bil , deren Paragraphen der Präſident nun einzeln durdygeht, und bei denen er nachweiſt

daß diefelben viel zu unbeſtimmt gehalten ſeien ; da fönnten unter ,alen möglichen Vorwänden Penſions - Anſprüche erhoben werden , und aus dieſem Grunde halte er es für ſeine Pflidt, die Bil mit ſeinem Veto bele zu

gen.

50 Pi.

Petermann , Lieut. y. , das Offizier - Feldgepäck. Eine Zuſammenſtellg. der Feldausrüſtungs - Gegenſtände der Offiziere zu Fuß 1. zu Pferd . gr. 8. ( 16 S. Verl. en25 f.Pf. ) ,Hannov Rells Ludw.,’sLeitfad tab Prof. er, Dr.Helwing den Unterricht in der Natur

lehre an der kaiserl. Marineschule. gr. 8. ( 179 S.) Kiel, Universitäts Buchh .

3 M.

Roth pletz , E. , die Gefechtsmethode der drei Waffengattungen und deren Anwend ung. Sauerlä nder . 2 M. 80II.Pf .Die

Infanterie .

12.

(IV, 213 S.) Aarau ,

Rotter, Stabsarzt Dr. Emil, die perſönliche Feldausrüſtung d. deutſchen Offiziers, Sanitäts - Offiziers u. Militärbeamten. Ein Vorſchlag. gr. 8. ( 15 S. ) -Münche , J.statisti Sanit A. Finſterl Bericnht, . 50diePi.k. k.Kriegs -Marine f. d. J. äts scherin , üb. 1885. Im Auftrage d. k. k . Reichs -Kriegs-Ministeriums (Marine-Sec tion ] zusammengestellt v. Linienschiffs - Arzt Dr. Alexius Uhlik. Lex.-8 . ( 181 S.) Wien , Braumüller. 4 M.

über Tirol u . Vorarlberg f. d. J. 1883 u . 1884 m . Rückblicken auf J. r.

die früheren Jahre, hrsg. vom k . k. Landes - Sanitätsrathe f. Tirol u . Vorarlberg , verf. v. ärztl. Statthalterei - Concipist Dr. Daime Imp. - Fol.

(IV , 263 s.) Innsbruck , ( Wagner). 4 M.

Tolitoi, Graf Leo, ruſſiſche Soldatengeſchichten 1. fleine Erzählungen . Aus dem Greßner Nuff. übertr . v. Dr. Leipzig, & Schram 6 M. Nosfoſchny. 8. (III, 383 S.) m. Herm. Transfeldt, Maj., das Infanterie-Gewehr M 71.84. Zum Gebrauch f. die Mannſchaften bearb. 3. Aufl. gr. 8. (III , 19 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 15 Pf.

Unfallverſicherungsgeſeß , das, vom 6. Juli 1884 u . das Geſek, üb. die Ausdehnung der Unfall- und Krankenverſicherung vom 28. Mai 1885

in ihrer Anwendung auf die Betriebe der Heeresverwaltung. Auf dienſti:

Unſer Kaiſer .

k r i t i k. Ein Lebensbild zum fünfundzwanzigjährigen

Königs- Jubiläum des Raiſers Wilhelm . Unter Benußung eines Manuſcriptes von W. Wägner bearbeitet von Franz Otto.

Veranlaſſg. gedruct. 8. (IV , 93 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 70 Pf. Verzeichniß der größeren Auffäße aus der Militär-Zeitung f. die Reſerve u . Landwehr-Offiziere d. Deutſchen Heeres. 1878–1886 . 12. (37 S.) Berlin, Eiſenſchmidt. gratis. Winkler, Hauptm . a. D. Leonh., der Anteil der bayeriſchen Armee an den

Feldzügen in Piemont 1691 bis 1696. 1. Thl. Feldzugsjahr 1691.

Ler.-8. (Hauptm . Frz., S.) Wandtafeln üb.'das k. k. Feld-Artillerie-Ma Mit einemPorträt des Kaiſers und 43 Tert-Abbildungen. Leipzig Zeibek,

und Berlin 1886 , Verlag und Druck von OttoSpamer. 8. Preis geheftet 50 'Pf., elegant gebunden 1 Mt. 60 Pf. 1

teriale. M. 1875. 2. Auf. qu. Fol. (13 Chromolith. in Fol. u. gr. Fol.) Wien . Seidel & Sohn. * 7 M.

136

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Feldzugs - Journal des Oberbefehlehabers des 8. deutſden Bundes : corps (Prinzen Alerander von Heijen ) im Feldzuge des Jahres 1866. 2. Aufl. Preis 1 M.

1125

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Seubert , A. , Oberſtlieutenant, Die Kriegführung der Dänen in Jütland 1864. Mit einer Karte. Preis 2 M. 80 Pf . Starklof, R., Geſchichte des K. Württembergiſchen zweiten Reiter: Regiments . Mit zwei Kupfern und einer Karte .

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Strombed , R., Frhr. v. , Kriegstagebücher aus den Jahren 1864

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Verantwortlicher Medacteur: Hauptmann Zernin.Hofbuchdruder - Verlag von Eduard Bernin in Darmſtadt. Darmſtadt. Druď von G. Otto's

ei in

Allgemeine

M« ilitär- Zeitung. Zweiundſedizigfter Safirgang. No. 18.

Darmſtadt, 4. März.

Die Aug. Milit.- Zeitung ericheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

1887.

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

3nhalt :

Auffäße. Die Heeres-Vorlage und der neue Reichstag. - Das neue Erercier-Reglement für die Cavallerie. ( Fortſezung.) Kachrichten . Deutſches N ei ch . Berlin. [Die diesjährigen größeren Truppen -Uebungen .) Dänemark. (Schießverſuche mit Nepetir-Gewehren. – Beabſichtigte Aenderungen im Intendanturweient. l Spanien. Gegenwärtiger Stand der Marine.)

Kritit. Erlebniſſe eines freiwilligen Bayeriichen Jägers im Feldzuge 1870/71, von D. Teibig. Feuilleton. Artilleriſtiſdie Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Franfreich 1870/71, von M. M. (Fortſeßung.) Zur Beſprechung eingegangene Schriften.

Allgemeine Anzeigen.

einmüthig den Vorlagen zuſtimmt, welche die ſofortige und nach Die Heeres-Vorlage und der neue Reichstag. haltige Stärkung unſerer defenſiven Wehrt raft zum Zweck haben. ** Am 3. März iſt die erſte Seſſion der 7. Legislatur: Wenn der Reichstag ohne Zaudern und ohne Spaltung den Willen Periode des Reichstags im Königlichen Schloſſe zu Berlin eröffnet Jeder Deutſche ſah dieſem Ereigniß mit begreiflicher Spannung entgegen, handelt es ſich doch jeßt darum, ob der neue Reichstag ſeiner hohen Aufgabe entſprechen wird, die in der heutigen ernſten Zeit ihn erwartet. Der Stellvertreter des Reichskanzlers, worden.

1

Staatsminiſter v. Bötticher, deutete dieſelbe bereits an , als er

bei der Eröffnung eine Rede verlas, aus welcher wir folgende Stellen hierher ſeken :

der Nation zum einmüthigen Ausdruck bringt , gegen jeden Angriff auf unſere Grenzen heute und jeder Zeit die ganze Fülle unſerer nationalen Kraft in voller Rüſtung aufzubieten , ſo wird der

Reichstag ſchon durch ſeine Beſchlüſſe allein und noch vor deren Ausführung die Bürgſchaften des Friedens weſentlich verſtärken und die Zweifel beſeitigen, welche ſich an die bisherigen parlamen tariſchen Verhandlungen über die Vorlagen behuſs Stärkung unſerer Wehrkraft geknüpft haben können. Seine Majeſtät der Kaiſer

„ Ihre Thätigkeit in der bevorſtehenden Seſſion wird durch hegt zu dem gegenwärtigem Reichstag das Vertrauen , daß ſeine eine Reihe wichtiger Vorlagen in Anſpruch genommen werden. Der Geſeß -Entwurf über die Friedens-Präſenzſtärke des Deutſchen

Beſchlüſſe der nationalen Politik der verbündeten Regierungen eine

ſichere Unterlage gewähren werden ,, und ſchöpft aus dieſem Ver

Hereß, welcher zum Bedauern der verbündeten Regierungen in trauen die Zuverſicht, daß die Bemühungen Seiner Majeſtät, den der vorgelegten Form die Zuſtimmung des vorigen Reichstags Frieden und die Sicherheit Deutſchlands zu wahren , von Gott nicht gefunden hat, wird Ihnen alsbald unverändert zugehen. geſegnet ſein werden ." Im Zuſammenhange mit der Heeres-Vorlage ſteht die Ihnen • Die hier mitgetheilten Säße der Reichstags - Eröffnungsrede

obliegende Aufgabe der ſchleunigen Berathung des Reichshaushalts- kennzeichnen klar und beſtimmt die gegenwärtige Lage. Es wird

Etats. Ungeachtet des nahe bevorſtehenden Ablaufes des Etatsjahres darin betont, daß, da die Beziehungen des Deutſchen Reichs zu den wird es hoffentlich gelingen,, das Reichshaushalts-Geſek rechtzeitig

fremden Mächten ſich im Laufe der legten Wochen nicht verändert

zu vereinbaren...

haben, nun auch die Heeres - Vorlage , beziehungsweiſe der Geſetz Entwurf über die Friedens - Präſenzſtärke des Deutſchen Heeres

Die geſeklich vorgeſchriebene Neviſion des Servistarifs und

der Claſſen -Eintheilung der Orte wird durch Ihre Mitwirkung ebenſo dringend der Annahme und Durchführung bedürftig ſei wie zum Abſchluß zu bringen ſein. . .

früher. Wir möchten bei dieſer Gelegenheit daran erinnern, wie das

Die Beziehungen des Deutſchen Reiches zu den fremden Måchten ſind heute noch dieſelben wie zur Zeit der Eröffnung der

Reichs-Militär -Geſet von 1874 zu Stande tam. Der Allerhöchſte

vorigen Reichstags-Seſſion.

Kriegsherr hatte erkannt, daß zur beſſeren Sicherſtellung der mili

Die auswärtige Politik Seiner Majeſtät des Kaiſers iſt täriſchen Einheit und zur Verhütung der Schwankung in den ein

fortwährend darauf gerichtet, den Frieden mit allen Mächten und mal getroffenen Maßregeln der Erlaß eines beſonderen Reichs,

beſonders mit unſeren Nachbarn zu erhalten und zupflegen. Dieſer Militär : Geſebes dringend erforderlich ſei. Es wurde die Aus friedliebenden Politik des Raiſers vermag der Reichstag die wirt:

arbeitung eines ſolchen und ſeine Vorlage an den Reichstag befohlen,

ſamſte Unterſtüßung zu gewähren , wenn er ſchnell, freudig und die Annahme ſtieß jedoch auf große Schwierigkeiten. Kaiſer Wil

138

helm war davon überraſcht, allein der einmal gefaßte Entſchluß. | Fürſten, das Deutſche Reichsheer und das Deutſche Volt in ſeiner das als gut und nothwendig erkannte Wert auch durchzuführen, großen Mehrheit dem gegenwärtigen Reichstage entgegenbringen , wurde nicht im Geringſten erſchüttert. In einer Anſprache, die der

ſeine vollſtändige Erfüllung finden wird !

Allerhöchſte Kriegsherr an ſeinem 77. Geburtsfeſte – am 22. März 1874 an ſeine Generale richtete, ſagte derſelbe u. A.: Er

habe gehofft und gewünſcht, noch ſelbſt die Militärfrage zum end lichen Abſchluß zu bringen und die Wehrverfaſſung ſeinem Nach folger als eine rechtlich und factiſch vollendete Thatſache, gleichſam

Das neue Exercier-Reglement für die Cavallerie.

als ſein väterliches Vermächtniß für ſeinen Sohn und als Raiſer:

VergleichendeReglement8-Studie zwiſchen der neuen und der

liche Schußwehr für Reich und Volt wider innere und äußere

dadurch außer Kraft getretenen Vorſchrift.

Feinde hinterlaſſen zu können . Der Kaiſer fügte hinzu, er könne dieſer Hoffnung auch jeßt durchaus nicht entſagen, zumal da Feder:

mann ſagen müſſe, daß bei der früheren Kriſis in der Militärfrage

(Fortjeßung.)

VI. Abſchnitt. Weitere Ausbildung des Regi: ments im Terrain.

( 1861) er ſachlich recht gehabt habe. Seine Lebensaufgabe wurzle

und gipfle in dem Militär-Geſetz, und er möchte ſeine Augen nicht eher zur ewigen Nuhe ſchließen, als bis er nicht deſſen gewiß ſein könnte, daß ſein Lebensziel erfüllt ſei. Dieſe Ausſprüche wurden

Was auf die Attałe und das Flantiren Bezug hat , wurde

bereits erwähnt. Die übrige Neufaſſung dieſes Abſchnitts läßt den bisherigen

Paſſus über ausgiebigen Gebrauch von Signalen weg (S 172,6)

am 22. März 1874 gethan, und ſchon am 2. Mai 1874 kam das

es hängt dies mit der Einſchränkung der Signale überhaupt

Reichs-Militär-Geſeß glücklich zu Stande, nachdem der anfängliche

zuſammen

Widerſtand der Neichstags-Majorität gebrochen worden war. Und ähnlich wird wohl auch im Jahre 1887 gehandelt werden.

Schematismus den Aufklärungsdienſt ganz vom Uebungsplatz und verweiſt ihn ausſchließlich in's Terrain (S 172,8 Abſ. 2 und N

Denn aus der Art, wie die Eröffnungsrede von der Reichstags-Ver: ſammlung aufgenommen wurde, aus dem Ertönen der wiederholten

R. S 151,7).

und verbannt unter Beſeitigung des bisher üblichen

und immer lauter werdenden Beifallsrufe, welche beſonders die Vor-

VII. Abſchnitt. Ausbildung der Brigade. Der bisherige VII. Abſchnitt beſtand aus 3 Capiteln, deren

leſung der im Eingange wiedergegebenen Sätze begleiteten, glauben

letztes in 15 Paragraphen „einige Bewegungen der Brigade als

wir frohe Hoffnungen für die Zukunft hegen zu dürfen , welche

I., II.und III. Treffen einer Cavallerie -Diviſion " enthielt. Dadurch

.

ſchon durch den Blick auf die Zuſammenſetung des gegenwärtigen daß man bei der Treffen- Formation der Diviſion die Brigade: Ver: Reichstags hervorgerufen worden ſind. Dieſe Hoffnungen berech: tigen zu dem Schluſſe, daß die wichtige Heeres -Vorlage diesmal ihre Annahme finden und damit die ebenſo nöthige wie maßvolle Stärkung der Deutſchen Wehrkraft herbeigeführt werde.

bände zerriſſen hat , bezw. die Bewegungen des allenfalls noch als verſtärkte Brigade zu betrachtenden I. Treffens höchſt einfach ge worden ſind, entfiel dieſes Capitel von ſelbſt. Im Diviſions-Ver: bande iſt demnach der Wirkungsfreis der Brigade- Commandeure iin

Somit geben wir der Zuverſicht Naum , daſs das ſchöne Gefecht ein beſchränkterer. Was das I. Treffen anlangt , ſo habe Vertrauen , welches der Alerhöchſte Kriegsherr, das die Deutſchen l ich das hierauf Bezügliche ſo eben angedeutet. Der geſchloſſene Theil ganzer Haufen von Infanteriſten war in's Haus gedrungen, ein Theil

Artilleriſtiſde Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreid 1870/71 . Von M. M. (Fortſeßung.)

hatte ſofort findig den Boden durdyſtöbert und dabei die Töpfe mit Eingemachtem, welche die Hausfrau dort verſteckt hatte, für gute Beute erklärt, der andere Theil war aber ſo frech gewejen , in die Kühe zu dringen, wo unſere Burſchen die Vorbereitungen zu unſerem Abend: brode trafen und dieſen faſt unter den Händen weg unſere Fleiſch:

Der 28. Auguſt fand die Batterie bereits früh 41/2 Uhr wieder geräthe zu entführen. Leider konnte ich nur noch die Plünderer auf im Marſch auf der Straße nach Vouziers. Das Wetter war abſcheu : Tid. Aber wenn ich mit dem Doctor daran dachte, was ein ſolcher

dem Boden abfaſſen ; herbeigerufene Armee-Gensdarmen notirten ihre Nainen. Was weiter mit ihnen geworden, weiß ich nicht. Unſer

Marſd bei ſolchem Wetter für Truppen in einer Lage wie die Preußen im Jahre 1792, hier auf denſelben Feldern , einer Lage, von der uns 15 Goethe ein ſo anſchauliches Bild hinterlaſſen hat, geweſen ſein müßte,

nun unſere Wirthin von einer dankbaren Seite. Ihre geretteten Töpfe mit Eingemachtem , die Ueberzeugung, daß wir ſie zu ichigen entſchloſſen ,

ſo fanden wir, daß wir heute keine Urſache hätten, uns über das Wetter

daß auch ihre Jungen vor unſeren Zähnen ſicher ſeien , mochte ſie ein

Fleiſd aber war fort, das ſtand feſt, was nun thun ? Da zeigte ſich

nu

menſchliches Rühren fühlen laſſen , – genug, ſie brachte uns ein paar Straße in Rendezvous-Stellung aufmarjdhirt. Es hieß, wir würden Hühner, die ſie irgendwo für uns aufgetrieben haben wollte, und jo biwakiren. Große Schober von Getreide oder Stroh, die auf den hatten wir denn noch ein prädytiges Effen. Später wurde der Doctor Feldern ſtanden, wurden ſogleich von den Leuten, Infanteric und noch von mehreren Ranonieren , die an Ruhr litten, aufgeſucht. Da Artillerie, klein gemacht, um für die Nacht troß Negen und Sturm erſchien es an der Zeit, die Kraft des in Couvonges requirirten Port ein warmes Neſt zu ſichern. Dieſe eifrige Arbeit wurde aber durch weins zu erproben, bei dem abſcheulichen Wetter erſchien ſogar den

zu beklagen.

Vor dem Dorfe Cernay en Dormois wurde abſeite der

den mit großem Vergnügen entgegengenommenen Befehl unterbrochen,

Geſunden ein Glas als Praeſervativ dienlich. Aber das lange, ver:

in das vorliegende Dorf zu rücken und dort Alarm-Quartiere zu beziehen. Nun, unter Dads und Fach war immerhin beſſer als ſelbſt unter reichlichem Stroh im Biwak bei ſolchem Wetter, beſonders für

dußte Geſicht des Doctors, als er die erſte, dann die zweite, endlich ſämmtliche requirirte Flajchen entkorkt hatte und ſtatt des Bortweins ganz gemeinen, diđen rothen Landwein darin fand, – als er, der

unſere Ruhr-Kranken, wenn auch das ärmliche Ausſehen des Ortes

ſchlaue Kunde, rid von dem dummen Bauern in Zipfelmütze und Sabots ſo angeführt ſab ! Daß dies wirklich der Fall, war unzweifelhaft, und obgleich

und dazu die Ueberfülle der Einquartierung keine beſonders günſtigen Ausſichten eröffneten.

Mit ſämmtlichen Offizieren der Batterie und

Dr. St. erhielt ich eine Giebelſtube in einem nocy ziemlich anſtändig

1

entgegen und bat un Schuß für ihre Kinder, kleine dralle Burſchen, die ſie wohl für beſonders geeignet für unſere Bratſpieße halten mochte.

ſehr ärgerlich für uns , gab uns die Wuth des Doktors doch ſo viel Stoff zum Lachen, daß ich glaube, dieſe Erſchütterung des Zwergfelles ſei diesmal noch geſünder für uns geweſen, als der beſte Portwein hätte ſein können . Meinen armen Rranken war damit freilich nicht

ausſehenden Hauſe.

Die Frau des Beſibers kam uns händeringend

Der Doctor war wieder ſehr entrüſtet, für einen Menſchenfreſſer ge:

geholfen.

halten zu werden ; ich lachte nur und überließ es ihm , der Frau unſeren civiliſirten Standpunkt klar zu machen.

Am 29. hatte ſich das Wetter gebeſſert; als die Batterie nadı zurücgelegtem Mariche in der Avantgarde mit dem 7. Regiment bei

Da Fleiſch geliefert wurde, ſo hofften wir auf ein frugales Abend brod, aber wir ſollten diesmal auf eine erſtaunliche Weiſe getäuſcht

Beffu , nördlich Grand Pré, wo an dieſem Tage das große Haupt: quartier eingetroffen war, Åbends 6 Uhr in's Biwak rüdte, war es

werden. Plößlich gab es großen Lärm im Hauſe, unſere Burſchenſonnig und warm , die Luft ſehr klar. Verſchiedene Nachrichten über ſtürzten in's Zimmer und hinter ihnen die ſchreiende Wirthin. Ein die Nähe der Franzöſiſchen Armee wurden von der nach allen Seiten

139

des II. Treffens und das II1. Treffen beſtehen ja ohnehin aus ſelten | Abſchnitt. Einfachheit und Klarheit zeichnen dieſen aus. Die Baſis

mehr als einem Regiment. Die Functionen des Treffen - Führers deſſelben iſt der tattiſche Gebrauch der Attake. Hieraus entwickelt fallen hier alſo gleichſam mit denen des betreffenden Regiments - Comman: ſich dann die Ausführung gewiſſermaßen als taktiſche Folgerung deurs zuſammen , obwohl als Treffen -Führer die Brigade-Comman: und ſo algemein dargeſteût, daß das hierin zum Ausdruck Gebrachte jowohl bei der taktiſchen Einheit der Escadron als jedem beliebigen In den reſtirenden 2 Capiteln hat ſich ſachlich viel , formell Vielfachen derſelben (Regiment, Brigade ......) gleichmäßige

deure fungiren.

ſehr wenig geändert. Dieſer ſcheinbare Widerſpruch erklärt ſich da: durch, daß alle die ſpäter im IX. Abſchnitt zu beſprechenden prin: cipiellen Aenderungen im Gebrauch der Cavallerie in mehreren Treffen auch hier einſchlägig, aber nur dort zum Ausdruck ge

Anwendung finden kann. Als mit der Attake innig zuſammenhängend iſt dann in einem zweiten Capitel dieſes Abſchnitts „die aufgelöſte Ordnung und das Sammeln" beſprochen .

bracht ſind.

Formell wäre zu bemerken : Gleich dem Regiments-Commandeur iſt auch dem Brigade

Da den Paragraphen dieſes VIII. Abſchnitts analoge Para graphen des alten Neglements nicht gegenüber ſtehen, ſo iſt es für den Vergleich beider wohl das Beſte, den Paragraphen des neuen

Commandeur geſtattet, ſich zum Choc mit Stab in Höhe der Esca drons-Chefs aufnehmen zu laſſen (S 177,1 und N. R. $ 154,1). Reglements zu folgen und bei ihrer Beſprechung hervorzuheben, Um die einzelnen Regimenter zu arretiren , dürfen die Negi mentsrufe nicht mehr angewendet werden (S 178,1 und N. R.

was jich etwa gegenüber den bisherigen Beſtimmungen geändert hat. Geſichtspunkte für Ausführung der Attake [N. R.

S 155,1 Erſter Abſ.). Eine vortheilhafte Vereinfachung in der Benennung iſt das

S 160]. Die Ausführung der Attake richtet ſich vornehmlich nach der

durch eingetreten , daß man endlich die 2 Arten der Regiments:

Waffe, welche man attakirt und nach der Gefechts-Verfaſſung des

Colonne verſchieden benannt hat. Die Regiments -Colonne mit Ent:

zu attakirenden Gegners. Das iſt gewiß nichts Neues , aber daß wicklungsraum heiſst jeßt ſchlechtweg „ Regiments-Colonne“, während dieſer Grundſatz dem ganzen Abſchnitt von der Attake voranſteht,, man die Regiments-Colonne ohne Entwicklungsraum in „Brigade : iſt redactionell neu und nur zu begrüßen. Colonne" umgetauft hat (S 180,3 u . 2 und N. R. S 157,2 u. 3). Um Cavalerie niederzureiten, muß die Linie feſtgeſchloſſen und Aehnlich wie beim Regiments - Exercieren wird auch bei den mit vollſter Kraft gegenrennen. Bisher beſtimmte das Reglement

Bewegungen der Brigade dem Anſetzen der Nichtungs- Escadron (S 98,2) als allgemeinen Anhaltspunkt , daß bei Einübung der -

und dem ſelbſtändigen Abnehmen der Direction von dieſer ſeitens der übrigen Escadrons erhöhte Bedeutung beigemeſſen (N. R. S 159,4 ]. VIII. Abſchnitt: Die Attake.

Attake 800 Schritt auf das Anreiten im Schritt und gleich darauf im Trabe , 600 Schritt auf den Galopp und 100 Schritt auf den Choc

Summa 1500 Schritt -- zu rechnen ſeien. Dieſe chema :

Im bisherigen Neglement wurde die reglementare Ausführung, tiſchen Ziffern ſind im Neu-Abdruck weggeblieben, und es wird ledig D. h. die Form der Attake dem taktiſchen Gebrauch gegenüber zu ſehr in den Vordergrund geſchoben. Der Neu -Abdruck hat hier berichtigend eingewirkt und behandelt die Attake in einem eigenen

lich unterſchieden :

patrouillirenden Cavallerie überbracht, es ſchien mir jedody, als wenn

bei Briquenay erreicht wurde, zeigten ſich zahlreiche Anzeichen, daß

jelbſt unſer Diviſions.Commandeur über die augenblickliche Stellung des

dieſelbe erſt kurz vorher von Franzöſiſchen Truppen benußt worden war, daß dieſe jedod feineswegs in einer beſonders guten Verfaſſung ſein

Feindes und ſeine Bewegungen nod, tein klares Bild gewonnen hätte. Dies beſtätigte ſich auch bald, als die Avantgarde wieder aus dem Biwak rücken mußte und nach Beffu vorgezogen wurde, die Infanterie

a) iſt die gegneriſche Cavallerie ſchon zur Attake formirt, ſo bleibt man möglichſt lang im Trabe und ſucht nach kurzer, im Galopp

konnten ; Patronen -Pacete waren auf der Straße zerſtreut, und auf einem verlaſſenen Biwaksplate lag ſogar eine große Zahl zurückgelaſſener

ich den Befehl erhielt, Torniſter umher. um 9 Uhr war die Avant-Garde nördlich des das Dorf zur Vertheidigung einrichtete, und Vertheidigungs-Stellung zu Dorfes Auth , ſeitwärts der Straße zu einein längeren Rendezvous ſeitwärts vorwärts deſſelben eine geeignete

1

aufmarſdirt. Vorliegende Hügel hinderten die Ausſicht nach Norden , ſuchen. Der Anmarſch einer bedeutenden Colonne nördlich des Dorfes, 1 aufmarſchirt. in der Entfernung von etwa 1/2 Meile, hatte dieſe Maßregeln veran: plößlich fam von der vorgeſendeten Avantgarden-Cavalerie die Nadia laßt. Ob wir Freund oder Feind vor uns hatten , war nicht zu

richt, daß ein Franzöſiſches Corps , das 9. , unter General Douay

unterjơeiden. Erwartungsvoll ſchaute der Diviſions:Commandeur mit ſeinem Stabe nach der tiefen Marſd :Colonne, die ſich offenbar in

nur in kurzer Entfernung vor uns ſtehe; ihr folgte ſogleich der Befehi, die Batterie zum Gefecht fertig zu machen ,

noch aber blieb mir

durchaus geordnetem Zuſtande von Oſten nach Weſten an uns vorüber: | Zeit, einem eben herangekommenen Feldpoſtillon eine Karte mit der 30g. Offiziere wurden zur Erkundigung ausgeſendet, kamen aber nicht wieder, wenigſtens nicht ſo ſchnell, als es der Diviſions Commandeur

Meldung von der augenblicklichen Lage an meine Frau mitzugeben. Um 11 Uhr brady die Avantgarde gegen Odyes auf ; die Batterie:

bei der herrſchenden IIngewißheit wünſchte. Da ſchienen die durch das Chefs , d. 5. mein alter Freund A. von der 2. ( chweren und ich, Glas deutlich erkennbaren Fahrzeuge der Feld-Lazarethe darauf ſdhließen ritten mit dem Commandeur derſelben , General v. V.-R. , an der zu laſſen, daß wir Preußiſche Truppen vor und hätten, was durch Tete der Avantgarden- Cavallerie. Die Straße wand ſich über einen eingehende Meldungen auds beſtätigt wurde. Es ' war eine Garde Garde ziemlich hohen Höhenzug , mehrere 1000 Schritt von unſerem Zelte:

Diviſion im Marſde auf Thénorgues. Das Biwak konnte nun wieder plaß, der uns vorläufig jede Ausſight verſperrte ; zur Seite hinderte bezogen werden. Die Infanteriſten hatten ihre Muße im Dorfe ſehr erfolgreich zur Jagd auf Gänſe, die fich hier zahlreich vorfanden ,

Gebüſch die weitere Umſdau. Als wir dieſes hinter uns hatten, ſahert wir plößlich zwiſchen den Höhen Franzöſiſche Infanterie ver:

benußt, ſo daß man viele derſelben an das Koppel neben das Faſchinen: ídwinden. Sofort ging es in ſcharfer Gangart auf dieſe vor, um die Lage zu überſehen und geeignete Batterie-Stellungen zu ermitteln ; meſſer geknüpft, dem Keſſel zuwandern ſah. Während der Bereitſdaft vor und in dem Dorfe hatten wir die Batterien wurden beordert, im Trabe beranzukommen. Auf der das eigenthümliche Schauſpiel, am Flaren nordöſtlichen Himmel zahl-

gewonnenen Höhe hatten wir eine vortreffliche Ausſicht nach Norden

reiche kleine Dampfwolken erſcheinen und wieder verſchwinden zu ſehen. hin. Vor uns nady dieſer Richtung am Fuße des Höhenzuges , von Offenbar waren ſie durdy plapende Franzöſiſche Granaten oder Shrapnells dieſem im Bogen nad Weſten halb eingeja,loſſen , erſtreckte ſich eine verurſadit ; ein Gefechtmußte in dieſer Richtung im Gange ſein, von mit Gebüſch bedeckte , von einem kleinen Waſſerlauf durchſchnittene dem aber nicht das Geringſte zu hören war. Später braditen wir i Wieſe, jenſeits derſelben lag das Dorf Oches. Ueber dieſem erhob in Erfahrung, daß um dieje Zeit die Sachſen bei Nouart gegen das fid in mäßiger Steigung ein weiter großer Abhang , deſſen Suppe

Corps Failly im Kampfe geſtanden hatten . Wir folgerten darauf die Nähe des Feindes, und daß esam nächſtenTagewohl etwas geben würde.

init einzelnen hohen Bäumen und Gehöften gekrönt war , das Derf Stonne. Nadı Oſten zu hinderten Berge und Wälder eine weitere

An dieſem , dem 30. wurde die Batterie früh 1/26 Uhr in

Umſicht. Die Queue der Franzöſiſchen Infanterie hatte Oches gerade

.

ihrem Bimat bei Beifur allarmirt. Die Avant-Garde formirte ſich erreicyt, als unſere Batterien am Fuße des Höhenzuges anlangten. Rechte und links des Dorfes und jenſeite deſſelben bewegten

zum Vormarſd : hinter dem 47. Regiment die 2. ſdwere , dieſer

folgend meine Batterie. Ale die Straße von Vouziers nach Bujancy | fich die Bataillone, Schwadronen und Batterien des Corps Douay

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zurüđzulegender Strede den Feind mit kurzem, kräftigen Choc b) iſt der Feind noch in der Entwicklung , ſo wird man dieſen Zuſtand der Schwäche auszubeuten ſuchen und deshalb aus größerer Entfernung den Galopp beginnen.

fordern . Der Erfolg kann nur durch Vereinigung von Cavalerie Maſſen und nachhaltige Durchführung des Angriffs erreicht werden. " Dieſer Paſſus zeigt ſo recht deutlich, welchen Werth man heut' zu Tage wieder auf die Cavallerie -Diviſioneu als Schlachtenreiterei legt. Hinſichtlich der Formation zur Attake [N. R. S 161] iſt eine

Damit dämmt der Neu - Abdruck das bisher thatſächlich beſtehende Beſtreben ein , möglichſt bald in den Front: Galopp über

weſentliche Neuerung zu verzeichnen. Das ſelbſtändige Regiment attakirt nämlich jetzt in einem Treffen. „Es kann jedoch, wenn es

zugehen , wodurch den Pferden nur zweďlos Athem genommen und die Stoßkraft vermindert wurde, Zum Angriff auf Infanterie wird den einzelnen Schwadronen | ihr Angriffs-Object zugewieſen , ſie attakiren dann ſelbſtändig. Die Linie braucht dabei nicht ſo feſt geſchloſſen zu ſein wie beim Um reiten von Cavallerie ; auch muß dem Front-Galopp die Carriere nicht nothwendiger Weiſe folgen. Infanterie wird auf dem kürzeſten Wege - ob gegen Front oder Flanke iſt gleich und mit langem Front-Galopp attatirt. Wenig erſchütterte Infanterie wurde auch bis jetzt in tiefen Formationen d. h. in Echelons attakirt, die ſich mit einem Abſtande von 200 Schritt folgten und durch die vorderen Echelons decken konnten (S 174,4). Im Neu - Abdruck iſt durch Betonung des

die Stärke-Verhältniſſe geſtatten , räthlich ſein , eine Escadron als Echelon anzuhängen , um dieſe nach dem Zuſammenſtoß in vortheil hafteſter Richtung in das Handgemenge hineinzuwerfen“. Bisher (S 174,1 ) formirte das ſelbſtändig auftretende Regimentein zweites Treffen, nach Umſtänden aus 1 oder 2 Escadrons beſtehend. Man ſtößt alſo jetzt gleich von vorn herein mit möglichſter Kraft auf den Feind und ſucht ſchon im überwältigenden erſten Anpral die Gewähr des Erfolges. Das iſt eine neuerdings wieder hervorge ſuchte, aber gewiß vollberechtigte Anſchauung, ein coloſialer Impuls für ſchneidiges Drauflosreiten. Die Echelon - Attake bleibt fortbeſtehen , aber es iſt aus den Zeilen herauszulefen , daß man ſie als „ beabſichtigte “ Attakenform (S 164,5 a) wohl ſelten mehr gebraucht. „ Meiſt wird ſie ſich aus

Treffen-Verhältniſſes und Vermeidung der Benennung „ Echelons“

Verhältniſſen ergeben, welche bei unzureichender Zeit die Entwicklung

das Hintereinanderbleiben, bezw. nur wenig Debordiren der rückwärtigen Abtheilungen mehr hervorgehoben. Der Angriff auf Artillerie iſt dem Weſen nach unverändert geblieben. Muß gegen die Front angeritten werden, ſo attakirt ein erſtes Treffen in eingliedriger Formation .: die aufgelöſte Ord-

zur vollen Front des Regiments nicht geſtatten ." Beim Angriff auf unerſchütterte Infanterie ſpricht man

umzureiten ;

1

1

.

wie oben ſchon bemerkt - nicht mehr von „Echelons " , ſondern von

„Treffen “ . Die Beſtimmungen für Einübung und Ausführung der Attafe

nnng“ iſt keine beſondere Angriffsform mehr ( S 100 ) --- ;; mit mit [N. R. S 162] bringen einiges Neue. circa 200 Schritt Abſtand folgen geſchloſſene Escadrons mit grö

ßeren Zwiſchenräumen als II. Treffen. Einem III. Treffen fällt Das

ft 3

die Aufgabe zu, ſich gegen degagirende Cavallerie zu wenden . Der Neu -Abbruck jagt weiter : ,, Unter größeren Verhältniſſen muß das

Der Neu-Abdruck kennt nur noch die Attafe aus der Bewegung. Commando ,, Escadron, bezw. Regiment zur Attake vor:

Marſch !" (S 99 und S 163) , auf welches bekanntlich aus dem Halten zur Attafe angeritten wurde, wurde als überflüſſig

wärts

Attaken -Object in Verbindung aller Waffen gedacht werden. In geſtrichen. der Schlacht können Siriſen eintreten, die den rückhaltsloſen Gebrauch der Cavallerie auch gegen unerſchütterte Infanterie und Artillerie

Der Einbruch in den Feind erfolgt init „ Hurrah -Rufen “. Die aufgelöſte Ordnung ( „ Auseinander-Marſch ! Marſch !" )

den Abhang bedeckend und ihn erſteigend , auf Stonne zu. Es war ein prächtiger Anblic, die Luft klar und durchſichtig bei heller Mittags: ſonne, ſo daß auf dem weißſchimmernden Abhange faſt die einzelnen

Odjes vor.

Leute zu unterſcheiden waren. Ehe jedoch unſere Batterien in Stellung kommen konnten , gab es noch ein ſchweres Stück Arbeit. Bei dem

von Stonne hatte Stellung nehmen laſſen , auf dem Platean ange:

ſteilen Abhang und weichen Boden mußten die Bedienungsmannſchaften

ganze Gegend beherrſdienden Standpunkte bot ſid uns nun ein ganz prächtiges Sdjauſpiel. In dem zu unſeren Füßen ſich nach Norden

alle ihre Kräfte, die durch die Ausſicht auf ein hübſches Gefecht ver: doppelt wurden , aufwenden , um mit den Pferden die Geſdyüße vor:

wärts zu bringen . Kaum aber war dies geſchehen , als auch ſchon die erſten Granaten auf 2000 Schritt in die nächſten Colonnen des Feindes fauſten und dort erſichtlich Verwirrung anrichteten. Aus

Durch eine Kehrtwendung in dieſem Dorfe kam ſie für die ſpäteren Bewegungen jedoch an die Queue. Um 5 Uhr war die Abtheilung , nachdem ein falſdyer Allarm ſie nochmals gegen die Kuppe langt , wo ſie bis 1/210 Uhr Nachts halten blieb.

Unf diejem , die

und Dſten ausbreitenden , ſtart bewaldeten Hügellande , deſſen Grenze

für unſere Blicke die höheren , das redite Maas - Ufer begleitenden Höhenzüge bildeten, war gerade ein offenbar ſehr ausgedehntes lebhaftes Gefecht im Gange. In der Entfernung von etwa einer Meile jahen

Odes 1, welches noch belegt war , ſaben wir auf dieſe erſten Schüſſe

wir an einzelnen Punkten fidy maſſenhaft zuſammenballend, an an :

jofort feindliche Infanterie vorgehen und auf der Wieſe gegen uns ausſchwärmen . Da unſere Batterien hier ganz allein ſtanden , nur

grauen Wolfen des Pulverdampfes , während bald vereinzelter , dann

auf jedem Flügel ein Cavallerie-Regiment der Avantgarde zur Deckung, für deren Thätigkeit das vorliegende Terrain offenbar nicht günſtig

war , ſo hätte uns die feindliche Infanterie leicht bedrohlich werden können.

dern in dywachen Spiralen ſich in die klare Luft erhebend, die weiß wieder längere Zeit in ununterbrodjenem Donner erdröhnender Ranonen : donner , häufig von einer ſtärkeren Detonation wie durch das Auffliegen eines Munitions -Wagens verurſacht zerriſſen , dem Kundigen von dem wedyſelnden Gange eines vorſchreitenden , ſich an hervorragende Punkte anklammernden Gefechtes Kunde gab. Das !

.

1

Nach kurzem Avanciren ging ſie jedoch wieder zurück und mar-

ſchirte auf Stonne weiter ab. Dafür fuhr der Feind , gedeckt durch den Höhenbogen in unſerer linken Flanke, Artillerie auf, die nun ein

Knattern des Gewehrfeuers und das Raſſeln der Mitrailleuſen beglei:

zwar gut gezieltes , aber ganz unwirkſames Feuer auf uns eröffnete,

ſchwächer werdend ganz zu erſterben, dann plößlich in ſchnell aufein: anderfolgenden Salven ſteigerte es ſid, wieder zu jener Thätigkeit,

da ihre Geſchoſſe ſtets hod in der Luft oder in den weichen Boden eindringend, zu ſpät crepirten. Wir ſeßten unterdeß unſer Feuer auf die abziehenden feindlichen Colonnen , ſo lange eine gute Wirkung I

möglich war, fort. Als die Entfernungen jedoch, bei dem ſchnell ab: marſdirenden Feinde, hierzu zu groß wurden, ſtellten wir das Feuer etwa um 1/41 Uhr ein.

Gleichzeitig hörten auch die feindlichen

Batterien zu feuern auf. Von unſerer Stellung faben wir nun Colonne auf Colonne hinter der Bergkuppe von Stonne verſchwinden , nur eine Mitrailleuſen -Batterie verharrte dort noch einige Zeit in anſcheinend lebhafter Thätigkeit gegen einen für uns unſichtbaren Feind. Wir hörten nadher, daß die Württembergiſchen Reiter verſucht hatten, von

dieſer Seite zu attakiren , jedoch ohne Erfolg. 418 gegen 3 Uhr die beiden leichten Batterien der Abtheilung ebenfalls herangekommen waren, ging die ganze Abtheilung, meine Batterie an der Tete, nach

teten den Donner der Geſchüte in derſelben Weiſe , bald ichien es daß es dem Ohre wie ein ununterbrochenes Rollen erſchien. Da dus ſo fich vorſchiebende Gefecht langſam , oft ſprungweiſe nad Norden vorſchritt , war es klar , daß die Franzojen, von den von Süden

kommenden Heerestheilen der Deutſchen angegriffen, im Zurüdweiden begriffen waren. Als die Dunkelheit anbrach, wurde das Schauſpiel noch intereſanter, indem die bald ſchwächer, bald lebhafter aufblißenden

Schüſſe den Eindruck eines Feuerwerks hinzufügten, das den Zuſchauer abwechſelnd durch vereinzelt abgebrannte Raketen und andere Feuer: werkskörper in erwartungsvolle Spannung verſekt, um ihn dann plöß: lich durch ganze Garben und Salven derſelben zu erſchredter Be wunderung hinzureißen . ( Fortſeßung folgt.)

1 1

141

eriſtirt als beſondere Angriffsform nicht mehr. Sie findet nur beim

Signal „ Front“ die Truppe von ſelbſt hinter ihrem Führer ſainmnelte,

Nachhauen und in der Verfolgung Anwendung. Der Grund für folgt jeßt dieſem Signal unmittelbar der „ Regimentsruf“, und auf 1

dieſe Beſchränkung mag darin geſucht werden, daß IS 100 ) „die aufgelöſte Ordnung mehr oder weniger die Truppe der Führung entzieht.“ Als Erſaß hat man die eingliedrige Formation einge: führt („Mit Intervallen von 1 (2) (3) Schritt ein Glied formirt!“ ),

dieſen rangirt ſich erſt die Truppe wieder . Es erſcheint dies ſicherer, denn das Signal „Front“ iſt kurz und läßt ſich in aufgelöſter Ordnung leicht überhören ; Wiederholungen aber können zu .Miß verſtändniſſen Veranlaſſung geben. Der „ Regimentsruf“ dagegen ,

welche in ruhigeren Gangarten angenommen, lenkungsfähiger und ſo oft als nöthig wiederholt, fann immer nur das Sammeln des dadurch mehr in der Hand der Führer bleibt. Die Fühlung iſt dabei nicht mehr nach der Mitte der Escadron , ſondern nach der Ade beengenden , im alten Reglement vorhandenen reglemen-

Regiments bedeuten. IX. Abſchnitt: Ausbildung und Gebrauch der Cavallerie in mehreren Treffen. Dieſer Abſchnitt hat unter allen des ganzen Neglements wohl

tariſchen Details ſind weggefallen. Die allgemein gültigen taktiſchen

die meiſten ſachlichen Aenderungen und zwar ſolche tiefgreifender

Mitte jedes Zugs. 1

Grundſäße allein ſind für Einübung und Darſtellung der Attaketaktiſcher Natur erhalten. Sie beginnen ſchon gleich mit der For mation der Cavalerie-Diviſion. maßgebend. Das bisherige Reglement (S 204) unterſchied zwiſchen einer Das zweite Capitel behandelt die „ aufgelöſte Ordnung und bas Sammeln " . Cavallerie- Diviſion in Normal-Formation (3.1 ) und einer Cavallerie Das bisherige „ Ausfallen “ (S 101 , 102 , § 166) iſt des Diviſion im Felde (3. 2). Nach dem neuen Reglement iſt nur Erercierplag-Schematismus entkleidet worden ,auch wurden im Neu- noch die ordre de bataille für Stärke und Eintheilung einer Ca : Abdruck für das „ Nachhauen " [N. R. S 164] nur allgemeine An: valerie-Diviſion maßgebend (N. R. S 168,1). haltspunkte feſtgelegt. Ferner iſt nunmehr klar zum Ausdruck geBisher wurde die Cavallerie -Diviſion in 3 gleichſlarke Treffen bracht, daß es ſich beim Nachhauen um einen Gegner handelt, der à 1 Brigade gegliedert, jegt zuin einheitlichen Fechten gegen Cavallerie jich durch eine rückgängige Bewegung einer Attafe entzieht. Das in 3 ungleich ſtarke. „ Dem Diviſionsführer iſt es überlaſſen , je Nach hauen hat alſo nur den Zweck, ,,die rückgängige Bewegung des weichenden Feindes in Flucht zu verwandeln und ein Wieder:

frontmachen deſſelben zu verhindern .“ Dazu diente nun allerdings bisher das Ausfallen auch, ohne daß aber deſſen eigentlicher taktiſcher

nach dem Gefechtszweck , nach der Stärke und nach der Formation

des Gegners und nach dem Terrain dieſe Gliederung zu beſtimmen “ [N. R. S 168,3) . Als Kernpunkt der neuen Treffentaktik wird aufgeſtellt : „ Alle

Zweck in ſo prägnanter Weiſe im Wortlaut des Reglements Aus- | Anordnungen und Gefechts - Gliederungen der Cavallerie - Diviſion druck gefunden hätte.

Der S 103 des bisherigen Reglements verlangte, daß nach

müſſen den Sieg des I. Treffens nach Möglichkeit gewährleiſten,

ſo daß dieſes Treffen nicht erſt zum Zurückfluthen kommen darf“

der Attafe „zuweilen“ das Handgemenge dargeſtellt werden ſollte; [N. R. S 169]. nach Echelon-Attaken geſchah das nie ( S 167). Das neue NegleDemnach wird das I. Treffen ſo ſtark wie möglich gemacht, ment [N. R. S 165] fordert, daß dies „ ſtets “ nach der Attafe ge- wo möglich ſtärker als das des Gegners, mindeſtens aber die Hälfte ſchehe und verlangt, daß ſich das Handgemenge auf dem Uebungs- | der vorhandenen eigenen Schwadronen . Im Uebrigen iſt ſeine Auf 1

plaß vorwärts bewege, damit das Beſtreben, den Gegner zurückzu:

gabe unverändert geblieben.

Das II. Treffen muß durch directe und rechtzeitige Unter: drången, zu entſprechendem Ausdruck gelange. Die Grundſätze für die Verfolgung [N. R. S 166) erlitten | ſtüßung den Sieg des I. Treffens unter allen Umſtänden ſicher eine Modification . Es war bisher Grundſaß in der Schwadron , ſtellen , ſo daſs ein Zurückfluthen des I. Treffens durch ſein Ein

den Richtungsweg ( S 104 ), im Regiment die Nichtungs-Escadron

greifen verhindert wird. Von einem „ Aufnehmen des geworfenen

(S 168) und in der Brigade die Richtungs- Escadron der einzelnen Regimenter (S 183) von der Verfolgung zurückzuhalten. Dieſer in

1. Treffens (S 205,3 )“ ſpricht alſo das neue Reglement nicht mehr. Das jetzige II. Treffen erſcheint ſomit in ſeiner Verwendung weniger

der Praxis ohnedies nur ſchwer durchführbare Schematismus wurde

als ein ſelbſtändiges Treffen denn als ein Flügel: Echelon des I.

fallen gelaſſen. Die ganze" im Handgemenge befindliche Truppe geht in aufgelöſter Ordnung zur Verfolgung vor, was nicht hindert, „ unter Umſtänden “ dem Beſtreben Ausdruck zu geben , „diejenigen Abtheilungen ſchnell zu ſammeln, welche nicht unmittelbar dem Feinde an der Klinge ſind. Nachfolgende geſchloſſene Abtheilungen bilden

Treffens. Dazu trägt noch die Möglichkeit, es auf halben Treffen abſtand heranzuziehen , weſentlich bei. Seine taktiſche Wirkungs ſphäre iſt dadurch vortheilhaft vereinfacht worden. Weiter hat das jebige II. Treffen auch die bisher ſogenannten Unterſtüßungs-Es cadrons ( der Name iſt gefallen, die Sache aber geblieben) zu ſtellen, .

den Rern gegen Rücſchläge“. Die Standarte ſchließt ſich dieſen

die bisher (S 219) ſowohl aus dem II. wie aus dem III. Treffen

leşteren an ; ſind keine ſolche vorhanden, ſo ſammelt ſich zu ihrem Schuße möglichſt ſchnell ein Trupp Neiter. Das Sammeln [N. R. S 167] iſt gleichfalls vereinfacht

entnommen werden konnten . Sie ſind nunmehr ein integrirender Beſtandteil des II. Treffens.

Das II. Treffen wird in den meiſten Fällen zwei Dritttheile

worden. Nach vorwärts wird nur noch auf das Signal „Regi- des Reſtes der Diviſion beanſpruchen. Das III. Treffen , für welches nur noch ein Sechſtel der mentsruf“ geſammelt, dem in der Verfolgung das Signal „Halt“ Escadronsrufe “ zum Sammeln Stärke der Diviſion übrig bleibt, hat ſeine Beſtimmung: „eine Re voraufgeht. Der Gebrauch des „Escadronsrufe der einzelnen Escadron, bezw. einzelner ausgefallener Escadrons iſt

ſerve des Diviſions- Führers für alle Wechſelfälle des Gefechts zu

in Wegfall gekommen. Im Verband der Diviſion iſt das Signal ſein“ beibehalten , aber man fügte neu hinzu : „eine Reſerve , die „ Diviſionsruf“ das Avertiſſement zum Sammeln der Regimenter. aber zur glüdlichen Durchführung der Action rücſichtslos eingeſeyt Das Sammeln rückwärts geſchah bisher aus dem Handgemenge

werden muß. “ (Schluß folgt.)

im Trabe (S 105,2 a- $ 169,2 a ), nach dem Ausfalle einer Es cadron oder mehrerer und aus der Verfolgung aber in der Carriere

(S 105,2 b- $ 169,2 b und c ). Im Neu -Abbruck heißt es bloß : „Soll das Zurücgehen nicht in der Carriere erfolgen, ſo hat dem

Signal „Appel“ das Signal für die kürzere Gangart nachzufolgen “.

U a chrichte n. Deutides Reid . * Berlin , 3. März.

Norm iſt alſo das Sammeln in der Carriere; der Führer kann Truppen : Uebunge n.)

[Die diesjährigen größeren

Eine Allerhöchſte Cabinets - Ordre vom

jedoch in beiden Fällen je nach Umſtänden auch in einer niedrigeren 24.Februar d. I. beſtimmt hinſichtlich der größerenTruppen-Uebungen

Gangart ſammeln laſſen. na Während ſich dann weiter auf das

im Jahre 1987 oregemoet:

142

1) Für das Garde-Corps hat das General-Commando deſſelben Vorſchläge unter Berüdſichtigung der unter 3 getroffenen Feſtſeßungen

für die unter 3d erwähnten Manöver - iſt auf möglidyſte Ver-:

einzureichen , dabei aber durch entſprechende Auswahl des Geländes

ringerung der Flurſchäden Bedacht zu nehmen. In allen denjenigen Fäden , in welchen ſich die Flur-Entſchädigungskoſten als beſonders

auf möglichſt geringe Flur -Entſchädigungskoſten Bedacht zu nehmen.

hoch herausſtellen, haben die betreffenden Diviſions-Commandeure burda

Das 4. Garde- Grenadier-Regiment Königin nimmt an den Uebungen

die General: Commandos darüber zu beridten , welchen beſonderen Umſtänden dies zuzuſdireiben iſt, und welche Anordnungen zur Ver: ringerung der Flurſchäden getroffen waren . 5) Bei dem Garde - Corps , dem 1. , 3. , 4. , 5. , 6. und 7. Armee- Corp8 haben Cavallerie - Uebungsreiſen nad der Inſtruction vom 23. Januar 1879 ſtattzufinden.

des 8. Armee -Corps Theil. 2) Das 1. und 2. Armee- Corp8 jollen

jedes für ſich

große Herbſtübungen : Parade, Corps-Manöver gegen einen markirten Feind und breitägige Feld-Manöver der Diviſion gegen einander vor

Mir abhalten. Betreff& Ort und Zeit dieſer Uebungen will ich näheren Vorſchlägen durd) Vermittelung des Kriegs-Miniſteriums entgegenſehen. Für die – abgeſehen von den erforderlichen Marſch: und Ruhetagen unmittelbar vorangehenden Diviſions - Uebungen dieſer Armee-Corps ſind die Beſtimmungen des Abſchnitte IIa und b des Anhange III der Verordnungen vom 17. Juni 1870 mit dem

காக

6) Bei der Feſtung Straßburg iſt eine größere Armirung8 Uebung abzuhalten. Ueber Zeit und Dauer dieſer Webung , ſowie Bezeichnung der daran theilnehmenden Truppentheile der Fuß -Artillerie behalte 3d Mir weitere Beſtimmungen vor.

Zuſaße maßgebend, daß die General- Commandos ermächtigt werden, die drei für Manöver ganzer Diviſionen gegen einen martirten Feind beſtimmten Tage nach ihrem Ermeſſen auch zu Feld - Manövern der Diviſionen in zwei Abtheilungen gegen einander zu verwenden.

7) Im Monat Auguſt kommt bei der Feſtung Mainz eine größere Belagerungs -Uebung in der Dauer von 3 Wochen zur Aus: führung, an welcher die Pionier -Bataillone Nr. 8 und 11 , ſowie je 2 Compagnien nebſt denStäben der Königlich Sächſiſchen und König lich Württembergiſdhen Pionier - Bataillone Nr. 12 und 13 Theil

genannten Armee - Corp8 haben aus dem Beurlaubtenſtande ſo viele

nehmen .

Mannſchaften einzuberufen , daß die Truppentheile mit der in den Friedens - Verpflegungs - Etats vorgeſehenen Mannſchaftsſtärke zu den Uebungen abrücken können. 3) Für die ſonſtigen Uebungen ſind die im Abſchnitt I. des

.

8) Von den unter 1 und 3 bezeichneten Uebungen müſſen ſämmtlice Truppen vor dem 30. Septeinber 1887 in die Standorte zurüdgekehrt ſein. Dänemart.

Anhangs III. der Verordnungen vom 17. Juni 1870 gegebenen

Feſtſeķungen, jedoch mit folgenden Abweichungen maßgebend : a. Die * Ropenhagen , 2. März. (S dießverſude mit Ne : Beabſidytigte Aenderungen im Regiments- Uebungen der Infanterie ſind um zwei Tage zu verkürzen ; 1 petir : Gewehren. dafür ſind die für die Beriode a der Diviſions- llebungen vorgeſchrie:

Intendanturwefen .)

benen Feld- und Vorpoſtendienſt-Uebungen in gemiſchten Abtheilungen um zwei Uebungstage zu verlängern. Die Zahl und den jedesmaligen

hat am 1. dieſes Monats ſein Gutachten abgegeben. Die auf die außerordentlichen Budgets der Vertheidigungo - Miniſterien bezüg

Der Finanz- Ausídyuß des Volksthings

Umfang der hierbei abzuhaltenden Biwate feſtzuſepen , bleibt den Ge:

liden Weigerungen geben ebenſoweit wie früher : von 5 784 000

neral : Commandos überlaſſen , ohne daß dabei aber die zuſtändigen Biwaks - Gebührniſſe erhöht werden. Auch können anſtatt deſſen , falls die von den Brigaden benußten Erercierpläße zur ausreichenden

Uebung des gefechtsmäßigen Erercierens im Gelände nicht genügende

Kronen für die Armee jollen nur 612 000 Kronen, von 2 984 000 Kronen für die Marine nur 727 000 Kronen bewilligt werden. Die geſammten Weigerungen der Mehrzahl belaufen ſich wieder auf über 10 Millionen Kronen. Von Seiten der Miniſter wird Alles gethan ,

Gelegenheit geben , die erwähnten beiden Tage , beziehungsweiſe einer

um ein Entgegenkommen zu zeigen.

derſelben, zum Erercieren der Infanterie - Brigaden gegen einen mar-

die Einladung der Reichstagsmänner zu Schießverſuchen mit den

Ein neuer Beweis dafür war

tirten Feind in dem für die Periode a der Diviſions:Uebungen aus :

neuen Gewehren , für deren Einführung die Koſtenbewilligung begehrt

Es cm waren gewählten Gelände verwandt werd, en.h. Die Regiſtehen ments, andwome Erabaußerdem n ihti jein e undeindereReihcommandirende OffiziereRaufmann e der höchſtenGeneral mit einigen deren 8

Erercierpläte zu dieſem Zweck einer Vergrößerung nidyt bedürfen, des: gleichen thunlichſt aller Cavallerie- Regimenter des 1. und 2. Armee:

der Sdießidule , Hauptinann Na mſing . geleitet und dabei alle

anderen Perſonen eingeladen.

Die Verſuche wurden von dem Chef

Corps haben im Anſchluß an die Escadrons-Beſichtigungen, alſo im

Feuerungsweiſen, Einzelſchießen, allgemeines Schießfeuer und Salven

Allgemeinen bereits im Monat Juni ſtattzufinden. C. Außer Ar-

ichießen in Anwendung gebrad)t, auch das Feuer auf ſehr verſdhiedene

.

tillerie kann den Infanterie- Brigaden während der leßten Tage ibrer

Nebungen auch eine entſprechende Cavallerie - Abtheilung zugetheilt

diedene Sdhießverjudje , jeder unter einer beſtimmten Vorausſckung,

werden.

Von der Zutheilung von Artillerie an die Cavallerie - Bri:

vorgenommen ; bei ſämmtliden ward das Ziel jowohl mit dem Verſudy8

gaden während der legten Tage ihrer Uebungen iſt abzuſehen . d. Die

Repetir- Gewehr, wie mit den jept noch in der Armee gebrauchten .

Feſtſeßungen unter a bis c gelten auch für das Garde-Corps, ſowie | Hinterladern beſchoſſen und alle Vorkehrungen gemacht, um einerſeits für das 1. und 2. Armec- Gorps. Dem Ermeſſen der General: Commandos einſchließlich desjenigen des Garde - Corps – bleibt

die Präciſion der Gewehre zu beurtheilen , andererſeits in Betreff der

| Länge ihrer raſirenden Vahren Vergleichungen anzuſtellen. Obgleich nun die Soldaten , weldie das Schießen ausführten , erſt ſeit ganz dafür die Periode b auf fünf Uebungstage zu verlängern. Die com- kurzer Zeit ſich mit der neuen Waffe bekannt gemacht hatten , zeigte mandirenden Generale haben , falls ſie während der Periode c die dieſe doch bei jämmtlichen Verſuchen , und namentlid, hinſichtlich des

es überlaſſen , dic Periode c auf nur einen Tag zu bemeſſen und

Diviſionen beſichtigen, die Aufgabe für das Manöver zu ſtellen und dem markirten Feinde die erforderliche Anweiſung zukommen zu laſſen. e. Zu Uebungen im Brigade- und Diviſions- Verbande während zehn Tagen ſind beim 1. und 2.Armee- Corpå die jämmtlichen Ca-

Eindringens, entſchiedene Ucberlegenheit über das Remington-Gewehr. Es ward dies vollkommen anerkannt. Ein Mitglied des Volksthings, Staatsreviſor Dineſen , erklärte am Tage darauf in einer Ver: ſammlung des Wähler-Vereins des hieſigen 5. Kreiſes, daß das neue

vallerie-Regimenter zuſammenzuziehen ; zu dieſen Diviſionen tritt vom

Gewehr jedes bisher bekannte namentlich in Schußſicherheit und in Durdidußvermögen überträfe ; auf weite Abſtände hätte das neue ungefähr dreimal ſo ſicyer geſchoſſen wie das ältere, und dies wäre

vierten Uebungstage an die reitende Abtheilung des betreffenden ArmeeCorps hinzu, welche zu dem Zweck zwei Batterien zu je ſechs beſpannten Geſchüßen bildet. Dieſe Uebungen an denen die ſämmtlichen in Frage kominenden Cavallerie-Regimenter mit je fünf Escadrons Theil nehmen - find ſo zu veranlagen, daß nad Beendigung derſelben die -

-

1

von der allergrößten Bedeutung. In Kurzem wird die erſte Berathung des Volksthings über den das Intendantur-Sorps des Heeres betreffenden Geſet-Vorſchlag, der

daran betheiligten Truppen mit zu den geſammten Diviſions-Uebungen im Landsthing ganz zufriedenſtellend bearbeitet worden iſt, erwartet. der anderen Waffen herangezogen werden können. Für die Anrednung | Im Volksthing begegnen alle militärijdjen Vorlagen von vornherein der Sonn- und Ruhetage auf die zehntägige Uebungszeit finden die

einer ungünſtigen Geſinnung. Seit 1880 iſt ein Entwurf über den

hierüber im Anhang III, 1 der Verordnungen vom 17. Juni 1870 bezüglid; der Regiments- und Brigade -Uebungen gegebenen Beſtim:

erwähnten Gegenſtand vorgelegt, aber nichts damit erreicht worden, gleichwohl berührt er die wid tigſten Intereſſen des Heeres, ohne mit

mungen finngemäße Anwendung.

der Politik und der Befeſtigungsfrage zu fdjaffen zu haben, und be:

Die drei erſten Webungstage ſind

.

Auch wird ein

für das Erercieren der Brigaden , im Beſonderen zu Uebungen im

dingt nur eine Mehrausgabe von 32 000 Kronen .

Treffenverhältniß beſtimmt . Die eventuelle Zutheilung ic eines Dritten

ſtimmig anerkannt , daß das Verpflegungo - Corps des Heeres einer

re eiterung bedorf. Die beſtehende Einrichtung ſtammt vom Jah Cavallerie: Brigadeſtabes an die beiden Cavallerie - Diviſionen , ſowie Erw68, Zeit, in der das neue Heergejeß unter Leitung des

die Ernennung des Führers der Cavalerie : Diviſion des 2. Armee-

nheit nicht Corps behalte Ich Mit vor. Soweit Ich bei dieſer Gelege g

über die Bildung des Stabes dieſer Diviſion Beſtimmun treffe, veranlaßt das General -Commando dieſelbe . 4) Bei allen Uebungen - auch bei der Auswahl des Geländes

43

18 d . h. aus der den war. Als Kriegs -Miniſters, Generals Naadröff , eingeführt wor ng

das Heer dann im Jahre 1880 eine neue Eintheilu und Erweite rung erfuhr , blieb das Verpflegungo - Corps in demſelben Zuſtande, jo daß die beiderſeitigen Einrichtungen nid)t zuſammen paſſen. Wie:

pada

143

wohl der Dienſt in dem Corps bisher nach dem alten Gefeße geführt und wählte hierzu das 6. Bayeriſche Jäger -Bataillon. Freiwillig zog worden iſt, würden doch bei einer Mobiliſirung große Mängel hervor:

er den Soldatenrock an und iſt Sarob ſein Leben lang ſtolz. Und

treten, und ſchlimmer noch würde es im Kriege gehen , wenn gewiſſe

eben der Rod

Operationen mißlängen und unvorhergeſehene Fälle einträten. Nach der Redaction , welche der Geſek -Entwurf des Kriego - Miniſters im

getragen, iſt noch in meinem Befits , – ein alter ehrenvoller Freund

trok ſeiner Abgeſchabtheit an Schultern und Lenden , troß der Auf

Landøthing erfahren , ſoll das Corp8 in einen Intendanturſtab und

idläge aus Franzöſiſdem Billard-Tuch."

Das Ver:

den ich.9 Monate ununterbrochen -

1

ein Verpflegungs -Corps getheilt werden , welche einen gemeinjamen Chef haben, übrigens aber von einander abhängig ſind.

jo ſagt er

Am 26. Juli meldete er ſich bei der Truppe, am 3. Auguſt

niederen Grade entweder im Verpflegungs - Corp8 oder unter den

leiſtete er den Soidaten-Eid und war bald in recht bunter Geſellſchaft von ähnlich Denkenden. „Da gab es Rechtspraktikanten , ausſtudirte Mathematiker, Pharmazeuten , Studirende aller Facultäten, alte Knaben mit vielen Menſuren , Füchſe mit der erſten und zweiten auf deren

Waffen vollendet haben.

Rüden , Abſolventen des humaniſtiſchen und des Real - Gymnaſiume.

pflegungs-Corps ſoll ſeine Recrutirung von unten her aus den Wehr: pflichtigen erhalten, der Stab aber aus Beamten beſtehen, welche die

.

Spanien. Madrid , 1. März. (Gegenwärtiger Stand der .

Marine.] Am 1. Januar dieſes Jahres beſtand die Marine nach dem amtlichen Kalender des Marine - Miniſteriums aus folgenden .

Schiffen :

Panzerſchiffe: 5 Fregatten 1. Ranges mit 60 Kanonen. 1 Monitor ( Sdulſdiff) mit 4 Kanonen . 1 ſchwimmende Batterie mit 7 Kanonen .

Kreuzer : 12 Kreuzer 1. Claſſe mit 172 Kanonen. 16 Kreuzer 2. Claſſe mit 54 Ranonen. 28 Kreuzer 3. Claſſe mit 66 Ranonen. Dampf- Ranonenboote : 68 Dampf- Ranonenboote mit 70 Ra: nonen. 10 Dampf-Torpedoboote. 3 Fregatten und 1 Schul- Corvette. Jin Ganzen 145 Schiffe mit 463 Ranonen. Im Bau begriffen und ſomit fertiggeſtellt, um im Laufe dieſes

Auch der Handelsſtand war durch einige Kameraden vertreten . lich fehlten audy nicht Grafen , Freiherren und Barone . . Den oben Bezeichneten, etwa 50 an der Zahl, reihten ſich einige Erlanger aus dem Handwerkerſtand, ſowie eine Anzahl Bamberger Gärtners: 1

Burſchen an, derbe Jungen, die mit den Franzoſen nicht viel Umſtände machten . . So ſind wir am 17. Auguſt 1870 ausmarſchirt.“ Das Bataillon gehörte zur 7. Brigade, bezw. 4. Diviſion und zum II. Bayeriſchen Armee - Corps unter dem Befehl des Generals v. Hartmann. Daſſelbe war mit dem abgeänderten Podemils-Gje: .

wehr bewaffnet , mit dem Werder - Gewehr konnten nur 5 Jäger-Ba: taillone ausgerüſtet werden, die man durch das Loos beſtimmt hatte . Die ausmarſcirten Freiwilligen erreichten im Felde das 6. Jäger: Bataillon unmittelbar nach der Kataſtrophe von Sedan und wurden

ſofort in dasſelbe eingereiht. In 21 Abſchnitten werden uns nun die Erlebniſſe des Verfaſſers

Jahres in Dienſt geſtellt zu werden , ſind folgende Schiffe nach dem

während des Feldzuge berichtet. Dieſelben ſind einfach gehalten, werden

ſelben Kalender : „ Pelayo " , Panzerſchiff 1. Nanges (10 000 Tons) „ Alfonſo XII. “ , Kreuzer 1. Nanges im Bau

aber offenbar ganz wahrheitsgetreu in einer Faſſung wiedergegeben, die ſich durch Friſche und Natürlichkeit auszeichnet. Am 6. Juli 1871

Kreuzer 1. Ranges : Reina Chriſtina “ im Bau in Ferrol, „Reina Mercedes " im Bau in Ferrol, Reina Regente" im Bau in England. Kreuzer 2. Ranges : „Infanta Iſabel " im Bau in Cadir, , Don Juan de Auſtria " im Bau in Cartagena , 3ſabel II." im Bau in Ferrol, „ Esla de Cuba " im Bau in England, „ Colon “ im

der Verfaſſer in das bürgerliche Leben zurück. Eine kleine Ungleichheit macht ſich in der Darſtellung bemerk: bar, die aber keinen eigentlichen Tadel herausfordert. Da das Buch von vornherein nicht für die Deffentlichkeit, ſondern für den Ver : wandten- und Bekanntenkreis des Verfaſſers beſtimmt war, ſo wurden zunächſt manche perſönliche Beziehungen deſſelben berückſichtigt, und erſt

Bau in England, „ Oloa" im Vau in England , „ Esla de Luzon “

ſpäter dem Charakter der Darſtellung eine allgemeinere Richtung ge

im Bau in Toulon . in Cartagena.

hielt das Bataillon wieder ſeinen Einzug in Erlangen, und damit trat

11

I

im Bau in England.

geben .

Daß ferner einzelne Ungenauigkeiten in der Wiedergabe der

geſchichtlichen Vorgänge vorkommen, kann nicht als weſentlicher Fehler

Kreuzer 3. Ranges : „Rayo " im Bau in England , Ariete " in Bau in England, Halcon “ im Bau in England, „Deſtructor“

erſcheinen.

im Bau in England, Ejercito “ im Bau in Ferrol, , Habanca " im Bau in England.

heit, anſpruchloſe Beſcheidenheit und friſche Lebendigkeit der Darſtellung

11

Die Schrift iſt, wir wiederholen es , eine durch natürliche Offent:

11

dieſe Schiffe ſind mit Schwarßkopff-Torpedos ausgerüſtet. ſich vortheihaft kennzeichnende Erinnerungsgabe an den leßten Deutſch: Alle Der Bau derſelben wird beſtritten aus dem laufenden Jahres: Franzöſiſchen Krieg. Dieſelbe wird nicht bloß in engeren , d. h . budget. Für Schiffe, weldse demnädſt in den Verband der activen Bayeriſchen Kreiſen mit Intereſſe geleſen werden. Flotte eintreten werden , ſind 180 Millionen Mark neuerdings von der

Cortes bewilligt worden .

K Ⓡ i t i k.

Bur Beſprechung eingegangene Sdriften etc. Befeſtigung , die, und Vertheidigung der deutſch-ruſſiſchen Grenze. " Dem deutſchen Volfe dargeſtellt von einem deutſchen Offizier. Dritte umgearb.

Auflage. ( Berlin, E. S. Mittler & Sohn. ) Erlebniſſe eines freiwilligen Bayeriſchen Jägers im Befeſtigung , die, und Vertheidigung der deutſch - franzöſiſchen Grenze. Feldzuge 1870/71 . Von Oscar Leibig. Nördlingen 1887. Dem deutſchen Volke dargeſtellt von einem deutſchen Offizier. Dritte

Verlag der C. H. Bed'ſchen Buchhandlung. 8. VI & 242 S. Preis 2 M. 25 Pf.

[R.) Wieder ein Nachzügler der großen Literatur über den Krieg von 1870/71 liegt vor uns. Derſelbe tritt aber ſehr bejdseiden auf und iſt der Vertreter einer bisher nicht gerade reichhaltig gepflegten

Richtung, ſo daß er gewiß manchem Leſer willkommen ſein wird. Der Verfaſſer jagt über ſein Buch im Vorwort u. A. Folgendes: „Was der in Reih' und Glied ſtehende Soldat denkt, fühlt, empfindet, was er erlebt und erfährt vom Ausmarſch bis zu ſeiner glüdlichen

Heimkehr in’s Vaterland, - es iſt keine Frage , an ſoldhen Schilde:: rungen iſt unſere Kriego-Literatur ziemlich arm. Dieſer Gedanke, ſowie vielfach ausgeſprochene Wünſde haben den Verfaſſer ermuthigt, dieſe Blätter, welche wahrheitsgetreu ſeine einfachen Erlebniſſe ſchildern, der Deffentlichkeit zu übergeben ". Wir können nun zwar nid)t zu: geben, daß die Literatur an den hier bezeidsneten Büchern ziemlich arm

ſei, da uns eine gar nicht unbedeutende Zahl von Erinnerungejdhriften an den lekten Deutſch Franzöſiſchen Krieg bekannt iſt, die von Theil:

nehmern geſchrieben ſind, allein wir geben zu , daß eine Vermehrung derſelben , wenn ſie wirklich gut ift, ganz willkommen geheißen 1

werden muß.

umgearbeitete Auflage. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn.) Blaiendorff, Oberlehrer Dr. L. , Gebhard Leberecht von Blücher. Mit einem Bilde Blüchers und der Nachbildung eines eigenhändigen Briefs. (Berlin , Weidmann'ſche Buchhandlung.)

Daliß , Hauptm ., das Magdeburgiſche Füſilier-Regiment Nr. 36 ſeit ſeiner Entſtehung bis zum Jahre 1886. EinBeitragzur Arnteegeſchichte. Im Auftrage des Regiments bearbeitet. Mit 2 Plänen und® 7 Skizzen in Steindrud . (Berlin, E. S. Mittler & Sohn .)

Geſchichte des Feuerwerksweſens. Feſtichrift zum 8. September 1886, dem 50jährigen Gedenktage, an welchem das Feuerwerksperſonal zufolge Allerhöchſter Cabinets -Ordre in ſeiner jeßigen Organiſation begründet wurde. 1. Theil : die Zeit bis zum Jahre 1836. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn .)

Heye , Sec.-Lieut. A., das See- Bataillon , 1852-1886. Ein Beitrag zur Geſchichte der Kaiſerlichen Marine. Mit 2 farbigen Uniformbildern. .

(Berlin, E. S. Mittler & Sohn.) sohut , Dr. A., goldne Worte des deutichen Kaiſers Wilhelm I.

Feſtgabe

zum neunzigſten Geburtstage des Kaiſers und Königs am 22. März 1887. Ein Gedenkbuch für das deutſche Volf. Zum erſten Male ſyſtematiſch geordnet. Mit dem Porträt des Kaiſers nach neuer Aufnahme. (Leipzig Neudniß , Schmidt.) Stühne, Gen.-Maj., kritiſche und untritiſche Wanderungen über die Gefechts felder der Preußiſchen Armee, in Böhmen 1866. 4. und 5. Heft: Das Gefecht von Soor (bei Neu - Rogniß, Burfersdorf und Rudersdorf). Al

gemeine Rüdiſchau.2. Auflage. Mit 3 lithographirten Plänen. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn .)

Der Verfaſſer hatte beinahe ſein erſtes Studienjahr auf der

Minarelli- Fitzgerald , k. k. Hauptm . , die Armee während der

Univerſität Erlangen vollendet, als der Krieg von 1870 ausbrady. Er faßte nun denEntſchluß , ' indie Reihender Rämpfer zu treten

Operationen . Reformatorische Studie üb. Ausrüstungs-, Verpflegungs

u . Trainwesen . Mit 3 Tafeln . (Graz, Styria.)

144

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Das

auf

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11

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in n

n

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II

n10 n

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n15 n n

8. 159 S. Preis 2 M. 50 Pf. Dieſe Schrift iſt ein hochbedeutender Beitrag zur Löſung der noch

11 n

Anſichten über die ihm nicht zuſagenden Seiten deſſelben auszuſprechen. immer offenen Frage, wie das Feuergefecht der Infanteriebeſchaffen ſein Er hat beſonders eingehend die Kaiſerliche Infanterie beobachtet und legt { müſſe, um die größtmögliche Wirkſamkeit zu erreichen. Wilhelm und

n

hier das Ergebniß ſeiner Studien der Deffentlichkeit vor. Die Schrift verfolgt aber auch denweiterenZweck, das anerkannt Gute, was die Deſter-

Gäſar Rüſto w , W. von Ploennies , von Heſſert, L. Tellen bach und Andere haben hierüber ichon Vorſchläge gemacht, Oberſt Lieutenant Woloztoi ſchließt ſich ihnen jeßt an . Seine Arbeit iſt tief

u

durchdacht, durch zahlreiche triegsgeſchichtliche Beiſpiele erläutert; ſie iſt ebenſo wiſſenſchaftlich bedeutend, wie durch praktiſche Lehren nüßlich. Infanterie- und Jäger-Offiziere und beſonders Truppenführer werden ſie

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reichiſcheArmee beſikt, zurNachahmung im Deutſchen Reichsheer zu empfehlen . Kein Offizier wird die geiſtvoll geſchriebene Broſchüre ohne Nußen Lejen. Sie wird ohne Zweifel den Ausgangspunkt von militäriſchen Reformen

bilden, welche beide Heere einander näher bringen müſſen, die dazu beſtimmt

find, dereinf Schulteran Schulter gegen die Deutſchen Erbfeinde în kämpfen. { mit Vortheil ſtudiren.

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Inhalt : Auffäße. Die Deſterreichiſch-Ungariſche Armee.

Das neueErercier-Reglement für die Cavallerie. (Schluß .)

Nachrichten. Deſterreich - Ungarn. [Ernennung eines Stellvertreters des Generalſtabs -Chefs der Armee .] Großbritannien. (Vortrag des Capitäns Walter James über das Repetir - Gewehr.] Aritit. Strategiſche Briefe I., von Straft Prinz zu Hohenlohe - Ingelfingen . Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. (Fortſeßung.) Neue Militär - Bibliographie . Allgemeine A 113 e igen .

Die Oeſterreichiſch - Ungariſche Armee. [v. A.) In einem kurzen Rückblick auf die Entwickelung der

Deſterreichiſchen Armee (vgl. Nr. 9 der Aug. Mil.:3tg. v. 8. I.) hatten mir das abgelaufene Jahr als ein „im Allgemeinen recht günſtiges“ bezeichnet. Wir durften das ausſprechen , denn die Fortſchritte, j

pathie empfindet, allein wenn wir gewiſſenhaft verfahren, ſo glauben wir einige Mäßigung den übertriebenen Schmeicheleien anempfehlen zu ſollen , welche die Deutſche Militär-Zeitung – ſei es aus höherer -

politiſcher Nütſicht oder aus irgend einem andern Grunde Bezug auf Deſterreich -Ungarn ausſpricht.

in

Uns ſcheint, als habe das Jahr 1886 den offenbaren Zwie:

welche in der leßten Zeit in dem Kaiſerlichen Heere theils einge: ſpalt nicht unterdrüđen können , welcher die Deſterreichiſchen und treten waren , theils angebahnt worden ſind, müſſen in der That Tſchechiſchen Beſtandtheile trennt, und als habe es auch nicht die als ſo augenſcheinliche gelten , daß ſie für einen unparteiiſchen Be: Mannigfaltigkeit der Dialekte zu vermindern vermocht,, welche aus obachter leicht erkennbar ſind. Somit glauben wir nur der Wahr: den Deſterreichiſch -Ungariſchen Regimentern einen Thurm von Babel heit die Ehre gegeben zu haben, als wir unter Anderem uns dahin

macht, kurz , die Gleichmäßigkeit der Kaiſerlichen Armee

-

deren

0

i

äußerten, daß in Deſterreich -Ungarn „ wichtige militäriſche Fragen verſchiedene Beſtandtheile übrigens, einzeln betrachtet, in Bezug auf entſchieden und das ganze Heerweſen einem gedeihlichen Fortſchreiten Wiſſen und Können der größten Achtung würdig ſind iſt ge zugeführt worden “ ſei. Wir ſchloſſen unſere Bemerkungen mit dem wiß nicht ſehr gefeſtigt worden. Dies iſt jedoch ein ſehr weſent Saß, daß „man feſt entſchloſſen zu ſein ſcheine, ſich in keiner Weiſe licher Punkt. durch die kommenden Ereigniſſe überraſchen zu laſſen , um ihnen wohlgerüſtet gegenüber treten zu können ".

Man darf andererſeits nicht verkennen , daß ſehr große An

ſtrengungen gemacht worden ſind, um den Landſturm aus dem Zu

Unſere Meinungs-Neußerung hat in Frankreich keine Zuſtim- ſtande des Geplantwerdens in die Wirklichkeit hinüberzuführen. Bis mung, ſondern Widerſpruch gefunden. Der zu Paris erſcheinende zum Jahre 1886 beſtand der Landſturm nur in Tyrol und Vorarl „Avenir militaire" bemängelt in ſeiner Nr. 1132 vom 8. Februar

berg, gegenwärtig iſt er auf dem Papier überall fertig. Allein jo

unſere Ausſprüche und ſett ihnen eine anders lautende Anſicht ent- groß auch der ſchöpferiſche Geiſt eines Miniſters ſein mag , jo be gegen, die wir hier wiedergeben wollen :

ſtehen für ihn doch unüberwindliche Hinderniſſe, welche in der

„Die Aug. Mil.:3tg. hat neulich einen Brief ihres Wiener Natur der Menſchen und der Dinge ſelbſt liegen. Noch viele Berichterſtatters nnter dem Datum des 12. Januar veröffentlicht, Jahre werden vergehen, bevor der Landſturm Waffen und Stämme aus welchem hervorgehen ſoll, daß die militäriſche Lage des Deſter:

hat und in Folge deſſen das Ausſehen einer kriegeriſchen Truppe

reich-Ungariſchen Reichs in jeder Hinſicht günſtig ſei. Die Armee ſoll im abgelaufenen Jahre beträchtliche Fortſchritte gemacht haben,

gewinnt. Dieſe perſönlichen und glaubwürdigen Aufſchlüſſe geben uns

und der Wehrkraft des Staats foll ein beträchtlicher Zuwachs durch Grund zur Annahme, daß die Beſtandtheile zur Bildung einer ſolchen den Anſatz (embryon) von Organiſation zu Theil geworden ſein , Armee noch lange nicht fertig ſind ; wenn dem nächſtein Krieg aus der gegenwärtig dem Landſturm gegeben worden iſt. Gott bewahre uns davor – To fährt dann das Pariſer Blatt -

fort

bräche, ſo müßten die Leute in ihrer bürgerlichen Kleidung aus rücken , wofür ſie eine Entſchädigung von 10 Kreuzern für den Tag

daß wir in irgend einer Art die Militärmacht eines Staates empfangen würden . Sie würden dann um den linken Arm eine herabſeßen, für welchenFrankreich eine lebhafte und natürliche Sym= || gelb -ſchwarze Binde tragen , die aus weiter Ferne zn erkennen wäre,

146

und worauf die Nummer ihres Bataillons ſich angegeben befände.

geweſenen Maßnahmen mit einem Aufwande von 16-2 Millionen ,

Sie dürfen niemals dieſes Abzeichen ablegen , welches dazu dienen würde, daß ſie ſich als Mitglieder des regelmäßigen Heeres aus:

wovon 1.2 Millionen auf die Kriegsmarine entfallen , verbunden ſind. Zu dieſer Gruppe gehören auch jene Vorkehrungen, die zwar

weiſen könnten . Jeder Mann wird dann mit einem Etui ausge- noch nicht vollzogen ſind, jedoch als Ergänzung der bereits voll. zogenen Maßnahmen in nächſter Zeit zur Ausführung gelangen

rüſtet ſein , in welchem ein Perſonal - Zeugniſ enthalten iſt; dies

Etui wird an einem Bande getragen. Der Landſturm wird mit müſſen. Dieſe Vorkehrungen, zu deren Durchführung die erforder Gewehren und Munition des älteren Syſtems bewaffnet ſein.

lichen Einleitungen bereits getroffen ſind, erheiſchen einen Aufwand

1

wie der unparteiiſche Leſer zugeſtehen wird Das iſt alſo – noch keine ſehr furchtbare Militärmacht . “

von 8:3 Millionen Gulden , wovon der Betrag von 0:3 Millionen

I

So weit der Berichterſtatter des „ Avenir militaire “. Wir wollen feineswegs die Richtigkeit einzelner ſeiner Bemerkungen be-

Gulden auf die Kriegsmarine entfällt. In die zweite Gruppe rangiren folche Vorkehrungen und Maßregeln , die nach Maßgabe eintretender thatſächlicher Nothwendigkeit und Dringlichkeit eventuell

ſtreiten, müſſen dagegen ganz entſchieden behaupten, daß wir durch ſucceſſive durchzuführen ſein würden , ſowie die Gefahr einer Be dieſelben die Richtigkeit unſerer erſten Ausſprüche über die gemachten drohung der Monarchie deutliche Contouren annehmen ſollte. Die

Fortſchritte des Oeſterreichiſch-Ungariſchen Heeres nicht im Geringſten

Verwendung des für dieſe Vorkehrungen angeſprochenen Credits

als beeinträchtigt anſehen können, und wir müſſen ferner mit aller Be-

von 28 Millionen Gulden fann daher nur bei factiſch eintretender

ſtimmtheit uns dagegen auflehnen , als hätten wir „ übertriebene abſoluter Nothwendigkeit und nur in dem durch die politiſchen Ver: Schmeicheleien“ über dieſes Heer verbreitet. Was wir geſagt haben, hältniſſe bedingten Umfange mit Zuſtimmung der beiderſeitigen Re iſt nur die Wahrheit. Die ſtets ſchon hochachtungswerthe bewaff- gierungen erfolgen. - Der Kriegsminiſter theilt hierauj in ſeinen nete Macht Deſterreich-Ungarns hat beſonders im Laufe der letzten

weiteren Auseinanderſetzungen die geſammten Auslagen , welche in

Zeitan äußerer Kraftund innerer Güte-– noch weſentlich zuge dervorliegenden Creditforderung zuſammengefaßt ſind, ihrem Zwecke natürlich nommen , wenn auch wie ganz der jüngſte Zuwachs nach in drei große Kategorien. Zu der erſten Kategorie gehören ihres Beſtandes, der Landſturm , ſich noch nicht zu jener Bedeutung

jene Auslagen , für deren Bededung in den Ertra-Ordinarien der

zu entwickeln vermocht hat, welche ihm unzweifelhaft ſchon ſehr bald künftigen Jahre zum Theil durch Bewilligung von Fortſeßungsraten, gegeben werden wird .

Ein hoher Gewährsmann ſteht uns bei unſeren Behauptungen zur Seite : der gegenwärtige Reichs - Kriegsminiſter Graf v . By : -

zum Theil durch Einſtellung neuer Poſten vorzuſorgen wäre , die aber unter den heutigen Verhältniſjen einer ſpäteren Zukunft nicht weiter vorbehalten bleiben können. Die zweite Kategorie umjaft

landt- Nheidt. Derſelbe entwickelte am 2. März d. J. in der Sizung jene Auslagen , welche durch die jür den Fall einer Mobilijirung 1

des Budget- Ausſchuſſes der Deſterreichiſchen Delegationen zu Buda-

in Ausſicht genommene Einziehung von Landwehr- und Landſturm :

Peſt ſeine Anſichten über den gegenwärtigen Stand des Kaiſerlichen Pflichtigen in die Abtheilungen des ſtehenden Heeres unabweislich

Heeres in ſo überzeugender Weiſe , daß er die volle Zuſtimmung geworden ſind, für deren Ausrüſtung an Bekleidung und Bewaff ſeiner Zuhörer fand. Seine Ausführungen bekräftigen unſere eigenen Mittheilungen

nung ſchon in Friedenszeiten rechtzeitig vorgeſorgt werden muß. Der Kriegsminiſter hebt hierbei ganz beſonders hervor, das es ſich

und ſind von allgemeinſtem Intereſſe, weshalb wir hier einen Theil durchaus nicht um eine Anſchaffung von Bedürfniſſen der gemein derſelben wiedergeben wollen.

ſamen Armee ſelbſt handle, um dieſelbe erſt ſchlagfertig zu machen.

Die geſammten in's Auge gefaſten militäriſchen Vorſichts- | Die Montur- , Ausrüſtungs- und Bewaffnungs - Erforderniſſe für inaßregeln

ſo bemerkte der Miniſter

müſſen nach den Zeit

perioden ihrer Durdýführung in drei Gruppen geſchieden werden . Die erſte Gruppe umfaßt jene Vorkehrungen, welche die gemeinſame Regierung im Hinblick auf ihre Verantwortlichkeit im Einvernehmen

den geſammten Organiſationsſtand der Armee mit deren Erſaz: Förpern, dann für die Erſatzreſerve ſind - wie er den Ausſchuß

verſichern kann - in den großen Heeres - Depots im vollen Aus maße vorhanden ; ja, es iſt ſogar ein Superplus da, mit welchem

mit den beiderſeitigen Regierungen in Anhoffung der nachträglichen noch bedeutende Heeres -Abtheilungen vollſtändig ausgerüſtet und Indemniſirung bereits durchgeführt hat, und welche unaufſchiebbar | bewaffnet werden können . Ueberhaupt ſo bemerft der Kriegs:

Artilleriſtiſde Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen

blühen würde, zeigten ſich recht unerfreulid). Wie beneideten wir da die Kameraden, die an den um uns bis in die weiteſte Ferne überall

Frankreid 1870/71.

aufblißenden Biwaks -Feuern bereits lagern durften ; der maleriſdie

Von M. N.

Effect dieſes Bildes , unter behaglidheren Umſtänden ſicher von uns auf das Hödyſte bewundert, wollte jeit nicht mehr durchſchlagen. Endlich gegen 1/210 Uhr kann der Befehl zum Abmarich ; die

:

(Fortſeßung.)

So concentrirte ſich unſer auf's höchſte geſpannte Intereſſe noch | Batterie ſollte dein 59. Regimente folgen. Die Blendlaternen vor einmal auf ein wüthendes Geſchütz- und Mitrailleuſenfeuer, vermiſcht den Vorderpferden, die Bedienungs-Mannſchaften an den Knebeltauen ,

mit den langen blißenden Linien rollender Salven , welche die die die einzelnen Geſchüße mit 10 Schritt Diſtanz, ſo begann nun ein Ausſicht begrenzenden Höhen des rechten Maas -Ufers zu erleuchten ſchienen. Als dieſe plößliche Eruption ebenſo plöplich erloſchen war,

Nachtmarſch , wie ihn im Frieden wohl jelten eine Batterie ausgeführt hat. Der ftcile Abhang wurde jedoch glüdlid, überwunden , ebenſo

lagerte fortan Nadt und Schweigen auf den Feldern im Norden und

Dſten, welche, wie wir anderen Tages erfuhren , die Niederlage des 5.

der weitere Marích querfeldein über ein ſtark durchſchnittenes Terrain ohne Unfall zurücgelegt, bis wir um 11 Uhr unſeren, bei dem Dorfe

Franzöſiſchen Corps und anderer Franzöſiſder Heerestheile durch das

Belſace uns angewieſenen Biwaksplaß erreichten. Daß wir die Nadit

-

1

Preußijdje 4. Armee-Corp8, Theile der Bayern und Sachſen geſehen

ohne einen warmen Löffel im Magen, ohne einen Halm unter dem

hatten . Beaumont und Mouzon waren der Ausgangs: und Endpunkt

Leibe , ja faſt ohne Feuer würden zubringen müſſen , dieſer Gedanke

des glüdlichen Tagen geweſen. Während des eifrigen Ausſchauend nad, dem beſchriebenen Ges feditsſchauſpiel hatten wir Zeit gehabt, auch unſeren Magen in Geſtalt

war uns ſchon geläufig geworden , und die Gewißheit der Erfüllung

von Brod und Cognac, ſoweit dieſe ſdäßbaren Artikel nods in den

langen war. Menſch und Thier mußten ſich eben auch ohne dieſes

Packtaſchen vorhanden waren, eine angenehme Beſchäftigung zu bieten.

einrichten. Dieſe bitterkalte Nacht bei Beljace nahin idhließlich wie

I

deſſelben , die wir jeßt erlangten , bereitete daher keine weitere Ent: täuſchung; ¡dmerzlid; aber war, daß auch kein Tropfen Waſſer zu er

Das Ausbleiben unſerer Wagen, bei denen diesmal auch unſere Burſden jede andere ein Ende, und als der Morgen die Wagen heranbrachte, mit den Paletots zurüdgeblieben waren , fing jedoch an beunruhigend mit ihnen unſere Burſchen mit den Mänteln und in der Weinkiſte 1

zu werden , als die Nacht ſich durch empfindliche Kälte bemerklich machte. Wie ſollten die Wagen in der Dunkelheit uns hier auffinden ? !

Es war unmöglich.

Die Ausſichten für das zu beziehende Diwat,

von dem wir jeßt Abends um 9 Uhr nicht einmal wußten, was uns

einen friſchen Trunk für die Feldflaſche, wurde der Weitermarſd), die$mal in der Reſerve des Corp , mit friſchen Kräften angetreten.

Der Marſch am 31. Auguſt ging auf Chehery, wo das große Hauptquartier bereits eingetroffen war.

Die Chauſſee, auf welcher

1

147

miniſter – könne er zur völligen Beruhigung der Herren Delegirten

Das neue Exercier-Reglement für die Cavallerie.

aus ganzer Ueberzeugung ausſprechen , daß die Deſterreichiſch : Un gariſche Armee nicht nur in Bezug auf ihre materielle Ausrüſtung, ſondern auch in Bezug auf ihre Organiſation und Inſtruction

Vergleichende Reglement8-Studie zwiſchen der neuen und der

heute ſo daſteht, wie es bisher noch nie der Fall war. - Die dritte

(Schluß.)

Rategorie umfaßt alle Auslagen in Folge der nothwendigen An:

dadurch außer Kraft getretenen Vorſchrift.

Die neuen Beſtimmungen erwarten ſehr richtig Alles vom

ſammlung von Vorſprungs : Vorräthen an Conſumtions-Artikeln erſten Zuſammenſtoß und haben deshalb das I. Treffen numeriſch .

.

verſchiedener Art, welche unbedingt nothwendig ſind, um im Ernſt- auf Koſten des III. und moraliſch dadurch möglichſt ſtark gemacht, falle den erforderlichen Vorſprung zur Beſchaffung und zum Nach daß das II. Treffen ſeiner ganzen Verwendung nach nur als Flügel ichube des Erſaķes für den Verbrauch innerhalb der erſten Wochen Echelon des erſten fungirt. Das iſt wieder die friſche, ſchneidige zu gewinnen. – Nachdem der Miniſter eine eingehende Darlegung -

Fridericianiſche Reitertaktit ohne die fünſtlichen Schnörkel einer

dieſer drei Kategorien gegeben hatte, bemerkte er zum Schluſſe, daſz taktiſchen Zopfperiode. Der Uebelſtand - den das Reglement ſelbſt die Durchführung der ſo eben beſprochenen Vorbereitnngen und Maß- als ſolchen bezeichnet – , daß durch dieſe Stärke-Vertheilung der nahmen zwar in dem Mobiliſirings - Plane dem Zeitpunkte des Diviſion das Zerreiſzen eines Brigade-Verbandes meiſt unvermeidlich Eintritts der Mobiliſirung ſelbſt vorbehalten ſei , daß jedoch die iſt, darf mit Rückſicht auf den nur ſo zu erreichenden höheren Zweck Mobiliſirung in ihrer Durchführung bedeutend erleichtert, beziehungs- – ein ſtärkeres I. Treffen -- nicht geſcheut werden . weiſe die Erreichung des Kriegszweckes weſentlich gefördert werde, Neu iſt ferner, was das Reglement im S 169,4 ſagt : „ Es wenn gewiſſe zeitraubende vorbereitende Maßnahmen ſchon vorher kann vortheilhaft ſein, ſo lange noch nicht entſchieden iſt, auf welchem M

ausgeführt ſind. Indem der Kriegsminiſter feineßwegs die ſchweren Flügel die Verſtärkung des I. Treffens geboten und wie dem ent Opfer verkennen will, die hierdurch in dieſem Jahre den Völkern der Monarchie auferlegt werden , glaubt er ſpeciell noch bemerken zu ſollen, daß durch dieſe Vorauslagen ein eventueller eigentlicher

ſprechend das II. Treffen zu bilden ſein wird , die beiden hinteren Brigaden mit gleichen Abſtänden echelonnirt der vorderen Brigade auf beiden Flügeln anzuhängen. Es wird dann diejenige Brigade,

Mobiliſirungs-Voranſchlag um die Koſten der jetzt in Ausſicht ge-

welche das I. Treffen durch das innere Regiment verſtärkt, das

nommenen Vorkehrungen und Maßnahmen von ſelbſt verringert mürde. Der Miniſter appellirt zum Schluſſe mit warmen Worten

äußere Regiment im II. Treffen debordirend verwenden , die andere Brigade ihr inneres Regiment mit großen Intervallen zwiſchen

an den Patriotismus des Ausſchuſſes und bittet, die von der Kriegs

den Escadrons

verwaltung ausſchließlich für Vorkehrungs- und Vorſichts -Maß

„ Unterſtüßungs-Escadrons “) folgen laſſen , während das äußere

hinter dem I. Treffen als II. Treffen ( bisher .

nahmen geforderten Credite zu bewilligen.

Regiment als III. Treffen zurückgehalten wird. Die Anträge des Kriegsminiſters fanden eine Aufnahme, wie In dieſem Fall wird das II. Treffen nicht unter einheitlicher er ſie ſelbſt nur wünſchen founte: ſie wurden ſämmtlich einſtimmig Leitung ſtehen. und ohne jede Discuſſion genehmigt. Eine ſolche Thatſache beweiſt Es iſt dies gewiſſermaßen eine Uebergangs-Gliederung, aus auf's deutlichſte den Eindruck ſeiner Worte und legt dar, der ſich die Normal-Gliederung ſowohl rechts wie links mit Leichtig daſs die Art ſeiner Ausführungen die Mitglieder des Aus: feit ergiebt. ſchuſſes völlig überzeugt hat. Wir können unſererſeits dem KriegsDie Beſtimmungen über das Verhalten des Diviſions -Führers

miniſter nur den beſten Glückwunſch zu dem ihm ſo offen dar

ſind die gleichen geblieben , nur hat man es für nöthig erachtet,

gebrachten Beweiſe völligen Vertrauens und größter Hochachtung außſprechen und ſind mit ihm völlig überzeugt , daß das gegen :

Verbindung mit den in der vorderen Linie fechtenden Infanterie Diviſionen , Necognoscirung der muthmaßlichen Bewegungs -Richtung

wärtige Deſterreichiſch-Ungariſche Heer wohl im Stande ſein wird, und thunlichſte Anlehnung eines Flügels beſonders anzuempfehlen alle an daſſelbe etwa herantretenden Aufgaben eines Ernſtfalles [N. R. S 171,1]. Ja, die naturgemäße Vereinfachung der Treffen mit, ja ſelbſt ohne Landſturm zu erfüllen .

taktik hat dem Diviſions- Führer die Durchführung ſeiner im Allge meinen ſchwierigen Aufgabe nicht unweſentlich erleichtert.

die Batterie hinter dem 5. Jäger-Bataillon marſchirte, war von einem

rigen Leute halfen ihr aber bald wieder auf's Trođene , - nicht zu

breiten, tiefen Graben begrenzt, den plößlid; dicht neben mir eine über ihrem Vergnügen; erſt mußte ſie die Mildi für den zu erwartenden die Felder daberſauſende Dragoner:Ordonnanz überſpringen wollte. Aber

Nachmittags-Kaffee hergebeu, dann wurde ſie ſdynell in einen für unſern

jei es, daß das Pferd mit den Hinterſüßen auf dem diesjeitigen Nande Rodykeſſel geeigneten Zuſtand gebracht. Der Fleiſdyer der Batterie nicht fußen konnte, ſei es, daß der Reiter es zu feſt im Zügel hielt, hatte șeute alle Hände vol zu thun. Nach den Entbehrungen des !

Mann und Roß überjdhlugen ſid, und verſchwanden im Graben. Der vorhergegangenen Tages und der kalten Nacht bei Beljace ſdienen die

Fall jah böſe genug aus, das Pferd lag auf dem Dragoner, aber als Magen der Leute unerjättlid);allerdings muß ich geſtehen , daß aud es gelungen war, erſt dieſes, dann den betäubten Reiter wieder feſt mir die Ausſicht auf Wellfleiſch zum Abendbrod ſo verlođend erſchien, auf die Beine zu ſtellen , zeigten ſich beide wie durch ein Wunder unverleßt, und bald ſprengte die Ordonnanz wohlgemuth weiter.

daß id) bereitwillig auch die Erlaubniß zum Schlachten des Schweines gab. Trichinen wurden nicht gefunden , da das Inſtitut der Fleiſch:

Auf den Feldern vor Chemery wurde zu einem längeren Halt beſdauer noch nicht erfunden war, und ſo bekam und Allen der ſeltene aufmarſdýirt. Durch ein nad dem Orte geſchicktes Commando wurde Brod und Wein angekauft, und ſo konnten die Leute wenigſtens das

wurde durch guten Cognac erſett, ſo daß wir am ſpäten Abend end

Frühſtüd nadyholen .

lid gefüllt wie eine Boa conſtrictor die reiche Streu aufſuchten in der

Das Wetter war an dieſem Tage wieder ſehr ſchön und daher dag Bedauern nicht groß , als in dem der Abtheilung zugewieſenen

uns aber nicht werden.

Omicourt ſich für die Batterie kein Plaß mehr fand und dieſer in

hören des ſpät eingetroffenen Befehls gewedt, brachte dieſer die Ge:

Folge deſſen eine Wieſe vor dem Dorfe zum Diwat angewieſen wurde.

wißheit , daß es mit weiterer Ruhe überhaupt vorbei ſei.

Genuß ſehr gut.

Der auf das Well fleiſch übliche Kornbranntwein

frohen Hoffnung, ſchlafend gründlich zu verdauen. So gut ſollte es Aus dem erſten ſüßen Schlummer zum An

Das Dorf lieferte wenigſteno Hen und Stroh in hinreichender Menge, eben nods Zeit die Batterie zu allarmirén, da dieſe Nachts 1/22 Uhr um für Mann und Pferd ein behagliches Nachtlager erwarten zu zum Abmarjd, mit dem Detadjement des Oberſten F. bereit ſtehen lafſen; Waſſer war ganz in der Nähe, Fleiſch in hinreichender Menge follte. Trot tiefſter Finſterniß, nur beim Schein der Blendlaternen vorhanden, allerdings vorläufig nod lebend in Geſtalt eines Schweines,

war die Batterie bald maridybereit, um dann über Chehery , Cheveuges

melches die Kanoniere gefunden hatten, und einer Ruh, die in einem , nad Villers ſur Bar zu marſchiren , wo fich die 9. Diviſion ſama

unſerenBiwaksplak begrenzenden tiefen Waſſergraben ſtedte. Wieſie meln ſollte. dahin gelangt ſein tonnte, wurde nicht lange gefragt, ſondern ſogleid), Ein Rendezvous vor Chehery, wo gerade ein großes Gehöft in wie fie heraus zu bekommen ſei, denn ſie ſteckte wie feſt geleimt in dem Flammen ſtand und brennende Balten und Sparren an der Straße

engen Graben. Ein Tau und Hebebäume in den Händen der hung: eine verlodende Gelegenheit zum Kaffeekochen boten, wurde ſchnell be

148

Auch das Verhalten der Treffenführer [N. R. S 171,2] hat || Verfügung, ſo benutzte bisher jede Brigade ihre eigene Straße und

ſich im Grunde nicht geändert; die von ihnen zu löſenden Aufgaben | formirte ihre eigene Avantgarde. Jetzt lautet der betreffende Paſjus ſind aber entſchieden einfacher geworden. Das I. Treffen ſteht ſtets unter einem Commando ; der Führer des II. Treffens hält ſich

taktiſch viel richtiger: „Der Führer hat ſich die Frage vorzulegen, welche derſelben der Geſammt- Situation nach die wichtigſte und

naturgemäß vor dein ſtärkeren, debordirenden Theil ſeines Treffens welche die nächſtwichtige ſein wird. Hiernach hat er ſeine Bri auf, der ſich auf dem meiſt bedrohten Flügel befindet. Vom Führer gaden in Marſch zu ſeben , vereint zu bleiben oder Theile zu de des III. Treffens heißt es : ,,Er hält zwar ſeine Truppe zur fpeciellen Verfügung des Diviſions - Commandeurs, doch muß er in entſcheidenden Augenblicken , ohne Befehl zu erwarten , ſelbſtändig handeln" . Durch dieſe etwas veränderte Neufaſſung iſt dem ſelb:

tachiren “. So lange die Diviſion ſich in der Marſch- Formation befindet, ohne einen Befehl abzu haben die der Tete folgenden Truppen warten -- diejenige Formation anzunehnen , in welche die vordere

ſtändigen und rechtzeitigen Eingreifen des III. Treffens erhöhter || übergeht. Es wird dies bisher in der Praxis ohnedies ſo gehand: Werth beigelegt.

habt worden ſein , ohne daß es das bisherige Reglement gerade

Das 2. Capitel dieſes Abſchnitts beſpricht die „ Uebungen der beſonders ausſprach. Cavallerie in mehreren Treffen ."

Eine neue Bewegungsforin der Diviſion vor Annahme der

Als neue Uebungsform wurde in den Nebungerahmen das Treffen- Formation iſt die „Bereitſchafts-Formation in Regimentern “ Manövriren einer Cavallerie - Diviſion gegen Flaggen : Escadrons,

oder , in Brigaden ". Hierbei folgen die Regimenter in Regiments:

1

in allen Gang- Colonne mit 30 SchrittAbſtand, oder die Brigaden in Brigade die unter Befehl eines höheren Offiziers jelbſtändig eingeſchaltet. Das Colonne mit 50 Schritt Abſtand einander lautlos nach. Die

arten mit Ausnahme der Carriere evolutioniren, Vortheilhafte dieſer neuen llebungsform liegt auf der Hand (N. R. S 174,4 c].

Bisher mußten Attaken , welche zwei Cavallerie-Abtheilungen aneinander führen , bei Annäherung auf 50 Schritt beendet ſein , und hatte die Darſtellung des Handgemenges nach der Attake zu unterbleiben (S 212,4 und 3). Jest reiten dieſe Abtheilungen bis

Batterien werden nach Beſtimmung des Diviſions- Führers eingereiht. Größte Maſſirung bei genügender Beweglichkeit charakteriſirt dieſe

Formation, die übrigens – nebenbei geſagt

als la colonne de

masses, bezw. la colonne par brigade en ligne de masses auch im Franzöſiſchen Neglement vorkommt.

Während der Action iſt das Verhalten des I. Treffens ( S 216,

auf 20 Schritt an einander bin, und muß dann das Handgemenge bezw . N. R. $ 179) unverändert geblieben . in dieſer Entfernung zur Darſtellung kommen [N. R. S 175,1 ).

Das Verhalten des II. Treffens (S 217, bezw . N. R. S 180)

hat ſich dadurch , daß es in den meiſten Fällen nur ein Flügel Die Entſcheidung , ob eine Attake als abgeſchlagen erachtet das des I. Treffens iſt, weſentlich vereinfacht. Alle die Ver

werden ſoll oder nicht, iſt vom Diviſions-Führer ( $ 212,2) in

AS

Echelon

haltungs-Möglichkeiten, die im bisherigen Reglement im Paragraph Ermeſſen der Schiedsrichter übergegangen, denen anempfohlen wird, 217 3. 3, Numiner ausführlich

dem Hineinwerfen von friſchen Kräften gehörig Rechnung zu tragen und ihre Entſcheidung ſchnell zu treffen [N. R. S 174,6].

a -e

beſprochen wurden , gipfeln

iegt in dem einen Sat, „ daß der Haupttheil des II. Treffens die

Uebungen im Aufklärungs- und Sicherheitsdienſt werden nicht Flanke des I. Treffens dadurch am günſtigſten ſchüßt, daß er ſich .

Das 3. Capitel umfaßt den „ Gebrauch der Cavallerie in mehreren Treffen ". Die Beſtimmungen über Rendezvous-Stellungen blieben un-

verändert (S 214, beziehungsweiſe N. R. S 177) , jene über den Anmarſch (S 215 und N. R. S 178) haben wichtige Veränderungen erlitten.

auf die äußeren Flügel der feindlichen Flanken -Angriffe ſtürzt. Das II. Treffen folgte bisher ſtets nur hinter einem Flügel. *1 !!

mehr von einer einzelnen Diviſion (S 213) , ſondern nur von mehreren Diviſionen gegen einander vorgenommen (N. R. S 176].

Jeşt kann es auch hinter beiden Flügeln vertheilt ſein. Es wird dies aber wohl ſehr ſelten vorfommen .

Befindet ſich aber der

größere Theil des II. Treffens nur hinter einem Flügel , ſo muß wenigſtens eine der mit großen Intervallen dem I. Treffen folgenden Escadrons den andern Flügel debordiren . Durch das feindliche Geſchüßfeuer gezwungen , wird auch das

Standen der Diviſion mehrere Straßen zum Vormarſch zur

II. Treffen zugleich mit dem I. Treffen Escadrons - Colonnen for:

nupt, um dieſen in der kalten Nacht ſehr erwünſchten Trant herzu : ſtellen. Gerade als er fertig war, ſollte aber weiter marſchirt werden ; da wurden denn die Kochkeſſel mit dem dampfenden Trank auf die

der Morgen bereits warm war, hatte ich doch den regendichten Mantel angezogen behalten, da ich in der Vorausſicht, daß die Wagen wieder über Nadt zurüdbleiben könnten, nicht noch einmal ohne Decke biwa

:

Proßen geſeßt, je 2 Kanoniere zum Halten daneben und ſo im Marſcy | kiren wollte. Dies bekam mir aber diesmal in anderer Weiſe ſchlecht. durch die anderen Leute in den Blechgefäßen auch an die Nciter und Der vorſchreitende Tag wurde wieder ſehr heiß , id idywißte unter Fahrer vertheilt.

dem Rautidut ganz furchtbar, ſo daß ich Abends im Biwat faſt durch:

Gegen 8 Uhr Morgens wurde der für die Diviſion beſtimmte Sammelplaß bei Villers ſur Bar erreicht. Sdion ſeit längerer Zeit war lebhafter Kanonendonner von der Feſtung Sedan her vernehm bar, eine Ausſicht nach dieſer Seite wurde jedodh durch die vorliegenden

näßt war nnd nun um jo ſtärker fror.

Höhen verhindert.

zu , wie das immer näher kommendc Toben der entbrannten Schlacht

Daß heute eine entſcheidende Schlacht erwartet

Weſtlich von Donchery wurde die Maas auf einer Schiffbrücke

überſchritten, und nun ging der Marid unaufhaltſam weiter über Viviers , Tendrecourt und Vrigne aur Bois , dem Schlachtfelde

rsurde, hatten die uns zugekommenen Nachrichten ergeben . Wie die:

bewies.

felbe jedod, vorbereitet werden , und welche Reſultate dieſelbe ergeben

Hinter dem leßten Dorfe aus dem Walde tretend und die die Maas begleitenden Höhen in das Thal derſelben niederſteigend, konnte

ich bereits einen Theil der Schlachtfeldrs überſehen ; das uns wohl bekannte Pfeifen und Sauſen der plagenden Franzöſiſchen Granaten ſchien gegen unſer Erſcheinen zornig zu demonſtriren. Wir hatten die

Revolver , den ich geladen in einer Ledertaſche am Nienien über der

von der Maas umfloſſene Halbinſel 3jes vor ung.

Schärpe trug, abgeſchnalt und warf ihn in der Eile unvorſichtig auf

licen flachen Bogen derſelben , rechts nach der Maas-Niederung ab:

An dem nörd

den eiſernen Deckel eines Laffetenkaſtens. Sofort erfolgte eine ſtarke

fallend , links durch die ſteile Wand der Höhe, auf welcher die Ferme

Detonation, und ich fühlte einen brennenden Schmerz am kleinen Finger der rechten Hand. Ein Schuß hatte ſids entladen , die Taſche zerriſſen

du Champ de la grange lag, begrenzt, verfolgte die Batterie die hohl wegartige Straße nad St. Menges. Einzelne Granaten ſdhlugen

und den genannten Finger geſtreift, glüdlicherweiſe ohne ihn ernſt-

ſauſend in den ſteilen Abhang, andere zu kurz in die Wieſe, plößlich

Tidy zu verlegen. Dieſer Vorfall mahnte mich fortan zu größerer Vor-: erſchallte das Commando ,,Rehrt !“ ſicht mit denı gefährlichen Schießwertzeuge. ( Fortfeßung folgt.) Gegen 9 Uhr jeßte die verſammelte 9. Diviſion , ich mit meiner

Batterie an der Tete der Abtheilung, den Weitermarſch fort. Obgleich

**

follte , das ahnte von uns Niemand. - Auf dieſem Rendezvous be: reitete mir meine eigene Unvorſichtigkeit eine große Gefahr , wie ſie ähnlich, obwohl durch andere Umſtände veranlaßt , bereits einigen Kameraden Geſundheit, ja das Leben gekoſtet hatte. Ich hatte meinen

Т.Р

‫ܟܠܗ‬

149

miren. Die Regiments -Colonne wird alſo im II. Treffen nicht mehr angenommen und die Escadrons - Colonnen im Allgemeinen

müſſen und erſt nach ſiegreicher Action ſich wiederum der Cavallerie anſchließen , um dieſe in der Verfolgung des Gegners zu begleiten “.

früher als bisher.

D. h. mit anderen Worten : In der Schlacht hat die Caval: ſerie ihre Artillerie nicht, im Reiter-Gefecht iſt ſie nicht viel werth,

Das III. Treffen formirt ſich wie bisher im Allgemeinen in Regiments-Colonne - es iſt ja nur noch ein Regiment ſtart

iſt aber, wenn es nicht hinter der Mitte folgt , nicht mehr an den Flügel gebunden , auf welchem rich das II. Treffen nicht befindet

1

und nur im ſtrategiſchen Aufklärungsdienſt bei der Cavallerie vor der Front der Armeen kann ſie in ganz ſpeciellen Fällen gute

Dienſte leiſten.

(S 218,3 u. 2). Den Flügel, hinter welchem das III. Treffen zu folgen hat, beſtimmt der Diviſions: Führer (N. R. S 181].

dürfte auch die lange discutirte Frage , ob zwei oder drei reitende

Daß das III. Treffen zur glücklichen Durchführung einer

Batterien einer Cavallerie -Diviſion zuzutheilen ſeien , deutſcherſeits

Action rückſichtslos eingeſegt werden muß [N. R. S 169,3], iſt für

indirect entſchieden ſein. Auf ſolcher Baſis kann die Antwort nur

So benft die Cavallerie von der reitenden Artillerie. Damit

1

deſſen ſchneidige Verwendung jedenfalls beſſer geſagt als die Stelle lauten : „ So wenig wie möglich .“ des alten Reglements (S 218,4 Abſ. 3), welche lautete : „ Grund: ſatz iſt, daß das III, Treffen erſt dann verausgabt werden darf, wenn der Führer den Augenblick der letzten Entſcheidung gekommen glaubt."

Die Annahme einer neuen Direction durch Treffenwechſel wurde

Im Speciellen wäre zu beinerken :

Die Grundſätze für die Wahl der Artillerie - Poſitionen ſind die gleichen geblieben . Nur hielt man es für nothwendig, beſonders hervorzuheben und allen übrigen Punkten voranzuſtellen, daß durch

die Stellung der Artillerie die Bewegungen der Cavallerie in feiner

da die taktiſchen Vorausſetzungen für ihre Anwendbarkeit Weiſe behindert werden dürfen. Sie muß daher beträchtlich ſeit

doch wohl faum je eintreten fallen gelaſſen (S 220,2 Abſ. 2 und 3 ) und [N. R. S 182,2 ].

wärts der vorgehenden Cavallerie liegen.

Von der in der Praris

ohnehin kaum auszuführenden bisherigen taktiſchen Anforderung ,

Das bisherige Reglement (prach von dem entſcheidenden Ein:

„ daß ſie auch noch wenig vorwärts der Aufmarſchlinie des I. Treffens

greifen einer Diviſion in den Gang einer Schlacht durch Attakiren

liegen müſje“ (S 224,9 ) , was ſie ja dem Gegner coloſſal erponirt , iſt man abgegangen und hat an anderer Stelle angefügt [N. R.

unerſchütterter Infanterie (S 222,2 ). Der Nieu - Abdruck [N. R. S 185 ] hebt hervor, daß dies nur

S 186,4 ], die Artillerie ſolle ſo auffahren, daß ſie dem Angriff

durch Vereinigung mehrerer Diviſionen zu einer Cavalerie - Maſſe möglich ſei, ſchreibt deren Angriffsform vor und ändert die bisher

des Feindes nicht unmittelbar ausgeſetzt iſt. Poſitionswechſel betrachtet die Neufaſſung des Reglements als

gebräuchliche Angriffsform einer einzelnen Cavallerie- Diviſion auf

direct ausgeſchloſjen. Bisher lautete der betreffende Paſſus (S 224,4) :

intacte Infanterie. Bisher formirte der Diviſions- Führer 2 ſeiner Brigaden jede mit ihrem eigenen II. Treffen - flügelweiſe neben einander und ließ die dritte Brigade als III. Treffen direct oder zum Theil debordirend folgen (S 222,2 Abſ. 2 1. 3 ). Jeizt ( N. R. S 184] wird die Cavallerie -Diviſion zuin An-

raſch auszuführen ". Im bisherigen Reglement war der Artillerie wenn es ſich das Zurückgehen einer Cavallerie : Diviſion über ein Defilee handelte ſtaffelweiſer Abzug anempfohlen (S 224,8 A5 . 2).

griff auf Infanterie meiſt drei gleichſtarke Treffen (Brigaden ) for: miren, welche mit Treffenabſtand von 200 Schritt -- bas vordere Treffen mit je einer Escadron debordirend einander direct folgen.

Defilees ſo lange wie möglich. Muß ſie aber abfahren , dann hält man es bei dem Umſtande , daß nunmehr der Schwerpunkt des Reiterangriffs man kann ſagen ausſchließlich im I. Treffen liegt

Es kann ſich hierbei empfehlen , ein Regiment in der bedrohten Flanke zu echelonniren .

und bei der Nachheit der Bewegungen der Cavallerie für praf:

Die Neu-Formation weiſt alſo wahrſcheinlich um die geſteigerte Schußwirkung zu paralyſiren größere Tiefe auf. Er innert das nicht an die Napoleon 'ichen Cavallerie -Corps und ihre Verwendung in der Schlacht ? Die Cavallerie-Maſſe [N. R. S 185) gliedert ſich aber dann

„ Poſitionswechſel ſind zu vermeiden , oder -- wenn nothwendig -

Das läßt der Neu-Abbruck aus. Die Artillerie bleibt diesſeits des

tiſcher, daß die zwei Batterien gleichzeitig zurücgehen und der nach

folgenden Cavallerie das Defilee ausſchließlich für ihre Benußung überlaſſen. Denn daſ bei ſtaffelweiſem Zurückgehen die zuletzt ab: fahrende Batterie der zurückgehenden Cavallerie bedeutend in die Quere fommen kann, liegt auſ der Hand.

Nach den bisherigen Beſtimmungen ( § 224,9 Abſ. 4) hatte

flügelweiſe, ſtellt ihre Diviſionen unter einheitlichem Befehl neben die Artillerie, ſobald der Angriff der eigenen Cavalerie abgeſchlagen einander und echelonnirt eine oder mehrere Brigaden in der be

war, ſogleich abzufahren und rückwärts eine Aufnahmsſtellung zu

drohten Flanke , um ſich eventuell gegen feindliche degagirende nehmen. Nun [N. R. S 186,8] iſt in Parantheſe beigefügt :

n

!

Cavalerie zu wenden .

N.

ſofern die Terrain -Verhältniſſe ein längeres Ausharreu nicht begün:

Shließlich iſt noch der Gebrauch der Artillerie (S 224, bezw . ſtigen –“. Ganz abgeſehen davon, daß ſolche Terrain-Verhältniſſe, welche der Artillerie gegen eine ſiegreiche Cavallerie -Diviſion Schutz R. § 186) zu erwähnen . Um das Verhältniß der reitenden Artillerie zur Cavalerie gewähren, nur zu den allergrößten Seltenheiten gehören dürften,iſt

kurz zu charakteriſiren , hat der Neu -Abdruck des Reglements den betreffenden Paragraphen mit einer Einleitung verſehen , die zwar durchaus nichts Neues bringt, aber eben ihrer markanten Kürze wegen Erwähnung verdient. Sie lautet: " In der Thätigkeit der Cavallerie vor der Front iſt die Ar

tillerie ein weſentliches Mittel zum Erfolge. Indem ſie vor beſepten Defileen und Dertlichkeiten den Widerſtand des Gegners bricht, ers höht dieſelbe die Offenſivkraft der Cavallerie.

doch wohl anzunehmen, daß bei factiſcher Exiſtenz ſolcher Terrain Verhältniſſe gute reitende Artillerie ſie von ſelbſt im Sinne dieſes neuen Zujazes augenugt haben würde. Was iſt nun der Geſammt-Eindruck vorſtehender Betrachtungen ?

Das neue Erercier-Reglement hat mit großer Geſchicklichteit alle die Erfahrungen verwerthet, welche die Cavallerie mit dem bis herigen in dem Decennium ſeiner Wirkſamkeit gemacht hat. So

In dem ſich ſchnell abſpielenden Gefecht von Cavallerie gegen iſt es einestheils durch all’ das bereichert worden , was ſich nach Cavallerie wird dagegen auch die beweglichſte Artillerie nur furze und nach in der Praris als vortheilhaft erwies oder die bisher Momente finden, in welchen ſie einzugreifen vermag. am häufigſten beobachteten Fehler zu beſeitigen geeignet ſchien. An In der Schlacht endlich wird meiſt geboten ſein , die der dererſetis wurde. es nach verſchiedenen Richtungen hin bedeutend

Cavallerie beigegebene Artillerie nicht bei jener zurückzubehalten. vereinfacht, ſo im Gebrauch der Commandos und Signale, in der Sie wird im Anſchluß an die anderen Waffen in Thätigkeit treten

Zahl und in der Art der Durchführung der Erercier- und Ma

150

nóprir-Bewegungen. Und endlich hat es — nach dem Grundja : ,, die einfachſten Mittel ſind vor dem Feinde die beſten " (N. R.

und hoher Drben8 - Auszeichnungen liebt es Galgoczy , ein ur: wüchſiger Magyar , ber einfach wie ein Lieutenant lebt und keinerlei

Vergnügungen tenntals die Arbeit und die Pflicht, $ 171.2 vorlekter Abf ]– thatſächlich und zwar Epoche machend Bedürfniffeund in voltsthümlicher Art aufzutreten. Man begegnet ihm überall mit -

Neues gebracht in der gänzlichen Umgeſtaltung des Abſchnittes über

Vertrauen und erwartet viel, ja ſehr viel von dieſer ſtrebſamen und

„Ausbildung und Gebrauch der Cavallerie in mehreren Treffen ".

tüdhtigen Rraft. Großbritannien.

_20

In Befolgung der dort niedergelegten Principien müſſen die glor reichen Tage Fridericianiſcher und Napoleoniſcher Reiterei wiederkehren, und daß ſie wiederkehren werden, dafür bürgt uns der friſche, ſchneidige Reitergeiſt, der unſere Deutſche Cavallerie vom höchſten Führer bis zum legten Reiter herab einmüthig beſeelt, -jener Geiſt, der ſchon ſo Großes ſchuf, ſo Großes ſchafft und noch Größeres ſchaffen wird !

* London , 2. März. [Vortrag des Capitäns Walter James über das Repetir : Gewehr . ] In der „ Noyal-United: Service-Inſtitution" hat der Capitän Walter James über Repetir:

Gewehre unlängſt einen bemerkenswerthen Vortrag gehalten . wurden darin die Eigenſchaften , Vor: und Nachtheile dieſer Waffen,

ihre Gruppirung , ihre Handhabung im

Gefecit, die nothwendige

Feuer-Disciplin , der Munitions-Erſat , die wünſchenswerthe Anwen :

dung eines kleineren Kalibers und möglidſt rauchloſen Pulvers 2c. beſprodjen. Einem Bericht des Wiener „ Armeeblatts " darüber ent nehmen wir. Folgendes :

N a d r i ch te n.

Der Redner forderte unter Anderem die Ausrüſtung des Mannes mit 100 Patronen , während weitere 50 Stück im Regimento - Mu

Deſterreich - Ungarn.

nitions - Train dahinter bereit zu halten wären , weiter im Hinblic

* Wien , 3. März . [Ernennung eines Stellver : treters des Generalſtab 8 Chefs der Armee.] Eine with tige Neuerung iſt ſo eben in einer unſerer höchſten Militär - Stellen

auf die Reſultate ausländiſcher Verſude ein kleines Kaliber von 0.36

eingetreten : der Generalſtabs - Chef der Armee , Baron v. Bec , hat

vers in einer coniſdı gezogenen Hülje. Bezüglich der in anderen Heeren eingeführten Repetir -Gewehre beſchreibt Capitän James zu

einen Stellvertreter erhalten , der General-Major und bisherige Commandant der erſten Infanterie-Truppen :Diviſion, Anton Galgoczy , iſt zum Stellvertreter des Generalſtabs - Chefs der Armee ernannt worden .

Der General wird als Mann von außerordentlichen Fähig:

keiten bezeichnet; auch betrachtet man ſeine Berufung an den (dwierig: ſten Poſten in unſerer Armee als glückliche Löjung der GeneralſtabsChefs-Frage , die ſowohl in allgemeinen militärijden Geſprächen bei uns , als auch in verſchiedenen Flugſchriften im Auslande nidyt von der Tages-Ordnung verjdwinden. Ueber den militäriſchen Charakter des Generalſtabs -Chefs Stellvertreters ſind folgende Daten von Velang. Im Herbſt 1876 zum Oberſten im Generalſtabs - Corps befördert, wurde berſelbe von dem damaligen Generalſtabs . Shef der Armee,

FML. v. Schönfeld , als 36jähriger Mann an die Spiße des Generalſtabe-Bureaus „ für operative und beſondere Angelegenheiten " berufen. Zu dieſen operativen Angelegenheiten gehörten die Vorarbeiten

zur Befeßung Bosniens und der Herzegowina. Nach Durchführung der Beſeßung arbeitete er , unterſtütt vom Oberſt - Lieutenant Fer : dinand Fiedler , dem gegenwärtigen Oberſten und Chef des , ope:

bis 0.32 Zoll (9 bis 8 Millimeter ) , unter Anwendung eines im comprimirten Zuſtande zu gebrauchenden, langſam verbrennenden Pul: erſt das Mauſer - Gewehr M/71.84 , für welches neueſtens eine Bar trone geſchaffen wurde, die 89.5 Grains (5.8 Gramm ) comprimirten Pulvers, ſowie ein Stahlmantel - Verbund : Geſchoß enthält und eine .

größere Geſchoß - Anfangsgeſchwindigkeit , Durdyſcylagskraft, wie auch eine geſtrecktere Flugbahn ergiebt. Im Uebrigen ſchießt dieſes Gewehr idon betebende Maujer Patrone. Frankreid) hat ein neues Vorderſchaft8 : Gewehr mit 8 Patronen , Syſtem Lebel , angeblid

dic

7.8 Millimeter Kaliber angenommen ; Italien ändert ſein Armee: Gewehr nad Vitali's Vorſchlägen (ähnlich Manulid)er) um ; Nußland verſudyte wohl mehrere Repetirer , hat ſich aber noch für kein Syſtem entidieben , führt aber in der Marine das Evans-Gewehr

( Kolben -Magazin mit 35 Patronen) . Die „,Times “ vom 19. Fe bruar ließ ſidy aber aus Rußland berichten , daß jedem Berdan : In: fanterie:Gewehr ein abnehmbares Magazin zu 3 Patronen beigegeben wurde, weldiem überdies noch eine Metallbüdyſe mit 5 Patronen an: geſchloſſen wird , jo daß dann 8 Patronen verfügbar ſind. Das Befeſtigung des Magazins an das Gewehr erfordert etwas weniger als 1

rativen Bureaus “ , einen durdygreifenden Armee-Neorganiſations-Entwurf

10 Minuten Zeit. In Oeſterreich gelangt das Syſtem Mannlicher

aus , in welchem er hauptſächlids die Unhaltbarkeit des Syſtems der Der Entwurf war von einem militäriſdien Radicalismus durdytränkt,

zur Einführung. Sdyweden hat ſeiner Zeit das Vorderſchafts : Ma: gazins - Gewehr Farmann im Princip angenommen , ohne daß deſſen allgemeine Einführung bisher ſtattfand , Portugal entſchied ſid) für

der außer den rein militäriſch -techniſchen keinerlei Rückſichten in dem

ein 8 Millimeter - Kropatſdek - Gewehr , die Sd)weiz ſteht mit ihrem

Armeeſtande aufkommen laſſen wollte. Der Plan konnte in ſeiner Reinheit aus politiſchen und finanziellen Gründen nidyt durdygeführt werden , und FML. Baron Blajito , damals Sections- Chef im Kriegsminiſterium , nahm die Umarbeitung des Galgoczy 'iden

10,4 Millimeter-Vetterli-Nepetir: Gewehr noch immer in crſter Reihe. Mit Erlaubniß des Kriegsminiſter8 fonnte der Vortragende mehrere der in England verſuchten Repetir:Gewehr-Modelle vorweiſen, worunter ſich das Syſtem Lee: Burton und ein verbeſſertes Lee -Gewehr be:

.

Reſerve-Commandanten , beziehungsweiſe Neſerve-Regimenter darlegte.

Werkes in eine durdführbare Form vor , auf weldşer die heutige

fand, weldies cr erſterem vorzog, weil es das Magazin unterhalb und

Armee-Organiſation beruht.

Oberſt Galgoczy erhielt nadıber das

in Mittelid)aft hat, ſtatt neben demſelben, wie Lee : Burton. Von

Commando des 34. Infanterie-Regiments „ Wilhelm Deutſcher Kaiſer " . Nach einem Jahre wurde er zum Commandanten der Gebirgs-Brigade in Bilek und damit auch zum Leiter des politiſchen Grenzbezirkes

beiden Syſtemen iſt eine gewiſſe Anzahl für die Erprobung bei der Truppe in der Erzeugung, ſo daß eine definitive Entſcheidung zu Gunſten eines Syſtems nod) nidyt gefällt werden konnte.

Redner befürwortet

gleichen Namens in der jüdöſtlichen Herzegowina crnannt. Hier ent- anläßlid, dieſes Schrittes aud den Uebergang zum kleinen Naliber faltete nun Oberſt Galgoczy ein außerordentliches adminiſtratives

von 0.32 Zoll (8 Millimeter) mit einem 336 Grains (21.9 Gramm )

und organiſatoriſches Talent. Die Wiederherſtellung der Ruhe in jener Karſtwildniß, dem gefährlichſten Theile der occupirten Provinzen,

ſchweren Geſchoſſe und 90 bis 100 Grains (5.8–6.4 Gramm )

iſt, wie zuſtehende Kreiſe verſichern , einzig und allein das Werk Galgoczy'8. Den ſtereotypen Näuberbanden der Herzegowina und Sdređen geworden. Waſſerleitungen in dieſer waſſerarmen Felſen: gegend, in der Menſdien und Thiere an Ciſternenwaſſer gewöhnt ſind,

Die in England jedem Vortrage folgende Discuſſion wurde vom General Bray eröffnet, welcher erklärte , von den vorgezeigten Gewehren hätten ihm nur drei Syſteme gefallen, und zwar Reming ton Lee, Burton und Schulhof. Nach eingehender Würdigung der Vor- und Nachtheile dieſer drei Modelle ſprach er ſich für Schul:

Straßen in der Richtung gegen Trebinje und Avtovacz:Gaczło, moderne Häuſer, Caſernen und Parkanlagen wurden unermüdlich errichtet. Wie

hof'8 Repetir-Gewehr aus , während ſpäter Admiral Boyd das Deſterreichiſche Repetir-Gewehr für die Marine noch raſcher als für

ihren Handlangern aus Montenegro war dieſer zum leibhaftigen

einſt die Legionen eines Trajan und Marc Aurel in Donau:

Ladung .

Gelände, ſo arbeiteten die Bataillone Galgoczy'8 an der Grenze

die Armee eingeführt ſehen will . Andere Redner wieſen auf die Ver: vollkommnung der Ausbildung des Soldaten mit dem Repetir-Gewehr

der Schwarzen Berge. Das Ergebniß dieſer Ürbeit wird durch die

hin, gegen deſſen Einführung jedoch keine Stimme laut wurde.

in jener Gegend ſehr ungewöhnliche und fremdartige Erſcheinung der

Ordnung und friedlichen Arbeit genügend gekennzeichnet.

Im Mai

vorigen Jahres Ichied General Galgoczy von Bilet, um das Com:

mando der 1. Infanterie- Truppen -Diviſion in Serajevo zu übernehmen , von wo er nun nad Wien als Stellvertreter des Generalſtabs-Chefs berufen wurde. Troß ſeiner großen Beliebtheit in Allerhöchſten Preiſen ,

1. Po .15

1

151

Der Verfaſſer weiſt an dieſem Beiſpiel nadı, daß derjenige Sieger

k r it i k .

wird, welcher die wenigſten Fehler macht und führt zugleich aus, daß Truppe wirklich geſchlagen iſt, die ſich ſelbſt dafür hält. Strategiſche Briefe I. Von Kraft Prinz zu Hohenlohes nur jene Der Abſchnitt hat den Feldzug 1870 zum Gegen : Ingelfingen, General der Infanterie à la suite der Armee, ſtand, bezw .dritte die Zeit vom 1. bis 18. Auguſt 1870. in 6 Briefen General-Adjutant Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs. Mit 3 Skizzen in Steindruck. Berlin 1887, Ernſt Siegfried Mittler beſpricht der Verfaſſer den ſtrategiſchen Aufmarſch der Deutſchen und & Sohn , Königliche Hofbuchhandlung. 8. IV und 351 S. Franzoſen bis zum 6. Auguſt, worauf er die Rechtsſchwenkung der 1

Deutſchen Heere vom 7. bis 12. Auguſt zergliedert und endlich die

Preis 7 Marf.

[R.] Der literariſdı bereits vortheilhaft bekannte Verfaſſer, welcher jdson früher „militäriſche Briefe „ über Infanterie, Cavallerie und Ar: tillerie veröffentlicht und jodann ,, Geſprädie über Reiterei" herausgegeben hat, legt hier ein neues Werk ſeiner Feder dem militäriſchen Publicum vor. Daſſelbe behandelt die wichtige Strategie und iſt auf eine oder

mehrere Fortſeßungen berechnet, denn es führt die Bezeichnung Nr. I. Man nimmt in der Erinnerung an die Bedeutung der früheren Sdyriften des Verfaſſers auch ſein neues Buch mit den beſten Erwartungen in die Hand und wird darin bei der Leſung auch nicht getäuſcht werden . Ein Vorwort wird un8 nid )t dargeboten , wohl aber eine Einleitung, und zwar im erſten Brief. Dieſelbe erörtert die Frage : „ Was .

iſt Strategie“ und klärt über den Zweck des neuen Budies auf. Wir

Entſcheidung vom 13. bis 18. Auguſt vorführt, woran ſich Schluß: Betradytungen Betrachtungen anknüpfen. Wir ſehen aus dieſen Ausführungen

namentlich eine Thatjache klar hervorgehen , daß nämlich ſchon der ſtrategiſche Aufmarſch der beiderſeitigen Heere den Reim zum Siege oder zur Niederlage in ſich trägt. Auch eine andere Wahrheit tritt uns hierbei ſehr deutlich entgegen , nämlich die , wie es nicht ſo ſehr darauf ankomme, daß das Allerbeſte gejdjehe, als vielmehr darauf, daß nur einem einzigen zielbewußten Willen gehorcht werde. Bei der Reidybaltigkeit des Stoffes und der großen Zahl der

Geſidytspunkte, die für eine Betrachtung der 3 hier geſchilderten Feld züge in Betracht kommen , iſt es uns nicht möglid), auf die Arbeit des Verfaſſers näher einzugeben. Wir müſſen uns darauf bejdränken,

Zunädſt erfahren wir das, was wir nicht in den „ ſtrategiſchen Briefen “ zu crwarten haben . Der Verfaſſer ſagt, daß der Leſer feine

nachdem wir ihre Zwecke bezeichnet und den darin befolgten Gedanken gang wiedergegeben haben , ein allgemeines Urtheil über die Leiſtung jelbſt zu fällen. Gern bekennen wir , daß der Verfaſſer, dem wir idon in ſeinen früheren Werken ſehr lehrreiche und anziehende Schriften

erſchöpfende Wiſſenſdaft, keine Anleitung, wie man Strategie treiben

von bleibendem Werthe verdanken , auch in ſeinen , ſtrategiſchen Briefen “

entnehmen ihr das Folgende. 1

joll oder gar , wie man ein Stratege werden kann , in ſeinem Buche ein vortreffliches Bud) dargeboten hat. Wenn wir uns offen aus: finden werde. Denn - jo ſagt er — die iſt keine Wiſſen:- iprechen dürfen , ſo würden wir bei dem Plan und Anlage des Werkes Strategie iſt die Strategie keineWiſſen jchaft, ſie iſt eine Kunſt, man mnß ſie können. Dieſe Kunſt hat es allerdings lieber geſehen haben , daß nicht der Anfang von 3 Feld: eine große Zahl von Wiſſenſchaften und Künſten in ihren Dienſten , zügen geliefert, ſondern etwa die Würdigung von 2 vollſtändigen Feld und der Stratege muß von dieſen allen wenigſtens eine Idee haben, zügen durchgeführt worden wäre , body wollen wir damit keineswegs damit er ſie richtig verwerthe, wenn er ſie aud nicht alle zu ergründen jagen , daß nicht auch jeßt der gebotene Nußen des Buche ein hody: .

1

H

braucht

Niemals fann aber Jemand die Strategie derart wiſſenſchaftlid lehren , daß ein Anderer ſie banad) ausführe. Niemals

bedeutender ſei .

kann jemand durch Studium allein ein Stratege werden , ebenſowenig wie er aus Büchern allein fechten und reiten lernt. Die Hauptbedingung für einen Strategen iſt die , daß er die nöthige Charakter

läuterung der ſtrategijden Aufmärſche 2c. Endlich muß ein ſehr ver: dienſtlides Namen : und Sach:Regiſter mit beſonderem Dank hervor: gehoben werden , welches das Aufjuchen der Namen einer wichtigen

Eigenſdyaft dafür habe. Ein Stratege muß als ſolcher geboren werden .

Perſönlichkeit, eines Orts 2c. weſentlich erleichtert. ſtattung des Buchs iſt gejdymadvoll.

Aber es genügt aud) nicht dazu geboren zu ſein .

Er muß , nament:

Drei ſehr gut in Steindruck ausgeführte Skizzen dienen zur Er:

Die äußere Aus:

lid jeßt , wo ſo viele Wiſſenſchaften im Dienſte der Strategie eine entidheidende Rolle ſpielen , viel lernen, wenn er nicht, den Strategen

Nene Militär - Bibliographie.

der älteren Zeiten gleich, ſo viele Kriege erlebt, daß er durch zahlreidie Erfahrungen das Studium erſetzt oder , was daſſelbe iſt , durch die Praris betreibt. Aber Charakter und Studien genügen auch noch nicht.

DerCharakter muß noch durch Erfahrung in dem Strom der Welt"

Almanach f. die k. k. Kriegs-Marine 1887. Mit Genehmigg. d. k . k , Reichs-Kriegsministeriums, Marinesection , hrsg. v . der Red. der Mittheilgo. aus dem Gebiete d. Seewesens“. Neue Folge. 7. Jahrg.

geſtählt, das Studium durch Selbſt-Erlebtes geläutert werden ." Der Verfaſſer erflärt weiter , in welcher Art er ſeine ſtrategiſchen Gedanken entwideln wolle. Aus Vorliebe für den inductiven und

u . Tab ) Pola . (Wien, Gerold & Co.) 4 M. Anleitung zum Eisſprengen f. Militär - Commandos . Nebſt Anh.: Jii

aus Abneigung gegen den deductiven Weg will er zunädyſt einen Feld

ſtruktion zur Herſtellg. bezw. Offenhaltg. eisfreier Lünetten in Feſtungs gräben. Mit 3 BI. Zeichngni. 12. ( IV , 27 u. Anh. 16 S.) Berlin ,

zug ſtrategiſch durchwandern, dann noch einen u. ſ. w ., ram liebſten

Mittler & Sohn. 35 Pi.

ad infinitum “, um alle gemachten Erfahrungen zu ſammeln und aus der Summe der lekteren Lehren von möglidyſtem Uinfang und mög: lichſter Sidyerheit ziehen zu können . Dieje ſeine Gedanken will er in der Weiſe ausführen , daß er die Lehren ſchöpft, wie ſie von der

Kriegsgeſdhichte geboten werden ; endlich will er feine „ abgerundeten, concije abgefaßten Werke“ , ſondern , plaudernd, jdwapend“ Briefe idreiben .

Es ſind drei große kriegsgeſchichtliche Gebiete , weldie der Verfaffer in der hier geſchilderten Weiſe durdwandert. Dieſelben gehören dem 19. Jahrhundert an , liegen jedoch ziemlidy weit von einander 1

entfernt .

(der ganzen Reihe 12. Jahrg.) 16. (VIII , 362 8. m . eingedr. Fig.

zu den Inſtandſeßungen am Gewehr M ,71.84. gr. 8. (VIII, 103 S.) Ebd. 60 Pi .

Armee -Kalender , illuſtrirter öſterreichiſch - ungariſcher , f. d. 3. 1887. Hrsg. v. der Redaction der „ Armee- ul. Marine-Zeitung “. 2. Jahrg . gr. 8. (331 S. m . 4 Taf.) Wien, (Seidel & Sohn ). 3 M. 20 Pf. Armee - Taschen -Kalender , k. k ., 1887. XI. Jahrg. (Vollständige

Ausg .) 16. (272 S. m . 1 Karte.) Teschen , Prochaska. geb. in gelbe Leinw . I M. 60 Pf.; in dunkle Leinw. 2 M.; in Ldr. m . Goldschn , 3 M.; kleine Ausg. (136 ) 50 Pf.

Cranz, Privatdoc. Dr. Carl , theoretische Studien zur Ballistik der gezogenen Gewehre. Eine Methode zur Bestimmg. der vortheilbaf testen Kombination v. Kalibor,

Drallwinkel, Geschosslänge, Geschoss

gewicht etc Mit 11 Zeichgn. gr. 8. (VIII, 55 S.) Hannover, Hel wing's Verl . 1 M 60 PF

Der erſte A bidhnitt behandelt den Feldzug 1806, bezw. i Egidy, Hauptm. z: D. v., der Offizier u. Sanitätsoffizier zur Dispoſition Vier Briefe 1. im Beurlaubtenſtande. Ein Rathgeber f. die in dieſem Verhältniſſe

den Verlauf deſſelben vom 8. bis 14. October 1806. find deinſelben gewidmet , welche betreffen :

1) Die Einleitung des Feldzug8 (Stärke - Verhältniſſe , Initiative Operationspläne und

),

Anordnungen vom 8. - 13. October, Franzöſiſchen Anordnungen 2) Die Preußiſchen 3) Die in derſelben Zeit, und Nuşanwendung 4) Die

.

Der Rüdblic iſt ſehr eingehend gehalten und legt in klarer

Weiſe dar, wiedie Kataſtrophe von Jena und Auerſtädt herbeigeführt wurde. Die aus den Betrachtungen abgeleiteten Folgerungen ſind in der That ebenſo vielſeitig wie lehrreid ).

Der zweite ubidynitt beſchäftigt ſich mit dem Feldzug 1859, bezw . der erſten Zeit deſſelben vom 29. April bis 4. Žuni

1859 (Schlacht bei Magenta). "Die Behandlung dieſes Abſdynitts iſt ähnlich wie die des erſten . In 9 Briefen werden die beiderſeitigen

Verhältniſſe vorgeführtund ſodann auchhierBetrachtungen angeſteữt.

ſteh. Offiziere d. XII. (Königl. Sächs.] Armeecorps bei Erfüllg. ihrer militär. Dienſtobliegenheiten, zuſammengeſtellt auf Grund geſebl.Beſtimmgn.

u . Verordngn: Nebſt Anlage : Pad - Ordnung u. Verzeichniß der Aus rüſtungsſtüđe für die Dffiziere 2c. im Kantonnement u . für's Feld. 8. (VIII, 144 11. Anlage 13 S.) Dresden, Morchel. 3 M. 50 Pf. daſſelbe. 2. Aufl. (unter beſond. Berüidſicht der Offizier : Aſpiranten abgeändert ). 8. (VIII, 155 S.) Ebb. 3 , 50 Pf. Feld : Artillerie, die, der Zukunft. Zeitgemäße Forſchgn. gr. 8. (III,

80 S.) Berlin, F. Ludhardt. 2 ' M. Vogt , Oberstlieut. a . D. Herrm ., die europäischen Heere der Gegen wart. Illustrationen v. Rich. Knötel. 8. u. 9. Hft. gr. 8. Rathe now, Babenzien .

ò 50 Pf.

Inhalt: Grossbritanien zu Lande u. Zur See. (32 S.) *

Messtischblätter d. preuss. Staates. 1 : 25,000. Königl. preuss. Landesaufnahme 1885. Hrsg . 1886. Sect. 259. 372. 2769. 2828. 3432. 3678. Lith. u. color. Fol. Berlin, (Schropp). à 1 M. Inhalt : 259. Rappin. Breslau .

3432. Sohren .

2769. Oels. 372, Stralsund. 3678. Ensisheim.

2828.

152

A 113 e i g e II. Im Berlage von Eduard Zerain in Darmftadt & Leipzig iſt

zu leiben, und dann befinden ſich die Führer bei der marfirten Truppe ſchon Dadurch im Vortheil, daß ihnen der Gegner in vollen Stärfen erſcheint, früher erkennbar wird, als die einzelnen Reiter, ſelbſt mit den Flaggen , den Führern

erſchienen :

Die Uebungen

ber vollen Truppe. "

der im Herbſt 1877 bei Darmſtadt

zuſammengezogenen Cavallerie- Diviſion .

In welchen Grenzen nun bem, bei den vorliegend beſprochenen Uebungen markirten Feinde Inſtructionen ertheilt ſind und in wie weit demſelben Spiel: raum gegeben und welche Grenzen er ſich in dieſem gezogen hatte, ergiebt ſich aus der Behandlung der einzelnen Uebungstage; erwähnt ſei, daß dieſe Art

Nach den Acten des Commandos dieſer Diviſion zuſammengeſtellt der Darſtellung des"marfirten Feindesfich burdaus bewährthat. von

G. v.

.

Senſationelle Xovität !

mit einer Feberſtdtskarte in 1 : 80,000 . Beſonderer Abbrud aus der Allgemeinen Militär-Beitung. Preis 1 M. 60 Pf., mit frankirter Zuſendung 1 M. 70 Pf. Eine Kritif dieſes Werfchend der Neuen Militäriſchen Blätter jagt darüber

So eben erſchien vom Verfaſſer des „Tagebuch eines Ordonnanz

Offiziers 1870-1871“

Tagebuch eines Dolmetſchers in China

Folgende :

von

„ Unter C. v. L. Sürfen wir uns wohl den Premier- Lieutenant Freiherr

Sraf Maurice von Sériſſon .

von Langermann vorſtellen, welcher als Adjutant der zur Uebung vereinigten

ſtändlich :

Beſonderer Werth wurde auf die Darſtellung des marfirten Feindes

und auf die Vorbereitung hierzu gelegt , in der Übſicht, der combinirten Cavallerie - Diviſion eine marfirte entgegenzuſtellen , was bei Uebungen von Cavallerie-Diviſionen in früheren Jahren nicht in ſo ausgedehnter Weiſe ſtatt: gefunden hat. Man hatte bisher meiſt die verſchiedenen Waffen durch einzelne Reiter mit farbigen Flaggen bezeichnet, in ihnen aber nur für diemanövrirende Truppe ein erkennbares Directions Object gegeben, ohne dieſem Object eine Bes wegungsfähig feit, ein Manövriren, in gegebenen Grenzen zu geſtatten. Das Teßtere ſollte hier verſucht werden . Daß die Uebungen gegen einen marfirten Feind der Uebung gegen einen

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nur ſupponirten vorzuziehen ſind, unterliegt wohl keinem Zwei'ei, denn es iſt, faum möglich und wird jedenfalls ſehr verlangſamendwirken, den Unterführern einer Diviſion in der Phantaſie das Bild der Vorgänge durd Avertiſſement u. 1. w. zu geben , welches ſich der Diviſions- Führer macht.

Die Darſtellung von Infanterie und Artillerie, welche Waffen ſich langs ſam bewegen und vor allem ſtehen werden , wenn der Angriff der Cavallerie fommt, bietet keine Schwierigkeiten. Und da bei Friedens-Uebungen der ſcharfe

Cocos- Teppiche als beſter Fußbodenbeleg,

Cocos - Turnmatten und Matraßen und

Schuß fehlt , iſt die Attafe ſelbſt aui dieſe Obiecte unſdywer durchzuführen. Die Haupt-Uebung für die Truppe wird dann ſein, beim Erſcheinen vor einem

Cocos-Schicßdeden

dieſer Objecte ſichſchnell und ſicher indiejenigen Formen zu bringen , welche

empfiehlt in beſter Qualität zu den billigſten Preiſen

bas Reglement empfiehlt und vorſchreibt. Die volle Kunſt der Führung der Cavallerie tritt aber erſt in ihre

L

heiten , die der Verfaſſer als officieller Vertreter der franzöſiſchen Regierung im Reiche des Himmele erlebte, bietet das geiſtreich geſchriebene Duch

in

Cavalerie- Diviſion fungirt hat und dadurch in erſter Reibe berufen war , ein klares Bild der ſtattgehabten Exercitien und Manöver zu entwerfen . Die kleine Schrift iſt eine ſehr verdienſtlide, nicht nur in dem rein beſdireibenden Theile, ſondern vorwiegend faſt in den einleitenden , die Beſonderheit gerade dieſer Uebungen hervorhebenden Bemerkungen. Wir entnehmen derſelben einen Punſt, der für Offiziere aller Waffen intereſſant ſein dürfte und allgemein ver:

Adam Sdjildge IV ,

Rechte, wenn feindliche ebenbürtige Cavallerie ihr gegenüber auſtritt; dieſe ſteht nicht ſtill, wenn ſie den Angriff kommen ſieht auch ſie beutet nach Mög lichkeit ihre Geſchidlichkeit in der Evolution aus , um ſich günſtig zur Sache

Erfinder der Cocos - Turnmatraßen und Matten in Rüſſelsheim am Main.

zu ſtellen. 6

Nach dem Reglement iſt dem marfirten Feinde vom Diviſion8 - Führer eine Inſtruction zu ertheilen, und hat derſelbe die Stellungen und Bewegnngen des Feindes in den einzelnen Gefechtsmomenten darzuſtellen. Wenn nun auch der Führer der Truppe dem des marfirten Feindes die

genaufte Inſtruction nach Idee und Momenten giebt, die einzelnen Stellungen in gleichen Behandlungen aus früheren Jahren durch eine ſtete Verbindung des Diviſions : Commandeurs mit dem Führer des marfirten Feindes hervor: gehoben iſt, ſo wird dies doch für die Bewegungen, d. h. für die Evolutionen in den einzelnen Momenten unmöglich. Das Geſchid des Führers des mar: firten Feindes fommt fonach neben der beſten Inſtruction noch ſehr zur

Meu .

try

Neu.

des martirten Feindes vielleicht auch noch hier und da regeln kann, wie dies

Geltung .

Die Uebungen der Truppen ſollen dieſe lehren, den Sieg zu erringen ; dies müſſen die Führer des marfirten Feindes ſtets vor Augen haben ; nicht

ihnen, ſondern der Truppesou ſchließlich der Lorbeer zufallen . Die Gewandtheit der Truppe paſſend herauszufordern , zur Darlegung derſelben Raum zu gle: währen, dies müſſen die Geſichtspunkte der Führer des marfirten Feindes lein. Gelingt es in dieſem Sinne, marfirte feindliche Cavallerie zu führen, ſo wird dies bod gewiſſe Vortheile vor dem Manövriren voller Cavallerie:

Abtheilungen gegen einander haben, wobei einmal ein wichtiges Moment, das

Hugo Kodi's Autographiſche Steindruckpreſſe, neueſter Apparat zur Vervielfältigung von Schrift, Zeidnungen, Mufitalien, ſowie jeder Drudſache in Tauſenden von abbrüden in Beliebiger Farbe und der Bithographie gleider Sauberfeit von einem Original .

ohne alle Borkenntniſſe iſt jeder im Stande, mit meiner Freffe ſofort zu ats

beiten , wofür ich volite Garantie leiſte. unentbehrlich für jedes Bureau , jedes Geidāſt, ſowie leidotes und deres Erwerbsmittel für Jedermann. Die abdrüde genießen Porto -Ermäßigung. Vertreter geſuot. Mit erläuternden Proſpekten ſtebe gern zu Dienſten.

Hugo Koch , Maſdinenfabrik, Leipzig- Connewiß, Lteferant der minifterien , Maiſerf. Marine, civil- und Militärbehörden, Cand. ratos . und Standesamter, Staatseiſenbahnen u . ſ. w.

Ausreiten derAttafe verloren geht, andererſeits auch nur ein Theil ſchließlich den Sieg davontragen fann.“

Äehnlich hatte bereits bei den Uebungen einer K. R. Biterreichiſchen Cavallerie- Diviſion im Herbſt 1874 bei Totis in Ungarn unter dem General der Cavallerie Freiherrn von Edelsheim - Giulay die Aufſtellung einer ſolchen inarfirien Cavalerie-Diviſion unter Führung des Generale ſtattgefunden. Der Führer dieſer marfirten Diviſion war aber vollſtändig frei in ſeinen

Entſchlüſſen und konnte über ſeine Kräfte in gleicher Weiſe verfügen , wie der Führer der übenden Truppe, der Diviſion, ſelbit. Die mit dieſen Verfahren nothwendig verbunden n Uebilſtände ließen ſich auch troß ſtrenger Innehaltung der der Wirklichkeit entyprechenden Abſtände

und Zwiſchenräume nicht abſtellen. Eine nur durch wenige Reiter dargeſtellte

Truppe überwinbetjaſchonade Terrain -Schwierigkeiten ſchneller und hat nicht unter den beider wirklichen Truppe unvermeidlichen Reibungen und Stodungeu

Krankheiten jeder Art , beſonders Rervenleideu , Epilepſie, Wageuſeiden , nervöſes Ohrenſauſen , Ohrenſtechen und Sdwer. hörigkeit, kopfleiden , Migräne, Breid ſu dit und gefähmte finden durch unſere weltberühmte, rationell = fichere Methode Heilung. Bei Lungenkranken und Anima erzielten wir nach einer vierwöchent: lichen Kur die wunderbarſten Erfolge. Witten ausführlichen Bericht mit Retourmarfe an uns vertrauensvoll einzuſenden.

Die Privatklinik „ Freiſal“ in Salzburg (Deſterreich).

Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Zernin. – Berlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Otto'& Hofbuchbruderei in Darmſtadt.

dereiinDarmſt

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Adgemeine

Militär- Zeitung. Zweiundſedjzigiter Jabrgang. Darmſtadt, 11. März.

No. 20.

Die Alg. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitag š. Preis des Jahrgangs 24 Mark, des einzelnen Viertel: jahrs bei nur / jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

1887.

Die Allg. Mirit - Zeitung bringt auf der legten Seite jeder Nummer

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 26. Anzeigen genommen . Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

3 nhalt : Feld -Artillerie gegen Infanterie. · Berſchieden es. Ein neues Charakterbild von Napoleon I. von H. Taine.

Aufſäke. Einige Neuerungen im Deutſchen Heerweſen.

Nachrichten. Deutſches Reich. München. [ Die neuen Veränderungen im Heërweſen : die Abchaffung des Raupenhelms, Verbeſſerung der Truppen Beförderung auf Eiſenbahnen, Civildienſt-Anſtellung penſionirter Offiziere und Wechſel in der Befeßung höherer Offiziersſtellen.) Dänemark. [Verhandlungen des Volfethings über die Erweiterung des Intendantur-Corps , Vermehrung der Seewehr - Offiziere, das Gendarmerie - Corps und die Befeſtigungsfrage.] Frankreich . (Vergleich zwiſchen dem Repetir -Gewehr und Einzellader. ] Schweiz. (Die neue Organiſation

des Landſturms. – Verordnung über den Kriegsbetrieb der Eijenbahnen . Aritit.

Das Duell, von N. Wild . Queisner.

Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Franfreich 1870/71, von M. M. ( Fortſeßung.) Zur Beiprechung eingegangene Schriften. Allgemeine Anzeigen.

Einige Neuerungen imn Deutſchen Heerweſen. Nach dem Reich 8 -Militär- Etat für 1887/88 bearbeitet. .

[Z.] Jeder Stilſtand iſt Nückſchritt. Dieſer Ausſpruch hat kaum

irgendwo eine ſo folgenſchwere Bedeutung wie im Heerweſen. Deshalb iſt es das Beſtreben der Deutſchen Reichs-Militär-Verwaltung,

und dieſelben mit den dazu gegebenen amtlichen Erläuterungen ganz oder auszugsweiſe zu verſehen. Wir theilen bie geplanten Veränderungen in Deutſchen Heer:

weſen in folgende vier Gruppen : 1 ) Verbeſſerung der Organiſation und Formation des Deutſchen

Reichsheeres,

ſtets neue Verbeſſerungen auf dem Gebiete des Heerweſens anzu-

2) Vermehrung der Anſtalten für die Ausbildung der Truppen, 3) Verbeſſerung der öconomiſchen Verhältniſſe der Offiziere Es liegt auf der Hand, daß der Weg, den hierbei die Heeres- und Unteroffiziere und leitung beſchritten hat und ſchon ſeit vielen Jahren verfolgt, weber 4) Steigerung der Ernährungsmittel der Dienſtpferde. bahnen und durchzuſeßen .

welche beachtet, 8. h. geprüft und nach Richtigbefund erfüllt werden

Gehen wir ſogleich zu den Einzelnheiten dieſer vier Abthei lungen über. I. Verbeſſerung der Organiſation und Formation des Deutſchen

müſſen, wenn nicht Stillſtand , d. . Nückſchritt an die Stelle des

Reichsheeres.

Furz, noch mühelos ſein kann. Die Zeit mit ihren ſtets wechſelnden

Verhältniſſen und Anſprüchen ſtellt immer neue Anforderungen,

Fortſchritts in allen, alſo auch den militäriſchen Dingen treten ſoll. a) Errichtung einer General Inſpection der Fuß-Artillerie und Eine weiſe Leitung hat dabei genau feſtzuſtellen , welche Anforde- neue Organiſation der leßteren. – Die ſeit dem Jahre 1874 im -

rungen unabweißbar , unverzüglich ausführbar oder ohne Gefahr aufſchiebbar ſind, um hiernach in planvoller Weiſe die Verbeſſerungen

Uebrigen bereits beſtehende Trennung der Feld- und Fuß-Artillerie ſoll nunmehr auch in der oberſten Spitze und zwar derart durch

in einer ſolchen Reihenfolge anzubahnen, wie ſie ohne Gefährdung geführt werden, daß neben der jeßigen General-Inſpection der Ar: des Kriegsinſtruments einzuhalten iſt. Sache der Volksvertretung

tillerie, welche unter entſprechender Beſchränľung ihres Geſchäfts:

iſt es ſodann, im wohlverſtandenen Intereſſe des Staatswobles der bereichs als „ General- Inſpection der Feld -Artillerie “ weiter beſtehen Regierung die Hand zur Ausführung ihrer Neformpläne zu bieten. bleibt , eine beſondere General - Inſpection der Fuß -Artillerie er Bliđen wir auf die Ergebniſſe der vorjährigen Reichstags-

richtet wird.

Seſſion ( 1886/87) zurück, ſo dürfen wir es mit Genugthuung be:

Grund für dieſe Maßregel iſt die zwiſchen der Feld- und

grüßen, daß damals faſt ſämmtliche Anträge der Deutſchen Heeresleitung

Fuß -Artillerie immer weiter ſich herausbildende innere Verſchieden :

angenommen worden ſind. Leştere iſt nun auf dem von ihr als

artigkeit, bei welcher die gedeihliche Fortentwicklung und eine allen

richtig erkannten Wege weiter fortgeſchritten und hat auch in dem dienſtlichen Intereſſen entſprechenden Geſchäftserledigung nur dann

neuen Reichs-Militär-Etat für 1887/88 eine Neihe von Verändes noch gewährleiſteterſcheint, wenn jede dieſer Waffen ihre eigene und

oberſte Leitung erhält. rungen im Deutſchen Heerweſen beantragt, welche theilweiſe als ſelbſtändige Für die Fuß-Artillerie iſt gleichzeitig eine weitere Organiſntions:

ſelbſtändige Neuerungen bezeichnet werden müſſen. Wir, gedenken | Aenderung dahin in Ausſicht genommen , daß die jeßigen beiden

natürliche Folgen der früher eingeführten Verbeſſerungen, theils als

nun, dieſe Abweichungen von den bisherigen militäriſchen Einrich Fuß-Artillerie- Inſpectionen in Wegfall kommen und ſomit die jeßigen tungen dem Leſer in einer überſichtlichen Gruppirung vorzuführen l vier Fuß-Artillerie -Brigaden, auf welche die Bezeichnung „ Fuß-Ar:

154 !

tillerie- Inſpectionen “ übergeht , der General- Inſpection unmittelbar | loyale Verſuch gemacht werden würde, ſich ohne die Bewilligung unterſtellt werden . Um indeſſen den künftigen Inſpecteuren , für

des Brigade Commandeurs zu behelfen, und daß, wenn dieſer Ver:

welche nur dieſelbe finanzielle Dotirung wie für die jeßigen Brigade: ſuch glüce , letztere3 nicht mehr den Gegenſtand einer Forderung Commandeure ausgeworfen iſt, die Möglichkeit des Aufrückens in höhere Gebührniſſe zu wahren , ſollen dieſelben in gleicher Weiſe ,

bilden würde.

Dieſer Verſuch iſt unter Anwendung aller nur irgend zu:

wie dies bei den Ingenieur: und Pionier- Inſpecteuren der Fall iſt, läſſigen Aushülfsmittel gemacht worden , aber nicht geglüdt ; die 1

nach Maßgabe ihres Dienſtalters in die Zulage von 4500 Mark bezw . in das Gehalt von 12000 Mark einrücken fönnen .

Nothwendigkeit einer beſonderen höheren Landwehr-Behördefür Berlin welche nunmehr als „ Landwehr- Inſpection “ gefordert wird

Die vorgedachten Organiſations-Qenderungen, ſowie die Bildung hat ſich vielmehr nur noch dringender herausgeſtellt. Die Gründe des Stabes der General- Zuſpection der Fuß-Artillerie – ein Oberſt hierfür ſind im Weſentlichen folgende: als Chef des Stabes , drei Adjutanten, ein Regiſtrator, vier Schreiber laſſen ſich in Folge von Nebertragungen, ſowie hauptſächlich in

„ Die 11. Jufanterie - Brigade , welcher die beiden Landwehr: Regimenter ,,Berlin “ unterſtehen , umfaßt außerdem vier ländliche

Folge des Eingehens der beiden bisherigen Fuß-Artillerie- Inſpectionien und zweier Adjutanten -Stellen mit einem etatsmäßigen Koſtenauf:

Landwehr-Bataillonsbezirke (Potsdam, Jüterbog, Brandenburg und Teltow ). Dieſe vier Bezirke kommen ſchon ihrer zeitigen Bevölfe

wande von noch nicht 1600 Mark durchführen.

rungsziffer nach für ſich allein einer großen Zahl von Infanterie

In den Erläuterungen des Neichsmilitär- Etats wird zur Erflärung dieſes Antrags auf eine ſchon ein Jahr zuvor veröffentlichte Denkſchrift,

Brigadebezirken gleich; eine weſentliche Erſchwerniß des Erſat: und Controlgeſchäftes und in Folge hiervon eine weſentliche Vermehrung der Arbeitslaſt erwächſt aber daraus , daß in denſelben hinſichtlich

betreffend die Errichtung einer dritten Landwehr Inſpection , Bezug

der Zunahme und des Wechſels der Bevölferung zum Theil ähn

b) Errichtung einer dritten Landwehr- Inſpection .

genommen. Wir glauben daher auf leytere zurückgreifen zu ſollen liche Verhältniſje wie in Berlin beſtehen. So hat ſich der Mann und entnehmen ihr das Folgende. Die beſonderen Verhältniſſe, welche für Berlin hinſichtlich der

ſchaftsbeſtand des Landwehr-Bezirks -Commandos Brandenburg a. H. im Jahre 1885 nicht unweſentlich vergrößert , cine geradezu rapide

Erſatz- und Landwehr -Angelegenheiten beſtehen , haben wiederholt

Ausdehnung aber hat das Landwehr-Bezirks-Commando Teltow er:

dazu genöthigt, zwecks anderiveiter Organiſation der Landwehr-Behörden init Etatsforderungen hervorzutreten . Zum letzten Male iſt dies mittelſt des Etatsentwurfs 1885,86 geſchehen und durch eine

fahren , denn in demſelben ſind im Jahre 1885 doppelt ſo viel brauchbare Militärpflichtige zur Aushebung gekommen als im Jahre 1884 (rund 1100 gegen 560 ) , und dai; die hierin ſich zeigende Bevölkerungs: Zunahme noch weiterhin und möglicher Weiſe in

1

gleicher Progreſſion --- anhält, dafür jorgen die Vororte , deren

giments Berlin " ausführlid ich begründet worden. Das Ergebniſ Ergebniſ der bezüglichen Verhandlungen im Reichstag war, daſs daß der Errichtung eines zweiten Neſerve-Landwehr -Negiments 311geſtimmt, das gleich zeitig beantragte Landwehr-Brigade Commando aber abgelehnt wurde.

Einwohnerziffer erfahrungsmäßig von Woche zu Woche bedeutend wädiſt. Berückſichtigt man angeſichts dieſer Verhältniſſe, daß der Commandeur der 11. Infanterie-Brigade noch die Erſatz- und Land wehr-Angelegenheiten für Berlin zu leiten hat und außerdem unab

Regierungsſeitig wurde hierbei die Erflärung abgegeben, daß „ der

läſſig als Truppen :Commandeur thätig ſein muß , ſo drängt ſich

litt

dieſem beigefügte „, Dentſchrift, betreffend die Errichtung eines Landwehr-Brigade:Commandos und cines zweiten Reſerve-Landwehr-Ne

dem Feldzuge gegen | öſtlid) St.Menges ſtanden die Maſſen der 19. und 20. Brigade zum Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Vorgehen bereit.

Fraukreid 1870/71 . Von 2. W

( Fortſezung.)

Ein

Kehrtmadyen im

Defilee iſt idon

Auf dem Höhenrande jenſeits des greizen Maus:

Bogens, von dem wir herabgeſtiegen waren , Floing genau nad ) Weſten gegenüber, bemerkte man 2 Batterien im Feuer : die der 4. Cavallerie: Diviſion , welche aus dieſer Stellung ſidy bemühten , in den Kampf !

in

Frieden

eine

Ruhe jedes Einzelnen. Hier machte das feindlidye Feuer die Sache 110c) kritiſdier. Aber es ging ganz glatt, und nur an der Queue der Ab theilung marſchirte die Batterie wieder eine kurze Stređe zurück,

bei Floing einzugreifen, offenbar aber bei der großen Entfernung ohne möglichen Erfolg, eher unſeren eigenen Truppen zum Schaden . Es war jetzt Mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr , bei unbewegter klarer Luft , eine heiße Sonne , die Sdlacht hatte ihren Höhepunkt erreicht. Das vor ung ſtehende 7. Franzöſijde Corps behauptete

um an einer paſſenden Stelle auf das Plateau der Ferme du Champ

noch ungebrodien ſeine Stellung mit größter Zähigkeit. Der ununter:

ſchwierige Aufgabe für eine Batterie , es erfordert die größte Umſicht und

de la Grange zu gelangen. In raſdyer Gangart wurde der ſteile Ab-

brodjene Donner von mehr als 1000 Vejdiitzen , 013 Naffeln der

hang genommen , und nun formirte ſids auf dem weiten Plateau die

Diviſion als Reſerve unter den Augen des commandirenden Generals, der von hier aus mit ſeinem Stabe die Sdyladyt beobachtete. Id

Mitrailleuſen , die rollenden Salven des Gewehrfeners erfüllten die uubeldyreibliden Getöje. Jeder Nerv wurde dadurch Luft mit cinem einem uubeſchreiblidhen erregt, das ruhige Zuſdauen zur Qual. Wie es unmöglid iſt , in:

hatte vorerſt Zeit genug , das intereſſante Bild , weldies ſich meinen

mitten eines begeiſterten oder ſonſt von Leidenſchaften bewegten , in

Augen darbot, meinem Gedädytniſſe einzuprägen. Von meinem Standpunkte nach Süden, in faſt einer Linie mit

Jaudyzen oder Toben ſich Luft madenden Volkshaufens allein ruhig zu bleiben , ſo drängte es midy, in das unter und neben mir brauſende

1

dod; tobte in der Nähe und um daſſelbe offenbar ein heftiger Kampf. bliebenen Maſſen der 19. und 20. Brigade' ſchoben ſich vorwärts an Es bildete den äußerſten linken Flügel der Franzöſiſchen Stellung, die fid, nad Oſten nach dem ſüdlich des Dorfes guy gelegenen Cal..

der Stellung der Artillerie des 11. Corps vorüber, die Entſcheidung ſchien ſich vorzubereiten.

Da befahl plötzlich der commandirende Ge:

vaire d'Jly, auf dem zwiſchen dieſen Punkten ſich erſtreckenden Höhen- | neral, daß auch eine Brigade und 2 Batterien der 9. Diviſion noch

rüden in den lebhaft feuernden Geſchütlinien deutlich markirte. Deſt: " vorgehen ſollten , erſtere wieder auf Floing, lektere zur Verſtärkung lidh St. Menges und nördlich des Dorfes Illy ſtand unſere Corps- | der Artillerie-Stellung. Der Abtheilungs-Commandeur beſtimmte hierzu Artillerie, ſowie die der 10. Diviſion im Feuer, und nody weiter nach Süd-Oſten zeigte der aufſteigende Pulverdampf die Batterien des

meine Batterie und die 1. leichte.

Garde-Corps an. Indem ſidh derſelbe allmählig verdichtete und ſich

gut es ging, hinabkletterten , ritt id mit Hauptmann M. , Chef der

uns nad Nord-Weſten zu näherte, verrieth er deutlid) , wie dort immer

1. leichten , der nach der Verwundung des Majors R. die Abtheilung

Während die Batterien den ſteilen Abhang nach der Maas , jo

anehr Batterien auffuhren und mit der Annäherung an den linken führte, durch St. Menges vor , um für die Batterien die geeignete Flügel derjenigen des 5. Corps der eiſerne Gürtel fidh jdloß, welcher Stellung auszuſuchen. In dem Dorfe ſchien ein Hagelwetter die die Franzöſiſche Stellung bald unzerreißbar umſpannen ſollte. Dächer zu bearbeiten, jo praſelten die Shrapneli-Kugeln und Spreng In der Lücke zwiſchen den Batterien des 11. und 5. Corps ſtücke der Granaten in dem Schiefer. Hinter dem Dorfe war das

enost

demſelben , lagen die Dörfer St. Menges und Floing, erſteres in einer Getöje mich zu ſtürzen, die Spannung der Nerven in dem tobenden Thalſenkung zwiſchen dem für unſere Reſerveſtellung gewählten Höhen : Rampfe zu löſen . zuge und einem nach dem Nordrande von Floing anſteigenden BergAm aufmerkſamſten waren die Gläſer auf den Rampf bei Floing rücken , auf welchem der größte Theil der Artillerie des 11. Corps gerichtet; es ſchien dort nicht recht vorwärts zu gehen. Unſere Jäger im Feuer ſtand. Das Dorf Floing ſchien bereits in unſeren Händen, wurden beordert, dort mit anzufaſjen . Auch die bis jetzt ruhig ge:

155

die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit ſeiner Entlaſtung von | richtungen vorgeſehen, und von welchen es dię die eine zur vorgeſepten felbſt auf. Auf Grund der nunmehr vorliegenden praktiſchen Er- i Inſtanz der anderen gemacht hat, zu einer – wie es bei der vor:

fahrungen hat ſich aber herausgeſtellt, daſs dieſeUebertragung Entlaſtung nicht gedachten Stellvertretung der Fall ſein würde – dauernden Ein-: durch

- wie 1885 verſuchsweiſe geſchehen

von

richtung zu machen. Aber ſelbſt wenn die Stellvertretung in an

Geſchäften an die hierfür allein in Betracht kommenden Comman- derer Weiſe zu ermöglichen wäre, würde ſie, welcher Art ſie auch deure der beiden Reſerve-Landwehr-Regimenter Berlin erfolgen kann. ſein möchte, in keinem Falle den dienſtlichen und bürgerlichen Inter: Um das Muſterungs - Geſchäft und damit auch das Aus- eſſen entſprechen, denn die Leitung der Erſaß- und Landwehr-An hebungs-Geſchäft früher zum Abſchluß zu bringen und auf dieſe gelegenheiten ſpeciell in Berlin erfordert eine Routine und Geſchäfts Weiſe dem Commandeur der 11. Infanterie - Brigade die nöthige fenntniß , wie ſie nur durch ſtete praktiſche Uebung und ununter :

Friſt zur Vorbereitung für die bei den Herbſtübungen ſeiner harren:

brochene Geſchäftsführung gewonnen werden kann. Wie complicirt

den Aufgaben zu verſchaffen, ſind im Jahre 1885 zum erſten Male Gría - Commiſſionen in gleichzeitig vier – ſtatt bisher zwei Berlin thätig geweſen , und doch hat das Muſterungs - Geſchäft, welches an dem zuläſſig früheſten Termin (die erſten Tage im April)

beiſpielsweiſe das Aushebungs-Geſchäft iſt, geht daraus hervor, daß aus Berlin außer für Garde, Marine und ſämuitliche Truppentheile des 3. Armee -Corps in der Regel auch für zahlreiche Infanterie Negimenter (1884 für 10) , einzelne Cavallerie- Negimenter und

begonnen, erſt am 23. Mai beendet werden können. Aus dem Be: reich dieſer vier Erſav -Commiſſionen ſind nun über 9000 Militär:

Pionier - Bataillone der verſchiedenſten auswärtigen Corps Leute ausgehoben werden. Trotz der gründlichſten Vorarbeit

1

Pflichtige zur Vorſtellung vor die Ober-Erſatz -Commiſſion gelangt, welche ein anderer als der BrigadeCommandeurgar nicht vornehmen ſo daß das Aushebungs-Geſchäft für den geſammten Brigade-Bezirk

könnte, da ihm das Material nicht zu Gebote ſteht

61 Arbeitstage ( 10/2 Wochen ) und für Berlin allein, obgleich hier

jährlich viele Umdeſignirungen und Abänderungen unvermeidlich ;

ſind all

an den meiſten Tagen 300 Mann, d. i. die höchſte zuläſſige Zahl, dergleichen Arbeiten, welche ebenſo wie die zahlreichen Recurſe gegen an keinem Tage aber unter 275 Mann vorgeladen wurden , 33 die während des Aushebungs - Geſchäfts getroffenen Reclamations Arbeitstage (51/2 Wochen ) erforderte. Schon dieſe wenigen Angaben Entſcheidungen in die Zeit zwiſchen legterem und der Recruten laſſen zur Genüge erkennen , welche Arbeitslaſt in erſter Linie auf Einſtellung fallen, müſſen unbedingt von dem Brigade-Commandeur den beiden Landwehr-Negimentern Berlin ruht ; ſie nimmt in Ver:

vorgenommen werden, dem aber, wenn er während des Aushebungs

bindung mit den übrigen , die Controle der Offiziere und Mann: Geſchäfts vertreten worden iſt, die Vorgänge und leitenden Beweg

ſchaften des Beurlaubtenſtandes betreffenden Geſchäften die Thätigkeit gründe gänzlich unbekannt ſind. So erübrigt nur, die Landwehr der beiden Commandeure voll in Anſpruch und geſtattet ohne Regimenter Berlin I und II ganz von dem Geſchäftsbereich der

Schädigung ihrer eigentlichen Aufgaben nicht , dieſe Commandeure 11. Infanterie-Brigade loszulöſen und dafür zur Errichtung einer oder einen derſelben noch regelmäßig alle Jahre zur Vertretung beſonderen Behörde zu ſchreiten. Nur hierdurch allein wird eine, des Brigade-Commandeurs während des Aushebungs-Geſchäfts her: den vollen Umfang der Geſchäfte noch beherrſchende und nach ein anzuziehen. Auch widerſpricht es den allgemeinen Organiſations : heitlichen und gleichunäßigen Grundſätzen verfahrende Leitung und Grundſäßen , die Vertretung zwiſchen Mitgliedern verſchiedener Be- in Verbindung hiermit correcte Handhabung bis in's Detail gewähr: hörden , für welche das Geſek ausdrücklich verſchiedene Amtsver- | leitet, — zwei Erforderniſſe , welche ſpeciell für das Aushebungs trođene Bett eines Baches zu paſſiren , in deſſen ſteile nördlidie Ufer:

Batterien zuerſt nad Floing , von da über die durd Schüßengräben

böſdjung zahlreiche, zu weit gegangene Franzöſiſche Granaten einſdylugen . gut verſtärkte Stellung , welde das 7. Franzöſijde Corps ſo lange An dem ſüdlichen Uferrand ſtand der linke Flügel der Artillerie des 11. Corpå. Es gab keinen anderen Weg, wir und die nachfolgenden Batterien mußten zwijdjen den Geſchüßen und Proßen durch. Die

vertheidigt hatte, auf Calvaire d'Illy zu, um die 17. Brigade wieder zu erreiden.

In den Schüßengräben lagen viele Franzöſiſche Todte,

Fahrer lagen unter ibren Pferden und ſuchten ſich ſo zu beden . Die

alle durch den Kopf geſchoſſen , außerdem aber zeigte das Sdylachtfeld and hier wie überall deutlidye Spuren der Wirkung unſerer Granaten.

Batterie-Chefs klagten, daß ihnen bereits die Munition ausginge, von

Gleidy nadidem die Batterie durd) Floing gekommen war , wurde

der 2. Staffel wäre nicht zu ſehen.

ſie zu einem längeren Halte genöthigt durch eineu auf dem ſchmalen Wir konnten mit unſerer Munition nadyher aushelfen. Etwas | Wege ihr entgegenkommenden langen Zug von Gefangenen. Dieje vorwärts und links ſeitwärts dieſer Artillerie beſtimmte Hauptmann machten einen durchaus anderen Eindruc als ihre Schickſalsgenoſſen M. unſere Stellung, in welche unſere Batterien nadı kurzer Zeit von Wörth. Von Niedergeſchlagenheit war bei ihnen nichts zu be: einrüdten . merten ; die meiſten, faſt heiter, ichien allein die Freude, dem entſek:

Ueber die jeßt zum Angriffe auf die ſtarke Stellung zwiſchen Floing und dem Calvaire d'Jüy Tids entwidelnden Bataillone der 19.

lichen Rampfe heil entronnen und durch die Gefangenſchaft allen fer: neren Gefahren enthoben zu ſein, zu beherrſchen . Viele grüßten mili:

oder mit einem Bon jour, capitaine ! Mit Brod waren Viele Brigade hinweg nahm id, die noch immer thätige Franzöſiſdie Ar: täriſch ebenfalle , das int Ring gebacen, am Arm hing ; aud ihre

tillerie als Ziel. Dieemal zeigte der erſte Schuß die Entfernung als

verſehen

viel zu kurz gejdhjäßt: eine breite Mulde zwijden den beiderſeitigen

Bekleidung war gut. Beim Weitermarſch wurden viele verwundete

Stellungen , diesſeite nicht zu erkennen, hatte dies bewirkt. Sofort corrigirt, unterhielt die Batterie nun ein ruhiges Feuer,

Pferde, arabiſchen Blutes, meiſt Schimmel von kleiner zierlicher Statur,

angetroffen, die ſich von dem weiter ſüdlich gelegenen Schauplate der

ſo langee8möglid,war, ohne unſere Infanteriezugefährden. Mit verzweifeltenAttate der Franzöſiſden Cavalleriehierherverirrthatten. einer allgemeinen Salve , wie es ſchien , aus allen nod brauchbaren 1

Die guten Filzbeđen unter den Sätteln, vielfach auch der Inhalt der

Geſchüßen gleichzeitig, ſtellte die Franzöſiſche Artillerie in dieſer Stel: Manteljäưe wurden von den Leuten als gute Beute mitgenommen, lung ihr Feuer bald ein , etwa gegen 1/23 Uhr ; der Angriff unſerer die armen Thiere ſelbſt mußten ſpäter alle erſchoſſen werden . Infanterie ging vorwärts , ich mußte ein anderes Ziel nehmen. HauptDie Batteric rüďte ſo bis in die Höhe von Querimont Ferme mann M. befahl das Avanciren beider Batterien ; wir gingen etwa

im Walde von Garenne vor ; Sedan ſelbſt bekamen wir leider nicht

500 Schrittvor. Das feindliđşe Artilleriefeuer war ganz verſtummt, zu ſehen, denn nach kurzer Raſt wurde der RüdmarídnadFloing dagegen brachen aus dem hinter Calvaire d’jay rich hinziehenden

uud von da weiter auf St. Menges angetreten. In Floing jah id

Waldewiederholt feindliche Infanterie-Abtheilungen in größereroder mehreretodteCivilliſten in den Straßenliegen,Bauern, dieſid,woht geringerer Stärke vor. dieſes Waldes und dieſer ſelbſt an dem Rampfe betheiligt oder zufällig erſchoſſen worden waren . Das Die Liſiere

wurden deshalb unter Feuer genommen und dieſes jo lange fortgeſept, ! Dorf ſelbſt zeigte teine weſentlichen Verheerungen. An dem Kreuzwege auf der Straße zwiſchen dieſem und St. bis deutliche Zeichen verriethen, daß unſere Infanterie bereits in den

Wald eingedrungenſei. Um41/2uhretwahatte auch das Infan: Menges wurde wieder Halt gemacht , um den vorausgeſchikten Requi: aufgehört;die Schlacht war beendet. Wenn es mir auch fitions-Commandos Zeit zum Beſchaffen von Holz und Stroh zu geben. terie-Feuer nicht vergönnt geweſenwar, mitder Batterie weſentlichen Antheil an Auf dem Felde zu unſerer Rechten, dicht am Abhange des Bergrüdens, derſelben zu nehmen, ſo fühlte ich mich doch idon hoch befriedigt, in dieſem großartigen Kampfe überhaupt mitgewirkt zu haben. Aus der lebten Stellung führte Hauptmann M. die beiden

auf welchem die Artillerie des 11. Corps die Schlacht durchgekämpft hatte, herrſchte jept ausgelaſſenes Treiben. Bei näherem Zuſehen ent: decte ich, daß die Artilleriſten dort eine Tonne Bier , wober weiß

156

Geſchäft mit ſeinen in das bürgerliche Leben tief einſchneidenden Entſcheidungen ganz beſondere Bedeutung gewinnen . In lekterer Hinſicht ſoll nur hervorgehoben werden, daß es bisher nicht möglich

Feld -Artillerie gegen Infanterie. [v. H.] Die an Stelle des „ Bulletin de la Réunion des

war, von der Beſtimmung des § 68 der Erfaß -Ordnung, der zu : officiers “ getretene „Revue du cercle militaire “ enthält in ihrer folge die Ober-Erſatz-Commiſſion die Ermächtigung hat, außer den erſten und zweiten Nummer ( voin 4. und 11. December 1886) 1

beſtimmungsmäßig vorzuſtellenden Mannſchaften auch die vom Dienſt einen Aufſatz , welcher unter Zugrundelegung der Franzöſiſchen

im Heer auszuſchließenden, die als dauernd untauglich bezeichneten Bewaffnung die Wirkſamkeit des Feld-Artillerie-Materials mit der und die zur Erſatz - Reſerve zweiter Claſſe wegen zeitiger Untaug- jenigen der Infanterie - Waffe vergleicht. Es erſcheint uns von lichkeit, wegen bedingter Tauglichkeit oder als überſchüſſig in Vor: Intereſſe, die Darlegungen des Verfaſſers hier einer kurzen Be ſchlag gebrachten Militär : Pflichtigen ſich vorführen zu laſſen , in trachtung zu unterziehen . .

Berlin trotz aller gerade an dieſem Orte dafür ſprechenden Ilmſtände

Der Verfaſſer gelangt nach ziemlich elementarer Darſtellung

zur Anwendung zu bringen. Daß die neue Behörde, wie ſchließlich der Wirkung der Granate mit Percuſjions- Zünder und des Shrap noch anzuführen iſt, zwar mit demſelben Perſonal wie früher, aber

nels mit Brennzünder zu dem Ergebniſſe, daß die heutige Feld

unter der veränderten Bezeichnung „3. Landwehr: Inſpection“ ge- Artillerie gerade durch ihren Shrapnel-Schulz der mit Einzelladern fordert wird , erklärt ſich dadurch , dajz dem Commandeur neben bewaffneten Infanterie ſehr bedeutend überlegen ſei , eine Ueber 1

der oberen Leitung der Erſap- und Landwehr-Angelegenheiten noch theilweiſe die den bereits vorhandenen Landwehr: Inſpecteurent ob:

legenheit, welche nur durch Einführung eines Mehrladers kleinen Kalibers ausgeglichen werden könne und müſſe. Dies iſt die

liegenden Aufgaben zugedacht ſind , wie denn auch derſelbe gleich Quinteſſenz des Aujjatzes, welcher für den Deutſchen Offizier, der dieſen im Mobilmachungsfalle als Führer einer mobilen Diviſion

ſich überhaupt mit ſeinem Fache beſchäftigt und ſeine Kriegsſchul

in Ausſicht genommen iſt .“

jahre nicht ganz unnütz hat vorübergehen laſſen, nichts wiſſenſchaft

Die in der vorſtehend ausgezogenen Denkſchrift dargelegte | lich Neues enthält. Immerhin finden ſich aber Angaben über die Dringlichkeit hat ſchon bei Beginn des Etatsjahres 1886 87 dahin geführt, daß die erwähnte Landwehr - Juſpection , nadidem ſie von

Arbeit der Franzoſen an ihrer Bewaffnung , über Eigenſchaften

dein Reichstag abgelehnt worden, unter Inanſpruchnahme von ander-

ihrer Waffen darin , welche im Nachſtehenden aufgeführt werden ſollen , wenn ſie auch wohl Einzelnen nicht ganz neu ſind.

weitigen Mitteln proviſoriſch errichtet wurde. Wie nothwendig

Die ſämmtlichen Feld-Geſchütze ſind Hinterlader aus Stahl,

1

dieſe Maßnahme geweſen iſt, hat der Verlauf des letztjährigen die Laffete hat eine vorzügliche Einrichtung zur Erleichterung des

Aushebungs-Geſchäftes in Berlin in noch ſchlagenderer Weiſe , als Richtens. Die mittlere Längenabweichung des 9-Centimeter-Geſchüßes bei Aufſtellung der vorerwähnten Denkſchrift angenommen werden beträgt auf 6000 Meter Entfernung nur ſoviel wie diejenige des konnte, erwieſen. In dieſer Hinſicht wird die Anführung genügen,, alten 4-Pfünder (8,6 Centimeter:) Feld-Geſchützes auf 500 Meter,

daß, wiewohl für das Aushebungs-Geſchäft in Berlin in der Perſon nämlich 20 Meter. Die Totalſchußweite iſt 7000 Meter. Einen des proviſoriſch als Landwehr- Inſpecteur fungirenden Offiziers ein großen Werth legt man in der Franzöſiſchen Artillerie auf den beſonderer Militär-Vorſigender zur Verfügung ſtand, es doch nicht | Zinder mit doppelter Wirkung (fusée à double effet, Doppel

möglich geweſen iſt, daſſelbe vor Beginn der Herbſtübungen zu | zünder) , deſſen Einrichtung bekanntlich darin beſteht, daß er ent beendigen.

( Fortſeßung folgt.)

weder als Percuſſions- oder Brennzünder Verwendung finden kann,

Gott, zwiſdyen den Händen hatten, aus der ſie das erfrijdende Getränk | Geſdichte ſeit der erſten Nevolution, des maßgebenden Einfluſjes, deſſen in allerlei Gefäße abzapften.

fid die Hauptſtadt Paris ſeit derſelben auf die Gejdyide des Landes

Der von mir und ineinen Leuten erbetene Antheil an der Er: | bemädytigt hatte , und der dort jetzt herrſdienden Parteien dien inir zuerſt friſchung wurde bereitwillig gewährt, und ich geſtehe, daß mir nie ein den Sturz der Napoleoniſchen Dynaſtie und deren Erſeßung Surdy Trunk ſo köſtlid, gejdhmeckt hat wie diejer ; das Vier war entſchieden eine republikanijdie Regierung wahrſdicinlid) z11 madhen. Daß eine ſoldie dann an die Traditionen

erſten Republik anknüpſen und

öſtlid St. mit ber 17. den Volkskrieg procíamiren , id . Sevens theihrBrigade lead, youtomengenangewiejene Bimat ini n2.Jufanterie schon Dorferciega p rociamireitwürdemielelayile budhefsheinti; wie ſid , nadher ergab , irrthümlid), da die Abtheilung auf | falls verhielt id, midy zu der bald prophezeiten Heimkehr in '& Vater:

einem beſonderen Platz wieder vereinigt werden ſollte. Der zur Anweiſung deſſelben aufgeſtellte Adjutant hatte aber in der Dunkelheit

land ſehr ſceptiſd) und tröſtete damit einige bekannte Kameraden vom

die Batterie verfehlt ; der Playwedyſel wurde hierauf am nädyſten

waren und nun ſebr mibgeſtimmt über die friedliden Ausſidyten brein :

Morgen vorgenommen .

blickten, die ihnen jeglichen Antheil an weiteren Nubmesthaten zu ent ziehen ſchienen. Sie ſollten davon noch mehr als genug haben und id ) meine Scepſis weit über Vermuthen beſtätigt ſehen .

47. Neginiente, die am Tage vorher mit Erjațmannidaften eingetroffen 3

Da es Stroh und Holz , audí 311 eſſen und zu trinken gab , ſo war dieſes Biwak nicht ſchlecit ; nur war die Nacht wieder kalt und

für mich in den von Schweiß durchnäßten Kleidern beſonders unan : genehm . Dabei litt Dr. St. diesmal an Sclafloſigkeit und allar: mirte inid, alle Augenblicke, indem er laut ſdyreiende Verwundete zu

hören glaubte, denen er zu Hülfe kommen wollte. Er ließ ſich nur ſchwer überzeugen , daß es Verwundete hier in der Nähe gar nid t gäbe, ſo daß ſie gehört werden könnten , daß die kläglichen Töne, die

Des Mittags nahmen die Inſtandſetung der Geſchirr- und Ausrüſtungsſtüde, das Putzen von Montirung und Waffen alle an: deren Gedanken in Anſprud), da der Beſud Sr. Majeſtät des Königs im Biwat für den Nachmittag angeſagt war .

Das Glück , den ſiegreichen Oberfeldherrn begrüßen zu können, ſollte uns jedod, nicht werden. Dafür erſchien Se. Königliche Hoheit idy allerdings aud) hörte, ſicher nur den Jammer eines Langohrs da: der Kronprinz in unſerer Mitte und beglückte Offiziere und Mann: rüber kundgäben, ſich in dieſer Nacht aus dem warmen Stalle an die ſchaften durch eine Anſprache, in welcher er die durch den erfochtenen Sieg gewonnenen Reſultate aufzählte und beſonders den Antheil lobend Luft geſegt zu ſehen . Am Morgen des 2. September verbreitete ſich das Ges | hervorhob, den die Artillerie an demſelben gehabt hatte. Die Freude 1

rücht, daß Sedan beſdhoffen und dieſdhweren Batterien dazu in überdieſenBeſuch und ſolches Lob ließ und den bald nadher wieder Stellungen gebracht werden ſollten . Bald traf jedoch, durdy meinen heftig einſetzenden

Regen leichter ertragen. Unſer Biwaksplatz ver:

Adjutanten der Diviſion verkündet,die Nadhricht ein , daß die Feſtung

wandelte ſich nach und nach unter den Wirkungen deſſelben in einen

mit der darin eingeſchloſſenen Feld-Armee capitulirt habe, und daß auch

höđýſt ungemüthlichen Moraſt. Die kleinen Franzöſiſdien Lagerzelte,

der Kaiſer gefangen ſei. Der ſich in donnernden Hurrahe Luft machende welche die Leute am Tage vorher auch vielfach aufgeleſen und mitge Jubel über dieſe Nadzrichten war unbeſchreiblich. nommen hatten, gaben vor dem Regen wenigſtens einigermaßen Schut ; Natürlich wurden unter den Kameraden die möglidhen Folgen ſie wurden aber gern zurücgelaſſen, als am 3. September der Befehl dieſer ungeheuren Ereigniſſe lebhaft erörtert. Die meiſten, darunter Freund A. von der 2. ſchweren Batterie hielten eine baldige Beendigung des Kriegeß und unſer Wiedereintreffen in der Heimath ſchon im nächſten Monat für gewiß. d) und Dr. St, vermochten die Sachlage nicht To fanguiniſch aufzu faſſen . Eine einfade Betrachtung der Franzöſiſden

zum Weiterinarſch eintraf , der mit um ſo größerer Freude begrüßt wurde, als er ja nur ein Ziel haben konnte : Paris ! ( Fortießung folgt ſpäter ).

1

157

daß er aber unter allen Umſtänden als Percuſſions- Zünder wirkt, 1 ſo daß die Shnelligkeit des Schießens immer mehr abnehme und ſobald der Brennzünder aus irgend einer Urſache, insbeſondere auch

ſelbſt unter diejenige des Einzelladers ſinke. Die in den Jahren 1882

durch vorzeitigen Aufſchlag auf den Boden, verſagt. Dieſe legtere und 1883 angeſtellten Verſuche zwiſchen dem officiellen Grag - Ge: Eigenſchaft iſt allerdings nicht zu unterſchäßen, indem ſie den Auf- wehr (Einzellader) und dem nach Vetterli’s Syſtem in einen chlag eines zu kurz und blind gebenden Shrapnels unter allen Umſtänden ſichtbar und beobachtungsfähig macht. Nach unſerem Xufſaße führen die Franzoſen in ihren Munitions-Wagen 40 Percuſſions -Zünder und 35 Doppelzünder. Sie wollen mit Percuſſions: Zündern nicht über 3000 Meter ſchießen , weil die Einfallwinkel zu ſteil werden und die Wirkung der Granate beeinträchtigen. Die

Mehrlader verwandelten Gras - Gewehr hätten die Richtigkeit des

Franzöſiſche Artillerie will ſich der Percuſſions-Zünder hauptſächlich

welchen der Mehrlader ſeine Ueberlegenheit im Schnellfeuer gegen über dem Einzellader in Folge ſeines größeren Gewichts und an ſtrengenderer Handhabung aufgeben mußte, erſt nach längerer Zeit

zum Einſchießen und dann auf kleineren Entfernungen und beim

Schnellfeuer bedienen , weil in ſolchen Momenten die Kanoniere

legteren Saßes dargethan , indem bereits nach einein 2 Minuten andauernden Schießen der Einzellader ſchneller gefeuert habe als der Mehrlader. Das Gras-Vetterli-Gewehr hatte ein feſtes Ma gazin. Dieſelben Erfahrungen aber wurden auch mit mehreren beweglichen Magazinen gemacht, nur trat dabei der Moment , in 1

1

wahrſcheinlich weder Zeit, noch Kaltblütigkeit genug haben , um den ein. Dieſe Erfahrungen , verbunden mit dem nothwendigen Er: Brennzünder zu tempiren ", gewiß ein eigenthümlicher Grund für forderniſ einer geſtrecteren Bahn für die Geſchoſſe der kleinen die Anwendung oder vielmehr Nichtanwendung einer Schußart. Feuerwaffen Feuerwaffen,, führen zur Verminderung des Ralibers , Die Brennzeit des Doppelzünders giebt der Verfaſſer auf 21 Se: denn mit dem beſtehenden Kaliber fonnte eine geſtreckte Bahn nur cunden an , und die Eintheilung derſelben geht bis zu 5000 Meter. durch Verſtärkung der Ladung erreicht werden , und dieſe hätte Die Franzoſen geben ſehr viel auf den Shrapnelſchuß , der Ver- wiederum eine weitere Erſchwerung des Gewehrs ſelbſt nöthig ge faſſer behauptet, die Deutſdien hätten die Wälle von Straßburg macht. Der Capitain Rubin von der Schweizer Armee hat das 1

1870 völlig unhaltbar gemacht durch ihr Shrapnelfeuer. Sie Gras -Gewehr in ein Gewehr von 9 Millimeter Kaliber umges wiſſen, daß unſer Shrapnel- Zünder, der früher nach den Angaben wandelt und dieſes Modell 1883 der Franzöſiſchen Regierung vor unſeres Franzöſiſchen Gewährsmannes nur bis 2650 Meter reichte, gelegt. Das Gewehr iſt nach rechts gezogen, die Züge machen auf jeßt für eine Tragweite von 3900 Meter ausreicht. Wir erfahren 36 Centimeter eine ganze Umdrehung, das Geſchoß wiegt 20 Gramm , ferner, daß das Franzöſiſche Shrapnel (obus à balle) , welches

die ganze Patrone 36.65 Gramm , d. h. 7 Gramm weniger als

früher erſt die fünfzehnte Stelle unter den Europäiſchen Shrapnels die ſeitherige Patrone. Die Schießergebniſſe waren nach jeder einnahm , jeßt auf die erſte Stelle gerückt iſt. Das Franzöſiſche Richtung vorzüglich, und nunmehr iſt alſo ein entſcheidender Schritt 92 Rugeln, gegen 165 des Oeſterreichiſchen, 177 des Italieniſchen

zur Einführung eines Repetir - Gewehrs gemacht, indem das ver kleinerte Kaliber eine Erleichterung der ganzen Waffe, eine Ver

und 210 des Deutſchen ähnlichen Geſchoſjes. Jetzt hat man durch Einführung eines Hohlgeſchoſſes von weichem Eiſen und 3 Mili

mehrung der mitgeführten Patronenzahl ſowohl überhaupt als namentlich auch bei dem Schüßen ſelbſt und damit die volle Aus:

meter Wandſtärke , an Stelle des ſeitherigen von Guizeiſen und

beutung der durch den Mehrlader ermöglichten Schießgeſchwindigkeit

17 Millimeter Wandſtärfe , die Zahl der eingefüllten Kugeln auf 220 Stück gebracht und will mit dieſem Fortſchritt die Reihe der

geſtattet. Nach Anſicht des Verfaſſers iſt erſt auf dieſe Weiſe die Möglichkeit der Löſung der Nepetir-Gewehrfrage anerkannt worden.

Vervollkommnungen der Geſchoſie auf eine Zeitlang beſchließen .

Alle Mächte ſind jetzt im Princip darüber einig, manche haben ſchon

Shrapnel M/79 für die 9 Centimeter-Kanone enthielt nämlid) mir

Im zweiten Theile ſucht der Verfaſſer darzuthun , daſs die eine ganz brauchbare Anwendung davon gemacht. „ Das Zeitalter Infanterie mit dem Einzellader, mit dem ſie jetzt noch bei der Verſuche wird ſich nun ſeinem Ende nähern, und die Infanterie waffnet jei , gegen die Artillerie , welche mit den neuen Shrapnels wird bald wieder das Uebergewicht auf dem Schlachtfelde erreichen , ſchießt, nicht aufzukommen vermöge , denn ſelbſt wenn es ihr ge- was ihr den Ehrennamen der Königin der Schlachten “ eingetragen

länge, durch geſchickte Benutzung der Bodengeſtaltung 2c. auf 1000 hatte, und welches ihr die Artillerie während der legten 15 Jahre bis 1200 Schritt init geringen Verluſten an die Batterien heranzu : kommen, ſo fönnten ihr dieſe in jeder Minute 1760 Rugeln per

völlig entriſjen hatte.“ Mit dieſem ächt Franzöſiſchen Saße ſchließt der Verfaſſer

Batterie (nämlid) 8 Shrapnels zu 220 Kugeln ) entgegenſchleudern. ſeinen Aufſatz. Wir in Deutſchland kennen keine „ Königin der

Dagegen ſei nur mit dem Mehrlader anzufämpfen . Deshalb Schlachten“. Wir halten feſt daran, daß jede Waffe das Voll beſchäftige die Frage der Einführung eines Mehrladers ſeit langer kominenſte in ihren Leiſtungen anſtrebt, und daß alle Waffen zu : Zeit alle Mächte. Der Verfaſſer bezeidziet als Fanptaufgabe, ſammen in gegenſeitiger opfermuthiger Unterſtützung den Befehlen

welcher der Mehrlader genügen ſoll : „ in möglichſt kürzeſter Friſt des Kriegsherrn die möglichſt vollkommene Ausführung ſichern. und von möglichſt großer Entfernung aus möglichſt viel Blei dem Feinde entgegenſchleudern" . Diejenigen , welche ſich der bis heute unübertroffenen Ausſprüche des Majors v. Plönnies erinnern , werden in dem genannten Saţe des Franzoſen den Ausſpruch Plönnies' wiederfinden , welchen derſelbe ſchon vor etwa 30 Jahren that : „Derjenige bleibt Sieger, welcher unter ſonſt gleichen Umſtänden dem Gegner das meiſte Blei entgegenzuſchleudern ver1

Verſdiedenes. Ein neues Charakterbild von Napoleon I. von H. Taine. ( B.) ,,Von der Parteien Haß und Gunſt verwirrt idywankt ſein

mag“ . In dieſenn Sage gipfelt die geſammte Repetir-Gewehr: Charakterbild in der Geſdyichte “ , dieſe über Wallenſtein ausge: und Kaliberfrage. Der Verfaſſer geht nun weiter zur Beurtheilung iprodhenen Worte paſſen ebenſo gut auch auf den Sdylachtenfaiſer einiger Mehrlader über und tabelt an dem Kropatſchek- Gewehr, Napoleon I. Ganz türzlid, hat 18 der Franzöſijde Geſdidht8: welches die Marine ſeit 1878 und das Erpeditions - Corps in forjder H. Taine unternommen , ein neues Charakterbild von Na : Tongking zum Theil führe , ſowie an den Gewehren M /84 und poleon I. zu entwerfen und mit der Ueberſdýrijt „Napoléon

M /85, welche in einigen Corps eingeführt ſeien , eine große Zahl

Bonaparte “ in den beiden neueſten Heften der Revue des deux

von Uebelſtänden , nämlich : das Kaliber (11 Millimeter) ſei zu

mondes (2. februar: und 1. März-Heft) zu veröffentlichen.

groß , um eine hinreichende Zahl von Patronen auf dem Körper

Arbeit de

des Mannes in Patrontaſche und Torniſter 2c. mitzuführen ; das

aller Geſchichtsfreunde; ſie iſt mit einem ſolchen Rüſtzeug von Beweis

Dieſe

bedeutenden Forders verdient die beſondere Aufmerkſamkeit

Gemehr ſelbſt ſei an und für ſich zu ſchwer, und dieſes Uebermaß material ausgeſtattet, daß ſie nicht allein der Wahrheiteliebe und dem von Gewicht wirke bei länger andanerndem Schießen lähmend ein , \ Forſderſinn des Verfaſſere ein ſehr günſtiges Zeugniß ausſtellt, ſon:

158

Dånemart.

dern auch als werthvolle Bereicherung der Geſchichte: Literatur bezeichnet

* Kopenhagen , 10. März.

werden tann.

[Verhandlungen des

Freilich iſt der Inhalt der gediegenen Abhandlung nichts weniger

vollsthing & über die Erweiterung des Intendantur :

ale ſchmeidelhaft für den Soldatenkaiſer, und darum erregt ſie großen

Corpe , die Vermehrung der Seewehr Offiziere , das8

Zorn bei den Bonapartiſten. Da jebod Taine jebe8 ſeiner Urtheile über den klaren Egoismus und den offenen Mangel an Moral Na :

Gendarmerie : Torp

poleon's mit actenmäßigen Beweiſen belegt, ſo wird taum dagegen aufzutommen ſein. H. Taine geht übrigen8 nidt ſo weit wie der

General Jung , der Abjutant des Kriegeminiſter& Boulanger ,

.

und

die

Befeſtigungsfrage.]

Die in Nr. 18 der adg. Milit.-3tg. v. 0. 3. erwähnten Gefeßent: würfe über Erweiterung des Intendantur : Corps, Bermehrung der Difi :

ziere und Arbeitskräfte der Seewebr und den Bau einer Caſerne für bae Varde : Hujarenregiment wurden am 3. 08. M16. im Volks: thing zuſammen an einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern gewieſen ,

I

weldher in ſeinen Schriften Napoleon ſelbſt die militäriſdie Be: gabung beſtreitet. H. Taine anerkennt vielmehr , daß Napoleon

womit vor der Hand der Schein gewahrt iſt, daß man ſids der be :

für alle poſitiven Dinge eine außerordentliche Intelligenz und ganz

wendung von Torpedos das betreffendc Corps zur Bedienung der den

beſonders in militäriſchen Sachen eine geniale Divinations- und

Sdiffen beigegebenen Torpedo

.

treffenden Sadye annehmen wolle. Bei dem zweiten jener Geſebe bemerkte der Seeminiſter Ravn , daß in Folge der ausgedehnten an :

tre

ganz unzureichend geworden wäre,

Combinationsgabe beſeſſen habe, wie das wohl aud jeder Unparteiiſde | daß aud) die Majdinen in den neuen Schiffen viel größere Kraft zugeben wird . Allerdings iſt nid)t zu verkennen , daß der alte bätten als in den alten und mehr Bedienung erforderten. Außer der Napoleon nicht immer ſo genial gehandelt hat wie der junge

bierdurch gegebenen Vermehrung der Interoffiziere del Torpedo : Corps und der Majdiniſten hätte ſig aber auch die Erweiterung des Difi

Bonaparte , was ſich beſonders aus ſeinem Verhalten im Feldzuge

zier:Corp8 der Seewebr um 12 Premierlieutenants, 8 Capitaine und

1815 in Belgien nadyweiſen läßt. Das „ Evénement“ meldet am 10. März, daß Prinz Na : poleon ſelbſt beabſichtige, auf die Studie Taine's mit einer be :

4 Commandeure als nothwendig erwieſen , und auo das Corps der Aerzte und der Verpflegung8 : Mannſchaft müßte vergrößert werden , da : mit bei plöblicher Au8rüſtung der Flotte teine Verlegenheit entſtünde.

jonberen Sdrift zu antworten.

- Dieſen , wenn überhaupt eine Seewehr da ſein ſoll (wofür ſich doch aud die Linke intereſſirt), ganz nothwendigen Maßnahmen wider:

repte ſid; ein Abgeordneter (Tauber) unter dem Vorwanbe, daß ver Adem das Seeminen :Material entwickelt werden müfte, und er vers

dädytigte die Regierung , ale ob ſie zu viel mit dem Säbel raſſelte.

Na d r i

te n .

Deutidee Neid . * München , 10. März. [Die neuen Veränderungen im .

Meerweſen : Abſchaffung des Raupen helm 8 , Verbeſſerung der Truppenbeförderung auf Eiſenbahnen , Givildienſt: anſtellung penſionirter Offiziere und Wedſel in der

Bejeßung höherer Offiziersſtellen). Seit 1870 hat kaum ein Theil des Deutſchen Neichshecres zahlreichere Veränderungen , theils

größere, theils kleinere erfahren wie allein im Zeitraum eines einzigen

- Der Miniſter nahm dieſe Gelegenheit wahr , die in auswärtigen Blätteru enthaltenen , den Sadverbalt böswillig entſtellenden Corre: ſpondengen hieſiger Linkenmänner , welde Dänemart eine gegen das

Ausland berausfordernde Haltung vorwarfen, gebührend zu würdigen . Er verſicherte, daß die auswärtigen Mädte zu gute Quellen bätten, um nicht den wirklichen hieſigen Zuſtand , und daß Dänemarke Ver: theidigunge :Anſtalten nur auf Wahrung der Neutralität gerichtet ſeien, zu erfahren

Unter anderen Umſtänden tönnten Tauber's beutige

deußerungen großen Schaden thun, aber fein Einfluß wäre glüdlider : weiſe nidot groß genug. Hörup , der radicale Redacteur der Poli: tifen “, nahm ſidy ſeines Genoſſen an und mahnte die Regierung zu „ beruhigenden Handlungen “, da man lid im Auslande doch wundern

Zunächſt und ſchon bald nad der

müßte, daß ein ſo fleines Land ſo viel Gewidit auf das Militär legte ;

Königs-Kataſtrophe eine nidyt ganz unwichtige deußerlichkeit : näinlid)

aber auch ibn bedeutete der Miniſter, daß ſeine Vekümmerniß um bas

der Beſchluß, den unzweckmäßigen Raupenhelin durdy die leidytere, beſſer der Witterung troßende Pidelhaube zu erjeten , allerdingo nicht durdy eine genaue Nachahmung des Preußiſchen Kriegehelms, ſondern durdy den bei einem Theile der Cavallerie alobald nad 1870 eingeführten

Ausland ſehr unnöthig wäre. Der Gefeßentwurf ward darauf an

Jahres die Bayeriſche Armee.

Gendarmerie-Helm “, der iin Uebrigen ungefähr genau ſo ausſieht wie die Pickelhaube. Dann die den Aufmarſch erleidyternde Herſtellung . einer bisher nicht vollſtändig vorhanden geweſenen llebereinſtimmung i aller auf die Truppenbeförderung bezüglichen Eiſenbahn -Einrichtungen . Es handelte ſich um Abänderung von Waggons, um Anlage bloß in !

Rriegszeiten benugter Nebengeleiſe und um die nächtliche Beleuchtung beſonders wichtiger Bahnhöfe. Die Sache wurde init folder Umſicht und Thatkraft betrieben – man arbeitete ſogar Nadite Nachts bei elektriſchem Lidyt -, daß, als die erſten Nachridyten darüber in's Publicum drangen -

den für das Intendantur Corps erwählten Ausdug gewieſen . Die Verhandlung gelangte am 9. d. Mite . zuin Militärbudget,

der Kampf der Parteien ward immer erhißter. Das Gendarmerie : Corp8 ergab zuerſt einen willfonimenen Gegenſtand für verädytlide Bezeichnungen und Sdilderungen ; der Redtenmann Dineſen bez : klagte, daß die Linke im Landething ſid nicht babe willig finden

laſſen , dieſes Corp8 mit einer erweiterten Landpolizei zu vertauſden. Die Bewilligung dafür ward verweigert. Dann ging er über zu den Befeſtigung8 :Arbeiten . Der Kriegøminiſter erklärte latgemäß, daß die in das außerordentliche Budget aufgenommenen Anſøläge fich nur auf den Ausbau der Seebefeſtigung , die dode einmal da lei, und auf ,, Feldbefeſtigungen ", die man für den Nothfall der Vertheidigung ſtatt

unbegründete Kriegsbefürchtungenwachzurufenbegannen ,bereits derpermanentenLantbefeitigung haben müßte, bezögen, und daßan und Alles fir und fertig war. Drittens, und gleichzeitig mit den Maß: einen Bau der Landbefeſtigung durdy proviſoriſdie Maßnahmen nidit nahmen für Einführung des Nepetir-Gewehrs , eine ſehr wichtige Ber:

ordnung über die Civildienſtanſtellung der mit Penſion verabſchiedeten Offiziere. Viertens und vor Allem eine ſo umfaſſende und einſchnei dende Verſchiebung innerhalb der höheren Offizieregrade, wie ſie nur

gedadt würde , dafür auch das Landething nicht zu haben wäre. Nicht8 deſto weniger wurden die beantragten Summen verworfen. Frankreich.

nach einem vieljährigen, aus der Eigenart des verſtorbenen Könige ſid)

* Paris, 9. März. [Vergleid zwiſchen dem Nepetir :

ergebenden Beharren , oder beſſer geſagt Stillſtand erfolgen konnte. Daß mit dem Aufgezählten die Liſte der mancherlei Umgeſtaltungen

Gewehr und Einzellåder.] Das bekannte Blatt „ la France

und Verbeſſerungen erſchöpft ſei, joll durchaus nicht behauptet werden . Wie das in der Natur der Sache und der großen Anzahl der davon Betroffenen begründet iſt, haben gerade die vielen Penſionirungen , Be

militaire “ bringt einen bemertenøwerthen Aufſaß unter dem Titel : ,, ba8 triegømäßige Scießen " . Es werden barin Betrachtungen über die Bewaffnung mit dem Repetir- Gewehr im Vergleich zu dem Einzel laber angeſtellt, denen wir Folgendes entnehmen :

„Im Princip iſt es unbeſtreitbar, daß der unerfahrene Soldat

förderungen und Verſchiebungen innerhalb des Offizier-Corps eine verichiedenartige Beurtheilung gefunden. Nachdem ich aber abſichtlich einige Tage mit einer Leußerung über dieſen Gegenſtand gewartet babe , kann ich verſichern , daß auch die zuleßt erfolgte Neubeſeßung

die

der höchſten und verantwortlichſten Commandoſtellen in militärijden

Vorurtheile, mit denen man rechnen muß, da alle Einwände dagegen

und nichtmilitäriſchen Kreiſen als eine Vermehrung der zur Zeit doppelt

nidt ſtichhaltig ſind. Wir haben uns deshalb auch von vornherein für die Einführung dee Repetir - Syſtems erklärt. Nun wiederbolt

nothwendigen Solagfertigkeit mit Anerkennung beſprochen wird. Selbſt:

verſtändlich miſcht ſich mit dieſer Anerkennung das Bedauern , viele jener waderen Offiziere, die 1870 das Bayeriſche Heer zum Siege ge: führt haben, aus dem activen Dienſt ausſcheiden zu ſehen.

ſich wohler fühlen wird, wenn er ein Repetir: Gewehr, als wenn er

einen Einzellader in der Hand haben wird. Man ſagt zwar , daß ein

3rrthum und ein Vorurtheil ſei.

Es giebt aber gewiſſe

ſid aber alle Tage, und zwar in jedem Regiment, ein Vorkommniß, das eigentlich jedes Vorurtheil beſeitigen ſollte. Ade Infanterie Truppentheile find betanntlid mit einzelnen Repetir:Gewehren, Modell

1

159

1884 genannt, verſehen . Dieſe enthalten 8 Patronen im Magazin,

haben wir von einem ſolchen Entrüſtunge-Sturm nichts bemerkt, wollen

cine in der Rammer , eine im Sünbcanal , im Ganzen alſo 10 , die der Mann nad einander verfeuern tann, ohne zur Taſche zu greifen . Dieſe Gewehre werden täglich auf den Schicßpläßen , zuſammen mit den Grad:Gewehren, probirt. Das gefüllte Magazin - Gewehr wird bann einem Sdüßen in die Hand gegeben ; ein anderer nimmt das

uns aber recht gern die Schrift des Verfaſſer8 gefallen laſſen , wenn

unſere Beiſtimmung gefunden haben. Es wird zunächſt der Urſprung

Gras - Gewebr, und 18 beginnt nun ein Schnellfeuer von beiden.

des Duele entwickelt. Der Verfaſſer beſtreitet die oft gehörte Anſicht,

1

ſie verſtändige Anſichten entwidelt.

Nach vollzogener Leſung können wir dem Verfaſſer das Zeugniß nicht verſagen, daß ſeine Ausführungen uns im Ganzen zugeſagt und

Während der erſten Schüſſe iſt das Magazin im Vortheit ; es verliert

daß das Duell von den Turnieren ſich herleite und behauptet dagegen,

denjelben aber lo ſdynell, daß der mit dem Einzellader bewaffnete

daſſelbe habe ſich von Skandinavien frühzeitig nach Deutſchland, Frant:

Stüße ſeinen Rameraden bei dem 21. Schuß einbolt.

Der Grund

davon iſt, daß das Repetir-Gewehr mit dem gefüllten Magazin viel iwwerer zu handhaben und zu halten iſt als das andere und die Kräfte des Mannes mehr in Anſprud nimmt. Wozu nupt daher, ſo kann man ſagen, eine Sdußwaffe mit com : plicirtem Mechanismus , die den Soldaten mehr anſtrengt und dabei langſamer ſchießt ? Verſieht man dagegen das Gras Gewehr mit einer

reich und dem übrigen Europa verbreitet; für beide Ausſprüche bleibt er jedoch den Beweis ſchuldig.

Was über die Formen und Arten des Duelle geſagt wird, leuchtet uns eher ein. Der Verfaſſer zeigt ſich hier als ein fenntniß

reicher Mann, der beſonders auch in den Paragraphen des Geſeßbuchs wohl bewandert iſt.

ergreift, fann das Gras- Gewehr in einer Minute bis zu 20 Schuß

Eine weitere Behandlung wird der Frage gewidmet , ob das Duell überhaupt und in allen Fällen nothwendig ſei? Der Verfaſſer entwidelt hier recht einleuchtend die verſchiedenen Urſachen , die zum

bei gehöriger Geübtheit des Süßen abgeben , während das Repetir: Gewehr deren nur 18 liefert. Deshalb würden aud unſere Soldaten

Duell führen können und ſchließt damit, daß er ganz richtig das Duell in manchen Fällen „ für einen geradezu wohlthätigen Brauch" , alſo

I

Ladevorrichtung, vermittelft deren der Soldat bequem ſeine Patronen

keine Beforgniß haben , auf dem Gefechtefelde einem mit Repetir:

keineswegs für eine barbariſche Sitte erklärt. Treffend ſagt er u. A.

Gewehren bewaffneten Feinde gegenüber zu treten. Man hat bei uns in neueſter Zeit den Lademechanismu8 am

Folgendes :

Gewehr vereinfacht, man hat aber dabei den Fehler gemacht, dieſe

ſeinem Vaterlande den Kugeln des Feindes ſid auszuſeßen, ia ſelbſt in

1

Der Patriot beſinnt ſich keinen Augenblick, aus Liebe zu den Tod zu gehen, denn das Vaterland iſt ihm theuer ! Er erntet für

Vorrichtung nur auf beſtimmte Fälle cinzuridten. Das iſt ein Uebel : ſtand, denn nun hat der Soldat zwei verſchiedene Arten zu laden ,

ſeinen Opfermuth die Anerkennung und die Achtung ſeiner Mitmenſchen.

während er bei Sdnefeuer nur eine haben darf. "

Wird man es darum einem Menſchen verargen können , wenn er aus

!

Vorſtehend wiedergegebene Anſichten eines Fadımanns bilden nur die Stimme eines Einzelneni, immerhin dürfen ſie als ein Renn: zeichen dafür gelten , wie verſchieden noch immer die Anſchauungen über das Repetir : Gewehr ſind.

Liebe zu ſeiner Ehre , die ihm audy ein Kleinod iſt , daſſelbe thut? Oder wird man ihn nicht verachten müſſen , wenn er zugiebt , daß 1

1

dieſes Kleinod beſudelt und in den Staub gezogen wird ? Wir halten es für eine ebenſo heilige Pflicht, ſeine Ehre als ſein Vaterland zu vertheidigen , und Niemand darf ſich beklagen , wenn wir bei ſoldier 1

Vertheidigung das Leben verlieren. "

Schweiz.

Glüdlicherweiſe beſitt das Deutſche Offizier-Corps in dem Ehren:

* Bern , 9. März. [Die neue Organiſation des Landſturm . Verordnung, betr. den Kriegsbetrieb

rath, bezw . Ehrengeridyt eine durchaus muſtergültige Einrichtung, welde vortreffliche Wirkungen äußert. Es wird dadurch vor Allem der Ernſt

der Eiſenbahnen .) Die Vorbereitungen zur Organiſation des Landſturme ſind nunmehr in allen Cantonen im Gange, indeſſen wird die Organiſation ſelbſt eine mehrmonatlidie Arbeit beanſpruchen , ſo daß beiſpielweiſe feine Rede davon fein fönnte, den Landſturm auf:

des Zweikampfes in der That in des Wortes vollſter Bedeutung ge wahrt, und deshalb ſind aud bereits Duelle zwiſdien Offizieren weit ſeltener geworden als früher.

zubieten, falls in den nächſten Monaten eine friegeriſche Action ein :

Die vorliegende kleine Schrift iſt ganz leſenswerth. Namentlich jollte ſie in bürgerlichen Kreiſen Beachtung finden , um dazu beizu:

treten ſollte. Inzwiſden werden die Vorkehrungen , welche ſich auf eine wirkſame Landes -Vertheidigung beziehen, von den Behörden eifrig

tragen, daß Händel zwiſdien dieſen und Angehörigen des Offizierſtandes abnehmen , wie das jeder Verſtändige wünſchen muß , er mag des

betrieben.

So eben hat der Bundesrath über das Territorial:

Rönigs Rod tragen oder nid )t.

und Etappenweſen und über den Kriegsbetrieb der Eiſenbabnen eine beſondere Verordnung in Ausführung der betreffenden Beſtimmungen der Militär - Geſcße erlaſſen . Der Kriegsbetrieb der Eiſenbahnen und Dampfidiffe ſteht unter dem Armee: Commando und wird geleitet

rom Oberbetriebs-Chef. Seine Organe ſind : der Hauptbetriebs -Chef, der Chef des tediniſchen Dienſtes, die 6 Gruppenbetriebe Chefe. Der

Oberbetriebe- Chef verfügt im Bedarfsfall über das geſaminte Betriebe : Perſonal und Material der Soweizerijden Eijenbahnen und Dampf :

ſtiffe, ſoweit er e8 zur Vollziehung der vom Armee - Commando er: baltenen Befehle für zweckmäßig crachtet. Er hat das Redst, ohne Angabe der Gründe jeden Bahn- oder Dampiſdiff Veamten für die Dauer des Kriegebetriebe von ſeiner Stelle zu verjeßen oder ihn ſeiner Functionen zu entbeben . Die 6 Gruppenbetriebe - Chefe ſind die Chefs der 6 Eiſenbahn : Gruppen , in welde dag Sdweizeriſdie

Eiſenbahnneß eingetheilt wird. Das Kriegerecht löſt, wie man ſicht,

die ſehr gegenwärtig einfacher jdwebende Weiſe . in

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc. Haber , Prem .-Lieut. a. D. Rr. v ., Geſchichte der Cavallerie des deutſchen Reiches. Zweite Ausgabe. (Rathenow , Babenzien.) Kriegewaffen , die. Eine fortlaufende, übersichtlich geordnete Zu sammenstellung der gesammten Schusswaffen , Kriegsfeuer , Hieb- u. Stichwaffen und Instrumente , sowie Torpedos, Minen , Panzerungen u . dergl. seit Einführung von Hinterladern , von E. Capitaine , Civ.- Ingen . u . Ph . Freihr. v. Hertling , Civ .- Ingen . Heft 1–5. (Berlin 1886/87, Verlag des Bureau für Erfindungsschutz, Capitaine & v. Hertling .)

D., neunzig Jahre in Glaube,Sampf u.Sieg. Ein Menſchen Frageder Verſtaatlichung derEiſenbahnen Meding, und Heldenbild unjeres deutſchen Kaiſers. Mit Illuſtrationen nach den von des Kaiſers und Königs Majeſtät Allergnädigſt zur Benußung ver ſtatteten Aquarellen als Feſtgabe für das deutſche Volt herausgegeben von

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Siiden nach nächſtem deutſch-franzöſiſchen Striege. Ein Hinweis auf unſer

K r itik. Das Duell. Ein Wort zur Beleuchtung deſſelben nach Urſprung , Form , Zweck und Nothwendigkeit für den Civil- und Militär: ſtand. Von Nobert Wild : Queisner. Berlin 1887.

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v. Decker's Verlag (S. Schenck ). 8. 23 S. [v. B.] Der Verfaſſer wil die Duellfrage, wie er im Vorwort jagt , yvon ganz unparteiiſchem und neutralem Standpunkte betrachten" . Veranlaßt dazu wurde er, wie er ferner bemerkt, durch den allgemeinen Sturm der Entrüſtung über den Tod derjenigen , welche in den legten

Iahren der Sitte des Zweitampis zum Opfer fielen. Dffen geſtanden,

tauſendjähriges Recht. Dritte Auflage. (Be lin, A. Heinece.) Ueberſchaer , A. G. M., dem Kaiſer Heil! Zum 22. März 1887. Feſt Geburtstage (chrift und des Staiſers von 90. Königszum Preußen WilhelmSr.I. Mai. Volf u . von Heer.Deutſchlaud für Schule, (Szymanowo, Selbſtverlag des Verfaſſers .)

Werden wir ſiegen ? Ein Wort an das deutſche Volk und Heer. ( Berlin, E. S. Mittler & Sohn. ) Winkelmann, weil. Oberſtlieut., der Gendarmerie-Dienſt. Hülfsbuch für die Vorbildung auf denſelben und für die Probedienſtzeit. Dritte, berich tigte Auflage. ( Berlin , E. S. Mittler & Sohn.) *

Revista de armas portatiles. Tome I , Num. 1-3. (Toledo 1886/87, imprenta y liberia de Fando y Hermano.)

160

uzeigen. Unter der Preſſe befindet ſich und erſcheint im Laufe der nächſten Wochen :

Die neue Seditweiſe der franzöſiſdien Infanterie . Nach der Instruction sur le combat (Janvier 1887) bearbeitet

von einem Deutſden Jufanterie- Offizier. 8. Geheftet. Preis etwa 11 , Marf.

Die hier bezeichnete Schrift behandelt die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie - Gefecht, welche auf Anregung des gegen: wärtigen Kriegsminiſters von Frankreich, des Generals Boulanger, von einer höheren Commiſſion ausgearbeitet worden iſt. Dieſe neue Fechtweiſe der Franzöſiſchen Infanterie hat die Beſtimmung , als Grundlage der fünftigen stämpfe ber Franzoſen zu dienen und iſt daher von höchſter Wichtigkeit. Die Vorſchrift bildet zwar nur eine Ergänzung des Franzöſiſchen Infanterie Reglements vdm 29. Juli 1884, allein ſie giebt dem leşteren eine ganz neue Richtung: den Drang, nach der Offenſive, welcher bisher in den Franzöſiſchen Reglements teineswegs ſo zur Geltungtam , tie dies der thatfräftige Kriegsminiſter Frankreichs jest fordert. Der Deutſche Infanterte - Offizier , welcher dieſe Schrift bearbeitete, hat zahlreiche Erläuterungen und Bemerkungen hinzugefügt, um das Verſtändniß der neuen und alten Franzöſiſchen Vorſchriften zu erleichtern . Aussen Die Verlagshandlung von Eduard Bernin . Darmſtadt & Leipzig, im März 1887.

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Autjäke. Einige Neuerungen im Deutſchen Heerweſen . ( Fortiebung.)

-

Gedanfen über Bekleidung und Ausrüſtuug der Inſanterie.

Nachrichten . Deutſches Reich . Berlin . (Allerhöchſte Cabinets - Drdre, betr. die Infanterie - Ausrüſtung.) Großbritannien . [Das Marine

Budget für 1887.88 .] Niederlande. [Eine Adreſſe von höheren Offizieren an die Strone, betr. den Verfall von Heer und Flotte.] Feuilleton. Die Petersburger Winterparade am 16. Februar 1887. Bibliographie

Kritit. Die Europäiſchen Heere der Gegenwart, von H. Vogt, illuſtrirt von N. S nötel. Heft V -IX . Neue Militär-

.

Allgemeine Anzeigen.

ll welchem zur Zeit jedes bezügliche Organ fehlt , ein Berather in Fragen der Armeemuſik zur Verfügung geſtellt wird. Nach dem Reichs -Militär- Etat für 1887/88 bearbeitet. Das Einfommen iſt in Anlehnung an dasjenige der Lehrer ( Fortſeßung.) der Königlich Preußiſchen Hochſchule für Muſik bemeſſen, und iſt c) Errichtung von fünf neuen Hauptmannsſtellen bei dem in Ausſicht genommen , bei Bemeſſung des Gehalts des Armee: Neben-Etat des Generalſtabs. – Auch dieſer Anſatz war ſchon inin dem Muſik: Jnſpicienten innerhalb der angegebenen Gehaltsgrenzen (2100 Reichs-Militär-Etat für 1886/87 erſchienen, in welchem fünf Haupt- bis 2900 Mark) die Gehaltsverhältniſſe der vollbeſchäftigten ordent:

Einige Neuerungen im Deutſchen Heerweſen . .

leute als „ Recognoscenten “ gefordert waren. In den Erläuterungen lichen Lehrer der Königlich Preußiſchrn Hochſchule für Muſik und des neuen Etats heißt es darüber : Dieſer Anſaß entſpricht einem

in gleicher Form zum Etat für 1886/87 geſtellten Antrage, deſſen Dringlichkeit inzwiſchen noch mehr hervorgetreten iſt.

das Dienſtalter des erſteren zu den letzteren zum Anhalt zu nehmen An Gehalt ſind zunächſt 2100 Mark angeſetzt. Die bisher vorgeſehene Zulage von 1500 Mark für den Muſikdirector des

Alle vom Generalſtabe herausgegebenen Karten in 1 : 100000 Garde-Corps kommt in Wegfall. und 1 : 80000 find bezüglich des Hauptwegenetzes, die KupferſtichSectionen in 1 : 100000 und die ſeit 1875 aufgenommenen Meß-

II. Vermehrung der Anſtalten für die Ausbildung der Truppen . a) Errichtung einer Unteroffizier-Vorſchule in Neu - Breiſach.

tiſch-Blätter in 1 : 25000 betreffs aller in denſelben zur Darſtellung Schon durch den Entwurf zum Militär: Etat für 1882/83 war beantragt gelangten Einzelnheiten auf dem Laufenden zi1 halten .

Dies ge-

worden , zunächſt einen einmaligen Betrag ( 290 000 Mark) zur

ichieht durch die fartographiſche Abtheilung der Landesaufnahme auf Verfügung zu ſtellen , um die einleitenden baulichen Maßnahmen

Grund derjenigen Angaben , welche ihr von den anzeigepflichtigen zur Unterbringung eines in Neubreiſach zu errichtenden Militär: Dienſtſtellen übermittelt werden.

Knaben -Erziehungs- Inſtituts mit Unteroffizier-Vorſchule bewirken zu

!

Nach den gemachten Erfahrungen iſt es erforderlich, die wich: können . Der Antrag fand zwar nicht die Annahme, indeſſen ging aus tigſten Nachträge erſt nach Necognoscirung an Ort und Stelle kartographiſch zu verarbeiten . Zum Zwecke dieſer Necognoscirung den bezüglichen Verhandlungen hervor , daß derſelbe in der Be iſt aber das vorhandene Perſonal der Landesaufnahme nicht aus- ſchränkung auf die Unteroffizier-Vorſchule Ausſicht auf Erfolg hätte. reichend und die Vermehrung des Neben-Etats um fünf Hauptleute zweiter Claſſe nothwendig.

d) Errichtung der Stelle eines Armee - Muſik - Inſpicienten. In Bezug auf dieſe Neuerung ſagen die Erläuterungen Folgendes : „Aus den bisher gemachten praktiſchen Erfahrungen hat ſich 2

In Folge deſſen wurde zum Etat 1883 84 und demnächſt

1885/86 und 1886/87 nur die Formation einer Unteroffizier-Vor

ſchule angemeldet. Allein auch dieſer Antrag wurde in allen drei Fällen ab

gelehnt. Derſelbe wird jedoch jetzt wieder aufgenommen und zu

die Nothwendigkeit ergeben, die zur Hochſchule für Muſik comman- ſeiner Begründung Nachſtehendes in Ergänzung des ſchon früher dirten Hoboiſten ac. durch einen beſonderen, mit den Anforderungen Geſagten angeführt. der Militärmuſit genau vertrauten Lehrer unterrichten zu laſſen.

Wenn es auch der Armee zur Zeit im Großen und Ganzen

Durch dieſen Lehrer ſoll gleichzeitig dem ſchon längſt fühlbar an Capitulanten, welche aus den Reihen der Truppen ſelbſt hervor: gewordenen Bedürfniß entſprochen werden, daß dem Kriegsminiſterium , I gehen , nicht fehlt , ſo ſind immerhin die beſtehenden Unteroffizier

162

Schulen unentbehrlich *). Dieſelben dienen dazu, die in dem Unteroffizier - Corps erfahrungsmäßig ſtets - bald hier, bald dort, bald längere , bald fürzere Zeit hindurch in Folge beſonderer Uma

Wo nun ausgeſprochene Neigung für die Unteroffiziers-Lauf ‫ܘܐ‬

bahn vorhanden iſt, tritt mit dem bezeichneten Lebensalter Verlegen heit ein ; die Eltern ſind genöthigt, die Söhne zunächſt eine andere

einſdlagen zu zu laſſen. In dieſer verbleiben die jungen ſtände eintretenden Lücken auszufüllen und einen ausreichenden Erſatz Richtung einſchlagen für die wichtigeren Unteroffizier-Poſten Feldwebel, Zahlineiſter: Aſpiranten 2c . - ficherzuſtellen. Schon ſeit geraumer Zeit war die Militär-Verwaltung darauf aufmerkſam geworden, daß es zwar den Unteroffizier - Schulen an Anmeldungen nicht fehlte, daß dieſelben aber nicht zahlreich genug waren, um denjenigen Maßſtab an die Beſchaffenheit des Erſatzes legen zu können , welcher zur leichteren Förderung der Disciplin bei dem jetzigen Stande der Bildung der großen Maſje der im Heere ihrer Dienſtpflicht genügenden Mannſchaften für ſpätere Vor: geſette geboten iſt. Hierin ſtrenger zu verfahren, erſchien um ſo wünjchenswerther, als es unmöglich iſt, das in dieſer Beziehung Fehlende auf den Unteroffizier-Schulen ſelbſt nachzuholen. Auch zur Erzielung des größtmöglichen Nutzens dieſer Anſtalten, ſowie zur thunlichſten Ver: meidung jedes ſpäteren Ausfalls ungeeigneter Elemente mußte eine beſſere Sichtung der neu einzuſtellenden jungen Leute eintreten . Dabei griff die Ueberzeugung Platz, daß man einen der Zahl nach ſehr ausreichenden und bezüglich ſeiner Beſchaffenheit allen Anforderungen in hohem Maße entſprechenden Erſatz finden würde, wenn die Unteroffiziers - Laufbahn durch Herabſetzung des für den Beginn derſelben erforderlichen Lebensalters weiteren Kreiſen zugänglich gemacht würde. In den bürgerlichen Schichten der Be:

|| Leute dann entweder ganz, oder ſie verbringen in ihr die Jahre bis zum Eintritt in das militärpflichtige Alter mit Unluſt, was , nament

lich in ſittlicher Beziehung, mit mannigfachen Gefahren für ihre fernere Entwickelung verbunden iſt. Es empfahl ſich daher , die Aufnahme in die Voranſtalten

ſchon im Alter von 15 Jahren eintreten zu laſſen und die Schul kenntniſje bei militäriſcher Erziehung inſoweit zu ergänzen , als dies ini ſowohl für den ſpäteren Beruf als Unteroffizier , wie auch fernerer Zukunft

für die Berivendbarkeit im Beamtendienſte

wünſchenswerth iſt. Die eigentliche militäriſche Ausbildung mugte jedoch den Unter: offizier - Schulen überlaſſen bleiben , in welche die Zöglinge nach zweijährigem Curſus in der Vorſchule übertreten . Dieſe bei der Errichtung der erſten Unteroffizier- Vorſchule zu Weilburg im Jahre 1877 beſtimmend geweſenen Geſichtspunkte haben ſich im Laufe der Zeit als vollfommen richtig bewährt.

Auch nach der Einrichtung einer zweiten Unteroffizier - Vor: ſchule bei dem Militär-Knaben -Erziehungs - Juſtitut zu Annaburg im Jahre 1881 war der Andrang ein ſo überwältigender, daß in den letzten beiden Jahren nur 55 % der Anmeldungen berüdjich tigt werden konnten und die große Zahl der Angemeldeten in der erwünſchteſten Weiſe eine ſorgfältige Auswahl der jungen Leute .

völkerung, welche den beſten Unteroffizier -Erſatz liefern , iſt es ges nach förperlicher Entwicelung , Peranlagiing, Erziehung und Hera

ih

:

bräuchlich, die Söhne mit dem 15. Jahre dem fünftigen Lebens: kunft geſtattete. berufe 311zuführen . *) Es ſind bekanntlich in Ganzen ſechs , weiter giebt es 110ch zwei Unteroffizier - Vorſchulen. Die erſteren beſtehen in Potsdam , Jülich, Biebrich ,

Der Grund für die jetzige geringere Zahl von Anuneldungen in den Vorjahren fanden 30 bis 50 Procent der Angemeldeten Aufnahme - iſt lediglich darin zu ſuchen , daß die Betreffenden

bereits bei den Landwehr -Bezirks-Commandos erfahren, wie gering

tär- Anaben - Erziehunge : Inſtitut".

die Ausſicht auf Annahme iſt.

Die Petersburger Winterparade am 16. Februar 1887.

Commandeur folgt der Brigaoc-Commandeur und ſo weiter bis zum Oberbefeblshaber der Truppen im Militär - Bezirk , jn , oft bis zum

In allen Europäiſchen Staaten finden Truppen - Paraden in der

Kriegsminiſter hinauf. Man hört daher audy , ſowie die Truppen verſaminelt ſind , fortwährend die Begrüßungen der Vorgeſetzten und

ſchönen Jahreszeit, im Frühling oder Sommer , ſtatt ; das nordiſche Kaiſerreich macht jedoch eine Ausnabme, denn ungeachtet des rauben Klimas ſind hier aud Winterparaden gebräuchlicy. Dieſelben werden

auf dem großen freien Platz vor dem Winterpalaſt abgehalten, und zwar nahm früher ſtets das geſammte in und um Petersburg befind: lidic Garde-Corp8 an ihnen Theil. Seit vorigem Winter hat jedoch Raiſer Alerander hierin eine Aenderung getroffen und läßt frei

Paraden abhalten, zwei für je die Hälfte der Petersburger Vejakung , eine dritte für die umliegenden Truppen. Um 16. Februar d: J. fand die

die Antworten der einzelnen Truppentheile.

Die vereinigte Truppenmenge bot diesmal nicht den glänzenden Anblick wie bei den Paraden in der warmen Jahreszeit, we die Mann: ſchaften in ihren beſten Uniformen, Generale und Offiziere mit Bän: dern, Sternen und Orden geſchmückt ſind . Dennedy machte das Ganze einen außerordentlich feſſelnden , eigenartig Ruſſijden Eindruck , wozu auch der Schauplatz der Feier viel beisrug. Alles erſdien mädytig, riejenartig in jeinen Formen. Zunädyſt das breite Szarenídloß an der

erſte dieſer kriegeriſden Feierlichkeiten ſtatt, zu der die auserlejenſten

dort

Truppen des (Sarde- Corps beſtimmt waren : Sie 1. Garde: Infanterie :

ſchnecigen Eisdecke einem unendliden Silberfelde glich. Die Grabſtätte

Diviſion , die 1. Cavallerie: Diviſion , die 1. Garde - Artillerie-Brigade mit einigen berittenen Batterien , die Garde -Schützen - Brigade , das Garde : Sappeur- Bataillon , die verſchiedenen Militär - Schulen , wie

mauern , wie die großartigen Baulichkeiten des jenſeit des Stromes gelegenen Waſſili Oſtrow bildeten den Hintergrund, während das dies:

Pagen-Corps . Nicolai-Garoc-Cavallerie- Junker-Scule u. a.; die Of-

ſeitige Ufer von mädırigen Granitquadern "eingefaßt war. Auf dem

bejonders breiten Newa, die mit ihrer von der Sonne bcídienenen

der Nomanows, die Peter-Paulskirche , umgeben von düſteren Feſtunge

fizier-Schulen der drei Waffengattungen, endlich verſchiedentliđeHülfs- Plate vor dem Palaſte, der jo groß iſt, daß mehrere Diviſionen bequem truppen , wie galvaniſche Compagnie, Feldtelegraphen-Barks. Im Ganzen ftanden 26 Bataillone, 25 Schwadronen , 60 Gejdüte in der Front. Wie immer bei Paraben Ruſſiſcher Garde- Truppen nahmen die

auf ihm Aufſtellung nehmen können, erhebt ſich mitten aus der Truppen : menge hervor die thurmhohe Alerander :Säule. Das ſich in mächtigen weiten Bogen dahinziehende Generalſtabs -Gebäude mit dem Auswärtigen

Vorbereitungen eine überaus lange Zeit in Anſpruch. So wurden

Amt wie die nicht minder große Admiralität begrenzen den Platz, deſſen

ftundenlang vor dem eigentlichen Beginn von jeder Compagnie, Schwa:

Großartigkeit durch die weiße Schneedecke noch geboben wird. Und int alles dieſes paſſen vortrefflich die in die kleidjamen langen grauen llni:

dron und Batterie Flaggen-Mannſchaften auf den Paradeplaß geſidt,

1

Weißenfels, Ettlingen und Marienwerder, die beiden lekteren in Weilburg und Annaburg. An dem leştgenannten Orte giebt es dann noch ein „ Mili

>

+

dort durch Generalſtabe-Offiziere unter Aufſicht des Generalſtabs-Chefs form -Mäntel gehüllten Truppen mit ihren ſchwarzen Fellmüten und des GardeCorps aufgeſtellt und ausgerichtet, ſo daß jeder Truppentheil bis auf ſeine kleinſten Einzelnheiten herab ſofort nach ſeiner Ankunft

völlig ausgerichtet daſtehen konnte. Da dieſe Vorarbeiten ſo erleidstert waren, ſo hätten wenigſtens die Regimenter ſpät an Ort und Stelle geführt zu werden brauchen. Aber obwohl die Ankunft des Raijers auf 12 Uhr Mittags angeſeßt war, ſah man doch ichon nach 10 Uhr die erſten Truppentheile eintreffen. Dieſe nukloje Ueberanſtrengung der Mannſchaften hat darin ihren Grund , daß nach Ruſſiſchen An-

den braunen , über deu Rüden fallenden Bajchliks. Unter dem Fußvolt

erbliđen wir die älteſten Regimenter des Ruſſiſchen Heeres , die von Peter dem Großen gegründeten Regimenter Preobraſchenski und Semo: nowski , von welchen namentlich das erſtere in Rußlands Geſchichte

oftmals eine ſo entſcheidende Rolle geſpielt hat. Auf die Hülfe der Preo braſchenzen unter ihrein Führer Saltykow geſtütt, vernichtete Kaijerin

Anna in den erſten Tagen ihrer Regierung jene die Grundſäke ber Selbſtherrſchaft umſtoßende Urkunde, zu deren Unterſchrift ſie vor ihrer

įdauungen jeder Vorgeſeptevor Ankunft des nädſthöheren die Truppen: jaren Wahlzur Raiſerin von Fürſt Waiſili Dolgoruti und anderenBo gezwungen worden war, und erklärte ſich im Kreml zu Moskau ,

front abreiten und die ihm untergebenen Truppentheile begrüßen muß,

1

wasimmermehrere Minuten in Anſpruch nimmt. Auf den Regimentos | woſie bisher gleich einerGefangenen gehaltenwurde, zurSelbſtherrſcherin.

163

Da die beiden beſtehenden Unteroffizier- Vorſchulen nicht voll:

-

82, bezm. 19 - iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen , daß

kommen genügen , um der Armee in allen denjenigen Fällen , in der Elſaß-Lothringer ungern in frühem Alter ſeine Heimath verläßt welchen die Militär-Verwaltung ſelbſt. für Beſchaffung des Unter- und daher zum Eintritt in die beſtehenden , entfernt gelegenen An: offizier-Erſaßes Sorge tragen muß, nach jeder Nichtung hin brauch ſtalten Deutſchlands ſchwer zu vermögen iſt. bare und gute, in der Schulbildung entſprechend geförderte Rräfte Ferner befinden ſich in Neu-Breiſach zur Zeit wenig oder gar

zuzuführen, ſo iſt die Errichtung einer dritten Unteroffizier -Vorſchule, und zwar in Neu - Breiſach, wiederholt durch den Etat angeſtrebt

nicht benußte Caſernen, deren Ausbau ohne hohe Roſten geeignete Räume zur Unterbringung gewinnen laſſen würde. Um der Anſtalt

worden .

einen genügenden Spiel-, Turn- und Hofplaß zu ſichern, iſt jedoch noch die Erwerbung von Grundſtücen erforderlich, für welche 40 000 Mart gefordert ſind . Eine Ablehnung dieſer Forderung muß bei der großen Trag weite derartiger Einrichtungen nicht nur vom militārdienſtlichen,

1

Durch die neue Vorſchule, welche aus 300 Zöglingen beſtehen ſoll, würde indeſſen nicht bloß die Güte des Unteroffizier-Erſaßes 1

in beachtenswerther Weiſe zunehmen , ſondern es würde auch der Bedarf der Unteroffizier-Schulen für den Fall ſichergeſtellt, daß die Anmeldungen zu dieſen Inſtituten ſich vermindern ſollten .

Wie dies bei anderen Vorſchulen der Fall, ſo ſoll auch für

ſondern auch vom allgemeineren Standpunkt aus ſehr empfindlich ſein ſein.. Der Militär-Verwaltung aber würde dadurch die Möglichkeit

die unentgeltliche Erziehung und Ausbildung auf dieſer Anſtalt den

beſchränkt, in dem gebotenen Umfange den Unteroffizier - Erſaß in

Zöglingen die Verpflichtung auferlegt werden , in der Armee eine ſolcher Qualität ſicherzuſtellen, wie die gedeihliche Entwicelung eines Armee eine entſprechende Zeit activ zu dienen. Im Falle dieſe Heeres mit allgemeiner Wehrpflicht es gebieteriſd, fordert. Verpflichtung nicht innegehalten wird, würden die Erziehungskoſten Die Koſten für die Einrichtung der bereits vorhandenen mit etwa 465 Mart für das Jahr zurückzuzahlen ſein . Gebäude und den Neubau einiger Nebenanlagen ſind feſtgeſtellt Die Errichtung der Anſtalt in Neu -Breiſach wird durch das

Zuſammentreffen geriſjer, dieſem Vorhaben örtlich günſtiger Verhältniſſe begründet .

Elſaß - Lothringen beſißt eine Bevölkerung ,

auf

.

für Terrain -Erwerb werden auſgewendet werden zur erſten Einkleidung der Zöglinge xc. und Be

249 000 Mart, 40 000

100 000 ſchaffung der Utenſilien -Ausſtattung welche vorzugsweiſe militäriſch veranlagt iſt und unter Franzöſiſcher Summa 389 000 Mark. Herrſchaft zahlreiche tüchtige Kräfte den Franzöſiſchen Truppen zu geführt hat. Das Unteroffizier -Perſonal , welches aus dieſer Be: Von dieſer Summe werden im Etat 1887/88 289 000 Marf võlterung der Franzöſiſchen Armee in großer Menge zufloß, zeichnete beanſprucht, während der Reſt von 100 000 Mart für das Rech itch ganz beſonders durch Gewandtheit und Zuverläſſigkeit aus. nungsjahr 1888/89 vorbehalten bleibt. Es iſt nach den vorläufigen Ermittelungen mit Sicherheit anzu : b) Erweiterung der vorhandenen Erercierpläße. Für den -

nehmen , daß die Anmeldungen aus den Reichslanden zum Eintritt

hier bezeichneten Zweck iſt im Etat 1887/88 die Summe von

in die Vorſchule ſehr zahlreich einlaufen und der Armee ein ſchäß: bares Unteroffizier-Material ſichern werden.

760 272 Mark angeſetzt worden, welche hinreichen dürfte , um die in der Nähe von drei größeren Garniſonorten Deutſchlands ge legenen Erercierpläße (bei ( Pojen , Hannover und Mainz) zu er

Die geringe Anzahl der aus Elſaß - Lothringiſchen Kreiſen bisher geſtellten Unteroffizier -Schüler und Unteroffizier :Vorſchüler weitern .. Die Erläuterungen ſagen hierüber Folgendes : Und elf Jahre ſpäter , in einer dunklen Novembernacht des Jahres 1741 , begab fid Eliſabeth , die Tochter Peter & bee Großen , in

Mordverſuche gegen das Leben des Nadifolgers Nikolaus' I. Im Jahre 1879 idioß Solowie w drei Mal auf den friedlich auf jenem Plate ſpazierenden Kaiſer Alerander II. , 1880 verſuchten die Ver: diwi den Winterpalaſt in die Luft zu ſprengen, richteten aber nur ein

die noch heute neben dem Winterpalaſt gelegene Caſerne der Preobraidenzen, um ſich mit Hülfe der lekteren auf den Thron heben zu laſſen. Willig ſcharten ſich die Krieger um die Todyter ihres großen Stifters ; Blutbnd unter den treuen Wachtmannſchaften an . Aber ein Jahr darauf noch in derſelben Nacht wurde die Regentin Anna von Braunſchweig gelnngen ihre böjen Anſchläge. Da war der Plaß vor dem Shloß mit dem einjährigen Zaren Iwan VI. verhaftet, und Eliſabeth er: an vielen Stellen von dem Blute des Raiſerlichen Märtyrers geröthet, klärte ſich als Raijerin . Eine gleich wichtige Rolle ſpielten die Preo:

der wenige Stunden ſpäter in deſſen Räumen ſeinen Geiſt ausbaudte.

brajdenzen bei der Thronbeſteigung von Ratharina II.; ſie waren auch die erſten , die ſichy Raijer Nitolaus bei dem großen Truppen: aufſtande gelegentlich deſſen Thronbeſteigung treu erklärten. Was hat das Zarenjchloß und ſeine Umgebung nicht idon Alles geſehen ! Welche

Ruſſijden Garden vereinigt ſehen , aber ſolche Erinnerungen ſtimmen düſter und paſſen wenig zu dem frohen friegerijden Bilde der jugendlichen,

Bilder der Ruffiſchen Geſchidhte haben ſid dort abgeſpielt !

Es iſt geſchichtlicher Boden, auf dem wir heute die auserlejenſten ihren Herrſcher erwartenden Mannſchaften. Nur Wenige mögen an dem heutigen Tage mit ihren Erinnerungen in die düſtere Vergangenheit

Wo Kaiſer Alesander II. heute den Vorbeimarſch ſeiner Garden geſchweift haben. abnahm , da rief 1762 eine Deutſdie Fürſtentochter dieſelben Regimenter zur Empörung gegen den rechtmäßigen Herrſcher auf, ließ die Truppen an ſich vorüberziehen, führte fic nad Oranienbaum, gwang ihren Sie:

mahl Peter III. zur Abdantung und jepte ſich als Ratharina II.

Unter der Reiterei erblicte man das vornehmſte Ruſſiſche Regiment, die Chevalier-Garde (Garde du Corps ), in welchem die älteſten Ruſſiſchen Adelegeſchlechter vertreten ſind , die mit ritterlicher Begeiſterung die lieb: reizende Kaiſerin als ihren Regiments-Chef verehren. Nädyſt dieſen ſind

noch die Rullide Raijertrone auf. Einige jechezig Jahre ſpäter ſtand der Plaße nods dreiGarde-Cürajſier:Negimenter und die Garde-Hujaren auf dem , leptere unter Befehl des Großfürſten Nitolaus Sohn , in

Enkel jener Frau, Raijer Nitolaus I. , auf demſelben Plate den aufrührerijchen Truppen gegenüber. Er mollte aber an deren Empörung nid)t glauben und didte den Helden aus den Freiheitstriegen , den

welchem Viele den hervorragenden Ruſſiſchen Reiterführer der Zukunft

Als aber der greiſe, um ſein Vaterland hodsverdiente Krieger von den

jehen. Als die beſte Waffe des Ruſſiſchen Heeres gilt die Artillerie; in der Garde, die wir heute ſehen , befinden ſich ausgeſucht ſchöne, kräftige Mannſchaften und Pferde, namentlich in der reitenden Artillerie, derjenigen Waffe in Rußland, in welcher am ausgeprägteſten der Reitergeiſt zur

Rugeln der Empörer niedergeſtredt wurde, da war desKaiſers Lang: einen Befehl wütheten Kartätſchen

ifheibet man die Garbe:Equipagen in der Stärke eines Infanterie: Batail

alten General Miloradowitid , ibnen entgegen , der den Mann:

idraften erklären ſollte, daß ſie nur Wertzeuge rudilojer Verführer ſeien. muth zu Ende , und auf

die

in

1

Geltung kommt. Aus der großen grauen Maſſeder Fußtruppen unter:

den Reihen der von ihrer Pflicht abgefallenen Soldaten. Zu Hunderten Ione, einem ( d)warzen Viered gleichend, denn die Marine-Mannſdaften wurden folgenden Tages die Leichen der Gefallenen in die Newa ge- tragen ſdjwarze Mäntel. Man weiß, weldie Vorliebe Raiſer Alerander

worfen, damit deren Zahl nicht bekannt würde , und einige Monate III. für die Marine hat, und daher werden zu Scren Garde natürlich die ipäter erbli&te man auf den ſid, heute grau von der ſchncebedeďten

beſten und ſchönſten Mannſchaften ausgeſudyt ; die Garbe:Equipage dient

Nema abhebenden Feſtungewällen fünf Galgen, an denen Träger guter im Sommer uls Beſaßung der für den eigenen Gebrauch des Saiſerpaares Ruſſiſcher Namen , wie Murawiew , Beſtuichew , Rylojew u . a . ,

beſtimmten Schiffe , im Winter thut fie gleidhen Dienſt wie jedes Infan

hingen . Eigentlid) waren ſie , als Häupter der Verſchwörung, dazu verurtheilt , geviertheilt zu werden, doch wurde ihre Strafe in Tod durch

terie- Regiment.

Durch die fortwährende Ankunft neuer Vorgeſetten iſt vor der

den Strang gemildert. Dann waren nach einem weiteren halben Jahr:

Truppenfront ſtete Bewegung. Generalſtabs-Offiziere und Adjutanten

hundert das Barenjdlog und der weite Paradeplav Zeugen ſchändlicher

werden mit Befehlen hin- und hergeſchickt, aber man vermißt bei ihnen

164

Die bei den Garniſonen befindlichen Grercierplätze genügen || für Hagenau, den Bereich des 15. Armce- Corps , die Beſchaffung nicht mehr durchweg den Anforderungen , welche zum Zweck der

eines großen Erercierplazes bei Hagenau , für welchen die Mittel durch den Etat von 1886/87 bewilligt ſind , bereits in die Wege

Ausbildung der Truppen an ſie geſtellt werden müſſen. Während die ſeit den leßten Kriegen eingeführten Aenderungen

geleitet iſt, ſo erſcheint es zur Abhülfe beſonders dringlicher Be 1

der Bewaffnung und der Taktik größere Abmeſſungen dieſer Pläße

dürfniſſe geboten , auch mit der Erwerbung , beziehungsweiſe Er

wie ſeither erforderlich machen , erreicht ein nicht geringer Theil der

weiterung der aufgeführten Pläße ſchon jetzt vorzugehen.

,

Die Erläuterungen gehen ſodann auf die Einzelnheiten der

Erercierpläße nicht einmal die in den Beſtimmungen vom Jahre

} .

1865 feſtgeſetzten Minimalgrößen. Nur bei wenigen Garniſonen Erercierplätze bei den Garniſonen ein, die wir hier übergehen, um geſtatten es die Boden-, beziehungsweiſe Cultur-Verhältniſſe, Uebungen nur das über Mainz Geſagte folgen zu laſſen. Dort heißt es : außerhalb der Exercierplätze vorzunehmen. Die immer mehr fort: „ Die Herſtellung eines allen Anforderungen entſprechenden Erercier größten Garniſon des 11 .

ſchreitende Bodencultur macht die Auswahl hierzu geeigneter Grund:

plages bei Mainz, als der bei weitem

ſtücke von Jahr zu Jahr ſchwieriger, die Beſchwerden der Grund: ſtücksbeſißer mehren ſich, ebenſo die begründeten Klagen der Truppen über unzureichende Gelegenheit zur taktiſchen Durchbildung.

Armee-Corps, durch Erweiterung des Exercierplatzes „großer Sand" iſt ſchon deshalb als dringend nothwendig zu bezeichnen, weil dieſer Platz nach ſeiner Größe (er beſteht aus zwei Theilen von 1342,

Schon ſeit längerer Zeit iſt daher die Militär - Verwaltung

beziehungsweiſe 723 Meter Länge und 905 , beziehungsweiſe 415

der Frage näher getreten , in welcher Weiſe dieſen Uebelſtänden am zweckmäßigſten begegnet werden könnte. Die diesfälligen Ermitte-

Meter Breite) und günſtigen centralen Lage im Corps-Bezirk eine ganz beſondere Ausnußung geſtattet und daher vor allen anderen

lungen haben indeſſen noch nicht zum Abſchluß gebracht werden Erercierplägen dieſes Bezirls eine vorzugsweiſe Berückſichtigung fönnen .

Sobald dies geſchehen , wird

beabſichtigt, in ähn: / verlangt, zumal ſich ein anderes Terrain für größere Uebungen zu

licher Weiſe, wie dies bei der im Gange befindlichen Erweiterung der Artillerie -Schießplätze *) geſchehen, eine Geſammtüberſicht zur

verhältniſmägig gleich günſtigen Bedingungen im Bereich des Armee: Corps nicht beſchaffen läßt.

Auf den theils fiscaliſchen, theils erpachteten Erercierplatz ſind die Vergrößerung u . der einzelnen Pläte, ſei es durch Ankauf, ſei ſämmtliche Truppen der Garniſon angewieſen. es durch Erpachtung, geplant wird , und welcher Koſtenaufwand Die Vergrößerung durch Anfauf würde ſich auf ein Areal von hierfür vorausſichtlich in Anſpruch zu nehmen ſein würde. Es 61,85 Hectar erſtrecken und der Schätzungswerth hierfür 309 872 wird hierauf darauf Bedacht genommen werden , die entſtehenden | Marf betragen . Eine Grpachtung dieſer Fläche iſt ausgeſchloſſen. Koſten in Grenzen des für die Kriegslüchtigkeit der Armee Uner: Der Plat erhielte dadurch – einſchließlich der weiter beab läßlichen zu halten und ſie auf mehrere Jahre zu vertheilen. Wie ſichtigten Hinzupachtung von noch 24 Hectar eine Gejammt Vorlage zu bringen , aus welcher erſichtlich , in welchem Umfange 1

.

.

-

ausdehnung von 1807 Meter Länge und 1350 Meter Breite . “ *) Man vergleiche hierüber das in dem

Auflage : „ Einige Neue

(Fortießung folgt.)

rungen im Deutſchen Heerweſen “ im 32. Bande des „ Organs“ , unter II. 5 (S. 516 u . folg.) Gciagte. Der betreffende Abſchnitt trägt die Ueberſchrift: „ Bejondere Einrichtungen der Schicßpläze."

das ſchneidige Reiten , wie man es in Preußen bei folden Befehl8: Ueberbringern gewohnt iſt. Die meiſten reiten Roſakenpferde , die ja

im Felde redyt braudibar ſein mögen, auf dem Paradeplaß aber mit ihrem

in Schwadrons-, bezw. Halb-Batterie-Front vorbei. Einige Sdwadronen oder Batterien ließ der Raiſer durdh das Signal eines hinter ihm gul

| tenden 88 Trompeters im

weit vorgeſtreckten Kopfe, der in die Luft erhobenen Naſe und den roben,

Trabe oder Galopp vorbeirücken. Der Marſch bei den Fußtruppen iſt nidt mehr der ſtramme wie zur Zeit des Kaijers

Punkt 12 uhr ſtieg der Raiſer bei der an den Winterpalaſt an :

Fußtruppen ſind beinahe durchweg ídlecht beritten und auch ſonſt keine

grenzenden Eremitage zu Pferde. Der Oberbefehlshaber der Parade:

guten Reiter. Es wird hierauf bei den Ruſſiſchen Fußtruppen gar nicht

truppen, Herzog Alerander von Oldenburg , ſprengte ihm entgegen,

geſehen. · Den Grundjas, daß ein Bataillons-Commandeur, der, ab

und unter den Klängen der Hymne wie der Regimentsmärſche der einzelnen Truppentheile und dem Hurrah der Mannſchaften ritt der Zar die Linien ab. Wie gewöhnlich ſchaute er ernſt darein, verſäumte aber nicht, jeden in den vorderſten Reihen befindlichen Offizier zu grüßen,

Regiment z. B. Sohn und Bruder begrüßen, denn der Großfürſt- Thron:

hängig von ſeinem Pferde, rich mehr mit dieſem als init ſeiner Truppe beſchäftigt, untauglich ſei, kennt man hier nicht. Unter den Pferden der Offiziere ſieht man ſchöne Thiere ; immerhin ſind jedoch die Offiziere der Preußiſchen Garde-Reiterei durchſchnittlich beſſer beritten als ihre Ruſſiſchen Kameraden. Die hieſigen Mannſchaftspferde ſind wohlgenährter nicht dickgefüttert – wie in Breugen , aus dem einfachen – nicht etwa etwa didgefüttert Grunde, weil das Futter hierſelbſt reichlich iſt. Uebrigens werden die Pferde der Ruſſiſchen Reiterei auch nicht ſo lange in Dienſt gehalten

folger ſtand in der Front der Leib -Compagnie unter Befehl ſeines Oheims, des Großfürſten Sergei Alerandrowitid , der das erſte

wie in Preußen. Großfürſt Feldmarſchall Nikolaus , der wenn auch fein Feldherr, dennoch ein ganz hervorragender Renner des Reiterdienſtes

Vataillon befehligt. Die Großfürſten müſſen jeßt, ſowie ſie das entſprechende Alter haben, alle ausnahmslos dienen, und zwar nicht nur

und auch aus eigener Anſchauung mit der Preußiſchen Reiterei vertraut iſt, behauptet, daß bei letzterer darum während der Uebungen ſo viele Pferde ſtürzen, weil ſolche zu alt wären und nicht hinreichend gefüttert würden.

1

wobei er in der Art des Grußes keinen Unterſchied machte, ob es ein

Höhereroder niederer Offizier oder einer der vielen in Reih'undGlied ſtehenden Großfürſten war. So konnte er beim Preobraſchenstiſchen

der Form nach , ſondern thatſächlich , gleich jedem andern Offizier, dem

gegenüber ſie auch in der Beförderung nicht mehr bevorzugt werden .

Der Raiſer dankte jedem Truppentheil unmittelbar nach dem

Das Gefolge des Kaiſers war zahlreich, gewährte jedoch gleichfalls

Vorbeimarſch mit den Worten „Gut“ oder Ausgezeichnet“, worauf die

nicht den glänzenden Anblick wie bei anderen Gelegenheiten, weil Alle

laute, einſtimmige Antwort der Mannſchaften erfolgte : Wir ſind

in Mäntet gehüllt waren. Nahe hinter dem Kaiſer ritt der Deutſche

froh, uns bemüht zu haben, Em. Kaiſerliche Majeſtät!“ Die Mann:

Botſchafter, General-Adjutant v. Schweiniß, der auch ſpäterhin wäh

ſchaften werden bei ſolchen Gelegenheiten immer gelobt , um in ihnen

rend des Vorbeimarſches au ſeiner Seite hielt. Auch Oberſtlieutenant

nicht den Glauben aufkommen zu laſſen, als könnten ſie ſich vor ihrem

v. Villaume und die andern Militär:Bevollmächtigten befanden ſich im Gefolge. In dieſem bemerkte man auch den General-Gouverneur

Zaren anders als vortrefflich zeigen . Etwaige tadelnde Bemerkungen werden dann ſpäter den Befehlshabern ausgeſprochen, doch iſt Kaiſer

1

des Raukaſus, Fürſt Dondutow -Korſakow ,in der kleiðſamen Roſaken : Alexander III. in ſeinem úrtheil weit milder als ſein Vater , der tracht, eine trok feiner Jahre noch ſchöne Erſcheinung und ein Lebemann manchmal gegen ſeine Generale ſehr ſcharf werden konnte. vom Scheitel bis zur Sohle. Nebenbei bemerkt, iſt der Fürſt auch einer Den Schluß der Feier bildete ein Frühſtück beim Raiſerpaar, zu dem jener zahlreichen Anwärter auf den Bulgariſden Thron. Beim Vorbei: das Gefolgewie die Generale und Stabe-Offiziere der Parabetruppen gela marſch gingen die Fußtruppen in Bataillons, die Reiterei und Artillerie

ben wurden .

1757

unzugerittenen Bewegungen keinen jehr ſchönen Eindruck machen . Nach und Rikolaus. Man ſieht jetzt ſogar im Gegentheil auf möglichſt unge nach fahren audy die Großfürſtinnen , ſpäter die Kaiſerin vor dem Schloſſe zwungene Haltung und geht wohl darin zu weit. Jedenfalls marſdiren vor, um von deſſen Fenſtern aus dem friegeriſchen Sdauſpiel beizu- Offiziere wie Mannſchaften „ mit krummen Knieen“ , wie man ſich im wohnen. Die Truppen erweiſen ihnen die Ehrenbezeugungen, und die i Preußiſchen Heere auszudrücken pflegt. Die Richtung iſt dagegen ziem : ihren Nichten und Baſen begegnenden älteren und jüngeren Großfürſten lich gut, wobei die Mannſdaften nicht, wie dies in Preußen der Fall , machen Front, vor den fürſtliden Frauen ſich tief verneigend. nach rechts, ſondern geradeaus ſehen. Die Bataillons-Commandeure der

165

Gedanken über Bekleidung und Ausrüſtung der

des Ropfes aus ſogenanntem Kunſtleder *) oder aus möglichſt

Infanterie.

dünnem, blau angelaſſenem Stahlblech eine kleine Gerichtserleichte: rung zu erzielen ſein. Weder Vorder-, noch Hinterſchirm , erſterer vielleicht etwas eckiger, iſt zu entbehren. Den Beſchlag anlangend, 1

Von einem ältereit Infanterie -Offizier. ( Nachſtehender Abhandlung wurde bereits vor mehreren Wochen nieder-

geſchrieben , konnte jedoch wegen mangelnden Raums bisher nicht zum Ab

erſcheint mir zunächſt das Material zwar zierend, aber doch wenig

praktiſch. Weshalb muß es gerade Meſſing ſein ? Dieſes Metall,

drud gelangen. Inzwiſchen iſt eine Alcrhöchſte Cabinets - Ordre vom 3.

März erſchienen, welche Veränderungen in der Ausrüſtung 2c. der Infanterie anbefiehlt. Wenn wir dennoch heute den Aufſaß veröffentlichen, ſo glauben wir dies mit Rüdſicht auf die leichte Ausführung der darin gemachten Vorſchläge,

welche die neuen Beſtimmungen mehrfach ergänzen, thun zu ſollen. D. Red.) [v.D.] Es hieße Eulen nach Athen tragen , wollte man über dieſen Gegenſtand völlig Neues bringen oder gar Vorſchläge ent-

allerdings leicht zu bearbeiten , behält lange ſeinen Glanz und iſt dadurch weithin ſichtbar. 1866 haben mehrere Truppentheile , ge wiß nicht ohne triftigen Grund, ihre Helmbeſchläge vor dem Ein

marſch in Böhmen geſchwärzt. Später,, 1870, hat man zwar nach den erſten Gefechten nicht mehr gepugt , aber ich muß doch geſtehen , ein ungepugter Helm war mir ſelbſt im Felde ein für mein mili

wickeln, die auf eine durchgreifende Umwandlung der bisher üblichen täriſches Auge unerfreuliches Bild. Warum fertigt man die Meſſing Syſteme hinzielten. Gerade über Bekleidung und Ausrüſtung iſt

theile nicht z. B. aus Stahlblech und läßt dieſes blau an ? Jeden

ſchon ſo viel geſchrieben und geſtritten worden , daß es auf den

falls ſind ſie dann widerſtandsfähiger und bei Wegfall des Lothes, 1

erſten Blick ganz überflüſſig erſcheinen möchte , dem noch irgend : 3. B. in der Spitze , auch nicht ſchwerer, eher leichter. Was zu etwas hinzufügen zu wollen. nächſt die Spitze betrifft, ſo finde ich dieſelbe ſchon der Form nach

Weitgehende Vorſchläge ſollen auch im Nachſtehenden nicht nicht zweckmäßig . Weshalb unter der eigentlichen Spiße noch der entwickelt werden: ſcheinbare Kleinigkeiten ſind es theilweiſe , auf ſich verjüngende Theil ? Genügt nicht eine Spiße, direct über dem welche die Aufmerkſamfeit des Leſers hingewirkt werden möchte. Denn es iſt wohl faum eine Frage , daß bei uns noch Man-

dhes an der Bekleidung und Ausrüſtung verbeſſerungsbedürftig, ja vielleicht auf einfache Weiſe verbeſſerungsfähig iſt. Jede Verein

Kopfgeſtell ? Dadurch wird die Kopfbedeckung ſchon niedriger ; der

Mann bleibt weniger leicht an Hinderniſſen (im Unterholz) hängen. Der untere Theil der bisherigen Spitze mit dem Kranz und den beiden - ſoweit meine Erfahrung reicht - unzureichend ihren

fachung iſt an und für ſich ſchon eine Verbeſſerung, denn ſie hat | Zweck erfüllenden Luftlöchern hat wohl wenig oder gar keinen für den Mann eine Erleichterung zur Folge.

Zweck.

Dazu kommt noch die innere Einrichtung zum Zu- und

Daher iſt dieſer Gegenſtand wohl der Beachtung werth,, Aufdrehen der Luftlöcher. Welchen Zweck hat dieſe? Ich habe in wichtig genug angeſichts der außerordentlichen Belaſtung des In: 20jähriger Erfahrung nie geſehen , daß ein Zu- oder Aufdrehen

fanteriſten und der auf den Märſchen wie im Gefecht an ſeine dieſer Luftlöcher befohlen worden wäre oder ſtattgefunden hätte. Kräfte geſtellten Anforderungen .

Wohl aber habe ich nicht ſelten erlebt , daß dieſer Mechanismus Erercieren, namentlich bei Vorſtellungen, allerlei Bemerkungen

Aber Erſchöpfendes jollen dieſe Zeilen auch nicht enthalten; beim bei

der geneigte Leſer wolle mir nur bei der Betrachtung derjenigen hervorgerufen hat, weil die Löcher ganz oder halb zu waren oder Stücke folgen, die inir als einer Verbeſſerung bedürftig und fähig beſonders aufgefallen ſind.

die Luftlöcher am äußeren Theil gar vorn und hinten jaſjen. An Helmen älterer Garnitur functionirte die Dreheinrichtung aber ſchon

Dahin gehört zunächſt die Kopfbedeckung. Gegen unſere gar nicht mehr ; da blieb ſie ſo ſtehen, wie ſie ſich bei dem letten Feldmüße ließe ſich zwar – für den Feldgebrauch wenigſtens Pußen feſtgeſetzt hatte. Ueberhaupt ſpricht die jeßige Geſtalt der

nicht viel ſagen. Sie iſt leicht, bequem zu transportiren und kann Spitze nicht zu ſehr für ihre Haltbarkeit , davon zeugen die nicht im Biwak zur Noth über die Ohren gezogen werden . Der Uebel- ſeltenen Lothſpuren an denjenigen Helmen , welche die Truppen ſtand, daß ſie das Auge nicht ſchützt, fann im Felde wenig in Be:

immer im Gebrauch haben.

Würde die Spiße vom Kopfgeſtel

tracht kommen, die Gewohnheit läßt den Soldaten dieſen Ulebelſtand einfach gerade ausgehen , mit nur ganz geringer Schweifung, jo überhaupt weniger empfinden. Ob ſie ſchön iſt, die Feldmütze, das fönnte ſie , falls der Kopf des Helms aus Stahlblech, nicht nur iſt eine andere, nicht zu erörternde Frage. Der Umſtand, daſs die ſogleich mit jenem aus einem Stück gearbeitet, ſondern auch wider: Offiziere und Unteroffiziere Schirmmützen und faſt alle Mannſchaften in der Garniſon außer Dienſt „ Ertramüten " tragen,

ſpricht nicht dafür. Aber praktiſch iſt unſere Feldmüße , und das genügt .

Anders verhält es ſich mit dem Helm , mit welchem man

ſtandsfähiger und leichter ſein. Auch käme bei durchgehender Be nutzung von blau angelaſſenem Stahlblech, anſtatt der bisherigen Meſſingtheile, alles Pußen mit einem Male in Wegfall, und eine Erneuerung des Blauen iſt ja billig. Für die gänzliche Beſeitigung der Luftlöcher bin ich dabei keineswegs ; im Gegentheil, ich wünſchte

in Anerkennung deſſen nach ſtattgehabter Prüfung einer ganzen | zweckentſprechendere. Aber dieſe fönnte- man im Falle der Beibe Zahl von Modellen zur Zeit ja noch Verſuche inacht. An und für ſich halte ich den Helm zwar durchaus nicht für eine unprat: tiſche Kopfbedeckung. Seine Grundform reicht ſchon bis in's Alter-

haltung des Tellers zwiſchen jenem und dem Kopfgeſtell anbringen . An dieſer Stelle iſt die Ventilation foch viel wirkſamer.

Bei

Stahlblechhelmen erzielte man dieſen Zweck einfach durch 2, 3 oder

thum und Meinung, keiner Zeit gänzlich verſchwunden geweſen.in einer Joh des 4 horizontale Auſſchnitte an der Stelle, wo jeßt etwa der Rand bin auch deriſtzu daß man den Helm als ſolchen Tellers ſich befindet. Die aufgeſchnittenen ſchmalen Theile der bisherigen ähnlichen Geſtalt wenigſtens bei uns beibehalten muß. Er iſt die traditionelle Kopfbedeckung unſerer Armee; unter -

ihm erfochten unſere Truppen die größten und ſchönſten Siege, - er iſt zum Wahrzeichen des Preußiſchen Heeres geworden . Einen derartigen Schmuck ſolcher

-

könnte man dabei gleichzeitig als eine Art Schußbach verwenden, indem man ſie etwas aufbiegt und zu ihrer Befeſtigung an den Enden kleine dreieckige Stücke einſegt. Für alle am Helm befind

lichen Schienen dürfte ſich blaues Stahlblech erſt recht empfehlen.

und der Helm iſt an und für ſich ein

Die Vorderſchiene hatte bisher nur den Vortheil, daß ſie das Leder

darf man der Armee ebenſowenig nehmen wie den

ſchonte und den Helm zierte. Dem ſtanden 2 gewichtige Uebelſtände

althergebrachten blauen Nod. Es iſt alſo hierbei zunächſt von

Wichtigkeit, zu fragen : was iſt am Helm der Verbeſſerung bes

*) Dieſes Kunſtleder wird z. B. von der Firma I. G. Lieb in

dürftig, und wie iſt die Abſtellung der Mängel an demſelben mög: In Biberach a. d. Miß (Helm- und Feuerwehr-Requiſiten- Fabrif) verarbeitet. Amerika ſtellt man aus dieſem Material ſogar Eiſenbahnräder 2c. her. lich ? Da kommt zunächſt das Gewicht, dann die Ventilation, das

Beſchläge und ſchließlich die Haltevorrichtung (Shuppenketten ) in

Es jou ſo widerſtandsfähig wie Metal, dabei leicht und an den Kopf ſich anſchmiegend wie Filz und Leder ſein und auch der Näfſe wie dem Ers

Betracht. Was die Schwere Betrifft, ſo wird ſich am Ropfgeſtellt weichen durch die Sonne widerſtehen. Der Nußen dieſes Materials müßte

ſelbſt nicht viel ändern laſſen. Höchſtens dürfte durch Herſtellung

natürlich durch Tragverſuche feſtgeſtellt werden.

166

entgegen, nämlich daß ſie die Augen blendete , alſo den Zweck des

Großbritannien.

Schirms theilweiſe aufhob, und daß ſie das ſchon vorhandene

* London , 11. März. (Das neue Marine- Budget.) Geſtern wurden dem Parlament die Motive zum Marine-Budget für 1887/88 vorgelegt. Die Geſammtau @ gaben für die Flotte betragen

Vordergewicht des Helms vermehrte. Blaue Schienen aus Stahlblech würden für die Augen weniger ſtörend ſein. Bei Stahlblech Helmen könnte die Vorderſchiene überhaupt wegfallen ; wenn inan nur das Material an den beiden Schienen rings herum rundlich einbiegen würde, ſo vermiede man die ſcharfen Ranten . Die Bei behaltung der Hinterſchiene ſcheint ſowohl als Gegengewicht für die porn befindliche Decoration , als auch wegen der unten erörterten Befeſtigung des Numerirens zweckmäßig .

im tommenden Jabre 12 476 800 Pfund Sterling, d. 5. 793 300 Pfund Sterling weniger als früher. Dennoch wird die Marine ſtärker als im Vorjahre. Während dieſelbe fortan 62 500 Difiziere und

(Fortſeßung folgt.)

jahres nur 431 000 Pfund Sterling contractlid) zum Bau von Schiffen und Mardinen zu zahlen ſind , während dieſe Ausgabe im

1

Mannſgaſten zähion wird, beſtand ſie im lepien Jahre aus 61 400 Röpfen . Ebenſo werden am 1. April 1888 bedeutend mehr neue Sdsiffe in Dienſt geſtellt werden tönnen als im laufenden Jahre. Nicht minder iſt zu bemerken, daß nach Ablauf der nächſten Finanz April 1886 2 680 000 Pfund Sterling betrug und für April 1887 auf 1030 000 Pfund Sterling verandlagt iſt.

Na d r ich te 11. Deutidei Nicid . *** Berlin , 15. März. Aller höchſte Cabinet

Ordre,

Diejes günſtige Reſultat iſt , wie es in den Motiven beißt, durity verbeſſerte Verwaltungs- Methoden erzielt worden. 3m letzten Jahre erhielt die Marine einen Zuwachs von drei Panzerſdiffen, einem ge : detten Schiffe, drei theilweiſe gedecten Schiffen und 13 ungepanzerten

betreffend die neue Infanterie - A usrüſtung.) Die Aller :

Fahrzeugen.

böchſte Entidheidung über die Gepäckfrage der Deutjden Infanterie iſt jetzt erfolgt . Die neueſte Nummer des Armee-Verordnungo -Blattes enthält hierüber eine Allerhöchſte Cabinets - Ordre vom 3. März. Dieſelbe lautet : ,,Auf den Mir gehaltenen Vortrag genehmige 3ch für fünftige Neubeſchaffungen die beifolgenden Proben von Ausrüſtunge: ſtüden für die Infanterie: 1 ) des Helms, – unbeſchadet der bezüg:

10 Panzerſdiffe , 2 gedeate Schiffe, 7 Torpedo -Rreuzer,

Im tommenden Finanzjahre werden fertig geſtellt werden : 1

Torpedo :

Kanonenboote und 3 Sdialuppen und Kanonenboote. Lord George Hamilton ſchließt ſeine Tentidrift mit den folgenden Worten : ,, !10les, was gethan iſt, zeigt nur , wie viel zu thun nod ) übrig bleibt , che der Zuſtand der Marine für wirklid, befriedigend erklärt werden

funn. Die Vollendung der erwähnten großen Panzerſwiffe und Kreuzer madyt diejen Theil unſerer Flotte äußerſt tüdytig , aber um ſo mehr

lich der Beſdıläge und der Helmzier zur Zeit beſtehenden Verſchieden: heiten und mit der Maßgabe , daß die Garde- Infanterie und die ſtellt ſich im Gegentheil dazu der veraltete und unbraudybare Zuſtand Grenadier-Regimenter Nr. 1-12 bei Einführung der neuen Helm- | unſerer meiſten Kanonenboote und Sdyaluppen heraus. Es liegt da: probe den Metallbeſchlag am Borderſdirm ſowohl als die Sduppen : tetten beibehalten ; lettere ſind bei einer Mobilmadıung gegen einen

her noch ein weites Feld für Reform unſeres MarineSyſtems offen ,

woran bisher ned keine Hand gelegt worden iſt .“

ſchwarzen Lederriemen auszutauſchen. Alle Offiziere der ganzen Armee

Niederlande.

behalten den bisherigen Helm bei ; 2) des Kochgefcirro , 3 ) der Patrontaíden. Die Proben zu 2 und 3 gelten auch für die Jäger und Schüßen, diejenigen zu 1 und 2 für die Pioniere und das Eiſenbahn-Regiment ; auf letzteres, ſowie das Garde:Pionier -Bataillon

Amſterdam , 8. März . (Eine Adreſje von höheren Offiz zieren an die Krone, betr. den Verfall von Heer und Flotte

findet bezüglich des Metall - Vejchlages am Helm 2. die Sonderbe: ſtimmung zu 1 Anwendung.

Zahlreidie höhere Offiziere, darunter 15 Generallieutenants und Vice Admirale, ebenſo viele Generalmajors und 25 Oberſten, die meiſtens im Indiſden Dienſt ergraut ſind, ferner eine Reihe der höchſten Bez

Zugleich beſtimme Id : 4) Die geſammte Infanterie ſowie die vorbezeichneten Trippen führen als zweite Fußbekleidung ein Baar

amten , welche viele Jabre in Indien zugebracht haben , haben geſtern

Schnürſđuhe aus waſſerdichtem Stoff mit Lederbeſaß mit in's Feld.

un heilvollen Verfall von Deer und Flotte in Niederländiſch - Indien durch die nöthige Verſtärtung mit Perſonal und Material Einhalt zu

Der Brodbeutel beſteht aus waſſerdidytem Stoff, iſt zweitheilig und init einer Vorrichtung zur Befeſtigung am Leibriemen , ſowie einem Ring zum Anhängen der Feldflaſche verſehen. Das Brodbeutelband iſt verſtellbar. 5 ) Bei der Infanterie und den Jägern ( Schützen ) tritt in Stelle des bisherigen Torniſters ein folder von kleinerer Form mit eingehängtein Torniſterbeutel zur Aufnahme der eiſernen Lebens.

mittel- Portionen - und mit Tragegerüſt. Lepteres beſteht aus den Trageriemen mit Schnallvorrichtung, Hülfstrageriemen und dem Rücken-

eine Adreſſe an den König gerichtet, worin ſie dringend bitten, ,, dent

thun ."

Sie begründen ihr Gejuch etwa folgendermaßent: „ Amtliche und nichtamtliche Berichte beſtätigen, daß Indien ſity

gegenwärtig in einem traurigen Zuſtande befindet , daß Landbau, Cie: werbefleiß und Handel in ſtetem Rückgange begriffen ſind , daß ſich eines großen Theile der Bevölferung eine llnzufriedenheit bemädytigt babe, welche in Folge der letzten finanziellen Magregeln der Regierung nur noc geſtiegen ſei , daß zwar die deußerungen der Unzufriedenheit

ſtüd. Mit Ausnahme der Grenadier-Bataillone der Garde Infanterie reicht unterdrüdft worden ſeien , aber nur mit großer Willkür ſeitens und der Grenadier-Regimenter Nr. 1-12 erhält die ganze Infanterie

ichwarzes Lederzeug. Ferner geſtatte 3d : 6 ) daß die zu 5 gedaditen Truppen das Sdanzzeug und die Feldflaſche unter Fortfall der bieberigen Trageriemen am Leibriemen , bezw . am Brodbeutel tragen

der Regierung, und daß deshalb die Bedeutung von Heer und Flotte eine um jo größere ſein müſſe. Der lange Krieg auf Nord-Sumatra hat eine Erſchöpfung von Heer und Flotte herbeigeführt, welche in der Indijchen Kriegsgedichte obne Beiſpiel daſtebt und ihr Seitenſtück

und daß die Säbeltaſdie nach der Mir vorgelegten Probe verídymälert

höd)ſtens am Ende des vorigen Jahrhunderts findet, am Vorabend des

wird.

II nterganges der Niederländiſden Colonialmadit. Ju der Weiſe iſt die

Die Sdiangzeug- Futterale ſind thunlichſt zu erleichtern ." Die aus Vorſtehendem ſich ergebenden Aenderungen in der Aus.

Stärke der Kriegømacht vermindert, daß man nicht nur die angreifende

rüſtung der Fußfruppen gelangen zur Ausführung, ſobald und ſoweit

Nolle gegen einen beinahe beſicgten Feind hat aufgeben müſſen , ſondern

die Mittel hierzu verfügbar ſind und ohne zu irgend einer Zeit die gewohnte Kriegebereitſdaft zu beeinträchtigen . Auch ſind die Aende: rungen derart durchzuführen , daß die Infanteric Bataillone für die

daß man jeßt innerhalb einer Stellung, die kaum noch den vierten Theil der früheren Eroberungen bildet , förmlich belagert wird , und daß man innerhalb derſelben nody jeden Augenblic den tühnſten An

Rriegeſtärke jederzeit in ſich gleichmäßig ausgerüſtet ſind.

Nur bei

griffen und den blutigſten lleberraſchungen ausgeſetzt iſt ; die Befreiung

den für Erſay-Bataillone niedergelegten Ausrüſtungsſtüden tann während

von Niederländern und Fremdlingen aus der Hand eines verrätherijden Feindes iſt nidit durch die Erfolge der Truppen , ſondern nur durdy politiſdie Unterhandlungen und Geldzahlungen zu Stande gelommen. Beſonders nod) wird auf die allgemeine Entmuthigung und Demora : lijation , weldie die Widerſtandskraft der Truppen lähmen , und auf

der Uebergangózeit über Verjơiedenheiten hinweggeſehen werden. Das Kriegeminiſterium hat hiernad) das Weitere 311 veranlaſſen. Dieje Alerhödyſte Cabinets -Ordre bedingt einen großen Fortjdyritt in der Feldausrüſtung der Infanterie. Bei der Annahme der neuen Stüde iſt nicht nur eine Erleichterung des Mannes angeſtrebt,

die ſtetige Abnahme des Anſehens der Niederländiſchen Madyt im

worden , in Rüdſicht auf die geſteigerte Feuerwirkung unſerer Zeit den Mann mit einer ſolchen Ausrüſtung zu verſehen, die ſich aufdem Gelände möglichſt wenig auffallend von dem Hintergrunde abhebt. Das weiße Lederzeug, das ſid, für Friedenszwecke

Ardipel hingewieſen , wofür inan ſprediende Beweiſe ſelbſt aus den entfernteſten Gegenden vorlegen kann ; dazu kommt aber noch die ſtets zunehmende Gefahr fremder Einmiſchung und internationaler Ver wickelungen , was ſid aus der Thatjache ergiebt, daß die Niederländiſche

ausgezeichnet bewährte, bat dem (dwarzen , das ſchon ſeit Jahren bei den

Herrſchaft ſich über ein ſehr ausgedebutes und für den Handel wich :

Süddeutſden Contingenten eingeführtiſt,Play machen iñüſſen. Außerdem

tiges Gebiet erſtreckt, ohne daß man die Mad;t hat , für den aller

jondern auch verſudyt

!

iſt das Tragen der neuen Feldausrüſtung in hohem Maße erleichtert, nöthigſten Sdutz von Leben und Eigenthum zu ſorgen. Aus dieſem da die Bruft des Infanteriſten nidyt mehr den Druck 008 Mantels,

Grunde iſt die alsbaldige Verſtärkung der Land- und Seemacht in

des Brodbeutel-,Feldflaſden- und Schanzzeng- Riemens auszuhalten hat. I Indien von jo überwiegendem Staatsintereſſe, daß dadurch alle are

11 1

1

167

deren Fragen, die der Verfaſſungs-Nenderung nicht ausgenommen , in zu

den

kann

;

warten ,

einer

Mit Beziehung hierauf jagt ber Berfaſſer : „ Die Schlagfertigteit zuſammengebrachten Armee

bit die Poitsvertretung über die Organiſationder lebenden Streisträfte derder Mannſch Defertionen dieUnmöglichfeit,"den ohnebieeinmal Standn t beſchrändiettennöthige aftenundvollzähl ig zu erhalten , wenn

endlich idlüffig geworden iſt, da man ja aud innerhalb der jetzt gel:

tenden Verfaſſungs- Beſtimmungen die Mittel finden kann, um eine ge- | Freiwilligen nid )t aufgetrieben werden können “.

Diejer Satz iſt in

nügende Truppenmacht nach Indien zu ſchicken , und vor allem wird

der ihm gegebenen Faſſung nicht völlig flar, wahridheinlich wollte der

Ce darauf ankommen , das Niederländiſche Element im Heere zu

Verfaſſer jagen : „ Derſertionen und durch die Ilnmöglichkeit“ 20.

rerſtärken . "

Der Inhalt auch dieſes Doppelbeftes iſt ähnlich wie der aller

bisherigen Hefte ein guter , 6. 6. im Allgemeinen ridytiger und zweck mäßig abgefaßter. Nur iſt von den in neueſter Zeit in England leb: haft hervorgetretenen Beſtrebungen, ſowohl die Land: wie die Seemacht zu verbeſſern , wenig oder gar nicht die Nede, jo daß das Gejammt

& r itik. Die Europäiſchen Heere der Gegenwart. Von Hermann Bogt , Oberſtlieutenant a. D.

Illuſtrationen von Nichard

bild , welches der Lejer nad) ber ibin gebotenen Schilderung ſich machen

Heft V- VII : Der Nuſſiſche Coloß. 8. 48 S.

muß, manchmal in redyt ungünſtigem Lichte erſcheint. So wird bei : ipielsweiſe folgendes Urtheil angeführt: „ Die Uebungen ber Cavallerie

Preis 1 Mart 50 Pf. Heft VIII u . IX : Großbritannien zal Lande und zur See. Rathenow 1887. Verlag von Mar Baben zien. 8. 30 S. Preis 1 M.

und Artillerie ſind durch die bervorragende Schönheit der Pferde und der Mannidaft , ſowie die pradtvollen llni : formen äußerſt intereſſant" , dagegen erfährt die Ausbildung jeb

( R. ) In Nr. 93 ber Allg. Milit . Ztg. . 0. 3. haben wir die erſten 4 Hefte des vorliegendeu Sammelwerfes angezeigt, beute haben

idyarfenin Tadel gewißer inunsmandyer . nLeptere r iſtſcheint begründDer et. einzelne allein Dingen zu weitHinſicht z11 geben.

K'nötel .

wir es mit zwei Fortjepungen zu than. Die erſte derſelben , welche in den Heften 5-7 enthalten iſt, zeigt uns die Kriegemacht Rußlands. Weshalb der Verfafier Sie

eigenthümlidie Bezeichnung der Ruſſiſche Coloß " gewählt hat , iſt uns nidit recht verſtändlich. Denn wenn aud) der Großſtaat Nußland ein außerordentlich großes Reich iſt, jo kann man bed wobl nidt jagen , daß nun auch ſeine Kriegsmacyt eine ſo „ coloſſale " jei , daß ſie mit denen anderer Mädyte kaum verylidhen werden könnte , wodurd doch irobi allein nur eine ſo abweidende Bezeichnung wie die gewählie ihre Bez rechtigung empfangen bätte . Wir würden Saber es geeigneter gefunden haben, wenn von dem Verfaſſer ein einfacherer Titel für diejos 11

Heft gewählt worden wäre.

Sehr richtig wird gleid im Eingange der Schrift hervorgehoben, daſ zwei beſonders bervortretende Ericheinungen das Nuiſiſche Heer: wejen kennzeichnen, einmal die Tapferkeit und Ausdauer der Rullicher Soldaten im Ertragen der idywerſten Strapazen und ſodann der ſtete

Englijde Soldat war iteto - auch auf der Burenäichen Jalbinjel

ſtets

-

und in Belgien bis vortreff unbebül , allein er verſtan d lid dow 1815 licheinaufſteifer das Sdlageflider bejaß eine n und (Bejelle außer:

ordentlich zäbe Widerſtandskraft , die er zu

beute gewiß noch nicht

Dieje Anſidyt glauben wir vollkominen vertreten zu köoniei , darum möchten wir auch der vom Verfaſſer an einer anderen verlernt bat .

Stelle ausgeipredienen Meinung nidyt beipflichten , an der ex heißt : , .. Dabei erſityeint die Vritijde Armee , abgejehen von den geringwerthigeren Gejditen ihrer Artillerie , in Bezug auf Ausbildung

wie auf Taktik und Bewegungsfähigkeit keineswegs auf dem Stano : punkt, um dem Deere einer der übrigen continentalen Großmädte mit Erfolg entgegentreten zu können . “ bekannten geſchicht Herrn Deftel ,jind von dem en Maler, RidyaBeide - Typen mit hübidie des Rulidh rd Knöte en n Abbildungen und Englijden Heeres - geichmückt worden , weldie ihren Zweck voll : kommen erfüllen : ein genaues Bild von dem äußeren Erſcheinen der Truppen zu gewähren .

Wechſel der Organiſation, liniferinirung und Bewaffnung des Heeres bis auf die neueſte Zeit. (58 ideint jerody, als wenn der gegenwärtige

Monard es ſich ſehr angelegen ſein läßt , dem geſammten Heerweſen eine nationale Grundlage zu geben , wenigſtens ſoweit dies die äußere

Erjdeinung des Nujſijden Soldaten betrifft, wenn audy nid )t verkannt werden kann , daß der ganze Aufbau des Heerweſens ſich heute ned

Nene Militär - Bibliographie . Feſtil die. Berlini Ein Rügbli den . ruifiich c auf -türk. 1877-7eđ Sriegil gevier 8 . , gr.das8. bulgarij (36 S.) 75 Bf. , Mittler & Sohni Hallwich, Dr verm ., Gindelu's „ Wallenſtein “ . Eine frit. Studie. [ 91118 :

den Wehrſyſtemen anderer Europäijder Staaten anſcyließt. Uns will

„ Mittheilgri. $. Vercins f. Beidhichte d . Deutichen in Böhment" .] gr. 8.

nur icheinen , als wenn nicht überall init Glück dieſer Anjdluß ſtatt:

Dominic (+1 S. us. , General SO PF. à I s , General Adjut. Straft Prinz Hohen lohePrag, ingell - jigelf

gefunden habe , da er feineswege genügend die Sitten und Gewohn :

zil , strategiiche Briefc. 1. Mit 3 Stizzen in Steindr. gr. 8. ( IV, 351 S. ) Berlin , Mittler & Sohn . 7 M. (Geſpräche üb. Heiterei. gr. 8. ( VIII, 297 5. ) Ebd. 5. M. 50 Pi.

beiten des nordijden Bolkes berückſidtigte.

Der Verfaſſer entwirft ein , wie uns dünft, im Ganzen ridtiges,

ziemlid, vollſtändiges und überſichtlides Bild der Rujlijden Kriegs: macht, indem er zunädiſt das Seer und ſodann die Marine vorführt. Allerdings hätten wir gewünjdt, daß er auf die Licht- und Schatten:

Juifanterie : Gewehr, das, M 71.84 , nebſtzugehör. Munition, m . 31 Abbildgbearb. nach der fricgsminiſteriellen Inſtruction f. den Sola n. u. von 4 Taf., daten v. N. 1. 11. 2. Aufl. 8. (32 S.) Hannover, Helwing's

ſeiten des Offizier -Corps etwas ausführlicher eingegangen wäre; lie

Jnitruction üb. das Jufanterie-Gewehr M 71.84, nebit ziigehöriger Mu Pf. nition. d, f.) -Berlin, 95 S. ichiiche m . 6 Steinta ( VII, Deſterre 8. der. stalenderMittier 1886. 80 Hrsg. f. d . I.& Sohn. r Militär At amera v. der Ned.der öſt.-ug. Wehr- Zeigt. „ Der Kamerad". 25. Jahrg. gr. 16.

werden mehrfad , nur Flüchtig berührt: Wir haben den Eindrnd von

jeinen Ausführungen davongetragen, als wenn der Verfaſſer die Vor: zuige der Ruſſiſchen Marine Offiziere zu wenig und die Mängel der

Perl .

50 Pi.

Linien- Offiziere – im Gegenſat zu den Garde: Offizieren -- nid) t

( 251 S. ) Wien , Seidel & Sohni. 33 M. 20 Pf. Streus , Haupini. à I. s. Lilir., friegsgeſchichtliche Beiſpiele Ser Feldbeiciti :

genügend hervorgeboben babe . In manden Punkten bat fid, der Ver:

ging u . d. jejiungsfriegea. Ini Anidhluß an den aui den fönigl. Striegs :

Befeſtig eingefüh Mit rten Leitjade idhulen Tertifiz S. ) Berlin, XII, 141geſtellt. zen. ungslehr gr. 8. e( zujammen in Steindr 19 Skizzen . u . 2nder faſier den Ausführungen eines „ jadkundigen und zuverläſſigen Bericit: Mittler & Sohn . 5 M. 50 Pf. erſtattere “ angejditoſen, jedoc ohne ihn näher zu bezeidineu ; wir ver: muthen, daß hiermit Herr A. v. Drygalo ki gemeint jei, der dann Militair-Mujifer - Notiz : il. Taſchenbuch f. d. I. 1887. 4. Jahrg . Mit dein Viertaiſerbild in Lichid . gr. 16. (IV, 307 11. Muſifbeitage £ 5 S.) wohl auch mit Namen hätte angeführt werden können . Berlin, E. Brager. 1 M. 60 Pi. Das Doppelbeft 8 und 9 unſeres Sammelwerkes zeigt uns Pola , seine Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft. Eine Studie. Mit „ Großbritannien zu Lande und zur See " oder vielmehr die Englijde 4 Taf., enth. Ansichten u. Pläne . Lex .-8 . (95 S. ) Wien , Gerold's Sohn . 4 M. Land- und Seemacht.. Die Adyillesperſe dieſer Wehrmacht wird gleich Reine 50 Pf.Verdeutichungs - Wörterbücher. 2. Bd. 8. Berlin , Heinece. 4 M. dc's im Eingange ſehr ridtig gekennzeichnet; 28 heißt da nämlich wie folgt: Inhalt: Verdeutichungs - Wörterbuch iad;männiſcher und dienſtlider „ Die Englijde Armee unter deidet ſich im Grundprincipe der Orga: .

niſation von den Heeren der meiſten civilijirten Staateu dadurch, daß ihre Ergänzung nicht auf der allgemeinen Wehrpflicht beruht, ſondern durch freiwillige Werbung berbeigeführt wird." Dieje Einrichtung bildet den eigentlidyen Krebsichaden der Wehrkraft Groß : britanniens; derſelbe wird nicht eher gehoben werden, als bis auch in England die große militäriſche Errungenſchaft der neueren Zeit: die

Sprache d. deutſchen Wehrtumes durch Maj. Doc . Herm . 0. Pfiſter. Salm , Hauptn . vorm . Lehr., Uebungs- Tafeln f. den iyitematiſchen Betrieb der gejammten Militär Gymnaſti Turnen il. Fechten ) 12. (80 S.) Berlin , Mittler & Sohn. 50 Pi. k ( Taschewkalender f. schweizerische Wehrmänner 1887. 11. Jahrg. ( XII, 280 S. )

Hube 16. r. ( 160 1 S.M. m.60 1Pf.Portr.

, 4 Chromolith . u. 1 Karte . ) Frauenfeld ,

perſönliche Ableiſtung des Kriegsdienſtes , endlich allgemeine Aner:

Uniformen , die, der deutschen Marine in detaillirten Beschreibungen

kennung, d. h. ihre Einführung gefunden hat. Noch im Jahre 1885 betrug dort die Zahl der fahnenflüchtigen Soldaten 5147 Mann , d. h. 3 Procent der Geſammtſtärke des Heeres, - das ſind gewiß traurige

etc., sowie e. Liste sämmtl. Kriegsfahrzeuge u. der genauen Abbildgn. aller Standarten u. Flaggen. Nach authent. Quellen hrsg . 3., neu bearb. u. verm . Aufl. gr. 8. ( IV, 67 S. m. 25 Chromolith ) Leipzig ,

Zuſtände !

u. Farbendarstellungen. Nebst Mittheilgn . üb. Organisation , Stärke

Ruhl.

2 M. 50 Pf.

168 1

A izeige ni. Unter der Preſſe befindet ſich und erſcheint im Laufe der nächſten Wochen :

Die neue Seditweiſe der Franzöſiſdien Infanterie . Nach der Instruction sur le combat (Janvier 1887) bearbeitet

von einem Deutſden Jnfanterie- Offizier. 8. Geheftet. Preis etwa 14/, Marf.

Die hier bezeichnete Schrift behandelt die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie - Gefecht, welche auf Anregung des gegen wärtigen Kriegsminiſters von Frankreich, des Generals Boulanger, von einer höheren Commiſſion ausgearbeitet worden iſt. Dieſe neue Fechtweije Ser Franzöſiſchen Infanterie hat die Beſtimmung , als Grundlage der fünftigen Stämpfe der Franzojen zu dienen nnd iſt daher von höchſter Wichtigkeit. Die Vorſchrift bildet zwar nur eine Ergänzung des Franzöſiſchen Infanterie Reglements vdm 29. Juli 1884, allein ſiegiebt dem leşteren eine ganz neue Richtung : den Drang, nach der Offenſive , welcher bisher in den Franzöſiſchen Reglements feineswegs fo zur Geltung fam, wie dies der thatfräftige Kriegsminiſter Franfreiche jest fordert.

Der Deutſche Infanterte - Offizier , welcher dieſe Schrift bearbeitete, hat zahlreiche Erläuterungen und Bemerkungen hinzugefügt, um das Verſtändniß der neuen und alten Franzöſiſchen Vorſchriften zu erleichtern. Die Verlagshandlung von Eduard Zernin. Darmſtadt & Leipzig , im März 1887. 1

Schriften des Generals v. Goeben .

r e i März. e a f 2 2 t m . r ſ Zu Fe Allen

Strieger- und Militair.Vereinen

Das Treffen bei Kiſſingen

Plattdeutſche Schwänke zer

am 10. Juli 1866. Dargeſtellt von

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A. von Goeben , K. Preuß. General- Lieutenant und Diviſions.Commandeur .

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Das Gefecht bei Dermbach am 3. Juli 1866 .

mit eingedructer Muſikbegleitung. Preis 1 MI. 20 Pf. Dieje 3 plattdeutſchen Schwänte in je 1 Act ſind leicht auf zuführen und zeichnen ſich durch große Friſche und Originalität aus. Zwei

derſelben ſind militairiſchen Inhalts ; der eine ſpielt zur Zeit Friedrich des Großen, der andere im Zuſammenhang mit dem Striege von 1870/71. Durch Aufführung in Militairfreiſen iſt die Wirkjam feit dieſer Schwänke bereits bewährt. Namentlich die militai: riſchen haben überall durchgeſchlagen , wo ſie aufgeführt wurden . Die Schwänke ſind in medlenburg . Platt und in Reuter'icher Ortho Jede Buchhandlung beſorgt das Buch.

graphie geſchrieben .

Dargeſtellt von

A. von Goebel, R. Preuß . General-Lieutenant und Diviſions -Commandeur.

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Zernin, Großherzoglich Seiftſdem þauptmann àla suite der Infanterie, Redacteur der Allgemeinen

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1

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Militär- Zeitung Zweiundſedjzigiter Jahrgang. No. 22.

1887.

Darmſtadt, 19. März.

Die Allg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

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jahre bei nur 1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

3 n halt : Aufſäte. Einige Neuerungen im Deutſchen Heerweſen. (Fortſeßung .)

Gedanken über Bekleidung und Ausrüſtuug der Infanterie. (Fortſegung .)

Verſchiedenes. " Eine Ruſſiſche Anſicht über die heutige Kriegführung. Nachrichten. Deſterreich - Ungarn. (Eine Miniſterial - Erklärung über die Heeresſprache .

Gine Berichtigung die „ Ungariſche Lanze betreffend.

Dänemark. [Verhandlungen des Volts : und Landsthings über die militäriſchen Vorlagen.) Großbritannien. [Stapellauf des Kriegs chiffs „ Galatea”./ Schweiz. (Der Vollzug des Landſturm -Gefeßes. - Nochmals die Verordnung des Bundesraths, betr. den Eiſenbahndienſt im Kriege.) Vereinigte Staaten von Nordamerika. [ Verſtärkung der Flotte.] Aritit. 1619--1887, Geſchichte derPreußiſchen Armee, mit einem Stammbaum der Preußiſchen Infanterie. Feuilleton . Ein Schreiben des Fürſten Alerander von Bulgarien an den Prinzen Alerander von Heſſen aus dem Jahre 1885. Zur Beſprechung eingegangene Schriften.

Allgemeine Anzeigen . 1

Einige Neuerungen im Deutſden Heerweſen .. Nach dem Reich 8 -Militär- Etat für 1887/88 bearbeitet. .

( Fortjepung . )

c. Einſtellung eines Dispoſitionsfonds für Honorirung her:

Als Beſoldungen ſind im Etat 1887/88 angeſegt zuſammen 42960 Mart (für 1 Director, 1 Adjutant, 2 Directions-Mitglieder, 1 Bibliothekar, 1 Nendant, 2 Canzliſten, 1 Maſchiniſt und Heizer, 8 Unterbeamte ); für andere perſönliche Ausgaben ſind berechnet:

,

,

:

,

90 250 Mark ( Nemunerationen für die Mitglieder der Studien

vorragender Civillehrer an der Kriegs-Akademie. -- Die Kriegs- Commiſſion, eines Nebenamts, für den Gehülfen des Bibliothekars, -

Akademie zu Berlin iſt bekanntlich die höchſte Militär-Bildungs: Zulage für den Secretär der Studien-Commiſſion und Honorare anſtalt für Offiziere des Deutſchen Neidhsheeres. Sie entſtand durch für den Unterricht und diepraktiſchen Uebungen , einſchließlich für die Allerhöchſte Cabinets-Ordre vom 19. Auguſt 1858, welche den Schanzen und zum Feldmeſſen ). Endlich ſind noch für laufende früheren Namen „allgemeine Kriegsſchule" abſchaffte und der Mili- Unterhaltung der Gebäude und Gartenanlagen, zur Feuerung und tärbildungsanſtalt höhere Ziele zuwies. Die Kriegs -Akademie hat

Erleuchtung, zur Beſchaffung und Unterhaltung der Utenſilien ſowie

gegenwärtig das beſtimmte Gepräge einer militäriſchen Fachſchule, der Landkarten, der Bibliothek, Unterrichtsmittel, Bureaugeld, ärzt allein es wird ihren Beſuchern auch Gelegenheit geboten, die allge- liche Behandlung 2c. angeſegt 30 552 Mark. In dem Etat für 1887/88 erſcheint nun zum erſten Mal

mein-wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe, entſprechend den Sonderrichtungen

und Sonderbedürfniſſen des Heeres, zu vervollſtändigen . Der Lehr- ein Betrag von 10 000 Marf als Dispoſitionsfonds zur Hono curſus dauert drei Jahre , der Lehrplan umfaßt friegswiſſenſchaft: rirung hervorragender Civillehrer, worüber die Erläuterungen Fol

liche und formale Disciplinen. Die Theilnahme an erſteren iſt gendes ſagen : ,, Die Gewinnung hervorragender Lehrkräfte , deren Honorar ausge für ſämmtliche Beſucher obligatoriſch, die an leşteren nommen die ebenfalls obligatoriſche Theilnahme am Unterricht in von gegenſeitiger Vereinbarung abhängig wird und ſich deshalb der Mathematik im 1. Coetus – inſoweit freiwillig, als der Ein Ein- vorher nicht genau beſtimmen läßt , iſt vielfach daran geſcheitert, -

in vo

zelne ſich entweder für die hiſtoriſchen oder die mathematiſchen Dis- daß, wenn die Möglichkeit, eine Lehrkraft von wiſſenſchaftlicher Be ciplinen oder die lebenden Sprachen zu entſcheiden hat , dann aber zur Anhörung derſelben verpflichtet iſt.

deutung zu gewinnen , eintrat, der Kriegs-Akademie die erforderlichen Mittel zur Honorar- Bewilligung nicht zur Verfügung ſtanden. Es

Die Kriegs-Akademie ſteht unter dem Chef des Generalſtabs iſt bei den vorliegenden eigenthümlichen Verhältniſſen daher geboten, der Armee und hat ein größeres Directions-, bezw. Lehrerperſonal. das für derartige Zwecke bewilligte, in dem bisherigen Anſatz ent: Die Direction führt ein General , welchem ein Adjutant zur Seite haltene Pauſchquantum übertragsfähig zu machen und dadurch einen

ſteht, mit zwei Directions Mitgliedern ; außerdem iſt der Director Fonds zu gewinnen , welcher die zeitgemäße freie Entwicklung des der Kriegs-Akademie Präſes der Studien-Commiſſion, welcher gegen Unterrichts ſichert .“ 1

wärtig noch vier Generale und ein Oberſt als Mitglieder ange-

III. Verbeſſerung der öconomiſchen Verhältniſſe der Offiziere und

hören. Nicht weniger als 22 Militärlehrer ſind an der Kriegs Akademie thätig, und zwar 5 Oberſte, 11 Majors, 3 Hauptleute,

a. Erhöhung des Unterſtützungsfonds für Offiziere. - Es be:

Geheimer Kriegsrath , 1 Ober- und Corps- Auditeur 1 dwirklicher un 1 Stabsarzt.

Selbſtbewirthſchaftung gewährt wird. Dieſer Fonds betrug bisher

Unteroffiziere.

ſteht ein Unterſtüßungsfonds, welcher den Truppentheilen 2c. zur

170

für das Königlich Preußiſche Reichscontingent und die in Preußiſche ſtreben der Heeresleitung, die öconomiſchen Verhältniſſe der Offiziere Verwaltung übernommenen Contingente anderer Bundesſtaaten

zu verbeſſern, hatte ſchon im vorigen Jahre zu einem Antrage auf

331 792 Mart, welche ſich zuſammenſeßen wie ' folgt :

Erhöhung der Commando - Zulage der Offiziere geführt , welcher

Für Offiziere und Militärärzte : 123 Infanterie-Regimenter jedoch nur in weſentlich beſchränkter Weiſe Annahme fand.

Es iſt

je 720 Mark , 14 Jäger -Bataillone je 300 Mart , 73 Cavalleries

daher diesmal der Antrag von der Regierung erneuert worden und

Regimenter je 360 Mart , 12 Feld - Artillerie - Regimenter je 740

wieder mit einer kleinen „ Dentſchrift, betreffend Erhöhung der 11

Mark , 16 Feld - Artillerie-Regimenter je 540 Mark , 1 Felb -Artillerie | Commando -Zulage “ an den Reichstag gelangt . Leştere hat folgenden Wor

Regiment 450 Mark, 11 Fuß-Artillerie-Regimenter je 540 Mart , 2 Fuß -Artillerie -Bataillone je 270 Marť , 1 Eiſenbahn -Regiment

540 Mark , bas Ingenieur- und Pionier - Corps 4960 Mark , die Train -Inſpection 2430 Mark , 26 Diviſionen für Offiziere des Bez urlaubtenſtandes je 350 Mark , 1 Diviſion (die 6. zu Brandenburg ) 550 Mark , die Kriegs -Atademie 12600 Mark , für Corps -Noßärzte und Ober-Noßärzte 7020 Mark, für Zahlmeiſter und den Armee-Muſik - Inſpicienten 36 360

tlaut :

„Die Commando - Zulage wird Offizieren vom Range der Regiments - Commandeure abwärts , ſowie den Militārärzten ent ſprechenden Ranges und den Militärbeamten als Entſchädigung für Mehrausgaben in Folge des Verlaſſens der Garniſon gewährt , und zwar zur Zeit nach folgenden Tagesſären : für Stabsoffiziere 20.. , Hauptleute und Rittmeiſter 2 .

Mart.

Lieutenants 2c.

für Büchſenmeiſter, Waffenmeiſter und Sattler 38 520 Mark , für Aerzte des Beurlaubtenſtandes 1500 Mart, für Feldjäger 192 Mark

2,50 Mart

.

2, 2,

.

.

Die Erhöhung der Commando-Zulage iſt bereits Gegenſtand einer Forderung zum Etat 1886/87 geweſen , durch letzteren jedoch nur in ſehr beſchränktem Maße und zwar bahin zur Bewilligung

und zu außerordentlichen Zuſchüſſen zu den Unterſtüßungsfonds für Offiziere des Friedens- und Beurlaubtenſtandes, Offizier- Aſpi-

gelangt, daß der bezügliche Tagesbetrag für Lieutenants von 1,20 Mart auf den vorbezeichneten Betrag von 2 Mark gebracht worden

ranten und Militär: Aerzte 74 590 Mark.

iſt. Wenn nunmehr die frühere Forderung in vollem Umfange

Dieſer außerordentliche Zuſchuß ſoll im Etat für 1887/88 um 20 000 Mark erhöht werden.

wieder aufgenommen wird , ſo iſt hierfür ſowohl die allgemeine finanzielle Lage der in Betracht kommenden Offizier-Chargen, als auch vor Allem der principielle Geſichtspunkt beſtimmend, daß das Reich

Die Erläuterungen ſagen hierzu Folgendes:

„ Durch den Wegfall der Manquements, welche ſeit einer Reihe die Pflicht hat, ſeine Functionäre für ſolche Aufwendungen ſchadlos von Jahren eigentlich nur noch bei der Infanterie, Fuß-Artillerie,

zu halten, zu welchen ſie durch beſondere Dienſtverhältniſſe genöthigt

den Pionieren und dem Train beſtanden haben , bezw . beſtehen , iſt

werden, und für welche ihre Beſoldung nicht mit dotirt iſt.

die Zahl der unbemittelten , einer fortdauernden Unterſtüßung be-

; ,?1.

Hinſichtlich der Unzulänglichkeit der vorerwähnten Säße, über

dürftigen Lieutenants weſentlich geſtiegen, ſo daß die angeſezte Er- welche die neuerdings eingegangenen , auf den praktiſchen Dienſter höhung des bezüglichen Unterſtütungsfonds ein unubweisliches Be- fahrungen beruhenden Berichte der General-Commandos keinen dürfniß iſt .“

Zweifel beſtehen laſſen, iſt noch Nachſtehendes anzuführen :

d. Erhöhung der Commando-Zulage für Offiziere.

Das Bes

Bei Einzel-Commandos erwächſt den Commandirten ein er:

Ein Schreiben des Fürften Alexander von Bulgarien Mittel, die mir zur Verfügung ſtehen, eineArmee von 90 000 Mann

und an den Prinzen Alexander von Heſſen aus dem Jahr feinen Gehalt bekommen, --zu unddaß und id, noddazu genöthigt bin,, 1885.

(Nurz vor Ausbruch des Serbiſch - Bulgariſchen Strieges von 1887

ſandte der Fürſt Alexander von Bulgarien an ſeine Eltern ein Schreiben, welches flar ſeine damalige Lage darlegt. Daſſelbe wird in dem in diejen Tagen erſcheinenden Werke: „ Fürſt Alerander von Bulgarien, Mit: theilungen aus jeinem Leben und ſeiner Regierung nach perſönliden Erinne rungen von Adolf St o ch (dem früheren Hofprediger des Fürſten ). Darm ſtadt 1887" mit abgedruckt werden , da dem Verfaſſer die Veröffentlichung

geſtattetworden iſt.Auch wir befinden uns in der Lage, dieſes interefjante es iſt datirt Philippopel, 13. November 1885 – mitzutheilen

Schreiben

und laſſen daſſelbe nachſtehend folgen .

D. Red .)

Seit nun zwei Monaten laſtet ein ſo gewaltiges Arbeitspenjum

Conſuln im Lande zu dulden , die ihre Erterritorialität dazu miß brauchen , um ungeſtraft das Volk gegen mich aufzuheben . Wenn es mir trotz alledem gelungen iſt , die Ruhe und die Ordnung zu erhalten, reſpective wieder herzuſtellen , ſo muß ich , um .

gerecht zu ſein , ſagen , daß ſich das Bulgariſche Volt in der ganzen Zeit inuſterhaft benommen hat , angefangen von Rara welow bis zum leßten Bauern,

- ihnen allen gebührt mein Dank und meinc

Id kann ihren Patriotismus , ihre Ruhe und Beſonnenheit, Adtung. Ich ihre Standhaftigkeit und Ausdauer nicht genug loben. In der äußeren Politik ſteht es freilidh chlimm. Es ſind eben die Karten des Gegners , mit denen ich rechnen muß , und das Ve:

auf meinen Schultern , daß ich oft vier bis fünf verſchiedene Dinge | wußtſein, an dieſer Conſtellation nicht Schuld zu ſein, hilft mir über die unangenehmen Gefühle, die das ſonſt verurſachen müßte, hinweg.

gleichzeitig erledigen muß. Alle Details meines Lebens , das ja nun leider ausſchließlich der Deffentlichkeit angehört, kennt Ihr, - es bleibt

mir mithin nur übrig , Euch über meine perſönlichen Empfindungen, Gefühle, Hoffnungen und Enttäuſchungen zu berichten . Einen großen Troſt und innere Beruhigung empfinde ich bei dein Gedanken , daß Ihr meinen Entſchluß vom 6. September billigt, und ich danke Euch

Anders ſteht es mit Serbien.

Da müſſen ſich die Bulgaren auf

die Bruſt (dlagen und ſich geſtehen , daß ſie an dieſem Verhältniß Schuld ſuid. Sie waren leider ſtets , und ganz beſonders in den lezten zwei Jahren , wirklich ſchlechte Nachbarn. Aus politiſcher Kurzſichtigkeit und aus Hang zu demagogiſchen Umtrieben haben ſie Serbien und ſeinen König fortgeſeßt und in der unverantwortlichſten Weiſe vor den Kopf geſtoßen, haben ſie ſchließlich ſogar , einem Rojander zu liebe , ihren eigenen Fürſten desavouirt. Das rächt

von Herzen dafür. Wenn man in's Waſſer geworfen wird, muß man ſchwimmen. Mich warf der 6. September in's Waſſer,und nachdem dies ohne mein Zuthun , ja gegen meinen Willen geſchehen , blieb mir nichts Anderes übrig , als alle meine Kräfte zuſammenzunehmen,

fichießt bitter !

um möglichſt Herr der Situation zu bleiben . Im Innern meiner

Momente der Gefahr großmüthiger gehandelt, wenn es dem jüngeren

.

.

Freilich hätte Serbien als älterer Bruder in dem

erweiterten Grenzen iſt mir dies gelungen. Das kann ich ohne Selbſt- Bruder ſeine Ungezogenheit verziehen hätte. Es wäre klüger geweſen , überhebung ſagen.

Ich wünſche allen Staatemännern , die mich in

ihren officiöſen Organen ſo geringſchäßend behandeln, daß ſie nur für acht Tage in meiner Haut wären , - ſie würden ſich doch ein wenig

wenn Serbien Bulgariens Ohnmacht für ſich als gegen ſich ausgenußt hätte. Die Politik Milan's iſt nicht nach meinem Geſchinact, weil fie eine Politit der Rache iſt, aber unverſchuldet für Bulgarien iſt ſie

wundern. – Das Wort : „Ruhe und Sidherheit gewährleiſten “ iſt nicht.

Darin liegt das Bittere unſerer Lage.

mühſam , wenn man bedenkt, mit wie vielen Nationalitäten ich zu

Was die Zukunft bringen wird , zu ergründen iſt unmöglid). Eins iſt mir ſicher, daß freiwillig die beiden Bulgarien ſich nicht

tämpfen habe , welche Rivalitäten ich berüđſichtigen muß , und daß

trennen werden.

jeder männliche Einwohner vom Rind bis zum Greiſe bis an die Zähne bewaffnet iſt, und der Begriff „ Mord" ſich mit unſerem Begriff , Jago" deckt, daß ich ferner gezwungen bin , wegen der geringen

tungen beſtändig die Vereinigung als das Wert einiger Perſönlichkeiten hinſtellen und den Glauben zu erweđen ſuchen , das Volk ſtehe der

ſo leicht ausgeſprochen,

aber es zu halten , iſt denn doch etwas

Da die Europäiſchen Staatsmänner in ihren Zei

Sache fühl gegenüber, ſo habe ich mich entſchloſſen, eine allgemeine .

-

171

heblicher Mehraufwand daraus , daß ſie während der Dauer des

wollen. Zieht man fernerhin in Betracht, daß jede Truppen - Zu:

Commando-Verhältniſſes zumeiſt auf die koſtſpielige Gaſthaus-Verpflegung angewieſen ſind. Dieſer nicht zu umgehende Mehraufwand iſt,wie die eingeforderten Berichte der General- Commandos erkennen laſſen, nicht ſelten der Anlaß, daß mancher durchaus geeignete Offi-

ſammenziehung die nothwendigſten Bedürfniſſe vertheuert, und daß ferner der Offizier 2c. für die erhebliche Abnußung ſeiner Kleidung und Ausrüſtung während der Truppen -Uebungen auch nicht die ge

zier in wohlwollendſter Abſicht von derartigen – für die kriegsmäßige Ausbildung des Einzelnen doch unentbehrlichen — Commandos nur um deswillen ausgeſchloſſen werden muß , weil er nicht genügende Privatmittel zur Beſtreitung des unvermeidlichen Mehr:

worüber die Berichte der General Commandos feinen Zweifel laſſen, für Offiziere ac. , welche nicht außerordentliche Zuſchüſſe empfangen , vielfach den erſten Anlaß zu folgenſchweren Derangements geben. Auf Grund der angeführten Verhältniſſe wird nunmehr eine

aufwands beſikt. Auch die Heranziehung der faſt bei allen Truppen : theilen beſtehenden und aus freiwilligen Beiträgen der Offiziere ge-

Verbeſſerung dahin beantragt, daß die Commando - Zulage fortan beträgt:

bildeten Commandocaſie ſchafft in dieſer Hinſicht feine ausreichende

für den Stabsoffizier als Regiments-Commandeur 7,50 Mark für den Stabsoffizier als Bataillons -Commandeur 5 ,

Abhülfe , ganz abgeſehen davon , daß es unbillig erſcheint, das in 1

den unteren Offizier - Chargen ſo wie ſo ſchon nicht ausreichende Dienſteinkommen zu Leiſtungen heranzuziehen , welche ihrer Zweck: beſtimmung nach Sache der ſtaatlichen Fürſorge ſind. !

Beim Verlaſſen der Garniſon mit der Truppe iſt allerdings

ringſte Entſchädigung erhält , ſo wird es erklärlich , daß leßtere,

für den Hauptmann 2c. für den Lieutenant 2 .

4 , .

.

11

3,

Hervorzuheben iſt noch , daß die Offiziere 2c. troß der vor:

geſchlagenen Erhöhung der Commando - Zulagen im Vergleich zu

beſtimmungsmäßig vorgeſehen (SS 4 und 9 des Geſetzes über die

den Civilbeamten ungünſtig geſtellt bleiben, denn während jene bei

Natural-Leiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875 , nebſt Ausführungs-Inſtruction vom 2. September 1875 ), daß der Offizier 2. auf Märſchen gegen Zahlung des doppelten Betrags des auf die Mannſchaften entfallenden Vergütungsſages eine angemeſſene Verpflegung in Anſpruch zu nehmen berech-

Cominandos in den meiſten Fällen überhaupt nur Commando- Zu

lage, mindeſtens aber vom zweiten Monat ab empfangen , erhalten dieſe für den erſten Monat ausnahmslos das volle und für die ſpätere Zeit ein ermäßigtes Tagegeld. c. Gehaltserhöhung der Garniſon - Bauinſpectoren. Für das

tigt iſt, und daß ein Offizier zc., welcher mit der magazinsmäßigen

Garniſon -Bauweſen waren bisher 14 Intendantur: und Bauräthe

Verpflegung ſich begnügen will, ſelbſt nur den Vergütungsſatz der

(mit einem Gehalte von 4200 bis 6000 Mark , durchſchnittlich

Mannſchaften zu entrichten hat.

5100 Mark und dem üblichen Wohnungsgeld zuſchuß ), ſowie 49

1

1

Aber abgeſehen davon , daß dieſe Beſtimmungen nur an den Garniſon -Bauinſpectoren in Local-Baubeaintenſtellen (mit 2400 bis verhältnißmäßig wenigen Tagen Platz greifen, an welchen Marſch- 4800 Mart, durchſchnittlich 3600 Mark und Wohnungsgeldzuſchuß) verpflegung durch die Quartiergeber zu verabreichen iſt ( Marſch-, | angeſtellt. Die Zahl der letzteren reicht jedoch nicht mehr aus zur Nuhe- und unvorhergeſehene Aufenthaltstage), kann der Offizier 2c. Bewältigung der zahlreich vorliegenden Arbeiten , es iſt daher ihre von derſelben auch nur ſelten Nußen ziehen. Namentlich in Städten, Vermehrung beantragt und zugleich eine Erhöhung ihres Durch: wo anderweite Gelegenheit zur Beköſtigung ſich bietet , wird der ſchnittsgehalts (um 600 Mark ) beabſichtigt. Die Erläuterungen

Offizier dem Quartiergeber im Augemeinen nicht zur Laſt fallen || bringen darüber Folgendes zur Erklärung der Regierungs-Abſichten : Nationalverſammlung einzuberufen, die über die Antwort zu berathen hat, welche ich dem Sultan geben ſoll, ſobald ich den Beſchluß der

aber gleichzeitig gegen zwei Feinde Front zu machen , bazu reicht ſie nicht aus ; e$ müßten denn beſonders günſtige Umſtände und große

Conferenz erhalte. Außerdem wünſche id nicht die ungeheure Ver antwortung auf mich allein zu nehmen, – über Krieg oder Frieden

artige Tapferkeit der Bulgariſchen Truppen den Mangel an Zahl erſeßen. Die Serben wollen aber mit uns nur Krieg anfangen, wenn wir mit den Türken beſchäftigt ſind. Seit vierzehn Tagen

I

zu beſdließen . Das Volk , das die Folgen des Krieges zu tragen haben wird , ſol ſelbſt die Entſcheidung treffen. In der Preſſe wurden ſo viele falſche Nadriditen verbreitet,

telegraphiren ſie alle Tage : Morgen machen wir Krieg , und jeden Abend geben wir Contreordre. Rönnten wir allein mit ihnen Krieg

aber es war mir ganz unmöglich, ſie richtig ſtellen zu laſſen. Die machen , ſo würden wir ſie gewiß ſchlagen. Ich bin im Ganzen ſehr 1

erſten zwei Wochen ging überhaupt keine Poſt, und jept erhalten wir

wohl. Die viele und intereſante Arbeit, das Gefühl der Gefahr und

die Zeitungen ſieben Tage nach ihrem Erſdeinen . Mithin kommt auch eine Rectification im günſtigſten Fall nach fünfzehn bis ſediezehn

der Verantwortung

froh, .

das Alles begeiſtert mich und ſtimmt mich

idy war ununterbrochen guter Laune ſeit dem 6. September.

Tagen. In dieſer Zeit hat ſich dann wieder ſo viel geändert, daß

Die ununterbrochene Thätigkeit für die Organiſation des Landes, das

die Richtigſtellung entweder unintereſſant oder falſch wird. Telegra:

Leben mit meinen Truppen ſagt mir ſehr zu,

1

ich freue mich, wenn

phiſche Correſpondenzen aber ſind wegen ihrer Kürze nid )t immer

ich ſehe, daß Leute mit kleinlauten Geſichtern vergnügt werden, wenn

praktijd ).

ſie mich geſehen haben.

Ueber die Armce ein Urtheil zu fällen, iſt unmöglich. Offiziere

Rein Menſch ſpricht von der Conſtitution.

Alle hören auf mic), - dieſer idylliſche, patriarchaliſche Zuſtand dürfte

nidit lange dauern, und Soldaten haben ihre Feuertaufe noch nicht erhalten . Wie ſie ſich nicht dauern , – immerhin freut es mich, daß ich ihn erlebt habe. dlagen werden, wird erſt das erſte Gefecht zeigen.

Das Benehmen

Den Krieg fürchte ich nicht, weil ich keine Angſt vor dem Tode

der Offiziere und Soldaten, ſowie ihre Disciplin ſind tadellos. Sie habe ; id bin bereit zu ſterben und freue mid), wenn ich gleichzeitig erercieren täglich ſieben Stunden, ſo daß die Numeliſche Miliz in den

meine mir ſo verhaßte Stellung in Sofia los werde und doch damit

jechs Wochen viel mehr gelernt hat als in den ſechs Jahren ihres

meinem Bulgariſchen Volke nüßlich ſein kann. Denn mein Andenken würde ihnen keine Ruhe laſſen , bis ſie nicht ihr ganzes Vaterland beſißen.

Beſtehen. Die Verpflegung iſt au8gezeichnet, Bewaffnung und Be Fleidung ſehr mangelhaft; beſonders Kleider fehlen. Ich Ich habe alle

Schneider im ganzen Lande eingeſperrt und alles Tud), ſowohl in den

Vorläufig halte ich meine Abdankung für ausgeſchloſſen . Die

läden als in den Privathäuſern, confiscirt und habe im Werthe von

Verhältniſſe in Europa ſind aber ſo, daß man ſich am beſten in jeder Peziehung Freiheit der Handlung vorbehält. Dody, wie geſagt, dieſe

zwei Millionen Francs bereits Mäntel, Hoſen 2c. nähen laſſen , und

noch immer iſt Mangel. Meine Bulgarijdhe Armee hat aües, aber Frage ídyeint mir vorläufig ausgeſchloſſen zu ſein , denn kommt's zum viel: in Rumelien war Nichts. Stiefer brauchen wir glüdlicherweiſe Krieg, was wahrſcheinlid – ſo wird es viele Kugeln geben

Armee die ſehr praktiſchen und kleidſamen Opanken nicht, da die ganze Einwohner trägt, die jeder

jo ſdon beſigt.

Trotz aller Correſpon

leicht auds eine von hinten

wer weiß

13. November, Nachts 2 Uhr.

denzen, die das Gegentheil behaupten , iſt der Geiſt in der Armee Eben idyließe id) meinen Brief , da erhalte ich ausgezeichnet, und id ſebemit vollem Vertrauen in die Zu : Kriegserklärung. Gott helfe mir – ich werde meine -

kunft. Könnte ich die Armee auf einen Punktverſammeln, ſo würde Scande, ewige Schande über dieſen Bruðerkrieg !" dieſelbe genügen , um Serbien zu vernichteu, und genügen , eventuell den Türken mit Erfolg die Vereinigung abzuringen. So aber – da I

ich Vorpoſten von Burgas bis Widdin habe

iſt die Armee arg

Berzettelt, obſchon ſie für Serbien immer noch ſtark genug iſt. Um

die Serbiſche Pflicht thun.

172

,, Die Vermehrung der Local-Baubeamtenſtellen um zehn Garniſons | eine Drehung der Flügelſchraube, zieht ihn durch die Deſen hindurch Bauinſpectoren iſt nothwendig wegen zu großer räumlicher Aus- und hängt ihn dann mit der rechten Hand in das paſſende Loch an an.. Ein Verpaſſen der Sturmriemen dehnung einzelner Garniſon - Baudiſtricte, bezw. der hieraus reſul: den drehbaren Flügelknopf an tirenden Erſchwerung der Bauleitung und der Baubeaufſichtigung würde wegfallen. Sollten die Löcher des Sturmriemens nicht paſſen, ſeitens der ausführenden Baubeamten.

In Folge Ueberbürdung der Garniſon -Baubeamten ſind nach

fo genügt eine fleine Aenderung am Knopfloch an der linken Seite des Helms, um die Löcher auf der rechten Seite paſiend zu machen.

den gemachten Erfahrungen nicht ſelten bei den fertiggeſtellten Bauten

zu dem Auf- wie Herunterſchlagen des Sturmriemens iſt mithin

Mängel hervorgetreten , wofür die betreffenden Baubeamten nicht oder doch nicht in dem erforderlichen Maße verantwortlich gemacht werden konnten, weil anzuerkennen war, daß der Umfang der ihnen

nur eine Hand nöthig. Wie unbequem es für den Mann iſt, unter Gewehr die beiden Schuppenketten ohne Abnehmen des Helms herauf- oder herunter zu machen, das kann man täglich ſehen. Von den Groß-Montirungsſtücken iſt der Waffenrock das

zugewieſenen Geſchäfte zu der Leiſtungsfähigkeit ſelbſt durchaus tüchtiger Beamten in einem Mißverhältniß ſtand. Es ergiebt ſich dies auch aus einem Vergleich der Bau -Etats der Militär - Verwaltung und der Preußiſchen Civil-Verwaltung, bezw . des beiden Verwal: tungen zur Verfügung ſtehenden Beamtenperſonals.

Nach überſchläglicher Berechnung ſeben die Ausgabe-Etats für Neubauten und Reparaturen aus :

für das Preußiſche Hochbauweſen

für das Garniſon -Bauweſen

1880/81 rund 26 Millionen Mark

rund 26 Millionen Mark

188182 1882/83

1883/84

24

18 I!

11

22 20

11

I!

I

11

18 21

1884/85

21

16

1885/86

17

23 11

11

11

wichtigſte. Auch er muß unſerer Armee erhalten bleiben. Aber würden nicht auch 6, ſtatt 8 vorn herunter gehende, nicht glänzende,

nicht zu putzende Knöpfe und ebenſo auf dem Schooſe 4 ſtatt 6 Knöpfe genügen ? Desgleichen dürfte bei den Aufſchlägen wohl der

einfache und um den Aermel laufende Schwediſche Aufſchlag vor dem Brandenburgiſchen nicht nur eine Erſparnis an rothem Tuch, ſondern auch an Arbeitskraft bedingen . Schlißt man den Nockärmel unten etwas auf und verſieht ihn mit einem kleinen Knopf ( ähnlich dem Aufſchlag beim Königlich Sächſijden Armee - Corps) , ſo iſt der Soldat in der Lage, unter Umſtänden die dermel aufzuſchlagen und das ſchon ſo wie ſo ſtarf der Abnugug ausgeſetzte rothe Tuch bei Arbeiten im Quartier ſehr zu ſchonen . Noch mehr würde man die rothen Aufſchläge ſchonen , wenn man ſie unten herum mit einem

Hierfür ſtehen zur Verfügung : der Preußiſchen Staatsbau- \: ziemlich breiten dunkelblauen Paſſepoile einfaßte, etwa in der Weiſe, verwaltung über 300 Kreis: und Land- Bauinſpectoren , der Gar: niſon -Bauverwaltung nur 49 Garniſon -Bauinſpectoren.

wie dies oben am Kragen der Fall iſt. Die vorgeſchlagene Ver minderung an Knöpfen würde pro Mann und Jahr 8 Stück, mit

(Schluß folgt.)

hin für die Deutſche Armee jährlich mehr als 21/2 Millionen Knöpfe ausmachen.

Gedanken über Bekleidung und Ausrüſtung der

Eine weitere Vereinfachung liejie ſich auch hinſichtlich der Ab zeichen auf den Achſelklappen bewerkſtelligen . Die rothe oder gelbe Schnur wird namentlich auf der linken Schulter*) mit der Zeit

Infanterie. nicht nur unſcheinbar, ſondern auch defect und ſieht bei den ſchlech von einem älteren Infanterie -Difizier.

teren Garnituren recht mangelhaft aus. An und für ſich foſtet die

( Fortſegung.)

Schnur Geld, das Aufnähen nicht geringe Arbeit. Wie wäre es , wenn man die Nummer, bezw . den Namenszug in das Tuch der

Wir kommen nun zur Helm decoration , über deren Form ja Ausſtellungen an und für ſich nicht zu machen wären , wenn : gleich einzelne Theile leicht dem Abbrechen ausgeſetzt ſind, z. B. das Kreuz auf der Krone, das Scepter , der Neichsapfel beim

Achſelklappe einſchlüge und die ausgeſchlagenen Zahlen 2. zugleich durch Aufnähen oder Aufſteppen auf die Mäntel verwendete ? Wird

die ausgeſchlagene Achſelklappe des Waffenrods auf das dunkelblaue

bisher üblichen Befeſtigungsweiſe deſſelben das auf der Stirn des Soldaten deutlich ſeine Spuren zeigende Vordergewicht des Helms.

Futter aufgeleimt, reſpective aufgeſteppt und bei den blauen Achſel flappen vorher farbiger Stoff (rothe oder weiße Leinwand ) einges legt, ſo dürfte ſich die Nummer deutlich genug abheben . Bei den

Dieſer Nachtheil wäre nur dadurch zu mindern, daß man die Menge

Truppentheiten mit blauen Achſelklappen müşte man freilich aus:

des unter dem Adler liegenden Materials vom Kopfgeſtell ver:

geſchlagene Nummern aus rothen oder gelbem Tuch auf die Mäntel

ringert, ja vielleicht eine runde von einem Deviſen- Band umſchloſſene oder ſternartige Helmdecoration in daſſelbe nur einſette oder ein-

aufſetzen oder die ausgeſchlagenen blauen Nummern mit weißem

ſchraubte, nöthigenfalls auch noch an einem Querriegel befeſtigte. Noch einfacher aber wäre die Anbringung der Decoration an Stahlblechhelmen. Da könnte man bei der Fabrikation ſogleich die De-

Achſelklappen ziemlich viel Platz iſt, ſo fönnte man vielleicht unter der Regiments -Nummer bei der Linie auch noch die Compagnie. Nummer einſchlagen und ſie ebenſo wie die Regiments - Nummer verwenden. Dann fiele zugleich ein Ausrüſtungsſtück, die Såbel troddel , bei der Linie als Compagnie-Erkennungszeichen weg.

Adler.

Wohl aber vermehrt die Decoration im

Verein mit der

coration aus dem Stahlblech des Kopfgeſtelles erhaben heraustreiben und dann bronciren .

Material auf die Mantel-Adſelklappe ſteppen.

Da nun auf den

.

Bei weitem ungünſtiger noch als die Decoration wirken auf Dieſelbe ſigt ja ſo wie ſo nicht mehr am Seitengewehr ; ihr einſtiger das Vordergewicht des Helms die Schuppenketten , mit denen

Zweck ( Fauſtriemen ) iſt ſchon längſt geſchwunden. Auch wird die

man auch wohl ſchon bei allen neueren Helm-Modellen gebrochen hat, obwohl ſie eine nicht üble Zierde der Kopfbedeckung ſind. An

Säbeltroddel im Dienſt durchſchnittlich von der Truppe wenig ges tragen, meiſt ſieht ſie nicht beſonders ſauber aus. Auf dieſe Weiſe

ihre Stelle tritt der Sturmriemen , meiner Anſicht nach ein ein

erſpart man dem Mann die Mühe des Befeſtigens am Koppel (beim

ziger , ohne jede Schnalle. Derſelbe könnte an einem flachen Knopf Anſtreichen, beim Lackiren ) und dem Staat die Koſten der Beſchaffung an der linken Seite des Helms angebracht werden, liefe dann hinten durch einen Ausſchnitt der Hinterſchiene (bei etwaigem Wegfall der

und Unterhaltung.

Hinterſchiene durch eine dort angebrachte flache Deſe) hindurch auf

*) Hierbei dürfte es der Beachtung werth ſein , zu erwägen, ob nicht eine längere linfe Adyſelflappe vortheilhaft ſei , wie eine ſolche z. B. in der

der rechten Seite durch einen drehbaren Flügelknopf und endete ſchließlich in einer rechts von der Decoration befindlichen flachen Deſe. Löcher bekommt dieſer Sturmriemen längs herunter in der

gerollten Mantel , und wer geſehen hat , wie ſehr ſich die Leute mit dem locker gewordenen Mantel geplagt haben , reſpective welche Ungelegenheiten

Größe des Flügelknopfes. Soll der Riemen heruntergeſchlagen werden, ſo löſt ihn der Mann einfach mit der rechten Hand durch

Deſterreichiſchen Armee üb

;, 1

war oder noch iſt. Dieſelbe hält dann den

es gab, wenn einem Unglüdsmenſchen der Mantel bei einer Vorſtellung oder gar bei einem Parademarſch von der Schulter fiel, was ja wohl vortommen

kann, – der wird eine ſolche Einrichtung mit Freuden begrüßen.

forhere

e '.*

173

Doch zurüd zum Waffenrođ. Ob ſonſt noch eine Taſche in der auf der Maſchine ſehr ſchnell zuſammengenäht oder geſteppt demſelben, vorn im Futter des Schooßes, wünſchenswerth ſei , will ich

werden kann, und der einen einzigen Inopflochartigen Schliß erhält.

nicht näher erörtern . Ich habe im Felde geſehen , daß ſich viele Wie viel einfacher iſt alſo die Zieh-Halsbinde hinſichtlich des Ma: Leute mit Vorliebe eine ſolche anbrachten . Vielleicht könnte man

terials und der erforderlichen Arbeitskräfte ! Jedenfalls kann man

im Felde dem Mann die Anbringung einer ſolchen Taſche allges | vermittelſt der Näh- und Knopflochmaſchine 3-5 Zieh-Halsbinden oder mehr fertigen , ehe man eine Schnall - Halsbinde zu Stande

mein geſtatten.

Ingleich wichtiger aber als dies will mir die Erwähnung des

bringt. Außerdem gewährt, vom öconomiſchen Standpunkt betrachtet,

Drillich -Anzuges, des Hausanzuges im Felde, erſcheinen. Man

die Zieh -Halsbinde inſofern eine längere Benuşung, da ſie am Hals

macht mit dieſem zur Zeit wohl auch Tragverſuche. Meiner Anſicht | verſchiebbar iſt. Erfahrungsmäßig tragen ſich die Halsbinden ain nach dürfte ſich ein dunkelblauer, überhaupt ein dunkler und erheb- meiſten vorn ab, alſo bei Binden , die man nur hinten ſchnallen lich leichterer Stoff dazu beſſer eignen . Denn unſer Drillichzeug

kann, immer auf derſelben Stelle.

Bei der Zieh - Halsbinde aber

it,abgeſehenvon der empfindlichen Farbe, viel zu ſchwer. Als kann man den Schliteinmalweiternach hinten an den Hals, Beweis mag Folgendes dienen : Eine neue Tuchhoſe mittlerer Größe einmal etwas mehr ſeitwärts verlegen , alſo die vorn am Hals in wiegt 880, eineeben ſo große neue Drillichhoſe aber 690 Gramm , der Gewichtsunterſchied iſt 190 Gramm . Leichterer Stoff iſt zwar weniger

Betradt kommende Stelle leicht etwas verſchieben, mithin eine breitere

haltbar, aber auch billiger. Eine Erkältung des Mannes durch das

Der Lag in der bisherigen Breite wird auch in ſolchen Fällen noch ausreichen.

Tragen von leichterem Stoff iſt kaum zu befürchten, denn der Soldat trägt ja Unterbeinkleider und im Winter meiſt eine Weſte.

Ent-

Stelle abnußen , ehe die Halsbinde unſcheinbar oder defect wird.

Hiermit möchte ich meine Betrachtungen hinſichtlich der Groß

gegengehalten werden könnte bezüglich der Anwendung eines dunkel- Montirungsſtocke beendigen und nur im Allgemeinen darauf hin farbigen Stoffes, daß bei ausgewaſchenem Drillichzeug Ausbeſſe:

weiſen, daſs alle aus ſchwarzem oder ſchwarzgrauem Tuch gefertigten

rungen mit neuen Flecken ſehr ſchlecht ausſehen würden . Aber auch neuer Drillidſtoff 3. B ..auf einem Hoſenbein oder auf einer öfters

Stücke, des leichten Verbrennens des Materials in der Farbe wegen, in Bezug auf ihre daturch verminderte Haltbarkeit nicht vortheilhaft

gewaſchenen Drillichjacke nimmt ſich nicht eben ſchön aus.

erſcheinen. Auch ſind je 2 dauerhafte Taſchen in Beinkleid und

Von den noch übrigen Groß-Montirungsſtüden möchte ich

Mantel für den Soldaten von Werth. Wie oft haben 1870/71

nur noch einen unſcheinbaren, in ſeiner Wichtigkeit wohl nicht hin: die Leute ihre Patronen einfach in die Hoſen- oder Manteltaſche reichend gewürdigten Gegenſtand erwähnen : die sals binde, und geſteckt" ! (Sdlu folgt .) doch iſt ihre Beſchaffenheit nicht ſelten Urſache, daß der Mann marſchunfähig, gefechtsunfähig wird. Ja , hat nicht die zu enge Halsbinde ſchon öfters durch Blutauſtauung bei Hitze und An ſtrengung gefährliche Erfrankungen , ſogar den Tod herbeigeführt ? Verſd iedenes. Sollte jahrelanges Tragen enger Halsbinden nicht manchem Hals Ruſſiſde über die heutige Kriegführung. Anſicht Eine übel oder der Kehlkopfsſchwindſucht Vorſchub leiſten ? Speißt es nicht Die zu Petersburg erſdcinende ,Nowoje Wremja" hat ſich dazu ver : in der erſten Inſtruction für Hilfsleiſtungen bei Ohnmachten , Blut: 1

ſtürzen und Mitzſchlag : „man löſe ſofort dem Kranfen die Hals: ſtiegen, vor der Welt die Grundjäße Ruſſiſcher Kriegführung im Fall eines binde“ ! Warum ? Weil ſie eben den Hals einengt, den Blutumlauf Kriegeó mit einer Europäiſchen Madt zu entwickeln. In öffentlichen ſtört. Dieſem Uebelſtande nach Möglichkeit abzuhelfen , weiß ich | Blättern wurde (don darauf hingewieſen , daß durdy die angebahnte, zwar nichts Neues, aber auch nichts Beſjeres als etwas längſt Be

besonders von den Panſlaviſten des Katroff'iden Sdlages eifrigſt

kanntes, nämlich die Einführung der ſogenannten Zieh -Halsbinden.

betriebene Abidaſjung der von ulerander II. ſeiner Zeit einge:

Dieſe Art von Halsbinden hat den Vortheil , das ſie ſich ſtets an

führten legendreidhen Geridio -Ordnung vom Jahre 1864 das Nuſiſitie

den Kragen anlegt , alſo nicht den Fals einengt, der Mann mag noch ſo ungeſchickt ſein und ſie zul feſt anziehen , wie das bei den jebigen Schnallen-Halsbinden nicht ſelten vorfommt. Man ſehe ſich nur, beſonders bei junger Mannſchaft, die rothen Geſichter an.

Reich ſeiner Orientaliſirung entgegengetrieben werde , daß es damit aus der Reihe der civiliſirien Staaten zu ſtreiden ſei . Nun verlangt

Denn die Binde foll ja „ ſitzen ". Das „ wie feſt" entzieht ſich aber

ſelbſt meiſt dem die Kragen mit aller Peinlichkeit verpaſſenden Vor: gejezten, um ſo mehr, als eine tägliche Controle in dieſer Hinſicht nicht ſtattfinden wird. Doch weiter zu den Vortheilen der ZiehBinden . Wird auf heißen Märſchen von der Truppe der Nock

kragen geöffnet, jo bleibt die bisherige Halsbinde dennoch feſt. Der bepackte Mann vermag auch gar nicht ohne Weiteres ſie locker zu machen . Bei der Zieh-Halsbinde aber erweitert ſich durch das !

die ,, Nowoje Wremja “, daß Nußland aud) in ſeiner Kriegführung donungöloje Barbarei treibt und ſid, mit den Afiatijden Halbwilden auf eine Stufe ſtellt, damit durdy ſoldie fürüterliche Sdyreckmittel die Frieden böher däßen lernen ! Das Tollſte an der Völfer den

Sadye iſt eigentlid die nähere Begründung der barbariſchen Krieg: führung. Das Panſlaviſten - Blatt idreibt Folgendes : „ Wir ſind überzeugt davon , daß hinter der Ruſijden Armee niot Fuhren mit „Woblerworbenem " Gut folgen werden , wie das im

Franzöſijd)-Preußiſden Kriege der Fall war ; wir ſind aber auch das

Deffnen des Kragens auch die Binde, und iſt ſie ſo feſtgeklebt von

von überzeugt, daß es ein Partijanenfrieg ſein wird , der an 1812 erinnert, daß Rußland daran nitt Sduld iſt, wenn es mit Völkern

Schweiß, daß ſie ſich nicht von ſelbſt aufzieht, ſo genügt ein leichter

beſiedelt iſt, die die Europäijde Civiliſation nid)t gekoſtet haben, und

Druck vermittelſt des Zeigefingers auf die Binde in der Gegend des

daß dieſe Völfer das Redyt haben , ihr gemeinſames Vaterland zu nidyt nad den Regeln , die in den Stabscanzleien vortheidigen,

Kehlkopfes.

Schließlich iſt die Zieh -Halabinde trotz des Mehrauf

wands von Material ( doppelte Länge der bisherigen Halsbinde) kaum theurer , wohl aber einfacher herzuſtellen und länger zu gebrauchen. Außerdem „ ſitzt“ die Zieh-Halsbinde immer; nie wird ſie, wie man das bei unſeren jezigen Halsbinden ſo oft ſehen kann,

auegearbeitet worden ſind , ſondern unter dem Einfluß des Gefühle , das in ihnen erregt ſein wird . Waren die Ruſſiſden Bauern Sduld

daran, daß ſie 1812 die Gefangenen lebendig in die Erde eingruben ?

zit es aber nid)t aud von Seiten des aufgeklärten Europa’o furd)tbar,

hinten kummetartig zum Nockfragen herausreichen. Zu einer Hals- den Bulgarijden Patrioten Fallen zu ſtellen und ihrer Todesſtrafe binde, wie ſie jetzt eingeführt iſt, gehören außer Stoff und Futter zu applaudiren ? Iſt es nid)t furd)tbar, auf heimlichen Wegen, mit noch Schnalle, Lederriemen, Haken und ſchwarze Schnur. Alle dieſe

verrätberijden diplomatiſd en Kunſtkniffen die ſchimpflidſte Regierung

Theile müſſen an der Halsbinde haltbar befeſtigt werden. Das der Welt zu unterſtüßen ? Aber das Alles geſchieht nadi den Regeln koſtet Zeit und Material. Die Zieh - Halsbinde beſteht nur aus der Kunſt, das iſt alles geſeßlid, als das Recht des Stärkeren an: dem Stoff und dem Futter , aus einem einzigen langen Streifen, i erkannt. Aber die Adyal- Tekingen, das ſei ein ander Ding , das ſie

1

1

-

ber Drient , das ſeien Barbaren.

174

Sie bleiben nicht ſtehen vor den

die etwa 31/2 Millionen betrugen, gegen 720 000 kronen bewilligt;

Wundern der Kunſt, vor den Wundern der Architettur, vor den ver:

die geſammte Herabminderung beträgt gegen 10/2 Millionen .

zärtelten Bürgern und Bürgerinnen einer civiliſirten Nation. Das iſt übel, aber alles Uebrige, mas nach den Regeln der vernichtenden

Landbefeſtigungo - Sache iſt, ſoweit ſie ſich parlamentariſch erledigen

Tartir und Strategie geſdiebt , das iſt gut. Wenn aber Barbaren fich auf eine aufgeklärte Nation ſtürzen, ſo iſt das ſúleđit. Wir ges ſtehen , das begreifen wir nicht. Um Europa von der Verſudung, Krieg zu führen , zu entwöhnen , iſt es nothwendig , zu jenen Zeiten 1

zurüczukehren , in denen die Kriege ſchonungslos waren . Rußland muß das thun , ob es e8 will oder nicht, denn e$ tann teinem ſeiner Völter das Recht nehmen , ſein Vaterland mit den Mitteln zu ver: 1

theidigen , welche jeglides unter der Hand hat, und welde ihm die Feindſchaft wider den Feind eingiebt. " Nach der Auffaſſung des Ruſſiſten Blattes ſteht alſo Nußland unter dem Einfluß der Afiatiſchen Barbaren , die ihm ihre Methode

der Kriegführung aufzwingen , es zum Barbarenthum zurüdführen 1

müſſen. Rußland wird ſich alſo die Regeln ſeiner Kriegführung von den Adal: Tefinzen , Baldtiren , Kirgiſen , Tjderteſſen 2c . vor:

ſchreiben laſſen. Die Abſchreckungs -Theorie, die die „ Nowoje Wreinja" anpreiſt, hat ſich niemals bewährt , und iſt außerdem in Bezug auf 1

den Krieg durch die Prahlereien der Franzoſen mit den Greueln ihrer Afritanijden , Turcos" , mit denen ſie ebenſo zu ſchreden ſuchten wie heute die „ Noweje Wremja “ mit den Adal : Tefinzen , arg in

Die

läßt, am 11. 6. Mts. vom Landsthing in der zweiten Behandlung

der darüber gemachten Vorlage abgeſchloſſen worden. Der Áusſchuß, deſſen Wortführer Oberſt Brom war , billigte durchgängig die in

Folge genauer Vermeſſungen des Terrains um Kopenhagen an dem urſprünglichen Blane gemachten Abänderungen , denen er eine ſorg

fältige Prüfung gewidmet hat, und findet die finanziellen Opfer, welde die Ausführung toſten wird, nicht zu hoch. So empfahl der Wort führer die unveränderte Annahine des Entwurfs. Die Verhandlung beſchäftigte ſich mit Widerlegung der dagegen von der Linken und dem Vertreter einer unzufriedenen Fraction der Recyten, Profeſſor Usſing , gemachten Einwürfe. Dieſe ſammeln ſich auf die drei Punkte : daß die Befeſtigungswerke, ſtatt die Neutralität zu ſchüßen , vielmehr eine Ges fahr für das Land ſein würden ; daß dieſelben , wenn einmal dem

Feinde der Landgang gelungen ſei, nicht lange vertheidigt werden können , alſo nicht einen den großen Roſten entſprechenden Nußen gewähren ; endlich , daß ſie überhaupt das Land , zumal in der gegenwärtigen

ſchledyten Zeit, finanziell unverhältnißmäßig beſchweren. Der Kriegs miniſter beſchäftigte ſich in ausführlichem Vortrage mit Widerlegung dieſer Gegenſtände. Er wies im Bejonderen die geltend gemachte Inſtanz dreier verabſchiedeter Offiziere, welche als Gegner des Planes hervorgetreten ſind, unter Hinweiſung auf die Zuſtimmung der jämmt: lichen übrigen , ſowohl älteren, wie nod) im Dienſt ſtehenden Offiziere und ebenſo den von using in finanzieller Beziehung angeſtellten

F

I

Vergleich mit dem Auslande zurück, denn viele der jeßt im Finanz Gejet ſtehenden Ausgaben wären vorübergehender Natur, indem ſie Veranſtaltungen und Anſdaffungen , die im Auslande ſchon vorhanden .

Mißcredit gerathen.

wären , bezweckten . Die Forderung , daß das Miniſterium abgeben folle, wenn es ſeinen Plan nicht durcjeten könne, beruhe auf unrich

Na d r id te n .

tiger Gleichſtellung unſerer mit den Engliſchen Verhältniſſen.

Deſterreich - Ungarn.

* Wien , 18. März.

[Eine Miniſterial: Erklärung

über die Heeresi prade. - Eine Berichtigung , die ,, U 11 : gla riſche Lanze" betr.] Längſt ſchon machen ſich von mancher Seite

Beſtrebungen geltend, weldhe eine Verdrängnng der Deutſden Sprache als officielle Heeresſprache und ihre Erjeßung durch andere Idiome

zu erreichen ſuchen.

Wenn

dort ein Miniſterium ſich nach einer Abſtimmung zurückziehe , jo ge

So hat in dieſen Tagen eine Abordnung von

Po

debe es , weil die Gegenpartei einen Plan fertig habe, nady welchem die umſtrittene Frage gelöſt werden jolle; hier aber jei von einem

Plane bei der Widerſtandspartei keine Rede, bei ihr finden ſich ganz verſchiedene Anſichten über die Vertheidigungsfrage. Der Miniſter ward von dem früheren Kriegsminiſter, General Haffner , und von Baron v. Rojenoere kräftig unterſtüßt. Der lettere jah poraus, daß Volköthing und Landething ſich vor der anwadyjenden Gewalt der

Univerſitätshörern zu Buda - Peſt eine Audienz bei dem Landes -Ver 2

theidigungs-Miniſter, Freiherrn v. Fejer vary , nadygeſucht, um die Bitte auszuſpredjen , die Rejerve - Offiziers - Prüfung in llngarijder Sprache ablegen zu dürfen.

Der Miniſter hat ein ſolches Geſuch

ſelbſtverſtändlich abſdılägig beantwortet. Derſelbe wies in ſeiner Ant wort darauf hin , daß die Deutſdie Sprache als gemeinſames Band die Wehrkraft des Reichs zuſammenhalte, und er daher die Erfüllung der Bitte nicht in vollem Maße in Ausſidyt ſtellen könne.

Hinzu-

gefügt wurde von ihm , daß er aber zu erwirken trachten werde, was mit Rückſicht auf eine erfolgreiche Wirkſamkeit der gemeinſamen Armee und deren Kriegstüdytigkeit erreichbar ſei.

Wir haben unlängſt — in Nr. 14 der Aug. Milit.- Ztg. die Mittheilung gebracyt, daß die Einführung einer „ Ungarijden Panze" beabſichtigt ſei, oder eigentlich), richtiger gejagt, von mancher Seite ge-

wünſdt werde. In dem hieſigen Armee-Blatte leſen wir nun eine Berichtigung, welche „ teine Ungariſche Lanze in Ausſidyt" ſtellt. Das genannte Blatt fügt Folgendes hinzu : „ Eine in der „ Darmſtädter Algemeinen Militär-Zeitung“ enthaltene Notiz übrr die angeblid be:

vorſtehende Einführung einer ſogenannten „Ungariſchen Kriegslanze" für die Ulanen und Ungarijdse Cavallerie macit in verſchiedenen militäriſchen Blättern bes Auslandes die Runde.

öffentlichen Meinung bald würden beugen müſſen. Schließlich ward der miniſterielle Plan mit 36 gegen 15 Stimmen angenommen . Der

Bejdluß kann freilich für jetzt keine Folgen haben, da eine proviſoriſche Durchführung der Sache ausgeſchloſſen iſt. Großbritannien . * London , 11. März . (Stapellauf des Kriegsſchiffs „Galatea “ .] Geſtern lief in Glasgow das von Napier & Sons für die Britijde Marine gebaute neue Kriegsidy iff „ Galatea " vom Stapel . Das Fahrzeug hat eine Länge von 300 Fuß , eine Breite von 56 Fuß, einen Raumgehalt von 5000 Tonnen , Maſdyinen von 8500 Pferdefraft und erhält eine Armatur von 12 Kanonen. Was jeine Fahrgejdywindigkeit betrifft , ſo wird es im Stande ſein , 19 Knoten in der Stunde zurückzulegen . Der Marineloró der Admira:

lität, Lord Charles Beresford , welcher als Vertreter derſelben dem Stapellauf beiwohnte, bemerkte in jeiner bei dem darauf folgen : den Banfet gehaltenen Nebe, daß in den lezten drei Jahren die Bri: tiſche Marine einen Zuwachs von 30 Schiffen erhalten habe. demſelben Tage fand aud der Stapellauf des neuen Torpedokreuzers ,,Serpent" in Devonport ſtatt.

Wir glauben dieſe

Sdweiz.

Nachricht nur als frommen Wunſch irgend eines uns unbekannten Er:

finders bezeidynen zu dürfen, welchem Motiv jo mandje der neueſtens

* Bern , 13. März. (Der Vollzug des Landſturm : N od male die Verordnung des Bundes :

colportirten Zeitungenotizen dieſer Art ihre Entſtehung verdanken ."

Geletes.

ichon ießt alle Ausſicht auf Wiedereinführung der Lanze bei den Ulanen -Regimentern gejdhwunden iſt.

konnte das Bundes :- Geſetz veröffentlicht werden.

Wir geben dieſe Stimme hier wieder, glauben jedoch keineswegs, daß rather betr. den Eiſenbahndienſt im , Kriege.] Nachdem Dänemark.

* Kopenhagen , 14. März. [Verhandlungen des Volks- und Landsthings über die militäriſchen Vor : (agen. Das Finanz- Geſetz iſt in der Sißung vom 10. 8. Mts. zur dritteu Behandlung gewieſen. Auch mit dieſer ſcheint es keine

die Neferendumøfriſt für das Landſturmgeſet unbenußt verſtrichen iſt, dem Artikel 89 der Bundes-Verfaſſung vom als vollziehbar erklärt worden.

Daſſelbe iſt gemäß

15. Februar 1887 an

Die Militär - Bebörde bat bereits

vorher alle Vorkehrungen getroffen, um den raſdsen Vollzug des Ge jetes zu ſichern. Dem Landſturm follen bekanntlich alle waffenfähigen Bürger von 20-50 Jahren , die midst der Armee einverleibt waren ,

Eile zu haben , jo wenig aufrichtiger Wille, zu einer verfaſſungsmäßigen

angehören, ferner die jungen Leute von 17-20 Jahren, ſodann die ehemaligen Offiziere und Mannſdaften des Heeres von 45–55 Jahren.

Ordnung des Staatshaushalts zu gelangen, iſt vorhanden. Es tritt

Das hierdurch gebildete Contingent wird auf 300 000 Mann geſchäßt,

dies noch mehr in den gemachten Bewilligungen zu Tage. Von den wovon etwa ein Drittel im Kriegsfall zu den militäriſchen Opera: Anſchlägen des Kriegsminiſteriums, die ſic ), die Ausgaben für die See-Feſtungen und die Feld- Befeſtigungen eingerechnet, auf 54/5 Millionen

tionen herangezogen , der Reſt bei Befeſtigungo - Arbeiten , Colonnen :

Transporten , Bejetung gewiſſer ſtrategiſcher Punkte Verwendung finden Kronen beliefen, ſind nur 600 000, von denen des Marine-Miniſteriums, ll ſoll. ſoll. Mit der eigentliden Organiſation des Landſturms wird es

V

175

jedoch nicht ſo ſchnell vorwärts gehen , als man mehrfach annimmt. Jedenfalé wird er noch Jahr und Tag brauchen , bevor er alê ein integrirender Theil der Schweizeriſchen Wehrkraft betrachtet werden kann . Die neue, den Eiſenbahndienſt im Kriege betreffende Verordnung des Bundesrathe, über welche bereits in Nr. 20 der Aug. Milit.-Ztg.

v. d. J. eine kurze Mittheilung gebracht wurde, beſtimmt Folgendes. Mit Beginn einer allgemeinen Truppen : Aufſtellung oder ſobald nur ein Aufgebot mehrerer Armce - Diviſionen zur Handhabung der Dros

in die Bundes -Marine geſtattet , vorausgeſekt, daß fie ſtart genug gebaut ſind , um ein oder mehrere moderne Geſchüße nnd ſonſtige Kriegsausrüſtung zu tragen, und ſchnell genug , um als Kreuzerſdiffe verwendet werden zu tönnen . Dieſelben follen von ihren Beſißern

der Regierung auf Verlangen zur Verfügung geſtellt und in deren Schiffsliſte als Reſerve-Schiffe geführt werden, ſowie deren Bemannung als Reſerve Mannſchaften , ſoweit lektere das 20. Lebensjahr erreicht und bad 45. nicht überſchritten haben.

nung im Innern oder zur Vertheidigung des Landes in Ausſicht ſteht, ſind zum Zwecke der geſiderten Verbindung der Feld-Armee mit dem Landesinnern und zur Ermöglichung der Zu- und Abſchübe von Kriegømitteln aller Art folgende Dienſtzweige zu organiſiren : 1) der

Territorialdienſt; 2) der Etappendienſt; 3) der Eiſenbahndienſt. Der

Kr i ti k. 1619-1887. Geſchichte der Preußiſchen Armee , mit einem

Territorialdienſt umfaßt die Ueberwachung der militäriſchen Intereſſen

Stammbaum der Preußiſchen Infanterie. Berlin 1887. Verlag

iin Lande, ſowie die Bereitſtellung des Nachſchubs , die Uebernahme

von R. Eiſenſchmidt. 8. 42 S. Preis 1 Mart 20 Pfenntg.

des Rüdjdubs und die Sicherung der rüdwärtigen Verbindungen mit

der Feld-Armee. Der Territorialdienſt vollzieht ſich in den beſtehenden acht Diviſions-Rreiſen .

Die Kreisſiße ſind 1) Lauſanne, 2) Neuen:

burg, 3) Bern , 4 ) Luzern , 5) Aarau , 6) Zürich, 7) St. Gallen , 8) Chur. Für jeden Diviſions -Rreis wird durch den Bundesrath ein Diviſions - Commandant ernannt , welcher die vom Schweizeriſchen Militär:Departement erhaltenen Befehle und Inſtructionen zur Aus: führung zu bringen hat.

Der Etappendienſt vermittelt die Zu- und

Abſchübe der Armee und bedient ſich zu ſeiner Durchführung der Eiſenbahnen, Dampfſchiffe und, wo dieſe nidyt ausreichen, der Marid : Etappen. Seine territoriale Organiſation ſchließt ſich den 6 Gruppen an, in welche das Schweizeriſche Eiſenbahn-Netz eingetheilt iſt. Der

[A.] Es erſcheint als ein etwas kühnes Unternehmen, die „ Ge: ſchichte der Preußiſchen Armee“ von zwei und ein halb Jahrhunderten auf 42 Drudjeiten geben zu wollen , von welchen außerdem noch mehrere Seiten für die Darſtellung der Zeit von 1571—1619 be: ſtimmt wurden. Der Verfaſſer giebt in ſeinem Werkchen auch nur einen

Abriß der Preußiſchen Heeresgeſchichte, der indeſſen nicht immer alen Anſprüchen in Bezug auf Richtigkeit der Thatſachen nadikommt,

Vollſtändig unberütſichtigt bleibt 3.z. B. die Allerhöchſte Cabinets Ordre vom 20. September, beziehungeweije 12. November 1885 , welche das Alter des 3. Oſtpreußiſchen Grenadier-Regiments Nr. 4 feſtſtellt.

Dienſtes werden für den Beginn einer Truppen : Aufſtellung folgende

Die Allerhöchſte Ordre vom 12. November 1885 lautet : ,, Nachdem 3d durch Meine Ordre vom 20. September 1885

militäriſche Organe beſtellt : ein Oberetappen :Coinmandant, ein Haupt:

genehmigt habe , daß für das 3. Oſtpreußiſche Grenadier - Regiment

Etappendienſt ſteht unter dem Armee-Commando.

Zum Betriebe des

etappen-Commandant, ſeche Sammeletappen -Commandanten , 26 An .

fangåetappen -Commandanten und die nöthige Anzahl End- und Zwiſchen :

etappen -Commandanten . Der Kriegsbetrieb der Eiſenbahnen und Dampf ſteht unter dem Armee-Commando und wird geleitet vom Ober: (chiffe Betriebedoef. Seine Organe ſind : der Haupt- Betriebschef, der Chef des techniſchen Dienſtes, die fedhe Gruppen Betriebschefs . Der Ober: Vetriebschef verfügt im Bedarfsfall über das geſammte Betriebs- Per

fonal und Material der Sdweizeriſchen Eiſenbahnen und Dampfidiffe, ſoweit er es zur Vollziehung der vom Armee - Commando erhaltenen Befehle für zweckmäßig hält. Er hat das Recht, ohne Angabe der Gründe jeden Bahn oder Dampfſchiffo - Beamten für die Dauer des

Nr. 4 fortan der 1. Mai 1626 als Stiftungstage angeſehen wird, verleihe 3d dem Regiment an Stelle der bisher von ihm geführten

Säcular-Fahnenbänder neue mit der Inſchrift ,, Errichtet 1626 “ und gleichzeitig in Gemäßheit Meiner Ordre voin 15. Mai 1885 Schleifen mit den Jahreszahlen 1726 und 1826 " . Trotz der klaren Beſtimmung dieſer Cabinets-Ordre führt Ver:

faſſer in dem Stammbaum das Regiment Nr. 4 auf das Jahr 1688 zurück. Wir erwähnen hierbei , daß um die Feſtſtellung der älteren Preußiſchen Heeresgeſdichte ſich der Archivrath Dr. Lehmann große Verdienſte erworben hat ; ſeine Aufjäße im Militär-Wochenblatt von

1884 möchten wir der Beachtung des Herrn Verfaſſers vorliegenden Büchleins empfehlen .

Kriegsbetriebs von ſeiner Stelle zu verſeßen oder ihn ſeiner Functionen zu entheben. Die feche Gruppen Betriebschefs ſind die Chefs der jeche

Gruppen des Schweizeriſchen Eiſenbahn-Nepes, und ihre Amtsſike ſind: 1 ) Lauſanne , bezw. Freiburg . 2) Bern , 3) Olten , bezw. Luzern ,

4) Luzern, 5 ) Züridy für die von der Nordoſtbahn betriebenen Linien, den Dampfidhifis - Betrieb auf dem Zürider: und Bodenſee und auf

dem Rhein u. . w. , 6 ) St. Gallen, bezw . Sargans oder Rappers weil für die von den vereinigten Sdweizerbahnen betriebenen Linien Appenzeller Bahn , Rorſchad) Heiden - Bergbahn und die Tößtbalbahn.

Die hodypatriotiſden Betrachtungen in den Schlußabſchnitt: „,1881–1887 " erſtrecken ſich auf das Schidjal der Militär-Vorlage im Reidystage; ein geringes Zurückhalten mit dem Erſcheinen des Vudies hätte vielleicht idon die neue Organiſation des Reichsheeres init aufzunehmen geſtattet. Eine verdienſtliche Anlage des Buches bildet der Stammbaum der Preußiſden Infanterie, welder recht geſchi&t entworfen und über: ſichtlich angeordnet iſt.

Vereinigte Staaten von Nord -Amerika. Zur Beſprechung eingegangene Schriften etc.

* Waſhington , 17. Februar. [Verſtärkung der Flotte.] Beide Häuſer des Congreſſes haben nunmehr die Flotten -Vergrößerunge: Bill angenommen. Nach den Beſtimmungen derſelben werden bewilligt : 1 ) Für den Bau von ſchwer gepanzerten Schiffen oder jdwimmenden Panzer-Batterien oder Widderſchiffen zur Küſten- und Hafen: 1

Vertheidigung 10 Millionen Dollar. 2) Für den Bau von Kanonen -Booten mit geringem Tiefgang

für den Dienſt auf Inland-Gewäſſern und Canälen i 200 000 Dollar. 3) Für Torpedo - Boote von möglidyſter Sanelligkeit 600 000 Dollar. Die Ranonen- und Torpedo- Boote müſſen innerhalb Jahres: friſ nadı Vergebung des Contractes ſeefertig geſtellt ſein. 4) Für Torpedos und Torpedo -Maſchinerie 600 000 Dollar. .

1619-1887. Geſchichte der Preußiſchen Armee , mit einem Stammbaum

der Preußiſchen Infanterie. (Berlin , Eiſenſchmidt.) Delbrüd , H., hiſtoriſche und politiſche Aufjäße. (Berlin , Walther & Apolant.) Galitzin , Fürst N. S. , allgemeine Kriegsgeschichte der neuesten Zeit. Aus dem Russischen in's Deutsche übersetzt von Streccius, kgl .

preuss. Gen.- Maj . I. Bd., 1. Hälfte. Kriege der 1. franz. Revolution ( 1792–1795 ). (Allgem . Kriegsgeschichte aller Völker u. Zeiten. IV. Abthlg .) (Cassel, Th . Kay.)

Haber , Prem .-Lieut. a. D. N. v., Geſchichte der Cavallerie des Deutſchen Reiches . 2. Xusgabe. (Rathenow , M. Babenzien.) Klapka, O., aus meinen Erinnerungen . Aus dem Ungariſchen überſekt vom Verfaſſer. (Zürich, Verlags -Magazin .)

Section III. der Bill beſtimmt, daß für die Panzerung vor:

Russland's Wehrkraft. Von E. S. Mit 2 Karten . ( Wien , L. W. Seidel & Sohn .)

genannter Fahrzeuge 3 Millionen Dollar bewilligt werden ; Section IV. , daß ſowohl Sdiffe als Panzerung und ſonſtige Ausrüſtung aus Amerikaniſchem Material, auf Amerikaniſchen Werften undin Ame:

Brunet, seigneur de l'argentière, mémoire de la guerre sur les fron tières du Dauphiné et de Savoie de 1742 à 1747. ( Paris à la direc

.

tikaniſchen Etabliſſements hergeſtellt werden und daß die obigen Verwilligungen ſich aufeinen Zeitraum von 4 Jahren erſtrecken ſollen. Der Senator witthorne brachte im Senat außerdem eine

Bill ein, welchedie Einreihung von Handels- undPaſſagier-Dampfern

tion du Spectateur Militaire.) Mr. Frère et les travaux de défense de la Meuse.

Extrait de la Bel

gique Militaire. ( Bruxelles, J. Corné.)

Précis de la campagne de 1815 dans les Pays-Bas. Avec 6 croquis dans le texte. (Bruxelles, C. Muquardt.)

176

Anzeigen. In unſerem Verlage erſchien :

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Beiträge zur fenntniß der Ruffiſien Armee ,

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Todes-Anzeige. Heute Nacht entſchlief ſanft nach längerem Leiben im 75. Les bensjahre der

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Dies Buch iſt von der Fachpreffe als das zuverläſſigſte zur Kenntniß 11n des Ruſſiſchen Heeres bezeichnet.

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Adolf von Grolman.

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Ferdinand von Grolman ,

Kaiſer Wilhelm und ſein Reich

n

von

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Ed. Simon.

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Oberſt à l. s.

Darmſtadt, 18. März 1887. Die Beerdigung findet Sonntag den 20. ds. , vormittags

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10 Uhr ſtatt.

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n H

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in Frankre

, wo in turzer Zeit drei Auflagen verkauft wurden .

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Leipzig iſt erſchienen :

n30 n

Narſdjall Bazaine

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und

Jedermann fann gefund ſein und ein glüdliches hohes Alter

die Capitulation von Meß. Von

Krankhe pflegt. wenn erreiche anns iten t Jederm ute , eres ſeinen ligſte PfDie ſo die hei liegen inn , Bl lichmeiſten ſoll alKörper ſein , darauf ſein Augenmerk zu richten . Unſeren Forſchungen und langen el mmenzuſtellen , jährigen Erfahrungen iſt es gelung l eilige ,ſolche Mitt zuſa

Königlich Preußiſchem General-lieutenant 3. D.

Verfaſſer des Striegs um Met" , der militäriſchen Gedanken und Betrachtungen über den Krieg von 1870 und 1871“ 2c.

Beſonderer Abbrud aus der Allgemeinen Militär - Zeitung. Preis 80 Pf.

Vorſtehende Schrift erſchien bereits im Jahre 1872 und erregte

ſchon damals großes Intereſſe. Dieſelbe darf angeſichts der Thatſache, daß Marſchall Baza ine neuerdings mit einem Werte über den Feld zug von 1870 hervorgetreten iſt , der allgemeinen Aufmerkſamkeit empfohlen werden, denn ſie enthält eine unparteiiſche Würdigung des

Verhaltens des Führers der Franzöſiſchen „ Rhein -Armee“ und zeugt von genauer Sachkenntniß des Verfaſſers . Wer die Geſchichte der Capitulation der Rhein- Armee genau ſtudiren will , wird in dieſer Schrift eine ſehr nüßliche und lehrreiche Handhabe finden.

lifq

n35 n

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1150

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1165 1

eingeführten Sdiekinſtruclionen .

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. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Verantwortlicher Redacteur: Haupmann Zernin.

Druck von G. Otto's Hofbuchdruckerei in Darmſtadt.

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Allgemeine

Militär- Zeitung Zweiundredjzigiter Jabrgang . No. 23.

Darmſtadt, 22. März.

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Vierteljahre bei nur '/4jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frantirte

Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

1887.

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereffe. Insbeſondere werben Familien -Nad

richten , literariſche 2. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt :

Aufſäke Am 90. Geburtstage Seiner Majeſtät des Kaiſers Wilhelm. - Einige Neuerungen im Deutſchen Heerweſen . (Schluß .) Huffäge. Bekleidung und Aušrüſtung der Infanterie. (Soluß.). Berichiedenes . Anſichten des Generals Boulanger über die Militär-Schulen Frankreichs. Nanrichten . Deutſches Reich . Dar mſtadt. ( Die Geburtstagsfeier Seiner Majeſtät des Kaiſers. Atitit. Der Revanche-Krieg und ſeine Folgen, von N. v. Piombini. Jeuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, don M. M. ( Fortſeßung .) Militä Bibli Allge Anzei

Neue

r-

ographie. -

meine

Gedanken über

gen.

Eines ebenſo geſegnete Thätigkeit uns gleichf die Laufbahn Wilhereich allsden lm ,welchem Am 90. Geburtstage $r. Majeftät des Kaiſers Wilhelm. des Kaiſer die Nachwezeigt lt wohl

.. Volle 9 Jahrzehnte ſind heute verfloffen ſeit dem ewig Beinamen „deß Großen“ nicht ſchuldig bleiben wird. Nur finden denkwürdigen 22. März 1797 , an welchem der zweite Sohn des

wir einen bemerkenswerthen Unterſchied zwiſchen beiden Raifern

hochſeligen Rönigs Friedrich Wilhelm III. geboren wurde, darin, daß die Gnade der Vorſehung den gegenwärtigen Beherrſcher

welcher heute als Deutſcher Kaiſer und König von Preußen herrſcht. des Deutſchen Reichs durch eine größere Zahl von Jahren geſegnet Dieſe 90 Jahre „im Glauben , Kampf und Sieg“ , wie ſie hat. Karl der Große erreichte ein Lebensalter von 71 Jahren,

treffend bezeichnet worden ſind, haben Preußen und Deutſchland wogegen Kaiſer Wilhelm jeßt bereits in ſein 91. Jahr getreten 1

groß werden ſehen, haben das neugeeinte Reich auf eine Höhe ge iſt. Wunderbar iſt die Friſche des Geiſtes, erſtaunlich die Rüſtig

bracht, welche an die ſchönſten Zeiten der Herrlichkeit des alten keit des Körpers, welche ſich unſer Oberhaupt des Reichs bewahrt ſie haben in der Bruſt jedes Deutſchen ein Hoch-

hat, ſo daß die Hoffnung berechtigt erſcheint, es werde dieſer ſeltenen

gefühl von Dankbarkeit und Stolz hervorgerufen , welches unauslöſchlich fortwirten muß bis zum Lebensende.

Laufbahn noch lange nicht das Ziel geſteckt ſein. Es fehlen unê die Worte, um den Gefühlen ben rechten

Blicken wir zurück auf die lange Reihe der Deutſchen Kaiſer, welche Deutſchland Fahrhunderte hindurch beherrſcht haben, jo fann unſer Blic nur noch auf einer Lichtgeſtalt länger haften, deren Auftreten mit dem des jeßigen Machthabers verglichen werden kann. Es iſt Karl der Große. Nachdem derſelbe – vor mehr als 1000 Jahren – als Fränkiſcher König und Römiſcher Raiſer

Ausdruck zu geben , die uns am 90. Geburtstage dieſes von der Vorſehung ſo ſichtbar beſchirmten Raiſers beſeelen. Wir rufen daher die Dichtkunſt zu Hülfe, welche einen hochangeſehenen Kameraden , den Königlichen Major Dagobert von Gerhardt („ Ger hardtoon Amyntor“ ), auf unſere Bitte zu folgenden Verſen begei ſtert hat, wie ſie der Stimmung des Deutſchen Heeres entſprechen :

Reichs erinnert,

768 ben Thron beſtiegen hatte, war es ſein Beſtreben , das geſammte Reich neu zu vereinigen, was ihm ſchon nach kurzer Thätigkeit

1

Des Sturmwinds Renner ( dinauben,

Der fefte Grund erbebt,

gelang. In einem langen Leben vol Rampf und Sieg , reich an harten

Mit gildenden weißen Hauben

Feldzügen und geſegneten Friedensarbeiten, war es ihm beſóhieden, „Mehrer des Reichs “ zu werden. Der große Karl unterwarf fich das abendländiſche Europa in einem ſolchen Umfange , wie es

Der Wogenſifwall fit hebt.

noch nie vorher geſchehen war , und durfte ſich mit vollem Recht am Weihnachtsfeſte des Jahres 800 in der Peterskirche die Raiſer trone auf das Haupt ſeßen laſſen. So wurde er als der erſte

Germaniſche Herrſcher der Erneuerer des abendländiſchen Raiſer thumb, daß zugleich einen chriſtlichen und univerfalen Charakter trug. Seine legten Lebensjahre zeigen uns dann noch eine friedliche

Dog mag audi donnernd prallen Die Kodfluth gen den Deid : Wir ftehen oder fallen Für kaiſer und für Reich !

Und wenn es gilt zu wehren Dem frebelnden Webermuth, Dann werden treu wir mehren Des Ruhmes Heiliges Gut. Btets blüh'n uns frilde Briſor ,

Arbeitsthätigteit, die nicht minder großartig erſcheint als die vorher

Pos Birges kraft verleiht

gegangene triegeriſche, und als dieſer erſte Deutſche Raiſer am

Ein neunjigjähriger Raiſer Dom Kuer für all : Srit !

28. Januar 814 fein Haupt zur Ruhe neigte, durfte er ſich ſagen , daß er das Reich groß gematit habe für lange Zeit

178

Einige Neuerungen im Deutſchen Heerweſen.

jähriger activer Dienſtzeit mit dem Civilverſorgungsſchein, bezm. der Anſtellungs-Beſcheinigung oder mit der Penſionszulage für Nicht

Nach dem Reid & -Militär :Etat für 1887/88 bearbeitet. (Schluß.)

benuşung dieſer Beneficien aus dem Heere ausſcheiden , bezw. in Stellen von Offizieren und oberen Militärbeamten übertreten, ſind

Ferner iſt die Vermehrung der Garniſon-Bauinſpectoren um zehn weitere Stellen nothwendig, weil die Arbeit auch in der tech

bisher Beihülfen im Betrage von 300 000 Mark bewilligt worden . (Im Todesfall iſt die Beihülfe den Empfängern der Gnadenlöhnung

2

niſchen Central- und Provinzial-Inſtanz der Garniſon-Bauverwal- \ zu zahlen.) Dieſer Betrag iſt in dem Etat für 1887/88 um 60 000

tung , welche bis jeßt keine etatsmäßigen techniſchen Hülfsarbeiter hat, fortdauernd gewachſen iſt. Es iſt deshalb geboten , wenigſtens

Mark erhöht worden . Die „Erläuterungen“ ſagen hierzu Folgendes :

einen Theil der techniſchen Hülfsarbeiter nicht wie bisher im Kündigungs - Verhältniß zu belaſſen. Auch für die Leitung einzelner, beſonders wichtiger Bauten hat ſich der Wechſel der diätariſch be: ſchäftigten Regierungs-Baumeiſter nachtheilig erwieſen. . . , Die

„, Die Erhöhung des Anſabes entſpricht dem Durchſchnitt der Mehr: ausgaben in den Jahren 1883/84 , 1884 85 und 1885/86 . Die Gewährung der Beihülfe an die Hinterbliebenen liegt in der Billig keit ; eine nennenswerthe Belaſtung des Etats wird bei der Selten heit der Fälle nicht eintreten und daher auch nicht beſonders ver:

Erhöhung des Durchſchnittsgehalts der Garniſon -Bauinſpectoren

anſdlagt.

um je 600 Mark iſt mit Rückſicht auf die gleiche Erhöhung der Beſoldungen der Bauinſpectoren der Preußiſchen Bauverwaltung erforderlich, damit der Militär-Verwaltung fünftig nidit der noth:

IV. Steigerung der Ernährungsmittel der Dienſtpferde.

Bisher haben nun die Offiziere bei den militäriſchen Strafanſtalten

genügt. Das dienſtliche Intereſſe erheiſcht die Gewährung der

Die Heeresleitung beantragt eine beſſere Verpflegung der

Dienſtpferde und hat zu dieſem Zwecke abermals eine Summe von wendige Erſatz fehle. nicht geringer Höhe ( 835 869 Mark) in den Etat eingeſtellt, wofür d) Einführung von Tiſchgeldern für die Offiziere der mili- eine Erhöhung der täglichen Nationen um 250 Gramm Hafer auf täriſchen Strafanſtalten. - Das Aufſichts- und Verwaltung -Perſonal, die Zeit von 9, bezw . 12 Monaten beabſichtigt iſt. Die Erläute: welches in dem , einem Inſpecteur unterſtellten Militär-Gefängniß : rungen ſagen hierzu : „Durch den Etat für 1886/87 iſt die gefor weſen thätig iſt, umfaßt 2 Stabsoffiziere, 14 Hauptleute und 7 derte Rations-Erhöhung nur für die Dienſtpferde, bezw . auf 3 Mo Premier-Lieutenants, außerdem noch 8 Nendanten, 2 Maſchiniſten 2c. nate bewilligt. Den nachgewieſenen Bedürfniſſe iſt hierdurch nicht

fein Tiſchgeld erhalten, welches jeßt beantragt wird. Die Erläu- Haferzulage für alle Pferde auf das ganze Jahr. Eine bezügliche terungen ſagen darüber : „ Da ſie (die Offiziere) darauf angewieſen Denkſchrift iſt beigefügt.“ Dieſe Denkſchrift, betreffend die Gewāh ſiud, ſich an dem Offiziertiſch eines Truppentheils der Garniſon zu

rung einer Haferzulage von 250 Gramm täglich für jedes Soldaten =

betheiligen , dürfte die Gewährung des Tiſchgeldes in der Billigkeit pferd, erſcheint uns von hervorragendem Intereſſe, weshalb wir ſie liegen. Es ſind daher für die etatsmäßigen 8 Premierlieutenants je 108 Mart angeſetzt worden, welchen Betrag auch beiſpielsweiſe

dem Hauptinhalte nach hier wiedergeben :

die in ähnlichen Verhältniſſen befindlichen Ingenieur -Offiziere er

erheblich geſteigerten Anſprüche an die Ausbildung und Leiſtungs

:

Seit Jahren

iſt

als feſtſtehend 311 erachten , daß die

fähigkeit des Soldatenpferdes eine beſſere als die zeitige Er: e) Vermehrung der Beihüljen für Unteroffiziere mit zwölf- nährung deſſelben erfordern , um ſolches - den erhöhten An fräftig und friegstüchtig zu erhal Für Unteroffiziere, welche nach zwölf- forderungen entſprechend jähriger activer Dienſtzeit.

halten . "

.

Artilleriſtiſdie Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreid 1870/71. Von M. N. ( Fortſeßung.)

Richtung fortgeſetzt bis an die Straße von Rheims über Rethel nach Mezières , wo heute in Boulzincourt Alarmquartiere bezogen wurden. Nach dem 48ſtündigen Regen bätten ſie idylechter ſein können, als es der Fall war, un trotzdein mit lebhafter Freude begrüßt zu werden. Hier hatte ich Glück , von Kameraden des 58. und 59. Regiments,

die als Erſatz aus G. eingetroffen waren , mündliche und ſchriftliche V. Ca p itel. Bon Sedan bis vor Paris. Vorpoſten - Gefecht bei Bonneuille ſur Marne. Gefecht bei Petit Bicetre . Einzug in Berjailles . 3

Nachrichten von den Meinigen zu erhalten .

Am 4. September wurde Auboncourt erreicht. Wieder gab es

der 18. Infanterie - Brigade aus dem Biwał bei St. Menges auf:

bergigen landſtricy, bei aufgeweichten ſchlechten Wegen, war der Marjd ) beſchwerlich geweſen. Die Kameraden vom 59. Regiment führten vielfad kleine Pferde Arabiſdyer Zucht mit ſich,

brady, regnete es noch immer, trozdem war Jedermann vergnügt. Der Soldat iſt wie der Spieler abergläubijch . Der Regen hatte

die ſie auf dem Plateau ſüdlich Floing nach den Attaken der Franz: zöſiſchen Cavallerie aufgefangen hatten . Ein ſchöner Schimmelhengſt

bisher ſtets unſere größten Erfolge eingeleitet , wir betrachteten ibn alſo auch diesmal als ein glüdliches Vorzeichen. Der Marid) führte une denſelben Weg an die Schiffbrüde über die Maas bei Donchery zurück, den wir am 1. zur Schlacht gemacht hatten.

mit langer weißer Mähne und prachtvollem Sdyweife fiel mir be:

A18 die Batterie am 3. September im Gros der Diviſion mit

Negen.

In dem

fonders auf; er wurde ſpäter von dem wieder zurückgekehrten Major

R. erworben , der ihn dann ſtets auf den Märjchen ritt , vor der Front war er jedod nicht zu gebrauchen.

In Vringe aur bois ſtand die ganze Bevölkerung in den Thüren.

Der Maridy am 5. über Rethel und von da jüdlid nad, La

Im Vorbeireiten machten wir ſie mit den Reſultaten der Schlacht

Neuville, womit die große Straße nach Rheims verlaſſen wurde, war wieder einmal von ſchönem Wetter begünſtigt. In La Neuville lag die Batterie bequem untergebracht, allerdings nachdem erſt allzu naire

bekannt : die Armee und Napoleon gefangen !

Die Meiſten ſchüttelten den Kopf dazu, wollten es nicht glauben ,

andere riefen nur iþr eintöniges „Malheur, o Malheur !“ Aber, Quartiergeber durch ein Verfahren kurzer Hand über die Natur des tros Regen auf mich und den neben mir reitenden Dr. St. zukommen

o Wunder, da ſah id) plötzlich zwei hübſche Mädchen im Badfiſch- Alter

Krieges belehrt worden waren. So war ich ſelbſt bei einer offenbar ſehr wohlhabenden Bäuerin

und uns freundlid lädselnd Jedem eine blühende Roſe zureichen. Ehe

untergebracht, in deren Wirthichaft, wie ſich nachher herausſtellte, audi

id recht danken konnte , ſo überraſcht war ich von dieſem Zeichen findlicher Gutherzigkeit, waren ſie ſchon wieder in der ſchüßenden

der Schwiegerſohn mit ſeiner Frau und einer enormen Anzahl von Kindern lebte, über welche alle ſie das Regiment führte. Nachdem id)

Hausthüre und winkten uns von dort freundlich grüßend zu . Selbſt

mit meinen Pferden und denen einesganzen Geſchüßes in den Hof ge

der ſonſt ziemlich eitle Doctor dachtediesmal keinen Augenblic daran, tommenwar, wiesmirdie Frau einen langen offenen Sduppen fürdieſelben daß ihm ſeine ſieghafte Perſönlichkeit dieſen Gruß verſchafft haben

könnte, er war wie ich nur gerührt von dieſem Beweiſe kindlich naiver

Gutherzigkeit, die nicht nach Freund oder Feind fragte, - oder ſollten doch die Pleinen Backfiſche fo fanatiſche Feindinnen des jeßt gefangenen Kaiſers geweſen ſein , daß ſie ihrer Freude über feinen Fall auf dieſe Art ihren Ausdrud gaben ?

an , während große neue Ställe den Hof einſchloſſen. Als ich dieſe für meine Pferde verlangte, meinte fie ganz trođen , dieſe braudje ſie für ihre Pferde und das Vieh , das doch nicht im Freien bleiben könnte.

Weil ſie ſich nun wiederholt geweigert hatte, die Ställe zu räumen , ließ ich dies Geſchäft einfach durch die Fahrer und Ranoniere beſorgen, meine . Pferde in dieſc und die ihrigen und das Vieh in den offenen Schuppen

Auf dem linten Maas-Ufer wurde der Marſch jeßt in weſtlicher ſtellen. Ich hatte erwartet, daß dieſes brevi manu -Verfahren ſie

1

1

179

ten. Demzufolge iſt auf die Erhöhung der Hafer-Rationsfäße | zeigt, ihren Aufgaben nicht gewachſen ſein und könnte erſt während fortgeſeft Bedacht genommen , die hierauf gerichteten Beſtrebungen des Feldzugs dazu befähigt werden. Leşteres würde aber bei dem führten aber bisher nicht zu dem entſprechenden Ziel. Die por leßte Erhöhung der Nationen trat am 1. Januar 1875 ein und

Verlauf der jeßigen Kriege zu ſpät ſein , denn wenige Tage nach der Kriegserklärung werden unſere Diviſionen ſich den bereits an

250 Gramm für Pferd und Tag. der Grenze dislocirten Cavalleriemaſſen gegenüber befinden. Das

umfaßte 1/2 Pfund Hafer

Beabjichtigt war damals ſchon die zur Erreichung des Zweds noth- Ergebniß ihrer Thätigkeit wird dann von entſcheidendem Einfluß wendige Erhöhung der Rationen um mindeſtens 1 Pfund = 500

auf das Reſultat des ganzen Feldzugs ſein . Die Vorbildung, mit

Gramm Hafer. Zur Befriedigung des dringenden Bedürfniſſes er

welcher dieſe Waffe im leßten Kriege an ihre Aufgabe herantrat,

folgte in dem Etat für 1886/87 die Einſtellung einer Mehrfordes reicht gegenüber den ſeit jener Zeit weit vorgeſchrittenen fremden rung von 1132 246 Mark zur Erhöhung ſämmtlicher Pferde-Ra- Cavallerien nicht mehr aus. aus. Es erwächſt daher der Neiterei die tionen um weitere 250 Gramm Hafer für Pferd und Tag. Der unabweisbare Pflicht, höhere Anforderungen an die Ausbildung der Reichstag hat dieſen Antrag in der Sißung vom 15. Dezember Truppen, wie an die Leiſtungsfähigkeit des Pferdes zu ſtellen. Aber 1885 jedoch abgelehnt und nur für den Zeitraum von drei Monaten

nur bei ausreichender Ernährung wirken geſteigerte Anforderungen

dieſen Haferzuſchuß für Dienſtpferde, einſchließlich der Chargenpferde,

fräſtigend auf den thieriſchen Organismus und führen alınålig zu

bewilligt. Nach Ueberzeugung der Militär-Verwaltung und insbe:

einem Wachsthun der Muskelfaſer, zu einer Stärkung des Herzens,

ſondere auch nach der in dieſem Jahre gemachten Erfahrung reicht der Athmungs-Organe und der Verdauungskraft. Bei ungenügender aber die Gewährung dieſer Zulage von 221/2 Kilogramm Hafer, Ernährung tritt das Gegentheil, ein Schwund der Organe ein. Er alſo noch nicht einen vollen Scheffel für jedes Pferd und Jahr, folglos iſt es dann, während größerer Anſtrengungen Futter zuzu nicht aus, um die Pferde in gebotener Kräftigkeit und Kriegstüch: legen , wie dies bei dem Militärpferde im Krieg geſchieht. Wenn tigkeit zu erhalten .

die dürftige Muskulatur ermüdet iſt, leidet ihre Neſorptions- Fähig

Die Bedingungen , unter welchen die berittenen Waffen in Zu1= keit wie auch die Verdauungskraft im Allgemeinen, das Futter wird kunſt ihre friegeriſche Thätigkeit ausüben werden , ſind gegen früher

von vielen Pferden entweder nicht gefreſſen , oder nicht verbaut.

weſentlich verändert. Die Cavallerie muß in Folge der Vervoll: kommnung der Schußwaffen ihre Attaken in erheblich größerer Ent-

Nichts iſt ſeitens der Cavallerie unverſucht gelaſſen , um mit den bisherigen Rationen den zu ſtellenden Anforderungen zu entſprechen,

fernung als früher anſeßen und ſie in einem ſchnelleren Tempo als

aber weder die Wahl anderer Getreidearten, eine andere Zuſammen :

bisher zurücklegen. Die großen Maſſen , mit welchen die Heeresleitung operirt, bedürfen lange Zeit zu ihrer Vereinigung. Damit

feßung des Futters, noch eine wechſelnde Vertheilung deſſelben hat den Mangel an ausreichendem Futter-Quantum zu erſetzen vermocht.

dieſe rechtzeitig an entſcheidender Stelle erfolgen kann , muſs der

Auf irgend nennenswerthe Erſparniſſe im Winter iſt nicht zu rechnen.

Höchſtcommandirende durch die weit vorgeſchobenen Cavallerie- Di:

Bis Mitte November bedürfen die Pferde einer erhöhten Pflege, um

viſionen mit zuverläſſigen Nachrichten über den Feind verſorgt ſein.

nach den Anſtrengungen des Manövers bei dem Haarwechſel auf

Solche ſind aber nur von einer Reiterei zu erwarten , bei welcher das Pferdematerial ganz bedeutenden Anſtrengungen gewachſen und dazu im Frieden vorbereitet iſt. Andernfalls wird nach einem

einen mittleren Ernährungszuſtand zu kommen ; Mitte März , zur

längeren Frieden die Cavallerie, wie die Kriegsgeſchichte warnend

für die Arbeit während der zwiſchen dieſen Zeitpunkten liegenden

1

Zeit des abermaligen Haarwechſels, muß wieder zur Schulung von Mann und Pferd mit anſtrengenden Uebungen begonnen werden .

nun erſt recht feindſelig machen würde, aber darin hatte ich mich | Nachmittags erreidite die Batterie das Dorf, welches gerade nicht viel getäujdt. Im Gegentheil , ſie war nun in allem Anderen nidyt allein verſprechend ausſah. Dementſprechend war aud der erſte Empfang: !

entgegenkommend, unſer Verhältniß wurde jogar während des folgen:

kleine Stüdden (dledit gebratenen Nindfleiſches mit einer Flaſche ſehr

den Ruhetages aud) zu der Todyter und dem Sdywiegerſohn ganz freundſchaftlich. Bei den gemeinſchaftlichen Mahlzeiten war die Unter:

(diled ten Nothweins ſtellten mein und Dr. St.'s Diner in dem gemein

denen ich diejen Segen anſtaunte, entgegen den bisher gemachten

ſchaftlichen Quartier dar. Leşterer bot vergebens ſein ganzes Franzöſiſch auf, um unſeren Wirth zu überzeugen, daß wir gern mit dem Gewächs des Landes vorlieb nehmen würden , daß er ſich den Rothwein hier dieſer aber be : im Vaterlande des Champagners ſparen könnte ,

haltung ganz lebhaft, ja man ging ſelbſt, als die Nede auf die vielen Kinder im Hauſe kam, ſehr vergnügt auf meine Scherze ein , mit

Wahrnehmungen , daß die Kinderzahl in den Franzöſiſchen Familien

hauptete hartnädig, ſoldoen nicht zu haben. Eine Recognoscirung im

jelten über zwei hinausging. Hier waren deren 10 oder 11, Mutter und Tochter meinten dazu ladyend, der Sdwiegerſohn wäre auch kein

wenigſtens 5 Flaſchen bepadt , die er von ſeinem Quartiergeber er:

richtiger Franzoſe, ſondern ein Schweizer. Dieſer ſchien ſich durch

halten hatte unter der Verſicherung, daß dieſe Marke ſtets Napoleon's

1

!

Keller ergab kein beſſeres Rejuliat.

Da erſchien Lieutenant V. mit

das ſeiner Nationalität gemachte Compliment ſehr geſchmeidielt zu

Leibgetränt im Lager von Chalons geweſen ſei. Ich muß ſagen , daß

füblen.

ich in der That nie vorher und auch nie nadiher wieder beſſeren Champagner getrunken habe. Seine Farbe ſchon war außergewöhnlicy,

Eine an dem Ruhetage trop ſchledyten Wetters durdigeführte

eingehende Unterſucyung der Pferde zeigte leider, daß dieje durdsdie

hellgrün junkelte er im Glaje. Auch der Doctor gab zu , daß dies

anſtrengenden Märíde bei meiſt idylechtem Wetter , ſeit dem Betreten

ein Raijerlides Getränt ſei , und nachdem

der Champagne , ſehr heruntergebracht worden waren . Eins mußte

geſtodien , erfreuten wir uns eines vortreffliden , nur leider zu kurzen

wir die 5 Fladen aus:

todtgeſdoſſen, vier andere als völlig entkräftet für unbrauc bar erklärt Sdilajes, da bereits um 4 Uhr früh wieder aufgebrochen wurde. Wieder gab es einen 12ſtündigen Maríd bei faltem Regen und und durdy aus dem Dorfe requirirte Pferde erſett werden . Auch bei den leuten zeigten ſich die Folgen der Strapazen . Sergeant V., ſtets aufgeweidyten Feldwegen. Er brachte die Batterie diesmal in eine unermüdlich und überall bei der Hand , erkrankte am Typhus und richtige Champagner-Stadt, nach Ay .. Mit dem Doctor und ſämmt: mußte nach Nethel in's Lazareth geſchafft werden. Es war dies ein | lidhen Offizieren der Batterie betrat ich ein hödjſt ſtattliches, ung zum empfindlicher Verluſt für die Batterie, da ich vorläufig feinen Unter: Quartier beſtimmtes Haus. An Zimmern war fein Mangel , Jeder 1

effigier hatte, der ihn erſehen konnte.

hatte ſein eigenes ; die Beſiberin , Wittwe eines früheren Deputirten ,

Das ſchlechte Wetter, welches während des Ruhetages in la Meuville ſich wieder eingeſtellt hatte, hielt nun bei allen folgenden Märjchen bis didt vor Paris an : és blieb falt und regnete oft un: ausgejekt Tage lang, nur ſelten beſchien uns die liebe Sonne. Das

war nicht anweſend, ſie hatte in ihrer Vila dem Brigade:General die

gab dylechte Ausſidyten für die uns überall jest umgebenden Wein-

Honneurs zu machen. Der uns empfangende Hausverwalter war ein mürriſder, idweigſamer Geſcue, welcher behauptete, nichts im Hauſe zu haben. Ich ließ durch ihn die Dame des Hauſes bitten, auch für unſer Diner zu ſorgen. Sie kam ſelbſt , erkundigte ſich ſehr liebene:

berge mit ihren ſchon reifenden Trauben, aus denen das begehrteſte würdignach unſeren Wünſchen und verſprad für aucs ſorgen zu GetränederWelt . Von, dicht dieſembei jollte in dem wollen,was um joleichterwar, dawir diebeſcheidenſten Anſprüche nächſten Quartier , ingewonnen Villers wird Marmery ehemaligen machten . dem ich Lager vonChalone, wohin die Batterie am 7. tam , eine der beſten Marken zu foſten bekommen .

.

( Fortſeßung folgt.)

Der Marſd war ſehr anſtrengend geweſen , erſt gegen 5 Uhr 112

180

Wintermonate bietet diejenige der Recruterpferde einen Maßſtab. | mehr iſt aus dieſem Grunde die vorgeſchlagene Zulage für bie Dieſelben müſſen, um in fünf Monaten den Recruten ſattelfeſt zu

machen , 11/2 Stunden in den verſchiedenen Gangarten auf dem 1

Viereck gehen ; ſie legen hierbei einen Weg zurück, welcher, in gerader Linie gemeſſen, mindeſtens zwei Meilen betragen würde. Rechnet man hierzu den zehrenden Einfluß der kalten Jahreszeit, ſo ergiebt ſich, daß bei dieſen Pferden am Futter nicht geſpart werden kann. 1

Die Arbeit der in der Dreſſur und gymnaſtiſchen Durchbildung begriffenen Pferde läßt ſich zwar nicht ſo greifbar darſtellen , ſteht jedoch nicht hinter derjenigen der Recrutenpferde zurück, wie aus ihremn Nährzuſtande hervorgeht. Eine Erleichterung des friegsmäßigen Gepäcks würde in der Hauptſache den Pferden nur im Kriege zu gute kommen , da ſie im Frieden nur verhältniſmäßig kurze Zeit daſſelbe zu tragen haben. In Folge des Mißverhältniſſes zwiſchen Futter und Arbeit iſt, wie eingehende Unterſuchungen außer Zweifel geſtellt haben, am Schluſſe des Dienſtjahres jedesmal eine Verſchlechterung des Pferde-Materials zu conſtatiren . Ein großer Theil der Cavaleriepferde befindet ſich

Pferde des Trains erforderlich. Endlich muß auch die Erhöhung der Rationen für die Offizierpferde auf das dringendſte befürwortet werden , da die zeitigen Rationsſäße zur Erhaltung des Pferdes un: zureichend ſind und den Offizieren, die zur Erfüllung ihrer Dienſt pflichten vorzugswciſe gut beritten ſein müſſen, füglich nicht zuge: muthet werden kann, für die Pferde, welche ſie zur Ausübung des Dienſtes mit ſehr großen Opfern aus eigenen Mitteln zu beſchaffen und zu unterhalten haben, auch noch einen Theil des im Intereſſe des Dienſtes nothwendigen Futters anzukaufen. Die Unzulänglichkeit der zeitigen Rationsſäße im Hinblick auf die an das Soldatenpferd zu ſtellenden Anforderungen wird auch vom fachwiſſenſchaftlichen Standpunkte anerkannt, wie ſolches das in der Anlage beigefügte Gutachten des Profeſſors Dr. Ellenberger in Dresden näher angiebt .* )) Die Mehrkoſten zur Gewährung der Haferzulage von 250 Gramm täglich an ſämmtliche Soldatenpferde für das ganze

Jahr betrageu 835 869 Mart."

dann zu dieſem Zeitpunkte in einem bebenflichen Zuſtande der

Mattigkeit und Schwäche, der auch auf die Ertremitäten von nach: theiligem Einfluß iſt. Es iſt ferner feſtgeſtellt, daß im Laufe des Jahres mehr Pferde dieuſtunbrauchbar werden, als nach Maßgabe des Erſages ausrangirt werden können , ſo daß, da der Etat voll erhalten werden muß, zum Theil unbrauchbare Pferde im Beſtande verbleiben. Hierdurch iſt auch eine Entwerthung der Pferde ein getreten , wie ſich nachſtehend ergiebt: Es ſind im Jahre 1874 5542

Gedanken über Bekleidung und Ausrüftung der Infanterie. von einem älteren Infanterie - Offizier. ( Schlus .)

Eine ſolche Wahrnehmung führt mich zu der Unterbringung der Patronen , alſo zu den Patrontaſchen . Dieſes Ausrüſtungsſtück

ausrangirte Pferde verkauft worden für 1 201 059 Mark, im Jahre icheint mir in ſeiner jetzigen Geſtalt nicht ſo recht dem praktiſchen

>

n .Man mache doch einmal eine Probe damit 1884 faſt dieſelbe Zahl von Pferden weniger 4 , alſo 5538, zu und Bedürfſehenißzuzu, wie genüge lange Zeit ein Mann gebraucht, um den Inhalt 1

einem Betrage von 816 249 Mart. Der Mindererlös beziffert ſich auf 383 819 Marť, während im Algemeinen der Werth der Pferde weſentlich geſtiegen iſt. Der Durchſchnittspreis der verkauften Pferde im Jahre 1874 betrug noch 216 Mart, im Jahre 1884 nur 147 Mart. In der Zwiſchenzeit iſt aber der Durchſchnittspreis zeit

#

eines einzigen Patronenpackets in feiner Taſche unterzubringen . Wie viel Mühe muß er ſich geben , um alle 20 Patronen , jede einzeln , ohne beim Herausnehmen des Geſteus aus dem Patronen : packet eine fallen zu laſjen , in die Fächer ſeiner Patronentaſchen

weiſe bis auf 123 Mart für das Pferd herabgegangen. Abgeſehen einzuſteđen! Hat nicht ſchon Mancher Gelegenheit gehabt, zu be:

von der bedrohten Sæhlagfertigkeit der Armee erſcheint es hiernach obachten , wiegenau die Leute die wenigen Patroiten , die ſie im auch in wirthſchaftlicher Beziehung gerathen , einer weiteren Ent: Frieden erhalten, einfach in den Dedel der Patronentaſche legen ? werthung der Pferde durch Erhöhung des Futters Einhalt zu thun. Das hat ſeinen guten Grund . Dem Soldaten iſt das Einſtecken 1

1

Aus ganz ähnlichen Gründen iſt auch die Erhöhung der Rationen für die Pferde der Artillerie geboten, da dieſe Waffe in Folge der neueren Taftil, der Verbeſſerung der Schußwaffen , zu ſchnelleren und anhaltenderen Bewegungen bei erhöhter Schwere des Materials

gezwungen iſt. Das leichte Geſchüß wiegt 200 Kilogramm , das ſchwere 300 Kilogramm mehr als das frühere Material. Wenn

jeder einzelnen Patrone , ſowie das oft nicht leicht und ſchnell vor ſich gehende Herausziehen der bis an den Rand verwahrten Patrone zu umſtändlich , zu zeitraubend, zu mühſam . Dies iſt ein Finger zeig , daß die Einrichtung der Patronentaſchen nicht vortheilhaft, nicht handlich , nicht einfach genug iſt. Es fragt ſich nun , wie wäre dem abzuhelfen ? In anderen Armeen hat man Taſchen für 1

auch die höchſte Kraftanſtrengung bei der Artillerie fich auf türzere Patronen am Waffenrod angebracht. Von dieſer Art der Unter

Zeitabſchnittebeſchränkt , ſo ſind das zumeiſt diejenigenwichtigen bringung wollen wir abſehen, nichtzu gebenken, daß ſiebei unſerer te, von denen die Entſcheidung des Tages abhängigſein Tragart des Gepäcks ſchwerlich zu bewerkſtelligen ſein dürfte.Aber Momen kann . Es iſt daher von höchſter Bedeutung , die Pferde in einem warum will man nicht dem Soldaten für eine jede, faſt 1 Pfund Kraftzuſtande zu erhalten , daß ſie das ſchwere Geſchütz mit voller

(genau 430 Gramm ) wiegende Patronentaſche ein Geſtel gebert,

on auch unter erſchwerenden Verhältniſſen ſchnell fortzuſchaffen das aus Stahlblechſtreifen beſteht? Das Gewicht eines ſolchen Ge Muniti vermögen. Dazu kommt, daß in Folge der Schwere des Materials ftels nebſt Schlaufer und Haltriemen beträgt nach einem ange

n Modell genau 100 Gramın, alſo mehr als 4mal weniger fertigte ſtärtere Thiere zur Verwendung kommen müſſen, für welche die als das einer bisherigen Patronentaſche. An Stelle des Deckels 1

zeitigen Rationen überhaupt nicht ausreichend ſind. Auch für die Trainpferde iſt die Erhöhung des Futters nothwendig . Der Train

genügte eine einzige, hinten befeſtigte und vorn in einen Knopf einzu:

, e zur es wird teinealljährl jede ngTrain eigentli hat Offi: der-Com ichchenurRemont Berittefürninachu Remont eine irung pagnie

hängend Leberſtrippe.. Dieſe hindert das Patronenpacket genügend vor

-

ziere gewährt , ſondern ergänzt ſeinen Pferdebeſtand durch ausran Geſtellen aus dunkelgebeizten oder ſchwarzlacirten Stahlblechſtreifen girte Dienſtpferde der Cavallerie und Artillerie, alſo durch ein nur das Patronenpadet ſo , wie er es erhält, in das Geſtel und Material, welches nur noch in geringem Maße ſeiſtungsfähig iſt. ladet ohne Weiteres aus demſelben . Freilich müßten die Patronen Es werden ferner nur halb ſo viele Pferde gehalten, als ein Train pacete inſofern eine Aenderung erfahren, als die Patronen ſämmt 1

Bataillon Mannſchaften hat ; man iſt daher gezwungen , mit dieſen ausrangirten Pferden noch etwa je zwei Mann dauernd auszu : bilden. Eine Ruhepauſe findet für den Train nicht ſtatt, weil die

*) Dieſes im Auftrage des Militär - Deconomie - Departements des

trecha

Königlichen Striegsminiſteriums abgegebene Gutachten , welches der Dentíchrift

der

beigegeben wurde, iſt von uns in ſeinem ganzen Wortlaut bereits in Nr. 4 u. 5

mit

Einſtellung der Recruten halbjährlich eintritt, ſo daß alſo mit dem

der Aug. Milit.- 3tg. b. d. J. mitgetheilt worden . Es wird darin bekanntlich

Zeitpunkte der Entlaſſung der ausgebildeten Mannſchaften ſogleich

„ als Minimum der nothwendigen Zulage “ ein Hilo Hafer verlangt.

die Ausbildung der neu eingeſtellten Mannſchaften beginnt. Um ſo

91

D. Heb .

11

TUT

el

lich auf einer Seite hineingeſteckt würden. Doch ließe ſich dies

da ja zur Zeit Proben mit weſentlich verbeſſerten Modellen gemacht

meiner Anſicht nach dadurch leicht bewerkſtelligen , daß man die Pacete um die reichliche Höhe eines Patronenbodens höher machte. Der Umſtand, daß die Patronenboden -Nänder der einen Reihe auf

werden.

Stiefeln , glaube ich abſehen zu können , da wir ſchon eine er: giebige „ Stiefel- Literatur“ beſigen, wenn wir die einſchlägigen Er:

denen der anderen ruhen , dürfte keinen Nachtheil für dieſelben her:

zeugniſſe, von der parodiſtiſchen Broſchüre über Wünſche und Kriegs

1

Auch don den Kleinmontirungsſtücken , ſelbſt von den

beiführen.. Ueberhaupt wird es ſich empfehlen, die Patronen nicht

wünſche von v. R. (Berlin 1882) bis zu dem wiſſenſchaftlichen

bis dicht an den Boden in die Packete, reſp. Patronentaſchen zu ichieben , ſondern etwa 1-2 Centimeter frei zu laſſen , des leich :

Werte des Oberſtabsarzts Dr. Starke über den naturgemäßen Stiefel (Berlin 1883 ) in Betracht ziehen . Praktiſch erſcheint uns

teren Ergreifens wegen. Um ferner den Uebelſtand zu beſeitigen, daß bei den eng an einander gefügten Patronen die eine mit dem Rande der anderen herausgeriſſen wird , ſcheint es noch vortheilhafter, den Batronenpacketen , reſp. Patronentaſchen -Geſtellen ) eine Geſtalt zu geben , ähnlich der bei der Jagd gebräuchlichen Form

allerdings der in . Nr. 7 des Militär-Wochenblattes von 1887 be ſprochene Schnürſtiefel nach der Methode des Profeſſors Men : finger in Flensburg. Auch findet ſich in Nr. 6 deſſelben Jahr gangs die Beſchreibung eines in der Aug. Milit.-3tg. ſchon mehrfach erwähnten , von den Herren Warnecke und v. Neufville in

.

.

der Patronentaſchen , alſo ungefähr wie die Operngläſer-Futterale.

Frankfurt a. M. erfundenen Feldkochgeſchirrs mit Central:

Allerdings fragt es ſich , ob die Anfertigung ſo geſtalteter Packete nicht auf zu große Schwierigkeiten ſtößt. - Meinem Vorſchlag hinſichtlich der Patronengeſtelle tönnte man zwar vor allem entgegenhalten, daß die Patronenpackete der Näſſe und ſomit dem Zer

heizung, das ſich in der Theorie nicht übel aušnimmt, deſſen Ein: führung jedoch noch mannigfache Bedenken entgegenſtehen dürften . Von dem näheren Eingehen auf die Bewaffnung der Ins fanterie muß hier naturgemäß abgeſehen werden, denn dieſe könnte

meichen ausgelegt ſeien.

Aber erſtens ſind unſere Patronen gegen

mur inſoweit in Betracht kommen , als ſie für die Belaſtung des

Feuchtigkeit ja nicht ſo ſehr empfindlich, und zweitens könnte und müßte man anſtatt der jetzigen pappenen Pacete ſolche mit Wachs-

Infanteriſten von Einfluß iſt. Der mit der Leiſtungsfähigkeit und der Conſtruction des Gewehrs im Einklang ſtehenden Erleichte rung des Gewehrs hat man ja ſchon von vornherein weitgehende Beachtung geſchenkt. Unter den verſchiedenen Conſtructionen der Repetirgewehre fallen allerdings diejenigen günſtig auf, welche durch

1

papier bezogene oder aus ſtarkem Wachspapier gefertigte verwenden .

Die Haltbarkeit der Pacete würde dadurch nur verinehrt werden, und etwaige Mehrkoſten können bei der Wichtigkeit des Gegen: (tandes nicht in Betracht kommen . Dem Uebelſtand , daß bei un I

die Lage des Magazins im Schaft den Schwerpunkt des Gewehrs

gefüllten oder nicht ganz gefüllten Patronenpacketen die Haltbarkeit beim Anſchlag möglichſt nach hinten verlegen. Jndeß ſo vortheil der Geſtelle gefährdet werde und daß das immerwährende Tragen folcher Packete in den Geſtellen bei jedem Dienſt unthunlich ſei, ließe ſich dadurch abhelfen, daß man dem Manne bei dem gewöhnlichen Dienſt in der Garniſon (Grercieren , Schieß-, Wacht- und

haft dies auch erſcheinen mag, ſo iſt doch nicht zu bezweifeln , daß man an maßgebender Stelle auch dieſe Conſtruction in Betracht gezogen und ſicher hinreichende Gründe gehabt hat , dieſelbe nicht einzuführen. Für das Seitengewehr bleibt nicht nur die ſchon

Felddienſt) anſtatt der Patronenpackete ſchwarz lacirte Holzeinjäte angebahnte Erleichterung durch Verkürzung der Klinge , ſondern gäbe mit etwa 6-10 eingedrehten Löchern für die Erercier- (Platz :, auch die Verminderung des Gewichts vom Griff anzuſtreben, zumal Scharf-) Patronen. Für dieſe Holzeinjäße würde oben ein einfacher Dedel aus Blech in 1-2 Charnieren genügen . Die Befeſtigung der Patronengeſtelle geſchahe wie jetzt durch 2 Lederfchlaufen am Koppel. Dabei ſcheint mir eine Andeutung hinſichtlich des Leib : riemens und der an demſelben befeſtigten Gegenſtände zu wichtig,

daſſelbe als ſelbſtändige Waffe oder als Bivaks- Inſtrument ſo gut wie gar nicht verwendet wird , aus der Hiebwaffe faſt nur

eine Stoßwaffe geworden iſt, und daſſelbe daher nicht mehr das zu haben braucht, was der Mann mit „ Wucht “ zu bezeichnen pflegt.

Zum Schluß wiederhole ich , daß ich völlig Neues gar nicht

um zu unterbleiben. Der Leibriemen , an dem übrigens ein nicht

habe bringen , ſondern nur durch meine Vorſchläge zur Prüfung weithin ſichtbares Schloß wünſchensiverth wäre , erſcheint mir un- und Verbeſſerung des Beſtehenden, zur Herbeiführung einer zweck: verhältniſmäßig belaſtet, wenn er auch aus noch ſo dauerhaftem | mäßigen und leichten Bekleidung und Ausrüſtung unſeres ohnehin 1

1

Material beſteht. Im legten Feldzuge hingen an demſelben außer 1 ſchon genug beſchwerten Infanteriſten habe beitragen wollen. Ich

dem Seitengewehr (nicht verſchiebbar !) nur 2 Patronentaſchen, eine verſchließe mich auch nicht der Thatſache, daß meine Vorſchläge in jede in gefülltem Zuſtande leichter als unſere jebigen. Und in gar manchen Punkten anfechtbar ſind. Jedenfalls müſſen erſt Ver : welcher Verfaſſung befand ſich der oft naß gewordene Leibriemen ſuche über die Zweckmäßigkeit des Geſagten entſcheiden. Außerdem beim Waffenſtillſtand an den Stellen , an welchen die Patronen:

können meine Betrachtungen auch nicht Anſpruch auf erſchöpfende

taſchen ſaßen ! Der Leibriemen war völlig verzogen von der Laſt. Behandlung , auf nur annähernd Vollkommenes machen . Denn Dies wird in viel höherem Maße jeßt der Fall ſein , da man noch wirklich Vollkommenes wird ja auf dieſer Welt überhaupt nicht mehrere und meiſt ſchwere Gegenſtände an das Säbelkoppel hängt. geleiſtet. 1

Die wundgeſcheuerten Hüftknochen , über die man ſchon 1870/71

Wohl aber iſt alles verbeſſerungsfähig , und deshalb darf

zuweilen klagen hörte, werden dann noch viel häufiger vorkommen,

man nicht unterlaſſen , auch das Unſcheinbarſte in Hinſicht auf den

und ſie ſollen recht ſchmerzhaft ſein.

ſo hochwichtigen Gegenſtand der Bekleidung und Ausrüſtung des

Dabei brängt ſich die Frage auf , ob es nicht zweckmäßiger erſcheine, dem Manne lieber gleich ein ganzes ledernes Trag :

Infanteriſten einer Prüfung zu unterwerfen. Vielleicht geben dieſe Zeilen Veranlaſſung, auch andere für dieſes Thema anzuregen , die dann Beſſeres, Vollkommenes in Vorſchlag zu bringen wiſſen.

geſtell für alle jene am Leibriemen befeſtigte Gegenſtände und

den Torniſter umzuhängen. Dann könnte er wenigſtens ſogleich Der Zweck dieſes Auffaßes , der Armee zu nüßen , iſt in dieſem mit einem Male Alles umhängen und abhängen. Wie wäre

Falle um ſo mehr erreicht.

es, wenn man an Stelle der Torniſter -Paraderiemen feſt mit dem Leibriemen verbundene oder auf denſelben aufgeſchobene breite

lederne Riemen , ähnlich Hoſenträgern , oder auch hinten in einem 1

breiteren Stüď zuſammenlaufend, anbrächte ? An dieſen könnte ja der Torniſter mit 2 Nadeln befeſtigt und das Tragen deſſelben

nöthigenfalls noch durch 2 beſondere Pleine Tragriemen erleichtert werben .

Die übrigen Ausrüſtungsſtüde, wie Torniſter , Feld .

Verſchiedenes. Anfidhten des Generals Boulanger über die Militär-Schulen Frankreidhe. General Boulanger hat an die Armce -Commiſſion ein

Shreiben gerichtet, welches von einer Note bezüglich der Frage über

flaſche, Brodbeutel ic., auch das Schanzzeug übergehe ich, I die polytechniſche Schule begleitet iſt. Es lautet, wie folgt:

,,Mein Herr Präſident !

der neuen Elemente in die modernen Armeen durch Zulaſſung der

Ich habe die Ehre, Sie zu bitten , gütigſt jedem der Herren

Offiziere der Reſerve-: und Territorial-Armee.

Commiſſions - Mitglieder ein Eremplar der beiliegenden Note einzu :

Ich möchte hinzufügen , daß wir allein in den demokratiſchen

bändigen, betreffend die Rolle, die ich mir vornehme, der polytechniſchen Schule, ihren Traditionen entſprechend, wiederzugeben.

Principien die Schnellkraft finden werden , die für die Maſſen un: entbehrlich ſind, welche die modernen Armeen bilden.

Id ergreife dieſe Gelegenheit zu einem Geſammtblick auf das

Genehmigen Sie u. 1. w.

General Boulanger."

Princip der Schulen ſelbſt. Ich glaubte keinen Augenblic , daß zwiſchen der Majorität der

Wir fügen zur Erläuterung in Kürze Folgendes hinzu.

Commiſſion und mir ein Disaccord über die urſprünglichen Principien

Ausſchuß will, daß die „ polytechniſche Sdule " allen Waffengattungen

der Organiſation einer republikaniſchen Armee entſtehen tönnte .

offen bleiben jou . General Boulanger iſt aber anderer Anſicht. Mit allen gegen 2 Stimmen beharrt nun der Ausſchuß auf ſeinem

Ich fah nicht voraus, daß ich vor dieſer Majorität die weſent-

Der

lidh monarchiſchen Irrthümer zu bekämpfen haben würde, die bis zum

Willen und hat ſeinen Präſidenten beauftragt , dies dem General in

heutigen Tage unſere Militär-Sculen haben abweidhen laſſen von dem

Antwort anzuzeigen .

Wege, der ihnen durch ihre berühinten Gründer vorgezeichnet worden iſt. Man hat mit Inrecht das Wort „ Unterdrückung der Schulen “

Na d r ich te n.

angewandt. Es iſt ihre , Wiederaufrichtung " , müßte man ſagen , cine Wiederaufrichtung, die ich für unmöglid) halte außerhalb einer klugen aber entſchieden praktiſdien Auswahl. Es iſt nöthig , bevor man dieſe Frage erörtert , ſid) gut von der

Seiner Majeſtät des Kaiſer 8. )

Idee zu durchdringen, daß die Armeen von ehemals mit beſchränkten

der 90. Geburtstag Seiner Majeſtät des Kaijers und Rönige Wil :

Beſtänden den modernen Armeen Praß gemadyt haben die aus der Geſammtheit der Bürger zuſammengeſetzt ſind , daß die kleinen Ge. meinden den demokratiſchen Charakter unſerer militäriſdien Inſtitutionen

beli , des Aderhödſten Kriegeberrn und Oberhaupts des Deutſchen

nur ändern können .

Deutſches Reid .

[Z.] Darmſtadt, 22. März. [Die Geburtstagefeier wurde Am

heutigen Tage

.

Neides, auch in der Großherzoglich Heilijden Reſidenz in hodyfeierlider

Weiſe begangen. Alle Kreiſe wetteiferten hierbei und boten darin ein (chönes Schauſpiel von unübertrefflider Treue zu Kaiſer und Reid ; Jedermann dien fit zu bemühen , den Gedanken !, wie erhebend die

Bei dem in Kraft ſtehenden Syſtem genügt für einen 18jährigen

jungen Mann ein mehr oder weniger gut verdanter Vorrath von Renntniſſen, un beinahe für den Dienſt gedicht erkannt zu werden ,

feltene Erſdeinung eines goften Geburtstage des Kaiſerlichen Ober: haupts ſei , zum entſprechenden Ausdruck gelangen zu laſſen. Dazu trat verſtärkend das ſchöne Ereigniß hinzu, daß gerade dieſer Kaiſertag

zur officiellen Verfündigung der Verlobung eines Kaiſerlichen Enkels, um thatſächlich die Stellung eines Offiziers zu erhalten , und um nachher ohne ernſte Auówahl zu den höchſten Graben der Armee emporzuſteigen . Der Gefeß - Entwurf theilt den militäriſchen Unterricht in drei Stufen.

Die crſte Stufe ſtellt gewiſſermaßen den Elementar - linterricht vor für die unteren Chargen , der genügt und mit dem ſid, heut zu

des Prinzen Heinrid, Königliche Hoheit, mit einer Heiſijden Fürſtens tochter , der Prinzeſſin 3rene, Großberzogliche Hoheit , beſtimmt worden war.

Am Vorabende des Feſttage fand ein großer Zapfenſtreich ſtatt, ausgeführt von ſämmtliden Regimente: Muſifen der zu Darmſtadt und

Beſſungen garniſonirenden Truppen. Gleichzeitig fand ſich in Folge einer Einladung der ſtädtiſchen Behörden in den großen Näumen des Saalbaus eine feſtlide Verſammlung von Einwohnern der Reſidenz

Tage alle Offiziere begnügen müſſen , die nicht aus der Ecole hervor:

ein.

gehen , und noch mehr die weit zahlreicheren der Nejerve und der

Dr. Trümpert gehalten, ein Toaſt auf Seine Majeſtät den Kaiſer

Territorial: Armee.

ausgebracht, ein Telegramm nad Berlin abgefandt und der Reſt des

Es wurde hier eine vortrefflide Feſtrede des Gymnaſial-Lehrere

Abends mit den Vorträgen patriotiſder Geſänge, Vännerchöre und Die zweite Stufe wird den militäriſchen Secundaner-Unterridyt bilden , der in den Lehranſtalten einer beſdyränkteren Zahl von Offi-

zieren gegeben und den Studien entſpredien wird , die gegenwärtig auf der Ecole speciale militaire betrieben werden . Saint-Cyr iſt alſo nicht unterdrückt, aber ſo 311 jagen anders geſtellt in dem Laufe der Carrière und allein für die Offiziere be: ſtimmt, die höhere Offiziere werden ſollen.

Endlich wird die obere Kriegsídule (L'Ecole supérieure de guerre) die dritte Stufe bilden, um den Offizieren die Pforten für

geeigneter Muſikſtücke ausgefüllt, ſo daß die Verſammlung erſt ſehr ſpät in gebobenſter Stimmung fits trennte. In der Frühe des heutigen Tages durdyzogen die Regiments :

Muſifen die Hauptſtraßen der Stadt. Sowohl die Staats- und ſtädtiſchen , wie audy viele Privatgebäude waren mit Fahnen reich geſd mückt, die Caſernen außerdem ourd geïdımackvolle Laubgewinde beſonders ausgezeidynet, -es fehlte nur die freundlidie Sonne , um mit ibrem wärmenden und belebenden Glanze dem Tage das Gepräge eines durchaus dönen Kaijertages aufzudrücken. Aus dieſem Grunde fand auch keine große Parade der Truppen , wie ſie jonit hier faſt

den Generalsrang zu eröffnen. Die Gemeinſamkeit des lirſprungs wird jo realiſirt werden,

ſtets üblich iſt , verbunden mit Feldgottesdienſt im Freien ſtatt, dagegen riefen die Glocken um 10 Uhr in alle Kirden zum Gottesdienſt. In

nidit durdy Diffuſion, wie das a priori zu ſein ſcheint, ſondern durch

hier war es, wo der Diviſion8:Pfarrer Strad , der treue Begleiter der Großherzoglid Helſiſden (25. ) Diviſion in Deutſd;- Franzöſijden Kriege von 1870, 71 , eine tiefdura dadite , der hohen Bedeutung des

Auswahl, denn unter den vielen Offizieren , welde nicht in die Unter : gelangen ,

werden

ſid

nidyt

allein

diejenigen

be:

finden, die ein vorausgängiger tüdytiger Unterricht zu dieſen Schulen nicht präparirt hat , ſondern auch diejenigen , welche dieſen Unterridit

Tags entſpredende Feſtpredigt hielt. Die meiſten der hier anweſenden

Carrière fortzuſetzen , und die Zahl derer wird jeden Tag ſid ver : mehren mit der obligatoriſchen Dienſtpflicht für Alle und der Unter-

drückung des bedingungeweijen Engagements.

die Glückwünjđe zum Geburtstage darzubringen. Unmittelbar nads

2 Tagen nad) Berlin geeilt waren , um Seiner Majeſtät perſönlich

Indem ich dließe, Herr Präſident, glaube ich auf einen Punkt

zurüdkommen zu müſſen . Es iſt der , daß man , um den Organi: jations - Geſet : Entwurf zu prüfen , nicht aus dem Auge laſſen darf, daß derſelbe auf Gegenſeitigkeiten baſirt iſt, die ganz verſchieden ſind von denen , welche bei der Organiſation der gegenwärtigen Armee ge herrſcht haben , und die übrigens heute von aller Welt acceptirt ſind. Das ſind die Reduction der obligatoriſch gemachten Dienſtzeit, die Unterdrücung des bedingungsweiſen Engagements , die Einführung I

.

3

der großen Stadtfirde war ein folder für die Truppen anbefohlen, und

Mitglieder des Großherzoglichen Hofes hatten ſich in der Stadtfirde eingefunden, während Seine Königlide Hoheit der Großherzog ſelbſt, mit dem Erbgroßherzog, Königliche Hoheit, der dritten Tochter, Prin : zeſſin Irene , Großherzoglide Hoheit , und der Diviſions Comman : deur, Prinz Heinrid von Heſſen, Großherzoglide Hobeit, ſchon vor

empfangen haben, jedoch nid )t die Abſicht haben werden , die militäriſche

.

dem Soluſie des Gottesdienſtes ertönte der eberne Gruß von 101 Ra : nonenjūüſſen , welde eine combinirte Batterie des Großherzoglid)

Helliſden Feld: Artillerie -Remente Nr. 25 ( Großherzoglid Heſſiſches Artillerie: Corps) zur Ehre des Tags abgab. Für den Mittag waren verſchiebene Feſtmahlzeiten veranſtaltet worden , deren Zahl die der früheren Jahre bedeutend übertraf. So ſpeiſte, nachdem die Mannſdaften in den Caſernen in üblicher Weiſe

bewirthet worden waren , das vereinigte Offizier - Corps der Reſidenz etwa 180 Röpfe - in den mit feinem Geſamad gezierten Räumen

: ខ្ញុំ .4°

ridytejdulen

1

183

des Difizier - Caſinos. Die Tafelmuſit lieferte die ſehr gute Streid): | Lothringen wegen die angeblich engagirte Ehre capelle des 1. Großherzoglich Helſijden Infanterie- ( Leibgarde:)Regi: mento Nr. 115 unter der Leitung ihres Capellmeiſter& Hilge , welder ein beſonders gewähltes Programm aufgeſtellt hatte ( „ Jubel- Duver:

ſagen wir lieber

und richtiger die Eitelkeit“ –- einſehen wollte , da es ſich hier denn

dodh nicht um ein kernfranzöſiſdies Gebiet handelt. Wir müſſen ihm hierin völlig beipflidten . Weiter führt der Verfaſſer, indem er die Eventualität eines

türe“ von C. M. v. Weber , ,, Kaiſer:Marja “ von R. Wagner , zu Kaiſer Wilhelmn8 großen Krieges vorausſeßt, deſſen cinzelne Fälle näher auf. Nach ſeiner „ „ Raiſer - Gavotte“ von Morley, Hymne 90. Geburtstage “ von Hoft.c.). Der einzige Toaſt auf den Adler: Anſicht kann es ſich nur um einen ſolchen Krieg handeln : hödöſten Kriegdherrn wurde hierbei von dem General : Major und a. zwiſchen Frankreich und Deutſdyland unter ſich, während ſidy Commandeur der 50. Infanterie-Brigade, Herrn v. Werder, aus :

gebracht, welder mit kurzen treffenden Worten, in zündender begeiſtern : der Weiſe die Anweſenden zu cinem Hoch auf den 90jährigen Kaiſer aufforderte, in weldes Ade brauſend einſtimmten , worauf die National: Hymne vorgetragen und ſtehend angehört wurde. Hobe Freude er : regte es dann nody, ale von demſelben General der Inhalt eines

die anderen Nachbarſtaaten neutral verhalten , oder um einen ſolchen b. zwiſden Frankreich und Rußland als Verbündeten einerſeits und Deutſdland, Deſterreich , Italien und England einſchließlich der Türkei und der Donaufürſtenthümer anderſeits. ( Wir ſehen unſererſeits allerdings die Möglichkeit durchaus nicht

ausgeſchloſjen , daß es auch noch ganz andere große Kriege in Europa

Telegramme Seiner Königliden Hoheit des Großherzoge von Heſſen

geben könne wie die bezeicyneten , allein wir wollen hier ſolche Fälle

verfündet wurde, welches den Dank des Landesfürſten für den Glück: wunſch zur Verlobung der Prinzeſſin zum Ausdruc bradyte . Eine ungewöhnlich freudige Erregung beherrſchte die Feſtverſammlung, zabl :

nicht näher berühren .)

reide Boſt: und Telegraphenboten cridienen und bradsten aus Berlin

Beide Kriege werden nun näher erörtert.

Das Ergebniß der

Sdlußfolgerungen iſt für Frankreid weldiem überhaupt gleidjan als Störenfrieb die Sdrift gewidmet iſt ungünſtig. Der Verfaſſer

mebrere Depeſchen, welde dic an dem heutigen Tage vollzogenen Ver : jeßungen und Beförderungen der Offiziere der 25. Diviſion betrafen .

ſagt dann Folgendes :

Spät erſt wurde die Tafel aufgehoben .

bringenden Arbeit zuſammen , und wirft es ſein für Deutſchland be: ſtimmtes , haarſd arf ( ?) geſdiliffenes Kriegsjdywert in die Rumpel kammer der Vergangenheit und Vergeſſenheit, wohin es auch vom ſitt

Die höheren Beamten urid viele Bürger der Reſidenz in der zahl von über 200 Köpfen hatten fidwie ſtete audy in früheren

„ Nafft ſid, daſſelbe (das Franzojenvolt) zur friedlichen, jegen:

Fihren im großen Saale des , Darmſtädter Hoft “ zu einem Feſtmahl

lidien Standpunkte aus gehört, ídyreitet es ernſt an die ihin von Natur

vereinigt. Hierbei bradyte Seine Ercellenz der Miniſter - Präſident

aus vorgezeichneten Cultur-Aufgaben, dann wäre es des aufrichtigſten

Finger einen begeiſtert aufgenommenen Trinkſprud auf das Wohl Seiner Majeſtät des Kaifer8 aus. Außerdem fanden nod in vers

Tijd unverdächtiger Bewohner Mittel-Europas vollkommen ſider ."

.

idjiedenen Gaſthöfen der Stadt und zahlreiden Privatfreiſen feſtliche Vereinigungen zu Ehren des Tags ſtatt, welche bis zur ſpäten Stunde

Für den

22. März

Ercellenz der

und wärmſten Dankes und Segens von ungezählten Millionen mora: Nun , ce ideint in dem gegenwärtigen Augenblick, als wenn 618, was der Verfaſſer andeutet, idon eingetreten ſei. Jedoch jedes neue

große

rollenden Zeit kann wieder eine Acn :

Königlich Preusiche Gefandie, Herr me"M'aifire, Cintabungeået serungbringen, es espricht fic,saber sin fubizes"abwarten un gehen laſſen. Die verſviedenen Truppentheile hatten meiſtens ihre auf der Hut Bleiben er :

nad Compagnien, Escadrons, Batterien 2c . geldicdenen feſtliden Zu : ſammenkünfte in kleinen Feſtjälen der Stadt, wobei in der Regel Vorträge von Muſit, Didstungen 2c. und Theater- Vorſtellungen ſtattfanden , die durdy beſondere, oft in fünſtleriſdier Art hergeſtellte Feſtprogramme erläutert wurden ; die beliebte Tanzbeluſtigung bildete den Sdıluß des Tags oder der Nacht. Dic Krieger - Vereine endlid ) hatten eine Hauptver:

. Die verſtändige Sdrift des Italieners jei unjeren Leſern beſtens empfohlen.

Neue Militär - Bibliographie .

ſammlung in cinem großen Saale veranſtaltet , bei weldier ihr Vors ſißender , Oberſt 3. D. Gerla d ) , eine fernige Rede hielt , worauf

Ditfurth , weil. Sa'ptm . Mar Frhr. v ., die Schlacht bei Borodino ai

aud hier die laute Munterfeit in ihre Nedite trat.

d . Verf. hrsg. gr. 8. ( VIII , 134 S. ) Marburg, Elwert's Verl. 4 M.50 Pi. Hennigien , W. , Etwas aus der Rüche der Soldaten , der Gefangenen,

Ueberal in den

Straßen der Stadt , weldie durd die Beleuchtung der Militär- und mancher Privat - Gebäude in hellem Lichte ſtrahlten , erklang bis in die Nacht hinein Muſik und Geſang, und eine ebenſo erbobenie und frohe Stimmung beherridte alle Kreiſe , militäriſdie wie bürgerlide.

Das war wieder einmal ein ädter Feſttag, der al8 (döne Feier

7. Septbr. 1812. Mit beſond. Nüdlicht auf die Theilnahme der deutſchen

Reiter-Contingente. Mit 3 Plänen 1. 5 Beilagen. Aus dem Nachlaſſe der Arbeitslojen 2c. 0. die Ernährg. d . Menſchen in Bewicht, in Geld,

in Stoff, in Wort. gr. 8. ( 70 S.) Hamburg, H. J. Koch. 60 Pi. Picelhaube contra Zipfelmüße. Ein ernſtes Wort in ernſter Sache v. e. deutſchen Landwehrmann . 2. Tauſend. 8. (46 5.) Bremen , Nocco. 45 Pf. Piombini, Antonio v. , der Nevanche-Krieg u . ſeine Folgen . 8. (62 S.) Zürich, Drell, füßli & Co. 1 M.

des Allerhöchſten Geburtstags gelten durfte. Ein zwar unſid)tbares , aber von jedem Soldaten gefühltes feſtes Band verbindet an einem Preis : Tarif üb. Fabrikate der Artillerie-Werkſtätten. Fortjepung. 8. ſolchen Tage alle Kameraden auf der großen Garnijonkarte dos ( 22 S.) Berlin, Mittler & Sohn . 15 Pf. Deutſchen Reithes in dem Wunſde : dag der Herr der Heerſchaaren Regulativ üb. Ausbildung, Prüfung 11. Anſtellung f. dieunteren Stellen den Raiſer Wilhelm nod lange Zeit in gleicher Friide des Körpers und des Geiſtes wie jetzt erhalten möge!

d. Forītdienſtes in Verbindung m .dem Militärdienſt im Jägercorps . Vom 1. Febr. 1887. 4. (31 S.) Berlin , Springer. 50 P. Notter , Stabsarzt Dr. Emil, die perſönliche Feldausrüſtung d. deutſchen

Offiziers, Sanitätsoffiziers u . Militärbeamten . Ein Vorſchlag. 2. Aufl.

Ler.-8. ( 15 S.) München , J. A. Finſterlin . 50 Þf. Transfeldt, Maj., das infanterie-Gewehr M /71.84. Zum Gebraud f.

die Mannſchaften bearb. gr. 8. (19 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 15 Pf.

Kritik. Der Revanche-Krieg und ſeine Folgen. Von Antonio von Piombini. Zürich 1887. Verlag von Orell, Füßli & Comp. 8. 63 S. Preis 1 M.

Motto: Durch Wahrheit zum Licht!

(R.) Vorliegende Sdrift eines Italieners giebt uns das ruhige unparteiiſche Urtheil eines Ausländers über die Frage, welche Folgen

ein neuer Franzöſiſch-Deutſcher Krieg haben würde. Der Verfaſſer wil, wie er ſagt, ein ,warnendes Wort" ſprechen, es – jo fügt er hinzu – das „,,dem Frieden gewidmet“ ſei ; möge ,

ſo laut wie der Ruf nach Revanche erklingen" . Der Wunſd iſt etwas tühn, denn eine kleine Schrift wie die vorliegende und in Deutſcher

Sprache verfaßt , wird dort, wo ſie doch wohl vornehmliď gehört werden ſollte — in Frankreich -- nur ſpärliche Verbreitung finden können. Mehr Recht hat der Verfaſſer mit der dann folgenden Bes hauptung: „ Die Gründe hierfür find aber auch ſo inädytiger Natur,

daß einmal gehört und ruhig erwogen , ihre volle Berechtigung kaum angezweifelt werden dürfte. Sehen wir uns dieſelben etwas näher an. Der Verfaſſer beginnt damit , daß er es für nicht lohnend er: klärt, wenn Frantreid der unbedeutenden länderſtrecken von Eljaſ:

Siber I., Sec .- Lieut. , Instructionstafol zum Infanterie -Gewehr M/71 . 84 . Chromolith . qu. gr . Fol . Berlin , Liebel. 1 M. 50 Pf

Wedell’é , M. v. , Vorbereitung f. das Eramen zur Kriegs = Akademie. Schlüſſel zu den mathemat. ll . franzöi. Aufgabeni, hrsg . v . Feuerw .-Lieut. a . D. Havemann u . Biblioth . Dr. G. van Muyden . 3., verm . Aufl. gr. 8. (64 S.) Berlin, Eiſenſchmidt. 2 M. Zukunft , die, unserer Marine. gr. 8. ( 11 S. ) Wien , Seidel & Soho in Comm .

30. Pf. *

Garnison - Karte der deutschen Armee m. Angabe der Armeecorps u . Landwehr -Bezirks -Grenzen , sowie m . Bezeichng. der Servis -Klassen f. sämmtl . Garnison -Orte.

Chromolith . Fol . Nebst e ausfübri. Liste

aller Truppentheile u . Landwehr - Bataillonem. Angabe der Stand

quartiere. 4.,neu bearb. Aufl. 8. (24 S.) Leipzig, Ruhl. 1 M. Karte d . Deutschen Reiches . Abth . : Königr. Bayern . 1 : 100,000 . Hrsg . vom topograph . Bureau d . k . bayer. Generalstabes. Nr. 534. Kpfrst. u. color. qu. Fol. München , ( Literar.- artist . Anstalt). 1 M. 50 Pf. Inhalt : Kemnath .

Position s - Karte vom Königr. Bayern. Bearb . im topograph. Bureau d . k. b . Generalstabes. 1 : 25,000. Nr. 543. 544. 572, 573. 602. 603. 629--632. 657. 658. Photolith . gr. Fol . München , ( Literar. - artist. An stalt). à 1 M. 5 Pf. Inhalt : 543. Landau a/I. 544. Eichendorf. 572. Simbach . 629. 603. Schönau , 602. Diepoltskirchen . 573. Arnsdorf. 630. Massing. Neumarkt a / R . 632. 631. Eggenfelden .

Wurmannsquick . -- 657. Zangberg. – 658. Mössling.

184

A1 z e i gen. So eben erſchien in unſerem Verlage : Der Infanterie-Pferdehalter. über die Leistungen

Im Verlag von Eduard Zernin in Darmstadt & Loipaig ist 1879 erschienen :

Betrachtungen

der

Französischen Gewehre M74 und M 66.

Anleitung zur Heranbildung der Infanterie-Mannídafien und Pferdeburſden zum

Erläutert an der Theilnahme des IX , Armee -Corps an der Schlacht von Gravelotte,

Führen eines Reitpferdes

vom 18. August 1870.

im Dienſt - im Gefedt - im Terrain .

Von Ferdinand von Hessert,

Pferdetransport auf der Eiſenbahn .

-

Oberstlieutenant 2. D. und Bezirks - Commandeur.

8.

Der Manöverſtau .

169 S. Mit 4 lithogr. Zeichnungen. Preis 2 M. 50 Pi.

resp. 2 M. 70 Pf. (bei frankirter Versendung ). Eine Kritik des Wiener „ Organs der militär -wissenschaftlichen bringt bierüber folgendes schmeichelbafte

Von

Vereine

A. v. A. Mit einer Figurentafel. Kartonnirt 1 M. 20 Pf. 3n Partien von 20 Ezemplaren an 1 Mark.

Irtbeil :

Wenige Werke gibt es , die das Thema über die Leistungen der Feuerwaffen und deren Einfluss auf die Taktik so eingehend und mit so viel Sachkenntniss behandeln , als es in dem vorliegenden , leider nicht früher

veröffentlichten Elaborate Hessert's der Fall ist. Im Pulte lagen die Be trachtungen etc., weil sie einen viel zu grossen Umfang angenommen hatten und sich deshalb zu einem Vortrage in Officierskreisen, wozu sie ursprüng

Liebel ide Budhandlung.

Berlin SW. 11 .

lich bestimmt waren , nicht mehr eigneten, so entschuldigt der Verfasser im „ Vorworte“ die Verzögerung der Publication seiner bereits im Jahre 1876 niedergescbriebenen ganz vortrefflichen Studie.

Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt , vorerst die Technik des Schiessens auf Basis der Leistungen der französischen Infanterie-Gewehre eingehend zu erläutern , um bieraus dann jene Schlussfolgerungen abzuleiten,

Im Verlag von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig iſt ers ſchienen :

Sinige Bemerkungen

auf welchen die Regeln zur Fübrung und Verwendung der Truppen ge gründet werden sollten , dabei an dem Ausspruch Friedrich des Zweiten festhaltend : „ Die Geschicklichkeit des Feldherrn besteht darin, dass er seine

zu den

Denkwürdigkeiten

Truppen in die Nähe des Feindes bringt, ohne dass sie zu Grunde gerichtet werden , ehe sie zum Angriffe kommen . Der Autor beginnt den ersten Theil seiner Arbeit (Allgemeine Betrach

aus dem Leben des Generals der Infanterie o. Sülec

tungen über die Leistungen der Feuerwaffen ) mit einem Rückblicke in die

Von R. Frhrn. v. Dalwigk.

Zeiten Friedrich des Zweiten und Napoleon's I. und erwähnt der damaligen An

( Beſonderer Abdruck aus der Allgemeinen Militär- Beitung.)

wendung des Infanterie-feuers und der hierdurch bedingten Formationen, welche sich mit der fortschreitenden Vervollkommnung der Feuerwaffen ebenfalls ändern mussten , um schliesslich der zerstreuten Gefechts -Ordnung das Feld zu räumen. Der Autor beruft sich im weiteren Verfolge seines geschichtlichen Rückblickes auf die Feldzüge 1859 , 1866 und 1870 , um zu dem Schlusse

zu gelangen, dass, anschliessend an den Ausspruch Moltke's , die Wirkung der weittragenden Geschütze zu einer frühzeitigen Entwicklung der Massen zwinge , der Erfolg aber im richtigen Gebrauche des Feuers der In . fanterie beruhe , woraus die Kenntniss der Wirkung des beutigen Infan terie -Feuers als eine unabweisliche Nothwendigkeit hervorgebe. Die Wirkung des Infanterie-Feuers sei durch drei Grössen bestimmt: 1 ) Durch die Abmessungen des Bildes vom Gegner , wie es sich dem zielenden Schützen darbietet .

2) Durch die Tiefe der bestrichepen Räume. 3) Durch das Maass der Streuung ( Streuungsgarben oder Kegel) der Waffe. Der Autor erläutert nun diese drei Punkte mit Bezug auf die be stehenden Feuerwaffen überhaupt , um sodann auf die Details der Leistung

der französischen Gewehre überzugeben. Von diesen wird insbesondere das

8.

Geb. Preis 50 Pi.

Die „ Neuen Militäriſchen Blätter“ urtheilen über dieſe fleine Schrift wie folgt: Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Generalo Di v. Hüſere " haben mancherlei Aniechtung erlitten und ſind ale nicht gerade zuverläſſig und hiſtoriſch treu von den verſchiedenſten Seiten bezeichnet . Şier liegen über das Verhalten des Generals während der Revolutionszeit in Mainz einige , in jonendſter Form abgefaßte Berichtigungen jener .Denkwürdigkeiten vor, die vollen Glauben verdienen . Freilich erſcheint durch dieſe Mittheilungen des Freiberrn von Dalwigf das Auftreten des alten Generals zu jener Zeit in keinem allzu günſtigen Lichte! Hatte doch der Gouverneur der Bundes feftung die Abſicht, dieſelbe mit der preußiſchen Garniſon zu verlaſſen , weil das Bürgerwehrcorps beliebig in den Straßen trommeln laſſe und fide auch in aữen anderen Beziehungen nicht um die Weiſungen und die Autorität des Feſtunge - Gouvernements befümmere ! "

uns" wil heute jo Etwas nicht recht begreiflich erſcheinen, jept wäre

Derartiges geradezu unbenkbar, unmöglich ."

M/74 einer näheren Prüfung unterzogen nnd dessen Leistung in Bezug der Schuss - Präcision , bestrichenen Räume etc, bis auf die Distanz von 1800 Meter

als Basis für die in Felde zu erwartenden oder wahrscheinlichen Erfolge gegen Ziele von verschiedener Grösse hingestellt . Je nach der Wirksamkeit des Gewebres und der Entfernung des Zieles theilt der Autor das Vorfeld in das

1. Feld , oder das Feld der Fleckschüsse , 2. 3.

'wirksamen Schlagfeuer (Salven

Neu.

Feuer), Streuung ,

Neu.

grössten Streuung.

4. Durch diese Eintheilung des Vorfeldes fixirt der Autor die Grenzen, inner halb deren von dem einzelnen Schützen, kleinen oder grösseren Abtheiluugen,

erwartet werden kann gegen verschieden dimensionirte Ziele noch ein Erfolg ngenTreffer diee und über das „ Mass über -Ergebni Die Detail-Anführu sse der le anzuhoffenden Interess grossem sindWirkun von g“ im Ernstfal und lehrreich , da dieselben auf factischen Daten beruhen und eine aus-

gebreitete Kenntniss des Autors im Fache des Schiesswesens ob: en des ein Treffverhältnissbekunden, gleich viele Details aus den günstigsten zelnen Gewehres hervorgegangen sind. en , wenn der auch gewonnbesprochen mehr an Werth bätte noch Die Studie die Leistung mehrerer Gewebre eingehender undAutor sich dabei

der reichhaltigen Daten in der deutschen Schiess-Instruction bedient bätte. Obwobl der Autor auf die Zielfebler ebenfalls einige Rücksicht nimmt, so genügt dies mit Bezug auf das einzelne Gewehr, mit Bezug auf das Abtheilungsfeuer ist

Bngo Rodi's Anfographiſdie Steindruckpreſe,, neueſter Apparat zur Bervielfältigung von Ehrift , Zeiðnungen , Mufitalien , ſowie jeder Drudſache in Tauſenden von Abbrüden in beliebiger Barbē und der Bithographie gleiớer Sauberkeit von einem Original. gone alle Borkenntniſſe iſt Zeber im Stande, mit meiner greffe fofort ju ars beiten , wofür id vodjieSarantie teiſtc. inentbehrlic für jedes Durcau , jedes Gelgaft , ſowie leidteß unb fiberes Erwer8smittel für Jedermann. Die Abdrüde genteben Porto -Grmäßigung. Bertreter geſucht. Mit erläuternden Proſpekten ſtebe gern zu Dienſten .

Hugo Koch , Maſchinenfabrik, Leipzig -Connewiß , Lieferant der Miniſterien , Maiſerl. Marine, çivil. und militarbeförder , ande ratos- und Standesamter, Staatseiſenbahnen u. l. w .

jedoch der Einfluse der Zielfebler ein derart grosser, dass hierdurch die Daten über die Treffwahrscheinlichkeit des einzelnen Gewehres bedeutend alterirt werden . Nachdem der Autor im Vorhergehenden versucht hat, auf wissenschaft

lichem der Feuerwaffen nachzuweisen, gelangt derselbe zum ob die Trupzur Untersuchung, Aufgabe, nämlich zu lösenden derWirkung zweitenWege Theiledie pen in Wirklichkeit gleiche oder annäbernde Verluste erleiden . Hierzu benutzt der Autor die Erfahrungen des Feldzugs 1870/71, insbesondere die Begebenheiten in der Schlacht bei Gravelotte, deren einzelnePhasen detaillirt angeführt werden . Im Ganzen macht das vorbesprochene Werk den Eindruck einer wohl-

geordneten, mit reichlichen Daten ausgestatteten Studie, welche insbesondere allen jenen Militärs anempfohlen werden kann, die berufen sind die Taktik su lehren, oder die es interessirt, einen tieferen Einblick in die neuere Feuer Taktik der Infanterie zu erlangen .

M

Krankheiten jeder Art , beſonder8 Forvenleiden , Epilepfie, Wageafetden , nervöſes Obrenſauſen , Obreafteden und diwet.

Hörigkeit, kopfteiden , Migräne, Bleib luot und Gefähmte finden durch unſere weltberühmte, rationell - fichereMethode Heilung. Bei Lungenkranken und Aftma erzielten wir nach einer vierwöchent

lichen Sur die wunderbarſten Erfolge. Bitten ausführlichen Bericht mit Metourmarte an uns vertrauengvoll einzuſenden.

Die Privatklinit „ Hreiſal“ in Salzburg (Deſterreich).

Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Zernin . – Verlag von Eduard Bernin in Darmſtadt. Drud von 6. ito's Hofbudbruderei in Darmſtadt.

6.

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ir tiyil ??

Allgemeine

Militär- Zeitung Zweiundſedijzigfter Jabrgang. No. 24.

Darmſtadt, 25. März.

1887.

Die Alg. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer

und Freitag š. Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur114jähriger Ubonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

richten , literariſche zc. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile .

koſtet 35 Pfennig.

3 nhalt :

Aurjäte. Nochmals die Befeſtigung von Kopenhagen , von v. Turen , Oberſt-Lieutenant.

-

Die Spohrliche Standare und der zugehörige Univerſal

Halfterzaum . Ein anderes Bild . Von Spohr , Oberſt-Lieutenant 3. D. (Mit 4 Holzſchnitten .) Naprichten . Deutſches Reich . München. ( Erhöhung der Friedens - Präſenzſtärke der Armee . ) Frankreich. [ Eine Zeitungs-Stimme über die Marine- Entwickelung , Perſonal -Chronit : General Farre †.] Großbritannien. [ Bericht der Generals Biddulph über die Heeres ergänzung von 1886.]

Kritit. Die Schlacht bei Borodino am 7. September 1812, von M. Freiherrn v. Ditfurth. Feuilleton . Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. (Fortſeßung.) Zur Beiprechung eingegangene Schriften. Allgemeine A11 zeigen.

Nochmals die Befeſtigung von Kopenhagen. (Nachſtehende Einſendung iſt uns von derſelben angeſehenen Seite

Kriegsminiſter am 15. Januar 1886 vie Regierungs-Vorlagen vom Landsthing zurück. In der jeßigen Seſſion 1886–87 ſind beide

zugekommen , von welcher wir bereits in Nr.3 der Aug. Milit.- 3tg.D.d. I. Regierungs - Vorlagen , die eine die See- , die andere die Landes eine kurze Mittheilung veröffentlicht haben. Wir bringen auch dieſen Aufſaß

Befeſtigung behandelnd, wieder dem Neichstage vorgelegt, und beide

zum Abdruc und behalten uns vor, auf den Gegenſtand demnächſt zurüd- ſind vom Landsthing mit großer Majorität angenommen worden. zukommen. D. Med.)

Endlich iſt es unrichtig, wenn geſchrieben wird , daß mit den 4

Die Aug. Mil.-Ztg. bringt in ihrer Nr. 10, welche mir erſt

vereinigten Mitteln zur Durchführung des Landesvertheidigungs

in dieſen Tagen vor das Auge gekommen iſt, als Antwort meines Plans geſchritten wird " . Durch freiwillige Gaben wird zwar ein Sớreibens vom 10. Januar 8. I. einen Artikel , der mich veran: einzelnes Fort auf dem Garderhügel angelegt , die Regierung be laßt, die geehrte Nedaction zu bitten, folgenden Zeilen Platz in der zweckt aber nur einige Werke anzulegen , die als Stüße für eine 1

genannten Zeitung zu geben .

Die hiſtoriſche Ueberſicht, die der Artikel bringt, enthält einige

eventuelle Feldbefeſtigung dienen ſollen . Dieſe verſchiedenen Entwürfe ſind aber in der That von ge

Unrichtigkeiten, die ich nur ganz kurz berühren werde. Es iſt zum ringem Belang im Vergleich mit der viel wichtigeren Frage über Beiſpiel nicht ganz richtig, wenn geſchrieben wird , daß die vorge- die Bedeutung der beabſichtigten Feſtung in einem eventuellen Euro ſchlagene Befeſtigung Kopenhagens nach der Landſeite manche Gegner päiſchen Kriege. im Landsthing in der Reichstags-Seſſion 1882—83 fand. Dieſe Die Adg. Mil.- Ztg. führt ſehr genau die Weiſe an, worauf Seſſion iſt gewiß mit der Seſſion 1881-82 verwechſelt worden, die Däniſche Regierung den Plan , die Hauptſtadt zum Central aber ſelbſt dann ſcheint mir die Behauptung nicht ganz correct. În Punkt der Landes-Vertheidigung zu machen , begründet hat. Die }

den verſchiedenen Gruppen herrſchte zwar Uneinigkeit in Betreff der

Weiſe, auf welche die Sache am beſten behandelt werden tönnte,

geehrte Zeitung fügt aber hinzu : „ Deutſchland bedarf des Befißes von Seeland mit Ropenhagen nicht, alſo könnte nur Nußland die

die überwiegende Zahl der Mitglieder des Landthings- Ansſchuſſes Macht ſein, die hier nach dem Beſiß ſtrebt. Die Annahme jedoch, ſprach jedoch ihre Sympathie mit dem Landesvertheidigungs-Plane daß Dänemark in einem Kriege Deutſchlands mit Rnßland ſeine aus, und bei der zweiten Leſung am 25.April 1882 erklärte ſich Neutralität gegen das leştere mit aller Kraft vertheidigen werde, das Landsthing in einer Tagesordnung mit dem von der Regies

kann durchaus nicht als zutreffend bezeichnet werden . Die Spike

rung vorgelegten Landespertheidigungs - Plan in allen des Däniſchen Landesvertheidigungs- Plans kann ſich alſo nur gegen

weſentlichen Punkten und beſonders mit der perma: Deutſchland richten “. Ein ſolcher Schluß entbehrt aber jeder Be nenten Befeſtigung Kopenhagens ſowohl nach der rechtigung, weil die Däniſche Regierung die beſtimmte Erklärung Landſeite als nach der Seeleite ganz einverſtanden. gegeben hat, daß ſie Dänemarks Neutralität gegen irgend welche Die jeßige Seſſion 1886–87 ſcheint mit der Seſſion 1885– Macht, die nach der Herrſchaft in der Oſtſee ( trebt, behaupten will.

86 verwechſelt zu ſein; in dieſer tamen jedoch die Regierungs-Vor: Und wenn die Aug. Mil.-3tg. ſagt : „In einem Kriege Deutſch lagen gar nicht zur Leſung. Das Folfething weigerte ſich jenes Jahr lands mit Nußland oder Frankreich oder mit Rußland und Frant

ſogar das Finanzgeſek zu behandeln, und da es unzweifelhaft war, reich kann Dänemark leicht den leftgenannten Mächten einen Stüß daß ſich die Sache im Reichstage nicht durchführen ließ, nahm der punkt gegen Deutſchland bieten" , dann ſagt die geehrte Zeitung ia 1

186

ganz daſſelbe, was die Däniſche Regierung immer ſagt, denn dieſe erklärt ja eben , daß Dänemark einen ſolchen Stütpunkt gegen Deutſchland nicht bieten ſoll, wogegen Dänemark mit allen Mitteln ſeine Neutralität, wie oben geſagt, gegen irgend welche Macht behaupten will. .

Wenn der Verfaſſer des Artikels ſchreibt: ,,Wenn Dänemark

fenſive Haltung dienen . Ueberhaupt fann der Umſtand , daß ein kleines Land eine Befeſtigung einrichtet, welche einen großen Theil ſeiner Armee binden wird, nicht als eine Drohung betrachtet werden können ; die alg. Mil.-3tg. ſchreibt ja ſelbſt: „ eine Feſtung iſt 1

nichts anderes als eine an eine beſtimmte Stelle gebannte Defenſive. " Wie wichtig es für uns iſt, unſere Neutralität behaupten zu

nur die eigene Neutralität ſicher geſtellt ſehen will, ſo bedarf es tönnen, zeigt das Jahr 1870. Ropenhagen war ja auch damals der Feſtungs-Vorlage überhaupt nicht; es hat nur nöthig, ſeine Neu- unbefeſtigt, was aber die größte Gefahr für unſere Selbſtändigkeit tralität durch die Großmädhte garantiren zu laſſen oder ſich in einem hätte mitführen können. Eine Feſtung Kopenhagen ſoll daher ver Kriege mit den benachbarten neutralen Mächten zu verbinden “, dann

hindern , daß Dänemarf nach kriegeriſchen Eventualitäten in die

weiſen wir auf die Haltung der neutralen Staaten wie die der Schweiz

Hände der erſten beſten Macht fällt, die ſich Kopenhagens bemächtigt,

und Belgien in dieſen Tagen hin , um zu zeigen , daß dieſe trotz

uns vielleicht eine Allianz aufnöthigt und Seeland und Kopenhagen

ihrer garantirten Neutralität Alles aufbieten müſſen , um allen Even : tualitäten begegnen zu können. Die Behauptung endlich der geehrten Zeitung, dajz daß die jeſtungs Anlagekoſten für ein Land mit etwa 2 Millionen Einwohner ſo

als Baſis für einen Angriff gegen andere Mächte benußt. Der

hoch ſind, daß ſie ſich nur durch Aufrechthaltung der Neutralität

wenigiten von einer einſeitigen Bezugnahme auf die vermutheten oder

nicht rechtfertigen laſſen , hat,, wie mir ſcheint, feine große Bedeutung;

wirklichen politiſchen Verhältniſje der Gegenwart beſtimmen laſjen

1

Ausſchuß des Landsthings äußerte ſich 1882 nach einer längeren Entwickelung wie folgt : „ Hieraus folgt, das man bei der Erwägung ſich am aller

die Feſtung muß wohl ein Ganzes ſein , und die vorgeſchlagene darf , denn ſelbſt wenn ſie ſich flar durchſchauen liegen , ſo könnten Summe wird von Fachmännern als ſehr mäßig bezeichnet. Die geehrte Zeitung citirt ein Stück von der Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter“ und bezeichnet den Aufſat als ſehr

ſie ſich doch gerade zu der Zeit geändert haben , in der das Land aus den Anlagen , über die jetzt ein Beſchluß zu faſſen iſt, Nutzen ziehen ſoll. Es müſjen daher Verhältniſſe angenommen werden, die

fachgemäß3. Iſt aber der Gedanfe des „ Day. Nyh . “ richtig , daj

weniger der Veränderung unterworfen ſind als die politiſchen .“

„,Deutſchland in einem Kriege mit Dänemark ſich damit begnügen

Der Verfaſſer des Aufſatzes der Aug. Mil.- Ztg. ſchreibt, daß

fann , Jütland und Fühnen zu beſetzen und niemals faran denken wird, ſich in den Beſitz der Däniſchen Hauptſtadt befeſtigt oder

gewiß der Däniſche Staat nicht ſelbſt die Offenſive gegen Deutſd . land ergreifen wird, daß er aber , wenn er will , „, leicht einen Grund

zu ſetzen“ , dann zeigt dies wohl zur Evidenz, daß eine

finden wird, um die Lage ſo darzuſtellen , daß Deutſchland die

Feſtung Kopenhagen durchaus nicht gegen Deutſchland gerichtet ſein

Däniſche Neutralität bedrohe, um einen ſcheinbaren Grund zu haben ,

kann. Das Schwediſche Blatt ſieht aber auch in einer ſtark be:

Rußland oder Frankreich zu1 Hülfe zu rufen “. Dies iſt aber eine

nicht

ziehungen der Höfe von Petersburg und Kopenhagen. Dänemark hat aber in der That nicht den Plan , eine Feſtung anzulegen, die

1

feſtigten Däniſchen Hauptſtadt eine Bedrohung von Schweden, ganz aus der Luft gegriffene Behauptung. Wir glauben dagegen, aber nur, wie es ſcheint, wegen der nahen verwandtſchaftlichen Be- das eine ſtarke Feſtung Kopenhagen es anderen Mächten bedenklich machen will , in einem Europäiſchen Conflicte Unternehmungen gegen

Seeland und Kopenhagen einzuleiten ; ſie wird uns , wie geſagt,

eine Drohung gegen nördliche und ſüdliche Nachbarn ſein ſoll ; der möglich machen, unſere Neutralität zu behaupten, und ſie Däniſche Befeſtigungsplan ſteht in voller Uebereinſtimmung mit Däne- giebt uns Anſpruch darauf, zu verlangen, von allen uns umgebenden

auch Freuno A. von der 2.

Artilleriſtiſdie Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen erwünſcyten Trunk.. So war der Unmuth Frankreid 1870 71.

dweren Batterie für jeiste Leute einen

über das id nöbe Betragen unſerer Dame

beſänftigt, und nach einer reichlichen Libation , zu welcher der mürriſche Von N. 2.

Hausverwalter ſehr erſtaunt blickte, verſchliefen wir in den guten Betten vollends jeden Aerger.

( Fortiebung .)

Unter ſtrömendem Regen ließ die Batterie am 9. frühzeitig Av

In der Zwiſchenzeit bis zu dem verſprochenen Diner recognoscirten wir die Zimmer, waren ſogar indiscret genug , auch das Toilettenzimmer der Dame zu inſpiciren, wo wir die Bedürfniſſe einer

hinter ſich. Zuerſt führte die Straße zwiſden reidybeſtandenen Wein: bergen hin , dann aber meiſt durd Wälder. Die Chauſſee war durd)

eleganten Franzöſin in einer zahlloſen Menge von Seifen, Parfümerien,

quergezogene Gräben , Verbaue aus den ſie begrenzenden hohen Pappelit an mehreren Stellen ungangbar zu madien verſucht worden . Unſer

Sdwämmen und anderen dergleidyen dönen Dingen in Sdyaditeln ,

Marid wurde aber baduro nidyt im Geringſten verzögert , da ein

Büchſen und Fläſchchen anſtaunen konnten .

einfaches Ausbiegen auf das nebenanliegende Felo das Hinderniſz in :

Welche Ueberraſchung jedoch, als der Hausverwalter unſer Diner ſervirte ! Eine fade Bouillon in einer alten zerbrochenen Suppen :

wirkſam machte . Epernay , weldies pajjirt wurde, zeigte ſich und nicht von der beſten Seite : dis Nuß, welches die Stadt uns bet ,

idüſſel, ein Stüc elaſtiſches Rubfici d

hatten wir nicht zur Erfriſdung nöthig ,

und eine Flaſche Rothwein ,

immer ſtrömenden Regen !

bazu irdene Teller und abgenußte Blechlöffel mit gleichen Meſſern und

Wir überſchritten hier die Marne und erſtiegen mit deren linkem llfer

Gabeln. Al' unſere Wuth half aber nichts. Der Hausverwalter

ein meiſt bewaldetes , falfiges Hochland, welches ſich dann allmälig

behauptete, dies Alles von Mabaine geliefert erhalten zn haben , er hätte nichts Beſſeres, Madame wäre jetzt nicht zu ſprechen, da ſie mit

in das Beđen von Paris hinabſenkt.

aber an einem guten Stofi zum Trinken nicht fehlen. Der Feldwebel hatte nämlich gemeldet, er wäre in einem Hauſe einquartiert, wo keine

Jeßt im Vaterlande des berühmten Fromage de Brie erreichte die Batterie heute Montmort , etwa halbwegs zwijdjen Epernay und Montmirail , eine Meile ſüdlich der Straße . Zum erſten Male nahm mich mit ſämmtlichen Offizieren ein ſtattliches Schloß auf , der Be ſißer mit Familie war verreiſt , das Hausperſonal aber vorhanden. Mit uns theilten die Offiziere einer Jäger-Compagnie das Quartier. In den zahlreichen Räumen fand Jeder ſein beſonderes , behaglidies

lebende Seele ſonſt vorhanden, Alles verlaſſen ſei ; bort habe er einen

Unterkommen .

offenen Keller entdect, in dem eine Menge Champagner lagere. Ich hielt es unter dieſen Umſtänden für angemeſſen, in dieſem Keller für

durch dieſelben legte ſowohl von dem Reichthum , ale auch von dem

dem

General dinirte.

Was ließ ſich da thun ? Madame war unſichtbar, und uns blieb nichts übrig als nun ſelbſt zu ſehen , ob wir mit Hülfe unſerer Burſdien etwas Beſſeres beſorgen könnten. Wenigſtens ſollte es uns

Die Zimmer waren ſämmtlid unverſchloſſen .

Eine Promenade

unſere Zwede zu requiriren. Jedes Geſchüt ac. erhielt eine beſtimmte

Geſchmať des Beſikers Zeugniß ab. Er ſchien Sammler zu ſein

Anzahl Flaſden , ſo daß jeder Mann an dieſem Tage ſeine Flaſche Champagner trinken konnte ; die Weinkiſte wurde vorſorglich ebenfalls

aus Liebhaberei oder zum Zeitvertreib , oder weilcs Mode war. Mehrere Zimmer waren mit den Ergebniſſen ſeiner Beſchäftigung an

friſch gefüllt, und da immer noch Stoff in Menge da war, holte ſich 1 gefüllt: mit alten Waffen, Münzen, Shmudſachen, Geminen 2c. Pendulen

1

Staaten als ein zuverläſſiger Nachbar betrachtet zu werden . Eine LENSES

marks beſcheidener Stellung und ſoll nur als Stüße für eine de:

187

ſolche Haltung verdient gemiß die völige Sympathie Deutſch- | derungen entſprechen ,vorangeſchritten oder gegen dieſelben zurü« lands.

Sollten ſich daher doch noch Stimmen in der Deutſchen Prejje oder in der Deutſchen Nation erheben , die den Däniſchen Landes:

geblieben ſind ." Nun wird aber wohl jeder , der die 3 Zäume nicht fennt

und den betreffenden Artikel geleſen hat , geſtehen müſſen , daß er

vertheidigungs-Plan mit Mißtrauen betrachten, und welche glauben, ſich auch nicht ein annäherndes Bild von irgend einem derſelben daß wir uns durd, frühere Erinnerungen haben irreleiten laſſen , nach jenem Artikel zu machen im Stande iſt. jo ſind mir auf der anderen Seite der feſten Hoffnung , daß die

Von der Heiniſch 'ichen Randare erfahren wir aus Nr. 10

Deutſche Regierung nicht dieſe Anſchauung hegt und daß ſie im Gegentheil Dänemarks Haltung auf rechte Weiſe zu würdigen ver:

auf Seite 76, daß ſie einen gewiſſen edlen Charakter “ habe, ,,denn ſie verwirklicht das , was andere vergebens an

1

ſtehen wird.

geſtrebt haben “ und verbindet damit „ eine Sparſamkeit des Materials , welche nicht genug zu würdigen iſt“ ,

Kopenhagen, Mitte März 1887. v. Turen , Königlich Däniſcher Oberſtlieutenant und Bataillons- Commandeur.

auch „ eigt ſie ohne Schminke, was auf dieſem Gebiete zu leiſten möglich war " .

Das ſind doch nur klingende Phraſen , denn wir leſen auf derſelben Seite, „ daß man von dem Zeuge nichts mehr hört , und es ſcheint der Major Heiniſch ſich zu begnügen , den

Die Spohr'ſche Kandare und der zugehörige Univerſal: Impuls zur ZäumungohneKinnkette gegeben zu haben“. Halfterzaum . Ein andere

Und am Schluſſe des Artikels in Nr. 11 S. 85 heißt es :

„Faſjen wir das geſammte Reſultat des Vergleichs ( ich habe gar keinen Vergleich zu finden vermocht) über den techniſchen Werth der 3 Zeuge zuſammen, ſo bleiben nur 2 übrig, die für die Praris

Bild .

Von Spohr , Oberſt -Lieutenant 3. D: (Mit 4 Holzſchnitten .)

mit einander concurriren können , und das ſind die Zäumung des

einen mit der Chiffre Sch . gezeichneten Artikel , welcher über das

Major Heiniſch , nachdem dieſelbe Abänderungen unterzogen iſt (sic !) und die des Majors Schoenbeck. Das Zeug des Oberſt- Lieutenants Spohr dürfte in techniſcher Beziehung nur Anſpruch auf Beachtung für Liebhaber haben. Major Heiniſch iſt entſchieden viel weiter gegangen

oben genannte Gebiß und den zugehörigen Zaum ſo viele Jrrthümer verbreitet, daß man faſt annehmen fönnte, dieſer ſei dem Verfaſſer nur von Hörenſagen bekannt geweſen, oder ihm ſei gar unter dieſem

als Major Schoenbeck, aber leider hat er es nicht ver: itanden , wie dieſer , ſeine Erfindung den augenblid lichen Anforderungen der Neuzeit anzupaſſen und

Die mir erſt vor einigen Tagen von befreundeter Hand zu-

geſandte Nr. 10 und 11 der Aug. Milit.-Ztg. vom 4. und 8. Februar d. J. enthält unter dem Titel „ Die Zaumzeuge des Major

Heiniſch , Oberſt-Lieutenant Spohr und Major Schoenbeck"

ſeinem Zeuge einen gewiſſen Comfort zu geben .“ Titel ein ganz anderes Zaumzeug in die Hände geſpielt worden. Aufgabe“, Die „ welche ſich Herr Sch. geſtellt hat , ſoll ſein Dagegen wird vom „ Zeuge“ des Majors Schoenbed ge ſo ſind ſeine eigenen Worte „dem geneigten Leſer ein mög- ſagt, daß es „allen Anforderungen derNeitzeit(worin dieſe be

lidh it klares Bild über die techniſchen Hülfsmittel vorzuführen, ſtehen , erfahren wir von Herrn Sch. nicht) vorläufig vollſtändig welche die vorgenannten Herren mit ihren Zaumzeugen dem Reiter entſpreche“ u . f. m. bieten , wie weit dieſelben mit ihren Gedanken den heutigen Anfor:

Der langen Rede kurzer Sinn : „ Die Spohr'ſche Randare

gab es ebenfalls in Menge, und hier zeigte Lieutenant H. zum erſten

als Hauptmann M. uns nun heute die Kreuze perſönlich überreicht

Male Spuren einer Leidenſchaft , die er zu befriedigen bisher noch

hatte. Wie er ſagte, hatte der Diviſions-Coinmandeur ſeinem Vor:

keine Gelegenheit gehabt hatte. Er begann nämlich ſofort, ſämmtliche Pendulen , die ſeit langer Zeit nicht aufgezogen ſein mochten , wieder in Gang zu bringen und war über den guten Erfolg ſeiner Arbeit ſichtlich erfreut. Dieſes Geſchäft verſäumte er ſpäter nie , wo er Gelegenheit fand , ihm obzuliegen. Eingeſteckt oder „ gerollt “ hat er meines Wiſſens jedoch nie eine, troß der Vorliebe, weldie ihm wie

ichlage mit den Sergeanten nicht zugeſtimmt, ſondern ausdrücklich be

nicht einwandsfrei wäre. Betrachten wir den Fall daber etwas näher.

Anderen audy nach der Meinung der Franzoſen hierzu anhaften uns ſollte.

nar für bewieſene perſönlide Tapferkeit verlichen werden.

fohlen , daß wir diejelben erhalten ſollten. Wenn ich nun ſage, daß ich dieſe Entſcheidung des Diviſions Commandeurs für durchaus ſachgemäß halte, ſo könnte man mir ein wenden, daß mein Urtheil als das eines bei der Sache Intereſſirten

Das Kreuz ſollte, wie alle Auszeichnungen im Kriege, beſtimmungsmäßig Als idy

Das Diner mit den Jäger - Offizieren war beſonders belebt ; | daher nach dem Gefecht bei Weißenburg ſchon den Befehl erhielt, Hauptmann v. St. von dieſen und ich hatten heute das Kreuz er:

halten , das war gewiß eine Veranlaſſung, um ein paar Flaſchen

Vorſchläge zur Verleihung des Kreuze einzureichen, erwiederte ich das könnte ich nicht, alle Leute hätten ſich gleich brav benommen , keiner

Champagner zu leeren . Auch Freund A. von der 2.ſchweren Batterie war ſo glüdlich geweſen , wir beide einigermaßen überraſcht, da in

ſich beſonders ausgezeichnet. Damit charakteriſire ich nur die Beſon derheit einer Batterieim Gefecht, und daß für die Artillerie ganz

1

der Vorfrage, betreffend die Beſtimmung der für dieſe Auszeichnung

andere Verhältniſſe bei der Frage, ob und wodurch eine Auszeichnung

würdigſten Perſonen , unſer interimiſtiſcher Abtheilungs : Commandeur,

erworben ſei, vorliegen als bei den anderen Waffen . Die Batterie ,

Hauptmann M., andere Anſichten gehabt hatte. oder nehmen wir das Geſchüß, iſt mit den zur Bedienung und Er hatte uns beide nämlid) einige Tage vorher vertraulich ver- Bewegung gehörigen Unteroffizieren und Mannſchaften ein untrenn ſtändigt , daß die Abtheilung wieder zwei eiſerne Kreuze erhalten ſolle. bares Ganze, eine Maſchine, die lediglich auf Commando des Batterie

Seine Meinung war nun, daß, weil er ſelbſt und der bei Wörth ver: wundete Major R. folde bereits erhalten hätten, dieſe Kreuze jeßt an

Chefs bewegt wird, arbeitet und wirkt, - eine Maſchine, bei welcher der einzelne Mann faſt nie in dem Sinne wie bei den anderen Waffen

Unteroffiziere kommen müßten, etwa an die beiden älteſten Sergeanten. Gelegenheit zur Auszeichnungfindet. Der Ranonier und Unter: Freund4. und ich begriffen zwardas Zartgefühl, welches unſeren jeßigen offizier iſt nur ein Glied dieſer Maſchine, welches ſie im Gange halten Commandeur bei der Frage leitete, wir konnten dagegen nicht einſehen , daß , wenn es ſich bei der Verleihung der Kreuze überhaupt um Verdienſte handelte, zwei Sergeanten , die lediglich nur den Be: 1

hilft ; ſelbſtändig handeln als ſolches kann er faſt nie. Ausnahme: fälle kommen vor in kritiſchen Lagen, aber hier handelt es ſich um die Regel. Die Gefechtsweiſe der Infanterie und Cavallerie dagegen

fehlen ihrer Chefs genügt hatten , dieſen vorgezogen werden und daß läßt für die Individualität ganz anderen Spielraum ; hier hat der dieſe deswegen das Kreuz vor den lepteren erhalten ſollten, nur weil einzelne Mann im heutigen Gefecht die reichlichſte Gelegenheit, ſeine ſie das Glüd hatten , Unteroffiziere und ſo jeßt Gegenſtände des beſonderen Bartgefühls unſeres Commandeurs zu ſein. Wir hatten aber ſeinem Vorſchlage, wenn auch etwas mißmüthig,

zeichnen und ſich eine Auszeichnung zu verdienen .

zugeſtimmt. Es war und daher eine große Ueberraſchung geweſen,

Auszeichnungen für ihre Zeiſtungen überwieſen werden , ficher dieſe

perſönlichen Eigenſchaften zur Geltung zu bringen , ſich ſelbſt auszu Aus dem Geſagten geht hervor, daß , wenn alſo der Artillerie

ICO

iſt nur für Liebhaber " ( für wen ſind denn die andern beiben, etwa | läufig. Ich habe ſie 2 Jahre lang praktiſchen Reitproben unter :für Nichtliebhaber ?), die Heiniſch 'idhe iſt trotz ihrer „ edlen Ein- zogen , ehe ich ſie 1883 zur Patentirung einreichte. fachheit “ von der Bildfläche verſchwunden, und die SchoertDer damalige Rittmeiſter Heiniſch benutte einfach die un: beck'ſche geht allein ſiegreich über die Bahn , aber trotzdem veränderte Dienſthalfter , deren hochliegender Rinnriemen ihn in gönnt ſie – allerdings großmüthig ! der Heiniich'ſchen, der Folge deſſen zu einem ſehr langen Oberbauin und dieſer wieder, todt gemachten, noch die Concurrenz.“ Man merkt die Abſicht und um die Länge des Unterbauins nicht zu groß werden zu laſſen, zu man lächelt. Wir würden faſt glauben , ein ſolcher Artikel bedürfe faum

einer Entgegnung, enthielte derſelbe nicht eine ganze Anzahl that: ſächlich unrichtiger Angaben über meine Conſtruction und eine ſpeciell gegen die Fabrik von Theodor Schmöle Söhne gerichtete Be: Be

einer Beſchränkung deſjelben auf dieſelbe Länge nöthigte , was

die geringe Hebelwirfung der Kandare , wie 2 : 1 , zur Folge hatte. Man ſieht ſchon hieraus , was es für eine Bewandtniß mit

der Behauptung des Herrn Sch. S. 76 hat : „das Halfter (io nennt her er die Heiniſch 'iche) giebt der Kandare ohne Kinntette einen

ſchuldigung , die in den Worten S. 77 (Nr. 10) gipfelt : „Der

Stüßpunkt, welcher gar nicht beſſer gedacht werden

Oberſtlieutenant Spohr hat in der Auswahl ſeiner

kann . “

Bezugsquelle entſchieden Unglück gehabt , ſonſt dürften

Gerade dieſer Stüßpunkt liegt zu hoch und iſt deshalb die Quelle vieler Uebel. Daz er aber bejjer gewählt werden tann ,

derartige Fehler nicht vorkommen ." Wie es mit dieſen angeblichen Fehlern beſtellt iſt, wollen wir

beweiſt eben meine Conſtruction.

Indem hier Naſen- und Kinn

etwas genauer unterſuchen , und es wird nicht meine Schuld ſein , riemen jetrennt und der zweite um 3,5 Centimeter tiefer gelegt wenn dabei auch die Kenntniſſe des Herrn Sch. in Zäumungs- und 1

wurde als der erſte , wurde der Stützpunkt für die Firirung der

Neitangelegenheiten einer Prüfung unterzogen und möglicher Weiſe Oberbäume der Randare um eben ſo viel tiefer gelegt , und konnten zu leicht befunden werden müſjen.

Auf S. 76 wird zunächſt geſagt, das Zeug des Oberſt- Lieu :

die Oberbäume ſelbſt um dieſes Maß fürzer werden. Einen zweiten beſonderen Rinnriemen verwende ich aber

tenants Spohr ſei in ſeinen Grundideen eine ziemlich genaue Copie beim Univerſal-Halfterza um nicht, ſondern benuze eben dieſen des Heiniſch 'ſchen Zeuges, nur mit dem Unterſchiede, daß Oberſt-

vom Naſenriemen getrennten Rinnriement als Stützpunft.

Wo

Lieutenant Spohr zwar auch eine einfache Halfter beibehalten hat, hat nurHerr Sch. einen jolchen Univerſal-Halfterzaum mit zwei Kinn: die Randare jedoch nicht, wie Heiniſch , nur durch das Rehlſtück riemen geſehen ? 1

des Naſenriemens firirt, ſondern noch einen zweiten beſonderen

Der fernere Vortheil meines Zaums iſt aber der , daß mait

Riemen zu dieſem Zweck anbringt und ferner, „daß er ſeine Trenſe

Naſen- und Rinnriemen jeden für ſich und unabhängig

auf den Oberbäumen der Kandare aufhängt“. Nur der letzte Satz iſt richtig, alles Nebrige falſch. Schon

vom andern lang oder furz ſchnallen kann und es daher in der Gewalt hat : 1 ) mit dem kurz geſchnallten Naſenriemen durch

vor dem Patentamte 1883 wurde die Behauptung des damaligen

Annahme der Trenſe (S. fig. 1 ) auch eine fapp z a umartige

Rittmeiſters Heiniſch, daß das Spohr'ſche Zaumzeug eine Copie | Wirkung auf das Naſenbein des Pferdes auszuüben, und 2 ) den des ſeinigen ſei , gründlich widerlegt und durch Entſcheidung des Kinnriemen ſehr kurz ſchnallen und dadurch der Randare eine Reichs- Patentamtes und Patentirung meiner durchaus originellen ſchärfere Wirkung geben zu können , ohne gleichwohl dem Thier Einrichtungen endgültig zurückgewieſen. Daß meine Conſtruction das Maul übermäßig feſt zuzuſchnallen , da man den Naſen bereits 1/2 Jahr vor der Veröffentlichung der Heiniſch ' chen

riemen entſprechend zu verlängern im Stande iſt, ſowie 3)

fertig war und hier von mir geritten wurde, erwähne ich nur bei- l auch umgekehrt durch kürzer Schnallen des Naſen riemens zuerſt dem gebühren , ber dieſe Leiſtungen bewirkt, 6. 5. in erſter Linie

dem, der commandirt bat ; weitere Auszeichnungen können dann nur nach Maßgabe des Antheils zuerkannt werden , den der Erwählte in

der gleichmäßigen Arbeit des Ganzen für die gute Functionirung der

Leider verlor bie Batterie hier auf längere Zeit wieder einen

| reth gebradyt werden mußte.

der beſten Obergefreiten , der ebenfalls ain Typhus erkrankt in's La Von den Vorgängen in Paris , dem Sturz der Raijerlichen

Maſchine gehabt hat. Daß hierbei dann wieder diejenigen Glieder | Regierung am 4. September, der Flucht der Kaijerin, der, Errichtung der Republik und dem Entſchluß der jetzigen Regenten weiter zu

berüdſichtigt werden , deren Thätigkeit auf die Arbeit des Ganzen von hervorragender Widytigkeit iſt, erſcheint ſelbſtverſtändlich .

kämpfen , hatten wir bereits Kenntniß erhalten , jo daß der Glaube an

Wenn alſo in dem Falle, welcher dieſe vielleicht überflüſſig er: Friedensſdhluß und baldige Heimkehr auch in Freund A.'s Gemüthe ſcheinende Erörterung veranlaßt hat, der Diviſions-Commandeur zwei erloſchen war. Was babei über die Maßregeln zur Vertheidigung Kreuze für Verdienſte

Batterie zuerſt

-Chefs überweiſt,

handelt ſich erwarten; ils rechytnete vorläufig auf eineSchlacht unter den Mauern es tanbetfiets ſiderlid) gang vierkeathe angemefrent:Os dies ficherlich erſcheint Pet doreferent ſolches der dieſer Stadt, dann vielleicht eine Einſchließung und Beidhießung wäh ein um ſondern hier nicht um perſönlicyes Verdienſt,

Batterie. Die vielen Auszeid;nungen, welche die Artillerie im Allge:

rend mehrerer Wochen ; einen allzulangen Widerſtand hielt ich jedoch

meinen und ſpeciell auch meine Batterie (2 eiſerne Kreuze I. Claſſe und 19 dergleichen II . Graſle) in dieſem Feldzuge erhielt , waren lediglid) eine Anerkennung der Leiſtungen der Waffe und zeigen am deutlichſten, wie hoch lektere von unſeren Generalen geſchäft wurden. Bei den Vorſchlägen zu Auszeichnungen habe ich aber ſtets den Grund:

nid )t für wahrſcheinlich. Dieſe Ausſichten erſchienen nicht zu idhlimm , und jo war aud

die Stimmung, je näher wir Paris kamen , je mehr der Reichthum der Umgegend dieſer Stadt ſich in landwirthſchaftlicher Schönheit, Culturen und Bauten zeigte, eine vorzügliche. Mir idien ſogar die

ſoldşe erhalten könnte,welcherſelbſt Infanterie,hinterwelcherwirregelmäßig marſdirten,von einemge nur dereine Tapi feſtgehalten,daßFeldwebel und Capitain d'armes , die reglements: || wiſſen Uebermuthe erfaßt zu ſein. Denn was war es anderes als ſoldier,

im Feuer ſtand.

mäßig ihren Plaß immer bei der Reſerve hatten, konnten das Kreuz

wenn die Regiments - Muſiken jeßt häufig beim Paſſiren der Dörfer

nur erlangen , nachdem ſie mehrere Male im Gefecht ihrem Range

die Marſeillaiſe ſpielten ? Es jah faſt aus wie Hohn, aber bewußten

entſprechende Commandos geführt hatten .

Hohn noch zum Unglüc des beſiegten Feindes hinzufügen, dazu hielt ich die Deutſde Gutmüthigkeit nicht für fähig. Es war ſicher nur unbedachter Uebermuth. Aber auch dieſer berührte mich unangenehm ,

Die Unbilden, welche Mann und Pferd ſeit 8 Tagen wieder durds Kälte und Regen erlitten hatte , fanden ſeit Monmort für

längereZeit ein Ende. Faſt ausnahmlos warendie folgenden Märſche da er ſolchen Ausdruc fand. Ich mußte immer denken, wie es uns bis vor Paris von dem ſchönſten Wetter begünſtigt, dabei waren die ſelben auch nicht allzu groß, ſo daß beſonders die Pferde ſich ſichtlich erholten.

Ein nur achtſtündiger Marid brachte die Batterie am 11 .

weh gethan haben würde , wenn die Franzoſen bei uns als Sieger den , Pariſer Einzuge-Marſch " oder das Heil Dir im Siegerkranz", !

,, Ich bin ein Preuße" 2. geſpielt hätten !

nad Montmirail. Hier konnten die Haferfäťe wieder einmal gefüllt | Wie geſagt, das gefiel mir durchaus nicht. werden , da ich gerade in meinem Quartier hübſche Vorräthe davon auffand, von denen ich gegen Quittung nach Bedarf entnahm .

Warum hielten fide die

Muſiker nicht an unſere, durch keine Marſeillaiſe übertroffenen Märſche ? ( Fortiefung folgt.)

1

dem Pferde das Maulaufſperren zweckmäßig begrenzen und dennoch durch Nachlaſien des Kinn riemens eine ſehr mäßige und milde Wirkung der Randare erzielen kann.

1

Derſelbe vereinigt durch die in Figur 2 dargeſtellte Trage ichake Nr. II Backenſtücke, Naſen- und Rinnriemen und Randare mit Trenſe ( ſ. Fig. 1) in denkbar einfachſter Weiſe.

von alledem fann bei der Heiniſch 'idhen einfachen Halfter

Klappt man die Sicherungsklappe der Trageſchake Nr. II int

nicht die Rede ſein . Was im Uebrigen dieſe Heiniſch 'ſche Kan : dare und ihre principiellen Fehler in Bezug auf die Bewegung der Oberbäume in den Halfterhaken und die Möglichkeit freiwilligen Nushakens u. ſ. w. betrifft, ſo darf ich mich wohl einfach auf meinen ganz objectiven und bis heute unwiderlegt gebliebenen Ver: gleich berufen , welchen ich in Nr. 34 des Militär-Wochenblattes

ähnlicher Weiſe auf, wie dies Figur 3 bei der kleinen , zur Ver einigung der Randare mit jedem beliebigen Zaumzeuge beſtimmten Trageſchake Nr. III zeigt, ſo kann man die Kandare (1. Fig. 4) mit ihren Hafen durch die Deſen der Trageſchaken durchführen, die Klappen ſchließen , und die ganze Zäumung iſt zum Gebraud, fertig. Befindet ſich die Halfter ſchon auf dem Pferde – daß das ganz zuſammengeſetzte Zaumzeug auch , wie jedes andere , nur um jo viel ſchneller, weil das Ausdrehen und Einhaken der Kinnkette

von 1886 : „ Drei Kandaren ohne Kinnkette“ gezogen habe.

1

Ich will mich hier auf eine kritiſche Beleuchtung der „dic Spohrliche Kandare" betreffenden Bemerkungen des Herrn Sch. und das Zuſchnallen des Kinnriemens (der hier vorher in richtiger und deren Begründung, ſoweit von einer ſolchen überhaupt die Länge geſchnallt iſt und bleibt) wegfällt, aufgelegt werden kann, Nede ſein kann, beſchränken . iſt ſelbſtverſtändlich - , ſo kann das Auffandaren,, d . h. das Ein Da heißt es zunächſt : hängen des mit Trenſe verſehenen Stangengebiſſes, in etwa 10 Se: „Der Oberſt-Lieutenant Spohr hat das Ein- und Aushängen cunden von jedem Ungeübten , von Geübten aber in 6–8 Secunden der Randaren aus der Halfter in etwas ſchwerfälliger und beſorgt werden. Das Aushängen der Kandare - Deffnen der complicirter Weiſe eingerichtet." Klappen und Herausnehmen der Kandare aus den Oeſen und dem Pferdemaul - geht in 4-5 Secunden von ſtatten. -

Fig. 1 (Maßſtab 1 : 8) .

Fig. 2 (Maßſtab 1 : 2).

Trageſchafe Nr. II

(lintsſeitige) mit geſchloſſener Univerſal

Sicherungs-Klappe.

Das nennt Herr Sch. „ ſchwerfällig und complicirt ! “ Nun, ich ſehe ſeinen Verbeſſerungen mit Vergnügen entgegen. Alsdann begiebt ſich Herr Sch. an die Prüfung des Princips meiner Trenſe, entwickelt dabei aber eine ſo geringe Renntuiß der ſelben , daß die Vermuthung, er habe niemals meine Randaren

( Halfter:)Zaum

Conſtruction auf dem Pferde geſehen , geſchweige ſelbſt im Reiten probirt, völlig gerechtfertigt erſcheint. 1

mit eingehängter Patent-Kandare (älter. Modell mit

Da wird zuerſt mein Ausſpruch bemängelt, daß die Wirkung meiner Trenje auf die Zunge gleich nul ſei , keineswegs aber, wie

3,5 Centimeter hoher Zungen

Major Schoenbeck behauptet , auf die Laden. “ Herr Sch. meint, wenn die Trenſe nicht auf die Zunge wirfe , fönne ſie auch nicht

freiheit) Badenſtücke und Kinnriemen ſind mittelſt Leder: ſchrauben

auf die Laden wirken , welche durch die Zunge gedeckt werden. Jeder . Zügelanzug müſſe doch zunächſt die Zunge treffen , bevor er auf die Laden wirke, und hierin liege der Widerſpruch.

Nr. 26 463

angeſchraubt.

Fig. 3 (Maßſtab 1 : 2) .

Trageſchafe Nr. III ( rechtsſeitig) mit geöffneter

Alſo nach Herrn Sd). wirkt jedes Mundſtück durch die Zunge auf die Laden ! Das iſt vielfach nicht möglich, weil die Zunge als ein faſt abſolut claſtiſcher Körper bis auf ein Minimum zu ſammengepreßt werden müßte, um durch ſie hindurch einen Druck

Sicherungs-Klappe.

auf den Unterkiefer zu üben . Einem viel geringeren Druct ſchon entzieht ſich aber die Zunge. Wer jemals einem Pferde in's Maul

18

oder Trenſe auf den Unterkiefer ausübte, der hat auch ſtets beobachtet,

geſehen hat, während ein Neiter einen Zügelanzug, ſei es mit Kandare

a

daß das Pferd ſeine Zungenränder, falls dieſelben überhaupt, was nicht immer der Fall , die Laden deckten , von dieſen ſofort zurück

und in den Zungencanal hinein zuſammenzieht. Jedem einiger: maßen empfindlichen Druck auf die Zunge aber ſucht ſich dieſe ſo

B Fig. 4

fort auch weiter zu entziehen, und daher bilden alle Gebiſſe, welche

(Maßſtab 1 : 4). Patent-Randare

auf die Zunge drücken — ſeien es gewöhnliche Trenſen- oder Stangen Mundſtücke mit ungenügender oder fehlerhaft conſtruirter Zungen

Nr. 26 463 .

Erleichtertes Mod. mit aufgezogener Trenſe und niederer (2,5 Centimeter

hoher) Zungen

freiheit.

freiheit - eine Veranlaſſung zum Zungenſtrecken der Pferde.

Bei meiner Trenſe nun bildet ſich beim Zügelanzuge eben dadurch , daß die Trenſenſchenkel in ihrer Auseinanderziehung durch die als Knebel dienenden und mittelſt des Stangen -Mundſtücks in beſtimmter Auseinanderſtellung erhaltenen Oberbäume begrenzt ſind, ein Bogen von etwa 3,5 Centimeter lichter Höhe unter dem Gelent. Dieſer Bogen aber reicht aus, um die Zunge von jedem Druck zu

entlaſten , obgleich er , durch das Zurüdgehen der Trenſenſchenkel Enden mit den ſich in der Trageſchaken - Deſe drehenden Oberbäume um 1,5 Centimeter, wieder um ſo viel erniedrigt wird. Dadurch

Das iſt nun gerade jo unrichtig wie irgend möglich. Ich gelangen auch die Trenſenſchenkel in Berührung mit den Laden, glaube ſo ziemlich alle zum Aus- und Einhängen von Kandaren falls nicht, wie oben bemerkt, der Naſenriemen ſo kurz geſchnallt eingerichtete Bäume zu kennen. Bei keinem geht das AusAuß : und iſt, daß er beim Rauen des Pferdes , alſo Nachgeben mit dem 1

1

Einhängen leichter und ſchneller von ſtatten, und bei keinem be. Unterkiefer, als Rappzaum auf das Naſenbein wirkt. wegt ſich die eingehängte Kandare ſo zweckmäßig, ſpielend leicht und ſicher wie bei dem Univerſal-Halfterzaum .

Wer ſich von der Wirkung meiner Trenſe auf die Laden über-:

zeugen will, braucht nur den Naſenriemen ganz auszuſchnallen.

Dann ſieht er beim Annehmen der Trenſenzügel, wie die Trenſen ſchenkel allein auf die Laden wirken können, da das Stangengebiß ſich durch die Drehung der Oberbäume vom Unterkiefer um einige Millimeter abhebt und im Maule des Pferdes loſe ſchwebt. Daß die Trenſe aber nicht auf die Lefzen, wie Sch. behauptet,

wirken kann, ergiebt ſich aus Folgendem. Die Lefzen des Unter-

fiefers bilden ſehr nachgiebige weiche Wulſten, welche vor jedem

Mit Hülfe dieſer Neuformationen werden die genannten Regi: menter zu 3 Abtheilungen mit je 3 Batterien formirt. Dieſe Abtheilungen erhalten die Bezeichnung I. , II . und III. Ab. theilung ;

2) 1 Eiſenbahn -Bataillons-Stab und

के

1 Eiſenbahn -Compagnie zu Ingolſtadt. Für die Aufſtellung dieſer Neuformationen und die ſonſtigen aus der Heeresverſtärkung fid) ergebenden Maßnahmen ſind die bereits

„ Organiſations -Beſtimmungen ausAnlaß der Heeres: Druck zurückweichen , bis dieſer an den Laden Widerſtand findet. mitgetheilten verſtärkung " maßgebend. Nur im Maulwinkel, da wo ſich obere und untere Lefzen vereinigen (la commissure des lèvres, wie die Franzoſen ſie bezeichnen), könnte eine Wirkung auf dieſen durch Zuſammenzerrung , eventuell bis gegen den erſten Backenzahn , ſtattfinden . Während nun in der That bei der gewöhnlichen Waſſer- und Unterlage- Trenſe, deren in die Höhe: ſchieben durch nichts begrenzt iſt, eine ſolche Wirkung auf den Maulwinkel ſtattfindet, iſt dieſe bei meiner Trenſe dadurch ausge: ſchloſſen , daß ſie ſich nur bis zu dem Grenzſtück der Oberbäume. 1

1

Frankreich. * Paris , 22. März. [ Eine Zeitung8 - Stimme über die Marine Entwidelung. - Perſonal : Chronit : General

Farre +. ) In den erſten Tagen des Monats Mai jollen wieder große Flotten -Uebungen ſtattfinden . Es werden ihnen zwei Aufgaben vors liegen .

Die erſte beſteht darin , daß ein Geld wader den Auftrag er:

hält, einen Truppen - Transport von Algier nad) Toulon zu führen. Eine Torpedo- Diviſion, an der Küſte von Korſika ſtationirt, joll dies

(S. Fig. 1 und 4) in die Höhe ichieben kann und dort einen be

verhindern. Nach der zweiten Aufgabe ſoll ein Geſchwader die Meer:

ſtimmten Halt findet. Weil nämlich die Oberbäume ſich auch nur

enge von Gibraltar forciren und ſich nach Breſt begeben. Wiederum ſoll die Torpedo -Diviſion dem Geidywader die Paſſage dieſer Mecrenge

mit den Trageſchaken nach oben um wenige Millimeter verſchieben

ſtreitig machen und daſſelbe nadsher verfolgen. Die Flottenkräfte,

können , da die Auseinanderſtellung der letzteren wieder durch die

weldse bei diejen Manövern zur Verwendung kommen ſollen , werden

Breite des Mundſtücks beſtimmt iſt, der nach oben aber ſich ver:

redyt anſehnlich ſein . Es werden im Ganzen 35 Fahrzeuge in Action treten . Das Panzer:Gejchwader beſteht aus 9 Schiffen : „ Colbert ", Dévaſtation ", „ Suffren ", ,,Admiral Duperré " , , Richelieu " , ,, Tri:

breitende Pferdefopf ein Höherſchieben der Trageſchaken nicht ge ſtattet, ſo iſt ein Zuſammenzerren des Maulwinfels durch die Spohr'iche Trenſe geradezu ausgeſchloſſen. Dagegen wird die Wirkung des Trenſengelenks, welches bei

dent“, „ Courbet “ , „ Redoutable“, „ Indomptable“ . Ferner kommen 2 Kreuzer : „Milan “ und „ Hirondelle“, Contre-Torpedo : „ Condor“

ſtärkſter Brechung um einen fauften Bogen von circa 3,5 Centi:

und 2 Torpedos : ,,Balny " und Déroulède" zur Verwendung. Vice: Admiral Beyron wird ſeine Flagge auf dem „ Colbert" aufziehen.

meter über die Oberbäume nach vorne vorſpringt*), gegen den harten

Die Torpedo- Diviſion umfaßt 3 Kreuzer : ,, Dejair “, „ Seignelay" und „ Dupetit-Thouars". Der , Dejair“ trägt die Flagge des Contre-Ad 1

11

Gaumen des Oberkiefers auch wohl Herrn Sch. erklärlich ſein und er keinen ,, Widerſpruch " mehr darin finden , daß ein um 3,5 Cena

mirals Brown de Coulstoun , des Commandanten en chef.

timeter erhöhter Punkt gegen jenen wirkt, während um 2-3 Cen :

diff „ Annamite“ dient als Verpflegungs-Magazin. Endlich ſind nocy

timeter nach hinten zurückgezogene Stellen des Trenſenbogens auf die Laden wirken. Das geſchieht ganz ſicher, wenn Naſen- und Kinnriemen ſo regulirt ſind, daß ſie dem Pferde das Deffnen des Maules nur um 1,5—2 Centimeter (in der Gegend der Zahnlücke)

18 Torpedos : Nummer 60, 66 , 67 , 70 , 71 , 72 in Cherbourg , Nummer 61 und 79 in Breſt , Nummer 69 in Lorient , Nummer 74

geſtatten.

nun im hohen Grade den lluwillen der „Népublique Françaiſe"

Jeder, der meine richtig zuſammengeſtellte Zäumung auf dem

Außerdem jungirt der Küſtenwach- Panzer ,,Villars ". Das Transport:

in Nodiefort und Nummer 26, 27 , 28, 62 , 63, 64, 65 und 68 in Toulon zum gedachten Zweck armirt. Dieſe Dispoſitionen, Vorbereitungen und Manöverpläne haben erregt.

genannte Aube, Blatt übteinean ſcharfe der Marinedes Mi Pferde unterſucht, kann ſich vom Zutreffen alles Vorſtehenden niſters Das Kritik Verwaltung und entwickeltam , Admirals überzeugen.

Sdyluſje die Forderungen , weldie von den bedeutendſten Marine-Offi (Schluß folgt.)

zieren geſtellt werden . Dieje Forderungen werden im Weſentlichen wie folgt zuſammengefaßt:

Beſeitigung der unter der Bezeidnung „ große Manöver“ ge planten Manöver, ſowie unverzüglide Augerdienſtſtellung der ſpeciell

N a d r i ch te n . Deutides Neich.

für dieje Manöver gebauten Kriegsjdyiffe.

Wiederbeſtimmung der

Torpedos für den Küſtendienſt und Wiederherſtellung der mobilen Ver theidigung, die an allen Punkten des Oceans desorganiſirt iſt. Be:

Mün dıen , 21. März. [Erhöhung der Friedens : ſeitigung jedes Projecte, eine Zufluchtsſtätte für die ſelbſtändigen Tor: Präſenzſtärke der Armee.] In Folge des Erlaſſes des Reichsgeſeßes pedos zu ſchaffen, da von dieſen Kriegs-Werkzeugen nicht mehr die 1

Beeres, iſt auch bei uns die Friedens -Präſenzſtärke erhöht worden . Die

Rede ſein kann. Möglid;ſt rajdye Vollendung der ſechs Panzer , die nur noch eine leşte Anſtrengung erheijden. Endlich Organiſirung

den Wortlaut :

geſeßt wird. Zu dieſem Behufe joll das Nordjee-Gejdiwader wieder:

vom 11. d. Mts. , betreffend die Friedens-Präſenzſtärke des Deutſchen

desfallfigen Beſtimmungen ſind inNt. 13 desVerordnungsblattsdes der Vertheidigung Frankreichs gemäßſeiner geographiſchen Lage,indem Bayeriſchen Kriegøminiſteriums mitgetheilt worden und haben folgen: zugleich das Land im Süden und im Norden in Vertheidigungs-Zuſtand „ Im Namen Seiner Majeſtät des Königs. Seine Königliche hergeſtellt und die übermäßige Concentrirung der Franzöſiſchen Streit Hoheit Prinz Luitpold , des Königreichs Bayern Verwefer , haben kräfte im Mittelländiſchen Mcere aufgehoben werden, - eine Concentrirung, durch Allerhöchſte Entſchließung vom 16. d. Mís. zu verfügen geruht, welche im Falle eines Krieges mit einer Nord-Macht Havre und Cher daß vom 1. April d. I. ab nachſtehende Truppentheile neu zu er:

bourg , ſowie ſämmtlidie nördliden Küſten dem Feinde ohne Verthei

richten ſind:

digung ausliefern würde. Die geſammte Franzöſiſche Marine

1 ) beim 1. Feld - Artillerie - Regiment 1 Abtheilungs- Stab und 1 Batterie in München ,

beim 4. Feld - Artillerie - Regiment 1 Abtheilungs-Stab und 1 Batterie in Augsburg. *) Es iſt auch hier und da ſchon vorgekommen , daß die Trenſe falſch

ſo heißt es am Schluſſe

des Artikels – erwartet mit ängſtlicher Ungeduld das Ende der Phan: taſien , deren Zeugen ſie ſeit einiger Zeit iſt. Wird ſie noch lange warten ? "

In dieſen Tagen iſt General Farre geſtorben. Derſelbe iſt am 5. Mai 1810 in Valence im Drome- Departement geboren. Er war von

auf die Oberbäume aufgezogen wurde , ſo daß das Gelent dann ein nach

1835 bis 1837 Zögling der Polytechniſchen Schule und wurde am 1 .

vorne um 546 Centimeter vorſpringendes Knie bildete, wodurch die Pferde

October 1833 Lieutenant im Genie-Gorps. In der Jugend machte er ver:

natürlich nicht an das Gebiß herangingen, während ſonſt der unbeſtrittene ichiedene Expeditionen mit,erwarb ſich das Ehrenlegions-Kreuz und Vorzug dieſer Conſtruction gerade in dem feſten vertrauensvollen Herangehen wurde am 31. Decernber 1863 zum Oberſtlieutenant, am 10. Auguſt .

aller Thiere gefunden wird , das Maul aufſperrten oder wohl gar ſtiegen.

1868 zum Oberſt befördert; in dieſen beiden Chargen war er Chef,

Man muß aber mit einer neuen Conſtruction auch umzugehen verſtehen und

des Genie-Corp8 bei den Franzöſiſchen Befaßungstruppen in Rom.

die auf jedem Proſpect angegebenen Figuren berückſichtigen:

Während des Krieges mit Deutſchland von 1870/71 gehörte er zur

191

Armee von Meß, entfam nach der Capitulation des Maridhaus Ba:

k r it i k .

zaine und ſtellte ſich der National-Vertheidigung in Tours zur Ver : fügung ; am 31. October 1870 wurde er Brigade-General und war

Die Schlacht bei Borodino am 7. September 1812.

an allen Operationen der Nordarmee unter General Faidherbe

betheiligt. Im Januar 1879 als Nachfolger des Generals Borel zum Kriegøminiſter vorgeſdlagen und von den Republikanern unter: ſtütt, wurde er vom Präſidenten der Republik, Marſchall Mac

Mit beſonderer Rückſicht auf die Theilnahme der Deutſchen Reiter-Contingente von Marimilian Freiherrn von Ditfurth , weiland Kurfürſtlich Heſſiſchem Hauptınann. Mit 3 Plänen und

5 Beilagen . Aus dem Nachlaſſe des Verſtorbenen herausgegeben .

Mabon , nidyt beſtätigt, bald darauf jedod, an Bourbaki's Stelle Befehlshaber des 14. Armee-Corps in Lyon . Am 23. September 1860 wurde er im Cabinet Ferry , das am 14. November 1881

Marburg 1887 , N. G. Elwert'ſche Verlagsbuchhandlung. 8. VIII und 133 S. Preis 4 Mark 50 Pfennig. Vorliegendes , volle 25 Jahre nad Verfaſſers Tode herausge

durdy „das große Miniſterium“ Gambetta erſetzt wurde, Kriegsminiſter.

gebenes Werk macht deſſen Gedächtniße gleiche Ehre als die von ihn

Sein Nachfolger war General Campenon.

Am 31. Dezember ſelbſt veröffentlichten Arbeiten. Gediegene, gewiſſenhafte Gründlichkeit

1871 wurde er Commandcur der Ehrenlegion. Er hatte bei ſeinem

einer Seits , anmuthende, gelegentlich dann eben begeiſternde Shil:

Tobe beinahe bas 77. Lebensjahr vollendet.

derung anderer Seits zeichnete von jeher Ditfurth's Sdaffen aus . Die Bearbeitung der jo überaus blutigen und an erſchütterndent

Großbritannien . * London , 20. März. [Bericht des Generals Bio

Großthaten reichen Schlacht, deren ungeheure Opfer dem Rorſen die weitere Bahn nad Moskau frei madhten , hier aus Verfaſſers Feder ,

dulph über die Heeres: Ergänzung von 1886. ] So cben iſt

verdient nidyt jowohl durch theilweiſe neuen , ans Tagebüchern und dienſt

:

der Jahresbericht des Generalmajors Biddulph , Generalinſpecteurs

licen Schriften geſchöpften Quellen -Stoff unſere Beachtung als viel d durd, verſtändige Sidtung aller, öfters ſich widerſpredjender An e i l mehr von mehr gaben älterer Darſtellungen .

des Recrutenwejens,, erſchienen.. Wegen des Lidits Lichts ,, welches weldies berſelbe derſelbe

auf die allgemeinen Verhältuiſſe der Armee wirft, iſt er als gewöhnlidem Intereſſe.

Zunächſt erfahren wir durch dies Actens

Gefedytlid, iſt die Sdyladit jo klar in ihrem Gemälde vor uns

ſtüd, daß betrügeriſqıe Werbung nod; immer lo oft vorfommt wie ehe

aufgerollt, daß auch ein Laie ſich mit Nußen ein Bild zu machen und

mals , und daß das lebel der Dejertion ſid, nid)t verringert hat. jelbſt daran zu lernen vermöchte. Reineweg (driftſtelleriích hinwieder 1

Eine große Zahl dieſer Deſertionen findet von Seiten junger Soldaten ſtart, die ihren Urlaub überſdritten haben und dann entweder aus Zabre 1886 bezifferten ſich auf 2789 , 0. i. 792 Mann weniger als

man dürfte eben wol ſagen : volts: thümlichen – Einblicke in den Geiſt der dort jo zabłreid , vertretenen Deutſdien Neiter: Truppen . Solder Abſicht des Verfaſſers iſt der zweite Abidnitt gewidmet,

Furcht oder Sham nicyt zurückkehren.. Die entlaſſenen Invaliden im

feſſeln zumal die ſoldatijden

1885 und bilden überhaupt eine kleinere Zahl , als dies ſeit dem Krim :

worin Deutſdem Weitertbum ein dönes Denkmal geſtiftet wird, und

kriege je der Fall geweſen iſt. Die Zahl der wegen ſchlechter Führung

der Reihe nat ſich die Sädſijde, Weſtfälijdie, Württembergiſche,

Entlaſſenen hat ſich aber gegen das lepte Jahr vermehrt, obgleid) der Procent-Untheil im Vergleich zu der Geſammtſumme der dienenden Mannſdaft gering iſt. Die Gejamitzahl der in die reguläre Armee Eingeſtellten betrug im Jahre 1886 : 39 409 Mann. Das iſt 562

Bayerijdie Reiterei abgehandelt und in ihrer , den Franzojen weitaus überlegenen Tüchtigkeit gewürdigt findet.

weniger als 1885 , aber dod mehr als in irgend einem anderen Jahr

jeit 1870 , als die kurze Dienſtzeit adoptirt wurde. Die Zahl der für langen Dienſt Geworbenen war 1688 und die Zahl derer , weldie ihren

Dienſt während 1886 zu Hauſe rerlängerten, war 2433. Das Ter: ritorial-Syſtem (deint, dem Bericht zufolge, feſte Wurzel zu faſſen. Zahl der im reſpectiven Diſtrict geborenen Leute der Infanterie:

Regimenter i bijeli

Es waren jene zujammen 72 Sdwadronen , die mit 8 Preu: Bijdien auf Baltijdem Kriegs-Schauplatze ein volles Viertel der ge ſammten Reiter - Sdyaaren des Napoleonijden Heres bildeten, wobei der gang jelbſtändigen Oeſterreichier in Volbynien überhaupt nod) nicht einmal gedad )t iſt. Mit gutem Redyte madıt aber Ditfurth damn aufmerkjam , daß eben wohl in den 1. g. edyt -franzöſiſchen Truppen als Folge der Einverleibung rechts- wie links-rheinijder Gebiete , von Wallis bis Lübeck nabezu fünfte gleivfalls dod

penganutrie1883"bis zum 1. Januar1897 Deutider gewejent jei, undin derWeiterei ned;in bejonders gewahrten

von 24 247 auf 45 979 gewadyſen. Zu Anfang diejes Jahres er : Verhältniſſe. Denn zu aller Zeit haben einſigtige Franzöſijde Wehr: gängten ſids 41 Regimenter ganz aus ihren eigenen Diſtricten an Stelle von 27 Regimentern im Jahre zuvor . Außer den von der

Infanterie:Miliz hierzu getretenen 13 426 Necruten nahmen 6816

gegen 680 im Jahre 1882 und 1392 im Jahre 1883 .

bürtig ſei . Ausnahme madien Stridie Landes , wo Deutides Blut beſonders reidslid in's Romano - Gallijde gezellen ward. Gelegentlid) eingebender Muſterung der vorzügliden Südrijden Neiterei hebt unter Anderem Ditjurth bervor was gerade in unſeren Tagen vielleidyt zu beherzigen – , wie weit vortheilhafter für

General Biddulph beklagt am Sdyluſſe ſeines Berichts , daß es Arbeitgeber gäbe , welche die Möglichkeit einer friegerijden Ver:

eine Zerlegung der Schwadronen in kleine Landſtädte ſei !

freiwilligen Dienſt bei den Linien-Bataillonen ihrer eigenen Regimenter.

Von der Ingenieurs, Artillerie: uno Infanterie:Miliz ließen ſich 14 531

Mann anwerben, und die Yeomanrt und Freiwilligen ſtellten 2050

1

berren und Heeres -Bildner ſich der Erkenntniß nicht verídloſſen , daß

für den Dienſt zu Roſie Franzöſiſdier Erſatz Deutidem nid )t eben:

abwartung der Pferde , ſowie Entfaltung reiterthümlidien Geiſtes sedy

widelung Englands in's Ainge faßten und ſich nicht der Gefahr unter:

Was nun die lebensfrijde Bejdyreibung der Sd;ladt jelbſt

werfen wolten, Leute zu beidäftigen , die nachher zu der Reſerve ein: berufen werden könnten. Die Frage der Wiederanwerbung oder , wenn mian will, Wiedereinſtellung von Armee-Nejerviſten ſcheint dem General

und zumal ihrer Einzeltämpie angeht, jo lejen lid dicje beinabe wie ein Familien -Vud). Man wird mit den Leuten , ja mit ihren Noſſen, diejen treuen Gefährten des Streites und aller Mühjale, förm :

deshalb der Erwägung werth. Es giebt Leute, ſagt der General ferner,

lid bekannt und vertraut.

weldse

jung in die Armee getreten

andere Stellungen für uns

Nus voller lieberzeugung wollen wir aljo die trefjlide Sdrift

paſſend finden oder nicht glüdlich ſind im Erlangen von Anſtellungen. ' unſeren Leſern empfohlen halten . And die Pläne ſino redit gut Wenn dieje beim Rücktritt von den

Fihnen bejdıränkten Sold em- ausgeführt. Die Sdiladyt von Borodino war zu gutem Tbeile ein pfangen , jo können ſie in die Armee zur vollſtändigen Abjolvirung Deutider Sieg , obwohl dieje Anerkennung den materen janeidigen ibrer laufenden Verpflichtung nur wieder eintreten , wenn ſie den en- Sdaaren von Franzöſiſcher Rubmredigkeit verfümmert ward. H. von Pfiſter, ffangenen beſchränkten Sold zurückzahlen. Es ſei aber zu erwägen ,

ob jolchen Leuten nicht erlaubt werden ſollte, von der Wiedereinbe : rufung zu den Fahnen von der Reſerve aus für eine beſtimmte Zeit überhaupt befreit zu werden,in welchem Falle ſie dann aber auch nicht

Bur Beſpredung eingegangene Schriften

etc. nöthig empfangenen ſollten verkürzten haben den zurückzuer , Sold Bartordnung Egidy Ausrüſtungsſtü Verzeidriß : cke für Offi , v., und der ſtatten . ziere 2c. für Cantonnement und Feld nebit Preisverzeichniß . Sonder Abdruck der Anlage aus „der Offizier 11. Sanitäts -Offizier zur Dispoſition u. im Beurlaubtelſtande“. 2. Aufl. (Dresden , Mordhel.) Schiessen , das, der Infanterie . Vergleichende Betrachtungen über

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Die Privatklinit „Freifal“ in Salzburg (Oeſterreich). Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Bernin. – Berlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von 6. Otto's Hofbuchdruderei in Darmſtadt. -

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Aagemeine

Militär- Zeitung Zweiundredizigiter Jahrgang. No. 25.

Darmſtadt, 29. März.

Die Aug. Milit.- Zeitung erjcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements- Verbindlichfeit und ohne franfirte

1889 . Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer | AnzeigenDievonAllg.allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien

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} n halt : Abonnement8 - Einladung. Die Spohrliche Standare und der zugehörige Univerſal- balfterzaum . Ein andere Aufſäte. Die DeuticheSprachreinigung und die Militärſprache. Bild. Von Spohr , Oberſt-Lieutenant 3. D. ( Mit 4 Holzſchnitten .) (Schluß.)

Verſchiedenes. Ein Sanitätsbericht über die Deutſchen Heere im Striege von 1870/71 .

Nachrichten. Deiterreich -Ungarn . [Verhandlungen der Volksvertretung über das Gejes, betreffend die Verſorgung der Militär -Wittwen und Waiſen. ) Aritit. Schreibt Deutich ! Verdeutſchungs-Wörterbuch für Unteroffiziere.

Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, von M. M. ( Fortſeßung.) Neue Militär - Bibliographie. - Berichtigung.

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Jahrgangs 1886 beſtellt haben. Es empfiehlt ſich allo dort, wo dies noch nicht geſchehen, das Abonnement zu erneuern. Es iſt zu bemerfen , daß nur Buchhandlungen und die Erpedition der Allg. Milit.: Ztg. Beſtellungen auf

einzelne Quartale annehmen und zum Preiſe von 7 Marf (wozu bei franfirter Poſtverſendung innerhalb des Deutſchen Poſtgebiets die Porto-Auslage von 1 Marf tritt, alſo in dieſem Falle zum Preiſe von 8Marf, im Auslande 8 Mart 50 Pfennig) ausführen. Die Poſtanſtalten nehmen dagegen nur Beſtellungen auf den ganzen Jahrgang entgegen .

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Die Expedition der Aug. Milit.-3tg. -

ſprachlichen Bewegung, im Gemühle eines Kampfes für faijenden Die Deutſche Sprachreinigung und die Militärſprache. I das wahre Weſen der Sprache. Man glaube nicht etwa, daß es ſich hier um ein geiſtreiches [L.] Das Erblühen des Deutſchen Nationalgefühls aus blutiger Saat , die Einigung aller Deutſchen Stämme und die Auf- | Wortgefecht handle , um eine modiſche Spielerei , die eines Tages richtung des Deutſchen Kaiſerthums bezeichnen einen Wendepunkt nicht nur in unſerer politiſchen und wirthſchaftlichen Entwickelung,

irgend einer anderen das Feld räumen werde, – nein, hier bereitet ſich eine ernſte und bleibende Veränderung und, ſo wollen wir -

ſondern auch in unſerer Sprache. Die Gleichgültigkeit gegen Deutſches hoffen, Läuterung des geſammten ſprachlichen Ausdruckes vor. Weſen und Deutſche Art und die Vorliebe für alles Fremde, ing-

Einem ſolchen Rampfe dürfte Niemand , der ein Herz für ſeine

beſondere Franzöſiſche, welche während der unrühmlichen fünfzig

Mutterſprache beſißt, theilnahmlos aus der Ferne zuſchauen, ſondern

Friedensjahre geherrſcht hatten , erlitten durch die urplößliche und

es ſollte ein Feber mit voller Entſchiedenheit ſich auf die eine oder

überraſchende Kundgebung Deutſcher Volfskraft eine gewaltige Er- die andere Seite ſchaaren , ſollte dafür oder dawider ſein, alſo ent

ſchütterung, die auf alle Gebiete des Denkens , Empfindens und ſchieden Farbe bekennen. I

Handelns ihre Wirkung erſtreckte,

-

nicht zum wenigſten auf das

Erhaltung und Wiederherſtellung des echten

der Sprache. Vaterländiſch geſinnte Männer wieſen in Zeitungen

Geiſtes und wahren Weſens der Deutſchen Sprache!

und Flugſchriften auf den unwürdigen Zuſtand unſerer Schriftund Umgangsſprache hin , vor allem auf die Verlodderung des

Die Gründe , welche dieſen Ruf veranlaßt haben , ſind ſo oft er: örtert worden, daß ich wohl füglich darauf verzichten darf, ſie den

Stils und auf die Fremdwörterei; ſie verlangten nach Errettung Leſern der Aug. Mil.:3tg. nochmals vorzuführen. Ich werde hier und Wiederherſtellung dieſes uns von unſeren Altvordern anver- nur in Kürze über die augenblickliche Lage des Rampfes berichten, trauten, köſtlichen Gutes. Die mahnenden Stimmen wurden zahlreicher und lauter ; ſtärker wurde ihr Wiederhal in Deutſchen

Gauen , und heute ſtehen wir inmitten einer weite Kreiſe um-

und zwar auch nur über die auf jenem Felde , wo man wider die Fremdwörter ſtreitet, und dann eines geiſtreichen Sonderlings ge denken, der in dieſer Bewegung eine hervorragende Rolle zu ſpielen

19+

berufen ſcheint, deſſen rückſichtsloſes Vorgehen jedoch vielleicht Haber nahe jämmtliche fremde Schmaroger aus dem Deutſchen Sprach: zwiſchen den Führern erzeugen dürfte, eines Achilles im Lager der Sprachreiniger ! Die Ausſichten für einen entſcheidenden Sieg ſind augenblid: lich beſſer denn je. Auf allen Gebieten haben die Gegner der Fremd: wörter bedeutende , zum Theil wider Erwarten großartige Erfolge

garten heraus und pflanzt an ihre Statt echt Deutſche Schößlinge, die er zunteiſt aus der Sprache unſerer Vorfahren und aus den

noch lebenden Deutſchen Mundarten herbeigetragen hat. Das Glau bensbekenntniß des rechten Flügels iſt im , Deutſch-Däniſchen Krieg vom Jahre 1864 , herausgegeben vom Großen Generalſtab , “ ent

C

in den Reichsgeſetzen , in der Sprache der Miniſterien , der Poſt, der Eiſenbahnen und überhaupt der meiſten Königlichen und ſtädtiſchen

des Majors v. Pfiſter.*) Pfiſte r.*) und letzteres Buch wollen wir jetzt etwas näher betrachten. Zuvörderſt muß ich erklären , daß ich das mir ſehr bedeutend erſcheinende Werk lediglich vom Standpunkte des Laien aus beur:

Behörden ; ſie haben reinigend gewirkt auf die Gelehrtenſprache und

theilen fann . Aber auch von dieſem Standpunkte aus halte ich

auf das kauderwelſche Stammeln der Zeitungen und des Romans.

mich für berechtigt, in einer Sache mitzureden , die jo Gemeingut

Was die Fechtweiſe und die Ziele der Kämpfe anlangt , ſo kann

des Volkes iſt wie die Sprache, – ſelbſt auf die Gefahr hin, von

Neden und Erlaſſen Seiner Majeſtät des Raiſers und Seiner Kaiſer lichen Hoheit des seronprinzen ; man findet die Reine ihrer Saat

=: .['1!1.

errungen. Ihre Beſtrebungen haben Wiederhall gefunden in den halten , das des linken in dein „ Verdeutſchungs-Wörterbuch"

man in ihrer vieltauſendköpfigen Schaar zwei Nichtungen unter: Herrn Major von Pfiſter zu den „ ſachlich unzuſtändigen Leuten Fy

ſcheiden : eine gemäßigte und eine radicale, oder, um cin parlamen- mit vorgreifender Perſönlichkeit“ gezählt zu werden, die volksthüm tariſches Bild zu gebrauchen, einen rechten und einen linken Flügel .

liche Anliegen mit Nichten ordnen , ſondern ichädigen .“

Beiden iſt glühende Liebe zum Vaterlande und zur Mutterſprache

Wie ſchon gejagt, will Major von Pfiſter mit der Zeit

gemeinſam , beide ringen nach den drei großen Zielen : Sprachrichtigkeit, Sprachreinheit und Sprachſchönheit; ſie weichen von einander ab in dem , was ſie unter Nichtigkeit, Reinheit

die Deutſche Wehrſprache von jeglichem fremden Beiwerk befreit ſehen ( „ keine Sprache bedarf auch nur eines einzigen Fremd: wortes “ S. X.) und giebt hierzu den erſten, allerdings gleich furcht: bar erſchütternden Anſtoß. Die naheliegende Frage , ob er zu eineni

und Schönheit begreifen , folglich auch in den Anforderungen , die ſie an den ſprachlichen Ausdruck ſtellen und in den Wegen , die ſie ſchäftigen

jo grundſtürzenden Internehinen auch wohl berufen iſt, muß unbe dingt bejaht werden : er iſt Fachmann und hat als ſolcher die Ge dichte ujeres Wehrthums ſorgfältig wie wenige Andere ſtudirt,

:

nach jenen einſchlagen. Was das zweite Ziel , die Sprachrein: heit betrifft – und nur mit dieſem wollen wir uns heute be:

.

ſo bildet, inſoweit es das Reinigungsfeld der fach i auch iſt er ein anerkannt bedeutender Philologe. Freilich, was er

männiſchen und dienſtlichen Sprache des Heeres angeht, den äußerſten rechten Flügel die geſchichtliche Abtheilung des Großen

jelbſt über ſeine Befähigung auf der zweiten Seite der Vorrede jagt , dürfte füglich beſtritten werden : „ Als fachmäßig geſchulter

Generalſtabes , den äußerſten linken Herr Major von Pfiſter. Germaniſt, noch perſönlicher Schüler Jakob Grimms und Der rechte Flügel iſt bemüht , alle jene Fremdwörter , für welche ! Schleichers, bin ich mir bewußt, daß ich das geſaminte zwei wir treffende, klare und geſchmackvolle Deutſche Bezeichnungen be ſitzen , durch dieſe zu erſetzen , jene Fremdwörter aber zu erhalten , ,

!

deren Anwendung die Königlichen Reglements jetzt noch ausdrüc

*) Genauer Titel : „ Verdeutichung - Wörterbuch fach mänt niſcher und dienſtlicher Sprache des Deutſchen Wehrtums durch Hermann von Pfiſter , Major und Docenten an tediniſcher voch

lich anbefehlen, ſowie jene , für welche ſeiner Anſicht nach ein ge nau entſprechender Deutſcher Ausdruck überhaupt nicht zu finden iſt.

ſchule zu1 Darmſtadt. Berlin 1887, Verlag von Neinecke.“ (Man vergleidhe die bereits in Nr. 100 bis 102 der Alig. Milit .- Ztg. v. v. I. aus demſelben

Der linke Flügel hingegen wirft mit fühner Rückjichtsloſigkeit bei:

mitgetheilten Proben . D. Red .)

Artilleriſtiſde Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen

mann M., daß ſolche Verdienſte nicht früh genug belohnt werden

Frankreid 1870 71 . Von W. W.

könnten , und diesmal latte der Diviſions.Commandeur nichts dagegen. In der That war Dr. St. durch dieſe frühe Erlangung des eiſernen Kreuzes vor den meiſten ſeiner Collegen in hohem Grade bevorzugt, vor Collegen ,! welche bei der Infanterie wirklid im

( Fortſetung.)

Feuer ihren

Die Märſche am 12. September nach Neuville und am 13. nach Jouy ſur Morin waren wohl die kürzeſten während des ganzen Feldzugs:

ſchweren Beruf ausgeübt und auch viel umfaſſendere und ſchwierigere Arbeit gehabt hatten , die das Kreuz oft aber erſt nach beendetem Feldzuge erhielten Feldzuge erhielten.. Aber unſer Doctor wußte eben , wie die Sade

kaum 4 Stunden braudyten wir zu jedem derſelben. Ein Glück, daß

gemacht werden mußte,

das Wetter ſchön , faſt heiß war , denn die Quartiere , beſonders in 1

und er hatte Glüd.

31 Daimerlin en Brie am 15. September fand ich das letzte

letterem Orte, wo die Batterie noch dazu Ruhetag hatte, waren enge bewohnte Dorf vor Paris. Wir waren hier an der Grenze der und ſchlecht. Den Ruhetag benutzte ich, um mir cinmal die Mäntel Zone, weldie die Pariſer Mobilgarden zum Beſten des Vaterlandes der Leute genau anzuſchen , nachdem dieſe bei dem trockenen Wetter gründlich ausgetrocknet und gereinigt hatten werden können . Ich war !

ſo gründlich verwüſtet hatten, daß nachher den Pariſer Zeitungen Stoff in Fülle blieb , um die Leidenſchaften der Franzoſen immer von Neuem

angenehin überraſcht, als ich dieſelben in verhältnißınäßig ſehr gutem durch die Schilderungen der Barbareien der Deutſchen , denen dieſe Zuſtande fand , die vielen naſſen Biwaks waren ihnen kaum anzuſehen . Wüſte in die Schuhe gejchoben wurde berrlidyen , zu erhiten . Wie reizend Herbſtwetter immer In Jouy verurſachte unter den Lieutenants der beiden joweren war dieje Gegend um Paris bei dem Batterien, die hier lagen, die Thatſadje, daß Dr. St. in dieſen Tagen noch! In der allgemeinen Verwüſtung liegen ſich die ausgedehnten das eiſerne Kreuz erhielt, große Unzufriedenheit. Es war dieſelbe Blumen-, Gemüſe- und Obſtgärten erkennen ; reiche Dörfer , zahlloſe Geſchichte wie in Montmort mit den beiden Sergeanten. Die Oft || mehr oder minder geſchmackvolle Villen und Schlöſſer, alle koſtbar, fiziere fragten wohl mit einigem Nedit, welche Verdienſte der Doctor oft luşuriös eingerichtet, dazu eine herrlicỳe Landſchaft, abwechſelnd !

hätte , daß er jo ihnen , die jetzt 2 Schlachten und 2 Gefechte mit:

in Berg und Thal mit prächtigem Laubwald, zahlreichen Parks, durch:

gemacht hatten, vorgezogen würde, und ob Hauptmann M. , der ihn

ſchnitten von blißenden Flüſſen und Bächen und durchzogen von hüb:

vorgeſchlagen hatte , dieſe Verdienſte aus eigener Anſchauung kenne ?

ſchen bequemen Wegen und Chauſſeen. Aber die Dörfer, Villen und

1

Daß dies der Fall war, mußte bezweifelt werden , da den Doctor ſeine Schlöſſer waren verlaſſen, die koſtbaren Einrichtungen verwüſtet, Möbel und Spiegel zerſchlagen , der Inhalt der Bibliotheken zerriſſen und gehalten hatte. Aber Dr. St. Hatte ſein licht nicht unter den umhergeſtreut, oft auch verbrannt , die ſchönſten Brücken über Flüſſe Thätigkeit während der Schlacht doch immer hübſch hinter derſelben

!

Scheffel geſtellt; er wußte nach Wörth und Sedan in lebhaften Farben

und Bäche zerſtört und Chauſſeen und Wege ſo viel wie möglich

die Gefahren zu ſchildern, denen er ausgefeßt geweſen war : wie ein Hagel

unbrauchbar gemacht. In den Quartieren wurde das natürlich durch unſere Soldaten

von Granaten, ganze Garben von Mitrailleuſcn- und Chaſſepot-Rugeln

auf die Verbandpläße niedergefallen und kurz und gut , wie verdient | nicht beſſer. Wo die Zimmer nicht offen waren, wurden ſie geſprengt, Da er ſich dabei , wie ich aus Garten, Feld und Reller die Nahrung geſucht, die oft koſtbaren

um's Vaterland er ſich gemacht hätte.

früher erzählt habe, allgemein beliebt zu machen verſtanden hatte, ale

Möbel rüdſichtslos zur eigenen Bequemlid ;teit verwendet und Vieles,

guter Geſellſchafter, wißiger und intereſſanter Erzähler, jo fand Haupt-

was zu ſpäterem Gebrauch nüßlich erſchien, mitgenommen, wie be

de

195

tauſendjährige Gebiet unſerer Sprache in jedem ihrer Abſchnitte Die Spohr'ſde Kandare und der zugehörige Univerſal durchforſchte; was je zwiſchen Jsland und Tirol geſprochen ward

Halfterzaum.

und wird, kenne ich .“ Ob der große Meiſter Jakob Grimm zu

Ein anderes Bild.

folch' vermeſſener Behauptung ſeines Schülers nicht bedenklich den Von Spohr , Oberſt -Lieutenant 2. D.

Ropf geſchüttelt haben würde ?

( Mit 4 Holzſchnitten .)

Die zweite Frage , welche ſich beim Leſen des Wörterbuchs (Schluß .)

uns quidrängt, nämlich die , ob eine gänzliche Verdeutſchung der

Wehrſprache überhaupt möglich iſt, wollen wir am Schluſſe zu beSchließlich giebt Herr Sch. zu, daß die 3 Zwecke der Spohr antworten verſuchen und jeßt, dieſe Möglichkeit zugebend, die von ſchen Trenſe: „ Verhinderung des durch's Maul gezogen werdens Major von Pfiſter vorgeſchlagenen Verdeutſchungen daraufhin derſelben, vorzügliche Wirkung gegen das Zungenſtrecken und auf prüfen, ob ſie gut, treffend und geſchmackvol ſind. Zwar verwahrt ein lebendiges , thätiges Maul des Pferdes“ erreicht würden ; er meint ſich der Berfaſjer des Wörterbuchs entſchieden dagegen , „daß man aber , nur das erſtere jei Abſicht des Erfinders, die beiden leßten 1

aus dem Gefüge ſeiner Arbeit heraus hie und da nur zupfele“ , aber ich ſehe wahrlich keinen anderen Weg , dem Leſer eine Vor:

Keſultate nur Zufall geweſen. Auf dieſe Weiſe könnte man aller: dings zu der Schlußfolgerung gelangen , daß am Ende die ganze

ſtellung von der Art ſeiner Verdeutſchungen zu geben , als wenn

Conſtruction nur dem Zufall“ ihre Entſtehung verdanke.

ich einige als Beiſpiele anführe , und ſchließlich iſt ja ſein Buch,

Nun urtheilt Herr Sch. mit ganz gleicher Sachfenntniß über

wie er ſelbſt ſagt , lediglich für Freunde der Sprachläuterung geſchrieben , und dieſe werden gewiß nicht einzelne Verbeutſchungen

das Mundſtück der Randare. Alles, was er darüber vorbringt, beruht auf Untenntniß oder

„zum Angel ihrer Angriffe nehmen “. Wie grundſäßliche Wider: Mißverſtändniſſen . Jch habe überall und ſtets nur das Hohlmund facher darüber urtheilen , iſt ihm , wie er ſagt , ja gleichgültig, und ſtück mit um 45 ° nach vorne geſtellter Zungenfreiheit (2, 5 oder 1

.

darin hat er gewiß Recht. Im guten Vertrauen darauf , daß man über das Buch nicht

den Stab brechen werde , ohne es zuvor ſelbſt geleſen zu haben, wage ich es denn gerade einige derjenigen Verdeutſchungen auszu: wählen, welche am meiſten auffallen und vielleicht am meiſten An:

3,5 Centimeter hoch) empfohlen. Ich war von jeher und bin auch heute noch der Anſicht, daß einfach gebogene Mundſtücke zu verwerfen ſind, weil ſie mit chiefen Flächen auf den Laden ruhen , daß aber jede Zungenfreiheit, wenn ſie ihren Zweck erfüllen jou, die Zunge von jedem Druck entlaſten

Seite , welche auch von den gemäßigten Sprachreinigern ohne Be

und gleichzeitig durch leichtes Spielen gegen den harten Gaumen das Pferd zum Rauen , alſo Nachgeben mit dem Unterkiefer an:

denfen angenommen werden können ; die Zahl diejer letzteren iſt er:

regen muß .

ſtoß erregen werden , und laſſe mit voller Abſicht diejenigen bei 1

Daß das letztere Herrn Sch. neu iſt, wie er ſagt, glaube ich

freulicherweiſe feine geringe.

ihm gern. Sachkenner haben das aber von jeher gewußt, und wer da weiß, daß die Zunge bei geſchloſſenem Maule den Raum zwiſchen hartem Gaumen und Zungengrund völlig ausfüllt, der wird auch wiſſen und einſehen , daß jeder Bogen, welcher ſich über der Zunge ſo wölbt, daß er dieſer völligen Raum unter ſich verſtattet, damit zugleich den vorderen harten Gaumeu berühren muß. Wer wie ich Tauſende von Pferden mit der ältern Dieſtkandare mit gelenfartig

( Schluß folgt . )

ſonders die ſchönen wollenen Schlafdeđen . So mußte von der Batterie

zuerſt in Grec verfahren werden , welches am 16. erreicht wurde. Id tam in eine Wohnung, welche wohl Puymadherinnen gehört haben modite, darauf ließ wenigſtens das überall umbergeworfene Inventar júließen .

Der Schloſſer mußte erſt ſeine Sduldigkeit thun, um die

Thüren zu öffnen. Efbares war trop ſorgfältigſter Nadforſchungen nicht aufzufinden . Ein Glüd, daß die geflügelten Bewohner der Höfe

zum großen Theil den räuberiſchen Händen der Mobilen entgangen

Däder !

Wie es ſcheint, ſind die Herrn Pariſer alſo fod) wachſam ,

verfolgen von da oben aus unſeren Anmarſch, bereiten ihre Maßregeln vor ?

Nun , wir werden ja ſehen !

Vorläufig ſcheint der behagliden Einrichtung in den weitläufigen Räumen eines auf dem Plateau gelegenen Wirthſchaftshofes nichts im Wege zu ſtehen. Freund 4. und id) hatten , während die Batterien auf dem Felde im Rendezvous ruhten und frühſtüdten , gemeinſchaftlich Stuben und Ställe recognoscirt und unter uns vertheilt. Zahlreiches

ivaren . Zuerſt erſchredt entflohen, waren ſie nachher auf die gewohn-

Geflügel war vorſorglich in einen Stall zu ſpäterer Verwendung ein teſten Stätten zurüdgekehrt, um nun uns die Kochtöpfe zu füllen. geſchloſſen worden , auch beglüdwünſchten wir uns ſchon zu dieſemn Von Grec brach die Batterie am 17. bereits früh 4 Uhr auf. behaglichen Unterkommen für heute , als plößlich Schüſſe im Thale Deute ſollten wir in die unmittelbare Nähe von Paris gelangen , die laut wurben, wurden , – offenbar bei den von der 17. Brigade, mit welcher Stadt vielleidyt ſelbſt ſehen. Der Marſch führte durch hübſche Laub: wir marſchirt waren , ausgeſtellten Vorpoſten. wälder, an mit Gittern umſchloſſenen Parts und vielen ſtattlichen Eilig begaben wir uns zu unſeren Batterien, da kam auc idon Shlöſſern vorüber. Plößlid beim Heraustreten aus dem Walde der Brigade-Adjutant angeſprengt und befahl Freund A. als älteſten ahen wir in blauen Duft des klaren Herbſtmorgens die ungeheure Hauptmann zu dem Brigade - Coinmandeur. Die Batterien machten Häuſermaſſe der Rieſenſtadt, überragt von Thürmen und Kuppeln, ſich gefechtsbereit, und ungeduldig wartete ich nun der Dinge , als I

vor uns liegen.

Wir waren auf den hohen Rand des ziemlich ſteil

nach dem Thale abfallenden rechten Seine - Ufers bei Limeil gelangt, welches hier mit dem Marne-Thal bis nach Charenton hin zu einer weiten Ebene ſid, vereinigt , in welcher zwiſchen Bonneuil und Créteil nur die Höhen des Mont Mesly die Ausſicht von der Ebene aus begrenzen.

das Gewehrfeuer lebhafter und nun aud) Geſchütfeuer hörbar wurde. Pariſer ! Id hatte es Aljo dod und ſchon heute , die v .

nicht erwartet ; reſignirt gedachte ich jeßt der vorſorglich eingeſperrten Hühner , der ſchönen Stuben und Städe , die nun wohl vergebens auf uns warten würden .

Der Befehl zum Vorgehen ließ auch nicht lange auf ſich warten ,

3mmer von Neuem erſchallende Hurrahe , von jedem Geſchüt und jeder Truppe, wie ſie aus dem Walde heraustrat, fortgepflanzt,

meine Batterie jolte in das Gefecht eingreifen.

Freund A. hätte ,

ohne einen Vorwurf befürchten zu müſſen, ſeiner eigenen Batterie die

begrüßten den großartigen, langerſehnten Anblic. Das alſo war die Gelegenheit zu vielleicht neuer Auszeichnung geben können , aber ſein Stadt, welche dasLicht aller Civiliſation zu ſein vorgab, nadz Anderen nobler Charakter verſchmähte es , ſo einen gebotenen Vortheil für ſich das moderne Babel, von dem alle Berrüttung und Fäulniß der Geſell: ſelbſt auozunußen, -- er hatte befohlen, daß ich mit meiner Batterie caft ausging ; – jedenfalls die Stadt, welche unſere Väter zweimal gegen die feindliche Artillerie auffahren ſollte. bezwungen zu ihren Füßen geſehen hatten! Wie ruhig, friedlich fie im hellen Sonnenglanze dalag, wie das

In ſcharfem Trabe führte ich in Folge deflen meine Geſchüße auf der Straße nach dein nahen Valenton vor, durch dieſes Dorf den

flimmerte und leuchtete , von den Forts nichts zu ſehen , tein Schuß

Thalhang hinab , und am Nordende rechts ſchwenkend, ließ ich im

I

verkündete ihre Nähe ,

-

kein Zeichen von Krieg !

Doch da , da

CGalopp aufmarſchiren

1

und nahm eine Stellung , etwa 300 Schritt .

ſchwebte ein Luftballon mie gefeſſelt über der ungeheuren Maſſe der vorwärts der Dorfmauer von Valenton, gegen Bonneuil ſur Marne,

196

gebrochener Zungenfreiheit hat gehen ſehen, die, obgleich auch nur der Trageſchaken ſich auf eine Fläche von 21 Quadrat-Centimeter von 3,5 Centimeter äußerer Höhe, ſehr viele Verleguugen des harten (bei Nr. II) oder 12 Quadrat-Centimeter (bei Nr. III) vertheilt, Gaumens zur Folge hatten , der kann daran, daß jede einigermaßen ,während die Augen gewöhnlicher Kandaren ihren Druck auf eine ihren Namen verdienende Zungenfreiheit “ auch gegen den vorderen kleine Fläche von nur 4-5 Quadrat-Centimeter ausüben, woraus Gaumen ſpielt“ , nicht zweifeln. Das können nur diejenigen , die ſich von ſelbſt ergiebt , was vorzuziehen und dem Thiere verſtänd niemals die Wirkung von Zungenfreiheiten im Maule des Pferdes licher obgleich oder weil ſchmerzloſer iſt. beobachtet haben . Endlich will Herr Sch. ſogar ein nach hinten, ſtatt nach vorne Die Abbildung eines Zungencanals in der Graf Münſter durchgerichtetes Mundſtück bei der Spohr'ſchen Kandare geſehen 1

ſchen Broſchüre, die offenbar einem höchſt freimäuligen Arabiſchen haben. Ich würde Herrn Sch. ſehr dankbar ſein , wenn er mir oder Ungariſchen Pferde entnommen iſt, ſcheint Herr Sch. für alle Pferde als „maßgebend “ zu erachten , während nach meiner Erfah rung die Maulbreiten bei Neitpferden zwiſchen 10 und 14 Centi-

dieſes nach hinten durchgerichtete Mundſtück zuſenden wollte, damit ich der Entſtehung dieſes Unicums etwas näher nachforſchen könnte. Daß die Fabrik anfangs einzelne Fabrikate mit kleinen Fehlern

meter und damit die Auseinanderſtellung der Laden des Unterkiefers

geliefert hat , iſt richtig , und ich ſelbſt bin der erſte geweſen , der

zwiſchen 3,5 bis 7 Centimeter variirt. Beiläufig ſei noch bemerkt, daß die Angabe über eine „ neueſte Auslaſſung des Oberſtlieutenants Spohr" in dem Centralblatt für

dieſe im Militär-Wochenblatt beſprochen und Mittel zu ihrer Ab: hülfe angegeben hat. Ein mit der Zungenfreiheit nach hinten ſtatt nach vorne ge

und formell unrichtig iſt.

Wagenbau und Sattlerei vom 15. October v. 3. S. 303 ſachlich Zeitung Ich ſtehe ſtehe mit Ich genannten Zeitung mit der der genannten

richtetes Mundſtück aber dürfte doch wohl jeder Detailverkäufer oder ſonſtiger Abnehmer um ſo leichter abzulehnen iin Stande geweſen

gar nicht in Verbindung. Meine ſogenannte „neueſte Auslaſſung“

ſein , als allen Kandaren ein Proſpect beigefügt wird , in welchem

iſt ein einfacher Abdruck des Schmö ļe 'ſchen Proſpects vom Jahre die deutlichen Figuren 1 und 4 zeigen , wie die Conſtruction 1885 und dieſer wieder ein Auszug aus meiner Patentſchrift vom Jahre 1883. Wer daher dieſe 3 Schriften fennt - und das ſollte

ſein ſoll.

doch wohl ein Beurtheiler meiner Kandare - , der wird auch wiſſen, daß dieſelben völlig mit einander übereinſtimmen und ein Wechſel der Anſichten in keiner Weiſe zu conſtatiren iſt. Herr Sch. findet nun weiter , daß die įdarſen Kanten der

Meine Kandare wird in der Regel mit Zungenfreiheiten von 2,5 oder 3,5 Centimeter äußerer Höhe ( reſp. 1,5 und 2,5 Centi meter im Lichten ) , die alle beide um volle 450 zu den Oberbäumen nach vorne gerichtet ſind, fabricirt. Solche Kandaren haben aller dings ſchon viele Hunderte Liebhaber gefunden troj der Beur:

Trageſchaken allerdings drücken müſſen und daß dies als ein

theilung des Herrn Sch. - , zu allermeiſt in der Deutſchen Armee,

1

Fehler zu bezeichnen ſei. 2c. "

aber auch in Deſterreich-Ungarn, Holland, Nußland u . 1. w . Da Die Trageſchaken haben gar keine „ ſcharfen “, ſondern nur aber die Patent-Einrichtungen ſich nicht auf das Mundſtück, ſondern „gänzlich abgerundete Kanten“ , liegen auch der Pferdebacke nicht nur auf die Führung der Trenſe auf den Oberbäumen , die zum mit den Ranten, ſondern mit ihren genau jenen entſprecherð ſanft Einhängen in die Trageſchaken eingerichteten Hafen und die Trage geſchwungenen Flächen an. Der Druck , den ſie bei Ausführung ſchafen ſelbſt beziehen , ſo werden auf Verlangen dieſe Kandaren, von Hülfen zur Stellung des Pferdekopfes gegen die Wangenflächen 8. h. dieſe Patent-Einrichtungen , mit jedem gewünſchten Mundſtück, des legteren ausüben , iſt an ſich kein anderer als derjenige , den auch mit dem einfach nach oben und vorne gebogenen oder mit dem auch die Augen der Oberbäume gewöhnlicher Randaren in dieſem von Sch. ſo gerühmten V-Mundſtück, ja, wenn es verlangt werden Falle ausüben. Der Unterſchied beſteht nur darin, daß der Druck ſollte , auch nach hinten durchgebogen geliefert. Ich kann aber 1

wo an der Straße nach Créteil eine feindlide Kanonen- Batterie und

Mitrailleuſen aufgefahren waren und ein lebhaftes Feuer unterhielten. Unſere Infanterie - Regimenter Nr. 58 und 59 avancirten gegen den Mont Mesly und das Bois de Brevannes. Die feindlichen Geſchüße

ritt, nachdem das Infanterie . Gefecht den Mont Mesly überſcritten Er ſchilderte uns nadýber ganz aufgeregt,

batte , auf dieſen vor.

welch' prächtige Ausſidit er von da auf Paris , Fort Charenton 2c. gehabt habe, wie unſere Infanterie dem Feinde bis nach Créteil hinein

waren nicht zu ſehen , ſie ſtanden gut gedeckt; ein Beobachten der gefolgt ſei, und welch herrliche Gelegenheit zur Wirkung auf die Wirkung meiner Granaten war beinahe unmöglich . Die feindliche Batterie kannte die Entfernungen der vor ihr liegenden Dertlichkeiten offeitbar ganz genau, und ich wurde in meiner Stellung vor großen Verluſten nur dadurch bewahrt, daß die Batterie dem Franzöſiſchen Commandeur direct vor der Dorfmauer von Valenton zu ſtehen ſchien, während ſie in der That 300 Schritt vorwärts derſelben ſich befand. So ſchlugen die feindlichen Granaten fämmtlich dicht vor oder hinter dieſer Mauer ein, ja zerſtörten dieſelbe theilweiſe, und die zahlreichen 1

Shrapnels waren vorzüglich für dieſe Entfernung tempirt , uns zum Glüd , denn ſie crepirten alle hoch über unſeren Köpfen , ihre ver: nichtenden Garben hinter uns in's Feld ſchleudernd.

zurücweichenden Franzoſen der Batterie entgangen ſei. Nun, Freund 4. und ich waren nur durch höheren Befehl feſtgehalten worden, das mit mußten wir uns darüber tröſten, daß uns alle die ſchönen Dinge des Doctors entgangen waren. Unterdeſſen war es Abend geworden , das Gefecht hatte längſt

aufgehört, einzelne Gefangene waren eingebracht worden und hatten uns Gelegenheit gegeben , durch Ausfragen die Langeweile des Wartens abzukürzen. Endlich kam der Befehl , wieder auf den Rendezvous-Play am Morgen zurückzugehen , dort abzukochen , aber gefechtsbereit zu bleiben , d. h. ohne abſpannen und abjatteln zu laſſen.

Ob ich mit meinen Granaten beſſere Wirkung erzielt habe ,

Zum Glück lieferte Limeil Stroh genug, um ein warmes Lager auf der Erde herzuſtellen, die bereits erwähnten Hühner verfielen

weiß ich nicht ; ich möchte es jedoch bezweifeln , da , wie ſchon vorhin

ebenfalls noch unſeren Refſeln , fie bildeten aber bloß gekocht einen höchſt fragwürdigen culinariſden Genuß.

I

geſagt , eine Beobachtung bei dem bedeďten Gelände ſehr ſchwierig war. Der baldige Abzug der Franzöſiſchen Batterien , welcher wie gewöhn1

lich durch eine leßte Salve aus allen Geſcüßen eingeleitet wurde, war offeubar eine Folge des Vordringens unſerer Infanterie, die in der

Richtung des Mont Mesly ſchuell Terrain gewann und dadurch den Rüđzug nach Créteil abzuſchneiden drohte.

.

Die Nacht verging jedoch ganz ruhig. Nachdem am Morgen des 18. die Infanterie ihre Vorpoſten wieder eingezogen hatte, wurde der Marſch im Gros der Avantgarde unter Oberſt v. R. auf Ville: neuve St. Georges angetreten , auf der hier geſchlagenen Ponton-Brüde follte die Seine überſchritten werden. Gerade vor dem Orte angelangt,

Ich hatte die größte Luſt, nun der Infanterie zu folgen und erhielt ich den Befehl , ſofort mit der Batterie umzukehren und mich

eine neue Stellung auf dem MontMesly zu nehmen, von dem man dem Commandeurdes' 22.Regiments vom 6. Corps, Oberſt v.Qu., offenbar eine vorzügliche Umſicht und Gelegenheit zu guter Wirkung

zur Dispoſition zu ſtellen . Dieſes, die Avantgarde des Corps, welches

auf das feindliche Ausfallcorps haben mußte. Aber Freund A. er-

heute in die von uns geräumten Stellungen einrüđen ſollte, erman:

klärte,der Brigade-Commandeurhätte beſtimmt befohlen, nicht weiter gelte vorläufig nod jeder Unterſtüßung von Artillerie, da dieſe noch vorzugehen, um eine unnüße Ausdehnung des Gefechts zu vermeiden. Dr. St., der diesmal der Batterie gefolgt war und keine Ges legenheit gefunden hatte ſich wirkſam zu machen, brauchte in ſeiner Rolle als Zuſdauer ſeinen Gefühlen teinen Zwang anzuthun und

weit zurüd war. Ich ſollte bis zum Eintreffen derſelben mit meiner Batterie den Vorpoſten als Rüdhalt dienen . ( Fortſekung folgt.)

197

Herrn Sh. verſichern , daß dies legtere noch nicht dageweſen iſt, | hängen, nicht ſelten vorkommenden Vorfall einige Male durchgemacht ich daher auf das von ihm geſehene Unicum ſehr geſpannt bin. Den Titel „ Univerſal-Halfterzaum “ hat nicht, wie Sch. meint,

hat, wird z. B. auch die abſolute Unmöglichkeit einer derartigen Um drehung bei meiner Conſtruction als keinen kleinen weiteren Vortheil

die Sattlerzeitung, ſondern eine Neit-Autorität erſten Ranges, Herr anſehen. Oberſt Rnaad , dem von mir einfach als Halfterzaum bezeichneten

Wie ſich die ,,Spohr'ſche Randare " — wir wiſſen freilich nicht,

Zeuge gegeben, und zwar deshalb, weil er die Zwecke einer Halfter,

ob in Folge der Sch.'ſchen Bemühungen oder trop derſelben – weiter

eines Randaren : und Trenſen -Hauptgeſtells wie eines Kappzaumes und weiter verbreitet , mögen unſere geehrten Herren Leſer daraus zugleich erfüllt. Dieſer Titel erſcheint daher auch völlig gerechtfertigt entnehmen , daß die Fabrik von Th. Schmöle Söhne ſich ver anlaßt geſehen hat, ſeit Anfang dieſes Monats (März 1887 ) noch und hat gar keinen Grund „ zuſammenzuſchrumpfen ." Was Herr Sch. über das Durchfallen der Randare zum weitere Formen derſelben dem Verkehr zu übergeben , nämlich eine Beſten giebt, wenn der „ Kinnriemen nicht übermäßig kurz und or- Spohr-Randare mit Unterbäumen in S - Form und einen Spohr: durch der Naſenriemen über Gebühr angezogen wird“, beweiſt wiede“, Pelham . Erſtere, bei welcher die Unterbäume ihre S -Krümmung daß er den „ Univerſal-Halfterzaum “ nicht kennt. Sonſt würde direct von der Stange aus nach hinten beginnen , bietet alle Vor: er wiſſen , daß , wie oben (S. Fig. 1) auseinandergeſeßt, Naſen- theile der bisherigen Spohr-Randare und verhindert daneben alles und Kinnriemen völlig unabhängig von einander ſind. Wenn man | Balkenfaſſen an und für ſich abſolut, ohne daß ſich der Reiter den Kinnriemen nun halftermäßig, d. h. damit das Pferd bequem darum zu kümmern braucht. Das Spohr- Pelham mit Charnier: freſſen kann, weit ſchnallt, dann kann allerdings die Randare durch Gelenk aber paßt für ſehr empfindliche Mäuler und hat vor dem

fallen (genau ſo wie jede gewöhnliche Kandare mit zu weit einge

gewöhnlichen Pelham den Vorzug, daß auch bei ſtärkſter Brechung

hängter Kinnkette), allein für gewöhnlich läßt man doch das Thier nicht durch die Randare freſſen, ſondern nimmt dieſe heraus. Wil man aber reiten , ſo ſchnallt man den Kinnriemen gerade ſo enge,

kann, je nachdem er beim Trenſengebrauch mitwirken ſoll oder nicht. Das wäre alſo ein entſchiedener Vorzug vor dem unausweichlichen Dilemma, vor welches Herr Sch. S. 84 ſelbſt die Schoenbeck

des Gebiſſes die Unterbäume parallel bleiben und ſomit den Unter: kiefer des Pferdes nicht kneifen , ſowie daß in Folge der Firirung durch den mittelſt der Trageſchaken ein für allemal rechtwinklich zum Unterkiefer feſtgelegten Kinnriemen jedes Durchfallen , wie es beim gewöhnlichen Pelham ſo oft vorkommt, ausgeſchloſſen iſt. Wir werden vielleicht, wenn uns die ſehr geehrte Redaction dazu einigen Raum verſtattet, etwas näher auf dieſe Formen zurückkommen. Eine etwas ſachverſtändigere und objectivere Beurtheilung als

ſche Trenſe ſtellt, welche entweder übermäßig lang ſein muß , um

die hier beſprochene des Herrn Sch. darf ich ihnen aber wohl ſchon

die Mitwirkung des Naſenriemens auszuſchließen oder , wenn ſie

wünſchen, wenn ich auch in die Zweckmäßigkeit und Eleganz dieſes

1

wie es die gewünſchte Schärfe der Randarenwirkung erfordert, wobei der Naſenriemen, wie oben gezeigt, ganz beliebig regulirt werden !

kürzer iſt, auch allemal an dieſe kappzaumartige Wirkung des Naſen- Fabrikats, über welches mir ſchon ſehr günſtige Urtheile competenter riemens gebunden bleibt. Bei der Rinnketten -Randare kommt aber ein Durchfallen auch

Sachkenner vorliegen, alles Vertrauen ſeke. Jedenfalls würde ich es zu ſchätzen wiſſen, daß, wenn Herr Sch.

dadurch vor , daß bei gewiſſen Formen des Pferde-Unterkiefers ſich nochmals gegen meine Conſtruction in die Schranken treten ſollte, die Kinnkette wie dies beim Pelham faſt durchweg der Fall iſt dies mit offenem Viſir geſchehe, damit man doch wüßte , mit 1

– beim Anziehen der Zügel in die Höhe ſchiebt und dadurch erſt

welcher Autorität man es zu thun hätte. Denn daß nur eine ſolche

Dieſes Durchfallen iſt bei Anwendung eines Rinn-

den eminent günſtigen Urtheilen , welche Herr v. Monteton ,

zu weit wird.

1

riemens überhaupt ſowohl bei meiner wie bei der Schoenbeck General v.Sauer , Oberſt naack und Andere über meine Kan: bare gefällt haben daß lettere in Folge des günſtigen Urtheils, welche

ſchen und Heiniſch ' chen Conſtruction ausgeſchloſſen .

S. 84 erfahren wir endlich , daß „ Schreiber dieſer Zielen auch das Königliche Central-Neitinſtitut in Hannover über ſie ab

(Sh.) vorausgeſeßt hat “, daß die 3 Zaumzeuge befannt ſeien . gegeben, ſeit April v. I. ſich bei vier Königlich Preußiſchen Caval 1

Wäre dieſe Vorausſegung zutreffend, dann würden die Leſer aller: lerie-Regimentern auf friegsminiſterielle Anordnung im Verſuch be

dings ohne Weiteres im Stande ſein, die vielen Unrichtigkeiter über | findet, dürfte den Leſern dieſer Blätter bekannt ſein ), in ſo ſchnei die Spohrliche Randare, welche Herr Sch. vorbringt, zu wür: dender Weiſe entgegenzutreten ſich berechtigt halten durfte , erachte ich als ſelbſtverſtändlich.

digen.

Wie viel nüblicher wäre es aber von Herrn Sch. geweſen, ſeinen Leſern von demjenigen der 3 angeblich verglichenen Zaum zeuge, welches er wirklich zu tennen ſcheint, nämlich von der Schoen bedk'ſchen Randare, das Weſentlichſte zu erzählen ! Hierzu rechnen wir vor allem , daß ſich alle bisherigen Randaren auf ein: .

fachſte Weiſe in Schoenbeck'ſche umwandeln ließen ,

wenn

man in die Ballenenden ihrer Mundſtücke einen Ringkloben für die

Verſchiedenes. Ein Sanitätsbericht über die Deutſchen Heere im Kriege von 1870/71. Der 6. Band bes Sanitätsberichte über die Deutſchen Heere

Backenſtücke des Hauptgeſtelis einſchraubt und die Augen der Ober- im Kriege gegen Frankreich 1870/71 , herausgegeben von der Militär: bäume zur Anbringung eines Rinnriemens „in Stahlſchlaufe“ be- Medicinal-Abtheilung des Königlich Preußiſchen Kriegsminiſteriums,

nußt. Das kann , abgeſehen von der etwaigen zuzüglichen Patent iſt vor Kurzem erſchienen. Dieſer Band handelt von den Seuden

ſteuer, jeder Sporer für einige Niđelgroſchen beſorgen, und welches bei den Deutſchen Heeren während des genannten Feldzugs und Material und welche Arbeit würde damit erſpart ! Da oynedies ſo || bildet einen weiteren werthvollen Beitrag zur Sanitätsgeſchichte der viele Reiter ihre beſonderen Liebhabereien bezüglich des Mundſtüds, modernen Heere. der Länge und Form der Bäume 2c. haben , ſo wäre es ſehr men :

Die Infectionskrankheiten , welche während des Deutſch - Frans

Ichenfreundlich von Major Schoenbed, auf ſolche einfache Abän- zöſiſchen Krieges einen ſeuchenartigen Charakter und eine derartige derungen älterer Randaren einzugehen . (S. den Shlußſaß von Sch.

Verbreitung erlangten : die Pođen , der Typhus und die Ruhr , find

S. 85 in Nr. 11 8. BI. )

in dem vorliegenden Bande ausführlich behandelt. Im Grunde ge

Freilich nicht jeder möchte ſich einer Randare anvertrauen, nommen tann von einer ſeuchenartigen Verbreitung“ nur bei dem deren Oberbäume völlig frei in der Luft ſchweben und jedem topf- Typhus und der Ruhr geſprochen werden , indem bei der mobilen Ar: fchleudernden Pferde geſtatten , ſo nach Belieben das Oberſte zu mee die Ausdehnung der Boden -Epidemie nur eine geringfügige war ,

unterſt zu tehren. Wer dieſen, ſelbſt bei Kinntetten -Ranbaren, wo der Werth der Schußimpfung fich aber in ſo zahlreichen Beweiſen im doch die Oberbäume noch init ihren Augen in den Bađenſtüden größten Maßſtabe zeigte, daß dieſe tiefbedeutſame Erfahrung icon

198 allein an ſich zu eingehender Beſprechung auffordert, - Die Steige: rung der Erkrankungen und der durch dieſelben herbeigeführten Todes:

Zeitraum unter denſelben Stärkeverhältniſſen 38 975 , wovon 24,059 on ſtarben. Die Geſammtzahl der in Deutſchland bei der Armee behan:

fälle bei den mobilen Heeren über den Friedensprocentſat yinaus iſt

delten Pockenkranken belief ſich auf 781 , wozu von der mobilen Armee

ausſchließlich auf die Infectionskrankheiten zurückzuführen , und zwar überwiegend auf Typhus und Ruhr.

noch 4991 hinzutraten, von denen 297 ſtarben ; hierzu kommen noch die Erkrankungen bei der immobilen Deutſchen Armee und den Fran:

Der alte Lehrſat , daß die Rrankheiten mehr Opfer verlangen

zöfiſchen Kriegsgefangenen, bei lepteren nicht unbedeutend. Der Raum

als die feindlichen Geſchoſſe, iſt im lebten Kriege nicht zugetroffen ;

verbietet es uns , dem überaus zahlreich geſaininelten ſtatiſtiſchen Material,

tropdem haben die vielfachen Opfer, welche auf Infectionskrankheiten

welches ſehr überſichtlich tabellariſch zujammengeſtellt iſt, noch weitere

zurüđzuführen ſind, das Augenmerk vor Allem auf deren Betämpfung

Zahlen und Daten zu entnehmen.

gerichtet, indem dieſelben in der Heeres -Hygiene als ,, die vermeidbaren

Das ganze Werf , überaus ſorgfältig ausgearbeitet , enthält jo

Krankheiten “ betrachtet werden. Eingeſchränkt wird dieſe Behauptung

wohl für den Laien als auch für den Mediciner höchſt intereſſante

allerdings durch die Verhältniſſe, welche eine Armee im feindlichen

Angaben ; cine große Anzahl lithograpbirter Tafeln und Zeichnungen ,

Lande vorfindet, und ob in den occupirten Landestheilen endemiſche

ſowie 2 Karten fördern weſentlich das Verſtändniß des umfangreichen

und epidemiſche Krankheiten berrſchen .

Bandes.

!

Die Sanitätsgeſchichte der Kriege lehrt , daß die Heere bisher von den Seuchen überraſcht worden ſind; daffelbe gilt für 1870/71 .

hinſichtlich der Rubr.

N a d r ich te n .

Aber ſowohl dieſe Krankheit , als auch der

Typhus waren in ihrer Verbreitung immer davon abhängig , ob die

Deſterreich - Ungarn. Wien , 27. März. [Verhandlungen der Voltsver :

betreffenden Landſtriche davon beſtändig heimgeſucht waren , oder nicht ,

tretung über das Geſch betreffend die Verjorgung der

und auch die Pocken bei der Feldarmee hingen von der Häufigkeit der Infections- Gelegenheiten ab. Sowohl die Berichte der Feldärzte, als aud die Literatur der Kriegszeit ſprechen entſchieden die Neigung aus , der Witterung , den

Militär -Wittwen und Waiſen .) Die Volksvertretungen beider Neidhshälften haben geſtern gleid)zeitig das Gejer über die Verſorgung von Militär- Wittwen und Waiſen der Armee, Marine, Landwehr und des Landſturms in Berathung gezogen. Bei dieſer Frage iſt der

Strapazen, der mangelnden oder minder guten Verpflegung einen ent-

werden ſoll , von vornherein ausgeidhloſſen , denn alle Welt iſt darüber

ſcheidenden Einfluß auf die Verbreitung der Ruhr und des Typhus

einig, daß diejenigen , welche im Dienſte des Staates ihre Geſundheit ,

einzuräumen. Dieje Anſichten ſind aber doch durch eine größere Ueber:

ja ihr Leben geopfert haben , ſich das Recht auf ſtaatliche Verſorgung ihrer Hinterbliebenen theuer genug erkauften . So lange nur die Be:

1

ſchau widerlegt , welche das Gejammt:Material nur allein ermöglicht.

theoretiſche Streit , ob ſie durds Selbſt- oder Staatshülfe geregelt

1

Wenn jene Umſtände wohl die Krankheits-Neigung erhöhen und den

Seuchen Vorſchub leiſten , ſo hat auf die Verbreitung derſelben entſchieden zuerſt die Jahreszeit und der Ort der Kriegsereigniſſe gewirkt, demnächſt die Art der Kriegsführung (Bewegungs- oder Belagerungskrieg) , ferner die damit eng verbundene Art der Unterbringung der

rufejoldaten an die Fürſorge des Staates appellirten , ſuchte man ſich mit dem Auskunftømittel beſchränkter Ehebewilligung und dem Er: forderniß der Ehe-Cautionen zu helfen. AI8 aber die allgemeine Wehr:

pflicyt das Berufsheer in ein Volkeheer umgewandelt hatte , da erwies lich dieſer Behelf als unzulänglich. Seit dieſer Zeit, d. 5. jeit zwei Jahrzehnten, ſind die berufenen ſtaatlichen Factoren vergeblich darum

Truppen , die Landsmannſchaft der einzelnen Truppenkörper , und bei den Pocken vor Allem der Grad des Impfſchußes.

bemüht, das Recht auf Verſorgung der Militär - Wittwen und Waiſen

Die Pathologie der genannten drei Krankheiten iſt wegen ihrer

des Militärfonds " die materielle Grundlage geſchaffen , auf welcher

häufigen Wiederkehr auch im Frieden eine ſehr auøgebildete , von der Beſchreibung von Tauſenden von Krankheitsjällen durfte deshalb in dem vorliegenden Bande abgeſehen werden. Die unendliche Mannig:

von dem Soldaten die drückende Sorge um das Sdrickjal jeiner An:

Die unendliche Mannig

mit der finanziellen Leiſtungsfähigkeit des Staates in Einklang zu bringen . Allein erſt im Jahre 1880 wurde durch die Gründung gehörigen genommen werden kann.

Diejer Fonds wird bekanntlicy

aus den Beiträgen der zum Kriegsdienſt Untauglichen gebildet und, lo lange deſien Erträgniß zur Deckung der Verſorgung8 - Anſprüche nicht

faltigkeit in dem Krankheitsbilde des Typhus veranlaßte aber zu einer

ausreidyt, durd) ſtaatliche Zuſchüſſe ergänzt.

eingehenden Darſtellung der kliniſchen Eigenthümlichkeiten dieſer Krank:

6 weitere Jahre mit Berathung der verſchiedenen Reſſortminiſterien ,

heits-Epidemie , um ſo mehr, als zahlreiche Feld-Lazarethe ſich gerade mit Vorliebe dem Studium dieſer Krankheit hingegeben hatten. Unter

meinſamen Neidho -Rriegsminiſteriums, und auch jetzt wäre die Fertig

dem Kriegotyphus " iſt bisher ausſchließlich ,, Fledfieber " verſtanden , auf Deutider Seite hat es ſich aber lediglich um Ileotyphus gehandelt,

der vielfach eigenartig , von den Friedens-Beobachtungen abweichend ,

Indeſſen bergingen nody

der beiderſeitigen Finanz- und Landes- Vertheidigungen , jowie des ge ſtellung eines Geſek -Entwurfs noch nicht erzielt worden , wenn nicht

die Erweiterung der Militärmacht durch die Errichtung des Landſturms die endliche Regelung der Verſorgungsfrage zur unabweislichen Pflicht gemacht hätte.

von dem Kriegsleben aber ſichtlich beeinflußt, auftrat. Für die oft beſtrittene Complication von Typhus und Ruhr liefert das 3. Capitel des vorliegenden Bandes entſcheidende Beläge , auch iſt dem Einfluß des Transporte auf die Kranken nach dem Inlande ſtatiſtiſch näher

Das von den Regierungen vereinbarte und den Parlamenten zur Berathung vorgelegte Geſet gliedert ſich in zwei Theile : 1 ) in die Kriegs- Verſorgung der Hinterbliebenen aller Militärs, ohne Rüd

ſidyt auf Charge und Waffengattungen, und 2) die Friedens-Verſorgung der Hinterbliebenen von Offizieren . Was den erſten Theil anbelangt,

getreten. Den Werth des Impfídußes belegt das Werk mit reichem

ſo begegnet weder die allgemeine und bedingungsloje Kriegsverſorgung

Material. Nur der Impfung iſt es zu danken, duß die mobile Armee 1870/71 fid ihre faſt völlige Unverſehrtheit inmitten einer ringe um

der Hinterbliebenen von Militärs irgend einem Widerſpruch, noch wird vom parlamentariſchen Standpunkte beſtritten , daß der Entwurf die

ber wüthenden Seuche erhalten hat ; ohne ernſtliche Gefahr für Se :

Bezüge jo hoch bemißt , wie mit der finanziellen Leiſtungsfähigkeit des Staates vereinbar iſt.

Anders freilich ſteht e8 mit der Friedens

ſundheit und Leben der Soldaten kann deshalb auch in Zukunft nicht Verſorgung, wie ſie in dem vorliegenden Geſep-Entwurf geregelt wird. in dem vorliegenden Werke einer hiſtoriſch -kritiſchen Betrachtung unter:

daran gerüttelt werden. Das Impfverfahren und die Lymphſorten ſind

In dieſer Hinſicht wird die Engherzigkeit und Unzulänglichkeit einzelner Beſtimmungen zu lebhaften Erörterungen führen . Und zwar iſt es

worfen worden .

höchſt bezeichnend, daß ſich die Gegner der Vorlage aus allen politiſchen

Die Geſammtzahl der während des Zeitraums vom 15. Juli

1870 bis 30. Juni 1871 an typhöſen Erkrankungen im Lazareth behandelten Unteroffiziere und Mannſchaften der Deutſchen Feldarmee

Parteien des Hauſes zuſammenſeßen. Die Verſorgungsfrage der Militär-Wittwen und Waiſen berührt eben alle Bevölkerungskreiſe zu

tief , als daß vor ihr politiſdye Parteirüdſichten Stand halten könnten. Schon geſtern bei der Generaldebatte, Generaldebatte , welche übrigens die einhellige beträgt 73 396 = 93,1 %0 der Durdſdinitts-Kopfſtärke. Im erſten Annahme der Vorlage ale Grundlage der Einzelberathung ergab, Augenblic erſcheint dieſe Zahl enorm, doch iſt dabei zu berücfichtigen, kamen ihre Mängel und Härten zur Sprache. Ein Deutſchnationaler Abgeordnete (Dr. Derſchatta) fand mit ſeinen Ausführungen den daß die leichten und leichteſten Fälle mit eingerechnet ſind und auch verdienten Beifall auf allen Seiten des Hauſes. Wir Alle " , ſagte im Frieden eine große Anzahl von Mannſchaften gerade an dieſer er, ,,haben das Einbringen der Regierungs - Vorlage mit Freuden be Krankheit zu Grunde geht. An der Ruhr erkrankten in demſelben | grüßt, weil dadurch dem unwürdigen Zuſtande ein Ende gemacht wer:

1

199

den ſoll , daß die Hinterbliebenen von Militärs auf die Gnade der Theil den Königlichen Reglements, den Soyriften des Königlichen großen Regierung angewieſen ſind, aber ſie hat nahezu bei Allen große Ent: Generalſtabs und den im Armee -Verordnungs-Blatt enthaltenen Ver täuſchung hervorgerufen, weil in ihr nicht der kameradſchaftliche Standfügungen entnommen , alſo eigentlich als amtlidie Ausdrücke zu be: 1

1

punkt des Landes : Vertheidigungs -Miniſters, nid )t die Nückſicht auf zeichnen; cin Theil derſelben iſt allerdings den Schriften „ der beſten Billigkeit und Recht , ſondern der rein fiscaliſdie Standpunkt des Finanz-Miniſters die Feder geführt hat. " - Nidt minder ſcharf darf war der Tadel des Grafen Coronini. Er bemängelte vornämlich die engberzige Beſtimmung , daß das Geſet teine rückwirkende kraft haben ſolle. „Ein Geſek ſagte er welches ſich ſtolz nennt „ Gejet, be treffend die Verſorgung von Militär-Wittwen und Waiſen “ , aber alle

Wittwen , die es heute ſind, unverſorgt läßt, dieſes Geſep wollen Sie in dieſem prunkvollen Hauje, welches Millionen und Millionen ver: jdlungen hat, in dieſem goldſtroßenden Saale annehmen , um damit .

dieſes Elend audy zu beſiegeln ?" — Audy die übrigen Redner — jo:

Militär -Schriftſteller “ entlehnt.

( Es wäre gut geweſen , wenn der

Verfaſſer dieſelben wenigſtens zum Theil namhaft gemacht hätte, ihre Zahl kann doch nicht groß ſein .)

Kurze Anführungen geben ſolde

amtliche Quellen an und können als gute Fingerzeige dienen.

Nady

dieſen Nidtungen hin haben wir alſo nur aufridytige Anerkennung dem Sdriften zu zollen .

Etwas anders geſtaltet ſid, die Sade bei einer anderen Seite unſerer Sdrift , nämlich bei der Frage der Vollſtändigkeit des Inhalts . Der Verfaſſer jagt in dem kurzen Einleitungswort : „ Alle Fremd:

gaben denſelben

wörter, welde in Deutſcher Nede und Sdrift gebraucht werden, haben natürlid) nid)t aufgenommen werden können ; es ſind nur diejenigen

Bedenken über die Därten und Unbilligkeiten des Gelepes Ausdruck.

berückſidytigt worden, welchen man im Schriftverkehr der Unteroffiziere

Alle ſprachen ihre Zuſtimmung zu dem Geſet - Entwurf im Ganzen aus, mußten aber an den einzelnen Beſtimmungen deſſelben gar Vieles bemängeln. - Der Landes-Vertheidigungs-Miniſter Graf Welſers-: beimb bejchränkte ſich in ſeiner Entgegnung darauf , dem Hauſe

bäufig begegnet. Sollte daher das eine oder das andere Fremdwort in dem Büdylein nid) t gefunden werd :n, ſo darf aus dieſem Umſtande nicht gefolgert werden,, daß jenes Wort ſid, überhaupt nicht verdeutiden

an's Derz zu legen, daß er das Erreichbare, wenn audy nod io Geringfügige annehme, um das Zuſtandekommen des Gejetzes , das er für doppelt wichtig unter den dermaligen Zeitverhältniſſen erklärt, nicht zil verzögern. Den Vorwurf übel angebrachter Sparſamkeit konnte er allerdings nidyt entkräften. Hätte man ſich das Beiſpiel Deutſchlands

der Verfaſſer entweder für ein ungewöhnlidies gehalten bat, oder weil

wohl von der Rechten wie der Linken der Häuſer

-

laſſe: es iſt vielmehr nur deshalb nicht aufgeführt worden , weil es es ein Ausdruck iſt, beſien Anwendung irgend ein Königliches Negle:

ment vorſchreibt, wie z . B. Neglement, Offizier, Colonne, erercieren .“ Schlagen wir nun beiſpielsweiſe den Budſtaben 6 auf, jo finden wir am Schluſſe folgende Fremdwörter aufgeführt: „Conform controliren - coupirt

ganz zum Vorbild genommen und den Militärtarfonds durch eine

Conto

procentuale Beitragsleiſtung der activen Militärs zu einem Invaliden

pirtes Terrain - Courage - Couvert und convertiren " .

fonds von der Bedeutung der Deutſdien erweitert, dann wäre die Wahrung des fiscaliſden Standpunktens des Finanzminiſter's gegen : ſtandslos geworden . So aber war Dr. Derſdatta völlig im

Dieje Auswahl ericheint uns nun ood) als etwas dürftig. Sollte dem Untercffizier nicht z. B. die Verdeutſdung aud) von folgenden Fremdwörtern zugemuthet werden können :

Controle

COU :

Conducteur Rechte, als er den Vorwurf erhob , daß das Geſetz bloß nach dem „ Condominat Condottieri alten Penſionsſchema gemadyt worden ſei , ohne daß die Grundlagen | conferiren - Confeſſion - Configuration - confis:

- Gonflict - Conföderirte - Congreß - Con

eines jeden Geſetzes hierbei zu Pathen geſtanden bätten : Nedit und

ciren

Billigkeit. Es bleibt nunmehr abzuwarten , ob die Negierung bei ihrer Erklärung beharren wird , das Gejep nur in der vorliegenden Faſſung der Genehmigung der Krone unterbreiten zu können , oder ob fie bei den in Ausſicht geſtellten Abänderungs-Anträgen mit ſich wird

ſtabler – Conſul - Contingent - contraſigiren

cotoviren - Courant -- Cravatte - Cultur

recen laſſen .

u . 1. w .? Sollten die hier angeführten Worte , deren Zahl ja leicht

Contribution - Corporal -- Corpo – Corpus delicti (das Wort species facti findet ſich im Wörterbuc)) -- Coſtüm -

Cyclus "

Der Wehrausiduß des Ungariſdien Abgeordneten - Hauſes hat

noch bedeutend vermehrt werden könnte, in der That jolde ſein , daß

ſich durch den Regierungs - Standpunkt nid)t beirren laſſen . Er hat

auf ſie die Bezeichnung „ungewöbulid }" angewendet werden müßte ?

an der Vorlage bereits zwei weſentlidye Aenderungen vorgenommen. Erſtens hat er jene Beſtimmung, welche eine Wittwe von dem Un:

Wir glauben das bei allen nicht zugeben zu dürfen (über einzelne wird ſich füglich ſtreiten laſſen können ) und möchten darum die freundliche Bitte an den Verfaſſer richten , daß er bei einer neuen Auflage ſeiner ver

ſpruche auf eine Penſion ausídließt, ſobald ſie ſich gegen PenſionsSdrift – zu deren Veranſtaltung es wohl bald Verzichtsrevers verehelicht hat, dabin abgeändert, daß dieſe Verfügung dienſtlidhen dienſtlichen kleinen Schrift nur auf jene Wittwen Anwendung finden ſolle , die ſich nach dem kommen wird die Grenzen des Inhalts etwas weiter įtecken möge. Inolebentreten dieſes Geſekes gegen ſolden Revers verbeirathen ſollten , Derſelbe iſt ganz der Mann dazu , um das Büdlein dadurch noch und zweitene hat er die Beſtimmungen über die Penſion wiederver: praktiſcher und nütlicher zu geſtalten. ebelichter Wittwen abgeändert. Nach dem Wortlaute des Geſetz -Ent: Was wir an der kleinen Sdrift 110ch als beſonderen Vorzug !

wurfs konnte eine ſoldie Wittwe eine Abfertigung beanſpruden ; nady

hervorheben möchten, das iſt die wirklich ređặt überſichtlidhe Anordnung

der Abänderung des llngariſchen Wehrausjdvuſjes entfällt nun dieſe Abfertigung, dafür fann die Penſions : Berechtigte für den Fall, daß fie zum zweiten Male Wittwe wird , wieder in den Genuß ihrer urſprünglichen Bezüge treten. Dieje beiden Punkte und die vom

des Druckes, durch weldie ſowohl Raum geſpart iſt, als auch wohlthätig

auf das Auge gewirkt wird.

!

Grafen Coronini verlangte rückwirkende Kraft des ganzen Geſctes werden die Hauptjwierigkeiten bilden , weldie übereinſtimmend hüben

und drüben geregelt werden müſſen , bevor das ebenſo wichtige als dringliche Geſetz wird in Kraft treten können . Ob dieſes Ziel chne bedeutende Verzögerung und ohne neuerliche Verhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen zu erreichen ſein wird, muß nach dem heutigen Stande der Angelegenheit bezweifelt werden .

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60. Dillingen. West. Karte d . Deutschen Reiches. Abth .: Königr. Preussen. 1 : 100,000 . Hrsg. v . der kartograph, Abtheilg . der königl . preuss. Landesaufnahme 1886. Sect. 41. 90. 518. 539. 573. 537. Kpfrst. U. color. qu. Fol . Berlin , (Schropp). à 1 M. 50 Pf. Ost u . West .

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hausen ,

3692. Friesen ,

3693. Hirsingen .

dem Unteroffizier einen Leitfadenan die Hand geben , damit dieſer Tröltſch, Maj.a. D. E.v., Truppen u . Feſtungen der Franzoſen zwiſchen Paris u . der deutſchen Grenze. Entworfen nach den beſten meiſt amtl.

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die

iſten

wir dürfen ſogar ſagen, faſt alle – Verdeutſchungen

genau und richtig den Sinn des Fremdworts wiedergeben und jeder

Bedeutung deſſelben gerecht werden . Dieſe Verdeutſchungen ſind zum

Berichtigung. In Nr. 23 der Aug. Milit.- Ztg. b. d. J. , Seite 180,Spalte 2, Zeile 32 von oben bitten wir „gern“ ſtatt „ genau " und Seite 181, Spalte

2, Zeile 5 von oben „Märiche und Kriegsmärſche“ ſtatt „Wünſche M

und Kriegowünſche“ zu leſen .

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Verantwortlicher Redacteur: Haupimann Zernin. – Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt,

Drud von G. Otto's Hofbuchdrucerei in Darmſtadt.

Algemeine

Militär - Zeitun.g Zweiundredjzigfter Jabrgang. No. 26 .

Darmſtadt. 1. April.

Die Allg. Milit-Zeitung ericheint wöchentlich zweimal: Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgang : 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements-Verbindlichkeit und ohne frankirte

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1889.

Die Allg . Milit.-Zeitung bringt auf der lekten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

3 nhalt : Schieß - Verſuche der Gußſtahl - Fabrik Friedrich Krupp zu Eiſen und Meppen mit einer ſchnellfeuernden 8,4 Centimeter Schiffs -Stanone L 27 im Februar 1.J.

Aufſäke. Die Deutſche Sprachreinigung und die Militäriprache. (Schluß.)

Verſchiedenes. lleber das Neijen in das Ausland von Offizieren zu militär-wiſſenſchaftlichen Studien.

NachrichtenNeubi . Deutſches Reich. Berlin. ( Die Garnijon -Wechſel vom 1. April. – Die durch das Reichsgejez vom 11. März herbeigeführten Truppen ldungen. Die lebte Reife-Prüfung der Haupt-Cadetten -Anſtalt zu Lichterfelde. Eine Ballonfahrt der Luftichiffer - Abtheilung. Neue Arbei für das König Zeug Fran ten . liche [Neue Organ haus.) der Feſtu krei Gruppen.ſſe Groß iſati . [Blaubuch ch britanni on enn -Aushebung.) über die Marine-Verwaltung. Bericht über Säbel und Haubajonnette.] Rußland. ngsRecrute der lebten " Die Ergebni Kritit. Die Fahnen des Infanterie-Negiments von Treskow (Nr. 17) im Gefecht bei Halle an der Saale am 17. October 1806, von D. Täglichabed! Kurze Anzeige Kang- und Quartier -Liſte der Königlich Preußijchen Armee für 1887. – Militär-Handbuch des König n und Nachrichten. Ergänzung zur reichs Bayern 1887, 33. Auflage. Impressions de campagne ( 1870/71) par H. 1 a unis. Feuilleton . Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frantreid) 1870/71, von M.M. ( Fortießung.) Beivrechung eingegange ne Schriften .

Zur

Allgemeine Anzeigen .

Die Deutſche Sprachreinigung und die Militärſpradje. I hin heißen.. Der Widerſinn, der in dem „Geheiße“ : Bataillon folle dargieren und mit Bataillonen Jurgini enthalten iſt, ſowie die (Schluß.)

Um gleich von vornherein einen Begriff von der Größe und

Lächerlichkeit des Befehlswortes : ganzes Bataillon Rehrt, an einen

einzelnen Mann gerichtet, wird unter Charge bez. Bataillon ge

fühnen Rückſichtsloſigkeit des Werkes zu geben, beginne ich mit einem bührend hervorgehoben. Alle bisher genannten Verdeutſchungen wirken , wenn auch der verblüffendſten Verdeutſchungs -Vorſchläge Pfiſters: Seine Ercellenz, der General der Cavallerie, commandirender General des anfangs befremdlich , ſo doch keineswegs beleidigend auf unſer nten Armee-Corps, hieße nach ihm : Seine Herrlichkeit, der

Sprachgefühl; den nun folgenden aber muß man den Vorwurf

mirkliche Herwart zu Noiſe , Feldherr des nten Heeres: machen, daſs ſie als gar zu altväteriſch den einheitlichen Stil unſerer Körpers ! Die eingehende Begründung dieſer Deutſchen Bezeich heutigen Sprache ſtören, - etwa gleich wie altmodiſch ſteifes Haus: uungen, ſowie der folgenden leſe man im Wörterbuche ſelbſt nach.

geräth in modiſcher Einrichtung oder wie romaniſches Ornament an

Die Waffengattungen benennt Major von Pfiſter: Fuß gothiſchem Bau. An dieſer Thatſache wird nichts geändert durch volk , Reiterei, Geſchützwaffe oder Stüdwehr , Bau- das, was man von der Stärkung der Sprache durch längſt abgeſtorbene truppen , Fuhrweſen u. j. w. ; einen Heeres körper, d. h. Wörter oder der Heranziehung von Wenigen gekannter Mundarten

ein Armee-Corps, theilt er ein in Geſchwader, Brigaden, ſagen mag. Invalid ſoll fürder Breſting heißen , Invaliden Wehrbände , Bannerſchaften und Fähnlein ; für Allarm : Penſion Breſtings:Gehalt (vom alten breſthaft, 8. i. mit ſignal ſchlägt er Lärmruf, für Fanal Lärmſtange, für Allarm- Breſten behaftet), aptirt gattlich, Hydrant Waſſerande , Con plaß Sammelplaß vor ; für Operations- Baſis Feldzugsſtütze,, tribution außer Kriegsſteuer auch Brüche oder Brüchte,

für Operations:Objecte Unternehmungsziele ; Pivot verdeutſcht Laboratorium Schifterei und dergleichen mehr. er in Drehpunkt oder Angel ( „die zweite Bannerſchaft bilde

Gegen den Ausdruck Wehrherr für Offizier, namentlich in

den Angel“), Spirale in Spindel, Portepée in Quaſte (gegen der Mehrzahl Wehrherren und in Zuſammenſeßungen wie über Troddel und Fauſtriemen ), Signalement in Kennung, Wehrherren - Geſellſchaften und ähnliche, dürfte die Rückſicht Rendezvous' in Verſammlungs - Stellung , beziehungsweiſe auf den Wohlklang ſprechen: eine ſolche, von Pfiſter ja ſonſt

Raft, Paralele in Ning („In eiſernem Ringe ſeiner Geſchütz: ſelbſt beklagte Häufung des unſchönen, farbloſen Selbſtlautes e iſt

Stände ichloß der Belagerer den feindlichen Wehrplaß ein“), Nequis einem nureinigermaßen empfindlichen Ohre geradezu ſchrecklich; auch ſition in Schapung , Shrapnel- und Kartätſch-Feuer in Schloßen 1

Zügigmachung für Mobilmachung muß als mißtönend bezeichnet

Feuer und Hagel-Schuß; für die ungeſchickte Verdeutſchung werden. „ im Verwaltungswege “ an Stelle von adminiſtrativ ſchlägt er ver:

Hiemit ſchließe ich die Reihe der Beiſpiele und komme nun

waltſam vor , desgleichen angriffſam und abwehrſam für zu der Frage : iſt eine gänzliche Verdeutſchung unſerer Kriegs-Kunſt offenſiv und defenſiv,

jedenfalls trefflich gebildete und geſchmack: volle Beiwörter. Einen einzelnen Mann einen Chevaurleger zu nennen , bezeichnet Pfiſter als preisgekrönten Unſinn : Chevaur Mehrzahl und leger Einzahl ;

ſprache überhaupt möglich oder nicht ? Major von Pfiſter ſcheint ſie fie bejahen zu wollen – denn welchen Zweck hätten ſonſt ſeine

Vorſchläge? –, aber ſelbſtverſtändlich giebt auch er zu , daß der

leichter Reiter müſſe er ſchlecht: || dienſtliche Zwang einen Krieg auf's Meſſer wider die Fremdwörter

202

als ausſichtslos erſcheinen laſſe; man müſje vorläufig verſuchen,

ſieht, ſo wird man den hohen Gedankenflug Pfiſter's wohl auch

ſich im außerdienſtlichen Verkehr und in nicht amtlichen Schriften gar bald von einem Schwarm Gegner und Spotter begleitet ſehen : einheitlich derſelben Deutſchen Ausdrücke zu bedienen , allmählig die verſtändigen und ehrlichen Widerſacher werden ihm nicht unwilli würden ſie dann die Fremdwörter auch aus der Sprache der Re: glements verdrängen. Auch ich ſtehe nicht an zu erklären , daß ich 1

kommen ſein, denn der wahrhaft große Menſch weiß , daß auch er,

wie alles Menſchliche, dem Irrthum unterworfen iſt, – dem Hohne

die Möglichkeit der Entfernung tauſender , ja vielleicht der meiſten Uebelwollender oder Oberflächlicher gegenüber trõſte er ſich mit dem Fremdwörter (meiſt der Lehnwörter ! ) aus unſerer Sprache aner:

kenne und von ganzem Herzen wünſche, aber den Vorſchlag zu einer ſo gründlichen Reinigung , wie ihn Major von Pfiſter macht, halte ich ſchlechterdings für unausführbar. Nicht weil ich glaube, unſere Sprache ſei zu arm , als daß man die meiſten der von ihm ge-

ächteten fremden Anleihen nicht auf irgend eine Weiſe treffend und geſchmackvoll erſeßen könne, auch nicht mit Nütſicht auf Klarheit

Heine'ſchen Wort : „ Je größer der Mann, deſto leichter trifft ihn der Pfeil des Spottes. Zwerge ſind ſchon ( chwerer zu treffen !" 常

Dem Herrı Beurtheiler meines wehrthümlichen Verbeutichungs:

Wörterbuches bin ich zu herzlichem Danke verbunden für deſſen gute Meinung, ſowie für die freundliche Mühe, die er ſich mit dem

und Wohlflang des Ausdruckes, ſondern weil ich die Sprache eines „, tahlmeußeriſchen“ Sturmläufer genommen . großen Culturvolkes für viel zu widerſtandsfähig erachte, als daß In Ergänzung meiner Vorrede wollte ich nur noch eine Be man ihr einen gewiſſen internationalen Wortſchatz entreißen merkung mir erlauben. Jedes Wörterbuch muß mindeſtens mög könne , einen großen Theil der wiſſenſchaftlichen und techniſchen lichſte Vollſtändigkeit doch immerhin anſtreben. Daß es ſolche gleich Fach- und Kunſtausdrücke und alle diejenigen Wörter , welche ent= || wohl nicht erreiche, darüber hat ſchon der alte Scaliger ſeine weder fremder Vergangenheit oder fremden Landen angehören, Betrachtung angeſtellt, indem er meinte : beſſer ſei noch Verdammung ferner weil ich, wie ſchon angedeutet, auch trop der Pfiſter'ſchen in Bergwerke zeitlebens zu erbulden. Ich mußte doch jedem .

1

Vorſchläge nicht für jeden Begriff und für jede Begriffs:

Suchenden auch Auskunft zu bieten , Rede und Antwort zu ſtehen

Nüance das genau entſprechende Deutſche Wort zu finden vermag , hierbei bedacht ſein. Denn ob etwa Einer dafür halte : dieſes be und ſchließlich weil ich der feſten Ueberzeugung bin, daß ſelbſt für zügliche Fremdwort ſei leichter zu verdrängeu , ſo hegt ein Anderer die Beſeitigung derjenigen fremdländiſchen Benennungen , welche ſich gleiche Anſicht vielleicht in Betreff ienes Ausdruckes. Defters ſinken

recht gut Deutſch wiedergeben laſſen , die aber die Geſchichte Preußens

gerade diđe Stämine im Walde zuerſt. Das Wörterbuch muß init

und Deutſchlands während der lebten anderthalb Jahrhunderte gewiſſermaßen mit einem Heiligenſchein umgeben hat, daß alſo für die Beſeitigung ſolcher Wörter keine Begeiſterung zu erwarten ſein

Stürmern und Leiſetretern gleichınäßig rechnen. Als Kriegs -Schrift ſteller hinwider würde ich nicht anders denn die geſchichtliche Ab theilung des großen Geſammtſtabes, ebenwohl mit behutſamer Aus

würde. Sollte dereinſt nach einem zweiten und noch großartigeren

wahl, verfahren. Alle aber kommen wir überein in dem verſöhnlichen Beruhig

Siege über unſere Erbfeinde das Deutſche Nationalgefühl zu noch

gewaltigerer Höhe emporflammen , dann wäre vielleicht der Augen- ungs-Worte, daß mit dem Geſchmade Vieler doch kein einiger blick gekommen , ſich des Pfiſter 'ichen Mahnrufes wieder zu ent: ſinnen. Heutigen Tages iſt der Boden für ſolche Saat noch nicht genügend bereitet ; heute kann man ſogar Gefahr laufen , ſich mit ſolchem Sprach-Chauvinismus oder , wie Pfiſter ſagen würde,

Bund zu knüpfen fei ! v. Pfiſter.

mit ,, Sprachkahlmeußerei " lächerlich zu machen, und an der Lächer: lichkeit iſt ſchon manch' edler Plan geſcheitert !

Wie man zuweilen am Abendhimmel dem einſamen Fluge eines großen Vogels einen Schwarm zwitſchender kleiner folgen

Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen

gehabt hatten ; wir berührten dabei auch das durdy Bojeldieu's

Frankreich 1870/71 .

Poſtillon weltbekannt gewordene Longjumeau. Das Schild mit dem Poſtillon jou vor einem Wirthehauſe noch vorhanden geweſen ſein ;

Von 21. M.

ich habe es jedoch nicht geſehen. Der Ort war von Bayern belegt , die mitleidig unſeren Durſt zu löſchen bemüht waren, indem ſie ihre (Fortſeßung.) Thätigkeit mit dieſer Beſchäftigung zu ihrem eigenen Beſten zeitweilig Unter Bededung der 1. Compagnie 58. Regiments marſchirte | unterbrachen. ich daher nach Valenton zurück, meldete mich beim Oberſten 8. Qu. Um 4 Uhr wurde Maſſy erreicht, wo die Brigade auf einem und nahm auf deſſen Anweiſung eine Gefechtsſtellung gegen den Mont | Felde vor dem Orte in Rendezvous-Stellung aufmarſchirte, abwartend, Mesly ein. Der Feind ließ ſich jedoch heute nicht ſehen , und unbe: bis die vorausgeſendeten Quartiermacher die zu beziehenden Alarm : läſtigt von demſelben verblieb ich in dieſer Stellung bis gegen 11 Uhr, quartiere vertheilt hätten. um welche Zeit ich durch einen Befehl des Oberſten v . R. wieder

Plößlich ein Kanonenſchuß ganz in der Nähe !

Alles horchte

zum Detachement zurücgerufen wurde. Bei dem zu ſo vorgerückter Zeit von Neuem angetretenen Marſche machte ſich die unterdeß ein-

erſtaunt auf, die Infanteriſten eilten an die Gewehre, die Ranoniere an die Geſchüße. Ein zweiter und ein dritter folgte. Der Feind ſchien

getretene fowüle Hiße fehr fühlbar.

alſo in der Nähe ; aber woher fam er jo plößlich , wie konnte er jo

Villeneuve St. Georges ſtellte ſich uns als ein völlig ausgeplün: | unbemerkt bis hierher gelangt ſein, da unſer Detachement ja nicht die derter Ort dar; kein Bewohner war zu ſehen, dagegen überall erbrochene eigentliche Avantgarde bildete? Solche Erwägungen beſchäftigten die Thüren, zerſchlagene Fenſter, verwüſtete Gärten und in den Straßen Möbel und Hausgeräth bunt durch einander geworfen. Die Truppen

um den Detachements-Commandeur verſammelten Offiziere, und dieſer war eben im Begriff, die der Lage entſprechenden Anordnungen zu

des 6. Corps, welche hier ſo eben eingerüdt waren , beſchäftigten ſich auch nicht damit, Ordnung herzuſtellen , ſondern ſchienen lediglich darauf

treffen, als neuere ſchwächere Detonationen uns über die Natur der ſelben anderer Meinung werden ließen. Der Schal war ein ganz anderer

bedacht, Mittel zur Löſchung ihres Durſtes aufzuſpüren und wirkſam und von unregelmäßiger Stärke, dabei kam er immer von derſelben zu machen. Die Reſultate ihrer Bemühungen ſchienen auch recht er:

Stelle. Ranonenfeuer konnte dies nicht ſein , wahrſcheinlich ſuchten die

giebig zu ſein, wenigſtens theilten ſie freigebig davon der Batterie mit.

Quartiermacher ein verſchloſſenes Hofthor oder eine Hausthüre durch

Nadidem um 1 Uhr auf der Ponton -Brüde die Seine glüdlich überſchritten worden war , ſente ich die Batterie in einen ſcharfen

Einſchlagen zu öffnen , und es gab daher die Detonationen , deren erſtere beſonders ſtarke ſolche Aehnlichkeit mit Ranonenſchüſſen gehabt

Trab , welcher es ermöglichte, daß ich das Detachement noch auf dem großen Rendezvous antraf. Der Weitermarſd führte an großen verlaſſenen Biwaks vorüber,

welche die vor der Armee marſchirenden Cavalerie : Diviſionen inne-

batten.

Schnell eingezogene Erkundigungen beſtätigten dies audy ,

und allgemeine Heiterkeit folgte der plößlich entſtandenen Aufregung; wir Artilleriſten waren aber doch etwas beſdämt, daß wir uns eben falle hatten täuſchen laſſen .

203

Sdjieß- Berſuche der Gußſtahl- Fabrik Friedrid Krupp Ein Panzerſchirm iſt vorläufig nicht angebracht, kann aber zu Eſſen und Meppen mit einer ſchnellfeuernden 8,4 ohne Weiteres an der Unter- Laffete befeſtigtwerden. Die verwandten Geſchoſſe wogen 7 Kilogramm . Die Ladung Centimeter Schiffs -Kanone 4/27 im Februar l. 3.

betrug 1,6 bis 1,7 Kilogramm Würfel-Pulver von 10 Millimeter

(A.) In Nr. 7 der Allg. Mil.-Ztg. v. 0. I. berichteten wir über Größe. Es erreicht dabei das 7 Kilogramm ſchwere Geſchoß eine die Ergebniſſe, welche die Krupp'ſche Fabrif mit einer ſchnell- Anfangsgeſchwindigkeit von im Mittel 470 bis 480 Meter. feuernden 8,4.Centimeter Kanone, bei der Geſchoß und Ladung ge trennt waren, erreicht hatte. Inzwiſchen gelangten die am Schluſſe jenes Berichts angekündigten Verſuche mit einer anderen 8,4 Cen: timeter Kanone, bei welcher Geſchoß und Ladung in einer Metall patronen-Hülſe verbunden ſind, zur Ausführung.

Mit einem Verſuchs -Pulver wurde die Anfangsgeſchwindigkeit bis auf 506 Meter gebracht.

Zur Bedienung ſind, wie bei dem früher probirten Geſchüß, 3 Mann erforderlich.

Ein Mann fißt auf dem Siß hinter den Geſchüß , nimmt

Das N ohr des Verſuchs-Geſchützes ſtimmt faſt ganz mit der Höhen- und Seitenrichtung und feuert ab. Für letteren Zweck

in Nr. 7 beſchriebenen Kanone überein , nur iſt der Hebel zum hat er einen Gurt umgeſchnallt, an welchem die Abzugsſchnur hängt. Das Abfeuern erfolgt durch Zurückmerfen Körpers. Deffnen und Schließen des Verſchluſſes nicht zum Umklappen ein: gerichtet, und die Seele hat eine der mit dem Geſchoß verbundenen Patrone entſprechende Form erhalten . Die Laffete iſt von der früher erprobten weſentlich ver dieben.

Auf einem cylindriſchen, am Deck befeſtigten Unterſaß ruht

des Ein Mann öffnet und ſchließt den Verſchluß und jetzt die Patrone an. Ein Mann bringt die Munition herbei. Das Geſchüß hat bis jeßt im Ganzen 224 Schuß gemacht, davon 75 Schuß mit 1,7 Kilogramm Ladung . Die Feuer- Ge:

ſchwindigkeit hat durch die Verbindung des Geſchoſſes mit der Pa

auf Kugeln die drehbare Unter -Laffete. Auf dieſer gleitet das Rohr tronenhülſe ganz weſentlich gewonnen, wie folgende Ergebniſſe zeigen. in einer niedrigen Ober-Laffete beim Schuß hin und her. Der Am 1. Februar dieſes Jahres wurden in Gegenwart einer

Müdlaufwirddurch zwei hydrauliſche Bremſen auf etwa 20 Cent Commiſſion von Offizieren 10 Schuß in 34 Secunden abgegeben , timeter Länge begrenzt. Die hydrauliſchen Cylinder liegen in der alſo 1 Schuß in 3,4 Secunden , wonach auf die Minute beinahe Ober-Laffete , die Rolbenſtangen ſind an der Unter-Laffete vorne befeſtigt.

18 Schuß kommen .

Dieſe 10 Schuß wurden gegen eine Torpedoboot-Spiße abge:

Zum Nehmen der Höhenrichtung iſt das Rohr vor den Schild- war. geben , Es welche auf 400 Meter Entfernung vom Geſchüß aufgeſtellt beſtand dieſelbe aus 2 Stahlblechen von 5 Millimeter befeſtigt, der ungefähr um die Mitte ſeiner länge ſchwingt und am Stärke, welche ſenkrecht zum Terrain ſo aufgeſtellt waren, daſs ſie zapfen mittelſt eines Ringes an dem vorderen Ende eines Hebele

hinteren Ende einen Zahnbogen trägt. In dieſen Zahnbogen greift

gegen einander einen Winkel von 15 Grad einſchloſſen , deſſen

ein Trieb, welches mittelſt Schnecke und Schneckenrad vom hinteren Ende der Laffete aus gedreht werden kann. Zum Nehmen der Seitenrichtung liegt in dem Unterſatz ein

Mittellinie in der Schußlinie lag. Ale 10 Schuß trafen die Spite . Am 25. Februar 8. J. wurden vor einer anderen Commiſſion 7 Schuß in 19 Secunden gemacht, alſo in 2,7 Secunden ein Schuß ;

Schneckenrad, in welches eine Schnecke eingreift, die in der Unter:

Laffete gelagert iſt und von hinten mittelſt Kurbelrad gedreht

das macht pro Minute 22 Schuß. Es können alſo in der Minute 7x22 = 154 Kilogramm Geſchoſie, mit 80 000X22 = 1760 000

werden kann .

Meter-Kilogramm lebendiger Kraft geſchoſſen werden.

An der Unter:Laffete iſt ein Sir angebracht , der ſich mit

Es iſt dies die größte Leiſtung, welche mit einer ſchnell

dieſer dreht, ſo daß der Mann, welcher die Höhenrichtung, Seiten: feuernden einläufigen Ranone bisher erreicht worden iſt. richtung und das Abfeuern beſorgt , ſtets in derſelben Lage zum Geſchüß bleibt. In Mafiy bezog ich mit den Offizieren der Batterie , immer

den Doctor miteingejdlofſen, eine prächtige, verlaſſene Villa, in der die lidtbaren Spuren der linordnung weniger auf Plünderung als auf

nichts zn ſeben war , da das Dorf in dem Thale des gleichnamigen Flüßchens liegt , das hier zwiſchen hohen , ſteil abfallenden und be:

waldeten Abhängen fließt, in welchen das Plateau von Chatillon und

fluchtartige Abreiſe des Beſißers jdließen ließen : Sdyränke und Schübe

Villacoublay nadı dem Flußthale abfällt.

waren geöffnet, theilweiſe noch gefüllt oder der Inhalt in den Zim: mern umhergeſtreut. Nur das Bettzeug mit ſämmtlichen Deđen war

das Plateau am linken Flußufer führt, nahmen die Batterien vor:

fäuberlid) mitgenommen, aber die jdwer zu transportirenden Matraßen

läufig abwartende Stellung und machten ſich gefeditsbereit. Bayerijde Batterien famen in jqarfem Trabe vorbeiundeilten auf das Gefechts

zurüdgelaſſen , auf denen wir uns nach einem recht frugalen Abend-

In dem Garten eines Gehöfts dicht an der Straße , welche auf

eſſen, deſſen Einfachheit höchſt befremdlich gegen die luguriöſe Ein-

feld, von welchem das Feuer immer lebhafter ſich jogaruns zu nähern

richtung des Speiſezimmers abſtach, zum Schlaf ausſtrecten . Früh 51/2 Uhr am 19. September ſtand das Detachement be:

idien , was für den Stand deſſelben zu unſeren Gunſten gerade nicht jein konnte . Da, gegen 9 Uhr, erhielten auch wir Befehl zum Vorgehen.

!

reits wieder zum Abmarſch bereit. Es war ein ſchöner, klarer, ruhiger | Der 2. jdweren Batterie folgend, gewann ich das Plateau in der Morgen , der einen ebenſo idyönen Tag verſpracy. Die Stimmung Nähe von Mont Clain. Von hier konnte die freie Ebene bis nad war etwas erregt, denn wir hatten in Erfahrung gebracht , daß unſer Le Pleſſis - Piquet hin ziemlich deutlich überſehen werden. In der heutiges Ziel Verſailles ſei. Dies ſchien uns ein bejonders glüdlicher Nähe dieſes Ortes zeigte in dichten Wolken fid ballender Pulver:

Treffer, wenn uns auch nicht ganz klar war, warum? Aber ſchon dampf das Gefechtsfeld. Hauptmann Sc ., in der Meinung, daß die .

der Name Verſailles hatte einen eigenen Zauber. Die Frage war dort feuernden Geſchüße feindliche wären , ließ mich ſofort neben der nur , ob wir ſo ganz ohne Hinderniſſe dort anlangen würden. Der Der 2. ſchweren Batterie in Stellung gehen nnd abproßen; bevor jedod; Marſd bot deren auf der Hauptſtraße genug in Geſtalt von allerlei noch ein Schuß abgegeben worden war, hatten wir erkannt, daß die

Sperrungen, ſo daß wir oft querfeldein marichiren oder Nebenwege bes für feindliche gehaltenen Batterien Deutſche ſein müßten. In Folge nußen mußten . Einmal wurde auch kurze Zeit gehalten , um Baye- deſſen wurde wieder aufgeproßt und in ſcharfem Trabe nun auf Villas tiſche Truppen vorzulaſſen , die unſere Straße kreuzten. Kurz vor coublay vorgegangen , wo ich den Befehl erhielt, öſtlich davon eine

Bièvre traf bei den beiden Batterien Hauptmann Sch. ein , Chef Stellung aufzuſuchen und nach Ermeſſen in das Gefecht einzugreifen, einer Batterie bei der 10. Diviſion, welcher von jeßt an als älteſter während er ſelbſt bei Freund 4. bleibend, dieſen weſtlich des Hojes Hauptmann des Regiments das Commando der Abtheilung führen auffahren und gegen Porte de Verrières das Feuer eröffnen ließ. ſollte, Hauptmann M. hatte ſeine Batterie bereits wieder über: (Schluß folgt.) nommen ,

Da wurde uns plößlich, um 8 Uhr in Bièvre angelangt, dumpfer Kanonendonner in der rechten Flante vernehmbar,

Die

Stärte

deſſelben deutete auf ein ſcharfes Gefecht , von dem aber vorläufig

204

Verſchiedenes. Ueber das Reiſen in das Ausland von Dffizieren zu militär: wiſſenſchaftlichen Studien.

.

Kenntniß der . geographiſchen Configuration , ſowie der Militär-Organi: ſation deſelben. Es wäre gewiß erwünſcht , wenn die Offiziere der Franzöſiſchen Armee ſich nach allen Ländern Europa's wendeten ; aus nahe liegenden Gründen dürften die Stipendien aber für die nächſte

Das Pariſer Fachblatt „ La France militaire“ beſpricht in einer

Zeit ausſchließlich nur für Reiſen nach Deutſchland und Italien ver:

ſeiner letzten Nummern eine Einrichtung , welche man in der Franz zöſiſchen Armee gewiß willkommen heißen würde, und die wohl audy an anderer Stelle Zuſtimmung finden und gutgeheißen werden könnte. Dies iſt die Begründung eines Fonds , um beſonders begabten und ſtrebſamen Offizieren die Mittel zu Reiſen in das Ausland behufs militäriſcher Studien zu gewähren. Das genannte Blatt läßt ſich über den Gegenſtand in folgender Weiſe, die auch für die veränderten Anſchauungen, die ſich jeħt Bahn zu brechen beginnen, charakteriſtiſch

geben werden . Die für das Nachrichtenweſen im Kriege zu verwen: denden Offiziere müßten ſelbſtverſtändlich künftighin nur aus ſolchen Stipendiaten ausgewählt werden ; es wird ſich auch empfehlen, ſolchen Offizieren, die beſonders hervorragende Arbeiten von ihren Reiſen in jene Länder mitgebracht haben , Auszeichnungen oder Bevorzugungen , ſei es im Avancement , jei es in ihrer dienſtlichen Verwendung , zu gewähren.“ Es bleibt abzuwarten , ob die hier gegebene Anregung weitere Folgen haben wird. Unwahrſcheinlich iſt es nicht, daß Frankreid , welches bekanntlich ein hohes Militär -Budget hat, auch für den neuen Zweck die nöthige Summe bewilligt, wenn ſie verlangt wird.

iſt, näher aus und ſagt u. 4. Folgendes :

„In früheren Zeiten durchreiſten wir die Welt an der Hand unſerer Siege ; wir erlernten die Geographie und die fremden Sprachen , indem wir die Welt eroberten. Dieje Zeiten werden unzweifelhaft wiederkehren , inzwiſchen müſſen wir uns eifrig unterrichten , um im

entſcheidenden Augenblick bereit zu ſein. Die Kriege der Gegenwart, welche von kurzer Dauer ſind, verlangen , daß der Offizier bei der Mobilmadzung nichts mehr zu erlernen hat. Gewiß iſt es erforderlich, die Geographie und die fremden Sprachen zuerſt von den Lehrern

1

Andere Staaten haben ähnliche Einrichtungen idyon ſeit längerer

Zeit , die neuerdings mandie Nachahmung finden. So hat ganz kürz lich das Rumäniſche Kriegsminiſterium bejdloſſen , einige Offiziere | nad Deutſdland zu entſenden , damit ſie dort praktiſdie Studien über die Verpflegung der Truppen im Kriege, das Militär- Intendanturweſen 2c. , machen ; General Tamara nnd der Intendantur : Capitän Mono:

und'aus den Büchern zu lernen , aber erſt die Reiſen können dazu lesco ſind dazu beſtimmt worden , und jollen, wie man hört, mehrere beitragen, jene Studien fruchtbringend zu machen . Die richtige Ausſprache, die viel wichtiger iſt als die genaue Kenntniß der Grammatik, wird unſeren Offizieren, namentlich wenn ſie ſich im Felde von den Einwohnern Aufſchlüſſe geben laſſen , nüßlide Dienſte leiſten . Sodann bedarf jedes Heer im Kriege eines wohlorganiſirten Nachrichtendienſtes; die Generalſtabs-Offiziere genügen nicht für dieſen Zweck, da ihnen zu viele andere Arbeiten obliegen. Sie werden Ber:

ſtärkung brauchen. Wie wenige Generalſtabs -Offiziere ſprechen außer: dem fremde Sprachen geläufig ! Vielleicht nur die, welche ſie in ihrer Kindheit gelernt haben , und was man auf der Sdule von St. Cyr

Monate in Deutſchland verweilen. Daß die Türkei , Japan und an: dere Staaten früher ähnlich verfahren ſind wie Rumänien , iſt bekannt .

N a dh rich te n. Deutiches Reid . *** Berlin ,

vom 1. April.

31.

März.

[Die Garniſon- Wechſe .

Die durd das Reichsgejet voin 11

März herbeigeführten Truppen -Neubildungen. – Die leßte Reife : Prüfung der Haupt: Cadetten : Anſtalt zu

und auf der Kriegs-Akademie lernt, das genügt nicht für den Ernſtfal . Die obere Heeres-Leitung wird ſich im Felde ſtets an Offiziere aller Waffen wenden müſſen, um das Nachrichtenweſen zu organiſiren ,

und naturgemäß werden die berittenen Difiziere am meiſten zu dieſem Dienſt heranzuziehen ſein. Nach den heute beſtehenden Beſtimmungen können Offiziere einen zweimonatigen Urlaub mit ganzem Gehalt in

Liditerjelde.

Eine Ballonfahrt

der Luftdiffer :

Abtheilung . Neue Arbeiten für da 8 Königlice Zeugha u 8.) In dieſem Augenblick macht ſich eine jo lebhafte Bewegung Bewegung in den militärijden Kreiſen von Nord- und Mittel: deutſchland bemerkbar, wie ſie ſeit langen Jahren nicht ſtatt Zunächſt ſind es die ichon früher anbefohlenen Veränderungen der Garniſonen , welche viele kleinere und größere gefunden hat.

das Ausland erhalten , wenn ſie ſich verpflichten , bei ihrer Nüdkehr

Städte, ebenſo wie mandhe Eiſenbahnlinien in Mitleidenſchaft ziehen

einen Reiſebericht einzureichen. Wo iſt aber dabei ein Vortheil für den Offizier ? Man läßt ihm das Gehalt , und das iſt eine große

müſſen. Es ſind folgende : das Braunſchweigiſche Infanterie-Regiment Nr. 92 kehrt aus Mek in die heimathlichen Garniſonen Braunſchweig und Blankenburg zurüc , wogegen von dort das 4. Magdeburgiſche

Gunſt, da er ſich ſchwere Opfer auferlegt.

Denn Jedermann weiß ,

Infanterie - Regiment Nr. 67 nach Met verlegt wird.

Das 1 .

was die Reiſen koſten, ſelbſt wenn ſie mit der größten Sparſamkeit Badiſche Leib- Dragoner -Regiment Nr. 20 kommt von Mannheim ausgeführt werden.

Iſt es aber nicht unbillig , dem Offizier, der

und Scwebingen nach Karlsruhe und dagegen das 3. Badiſche

länger als einen Monat Urlaub nimmt, ſein Gehalt zu kürzen und

Dragoner- Regiment Nr. 22 von Karlsruhe nach Mannheim und

ihm für die Zeit , in der er ſich erholen oder . Privatangelegenheiten

Schweßingen.

1

.

erledigen will, die Hälfte ſeines Soldes zu entziehen ? 1

Es kann nicht die Rede davon ſein, den Offizier , der eine 1

Das Schleswig- Holſteiniſche Fuß - Artillerie - Ba:

taillon Nr. 9 verläßt ſeine Garnijonen Bremerhaven und Lehe und kommt nach Cöln. Cöln. Das 1. Bataillon des 4. Pommeridhen kommt vorläufig vorläufig nach

Infanterie-Regiments Nr. 21 geht von Bromberg nad Thorn , das

längere Reiſe antritt, vollſtändig dafür zu entſchädigen : es kann ſich nur darum handeln , ſolche Offiziere, welde reiſen und ſich vorher

Füſilier - Bataillon des 2. Poſenſchen Infanterie -Regiments Nr. 19 kommt von Hirſchberg nad Görlit und das 1. Schleſiſche Jäger:

einer Prüfung unterwerfen wollen, innerhalb der Grenzen des Mög.

Bataillon Nr. 5 von Görliß nach Hirſchberg, das Heſſiſche Jäger: Bataillon Nr. 11 geht von Hagenau im Elſaß nach Marburg in

lichen zu unterſtüßen .

Heſſen , das 2. Niederſchleſiſche Infanterie-Regiment Nr. 47 kehrt aus Am zweckmäßigſten wäre es daher, daß in jedem Armee-Corps Straßburg und Pfalzburg in ſeine früherenGarniſonen Poſen und

eine Prüfung für ſolche Candidaten abgehalten und daß vier Stipen: Schrimm zurück, wogegen von dort das Infanterie-Regiment Nr. 99 dien zu dem Zweck ausgeſeßt würden. Von den vier zu prüfenden nach Straßburg und Pfalzburg verlegt wird. Die Verſeßung des Offizieren müßten zwei von der Infanterie, einer von der Cavallerie,

Infanterie-Regiments Nr. 97 von Hanau und Caſlel nach Saarburg

einer von der Artillerie ſein. Bei jeder ſelbſtändigen Cavallerie-Di:

in Lothringen wird erſt zum 1. Juli erfolgen . Außer dieſen, durd Wechſel der Garniſonen bedingten Verände:

viſion würden außerdem zwei Stipendien vertheilt werden können , denn

rungen ſind auch verſchiedene andere, burch Neubildung von Truppen:

dies entſpricht dem Vortheil, den es bietet, möglichſt viele Cavallerie- theilen in Folge des neuen Reichsgeſekes vom 11. März d. I. herbei Offiziere für den Nachrichten- und Rundſchafterdienſt zu verwenden. geführte Neuerungen zu bemerken . Die Infanterie-Regimenter haben Die Offiziere, die das Eramen beſtanden haben , ſollten nach ihrer je eine Compagnie an 4 neu zu formirende Infanterie-Regimenter, Qualification und Anciennetät claſſificirt werden.

Die in dem

ſowie 15 vierte Bataillone abzugeben , ſo daß beiſpielsweiſe die 20 beim 1. und 2. Armee:Corps befindlichen Regimenter ein neues

Examen zu ſtellenden Anforderungen wären etwa folgende: praktiſche Regiment unddie vierten Bataillone fürdieRegimenter 21 (nach Renntniß der Sprache des Landes, -das beſucht werden ſoll ; allgemeine I Inowrazlaw ) und 61 (nach Strasburg in Weſtpreußen ) zu formiren

WMV

1

20.5 baben .

Die neuen Regimenter erhalten Diebenhofen (Nr. 135) .

Februar 11 Uhr 42 Min. Vormittag8 vom Tempelhofer Felóe aus.

Dieuze, beziehungsweiſe Forbach und Pfalzburg (Nr. 136 ). Hagenau Der Ballon ſtieg in einem Winkel von 14051 Meter auf und hatte (Nr. 137) und Straßburg im Elſaß (Nr. 138 ) ale Garniſonen. Vierte Bataillone haben zugetheilt erhalten : 098 1. Weſtfäliſche Infanterie:

nach 8 Minuten bereits die Höhe von 550 Meter erreicht. Er ſchlug

Regiment Nr. 13 in Münſter und Paderborn , das 3. Pommeriche

liche Richtung ein , überſchritt bei Kaulsdorf den Damm der Oſtbahn

bei einer Windgeſchwindigkeit von 9 Meter in der Secunde eine öft

Infanterie-Regiment Nr. 14 in Graudenz und Strasburg in Weſt- und ging links von ihm weiter. Um 1 Uhr war bereits eine Höhe preußen , das 3. Weſtfäliſche Infanterie -Regiment Nr. 16 in Cöln ,

von 1340 Meter , um 2 Uhr eine ſolche von 1735 Meter erreicht.

das 4. Weſtfäliſche Infanterie - Regiment Nr. 17 in Mülhauſen im

Nad 52 Minuten begann der Ballon zu finken und fiel bis zur Höhe von 1060 Meter. In dieſer Höhe wurden Schüſſe auf den Beuthen, das Niederrheiniſche Füſilier-Regiment Nr. 39 in Düſſeldorf Ballon abgegeben , die von den Inſaſſen wohl gehört wurden , ohne und Lippſtadt, das Hohenzollernſche Füſilier - Regiment Nr. 40 in daß die Offiziere jedoch glaubten , daß ſie deren Ziel ſein ſollten. Sie Cöln , das 5. Weſtfäliſche Infanterie - Regiment Nr. 53 in Aachenſtiegen nunmehr ſchnell aufwärts und erreichten um 3 Uhr 50 Minuten

Eljaß, das 1. Boſeniche Infanterie-Regiment Nr. 18 in Gleiwiß und .

und Jülids, das 5. Rheiniſche Infanterie-Regiment Nr. 65 in Cöln,

das Heſſiſche Füſilier-Regiment Nr. 80 in Wiesbaden, Homburg und Hanau , das 3. Heliſche Infanterie-Regiment Nr. 83 in Caſſel und

die größte überhaupt gewonnene Höhe , 2580 Meter. Der Ballon fiel dann wieder allmählig , und zwar bis auf 900 Meter , er ſtieg dann von 5 Uhr 25 Minuten an nochmals bis zu 1460 Meter

Arolſen, das 4. Badiſche Infanterie- Regiment Nr. 112 in Colmar, das 5. Badiſche Infanterie - Regiment Nr. 113 in Neubreijach und dal 6. Badiſche Infanterie-Regiment Nr. 114 , von weldoem ein Ba:

empor. Inzwiſchen war es dunkel geworden , und da die Luftſchiffer außerdem befürchteten, auf Ruſſiſches Gebiet zu gerathen , elektriſches

1

1

Licht, das von der Erde herauf leuchtete, endlich aud) die erwünſchte

taillon nachMülhauſen im Eljaß kommt. Endlich erhältauch das Nähe einer großen Stadt" anzeigte, jo bejchloſſen ſie die Landung,die Infanterie -Regiment Nr. 129 ein 4 Bataillon , welches nach Inowarz- | nach einer 10 Minuten langen Schleiffahrt um 6 Uhr 30 Minuten

law in Garniſon kommt. Die Veränderungen , bezw . Verſtärkungen, welche die Feld -Artillerie erleibet, ſind gleichfalls ſehr zahlreid), ebenſo iſt es 1

mit den Train:Bataillonen, während das Eiſenbahn -Negiment geradezu verdoppelt wird, ſo daß es fünftig 4 Bataillone zählt ( die LuftſchifferAbtheilung bleibt ihm attadhirt). Dieſe gewaltigen Veränderungen werden aber nicht im Stande ſein , das feſte Gefüge der Deutiden

Heeresorganiſation zu erſchüttern : es wird nur einige Wochen dauern, und ſowohl die alten Truppentheile in den neuen Garniſonen , wie

jenſeits der Weidjel bei Oſtromekko, 2 Meilen hinter Bromberg , er: folgte. Die Geſammtlänge des zurüdgelegten Weges beträgt 335 Kilometer, die durchſchnittliche Gejdwindigkeit 16 Meter in der Secunde. Un Ballaſt wurden 26 Kiſten zn je 10 Kilogramm verbraucht. Intereſſant war das Verhalten der mitgenommenen Brieftauben. Eine der gewaltſam vom Ballon entfernten Tauben verſchwand zwar in dem das Luftichiff umgebenden Wolkenmeer, erſchien aber plößlich nach

Verlauf einer halben Stunde wieder beim Ballon, der inzwiſchen etwa

auch die neuen Truppentheile in ihren erſten Standorten werden in

29 Kilometer zurückgelegt hatte. Eine zweite freigelaſſene Taube jeşte

gegenſeitigem Wetteifer bemüht ſein, als Theile eines großen Ganzen

ſich , jo lange drr Ballon in den Wolken war , auf die Ballonhülle und verließ dieſelbe, als die Erde ſichtbar wurde. Merkwürdig waren

ihre Sduldigkeit in jeder Art zu thun.

Intereſſant iſt der Ausfall der vor mehreren Wochen an der

Haupt-Cadetten -Anſtalt zu Lichterfelde abgehaltenen Reifeprüfung, wo: rüber die ,,Cöln. 3tg. " Folgendes berichtet.

Von ſieben Prüflingen

auch die an das Brođengeſpenſt erinnernden Erſcheinungen : der auf den Wolken ſichtbare Schatten des Ballons , umgeben von einfachen und doppelten Regenbogen - Ringen.

tonnten vier der mündliden Prüfung enthoben werden , die übrigen

3n der Herr derballe des Zeughauſes wird demnächſt wieder

drei unterzogen ſich dieſer mit gutem Erfolg. Nur einer der ſieben wird ſich einer bürgerlichen Laufbahn widmen, die übrigen jedys wurden zum 1. März 6. . als Portepee- Fähnriche den Kriegsſchulen über: wieſen. Für nächſtes Jahr wird ſich vorausſichtlid zum erſten Male

ein neues prächtiges Wandgemälde dem Bublicum zugänglich werden :

eine größere Zahl von Cadetten der Abiturienten - Prüfung unterzieben,

indem zum 1. April 8. I. zwei Oberprima-Claſſen mit je zehn Schülern in's Leben treten. So lange indeſſen fein einigermaßen in's Gewicht

fallender Gegenwerth für die wiſſenſchaftliche Mehrleiſtung geboten

es iſt Anton v. Werner's Krönung des erſten Preußiſchen Königs, das Gegenſtück der „ Kaiſer-Proclamation in Verſailles" . Das Bild führt uns in die Kathedrale zu Königsberg. Die in einfach grauem Tone gehaltene Kirche iſt mit den koſtbarſten Teppichen belegt, an den Chören ziehen ſich rothe Drapcrien entlang, Candelaber werfen ihren

Lichtſwein auf die Gruppen im Vordergrunde.

Friedrich I. ſteht

auf den Stufen des Altars , von der in Andacht verſunkenen Geiſt

wird, ſo lange, wie es gegenwärtig der Fall iſt, die ſich der Offiziers: lichkeit umgeben , angethan mit dem weit herabwallenden Hermelin. Der König hält, das Auge wie im Gebet gen Himmel gerichtet, die mit Vollendung der Oberſecunda in die Armee oder in die Selecta Krone in den emporgeſtreďten Händen , im Begriff , ſich das Haupt eintretenden Rameraden im Datum des ſpäteren Offizier-Patents wenig: damit zit zu idymüden. ſchmücken Zur Seite ſtehen Herolde mit Scepter, Reids: ſtens gleichzukommen , wird die Zahl der Abiturienten im Verhältniß l apfel und Suwert , während rechts vom König Tinte und Betidaft Laufbahn widmenden Abiturienten nicht die Möglichkeit haben , ihren 1

I

zur Geſammtzahl der Zöglinge immer eine verſchwindend kleine bleiben. | zur Unterzeichnung der Acte bereitgehalten wird. Gegenüber unter Die Prüfungen zum Portepee-Fähnrich und zum Offizier haben gleich:

dem architektoniſch reichgeſtalteten prächtigen Thronbinmel ſteht Sophie

die Charlotte , die philoſophijde Königin “, in goldbrocatenem Ge: falls ihren Abſchluß erhalten. Die Vertheilung der Cadetten in die I

Armee wird diesmal früher erwartet als gewöhnlid ).*) Es hängt dies mit der am 1. April d . 3. eintretenden Vermehrung des Heeres zu: ſammen . Die Infanterie wird im laufenden Jahre not; erheblicher

als ſonſt bei der Cadetten-Vertheilung berücſichtigt werden. Die Offizier-Prüfung der Selectaner fand wiederum durd die Lehrer der Se:

wande mit Perlen und Edelſteinen , das Haupt mit einer kleineren Krone geſchmückt. In ihrer Nähe weilen die anderen Mitglieder des Königlichen Hauſes , vor allen der 12jährige Kronprinz Friedri di Wilhelm in Hoftracht mit Degen , Dreimaſter und Adlonge-Perrücke,

lecta ſtatt , wobei die Ober- Militär :Eraminations Commiſſion alo

die linke Hand des Prinzen hält kräftig den Degen gefaßt, während die rechte gegen die Hüfte ſich ſtüşt; der jugendlich ſchöne Kopf iſt

überwachende Behörde eintrat. Es ſoll dies Verfahren ein dauerndes bleiben, ganz entſprechend dem bei den Kriegeſchulen ſeit ihrer Bildung

von der Seite ſichtbar. Auf der linken Seite des Bildes befinden ſich die Hofbeamten , hohe Offiziere und Edelknaben. Die Kirche iſt in

in Kraft befindlichen. — Unſer kleiner Ort ( Lichterfelde) bietet die Eigen

allen ihren Theilen von einer tauſendköpfigen gewählten Geſellſchaft

thümlichkeit, daßauf 4000 Seelen der bürgerlichen Bevölkerung 2000 didytgefüllt; namentlich auf den Chören zeigen ſich die mannigfadſten Mitglieder der Militär-Bevölkerung entfallen. Kaum ein anderes Dorf der Welt iſtin gleich günſtiger Weiſe mit Unterrichts-Anſtalten verſehen.

und intereſſanteſten Gruppen. Die Farbengebung und Stimmung des Bildes werden vortrefflich zu dem tiefen Roth des Studs in der

Außer der880 Zöglingezählenden Haupt-Cadetten -Anſtalt beſtehen hier Herrſderhalle paſſen. ein bis Ober-Secunda durchgeführtes Gymnaſium von 200 Schülern ,

Profeſſor Bleibtreu arbeitet gegenwärtig einige Wochen zu

eine höhereTöchterſdjuleundzwei Gemeindeſchulen , außerdem ein Qauje, um zu einzelnen Perſonen und Gruppen fürdas Schlachtbild Fähnriche- Inſtitut und ein Pädagogium. Die der Gemeinde ange: von Belle- Alliance Studien zu machen. In den Feldberrn : hörigen Schulen konnten bis jeßt mit einem Zuſchlag oon 80 bis 100

Sälen des

Procent zur Staatsſteuer unterhalten werden ; keinerlei ſtaatliche Un: terſtüßung erfolgt, ungeachtet die unverhältuißmäßig ſtarle Garnijon

beit befindlichen Bilde Bleibtreu's abſicht, noch fünf Felder

an den Wohlthaten einen weſentliden Antheil hat.

Ueber eine 6 /zſtündige Ballonfahrt, welche unlängſt von Offizieren

Zeughauſes ſind , wenn

man

von

dem

in

Ar:

zur Aufnahme von Gemälden frei. Die Wahl der Schlachten , welche hier dargeſtellt werden ſollen , iſt bereits getroffen , auch die Künſtler, denen dieſe Bilder übertragen werden ſollen, find ſchon aus:

erſebert. der Luftſchiffer-Abtheilung unternommen worden iſt, machten die Theils erſehen.

Der Raijer nimmt an der Ausſchmüdung des Zeughauſes

nehmer derſelben , Premierlieutenant Freiherr v. Hagen und Lieute:

das höchſte Intereſſe, das ſich ſogar bis auf Einzelnheiten erſtredt.

nant Groß, in einer Sißung des Deutſchen Vereins zur Förderung

So hat der Monarch, als ihm die Stizze des Bildes von Düppel

der Luftſchifffahrt feſſelnde Mittheilungen . Die Fahrt begann am 25. vorlag, u. a. beſtimmt, daß auch ſein Bruder , der Prinz Rari , hervorragenden Plaß erhalte. (Für jedes dieſer auf demſelben einen

*) Dieſe Bertheilung iſt bekanntlich inzwiſchen erfolgt.

D. Ned.

Shlachtenbilder bekommen die Künſtler ein Honorar von 30 000 Mart.)

206 Corſika.

Frantreid[Neue . [P.) Paris , 31. März. Organiſation der

16. Corps.

Alle Werke der Inſel. Perpignan. Perpignan , Cette , Port Vandres .

1

Feſtung8 - Gruppen. ] Der Kriegsminiſter, General Boulanger, Collioures, Bellegarde, die Forts les Bains, Praß de Mollo, Mont hat ſo eben eine ſehr wichtige Neuorganiſation der Feſtungs-Commando- | louis, Villefrandje. Verhältniſſe herbeigeführt, deren Einzelnheiten ſich aus den nachfolgen :

18. Corps .

Bayonne.

Bayonne , Lourdes , le Portalet,

St. Jean Pied de Port, Socoa.

den Actenſtüden ergeben .

1) , Bericht an den Präſidenten der Republik

19. Corps.

Herr Präſident! Es erſchien mir unerläßlich, ſchon in Friedens:

Algier. Großbritannien .

zeiten für die Commando Verhältniſſe der Feſtungen Fürſorge zu treffen . Ich habe deêhalb ſchon unter dem 28. December v. 3. Zhrer hohen Genehmigung ein Decret unterbreitet, zum Zweck der Ernennung von

bajonnette.]

höheren Tominandanten des Landes-Vertheidigungsweſens , beſtimmten

worden , welches die Berichte der mit der Unterſuchung der Magazin:

Gouverneuren großer Feſtungen , welche außerdem das Territorial.Com

Verwaltung der Marine und den bezüglichen Ausgaben betrauten

[ Blaubuch über die Marine : Bericht über die Säbel und Hau :

* London , 30. März. Verwaltung .

In diejen Tagen iſt ein „ Blaubuc) veröffentlicht

mando über eine gewiſſeZahl von Unterdiviſionen einer Regionführen. Comitésenthält. Eine Denkjdhrift geht den für die Dodyards her: Um nun in gleicher Art die Vorbereitung der Vertheidigung von die Fortſchritte kleinen Feſtungen ſicherzuſtellen , iſt es wichtig, den Grundſat ihrer Gruppirung um eine Hauptfeſtung beizubehalten, ſo wie er durd, die Erlaſſe rom 23. October 1883 und vom 1. Februar 1884 feſtgeſtellt worden iſt. Allein es ſcheint mir nothwendig, dieſe Feſtungs- Gruppen

in Verbindung zu bringen mit den Territorial-Unterdiviſionen, welche dem Befehl der höheren Commandanten der Vertheidigung unterſtellt ſind. Ich habe zu dieſem Zweck nachfolgenden Geſep :Entwurf aus: arbeiten laſſen, welcher bas vorhin angeführte Decret vom 1. Februar 1884 abändert, und id) habe die Ehre, Sie zu bitten , demſelben Ihre

Unterſchrift zu verleihen. General Boulanger, Kriegøminiſter ." 2 ) Decret.

Artikel 1. Der Artikel 1 des Decrets vom 1. Februar 1884 abgeändert wird wie folgt : In jeder der in nachfolgendem Verzeichniß aufgeführten Feſtungs -Gruppen wird ein General oder ausnahmsweije

ein Oberſt nach dem Vorjdylag des Kriegsminiſters decretmäßig zum

oberen Vertheidigungs - Commandanten der Gruppe ernannt werden ; der Controle des commandirenden Generals des unterunter ſteht und derſelbeCorps ArmeeKriegøminiſters dem directen Befehl des

Artikel 2.

.

ausgegebenen Inſtructionen voraus. Dieſelbe ſchildert in der Magazin - Ausrüſtung und betont beſonders die Stärkung der crecutiven Controle der Admiralität burdy die Schaffung eines Di :

rector-Amtes für die Dockyards und eines Rechnung8 - Inſpectorats. Dieſe verídärfte Controle jou ſidi in Zukunft nad allen Richtungen bin geltend madyen : auf das Material, die Ausrüſtung , Beſoldung , Redinungslegung, Buchführung u . ſ. w. Insbejondere wird die Reor: ganiſation ein minutiöjes Reviſions -Syſtem und ein ganz verändertes

Rechnungs- und Verwaltungsweſen einführen.

Beſte verwandt werden. Beſonders gilt dies vom Werkzeug der Ar: beiter. Die ſdinelle Lieferung und ſtrengſte Prüfung, ſowie die volle Verantwortlichkeit des Gontract : Departements joll bauptſächlich in's

Auge gefaßt werden, und es jollen überhaupt alle Mißgriffe und Fehler der Vergangenheit nach Möglichfeit beſeitigt werden , deren es nad den Andeutungen der Denfidyrift redyt viele und dywere gegeben zu baber deint.

Deute iſt der Bericht der zur Unterſudung der für die Marine

Die oberen Vertheidigungo : Commandanten werden

gleichzeitig zu Gouverneuren der Hauptfeſtung der Gruppe beſtimmt. Dieſelben führen das Territorial-Commando über die Interdiviſionen

der Region , welche der Kriegsminiſter ihrem für gut hält . Artikel 3.

Befehl zu unterſtellen

Das bem Decret rom 1. Februar 1881 angehängte

Verzeichniß wird durd, das nachfolgende Verzeichniß erſetzt.

Ferner wird eine

neue Eintheilung der Pflichten und Dispoſitionen des Stabes an empfohlen. Contracte ſollen nur abgeſd loſſen werden unter Mitwirkung der Offiziere des betreffenden Departements. Die „ Special-Artikel“ jollen auf ihre Qualität genau geprüft und nur das Neueſte und

gelieferten fehlerhaften Säbel und Haubajonnette eingeſetzten Königa lidhen Commiſſion erſchienen. In demjelben wird hervorgehoben, daß die nach dem urſprünglichen Modell von 1871 verfertigten Hau : bajonnette für das Henry :Martini-Gewehr nicht ſtark genug und die abgeänderten Bajonnette abſolut untauglid waren. Die Gommiſſion jdlägt vor , die letzteren jofort einzuziehen und die alten Bajonnette einſtweilen wieder ausgegeben .

Jules Grevry.

3 ) Zuſammenfeßung der Feſtung 8 :Gruppen unter dem Befehl der oberen Vortheidigung8 : Commandanten .

Rußland.

.

Paris - Paris .

nehmen wir folgende Einzelnbeiten aus dem Ergebniß der letzten Re:

Lyon - Lyon . Maubeuge.

1. Corps.

* Petersburg , im März. (Die Ergebniſie der leren Necruten- A u 8 hebung.] Der Deutſchen „ Petersb. Ztg .“ ent

Maubeuge, Valenciennes , Condé,

cruten-Aushebung. In die Meldeliſten waren im (Ganzen 832 000

Bouchain, Le Quesnoy, Landrecies , Cambrai , die Forts Maulde und

Mann eingetragen , darunter 45 000 Juden . Die Zahl der einge:

Firme.

tragenen Juden hatte ſidy gegen d110 Vorjahr ( 1885 ) um faſt 3 Pro Lille.

Lille , Douni, Arras .

cent vermehrt, die der anderen Nationalitäten um faſt 2 Procent ver:

Dünkirchen. – Dünkirchen, Montreuil, Küſten - Batterien von 1

Boulogne, St. Omer, Aire.

Laon , La Fère , Péronne , Guije , die 2. Corps . Laon . Forts Hirjon, Montberault, Laniscourt , Bruyères , Malmaiſon , Conde -

jur Aisne .

6. Corps. Verdun. Verdun, die Forts Genicourt, Troyon, des Parodies, des Römerlagers, Liouville , Vironville und Batterien.

mindert. In mandien Gouvernemente war eine Vermehrung der An: gemeldeten eingetreten , ſo z. B. im Gouvernement Rurland um über 1 Procent ; in jebr vielen anderen Gouvernements zeigte ſich jedoch eine auffallende Abnahme dienſtpflichtiger Mann daften . jo z . B. im

Gouvernement Petersburg um 11 Procent, im Gouvernement Livland um faſt 8 , im Gouvernement Eſtland um über 4 Procent. Der: .

artige Veridiedenheiten gegen die Vorjahre ſind zum großen Theile

Toul . – Toul, die Forts Frouard, Pont St. Vincent, Manon:

durd) cine ungenaue Liſtenführung innerhalb der Gemeinden veriduldet.

viller, Bagny la Blandie-Côte. Epinal. Epinal , die Forts Ardjes , Nemiremont, Nupt, Château Lambert, Bourlemont und Batterien.

Es ſtellte ſich heraus , daß in einigen Gouvernements im Innern des Neidies jene Liſten mit einer clden Nadyläſſigkeit geführt wurden , daß eine umfaſſende Neuaufſtellung derſelben angeordnet werden mußte.

Reims. – Reims , Rocroi,, Givet , Charlemont , Montmediy,

Eine Folge hiervon iſt aud die unerhört große Zahl von Klagen über ungcleßmäßige Einſtellung von Recruten , die aus irgend einem Grunde

Longwy), Fort des Azvelles. 7. Corps. Belfort. - Belfort , die Forts Ballon de Servance ,

Giromagny, la Chaur, Monibard , Lomont und Batterien . Bejançon. Beſançon , die Forts Larmont, Jour, St. An-

das Recht auf Befreiung vom Dienſt hatten. Dieſe Klagen betrugen in den legten 12 Jahren burdjdinittlich jährlich 60 000 , und zwar

toine , St. André, Belin, Riſour , des Rouſſes , l'Ecluſe, Pierre

iſt, den ſtatiſtiſchen Erfahrungen nad , etwa die Hälfte begründet. Mithin müſſen jährlich etwa 30 000 eingeſtellte Necruten wieder ent

Châtel und Fort les Bance. Langres. Langres.

laſſen und andere für ſie eingeſtellt werden. Man kann ſich vorſtellen, was das für Sdireibereien und Koſten verurſacht. Von den 832 000

.

Dijon, Auronne. 8. Corps. Dijon. Briançon, Montdauphin, die Forts 14. Corps. Briançon. de Queyras, St. Vincent , Toureour , Siſteron . Grenoble.

Grenoble , die Forte Barraur , Aiton , Mont:

.

Angemeldeten gelangten , nach Ausjonderung der zur Befreiung vom Dienſt Berechtigten , der Schwächlichen und Freigelooſten, 234 000 Mann znr Einſtellung. Troßdem jeßt ſeit einigen Jahren ein größerer

Bruſtumfang als früher als Bedingung zur Annahme verlangt wird ,

gilbert, Montperché, Mont de Tanné, Vilard-Deſſous, Leſtal, Les

kann die Kriegsverwaltnng doch noch immer nicht dazu kommen,

ſeillon , Werte von Modane.

wirklich ausſchließlich, oder wenigſtens ſo gut wie ausſchließlich geſunde junge Leute als Recruten zu erhalten. Von den im Jahre 1885 Eingeſtellten mußten in einigen Gouvernements über 10 Procent im

15. Corp8. Nizza. – Nizza, Antibes, Entrevaur ,, die Forts Barbonnet, Picciarvet, Chiuſa.

207

erſten halben Jahre wegen Körperidwädie und allerlei Leiben entlaſſen werden. In dieſem Jahre wird es auch nicht viel anders ſein. Die Pflichttreue der Aushebungs-Commiſſionen erſcheint dabei in keinem

guten Lichte. Es gelangen oft Recruten zur Einſtellung, bei deren Anblick fich der Compagnie- oder Schwadrons-Chef, ohne Arzt zu ſein ,

fragt , wie es möglich ſei, folche Menſchen , denen die Schwindjudit

Theil in das Schleſiſche Reſerve:Bataillon - den Stamm des jeßigen

1. Soleſiſchen Grenadier-Regiments Nr. 10 – überging, ſo iſt das genannte Regiment als Erbe des alten Rönigsruhme des Regimente von Treskow anzuſehen. Beſondere Erwähnung verdienen ob ihrer vorzüglichen Wieder:

auf dem Geſicht geſchrieben iſt, zum Dienſt einzuberufen . Sie kommen

gabe die beiden ſchönen Bilder des bekannten Malers R. Knötel in Berlin.

auch bald, ' ohne überhaupt eine Stunde Dienſt gethan zu haben, in's Hoſpital, wo ſie ſterben oder als unheilbar entlaſſen werden. Die in dem Gefeß vom 12. April 0. 3. in Betreff der Einſtellung von

Der Verfaſſer hat ſich mit ſeiner ſorgſamen Arbeit den Dant des Preußiſden Heeres erworben , ſein Werk iſt als ein werthvoller Beitrag zur Geſchichte des Jahres 1806 anzuſeheu.

Juden geſtattete Anwendung von Geldſtrafen iſt reichlich benußt worden ; man berechnet, daß dieſelben für das Aushebungsjahr 1886

etwa 1 200 000 Rubel betragen werden ! Ein großer Uebelſtand bei der Recruten - Aushebung iſt das frühzeitige Heirathen der jungen dienſt pflichtigen Männer. Von den 234 000 der leßteingezogenen Necruten

Kurze Anzeigen und Madridten. R.] So eben iſt im Druck erſchienen : „ Ergänzung zur Hang

waren 65 000, alſo faſt 28 Procent , verheirathet. In vielen Gou:

und Quartier -Liſte der Königlich Preußiſchen Årmee für

vernements beträgt die Zahl der verheiratheten Recruten über die

März 1887 für den 1. April cr. anbefohlenen Neuformationen Berlin,

1887. Enthaltend die laut Allerhöchſter Cabinets - Ordres vom 11. und 22.

31 den meiſten Fällen werden Frau und

E. S. Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung).“ Dieſes kleine Gr

Rinder ohne jede Hülfe zurüdgelaſſen. Es liegt auf der Hand, weldies

gänzungsheft ericheint als eine ſehr willkommene Gabe , um die Ueberſicht über die mit dem 1. April d. J. eingetretenen zahlreichen Perſonal-Nerände:

Hälfte der Eingeſtellten. Glend hieraus entſteht.

rungen der Könialich Preußiſchen Armee zu ermöglichen . Auf 52 Drudſeiten erhält man das Verzeichniß der Offiziere der neu gebildeten, beziehungsweiſe ergänzten Truppentheile (4 Infanterie - Regimenter Nr. 135--138 , 15 Jn fanterie-Regimenter Nr. 13, 14, 16 , 17, 18, 39, 40, 53, 65, 80,83, 112, 113, 114 und 129, 1. Garde- Feld -Artillerie-Regiment und Feld -Artillerie-Regimenter

K r it i k. Die Fahnen des Infanterie - Regiments von Treskom (Nr. 17) im Gefecht bei Halle an der Saale am 17. October 1806. Ein friegsgeſchichtlicher Beitrag zur Geſchichte

Nr. 14–27, 30 und 31 , Eiſenbahn-Regiment mit Luftichiffer -Abtheilung und Train -Bataillone' Nr. 1-11 , 14 und 15 ). Die Druceinrichtung entſpricht genau der bekannten der Rang- und Quartier-Liſte.

des Jahres 1806 und zur Localgeſchichte von Halle a. S. von

liegt: des1887, Königreich Bayern Vor 1887, uns verfaßt nach „Militärdem Stande Handbuch vom 1. Februar 33. Auflage.3

D. Täglich sbeck, K. Oberbergrath. Unter Benuşung der Akten des R. Kriegsarchivs in Berlin . Mit zwei Uniforms: bildern, einem Plane und zwei Anlagen . Halle, Mar Niemeyer. 1886. VII und 108 S. Preis 3 Mark 60 Pfennig.

(München , im Verlage der lithographiſchen Officin des Kriegsminiſteriums).“ Daſſelbe weiſt die bekannten Vorzüge ſeiner Vorgänger auf: höchſte Zuver läſſigkeit ſeiner Angaben, praktiſche und geſchmackvolle Einrichtung des Drucs, alio Schönheit des Innern und Aeußern. Es iſt allerdings zu beklagen,

[A.] Das vorliegende Werk iſt dem lobenswerthen Beſtreben

abgewartet iſt , heute ſo daß neuemehr Buch, in der Regel II nur ganz vollſtändigen einenwelches ichondasnicht eridieint, alle 2 Jahreworden

des Verfaſſers entſprungen, in erſter Linie über die bekannte That der

halt darbietet. Das „ Militär-Handbuch “ erſchien zum erſten Male im Jahre

tapferen Fahnenjunker des Regiments von Treskow Aufklärungen zu geben, und weiter einen Beitrag zur Geſchichte des Gefechts bei Halle in die glüdliche Lage verſeßt, die reichen Schäße des Berliner Kriego:

1811 , und zwar unter der Bezeichnung „ Rangliſte“ , ſeitdem iſt es 32mal neu aufgelegt worden und zwar in den Jahren 1831, 32, 34, 36 , 38 , 40, 42, 44, 46 , 49, 51, 53, 55, 57, 59, 60, 62, 64, 67, 69, 70, 71, 73, 75, 76, 78, 79, 80, 81 , 83, 85 und 87. Zum erſten Mal ijt darin neben Seiner Majeſtät dem erkrankten König Otto Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold von

ordivs zu ſeiner Studie benußen zu bürfen.

Bayern als Chef des KEniglich Baüeriſchen Heeres aufgeführt worden.

an der Saale am 17. October 1806 zu liefern.

Der Verfaſſer war

In dem erſten Theil des vorliegenden Budis giebt derſelbe eine Darſtellung der Begebenheiten von der Bildung des Weſtpreußiſchen Reſerve-Corps bei Küſtrin an bis zu dem Gefecht an der Saale und der Rataſtrophe bei Rröllwiß , wo die beiden Bataillone des Regiments nach ruhuvollem Kampfe unterlagen .

daß der Stand vom 1. Februar 1887 gewählt und nicht der vom 1. April

Eine leſenswerthe Erſcheinung auf dem ausläudiidhen Büdermarft bietet das Werk : „ Impressions de campagne ( 1870/1871), siége de

Strasbourg, campagne de la Loire, campagne de l'Est par H. B a unis. (Paris & Nancy, Borger-Levrault & Cie.) “ Das Buch iſt eine Sammlung von verſchiedenen einzelnen Aufläkeni, welche der Verfaſſer in der „ Gazette médicale de Paris “ ſchon in den Jahren 1871/72 veröffentlicht hatte. Der

Verfaſſer hatte als Profeſſor der Straßburger mediciniſchen Facultät einzelnen Vorfälle jener Zeit geführt, ſpäter war er Theilnehmer ( Chef der

Von dieſem Gefecht hat ſich die Ueberlieferung erhalten , daß die beiden Fahnenjunker von Kleiſt und von Platen , als jede

die Belagerung im Sommer 1870 mitgemacht und ein Tagebuch über die

Ausſicht auf Rettung des Regiments von Treskow geſchwunden war , bejdloſſen hätten , mit den ihnen anvertrauten Fahnen die Saale zu

Ambulanz des 18. Franzöſiſchen Corps) des Feldzugs an der Loire und im Oſten von 1870/71 geweſen. Herr Baunis beſchränkt ſich aber nicht auf die

!

durdyſchwimmen. Die beiden Junker ſollen ſich nun nebſt ihrem Schat

Berichterſtattung, sondern er unterſucht auch die Urſachen der Franzöſiſchen

in die Saale geſtürzt und dort ihr naſſes Grab gefunden haben. Dieſe Epiſode hat ſich der Verfaſſer zum Gegenſtand ſeiner

lepteren für die Zukunft vorzubeugen. Die Schrift des mit großer Ruhe und Wahrheitsliebe erzählenden Franzöſiſchen Profeſſors iſt auch für Deutſche Leier von mannigfachem Intereſſe.

mühevollen Erforſchungen gemacht, die Ergebniſſe derſelben werden im zweiten Theile ſeiner Schrift mitgetheilt . Troßdem der Verfaſſer keine Mühe bei ſeiner Arbeit geſcheut hat, muß er dennoch zugeben , daß bei dem Widerſpruch der vorhan: denen Nachrichten nicht mehr ſider feſtzuſtellen ſei, wie ſich im Einzelnen der Verſuch , die Fahnen des Regiments zu retten , abgeſpielt hat. Die Thatſache, daß aber allen dieſen Behauptungen ein wahrer !

!

Vorfall zu Grunde liegt, kann nicht in Zweifel gezogen werden. In

den Ruhm , die Fahnenrettung mit Aufopferung des eigenen Lebens ►

erſtrebt zu haben , theilen ſids die tapferen Junker von Kleiſt und

Niederlage während des Kriegs 1870/71 und forſcht nach Mitteln, um einer

Zur Beſprechung eingegangene Schriften etc. Ergänzung zur Rang- und Quartier-Liſte der Stöniglich Preußiſchen Armee für 1887. Enthaltend die laut Allerhöchſter Cabinets -Ordres vom 11. und 22. März 1887 für den 1. April er, anbefohlenen Neuformationen. ( Berlin , Mittler & Sohn .)

und praktiſchen Ausbildung der Beitrag zur theoretiſchen Junk, Rittmſtr.,Felddienſt erläuternden Beiſpielen. Mit einer s'arte. nebſt

Cavallerie im

(Gera, Neiſewiz .)

Militär - Sanitätswesen , unser, und dessen Reorganisirung. ( Wien, Braumü

ller. ) von Köniß. Für den leşteren ſprechen die meiſten unanfedytbaren Zeugniſſe. Sieht man von Höpfner's Schilderung von der Mit- Courtin , V., lieutenant-général de l'armée Belge, étude sur le service wirtung des Fähnrich von Platen als eine Ergänzung des in de la cavalerie en campagne . ( Tournai, van Gheluwe-Coomans.) , comte de, comment il faut dresser un cheval ? Connais dieſem Punkte unvollſtändigen Berichts des lepteren an , ſo hat auch Montigny dressage du cheval de selle sances pratiques d'hippologie prin hygiène etc. (Paris , cipes d'attelage extérieur maréchalerie der Fähnrich von Platen eine Fahne dem Beſit des Feindes zu .

-

entziehen geſucht. Mit Recht ſagt deshalb Verfaſſer, daß das Regiment von Treskow ruhmvoll an der Mühle bei Kröllwiß untergegangen und daß , wenn auch ſeine Fahnen die Siegesbeute des überlegenen 1

Gegners wurden, ſeine Waffenehre unverſehrt geblieben ſei. In den zahlreichen Anmerkungen finden ſich u. A. werthvolle 1693 errichtet, im Jahre 1763 für ſein ausgezeichnetes Verhalten im

Beiträge zur Geſchichte des altberühmten Regiments von Treskom, das

König den Infan: Recht erwarb, ſichunmittelbar das Auszeichnung, Kriege fiebenjährigen die es damals mitan 20 , eine menden zu dürfen terie und 13 Reiter-Regimentern theilte.

Da das dritte Musketier-Bataillon des Regiments von Treskow,

welches zur Befeßung von Danzigzurüdgeblieben war, ſpäterhin zum

Rothschild . )

Vaux , baron de, les haras et les remontes. lons de pur sang

anciennes jumenteries en France. ( Paris, Rothschild.)

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-

éta

la production chevaline

Berichtigung. Ztg.V. d. J. , Seite 189, Spalte 2, Milit.Allg. der 24 In Nr. 190, Zeile 30 von unten bitten wir „ einfach“ ſtatt „viel fach" , Seite Spalte 1, Zeile 13 von oben „ Unterleg : Trenſe“ ſtatt „Unterlag- Trenſe“, Zeile 22 von oben „verbreitern decor ſtatt verbreitende“ ; in Nr. 25 , Seite 195, Spalte 2, Zeile 1 von unten „ Dienſt- Handare“ ſtatt „ Dieſt Standare“ , Seite 196 , Spalte 1 , Zeile 9 von oben „fein mäuligen“ ſtatt ofre i mäuligen“ zu leſen .

-

200

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Allgemeinen Militär-Zeitung. I.

III.

II.

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ftandes und die Bedeutung des

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Die 3 bis jeßt erſchienenen Schriften , welcheoben aufgeführt werden, dürfen ebenſo wegen ihres Gegenſtandes als wegen ihrer Be handlung von drei verſchiedenen geiſtvollen Militär:ShriftAtellern (im praktiſchen Dienſt ſtehenden Offizieren ) beſondere Aufmerkjamkeit bean ſpruchen . Sowohl das Inſtitut der Einjährigen, bezw. der Reſerve-Offiziere, wie auch die Verwendung der Feld-Artillerie und endlich die ganze Kriegführung der Zukunft gehen großen Veränderungen entgegen, auf welche hier in zeitgemäßer Art vorbereitet wird.

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Verantwortlicher Redacteur: Faupmann Bernin. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von 6. Otto's Hofbuchdrucerei in Darmſtadt.

Algemeine

Militär- Zeitung 이

Zweiundſedjzigiter Jabrgang. No. 29.

Darmſtadt, 5. April.

1887.

Die Allg. Milit - Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtag 8

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer

und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Viertel-

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen . Die geſpaltene Petit - Zeile

jahre bei mir 1.jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Ein neuer Zielapparat als Unterrichtsmittel für Recruten im Zielen , von Großmann , Die neue Formation des Deutſchen Reichsheeres. Königlich Bayeriſchem Lieutenant. Verighiedenes. Die Militärlaſten in Deutſchland und Amerika. Auſjäße.

Nachrichten. Deutides Neich

Dresdent. (Die neue Organiſation des Königlich Sächſiſchen ( 12.) Armee -Corps.]

Schweiz. (Beginn der Bez

feitigungs -Arbeiten des Gotthard . - Die Gotthard-Eijenbahn .] Kritil. Beitrag zur theoretiſchen und praktiſchen Ausbildung der Cavallerie im Felddienſt, von funt.

Étude sur le service de la cavalerie en

campagn- , par W. Courtiu .

Feuilleton. Artilleriſtiſche Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreich 1870,71, von M. M. ( Schluß.) Neue Militär - Bibliographie . Allgemeine Anzeigen.

Die neue Formation des Deutſchen Reichshecres. Nachdem das Reichsgeſeß, betreffend die Friedens -Präſenzſtårle des Deutſchen Heeres, glücklich zu Stande gekommen und unter

Im 14. und 7. Armee - Corps je 4 vierte Bataillone, und zwar je eins bei den Regimentern Nr. 17, 112, 113 und 114,

reſpective Nr. 13, 16, 39 und 53. .

Im 11. , 8. und 2. Armee-Corps je 2 vierte Bataillone und

dem 11. März erlaſſen iſt, hat die Deutſche Armee ein ganz anderes zwar je eins bei den Regimentern Nr. 80 und 83, reſp. 40 und 65, Geficht erhalten. Es iſt eine dankbare Aufgabe, dieſes Bild in der

dann 14 und 129. Im 6. Armee- Corps ein viertes Bataillon beim 18. Regiment.

Nähe zu betrachten.

Der Wortlaut des Geſebes ſelbſt iſt folgender: ,S 1. In Ausführung der Artikel 57, 59 und 60 der Reichs:

Zuſammen 27 Bataillone. Beim 15. Armee-Corps wird unter Zuhülfenahme der 4 neu

verfaſſung wird die Friedens-Präſenzſtärfe des Heeres an Mann zu errichtenden Infanterie-Regimenter und der 2 gleichfalls neu zu ſchaften für die Zeit vom 1. April 1887 bis zum 31. März 1894 errichtenden Infanterie-Brigadeſtäbe Stab der 65. und 66. In: -

auf 468 409 Mann feſtgeſtellt. Die Einjährig-Freiwilligen fommen auf die Friedens -Präſenzſtärfe nicht in Anrechnung.

§ 2. Vom 1. April 1887 ab werden die Infanterie in 534 Bataillone, die Cavallerie in 465 Escadronen , die Feld:Artillerie

in 364 Batterien , die Fuß-Artillerie in 31 , die Pioniere in 19 und der Train in 18 Bataillone formirt.

$ 3. Der Artikel I S 1 und 2 des Geſeßes vom 6. Mai

eine dritte Infanterie- Diviſion mit der Bezeich: fanterie- Brigade nung „ 33. Diviſion “ errichtet. Die künftige Eintheilung der In

fanterie dieſes Corps ergiebt nachſtehende Ueberſicht. Die Bataillone der 4 neuzuerrichtenden Infanterie -Regimenter

erhalten die Benennung „ I. , II., III. Bataillon “ . Bei den Regimentern mit 4 Bataillonen werden leştere als

„ I. , II., III .“ beziehungsweiſe „ IV . Bataillon “ bezeichnet; die Be

1880, betreffend Ergänzungen und Aenderungen des Reichs-Militär- nennung „Füſilier-Bataillon“ , ſoweit ſie zur Zeit bei dieſen Regi geſeßes vom 2. Mai 1874, und die noch in Geltung befindlichen, mentern beſteht, kommt ſomit in Wegfall. Die Compagnien dieſer

auf die Zahl der Truppentheile Bezug habenden Beſtimmungen des Regimenter werden durch die 4 Bataillone von 1 bis 16 durch $ 2 des Reichs-Militärgeſeßes vom 2. Mai 1874 treten mit dem nummerirt. 31. März 1887 außer Kraft .

Infanterie des XV. Armee - Corps :

$ 4. Gegenwärtiges Geſet kommt in Bayern nach näherer 30. Diviſion : Meß.

Beſtimmung des Bündnißvertrages vom 23. November 1870 unter III § 5, in Württemberg nach näherer Beſtimmung der Militär Convention vom 21. bis 25. November 1870 zur Anwendung .

In Folge dieſes Geſekes finden im April 1887 folgende Neuformationen ſtatt :

A. Infanterie.

Im 15. Armee- Corps 4 Regimenter mit den Nummern 135,

136, 137, 138 und und Straßburg.

59. Infanterie-Brigade: Meß. Infanterie -Regiment Nr. 98 : Meß. Infanterie-Regiment Nr. 130 : Meß . 60. Infanterie-Brigade: Meß. Infanterie-Regiment Nr. 131 : Meß. Infanterie-Regiment Nr. 135 : Diedenhofen. ( attachirt: Königlich Bayeriſche Beſaßungs-Brigade ).

den Stabsorten Diedenhofen, Dieuze,Hagenau 31. Diviſion: Straßburg im Elſaß. 61. Infanterie- Brigade:

Straßburg im Elſaß.

210

*

1. Rheiniſches Infanterie-Regiment Nr. 25 : Straßburg | zwar in den Garniſonen dieſer Bataillone je eine 3. Compagnie, Elſaß. im

Infanterie-Negiment Nr. 138 : Straßburg im Elſaß. ( Röniglich Württembergiſches Infanterie-RegimentNr.126 : Straßburg im Elſaß). 62. Infanterie-Brigade : Hagenau. 7. Brandenburgiſches Infanterie-Regiment Nr. 60 : Weißen: burg ( 1. Bataillon Bitſch ).

Infanterie-Regiment Nr. 137 : Hagenau. 33. Diviſion : Straßburg im Elſaß. 65. Infanterie-Brigade: Metz.

zuſammen 12 Compagnien . E. Luftichiffercorps.

Außerdem wird die Luftſchiffer-Abtheilung, welche zur Zeit nur aus commandirtem Perſonal beſteht, etatsmäßig, doch wird hier: durch ihr Dienſtverhältniß zum Eiſenbahn - Regiment in nichts ges åndert. Die Offiziere derſelben bilden mit denjenigen des Eiſen bahn -Regiments ein einheitliches Offizier-Corps. Wir fügen der vorſtehend gegebenen Ueberſicht noch einige Erläuterungen hinzu. Die Infanterie des Deutſchen Heeres beſtand bisher aus 161 Regimentern und 20 Jäger-Bataillonen. Leştere .

4. Magdeburgiſches Infanterie-Regiment Nr. 67: Meß. haben einen Friedensſtand von durchſchnittlich 549, die Regimenter Infanterie -Regiment Nr. 136 : Dieuze. 66. Infanterie-Brigade: Strajburg im Eljaš .

Infanterie-Regiment Nr. 97 : Saarburg. Infanterie-Regiment Nr. 99 : Straßburg im Elias (1. Bataillon Pfalzburg).

einen ſolchen von 1700 Mann (in Bayern , Sachſen im Württem berg etwas weniger ) ; die 5 alten Preußiſchen Garde-Regimenter und 7 Regimenter in Elſaß: Lothringen hatten jedoch einen um 300 Mann höheren Friedensſtand. Vom 1. April an werden nach dem neuen Militár-Geſetz außer den beiden Regimentern der Bayeriſchen

( Königlich Sächſiſches Infanterie-Regiment Nr. 105 : Beſatzungs- Brigade in Mep 23 Preußiſche Regimenter einen erhöhten Straßburg im Elſaß). Zum Corps gehört vom 1. April 1887 ab : Rheiniſches Jäger-Bataillon Nr. 8.

Friedensſtand von 2024 Mann und 49 Deconomie - Handwerkern haben , nämlich alle 9 Garde-Regimenter, die 12 Preußiſchen Regi: menter des 15. Armee-Corps und noch 2 Regimenter des 14. Ar mee- Corps.

B. Feld : Artillerie

Von einer durchgehenden Nummerirung aller Infanterie-Regi

In jedem der nachſtehenden Regimenter wird 1 Abtheilungsſtab menter der Deutſchen Armee ſind nur die Bayeriſchen noch ausge : und 1 Feldbatterie neu errichtet, ſo daſs dieſe Regimenter dann aus drei

ſchloſſen ; die übrigen Regimenter ſind durch die verſchiedenen Con

Abtheilungen mit je 3 Batterien beſtehen : 2. Garde-Feld-Artillerie: tingente des Reiches hindurch nummerirt. Die Nummern 1-88 ſind, Regiment, dann die Regimenter Nr. 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, abgeſehen von den Garde-Regimentern , welche bekanntlich beſondere

Beim 25. Regiment

Bezeichnungen führen , rein Preußiſche Regimenter ; Nr. 89 und 90

wird nur 1 Batterie neu formirt. Hiervon liegen das 15. und 31. Regiment in Elſaß -Lothringen. Im Ganzen wird alſo die Feld Artillerie um 16 Abtheilungsſtåbe und 17 Batterien vermehrt.

Großherzoglich Meďlenburgiſche, Nr. 91 ein Oldenburgiſches, Nr. 92 Braunſchweigiſches, Nr. 93 Anhaltiſches, Nr. 94,95 und 96 Thürin giſche Regimenter; Nr. 97, 98 und 99 ſind 1881 neuformirte Regi menter , welche eine nähere Bezeichnung bisher noch nicht erhalten haben , demnächſt aber wohl , wie die Stämme der Landwehr-Negi menter in den Reichslanden, Elſäſſiſches, Lothringiſches 2. Jufan

21 , 22, 23 und 24, 26 , 27, 30 und 31 .

C. Eiſenbahn - Regiment.

2 Bataillonsſtäbe und 6 Compagnien, jämmtlich mit Berlin

I

als Garniſon. Die beiden neu zu errichtenden Bataillone des Eiſen- terie-Regiment benannt werden dürften ; Nr. 100-108 Königlich bahn-Regiments erhalten die Benennung „ III. und IV. Bataillon " mit den Compagnien 9 bis 12 , beziehungsweiſe 13 bis 16. Die

Sächſiſche Negimenter; Nr. 109–114

Badiſche; Nr. 115–

118 Großherzoglich Heſſiſche; Nr. 119–126 Königlich Würt

15. Compagnie wird vom Sächſiſchen, die 16. vom Württember: tembergiſche; Nr. 128 - 132 wie die Regimenter 97 , 98 und 1

giſchen Militär -Contingent aufgeſtellt und als „ 15. (Königlich 99 ; Nr. 133 und 134 Königlich Sächſiſche, ebenfalls am 1. April Sächſiſche)", beziehungsweiſe ,,16. (Königlich Württembergiſche) Com: pagnie “ bezeichnet. D. Train

Bei den Bataillonen Nr. 1 , 3 bis 11 , 14 und 15 und

1881 neu formirt. Nach dieſer Zuſammenſtellung fehlt bisher noch die Nummer 127 , welche möglicherweiſe für ein zukünftig neu zu formirendes Königlich Württembergiſches Regiment reſerpirt iſt.

Die Nrn . 97, 98 und 99 haben übrigens ebenfalls lange Jahre int teit einer jo überraſchenden Wegnahme der Stadt an dieſem Tage

Artilleriſtiſde Erinnerungen aus dem Feldzuge gegen Frankreid, 1870/71.

vorhanden geweſen ſei. Die geeignetſte Stellung für meine Batterie dien mir auf dem

Dſtrande der Mulde bei ihrem augenbli& lichen Standpunkte, gegenüber Von 2. M.

Pte de Trivaux , zu ſein , von wo aus ich das Plateau von Chatillon unter

welche von da ſüdweſtlich an Petit - Bicêtre vorbeiziehend , 6a8 weite Plateau in die beiden großen Abſchnitte von Chatillon und

Feuer nehmen konnte. Das vorgenannte Gehöft Pte de Trivaur war jedoch nur 900 Sdiritte entfernt, ob aber vom Feinde belegt und was etwa vom Feinde dahinter nach dem Gehölz von Meudon zu ſtand, war nicht zu erkennen ; nur Geidyütze und Gewehrfeuer aus dieſer Ridhlung in meiner linken Flanke ließen darauf ihließen , daß eine erponirte Stellung leicht überraſchend angegriffen werden könnte. Zwar

Villacoublay ſcheidet. Auf dem weſtlichen Rande dieſer Mulde bei

lag 500 Schritt vor dem Gehöft eine Schüßenlinie Bayeriſcher Jäger,

Petit : Bicêtre traf ich die dort im Feuerſtehende 1. leichte Batterie

aber dieſe hatten ſich verſchoſſen und ſchienen ſelbſt froh zu ſein , in

(Schluß.)

Für meine Perſon auf Petit : Bicêtre vorreiten , ließ ich die Batterie vorläufig bei La Garenne in der Terrainmulde halten ,

unter Commando des Premier - lieutenants F., da Hauptınann M. dieſer unerquidlichen Lage hier nicht angegriffen zu werden. Ich bea, 1

bereits durch einen Squß in den Scentel verwundet worden war.

chloß daher vorerſt in der Mulde ſelbſt , welche ſich nach Petit- Bicêtre

Er orientirte mich über die Gefechtslage, berichtend, daß die Batterie

hin öffnete , Stellung zu nehmen und in den auf der Straße nadı

mit dem Detachement, zu dem ſie gehörte, von weit überlegenen Fran: Le Pleſſis-Piquet ſich hinziehenden Kampf einzugreifen. Beim Signal zöſiſchen Streitkräften ganz überraſchend angegriffen worden ſei, daß

du pavé blanc ſtand der Kampf noch feſt, dorthin richtete ich meine

fie id were Verluſte erlitten habe, 3 Geſchüße demontirt geweſen , aber

Geſchüße auf die feindliche Infanterie.

Dieſe ſtanden dabei im Be

bereits wieder gefechtsfähig gemacht ſeien , und daß ießt in der Haupt: reiche des feindlichen Gewehrfeuers , welches gleich anfangs einige fache nach dem Eintreffen Bayeriſcher Hülfe der Franzöſiſche Angriff Verluſte verurſachte. Dagegen war die Batterie gegen das, das Pla zurüdgeſchlagen ſei. Er hoffte, daß wir nun energiſch vorgehen und teau beſtreichende' feindliche Geſchütfeuer von Chatiữon her durch den

Hinter den geſchlagenen Franzoſen ber vielleicht die Stadt gewinnen öſtlichen Muldenrand gutgededt,ſodaß fie durch lekteres teine Ver: würden.

Dieſe Hoffnung ging nun zwar nicht in Erfüllung , aber

ſpäter haben andere gewichtigere Stimmen geglaubt, daß die Möglich:

lufte erlitt. Als das Infanterie-Gefecht jedoch immer weiter auf Le Pleſſis

der fortlaufenden Reihe gefehlt, bis dieſe Lüde am 1. April 1881 | zu 3 Batterien, beſtehen werden. Es wird demnach fünftig die Ar

ausgefüllt wurde. Drei Bataillone zählen zur Zeit alle Regimenter;

tillerie-Brigade jedes Armee-Corps 20 Batterien haben ,ausgenommen

das einzige Infanterie-Regiment, welches zuleßt nur 2 Bataillone

die des 12. , welche 23 , die des 13. , welche 18 und die des 14.,

hatte, das 2. Großherzoglich Heſſiſche Nr. 116, erhielt das dritte Bar welche 18 Batterien zählen wird , während das Großherzoglich .

taillon bei der Neuformation am 1. April 1881 .

Heſſiſche Feld -Artillerie-Regiment aus 7 Batterien beſtehen wird.

Die 1. , 2. , 5., 8. , 20., 24., 42. und 62. Jnfanterie-Brigade Die Friedensſtärke der Feld -Artillerie wird um 2 Mann für jede 1

der Preußiſchen Armee zählen bekanntlich ſchon jeßt je 3 Regimenter, während die 54. Infanterie-Brigade (4. Königlich Württembergiſche)

Batterie erhöht. Als Garniſonen ſind für die neuen Abtheilungen u. A. Berlin , Allenſtein, Schweidniß , Güſtrow , Soeſt, Roblenz,

durch die Abcommandirung des 5. Württembergiſchen Infanterie- Karlsruhe, Neu-Breiſach u. ſ. w. beſtimmt. Regiments Nr. 126 zum 15. Armee-Corps nur ein Negiment hat ; Die Fuß- Artillerie bleibt in ihrer Organiſation unverändert, das 12. (Röniglich Sächſiſche) Armee:Corps hat jogar 2 Brigaden , nur wird die Friedensſtärke von 4 Bataillonen derſelben in den nämlich die 45. und 48., 311 je 3 Negimentern , und die Königlich Bayeriſche Armee 3 Infanterie-Negimenter mehr (von denen die 1 . Infanterie-Brigade je 1. und die zum 15. Armee- Corps abcomman:

Grenzfeſtungen um zuſammen 513 Mann erhöht. Unabhängig von dem Militär:Geſeß iſt in dem neuen Militär -Etat die Trennung

der Fuß-Artillerie von der General Inſpection der Artillerie vorge:

dirte Beſatzungs-Brigade je 2 Regimenter hat). Dies giebt noch ichlagen worden,indem eine „ General- Inſpection der Fuß-Artillerie“ ge 10 Jufanterie-Regimenter , aus denen noch mehr wie reichlich die ſchaffen wird , und dafür die beiden jeßigen Fuß-Artillerie- Jnſpec: Infanterie eines neuen Armee- Corps formirt werden fönnte. Das

tionen ſollen. Die Fuß-Artillerie hat in Folge ihrer till eingehen as völligen Trennung von der Feld-Artillerie ein Offizier: Corps erhalten,

11. Armee-Corps hat ſchon jeßt 3 Diviſionen, indem zu demſelben

die Großherzoglich Heſſiſche ( 25.) Diviſion gehört. Das 15. Armee: welchem ganz der Feſtungs- und Belagerungsdienſt und die Ent Gorps zählt jeßt ſtatt 4 fünf Infanterie - Brigaden mit 11 Regi: | wickelung des dieſem Dienſte entſprechenden Geſchüp: und Belage mientern.

Für die Cavallerie tritt feine Vermehrung ein, ja eine von

rungs- Materials obliegt. Es hat daher die Fuß -Artillerie in dieſen etwa 12 Jahren ſelbſtändigen Beſtehens an Tüchtigkeit ganz außer:

den bisher beſtehenden 4 Cavallerie- Diviſionen, nämlich die des 12. ordentlich gewonnen, und dürften wir jeßt auf einen Feſtungskrieg (Königlich Sächſiſchen) Armee-Corps,wird ſogar aufgehoben. Wenn man hieraus ſchließen wollte , daß man von der Forination von

ungleich beſſer vorbereitet ſein als im Kriege 1870/71. Da die Fuß: mit der Feld -Artillerie gar keine gemeinſame Beziehungen mehr

Cavallerie-Divifionen im Frieden wieder zurücgekommen ſei, jo iſt hat, ſo iſt der Schritt, ſie von dieſer auch äußerlich gänzlich los dieſe Annahme wohl falſch, und ſind jeßt nur Sparſamkeits-Nü& zulöſen und ihr eine eigene General- Inſpection 311 geben , unauf 1

1

ſichten für dieſe Maßregel maßgebend geweſen . Da die 2. und 3. ſchiebbar geworden. Garde-, 1. , 2. , 3. , 4. , 5. , 6. , 9. , 11. , 23. und 24. , ſowie die 1 . Das Preußiſche, bis jetzt auê 2 Bataillonen beſtehende Eiſen Möniglich Bayeriſche Cavallerie-Brigade ſchon jeßt aus je 3, die beiden bahn - Regiment in Schöneberg bei Berlin wird um 2 Bataillone Brigaden der Cavallerie- Diviſion des 15. Armee-Corps ſogar aus je permehrt, indem 6 Preußiſche Compagnien, 1 Königlich Sächſiſche .

1

1

4 Regimentern beſteheu, ſo würde es feinen Schwierigkeiten unter

und 1 Königlich Württembergiſche Compagnie hinzutreten. Lepa

liegen, an der Oſt- und Weſtgrenze Deutſchlands noch je eine zweite

tere beiden Compagnien werden die Preuziſche Uniform erhalten, nur die Offiziere und Mannſchaften tragen die Königlich Sächſiſchen und Württembergiſchen Hoheitz - Abzeichen. Für die Königlich

Cavallerie: Diviſion zu formiren , wovon vorläufig wohl nur auch

alls Sparſamkeits- Rüdjichten abgeſehen worden iſt.

Die Feld-Artillerie wird von 340 auf 364 Batterien und

Bayeriſche Armee, für die bisher nur eine Eiſenbahn -Compagnie in

zwar um 17 Preußiſche, 2 Bayeriſche, 3 Sächſiſche und 2 Würt-

Ingolſtadt beſtand, tritt noch eine Compagnie hinzu und wird da

Bei ſämmtlichen Diviſions - Artillerie

für ein Bataillonsſtab formirt. Außerdem wird eine Preußiſche

Regimentern tritt eine Formations -Aenderung dahin ein, daß ſie von

Pionier- Compagnie als Stamm für die bei einer Mobilmachung

tembergiſche ,

erhöht.

2 Abtheilungen zu je 4 Batterien auf 3 Abtheilungen 311 je 3 Bat:

aufzuſtellenden Telegraphen - Abtheilungen neu formirt. Bei den

terien gebracht werden . Die Corps-Artillerie-Regimenter des 13. , -

ſämmtlichen Pionier - Bataillonen wird in neuerer Zeit in jedem

14. und 15. Armee-Corps erhalten jedes einen Abtheilungsſtab und

Jahre eine Anzahl Mannſchaften für die Telegraphen- Abtheilungen

eine Batterie mehr, ſo daß ſie fünſtig aus je 3 Abtheilungen, jede l ausgebildet, um bei einer Mobilmachung bei dieſen eingeſtellt zu werden. Piquet vorrüdte, ließ ich aufproben und ging nun über den vorliegen: die Wirkung des Sprengſtüds jedoch abgeſdıwädyt, trokdem war er den Rand der Mulde weg in die zuerſt beabſichtigte Stellung gegen- ſchwer verwundet und blieb mehrere Monate im Lazareth zu Verſailles. über Pte de Trivaur.

Von hier aus konnte ich die Straße nach | Sonſt erwies ſich die Wirkung der feindlichen Granaten als überaus

Chatillon über Le Pleſſis-Piquet unter wirkjames Flankenfeuer nehmen

geringfügig , die meiſten crepirten gar nicht, andere hatten ſo (dwad;c Sprengladungen , daß dieje eben nur ausreichten , das Geſchoß zum Gegen Pte de Trivaur ſicherte ich mich möglidyſt dadurch, daß | Crepiren zu bringen, ſo daß die uinherfahrenden Sprengſtüde oft nur ich dieſes Gehöft durd, den 1. Zug ( die Batterie ſtand in Inverſion) Contuſionen verurſachten. und hatte die Schanze von Chatillon in der Front.

in Brand ſchießen ließ , während die beiden andern Züge gegen die

auf der großen Straße zurüdgehende feindliche Infanterie feuerten. Das heftige Artillerie: Feuer von Chatillon her ließ ich vorläufig unbeachtet , da eine dichte Wand von Pulverdampf, den tein Luftzug

In diejer Stellung vor Pte de Trivaur ſchloſſen ſich meiner Batterie bald die leichten Batterien der Abtheilung und ſpäter aud)

die 2. ſchwere an , jo daß die Abtheilung hier vereinigt wurde. Hauptmann Sch. ließ das Feuer derſelben nun gegen die

zerſtreuen wollte , in dieſer Niğıtung kein Ziel erkennen ließ, jede Schanze von Chatillon richten , nach kurzer Zeit verſtummte dieſelbe

Verbachtung unmöglich machte. An dem fdweren Knall der Geſchüße auch. Da gleichzeitig das Infanterie- Gefecht in der rechten Flante und der ſtarken Detonation der crepirenden Granaten war zu erkennen,

ſich immer weiter entfernt hatte , ſdien der Kampf in unſerer Front

daß auf Seite des Feindes dywere Gejdyüße im Rampfe ſtehen müßten,

beendet zu ſein.

wie ſich nachher auch thatſädlich ergab , daß die Schanze von ChaHauptmann Sch. ließ die Abtheilung troßdem avanciren und in Feſtungs Geſchüßen tillon mit armirt geweſen war, welche dieſes der Höhe von Pte de Trivaux von Neuem abpropen , aber ohne zu Feuer unterhielten .

Gewehrfeuer aus der rechten Flanke bereitete der Batterie auch in dieſer Stellung wieder mehrfache Verluſte; ſchon beim Auffahren

feuern, ſo auf weitere Befehle warten. Da wurde plößlich von Chas

tillon her von Neuem , wie es ſchien aus vielen Geſdrüßen gleichzeitig, das Feuer eröffnet , ſo daß der dichte Pulverdampf ſofort wieder die 1

war ein Pferd im Geſchirr getödtet worden und das Geſchüt liegen ge- Gegend verhülte. Unſere Batterien erwiederten daſſelbe nur langſam , blieben. Lieutenant H., welcher dieſes in die Stellung nachbrachte, indem ſie verſuchten ſich dadurch einzuſchießen, daß der Aufſchlag der wurde, als er noch zu Pferde ſaß, von einem Sprengſtüd am Ropf Granaten dicht vor die Wand des Pulverdampfes gelegt wurde, um 1

getroffen , ſo daß er hoch über den Bals ſeines Pferdes zu Boden ſtürzte. 30 hielt ihn für todt; die Schuppenfette des Helme hatte

dann die Entfernung 50 bis 100 Schritt weiter zu nehmen. Von

der Corpo:Artillerie waren eben eine reitenbe und zwei Fuß-Batterien,

Die Train - Bataillone, welche bisher beim Garde- und 2. Ar:

mee- Corps je 3 Compagnien, bei allen übrigen Corps nur 2 Compagnien zählten , werden um 14 Compagnien und zwar ' um je 1 Compagnie beim 1. , 3. , 4. , 5. , 6. , 7. , 8., 9. , 10., 11. , 12. , 13. , 14. und 15. Armee- Corps verſtärkt, und erhalten als Garniſonen die Orte, wo bisher die Bataillone ſtanden. Jedes Bataillon wird demnach 302 Mann ſtark ſein, und iſt dieſe Vermehrung für den 1

1

1

1

1

Schüßen als Zielmaſchine an Stelle des beim Anfangsunterricht feine hinreichende Controle gewährenden Gewehrs. Der Apparat beſteht aus einem ſtáhlernen Geſtelle, an deſſen einein Ende ein feſtſtehendes , am andern ein zum Umklappen ein : gerichtetes Hülfstorn befeſtigt iſt. Vor dem lekteren befindet ſich ein ſowohl nach aufwärts als ſeitwärts verſchiebbares Viſir, deſſen Stellungen in Bezug auf die beiden Rorne durch Klemmſchrauben

. können Train dieerſteſeit1871,in welchem das Train-Bataillon Nr.15 in der Weiſefiriet werben tộnnen, daßein zu voll oder zu fein neu errichtet wurde. Dieſe Verſtärkung der Train-Bataillone iſt Nehmen des Korns , 'Klemmen des Korns , ſowie die Verbindung

eine Nothwendigkeit bei den Anforderungen , die an dieſelben im beider Fehler zur Anſchauung gebracht werden . Für die Anwendung des Apparats haben ſich folgende Gie Fall einer Mobilmachung geſtellt werden, zumal da fünftig bei einem praktiſch erwieſen : ſichtspunkte aufhören -Colonnen Train Civilausbrechenden Krieg alle requirirten ruht auf Sandjäden auf einem langen Tiſche Apparat Der beiden die Nur ſollen. beſtehen und nur militäriſch organiſirte Auge des am Tiſche fibenden Schüßen vorm das , daß Art der in Com2 von Stand dem bei bleiben Bayeriſchen Train-Bataillone entfernt iſt. · Centimeter 50 etwa Viſir eine je pagnien , weil dieſelben außer den beiden Compagnien noch Die Entfernung der Scheibe darf beim erſten Unterricht 10 Sanitäts -Compagnie und eine Kranken - Abtheilung haben , welche Meter nicht überſchreitcu. Einrichtungen bekanntlich den anderen Train - Bataillonen fehlen. -

Das iſt ungefähr das Bild , welches die neue Organiſation

Der Lehrer weiſt nun den Schützen an , jo über den Apparat

des Deutſchen Neichsheeres gewährt. Man ſieht, das Heer iſt nicht allein verſtärkt, ſondern auch gleichmäßiger geſtaltet worden , es

hinwegzuſehen , daß das feſtſtehende Rorn durch das aufgeſtellte Hülfstorn genau verdeckt iſt, nachdem er zuvor den Apparat mit

haben alſo nicht nur Vermehrungen , ſondern möglichſte Verbeſſerungen

geſtrichenem Rorn auf einen Punkt der Schcibe eingerichtet hat.

1

ſtattgefunden. Nur die Landwehr hat, ähnlich wie dies auch im

Zur leichteren Anſchaulichmachung des normalen Zielensmit

Jahr 1867 der Fall war, keine Verſtärkung erfahren und tonnte

geſtrichenem Rorn tann ein Faden über das Viſir geſpannt werdent.

ſie nicht erfahren , weil zur Bildung der Landwehr-Bataillone Mann : ſchaften noch nicht vorhanden ſind. An den Truppen iſt es nun ,

giebt ſich dadurch , daß derſelbe im Stande ſein muß , dert vom

ſich in die neue Form der Dinge hineinzuleben. Das wird wohl

Lehrer gewählten Haltepunkt anzugeben . Durch Niederklappen des

noch einige Zeit und Mühe koſten, allein der Geiſt, der das Deutſche Reichsheer in allen ſeinen Contingenten beſeelt , iſt Bürge dafür,

Hülfsforns ergiebt ſich das der Wirklichkeit entſprechende Bild des Erſcheinens der Kornſpitze in der Rimme des Viſirs. In gleicher Weiſe bringt der Lehrer dem Recruten die beim Zielen vorkommenden Fehler durch Verſchiebung des Viſirs am Hülfatorn zur Darſtellung , wobei der Schütze ſtets ſo in den Ap parat zu ſehen hat , daß die beiden Korne vollſtändig auf einander gedeckt ſind. Das der Wirklichkeit entſprechende Bild ergiebt ſich auch hier wieder durch Niederklappen des Hülfskorns. Nachdem ſo dem Schützen die bei richtigem wie bei falſchem Zielen ſich ergebenden Bilder anſchaulich gemacht worden ſind, hat derſelbe nunmehr das Einrichten des Apparats auf einen befohlenen

daß dies Ziel ſehr bald erreicht ſein wird .

Ein neuer Zielapparat als Unterrichtsmittel für Recruten im Bielen. Der Zielapparat hat den Zweck, einerſeits als Lehrinittel für den theoretiſchen linterricht des Recruten im Zielen zu dienen , an: dererſeits aber insbeſondere die raſche Erlernung des richtigen Zielens mit geſtrichenem Korne bei untrüglicher Controle zu ermöglichen. In erſterer Hinſicht zeigt der Apparat dem Schüler das normale Zielen mit geſtrichenem Rorn , ſowie die beim Erfaſſen des Zieles vorkommenden Fehler : Klemmen des Rorns , Nehmen von vollem oder feinem Rorn ; in letzterer Beziehung dient derſelbe dem 1

fidz an den rechten und linken Flügel unſerer Stellung anſchließend, aufgefahren , ſo daß hier 7 Batterien des 5. Corps im Feuer ſtanden , ale der Befehl eintraf, dieſes einzuſtellen und auf Villacoublay zurüd: zugehen .

In entwickelter Front im Sdritt ging die Abtheilung über das Plateau zurück, verfolgt von den feindlichen Granaten. Es war ein

Die Controle der richtigen Ausführung ſeitens des Schülers er : 1

Punkt der Scheibe bei umgelegtem Hüljskorn ſelbſt vorzunehmen, eine ſchwierige, die Anwendung aller bisher gelernten Regeln Die Ermöglichung einer ganz untrüglichert Controle durch Aufſtellen des Hülfskorns dürfte für den Unterricht von beſonderein Vortheil ſein. Qat nun bei fortgeſetzter Uebung -

erfordernde Uebung.

Batterie wieder der 17. Brigade an , mit welcher ſie die Vorpoſten beziehen ſollte und marichirte in deren Verbande um 21/2 Uhr Mit tage auf Verſailles ab . Wenig parabemäßig , noch die Spuren des heißen Gefechtes an uns tragend , betraten wir um 4 Uhr dieſe Schöpfung Ludwigs XIV. Ein Gefühl glüdlichen Stolzes erfüllte uns , als wir die prachtvollen Avenuen hinabziehend, den Place d'armes

unangenehmes Gefühl, dieſe fich ſo im Rüden zu wiſſen , doch auf

vor dem Schloſſe erreichten , von deſſen Vorhofe die ſtolze Geſtalt des

jeden Fall weit leichter, als ihnen die Stirn zu bieten. Dieſer Abzug im feindlichen Feuer , rubig wie auf dem Erercierplate, vollzog ſich

roi soleil in ſeinem Reiterſtandbilde drohend une entgegenzutretent dien. Welch' blutige Saat hatte dieſer Rönig vor 200 Jahren ge

.

glüdlicherweiſe ohne jeden Verluſt. Südlich Villacoublay gingen die

fäet, und wie war jeßt die Ernte ! Hier fühlten wir, daß Deutſchland

Batterien in Rendezvous -Stellung. Es war ein heißes Gefecht geweſen , in dem die Batterie an dieſem Morgen geſtanden hatte : 1 Mann war toot , Lieutenant H. und 5 Mann waren ſchwer , mehrere leicht berwundet , andere nur contuſionirt; von Pferden waren 2 tobt und 5 verwundet. Alle dieſe Verluſte waren durch Gewehrfeuer herbeigeführt , ausgenommen die Verwundung des Lieutenants H. Wären die Franzöſiſchen Granaten ſorg-

jeßt an dieſem König gerächt war. Lange tonnte ich nich ſolchen Betrachtungen aber nicht hingeben,

fältiger geladen geweſen , ſo hätten unſere Verluſte ungleich höher ſein müſſen. Hierfür nur ein Beiſpiel für viele ale Beweis. Eine 12pfündige Granate fiel mitten in den 1. Zug nicber und blieb bei dem harten Boden dort liegen, der Zünder brennend und rauchend, ſo daß wir jeden Moment die Tod und Verderben drohende

Exploſion des Ungethüme erwarten mußten. Aber dieſe blieb aus, der Zünder brannte ohne Wirkung ab,

die Granate hatte gar leine

Sprengladung gehabt. Bon dem Rendezvoue - Plaße bei Villacoublay ſchloß ſich die

da ein neuer Befehl die Batterie an das Gitter der Avenue St. Cloud rief, um bei den Vorpoſten zn biwatiren. Ein weiteres Vorgehen auf der zwiſden Wäldern ſich hinziehenden und durdy zahlreiche Verbaue abgeſperrten Chauſſee zeigte ſich jedoch ausgeſchloſſen , und da ein an: derer geeigneter Biwarsplat fid nicht darbot, ließ id die Batterie int aufgeſchloſſener Zug -Colonne, die Geſchüße rechts, die Wagen linke, auf den breiten Fußwegen der Avenue zwiſchen den Baumreihen auf fahren und fich zum Biwat einrichten. Es war bereits Nacht geworden , ſo daß Offiziere und Manns

ſchaften, nachdem noch die Pferde gefüttert und getränkt worden waren, ſich nur an einem ſchnell bereiteten Kaffee erquiden tonnten, um dann auf der Garten Promenade in feſten Schlaf zu finten , beſchienen von dem Lichte der zahlreichen Gadlaternen.

I

und fteter Erklärung der gemachten Zielfehler am Apparate ſelbſt 554 376 200 die Vereinigten Staaten . der Schüler genügende Fertigkeit ſich erworben, ſo dürften ſich feine 479 601 149 das Deutſche Reid beſonderen Schwierigkeiten mehr in den Weg ſtellen, wenn nun der Alſo die Vereinigten Staaten mehr 74 775 051 Zielunterricht mit dem Infanterie-Gewehr ſelbſt begonnen wird. Als Tie Mehrausgabe würde übrigens noch ganz bebeutend höher Schluß der Uebung dürfte vielleicht das von der Oeſterreichiſchen Fids ſtellen, wenn die „ Juinois -Staatszeitung “ nicht bergeſſen hätte,

Shieß- Inſtruction empfohlene Anfertigen von Zieldreiecken*)als die (von den Einzelſtaaten getragenen

des Unterhalts unſerer ) Koſten vortheilhaft erſcheinen , zumal da die Conſtruction des Apparats Milizen hinzuzufügen , die jährlich auch eine Anzahl Millionen ver: daſſelbe weſentlich erleichtert.

11

ſchlingen. "

Als Recruten -Offizier hatte ich Gelegenheit, den Apparat an-

Vorſtehende Gegenüberſtellung iſt ſehr lehrreid).

Sie beweiſt

zuwenden. Die Hauptſchwierigteit, den Recruten das richtige Hin : auf's Neue die Richtigkeit des Ausſpruchs des General- Feldmarſchals einſehen in den Apparat beizubringen, war auch bei den ungeſchick: Grafen v.. Moltte im Reitstage, wonad wir in Deutſchland eine „ teſten Leuten nach kurzer Uebung überwunden , und es dürfte ſich umſichtige, redliche und ſparſame Armee-Verwaltung haben “. Gleid:

infolge deſſen der Apparat für Ausbildung von Erſay -Reſerviſten , zeitig bildet ſie einen Beley zu der Thatjache, daß das Capital aud) nachgeſtellten Recruten , Mannſchaften der Erſat: Bataillone bei einer

wirklid gut angelegt wenn die Leiſtung hier eine ſiebenmal Mobilmachung 2c. beſonders eignen. Was den Preis des Apparats größere iſt als jenjeitoſeindesmuß, Meeres. Wünſden und hoffen wir, daß anbelangt , jo beträgt derſelbe bis jetzt 10 Marf , bei Herſtellung man eines ſolden limitandes in Deutſchland ſtets eingebent bleibe. des Apparats durch eine Fabriť dürfte derſelbe auf 6 -7 Mark berabgemindert werden. Ingolſtadt. Großmanit ,

Second-Lieutenant im Königlich Bayeriſchen 10. Jnfanterie -Regiment „ Prinz Ludwig ". !

it a d r i dh tee 11. Deutſches Reid .

( v. B.) Dresden , 3. April. [ Die neue Organiſation des Königlid Sächſijden ( 12.) Armee: Corpo.) Gegenwärtig herrſcht auch bei uns eine wahrhaft angeſtrengte Thätigkeit in allen Zweigen des militäriſchen Lebens. Das Reichs-Geſep vom 11. März , betreffend die Friedens - Präſenzſtärke des Deutſchen Heeres, berührt

Verſchiedenes. Die Militärlaſten in Deutſchland und Amerika. Dae , Volkeblatt“ von Cincinnati ſtellt in dem

nadyſtehend

bekanntlid, am meiſten die Organiſation des Elſaß -Lothringiiden ( 15. ) Während das - Corps. Armeeſeines Sädfiſden 12. )Hälfte und erfährt, Beſtandes Verſtärkung um faſt ( die erſteredescineKöniglid

wiedergegebenen Artikel einen nicht unintereſſanten Vergleid, an zwiſchen wird das leştere einer Neuformation und Vermehrung unterworfen, den Militärlaſten im Deutſchen Reiche und in den Vereinigten Staaten von Amerika :

Es iſt aud) an vorliegender Stelle gehoben worden , daß die Militär - Laſten -Heer, Flotte und Invaliden : Penſionen - in

wie ſie ſeit 20 Jabren bei den Sächſiſchen Truppen -Berbänden nicht vorgekommen iſt. Nur iſt zwiſchen den heutigen Organiſations-Ber: änderungen und denen von 1866/67 der große Unterſchied , daß damals der Militär - Verwaltung Monate zur Verfügung ſtanden ,

ſchon mehrfach herver: o.d i. die Ausgaben für den Vereinigten Staaten

um die Armee aus den alten Formen in die neuen Verhältniſſe über: zuleiten , während jeßt die Neugeſtaltung binnen wenigen Wodent

thatſächlich größer ſind als in Deutſchland , troßdem das Deutſche ſtehende Heer dem unjeren an Zahl mindeſtens ſiebzehnfach überlegen iſt, und unſere Flotte mit der mächtigen Kriegsflotte des Deutſchen

keit vorſtellen , der ſich ausnahmslos alle Behörden unjeres Armee: Corps unterziehen müſſen , um die Vermehrung der Sächſiſchen Truppen

Reiches einen Vergleich überhaupt nicht aushalten kann . Die „ Illinois-

pünktlich 311 Anfang April in's Leben treten zu und ihrerSchon wird davon geſproden , daß am Geburtstage Seiner laſſen . Garniſonen

Staatszeitung“ hat ſich ſo eben der Mühe unterzogen , die betreffenden

erfolgen muß. muß. Man kann ſids daher die geradezu fieberhafte Thätig:

Majeſtät des Königs, den 23. April, adit neue Feldzeichen, welpe ſids.

Ausgaben auf Grund der leßten Jahreobewilligungen in überſichtlicher Weiſe zuſammenzuſtellen. Danach iſt die Jahresrechnung für die Vereinigten Staaten

Tage vorher ſoll die Verleihung der neuen Fahnen durch den König

mie folgt :

an die nach Dresden befohlenen Deputationen der nelien Truppentheile

in Folge der Verſtärkung unſeres Armee :Corps den bisher vorhandenen

anreihen, den Truppentheilen übergeben werden ſollen. Bereits einige ſtattfinden .

Heer Militärſchule

23 724 718 Dollars. 419 936 25 753 165 m 76 252 500 6 900 000

Flotte Penſionen Merikaniſche Penſionen .

Insgeſammt 133 050 319 Dollars. Dagegen für das Deutſche Reid (die Mart zu 24 Cente ge: rechnet ) ſo :

Meer (ordentl. Aufvand) . 82 328 811 Dollars. ( außerordentl .) Flotte ( ordentl .) (außerordentl. ) .

1

Militär- Penſionen

Marine Penſionen Invaliden Penſionen

.

9 962 781 8 904 284

.

2 328 456

.

4 958 328 151 129 6 470 781

Bataillon Nr. 15 – führt belanntlich keine Feldzeichen.

Schweiz.

* Bern , 2. April. [Beginn der Befeſtigung 8 : Ar beiten des Gotthard. -

Die Gotthard : Eiſenbab n. )

Die Frage der Landes-Befeſtigung. ſpeciel die Frage der Befeſtigung des Gotthard , ſcheint aus dem Stadium der Vorarbeiten und Vor: I

ſtudien herausgekommen zu ſein : es werden ſo eben Ero: und Fels : arbeiten im Bundesblatt ausgeſchrieben , zuſammen 50 000 Kilometer, ſowie 20 000 Kilometer Maurer-Arbeiten. Dem Directoriuin der Gotthardbahn iſt ſeitens des Bundesrathe die officielle Mittheilung zugegangen , daß Deutſchland , Italien und

1

Insgeſammt 115 104 570 Dollars . Der Jahres Aufwand für die Vereinigten Staaten iſt alſo um 18 Millionen Dollars oder um 75 Millionen Mart höher als der des Deutſchen Reiches . In Marł (zu 24 Cents) gerechnet, geben aus : * ) Man vergleiche die Schrift: „Das Schießen der Infanterie 2c. Hanover 1887 " . S. 16.

Es kommen hierbei die 3 Bataillone des neu errichteten

Infanterie - Negiments Nr. 139 und die 5 neu formirten Landwehr: Bataillone, beziehungsweiſe Stämme in Frage. Die ſogenannte leidste Infanterie - und im Zuſammenhange damit auch das neue Jäger:

die Schweiz übereingekommen ſeien, der Gotthardbahn für Herſtellung eines zweiten Geleiſes eine Friſt von 10 Jahren einzuräumen , ſtatt der von der Gotthardbahn verlangten 12 Jahre.

K r it i k . Beitrag zur theoretiſchen und praktiſchen Ausbildung der Cavallerie im Felddienſt , nebſt erläuternden Bei ſpielen von funt . Rittmeiſter und Escadron - Chef im Alt: mårtiſchen Ulanen-Regiment Nr. 16. Gera 1887, Verlag don A. Reiſerit. 8. . VIII u . 93 S.

Étude sur le service de la cavalerie en campagne

Nun aber nicht mehr ! Man bilde uns nicht zu Infanteriſten aus,

par le lieutenant-général W. Courtin (de l'armée Belge). verſchone uns mit ſprungweiſem Vorgehen und Einüben von Hurrah: Tournai 1887 , Imprimerie et lithographie à vapeur van Gheluwe-Coomaps. 8.

rufen !

165 p.

Das Buch des Rittmeiſters funt iſt eine ſorgfältige Arbeit. ( v. St.] Ueber die Ausbildung der Cavallerie im Felddienſt Es wird in den Grundſäßen fortbeſtehen , in der Form aber, wie find und gleichzeitig zwei neue Schriften zugegangen , die wir nacidon gejagt, wahrſcheinlich ſehr bald umgearbeitet werden müſſen. Wir wenden uns nun zur zweiten Schrift. In ſeiner Vorrede

einander dem Leſer vorführen wollen.

Der Verfaſſer der an erſter Stelle genannten Schrift ſagt inn

jagt General Courtin , daß die Königlic Belgiſche Inſtruction

Vorwort, daß er nichts Neues oder Erſchöpfendes, ſondern nur einen Beitrag zur Ausbildung der Cavallerie in Felddienſt bezweckt.

von 1881 wohl ein ausgezeichneter Führer der Truppen im Felde für verſchiedene Vorkommniſſe ſei, aber für die Cavallerie nur allge: meine Grundlagen enthalte ; die jeßt ausgegebene Studie ſoll nun die

Ich geſtehe, daß der Gedanke , im Beginn des Jahres 1887 ein neues Buch über Felddienſt herauszugeben, mir inſofern verfrüht Lüden ausfüllen , ſie wurde verfaßt im Jahre 1885, aber durch ver: erſdeint, als der Verfaſſer dedy wiffen mußte, daß im Monat März | ſchiedene Umſtände verhindert früher zu erſcheinen. eine Commiſſion in Berlin zuſammengetreten iſt, die in Erweiterung In ſieben Abidnitten , von dem Einfachen zum Schwierigen des vorjährigen „ Entwurfs“ damit beſchäftigt iſt, eine neue „ Felddienſt- übergehend, follen Alle, welche der Ausführung des Sicherheitsdienſtes Ordnung“ auszuarbeiten. Wenn aud Hauptgrundjäge, die durch die ſich zu unterziehen haben, allmälig ihre Pflichten kennen lernen. Nadi Allerhöchſten Verordnungen ſeit Jahren feſtftehen , Eigenthuni der dieſer Methode halte ich die Inſtruction für klar und lehrreid), in Armee ſind, ſo wird doch vielerlei in Form und Ausdruck geändert vieler Beziehung mit unſeren „ Verordnungen für den Felddienſt“ 1

werden , und noch in dieſem Jahre wird der Verfaffer ſein Bud) um

arbeiten müffen.

Vorläufig iſt daſſelbe ganz auf die Allerhödyſten

übereinſtimmend, was ihr ja nicht zum Nachtheil gereiden kann , und wenn wir auch in nädyſter Zeit eine neue Inſtruction über dieſen

Verordnungen des „grünen Budis" begründet und hat vicle praktiſche Dienſtzweig zuerwarten haben , ſo können die Grundziige und der 1

Seiten , die indeffen auch nicyt neu ſind; ich weiß daber nicht, aus weldem Grunde der Rittmeiſter funt die Vorrede mit den Worten

ſchließt: „ Auf die Gefahr hin , auf mancherlei Widerſpruch zu ſtoßen " 11. . iv .

Ich will nun kurz die einzelnen Abidnitte berübren.

Der

Sinn jich dody nie ändern .

Der erſte Abidynitt beißt : „ Préliminaires“ . Darin werden Erklärungen über das Terrain und alle möglichen in demſelben vor: kommenden Gegenſtände und Theile gegeben, ferner über die Art ſid, zu orientiren, das Diſtanzenſchätzen und Kartenleſen.

Sicherheitsdienſt auf dem Maríd iſt ſachgemäß und klar nach den

Der zweite Abſchnitt heißt : 7„ Service de renseignement. “

beſtehenden Vorſchriften dargeſtellt, ebenſo das Capitel : Maridyziele.

Es heißt da : „ Der Reiter foll gut beobachten lernen und ſich klare

Der Verfaſſer ſagt darin : ,, Die Cavallerie biwakirt ſtets in Colonne

Nedienįdhaft geben von dem , was er geſehen hat. “ Diejes iſt wohl der wichtigſte Grundſaß für den ganzen Sidherheitsdienſt. Sodann

in Gøcadrons " ; nach dem Entwurf" ſoll dies in an einander ge:

zogenen Escadrons-Colonnen geichehen , was ich hier nur deshalb be: nerke, weil die allgemeine Stimme gegen dieſe lepte Art ſid; geltend

wird der Eclaireurdienſt , d . h. die Function der Spißen , Seiten:

gemad )t hat und die alte beibehalten möchte.

gleich iſt.

plänkler, Meldereiter, Vedetten und Poſten beſprochen, der dem unſrigen Das letzte Capitel handelt von den Patrouillen, die nach

Im Capitel ,,Vorpoſtendienſt " hebt der Verfaſſer mit Redyt den

ihrer Stärfe in kleine, mittlere und große eingetheilt werden , ent

Grundſaß hervor : „ die Zahl der Vedetten muß möglidiſt verringert,

ſprechend unſeren Sdílcid ):: und Recognoscirungs - Patrouillen . Aucts 2

H

dafür die der Patrouillen vermehrt werden .“ Daß aber die Vedetten ,, bei Nadyt meiſt beſſer in der Tiefe ſtehen , um nach der Höhe gegen den Horizont deutlicher ſehen zu fönnen " ,

halte ich für einen überwundenen Standpunkt.. Ich bin überzeugt, daß der Rittmeiſter funt dies in praxi nie ausgeführt hat ; man ſtellt die Vedctten Nachts auf Höhen auch ſo, daß ſie nach dem Thal binab fcben .

Wunderbarer Weije läßt der Herr Verfaſſer mit Vall! Werda ! " anrufen. Ta derſelbe ſid, ganz auf das „ grüne Budy" ſtützt, jo muß er wiſſen , daß diejes nur den Anruf „ Halt !" kennt, während in den neuen Entwurf“ wiederuin dns in Fleiſch und Blut über: !

hier ſagt der Verfaſſer , daß dieſer Dienſt ſich nur durch praktiſdie Uebung erlernen laſie.

Der dritte Abſchnitt beißt : , Rédaction et transmission des Wir leſen bier : „ Der Stil der Befehle joll kurz ſein , klar und entidieben und niemals Veranlaſſung zu Zweifeln

ordres et rapports.

beben .

Auch hierin gipfelt wiederum die Hauptſadie des Dienſt:

zweiges. ,, Höfliditeitsfornien fallen fort, die Sdrift jei jo klar, daß ſie auch bei ſchledyter Beleuchtung zu leſen iſt , und die Eigennamen ſind redyt lejerlid ) zu ſchreiben .“ Wenn ſich dies doc Jeder merken mödyte ! Datum und Stunde will der Verfaſſer in Ziffern und Bud :

Sehr richtig iſt die

ſtaben gejdyrieben haben , was ſehr zu empfehlen iſt, 3. B. in folgender Art : „ Le ( 10) dix mai à ( 9 ) neuf heures du matin. “ Es

Warnung an die Vedette, fid) nid t überliſten zu laſſen , denn ſie hat

folgt für die Befehlsertheilung noch eine Anzahl recht praktiſcher Winke.

ſtets anzurufen und zu eraminiren, ſie läßt ſidy nidyt etwa ausfragen. Ich könnte übergeben , daß Lojung und Feldgeſchrei abgeſchafft wird,

Die Briefumſchläge ſind ähnlid wie die bei uns gebräudylidien. Von den nöthigen Zeidnungen ſagt der Verfaſſer, daß ſie zu fertigen ſind „à main levée et au crayon “. Dann folgt die Inſtruction für

gegangene „ Halt ! Werda !" aufgenommen iſt.

daß der Sdnarrpoſten " jest

Poſten vor dem Gewehr" heißen wird ,

daß die Vedetten cine ſtatt zwei Stunden ſtehen ſollen, wenn ich das eben von mir Geſagte nicht beſtätigen wollte , wonad, ich ein jetzt „ über Felddienſt“ erſcheinendes Werk als „verfrüht" bezeidinete. Der

und wenn ſie nach zwei Nichtungen reiten müſjen, zu 6 Reitern.

Patrouillendienſt iſt ſehr gründlich beſdhrieben worden ; einmal ſagt der Verfaſſer ,, eine Patrouille 3 Mann ſtart" , - bei der Cavalleric iſt es üblich zu ſagen : ſie iſt 3 Pferde ſtart. Auch der Melde- und

Sicherheitsdienſt, beſpridt die Avant-garde, détachement de flancs et arrière -garde, ſowie die avant-postes, patrouilles, pointes et les diverses reconnaissances, welche dieſelbe Inſtruction wie unſere Vorpoſten und Siderheits-Maßregeln haben. Eine Zeichnung erläutert

Ordonnanzdienſt iſt gut beſchrieben. Ich halte es für richtiger, im Felde den Meldenden nie abſißen zu laſſen, wenn der Vorgejepte audi zu Fuß iſt; es iſt immer Zeitverſchwendung. Nun folgt ein Capitel : „ Meldungen aus dem Felddienſt ", in welchem erſten die Meldung geſagt und daran eine Betrachtung an: geknüpft wird, was ſehr praktiſch und belehrend iſt. Auch der , lec: tionegang bei Ertheilung des Unterrichte über Felddienſt " iſt vom Verfaſſer richtig dargeſtellt, indem er gegen das Auswendiglernen der

die Briefrelais , die der unſrigen ähnlich iſt. Poſten zu 3 Reitern , Der vierte

bidnitt : Service du sureté

behandelt en

dieje formationen .

Ter fünfte Abidinitt : „ Cavalerie divisionnaire“ , behandelt den Dienſt dieſer Truppe im

Marich und in der Ruhe.

Wenn cin

1

Cavallerie -Regiment einer zuſammengeſetten Diviſion attachirt iſt, jo werden 31/2 Escadrons vorgeſchickt, um aufzutlären oder ſie auf 10 1

bis 15 Kilometer vor der Špige der gemiſchten Avantgarde zu decken, und eine halbe Escadron wird dazu verwendet , um die Truppe in

Dem

der Nähe zu decken , alſo Avanta, Arriere-Garde und Flanken zu

Recruten ſollten Bilder geſdaffen , es ſollte ihm Alles ad oculos

ſichern. Auch in diejem Abſdynitt habe ich nichts gefunden , was unſeren Beſtimmungen finngemäß entgegenſtände. Gine Zeichnung

Frage: und Antwortbücher eifert, als den Tod alles Dentens. demonſtrirt werden .

Es folgt dann nod) ein II. praktiſcher Theil, -

enthaltend Vorübungen , Aufgaben -Ertheilung , Kritik, Nachtfelddienſt

bringt die Formation zur Anſchauung.

und allgemeine Anordnungen , wobei ich mit dem Herrn Verfaſſer,

Der ſechſte Abſchnitt : „ Service d'observation “ , hat zum

der eine und dieſelbe General- Idee für das ganze Jahr gegeben ſehen möchte, nicht übereinſtimme, da dies in manchen Garniſonen zu ſehr

Zweck : „de surveiller les frontières et de s'opposser aux in cursions d'une troupe ennemie. “ Eingetheilt wird die Truppe in

in der Benubung des Terrains beſdränten würde. Der III. Abidynilt behandelt das Fußgefedyt, welches der Ver:

der Tiefe in Kojakenpoſten , Offizier Spiten und fleine Unteroffizier:

faſſer mit Recht für uns einen Nothbehelf"“ nennt. Allein derſelbe

Patrouillen, Gefedyt8-Escadrons, Soutien -Escadrons und concentrirtes Gros. Es wird eine Brigade in die erſte , eine in die zweite Linie

ingt dann ſehr richtig : „ Die Truppe muß ſorgfältig darin ausgebildet geſtellt ; la brigade de 1re ligne accolant ses régiments. Es ſein, fie muß ichießen , 8.d i, treffen , Entfernungen ſchägen , Gelände folgen Erläuterungen, welche jedem einzelnen Poſten ſeine Thätigkeit benußen und Feuerdisciplin halten können ."

Ich möchte hinzufügen :

zuweiſen, die mit den unſrigen übereinſtimmen .

Eine Zeichnung er:

215 .

läutert den Tert. Die beigegebene Diviſions - Artillerie liegt hinter der 2. Brigade .

Der fiebente Abſchnitt: , Service d'exploration “, hat zum

Ordre, allerhödiſte, Sr. Maj. d . Kaiſers u. Stönige au den Generalfeld marſchall, Kronprinzen d. deutſchen Reiches u. Kronprinzen v. Preußen, Kaiſerliche u .. Königliche Hoheit. Berlin, 1. Jan. 1887. 1 Blatt. Fol. Berlin , Mittler & Sohn . 10 Pf.

Zweđ, das Land zu recognosciren , den Feind aufzuſuchen, Verbindung | Ossipowitsch , Ossip , Michael Dmitriwitsch Skobolow , sein Leben , mit ihm herzuſtellen und zu halten, zu tämpfen 26. und den Höchſt: commandirenden mit Nachrichten zu verſehen, die er nöthig hat , um den Erfolg ſeiner Operationen zu ſichern. Auch in dieſem Abſchnitt wird man nichts finden , was weſent: lid von unſerer Handhabung des Dienſtes abweicht, aber man kann

darauf geſpannt ſein , 311 ſehen , ob nach Erſcheinen unſerer neuen Felodienſt - Inſtruction fremde Armeen die ihrige aud in manchen

sein Charakter u. seine Thaten , nach russ. Quellen u . vorzüglich nach Armeen u. Flotten “.] gr. 8. (111 S.) Hannover, Helwing's Verl. 2 N. Pfiſter , Maj. Doc. Herm . v ., Geſtaltung deutſcher Reichs - Grenzen im seinen eigenen Tagesbefehlen. ( Aus : „ Internat. Revue üb. d. ges.

Weſten u. Süden nach nächſtem deutſch - franzöfiſchem Kriege. Ein Hinweis auf unſer tauſendjähr. Hecht. gr. 8. (45 S.) Berlin , Heinece. 1 M.

Prittwiß u . Gaffron, Maj. Walter v., der Preuße. Ein Lehrbuch f. Schule u. Heer. 7., verb. Aufl. gr. 16. ( 16 S. m. Kaiſerbild .) Berlin, Liebel .

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Zone 16. Col. 26.

Zone 13.

Zone 18. Col. 27 .

Zone 32. Col. 17. Zone 33. Col. 17. Zone 34. Col. 18. Zone 33 . Col. 19. Lith . qu . Fol . Wien , Lechner's Sort , à I M.

Inhalt : XI. 22. Nagy- Röce u . Rima-Bánya.

XII. 24. Gönc u .

XIII. 27. Beregszász u. Mezö-Tarpá. XIV . 22. Gyöngyös u . Bakta. 27. Jank. XVI . 26. Szalacz u. Er XXXII . 17. Kočerin u . Diószeg. XVII . 27. Bucsa u. Rossia . Csobád .

Mostar.

XXXIII. 17. Ljubuški u. Metkovic.

Ljubinje u. Slano .

XXXIV. 18.

XXXV . 19. Trebinje u . Risano .

vorſchriften vom 19. Jan. 1887, jammt dem Wehrgeſeße u . Landwehr

gefebe u. den Beſtimmgn.üb. Heranziehg. bürgerl. Berufsarbeiter f.Striegs: zweđe, Megelg. der Perſonal- u. Dienſtesverhältniſſe wehrpflidit. Civil ſtaatsbedienſteter im Falle e. Mobilifirg., Stempel-, Tar- u. Einkommen ſteuerbefreig. der Perſonen der bewaffneten Macht im Mobiliſirungsfalle

mu die Bemefig., Einhebg.11. Verwendg. der Militärtare. Mit e. alphabet. Sachregiſter. ®3. Aufl. °8 . (250 S.) Prag, Mercy . 1 M. -daſſelbe,jammt allen hiezu erfloſſenenVollzugsvorſchriften . Mit ausführl. alphabet. Nachſchlagregiſter. (IV, 147 S.) Wien , Manz. 1 M. Landſturm-K atechis mus. 12.Populäre Darſtellg. d. Landſturmweſens

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Beridhtigung. In Nr. 26 der Aug. Milit.-Ztg. v. d. I. bitten wir auf Seite 202, Spalte 1, Zeile 7 von oben nicht“ ſtatt „meiſt der Lehnwörter“ zu leſen.

Wir erhalten folgende Zuidrift Geehrte Redaction !

In Nr. 24 Ihrer Zeitung weiſt Herr Oberſtlieutenant Spobr den irrigen Tadel eines Verfaſſers (Sch.) in den Nummern 10 und 11 zurück, der dort über ſeine Randare ausgeſprochen worden iſt. Im

Landſturm-Vorſchriften , die. Bolinhaltlicher Abdruď d.Kauthent. Bamberger Blatte fand id als Sch. meinen Namen ausgeſchrieben .

Here ausLänder, dem Reichsgeſekblatte (id dieſen hoffe nur gegründeten ),inIhrerZeitungmanchen Norddeutſớland reiche und Stüd, ausg.f.die Jänner 1887.gr.8. ( König: als 11.Pf. am im22. Reicharathevertretenen 62S ) Daichnun ſo könnte man mir auch inTadelerhoben Brünn . 40 , Irrgang Militär-Handbuch 8."Königr. Bayern. Verf. nach dem Stande vom

irrig bezeichneten " zutrauen . Jenen beiden Auffäßen ſtehe ich aber

1. t.Febr.1887. 33. Aufl. gr. 8. (LV, 426 S.) München, (Franz' Sor Kaiſer ). 4 M. Militär:Vorſchriften. Taſchen-Ausg. [ Zuſammengeſtellt f. den Feld gebrauch.] 64. Hft:' 8.* Wien , Hof- u . Staatsdruderci. 80 Pf. Inhalt: Train- Vorſchrift f. die Armee im Felde vom J. 1884. Mit

gänzlich fern , bezeichne mich auch in der Regel burch ein vorge : ſeptes v. (v. Sch. ) Ich bitte dies in Ihrem nächſten Blatte funds

3 lith. Taf. (VI, 46 S.)

geben zu wollen.

Bamberg, 4. April 1887 . Freiherr von Súillina , Oberſt a. D.

.

216

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in ſehr gelungener Weiſe zu verwerthen verſtanden. Schade, daß ſich derſelbe nicht genannt hat , denn die Bürgſchaft authentiſcher Zuver : Täſſigkeit , weldie die ernſt gehaltenen Stellen theils durch gewiſſenhafte Aniührung der Quellen, mehr aber noch durch die ganze Faſſung aller:

dinge in ſich ſelber tragen, würde dadurch erheblich vermehrt werden “.

abständen und kann sehr empfohlen werden .

ichen Soldaten , Abſchnitt III zahlreiche heitere Kriegebilder. Leßterer wird durch die Anekdote „Kronprinz Friedrich Wilhelm und die Bayern "

Strombeck , Frhr. v ., Major, Leitfaden für den Unter

eröffnet, weldie die befannte Erzählung mit dem Schluß wiedergibt : „ Ja , Königliche Hoheit , hätte Sie uns domols im Jahr 66 comman: dirt, do hätten's ſcaun ſolle , wie wir die Mülefizpreuße ſafriſch ver: haun hätte !" ( Die hier gegebene Lesart iſt von Sr. Kaiſerl. und Königl. Holyeit dem Kronprinzen 918 im Weſentlichen richtig bezeichnet worden. ) In einem Schreiben an den Herausgeber des „ Sfizzenbuchs“ bemerft Se. Rönigl. Hoheit der Prinz Friedrich Carl , daß er die Schrift

richt der zweiten Reitclasse auf Grundlage der preussi schen Reitinstruction. 8. broch . Preis 80 Pf . Der als tüchtiger Cavallerist sowie literarisch wohlbekannte Verfasser bietet hier einen Auszug aus der Reitinstruction dar , welcher von seinem Herrn Brigade - Commandeur zum allgemeinen Gebrauch empfohlen wurde .

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„mit ganz beſonderem Intereſje geleſen habe “ . Dieſelbe darf daher dem militäriſchen publicum angelegentlich empfohlen werden , beſonders werden auch die glluſtrationen jeden Leſer erfreuen.

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inhalt : Aufſäte. Die militäriſch-politiſche Stellung von Deutſchland zu Dänemart. Die Freiherrlich von Weyhers 'icheEleonoren -Stiftung zu Darmſtadt:

Nachrichten . Deutiches Neich. Berlin . (Preisausſchreiben des Kriegsminiſteriums,ein neues Feldflaſchen - Modell betreffend.) Frankreich. [Beantragte Errichtung einer zweiten Feſtungslinie an der Oſtgrenze. - Einrichtung eines Gemeinde-Sicherheitsdienſtes an den öſtlichen Eijen bahnen .] Großbritannie 11. ( Die Remontirungsfrage.

Schießverſuche mit einem 111 -Tons-Geſchüß.

-- Bevorſtehende Erprobung des

neuerfundenenMorris 'ſchen Niepetir-Gewehrs. - Militärwiſſenſchaftlicher Vortrag des Hauptmanns Noß von Bladensburg.] Kußland . [Nochmals die Ergebniſſe der letten Hecruten 9u8hebung. Kritit. Geſtaltung Deutſcher Heichsgrenzen im Weſten und Süden nach nächſtem Deutich - Franzöſiſchen Striege, von H. v. Pfiſter, 3. Auflage. Feuilleton. Ein Bericht über den Kampf bei Dogali, Midelini von

Zur Beſprechung eingegangene Schriften .

.

Allgemeine Anzeige n .

Die militäriſch - politiſdie Stellung von Deutſdjland zu einem hervorragenden Abgeordneten ausgeſprochen, daß ein befeſtigtes Ropenhagen in einem

Dänemark. [R.] Unſere Abhandlung über die Befeſtigung von Ropen-

großen Europäiſchen Kriege nur eine Auf

forderung an einen der friegführenden Großſtaaten ſei, die Haupt ſtadt in Beſiß zu nehmen , da es in einem etwaigen Kriege mit

hagen in Nr. 10 der Aug. Milit.:3tg. hat unlängſt (in Nr. 24) Deutſchland die Däniſche Selbſtändigkeit nicht zu ſichern vermöge, eine Erwiederung des Königlich Däniſchen Oberſt - Lieutenants von

weil ja die legtere ſowohl wie auch die Widerſtandsfähigkeit Däne

Turen gefunden. Nachdem dieſe Einſendung einige Punkte unſerer

marks ein Ende haben müſſe, ſobald Deutſchland ähnlich wie 1864

erſterwähnten Arbeit aufgeklärt hat , die , wie unſer Herr Gegner das vollſtändig offen daliegende Jütland nebſt Fünen beſeßt habe. ſelbſt ſagt, „ von geringem Belang“ ſind – weshalb wir unſerer: -

Was der Kriegsminiſter Bahnſon hierauf erwiederte, ver:

ſeits nicht mehr auf dieſelben zurückkommen wollen – , wird in dient wohl bemerkt zu werden und ergänzt nach mancher Seite die dem weiteren Verlaufe die Frage der Bedeutung einer befeſtigten

Ausſprüche des Oberſt-Lieutenants v. Turen ; der Sinn war fol

Däniſchen Hauptſtadt in einem eventuellen Europäiſchen Kriege be- gender. Nach der Anſicht des Kriegsminiſters ſol Kopenhagen befeſtigt ſprochen .

werden, damit Dänemark dem Kriege entzogen bleibe. Wenn die

Wir erhalten hier die Mittheilung von Anſichten , die wir Däniſche Hauptſtadt nicht befeſtigt ſei , ſo könne dieſe oder jene

keineswegs als richtig anerkennen und daher bekämpfen müſſen, weshalb Großmacht dieſelbe im Handumdrehen nehmen und die Regierung uns ein näheres Eingehen auf den Gegenſtand geſtattet ſein möge. zwingen zu thun, was der ſtärkere Gegner irgend verlange ; wäre In unſeren Ausführungen hatten wir ausgeſprochen, daß die ſie aber wohlbefeſtigt, ſo vermöge Dänemark ſeine Neutralität Spiße des Däniſchen Landesvertheidigungs : Plans ſich nur gegen aufrecht zu erhalten und im Kriegsjalle einer Ueberrumpelung, wie

Deutſchland richten könne. Unſer Gegner ſagt nun, daß ein ſolcher ſie bei einer offenen Stadt möglich ſei, ſich entziehen. Shluß „jeder Begründung entbehre“, mit dem Hinzufügen : „weil Eine ſolche Behauptung ſcheint uns nicht ſchwer widerlegt die Däniſche Regierung die beſtimmte Erklärung gegeben hat , daß werden zu können . Nach den Ausführungen von Däniſcher Seite

jie Dänemarks Neutralität gegen irgend welche Macht, die nach der iſt die Feſtung Kopenhagen in einem großen Europäiſchen Kriege Herrſchaft in der Oſtſee ſtrebt, behaupten will“ . Wir müſſen je je

doch unſeren erſten Ausípruch in ſeiner vollen Geltung aufrecht er:

ein ſo werthvoller Gegenſtand, daß die eine kriegführende Großmacht der anderen nicht geſtatten kann, die Feſtung zu beſeßen. Dem un

halten und führen dazu noch Folgendes an.

befeſtigten Kopenhagen würde ein ſolcher Werth aber nicht beizulegen

1

Der Plan einer Befeſtigung Kopenhagens nach der Landſeite

jein, es brauchte alſo auch Dänemark nicht die Befürchtung zu hegen,

hin, welcher ganz beſonders von dem jeßigen , ſeit 1875 beſtehenden daß irgend eine Macht nach dem Beſitz deſſelben ſtreben würde. Däniſchen Miniſterium – beziehung@weiſe dem Führer deſſelben Was ſollte es nun alſo ſein, wodurch eine kriegführende Großmacht

Eſtrup und dem Kriegsminiſter OberſtBahnſon - gehegt und in veranlaßt werden könnte, Kopenhagen in Beſitz zu nehmen uns den Vordergrund der Landesvertheidigungs - Maßregeln geſtellt wird, Dänemark zu Adem zu zwingen , wenn leşteres neutra -

.

kann nur in einer deutſdsfeindlichen Abſicht ſeine Erflärung finden. Und daſs der Däniſche Staat unterherit.Nieutenant allen Umſtändenn neutra hat inmohr früher herr $

Es murde nicht allein

Sa

OY

fonder

lich

218

Bei einer anderen Angelegenheit iſt von der Däniſchen Regierung zugegeben worden , daß die Militärkräfte Dänemarks nicht

artige Arbeiten ſind den gemeinſamen Intereſjen Dänemarks und der Hülfsmacht anzupaſjen . Ob Dänemark einen ſolchen großmächt

ausreichend wären , um die befeſtigte Hauptſtadt gegen eine Euro- lichen Stüzpunkt bereits gefunden hat , haben wir nicht näher zu 1

päiſche Großmacht zu vertheidigen und daß dieſelben Kopenhagen nur ſo lange vertheidigen ſollten , bis eine andere Großmacht, die der angreifenden feindlich gegenüberſtehe, zur Hülfe Dänemarks her:

prüfen ; es genügt hier die Feſtſtellung der Thatſache, daß Deutich land bis jetzt dieſen Stüşpunkt für Dänemart nicht darſtellt und daß dennoch und allem Widerſtande der Däniſchen Volksvertretung

beieile. Man denke ſich nun das Eintreten der hier angenommenen Möglichkeit, und man wird wohl oder übel zugeben müſſen , daß

zum Trotz die Regierung auf der Befeſtigung von Kopenhagen be ſteht. Seit 12 Jahren bekämpſt faſt die Hälfte der 66 Mitglieder

alsdann der Däniſche Staat ſelbſt weder neutral handelt, noch ſelbſtändig auftritt .

des Landthings in Verbindung mit vier Fünfteln der 102 Mit glieder des Folkethings dieſen Befeſtigungsplan , während auch der

Wenn man außerdem die Erſcheinungen der Zeit aufinertſam prüft , wie ſie in Dänemark ſelbſt aus den hohen und höchſten

größte Theil der Bevölkerung von Jütland und Fühnen ſolchen Proteſten ſich angeſchloſjen hat .

Kreiſen an die Deffentlichkeit treten , ſo kann man ſich darüber wohl

Dieſer Widerſtand wird im ſo leichter erklärlich, wenn man

keinen Täuſchungen hingeben , daß Deutſchland das Land nicht iſt,

ſich vergegenwärtigt, weldie Ausdehnung der Landbefeſtigung gegeben

welches ſich dort großer Sympathien erfreut. Das Königlich Däniſche Miniſterium ſucht für ſeine auswärtige Politit ſeine Stütz: punkte in Pelersburg und Paris , aber nicht in Berlin , und auch

werden jou .

Nach einer unlängſt erſchienenen Abhandlung des

:

Däniſchen Oberſt Roford umfaſſen die Feſtungswerke: 1 ) ein be abſichtigtes Fort auf der Nord pige des Mittelgrunds, welches mit

der Königliche Hof von Kopenhagen hegt ebenſo wenig den Wunſch

10 Stück 30,5 Centimeter-Kanonen in 5 Drehthürmen, mit 4 Stück

eines offenen Anſchluſjes an Deutſchland wie im großen Ganzen das Däniſche Volk, abgeſehen vielleicht von zahlreichen Einvohnern Jütlands , welche hierüber eine andere Anſicht gewonnen haben. Das ſind Thatſachen , welche kaum beſtritten werden können , und ſie weiſen klar auf den wirklichen Stand der Dinge hin. Es iſt

leichten Geſchützen in 2 kleineren Panzer- Thürmen zur Vertheidigung der Minenlinie und mehreren kleinen Drehthürmen für Maſchinen Geſchüt bewaffnet wird ; 2 ) eine offene Küſten -Batterie bei Kaſtrup ;

nicht unwahrſcheinlich , daß der eigentliche Grund der beſtehenden

lund für 2 Stück 35,5 Centimeter- und 2 Stück 15 Centimeter:

1

die Armirung ſoll aus 4 Stück 30,5 Centimeter: und 2 Stück 15

Centimeter-Sanonen beſtehen ; 3) eine Küſten -Batterie bei Charlotten

Kanonen beſtimmt beſtimmt.. AbneigunggegenDeutſchlandnochaus dem Kriegsjahre1864her: Kanonen

rührt, und es kann ferner als Thatſache angenommen werden , daß dieſe Abneigung durch den Verlauf der Feldzüge von 1866 und 1870/71 nicht ab- , ſondern zugenommen hat. Wenn nun , wie wir vorhin dargelegt haben , nicht beſtritten werden wird, daß Dänemark trotz der Befeſtigung ſeiner Hauptſtadt mit einem Koſtenaufwande von etwa 60 Millionen Kronen nicht allein, d. h. nicht ohne fremde Hülfe ſeine Neutralität aufrecht er:

Die Koſten dieſer 3 Werke ſind auf 17,2

Millionen Kronen veranſchlagt, wovon 4,4 Millionen auf die Ar mirung kommen . Die Anlagen der Befeſtigungen auf der Landſeite ſollen be ſtehen aus einer zuſammenhängenden Linie von Rjöge - Bucht nach dem Sunde in einer Länge von 38,350 Ellen. Die vorgeſchobene Befeſtigung wird in Centrum gebildet von dem Plateau von Glad falje, Sem Fort bei Gammelmoſe, dem Fort bei Garderhoi und 2

halten kann, wie dies ja officiös und officiell zugegeben worden iſt, kleinen Erdwerken bei Thinghoi. Ferner ſind vorgeſchlagen für be ſo ſind nur zwei Dinge möglich. Entweder iſt in dieſem Fall die ſondere Zwecke ein Fort bei Vallensbeck, ein Erdwerk nördlich von Befeſtigung von Kopenhagen zwecklos, und es iſt dann unverant-

Bröndbyveſter , ein Fort ſüdlich vom Lyngbyſee und eine Küſten

wortlich, dem wirthſchaftlich unter einem ſchweren Drucke leidenden | Batterie bei Kjöge-Bucht. Alle Geſchütze kommen in Panzerthürme. Lande ſo große Opfer abzuverlangen, oder die Däniſche Regierung | Außerdem wird eine Anzahl kleiner Thürme für Maſchinen-Geſchütz In den Thurin - Forts wird ein chußfeſter Raum für

iſt verpflichtet, ſich bei Zeiten den Schutz desjenigen Staats zu ſchaffen , deſſen Unterſtüßung das Land zur Sicherung ſeiner Neu :

errichtet.

tralität nöthig hat, und welcher bereit iſt, einen ſolchen Schutz zu

veranſchlagt..

gewähren. Daſ im letzteren Fall der,unterſtützende Staat gefunden ſein muß , bevor in Dänemark zu dauernden Arbeiten des Landesbefeſtigungsweſens geſchritten wird, liegt auf der Hand, denn der-

Die Befeſtigungs - Anlagen auf Amak werden in dem alten Hauptwall von Chriſtianshafen und 2 vorgeſchobenen Forts bei Skielgaarde, Maglebylle, ſowie einem proviſoriſchen Werk bei Läng

Ein Bericht über den Kampf bei Dogali.

fernt waren , meldeten die Vajdjibozuks den Feind , wir hatten das

Von Michelini, Königlich Italieniſchem Artillerie -Hauptmann . (Das am 26. Januar d. J. bei Dogali ſtattgefundene Gefecht eines kleinen Italieniſchen Truppencorps mit einer Uebermacht von Ubejjiniern bietet ein glänzendes Beiſpiel von treuer Hingebung und Tapferkeit dar. Ein einziger Italieniſcher Offizier , der Jtalieniſche Artillerie - Hauptmann Michelini, iſt von der Truppe lebend übriggeblieben und hat jo eben in dem „ Ejercito“ einen von der „ Cöln. Ztg.“ in's Deutſche übertragenen Bes richt über dieſen 26. Januar veröffentlicht, dem folgende intereſſante Ein-

de Chriſtoforis) kam heran ; als Stellung wählten wir eine An

!

zelnheiten entnommen ſind. D. Red.)

,,Am 25. Januar - ſo

Maſſauah

350 Mann eingerichtet. Die Koſten ſind auf 23 Millionen Kronen

Alle für ſehr wahridyeinlich gehalten. Der Oberit (Oberſt -Lieutenant höhe redits der Straße. Ich ging zurück, ließ dann die Mitrailleuſen vorgehen , indem ich den Weg anwies. Auf dem Hügel angclangt,

vertraute ich die eine Mitrailleuje dem unglüdlichen Lieutenant Tirone an , die andere übernahm ich ſelbſt .

Inzwiſchen waren die Abeſſinier in Sicht gekommen und ridhteten ihren Angriff gegen unſere rechte Flanke. Auf 800 Meter begannen wir das Feuer. Nad) halbſtündigem Feuern fing die Mitrailleuſe ) ; ich ſo

zarif ho weiteren iserempfahl zu ,verſtopfen, rief jo erzählt der noch immer ein Maflaua. Lironeos möglid) mit an,lid ihr mir nachihmi, einigen

an ſeinen Wunden darniederliegende Offizier - machte ich mid Nachte um 21/4 Uhr von Majauah auf den Weg. Ich führte einen Karren

mit, der mit 30 000 Patronen , mehreren Kiſten Geſchüt -Munition Um 31/2 trafen wir in Monkullo ein . Nur 20 Kameele hatten ſich auftreiben laſſen , ſo ging eine koſtbare Spanne Zeit verloren. Erſt um 434 Uhr konnte es weiter

und Lebensmitteln beladen war.

geben. Als äußerſte Spiße hatten wir die Baſchibozuks , dann kam eine Compagnie Fußvolt, darauf zwei Mitrailleuſen , dann anderthalb

Compagnien Infanterie , denen die Kameele und endlich die Nachhut

Verſuchen zu , es ginge nicht mehr. Ich fuhr noch einige Zeit fort, mit der meinigen Schüſſe abzugeben, dann begann auch ſie trotz aller Aufmerkſamkeit meinerſeits ſich zu verſtopfen . Eine ſorgfältige Reini gung der Läufe half nur für wenige Augenblicke. Inzwiſchen batte ich meine erſte leichte Verwundung am Daumen der linken Hand durch eine Steinkugel erhalten . Ich verſuchte das Feuer noch fortzu:

ſeßen, indem ich die Patronen vorſichtig einzeln in die Läufe einſchob; auch das erwies ſich als nuplos, und id mußte bald damit aufhören.

folgten . Unſere Streitmacht betrug im Ganzen 540 Mann , außer:

Die Mitrailleujen waren alte Gatling-Geldşüße, zehnläufig ; die Ur

dem 50 Baſchibozuks. Unſer Zug wurde jebenfalls von einem der zahlreichen Abeſſis

ſachen der Verſtopfung ſdyreibe ich dem ichlechten Syſtem überhaupt, der Verroſtung der Patronenhülſen , dem ſtart ſchleimigen Pulver und zum Theil auch der unregelmäßigen Form der Geſcholie zu , deren

niſchen Späher verrathen , welche überal in der Gegend ſchweifen. als wir ungefähr noch eine Wegſtunde von Saati ent:

11 m 8 Uhr

Sviten in Folae der Transporte zerbrückt waren.

.

ſtehör beſtehen. Die ganze Armirung der Kopenhagener Landbe:

der Familien-Angehörigen. Für eine gute Erziehung, für ſorgfältige

feſtigung wird 1100 Geſchüße erfordern , wovon 300 Stück vor: Ausbildung der heranwachſenden Söhne muß ein Theil des geringen handen ſind, die übrigen 800 ſind neu anzuſchaffen. Die Roſten Vermögens geopfert werden . So lange der Vater da iſt, fällt es den für lettere find auf 11,8 Millionen Kronen beſchäßt. *) Töchtern nicht ſchwer, den Verhältniſſen entſprechend zu leben, auch Wenn die Däniſche Regierung wirklich für ihre Politik An- nach deſjen Tod geſtattet die freilich geringe Witwenpenſion noch lehnung an Deutſchland ſuchen wollte, ſo wäre eine Befeſtigung von ein anſtändiges, wenn auch ſchon mühevolles Leben, aber wie ganz Kopenhagen nach der Landſeite ganz unnöthig , es würde eine Ver- anders geſtaltet ſich Alles für die arme Waiſe, wenn das 25. Lebens

ſtärkung und Erweiterung der Befeſtigung der Hauptſtadt nach der jahr überſchritten iſt und nun alle Zulagen aufhören ! See genügen , gegen welche ein eigentlicher Widerſtand auch gar nicht beſteht. Alles Weitere iſt, wie das Sprichwort ſagt, „vom Uebel " ,

Wenn auch manche junge Dame durch gute Erziehung und entwickeltes Talent im Stande iſt, ſich ein Einkommen zu ſichern :

und wenn dennoch dieNegiewei g mitdereinerbeſſeren Sache mür: als Geſellſchafterin, Lehrerin , oder inähnlicher Stellung,ſo bleibt digen Ausdauer ihre Pläne run ter verfolgt , jo zeigt ſie flar ihre doch der weit größere Theil dieſer Waiſen darauf angewi , dur

eſen ch wirklichen ,, aber nicht ihre vorgeblichen Abſichten . Zweck unſerer mühevolle und ungenügend beſoldete Händearbeit das Daſein fümmer : Tritt nun Krankheit und Altersſchwäche auf,

lich zu friſten .

Zeilen ſollte ſein, dies nachzuweiſen zu ſuchen .

welche unendliche Wohlthat iſt es dann, wenn dank der großmüthigen Hinterlaſſenſchaft durch die Eleonoren -Stiftung eine Penſion ver:

Die Freiherrlid von Weyhers'[die Eleonoren - Stiftung liehen werden kann! Wie es im Teſtament heiſt, ſoll dieſe Penſion zu Darmſtadt.

„ zu Gunſten von ehelichen Töchtern von verſtorbenen Großherzog

[v. W.] Beinahe vierzig Jahre ſind verfloſſen, ſeit der Groß: herzoglich Heſſiſche General- Lieutenant Freiherr von Ebersberg ,

lich Heſſiſchen Offiziers und Stabsperſonen gleichen Ranges, welche ſelbſt unverehelicht, unbemittelt und unbeſcholten ſein müſſen , ver 1

1

wendet werden . "

genannt von Weyhers , zu Gersfeld , im Königreich Bayern , 1

geſtorben und ſeine ſegensreiche Stiftung im Sinne ſeines bereits

Mein ganzes , nach Berichtigung der Paſſiven und legate

11

ain 23. Juni 1844 errichteten Teſtaments in's Leben getreten iſt. übrig gebliebenes Vermögen “, heißt es weiter im $ 5,5 „ joll, inſo Seinem angeſtammten Fürſtenhauſe wollte der treue Diener

weit es ſich nicht ſicher verzinslich angelegt finden wird , auf gute

ſeine Dankbarkeit für das ihm im leben geſchenkte große Vertrauen

Hypotheken verzinslich angelegt und zu dem Ende alles ſich vor:

und die vielen ihm zugewendeten Ehren und Gnaden auf bleibende

findende nicht flüſſige Vermögen , inſoweit es nicht zu Legaten

Art bezeigen .

Wenn auch im Laufe der Jahre das Andenken an dieſes er:

(S 12) beſtimmt iſt, verſilbert und zu Gelde gemacht werden . " meinem Vermögen ſoll der Capitalſtock der !Aus dieſem

hebende Beiſpiel mehr in Vergeſſenheit gerathen iſt und leider wenig

Stiftung beſtehen und durch die ihm (S 4, 10, 11 ) überwieſenen

1

IInterſtüßung und Nachahmung gefunden hat , ſo kann man ſicher Zinſen vermehrt werden .“ fein , daß es an innigen Dankgebeten für den Verſtorbenen nicht

Es war zu Anfang der 50er Jahre der Fall, daß aus der Hinter

gefehlt hat, denn wie viele Waiſen haben durch die Vertheilung der Summe von nahezu 424 000 Mark, die im Laufe der Jahre zur

laſſenſchaft das Vermögen vollſtändig erhoben war. Daſſelbe betrug eine Summe von rund 290 000 Mark , von welcher der größere

Auszahlung famen, Troſt und Hülfe in ihrer Noth gefunden !

Theil in guten Hypotheken , der Reſt in Werthpapieren angelegt war.

Wie glänzend erſcheinen oft dein Uneingeweihten die Verhältniſſe, wenn zu Lebzeiten der Eltern die Stellung des Offiziers unbedingt dazu Anlaß giebt , in den erſten Kreiſen der Geſellſchaft ein koſtſpieliges Leben zu führen , ohne Rückſicht auf die Zukunft *) Die „ Internationale Reviie über die gejammten Armeen und Flotten, herausgegeben von F. v. Wißleben-Wendelſtein“ bringt in ihrem neueſten ( April-) Heft eine ausführliche Darſtellung der Befeſtigungs frage in Dänemarf, auf welche wir in Betreff der Einzelnheiten der Kopen hagenter Befeſtigung verweijen . Inzwiſden konnten wir ſehen , wie die Abeſſinier ihre Umzinge:

Nach dem S 4 wird über die Zinſen in der Weiſe ver fügt, daß : a. jährlich 150 Gulden = 257 Mart 14 Pfennig der Rechner erhält für die Führung der Rechnung und Auslagen . b. 100 Gulden = 171 Mart 43 Pfennig zum Capital ge: ſchlagen und verwaltet werden. =

c. Der Ueberreſt ſoll, „ ſo weit er ausreichen wird “, in jährlichen Penſionen, eine jede 200 Gulden , in gleichem Münzfuße an hierzu Berechtigte vertheilt werden . uns , jo lange wir konnten.

Als die meiſten von uns , todt oder

lungs- Bewegung fortſetten, und da wir auf 150 Meter einen Hügel ſchwer getroffen, außer Kampf geſetzt waren , ließ Ras Alula zum batten, der unſere Stellung beherrſdite, ſo befahl der Oberſt den all: Zeichen des Sturmes die Trommel ſchlagen , und ſofort ſtürzte der inäligen Nützug, um eine beſſer gelegene Anhöhe zu beſeßen. Kaum Feind von allen Seiten mit lautem Geſchrei auf uns los , jo daß waren wir in der neuen Stellung angelangt, als es uns völlig klar wir von der Ueberzahl förmlich erdrückt wurden und alle 540 fielen , wurde, daß wir verloren waren , denn wir jahen, daß die Abeſſinier | aud) ein paar von den Baſchibozuks, während die anderen, glaube ids, nacht hatten. hatten . Es iſt nidyt richtig, in ungeheurer Ueberzahl 7. bis 8000 Mann mindeſtens ſtark – il ſich rechtzeitig aus dem Staube gemacht ung von allen Seiten eingeſchloſſen hatten. Ein armer Soldat , der daß die Abeſſinier, wenn ſie zum letzten Angriff übergehen, die Feuer: 1

.

neben mir ſtand, ſtürzte, von einer Kugel in den Kopf getroffen; icy waffen fortwerfen , denn außer ihren ſchweren Säbeln , Lanzen und nahm ſein Gewehr und begann zu ſchießen, um unſere Haut wenig: Dolchmeſſern benutten ſie audh noch im Handgemenge ihre Schuß itens ſo theuer als möglich zu verkaufen . Ich zielte mit großer Sorgfalt und empfand jedes Mal eine wahre Freude, wenn ich einen der Feinde fallen jah. Als der Oberſt mich ſchießen jah, rief er mir zu

es waren die Texten Worte , die ich von ihm vernahm

waffen . " Midelini berichtet dann weiter, wie er ſelbſt fiel, aber trotz ſeiner Wunden die Kraft fand , fid ſpäter nach Monkullo zu retten .

„ Im Augenbliet des Handgemeinwerdens “, erinnert er ſich , „ jah idi

Bravo, Michelini!Mit der Kanone

nicht, da verſuchter’s zehn Schritteeinen weitSchuß rechts gegen zwei Abeſſiniſche Reiter auf mich einiprengen. mit der Büdſe !" Worauf id ) erwiederte,ging's audi um den Soldaten Ich feuerte ſie ab, gleichzeitig aber ſtreifte midy Muth zu machen : ,, Jawohl, Herr Oberſt ! Immer drauf! Keine Furcht ! Es lebe Stalien ! Es lebe der König !" So hatte ich das

Glüd, der erſte zuſein, der vom Afrikaniſchen Boden aus unter dem

ein Lanzenſtoß . Sofort wandte ich mich um und ſah zwei Schritte nim neben mir einen Sdwarzen ſtehen , der ſich gerade vorbeugte, um mir einen zweiten Lanzenſtich zu verſeken.

Im Nu drehte id mein Ge:

Pfeifen der Kugeln dem fernen Italien und dem König ein Lebehoch wehr um und zerſchmetterte ihm mit dem Kolben den Schädel. Dann zuichickte." 11

aber , indem ich mich auf einen andern ſtürzen wollte , empfing id)

Midh elini ſpridit dann voll hohen Lobes von dem Verhalten

die letzte Wunde in der linken Seite. Id fiel zuſammen , und ſogleid)

der Soldaten in den leşten Augenblicken des Kampfes; jelbſtdie quoll mir das Blut aus dem Munde, daß ich kaum noch zu athmen idywer Verwundeten , bezeugt er , idleuderten noch Steine und Erd- vermochte. Halb bewußtlos fühlte ich einige Zeit ſpäter , wie man fortſchleppte,, konnte jedoch keine Bewegung maſſen den Feinden entgegen. Es heißt dann weiter : „ Wir hielten mich an einem Arme fortſchleppte .

Als wenn eine richtige Ahnung dem Wohlthäter vorſchwebte,

wurde die Erbſchaft angenommen zu dem feſtgeſetzten wohlthätigen

fügte er hinzu : „ ſo weit er ausreichen wird" . Denn das iſt eben die traurige Sachlage bei der Stiftung, daß

Zweck. Unter dem Namen Freiherrlich von Weiherside Elen:

bis jetzt nur 38 Penſionärinnen bedacht werden konnten , und ſind

auch Hunderttauſende im Laufe der Jahre bezahlt worden , ſo liegen doch noch fortwährend an 44 Geſuche vor , die nicht erfüllt

11oren -Stiftung“ wurden derſelben die Rechte einer milden Stiftung verliehen und dieſelbe in Allerhöchſten Schutz genommen . Mit der Beſorgung aller Angelegenheiten der Stiftung wurde die oberſte Militärbehörde beauftragt. Nach der Auflöſung des

werden konnten , ſo daß dieſe Bittſtellerinnen auf das Freiwerden Kriegg-Miniſteriums wurden die Geſchäfte zunächſt dem Großher: einer Penſion mit Sehnſucht warten .

Nur wer dazu berufen iſt, bei dem Freiwerden einer Penſion über deren neue Zutheilung zu entſcheiden, weiß, wie ſchwer dies iſt, denn es iſt kaum zu glauben , in wie dürftigen Verhältniſſen , wie anſpruchslos und doch anſtändig zugleich dieſe armen Verlaſſenen leben.

Die Grundbedingung zur Berechtigung giebt der S 5 : „ Be rechtigt zum Bezug dieſer jährlichen Penſionen, zu 200 Gulden jede, ſollen ſein : die ehelichen Töchter Großherzoglich Sefiiſcher Offiziers: oder Stabsperſonen ſolchen Ranges, vom Ilnterlieutenant aufwärts, deren Vater im wirklichen Dienſt oder im Penſionsſtande verſtorben, ſo lange dieſe Töchter unverehelicht, von ſittlicher Aufführung ſind und nicht ſonſt ein bedeutendes Auskommen haben werden.“

„ Zur weiteren Entſcheidung bei concurrirenden Berechtigten “

zoglichen Miniſterium des Innern, dann der Großherzoglichen Ge: neral Adjutantur übertragen . Die in dem Teſtament enthaltenen Beſtimmuugen ſind ſo klar,

daß es unmöglich iſt, irgend eine Aenderung vorzuſchlagen ; ja , es iſt der Fall vorgeſehen , daß durch Verluſt irgend welcher Art der

Capitalſtock ſich vermindert , dann ſoll bei dem Freiwerden einer Penſion dieſe nicht auf's Nene vergeben , ſondern ſo lange dem Capital zugeſchlagen werden, bis der Verluſt wieder ausgeglichen iſt. Wenn alſo durchaus keine Möglichkeit vorliegt, mit den Zinſent in irgend einer Weiſe mehr zum Vortheil der Penſionärinnen zu thun, jo läſst doch S 3 , in welchem es heißt , daß das Vermögen auf gute Hypothefen verzinslich angelegt werden ſoll, die Möglich: feit zui , bei einem Unternehmen im Geiſte des Teſtaments zum Beſten der Difiziers :Töchter eine entſprechende Summe des Vermögens als Sypothef zu verwenden , ſo daſs daß auch dieſe nicht einem beliebigen

heißt es in S 7 -- „iſt zunächſt auf die größere Hülfsbedürf- Grundbeſitzer oder Hauseigenthümer zu gute kommt , ſondern den tigkeit, z. B. wegen Alter , Kränklichkeit , ſodann darauf zu ſehen, ob bereits in der Familie Penſionen bezogen werden , wo denn billig Perſonen aus anderen Familien vorzuziehen, überhaupt aber follen niemals und unter feinen Umſtänden mehr als an zwei Schweſtern gleichzeitig Penſionen verwilligt werden “. Auf ein erſte ſind, welche die angegeben 8 fünf Urſachen im S bedingen, bisjetztfaſtnur ſoiſt dodj der Penſion hören Wenn

Offiziers- Töchtern noch zum beſonderen Vortheil gereichen kann . In England wurde nach dem Krimfriege für die hinterlaſienen Tödyter der gefallenen Offiziere ein Home gegründet, und zwar nur aus den Beiträgen , welche von Offizieren der Armee und anderen Wohlthätern in freigebigſter Weiſe entrichtet wurden . Je nach der

Höhe der Beiträge haben die Geber mehr oder weniger Stimmrecht,

, weint es ſich darum handelt , für eine Waiſe Aufnahme in dem

untrüglichſte „ der Tod “ als ſolche in Betracht gekommen , während some zu erwerben. Man kann ſich für eine arme Waiſe kaum die anderen Fälle :

eine größere Wohlthat denken , als hier nicht nur koſtenfreie Aufnahme,

b. der Verehelichung ,

ſondern auch gleichſam eine neue Familie zu finden , wenigſtens

c. der erweislich großen verbeſſerten Glüdsumſtände, d. des Verzichts der Penſionirten , und

einigen Erſatz für den dweren Verluſt.

e . einer notoriſch unſittlichen Aufführung bis jetzt kaum vorfamen .

Wenn man bedenkt, zu welchen großen Opfern nach dem ruhma reichen Kriege von 1870/71 die ganze Bevölkerung bereit war, ſo läſst ſich wohl mit ziemlicher Gewißheit behaupten , daß es nicht 311

Hier gilt in Wahrheit das Sprüchwort : der Einen Tod giebt

ſchwer geweſen wäre , ganz dem Sinne der Weyhers - Stiftung

der Anderen Brod , aber leider nur der Einen , und ſo Viele ſind

entſprechend eine Zufluchtsſtätte , ein Heim für die hinterbliebenen

da,welche es bedürfen. Wer möchteda nicht von dem Wunjde Waiſen der Offiziere zu gründen. Wenn aber danneinmal einjo erfüllt werden, auch für dieſe Bedürftigen , welche nicht berückjichtigt wohlthätiges Inſtitut errichtet worden wäre, ſo erſcheint es durch werden können, Hülfe zu ſchaffen !

Von Seiner Königlichen Hoheit dem Großzherzog Ludwig II.

aus nicht undenkbar , daß auch gerade Penſionärinnen der Wey . hers -Stiftung darin Aufnahme geſucht und gefunden hätten , um

Die Schuhe wurden mir abgezogen , die Kleider vom Leibe

zermarterten meine nadten Füße. Etwas ſpäterhin ſtieß ich auf einen

geriſſen, dann ſchwand das Bewußtſein völlig. Id erinnere mich nur noch , daß mir im letzten lidyten Augenblicke der Gedanke durch den

Leidensgefährten, einen armen Soldaten , dem eine Rugel ben einen Schenkel durdybohrt hatte , ohne den Knochen zu verleyen , und der

madien .

Kopf ging, was ich wohl zu meiner Vertheidigung thun könnte, wenn

ebenfalls , nađt wie ich, auf der Suche nach Saati dabintaumelte.

man mich verſtümmeln würde....' Der Hauptmann der um 21/2 Uhr auf dem Schlachtfelde eintreffenden Compagnie von Saati läßt ihn als tot liegen. ,, Ich kam - gegen 4 Uhr , glaube ich wieder zum Bewußtſein , ich ſage

Ich hieß ihn mit mir kommen .

glaube idy, denn die Uhr war mir mit Adem , was ich an und bei mir hatte , von den Feinden geraubt. Langſam erhob ich mich auf die Konie, dann ſtand ich auf. Der Anblick des Sdlachtfeldes bot

und am Morgen , nachdem icy midy, jo gut es ging , orientirt hatte ,

eins jener Sdauſpiele bar , wie inan ſie ſein Lebenlang nicht ver: geſſen kann ,, ein Bild des Entſeßens. Die Abeſſinier hatten ihre Todten und Verwundeten mit ſich fortgetragen,, wir allein waren liegen geblieben. Ich ſah Todte und Verwundete , die in idhaudererregender Weiſe verſtümmelt waren , hörte Wehklagen , die durch Mark und Bein gingen ; das Rufen und Stöhnen nad Waſſer war jammervoll. Ich

Nahrung und Waſſer , langt Michelini mit ſeinem Gefährten in

raffte all' meine Willenskraft zuſammen und ſuchte, da ich ander

So zogen wir bis gegen Abend

dahin , dann ſuditen wir uns ein Verſteck hinter einem Buſdie. In der endlos langen, qualvollen Nadyt kam id zu dem Entſdýluß, lieber den bekannten Weg in der Richtung nach Maſſauah zurückzukehren , machten wir uns nach jener Gegend bin auf. ... " Nach faſt dreitägigem Umberirren unter entſetzlichen Leiden , ohne Monkulo an und wird jubelnd von ſeinen Landsleuten begrüßt.

Boretti , der Befehlshaber jenes Poſtens, kann dem General Gené die Botſchaft ſchicken : „Michelini bier eingetroffen , mehrfad ver: wunbet, doch guten Muths. "

Michelini äußert ſich am Sdluſe ſeines Schreibens wie folgt : „ Es war eine harte Lebre für uns , aber ſie war vielleicht 1

nicht helfen konnte, mit Worten die weniger ſchwer Verlegten zu er: inuthigen , indem ich ihnen fagte , wir wollten verſuchen , das nabe

Lager von Saati zu erreichen. Aber ſchon nach zehn Minuten müh-

nothwendig. ... Wir haben unſer Anſehen in den Augen der Araber und unſerer Feinde ſelbſt wiederhergeſtellt. Sie achteten uns vorher für gar nichts, geringer als die Egypter. Nach dem Rampfe fragten

feine Mittel, ihnen hülfreich zu ſein, ſo entſchloß id mich,, den Weg

wadijen wären wie ſtörriſche Rameele, die man nicht von der Stelle

fortzuſeßen , in der Hoffnung , bald Saati zu finden und von dort

treiben könne. “

ſic

Hülfe zu ſchicken. Meine Wunden brannten, die Steine und Dornen

,

mit der ſo geringen Penſion bei dem Zuſammenleben größere Vor: theile 311 genießen . Doch nicht allein die Penſionärinnen der Stiftung würden

5 ) Die Einjenoung idließt für die Heeresverwaltung bie Er: mächtigung in fidy, bie Modelle zit Verjud)ezwecken , ſowie ſpäter zur Ausſtattung des Heeres mit der prämiirten Feldflaſdie vervielfältigen zu laſſen , ohne daß daraus dem Einſender ein Anſpruch auf Vers

eine willkommene Aufnahme dort finden, ſondern – und das läßt gütung oder Entſtädigung erwädiſt. viele Töchter von Offizieren , die nach dem Ableben ihrer Eltern wohl in dem Beſitz eines kleinen Ber:

ſich ja leicht begreifen

mögens ſind, das ihnen eine beſcheidene Eriſtenz zu ſichern vermag. Aber wie viele Schwierigkeiten ſind dabei zu überwinden , welche durch die Errichtung eines ſolchen Inſtituts zum Vortheil der Be:

6) Die Zuertennung der Preiſe erfolgt burd bas Kriegemini: ſterium ſpäteſtens im Juli 1888. Das Ergebniß wird durch das Armee:Verordnunge :Blatt " befannt geinad )t werden .

7) Die eingegangenen Modelle verbleiben der Heeresverwaltung zur beliebigen Verwendung.

theiligten ſämmtlich beſeitigt werden könnten ! Baris , 7. April.

Fraufreid . [ Beantragte Erridtung einer

zweiten Feſtungslinie an der Oitgrenze. – Einridtung

N a dj r i dh te n. Deutides Reid .

eines Gemeinde : Siderbeitsdienſte 8 an den öſtlichen Eiſenbabnlinien .) Einzelne militärijdie Blätter ipreden den

*** Berlin , Ende März. [Preisausidhreiben des Noriegominiſterium , ein neues Feldfladen : Modell be: treifend. ] Nachdem vor faſt drei Jahren das Königliche Kricg8:

Wund) aus, diß von den 35 Millionen Francs, welche für dro Jahr 18 für Befeſtigungen ertraordinär bewilligt ſind, die zweite Linie der 1887 Landes -Vertheidigung hergeſtellt werden mödyte. Früher icon waren zum Ausbau die Orte Dijon und Chagnv beſtimmt worden , welche

ministerium idonTorniſters einmal , eindesPreisauaidhreiben einneuesMujter MervanEbenſo liegen des Helme, des Stiefels 2c. erlaſſenfürhatte, iſt dieſer Tage am und Eingangeder das NbonethalDefileen mit demindieGebirgsplatenus nördliden Frankreid, des verbinden. ein zweites Preisausſchreiben erfolgt , das ein nicht minder wichtiges Stüd der Feldausrüſtung des Infanteriſten betrifft, nämlich die Felo: flaſche. Das Ausjchreiben lautet: 1 ) Die Aufforderung zur Preisbewerbung vom 18. April 1884 Arinee-Verordnungsblatt Nr. 8 von 1884 hinſichtlid, der Feldilajdze hat zu einem befriedigenden Ergebniß nicyt geführt.

hatte man den Plan gefaßt , die Städte Reims, Nogent ſur Seine

Das Kriegsminiſterium ſieht ſich daher veranlaßt, bezüglid, der

miniſterium jeit Veröffentlidung jeines Budis „ Avant la bataille “

und Epernay, welche die von Deutidland nach Paris führenden Bahnen zum zweiten Male unterbinden , mit entſprechenden Befeſtigungs-An: lagen neu zu verſehen . Die Ausführung dieſer Projecte iſt es, welche mun von verſchiedenen Seiten verlangt wird. Herr Barthélemy, deſien enge Beziehungen zum Kriego : Paris " eine intereſſante Mittheilung

Feltflajde nochmals eine Preisbewerbung auszuſchreiben , an welcher

kein Geheimnig ſind , theilt in

die Betheiligung Jedermann freiſteht.

mit, die General Boulanger vor Kurzem an der Oſtgrenze getroffen hat . Man idreint im Kriegéminiſterium der Anſidit zu jein,

2) An Preiſen werden ausgeworfen : ein erſter Preis von 1000 Mark, ein zweiter Preis von 500 Mark.

daß im Falle eines Deutſch- franzöjijden Kriegs die in Eljaß = Loth: 3) Der erſte Preis iſt dem Modell einer Feldflajdie beſtimmt, i ringen liegenden Truppen jofort einen kräftigen Vorſtoß über die welches ſid, nach Maßgabe der nadiſtehenden Anforderungen zur Ein : Grenze ausführen und daß namentlich die Deutide Cavallerie ver: führung für die Armee cignet.

Der zweite Preis wird dem nädyſtbeſten, bez. – Falls eine zur Einführung geeignete Feldflaſche nicht gewonnen werden ſollte – dem : jenigen Modell zuerkannt werden, weldies den geſtellten Anforderungen annähernd genügt. Lebtere ſind folgende :

a. Die Feldflajdie ſoll " /2 Liter Flüſſigkeit faſſen, zur Annahme

.

judien würde, durds zahlreidie , weit vorgeſtitie Patrouillen die Eiſena bahnen und Telegraphen zu zerſtören , um jo den Aufmarid) der Franzöſiſden Armee, ſowie überhaupt die Mobilmadiung zu hemmen

und zu eridweren.

Ilm diejer Gefahr entgegenzutreten, hat General

Boulanger Herrn Barthélemy zufolge Folgendes angeordnet : ,,Eine neuerdings ergangene Verfügung des Kriegeminiſters beſtimit, Daß an den bauptjädyliditen Berbindungslinien (an der Deutiden

heißen und kalten Getränks geeignet ſein und den urſprünglichen

Ditgrenze) eine Art von Gemeinde-Siderheits- und Polizeidienſt eine

Wärmegrad deſſelben möglichſt lange feſthalten , und die Schmacbaftig

gerichtet wird.

keit oder ſonſtige Beſchaffenheit des Inhalts darf nicht leiden , jelbſt

Perſönlichkeit die Annäherung an Eiſenbabn : und Telegraphen-Linien

wenn derſelbe jäuerlich iſt. b. Die Feldflaídie muß gegen Stoß und Schlag möglichſt un : enpfindlich und leidyt zu reinigen ſein .

zu unterjagen, die hinter der Operatione Baſis liegen. Hierdurd, foli

Dieſe Einrichtung hat zum Zivert , jeder verdächtigent

jeder Zerſtörungs- Verjud verhindert oder wenigitens ermöglicht werden ,

daß die Oberleitung, um linfälle zu verhüten, von einem ſoldien trotz

c. Der Verjdluß der Flaſche muß einfady und dauerhaft ſein. I aller Vorſidyt gelungenen Verſuche möglidit ſchnell benachrichtigt werde. d. Die Flaide joll mittelſt Carabinerhakeno an einem am Brod : Dieſer lleberwadungsdienſt, der erſt in Kriegszeiten in Thätigkeit tritt, wird ſchon im Frieden von den die Landwehr - Brigade - Bezirke beutel befindlid en Ringe getragen werden . e. Namhafte Gewidytserleichterung im Vergleid) zur gegenwär: ", befebligenden Generalen vorbereitet. Dieje bezeid nen im voraus die tigen Feldflaſche -- weldie nebſt Tragevorrid;tung und Trinkbedier Gemeinden , auf deren Gebiet diejer Dienſt eingeriditet werden ſoll ; im leeren Zuſtande etwa 650 Gramın wiegt – iſt unerläßlidye Be: 1 ſie beſtimmen Sie Anzahl der Leute, die jede Gemeinde zu ſtellen hat , dingung. die Wadipoſten , die zu beziehen ſind , und den Bereid ), auf den ſids die Wadiſamkeit siejer einzelnen Peiten zu erſtrecken hat. Die Mann: f. Möglid)ſt billiger Preis iſt weſentliches Erforderniß.

g. Ein Trinkbedier kann mit der Feldflajde verbunden ſein,

gegen feindlide Patrouillen zu drüten haben , werden der Reſerve

4) Die zur Bewerbung beſtimmten Modelle müſſen bis zum

Leute, die alſo unmittelbar nach der Kriegserklärung an der Mobil:

der Territorial - Armee ( alſo dem

Landſturm ) entroinmen .

Dieje

31. Dezember 8, 38., 3 lihr Nadymittags, bei dem Kriegsminiſterium ,

machung und Zuſammenziehung der Truppen mitzuwirken haben,

Bekleidungs- Abtheilung, koſtenfrei eingehen . Einer Entnahme der Modelle von Zollbehörden unterzieht ſid)

Anſprud auf ein beſtimmtes Gehalt. Obne ibren Wohnort zu ver :

das Kriegsminiſterium nid )t. Jedem Modell iſt ein verſiegeltes Gouvert beizufügen , welches

porte einen großen Dienſt leiſten können."

im Innern Namen , Stand und Wohnort des Einſenders enthält. Das Siegel darf weder Namen noch Wappen enthalten. Auf Couvert und Modell muß eine und dieſelbe ſechsſtellige Zahl !

idaften , welche in ſoldier Art die Cijenbahnen und Telegraphen

doch iſt dies nicht unbedingt erforderlid ), da ein geeignetes Modell für erſteren, im Brodbeutel mitzuführen , bereits vorhanden iſt.

(auf dem Modell in möglidiſt unverwiſchbarer und leicht erkennbarer Weiſe) ſich befinden .

erhalten militärijde Kleidung, Ausrüſtung und Bewaffnung und baben laſſen , werden ſie der Armee durdy Ciderung der itrategijden Trans: Großbritannien .

[v. D.) London , 5. April. ( Die Remontirungsfrage. S diegverjude mit einem 111 : T018 : Geld ü 3.

Das Couvert wird erſt nach Zuerkennung der Preiſe geöffnet. Iſt das Modell aus weniger bekannten oder in ungebräuchlicher

Bevorſtehende Erprobung des neuerfundenen Morris : den Nepetir : Gewehre. - Militärwiſienichaftlicher Id en Nepetir:Gewehre. Vortrag des Hauptmann Roß von Bladenburg.) Die

Weiſe behandelten Stoffen hergeſtellt, ſo muß hierüber eine Beſchrei:

„ Admiralty and Horſe Guards Gazette“ vom 12. März iſt erfreut

bung, welche an dem ModeŰ in fiderer aber" lösbarer Weiſe befeſtigt darüber, daß die Pferde-Züchtunge- frage für die Britiſche Cavallerie und mit der betreffenden Zahl auch ihrerſeits bezeichnet iſt, Auskunft und Artillerie endlich einmal im Parlament zur Sprache gebracht

geben. Die Beigabe einer ſolchen Beſchreibung iſt auch für andere

worden iſt , denn dieſe Frage verlangt die ernſteſte Aufmerkſamkeit

des Landes, wenn nicht die Kriegstüchtigkeitdieſerbeiden Waffen, von Fälle, namentlich zur Hervorhebuug der Beſonderheiten und Vortheile denen ihr Erfolg ober Nichterfolg in einem demnächſtigen Europäiſchen des eingeſandten Modells, geſtattet.

Kriege weſentlich abhängt, auf's Spiel gejetzt werden ſoll " . Es heißt einem merkwürdig niedrigen Druck von nur 16,1 Tons. Das Geſchütz dann weiter : „ Wir haben uns ſtets , und zwar gerechterweiſe , des idien nach dem Abfeuern in keiner Weiſe gelitten zu haben ; man vortrefflichen Geiſtes unſerer Cavalerie und der fühnen Offenſive | hielt aber einen zweiten Schuß für nöthig , um zu beweiſen, daß das unſerer reitenden Artillerie gerühmt. Dies ſind Eigenſchaften , welche Geſchüß unverlegt war. Der einzige Unglücksfall beſtand diesmal in nicht nur Mannesmuth erfordenn, ſondern auch Ueberlegenheit in der einem Paar zerbrochener Fenſteridyeiben . Züchtung und Kraft der Pferde. In Bezug auf Kraft der Pferde Bisher haben ſich die Engländer noch zu teiner Aenderung in können wir fiderlich nicht behaupten , den continentalen Heeren weit der Infanterie : Bewaffnung entſchließen können . Neuerdings aber voraus zu ſein. Frankreid ), Deutſland und Deſterreid haben uns dreibt die , Admiralty and Horje Guards Gazette ", daß das Repetir: ſchnell in der Züchtung kriegsbrauchbarer Pferde eingeholt und können Gewehr für die Engliſche Armee , welches eine Engliſde Erfindung durch ihren ungemein großen Erja eine ganze Cavallerie - Brigade und ein ganz bedeutender Rivale aller bisher von den continentalen

leidhter beritten machen als wir eine Sdywadron, und es iſt Thatjache,

Mächten angenommenen derartigen Waffen ſei, nunmehr für Verſuchs

daß, als vor zwei Jahren Kriegsbefürchtungen eintraten, die nach allen

zwede fertig wäre und wahrſcheinlid ) in türzeſter Zeit von der be:

Richtungen ausgeſandten Offiziere in 17 Wochen nur 1700 Pferde

jonders dafür eingeſcßten Gewehr - Prüfungo - Commiſſion einer praf

auftreiben konnten . In dieſer Weiſe würden ſie mehr als 3 Jahre

tijden Probe unterzogen werden würde. Wie das genannte Blatt

gebraucht haben , um die nöthigen Pferde für 2 vollſtändig kriegabereite

hört, haben bereits mehrere militäriſdie Autoritäten und hochgeſtellte

Armce-Gorpe aufzuſtellen. Die jüngſten Erfahrungen, welche man mit

Beamte ein günſtiges Urtheil darüber abgegeben .

Einführung Canadiſder Pferde gemadyt hat , ermuthigen nicht zu der Hoffnung, daß wir in ähnlicher oder ernſtliderer Lage , die in den

Nidaro Morris , der jetzt ſdhon einen bedeutenden Ruf hat wegen

nädyſten 6 Monaten oder auch in den nädyſten 10 Jahren eintreten fann, beſſer daran ſein würden , wenn wir damit zufrieden wären , in dem alien Sdílendrian zu verharren. Wenn der continentale Markt und verſchloſſen iſt, würden wir allein auf Amerika und unſere Co-

lonien für den Pferde- Erſatz angewieſen ſein , und dieſer würde aller Wahrſcheinlidhkeit nady hinter injeren Anſprüchen in bedauernswürdiger Weije zurüdbleiben. Jedenfalls bleibt uns feine andere Wahl als zwiſchen übereilter Einführung der Pferde , wenn abjolutes Bedürfniß berrjdt, oder der Einrichtung eines vernünftigen Syſtems der Bierde

züchtung in England und Irland. Daß alle Erfahrungen zu Gunſten des letzteren Planes ſprechen , kann Niemand, der ſid, mit der Frage ernſttid, beſchäftigt hat, audy nur einen Augenblick bezweifeln. Canada, Amerika, Jamaika und Auſtralien mögen als Mülfs :Griatquellen gut

genug ſein , aber für die große Maſſe der Dienſtpferde müſſen wir uns an inländiſche Züdster halten , und je cher dieſe Thatjade erfant

wird , um jo beſſer wird es um die Kriegstüchtigkeit der Britijdjen Cavallerie und Artillerie beſtellt ſein ; der einzige Zweifel bleibt dann nur nod) über die beſtmöglid)en Mittel, um diejen Zweck zu erreidien . Wir haben mehr als einmal der Einführung von Regierungs- Geſtüten das Wort geredet , wüniden aber nid)t , daß die Regierung Privat: Internehmungen gänzlich überflüſſig made , jondern dieſelben nach

irgend einer Richtung hin unterſtüte.. Unſer Vorſdylag ging dahin, in gewiſſen Landestheilen unter Aufſicht des Remonte - Departements Geſtüte oder Depots anzulegen , die von altgedienten und erfabrenen

Cavalleriſten nady einem wohlausgedadyten Plane verwaltet werden inübten . /"

Was die ,, Admiralty and morje Guards Gazette“ nun weiter entwickelt , bietet nid)ts Neues und zeigt nur von Neuem , daß der

Der Erfinder iſt

ſeiner Verbeſſerungen der Ziel- und Sdvießapparate. Der Medhanismus jeines Repetir: oder Magazins -Gewehrs iſt ebenſo einfad, wie praktiſch. Die Waffe iſt beinabe jeder Probe interworfen

worden , und die

Nejultate waren im hödyſten Orade befriedigend. Staub, feiner Sand und jelbſt fehlerhafte Patronen waren nicht im Stande, das glatte

Zuſammenwirken des Meqanismus zu verhindern oder irgend einen Theil deſſelben in Unordnung zu bringen. Ein beſonderes Verdienſt der Waſſe beſteht darin , daß ſie, als Einzellader gebraucht, inſofern ein Repetir - Gewehr iſt, als im

gegebenen Augenblick drei Schüſſe

idunel hinter einander , ohne neues Laden zu erfordern , abgefeuert werden können . Ein Aufiatz, der idnell an : oder abgenommen werden kann , verwandelt die Waffe augenblidlid in ein Magazine - Gewehr , mit dem im kritiſchen Moment 8 Sdjüſſe abgegeben werden können . Co cinfach und dynell iſt die Bewegung zum Anhängen des Auf

janes , daß 30 Edyüſie in ciner Minute abgefeuert werden können und auch abgefeuert werden ſind. Die Aufjätze oder Anhänger werden ohne große Koſten aus dünnem Bled hergeſtellt und können weg geworfen werden , wenn man ſie nidyt mehr braudyt, und ihr Gewidit

kann nicht als Hinderniß angeſehen werden , wenn man weiß, daß die Hülje für je 5 Sdüſſe weniger als 2 Patronen wiegt. Diejes Repetir Gewehr erfüllt alle taktiſchen Bedingungen , welche inan unto allen Umſtänden feſthalten muß , und wenn das Gewehr die Prüfung be friedigend beſteht, ſo würde die Engliſche Regierung eine beſſere Waffe beligen als irgend ein anderer Europäiſder Staat gegenwärtig. *) Kürzlid hielt Hauptman ROB von Bladensburg vom Coldſtream - Garde - Regiment in der Noval United Service In: ſtitution einen Vortrag über ,,Nedyte zweier Kricgführenden, und was im Kriege geſetzlid iſt" . Es würde zu weit führen , über den ganzen ſehr intereſſanten Vortrag ; ll berichten . Zum Beſten der Friedens

Staat – die organiſirte Verwaltung eines Volkes – immer da cinein :

Apoſtel und ſonſtiger Sdwärmer für „ Mild der fronimen Denkungs

treten muß , wo ein gemeinſames Intereſſe des Voltes : hier die Gr: haltung eines Theile der Streitkräfte, der jo wichtige Pferde: Erjat,

art " entnehmen wir nur die folgenden Bemerkungen dem Vortrage : Es iſt eine gewiſſe Neigung vorhanden, eine Art von internationalem

in Frage geſtellt iſt.

Gerichtshof einzuridyten , um Streitigkeiten zu ſchlichten , die zwijden zwei unabhängigen Staaten entſtehen könnten , und joinit lid cine Autorität über dieſelben anzueignen , weldie zum Nachtheile ihrer Siderbeit und Ehre ausgeübt werden könnte. Eine Nation , welche gezwungen iſt , einem ſolchen Urtheilsjprud zu gehordjen , hört that

Am 9. März fanden in Woolwich auf den Zeughaus - Sdieß ſtänden die Sdlugverſuche mit dem erſten der beiden 111 Tonsie : dhüte ſtatt, die für Ihrer Majeſtät Sdiff „ Benbow " beſtimmt ſind. Die ,,Admiralty and Horſe Guards Gazette berichtet darüber, daß dag

ernſtlidie Zweifel in Betreff der Waltbarkeit des Scjdites laut ge:

jädslid) auf unabhängig zu sein : jie iſt der Einmidung einer aus:

worden ſeien, als man bekannt gab ,daß 1000 Pfund Geidyuapulver

ländijdsen und möglicherweiſe ganz und gar fremden Macht auøgeſetzt

und ein 1800 Pfund dweres Geldof abgefeuert werden ſollten . Das

und verliert dadurch die Beredytigung , Tid ausſchließlid) ſelbſt zu

Laden des Geſdyüyes , welches an Bord des Sdyiſſes durd) Waſſerdruckregieren . Kleine Staaten mögen vielleidyt zuweilen gezwungen ſein , geſchehen ſoll , war ein ſchwieriges und langjames Verfabren ; idyließlich wurde aber das Geidoß in ſeine Lage getrieben und 8 adytſeitige

Kartuſchen hinterher gepackt, wovon jede 125 Pfund wog. Das Pulver war ein langſam brennendes , die einzelnen Körner waren Würfel von ungefähr 21/2 Centimeter Durchmeſſer. In den meiſten vorangegangenen Verſuchen wurden die Schüſſe mit braunem Weſt: fäliſchen Pulver abgegeben ; die Geſchwindigkeiten wechſelten mit der

Schwere der Ladung von 1699 Fuß in der Secunde mit einem Druck von 9,65 Tons bis zu 2087 Fuß in der Secunde mit 18,7 Tons Druck.

jich ror folder Bevormundung zu beugen , weil ſie zu dwad) ſind,

der ſid, fühlbar madjenden Gewalt zu widerſtehen ; wenn aber eine mädytige Nation fid in den Urtheilsprud irgend einer Art neutralen Areopag& in ciner widtigen Angelegenbeit fügen würde, jo wäre das ein klarer Beweis, daß jenes Belt das erſte Naturgeſer vergeſſen hat und vom Sdhidjale dazu beſtimmt iſt , Curd) Mangel an Männlichkeit unterzugehen . Diejenigen, welche beſtändig gegen die Uebel des Krieges

predigen , idyeinen ihre Energie allein darauf zu ridyten , das Auftreten einer Nation, die ſich zur Ergreifung von Maßregeln für Selbſtver:

Es mag nod; erwähnt werden , daß das Geſchüt conſtruirt theidigung gezwungen ſieht, dadurdy zu jdwädien , daß ſie es, jo weit

iſt, einen Druck von 25 Tons und mehr noch auf 21/2 Centimeter im Quadrat auszuhalten , weldier Druck in den Tagen des alten und

wir dazu im Stande jind, ungeſetzlid maden wollen , gewiſſe Zwangsmaßregeln zu ergreifen , anſtatt zu verſuchen, die Svreden

„, brutalen“ Pulvers ojt ausgehalten worden iſt, der aber wahridyeinlich nie wieder erprobt werden wird. Die Zuſchauer , weide ourd die Alarmglocke Warnung erhiclten , begaben ſich unter Deckung oder auf eine ſichere Entfernung, um das Ge dyütz abfeuern zu jeben ; der elektriſdie Draht ſpielte , und unter einem furd)tbaren Kirall rollte das Gejdit in langſamem Tempo die aufwärts geridytete und mit Sdsienen

verſehene Ebene zurück , auf welchen es ſtand. Das Gejdoß verließ das Rohr mit 2128 Pub Geld windigkeit in der Secunde und mit

*) Nach einer anderen Mittheilung ans England joll die Wahl des neuen Repetir-(Bewehrs noch immer nicht fejtitehen . Es heißt, daß die mili tärijdieCommion , welche ihr(Gutachten über das geeignetſte Revetir-Gewehr abzugeben hat, jest zwiſchen dem verbciſerten Lee "ichen und dem Lee: Burtow'iche n Vepetir- Gewehr ſchwanke. Eine Anzahl von Eremplaren dicier beiden Syſteme ſoll in Enfield hergeſtelltund an ausgewählteSchüßen vertheilt werden , während 50 nach Indien abgehen jollen , um dort einer Prüfung unterzogen zu werden. DieCommiiion hat ſich zugleich gegen ein abnehmbares Magazin entichieden .

Anm . d . Red.

+

223

internationaler Zuſaminenſtöße burch Handanlegung an die Wurzel des Uebels zu mildern . Sie ſcheinen nicht genug Nachdruck auf den allerwichtigſten und fundamentalſten Grundlag zu legen , daß der Krieg ein feierlicher Act iſt, deſſen Ausführung ein Volk nur dann erlauben darf, wenn die Urſache dazu befannt gegeben , wenn dieſe Urjade rubig und leidenſchaftslos erwogen und als gerecht befunden worden iſt. Es iſt nur das blinde Drängen nach Krieg , dem Einhalt gethan werden ſollte ; gegen die Methode, mit welcher der Krieg geführt werden

muß, läßt ſic) wenig einwenden. Die Erfahrungen der lebten Zeit zeigen in der ganzen Welt , daß Kriege mit der größten Leistigkeit

nehmens ihm nicht immer ganz klar erſcheint und ſid) oft ſehr jdnell

berubt auf folgender geſdidytlicher Begründung: Weil wir Deutſchen idion zu Olim's Zeiten nidyt nur auf beiden llfern des Rheins ſaßen, ſondern nod) weit hinein nadı Gallien die ehemals keltijdhe Bevölkerung

rerflüchtigt, wenn das Unternehmen vollendet iſt .“ Für die Nation ſelbſt befürwortet nun Hauptmann Nog die 11

Einjebung eines Rathes oder Geridtshofes , um leiden dajtsive and

durddrungen und beberridt batten , gebühren uns die heutigen Landes

außerhalb aller Parteien ſtehend eine Streitfrage zu unterſuden , bevor

grenzen zu Net, denn ſie umfaſſen eine urdeutide Bevölkerung, die jelbſt eine Jahrhunderte lange Franzöſirung nid )t zu entdeutſdien ver:

man zum legten Mittel greift ; dies würde ohne Zweifel den Frieden befördern. Hiernady ſollten alio die Friedens - Apoſtel hinarbeiten Apoſtel erſt alle Menſchen tödten , ehe er die Leidenſchaften aus der Welt ſchafft; bann giebt es freilid keinen Krieg, uno tödtet er ſie nicht , nun , dann bleibt weniger Krieg " , und das iſt nicht ſo grauſam wie der Mord an der ganzen Menjdiheit ! Rußland.

k r it i k. Geſtaltung Deutſcher Reichsgrenzen im Weſten und Süden nach nächſtem Deutſch - franzöſiſchen Kriege.

necke 1887 . [v , S. ) Das, was Verfaſjer unſer tauſendjähriges Nedit nennt,

auf einen nationalen Gewinn zu bringen , der im Umfang des Unter:

Zunädſt muß aber der Friedens:

Nubel betragen werden .

Ein Hinweis auf unſer tauſendjähriges Recht durch Hermann von Pfiſter, Major und Docent an techniſcher Hochſchule zu Darmſtadt. Dritte Auflage. Berlin . Verlag von Adolf Neis

begonnen werden.. Viel iſt nicht nöthig , um den Menſden über eine Frage in einen Zuſtand der Erregtheit und Entrüſtung zu verjepen , über die er vielleicht wenig oder gar nichts weiß , und iſt er einmal erregt, jo findet man ihn freudig bereit, jedes Opfer in der Hoffnung

auf Abſtellung der Leidenſdaften .

von 55 auf 34, in Livland von 44 auf 15, in Minsk von 60 auf 16 , in Mobilew von 68 auf 5 u. 1. w . Die in jenem Geſeße ge ſtattete Anwendung von Geldſtrafen iſt reidslid benußt worden ; man berechnet , baß dieſelben für das Aushebungsjahr 1886 etma 1 200 000

inodit bätte .

!

Faljit wie Gäjar's Bezeidnung ſeiner Kriege als Gallijde, während ſie dod nur gegen Deutſdie geführt wurden falich wie jene Bebauptung, der Rhein jei Frankreichs natürlidie Grenze – jo faljd jei sud jetzt die Begründung der Zurüdforderung von Eljaß: Lothringen .

In kerniger, ein Deutides Gemüth erquicender Spradye wird das Alles kurz, aber überzeugend aus der Geidhichte entwidelt und

Petersburg, 1. April. [N odmals die Ergebnijiedaran für die Franzojen die weije Lehre geknüpft, uns mit ihren una der letzten Necruten : A ushebling. ) Zur Ergänzung des in verſtändigen Forderungen und Revanche:- Gelüſten nicht zu reizen, denn Nr. 26 der Allg. Milit. -Ztg. v. 0. I. Mitgetheilten entnehmen wir wir könnten uns beim nädyſten Frieden vielleicht daran erinnern, daß -

nod, das Folgende einer Veröffentlichung des Kriegsminiſteriums iiber die lebte Recruten - Aushebung im „ Nuſi. Invalio " . In die Melde: liſten waren im Ganzen (auf Tauiend abgerundet) 832 000 Mann eingetragen. Ji manchen Gouvernements war eine Bermehrung der Angemeldeten eingetreten , 10 z. B. im Geurernement Rurland um

nements zeigte ſids je über 4 Procent ; in ſehr vielen anderen GouverMannid dienſtpf

aften , fo 3. B. lichtiger doch eine auffallende Abnahme im Gouvernement Petersburg um 11 Procent, im (Gouvernement Livland um faſt 8 , im Gouvernement Eſtland um über 4 Procent. Es iſt ſehr ſchwer, mit Beſtimmtheit die Urſache derartiger Beridie : denheiten gegen die Vorjahre anzugeben ; immerhin iſt es zweifellos,

zum großen Theil durd, eine ungena ſid, Liſtenf daß dieſelben innerhal herausührung b der Gemeinden veríduldet ſind. Es ſtellte ue , daß in einigen Gouvernements im Innern des Neides jene Liſten mit einer ſolchen Nachläſſigkeit geführt wurden , daß eine umfaſſende Neu: auſſtellung derſelben angeordnet werden mußte. Eine Folge hiervon

in der Bevölkerung der uns zunädſt liegenden Franzöſiſchen Gebiete nody genug Teutides Blut vorhanden iſt, um daraus mit der Zeit und mit Deutider Gebuid noch ein Paar bübide Deutide Provinzen

zurückbilden zu können. To weit wäre in Alles redit idjön , Cody will uns bedünken,

ale ob Verfaſſers „ Sahlmeußerei" ( io nennt er Chauvinismus) einiger maßen über das Ziel hinausſtyöſſe. Nicht nur, daß er uns als Er: gebnis des nädyſten Krieges die Annectirung von 7 ,, Droſteien " ( De: partements ) empfiehlt: er braucht aud ) ned) zur ferneren Arrondirung des Deutiden Reiches einige Gebiete der Sdweiz und von Italien.

Allerdings gewährt er huldreid , dem Königreich der Beigen ebenfalls

einige benadybarte Franzölijde Departements, deutet aber verblümt auf die nothwendige Abbängigkeit Belgiens und Hollands von bem

zukünftigen Deutſdien Reide bin. Wenn der Verfaſier ferner in ſeiner bekannten deutſchthümlichen und ſpracyreinigenden Weije jeinen Stil mit neuerfundenen Worten

ungeje Riedite Ein: Klagen über jdmückt, is tönnte man ihm das auch die unerhör große aus von iſt Grunde dastmäßig ſtellung von Recrutetn , die Zahl irgend cinem auf berechtigte Eigentümlichke hingebe Befreiung vom Dienſt hatten . Dieje Klagen betrugen in den letzten

zwölf Jahren durcjonittlich jährlid 60 000, und zwar iſt, den ſtati: ſtijden Erfahrungen nady , etwa die Dälfte begründet. Mitbin müſſen

jährlid, etwa 30 000 eingeſtellte Necruten wieder entlaſſen und andere

lo ſtörend es aud wirkt – als it n laſſen , nidyt aber jene particut : lariſtijde Nidtung, Sie immer nodibir Heil „ in bündiſcher Oro:

nung umjerer uralten Stämine" ſucht und audy in Gemüthsruhe aus den Zukunfts:Erwerbungen wieder zwei neue Fürſtenthümer : ,, Walida lotbringen “ und „ Freigrafidhaft Burguno " ſtiften will. Man ſieht dodh an Eliaß -Cothringen , wie weit wir in den 16 Jahren init der

für ſie eingeſtellt werden . Man kann ſich vorſtellen , was das für Schreibereien und Koſten verurſacht. Von den 832 000 Angemeldeten gelangten, nad Ausjonderung

particulariſtijden Errichtung eines Neidslandes gekommen ſind ; mit

der zur Befreiung vom Dienſt Berechtigten , der Sdwächlichen und Freigelooſten, 234 000 Mann zur Einſtellung . Die Kriegsverwaltung kommt trotz aller aufgewandten Bemühungen noch immer nicht dazu , lauter geſunde Leute als Recruten zu erhalten. Es kommen 110c)

Wie glaubt derſelbe wohl, daß der Sdweiz und Italien ſeine Arron: dirung - Veridläge gefallen mögen , und was unſere öſtlichen Nachbarn,

? Preußiſchen Regierungs - Präſidenten wären wir jedenfalls weiter ! Zum Sølug möchte id dem Berfaſſer ned die Frage verlegen :

die Herren Slaven , zu einer Theorie ſagen werden , die de beißt :

jährigein s darauf Gebietewar Bejißeesgewiſler immer Recruten zur Einſtellung, die, ohne eineStunde Dienſt gethan wenn ein tauſend jo hat geidhiditlich feſtſteht,, daß Jahren ein esVolk vor „tauſend zu haben, in's Hospital geſchidt werden , wo ſie ſterben oder als un

: heilbar entlaſſen werden . Von den im Jahre 1885 Eingeſtellten mußten in einigen Gouvernements über 10 Procent im erſten halben Jahre wegen Körper dwächeund allerlei Leiden entlaſſen werden . In

Recht" . Wäre das nicht ſo redit Waſſer auf die panilawiſtiſche Mühle ? Möge fich der Lejer durd meine Einwendungen nicht abbalten laſſen , dem Bude ſeine volle Wigbegieroe zit widnien . Es iſt eint

dieſem Jahre wird es auch nicht viel anders ſein . Eine wichtige

bochintereſſantes geiſtreiches Schriftſtüct , bas curd die drei Auflagen

Rolle ſpielt bei der Aushebung die Judenfrage. Die Wirkung des in der kurzen Zeit von etwa 4 Woden genügend beweiſt, wie ſehr es Gefeßes vom 24. April v. 38., in welchem beſonders ſtrenge Maß Aufſehen zu erregen im Stande war. regeln zur Beaufſichtigung der dienſtpflichtigen Juden getroffen , audy die Familien derſelben unter Umſtänden mit Geldſtrafen belegt wurden, Bur Beſprechung eingegangene Schrift zeigen ſich deutlich. Gegen das Vorjahr iſt die Zahl der eingetretenen Ausrüſtung , die friegsgemäße, des Difiziers zu Fußenundetc. zu Pferd , der

Juden um 3 Procent geſtiegen (alſo rund 45 006 ). Einen großen

Infanterie, Jäger, Landwehr, Honvéds u . d. Landſturms in der Mobilität.

Drodtleff Budapeſt, .) Arbeiten können sich im Kriege Rud.durch (Preßburg, welche Dr. Fr., , Prof. Erfolg beweiſt eineUeberſidstaus berjdjiedenen Gouvernements über . Esmarch an die Vorsitzenden eines

die Procentzahl der Juden, welche ſich dem Kriegsdienſt entzogen , in den Jahren 1885 . Im Geſetz jenemn in Gouvernement Wilna fieralſoienevor Bohino Urocentund auf 1886 36 liracant

die Frauen nützlich machen ?

Ein Brief

Hülfsvereins vom rothen Kreuz . ( Kiel, Lipsins & Tischer .) Trunnenal

224

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Gebhard Bernin ,

Feld - Artillerie

(Hauptmann à la suite der Infanterie .) Inhalt : I. In der Seehalde_zu Radolfzell. (1878 ). - II . Ju der Ste fanienſtraße zu Carlsruhe. ( 1879.) – III. Auf der Meitnau . ( 1880 ). IV.

Hube,

Wiederum in der Seehalde . (1881).

V. Wiederum auf der Mettnau .

( 1882). – VI. Noch einmal in der Seehalde. ( 1884 ). – VII. Vom Herbſt 1884 bis zum Frühjahr 1886. VIII. In der Stefanienſtraße zu Carlsruhe

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Hauptmann und Batterie- Gbej im . Magdeburgifchen Feld- Artillerie-Regiment Nr. 4,

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und auf dem Kirchhofe. ( 12. April 1886 ).

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Vorſtehend bezeichnete Erinnerungen an den Lieblingsdichter der Deutſchen bringen Authentiſches nach mancher Richtung. Der erſte Ab-

yini

1882 ausgegebenen Preisaufgabe .

ſchnitt wurde von dem Dichter noch bei Lebzeiten durchgeſehen und in Be

zug auf die Angaben über ſein Leben und ſeine Schriften richtig geſtellt. Verfaſſer war mit Dr. von Scheffel perſönlich genau bekannt und beſuchte ihn regelmäßig. Einzelne noch nicht gedruckte Dichtungen des Verſtorbenen

Iedermann fann geſund ſein und ein glüdliches hohes Alter

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Aufſäke. Die Aenderungen des Militär-Etats für 1887/88. – Einige Bemerkungen über den Infanterie- Angriff, von H. Petermann , Prem.-Lieut: Nachrichten . Deutſches Reich . Mün dh en . [ Die diesjährigen größeren Truppen - Uebungen .] Frankreich . [Anordnung von vierteljährlichen Truppenparaden. – Einführung von Signaliſten bei allen Truppenkörpern.] . Großbritannien. [ Das neue Panzerſchiff „ Victoria “.] 1

Schweden und Norwegen. (Das Budget für die Seewehr. Sritit.

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Die Aenderungen des Militär-Etats für 1887/88.

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** In Nr. 20-23 der Aug. Mil.-3tg. v. 0. l. haben wir Vermehrung der Generalſtabs - Offiziere. unter der Ueberſchrift: ,,Einige Neuerungen im Deutſchen Heer: 3) Der Etat des Generalſtabes erhöht ſich im Hauptetat um weſen, nach dem Reichs-Militär-Etat für 1887/88 bearbeitet“ eine einen Abtheilungs-Chef, aus deſſen Stelle der Chef des Stabes der Anzahl von ſolchen Veränderungen in der Organiſation , For: Fuß:Artillerie ſeine Gebührniſſe zu beziehen hat, und im Neben-Etat mation 2. des Deutſchen Reichsheeres mitgetheilt und erläutert, um 5 Hauptleute 2. Claſſe als Recognoscenten. welche durch den legten, von der Reichsregierung dem Reichstag zur Armee- M uſit : Inſpicient. Berathung vorgelegten Militär-Etat beantragt worden waren. 4) Für Zwecke der Militärmuſik wird die Stelle eines „ar, =

Nachdem unlängſt auch die dritte Leſung dieſer Vorlage ſtatt mee-Muſik:Inſpicienten“ errichtet. Derſelbe zählt zu den oberen gefunden hat, iſt die Reichsregierung nicht müßig geweſen, ſondern Militärbeamten und hat die Aufgabe , dem Kriegsminiſterium als in der Sache mit großer Thatkraft vorgegangen , um deren ver:

Berather in Fragen der Armee-Muſik zu dienen , ſowie die zur

faſſungsmäßige Erledigung herbeizuführen. So eben iſt eine Aller

Hochſchule commandirten Hoboiſten 2c. ſpeciell in der Militär-Muſik

höchſte Cabinets-Ordre vom 30. März 6. J. erſchienen, welche die desfalls erlaſſenen Beſtimmungen veröffentlicht. Wir laſſen dieſelben

zu unterrichten. Seine weiteren dienſtlichen Beziehungen regeln fich nach beſonderen Beſtimmungen.

nachſtehend folgen :

Neue General - Inſpection. „ 1) Zweds Trennung der Feld- und Fuß -Artillerie auch in

Militärlehrer des Cadetten - Corps. 5) Bei den Militär-Lehrern des Cadetten-Corps kommen 7

I. Claſſe in Zugang und dafür 7 Premier-Lieutenants der oberſten Waffen- Inſtanz wird die bisherige General: Inſpection der Hauptleute Wegfall. Artillerie in eine General-Inſpection der Feld-Artillerie umgewandelt in

und neben derſelben eine beſondere General-Inſpection der Fuß -Ar

tillerie errichtet. Die bisherigen beiden Fuß -Artillerie- Inſpectionen,

Perſonal der Artillerie : Prüfungs - Commiſſion. 6) Das etatsmäßige Perſonal der Artillerie- Prüfungs-Com

und 1 pen deren Bezeichnung auf die vier Fuß-Artillerie-Brigaden übergeht, miſſion wird um je 1 Hauptmann I. und II. Claſſe Lieutenant kommen in Wegfall. Die General- Inſpectionen der Feld- undFuß! ſionirten Offiziervermehrt; ferner iſt 1 Aſſiſtent Artillerie beſtehen aus je 1General-Inſpecteur,1 Chef desGeneral: mehr zu commandiren. 1

ſtabes, beziehungsweiſe des Stabes, 4, beziehungsweiſe 3 Adjutanten

und dem erforderlichen Unterperſonal. Auf die Adjutanten der

Etat der Feuerwerts- und Zeug - Offiziere. 7 ) Bei den Feuerwerks -Offizieren werden 4 Stellen für Lieu

nunmehrigen Fuß-Artillerie- Inſpectionen finden die für die Adju- tenants in ſolche für Hauptleute II. Claſſe umgewandelt. Der fanten der übrigen "höheren Commandobehörden gegebenen Beſtim- Etat der Zeug-Offiziere erhöht ſich um 2 Lieutenants . mungen im vollen Umfange Anwendung . Dritte Landwehr- fnſpection.

Militär : A erzte.

8 ) Die Stelle des Garniſonsarztes in Glaß geht ein , bafür

2) Die bereits proviſoriſch beſtehende 3. Landwehr-Inſpection vermehrt ſich die Zahl der für das Friedrich Wilhelm - Inſtitut etats

wird etatsmäßig. Die Dienſtverhältniſſe dieſer Inſpection , bezieh- | mäßigen Stabsärzte um einen.

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Neue Civilbeamte bei den techniſchen Inſtituten der | Heer im Frieden wiró durch die in der Anlage enthaltenen Be Artillerie .

9) Bei den techniſchen Inſtituten der Artillerie werden Stellen für Ober- Ingenieure, Ingenieure und Chemifer , Obermeiſter und Meiſter etatsmäßig ; die Inhaber dieſer Stellen zählen zu den Civilbeamten der Militärverwaltung .

Erhöhung der Commando - Zulage. 10) Der Tagesſaß an Commando-Zulage erhöht ſich für den Stabsoffizier, Militär - Intendanten, Corps -Auditeur, Militär-Oberpfarrer, Intendantur-Rath, Diviſions-Auditeur mit dem Range der Näthe IV. Claſſe auf 5 Mart, Hauptmann 2c. , Intendantur: Ujjefjor, Diviſions -Auditeur, Diviſionspfarrer auf 4 Marf, Lieutenants und die nicht vor genannten oberen Militärbeamten auf 3 Mark, Militärküſter, Büchſenmacher, Waffenmeiſter, Sattler auf 2 Mart. Erhöhung der Fourage- Nationen . 11 ) Sämmtliche Fourage-Rationen werden um 250 Gramm

Hafer erhöht. Dagegen kommt die unter 11 Meiner Ordre vom

ſtiinmungen abgeändert , beziehungsweiſe ergänzt. Die Zahl der im Frieden vorhandenen militäriſchen Krankenwärter wird bei dem 1 . bis 10. , 14. und 15. Armee -Corps um je 4, bei dem 11. Armee:

Corps um 6 erhöht. 15) Vorſtehende Beſtimmungen

ausſchließlich der zu 13 --

treten mit dem 1. April 1887 in Rraft. "

Wie der Leſer aus einem Vergleiche mit dem Reichs. Militär: Etat für 1887/88 ( deſſen Hauptinhalt in Nr. 96 und 97 der Aug. Mil.- Ztg. v. v. I. mitgetheilt worden iſt) erſehen wird , ſind die hauptſächlichſten Forderungen der Reichsregierung durchgegangen .

Einzelne ſind nicht oder nicht ganz bewilligt worden , im Ganzen und Großen hat aber doch die Vorlage der Regierung Geſezeskraft erlangt, wie das ja auch mit dem Geſetzentwurf , betreffend die Friedens - Präſenzitärfe des Deutſchen Heeres, der Fall geweſen iſt.

Es iſt unſerer Heeresleitung wohl zu gönnen, daß ihre guten Ab ſichten im Intereſſe des Heeres und des Vaterlandes jaſt überall

25. März 1886 ausgeſprochene Nations-Erhöhung für Dienſtpferde erkannt und gebilligt worden ſind; dieſelbe wird darin eine that fächliche Anerkennung ihres Patriotismus und ihrer wohlwollenden

auf jährlich 3 Monate in Wegfall. Bureau Vorſtände bei General Commandos xc. 12 ) Werden bei den General-Commandos und den General .

Abſichten finden dürfen .

Inſpectionen der Feld- und Fuß -Artillerie ſowie des Ingenieur: und Pionier:Corps und der Feſtungen an Stelle der jevigen Ne: Einige Bemerkungen über den Infanterie -Angriff. giſtratorent inactive Offiziere als Bureauvorſtände verwendet, ſo von H. Petermaun , empfangen dieſelben neben der Penſion nach Maßgabe von S 33c Premier -Lieutenant im 2. Königlich Württembergiſchen Infanterie -Regiment des Militār: Penſionsgeſetzes eine Zulage bis 1800 Mart jährlich. Nr. 120 . Ein in der Stelle des Regiſtrators bei der Artillerie - Prüfungs Commiſſion Verwendung findender penſionirter Offizier erhält in Der Verlauf, welchen das Infanterie -Gefecht unter der Wirkung dieſer Function, neben ſeiner Penjion , aus der Dotation der Stelle der heutigen Feuerwaffen im Allgemeinen nehmen wird, iſt von be

eine nicht penſionsfähige Zulage bis zu 1080 Mart, ſowie den

rufener Seite unter eingehender Begründung wiederholt jo treffend

Wohnungsgeldzuſchuß und den Servis nach ſeiner Charge als Haupt-

gekennzeichnet worden , daß dieſe Frage , ſo lange nicht Thatſachen eine Aenderung hervorrufen, als abgeſchloſjen betrachtet werden kann . Schützenlinien werden hiernach in der Hauptſache den Kampf führen

mann oder Lieutenant.

Auflöſung der Pulverfabrit M e 13.

13) Die Pulverfabriť Met wird im April 1887 aufgelöſt. Militäriſche

Geldverpflegungs - Neglement. Rranfenwärter.

und das Feuer ſprungweiſe an den Gegner herantragen. Der da bei eintretende Ausfall an Kraft wird aus tiefgegliederten , unauf haltjain vorrückenden Interſtützungen erſetzt und das Enticheidungs:

14) Das Geldverpflegungs - Reglement für das Preußiſche il Feuer mit nachfolgendem Sturm unter Heranziehung ſämmtlider

Eine neue Lebensbeſchreibung von Napoleon I. (In Nr. der 20 der Allg. Milit.- Ztg. v. d. I. haben wir cine kurze Inhalts-Angabe neuen Studien -Arbeit gegeben, welche der Franzöſiſche Geſchichtsforicher H. Taine in der Revue de deux mondes über NapoLeon 1. veröffentlicht hat. Heute laſſen wir eine etwas eingehendere Be ſprechung dieſer werthvollen Abhandlung folgen . D. Red .)

Das Leben und Wirten von Napoleon I. iſt bereits von vielen Forſchern geſchildert worden . Es iſt ein Beweis von der ineteorgleichen Bedeutung ſeiner Erſcheinung, daß ſtets noch Neues und

Treffendes über ihn geſagt werden kann.

Auch heute haben wir es

ſdsaften und Moral ideint er in einen beſondern Modell gegoſſen , aus

einem andern Modell geformt zu ſein wie ſeine Mitbürger und Zeit genoſſen .“ Napoleon felbſt ſagt von ſich : „ Meiner Abſtammung wegen haben alle Italiener in mir einen Landsmann erblickt, und als meine

Schweſter Pauline den Fürſten Borgheſe heirathete, ſagte man allgemein : es iſt eine Oeirath zwiſden unſeren Familien . " Von ſeiner Mutter jagt er : „ Sie war cine bäuerliche Corne: lia “ , ,,ein Manneshaupt auf einem Frauenleib ". Sie gebar ihren Sohn während der Schrecken und Strapazen der Franzöſijden Ins vaſion, was ihm ſich tief einprägte. Aus Zwang Franzoje geworden 1

wieder mit einer höchſt beachtenswerthen Schilderung von Napo-

und auf Koſten des Königs in Frankreich erzogen , verläugnete er

Yeon's Thaten , beſonders ſeinem Charakter zu thun.

jeinen corſiſchen Patriotis111118 nicht; er blieb antifranzöſiſch , ver: !

innere Weſen des berühmten Corſen Bonaparte kennen zu lernen

ſchloſſen, mürriſch. „ Ich werde den Franzoſen ſo viel Böjes zufügen wie ich kann “ , ſagte er als Sdjüler zu Brienne. „ Corſe von Nationalität und Charakter“ , ſchrieb einer ſeiner Lehrer , „ wird er

und theilt uns das Ergebniß ſeiner Studien mit.. Daſſelbe gipfelt

weit gehen ,wenn die Umſtäude ihn begünſtigen. “ An Paoli , der

Herr H. Taine gilt für einen großen Wahrheitsfreund und

tüdytigen Geſchichtsforſcher. Er hat viele Mühe darauf verwendet, das

in dem von ihm abgegebenen Schlußurtheil: „ Das politiſche Wert Corſika zu befreien ſudyte, ſchrieb er: „Mit dem Pinjel der Infamie Napoleon's iſt ein Wert des Genies im Dienſte des Egoismus ; will ich diejenigen ſchwärzent, weldie die gemeinſame Sadie verrathen in dem Europäiſchen wie in dem Franzöſijden Bau hat der ſouveräne, haben , die feilen Scelen , die mit jd mutigem Gewinn die Liebe bez

Egoismus einen Conſtructionsfehler begangen. Schon in den erſten fledten." Ein Lehrer der Kricgsſchule jagte von ihm : „ In der maß Tagen iſt beim Europäiſchen Bau dieſer Conſtructionsfehler offenbar

lojen und abſonderlichen Größe ſeiner Uebertreibungen glaubt man

worden und hat nach 15 Jahren den plößlichen Zuſammenſturz her: beigeführt. Beim Franzöſiſchen Bau iſt der Fehler ebenſo groß, aber

einen vulkaniſch geheizten Granitblock zu ſehen ." Frau b. Staël drieb , als ſie Napoleon nach dem Friedens:

weniger ſichtbar; man wird ihn erſt nach einem halben oder ganzen

ſchluſſe von Campo-Formio zum erſten Male geſehen : „ Ich habe ſehr

Jahrhundert entdeden , aber ſeine ſtufenweiſen und aUmäligen Wir:

achtungswerthe und auch ſehr wilde Männer geſehen ; Bonaparte

tungen werden ebenſo verhängnißvol fein und ſind nicht minder gewiß .“ | hat nichts von beider Art. Sein Charakter kann nicht definirt werden Wir wollen nun Herrn Taine ſprungweiſe folgen und eine Zuſammenſtellung von ſeinen beachtenswerthen Ausſprüchen bieten.

durch Worte, deren wir uns zu bedienen pflegen ; er war weder gut noch heftig, weder ſanft noch grauſam in der Weiſe von Individuen,

„Maßlos in Adem, aber noch mehr abſonderlich, ſteht er nicht die uns bekannt ſind. Ein ſolches Weſen , das ſeines Gleichen nicht bloß außerhalb jeder Linie, ſondern auch außerhalb jedes Rahmens; hat, konnte weder Sympathie einflößen, noch ſolche fühlen ; das war

nach Temperament, Trieben, Fähigkeiten , Einbildungskraft, Leiden: | meør oder weniger als ein Menſch. Seine Haltung,ſein Geiſt, ſeine

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verfügbaren Kräfte in's Werk geſeßt. Innerhalb des feſtſtehenden Verhältniſſe vor ſich, ſo wäre es ein verhängnißvoller Fehler, wenn Rahmens dieſes Bildes, welches in ſeinen Haupt- und Grundzügen der andere weniger begünſtigte Flügel zunächſt einen Sprung unter: bei der Ausbildungs-Arbeit aller großen Heere der Neuzeit erkennbar hervortritt, beſteht indeß noch ein gemiſſer, nach den verſchiedenen Anſchauungen verſchieden ausgefüllter Spielraum. Da es nun für den Angreifer darauf ankommt, den Abſtand für das Entſcheidungs- Feuer unter möglichſt geringen Verluſten zu erreichen , um ſich durch die Ueberlegenheit der Zahl die Ueberlegen heit des Feuers zu ſichern , ſo ſind alle dieſen Zweck fördernde Formen, Bewegungen und Gefechtshandlungen von großer Bedeutung. Faſſen wir unter dieſem Geſichtspunkte das ſprungweiſe Vor:

nehmen würde. Hier muß ſelbſt dem lebhafteſten Drange nach vorwärts, ſo mächtig derſelbe auch die Truppe beſeelt, durch die Weiſe Rückſichtnahme auf die Erhaltung der Gefechtskraft für die bevorſtehende Entſcheidung eine Schranke auferlegt werden. Die richtige Beurtheilung der den erſten Sprung begünſtigenden oder verbietenden Umſtände obliegt den Führern in der Schüßenlinie. Der liegen bleibende Theil der Linie hat die Aufgabe, durch ſein Feuer dem Vertheidiger die volle Ausnußung der günſtigen Gelegenheit zu verleiden , welche legterem durch den Sprung ge

gehen etwas näher in's Auge. Wenn in einer zum Angriff vorgehenden Schüßenlinie die

boten wird.

Verluſte in ſolchem Grade wachſen , daß ein weiteres Vordringen tro aller Tapferkeit und Hingebung der Führer und Truppen nicht

ſächlich von ſeiner Richtung abhängig. Denn diejenige Stelle des Feindes , gegen welche der Sprung gemacht wird , muß ſo lange

Die Wirtjamfeit dieſes Unterſtüßungsieuers iſt aber haupt:

mehr möglich iſt, ſo muß zunächſt die Urſache der Stockung, das durch einen Hagel Geſchoſſe im Schach gehalten werden , bis die feindliche Feuer, durch Einſeßung der eigenen Feuerwirkung abge: chwächt und niedergehalten werden. Die Feuer -Eröffnung ſeitens

vorlaufenden Schüßen die nächſte Deckung erreicht oder ihr Feuer nach dem Sprung wieder eröffnet haben. Die Gefahr , welche in

des Angreifers darf aber ſeinen Vormarſch nicht ganz aufhalten,

dem hierzu erforderlichen Schrägfeuer für die Sprung - Abtheilung

genug, daß ſie ihn verzögert. Um jedoch bei weiterem Vorrüden

liegt , kann durch ſachgemäße Feuer-Leitung weſentlich beſchränkt, wenn nicht ganz beſeitigt werden. Zu dieſem Zwecke haben die bleibt ein Theil des Angreifers im Feuer liegen, während der an- dem Sprung zunächſt liegenden Schützen ihr Feuer entweder einzu dere in ſchnellſtem Laufe die Vorbewegung fortſeßt. Wie überal, ſtellen oder gerade vorwärts auf den Gegwer zu richten, ſobald jo liefert auch im Gefecht die Arbeitstheilung das billigere Ergeb: namentlich bei längeren Sprüngen eine Gefährdung der Vor: niß. Aber gerade die Regelung dieſer Arbeitstheilung während des laufenden eintreten könnte. Eine noch größere Sicherheit für die die unterſtüßende Mitwirkung des eigenen Feuers nicht zu entbehren,

Kampfes bietet eine beſondere Schwierigkeit. Denn es iſt zweifel | vorlaufenden Schüßen aber gewährt die überſchlagende Ausführung los , daß der auf den Webungsplätzen zuläſſige und zweckmäßige der Sprünge. Gebrauch , nach welchem der Bataillons Commandeur , beziehungs

Bei dieſem Verfahren bleibt die ganze Sprunglänge zwar

weiſe der Compagnie-Führer die Sprungfolge der einzelnen Abtheilungen durch Zuruf beſtimmt , im feindlichen Feuer nicht durchführ bar ſein wird. Die maßgebenden Verhältniſje im Gefecht ſind eben gänzlich andere. Vor dem Feinde muß der Anſtoß zum Sprung

dieſelbe , führt aber nur zur Hälfte über die feiernde Abtheilung hinaus, wodurch letztere in die Lage geſeßt wird , ihre ganze Feuers fraft zu Gunſten des Sprunges wirken zu laſſen. Das überſchla gende Vorgehen entſpricht außerdem in hohem Grade dem Geiſte

vielmehr in der Schützenlinie ſelbſt gegeben werden , und zwar von den Unterführern ausgehen. Nun iſt es aber für den Erfolg durch

des unaufhaltſamen Angriffes, da jeder einzelne Sprung näher an den Feind heranführt, alſo einen Fortſchritt gegen den Feind

aus nicht gleichgültig, von welchem Theile der Linie der erſte Sprung bedeutet, während dies bei anderem Sprungverfahren nur bei jedem gemacht wird. Hätte z. B. der eine Flügel von dem Feuer des zweiten Sprunge der Fall iſt. Gegners weniger zu leiden oder vortheilhaftere Boden- und Deckungs- || Hinſichtlich der Ausführung jedes einzelnen Sprunges nun, Sprache ſind von fremdartiger Natur. Je öfter ich ihn jah ſah , deſto Jdh habe ihn nie müde geſehen. Selbſt wenn ſein Körper ruht, be: mehr Furcht flößte er mir ein. Ich fühlte inſtinctiv, daß auf ihnidäftigt ſich ſein Geiſt. Id habe ihn nie bei einem Geſchäft durch feine Herzensbewegung Eindruck macht. Er betrachtet den Menjchen ein anderes zerſtreut geſehen ; er iſt immer bei der Sache. Die glück: Er habt

lidhen oder unglüdliden Nachrichten aus Egypten ſtören die Bera:

nicht mehr als er liebt ; für ihn iſt nur er ſelbſt da , alle übrigen Creaturen ſind Nullen. Die Kraft ſeines Willens liegt in ſeinem

wie ein Factum oder eine Sade, nicht wie ſeinesgleiden.

thungen über den Civilcoder nicht und der Civilcoder nicht die Maß regeln , welche die Egyptiſdie Frage erbeiſcht.“ Er ſelbſt ſagte ſpäter, daß die verſchiedenen Gegenſtände und Geſchäfte in ſeinem Kopfe wie

Egoismus.

Seine Reden ſind wie ein faltes , id neidiges Sdimert,

das zugleid, verwundet und das Blut in Eis verwandelt. Für ihn in einem Schranke geordnet lägen. Wenn ich eine Affaire unter: giebt es kein Geſek , keine Abſtraction , keine ideale Regel; er prüft i brechen muß , mache ich ihre Schublade zu und öffne eine andere. Il

1

die Dinge nur unter dem Geſichtspunkt ihres unmittelbaren Nußens;

Sie vermiſchen ſich nie, beläſtigen mid nid)t und machen mid, nicht

ein Princip iſt ihm eine Dummheit oder ein Feind. "

Und weiter :

mübe. Will ich dlafen , jo ließe id alle Sdubladen und dylummere

„Man muß weit zurückgeben in der Geidyichte, um ſeinesgleichen zu

ſofort ein. “ Zu Roederer ſagte er einmal : „ Id arbeite immer

finden: zu den Italieniſchen Tyrannen des 14. und 15. Jahrhunderts, und überlege viel. zu Braccio von Mantua, Rimini von Malateſta , Sforza don

Mailand.“ Er ſtammte in der That von dieſen Tyrannen ab, aber das Geſchid warf ihn auf einen fruchtbareren Boden, auf ein größeres Feld.

Der Feldherr erfährt aber alles Lob von H. Taine. So wird

von ihm berichtet: „ Er iſt in allen Sißungen 5 und 6 Stunden

Ich kann für alles nur ſorgen , weil ich nichts

unternehme, ohne darüber nadigedacht und Alles überlegt zu haben , was daraus folgen kann. Es iſt ein Genius , der mir plöblich eins

giebt , was ich zu thun oder zu ſagen habe in Umſtänden , die Andern unerwartet vorkommen ; das macht allein mein Nachdenken , meine Ueberlegung. Ich arbeite immer , beim Eſſen , im Theater ; Nadits ſtehe ich oft auf, um zu arbeiten.

In der verfloſſenen Nadyt ſtand

nady einander; er ſpricht vorher und nachher von den Gegenſtänden,

ich um 2 Uhr auf, ſeşte mich in den Seſſel an's Kamin und las

mit denen der Staatsrath ſich beſchäftigte, und immer kommt er auf

den Armee - Rapport!, den der Kriegsminiſter mir Abends zuvor ein

die Fragen zurüư : Jit és geredyt? Iſt es nütlich ? Unter dieſen

gereicht hatte. Ich fand darin 20 Fehler und notifizirte ſie dem

zwei Geſichtspunkten behandelt er jede Frage. Dann befragt er die Autoritäten , die Vergangenheit, die Erfahrung, die Geſeke Lud : wig's XIV. , Friedrid's des Großen. Niemals trennen ſich die Staatsräthe, chne daß ſie an Renntniß bereichert wurden , denn

iſt, ſie zu verbeſſern ." Er iſt unermüdlid), während ſeine Mitarbeiter der Laſt ber Arbeit erliegen.

entweder hat er ſie belehrt, oder er hat eine Frage vertieft. Die

Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens. In einer Nachtſişung ſchlafen

Kriegsminiſter, der jett ſchon in ſeinen Bürenus damit beſchäftigt A18 Conſul präſidirte er zuweilen den

Untercommiſſionen im Miniſterium des Innern und arbeitete von 6

Mitglieder des Senats, des gejengebenden Körpers und des oberſten mehrere Staatsräthe und auch der Kriegsminiſter ein ; erſchüttelt Geridtshofs kommen nie von ihm ohne nütlidie Anregung. Er kann

und wedt ſie mit den Worten : ,,Auf, Bürger , es iſt erſt 2 Uhr,

keine Männer der Oeffentlichkeit vor ſich haben, ohne ſelbſt Staatsmann

und wir müſſen das Geld aud verdienen , dus Frankreich uns giebt!"

zu ſein; jede Begegnung wird für ihn Staatsrath .' Er kann 18

( Schluß folgt.)

Stunden lang arbeiten , das Nämlide oder Verſchiedenes arbeiten.

228

.

gleichviel ob er überſchlagend gemacht wird oder nicht, iſt Folgendes

des Angriffs , ſeinen Dienſt, ſo müſſen friſche Verſtärkungen der

zu beachten :

Schüßenlinie den Anſtoß und die Fähigkeit zu erneutem Vorrüden

1

1) Die ganze Sprungabtheilung muß ſich gleichzeitig und bringen. ůberraſchend ſchnell erheben, um mit größter Geſchwindigkeit Soll eine Unterſtüßungs - Abtheilung dieſen ihren Zweck er : die Sprungſtrecke zu durcheilen. In der Plößlichkeit und Schnellig- füllen , ſo muß ſie bis zum Eintritt in ihre eigentliche Aufgabe keit liegt die Gewähr für die möglichſte Beſchränkung der Verluſte. möglichſt ungeſchwächt und vollzählig erhalten werden . Dement Der Sprung muß daher ſchon beendigt ſein , ehe er vom Gegner | ſprechend hat jede Unterſtüßung Zug, Compagnie u. 1. 'W. – überhaupt recht bemerkt und unter Feuer genommen werden kann. ihr Verhalten zu regeln. Dabei kommt zunächſt die richtige Wahl

Dieſer Anforderung wird nur eine gut geführte und zwecmäßig ihres Plaßes im Verhältniß zur zugehörigen Schüßenlinie in Be ausgebildete Infanterie genügen . Nur wenn die Leute daran ge wöhnt ſind , unter allen Umſtänden auf ein gegebenes Zeichen

Pfiff, Zuruf, Wink oder Beiſpiel ihren voraneilenden Führern zu folgen, wird ein derartiger Sprung zu Stande kommen. 2) Die vorlaufende Schüßenlinie muß in Ordnung bleiben, denn jede Vertiefung oder Verdichtung einer Abtheilung hat Ver-

mehrung ihrer Verluſte zur Folge. Leicht wird aus der Linie beim Sprung ein Schwarm , deſſen Theile ſich mehr oder weniger in

einzelne Gruppen zuſammenballen. Wo nicht jeder einzelne Mann von der mit einer ſolchen Störung der Ordnung verbundenen Ge-

fahr überzeugt iſt, wird die Truppe ihre Unkenntnij in blutiger Weiſe zu büßen haben. 3) Zur richtigen Bemeſſung der Sprungſtrecke iſt das vorliegende Gelände und die Leiſtungsfähigkeit des Mannes in Betracht zu ziehen. In der Regel wird die nächſte, in einem Lauf erreichbare Deckung das Ziel des Sprunges bilden. Niemals darf jedoch die Sprunglänge bis zur völligen Erſchöpfung und Athemloſigkeit der Schüßen ausgedehnt werden, da ſonſt 4) die unverzügliche und wirkſame Aufnahme des Feuers nach dem Sprunge nicht möglich iſt. Unmittelbar vor

tracht. Die Entfernung von letzterer muß , ſofern nicht eine gute Dedung das nähere Herangehen geſtattet, ſo bemeſſen ſein, daß die Unterſtüßungs-Abtheilung ſich nicht zugleich mit der Schützenlinie in der feindlichen Geſchoßgarbe befindet. Da ferner erfahsungsgemäß die Flügel einer beſchoſſenen Abtheilung weniger zu leiden haben als die Mitte, ſo hält die Unterſtüßung zweckmäßiger Weiſe hinter einem Flügel der Schüßenlinie, und zwar hinter dem mehr gefähr deten – nicht angelehnten oder bedrohten Flügel , indem ſie

denſelben zugleich überragt.

Durch ſolche Aufſtellung deckt ſie

außerdem die Flanke und iſt zur Verlängerung der Feuerlinie ſofort zur Hand. Bei ſprungweiſem Vorgehen macht die Unterſtüßung zur Vermeidung nugloſer Verluſte den Sprung nicht gleichzeitig mit der nächſten Schützenlinie , ſondern erſt, wenn ein entfernterer Sprung die Aufmerkſamkeit des Gegners ablenkt. Feindliches Ar: tillerie - Feuer wird durch Ziehung, feindliches Infanterie- Feuer durch | Auflöſung zur Schützenlinie ſeitens der Unterſtützung abgeſchwächt. Gegen Cavallerie-Angriffe bleibt letztere geſchloſſen , ſchwenkt ent : ſprechend ab und ſucht von ſich unter Benußung des Magazins || durch Salven oder Schnellfeuer den Gegner abzuwehren . Eine in vorbezeichneter Art vollzählig erhaltene Unterſtüşung

jedem Sprunge ſind die Viſire für die Entfernung nach Zurück- | wird im Bedarfsfalle der zuſammengeſchmolzenen Feuerlinie durch Ver legung der Sprungſtrecke einzuſtellen, damit nach einer kleinen, zum Vortheil des Treffergebniſſes wünſchenswerthen Erholungspauſe das Feuer ſo ſchnell als möglich begonnen werden kann. 5) Sobald das Feuer der vorgeſprungenen Abtheilung in vollem Gange iſt, macht unter ſeinem Schuße die hinten befindliche

längern oder Einſchieben einen willkommenen Kräftezuwachs liefern In beiden Fällen entwickelt ſich die Unterſtützung außer: halb des wirkſamen feindlichen Feuers zur Schützenlinie , durcheilt beſonders gefährdete Stellen im Lauf und reißt die Feuerlinie zum Sprung mit ſich fort. Hat ſich die Verſtärkung auf einem Flügel können .

ihren Sprung. Gerade die unmittelbare A ufeinanderfolge anzuhängen, ſo begeben ſich alle Führer nach derjenigen Seite ihrer der Sprünge , Schlag auf Schlag , verbürgt am meiſten den Erfolg des unternommenen Angriffs. Denn je kürzere Zeit der Angreifer dem Feuerbereich des Vertheidigers ausgeſetzt iſt, je raſcher

Abtheilungen, welche den bereits im Feuer liegenden Schüßen zu : nächſt iſt, weil dadurch die Ilebermittelung des bereits feſtgeſtellten Viſirs des zu beſchießenden Ziels und der ſonſt wiſſenswerthen

er ſonach dem lekteren auf den Leib rüdt , deſto vollzähliger und

Gefechtsverhältniſſe weſentlich erleichtert wird. Sou die Feuerlinie verdichtet werden, ſo iſt die Unterſtüßung

ſtärker tritt er in den letzten Entſcheidungskampf ein. Dazu kommt noch als ſehr bedeutungsvoll für den Angreifer der erhebende, für

ſchon vor , ſpäteſtens mit ihrem Antreten nach Maßgabe der z11

den Vertheidiger niederbeugende Eindruck , welchen ein ſo unge ſtümes , ununterbrochenes Vorrüden als die Kundgebung der

der vorderſten Linie zu vermeiden ; ein ſolches würde nicht nur die

höchſten Kraft hervorbringt. 6) In welcher Stärke die Sprünge zu machen ſind, ob

hindern. Für die Aufrechterhaltung der Führung erwächſt aus dem

1

ſchließenden Lücken zu vertheilen , um jedes Zuſammendrängen in Verluſte ſteigern, ſondern auch den freien Gebrauch der Schußwaffe

zugs-, compagnie: oder halbbataillonsweiſe u. 1. w., entſcheiden die Einſchieben keine Gefahr , wenn die einzelnen Theile der unter ein 1

1

1

Gefechts- und Bodenverhältniſſe. Im Angemeinen wird angenommen werden dürfen , daß kleinere Abtheilungen , ohne den Angriff im Ganzen zu verzögern, die Sprünge leichter ausführen und leichter dabei durch Feuer unterſtüßt werden können als größere. Sou das ſprungweiſe Vorgehen in der geſchilderten Weiſe auch unter

den Schwierigkeiten des Ernſtfalls zur Ausführung kommen , ſo 1

ander gemiſchten Verbände tüchtig ſind. Das gemeinſame Ringen um daſſelbe Ziel, das hinreißende Beiſpiel auch ungekannter Führer, der in jedem Einzelnen herrſchende Drang nach vorwärts helfen über die in Durcheinanderwürfelung der Truppen liegenden Schwierig

keiten ſicherlich hinweg, ſofern die Leute an ſolche Gefechtsverhältniſſe

ſchon von den Friedensübungen her gewöhnt ſind. Auch hier alſo

bedarf es einer bis zur gewohnheitsmäßigen Ausführung fortge-

liegt der unſchäßbar hohe Werth einer ſachgemäßen Vorſchulung

ſeşten Einübung. Auch die führerlos gewordenen Maſſen müſſen die Angriffs-

für den Krieg klar am Tage. abgeſehen von der Im nächſten Feldzuge wird daher die Urſache der Ueberlegenheit und Heeresleitung im Großen

aufgabe ſelbſtändig in ſachgemäßer Art zu vollziehen verſtehen. Ohne Zweifel wird unter dem gewaltigen Druck der wechſel- | des Sieges im Allgemeinen weniger in der Stärke und Bewaffnung vollen Wirklichteit in der Schlacht die Vorwärtsbewegung des An- der gegneriſchen Heere zu ſuchen ſein als in ihrer beſſern Führung greifers ſich manchmal jeglicher Vorausſicht widerſprechend geſtalten. und Ausbildung im Gefecht. Wo immer aber ein ſprungweiſes Vorgehen ſtattfindet , wird es um ſo glücklicher zum Ziele führen, je mehr es den vorgenannten Anforderungen im Einzelnen entſpricht.

Verſagt aber unter der übermächtigen Wirkung des feindlichen Feuers auch das ſprungweiſe Vorgehen, dieſes kräftige Hülfsmittel

229

N a dh ri

lichſt zu vermeiden ; wo dies nicht angängig, dürfen, ſoweit nothwendig, außer den Marſchtagen noch die den leßteren – in Verbindung mit

te n.

Deutſches Reid.

den vorhergegangenen Uebungstagen – entſprechenden Ruhetage einges O München , Ende März. [Die diesjährigen größeren

ſchaltet werden.

Truppen :Uebungen.] Seine Königliche Hoheit" Prinz Luit: poll , des Königreichs Bayern Verweſer, hat durch AŬerhödjſte Entſchließung vom 14. März d. 9. hinſichtlich der diesjährigen grö-

Bei Feſtſeßung der Ruhetage für die mit den Herbſt -Uebungen verbundenen Märſche ſind die Beſtimmungen des S 24 des Reglemente über die Natural - Verpflegung der Truppen im Frieden vom Jahre

Beren Truppen-Uebungen das Nachſtehende beſtimmt: 1 ) Beide Armce-Corps haben größere Truppen -Uebungen nach

1887 zu beachten. Wo beſondere Umſtände - Rüdlichten auf anſtrengende Uebungen 2c.

Abſchnitt I des Anhanges III. der „ Verordnungen über die Ausbildung der Truppen für den Felddienſt 2c.", und hat hierbei das I. Armee:

eine Abweichung von der vorbezeichneten Regel erforderlich machen, iſt dies bei Vorlage der Zeiteintheilung näher zu begründen.

Corps innerhalb der für die Diviſions - Uebungen normirten Zeit ,

4) Die Cavallerie-Regimenter des I. Armee-Corps, welche nicht

unter gleichzeitiger Formirung einer Cavallerie - Diviſion, einige Feld:

ſchon in einer Garniſon concentrirt ſtehen , find zur Vornahme des

Manöver der Diviſionen gegen einander, ſowie ein Manöver des ver-

Regiments - Erercierens nach Ziffer 2 der vorſtehenden Allerhöchſten Verfügung am Siße des Regimentsſtabes - das 3. Chevauxleger:

ſammelten Armee-Corp8 gegen einen markirten Feind vorzunehmen . Es treten hierbei nachſtehende Modificationen ein :

Regiment bei München - zuſammenzuziehen.

a. Die Regiments : Uebungen der Infanterie ſind um 2 Tage zu

5) Die Diviſions-Uebungen ( einſchließlich der Corp8-Manöver )

verkürzen ; dafür ſind die für die Periode a der Diviſions-

Uebungen vorgeſchriebenen Feld- und Vorpoſtendienſt-Uebungen

ſind möglichſt ſo zu legen , daß in die Dauer derſelben nur 2, bezieh ungsweiſe bei Verlängerung der Periode a 3 Ruhetage einſchließ

in gemiſchten Detachement8 um 2 Uebungstage zu verlängern ;

lidh der Sonntage - fallen . 6) Die dem Generalſtabe zugetheilten und die dem 3. Curs

aud tönnen ſtatt deſſen die erwähnten beiden Tage , oder einer

derſelben, zum gefechtsmäßigen Erercieren der Brigaden im Terrain verwendet werden.

b. Die Regiments -Uebungen ber ſämmtlichen Cavallerie -Regimenter I. Armee-Corps, ſowie jener des II. Armee-Corps, welche con: centrirt ſtehen , und deren Erercierpläße zu beregtem Zweck einer Vergrößerung nicht bedürfen , haben im Anſchluß an die Esca : drone- Beſichtigungen , alſo im Allgemeinen bereits im Monat Juni, ſtattzufinden .

c. Außer Artillerie kann den Infanterie -Brigaden des II. Armee : Corpe während der letten Tage ihrer Uebungen auch eine ent-

ſprechende Cavallerie-Abtheilung zugetheilt werden . Von der Zu: theilung von Artillerie an die Cavallerie-Brigaden während der leßten Tage ihrer Uebungen iſt hingegen abzuſehen.

der Kriegs -Akademie angehörigen Offiziere ſind den höheren Stäben als Adjutanten oder Ordonnanz-Offiziere zuzuweiſen . Die Abſtellung iſt durd, die General-Commandos im Benehmen mit dem Generalſtabe, beziehungsweiſe der Inſpection der Militär: Bildungs-Anſtalten zu regeln. 7) Hinſidytlich ber Uebungen der Bejapunge - Brigade und des

5. Chevaulegers-Regiments wird das General Commando II. Armee Corps mit jenem des XV. Armee-Corps das Erforderliche vereinbaren. 8 ) Zum Zweđe einer kriegegemäßen Verwendung der Pioniere werden jedem General-Commando 300 Mark für Rechnung des Ca:

pitels 26 des Militär-Etats zur Verfügung geſtellt, wobei auf das Kriegsminiſter ial-Neſcript vom 28. März 1880 Nr. 3892 Bezug ge nommen wird.

d. Beim II. Armee -Corps bleibt es dem Ermeſſen des coinman :

9 ) Sowohl bei der Auswahl des Terrains wie auch bei allen

direnden Generals überlaſſen, die Periode c der Diviſions-Uebungen auf 1 Tag zu bemeſſen und dafür die Periode b auf 5 Uebungs-

Uebungen iſt in jeder Richtung auf möglichſte Verringerung der Flur idhäden Bedacht zu nehmen , wobei auf das Kriegsminiſterial-Reſcript

tage zu verlängern .

vom 25. Januar 1886 Nr. 327 mit dem Beifügen Bezug genommen

2 ) Zu Uebungen im Brigade: und Diviſions-Verbande während zehn Tagen ſind beim I. Armee-Corps die jämmtlichen CavallerieRegimenter dieſes Corps zuſammenzuziehen ; zu dieſer Diviſion tritt

wird, daß der bortſelbſt angeordnete Verſuch zur Verhütung von Flur:

vom 4. Uebungstage an die reitende Åbtheilung des 3. Feld-Artilleries Regiments hinzu , welche zu dem Zweck zwei Batterien zu je 6 be: ſämmt: ſpannten Gejdüşen bildet. Dieſe Uebungen – an an denen denen die die ſämmt lichen in Frage kommenden CavalerieRegimenter mit je 5 Escadrons theilnehmen

General-Commandos Bericht hierüber an das Kriegsminiſterium zu erſtatten iſt. Eine Inanſpruchnahme von Gendarmerie-Offizieren zu dieſem Zweck kann jedoch nur durch ganz beſondere Verhältniſſe be: gründet erſcheinen.

- ſind ſo zu veranlagen , daß nach Beendigung derſelben

In allen denjenigen Fällen , in welchen ſich die Flur - Ent:

die daran betheiligten Truppen mit zu den geſammten Diviſions-

idädigungskoſten als beſonders hoch herausſtellen , haben die be:

Uebungen der anderen Waffen herangezogen werden können. Für die Anrechnung der Sonn- und Ruhetage auf die 10tägige

treffenden Diviſions Commandeure durch die General Commandos da rüber zu berichten , welchen beſonderen Umſtänden dies zuzuſchreiben

Nebungszeit finden die hierüber im Anhange III,i der „,Verordnungen über die Ausbildung der Truppen im Felddienſt 2c."" bezüglich der

iſt, und weldie Anordnungen zur Verringerung der Flurſchäden ge troffen waren.

Regiments- und Brigade-Uebungen gegebenen Beſtimmungen ſinngemäße

10) Sämmtliche an den Herbſt- Uebungen theilnehmende Truppen

ſchäden durch das den Manövern beiwohnende Publicum in dieſem Jahre zu wiederholen und bis zum 1. Januar 1888 von Seiten der

Anwendung. Die drei erſten Uebungstage ſind für das Esercieren ſollen vor dem 23. September 1. Js. in ihre Garniſonen einge der Brigaden, im Beſonderen zu Uebungen im Treffen -Verhältniſ be: ſtimmt. Die Zutheilung eines dritten Cavallerie - Brigadeſtabes an

rückt ſein.

Wenn Truppentheile, weldie auf den Fußmarſch angewieſen ſind,

dieſe Cavallerie:Diviſion, ſowie die Ernennung des Führers der let: ihre Garniſonen vor dieſem Tage nicht zu erreichen vermögen, jo find

teren bleibt noch vorbehalten .

die im Herbſte . Js. zur Entlaſſung kommenden Mannſchaften mit

Zum Volzuge vorſtehender Allerhöchſter Verfügung, ſowie hin :

ſichtlich der in ſpeciellen Dienſtzweigen abzuhaltenden Uebungen wird u. A. Folgendes angeordnet :

1 ) Ueber die Verwendung jeder beiden Tage , um welche die

dem erforderlichen Aufſichtsperſonal -– ſoweit angängig mittelſt der Eiſenbahn in die betreffenden Garniſonsorte zu befördern. 11 ) Hinſichtlid, der aus dem Beurlaubtenſtande zu den größeren

Truppen -Uebungen einzuziehenden Mannſchaften erfolgt geſonderte Ver:

Regiments-Uebungen der Infanterie gekürzt werden , entſcheidet das

fügung.

dienſtliche Bedürfniß .

12 ) Die nach den gegebenen Beſtimmungen aufzuſtellenden Zeit: eintheilungen für die Herbſt - Uebungen ſind womöglich bis zum

1

Sofern die von den Brigaden benußten Erercierpläße zur aus:

reichenden Uebung des gefechtsmäßige

Erercierens nicht auch zum Gelegenheit bieten, könnendieſe 2 Tage,n oder einer derſelben, genügende

15. Maid. I. ſpäteſtens bis zum 1. Juni d. I. in duplo ein:

zureichen.

Erercieren der Infanterie - Brigaden gegen einen markirten Feind in dem für die Periode a der Diviſions-Uebungen ausgewählten Terrain verwandt werden .

Die Zahl und den jedesmaligen Umfang der bei den verlänger:

Frankreid. • Paris , 10. April.

[Anordnung von vierteljähr :

ten Detachements-Uebungen abzuhaltenden Biwaks feſtzuſeßen , bleibt lidhen Truppenparaden. – Einführung von Signaliſten den General-Commandos überlaſſen, ohne daß dabei aber die zuſtän: in allen Truppenkörper n.] Der Kriegøminiſter, General digen Biwat-Competenzen erhöht werden . 2) Der commandirende General des II. Armee - Corp8 hat,

Boulanger , bat angeordnet, daß zu Anfang eines jeden Quartale in allen Garniſonſtädten eine Parade der Truppen in feldmäßiger Aus:

falleer während der Periode c die Diviſionen beſichtigt,die Idee rüſtung abgehalten werden ſoll. Zu Anfang dieſes Monats iſtes für das Manöver auszugeben und dem martirten Feinde die erforder-

zum erſten Male in ganz Frankreich geſchehen. Die Revue der

liche Anweiſung zukommen zu laſſen .

Pariſer Armee hielt der General- Gouverneur Sauſier Mittage

3) Märidhe zwiſchen den einzelnen Uebunge-Perioden find mög: 1 zwei Uhr auf der Esplanade vordem Invaliden - Hotel ab.

230

Der Kriegeminifter hat eine Verordnung erlaſſen , weldie von ber tednijden Section der Militär-Telegraphie auøgeht und auf die Einführung von Signalgebern in allen Truppenkörpern Bezug hat. Jedes Infanterie- Bataillon folladt Signalgeber , darunter einen

Sergeanten oder Corporal, und act Eleven zählen. Ihre Ernennung ſteht im Tagcobefehl, und ſie haben die Abzeidien der militäriſden Telegraphiſten zu tragen. Ihre Unterweiſung erfolgt nad, Bataillonen , erfolgtnacı und der Sergeant iſt damit beauftragt.

Als Material fol jede

Minderheit der Commiſſion. Die üblen Folgen des im vorigen Stor: thing vorläufig durchgepreßten Wehrpflict-Geſeßes, dem ſich der Heeres: plan anſchließen muß, der verminderten Uebungszeit , der großen Eint:

ſchränkung der ſtändig dienſtthunden Truppen, wodurch das Land für den Kriegsfall noch mehr unfähig gemacht wird, für die gemeins jame Vertheidigung der verbundenen Königreiche die erforderliche Menge · gehörig eingeübter Truppen zu ſtellen, treten nun zu Tage. Die Eintheilung des Heeres in Linie, Landwehr und Landſturm

Compagnie ein paar Fähnchen und eine Laterne mit beweglidien

in zujammen 13 Jahrsclaſſen wird feſtgehalten. Den König , dem Jalouſien beſißen. Die Signale werden empfohlen während der während ſeiner leßten Anwejenheit der Entwurf vorgelegt ward , be: Manöver, in den Lagern und bei den Vorpoſten ; ſie ſind während | rührt beſonders peinlich die Aufhebung des Norwegijden Jäger-Corps,*) gerade des Theile der Norwegiſchen Armee , an welchem ehrenvolle des Marſches und im Gefechi prinzipiell unterſagt. Großbritannien. Pondon , 10. April . [ D28 neue Panzerſdiff „ Victoria “ .] In Newcaſtle fand am Sonnabend der Stapellauf

geldichtlidye Ueberlieferungen haften , um deſſen Erhaltung das General Commando bemüht geweſen iſt , und von deſſen 5 Compagnien eine als Garde Seiner Majeſtät in Stocholm von Anfang der Union an

Rechnung der Britijden Regierung gebauten neuen Kriegdidiffes

Dienſt gethan hat. Die Vorlage ward deshalb auch nicht zu der Zeit, wo der König hier reſidirte , zur Uebergabe an das Storthing fertig gemacyt , vielmehr ſind nod; Verhandlungen über dieſelbe zwiſchen hier und Stockholm geführt worden . Aus dem nun an's Licht ge

,, Victoria " ſtatt. Das Fabrzeug, urſprünglid der „ Nenown" , aber zu Ehren des Regierungs - Jubiläumo der Königin icbt , Victoria " ges

Jäger: Corps einen Mittelweg eingeſchlagen bat.

tauſt, iſt eine der drei Panzerſdiſje, welde die Regierung vor zwei

Aufhebung des Jäger-Corps; eine „ Norwegijdie Garde Seiner Ma

Jahren in Folge der Agitation zu Gunſten einer Verſtärkung der

ieſtät“ aber joll in 2 Compagnien von zuſammen 200 Mann, Offi

des von der Sdiffebau: Firma Armſtrong . Midell 1. Comp. für

tretenen Actenſtück erſieht man , daß die Regierung in Bezug auf das Es verbleibt bei der

Kriegsmarine beſtellt hatte. Es iſt ein doppel-ſchraubiges, aus Stahl ziere und liuterojſiziere eingeredinet, getheilt, in Chriſtiania ſtationirt gebautes gepanzertes Thurmídviſj mit einem Raumgehalt von 10470

werden .

Tonnen und 12 000 Pjerdetraft . Die Armatur der „ Victoria " be : teht 0118 30 Kanonen feinen Kaliber 8 , zwei 110 Tonnen wiegenden

Garnijon von 200 Mann anvertrauen fann “ , jagt „Morgenbladet“, „ das mögen die radicalen Regenten unter ſich abmachen ." Der König

sanonen im Thurme und 12 ſechszölligen Ranenen in der Batterie , deren Panzerbekleidung nidt allein fugelieft gegen alle Majdyinen :

bat über dieje Majregel ein Dictamen zu Protocol gegeben , worin es heißt , daß Seine Majeſtät hinſichtlid) der Aufhebung der von

Küünonen, ſondern audy gegen die neuen 6 pjündigen Granaten - Geſqyüße it . Kraft ihrer, einer verticalen dreifadyen Ausdehnung fähigen

,, Wie man eine Hauptſtadt von 136 000 Einwohnern einer 1

jeinen Vorgängern ererbien Stationirung einer Norwegiſchen Garde

Maidinen wird die „ Bictoria “ im Stande ſein, über 16 Knoten in der Stunde zu laufen. Der Panzer bat cine Dicke von 18 Zoll . Zur Angrüſtung des Fahrzeuges gehört aud) ein mädytiges Torpedoboot.

in Stockholm Bedenken trage und die Verlegung der Garde nach Chriſtiania nur unter der Vorausſetzung geſtatte, daß die Garde nicht nur aufrecht erhalten werde, ſondern auch ſtets die ihrer Beſtimmung entſpredyende Ausſtattung und Quartierung erhalte. Falls ſich dieje

Sdweden und Norwegen.

Vorausſetzung nid) t als zutreffend erweije, behält der König ſich und ſeinen Nadyfolgern das gegenwärtige grundgeſetliche Verhältniß wieder: berzuſtellert vor.

*

Chriſtiania , 9. April . [ Das Budget für die See :

Der ganze Armee-Gejetz -Entwurf bildet ein Opus von 20 Bogen

wehr . – Der Plan der Heeres - Organiſation.] Die kürz-

und er dyeint als Nr. 33 der Königliden Vorlagen .

lid vom Storthing zu Ende gebrachte Behandlung des Budgets für die Seewehr hat, wie die „ Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt, viel weniger

zur Behandlung kommt, wird er vorläufig bei der Berathung des

Ehe derſelbe

Heeres - Budgets im Storthing die üble Wirkung üben , daß die Ber :

Sdwierigkeiten gehabt als die entſprechende Verhandlung im vorigen

theidigungs-Nihiliſten in dem Warten auf die neue Organiſation einen

Jahre , als die jeemännijde Erpedition , die Norwegens Küſten ents

annehmbaren Grund finden , um ſic) nothwendigen Bewilligungen für

lang und auch weiter hinaus in nördliche Meere geben ſollte , und

die Armee zu widerſetzen .

bei der c8 zweifelhaft blieb, ob ſie eine Sommer- oder Wintertour

wäre, die Storthinge -Männer aufregte und beinahe eine Cabinetókriſis hervorrief. Diesinal iſt die Verhandlung glatt von Statten gegangen : die Voridläge der Regierung wurden im Ganzen angenommen , und

nur die Frage, ob zwei Torpedo -Boote oder , nach dem Antrage des Ausiduſes, nur eins bewilligt werden jollte, gab zu längerem Streite Anlaß ; idyließlid) aber wurden am 1. 6. Mits . auf Sringendes Ver:

langen Joh. Swerdrupo als Marine Miniſter mit 83 gegen 21 Stimmen 125 000 kronen für zwei Torpedo-Beote bewilligt. Das ganze Marine - Bridget waró id ließlich mit 2087 000 Kronen an : genominen .

Endlich iſt nun audy am 1. 8. Mts ., als idon die geježlichen verfloſſen waren, gleichzeitig mit der Verſammlungszeit 2Königlichen Monate derErlaubniß für deren Verlängerung

dem Storthing die Königliche Vorlage über Neuorganiſation der Norwegijden Armee über: geben worden . Eine Reihe von Jahren iſt über diejes Opus hinge:

gangen, deſſen erſte Bearbeitung durd den gegenwärtigen Staatsminiſter

K r it i k . Michael Dmitriewitsch Skobolew , sein Leben , sein Charakter und seine Thaten , nach Russischen Quellen und

vorzüglich nach seinen eigenen Tagesbefehlen von Ossip Ossipowitsch . Hannover 1887. Helwing'sche Verlags Buchhandlung ( Th.Mierzinsky, Königlicher Hofbuchhändler ). 8. 111 S. Preis 2 Mark . ([ v. C. ]) „General Stobolew II . -- wie er im Gegenſat zu feinem Vater, General Skobolew II . in der officiellen Bezeichnung

hieß – erfreut ſich in der Nuſſijden Armec und Nation einer ſolchen

Popularität und in der ganzen Welt einer ſo großen Notorietät, daßg der früb verſtorbene Ruſſiſche Nationalbild und Volksliebling einer kritiſchen Beleudstung wohl werth erſdeint.“ Mit dieſem Saß bes

und den ihm nabeſtehenden vormaligen Oberſt- Lieutenant Hiorth in

ginnt der Verfaſſer die vorliegende Schrift, und wer wird ihm nidit

die Zeit der Widerſtandspolitik zurückdatirt, wo die Genannten ihren

beipflichten ? General Skobolew war in der That ſdon cin Ruſſiſcher

Entwurf als Gegenſtück zu dem von der Regierung vorgelegten zwiſdien den Seſſionen als eigenmädytig tagende Commiſſion ausarbeiteten, aber niemals rollendeten . Von dem gegenwärtigen Miniſterium ward dann

Nationalbeld, der vielleidt ned (Größeres hätte leiften fönnen , wenn nid)t ein unerbittlides Sdicial ſeinem Leben ein frühes Ende ges fcbt hätte .

eine Militär-Commiſſion ernannt, welche im Anjdluß an dieſe grund:

Das hier dargebotene Lebensbild iſt von einem Ruſſen verfaßt

legende Arbeit einen vollſtändigen Armeeplan liefern jollte, um ſie bat fid Zeit zu ihrer Aufgabe genommen . Sie theilte fid; bald in eine Mehrheit, welche hauptſächlid) aus Offizieren der Armee beſteht,

und von einem ungenannten Schriftſteller in das Deutſte übertragen

und eine Minderheit von dieſen entgegenſtrebenden linkenmännern, weldie

worden . Wir wollen gleich hinzufügen, daß die Ueberſetung ſehr gut und mit manden redt zweckmäßigen Anmerkungen verſehen iſt. Das Buch beſteht, wie dies idon der Titel angiebt, aus mehreren

an dem Ziele , 6a8 Beer im Sinne einer Miliz umzugeſtalten und Theilen verídiedenen Inbul18: Leben, Charakter und Thaten findes Norwegens ohnedies unbedeutende Kriegsſtärke nochweiterzu id ;wächen , 1 pornämlid , die uns vorgeführt werden. Nis eine Art Anbang, der feſthielt. Beide arbeiteten ihre Vorjahläge aus,die vor geraumer Zeit jedod, den eigentlichen Bern der Schrift bildet , erhalten wir dann dem Kriegebepartement übergeben wurden . Dieſes ſuc ;te nun bei ſeinem Entwurfe, den es unter Genehmigung des Königs dem Stor:

not) eine Sammlung von Stobolew'jven Tagesbefehlen aus den

thing vorlegen wollte, angeblich einen Mittelweg einzuſdlagen, folgte

vom 23. December b.J. Vejagte ( Allg.Milit.- 3tg.Nr. 2 d. d. J.). D. Red.

aber in der That mehr den Vorjdlägen der ihm näberſtehenden

#

*) Man vergleiche wierüber das in der Correſpondenz aus Chriſtiania

24

231 Stühne, Gen.-Maj., kritiſche u. unfritiſche Wanderungen üb. die Gefechts felder der preußiſchen Armeen in Böhmen 1866. 4. u . 5. Ýft.: Das Be:

Jahren 1876 -1882, die mit Auslegungen verſehen ſind und ver: diebene militäriſdie Fragen behandeln.

fecht v. Soor (beiNeu -Rognit, Burkersdorf u. Rudersdorf). Allgemeine

Nadden in dieſen Blättern Stobolew don friher mehr: male Gegenſtand von Abhandlungen geweſen iſt, beſtyränten wir uns beute darauf, das Urtheil des Verfaſſere wiederzugeben , weldies er als das Ergebniß ſeiner Forſchungen mittheilt. Daſſelbe lautet:

Müdichau. 2. Aufl. Mit 3 lith. Pläneu . gr. 8. ( XI, 255 S.) Berlin , Mittler & Sohn . 5 M. 50 Pf.

Landſturm gejev ; das , u. Durchführungsverordnungen zu demſelben. .

Nlare u . leichtfaßl. Belehrg. üb. alle Beſtimmign. dieſes Geſebes i. der dazu erflojienen Vollzugsvorſchriften , deren Stenntnis f. die Landſturm

Was die Menge und die Jugend hinriß, war ſeine glänzende

pflichtigen v. Intereſſe u . Wichtigkeit iſt. 12. (48 S.) Brünn, Starafiat's

Perſönlidkeit, ſeine Jugendlichkeit, das Außergewöhnliche ſeines Be : traging und ſeine fabelhaften Erfolge. Was ihn aber auf den Sdild erhob, das war neben ſeinem Verdienſt und ſeiner eigenen geldickten mise- en -scène die Zeit - Spode und die Partei, welche lid ſeiner be: diente. Er war kein Feldherrn : Genie, hatte auch keine Gelegenheit, ein ſold)(8 zu beweiſen ; er war fein durdgebildeter Charafıer, tein

Verl . 30 Pf.

Mit Gott f. Stönig u . Vaterland ! Für Kaijer u . Neich! Ein Mahnruf an den deutidhen Soldaten d. aktiven veeres u . d . Beurlaubtenſtandes zum 22. März 1887. Von e. preuß. Stalsoffizier. 8. (16 S.) Berlin , Eijenjdimidt. 15 Pf.

Þađ - Ordnung u. Verzeichniß der Ausrüſtungsſtücke f. die Offiziere2c.

im Santonnement u . für's Feld. 9. 1. 10. Aufl. (Sonderavdr. der An

zuverläſſiger Mann. Dieſes Verdict iſt das Reſultat eines eingebenden

lage zu v. Egidy, der Difizier 11. Sanitäts-Offizier zur Dispoſition u. im

Studiung ſeiner hinterlaſſenen Documente, ſeiner Beurtheilung durch ſeine Collegen und Landsleute , und endlid ſeiner Perſönliditeit und Handlungsweiſe während ſeines Lebens, geſtüßt auf naben Berfebr und perſönlide Andauung.“ Das iſt das Urtheil, weldes der Verfaſſer ſit über din Nationalhelden Stobolew gebildet hat , und wer aufmerkjam reine

Beurlaubtenſtande.] 8. (22 S. ) Dresden, Morchel. 60 Pf. Pfiſter, Maj. Doc. Herm . v. , Geſtaltung deutſcher Reichs - Grenzen im

Weſten u . Süden nach nädiítem deutſch-franzöſiichem Kriege: Ein Hinweis auf unjer tauſendjähr. Recht. 3. Aufl. gr. 8. (45 S.) Berlin, Heinecke. 1 M.

Preuß , Dr. Hugo, Friedenspräjenz 11. Reidsverfaſſung. Eine ſtaatsrechtl. Studie. gr. 8. (VII, 97 5. ) Berlin , Nojenbaum . 1 M. 50 Pf. Rang- 11. Quartier - Liſte des XIII. ( königl. württembergiſchen ] Armee

Auffäße ließt, wird ihm aud) beiſtimmen . Diejelben haben bereits Internationalen Revue über die geſammten Armeen

Corps f. 1887. Nebſt Angabe der nicht in Armeecorps- Verband befindi.

und Flotten " ihren Plat gefunden und ſind jetzt als beſondere Ab : handlung in Broſơürenform au8gegeben worden ; es iſt uns daber befremdend, weshalb in den hier aus der Hand der Verlagshandlung

früber in der

Difiziere, Militär-Behörden 2c. 8. (IV, 126 S.) Stuttgart , Mebler's

verſandien Eremplar der

betreffende Vermer

Verl .

2 M.

Notter, Stabsarzt Dr. Emil, die perſönliche Feldausrüſtung d. deutichen Offiziers , Sanitätsoffiziers u . Militärbeamten . Ein Vorſchlag. 3. Aufl. Ler.-8. ( 16 5.) München, J. A. Finſterlin . 50 Pf. Nuhema 111 , Alfr., General Boulanger. Lebensbild d. franzöſ. Sriegs miniſter . 1. 1. 2. Aufl. gr. 8. (76 S. m . Volzſchn .-Bild.) Perliu ,

wieder geſtridien

worden iſt.

Walther & Apolant.

1 M.50 Pi.

Schäffle, Miniſt. a. D. Dr. Alb. E. Fr., der nächſte Krieg in Zahlen. Militär- ll. finanzitatiit. Studie üb. die Erhöhg. der deutichen Friedens

prajenz. Aus: „ Ztichr. ř. d . geſ. Staatswiſſenich.“) 2. Aufl. gr. 8. (40 3.) Tübingen, Laupp. 80 Pf. Soldaten , d., Hochbüchlein v. N. H. Prämiirt m . der broncenen Medaille

Neue Militär - Bibliographie.

auf der 1. Jnternationalen Yusitellg. f. Voltsernährg. u. Hochkunſt zu

Aufmarsch , der strategische, der deutschen Truppen 11. der franzö

Leipzig 1887. 16. ( 68 S.) Hildburghauſen, Neſſelring. 20 Pf.

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Thomas , Frz , das Buch vom deutſchen Heldenfaiſer. Zum 90. Geburts

(83 S. ) Hannover ( 1884 ),

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Beiheft zum Militär-Wochenblatt. Hrsg. von Oberſt 3. D. v. Löwell. 1887. 2. veft. gr. 8. Berlin, Mittler & Sohn. 60 Pf. Inhalt : Der Mehrlader in ſeinem Einfluß auf den Kampf u . die Ausbildung der Infanterie. (Nus e. Vortrage.] (S : 35–54.) Die

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Daliß , Hauptm . à l.8., das Magdeburgiſche Füſilier-Megiment Nr. 36 jeit Seekarten der kaiserl. deutschen Admiralität, hrsg. vom hydrograph. ſeiner Entſtehung bis zum J. 1886. Ein Beitrag zur u.Armeegeſchichte. 7 Sfizzen in Im Auftrage des Regiments bearb. Mit 2 Plänen

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N.O. Küste v . Neu -Guinea, Astrolabe-Bai. Grossfürst Alexis - Hafen . Photolith .

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schweizer. Armee , im speziellen der schweizer. Artillerie u. der Nachbarstaaten vom Maj. v. Orelli . (IV, 108 S.) 1 M.

Berichtigung.

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erläutert. ( Suppl. zu dem Marine-Prachtwert „Zur See “ .] gr. 8. (16 S.) Berlin, Hofmann & Co. 50 Pf. Heye , Sek.-Lieut. d ., das See - Bataillon 1852—1866. Ein Beitrag zur Geſchichtederkaiſerl. Marine. Mit2 farb.Uniformbildern .gr. 8. ( 18 Š.) -

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In Nr. 26 der Alg. Milit. - Ztg . v. d. J., Seite 201, Svalte 1 , Zeile 18 von unten bitten wir „Wehrbünde“ ſtatt „Wehrbände“ zu lejen ; in Nr. 27 , Seite 212, Spalte 1, Zeile 20 und 19 von unten ( Feuilleton ) bitten wir die Worte „ do ch“ und „alf “ zu ſtreichen .

Ferner werden wir von einem unſerer Herren Mitarbeiter veranlaßt zu berichten , daß der Aufiaß in Nr. 14 : „das Melinit und andere Fran zöſiſche Schreďmittel“ ſeinem Hauptinhalt nach einem Artikel der Berliner Täglichen Rundſchau “ entnommen und von demſelben durch einige Zujäße !!

ergänzt worden ſei. Die Angabe der erſtgenannten Quelle iſt leider durd ) ein Verſehen unterblieben, was hiermit nachträglich bemerkt wird.

‫הם‬

232

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Niepold , f. preuß. Major, die Kämpfe zwijden der Seine und Marne am 30. November bis zum 6. December 1870. ( Erſte und zweite Schlacht bei Champigny-Villiers. ) Mit einer Ueber: Preis 2 M.

ſichtskarte.

Eine Kritik der Neuen Militäriſchen Blätter ſagt hierüber folgendes : Ja, beſäßen wir doch mehr ſoldier padenden, herzerfriſchenden , humor:

( prudelnden Biographien, wie die, welcheder verewigte Major von Plönnies, Leberecht von Knopf gewidmet hat. , dem General der Sohn der Dichterin , ſondern in der geſammten deutſchen Literatur Nicht nur in der militäriſchen

met aller Zeiten iſt

das oben genannte Vüßlein zu den bedeutendſten Leiſtungen auf dem Gebiete des edlen, reinen Humors zu zählen – wir ſprechen das mit voler Ueberzeugung aus ! Eine geiſtvolle Perſiflage auf die militäriſchen Ver: zu Schriftſolche geißeltwodieimmer im Beſonderen, hältniſſe 2c.Thorheiten Gamaſchenthum , Zopfweſen und dasFürſtenthums die eincs kleinen

Dperationen , Die , des 8. deutſchen Bundescorps im Feldzug des Jahres 1866 , nady authentiſchen Quellen. Mit 10 Beilagen. | gleid, Preis 4 M. 50 Pf.

Seubert, A., Oberſtlieutenant , Die Kriegführung der Dänen in Jütland 1864.

Mit einer Karte .

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Starklof, R., Geſchichte des K. Württembergiſchen zweiten Reiter: Regiments. Mit zwei Rupfern und einer Karte. Preis 12 M. Strombedk , K., Frhr. v. , Kriegstagebücher aus den Jahren 1864 Preis 1 M. 50 Pi.

und 1866.

,

auch in großen Armeen beſtehen : denn , täuſchen wir uns nicht,

auch wir

Sieger von 66 und 70, auch unſere ſtolze, wohlgefügte und wohl gelleitete Armee zeitigt allerorten mandie wunderbare Blüthen von militäriſcher Einfalt und Verſchrobenheit , über die der ſelige General Knopf im Himmel zweifels : ohne wohlgefällig und verſtändnißſinnig lädhelt. Dies Buch kann man wieder und wieder leſen , um ſich ſtets von Neuem zu ergößen. Nehme der vielbeſchäftigte, ſagen wir vielgeplagte Kamerad nur getroſt den „ Kinopf“ zur Band: einige fräftige Züge aus dieſem unverſiegbaren Quel des Humors werden ihm Fröhlichfeit und Kraft zuführen .“

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Algemeine

Militär- Zeitung Zweiundſedjzigfter Jaörgang. No. 30.

1887.

Darmſtadt. 15. April.

Die Allg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mark , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements - Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Alg. Milit.-Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile fojtet 35 Pfennig.

3 u halt : Aufſäke. Die Vorbedingungen für den einjährig-freiwilligen Dienſt.. - Die Armee-Remontirung in Frankreich, von Schilling v. Canſtatt , Oberſt a. D. Berſchiedenes. Nochmals die Bedeutung der Transkaspiſchen Eiſenbahn. Nachrichten. Deutſches Reich. Berlin. [Ein Nachtrags-Credit zum Militär-Etat von 1887/88. - Beabſichtigter Umbau von Deutſchen Feſtungs Anlagen und Bau von ſtrategiſchen Eiſenbahnlinien. Geſeßentwurf wegen Abänderung der Neichsgeſeße, betr. die Quartierleiſtung für die bewaff nete Macht im Frieden. Die Commiſſion zur Berathung der neuen Felddienſt- Ordnung und die praktiſche Anwendung des Entwurfs dieſer Ordnung.) Frankreich. [Gegenwärtiger Stand der Gewehrfrage.] Schwe iz. [Neuer Militär-Credit.] Spanien . [Geplante Verände rungen im Heerweſen .] Kritit. Die Operationen im Etropol-Balkan, von Th. v. Trotha. Feuilleton. Eine neue Lebensbeſchreibung von Napoleon I. ( Fortſeßung.) g -

Zur Beſprechung eingegangene Schriften .

-

Berichtigun .

Die Vorbedingungen für den einjährig-freiwilligen Dienſt.

Allgemeine A113eigen .

Wie ver | Prüfung Einjährig - Freiwilliger 311 beſchäftigen. lautet, wünſchte man ſeitens der Heeres -Verwaltung, und zwar in

Folge der ungünſtigen Ergebniſſe dieſer Prüfungen aus jüngſter (Das Reichs-Militär-Geſe vom 2. Mai 1874 enthält in ſeinem $ 14,

Alinea 3 die Beſtimmung: „Ein Geſeß wird die Vorbedingungen regeln, welche zum einjährig Dienſt berechtigen“ Ein ſolches iſt

Zeit , ein Gutachten des Ausſchuſſes über den ganzen Stand der Frage zu erhalten. Es heißt , daß ein früher bereits beſprochener

ges uten= Ref :GS DOB-Signa .i,, Sita.jol aisereleasiche einjährigen Saugais barBobig rte Augenblic Plan:"bas Dienſtes Rhetider haileifier nicht Site poisieha 103 jedoch bis erlaſſenersies worden zudieſem welche Thatſache zu verlangen , "wiederum in Anregung ge ,

je länger deſto mehr als ein Mißſtand herausſtellt. Man ſcheint lepteren jekt abſchaffen zu wollen. Wir erinnern hier zunächſt an die Art , wie obige Beſtimmung in

kommen ſei.

das Meichs - Militär - Geſek gelangte. Sie wurde auf Antrag der mit der

eine bezügliche Nachricht durch öffentliche Blätter , und wir müſſen

In dieſer oder ähnlicher Faſſung lief vor einigen Wochen

Vorberathung des Geſek-Entwurfs betrauten Commiſſion demſelben einver= bekennen , daß die geſammte Angelegenheit als ein recht weitſchichtiges leibt. Man ſoll damals in dieſer Commiſſion zuerſt die Abſicht gehabt haben,

die Frage der Vorbedingungen in dem Reichs-Militär-Geſep ſelbſt zu löſen,

Gebiet erſcheint. Die wehrthümliche Geſtaltung jener ſo ungemein

jedoch deshaļb hiervon abgeſtanden ſein , weil es räthlich erſchien ,zunächſt abweichend beurtheilten Einrichtung wird eben ſo wohl durch wiſſen .

die -neue Unterrichts -Geſebgebung in Preußen 2c. abzuwarten. In der ſchaftliche Rückſichten und Erwägungen, als durch allſeitig bürger: Commiſſion ſelbſt ſoll man jedoch darin vollkommen einverſtanden geweſenliche, beziehentlich geſellſchaftliche Umſtände bedingt. Schon dadurch, jein, daß die Zulaſſung zum einjährig - Freiwilligen Dienſte einen ſo erheb- | daß die beſondere Vermögenslage mit einer Berechtigung zu ein

Vortheil bedeute,daß die Sache in Zukunft nur durch ein beſonderes jährigem Dienſte weſenhaft verquickt ward , fonnten die außer lichen Gefeß geregelt werden könne. 1

Nun iſt inzwiſchen –

unter Aufhebung der Königlich Preußiſchen ordentlichen Wandel, deren ſeit den Befreiungs -Kriegen die bürger

ſtanden, nicht ohne merkliche Spuren an jener Inſtruction über die Behandlung und Ausbildung der Einjährig- Freiwilligen liche Geſellſchaft unter gehen . Wehr vorü vom 11. December 1866

-

in der „ Deutſchen Heerordnung“ vom 28. Sep- | Schöpfung unſeres

thums

ber

tember 1875 eine vorläufige einheitliche Regelung der bezüglichen Vorbedin

äußeren Bedürfniſſen Bei beſcheidenen Einfachheit,Anſprüchen gungen erfolgt:der ganze 4teAbſchnitt des erſten Theils diefer Heerordnung gediegeneren die manchendesheutigen doch „ Lebens und“ einer enthält verſchiedene Vorſchriften hierüber, auch iſt eine „ Prüfungs-Ordnung

zum einjährig-freiwilligen Dienſt“ als Anlage 2 zu § 91 in die „Wehr: den jungen Mann noch nicht unterthan werden ließ , fiel ein be ordnung“ aufgenommen worden . In Bezug auf die endgültige Erledigung ſtimmter Bildungs-Grad auch meiſtens mit einer gewiſſen auskömm

. fortgeſet und in immer raſcherem An erhalten, daß ein Geſeß die Vorbedingungen des einjährig - freiwilligen derts hat ſich das aber Dienſtes regeln folle. Wie es heißt,iſtnun zunächſt eine Abänderung dieſer wachſen, in ſtets weiter gedehntem Begriffe des vermeintlich Unent „Prüfungs -Ordnung “ in Ausſicht genommen .

behrlichen geändert. Der Reichthum gelangte in Kreiſe, wo man Der Gegenſtand erſcheint uns von ſohoher Wichtigkeit, daß wir zur weder jenen Umfang erforderlicher Renntniſſe, noch die gewünſchte

Klärung der Frage verſchiedenen berufenen Stimmen gern unſere Spalten öffnen werden und heute mit der nachſtehenden Abhandlung den Anfang machen . D. Heb .)

Der „ Reichs-Schulen -Ausſchuß ", der unlängſt nach Berlin

geſellſchaftliche Eignung ohne Weiteres vorausſeßen durfte ; umge kehrt gebrach es für unterrichtete Söhne tüchtiger Beamten öfters an Mitteln, um in dem geſteigerten Aufwande mitmachen zu können . So

trot

allmährin

234

ſchiebung innerhalb derjenigen Bevölkerungs-Schichten hervor , die | willige Dienſt führe den Truppen Mutterſöhnchen oder Stutzer und dem Heere bislang deſſen Beſtand an Einjährigen geliefert hatten. Schlemmer zu , von deren Beiſpiele die übrige Mannſchaft ange Das hätte nun an ſich weiter noch nichts zu bedeuten gehabt, wenn freſſen werde; übel ſei ſchon , wenn man in der Behandlung die 1

es ſich eben nur um Vergünſtigung fürzerer Dienſtzeit einerſeits,

Lea

Leute mit ungleichem Maße meſſen ſolle. Und nach einem Jahre

um eine Erſparniß für die Kriegs-Caſſe aber, alſo etwa in Sinne ging die große Mehrzahl der verwöhnten Jünglinge, wie ſie ge einer Wehrſteuer, andererſeits gehandelt hätte ; wobei freilich der Nachweis eines gewiſſen Umfanges allgemeiner Renntniſſe doch un ,

kommen , ohne Nußen für's Heer. Gleiche Urſachen , gleiche Wirkungen ! Früge ſich, ob im Deutſchen

wichtig wäre. Ein weſenhafter, ja überhaupt bewegender Gedanke Heere abermalige Steigerung wiſſenſchaftlicher Anforderungen beſſere war aber die Verbürgung des Erſazes an Wehrherren der Land- Früchte denn bisher zeitigen ſolle ? Vielleicht wird die Bahn für wehr doch geweſen , – und hier ſchieden ſich die Waſſer, nicht minder ſolches Nennen mit Hinderniſſen nur länger erſtreckt, der Preis -

1

weiter hinausgerückt.

jedoch die Geiſter.

Das unvornehme Geldprozenthum unſerer Tage iſt zur Klippe geworden für die geſammte bisherige Einrichtung des einjährig-freiwilligen Dienens ! Durch wiederholtes Steigern wiſſenſchaftlicher Anſprüche hat

Die Heiſchung einer Hochſchulen -Reife iſt gewiß ein geſunder Gedanke. Nur dürfte ſie, ſowohl aus Billigkeit als vor allem im Hinblicke auf den Geiſt der Unterordnung und eines jedem Vorge

ſegten nothwendigen Geltungs-Anſehens, doch nicht als eine geſega

man ſchon ſeit geraumer Zeit eine wohlthägige Sichtung des An- lich unbedingte erhoben werden, ſo lange der Bildungs-Gang dranges verſucht. Allein der Erfolg war ein fragwürdiger. Väter, unſerer Berufs -Wehrherren , alſo der höheren Führerſchaft des die ſonſt niemals ihren Söhnen ſolchen Einblick in höheres Wiſſen erſchloſſen hätten , griffen nun, um einjähriger Vergünſtigung halber, ſie konnten es ja. Die bezüglichen auch tiefer in den Säckel,

ſtehenden Heeres gegenüber der Landwehr , als ein minderer zuläſſig bleibt.. Daß auch heute öfters ein Untergebener über die ſeinem Vorgeſetzten abgehende Hochſchulen -Reife verfügt , iſt doch

Claſſen unſerer höheren Lehranſtalten wurden förmlich überſchwemmt , offenbar zum Nachtheile mancher Anwartſchaften in unterſchiedlichen

etwas anderes : hier komint feine geſetzliche Beſtimmung in's Spiel . Faſie man einmal die Würdigung mancher erkannten Mängel unter anderem Geſichts-Punkte doch in's Auge. Oben ward darauf hingewieſen , daß eine Verknüpfung wiſſenſchaftlicher und vermög=

Fächern des Staatsdienſtes , und was die Schulen des Staates 1

nicht zu ſeiſten verinocht hatten, nun dafür gab es „Preſſen “ . Die oben angedeutete Abſicht ward nicht erreicht , doch hier:

von ſelbſt abgeſehen , fo fand das Heer auch nicht einmal aus den gebotenen oder vielmehr ſich darbietenden Bevölkerungs:Schichten

licher Umſtände zu unbedingtem wechſeljamem ,Entweder

Oder "

eigentlich wohl innerlich nicht begründet ſei. Wie nun , falls jungen

genügendeDeckung ſeines Bedarfes an Wehrherren der Landwehr.| Leuten, die mit der Berechtigungzu einjährigem Dienſte etwa zu Mit Erfüllung ihres einjährigen Dienſtes ließen die meiſten Be- gleich beim Eintritte die Verpflichtung übernähmen : ſich durch eine rechtigten es ein Bewenden haben, ſie erſtrebten gar nicht die „,Achſelſtücke" . Dieſes Mißverhältniß im Aufwande des vom Geſetzgeber doch Geplanten zum wehrthümlichen Erfolge kam zuerſt und am grellſten in Frankreich zum Durchbruche und zur Erkenntniß. Dort hatte man nach dem Kriege die Deutſche Einrichtung

Reihe von Jahren wiederholt einziehen zu laſſen, doch eigene Unter haltung als Freiwillige daraufhin erlaſſen bliebe ?! Aehnliche Ver: hältniſſe beſtehen bereits , z. B. in Betreff junger, beziehentlich an 1

gehender Aerzte .

Jene auf ſtaatliche Mittel übernommenen Ein:

jährigen ſollten gewiß zu tüchtigen Wehrherren der Landwehr ge eignet werden , und dabei hätten die Truppen noch ein Vorzugs

gebrach , und da anderentheils die vielfache Zerſetzung

Fran-

Auch empfiehlt es ſich nicht, ſolche junge Leute dann allzu raſch

zöſiſcher Geſellſchaft ſich ebenwohl verſtärkt noch geltend machte, ſo fand die ganze Schöpfung im Urtheile vieler Berufs -Wehrherren

zu Wehrherren aufrücken zu laſſen. Hat die Heeres: Verwaltung ſich nur erſt wieder eine Sichtung dieſes Erſatzes in die Hand ge

alsbald gar entſchiedene Widerſacher.

Es hieß, der einjährig-frei: Il ſpielt , ſo darf auch die Erprobung gründlicher wohl hinterdrein

Eine neue Lebensbeſchreibung von Napoleon I. ( Fortſeßung ſtatt Schluß .)

Taine rühmt an Napoleon weiter , daß er immer nur beſtimmte und möglichſt erreichbare Zwede verfolgt babe , alſo niemals ein ſogenannter Projectenmacherei geweſen ſei.

Er ſagt darüber :

Seit 3 Jahrhunderten verlieren wir dic Fühlung mit den Dingen ſelbſt. Unter dem Zwang der modernen Erziehung ſtudieren wir nicht die

Sprachen , ( dyöne Wiſſenſchaften , Literatur und Philoſopie ſind ſpurlos an ihm vorüber gegangen ; nur die Mathematik und das Poſitive aus Geographie und Geſchichte haben ſich ihm tief eingeprägt. Alles Uebrige iſt ſeine Original-Arbeit , das Reſultat ſeiner Fähigkeiten itt

der Berührung mit Menſchen und Dingen, ſeines raſchen und ſichern Taktes , ſeiner unermüdlichen und ſcharfen Beobachtungsgabe, ſeines geſchulten Combinations - Talents. In allen Dingen hat er ſiờ nicht durch die Speculation, ſondern durch die Praxis unterrichtet ; er iſt ein Maſchiniſt, den nur die Maſchinen gebildet haben.

Objecte, ſondern ihre Begriffe, nicht das Terrain, ſondern die Landkarte,

,, Es giebt nichts im Kriege", ſagt Napoleon , das ich nicht

nicht den Rampf der lebenden Weſen, ſondern ihre Eintheilung und Claſſifi-

felbſt machen kann. Wenn Niemand mehr da iſt , um Pulver zu machen , ſo kann ich es machen ; ebenſo kann ich Laffeten bauen, Kas

cation, nicht fühlende und handelnde Menſchen , ſondern Statiſtik, Geſeße, Geſchichte, Literatur , Philoſophie , kurz lauter Gebrudte und Ab1

.

nonen gießen, alle Einzelnheiten des Manövrirene lehren. “

So iſt

Erfahrung, von der Begreiflichkeit und von der Nußbarkeit ſich ent: fernt. Für 90 Procent Menſchen ſind Ideen nur leere Worte; die

er Artillerie -General und Obergeneral geworden, ſo ward er Diplomat, Finanzmann und Staatsmann in allen Zweigen der Verwaltung. In jeder der menſchlichen Maſchinen, die er baut und dirigirt, erkennt er

übrigen haben ſich mit Mühe durchzuarbeiten , bis ſie hinter den

auf den erſten Blick jedes Stück an ſeinem Plate und in ſeiner

Worten, die ſie viele Jahre lang haben lernen müſſen, einen Sinn

Function ; er ſieht die Quellen der Rraft, die Werkzeuge der Trans: die ſchließliche Totalwirkung und das Rein-Ergebniß; niemals iſt ſein

ſtractes, das immer abſtracter wird und mehr und mehr von der

entdeden und verwerthen können. Schon am Ende des 18. Jahr: hunderts waren Geſellſchaft, Staat, Regierung, Souveränetät, Recht, Freiheit u. ſ. w . in den meiſten Gehirnen weſenloſe oder gar falſche Ideen, Ariome, Dogmen, metaphyſiſche Bilder , lebloje, groteske, un-

miſſion, die eingeſchobenen Räder, die zuſammengeſepten Bewegungen,

Bliď oberflächlich oder jummariſch, er ſchaut in die dunkelſten Winkel und in die tiefſten Abgründe, - daher ſein Geſchmad an den Details.

geheuerliche, ungeſunde Chimären . Von alledem iſt in Bonaparte in jedem Miniſterium weiß er mehr als die Miniſter ſelbſt; in nichts zu finden ; er haßt und verachtet das Abſtracte, und alle Ideen, jedem Bureau weiß er ſo viel wie der lepte Commis. Die die er bat , find durch ſeine eigene Erfahrung geprüft und bewährt.

Das tommt ihm namentlich als Feldherrn zu gute.

Die Bücher liefern ihm nur die Fragen, die Löſung beſorgt er felbſt. Ueberſicht über die Vertheilung des Heeres“ , ſchreibt er, „ iſt mir Er hat wenig und nur flüchtig geleſen ; ſeine claſſiſche Bildung iſt gering, im Latein iſt er nicht über die vierte Claſſe hinausgelommen.

:1/2

der Einjährigen ebenwohl angenommen . Da hier aber eine ſchon Recht der Auswahl : mit welchen unter allen Bewerbern etwa ein im Volke gefeſtete Ueberlieferung, ſowie alle geſchichtliche Weihe doch | derartiges Abkommen zu vereinbaren ſei.

.? --.-ms **

I

immer gegenwärtig. Ich kann keinen Alerandriniſchen Vers behalten, aber von dieſer Bertheilung vergeſſe ich teine Silbe. Heute Abend

3

235

erfolgen. Hinwider dürfte demgemäß die Stellung der ſogenannten | Unzulänglichkeit vorhanden , aber dieſe falle mehr der Art zur Laſt, wie die Nemonten - Aufläufe geſchehen : bald 8000 , bald nur

Vice- Feldwebel gehoben und auch äußerlich mehr ausgezeichnet werden . Man ſei der ſeit Jahrzehnten doch immer wiederkehrenden Behauptung hierbei ebenwohl eingebent, die ſchon Rüſto w erhoben , daß die

1300, ja im Jahre 1834 ſogar nur 79. Der Pferdezüchter wurde alſo nicht durch ſtets gleichbleibenden Abſat aufgemuntert , auch 1

Grenze zwiſchen Wehrherren und Unter- Wehrherren nicht ganz an durch den Ankaufspreis nicht, der meiſt 100 bis 150 Francs unter richtiger Stelle liege : daß die Grade der niederen Laufbahn im Heere nicht weit genug hinauf , die Grade der Wehrherren aber entſprechend zu weit hinab reichten , d. h. auzu zahlreich ſein. Die Schaffung der Stufe , Feldwebel- Lieutenant“ entſprang ja auch ſolcher

dem Privatpreiſe bleibe. Während 3. B. von 1831 bis 1841 die Armee 52 700 Pferde aufgekauft habe , ſeien durch den Handel

Erkenntniß . Nur verfehlen all' dieſe Namen das Weſen , ſind ſachlich

dem wahren Werth zu verkaufen.

unzutreffend.

Für „ Vice- Feldwebel“ und „ Feldwebel-- Lieutenant“,

Zuchthengſten betreffe, ſo ſei der Preis z. B. von 9 Stück im Jahre

müſſen andere, ſcharf ausprägende Benennungen gefunden werden .* ) Da die Vice- Feldwebel der Landwehr doch Anwartſchaft auf Be-

1882 von 127 000 Francs viel zu niedrig geweſen, denn Deutſch.

Die

ſtallung als wirfliche Wehrherren haben , ſo iſt ihr Titel noch be:

44 691 Stück aus dem Lande geführt worden . Man fönne aber

nicht den landwirthſchaftlichen Züchter zwingen , ſeine Thiere unter Was aber die Anfäufe von

land und Deſterreich bezahlten für das Stück bis zu 25 000 Francs. Man ſollte mehr auf Anfäufe von reinſtem Blute ſehen , doch ſeien

ſonders anfechtbar. Zeichne man ſie vielleicht durch goldene, be- nicht immer die beſten Wettrenn-Sieger die beſten Fohlen -Erzeuger. ziehentlich ſilberne Ligen noch um die Achjelflappen aus, nach Weiſe

ihrer als Einjährig - Freiwillige getragenen Liten in Landes- Farben.

Die Armee-Remontirung in Frankreich. Von Schilling von Sanſtatt , Oberſt a. D.

Das Remonteweſen in Frankreich iſt beſonders auch für Deutſche Cavallerie-Difiziere von Intereſſe Wir ſchritten daher mit lebhafter Aufmerkſamkeit zur Leſung einer ſo eben darüber er ſchienenen Schrift*) und wollen unſeren Leſern nun mittheilen, was wir aus derſelben erfahren haben .

Dieſe Schrift ſagt u. A. , daß die Staats-Hengſtanſtalten und die Armee-Nemontirungs -Directionen in Frankreich ſich gegenſeitig wegen

Die Vorſteher der Staats- Zuchthengſt-Anſtalten werfen wieder dem

Remonte-Erziehungsweſen Sorgloſigkeit vor. Herzog Marmier ſprach einſt þie treffenden Worte : „Ich habe eine Menge Cavallerie Offiziere gekannt, die beſſer verſtanden, ſich mit ihren Pferden tödten zu laſſen ( ächt Franzöſiſcher Appell an die Bayard-Nation per ex cellence !), als ſolche zu erziehen ! “ Eine hohe und einflußreiche Perſönlichkeit (natürlich der neue Zukunfts - Abgott nach Zertrüm merung der früheren Götzen, General Boulanger, ſo vermuthe ich) ſoll die großen Wort geſprochen haben : „ Wir wollen nur Vollblutpferde in der Armee ! "

ſo fügt die Schrift mit einer bewundernswerthen Selbſt kenntniſ hinzu – werden unſere Reiter dieſe Vollblutpferde auch reiten können ? Und wird nicht der landwirthſchaftliche Pferde Aber

züchter die Achſeln zucken bei der Zumuthung, ein Vollblut: Fohlen zu liefern , da er nicht einmal oder faum ein taugliches Dienſtpferð

Mißerfolgs beſchuldigen und ihren gegenſeitigen Werth herunterſekten, abgeben kann ? anſtatt gemeinſchaftlich das gleiche Ziel anzuſtreben. Letztere ſolen

Der Verfaſſer geht Seite 51 auf den Vorſchlag ſtaatlicher – feinen Thier ärzten, die am Ende nur gute Arbeitsgäule liefern würden – über.

dem Geſtütsweſen mit Unrecht eine Schuld beimeſſen , da ſich die Dreſjur:Anſtalten mit geeigneten Perſönlichkeiten Pferde - Production ſeit 1874 vermehrt habe.

Allerdings Allerdings ſei ſei eine eine

Lettere ſind nach ihm zwar nicht zu verachten, aber das patriotiſche Ziel (die Revanche natürlich) verlange jetzt einen höheren Grad „General-Lieutenant“ und „ Oberſt - Lieutenant" wäre doch „ Feldwebel-Lieute- beſſeren Blutes als dasjenige der guten „ percherons “ . (Noch kürz nant" etwa ein den Feldwebel vertretender Sergeant, alſo daſſelbe, was i lich war einer derſelben am Bierwagen aus dem Jahr 1871 ein * ) Dies nebenher angedeutet. Nach dem richtigen Muſter von

„Vice- Feldwebel“ beſagt ; beides im Widerſpruche ihrer amtlichen Befugniſſe. n *) Der Titel derſelben lautet : „Les haras et les remontes etc., la production chevaline en France , étude par le baron de Vaux , In troduction par Edmond Henry. Paris 1887, J. Rothschild.

Liebling von mir , wie er prächtig das ſchwere Gefährte auf die Berge zog.) Auch ſolle man das Inſtitut der Rennbahnen ſub

ventioniren , um die Pferdezüchter aufzumuntern und zur Nach

Aber wenn finde ich ſie in meinem Zimmer; idgehenichtzuBetten, iehen de overee idy ſie ich ſchreiben einmenvunge mußte, n wagte in denen Wort eine Lüge rwar. ſeineAntwortimme ,warjedes : ,,Mein Lieber , Mar - Mini , beſſ

habe.“

ine

ſter

er

als die Generalſtäbe kennt er ſeine Streitkräfte zu Waſſer und zu

Land, Zahl, Größe und Qualität der Schiffe auf offenem Meer und

in jedem Hafen, Zahl und Stand der Schiffe im Bau , Zuſammen: .

jeßung und Stärke ihrer Bemannung, ferner Zuſammenſeķung , Organiſation , Perſonal , Material , Garniſonsort, vergangene und zu :

Sie ſind ein Dummkopf, davon verſtehen Sie nichts !" Dieſe Pro clamationen waren wie gährender Moſt, trefflich geeignet, einen Rauſch der Begeiſterung zu erwecken und die Leichtgläubigkeit zu unterhalten , und er hat nur ſelten ſein Ziel verfehlt. Scion in Italien , als einfacher General , fagte er zu Bou :

Große Neidhe und Maulwurfshaufen. iſt eines nur „ Europa hat jedes Regiments. Ebenſo rienne: im Orient gegeben , wo an 600 große Revolutionen

künftige Recrutirung jedes Armee-Corps und in den Finanzen, in der Diplomatie, in allen Zweigen der bürgerlichen

Millionen Menſchen wohnen. "

Terrain erinnert an das zweite Geſicht und iſt nach Jahren ebenſo

Uſien ein großes Reich gründen und über Conſtantinopel und Wien,

friſch wie am erſten Tage. Seine Abidjäßung von Entfernungen,

nachdem er die Türkiſche Herrſchaft und Deſterreich zerſtört, nad Paris zurüctehren. Aud) eine neue Religion wollte er gründen ; er ſah ſidy

Märſchen und Manövern iſt eine ſo ſtreng mathematiſde Operation,

daß zuweilen auf 200 bis 300 Stunden Entfernung ſeine militäriſche

ichon auf einem Elephanten , den Turban auf dem Haupte , einen

Vorherſage, die 3 und 4 Monate vorher geſchehen, beinahe auf den Tag

neuen Alcoran in der Hand.

genau an dem beſtimmten Plate ſich verwirklicht hat.

Reid Karl's des Großen herſtellen ; jeder Fürſt wird ſein Vajal,

„Er war“ , ſagt Taine, mein ebenſo großer Pſychologe wie

vollendeter Stratege.

1

Bereits zu jener Zeit wollte er in

und kirchlichen Verwaltung. Sein Gedächtniß für Dertlichkeiten und

Auf Europa beſchränkt, will er das

Paris wird die Hauptſtadt Europa's und ſoll 4 Millionen Einwohner

, In der That,Niemandhat

haben. ſtändigen AlleFürſtenmüſſenzurKaiſertrönung der Kunſt, die Zuſtände und Bewegungen einer ihn Seeleübertroffenin und vieler einen Palaſt haben ; auch der Papſt kommenundinParis muß dabei ſein , er Seelen zu entziffern , die wirkſamen , ſtetigen oder augenblicklichen muß ſogar nach Paris überſiedeln . Vor dem Feldzug nach Rußland Motive herauszufinden, die den Menſchen im Augemeinen oder dieſen ſagte er: „ Das iſt der Weg nach Indien ; dort will ich England und jenen im Beſonderen antreiben oder zurückhalten, und die Spann: treffen .“ In dieſen politiſchen Entwürfen wurde ſeine Einbildungskraft kraft zu entdeđen , die man verwerthen , die Árt und den Grad des künſtleriſd); er ſchuf in's Phantaſtiſche und Unmögliche hinein wie ſeine

Druds zu erfahren , den man anwenden kann. Unter der Leitung

Vorfahren unó Landsleute Dante und Michel Àngeio: ſie auf dem

dieſer centralen Seifteskraft arbeiten alle anderen Kräfte, und in der

Papier und in Marmor, er mit lebendigen Menſchen und Staaten.

Kunſt, die Menſchen zu beherrſchen, iſt ſein Genie ſouverän .“ Von Napoleon ſagt Bourienne ferner: „ Ich hatte immer

ein peinliches Gefühl, wenn ich nach ſeinem Dictat amtliche Berichte

(Schluß folgt.)

236

eiferung zu bringen , denn nur dort liege die Entſcheidung über mal in die Gebärme gefahren wäre und die naſſen Beiwachten den beſſeres und ſchlechteres Blut , und das Lupuspferð ſei die einzige ärgſten Lauf-Gift genommen hätten . Nittmeiſter von Krane aus den Unterſtüßung der edleren Pferdezüchtung . 50er oder 60er Jahren hat Necht mit ſeinem Ausſpruch : „ Futter: In Bezug auf die Racen - Züchtung wird beklagt , daß der i genügſamkeit , ein dickes Fell , gute (Bauern-) Nerven Abſatz nach Deutſchland, Stalien, der Iberiſchen Halbinſel, beſonders und ein geſunder Magen ſind auch nicht zu verachte n .“ Schließlich bemerke ich , daß die Schrift: „La question des aber nach Amerika, wo man überall dem dicken , runden , kurzen, kurzbeinigen Thier (Tonting genannt) den Vorzug giebt, die Züchtung des remontes par le colonnel Chaverondier“ intereſſanter ſein wird gewandten, leichten, dabei widerſtandsfähigen und energiſchen Kriegs- als die Schrift von de Vau r. pferdes beinahe völlig hat verſchwinden machen.*)

Gegenwärtig beträgt die Zahl der von Staats - Hengſten be: ſprungenen Stuten 131 352 und die von gut befundenen Privat Hengſten belegten 60 306, alſo Summa 191 658 der Belegungen. Die Geburten - man rechnet 60 auf 100 Belegungen waren 114 994 , bei einer Sterblichkeit von 50 procent bis zum

Verſdiedenes.

--

-

vierten Jahre.

Es bleiben alſo 57 497 Stück , aus welchen die

Nochmals die Bedeutung der Transfaspiſchen Eiſenbahn. Am 7. April d. J. hielt bei Gelegenheit der Jahresverſamm:

der Geſellſchaft zur Förderung des Ruſſiſden Handels und der Armee, der Handel und der Lurus 30 000 Pferde für ihren Bedarf lung Induſtrie in Petersburg der Kaiſerlich Ruſſiſche General- Lieutenant

herausfinden müſſen. Deshalb könne die Armee bei einer plöblichen Mobilmachung ihren Bedarf von 60 000 Stück nicht erhalten, ob wohl Frankreich das pferdegeſegnetſte (3 Millionen), wie auch das zur Aufzucht geeignetſte Land ſei. Es liege die ganze Schuld an der Fahrläſſigkeit der Erziehung. Auf Seite 62 ſeiner Schrift fommt der Verfaſſer auf die Trabrennen , welche durch Preisverlockung auszuarten drohen , weil

Annentow einen Vortrag über die Bedeutung der vor Kurzem von ihm erbauten Transkaspiſden Eiſenbahn für den Handel und die 3nt: duſtrie Rußlands im Allgemeinen und Central-Aſiens im Beſonderen. Der Vortragende begann ſeine Ausführungen mit einem kurzen

geſdrichtlichen Ueberblick des ſtetigen Vordringens der Nuſſen in die Tiefen Mittel-Aſiens von 1714 bis 1881 und verweilte dann etwas

nach Amerikaniſcher Art nur noch Schnelligkeit zur Hauptſache werde ;

länger bei der Art des Bahnbaues und der Beſeitigung der Hinder:

die größten ſonſtigen Fehler gelten dann für nichts. Es ſei des,. halb zweckmäßig, daß die Trabrennen unter ſtrenger Controle blieben. Für die neue Organiſation ſchlägt Verfaſſer ſtändige Remon, ten - Depots unter erfahrenen Remonte - Erziehern vor , die mit den Producten ihrer Provinzen in beſtändigem Contacte bleiben und

niſſe, welche , wie es ſchien , die Herſtellung einer Eiſenbahn in den Sandwüſten Mittel-Aſiens unmöglich machten . Alle dieſe Hinderniſſe wurden jedoch im Laufe der Zeit hinweggeräumt. Die Transkaspiſche Eiſenbahn führt an den Bergen des Kopet - Dag entlang. Die von dieſen herabſtrömenden Waſſer benuşte der Erbauer , um vermittelſt Nöhrenleitungen auch in waſſerlojen Gegenden Waſſer - Stationen zu errichten . Im Uebrigen löſten die Flüſſe Terſchen , Mungab , das kleine Flüſden Duídyat und endlich der Amu - Darja endgültig die Frage der Waſſer - Verſorgung der Eiſenbahn. Gegen Sandwehen ſchützt man die Bahn dadurdy, daß man in der Richtung der herrſchen:

den ſchon mit 21/2 Jahren den Producenten abgekauften Thieren eine

Ruhe- und Ernährungs -Pauſe vor der Abrichtung angedeihen laffen ; ferner die Montecuculiſche 3malige Geldforderung für Preisaug ſeßungen der Hippodrome, der Equipagenhälter 2c. 20. Eine Tirade muß hier wieder Knalleffect machen.

So leſen

das iſt der Reiter , das iſt der wir denn : „ Das Kriegspferd Säbel, der im Sonnenlichte des Ruhmes und der Landes -Verthei digung erglänzt !“ (Man merkt, daß der Verfaſſer ſchon Leichengeruch Deutſcher Gräberfelder in der Naſe ſpürt !)

„ Aber das Geld ? " fährt er weiter fort.

„ Aber die .Ehre Frankreichs !" Iſt ſeine Antwort. Das Kriegspferd ſo ſagt er weiter mit Recht folle im Vaterlande geboren , erzogen und abgerichtet werden wie der Soldat auch. Ein Fehler der Regierung ſei der Ankauf im Großen , das wäre Import auf Unkoſten der Landesproduction. General Boulanger ordnete denſelben am 24. Februar an mit dem Winke, nicht die Aufmerkſamkeit der Züchter im Lande zu erwecken. -

?

1

:

den Winde ähnliche Schußwehren errichtet, wie ſie an den Eiſenbahn :

linien des Europäiſden Rußlands gegen Sdincewehen im ſind. Die Frage des Heiz-Materials iſt durch Einrichtung der Heizung gelöſt. Was die Bedeutung der centralaſiatiſchen Eiſenbahn Handel betrifft , ſo ſprach der General Annenko w ſeine bahin aus, daß dieſe Bahn zweifellos auf die Entwidelung bels und der Induſtrie günſtig einwirken werbe. Beide

Gebrauch Naphtha: für den Meinung des Han:

lagen in Mittel-Aſien nur deshalb banieder , weil e8 in dieſem Lande mit

einer überreiden Natur an idinellen , zwemäßigen und billigen Ver:

bindungen vollſtändig fehle. Vor dem Bau der Transkaspiſchen Eiſen: bahn war eine Waare von Buchara nach Rußland , oder umgekehrt, !

Nun tadelt Herr de Vaur auf S. 46 den Verbrauch drei 2–6 Monate unterwegs. Jebt, nach Eröffnung des Verkehrs bis jähriger, edler Volbluter mit allem Recht, weil ſie ſchlechte Väter abgeben werden, ſo ſchnelle Läufer ſie auch waren. Für das Ge weſene giebt man nichts. Der Schinder kommt ihnen frühe an den Leib !

Auch auf die Wettrennen, wie ſie ſein ſollten , kommt der Ver-

zur Stadt Tſchardſchuja am Amu -Darja , genügt für den Transport 1

von Waaren von Bucara nad Moskau eine Friſt von 10 Tagen,

– von der bedeutenden Verminderung der Transportkoſten gar nicht zu ſprechen. Das Wichtigſte aber, was von der Transka @piſchen Eiſens

bahn zu erwarten iſt, das iſt die Verbreitung des Baumwollenbaues

1

faſſer: Entwickelung der Muskelkraft und Schnelligkeit ſtatt Geld in Mittel-Aſien. Jetzt bezieht Rußland jährlich 7-8 Millionen Puð ſpeculation und Turf-Unredlichkeiten , aber nicht Körper-Ausbildung ( 1 Pub = 16 381 Kilogramm ) fremder Baumwolle und bezahlt Davon kommt jedoch nur 1 Million Bud auf Mittel-Aſien , obſchon fich Sort Boden und Klima dafür 70–80 Millionen Goldrubel.

für Schnelligkeit allein . Mit 2 Jahren wird das Fohlen ſchon trainirt , wodurch die noch zarten Organe leiden , doch unterſtüßt der Staat dann ſolche Ruinirungen der Vollblut-Racen ! Auch darin bin ich mit dem Verfaſſer einverſtanden, daß mir ein mit leichten Percherons berittenes Regiment lieber wäre als eins mit Windhunden (Tridelfrißen) von Vollbluten. Ich wollte, wäre

1

zur Anlage ausgedehnter Baumwollen -Pflanzungen vortrefflich eignen. Auf die Bedeutung der Eiſenbahn für die militäriſchen In: tereffen Rußlands in Central-Aſien ſcheint General Annenkow in dieſem Vortrage nicht eingegangen zu ſein.

ich jung, mit ihnen hübſche Tagereiſen machen, und im tiefen Ader: felde ließen ſie ſich von den „ Windhunden“ trotz ihres Blutes auch nicht zu Schanden machen, nachdem dieſeit der Magen -Ratarrh ein

1

o

*) Die Revanche- Idee tvird am Ende auch die treffliche Percheron -Zucht ziemlich die noch einzige conſtante Franzöſiſche Race !

ruiniren,

1

237

N a

r ich te u.

Deutides Reid .

*** Berlin , 13. April. [ Ein Nachtrage : Credit zum Militär : Etat von 1887/88. - Beabſichtigter Umbau

von Deutſchen Feſtungo -Anlagen undBau von ſtrategiſchen Eiſenbahnlinien. - Gefeßentwurf wegen Abänderung

toffeln , ferner in 25 Gramm Salz und 15 Gramm gebranntem Raffee. Hierfür wurde bisher in der Regel ein Vergütungejat von verabgezah währlte reichlt iere c.jaßes end Betra te an Offiz 80 Pfen für die Vergü Marj dvernig tungs pflegewäh gung rtder, doppe g dieſes

wurde. Die Cantonnements -Verpflegung iſt dagegen grundſäßlich eine Verpflegung aus militäriſchen Magazinen, oder aber der Truppentheil

der Reichsgefeße, betreffend die Quartierleiſtung für die bewaffnete Madht im Frieden. – Die Commiſjion

macht von ſeinem Rechte Gebrauch , ſtatt derſelben den ſeitens der Intendantur ermittelten Geldbetrag zu erheben , um alsdann mit den betreffenden Gemeinden zu verhandeln , ob ſie für den und den Preis

zur Berathung der neuen Felddienſt - Ordnung und die praktiſche Anwendung des Entwurfs dieſer Ordnung.)

die Verpflegung übernehmen wollen. Leşteres geſchieht ſeitens der Gemeinden faſt immer , um den Quartiergebern die Anwendung der

Nachdem der Reichstag ſowohl den Geſetzentwurf, betreffend die Friedene. Präſenzſtärke des Deutſchen Heeres, angenommen, wie auch den neuen Reiche-Militär-Etat feſtgeſtellt hat , wodurch ſo 'weſentliche Verände:

Vorſchrift zu erſparen , wonad den ohne Verpflegung einquartierten Mannſchaften behufe Zubereitung der Mahlzeiten Kochgelegenheit und Küchen -Utenſilien unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen ſind. Die

rungen in dem Beſtande und den Einrichtungen des Heeres herbeigeführt worden , iſt nunmehr von einem im Reichstag cinzubringenden

Vergütung beſteht dann in dem geringen Betrage des außerordentlichen Verpflegungs- Zuſchuſſes.

Nachtrage-Etat die Rede, welcher weitere militäriſche Neuerungen her: beizuführen beſtimmt iſt. In dieſem Nachtrags -Etat, der bereits den Bundesrath beſchäftigt hat, ſollen ſich nach officiöſer Mittheilung

Es muß nun abgewartet werden, inwieweit der neue Gelegent: wurf den laut gewordenen Klagen über die Einquartierungslaſten A6 hülfe zu bringen geeignet iſt. Vielleicht würde es ſich empfehlen, die

die geforderten Mehrausgaben ( 134 Millionen ) außer auf die durch die Militärnovelle entſtehenden Roſten (47 Millionen ) noch auf Er-

Marſdyverpflegung durchweg auch in den Cantonnements zu gewähren. Dies ſoll nach der Vorlage nur für Offiziere ac. eingeführt werden, indem es heißt : „ Für Offiziere, Militärärzte im Offizierrange und obere Militärbeamte darf die Verabreichung von Verpflegung auch in Cantonnirungen gefordert werden , bei Einquartierungen in Städten jedoch nur die Morgenkoſt.“

2

1

bauung verſchiedener ſtrategiſchen Eiſenbahnlinien , ſowie auf den Umbau von Feſtungs-Anlagen und auf die Ausrüſtung der Armee

Bei dem unaufhaltſamen, rajdhen Fortſchreiten der Geſchüß: und Sprenggeídoß - Technik“, ſo wird moti-

mit dem neuen Gepäd vertheilen .

virend bemerkt, „ leudytet es ohne Weiteres ein, daß das Feſtungsweſen

nicht im Stilſtande verharren darf, daß es vielmehr die Pflicht einer

Die Commiſſion von hohen Offizieren , welche unter dem Vor: fitz des commandirenden Generals des IX. Armee -Corps, Seiner Er:

gewiſſenhaften Oberleitung iſt, dafür zu ſorgen, daß die Vertheidigungs-

cellenz des Generals der Infanterie v. Tresckow , vor mehreren

ſtärke der Feſtungen mit der Entwicelung der Belagerungs- Tedynit im

Wochen hier zuſammentrat , um den von einem Abtheilungs-Chef des

gleichen Verhältniß bleibe, und dieſem Zwecke ſollen die fortificatoriſden

großen Generalſtabes ausgearbeiteten Entwurf der neuen Felddienſt:

Neu:, beziehungsweiſe Um-und Erweiterunge- Bauten dienen, für welche der Nadytrage-Etat die Mittel aufbringen will. Desgleichen ſollen wie es weiter heißt -- auch die projectirten Eiſenbahn -Neuanlagen

Ordnung zu prüfen , hat einen vollen Monat hindurch angeſtrengt ge arbeitet, um ihre ebenſo ſchwierige wie wichtige Aufgabe zu crfüllen.

geplanten Maßnahmen wird natürlich alsbald nad er: führungBerei der tſtel Mitte vorgegange werde aber auch

Verbeſſerungen unterzogen worden, demnädyſt die Allerhöchſte Geneh:

.

Dieſelbe hat ſid, unlängſt getrennt und ihre Anträge der maßgebenden die Möglichkeit gewähren , den ſtrategiſchen Aufmarſch unſerer Heere Stelle zugehen laſſen. Es ſteht nun wohl zu erwarten, daß die bis: zu erleichtern und zu beſchleunigen. In alledem wird ein nüchterner | her als Entwurf vorhandene und ausdrücklich mit dieſem Vermerk im Beurtheiler kaum Anlaß zur Beunruhigung finden können. Mit Aus: Druck erſchienene neue Felddienſt - Ordnung , nadidem ſie verſchiedenen migung ervalten und jodann in ihrer neuen abgeänderten Form* ) als neue Dienſt -Vorſdrift ausgegeben werden wird . Einſtweiler üben die Truppen bereits nadı dem neuen Entwurf. unmittelbare Tragweite beregter Maßnahmen ihrer Natur nach aus : geſchloſſen erdeint. " folgenden Der Beric eines Berliner Blatt giebt darüber näher anſchhterſ Den hier mitgetheilten Wortlaut entnehmen wir hieſigen öffent- | zwar aulictatte hen , r jedoch das Weſentliche esder Sache kaum be: das folgter lung der n, l n raus ſenſationelles Capital zu ſchlagen , würde verfehlt ſein, weil cine

lichen Blättern, welche ihn bereits gebracht haben , obwohl der Nadha | rührenden Bericht: „Das Tempelhofer Feld bietet in dieſem Frühjahr trags - Etat , wie es heißt , ſecreter Behandlung unterliegen ſoll. Wir einen beſonders intereſſanten Anblic. Die Regimenter erercieren näm: .

können die Richtigkeit deſſelben nicht verbürgen, dagegen glauben wir

lich nach der neuen Felddienſt - Ordnung.

beſtätigen zu dürfen, daß der Bau von neuen ſtrategiſchen Eiſenbahn -

Vervollkommnung der Schußwaffen mit dem

Dieſelbe hat in Folge der

leßten Reſt der alten

linien in Oſt-und Weſtdeutſchl Süd -Weſtdbeſdh loſſe Sach ntaktik gebrochen . Die vorgehendenTruppen dehnen ſichRegiüber So: Linie eine verlautet beſonders von den für andeine eutſchlandne geplaenteniſt.Eiſen rieſige Fläche aus, und ' vier in Gefecitsübung begriffene menter bahnbauten , welche in Baden zur Erleichterung und Beſchleunigung | füllen das ganze gewaltige Erercierfeld. Von den einzelnen Bataillonen der Truppenzüge nach der Weſtgrenze hergeſtellt werden jellen , daß iſt die Hälfte der Mannſchaften in dünne Schüßenlinien aufgelöſt. eine Linie von Leopoldshöhe (Strecke Frankfurt-Baſel, Kreuzungspunkt

für die Stređe Mülhauſen ) über Schopfheim nach Brennet (Station der Linie Baſel - Konſtanz) führen und damit das Schweizer Gebiet zwiſchen Baſel und Säckingen umgehen würden . Eine zweite Linie zur Umgebung des Sdweizer Gebietes bei Schaffhauſen ſoll von

Dieſen folgen in bedeutender Entfernung kleine Soutiens und in aber : Ordnuneing Form neue der Felddien die f. unlängſt wirdderauch lepteren ich als ſchrieb ſtEntwur *) Hoffentl Ueber etwas Deutſch er ſein etwas ſcharfer Kritiker in der „ Magdeb. Ztg ." Folgendes: ,,Der fettſte Boden trägt das meiſte Unkraut! Da iſt vor einigen

Weizen (Endpunkt der Linie, die von Oberlauchringen – an der ichh führt) hn nordöſtl Stređe Baſel - Ronſtanz - bisher nordöſtlic Sađbahn bisher als führt) alsarzwSadba nac Immendingen, Station der Schw aldbahn, wo die Württem :

lichen Inhalt man ſich von ganzem Herzen freuen darf. Man darf ſich freuen ,

bergiſøe Bahn von Rottweil her in die Badiſdie Schwarzwaldbahn

daß ſo manchem Wunſche erfahrener Truppen -Offiziere nunmehr entſprochen

vomeinDeutſch Sohn in Berlin en Heere dieenen, Mittler Wochen erwartetebeineue Buch,über deſſenſehnlich treff „ Feldd& ienſt-Ordnun g “ erſchi

Verord Formentram der bisher gültigen „Kriegen iſt,daß mitmanchem mündet, zweites gebaut werden . Außerdem wird die Badiſche Sdwarzwald worden Erfahrungen legten den ge ausden unddaß brochen worden Geleiſe auf der Streckevon Hauſach nach Villingen nungen bahn ein nſt“ entſchie n im Felddie der Truppe über dieiſt,Ausbild ungwirkliche erhalten, ebenſo die bisher noch eingeleiſige Linie Mühlađer-Bretten: Bruchſal:Germersheim . Die Bedeutung dieſer neuen , beziehungsweiſe für den Verkehr verſtärkten Linien im Zuſammenhang mit entſprechen:

den Württembergiſch- Bayeriſdyen Anſchlüſſen liegt auf der Hand. Lehnhnbauten óürften auch für Oſtpreußen, beziehungsweiſe liche Eiſenba geplant

Pojen

eine Anzahl ſchulwiſſenſchaftlicher Lehrjäße verdrängt haben . Åber Eins muß den Deutſchen Offizier auf's ſchmerzlichſte berühren :

die kauderwelſche Sprache der neuen Felddienſt- Ordnung ! Nach dem rühm tiefgehe Beweguauf General meidun ng wider ſtabswe bei der Verfaſſerrter g unnöthi Ver in Bezug des und der Fremdwö rks nden lichen Vorgan g ger

die Fremdwörterei, welche ſich heute über die gebildeten Streiſe ganz Deutſch

ſein .

lands erſtredt, durfte man wohl hoffen , daß eine amtliche Veröffentlichung

Dem Bundesrathe liegt ferner ein Gefeßentwurf vor , der eine von der hohen Wichtigkeit der jeßt erſchienenen, die in den nächſten Monaten Abänderung der Reichsgeſeße vom 25. Juni 1868 , betreffend die täglich von Tauſenden eingehend durchgeforſcht werden wird, wenigſtens un Quartierleiſtungin für die bewaffnete Madst im Frieden, und vom 23. ſich nöthige vermeid rter Hoffnunn,ſon Fremdw en -Nehricht werde. Die nichtundwiderſinnige erfüllt: nicht nurFremdwö örter g hat der alte iſt gebliebe Februar 1875 über die Naturaữeiſtungen für die bewaffnete Macht bern es ſind ſogar Neubildungen eingeführt worden, wie z.B. Tagespenjum “ im Frieden bezwedt. Derſelbe ſoll möglichſt den Klagen , welche bis „ Alarm -Rendezvous “, „ Offizier-Cantonnements -du jour“ . So iſt denn die her über die Ginquartierungslaſt erhoben wurden , abhelfen. Bisher mühſame Arbeit des großen Generalſtabe , die Kriegskunftſprache von fremde beſtand die Verpflegungs - Portion bei Einquartierung mit Verpflegung ländiſchJedenfa heilen en Beſtandt vergebliche zu ſäubern , einenswerth, !. llsiſt es dringen daß geweſen dieſer Entwurf d wünſche einer 1

auf den ſogenannten Marſch :, Ruhe- undLiegetagen für denMann

ſorgfältigen Durchſicht unterworfen wird , cheer endgültig zur Einführung

vomFeldwebelabwärte täglich in1000GrammBrot, 250 Gramm Fleiſc , 120 Gramm Reis oder 150 Gramm Graupen , reſpective

gelangt, undwenndie HerrenVerfaſſer 'von den ſogenannten „reglementa wenigſtens diejenigen Anwendung vermeiden deren wollen riſchen fie bod“ Fremdwörtern nicht, laſſen fein Reglement nun einmal oder dürfen , ſo mögen

Grüße, oder 300 Gramm Hülſenfrüchten oder 2000 Gramm Rar:

doch borichreibt."

238

mals erheblicher Diſtanz das Groß. Die Bewegungen dieſer Truppenkörper geſchehen faſt nur im Laufſchritt, ſo daß man auf den erſten Blick glaubt, Cavallerie vor ſich zu haben. ( ?) Terrain -Dedungen

nur für die Infanterie auf nahezu 80 000 Stüd berechnet werden .

Der Bundesrath ſtellt deshalb im diesjährigen Budget 10 000 Stüď zu je 10 Francs ein , um mit dieſer Completirung raſcher fertig zu

ſpielen natürlich eine Hauptrolle, und tritt im Vorgehen ein Stilſtand | werden. ein, ſo knieen Schüßenzüge und Soutien auch ſofort nieber. Es iſt Zu dieſen Forderungen bemerkt der Berner „ Bund“ u. a.

in der That das vollſtändige Bild eines Gefedtes , welches jetzt eine

Folgendes :

Wir bemerken hierzu , daß der Berichterſtatter

„ Der Bundesrath beabſichtigte, bei normaler Zeitlage , nady

ſich nur auf die Wiedergabe ſeiner äußeren Wahrnehmungen beſchränkt

beendigter Decken-Anſchaffung für den Auszug, die Anlegung weiterer

bat , und dieſe ſind – wie uns bedünken will - ſo ausgefallen,

Reſerven für ausnahmsweiſe Verhältniſſe in die Hand zu nehmen, nament:

ſolche Uebung bietet. " .

wie ſie auch ſchon früher auf manchem Erercier- und Manöverplaße

lich an Artikeln , die der Wehrmann im Winter nicht wohl entbehren

in Deutſchland gemacht werden konnten.

kann . Hierzu gehören Leibbinden, Gamaſdien und Handſchuhe. So idywer dieſe Anidhaffungen das jetige Budget belaſten , ſo tönnte der Bundesrath doch die Verantwortung nidt übernehmen , länger zuzu:

Frankreich.

.

[(A.)] Paris, 10. April. [Gegenwärtiger Stand der warten , ſondern er glaubt bei den unabgeklärten allgemeinen Verhält Gewehrfrage.] Ueber den Stand der Gewehrfrage geben einzelne niſſen eine erſte Anſchaffung für den halben Auszügerbeſtand madsen neuere Mittheilungen des „ Spectateur militaire" vom 15. März und zu follen , in der Meinung, daß dieſes Material für den Bedarfsfall 1. April 6. 3. einigen Aufſchluß : magazinirt würde. -- Die bisher für Neubewaffnung unſerer Poſitions ,,Der Kriegeminiſter bat jo eben die Ausrüſtung derjenigen Artillerie gewährten Credite wurden hauptſächlich verwendet, um die Infanterie-Regimenter, welche noch mit dem Gras - Gewehr bewaffnet zu bildenden 5 Abtheilungen , ercluſive der zwei Neſerven , mit den ſind, mit einem ,,Schnelllader " angeordnet. Derſelbe bildet eine nöthigen 12 Centimeter - Geſchüten und Mörſern und den geſeßlichen kleine Ledertaſche , die 8 Patronen enthalten kann , und geſtattet im Mittel 15 Sdüſſe in der Minute abzugeben ; wenn der Schüße geübt

iſt, jo kann dieſe Schußzahl mindeſtens auf 20 gebrad)t werden . Im Verein mit der Abidjaffung mehrerer Bewegungen oder Formalitäten bei der vorſchriftómäßigen Ladung wird und der Sonelllader erlauben , ohne Unruhe die endgültige Wahl eines Repetir - Genebrs und die Vollendung der Fabrikation dieſer neuen Waffen abzuwarten. Das , was uns auszuführen nothwendig war, beſtand darin, ſo viel als möglich unſere Soldaten auf den gleichen Standpunkt der

Bewaffnung oder beſſer der Schnellfeuer - Leiſtung mit ihrem wahr: (dyeinlichen Gegner zu bringen. Heute iſt dies geſdrehen . Dies darf uns aber nicht an der Fortſetzung des Sudens nad) einer vollkommneren Waffe hindern.

200 Sdüſſen auszurüſten. Letzterer Anſatz iſt aber in keiner Weiſe ausreidend und beträgt bloß ein Viertel bis ein Fünftel desjenigen unſerer Nadybaarſtaaten. Die politiſche Situation veranlaßt den Bundes:

rath, von der ihm ertheilten Ermädyttgung Gebrauch zu machen und das Militär - Departement mit der unumgänglich nöthigen Dotation dieſer Gejdyüte ( für 300 Stüſſe) und der Beſchaffung der nöthigen Vettungen ac, und der zugehörigen Ringgeſchüte kleinen Kalibers mit einer gleichen Schußzahl zu beauftragen . Dies erfordert einen vor: läufigen Credit von 874 000 Francs , von dem jedoch nur der bis herige Anjatz von 500 000 Francs in'e diesjährige Militär : Budget eingeſtellt und der Mehrbedarf 1889 verredinet werden joll. " Spanien .

Der Sdynelllader , mit dem

unſere Infanterie heute verjeben iſt , kann niat den

ſelbſtthätigen

Zubringer der eigentlichen Repetir -Waffen erſetzen. Er verändert nicht die krumme Bahn unſerer jetzigen Geſchoſie, welche die ganze Welt einſtimmig als nidyt geſtreďt genug bezeichnet. Er verringert nicht das Kaliber der Waffe , auch nicht das Gewicht der Patrone und bietet daher kein Mittel , den Patronen Vorrath zu vermehren, welchen der Soldat mit ſich tragen muß.

Dieje verſd ,iedenen Fragen bleiben wenigſtens proviſoriſch ohne

Löſung, allein die Frage der Schnell feuer - Leiſtung ſcheint gelöſt. Wir hoffen , daß dies mit den andern Problemen bald der Fall ſein wird." Der ,,Spectateur " vom 1. April beridytet nody weiter über die Bewehrfrage in Frankreid ) : „ Die Ergebniſſe der vergleichenden Verjuche , welde letthin unter Vorſitz des Generals Dumont in der Umgegend von Nouen ſtatt-

* Madrid , im April.

Geplante Veränderungen im

Heerweſen.] Der Kriegsminiſter General Caſſola gedenkt den Cortes folgende militäriſche Neuerungs - Vorſchläge zu unterbreiten : Allgemeine Wehrpflicht ; Einführung des einjährig -freiwilligen Dienſtes ; Eintheilung der Militärbezirke in acht Commandos ; Beförderung nachy dem Dienſtalter bis zum Range des Oberſten in Friedenszeiten , im Kriege nady Auswahl; die General Capitäne für die Canarijden Inſeln und die Valearen werden beibehalten , die Stationen an der Marokka niſdien Rüſte dagegen einem beſonderen Commando unterſtellt ; die Mobilmadung der Reſerven und die Bildung der Cadres der Terri: torial-Armee ſollen ohne Vermehrung der Ausgaben bewilligt werden. Die Stärke des ſtehenden Heeres iſt, vorbehaltlich der Genehmigung des Cortes , für 1888 wie folgt feſtgeſetzt:

100 000 Mann für die

fanden , waren ausjdılaggebend. Es iſt heute dargethan , daß ſelbſt

Halbinſel, 19 000 für Cuba , 5700 für die Philippinen und 3700 für Porto Rico. Die allgemeine Wehrpflicht beſtand allerdings ſdon

bei Gebrauch des neuerdings erfundenen Schnellladers dag Gras: Gewehr nicht in einer gegebenen Zeit eine Feuerwirkung gleid, jener,

im Grundſat , doch war die Stellvertretung bei Brüdern gegen eine Summe von 1500 Peſetas geſtattet. Durdy Feſtſetzung einer

die man mit Repetir Waffen erzielt , leiſten kann .

beſtimmten Beförderungsart im Offizier- Gorps wird endlid, der Grund zur Unzufriedenheit, welcher viele Offiziere in das Lager der Revo

Wir erinnern uns indeſſen, in gewiſſen Zeitſdyriften vor einiger Zeit geleſen zu haben, daß das Repetir: Gewehr im Vergleich mit dem

.

(utionäre hinübertrieb, beſeitigt .

Gras -Gewehr feinen Vortheil in Bezug auf Feuer - Geſdhwindigkeit darbot. Dieſen fühnen Behauptungen haben wir niemals Glauben ge ſchenkt. Die Ereigniſſe haben uns heute Redit gegeben .

2

K r it i k.

Wir können nicht davon abkommen , unſere Infanterie mit

1

Repetir-Waffen oder wenigſtens init Gewehren auszurüſten , die eine Feuer : Geſchwindigkeit und Trefffähigkeit wie diejenige der Repetir: Waffen beſigen. .

Daß unſere Infanterie mit Schnellladern verſehen iſt , bis ſie

Die Operationen im Etropol-Balkan. Ein Beitrag zu der Geschichte des Russisch - Türkischen Krieges 1877/78. Kriegsgeschichtliche Studie von Th. v . Trotha , Major

vollſtändig mit dem neuen Gewehr bewaffnet ſein wird, iſt gut. Aber

à la suite des 8. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr.57

laſſen wir nicht die zwingende Nothwendigkeit einer ſchleunigen Be

und Adjutant der General Inspectiondes Militär-Erziehungs

waffnung unſerer Infanterie- Regimenter mit einer guten Nepetir-Waffe

und Bildungswesens.

Hannover, Helwing'sche Verlags

handlung ( Th . Mierzinsky, Königlicher Hofbuchhändler ). 8. VIII u. 264 S. Preis 8 Mark.

außer Acht !"

Schweiz. * Bern , im April. [Neuer Militär : Credit für Kriegematerial.] . Der Bundesrath beantragt bei der Bundes:

[A.] Ohne Vorrede führt uns Verfaſſer gleich in medias res , indem er einen längeren Abſchnitt dem Bältán und ſeinen Päjien widmet. Bei der faſt unvermeidliden Trođenheit der Bes

Verſammlung für das Jahr 1888 u . a. Credite im Geſammtbetrage Handlung würde eine erhebliche Rürzung dieſes Capitels ſehr erwünſcht von 1021 120 Francs für Anſchaffung von allgemeinem Kriegsmaterial.

Darunter befinden ſich folgende Poſten :

1 ) Anſchaffung von Mannſchaftsbeden 100 000 France ;

32) Anſdaffung von 54 000 Paar Winterhandſchuhen , 45 000 Leibbinden und 45 000 Paar Gamaſchen, zuſammen 391 500 France ; 3) Anjdaffung von Poſitions -Geſchüßen 500 000 France.

Der dermalige Vorrath an Mannſchaftødeđen beziffert ſich auf etwa 49 000 Stüd. Der Bedarf dürfte aber im Mobiliſirungsfal

geweſen ſein . Der folgende Abſchnitt betrachtet das Türkiſde Heer von Sofia.Ordanie unter dem Ober - Commando Mehemed

Ali's, der bekanntlich am 4. Dezember 1877 ſeiner Stellung entfeßt .

und nad Conſtantinopel berufen wurde, wo er die Befeſtigung der Hauptſtadt leiten ſollte. Sein Nachfolger im Ober- Commando war Satir Paída .

Der Einleitung der gegen deljen Stellung im

1

239

Etropol - Balkan gerichteten Ruſſiſden Operationen

Stellungen vor Plewna dort ihren Torniſter mit dem zweiten Paar

iſt der dritte Abſchnitt gewidmet. Gurko verſtand es, in äußerſt

Stiefel zurücgelaſſen. Das einzige, in den Händen der Leute befind

ſorgfältiger Weiſe ſich wie ſeine Truppen für die demnächſtigen Dpes rationen vorzubereiten. Wie nicht oft im Felde war ihm dazu eine

worden oder doch in einen ſolchen Zuſtand gerathen, daß es den Füßen

verhältniſmäßig lange Zeit gegeben .

Von großem Intereſſe iſt der Abſchnitt: Die Operationen

liche Paar Stiefel war längſt entweder vollkommen unbrauchbar ge: weder gegen die Kälte, noch gegen Verlegungen den geringſten Schuß gewähren konnte..

der Ruſſiſchen Reiterei weſtlich des 38far , welcher die Zahlreiche , oft in's Einzelne gehende Berichte über Recognos: bei dem redyten Ruſſiſchen Seiten - Detachement vorgefallenen Ereigniſſe cirungen bieten viel Lehrreiches für Offiziere aller Waffengattungen. behandelt. Bei dem Studium derſelben iſt man über die Art und Weiſe Den neunten Abſchnitt „ die Ereigniſſe auf dem Kaſa: erſtaunt, wie von Ruſſiſcher Seite die Reiterei verwendet wurde. Oftmarska : Paß" betreffend, übergehen wir.. mals erhielt dieſe Aufgaben , mit deren Löſung man anderwärts wohl Sein Nachfolger führt uns den Beginn der allgemeinen

nur Infanterie betraut hätte. Das Fußgefecht ſpielt eine große Rolle,

Ruſſiſchen Offenſive , den Uebergang des Weſtheeres

ſcheint jedoch auf den cavalleriſtiſchen Geiſt der Ruſſiſchen Reiterei in feiner Weiſe ungünſtig eingewirkt zu haben. Wir ſehen hier, daß, fowie der Zweck des Abſißens erreicht iſt, die Ruſſiſche Reiterei wieder zu Pferde ſteigt und daß die Thätigkeit zu Fuß und zu Pferde in

über den Etropol - Balkan ( 25. -30. December 1877) vor .

Orkans am 28. December auszuhalten hatte, eine anſchauliche Schil:

einem Gefecht ſehr oft abwechſelt.

derung. Nidit weniger als 13 Offiziere und 800 Mann waren durch

Ebenſowenig wie ſie das Fußgefecht vermied , icheute ſich die Ruſſiſche Reiterei, deren nächtliche Unternehmungen auszuführen.

Das

Hier erfahren die Mühjale , welche das Detachement Dande:

ville auf der öden Hochfläche der Baba Gora während des Schnee:

das Erfrieren von Gliedmaßen dienſtunfähig geworden , 53 Mann hatten durch Erfrieren den Tod gefunden.

intereſſanteſte Gefecht des ganzen Abſchnitts iſt unbeſtritten der Kampf

Troß dieſer Verluſte und der furchtbaren Anſtrengungen trat

im Thal von Nowatich in , welcher allerdings für die Ruſſiſchen Waffen ungünſtig endete. Der genannte Abſchnitt, den Verfaſſer auch

Dandeville, deſſen Detachement im Laufe des 30. Decembers nach Etropol zurückgegangen war , ſchon am nädyſten Tage den Vormarſch

mit einer gewiſſen Vorliebe behandelt zu haben ſcheint, verdient das

wieder an, und zwar jeßt nicht mehr über die Baba Gora , ſondern

eingehendſte Studium ſeitens unſerer Reiter-Offiziere, welche viele Bez

über den Kaſamarska-Paß, von wo er den Abſtieg in das Thal von

lehrung in demſelben finden werden .

Slatiza glüdlich bewerkſtelligte.

Der fünfte Abſchnitt bringt den Beginn der Ruſſiſchen

Offenſive und die Einnahme der Stellungen von Pra: vez und Etropol am 22. , 23. und 24. November 1887. Das Feſtieben der Ruiſen auf den Paß höhen von Schandornik, Wrateichka und Arabkonať vom 25. No: 1

vember bis 5. Dezember erfahren wir im nädyſten (6.) Abdynitt.

Ein wenig erfreuliches Bild von einer zielbewußten Heeresleitung

gewährt uns der Abidinitt : Das Türkiſche Weſtheer unter Ober -Commando von Sch akir und Suleiman. In dieſem Theile iſt das Treffen von Taſchteren hervorzu: heben, das in taktiſcher Hinſicht intereſſante Momente aufweiſt. Die fünf guten Bataillone Baker's , auf welden die ganze Laſt des

Die Entwicelung der Weſtheeres auf der Südſeite des Gebirgs und die Einnahme von Sofia (27. December bis 4. Januar) führt der leßte Abſchnitt uns vor, dem einige Schluß betrachtungen des Verfaſſers hätten folgen können.

Beigefügt ſind 8 Pläne in Farbendruc , welche recht deutlich und hübſch ausgeführt ſind. Eine Nothwendigkeit, zahlreiche Ortonamen abzukürzen, ſcheint nicht immer vorhanden geweſen zu ſein . Das vorliegende Werk bildet einen werthvollen Beitrag zur Ge: idhichte des merkwürdigen Krieges von 1877178. Es verdient wegen

ſeiner gewiſſenhaften flaren Darſtellung und der Fülle von mitge theilten Einzelnheiten aller Art von jedem Deutſchen Offizier eifrigſt ſtudirt zu werden.

Tages ruhte, verloren von einer Geſammt - Gefechtsſtärke von etwa 2000 Mann mehr als den dritten Theil (800 Mann ). Drei Tür: fiſde Bataillone haben im genannten Gefecht wohl den größten in der ganzen Kriegsgeſchichte nachweisbaren Patronen : Verbrauch aufzu :

weiſen, nämlich im Durchidsnitt auf ein Gewehr 292 , 275 und 263 Patronen ! Der Ruſſiſchen Führung müſſen viele Fehler in dieſem Gefecht vorgeworfen werden. Trokdem der rechte Flügel der Türken jhon faſt im Rücken gefaßt und ihr linker bereits umgangen iſt, gelingt es Baker , ſeinen Abzug ohne die geringſte Beläſtigung durdy den Gegner - allerdings unter dem Schuße der Dunkelheit

zu

bewerkſtelligen .

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc. Hufichmied , der, Zeitſchrift für das geſammte Hufbeſchlagsweſen. Redigirt

unter Mitwirkung hervorragender Fachgenoſſen von A. Lungwiß, Be zirksthierarzt a. D. IV. Jahrgang.

Mit 13 Abbildungen . (Dresden,

Schönfeld.)

Müller, Prof. W., politiſche Geſchichte der Gegenwart XX : das Jahr 1886 nebſt einer Chronik der Ereigniſſe des Jahres 1886 und einem alpha betiſchen Verzeichniſſe der hervorragenden Perſonen. (Berlin , Springer.) Schütz , Ingen. J. V., Gruson's Hartguss-Panzer. 2. vervollständ. Aufl. ( Potsdam , Militaria . )

Ein thatkräftigeres Handeln der Ruſſiſchen Führer würde den Truppen Baker's wohl eine Kataſtrophe bereitet haben. Im achten Abidinitt betradytet Verfaſſer den Stillſtand der

Streccius, Gen.-Maj. u. Menninnger, Oberſtlieut., die Ausrüſtung

des Infanterie-Offiziers zu Fuß und zu Pferde. Ein Rathgeber bei ein tretender Mobilmachung, ſowie für das Manöver. 2. durchgeſeh. Aufl.

( Berlin, E. S. Mittler & Sohn .)

Operationen bis zum Beginn der allgemeinen Ruiji: iden Offenſive (5. –24. December 1877). Aus des Verfaſſers Ausführungen erhellt, daß während dieſer 1

Zeit die Ruſſiſchen Truppen an eine Ruhe nicht denken konnten , da fie einen ſehr harten Sicherheitsdienſt in den Gebirgsſtellungen hatten

und außerdem mit dem Bau zahlreicher Verſchanzungen beſchäftigt waren. Daneben nahm der Transport der Gejchüß - Munition und

das Heimſchaffen der fürdie Truppen beſtiminten Lebensmittel von den Ablade- Pläßen am Fuße des Gebirges bis in die Stellung hinauf die Kräfte der Mannſchaften im höchſten Maße in Anſpruch .

Monet , capt. H., étude comparative sur les règlements de l'infanterie française et de l'infanterie allemande. (Paris, L. Westhausen.) Pierron, le général, strategie et grande tactique d'après l'experience.

Tome premier. ( Paris, Berger-Levrault & Cie.) Thoumas , le général, le général Curély , itinéraire d'un cavalier léger de la grande-armée (1793—1815 ), publié d'après un manuscrit authentique. ( Paris, Berger -Levrault & Cie.) Thomas , le général, les transformations de l'armée française. Essais d'histoire et de critique sur l'état militaire de la France. 2 Tomes. (Paris, Berger- Levrault & Cie.)

Zu alledem lam nod), daß die klimatiſchen Verhältniſſe in der

Gebirgsſtellung – 1500 Meter über dem Meeresſpiegel

in hohem

Grade ungünſtig waren und für die Unterkunft der Truppen nur ſehr wenig geſorgt werden konnte.

Unter der Preffe.

Während des ſtarken Froſtes tamen ſogar vielfach Gewehrver: Moettſchau, Oberſt-Lieut. 3. D., der nächſte deutſch-franzöſiſche Krieg. jager vor .

2. Theil. (Straßburg i. E., Schulß & Comp.)

Als man dieſe auffallende Erſcheinung näher unterſuchte, zeigte

es ſich, daß das viele wäſſerige Theile enthaltende Del , welches zum Einfetten der Schloßtheile benußt wurde, gefroren und hierdurch die Elaſticität der Solagfeder entweder ganz aufgehoben oder doch ſo ge

Bataille , la première, par un officier russe. (Paris, Westhauser.)

chwächt war, daß der Schlagſtift nicht mehrdie Rraft hatte, die Ent:

zündung des Bündhütchens zu bewirken. Um dieſem Üebel abzuhelfen , mußten die herausgenommenen Federn am Feuer vorſichtig erwärmt und dann ſorgfältig abgewiſcht werden ! Die Infanterie der Garde hatte bei ihrem Abmarſch aus den

Beridtigung. In Nr. 26 der Allg. Milit. - Ztg: v. d. I., Seite 207, Spalte 2, :

Zeile 3 von oben bitten wir „ Krieg 8 ruhms“ ſtatt „Königsruhm 8" zu leſen.

-

240

Anzeigen. 11 11 n

Beftes Quellenwerk für militärwiſſenſchaftliche Binterarbeiten !

n

n5 n

Im Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt und Leipzig iſt erſchienen : n

Anleitung zum Studium derKriegsgeſchichte von

I. v. 5(ardegg),

Th. Frhrn. v. Troſchke,

und

Mitglied der l. ichwediſchen Arabemie ber Rriegewiſſenſchaften,

tönigl. preuß. General s Lieut. 3. D., Mitglied des Generals

fönigl . württemb. General- Lieut. 8. D.

Artillerie- Comité.

n

n1 in n n

n15 n

11

Mit zahlreichen Figuren und Plänen in Holzſchnitt. Auflage unter dem Titel : „ Vorleſungen über Kriegsgeſchichte“. Bweite weſentlid verbeſſerte und vermehrte Auflage des in erſter erſchienenen Werkes.

Preis des vollſtåndigen werfes 45 m ) a rf. Das genannte Werk hat ſich die Aufgabe geſtellt: zum Studium der Geſchichte der Rriege und des Kriegsweſens nach ihrer gegenſeitigen Wechſelbeziehung und in ihrem ganzen Umfange, jedod mit beſonderer Rückſicht auf die wichtigeren

leiten oder mit anderen Worten : an der Wand der Kriegsgeſchichte in die geſammte Kriegs Perioden nſ, anzu wiffe aft und Kriegskunſt einzuführen . Um dieſes hauptziel zu erreichen, haben die berren Verfaſſer den gewaltigen Geſchichtstoff in 2 hauptabſchnitte

und in 6 Perioden eingetheilt. Der erſte Bauptabrdnitt behandelt die "Rriegsgeſchichte vom Beginn zuverläſſiger tiach richten bis zur Einführung der Feuerwaffen , und zwar die 1. Periode von 550 bis 250 v. Chr . (griechiſche Periode ) , die 2. Periode von 250 bis 50 v. Chr. (rómirde Periode ) , die 3. Periode von 50 v. Chr. bis 1350 n. Chr. (legte

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n20 int n u n

n25 n n

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n30 n 11

n

Jahrhunderte des Alterthums und acht Jahrhunderte des Miittelalters). – Der zweite hauptabronitt

n

beſchäftigt ſich mit der Zeit von der Einführung der Feuerwaffen bis auf die Gegenwart, und zwar die 4. Periode von 1350 bis 1650 oder bis zur allgemeinen Einführung großer ſtehender Gationalheere , die 5. Periode von 1650 bis 1790 oder

11

n35 n

bis zur franzöſiſchen Revolution und die 6. Periode von 1790 bis auf die neueſte Zeit.

11

In jeder Periode werden folgende Linzelaufgaben zu löſen geſucht:

n

140 I

1) Aufzählung, Claſſifizirung und beiſpielsweiſe Skizzirung der kriegeriſchen Ereigniſſe. 2 ) Schilderung der bedeutenderen perſonlich feiten .

3) Beurtheilung der wichtigeren Erfindungen und neuen Einrichtungen auf dem Gebiete des Kriegsweſens, ſtra . tegiſch -taktiſcher, techniſcher , adminiſtrativer und disciplinariſcher Art. 4) Würdigung der Friedensleiſtungen , ſowohl der praktiſchen als auch der theoretiſchen . 5) Betrachtung der politiſchen , nationalen , ſocialen und Cultur- Verhältniffe , welche vorzugsweiſe auf das Briegsweſen von Einfluti waren .

Wechſelwirkung zwiſchen dieſen fünf Entwiđelungs- Llementen einerſeits und den Ver : 6) Darlegung derung å 11 der en des Kriegsweſens andererſeits. 7) Entwerfung einer ſynchroniſtiſchen Tabelle zur Erleichterung der Ueberſicht úber die ganze periode . 8 ) Charakteriſtik der periode im Ganzen und Vergleichung derſelben mit der vorhergegangenen .

Das vorſtehende Werk iſt eins der gediegenſten der geſammten deutſchen Hiilitár- Literatur. Es bat die Auszeichnung erfahren , daß der Chef des Generalſtabs der Armee , Se. Ercellenz der Serr Generalfeldmarſdall Graf von Woltke es als ein roldbes bezeichnet hat , weldes „ſtets ein würdiger

Repräſentant deutſden Forſchens und Wiſſens auf militäriſdem Gebiet ſein wird und als die geiftige

Hinterlaſſenſaft zweier um die Militär-Literatur hodverdienten Generale anzuſehen if “ .

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Deutſdje Soldaten- und Kriegslieder

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11 n

n70 n 11

11 It

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1

Die Sorbatenpoeſie des erſten Cheilegiebt in ſyſtematiſcher Gruppirung ein farbens reichesBild des Leben undTreibensim Srieg und Frieden; bie im zweiten Theile in hiſtoriſger1

N.

Anordnung wiedergegebenen serieg & lieder wellen ein Supplement zur Geſchichte des deutſchen 11 1

1180

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11

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Druc bon 8. Otto's Hofbuchbruderei in Darmſtadt.

1185 It It It

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SAE DESE D T

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Allgemeine

Militär - Zeitung., Zweiundſedijzigfter Jahrgang. No. 31.

Darmſtadt. 19. April.

1887.

AUG Milit.-Zeitung bringt auf der lekten Seite jeder Nummer Die UAllg. Anzeigen von allgemeinem In eſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtagó und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mark , des einzelnen Vierteljahre bei nur 1/4jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen . Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : . " *

Deutſch . C. von v. Otterſtedt. Verſchiedenes. Die beabſichtigte Gotthard - Befeſtigung.

Aufläge. pomernächste Protetich- Franzöſiſche Serieg, von 6. Sötticha u. 7» Entwurf,betreffend die Munitions-Ergänzung für die Zufanterie im Gefecht,

Kadrihten. Deutſches Reich . Dejja u . [Erlaß eines Gefeßes, betreffend die Heranziehung von Offizieren zu den Gemeinde- Abgaben. Bevor ſtehende Triangulation und topographiſche Aufnahme des Herzbgthums Anhalt.) Italien . [Die großen Herbſtübungen der Truppen .] Rußland. [ Ein Inſpicirungs -Schießen der Feld Artillerie.)

Avitit. Gefechts-Kalender des Deutſch- Franzöſiſchen Krieges 1870–71, herausgegeben vom großen Generalſtabe. Feuilleton. Eine neue Lebensbeſchreibung von Neue Militär- Bibliographie.

Napoleon 1. (Schluß .)

-

Allgemeine A 113 eigen.

Der näd fte Deutſch -Franzöſiſdi e krieg. Von C. Köttichau , Oberſt- Lieutenant a. D.

(Das unter dem vorſtehenden Titel unlängſt erſchienene Werf hat im

wicht einer ausreichend ſtarfen Deutſchen Armee. Alle anderen Mittel ſind unwirkſam ; ihre Nußloſigkeit iſt genügend erwieſen. Der erſte Theil dieſer Blätter hat in Deutſchland eine ſeinem

Zweck genügende Beachtung gefunden und iſt von einem gelehrten Herrn in dankenswerther Form in die ſchöne Sprache der Fran ,

Inlande und ganz beſonders auch in Frankreich Aufmerkſamkeit erregt. Es iſt

30ſen übertragen worden.

bis jeßt nur der erſte Theil ausgegeben worden, der zweite befindet ſich gegen wärtig im Druck. Wir ſind nun durch die Güte der Verlagshandlung in die Lage verſeßt, aus dem lekteren einen Abſchnitt mitzutheilen , dem wir um ſo lieber Raum geben, als derſelbe den veränderten politiſchen Verhältniſſen der Zeit Nechnung trägt. D. Red.)

Kritik befaßt. Wenn nun auch dieſe vorwiegend für das größere Deutſche

Hervorragende Zeitungen beider Länder haben ſich mit der

Publicum beſtimmte Studie ſich von jeder Gegenfritit fernzuhalten

Dieſe Studie erſtrebt, wie am Schluß des erſten Theils aus- hat, ſo erſcheint es doch als ein den bedeutenden geiſtigen Kräften, geſprochen wurde, die Aenderung des beiderſeits der Vogeſen herr welche im Für und Wider an der Kritik des erſten Theils mitge ſchenden ſeltſamen Zuſtandes auf friedlichem Wege oder auf dem wirkt haben, ſchuldiger Zoll der Achtung, die zufällig durch das Wege des Kriegs .

getrennte Erſcheinen dieſer Schrift gebotene Gelegenheit einer Recht:

Der trotz allen Ableugnens thatſächlich beſtehende Kriegszu- fertigung zu benußen . Dieſe Worte können freilich keine Stätte finden bei denen, ſtand in Waffen begünſtigt vielleicht manche auf Ausbeutung des

Publicums gerichtete Operationen der Börſe, ſchädigt aber alle be- für welche Deutſchland nur ein Diamantfeld oder eine Goldgrube rechtigten materiellen Intereſſen beider Völker. Der Kriegszuſtand || iſt, nicht bei denen , welche das Inſtitut einer irgendwie gearteten

in Worten entmürdigt burch die Niedrigfeit ſeiner Form . Das Stellvertretungfür die wichtigſteHeeres- Einrichtunghalten,oder Deutſche Volt fann wenigſtens darauf ſtolz ſein , daß ſeine Neuße- bei denen , welche des Heilands Herrliches Bild der vollendeten rungen nur den Charakter der Abwehr tragen .

Selbſtbezwingung als ein zuweilen nützliches Geſchäfts -Manöver auf

Dieſe Studie erſtrebt ſomit in Wahrheit die Abſchwächung faſſen. Allen dieſen wird der Verfaſſer unverſtändlich bleiben ,

des nicht genügend begründeten Haſſes, welcher bei beiden Völkern denn ihr Vaterland iſt nicht ſein Vaterland, und ſo iſt ſeine Sprache nicht mehr in einzelnen, gelegentlichen, wenig ernſt gemeinten Neuße auch nicht ihre Sprache. Er ſpricht zu Deutſchen Köpfen , zu ſondern in bedeutſamen Kundgebungen größerer Vereine der Deutſchen Herzen , welchen Geſchlechts, welchen Standes , welcher tungen, verſchiedenſten Art hervortritt. Religion ſie ſeien.

Dieſer vom Auslande genährte Haß leitet die gewaltigen Fort-

Jene alle bedeuten aber noch nicht eine Compagnie Deutſcher

ſchritte alles menſchlichen Wiſſens und Könnens in niedrige Bahnen. Musketiere , wenn es gilt , das Vaterland mit anderen Waffen zu Mancher weitblickende Geiſt ſieht die Weſteuropäiſche Cultur in ſchüßen als mit Worten. ihren Grundfeſten bedroht .

Jedes hohe Ziel der Verſöhnung kann auf dem Wege des

Die Kritik der Deutſchen Blätter läßt erkennen, daß die vor:

wiegend am Rand der Völkerſtraßen , hier aber auf ſicherer Grund

Friedens nur ſehraumählich, vielleicht ſehr raſch durch das Mittet lage gewonnenen Anſchauungen in Betreffdes einreißenden lurus des Kriegs erreicht werden , in jedem Fall aber nur durch das Ge- | nicht überall getheilt werden. Dies kann jedem Patrioten nur zur

242

Freude gereichen, der das ſtolze Deutſche Beamtenheer und die ehren: || ſatz iſt bisher durch die Literatur beider Völker verſchärft worden ; feſte Deutſche Geſchäftswelt ſeinein Vaterlande als leuchtende Kleinode er könnte auch auf demſelben Weg gemildert oder beſeitigt werden, !

zu erhalten wünſcht. Doch hat ſich der nicht zu ſchämen , deſſen Gefühl durch die Flucht eines Caſſirers , durch ein ſeltſames juri: ſtiſches Urtheil , durch ſtürzende Banken u. 1. w. beſonders ſchwer | verlegt wird. Aber auch ihm iſt die Ausnahme nicht Regel ; wir wiſſen Ade , daß nicht nur unter den Nachkommen der Hanſeaten , ſondern in beſcheidenen framläden, in Werkſtätten der Handwerker Hunderttauſende wackerer Herzen ſchlagen , welche ähnlich jenem 1

1

nnd dies würde beiden Parteien ſehr viel bienlicher ſein als die Fortdauer des nun drei Jahrhunderte andauernden Grenzſtreits. Die Thätigkeit eines Privatmannes iſt hierbei von geringer Bedeu: tung, doch ſollte auch da nie überſehen werden , daß eine öffentliche Aeußerung auch international wirken kann. In Franzöſiſchen Zeitungen iſt der Zweck dieſer Blätter mehr: fach verkannt worden ; man hat ihnen einen herausfordernden Cha :

Marſeiller Kaufherrn des Alerander Dumas ihre Geſchäfts- rakter beigelegt, den ſie nicht haben. Wenn man das Franzöſiſche ehre höher ſtellen als ihr Leben , die niemals nach ſelbſtverſchul- Heer für zahlreich und tüchtig, das eigene Heer für nicht ausreichend detem Bankerott ihren Gläubigern mit frecher Stirn gegenübertreten hält, wenn man die zweckmäßig angeordneten Kriegsvorbereitungen könnten.

Nach dem Urtheil verſchiedener hochgeſchätzter Blätter gehören mehrere Abſchnitte des erſten Theils entweder nicht in die Deffent-

für gefahrdrohend hält, ſo iſt dies weit eher eine Anerkennung als eine Beleidigung. Eine unparteiiſche Darſtellung erſtrebe ich auch in dem zweiten

lichkeit, oder ſie ſind überflüſſig. Wären aber dieſe Abſchnitte geſtrichen worden, ſo würde der Reſt einem Rumpf geglichen haben

Theil dieſer Studie , und wenn dieſes Streben nicht genügend her: vortritt, ſo bedaure ich das Unzutreffende meiner Ausdrucksweiſe.

ohne Füße und namentlich ohne Kopf. Der Zweck der Studie forderte beides. Auch iſt die jezige Zeit nicht dazu angethan, Uebelſtände des ſocialen Lebens zu vertuſchen , Gefahren zu verheimlichen. Es iſt wichtig , die Möglichkeit auszuſchließen , daß eines

Ein oft wiederholter Vorwurf der Franzöſiſchen Preſje , daß der Verfaſſer dieſer Studie das Opfer einer gewaltigen Täuſchung geworden ſei, wird hiermit zurückgewieſen. Wir kennen die patrio tiſchen Lügen des „ Avant la bataille “, aber wir würdigen auch die

Tages das „Auch du , mein Brutus ?“ hunderttauſendfach ſich | Reſultate der 15jährigen Nevanche - Beſtrebungen. Hervorragende Geiſter der Franzoſen haben uns an die Arbeit gewöhnt, Wahrheit

wiederhole.

Es ſind auch Urtheile eingegangen, welche die Sprache dieſer

und Dichtung zu trennen .

Blätter gegenüber den Beleidigungen des „ Avant la bataille“ und

Man hat nun dieſe Studie das Echo des , Avant la bataille "

anderer chauviniſtiſchen Schriften als ungeeignet oder doch zu rück-

genannt, obwohl man ſie weit eher das Echo des „ Pas encore "

fichtsvoli bezeichnet haben. Dieſen Vorwurf muß ich zurückweiſen.

hätte nennen können. Es waren beide gemeint, doch kommt es auf

Da die Franzoſen in ihrem Denken und Thun weit lebhafter ſind als wir, ſo laſſen ſie ſich auch leichter zu einer heftigen Aus-

den Titel nicht an. Beide Fälle begründen aber das Recht, ſchaffen faſt die Pflicht

drucksweiſe hinreißen. Das harte Wort eines kühl denkenden Mannes

einer Widmung.

wiegt aber ſchwerer als das eines fröhlichen , leichtlebigen Jünglings ,

,, Avant la bataille“ verehrte ſein Werk der racheburſtigen

es verdient weit eher Tadel. Ferner ſind die Franzoſen nach dem wechſelnden Gange der Geſchichte jegt an der Reihe zu grollen. Wir

Patrioten-Liga, „ Pas encore“ ſeine Kritik dem Herrn Kriegsminiſter Boulanger , welcher uns in früheren Tagen über ſeine friege:

nur zeitweiſe und in der legten, äußerſten Noth dem äußeren Feind gegenüber vergeſſen konnten . Die Franzoſen ſind einiger , und aggreſſive Gedanken liegen ihnen alſo näher, – man muß das be

geäußert worden ſind. Wenn auch ein großer Theil jener Worte eine nothwendige Folge der gegebenen Verhältniſſe war und auch troß des trefflich

dauern , aber man kann es kaum tadeln.

ausgearbeiteten Entwurfs zum Ueberfall des Elſaß mit vollendeter

-

:

hatten ſeit Jahrhunderten dazu genügenden Anlaß, als die Grenze | riſchen Geſinnungen mit anerkennenswerther Offenheit aufgeklärt ſprungweiſe von der Maas bis an die Elbe vorrüdte, und es ge hat. Die Widmung dieſer Studie iſt minder kriegeriſch ; ſie trägt reicht unſeren Vorfahren nicht zur Ehre, daß ſie den inneren Hader gewichtigen Worten Rechnung, welche ſeitdem beiderſeits der Vogeſen

Der zwiſchen den Franzoſen und Deutſchen herrſchende Gegen: H Franzöſiſcher Höflichkeit ausgeſprochen werden konnte, ſo bleibt doch

Eine neue Lebensbeſhreibung von Napoleon I.

Ziel, ſid, Reidythum und einträgliche Stellungen zu verſchaffen ; dazu

und Jüngling. Herrſcſüchtig, gebietcriſd), eigenſinnig ", lautete das

wird jedes Amt, jeder Einfluß mißbraucht. Oft werden Coalitionen gebildet , die ihre gegenſeitigen Mißbräuche dulden. Auf dem Lande kann man der Unſicherheit wegen nicht wohnen. Die Bauern arbeiten mit der Waffe in der Hand. Niemand kann ohne Bedeckung aus: gehen ; oft braucht man 6 Mann, um nur einen Brief zu befördern ". Das iſt der Eindruck, den der junge Bonaparte von der Geſell:

Zeugniß der Schule von Brienne, äußerſt egoiſtiſch, viel Eigenliebe, ehrgeizig und nad Adem ſtrebend“, das der Militär-Schule. Jedes

{chaft empfing, und der ſich ihm verſtärkte, ſo oft er ſpäter zum Beſuch herüber kam lam . Die Revolution in Frankreich war nicht geeignet, ihm

Mittel iſt ihm recht; er beherrſcht ſeine Schulkameraben , und wer

beſſere Begriffe beizubringen ; Recht und Gerecytigkeit blieben ihm

(Schluß.)

Zur Bändigung der Leidenſchaften fand Napoleon die Kraft in ſeinem Egoismus, der Alles auf fich bezog und ſein Ich zum Mittelpunkt alles Handelns machte.

Das zeigte er ſchon als Kind

nicht folgen will, wird mißhandelt. Beſonders verſteht er das Lügen

immer leere und lächerliche Phraſen , und ihm ging Gewalt , ſeine

zu ſeinem Vortheil und zum Schaden Anderer, und deswegen ſagte einſt, als er noch ein Knabe war , einer ſeiner Dheime von ihm : ,, Der wird einmal die Welt regieren , weil er immer lügt" . Seine

Gewalt, ſtets vor Recht. Der hervorſtechendſte Zug ſeines Egoismus war der Ehrgeiz. „ Jd bin nicht chrgeizig“ , ſagte er zu Röderer , aber ſofort ſich

Heimath war nicht der Platz dazu , dieſen Egoismus zu bändigen.

verbeſſernd, fügte er bei: roder vielmehr, wenn ich Ehrgeiz beſiße, ſo iſt

Der wildeſte Partei- und Familienkrieg herrſchte , in welchem jedes Mittel erlaubt war : Betrug, Verſteữung und Lüge ſo gut wie die

er ſo mit mir verwachſen, daß ich ihn ſo wenig bemerke wie das Blut, das in meinen Adern rinnt.“ ' Zu Decra is ſagte er : „ Ich bin zu ſpät gekommen ; e8 giebt nichts Großes mehr zu thun. Sehen Sie

I

Flinte und der Dolch.

Ein Franzöfiſcher Bericht über Corſika von

1

Princip, jei Alexander ; nachdem er Aſien erobert, ließ er ſich zum Gott machen , 1791 ſagt: „ Dieſes Volt hatkeinen Begriff von einem Seit Seit 22 Jahren Jahren und der ganze Orient hat an ihn geglaubt. Würde ich mich heute

es nun das ſociale Intereſſe oder die Gerechtigkeit.

ſind 130 Meuchelmorde begangen worden. Niemals ſprechen die

zum Sohn des Ewigen aufrufen laſſen , ſo würde ich ausgepfiffen

Geſchworenen einen Mörder, auch wenn er überwieſen iſt, ſchuldig, Fall fie ſeiner Partei angehören ; ſie ( prechen ihn aber auch nicht ſchuldig, wenn ſie der Gegenpartei angehören, weil ſie ſich ſeiner vielleicht langſamen, aber ſichern Radhe nicht ausſeßen wollen. Es giebt teine Geſellſchaft, ſondern nur eine Menge einander todtfeindlidher Familien und Parteien. " Die Häuptlinge haben alle das nämliche

werden. Die Welt iſt zu aufgeklärt; es iſt nichts mehr zu machen “. Er hält alle Menſchen für Kinder und Unmündige, und ſich ſelbſt betrachtet er als ein ganz beſonderes Weſen, das berufen iſt, die Welt zu regieren und alle Geiſter nach ſeinem Willen zu lenken. Jede Unabhängigkeit des Charakters,ješe geiſtige Größe iſt ihm zuwider und er hält ſie fern ; nur Bediente, Maſasinen und Fanatiker kanu

I

3

|

243

Die Brađe , aus Holz mit Eiſenbeſchlägen , daran 2 Ninge ein weiter reichender Kern, beffen Keimfähigkeit nach all’ dem Vorbergegangenen freilich erſt bewieſen werden muß. zum Einhängen in die entſprechenden 2 Hafen am Rarren- Unter: Die Botſchaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." geſtellt. Wer erfühnt ſich, zu entſcheiden , ob die Geſchicke Frankreichs Transport des Materials auf dem March in der lebten Stunde von denen geleitet werden , welche die beſten Die Wände des Rarrens werden in den Charnieren nach innen

Eigenſchaften der Gallier , der Römer , der Germanen als ihr geſchlagen, Näder , Bracke und Deichſel werden abgenommen . Die geiſtiges Erbe erhielten , oder von denen , deren niedrige Begierden 1

uns mit Abſcheu erfüllen ?

Brace wird in den zugehörigen Karren gelegt . Die 4 Karren werden auf dem Deckel des Bataillons - Patronen :

Wagens über einander gelegt, durch 4 Stangen gehalten . Bemerkung: Auf dem Deckel des Patronen -Wagens müßten

Entwurf, betreffend die Munitions- Ergänzung für die 4 eiſerne Stangen zum Halten der Karren angebracht werden. Infanterie im Gefecht. Die Munitions - Ergänzung wird vermittelt durch von 2

Auf den oberſten Karren werden die 8 Näder gelegt, eine von einer Stange durch die Buchſen der Räder nach einer anderen Stange gezogene Kette hält die Räder in ihrer Lage beim Transport.

Hunden gezogene Karren. Erforderliches Material :

an dem Tragebaum des Patronenwagens befeſtigt. Die Hunde,

a. Hunde. Starke Zughunde, am geeignetſten von grauer oder gelber Farbe ; jede Compagnie führt 2 Hunde mit ſich, Zug

vollſtändig aufgeſchirrt, folgen in der Marſh Colonne in den Inter vallen bei ihrer zugehörigen Compagnie, geführt von dem Karren

fraft für jeden Hund circa 150 Kilogramm erforderlich .

führer, einem geeigneten Soldaten, der den Karren im Gefecht vor

Je 2 Deichſel werden durch je 2 Beſchläge rechts und links

Die Hunde werden erſt im Mobilmachungsfall von der Truppe ſchafft, eventuell können die Hunde ſchon auf dem Marſch bei dem angekauft. Patronenwagen bleiben . b. Geſchirre. Se 2 Geſchirre für die Hunde , aus Leder Verwendung im Gefecht. gefertigt, ſind den Compagnien bereits im Frieden zugetheilt. Wird das Bataillon zum Gefecht auseinandergezogen, und hat c. Zweirädrige Karren . Jedem Bataillon ſind bereits der Bataillons- Patronenwagen Aufſtellung genommen , ſo werden im Frieden 44 Karren mit grauem Delfarben - Anſtrich zugetheilt. Der die Munitions -Karren von den Begleitmannſchaften des Patronen Karrenboden iſt aus Holz gefertigt , die Wände beſtehen aus einem Wagens heruntergenominen und zuſammengeſtellt. Jeder Karren Nahmen aus ſchwachen Eiſenſtäben, die mit Drahtgeflecht ausgefüllt wird darauf mit dem Inhalt von 33 Patronenkaſten = 144 Schachtel ſind, dieſelben werden durch Charniere am Wagenboden befeſtigt à 20 Patronen = 2880 Patronen beladen , und zwar in 3.Schichten und in aufgerichteter Stellung durch Rettchen mit Vorſtecker feſt à 48 Schachtel über einander in der Weiſe , daß die mit dem gehalten .

Das Karren - Untergeſtell iſt aus Schmiedeeiſen gefertigt. Die aus Holz hergeſtellten 2 Näder werden während des Transports abgenommen .

Höhe 0,60 Meter.

Blanket verſehene Seite der Schachtel nach einer Seitenwand, die ſchmalen Seiten nach der Vorder: oder Rück :- Wand des Karrens

zeigen. 4 Neihen à 12 Schachteln in den Karren gelegt bilden ſomit eine Schicht.

Un der Achſe befinden ſich Kettchen mit Vorſtecker zur Be: feſtigung der Näder beim Gebrauch.

Die Karrenführer, welche die Hunde unter einem Unteroffizier eventuell erſt beim Beginn des Gefechts zum Patronen - Wagen ge

Die Deichſel, aus Holz , iſt vorne mit einem nach oben ſchafft haben, ſpannen dieſelben vor die Rarren . gebogenen eiſernen Haken zum eventuellen Anfaſſen für den Karren: führer verſehen. Die Deichſel wird beim Gebrauch in einen am Karren -Untergeſtell angebrachten breiten eiſernen Ning geſteckt und durch einen Vorſtecker barin feſtgehalten. Länge der Deichſel 1,10 Meter. Am vorderen Theil Ning zum Aufhalten .

Commandeurs zum Vorſchaffen Karren zu den ihm bezeichneten Der älteſte Vorgeſeşte in jeden Karren einen Mann zur

er um ſich haben. Seine Miniſter werden Commis, jeine Generale ſtumme Handlanger. Seine Marſdälle überwacht er forgfältig , damit

des Kaiſer$ Genehmigung. Wenn ihm ein ſchwieriger Dienſt geleiſtet iſt, dankt er nid )t und lobt nur hödyſt ſelten ; ſeine Zufriedenheit drügt

Der Unteroffizier wartet nunmehr den Befehl des Bataillons

der Munition ab und dirigirt die Schüßenlinien. der Schüßenlinie commandirt für Patronen - Ausgabe. Der Karren

ſie nicht zu großwerden. Mancher erfährt erſt durch das Kaiſerliche er in der Regel durch Sdweigen aus, das jdon ein Lob iſt für die pflegen. „ In großen wie in Bulletin den Sieg, den er errungen, die Rede,die er gehalten haben jenigen , die ſtets gezankt zu werden Remuſat, iſt es ſein Princip , foll. Die Fehler und Niederlagen der Marſchälle verwandelt er in

kleinen Dingen “, ſagt Frau von

dann Eijer hat,wenn man beunruhigt iſt." Siege;ſie müſſen esſich aber audhgefallenlaſſen, daßerihre wirt daßmannur Dagegen war Napoleon ein feiner Menſchenkenner. lichen Siege todtídyweigt. Dafür dürfen ſie fid bereichern , aber auch n

ihr Reichthum madyt ſie nicht unabhängig. Er ſorgt dafür, daß ihre

Wie ein guter Schadſpieler rechnete er nicht bloß mit den medianiſchen

des Spiels, ſondern auch mit dem Charakter undTalent Einkünfte unſicher ſind , oder daß ihre Ausgaben in's Ungeheure wachjen, Chancen Gegners, ſowie ſeinen möglichen Fehlern. ,,Er war" , ſagt Taine , jo daß ſie ſich fortwährend an ihn um augerordentliche Zuſdüſſe wenden

müſſen. Hat einer von ihnen beſonders theure Paſſionen, ſo werden

des . “ ,, ein ebenſo großer Pſychologe wie vollendeter Stratege. In der That,

fie vom Kaiſer in jeder Weiſe gefördert. Er iſolirt Jeden und judyt Niemand ' hat ihn übertroffen in der Kunſt , die Zuſtände und Be: ihn zu fürchten hat, ihm am pünktlidyſten und treueſten dient. Er ſtetigen oder augenblidlichen Motive herauszufinden, die den Menſden Jeden zu Fehlern zu verleiten,weil er überzeugt iſt , daß Jeder, der wegungen einer Seele und vieler Seelen zu entziffern, die wirkſamen , ,

will nicht bloß den äußeren Dienſt , ſondern den ganzen Menſchen ,

Leib und Seele, den Verzicht auf eigenes Gewiſſen und Urtheil. Napoleon betrachtete die Menſchen ſtets nur als Majchine,

im Allgemeinen oder dieſen und jenen im Beſonderen antreiben oder zurüdhalten , und die Spannkraft zu entdecken , die man verwerthen, die Art und den Grad des Drucks zu erfahren , den man anwenden

bie er bis aufdie lette Rraft ausnutzt und dann wegwirft. Er ſagt:

kann . Unter der Leitung dieſer centralen Geiſtestraft arbeiten alle

Meine Armeen, Meine Flotte, Meine Cardinäle, Mein Senat, Mein

andern Rräfte, und in der Kunſt , die Menſchen zu beherrſchen , iſt

Volt, Mein Reid , und er handelte darnach. Einem Regiment, das im feindlichen Feuer wankt, ruft er zu : ,,Soldaten , ich brauche euer

ſein Senie jouverän. " Er konnte aber keine Unabhängigkeit neben ſich ertragen und mußte

ganze Weltbekämpfen. Welt bekämpfen. Leben, und ihr ſeid es mir jduldig!" "Dem General Dorjenne daher daher die ganze

und den Garde-Grenadieren ruft er zu : „ Man ſagt, ihr möchtet nach

, Ich 3d hätte wohl“ , ſagte er auf St. Helena , ,,ein gekrönter Waſhington werben mögen , aber ich

Paris zu Euren Maitreſſen zurüdrchren . Denkt nicht daran;ich hätte zuvorder Dictator der ganzen Welt ſein müſſen.“

Daher ſein

werde 80 Jahrealt ihr ſterben im NieFelde Krieg gegen Rußland, ſeine Wuth auf England,demernurdurch geboreneuchbehalten, und müßt imbisFelde .“ Von ſeid. ſeinerIhrſeid Familie darf eine Verkehrs - Abſperrung beikommen konnte , welche Europa mehr !

mand auch nur in ſeiner WohnungdasGeringſteändernlaſſenohne ſchädigteals England. „ DasAdes“, ſagt Taine,, ,ohneanderes ,, 1

244

fährt von dem ihm bezeichneten Flügel die ihm angegebene Schüßenlinie herunter, der zur Ausgabe der Patronen commandirte Mann giebt hierbei jedem Gruppenführer etwa 14 Schachtel à 20

Das Vorſchaffen nnd die Ergänzung der Munition kann vom Feinde wenig bemerkt geſchehen , da die Karren niedrig ſind und nicht vom Erdboden abſtechen , dieſelben finden leicht Deckung im

Patronen.

Terrain .

Der Truppe bleiben mehr Gewehre zur Verwendung gegen Bemerkung. Die Compagnie zu 200 Köpfen gerechnet und in 12 Feuergruppen getheilt, ergiebt bei 2880 Patronen einen Er- den Feind. Der Nachtheil der Vermehrung der Complicirtheit des Feld ſatz von 14 Patronen pro Mann.

Sind die Patronen ausgetheilt , ſo kehrt der Karren ſofort wieder zum Patronen-Wagen zurück, wird eventuell nochmals ge: füllt und fährt wieder vor. Fortſetzung der Bewegung.

Geht das Gefecht vorwärts oder wird der Vormarſch fort

geräths könnte eventuel dadurch gemindert werden , daß pro Ba taillon nur 2 Rarren eingeführt würden . Weitere Bemerkungen.

Die Karren ſind ihres geringen Gewichts wegen leicht fort:

zuſchaffen. Eine Vergrößerung derMarſch-,bezm. Wagen -Colonnen

geſeßt , ſo werden die Karren wieder auseinandergenommen und

wird hierdurch nicht verurſacht.

wie oben beſchrieben verladen.

Die Hunde ſind im Mobilmachungsfalle verhältnißmäßig billig und leicht anzukaufen , ſie ſind ein leicht zu unterhaltendes , even

Die Hunde bleiben im erſten

Falle bei dem Bataillons-Patronenwagen , im zweiten Falle reihen 1

ſie ſich in der Marſch-Colonne bei ihren Compagnien wieder ein. Berechnung der von 2 Hunden zu ziehenden Laſt. Eine Schachtel mit 20 Patronen wiegt 894 Gramm. 128 736 Kgr.

Summa

168 736 Kgr .

40

Rarrens .

Derſelbe ſoll aufnehmen 3 Schichten à 48 Schachtel, in Summa 144 Schachtel = 2880 Patronen. Zwölf Schachtelbreiten à 0,027 Meter 0 324 Meter . 0040 dazu ein Spielraum von ergiebt eine innere Rarrenbreite von 0 364 Meter . Vier Schachtellängen à 0 135 Meter = 0 540 Meter. 0 040 dazu ein Spielraum von . .



Drei Schachtelhöhen à 0080 Meter .

Premier -Lieutenant à la suite des 5. Thüringiſchen Infanterie Regiments Nr. 94 (Großherzog von Sachſen) .

Bemerkung : Dieſe Laft könnte im Nothfall ſogar ein Hund querfeldein ziehen . Berechnung der Größenverhältniſſe des eigentlichen

dazu ein Spielraum von

Bellaggio am Comer See. von Otterſtedt,

144 Schachtel enthalten 2 880 Patronen und wiegen . Schwere des Rarreng circa

ergiebt eine innere Karrenlänge von

tuell auch in Feindesland durch Requiſition nicht ſchwer zu ergän zendes Material.

Verſdiedenes. Die beabſichtigte Gotthard-Befeſtigung. Der ſo eben erſdienene Geſchäftsbericht des Schweizeriſchen Militär: Departements bringt über die geplante Gotthard - Befeſtigung nachfolgende intereſſante Mittheilungen : Die Vorberathung des Befeſtigungs- Programm und der Pro: jecte wurde einer Commiſſion von höheren Offizieren zugewieſen, aus

deren Mitte eine techniſche Subcommiſſion ausgeſchieden wurde. Die Neuheit der Aufgabe ließ es wünſchenswerth erſcheinen, unſere Tech:

0 580 Meter. 024 Meter.

nifer , denen die Projectirung und Bauleitung der Feſtungsbauten

004

vertraut zu machen , und deshalb benugte der Bundesrath die ihm

11

0 ergiebt eine innere Karrentiefe von 028 Pieter.

Vortheile , welche obige Art der Munitions - Er-

gänzung mit ſich bringt. Man kann eine größere Anzahl Patronen auf einmal vor: ſchaffen. Das Ausgeben der Patronen geht leicht und ſchnell vor fich. Motiv als ſein perſönliches Intereſſe und Outdünken , willkürlich und roh, mit offener Verletzung des Völkerrechte, der Humanität und des Gaſtrechts , unter Mißbrauch der Gewalt , durch ein Gewebe von Brutalitäten und Betrügereien , mit Unterdrückung der Verbündeten und Plünderung der Beſiegten , mit Ausraubung der Völker durch

ſeine Soldatesta in Krieg und ſyſtematiſche Ausſaugung im Frieden man müßte Bände füữen, wollte man Alles beſchreiben .“

Andere Gewaltherrſcher dachten wenigſtens nicht bloß an ſich, ſondern auch an ihren Staat oder ihre Dynaſtie, und ſie rechneten mit der Zukunft. Napolcon nicht. Wohl hatte er hie und da das Gefühl, daß er unrecht that, nicht für die Zukunft zu ſorgen. " Armes

übertragen werden muß, thunlichſt mit den ihnen zufallenden Löſungen ſeitens unſerer Nadhbarſtaaten zugeſtandenen Gelegenheiten , um In formationen an Ort und Stelle über die Art der Anhandnahme der: artiger Bauten einzuziehen , um dieſe möglidyſt den jeßigen Anforde: rungen entſprechend zu geſtalten . Bezüglich der eigentlichen Arbeiten am Gotthard iſt zu erwähnen, daß im verfloſſenen Jahre die nöthigen Napoleon gab nimals nach.

Was will man von mir “ ,

ſagte er er in Dresden zu Metternid ; „ wil man mich entehren ? Nie! Ich werde ſterben, aber nichts abtreten. Ihre Fürſten können

fich 20 Mal (dlagen laſſen und in ihre Hauptſtadt zurückkehren , weil ſie auf dem Throne geboren ſind; ich kann es nicht, weil ich ein Emporkömmling bin . Meine Herrſchaft hört auf, wenn ich nicht mehr ſtark, d. 5. gefürcytet bin. Wenn ich nicht mehr Herr auf dem Con: tinent bin, muß ich mit dem Corps legislatif rechnen ." Seine Macht in Frankreich ruhte alſo auf ſeiner Dictatur über Europa, und er ſeşte Alles auf eine Karte. „ Ich habe Ihre Soldaten geſehen“, ſagte ihm Metternich ; ,,es ſind Kinder.

Was wollen Sie machen , wenn

Kind “, ſagte er einmal, als er ſeinen Sohn betrachtete, ,, was für ein

Sie dieſe Armee verloren haben ? "

Durcheinander werde ich Dir hinterlaſſen !" Aber er ſagte auch wieder: Es wird ſo lange dauern wie ich lebe, und dann wird mein Sohn

erbleichte, ſagte aber raſch: „ Sie wiſſen nicht, was in der Seeleeines Soldaten vorgeht. Ich bin auf dem Schlachtfeld groß geworden, und ein Mann wie ich kümmert ſich den Teufel um das Leben einer Million.“

ſidy glüdlid jäßen, 40 000 France Renten zu haben. " Ein ander: mal jagte er : „ Es wäre für Frankreich und für die Welt gut, wenn

Das ging ihm an's Herz ; er

Doch hiermit genug. Man wird aus den Ausführungen des Herrn

id gar nicht exiſtiren würde." Aber er handelte nicht danach. Schon

Taine den Schluß ziehen können, daß dieſer Schriftſteller mit ſeltener

1811 fagte Decrai8 zu Marmont : ,,Der Kaiſer iſt verrüdt; das

Unparteilichkeit ſeinen Gegenſtand erforſcht hat. Allerdinge liegen heute

Alles kann nur mit einem furcstbaren Rradh enden !“ Er habe Frant:

viele Jahrzehnte zwiſchen dem erſten Auftreten Bonaparte's und

reich ſehr geliebt, ſagte er auf St. Helena. Aber er liebte es höch-

der Gegenwart, die Anſichten haben ſich geklärt, die Leidenſchaften gelegt, eine ruhige, ſachgemäße Abwägung iſt damit ermöglicht worden. Allein

ſtens wie ein Neiter ſein Pferd, das er ausnußt und abheßt, bis es kraftlo zuſammenſtürzt; dann giebt es andere Pferde. Schon 1805

machte ihn der Finanzminiſter Goudin darauf aufmerkſam, daß die

es iſtdochimmer eine Bemerkenswerthe Thatſache, daß Sie heutigen Fran: 30ſen – Chauviniſten wie ſie doch meiſtens ſind

ſich in einer ſolchen

Rente falle und das Reich nadı ihm nichtmehrzuregieren ſein werder. Einmüthigkeit des Urtheils über eine Perhmſöno lichkeracithtbegegnen , die ihr hat. geb Naporeon antwortete : „ Deſto ſchlimmer für meinen Nachfolge , Vaterland einſt auf die Spiße des Ru wenn er ein Dummkopf iſt .“ Goudin erwiderte : „Aber auch deſto ſchlimmer für Frankreich."

1

1

1 1

1

245

N a dhr ich te n.

Terrain-Aufnahmen und Nivellements auf den verſchiedenen Punkten eingeleitet wurden , daß aber außer den Bauten am Südportal des Bahn-Tunnels feine Arbeiten von größerem Belang wirklich begonnen

Deutides Reid .

* Deliau , 18. April.

[Erlaß eines Gefeßes , bez

werden konnten , einerſeits weil erwähnte Terrain-Aufnahmen auf die treffend die Heranziehung der Offizieren zu den Ge Jahreszeit verſchoben werden mußten , wo eine erſte Begehung der meinde -Abgaben. – Bevorſtehende Trianguľation und

Gegend ſtattfinden konnte, andererſeits die Prüfung und Ausarbeitung topographiſche Aufnahmedes HerzogthumsAnhalt.) Nach dem am 15. vor. Mt8. bekannt gegebenen Gefeße ſind vom 1. Juli d. 3. der ſehr zahlreichen Projecte für die zunächſt an die Hand zu nehmen:

ab die Gemeinden berechtigt, die im Offiziersrange 'ſtehenden Militär: den Befeſtigungs -Arbeiten nicht vor Herbſteintritt bewerkſtelligt werden perſonen des Friedensſtandes, welche im Gemeindebezirke wohnen, 10 konnte , ſo daß die Thätigkeit darauf beſchränkt blieb , auf Fondo del | wohl mit Grundbeſit und Gewerbebetrieb , als auch mit ihrem jon:

Bosco den nöthigen Grunderwerb durdhzuführen und die Planirungs- | und Sondirungs- Arbeiten anzuordnen und zu vergeben. Nähere Prü: fungen beſtimmten ſodann auch dazu, vor allem die Hauptſtützpunkte

ſtigen außerdienſtlichen Einkommen zu den Gemeinde-Abgaben heran zuziehen . Vom gleichen Zeitpunkte ab werden die mit Penſion zur Dispoſition geſtellten Offiziere , ſo lange dieſelben nicht zum activen Dienſte wieder herangezogen werden, hinſichtlich der Verpflichtung zur

an Hand zu nehmen und die übrigen Werke in zweite Linie zu ſtellen. | Entrichtung der Gemeinde-Abgaben den verabſchiedeten Offizieren gleich Im Nachſommer 1886 iſt dem Bundesrath das Project eines geſtellt, die vor dem 1. April 1886 mit Penſion zur Dispoſition ge als Sperrfort auszuführenden Hauptwerkes auf Fondo del Bosco be ſtellten Offiziere jedod nur dann, wenn ihre Militärpenſion auf Grund reits vorgelegen , die Ausführung mußte aber aus oben angegebenen

des Reichsgeſetes vom 21. April 1886 entſprechend erhöht worden iſt. In Anſebung des Grundbeſißc8 und Gewerbebetriebes kommen

Gründen und den inzwiſchen eingetretenen Neuerungen im Befeſtigungs- die ortsgeſeßlichen Steuer-Ordnungen zur Anwendung. Daſſelbe gilt weſen ſuspendirt werden.

auch von dem ſonſtigen Einkommen der verabſchiedeten und ber zur

Dieſe Verzögerung mag auf den erſten Blick bedauernswerth

Dispoſition geſtellten Offiziere. In Anſehung des ſonſtigen außer:

erſcheinen, ſie hinderte indeſſen die Anhandnahme einer Feſtungs-Anlage,

dienſtlichen Einkommens der im Offiziersrang ſtehenden activen Mili : tärperſonen dagegen erleidet das Beſteuerungsrecht der Gemeinden fol.

welche höchſt wahrſcheinlid, den Anforderungen nicht vollſtändig ent: ſprochen hätte. Seit Behandlung der Landes-Befeſtigungsfrage in den

gende Einſchränkungen :

Räthen iſt das Befeſtigungsweſen in eine neue Phaſe getreten, und

Einkommenſteuer erſtrecken fidh auch auf die Gemeinde-Abgaben.

1 ) Die geſeßlich beſtimmten Befreiungen von der ſtaatlichen

befindet ſich daſſelbe in einem förmlichen Ucbergangs -Stadium, ſo daß

2) Bezüglich der vor dem 1. t. Mts. in den Eheſtand getre:

felbſt erfahrene Fachmänner, welche vermöge ihrer ausgedehnten Thätigkeit und der reichen Erfahrungen, die ſie beſißen , als Autoritäten an:

tenen Militärperſonen derjenigen Chargen , welche bei der Nachſuchung des Heirathe-Conſenjes zur Führung des Nadyweiſes eines beſtimmten außerdienſtlichen Einkommens verpfliditet ſind , bleibt der vorſchrift8

erkannt ſind, augenblicklich in großer Ungewißheit über die künftige mäßige Satz des lepteren von der Beſteuerung ausgeſchloſſen. Geſtaltung fortificatoriſcher Anlagen ſids befinden , darüber aber all: feitig einig ſind , daß ſoldie Bauten in der Folge nach anderen Nor: malien als bisher erſtellt werden müſſen . Die Mittheilungen, die dem Sqweizeriſchen Militär: Departement

über die Wirkung der mit briſanten Sprengſtoffen (Melinit, Schieß baumwolle zc.) ausgeführten Verſuche gemacht worden ſind , durften nicht außer Betracht fallen , ſondern mußten dazu führen , an den bereits fertig geſtellten Projecten diejenigen Anderungen vorzunehmen, welche die Fortſchritte der Tedynik bedingen, und durch deren Berüc:

3) Der zur Hebung kommende Steuerbetrag darf den Betrag von 30 Einheiten der ſtaatlichen Einkommenſteuer nicht überſteigen. Die übrigen Beſtimmungen ſtimmen mit denjenigen des Preußiſchent

Geſeķes vollſtändig überein. Seit mehr denn zehn Jahren ſind die Reichsbehörden beſtrebt, das Landesvermeſſungs -Weſen zu vervollſtändigen, namentlich eine mög lidiſt vollſtändige Kartirung des Reichsgebietes herbeizuführen .

denjenigen Bundesſtaaten, deren Militär: Contingente unter Preußijder Verwaltung ſtehen, gehört auch das Herzogthum Anhalt.

Mit dieſen

Staaten hat das Neichsamt des Innern im Einvernehmen mit dem

fidhtigung einzig die relativ möglidiſte Sicherheit, die man zu ſchaffen

Großen Generalſtabe zu Verlin ein Abkommen dahin getroffen , daß gegen Gewährung eines Koſten - Zuſchuſſes für die einzelnen Staaten

wünſcht, erzielt werden könne.

Dieſer Umſtand gab insbeſondere

Karten im Maßſtabe von 1:25 000 hergeſtellt werden. Dieſer Roſten :

Veranlaſſung, die Inangriffnahme des fraglichen Hauptwerkes hinaus:

Zuſchuß iſt auf 250 Mark für die Quadratmeile feſtgeſept. Da das Herzogthum 42 630 Quadratmeilen enthält, ſo belaufen ſich die Koſten

zuſchieben , um den Fadscommiſſionen Zeit zur Prüfung der neuen 1

Sachlage und zur Vornahme nöthiger Modificationen an den Project: Vorlagen zu laſſen, welche die neuen Verhältniſſe und die Erzielung

auf etwa 10 700 Mart.

Als Gegenleiſtung erhält die Regierung

100 Eremplare eines jeden , Herzogliches Gebiet enthaltenden Meßs tijd)-Blattes koſtenfrei. Nachdem nun dieje Koſtenfrage geordnet, ſoul 2

der möglichſten Widerſtandsfähigkeit erheijden.

im nächſten Jahre die Detail- Triangulation des Herzogthums beginnen .

Zu dieſem Zweđe wurden vom Militär- Departement die erforder: lichen Maßnahmen getroffen , um über die im Auslande gemachten Verſuche dieſer Art ſtets auf dem Laufenden zu bleiben und durch ſeine Organe von den Hauptwerkſtätten für Panzerungen in Deutſcland, Frankreich und Deſterreich diejenigen Angaben und Erhebungen zu ge-

Dieſer Triangulation folgt dann die topographiſche Aufnahme. Nach den anderwärts gemachten Erfahrungen ſind die feſtgelegten trigono

winnen , die ihm unentbehrlich waren.

Dieſe Vorarbeiten ſind nun-

metrijden Stüşpunkte oftmals zerſtört oder verrückt worden, und dieſem

Uebelſtande foll hier zur rechten Zeit vorgebeugt werden. In Preußen beſteht für die zum Schuße der trigonometrijden Markſteine erforder:

liche Bodenfläche das Recht der Zwangs-Enteignung, in Anhalt fehlt es an einer derartigen Geſcßes - Beſtimmung. Es iſt deshalb vor

mehr ſo vorgeſchritten, daß anzunehmen iſt, die am Project des Haupt- wenigen Tagen hier ein Gejeß erlaſſen worden, welches die Errichtung werkes bei Airolo vorzunehmenden Modificationen werden ſo zeitig fertiggebracht, daß der Beginn des Baues deſſelben bei Eintritt der

und Erhaltung der Markſteine behufs der zu trigonometriſchen Meſſungen

zu beſtimmenden Punkte zum Gegenſtande hat. Daſſelbe iſt den be: treffenden Preußiſchen Gejeßen nadigebildet worden. Dieſes Anhaltijde

geeigneten Witterung angeordnet werden kann , um ſo eher , als auch

Geſek hat nun für den erwähnten Gegenſtand die erforderliche geſek

die Bedingnißhefte und die Vertrags-Projecte aufgeſtellt und die zur Arbeitsvergebung weiter erforderlichen Vorkehrungen getroffen ſind.

liche Grundlage geſchaffen.

1

Zu dieſem Bau find mindeſtens zwei Jahre nöthig . Auch läßt

ſich mit Sicherheit ſchon jett feſtſtellen , daß die Anlagen durch die inzwiſchen nothwendig gewordenen Verſtärkungen , in maſſiver Aus

Italien.

[R.] Rom , 5. April. [Die großen Herbſtübungen der Truppen.] Das officielle Militär-Journal hat jeßt das Pro gramm der großen diesjährigen Herbſtübungen der Armee veröffentlicht. Hiernach werden die Uebungen in den leßten Tagen des Monats

führung mit Granit-Verkleidung 2c. , erhebliche Mehrkoſten verurſachen

Äuguſt und den erſten des Septembers ſtattfinden und in folgender

gegenüber denjenigen Syſtemen , die den früheren Berechnungen zu

Art ausgeführt werden.

Grunde gelegt werden konnten , da alle verſuchten Modificationen in den Bauausführungen, um durch Einſchränkungen Mehrkoſten zu ver:

A. In der Gegend der Emilia üben 2 Armee - Corps, die in folgender Art zuſammengeſeßt ſind :

1

1. Armee : Corps.

meiben, ein günſtigere8 Reſultat nicht ergeben .

1. Diviſion .

Commandirender : Der Befehlshaber der Militär- Diviſion von Mailand.

246 1

Eine Escadron des Cavallerie-Regiments Foggia. Eine Artillerie-Brigade. Eine halbe Sapeur-Compagnie. Mit der Leitung der Uebungen dieſer beiden Brigaden wird der

Infanterie: Die beiden Brigaden von Cremona und Veltlin und das 2. Breſaglieri- Regiment.

Eine Artillerie-- Brigade von 3 Batterien. Eine Sapeur-Com pagnie. Eine Artillerie-Train-Compagnie. Ein Diviſions-ArtilleriePart. Eine Sanitäts- und eine Lebensmittel-Section. 2. Diviſion.

Commandirender : Der Befehlshaber der Militär -Diviſion von Piacenza. Infanterie: Die beiden Brigaden von Pavia und Piacenza. Das Cavallerie-Regiment Nizza.

Eine Artillerie-Brigade von 3 Batterien. Eine Sapeur-Compagnie. Eine Artillerie-Train -Compagnie. Eine Diviſion Artillerie: Park.

Eine Sanitäts- und 1 Lebensmittel-Section.

Reſerve- Truppen. Eine Artillerie -Brigade von 4 Batterien. Eine Artillerie- Train-

Compagnie. Ein Telegraphen-Park. - Eine Sanitäts- und eine Lebens: mittel- Section .

Eine Proviant- Colonne. Cavallerie:Diviſion. 1. Brigade : Regimenter Mailand und Lucca.

Befehlshaber der Diviſion von Ancona betraut , welcher die ihnen zu: gehörenden weiteren Truppengattungen unter dieſelben vertheilen wird. 1

Die Truppenkörper, welche die hier aufgeführten Corps bilden, ſollen ihre Beſtände durch eine Claſſe der 1. Kategorie des ſtehenden

Heeres verſtärken , die zu dieſem Behufe zu den Fahnen einberufen werden wird .

In den Standorten derjenigen Truppen , welche zu den großen Uebungen ausrücken , wird der Militärdienſt mit Hülfe der bürgerlichen

Miliz verſehen werden , jedoch ſollen die Befehlshaber der Armee-Corps die Ermächtigung behalten , denſelben ganz oder theilweiſe , wenn es durchaus nothwendig iſt, durch ſolche Truppentheile thun zu laſſen, .

welche aus anderen Standorten genommen ſind. Der Kriegsminiſter behält ſich die Ernennung des oberen Leiters der Uebungen der beiden Armee - Corps , welche gegen einander auf

treten ſollen , vor , ebenſo die des Leiters der Uebungen der beiden Diviſionen, welche gleidfalls gegen einander rücken, und die der Führer der Cavallerie-Brigaden. Er wird zu geeigneter Zeit ergänzende Be:

2. Brigade : Regiment Genua und das Guiden -Regiment.

Eine reitende Artillerie-Brigade. Eine Sanitäts-Section. Eine Lebensmittel-Section.

ſtimmungen folgen laſſen,weldie die Ausführung der großen Uebungen und den der bürgerlichen Miliz zu überlaſſenden Territorial-Dienſt be:

II. Armee - Corp 8.

treffen .

3. Diviſion.

Gebirg8 - M a növer in den Appenninen.

Commandirender : Der Befehlshaber der Militär - Diviſion von Padua .

Infanterie : Die beiden Brigaden von Piſtoja und Neapel. Das 11. Berſaglieri-Regiment. Eine Artillerie-Brigade von 3 Batterien.

Während des Monats Juni wird eine Reihe von militäriſchen Uebungen in den Appenninen zwijden Lucca und Modena ausgeführt

werden ; folgende Truppen ſollen daran theilnehmen : Süd Colonne.

Eine Sapeur-Com

Ein Alpenjäger : Bataillon .

Ein Infanterie - Bataillon.

!

Ein

pagnie. Eine Artillerie -Train -Compagnie. Ein Diviſions-Artillerie- ! Berſaglieri-Bataillon. 4 Escadrons Cavallerie. 1 Feld-Batterie mit Park.

Eine Sanitäts- und 1 Lebensmittel-Section .

9 Centimeter -Geſchützen.

Commandirender : Der Befehlshaber der Militär: Diviſion von Bologna .

Infanterie: Die beiden Brigaden von Parma und Salerno. Das Cavallerie-Regiment Novara.

Eine Sapeur-Compagnie. Eine Artillerie-Train -Compagnie. Eine Diviſion Artillerie- Park. Eine Sanitäts- und 1 Lebensmittel-Section.

Eine Artillerie-Vrigade von 4 Batterien. Eine Artillerie- TrainEin Telegraphen-Part.

Eine Sanitäts-Section.

Eine Proviant -Colonne. Beſondere Brigade. Ein Berſaglieri- Regiment. 3 Alpenjäger -Bataillone. Eine Ar:

tillerie:Brigade von 2 Batterien mit 7 -Centimeter: Gejdüßen. B. In Benetien übt eine Cavallerie- Diviſion, die wie folgt zuſammengeſetzt iſt :

3. Brigade. Die Regimenter Montferrat und Piacenza. 4. Brigade. Die Regimenter Savoyen und Padua. 2. reitende Artillerie- Brigade. Eine Sanitätss und 1 Lebensmittel- Section .

C. In der Gegend zwiſden Rom und Neapel üben 2 Infan : terie:Diviſionen, nämlid) : 5. Diviſion.

TU

Angiffs- und Vertheidigung 8 -Uebung der Feſtung .

Verona.

Während des Monats Juli joll eine Angriffs- und Verthei:

digung8 - Uebung der Feſtung Verona unter dem oberen Befehl des Befehlshabers des 5. Armee-Corps ſtattfinden . Angriffs-Corps. Dic Brigaden Aqui u. Ancona (4 Regimenter). Das Cavallerie-Regiment Montferrat (5 Escadrons ).

Die Abtheilungen von Feld-Artillerie, Feſtungs -Artillerie und des Genie-Corps werden demnädſt beſtimmt. Eine Sanitäts- und 1 Lebensmittel Section .

Vertheidigungs- Corps. Die Brigade Palermo (2 Regimenter ). Eine Escadron des Cavallerie- Regiments Montferrat. Die Abtheilungen der Feld-Artillerie , Feſtungs-Artillerie und

Commandirender : Der Befehlshaber der Diviſion von Perugia. Infanterie : Die beiden Brigaden von Aoſta und Savona.

des Genie- Corps werden noch beſtimmt.

Das Cavallerie-Regiment Lodi.

Angriffs- und des Vertheidigungs- Corp

Zwei Artillerie-Brigaden von 3 Batterien. Eine Sapeur-Conis pagnie. Eine Artillerie-Train-Compagnie. Ein Diviſions-Artillerie-

Der Kriegsminiſter behält ſid, vor, ſpäter die Befehlshaber des zit ernennen und alle noch

erforderlichen Beſtimmungen für die Organiſation der verſchiedenen Dienſtzweige zu erlaſſen.

Eine Sanitäts- und 1 Lebensmittel -Section . Rußland.

6. Diviſion .

Commandirender : Der Befehlshaber der Diviſion von Neapel. Infanterie : Die beiden Brigaden Piemont und Umbrien . 7

Berſaglieri-Negiment. Das Cavallerie-Regiment Florenz . Eine Artillerie-Brigade von 3 Batterien. Eine Sapeur-Compagnie. Eine Artillerir- Train -Compagnie. Eine Diviſion Artillerie: Part.

2 Gebirgs - Sectionen .. Eine halbe

Dieſe beiden Colonnen ſtehen jede unter dem Befehl des Oberſten eines Alpenjäger - Regiments ; die Leitung der Manöver liegt in der Hand eines General-Majors, welcher demnächſt ernannt werden ſoll, und ſteht unter dem oberen Befehl des Befehlshabers der Militär:

Eine

Lebensmittel -Section.

Park.

2 Infanterie - Bataillone. Escadron Cavallerie.

Diviſion von Livorno.

Neſerve: Truppen .

Compagnie.

2 Gebirgs- Batterien. Nord - Colonne .

4. Diviſion .

Eine Sanitäts- und 1 Lebensmittel-Section . D. In der Gegend zwiſchen Ancona und St. Benoit üben 2

gemiſchte Brigaden, dic in folgender Art zuſammengeſeßt ſind : 1 , Brigade.

* Moskau , im März. (Ein Inſpicirungs -Schießen der Feld-Artillerie.] Die ſogenannten „Inſpicirungs-Schießen“ haben, wie das Wiener ,, Armee- Blatt“ nad dem Ruski Invalid" meldet, den Zweck, den höheren Commandanten die Gelegenheit zu geben, ſich

von der Ausbildung der Feld - Artillerie zu überzeugen . Im Jahre 1884 wurde eine proviſoriſche Inſtruction auf 2 Jahre über das Inſpicirungo-Schießen ausgegeben . Für jedes Inſpicirungs-Schießen wird nad Weiſungen des Inſpicirenden eine eigene Commiſſion zu ſammengeſetzt und jeder zu inſpicirenden Batterie ein Mitglied derſelben

Commandirender: Der Befehlshaber der Brigade von Pignerole.

zugetheilt, welches die Thätigkeit der betreffenden Batterie vom Beginn

Brigade Pignerole. 2 Escadrons des Cavallerie-Regiments Foggia.

bis zur Beendigung der Uebung genau zu beobachten und Vormer kungen zu machen hat ; diefes Schießen iſt gleichſam eine Prüfung des

halbe Sapeur-Compagnie. Eine 2 Artillerie-Brigaden.EineEine Sanitäts- und Lebensmittel- Section.

Sdießen .

Genie- Train -Compagnie.

2. Brigade.

Batterie-Chefs in der Führung der Batterie im Terrain und im Das Februar: Heft des Ruffiſchen Artillerie- Journals bringt einen

Commandirender : Der Befehlshaber der Brigade Forli.

officiellen Bericht über ein Inſpicirungs-Schießen durch den General

Brigade Forli ,

Feldzeugmeiſter, welches am 14. Juli 1886 ' in Gegenwart der Com

-

247 mandanten des Grenadier: und des 13. Armee-Corp8 am Artillerie

ſchräntung auf nur dieſe Truppen durchgeführt iſt, mußten bei denen

Lagerplaße des Moskauer Militär-Bezirks ſtattfand, und an welchem von größerer Ausdehnung die Grenzen etwas weiter geſtedt und bei im Ganzen 8 Fuß- und 2 reitende Batterien theilnahmen. Die Fuß- den Schlachten insbeſondere auch diejenigen Truppenkörper , welche Batterien waren zu 8 Geſchüßen formirt und hatten audy alle die während des Rampfes auf dem Schlachtfelde ſelbſt als Reſerve Ver: erſten Wagenſtaffel beſpannt bei ſich.

wendung gefunden , in das Verzeichniß aufgenommen werden .

Jede Batterie war mit 70Geſchoſſen (ein Drittel Hohlgeſchoſſe,

Die

Ableitung von Stärkeberechnungen aus den Angaben des Gefechts

zwei Drittel Shrapnels) ausgerüſtet, die ſie in den Proßen und der erſten Wagenſtaffel mitführte; außerdem waren bei der zweiten Wagen:

Kalenders iſt ſomit unthunlich . "

ſtaffel nodi 300 Geſchoſſe vorhanden, über die der Chef der ganzen

zählung der einzelnen Kämpfe ſtets die Stellen des Generalſtabswerks

Eine große Sorgfalt iſt darauf verwandt worden, bei der Auf

inſpicirten Artillerie verfügte, und die über Erforderniß der Batterie- nachzuweiſen, welche die Darſtellung der kriegeriſchen Vorgänge enthalten , Chefs auf ſeine Weiſung denſelben verabfolgt wurden. wodurch der Nußen des Inhalts - Verzeichniſſes erſt ermöglicht worden Da, wie bereits erwähnt, das Inſpicirungs -Schießen eine Prü: iſt; ſowohl der Band wie die Seite des Hauptwerks ſind jedesmal fung der Batterie- Chefs iſt, ſo war jede Batterie für ſich und nicht angegeben worden. als Theil einer Gruppe oder Artillerie-Maſſe unter einheitlicher Leis

Das den Schluß bildende „ Verzeichniß der Stäbe der Truppen:

tung thätig, es behandelt daher auch der Bericht die Thätigkeit jeder Das Urtheil der Inſpicirungs - Commiſſion lautet im Allgemeinen

theile zc. " iſt nach der Größe der Deutſchen Truppen - Contingente geordnet und dient als ſehr willkommene Ergänzung.

für das Verhalten und die Ausbildung der Batterien günſtig, obſchon

muſterhafter Genauigkeit ausgearbeitet und ſchließt ſich auch äußerlich

auch einige Unrichtigkeiten angeführt werden. Der General - Feldzeugmeiſter bezeichnet es als beſonders vor:

in Sat , Druď und Papier dem Hauptwerke würdig an.

Batterie für ſich.

Der Gefechte - Kalender iſt, wie das Generalſtabswert ſelbſt, mit

theilhaft, daß bei dieſem Inſpicirung8 - Schießen die Commiſſion aus Mitgliedern aller drei Waffengattungen zuſammengeſegt war , weil dadurch einerſeits vermieden wird , daß die Verwendung der Feld: Artillerie im Gefecht eine einſeitige artilleriſtiſche Beurtheilung erfährt, andererſeits den höheren Commandanten der Infanterie und Cavallerie

Gelegenheit gegeben wird , ſich mit der Verwendung und den Eigen:

thümlichkeiten der Feld-Artillerie gründlich bekannt zu machen, wodurch erſtens ein enges Band zwiſchen der Artillerie und den anderen Waffengattungen geknüpft wird und zweitens keine unausführbaren Forde: rungen an die Artillerie geſtellt werden, wie ſolche zuweilen von den höheren Commandanten der Infanterie und Cavallerie laut werden.

K r it i k . Gefechts - Ralender des Deutſch - Franzöſiſchen Krieges 1870–71. Herausgegeben vom Großen Generalſtabe , Ah Åb theilung für Kriegsgeſchichte. Zweite Bearbeitung. Berlin 1886, Hofbuc 2

6. S. Mittler und Sohn , Königliche hhandlung. 8. 215 S. Preis 41/2 Mark. [R.) Das Wert des großen Generalſtabe über den Deutſch Franzöſiſchen Krieg von 1870/71 enthält bekanntlich in ſeinem 20. Hefte auch einen , Gefedyt8- Kalender 1870/71 " , d. h. ein chronologiſches Verzeichniß aller Rämpfe, nämlich Schlachten , Gefedyte, Belagerungen 2c. , .

Militä Bibliographi

e. rNeue Adami, Frdr., das Buch vom Kaiſer Wilhelm . Mit authent. Bildniſſen u . Beilagen u. zahlreichen erläut. Tert-Abbildgn.v . Wold. Friedrich, Rich. Knötel u . a . Zum 90. Geburtstage Sr. Maj. d. Kaiſers Wilhelm dem deutſchen Volke dargeboten v. der Verlagsbuchhandlg . ( In 6 Abtlgn . od. Bon.) 1. Abtlg. gr. 8. (II, 160 S.) Bielefeld, Velhagen & slaſing. 22 M. Aufgaben , ſtrategiſch -taktiſche, nebſt Löſungen. 3. Heft: Mit 2 Karten. 2., durchgeſeh. u . vervollſtändigte Aufl. gr. 4. (S. 97–128.) Hannover,

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welche von Beginn der Feindſeligkeiten bis zum Abſdluß des Waffen-

Pf. Ebd. 80 gr. 8. (32 22. März Mittheilungen aus ſeinem Leben Bulgarien. Adf., 1887. Fürſt Älerander v. S.) soch,

ſtillſtandes zwiſchen den Deutſden und Franzöſiſchen Truppen ſtatt

u . ſeiner Regierg. nach perſönl. Erinnergn . Mit e. Bilde d. Fürſten in Lichtdr. u. 3 Abbildgn . gr. 8. ( 282 S.) Darmſtadt, Bergſtrößer. 3 M. Kornblumen u . Edelw Heldenka herrl. eiß zu unſeres Wilhelm LebenPreis. hem iſers Züge u . Worte aus Kaiſer 's glorreic u. junge f. alte90 Landeskinder zum 22. März 1887. 8. (32 S.) Halle, Peterſen. 30 Pf. Meding, Dst., 90 Jahre in Glaube , Stampf u . Sieg. Ein Menſchen- u . Heldenbild unſeres deutſchen Kaiſers. Mit Illuſtr . nach den v. d. Kaiſers u. Hönigs Majeſtät Allergnädigſt zur Benügg. verſtatteten Aquarellen als

gefunden haben.

Dieſes Verzeichniß, welches bisher alſo nur einen unſelbſtändigen Beſtandtheil eines mehrbändigen Werke gebildet hat, auch als einzelne Schrift dem Publicum zugänglich zu machen, lag ſehr nahe, und des-

halb hat ſich die Abtheilung für Kriegsgeſchichte des großen General: ſtabs dazu entſcloſſen , den Gefecht8 - Ralender als beſondere Schrift erſcheinen zu laſſen .

Um jedody ein ſolches Unternehmen noch gerechtfertigter erſcheinen zu laſſen , wurde zugleich damit die Abſicht verbunden und au8geführt, den , Gefechte - Kalender " zu erweitern und ſeinen Inhalt in ſyſte

matiſcher Weiſe zu vervollſtändigen. In der neuen Form liegt uns derſelbe nunmehr vor. Auf ſeinen 215 Druckſeiten bietet une jeßt der Gefechts - Ralender" : I. ſämmtliche Schlachten, Gefechte, Belagerungen ac. des Deutſch:

Feſtgabe f. das deutſche Volthrsg. v. Carl Hallberger. hoch 4. ( 156 S:) Stuttgart, Deutſche Verlags -Anſtalt. 2 M. Menger, Rud. , dem Siegeskaiſer. Zeit - Gedichte. 8, (71 S.) Berlin, Neuenhagen. 2 M.

Militär - Vorlage, die im deutſchen Reichstage. Eine ſachgemäße Schilde den ſteno das deutſche Volt. MitBismarck Reichstags - Verhandlgn. f.Meichskanzlers rung der aufgenommene u. Fürſt v. n Reden d. graphiſch 8. Abgeordneten General- Feldmarſchalls Graf v. Moltke. gr. 8. (73 S.) Berlin, Górnici . 50 Pf.

Franzöſiſchen Krieges, nach der Zeit geordnet,

Militär- Vorſchriften. Taſchen-Ausg. Zuſammengeſtellt f.den Feld Gebrauch.] 48. Hft. 8: Wien, Hof- u. Staatsdruđerei. 40 Pf. Inhalt: Organiſche Beſtimmungen f. das militär - geographiſche In

II. dieſelben nach dem Alphabet geordnet, und III. ein Verzeichniß aller Stäbe und Truppentheile , die an Schlachten 2c. des Feldzuge betheiligt geweſen ſind.

Vogt , Oberstlieut. a. D. Herm ., die Europäischen Heere der Gegenwart.

Dieſer Gefecht8 - Ralender enthält – wie die „ Vorbemerkung " -

ausſagt - im Allgemeinen alle Kämpfe des genannten Krieges, in

welchen mindeſtens eine geſchloſſene Compagnie, Escadron oder Batterie gefochten hat, alſo auch diejenigen, weldie im Text des Generalſtab8

ſtitut vom I. 1886. ( IV, 12 S.)

Illustrirt v. Rich. Knötel. 10. u. 11. Hft. gr. 8. Rathenow , Baben à 50 Pf. Inbalt: Italiens Wehrkraft. (32 s. )

zien.

Wohlgemuth , W. (Otto de Grahl), unſer Heldentaiſer Wilhelm I. Mit zahlreichen Fluſtr. gr. 16. ( 144 S.) Berlin, Górnici. 50 Pf:

| Messtischblätter d. Prbussischen Staates. 1 : 25,000. Königl. werks (ichon aus Rüdricht“ auf die Ueberſichtlichkeit der Darſtedung) preuss . Landesaufnahme 1885. Hrsg. 1887. Nr. 373. 376. 514. 591. nicht Aufnahme haben finden können. Es ſind aber auch noch einige andere beinerkenswerthe Vorgänge erwähnt worden , meiſtens ohne Nennung der etwa daran betheiligten Truppen. bemerk„unUnbedingt aufgeführt ſind – ſo heißt es weiter in der Vor: g - bei den einzelnen Rämpfen alle diejenigen Truppen,

welche zu eigener Waffenwirkung gelangt ſind oder Verluſte erlitten haben. Während bei den Truppen geringeren Umfang eine Bes

596. 2635. 2636. 2708. 2767. 2827. 2893. 2895. 3430. 3431. 3492. 3511.

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376. Middelhagen . 514. Neuenkirchen . Inhalt : 373. Samtens. 591. Gr. Rakow. 2635. Trachenberg : 596. Zinnowitz. 2708. Festenberg. 2636. Gr. Cainowe. 2827 . 2767. Wiese. 2893. Gr. Nädlitz. · 2895. Lampersdorf . 3430. Wittlich . Lissa. 3492. Wincheringen . 3431. Berncastel. 3511. Losheim. 3697. Pfirt. -

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„Ja, Königliche Hoheit , hätte Sie uns domols im Jahr 66 comman : dirt, do hätten's ſchaun jolle , wie wir die Malefizpreuße ſakriſch ver: haun hätte !" (Die hier gegebene Lesart iſt von Sr.Kaiſerl. und Königl. Hoheit dem Kronprinzen als im Weſentlichen richtig bezeichnet worden.) In einem Schreiben an den Herausgeber des ,,Šfizzenbuchs“ bemerft Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Carl, daß er die Schrift „mit ganz beſonderem Intereſſe geleſen habe“ .

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Die meiſten der hier aufgeführten Werke waren mit noch anderen Schriften beſſelben Verlage auf den Weltausſtellungen zu Wien und zu Philadelphia ausgeſtellt. Die internationale Jury beider Ausſtellungen hat nach deren Prüfung der Verlagshandlung bao Anerkennungs -Piprom für verdienſtliche Leiſtungen resp. die reis -Medaille leptere mit dem Bemerken: being usule publications on the military science - zuerfannt.

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Militär - Zeitung Zweiundſedjz igfter Jahrgang. No. 32.

1887.

Darmſtadt. 22. April.

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Auffäße. Noch ein Wort über die politiſch - inilitäriſche Stellung von Deutſchland zu Dänemark.

Ueber die Errichtung von Vorſchuß- und Sparcaſjen

in jedem Regiment. – Eine neue Zeitſchrift für Deutſche Sprache , von v. Pfiſter. Berſchiedenes. Die Generalität der Franzöſiſchen Armee.

Nachrichten. Deſterreich - Ilngarn. [Das 60jährige Militär- Dienſt- Jubiläum Seiner Kaiſerlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht. - Vermehrung des militär-ärztlichen Offizier -Gorps. Die Herſtellung der Nepetir :Gewehre M 86. – Beabſichtigte Erleichterung der Infanterie-Ausrüſtung.) Belgien. [Einführung eines neuen Gyercier - Neglements bei der Infanterie.] Frankreich. ( Beabſichtigte Verſtärkung der Garniſonen der Oſtgrenze.] Großbritannien. [ Das Offizier-Corps des Indiſchen Heeres.) Panzer, von J. v. Schütz , 2. vervoll

Kritit. Die Manöver des 1. und 11. Corps bei Sambor 1886, von A. v. Horiekły.

Gruson's Hartguss -

stindigte Auflage .

Feuilleton. Skizzen vom Braſilianiſchen Heerweſen, von W. B. Allgemeine Anzeigen .

Zur Beipre ch iing eingegangene Schriften .

„Das Däniſche Kriegsminiſterium hatte ſeiner Zeit durch den

Mod ein Wort über die politiſdh-militäriſche Stellung Oberſt:Lieutenant v. Turen der in Darmſtadt erſcheinenden „aug. Däniſchen Regierung zuge Milit Zeitſchr." Dementi von Deutſchland zu Dänemark.

.: ein der der ſchriebenen deutſchfeindlichen Abſichten mit der geplanten Befeſtigung

[ R.] Nachdem wir zunächſt über die Frage der Befeſtigung Kopenhagens zugehen laſſen . Dies Dementi erhielt, wie die oppo von Kopenhagen nach der Landſeite ( in Nr. 10 der Aug. Milit.- fitionelle Däniſche Preſſe hervorhebt, ſofort in dem „Frankf. Journ. “ 3tg. v. 0. 3. ), und ſodann über die Stellung von Deutſchland zu

eine kurze ſachgemäße Abfertigung. Nach weiterem Hin- und Hers

Dänemark überhaupt (iu Nr. 28 der Aug. Milit. - 3tg. v. 0.d I. ) uns ausgeſprochen und in beiden Aufſäßen die Erwiederungen des

eine Erklärung, worin er die Behauptung, daß er im Auftrage des

reden erläßt jeßt Herr v. Turen in der halbamtlichen „ Berl. Tid."

Röniglich Däniſchen Oberſt-Lieutenants v. Turen beleuchtet haben, Kriegsminiſters geſchrieben, auf die Verantwortung derjenigen ſtehen

iſt uns bisher eine weitere directe Entgegnung des genannten Herrn läßt, welche ſie öffentlich ausgeſprochen haben , und ferner hervor-: auf unſere Bemerkungen nicht zugekommen .

hebt, daß die Wirkungsloſigkeit ſeiner Auseinanderſeßungen auf die

Da wir dafür Sorge getragen hatten , daß unſer zweiter Deutſche Preſſe, welche nach wie vor zufolge der Erkundigung Auffaß unſerem Herrn Gegner ſofort nach ſeinem Erſcheinen im

des oppoſitionellen , Morgbl." die Däniſchen Rüſtungen mit Miß

Druck zugeſtellt wurde (derſelbe hatte bekanntlich in Nr. 24 der trauen betrachte,zwar unangenehm , aber feineswegs ein Unglück Adg. Milit.- 3tg. v. 0. F. bemerkt, daß ihm der erſte, zu Anfang für Dänemark ſei. Ein Unglück würde es aber ſein, wenn man Mitte März Februar erſchienene, erſt in dieſen Tagen“ vor in Deutſchland die Däniſche Nation nach der Haltung des „ Morgbl. “ das Auge gekommen ſei) , ſo glauben wir nunmehr aus der noch in der Vertheidigungsfrage ( „ Morgbl.“ will nämlich keine Be nicht erfolgten Einſendung einer weiteren Erwiederung den Schluß feſtigung und ein freundſchaftliches Verhältniß zu Deutſchland) -

ziehen zu dürfen , daß eine directe Antwort nicht mehr beabſichtigt beurtheilen ſollte. . . " werbe.

( Den Schlubſaß des Artikels unterdrücken wir hier, da der:

Wir ſind wohl umſomehr zu dieſer Schlußfolgerung berechtigt, ſelbe im Inhalt wie in der Form wenig höflich iſt und wir nicht als wir ſo eben in einem Deutſchen Tagesblatt einer Verlautbarung

des Herrn Oberſt-Lieutenants v. Turen begegnen, welche ſich über den Gegenſtand ſelbſt verbreitet , und welche der halbamtlichen „ Berl. Tið. “ entnommen ſein ſoll. Da uns die lektere nicht ſelbſt zu Geſicht gekommen und überhaupt nicht zugänglich iſt, ſo ſehen

die Abſicht haben können, einen ſchweigenden Gegner zu verleßen.) Indem wir dieſe Auslaſſung wiedergeben , glauben wir uns aller erklärenden Zuſäße enthalten zu ſollen , womit die

Deutſchen Leſer wohl einverſtanden ſein dürften. Es möge der . Zukunft vorbehalten bleiben , den vollgültigen Beweis dafür zu erbringen,, ob die Befeſtigung von Kopenhagen nach der Landſeite

wir uns auf das Deutſche Blatt angewieſen und glauben demſelben, um unſerem Herrn Gegner das Recht einer Erwiederung nicht zu für Dänemark eine Nothwendigkeit war oder nicht. Wir halten beſchränken, die hier in Betracht kommende Ausſage entnehmen zu nach wie vor an der Ueberzeugung feſt, daß dies nicht der Fall iſt. ſollen.

Dieſelbe befindet ſich in einem Artikel des Frankfurter Jour 1:

nals" (Nr. 200) und hat folaenden Wortlaut:

250

Ueber die Erridtung von Vorſduß- und Spar-Caſen Ohne daß es einem der Offiziere ſchwer fallen dürfte , fönnten die Beiträge wie folgt feſtgeſetzt werden :

in jedem Regimente.

monatlich Mark

[v.v R.) In dem Aufſatze : „ über die Einführung einer Pferde-Unfall- Verſicherungs-Anſtalt für die. Difiziere der Deutſchen Armee “ (vgl . Alg. Mil.-Ztg. Nr. 85 v. v. I. ) iſt bereits darauf

jährlich Warf

Mart

48 36

144

n

hingewieſen worden, wie wünſchenswerth die Errichtung von Vor-

ſchuß- und Spar:Caſſen bei jedem Negimente – beſonders für die imbemittelten Offiziere behufs Veſchaffung von Dienſtpjerden ſei . Den Lieutenant der Infanterie , welcher ſich nicht im Bejitze

1 Oberſt

4

4 Stabs Difiziere 7 Hauptleute I. Claſſe 6 Hauptleute II . Giajie

3

48

250

30

210

200

24

12 Premier Lieutenants

150

18

26 Cecond Lieutenants

150

18

144 216 468

von einigem Vermögen befindet, bringt ſeine Beförderung zum Com

Summa 1230 M.

pagnie Chef in pecuniäre Verlegenheit, denn als Lieutenant mit be:

Bevor nicht ein Capital von 1000 Mart angeſammelt iſt ,

ſcheidenem Gehalt iſt es ihm nicht möglich geweſen, ein Capital zur | darf nicht ausgeliehen werden . Ueber die Art und Weiſe der Ver

Anſchaffung eines brauchbaren Dienſtpferdes 311 erſparen. Die ihm

waltung und Verleihung von Capitalien 2c. dürfte das geſammte

etwa gewährte Beihülje aus dem Difizier-llnterſtützungs - Fonds von 300 Mark – eine größere Summe darf aus dieſem Fonds nicht

Offizier:Corps des Regiments zu beichließen haben. Die Verivaltung der Vorſchuz-Caſje und die Verleihung von Capitalien müßte, unter

geliehen werden

.

iſt ganz unzureichend. Doch nicht nur in dieſem

Falle dürfte der Offizier einer großen Sorge enthoben ſein , wenn bei ſeinem Regimente eine ſogenannte Vorſd1103- Caſje beſtände. Es

giebt für den unbemittelten Oifizier noch ſo manche Veranlajiung, welche es ihm erivünſcht erſcheinen lajjen muß, in pecimiären Ver:

Zuziehung eines Zahlmeiſters, einer Commiſſion, etwa aus 1 Stabs 11

Offizier, 1 Hauptmann, 1 Premier Lieutenant and Second- Lieutenant beſtehend, übertragen werden . Treten die Aerzte der Vorſch 11- Cajie

bei, lo fann auch den Zahlmeiſtern der Beitritt geſtattet werden. Wer ſchon einen Vorſchuiz genommen hat , welcher noch nicht

legenheiten eine Hüljsquelle zu haben , aus welcher er ohne Opfer zurückgezahlt iſt, kann einen neuen Vorſchuj nur durch Beſchluß des eine Geldſumme erhalten fani , k. B. in Krankheitsjällen , in denen

Difizier : Corps erhalten.

fid) eine Badekur nöthig macht; allerdings famm imd ſoll der Difi zier-lInterſtützungs- Fonds in ſolchen Fällen bis zu 100 Mark Beihülje

Mark für die Stabs - Offiziere und Hauptleute und bis zur wöhe

Jeder Vorſchuj bis zur Söhe von 600

von 300 Dark für die Lieutenants muß von der Commiſjon be

Cajje vorhanden iſt und und 200 Mark Darlehen gewähren, doch iſt dieſer Fonds ſo ſehr willigt werden, ſobald die SummebeiinderderBorichu Cajje hat. Ueber in Anſpruch genommen , daß derſelbe oft nicht bei Caſje iſt.

Um eine ſolche Vorſchuß- Caſje in dem Negimente zu bilden ,

der Beantragende feine Schulden die Bewilligung von höheren Commen entſcheidet das Oifizier-Corps .

iſt es nöthig, durch monatliche Beiträge möglichſt bald ein Capital Es würde z. B. nicht mehr als redit und billig jein, wenn einem in der Vorſchuß-Caſje zu haben. Dies kann einestheils durch frei- Hauptmann , welcher zi Pierdekauf aus dem Offizier:Uiterſtütz etwa Actien , welche zurückgezahlt ungs- Fonds feine Unterſtützung aus Mangel in der Caſje erhalten willige einmalige Beiträge aus dem Negimente ausſcheidet , | fönnte , ſtatt 600 Mark 800 bis 1000 Mart bewilligt würden. Inhaber Actien werden , wenn der 1

oder wenn der angeſammelte fonds die Rückzahlung erlaubt -- , an : derntheils durch monatliche Beiträge der ſämmtlichen Offiziere des

Selbſtverſtändlich müizten höhere Gimmunen als die normirten auch durch höhere monatliche Abzahlungen zurückerſtattet werden . Die

Negiments geſchehen. Die monatlichen Beiträge dürfen nicht zu hoch

Nückzahlungen, beſtehend in moriatlichen Abzügen, fönnten in nach:

beineſjen werden , damit es dem unbemittelten Offizier nicht ſchwer

ſtehender Höhe für Anleihen von 600 Marf , beziehungsweiſe 300

fällt, dieſe Beiträge 311 entrichten . Jedem Offizier muß es anfäng:

Mark erfolgen :

lich frei ſtehen, höhere Beiträge als die feſtgeſtellten zu zahlen ; diejelben werden ihm ja, wie wir ſpäter ſehen werden , zurückgezahlt.

Skizzen vom Braſilianiſdien Heerweſeil. Auf einer Reiſe in Braſilien gejammelt von W. B. Faſt auf feinem Gebiete des öffentlichen Lebens zeigt ſich die

Für Stabs- Oifiziere und Hauptleute I. Claſſe 30 Marf Für Sauptleute II . Claſje

20

Rio Grande do Sul ſpielen. Vor einigen Jahren erſt dien c3 , ale wenn zwijden Brajilien und Argentinien ernitlige Verwirfelungen entſtehen wollten , allein die Kriegerolfen lind noch einmal glücklity vorüber gezogen . Außer dem ſtehenden Heer giebt es dann in Bra :

Lüderlidkeit und Mangelhaftigkeit, weldie die Braſilianiſchen Verhältniſſe lilien noch die „Guarda National“ , dic National -Garde , auf die faſt burd)weg kennzeidinen , jo deutlich wie auf dem militärijden . Bei einem auch nur oberflädilidyen Blic , den wir auf die Militär : Ver :

wir am Soluß diejes Aujabes zurückkommen. Wir beidhäftigen uns zunädſt mit dem ſtehenden Deere,

hältniſſe Braſiliens werfen wollen , können vir uns , die wir an die

Dau Deer recrutirt ſid) zum überwiegenden Theil aus Farbigen ,

Deutide Pünktlichkeit und Ordnung in dieſen Dingen jo ſehr gewöhnt ſind, daß io chne dieje Eigenſdaften ein Heer faum noch möglich

Negern , Mulatten , Indianern und Mijdlingen aller Art; indeſſen

trifft man, namentlid) in den Süd- Provinzen, auch ziemlich viele Weiße,

erſcheint, eines komiſchen Eindructs forum erwehren . Was id) während meines Aufenthaltó in der Provinz Rio

beſonders giebt es hier wenig oder gar feine farbigen Offiziere. Da : durd, daß die veridviedenen Farben nicht auseinandergehalten werden , Grande do Sul vom Heerweſen Braſiliens zu ſehen Helegenheit hatte , ll jondern ganz beliebig Surdy einander ſtehen , bekommt eine Abtheilung iſt freilich nur die Außenſeite; in den inneren Mechanismus der von Soldaten ein ungemein ſcheckiges Anjehen. In der That kann Heeres - Verwaltung oder in das Leben der Caſernen , Kriegsſchulen , man in einer größeren Abtheilung Hunderte von Farben - Nüancen !

Cadetten-Anſtalten 2c . konnte ich natürlich keinen Blick werfen , doch

unterſcheiden : vom tiefſten Sdwarz durd Braun und Gelb bis zum

reinſten Weiß. Mit den meiſten darakteriſtijden Seiten des Braſilia : niſdien Militärs werden wir 11118 am ſchnellſten bekannt machen können, wenn wir Gelegenheit haben , etwa eine größere geſchloſſene Abtheilung

ſtehendes Heer haben, das aber bei außerordentlichen Umſtänden , alſo

zu ſehen. Solche Gelegenheiten ſind allerdings ziemlich ſelten , denn

wohl in Kriegszeiten, verdoppelt werden kann. Selbſtverſtändlich ſind ererciert wird faſt gar nicht , nur drei: oder viermal habe ich im aber jene 15 938 Mann keineswegs vorhanden : etwa 9—10 000 Verlauf mehrerer Jahre Gelegenheit gehabt, einer ſolchen úebung bei dürften thatſächlich da ſein, die übrigen ſtehen auf dem Papier, und

zuwohnen. Am häufigſten ſieht man etwa ein Bataillon oder eine

nun eben in

Compagnie, wenn z. B. ein neuer Präſident kommt; in ſolchem Fale

das Geld für ſie verſchwindet in den Taſchen der -

gewiſſen Taſchen . Relativ die meiſten Truppen liegen in der Provinz | wird bei deſſen Ankunft ſtets eine Ehren-Compagnie aufgeſtellt. Nio Grande do Sul, wo ſie theils in verſchiedenen Städten caſernirt

Die Abtheilung ſteht in zwei Gliedern rangirt, zwei Schritt vor

find, theils ſich an der Grenze befinden ; im Ganzen dürften etwa

der Front die Offiziere. Einen bunteren, weniger geordneten und weniger

3000 Mann in der Provinz ſtehen. "Rio Grande do Sul iſtdie militäriſchen Anblick als eine ſolche Abtheilung kann man ſich kaum militäriſdhe Provinz par excellence; ſollte Braſilien in nächſter Zeit denken. Die Leute ſind durchaus nicht nach der Größe rangirt, ſon:

in einen auswärtigenKriegverwidelt werden, ſo kann dieſer nurin dern ſtehen wild durch einander; von Richtung, Fühlung2c.iſt ſelbſt:

in:

werden wir auch dieſe Seiten einigermaßen richtig beurtheilen können nach dem , was äußerlid leicht erkennbar iſt. Das ganze, große Raiſerreid) Braſilien joll ein 15 938 Mann

251

Für Premier: und Second- Lieutenants

Durch dieſe leßten beiden Beſtimmungen wird die Vorſchuß - Caſie

10 Mark.

Ob der einen Vorſchuß Beantragende bereits einen Vorſchuj zugleich Spar:Caſſe. Zu dieſem Zwecke dürfte es vortheilhaft er:

aus dem Offizier-Unterſtüßungs- Fonds erhalten hat , fommt nicht ſcheinen, den Fonds der Vorſchuß- und Spar-Caſſe bis zur Höhe eines anſehnlicheren Capitals anſammeln zu laſſen. Berückſichtigeng

in Betracht, wie überhaupt der Vorſchuß nur verweigert werden

Sarf – mie bereits erwähnt - , wenn ein Vorſchuß noch abzu: werth iſt es aber, daß die monatlichen Beiträge einzelner Offiziere

zahlen oder kein Geld in der Caſje iſt. Nur in ganz erceptionellen eine gewiſſe Höhe nichtüberſchreiten, damit anderen Kameraden der Fällen dürfte es angemeſſen erſcheinen, daß das Offizier:Corps über Vortheil der Spar-Caſſe nicht entgeht. Jedes Darlehen iſt von dem Darlehnsnehmer mit 1 % bis

eine Ablehnung entſcheidet.

Liegt nur ein Bataillon in der Garniſon des Regimenis: 2 % zu verzinjen. Von den Zinſen kann dem Zahlmeiſter, welcher Stabes, ſo iſt das Offizier -Corps des Bataillons beſchlußfähig, bei welchen der den Vorſchuß beantragende Offizier ſteht, da man an :

die Rechnungen über die Vorſchuß- und Spar - Caſje führt , eine jährliche Gratification gewährt werden. Auch können ſpäter von

nehmen muß, daß ein Drittel des ganzen Oifizier-Corps das In: den Zinjen commandirten Offizieren zu Commandos mit unzul .

terejje des Regiments vertritt. Hat der Fonds der Vorſchu3 - Caſje

reichenden Zulagen kleine Zulagen gewährt werden. Es dürfte wohl

die Höhe von mindeſtens 3000 Mark erreicht , ſo iſt es vortheilhaft,

gerechtfertigt erſcheinen, derartige Zulagen nur an ſolche Offiziere

bei jedem detachirten Bataillon eine Filiale einzurichten , welche ein

311 geben , die von ihren Eltern gar keine oder eine ſehr geringe

Drittel des fonds der Vorſchus-Gaſje zi1 beanſpruchen hat . Selbſt:

Zulage erhalten , denn ſehr oft befoinmen gerade beſſer ſituirte

verſtändlich tritt bei dieſem Bataillon eine Commiſſion der Filial: Porſchuß- Caſje zuſammen. Iſt die Vorſchuß:Caſſe nicht leiſtungsfähig, jo erhalten die einen Vorſchuiz Beantragenden genau der Reihe nach ihre verlangten Vorſchüſſe, ſobald die Summe eingegangen iſt..

Offiziere die meiſten Commandos mit gut bemeſſenen Zulagen. Ju vielen Regimentern werden jolche Vorſchuiz -Caſjen bereits eingeführt fein , es werden von den Offizieren dieſer Regimenter die wohl

Die Commiſſion ſoll einem Offizier , welcher noch nie einen

Bei dem Regiment, welchem der Verfaſſer anzugehören die

thätigen Vortheile der Vorſchu -Gaſjen ſicher dankbar anerkannt.

Vorſdu verlangt, denſelben aber ſpäter als ein anderer beantragt, Ehre hatte , beſtand eine gleiche Einrichtung ,, an welcher nur das welcher ſchon oft Vorſchüſje. erhielt , das Darlehen früher be: willigen als dem letzteren, es müßte denn jein , daſs dieſer willig - einen wichtigen Grund anführte. Uebrigens hat in -

frei

keinem

Falle die Commiſſion das Recht zu verlangen, das der einen Vor:

(chuß beantragende Offizier den Zweck der Anleihe mittheilt ; dies muß dem freien Willen des Beantragenden überlaſſen bleiben. Dai dies in ſolchen Fällen wohl angebracht ſein wird , in denen die Bewilligung des Vorſchuſſes von einem Corpsbeſchluſſe abhängt, liegt auf der Sand. Wer ſich mehr als die beſtimmten monatlichen Beiträge von ſeinem Gehalte zur Gründung der Vorid 13-Caſje abziehen läßt , hat bei einem Pferdefauf oder dem Antritt einer Badereiſe ein Recht, die mehrgezahlten Beträge zurückzuverlangen ; außerdem erhält derſelbe dieſe Mehrbeiträge mir beim Ausſcheiden

auszuſctzen war, daß die Höhe des zuſammengetragenen Fonds der Vorſchuß - Sparcaſſe nicht hoch genug war. Anfänglich fanden ſich auch bei dieſem Regiment Gegner , welche gegen die Einjährung Stellung nahmen , doch nach nicht langer Zeit erkannten auch ſie das Vortheilhafte dieſer Cajien gern an. Die Fortſetzung der

monatlichen Beiträge bis zur Anhäufung eines Fonds von 15 000 bis 20 000 Mart Dürfte hinreichen , um ſtets ein Capital disponibel zu haben und im jedem Offizier Gelegenheit zu bieten, ſeinen Antheil an der Caſje bis auf 200 bis 300 Mart zu bringen. Aus dem Vorſtehenden

dürften ſich folgende Vortheile des

Offiziers durch Errichtung der Vorſchu = und Spar-Caſjen ergeben : 1) Bei Beſchaffung eines Dienſtpferdes erhält der berittene

aus ſeinem Regimente, oder durch Beſchluiz der Commiſſion ( ſobald Offizier einen ausreichenden Vorſduß, den er ohne grojze Opfer, der Fonds eine bedeutendere Höhe erreicht hat ) zurück.

Bei Ver:

ſeinem Gehalte gemäß, zurückzahlen kann .

abſchiedung oder bei Verſezimg in ein anderes Regiment erhält jeder Difizier

ſeine

jämmtlichen

verſtändlich keine Spur vorhanden .

eingezahlten Beiträge zurück. Der eine trägt das Haar lang.

der andere kurz, diejer hat das Räppi auf dem rechten Ohr , jener auf dem linken , ein dritter hinten im Naden ſißen , hier ſteht einer mit Stiefeln an den Beinen, daneben einer mit Sdyuhen oder Sdilappen , ja es fomit wohl vor, daß ein Mann an einem Fuß einen Stiefel, am andern einen Holzpantoffel hat. Das Seitengewehr ſell natürlid), wie bei uns, links getragen werden , indelſen dem Vraſilianijden Soldaten kommt es nicht darauf an , es an der redyten Seite oder

2) In Krankheits- und anderen Inglücksfällen findet der unbemittelte Offizier ſichere pecuniare Hülfe. Tritt zu erkennen , ſo müſſen wir darauf in Braſilien gänzlich vera zichten . Die Leute treten ſo leiſe und zart auf, als fürchteten ſie ſidy den Boden 311 berühren oder das Pflaſter zu verderben. Einige wenige Male habe ich Gelegenheit gehabt , eine Con : 1

pagnie crercieren zu ſehen , d. h. die Leute marſchirten dabei nidyt, ſondern maditen nur einige Wendungen, Sdywenkungen u . dergl. Der com : mandirende Offizier raudyte während der Uebungen ganz ruhig ſeine

| Cigarrette und ſteckte die Hand in die Tajde . Die Erercitien ſelbſt

ganz hinten hängen zu haben , ebenſo wie man oft genug Offiziere | wurden ganz entſeglid, langſam ausgeführt, und es entſtand dabei in ſieht, welche die Schärpe nidyt über dein Nock, ſondern unter demſelben umgeſchnallt haben , in Folge deſſen die Enden unter dem Roc vor: ſtehen. Kein Auge ſcheint es zu beleidigen , wenn zwijden den Tudyhojen

übungen, Märſche oder Felddienſt- und andere Nebungen werden wohl

hier und da eine weiße Leinenhoſe ſichtbar iſt. Was den Anzug ſelbſt angeht, ſo iſt natürlich von Sauberkeit keine Rede. Zerriſſene Stiefel,

niemals gemacht ; wenigſtens habe ich nie von ſolchen etwas gehört oder geſehen. Charakteriſtijd iſt, daß wohl niemals geidoſjen wird ,

der Regel ein unbeſchreiblicher Wirrwarr, den wieder in Ordnung zu bringen ſtets eine geraume Zeit in Anſpruch nahm . Größere Sdul:

idhmußige Nöcke mit jdmierigen Knöpfen , der Rock theils offen , theils ſelbſt nid)t mit Plakpatronen ; Scheibenſtände ſind ein unbekanntes zu, die Hojen unten abgetreten – das ſind Dinge, über die kein Menſd

Ding.

ein Wort verliert .

denn neben neueren kleinen Büchſen Amerikaniſchen Syſtems (jo viel

Die Bewaffnung des Heeres iſt übrigens keine gleichartige,

Intereſſant iſt es , eine ſoldie Abtheilung Soldaten durch die id) weiß) trifft man auch noch vielfad) ältere Gewehre , oft beide in Stadt marſchiren zu ſehen . Von Richtung, Tritt und Abſtand teine einem Bataillon . Mit Kleidungsſtüđen ſollen die Leute reichlid verſehen werden . Spur; einer trägt das Gewehr auf der rechten , ein anderer auf der !

linken Seite. Die Glieder ſind ſehr breit , 10—12 Mann hoch,

Wenn man nun aber doch nur höchſt ſelten einen gemeinen Soldaten

Das Marſchtempo iſt ſehr dynell , faſt Ge:

in einem auch nur halbwegs anſtändigen Anzuge ſieht, und vielmehr die

ſchwindichritt. Die Offiziere tragen den Degen wie ein Stußer den Spazierſtoc , bald in der einen, baid in der andern Hand, auch fechten ſie wohl mit demſelben etwas in der Luft umher. Vor der Abtheilung

meiſten in zerriſſenen Schuben , Doſen und Röden herumlaufen , die

wenn ich nicht irre.

dazu noch von Schmuß ſtarren , jo rührt das daher , daß die Leute die empfangenen Monturſtüde ganz einfach — verkaufen. Controle, d. h.

her marſchiren zwei Horniſten , welche von Zeit zu Zeit etwas blaſen,

wirklich darfe Controle , giebt es wohl in keinem Braſilianiſchen

was einen Marſch bedeuten ſoll. 3d habe aber immer vergebens

Verwaltungezweige , alſo auch nicht beim Militär. Wird wirklich einmal ein Mann, der ſeine Sachen verkauft hat , abgefaßt , nun, ſo

verſucht, nach dieſem Getute Tritt zu halten, das Tempo iſt zu un: regelmäßig. Wenn wir gewohnt ſind, eine geſchloſſen marſchirende

wird er einige Zeit eingeſperrt, und die Sache iſt fertig. Was fich

Abtheilung ſchon aus einiger Entfernung an dem feſten gleichmäßigen

aber ein Nigger aus einigen Tagen oder Wochen Urreſt macht, wiró

252

Die Vortheile ſind alſo in die Augen ſpringend, die Opfer

Dr. Sanders hat ſeit Jahrzehnten ſeine volle Weſenheit der Würdigung und Pflege Deutſcher Sprache geweiht. Aus wahrer Ueberzeugung darf daher obige Zeitſchrift der Beachtung in weiten

durch die monatlichen, niedrigen Beiträge gering. Deshalb dürfte

Kreiſen empfohlen werden. Ganz angezeigt wäre, wenn die Truppen ="

3) Dem unbemittelten Offizier können Zulagen bei Com: mandos gegeben werden .

1

ſich die Einführung der Vorſchuß- und Spar-Caſſen bei allen Ne Büchereien ſich die inhaltlich reichen und ſchrſamen Şefte etwa halten gimentern empfehlen und ganz beſonders für die unbemittelten Offiziere eine wahre Wohlthat ſein.

Eine neue Beitſchrift für Deutſche Sprache .*)

wollten , deren monatlich eins , zu drei Bogen , im Preiſe einer Mark erſcheinen ſol .

Finde hier das Inhalts-Verzeichniß des erſten Heftes ſeinen Platz : „ Vorwort, Seite 1 - 5. Der Sammler und die Seinigen, von Göthe , erläutert durch Sanders , S. 6—21 . Sprachliche

Die Beſprechung ſolches gemeinnützigen Unternehmens, als die Herausgabe einer Deutſchen Sprachwarte es iſt, auch in einem mehr: Eigenthümlichkeiten bei Leijing, S. 21–28. Weber Beſeitigung der

thümlichen Fachblatte bedarf wohl keiner beſonderen Rechtfertigung. Fremdwörter in gewerblicher Sprache, von A. Ledebur , S. 28 Die vom Begründer in’s Auge gefaßte Wirkjainkeit ſeiner Zeitſchrift bis 32. Indiſcher Spruch, S. 32. Grober, gleichwohl üblicher !

muß voll und ganz eben wohl auf das Schriftthum des Heeres

Fehler wider die Sprachlehre, S. 33–37. Franzöjiſche Stimme

erſtreckt werden.

über Deutſche Schul-Rechtſchreibung, S. 37–39 . Deutſcher Anti

1

1

So ſehr jemand entſchiedener grundſäßlicher, ja grimmiger barbarus, S. 40–47. Schriftthum, S. 47–48. Brieffaſten.“ Sei übrigens erlaubt, anf einen Umſtand hinzuweiſen , der von jeher ohne Sanders Einfluß aufgebliebeniſt Beurtheilung des ſo nicht fruchtbaren Schaffens nicht Daniel .

Widerſacher auch ſei : aller und jeder Fremdwörterei – die eben

nur alsaſt am Baume jenes DeutſchenErbübels der Fremdſucht überhaupt ſich erweiſt -



. Er hat

es über

ſo darf doch Niemand ſich der weiteren

Erkenntniß verſchließen, daß die ſeit einer Reihe von Jahrzehnten ſich vermocht, ſeine umfänglichen Kenntniſſe unſerer Mutterſprache, um die ihn Mancher anzupaſſenneiden in verſtärktem Maße über unſere geſammte Sprachlehre hereinge- Wiſſenſchaft ſteht, dem nach Standpunkte wie vor,, auf germaniſtiſcher den Schultern . Erdürfte, brochene Zerrüttung, ſowohl in Betreff richtiger , alter und echter des hochachtbaren , aber überholten Adelung. Beugungs-Formen , als bezüglich einer klaren Satzfüge eine nicht 1

mindere Gefahr in ſich birgt. Es iſt dies eine Wahrheit , zu der

Und zwar nicht etwa aus Unfunde, ſondern durchaus bewußter Maße. Um dieſes

ſchon Schopenhauer ſich bekannte,— , allerdings mitdem Hinter: Verhältniſ zu verſtehen , ſei ein anderer Hinweis zum Vergleiche gedanken , durch Erhebung ſolcher Anklage ſeine eigene Unart der Fremdwörterei zu beſchönigen. Aber beide Sünden gehen Hand in Hand, ſind inniglich ver quickt, und trägt ja gerade unſere Abfehr von Lauterkeit der Mutter: .

ſprache, unſer Befreunden mit ſeliſch unempfundenen Fremdheiten

hier dargeboten .

Ein Forſchungs : Neiſender, der die Kunde weiter Länder uns erſchließt, möchte immerhin für ſeine Auffaſſung der Dinge auf dem Boden Ptolomäiſcher Anſchauung ſtehen geblieben ſein ; er könnte uns troudem feſſelnde, reiche, äußerſt nützliche Schilderungen liefern.

urſächliche Shuld am Verfalle des ganzen ſprachlichen Baues. In Gelegentlich bräche die Verſchmähung des Koperniti'jchen Ge Flachſter Auffaſſung ſehen wir in der Sprache nicht mehr ein höchſtes ſekes aber doch hindurch,und ein daraus fließendes ſchiefes Urtheil Kunſtwerk des Geiſtes und der Seele , ſondern nur sie Auspräge berührt dann deſto ſtörender, weil es verblüfft.

Verlag von J. F. Richter .“ (Monatlich erſcheint ein Heft, Preis des Viertel

Nun zum Schluſſe auch ein äußerlicher Punkt, nämlich die Gewandung, 8. i . Nechtſchreibung der Sprache. In Beurtheilung der Puttfamerſchen Schreibung darf man ſchon Sanders zufallen. Allerdings läjit jene neuere Schreibung manche Fortſchritte erkennen, doch auch offenbare Nückſchritte im Sinne einer

jahr : 3 Mart. )

Verſchlimmbeſſerung. Und was das lebelſte, da wo Puttkamerſche und

eines unentbehrlichen, an ſich gleichgültigen Verſtändigungs -Mittels im Verkehre . *) Genauer Titel: Zeitſchrift für Deutſche Sprache, heraus gegeben von Profeſſor Dr. Daniel Sanders ( Altſtrelit ). Hamburg 1887, .

nicht viel ſein. In anderen Provinzen des Reiches ſcheinen dagegen | Waiſenkinder ſich befinden, die zu Unteroffizieren herangebildet werden die Mannſdyaften allerdings oft keine Sachen zu bekommen , das dafür ſollen. Dieſe Waiſenknaben verſehen aud den Wadytdienſt vor dem ausgeworfene Geld wird unterwegs wohl irgendwo in gewiſſen Taſchen Arſenal. Wie militäriſdh derſelbe organiſirt iſt, erkennt man ſofort, verſchwinden. So brachten vor längerer Zeit viele Zeitungen aus den wenn man einmal der Ablöſung des Poſtens beiwohnt. Einer der 1

Norðprovinzen endloſeRlagen gegen die Militär-Verwaltung und das Knaben kommt ganzeinfach heraus, nimmt ſeinemKameraden die Kriegsminiſterium : die Soldaten liefen faſt nackt umber, hätten kein

Schuhzeug , und auch die ſonſtige Bekleidung ſei yödyſt ungenügend. Der Miniſter antwortete darauf, es ſei kein Geld für Anſchaffung .

Büchle ab, und die Ablöjung iſt fertig. Salutirt wird nur vor dem Director des Arſenals, nicht aber vor anderen Offizieren. Im Arſenal

ſelbſt bin ich nicật geweſen ; wie es aber in demſelben ausſehen mag,

von Monturen vorhanden .

kann man ſich denken , wenn auch die Braſilianer gern erzählen , e8

Neuerdings hat man in Rio de Janeiro , wie es ſcheint, eine beſondere Vorliebe für Ranonen bekommen, denn es ſind, wie die

lägen große Vorräthe von Waffen, Monturſtüden , Munition 2c. in demſelben aufgeſpeichert. Geld genug wird vielleicht dafür ausgegeben,

Zeitungen meldeten, eine Anzahl bei Rrupp beſtellt worden , andere

aber ...

ſind ſchon angekommen . Wozu dieſe Waffen dienen follen , mögen die

Die Cavallerie, welche ſich in der Provinz befindet, iſt dadurch ausgezeichnet, daß ſie keine Pferde beſitt ; erſt im Fall eines Kriego

Götter wiſſen. Jedenfalls geht man mit dieſen Sachen unverant:

1

wortlich leichtfertig um. Jd habe im Arſenal in Porto Alegre eine werden dieſelben angeſchafft . Reiten brauchen die Leute ja nicht erſt Batterie Feldgeſchüße geſehen , beren Laffeten fingerdict mit altem Schmuß bedeckt und deren Metalltheile über und über geroſtet waren .

Und doch ſind dieſe Geſchüße noch nicht zweimal gebraucht worden . An ein Neinigen dieſer Sadien denkt natürlich Niemand. Wie die Leute eigentlich mit den Geſcüßen operiren wollen , wenn es einmal nöthig werden ſollte, iſt mir umſomehr ein Räthſel, als weber irgend welche Uebungen gemacht werden , nod; Pferde vorhanden ſind.. Uebrigens iſt - um gerecht zu ſein - während meines Aufenthalts in Porto

beim Militär zu lernen , denn ſchon als Kinder von 4 Jahren haben ſie ſich luſtig auf den Pferden und Maulthieren umher getummelt . Sollte vielleicht einmal eine kleine Uebung veranſtaltet werden, dann werden für dieſen Zwed Pferde – geliehen . Wie eine ſolche Cavallerie

6. 0

3

im Kriege eigentlich operiren kann , iſt ſchwer zu begreifen , und doch ſoll gerade die Cavallerie von Rio de Janeiro die beſte Truppe Braſiliens ſein

57

und ſich z. B. im Paraguay :Kriege ſehr ausgezeichnet haben . Lanze und Laſſo ſollen in ihren Händen ganz gefährliche Waffen ſein, was Alegre doch einmal aus Gott weiß welchem Grunde nach Scheiben ich in Bezug auf den Laſſo gern zugebe. Wer nur einmal geſehen id Wie nadher

hat, mit welch' erſtaunlicher Sicherheit dieſes Inſtrument dort gehand Habt wird, der wird nicht ermangeln, den nöthigen Reſpect vor dem -

52

die Zeitungen ſchrieben, „ ſollen ſogar einige Kugeln die Scheiben ge-

49.

troffen haben ".

felben zu bekommen .

geſchoſſen worden, die im Guahyba aufgeſtellt waren .

Ich erwähnte ſo eben das Arſenal. In Porto Alegre iſt nun ein ziemlich bedeutendes , aus zwei mächtigen Gebäuden beſtehendes

Arſenal, in dem gut ausgerüſtete Werkſtätten und eine Sdule für

36

35

( Fortiefung folgt.) 2

253 Das mittlere Alter in den einzelnen Waffen ſtellt ſich alſo

germaniſtiſche Schreibung übereintreffen , gelangt erſtere zit gleichem Ziele an der Hand thörichter Betrachtungen ; alſo daß ſolches Er: gebniß an ſich werthlos . Denn ob Einer etwas thue ,weil", der

wie folgt : 59 Jahre 5 Monate

Infanterie Cavallerie .

Andere aber „ obgleich “, ſo iſt es nicht einerlei.

59

Artillerie

9

Nur hätte Sanders nicht das Recht, hier den Stein zu 8 60 heben. Auch er iſt von hergebrachter Schreibung abgewichen Genie . 61 6 nicht jedoch auf wiſſenſchaftlicher , ſondern auf verfehlter Bahn. Generalſtab 61 Gendarmerie . Germaniſtiſch iſt 3. B. für Verwendung und Ausſprache des Fol gendes Negel. Nur wo auf älterer Lautſtufe í galt – und nieder: Allgemeines Mittel . 60 Jahre 22 Tage. Die Diviſions - Generale bekleiden ihre Charge , nach Waffen deutſch u . ſ. w. noch gilt – , iſt hochdeutſch B gerecht; hier in u es dann aber auch ſtehen. Ihm fam einſt eine dem Engliſchen th geordnet , bei der 5 Jahre Infanterie ähnliche Ausſprache zu ; heute möge man es ſo weich als möglich, 60

.

9

11

.

.

etwa wie Franzöſiſches z tönen laſſen. Ob Länge oder Rürze voraus:

gehen, iſt völlig ohne Belang. Das iſt alſo wiſſenſchaftliches Geſetz; wie weit man ſolcher Erkenntniß im täglichen Leben gerecht werde , iſt Jedermanns eigene Sache. Jegliche Abweichung von Hergebrachtem darf aber offen bar nur in der Nichtung germaniſtiſcher Erkenntnis ſtatthaft heißen ; ſonſt unterbleibe ſie. Jrriges ſoll Jrrigem nicht weichen. Das hier nebenher.

Wir wollen übrigens mit feinem Min

flange ſchließen, ſondern empfehlen nochmals die neue, trefflich ab : gefaßte Zeitſchrift allen Volfs - Genoſſen , nicht nur zum Leſen – v. Pfiſter.

vor allem zum Beherzigen .

Cavallerie Artillerie

6

4

Genie Generalſtab Gendarmerie . Allgemeines Mittel . .

11

4

2

.

3 Monate.

4

200 Brigade:Generale, wovon 92 der Infanterie, 42 der Ca:

vallerie, 34 der Artillerie, 25 der Genie, 1 des Generalſtabs , 6 der Gendarmerie.

Der Abſtammung nach ſind 130 aus Saint-Cyr, 56

aus der polytedynijden Sdyule , 14 aus den Reihen hervorgegangen, und zwar nad) Waffengattungen geordnet 83, 1 , reſpective 8 der In fanterie ; 35, 2. 5 der Cavallerie ; 4, 29 , 1 der Artillerie; 2, 23, 0 der Genie ; 1 , 0, 0 des Generalſtabs; 5 , 1 , 0 der Gendarmerie. Nach dem Lebensalter am 31. December 1886 rangiren die Brigade-Generale folgendermaßen. Inf. Cav. Art. Genie Generalſt. Gend. 7 2 3 3 2 61 Jahre 1

Verſdicdenes. Die Generalität der Franzöſiſchen Armee. Das Blatt „ la France militaire " bringt nadyſtehende Daten über die Generalität der Franzöſiſchen Armee. Dieſelbe beſteht hier : nach aus :

13 17

3 3

5

3

6

6

12

5

2

5

1

10

5 3

2

2

4

5 5 5 4

4

4

2

52

3

2

1

51 50

2

3

49

2

1

1

.

1

3 Marſchällen von Frankreich, nämlich Canrobert (77 Jahre

60

alt), Mac Mahon ( 78 Jahre alt ), le Boeuf ( 77 Jahre alt.*)

59

11

8 Diviſions- Generalen , die ohne Rückſicht auf die geſetzliche

58

11

Altersgrenze noch im activen Cadre geführt werden , und von welden 4 aus der Militär- Afademie zu Saint- Cyr hervorgegangene der 31:

57

:

fanterie angehören (Alter 78, 76, 79 , reſp. 70 Jahre) , 2 aus der polytechniſchen Sdule dem Genie ( 68 und 70 Jahre ), und 2 aus

Saint-Cyr ( 77 und 66 Jahre) dem Generalſtabe entſtammen . Hierher zählen weiter 100 active Diviſions Generale, von denen

49 der Infanterie , 18 der Cavallerie , 15 der Artillerie , 10 dem

Generalſtabe, 8 der Geniewaffe und 1 der Gendarmerie angehören.

M

co Oco

!

I

12

56 55

6 II

54 53

1

1

4

1

1

1

1

n

2

i

1

Hervorgegangen ſind von cbiger Zahl (100 ) aus Saint-Cyr 68 (43 Infanterie, 15 Cavallerie, 10 Generalſtab ), aus der polytechniſchen Shule 25 (2 Infanterie , 1 Cavallerie , 15 Artillerie , 7 Genie), von der Pike auf 4 Infanterie, 2 Cavallerie, 1 Gendarmerie. Nad) dem Lebensalter rangirten dieſe Diviſions - Generale am 31. December 0. 3. folgendermaßen : Inf. Cav. Art. Genie Generalſt. Gend. 1

69 Jahre 65

5

4

4

61 11

9 4

2

60

3

6

1

n Al

57 IT

8

2 1

56

.

3

53

47 Summe

1 49

.

Gavallerie . Artillerie Genie

1

2

1

1

1

1

1

.

7

II

58

11

54

II

59

1

10 3

11

1

1

*) Der frühere Marſchall Bazaine iſt bekanntlich in Folge ſeines Proceſſes aus der Armeeliſte geſtrichen worden.

3 Jahre 3

Genie . Generalſtab Gendarmerie .

2

15

11

58

.

.

Cavalerie . Artillerie

2

10

57 Jahre 2 Monate 55

.

im Mittel dieſe Charge bei der Infanterie .

1 2

6

Hieraus ergiebt ſich als allgemeines Mittel 57 Jahre 2 Monate. Nad Waffengattungen geordnet , bekleiden die Brigade:Generale

.

.

2

3 Monate

.

2

6

7 2

Hieraus entſteht als allgemeines Mittel 2 Jahre 10 Monate. Der jüngſte Diviſionär iſt General Négrier mit 47 Jahren, der jüngſte Brigade - General M. Brugère mit 45 Jahren. Im Jahre 1887 erreichen 11 Diviſions - und 18 Brigade - Generale die 2

18

.

Generalſtab

11

1

Mittleres Alter pro Waffe Infanterie

1

25

34

42

Gendarmerie .

3

49

92

1

11

55

Summe

1

2 2

1 1

11

.

‫ܪ‬ ‫ܬ‬ ‫ܠ‬ ‫ܕ‬

2 3

11

62

59 58

3

1 2

6

1

64 63

45

geſeßliche Altersgrenze.

254

N a d r i ch te n . Deſterreid) - Ungaru . *

Wien , 20. April.

[ Dao 60jährige Militär:

Dienſt ·- Jubiläum Seiner Kaiſerlichen Hoheit des Erzherzog8 Albredt. – Vermehrung des militärärzt: lichen Offizier : Corpe. – Die Herſtellung der Nepetir:

Belgien. [ Z.] Vrüjjel, 19. April. [Einführung eines neuen Excrcier - Reglements bei der Infanterie.] Das gegen wärtig nod, die Grundlage der militäriſchen Ausbildung bildende König lich Belgijde Erercier- und Manöver:Neglement der Infanterie datirt vom 22. April 1874. Daſſelbe hat ſich inzwijden als nicht mehr

recht brauchbar herausgeſtellt , jo daß das Kriegsminiſterium bejdyloſſen

Gewehre M 86.. - Veabſidytigte Erleichterung der In3 11 | Hat, es abzujchaffen und ein neues an deſſen Stelle zul jetzen. Neig fanterie : A u srüſtung. Unſere militäriſchen Kreije jind freudig lement iſt inn vorigen Jahre feſtgeſtellt worden und hat unterDis dem 1 . -

erregt im Şinblic auf einen nahe bevorſtehenden Tag, den 26. April,

September 1886 die Allerhödiſte Genehmigung Sr. Majeſtät des

an weldiem Scine Raijerlidie Hoheit der Erzherzog Albred i jein

Königs erhalten.

60jähriges Militär-Dienſt: Jubiläum feiern wird.

von der früheren officiellen Doridrift ab und trägt den Anforde: rungen der Neuzeit Nedynmg, jedod) ob allen berechtigten Anſprüchen ,

218 Anlaß dices

ſeltenen Ereigniſſes iſt die alljährliche Frühjahrs - Truppenparade von Sr. Majeſtät dem Kaiſer für dieſen Tay anberaumt worden. Der: ſelben werden außer dem Raijer , dem Kronprinzen Rudolf und fämmtliden anweſenden Raijerlidien Familien -Mitgliedern Abordnungen

des Kaiſerlich Ruijijdı- Littauiſchen Illanen -Regiments Nr. 5 und des Infanterie-Regimente Wilmanſtrand Nr. 86 , ſowie des Königlid Preit: Bijchen zweiten Ditpreußijden Grenadier - Regiments Nr. 3 , deren Chei

Es weidt in vielen und weſentlidien Punkten

mödyten wir nid ) t kurzer Hand entidyeiden . Das neue Reglement iſt unlängſt audy im Druck eridienen und beſtelyt au8 3 Theilen , deren erſter die Grundlagen der Ausbildung und die Soldaten dure behan : delt , während der zweite die Compagnie- und der dritte die Bataillons: und Regimento de umfaßt.*)

Erzberzog Albrecht iſt , ferner je cine Deputation des Infanterie

Frantreid .

Regiments Nr. 44 und des Dragoner :Regimento Nr. 4 , deren 311 haber der Jubilar iſt , beiwohnen . Am Nachmittage des 26. 8. M..

* Paris , 21. April. [ Beabſichtigte Verſtärkung der Garnijonen der Oſtgrenze . ] Die Fad: und Tage: blätter beidhäftigen ſich unabläjlig mit der Frage der Verſtärkung der Sarniionen der Ditgrenze. Ter „ Progrès militaire “ idyließt ſid im Allgemeinen den in diejer Nichtung gebenden Wünſden

wird beim Kaiſer 311 Ebren des Erzherzog8 Albredyt ein großes

Galadiner mit Marſdjalltafel ſtattfinden.

Zur Durdyführung der Beſchlüſſe der legien Delegationen und des vom Raijer genehmigten Secres : Erforderniſſes für das laufende näditen Be:

veridiebener Blätter , darunter der „ Nép. fr." an und äußert ſitty babin , man müfie allerdings das VI. Corps verſtärken und die

förderung - Termin ( 1. Mai) um 1 Ober - Stabsarzt erſter Claſje , 3

Längen - Organiſation Curd) eine ſolde in der Tiefe Dadurd) crjepen,

Ober: Stabsärzte zweiter Claſje , 5 Stabsärzte und 29 Regiments -Aerzte erſter Claſſe vermehrt und gleid) zeitig die Zahl der Regiments-Aerzte

dai man anſtatt des parallel zur Grenze liegenden VI . Corpo -Be: zirks) mehrere trianguläre Bezirke bilde , die ihre Spitze bei Paris und

zweiter Claſſe um 38 vermindert. Hiermit wird der im Juli 1884 jyſtemiſirte Friedensſtand des militärärztliden Offizier :Corps für die

als Balis einen Abbynitt an der Grenze hätten .

Jahr wird das militärärztliche Offizier:Corps mit dem

Chargen vom Regiments Arzte zweiter Claſſe aufwärts hergeſtellt. Oleidizeitig veröffentlidit das „, Verordnungsblatt“ die Eintheilung und Dienſtverwendung der Perſonen des militärärztlidien Offizier:

Corps im Frieden. Es ergiebt ſid) aus diejem Verzeichniſje, daß die Armee im Frieden 4 ( eneral Stabsärzte, 24 Ober: tabeärzte erſter und 30 zweiter Claſje, 96 Stabsärzte, 381 Regimento: Aerzte erſter und 192 zweiter Claſſe und 242 Oberärzte zählt. Die Herſtellung der neuen Gewehre des Syſteme Nannlicher, weldye die dienſtliche Bezeidmung „ Nepetir: Gewehr M / 1886 " führen ,

iſt in den mit großen , theilweiſe aus England bezogeneit Wajdyinen neu eingeridyteten Werkſtätten der Steyrer Gewehrfabrit in vollem Gange. Die Ausgabe der neuen Gewehre an die Truppe Sürfte da :

Aber vor allem in deren verlangen die Offiziere eine Erhöhung der Friedensſtärken. Anſtatt ,,Skelett:Bataillone" 0118 Sen Corpo ber Mitte und des Weſtens nad; der Oſtgrenze zui jenden (wie dies eben erſt wieder für Langres geidehen ), jollte man die dort bereits vor: handenen Bataillonc auf diejebe Präjenzitärfe bringen wie die Deutiden Bataillone in Ellizig - Lothringen . Am 1. April 8. I wien auf dem zen 277 Compagnie Infanterie Territorium des IV . Corpo im ftationirt, Linie und Jäger, active Abtheilungen , Feſtungs- Detachements und Depots ; dus gäbe alio 69 Bataillone à Compagnien , während in Eljab -Lothringen nur 59 Bataillone ſtehen . Wenn man den Comi : pgnien des VI. Corps die 180 Mann der Friedeno -Compagnien des XV . Teutſdien Corps gäbe , hätte mil 49 860 Bajonette in compacten Gruppen edielomnirt , was zum Auehalten eines crſten Supralle ges

her im Monate Zuni, ſpäteſtens im Juli beginnen. Die Vertheilung

nügen würde. Angenidieinlid) wird auch in den leitenden militärijden

wird corporeije crfolgen , und zwar jollen zunädiſt die Fäger :Bataillone und Infanterie- Regimenter der zweiten Armee -Corps ( Wien) mit dem Repetir:Gewehr bewaffnet werden. Erſt wennt bei jämmtlichen Fuß truppen eines Corps die neue Bewaffnung durdoseführt iſt, kommen jene eines anderen Corps an die Neihe. Selbſtverſtändlid , hält mit der Vertheilung der Repetir - Gewebre die Ausrüſtung mit der neuen Munition gleidsen Schritt. Aud) erhalten die Truppen mit den Ge wehren für den Friedensſtand gleidyzeitig auch jene für den vollen Kriegoſtand, beziehungsweiſe für das Augmentations - Magazin . Ein Infanterie- Regiment erhält fonad , im Ganzen 4320 neue Gewehre. Bis Ende dieſes Jahres Sürfte dem „ Peſter Llord“ zufolge --die Neubewaffnung bei den Fußtruppen dreier Corps durdygefülyrt werden . Für das kommende Jahr ſoll die Neubewaffung von ſieben Corps in Ausſidyt genommen ſein , ſo daß 1889 die übrigen Corps

Kreijen Frankreichs eine Vermehrung der Truppen an der Oſtgrenze

-

1

jden in Betradyt gezogen . Großbritanicii.

* London , 21. April.

[ Das Offizier : Corpo de J31

diſd)en weeres . ] In der Indijden Armee befindet ſich das Ene ropäiſche Element gegenüber dem eingebornen der Ball nad bekannt:

lid in dem umgekehrten Verhältniß wie der Bedeutung nach. E3 gilt dies nidyt nur von dem Mannidato tande, jonderit in höherem

Maße noch von der Einteilung der Offiziere.

Während ſämmtlide

Commandes ohne Yusnahme und auch die Stabsoffiziers - Stellen in Engliſchen Wänden ſind , nimmt das eingeborne Element vom Majer abwärts in raider Proportion zu . In normalen Zeitläufen hätte das

wenig zu ſagen , allein es bedarf wohl nur des Dinweijos auf die im

des ſtehenden Heeres an die Neibe fämen und in jenem Jahre auch

berüchtigten Sepoy-Aufſtande gemadyten Erfahrungen , um die Bedenken

noch die Betheilung der Landwehr- Truppen mit dein Repetir: Gewehr ihren Anfang nehmen könnte, um ungefähr 1891 beendet zu werden .

erkennen zu laſſen , die das übermäßige Vorwiegen von Hindu -Offizieren in der Truppenfront im Augenblick großer Srijen mit ſich bringt. Von

Vom Jahre 1892 ab hätte dann die Steyrer Gewehrfabrik in mäßigerem

diejem Standpunkte aus betrachtet , kann aud ; die heutige Verfaſſung des Offizier:Corps der Anglo - Indiſchen Armee als keine zufriedenſtellende

Tempo die Erzeugung des fünfzigprocentigen Reſerve - Vorraths an Repetir : Gewehren für Heer und Landwehr zu bewirken . Auch in den Militär:Verwaltungsbereidhen herridyt reges Leben. Auf Preußiſche Anregung wird gegenwärtig die Erleichterung der

bezeichnet werden .

Ein Blick in die Bombay Army Liſt läßt dies zur

Infanterie-Ausrüſtung in Erwägung gezogen . In dieſen Tagen ſind

Genüge erkennen . Von den 26 Bataillonen , welche die Armee der Präſidentidaft ſtart iſt , ſind 6 nad Birma abcommandirt, und zwar mit einem über den Durdſdynittsjatz hingus bemeſſenen Beſtande an

aus Preßburg zwei Infanteriſten mit einer vom dortigen F.-3.-M. Baron Catty erdadyten Ausrüſtung in Wien eingetroffen , die noch einfader ſein ſoll als das Deutiche Syſtem und insbeſondere geringere

Europäiſden Offizieren , dergeſtalt daß auf jedes der zurückgebliebenen Bataillone höchſtens fünf Englijdje Offiziere entfallen, d. h. dieje 20 Bataillone der Bombay - Infanterie zählen jeħt nur die Hälfte ihres

Roſten verurſachen wird , weil man die Beſtandtheile der bisherigen

reglementemäßigen Beſtandes an Europäiſchen Offizieren. Je weniger

Aufrüſtung zumeiſt joll benußen können .

Europäer aber das Eingebornen -Regiment zählt, deſto mehr tritt das einheimiſche Element im Offizier:Corps bervor, und wenn nun gar die Zahl der erſteren auf fünf zuſammenſdrumpft, ſo kann von einem

1

Endlich hören wir, daß der Entwurf eines neuen Militär: Straf:

geſeßes vollendet ſei und demnächſt zur Berathung kommen ſoll.

*) Wir gedenken auf das neue Belgiſche Erercier-Reglement der d In D. Re . fanterie demnächſt beſonders zurückzukommen .

255

eracten Dienſtbetriebe nur dann die Nede ſein, wenn das einheimijde Offizier-Corps unbedingt zuverläſſig und disciplinirt iſt. lino Garan ſcheint es eben zu mangelır. Ein in Indien erſcheinendes militärijdes

länder idon jo geht , ſo vermuthe idy, daß es dem Oeſterreichiſchen Offi:

zier not weniger gefallen würóe , öffentlich die Maßnahmen beher

achtet, und er wird deren Anzahl höðiſt wahricheinlich niemals auf

Vorgeſetzten kritiſirt zu ſehen . Aus diejem Grunde erſcheint mir auch der Werth Ses vorliegenden Buches ziemlich fraglit , denn beſpricht man die vorgekommenen Fehler , jo ſchadet man der Autorität hober Vor: gejeţten , und beſpricht man ſie nicht, jo idadet man dem Dienſt, weil Viele annehmen werden , es wäre Alles gut und ridytig , was dir

mehr denn 4 beziffern . “ Was das im Hinblick auf die Leiſtungs-

pajjirt jei.

fähigkeit und Siderheit der Truppe jagen will , bedarf für feinen praktiſchen Miluär und aud; wohl kaum für den Laien einer umſtändlichen Erläuterung. Auf eriprieplide Dienſtleiſtungen einer derartigen

Gruson's Hartguss - Panzer , von Julius von Schütz , Ingenieur des Gruson - Werks . 2. vervollständigte Auflage.

Fadhblatt behauptet geradezn : „ Man bitte jeten Bataillone:Gommans deur nur um chrlidhe Beantwortung der Frage, wie viele von ſeinen

16 eingebernen Offizieren er für brauchbar und vertrauenswürdig er:

Truppe kann nur ſehr bedingungsweile und nur unter Umſtänden zerednet werden , welche die völlige Intactheit der Autorität des Euro:

päerthums vorausjeben . Wo aber lettere in Frage geitellt wird, wie ist dem großen Sepoy - Aufſtande, da ſteht das ganze Gebäude der In: Sijchen Armee in Gefabr , juſaminenzubredien .

.

Potsdam 1887 , - Militaria “ , Verlagsbuchhandlung für Mili tär -Literatur ( G. v. Glasenapp ). 8. IV u. 160 S. , eine grosse Tabelle und viele Abbildungen im Text . Preis 4 Mark .

[ v. H.] virr von S dyüļ , bekannt durch ſeine knapp ge baltenent und lediglich das Wejentlidite erwähnenden Bejdreibungen

der Verjude, welche mit den Erzeugniſſen des Grujon : Herto in Buckau bei Magdeburg , in veritiedenen Ländern , auf dem Gebiete Die Mait över des 1. und 11. Corps bei Sambor 1886 .

Auf Befehl des R. K. Cheis des Generalitabes dargeitellt vom Oberſt des R. R. Generalitabs - Corps Adolf von Dorſetfly .

Mit 1 Starte uud 9 Skizzen . Wien 1886. Verlag des Mili tär - wiſſenſchaftlichen Vereins. Il Commiſion bei L. US Seidel & Sohn . 8. 149 S. [v. S.) 3 September berigen Jahres fanden in Galizien zehn : tägige Manöver ſtatt, en melden ſich zuerſt zwei Ewvallerie : Diviſionen und dann , mit diejen vereint, zwei Urmee:Corps und eine Landwehr: Infanterie-Brigade berheiligten . Der General inſpecter des Orterreidviden leeres , Felómar:

des Kriegswciens angestellt wurden , giebt und in der vorliegenden Sdrift zunächſt eine kurze Bejdyreibung der Gruſ on 'ichen Hartzuß Panzerungen und Minimalidurten Caffeten und ſodann eine Zuſammen : ſtellung der jämmtliden bis jetzt gegen die erſteren veranſtalteten Sdriegverjude .

Die Sdrift bildet eine Ergänzung 311 einem im Jahre 1878 unter gleidiem Titel crídienenen Aufjate und wird im Auftrage des Etabliſſements Oruie egeben Jahre n 'iden„ Cirujan lid unter , welches Namen dem Wert “ berausg die Hände einer im vorigen in bekannt Actien : Gejellidaft übergegangen iſt, obne ſeinen bewährten Gründer und jeitherigen Leiter, Jerrn Commerzienrath ( Gruſo11 , zu verlieren.

dall Erzherzog Albrecht , hatte die dee oder , wie es cert heißt , die Annabme " ausgegebent auto bebielt die Oberleitung. Er batte

Mitthei bedränk'stengegenwä lungen den Europa , welite 20 jen derin po Befeſtiaus litijdenBeiLage gungowe rtig über die Oeffentlid ) feit dringer , dit alle Staaten ihre Berjudie in diis tiefſte Geheimniſ hüllen , iſt die Schrift des Herrn von düt eine un

befohlen , daß die Commandeure jelbſtändig aufgetretener Truppentheile

jo Bunkeriswertbere ( jabe. Sie ſteht auf allgemeinem Standpunkte

über ihre Tbätigkeit an den einzelnen Manövertagen ausführlide Bes

ridite zu erſtatten und daß sie Diviſiono : m0 Corps - Commandeure ihre Entſchlüſſe dabei zu motiviren hätten . Auf diejen Beridten , Erwägungen und Beidlüſſen fugt vor: liegende Darſtellung ; ſie will cinc eiufate Beſchreibung jent und ver:

Erzeugniſſen des Betradtungen Verjude, Staaten weldie mit verſchiedenen giebt und und auf Grujon im Intereſſeüberverſchiedener -Werks des Jahres Svießpläpen e einidhließlity bis , jetzt , beziehungsweiſ lepien, Im 1886 der Wiſſenhaft. lediglich im Intereſſe wurden angeitellt Capitel werden jobam

die gewonnenen Rejultate zuſammengeſtellt

meidet jede Kritit , wenigſtens die abfällige . Inter der Vorausſetzung ,

druß der lejer gern die Gelegenheit bemat, um einen Einblick in die

Solußfolgerun haben voneinen und die Werth um jo hößeren Verſuchen ciner ſehrDieſelben großen Zahl , als ſiegenauf gezogen.

am meiſten kriegeäbulidye Tbätigkeit der 11118 befreundeten Armee zil

beruben .

erhalten , empfehle ic) 013 Bucy złır anidhaffung. Es eignet ſich in applicatoriſcher Methode zum Studium und lieſt ſich dabei auf Grund des fließenden lebhaften Vertrags reht anregend. Der Lejer wird dabei finden , daß im Ganzen genommen die Manöver dort grade jo

Wir fönnen der Schrift nur die weiteſte Verbreitung wüniden , da ſie dem Fachmanne, welder ſid, über den heutigen Sandpunkt der Soumittel gegen die jevige Artillerie unterrichten will, von höchſtem

verlaufen wie die anrigen : Friedensrücklitten giebt es aut dort , und

Die Ausſtattung der Schrift in Druck, Zeichnungen und Papier

befohlen wird auch dert mehr, als nöthig und nütlid ) ijt. Einige Abweichungen von weren Gewebubeiten will ich indeg nicht unerwähnt laſjen , ohne dam lIrtheil des Lejers vorgreifen zu wollen, der jich ein ſoldes aus der Brojdyžre jelbit bilden möje. 1 ) Die Cavallerie : Diviſionen beſorgten die Auflärung auf 70

bis 80 Kilometer in zwei veridiedenen Methoden , die eine durd) Offi

Intereſſe jein muß.

it cine jebyr gute .

Bur Beſprechung eingegangen . Sdriften etc. Veidreibung der Infanterie- Musrüſtung M /87. Mit 2 Tafein in L'iditbrud. (Berlin , E. Š . Mittier & Sohni.)

ziers: Patrouillen à 12 Bierde , die andere durd Auitlärungs - Escadrons, reſp. Diviſions ( 6. . 2 Escadrong ) vereinigt . 2) Den Cavallerie : Diviſionen ſind außer den reitenden Batterien

Dality , Hauptmi., das Magdeburgiſche Fiiliſier-Negiment Nr. 36 leit ſeiner Entitehmmg bis zum Jahre 1886. Ein Beitrag zuir Armee- Sejdichte. Ju Regiments Auftrage Mittler & Mit Sohn:)2 Plänen und 7 Skizzen in Steindrud.desBerlin , C. S.bearbeitet.

ned je 2 Infanterie , reſp. Jäger:Bataillone zugetbeilt, die marichiren müſſen und nur einmal ibr Gepäit gefahren bekommen. 3) Die Berpoſtenlinien waren gewöhnlich 15-20 Kilometer lang und deckten alle Cantonnements ; neutrale gab es bei ihnen nid t.

Zeitichrift für deutiche Spradie , heralisgegeben von Profcijor Dr. D. Canderå. Heft 1. Ppril 1887. (Hamburg, J. F. Nidhier .)

4 ) Aufnäride der Diviſionen und Vormäríde in rangirter

Ordnung kommen auf ſehr weite Entfernungen vom Feinde vor. uge.Die Befeble paſien gewöhnlich auch die Rückzug8- Eventualität in's A5) 6) Gemiſchte Aufklärungs - Detachements aller Waffen , gewaltſind ganz en vogue 1. 1. w . Wenngleidh ich mich abſichtlid bierbei jeder Kritik enthalte, lo

Niecognoscirungen und großartige Gegenſtöße aus den befeſtigten fame Stelungen geſchieht dies nicht aus dem Grunde, daß es dafür an Anhalt feble,

ſondern aus einem , dem gut erzogenen Soldaten eigenthümlichen Ne

ſpect vor der hohen Stellung der Führer, und wenn das mirals Aus-

Règlement sur l'exercice et les manoeuvres de l'infanterie ( Belge ). Titre l'instru I Formati s et ctionIV. denie. . Titre II.deEcole compag du soldat III.diverse . Titreon Ecole de bases Titre Ecole ba

taillon . Titre V. Ecole de régiment. (Bruxelles, Imprimerie militaire. E. Guyot. )

Wimpffen , général, la bataille de Sedan , les véritables coupables. Histoires complèr e, politiqu matériaeux édition. inédits, élaboré nnés , eparet militair Emilee d'après et coordo Corra.des Septièm ( Paris, Ollendorff.)

Beridtigung. In einem Theil der Auflage der Lautſtuf heutigen Nummer bitten wir auf Lautſtuf

Seite 253, Spalte 1 , Zeile 9 von oben „

í galt“ zu leſen.

e t galt“ ſtatt „

e

V

.

256

-

Anzeigen . 11

Unter der Preſſe befindet ſich und erſcheint im Laufe der nächſten Wochen : n

Die neue Feditweiſe der franzöſiſdien Infanterie.

n5 n

Nach der Instruction sur le combat (Janvier 1887) bearbeitet

n n

von einem Deutſchen Jnfanterie - Offizier.

n10

8. Geheftet. Preis etwa 11 ', Mark. Die hier bezeichnete Schrift behandelt die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie - Bejecht, welche auf Anregung des gegen

n n 11

wärtigen Kriegsminiſters von Frankreich, des Generals Boulanger, von einer höheren Commiſſion ausgearbeitet worden iſt. Dieſe neue Fechtweiſe der Franzöjiichen Infanterie hat die Beſtimmung, als Grundlage der fünftigen Kämpfe der Franzojen zu dienen nnd iſt daher von höchſter Wichtigkeit. Die Vorſchrift bildet zwar nur eine Ergänzung des Franzöſiſchen Infanterie

1

11

n15

Reglements vdm 29. Juli 1884, allein ſie giebt dem leşteren eine ganz neue Richtung: den Drang, nach der Offenſive, welcher bisher

n

in den Franzöſiſchen Reglements feineswegs ſo zur Geltung fam , wie dies der thatfräftige Striegøminiſter Frankreichs jeßt fordert. Der Deutſche Infanterte - Offizier, welcher dieſe Schrift bearbeitete, hat zahlreiche Erläuterungen und Bemerkungen hinzugefügt , um das Verſtändniß der neuen und alten Franzöſiſchen Vorſchriften zu erleichtern .

Darmſtadt & Leipzig, in April 1887.

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n30 n

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u

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1866–86.

n50 n

Bearbeitet von Robert Freiherr von 29rangel,

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Allgemeine

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n65

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11 II

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Fortsetzung der auch von ihm jüngst erschienenen , Theorie des Schiessens mit Handfeuerwaffen “, wobei er die Absicht verfolgt, ein dem durch schnittlichen Bildungsgrade der Einjährig -Freiwilligen entsprechendes Bild der beim Schiessen in Thätigkeit kommenden Kräfte und deren

Wirkungen zu geben Er setzt hierbei die Kenntniss der „ Theorie des Schiessens “, sowie der allgemeinen physikalischen Gesetze, welche hier

auf Anwendung finden, voraus, vermeidet jede Rechnung und berück sichtigt auch sonst die beschränkte Zeit der Einjährig - Freiwilligen, indem er den Stoff bis zur äussersten Grenze zusammendrängt. Zum Einzelnen übergehend, bemerken wir noch , dass Verfasser die Schwer

kraft, den Luftwiderstand, die Anfangsgeschwindigkeit, die Wahrschein Geschosse und die praktische Verwerthung der Flugbahn-Beobachtungen bespricht. Was er davon mittheilt, ist richtig, fasslich ausgedrückt und

lichkeit des Treffens, die Durchschlagskraft , die Abweichungen der

geeignet, einem angehenden Soldaten die ersten und hauptsächlichsten

erreichen , wenn er ſeinen Körper pflegt. Die meiſten Krankheiten ligſte Pflicht Jedermanns ſein , liegen im Blute , es ſoll alſo die heiUnſeren Forſchungen und lang

darauf ſein Augenmerk zu richten.

jährigen Erfahrungen iſt es gelungen ,folche Mittel zuſammenzuſtellen , die ſicher, ſchnell und ohne nachtheilige Folgen das Blut reinigen , ſtärken und den Kreislauf im richtigen Gang erhalten. Unſere Heilmethode iſt anerkannt, durch Orden und goldene Medaillen öfters ausgezeichnet worden. Wir behandeln mit ſtets guten Erfolgen gewiſſe krank heiten, die vonverdorbenem Blute kommen (ohne Queckfilber ), dietraurigen Folgengeheimer Gewohnheiten ,ferner Sd wädie zuftände, Hautkrankheiten , Wunden noch , ſo veraltete, Flechten, Ausfallen der Haare, Gichiund Rheumatismus, alle Frauen krankheiten mit dem ſicherſten Erfolge. Den Bandwurm entfernen wir nach unſerer Special-Methode, ſelbſt bei Kindern leicht binnen einer Stunde . Brud leidende erhalten nach einer rationellen Be handlung durch unſere auf den neueſten Forſchungen baſirende Bruch

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Nügemeine

Militär- Zeitung Zweiundredjz igfter Jabrgang. No. 33.

1887.

Darmſtadt, 27. April.

Die uig. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 4jähriger Abonnentents- Verbindlichfeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile foſtet 35 Pfennig .

Inhalt :

Aufläke. Die Vervollſtändigung des Deutſchen Eiſenbahn - Neßes im Intereſſe der Landes - Vertheidigung. :

Wie man ein Pferd Trejſiren jou ! Von

v. Schilling:Gannitatt. Verſchiedenee. General Ganeßfy †.

Nachrichten. Deſterreich -Ungarn . [ Feier des 60jährigen Militär-Dienſt- Jubiläums Seiner Kaiſerlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht.] Groß britannie 11. [Rede des Generals Woljelen über die Heeres-Organiſation.] Kritik. Kritiſche Rügblicke auf den Ruſſiſch -Türkiſchen Krieg 1877 78, von Kuropattini, bearbeitet von strah mer, Neue Folge, 1. Heft. Feuilleton . Skizzen vom Braſilianiſchen Heerweſen , von W. B. ( Fortiebung. ) Nene Militär - Bibliographie . Allgemeine A11zeige li.

Bie Vervollfändigung des Deutſdieu Eiſenbahu - Nehes Maße durch eine entſprechende Entwickelung der Eiſenbahn - Nege Nechnung getragen. Namentlich in Frankreich ſind für die ſyſtema

im Intereſſe der Landes -Vertheidigung.

tiſche Vermehrung der Transport: Strajzen nach der Oſtgrenze, für

** Dem Neichstage iſt ſo eben ein Nachtrag zu dem Mili- die Steigerung der Leiſtungsfähigkeit der Linien durch Doppelgeleiſe

tär:Etat von 1887/88 vorgelegt worden, welcher verſchiedene mili- und für die Herſtellung der zur planmäßigen Abfertigung der tåriſche Neuerungen betrifft. Wir greifen aus demſelben heute einen | Maſſen - Transporte erforderlichen Lade- und Entladeſtellen außer:

Gegenſtand heraus, der unjere beſondere Aufmerkſamkeit erregen ordentliche Aufwendungen gemacht worden. Gegenüber dieſer Vers muß, weil er vornämlich die Stärkung der Wehrfähigkeit Deutſch

ſchiebung der Transport-Verhältniſſe und dem von unſerem Nachbar

lands zum Zweck hat : es iſt die Vervollſtändigung des Deutſchen erreichten Grad der Kriegsbereitſchaft von Heer und Land kann von Cijenbahn -Neges im Intereſſe der Landes-Vertheidigung . Für dieſen Zweck iſt die Summe von 36 314 000 Mark als

einer entſprechenden Vervollſtändigung des Deutſchen Bahn -Neţes, an deſſen Leiſtungsfähigkeit bei der geographiſchen Lage und Ge

erſte Nate in den Nachtrags- Gtat eingeſtellt worden . Eine demſelben ſtaltung Deutſchlands ohnehin größere Anforderungen herantreten, beigefügte Dentſchrift giebt folgende Erläuterungen dazu : nicht länger abgeſehen werden , wenn die rechtzeitige Verſamınlung Die Bedeutung des Eiſenbahn:Netzes für die Schlagfertigkeit unſerer Streitkräfte zum Schuße der Grenzen ſichergeſtellt und das des Heeres iſt ſeit den Kriegen der lebten Decennien auch in den

Land gegen die Gefahr eines feindlichen Einfalls beſchüßt werden

Nachbar-Reichen in zunehmendem Maße gewürdigt worden . Die ſoll. Nur unter dieſer Vorausſeßung läſst ſich unſere jorgfältig .

Schnelligkeit und Sicherheit der Verſammlung der Streitkräfte an

vorbereitete Mobilmachung zum Schuße der Grenze voll und recht

der Grenze iſt abhängig von der Zahl und Leiſtungsfähigkeit der zeitig verwerthen. Von Neichswegen ſind demgemäß die erforder: dorthin führenden Transportlinien . Um die plößlich herantretenden lichen Vorbereitungen und Abkommen mit den betheiligten Bundes Maſſentransporte mit dem vorhandenen Fuhrpark in kürzeſter Friſt Regierungen getroffen worden , damit die dringendſten Ergänzungen

ficher zu bewältigen, ſind an das Bahnnetz die folgenden Grund des Bahn-Nebes in’s Werf geſegt werden. Die Forderungen der anforderungen zu ſtellen: 1) daß eine ausreichende Anzahl möglichſt Heeres-Verwaltung entſprechen lediglich dem durch die Fortſchritte directer Verbindungen nach den bedrohten Grenz-Gebieten vorhanden der Nachbarländer bedingten dringendſten Bedürfniß an Gegenmaß

fei,2) daß die Leiſtungsfähigkeit der Haupt-Transport-Linien durch regeln. Sie bezwecken eine Steigerung der Leiſtungsfähigkeit des Doppelgeleiſe geſteigert werde, ſo daſs die Beförderung der vollen Bahn-Neßes durch Ergänzungs-Bauten (zweite Geleiſe, Ladevorrich und Rückfahrtder entladenen Züge ohne gegenſeitige Störung und tungen) an vorhandenen Linien und durch Ausbau einer directen Gefährdung erfolgen fann , 3) daß die für die Abfertigung von Verbindung zwiſchen Ober:Elſaß und den übrigen ſüdlichen Theilen

Maſſen-Transporten erforderlichen Einrichtungen zum Ein- und Auß: des Reiches. laden der Züge — Militär- Nampen und Ladegeleiſe

-

ſchon in

Bezüglich der geplanten Ergänzungs -Bauten an vorhandenen

Frieden in der Ausdehnung und Anzahl vorhanden ſeien, wie ſie Eiſenbahnen heißt es : rechtzeitig und in entſprechendem Umfange bei Eintritt der MobilA. Innerhalb des Süddeutſchen Eiſenbahn - Neges iſt das machung nicht mehr hergeſtellt werden können. Die Nachbarreiche ſtreckenweiſe Fehlen zweiter Geleiſe auf den militäriſchen Haupt .

haben dieſen militäriſchen Anforderungen inzwiſchen in zunehmendem | Transport-Linien zum Nachtheil einer gleichmäßigen und ſicheren

258

Marimalleiſtung fühlbar. Als dringlichſte Ergänzungen wird das liegt erſt in der Höhe von Offenburg etwa 100 Kilometer nördlich Legen zweiter Geleiſe auf folgenden Strecken in Antrag gebracht: der Hüninger Rheinbrücke. Dieſe iſt nur auf ganz bedeutenden a. auf den Reichs- Eiſenbahnen : von Courcelles nach Teterchen , von Umwegen erreichbar. Durch Neubau einiger Verbindungsſtüđe : Hargarten nach Bous und Völklingen, von Folpersweiler über die Leopoldshöhe-Lörrach, Schopfheim -Wallbach -Säckingen, Weizen-Hint Verbindungscurve zur Strecke Saargemünd - Saaralben ; b. auf ſchingen: Immendingen , kann die Badiſche Oberrheinthal-Bahn mili: Preußiſchem Gebiete im Neße der Heſſiſchen Ludwigs : Eiſenbahn : täriſch nußbar gemacht werden , während die Herſtellung einer von von Sachſenhauſen bis Forſthaus ; c. auf den Bayeriſchen Eiſen- Tuttlingen dem Donauthale folgenden neuen Eiſenbahn nach Inzig bahnen, und zwar innerhalb des Staatsbahn -Nebes: von Heidings- kofen (an der Hohenzollern - Bahn nahe Sigmaringen) eine directe feld bis zur Badiſchen Grenze bei Lauda , von Nürnberg bis zur und leiſtungsfähige Verbindung mit Ulm und München vermittelt. 1

Württembergiſchen Grenze bei Crailsheim ; innerhalb des Pfälziſchen

Jin Verein mit der in jüngſter Zeit durch Staatsvertrag geſicherten

Eiſenbahn : Nebes : von Langıneil über Marnheim zur Heſſiſchen Grenze bei Monsheim , von der Badiſchen Grenze bei Nheinsheim

Eiſenbahn -Verbindung zwiſchen Memmingen und Leutkirch würden dann für den äußerſten Süden des Reiches die für die Landes: Vertheidigung unentbehrlichſten Verbindungen zwiſchen dem ſüdlichen Bayern und Württemberg mit dem Ober-Elſaß gewonnen ſein.

über Landau- Zweibrücken bis Folpersweiler, ferner eine Verbindungs: curve bei Neuſtadt a. 8. Svaardt; d. auf den Württembergiſchen

Eiſenbahnen : von der Bayeriſchen Grenze bei Crailsheim über Seſſen:

thal-Hall:Weinsberg -Seilbronn bis Eppingen ; e. auf den Badiſchen Eiſenbahnen : von Lauda bis zur Bayeriſchen Grenze, von Eppingen

über Bretten-Bruchſal-Graben bis zur Bayeriſchen Grenze bei Nheing:

Hinſichtlich der Aufbringung der für die Eiſenbahn - Bauten erforderlichen Mittel iſt der Dentſchrift Folgendes zu entnehmen : Die Herſtellung der zweiten Geleiſe im Gebiete der Reichs Eiſenbahnen iſt ausſchließlich Reichsſache. Was die Herſtellungen

heim, von Hauſach bis Villingen ; f. aufHefjiſchem Gebiet im Neße der Heſſiſchen Ludwigs - Eiſenbahn : von Worms über Monsheim : Wachenheim bis zur Bayeriſchen Grenze. B. Die Herſtellung pernianenter Militär -Nampen und zuge: höriger Ladegeleiſe , welche rein militäriſchen Zwecken dienen , iſt

in den übrigen Bahn -Gebieten betrifft, ſo wird nach den dargeſtellten

ausſchließlich auf jolchen Bahnhöfen in Ausſicht genommen , auf

der Vertheidigung des Reichs liegend gelten, ſo werden gleichwohl

welchen die einer rechtzeitigen Bauherſtellung im Bedürfnißfalle ent: gegenſtehenden Schwierigkeiten als unbedingt vorhanden angeſehen

die Koſten im Hinblick auf die concurrirenden Jutereſſen der be theiligten Verwaltungen nicht ausſchließlich dem Reich zur Laſt fallen

Verhältniſſen ein zweigeleiſiger Ausbau im eigenen Jntereſſe der be treffenden Bahn vielleicht bei einzelnen Strecken in abſehbarer Zeit, bei ſeiner aber unmittelbar in Frage kommen . Muß ſomit die er: forderte Herſtellung der zweiten Geleiſe weſentlich als im Intereſſe

werden müſſen , und auf welchen bei jeder Mobilmachung ſchon tónnen. Den betreffenden Verwaltungen ſoll , jeder für ihren Be in den erſten Tagen Mannſchafts- und Pferde- Transporte zur Ver: ladung gelangen .

reich, der Ausbau, der Betrieb , ſowie die Unterhaltung überlaſſen werden und das Eigenthum der herzuſtellenden Anlagen zuſtehen .

Ueber die in Ausſicht genommene Szerſtellung einer das Schwei- Die jonach zu gewinnende Ausſtattung mit zweiten Geleiſen ſtellt zeriſche Gebiet umgehenden Eiſenbahn -Verbindung zwiſchen dem Ober- für die Bahnen, auch ſo lange dieſe mit der Herſtellung ihrerſeits Elſaß und den Süddeutſchen Hinterlanden wird geſagt : Zum Zweck einer ſchnellen Truppen -Verſammlung im oberen

vorzugehen noch nicht Anlaß haben, einen mehr oder minder werth

Rheinthal fehlt es an einer directen , jederzeit benutzbaren Eiſen-

vollen Vermögens : Zuwachs inſofern dar , als die Sicherheit des Betriebes erhöht und die Fahrplan -Einrichtung erleichtert wird, in:

bahn- Verbindung zwiſchen dieſem Landſtrich und den Süddeutſchen Hinterlanden. Die vorhandene, dem Rheinlauf folgende Badiſche

gleichen einer etwa ſteigenden Tendenz des Verkehrs ohne Weiteres nachgegangen und dieſelbe nugbringend gemacht werden kann. Dieſe

Bahn durchſchneidet an zwei Stellen Schweizeriſches Gebiet ; ſie iſt

Geſichtspunkte führen zu einer entſprechenden finanziellen Bethei

ſomit bei Ausbruch eines Krieges für uns nicht verfügbar. Die ligung der Bahnverwaltungen. Nach den demgemäß getroffenen nächſtgelegene Ausmündung der von München fommenden Bahnen | Abmachungen iſt eine Regelung dahin in Ausſicht genommen , daß

Skizzen vom Braſilianiſchen Heerweſen. Auf einer Reiſe in Braſilien geſammelt von W. B.

(Fortießung .)

Beſondere Beſprechung verdienen die Offiziere und die joge nannten Rriegsſchüler , 6. 6. Cadetten.

Von einem Offizier - Corpo

kann nicht die Rede ſein ; jener Corpsgeiſt, der gerade in der Deutſchen Armee ſo vorzüglich entwiđelt iſt, und der das Offizier - Corps eines .

nicht Mode , die Herren gehen an einander vorbei , als kennen ſie ſich nicht , oder als gehören ſie nicht zu einer Körperſchaft. Nur mit Abnehmen des Räppis jelbſtverſtändlich.

Bekannte grüßen

Uebrigens icheint man das Grügen im ganzen Braſilianiſchen Heere nicht zu kennen. Dem gemeinſten Neger-Soldaten fällt es im Traum : nicht ein , ſeinen ihm begegnenden Unteroffizier oder Offizier zu grüßen . Die Folge davon iſt ſelbſtverſtändlich, daß Subordination ein ziemlidy

unbekanntes Ding iſt. Es kommt nur zu häufig vor, daß die Leute

Regiments oder Bataillons zu einer feſtgeſchloſſenen Körperſchaft macht,

ſich weigern , irgend einen von einem Offizier ertheilten Befehl aus

eriſtirt in der Braſilianiſchen Armee gar nicht. Nur ein einziges Mal habe ich bei einer etwas unangenehmen Gelegenheit eine Spur

und geht davon . zuführen. Dieſer zudt dann die Adjeln tet. artiges habe ich ſelbſt wiederholt beobach

Der:

deſſelben wahrnehmen fönnen , wenn nidyt die Sadie, die ich im Sinne

3hren Privat - Verkehr juchen und finden die meiſten Offiziere

Was jedem Fremden

in Localen , welche bei uns ein Offizier nimmermehr beſuchen würde, ja welche ſelbſt die meiſten Unteroffiziere vermeiden würden. In den Anua

babe, doch noch anders erklärt werden kann.

an den Braſilianiſchen Offizieren ſofort in die Augen fallen muß , iſt

:

die ganz unſoldatiſche Haltung ; ſie haben in der That eine Haltung zems und Vendas – kleinen, überaus ſchmierigen Colonial-Geſchäften — und einen Gang , wie man ſie eber jedem Anderen als einem Offizier oder in den Barbierſtuben ſieht man ſie ſtundenlang ſißen oder ſtehen, zuſdyreiben möchte. Dazu kommt , um den Eindruc nod) zu ver: politiſirend und eine Cigarette nach der andern drehend und rauchend. -

ſchlechtern, oft eine ſonderbare Kleidung, halb militäriſch, halb bürger: lich. So begegnet man ſehr häufig Offizieren , die folgendermaßen

Die meiſten Offiziere ſind wohl auď aus ſolchen Kreiſen hervorge: gangen, wenigſtens hört man ſie ſich hier mit aller Welt buzen. Zu

beſſeren Familien oder Geſellſchaften haben nur vereinzelte Ausnahmen bekleidet ſind :Sæmußige, an beiden Seiten aufgeriſſeneoder aufges Zutritt . Wenn aus beſſeren Kreiſen ein junger Mann Offizier wird,

ſchnittene, mit ſchiefgetretenen Abfäßen verſehene Stiefel, lange, weite,

Hinten natürlid , abgetretene Beinkleider, ein ziemlich ſchäbig ausſehen:

ſo iſt das eine große Ausnahme, und in ſolchem Falle iſt als ficher

der , offener Waffenrod , darüber ein mit ſchwarzem Pelz beſefter anzunehmen , daß er höheren Orts bedeutende Connexionen hat und Civil-Ueberzieher von bedenklichem Alter, als Ropfbededung das meiſt durch dieſelben in Purzer Zeit zu hohen Stellungen gelangen wird.

auf einem Ohr ſißende Säppi, unter dem das lange, ſchwarze Haar

Salonfähig , tann man ſagen, wird erſt ein Oberſtlieutenant oder

nach allen Seiten did hervorſteht, in der bloßen Hand die abſolut

Oberſt, ein Tenente Coronet oder ein Coronel. HöhereMilitärs ſpielen

1

unvermeidliche Braſilianiſche Reitpeitſche. Der Degen wird außer zuweilen einegroße politiſche Rolle, wie z. B. der Duque de Carias Dienſt nie getragen , dagegen legen die Herren nicht ſelten ihre rothe Schärpe an, entweder über oder unter dem Waffenrod, ganz wie es ihnen beliebt.

Gegenſeitiges Grüßen der Offiziere unter einander iſt

in Porto Alegre eine der einflußreichſten Mitglieder des Directoriume der liberalen Partei der Provinz Rio Grande do Sul iſt.

Was die wiſſenſchaftliche Ausbildung der Offiziere anbetrifft, so

JOJ

die Geldleiſtungen bes Reichs auf beſtimmte Procente der Anſchlag:

Bei den erforderlichen neuen Eiſenbahn - Verbindungen iſt eine

ſumme bemeſſen werden, und im Uebrigen jede Verwaltung auf Regelung in demſelben Sinne wie bei den zweiten Geleiſen zweck eigene Nechnung für Bau , Betrieb und Unterhaltung der zweiten mäßig erſchienen . Die Bundesſtaaten Württemberg und Baden, welche die Herſtellung, den Betrieb und die Unterhaltung der Linien

Geleiſe Sorge trägt.

Im Einzelnen wird das Betheiligungs-Verhältniß fich verſchie- übernehmen , werden Eigenthümer derſelben. Bei Bemeſſung der

den geſtalten. Abgeſehen davon, daß die Vorbereitung des Unter finanziellen Betheiligung ſind wiederum die der Unterhaltungspflicht baues und der Runſtbanten für zweigeleiſigen Betrieb nicht überall

gegenüberſtehenden vorausſichtlichen Erträgniſſe und der Umfang

die gleiche iſt, wird das Maß des durch den Bejiß zweiter Geleiſe des beſonderen Intereſſes der Landesgebiete in Nückſicht gezogen erwachſenden Vortheils naturgemäß je nach dem Umfang des jetzigen und fünftig zu erwartenden Verkehrs ſich höher oder niedriger heraus: ſtellen. Für die ſtaatlichen Verwaltungen kommt hinzu die Nückſicht auf das allgemeine wirthſchaftliche Intereſſe, welches je nach den

worden .

Den Vereinbarongen gemäß würde das Neich für die Her : ſtellung der neuen Linien zu gewähren haben : 1) an Württember von der auf 12 631 900 M. jich belaufenden

örtlichen Verhältniſſen der in Betracht kommenden Landestheile ver:

Anſchlagsſumme

ſchieden in's Gewicht fält . Eine genau zutreffende Abwägung des

während Preußen für ſein mitbetroffenes

den Bahnen und dem einzelnen Lande erwachſenden Vortheils iſt nach der Natur der Sache nicht möglich. Bei den dieſerhalb mit

den betheiligten Regierungen gemeinſchaftlich gepflogenen Verhandlungen iſt indeß in Berückſichtigung aller einſchlägigen Verhältniſſe eine Verſtändigung dahin erfolgt, daß als Zuſchüſſe des Reichs zu den Anlagen zweiter Geleiſe gezahlt werden ſollen : an Bayern von der 5 392 000 Marf betragenden

Anſchlagsſumme 75 Procent .

4 044 000,00 N.

an Württemberg von 6 969 200 M. 80 Procent

an Baden von 4 471 500 M. 85 Procent ferner für die Pfälziſchen Eiſenbahnen von 5518 000 M. 90 Procent . und für die Heſſiſche Ludwigsbahn :

5575 360,00 3 800 775,00

18 965 490,40 M. 6 264 910,00

Il

den militäriſchen Ladevorrichtungen , welche auf

Summe

Sumine für die iteuen Linien

Ilnter Hinzurechnung obiger .

I

40052 950,00 M. 27 217 642,40

für die Ergänzung beſtehender Bahnanlagen ergiebt ſich ſomit ein Geſammtaufmand des Reichs von

67 270592,40 M.

Erforderniß für das erſte Jahr iſt mit Rückjicht auf dieſe Even

444.155,40

Die an verſchiedenen Orten noch fehlen: Rechnung des Neichs herzuſtellen bleiben , er: fordern einen Koſtenanfwand von

.

weiſe Geſellſchafts -Vertretungen nicht bis zum erforderlichen Beginn der Bauausführungen beſchafft ſein ſollte, wird ſeitens des Reichs der ganze Baubedarf vorſchußweiſe bereit zu ſtellen ſein. Das

4 966 200

135 000,00

zuſainmen Hierzu treten die Koſten für entſprechende Anlagen bei den eigenen Bahnen des Reichs mit

Gebiet fernere 500 000 M. zuſchießt ; 2) an Baden desgleichen von 34 259 000M . Anſchlagsſumme antheilig . 32 546 050,00

zu den die in Genehmigung Ausſicht genommenen Leiſtungen der ein zelnen Soweit Verwaltungen der Landtage , beziehungs

a. für Großherzoglich Heſſiſches Gebiet von 493 506 M. 90 Procent 000 M. b. für Preußiſches Gebiet von 1501000 90 Procent

7 506 900,00 M.

tualität entſprechend höher bemeſſen worden. Ueberdies komint in Betracht, daß die Ausgaben für die zweiten Geleiſe planmäßig zum überwiegenden Theile in das erſte Jahr fallen . Alle hier vor geſehenen Aufwendungen werden zu Laſten des Militär -Etats gehen und ihrer Natur nach durch Anleihe zu decken ſein . Wie wir im Eingange bemerften, hat die Reichsregierung im Nachtrags: Credit für 1887/88 zunächſt die erſte Nate im Betrage von etwa 36 Mill. Mark für die Vervollſtändigung des Eiſenbahn

Netes in Deutſchland verlangt. Damit iſt zugleich ausgeſprochen , daß 1987 242,00 27 217 642,40 M.

für die Zukunft weitere Naten in den Etat eingeſtellt werden ſollen, über deren Höhe das oben Mitgetheilte als Anhalt dienen kann.

iſt dieſelbe nady Allem, was ich gejehen und gehört habe, im hödjſten l ſicher ſein , Cadetten anzutreffen. Vei der Zerſtörung der Deutſch

Grade mangelhaft. Intereſſant und ſehr bezeichnend iſt folgendeThat BraſilianijdjenAusſtellungzu Porto Alegre im Februar 1882 haben jache: Voreinigen Jahrenbejuchte Locira Martin , der Braſilianijdje StaatemannHerr bedeutende Kriegsſchule , die S. zu Porto Ale: .

ſiegleidhfallseinenid) t unbedeutende Rolle gejpielt, wie ich ſelbſt ge Wenn ſchon die meiſten Offiziere in einer nach unſeren

ſehen habe.

gre. Nach dem Beſuche erzählte er , es müſſe in dieſer Anſtalt nicht Begriffen ſehr wenigfür Oifiziere paſſenden Geſellſchaft verkehren, ſo

piel geleiſtet werden, denn erhabe auch nid)t bei einem einzigen der gilt das in nochweit höherem Grade vondenKriegsjdrülern . Laden jungenLeute eineinziges friegowiſſenſchaftliches Wert vorgefunden. gehülſen, Lehrjungen ,Barbiergehülfen 2c. ſind in der Regelihre Freunde , Mag dem nun ſein, wie ihm wolle, das ſteht feſt , daß die thatjädı- init denen ſie die haten en s Heldent

verricht , von denen mandie durchau

re, jowohldieallgemeinen wie die hoch nicht ſehr harmloſerCadette ligen Kenntniſſe die Offizie Naturn ſind. So war id; Zeugeeinesblutigen wiſſenſchaftlichen , der denkbar geringſten ſind. Wozu hat auch der Streites zwijden und Offizieren . Auf einem öffentlichen Braſilianiſche Offizier vieles Wiſſen nöthig ? Er hat ja doch keine

Maskenbau in Porto Alegre , den ich in Geſellſchaft einiger Freunde

eit , daſſelbe zu verwerthen, und das Avancement Gelegenh beſuchte,um ein derartigesVergnügen der Braſilianer doch aut, cina ganz allein von den guten Connerionen ab , welche er beſißt.hängtja mal kennen zu lernen , geriethen ein Cadet und ein Offizier in Streit. Nach dem Gejagten wird man es begreiflich finden , daß die Offiziere nicht gerade in gutem Rufe ſtehen, ſondern daß man ſie in

Bald hatten ſidy die ziemlich zahlreid anweſenden Offiziere und Cadettent um ihre reſpectiven Kameraden geſchaart. Ein Offizier fordert die

befieren Kreiſen eigentlich vollſtändig meidet. Dieſe geringe Ahtung, Cadetten auf,denSaal zu verlaſſen.Ein allgemeines Hohngelächter Offizierebeim gebildeten Publicum genießen, geht geradezu von der anderen Seitewar dieAntwort. Voller Wuth faßtder Offi welchedie in Verachtung über den Kriegeſchülern oder Cadetten gegenüber. Früher zier an den Degen (bei ſolchen Gelegenhciten werden die Degen häufig befand ſich die Kriegeſchule der Provinz Rio Grande do Sul in Nio

angelegt) , um ihn zu ziehen.

Im Nu ſind 20-30 weitere Degen

Pardo, einem kleinen Fleden im Innern des Landes. Da aber dort aus der Scheide, und ein wüſtes Schlagen beginnt; Reiner achtet auf die jungen Herren ihre Streiche etwas zu toll machten, ſo wurde die

den Andern, Jeder ſchlägt in's Blinde hinein, ob auf Freund oder Feinb

) eineWeilefort,bisplößlich ein durchAlegreverlegt, damit dieHerren beſſeren Umgang iſtgleidjgültig.Dasgeht ſoeiner Sdule nad dadurch an etwas verfeinerte Sitten gewöhnt würden. dringender Schrei ertönt, belämen und,Porto der Cadetten war von einem Degen

Aber jeßt hat maneingeſehen , daß manſich mit der Cadettenſchule durchbohrt worden undſofort geſtorben.Obmanden Sduldigen ge funden hat , ob überhaupt einer der Betheiligten beſtraft worden iſt, hämtere, aufdringlichere Geſellſchaft wie dieſe Braſilianiſchen Cadetten weiß ich nicht; es wurde einige Tage in den Zeitungen über dieſen itkaumzudenken,ſo daß inPortoAlegrejchon zu wiederholten Fall geldhrieben, dannhörteman nichts mehr. .

geradezuden Teufel auf den Hale geladen hat. Eine robere, unver:

Malen das Verlangeu" nach Entfernung derſelben laut geworden iſt. Bis vor wenigen Jahren wohnten die Cadetten in Porto Alegre Aber: „die ich rief, die Geiſter , werd id nun nicht los !" In der meiſten8 in Privathäuſern innerhalb der Stadt, wo ſie natürlich gänz That, wo überall aud nur einúnfug getrieben wird, da tann man lich ohne Controle waren. Jeßt wohnen, wie ich glaube, ſämmtliche

SUV

Wenn es ſich hiernach auch gewiß um bedeutende Summen handelt, Statt bam mit dem Schritt zu beginnen , würde ich der deren Bewilligung vom Reichstag im Intereſſe der Landes-Verthei- | gleichmäßigen Schotteltrab wählen. Schritt lernt das Pferd erſt digung gefordert wird , ſo ſind doch unſeres Erachtens die hierfür durch den Trab. Ein ſehr geſaınınelter Schritt iſt ſogar der Prüf in der mitgetheilten Denkſchrift beigebrachten Gründe von ſo über- | ſtein guter Abrichtung. Im Trabe lernt es dann durch die Gerte zeugender Beweiskraft, daß der Neichstag ſich deren Gutheißzung nicht auch die Waden in ihrer vortreibenden Wirkung reſpectiren. wird entziehen können. Es ſteht alſo zu hoffen , daſs die wichtige VorTas wiederholte Aufrichten des Halſes durch den Reiter zu lage ihre Annahme und der Plan der Deutſchen Heeresleitung ihre Fuß bei gar zu tiefer Kopftragung möchte ich auch gutheißen . Ausführung finden wird. Man kann dies aber auch beim Stillhalten auf dem Sattel mit Schultrenſe.

Nun kommt ſchon ( S. 13 ) auf der geraden Linie das Contra: ſchulterherein (Kopf gegen die Wand) , Hintertheil ein Viertel gegen das Bahn - Innere.

Wie man ein Pferd dreſſiren ſoll !

Weit einfacher iſt das Hereinnehmen des Kopfes und dadurch Unter Zugrundelegung der Schrift des Grafen de Montig 11 y . *)

Hinausweichenmachen der Kruppe während des Schrittreitens des Ganzen von einem Manne nach dem andern auf einem für Alle

Von v. Schilling: Cannſtatt, Oserit a . D.

Graf Montigny beginnt ſeine Schriit, die mit dem Motto bezeichneten Zirkel , einmal herum , dann geradeaus, worauf der Nichts Neues unter der Sonne" erſchienen iſt, mit der Handarbeit, womit ich ſehr einverſtanden bin. Er wil die erſte Wirkung der

Nächſte folgt. Ueberhaupt iſt es bei neuen Remonten eher anzurathen ſtatt

Zügel, ſowie das Nachgeben im Genicke zu juje erreichen , er läßt Contraſchenfelweichen, mit dem Schenkelweichen , d. h. dem Herein aber mit dem Seitwärtstreiben des Hintertheils um den Pferdekopfſtellen des ſopjes vor jedem Eckpaſjiren und Hinaustreiben der

herum beginnen. Ich würde zuerſt das Abbiegen für das Genic

Hinterhand zu beginnen, weil junge Pferde nur zu gern, z. B. bei

prüfen nach ab: wie nach ſeitwärts anrathen .

Nechtsherum , den Kopf willig hinausgeben , aber mit der Rruppe

Dann läßt er die gleiche Uebung unter dem Neiter durch ſtark nach rechts drängen und dem Schenkel und ſogar der Gerte einen Mann zu Fuß machen. Jd frage : Wozu zwei Dreſſirer ? opponiren lernen. Iſt das Pferd zu Fußze gut angewieſen, ſo kann ich den Hintertheil Die Nenvers Rehrungen (S. 18 ) vor der Ecke auf rechter vom Sattel aus

durch Kopfbereinnehmen fliehen maden , und 1

Hand halbrechts herein und ſodann einen Halbzirkel nach links den

Gertenverſtändnis hat es ja ſchon vorher bekommen. Einem Stümper

Weg an der Wand zurück ſind eine gute Nebung; überhaupt ſieht

kann der Inſtructor allenfalls ſo zu Mülje kommen. jederſeits ein Randaren : und ein Die Theilung der Zügel Trenſen-Zügel – iſt ganz zweckmäßig für das Stellen des Kopfes nach beiden Seiten zu dieſem Weichmachen der. Sruppe. Ich habe

man , der Verfaſſer verſteht ſein Metier.

ſie Tourniaire in der Morgen :Dreſſur abgeſehen und ſtets bei jungen Pferden , die ich auf Kandare zäumte, angewendet. Auch das Vor- und Zurücktreten , um bei letzterem das Ausfallen des .

Ich würde aber lieber

mit den vorher durch Schaufel tracirten einfachen Valbkreiskehrungen

beginnen. Daz man zu ſehr das richtige Eckenpaſſiren vernachläſſigt,

iſt eine Wahrheit. Ich rathe 311 dein mit Schaufel tracirten Qua: brat von 15 Schritten ohne Wände, beſonders für Recruten. Das

lehrt führen und Schenkel gebrauchen !

Hintertheils zu paralyſiren, iſt ganz zweckmäțig.

Das Führen zweier Gerten für die Hintertheils Dreſjur habe

ich ebenfalls lange vor Montigny für gewiſſe Fälle angerathen.*) *) Comment il faut dresser un cheval. Connaissances pratiques

Seite 21 führt Verfaſſer auch das oft nöthige Feſtwerden

d'hippologie, dressage du cheval de selle, principe d'attelage, extérieur marechalerie , hygiene etc. par le comte de Montigny , ancien in specteur général dans les harras etc. ( Paris, Rothschild .)

Cadetten in einer neu erbauten , großen Caſerne außerhalb der Stadt .

* Seite 161 inciner Schrift „ Neitiunſt und Dreijur, Stuttgart 1866, Ebuer ."

iſt natürlidy ganz erbärmlich. Die praktijdie Ausbildung im Erer:

So viel viel 311 jagen , achten . Man und unter den

cieren, Felddienſt 2c . iſt kaum vorhanden . Das Einzige, was ich in genannte Feldübung didt bei der Stadt, , auf dem andern llfer des dieſer in

glauben , weil es ja in der Natur der Sache liegt. Die Bemaititung

Db aber damit an den Zuſtänden etwas gebeſſert wird , muß ich doch ſehr in Frage ſtellen .

Die wiſſenidaftlidie Ausbildung des Cadetten

über 818 ſtebende Heer. Von der Flotte weiß ich nicht da id) keine Gelegenheit gehabt habe, dieſelbe zu beob: jagt , es jolle etwas mehr Dronung auf den Stiffen Mannſchaften ſein wie im Landbeere ; auch werden die

Marine Offiziere für ziemlid gebildet gehalten. Ich will das gern

der Schiffe dürfte ctwa 3-4000 Mann betragen. Die Marine Guahyba , bei dem Dorfe Pedras Brancas , abgehalten wird . Die , beſitzt 6 Arſenale, von denen das in Nio de Janeiro das bedeutendſte Cabetten beziehen hierfür einige Tage Biwat und maden auch wohl iſt, es ſoll in vorzüglicher Weije ausgeſtattet ſein und gute Arbeiten 1

kleine Uebungen.

Leider habe ich verſäumt, mir eine jolde Uebung

anzuſehen. Dagegen hatte ich einmal Gelegenheit, einem ſogenannten Manöver“ beizuwohnen , weldjes dicht vor der Stadt auf einem

liefern.

Alcin dag dody audy im Marineweſen Bieles ſehr faul iſt,

beweiſen wohl am beſten zwei Begebenheiten, welche ſich vor längerer Zeit zutrugen .

Es ſollte ein im Hafen von Rio de Janeiro ſtatio:

n zur Beobachtung des Venus:Duræganges nad Patagonien einer Stelle warein quadratiſcher Wall aufgeworfen , mit vertieftem heErpedition Binnenraum . In dieſer Vertiefung , alſo hinter dem Walle, der wohl zu bringen. Der Commandant ließ auf die Unfrage von Seiten des eine Feſtung markiren ſollte, ſtand eine Abtheilung Infanterie. Die Miniſters, wann es auslaufen könne, ſagen, daß er unter einem Zeit: Feſtung ſollte großen Plaße abgehalten wurde und etwa eine Stunde dauerte. Un

nirtes Kriegsſchiff ſich jeetüdytig machen , um , wenn ich nicht irre, eine

1

.

von einer andern Abtheilung, bei der ſich auch zwei von Cadetten ſelbſt gezogene Geſchüße befanden , genommen werden . 1

raum von 3 Monaten unmöglich ſeetüchtig ſein könne, da die Dampf: feſſel nicht in Ordnung ſeien und erſt reparirt werden müßten. Wer

Das Terrain war ſo eben wie eine Tiſchplatte, von einem gedeckten weiß, wie lange das Schiff ſchon mit unbrauchbaren Reſſeln im Hafen Vorgehen konnte aljo keine Rede ſein . Das Ganze machte auf mics lag, und wann man an eine Reparatur gedacht hätte, wenn nicht die den Eindruc, als wenn Kinder „Soldaten ſpielen “ . Es wurde ein Erpedition dazwiſchen gekommen wäre ! – Ein zweiter Fall. Der

wenig geknallt, auch ließ man aus den Kanonen einige Schiſſe los , Rumpf eines alten, aušrangirten Kriegsjchiffes wurde öffentlid ver dann rannte man mit fürchterlichem Gebrüd in noch fürchterlicherer volbracht. Heldenthat war war vollbracht. die Heldenthat und die Unordnung auf die Schanze los,, -- und

ſteigt und einem Käufer für 40 : 000 $ 000 Rs. zugeſchlagen. Dieſer fand nun nadyher im Schiffsraum allein als Baŭaſt ſo vielEiſen

und Kupfer, daß er aus dem Verkauf deſſelben 80 : 000 $ 000 Rs. Cadetten gezogen wurden , ſo erinnere ich ihn daran , daß die Bra- löſen konnte. Ob der Miniſter von dieſem Ballaſt nichts gewußt hat ?

Gollte es dem Leſer vielleicht auffallen , daß die Geſchüße von den

ſilianiſche Artillerie in Friedenszeiten ebenſowenig Pferde hat wie die

Cavallerie. Vtelleicht hat man auch das Ziehen der Geſchüße als eine vortreffliche militäriſche Uebung für die Cadetten betrachtet und daher keine Pferde geliehen.

(Schluß folgt.)

261

terherein (S. iſt lehren , und dafür das Pferd für ſichere Wendung wechjelut zu und Weichwerden der Fauſt an. Schul Schulterherein (S. 23) 23) iſt

ſehr gründlich und dabei kurz gegeben . Rruppe an die Wand machen. Ebenfalls ohne alle Auſtrengung und ohne alle Schläge. (contra Schulterherein ) würde ich für Militár- Dreſſur überflüſſig halten. ES Es genügt das Contraſchenfelweichen auf dem Zirkel

Der Unterricht läßt vor dem Wechſelpunkt pariren und ſchnell wieder

einſpringen. Das fließt zuletzt ſo ist einander, dai es faun noch 1

Ropf hinaus 2. Ebenſo iſt auch Renvers überflüſſig. Nun geht Graf Montigny (S. 32) zur Drehung der Vorhand um die Hinterhand über , wobei die Hinterbeine vorerſt noch einen kleinen Kreis abtreten, ſtatt das Pferd auf dem inwendigen Hinterfuß zu wenden, was eine ganz gute Vorbereitung für leyteres iſt. Halte und halbe Halte erſcheinen auf Seite 35. Dabei heiſst Gerfaſſer mit Necht die Schenkel thätig ſein. Ich habe in Nr. 15 der Aug. Mil.-Ztg. v. d. I. erwähnt, daſs ich beinahe allein durch die Schenkel, ſo viel wie ohne Zügel , das Pferd aus dem Galopp parirte , was geidiſ dafür ſpricht.

Aber

eine ſichtbare Stockung des Galopps iſt. Auf Seite 48 fommt das Verſammeln auf der Hinter :

hand. Baucher hat dies ſehr zweckmäßig durch den zarteſteri Sporengebrauch gelehrt. Hier ſind auch gut zwei lange, abwärts gehaltene Gerten angebracht, die man nur an die Oberſchenkel an :: drückt. Was Verfaſſer ausführlich auf S. 49 ſagt , ſcheint mir ſehr gut und leſengwerth zu ſein ; dabei fiel mir ein , wie jogar viele alte , auch Sports -Neiter ganz ohne conſtante Maden -An fühlung zu reiten pflegen. Wenn von der Ferne dieſe heran jagen , ſo ſieht man viel Luft unterhalb beider Kniee hindurd) ;

wie kommt er früher zu den Halten und zu den Wendungen auf

dam imd wann komint dann ein Näherrucker , ein Drücker, um

der Kruppe und hat doch ſo wenig das Zurücktreten , die Grund:

wieder davon zu fliegen , und das ſoll nun Uebereinſtimmung mit der Zügelführung ſein ! 1

lage der halben und ganzen Halte und jeder Verſammlung, erwähnt! Nun geht es (S. 39 ) zum Galopp , den ich ſpielend gleich anfangs auf dem Kreiſe Einer nach dem Andern, bei der lebung

mehr als ein leichter lluiterſtüßer des Wadendrucks, denn als Mittel

des Ganzen im Trabe einleiern ließ, – mehr nur Einſprung , als is

brutaler Gewalt.

eigentliche Galopp-Uebung. Er aber will keinen Zirfel. Jch wage

Pferde mit dem ſcharfen Stechſporn verdorben als dreſjirt werden ,

zu behaupten : Für ſtürmiſche Pferde iſt der Zirkel am beſten ge-

unterſchreibe ich ebenfalls.

eignet. Sie ſehen gar bald ein , daß ſie doch nicht weiter , ſondern immer wieder auf denſelben Fleck kommen . Ich habe zu gute Ne-

Seite 54 bei der Kandaren - iführung erſehe ich, daſ bei der tenue à l'allemande die Randaren :Sjand hoch und die Trenſen:

Auf Seite 53 wird der Sport beſprochen , und mit Niecht

So verſtand es auch Baucher : daß mehr

ſultate vom Zirkel -Galopp erlebt , um mich umſtimmen zu laſſen . " sand tief gehalten wird ; ich würde für das Umgekehrte ſtimmen .

Was nicht taugte, verwarf ich ſchnell, weil id) raſch zin Ziele Die rechte Trenſen-sand iſt nadımeiner Anſicht der Schutzengel für ſtrebte.

Und wenn Verfaſſer meint: die Köthen litten dabei , ſo

alle Unarten, die meiſtens durch Linksnehmen des Kopfes ausgeführt

haben die Neiter zu viel zuſammen geſchraubt , dann iſt es aljo werden , die Beweiſe dafür habe ich früher durch Beiſpiele aus dein nicht der Zirfel, ſondern das Ungeſchick .

Ich ließ ichou Nemonten

Leben erbracht. Dejhalb jollte dieſe Fauſt eher vor als nach der

von 14 Tagen eine nach der andern zur Beluſtigung herumgalop: Abbildung S. 55 hinter der Linfen ſtehen . piren,1 aber dabei muſs der inwendige Zügel höher, der auswendige tiefer geführt werden , ſo daß die Nruppe einen etwas größeren

Erſt auf Seite 56 kommt das Beiſtellen an die Neihe,

das doch eine der erſten liebungen iſt , welche zu Fuß geſchehen

Kreis beſchreiben kann , dabei giebt es keine ruinirte Köthen ! Das jollte, und auch das Abbiegen mit dem Zweck, die Steifheit der Gau Eingaloppiren

im Ganzen iſt der Verderber der Röthen und

Sprung -Gelenke, weil die Pierde einen übermäßigen Eifer entwickeln ,

naſchen zu entfernen . Die Anivendung dieſer Abbieging ( figur S. 59) iſt ganz dieſelbe , wie ſie S. 37 in meinem Dreſſurwerke

Nun kommt Verfaſſer zum Contra -Galopp ( S. 45), den doch

gezeichnet iſt, nur hat mein Mann eine Ausfall: (Sicherheits-) Stellung , um vor allen Tücken geſchützt zu ſein. Hier wie dort wird von der linken Seite ber mit Kandare rechts abgebogen. Das

uur ein Stallmeiſter durch die Eden abrundend zu Wege bringt.

Beiſtellungsbild (S. 60 ) iſt ebenfalls daſjelbe wie das meine auf

wenn er das Pferd ziivor tüchtig im Contra:Trabe eingepaukt hat,

S. 51 , und die Sache iſt in gleicher Weiſe beſchrieben , ich darf

den dann ungeſchickte grobe Fäuſte in ungeeigneten Momenten des Abſchubs zu dämpfen beſtrebt ſind.

Sachen , die für die Militär-Neiterei feinen reellen Nußen haben , | daher gut ſei. daher nicht nicht ſagen ſagen ,, daß daß ſie ſie gut ſei. Nun kommt er auch auf das Mißdreſſuren Schaden

bringen. ja eher durch Beim Renvers : oder Contra : Galopp (S. 45) erfennt Ver:

„ Gerade a lis “ des Kriegspferdes , „ wie ein Lineal“ jagte mein

faſſer die Schwierigkeit des Paſſirens der Ecke an, aber ſeine Mittel werden ohne den zuvor eingeübten, ſtets gut placirten, ſogar ſtär: keren Trab nichts helfen. Der auswendige, hier näher dem BahnInnern befindliche Schenkel wird das öftere Abſpringen nicht ver:

nahmspferde in folgender Weiſe an : 11 Ein gangloſes, in die gand drückendes Pferd mit Ein gangs erwähnten getheilten

hindernMittel können, behauptet,„bieſer Pferd auf ſetzen.“ Ein feidas beſte , das Verfaſjer die Hanken zuContraSatopp ſolcher

tinte und umgekehrt,zuſtellen abzubiegen, umzu extemen Seite der Widerſtand und gröjjer ſei . Dann mag es, wenn, auf welcher

Lehrmeiſter.

Auf Seite 64 giebt Verjaſjer die Dreimittel für Alus

Zügeln bei rechts herum Pferdekopf 1

Grund iſt, wie ich glaube, nicht ſtichhaltig. Ich habe die Erfahrung der größere Widerſtand wie meiſt rechts iſt, im Trabe links herum gemacht, daß, namentlich um durch die Ecken zu kommen (natürlich

reiten wie es will, nur muß es die Biegung rechts gegen die Wand

im Viertels-Kreisbogen ), die Hinterhand freier gelaſſen werden muß , denn bei jedem Galoppſprung hat der Reiter , um dieſen

erhalten 2c. ?c. 2) Ein Pferd, das nicht traben will, führt Verfaſſer ebenfalls

Bogen zu hinterlegen , eine kleine Drehung des Pferdes zu bewirken, mit getheilten Zügeln ,aber vorzugsweiſe mit dem linken (alſo immer wobei der Reiter die Achſe iſt; alſo beim Galopp rechts placirt

Ropf gegen die Wand, ſowie mit dem linken Schenkel und der links

Kruppe gegen die Wand, Ropf rechts , links herum , muß er die befindlichen Gerte in Contraſchulter herein ), dann links herum Con Vorhand jedesmal , da der Viertels-Kreisbogen links geht , etwas traſchulter herein rechts, doch nur den Hülfen einer Seite gehorchend, 1

nach links und dagegen die Kruppe etwas nach rechts ſchwenken machen. Zu dieſer Schwenkung darf jedoch die Kruppe nicht zu ſehr belaſtet ſein. Und das will man in Frankreich nach dem Titel des

wieder um herauszubringen, auf welcher Seite der größere Wider: ſtand ſei. Und wenn der wieder rechts ißt , danit alſo Schulter herein u. 1. w.

Buches den Cavallerie - Eleven beibringen ? Ich beklage die vielen

Das iſt alles , aber damit ſind die Außnahmspferde nicht

trefflichen Pferde, die dabei verdorben werden. Jedes tüchtige Kriegs und Raufmanns- Pferd muß

ſo meint Verfaſſer – feſt in dem

zu Ende ! Das Zweigeſpann und mit Tilbury (S. 71 ) und die

angeſtimmten Galopp beharren und ſo die (verdammte) Wendung Dreſſur dazu wird mir der Leſer erlaſſen, ſo ſehr das Werth für vollziehen können. Da ſage ich: lieber das künſtliche Schwere nicht

den Sportsmann haben mag . Wenn ich auch in einem durchgehenden

262

Tilbury beinahe den Hals gebrochen habe und ein anderes Mal beim Umſchlagen mir faſt beide Beine abgeſchlagen wurden, die ich (am Boden liegend) noch blißartig an die Bruſt 30g , jo verſtehe ich doch zu wenig davon, um hierüber zu fritiſiren . Auf S. 92 kommen das A eußere des Pferdes , S. 116

ihren Verlauf genommen . Seine Majeſtät der Kaiſer Franz Joſef hat an den Erzherzog nachſtehendes Handſchreiben gerichtet : ,, In voller Rüſtigkeit, ungebrochen an Willen und Kraft , be:

geben Em. Liebden heute den 60. Gedenktag Ihres Eintritts in das Heer. 3d, und mit Mir die Armee , welche Sie ſo oft zu Ruhın

deſſen Gänge, S. 125 das Hufbeſchläge, dann S. 142

und Sieg geführt haben , ſchreiten freudigen und bewegten Herzens zu einer ſo ſeltenen erhebenden Feier. In allen Lagen Ihres viel:

einige Worte über die Hauptknochen und Muskeln, S. 164 über das Sehvermögen und S. 167 über die Verdauung

bewegten Lebens boten Ew. Liebden das leuchtendſte Vorbild des lauterſten Patriotišinus, und dankerfüllt gedenke Ich Ihrer glänzenden

1

Thaten und Ihrer edlen ſelbſtlojen Hingabe für Meine Perſon und

an die Reihe.

die Armee .“

Ich ſchließe meine Bemerfungen mit dem Ausſpruch : Graf Montigny's Schrift iſt jedenfalls ein Buch von Intereſſe für den Sportsfreund, aber auch für den Cavallerie -Offizier enthält es

Gleidyzeitig veröffentlidyt das Armee - Verordnungsblatt die Er: nennung des Erzherzogs Albredt zum Oberſt- Inhaber des Corpo

manches Lehrreiche.

Die Wiener Blätter — militäriſche wie Tagesblätter – widinen dem Jubilar eingehende Feſtartikel , in welchen ſeine umfaſſende Wirtjamkeit rühmend hervorgehoben und ſein Leben dargelegt wird.

Artillerie: Regimento Nr. 5.

An erſter Stelle werden allerdinge , und mit vollein Redyt , die militäriſchen Verdienſte des Erzherzogs , der bereits an der Schladt

Verſchiedenes.

von Novara in ruhmreicher Weiſe theilnahm , hervorgehoben. Nach

General Ganekly †

dem Feldzug von 1866 , in weldein der Tag von Cuſtozza Zeugniß für die Tüdytigkeit des Feldherrn ablegte , bewährte Erzherzog Albredt ſeine Begabung für organiſatoriſche Thätigkeit, indem er die Schäden im Oeſterreidyiſden Heerweſen bloßlegte und die Nothwendigkeit durch: greifender Reformen betonte, and als Vorſigender der Reorganiſations:

[R.] Am 20. April 8. J. iſt nach kurzer Krankheit der General: Adjutant und General der Infanterie Gané tv ) zu Petersburg ge: ſtorben. Johann Stefanowitſch Ganesty , der zuleßt als

Commandant der Citadelle von Petersburg thätig war, gehört zu den Helden des Teşten Ruſſiſch -Türkiſden Kriegs von 1877/78. Gr iſt

Commiſſion und als Obercommandant der Armee in dieſem Sinne wirkte, ſowie mit nie erlahmendem Eifer ſeitdem in ſeinem Wirkungs

und auf's kräftigſte den tapferen Angriff von O sman Pajda zurück:

kreiſe als General- Inſpector des Heeres deſſen ſtete Fortentwickelung Die von den bitteren Erfahrungen des Jahres 1866 geforderten Umgeſtaltungen des Armeeſtandes haben

wies , als dieſer mit ſeinem Heere den leßten Verſuch machte , um den

unter der Amtswirkung des Erzherzogs Albrecht eine Stufe der

ihn General v . To :

Vervoukommung erreidyt, weldie ſowohl in Deſterreich als in Ungarn

derſelbe , weldier bei Plewna 018 Nuſſiſche Grenadier-Corps befehligte

ehernen Gürtel zu durcitogen , mit weldjem

förderte und überwadyte.

das Zutrauen der Vevölkerung erweđt hat und ungeſchwädyt forterhält. leben eingeſợloſſen hatte. Nad) erfochtenem Siege verlangte General Ganepły die bedingungsloſe Ergebung ſeines Gegners, und Osman Pajdia interwarf fid, dieſem Gebot. Als beide Führer fidy kurze Zeit

Organiſation , Ausrüſtung und Bewaffnung haben in der Armee in den letzten 10 Jahren ſehr bedeutende Neuerungen und Ergänzungen erfahren. Der Offizierkörper ſteht heute auf einer Bildungsſtufe, wie

hierauf perjönlich gegenüberſtanden, begrüßte General Ganetky den

nie zuvor. Die zahlreichen Oifizier -Bildungs-Anſtalten und das in

Paída, reichte ihm die Hand und ſagte zu ihm :

aller Strenge gehandhabte Prüfungo - Syſtem

ſind zuverläſſige Bürg

idhaften gründlidher militäriſdier Bildung. In den Offiziers:' und ,,Meine aufrichtigen Glückwünjde! Ihr Angriff wurde be: wunderungswürdig geleitet ! "

Mannſchaftskreiſen wird emiig und mit Erfolg gearbeitet. Daß Erz

General Ganej kry wurde für Sieje Waffenthat durch das

Factoren zu theilen hat , vermindert keineswegs das ihm gerechter

herzog Albredyt die Verdienſte für diejen Fortidritt mit anderen

Commandeurfreuz des Georgs : Ordens ausgezeichnet. Seine ruhige | Weiſe zukommende Lob. Der Anerkennung, weldie demſelben alljeitig

Tapferkeit und ſeine unbezähmbare Thatkraft auf den Sdslachtfeldern

gezollt wird, joll jelbſt der Umſtand keinen Abbrud) thun , daß die Armeereform noch keineswegs als eine vollendete gilt. So möge dem

flößten ſeinen Soldaten aufridytige Bewunderung ein.

Am Tage der

Ergebung von Osman Paida ritt er die Front ſeiner Truppen ab

bodyverdienten General Znipector des ceres n10d eine lange weitere redyt geſegnete Wirtjamkeit in ſeiner hohen Stelle bejdieden jein !

und rief : „ Kein Zurüdgehen ! Es iſt verboten, daran nur zu denken ! " Und als die Soldaten ſich darüber beklagten, daß fie feine Patronen mehr hätten und ihin ihre leeren Patrontaſchen zeigten , fuhr er in demſelben Tone fort :

„ Gut, jo werdet Ihr ſie nicht mehr gebrauchen. Das Bajonnet

Großbritannien . * London , 25. April.

[Rede des Generals Wolje

ley über die weeres: Organiſation.] Am 21. 6. Mts. hielt General Wolſeley bei einem Effen des Preßclube eine

muß für jo tapfere Leute genügen , wie Ihr ſeid ! " Hingeriſſen riefen die Soldaten hierauf :

Rede , in weldier er die Organiſation der Britiſchen Armee be: ſprach. Er ſtellte diejelbe als bedeutend verbeſſert hin und meinte,

„ Führen Sie uns ſchnell gegen den Feind, Ercellenz !" Das eilt nicht !“ erwiederte Ganepky , „ jedes Ding hat ſeine Zeit , und wenn der Augenblick gekommen ſein wird , werde ich

während der letzten 6 oder 8 Monate ſei für die Arice :Organiſation

Eudes ſagen. "

Das iſt der Mann , weldien die Ruſſiſche Armce fo eben in der Perſon des ruhmvollen Commandanten der Citadelle von Peters:

burg verloren hat , ſagt der Pariſer „ Progrès militaire", dem wir dieſe Mittheilung entnehmen .

viel gethan worden.

Mit Zuverſicht könne er jagen , daß England,

wenn ihm Feindſeligkeiten bereitet würden – der politijdje Horizont jei gerade jept in verſchiedenen Ridytungen ſehr düſter – zwei voll: ſei

ſtändige Armee- Corps und eine Diviſion Cavallerie in's Feld ſtellen würde, d. h. eine größere Streitmacyt , als England jeit den Zeiten .

Marlborough 'e je ausgerüſtet habe ,

gröger als das Heer ,

welches Wellington befehligte , zweimal ſo ſtart wie die Armce, weldie England 1854 nad der Krim dicte. Er ſage nicht, daß

England von einer Invaſion bedroht ſei , doch ſei eine ſolche feines wege unmöglid .

General Woljelev ihloß ſeine Rede mit der

Mahnung, England müſſe ſein Heer in Ordnung bringen. Die Aus:

Sac

laſſungen des Generals werden ſehr bemerkt.

N a dh richten. Deſterreich - Ungarn. -

* Wien , 26. April. [Feier des 60jährigen Militär : Dienſt . Jubiläums seiner Kaiſerlichen Hoheit des Erz :

herzog8 Albrecht. ] Unter lebhafter Theilnahme der militäriſchen Rreiſe von nahe und ferne hat die Feier des 60jährigen Militär: Dienſt: Zubiläume Seiner Raiſerlichen Hoheit des Erzğerzogs Albrecht

Les

263 K r it i k .

darſtellungen des Ruſſijd) - Türkiſchen Kriegs ſtellt Tidy als cine ſehr a

Lobeneſſan Fortſugs swerttenhe Feldz genau eßung bar. kleine einelwe Für Samm ium unent inter behrldieſes ich, rkesfaſtStud iſt das

Rritiſche Núæblicke auf den Nuſſiſch - Türkiſchen Krieg :

1877/78. Nach Aufſäßen von Kuropatkin , damals Chef deš

weil es viele und wichtige Aufidlüſſe darbietet, die ſonſt niot zu er:

Stabes bei General Skobelem , jeßt General im Kaiſerlich Ruſſiſchen

langen ſind.

Generalſtabe , bearbeitet von Krahmer , Major im Königlich

Preußiſchen Generalſtabe , mit dem Range eines Abtheilungs Chefs. Neue Folge, 1. Heft (des ganzen Werkes 5. Heft). Die

Biocade Plewnaš. Mit 2 Tertſkizzen und 2 Plänen . Berlin 1887. Ernſt Siegfried Mittler & Sohn , Königliche Hofbuch handlung. :

8.

109 S.

[R. ] Nachdem von den ſchnell bekannt und beliebt geworbenen Kuropattin'idhen Einzeldarſtellungen aus dem Ruſſijd- Türlijden Kriege von 1877/78 der erſte Band in 4 Heften abgeſchloſſen worden , beginnt jeßt eine neue Folge ihr Erſdeinen. Wenngleid die erſten Hefte in zwanglojer Weije herausgegeben wurden und jedes einen Gegenſtand für ſids behandelt, ſo madte ſich doch in der Behandlung des Stoffes ein beſtimmter Geſichtspunkt bemerkbar, nämlich der dro :

nologiide. Ihm verdanken wir auch die Bearbeitung des vorliegenden Hefte, der wohl auch die ihm noch folgenden Fortjegungen leiten wird. Die Blocade Plenna's iſt es ,amit der wir es heute zu thun haben. Der Zeit nach ſind es etwa 6 Wodien , deren Begeben: heiten bei Plewna uns vorgeführt werden , nämlich die Tage vom 13. 1

September bis 25. October 1877, aljo diejelben Tage , in denen ſidy die Ruſſen, nadidem ſie am 11. und 12. September die ebenſo blu-

tigen wie vergeblichen Stürme auf das Türkiſche Lager von Brewna unternommen hatten , ſich anſchichten, ihren Gegner cinzujdließen und auszubungern .

Beſtlaren immu.)ngen Auf tencorps. gr. 8. königl . Cadet Mittllan Berliun,. Lehrp 80 Pf. er &d. Sohn. mn. -Formu S. me ( 39nah Beſchreibung der Infanterie-Ausrüſtung M 87. Mit 2 Taf. in Lichtdr. 8.

(20 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 25 Pf.

Dittrich, Mar, beim Regiment d. Prinzen Friedrich Auguſt 1870 71. Kriegnwell Dore Dres s - Erinn, ergn 8. dem WilheTittel 110 S.d. ) Kaiſe Ernſte u.1 heiter ( IX,Leben N., . aus M. e rsden, lm . Nadif. .

Geſchichten f. jung u . alt. Geſammelt u . hrsg. Mit e. Bruſtbild des Kaiſers. 2. Aufl. 8. ( 80 S. ) Hannover, Mener. 1 M. nützlFrdr. sicharc ich ,mach Esm Vor im hKrieg en ? welch Ein eBrief e -die Arbeian Prof.n Dr. ArztFraue durch tendiekönn en , Gen. sitzenden e. Hülfsvereins vom rochen Kreuz . gr. 8. ( 14 8. ) Kiel , Lipsius & Tischer. 60 Pf.

Erercir- Neglement f. d. f. k. Cavallerie. 1. 1. 2. Thl. 3. Aufl. 8. Wien, Hof- und Staatsdrucerei. 1 M. 50 Pi. Inſtru1.ction Infanter Pf. 2. Aufl. ) 50 8. 148ie S. . Taf. - Spatens m . 1 Fig.- 2.d.( VIII, ) 1 M. ung ( XVI , f.326dieS. Anwend (37 S. m. eingedr. Abbildgn .) Wien , Hof- u. Staatsdruđerei. 20 Pf.

zur ärztlichen Unterſuchung der Wehrpflichtigen. 3. Aufl. gr. 8. (35 Š .) bekämpfen. Sunſ franz zu Roga die deutic öj. Artil t,er.die,Autor he Arme Biebe.erſt lla v. Von Offizi ein. gr. 8.lerie ſebg.evon ( II, iſ. Ueber Wien , Hof- u. Staatsdruderei. 40 Pf.

Die Darſtellung der Blecade wird in 2 Capiteln vorgeführt. Aus dem erſten erfahren wir die Vorbereitungen zur Ausführung des neuen Plans und den Verlauf der Begebenheiten bei der Abtheilung der Ruſſiſchen Weſt-Armee , welche nach Abgang der Sturm - Verluſte immer nod 80 000 Mann ſtark war. Die Türken zählten am 13. September kaum mehr als 30 000 Mann, ſie wurden von den Ruſſen !

47 8.) Berlin, F. Luchardt.

1 M.

Landſtur m - (Bejeß , das , jammt allen hierzu erfloſſenen Vollzugsvor

ſchriften . Mit ausführl. alphabet. Nachſchlageregiſter u. e. Zuſammenſtellg. ttaug, lichk 164 die Wien Manz. S. )Dienſ M. luſſ. Gebrechen. 2., verb . Aufl. 8. ( IV, der eit 1beeinf Militär- Strafgeſeiß üb. Verbrechen u. Vergehen vom 15. Jänner 1855

damals jedoch auf die doppelte Stärke geſchäßt. Eine Verſtärkung um etwa 13 000 Mann erhielten ſie erſt in der Folge.

1. das Kaiſerth. Deſterreich. [ Amtliche Handausg . ] gr. 8. (VII . 288 u .

Von beſonderem Intereſſe iſt das, was über General Todleben

Mili spor nun4.g (74S Krieg tär bahnenn, C.imHeym t ngsb - Tran - Ord e. s [Aus Eise f. Eisen rdnu nbah n - Vero ann' l.“] Verl:. ) Berli

berichtet wird . Derſelbe traf am 24. September vor Plewna ein , beſichtigte ſofort die Ruſſijden und Türkijden Werke und wurde am 4. October zum „ Gebülfen des Commandirenden der Weſt-Armee: Abtheilung “ ernannt. Er wollte weder einen neuen Sturm , noch eine förmliche Belagerung, wohl aber eine Blocade von Plewna, und dieſe wurde mit eijerner Beharrliditeit bis zum 24. October , an welchem die Einnahme von Gorni Dubniat erfolgte , dursgeführt. Der Verfaſſer betracytet ſodann die Thätigkeit des 4. Armee: Corps, der 30.und der 16. Infanterie: Diviſion vor Blewna . Hierauf werden die Maßnahmen des Generale Skobelew zur Erhöhung der

Gefechte bereitſchaft und die Anordnungen für die Verpflegung beſprochen. Der Verfaſſer jdließt ſeine Mittheilungen mit der Bemerkung , daß ,troß aller Schwierigkeiten und unregelmäßigkeiten bei Lieferung der verſchiedenen Verpflegungsmittel die Truppen der 16. Diviſion und, ſo weit uns bekannt, der ganzen Weſt-Armee- Abtheilung in ihren Haupt : bedürfniſſon ſo ſichergeſtellt waren , wie in keinem zuvor von uus geführten Kriege . "

In dem zweiten Capitel werden die Vorgänge bei den Truppen des 9. Nuflichen Armee-Corps und bei den Rumäniſchen Truppen vor

Plewna in der Zeit vom 13. September bis 25. October, jchließlich die Begebenheiten bei den Türken in Plenna und auf der Straße nach

ſonders das, was über die neueren Vorkehrungen des Generals Tod: leben , d.B. die Dedungs-Arbeiten geſagt wird, von Intereſſe. Auch Die Súilderung der Thätigkeit der Ruſſijden Cavallerie auf dem linten 1

Neue Militär - Bibliographie .

Ufer des Wid bietet manches Lehrreide und Anziehende. Nachdem am 24, October Gorni Dubniať durd die Ruſſiſche

Garde genommen worden , wo dieſeihre Bluttaufe empfing, und vier

Tage ſpäterauch Telijd,gefolgtwar, hatten die Türfen die Straße nad Sofia für immer verloren, und damit war das Schicjal von I

Døman Paſcha bei Plewna entſchieden .

Reg. 139 S.) Wien , Hof- u . Staatsdruderei . 1 M. 2

2 M. 40 PF.

Militär -Vorichriften. Tajden Ausg. [ Zuſammengeſtellt f.den Feld: Staat GebraInhal Organ uch .]t : 52. Wien mmung Cavalkerei Hft. iſche8. Beſti , Hof-enu. f. lerie. vom diesdruc 60 Pf. J. 1886. Inſtruction f. den General-Cavallerie - Inſpector, vom J. 1874. 2. Aufl. ( Berichtigt bis Ende Decbr. 1886. ] ( VII, 27 S. ) Pfiſter , Maj. Alb. , Kaiſer Wilhelm. Ein Abriß aus ſeinem Leben u . Wirken. Als Gedenk latt zur Feier d. 90. Geburtsfeſtes Sr. t. u . k. Armee. geſtellt Majeſtä . f. die rt, t zuſammen KohlhaMit M. mmerdem S.) u Stuttga . 1 Bilde Kaiſers 206 Volt ( VIUf., das . 3. Aufl. d. Preuß , Dr Hugo, Friedenspräſenz u . Reichsverfaſſung. Eine ſtaatsrechtl. Studie. 2. Aufl . gr. 8. ( VII, 97 S. ) Berlin , Roſenbaum . 1 M. 50 Pf.

Kaiſen.rbüch Wilhle, Geden Rebe elm Caſim Unter kblät d . Siegr Ludw ir, eiche lein.Mitwi rkg. aus. Bau bearbNaiſe demerLeben v. ter . 8.r ( 56 S. )

Augsburg, Gebr. Meichel. 30 Pi.

Rittershaus, Emil, dem Bruder veil , dem Kaiſer! Zur Geburtstags feier Sr. Majeſtät, d . deutſchen Kaiſers, Wilhelm I am 22. März 1887. Russl aft. M. E. S.50Mit Von Leipzig, Pf.2 Karten . gr. 8. (IV, 260 8.) Heſſe. gr. 8.and's (7 S.)Wehrkr Wien , Seidel & Sohn.

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Schaube, Adf. , König Wilhelms Kaijerfahrt. Epiſche Dichtg. in 6 Ge ſängen. 8. (III, 72 S. Leipzig, Perſon. 1 M. Schie sgausnbildg Schi Berüceiche esse terie Infan Betrinacht ksichnde teriemit derInfan , das. ,der dengn.versc t, der . Vergl üb.hie die. denen Staaten eingeführten Schiess- Instruktionen . Mit 1 Taf. in Steindr . gr. 8. ( III, 120 S.) Hannover, Helwing's Verl . 2 M. 40 Pf.

Schneider, Hauptm . Fr., Anleitung zum Unterricht im Säbelfechten . Schreibt Deutſch ! Verdeutſchungs - Wörterbuch f. Unteroffiziere. 8.

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Seling, Ed., Leitfaden zum Unterrichte in der Heeres -Organiſation. Be richtigt v . Hauptm . Rud. Nieth . 8., ergänzte Aufl . Mit 2 Taf. gr. 8. . 4 M.414071 Pf. & Sohn S.) Wien, Seidel 418 Prem.-Lieut., ( VIII, Spind 84, nebſt zugehöriger ie- Gewehr das Infanter ler,

Munition . Nachtrag zum Dienſtunterricht der t. bayer. Infanterie. 8 . (S. 25–37 .) Bamberg, Schmidt. 8 Pf.

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264

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Verantwortlicher Redacteur: Haupmann Zernin. - Verlag von Eduard Bernin in Darmſtabt. Drud von G. Otto '& Qofbuchbruderei in Darmſtadt.

Lune

Nagemeine

Militär- Zeitung. Zweiundſedjzigfter Jabrgang. No. 34.

1887.

Darmſtadt, 29. April. .

Die Alg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur / jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeiſc

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

koſtet 35 Pfennig.

inhalt :

Auffäße. Schlußbemerkung über die politiſch-militäriſche Stellung von Deutſchland zu Dänemart.

-

Die neue Infanterie-Ausrüſtung M /87. - Einige

Bemerkungen über das Futtermittel„ Neſtorine“.

Berſchiedenes. . 1. Anſichten des Generals Boulanger über die Taftit der Franzöſiſchen Infanterie. – II. Eine Anſprache des Generals Bogdanowitſch an die Ruſſiſchen Militär- Zöglinge.

Nachrichten . Deutſches Reich . München. [ Beſtimmungen über den Vollzug des Haupt-Militär-Etats pro 1887/88] Frankreich . ( Das Militär Budget für 1888.), Mußland. (Neue Beſtimmungen über die Verabſchiedungen im Marine-Offizier-Corps.] Aritil. Das Šee - Bataillon 1852–1886, von A. Heye. Ein offenes Wort über die Mängel unſerer Ausbildung und Vorſchläge zum Beſſeren, von L. Feuilleton. Stizzen vom Braſilianiſchen Heerweſen, von W. B. (Schluß .) Berichtigung Zur Beſprechung eingegangene Schriften.

-

Allgemeine Anzeigen.

Schlußbemerkungen über die politiſch - militäriſche Ihren Ausführungen ein träftiges Fundament geben muß. Dieſer Ausſpruch hat indeſſen in hieſigen militäriſchen Kreifen das höchſte Erſtaunen erregt , und es würde ſehr intereſſiren , ob Sie , Herr (Unmittelbar nach der Außgabe von Nr. 32 der Aug. Milit. - Ztg. Nedacteur, im Stande ſind uns zu ſagen, wo dies nur ein eina empfingen wir eine neue Zuſchrift des Königlich Däniſchen Oberſt- Lieutenants zigesMMal al ..– officiell oder officios – erklärt worden iſt. p.Tugen. Wirkonnten alſo nicht mehr dem in jener Nr.veröffentlichten Auf: ziges

Stellung von Deutſchland zu Dänemark.

-

Noch eine kurze Bemerkung erlaube ich mir hinzuzufügen.

faße über denſelben Gegenſtand den Wortlaut dieſes Schreibens beifügen und bringen daſſelbe heute beſonders, nachdem ihm einNachwort angereiht DieAusführungen der Aug. Mil.-3tg. ſind

-

führen Sie an

worden iſt. Wir erachten damit die Sache ſelbſt als abgeſchloſſen. D. Red.) Hochgeehrter Herr Redacteur ! Obgleich meine Zeilen vom 10. Januar nur an Sie perſönlich gerichtet waren und bezwedten, Ihnen einige Mittheilungen zu geben, die mir nothwendig ſchienen, um unſeren Verhältniſſen völlige Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, habe ich jedoch nichts dagegen einzuwenden gehabt, daß Sie dieſelben

durch die Ausſprüche eines hervorragenden Abgeordneten in dem geordneten nicht kenne ; in der That ſcheint das mir aber gleichgültig. Denn dies muß wohl erkannt werden , daß, wenn eine Abſtimmung vorliegt, wodurch die Majorität einer Kammer ( hier der erſten Rammer) den Regierungs -Vorſchlägen das Gutheißen giebt und ihre

Landsthing beſtätigt. Ich geſtehe, daß ich den Namen dieſes Ab:

in die Aug. Mil.-3tg. Nr. 3 wörtlich aufgenommen haben. Da

Sympathien mit den Anſchauungen der Regierung ausſpricht, die

Sie ſpäter auf denſelben Gegenſtand zurüdgekommen ſind, habe ich

abweichende Anſchauung eines einzelnen Abgeordneten , von der

mit Freude die Gelegenheit ergriffen, auf ihn näher einzugehen (ang.

Majorität gemißbilligt und deſavouirt, don durchaus feiner Bedeu :

Mil.:3tg. Nr. 24 ), denn ſelbſt ob mein Artikel feinen anderen tung iſt. Einen ſolchen iſolirten Ausſpruch als Stüße für einen 1

Nußen gethan hat , hat er jedoch den Leſern der Aug. Mil.- 3tg. Angriff zu nehmen, ſcheint mir in einer ernſthaften Verhandlung Kenntniß davon gegeben, wie wir hier im Dänemark die Bedeutung Berechtigung zu vermiſſent. 1

einer Feſtung Copenhagen auffaſſen. Ang. Mil.-3tg. Nr. 28 zeigt inir leiderdeſſen , daß Sie , Herr Redacteur , meine Ausführungen nicht als richtig anerkennen können und Ihre erſten Ausſprüche in

Copenhagen, 25. April 1887. Don Turen

Oberſtlieutenant und Bataillons- Commandeur.

ihrer vollen Geltung aufrecht erhalten müſſen. Ich beklage dies, bin aber aus verſchiedenen Gründen verhindert, dieſe Polemit fort,

zuſeßen und erlaube mir daher nur ein Paar Bemerkungen anzu-

[R.] Wir beſchränken uns darauf , auf die beiden leßten

führen in der Hoffnung, daß Sie, Herr Redacteur, die Güte haben Punkte der vorſtehenden Entgegnung zu antworten. In dem erſten wollen, denſelben in Ihrer geehrten Zeitung Plaß zu geben.

wird beſtritten , daß es von Däniſcher Seite officios und officiell

Das Hauptargument in Ihrem Artikel Nr. 28 ſcheint mir zugegeben worden ſei, Dänemark fönne troß der Befeſtigung ſeiner

die Behauptung zu ſein, daß Dänemark troß der Befeſtigung ſeiner Hauptſtadt, „nicht allein , d. h. nicht ohne fremde Hülfe , feine Neutralität aufrecht erhalten kann , wie dies ja officios und officiell zugegeben worden iſt.“ Jedermann muß geſtehen, daß, wenn ſich die Sache ſo verhält, dies I

Hauptſtadt nicht allein , d. h. nicht ohne fremde Hülfe, ſeine Neu tralität aufrecht erhalten . Es iſt jedoch von der genannten Seite ausgeſprochen worden ,

daß der Däniſche Staat in einem großen Europäiſchen Kriege neu tral bleiben wolle und ſeine Hauptſtadt befeſtigen müſſe, damit es

266

im Deutſchen Reichsheer eingeführt worden . Damit hat eine wichtige Aug. Mil.-3tg. v. v. I. weiter Ausgeführte ). Von derſelben Seite militäriſche Angelegenheit ihren Abſchluß erhalten , welche ſchon viel

neutral bleiben könne. (Man vergleiche hierüber das in Nr. 28 der

1

iſt aber die Feſtung Copenhagen als ein ſo werthvoller Gegenſtand in fach Gegenſtand von Beſprechungen in Kameradenfreijen umd in einem Europäiſchen Kriege hingeſtellt worden, daß hieraus folgt, die den Spalten unſerer Fachblätter geweſen iſt; jie iſt aus dem Stadium eine kriegführende Großmacht fönne der andern nicht geſtatten , die der Verſuche und Beſprechungen in das der Verordnung übergeführt Däniſche Hauptſtadt zu beſegen (was bei einem unbefeſtigten Copen- worden und hat nun den Beweis völliger Reife abzulegen. hagen ſelbſtverſtändlich gar nicht nothwendig iſt). Hiermit iſt aber Nachdem wir ſelbſt in unſerer Nähe den Verlauf der bereits gleichzeitig von Däniſcher Seite zugegeben worden, das Dänemark ſeit vorigem Sommer angeſtellten praktiſchen Verſuche aufmerkſain ſelbſt nicht allein jeine Neutralität aufrecht erhalten fann . Die verfolgt und neulich ein nad dem Militär- Etat für 1887/88 neu Betonung gebührt hierbei den Worte „ zugegeben “ , welches feineſ: aufgeſtelltes Infanterie-Bataillon in ſeiner Ausrüſtung M /87 einige wegs mit der Bedeutung des Wortes " erklärt“ oder „ ausgeſprochen " Male beobachtet haben , glauben wir unſer Urtheil dahin abgeben verwechjelt werden darf. zu fönnen , daß die neue Infanterie -Ausrüſtung allen billigen An Der zweite Punkt erſcheint uns als unweſentlich. Wir räumen forderungen entſpricht und jich praktiſch wohl bewähren wird. Dabei ganz die Richtigkeii des von unſerem Herrn Gegner Gejagten ein, ſoll und kann nichtt ausgeſchloſſen bleiben , daſs daß einzelne Unvoll:

daß nämlich das Votum eines Abgeordneten des Landsthing - und

kommenheiten und Mängel auch dieſem wie jedem menſchlichen Dinge

wenn dieſer anch eine noch ſo hervorragende Perſönlichkeit iſt der Abſtimmung der Majorität gegenüber feine praktiſche Bedeutung hat. Allein als Ausdruck der Stimmung eines Dänen --- zumal eines Däniſchen Abgeordneten und Vertreters ſeines Kreiſes hat

herausſtellen werden . Im Ganzen glauben wir aber die beſtimmte Behauptung ausſprechen zu fönnen , daß die neueAusrüſtung, ver:

eine ſolche Meinungs - Aeußerung allerdings ihren nicht zu unter ſchätzenden Werth . Der Ausſpruch iſt um ſo weniger , ijolir “, als

demſelben die früheren Abſtimmungen des Volksthings, die Aufjätze des Däniſchen „ Morgenbl." und nutmehr ja qelbit die Anſichten yon manchen Bewohnern Jütlands zur Seite ſtehen. Wir ſchließen unſere Erwiederung mit dem Hinweiſe auf das von uns in Nr. 32 der Allg. Mil.- 3tg. am Ende Gejagte.

1

1

3

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$

noch anbaften , ſich vielleicht auch fünftig noch in größerer Zahl

glichen mit der bisherigen, gar manche und bedeutende Vortheile in

ſich ſchließt, welche bald überall als ſolche anerkannt jein werden. Die verſchiedenen Ausrüſtungs-Gegenſtände, welche einer Ab änderung unterzogen wurden, ſind recht zahlreich. Es jind folgende: 11 Der Torniſter , 2 ) der Torniſter :Beutel, 3 ) das

Tragegerüſt , 4) der Leibriemen , 5) der Taillehafen , 6 ) die Patrontaiden , 7) die Schnürſchuhe , 8 ) der Helin , 9) das Kochgeſchirr, 10) der Brodbeutel , 11 ) die Feldflaſche, 12) das Putz- und Nähzeug und 13) das Schanzzeug- jutteral. 1

u

Es iſt lobenswerth, dan die Militär: Verwaltung, um die bei

Die neue Infanterie- Ausrüſtung M 87. [St.] Nach langen und gründlichen praktiſchen Verſuchen iſt nunmehr die Infanterie - Ausrüſtung M /87 feſtgeſtellt und durch

der ganzen Neuerung in erſter Linie angeſtrebte Gewichtser: leichterung des Gepäds zu erreichen , ganz beſtimmte Gewichts : grenzen feſtgeſtellt hat , welche bei Neubeſchaffungen von Ausrüſtungs:

Allerhöchſte Cabinets-Ordre Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs

ſtücken und thunlichit auch bei Aptirungen

1

eingehalten werden

Skizzen voin Braſilianiſden Heerweſen.

Wenigſten würde es einfallen , einer Einberufungs - Ordre Folge zu

Auf einer Reiſe in Braſilien geſammelt von W. B.

leijten , man bat sies tbatjädslid während des Paraguay - Krieges ge: .

jeben. Die meiſten der einberufenen Leute wurden krank oder gingen ( Schluß. )

auf Reijen .

Im Innern der Provinz aber blieben die Leute rubig

Außer dem ſtebenden Heere giebt es in Braſilien nod ) eine zu Hauſe und fümmierten ſidy um nid) to . Da man nun aber dodi ,, Guarda Nacional", eine National -Garde, die natürlich nur in Kriego: Soldaten haben mugte , jo nahm man zu Gewaltınaßregeln ſeine zeiten einberufen wird. Es jollen nach den officiellen Aufſtellungen | Zuflucht. anan ſtickt Militär- Abtheilungen aus , um Leute aufzu -

741 782 Mann zu der National-Garde gehören ; natürlich kann man auf dieſe Zahlen nid)ts geben. So ſtand einmal in einer großen

greifen. Dieje Zwangs-Recrutirungen ſind in ganz Südamerika ſehr beliebt . Jeder beliebige Menid , namentlid aber jeder Fremde, der

Zeitung, daß die National- Garde auf annähernd eine Million Mann 12 Millionen Einwohner hat ! Dieſe Braſilianiſche National:Garde iſt in der That nach unſeren Begriffen ein jo merkwürdiges Ding,

fid während eines Kriego nidyt durch einen Paß oder dergleiden als einer beſtimmten Nationalität angehörig ausweiſen kann , wird galli einfach auf der Straße aufgegriffen und in's Heer geſteďt. Bejondere Truppen -Abtheilungen werden in's Innere des Landes gejdickt, um

Thatjädlid vor:

an kleinen , abgelegenen Orten brauchbare Leute mit Gewalt zum

handen, d. 5. aud nur in den reſpectiven Liſten, ſind die jehr zahl: reichen Offiziere, während über die Mannjchaften keine Liſten oder ſonſtwie Nudyweiſe geführt werden . Die Offiziere werden vom Prä:

Kriegsdienſt zu preſſen. Wäbrend des Paraguay - Krieges jellen auf den Deutſden Golonien riele junge Deutidie auf dieſe Weiſe auf: gegriffen worden ſein . Im Wiederholungojalle würden ſich die Co :

gebracht werden könne,

und das in einem Lande , weldies kaum

daß wir ſie uns ein wenig näher anjeben wollen.

1

ſidenten ernannt, gleid)viel ob der betreffende Mann jemale Soldat

war oder nicht. Ich kenne eine Menge Braſilianer oder Deutſch :

.

loniſten wohl mit den Waffen in der Hand gegen ſolchen Menjden : Vor mehreren Jahren kam einmal im Neidy8

1

raub vertheidigen.

die Rede auf die Organiſation der Braſilianer, die zu Offizieren der National-Garde ernannt worden parlament in Rio de Janeiro dieſer Gelegenheit bemerkte Silveira

find , troşdem ſie niemals auch nur Soldaten haben erercieren ſehen ,

1

National : Garde 2c.

1

Bei

ganz ridtig, daß im Fall eines mißliebigen Serieges in geſchweige denn jelbſt militäriſche Uebungen mitgemacht haben. Im Martius Nio Grande do Sul kein Menſch ſich zu den Waffen ſtellen würde,

Jahre 1881 mußten ſich die Offiziere der National- Garde zum erſten Male in Uniform beim Präſidenten der Provinz vorſtellen , am

ſondern daß die meiſten ſich in den Wald oder auf die Colonien be:

um mir nicht in's Heer geſteckt zu werden. Um 1000 7. September, dem Tage der Unabhängigkeits -Erklärung Braſiliens, \ geben würden, dem einzigen nationalen Feſttage , der im Kaiſerreiche gefeiert wird. Mann National -Gardiſten zu bekommen , müßte man erſt 10000 -

1

Es war ein ſehr buntes, aber wenig militäriſches Bild, dieſe Herren

Mann haben , welche dieſelben aus den Pikaden und dem Urwid

in der ungewohnten Uniform ſich bewegen zu ſehen. Die Mann:: berauszuholen bätten . Ich habe in Porto Alegre einige junge Deutid) - Braſilianer chaften werden zuſaminengezogen , die Bataillone , Regimenter 2 . werden erſt formirt , wenn der Feind ichon im Lande iſt. Die Na: kennen gelernt, welche während des Paraguay-Srieges bei der National: tional- Garde darf nur innerhalb der Landesgrenzen Verwendung finden. Garde gedient haben. Sie mußten in diejer Zeit die gewöhnlichen

Bis jett exiſtirt, wie geſagt, nur das Offizier:Corps, das aber min: | Dienſte thun , aljo Poſten ſtehen, Gefangene bewachen 2c. Da konnte deſtens dreimal ſo ſtark iſt wie nothwendig. Irgend welche Aus: man denn die Leute bewundern, während ſie Wade ſtanden , in ihrem

rüſtung, Monturen , Waffen , Munition 2c. für die National- Garde Civiſanzug, eine alte Flinte im Arm , ein verroſtetes Seitengewehr !

find uatürlich gar nicht vorhanden , ich glaube, die Leute müſſen ſich umgeſchnallt, allenfalls noch ein Käppi auf dem Kopf, oft aber ſtatt dieſe Dinge ſelbſt anſchaffen. An ein Zuſammenbringen der National: deſſen auch einen eleganten , modernen Cylinderhut. Bon Ordnung Garde im Falle eines Kriegs kann man kaum denten , denn nur den und Disciplin irgend welcher Art war ſelbſtverſtändlich keine Spur .

1

1

267

follen . Dabei iſt ebenſo darauf Nüdjicht zu nehmen, daß den Aus: rüſtungsſtücken eine ausreichende Solidität geſichert wird. ,Aus:

rüſtungsſtücke, welche das Mindeſtgewicht nicht erreichen

heißt

4) Der Anſchlag überhaupt wird durch die Entlaſtung der Schultern ( freiere Armbewegung) verbeſſert. 5 ) Das Schanzzeug iſt dem Manne ſchneller zur Hand, das 1

es in der Vorſchrift - , ſind unbedingt zu verwerfen. Das höchſte

Arbeiten mit demſelben

Gewicht darf nur bei einzelnen und insbeſondere nur bei ſolchen

weſentlich erleichtert. 6) Sehr erhebliche Erhöhung der Alarm -Bereitſchaft. Alles, was am Leibriemen befeſtigt iſt , braucht nicht mehr einzeln um:

Stüden überſchritten werden , welche für beſonders große, beziehungs: weiſe fräftig gebaute Leute beſtimmt ſind. "

beſonders im Knieen und Liegen

Im Allgemeinen ſoll der Geſichtspunkt feſtgehalten werden , gehängt zu werden. Torniſter bleibt grundſäßlich ſtets mit dem daß die Nüdſicht auf wirthſchaftliche Vortheile nicht dazu führen darf , die Ausrüſtung ſchwerer zu machen , als dies die Kriegs

Tragegerüſt verbunden. 7) Abſonderung der eiſernen Portion vom übrigen Torniſter:

brauchbarkeit derſelben bedingt und die Anforderungen an die Bez ) Inhalt und Unterbringung derſelben ohne Jnanſpruchnahme des

wegungs- und Leiſtungsfähigkeit des Mannes überhaupt geſtatten. Rochgeſchirrs, beziehungsweiſe Brodbeutels. Als Vorzüge der in Form und Trageweiſe veränderten Aus :

rüſtung werden folgende bezeichnet : „ 1) Die Bruſt iſt von dem Druck des gerollten Mantels, ſowie der Feldflaſch- und Schanzzeug-Riemen und des Brodbeutel

8) Schutz des Brodbeutel - Inhalts gegen Näſſe; erhöhter Faſſungsraum deſſelben. 9) Die gefüllten vorderen Patrontaſchen liegen feſt auf dem Leibriemen auf, das Schlagen gegen den Unterleib bei ſchnelleren

Bandes befreit, in Folge deſſen Athmung erleichtert, Transpiration

Bewegungen fällt jort .

vermindert.

10 ) Munitions -Vermehrung um 20 Patronen . 11 ) Trennung der Munition vom Torniſter (hintere Patron taſche). 12 ) Der Beutel mit der eiſernen Portion fann vom Tor:

Das Wärmegefühl im Nücken iſt verringert ; die Luft vermag zwiſchen dem Torniſter und dem Nücken des Mannes hindurch zu ſtreichen. ( Fortfall der kleinen klappe. )

getrennt und an Stelle des letteren am Tragegerüſt befeſtigt 2) Der Mann kann auf dem Mariche, beziehungsweiſe kurzen niſter werden .

Halten ſich Erleichterung durch zeitweiſes Deffnen des Leibriemens und Waffenrockes verſchaffen , ohne daß eine Verſchiebung in der

Belaſtung eintritt, beziehungsweiſe ein Abhängen erforderlich wird . Er vermag hierbei auch den Sitz der Leibwäſche (Hemde , Unter: hoje) zu ordnen, was übrigens bei der vermehrten Belaſtung des

Wird alsdann der Mantel über Schulter und Bruſt getragen und an demſelben das Rochgeſchirr befeſtigt, ſo kann die Truppe, wenn die beſonderen Verhältniſſe -- z. B. im Feſtungsfriege

ausnahmsweiſe die Zurücklaſſung des Torniſters geſtatten , gleich: .

Leibriemens nothwendig iſt, um Wundreibungen vorzubeugen ; er iſt wohl mit voller Kriegschargirung und Lebensmitteln für 3 Tage im Stande, ſeine Nothdurft zu verrichten , ohne vorher abzuhängen. 3) Die Befreiung der Bruſt ermöglicht in Verbindung mit dem veränderten Sitz der vorderen Patrontaſchen , der tieferen Lage

ausrücken. Letztere könnten ſogar gegebenen Falls noch um eine

des Kochgeſchirrs und dem kürzeren Hinterſchirm des Helmes beſſeren Anſchlag im Liegen .

* Man vergleiche die fleine amtliche Schrift: „ Beidhreibung der In fanterie - Ausrüſtung M 87. Mit 2 Tafeln in Lichtdruck. Berlin 1887,

vorhanden. Wer zum Dienſt kam , nun der kam eben ; wer das nicht

unvermutheten Ueberfall von Seiten Argentiniens ſicher ſei. Allein

wollte, blieb zu Hauſe. Ein Anderer meldete ſid, ganz einfad , krank und arbeitete in ſeinem Geſchäft nad wie vor ruhig weiter.

in Rio de Janeiro will man hiervon nichts wiſſen. Fürchtet man , daß Rio Grande do Sul, wenn es im Beſit einer größeren Militär

vierte Portion vermehrt werden ( Naum im Beutel reicht aus. * )"

E. S. Mittler & Sohn , Königliche Hofbuchhandlung .“

8. 20 S.

Die originellſte Eridyeinung während des Paraguay - Krieges maật jei, ſidh etwa losreißen würde, wie das ja ſchon einmal verſucht worden .

waren wohl bie ſogenannten Voluntarios da Patria, die Freiwilligen

iſt ?

Es ſieht beinahe jo aus , und das wiſſen die Herren in

des Vaterlandes. In Porto Alegre famen während des Krieges | der Reidyohauptſtadt ſehr wohl, daß es faſt unmöglich ſein würde ,

wiederholt Truppen-Abtheilungen an, meiſtens aus Negern, Indianern Nio Grande do Sul, wenn es ſids jett losreißen wollte, zum Ge oder Mulatten beſtehend, welche wie Gefangene zu je zwei und zwei | horſam zurückzubringen. Nimmt doch die republikaniſche Partei von Waffen hatten sicje Leute Jahr zu Jahr zu ! Deffentlich werden republikaniſche Verſammlungen nidst, ſie ſollten diejelben erſt auf dem Kriegsjd;auplaß erhalten ; abgehalten, in denen laut die Gründung einer jüdbraſilianiſchen Rc natürlich wurden ſie von bewaffneten Mannidhaften escortirt. Dieſe publik als das Ziel der Zukunft hingeſtellt wird. Doch laſſen wir init Ketten an einander gefeſſelt waren.

armen Menjden, die in den Nordprovinzen auf die empörendſte Weije zum Militärdienſt gepreßt worden waren , die jest zur Sdlachtbank geführt werden jollten , wurden Voluntarios da Patria genannt. In der That pojannte man in die Welt hinaus, das ganze Vol ſei für

dieſe Dinge ſtill im

Schoße der Zukunft ruhen , bis ſie reif ge 1

worden ſind.

Das Militär iſt im ganzen Lande verhaft ; diejes ſchwarze und gelbe Corps , dieſe Neger und Mulatten gelten mit Nedit für die

den heiligen Krieg begeiſtert, und ganze Sdaaren Freiwilliger ſtrömten

frechſten Diebe und Räuber. Wenn eine Abtheilung Soldaten z. B.

zu den Waffen . Die armen Menſchen , ichon halb todt, als ſie in Borto Alegre ankamen, ſind wohl zumeiſt in den Sümpfen Paraguay's elend zu Grunde gegangen . In Porto Alegre aber hat man zur

von Porto Alegre nach einen Ort im Innern der Provinz abcom: mandirt wird , jo kann man ſicher ſein , daß bald in den Zeitungen

Erinnerung an dieſe glorreiche Zeit eine Straße mit dem Namen „Rua dos Voluntarios da genannt

laute Klagen über Diebereien , Näubereien , ſelbſt Morde crjdallen , die von jener Notte auf dem Marſche verübt worden ſind. Die meiſten Diebſtähle in den Städten werden ohne Zweifel von Soldaten

Daß mit ſoldiem Heere Braſilien jedem Feinde gegenüber, der

und Poliziſten ausgeführt, jo daß dieſelben alſo , ſtatt ein Schuß

nur etwa beſſere militäriſdie Einridstungen hat, völlig wehrlog iſt,

für die ruhigen Bürger zu ſein , in Wirklichkeit eine Beunruhigung

Patria"

.

I

wird Jeder zugeben müſſen. Nun jollen aber gerade die Argentiner, l' für dieſelben ſind. von denen Braſilien zunächſt einen Angriff zu befürdyten hat, in dieſer

In Porto Alegre waren die Diebereien von

Seiten der Soldaten und Poliziſten vor längerer Zeit ſo zahlreid)

Beziehung bedeutend vorgeſchrittener ſein. Daraus erklärt ſid; die geworden , daß man in DeutſĐen Kreiſen ganz ernſthaft von der Ein: richtung einer, wie ich mich ausdrücken möchte, Deutſchen bürgerlichen Kriege mit Argentinien hat, daher erklärt ſich auch wohl der Umſtand, Polizei gejprodhen hat. Dieſe , Nigger und Mulatten in Waffen " große Beſorgniß , welche man in Südbraſilien vor einem etwaigen

Daß in den leßten Jahren vielfady Geſchüße und ſonſtige Waffen beſtellt worden ſind, daß man überhaupt dem Heerweſen mehr Auf:

ſind ein höcyſt gefährlides Element der Bevölkerung, umſomehr als

die Behörden abſolut nicht die Macht zu haben idyeinen , dieſe ver

merkſamkeit geſchenkt hat wie ſonſt wohl, daß man endlich verſchiedene wilderté Soldateska im Zaum zu halten .' Beſſere Elemente halten

Verbeſſerungen und Verſtärkungen bei der Mariné vorgenommen hat. jich vom Militär möglichſt fern und treten natürlich audy nicht in die Gerade von den Niograndenſer Deputirten , jo namentlich von Sils Dienſte der Polizei. Beide recrutiren ſich daher faſt ausſchließlich veira Martius , von Henrique d'Avila , von Dr. Camargo aus dem Schlamm des Volkes, und da kann uns denn der erbärmliche und Anderen ſind in den letzten Jahren vielfadje Verſudse gemadt Zuſtand'des Heeres ſowohl wie der Polizei nicht Wunder nehmen !... worden, um wenigſtens der ProvinzRio Grande du Sul eine ſolche

militäriſdie Einrichtung zu geben , daß das Kaiſerreich gegen einen

268

Zu dieſen Vortheilen kommen noch die gewichtigen weiteren, daß nicht allein - wie wir geſehen

|

Später wurde der Futterverſuch , da er ſich auch als ſehr

eine Munitions-Vermehrung um

billig herausgeſtellt hatte - pro Pfund und Tag etwa 6 bis 7

20 Patronen eingetreten iſt, ſondern auch die Unterbringung der

Pfennige – , noch bei anderen Pferden mit gleichfalls gutem Er:

-

1

Patronen jeßt in noch zweckmäßigerer Art erfolgtwiefrüher. Die folge angewandt. Mit Außnahme eines einzigen nahmen alle Pferde dritte Patronentaſche, welche der Infanteriſt außer den beiden vor: beren erhalten hat, und die er hinten trägt ( ſie nimmt 2 Pappſchachteln mit je 20 Patronen auf), dient gleichzeitig demi Torniſter als Stütze. Indem dieſelbe die Laſt des Torniſters auf den unteren

Theil des Kreuzes mit überträgt , verringert ſie die Laſt auf den oberen Theil ; ſie wird deshalb auch in leerem Zuſtande von den Mannſchaften ohne Feuergewehr zum feldmarſchmäßigen Anzuge getragen .

das mit Reſtorine vermengte Futter gern an.

Beſondere Erſcheinungen wie Kolit 2c. find bei feinem der mit Reſtorine gefütterten Pferde beobachtet worden. Was den Bezug der, bekanntlich aus der Rinde der Engliſchen Ulme bereiteten Reſtorine anbelangt, ſo iſt dieſelbe außer von der, in der Eingangs erwähnten Empfehlung angegebenen Quelle auch bei Hirſchberger in Hamburg (große Bleiche Nr. 36) in reinem Zuſtande zu haben .

Von dieſen Vortheilen will uns einer nicht recht einleuchten , nämlich der, daß die grundſäßlich ſtete Verbindung des Torniſters mit dem Tragegerüſt, welche ja zweifellos die Alarm -Bereitſchaft er: leichtern muß, wirklich auch ſonſt zweckmäßig ſein ſoll. Wir haben es

Verſd ieden es.

bisher für ebenſo einfach wie uüglich gehalten, daß die Ausrüſtungsſtücke

I.

des Infanteriſten, die ſich am Leibriemen befeſtigt befinden, einzeln

umgehängt wurden. Es wurde dazu allerdings einige Zeit gebraucht,

Anſichten des Generals Boulanger über die Taktit der Franzöſiſchen

allein der Soldat hatte auf dieſe Weiſe zugleich Gelegenheit, jedes einzelne Stück ſich bequem anzupaſſen. Jetzt wird auf einmal der Torniſter init dem Tragegerüſt dem Rücken des Infanteriſten zu:

Infanterie. Der Figaro“ veröffentlicht ſo cben ein Schreiben, das General Boulanger im Jahre 1884 , als er noch Diviſions- Commandeur

geführt. Sollte in der That der hierbei eintretende Zeitgewinn den in Tunis war, an einen ihm befreundeten General gerichtet hat, und Mangel an Gewöhnung an die Laſt und ihre Unterbringung aus- in dem er ſeine Anſichten über die bei einem künftigen Kriege zu

1

gleichen ? Wir wiſſen es nicht, müſſen es aber einigermaßen bezweifeln. Einzelne andere Punkte bei der neuen Ausrüſtung, welche uns Bedenken erregen, übergehen wir vorläufig , vielleicht läßt ſich ſpäter auf den Gegenſtand zurückkommen. Im Ganzen bildet jedoch die Infanterie-Ausrüſtung M/87 -- wie wir dies bereits im Eingange ſagten - einen offenbaren Fortſchritt in unſeren militäriſchen Ein: richtungen und muß uns als ſolcher ſelbſtverſtändlich hoch will: toimen ſein.

befolgende Infanterie - Taktit niederlegt.

Dieje Anſichten ſind nicht

ctwa neu , ſondern haben namentlich ſeit dem Kriege von 1877/78

den Gegenſtand vieler militäriſchen Abhandlungen gebildet , gewinnen aber in Boulanger's Munde namentlich durch ihre übrigens ſehr anfechtbare Begründung an Intereſſe. Das Schreiben bildet gleich zeitig die Ergänzung zu der bekannten Rede des Kriegsminiſters bei den vorjährigen Manövern der Franzöſiſchen Armee, und gehört mit der lepteren zur Vorgeſchichte der neuen Vorſchrift für die Infanterie: Taktit , welche im Januar 6. 3. bei der Franzöſiſchen Arinee ein: geführt worben iſt. In dem Sdireiben heißt es :

... Alle Fehler kommen daher , daß man unjere taktiſchen Vor:

Einige Bemerkungen über das Futtermittel „ Reſtorine“. idhriften den Deutſchen nachgebildet hat, ohne der Verſchiedenheit des Volfscharaktere Rechnung zu tragen. Der Franzoſe iſt nur er ſelbſt.

[NL] Ilnter Bezugnahme auf die in Nr. 3 der Aug. Mil.- wenn er vorwärts, wenn er fid) mit geſenktem Ropfe und der ganzen Ztg. vom 11. Januar d. J. enthaltene Empfehlung des in "letzter i Heftigkeit ſeines ungeſtümen Temperaments auf den Feind ſtürzt. Zeit mehrfach beſprochenen Futtermittels „ Reſtorine" durch Herrn Nidhte iſt ſchwieriger ( ich habe es im Jahre 1870 geſehen) , nichts General-Major von Roſenberg , erlaube ich mir, die bei An- widerſtrebt der Natur unjeres Soldaten jo als unbewegliches Ab: wendung dieſes Surrogats von mir gemachten Erfahrungen Ihnen warten . Bei den angebornen Eigenſchaften unſerer Raſſe wird die mit dem Anheimſtellen weiterer Veröffentlichung ganz ergebenſt mit- Offenſive zur Nothwendigkeit , und auf ſie werden wir unfehlbar zurüdkommen , ſei es in unſeren Dienſtvorſdriften , ſei es in der zutheilen . Im Januar 1886 begann ich, durch eine iin „Militär-Wochen- Praris an dem Tage , an dem wir uns wieder auf den Schlachtfeldern blatt " enthaltene Notiz auf die ,, Reſtorine" aufmerkſam gemacht, von 1870 befinden werden. In dieſem wahnſinnigen Kriege blieben mit einem Futterverſuch bei drei Pferden, welche während des vor: zu viele unſerer Truppen unthätig mit Gewehr bei Fuß , während von 1

hergegangenen Manövers ſehr heruntergekommen waren und trotz

ihrem ungeſtümen Angriff vielleicht das Schidſal der Schlacht ab:

aller angewandten Mittel nicht aufgefüttert werden konnten !, ſehr

hängen konnte. Das iſt die hauptſächlichſte Lehre, die wir aus dieſem

ſchlecht im Haar waren und geringe Gehluſt zeigten. Sie erhielten Kriege ziehen müſſen , in dem das thatkräftige Eingreifen der Führer dreimal am Tage je einen Eßlöffel mit Neſtorine, welche dem Futter in der Weiſe beigemengt wurde, daß legteres mit dem Mehl über

nicht immer dem Kampfesmuth der Truppen entſpracy. Mein leb: Hafteſter Wunſch wäre es alſo, daß die Berechnungen unſerer Stuben :

ſtreut, dann gehörig angefeuchtet und gut durcheinandergerührt wurde. Das Futter wurde in dieſem Zuſtande von den Pferden gern

Strategen durch die alten Ueberlieferungen erſeßt würden. Und dieſer Geiſt der Offenſive kann ſehr wohl init den Forderungen vercinigt werden , welche die neue Bewaffnung und die erhöhte Feuerwirkung ſtellen. Ich dente nicht daran, während der Vorbereitung des Angriffs, während des ſprungweiſen. Vorgehens der Schüßenketten breite und

angenommen . 1

Schon nach Verlauf von 6 bis 8 Wochen erholten ſich die Pferde ſichtlich. Nach und nach ſtellte ſich mehr Gebluſt ein, das Ausſehen wurde ein beſſeres, und ſie ſchwißten auffallend wenig. Der Verſuch wurde nun bei dieſen Pferden während des

ganzen Uebungsjahres fortgeſeßt. Sie ertrugen die Anſtrengungen

tiefe Maſſen dem feindlichen Feuer auszuſetzen. Aber im entſcheiden:

den Moment des Sturmes wünſche ich, daß ein furchtbarer, unwider: ſtehlicher , übermenſchlicher Anlauf gewaltiger Sturmcolonnen und

der Erercier- und Manöverzeit recht gut, zeigten mehr Temperament herbeigezogener Reſerven jene ſchwachen und unzuſammenhängenden als in früheren Jahren und blieben in gutem Zuſtande. Ich ver:

Schüßenlinien erſeße , auf die wir gegenwärtig nur zu ſehr rechnen.

mag dieſen Umſtand lediglich der Wirkung der Reſtorine zuzu- Man würde dann ſehen , ob unſere Franzöſiſchen Bataillone , vorauf ſchreiben.

die ſpielende Muſik und die Offiziere, in feuriger Begeiſterung nicht

269

überallhin gelangen würden , wie die alten Grenadiere der großen Armee, 1 die an den Feind famen , ohne einen Squß abgegeben zu haben .

Na d r ich te n. Deutides Reid . Münden , 23. April. [ Beſtimmungen für den

Man wird mir die furchtbaren Verluſte vorhalten , die das Schnell: feuer der Gewehre verurſacht, verlor Cody bei Prewna ein Rujlijdes

Vollzche ug Hoheit des Haupt är : ,Etats pro 1887/ 88.] Seine Regiment in wenigen Minuten ſämmtliche Offiziere und drei Viertel Rönigli Luitpold Prinz : Milit ichs Bayern des Königre Ver:

ſeiner Mannſchaften . Darauf entgegne ich , daß nach der Niederlage noch viel mehr in den Straßengräben und den Gefängniſſen des

weſer, hat durch Allerhöchſte Entichließung vom 9. April 1. 38. Fol: gendes beſtimmt:

Feindes ſterben. Der Krieg von heute

das iſt der Krieg ohne Gnade und Barmherzigkeit ; wenn es ſein muß, ſo muß die Hälfte der Be: völkerung ſich tödten laſſen, um die andere zu retten , und aus dem

1 ) Der Tagesjaß an Commandozulage erhöht ſich für den Stabsoffizier, Militär: Intendanten , Corps:, ( Oberſtabs:) Intendader Auditeu Diviſio ntur:Rath, ns-, auf ( Stabe: Räthe IV, Claſſe dem r, Range mit . ) Auditeur

Munde Auer darf nur ein Schrei ertönen : Vorwärte !"

Hauptmann 2c. ,

5 M.

Intendantur : Aſſeſſor , Diviſions- , ( Regi .

ments:) Auditeur auf Lieutenant und die vor nicht genannten oberen Militär- Be: amten auf .

II.

Eine Anſprache des Generals Bogdanowitich an die Ruſſiſchen Militär - Zöglinge .

4 M. 3 M.

Büdjenmacher, Waffenmeiſter, Sattler auf 2 M. 2) Sämmtlide Hafer-Rationen werden um 250 Gramm erhöht Dagegen fommt die unter S 76 Abjap 2 des Reglements über

die Natural - Verpflegung der Truppen im Frieden ausgeſprochene Rations - Erhöhung für Dienſtpferde auf alljährlic) 3 Monate in .

In einer Schlußrede , welche der Kaiſerlich Ruſſide General

Bogdanowitſd in Anweſenheit aller Militär- Zöglinge , der Di:

Wegfall.

rectoren ſämmtlicher Petersburger Militär : Schulen und zahlreicher Generale in dieſen Tagen an die militäriſche Jugend richtete, tamen folgende Säße vor :

3) Das Geldverpflegungs- Reglement für das Bayeriſche Heer im Frieden wird durch neue Beſtimmungen abgeändert, beziehungsweiſe

.

„ Zum Shluſſe kann icy nicht umhin , Ihnen , meine jungen Zuhörer, für Ihre vorzügliche Aufmerkjamkeit, durch welde Sie uns im Verlaufe dieſer zwei Stunden erfreuten , meinen herzlichſten Dank auszuſprechen . Dieſes junge Auditorium erinnert mich an eine inter:

ergänzt.

gejeßlichen mungen treten, vorbeha ltlid der ende Beſtim ) Vorſteh Feſtſtel4lung pro 1887/8 8, vom 1. April des Bayeriſ chen Militär:Etats 1887 rüdwirtend in Kraft.

Das Kriegsminiſterium hat hiernach das Weitere zu veran : laſſen.

Entſchließung Allerhöc endeKenntn gebrachwird t: der Armee iß hſte ngen zur eſſante Epijode aus einer uns fern liegenden Epodie: aus den Kriegen ſtimmuVorſteh

Napoleon's I. Während der Inſpicirung des Kriegsſchauplates bei Auſterlit näherte ſich Napoleon einer Gruppe von Gefangenen, unter welden der Lieutenant Suchytelen ſich befand. Im Geſpräch

mit folgenden Be: 1 ) Dic bei den einzelnen Formationen eingetretenen Aenderungen in der Etatsſtärke ergeben Sie Friedens- Verpflegungo- , beziehungsweiſe

Verpflegunge:Etate.

Gewährung der Beihülfe beim 2) Dieechtigten welche von Uusidyeiden 165 Mart , nach die zwölf ac. Unteroffiziere mit dem älteſten Gefangenen , General Nepnin, bemerkte Napo- verſorgungsber I

!

leon , daß Suchtelen noch zu jung ſei, um ſich mit den Franzoſen

jähriger activer Dienſtzeit erhalten , iſt auch dann zuſtändig, wenn der

zu ſchlagen. ,,Die Jugend hindert nicht, tapfer zu ſein ", erwiederte Sud telen , der ſich muthig in das Geſpräch des Raijers hineinmiſchte. Napoleon warf auf den Jüngling einen ſeiner durdydringenden Blide.

: artige lInteroffiziere in Stellen ron Difizieren und eberen Militär :

„ Eine prächtige Antwort“, ſagte er, „ Sie werden es weit bringen ." Und wirklich war die Jugend nie ein Hinderniß für Ruſſiſche

Männer, im Verzeichniß der Tapferen aufgeführt zu werden. Wenn der Allmädytige Euch eine neue Kriegeprüfung jenden wird , ſo wird Eure Jugend für Euch kein Hinderniß fein , im Rampfe Guct tapfer zu erweiſen . Ihr habt dazu alle Eigenſchaften : eine glänzende Bila dung und uralte Traditionen , welche die Nuffiche Kriegsgeſchichte verzeichnet hat.

Im Todesfall iſt die Beihülfe dem Empfänger der Gnadenlöhnung 311 zahlen . 3) Aus den Mitteln für die Gefechto: und Stieß - Uebungen

im Terrain iſt nunmehr die volle Commando-Zulage, ſowie auch der Löhnungo :- Zuſchuß für Soldaten - Familien in Fällen dienſtlicher Ab : : weſenheDie Männe it derBeſtim r aus der Garnijon zu beſtrei und Berred nung mungen , betreffend Verwendung ten. dieſer Mittel ( Verordnungsblatt 1885 - Seite 136 -) , werden ab: -

geändert wie folgtAbjat : zu 1 a.

1 iſt nadyzutragen :

Ihr könnt mit Berubigung in die Zukunft idauen , die weiſe Politik des Oberhaupts Rußlands giebt ſic ; alle Mühe, den Frieden in Europa zu ſtärken . Allein wenn die Verhältniſſe ſid, ändern und

Den General:Commandos bleibt es überlaſſen , aus dieſen Mitteln auch der Cavallerie zur Abhaltung von Schieß-lebungen im Terrain Beträge zu überweijen . “ Zu 4. Der 2. Abjaß hat zu lauten : „ 3un 15. October jedes Jahres haben die General - Com: mandos .c. dem Kriegsminiſterium den für das laufende Rechnunge:

der Krieg ausbrechen ſollte, ſo werden unter und neue Suworow's , Stobelew's und Radepli's entſtehen, und dieſelben - gedenket

jahr bereits verausgabten Betrag anzugeben, jowie gleichzeitig, welcher Betrag in demjelben Nedinungsjahre vorausjidhtlich noch zur Veraus:

werden aus Euren Kreiſen kommen , um die

gabung kommen wird. “ 4 ) Die Bezeichnung des Titels 2 des Etats -Capitels 23 (Mili: tär- Gefängnigmeſen ), aus welchem Titel auch das Tiſchgeld für Lieu :

.

1

Beamten übertreten .

meines Wortes

Ruſſiſdien Waffen mit neuem Nuhme zu bedecken . Ja , meine Herren, Jhr werdet es weit bringen , weit im edelſten

tenants gezahlt wird, lautet :

Sinne, in jenem Sinne , welcher die Devije des Wappens iſt , das

„ Zu Zulagen für das Aufſichte und Verwaltungo: Perſonal , zu

dieſes hiſtoriſche Gebäude ziert, und welches lautet : „ Ritter im Frieden

Tiſdygeld und Frieden zu Nemuner ationen .“ s- Verpflegungs-Etats tommen neu zur Ausgabe. 5 ) Die

und im Kriege“ .

Das bedeutet , daß es niật genügt, wenn man

muthig und tapfer ſich im Kriege verhält, – nein, man muß auch im -

Frieben ritterlich ſein, immer das Bewußtſein der Pflicht dem Czaren

und dem Vaterlande gegenüber beſißen , jenes Bewußtſein , das den redlichen Menſchen im öffentlichen wie im Privatleben, in den Truppen: reihen auf dem Lande und auf dem Meere , in der Familie , im Frieden und im Kriege leiten muß ."

Eine Anlage bringt die Aenderungen und Ergänzungen des Geldverpflegunge - Reglements für das Bayeriſche Heer im Frieden . 1 ) Seite 1. S 2,1 erhält folgende Faſſung : „, Unabhängig von den Verpflegunge -Etats ſchliegt die Zahl der

als Second Lieutenants zu beſoldenden Offiziere nicht innerhalb des

einzelnen Truppentheils, ſondern innerhalb der Waffengattung fanterie einſchließlich Jäger

In :

Cavallerie - Feld - Artillerie - ju Fuß Artillerie - Ingenieur: Corps – Train - ab.*) Ju Uebrigen dürfen überzählige Second Lieutenants aus offenen -

Bortepeejähnridsſtellen die Löhnung der letteren beziehen ." *) Die Offiziere des Eiſenbahn : Bataillons bilden mit den übrigen Offizieren des Ingenieur-Corps einen in ſich geichloſſenen Avancementstörper.

270

-

Im Capitel

2 ) Seite 2 S 2,2 hat zu lauten :

„ In Bezug auf die Zahl der Premier Lieutenants ſind die Ver: pflegunge:Etats der im Regimento-Verbande ſtehenden Bataillone und Abtheilungen nur inſoweit bindend, als die Geſammtzahl der für das

Uebertrag

werden darf. “ Die bisherigen Ziffern 2 und 3 diejes Paragraphen erhalten die

30 Muſterung der Pferde und Maulejel 32 und 33 Artillerie: Anſtalten

710 000

684 220 436 730

35 Pulver: und Salpeterweic , Material

436 760 56 534

In der neuen Ziffer 3 iſt der dritte Satz zu ſtreiden . 3) Seite 3. S 3,5. Als zweiter Saß iſt einzuſchalten :

37 Senie: Anſtalten .

„ Es iſt hierbei für die Feld-Artillerie das Dienſtalter in der

39 Kriegs- Invaliden .. 41 Gehalte der Nichtactiven , Sold und

jenigen Verbandco * ), für welden ein beſonderer Etat aufgeſtellt iſt,

4773 953 501 059

701 850 416 340

23 Militärbetten 29 Remonteweicht

Brigade , für alle übrigen im Regiments : Verbande befindlichen Truppen : theile das Dienſtalter im Regiment, für den Train das Dienſtalter in der Waffengattung, im llebrigen das Dienſtalter innerhalb des:

Verminderung

3 855 389 --

21 Bekleidung, Unterkunft .

Regiment ausgeworfenen Premierlieutenants -Gebälter nicht überſchritten

Nummern 3 und 4 .

Erhöhung

38 Material und Militär: dulen

190

Gratificationen der Verabſchiedeten . Gänzlider Wegfall folgender Boſten : Preiſe für elaſtiſche Bett-Einlagen

113040

100 000

Subvention für das Pariſer Offiziers:

maßgebend. "

Caſino

4) Seite 33'34. S 47,2. Der erſte Abſaß hat zu lauten : „ Der Tagesſaß der Commando- Zulage beträgt: für Stabsoffiziere . für Hauptleute und Rittmeiſter

5 Mark, 4 Mark,

für Lieutenants

3 Mart . "

Summe

6 265 393

Daber Erböhung

1

140 000 6 265 392

Im Jahr 1888 joll die Französijde Armee eine Gleichſtellung der Gehalte der einzelnen Chargengruppen, chne lInteridied der Waſſe,

Der dritte und vierte Abjat, beginnend mit „ Obige Sätze“ und endend mit „ 2 Mark“ , fallen fort.

5 ) Seite 39. S 59,2. Der erſte Abſaß erhält folgende Faſſung : ,, Den Lieutenants des Ingenieur : Corps , jowie den aus dem

Etats -Capitel ,Militär:Gefängnigwejen “ bejeldeten Lieutenants wird für

erhalten . Im Ertra : Ordinarium waren pro 1887 bewilligt: 86 Millionen,

es werden pro 1888 gefordert: 139 Millionen. Von dem Mehrbedarf mit 53 Millionen ſind 8 Millionen der Neubewaffnung der Infanterie, 45 Millionen den Feſtunges und Cajernenbauten gewidmet.

die Dauer des Gehaltsbezugs ein monatliches Tijdsgeld von 9 Mark Rußland.

nach denjelben Grundjätzen wie das Gehalt gewährt. Abzüge an lez terem haben einen Abzug an diejen Tijdigelde nidyt zur Folge."

auf Veranlaſſung des Flotten - Miniſters , Admirals S deſtakow , umfaſſende Neuerungen

b. für Intendantur:Aſſeſſoren, Diviſions- ( Regiments :) Audi: * M.

im

Beitande

die in der Thatfraft ,

des

Flotten - Offizier : Corps

mit welcher

ſie

durchgeführt

Corps führenden Manteuffel'ichen Maßregeln von 1859 erinnerten . In Offizier : Corpo der Nuiden flotte herrichten die onderbariten Verhältniſſe : da waren Admirale, die höchſtens in ihrer Jugend, viel :

c. für Intendantur :Secretäre und Regiſtratoren , Secre: tariats- und Regiſtratur -Aſſiſtenten , Zahlmeiſter, Veteri

leidyt audy niemals, dienſtlich ein Stiff betreten hatten, Jeder fonnte

3 M. 2 M."

ziemlid) ſider hoffen , mit der Zeit Admiral zu werden, und du Ver:

Im zweiten Abſatz ſind am Sdruß die

abidiebungen in höheren Stellungen zu den größten Seitenbeiten ge

Worte anzufügen : ſowie der aus dem Etats- Capitel „ Militär- Vefängniğwejen " bejoldeten

börten , ſo hatte die Ruide Flotte , welde nicht jehr viel größer iſt als die Deutjdie , mit der Zeit an 300 Admirale. Da , wie gejagt,

d . für Büchſenmacher, Waffenmeiſter und Sattler

7 ) Seite 61 , S 91,1 . 1

getroffen ,

wurden , einigermaßen an die zur Verjüngung des Breugijden Offizier:

1

näre und Corpo Stabsapotheker .

1

die Verabidiedungen im Marine , Offizier : Corp8 . ] Bor zwei Jahren wurden in der Rujiden flotte

5 M.

teure

[Neue Beſtimmungen

Petersburg , 19. April.

über

6) Seite 52. S 80,2 hat zu lauten : ,, Die Commando - Zulage beträgt täglid : a. für Militär- Intendanten , Corpo: ( Oberſtabs-) Auditeure, Intendantur-Näthe, Diviſions: (Stab8-) Auditeure mit dem Range der Räthe IV. Glalie

*

W

bödyit jelteit Verabidietingen in böberen Stellungen ſtattfanden , jo

Lieutenante . "

ſtockte die Beförderung in empfindlicher Beile, was ich bereits in den Frankreich .

jüngſten Rangſtufen bemerkbar machte. Es gab zwar Beſtimmungen,

* Paris , 25. April. (Das Militär: Budget für 1888. ] Der

wie viele Monate zur See man in jeder Nangſtuje zubringen mußte,

Progrès militaire " theilt Einzelubeiten über das Militär:Budget

aber diejelben wurden längit nicht mehr gehalten , denn die Dienſtver:

für 1888 mit, weldies vor mehreren Tagen der Rammer vorgelegt worden iſt. Daſſelbe iſt im Ordinarium gegen das vorhergehend be : willigte um 1 Franc höher, d. 5. mit 555 934 530 Francs beziffert, zeigt aber in den einzelnen Titeln verjchiedene Aenderungen. Lettere

hältniſſe wurden ſdhließlich io verjd oben , daß jid, fein Menſch mehr juredytfinden konnte. Natürlich war auch , im Verhältniß zu ser großen Zahl von Admiralen , eine Unmenge überzähliger Offiziere in

ſind folgende :

zufriedenheit im Oifizier:Gorps der Flotte Peranlaſſung, und eine Ab Im Capitel

Erhöhung

Verminderung

1 Perſonal ber Centralverwaltung ( Ver:

mehrung der zugetheilten Offiziere ) . 3 Material der Centralverwaltung

111 121 121 705

4 Algemeine Drudkoſten

1 000

5 und 6 Perjonal und Material des Kriegsdepots .

10 Militär-Schulen , Perſonal 11 Perſonal außerhalb der Stämme 12 Truppenkörper

.

16 Heizung und Beleuchtung 17 Fourage

Verabſchiedung in den allernächſten Jahren bevorſtand. Es erhob ſich ein Schrei des imvillens über dieje jebr vernünftige Maßregel;

natürlidy drieen aber nur diejenigen , welche von derſelben betroffen

3 407 399

wurden. Dod wollte man mit dieſen rückſichtsvoll verfahren und ſtellte ihnen anheim , bis zum 1. Januar 1889 ihren Abſdied ein

22 190 601 080

zureichen, in welchem Falle ſie ihn mit ihrem vollen Gehalt crhalten jollten . Später werden ſie geſetzlich verabſchiedet und erhalten dann nur die ihnen zuſtehende , natürlich weit geringere Penſion. Da es für die Offiziere in finanzieller Dinjidyt gar keinen Unterįdvied macht,

4.480

14 Republikaniſche Garde . 15 Lebensmittel .

deitatow wugte eine

502 779 580570

13 Departemental:Gendarmerie 11. Legion in Afrika

Aber Admiral

joldie zu įdaffen , indem er mit rückſichtslojer Thatkraft eingriff. 311: nädöſt wurden genaue Altersgrenzen für die verſchiedenen Nangſtufen feitgeſetzt und zugleich auch neue Beſtimmungen über die in jeder Nangſtufe zurückzulegenden Seefahrt - Monate erlaſſen. Aus dieſer nothwendig wurde, ferner , daß einer großen Zahl von Offizieren die

17 650

738 003

9 Stäbe

bülfe dien ſehr dwierig.

Dieje Verhältniſſe gaben zu vieler Iln:

einfaden Maßregel ergab ſich , daß die jofortige Verabſchiedung von cinem Drittel des Flotten Offizier:Corps in beinahe allen Rangclaſjen

91 000

7 und 8 Perſonal und Material der Militär- Telegraphie .

allen Nangitufen vorhanden .

77 710

1 640740

ob ſie jofort oder bis zu dem feſtgelegten ſpäteſten Zeitpunkt ihren Abichied einreichen , ſo hat ſich natürlich jetzt dyon eine Menge zu 1

19 Sanitätsdienſt, Material

144 145

diejer Maßregel entidyloſjen , ſo daß ſchon tüchtig Luft gejdsafft wurde; aud) läßt ſich jetzt bereits überſehen , daß bis Anfang 1889 dis

4773 953

Offizier-Vorps gewaltig verjüngt und all'der überalterten Perſönlich keiten entleðigt ſein wird. Letztere treten , ſoweit ſie irgendwie nocy dienſtbraud bar, in die Rejerve des Flotten -Difizier= Corps, was ſie nicht am Bezug ihrer Penſion hindert, ſo daß die Nuſſiſche Flotte für

567 770

20 Maridydienſt .

Nebertrag

3 855 389

*) Die Offiziere des Eiſenbahn-Bataillons_bilden mit denübrigen 2

Offizieren des Ingenieur-Corps einen in ſich geſchloſſenen Avancementsförper.

.

271

den Kriegsfall über cine Menge von Rejerre-Offizieren verfügen wird.

Fit einer Allerhöchſten Cabinets -Ordre Sr. Majeſtät des Raijers

Man iſt jetzt bereits im Bereidie der Flotte init dieſer Maßregel iebr

vom 6. März 1883 wurde dem See-Bataillon eine Fahne verliehen,

einverſtanden.

welche am worden iſt.

1. April demr Bataillon in Kiel feierlich übergeben

Eine genaue Nadyweijung über das Offizier:Gerpe des Kaifer:

k r it i k.

lidyen See:Bataillons voin 13. Mai 1852 bis zum 1. October 1886 .

Das See-Bataillon 1852–1886. Ein Beitrag zur Geſchichte

bildet den Sdluß der gut geſchriebenen Brojdüre, weldie nidit bloß für die Angehörigen des See: Bataillons und der Marine, jondern auch

der Kaiſerlichen Marine..

Bearbeitet von A. Seye , Second:

für jeden Soldaten von Intereſſe iſt.

Lieutenant im See:Bataillon und 3. Adjutant bei dem Comunando der Marine Station der Oſtſee. Mit 2 farbigen Uniform -Bildern .

Berlin 1887. Ernſt Siegfried Mittler & Sohn, Königliche sota buchhandlung. 8.

48 Š.

Preis 1 Mark.

[R.] Tas See: Bataillon bildet einen intereſſanten Beſtandtheil der fiaijerlichen Marine.

Ein offenes Wort über die Mängel unſerer Ausbil dung und Vorſchläge zum Beijeren. Von L. Raſjel, Verlag von Theodor Fiſcher. 1 Mark 60 Pfennig.

1887.

8.

104 S.

Preis

Daſſelbe liefert die Bejazung der Kriegs

Truppentheil der Marine in gejdhleſienſte als der Stellung idiffe undeinenimmt derſelben erceptionelle ein . Auch hat das See- Bataillon

[G.] Das bedintereſſante Tbema der friegsmäßigen Ausbildung

idon eine reiche und rühmliche Gedichte , worüber der Verfaſſer der

der Truppe bat in der jüngſthin unter dem vorſtehenden Titel er: idicnenen Sdrift von Neuem Beleuchtung gefunden .

verliegenden kleinen Sdrift iehr richtig ingt : „ Wann und wo in den legten Jahrzehnten unjere Marine die Aufgabe hatte , dis Anjehen

lei : der vorbereitenden Kriegøtüdytigkeit gerecht zu werden , iſt längſt

und die Madyt des Deutiden Reichs zu wabrer , da ſind meiit audi Theile des See:Bataillons beſtrebt gewejeni, in treueſter vingebung für den Dienſt Sr. Majeſtät des Raijers und Königs und für das Bater : land ihre Pflicht zu erfüllen ." .

Die Erribtung des See: Bataillons erfolgte am 13. Mai 1852.

Es wurde damals dem den zwei Jahre früber aufgeſtellten joge: nannten Marinier : Corps der Name See: Bataillon “ beigelegt und lepteres neu organiſirt. Tie Compagnien unterlagen fortan dem regel:

Ob umjere Friedens-Ausbildung ihrem eigenſten Zweck angethan eine oriente ind bereits mehrfad, in der Deutiden Militär - Literatur

behandelte Frage , 311 weldier auch die vorliegende Strift verneinende Stellung nimmt.

Im Jittereſic der guten Sade will ber umgenannte Herr Ver: faljer mit ,,cincin cffenen Worte" jeine Andauungen mittbeilen .

Er

entwirft zu dieſem Behufe zunächſt ein aus der Erfahrung gewonnencs,

wabrheitsgetreues Bild unjerer gegenwärtigen Friedensarbeit. Hierbei

Berüdjichtigung jolder , die ein Gewerbe auf Flüſſen und Seen trieben , eingeſtellt. Die Stärke des See - Bataillons iſt mehrfadyen Verände:

komint er zu dem Neiultate , daß die Erfolge der letteren trotz aller Mühen und Orfer nid) t auf der Nähe der Anforderungen eines fünf: tigen Krieges ſteben , und daß die zu Tage tretenden Mängel der zur Zeit berridenden Ausbildung8:Methode vornebmlid) auf zwei Momente, die lin 3111 änglidfeit umjeres Erercier -Reglemente und

rungen unterzogen worden : der Stab wurde 1850 in Stettin er:

Sie Art unſerer Beſidytigungen , zurückzufübreit ſeien .

mäßigen Erſatz-Turniti bei 3jähriger Dienſtzeit , und es wurden Mann:

idaften aus den Bereiden jämmtlider Armee:Corps, mit bejonderer

!

Unjerer Meinung nady jpielt das Erercier-Neglement, mit deſjen

richtet ; 52 nach Swinemünde, 54 nad Danzig und 65 nad Kiel | n111 Veſteben man wie der Herr Verfaſſer ja jelbſt zlıgeſteht verlegt. : Problems unter fraglidhen eine des bat , bei Löſung zu redinen cinmal Die 1. Compagnie wurde 1850 in Stettin aufgeſtellt , kam wenn 63 52 nady Swinemünde, 54 nad Danzig, 65 nad Friedridisert und geordnete. Nelle. Quc ohne llmänderung dürfte dijelbe nur ridtig angewendet wird -- kraft ſeiner, die Disciplinrung ge: noch in demjelben Jahre nad Kiel , il nad Wilbelmshaven. Die 2. Compagnie wurde 1850 gleidfalls in Stettin auf:

nährleiſtenden Methode der Deutiden Armee , wie bisber , auf den

geſtellt, tam 52 17dy Swinemünde, 54 nad Stralſund , 55 id) künftigen Sibiladyfeldern das Webergewidyt zu ſidern im Srande ſein. Hinſidytlid) dev oben bezciduneten zweiten Arguments aber können wir Danzig, 65 nad Kiel und 73 nad Wilhelmshaven . Die 3. Compagnie wurde 1853 in Swinemünde erridtet, uns vollkommen mit der Anſicht einverſtanden erklären , daß unſere Beſidytigungen an der Hand der jogenannten Vorſtellungs- Programme kam 55 nad Danzig, 65 nach Friedridysort und 65 nad Kiel . ihre Aufgabe , eine Controle der wahrhaften Kriegstüdtigkeit der kam aufgeſtellt, in Danzig 1859 Die 4. Compagnie wurde Truppe zu jein , nicht allerwärts erfüllen , vielmehr oft der Sucht , 65 nach Kiel und 86 nach Wilhelmshaven. einſtudirte Stanborſtellungen zn geben , Boridub leiſten. Die 3. Compagnie wurde 1859 in Kiel und Die im zweiten Theile der Sdrift niedergelegten , Vorſchläge Die 6. Compagnie 1871 gleichfalls in Kiel errichtet. Gegenwärtig beſteht das See:Bataillon alio aus 6 Compagnien , zum Beſſeren “ verdienen als vorzüglide Nathjdläge für eine rationelle Friedend: Ausbildung beendere Beadytung . von denen 3 Compagnien mit dem Stabe in Kiel , die übrigen 3 Com : Wir begrüßen daber mit Freuden die lehrreide Sdrift und em : pagnien in Wilhelmshaven ſteben . lins ideint, als wenn dieſe Stärke pfehlen diejelbe den Deutiden Sameraden mit dem Wunde, daß fie auf die Dauer nidyt genügen förne, gegenüber den großen und viel: faden Anforderungen , welden Sie Deutide Marine bei der Erfüllung dazu beitragen möge, cinem im Herzen der Truppe tiefgefüblten Be:

ihrer jo ſehr gewadyjenen neuen Colonial-Beſtrebungen zu entſpredien bat . Es wird daher wohl über kurz oder lang eine Verſtärkung des Be: ſtandes cintreten, oder vielmehr eine limwandlung des See Bataillons von 6 Compagnien in zunädſt ein Sec Regiment ron 12 Compagnien. Intereſſant find die Mittbeilungen , welche der Verfaſſer aus der

Kriegegejdridite des See : Bataillons giebt . Wenn das Ichtere aud feine

dürfniſſe bald abzuheljen.

Zur Beſpredjung eingegangene Schriften etc. Heyfelder , O., General Graf Todleben vor Plewna 1877. Aus dem

Gelegenheit gehabt hat , in den Feldzügen Preußens und Deutſchlands

Russischen. Separat-dbdruck aus der „ Internationalen Revue für die

in cffener Feldidlacht mitzufämpfen , io iind cod cinzelne Tbeite des

Köttschau , Oberstlieut. a . D. C., der nächste deutsch - französische Krieg. Eine militärisch - politische Studie . 2. Theil . ( Strassburg , R. Schultz & Comp.)

ſelben gelegentlich zu kriegerijder Thätigkeit gelangt und haben dann in jeder Hinſidit ihre Sduldigkeit gethan. So war es namentlich das Gefecht bei dem Vorgebirge. Tres Forkas an der Nordküſte Afrika’d am 7. Auguſt 1856 , in weldem Preußijdyc Scejoldaten auftraten. Die Darſtellung diejes Kampfes – des erſten Seegefedits der Truppe -- iſt übrigens in der vorliegenden Schrift nidyt genau. Es wird darin nur von der Antheilnahme eines

gesamniten Armeen und Floiten. (Cassel, Th. Fischer.)

Wort, ein offenes , über die Mängel unſerer Ausbildung und Vorſchläge zum Beiſeren . Von L. (Caſſel, Th. Fiſcher.) Situation , la , militaire de la Belgique dans le cas d'une guerre franco - allemande. Opinion d'un Français par M. ( Bruxelles , C. Muquardt )

Lieutenants ( Premier Lieutenant Ewald) mit 4 Unteroffizieren und

56 Seeſoldaten an dem Rampf berichtet und mit keiner Silbe er: wähnt, daß Prinz Adalbert, der damalige Admiral der Preußiſchen Flotte, in demſelben Gefechte verwundet worden iſt. Ausführlider und genau zutreffend wird dagegen der Seekampf des 17. März 1864 bei

Jasmund geſchildert, den die Schiffe „Arkona“ und „Nyipbe"“ mit dem Avijo „ Loreley “ gegen die überlegenen Seeſtreitkräfte der Dänen führten. Endlid wird nicht mit Stillſdyweigen übergangen, daß ſowohl

Berichtigung. * ) Jul Nr. 33 der Aug. Milit.- Ztg. v. d. J., Seite 260, Spalte 1 , Zeile 27 von oben bitten wir „Weichenmachen “ ſtatt „We ichmache n " zu leſen . Auf Seite 261 joll der Ate Abſaß von unten lauten wie folgt : „ 1 ) Ein ganglojes, in die Hand drückendes Pferd mit Eingangs er: -

wähnten getheilten Kandaren- und Trenſenzügeln bei Rechtsherum in Contra

ſtellung (Stenvers) während des Meitens lints abzubiegen , um zu erkennen , auf welcher Seite der größere Widerſtand ſei. Wenn derſelbe rechte iſt,

guſta" (1935 ngehörigento Wellen gefunden haben .

bataillons ihr naffes Grab inden

feßt er das Pferd in Renvers linksherum in den Trab , es gehen laſſend gebrauchend, aber bei dem Abbiegen rechts Kraft gegen Straft einſeßend."

272

-

A 13 e igeni . Im Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig iſt erſchienen :

Milifäriſche Zeitfragen , beſprochen in der

Allgemeinen Militär-Zeitung. III . II. I.

Die Offiziere des Beurlaubtenftandes und die Bedeutung des

ismen ndung die kriegs Aphor mäßige Verweüber der Keld-

Studiums der Militär - Wiſſen: ſdhaften :

Artillerie.

H

Die Kriegführung der Zukunft. 89.

Preis ML. 1. 70 .

89. Preis 80 Pf.

50 . itel ſollen fortan Abhandlungen der Allgemeinen Militär-Zeitung von hervorragender Bedeutung Mf. 1.Sammelt 80. Preis Unter dem obigen in Geſtalt er e egeben beſonder Die Abdrück en ſind einzeln werden. . n , welcheoben 3 bis herausg ießt erſchienenen hrt werden SchrifteDieſelb aufgefütäuflich , dürfen ebenjo wegen ihres Gegenſtandes als wegen ihrer Be

handlung von drei verſchiedenen geiftvollen Militär Schriftftellern (im praktiſchen Dienſt ſtehenden Dffizieren ) beſondere Aufmerkſamteit beans ſpruchen . Sowohl das Inſtitut der Einjährigen , bezw . der Reſerve-Offiziere, wie auch die Verwendung der Feld-Artillerie und endlich die ganze Kriegführung der Zukunft gehen großen Veränderungen entgegen , auf welche hier in zeitgemäßer Art vorbereitet wird.

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Militär und machte mit demſelben faſt alle Feldzüge der Jahre 1794 bis 1797 und 1806 bis 1815 in den verſchiedenſten Ländern mit. So

zieht in ſeiner Lebensgeſchichte nichtallein ein einzelnes Menſchenleben , obgleich dieſes ſchon an ſich Merkwürdiges genug bietet, ſondern gleich: zeitig ein kleines Bild der Zuſtände ſelbſt vorüber, in welchen ſich jenes Peben bewegt. Deßhalb ſind auch die erzählten Begebenheiten und Sdidjale von allgemeinem Intereſſe, und wir ſind überzeugt, daß nicht leicht Jemand das Buch unbefriedigt aus der Hand legen wird. Wir

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Militär- Zeitung Zweiundredjz igiter Jahrgang. Darmitadt , 3. Mai.

No. 35.

Die Allg. Milit - Zeitung ericheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

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1889.

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Aujjäte. Der Nachtrag zum Reichshaushalt-Etat für 1897,88.

lands Steilung zum Deutich -Oeſterreichiichen Kriege von 1866.

Nachrichten . Elia - Lothringer!. ( Das militäriiche Leben . – Verſtärkung der Meter Feſtungswerke.] Jtalien. ( Das neue Militär-Budget für 1887 88. Kritit.

Neue (Gejezentwürfe, betreifend das Heerweſen.j

Russlands Wehrkraft, von E. S.

Feuilleton . Der neile Militär-Club in Liſſabon .

Neue Militär - Vibliographie. – Allgemeine A 11 3 eigeni.

Der Nachtrag zum Reidis'jaushalts - Etat für 1887/88. ! deren Vejchaffung durch Anleihemittel ſich dadurch rechtfertigt, daſs dieſes dauernde und für den ganzen Lauf der Etatsperioden ſtändige

** Dem Reichstag iſt ein Nachtrags : Etat für . 1857-88 Bedürfnis- im dem hierfür nicht mitbemeſſenen und durch andere vorgelegt worden .

Er beläuft ſich auf 176 085 950 Mart , von

Zwecke abſorbirten feſten Betriebscapital der Neichscaſſe feine Deckung

denen 19 408 019 Marf auf jortdauernde und 156 677 931 Mart findet, auf die Verſtärkungen jenes Betriebscapitals durch die Be auf einmalige Ausgaben entfallen .

gebung von Schažanweiſungen aber nicht fortgeſetzt baſirt werden

Die fortdauernden Ausgaben jetzen ſich zuſammen

aus

fann.

Das Mehrerforderniz beruht auf den ſeit 1872 neu hervor:

18 658 019 Mart Koſten der Erhöhung des Präſenzſtandes nach ! getretenen Bedürfniſſen , insbeſondere zur Verſorgung der neufor dem neuen Militär-Geſetz und 750 000 Mart für Verzinſung der mirten Truppentheile und iſt im Weſentlichen eine Folge der geſetz Neichsſchuld. lich eingejührten Heeres :Verſtärkungen . von der von dem Es entfallen Die einmaligen Ausgaben vertheilen ſich folgendermaßen : Geſamm Erhöhu tbedar her n res ng f ng lic ze 2c. Etat : a. Preu Verwaltu des Reichshee : Ordent Mart Marf 62912 157 , b. Sachſen 5 389 134 , c. Württemberg 2 643 444, d . an Bayern 9 280 342 Marf. Außerordentlicher Etat : Zu Gar: auf Preußen ( einſchließlich der in Preu niſonbauten 2c. in Elſaj-Lothringen 6 943 065 , zur Ergänzung und Biſcher Verwaltung befindlichen Con : Verſtärkung der Feſtungen , beziehungsweiſe der Vertheidigungstingente anderer Bundesſtaaten) 16 691 750 2 108 750 .

Einrichtungen in denſelben 29 500 000, für die Vervollſtändigung

auf Sachſen .

.

1 611 500

des Deutſchen Eiſenbahn - Nepes im Intereſſe der Landes- Vertheidigung auf Württemberg

1070 600

36 314 000 Marf. Zu Caſernen -Neubauten : Preußen 2c. 500 000

2631 939

Mark. Betriebsjonds : Zu eiſernen Vorſchüſſen für die Verwaltung des Reichsheeres 3 195 789 Mark.

auf Bayern .

477 500 236 600 372939

ſind zuſammen . 22 005 789 3 195 789 Die Bereitſtellung der 3 195 798 Marf iſt bei der Reichs

Zur Erklärung der letzten Forderung wird Folgendes bemerkt: anleihe vorgeſehen. Zu eiſernen Vorſchüſſen für die Truppen und Verwaltungen

Eine kurze „ Dentſchrift zur Erläuterung des Entwurfs eines

des Neichsheeres iſt durch den Reichshaushalts -Etat für 1872, dem

Geſekes , betreffend die Feſtſtellung eines Nachtrags zum Reichs

damaligen Bedarf entſprechend, der Betrag von

18 810 000 M.

aus der Franzöſiſchen Kriegskoſten -Entſchädigung zur Verfügung geſtellt und ſeiner Zeit den Con tingents-Verwaltungen überwieſen worden . Zur Zeit berechnet jich der Betrag auf 22 005 789 Einſchließlich des bereits in der Denkſchrift

haushalts-Etat für das Etatsjahr 1887,88 " ſagt Folgendes :

In dem Neichshaushalts - Etat für das Etatsjahr 1887,88 ſind diejenigen Ausgaben noch nicht vorgeſehen, welche durch die in

zum Reichshaushalts -Etat für 1882/83 nachge

Folge des Geſetes vom 11. März 1887 (Reichs-Geſetbl. S. 117 ) am 1. April 1887 eingetretene Heeresverſtärkung erwachſen. Der vorliegende Etats-Nachtrag hat zunächſt den Zweck, die geſegliche Grundlage für dieſe Ausgaben zu ſchaffen . Die letteren

wieſenen, aber noch nicht definitiv gedeckten Mehr

halten jich auch bezüglich der einmaligen Aufwendungen in den bei Vorlage des gedachten Geſezentwurfs angegebenen Grenzen. Unter

erforderniſſes von 1737100 Mart ergiebt ſich

hieraus die Nothwendigkeit einer Erhöhung der Betriebsfonds für dieſen Zweck um .

Hinzurechnung der damals ſich der Schäßung noch entziehenden, 3 : 195 789 M. , l. nunmehr etwa auf 13 000 000 Mark bezifferten Ausgaben für

274

Garniſon -Verwaltungszwecke ( Erweiterung der Caſernirung. Maga: zinbauten 2c. ) werden durch den Nachtrags -Etat einſchließlich der

1 Eiſenbahn -Regiment für 2 nelie

Quote für Bayern 28 895 082 Mart in Anſpruch genommen und

Bataillone und die Luftſchiffer

Uebertrag 25 425 M.

für 1886/87 7 859 448 Mart außeretatsmäßig verausgabt, im Ganzen alſo 36 754 530 Mark erfordert. Außerdem haben ſich noch Mehrbedürfniſſe herausgeſtellt zur Steigerung der Operations- und Schlagfertigkeit des Heeres , zum Ausbau der Feſtungen , ſowie zur Vervollſtändigung des Deutſchen

1 Train- Inſpection für 12 Train : 1 850 Compagnien . Zur Bekleidung und Ausrüſtung der neu aufzu:

Eiſenbahn : Netzes in Intereſſe der Landes :Vertheidigung , welche

Neubau einer Cajerne für 2 Cijenbahn -Bataillone,

gleichfalls in den Nachtrags:Etat aufgenommen ſind. Es darf dieſerhalb auf die bezüglichen Erläuterungen verwieſen werden.

einſchließlich der Erweiterung des ſchon vorhan : denen Uebungsplatzes des Eisenbahn - Negimenis,

Die Faſſung des Nachtrags -Etatsgeſetzes ſchließt ſich im S 1

bei Berlin, erſte Nate (zum Grundſtücks -Erwerb

derjenigen der früheren gleichartigen Geſetze an . In den SS 2 und 3 iſt eine Erhöhung des Betrages , bis zu weldiem zitr vorüber: gehenden Verſtärkung des ordentlichen Betriebsfonds der Reids:

Hauptcaſje Schatanweiſungen ausgegeben werden können , von 70 auf 100 Millionen Mark vorgeſehen , um auf alle Fälle die ord:

nungsmäßige Führung des Caſjenbetriebes ſicherzuſtellen.

Das

ſtetige Anwachſen des Reichshaushalts und insbeſondere die ſeit 1883 84 alljährlich ſich ſteigernden Fehlbeträge , welche einſtweilen

Abtheilung

1 800

11

ſtellenden Truppentheile

und zur Entwurfs -Bearbeitung)

367 000 ,

plate bei Glausdorf, voller Bedarf

70000

1

29 800

11

Zu baulichen Herſtellungen an fiscaliſchen Caſernen und Gebäuden in Berlin , behuis Uinterbringung

der den Truppentheilen der Garniſon hinzu :

tretenden Verſtärkungen, voller Bedarf .

jahres 1887/88 auf etwa 35 000 000 Mart belaufen , lajien eine Erweiterung der bisher ertheilten Erinächtigung geboten erſcheinen . Die einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats ( Verwaltung

ſtärfung der Feld Artillerie in Danzig , voller

ſtattungs-Geräthen zur Unterbringung der Ver : Bedarf

45 370 , 11

Baulidhe Herſtellungen und Ausſtattungs -Geräthe für eine Train Compagnie in Königsberg i . Fr. , 28 470 ,

voler Bedarf

67 000 M.

Neubau imd theilweije Ausſtattung einer Caſerne für ein Bataillon Jufanterie in Strasburg i . Weſtpr. , erſte Rate (zum Grunderwerb und zur Entwurfs :Bearbeitung) .

14 000

11

78 700

11

Bauten und Ausſtatmungs-Geräthe, welche behuis Unterbringung eines Bataillons Infanterie in 21 600

Strasburg i. Weſtpr. ſofort benöthigt ſind, voller Bedarf

4 Infanterie -Negimenter je 2 400

Bauten und bauliche Herſtellungen , ſowie die Ge: räthe-Ausſtattung zur Unterbringung eines Ba: taillons Jufanterie in Inowrazlaw , voller

Mark .

. 9 600 M. 15 Infanterie- Niegimenter für das 4. Bataillon je 800 Mart . 12000

99 745

Bedarf

Bauliche Herſtellungen und Geräthe-Ausſtattung

17 Feld-Artillerie-Negimenter für je 1 hinzutretende Batterie je 225 Mart

11

Neubau eines Erercierſchuppens und einer Barace für 2 Eiſenbahn -Compagnien auf dem lebungs

Bauliche Herſtellungen und Bejchaijung von Aus

Einrichtungs- und Ausſtattungsfoſten für 100 Ce: ſchäftszimmer der neu zu errichtenden Commando: Behörden und Truppen je 200 Mark Beihülfe , und für die Geſchäftsräume einer Divijions: Intendantur (1 600 Mark ) Betriebsmittel der Offizier :Unterſtützungsfonds für :

29 075

3377 692 ,

den Betriebsmitteln zu entnehmen ſind und ſich zu Beginn des Etats:

des Reichshzeres) ſind folgende: 1 ) Preuzeit 2c . Zur Gewährung von Zulagen an die Unteroffi ziere u . bei den Beſatzungstruppen in Eljaj: Lothringen

88 600 M

zur Interbringung der Garniſon -Verſtärkung in Thorn, voller Bedarf . .

3 825

Uebertrag 25 425 M.

88 600 M

Der Militär-Club in Liſſabon. (Z.) Der Plan, die Stadt Liſſabon mit einem Vereinigungs-Mittel: des Commandanten Ålves von der Cavallerie zu danken, und ſtammt

punkt für Angehörige des Heeres zu verſehen , iſt der Initiative

llebertrag

49 605

!!

4 278 257 M.

nothwendig hervorgehen müſſen , in der Gewißheit, daß ein näherer Umgang die Bande der militärijiben Kameraddhaft zwijchen den Of: fizieren der verſchiedenen Waffen nur noch enger idyliegen und den Geiſt des Particularismus vertreiben kann u. 1. w ."

Dann folgt

der Artikel 1 , wonad in Liſſabon ein militärijder Club erridtet

aus dem Anfange des Jahres 1886. Allerdings hatte ſichy ichon in

wiró, an welchem alle Offiziere und die ihnen gleidigeſtellten Militär:

früherer Zeit eine Anzahl von Offizieren zuſammengefunden , um den : ſelben Gedanken auszuführen, jedoch konnte derſelbe aus verſchiedenen

Beamten der Portugieſiſchen Armee und Marine theilnehmen können.

Gründen nicht in die That überſetzt werden . Mit Erlaubniß der Miniſter des Kriege und der Marine und

einer freiwilligen Zujamiendliegung.

Der Grundiat, auf welchem der Club beruht, iſt demnach der Man kann Mitglied des Clubs werden :

der Genehmigung des Königs wurde einė Commiſſion ernannt, weldie

1 ) in der Eigenjdaft eines ordentliden Mitgliede , sie

Dieſelbe war zuſammengeſetzt wie

zu Liſſabon wohnenden Offiziere bilden dieje Rategorie ; 2) als vorübergebendes oder außerordentlide Mit :

die Statuten ausarbeiten ſollte.

folgt : General Sa. Carneiro , Commandeur der 1. Militär: Di: viſion, Vorſitender, Commandant Alves (von der Cavallerie ). Com:

mandant Rodrigues da Coſta und Celeſtino de Souſa ( Ar: tillerie ), Hauptmann Bariona de Freitas ( Generalſtab ), Haupt mann Renato Descartes Baptiſta ( Ingenicur:Corpo ), Lieute: nant zur See Souſa Vaz und Stabsarzt Cunha Bellem . Unter dem 30. December 1886 wurde durch Königliches Decret der Club endgültig eingeſetzt. Das officielle Actenſtück dyließt mit

folgenden Worten : „ In Anbetracht , daß in unſeren Tagen die Ver: einigung ein Hauptelement des geſelligen Fortſchrittes bildet, und daß das militäriſche Element ſich den Folgen dieſes Grundſates nicht ent

ziehen kann , im Hinblic auf die nüßlichen Ergebniſſe, welche aus !

einer Annäherung aller bedeutenden Köpfe in der Armee und Marine

glied , dazu gehören die Portugieſijden Offiziere , welche Liſſabon berühren ; 3 ) als lebenslängliches Mitglied , dies ſind die Offi ziere, welche ſich dazu verſtehen , auf einmal eine beſtimmte Summe, I

.

nämlich 540 Francs, zu bezahlen ;

4) in der Eigenſchaft als Ehrenmitglied , dies ſinó ent weder ausländiſche Offiziere oder höhere Portugieſiſche oder auslän diſche Civil- oder Militär- Perſonen ,denen die Commiſſion des Clubs eine ſoldie Auszeichnung erweiſt.

Monatlidie Beiträge werden nur von ordentlichen und vorüber: gehenden oder außerordentlichen Mitgliedern bezahlt, die erſteren haben außerdem ein Eintrittsgeld nach folgender Tabelle zu entrichten :

Uebertrag

4 278 257 M.

Uebertrag

5 115 542 M.

!

bringung einer Abtheilung Feld - Artillerie in

Bauliche Herſtellungen zur vorläufigen Unterbring: ung einer Train:Compagnie in Spandau , voller Bedarf .

.

Neubau und Ausſtattung einer Caſerne für ein Bataillon Infanterie in Aachen, voller Bedarf

682 000

263 000

222 000

Neubau und Ausſtattung einer Caſerne für eine Feldbatterie in Coblenz, voller Bedarf Neubau und Ausſtattung einer Caſerne für eine

68 9 10

Train -Compagnie in Coblenz, voller Bedarf . Bauliche Herſtellungen und Geräthe-Ausſtattung

4020

n

Erweiterung der Train -Caſerne bei Spandau , eins ſchließlich der Ausſtattung, zur endgültigen Unterbringung einer Train -Compagnie , voller Bedarf

Bauten und deren Ausſtatturg zur Caſernirung von zwei Feldbatterien in Erfurt, voller Bedarf Neubau einer Caſerne für ein Bataillon Injan

terie, einſchließlich der Ausſtattungs-Ergänzung, in Halle, erſte Nate (zum Grundſtücks -Erwerb und zur Entwurfs -Bearbeitung ) . . Bauliche Herſtellungen und Geräthe-Ausſtattung zur Caſernirung einer Train - Compagnie in

.

zur Unterbringung von 3 Bataillonen Infan: terie in Cöln, voller Bedarf . 38 000

1

Bauliche Herſtellungen zur Unterbringung von zwei Feldbatterien im Burackenlager bei Glogau, voler Bedarf

271 800

tung, ziir vorläufigen lInterbringung einer Train 18000

30 000

zur vorläufigen Unterbringung einer Train : 42 000

11

Compagnie in Rendsburg, voller Bedarf . Bauliche Herſtellungen zur Unterbringung von

21000 ,

zwei Abtheilungen Feld - Artillerie nebſt Regi .

37 000

10314 ,

mentsſtab in Verden, voller Bedarf

Bauliche Herſtellungen zur vorläufigen Unter bringung eines Bataillons Jnfanterie in Lipp

:

1

Ausbau und Ausſtattung der militärfiscaliſchen

Zehntſcheuer in Waldau bei Cajjel zu einem Pferdeſtall für eine Train -Compagnie und bau : lidhe Inſtandſetzung einer daſelbſt zu ermiethen :

3 000

ſtadt, voller Bedarf

Neubau und Ausitattung einer Cajerne für eine Abtheilung Feld - Artillerie in Münſter, erſte Nate (zum Grundtücks :Erwerb und zur Ent

wurfs-Bearbeitung ) . Bauliche Herſtellungen zur Unterbringung einer Train Compagnie in Münſter, voller Bedarf . Bauliche Herſtellungen zur vorläufigen Unter Uebertrag

den bedeckten Neitbahn, voller Bedarf .

Vauliche Herſtellungen und Geräthe-Ausſtattung

35 000

zur vorläufigen Unterbringung eines Bataillons Infanterie in Diez, voller Bedarf

Bauliche Inſtandſetzung der Rheinthor-Baracen in 5 115 542 M.

jeinen Mitgliedern gewähltes Bureau .

wie es die folgende Tabelle angiebt: Mitglieder Waffe

6 .-

3.60

4.80

Flotte .

9.

4.20 3.60

Stabacorpo

2.10

1.80

3.

Oberſtlieut., Majors od. Lieutenants od. Unter-Lieutenants

15 12 9

Jedes ordentlid ;es Mitglied, das von Liſſabon auf einen oder mehrere Monate ſich entfernt, wird von der Entrichtung der Beiträge

Dieſes Bureau , das aus 24

Offizieren und 24 Stellvertretern beſteht, wird jo zuſammengeſett,

Generale od. im Nang Gleichſteh. 30

7.20

wirkliche

Generalitab

1 3 1 3

Ingenieur Corp Artillerie Cavallerie . Infanterie

3

3 8

befreit, wenn daſſelbe den Særiftführer des Clubs von ſeiner Abreiſe | Sanitätsdienſt und Feldprediger driftlid in Kenntniß jetzt.

6 998 856 M.

Uebertrag

Oberite Hauptleute

74000 ,

!!

Vorübergehende od. IN itglieder außerordentl.Mitgl. Eintritts: Monatl. Eintritts- Monatl. Beitrag Beitrag gelo geld Francs Franco Francs nidyts 18

10 000 ,

17 000

Ordentliche

Grno

N

Bauliche Herſtellungen und Geräthe-Ausſtattung

Bataillon Infanterie, erſte Nate (zum Grund

.

16000

65 000

und zur Entwurfs-Bearbeitung) .

Neubau und Ausſtattung einer Caſerne für ein der Garniſon in Gleiwitz neu hinzutretendes ſtücks- Erwerb und zur Entwurfs: Bearbeitung) Neubau einer bedeckten Reitbahn in Schweidnit , voller Bedarf

218 000

219 000 ,

Neubau und Ausſtattung einer Caſerne für eine Abtheilung Feld Artillerie in Trier, erſte Rate (zum Grundſtücs-Erwerb und zur Entwurfs: Bearbeitung ) Neubau einer Caſerne für eine Train -Compagnie in Altona, erſte Nate (zum Grundſtücks: Grwerb

40 000

Compagnie in Poſen , voller Bedarf

zur Unterbringung einer Feld-Artillerie-Abthei lung in Saarlouis, voller Bedarf . Neubau und Ausſtattung einer Caſerne für ein Regiment Infanterie in Saarbrücken, erſte Nate ( zur Entwurfs Bearbeitung und zur Ausſtattungs:

Beſchaffung) . .

Neubau eines Caſernements nebſt Zubehör, ein : ſchließlich der Ausſtattungs : Ergänzung , für

zwei Escadrons in Poſen, lette Nate . Bauliche Herſtellungen, einſchließlich der Ausſtat

260 000

Bauliche Herſtellungen und Geräthe-Ausſtattung

10525

Magdeburg, voller Bedarf

15 000

Soeſt, voller Bedarf

!

1

Hülfsdienſte der Armee .

Jeder Portugieſiſche Oifizier, der ſich in Liſſabon vorübergehend aufhält, hat das Redyt, den Club 14 Tage hindurch zu beſuchen, ohne

Summe

ſtellvertretende 1 3 1 3. 3 3 8 1

'1

1

24

24

einen Beitrag zu bezahlen , jobald er durch ein ordentliches Mitglied

Artifel 7 beſtimmt, daß kein Mitglied des Bureaus einen

eingeführt wird.. Bei längerer als der angegebenen Zeit iſt er ge

höheren Grad als den eines Oberſt bekleiden und daß die Anzahl der

1

nöthigt, ſich als vorübergehendes Mitglied eintragen zu laſſen und den in obiger Tabelle angeführten monatlichen Beitrag zu entrichten. Ein folder Gratis-Beſuch von 14 Tagen durdy Einführung wird nur ein:

Lieutenants und linterlieutenants, welde dem Bureau angehören, nicht

die Ziffer 5 überſchreiten darf. Nur die kämpfenden Waffen - Gattungen (Flotte, Ingenieur-Corps, Artillerie, Cavallerie und Infanterie) haben die Berechtigung , für das Bureau Offiziere der legtgenannten Charge

mal in Jahre geſtattet. Der Club von Liſjabon wird bis auf weitere Beſtimmung von einer außerordentlichen, durch den Miniſter ernannten Commiſſion ver:

zu wählen.

waltet, nach ſeiner definitiven Einſeßung wird er dies durch ein von

Laufe des December8 jeden Jahres ſtatt.

Die Wahlen für die Mitgliedſchaft des Bureaus finden im Durch Vermittlung des

IV

Uebertrag

6 998 856 M.

Uebertrag

Unterſtüßungen für Stabsärzte , als Beihüljé zur Beſchaffung der chirurgiſchen Inſtrumente . Zur Beſchaffung des Feldgeräths in Folge der

Mainz zur Aufnahme von Infanterie, voller Bedarf

1045

Bauliche Inſtandſetung und Ausſtattung der ſo: genannten goldenen Noßcaſerne in Mainz zur vorläufigen Aufnahme von zwei Feldbatterien, voller Bedarf

Seeres Verſtärkung

erſten Einſtellung der Verſtärkungs : Mann 6 000

daften

125 000

Zu Ilmzugs-, Neiſe-, Transport- und Vorſpann

Karlsruhe, einſchließlich der Ausſtattung, ſowie

fojten für die , in Folge Neuformirung und Verlegung von Truppentheilen eintretenden Ber :

der Roſten des in Folge dieſes Baues 110th : wendig werdenden ll mbanes zweier Nachfourage

ſegungen und Transporte Zur Beſchaffung der Sandfeuer- und blanken

513 000

Bauliche Einrichtungen in fiscaliſchen Caſernen in

Sajjen für die hinzutretenden Truppentheile .

Naſtatt zur vorläufigen linterbringung eines Bataillons Infanterie, voller Bedarf Zu baulichen Einrichtungen in zu ermiethenden

Zur Beſchaffung des Materials - mit Ausnahme 11

jeld-Artillerie imd für die hinzutretenden Mu 110 800

nitions -Colonnen -Abtheilungsſtäbe und Muni

I!

tions -Colonnen , ſowie des Mehrbedarfs an der:

gleiden Material für die vorhandenen Snjan terie Munitions Colonnen in Folge Verſtärfung 695 000

Zur Erweiterung der vorhandenen Varadenlager auf den Artillerie-Schießzplätzen , voller Bedarf

derſelben im 2 Fahrzeuge für jede Colonne . Zur Vejchajjung der Gewehr- und Geſchütz -M11

534 750

2 700 000

nition für die hinzutretenden Truppentheile und

Zur Gewährung von Miethsentſchädigungen an

des Mehrbedaris an Gewehr:Munition für die vorhandenen Infanterie Munitions Colonnen in

die zu den neu zu errichtenden Truppentheilen

z11 verſetzenden Offiziere, Beamten und Mann: ſchaften , voller Bedarf Neubau eines Garniſon -Lazareths in Strasburg i. Seſtpr., erſte Nate . Erweiterung des Garniſon : Lazareths in Saar: brücken , erſte Niate . Neubau eines Garniſon - Cazareths in Mainz, erſte

1674 674

zutretenden Abtheilungsſtäbe umd Batterien der

Herſtellung und Einrichtung derſelben , legte Nate

1 135 192 ,

der Munition und Sandwaffen – für die hints

5 000

Gebäuden behuis Beſchaffung vorläufiger 111: terkunftsräume, voller Bedarf Zur Erwerbung neuer, bezw . Erweiterung vor: handener Grercier: und Schießplätze, ſowie zur

69 150

Zur Gewährung der Marſchgebührniſje bei der

in

Magazine, voller Bedarf

Il

S48 000

neu zi1 errichtenden 17 Feldbatterien und 12 Train -Compagnien ..

11

Bauliche Herſtellungen zur vorläufigen Unter:

Neubaut einer Caſerne für zwei Feldbatterien

4 000

Zum Ankauf von 1383 Dienſtpferden für die 67 500

bringung der der Garniſon Karlsruhe hinzu : tretenden einen Feldbatterie und einer Traina Compagnie, voller Bedarf

9874 951 M.

Folge der Verſtärkung derſelben , erſte Nate . Zur Steigerung der Operations- und Schlagjer:

43 000

868 000 45 613 190

tigfeit des Seeres 50 000

Cuma

11

62 912 157

( Schluß folgt .)

40 000

Nate (zur Grundſtücks -Erwerbung und zu den

Eine Engliſdie Anfidit über die Kriegswaffe der Zukunft. 750 000

techniſchen Vorarbeiten )

Zu verſchiedenen kleinen Baulid )feiten und er: ſtellung von Hüljšlazareth -Einrichtungen

60 000

-1

lebertrag

9 874 951 M.

[A. ] In ſeinem leider wenig in Deutſchland bekannt gewor denen Buche Le fusil et ses perfectionnements“ widmet W. (Sreener einen beſonderen Abidnitt der „ Kriegswaſſe der Zukunft“. Der weſentlichſte Inhalt dejjelben iſt folgender:

Sdriftführer :Amts wird 5 Tage vorber jedem Mitglied des Clubs ein

das Bureau behandeln laſjen , weldies darüber in voller Sitzung be

Stimmzettel zugeſtellt, werauf dieſes ben Namen des Candidaten zu

findet.

ſdyreiben hat, den ſeine Waffe angegeben zu ſchen wünid ) t. Der aus:

Ter Reviſiondrath joll nur den 4 Berſibenden der Sectionen und dem Schriftfübrer der 4. Section beſtehen , die 3 übrigen Mit

gefüllte Zettel wird jodann veridleſien an die Direction des Clubs

zurückgegeben, welde in öfjenilider Sitzung die Neuwahl bewerkſtelligt. glieder werden durde das Bureau gewählt und mit Stimmenmehrheit Das Bureau wird, jobald es einmal in der vorhin angegebenen ernannt. Der militäride ( lub ron Liſabon wird im Mittelpunkt der Stadt in einem jdrönen und großen Naum eingeridytet . Die Offiziere

tionen eingetheilt, denen folgende Geſchäfte obliegen :

finden dort außer Sülen zum Studium Sdnießſtände für Piſtolen und

1. Section. Bibliothek , Vorträge , Vorleſungen , Kriegóſpiel, Arbeits- und Lejecabinete , Veröffentlidungen ?c .

.

Aciie zujammengeicht iſt , in Bezug auf die Verwaltung in 4 Sec :

Carabiner, cine Neitbali, einen Waffenjaal und alle Zerſtreuungen, &

2. Section. Wajjenſaal, Empfangsjäle, Spiele , Erfrijdungen : weldie Militär Perſonen intereſſiren fönnen . Sobald eine Thätigkeit und Aehnlides.

1

vollkommen ſichergeſtellt iſt, wird der Club eine Zeitſdýriſt eridyeinen

3. Section. Feđiten , Gymnaſtik, Sdießen, Neiten, Negattas ac. laſſen , der ein edeutender Einfluß auf die intellectuelle und mili 4. Section. Verwaltung im eigentliden Sinne und Sdyrift : : tärijde Entwidelung der Portugieſiſdien Armee nicht fehlen kann, da führerwejen .

es Tidy von ſelbſt verſteht, daß ſie von der Elite dieſer Armee heraus:

Außerdem wählt das Bureau 8 aus ſeinen Mitgliedern , um einen Reviſiongratb zu bilden , der die Aufgaben hat :

gegeben wird. „ Wir zweifeln nidyt jagt sie Nevue des Barijer „ Cercle mili taire " , aus der wir dieſen Aufſatz übertragen haben - , daß die neue

1 ) die Abſtimmungen entgegenzunehmen , welche ſid auf die

Wahl des Bureaus beziehen und die Neuwahlen ausführen zu laſſen ; Anſtalt unjeren Kameraden von der Portugieſiſchen Armee gute Dienſte 2 ) sie Abredinungen zu Ende jedes Quartals richtig zu ſtellen ; ' leiſten wird. Dieſelbe wird mit Beweijen von Wohlwollen von der

3) die von den Sectionen aufgeſtellten Anordnunngen zu

großen Mehrheit der Offiziere aufgenommen worden und ſcheint für

prüfen und zu genehmigen ; 4 ) ſid, mit den größeren Verfehlungen bekannt zu machen , welche gegen die Rube, Ordnung und Verwaltung vorgekommen ſind. Sobald der Neviſionsrath der Anſicht iſt, daß eine Angelegenheit

eine glänzende Zukunft berufen zu jein .“ Wir jdließen uns dieſer Anſicht völlig an und wünſchen dem neuen militäriſchen Unternehmen

nicht zu jeiner Competenz gehört , kann derſelbe dic Traje durch

an Tajo den beſtmöglichen Erfolg, der and auf die internationale

Wiſſenſchaft nur von günſtigem Einfluſſe ſein kann.

‫*** ܀‬

277

Vergleichende Verſuche und eine Menge von im Auslande

Patronenlager und des Rückſtoßes , der ſich ſeitwärts außerhalb der

gemachtenBeobachtungen, die ſorgfältigangeſtellt worden ſind, haben adje des Schajts bemerkbarmadt, ſchießen zweinebeneinander ang zu der lleberzeugung gebracht, daſ heute nicht ein cinziges Gje:

liegende Läufe immer derartig , daß ihre Schu - Linien ſich auf einem

wehr Syſtem vorhanden iſt , das eine ſolche Weberlegenheit beſigt,

gewiſſen Abſtand vor der Mündung Frenzen. Jenſeits dieſes Punktes

welche eine Umänderung der gegenwärtig eingeführten Bewaffnung auf einer beträchtlichen Entfernung convergiren die Schuplinien und herbeiführen könnte. Das Engliſche Martini-Gewehr beſigt mehrere i ichneiden jich nochmals ; die nämlide Erſcheinung wird ſich zweifel

Nachtheile : der Mechanismus iſt vollfommen, das Zugſyſtem iſt

los proportional auf allen Entfernungen zeigen , wenn es möglich iſt,

nach einer veralteten Thorie eingerichtet, die Patrone*) ſchlecht con : eine genügende Schußweite und Anfangs- jeſchwindigkeit zn erreichen. ſtruirt, die Viſir: Einric ;tung ohne Genauigkeit. Andererſeits ſind Ju einer Doppelbüchle von 11,43 Millimeter Kaliber ſind die Complicationen des Syſtems der Repetir :(Gewehre, die durch die die Läufe derartig verbunden , das die beiden Geſchojie die Dijir: Phantaſiezüge und die feinen Vijir: Einrichtungen erforderte minutiöje Linie auf 100 Yards ( 91 Meter) ſchneiden , dam wieder ausein : Sorgfalt der Anfertigung und Behandlung faſt ebenſo große Nach andergehen , jich von Neuem auf 600 Yards ( 546 Meter) treffen theile. Die noch zu löjende Aufgabe beſteht darin , eine Waffe her und dann nochmals auseinandergehen. zuſtellen , welche in der Hand eines gewöhnlichen Soldaten ebenſo Nsas das 31g1yſtem der fünftigen Wajie betrifft, jo darf wirkjam auf den kleinen wie großen Entfernungen iſt und feine be- es ſider nicht von einer Beidhaffenheit ſein wie bei dem Metford : jondere Behutſamkeit für das Laden , die Reinigung oder Sand Syſtem * ), da die dieſem Syſtein angehörige Büchle nur ein lang : habung erfordert , vielmehr einen Mechanismus beſitzt, der immer : james Schieſen geſtattet , wenn man nicht zu viel an Trejizenauig: regelmäßig wirft und die Verſchmutzungs- wie Verſandungs-Proben feit einbüzen will. Der Lauf erhişt ſich außerordentlich und dehnt beiteben kann . ſich aus, das Geſchoß reiſzt an ſeiner Oberfläche auf und geht eins Mir ſind der Anſidit, daß das Nepetir:Gewehr durchaus nicht fach durch den Lauf, ohne den Zigen zu folgen . Außerdem erfor als die Kriegswaffe der Zufunft angeſehen werden kann. Das dert das Metford - Syſtem , wenn man ihm die gröjste Trefflichkeit !

Gewehr-Syſtem Soyer ** , bejißteine ſolche jeuer - Geſchwindigkeit, trotzdem fein Magazin vorhanden iſt , das durch die Erhitzung des

Laufs die Handhabung der Wajie unmöglich wird. Eine gröjjere

erhalten will, eine äußzerit ſorgfältige Neinigung nach jedem Schu . Tas bei der Engliſchen Ordonnanzwajje angewandte Senr 1):

įdie Zugjyſtem iſt feineswegs vollfommen .

( Ilm das Geſchoß aus

Feuer-Sieſchwindigkeit als die hiermit erreichte muiz von der Löſung ! dem Katronenlager in den Lauf vorzubewegen , iſt ein beträchtlicher mehrerer Fragen 110ch abhängig gemacht werden .

Drnd nothwendig. Das Siejchoi jelbſt dehit ſich in dem Batronen :

Durch zahlreiche Berſuche ſind wir zu der Anjicht gefomment, daß die zukünftige Kriegswaffe zwei Läufe beſitzen wird , welche

lager im 12, 1020 (0,3 Millimeter) aus und wird um diejen Be trag ſtärker als das caliber der Laufjeele. Vargemäſi muz das Gejdon ſich von Neuem zujammenprejjen , um den Lauf durch

richt neben, ſondern über einander gelöthet ſind. Dieſe L'äuje werden

im Gegenſatz zu1 Jagdwaffen umbeweglid ), der Verjchlui wird das i ſchreiten zu können. Dieſe große Kraftaufnahme in dem Patronen:

1

gegen beweglich ſein. Ein Berichlu - Block mit ſeitlicher Hebelbe: wegung wie bei dein Syſtem jield ſcheint is die meiſten Vor-

lager verurſacht einen jehr heftigen Nücitos ud läßt die Wajje alle Präciſion auf Entjerningen über 800 yards (720 Meter )

theile für eine ſolche Waffe darzubieten. Wenn man für die Läufe Metall von beſter Beſchaffenheit verwendet, so wird man wohl dazu kommen, das Gewicht des Ordonanz- Gewehrs vom Syſtem sen r y-

verlieren . Bei Büchjen mit Bügen von geringer Tiefe iſt die Mühl: barfeit des Nücitopjes gleich Null, weil das Weicho jich im Laute ausdelint, ohne erheblich ſeinen Turchmeſſer zu überſdreiren .

Martini nicht z11 iiberſchreiten. Das Schießen mit dieſer Waffe wird gleich jenem mit einer einläufigen Waffe ſein. Die beiden , in einer ſenkrechten ( bene zuſammengelötheten Läufe werden keine Neigung haben, den Schub abzulenken . Ter Nückſtoß wird von der Mitte des Schafts aufgefangen und nicht an der Seite der

Seelenadiſe wie bei Doppelgewehren mit neben einander liegenden

Injerer Anſicht nach würde das Zugiuſten der fünftigen Waffe zwiidhen demjenigen von City and demjenigen der heutigen

Büchjen liegen . Die Züge ſollten nach demſelben Muſter einge: richtet ſein wie bei dem Metford ichen Kriegs -Gewehr, jedoch

etwas tiefer von gleichmäßiger Dralllänge. Der vordere Theil des Patronenlagers iſt um + 1000., — 5 1009 Zoll (0,1-0,12 Millimeter)

Läufen. Es wird aljo nach der Theorie der Nüfſtoj} von feinem (?) | erweitert, um den Widerſtand möglichſt 311 verringern , den das Gie: Einfluss auf die Nichung des Geſchojjes ſein. Die Patronen , welche

chop beim Schuje antrifft und Naum für die unvermeidlide Ber:

an dem Boden paarmeije vereinigt ſind, werden zu zweien auj ein

ſchmutzung zu lajjen, jowie ſchließlich eine vollſtändigere Erpanſion

mal eingeführt. Die Patronenlager ſind indejjen ſo gebohrt , das ſie auch eine einzelne Patrone aufnehmen fönnen .

311 gewährleiſten.

Greener nennt feine verbundenen Patronen

, cartridge

union “ und will auch ganze Nevolver-Ladingen zii einem HatronenBündel vereinigen. Nach ſeiner Anjicht iſt diejer Gedanke, die

Ohne Zweifel wird die gezogene Patronenhülje angewandt werden und der Seelendurdmeier der Wajje 0,42 2011 ( 10,66

Millimeter) oder 0,41 ( 10,3 ), vielleichyt jelbit 0,4 ( 10,15) nicht überſchreiten , weldjes Kaliber ausreichend für ein gutes

diejen

Patronen 311 verbindent, originell, denn weder die Hatent-Magazine, auf 1200 oder 1400 Yards ( 1092–1274 Meter) iſt. Außerdem noch die Sammlungen ſcheinen die geringite Grimerung an einen jolchen Verſuch , der dem unſrigen vorhergegangen iſt , bewahrt zu haben. Die Vortheile einer ſolchen Einrichtung ſind klar : Man

fommt es in dem Kriege unſerer Zeiten wohl mehr darauf an,

führt ein und entfernt 311 gleicher Zeit zwei Patronen, beziehungs:

Repetir:Gewehr erreichte Feuer -Gejdwindigfeit bejizen , wenn das

einen Gegner zu verwunden , als ihn zu tödteri . Das Doppel - Gewehr wird eine weit größere, von feinem

weije Hülſen ebenſo leicht und ebenſo raſch wie eine einzige und hat Feuer 15 (! ) Minuten oder mehr datiert, ajjerdem führt die Vers im Bedarfsfalle einen zweiten Schui bereit.

Die neue Wafje jollte nur einen Abzug für die beiden

ringerung des Kalibers eine entjprediende Berminderung des Ge wichts der Patronen herbei. Jeder Soldat kann von diejen einen

Schüſſe haben , indeſſen ſind die Verſuche hierüber noch nicht

beträdytlicheren Vorrath bei ſich führen , als er gegenwärtig trägt.

völlig abgeſchloſjen. In Folge der größeren Stärke der Läufe am Schließlich erwähnt der Verfaſſer , daß er Verſuche mit der Con ſtruction einer ſolchen Doppelwaffe gemacht habe, und ſpricht die

* Der Verfaſſer ſcheint hier noch die gerollte Patronenhülje im Auge Hoffnung aus, den militāriſchen Behörden ſeines Vaterlandes bald

gehabt zll haben, welche nunmehr durch die gezogene erſett worden iſt. **) Dieſe Waffe beſißt einen Klappenverſchluß. Durch das Aufdrehen eines ſeitlichen Hebels wird der Schlagbolzen zurückgeführt, die Verſchluß

klappe gehoben und die leere Patronenhülje entfernt. Dieſer Griff kann im Anſchlage anágeführt werden .

eine Waffe vorlegen zu können , die der Beadytung würdig ſei. *) 7 Polygonal- Züge von ſehr geringer Tiefe bei den Büchſen , von etwas größerer Tiefe bei den Kriegswaffen .

278

die Deutſchen Provinzen für Preußen , die Slawijden unter dem Schuß Rußlands. Nach einem ſolchen Ausgange des Krieges würde

Verſdiedenes. I.

Noch einmal die Taine’ſ dhe Studie über Napolcon I. Die von Herrn Taine kürzlich in der „ Nevie des deur Mondes “ veröffentlichte Studie über Napoleon I. hat , wie dies in der Allg.

in der Folge die Löjung der Orientaliſden Frage ohne jede Mühe erreicht werden, da ſich die Sdılüſſel zu derſelben in Wien befänden.

Ich mußte mehrere Male den Baijer inſtändig bitten, ſeine Auf: merkjamkeit darauf zu lenken , wie ſehr ſeine Betheiligung an dem 1

Milit.-3tg. bereits angedeutet wurde, den Bonapartiſten ſehr miß : i Kriege geradezu cine Nothwendigkeit ſei. Id betonte, daß der Krieg Fallen und dem Verfaſſer and die alte Freundſdhaft der Prinzeſſin Mathilde gekoſtet.

Albert Duruv hat num im ,, Figaro" cirten

Artifel gegen die Taine'ſche Studie veröffentlidyt, die ihm ein Anerkennungs-Schreiben des Prinzen Victor eintrag. In dem prinzlichen Briefe heißt es 1. A. : Napoleon I. habe in Frankreich den definitiven Sieg der Principien von 1789 geſidyert

jehr kurz ſein und keine großen Geldopfer fordern würde, daß aber die Ausſidyten auf unſere fünftige Stellung im Orient vorzügliche leien. Blieben wir aber kaltblütige Zuſchauer der ſich an unſeren Grenzen abſpielenden Ereigniſje, jo würden wir vielleidyt in 5 bis 10

Jahren theuer dafür bezahlen müſſen, daß wir nicht verſtanden hätten, den Augenblick zu benußen und aus demſelben jeglichen Vortheil zur

und dieſe in die Europäiſche Gejelljdhaft eindringen laſjen. Heberall Stärkung der Rujlijden Macht zu ziehen . Mein Drängen hatte wo er hinkam , hätten ſich die Völfer unter jeiner Hand umgewandelt. endlid ,) zur Folge , daß der Kaiſer befabl , in jeinem Cabinet unter Wie das Reich ulerander's I. fonnte das jeine nadı ihm auseinander : ſeinem Vorſitz ein geheimes Comité zu verſammeln, beſtehend aus dem gehen , aber ſeine Werke haben ihn überlebt; es jei für die Jahr: Kriegsminiſter Miliutin , dem Miniſter des Auswärtigen Fürſten hunderte' gebaut. Napoleon habe das moderne Frankreich nit ſeinem

unzerſtörbaren Stempel gezeidynet. Was man auch verſuche und thue,

Vortſd akow und mir . “ Leider hat der verſtorbene Feldmaridyall midst geſtattet, das zu

fein Andenken bleibe in hohem Grade populär. Wenn man ihn an- veröffentliden , was in jener geheimen Sitzung bejdylojen wurde , be: greife, lo fühle fich Frankreid verlegt.

meift der Petersburger Correſpondent der , Cöln. 3tg. " , der wir

Man fann Taine vielleidt mit Recht vorwerfen , daß er sic

1

dieje Mittheilung entuchmen.

Jedenfalls geben aber dieſe ven ver

großartige organiſatoriſche Friedensthätigkeit Napoleon's zu wenig hervorgehoben hat. Dagegen ſteht wohl die Wahrheit und Geredytis

trauteſter Seite des Fürſten erfolgten Veröffentlichungen einen hoch : intereſſanten Einblick in die damaligen gegenſeitigen Beziehungen. In

feit auf ſeiner Seite , wenn er als Grundzug des Charakters den

welche Lage moralijder Abhängigkeit von Rußland wäre Preußen:

ſtärkſten Egoismus des „ Glidsjoldaten “ : umerjättlide Herridyſucht

Deutſchland gerathen, wenn die Grundlage zur Wiederherſtellung des

und den Wahn der Weltherrjdaft, zeigt. Er hätte dabei höchtens

Deutiden Reichs mit Nujjijder Hülie erfolgt wäre! Würde 1866

etwas mehr zwiſchen dem

nidyt Jedermann gejagt haben , der Sieg Preußend über Oeſterreich

jüngeren und dem ſpäteren Napoleon

unterjđeiden jollen . Napoleon's Charafier iſt dod) wohl erſt im

ei aur der Nujſijden Gülje zu verdanken ? llnd die weitere Folge

Laufe der Zeit , mit den fortidreitenden Erfolgen und Kämpfen , jo ſchr aus allen Sdranten der Mäßigung und des Gleidgewidyto getreten . Wenn übrigens Prinz Victor ſagt , ſein Neids , wie das

würde geweſen jein, Sub Deutidland jetzt im Weſten Sie unverjölın:

Alerander's, jei nach ihm auseinandergegangen , jo iſt das ein gewagter Andronismus. Das Neid Napoleon's iſt nody bei

alo Nachbarn bätte.

liit en Francien, im Oſten 018 übermäßig ſtarke Ruid - Slawijde Nicich , wenn nothwendig , verbündet mit dem dankbaren Ungarn “,

ſeinen Schreiten, unter ihm zuammengebreden . Er hatte ſich jelbit überlebt und war den Franzoſen jelbſt wie allen andern Dörfern

d ! ad r i di te n .

geradezu unerträglich geworden, * MB, 2. Mai.

Eliaß - Lothringen. [Das militäriſche geben . -- Ber:

ītärkung der Peter Feſtungswerke.]

II .

Gegenwärtig bieten

Sie Neidade das Sdauſpiel eines greben militärider Lagers dar.

Mittheilungen des Feldmarjdallo Fürſt Bariatinski über Nußlands

Stellung z11ili Deutſch-Oeſterreichiſchen Kriege von 1866.

Tie Verſtärkung der Truppen , die Neueinridytung von militäriſdyen Standorten, die Vorbereitungen für neue Feſtungebauten und Heeres:

Im „ Rujjijden Archiv" werden intereſſante Mittheilungen des verſtorbenen Feldmarjdalls Fürſten Bariatinski veröffentlicht, denen

vitle Hände in Anjpruch und jetzen eine Miaſje von füräften in Be:

anſtalten , jo beſonders die Intercifizier-Voridule zit Neubreijad , nebmen +

folgende Einzelnheiten entnommen ſind.

Fürſt Bariatinski , einer der vertrauteſten Freunde Suiſer Arcrander's II . , war für eine. Betheiligung Rußlands an dem Kriege Preußens gegen Deſterreich im Jahre 1866 , weil er eine jolche Beiheiligung für ein Lebensintereſſe Rußlands erachtete. line wirklich

wurde eine ſolche auch lebhaft in Erwägung gezogen. Er äußerte ſich bierüber wie folgt :

,, Id tam hier ( in Petersburg) an , auf eine Einladung des

Kaiſers zu den Familenfeſten anläßlich der ſilbernen Hodizeit Ihrer Majeſtäten , als ehemaliger Brautführer bei der nodizeit.

Bei dieſer

Gelegenheit hielt ich es für meine Pflicht, dem Raijer darzulegen, daß bald der Krieg Preußens gezen Oeſterreich beginnen werde, und daß wir dieſen Krieg nicht vorübergehen laſſen dürften, ohne ſelbſt Antheil

an demſelben zu nehmen , angeſichts deſſen, daß bei der Vortrefflichkeit

wegung. ( lja Potbringen mit jeinen beiden veridanzten Lagern Mey und Straßburg ſtellt heute idon ein militärijdjes Land erſten Ranges

dar, weldies ein ganz bejonderes Jntereſſe gewährt,und deſſen ſtrategijdie Bedeutung noch wejentlich geiteigert werden wird. Mierzu rerden vernämlid , die neuen Feſtungsbauten betragen. Wie die .Cöln. Ztg ." jo eben beridiet, ſind bereits Einleitungen ge:

troffen , um jofort nad Bewilligung des Nachtrags Etats die für Metz nothwendig craditeten Befeſtigungo- Arbeiten in Angriff nehmen zit fönnen. Dieſe erſtrecken ſids in erſter Linie auf den Umbau einer Anzahl cajemattirter Näume, welche in ihrer jctigen Bauart, jelbit nachdem ſie zu Anfang dieſes Jahres mit einer vorläufigen Betondecke verjehen wurden, nicht geeignet ſind , der Sprengwirkung der vervoll:

kommneten Gejdoſje ausreichenden Widerſtand entgegenzuſetzen. Mit Rückſicht Sarauf, daß die Feſtung Metz unter Umſtänden als befeſtigtes Lager zu dienen hat, iſt weiterhin eine Vermehrung der caſemattirten Näume in Ausſidyt genommen. In der Bauptſade ideint es ſid) aljo um keine neuen Werke, ſondern um die Anpaſſung der beſtehen: den an die Bedingungen der Neuzeit zu handeln .

der Preußiſchen Armee der Krieg für Preußen ein Triumph ſei und Berlin Sann, zum offenen Schaden für Rußland, cine erhöhte politiſche

Bedeutung erhalten würde. Wenn aber die Niederlage Deſterreichs durd die vereinigten Streitkräfte Nußlands und Preußens vollzogen

Stalieni. * Nom ,

30.

April.

[ Das

Militär - Budget für

1887/88. -- Neue Gerebentwürfe,, betreffend das Heer : weſen .) Die Deputirten Rammer wird in den nächſten Tagen wieder

würde, jo könnten wir, indem wir den Fehler von 1849 wieder gut zujammentreten , um die Budgete der verſchiedenen Miniſterien zu be: machten, Ungarn zu einem ſelbſtändigen Königreich geſtalten und die

rathen. Die Erhöhung derſelben iſt in dieſem Jahre noch viel be:

übrigen Beſtände des Deſterreichiſchen Staates in zwei Theile theilen, deutender als in den Vorjahren, und darum mußte ſich die Regierung

1

279

entídließen , neue Steuern vom Parlament zu verlangen. Der Kriego: miniſter ſtellt die größten Anſprüche; er verlangt für das Jahr 1887,88

Ter Sritte Abidhnitt iſt den Truppeit und Anſtalten ge: widinet. Dieſer Theil 028 Buchs iſt ſehr ausführlich gehalten und

20052 390 Lire mehr als bisher, von denen 6 952 390 Lire für die odentlichen, das llebrige für den außerordentlichen Theil des Budgers

mußte es ſein , weil er den Kern des Werks bildet.

Nach einer alle

gemeinen lleberſicht über die Armee wird die Infanterie, Ewallerie,

beſtimmt ſind. Zum erſten Male werden die Ausgaben für Afrika in Artillerie, und werden die technijdenTruppeneinzeln geldildert. Dann folgen die Anſtalten , nämlich die Trains, Sanitäts- und Verpflego:

einem beſonderen Paragraphen erſcheinen, für weldien 7 300 000 Lire

eingeſtellt wurden . Die Fabrikation ncuer Waſſen , die Bewaffnung der Feſtungen und die Proviante für die Mobiliſirung neumen be-

Anſtalten. Der Verfaſſer įdildert genau , dagegen hält er ſich vont ſtrengem Urtheil jern, man erräth manche jeiner Anſichten nur zwiſden

deutende Summen in Anſprudy.

den Zeilen .

Die der Rammer vorzulegenden militäriſchen Geſeßentwürfe bezweđen zunädiſt die Bildung von 24 Feld- Artillerie-Regimentern aus

Der vierte Abidinitt behandelt sie höheren Truppen : Ver : bände, der fünfte die Armee : Central: leitung. In dem erſten werden die Verbände ron der Brigide aufväris bis zur Armee , int bem zweiten die vridiecenen höheren und höchſten Militär-Behörden

den gegenwärtigen 12 Regimentern , und zwar das Negiment zu je

8 Batterieen mit 6 Gejd üten für die Batterie. Ferner jellen er: richtet werden : 2 neue Cavallerie-Regimenter , 8 Compagnien išeſtungs.

und Rüſten -Artillerie und ein Regiment mit 9 Gebiryo Batterien. Die Genie- Truppen jollen um 12 Compagnien vermehrt werden . In Caſerta joll eine Schule für linteroffiziere, welde die Offiziers :Cauta bahn eindlagen wollen , und eine Central-Artillerie :Stiegidule ein :

und ihre Ergänzung den Lejern vorgeführt. Beigefügte Vergleidie zwijd:en den analozen Verhältniſſen des Nujjiiden und des Deſter: reidsijdi-lingurijden Deeres ſind von hohem Intereſſe, jo ganz beſon ders das , was der Verfaſſer über die Vortheile und Nachtheile der Zujammenſetzung des Nuiden Generalſtabs -Corps jagt (S. 142 , 143 ). Ter jedite Abidnitt giebt Netizen über Takrit 110 Feld:

geridytet werden .

Der vom Kriegsminiſter verlangte augererdentlide Credit beläuft fid auf 121/2 Millionen für Ausrüſtungszwecke und 212 Millionen für Pferdebeſchaffung.

dienſt und der ſiebente über die Nujjiid c11 Feuerwaffen. Während jener die Berbältniſje bei der Infanterie , Cavallerie , Artillerie prüft,

die Marldſidyerung, Lager , Cantonnirungen berührt und Durdy Skizzen

erläutert , werden in diejein die Feuerwaffen der Infanterie und Ars tillerie ( Felda , Gebirgs , Feſtunge- und Küſten -Gejdvützc in aller }

Kürze beſpreden . Dieſer Abdonitt iſt , wenigſtens jo weit er die Bufanterie betrifft, offenbar zu kurz behandelt, denn über viele Dinge,

k r itik. Mit 2 Karten . Wien

die gerade bier dem Lejer nahe liegen , erführt derſelbe abſolut midts.

1887, Verlag von L. W. Seidel & Sohn , K. K. Hofbuch

Ter adite Abidmitt theilt die Friedens: Dio location der Nuijijten Armee und Ordre de Bataille mit. Zur Ei läuterung dient eine beſondere Garniſonokarte in 1:10 000 000 . Der neunte Abidhnitt giebt eine Aufſtellung der Operations:

Russlands Wehrkraft. Von E. S.

händler. 8. 260 S. Preis 5 Mark. [ v. B. Eine neue Sdrift aus Deſterreichider Feder über 618

Rujlijde eer muß von vornherein ujer Intereſje crregen .

Der

Hauptgrund hierfür liegt unſeres Erachtens darin , daß die Wehrmadit eines Großſtaats von cinem Offizier einer andern Großmadyt einer kritiſch darſtellenden Betrachtung unterzogen wird , welcher id gewiß die Möglichkeit, ia jelbit abrideinlichkeit klar gemadt hat , dereinſt in den Reihen der Nämpfer gegen dicje Großmadt zu ſtehen . Sir als unpartciiſdc Lejer Sürfen daher wohl icfort annehmen , daß die Darſtellung eine möglidiſt genaue ſein werde. Der ungenannte Verjaſjer jagt ganz richtig in der Vorrede Fol: gendes: „ llnſerer Anſicht 118d iſt es nidyt unwidtig , daß sie Offiziere einer Armee eine überjittlide Renntniß der Einrichtungen der

benadbarten Scere beſitzen -- jewie cin Jedyter den andern, jo lollte

Arinee 1. ?. und 3. linic in Europa, im S a ukul11 ss 11110 · in Ajica .

Der zehnte bid nitt bringt die Nulijden Eiſenbabneit zur Anjtanung. Demſelben iſt eine Eiſenbahnkarte gleidfalls in 1:10 000 000 beigegeben, auf der die ein : und zweigeleiligen ſtrate

giden Aufmaritinien, ſowie die ein- und zweigeleiligen Nocade linien verzeidunet ind.

Der cifte Abonitt behandelt sie Mobilijirung ( Einfliiſie, Vorarbeiten , Durdyfübrung ?c. ) und ist als cine jer gute Arbeit zit rübmen .

Eine Ordre de Bataille mit 4 Tabellen bildet den Sühluß des Werkes .

Der Berjaſier hat im Ganzen eii redit nützlides und verdienſt eine Armee die andere ſtudiren - , Niemand weiß, wie bald die Bar: 1 teien einander auf der Menſur gegenüberſtehen, und dann iſt die Möga lidhes Wert geidyaffen. Alls benutzte Milfsmittel giebt er die Nuijjijden !

liditeit vorhanden, die gewonnenen Kenntuiſſe beſtens zu verwerthen . “ In ſoldier Abſicht hat der Verfaſſer es unternommen , die Ein-

ridytungen und Fortidritte „ einer der intereſſanteſten Nadybar:Armeen

Reglements , dann und Deutſde und Franzöſiſche Fidyblütier, jowie die Löbell'iden Jahresberidte an .

Jedenfalls hat er überall zuver :

lälliges Material herbeizuholen verſtanden, das er mit Eifer und Gje:

der Oeſterreidyiſd ):lingariſcoca Menardie " in iiberſidytlicher Weiſe zu

dict geordnet, gut gruppirt und erläutert hat. Sein Bud

dilbern .

3cbermant empfoblert werden , welcher fid in Bezug auf die gegen

Die Eintheilung des Buchs iſt redyt praktijd getroffen . Es zerfält in eine Einleitung und 11 Abidynitte. Die erſtere giebt Mittheilungen über Statiſtit ( Grüße, Einwohnerzahl), Staatsverwal:

wärtige Pejdaffenbeit der Nuijijden Arinee belehren laſſen will.

tung, Kriegs-Budget, Standes und Necrutirungs-Verhältniſſe, dies Alles in knapper , aber klarer Form . Dann folgt der eigentlicte

kann

Mere Militär - Bibliographie .

Inhalt.

Der erſte Abidynitt behandelt die weeres :Ergänzung und das Pferdeweſen. Mit dem Wehrgeietz beginnend, bejpricht der Ber:

faſſer die Ergänzung des Heeres an Mannſchaften und die Ergänzung und Veranbildung der Unteroffiziere, worauf die Territorial: Eintheilung und die Territorial- Behörden vorgeführt werden . Daran idyliegen ſich 1

Mitteilungen über die Ergänzung des Pferde:Materials , welche' er: kennen laſſen , weldien Neichthum in dieſer Nidstung dus Czarenreichy aufweiſt. „ Nußland iſt der pjerdereicyſte Staat in Europa, leien wir, die leßte Zählung im Jahre 1883 ergab die coloſſale Summe von

191/2 Millionen Pferde“ . (Es giebt dort allein 800 Privat:Geſtüte ! ) Der zweite Abſchnitt bringt die Ausbildung des Heeres zur Darſtellung.

Der Verfaſſer beginnt mit der Ausbildung der

A 113 großer Zeit. Der Krieg gegen Frankreich 1871) 11. 1871. 2. Aufl. gr. 8. (VII, 311 S.) Tiibingeri, Laup. 3 M. 60 Pi. Ceniki), Maj. em . Þroj. Ferd., kurzgefabre praftiiche Grammatik der böh miſdien Sprache F. Deutiche. Mit berond. Berütticht. der Militär - Ter: minologie in den angewendeten Berpielen . Zu ! ſpeciellen Gebrauch in deul Militärid)llen 11. f. jene Militärs, welche in ihrem Berufe die böhm . Sprache erlernen wollen . 3., verb. Pufl. gr. 8. ( 1. vit. 160 S.) Prag, Sober. 3 M. 20 Pi.

Geſchäfts inſtruftion f. d. Stationsintendanten der kaijeri. Marine. gr. 8. 119 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 40 Þi. Jung , Nittmitr., Beitrag zur theoretiſdienu. praktiſchen Ausbildung der Havallerie im Felddienit, nebſt erläut. Beiſpielen. Mit 1 Karte. gr. 8. ( VIII, 94 S. ) Gera , Reiſewiß. 2 M. 40 Pf.

Minarelli. Fitzgerald , Hauptm . A. Chev. , die Armee während der Operationen . Reformatorische Studie üb. Ausrüstungs-, Verpflegs- u. Trainwesen .

Mit 3 Taf.

gr . 8. ( 140 S. )

Mannſdiaften, bejpricht das Sdießweſen, die Uebungen und Manöver und geht dann zur Ergänzung und Heranbildung der Offiziere über.

*

Graz , Styria. 3 M.

Die Lehr: und Fadanſtalten werden betrachtet und in Verbindung da:

Karte d. Deutschen Reichs. Abth.: Königr. Preussen. 1 : 100,000.

mit die weitere Ausbildung der Offiziere geprüft. Zum Saluß wird

Hrsg. v. der kartograph Abtheilg. der königl. preuss . Landesaufnabme

die Beförderung der Offiziere berührt. Wir entnehmen dem dabei Geſagten die nicht unintereſſanten Thatjaden , daß die Durdſdynitts-

Inhalt : Saarburg in Deutsch -Loth . Messtisch blätter d . Preussischen Staates. 1 : 25,000. Königl . preuss. Landesaufnahme 1885. Hrsg. 1887. Nr. 374. 392. 2712. 3675. 3698 .

Dienſtzeit des Nuffiſden Hauptmanné 9 Jahre und das durdyſchnitt: befördert in welchem lidhe beträgt . der Hauptmann zum Stabsoffizier wird , Alter, 46 Jahre

1887. Sect. 601. Kpfrst. u. color. qu. Fol. Berlin, (Schropp). à 1 M.

Lith . u. color. Fol. Berlin, (Schropp .) à 1 M. Inhalt : 374. Putbus . 592. Griebenow . 3675. Urbis. 3698. Oltingen .

2712. Mikorzyn .

280

N 113 e igen. So eben erſchien

Im Verlag von Eduard Zernin in Darmstadt & Leipzig ist

in unſerem Verlage :

1879 erschienen :

Betrachtungen über die Leistungen der

Der InfanteAnleit rie-Pferdehalter. ung

Französischen Gewehre M74 und M 66.

zur Geranbildung der Infanterie-Manndai.cn und Pferdeburjden

Erläutert an der Theilnahme des IX. Armee -Corps

zuni

an der Schlacht von Gravelotte,

Führen eines Reitpferdes

vom 18. August 1870.

im Dienſt

- im Gejecht

im Terrain.

Von Ferdinand von Hessert,

Pferdetransport auf der Eiſenbahn.

Oberstlieutenant z , D. und Bezirks- Commandeur.

8.

169 S.

Mit 4 lithogr. Zeichnungen.

Preis 2 J. 50 Pf.

Der Manöverſtall.

resp. 2 M. 70 Pi. (bei frankirter Versendung). Eine Kritik des Wiener ,, Organs der militär-wissenschaftlichen Vereine bringt hierüber folgendes schmeichelhafte Urtheil:

Von

. D. Mit einer Figurentafel.

,Wenige Werke gibt es , die das Thema • über die Leistungen der Feuerwaffen und deren Einfluss auf die Taktik so eingehend und mit so viel Sachkenntniss behandeln , als es in dem vorliegenden , leider nicht früher veröffentlichten Elaborate Hessert's der Fall ist. Im Pulte lagen die Be trachtungen etc. , weil sie einen viel zu grossen Cmfang angenommen hatten und sich deshalb zu einem Vortrage in Officierskreisen , wozu sie ursprüng lich bestimmt waren , nicht mehr eigneten , so entschuldigt der Verfasser im „ Vorworte “ die Verzögerung der Publication seiner bereits im Jahre 1876 niedergeschriebenen ganz vortrefflichen Studie. Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt , vorerst die Teclinik des Schiessens auf Basis der Leistungen der französischen Infanterie-Gewehre

eingehend zu erläutern , um hieraus dann jene Schlussfolgerungen abzuleiten, auf welchen die Regeln zur Führung und Verwendung der Truppen ge gründet werden sollten , dabei an dem

In Partien von 20 Exemplaren an 1 Mark. Berlin SW . 11 . Liebel’ide Buahaudiuug.

Im Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig iſt erſchienen :

Ausspruch Friedrich des Zweiten

festhaltend : „ Die Geschicklichkeit des Feldherıp besteht darin , dass er seine

Warſdjall 25azaine

Truppen in die Nähe des Feindes bringt, ohne dass sie zu Grunde gerichtet

und

werden , ehe sie zum Angriffe kommen . “ Der Autor beginnt den ersten Theil seiner Arbeit ( Allgemeine Betrach

tungen über die Leistungen der Feuerwaffen ) mit einem Rückblicke in die

die Capitulation von Meß .

· Zeiten Friedrich des Zweiten und Napoleon's I. und erwähnt der damaligen An wendung des Infanterie - l'euers und der hierdurch bedingten Formationen , welche sich mit der fortschreitenden Vervollkommnung der Feuerwaffen ebenfalls ändern

H. v . Hanncken ,

mussten, um schliesslich der zerstreuten Gefechts-Ordnung das Feld zu räumen . 1

Kartonnirt 1 M. 20 Pf.

1

Von Königlich Preußiſdem Tieneral- lieutenant 3. D.

Der Autor beruft sich im weiteren Verfolge seines geschichtlichen Rückblickes auf die Feldzüge 1859 , 1866 und 1870 , um zu dem Schlusse zu gelangen, dass , anschliessend an den Ausspruch Moltke's , die Wirkung

Verfaſſer des „ Sriegs um Met “ , der „militäriſdien Gedanken und Betrachtungen über den Krieg von 1870 und 1871“ 2 .

der weittragenden Geschütze zu einer frühzeitigen Entwicklung der Massen zwinge, der Erfolg aber im richtigen Gebrauche des Feuers der In

Preis 80 Pi.

Beſonderer Abdruck aus der Allgemeinen Militär- Zeitung.

fanterie beruhe , woraus die Kenntniss der Wirkung des heutigen Infan terie- Feuers als eine unabweisliche Nothwendigkeit hervorgehe.

Vorſtehende Schrift erſchien bereits im Jahre 1872 und erregte

Die Wirkung des Infanterie-Feuers sei durch drei Grössen bestimmt :

chon damals großes Intereſſe. Dieſelbe darf angeſichts der Thatſache,

1 ) Durch die Abmessungen des Bildes vom Gegner , wie es sich dem

daß Marſchall Baza ine neuerdings mit einem Werfe über den Feld

zielenden Schützen darbietet .

2 ) Durch die Tiefe der bestrichenen Räume.

3) Durch das Maass der Streuung ( Sirenungsgarben oder Kegel ) der Waffe. Der Autor erläutert nun diese drei Punkte mit Bezug auf die be stehenden Feuerwaffen überhaupt, um sodann auf die Details der Leistung der französischen Gewehre überzugehen. Von diesen wird insbesondere das

zug von 1870 hervorgetreten iſt, der allgemeinen Aufmerkſamkeit empfohlen werden, denn ſie enthält eine unparteiiſche Würdigung des Verhaltens des Führers der Franzöſiſchen „Rhein-Armee“ und zeugt von genauer Sachfenntniß des Verfaſſers. Wer die Geſchichte der Capitulation der Jihein -Armee genau ſtudiren will , wird in dieſer Schrift eine ſehr nüßliche und lehrreiche Handhabe finden.

M /74 einer näheren Prüfung unterzogen nnd dessen Leistung in Bezug der Schuss -Präcision , bestrichenen Räume etc. bis auf die Distanz von 1800 Meter

als Basis für die in Felde zu erwartenden oder wahrscheinlichen Erfolge gegen Ziele von verschiedener Grösse hingestellt.

Je nach der Wirksamkeit des Gewehres und der Entfernung des Zieles tbeilt der Autor das Vorfeld in das

1. Feld , oder das Feld der Fleckschüsse , 2. 3. 4.

2

n

n

wirksamen Schlagfeueș (Salven Feuer ) , Streaung ,

7

Neu .

grössten Streuung. Durch diese Eintheilung des Vorfeldes fixirt der Autor die Grenzen, inner balb deren von dem einzelnen Schützen , kleinen oder grösseren Abtheilungen, 7

7

gegen verschieden dimensionirte Ziele noch ein Erfolg erwartet werden kann Die Detail-Anführungen über das „Mass der Wirkung “ und über die im Ernstfalle anzuhoffenden Treffer -Ergebnisse sind von grossem Interesse

f

Neu.

Hugo frodi's Autographiſdie Steindrufpreſſe,

gleich viele Details aus den günstigsten Treffverhältnissen des ein :

neueſter Apparat zur Vervielfältigung von Edrift, Zeidnungen, Muſifalien, jowie jeder Trudjade in Tauſenden von Abdrüden in beliebiger Farbe und der Lithographie gleider Sauberfeit von einem Original. ohne alle Borkenntniſſe iſt Jeter im Stande, mit meiner Freſte ſofort zu ats beiten, wofür ich vouſteGarantie leiſte. Ilnentbehilic für jetes Bureau, jedes Geſchäft, qowie

zelnen Gewehres bervorgegangen sind. Die Studie hätte noch mehr an Werth gewonnen , wenn der Autor auch

leichtes und deres erwerbsmitter für Jeder mann. Die Abdrüde genießen Porte-Ermäßigung. Vertreter geſucht. Mit criäuternden Proſpekten ſtebe gern zu Dienſten .

und lehrreich , da dieselben auf factischen Daten beruhen und eine ausgebreitete Kenntniss des Autors im Fache des Schiesswesens bekunden , ob .

die Leistung mehrerer Gewehre eingehender besprochen und sich dabei der reichhaltigen Daten in der deutschen Schiess-Instruction bedient bätte. Obwohl der Autor auf die Zielfehler ebenfalls einige Rücksicht nimmt, so genügt dies mit Bezug auf das einzelne Gewehr, mit Bezug auf das Abtheilungsfeuer ist jedoch der Einfluss der Zielfehler ein derart grosser,dass hierdurch die Daten über

tuzo Koch , Maſchinenfabrik, Leipzig- Connewiß, Lieferant der Miniſterien , staiſerl. Marine, civil- und Militärbehörden, Land ratis . und Standesamter, Staatseiſenbahnen u . l. w .

die Treffwahrscheinlichkeit des einzelnen Gewebres bedeutend alterirt werden ,

Nachdem der Autor im Vorhergehenden versucht hat, auf wissenschaft lichem Wege die Wirkung der Feuerwaffen nachzuweisen , gelangt derselbe zum zweiten Theile der zu lösenden Aufgabe, nämlich zur Untersuchung, ob die Trup-

pen in Wirklichkeit gleiche oder annähernde Verluste erleiden. Hierzu benutzt der Autor die Erfahrungen des Feldzugs 1870/71, insbesondere die Begebenheiten in der Schlacht bei Gravelotte, deren einzelne Phasen detaillirt angeführt werden . Im Ganzen macht das vorbesprochene Werk den Eindruck einer wohl-

geordneten, mit reichlichen Daten ausgestatteten Studie, welche insbesondere ållen jenen Militärs anempfohlen werden kann, die berufen sind die Taktik zu lehren, oder die es interessirt, einen tieferen Einblick in die neuere Feuer

Krankheiten jeder Art , beſonders Bicroenleidis , Epifcpfie, hörigkeit, Kopfleiden , Migräne, 23 feidh ſudtund Gelähmte finden

2ageuſeiden , uervöſes Obrenlauſen . Ohrenfteden und Sawer.

durch unjere weltberühmte, rationell = fichere Methode Heilung. Bei Lungenkranken und Antwa erzielten wir nach einer viertvöchent

lichen Kur die wunderbarſten Erfolge. Bitten ausführlichen Bericht mit Retourmarke an uns vertrauensvoll einzuſendeit.

Die Privatklinik „ Erriſal“ in Salzburg ( Deſterreich ).

Taktik der Infanterie zu erlangen.

Verantwortlicher Nedacteur : Haupimann Zernin . – Verlag von Eduard Zer nin in Darmſtadt. Hofbudhdrucker Druck von 6. Otto's

ei in Darmſtadt.

TRIM

ON

Ndgemeine

Militär- Zeitung Zweiundredjzigfter Jabrgang. No. 36.

1887.

Darmitadt, 6. Mai.

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtags und Freitag š. Preis des Jahrgangs 24 Mark, des einzelnen Vierteljahr : bei nur / jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der legten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt :

!

Auffäße. Der Nachtrag zum Reichshaushalts-État für 1887,88. (Shluß.)

Ueber Nußen und Schaden der Torfſtreu.

Verſchiedenes. Ein Prachtwerk über das Berliner Zeughaus und deſſen Sammlungen. Nachrichten. Deutſches Reich ..Berlin.. [Eröffnung der Frühjahrs-Beſichtigungen des Garde - Corps. - Die neue Felddienſt-Ordnung. – Preis bewerbung für das beſte Modell eines Armee-Sattels. Ein Krupp'iches Geſchüßrohr von 2860 Centner Gewicht..... Verſuche mit Fleiſch

biscuits. Kritit.

Rußland. [Die bevorſtehenden Truppen - Uebungen im Lager von Strašnoje -Selo.] Schweiz. [Officieller Bericht über die

Stärke des Landſturms und der Privatfeuerwaffen .] Gotthard -Befeſtigung. Etude comparative sur les règlements de l'infanterie française et de l'infanterie allemande, par H. Monet.

Feuilleton . Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Fremden - Legion in Algier. Zur Beſprechung eingegangene Schriften. — Allgemeine Anzeigen. Uebertrag

Der Nachtrag zum Reidshaushalts - Etat für 1887/88 . !

1 598 892 M.

richtungen in den neu hinzutretenden Garniſon (Schluß.)

Zur Beſchaffung des Sanitäts-Materials für die neu zu formirenden Truppentheile und die hin zutretenden Rriegsformationen

koſten für Geſchäftszimmer der neu zu errich tenden Truppentheile 2c.

3 600

Zur Beſchaffung eines Filz- Zeltes für Kranke

Betriebsmittel der Offizier:Unterſtüßungsfonds für: 1 Infanterie-Regiment . 2 400 M. 1 Jäger-Bataillon 2 Feldbatterien und 1 reitende Batterie

1 Train-Compagnie

900

675 155

zutretenden Kriegsformationen Zum Anfauf von 196 Dienſtpferben für die neut

zu errichtenden 2 Feldbatterien , 1 reitende Batterie und 1 Train-Compagnie Marſchgebührniſſe bei der erſten Einſtellung der Verſtärkungs-Mannſchaften Zu Umzugs-, Reiſe-, Transport- und Vorſpann

Il

Il

1500

73 733

3 300

Zur Beſchaffung des Feldgeräths für die neu zu formirenden Truppentheile, bezno. für die hin

1 Diviſion für Offiziere des Beurlaubtenſtandes

40 000

orten

2) Sachſen . Beihülfen zu den Einrichtungs- und Ausſtattungs

5 630

Zur erſten Beſchaffung der Turn-, Fecht- und Schwimmgeräthe für die neu zu errichtenden

67 250

9 800

IT

IT

10 100

foſten für die in Folge Neuformirung und

1

3000

Truppentheile..

Zur Bekleidung und Ausrüſtung der neu aufzu: ſtellenden Truppentheile und Kriegsformationen

922 482

Verlegung von Truppentheilen eintretenden Ver: ſeßungen und Transporte Zur Beſchaffung der Handfeuer- und blanken Waffen , des Artillerie - Materials , ſowie der Feldchargirung und der erſten Ausrüſtung mit

99 000

Erercir-Munition für die neu zu formirenden

Zur Einrichtung von Schießſtänden und Erbauung von Schießſtands - Wachtlocalen in den neuen Garniſonen

Zu Miethsentſchädigungen für die anläßlich der Heeres - Verſtärkung zu verſeßenden Offiziere, Beamten und Mannſchaften

Truppentheile, bezw . für die hinzutretenden Kriegsformationen . 9 000 ,

Zur Beſchaffung der Utenſilien für die von Com munen 2. zu ermiethenden , von der Militär verwaltung auszuſtattenden Einquartierungs häuſer und Stallungen Erweiterung des Train -Caſernements in Dresden

508 102

Zur Steigerung der Operations- und Schlagfer tigkeit des Heeres Summa

302 000 254 180

M

Zur Herſtellung der nothwendigſten Lazareth-Ein Uebertrag

69 400

3 017 457 5 389 134 M.

3) Württemberg. Zur Gewährung von Zulagen an die Unteroffi ziere 2c. bei den Beſaßungstruppen in Elſaß Lothringen

1598 892 M.

1000

Uebertrag

IT

1000 M

282 Uebertrag

1 000 M.

„ Erläuterungen?" Folgendes :

Beihülfen zu den Einrichtungs- und Ausſtattungs koſten für 4 Geſchäftszimmer je 200 Mark , Betriebsmittel der Offizier-Unterſtüßungsfonds für : 2 Feld Artillerie-Regimenter für je eine hinzutretende Batterie je 225 Mark = 1 Train -Bataillon für eine hint

800

Die auf dem Gebiete der Waffentechnik in neuerer Zeit gemachten

1

Fortſchritte bedingen durchgreifende Aenderungen im Feſtungsweſen. Die Unzulänglichkeit der jetzigen Einrichtungen ſteht zwar 1

reicher Verſuche bedurft , um feſtzuſtellen , welche Verſtärkungen in den Feſtungsbauten ausgeführt werden müſſen. Zu dieſen Verſtärkungen in den wichtigeren , vom Preußiſchen Kriegsminiſterium reſſortirenden Feſtungen iſt eine Sumine von 1

605

.

ſtellenden Truppentheile

130 800 000 Mart erforderlich.

83 108

Es fönnen aber zur Deckung der Geſammtkoſten herangezogen

Zur Gewährung von Miethsentſchädigungen für die in Folge der Heeres - Verſtärkung zu ver ſeßenden Oifiziere, Beamten und Mannſchafien Zur Erweiterung des Barackenlagers auf dem Artillerie-Schießplatz bei Darmſtadt Zur Beſchaffung des Feldgeräths für eine Train

iverden :

1 800

n

100 000 !!

30 000

.

aus Eriparnijjen des Neidis: Feitungsbau - fonds und ( zur ſpeciellen Verwendung bei den Cölner Bauten des Corner

Stadterweiterungs - Fonds aus

Zum Anfauf von 216 Dienſtpferden für die neu zu errichtenden 2 Batterien und 1 Train -Compagnie

den

. 4500 000 M.

durch die Etats für

1885, 86 and 1886 87 be:

10 800

Zur Gewährung der Marſchgebührnijje bei der erſten Einſtellung der Verſtärkungs-Mannſchaften Reiſe-, Umzugs-, Transport- und Vorſpannkoſten Zur Beſchaffung des Materials – mit Ausnahme der Munition und Handwaffen für die hinzutretenden Abtheilungsſtäbe , Batterien der Feld-Artillerie und Munitions-Colonnen Zur Beſchaffung der Munition für die neu hins zutretenden Batterien und zur Completirung der

willigten Summien zur Er:

gänzung der Befeſtigungen in Eljaiz: Lothringen

2830 15 000

1 500 000 11

ferner ſind die in den Gtat für

1887,88 für den beregten

Zweck bereits

eingeſtellten

Simunen verwendbar , und

96 180

zwar aus Capitel 6 Titel 26

der einmaligen Ausgaben

Infanterie Munitions-Colonnen

:

.

ſchon ſeit Jahren feſt, doch hat es erſt der Ausführung umfang 450 M.

135 zutretende Compagnie Zur Bekleidung und Ausrüſtung der neu aufzu

Compagnie

Verſtärkung der Feſtungen x . von 29 500 000 Mart ſagen die

18 100

7 000 000

maligen Ausgabent

Zur Steigerung der Operations- und Schlagfer tigkeit des Heeres

2 283 221

11

2 643 444 M.

Summa

. 3 500 000

aus Capitel 6 Titel 27 der ein :

Zu der Eingangs bemerkten Forderung zur Ergänzung und

Der neu zu fordernde (Geſammtbetrag ver 16 500 000 M.

mindert ſich um

114 300 000 M.

daher auf

Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Fremden= ! Armee in diejer Colenie ſtets unter den Waffen zu halten. Die Legion in Algier. ( R.) Zu verſchiedenen Zeiten ſind bereits in öffentlichen Blättern und beſondere auch in der Aug. Milit.-3tg . Berichte über das Ergeben

von Angehörigen der Fremden-Legion in Algier veröffentlicht worden. Dieſelben waren in der Regel höchſt traurigen Inhalts , ſo daß der Lejer ſtets auf's Neue darüber ſtaunen mußte , wie es nur möglich war, daß dieſe Legion ſtets nod) Zulauf von auswärte crhielt.

Der Hauptgrund dieſer auffallenden Erſcheinung iſt wohl darin

zu

,

jelbe wurde mörderijd dezimirt in Folge aufreibender Müride, zahl: reidier Gefechte und vorzüglich durch die dort berridenden Epidemien. Obwohl nach vollſtändiger Interwertung Kabyliens , Ende der fünfziger Jahre , der eigentliche Berd des Widerſtandes vernidytet war , und folglich die Armee weniger Durch Kämpfe und Müride an Mann :

idyajten verlor, ſo war doch immerhin die algemeine Sterblidykeit in derſelben eine ſehr bedeutende.

Bu ſterben ohne Tambour und Pfeifer , init der Wurfidaufel - iſt ein trauriges Loos und

in der Wand den Boden cultivirend nicht

el

Fremden -Legion in Algier beſtehen , in ihren Einzelnheiten nod viel

den Fremden , den Varburen ! Sein Leben iſt weniger werthvoll , ſeine

zu wenig allgemein bekannt , d. 6. in's Voll gedrungen ſind, jo daß die Söhne des Teşteren – beſonders die aus Elias -Lothringen ſtam : menden nad, wie vor ſich bei einer Truppe anwerben laſſen , bei

Franzöſiſche Mutter, jein Blut rörhet weniger den Boden als das der

der ſie oft , ja in der Regel in's Verderben geführt werden. Um

der That ſchaarten ſich bald arbeitsſdeues Geſindel , entlaufene Sol:

der verhaften Deutſchen Militär - Dienſtpflicht zu entgehen , ſtrömen dieſe ebenſo irregeleiteten wie beklagenswerthen Jünglinge nach Frank :

daten und Abenteurer aller Art um die Fahnen Frankreichu . Weil das Unglück nicht ſelten die Seelen veredelt und der Krieg

reidy, ſchwören dort zur Tricolore und gelangen dann in ein heißes

nicht ſelten mit dem Muthe die Selbſtbeherridung ſtählt, wurden dieſe

Land , in dem ſie erbarmungslos geopfert werden , und aus welchem

zujammengewürfelten Herden nicht nur die beſten Bataillone der Afri:

.

1

bisher nur äußerſt Wenige ſich gerettet haben , - freilich dann in der Regel in einem beklagenswerthen moraliſchen Zuſtande.

Mutter fühlt nidyt jo ſchmerzlich den Verluſt ihres Sohnes als die Rinder Frankreidis , vergoſjen für eine Franzöſiſche Sache.

Und in

kaniſchen Armee , ja jelbſt die alten Franzöſiſchen Regimenter hatten

keine von gleichem triegeriſchem Werth quizuweijen.

Die gebiegenſten

Eine ſehr bezeichnende Erzählung der Erlebniſſe eines Fremden:

Führer ſtanden an deren Spite, und mit ihnen entſchieden ſie häufig

Legionärs iſt uns fürzlich zugegangen . Sie iſt in kleiner Zahl ge

Tages. Was dieſe Bataillone ale Streiter und den den Augang Ausgang eines eines Tages.

druckt worden , verdient aber , daß ihr Inhalt allgemeiner bekannt werde, und deshalb haben wir es unternommen , denſelben weiter zu

Arbeiter für die Colonie gethan, iſt hiſtoriſche Thatjade ,

ſie waren

die Pioniere Frankreichs in Algerien. 1

verbreiten. Hoffentlich wird derſelbe abſchrecend wirken und dadurch

jetzt iſt es anders.

Die Feldzüge in der Rrii , in Italien und hauptſädlich in

Nußen ſtiften . Die kleine Schrift

So war es einſt,

fie zählt nur 20 Drudſeiten

führt

Merito ſchlugen blutige und breite Breſchen in ihre Neiben. Die all

den Titel : „Die Franzöjiidhe Fremden :Legion in Algier, mählige Pacificirung Algeriens ließ dieſe Bataillone weniger beſchäf: ein Mahnwort an die Jugend Elſaß -Lothringens von Friedrich tigt; auds wurde der Eintritt wirklich kriegeriſcher und beuteluſtiger Freiherrn v. Treuberg * )" und iſt ſehr überzeugungsvoll geſchrieben .

Elemente ſeltener , ſo daß endlich eine auflöſende Erſchlaffung dieſer

Doch der Leſer urtheile ſelbſt. Nach einem kurzen Vorwort beißt es

Landsknechte ſich bemädstigte und zahlreiche Verurtheilungen wegen

dort wie folgt :

Deſertion, Verkauf von Waffen und Munition, Beleidigung von Vor:

1

Die Eroberung Algeriens zwang Frankreich, eine bedeutende gejekten,ſowieſonſtiger militäriſdýer Vergehen undVerbrechen denin Reſt die

*) Würzburg 1886, Verlag von A. Memminger's Buchdruckerei.

dieſer Leute auf die chantiers de travaux publics“

-

!

283 Damit im Etatsjahre 1887/88 das Drin

Wer aus der friſchen Luft in einen beſetzten Pferdeſtad kommt,

gendſte zur Ausführung gebracht werden kann, iſt noch etwa ein Viertel des angegebenen Geſammt

empfindet alsbald Brennen in den Augen und Huſtenreiz. Pferde, welche baſſelbe Bedürfniß für reine Luft haben wie Menſchen und

betrages, gleich rund 28 500 000 M. unumgänglich nothwendig , und iſt daher dieſer

die Hälfte ihrer Lebenszeit in ſolch' ungeſunden Räumen zubringen, ſind deshalb häufiger Affectionen der Seh- und Athmungs-Organe

Betrag für 1887/88 hierneben eingeſtellt.

unterworfen, weil die Schleimhäute dieſer Organe ununterbrochen

Der Bedarf für die Bayeriſchen Feſtungen iſt auf 12 000 000 | dem ſchädlichen Reize der ſcharfen Ammoniak - Ausdünſtungen aus: Hiervon ſind jür das Etatsjahr 1887/88 in dem nebenſtehenden Betrage 1 000 000 Mart zum

Mark veranſchlagt worden.

Anſat gelangt. Die Forderung von etwas über 36 Millionen Mark für die

geſeßt ſind. Bei richtiger Behandlung mit guter Torfſtreu fallen dieſe

Uebelſtände weg, weil dann die Luft in den Stallungen rein und geruchlos bleibt.

bereits mit ihrer Begründung in Nr. 33 der Aug. Mil.- Ztg. v.

Die Stände ( Brücken ) in den Pjerdeſtällen ſind bei gewöhn: licher Streu nach rückwärts abgeſchrägt, um den Ablauf des Harnes zu ermöglichen . Die Pferde bleiben durch dieſe Schrägſtellung des

d. 3. mitgetheilt worden iſt.

Bodens während ihrer Ruhe in einer unnatürlichen Lage, und iſt

Vervollſtändigung des Deutſchen Eiſenbahn -Nebes im Intereſſe des Landes können wir hier ganz außer Betracht laſſen , weil dieſelbe 1

Den Schluß des Nachtrags zum Reichshaushalts -Etat für

die Naſt für ſie eine ebenſo unvollſtändige, wie wenn wir auf einer

1887/88 bildet die gewöhnliche „ leberſicht des Zuganges zu der ſchiefen Ebene ſtehen oder einem nach vorne abgeſchrägten Stuhle Etatsſtärke des Deutſchen Heeres auf Grund des Geſeßes vom 11. März 1887 (Reichs- Geſeßbl. S. 117 )". Derſelben entnehmen wir ,

ſißen würden. Da die Torfſtreu die Flüſſigkeiten ganz aufſaugt , ſo können

daß die Geſammtſtärke des Deutſchen Heeres ſeit dem 1. April 8. I.

die Stände ganz horizontal hergeſtellt werden und die Thiere voul

beträgt : 19 262 Offiziere, 468 409 Mannſchaften mit 84 017

ſtändig ausruhen. Weil das Lager bei Torfſtreu trođen bleibt, beſchmugen ſich

Dienſtpferden.

Neber Vußen und Schaden der Torfftren . [R.) Ueber den wahren Werth der Torfſtreu haben ſich unlängſt

die Pferde beim Liegen nicht und ſind in Folge deſſen leichter zu puten , was ſich insbeſondere bei Schimmeln bemerklich macht. Trockene Torfſtreu iſt ein warmes Lager; werden Pferde

naß , ſo iſt ein bischen Uebeelfutter mit Streu das beſte und ge

ſehr verſchiedene Auſichten geltend zu machen geſucht. Wir ſind ſündeſte Mittel, ſie alsbald trocken zu machen. bemüht geweſen, einige derſelben , die uns bemerkenswerth er: ſcheinen , zu ſammeln und ſtellen ſie nachſtehend zuſammen. 1

Herr Dr. Fürſt ſchreibt dem „ Franff. Journ.“ Folgendes:

Fußfrankheiten der Pferde heilen in Torfſtreu auffallend raich ; bei dauernder Verwendung dieſer Streu kommen ſolcherlei Krant:

heiten viel ſeltener vor wie bei Stroh: oder anderer Unterlage.

„, Torfſtreu für Stallungen muß langfaſerig und ganz trocken fein, ſowie ein großes Waſſeraufſaugungs- Vermögen beſitzen.

In Folge der günſtigen Beobachtungen , welche mit Torfſtreu gemacht wurden , haben viele große Trambahn -Anſtalten , z. B. in

Wenn dieſe Eigenſchaften vorhanden ſind, ſo iſt Torfſtreu

Bremen , Hannover, London 2c. , nur mehr ſolche Streu in ihren !

das beſte Lager, das Pferden gegeben werden kann.

Staưungen, was ſie gewiß bei dem hohen Werthe, den ihr Pferde

Arbeitshäuſer und den Bagno lieferten. Dies war übrigens das vorauszujebende Ende einer derartigen Organijation.

crutement ſich als Elſaß - Lothringer oder Schweizer vorſtellen, und Nerztliche Unterſuchung und Aufſchreiben des acte d'engagement “ iſt das Wert einiger Minuten und der Mann iſt Soldat. Uud macht man bei dieſer Gelegen beit nicht mehr Schwierigkeiten in Bezug auf Prüfung jener Papiere, welche die Identität ſeiner Perſon beweiſen , wiſſend , daß ähnliche Details die meiſten diejer jungen Leute nicht lieben. Vorausgeſeßt , daß der Name des Mannes für einen Franzoſen nicht zu ſchwierig zu ſchreiben jei , hat es hiermit weiter kein Bedenken. In Betreff der Namen kommen mitunter die drolligſten Myſti: ficationen vor.

Nun kam die Kataſtrophe von 1870/71. Wie oben bemerkt, beſaß die Fremden - Legion ſchon ſeit Langem nicht mehr jene kriegerijden Tugenden , welche ſie noch in Meriko gelegentlich des Tages von Canımerone fähig machten, daß 160 Mann während acht Stunden den Angriff Tauſender von Feinden heldenmüthig abidhlugen , bis endlich dieſe den Reſt der tapferen Schaar

es waren ihrer noch ſieben Lebende

kriegegefangen

nahmen ; dod immerhin hatte ſie die Ehre, die Provinz Oran dem ausgebrochenen Aufſtand ſtreitig zu machen , - eine Waffenthat, welche

raſch ſind alle Formalitäten erfüllt.

nimmermehr den improviſirten Soldaten der dritten Republit gelungen

wäre. Hier nod idylug eine Compagnie, commandirt von einem Deutſchen, die Attafen Tauſender Arabiſdier Reiter blutig zurück.

3d habe einen Mann gekannt , welder unter den Namen

Wanderbuch “ in den Büchern und Liſten des Regiments geführt wurde. Der Aermſte war ein Deutſcher und verſtand , als er Frans Nad dem Feldzuge 70/71 und in Folge der Annerion Eljaß- zöſiſche Dienſte nahm , keine Silbe dieſer Sprache, ſondern reidyte auf

Lothringens verliegen viele junge Leute aus dieſen Provinzen ihre Heimath.

Theils erſchredt von den lügneriſchen Erzählungen über

Preußijden Militarismus, theils wegen Mangels an Beſchäftigung in den Fabriken, aud Einige aus Liebe zu Frankreid nahmen dieſe Unglüdlichen Kriegsdienſte in Algier , aber Alle ohne Ausnahme bereuten den heldenmüthigen Schritt, und diejenigen , welde vor Ablauf ihrer

fünfjährigen Dienzeitſt wieder in ihr Vaterland zurückkehren konnten , thaten es ſchleunigſt. In der That iſt ist heutzutage die Fremdenlegion ein förmlich Eljöjjijch-Lothringiſdyer Taubenſchlag, und es iſt mir uns begreiflids, daß die Franzöſijde Regierung dieſem Kommen und Gehen , weldes mit ſo bedeutenden Inkoſten für dieſelbe verbunden iſt , nicht durd) Auflöſung des Corps ein Ende macht. Taß dieſe Heutige Legion nicht würdig iſt, ihrer älteren Saweſter die Gamaſdien zu öffnen, iſt auch dem Laien begreiflich. Die Art der Recrutirung iſt eine hödiſt einfache. Warum audi beſondere Umſtände dabei maden ? Das Menjchenmaterial iſt jo wenig theuer : für ſieben Centimes den Tag hat inan einen Recruten,

11

die Fragen in Betreff ſeines Namens, Standes c . ſtumm ſein , Wander: budy " dem im diesbezüglichen Bureau beſchäftigten Offizier, welcher

mit Blißesidnelle den Namen des Mannes erkannt zu haben glaubte, und Jean Wanderbuch “ war Franzöſiſcher Soldat. Seitdem die Maſjen - Auswanderung der Elſaß - Lothringiſchen Jugend begonnen , welde übrigens ſchon bedeutend abgenommen hat und täglich geringer wird, zieht ein gut Theil arbeitsſdheuer Tauge: nichtſe aus aller Herren Ländern in Frankreich Gauen umber , um Unterſtübungen von den zahlreich dort eriſtirenden Hülfevereinen für verfolgte und flüchtige Elſäſſer und Lothringer zu erſchwindeln. Wenn .

endlich alle ähnliden Quellen erſchöpft ſind und ihnen ſeitens der re

publikaniſchen Gendarmerie der unzweideutige Wink zukommt : entweder das Land zu verlaſſen oder bort Kriegsdienſte zu nehmen , erſcheinen !

fie in den Reiben der Fremdenlegion als Opfer der angeblid) bar: bariſchen Preußiſchen Militärgejete.

Daß in Folge derartiger Vorgänge ber gute Ruf der beiden Provinzen Eliaß und Lothringen nicht gewinnt, iſt eine leicht erklär:

und wie ich ſpäter zeigen werde , iſt eine Verpflegung nicht dazu ge-

liche Thatjache, welche übrigens nicht verhindert, daß dieſen Elementen

cignet, ein Budget zu ruiniren .

ausſchließlich die Beförderung zu Unteroffizieren zufällt.

Derjenige, welcher den Eutichluß gefaßt hat , ſich dem „elen Waffenhandwerfe" zu1 weihen, wird in irgend einem Bureau de re

(Fortießung folgt.)

284

Material repräſentirt, unterließen , wenn die Torfſtreu ſich irgend : Tag entfernt und durch trockene Streu erſett , eine Arbeit, welche, wenn ſie täglich ausgeführt wird, in einigen Minuten geſchehen iſt, wie nachtheilig gezeigt hätte. Eine Süddeutſche Pferdebahn, welche mehrere Jahre Torfſtreu ſo kann es durchaus nicht wundern, daß frankhafte Erſcheinungen, benutzte, verwendet ſtatt deren ſeit vorigem Jahre Sägſpähne. weiches Horn , Strahlenfäule u . drgl . entſtehen . Dies Alles aber Auf mündliche Anfrage erfuhr ich von der Direction , daß läßt ſich bei einiger Aufſicht vermeiden, und es kann im Gegentheil

ſie wegen ungünſtiger Betriebsverhältniſſe genöthigt ſei, wo immer

behauptet werden, daß von guter Torfſtreu ein weicheres und ge

zu ſparen , daß die bezogene Norddeutſche Torfſtreu mit Transport ſunderes Lager entſteht als von Stroh . Beweis hierfür iſt, daß per Centner 2 Mark gekoſtet habe , und daß ſie ſofort zur Torf- Pferde , welche ſich auf Stroh nie oder nur ſelten gelegt haben, . So ſtimmen auch die Ur ſtreu als dem beſten Streumaterial zurückkehren werde , wenn ſie auf Torfſtreu es mit Vorliebe thun. theile aus größeren Ställen , wie z. B. der Pferdebahn in Mainz dieſelbe billiger erhalte. Auf Anordnung ihres Veterinär-Arztes werde für fußkranke und Frankfurt a . M., der Militär-Caſerne in Trier, wie die Ur Pferde Torfſtreu verwendet. theile vieler größeren Private und Fuhr-Unternehmer und Pferde 1

Humusſäure iſt in Torfſtreu , wenn richtig hergeſtellt, nicht

beſitzer überhaupt , welche Torfſtreu, d. h. nur die beſte, verwenden,

vorhanden ; dieſelbe verſchwindet durch das Ausjrieren während des

darin übereill, baß die Pferde ſich bei dieſer Streu durchaus wohl

Winters vollſtändig aus den Soten , welche regelmäßig erſt ein

und munter befinden , namentlich die Sufeiſen und die Gliedmafzen ſehr geſchont werden und die Luft in den Ställen unvergleichlich z11 leiden beſſer iſt und Augen und Lungen der Pferde weniger zit

Sahr nach dem Stiche verarbeitet werden .

Al' das Geſagte verſteht ſich von guter Torfſtren , welche,

wie ſchon erwähnt, langfaſerig, trođen und von großem Abſorptions:

haben , aber alles dies iſt ſelbſtredend nur bei ſorgfältiger Behand

Vermögen ſein muß.

Die beſte , bisher in Handel gekommene Sorte ſtamint von

lung der Streu und der Pferde zu erreichen . Sird den Punkten der Neinhaltung der Hufe Aufmerkjamkeit geſchenkt, ſo kann nimmer

Braunſchweig und Hannover, welche bis zu 1000 p6t . Flüſſigkeit aufſaugen ſoll; unter den verſchiedenen Sendungen von dorther

mehr ein nachtheiliger Einfluß durch die Torfitreu zu befürchten ſein. Gerade bei den heutigen hohen Strohpreiſen iſt auch aus

habe ich gleichmäßig ein Aufſaugungs -Vermögen von 750 pēt. er-

Gründen der Billigkeit die Torfſtreu vorzuziehen , da der Preis: unterſdied etwa 1 Mark pro Centner beträgt, um wieviel Torf billiger iſt als Stroh. Im Nheingau hat ſich die Torfſtreu neuer

mittelt.

In neuerer Zeit iſt in der Bayeriſchen Rhön bei Biſchofsheim ein Torfmoor erídloſſen worden,, deſſen Material ein AufſaugungsVermögen von 1000-1500 pt. beſitzt und demnach wohl das

dings ſehr gut eingeführt, und ſind die Nachtheile von Sachver: ſtändigen darin übereinſtimmend, daß Torfſtreu dem Stroh Con-:

beſte iſt , welches es giebt .

currenz macht, indem jie dort ſich nicht nur auf die Pferdeſtälle

Stroh ſaugt das 3fache, Torfſtreu das 7-10jache des eigenen Gewichts an Waſſer auf, iſt alſo bei doppeltem und höherein Preiſe noch billiger wie Stroh. Für ein Pferd rechnet man monatlich 150 Pfund Torfſtreu ;

beſchränft, ſondern auch bei Nindvieh mit Erfolg gebraucht wird. “ Dagegen leſen wir im „ Auszug aus den rapporten über die

das Lager iſt nach 8 oder auch 14 Tagen jeweils zu erneuern .

Seite 35 : In einer Escadron wurde während des Sinters

Torfſtren , welche in Folge ihrer Verpackung eines viel ge: ringeren Raumes. als Stroh oder andere Streu zum Auflagern bedarf, muß natürlich an einem trockenen Orte aufbewahrt werden .

1884/85 die Torfſtreu benutzt und dabei die Beobachtung gemacht, daß die Stallluft gut blieb , und daß ſich namentlich kein Alınmoniak in den Ställen anamnelte. Anderntheils konnte aber feſtgeſtellt werden , daß während dieſes Winters von den unbeſchlagenen Pferden

(Hier folgt eine kurze Anweiſung zur Ermittelung des FeuchtigkeitsGehalts der Torfſtreu und die Bemerkung , daß die Hauptgegner derſelben die Pferdewärter ſeien .)

Wo die Wantung gehörig überwacht und die Torfſtreu richtig

angewendet wird , werden die Mängel , welche der Eingangs er: wähnte Artikel vorbrachte, unmöglich ſein. Für Pferde iſt feuchte Torfſtren oder feuchtes Stroh ebenſo

Krankheiten bei den Dienſtpferden der Armee, zuſammengeſtellt von der Inſpection des Militär-Veterinärwejens “, pro 1. Quartal 1885 ,

ungefähr 10 p6t . mehr an Hufgeſchwüren erkrankten als früher, wo die Pferde auf der Strohmatratze geſtanden hatten. Es wurde ferner beobachtet, daß ſchon nach dreimonatlicher Verwendung der Torfſtreu auffallender Schwund des Strahles auftrat, der durch die zwiſchen die Strahlfurchen feſt eingefeilten Torfmaſſen bedingt war. Dies zeigte ſich namentlich bei Pferden mit beſchlagenen engen

ſchädlich wie für Menſchen ein feuchtes Bett ; wer in einem ſolchen

Hufen ; bei Pferden mit halbweiten und halbengen Hufen zeigte

liegt und Kolit oder Nheumatismus fich zuzieht, darf nicht der

ſich der Schwund des Strahles an der Seite des Hufes . Die

Leinwand die Schuld beimeſjen ."

hintere Abtheilung des Strables war ſtets mehr betroffen als die

Herr Rett , Weingutsbeſißer in Eltville, beruft ſich auf einen Artifel „Torfſtreu “ in der „ Beilage für Rheinh. zur Zeitſchr. d. 1

landw . Ver. des Großh . Heſſen “ Nr. 3 , wo es heißt :

Spitze. Verſuche, die Folgen des Drudes durch häufiges Reinigen der Hufe abzuſchwächen , erwieſen ſich als fruchtlos. Nach halb jähriger Anwendung der Torfſtreu ſind etwa 60 p &t. der Pferde

„Die Verwendung der Torfſtreu iſt bereits eine weit verbreitete,

mit oben beſchriebener Veränderung des Strahles behaftet. Jauler

und die Deutſche Moor- Induſtrie hat in neueſter Zeit erheblich zu:

Strahl iſt nicht entſtanden, dagegen iſt das lebel an Pferden, die

genommen. Wenn ſich bei Anwendung von Torfſtreu ein nach theiliger Einfluſs auf die Hufe der Pferde herausſtellt, ſo wird es

in früheren Wintern daran gelitten haben, durch die Torfſtreu ge beſſert worden . "

in erſter Linie wohl an der Streu ſelbſt liegen, in der ein großer

Endlich im „ Auszug" pro 4. Quartal 1886, Seite 26 heißt

1

Unterſchied beſteht. Die Torfſtreu muß vor Adem trocken und es : Entgegen den günſtigen Erfahrungen , die bisher im Allgemeinen weich ſein. Die Hauptſchuld der Mißerfolge aber iſt auf die Nach mit der Torfſtreu gemacht ſind , glaubt ein Regiment, derſelben läſſigkeit des Viehwärters zurückzuführen. Die Stalwärter glauben einen ſchädlichen Einfluß auf die Hufe zuſchieben zu müſſen . Acht nämlich, bei Einführung der Torfſtreu ſei ein Auśmiſten nur nach Tage nach Einführung genannter Streu zeigten ſich ſämmtliche längeren Zwiſchenräumen nöthig, Viele , denen es ſelbſt überlaſſen Hornſtrahle weich und waren mit Leichtigkeit von den Fleiſchſtrahlen bleibt, verſchieben dieſe Arbeit womöglich wochenlang; kein Wunder, abziehbar. Bei den beſchlagenen Pferden preßte ſich die Torfmaſje daß darunter die Hufe der Pferde Noth leiden. Es bilden ſich ſo feſt zwiſchen die Eiſenſchenkel und in die Vertiefungen der Sohle ſchon nach 2 bis 3 Tagen , namentlich bei den Hinterbeinen der und des Strahles ein, daß ſie nur mit ſcharfen Inſtrumenten ent 1

1

.

1

Pferde, naſſe Stellen, welche den Urin der Thiere aufgenommen fernt werden konnte. Um dieſe Ulebelſtände zu beſeitigen, werden haben und durch das Hin- und Hertreten derſelben in eine ſchwam- iegt Verſuche mit Strohſohlen gemacht und ſcheinen dieſe ein gûn mige feuchte Maſſe verwandelt werden ; wird dieſelbe nicht jeden 4 ſtiges Reſultat zu liefern .

the

wch

285 hochv erehrten Endlich erhalten wir auf unſere Bitte von einem

Was die Sammlungen ſelbſt betrifft , jo iſt beren Reichthum

Mitarbeiter folgende Auskunft über ſeine eigenen Erprobungen und

gerade den Leſern der Aug. Milit .- 3tg . mehrfach nahe gebrad)t worden .

Erfahrungen, als Ergänzung der von demſelben früher in der Aug.

Bekanntlich umfaſſen dicjelben, die in weiten , reich geſchmückten Hallen

Mil.:3tg. gegebenen Mittheilungen : aufgeſte Pionier überſidt untergeMedelle bracyt und , ſind : s , Feſtungs- und en ,lichArtilleriellt vonſehrFeſtung Meine Anſicht über Torfſtreu fann ich nach ſechsjähriger Erfahrung und geſtützt auf das Urtheil meiner hieſigen Kameraden Belagerunge :Material, Fahnen , Waffen , Trachten und Ausrüſtunge vom Huſaren - Regiment in Folgendem zuſammenfaſſen : Der einzige Gegenſtände der Heere aus den legten 3 Jahrhunderten . Neben abend: Vortheil der Torfſtreu iſt die Verbeſſerung der Stal -Luft. Als ländiſden Rüſtungen von hohem geſchichtlichen und fünſtleriſchem Werth Nachtheile haben ſich beſonders herausgeſtellt : das Weich- und aus dem 15. Jahrhundert und aus der Blütbezeit der Renaiſſance 1

Krankwerden der Hufe und des Strahls, der Verluſt des Glanzes

erblickt man hier Hieb- , Stich- und Feuerwaffen in meiſterhafter

der Pferdehaare durch den Staub, welcher dem Haar jede Fettigkeit Schmiede-, Gravira , Tauſdhir: und getriebener Arbeit . Ferner reihen entzieht, und das Fehlen des anerkannten Beruhigungsmittels für ſich den älteſten geitmiedeten und den erſten in Bronze gegeſſenen Pferde: fortgeſetztes Knappern am Stroh und warmes behagliches Kanonen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts mit hoher Meiſterſchaft Lager.. – Alles das ſtimmt aber nur auf die reine Torfſtreu ; ornamentirte Brenze- Sejdüşe des 16. und 17. Jahrhunderts an. wer beide Syſteme vereinigt , wie hier das Huſaren - Regiment und Daran idylicgt ſic eine Sammlung von Orientalijden Waffen in die meiſten Infanterie - Offiziere, erlangt den großen Vortheil der reider Auswahl und vollendeter Arbeit , welche zum großen Theil aus Luftverbeſſerung und vermeidet die genannten Nachtheile. Waff 1

Das Verfahren beſteht einfach darin , daß man eine Torf- Unter:

der orben en Prinz Karl n ſtammen enſa König einigdes und mmlu vor ng Jabre ZeugPre en verſt lichenvon der en n von bausuße - Ver:

lage, die gar nicht ſehr ſtark zu ſein braucht, anwendet und darauf waltung erwerben wurden , nachdem der Landtag die erforderlichen die Strohſtreu wie gewöhnlich giebt , ſo daß der Huf und überhaupt Mittel bewilligt hatte . das Pferd nie in directe Berührung mit dem Torf kommt.

Das

Stroh tritt ſich mit dem Torf zu einer ſehr hübſdhen Matratze zu : ſammen, die 1/2 Jahr liegen bleiben kann, ehe ſie gewechſelt wird .

Daß das beabſichtigte Werk von vornherein auf eine vertrauens volle Aufnahme rednen darf, wird durd ein Zeugnig beſtätigt, weldes die Königlidie Zeughaus: Verwaltung jelbſt ausgeſtellt hat. Daſſelbe

iſt einer Ankündigung des Hofphotographen beigefügt und lautet wie folgt :

Verſdiedenes.

ographe von dem und wird hergeſtedigtes Halnaends angekün henn Herrn lltes Werk Zeug vonHofphot der Königlic Ein Prachtwerk über das Berliner Zeughaus und deſſen Samm : Adolf„ Verſteh Inngen .

haus-Verwaltung 311 Berlin herausgegeben.

Dieſelb wird die bar:

e [B.] Das nahe bevorſtehende Erīdyeinen eines großen amtlichen | zuſtellenden Gegenſtände, ſowie die ardyitektonijd) und künſtleriſc, wirk: Prachtwerks über das Berliner Zeughaus und die darin untergebradyten jamſten Geſammtanſidten im Verein mit dem Verleger auswählen. Sammlungen bietet uns willkommenen Anlaß , Näberes über das Unternehmen mitzutheilen .

Mit Genehmigung des Königlichen Kriegsminiſteriums hat die

gez. jiing. gez . Profeſſor Joh. Weiß , Oberſt u . Commandant. Geh. Reg. Natb, Director. " Wir bemerken bierzu nod) in Betreff des Neugerlidien , daß das

Verwaltung des Königlichen Zeughauſes zu Berlin dem Hofphoto- | Werk auf im Ganzen 15 Lieferungen beređınet iſt, deren erſte noch graphen Adolf Halwas die Befugniß ertheilt , das Baulidie , die

im Mai 6. 3. erdeinen ſoll.

tiinſtlerijche Ausſchmücung und die Sammlungs - Gegenſtände des

grapbidem Lichtdrud hergeſtellte Blätter umfaſjen , jedes Blatt eine

Nebe Lieferung foll 10 in photos !

Berliner Zeughaujes nads Auswahl und in Nebereinſtimmung mit der Größe von 36 X 40 Centimeter haben. Freilid, iſt der Preis dem Königlichen Zeughaus - Verwaltung als ein amtlicjes Wert herauszu entſprechend : jede Lieferung wird 30 Mart, das Ganze aljo 450 Mart geben. Der genannte Photograph hat dieje Befugniß dadurch erhalten ,

koſten.

daß er aus einer veranſtalteten Wettbewerbung als Sieger hervor:

Es wird wohl den jetzt zu ſagen erlaubt ſein , daß das Werk

ging, d. b. baß ſeine Arbeiten als die beſten von allen eingegangenen

bejonders für jeden Offizier und Gebildeten überhaupt von Intereſſe,

Photographien anerkannt worden ſind . Herr Halwas hat es nun unternommen , unter dem Titel : „ Das Zeughaus zu Berlin und ſeine Sammlungen " cin Werk zuſammenzuſtellen , das eine getreue Wiedergabe der reidyhaltigen Sammlungen und Kunſtwerke des genannten Gebäudes in möglidſter Vollendung ſein ſoll. Die Natur der Sadie bringt es mit ſid ),,

dann aber auch ſowohl für die Culturgeſchidyte, wie auch das Kunſt: handwerk von greger Bedeutung ſein muß.

!

daß dieſes Werk gleidyzeitig ein Denkmal der glorreidien Geſchichte des Brandenburgijd):Preußijden Heeres bilden wird. Das Werk wird aljo in Wort und Bild ſeinen Gegenſtanó

N a d r i dh te ii. Deutides Reid . der Frühjahr 8 *** Berlin , 3. Mai. [Eröffnung bcji dytigungen des Garde Corps. – Die neue Felddienſt Oron11119. Preisbewerbung für das beſte modell

darſtellen , und wenngleid, die Abbildungen den bedeutenderen Theil eines Armee : Sattels. Ein Krupp’iches Geſchützrohr des Ganzen ausmachen werden , ſo ſoll doch auch das Wort durch eine von 2860 Centner Ge w i dyt. - Veriude mit Fleiſch: Biscuit.] Geſtern, am 74. Jabrestage der Sdladt von Groß ausführliche Bejdsreibung zu ſeinem Nechte gelangen . Gönden , fand die erſte Frühjahrs - Vorſtellung von Gardetruppen, Die Architektur des Zeughauſes, welches lange Jahre hindurd) nämlid vom erſten Garde- Regiment zu Fuß, vor Sr. Majeſtät dem -

für das ſchönſte Gebäude der Reſidenz galt, iſt berühmt , ſie prangt Kaijer zu Potsdam ſtatt. Diejes Negiment crhielt bekanntlich in der zugleich in einer künſtlerijd reichen plaſtijchen und maleriſchen Aus ſchmückung, worunter jene bekannten Schlüter ' idhen 22 Masken ſterbender Krieger hervorzuheben ſind , in denen Todeskampf und Sümerz, Verzerrung durch das Leiden und die Ruhe der Erſtarrung

im Tode durch eine faſt grauſame Naturwahrheit, gleichzeitig aber in wahrhaft erhabener Art zum Ausdrud gebracht werden. Kaum mindere

Aufmerkſamkeit verdienen die kunſtgewerblichen Arbeiten des Zeughauſes, darunter beiſpielsweiſe die außerordentlich ſchön gezeichneten und mit

Schlacht vom 2. Mai 1813 ſeine Feuertaufe . Seine Majeſtät begab

ſich zu dem bezeidyneten Zwecke mit einem Ertrazuge nach der König lichen Sommer - Neſibenz und beſichtigte in dem Luſtgarten die 3 Ba : taillone des genannten Regiments. An die Beſichtigung des Regi: inents jdloß ſich die beſondere Vorführung der Leib - Compagnie an, worauf audy nod die Schüler der Potsdamer Kriegøjdule beſichtigt wurden. Damit iſt die Reihe der Frühjahrs : Beſichtigungen der Truppen des Garde-Corps eröffnet worden , welche bis zur Mitte Juni bauern und am 17. Juni mit der Beſichtigung von 2 Garde- Cavallerie -Regimentern

(des Garde-Huſaren: und des Regiments der Garde du Corps) ihr hoherMeiſterſchaft geſchnişten Verzierungen , mit denen die zum Licht: Ende erhaltenwird. Die üblichen beiden großen Paraden werden am hof führenden Thüren geſchmückt ſind .

26. Mai (Berlin) und am 27. Mai ( Potsdam ) ſtattfinden.

286

Die neue Felddienſt:Ordnung befindet ſich dem Vernehmen nach

matiſches aus der Dünwalder Fabrit. Die leichtere der beiden Gra:

bereits im Druck, nachdem die mit der Aufſtellung derſelben betraute

naten erhält damit eine Anfangs-Geldwindigkeit von 735 Meter, die

Commiſſion ihre Berathungen Ende voriger Woche abgeſchloſſen und

ichwerere eine ſolche von 640 Meter. Es genügt, daran zu erinnern, daß man in der erſten Periode der gezogenen Gejďyüße keine größeren

Seiner Majeſtät dem Raiſer darüber berichtet hat. Dem etwa zweiſtündigen Vortrage, welchen die Commiſſion am Sonntag Vormittag darüber gehalten , hat , wie verlautet , Seine Majeſtät das regſte In!

Gejdwindigkeiten als 300 Meter die Secunde zu erreiden vermodyte.

Die leidytere der beiden Granaten durchbohrt nahe der Gejdüşmündung

tereſſe durch Eingehen auf viele Einzelnheiten und durchgreifende Be: ſprechung derſelben entgegengebrad )t. Die von der Commiſſion be:

eine ſchmiedeciſerne Platte von 1,142 Meter oder zwei Blatten , von denen die erſte 0,55 , die zweite 0.838 Meter ſtart iſt ; bei der ſchweren

ſchloſſene Perdeutſchung zahlreicher bisher gebrauchter Ausdrücke joll von Seiner Majeſtät genehmigt ſein, nur bei einzelnen Bezeichnungen,

Granate ſind die entſpredenden Zahlen 1,207 und 0,60 + 0,80 Meter .

welche in Folge vollſtändiger Einbürgerung ſich nur idywer durdy einen

Die ,, Cöln . 3tg.“ bemerkt hierzu Folgendes : In der Zeit bis

Deutſchen Ausdruck genau erjeßen laſſen , iſt das früher gebrauchte

1868 vermochte die Artillerie nicyt ſoviel Millimeter Plattenſtärke zu

Wort wieder hergeſtellt worden.

durchidslagen als jett Centimeter. Späterhin hielt man lange Zeit an dem Saße feſt, daß ein Gejditz nicht inehr Plattenſtärke zu durch

Das Königlidie Kriegøminiſterium hat unter dem 24. April cine Breisbewerbung für das beſte Modell eines neuen Armee: Sattels ausgeſchrieben .

Daſſelbe lautet :

bohren vermag, als die Weite jeiner Bohrung beträgt. Jest jehen wir , daß Krupp mit ſeinem neuen Geidyüß eine Platte von der dreifachen Weite der Geſchüpbohrung zu dur dyſchlagen im Stande iſt. .

„ Es iſt wünſchenswerth, ein neues Modell für einen Armee: Sattel zu gewinnen , welcher

Weld' gewaltiger Fortſdiritt, um den uns Franzoſen und Engländer

I. folgenden Anforderungen genügt: 1 ) Bequemer und natür : lidyer Siß des Reiters. 2) Leichte und umgehinderte Einwirkung des: ſelben auf das Pferd.

3) Einfadyheit der Conſtruction. ) 4) Dauer: haftigkeit. 5) Leichtes Gewidyt. Modelle, weldie dwerer iind wie das augenblicklich im Gebrauch befindliche des llngariſdien Vodjattels , werden von der Preisbewerbung ausgeſchloſſen. Ein ſoldier nebſt

Sipfiſjen , Bügeln , Bügelriemen und Untergurt wiegt nityt über 9 Kilogramm. 6 ) Billigkeit. 7) Am Sattel müſſen ſids dynell und

nod lange beneiden werden ! Außer diejem 40 - Centimeter L /40 bez ſtehen noch zwei Modelle L /35 , das leichtere der beiden war 1885 auf der Antwerpener Ausſtellung. Sein Rohrgewicht beträgt 2400 Centner, der Verſchluß (ein Nundfeil) wiegt allein 75 Centner, was dem Gewicht eines langen 15 :Centimeter Ningkanonenrohrs entſpridit. Im Berjudie iſt ein 45 -Centimeter Ranon , deſſen Rohr 3000 Gentner dywer werden joll . Die Granate wird nidyt weniger als 30 Gentner wiegen und die Länge eines ausgewadjenen Mannes ( 1,80 Meter)

ſider anbringen laſſen : a. Mantel, b. Futterjack ( bis zu 6 Kilogramm haben . Hafer Jithalt), C. Kochgeſdirr , d. Fouragir-Leine, e. Vorderzeug, Durch die öffentliden Blätter lief in dieſen Tagen die Nady: f. Carabiner ( Futteral), g. Padtajqyen. Auf die feſte und unver: ridyt, daß ein intereſſantes Erperiment für Zwecke der Heeres - Ver: rückbare Lage der letteren am Sattel wird ein beſonderer Werth ge: pflegung in vergangener Woche in einer hieſigen , mit der Militär: legt werden. Als Unterlage für den Sattel iſt der jetzt im Gebrauch, Verwaltung in Verbindung ſtehenden Groeidhlädyterei gemacht worden .

der Armee befindliche Wovlad anzuſehen. Die Einſendung jchließt für die Militär: Verwaltung die Ermächtigung in fidy, die Modelle zu Verſuchezwecken , ſowie ſpäter zur Ausſtattung des Heeres mit den prä: miirten Sätteln vervielfältigen zu laſſen , ohne daß daraus dem Einſender ein Anſprud) auf Vergütung oder Entſchädigung erwädyſt. II. An Preiſen werden ausgeworfen : 1 ) ein erſter Preis von 6000 Mart, 2 ) ein zweiter Preis von 3000 Mark. Die Preiſe

jei . Es ſollen 30 zu diejem Zwecke eingeſtellte Fleiſchergeſellen wäh rend 3 Tage und 3 Nädyte wechſelweije beſtes Odjenfleiſch Surdy Auslöjen der Sehnen , Knochen 2c . zugeridtet haben, weldies dann an

werden den relativ beſten Modellen zuerfannt werden, ſofern dieſe den

theilungen wie die Bonbons eingeidynitten, jo daß ſie leicht gebrochen werden können , und ſollen aufgekedyt eine ausgezeidunete Fleidybrod

geſtellten Anforderungen annähernd entipreden .

Die präniirten Mo-

delle gehen in das Eigenthum der Militär-Verwaltung über.

anderem Orte auf's feinſte zerkleinert und mit Mehl vermiſcht worden

jei , aus weldier Maſic dann eine Art Zwicback gebacken worden , mit dem jetzt Berjude bezüglich der Haltbarkeit :c. angeſtellt werden jollen . Die Zwiebace jo bieß es weiter ſind in kleine A6

1887 bei dem Kriegsminiſterium , Cavallerie:Abtheilung, foſtenfrei ein :

ſuppe geben , aber auch trocken jehr gut ſchmecken. Dieſes jogenannte ,,intereſſante Erperiment“ iſt jedoch nichts Neues. Fleija;biscuits find idon furze Zeit nad dem Jahre 1866 gebacken , und ebenſo ſind 1870

gehen. Sollten bei einzelnen Modellen Mechanismen angebracht ſein ,

aus llngarn jolde Biscuits bezogen worden. Derartige Fleiſchbiscuits

III. Die einzuſendenden Modelle müſſen bis zum 30. November

zu welchen ſeitens der Einſender eine Erklärung für wünſdenswerth | haben ſid , aber nicht bewährt, denn vegetabiliſcher Gunmi (Stärke) behörden unterzieht ſid, das Kriegøminiſterium nid ) t.

Jedem Modell

und animalijáves Feit vertragen ſich niemals zuſammen. Backt man dieſe Biscuits, die eine ſo vorzüglide Suppe geben ſollen , hart, dann halten ſie ſich freilich , aber es iſt und bleibt nur ein Atom von

iſt ein verſiegelter Brief-Umidlag beizufügen , weldher im Innern

Fleijd) kaum drinnen ; bact man ſie weich , dann ſind ſie in einem

Namen und Wohnort des Einjenders enthält. Das Siegel darf weder

Vierteljähr reines Gift für Menſden . Rußland.

Namen nod Wappen erkennen laſſen. Uuf dem Umjdylag und dem bezüglid)en Modell muß ein und dieſelbe mehrziffrige Zahl deutlid ) angegeben ſein. Der Umjdylag wird erſt nad Zuerkennung der Preiſe geöffnet.

IV. Die Zuerfennung der Preiſe erfolgt durch das Kriegs: miniſterium ſpäteſtens im October 1888. Das Reſultat wird durds

* Petersburg, 2. Mai. [ Die bevorſtehenden Trup :

penslebungen im lager von fora $ 11oje:Selv .) Großfürſt Wladimir hat in ſeiner Eigenſdraft als Oberbefehlshaber der Garden und des Petersburger Militär : Bezirks cinen Befehl über die bevor:

das Armee:Verordnungs-Blatt , den Deutſchen Neidys- und Königlich

ſtehenden Lagerübungen bei Sirasnoje- Selo erlaſſen. Aus demjelben

Preußiſchen Staats - Anzeiger , die Norddeutide Allgemeine und die Gölniſche Zeitung bekannt gegeben werden . V. Tie nidyt prämiirten Modelle ſtehen innerhalb dreier Monate,

iſt zu entnehmen, dag feine großen Herbſtübungen ſtattfinden werden

nachdem Sie unter IV gedachte Bekanntmachung erfolgt iſt , zur Ver: fügung der Einſender. Leşteren erwachſen keine Anjprüche aus Bis

Truppen-llebungen mit gemijdten Waffen zur Ausbildung der Stabs offiziere und jüngeren Generale abgehalten werden . Alle Infanterie:

ſdädigungen, welde die Modelle bei der Aufbewahrung oder bei Ber:

Regimenter bilden für einige Tage kriegsitarke Bataillone, mit weld) ent

juchen erlitten haben . "

Gegenwärtig wird in der Gußſtahl - Fabrit von Herrn Fried

friejómäßige llebungen gemiſdyter Waffen gegen durdy Scheiben dar: geſtellten Feind mit jdarjen Patronen aljo Gefechtsſchießen in

rupp in Eſjen ein Geſchützrohr gefertigt, weldhes nicht weniger

größerem Maßſtabe – ſtattfinden ſollen. Ein ginz beſonderes Augen: mert joll auf Nachtmäride und Nachtgefedite geridytet werden . Man

ridy

als 143 000 Kilogramm oder 2860 Centner wiegt. Dies iſt ein 40 Centimeter - Kanon L /40 , 8. h. ein Ranon von 40 Centimeter

- womit wahrſcheinlich wohl and der ſonſt übliche Bejud, der fremd: ländijden Offiziere fortfällt – , dagegen jollen möglidiſt viele kleinere

iſt in höheren Nuijijden Militärtreilen der Meinung, daß jolche in

Bohrungs: Durdymeſſer und 40mal jo lang als in der Bohrung weit.

kiinftigen Kriegen eine große Rolle ſpielen werden. Bezüglid) der

Es hat ſomit das Rohr cine Länge von 16 Meter , was etwa der

Cavallerie tabelt der Grožjürit, Dab jd bei derſelben bisher Unvoll:

kommenheiten beim Aufklärungsdienſt auf weite Entfernungen geltend gemacht haben, wie auch eine nur idwadie Ausbildung in derThätigkeit Längen und Gewichten gefertigt. Die kürzere und leichtere iſt 1,12 i größerer Maſſen ; audy made rid ) , zum Staden des Waffengeiſtes, eine zu große Neigung zum Fußgefedyt bemerkbar. Dieſe Gefahr Meter ng , 740 Kilogramm dwer , die längere und idywerere har eine Länge von 1,60 Meter , ein Gewicht von 1050 Kilogramm, fürdyteten , wie man sieht“mit Redt, beinahe alle älteren Nujlijden welches leptere etwa dem eines 12-Centimeter Kanonenrohrs entſpricht. Reiterführer, als vor 5 Jahren sie limwandlung der geſammten Die Pulverladung wiegt 185 Kilogramm , alſo mehr als das Rohr Nuſjijden Reiterei in Dragoner erfolgte und jene bekannten neuen Länge eines mit jedys Pferden bejpannten Feldgeſchützes entſprichyt. Die Stahl - Granaten dieſes Geſchützes werden in zwei verſdiedenen

eines unjerer ſchweren Feldgejcsüße. Das Pulver iſt braunes pris: 1 Grundſäße über die Ausbildung und Verwendung der Reiterei zur

'

eradytet wird , ſo iſt lettere , auf einem Pappdeckel deutlich gejdırieben ,

- am Modell zu befeſtigen . Einer Entnahme der Modelle von Zoll-

287

Geltung kamen.

Bei der Artillerie wird auf den Umſtand hingewiejen, daß dieſelbe noch nicht genügend darin ausgebildet ſei , mit den andern Waffen zuſammenzuwirken . Den Lagerübungen ſoll eine nechy

ſammen 295 643 Mann , woven 40 247 gedient uno 43 559 noch nicht zwanzig Jahre alt fino. Gezählt an Privatwaffen wurden : 1760 Repetir:Gewehre, 44

höhere Bedeutung als bisher beigelegt werden ; Beurlaubungen von

Nepetir:Carabiner und 1815 Einlader.

Offizieren dürfen daher während derſelber nicht ſtattfinden .

Kriti k .

Schweiz. * Bern, Ende April.

[ Officieller Beridt über die

Stärke bes Landſturms 11.no Gotthard : Befeſtigung. der Privatfeuerwaffen .) Der vom Bundesrath am 13. 8. M. zur Borlage in der Bundesverſammlung genehmigte Geſchäftsberit des Eid: genöfiiſden Militär: Departements bringt über die Gotthard : Befeſtigung

du 18e corps d'armée. fanterie à l'état , stagiaire Westhausse r. -major 8. Paris, Louis

näbere Mitteilungen , welche auch für weitere Kreiſe von Sitereſie

(v. St.) Ein Franzöſiſcher „ patentirter Hauptmann und General

find. Laut denſelben war die Vorberathung des Befeſtigungs-Bro

ſtabs -Gehülfe" , Herr S. Monet, hat ſich daran gemacht, unſere und die Franzöſijden Reglements der Infanterie einer vergleidenden Studie zu unterwerfen. Derjelbe hat zu diejem Zweck unjer Exercier-Regle: Beſtim mungen von 1870 und Zahlderr: ment von ) -Inſtruction eine große 1876(, grünes Schieß unjere Bild von 1884, die Manöve

gramms ciner Commiſſion höherer Difiziere zugewiejen , aus deren Mitte eine tecniche Subcommiſſion ausgeichicon wurde . Die Neue

heit der Aufgabe läßt es wünſchenswertb eridheinen, die Sưweizerijden Projectirung Technike denen Bauleit

die r, und ung übertragen werden mußte , thunlidiſt mit den ihnen zufüllenően Löjungen vertraut zu maden , und deshalb benutzte der Bundesrath die ihm ſeitens der

Werke umjerer , die reglementarijdie Frage jeit Decennien behandelibert

und Stelle über die Art der Anhandnahme derartiger Bauten einzu : gichen, um dieſe möglichſt ben jetigen Anforderungen entipredend zu geſtalten . Bezüglich der eigentlichen Arbeiten am Gotthard wurden im verfloſſenen Jahre die nörbigen Terrain : Aufnahmen und Nivelle:

Autoren zu Nathe gezogen. Geſtüzt auf die letteren trägt er nun ſeinen Lindsleuten mit großem Behagen alle die bekannten Fehler unſeres Erercier- Neglements vor , die zuweilen auch bei uns noch das eine oder andere Gemüth erregen , und nur ganz entfernt hat er eine Ahnung davon , daß es bei uns dod) 11ed etwas Anderes giebt als das Erercier - Reglement,

ments auf den beridiebenen Punkten eingeleitet, aber außer den Bauten

wonad wir mjere Infanterie ausbilden und mit ihr manövrirent.

Nachbarſtaaten zugeſtandenen Gelegenheiten , Informationen an Ort

am Südportal des Bahntunnels keine Arbeiten von größerem Belang

Er nennt das usage oder pratique, iſt aber im Irrthum befangen,

begonnen , ſo daß die Thätigkeit darauf bedränkt blieb , auf Fondo del

wein er meint, daß dieje nicht mit dem Neglement übereinſtimmen .

Bosco den nöthigen Grunderwerb durdyzuführen und sie Placirunge:

Mitte er den Geiſt des lepteren erfaßt und ſich nicht krampfbait an

und Sondirungo:Arbeiten anzugrenen und zu vergeben. Näbere Prü:

die Form angeklammert , ſo würde er eben gemerkt haben , daß mit

fungen beſtimmten ſodann auch dazu , vor Allem die Vauptſtütpunkte an Hand zu nehmen und die übrigen Werke in zweite Linie zu ſtellen ,

unjerem Neglement und ſeinem herrliden Spielraum Alles anzufangen iſt und 3. B. ohne jede Vorbereitung direct Franzöſiſch

Im Nadſommer 1886 iſt dem Bundesratve 0,8 Project eines als

ererciert werden kann . Spielraum iſt freilich etwas, das einem ifran:

Sperrfort auozuführenden Hauptwerkes auf Fondo del Bosco bereits

301en nicht imponirt: einem ſolchen iſt dann am wohlſten , wenn er

rergelegen ; die Ausführung mugte aber wegent vergerückter Jabreszeit

feit in Sdranten gehalten wird ; das ſtimmt militäriſch) umo politiid) ,

und der inzwiſchen cingetretenen Neuerungen im Feſtungsweſen unter bleiben , was , da du8 Befeſtigungswejen ſid; gegenwärtig in einem förmliden Uebergangoſtadium befindet und jelbit die anerkannteiten Autoritäten in großer lingewißbeit über die künftige Geſtaltung ferti: ficatorijder Anlagen id befinden , nicht zu beklagen ist. Sebenfalls

uno is ſeben wir denn Herrn Monet an ujerm Reglementt gerade das loben , wiis jo redt cinzwingend und formell iſt. Der vormar: idhirende linteroffizier , die Flügelbejetzung der Züge durd Offiziere und Untereifiziere, der feſte Tritt beim Angriff und Rückzug ge: dloſſener Abtbeilungen , die icadıbrettförmige Vertheilung der Colonnen ist größeren Verbänden – das ſind ſolche Sachen , die ihm gefallen , in und die er für die Franzöſiſche Infanterie herbeiwünſcht. Audy injere Manöver- Beſtimmungen vom Fabre 1870 finden Gnade vor jeinen Augen , und er iſt aufrichtig genug einzugeſtehen,

iſt man alljeitig darüber einig, daß joldie Bauten in der Folge nach anderen Normalien als bisher erſtellt werden mußten .

Die Mittheis

lungen, die dem Sdweizerijden Militär- Departement über die Wirkung fer mit brijanten Sprengſtoffen Melinit, diegbaumwolle 2c. ) and

worden ſind, durften nicht außer Betrac

geführte Verfume gemadstbazu führen , an den bereits fertig geſtelltehtn fallen , njondern mußten

:

règlement comparati s de l'in surdeles ve et Etude l'infanter française ie allemande fanterie regiment d'in breveté 123e au capitaine Monet, par H.

daz ſie unzweif

den Franzöſ

als Vorbild gedient haben.

Projecten diejenigen Aenderungen vorzunehmen , welche die Fortidritte

ijden elhafterſt unſere neueſte Wenn er nun aber n Neglements von diejemn Jabre : die Felddienſt :Orónung und die Sdiegvoridrift zu Geſicht bekommen

derenBerückſichtizungeinzigdierela: der Technikbedingen,und möglichſte Siderbeit, durd, tiv die man zu traffen wünidit, erzielt werden

wird, daß auc unjereRegimenter jept 4 Bataillone I und haben berückſichtigen , daß ſie alle mit Magazin -Gewehren bewaffnet ſind und eine

laun. Diejer Umſtand gab insbeſondere Veranlaſſung, die Inangriff

Unzibl Patronen bei ſid tringen , nun dann idwindet ihm vielleicht

nahme des fragliden Hauptwertes bintanto;uſchieben , um den Fadicom :

sod die Zuverſid)t, mit der er ſpricht: „ Quel avantage aurons-nous sur eux ( die Deutiden) le jour où nous reprendrons nos droits avec la conscience de nous - même et de notre supé

miſſionenZeit zur Prüfung der neuen Sidhlige und zur Vornahme nöthiger Modificationen an den Project Vorlagen zu laſſen, welche die

neuen Verhältniſſe und die Erzielung der möglichſten Widerſtands : fähigkeit erheijden. Zu dieſem Zwecke wurden vom Militär -Depar: tement die erforderlichen Maßnahmen getroffen, um über die im Aus: lande gemachten Verſudie dieſer Art ſtets auf dem Laufenden zu bleiben und burd ſeine Organe von den Hauptwerkſtätten für Panzerungen in Deutidland , Frantreid und Deiterreid diejenigen Angaben und Er:

riorité ! "

Pallen wir ihn bei diejer Einbildung und rauben wir ihin nicht den Glauben , den er den Seinigen mittheilt , daß unſere In-: fanterie , dwerfälligen, trägen Temperaments jei , ohne jedes Geidyit " , deſto bitterer wird die Enttäuſdung jein .

immentbehrlid; wiren. Diejc Vorar: gewinnen , die ihin bebungen vorgeſchritten daß beiten ſindzununmehr ſoweit anzune

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc. hmen iſt , die , die , die Deutiche Armee zu bekämpfen. Von einem Franzöſiſdiert am Project des Hauptwerts bei Airolo vorzunehmenden Modificationen Stunſt, Artillerie-Difizier. rtedt.)Ueberſeking von Rogalla v. Bieber Luckhar ſtein. ( Berlin, Fr.Autoriſi werden jo zeitig fertig gebradt, daß der Beginn des Baues deſſelben bei Eintritt der geeigneten Witterung angeordnet werden kann. Zu Scheibert, Maj. 3. D. J., das Zuſammenwirken der Armee u . Marine.

dieſem Bau ſind mindeſtens zwei Jahre nöthig. Aud) läßt ſich jdon jeßt mit Sidherheit feſtſtellen , daß die Anlagen durch die inzwiſchen

nothwendig gewordenen Verſtärkungen in maſſiver Ausführung mit Granit erheblich mehr koſten werden, als anfänglid bered net war. Die Zuſammenſtellung der landſturmpflichtigen Schweizer- Bürger

bat folgendes genaue Verzeid niß ergeben: Offiziere2 922, frühere Unteroffiziere 5 652, gediente Mannſdjaft31 673, nichtgediente Mann: ſchaft unter 45 Jahren 180640 , nichtgediente Mannſd)aft über 45 Jahre 30 197, Jahrgang 1869 22 303, Jahrgang 1870 21 256, zu!

Eine Studie, illuſtrirt durch den Kampf um den Miſiſſippi 1861–63. Mit zahlreichen Narten u. Plänen. ( Rathenow , M. Babenzien .) Morphiumgenuß verurſachten Schmi die Heilung Dr. mei dt,errüttu Nervenz mediciniſche Auf ichwäche.der durch Eine pſychologiſchng .ul.C.,Willens gabe. (Berlin & Neuwied, Heuſer's Verlag.) Vogt , Oberstlieut, a . D. H., die europäischen Heere der Gegenwart. Illustrationen von R. Knötel. Heft X. 1. XI.: Italiens Wehrkraft. Heft XII. u. XIII.: Spanien u. Portugal. ( Rathenow, M. Babenzien. ) *

Fletres , H. de, l'éducation de l'infanterie française. Avec une carte et des croquis.

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288

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III. Das

Jahr1848 und ſeine Nachwirkungen auf dieAug. Militär-Zeitung. Eintritt des Hauptmanns Scholl in die Redaction.

Biographie

deſſelben. -- Beſißveränderung der Aug.Militär-Zeitung. - Ein neues Biographien des Majors Brodrüď , ber

Redactions - Comité .

Hauptleute Königer unb vv. Pioennies. - IV . Die Allgemeine Militär-Zeitung in der Neuzeit. - Ihre Haltung während der Kriege von 1866 und 1870/71.

Schluß .

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' Aagarh Verantwortlicher Redacteur : þaupimann Zernin. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von 6. Otto's Hofbuchbruderei in Darmſtadt.

Nagemeine

Militär- Zeitung Zweiundredizigfter Jahrgang. Darmſtadt , 10. Mai.

No. 37.

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgang: 24 Mark , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne franfirte

1887.

Die Allg . Milit.-Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

richten , literariſche 2c. Anzeigen genommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Inhalt : Aujjäke. Die Deutſche Weſtgrenze, von Wachs, Major a. D.

-

Die Frage der reitenden Artillerie in England .

Nachrichten . Deutſches Reich. Darmſtadt. (Geſek , betreffend die Heranziehung von activen Militär- Perſonen zu den Gemeinde- limlagen .] Schweden und Norwegen. ( Der neue Armeeplan .) Spanien .[ Die beabſichtigten Veränderungen im Heerweſen .] Kritit. Die Ausrüſtung des Infanterie - Offiziers zu Fuß und zu Pferde,desvonDeutſchen Streccius , General - Major , und Menningen , Oberſt - von Lieutenant, Dr. E. und Militär-Beamten, -Offiziers Sanitäts Offiziers, Die perſönliche Feld -Ausrüſtung 2. durchgeſehene Auflage. -

Rotter, 3. Auflage. Die kriegsgemässe Ausrüstung des Offiziers zu Fuss und zu Pferd. Feuilleton . Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Fremden -Legion in Algier. ( Fortſeßung.) Neue Militär - Bibliographie. - Allgemeine A11 eigent.

Die Deutfde Weſtgrenze.

Nordoſten vonBelfort wie geſchaffen iſt, würden bloße Franzöſiſche

Von Wachs, Major a. D.

Falle unſere Leiſtungsfähigen Bahnen ein gewichtiges Wort mitzu

Demonſtrationen um ſo ſchneller unwirkſam werden , als in dieſem

(Die „ Deutſche Nundſchau “ hat fürzlich in ihrem 7. Hefte des Jahr gangs 1887 aus der Feder des Königlichen Majors a. D. W a ch s

Dini

Adel

-

dem

ſprechen hätten. Von dem offenen Thore von Belfort aus zieht ſich die Scheide

die Aug. Milit.-3tg. ſchon mehrere Einſendungen zu verdanken hat – einen linie, wie geſagt, zwiſchen Deutſchem und Franzöſiſchem Beſit auf Aufſaß veröffentlicht, welcher die Ueberſchrift „unſere Grenzen“ trägt. dem Ramme der Vogeſen hin, um ſpäter in Lothringen wieder in Derſelbe zerfällt in 3 Theile , welche nach einander die Weſt-, Nord- und eine rein politiſche Grenze überzugehen. Dſtgrenze des Deutſchen Reichs behandeln. Wir möchten gern die Auſmert Wenden wir nun den Blick nordwärts an der Feſtung Neu ſamkeit unſerer militäriſchen Leſer auf dieſe ſehr beachtenswerthe Arbeit lenken und entnehmen derſelben als Probe den erſten Theil , welcher unter Breiſach vorbei , ſo ſteht man alsbald auf dem durch Sieg und

den gegenwärtigen Verhältniſſen wohl das meiſte Intereſſe beanſpruchen Blut 1870/71 erworbenen „militäriſchen Territorium “, das bis darf. D. Red .)

tet

Die Deutſche oder Elſaß -Lothringiſche Grenze gegen Frankreich, von Delle (ſüdlich von Belfort) bis Longwy, in der Luftlinie etwa 250 Kilometer lang, hat nur eine kurze Strecke von etwa 90 Kilo metern in den Vogeſen eine natürliche Scheidelinie. Auf der ganzen

über Diedenhofen hinaus zur Luxemburgiſchen Grenze reicht. Von der Ju her winkt uns der alte Münſter, und ein Name klingt uns in's Ohr gleich dem Rauſchen eines Märchenwaldes , das Wort: Straßburg. Die wunderſchöne, ſagenberühmte, alte, freie Reichs ſtadt trägt wieder Deutſche Farben und hat ſich wie einſt zu des

übrigen Länge iſt ſie mehr oder minder offen, und menſchliche Kunſt Reiches Schild aufgeworfen. Dieſer Schild iſt aber ſolchergeſtalt, und Hand hat beſonders auf Franzöſiſcher Seite Riegel und Boll- daß es augenblicklich nur eine einzige Feſtung giebt, welche Straß: werke errichtet, welche die Natur verſagte. Wir beginnen die mili-

burg an räumlicher Ausdehnung übertrifft – Paris. In dem ver

täriſche Muſterung im oberen Elſaß, auf einem Abſchnitte, welcher ſchanzten Lager an der zu können 250 000—300 000 Mann auf durch Deutſche Werke und natürliche Grenzen nicht gedeckt iſt, und genommen werden ; ſeine Front wird durch die Forts Großherzog in welchem Frankreich , baſirt auf Belfort und das hinterliegende

von Baden und Kronprinz gedeckt; rechts von dieſen ſind die Forts

Beſançon, einen Vorſtoß unternehmen kann, da die Wirkungs-Sphäre Podbielski, Roon, Moltke, Franſedy (an der Mündung der JU ), von Neu -Breiſach, dem Durchgangspunkte auf der Straße zwiſchen

links die Forts Bismarck, Kronprinz von Sachſen, Tann, Werder

Colmar, Freiburg und weiter durch das Höllenthal nach Schwaben , und Schwarzhoff errichtet, während der rechtsrheiniſche Gürtel aus nicht weit ſüdwärts reicht. Eine Franzöſiſche Operation von hier den Forts Kirchbach , Boſe und Blumenthal beſteht. Die Forts aus würde zunächſt das obere Elſaß und das obere Baden, reiche

haben theils trockene, theils naſſe Gräben. Eine Ringbahn verbindet

Cultur-Landſchaften mit wohlhabenden großen Städten , bedrohen . die Werke mit den in den Waffenplaß mündenden Eiſenbahn Indeß dürfte der Gegner , welcher hier mit einer großen Armee Linien. Das Hauptwerk aber beſteht ſelbſtverſtändlich aus der mit den Durchbruch verſuchen ſollte, durch die Gefährdung der hinter

verſtärkter und verbeſſerter Umwallung verſehenen Stadt , welche

liegenden Verbindungen ſicher eher zum Stehen kommen , als bis durch die Ju , den Rhone -Canal und Nhein auf drei Seiten von das ſüddeutſche Ulm ſich geltend zu machen brauchte. Deutſchen einer freilich nicht zuſammenhängenden Waſſerzone umgeben werden Streif-Corps gegenüber aber , für die das wechſelvolle Terrain im kann. 1

.

290

Folgende Angaben mögen dazu dienen, ſich von der Ausdeh-

nung dieſer befeſtigten Stellung einen Begriff zu machen.

an der Moſel , Straßburg und Meß , ſind die ſtarken End- und

Fünf Stützpunkte einer ſtrategiſchen Achſe, der Operationsbaſis nämlich,

bis acht Kilometer von dem Stadtwal entfernt liegen die unter ſich

welche von den Vogeſen zu der Moſel reicht, und bei deren Be

in einem Abſtande von 3—4 Kilometern erbauten Forts. Der trachtung man unwillkürlich an ſtrategiſche Offenſive denken muß. mittlere Durchmeſſer des verſchanzten Lagers beträgt 14 Kilometer, Wie früher für die Franzoſen gegen Deutſchland, ſo ſind ſie jest während der Durchmeſſer einer feindlichen Einſchlußlinie mindeſtens 26 Kilometer lang ſein würde , und der Belagerer einen Umkreis

für Deutſchland nicht nur Bollwerke gegen den Feind, durch welche Elſaß-Lothringen ſicher unter Dach und Fach gebracht ſind , Ober

von 80 Kilometern beſeßen müßte. Bei Paris bildet der Kranz der neueren äußeren Franzöſiſchen Befeſtigungen um die Stadt eine von Weſten nach Oſten liegende Elypſe , deren kurze Achſe auf 30, deren lange dagegen auf 40 Kilometer geſtreckt iſt. Dieſe Maße

Deutſchland, die Bayeriſche Pfalz und die Rheinprovinz gedeckt werden, ſondern ſie ſind auch Ausfalls -Pforten gegen ihn geworden. Straßburg bedeutet den Ausgangspunkt einer Armee, die im Elſaß, in den Vogeſen oder an der Meurthe operirt ; es iſt der Ort,von

mögen zum Vergleiche beider Plätze dienen.

Wie Paris zu beiden Seiten der Seine, ſo liegt der Deutſche

dem aus die über den Kamm der Vogeſen vorbrechenden feindlichen Colonnen mit Hülfe des hochentwickelten Eiſenbahn - Netzes in die

Waffenplaß, welcher Bitſch als detachirten Poſten ausgeſetzt hat,

Berge zurückgeworfen werden ; es iſt, in Verbindung mit dem 50

auf beiden Ufern des Rheins. Paris wie Straßburg ſind im Be- Kilometer rheinaufwärts in der linken Flanke gelegenen Neu -Breiſach, ſiße unerſchöpflicher militäriſcher Hülfsquellen und beherrſchen aus- die ſichtbare Drohung gegen eine weiter oberhalb nach Baden über: gedehntes, fruchtbares Terrain. gegangene feindliche Armee. Metz aber gleicht durch Natur und

Fünf Tagemärſche nordweſtlich von Straßburg liegt, an einem

Ingenieurkunſt den Mangel irgend welcher Deckung in dem hinder

wuchtigen erratiſchen Block (Saint-Quentin ), von der Moſel durch Floſſen, das uralte Met. Hier ließ ſich 1870 der Deutſche Aar

nißloſen Lothringen aus. Dieſe Feſtung galt 1871 der Kraft von 100 000 Mann gleich, und durch ihren Beſitz ziehen wir, um eine

dauernd nieder , um von hoher Warte aus die ſchwer errungene

ſolche Armee ſtärker, in einen etwaigen ileuen Kampf. Wie Straß

1

Poſition eiferſüchtig zu hüten. Wir ſind an der alten und neuenburg mit Neu -Breiſach den Oberrhein, ſo beherrſcht Metz mit dem Grenze Deutſchlands angelangt und ſtehen zugleich an der weſt nur 25 Kilometer entfernten Diedenhofen die Moſel und erhebt

lichſten Kante des Reiches, von wo ſo oft die Wetterwolken über gleichſam drohend den Finger gegen das nur acht Tagemärſche ent das Reich heraufzogen. Heute ſchaut die wiedergewonnene Stadtfernte Paris ; ein doppelter Eiſenbahnweg ſichert die Verbindung ſelbſtvertrauend über die weiten ſie umgebenden Schlachtfelder, in

und Unterſtüßung mit und von der Hauptſtadt des Neiches. Außer Neu-Breiſach und Diedenhofen iſt Bitſd, das die Eiſen

denen ſo viele Deutſche Helden in die große Nacht hinüberſchlum mern . Hier iſt der Stein , an welchem Deutſches und Welſches bahn Strajzburg-Metz und aus der Nheinpfalz nach Lothringen Weſen ſich ſo nahe berührt , wo ſo oft Völferſtürme ſich brachen ; führende Wege ſperrt , fortificatoriſch verſtärkt worden, während die .

er iſt unſer Lug-ins-Land geworden. Die neun detachirten Forts des Meyer Lagers führen folgende

Feſtungen Pfalzburg und Schlettſtadt geſchleift ſind . So beſchaffen iſt das militäriſche Profil , welches Deutſche

Namen : Hinderſin , Goeben ( Queuleu ) , Manteuffel ( Saint- Hand diesſeits der Franzöſiſchen Grenze gezeichnet hat. Hinter

Julien) , Zaſtrow (les Bottes) , Prinz Auguſt von Württemberg dieſem Profile rückwärts ſchließt eine zweite Vertheidigungslinie (Saint-Privat), Prinz Friedrich Karl (Saint-Quentin ), Manſtein ſich an, die ältere aus der Zeit vor 1871 , welche durch die Feſtungen 1

1

mit einem gepanzerten Thurm —, Alvensleben ( Plappeville) 1

Ulm, Raſtatt, Mainz, Coblenz, Cöln gebildet wird, und welche in

und Rameke (Woippy) mit zwei gepanzerten Thürmen. Verbindung mit jenen beiden großen Plätzen ein Feſtungs - Syſtem Dieſe beiden nun wieder erworbenen Veſten am Nhein und | repräſentirt, das weder zu ſtürmen iſt noch zu umgehen, und durch

Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Fremden Legion in Algier.

mal befähigte , Europa zu ihren Füßen zu ſehen , und begeiſtert dir zu:„ C'est l'égalité!" Dasiſt die Gleidyheit! bu

rufſt

Nach Kurzem ſiebſt du die ,,fraternité“, die Brüderſchaft, doch glaube idy , ale höcyſtes Gut erſcheint dir don jetzt die ,, liberté , die Freiheit : ſchleunigſt wieder in dein Vaterland zurückkehren >

( Fortſegung .)

Jugendlicher Held ! Möge deine Liebe zu Frankreich eine dich feurig beſeelende fein , möge deine lebhafte kriegeriſche Phantaſie alle materiellen Gefühle und Bedürfniſſe did vergeſſen laſſen und der

zu können .

Das iſt Geringes , mein Freund!

Aller Anfang iſt ſchwer,

einzige Durſt, der did; verzehrt , jener nach Ruhm und Thaten ſein,n damit du nicht don während der Hinreiſe nach Afrika vollkomme

und einmal auf Afrikaniſchem Boden angekommen , beſſert ſich die Lage ſichtlich. In Dran auf dem Fort St. Grégoire , wo das ſogenannte

und traurig enttäuſcht wirſt !

kleine Depot des Regiments ſich befindet, giebt man dir keine Beſen

Angekommen in Marſeille und vorausgeſeßt , daß dich dieſe | mehr, hier biſt du berufen, mit Schaufel und Pickel jenes unwirthlidye edlen Gefühle den Hunger nicht vergeſſen ließen , haſt du das Necht, Terrain fruchtbar zu machen . Du allein ſelbſtverſtändlich nicht; nach 750 Gramm Commißbrod zu empfangen , d. 5. du haſt das Redit dir kommen wieder Andere, ſie machen das Gleiche, und endlich wachſen dazu und der jeweilige Fourier die Gewalt , und ich glaube nidit, die Kartoffeln , wo früher nur Steine waren. Vergiß nicht, mein daß dieſe beiden Begriffe ſich häufig feindlicher gegenüberſtehen. Freund , daß du auserwählt biſt , wenn nicht zu Großem , doch zu Beruhige dich mein Freund : dieſer erſte Tag in der Franzöſiſchen Vielem . Du glaubſt Soldat zu ſein, und wirſt häufig, je nach deinen Caſerne bereitet dir keine Verdauungs-Beſchwerden, doch ein Heer von Fähigkeiten, als Maurer, Erdarbeiter, Wäſcher, Schneider und Spital: 1

.

Wanzen wird deine Träume ſtören .

Während deines dortigen Aufenthalts wird man dir einen hüb:

gehülfe did verwenden laſſen müſſen .

Hier aud iſt mannigfache Gelegenheit geboten , Seine bürger:

ichen Beſen geben, mit welchem du jene Orte reinigen darfſt, welde lichen Kleider, welche wenig im Einklang ſtehen mit deinen kriege: in allen Franzöſiſchen Caſernen ſo ganz gegen Sitte und Reinlichkeit riſchen Gefühlen, gegen Uniformsſtücke zu wechſeln. Dieſelben ſind unmittelbar bei den Küchen angebracht ſind, doch mit einiger Ein: meiſt ein wenig gebraucht, jedodh ,wo die Feken herunterhangen,find bildungskraft kannſt du dieſe Uebung als eine für die Gewehrgriffe keine Kugeln durchgegangen “. Indeſſen haben dieſe Monturſtüde vorbereitende hinnehmen. Sei nicht unlieb überraſcht von dieſer Bes hiſtoriſchen Werth. Da iſt z. B. eine graue Weſte, ihr Schnitt iſt weniger elegant als unzweckmäßig, ſie hat breite Taſchen zu beiden ſchäftigung.

Welches immerhin deine frühere Stellung geweſen ſein mag, Seiten, eine doppelte Reihe Knöpfe, welche als Embleme den Galliſchen ob deine Erziehung eine vollkommene oder vernachläſſigte geweſen ſei,

Hahn in ſeiner ſtolzen Würde tragen mit der Inſchrift „Garde na u

ob du früher die Feder oder die Schaufel führteſt: das iſt hier gänz- tionale mobile “ (Mobilgarde). Wenn auch der Stoff nid t pom lich unberückſichtigt.

Alle Kameraden ſind zu Gleichem berufen , bereits erkennſt du

beſten , ſo iſt doch erwieſen , saß Engliſche Induſtrie mit ähnlichem Plunder die Magazine Frankreichs während ſeiner Sturm- und Drang

jenen republikaniſchen Geiſt, welcher die Franzöſiſche Armee ſchon ein: | periode überſchwemmte.

1

291 1

welches es einem Franzöſiſchen General ſchwer fallen möchte, eine ſind nicht allein die in weiter Entfernung ſich hinziehenden Anhöhen Armee ſiegreich hindurchzuführen, „ um ſich jenſeits des Rheins den und fernliegenden wichtigen Terrainpunkte durch ſtarke Befeſtigungen Marſchallſtab zu holen. " Verrath aber wird , ſo hoffen wir, nimmer wieder eine der verrammelten Hinterpforten zu den Deutſchen Landen 1

dem Feinde heimlich öffnen .

Betrachten wir jeßt die Vertheidigungsmittel, mit welchen die Franzoſen ihre Grenzen zu Schuß und Truß verſehen haben .*)

auf dem Mont Salbert, durch die Forts Vaudois , Bosmont, Ve zelois, Noppe und andere weniger umfangreiche Werke gekrönt, ſon bern man baut auch neben vier kleinen Forts mächtige Batterien auf den Erhebungen zwiſchen Eſſert und Bavillers zur Beherrſchung

Nach dem Verluſte von Straßburg und Meß haben dieſelben

der weſtlich des Platzes gelegenen Ebene. Andere nicht minder ſtarke Batterien werden nicht weit vom Bahnhofe von Belfort

im Jahre 1872 einen neuen Landesvertheidigungsplan feſtgeſtellt, in welchem begreiflicherweiſe die Oſtfront die Hauptrolle ſpielt.

zwiſchen Danjoutin und der Gabelung der beiden Schienenſtränge Mülhauſen und Lyon errichtet ; ihr Zweck iſt, Danjoutin auch

Dieſer Plan iſt bereits zur Ausführung gelangt und die ſtrategiſche dann noch zu decken , wenn der Gegner über die vorgeſchobenen Mauer gegen Deutſchland längſt vollendet; trozdem entdecken ſie Werke der Südregion bereits gebietet. Im Herbſte 1886 konnte immer noch Spalten , die ausgefüllt werden ſollen, ſo das „trouée man die Vergrößerung und Verſtärkung der alten Forts Bellevue des Ardennes “. Sie ſparten in der That weder Geld noch Mühe, (iett Denfert) und la Juſtice conſtatiren, an deren Ausbau Hunderte um die „ frontière d'est- hermetiſch zu ſchließen , und man muß von Leuten angeſtrengt ſchafften. Letzteres Werk iſt gegen jede geſtehen , wenn man die Franzöſiſchen befeſtigten Lager , die Pläße Annäherung aus Südoſten durch Neuanlage von Erdſchanzen ge zweiter Ordnung mit detachirten Forts jeglichen Muſters , mit den deckt, während die Wirkungs-Sphäre des Forts Denfert nach Norden Sperrforts aller Gattungen und die ſonſtigen Verbarricadirungen hin durch ſtarke Batterien erweitert wurde. Belfort beſikt Brief genau prüft, daß hier nahezu ein Meiſterwerk der Ingenieurkunſt tauben -Station . geſchaffen worden iſt. Zwölf Kilometer von Belfort entfernt liegt an der oberen 1

Im Süden iſt da , wo die Grenze der Schweiz durch die Savoureuſe das ſehr ſtarke Fort Giromagny ; es deckt die nach dem 1

Deutſche abgelöſt wird , durch ſeine Lage ſowie durch die Ausdeh1

Ballon d'Alſace ſich hinaufwindende, in das Moſelthal führende

nung ſeines Befeſtigungs-Gürtels Belfort , an der Savoureuſe ge- Straße und ſichert die Verbindung mit den in den Vogeſen errich legen, zum mächtigen Waffenplatz der Oſtfront erhoben. Es ſperrt teten Forts . Wie Giromagny im Norden , ſo ſtellt das an der .

1

die ſchmale Straße aus dem Ober - Elſaß nach dem Doubs- und

Liſaine gelegene, oben ſchon genannte Fort Vaudois (neun Kilo

ieter von Belfort) die Verbindung mit Montbéliard (Mömpelgard) deckt die Verbindungen Mülhauſen - Veſoul und Epinal-Beſançon. her. Hiernach beträgt die peripheriſche Befeſtigungslinie Belforts Saône-Thal , hütet alſo den Paß zwiſchen Jura und Vogeſen und

Vor der kleinen, mit feſter Umwalung verſehenen Stadt erhebt ſich, in kurzer Entfernung von dieſer, der Gürtel jener alten, zum Theil in Felſen gehauenen Forts und Redouten. Der Aus- und Weiterbau hat ſeit dem Jahre 1872 l'eine Unterbrechung erlitten, und es

*) Zum Studium des vorausſichtlichen weſtlichen Striegsſchauplates wie der öſtlichen Grenzländer empfehlen wir angelegentlichſt die vor Sturzem

einen Umfang von 50 Kilometern, und ſchon daraus läſst ſich auf die Bedeutung des Plages ein Schluß ziehen . Zur Sicherung der zwiſchen Belfort und der Schweizer Grenze gelegenen Gegend hat man zunächſt das bei Montbéliard gelegene

feſte Schloß armirt und ſo die Deckung des hier befindlichen Canal-, Eiſenbahn- und Straßen - Rinotenpunktes bewirkt.

bei Theodor Fiſcher in Caſſel cridhienene „leverſichtskarte vom nordöſtlichen Franfreich“, wie die früher herausgegebene „Ueberſichtskarte vom weſtlichen

Auf Kanonenſchuſzweite, nordöſtlich von Montbéliard, erblickt

Nußland“ von D'Grady. Lektere Starte empfahl wegen der umfangreichen, man das mächtige, am rechten Doubs-Ufer, zwiſchen der Mündung zuverläſſigen Angaben u . ſ. w. zum Zwecke geographiſcher Studien ſchon im der Liſaine und Savoureuſe, erbaute Fort la Chaur , das durch | zwei Batterien verſtärkt, nicht allein die Thäler des Doubs , der Jahre 1884 der General-Quartiermeiſter Graf v. Walderjee.

Wiſſe mein Freund, daß jene Gambetta 'ſchen Legionen während eines grimmigen Winters mit ähnlichen Weſten bekleidet den Barbaren den Sieg à outrance ſtreitig machten , und nun zweifle noch an deren hiſtoriſchem Werth !

Sollteſt du noch einige Wäſche oder ſonſtige Werthgegenſtände

,

) ,

"

befißen , rathe ich dir, dieſen Ballaſt über Bord zu werfen, ehe deine

Unter anderen deiner Kameraden finden ſich ſogenannte „ Ne clamations-Schreiber" , welche für einige Sous in deinem Namen ſich

direct an die Deutſdie Regierung wenden , um deine Befreiung aus

Franzöſiſchem Kriegsdienſt vor Ablauf der bedungenen Zeit zu er: wirken. Ich habe deren gekannt, welche ſich erkühnten, perſönlich an

se

Seine Majeſtät den Kaiſer von Deutſchland, oder an Seine Durch:

älteren Herren Kameraden dich dieſer Dinge entledigen , denn es iſt | laucht den Fürſten Reichskanzler zu dieſem Behufe Bittgeſuche zu vollkommen gleichgültig, in welchem Anzug du zum Regiment kommſt; | adreſſiren. Der guten Elemente ſind es wenige , auch kommen dir ob in Redingot und hohem Hut , oder ohne Kopfbedecung und in dieſelben nicht ſofort entgegen , und wenn du einigermaßen eine Er: blauer Blouſe : bis auf Weiteres wirſt du bort deſſenungeachtet als ziehung genoſſen haſt, wenn du noch nicht im Grunde deines Herzens „ voyou“ oder „ Wades" ( Elſäſſiſcher Provinzialismus für Tauge- verdorben biſt, wirſt du ſchaudernd gewahr werden, in welch' fürchter: nichts) von deinen Herren Vorgeſeşten betrachtet, obgleich viele der:

ſelben unter ganz gleichen Verhältniſſen ihre dortige militäriſche Laufbahn begonnen haben.

Bei der Ankunft zum Regiment wirſt du in irgenó welcher

Compagnie einer Corporalſchaft zugetheilt und bis auf Weiteres dir

liche Geſellſchaft du gerietheſt. Es verbietet das Sdyamgefühl aud) nur leiſe anzubeuten , welches

das Loos eines hülflojen jungen Menſden ſein wird, der in dieſem Pfuhle der Laſter nidit die moraliſche Kraft beſißt, ſich über dem Niveau zu erhalten.

jelbſt überlaſſen . Hier jorgt Niemand für dein leiblides Wohl, teine

Bewaffnung und Bekleidung ſind, mit einigen unweſentlichen

Seele findet ſich, weldie dich moraliſch unterſtüßt. Selbſt iſt der

Ausnahmen der leşteren , die nämlichen wie jene der Franzöſiſchen

Mann hier in des Wortes härteſter Bedeutung.

Anders iſt das,

wenn du als Vollblut- Elſäſſer oder Lothringer Landsleute triffit, dieſe ,,erleichtern " did auf jede Weiſe , und wenn deine finanziellen Ver:

Armee im Allgemeinen.

Erſtere iſt anerkannt vorzüglich, leştere läßt

ſehr Vieles zu wünſchen übrig. Die Kleidungsſtücke ſind meiſt von ſchlechtem Stoff und dieſer ſowohl als ihr Schnitt für die klimatiſchen

hältniſſe es erlauben, werden die Alten , die „vieux de la vieille “, Verhältniſſe Algeriens gänzlidy unzweckmäßig. In der That iſt der ſich seiner annehmen . Das iſt die Crême der Geſellſdjaft. Gering iſt ihre Zahl,

doch ihre Rathidläge gewichtig und ihr Durſt unauslöſchlich. Dieſe Alten ſprechen dir viel von deinen zu fordernden Rechten

Soldat bei einer Hiße von 400 R. ſowohl, als wenn der Thermometer unter dem Gefrierpunkte ſteht , mit den gleichen Uniformsſtücken be:

kleidet. Jd bitte nicht zu glauben, daß ein ewig blauer Himmel über Algerien ausgebreitet iſt. Der dortige Winter iſt in vielen Gegenden,

und erzählen dir gräuliche Abenteuer , dod ſind ſie ehrlich genug, dir wie z . B. auf dem Bodyplateau des Atlas , in der Region der nicht zu verhehlen, daß das Beſte für dich jei – - wenn überhaupt „ Chottes“ unter dem 31 , und 32. Breitengrade (Don einigen Geo die Umſtände es erlauben - , raſchmöglichſt wieder dahin zu gehen , graphen fälſdlicy als kleine Sahara bezeichnet), ſowie in den Gez

wo du hergekommen. Von deinen Pflichten ſpridht dir vorerſt Nie: birgen des Atlas von gleidher Strenge wie in den Mittelgebirgen

mand, ohne daß deshalb, wenn du gegen dieſe dich verfehlſt, die Straße dir erſpart bliebe.

Nein, dieſe ſind ſchwer, häufig jogar grauſam .

Central-Europa’s. Die phyſiſchen Leiden , weldien der Legionär im

Winter in

292

Alaine, der Savoureuſe und der Liſaine taktiſch beeinflußt, ſondern auch alle aus dem Elſaß und der nordweſtlichen Schweiz kommen: den Verbindungen nach Montbéliard ſperrt. (Schluß folgt.)

weniger Pferde als die reitende Artillerie; auch mangelt es unſerem Lande, wie aus der gewonnenen Ueberſicht unſerer militäriſchen Bes

dürfniſſe hervorgeht, ganz beſonders an Feld-Artillerie. 2) Eine Vermehrung unſerer Fuß -Artillerie. Man hat ver:

Die Frage der reitenden Artillerie in England . (v. D.] In der neuen Engliſchen Heeres - Vorlage wird die Umwandlung freier reitenden Batterien in Feld - Batterien befür:

anſchlagt, daß dieſer Waffe, welche die Grundlage der Landes-Ver: theidigung und ſelbſt einiger unſerer überſeeiſchen Feſtungen und Kohlenſtationen bildet, nicht weniger als 1800 Mann fehlen. In der gegenwärtigen Vorlage wird daher ein ſolcher Theil dieſer wich tigen Vermehrung verlangt , wie er nach vorangegangener Berech nung im laufenden Jahre angeworben werden kann. 3) Die Schaffung von Munitions-Colonnen. Bis jetzt ſind

Daraufhin richteten 117 Parlaments-Mitglieder, die dem zu dieſem Zwecke ganz und gar keine Vorbereitungen getroffen

wortet.

Heere angehörten oder noch angehören , eine Denkſchrift an den Kriegsminiſter Stanhope, welche derſelbe in einem Briefe an General Fraſer , einen Mitunterzeichner, am 26. April wie folgt beantwortete :

worden, ſelbſt nicht einmal für das I. Armee-Corps.

4) Verminderung der Nachfuhr, da man für weniger Pferde zu ſorgen braucht . 5) Die durch Umwandlung der reitenden Batterien verfüg

„ Lieber General Frajer ! Ich habe die Denkſchrift, welche baren Pferde gehen dem Heere nicht verloren. Wir werden dadurch mir von Ihnen und Lord Muncaſter eingehändigt wurde, mit in den Stand geſetzt, neue Rahmen für Zufuhr-Compagnien (Train der ganzen Aufmerkſamkeit in Erwägung gezogen, welche die That- Coinpagnien ) zu bilden , um das Zufuhrweſen zu vervollſtändigen , fache erheiſchte , daß die Schrift von ſo vielen Mitgliedern des und ebenſo auch den Rern - allerdings nur in kleinem Maßſtabe Hauſes der Gemeinen unterzeichnet worden iſt, und obgleich ich beeines Negiments- Fuhrweſens für die Infanterie -Bataillone der daure, daß von Ihrer Seite dabei keine Gründe angeführt wurden, beiden Armee- Corps. Dieſe Vortheile erſcheinen mir jo praktiſch und ſo ſind Sie dennoch berechtigt, von mir einen vollſtändigen Bericht wichtig, daß nur zu bedenken übrig bleibt , was vom militäriſchen

über die Grundſätze zu erhalten , nach welchen ich gehandelt habe. Der neue Mobilmachungs- Plan wurde, wie Sie ohne Zweifel wiſſen , von dem Kriegsminiſterium angenommen , noch ehe ich ſelbſt an der Spite dieſes Verwaltungszweiges ſtand. Bei der Aus-

Standpunkt aus mit Beibehaltung aller vorhandenen reitenden Bat terien gewonnen würde.. Reinen Augenblick behauptet man , daſ dieſelben für die beiden Armee-Corps oder für die Cavallerie-Diviſion

führung der Einzelnheiten war ich gezwungen , in jedein Falle mein

Streitmacht, für welche wir überhaupt nur den Verſuch machen

nöthig wären, und dieſes iſt in der gegenwärtigen Lage die ganze

eigenes Urtheil geltend zu machen , wodurch eine Meinungs - Ver: können zu ſorgen. Selbſt nach der nunmehr befohlenen Umwand ſchiedenheit fühlbar wurde. Die ſchwerſtwiegende iſt der Vorſchlag, lung werden wir immer noch im Verhältniſ zu unſeren geſammten der Ihre Denkſchrift hervorrief. Er muß natürlich in Verbindung Streitkräften, 311 zu unſerer Cavallerie und zu unſerer Feld - Artillerie mit dem ganzen Plane, von welchem er ein Theil iſt, berückſichtigt werden ,1 und von dieſem Standpunkt aus glaubt man , durch die Umwandlung gewiſſer reitenden Batterien in Feld : Batterien die folgenden Zwecke zu erreichen : 1) Eine Vermehrung in der Zahl der Feld - Batterien und

eine ſtärkere reitende Artillerie beſižen, als ſelbſt weder Frankreich noch Deutſchland für nöthig befinden zu unterhalten . Für dieſelbe

dieſen Gegenden ausgeſeţt iſt, ſind unglaublich); ich werde ſpäter darauf zurüdkommen bei Berührung der dortigen Verpflegszuſtände. Einſt:

und Cultur- Verhältniſſe jowohl, als für die an ihn geſtellten Marid:

1

Kopfzahl bei Kriegsſtärke unterhält Frankreich 42 Geſchütze reiten

der Artillerie und Deutſchland 30, während wir dann immer noch 1

48 haben. Würde eine Vergrößerung dieſer Zahl auch wirklich folglich eine Vermehrung unſerer ſtärkſten und wirkſamſten Feld- ein Zuwachs an Kriegsſtärke bedeuten ? In Bezug hierauf fann Geſchütze. Dieſe Batterien ſind beſſer bewaffnet und brauchen ich nichts Beſſeres thun, als den Bericht anzuführen, der von einem

und dies insbeſondere wähweilen ſei vorübergehend bemerkt, daß rend der kalten Jahreszeit unter den vier Bataillonen der FremdenLegion nicht ein Mann zu finden iſt , welcher zu jeder Stunde des

Tags und der Nacht nicht freudig und dankbarſt das einfachſte warme Geridit verzehrte. Dieje armen Leute ſind - man entidyuldige den Vergleich wie die Jagdhunde fortwährend hungernd in Athem .

forderungen zu įdwer bepackt. Ausrüſtung, Gepäck und Lebensmittel für 2 Tage ergeben das Geſammtgewicht von 25 Kilogramm 703 Gramm . Man wird mir entgegnen, daß mit der Gewichtsverminde rung an Ausrüſtung und Gepäck nothwendigerweiſe die Transport: mittel ſich vermehren müßte und folglich die Colonne viel an ihrer Bes weglichkeit verlöre. Dem iſt nicht ſo.

Eine aus den drei Waffen zuſammengeſetzte Colonne , welche die feindlichen Eingebornen entweder aufſucht, um ſie zu ſchlagen oder

erhalten .

Die Magazine des Regiments und überhaupt des geſammten 19. Armee-Corps ſind zur Stunde noch buchſtäblich vollgepfropft von

zu verfolgen, kommt von vorneherein nur mit den größten Sdwierig keiten an die Eingebornen heran, und dieſe einmal wirklich geſchlagen

den unter der Regierung Gambetta's gelieferten Effecten. Capote, Weſten und Hoſen aller Farben - grau, dunkelgrau, braun, ſchwarz 2c. ſind der Schređen der Compagnie-Chefs. Ihre Mengen waren der: artig, daß ſämmtliche Streiter einer Europäiſchen Univerſal-Republik

bornen ſind um das Doppelte raſcher in ihren Märſchen .

-

während langer Zeit damit hätten bekleidet werden können . Der hierzu verwendete Stoff iſt das Schlechteſte, was in dieſer Art je gefunden

werden kann. Die während der gleichen Periode gelieferten Gainaſchen find abſolut unbrauchbar und vom Soldaten mit den Beinamen

entwiſchen ihr nach kurzer Verfolgung vollſtändig. Die Einges Es iſt unläugbar, daß ſeit den Tagen des berühmten Marſchalls Bugeaud kein höherer Militär in Algerien commandirfe , welchem es gelungen wäre

ohne unverhältnißmäßige Opfer an Menſchen,

Geld und Zeit -, die aufrühreriſchen Eingebornen zu beſtrafen.

Das ķeutige Syſtem der Dominirung iſt baſirt auf die Be kämpfung der Eingebornen mit ihren eigenen Landsleuten, ihrer eigenen

„ gûntres de Gambetta“ (Gambetta '& ......) bezeichnet. Kampfweiſe. Dieſes Syſtem iſt zweckmäßig, ſo lange Frankreich nicht Das zur ſelben Zeit gelieferte Schuhwerk iſt jeħt glücklicherweiſe ausgegangen, ich habe übrigens in den Jahren 73 und 74 nod; davon

von Neuem durch gewaltige Kataſtrophen erſchüttert wird , ſo lange die eingeborne Ariſtokratie mit Ehrentiteln , Gold und Verſprechungen

getragen. Die Sohlen waren von Pappe, bedeďt mit dünnem Leder. Selbſtverſtändlich iſt es nicht in meiner Abſicht, für all' dieſes den

ſich zufrieden ſtellen läßt ; jedoch im Falle, daß wieder Frankreid)s

damaligen Dictator verantwortlic; zu machen , aber eine Regierung, die Nichtswürdige zu den Ihren zählt, welche in ſo himmelſchreiender

der Eingebornen gewänne, daß dieje Macht Geld und Waffen lieferte

„prestige“ in Frage ſtände, und daß irgend eine Macht die Häupter und eventuell denſelben die Unabhängigkeit in Ausſicht ſtellte, um

Weiſe und in einem ſo fürchterlichen Momente dermaßen die Res

dann ſpäter, die unter ihnen unvermeidlichen Parteizwiſte benußend,

gierung beſtehlen und wörtlich halbnaďt den armen Soldaten in die

fie von Neuem zu unterjochen , wird jenes nicht den Verluſt der

Hände feiner Feinde liefern ,

1

eine ſolche Regierung hat Schweres

zu verantworten.

Ohne Zweifel iſt der Infanteriſt für die dortigen klimatiſchen

Provinzen zu verhindern im Stande ſein. ( Fortſeßung folgt.)

293

meiner ausgezeichnetſten militäriſchen Berather vor mir liegt. || wundern, wer wohl der „ hervorragende militäriſche Berather des Kriegsminiſteriums“ ſein könne. Die „Army and Navy Gazette

Er ſagt :

„ Als ein General, der Truppen im Felde befehligt hat, lege vom 30. April glaubt in ihm Lord Wolſeley zu wittern und ich der nur irgend möglichen Verminderung der Zahl der zu füttern : zieht weidlich über ihn her ; in ihrer legten Nummer (vom 7.Mai) den Pferde die größte Wichtigkeit bei. Nur diejenigen , welche im | kommt ſie aber wieder davon zurück, denn ſie ſagt : „Es herrſchten Kriege für eine große Zahl Pferde das nöthige Futter herbeizu- übrigens noch immer Zweifel, wer denn eigentlich der ausgezeichnete

ſchaffen haben , können völlig dieſes Gefühl verſtehen. Ich würde militäriſche Berather iſt, auf deſſen Meinung Herr Stanhope ſogar noch weiter gehen und ſagen, daß die Pferde im Kriege viel hauptſächlich ſeine Bertheidigung der Verminderung der reitenden nugbarer gemacht werden könnten , wenn man auf ihren Nücken | Artillerie ſtützt ..... Wir freuen uns ſehr zu hören , daß Cavalleriſten ſeşte, anſtatt ſie für Zwecke der Artillerie zu verwenden, | Grund zu der Annahme vorhanden iſt, daß der Chef des General wenn dadurch die Zahl der Geſchütze nicht vermehrt wird. Je mehr ſtabs (Lord Wolſeley) jener Offizier nicht ſei. " Die „ Admi man reitende anſtatt Feld -Artillerie verwendet , deſto größer iſt die ralty and Horſe Guards Gazette“ bemerkt zu dem Briefe des 1

1

Zahl der zu fütternden Pferde, ohne daß man dabei mehr Geſchüte Kriegsminiſters am Schluſſe eines Artikels, der „ Reform oder Zer: erhält. Wir ſind jetzt gezwungen , dem Beiſpiele anderer Nationen zu folgen und der reitenden Artillerie ein leichteres Geſchütz als das der Feld -Batterien zu geben. Gegenwärtig iſt der größte Theil

ſtörung“ überſchrieben iſt: „Wir glauben feſt daran , daß jede nothwendige Veränderung ohne Verminderung der reitenden Artillerie zu Stande gebracht werden kann , und wir Urſache haben werden,,

der reitenden Artillerie-mit einem 9-Pfünder (einem ſehr armſeligen

den Verluſt einer jeden einzelnen Batterie bitter zu bereuen. Eng

Geſchüt ) bewaffnet, während unſere Feld-Batterien mit einem vor: züglichen 13 -Pfünder oder dem alten 16 - Pfünder ( einem guten, aber ſchwerfälligen Geſchütz ) bewaffnet ſind. In der Zukunft ſollen

land wird bereitwillig genug jede weitere Ausgabe bewilligen , wenn es ſich verſichert halten kann, daß dadurch die beiden Armee Corps völlige Schlagfertigkeit erlangen, und in ſolchen Angelegenheiten iſt

unſere Feld-Batterien den neuen22-Pſünder(ichglaubedasbeſte Meinung es die Pflicht der militäriſchen Sachverſtändigen , die öfentlighe zu leiten , anſtatt dem Geiſte miſleiteter Sparſamkeit

Feld-Geſchüt in der Welt) bekommen und unſere reitenden Batterien entweder ein leichteres Geſchütz deſſelben Kalibers, daher ein ſolches von viel geringerer Wirkſamkeit, oder eine Art 10 -Pfünder, der

augendieneriſche Unterwürfigkeit zu zollen ."“ Die Controverſe dauert noch fort , denn trotz eines Briefes,

natürlich ebenſo geringere Wirkung haben wird. Man wird daher in dem General Fraſer die vom Kriegsminiſter vermißten Gründe einſehen, daß eine verſchwenderiſche Verwendung von reitender Ar-

anführt und die Nichtigkeit der von letterem erhofften Reſultate

tillerie nicht nur beim Ausbruch eines Krieges die Schwierigkeit

nach Umwandlung der reitenden Batterien nachweiſt, beſteht derſelbe

vergrößert , ſowohl die nöthigen Mobilmachungs-Pferde zu finden, ſondern auch für den befehligenden General die Verſorgung der Mann

auf der Umwandlung und will darin nicht nachgeben. Wer wird ſich als der ſtärkere erweiſen - das Heer oder das Parlament ?

ſchaften und Pferde pro Geſchüt ; ſie verringert auch die Wirkung Die Entſcheidung muß bald fallen . der Artillerie, da eine größere Zahl von Geſchützen von geringerer Tragweite und Wirkung verwandt werden muß. Ich bin mir das rüber völlig klar , daß die reitenden Batterien viel wirkſamer in ihrer äußeren Erſcheinung ſind ; die Leute ſind ſchöner angezogen , die Pferde von beſſerer Naſſe , und vom Parade - Standpunkt aus !

fällt das Geſammte inehr in die Augen, als es bei der Feld-Artillerie der Fall iſt. Jedoch dies iſt nicht der Punkt, von welchem aus 1

N a d r i dh te II. Deutides Reid . Darmſtadt , 10. Mai. [Gejet , betreffend die Heran:

ziehung von activen Militärperionen zu den Gemeinde:

der General die Frage betrachtet, der die Schlachten gewinnen lajen Umlagen.] Nachdem beide Kammern den ihnen vorgelegten Gejet: entwurf angenommen haben, iſt von der Regierung nunmehr das Geje ,

muß. Er zieht das ſtärkſte und wirkſamſte Geſchütz mit der größten

betreffend die Heranziehung der im Großherzogthum garnijonirenden,

Schuzweite ermit, in's der Feld geringſtenZahlvon Pferden Leuten, um vor, es zudas bedienen bringen kann. Er muß und den Gegenſtand vom proſaiſchen und rein praktiſchen Standpunkt berück

zu den Gemeinde - Ilmlagen erlaſſen worden.

ſichtigen und aus ſeinen Berechnungen

ſtets mit aufrichtigem

im Difiziersrang ſtehendenMilitär- Perſonen desDaſſelbe activenDienſtſtandes hat folgenden .

Wortlaut :

Artikel 1. Die im Großherzogthum garniſonirenden , im Ofr fiziersrang ſtehenden Militär-Perſonen des activen Dienſtſtandes dürfen

Bebauern – viel ausſondern, das in unſerer Einbildung dem mili

1 ) hinſichtlich ihres dienſtlichen Einkommens, 2) inſoweit ſie vor dem

täriſchen Leben eine Art Nimbus und beinahe Poeſie verleiht. Der

1. April 1887 in den Eheſtand getreten ſind und denjenigen Chargen angehören , weldie bei Nadyſuchung des Heiraths -Conjenjes zur Füh:

Prunk der reitenden Artillerie mit ihrer Strammheit und Schnelligkeit im Dienſt - das Alles kann nicht anders als Bedauern erregen,

rung des Nadweiſe eines beſtimmten außerdienſtlichen Einkommens

wenn man ihre Zahl verringert ſieht; zu viel von ihr iſt jedoch verpflichtet ſind, hinſidětlit des vorſøhriftsmäßigen Saßes desleşteren zu den directen Gemeinde Steuern (Gemeinde -Umlagen) nicht beran:

nachjeder Richtunghin eine Verſchwendung, die meiner Meinung gezogen werden. 1

Dagegen unterliegen dieſelben im Uebrigen den all

nach vernünftigerweiſe nicht aufrecht erhalten werden kann , und gemeinen geſeßlichen Beſtiminungen über die Gemeinde-Umlagen, jedoch wenn wir mit der durch Umwandlung von drei reitenden in Feld- | mit der Beſchränkung, daß der auf das Capitalrenten - Steuercapital der auf das Einkommen -Steuercapital, inſoweit das Einkommen Batterien bewirkten Erſparniß ohne Vermehrung der Ausgaben die und nidyt aus Grundbeſig oder Gewerbebetrieb fließt, entfallende Steuer

Kriegstüchtigkeit unſeres Heeres als Kriegs-Maſchine erhöhen können und ich glaube , daß wir dies können – , ſo ſollten wir nicht

betrag den von dieſen Steuercapitalien für je das betreffende Jahr

damit zögern ." Indem ich alle dieſe Thatſachen in Betracht gezogen und die

Gemeinde:Steuercapital wird , ſoweit erforderlid), nach den für die

1

zu entrichtenden Staatsſteuerbetrag nicht überſchreiten darf. Das Veranlagung der Staatsſteuern erlaſſenen bezüglichen Vorſchriften be:

Pflicht mir vorgehalten habe , welche dem Staatsminiſter obliegt, ſonders gebildet. Die Erhebung und Erledigungvon Reclamationen gegen die Bildung dieſes Gemeinde-Steuercapitals richtet ſich nach den

alle ihm zu Gebote ſtehenden Hülfsquellen völlig zu erſchöpfen und die Organiſation unſerer für unſern Schuß ſo nothwendigen Kriegs-

allgemeinen geſeblichen Beſtimmungen. Die Abgabepflicht bezüglich des Capitalrenten : Artikel 2.

macht zu befördern , hielt ich es für geboten und halte es trotz Steuercapitals ruht während der Zugehörigkeitzu einem in der Kriegs Ihrer Denkſchrift auch jeßt noch für geboten, bei der Tendenz zu formation befindlichen Theile des Heeres oder der Marine vom erſten verharren, welche in der diesjährigen Heeres - Vorlage niedergelegt sesjenigen Monats ab, in welchem die Zugehörigkeit begonnen hat, iſt.

Ihr 2c.

bis zum Ablauf des Monats, in welchem ſie endet. Die Abgabepflicht Edward Stanhope. "

ruht ferner während der Zugehörigkeit zur Bejapung eines zum aus:

Wegen dieſer Meinungs-Aeußerung entſtand hier eine allge- wärtigen Dienſt beſtimmten Schiffes oder Fahrzeugs der Raiſerlichen

meine Entrüſtung, beſonders in den militäriſchen Blättern , die ſich Marine, und zwar vom erſten desjenigen Monats ab, in welchem die 1

2

294

Jahre innegehabt haben muß, bevor er aufrüdt, daß endlich Offiziere der Bürgergarde und des Zollwächter:Corps von Beförderungen über den Oberſten hinaus ausgeſchloſſen ſind. Abgeſehen von diejen, der Beſeitigung alter Mißſtände dienenden Beſtimmungen baut ſich das ganze Geſep Cariola 's auf dem Gedanken der allgemeinen Wehr: Sdweden und Norwegen. pflicht auf ; der Loskauf, welcher in beſchränktem Maße bis heute ges Chriſtiania, Anfang Mai. [(Der neue Armeeplan .) ſtattet war,, wird als unpatriotiſch von Geſeßeswegen unmöglich ge Den von der Regierung vorgelegten Armeeplan – die reformatio macht. Von beſonderem Intereſſe iſt es auch , daß der Spaniſche in pejus , wie man ihn nennen kann behandelt eine ſo eben er: Kriegsminiſter den Verſuch wagen will, nadi Preußiſdem Muſter eine ſchienene lehrreide Flugſdrift, betitelt: „ Ueber unſere Vertheidigung zwölfjährige Dienſtzeit als Ehrenpflicht jedes dienſttauglidien Spaniers und unſere Heerordnung." Sie iſt der Abdruck einer Reihe Artikel einzuführen ; hiervon entfallen drei Jahre auf activen Dienſt, vier des „Morgenblad“ , welche von einem wohlunterrichteten und ſcharf Jahre auf die erſte, fünf Jahre auf die zweite Reſerve. Die Dienſt

heimiſchen Gewäſſer verlaſſen werden , biß zum Ablauf desjenigen Monats, in welchem die Rückkehr in dieſelben erfolgt. Artikel 3. Dieſes Geſeß tritt mit dem 1. April 1887 in Wirkſamkeit. .

As

.

1

1

L

1

urtheilenden militäriſchen Schriftſteller ausgegangen waren und die

Beſtimmungen für Befreiung vom Militärdienſt ſind ähnlich den

durd; die Herabſeßung der Zahl feſtbeſoldeter Offiziere erleiden muß,

Deutſchen . Weſentlid, verſchieden davon ſind dagegen die Beſtimmungen über den Einjährig -Freiwilligen - Dienſt und über das Reſerve- Offizier: Corps. Hierüber theilt die „Köln. 3tg. " Folgendes mit : Bemittelte junge Leute, welche ſich ſelbſt zu kleiden und zu be

an allen Theilen der Armee nachwiejen. Der beklagenswertheſte Ver:

luſt der Infanterie beſteht in der ſchon erwähnten Aufhebung des Jäger-Corps. Das Fußvolk wird dadurd mit einem Schlage vier ganzer Compagnieſtämme beraubt, während gerade in der Anzahl der Stämme die Stärke des Heeres liegt. Außerdem führt der vorgelegte

Plan , im Anſchluß an die Vorſdläge der Minderheit der Commiſſion, !

nur 704 Gemeine als Nummerſtärke der Bataillone auf , während

köſtigen vermögen , haben die Vergünſtigung , zwiſchen dem 19. und 20 Jahre einjährig bei einer von ihnen gewählten Waffengattung zu dienen ; ſie haben vor ihrem Eintritt durch eine theoretiſdic und prak tiſche Prüfung auszuweiſen , daß ſie mit der Inſtruction ihrer Waffe, den Pflichten des Soldaten , dem Garniſon: und Felddienſt u. i. w.

die das Intereſſe einer kampffähigen Armee beffer wahrende Mebrheit die Zahl 752 aufſtellte. Am beſten iſt noch die Artillerie bedacht

genau ( solidamente ) vertraut ſind ; bei guter Führung treten ſie nach

worden , obwohl die hier aufgeführte Ranonenzahl von 54 Stück für

geleiſteter Dienſtzeit für ſechs Jahre in die erſte Reſerve über , ohne

jedes Aufgebot, namentlich da das Fußvolk ſchwach ausgebildet iſt,

ziemlich gering erſcheinen muß , und nach der Berechnung, daß fünf Kanonen auf 1000 Mann Infanterie kommen ſollen , 80 Kanonen für jedes Aufgebot nothwendig waren, auch die Anordnung, daß der

die Berechtigung zum Reſerve - Offizier erlangen zu können. Zu leß teren iſt eine andere Claſſe , die Cadetten , außerſehen . Sie dienen mindeſtens zwei Jahre mit der Waffe und unterliegen im Uebrigen denſelben Beſtimmungen wie die Einjährig- Freiwilligen ; außer den

größte Theil der Artillerie-Offiziere , während ſie bisher ſtändig im

Cadetten können auch Unteroffiziere, Sergeanten und Soldaten , welche

Dienſt waren, jeßt als national“ (Gegenſatz zu : ſtändig dienſtthuend) auf Nebenerwerb angewieſen wird , hier ſowohl wie bei den übrigen Waffenarten für die Braudzbarkeit hödiſt nachtheilige Folgen haben muß. Am meiſten iſt aber in dem Armeeplane die Cavallerie mißhandelt worden. Hier hat der Negierungs -Entwurf ſich den Vorjdlägen der Minderheit der Commiſſion angeſdhloſſen, und ſo wird die Linien-

einen akademiſchen Titel oder entſprechende Bildung haben, zu Reſerves

nod ) , daß die Angehörigen des activen Heeres und der Reſerve ihr

Cavallerie auf 8 Sdwadronen eingeſchränkt, während bisher 11 da A18 Grund giebt die waren , davon eine in beſtändigem Dienſte. Als

Stimmrecht behalten , ſid, aber nicht an politiſchen Rundgebungen be: theiligen dürfen.

1

1

zeit in den überſeeiſchen Provinzen iſt auf adit Jahre feſtgeſett. Die

Verſchlechterung, welche das Heer durch die neue Ordnung , namentlich

VE

Offizieren befördert werden .

Neben dieſen Umgeſtaltungen begründet der Geſeßentwurf eine Neueintheilung der Militär - Bezirke, den Schuß der Offiziere vor Wucherern, und viele untergeordnetere Vorſchriften . Hervorzuheben iſt

Minderheit die bergige Natur Norwegens an, welche eine Anwendung der Reiterei in großen geſchloſſenen Maſſen hindere.

Sie hat nicht

in Betradit ziehen wollen , daß dic Linien - Cavallerie in Schwedeng

Ebenen zum Dienſte gelangen kann, wo das Aufbieten größerer Maſſen erforderlich iſt, ſowie daß die Reiterei den widytigen Necognoscirungs Dienſt zu leiſten hat und zur Abwehr feindlider Truppen , welde

an's Land ſteigen oder im Lande vorrücken wollten , Nußen ſein würde.. Der Rücjdiritt, der mit dem Sdwadronen gemacht wird, iſt nodi größer dadurdy , handene, ſtändig dienſtthuende Schwadron zu denen, werden, gehört.

von weſentlichem Einziehen dreier daß die jetzt vor weldie eingezogen

Die Zahl der gut einerercierten 82 Stammpferde

wird dadurch auf 60 gemindert. Dieſe Einſdyränkung der Reiterei , verbunden mit der Aufhebung des Jäger - Corp8 , wird das Heer des 1

vornehmſten Mittels berauben , durdy welches für die unter allen Ums ſtänden, namentlich aber bei den in der Verlage vorausgeſetzten Depot:

Verhältniſſen, ſo ſchwierige Mobiliſirung und Concentration des Heeres im Fall einer drohenden oder ſchon vollzogenen feindlichen Landung die nöthige Zeit geſchafft werden kann.

Leider iſt keine Ausſicht , daß im Storthing dieſer vorgelegte Armeeplan eine Abänderung zum Beſſeren erfahre ; vielmehr hat der Militär-Ausíduß der Verſammlung, der jeßt ſeine Berathungen abge: ichloſſen hat, die Annahme des Planes, der ja auch mit den Anſichten der Linken übereinſtimmt , in allem Weſentlichen empfohlen. Auch die Linken-Blätter mahnen übrigens , nun keine weiteren Kürzungen in der Vorlage zu machen .

K r i t i k.

Die Ausrüſtung des Infanterie-Offizierszu Ful und zu Pferde . Ein Nathgeber bei eintretender Mobilmachung, ſowie für das Manöver von Streccius , General-Major und

Commandeur der 59. Infanterie - Brigade , und Menningen, Oberſt-Lieutenant und Bezirks-Commandeur. Zweite durchgeſehene 1

Auflage. Berlin 1887, Ernſt Siegfried Mittler & Sohn, Rönig liche Hofbuchhandlung. 8. 50 Š.

Die perſönliche Feid-Ausrüſtung des Deutſchen Of fiziers , Sanitäts - Offiziers und Militär- Beamten. Ein Vorſchlag von Dr. Emil Notter , Stabsarzt des König 1

lich Bayeriſchen Infanterie-Leib-Regiments. 3. Auflage. München 1887 , Verlag von J. A. Finſterlin.

8.

16 S.

Die kriegsgemässe Ausrüstung des Offiziers zu Fuss und zu Pferd der Infanterie, Jäger', Landwehr, Honveds und des Landsturms in der Mobilität. Pressburg

& Buda -Pest 1887, G. Heckenast's Nachfolger (Rud. Drodt leff ).

12.

52 S.

[v. B.] Drei kleine Schriften über Ausrüſtung des Infanterie Offiziers ſind uns ziemlich zu gleicher Zeit zugegangen , welche vor nämlid) den Fall eines Kriegs in's Auge faſſen . Dieſelben kommen

aus Preußen, Bayern und Oeſterreich - Ungarn und dürfen wohl als Spanien. * Madrid , im April. [Die beabſichtigten Verände:

ein Beweis dafür gelten , daß man in dieſen drei Ländern den Aus:

rungen im Heerweſen.] Zur Ergänzung unſerer Mittheilung in Nr. 30 der Aug. Mil .-Ztg. über die beabſichtigten Veränderungen im Heerweſen bemerken wir heute noch Folgendes. Die miniſteriellen

noch hält, denn weshalb ſollten ſonſt derartige Rathſchläge jeßt ertheilt

bruch eines Kriege für gar nicht unwahrſcheinlid gehalten hat oder werden ? Wir wollen die Sdriften einzeln nads einander in Kürze prüfen.

Borarbeiten dazu find bereits vollendet, und der neue Militär: Gejet:

Das Büdhlein des Generals Streccius und Oberſt- Lieute:

entwurf iſt ben Cortes in 74 Artikeln unterbreitet worden. General ( Caſſola's Abſicht geht zunächſt dahin, dem ſogenannten „ Perſonas lismus " , der Beförderung oder Anſtellung im Heer lediglich auf Grund

nants Menningen iſt das älteſte, es iſt uns ſchon in ſeiner erſten

beſonderer Begünſtigung höheren und höchſten Orts , ein Ende zu

Manöver . Die Verfaſjer beſpredsen in dem erſten Theil zunächſt die

Er zieht der Widfür feſte Schranken, indem er die Beſtim

Gegenſtände, welche zur Ausrüſtung des Offiziers, dann jene, weldje

mungen Ehrengrade können nicht verliehen werden “ und die Bez förderung regelt ſich nach dem Dienſtalter“ zum Geſetz erhebt und

zur Ausrüſtung des Pferdes gehören, bierauf behandeln ſie die beſte Art des Fortſchaffens der veridhiedenen Gegenſtände und geben jobann

verfügt , daß jeder Offizier ſeine zeitweilige Stelle mindeſtens zwei

allgemeine Verhaltungs- Maßregeln und Bemerkungen. Der größte

machen.

1876 erſchienenen Auflage genau bekannt geworden. Daſſelbe zerfällt in zwei Haupttheile : 1) für die Mobilmadiung, 2) für das Friedens

295

Theil desdarin Geſagten hat auch für die Vorbereitungen auf das noch verſchiedene andere Dinge glaubt empfehlen zu müſſen , ſo entſteht Friedeng-Manöver Geltung , nur treten Abänderungen in der Wahl | die Frage, wie dieſelben bequem fortzuſchaffen ſind, da der Offizier der Gegenſtände ein , welche zur Ausrüſtung des Offiziers gehören, da doch nur einen Bagage -Koffer zu ſeiner Verfügung hat. Allerdings im Ernſtfalle ſowohl für den Anzug, die Bewaffnung und Ausrüſtung ſollen Engliſche Offiziere, die nach Indien gehen , noch eine viel ge 1

als auch für die Lebensmittel ganz andere Vorkehrungen getroffen werdenwaltigere Ausſtattung nöthig zu haben glauben.

Wir enthalten uns

müſſen. Zum Schluſſe werden wieder Bezugsquellen für Bekleidungs- übrigens eines Urtheils über die Zweckmäßigkeit einer ſolchen Uus und Ausrüſtungs-Gegenſtände angegeben , welche die Verfaſſer für die rüſtung und geben gern zu, daß in unwirthlichen Ländern weit mehr 1

empfehlenswertheſten halten ; daß dabei der ,,Deutſche Offiziers-Verein " in Berlin in erſter Linie genannt wird , iſt eine wohlverdiente An: erkennung dieſer nüßlichen Einrichtung . .

Die kleine Schrift iſt ein guter Rathgeber und hat allen An: ſpruch auf Empfehlung.

Die Schrift des Stabsarzts Dr. Rotter , weldie bereits in dritter Auflage erſchienen iſt, betont neben dem allgemeinen praktiſchen Standpunkt beſonders auch den geſundheitlichen. Nach dieſer Richtung iſt das Büchlein von nur 16 Drudſeiten ein äußerſt empfehlenswerthes.

mitgeführt werden muß als in Mittel-Europa.

Aud der Verfaſſer der dritten Schrift ertheilt viele praktiſche Rathſchläge und erleichtert es dem Offizier, bei einer Mobilmadung

ſeine Wahl zu treffen und den , wie uns dünkt,etwas geringen Feld ausrüſtunge-Beitrag ( für den Subaltern-Offizier 80 Gulden, Hauptmann 150 Gulden, Major 250 Gulden) zweckmäßig anzulegen. Uns ſelbſt war es von beſonderem Intereſſe, die verſchiedenen Bedürfniſſe , wie ſie aus den 3 vorgenannten Schriften ſich ergeben,

kennen zu lernen und mit einander zu vergleichen.

So werden z. B. ſelbſt Receptformeln für den Inhalt einer Koffer:

und einer Kartentaſchen-Apotheke angegeben, welche bei Erkrankungen ſehr gute Dienſte zu leiſten im Stande ſind. Gewiß ſehr praktiſch jedoch wohl nur für Sanitäts-Offiziere — iſt eine nady des Ver faflers Angaben hergeſtellte Geldtaſche eingerichtet, welche bei ,,„ Wahrung ſehr bequemer ,! durchaus nicht großer Form .im Separatfad, unzer: trenntlia, von der Geldabtheilung " enthält : 1

Pravazſpriße, Reſervoir für ercitirende Injections- Flüſſigkeit,

1

kleine Sperr - Bincette,

2

chirurgiſche Heftnadeln ,

1

Neue Militär - Bibliographie. Rangliſte , kleine, der fönigl. ſächſiſchen Armee [XII. Armeecorps des deutſchen Heeres ). Enth .: Eintheilung d. XII. Armeecorps m . Angabe ſämmtlicher Offiziere u . Anciennetätsliſte nach der Neueintheilg. vom

1. Apr. 1887. 8. (40 S.) Leipzig, v . Biedermann. 30 Pf. Rang- u. Quartier - Liſte der fönig! preußiſchen Armee f. 1887. Er -

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Suturfäden .

Der Verfaſſer bemerkt ausdrücklich, daß er derartige Geldtaſchen ſchon ſeit längerer Zeit führe und ſich damit in ſehr zufriedenſtellender Weiſe verſorgt gejeben habe. Ueberhaupt find faſt ſämmtliche Vor: ſchläge von demſelben praktiſch erprobt worden. Er iſt überdies eine

literariſch bereits vortheilhaft bekannte Perſönlichkeit : ſeine

Behand

lung Verunglückter bis zur Ankunft des Arztes “, die ſchon in 6 Auf lagen erſchienen iſt und ſeine typiſchen Operationen mit ſpecieller Berückſichtigung der Bedürfniſſe des Feldarzis " legen von ſeinen Rennt: niſſen genügende Beweiſe ab. Aud in dieſer Sdrift ſind genaue Bezugsquellen von den Aus

rüſtungs-Gegenſtänden angegeben, wir empfehlen ſie ſowohl für Offi: ziere wie Militär-Verzte.

gänzung. [Enth . die laut Allerh. Cabinets-Ordres vom 11. u. 22. März 1887 fi den 1. Apr. cr. anbefohlenen Neuformationen .] gr. 8. (52 S.) Berlin , Mittler & Sohn. 60 Pi. Riedel , Stabsarzt Dr., die Dienſtverhältniſſe der königl.preußiſchen Militär Aerzte im Frieden . Mit beſond. Berücjicht. der Dienſtverhältniſſe der Aerzte d. Beurlaubtenſtandes bearb . 2., nach den neueſten Beſtimmgn . verb. Aufl. gr. 8. ( VIII, 259 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 4 M. 50 Pf.

Scheibert, Maj. 3. D. I. , das Zuſammenwirken der Armee u . Marine. Eine Studie, illuſtrirt durch den Kampf um den Miſſiſſippi 1861-63. Mit zahlreichen Starten und Plänen. gr. 8. (X, 64 S.) Rathenow , Babenziert. 4 M. Schneider , Prof. Dr. I., die alten Heer- u. Handelswege der Germanen , Nömer u . Franken im deutſchen Reiche. Nach örtl. Unterſuchgn. dargeſtellt. 5. Hft. Mit 1 Narte. gr. 8. (23 S.) Leipzig, T. D. Weigel. 5 M.

Simon, Hauptm ., Inſtruktion f. den Einjährig- Freiwilligen der Infanterie. Bearb. zum Gebrauch f. den Landwehr-, Nejerve-Offizier u . Nejerve-OF fizier-Aſpiranten . Mit vielen in den Tert auch üb. M 71.84 gedr. Holzſchn. 5., mn . Berückſicht. der Friedenspräſenzſtärke vom 1. Apr. 1887, der Ver ändergn. d. rerzir-Reglements vom Febr. 1887 , der neuen Felddienſt Ordng. u. d. Gewehrs M 71.84 umgearb. Aufl. gr. 8. (VIII, 213 S.) Berlin, Bath. 2 M. 40 Pf.

Streccius, Gen.-Maj. u . Oberſt-Lieut. Menningen , die Ausrüſtung

Die an dritter Stelle genannte Schrift eines ungenannten Verd . Infanterie-Offiziers zu Fuß u . zu Pferde. Ein Rathgeber bei eintr. faſſers hat die Bedürfniſſe des Offiziers in Deſterreich - Ungarn in's Mobilmachg... ſowie f. das Manöver. 2. , durchgeſeh . Aufl. 8. (VII, 50 S.) Berlin , Mittler & Sohn . 1. M. Auge gefaßt. Auch für die Rameraden des Deutſchen Reichsheeres , Dr. W., zur Geschichte d. 2. punischen Krieges in Italien iſt ſie ebenſo lehrreid, wie anziehend, denn dieſelben lernen nicht allein Streit nach der Schlacht v . Cannae. [Berliner Studien f. class, Philologie daraus, was man an der Donau für erforderlich zu einer praktiſchen u. Archäologie, 6. Bd. 2. Hft.] gr. 8. (57 8.) Berlin, Calvary & Co. Ausrüſtung hält, ſondern können auch redyt nütlidie Vergleidhe ziehen. 2 M. Der Verfaſſer giebt zunädyſt allgemeine Regeln und beſpricht Trotha , Maj. Thilo v. , ruſſiſche Truppen - Uebungen im J. 1886. Ein Beitrag zur Kenntniß der ruſſ. Heeresverhältniſſe. Mit 2 Skizzen in ſodann die Bewaffnung und Feldgeräthe. Es folgen : Equipirung, Steindr. gr. 8. ( V , 99 S.) Berlin , Mittler & Sohn. 2 M. 20 Pf. Verpflegung und Feldapotheke , deren Verwendung bei Verwundungen Urbanić, Hauptm . d. R. Karl, Geschichte der Bocche di Cattaro, m. und Erkrankungen. Hierbei wird Folgendes verlangt : Tanin, Hirich besond. Berücksicht. der beiden Insurrections- Kriege in den J. 1869 u. 1881–82. Zusammengestellt u. bearb. gr. 8. (VI, 136 S.) Agram , talg, Japaneſiſches Papier, Heftpflaſter ( Sparadrap ), Arnica, Carbol: 1

Del, Charpie, Salicil-Watte oder Jute , gebrauchte Leinwand, Com-

preſſen, Doveriſche Pulver, Hoffmann'ide Tropfen , Cholera - Tropfen , Soda bicarbona, Citronſäure, eine Lancette, Sdseere und ein „ Feder: weiß" ( Blechbüchſe zum Anzichen naſſer Stiefel). Nun wendet fidh der Verfaſſer zu Put: Requiſiten, Schreibmate:

rialien, Schriften , Landkarten und Büchern ( ein Feldtaſchenbuch, „, diverſe Sdriften“ , 2-3 Bände Lectüre werden verlangt). Dann kommt die Ausrüſtung des Reitpferdes, ſeine Wartung, Fütterung, Sattelung und Krankheiten und die Art , wie die Kriegsbedürfniſſe fortgebracht werden, an die Reihe. In praktiſcher Art wird nunmehr noch aufgezählt, was der Offizier bei ſid trägt, was der Offiziers - Diener trägt, und was im Koffer verpackt iſt. Den Schluß macht ein Verzeichniß der in's Feld mitzunehmenden Artikel, mit Angabe ihrer Zahl. Es ſcheint uns, als wenn der Offizier in Deſterreich -Ungarn eine verhältniſmäßig idwere Ausrüſtung für das Feld nöthig hat, wie ſie allerdings in den von der Cultur wenig berührten Ländern wie Bosnien 2c. wohl am Plaße ſein mag. Wenn der Verfaſſer aber, wie wir geſehen, diverſe Sdriften und noch einige Bände Lectüre “ verlangt, wenn er ferner nicht weniger als 120 Revolver:Patronen , eine kleine I

und eine große Feldflajdje , 10 Paar Handſchuhe (darunter 2 Paar Pelzhandſchuhe), 1 Capuze und 1 Muff (dieſe Sachen freilich nur für den Winter), 1 Handlaterne 'mit 6 Wachskerzen , 2 Decken und

Hartmann's Verl .

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Königl.

preuss. Landes - Aufnahme 1885. Hrsg. 1887. Nr. 315. 512. 2637. 2640. 2707. 2709. 2710. 2829. 2830. 3455. 3456. 3677. 3688.

Lith. u.

qu . gr. Fol. Berlin , ( Eisensehmidt) . à 1 M. Inhalt : 315. Bergen . 512. Grimmen. 2637. Katholisch 2709. Rudelsdorf. 2640. Honig 2707. Schawoine. Hammer . 2710. Poln . Wartenberg, 2829. Sibyllenort. 2830. Gr. 3677. Senn 3455. Welschbillig. 3456. Schweich . Zöllnig.

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532. Montargis .

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Befestigungen der 1. französischen

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Dieſe „ Betrachtungen über militäriſche Verhältniſſe der Schweiz" find zuerſt in der zu Darmſtadt erſcheinenden Allgemeinen Militär - Zeitung ver

Vertheidigungslinie :

öffentlicht worden und bekämpfen die in der Schrift : „Das Vertheidigungs A. Front der Maaslinie, B. Front der Mosellinie,

und Befeſtigungs -Syſtem der Schweiz (Bern, bei Haller)" im vorigen Jahre

veröffentlichten Grundfäße, nach welchen außer zwei Central-Waffenpläßen und drei größeren Befeſtigungen noch 24 bis 26 Sperrforts hergeſtellt wer den ſollen. Man hat inzwiſchen in der Schweiz von der Ausführung dieſes

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1

beziehen .

erſt bei eintretenderKriegsgefahr zurVerbindung der permanent ausgeführten Forts noch vor dem Ausbruch des Kriegs erbaut werden ſollen, wie auch in der hier beſprochenen Schrift überzeugend dargelegt wird , wahrſcheinlich nicht zu erreichen ſein würde. Daß die Schweiz durchFortſeßung des Wider ſtandes in dem Hochgebirge und Verwendung des Landſturms zum Guerilla Kriege einen in's Innere des Landes eingedrungenen Feindnicht zum Rück zuge zwingen oder denſelben auch nur erheblich ſchädigen kann, ſteht nach dem geringen Erfolge derdurch das Maſſen -Aufgebot in Frankreich zuſammens gebrachten Streitkräfte für unſere militäriſchen Leſer wohl ohnehin außer .

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I n h alt :

Aufſäße. Die Deutſche Weſtgrenze, von Wachs, Major a. D. (Schluß:) - Ueber die Dreſſur widerſpenſtiger Pferde, von v. Schilling -Cannſtatt. Berſchiedenes. I. Der Berliner Militär-ftirchhof. ÎI. Die Marine- Akademie zu Annapolis. Nachrichten. Deutſches Reich. München. [Aenderungen in der Vertheilung von Schießpreiſen .] Franfreich. [Geplante Mobilmachung eines Armee-Corps und Einberufung einer techniſchen Section von Eiſenbahn -Arbeitern .) Kritif. Der nächſte Deutſch- Franzöſiſche Strieg, von 6. stoettichau , 2. Theil. Feuilleton. Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Fremden -Legion in Algier. ( Fortſeßung.) Állgemeine Anzeigen. Zur Beſprechung eingegangene Schriften.

Die Deutſde Weftgrenze.

Zuerſt erhebt ſich, unfern der Deutſchen Grenze, 1200 Meter über dem Meere dort, wo die Straße von Mülhauſen über Thann

Von Wachs, Major a. D.

an dem Nordabhange des Ballon d'Alſace hinaufkriecht, das Fort

(Schluß .)

du Ballon de Servance; ſteigt man ſodann in das Moſelthal nieder, .

Dieſelbe Aufgabe , welche Fort la Chaur, nordöſtlich von ſo erblickt man das Fort Château Lambert und vierzehn Kilometer Montbéliard , zu erfüllen hat, fält für das Doubs- und Alaine- unterhalb deſſelben das Fort Nüpt , welche die Vogeſenpäſſe be Thal, die Eiſenbahn Mülhauſen -Beſançon, den Nhein -Nhone- Canal herrſchen , durch welche die Straßen von Mülhauſen, Gebweiler ſowie für wichtige Straßen dem 31/2 Kilometer ſüdweſtlich von der Stadt belegenen Fort Mont Bart zu. Die Straße von Baſel nach

u. f. w. heranziehen, um dann aus dem Moſelthale in das Dignons und Breuchin- Thal, d. h. nach Beſançon und Veſoul hinüberzuführen , 1

Beſançon, welche den Doubs bei Pont-de-Noide überſchreitet, wird und welche zugleich den Eintritt in das Moſelthal nach Nordweſten an dieſem Punkte durch die Batterien des Roches unter Feuer ge ſperren. nommen, während weiter öſtlich, auf dem Höhenzug von Blamont,

Weſtlich der Stadt Nemiremont dominirt das Fort Parmont

ſüdlich eben genannter Straße, das Fort Lamont aufgethürmt iſt. jene das Moſelette- unb Moſelthal durchlaufende, Neu - Breiſach,

Nachdem man durch dieſe, ſeit dem leßten Deutſch- Franzöſiſchen Colmar und Langres verbindende Straße. Weiter den Lauf der Moſel abwärts iſt, noch elf Kilometer Kriege errichteten Befeſtigungen den Terrain -Abſchnitt zwiſchen der Schweiz und Belfort geſperrt und die ſtrategiſche Wichtigkeit leşteren oberhalb Epinals, das Fort d’Arches erſtanden , welches mit ſeinen Plaßes bedeutend erhöht hat , iſt die Franzöſiſche Grenze von den Geſchüßen ſowohl das Terrain beherrſcht, wo der Vologne-Bach in

Vogelenbiszum Jura verbarricabirt; hinter dieſen Barricaben dieMoſel mündet,alſo auộandererſeitsdie Straßeunter die Hut liegt am Doubs, in deſſen Thale die Straße abwärts in's jüdliche ſeiner Beſchüßung nimmt , welche aus Colmar und Schlettſtadt Frankreich führt , die ſtarke umfangreiche Feſtung Beſançon mit ihren ſiebenzehn weit vorgeſchobenen Forts.

kommt, um hier die Moſel zu überſchreiten. So finden wir überall da , wo die Kunſtſtraßen aus dem

Verfolgen wir die Franzöſiſche Grenze von dieſem Terrain- oberen Elſaß das Moſelthal erreichen , Franzöſiſche Schlagbäume Abſchnitt nordwärts, ſo zeigt ſich, daß ſich die Linie der Feſtungen errichtet, die das Vordringen einer Invaſions - Armee in der Rich nicht ſo eng an den Gang der politiſchen Grenze anlegt wie bisher ; tung auf Langres oder Chaumont aufhalten , wie auch eine Um 1

vielmehr gilt die Moſel, von ihrer Quelle am Ballon d'Alſace faſt gehung der Feſtung Belfort unmöglich machen ſollen. Naturgemäß bis zu ihrem Eintritt in das Deutſche Gebiet zwiſchen Pont-à- iſt durch die oben genannten Straßen-Sperrungen auch eine geſicherte Mouſſon und Meß, als Vertheidigungs- linie , hinter welcher und Verbindung zwiſchen Belfort und Epinal hergeſtellt. nordwärts welcher dann die Maaslinie auftritt. Wir haben alſo zunächſt die Moſel zu betrachten.

Epinal ſelbſt iſt ohne Wall und Graben , aber durch acht weit vorgelegene detachirte Forts (ie vier auf beiden Ufern der

Gleich nordwärts von dem erwähnten Fort Giromagny hat Moſel) und Batterien zu einem befeſtigten Lager und wichtigen van die Straße , welche von da nach Epinal über den Ballon

Brückenkopf erhoben ; dem Plaße iſt die Sicherheit des Eiſenbahn

d'Alſace und durch das obere Moſelthal führt, durch folgende Werke und Straßen - Knotenpunktes bei Epinal überantwortet. Die Bea .

ſicherzuſtellen verſucht.

feſtigungen führen folgende Namen : Fort de Dogneville (mit einer

298

Anner -Batterie ), Fort de Longchamp (mit zwei Anner- Batterien) , S Fort de Razimont, Fort de la Mouche, Fort du Bambois (mit

mit Fort Saint-Michel und Enveloppe ; die Poſition von Villey -le Sec mit Fort Villey -le -Sec, incluſive des Reduits und der Ende:

Enveloppe), Batterie des Friſches , Fort du Roulon (mit einer

loppe der Anner-Batterie ; die Poſition von Domgermain mit Fort -

Anner-Batterie) , Fort de Girancourt , Batterie de Sanchey , Fort

Domgermain ; die Poſition d'Ecrouves mit Fort d'Ecrouves; die

1

d'Uregney und Batterie de la Grande-Haye; der peripheriſche Umkreis des Befeſtigungsringes beträgt achtunddreißig Kilometer. Wie auf der Front Belfort-Epinal, ſo hat auch weiter nordwärts in dem Terrain zwiſchen lebterer Stadt und Toul die Re: publik dafür Sorge getragen, daß ein von Oſten vorrückender Feind

Redouten von Dommartin und von Chaudeney ; das Fort du Tillot

mit Anner-Batterie ; das Fort Blénod mit zwei Anner-Batterien ; die Redoute de la Juſtice und endlich das Fort Luceh. Toul beſigt eine Brieftauben-Station . Wir gelangen jetzt, indem wir die Moſelfront verlaſſen , in

die Hauptſtraßen- und Flußübergänge verlegt findet. Die Moſel:

die faſt in ihrer Verlängerung nordweſtlich hinſtreichende, für Frank

Linie greift hier in die Maas - linie , die ſich bei Toul auf etwa funfundzwanzig Kilometer nähert. das unweit Neufchâteau erbaute Fort Bourlémont, welches den für Etappenzwecke ſo wichtigen Eiſenbahnſtrang von Chaumont- Neuf-

reichs öſtliche Grenze ſo wichtige Maas- Linie, in den entſcheidenden Abſchnitt der Landes-Vertheidigung , in welchem Toul und Verdun die ſtarken Flügel bilden. Sämmtliche nachbenannte Forts , auf der rechten Flußufer errichtet, begünſtigen Franzöſiſche offenſive Unternehmungen um ſo

château-Mirecourt-Nancy, wie die hier zuſammenſtoßenden wichtigen

mehr , als ſie die Brücken gegen Oſten und die wichtige, ſie ver

Straßen deckt, während weitere zwanzig Kilometer abwärts ſich auf den rechts der Maas hinziehenden Höhen das Fort Pagny la :

bindende Bahn decken , welche von Commercy bis Verdun auf dem

blanche-Côte erhebt, um den Uebergang der Bahn Neufchâteau- Vau-

erſten über Anner -Batterien zu verfügen haben , tragen folgende

couleurs und die Maasſtraße unter Feuer zu nehmen . Zwölf Kilo-

Namen : Fort Gironville und Lionville im Nordoſten von Commercy ; Fort Camp-Nomain, ſüdöſtlich von Saint-Michel (das ſtärkſte der Linie );; Fort Troyon und endlich Fort Genicourt. So wären wir an dem Stützpunkte des linken Flügels des ungeheuren , franzöſiſcherfeits aufgeworfenen Walles , an Verdun

Zunächſt erblickt man an der Maas, nordweſtlich von Epinal, 1

meter ſüdlich von Toul ſichert das Fort Blénois-les- Toul eine wich-

tige Straßen -Gabelung. Das ſüdöſtlich von Nancy auf dem linken Moſelufer bei dem Flecken Pont-Saint-Vincent errichtete Fort ſperrt die von Toul fominenden Straßen und dedt eventuell einen Ufer-

linken , weſtlichen Maasufer läuft. Die Forts, von denen die drei

wechfel, wie auch ein zweites Mal die Eiſenbahn Chaumont-Nancy ;

angelangt. Die alte Stadtumwallung kann , mit Ausnahme des

nordöſtlich von Toul aber und nördlich von Nancy ſind an der militäriſch ſo wichtigen Eiſenbahnſtation Frouard, wo Meurthe und Moſel ſich vereinigen, die Nedoute Chanois und zwei vor derſelben liegende ſtarke Batterien zu verzeichnen , während weiter nach Süd-

Terrains vor der iin Weſten gelegenen , ſeit 1871 erbauten Citadelle mit vorgeſchobenem ſtarkein Hornwerk Saint-Victor, durch Anſtauung

der Maas verſtärkt werden. Die elf auf die groſze Entfernung von 4000 bis 7000 Meter vorgeſchobenen Forts des rechten Ufers

oſten geſchoben, unfern der Deutſchen Grenze, das ſehr ſtarke Fort ſind: die Nedouten de Belleville,, de Saint-Michel, de Souville mit Mannonviller an der Vezouſe und der großen Bahn Paris-Straß: Anner -Batterie, Fort de Tavannes , Nedoute de Belrupt, Fort de burg dieſen Eiſenſtrang wie die Brücke zu decken beſtimmt iſt. Nozellier und Redoute d'Hautainville ; auf der linken Maasſeite Sechzig Kilometer unterhalb Epinal's erhebt ſich im Moſel- liegen : die Nedouten de Dugny, de Negret , de la Chaume und de thale bas mächtige Toul, ein aus detachirten Forts und Batterien

Marre. Die Peripherie der äußeren Befeſtigungen beträgt fünf

verſchanztes Lager, deſſen Forts-Gürtel vierzig Kilometer lang iſt. Toul ſelbſt hat die alte Stadtumwallung behalten und iſt von naſſen Gräben eingefaßt ; ſeine Befeſtigungen bilden : die Poſition von Saint - Michel (das iſt der Bergkegel im Norden der Stadt,

unddreißig Kilometer. Während die Forts des linken Ufers eine Beſchieſsung der Stadt von den vorliegenden Höhen aus verhindern, beherrſchen die auf dem rechten Ujer die Ebene der Voepre.

Montmedy an der Belgiſchen und Longwy an der Belgiſch von dem aus 1870 die Deutſchen Batterien in Thätigkeit traten) | Luremburgiſchen Grenze gelegen, können kaum höhere fortificatoriſche .

der praktiſchen Verwerthung der auswendig gelernten taktiſchen Prin:

Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Fremden: Legion in Algier. (Fortſeßung.)

cipien beſißen.. Der Soldat endlid, iſt, dank dem dortigen Inſtructions-Syſtem , das indolenteſte Weſen, welches je in Reih ' und Glied zu finden iſt. Der ſchlechteſte Wille zeigt ſich bei jeder Bewegung, und es beherrſcht den Soldaten nur der eine Gedanke, mit all’dem zu enden .

In Nachfolgendem ſchildere ich dem geehrten Leſer dic Art und

Ich kenne die meiſten Europäiſchen Armeen und habe ſie ſo:

Weiſe der militäriſchen Ausbildung der Mannſchaften und Cadres im

wohl auf dem Erercierplate , als aud manövriren geſehen , aber

Allgemeinen und Beſonderen, und folgere daraus, daß dieſe Truppe

Aehnliches iſt mir nie vorgekommen. Man muß perſönlich anweſend

nimmermehr fähig iſt, gegen irgend welchen Europäiſden Gegner mit

ſein, um ſich einen Begriff madyen zu können von der Gleichgültigkeit des Recruten und ſeines Abridhters auf dem Exercierplaße. Nad drei-, vier- oder jechswöchentlicher Abrichtung, wenn ich dieſe Procedur

Erfolg verwendet zu werden. Wenn wir die jeweiligen Beſchäftigungs- Tabellen , welche vom

Regiments-Commando gegeben werden, uns anſehen, iſt man überraſcht,

ſo nennen darf, hat der Soldat die Recruten-Periode vollendet. Man

welch' fieberhafte Thätigkeit im Regiment herrſd)t. Mit Mühe bringt man

ſieht, daß auch hier kein Princip herrſcht.

eine Stunde heraus, weldie den Mann etwas verſchnaufen ließe, zehn

ab , den Zeitpunkt zu beſtimmen , da die jungen Soldaten als abge-: ridhtet zu betrachten ſind, und ohne ſich dieſelben je vorſtellen zu laſſen, giebt giebt er den Befehl : „ Šo und ſoviele' Recruten ſind zur Verſtärkung

Minuten hat er nur für ſein erſtes Frühſtück und ſein Mittageſſen,

und Abends 7 Uhr nodh ſind gewiſſe Abtheilungen zu beſonderem Unterrichte verſammelt. Humbug, nidits als Humbug ! Enormer Papierverbrauch, erſchreckliche Bücher und Liſten , um qualificirten .

1

Diebſtahl und Fredyſte Lüge damit bebeđen zu können .

Der Soldat wird zum Corporal befördert, ohne vorher 'die mindeſte Probe ſeiner Fähigkeiten gegeben zu haben ; das iſt eine

Es hängt vom Oberſtent

an die detachirten Bataillone abzuſenden ! "

Sdyon nach kurzer Zeit vergißt der Mann die ihm nur ober:

flächlich und häufig jogar falſch beigebrachten Bewegungen und Ma: növer , glaubt ſich aber gewandter Soldat , je länger er unter der Fahne ſteht, und iſt nach zwei: oder dreijähriger Dienſtzeit ſchon be

wirkliche Lotterie, wen das Loos trifft, der muß es ſein . Am Häufig: deutend von ſid, eingenommen, jo zwar , daß,, wenn während ſeines vierten

ſtent übrigens ernennt man hierzu junge bartloſe Elfäffer, welche

oder fünften Dienſtjahres irgend ein Vorgeſetzter fein flaues

Gattung ,Objecte " von vielen der Herren Vorgeſeşten aus unſagbaren

oder fehlerhaftes Manövriren rügt

Gründen ganz beſonders bevorzugt wird. Die Beförderung zum Unteroffizier iſt häufig ähnlichen Vorgängen unterworfen , jedoch als

ſchieht , denn man iſt mit dem Gewöhnlichſten zufrieden –, - derſelbe entrüſtet jede derartige Bemerkung unbeachtet läßt.

abſolute Nothwendigkeit wird ein gedankenloſes Herplappern der Negle mento erfordert. So Ich übertreibe nicht , wenn ich behaupte, daß vier Fünftheile der Unteroffiziere nicht im entfernteſten eine Ahnung von

cipien über Verantwortung und Pflichten der Vorgeſeßten wörtlich ſagt : „Der Oberſt hat darauf zu achten , daß die verſchiedenen Char:

was übrigens ſehr ſelten ge

Obwohl das Reglement vom 12. Juni 1875 in ſeinen Prin

299

Bedeutung beanſpruchen als ein Fort erſter Claſſe. Der Argonner ſein, ob die Nation, die jenſeits der Vogeſen ein ſo bewegtes Leben

e

Wald zwiſchen dieſen Pläßen und Verdun hat keine künſtlich geführt, noch dieſelbe iſt, welche ſich ſtets beſtrebte, in eifrigem Ver

Ichaffenen militäriſchen Poſitionen zu verzeichnen , auf welche man franzöſiſcherſeits um ſo eher verzichten zu können geglaubt hat, als gerade hier ein Durchbruch ſeitens der Deutſchen wegen der Nähe der Belgiſch -Luxemburgiſchen Grenzen und etwa aufgedrungener Front-Veränderung bedenklich, daher alſo unwahrſcheiulich ſein dürfte.

langen zum Angriff dem Feinde zuvorzukommen , die immer helle Begeiſterung für offenen Kampf , für ſchnelle Entſcheidung, aber größte Abneigung gegen ſtehendes Feuergefecht und gegen das Uus harren hinter Wall und Graben an den Tag legte ? Sind die heu tigen Franzoſen nicht mehr die Söhne der Väter ,denen N a poleon III.

und Deutſchenwelche Folge die gedrängteſter wären inerſter Hiermit Bouwerke aufgeführt, Linie namentlich Franzöſiſchen

noch 1859 in der Po - Ebene zurief , ſchnell die Feuer -Region zu durcheilen, um dem Bajonnet zu vertrauen ?? Schrieb nicht noch im

1

.

das „ Journal polytechnique “: „Le soldat français die beidenNationen mit fertig gemachtem Gemehr ſeit1871 aufge: Juli1870 marche toujours en avant, voilà notre tactique ? Was ſoll worfen haben. Der Nahmen dieſes Aufſaßes verbietet , uns in ſtrategiſchen Muthmaßungen auf dem demnächſtigen weſtlichen Kriegsſchauplaße zu ergehen , auf einem Terrain , das an einen großen Tage als Unterlage rieſenhaften Völker-Ningens dienen joll; aber der Gedanke, daß aus der Art und Weiſe, wie die Völker ihre höchſten irdiſchen Güter zu ſchüßen ſich beſtreben, auf die Art der Kriegsführung, auf

!

alſo die Sinnesänderung in den militäriſchen Anſchauungen früherer Tage , der jähe taktiſche und ſtrategiſche Fahnenwechſel bedeuten ? Weiß man drüben nicht , daß die verlorenen Provinzen und der Nhein vor der Front liegen , daß nur die Feldſchlacht wiedergiebt, was die Feldſchlacht nahm ? Iſt man im weſtlichen Hauſe wirklich ſo zahm geworden, daß man nicht über die Schwelle zu treten wagt und lieber dem Schilde vertrauen möchte als der Hand , die den .

!

ihremilitäriſchen Tugenden und Schwägen,ihrenCharakter ein Speer wirft? Sind fie vergeſſen, die Tage in EgyptenunbItalien, Schluß zu ziehen ſei , iſt zu naturgemäß, als daß wir hier nicht als Frankreichs Söhne dem jugendlichen Conſul folgten ? Werden den Verſuch wagen ſollten , mit kurzen Worten auf ihn einzugehen.

die Erinnerungen an die Thaten auf der Tartariſchen Halbinſel und

Während wir auf Deutſcher Seite wenige, aber ſtarke Stüß: in der Po-Ebene nicht wieder wach ? und Schuspunkte finden , hält Frankreich an dem Cordon - Syſtem des vorigen Jahrhunderts feſt und hat nach Oſten eine zuſammen: hängende weite Feſtungslinie aufgeführt , welche auf den ſtarken

Wie aber , wenn kein Heil mehr in den mit launenhafter

Vorliebe aufgeworfenen Straßen- und ſonſtigen Verſperrungen zu finden iſt, wenn die aus neu conſtruirten Mörſern geworfenen Ge

Pfeilern Belfort, Epinal , Toul und Verdun ruht. Während die ichoſſe, mit neu erfundenem Sprengſtoff gefüllt , wirklich binnen gebührt, und des eigenen Landes Schuß in kräftiger ſtrategiſcher zöſiſchen Kriegsminiſters vor Kurzem erlaſſenen Instruction pour Offenſive ſuchen , haben unſere muthmaßlichen Gegner in einem le combat de l'infanterie“, welche auf Stärkung des offenſiven künſtigen Kriege die Wiſſenſchaft des Spatens und der Kelle zu

Elements, des Geiſtes der Entſchloſjenheit und der Initiative , des ***

einer bis jetzt unbekannt geweſenen Vollkommenheit erhoben, ſchaufeln Thatendurſtes und des Handelns nach eigener Verantwortung den ſich immer tiefer ein oder bauen ſich immer höher auf, ſo daß ſie heute nicht mehr einzelne Schlüſſel, vielmehr einen ganzen Schlüſſels bund zu verwahren haben. . Selbſtverſtändlich aber iſt ein ſolches

Hauptnachdruck legt , mit einem Worte an den leidenſchaftlichen Cultus der Offenſive appellirt. Freilich ſind es die eben genannten Factoren , welche die Schlachten der Neuzeit, in denen ſchnell die

Klammern an ſtabiles, unverrüđbares Terrain mit der Offenſive Form zerfällt und der Geiſt allein lebendig wirken muß, gewinnen

,

ſchwer zu vereinigen , denn wie das Jahr 1870 zeigte , iſt eine machen ; indeß iſt ein leiſer Zweifel wohl geſtattet, ob man durch Franzöſiſche Armee ſchnell hinter die Wälle gebracht, nicht ſo leicht eine Inſtruction im Handumdrehen die Vorſtellungen verwiſchen aber vor dieſelben, und es darf uns darum wohl die Frage erlaubt || könne, welche ſeit ſechszehn Jahren Franzöſiſche Offiziere und Unter 1

gen die mit ihrem Antheil an die Verantwortlichkeit verträgliche Ini: tiative bewahren ; er macht ſeinen Einfluß eher burdy eine ordnende

Als eine geradezu falſche, ja gefährliche Maßregel erachte ich jene Gewohnheit – welche übrigens in der geſammten Franzöſiſchen

Impulſion auf das Ganze als durch einen drecten Eingriff in die Details geltend" , ſo iſt nichts deſtoweniger der Capitän ein einfacher

Armee herrſdit - jedesmal vor Ausführung ſelbſt der einfachſten Bewegungen jene wörtlich, wie ſie im betreffenden Reglement geſchrieben

Verwalter ſeiner Compagnie, ein adminiſtrativer Commis des Oberſten . Um ſid, übrigens einen leiſen Begriff machen zu können von den lächerlichen Widerſprüchen dieſes Theils des Reglements , erlaube

ſtehen, der Truppe vorzukauen . Nicht nur auf dem Erercierplaße , ſondern aud; während des Manövrirens, wenn es nur einigermaßen die Umſtände erlauben , ver:

.

1

ich mir wörtlich folgende Paragraphen anzuführen : ,, Der Hauptmann jäumt der jeweilig Commandirende nie, wörtlich das Reglement anzu: leitet die Ausbildung ſeiner Compagnie und iſt dafür verantwortlich ,“ | führen. Ich kenne nur einen Fall, in weldiem dieſes nicht vorkommt,

und die Pflichten des capitaine adjutant major ſagen : „Ihm liegt und der iſt, wenn plößliche „ Beiſerkeit“ dazwiſdien tritt. die theoretiſche und praktiſdhe Ausbildung der Unteroffiziere, Corporale

Es iſt erklärlich , daß ein ſolches Verfahren die Aufmerkjamkeit

und zum Avancement vorgeſchlagenen Soldaten für die Erercitien in geſchloſſenen Formationen ob. “ Man ſieht hieraus, daß es ſich lediglich darum handelt, irgend eine Beſchäftigung für dieſes fünfte Nad am Wagen herauszufinden. Oder z. B. die Verantwortung und Pflichten des Oberſt -lieutenants, welcher in der Franzöſiſchen Armee

der in Neih' und Glied ſtehenden Mannſchaften und Cadres gänzlich unnöthig macht und die Leute derartig an ein fortwährendes , Aver:

1

:

tiren “ und

Präveniren " gewöhnt , daß – wenn einmal die Ver: -

1

hältniſſe dies nicht erlauben Folgen ſind.

Unſicherheit und Verwirrung die

kein Bataillon commandirt, eigentlich ſelbſt nicht recht weiß , warum

Die theoretiſche Ausbildung der Unteroffiziere und Mannſchaften

er exiſtirt. „ Der Oberſt-Lieutenant überwacht ſpeciel den Fortgang der theoretiſchen und praktiſchen Ausbildung und verſichert ſich, daß

beſchränkt ſich für erſtere, wie ſchon weiter oben bemerkt , auf ein gedankenloſes, wörtliches Auswendiglernen aller Erercier- und Dienſte3

die vom -Oberſten gegebenen Befehle ſtreng ausgeführt werden .“ Alſo vorſchriften . Jene der Mannſchaften könnte id) eine theoretiſche Sieſta Man verſammelt z. B. ſämmtlidie Leute einer Compagnie,

um ſich zu verſichern , daß die Befehle des Oberſten ausgeführt werden, giebt man dieſem einen Oberſt-Lieutenant bei, - ein für das Budget

nennen .

etwas koſtſpieliger Coadjutor.

ihnen während 2 Stunden u. A. die Obliegenheiten einer Schildwache aus dem Dienſtesreglement wörtlich vorzuleſen . Ich empfehle gegen

Die jeweiligen Erercier- und ſonſtigen Vorſchriften werden in

jedem Regiment ebenſo unterſchiedlich verſtanden und angewendet, als

gleichviel, ob dieſelben 6 Monate oder 5 Jahre Dienſtzeit haben, um Schlafloſigkeit dieſes Mittel und garantire prompte Heilung.

dieſes Bataillons: Commandeure hat ; überhaupt thut Zeber ſo ziemlich,

Oder aber der Oberſt befiehlt beim Rapporte : „ Morgen früh

was er will. Der Lberſt des Fremden - Regiments geht in dieſer Richtung mit gutem Beiſpiele voran : ſein ſtereotypes Argument in

von 7-8 Uhr Schießen mit den Zimmer- Gewehren , es werden 10 1

Patronen per Mann verfeuert." Die Compagnie hat mindeſtens einen

zweifelhaften Fällen bei Anwendung irgend einer Vorſchrift iſt: „In

Effectivbeſtand von 100 Mann, folglich ſind in einer Stunde 1000

meinem Regiment bin id, Rriegøminiſter."

Patronen zu brauchen. Nun aber iſt die Laborirung der hierzu ver

U

centrs

Deutſchen der todten Widerſtandskraft des Terrains und dem Bei- vierundzwanzig Stunden ein Fort von dem Erdboden verſchwinden ſtande fortificatoriſcher Bauten nicht mehr Werth beilegen, als ihnen laſſen ? Dieſe Frage findet Beantwortung in der ſeitens des Fran

UUU

offiziere von der Ueberlegenheit der vertheidigungsweiſen Kampfes-

Stußen und Weigern in den unbedingteſten Gehorſam übergegangen

form ſich angeeignet haben. Was ſollen uns Deutſchen aber befeſtigte Lager u. . w. bedeuten, die wir die offene Feldſchlacht lieben ? Sicherlich nicht das,

war, konnte ich anfangen , ihm auch das Trabtempo beizubringen . An Kreuzes: oder Schulter -Schwäche hatte es bei der Verweigerung (nach Montigny) durchaus nicht gelitten. Es war von wahrem

1

1 1

was Metz und Paris dem Gegner im legten Feldzuge waren : Angels Gußſtahl, nicht zu ruiniren ; ich glaube, es wäre durch die Hölle zu punkte der Operationen, die zu Gefängniſſen wurden und ihm zum

forciren geweſen ! Das andere Pferd aber ließ ſich, nachdem Boden,

Fluche gereichten. Deshalb ſehen wir in unſeren Bollwerken nichts

Steigen, an den Wänden und Bäumen Reiben des Reiters corrigirt

!

als Stüzpunkte für des Heeres lebendige Kraft, für die freie Beswar, dann einfach, wenn es nicht mehr wollte , auf den Boden wegung der Feldſtreitkräfte.

fallen. Brachte man es auch wieder in die Höhe, ſo war das doch eine Sache, die jedem Kriegsgebrauch ein Ende machte. Das Vor: wärts hatte es damit definitiv abgelehnt.

Ueber die Dreſſur widerſpenſtiger Pferde. Von v. Schilling- Cannſtatt , Oberſt a. D.

Graf Montigny thut in dem von mir in Nr. 33 der Aug. Mil.- 3tg. beſprochenen Buche mit wenigen Worten die Dreſſur widerſpenſtiger Pferde ab. Derſelbe erwähnt nur 1 ) den unordent lichen Gang, 2) das in die Handdrücken , 3) die Schwierigkeit, das Trabtempo einzuhalten, 4) die Vermengung der Gangarten, 5) den Paßgang, 6) die Verweigerung des Trabgehens und deshalb ſtetes

Trotzdem Graf Montigny's zwei Necepte mir nicht aus: reichend erſcheinen , ſo hat ihn doch ſeine Erfahrung dahin belehrt, 1

daß bei gewiſſen Widerſtänden die Zügelwirkung von vorn nach rückwärts, ſowie die Schenkelwirkung von hinten für ein Vorwärts bei Seite geworfen werden muß, damii* ) zuerſt mit den Zügeln einer Seite die Widerſtands -Seite , Kraft gegen Kraft , bewältigt werde. Darin ſind wir beide wie Bernadotte mit Blücher „tout à

fait d'accord. “ Nur gehe ich , wie ich glaube, einen ſichereren Weg zum Ziele. Nachdem zu Fuße die richtige Kopfſtellung erreicht iſt ** ) gehe

Einſpringen in denſelben, er hat ſomit im Ganzen doch wenig erwähnt,

ich dazu über, mit Gewalt, die beim Menſchen zu Fußze auf ſtarkem

und dies mittelſt Renvers oder Contraſchulterherein an der Wand mit getheilten Candaren- und Trenſenzügeln, ähnlich wie bei Haltung der Doppeltrenſe corrigirt. Dieſe Worte erinnerten mich an mein früheres

Beinwerk größer iſt als auf dem Sattel , dieſe Widerſtands- Seite direct in ihrem Hinterhalt anzugreifen. Deshalb die Ausjallsſtellung auf meiner Seite 37. Sein Mann S. 59 aber ſteht mit gleicher

Herumbalgen mit widerſpenſtigen Nojjen ſo lebhaft, daſs ich denjenigen Anfaſſung der Candarenbalken vor der linken Schulter (zum Rechts Leſern , die ſchon früher einige Körnchen praktiſcher Wahrheit in meinen Zeilen fanden, meine Anſichten mittheilen möchte. Ich fand, daß vor allem Andern das nothwendigſte iſt: das Thier vorwärts zu bringen, allein in welcher Gangart ? Als beſtes Beiſpiel will ich zwei Pferde erwähnen ; das eine kaufte ich deshalb , weil es den Wachtmeiſter Delwang,*) einen guten Reiter, ſo hinwarf, daß er 14 Tage krank lag. Dieſes Pferd litt an Nr. 1, 5 und 6 (ſiehe oben ). In den Trab war es gar nicht zu bringen , und wenn es einen Weg hinein wollte, ſo parirte es aus vollem Galopp in einem

einzigen Zuſammenraffen. Ich ließ es alſo mit einem Strick, worin

biegen von ſich weg ), kann alſo leicht vorn gehauen werden ; meiner iſt dagegen an die linke Schulter angelehnt und merkt das Links:

oder Niechtswerfen des Pferdes augenblicklich . Iſt das Gröbſte des Widerſtandes beſiegt (S. 4 II ad 1 ) , ſo wird auch auf dem Sattel das Abbiegen ſelbſtverſtändlich vorher eingeübt, aber zu Fuß noch vorher eine Hauptlection gemacht (nöthigenfalls mit Rappzaum ), um den Hinterrumpf des Pferdes durch das Hereinziehen (nöthigenfalls Neißen ) des Kopfes gegen den Hinterſuſ fliehen zu machen, wobei eine Hochquart auf die Schenkelkeule den nöthigen Neſpect beibringt, indem der Mann entſchloſſen nach dem Hinterfuije losſpringt. (Meine Figur S. 55. ) Auf dem Sattel läit Graf Montigny, wie ich

Stachelforallen waren , jedesmal Carriere gehen. Erſt als jedes auch S. 10 ganz zweckmäßig die Candaren- und Trenſenzügel in 1

*) Vater des stöniglich Preußiſchen Regiments -Commandeurs, meines

*) Seite 67 ſeines Werks.

1

**) Sein Bild Seite 60, meins Seite 51 .

Schülers .

1

wendeten Munition eine derartig ſchledyte, und die Mangelhaftigkeit des Mechanismus der Zimmer -Gewehre macht ein wiederholtes Ent:

Jahreszeit iſt es gänzlich unmöglich , Nadits in den Zimmern zu 1

idlafen . Die Leute flüchten ſich mit ihren Betten in die Höfe der

laden und Laden nöthig , ſo daß mindeſtens 30 Secunden verfließen,

Caſernen und in das anliegende Terrain des Lagers , um wenigſtens

ehe geladen , geſdoſſen und der Sdjuß auf der Scheibe markirt iſt. Folglid, nähme dieje Uebung init den drei einer Compagnie zur Ver: fügung ſtehenden Zimmer - Gewehren eine Zeit von etwas über 22 Stunden in Anſprud ), und nehme ich von vornehereint 50 procent der Patronen als Verſager an , ſo ſind es noch immer mehr als 11 Stunden , welche die gewiſſenhafte Ausführung des gegebenen Befehls

im Freien einige Nadytrube zu genießen . Daß diejer nächtliche Aufent:

halt unter freiem Himmel nid)t beſonders zur Stärkung der Geſund: heit beiträgt, liegt auf Flacher Hand ; die dortigen Nädte ſind immer

kühl, und häufig fällt während derſelben reichlider Thau. Aber immer: bin zieht die Mannſchaft einige Stunden Sdlafes unter freiem Himmel

nöthig machte. Um jedoch dieſe lehrreiche Beſchäftigung nicht dermaßen

vor , als während der ganzen Nacht, ohne ein Auge zu jdließen , von Flöhen und Wanzen gemartert zu werden.

311 verlängern , gebraudyt man folgende Mittel : Statt einer Patrone führt man deren zwei, drei und noch mehr in die Rammer ein , ſo

Außer dieſen kleinen Leiden hat es mit den dortigen Baraden noch eine andere Bewandtnis. Dieſelben ſind nämlid ſehr jdledt

daß manchmal eine böllerartige Detonation die Fenſter klirren macht;

gebaut, im Winter ſind die Leute gezwungen, ihre kleinen Zelte inner: halb dieſer Hütten aufzuſchlagen , um ſid, vor dem durd) die Dädjer eindringenden Regen und Sdinee wenigſtens etwas zu ſchützen . Es fehlt ihnen gleichfalls der nöthige Raum und das Licht, und ſind die ſelben meiſt für 48 bis 60 Mann conſtruirt. Selbſt die Wahl des Plaßes iſt insbeſondere in Saïba ein höchſt unglückliche. Sozujagen hingeklebt an ſteil abfallenóe Bergwände, iſt dieſes Lager alljährlich heimgeſudyt von anſtedenden Krankheiten , welche das dortige Spital und den Leidyenacker mit den armen Legionären füllen. Es iſt nid)t, als ob anderwärts geeigneter Plaß zur Anlage eines Lager8 fehlte : nein, 400 Meter vorwärts gegen die Stadt hätte man freies Terrain

die Herren Unteroffiziere nehmen gleid)falls ein gut Theil der Mu: nition für ſich in Anſprudy, um in Flur und Wald das edle Wild

zu jagen, und der Reſt wird von einigen Pyrotechnikern zum Ergößen ihrer Kameraden zu Feuerwerken verwendet.

Wem iſt hier ein Vorwurf zu machen , demjenigen , welcher derartige Befehle giebt, oder denen , welche ſich beſtreben , dieſelben pünktlid) auszuführen ?

.

1

Die vier Bataillone der Fremden - Legion ſind in der Provinz Oran , der unwirthlichſten und wenigſt cultivirten der drei Provinzen Algeriens, theils in Caſernen , wie in Sivi- Bel -Abbes und Mascara , theils in Barađen - Lagern wie in Saïóa, Tiaret und Gért- und auch Waſſer in nächſter Nähe, welches nebenbei bemerkt in obigem ville, je nad der ſtrategiſchen Wichtigkeit der betreffenden Poſitionen,, Lager gänzlich fehlt und hier geholt werden muß , aber die ſo oft in verſchiedenen Stärken dorthin detadhirt. Behörde génie militaire “hiermitdendemLeichenacker Spişnamen „génie Wer kennt nidyt die albekannte Unſauberkeit der Franzöſiſchen bewährte malfaisant anzulegen gut befunden “, hat für , . 1

:

Caſernen ? Und insbeſondere in Algerien ſind dieſe Gebäude und (Schluß folgt.)

Baraden wahre Herde von Ungeziefer aller Art. Während der warmen 3

301

die Hinterhand, auf die abwärts an der Hüfte wirkende Gerte zu

beiden Händen theilen, wie bei der Doppeltrenſe, denn weigert ſich

befindlichen wohlerhaltenen Granitkreuz die ehrenvolle Inſchrift : ,, Dem leitenden Führer und Freunde treue Dankbarkeit. Wilhelm , Prinz

fliehen, ſo muß die Fauſt dieſer Seite den Kopf (nöthigenfalls bis

von Preußen .“

an den Stiefel) hereinziehen können, was mit Candaren - Zügeln in

Kaiſers , welcher in dicſer Weiſe burd Errichtung eines Grabmals

Es iſt die Widmung keines Geringeren als unſeres

Gehorcht hier das Pferd unbe-

ſeine Dankbarkeit gegen den hier ruhenden ehemaligen militäriſchen

dingt , ſo iſt auch das Mittel da , wie Graf Montigny auch

Erzieher Johann Georg Emil .v. Brauſe zum Ausdruck bradste.

will, den Widerſtand durch den oder die Zügel einer Seite (der des Widerſtandes) ſiegreich zu bekämpfen. Eigene Erfahrung , ſowie immerwährendes Beobachten bei ReiterDifferenzen als auf Schuſters Nappen promenirender Penſionär hat mir die Ueberzeugung gegeben , daß bei weitem die meiſten Widerſtände durch des Pferdes rechte Seite geſchehen. Wie mancher Reiter ſieht darüber hinweg , daß ſein Thier auf Candare immer

Geboren am 14. December 1774 , verſdied leşterer am 10. April

einer Hand nicht zu machen iſt.

.

den Kopf im Atlasgelenke unvermerkt links geſtellt hat ! Links

herum macht es Kehrt, aber rechtsweg drängt es mit linksgehaltenem Ropfe ebenfalls folgerichtig vor der verweigerten Barriere ab u. 1. w .

Ja, das ſchlau gewordene Thier thut ſo , als ob es erſt links die 1

ſteife Seite habe, und ſpringt dann im geeigneten Augenblick der

falſchen Reitershülfe zu rechten über. Schiebt es z. B. rechts ab, ſo zieht man einfach den Kopf recht energiſch gegen den Stiefel, der rechte Schenkel hilft mit, iſt aber ohne den Zügel dieſer Seite ein ſchwacher Knecht, ſelbſt mit dem ſchärfſten Eiſen bewaffnet. Der Zügel dieſer wie der anderen Seite muß zuvor den Schenkel der gleichen Seite in ſeine Wirkungsfähigkeit eingeſetzt haben. Wie mu

1836 als Generalmajor und Director der Kriegeſchule. Seine Grab ſtätte umſchließt ein eiſernes Gitter, welches das Cadetten-Corps ſeinem „unvergeßlidyen Führer" aufſtellen ließ. Daran reiht ſich die Ruhe ſtätte des General-Lieutenants Freiherrn Wilhelm v. Someling,

geſtorben 1879 , weldier an den Kämpfen bei Sdýlettſtadt, Villerſerel und Neu-Breiſach hervorragenden Antheil nahm . Ferner jdläft hier bei einem hohen Sandſtein-Denkmal, deſſen Aufſaß von einem Kreuze

gekrönt wird , der Dichter der Romantik Friedrich Baron de la Fouqué, Verfaſſer der „ Undine“ und des „Zauberrings" , geſtorben 1

am 22. Januar 1843. In ſeiner Nähe befindet ſich der Steinſarkophag eines ebenfalls aus den Zeiten der Befreiungekriege bekannten Gene: rals Leopold v. Vorſtell, geſtorben den 9. Mai 1844. Hier ward aud) neben ſeiner Familie unfern vom Eingang der am 13. Juli 1870 verſtorbene Generalmajor a. D. Georg v. Priem beſtattet,

welcher zur Einführung des von Nikolaus Dreyje erfundenen Zündnadel-Gewehrs weſentlich beitrug.

zweckmäßig war deshalb das zuſammenſchraubende Schenkelpreſjen II .

gleich den erſten Tag beim Remonte - Abrichten nach der früheren

Die Marine-Akademie zu Annapolis.

Neitinſtruction, die zuin Theil noch ihre Anhänger hat ! Beinahe immer, außer bei dem Meiſter der Kunſt, Stall-

meiſter Hamel in Stuttgart, ſah ich falſche Gegenmittel vom Reiter anwenden. Ade übrigen Unarten,, Steigen, Hinausſchlagen , ſelbſt Bocken und Durchgehen ſind leicht wegzubringen , Eins aber nicht : 1

das Halsverbiegen am falſchen Flecke in der Mitte des Halles ;

Gegenwärtig befinden ſid) 197 Seecadetten in der Marine: Akademie zu Annapolis, und die Anzahl der Herren Profeſſoren und

Lehrer in der Anſtalt iſt jo groß, daß auf hödöſtens drei Studenten ein Profeſſor kommt. Nach dem Geſetz iſt jeder Congreß - Bezirk in den Vereinigten Staaten berechtigt, einen Cadetten in der Marine

dieſer Fehler wird durch falſche Seitengänge - Dreſſur en bloc üppig Afademie 311 haben , aud) der Diſtrict Columbia hat daſſelbe Redt, herangezüchtet. Es lieje ſich noch Vieles darüber ſagen , aber ich und der Präſident darf gleichfalls 10 Cadetten ernennen . Wären glaube doch das Weſentlichſte des Corrections - Verfahrens berührt

zu haben. Der Intelligenz iſt es dann anheimgeſtellt (es würde

alle Vacanzen in der Anſtalt belegt , dann würden ſids bei Beginn eines jeden Sdyuljahres in derſelben ungefähr 340 Cadetten befinden,

zu viel Worte koſten), die Einzelmittel (auch Contra-Schulterherein

dieſe Anzahl iſt jedoch jdon ſeit einer langen Reihe von Jahren nicht

nach Graf Montigny) für jeden vorkommenden Fall anzuwenden,

erreicht worden. Gewöhnlidy beginnt im October das Sduljahr mit

nie aber das Thier mit ſeiner rechten Seite , Herr " werden zu

240 Schülern , deren Anzahl jedoch durch die Prüfungen im Januar

laſſen !

an Zahl ab: und durch neue Zulaſſungen im Mai zunimmt. Raum der fünfte Theil der Seecadetten findet thatſächliche Verwendung im

Dienſte der Republik. Die Bundesregierung hat nid)t Schiffe genug, um alle die jungen Leute auf denſelben unterzubringen , und iſt in

Verſdiedenes. I.

Folge deſſen gezwungen , eine ſorgfältige Auswahl zu trefjen.

Der Berliner Militär-Ktirdihof.

Der Offiziers -Kirchhof zu Berlin , auf weldiem am 11. Mai d. 3. einer der lebten Veteranen aus den Freiheitskriegen , der 90jährige Major a. D. Sello , zur letzten Nuhe beſtattet wurde , ge: 1

Man

bezahlt den jungen Leuten , weldie ihre Prüfung in Annapolis gut beſtanden haben , für einige Jahre Sold und veranlaßt ſie ſodann , den Dienſt ganz aufzugeben. Als die Akademie am 10. October 1845

zuerſt durch Herrn G. Bancroft eröffnet wurde, wußte man im

hört zu den geſchichtlich denkwürdigſten Stätten der Reſidenz. Er Lande ganz genau, daß ſie dazu beſtimmt war, tüchtige Offiziere für

weet gar mandhe Erinnerung durch eine glänzende Reihe berühmter unjere Marine heranzubilden. Die Cadetten wurden damals während Militärperſonen , deren irdiſdie Ueberreſte daſelbſt beigeſett wurden .

des größten Theils ihrer Lehrjahre zu praktiſchen Uebungen auf Schiffe

Hier ruht u. A. der Preußijdje Held von „lügows wilder, verwegener gejdhickt, gerade wie es nod; heutigen Tags in England gejd;icht. Jago“ , der Generalmajor Ludwig Adolph Wilhelm v. Lützow Jept hat ſid, dies Verhältniß in Amerika ganz geändert. Der See: 1

(† 6. December 1834), unter einer mächtigen Sandſteinplatte. 1847 haben einige Waffengefährten Lütow ' 8 , darunter ſein Freund General

Palm , in Gemeinſdaft mit der Stutzpatronin, Gräfin Ahlefeldt, einen polirten Granitbloc errichten laſſen , deſſen Inſchrift leider un:

cadet iſt gezwungen, 4 Jahre lang in Annapolis zu verweilen , und darf nur während der heißen Sommermonate ſich an Bord eines Sdyiſjes begeben. Die Folge davon davon iſt, daß er in der Regel von der praktiſchen Schifffahrt blutwenig verſteht, wenn er ſein Offiziers

lejerlich geworden iſt; unweit davon jdlummert neben dem Preußiſdyen

Eramen gemadit hat.

General-Lieutenant und Berliner Commandanten v. Brauchitíd der

Unterricht in Annapolis den praktiſchen Bedürfniſſen der Gegenwart

namhafte Artilleric General Karl Friedrich v. Holßendorff , der

keine Rechnung trage. Die jungen Leute werden mit Gelehrſamkeit

Ueberhaupt wird darüber geklagt , daß der

fich, wie wir auch aus dem Bronze-Relief ſeines Denkſteins erſehen jo volgepfropft, daß ſie zulegt vor lauter Bäumen den Ward nicht können, in dem Gefecht bei Wawritichew ( 1792) bei Warſchau, 1806

mehr ſehen können. Die Anzahl der Unterrichts - Gegenſtände, in

bei Danzig , beſonders aber 1813 bei Möđern, Großbeeren , Denne: welchen ſie ſich ausbilden ſollen, iſt geradezu übertrieben. In Folge wiß und 1815 bei ligny auszeichnete, wonach er am 29. September deſſen können nur die wenigſten irgend ein Unterrichtsfady wirklich 1828 zu Berlin verſtarb. Weiter lieſt man an einem in der Nähe li beherrſchen .

302

diſchen Uebergange vom Friedensfuß auf den Kriegsfuß liefern würde. Zahlreiche Uebungen, welche auf die einzelnen Punkte der Mobilmachung

N a ch r id te n . Deutides Neid. * München , im Mai. [A enderungen in der lung von Schießpreiſen. ] Unter Bezugnahme auf Schießvorſchrift für die Infanterie und Jäger , auf S 19 biner:Scießinſtruction von 1877 für die Cavallerie, dann

Bezug habent, find von dem Recrutirungo -Bureau, von den Truppen:

Vertheir

törpern und verſchiedenen Dienſtzweigen ausgeführt worden und haben

S 31 'der der

Auskünfte verſchafft,welche für den Anfang unerläßlid; waren. ' So

der Cara: auf Ziffer

hat die jährliche Einberufung durch öffentliche Placate von zwei Alter8. claſſen der Reſerve ſchon geſtattet , ſich eine Vorſtellung von der

20 der Abänderungen der Schießinſtruction vom 25. November 1877

Mobilmadıung, was die Ankunft der Ergänzung8-Mannſchaften betrifft,

für die Fuß- Artillerie, die Pioniere und Eiſenbahn - Compagnie und

zu bilden.

auf S 17 der Carabiner-Schießinſtruction von 1879 für den Train hat das Kriegsminiſterium hinſichtlich der Schießpreiſe Nachſtehendes

dererſeits find Verjudhe , die im Jahre 1880 gemad t wurden , für die Requirirung von Pferden und Wagen und das Walten der Re:

verfügt:

quiſitions -Commiſſionen maßgebend geweſen. Endlich werden im Innern

Daſſelbe gilt von den Mannſchaften der Landwehr. An:

1) Die Beſtimmungen über Schießpreiſe bei der Cavallerie, der Truppenkörper alle Operationen , welche da nöthig ſind, regelmäßig Fuß-Artillerie , den Pionieren , Eiſenbahntruppen und dem Trainer: halten folgende Aenderung:

vorgenommen. Man iſt ſich daher über die Hauptpunkte der Mobil: madung klar.

A. für die Cavallerie :

Nun wäre es aber von höchſtem Intereſſe , zu ſehen , wie alle

Jedes Regiment erhält jährlich 12 Preiſe und zwar ſilberne Denkmünzen im Geſammtwerthe von 57 M.: a. für die Unteroffiziere des Regiments : 1. Preis im Werthe von 7,50 M., 2. 4,50

Operationen der Mobilmachung nicht für ſich allein daſtehen, ſondern als Ganzes in der Region eines Armee - Corps ausgeführt werden. Dieſelben ſind : die Einberufung des Perſonals, des dazu beizutragen bat , ein Truppencorps auf den Kriegsfuß zu ſtellen , einſchließlich 1

deſſen, welches dazu beſtimmt iſt, die Offiziere und Beamten, die mit

erſterer für die Unteroffiziere der beſonderen Schießclaffe, letterer für

dem mobilifirten Armee-Corps abgeben, ſo zu erſellen , daß im Com:

die Unteroffiziere der 1. Schießclaſſe ;

mando und in den verſchiedenen Dienſtzweigen keine Unterbrechung

b. für die Gemeinen ieder Escadron : 1. Preis im Werthe von 6 M. ,

entſteht; die Einberufung des ben Generalſtäben , Truppen-Abtheilungen

der 1. Preis iſt für die" 1., "der 2." für die 2. Schießclaſſe beſtimmt.

oder dem Landwehr-Dienſte, der in der Region ſelbſt mobil gemacht wird , zugetheilten Perſonals ; der Gang des Verpflegung8 - Dienſtes in den Mobiliſirunge - Centren ; Requirirung der Ergänzung8-Pferde

B. für die Fuß: Artillerie , Pioniere und das

und Verſendung der Thiere an die verſchiedenen Truppenkörper; Vor:

Eiſenbahn :Bataillon : Jedes Fuß-Artillerie: Bataillon erhält jährlid 14 Preiſe und zwar filberne Denkmünzen im Geſammtwerthe von 51 Mart , jedes

bereitung aller Bewegungen , die für den Fall einer Mobilmachung

2.

3

.

in Ausſicht genommen ſind, und die Ausführung der meiſten derſelben. So aufgefaßt, wäre dieſe Uebung ein Betrieb des Räderwerts, welches

Pionier-Bataillon 17 Preiſe im Werthe von 61,50 Mark , das Eiſen-

im Falle einer Mobilmachung fungiren muß . Ohne näher auf die

bahn -Bataillon 5 Preiſe im Werthe von 30 Mark : a. für die Unteroffiziere des Bataillons:

unbeſtreitbare Zweckmäßigkeit eines ſolchen Erperimente einzugehen,

,

iſt es nöthig , die Bedingungen genau zu beſtimmen , unter denen es vollzogen werden muß. Dieſe Bedingungen beruhen auf dem Grund

1. Preis im Werthe von 6 M. , 2.

3

erſterer für die Unteroffiziere 'der beſonderen Schießclaſſe, lekterer für die Unteroffiziere der 1. Schießclaſſe ; b. für die Gemeinen jeder Compagnie : 1. Preis im Werthe von 4,50 M. , 2.

Umſtänden vor ſich geht , die für eine effective Mobilmadung voraus: geſehen ſind .“

Ferner führt der Bericht aus, das Corpo, mit dem der Verſuch gemacht werden ſoll , werde erſt im Augenblid der Einberufung be:

3

11

3

3.

i

Il )

der 1. Preis iſt für die 1. , der 2. für die 2. , der 3. für die 3

Schießclaſſe beſtimmt. C. für den Train :

Jede Train: und jede Sanitäts - Compagnie erhält jährlich 2 Preiſe im Geſammtwerthe von 9 Mark :

a . für die Unteroffiziere einen von 4,50 M. , Gemeinen

b.

4,50

faß , daß ein Mobilifirungs- Verjud nur dann nütlid und lehrreich ſein kann , wenn er bis in die geringſten Details genau unter den

Il

zeichnet werden. Hinſichtlich des Zeitpunkts fügt er hinzu : „Er wird mit einem unter died von wenigen Tagen mit der allgemeinen Ein: berufung der Reſerviſten zuſammenfallen , die ihre Waffen -Uebungen für 1887 machen . “ Daraus muß man ſchließen, daß der September für das Erperiment in Ausſicht genommen iſt. Die Reſerviſten

würden für höchſtens 12 und die Landwehrmänner für 10 Tage ein berufen werden ; die Militär - Behörde iſt berechtigt, gegen eine Ent: ſchädigung Pferde und Wagen zu requiriren . Die Eiſenbahnen werden

Die feitherigeFeſtſeßung , daß beim Fehlen einer Schießclaſſe

genau zu demſelben Dienſt verfliditet ſein wie in Kriegszeiten , und

der Preis auf die nädyſtniedere Claſſe übergeht, ſowie die Bedingungen,

der Handelsverkehr wird den Bedürfniſſen der Militär - Transporte untergeordnet werden , dies jedoch nur für 5 oder 6 Tage. Die Koſten dieſes Mobilmachungs-Verſuchs ſind auf 5 Millionen

welche die in Wettbewerb tretenden Schüßen erfüllt haben müſſen, bleiben unverändert.

2) Die General - Militärcaſſe hat den Infanterie- und Jäger: Francs veranſchlagt worden ; es iſt zweifelhaft, ob die Kammern ihre Bataillonen ſowie den Cavallerie-Regimentern , den Fuß-Artilleries, Genehmigung ertheilen. Bioniers, Eiſenbahn- und Train -Bataillonen die Denkmünzen zum 1 .

Die „ France militaire " giebt nod; einige nähere Mittheilungen über

Auguſt jeden Jahres ohne Weiteres zuzuſenden und die Koſten dafür beim Kriegøminiſterium zu liquidiren. Stehen mehrere Truppentheile

das geplante Unternehmen . Hiernach will General Boulanger zur Vorbereitung des Mobilmachunge - Verſuche in allen Directionen der

in einer Garniſon, ſo geſchieht die Zuſendung an einen Truppentheil, Central-Kriegsverwaltung ſogenannte Mobilmadıungs-Sectionen ſchaffen, welcher dann die Vertheilung an die übrigen Truppentheile Ser Gar: weldie von den bereits vorhandenen techniſchen Sectionen unabhängig nijon zu übernehmen hat.

ſind. Alſo Mobilmadiungs-Sectionen für Infanterie, Cavallerie u . 1. w .

Die General-Commandos wollen der General-Militärcaſſe für

Der Generalſtab jod dann ähnliche Sectionen auch für die Mobil:

die Standorte , in welchen mehrere Truppentheile garniſoniren , den: machung der techniſchen Sectionen der Feld- Eiſenbahn , der Telegraphen, 1

1

jenigen Truppentheil bezeichnen , welchem die Denkmünzen für die ge-

der Feldpoſt u. 1. w. einrichten. ,, Dieſe Neuerung “, ſagt das genannte

jammte Garniſon zuzuſtellen ſind.

Blatt , „ hat inſofern große Bedeutung, als ſie auf dem Wege der

Eine Liquidirung der Beträge für Schießpreiſe findet ſeitens der unter 2 genannten Truppentheile 2c. fernerhin nicht mehr ſtatt. Frankreich. * Paris , 11. Mai. [Geplante Mobil madung eines techniſchen Armee : Corps und Einberufung einer techniſchen

Section von Eijenbahn:Arbeitern.] Der Kriegsminiſter General Boulanger hat den Plan gefaßt, die Mobilmachung eines Armee - Corps und die Einberufung einer techniſchen Section von

Eiſenbahn-Arbeitern in’s Leben zu rufen. Der Bericht iſt von folgendem Motivenbericht begleitet :

,,Schon ſeit langer Zeit beſchäftigt ſich die Militär- Behörde mit

Decentraliſation einen Schritt vorwärts bedeutet.“ *) *) Hierzu bemerkt die „ Cöln . 3tg." ganz richtig Folgendes :

Es mag wohletwasGutes in dieſerMaßregel' ſichfinden, denn die Centraliſationwirdin der Franzöſiſchen ArmeedurchgraueTheorie,Bopf, Schablone und Routine gekennzeichnet. Es fragtſichnur, ob die Schaffung dieſer neuen Hülfsorgane jenes Uebel heilen , die ohnehin verwiđelte Mar ichinerie nicht noch verwicelter , den ohnehin langſamen Geſchäftsgang noda umſtändlicher machen und den Mobilmachungs- Apparat in Verwirrung bringen wird. ...Ueberhauptmußſich der einjichtige Militär fragen , ob dieſer ganze unvollfommene Mobilmachungs - Verſuch , ähnlich wie die vora

jährigen Verſuche des Marine-Miniſters å ube mit den Lorpedos, nicht in erſterLinieReclameZwedendient. In erſter Linie entſpricht die Mobil: machung eines einzigen Armee-Corpsdochniemals der Wirklichkeit. Beim TuneſiſchenFeldzugebeiſpielsweiſeentnahm manſeinen Truppenbedarf ver

den Neſultäten, welche dasGefeß hinſidstlich eines raſchen und metho- 1 ſchiedenen Armee"- Corps, indem mandieſe desorganijirte. Willman aber

303

Hierauf wendet ſich der Verfaſſer zu ben Stärkeverhältniſſen der k r itik . Heere, ſomit zu cinem Gegenſtande, der wohl ſchon mehr als genügend Der nächſte Deutſch - Franzöſiſche e rieg. Einemilitäriſch= abgehandelt worden iſt. Wir laſſen denſelben hier um ſo eher uner:

politiſche Studie von C. Koettſchau, Oberſt-Lieutenant a. D. örtert, als die neueſten militäriſchen Geſexentwürfe, welche in Deutſch Zweiter Theil. Straßburg im Elſaß 1887, A. Schulz 1

& Comp. land ſowohl wie in Frankreich berathen worden ſind, beziehungeweiſe

noch berathen werden, dieſe Verhältniſſe abermals verändern müſſen.

Verlag. 8. 256 Š .

[R.]

Der zweite Theil dieſes Werks iſt dem erſten , den wir

Sodann wird der Einfluß der veränderten Lage der Landgrenze

in Nr. 94der udg. Milit.-3tg. v. v. I. beſprodhen haben, ziemlich und der künſtlichen Verſtärkungsmittel auf die Bewegung der Heere , weldies und die Art des Kriegs gewürdigt. Im Ganzen ſind es nur allge: zum Abſchlußgebracht Buch irren, damitwireinnicht {hnellgefolgtundHat noch mehr in Frankreidy meine Betrachtungen, welche vorgebracht werden , da ein nähres Ein: Deutſchland und, wenn in Aufmerkſamkeit erregt hat.

Aehnlich wie der erſte beſteht auch der zweite Theil aus fünf

Hauptabſchnitten, welche folgende Ueberſchriften tragen : 1 ) Widmung, 2 ) Rü & blick auf den 1. Theil ,

gehen zu weit geführt haben würde. Einen anziehenden Gegenſtand bieten die Kriegspläne, welche

jetzt an die Reihe kommen . Der Verfaſſer nimmt an , daß die Fran: zöſiſche Heeresleitung im großen Ganzen die durch ihre befeſtigten Linien gebotenen Stüßpunkte für ein Auflaufenlaſſen des Feindes ver

3) die Grenzfrage (U uszug a'us der Geidy ichte des Werthen “, und die entſcheidendſte Hauptſchlacht hiernad,in den Thülern Elſaß) ,

4 ) die den Verlauf des Krieges bedingenden Ver :

des Mouzon und der Maas unweit Neufchâteau zu erwarten ſeint würde. Beides möchten wir bezweifeln. Wir ſind weit eher zur

Annahme geneigt , daß 1 ) die Franzoſen in einem neuen Deutſch

hältniſſe ,

Franzöſiſden Kriege - falls berſelbe im Laufe der nächſten Jahre

5) der Zeitpunkt des Kriego.

ausbricht – die Offenſive zu ergreifen ſuchen werden, und daß 2) ,,die Uus dem erſten Abjchnitt erſehen wir, daß der Verfaſſer ſeine ausbricht --

Schrift Sandkorn " 1

„ dieſes für den Grundbau Deutſcher Einigkeit beſtimmte entſ&heidendſte Hauptſchlacht“ nicht der erſte Kampf, der allerdings den Deutſden Frauen , und zwar „ allen tapferen wohl innerhalb des Maas-Gebiets ſtattfinden muß, ſondern die zweite

Töchtern jener Ger: große Schlacht ſein werde. Das iſt jedoch Anſichtsjache, einnäberes Deutſden Frauen “ gewidmet hat, ale ,,den „ inaninnen, deren zürnender Blick den ermattenden Knaben zurüt: Eingehen auf den Gegenſtand würde hier viel zu weit führen . Was ſcheudyte in tojende Schlacht“. Das klingt etwas eigenthümlidy, wird jedoch ganz hübid erklärt , denn wer wollte dem Verfaſſer nicht bei: .

pflichten , wenn er ſagt : „ Die Deutſchen Frauen ſind immer treue

Gefährtinnen der Deutſchen Krieger geweſen ; ſie ſind heute mehr als je berufen , das Streben der Männer auf ideale Ziele zu riđiten, .“ den erſten Gedanken der Ulltäglichkeit deren Der zweiteaus Abſdynitt giebt einen hervorzuheben Rüdblick auf Theil , der die Zwecke näher darlegt , welche der Verfaſſer bei

dann der Berfaſſer über einen Ueberfall des Elſaß von Franzöſiſcher Seite ſagt , will uns dagegen weit mehr einleuchten als das vorher Uusgeführte. Die letzte Abtheilung des 4. Abſdynitte beſchäftigt ſids mit den

ſeit 1871 eingetretenen hauptſächlichſten Aenderungen in Bewaffnung und Kampfweiſe. In buntem Wechſel werden hier mandye verſdiedene

Gegenſtände beſprodhen: Kampfweiſe der Infanterie, Cavallerie und Artillerie, die Repetir-Gewehre, Luftidifffahrt und Artillerie - Ballon :

der Herausgabe ſeiner Urbeit verfolgt und die in der Hauptſadje

weſen , moraliſde Factoren des Kampfes, die wichtigſten Tugenden des

darin gipfeln, daß der zu beiden Seiten der Vogeſen herrſchende ſelt:

Soldaten , Organiſation der beiden Völker 2c.

ſame Zuſtand geändert werde , ſei es auf friedlichem Wege oder auf dem Wege des Kriege.

Der 5. Abjdinitt zieht den Zeitpunkt des Kriegs in den Kreis ſeiner Betradytungen. Selbſtverſtändlich giebt der Verfaſſer keine

Im dritten Abſđănitt wird die Grenzfrage behandelt. Diejer

beſtimmte Zeit für den Eintritt eines neuen Völkerſtreits an, ſondern

Ausdruck iſt eigentlich nid )t genau , denn es wird nur die Geſchichte des Elſaß beſprochen , von der eigentlichen Grenze Eljaß - Lothringen

er beſdyränkt ſich darauf , die Bedingungen feſtzuſtellen , unter denen der Ausbruch eines foldsen möglich oder wahrſcheinlich iſt. Er betont

weniger geredet. Die Zeiten der Gallier , Römer , Franken und Deutſchen Kaiſer werden vorgeführt und daraus der Sdíluß gezogen, daß die Anſprüche, welche viele Bewohner des jebigen Frankreichs auf die Völkerkarte früherer Jahrtauſende begründen, unberechtigt ſind.

fodann, als Schlußfolgerung, daß für Deutſdøland ſich die Nothwendig keit ergebe, „ ein ſo ſtarkes Heer zu unterhalten , daß Frankreich bei einem erneuten Duell keine Ausſicht auf Erfolg haben kann ". Glüd:

Denn es iſt nicht zu beſtreiten , daß wir weit mehr gegründete An

hat, ganz geeignet, eine ſold)e Ausſicht zu verringern. Wir legen hiermit das Budy aus der Hand, welches offenbar

1

ſprüche auf Nancy (Nanzig), Luneville (Lienſtadt), Toul, Verdun 2c.

erheben können als die Franzoſen auf Straßburg und Meß. Der nädſte (4.) Abſchnitt bildet den Kern des zweiten Theils, er behandelt die den Verlauf desKriegs bedingenden Ver

1

licherweiſe iſt nun auch das neue Militär- Geſetz, weldies ſchon vom 1. April d. J. die Vermehrung des Deutſchen Reidysheeres angeordnet einen ſehr anregenden Inhalt birgt. Derſelbe iſt mannigfaltig und

oft redit geſchickt gefaßt , bisweilen aber auch wieder phantaſtiſc)

, die Seemadst Frankreichs gehalten und, wie uns dünkt, nidst immer ſtreng geordnet. Patriotijd hältniſſe. Der Verfaſſer beginnt damit iſt aber das Buch von Anfang bis zum Ende, es zeigt zugleich eine und Deutſchlands gegenüberzuſtellen und zieht ſowohl die maritimen woblthuende Abweſenbeit von Leidenſchaft im Ausdruck, weshalb wir Rampfmittel,Wenngle wie auch die in Au8fidyt ſtebenden Kämpfe zurgeſchild See ert in glauben möchten ich s acht , daß die fleißige Studie ſelbſt in Frankreich außer hierbei Zukunft Secídıl teine Betracht. wird , ſo erhält der Lejer doch ein ungefähres Bild davon , wie ſidy die Sache auf dem Meer geſtalten kann ; Einzelnes will uns darin

der ihr dort gewordenen Beaďtung auch die ihr gebührende Aner: kennung finden werde.

etwas problematijd erſcheinen .

Bur Beſpredung eingegangene Schriften etc. aus theoretiſchen Gründen verſuchsweiſe ein Armec-Corps mobil machen , ſo

darf man ſich doch nichtverhehlen,daß dies weitleichter iſt als die Mobilmachung ciner ganzen Armee, daß dieEiſenbahnen und die übrigen Factoren

* inlegterem Falle weitmehr überbürdet ſind , daß das Element der Verwirrung durch die Verallgemeinerung jener großen militäriſchen Kraftanſtrengung, ganz abgeſehen von dem moraliſchen Element,vonder Erregung der Bevölferung nach der Striegserklärung u . 1.w ., außerordentlich begünſtigt wird. Auch iſt die Mobilmachung mit der Concentrirung, dem ſogenannten Aufmarſchder Truppen , ſo innig verbunden , daß die Scheidung ſehr {chwierig iſt undetwas ebenſo IInvollkommenes liefern muß wie etwa in den Manövern der Wahrſpruch der Schiedsrichter. Troßdem es ſich nur um die Mobilmachung eines Corps handelt,die Neſerviſten nur für12 Tage, die Mannſchaften der Territorial-Armee nur für 10 Tage einberufen werden

Buddenbrock, Gen. - Lieut. Frhr. v., Condition der Dienſtpferde. Wie werden die Dienſtpferde in guter Condition erhalten ? (Hannover, Hel wing .)

Garnisonkarte der Deutschen Armee, mit Angabe der Armeecorps und Landwehr- Bezirks-Grenzen , sowie mit Bezeichnung der Servis Klassen für sämmtliche Garnison - Orte. Nebst einer ausführlichen

Liste aller Truppentheile u. Landwehr - Bataillone mit Angabe der Standquartiere. 4., neu bearb. Aufl. (Leipzig, M. Ruhl.)

Gedanken über unſere Ausbildung. Ein Beitrag zur Ausbildung im Felddienſt u. im Schießen . (Hannover, velming.)

Lanfrey's, P., Geſchichte Napoleon's des Erſten . Aus dem Franzöſiſchen 1

von C. v. Glümer. Eingeleitet von Adolf Stahr. Beendet durch Dr. phil. C. v. Kalckſtein. Siebenter Band. (Schlußband.) (Minden,

ſollen, jo bringtder Verſuch in das Tageslebenundinden Geſchäftsverkehr wie „ Avenir militaire“ berichtet, ſchon W. Brun's Verlag.) doch ſovielallerleiEinſchränkungen Störungenhinein,daß, jekt von , welche" das Uebellindern würden , die Regiment 1-139. Garde und Jäger. Kurze überſichtliche Zuſammen Mede iſt, alſo von einer halben Maßregel. Das genannte Blatt warnt ſtellung d. Offiziere u . Sanitäts - Offiziere 8. Infanterie - Truppentheile übrigens davor, durchderartige Pläneden auswärtigen Blättern den „ Vorrichtig rangirt, wie die Verbände fich geſtalten nach den Allerhöchſt ver wand zu neuen Angriffen“ zu geben. Ueberdies ſei die Zweckmäßigkeit der fügten zahlreichen Veränderungen in den legten Wochen. (Liegniß, D. vorgeſchlagenen Maßregel durchauszweifelhaft, und zwarumſomehr, alsin Heinze.) der Begründung des Mobilmadhungs -Verſuchs dasDatum des legteren ziem- Streit , Dr. phil., zur Geschichte d. 2. punischen Krieges in Italien lich genau feſtgelegt wird .In der That verliert der Verſuchdadurdjden nach der Schlacht v . Cannae. [ Berliner Studien f. class. Philologie wichtigen Umſtand der Ueberraſchung und müßte alſo, um praftiſche Beu. Archäologie , 6. Bd. 2. Hft.] (Berlin, Calvary & Co.) deutung zu haben, eigentlich alle Monate wiederholt werden, wogegen aber Transfeldt , Major, die Control-Verſammlung. 2. verm. Aufl. Berlin, E. S. Mittler & Sohn.) die Herren Steuerzahler etwaseinzuwenden haben würden ." N

304

A nzeig en . In unſerem Verlage erſchien :

Am 6. Juni d. 3.

feiert das Regiment den Tag, an dem vor 70 Jahren Beiträge zur KenntnißZeichder Ruſſiſchen Armee nungen. mit 23 Seine Majeſtät der Kaiſer und König zum Allerhöchſten Chef deſſelben ernannt wurde. Eine beſondere Freude wird es dem Regiment ſein , an dieſem

Preis4 Mart. Dies Buch iſt von der Fachpreſſe als das zuverläſſigſte zur Kenntniß des Ruſſiſchen Heeres bezeichnet. Hannover.

Helwing'iche Verlagsbuchhandlung.

hohen Gedenktage ſeiner Geſchichte alle alten Kameraden, welche einſt in dem Regiment geſtanden haben , hier vereinigt zu ſehen . Es ergeht daher an alle Herren , welche ehemale dem Regiment als Offiziere,

Neuer Verlag von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

Verzte , oder Zahlmeiſter angehörten , die ganz ergebenſte Einladung 1

Deutſche Soldaten- und Kriegslieder

zur Theilnahme an dieſem ſeltenen Feſt und die Bitte, ihr Erſcheinen bis zum 24. Mai an das Re: unter Angabe ihrer Adreſſe giment mittheilen zu wollen .

aus fünf Jahrhunderten .

Die Ueberſendung der Feſtprogramms erfolgt nach den An

Herausgegeben und geſammelt von Hans Ziegler.

meldungen.

XVIII, 424 S. 8. geh. M 3.-

Liegniß, den 10. Mai 1887.

Das Offizier - Corps des Königs - Grenadier - Regiments (2. Weſtprenſiſdes ) Nr. 7.

Eleg. geb. M 4. -

Die Sammlung wendet ſich an die gebildeten Kreiſe unſeres Beeres , denen ſie eine autobiographiſche Culturgeſchichte ihres Standes bietet. Die Soldatenpoeſie des erſten Theile giebt in ſyſtematiſcher Gruppirung ein farben reiches Bild des Lebens und Treibens im Krieg und Frieden ; die im zweiten Theile in biſtoriſcher Anordnung wiedergegebenen Kriegelieder wollen ein Supplement zur Geſchichte des beutiden Bolfes geben, wie es treuer und lebenswahrer nicht gedacht werden kann .

Unter der Preſſe befindet ſich und erſcheint im Laufe der nächſten Wochen :

Die neue Feditweiſe der franzöſiſdien Infanterie.. Nach der Instruction sur le combat (Janvier 1887) bearbeitet

von einem Deutſchen Jufanterie -Offizier. 8. Geheftet. Preis etwa 11/2 Mark.



Die hier bezeichnete Schrift behandelt die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie - Gefecht, welche auf Anregung des gegen wärtigen Kriegsminiſters von Frankreich , des Generals Boulanger, von einer höheren Commiſſion ausgearbeitet worden iſt. Dieſeneue Fechtweiſe der Franzöfiſchen Infanterie hat die Beſtimmung , als Grundlage der fünftigen Kämpfe der Franzojen zu dienen nnd iſt daher von höchſter Wichtigkeit. Die Vorſchrift bildet zwar nur eine Ergänzung des Franzöſiſchen Infanterie

Reglements vom 29. Juli 1884, allein ſiegiebt dem leşteren eine ganz neue Richtung: den Drang,nach der Offenſive, welcher bisher in den Franzöſiſchen Reglements keineswegs ſo zur Geltung kam , wie dies der thatkräftige Kriegsminiſter Frankreichs jeßt fordert. Der Deutſche Infanterte- Offizier , welcher dieſe Schrift bearbeitete, hat zahlreiche Erläuterungen und Bemerkungen hinzugefügt, um 1

das Verſtändniß der neuen und alten Franzöſiſchen Vorſchriften zu erleichtern.

Darmſtadt & Leipzig, im April 1887.

Die Verlagshandlung von Eduard Bernin .

Bir

Bei S. Hirzel in Leipzig iſt ſo eben erſchienen :

Russisch nach dem

„ Meisterschafts - System .“ Heft 1 gratis und franko.

Leipzig

C. A. Koch's Verlagshandlung.

Scharn horſt. Von

Mar Lehmann . Erſter Theil .

Bis zum Tilſiter Frieden .

Bei mir iſt erſchienen :

Erinnerungen

Mit einem Bildniſſe und drei farten. gr. 8. Preis : Mk. 10.

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Dr. Joſeph Victor von Scheffel von

Iedermann fann gejund jein und ein glüdliches hohes Alter

Gebhard Zernin,

Borſtehend bezeichnete Erinnerungen an den Lieblingsdichter der Deutſchen bringen Authentiſches nach mancher Richtung. Der erſte Ab-

erreichen , wenn er ſeinen Körper pflegt. Die meiſten Krankheiten liegen im Blute , es joll alſo die heiligſte Pflicht Jedermanns ſein , darauf ſein Augenmerk zu richten . Unjeren Forſchungen undlanga jährigen Erfahrungen iſt es gelungen , folche Mittel zuſammenzuſtellen, die ſicher, ſchnell und ohne nachtheilige Folgen das Blut reinigen , ſtärken und den Kreislauf im richtigen Gang erhalten. Unſere Heilmethode iſt anerkannt, durch Drden und goldene Medaillen öfters ausgezeichnet worden. Wir behandeln mit ſtets guten Erfolgen gewiſſe krank verdorbenem Blute kommen (ohne Queckſilber ), heiten, die vonFolgen die traurigen geheimer Gewohnheiten , ferner Schwädie. zuſtände, Hautkrankheiten , Wunden, nodiloveraltete, Fledten , Ausfallen der Kaare , Gicht und Rheumatismus, alle Frauen krankheiten mit dem ſicherſten Erfolge. Den Bandwurm entfernen

ſchnitt wurde von dem Dichter noch bei Lebzeiten durchgeſehen und in Be-

wir nach unſerer Special- Methode , jelbſt bei Kindern leicht binnen

zug auf die Angaben über ſein Leben und ſeine Schriften richtig geſtellt. Verfaſſer war mit Dr. von Scheffel perſönlich genau bekannt und beſuchte ihn regelmäßig. Einzelne noch nicht gedrudte Dichtungen des Verſtorbenen find zum Theil mit aufgenommen worden .

einer Stunde. Brudleidende erhalten nach einer rationellen Bes handlung durch unſere auf den neueſten Forſchungen baſirende Bruch bänder und örtliches Verfahren, langjame, doch ſichereGeneſung. Wir nehmen alle vertrauensvolle Zuſchriften mit ausführlichem Strankens

(bauptmann à la suite der Infanterie.)

Inhalt : I. In der Seehalde zu Radolfzell. (1878 ). - II. In der Ste fanienſtraße zu Carlsruhe. (1879.) III. Auf der Mettnau. ( 1880). IV. Wiederum in der Seehalde. (1881). V. Wiederum auf der Mettnau. ( 1882 ). VI.Noch einmal in derSeehalde. ( 1884 ). VII. Vom Herbſt

1884 bis zum Frühjahr 1886. VIII. In der Stefanienſtraße zu Carlöruhe und auf dem Kirchhofe. (12. April 1886 ). Zweite verbeſſerte Auflage. 8. 6 Drudbogen. Eleg. geheftet. Preis 2 Mart.

berichte jammt Retourmarte entgegen .

Darmſtadt, im September 1886 .

Die Verlagshandlung von

Die Privatklinik „ Greiſaſ“ in Salzburg (Deſterreich ).

Eduard Bernin .

50

Verantwortlicher Redacteur: Haupimann Zernin . – Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von 6. Otto's Hofbuchdruderei in Darmſtadt.

Tr

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Algemeine

Militär - Zeitung, Zweiundſedjzigfter Jabrgang. No. 39.

1887.

Darmſtadt , 17. Mai.

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur14jähriger Abonnements-Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Alg. Milit.-Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

inhalt :

Aufſäke. Ein lektes Wort über die Stellung von Dänemark zu Deutſchland, von v. Turen , Oberſt- Lieutenant. - Der jebige Stand der Befeſtigungs -

frage in Frankreich.

Nachrichten . Deſterreich -Ungarn . [Errichtung einer Waffenfabrik.) Frankreich. [Gegenwärtiger Stand der Kriegsflotte.

Urtheil eines Fach

blattes über die Marine-Ausgaben .] ' Oroßbritannien. (Ein Memorandum über die Verwendung der Torpedos.] Rußland. (Die dies jährigen Truppen -Uebungen . ] Aritik. Geſchichte des Feuerwerksweſens in den leßten 50 Jahren. Wie werden die Dienſtpferde in guter Condition erhalten ? Von Freiherrn von Buddenbrock. Feuilleton. Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Fremden - Legion in Algier. (Schluß.) -

Neue Militär - Bibliographie. - Allgemeine Anzeigert.

Ein lektes Wort über die Stellung von Dänemark zu rung zu erſchüttern ; es behauptet,daß die Befeſtigung Kopenhagens Deutſchland.

für Ruſſiſches Geld angelegt werden ſoll und nur gegen Deutſch land gerichtet ſein kann.

(Von dem Königlich Däniſchen Oberſt -Lieutenant von Turen in

In „Berl. Tið .", habe ich es als ein

Unglück bezeichnet, wenn man im Auslande die Däniſche Nation nach der wenig würdigen Weiſe, worauf „ Mgbl." die Däniſche

Kopenhagen erhalten wir nachfolgende Einſendung , der wir glauben die Aufnahme verſagenrichtet, zu ſollen , obgleich dieſelbe ſich eigentlich das - FrankfurternichtJournal“ welchem die Aug. Milit.-3tg. in ihrer anNr.32

Befeſtigungsfrage behandelt, beurtheilt, und hierin will

einige angebliche Aeußerungen des genannten Herrn entnommen hatte. Wir

nähre ich keinen Zweifel - mir Jedermann Recht geben.

haben unſererſeits dieſer Einſendung ſelbſtredend nichts hinzuzufügen. D. Red.)

Hochgeehrter Herr Nedacteur ! In Nr. 32 der Aug. Mil.

3tg. v. 0. I. haben Sie den Wortlaut eines Artikels des Frankf.

-

darüber

-

Kopenhagen, Anfangs Mai 1887. v. Turen ,

Oberſt- Lieutenant und Bataillons - Commandeur.

Journals “ aufgenommen, worin mitgetheilt wird, daß ich in „ Berl. Tið.“ geſchrieben habe : „Ein Unglück würde es aber ſein , wenn man in Deutſchland die Däniſche Nation nach der Haltung des

Morgenbl.Parentheſehinzugefügt:„Mgbl. in der Vertheidigungsfrage beurtheilen ſollte, keine uno Bees Der jekige Stand der Bewaffnungsfrage in Frankreich. wirdin will nämlich feſtigung und ein freundſchaftliches Verhältniß zu Deutſchland“.

[ A.] Unter der Ueberſchrift „L'unité de calibre du fusil“

Aug. Mil.- 3tg. fügt noch hinzu: „ Indem wir dieſe Auslaſſung

bringt der „ Progrès militaire “ am 11. Mai 8. F. (Nr. 680)

2

wiedergeben, glauben wir uns aller erklärenden Zuſäße enthalten einen beachtenswerthen Aufſatz, den wir nachſtehend ſeinem Haupt zu ſollen, womit die Deutſchen Leſer wohl einverſtanden ſein | inhalt nach wiedergeben. dürften ".

„In der Erwartung, daß die Herſtellung des neuen 8 Milli

Obgleich nun Sie, Herr Rebacteur, erklärt haben , daß Sie

meter Repetir-Gewehrs vollendet ſei, fragen ſich viele Offiziere, was

die Sache als abgeſchloſſen betrachten , muß ich jedoch dringend mit der Waffe M /74 geſchehen ſoll? Sou man bei dem von dem General bitten , Sie wollen den folgenden Zeilen baldigſt Platz in der Aug. 1

Campenon einge

Mil.-Ztg. geben .

ſchlagenen Wege verbleiben und die Läufe des Gras - Gewehrs um

Gegen die Auslegung meiner Worte , die in obenſtehendein, dem „ Frankf. Journal“ entnommenen Stück gegeben wird und die

Werks vom Syſtem Rropatſcheť auszugleichen, oder ſoll man auf

=

6 Centimeter abſchneiden , um das Gewicht des ſchweren Nepetir:

leicht bewirken kann , daß die Leſer der adg. Mil.-3tg. glauben die 1884 eingeſtellte, dann 1885 verbeſſerte Umänderung verzichten,

müſſen, daß ich, wenn ich für Deutſche Leſer ſchreibe, Deutſche um einen neuen Weg einzuſchlagen ? Das Gewehr M /85 iſt nur Sympathien zeige, für Däniſche Leſer antideutſche Sympathien, lege mit Hülfe einer halben und theuren Umänderung aufgeſtellt worden. ich hier einen beſtimmten Proteſt nieder. Ohne Degen -Bajonnet koſtet das jeßige Gewehr ( M /74 ) 65 Das Dån. Mgbl. will keineswegs ein freundſchaftliches Ver- Francs. Es muß an demſelben eine neue Hülſe (boîte de culasse) hältniß zu Deutſchland. Es trachtet nur danach, die Abſichten der

im Preiſe von 11,90 Francs und ein Repetir:Mert im Kreira

306

Es iſt ferner erforderlich : Erſatz des eintheiligen Schaftsſtellte im November 1883, um die Anſicht von dem kleineren Kaliber

durch einen zweitheiligen (der Vorderſchaft wird erneuert, der Kolben von dem alten Schaft entnommen), Abſchneiden des Laufs und Anbringung der Oberring-Warze und eines neuen Korns, Poliren und

abzulenken , den Typus der umgeänderten Gewehre auf , welcher hasſpäter nach verſchiedenen Aenderungen den Namen M /85 erhielt. Dieſe Gewehre wurden gleichzeitig in Tonking und Frankreich er:

Wiederbrüniren der Lauf-Mündung, Aenderung der Eintheilung des

probt, ſie haben aber niemals anderwärts Begeiſterung erregt, außer

Viſir-Geſtels und Schiebers, Herſtellung verſchiedener neuer Zube: hör-Stücke und Umſchneiden des Rolbens. Alle dieſe Veränderungen werden mindeſtens 8,50 Francs koſten. Der Preis für die volſtändige Umänderung iſt mithin 33 Francs; und die Waffe iſt nur 65 Francs werth . Eine ſolche Umänderung würde eine wahre Vergeudung der

in den Werkſtätten des heiligen Thomas von Aquino und auf dem

Geldmittel bedeuten .

kleinen Schießplaß bei Verſailles.

Die Artillerie , welche niemals eine große Neigung für das kleinere Kaliber gehabt hat, übernahm eine ſchwere Verantwortlich. keit, indem ſie einen Theil der für die Neubewaffnung ausgeworfenen Mittel zu 3น der theilweiſen Umänderung der Gras-Gewehre des Kalibers von 11 Millimeter in Nepetir:Waffen verwandte.

Außerdem muß man ſich ſagen, daß bei der

Umänderung des Gewehrs M/74 in eine Repetir - Waffe

unter

Die Kaliber-Einheit iſt für ein Operations- Heer unerläßlich.

Beibehaltung des 11-Millimeter-Kalibers - dieſe Waffe nur noch

Die Truppen der erſten Linie können nicht ohne Gefahr mit klein

4-5 Jahre verwendbar wäre. In einigen Jahren wird man nur kalibrigen Gewehren bewaffnet werden , wenn die Truppen , die ſie noch von einem kleineren Kaliber etwas wiſſen wollen , und dann unterſtützen ſollen , die Waſſe mit 11 Millimeter beibehalten. Es wird es in Europa ſchon Millionen von Waffen mit dem Kaliber muß deshalb daſſelbe Kaliber unſerer ganzen Infanterie gegeben von 8-7 Millimeter geben .

werden , und dies Kaliber kann nur das ausgezeichnete von 8 Milli

Dieſe Waffen werden über diejenigen mit 11 Millimeter ( meter ſein. Seelen-Durchmeſſer die gleiche Ileberlegenheit ihrer Leiſtungen beIſt es möglich , dieſes Ziel zu erreichen , ohne mehr als drei ſitzen , welche die Dorn-Büdiſe im Jahre 1846 über das glatte Millionen Waffen zu verwerfen ? Wir antworten mit Ja ! Es liegt Gewehr beſaſ. Es iſt bekannt, durch welche traurigen Gründe das nichts daran, daj das 8-Millimeter-Kaliber vielleicht nicht das beſte Artillerie-Comité damals 15 Jahre lang die allgemeine Bewaffiung Kaliber ſei , aber es wird ſo wenig von dem letzterer abweichen, daß man nicht mehr eine ſo hochwichtige Frage zu vertagen braucht. unſerer Infanterie mit gezogenen Gewehren befämpft hat. Im Jahre 1883 ließ der damalige Miniſter General This Für diejenigen, welche die furchtbare Tragweite des 8-Mili baudin auf den Vorſchlag des Generals Boulanger eine Com- meter:Gewehrs nicht kennen, geben wir die folgenden Zahlen . Zielt

miſſion zuſammentreten,um eine Nepetir-Waffe zu beſtimmen. Es der mit dem 8-Milimeter-Gewehr Bewaffnete auf den Fußpunkt :*1 * **

wurde zugeſtanden , daß die neue Waffe von kleinerem Kaliber ſei, eines aufrecht ſtehenden Gegners, ſo kann er mit demjelben die Mehrzahl der Commiſſion ſprach ſich in Bezug auf das kleinere Viſir den Gegner bis auf 520 Meter treffen , mit dem gegenwär: Kaliber faſt mit Einſtimmigkeit gegen deſſen Wahl aus. Es war tigen Gewehr vermag er es nur bis zu 360 Meter. nöthig, daß die mit großer Mühe erlangten Verſuche ſehr überlegene Eiu knieendes Ziel kann mit demſelben Viſir bis auf 300 Ergebniſſe lieferten , damit man zu dem 8 :Millimeter:Kaliber ge- Meter, mit dem jetzigen Gewehr und bis auf 420 Meter mit dem

langen konnte , nadidem zuvor feierlich erklärt worden war , daß || 8-Millimeter-Gewehr erreicht werden. Endlich wird die Cavallerie, welche das jetzige Gewehr mit dem erſten Viſir nur bis 450 Meter dieſes Kaliber niemals dasjenige ciner Kriegswaſſe ſei . Aber die Artillerie blieb hartnäckig bei ihrer Meinung. Sie || erreicht, mit dem 8-Millimeter-Gewehr bis auf 600 Meter getroffen.

1:

Aus den Mittheilungen eines Mitglieds der Eremden= 14 bloßen Händen die unter Schnee und Erde liegenden halbverfaulten Wurzeln alter Zwergeichen herausgegraben. Obwohl in vielen Gar: Legion in Algier. nijonen im Intereſſe der Forſtcultur jeitens des Diviſions.Commandos (Schluß.)

ein berartiges , Debrouilliren " verboten iſt , geben nichtsdeſtoweniger

viele Abtheilungs-Commandanten den Befehl, reſpective avertiren die ſtändigen militäriſchen Behörden es ſich nicht angelegen ſein ließen , i Leute, daß , wenn ſie ihre Lebensmittel fochen wollen , es ihnen frei Uebrigens glauben Sie ja nicht , geehrter Lejer , daß die zu:

die Verhältniſſe zu beſſern. Monatlidhe Monatliche Napporte Rapporte über den janitären | ſteht , das hierzu nöthige Holz in den Wäldern zu holen , jedoch Zuſtand der lagernden Truppe ſind während mehrerer Jahre vom Brigade: mit dem Zujate : ,,Wem Sic erwiſcht werden , um jo idylimmer für Commandeur verlangt und wurden jedcemal gewiſſenhaft von den be- Sie ! " Mit anderen Worten : im Falle dieſe armen Keris in die treffenden Abteilungen eingereicht , um — nidyte nichts an der Sadie Sache zu zu

Hände eines Waldaufſehers geriethen , hätten ſie ſtrenge Strafe zu

ändern . Zufolge langjährigen Aufenthaltes auf muſelmänniſder Erde

erwarten. Ich erinnere mich übrigens feines jolden Falles, was lediga

.

hat ſich aller dieſer hohen Stellen ein jenen Gläubigen eigener Fata- Grunó lich im gegenſeitigen Ausweichen der Suchenden und Wachenden ſeinen hat. In der That wäre es nicht rathjam , dem mit Holz lismus längſt bemächtigt.

Der Fremdenlegionär iſt genöthigt , ſeine Wäſche ſelbſt zu reis nigen, und wenn , wie es häufig in dieſen Gegenden Winters über

beladenen Legionär ſeine Beute ſtreitig zu machen.

Nun fragt man ſich , wohin kommt das Holz , reſpective die

vorkommt, die liebe Sonne ſich nicht zeigt, um jene trocknen zu können, Summen, welche hierfür jährlich vom Staate bezahlt werden ? Ueberall

jo bleibt ihm nichts fübrig.na

zu . barnente investeringeben čepitam Mechte wegent gehörtern,me gusta el momentoe in der Baureen heltenbängenkunnen

bis 4 Tage zu warten , um ſich derſelben wieder

Nun aber iſt ſtreng verboten, naſſe Wäſche in den Barađen aufzu:

Holzſpeculation allein nicht genügte , ſondern weldier die Leute noch

ſpannen , und dennoch joll der Mann, wenn er auf Wadje zieht - und

zum Kohlenbrennen in den Wäldern verwendete, ohne daß die Truppe 4/5 Theile des erzeugten Products überhaupt nur fah. Den hat die

alle drei Tage kommt die Reihe an ibn -- , ein reines Hemd auf dem Leibe und ein zweites im Torniſter haben ; außerdem kann der Soldat

Geredhtigkeit erreicht und ſeiner Stelle enticit, ohne daß dieſes war:

zufolge der diesbezüglichen Vorſchriften überhaupt nur deren zwei be: fiyen , folglich begreifen Sie, geehrter Leſer , welch'unaufhörlichen

nende Beiſpiel für die Folge einen heilſamen Einfluß geübt hätte. Erlauben Sie mir, geehrter Lejer, eine Thatjade zu erwähnen,

Verationen und disciplinären Strafen derſelbe zu dieſer Zeit ausgeſept iſt. 3d bin überzeugt, daß keine Wäſcherin von Profeſſion exiſtirt, welche ſidh ähnlichen Kummer um die ihr zur Reinigung anvertraute

und Culturverhältniſſe geben dürfte.

1

Wäſdhe machte, als der Fremdenlegionär während dieſer Jahreszeit ſich um die ſeinige grämt. Das zur Feuerung der Locale nöthige Holz wird in fo unzu:

länglichen Quantitäten verabreicht, daß es kaum genügt zur Zubereitung der Menage; folglich iſt die Mannſchaft gezwungen, um die von ihr

bewohnten Barađen zu erwärmen , aus den umliegenden ſogenannten Wäldern ſich ſelbſt das nöthige Holz herbeizuſchaffen . Zu dieſem Zwecke aber fehlen die erforderlichen Werkzeuge, und ich habe ſelbſt mit

welche Ihnen einigermaßen Begriffe über die dortigen aðminiſtrativen In Tiaret war während des Winters 1874–76 ein derartiger Holzmangel - ſelbſtverſtändlich nur für die Truppe -- , daß die Rödhe nädytlicher Weile in den naheliegenden Gottesacker eindrangen

und die auf den Gräbern ſtehenden hölzernen Kreuze ſtahlen , um damit für ihre Rameraden das erſte Frühſtüc bereiten zu können. Der Holzdiebſtahl griff endlich dermaßen um ſich, daß der dortige

Bürgermeiſter bei dem Bataillons-Commando Klage führte und den am öffentlichen und Privateigenthum zugefügten Schaden auf 1800 France angab. Selbſtverſtändlich war es nicht ausſchließlich Brenna

-

307

In Bezug auf Trefffähigkeit hat das 8-Millimeter-Gewehr auf 2000 Meter , wenn aufgelegt geſchoſſen wird , dieſelben Ab:

2) Der Verſchlußkopf des Verſchluſſes zum 11 - Millimeter:

Gewehr kann nicht benußt werden werden.. Die Krempe der Patrone hat nicht benußt

weichungen nach der Seite und Tiefe wie unſer 90 -Millimeter -Ge- nämlich einen Durchmeſſer von 16,8 Millimeter, während das ent ſchüß, eins der beſten Feldgeſchüße Europa's. Mit dieſem, flache ſprechende Maß der 8 -Millimeter-Patrone nur 15 Millimeter iſt. Flugbahnen beſißenden Gewehr fann der Soldat , ohne genau die

Man wird daher den Verſchlußkopf durch einen neuen erſetzen,

Entfernung von dem Gegner zu kennen, das Feuer beginnen, wo deſſen innerer Durchmeſſer an der vorderen Aushöhlung 15 Milli gegen dieſer in Folge der geringeren Geſtrectheit ſeiner Flugbahnen nur mit einem Zufausſchießen antworten kann.

meter ſtatt 16,8 Millimeter hat. Der alte Auszieher kann gebraucht werden , wenn man ein

Die Ileberlegenheit eines Repetir-Gewehrs über einen Einlader macht ſich allein während des Angriffs offenbar, diejenige eines kleinkalibrigen aber unaufhörlich vom Anfang bis zu Ende des Gefechts. Man muß alſo vor Allem und

1 Millimeter tiefes Lager in dem Verſchlußkopf anbringt, um den unteren Arm des Ausziehers aufzunehmen und das Treten der Rralle über die Krempe der Patrone zu ſichern. Dieſer Verſchlußkopf aus Gußſtahl wird 2 Francs koſten.

überhaupt eine kleinkalibrige Waffe haben und kann

Die vollſtändige Umänderung wird 11,50 Francs toſten, 8. i.

1

ungefähr ein Drittel des Preiſes für die Umänderung des Gras Gewehrs in M/ 85. Wir verlangen die Anwendung von Gußſtahl, damit der Hals Unſere Nachbarn im Oſten haben ihre Mauſer - Gewehre in Repetir : Waffen verwandelt. Unſere Artillerie 'iſt geneigt, in die- des Verſchluſzkopjs beſſer dem Druck der Gaſe der neuen Patrone ſelben Schritte einzulenken. Wir verlangen, daß man unſere Nach : Widerſtand leiſten kann . Das Gewicht der nach der beſchriebenen Art umgeänderten barn überflügelt, daß man es vor Allein durch Annahme des kleinen Kalibers thue. In den Regimentern wird man den jetzigen Schnell: Waſſe wird in Folge des neuen Laufes um 440 Gramm erhöht lader verlaſjen , der bei dem ſchnellen Schießen zum Erſatz des werden . Ohne Degen -Bajonnet wird das Gewehr 4,64 und mit dann erſt eine Nepetir-Waffe beſitzen ; leşteres wird gut , aber nicht unumgänglich nothwendig ſein. .

Nepetir-Werks dienen wird .

Demſelben 5,64 (?) wiegen.*) Wir bemerken indeſſen , daß das

Auf welche Weiſe wird man die heutigen 11-Millimeter:Ge- Gewehr M/85 mit gefülltem Magazin ein Gewicht von 4,587 und wehre in 8-Millimeter:Waffen umändern, welche die erwähnte Schießt mit Degen -Bajonnet von 5,147 Kilo**) erreicht. Vor 1859 trugen Leiſtung beſigen ?

unſere Infanteriſten , welche das Bajonnet immer auf dem Laufe

1 ) Man wird den jetzigen Lauf verwerfen und an ſeine hatten , ein Gewehr , deſſen Gewicht zwiſchen 4,66–4,73 Kilo Stelle einen Gußſtahl-lauf von 8 Millimeter Kaliber | wechſelte. jeßen, der genau die äußeren Formen des 11 Millimeter: Es ſcheint daher das von uns vorgeſchlagene Gewicht nicht Laufs beſitzt, um ihn auf demſelben Schaft anbringen zu können . Dies wird ein Lauf mit um 1,5 Millimeter ſtärferen Wänden ſein.

zu groß 311 jein.

Dieſer Umtauſch wird 11,50 Francs koſten, wenn man das jetzige

*) Demnach müßte das Degen - Bajonnet 1 Kilo wiegen , was indeß nicht der Fall iſt. Nach amtlichen Franzöſiſchen Quellen wiegt das Degen

Viſir nicht verwendet; letzteres kann indeſſen benußt werden , wenn

1

Bajonnet ohne Scheide 0,56 kilo , obige Angabe würde demnach in 5,2 kilo man die Eintheilung verändert. Hierdurd, wird der Preis der Um zu verbeſſern ſein . Der Ueberſeber. änderung auf 9,50 Francs herabgeſetzt, mit Einſchluß für das An **) Hier iſt das Gewicht des Bajonnets richtig auf 0,56 Kilo an bringen des richtig eingetheilten Viſirs.

Der Ueberſeker.

genommen .

holz, weldies von den marodirenden Legionären genommen wurde, und

jener wenigen Tage im Jahre, während welcher ein inſpicirender

wie aus Obigem erſidtlich, waren dieſelben nicht gerade wähleriſd, in dem zu bejdsaffenden Material.

General bei ihr ſich befindet - dieſes Verfahren an der Tagesord:

Nach den von der Regierung gegebenen Vorſchriften und Tarifen über die Verpflegung der Truppen wäre der Franzöſijde Soldat einer der beſternährten im Vergleiche zu jenen der anderen Europäiſdien Armeen. Doch wenn ein Deutſches Sprüdwort ſagt: das Papier iſt geduldig, ſo beſißt das Franzöſiſdie dieſe Tugend in hohem Grade.

nung iſt.

In einzelnen Garniſonen bekommt die Truppe , und dies ins

beſonders während des Winters, nidyt nur nicht die vorgeſdyriebene Quantität Rindfleiſd), ſondern ſie iſt ſelbſt auf die Dauer mehrerer Monate angewieſen , ſich ausídließlich von ſchleďstem Hammelfleiſche zu nähren .

Der Franzöſiſche Soldat hat täglich 16 Gramm Kaffee und

Obwohl für ſämmtlidye Garniſonen Algeriens in dieſer Hinſicht

21 Gramm Zuđer zu empfangen. Nun hatte aber der Erfinder einer Kaffeemaſchine die für den Soldaten unglüdliche Idee, jene dem Kriegs-

die gleichen Vorſchriften gelten , ja jelbſt für Erpeditions - Colonnen dieſe nur wenig modificirt und thatjädlid, in den meiſten Gegenden

miniſterium mit dem Bemerken anzubieten , daß eine bedeutend geringere Quantität der beiden Producte genüge , um einen noch ganz

und zu allen Jahreszeiten anwendbar ſind, ſo wird dod; häufig von

genießbaren Kaffee in ihr zu bereiten . Auch hat die Franzöſiſche

ihnen gänzlid Umgang genommen . Ein derartiges Verfahren beweiſt zum mindeſten eine große Gleidigültigkeit der Vorgeſekten gegen das

Adminiſtration rajd, hiervon Gebrauch gemacht, um ſtatt der früheren

leibliche Wohl und Wehe ihrer Untergebenen , welde leider ihren

Quantitäten nur 10 Gramm Kaffee und 11 ' Gramm Zucker abzu: geben . Ich glaube, es bedarf keiner beſonderen Studien als Mechaniker oder Kaffeeſieder, um zu begreifen , daß, wenn die Maſchine eine noch jo ausgezeichnete, ihr Mechanismus doch nicht im Stande iſt, die ver:

Grund in der nationalen Verſchiedenheit der die Fremdenregion for zwiſchen Vorgeſeşten und Untergebenen iſt.

hältnißmäßig nöthige Quantität Zucker zu erſeßen . Und arithmetiſch

die Adminiſtration der Franzöſiſchen Armee ſeit den lebten traurigen n

geſprochen iſt das Verhältniſ von 21:16 nicht wie 10:11 , ſondern wie 10 : 132/28. In der That wird dieſes Gebräu von den Leuten

mirenden Elemente hat, und deren Folge ein gegenſeitiges Mißtrauen Um ſid , von den bedeutenden Fortſchritten zu überzeugen , weldie

Kriegserfahrunge machte, genügt es , folgende Thatſadze anzuführen. Während der im Herbſte 1876 ſtattgefundenen Truppen -Con: .

benußt , um ſich alle Morgen den Mund zu ſpülen .Um zu einem centrirung zu Brigaden -Manövern gelang es derſelben nicht, ungefähr jolden Neſultate zu gelangen , wurden von den verſdjiedenen Comn- 6000 Mann auch nur einigermaßen regelmäßig zu verpflegen , und 1

mandoſtellen Maſſen von Papier für Rapporte und Wahrnehmunge

aller Art verbraucht und denſelben ſtatiſtiſche Liſten und Tabellen -

wahre Meiſterſtücke von Arithmetik und Kalligraphie - als Beilagen hinzugefügt. Dem Franzöſiſchen Soldaten gebühren täglich 300 Gramm

Cdiſenfleiſch. Nun aber ſchwindet dieſe Quantität in Folge unverhältniſmäßiger Abgabe von Knochen und einzelner Partien, wie Herz,, Leber, Lunge, Kopf, Hale und Zunge mindeſtens um die Hälfte. Ich weiß ſehr gut, daß ähnliche Theile laut ſchriftlichen Ueber: einkommene mit den jeweiligen Lieferanten nicht an die Truppe abges geben werden ſollen, weiß aber ebenſo gewiß, daß - mit Ausnahme |

wenn nicht glüdlicherweiſe in dieſer Gegend fidz große Mengen wilder Schneden vorgefunden hätten , glaube ich, daß dieſen – übrigens nichts weniger als inſtructiven — Uebungen ein vorzeitiges Ende wegen aus: gebrochener Hungersnoth gemacht worden wäre.

Ich habe nie die Zweđmäßigkeit, dem Soldaten eine Neferve: Zündnadel zu geben , evidenter ſich erweiſen ſehen als hier. Die Leute bedienten ſich derſelben, um die friedlichen Bewohner der Schnecken: häuschen damit herauszuholen und ſie gierig zu verſchlingen. Glauben Sie nicht, geehrter Leſer, daß wir uns etwa damals

in irgend einer wüſten Gegend ohne Cultur und Verbindung bewegt hätten; nein, dieſe 6000 Mann waren concentrirt zwiſchen Sidi -Bela

! !

308

Nach Annahme des 8 -Millimeter-Kalibers muß die Munition geändert werden. Das Blei der 11-Millimeter-Patrone kann nach

con

ſowie zwei des M/85 jedem Truppentheil der Infanterie zu. Die Truppen hätten alsdann die beiden Modelle zu erproben und in

dem Umgießen wieder benußt werden , die Hülſen haben nach dem Zerlegen der Patronen ebenfalls einen gewiſſen Werth. Wenn man

Bezug auf ſchnelles Schießen zu vergleichen, das nach unſerem Vor: ſchlag umgeänderte Gewehr wäre hierbei mit dem ledernen Schnell

ſehr reichlich rechnet, Yo wird der Preis desEinſtellens einer 8- lader zu verſehen , der gegenwärtig bei jedem Sdnelfeuer im Ges Millimeter-Patrone an den Platz der von 11 Millimeter nicht die Höhe von 6 Centimes erreichen. Der Preis-Unterſchied zwiſchen der Um-

brauch iſt. Jeder höhere Offizier, jeder Hauptmann, der dieſen vergleichen :

änderung in das M /85 und der von uns vorgeſchlagenen iſt 21,50 den Verſuchen beigewohnt hat, ſollte einfach mit „ja “ oder „ nein " Francs , für welchen Betrag – 6 Centimes auf eine Patrone gege ſeine Anſicht über den Vorzug eines Syſtems abgeben. Der rechnet - man 360 Patronen zu 8 Millimeter haben kann. Die - : Die Miniſter hätte dann die Meinung von zuſtändigen Jufanterie-Offi 1

auf einen Mann entfallende Kriegsausrüſtung beſteht in 176 Patronen in der Taſche und den Wagen 2c., man würde daher für die genannte Summe die doppelte Kriegsausrüſtung haben. .

zieren und nicht von Artilleriſten. Das Gewehr, welches den Vor: 311g erhielte , würde das Vertrauen des Heeres beſitzen , das mehr werth iſt als die Billigung ſeitens irgend einer techniſchen Com

Dieſe bedeutende Patronen-Ausrüſtung, ſowie eine Bewaffnung, miſſion. die wohl derjenigen aller anderen Staaten Europa's überlegen iſt, können wir erlangen, ohne mehr Mittel auszugeben , als für die

Es iſt hohe Zeit, mit den Jrrthümern zu brechen , die bis jetzt von der Artillerie gehegt wurden nnd der Infanterie das Recht zu

Umänderung einer Million Gras - Gewehre in das M/85 noth-

geben, die Modelle der Waffen ſelbſt zu ſchaffen , die ſie auf dem

wendig ſind.

Schlachtfelde verwendet. General Boulanger würde hiermit ein

Im Intereſſe der Vertheidigung des Vaterlandes beſchwören wir den Kriegsminiſter, jegliche, ſelbſt eine theilweiſe Umänderung

verſtändiges, für das Heer nüßliches Werk thun, das eines Offiziers würdig wäre , der aus der Waffe hervorgegangen iſt, welche man

der Gewehre des M/74 in das M /85 einzuſtellen , und die Umän : derung des 11 -Millimeter-Gewehrs in ein ſolches mit 8 Millimeter Kaliber prüfen zu laſſen. Man beauftrage damit eine Commiſſion

die „ Königin der Schlachten “ genannt hat. Das auf 8 Millimeter abgeänderte Gewehr wäre zur baldigen Bewaffnung der ganzen Infanterie zu beſtiminen , und zwar ſollte

-

von drei Mitgliedern, welche recht ſchnell arbeiten wird. Man ſetze

dies eine Uebergangs-Maßregel ſein. Jndeſjen ſollten in Friedens

dieſelbe aus Anhängern des kleinen Kalibers zuſammen , da man

wie Kriegszeiten die Sergeanten, Sergeant- Fouriere uud Corporal

nur dann zu einer Löſung kommen wird. Es iſt naiv, eine Löſung von Perſonen ſuchen zu laſſen, welche den Entſchluß gefaßt haben, ſie nicht zu finden. Man möge von dem menſchlichen Herzen nicht mehr verlangen, als es geben kann. War nicht die Geſchichte der

Fouriere proviſoriſch das neue 8 -Millimeter-Gewehr mit Nepetir Werk , 8. i. das M/86 bei allen den Bataillonen erhalten , welche man in derſelben Zeit mit dem 11-Millimeter -Gewehr, das nach unſerem Verfahren auf 8 Millimeter abgeändert würde, bewaffnete.

1

In jeder Compagnie zeige man den Leuten, daß das auf 8 Milli: meter umgeänderte Gewehr mit Hülfe des Schnellladers ebenſo rajdh denſelben äußeren Abmeſſungen wie den Lauf M/74 her, bohre und ſchießen kann wie das neue 8 -Millimeter-Gewehr. Dieje Ueberzeugung muß in alle Kreiſe unſerer Infanterie ziehe dieſelben mit den neuen, für das 8-Millimeter-Gewehr beſtimmten Maſchinen. Sodann ſende man ſofort zwei umgeänderte Gewehre, I dringen , deshalb muſ man bei allen Compagnien neue Repetir Commiſſion Dumont hinreichend belehrend ? Man ſtelle mit den alten Maſchinen raſch Gewehr- Säufe von

Abbes und Mascara , zwei der bedeutendſten Städte der Provinz

Die Sade verhält ſid nämlid ; jo : Gelegentlich der periodijchen

Oran , und es trennte uns nur eine Entfernung von zwei Tagemärſden

Verſteigerung ausgetragener Monturſtüde, unbrauchbaren Lederzeuges

von jeder derſelben.

u . 1. w. wurde jedenfalls durch) „ Ueberſeben " dieſe Reliquie in einen

1

!

Die Suppoſition der damaligen Marſdımanöver war ungefähr

Ballen genannter Effecten gepackt, und der meiſtbietende Händler jah

folgende: Sidi-Bel -Abbce, vom Feinde cernirt , ſoll einen bedeutenden

ſich — bci näherer Beſidytigung des Erworbenen - freudig überraſcht

Convoi an Lebensmitteln, von Mascara kommend, erhalten ; derſelbe

im Beſite der Kaiſerlidien Fahne des zweiten Regimentes der Fran:

iſt von einer Brigade geſchüýt. Der Gegner erhält davon Kunde und detadirt vom Cernirungs -Corps eine Brigade Cavallerie mit einiger Infanterie, um dieſen Convoi, reſpective die ihn ſdjütende Brigade bei ihrem Deboudjiren in die Ebene von Bel-Abbes wieder in die Gebirge

zöſiſchen Fremdenlegion, auf welcher die Namen der glorreidyen Tage von , Inferman, Balaklava , Cammcrone, Montebello, Magenta und Hunderte verbluteten Solferino “ in goldenen Lettern prangten. unter ihr.

zurüczuwerfen und eventuell ſidy des Convois zu bemächtigen .

Eines Tages nun traf es ſid), daß ein Offizier der Fremden :

zufällig dieſe Fahne, die bereits ihrer goldenen Franſen be Sie können fich denken, geehrter Leſer, daß dieſe Annahme den region war, in der Bude des Trödlers fand.

hungernden Leuten viel Stoff zu Wißen aller Art bot , und man þörte häufig, es wäre beſſer , ſich der Lebensmittel ſelbſt zu bedienen, als dieſe der bedrängten Garniſon von Sidi-Bel-Abbes zuzuführen.

raubt

Jener Ehrenmann war nun ſofort bereit, das Kleinod käuflich an ſich zu bringen , und auf Befragen über den eventuellen Preis

Oder aber , wenn die Garniſon von Sidi-Bel-Abbes ſolchen Hunger fühlte wie die den Convoi ſchüßende Brigade , durchbräche jene die

wurde ihm vom Verkäufer eröffnet , er könne daſſelbe für die bejchci

Cernirung, um auf halbem Wege den erſehnten Lebensmitteln entgegen:

Als der Offizier zum Capitän in einem Zuaven -Regiment ernannt wurde, inadyte er dieſe unglückliche Fahne der heutigen Legion

zukommen.

dene Summe von 1 Frc. 25 Cent.

1 Mark erwerben !

Idj nahm Theil an zwei größeren Truppen-Uebungen im Jahre i zum Geſdhenke', und auf Befehl des Oberſten wurde dieſelbe in eine 1875 in der Umgebung von Miſſerghin und 1876 , wie oben bemerkt,

E&e der Unteroffiziers- Bibliothek zu Sidi-Bel-Abbes geſtellt. Aus Vorhergehendem , ſowie aus Nachfolgendem iſt erſichtlid),

von Ain Sfijef , und war im Intereſſe der Franzöfiſchen Taktiker fo glüdlidy, keine Offiziere fremder Armeen dort zu ſehen .

wie wenig Sinn für Fahnencultus der Regiments - Commandeur der

Was ich in dieſen Capitel behandle , wird dem geehrten Lejer, wenn er nicht dem Militärſtande angehört , ſehr außergewöhnlich er: ſcheinen, dem Soldaten jedoch wird es geradezu unglaublich ſeiu.

Fremdenregion beſikt, denn ſelbſt bei Empfang der heutigen Fahne ſtimmte nach vorhergegangenem Schlagen und Blaſen des Fahnen: marſdjes die Muſit auf deſſen ſpeciellen Befehl den bekannten und

Nachdem das Kaiſerreich geſtürzt war und die Republik mit ncuen Fahnen die Franzöſiſche Armee beehrte, erging der Befehl an

höchſt unpaſſenden Refrain aus „la fille de Madame Angot“ an : Ça ne vaut pas la peine assurément, de changer le gouver

jene Regimenter, welche überhaupt noch im Beſiße von Fahnen waren, dieſelben nach Baris zu ſenden , um , wenn ich nicht irre, im Dome

nement. "

n

»

Hiemit empfehle ich mich dem geehrten Leſer, warne die Eliaß

der Invaliden verbrannt zu werden. Nun aber hatte die Fremden: Lothringiſche Jugend und danke meinen früheren Herren Kameraden, legion , welche früher zwei Regimenter formirte, auch zwei Fahnen, 1

von denen die eine den gegebenen Befehlen zufolge eingeſchict wurde,

die andere jedoch ſeit langem verſchwunden war, — um ſpäter in der Bude eines iſraelitiſchen Händlers unter alten Kleidern und Eiſen wieder aufzutauchen.

wenn ſie mir bis an's Ende meiner Erzählung folgten .

309 Gewehre haben.

Da die beiden Gewehre von einander etwas ab:

Frankreich.

weichen, ſo würde man nur die Schließenden damit bewaffnen, für * Paris , 15. Mai. [Gegenwärtiger Stand der Urtheil eine Fachblattes über die Kriegsflotte. welche es den Vortheil hat, etwas leichter zn ſein. Die Artillerie , welche unſere Patronen-Wagen mit Patronen Marine . A u gaben.] Nach einer türzlich durch den Marine: ube ausgegebenen Liſte beſteht der active Theil der Flotte von zwei verſchiedenen Kalibern überfüllen will, wird über die An: Miniſter AKampfſchiffen, und zwar 22 Panzer-Corvetten, 10 Panzer aus 360

nahme zweier Gewehre deſſelben Kalibers, aber mit wenig verſchie Kreuzern , 11 Panzer -Küſtenſchiffen , 4 Panzer - Kanonenbooten , 10 denen Mechanismen, ſich beklagen. Man darf aber ſich um dieſe Vor:

Batterie Schiffen , 9 Kreuzern erſter, 15 Kreuzern zweiter, 18 Kreuzern

mūrfe der Büreaus,der alten Bewahrer der Ueberlieferungen des dritter Claffe, 3 Torpedo-Kreuzern, 16 Avijos erſter,26Aviſos 2

1

heiligen Thomas von Aquino, nicht fümmern. Man bilde die Com- zweiter, 5 Aviſos dritter Claſſe, 14 Transport - Aviſos, 8 Torpedo

miſſion aus Infanterie-Offizieren oder ſolchen , die aus derſelben Aviſos, 20 Kanonen:Booten , 42 Kanonen-Schaluppen , 1 Kanonen 1

Ponton, 9 Hochſee- Torpedo-Booten , 68 Torpedo-Booten , 26 Trans hervorgegangen ſind , aus Sachverſtändigen und Anhängern des

port- Schiffen , 16 Segelſchiffen , 3 Scul diffen . Zu dieſen 360

kleinen Kalibers, und man wird ſehen , wie die Schwierigkeiten, welche die Büreaus auftreten laſſen, verfliegen. Der Miniſter wird

ſind, treten weitere 60 Fahrzeuge hinzu , welche theils nod, auf der

Kampfſchiffen , zu welchen eigentlich die Schulſchiffe kaum zu rechnen 1

dem Lande einen Dienſt geleiſtet haben, den man auf dem Schlacht: Werft liegen, theils bereits vom Stapel gelaſſen ſind, nämlich: 2 felde zu ſchäßen wiſſen wird ! "

Panzer-Ranonenboote , 1 Torpedo - Kreuzer , 2 Aviſos , 2 Transport:

Soweit der „ Progrès militaire “ . Der Leſer erſieht aus ſeinen Ausführungen auf's Neue die Wahrheit des alten Aus-

Schiffe zählt.

Aviſos und 53 Torpedo - Voote , jo daß die geſammte Flotte 420

Von dieſer Summe ſind bereits 67 zur Ausmuſterung

beſtimmt, und zwar für das Jahr 1887 18. Da aber auch der

Fran Ob die ſpruchs : „Das Beſſere iſt der Feind des Guten " . Ob die Frans

Reſt kaum ned; als kriegstüchtig bezeichnet werden kann , ſo iſt die

zöſiſche Heeresleitung den von dem Pariſer Fachblatte gemachten Andeutungen und Vorſchlägen Folge geben wird, wiſſen wir nicht.

Stärke der Flottte nur zu 353 Schiffen zu berechnen.

Jedenfalls iſt aus den hier gemachten Mittheilungen zu entnehmen,

eſſanten Aufjaße mit Ueberſchärung den „ Uusgabender derTorpedo Marine“ . Inhingewieſen der Ein :, - Boote leitung wird auf die welch ' leștere einſtweilen nur noch gut für die Küſten - Vertheidigung ſeien, aber andererſeits vor der jeßt ſich merklich machenden Neigung

daß die Franzoſen in Betreff der Abänderung ihrer InfanterieBewaffnung noch zu keinem feſten Entſchluſſe gekommen ſind und,

Das Marineblatt , die „,Yadit“ , beſchäftigt ſich in einem inter: .

wie das in ihrer Natur liegt , nur ein ſolches Gewehr annehmen gewarnt, von einem Ertrem in's andere zu fallen und die Torpedo mit leşteren mandeshalb verdammen . Nur müſſe gar zu Verjudsevornehmen ganz und koſtipielige wollen, welches, wie ſie ſagen, das beſte oder doch eins der beſten Boote nod yomandhe iſt das ; gerade in Europa iſt.

N a d r i ch te n . Oeſterreich - Ungarn. Buda- Peſt, 15. Mai. [Erridhtung einer Waffen .

fabrik .] Vor mehreren Monaten hatten wir bereits in dieſen Blättern die Mittheilung gemacht, daß die Regierung die Abſicht

verfolge, in Ungarn eine große Waffenfabrik in’s Leben zu rufen . Wie id ſo eben vernehme, hat nun die Regierung das Angebot der

Blatt, da das Budget beſchränkt ſei, gegen viele für die diesjährigen Manöver im Mittelländiſchen Meere in Ausſicht genommenen un: nöthigen Ausgaben. Um dieſe beſtreiten zu können, müßte die Marine über erhöhte Einnahmen verfügen . Gerade das Umgekehrte ſei aber der Fall, denn der Marine-Miniſter habe ſich zu einer Erſparniß von

mehr als 11 Millionen entſchloſſen , was , beiläufig bemerkt , recht deutlich zeigt , daß ſich der Revanche - Gedanke ganz und gar an die Land -Armee und nid)t im mindeſten an die Flotte klammert, und daß 1

1

dieſem vielleidyt ſehr unridytigen Gedanken unter dem Druck jenes volksthümliden Vorurtheils aud) an maßgebender Stelle ohne Weiteres

nadygegeben wird. Das Blatt weiſt nun auf die praktiſchen Folgen

Engliſchen Firma Nordenfels, in Buda:Peit eine Waffenfabrikzu immer noemenhemangadaaBudgetsbin. Zunächſt haben, bie Feldzüge und dem Unternehmen für 15 Jahre Steuerfreiheitund zollfreie Ein: zählige, nicht rechtzeitig entlaſſene Mannſdaiten in's Budget vom fuhr der Maſchinen bewilligt.

Das Capital iſt auf 4 Millionen

Gulden beantragt, und die Financiirung ſoll von der Wiener Unions bank übernommen werden ſein . *)

Jahre 1887 mit hinübergenommen werden mußten , 6. h. etwa 7 bis 8000. Das ergiebt natürlich einen bedeutenden Fehlbetrag , hat aber auch die in rein militäriſder Beziehung bedenkliche Folge , daß man einſtweilen faſt auf jebe neue Recruten - Aushebung verzidytet hat , um

Eine andere Urſache des

* ) Das „ Armee- Blatt “ bemerkt hierzu noch folgendes Nähere :

die Koſten nicht noch mehr zu erhöhen.

Mr. Guſt a v Noos, General- Vertreter der Firma Nordenfeld

Fehlbetrags ſind die im Budget nicht vorgeſehenen Ausgaben für die

in London und Stocholm , hat dem Königlich Ungariſchen Honvéd-Miniſterinm ein Dffert zur Errichtung einer Waffenfabrik in Ungarn eingereicht, in welcher ſowohl jene 400 000 Mannlicher Repetir - Gewehre ,die für Ungarn er

Manöver-Ausrüſtungen. Das Blatt geht ſehr ſcharf gegen die rein phantaſtiſden An

forderlich ſind, als auch Mitrailleuſen und Schnellfeller-Kanonen des Syſtems

gaben der Aube 'ichen Budget-Aufſtellung vor und bemerkt u. a.:

Nordenfeld erzeugt werden ſollen. Es beſteht nämlich die Abſicht, nicht

Mit dem jevigen Syſtem übertreibt man ſo ſehr die Ausgaben der erſten 6 Monate des Jahres, daß, wenn irgend ein Zwiſchenfall ein:

11

.

nur die von der Deſterreichiſch - Ungariſchen Kriegsverwaltung allenfalls zu

beſtellenden derlei Geſchüte in herſtellen zu laſſen, ſondern és ſollen alle Aufträge,welche diedieſer WalkanFabrik - Staaten , wie "Rumänien , Serbien,

tritt, die Credite ungenügend ſind und man zu außerordentlichen ſeine

Montenegro 2c., ſowie auch Perſien gegeben haben oder geben werden , in

Zuflucht nehmen muß. Selbſt um das Jahr zu enden , muß man bis zur Grauſamkeit ſparjam ſein ; man ſtelt Alles außer Dienſt, und ſobald cs fid um die geringſte Reparatur handelt, ſdict man die Schiffe in den Hafen und ſchifft die Mannſchaften aus. Nach alledem kann man ſicher ſein, daß die Marine gezwungen ſein wird, außerordentliche Credite für den Unterhalt ihres Perſonals zu

dieſer Uugariſchen National- Waffenfabrit durchgeführt werden. Hierdurch

würde für die Fabrit der Vortheil erwachſen , daß ſie nach erfolgter Er zeugung der Mannlicher Repetir - Gewehre die Arbeit nicht einzuſtellen braucht, ſondern fortwährend in Thätigkeit bleiben kann.

Da Mr. Nordenfeld ſelbſt als techniſcher Leiter der Fabrik fungiren wird, ſo iſt damit ſchon eine Gewähr für die vollkommenentſprechende Durch führung der Aufträge gegeben, weil dieſer jedenfalls zu den hervorragendſten Waffen -Technifern unſerer Zeit zählt. Nordenfeld ſteht heute im 44. Lebens

zwei Fabriken in Stocholm bereits rüſtig, vollkommen jahre,iſt London errichtet, welche, wie hat bekannt, in fortwährendemBetriebe ſtehen und und den Actionären die ausgiebigſten Tantièmen abwerfen. Er iſt Erfinder von 27 verſchiedenen Geſchüß- und Mitrailleuſen -Syſtemen , von Torpedo: und ſubmarinen Booten , deren legtes in jüngſter Zeit alle maritimen Kreiſe in tereffirt hat und vielfachen Proben unterzogen wird. Es iſt daher mit dem

Manne, deſſen exacte Arbeit bei den hier vorgezeigten Mechanismen allge meinen Beifalt fand, wohl die Gewähr für die minutiöſe Ausführung der zu verfertigenden Mannlicher-Repetir-Gewehre gegeben.

Fats nuu der Firma Nordenfeld die Conceſſionzur Erbauung

Unter folchen Verhältniſſen ſei es zwedmäßiger geweſen ,

weiſe Erſparniſſe zu machen , als ſich auf reclamemachende Studien einzulaſſen, die ſehr theuer find, niemand etwas lehren und überdies das Material verfrüht abnußen.

Großbritannien. London , 14. Mai. Ein Memorandum über die Verwendung der Torpedo 8.) Ein Memorandum des Con troller of the Navy wendet ſich an alle Ober-Befehlshaber unſerer

dieſer Ungariſchen Waffenfabrik ertheilt werden ſollte, beabſichtigt derſelbe, verſchiedenen Marine Stationen jenſeits des Canals und lenkt deren mit Bewilligung Seiner MajeſtätdesKönigevonShweden ,dietüchtigſten Aufmerkſamkeit vorzüglich auf die Verwendung der Torpedos. Es in den dortigen Waffenfabrifen angeſtellten Ingenieuré zur Einrichtung der Fabrit ſowohlals zur Erzeugung hierher zubringen, zur gewöhnlichen Ar Caution offerirt, welche unmittelbar nach erhaltener Conceffion erlegt Arbeiterzuverwenden inländiſche ausſchließlich beit jedoch Mr. Roos die .moraliſche Unter: werden kann. , wurdedem wir vernehmen Soviel Vom militäriſchen Standpunkte kann die Errichtung einer zweiten ſtüßung ſeitensder hervorragendſten Perſönlichkeiten Ungarns in Anbetracht dcs nationalen Zwectes zugeſagt, und hat derſelbe 1 Million Gulden als Waffenfabrit in Deſterreich -Ungarn nur mit Freuben begrüßt werden ."

1

310

ſind namentlich Liſten der Torpedo-Boote erſter Claſſe aufgeſtellt, welche | werden ; éa aber im dortigen Lager keine größeren Uebungen ſtattfinden, jedem Hafen zugetheilt werden könnten. Es wurde danach Vorſorge ſo werden ſie in dieſem Jahre ſehr wenig zu ſehen bekommen. getroffen , um in dieſer Beziehung Fehlendes zu ergänzen . Berichte wurden darüber eingefordert , in welcher kürzeſten Friſt Alles bereit ſein tönnte. Man glaubt, daß nun auf Grund derſelben Sie erforder: liche Torpedo- Flottille für alle Punkte feſtgeſtellt werden würde. Der

K r it i k.

Malta-Correſpondent meldet, daß dort in zwei Stunden 10 Torpedo Seſchichte des Feuerwerksweſens in den leßten 50 Boote bereit geſtellt werden könnten , um ſofort völlig kriegsbereit in Action zu treten, vorausgeſeßt , daß genug Bemannung da wäre, näm lich 14 Offiziere und die erforderlichen Leute für jedes Boot.

Der

Correſpondent ſchreibt das Verdienſt einer ſolchen Kriegsbereitſchaft

ganz bejonders der Thätigkeit Seiner Königlichen Hoheit dem Ober: Commandirenden zu. Außerdem ſind Torpedos in Gibraltar, Hongkong, Cap der guten Hoffnung und auf den Bermudas ſtationirt. Es

iſt indeſſen zweifelhaft, ob die 8 Torpedos am Cap ein ausreichendes Hinderniß für einen Panzerkreuzer und nebenbei eine genügende Sicherung für die Capſtadt und Simonsbai ſein Sürften. Chatham hat , dem

fahren . Feſtſchrift zum 8. September 1886. Berlin 1886, E. Š . Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. 8. VI u. 103 S.

Preis 1 M. 50 Pf.

[R.) Am 8. September 1886 waren gerade 50 Jahre ver floſſen , feit die erſte Organiſation des Feuerwerks-Perſonals der König lich Preußiſchen Armee erfolgte. König Friedrich Wilhelm III. hatte in Veranlaſſung des um die Artillerie hoch verdienten Prinzen Auguſt von Preußen das Feuerwerker Corp8 in's Leben gerufen und zu dieſem Zwecke eine Allerhödyſte Cabinets - Ordre erlaſſen. Durch die

Bericht zufolge, allein 12 oder 13 Voote, abgeſehen von ſeiner Land- leştere wurde verfügt, daß das damals noch den Compagnie-Verbänden befeſtigung, und jede der anderen diesſeitigen Stationen wird ähnliche

zugehörende Feuerwerks-Perſonal der Artillerie-Brigaden ganz aus den

Etabliſſements erhalten. Die meiſten wichtigen Häfen jenſeits des Canale werden überdies noch gut und ſicher in ihrem VertheidigungsMaterial ergänzt werden können , da unſere Torpedo - Flottille immer mehr verſtärkt und vervollkommnet wird. Das Memorandum empfiehlt

ſelben ausſcheiden und dem Brigade- Stabe zugetheilt werden ſollte ; die näheren Feſtſetzungen der neuen Organiſation beſtimmte ein Erlaß

ſchließlich Bereithaltung der Mannſd)aft, fleißige Uebung der In- und Außerdienſtſtellung und für jedes Schiff beſondere Ausrüſtungsplätze und Ausrüſtungslager.– Die Die Britijdie Britijdje Kriegømarine Kriegsmarine iſt iſt außerdem dieſe dieſe Wodie wieder um zwei Sdiffe vermehrt worden. Das erſte , das Panzerſdiff „ Sanspareil“, weldies in Bladwall vom Stapel lief, cin Schweſtcrſchiff der „ Victoria “ , übertrifft dieſe an Gewicht und iſt

des Prinzen vom 27. September 1886 .

Daß der Anlaß eines ſolchen militärijden Jubiläums zur

Heraudgabe einer Feſtſdrift benutzt wurde , iſt eine ganz natürlidie Sache, welche e8 zugleich mit ſich gebracht hat, daß damit eine Quellen ſchrift an die Deffentlichkeit getreten iſt, welche über die Geſchichte der Artilleric die jüngſte Waffe des Preußiſden Deeres - jehr will: fommene Auskunft giebt. Denn wenn auch die Artillerie ſchon Jahr:

hunderte vorher eine chrenvolle Stelle in der Feldſdladyt wie im

folglid, das ídwerſte Panzerſdiff der Engliſden Kriegsmarine. Der

Feſtungekriege eingenonimen yat, ſo hat dieſelbe doch erſt ſeit verhältniß

,,Šanspareil“ iſt ein doppelſdyraubiges , aus Stahl gebautes, gepan:

mäßig kurzer Zeit in geſchloſſenen Truppen -Verbänden an den Kriegs

zertes Thurmſchiff.

thaten der Armee ſich betheiligt. Die vorliegende Schrift, welche ohne Angabe eines Verfaſſers

Seine Armatur beſteht aus 27 Kanonen kleinen

Kalibers , zwei 111 Tonnen wiegenden Kanonen im Thurme, einem 29 Tonnen und zwölf je 5 Tonnen wiegenden Gejdyüten in der

Batterie und acht 14zölligen Whitehead 'ſchen Torpedoröhren. Die Panzer-Bekleidung hat eine Stärke von 16-18 Zoll. ,Sandpareil"

madt 16–17 Knoten in der Stunde. Das zweite Schiff, die Sdya: luppe „ Buzzard“, iſt ungepanzert, ihre vitalen Theile aber ſind durch ein ſtählernes Verdeck geſchüßt , das ſich über die ganze Länge des Schiffes ausdehnt.

Die Armatur des ,, Buzzard" beſteht aus 32

erſchienen, jedoch offenbar nach ſehr guten Quellen bearbeitet iſt, zer: fällt in 2 Theile, denen eine Einleitung vorangeſtellt iſt. In der letzteren wird ein kurzer Rückblick auf die Entwickelung des Feuer werksweſen überhaupt geworfen , die mit den Namen alter berühmter Meiſter wie Mieth, Furtenbad ) ,

Räſtner u . a. enge ver:

bunden iſt, und dann die Trennung der Hauptzweige der Artillerie des taktijden und techniſchen

berührt.

Es geht daraus die

Kanonen .. – Das größte der neuen Torpedo-Boote der Britiſchen geſteigerte Bedeutung des Feuerwerksweſens in der Gegenwart hervor, die Oberfener: Marine, weldhes 134 Fuß lang iſt, mad te am Dienſtag eine Probe: weldie dann auch Veranlaſſung geweſen iſt , daß fahrt , wobei es 23 Kinoten in der Stunde zurüdlegte. Das Boot werker zu Feuerwerks- Offizieren befördert worden ſind. Das erſte Capitel zeigt uns die Entwickelung des Feuer : iſt von bejonderer Bauart und hat drei Nöhren zur Aufnahme von Torpedos und fünf ſchnell feuernde Hotdykibide Kanonen an Bord. Der Maſchinenraum iſt durch Kohlenſtüdchen geſchützt und beſitzt eine Vor:

ridstung, vermöge welcher die Feuer unterhalten werden können , jelbſt wenn das Boot don voll Waſſer iſt.

Jahren hatte die neue Einrichtung ſich zunädyſt im Frieden , dann aber audi im Kriege zu bewähren , was gegen das Ende der genannten

Periode nicht ganz der Fall war. Beſonders zeigte der Feldzug 1866 mandie Unzulänglichkeiten, ſo fehlten bei der Mobilmadung von 398

Rußland. **

werk & weſens in den Jahren 1836-1867. In dieſen 31

Oberfeuerwerkern und Feuerwerfern nicht weniger als 134 !, alſo 34

Petersburg , 14. Mai. [Die diesjährigen Truppen -

Procent. Es hatte ſich herausgeſtellt, daß die Durchſchnittszahl der

Uebungen.] Ueber die diesjährigen Sommer-Uebungen des Heeres Oberfeuerwerker-Schüler immer geringer geworden und daß auch der ſind ausführliche Beſtimmungen erlaſſen worden. Aus ihnen geht nach Qualität geeignete Erjaß in der Abnahme begriffen war. zunädiſt hervor , daß die Lager - Uebungen beinahe im ganzen Neidy

um einige Wochen kürzer ſein werden als in den Vorjahren ; in

Das zweite Capitel behandelt die Entwidelung des Feuer werksweſens von 1867—1886. Wir erhalten hierin zunächſt

manchen Militär-Bezirken, wie Wilna, Warſdau , Kiew, Odeſſa u. ſ.w. , Mittheilungen über die weiteren Schritte, weldie in den Jahren 1867 1

werden die Uebungen ſogar mitten in Sommer auf 3—4 Wochen

bis 1887 in Betreff der Organiſation des Feuerwerksweſens gethan

unterbrochen und die Mannſchaften in großem Maße zu den Feld:

wurden. Unter denjelben iſt wohl die wichtigſte die Allerhöchſte Ca

arbeiten beurlaubt. Bei dieſer Verkürzung ſpielt wohl der Geldpunft

binets-Ordre vom 23. September 1871 , welche zur Ergänzung ihrer

auds eine Rolle, denn die Truppen -Zuſammenziehungen in Lagern ſind, Vorgängerin vom 20. Juni 1867, betreffend die anderweitige Or: der erhöhten Verpflegung wegen , ſehr theuer. Größere Zuſammen:

ganiſation des Feuerwerks -Perſonals, die Vollendung der Organiſation

ziehungen von Reitermaſſen für 1—2 Wochen in Sonderlagern finden erreichte. Gegenwärtig befindet ſich das Feuerwerksweſen aufeiner Stufe, an 14 Punkten des Europäiſchen Rußlands ſtatt, ſo z. B. im Bezirk

welche den Anforderungen der Zeit entſpricht, allein die lekteren ſind

Wilna an drei, im Bezirk Warſchau an vier Punkten u. 1. w . Im

wandelbar, und darum ſtehen dem Feuerwerksweſen ſtets noch höhere

!

}

I

Bezirk Riew werden in dieſem Jahre feine größeren Reiterei-Uebungen und ſchwierigere Aufgaben bevor. Daſſelbe muß der Entwicelung des ſtattfinden ; die Reiter- Regimenter werden an den Uebungen in den geſammten Kriegsweſens folgen,und dieſe verlangt heute mehr als je gemiſchten Lagern theilnehmen. Es ſind deren in dieſem Jahre 51 vorhanden , die größten bei Petersburg ( Straßnoje-Selo), Wilna, War: ichau, Odeſſa, Moskau.

eine innige Verbindung der Taktit mit der Technit und die größt: mögliche Vollendung der lekteren. Wir möchten unſererſeits hier die

Sappeur-Uebungen in größerem Maßſtabe Anſicht ausſprechen, daß wir für die weitere Entwicklung des Feuer

finden in den Bezirken Odeſſa , Kiew , Warſdau , Petersburg und Wilna ſtatt. Im Vergleich zu den Vorjahren nehmen dieſes Jahr .

werke-Perſonale ale dringend erforderlich erachten, daß an das Offiziers Eramen des Feuerwerke-Lieutenants nod höhere Anforderungen geſtellt

mehr Neiter- und Fußtruppen an den Lager-Uebungen Theil, dagegen werden, damit fortan die Offizierealler Waffen mit völlig gleidhem Maße etwas weniger Artillerie als ſonſt. Der Czar wird vorausſidtlich gemeſſen werden können . Dieſe Forderung iſt wohl allgemein als nur die Lagertruppen bei Kraßnoje- Selo beſichtigen und bald nady Beendigung der dortigen Uebungen nach Dänemart gehen.

Fremde

richtiger Grundſaß anerkannt.

Die kleine Schrift iſt im Allgemeinen gut abgefaßt. Nurſcheint

Offiziere dürften in dieſem Jahre wohl kaum Einladungen erhalten ; und der Stoff nicht immer ſtrenge geordnet zu ſein: der Inhalt zeigt die hier beglaubigten Militär-Bevollmächtigten werden wohl wie aus mehrfach eine bunte Miſchung von Ernſtem und Heiterem , welche in jährlich in das Kaiſerliche Hauptquartier nach Kraßnoje-Selo geladen einem geſchichtlichen Wert durchaus nicht am Plaße iſt.

be

311

Unſere Schrift idhließt mit den ſchönen Worten : „ Möge die

Pferde ſagt, finde ich vortrefflich. Und wie er dem faulen einen

nähere oder fernere Zukunft bringen, was ſie wolle , jo wird das Feuerwerks - Perſonal unentwegt für Kaiſer und Reich feſthalten an

energijden Reiter vorſdreibt, ſo empfehle ich für das heftige einen faulen.

Getreu und ſchlicht. “

Mit Freuden jehe ich S. 28 beim Scheuen erwähnt, daß man das Pferd nicht mit dem inwendigen , ſondern nur mit dem auswen : digen Zügel heranbringt, was ich bisher umſonſt gepredigt habe. Alſo ſcheut und drängt im Näherreiten rechts , ſieht aber mit dem Ropfe links vorwärte nach dem Scyeuungs -Gegenſtande. Beſſer hätte man

Wie werden die Dienſtpferde in guter Conditioner:

gethan , an demſelben links vorbeizuſteuern, nun aber beißt es „ rcchter

halten ? Von Generallieutenant Frhrn. von Buddenbrock. Hannover 1887. Helming'iche Verlagshandlung ( Th. Mierzynski).

Zügel " ; wie viele ziehen aber, weil das Pferd rechts drängt, am linken ! Dabei gedenkt Verfaſſer ebenfalls der Ohnmacht des Sporns.

dem ſelbſterkornen Wahlipruch ſeiner Denkmünze : Bei ſtrenger Pflicht

8. 41 S.

3d) wiederhole: die Sdrift iſt für jeden Reiter empfehlens:

werth ; ſie iſt lehrreich und nüşlids .

(v. Sch.) Ein ächt cavalleriſtiſches Werkchen , das ſich jeder 1

Cavallerie :Offizier genau anſehen ſollte ! S. 29 bis zum Ueber Erercieren , Felddienſt und Manöver Schluß der Sdyrift – überlaſſe ich einer bewährten Feder das Urtheil. Neue Militär - Bibliographie.

Nur wo ich mich als alter Lootſe in gut bekanntem Fahrwaſſer fühle, ſpreche ich meine Anſidit aus, und zwar aud, über das unter der

Rubrik „ Erercieren “ S. 33 erwähnte Zäumen , das id) Wort für 1

Wort wahr finde, denn gut gezäumt iſt halb zugeritten . Wie wahr ſind auch die Worte S. 2 und 3 über die zur

Mode gewordene unnatürlice, künſtlich hinaufgejdhraubte Sports- Fleiſchwegſchaffung! Nicht allein gegen Druđíchäden , ſondern auch um zu: jeren zu können , iſt das Fleiſd nöthig.

Schon in der Friedensarbeit

wird überfluß daran entfernt , deshalb ſind Rennplat - Grundſätze ſchlecht am Platze. Der Escadrons Commandeur findet nun die Mittel angegeben, für gutes feſtes Fleiſch zu ſorgen ,*) denn dieſes trägt ſehr

zur guten Conſervirung der Pferde bei. Verfaſſer empfiehlt deshalb, die disponiblen Regimentsfonds für Futterzujduß zu verwenden, ſowie das ridytige Arbeitsverhältniß zum Futterfirum aufzuſuchen, - lauter Wahrheiten , die dem Sportsnadieiferer ein Einhalten gebieten ! Ein dides Pferd (S. 4) bringt ſidh leichter in Condition als ein mageres. Auch muß eine gute Dreſſur die Grundlage zu letzterer daffen, denn ein richtig in das Gleichgewidyt gebradytes geſchmeidiges Pferd ver: idiwendet weniger Kräfte und functionirt harmoniſdier als das ſteife, ungebogene. Das Einpauken in den Galopp in dieſem Znſtande geht auf Unkoſten der Thiere , was ich ſchon in Nr. 42 der Allg. Mil.3tg. des Jahres 1884 ausipracy. Seite 5 ff. der Stallpflege iſt jedes Wort beherzigenswerth,

jelbſt das Vegießen des Stallgange in der Hitze iſt erwähnt, deſſen

Veiheft zum Militär-Wochenblatt. Hrsg. von Oberſt z. D. v . Löbell. 1887. 3. u . 4. Hſt. gr. 8. Berlin , Mittler & Sohn. 1 M. 40 Pi. Inhalt : Friedrich d. Großen Dperationsplan f. den Feldzug v. 1759. Vortrag, geh. in der Verſammlg. der Militär-Geſellſchaft zu Berlin am 24. Jan. 1887 v. Prem .-Lieut. Pepel. – Aus dem Leben d .kurheſſiſchen Generallieutenants Bauer. (S. 71-136 m . 2 Karten .) Buch er , Maj., Dienſt-Unterricht der Infanteriſten d. XII. (Königl. Sächi.] Armee-Korps. Inſtruktions-Vuch zur Benutg. f. Offiziere u .Unteroffis ziere bei Ertheilg. d. Unterrichts, ſowie zur Selbſtbelehrg . f. Mannſchaften, einjährig Freiwillige u . übungspflicht. Erjah -Neſerviſten. Nach den neueſten

Beſtimmgn. bearb.5. , vollſtändig umgearb. Aufl. 8. ( VIII, 126 S:) Dresdeni, Hödner. 1 M. Eintheilung u . Quartierliſte d. Deutſchen Heeres. Unter Berückſichtg. der neu errichteten Behörden u. Truppentheile u . der Allerhöchſt geneh migten Dislokationsverändergn. Nadigetragen bis Ende März 1887. 40. Aufl. 8. (48 S.) Berlin , Liebel. 30 Pf. u. Stand quartiere d. deutschen Heeres u . der kaiserl. Marine.

Rev. bis zum 1. Apr. 1887 v. C. A. 21. Jahrg. ( 1. Ausg.] gr. 8. (78 S. ) Berlin, Bath . 80 Pf . Garnison karte der deutschen Armee m . Angabe der Armeecorps u . Landwehr - Bezirks -Grenzen , sowie mit Bezeichng. d . Servis-Klassen f. sämmtl. Garnison -Orte.

5. Aufl. m . den Neuformationen u. Dislo

cations- Verändergn. vom 1. Apr. 1887. Chromolith.

gr. Fol . Nebst

e. ausführl. Liste aller Truppentheile u. Landwehr - Bataillone. 8. ( 16 S. ) Leipzig , Ruhl. 1 M. Geſchichte d . Hönigl. Preußiſchen 2. Heilichen Huſaren - Negiments Nr. 14 u. jeiner Heiliichen Stammtruppen 1706--1886. 1. Thl .: Die Heſſen

id) mich don vor inchr als 50 Jahren erfreute , wenn ich aus dem

Caſſelſchen Dujaren von 1706 bis 1806. Bearb. von Rittmſtr. Carl v . Noiledi. 2. Thl. [2.] veiliches Hujaren -Negiment A. Sturfürſtlich

Sonnenbrande die kühle dunkle Stallung als Weg zu meinem Caſernen :

Hejjijdies 1806--66. B. Königlich preußiſches [ Nr. 14 ) 1866–86. Bearb.

zimmer Surdiging. Bei der Hufeinſdymierung erwähne idy, ohne es zu empfehlen , daß zuſammengeſtoßene rothe Sdıneđen aus nahen

gr. 8. ( VIII, 511 S.) Leipzig, A. Dürr. 11 M. Janda, Rittmstr. Ferd. , u . Mil . - Unter - Intendant Frz. Z ubrinić , der

von Rittmſtr. Nov. Frhr. v . Wrangel. Mit 4 Abbildgn. u . 5 Karten .

Waldungen, früh gejudyt, eine ſehr gute Sdımiere geben.

Proviant-Offizier im Frieden u, im Kriege. Systematisch geordnet u .

Was das erſte Anreiten S. 18 betrifft, ſo will Verfaſſer gleid) am erſten Tag vollen Ernſt angewendet haben ; er nennt das Gehen laſſen in des Pferdes natürlider Gangart , bummeln ". Id geſtehe,

zusammengestellt. 2 Bde. Mit 10 in den Text gedr. Fig . u. 16 Taf. gr 8. (XXI . XIV, 701 S.) Innsbruck, (Wagner ). 16 M.

daß ich für das Hinüberſpielen des ridy noch unabhängig fühlenden

Inſtruftionen , allgemeine 11. Special- , F. die Wachen der Garniſon Breslau . 8. (208 Š.) Breslau, Dülfer. 1 M. 80 Pf.

Pferdes in das idylau geſtellte Ney der Vändigung bin, die dann erſt

Koettschau , Oberstlient. a. D. C., der nächste deutsch-französische Krieg. Eino militärisch -polit. Studie. 2. Thl . gr. 8. (256 S.) Strass -

mit vollem Ernſt auftreten ſollte, wenn man auch alle Mittel dazu

Liste der sämmtlichen Truppentheile u . Landwehr -Formationen der

þat, um über den Seitenwiderſtand mit dem einen Zügel Meiſter zu

deutschen Armee . Enth . die genauen Verzeichnisse aller Regimenter u. selbständ . Bataillone d , steh . Hecres, sowie der Landwehr- Bataillone,

werden. Soll ich denn gleich am erſten Tage für ungewiſſen Sieg nur weil das Thier zum Widerſtande und Kampfe Herausfordern, der Kopf nid)t in der Normalhöhe und der Rüden noch hod, iſt ? In den wenigen Tagen mehr wird dies nicht zur Gewohnheit werden .

burg, Schultz & Co. Verl. 3 M. 60 Pf.

nach der Reihenfolge Nummern geordnet , m . Angabe der Armee-Corps, welchen dieselben angehören, u . genauer Bezeichng. sämmtl. Standquartiere, incl. der Stationsorte d. Landwehr -Compagnien. Vervollständigt bis 1. April 1887. 8. ( 16 S.) Leipzig , Ruhl . 15 Pf.

redyts gezogen , Erſt will ich Herr über den Kopf ſeitwärts werden, damit es mid; nid )t rechts an die Wand rennt, links damit ich, wenn der Hintertheil links drängt, ihn mit dem linken Zügel bemeiſtern

Militär - Sanitätswesen , unser , u. dessen zeitgemässe Reorgani

kann .

mit ihm guter Freund zu bleiben, aber auch nur bis zu einem gewiſſen

Rangliſte der königl. ſächſiſchen Armee (XII. Armee-Corps d. Deutſchen Heeres] vom I. 1887. Nebſt Verzeichniß der fönigl. ſächſ. Reſerve- u. Landwehr-Offiziere 2c. nach ihren Patenten. 8. ( XV , 445 u. Verzeichniſ 77 S.) Dresden , ( Höckner Warnaß & Lehmann v. Zahn & Jaenſch Leipzig, F. Fleiſcher.) 3 M. 75 Pf.

Punkte. Erſt wenn das Gleichgewicht da iſt – und das geſchieht nicht am erſten Tage –, kann an das Senken des Nüđens durch

u . Stabs -Offiziere. April 1887. gr. 8. (39 S.) Berlin , Mittler &

Dann nod; ein Grund für das ,,Buinmeln " : 3d will dem

Pferde nid )t gleich beim erſten Bekanntſchaftmachen die Luſt zum Vorwärtsgeben verbittern und verleiden. Deshalb thue ich alle Schritte, um

höheres Aufrichten

zuerſt im Stillhalten - gedacht werden.

Ganz ähnlich bin ich nicht dafür , dem tölpenhaften , zaghaften

Recruten ein energiſches junges Pferd zu geben, das ihn eher abſchrect und zaghaft macht als ein alter Ausrangirungs-Candidat, auf dem er eher reiten lernt uud Luſt und Muth bekommt, und das gleichſam

ſein zweiter Lehrmeiſter iſt. Er ſoll erſt Stolz bekommen und dabei nicht das junge Thier aus dem Concept bringen und unartig machen. Was Verfaſſer über heftige S. 21 und S. 22 über faule

sirung

gr . 8. ( 135 S. )

Wien , Braumüller.

1 M. 60 Pf.

Nor men f. die Train -Ausrüſtung d . k.f. Heeres. 1. Thl. Truppen - Train . 8. ( IX , 253 S. m . 22 Taf.) Wien , Hof- u. Staatsdruderei.

3 M. 60 Pf.

der Offiziere derFeld-Artillerie, nebft'Anciennetäts-Liſtender Generalität Sohn. 40 Pf.

Schütz, Ingen . Jul.v., Gruson's Hartguss -Panzer. 2. , vervollständ. Aufl. gr. 8. ( 160 S. m . eingedr. Fig. u. 1 Tab .) Cottbus, Kittel. 4 M.

Torniſter - Wörterbuch, deutſch-franzöſiſches. Enth. ca. 5000 deutſche Ausdrücke nebſt franzöſ. Ueberſeßg. u . genauer Augabe der Ausſprache, leştere nach dem Syſtem der Methode Touſſaint-Langenſcheidt. 30., uma gearb. u. ſtart verm . Aufl. 16. (157 S.) Berlin, Langenſcheidt. 50 Pf. Vogt , Oberstlieut, a. D. Herm ., die europäischen Heere der Gegen wart. Illustrationen v. Rich. Koötel. 12. u. 13. Hft. gr. 8. Ra thenow, Babenzien. ' à 50 Pf.

*) InDreſſur Nr. 94geeifert der Aug. Milit. - Ztg. 1. I. 1886 habe ich gegen die Windhunds .

Inhalt: Spanien u. Portugal (32 s.) Beſſeren. Von L. gr. 8. (IŤ, 104 S.) Rafjel, Fiſcher. 1 M. 60 Pf.

Wort, e. offenes , üb. die Mängel unſerer Ausbildung u . Vorſchläge zum

.

312

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Die Geſundheits-Pflege des Deutſdien Soldaten.

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AU

auf dem Gebiete des edlen , reinen Humors zuzählen – wir ſprechen das mit voler Ueberzeugung aus ! Eine geiſtvolle Perſiflageauf die militäriſchen Vers hältniſſe 2c. eines kleinen Fürſtenthums im Beſonderen , geißelt die Sáhrift zu= gleich die Thorheiten , das Zopjweſen und Gamaſchenthum , wo immer ſolche auch wir auch in großen Armeen beſtehen : denn, täuſchen wir uns nicht, Sieger von 66 und 70, auch unſere ſtolze, wohlgefügte und wohl gelleitete Ginfalt Armee zeitigt allerortenmanche wunderbareBlüthen von militäriſderzweifels und Verſchrobenheit, über dieder ſelige GeneralRnopf im Himmel Dies Bud kann man ohne wohlgefällig und verſtändnißſinnig lächelt. wieder und wieder lejen , um ſich ſtets vonNeuem zuergößen. Nehme der

pielbeſchäftigte, ſagen wir vielgeplagte Rameradnur getroft ben , Anopf“ zur Hand: einige fräftigeZüge aus dieſem unverſiegbaren Quell bes Humorswerden ihm Fröhlichkeit und Kraft zuführen . "

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Militär- Zeitung. Zweiundredjzigfter Jahrgang. Darmſtadt, 21. Mai.

No. 40.

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgang : 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements-Verbindlichfeit und ohne franfirte

Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

.

1887.

Die Aug. Milit.-Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach ridhten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig. .

inhalt : Aufſäge. Die Ruſſiſche Flotte. Nochmals die verabſchiedeten Offiziere. Nachrichten . Deutſches Reich. Berlin. (Annahme des Nachtrags - Credits zum Militär-Etat durch den Reichstag.

Der Geſeßentwurf, betr. die

-

Fürſorge für die Wittwen und Waijen won Angehörigen des Reichsheeres 2. – Neue Beſtimmungen über die Schießpreiſe bei der Cavallerie, Artillerie, den Pionieren, Eiſenbahn - Truppen und dem Train. - Uebungen mit dem Velociped in der Armee.) Dänemark. [Die Befeſti gungsfrage. – Neu erfundener Selbſtlader des Capitäns Wadien und Rüſtmeiſters Rasmuſſen .) franfreich . [Ein Fadhblatt über den Betrieb der Felddienſt -Uebungen .] Niederlande. (Verhandlungen der zweiten stammer über die Landes -Vertheidigung.] Aritit. Die Kunſt, die Deutſche Armee zu bekämpfen , überſeßt von N. v. Bieberſtein. Feuilleton. Die Schlachtenbilder auf der Kunſtausſtellung zu Magdeburg. Das Berliner Zeughaus und ſein neuer Führer. Zur Beiprechung eingegangene Schriften. Berichtigung. Allgemeine Anzeigen.

ſammenſeßung vorgeſehen : 11 Panzerſchiffe erſter Claſſe zu je un gefähr 10000 Tons Deplacement, leiſtungsfähigſter Beſtückung, ſehr

Die Ruſſiſche Klotte. Die Beſtrebungen der Nuſſiſchen Negierung, das Heer- und Marineweſen in einen Achtung gebietenden Zuſtand zu verſetzen,

ſtarken Maſchinen und ausreichendem Panzerſchutz an den vitalen 1

Theilen , 4 Panzerſchiffe zweiter Claſſe von ungefähr 7000 Tons

ſind ebenſo ernſtlich gemeint wie erfolgreich. Beſonders ſind in Deplacements, 11 Kanonenboote, 10 Kreuzer von circa 3 700 Tons neuerer Zeit Fortſchritte in der Hebung der Flotte wahrzunehmen , Deplacement, 6 Transportſchiffe und eine zunächſt noch unbeſtimmte alſo eines Zweiges des Wehrweſens, welcher vor 30 Jahren durch den Pariſer Frieden von 1856 und die damalige Abſchaffung

der Flotte des Schwarzen Meeres eine ſtarke Verringerung erfahren hat , die auch nach dem Jahre 1870 in welchem Nußland befanntlich die Aufhebung jener beſchränkenden Beſtimmung durchſezte zunächſt nur eine langſame Auſbeſſerung erfuhr. Es iſt von großem Intereſſe, die jetzigen Verhältniſſe der Ruſſiſchen Flotte etwas näher in's Auge zu faſſen . Es war im December 1880, als die Ruſſiſche Regierung ein -

.

Zahl von Torpedo: Booten erſter und zweiter Claſje. Das Geſchwader des Schwarzen Meeres ſollte umfaſſen : 8 Panzerſchiffe erſter Claſje von je 10 000 Tons Deplacement, 6 Aviſo-Kreuzer , 8 Torpedo

Boote. Bezüglich der lepteren conſtatiren wir gleich hier , daß die projectirte Zahl heute ſchon auf faſt das Fünffache geſtiegen iſt. Auf gleichzeitigen Bau im In- und Auslande wurde von vorn: herein gerechnet. Die Roſtenſäße , die man für die verſchiedenen Schiffs-Claſſen angenommen hat, erſcheinen ſehr hoch und wurden ſelbſt bei dem mächtigen „ Admiral Nachinoff" nicht erreicht.

Die

neues Flottenbau - Programm aufſtellte. Daſſelbe nahm für ſeine Total-Ausgabe war auf 220 Millionen Rubel veranſchlagt. Turchführung 15 Jahre in Ausſicht; ſchon heute aber läßt ſich feſtſtellen, daſs einestheils, dank der fieberhaften Thätigkeit im MarineAmt und namentlich des Admirals Scheſtiakoff, dieſe Periode

Von den im Bauplan aufgeführten Panzer - Fahrzeugen ſind bisher im Ganzen 12 fertig geſtellt, beziehungsweiſe in Bau gelegt, und zwar : ,,Wladimir Monomach “ , „Dmitrij Donsfoi“, ,,Admiral

ſehr bedeuteud abgekürzt, anderntheils der Rahmen des Flotten: Nachinoff“ , „Alexander II. “ , „ Alerander-Newski“, „ Imperator Gründungs-Plans weit überſchritten werden wird. Das 1882 für Nicolai I. " , „ Panjati Azowa “ und ein noch unbenanntes für die die folgenden Jahre als im Großen und Ganzen feſtzuhaltend an- Baltiſche, ,, Cesma", ,, Ratharina II .", ,,Sinope " und ein noch un 1

1

Platz gemacht : 1885 war man bereits auf rund 55 Millionen

benanntes für die Schwarzemeer- Flotte. „ Wlademir Monomach “ und ,,Dmitrij Donskoi “ ſind ſchwer bewaffnete ſchnelle Panzerkreuzer

Nnbel angelangt, und ſeither haben mehrfache Steigerungen ſtatt

(ungefähr dieſelben Typen wie der Franzöſiſche ,,Bayard“ ), ſind ver

genommene Jahresbudget hat lange ſchon einem ſehr viel größeren

1

ſchieden in der Beſtückung, weijen aber ziemlich dieſelben Dimen jionen , 90 Meter Länge, 16 Meter Breite, 5800 Tons Deplace Geſchwader: das des Baltiſchen Meeres, das des Schwarzen Meeres , ment, Panzergürtel von 2,13 Meter Höhe, Panzerſtärke 15,2 Cen: das Sibiriſche und das des großen Oceans in Ausſicht. Legtere timeter mittſchiffs , 11,4 Centimeter an den Enden , 5,1 Centimeter

gefunden, ſo 1886 um 4 Millionen Nubel.

Das Bau-Programm nahm die Theilung der Flotte in vier

beiden, lediglich aus Kanonen- und Torpedo-Booten beſtehend, laſjen Panzerdeck und waſſerdichte Abtheilungen auf. „Wladimir Mono 1

wir ebenſo wie die neu geſchaffene und dem Marine-Miniſterium unter: mach“ trägt 4 20 Centimeter Gußſtahl-Hinterlader in 4 Borbette ſtellte Raukaſiſche Küſten- Flottille mit dem Centralhafen Suchum Thürmen (2 mittſchiffs , 2 im vorderen Schiffsbrittel) von je 30.5

.

314

„ Dmitrij | Centimeter größter Stärke . Der Deckpanzer ſoll 6,3 Centimeter

Batterie, 10 Mitrailleuſen und Torpedo - Lancirrohre.

Donstoi“ hat nur 2 vordere, über die Bordwand hinausragende Stärke beſißen und ſich unter Waſſer über die vitalen Theile er: Halbthürme mit je 1 20 -Centimeter-Geſchüß, 14 lange 15 Centi: | ſtrecken. Der einzige vorhandene Borbette- Thurm iſt mit 25—30 meter-Geſchüße in der gedeckten Batterie, 4 12- Centimeter -Geſchüße, Centimeter Compoundplatten gepanzert und nimmt 2 Hinterlader 10 Mitrailleuſen , 4 Torpedo - Lancirrohre und einen ſehr ſtarken

von 30,5 Centimeter Raliber auf. Außerdem trägt jedes der Schiffe

Sporn. Die Maſchinen beider Fahrzeuge indiciren 7000 Pferde: 14 Kanonen von 23, beziehungsweiſe 15 Centimeter Kaliber , 4 kraft, „Dmitrij Donskoi“ beſißt nur 1 , „ Wladimir Monomach“

leichte Geſchüße und 6 Revolver -Kanonen, ſowie 4 Torpedo- Lancir:

2 vierflügelige Zwillingsſchraubeu , beide 151/2—16 Knoten Fahrt.

rohre. Die Koſten ſind pro Schiff auf 2 900 000 Nubel berechnet. „Panjuty Azowa“ entſtammt derſelben Werft wie „ Wladimir Monomach “, „ Nachinoff“ und „Donskoi“ . Das Schiff iſt ein

„Admiral Nachinoff“ lief 1885 vom Stapel und iſt ein mächtiges .

Schlachtſchiff : Schiffskörper aus Eiſen- und Stahl Compoſition, die Steven aus Bronce gegoſſen ; der Boden mit doppelter Holzbeplankung und Kupferhaut, 101 Meter Länge, 18,6 Meter Breite, 7800 Tons Deplacement. Maſchinen von 8000 indicirter Pferde- | kraft treiben vierflügelige Zwillingsſchrauben und geben dem Schiffe 16 Knoten Fahrt. Der 2,4 Meter hohe Seitenpanzer , der 1,5 Meter unter die Waſſerlinie reicht, hat in der Ausdehnung des Maſchinenraums die größte Stärke, 25,4 Centimeter, der Deckpanzer innerhalb des Neduits 3,7 Centimeter Stärke. Die Beſtückuug beſteht aus 8 20,3-Centimeter-Geſchüßen in vier rautenförmig auf

Panzer-Kreuzer. Bei einer Länge von 114,9 Meter , einer Breite von 15,24 Meter, 6000 Tons Deplacement, Maſchinen von 9000 indicirter Pferdekraft ſoll das Schiff 17 Knoten laufen und in den vitalen Theilen einen Panzer von 30 Centimeter erhalten. Zwei 20,3 -Centimeter: und 14 15 -Centimeter-Geſchütze, einige Revolver: Ranonen und 4 Torpedo-Lancirrohre werden die Armirung bilden. Bleiben wir zunächſt bei den Panzerſchiffen , ſo haben wir, kurz darauf verweiſend, daß von den vorhandenen älteren ein ſehr hoher Procentſaz, vor allem „Peter Veliky“ , „ General-Admiral“, Deck aufgeſtellten , mit 20,3 Centimeter ſtahlgepanzerten Borbette- „ Herzog Edinburgsły “ und einige andere, als verwendbare Schlacht Thürmen, die hinter einer Lärchenholz-Unterlage innerlich noch eine ſchiffe angeſehen und bei der Oſtſeeflotte in Rechnung geſtellt werden 2,0 Centimeter dicke Stahlverkleidung tragen , 10 15 -Centimeter müſſen, hier die des Schwarzen Meeres zu beſprechen . Entſprechend Geſchüßen in der Batterie , 4 leichten Geſchützen , 6 Mitrailleuſen. der Tendenz, die Herrſchaft des Schwarzen Meeres und ſo bald als 1

Zur Ausrüſtung des Schiffes gehören 2 Torpedo-Boote, 2 DampfBarkaſſen, 8 Nuderboote. „Alerander Newsli “ , deſſen Bau nahezu beendet iſt (bei Petersburg), darf ein Panzer-Kreuzer Typ ,, Dmitrij

möglich auch die des Bosporus zu gewinnen, mußte man auf Ruſſiſcher Seite darauf bedacht ſein, Schlachtſchiffe herzuſtellen, deren Kampf werth ſelbſt bei numeriſcher Ueberlegenheit den 14 Panzern der

Donskoi“ mit 7600 Tons Deplacement, 2 20-Centimeter-, 14 15-

Türkiſchen Marine mit Erfolg die Spiße zu bieten erlaubte.

Centimeter-Geſchüßen, 10—12 Mitrailleuſen, 2 Torpedo-Lancirrohren

„ Katharina II.“ , „ Cesme“ und „ Sinope“ und , da' das noch un : benamte Panzerſchiff derſelben Claſſe angehören ſoll, auch dieſes ,

und 16 Knoten Fahrt genannt werden.

Von den Panzern (Schweſterſchiffen ) „ Alexander II. “ und

ſind daher die mit den ſtärkſten Offenſiv- und Defenſiv -Mitteln aus :

„ Imperator Nicolai I. " befand ſich das erſtere ſchon längere Zeit gerüſteten Fahrzeuge der Nuſſiſchen Flotte. „ Cesme“ lief am 18., im Bau, als am 24. Juli 1886 in Gegenwart der zum Stapellauf des Kreuzers „ Lieutenant Iljinj" erſchienenen Majeſtäten auf

„ Katharina II.“ am 21. Mai 1886 bei Sebaſtopol, beziehungs weiſe Nicolajefi vom Stapel , „ Sinope " geht in Nicolajeff der

der Werft der Franco-Ruſſiſchen Actien -Geſellſchaft auf der Golnoff- Vollendung entgegen , an dem vierten Panzer deſſelben Typs wird Inſel bei Petersburg der Kiel des legteren und gleichzeitig des Ocean-Panzer-Kreuzers , Panjuty Azowa“ auf der Werft von Tſche

Kuſchi gelegt wurde. Die „Petersb. Zeitung “ brachte bezüglich der erſtgenannten unlängſt einige Daten : Länge 99,31 Meter , Breite 20,42 Meter , Deplacement 8441 Tons. Die Zwillingsſchrauben 1

werden durch Maſchinen von 8500 indicirter Pferdekraft in Be:

ſehr rüſtig gearbeitet. Bei 103,48 Meter Länge , 21,03 Meter Breite, 10 180 Tons Deplacement ſind die Schiffe durch einen über die ganze Schiffslänge ſich erſtreckenden Panzergürtel von 45,7

Centimeter größter Plattenſtärke geſchüßt, der indirect durch ein 7,6 Centimeter dickes Panzerdeck noch verſtärkt wird. Das Oberdeck überragt ein Borbette -Reduit von birnenförmiger Geſtalt, in welchem

1

wegung geſetzt und ſollen den Schiffen 16 Knoten Fahrt geben. 6 auf 3 Drehſcheiben paarweiſe inſtallirte lange 30,5 -Centimeter: Dieſelben erhalten einen Panzergürtel von 3 Meter Höhe und 35,56 | Geſchüße Aufſtellung finden. Das mit 35 Centimeter Stahlplatten

Bie Sdladtenbilder anf der Kunſtausſtellung zu

zu erleichtern gedenkt, und einen Deutſchen Condottiere wie Pappen : heim (456) , der ein Jahrhundert ſpäter gen Magdeburg zieht. Zu Schuch'8 Hauptvorzügen gehört die enge Verbindung ſeiner Figuren

Magdeburg.

1

Vor kurzer Zeit iſt zu Magdeburg eine Gemälde - Ausſtellung i mit dem Landſchaftlichen, das bei ihin niemals ohne ſeine beſtimmt eröffnet worden, welche manches Sehenswerthe aufweiſen foll. Audy ausgeprägte Phyſiognomie iſt. Er zieht die düſtere, crnſte Seite vor. die Schlachtenbilder ſind auf derſelben wenngleich nicht in vielen, ſo Je nachdem aber der Himmel am Horizonte heller oder dunkler iſt, doch in einigen hervorragenden Erſcheinungen vertreten. Die „Magdeb. behandelt er auch die Geſtalten. Seine beiden Bilder geben zu mannig: I

3tg." bringt darüber folgenden, offenbar von einem berufenen Kunſt- || fachen , ſehr lehrreichen Vergleichen in dieſer Beziehung Anlaß. kritiker verfaßten Bericht. Wennſchon Pappenheimn in Magdeburg keine angenehmen

„Auch das Kriegsbild iſt, wenigſtens was die Neuzeit anbetrifft, Erinnerungen hinterlaſſen hat, fo wo möglich noch weniger Tilly . 1

icht mehr ſo bevorzugt wie noch vor einigen Luſtren. Der Ham:

burger H. de Boor,deſſen „ Halberſtädter Cüraſſiere bei Mars-la:

Urhebers willen auch uns intereſſirt. Es iſt Hans Makart mit

Tour “ unſer Muſeum ſchmücken , hat ein kleineres Werk „ Sammeln

einem Bild aus dem Jahre 1862. Es iſt alſo eine Jugendarbeit, ungefähr gleichaltrig mit dem Gemälde „Nitter und Niren “ in der Galerie S dad. Der 22jährige beſuchte noch Piloty's Schule. Die „ Peſt in Florenz" , die ſeinen Ruhm verbreitete, entſtand 7 Jahre ſpäter. Wenn auch auf ſeinem ,, Tilly" von dem Farbentaumel des Meiſters noch keine Spur zu finden war , ſo zeigt doch der Schüler

I

nach dem Angriff" (51 ) geſandt. Es iſt jedenfalls eine Scene aus dem großen Kriege , wie der Zuſaß im Catalog „ Roſſe von Gravelotte " bezeugt.

l

Und doch iſt eine Darſtellung dieſes Mannes da , die ſchon um ihres 4

I

Wenn dieſes Bild aud nicht an das frühere heranreicht, ſo 1

ſteht es doch noch bod über dem ,Franzöſiſchen Geſchüß " ( 127) von

1

Dito v. Faber du Faur , dem jeßtin München lebenden Württem : hier ſchon „ein eigenartiges urſprüngliches Talent". Es iſt der Abend berger, der die Thaten ſeiner Landsleute vom Jahre 1870 ſo mannigfach geſchildert hat und jeßt ganz von den Impreſſioniſten gefeſſelt zu fein ſcheint.

Auch eine Revanche der Beſiegten !

des 15. April 1632 , Tilly liegt ſchwer verwundet auf dem Schlacht:

felde von Ingolſtadt. Die Straylen einer Laterne, mit deren Hülfe ein treuer Reiter das Feld abjucht, fallen durch die Schatten der

Beſſer als die Gegenwart iſt die Vergangenheit vertreten. Da

hereingebrochenen Nacht auf den mit dem Oberkörper halb aufgerichteten

ſteht obenan Profeſſor Werner S dudy, der Hannoveraner, der von

Feldherrn. Neben dem Reiter hält das Rob , von dem er jo eben

München nun ſchon vor Längerem nadı Berlin übergeſiedelt iſt. Er

geſtiegen; der Pferdekopf hebt ſich verhältnißmäßig ſdarf vom grauen

ſchildert einen Raubritter wie Hans Thoma 8 v. Abøberg (455), Himmel ab. Wenn wir dieſes Bild betrachten, haben wir heut zu der die Nürnberger Pfefferſäde um einen Theil ihres irdiſchen Gutes

Tage nothwendigerweiſe den ſpäteren Matart im Sinn. Da fällt

1

315

gepanzerte Nebuit erhält gegen Bogenſchüſſe durch einen dachartigen | zeuge zuzurechnen. Die vier im Ausland gekauften und nach vier Stahlſchirm Schuß, ragt nur 0,56 Meter über Deck hervor und Welttheilen benannten Schnelldampfer ſind z. B. ganz vorzügliche iſt mit Moncrieff-Laffeten verſehen , die das Geſchüß nur in der Schnellkreuzer. Feuerſtellung ſichtbar werden laſſen. Vier 15 Centimeter-Geſchüße, Schließen wir hier gleich die über Torpedo-Kreuzer zu bringen 10 Hotchkiß-Revolver-Kanonen und 7 Torpedo-Lancirrohre vervol den Nachrichten an. In dieſe Kategorie ſind für die Baltiſche ſtändigen die Ausrüſtung. Zwillings-Schraubenmaſchinen des Drei Flotte „ Wzriw “ und „ Lieutenant Iljini“, für die des Schwarzen cylindertyps von 9000 indicirter Pferdefraft ſollen den Schiffen 16 Meeres „Capitän Sacken “ unterzubringen. „Wzriw“ lief 1877 ab, Knoten Fahrt geben. Der Koblen : Vorrath von 872 Tons ſou er: hat nur 36 Meter Länge, zählt aber infolge ſeines Deplacenients lauben , mit 14 Rnoten 1350 Meilen zu fahren. Schnelligkeit, ( 134 Tons) zu den Hochſee- Torpedo- Fahrzeugen. Eine Maſchine Panzerſtärke, Armirung und Dotirung mit Torpedo - Einrichtungen von 800 indicirter Pferdefraft giebt ihm 17 Knoten Fahrt, auch iſt ſichern dieſen Schiffen die Oberhand ſelbſt über die größere ver er ſowohl für Fiſch- als Auslege-Torpedos eingerichtet. „ Lieutenant

er a

1

einigte Hälfte der heutigen Türkiſchen Panzer. Auch im Schwarzen Zljini “ SarfalsTyp für eine größere Zahl von Torpedo-Kreuzern Meer ſind den genannten Panzern neueſten Typs einige älteren angeſehen werden. 70,10 Meter lang, 7,32 Meter breit, 600 Tons

Datums hinzuzurechnen .

Deplacement aufweiſend , hat das aus Stahl erbaute Schiff 11 waſſerdichte Compartiments, 10 waſſerdichte Schotte, ein halbzölliges 1

Die Kreuzer der Ruſſiſchen Flotte bilden ein ziemlich buntes Gemiſch von Typen. In der lezten Zeit zeigt die Admiralität be: ſonderen Eifer, gerade Rreuzer zu bauen. Von den 10 nach dem

Panzerbeck, Kohlen-Depots und Kaſtendämme als Seitenſchuß , eine

Namme am Vorſteven , einen gepanzerten Commando - Halbthurm , 7 Lancir-Apparate, 19 Hotchkis-Nevolver-Kanonen , Maſchinen von 1

Bau-Programm von 1882 für die Oſtſeeflotte herzuſtellenden ſind

heute 3 fertig, 6 ſollen im Bau ſein. Da der gewählte Typ neben ſtarker Maſchine auch eine ſehr umfangreiche Tafelage beſitt und ſich daher für weite Schifffahrt beſonders eignet , ſo dürften die 6 im Bau begriffenen Kreuzer, ſo lange die Dardanellen verſchloſſen ſind, mit Sicherheit der Oſtſeeflotte zugerechnet werden.

4000 indicirter Pferdefraft , die 20 Rnoten Fahrt bewirken und

Der für

dieſe Kreuzer gewählte Typ iſt durch den zuerſt hergeſteưlten „Nynda" repräſentirt, der 1884 vom Stapel lief. 1885 lief „ Vitiaz" ab, 1 deſjen Dimenſionen mit denen des vorgenannten Schiffes genau übereinſtimmen . Beide ſind Rammfreuzer mit Schiffskörpern aus

Stahl, 81 Meter Länge , 2950 Tons Deplacement und einem 3,7 Centimeter ſtarken Panzerdeck, das alle vitalen Theile ſchützt. Das

mit dem Kohlen - Vorrathe bei mittlerer Fahrgeſchwindigkeit auf „ Capitain Sacken “ ſoll nur ein kleinerer Torpedo-Rreuzer werden und mehr der Claſſe der Torpedo Bootsjäger , in Nicolajeff mehrere eines dieſer Fahrzeuge imangehören Torpedo-Flottillen den Beſtandſindder übrigens Bau.. Ueber 3000 Meilen ausreichen ſollen .

Staats laſſen ſich , bei den ſehr wechſelnden Beſtellungen und bei

der relativ ſchnellen Ausführung dieſer , ſchwer für längere Zeit gültige Angaben machen . Unſere Angaben können daher nur eine bedingte Sicherheit beanſpruchen. Vorausgeſchickt ſei, daß Torpedo Boote von 35 Meter und darunter heutigen Tags ſo viele furcht

Hauptdeck trägt eine Batterie von 10 15 : Centimeter:Geſchüßen , außerdem ſind 6 Mitrailleuſen und 4 Torpedo-Lancirrohre vor:

handen. Zwillings.Schraubenmaſchinen indiciren 3600 Pferdekraft, geben dem Schiffe 151/2 Rnoten Fahrt , und der Kohlen - Vorrath von 710 Tons macht dieſelben für 2400 Meilen mit 10 Knoten

Geſchwindigkeit ſelbſtändig. Die 6 neuen Kreuzer vom Typ Nynda Tollen 1612 Rnoten laufen.

Der in Saint Nazaire im Bau be

bare Feinde zu gewärtigen haben , daß man ihnen nur eine rein defenſive Nolle zutrauen kann. In der Oſtſee ſind vorhanden : 20 Boote für locale Vertheidigung unter 21 Meter, 74 von 21 - 30 Meter, 10 von 30-35 Meter, 22 Hochſee- Torpedo-Boote von 38 Meter Länge und darüber. Die Boote von 38 und 45 Meter

wurden theils in England, theils in Frankreich , theils in Elbing hergeſtellt, wo neuerdings auch wieder ein größerer Auftrag ge

findliche , bezw. nahezu vollendete Rreuzer der Rynda-Glaſſe erhält faſt das doppelte Deplacement des Typſchiffes, ſchwere Beſtüfung 21-30 geben worden iſt. Im Schwarzen Meere ſchwimmen 8 Boote zu Meter, 15 von 30-35 Meter, 15 von 38 Meter Länge

und ſoll 18 Knoten Fahrt erreichen. Auch den Kreuzer-Neubautenen ſind mehrere Schiffe älteren Datums, beziehungsweiſe ſolche der Kreuzer - Claſſe, die vor der Sanctionirung des Bau- Programms .

21 und

darüber.

Ziehen wir die älteren, aber moderneu Anſprüchen noch durch

von 1882 angekauft wurden , als durchaus brauchbare Kriegsjahr:

aus genügenden Fahrzeuge der Nuſſiſchen Flotte in Nechnung, ſo

uns denn zweierlei beſonders auf : die Discretion , mit welder der ,

anzudeuten.

Maße, der Pferdekopf ſidyauszeic;net. Es iſt jdwer, aus dieſem Bilde

näher zu rücken. allgemeinem Intereſſe der Raijer die Herrſcherhalle

Nicht minder erſdien es zweckmäßig , auch die in der

Lichteffect,"dieBeleuchtungaus der Laternebehandelt iſt,und die Abtheilung für Ingenieurweſen befindlichen Nadbildungen von Franz Correctheit der Zeichnung, durch die nicht allein , aber im beſonderen i zöjijdjen Feſtungen durd, dahin bezüglide geſchichtliche Angaben dem

Das Berliner Beughaus und ſein neuer Führer..

beſucht haben wird, wird Sobald dieſelbe vorläufig für den öffentlichen Beſuch geſchloſſen werden und Profeſſor F. Geſelſdy a p ſeine Arbeit an den auf den Wandflächen noch fehlenden Gemälden wieder aufnehmen. Vollendet ſind bis jett : ,,Der Krieg" , ,,Dic Wiederaufrichtung des Raiſerreidy8 " und Die vier Haupttugenden " ( Sapientia , Temperantia , Fortitudo und

Am 15. Mai 1. 3. empfing Seine Majeſtät der Kaiſer den Commandanten des Zeughauſes , Oberſt Ijing à la suite der

und „ Der Nadruhm , Walhalla“ an der Weſtſeite. In den Feld

ſich den ſpäteren Himmeløſtürmer zu conſtruiren. Aber hoch intereſſant iſt es troudem oder vielmehr deswegen .“

Justitia ).' Es fehlen nodi: ,, Der Friede" über dem Haupteingang

Armee, um aus deſſen Händen den „ neuen Führer durch das König: herrn Hallen fehlen ebenfalls nod; an ſechs Wandflädıen die Gemälde. lide Zeughaus" entgegenzunehmen , wobei der erlauchte Monarch die

Von dieſen ſtehen in Ausſicht für die weſtliche Halle: „ Die Schlacht

Abſicht äußerte, nod; vor ſeiner Ábreiſe von Berlin dem Zeughauſe bei Hohenfriedberg“ , „ Die Schlacht bei Leuthen “ und „Die Sdílacht !

einen Beſudy abzuſtatten, um das jüngſt von Profeſſor A. v. Werner vollendete Wandgemälde: „ Krönung Friedrichy's I. Rönigsberg , den 1

bei Torgau “ ; für die öſtliche Halle : „ Die Schlacht bei Leipzig “ , Die Schladt bei Belle Alliance" und der „ Sturm auf die Düppeler

18. Januar 1701" in Augenſchein zu nehmen. Außer Seiner Majes Schanzen ". Von den die Niſden füllenden Bildwerken and Marmor ſtät dem Saijer iſt der „ neue Führer“ auch dem Kronprinzen und den Prinzen des Königlichen Hauſes überreicht worden. Von ſeinen Vorgängern iſt der „neue Führer" weſentlich verſchieden. Der Ver: ,

waltung des Zeughauſes idien es geboten , außer einer Erläuterung

fehlt noch die „Kriegswiſſenſchaft “ , mit deſſen Vollendung Profeſſor N. Vegas beauftragt iſt, von dem auch das bereits fertige Bildwerk: .

Die Tapferkeit und Stärke " berrührt , während die Geſtalt ,, ber

Kriegsgöttin “ aus weißem Karrariſdşem Marmor in der Herrjdherhale

der Kunſtwerke und Sammlungen , vor Allem bei Erwähnung der

unter dem Gemälde der „ Aufrichtung des Kaiſerreiche“ , ſowie die

Wandgemälde, die ihnen zu Grunde

Bildwerke der „ Treue und Wahrung des herrühren. Deutſchen Reichs“ und der „ Begeiſterung “ von Profeſſor Schaper

geſchichtlichenThatjachen kurz zu verzeichnen , und ebenſo beiliegenden Aufführung der in den beiden Feldherren : Hallen aufgeſtellten Standbruſtbilder von Jedem , den ſie darſtellen, deſſen Lebenslauf, ſowie deſſen hauptſädjlidyſte Verdienſte

316

ergiebt ſich das folgende Bild des heute kriegsverwendbaren, beziehungsweiſe fampffähigen Schiffsmaterials :

nur

mit Beifal begrüßt werden. Das Intereſſe des Dienſtes verlangt

1 ) In der Oſtſee : 19 Panzerſchiffe, 3 Thurm = Monitors,

nun einmal, daß mit einer gewiſſen Nückſichtsloſigkeit und ohne Beach: tung der Privatverhältniſſe Verabſchiedungen eintreten müſſen, welche

1 Fregatte , 2 Panzer-Widder , 2 andere Panzer , 13 Klipper , 1

die davon Betroffenen häufig in eine ungünſtige materielle Lage ver

Torpedo-Kreuzer, 1 Torpedo-Bootsjäger, 40 Torpedo-Boote erſter, 92 (wovon etwa die Hälfte an das Schwarze Meer -Geſchwader

ſetzen. Auch die Erhöhung der Penſionsſäte hat in dieſer Beziehung wenig Wandel geſchaffen, da die gezahlten Penſionen für die Haupt leute und jüngeren Stabs-Offiziere, welche Familie beſigen, immer

abgegeben werden ſoll) zweiter Claſſe, 11 Kanonen-Boote, Summa 174 Kampfſchiffe, außerdem 3 Dampf-Yachten , 6 Kutter, 12 SegelYachten , 2 Segel- Corvetten, 13 Transport-, 75 kleinere Dampf-

!

noch recht beſcheiden ſind und zur Beſtreitung des Lebensunterhalts wenn nicht gerade Privatvermögen vorhanden iſt nicht aus ſchiffe. reichen. Aber gerade dieſe Kategorie von Offizieren wird natur 2) Im Schwarzen Meere : 3 Thurm- , 4 Panzerſchiffe, 1 | gemäß verhältniſmäßig am meiſten von Verabſchiedungen betroffen , Torpedo-Kreuzer, 38 Torpedo-Boote, 6 Kreuzer , 2 Corvetten , 12 | während bei den höheren Chargen die Penſionen ausreichend be Schooner, 16 Dampfer, 49 Transportſchiffe und 8 weitere Kriegsmeſſen ſind. Solchen verabſchiedeten Offizieren ſtand aber ſeither dampfer. nur eine ſehr beſchränkte Zahl von Stellen offen, da die Anſtellung 1

Hält man dieſen Zahlen den Beſtand der Ruſſiſchen Flotte zu Beginn des legten Krieges mit der Türkei gegenüber , ſo liegt die Schnelligkeit des Aufſchwungs namentlich ſeit 1882 klar zu

bei der Gendarmerie und ebenſo bei den ſpeciell für Offiziere reſer: virten Poſtämtern nur eine ganz beſchränkte ſein kann. Was die Verwendung im Eiſenbahn- und Zoudienſt betrifft, ſo iſt hier die

Tage, und wird man die Bemerkung des Admirals v . Caprivi Concurrenz mit den ehemaligen verſorgungsberechtigten Unteroffi : im Neichstage 1886 gerechtfertigt finden, wonach Rußlands Flotten- | zieren aus vielen naheliegenden Gründen eine wenig ausſichtsvolle, Entwicklung und Italiens Anſtrengungen auf dieſem Gebiete die und ſo bleibt denn ſchließlich dem größten Theile der mit Ausſicht auf Anſtellung im Civildienſte entlaſſenen Offiziere nichts übrig, Deutſche Marine in die dritte Linie gedrängt haben . als Jahre lang den Kampf um's Daſein ohne Erfolg zu führen. und Das iſt der gegenwärtige Stand der Ruſſiſchen OſtſeeJede Erleichterung in dieſer Beziehung kommt aber auch dem Ge: Ergänzung die , daß geſtehen Schwarzen -Meer- Flotte. Man muß

.

des Schiffsparks durch 90 neue Schiffe, welche bis zum Jahre 1895 | meinweſen ſelbſt wieder zu ſtatten , da die erprobte Pflichttreue und in Ausſicht genommen war, ſchon jeßt gewaltige Fortſchritte gemacht Arbeitſamkeit der Deutſchen Offiziere ſich überall da bewährt hat 1

hat. Gegenwärtig hat Rußland es bereits erreicht, daß es von allen Marinen über die ſtärkſte Torpedo - Flottille verfügt. Man

und ſtets bewähren wird, wo Umſicht, Energie und Gewiſſenhaftigkeit die Grundlagen des Wirkens und Schaffens bilden . Andererſeits

daß Nußland in Verbindung mit Frankreich ſehr muß aber bei dieſem Beſtreben auch im Auge behalten werden , nicht hat berechnet , daſs wohl im Stande ſein würde , die See gegen die ſtärkſte Seemacht der Welt, die von Großbritanien , zu behaupten.

. |

eine andere Kategorie um den Staat wohlverdienter Männer, näm

lich die der verſorgungsberechtigten Unteroffiziere, zu ſchädigen, zu mal ſich der hochwichtige Stand der Subaltern - Beamten zum über: wiegenden Theil aus denſelben ergänzt. Die Grenze zwiſchen den Intereſſen ehemaliger Difiziere und Unteroffiziere ergiebt ſich aber ſchon gewiſſermaßen von ſelbſt, da lettere ſchon nach zwölfjähriger

Nodimals die verabſdjicdeten Offiziere.

Dienſtzeit aus dem Militärſtande ausſcheiden und deshalb noch im

(Die Allg. Milit.- Ztg. bradite in ihren Nrn . 70–72 v. v. J. unter der lieberſchrift „die Zukunft des Offiziers" eine eingehende Abhandlung, welche in Anknüpfung an frühere Aufſäße unſeres Blattes einer Verbejjerung der Lage der verabſchiedeten Offiziere das Wort redete. Dieje Befürwortung,

rüſtigſten Alter ſich dem neuen Berufe widmen fönnen , ſo daß ſie in dem Lebensalter, in welchem die Offiziere gewöhnlich den Dienſt

he



in Verbindung mit anderen Auslaſſungen ähnlicher Art, einigen Flug ſchriften 2c. ſcheint einen fruchtbaren Boden gefunden zu haben , denn wir

verlaſſen müſſen , ſchon eine geſicherte Stellung einnehmen. Für den verabſchiedeten Offizier bleiben deshalb auch ſchon von ſelbſt alle einträglichen höheren Stellen bei den Civil-Behörden , welche keine

‫ܥܸܕ‬

Þegegnen ſo eben in öffentlichen Blättern einer Mittheilung über Pläne der | akademiſche Vorbildung erforderlich machen, verſchloſſen, und er iſt

Die Preußiſche Militär-Verwaltung hat neuerdings in erhöhtem Maje den vielfach unerfreulichen Verhältniſſen der verabſchiedeten Offiziere ihre Aufmerkſamkeit zugewendet und ſpeciell innerhalb

darauf angewieſen, ſich da ein Nebeneinkommen zu ſuchen, wo eine mehrjährige , auf eine gewiſſe Continuität begründete Vorthätigkeit nicht erforderlich iſt. Außerdem ſichert die fortgeſeşte Ausdehnung des ſtaatlichen Eiſenbahn-, Poſt- und Telegraphenweſens neben den zahlreichen, den ehemaligen Unteroffizieren vorbehaltenen Stellen bei allen übrigen Civil- Behörden dieſen ein verhältniſmäßig viel ſichereres

ihres eigenen Neſjorts eine Verwendung ſolcher Offiziere in's Auge gefaßt. Es iſt bereits Alerhöchſten Orts genehmigt worden, daß

Fortkommen als denjenigen penſionirten Difizieren, welche von ihrem Ruhegehalt auch bei den beſcheidenſten Anſprüchen ſchlechterdings

an Stelle der jetzigen Regiſtratoren bei den General - Cominandos, den General- Inſpectionen der Feld- und Fuß-Artillerie, ſowie des

nicht leben können . Unter dieſen Geſichtspunkten kann ſich auch die öffentliche Meinung nur zuſtimmend äußern, wenn ohne Beeir

Heeres- Leitung, welche dem hervorgehobenen Mißſtand Abhülfe zu bringen beſtimmt ſind. Wir laſſen den Aufiak folgen und werden ihm einige Bemerkungen anreihen .

D. Ned .)

Ingenieur- und Pionier-Corps und der Feſtungen inactive Offiziere trächtigung Anderer von berufener Stelle ernſtlich verſucht wird, als Bureau-Vorſtände Verwendung finden können. Ferner kommen

das ſehr oft drückende loos verabſchiedeter , unbemittelter Offiziere

ſolche Difiziere in gleicher Eigenſchaft bei einigen techniſchen Inſti-

nach Möglichkeit zu verbeſſern.

tuten der Artillerie zur Verwendung, und ebenſo wird die Abſicht erwogen, auch bei dem Proviant- und Fourageweſen inactive Offi ziere anzuſtellen. Was die hierdurch herbeigeführte Verbeſſerung

.

Mit großer Freude geben wir von den neu getroffenen Ein

der materiellen Lage der Betreffenden betrifft, ſo iſt bereits amtlich

richtungen der Heeresleitung Kenntniß , welche das Loos der ver

verfügt worden, daß in ſolchen Fällen nieben der Penſion noch eine

abſchiedeten Offiziere zu verbeſſern beſtimmt ſind . Es iſt aus ver

Zulage bis zu 1800 Marť jährlich gezahlt wird. Eins der letzten

ſchiedenen Gründen zu wünſchen , daſs dieſelben die größtmögliche

Militär-Wochenblätter hat denn auch ſchon die Anſtellung eines

Ausdehnung erfahren mögen, und deshalb erinnern wir daran, daß

verabſchiedeten Stabs - Offiziers nach Maßgabe der hier erörterten ſchon früher von einem ſehr geſchätten Mitarbeiter der Aug. Milit. Geſichtspunkte zur allgemeinen Renntniß gebracht.

3tg. eine Maßregel vorgeſchlagen worden iſt, welche das gleiche

Dieſe Maßregeln können im Intereſſe der zahlreichen, trok ihrer Ziel verfolgt , bis jegt jedoch noch keine Annahme gefunden hat. Penſion mit den Sorgen des Lebens hart kämpfenden inactiven Offiziere | Wir meinen die Anſtellung von inactiven Offizieren als Collec

317

teure der Königlich Preußiſchen Staats -lotterie , rathet und damit das Vorhandenſein. beſtimmter Privateinkünfte- dar für welches Amt dieſelben vermöge ihrer Nedlichkeit und Pünktlich keit im Dienſt ganz beſonders geeignet erſcheinen. Man bedurfte bekanntlich im vorigen Jahre bei der Vermehrung der Looſe einer nicht unbedeutenden Zahl von neuen Beamten, jedoch ſind unſeres .

Wiſjens nur ſelten verabſchiedete Offiziere hierzu gewählt worden . Auch in anderen Civildienſtſtellungen dürfte ſich wohl noch mancher bisher weniger beachteter Plaz finden , welcher von einem früheren Offizier vortrefflich ausgefüllt werden würde.

gethan haben. Dagegen wird dieſe der Billigkeit entſprechende Rüc: ficht nicht mehr nothwendig ſein , wenn eine Aufbeſſerung des gegen:

wärtig von den bezüglichen Functionären bezogenen Dienſteinkommens durch Erhöhung der Gehälter erfolgt ſein wird. Von den Beiträgen ſind nach S 2 des Gefeßes befreit Beamte , welche nur nebenamtlich im Reidsdienſt angeſtellt ſind, und entſprechend dem Beſchluß von 1882 die katholiſchen Militär- und Marine-Geiſt lichen. Auch der von der damaligen Commiſſion beſchloſſene Zuſatz iſt in den Entwurf aufgenommen , wonach über die auf Grund dieſes Gelenes erhobenen Reichs-Anſprüche auf Wittwen- und Waijengels der

Rechtsweg ſtattfindet und zwar , ſoweit nicht die Beſtimmungen des $ 149 u. i. w. des Reichsbeamten - Gefeßen vom 31. März 1873 Plaß greifen , mit denſelben Maßgaben , welche für die gerichtliche Geltendmachung von Penſions-Anſprüchen des beitragspflichtigen Ehe: manns over Baters vorgeſchrieben ſind. Ueber die finanzielle Wirkung des Gefeßentwurfs liegt in der Begründung eine ausführliche Berech: nung vor. Nad derſelben iſt der Jahresbetrag der auf Grund des Geſeßentwurfs in Beharrungszuſtande zu zahlenden Wittwen- und

N a d r i ch te n.

Deutſches Reid . *** Berlin , 20. Mai.. [Annahme des Nachtrag 8- Waiſengelder ohne Berüdſidytigung der an Bayern zu überweiſenden Credits zum Militär: Etat durch den Reichstag. – Der entſprechenden Ausgabequote auf 9 526 266 Mark oder 11,882 Pro: Gelegentwurf, betreffend die Fürſorge für die Wittwen cent der beitragspflichtigen Dienſteinkommen, Wartegelder und Penſionen und Waiſen von Angehörigen des Reidh sheere8 2c. – Neue geſdjägt worden. Dieſer Ausgabe des Reichs wird vorläufig eine Beſtimmungen über die Schießpreiſe bei der Cavallerie, Einnahme von 2 405 305 Mark und, wenn demnächſt aud die vor: Artillerie , den Pionieren , den Eiſenbahn - Truppen und läufig befreiten Rategorien vom Hauptmann zweiter Claſſe abwärts *

Uebungen mit dem Velociped in der Ar:

zur Beitragsleiſtung herangezogen werden , nach Maßgabe des gegen:

mee.] Faſt einſtimmig hat heute der Reichstag den großen Nach-

wärtigen Dienſteinkommens eine weitere Einnahme von 727 905 M. ,

trags-Etat für militäriſche Zwecke angenommen, denn nur die Social: demokraten und einige andere ganz vereinzelte Abgeordnete glaubten dagegen ſtimmen zu müſſen , wie das auch nicht anders von ihnen

zuſammen alſo eine Einnahme von 3 133 210 Mart an Jahres-Bei:

zu erwarten war. Die Heeresleitung hat nunmehr aljo volle Freiheit,

beziffert. Von dem auf 9 526 266 Mark geſchäften künftigen Bedarf an Wittwen- und Waiſengeld entfallen auf das Reichsheer 8 803 467 , auf die Kaiſerliche Marine 722 799 Mark. Redynet man hierzu die

dem Train.

die im Intereſſe der Landes-Vertheidigung geplanten vielfachen Unter: nehmungen in's Werk zu jeßen, was jeder Vaterlandsfreund nur mit hober Freude begrüßen wird. In Betreff der Ausführung der ſtrate-

giſchen Eiſenbahnen beantragte ein Abgeordneter, den Reichskanzler zu erſuchen , die Verpflichtungen der Eiſenbahn -Verwaltungen zur Ves

.

trägen der Functionäre gegenüberſtehen, nach deren Gegenrechnung die künftige Leiſtung der Reichscaſſe anf jährlich 6 393 056 Mart ſich

an Bayern unter Zugrundelegung der Summen von 8 803 467 Mark

ſtattung und Ausführung der im Intereſſe der Landes : Vertheidigung

nach Verhältniß der Ropfſtärke des Heeres zu überweijende Qucte von 1 172 644 Mark , ſo ergiebt ſich ein Geſammtbedarf von Wittwen- und Waiſengeld von jährlich 10 698 910 Marf, welchem die Beiträge der

für nothwendig erachteten Aenderungen und Erweiterungen ihrer Eijen-

Functionäre gegenüberſtehen .

2

Das Königliche Kriegsminiſterium hat unlängſt neue Beſtim:

bahnen , insbeſondere der Anlage neuer Geleije, einer reichsgeſetzlidyen

Regelung entgegenzuführen. Der Antragſteller wollte damit eine Lücke mungen erlaſſen , welche die Sdvießpreiſe bei der Cavallerie, der Fuß des Reidysrechts ausfüllen und die Koſtenfrage außer Acht gelaſſen Artillerie , den Pionieren , den Eiſenbahn -Truppen und dem Trair: neu haben, um die Anerkennung des Principo nicht zu erſdweren . Es regeln . Hiernach ſoll bei der Cavallerie jedes Regiment als Preiſe wurde ihm bemerkt, die Reſolution ſei nicht dringlid ), da vorausſicht- jährlich 12 ſilberne Denkmünzen im Geſammtwerthe . von 57 Mark, lich die Frage in nädyſter Zeit nidyt wieder praktiſch werden würde, das Garde ou Corpo-Regiment 22 Preiſe im Werthe von 112 Mark die Koſtenfrage ſei dabei die Hauptſadje. Bei ihren bisherigen Ver: erhalten . Die einzelnen Denkmünzen repräſentiren einen Werth von ſudhen , die Angelegenheit principiell zu regeln , habe die Regierung 7,50 Mark und 4,50 Mark für die Unteroffiziere und 6 Mark, be: keinen Erfolg gehabt. In Folge dieſer Erklärung wurde der Antrag ziehungsweiſe 3 Mark für die Gemeinen. Bei der Fuß-Artillerie, zurüdgezogen .

den Pionieren und Eiſenbahn -Truppen erhält jedes Bataillon 14 ſil:

Audy der Entwurf eines Geſetzes, betreffend die Fürſorge für

berne Denkmünzen im Wertbe von 51 Mart , das Garde - Pionier:

die Wittwen und Waiſen von Angehörigen des Reichsheeres und der | Bataillon 17 im Werthe von 61,50 Mark. Kaiſerliden Marine, welcher den Neidystag mehrfad; beſchäftigt hat , iſt ſeiner Annahme nabe geführt worden. Derſelbe entſpridyt meiſtens

Die einzelnen Preiſe

haben hier den Werth von 6 Mark, 4,50 Mark und 3 Mark. Beim

den Beſchlüſſen der Reichstags-Commiſſion vom Jahre 1882 , nur nicht

Train endlich erhält jede Compagnie jährlich als Preiſe 2 Denkmünzen im Werthe von je 4,50 Mark.

in dem principiell ſtreitigen Punkte. Die Beſtimmung, wonad Offi:

Die bedeutenden Erfindungen des letzten Jahrzehnts auf dem

ziere, Aerzte und Beamte, weldie vor Ertheilung des Heiraths - Con : Gebiete des Velocipedes haben das Königliche Kriegsminiſterium jchon baben, wenn und ſo lange ſie weder verheirathet ſind , nod unver :

ſenſes ein beſtimmtes Privateinkommen oder Vermögen nindyzuweiſen

im vorigen Sommer veranlaßt , die ſehr leiſtungsfähige Velociped: Fabrik von Heinrich Kleyer zu Frankfurt a. M. mit der Einübung

heirathete eheliche oder durd nachgefolgte Ehe legitimirte Kinder unter

von 50 Unteroffizieren und Mannſchaften des 1. Hejjijchen Infanterie:

18 Jahren beſitzen , zur Zahlung der Wittwen- und Waiſen-Beiträge nicht verpflichtet ſind , hatte die Commiſſion geſtridien. An Stelle

Regiments Nr. 81 •zu Frankfurt a . M. im Zwei- und Dreiradfahren

derſelben befindet ſid, in der neuen Vorlage nadhfolgende , Uebergange: Beſtimmung " : ,, Von den Offizieren , vom Hauptmann ( Rittmeiſter,

den Nachmittags - Stunden in dem Infanterie - Cajernenhofe ſtatt und wurden mit dem

Capitain-Lieutenant) zweiter Gehalts - Claſſe einſchließlid abwärts,

dem

1

1

zu beauftragen .

Dieje Velociped -Uebungen fanden zuerſt meiſtens in verbeſſerten Siderseite - Velociped auch auf

Griesheimer Erercierplat in ausgedehnterer Anwendung fort:

den Aerzten und Veamten , weldie vor Ertheilung des Heiraths-Con: "' geſeßt. Die Ergebniſſe dieſer Probeübungen ſind ſo zufriedenſtellend

ſenſes ein beſtimmtes Vermögen oder Privateinkommen nadyzuweiſen

ausgefallen , daß durd kriegsminiſterielle Verordnung vom Januar

haben, werden , wenn ſich dieſelben nicht verheirathet haben , die Bei: träge bis nach erfolgter entſprechender Erhöhung der Gehälter nicht

Cölu , Straßburg, Rönigsberg und Pojen eine größere Anzahl Zwei

erhoben .“

und Dreiräder bei der Firma Henrid , Kleyer zu kaufen und den

In der Begründung war zur Motivirung dieſes Vorſdílages

1887 das Infanterie- Regiment Nr. 81 Weijung erhielt, für die Feſtungen

Kaijerlichen und Königlichen Gouvernements zu überſenden. Dieſe

Folgendes angeführt: Das Dienſteinkommen derjenigen Kategorien von

Beſtellung iſt ausgeführt worden .

Offizieren , derzten und Beamten , welchen nach den beſtehenden Vor:

Fahrräder in erfahrungsmäßig günſtigem Bau w.) mit completter

idriften die Erlaubniß zur Ehejdließung nur nad dem Nachweije

Ausrüſtung, Tajden, Glođen , Lampen und ſpeciellen ſchriftlichen In:

eines beſtimmten Privateinkommens oder Vermögens crtheilt werden darf, iſt, wie ſchon durch Statuirung ciner ſolchen Beſchränkung ihrer Beiraths-Fähigkeit anerkannt worden, nur eben hinreichend, die Mittel zum perſönlichen ſtandesgemäßen Unterhalt zu bieten. Es erſcheint biernach unzuläſſig, dieſe Beſoldungen generell noch um 3 Procent zu kürzen , ſo lange die in Rede ſtehenden Functionäre ſich nicht verhei: 1

Bereits Ende Januar konnten die

ſtructionen ben Truppen übergeben werden. Auch andere Regimenter

erhielten von obiger Firma durch ihre Vertreter Dreiräder für die Ordonnanzen , desgleichen wurden Landesſraßenbau - Beamte 2c. aus:

gerüſtet. Die erzielten Reſultate ſind ſeyr günſ.ig. Es bleibt zu erwarten, daß die flinken Fahrzeuge künftighin in noch weit größerem

Maße in den Deutſchen Militär:, Poſt- und Landesſtraßen -Dienſt

geſtellt werden , in der Weiſe, wie es bereits allgemeiner in England, | gebracht wird. Das Bodenſtüd wird wieder geſchloſſen, und das Gewehr iſt auf's Neue ſchußbereit, ohne daß der Schüße irgend welche

Deſterreich und Italien geſchehen iſt. *)

Bewegung zu machen nöthig hat. Derſelbe braucht das Gewehr nicht

Dänemart. *

Ropenhagen , 12. Mai. [Die Befeſtigungsfrage. Neu erfundener Selbſtlader des Capitäns Waldien und des Nüſtmeiſters Rasmuſſen].) Zur Erörterung der der Befeſtigungs - Angelegenheit war , wie die Nordb. Aug. 3tg." be: richtet, ein zweiter ſogenannter Discuſſions- Abend auf den 10. dieſes Monats anberaumt.

Beide Theile ſtellten bazu hauptſächlich DF:

fiziere: die Rechte den Generalſtabe : Capitän Hammer und die Capitäns Wagner und Raub uſdy; die Linke oder , wie ſie ſich hier nennt , die Liberalen den früheren Capitän Dineſen , den Oberſten Vaupell , der indeß nur als Gegner des jest vorliegenden

Befeſtigungsplans auftrat , den Capitän Fiſcher ; ihr Hauptredner war übrigens wieder der Buchhändler cand . jur. Philipíen. Die ausführlichen Reden führten auch diesmal zu keiner Verſtändigung; immerhin war es aber cin Zeichen der Beſſerung der Zuſtände , daß beide Parteien fidy ohne Gereiztheit , ohne Hohn und Spott gegen einander ausjprachen. Vorausſagen läßt ſich mit Sicherheit, daß, ge1

einmal von der Wange zu nehmen, um es zu laden , ſondern kann in der Anſchlagsſtellung verbarren . Sobald ein Schuß abgefeuert worden,

ray

ladet ſich das Gewehr ſelbſtthätig. Sind die 6 Schüßle eines Pa:

tronen-Behälters abgegeben , wird ein neuer eingeſett. Die Schieß geſchwindigkeit vermag dadurch zu einer fabelhaft bedeutenden zu wer: den. Die 6 Schüſſe eines Patronen-Behälters tönnen , wenn kein Ziel

genommen wird, im Laufe einer Secunde (?) abgegeben werden ; bei Zielnahme geht es natürlicherweiſe etwas langſamer.“ Frankreid . * Paris , 18. Mai. [Ein Fadblatt über den Betrieb der Felddienſt- U ebungen.) „ La France militaire “ enthält nach: ſtehenden Artikel über ein Internum der Franzöſiſchen Armee, welder audy in Deutſchland lebhaftes Intereſſe finden wird. Es giebt bei .

3.11

.

uns eine Infanterie: Diviſion , in der auf Befehl des Diviſions.Com :

mandeurs jede Compagnie an jedem Tage in der Woche eine Felddienſt: Uebung machen muß. Dies ergiebt bei jedem Regiment (zu 18 Com: ſeßt auch, die Linke ebnete in der nächſten Seſſion des Reichstags pagnion, incluſive Depot) 108 Felddienſt- Uebungen wöchentlich. Zu noch weiter den Weg zu fruđặtbarer Verhandlung und brädyte es zu jeder Felddienſt - Uebung ſtellt der Compagnie-Chef eine Aufgabe und einem für die Regierung annehmbaren Finanzgeſcße, die Landbefeſtigung | fügt für die beiden gegen einander fechtenden Abtheilungen zwei Parole:

1

Ropenhagens doch der Gegenſtand bleiben würde, bei welchem ſie keine Nachgiebigkeit, zeigte. Sie kann für dieſe Weigerung allzu gute Gründe anführen, und die Volksmeinung wird niemals für den Plan gewonnen

die Uebung zu erſtatten und demſelben die Gefecht8 - Relationen und

Befehle hinzu.

Außerdem hat jeder Hauptmann einen Bericht über

werden . Während die Befeſtigungs-Partei ſich nur auf den Sať be-

lungen beizulegen. Dies madt im Ganzen wöchentlid per Regiment :

rufen kann , daß die Wahrung der Neutralität gegen jede Macht , welche Dänemark in eine nicht gewollte Verbindung zwängen wollte,

108 Aufgaben, 216 Compagnie-Befehle , 108 Beridyte, 216 Gefechte: Nelationen nebſt Croquis, zuſammen 648 Sdriftſtücke. Der Regiments:

und die Vertheidigung des Landes gegen einen Angriff überhaupt cs

Commandeur übermittelt die bei ihm von den beiden Regimentern

zur patriotijden Pflicht mache , die Hauptſtadt durch eine ſtarke Befeſtigung zu ſchützen , behauptet die Gegenpartei die Unmöglichkeit, trotz der Befeſtigung die Stadt auf die Dauer zu vertheidigen , beſtreitet

deren 1296 Stück enthält. Die brigadeweiſe geſammelten Relationen

Croquis der Führer der beiden einander gegenübergeſtellten Abthei:

eigegangenen Berichte 2c. dem Brigade - General , der jeden Sonntag

reidhen die beiden Brigade-Commandeure dann dem Diviſions - Com mandeur ein , der ſomit an jedem Montag 2592 Dienſtvorſchriften Hülfe komme, und madit auf die Abhängigkeit aufmerkſam , in welche || in ſeinem Büreau empfängt. Er lieſt dieſelben , weil er aus ihnen die Wahrſcheinlichkeit, daß für die angegriffene Stadt alsbald fremde

+

das Land durch die Hülfe bringende Macht geriethe ; ſie betont ferner die Hülfloſigkeit Jütlands und Fünens , welche für den Feind offen

die Art des Dienſtbetriebe des Felddienſtes kennen lernen und beurtheilen will. Nedynet man nun, daß der Diviſions- Commandeur

liegen würden , da die Hauptſtärke für die Vertheidigung der Haupt:

nur 5 Minuten zum Lejen jedes Stüdes braucht, jo bedarf er 9 voller

ſtadt und Seelands gebraucht würde, und endlich macht ſie geltend,

Tage , um den Bericht zu ſtudieren, und zwar ohne Unterbrediung und

daß die großen, über die angegebene Summe von 80 Millionen Kronen wahrjcheinlich noch hinausgehenden Koſten, welche auf die Staatsüberſchüſſe lange Zeit hindurch Bejdylag legen, für die unſideren Vortheile einen zu hohen Einjatz bilden. Ein Militär rieth ſtatt der koſt: ſpieligrn Befeſtigung der Hauptſtadt zur Herſtellung einiger Forts

Nuhepauſen . Da nun die Woche nur 7 Tage hat , ſo verliert er auf die Wode 2 Tage. Indeſjen laufen die Relationen ununterbrochen

dit

ein , und es entſtehen ganze Berge von Dispoſitionen, Relationen nebſt Croquis.

Je mehr der General lieſt, je mehr häuft ſich die Arbeit

an . Gern würde er einmal in das Terrain oder zu anderen Uebungen reiten , vergeblich! Die Compagnien rücken täglich aus , das giebt

längs des kleinen Belts ; Oberſt Vaupell wollte eine beſſere Vefeſtigung als die vorgeſchlagene oder gar keine ; einige Andere rathen zu einem offenen Bündniſſe Dänemarks mit Deutſchland als der beſten

immer neue Gefechts-Aufgaben, immer neue Gefechts-Berichte mit zu:

Sdyubwehr ; hiergegen ſträubt ſich aber auf beiden Seiten der Na-

der Diviſions -Commandeur dazu ſchreiten muß, ſie zu verbrennen, um

gehörigen Anlagen. Schließlich häufen ſich dieſe Papiere ſo an , daß

ſich und die Welt von ihnen zu befreien. Der Tagesrapport meldet dann ein großes Autodafé.. Es erübrigt nun nod die Anfertigung Nasmujjen iſt ein neues ſelbſtladendes Gewehr conſtruirt worden , eines Sdílußbildes, weldies den Moment darſtellt, wie der General

tionalgedanke und die Furcht vor Abhängigkeit. Von dem Artillerie -Capitän Wadjen und dem Rüſtmeiſter

welches in die Däniſdie Armee eingeführt werden ſoll. Die officiöſe

mit ſeinen Offizieren um ein großes Feuer tanzt , das den Zuſtand

Berl. Tid. " theilt über daſſelbe folgende Einzelnheiten mit : ,, Der Lauf ſitt nid )t feſt am Schaft , ſondern wird an diejem nur durds

von Lethargie aufhebt, der in Folge der zahlreiden Felddienſt -llebungen

eine Feder feſtgehalten. Bei der Abfeuerung wird das Rohr zu einer

und Gefedits - Relationen idyließlid) über die ganze Diviſion herein: gebrochen .“

rückläufigen Bewegung gezwungen , wodurch das Bodenſtück geöffnet , die entleerte Patronenhülſe herausgeworfen und die neue Patrone an

Niederlande.

ihren Platz befördert wird , indem nämlid) ein Patronen - Behälter, der 6 Patronen enthält, in der Nähe des Hinterlader - Mechanisinus an:

Kammer über die Landes - Vertheidigung . ) Eine der in

*) Ein Radfahrer, welcher die Feſtung Straßburg unlängſt beſucht

* Amſterdam , 17. Mai. [Verhandlungen der zweiten I

tereſſanteſten Verhandlungen der zweiten Rammer bot das Ende der

hat , berichtet über die dort von ihm gemachten Wahrnehmungen in dieſer Hinſicht Folgendes :

vorigen Wodye begonnene Capitel der Landes-Vertheidigung dar , und man darf wohl jagen , daß dieſer Gegenſtand, über weldien in den

„ In der Garniſon Straßburg wird das Velociped zum Ordonnanzdienſt zwiſchen der Stadt und den Forts „Feſte stronprinz“, „Großherzog

lebten zwanzig Jahren jo unendlich viel geſchrieben und geſprochen wurde, die allgemeine Aufmerkſamkeit in nod; viel höherem Grade auf

von Baden “ , „Fürſt Bismarck“ und „ ronprinz von Sachſen “ verwendet, um die Verbindung in dieſer Weiſe leichter und ſchneller zu bewerkſtelligen.

ſid, zieht als die Frage über die Ausdehnung des Wahlredyts. Denn es handelt ſich dabei nicht nur um Einführung oder Verwerfung der ſchaften der in der Stadt liegenden Theile der betreffenden Regimenter ſtatt, allgemeinen Dienſtpflicht, über das Recht des Fortbeſtehens der Schüt: und zu dieſem Zwecke ſind Fahrräder auf beſtimmten Thorwachen unter die nady dem Urtheil aller Sachverſtändigen ihr Dajein längſt gebracht. Andere Majdinen befinden ſich auf den erwähnten Forts, um im terci, gegebenen Fall ſchnell Mannſchaften nach der Stadt ſchicken zu können. verwirkt hat, ſondern es kommen auch andere ſehr tief einſchneidende leberwiegend werden Dreiräder benußt. Zum Ordonnanziren werden Unter: Fragen in Betracht, von denen die wichtigſte wohl sie ſein dürfte, ch offiziere und Gefreite verwendet, die unter Leitung jüngerer Offiziere, deren die Regierung das Redyt hat, einen Theil der Truppen auch außerhalb eine größere Zahl in Straßburg dem Radfahr-Sport huldigt, durch tägliche Uebungen in möglichſt kurzer Zeit ausgebildet wird. Hierbei wird viel Europa's, alſo in den Colonien, zu verwenden. Die Anſichten über Werth auf guten Siß und militäriſche Haltung gelegt , und jedenfalls muß den Werth oder Unwerth einer Verfaſſungs - Veränderung, ſoweit fid darauf geachtet werden , daß die Mannſchaften die großen Sträfte , die in dieſe auf das Landes - Vértheidigungowejen bezieht , ſtanden ſich denn Von der Stadt aus findet ein regelmäßiger Ordonnanzdienſt durch Mann-

.

-

.

Folge angeſtrengter Marſchleiſtungen ihrer Beinmuskulatur innewohnt, nicht

auch ſehr ſcrofi einander gegenüber.

am falſchen Ort zur Anwendung bringen. Nach Stägigen Uebungen war es ichon möglich, den Ordonnanzdienſt nach den 8-10 Kilometer von der Stadt entfernten Forts auf den Dreirädern mit Sicherheit auszuüben. Die

Reuther , Mitglied der ultramontanen Partei , trat entſchieben für die Erhaltung des bisherigen Zuſtandes ein. Dagegen führte der Ab: geordnete Roojeboon , ein Offizier, in meiſterhafter Rede aus, daß

Mannſchaften tragen im Dienſtfall Drdonnanz-Uniformen ."

Der frühere Kriegsminiſter

3

319 die bisherigen Verfaſſungs -Beſtimmungen nicht nur in den wichtigſten

Gleich im Eingange wird mitgetheilt, daß die Schrift ſchon im

Fragen ein todter Buchſtabe geblieben und überhaupt gar nicht aus-

November 1876 geſchrieben worden ſei , und zwar in Folge der Ein:

geführt worden ſeien, ſondern daß ſie einer von den veränderten Zeit verhältniſſen geforderten Organiſation der Streitkräfte gradezu im Wege

drüde , die der Verfaſſer, als er damals aus der Türkei und Bul garien zurücgekehrt ſei, als Zuſchauer der Deutſchen Kaiſer:Manöver

ſtänden. Denn Art. 182 der bisherigen Verfaſſung ſagt ausdrüdlich :

(des 4. u. des 12. Armee - Corps bei Merſeburg) gewonnen hätte.

Wer in die Landmiliz einverleibt iſt, wird in Friedenszeit nach fünf: || (Im Jahre 1876 waren von Deutſcher Seite zum erſten Male ſeit jährigem Dienſt entlaſſen “ , während Niemand mehr beſtreitet, daß 1870 wieder Franzöſiſche Offiziere zu den größeren Herbſtübungen in eine zehnjährige Dienſtzeit erforderlich iſt, wenn man, ohne dem Volke Deutſchland eingeladen worden .) ſchwerere Laſten zuzumuthen, über ein kriegøgeübtes Heer von 90 000 Die Schrift war bald niedergeſchrieben , jedoch ihr Erſcheinen Mann verfügen will , denn um dieſe zu bekominen, muß man bei fünf- im Budihandel wollte dem damaligen Miniſter, dem Herzog De : .

jähriger Dienſtzeit jährlich 20 000 , bei zehnjähriger dagegen nur 11 300 Mann jährlich aufrufen. Außerdem iſt auch die Veränderung der bisherigen Beſtimmung, nach welcher die Militärpflicht mit dem

cazes , nicht gefallen ; der Verfaſſer wurde aufgefordert, „aus Gründen, die man, wenn er darauf beſtände, bereit wäre ihm mitzutheilen “, die

anderer Staaten den Militärpflichtigen die Wahl laſjen muß, ſich früher

Veröffentlichung aufzuſchieben, und es wurde an ſeinen Patriotismus aljo 10 Jahre nach ihrer erſten Niederjchrift erſơeint die Schrift, nachdem fein Wort

zum Dienſte zu melden. Der erſte Artikel des Regierungs-Entwurfs

an ihr geändert worden iſt.

wurde von der zweiten Rammer mit 44 gegen 9 Stimmen ange:

In der Hauptſade beſchäftigt ſich der Verfaſſer mit dem heutigen Zuſtande von Europa im Allgemeinen und von Deutſchland und Frant

20. Lebensjahre beginnt, wünſchenswerth, da man nach dem Beiſpiel

nommen ; mit den Liberalen ſtimmten aud; die Antirevolutionäre und

appellirt. Er folgte dieſem Winke. Heute

verſchiedene Ultramontane. Bezeidynend iſt es übrigens, daß über die

reid im Beſonderen. Er glaubt, daß der Friede nicht geſtört werden

Frage der allgemeinen Dienſtpflicht kaum ein Wort verloren wurde. Der Abgeordnete Seret , ebenfalls Offizier und der antirevolutionären

wird , ſo lange Kaiſer Wilhelm lebt , und iſt der Anſicht, daß die

Partei angehörig, erhob Widerſpruch gegen die Verwendung der Land: madit in den Colonien, und nach der Stimmung der Kammer über dieſe Frage zu urtheilen, iſt es auch kaum wahrſcheinlich, daß ſie in bejahendem Sinne entſchieden werden wird. Da die Rammer morgen .

ſich ſchon wieder trennt, wird die Fortſegung des angefangenen Capitels

Geſchüße außerhalb Europa's zuerſt ſprechen werden ; gleichzeitig bleibt er bei der ſchon 1884 und 1885 von ihm vertretenen Ueberzeugung, daß der Karte Europa’s nahe Veränderungen bevorſtehen. Im Uebrigen verweiſen wir auf die Schrift ſelbſt, welche viel Anregendes und Beadytenswerthes , zugleich aber auch manches ſehr Eigenthümliche und Seltſame bietet. Was beiſpielsweiſe über den

Feldmarſchall Grafen v. Moltke geſagt iſt, gehört in die leştere

erſt am Montag 23. Mai ſtattfinden.

Kategorie und kann auf den Deutſchen Leſer nur erheiternd wirken.

Db cigentlich die Herausgabe einer Deutſden Ueberſeßung noth

K r i t i k. Die Kunſt , die Deutſche Armee zu bekämpfen . Von

einem Franzöſiſchen Artillerie- Offizier. Autoriſirte Ueberſegung von Nogalla von Bieberſtein. Berlin 1887. Verlag von Friedrich Luckhardt. 8. II u . 47 S.

wendig war , möchten wir nid )t unbedingt bejahen, da doch wohl jeder Deutide Offizier in der Franzöfiſchen Sprade bewandert iſt ; nüglich für die größere Verbreitung auch in nichtmilitäriſchen Kreijen iſt

dieſelbe allerdings, weil es jedenfalls von Intereſſe iſt, daß recht viele Deutſche erfahren, wie man in Frankreich über die beſprochene Tages: frage denkt. Die Ueberſeßung ſelbſt iſt gut, das äußere Erſcheinen der

[2.] Die bekannte militärijdie Denkſchrift des hochſeligen Prinzen Friedrich Karl von Preußen , welche vor nunmehr faſt 30 | Sdýrift freundlich .

Jahren erſchien ( im Sommer 1860 ), hat in Frankreid , einen tiefen Eindruck hinterlaſſen . Der hohe Verfaſſer hatte bekanntlid) darin Mittel

i

1

und Wege angegeben , wie nad ſeiner Anſicht am zweckmäßigſten die

Franzöriide Ärmee von der Deutſchen bekämpft werden könne; ſehr bald nach ihrem Erſcheinen war dieſelbe in die Franzöſijche Sprache übertragen worden .

Als eine Art Gegenſtück ſtellt ſich uns heute die vorliegende

Særift dar. Sie entſtammt der Feder eines Franzöſiſchen Artiữerie: Herr Major Rogalla v.v wie derjagtUeberſeker, welcherim –Vorwort Offiziers, Bieberſtein - von crheblicher fadımännijder und politiſcher Bildung iſt, und bereits 1870 als Kriegscorreſpondent thätig und 1876 Beſudjer und Schilderer der Bulgarijchen Schlacht: felder und ihrer Ereigniſſe war. Die Schrift verdient nach Anſicht des Herrn Ueberſepers in

doppelter Hinſicht das Intereſſe nicht nur des militäriſdhen, ſondern auds des großen Publicums, und zwar aus folgenden Gründen : „ Ein :

inal gewährt ſie neben vielen Anderen einen dharakteriſtijden Einblick in die momentan in Frankreid; herrſchenden politiſchen Strömungen, iudem ſie deutlich zu erkennen giebt , wie die dortige Republik die Annäherung nicht republikaniſcher Mächte ausſchließt, mindeſtens ſehr erſdwert und damit Frankreich in wichtigen Momenten politiſch iſolirt, und wie ein nicht unbeträdstlicher Theil ſeiner Bewohner aus dieſen und anderen Gründen der Republik abgeneigt iſt.

Zur Beſprechung eingegangene Schriften etc. Paris , Gen.-Maj. a. D. F. A., das reglementsmäßige Grerziren im Trupp, in der Compagnie u . im Bataillon, nach dem Neu -Abdruck des Ererzir Reglements für die Infanterie vom 1. März 1876 u . den Beſtimmungen, betr. die Ausbildung der Jäger u. Schüßen vom 18. Juni 1868 , ſowie unter Berückſichtigung der bis zum 1. April 1887 zum Reglement er

gangenen Abänderungen bearbeitet u . mit Abänderungen verſehen . Mit 52 in den Tert gedr. Holzſchnitten. 3. neu bearb. u . verin. Aufl. ( Gera, Reiſewig.) Uniformen, die, der deutschen Marine in detaillirten Beschreibungen und Farbendarstellungen. Nebst Mittheilungen über Organisation , Stärke etc. , sowie einer Liste sämmtlicher Kriegsfahrzeuge und den genauen Abbildungen aller Standarten und Flaggen. Nach authen tischen Quellen herausgegeben. Dritte , neubearb . u. verm . Auflage.

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Wernigk, Sec.-Lieut., Taschenbuch für die Feld-Artillerie. Mit 20 in den Text gedr. Abbildungen u. 7 Tafeln. 5. Jahrgang 1887/88. (Darmstadt , Selbstverlag.) *

Adtz , lieutenant -colonel , les forces militaires de la Belgique. xelles, Spineux & Cie.)

(Bru

Andererſeits aber

giebt ſie in militäriſcher Beziehung, wie dem Verfaſſer auch wohl nahe Unter der Preſje.

lag, zwar keine Operations. Pläne, feine Stunde von Anzahl und Auf:

ſtellung der Franzöſiſchen Armeen und ihrer Stärken , ſowie keine Neuerungen in der Anwendung elementarer taktiſcher Grundfäße, aber eine Entgegnung auf die unter ähnlichem Titel erjchienene Broſdüre des Prinzen Friedrich Karl und einige recht beachtenswerthe Winke über die Anſchauungen der Kampjesweiſe , mit denen man ſich in Frankreich dein Deutſchen Heere gegenüber trägt“ 20.

Scherr, Dr., Blücher, ſeine Zeit und ſein Leben. 4., vom Verfaſſer noch durchgeſehene Auflage. ( Leipzig, D. Wigand .) Bibliothèque internationale d'histoire militaire. 3. Série , vol. 19. Précis de la campagne de 1859 en Italie. ( Bruxelles, C. Muquardt.)

In vorſtehenden Säßen iſt eigentlid, ſchon eine durchaus ge:

nügende Kritik der vorliegenden Schrift enthalten, der wir völlig bei: pfliditen, ſo daß wir unſererſeits nichts hinzuzufügen hätten , wenn wir nicht dem Leſer einen noch näheren Begriff von dem Inhalt geben zu ſollen glaubten . Dieſer Inhalt iſt in zwei Theile geſdjieden , deren erſter all: gemeine Betrachtungen bringt, während der zweite ſich init der

Berichtigung. In Nr. 35 der Aug. Milit. - Ztg . v. d. J. , Seite 277 , Spalte 1 ,

Zeile 22 von oben bitten wir „ Soper“ ſtatt „Soyer" und Spalte 2 ,

Runſt, die Deutide Armee zu bekämpfen beſchäftigt. Ein

Zeile 21 von oben „ Trefffähigkeit“ ſtatt „ Trefflichfeit“ zu leſen. In Nr. 39 der Alg. Milit. - Ztg . v. d . J.,Titelſeite, Zeile 1 der Inhaltsangabe muß es „Bewaffnung 3 =" ſtatt „ Befeſtigungsfrage"

lette8 Wort bildet den Schluß.

heißen .

1

f

320

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Vorſtehende Schrift erſchien bereits im Jahre 1872 und erregte ichon damals großes Intereſſe. Dieſelbe darf angeſichts der Thatjache, daß Marſchall Bazaine neuerdings mit einem Werke über den Feld zug von 1870 hervorgetreten iſt, der allgemeinen Aufmerkſamkeit

empfohlen werden , denn ſie enthält eine unparteiiſche Würdigung des

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Militär - Zeitung

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Zweiundſedjzigfter Jabrgang. No. 41.

Darmſtadt, 24. Mai.

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgang 24 Mark, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

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Die Alg . Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nachs richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

I n h alt : Aufſäte. Die Kopenhagener Befeſtigung in Franzöſiſcher Beleuchtung. - Die Einführung des antiſeptiſchen Nothverbandes im Deutſchen Heere. Nachrichten . Deutſches Reich. Aus den Reichslanden . (Bevorſtehende 17. Gedenkfeier der Meßer Schlachten . - Der Militärdienſt der Söhne aus höheren Ständen .] Frankreich . [ Verſuch einer Verpflegungs-Station von Militär-Zügen.] Großbritannien. [Beabſichtigte Bil Bericht über die militäriſchen Aus dung einer Auſtraliſchen Flotte. Bevorſtehende Räumung Egyptens von den Engliſchen Truppen . rüſtungs-Gegenſtände.] Schweiz. [Neue Organiſation des Landſturms. – Beabſichtigte Anſchaffung von 8,4-Centimeter Ringgeſchüßen .] -

Kritik. Ruſſiſche Truppen -Uebungen im Jahre 1886, von Th. v. Troth a. Feuilleton . Erinnerungen eines Fremden-Legionärs . Neue Militär - Bibliographie. - Allgemeine A11zeigen.

Die kopenhagener Befeſtigung in Franzöſiſcher

lie

cade!

Beleuchtung. -

[R.) Die noch immer nicht entſchiedene Frage der Land-

befeſtigung von Ropenhagen hat ſchon viele Gemüther in Bewegung geſeßt. Es iſt ja ganz natürlich , daß ein ſo bedeutungsvolles Unternehmen wie die Befeſtigung der Hauptſtadt eines Staates

Gedanken über unſere Ausbildung.

| durch den ſchmalen Sund , das Kattegat und Skager Nack von Dänemark geſchieden iſt - der dem lekteren am nächſten gelegene

Staat.. Es hat demnach jede Maßregel , welche geeignet iſt, ein folches Nachbarland in eine militäriſch veränderte Lage zu verſetzen ,

für feinen Staat eine größere Wichtigkeit als für Deutſchland. Dänemark iſt bekanntlich ein ſelbſtändiges, conſtitutionell-erb liches Königreich mit reicher Geſchichte und in . ſeinem Thun und

innerhalb der eigenen Landesgrenzen Aufmerkſamkeit erregen muß,

Treiben unbehindert . Wenn der Däniſche Monarch im Einver

allein auch das Ausland hat dem Däniſchen Befeſtigungsplan ſeine ganz beſondere Theilnahme gewidmet und verfolgt mit ſcharfem Auge alle Schritte , welche am Sunde gethan werden , um dieſen

ſtändniß mit der Volksvertretung dem Landsthing von 66 und dem Volksthing von etwa 120 Mitgliedern *) – irgend eine Maßregel für die innere Verwaltung oder Wehrhaftmachung beſchließt, ſo hat

1

1

-

Plan der endlichen Ausführung entgegenzuführen . Auch dies iſt kein anderer Staat Einſpruch dagegen zu erheben. namentlich aber ganz natürlich , denn jeder Europäiſche Staat hat ein das Deutſche Neich, England, Rußland und Schweden -

Die Frage der

Befeſtigung von Kopenhagen zur Landſeite ſteht nun bereits ſeit

etwa 15 Jahren auf der Tagesordnung der Däniſchen Volksver

lebhaftes Intereſſe an einem ſolchen Unternehmen und muß es tretung und iſt heute noch nicht erledigt. Während dieſer 15 Jahre haben . Ob dies Intereſſe nun bei dem einen Staate mehr durch Wohlwollen , bei dem anderen durch Mißtrauen beeinflußt wird, hängt von der Politik ab ; Thatſache iſt jedenfalls , daß ebenſo wie vor beinahe 50 Jahren die Befeſtigung von Paris und vor

hat unſeres Wiſſens kein Europäiſcher Staat dem Plane ſelbſt irgend welche Schwierigkeit bereitet , es iſt wohl auch ferner eine ſolche nicht zu erwarten . Wahrſcheinlich iſt es , daß die Däniſche

mit geſpannter Aufmerkſamkeit beobachtet wurde, ſo heute auch der Sorgfalt verfolgt wird. Wir nannten vorhin in erſter Linie das Deutſche Reich als

ſtadt ausführen wird. Wie ſtellt man ſich nun in Frankreich zu dieſem Plan ? Es iſt gar nicht unintereſſant, das näher zu betrachten. Nachdem in den erſten Monaten dieſes Jahres die Aug. Milit.-3tg verſchiedene

denjenigen Staat , deſſen Blick ſich auf die mit der Däniſchen Hauptſtadt vorzunehmende Veränderung in erſter Linie zu richten

Auffäße über die Befeſtigung von Kopenhagen in erſter, dann über die politiſch - militäriſche Stellung Deutſchlands zu Dänemark in

habe. Rein Unparteiiſcher wird darin etwas Auffallendes finden

zweiter Linie gebracht hat , bemächtigt ſich auch der „ Avenir mili

Regierung troß des Widerſtandes , der ihr im eigenen Lande be 30 Jahren jene von Antwerpen von der ganzen Europäiſchen Welt reitet wird, ihren Plan durchſeßen und die Befeſtigung der Haupt Plan der Landbefeſtigung von Kopenhagen überall mit der regſten

können. Deutſchland und Dänemark ſind Nachbarländer zu Waſſer taire“ des Gegenſtandes und glaubt ſich darüber vernehmen laſſen und zu Lande : Jütland grenzt unmittelbar an Schleswig, und nur ſchmale Meeres-Arme trennen Deutſches Gebiet (Vorpommern mit

*) Bei den allgemeinen Wahlen wird zum Volksthing auf 16 000

Nügen, Mecklenburg, Holſtein 2c.) von den Däniſchen Inſeln Einwohner je ein Abgeordneter gewählt. Die Einwohnerzahl Dänemarks 1

( Femarn, Laaland, Falſter, Seeland 2c.). Das Deutſche Reich iſt

war nach Ritter’s geographiſch - ſtatiſtiſchem Lexicon , 7. Auflage ( 1883 ), im Jahre 1880 genau 1 969 039 Köpfe ſtark, ſo daß hiernach 123 Mitglieder

alſo

in den Volksthing zu wählen waren .

wenn man abſieht von Schweden mit Norwegen, das nur

+

322

zu müſſen . Die Auslaſſungen dieſes Blattes find ſo bemerkens: werther Art, daß wir es für kein überflüſſiges Unternehmen halten,

mit der Wirkung einer allgemeinen nommen werden zu follen, Aufregung, die in den Gemüthern von Europa durch den herauß :

wenn wir dieſelben in wortgetreuer Ueberſetzung wiedergeben. Hier

fordernden Ton der Deutſchen officiöſen Preſſe verurſacht wird. Die

folgen ſie : „ Der unruhige und umherforſchende Geiſt des Deutſchen geht

Deutſchen haben ſofort ſich über die Erhebung ihres alten Gegners vom Jahre 1864 erregt , und ihre größeren öffentlichen Blätter

weit über die Verhältniſſe hinaus, die ſich ein Franzoſe vorſtellen

haben theils hinterliſtige (insidieux), theils drohende ( comminatoi

kann. Es haben in ihm zwei Sammlungen von Landkarten ihren Siž, von denen jede aus einer Unzahl von großen Catalogen be ſteht, die genau geordnet und beſtändig auf dem Laufenden erhalten werden. Die erſte iſt militäriſchen Charakters und bildet eine bedeutende Sammlung von topographiſchen Karten , die das ganze Territorium der Europäiſchen Staaten umfaſſen , mit den ausführlichſten Plänen aller Feſtungen, den genaueſten Bezeichnungen der

res) Artikel gebracht, um auf das Däniſche Volk zu drücken und dieſes zu verhindern , einem durch die Preſſe unterſtützten Plan Folge zu geben . Die Allg. Mil.:3tg. vom 4. Februar 8. I. hat einen Leit artifel gebracht, welchem wir die Grundgedanken entnehmen, wofür uns der Leſer Danf wiſſen wird . Ein Däniſcher Oberſt- Lieutenant Herr v. Turen , der dem

Vertheilung aller Streitkräfte zu Waſſer und zu Lande, ſowie aller gegenwärtigen und zukünftigen Hülfskräfte an Mannſchaften , Pfer-

Kriegsminiſterium beigegeben und mit der Aufgabe betraut iſt, den Geſetzentwurf vor der von dem Landsthing cingeſetzten parlamen:

den, Wagen, Waffen, Munitions-, Lebensmittel- und Bekleidungs: tariſchen Commiſſion zu vertheidigen , hatte ſich Mühe gegeben, um Vorräthen. das Mißtrauen Deutſchlauds dadurch zu zerſtreuen, daß er erklärte : Die zweite iſt ein rieſiges moraliſches Verzeichniß, in welchem ,,der durch die Däniſche Regierung vorgelegte Plan ſei keineswegs wie in einem Briefſchrank der hohen Polizei jedes Volt - groß

gegen das Deutſche Reich gerichtet, der Charakter dejjelben ſei ein

oder klein, kriegeriſch oder friedliebend

und jede einzelne Local-

lediglich defenſiver und verfolge nur einen einzigen, übrigens völlig

1

gruppe einen alphabetiſchen Platz hat, mit Angabe der Lage , Be-

berechtigten Zweck, nämlich den , die Hauptſtadt von Dänemark vor

dürfniſſe, vorhergegangenen Ereigniſſe , moraliſchen gegenwärtigen und zufälligen Anlagen und der wahrſcheinlichen Haltung. Jebe Karte oder jeder Nachweis hat eine Schlußüberſicht, und alle dieſe einzelnen Ueberſichten , welche jämmtlich methodiſch

einer feindlichen Flotte zu ſchützen und gegen einen Handſtreich hatte ſogar zu verſtehen gegeben, daſs die Deutſchen mehr als irgend ein anderes Volk angenehm berührt ſein ſollten von der Errichtung

geordnet ſind, vereinigen ſich zu einem Ganzen ; dieſes Ganze dient

dieſer Vertheidigungswerke, weil die Dänen auf eine ſolche Art

dazu , dem Beſitzer das Maß der Kräfte zu zeigen , mit welchem dieſer ein Bündniß gegen das Deutſche Reich eingehen kann. Es giebt keine Maßregel von militäriſchem Charakter, die in Deſterreich, Rußland, Frankreich , Belgien, Niederlande 2. getroffen wird , es giebt keine Neußerung der öffentlichen Meinung, die bei

nicht Gefahr liefen , durch die Furcht vor einer Beſchießung in ein Bündniß gegen ihre ehemaligen Sieger verwickelt zu werden.

ſeitens eines ausſchijjenden Truppentheils zu ſichern.“ Der Verfaſſer

1

1

Allein die Deutſchen des 19. Jahrhunderts ſind zäh wie Leder

(coriaces) , ganz wie ihre Vorjahren , die rohen Neiter (reitres*), welche einſt der Pater Jojeph , der Vertraute Nichelieu's , be

einem ihrer Nachbarvölker hervortritt, ohne daß die Deutſche Preſſe

ſoldete, und ſie wollen ſich nicht anführen laſjen. Der Mitarbeiter der

auf der Wacht ſtände und die erſtere bemerkte oder die leştere

Aug. Mil.-Ztg. erklärt den Dänen in ſtörriſchem Tone, daß , wenn

auslegte.

*) Anſpielung auf die ehemaligen Deutſchen Reiter , welche zur Zeit

Ein Plan zur Befeſtigung von Kopenhagen, welcher ſeit bei nahe 15 Jahren dem Däniſchen Parlament vorliegt , ſcheint ange-

Ludwig's XIV. in Franzöſiſchen Dienſten ſtanden ; ſie bildeten eine ähn liche Truppe zu Pferde, wie dereinſt die lansquenets zu Fuß.

Erinnerungen eines Fremden-Legionärs.

noch kämpfende Häuflein Franzojen ernſtlich Gefahr lief , umzingelt und erdrückt zu werden, ließ der General znm Rüdzug blaſen. Jetzt ( Den in Nr. 36–39 der Aug. Milit.- Ztg. v. d. I. mitgetheilten Mit- war es zu ſpät, der Feind war uns zu nahe auf den Ferſen, und jo theilungen eines Mitglieds der Fremden - Legion in Algier laijen wir heute artete denn der Nückzug bald in wildeſte Fludyt aus. eine Art von Ergänzung folgen . Dieſelbe bringt Erinnerungen eines an Nur mit Mühe gelang es dem bereits eingeſchloſſenen Bataillon deren Fremden welchervon Algierhat. nach verjeßt wurde und dort einen -Legionärs, Theil des Kriegs mitgemacht DerTongting kleine Aufſat , welchen des 111. Linien - Regiments , die Reihen der Feinde zu Surdybrechen wir der „Cöln. Ztg.“ entnehmen, möge wie der frühere Deutſchen Jünglingen und Soldaten zur Warnung vor der Anwerbung dienen . D. Red .)

Die Hoffnung , den Ablauf meiner Dienſtzeit in der Fremden: Legion in Algier abwarten zu können , ſollte ſich nicht erfüllen ; be:

reits im November 1884 war das 3. Bataillon , bei dem ic ſtand,

und der fliehenden Brigade zu folgen . Dergebens crtönte das ohren:

zerreißende Gejdirei, das Flehen und Hülferufen der verlaſſenen Ver wundeten , ihre Nufe erſtarben unter dem Meſſer ihrer Würger ; die verwundeten Offiziere gaben ſich ſelbſt durch einen Schuß in's Gehirn den Tod , da keiner ihrer Leute mehr ſich um ſie kümmerte ; die Ge

auf dem Wege nach Tongking, um nach dem Kampfe mit den Wüſten- birge-Batterien der Artillerie kollerten mit ihrem Maulthier-Geſpann föhnen Afrikas jeßt auch gegen die bezopften Helden des Reiches der

von den bereits vom Feinde eingenommenen Höhen und wurden nur

Mitte in den Krieg zu ziehen ,1 - in den Krieg, der niemals erklärt

mit Aufbietung der letzten Kräfte den Händen der Chineſen entriſſen. Erſt als die Nacht angebrochen war, ließ der Feind von der Verfolgung ab, und nachdem wir , zu Tode ermüdet , die ganze Nacht

worden und für den daher die ,, Fremden “ als Kanonenfutter doppelt willkommen waren.

Bei der Ueberfahrt war es dreißig fühnen

1

Schwimmern theils im Suez-Canal, theils vor Singapore geglückt, durchmarſdirt waren, erreichten wir kurz vor Tagesanbruch die ſchüßen : durch einen Sprung über Bord den Sclavenketten , die ſie gefeſſelt, unter dem Jubel ihrer zurü & gebliebenen Kameraden und den Flüchen

den Mauern von Lang Son. Erſt am 28., Morgens 3 Uhr, ver: riethen die auf Vorpoſten fabenden Schüſſe , daß der Feind im An:

ihrer Vorgeſeşten ſich zu entziehen ;wir übrigen wurden nady acht: i marſch begriffen ſei. Bis gegen Abend behauptete die Beſaßung von tägiger Bergfahrt auf dem Rothen Fluſſe bei Phu-Lam-Thuong mitten Lang Son ihre Stellungeu , da wurde Négrier, eben als er hinter im fremden Lande , ausgeſchifft.

der Schüßenlinie des 3. Bataillons hielt , von einer Kugel getroffen,

In raſchem Siegeslaufe führte uns unſer früherer Regiments- und kaum war der Führer vom Kampfplaße getragen , ſo wich auch .

Commandeur, der nunmehrige Befehlshaber der 2. Brigade , General

Franzoſen , nachdem die Chineſen die Stadt ohne Schwertſtreich ges

der Kampfesmuth und die Zuverſicht der Truppen, ſo daß der Stell vertreter des Generals, Oberſt Herbinger befahr, den Nützug an: zutreten. Nicht weniger als 60 Kilometer legten die ermatteten Sol: baten unter dem beſtändigen Feuer des Feinbe8 zurüd, bis die Wälle

räumt hatten .

von Chu ſie aufnahmen. Viele Nachzügler waren in die Hände der

de Négrier , vorwärts ; wir ſtürmten den Engpaß von Taï-Hoa, .

und ſchon am 13. Februar 1885 fiel Lang Son in die Hände der Damit hatte die zweite Brigade ihre Aufgabe im

Weſentlichen erfüllt. Ehrgeiz und Kampfesmuth aber trieben Négrier

Gegner gefallen, eine Batterie Geſchüße war im Schlamme der Moräſte,

weiter. Er wollte den Gegner im eigenen Neſte aufſuchen.

über die wir hinwegießen mußten , zurüdgeblieben; Der Schaß der

Es war am 24. März. Wir hatten das Chineſiſche Thor ges ſprengt und ſtanden jekt gegen eine zwanzigfadye Uebermacht. Unſere

I

Brigade lag im Bette des Canton Begraben. Die Nüdwirkung dieſer Unfälle auf das Mutterland iſt bekannt:

Munition ging zurNeige, undimmer neue Verſtärtungen des Gegners das CabinetFerryſtürzte vor dem Entrüftungs-Sturme der Gegner erſchienen auf dem Plan. Aber Négrier wich nicht. Erſt als das einer „Ubenteurer:Politit in fremden Welttheilen “, und Oberſt Her :

323

ſie den alleinigen Zweck verfolgten, ihre Unabhängigkeit zu ſichern, | bei Amager und Charlottenlund und 1852 500 für die Armirung jie nicht das Bedürfniß empfinden könnten, ihre Küſten zu befeſtigen, dieſer Batterien beſtimmt. Zur Befeſtigung von Kopenhagen ſelbſt und daß es genügen würde , ihre Neutralität von Europa qus: bewilligte die Commiſſion den Credit von 45 052 580 Francs, der ſprechen zu laſſen , oder in dem Falle daß zwei Staaten - wpie von der Regierung verlangt worden war, und wovon 15 423 080 England und Rußland ſich in der Oſtſee bekämpften, ſich mit an- Francs zum Ankauf von ſchweren Geſchüßen beſtimmt ſind. dern Mächten zu verbünden, deren Gebiet an das genannte Meer Gleichwohl muß zugegeben werden, daß eine ſtarke Minorität ſich im Schooße der Commiſſion befindet, welche dieſe Ausgaben

ſtieße.

Unſer Verfaſſer wagt den argliſtigſten Ausſpruch (le plus ablehnt , weil ſie dieſelben zu belaſtend für den nationalen Wohl captieux des raisonnements) , indem er den Bewohnern Dänemarfs die Verſicherung giebt , daſs das Befeſtigen der Städte am

ſtand und außer Verhältniß mit dem ſich daraus ergebenden ver hältniſmäßig kleinen Zuwachs an Shut findet."

Strande den Werth erhöhen hieße , welchen ein mächtiger Nachbar ihrer Eroberung beilegen könnte.

So weit der ,,Avenir militaire ". Wir haben den wunder: baren Aufſaß zunächſt mit Kopfſchütteln , dann aber mit wachſender

Er fügt in der Form einer Schlußfolgerung hinzu , daß die Heiterkeit geleſen. Zunächſt haben wir aus demſelben die erheiternde Belaſtung des Budgets, welche die Ausführung des vorgeſchlagenen | Kunde erfahren , daſs die Aug. Mil.-Ztg. in Frankreich zu den

Plans für das kleine Däniſche Volk nach ſich ziehen müßte, eine ſo

officiöſen Deutſchen Blättern gezählt wird. Dieſe Mittheilung war

erdrückende wäre , daß ihm nur ein einziges Ziel blüten würde,

uns neu und überraſchend und wird es gleichfalls für Deutſche

nämlich die unbedingte Neutralijät ſeines Gebiets.

Leſer ſein , welche die heute in ihrem 62. Jahrgange ſtehende Aug.

Der Deutſche Schriftſteller ruft noch die Schweden zu Hülfe, welche mit einem nichts weniger als günſtigen Auge auf die Er: ſtarkung der Militärmacht Dänemarks blickten , weil ſie fürchteten, daß dieſes Land ein geſchätzter Verbündeter für die Nuſſen werden

Mil. -Ztg. etwas genauer kennen als der Mitarbeiter des „Avenir militaire“ : - Weiter war uns die Bemerkung von Intereſſe, daß die Aug. Mil.-3tg. „theils hinterliſtige, theils drohende Artikel “ gebracht habe , um auf das Däniſche Volk zu wirken. Nein , ſo

könne, die nach der geographiſchen Lage ihre Gegner ſeien. Er ſchließzt endlich , indem er den Dänen die Verſicherung giebt , die

weit haben ſich unſere fühnſten Erwartungen niemals erſtreckt! 311 feiner Zeit haben wir zu hoffen gewagt, daſs das Däniſche Volk

von Niemand bezweifelt wird : „ daß ſie ſich nicht mit dem Gedanken ſchmeicheln ſollten, für ihre unüberlegten militäriſchen Arbeiten irgend welche Sympathien in Deutſchland zu finden .“

die Aufſätze der Adg. Mil.-3tg. leſen oder gar beachten werde, was ſchon wegen der geringen Zahl von Exemplaren, die in Däne mark gehalten werden , und wegen der fremden Sprache unmöglich

.

Die üble Laune , welche jich in den Deutſchen öffentlichen

iſt. Wir ſchreiben in erſter Linie für Deutſche Leſer und ſind auf

Blättern ausſpricht, ſcheint nur mäßigen Eindruck auf das tapfere

richtig bemüht , dieſe auch über die wichtigſten militäriſchen Vorgänge im Auslande auf dem Laufenden zu erhalten ; andere Zwecke liegen

Däniſche Volk gemacht zu haben , denn wir haben in der „ Cöln. 3tg. “ vom 13. Februar geleſen , daß die Commiſſion des Lands: thing den Plan der Regierung unverändert angenommen und be-

uns fern.

ſchloſſen hat, bei der Kammer die Forderung eines außerordentlichen Credits von 70 292 560 Francs , darunter 22 100 700 für die Er:

gehen wir bei der Grundverſchiedenheit des gegenſeitigen Stand punktes gar nicht ein . Nur einen Punkt ſeiner Aufſätze glauben

richtung von Küſten - Befeſtigungen , 311 unterſtüßen. Von dieſen 22 100 700 Francs ſind 15 600 000 Francs zum Bau eines neuen Forts, 731 000 Francs für die Errichtung vou Flanken-Batterien

wir noch berühren zu müſſen. Es gilt in der ganzen literariſchen Welt als Kegel , daß, wenn irgend ein Ausſpruch eines Anderen wiedergegeben und mit Anführungszeichen verſehen wird, dieſer Aus

binger wurde als Sündenbock des Hodiverraths angeklagt und vor

von Drangſalen und Leiden verbirgt ſich unter den gleisneriſchen Vor:

ein Kriegsgericht geſtellt. Im Uebrigen beeilte man ſid), mit China ſeinen Frieden zu madsen , und gab zu dem Ende die reiche Inſel

ſpiegelungen, weldie manchen hoffnungsvollen Jüngling in das Elend hinausloden.

Formoja an ihren Beſiper zurück.

Nach 40tägiger Fahrt erreichten wir Toulon , abgezehrt, krank, Gerippen mehr ähnlid) als lebenden Weſen , hohlen, glanzlojen Auges, mit einem Fuße idon im Grabe ſtehend und doch darauf angewieſen, uns den weiteren Unterhalt durch unſerer Hände Arbeit zu verdienen , denn die Franzöſiſche Republik, welche an der Spitze der Civiliſation

Das war der leßte Nagel zum

Sarge des Admirals Courbet.

Und die Werkzeuge der Franzöſiſchen Abenteurer :Politik ? Ent: kräftet und ſiech friſteten ſie in den von den Franzoſen befekten

Forts Tongkings ein leidvolles Daſein. Die allenthalben wieder auftauchenden Näuberbanden beläſtigten ſie auf alle erdenkliche Weiſe, . marſchiren will, entläßt die Soldaten, welche für ihren Ruhın in der der Typhus forderte viele Opfer, und zu alledem kam eine ſchreckliche Fremden -Legion gekämpft haben, ohne Anſpruch auf irgend eine An Theuerung ; die Ueberbleibſel der lebtjährigen Reigernte waren bald aufgezehrt, und die Verproviantirung von Frankreid, aus ging nur ſehr

ſtellung; ſie wirft ſie weg wie ausgepreßte Citronen. Unter uns 11 Entlaſſenen befand ſich nicht Einer, der über die

langſam von ſtatten. Wer zu dieſer Zeit einen Blick in cin militäriſches Cantonnement warf, mußte entfeßt zurüdſdređen vor dem

geringſten Geldmittel zu verfügen gehabt hätte. Nidit einmal mehr die elende Löhnung von 7 Centimes für den Tag war uns während

Elend, das ihm dort entgegentrat. Mancher Deutſche fand hier unter

der Fahrt ausgezahlt, auf dem Schiffe waren wir ſtets nur als Ge. duldete behandelt worden , und nun ſtanden wir auf der Straße in

Flüchen auf das Geſchick, das ihn in die Fremden - Legion geführt, einen unrühmlichen Tod fern der Heimath.

der fremden Stadt , ohne anderen Beſitz als das Reiſegeld bis zur Endlich befand id mich an Bord des ,,Shamrođ“, eines Fran : Deutſchen , beziehungsweiſe Sdweizeriſchen Grenze. Ich hatte mir

zöſiſchen Kriegstransport-Dampfers, welcher 800 Paſſagiere , beſtehend eine kleine Summe von 50 Francs an Klein -Montirung8-Geldern beim Auftritt aus der Compagnie hatte man mir an:

aus Verwundeten und Geneſenden , ſowie 11 Mann Entlaſſenen , die

erſpart,

ihre fünfjährige Dienſtzeit beendet hatten, an Bord hatte. Dieſe 11

gekündigt, daß ich die fragliche Summe bei meiner Ankunft in Toulon

Mann ſtammten aus den 4 Bataillonen der Fremden-Legion, die im Orient gekämpft hatten , und datirten aus dem Anwerbetermin vom Monat Februar bis Auguſt des Jahres 1880, waren alſo Entlaſſene einer Zeit von 6 Monaten. Bedenkt man nun, daß innerhalb 6

erhalten würde ; in Toulon aber erfuhr ich, daß das Geld mir nur aus den Händen der Compagnie ausgezahlt werden könnte , kurz , ich war geprellt um den ſauer verdienten Lohn fünfjähriger Dienſtzeit.

Monaten die fremden Regimenter durchſchnittlich einen Zuwachs von

ſtäblid) zum Krüppel geſchoſſen warent, hatten Anrecht auf ein kleineres

.

Nicht viel beſſer erging es den Verwundeten. Nur ſolche, die buch:

200—250 (augenblidlich könnte man behaupten von 600) Perſonen Ruhegehalt, die Andern , die noch „ hinken “ konnten , waren darauf, haben, und daß von dieſen dann nach Verlauf der fünfjährigen Dienſt- angewieſen , ihr ſpäteres Brod zu erbetteln. Es waren ja nur Fremde, zeit nurmehr 11 Mann zur Entlaſſung gelangen, ſo kann man mit die 5 Jahre lang das „ Glück" gehabt, Franzöſiſches Brod efſen zu I

Nedyt von der Fremden - Legion behaupten : „Wer hier eintritt, der dürfen. Das ſind die teßten Erinnerungen an meine Dienſtzeit in 1

Tafſe alles Hoffen hinter ſich !“ . Ein ſchwerer Dienſt bei tyranniſcher der Franzöſiſchen Fremden-Legion ! Mannszucht in Himmeleſtrichen , die peſtartige Krankheiten gebären, das Schlachtmelſer barbariſcher Völker und Selbſtmorde ſind die Ver: nichter, welche die fremden Regimenter zehrten , und ein ganzes Heer

:: : ‫܀ ܀‬

1

Auf den fachlichen Inhalt des Franzöſiſchen Berichterſtatters

pi

324

ſpruch auch wirklich richtig angezogen, beziehungsweiſe überſetzt iſt. Nun bitten wir aber den Leſer ſelbſt über Folgendes zu urtheilen.

Mark. Für das Etatsjahr 1886 87 wurde beabſichtigt, die Bes ſchaffung und Umänderung des Materials ſämmtlicher Feld-Sani

Wie man oben erſieht, ſollen wir die Verſicherung gegeben haben : täts - Formationen, ſämmtlicher Arznei-Behältniſſe der Truppen und „daß ſie ( die Dänen) ſich nicht mit dem Gedanken ſchmeicheln

einzelner Grenzfeſtungen vornehmen zu laſſen, was einen Koſtenauf

ſollten, für ihre unüberlegten militäriſchen Arbeiten irgend welche Sympathien in Deutſchland zu finden .“ Wir haben aber geſagt – wie Jedermann in Nr. 10 der - : „ Und Aug. Mil.-3tg. v. 0. ,I. auf Seite 76 nachleſen kann –

wand erforderte von etwa 806 000 Mark , während für 1887/88 374 000 Mark verbleiben zu den Beſchaffungen des antiſeptiſchen

Materials des größten Theils der Feſtungs-Lazareth-Depots , der

Verbandpäckchen für Soldaten und der gemiſchten Beſtecke für ſtell: ein ſolches Beſtreben verdient gewiß nicht die von Herrn Oberſt- vertretende Stabsärzte und für detachirte Forts. Deutſch-

Es iſt eine ſehr freudig zu begrüßende Thatſache, daß der

lands, wie wir dies glauben nachgewieſen zu haben. “ Ein Vergleich

Lieutenant v. Turen beanſpruchte „ völlige Sympathie

antiſeptiſche Nothverband im Deutſchen Reichsheere ſo bald feſten

1

dieſer mit der obigen Anführung liefert den Beweis , daß unſere | Fuß gefaßt hat. Einige erläuternde Bemerkungen werden hierzu Worte nicht richtig wiedergegeben , ſondern ganz andere an deren als Beleg dienen. Es giebt bekanntlich viele vorzügliche Arzneiſtoffe, welche als Heilmittel ſchon großen Segen geſtiftet haben, wie Chinin, Stelle geſeßt worden ſind. Doch damit genug. Mögen die Franzoſen über Deutſche An- Cinchonin, Chlor u. ſ. w. Allein dieſe ſämmtlichen Arzneien haben ſichten in Betreff der Befeſtigung Kopenhagens denken und ſchreiben, das Gemeinſame , daß ſie nicht im Stande ſind, die Krankheit an was ſie für gut finden , uns werden ſie wohl nicht bekehren, denn der Wurzel zu packen , daß ſie nicht vermögen , die Urſache des Uebels wie der „ Avenir “ ganz 311 bekämpfen und zu entfernen. Sie richten ſich alle in ihrer Wirk: wir ſind und bleiben ihnen gegenüber ſamfeit nur gegen die krankhaften Erſcheinungen , die Folgen des richtig bemerkt coriaces ! Leidens und können hier immerhin in vielen Fällen vorzügliche Dienſte leiſten. Das antiſeptiſche Verfahren äußert aber eine weit 1

Die Einführung des antiſeptiſchen Nothverbands im

größere Wirkung. Dieſe einzige Methode geht im Gegentheile recht

Deutſden Heere.

eigentlich darauf aus , die Urſache der krankhaften Erſcheinungen

[B.] Nach einer Mittheilung Berliner Blätter hat in dieſen

ſelbſt wegzuſchaffen oder den Feind gar keinen feſten Fuß faſſen zu laſſen, und dieſer Zweck wird von ihr mit bewundernswerthem Er:

Tagen der Kriegsminiſter General-Lieutenant Bronſart von

folge erreicht. Bekanntlich liegen die Urſachen aller Gefahren einer

Schellendorff Ercellenz die Verbandsſtoff-Fabrik von Herrn

Verlegung durch eine Schuß, Hieb- oder Stichwaffe in der Wund

Moritz Böhme in Berlin beſucht. Dieſe Fabrik iſt nämlich fäulniſ. Jede Wunde litt bisher mehr oder weniger unter den ſeitens des Kriegsminiſteriums mit der Anfertigung der antiſeptiſchen Fäulniß - Vorgängen , die ſich an ihrer Oberfläche und in ihrem Verbandpädchen betraut worden , mit denen neuerdings ſowohl Innern entwickelten. Nun beruht aber jede Fäulniß auf der Lebens Offiziere wie Mannſchaften des Deutſchen Heeres verſehen werden thätigkeit mikroskopiſcher Organismen , und es kann jede fäulniß 1

.

follen.

fähige Subſtanz vor der Fäulniß bewahrt werden, wenn man durch

Dieſe Maßregel beruht auf einem im vorigen Jahr gefaßten

ſtarkes Erhitzen alle lebenden Körper in derſelben vernichtet und

Reichstags- Beſchluß. Es waren von der Deutſchen Heeresleitung

den Zutritt der in der Luft vorkommenden Pilzſtäubchen unmöglich

in dem Reichs-Militär-Etat für 1886/87 „ zur Veſchaffung, bezieh-

macht. In jeder Wunde befinden ſich fäulnißfähige Stofje, wie

‫ܪܟܝ‬

ungsweiſe Herrichtung derjenigen Verbandmittel und Geräthe,welche Blut- oder Wundflüſſigkeit, welche in hohem Grade ſchädlich wirken erforderlich ſind , um die antiſeptiſche Wundbehandlung im Felde fönnen ; ſie führen leicht Fieber, oft ſogar Blutvergiftung oder Tod und in armirten Feſtungen, der jetzigen Methode entſprechend , zur | herbei. Durchführung zu bringen “ unter den einmaligen Ausgaben 806 000

Nun giebt es außer der Tödtung aller lebenden Reime durch

Marť (außerdem noch 64 500 Mark für Sachſen und 50 000 Mark

Erhitung noch andere Mittel, um die Entwickelung von Pilzen und

für Württemberg) in Anſatz gebracht worden. Dieſe bemerkens:

damit znſammenhängenden Zerſetzungs - Vorgängen fäulnißfähiger

Bild

-

werthe Neuerung hat ſehr gute Gründe und zwar folgende. Im | Subſtanzen fernzuhalten. Dies ſind ſolche Mittel , welche auf die Jahre 1884 wurde eine Conferenz veranſtaltet zur Beſprechung der | Pilze als Gifte einwirken und deren Lebensthätigkeit beſchränken, ja während der Berliner Ausſtellung im Jahre 1883 auf dem Gebiete unmöglich machen. Man bezeichnet dieſelben als „ Antiſeptica “ und der Hygiene und des Nettungsweſens gemachten Erfahrungen und

macht von ihnen zum Zwecke der Erhaltung oft einen ausgedehnten

des daraus für die Armee zu ziehenden Nugens. Dieſe Conferenz praktiſchen Gebrauch. Ein ſolches Mittel iſt z. B. das Kochſalz, von erfahrenen Sanitäts-Offizieren und Autoritäten auf dem Ges

wenn man es in größerer Menge anwendet, weshalb es auch beim

biete der Chirurgie und des Kranken -Transportweſens beſtätigte

Einpökeln des Fleiſches die beſten Dienſte thut. Es giebt aber noch

einſtimmig die Anſicht der Militär -Verwaltung, daß es durchaus andere Subſtanzen, die ſchon, in geringeren Maſſen gebraucht, ſehr nothwendig und ſehr wohl möglich ſei, jedem im Felde verwundeten ſchädlich auf die Pilze einwirken, und welche deshalb vorzugsweiſe Soldaten die Wohlthaten der antiſeptiſchen Wundbehandlung ange-

als Antiſeptica bezeichnet werden ; hierzu gehören beſonders die

deihen zu laſſen. Die Militär-Verwaltung hat es deshalb in Er: gänzung der ſchon vorher in dieſer Richtung getroffenen Maßnahmen nicht unterlaſſen, die bezüglichen Etats der Kriegs-Sanitäts-Ordnung einer Neubearbeitung zu unterziehen , wonach ſich ergab , daß zur

Carbol-, die Salicyl- und Bor -Säure. Urſache der Fäulniß ſind die ſogenannten Spaltpilze, und gerade die genannten Säuren ſind vorzugsweiſe geeignet, als Gegenmittel zu wirken. Es iſt nun viel leichter, eine friſch in Behandlung kommende Wunde vor der Ent

Ermöglichung einer vollſtändigen Durchführung der antiſeptiſchen

wickelung von Fäulniß -Prozeſſen zu bewahren, als eine Wunde, in

Wundbehandlung im Kriege nach der, durch Praris und Wiſſenſchaft feſtgeſtellten Methode für die Preußiſche Militär-Verwaltung ein Roſtenaufwand von etwa 1 800 000 Mark zur Zeit erforderlich iſt. (Für Sachſen beläuft ſich derſelbe auf 88 700 Mark, für Württemberg auf 84000 Mark .) Von der genannten Summe entfallen

welcher leştere bereits eingetreten ſind , wieder davon zu befreien. Wenn nun von vornherein eine friſche Wnnde mit einem genügenden antiſeptiſchen Nothverbande verſehen wird, ſo gewährt ſie günſtige Ausſichten auf gefahrloſe Heilung. Es kann daher gar nicht genug empfohlen werden , jeden kämpfenden Soldaten mit einem ſolchen

auf die ſchon im Frieden vorräthig zu haltenden antiſeptiſchen Ver- | bandmittel 521 000 Mark, auf ärztliche Inſtrumente, Geräthe und Arzneibehältniſi 439 000 Mark, auf Verbandpädchen zu Nothver bänden für jeden Soldaten 220 000 Marť , zuſammen 1 180 000 l

antiſeptiſchen Nothverbande zu verſehen , und nicht bloß die Sani täts-Detachements, damit im Ernſtfalle der Verwundete ſo früh wie irgend möglich der Segnungen eines Verbandsmittels theilhaftig werde, welches ihm die thunlichſte Heilung und Wiederherſtellung

1

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-

325

verſchafft. So iſt es zu erreichen, daß der Verwundete ſein Leben 4 Ankauf von mehreren Tauſend Tannen- und Lärchenbäumchen ermög oder ſeine, unverkürzten Glieder dem Päckchen Verbandzeug zu ver- licht wurde , welche als ein bleibender Schmuck auf die Kriegergräber danken hat , welches er mit ſich führte , und daß die Dauer und

gepflanzt wurden. Mit der diesjährigen Gräberſchmüđung jod eine

Gedenkfeier verbunden verſchiedene Krieger: Schmerzhaftigkeit der Wundheilung außerordentlich vermindert wird.*) vereine bierber tommenwerden, werdenzu. welcher Daß die Gräber altdeutſde möglichſt in Örd: . Nach Anordnung des Kriegsminiſteriums erhält fortan jeder nung gehalten werden, iſt ſelbſtverſtändlich; es iſt nur zu beklagen, in's Feld ziehende Soldat ein Verbandpäckchen , mit welchem der daß dod ſchon manche Verlegungen von böswilliger Hand vorgekommen erſte Verband angelegt werden kann. Mit der Herſtellung des größten Theils dieſer Verbandpädchen iſt die Verbandſtoff- Firma von Herrn Moriş Böhme in Berlin betraut worden , welche durch Profeſſor Dr. v. Bergmann zur Herſtellung eines den höchſten ärztlichen Anforderungen der Gegenwart vollſtändig entſprechenden Verband-Materials herangebildet worden iſt. Die Anfertigung dieſer Pädchen geſchieht von etwa 200 Mädchen und Frauen, die unter Beobachtung aller Forderungen der Antiſeptik an die Arbeit gehen. Sie ſind mit reinen , weißleinenen Mänteln bekleidet und müſſen ſich der größtmöglichen Sauberkeit während der Arbeit befleißigen. Zu gleichem Zwecke ſind in dem Vorraum zu den Arbeitsräumen ganze Reihen von Waſchgefäßzen anfgeſtellt, zu deren wiederholtem Gebrauche die Arbeiterinnen angehalten werden . Für die Garderobe iſt ein beſonderer Raum reſervirt , desgleichen

Einflüſſen am meiſten zugängliche Lothringen nod) am wenigſten geneigt

ein Raum , in dem die Leute eſſen , da das Ejjen bei der Arbeit den Arbeiterinnen auf's ſtrengſte verboten iſt.

iſt, die Söhne den höheren Deutiden Sdulanſtalten, beziehungsweije dem Deutſchen Heere anzuvertrauen. Eine Aenderung nach dieſer

Die Herſtellung dieſer Verbandpädchen geſchieht unter ſtetiger Controle der Militär-Verwaltung; für dieſelbe iſt an die Arbeits jäle angrenzend ein beſonderes Bureau eingerichtet, in welchem der

Seite hin iſt in den nädyſten Jahren wohl kaum zu erwarten , trok: dem neuerdings die Beſtimmung ſtrenger zu Durchführung gelangt,

ſind und hier und da noch vorkommen .

Ueberhaupt iſt die Stimmung der Bevölkerung nach wie vor cine den Deutſchen nicht günſtige. So iſt es eine leider nidit ans der Welt zu ſchaffende Thatſache, daß die höheren Stände im Reichs: lande ihre Söhne immer noch mit beſonderer Vorliebe in Franzöſiſche

Schulanſtalten jdicken und dieſelben auch im Franzöſiſchen Heere dienen laſſen. Beiſpielsweiſe ſind ſeit der leßten Herbſtprüfung 259 jungen Leuten auf Grund von Schulzeugniſſen Berechtigungsſcheine für den einjährig -freiwilligen Dienſt ertheilt worden. Davon entfallen jedoch

auf das verhältniſmäßig kleine Häufchen der Eingewanderten nicht weniger als 110 , während auf die geſammte übrige Bevölkerung nur 149 Einjährige kommen . Charakteriſtijd iſt es auch, daß davon 82 auf Unterelſaß entfallen , während auf Lothringen nur 34 und auf

Oberelſaß bloß 33 Einjährige kommen . Dieſe Zahlen beſtätigen die audy anderweitig beobachtete That jadie, daß gerade das induſtrielle Obereljaß und das den Franzöſijden

wonach den nad Frankreid verziehenden jungen Leuten die Rückkehr in die Heimath verboten iſt.

mit der Controle höheren Orts betraute Sanitäts -Offizier mit dem

Frantreid;.

beigegebenen pharmaceutiſchen und militäriſchen Perſonal die 216

* Paris , im Mai. [Verjud einer Verpflegungs:

nahme berpirkt.

Je 10 ſolcher Verbandpädchen werden zuſammengeſchnürt und mit einer Marke verſehen, welche die Unterſchrift des controlirenden Sanitäts - Offiziers trägt. Die Fabrif verſendet dieſe Päckchen an die einzelnen Truppentheile, doch werden die täglichen Sendungen unter militäriſcher Bewachung zur Poſt gebracht. Jedes Verband

Station von Militärzügen .) „ La France militaire“ berichtet über einen Verſud ), der in den letzten Wochen zu Soiſſons angeſtellt worden iſt, um zu prüfen, ob der Apparat der dort etablirten großen

Verpflegungs-Station für Militärzüge, die, aus verſchiedenen Nidtungen kommend, dort kreuzen, gut functionire. An dem Verſud waren be:

theiligt 2 Bataillone Infanterie, 2 Escadrons Dragoner, 2 Batterien, - die genannten Truppentheile auf Kriegsſtärke und mit jämmtliden

päckchen enthält : 1 Cambric-Binde , 2 Compreſjen aus entfettetem

Fahrzeugen ausgerüſtet.

Mull und 1 Sicherheits -Nadel , welche in eine Umhüllung von

einem Bataillon , je ciner Escadron, je einer Batterie beſtanden, folgten

waſſerdichtem Verbandſtoff eingenäht werden. Binden ſowohl wie Compreſſen werden vor dem Einnähen mit einer Sublimat-Löſung

in Intervallen von 3/4 bis 1 Stunde aufeinander. Die erſte Staffel

getränkt, und es ſind zur Imprägnirung der geſammten Lieferung, von denen täglich über 15 000 Stück fertig geſtellt werden, etwa 18000

Kilo Sublimat-Löſung erforderlich. Zur Bewältigung dieſer nicht

Die einzelnen Staffeln , welche aus ic

traf um 84/4 Uhr Abends, die leşte um 2 Uhr 5 Minuten früh in Soiſſons ein. Man hatte abſichtlich die Nachtſtunden gewählt, einmal um den Dienſtbetrieb der Eiſenbahn nicht zu ſtören , und um die Sdwierigkeiten, die ſich bei nächtlid)en Transporten bieten, kennen zu

lernen. Die Mannſd)aft erhielt in dem zu einem Speiſeſaal umge: Güter duppen eine aus

leichten Aufgabe ſind verſchiedene neue und ſinnreiche Vorrichtungen

wandelten

getroffen, die in allen Fachkreiſen lebhaftes Intereſſe erregen. Un zweifelhaft gewähren dieſe unit peinlichſter Sorgfalt hergeſtellten Verbandsgegenſtände die größtmögliche Sicherheit gegen Verun-

ſtehende Portion ; alsdann wurden die Pferde in den Waggons ge: Felde auszuſchiffen.

reinigung der Wunden. Man wird dieſe neue Fürſorge der Heeres - Verwaltung für

Ausjdjiffung der Infanterie und der Uebergang zur gefechtsinäßigen Formation in guter Ordnung und leicht von Statten. Bei der

Brod , Kaffee und Branntwein be:

tränkt. An die Speijung der Truppen jdloß ſich der Verſud), die beiden Bataillone, die beiden Escadrons und eine Batterie auf freiem Wie das genannte Journal bemerkt, ging dic

das leibliche Wohl der Truppen gewiß überall mit dein größten Cavallerie waren einige Sdwierigkeiten zu überwinden. - Jeder Zug jecho transportable Rampen mit eiſernen Lang -

führte zur Ausſchiffung

Danke aufnehmen .

idwellen und zwei hölzernen feſten Nampen , die entſprediend einge

N a

richtet waren, mit ſich. Der Gebrauch der leşteren war aber dadurdy erídwert , daß ſie zu hod) lagen und nicht an die Waggons paßten,

r ich te n.

ſo daß es kleiner Ueberbrückungen bedurfte , um dieſelben mit den Eiſenbahnwagen in directe Verbindung zu bringen. Auch das Umſeßen

Elſaß-Lothringen. * Aus den Reid & landen , 21. Mai.. [Bevorſtehende

17. Gedenkfeier der Meßer Schlachten. - Der Der Militär: Militär:

der beweglichen Nampen , die ſid, zuerſt an der Spiße des Zuges be

fanden ,, war, da der leştere eine ziemliche Ausdehnung hatte, beſchwer:

lich . Die ſich ergebenden Uebelſtände wurden von dienſt Söhne aus höheren lich und und zeitraubend zeitraubend. der großenderAuguſt-Sdlachten bei Met,Ständen.] welche bisher Die ſtets Gedenkfeier in einfach: militäriſchenund techniſchen Sachverſtändigen an Ort und Stelleeiner Dem intereſſanten und lehrreichen mürdiger Weiſe begangen worden iſt,ſol in dieſem Jahre einegrößere näherenPrüfung unterzogen. -

Ausdehnung erhalten als früher." Aus allen Theilen Deutſchlands Erperiment, dasvon einem Generalſtabe-Offizier geleitetwurde, wohnten werden ſchon ſeit Jahren von Vereinen geſpendet. und Privaten Kränze und GelomittelzumSchmuďderKriegergräber VektereFrolſen

der General Leval nebſt Stab, einige fünfzig Offiziere des Etappen:

Dienſtes, und das geſammteVerwaltungs-Perſonalder Nordbahn bei.

in den abgelaufenen 2 Jahren ſo reichlich, daß außerdem noch der Großbritannien. * London , 21. Mai. (Beabſichtigte Bildung einer *) Obige Erläuterungen ſind zum Theil einer kleinen Schrift entBevorſtehende Räumung über das Weſen der nüßlichen Neuerung eine klare und Auſtraliſchen Flotte. welche nommen, gedrängte Auskunft giebt und den Titel führt : „Ueber den antiſeptiſchen Egyptens von den Engliſchen Truppen. — Bericht über Nothverband bei Verlegungen, von Dr. Buchner, Königlich Bayeriſchem die militäriſchen Ausrüſtungs -Gegenſtände.] Nach einer

Affiſtenz-Arzt. Beſonderer Abdruď aus der Allgemeinen Militär: Zeitung: Zuſchriftder „ Polit.Corr.“ wird dasErgebniß derColonial-Conferenz 2

Darmſtadt & Leipzig, 1881. "

als ſehr zufriedenſtellend erachtet. Die wichtigſte der für die gegenſeitige

326

Vertheidigung beſchloſſenen Maßregeln iſt die Schaffung einer eigenen | erſegt hat. Dann erſt wird ihm die Geldvergeudung zum Bewußtſein Auſtraliſchen Flotte. Dieſe wird vorläufig auf Koſten der Englijden Regierung gebaut und ausgerüſtet ; die Auſtraliſchen Colonien ver:

kommen .,

Schweiz. * Bern , 23. Mai. (Neue Organiſation des Landſturms. Beabſichtigte Anſchaffung von 8,4 - Centimeter Ring geldi ve n.] Die vom Militär- Departement einberufene Fadycom. ſowie der Donnerstag8- Injel in der Torres-Straße mehrere Forte zu geſchüßen errichten. Auch wird Auſtralien ein eigenes Artillerie : Corps aufſtellen, | miſſion hat ſich heute einläßlich ausgeſprochen über die Controlirung , zu deſſen Koſten die Colonie 27 000 Lſtr. beiſteuert, während England Verwendung, Eintheilung, Bewaffnung und Bekleidung des Landſturms. für die Inſtandhaltung obengenannter Forts 15 000 lſtr. und für Geſtüßt auf die ſtattgefundene Discuſſion und die gemachten Vor: die Erhaltung der Befaßungen 6000 Lſtr. jährlich zahlt. Schließlich ſchläge wird nun das Militär - Departement mit möglichſter Beförde:

pflichten ſich, während 10 Jahren 122 000 Lſtr. jährlich beizuſteuern. Ferner hat es Auſtralien auf ſich genommen , im Jahre 1888 zur Vertheidigung von King George Sund und Princeß Royal Harbour,

überläßt England den Colonien nod Gejdüße im Koſtenpreiſe von

rung eine Vollziehungs -Verordnung zum Landſturm -Geſetz ausarbeiten

14 000 Lſtr.

und dem Bundesrath zur Genehmigung vorlegen. Dem Vernehmen

Die Engliſche Negierung hat mit der hohen Pforte ein Ab tommen in Betreff der Räumung Egyptens ſeitens der Engliſchen

nach baſirt ſich die projectirte Organiſation weſentlich auf die Ge:

Truppen getroffen. Ein Zeitpunkt für die Zurückziehung der Truppen bleibt feſtzuſtellen ; zur Stunde iſt nämlid nod keine Einigung dar1

über erzielt, ob der 1. April 1890 oder der 1. April 1892 dieſen

Termin zu bilden habe. Die Egyptiſche Armee wird verſtärkt, und der Sultan wird alle ihm zuſtehenden jouveränen Redste betreffs der

Verwendung der Egyptiſchen Armee beibehalten . Die Mächte werden burd) Vermittelung Europäiſcher Functionäre eine Controle bei den

verſchiedenen Zweigen der Verwaltung ausüben . (Dem „ Standard “ zufolge iſt die Zeitfrage bereits geregelt , im

meinden und die compagnieweiſe Eintheilung , wobei natürlich nicht ausgeſchloſſen iſt, daß, wo es ſich als zweckmäßig herausſtellt, mehrere Compagnien vereinigt und unter ein einheitliches Commando geſtellt

werden können. Die Durchführung der Eintheilung ſoll Sache der Cantone ſein ; dem Bunde kommt die Oberaufſicht und die Ueber: wadzung der betreffenden Anordnungen zu . Ein Drittheil der Land: ſturm -Pflichtigen würde mit Gewehren ausgerüſtet , ein Drittheil als Pioniere ( zu Schanzarbeiten 2c.) und ein Drittheil als Hülfstruppen verwendet.

Die Bekleidung für den zu bewaffnenden

Theil der

Uebrigen jedoch von Engliſder Seite die Ausführung des Vertrags

Mannſchaft beſtände in einer Capote und einem Filzhut; die übrige Mannſchaft erhielte einſtweilen nod; keine Bekleidung. Eine eigent:

noch von beſtimmten Bedingungen abhängig gemacht.

Dieſe beziehen beziehen ſich auf die Verleihung von Offiziers-Stellen, welche in einem gewiſſen

liche ſanitariſche Unterſuchung der Landſturm - Pflichtigen findet nicht ſtatt ; bezügliche Recurſe ſind durd; die bisherige Kreis-Necurs-Com

Verhältniß zwiſchen Offizieren Engliſcher und Türkiſcher Nationalität Die Feſtſtellung eines Termins,“ jo führt der Gewährømann des Standard “ weiter aus , ,, bereitete große Schwierigkeiten, und man einigte ſich erſt nach langwierigen Verhand lungen. Zuerſt weigerte ſich die Britiſche Regierung, ein Datum für

miſſionen zu erledigen. Im Hinblick auf die politiſche Lage hat der Bundesrath behufs Ergänzung der Armee -Bereitſchaft eine Reihe von Credit-Eröffnungen für das laufende Jahr beſchloſſen, welche Gegenſtand beſonderer Vorlagen ſein werden. Den Hauptpoſten bilden 840 000 Francs , welche für Anſchaffung von 84 Stück 8,4 Centimeter Ringgeſchüßen mit zuge höriger Munition verwendet werden ſollen. „ Es wird möglich ſein - bemerkt dazu der Berner „ Bund" —,

vertheilt werden ſollen .

11

die Räumung zu beſtimmen , ſpäter aber ſchlug ſie einen Termin von

5 Jahren vor, welchen der Sultan für zu lang hielt.

18 Monate

wollte er im äußerſten Falle zugeben. Dem vermodyte die Britiſche Regierung nicht zuzuſtimmen , ſondern ſie machte den Gegenvorſchlag, daß

das geſammte neue Material und zugehörige Munition für die neu

ſollte nach Ablauf von 3 Jahren, der andere noch 4 Jahren geräumt werden. Schließlid, einigte man ſich auf 3 Jahre, aber wohlverſtanden unter den oben erwähnten Bedingungen. Die Verhandlungen machen jetzt gute Fortſchritte und werden hoffentlich bald zu einem befriedigen:

zu armirenden , noch mit 10.5 Centimeter-Gejdyüßen bewaffneten zwölf Batterien innerhalb 7 Monaten fertig zu ſtellen und, wenn wir nicht dieſen Sommer ſchon von einem Truppen -Aufgebot überraſcht werden, unſere Feld - Artillerie des Auszugs in der vorgeſchlagenen Art und Weiſe zu transformiren und in einen unſern Nachbarſtaaten eben :

den Abſchluß kommen , da , wie es ideint, England daran liegt,

bürtigen Zuſtand zu ſtellen .“

dleunig mit der Pforte zu einem Einverſtändniß zu gelangen. Der Vertrag wird natürlich den Mächten zur Genehmigung vorgelegt

Die Geſammtheit der außerordentlichen Ausgaben beläuft ſich in runder Summe auf etwa 1 120 000 Francs. Der Bundesrath hat außerdem bedeutende Vorräthe angelegt in Weizen und Hafer und verſudysweiſe ein Quantum Amerikaniſcher Fleiſdyconſerven angekauft,

Sie Näumung allmälig vor ſid) gehen ſollte.

Ein Theil Egyptens

werden. " )

Der zur Unterſuchung der Klagen , welche Oberſt Hope gegen die Armſtrong 'iche Kanonen -Fabrik und über die Beſchaffenheit der ſowie einen Credit von 180 000 Francs eröffnet für Anſchaffung von militäriſchen Ausrüſtungs -Gegenſtände im Allgemeinen erhob , einges Fußbekleidungen. Unter ſolchen Umſtänden erſcheint der Antrag des 1

ſetzte Ausſchuß hat ſeinen Bericht veröffentlidst. Die Anſchuldigung | Bundesraths, aus dem 3 Millionen betragenden Ueberſchuß der abſichtlicher Veruntreuung , welche die genannte Kanonen - Fabrik ſich Staatsrechnung von 1886 eine Summe von 1 500 000 Francs auf ſollte haben zu Schulden kommen laſſen , wurde nicht erwieſen ; da:

die laufende Rechnung vorzutragen , hinreichend begründet.

gegen mußte über die geſammte Engliſche Militär - Verwaltung das ſchlimmſte Urtheil gefällt werden. Von 110 Bomben z. B. , welche von Woolwid für die Batterie in der Bajerda -Wüſte geliefert wurden , erwieſen ſich 55 unbraudbar ; einzelnen fehlte die Sprengladung über: haupt, bei anderen erwies ſie ſich als naß, andere paßten überhaupt nicht in die Geſchüße. In Bezug auf die Geſchüße ſtellt es ſidy heraus, daß die Firma Armſtrong fid; gegen die Fertigſtellung von

K r it i k .

Regierung aber, alſo das Kriegsminiſterium , befürchtete wahrſcheinlich

Rulliſche Truppen :Uebungen im Jahre 1886 . Ein Beitrag zur Kenntniß der Ruſſiſchen Heeres -Verhältniſſevon Thilo v. Trotha , Major à la suite des 8. Weſtfäliſchen

den ſchlechten Eindruck, den die Einſtellung auf die öffentliche Meinung machen würde, und ließ ſie troß aller fadımänniſchen Einwendungen

Infanterie-Regiments Nr. 57 und Adjutant der General- Jnſpection des Militär-Erziehungs- und Bildungsweſens. Mit 2 Skizzen

15 Geſchüßen von 45 Tonnengehalt , Sie von 1882 bis 1884 in

Woolwich und Elswid gegoſſen wurden , ausdrücklich verwahrte ; die

vollenden , und die Folge war ,

daß eins derſelben an Bord des

„Collingwood " barſt, daß ein zweites handgreifliche Mängel zeigte und daß die übrigen 13 in der Todtenkammer von Woolwid, ale

Leider laſſen auch die neueſten Geſchüße, die 110 Tonnen wiegen, Geſchoffe von 1000 Pfund zum Preiſe von je 150 Lſtr. (3000 Mart) bedürfen und ſelbſt je 20 000 lſtr. koſten , Vieles zu wünſchen übrig, denn nach Abfeuerung altes Eiſen untergebracht werden mußten.

N

in Steindruck. Berlin 1887, E. S. Mittler & Sohn, König

liche Hofbuchhandlung. 8. IV u. 79 S. Preis 2 Mart 20 Pf. [R.] Der durch ſeine Studien -Arbeiten über den lebten Ruſſiſch Türkiſchen Krieg vortheilhaft bekannte Verfaſſer hat es unternommen, des Ruſſiſchen Heeres herauszugeben. Wenngleich dieſer – wie der Verfaſſer imim Vorwort bemerkt nicht auf perjönlicher Anſchauung Handhabung verſchiedener Dienſtzweige in der Ruſſiſchen Armee aus

Der Ausſchuß Ausſchuß Der

der Ferne verfolgt wurde, ſo ſind doch dieſe Beobachtungen ſo genauer

jdlägtnun drei Reformen vor : die Ernennung eines ſtetigen Vorrathe- und ſorgfältiger Natur, daß fie jedem Freunde der Wahrheit lieber Uusjdhuſſes, eines Ober-Geſchüß-Aufſehers in der Perſon eines Sol: ſein müſſen als weniger genaue Berichte vonAugenzeugen. Wirhaben daten vonder höchſten Auszeichnung und eines tediniſchen Beiraths; dahervon vornherein die Schrift mitſehr günſtigen Erwartungen in indeſſen werden die Verhältniſſe erſt dann beſſer werden , wenn Eng: die Hand genommen und bekennen gern , daß dieſelben vollkommen er land" ſein koſtſpieliges Söldnerheer durch ein allgemeines Volksheer

1

einen überſichtlichen Bericht über die vorjährigen Truppen - Uebungen

von 150 Schüſſen bedürfen fie neuer Stahlcylinder,die einen großen beruht, ſondernnurdieFrucht von Beobachtungeniſt,mit denen die Koſtenaufwand verurſadyen . Die Geſchichte des Martini- Gewchre und des Schwertbajonnets iſt bekanntlich ebenſo traurig.

11

füllt worden ſind.

1

V

327

Das Buch zerfällt in 7 verſchiedene Abídınitte. Der erſte bringt eine allgemeine lieberſicht der Uebungen , und zwar der Winter- und der Sommer -Uebungen . Aus derſelben geht hervor, daß das Ruſſiſche Heer in der mannigfaltigſten Art geſchult wird und jowohl waffenweiſe, wie auch in gemiſchten Uebungen eine ſorgfältige Ausbildung erfährt. Der Löwenantheil fällt auch hier auf den Sommer, obwohl vielleicht keine andere Armee während des Winters ſo viel im Freien übt wie die Ruſſiſche.

Der zweite Abſchnitt behandelt die Uebungen im Lager von Krasnoje - Selo. Diejer Abſchnitt iſt der längſte des Budse und mit Recht, denn gerade in dem genannten Lager wird den Haupt: beſtandtheilen der Nuſſijden Armee die wichtigſte Ausbildung gewährt.

Gedanken über unſere Ausbildung. Ein Beitrag zur Ausbildung im Felddienſt und im Schießen. Hannover 1887 , Helwing'ſche Verlagsbuchhandlung (Th.Mierzinsky , Königlicher Hofbuchhändler). 8. 111 S. Preis 2 Mark. [G. )

Die vorliegende Broſchüre gehört entſchieden zu dem

Gediegenſten, was ſeit langer Zcit über das fraglidie Thema geſchrieben worden iſt; es gereicht ihr zu beſonderem Vortheil , daß ſie unter voller Würdigung der thatſächlichen Verhältniſſe mit poſitiven Vor: jdlägen für die praktiſche Nuşanwendung hervortritt. Der Herr Verfaſſer ſpricht ſid) in der Einleitung offen und klar dahin aus, daß bei der jetzt üblichen militärijden Erziehung für das formale Erercieren und Paradeweſen zu viel , dagegen für die

Der Verfaſſer giebt zunächſt eine Darſtellung des Lagers und ſeiner

Ausbildung im Felddienſt und zu . Um Hingebung, bejáreibt ſ odann " Uebungender„ die erſtenTour“,weldre Mißverhältnij abzubetjen, e ſtellt Aufgabe:"nadzuwei erlid die ſen, zu Beginn des Monats Juni ihren Anfang nehmen und ſchließt mit wie bei entſprechender Herabminderung der Anforderungen in Bezug 1

einer Darſtellung der großen Schlußmanöver, worauf die Uebungen

der „zweiten Tour " ( 13. - 30. September) angereiht werden. Wird

auf das rein reglementäre Erercieren hinlänglich die nöthige Zeit für jene bisher ſo ſehr vernachläſſigten Disciplinen gewonnen und damit

hierbei auch dem Lejer nidt viel Neues geboten , ſo iſt die Zuſammen : faſſung des Wichtigſten doch ganz lehrreich. Eine Kritik hat der Ver: faſſer von vornherein auogeſchloſſen, jedoch geſtattet die Anführung der

eine in allen Ausbildung8zweigen gleichmäßig fort : ſdyreitende , ſyſtematiſde A usbildung" der Truppe erreicht

bezeichnendſten Erſdyeinungen jedem Leſer leicht, ſeine Sdılüſſe ſelbſt zu ziehen.

werden könne.

Wie berechtigt ſolche Forderung iſt, bezeugen die vielen Stimmen, Darunter von militäriſden Autoritäten, welche in der Militär- Literatur

Der dritte Abidinitt beſchäftigt ſich mit den Sommer

Uebungen der 1. Cavallerie- Diviſio 1. Sie zerfielen in 4 Perioden : die erſte umfaßte dic Zeit vom 13. Mai bis 8. Juli , die

ihre Vedenken über die Zweckmäßigkeit unſerer Erziehung bereits Wir verweiſen in dieſer Beziehung ſpeciell auf die erſt mlängſt bei Theodor Fijdier in Caſſel eridienene, in

geäußert haben .

I

zweite die vom 9. bis 23. Juli, die dritte die Zeit vom 24. Juli Nr. 34 der Aug. Milit.- 3t3. v. d.I. günſtig beſprochene Sdrift, bis 8. Auguſt und die vierte die vom 9. bis zum 25. Auguſt. Die Cavallerie-Diviſion war für die gemiſchten Uebungen dem Grenadier: Corps zugewieſen. Der vierte Abſchnitt iſt den Sommer- U e bungen des Grenadier - Corps gewidmet. Auch dieſe llebungen zerfielen in 4

die unſer gegenwärtig geltendes Ausbildungs - Syſtem einer ſcharfen,

ganz im Sinne unſerer Broſchüre gehaltenen Kritik unterwirft. Alle dieſe Mahnrufe haben zwar offenbar bis jept an maßgebender Stelle wenig Beaďtung gefunden ; um ſo anerkennungswerther erſcheint cs daher , wenn durd Schriften wie die vorliegende immer wieder die

Perioden und trugen den Charakter von Marſd -Manövern, d. h. ſie

Aufmerkſamkeit auf Mißſtände, die in einer langen Friedensperiode

bildeten einen Gegenſaß zu den Uebungen im ſtehenden Lager. Der fünfte Abſchnitt bringt ein Landung 8 -Manöver in der Krim zur Anſchauung. Daſſelbe fand in den Tagen vom 2. bis 8. September nnter der Leitung des Generals Noop ſtatt und wurde von 2 Corps -- einem „ Krim -Corps “" und einem „,, Landungs ausgeführt. Dieſe Uebung muß von bejonderem Intereſſe Corps “

erfahrungogemäß leicht einreißen , gelenkt und dadurch zu Aenderungen, deren Bedürfniß man gerade inmitten der Truppe am dringendſten fühlt, Veranlaſſung gegeben wird. Ohne auf die Ausführungen der Sdrift näher einzugehen , wollen wir nur noch bemerken , daß sie den einzelnen Abidhnitten bei

geweſen ſein . Der ſechſte Abidnitt hat es mit einem Feſtung 8 : Man över

bildungsgang gut gewählt ſind , ferner daß die Anleitungen bezüglich des Schießunterrichts, ſowie der kriegsſtarken Formationen als vor

von Nowo: Georgiewsk zu thun. Die Nebung wurde theilweiſe

zügliche Nathjdläge für die Praxis empfohlen werden können .

von Neſerve-Truppen ausgeführt, die im Kriegøjalle ganz beſonders zu

beſten Beweis für das richtige Verſtändniß des Herrn Verfaſſers in

gegebenen Uebungs-Beiſpiele in Nütſichtauf einen ſyſtematijden Fort Den

Feſtungo -Bejaßungen beſtimmt ſinó, ſie zerfiel in 3 Theile : zweiſeitiges

dieſen Dingen dürfte der Umſtand liefern , daß ſeine Vorſchläge in

Manöver ( Herſtellung der erſten Parallele und Gegenmaßregeln ),

vielen Punkten mit den Beſtimmuugen der inzwijden publicirten neuen

einſeitiges Manöver (der Vertheidiger gegen einen gewaltſamen Angriff)

,,Schießvor drift" jebr genau übereinſtimmen . Gewiß wird die Arbeit in weiteren Kreiſen die gebührende An erkennung finden und ihren Zweck anregend und nutzbringend zu

und darjes Nacht Gefechtſdießen .

Der ſiebente und lebte Abidinitt beſchreibt die cavalleriſtiſchen Gewaltmarid : U e bungen. Lettere werden bekanntlic) in Ruß: land mit Vorliebe gepflegt und bilden gewiſſermaßen einen Sport ; die erſte Uebung dieſer Art kam im Herbſt 1876 in Rußland und zwar überhaupt nur dort - vor und wurde im Weichſelgebiet vorgenommen .

Ihr folgten dann im Kriege mit der Türkei mehrere

ähnliche Cavallerie-Manöver, die jedod, nicht immer den Erwartungen entſprachen. Da nun aber bei dem Beginn eines Feldzugs die Reiterei

die wichtigſten Aufgaben zu löſen hat , ſo muß dieſelbe in Gewalt: märſchen rechtzeitig geübt werden. In Rußland erreichte man bis jeßt im Allgemeinen eine mittlere Geſchwindigkeit von 8 Kilometer in der Stunde, wobei ein planmäßiger Wechſel der Gangarten ausgeführt wurde; war der lettere willkürlich, jo crreichte man nur eine Ge: ídwindigkeit von 61/2 Kilometer. Allerdings wurde in einzelnen Fällen mehrerzielt, allein dann war auch die Leiſtungsfähigkeit derLeute und Pferde faſt ganz zu Ende, ſo daß in einem ſolchen Fade der gefaßte

ſtrategiſche Plan idwerlich hätte ausgeführt werden können. Die vom Verfaſſer mitgetheilten Einzelnheiten gerade über dieſe Uebungen ſind 1

von beſonderem Intereſſe.

Eine erſchöpfende Behandlung der verſchiedenen Uebungen des

Ruſſiſchen Hecres lagnicht in der Abſicht des Verfaſſers. Er ver: folgte hauptſächlich den Zweď: einige Hauptrichtungen, in denen die kriegsmäßige Ausbildung der Rujfiſchen Armee erſtrebt wird , klarzulegen, und dieſer Zweď wird in der vorliegenden Schrift volkommen

erfült. Zwei Skizzen zu den Manövern im Lager von Krasnoje

erreichen .

Neue Militär - Bibliographie . Beiheit zum Militär-Wochenblatt. Hrsg. von Oberſt 3. D. v. Löbell, 1887. 5. Hft . gr. 8. Berlin, Mittler & Sohn. 50 Pf. Inhalt : Der Hibichlag auf Märſchen , jeine Urſachen u. ſeine Ver

hütung. Vortrag, geh . vor dem Offiziercorps d . 2. Schlej . Grenadier Regiments Nr. 11. Hierzu e. Anh .: Ueber Erkenng. u. Behandlg. d.

Hikidhlages. Von Stabsarzt Dr. Arnold Hiller. (S. 139–160.) Gopčevic, Spiridion, kriegsgeschichtliche Studien . 1. u. 2. Reihe. gr. 8. Leipzig, Elischer. 12 M. Inhalt: 1. Beiträge zur neueren Kriegsgeschichte der Balkan . Halbinsel. Mit 2 Uebersichtskarten u. 11 Schlachtplänen. (X, 245 S. ) 2. Studien über aussereuropäische Kriege jüngster Zeit. Mit 5 Karten u . 6 Plänen . (XI, 388 S. ) 7 M. 50 Pf.

4 M. 50 Pf.

Hartmann , Dr. Otto, nochmals zur Sempacher Frage. Historisch-krit. Studie. gr. 8. (37 S.) Frauenfeld , Huber.

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Kugler, Frz., Geſchichte Friedrich's d. Großen . Mit 400 Jluſtr., ge

zeichnet v. Adf. Menzel. 3. Aufl. der bill. Volfs- Ausg. (In 10 Ligi :) i. Lig . gr. 8. (48 Š .) Leipzig, Mendelsſohn. 60 Pi

Soldatenbüchlein. Eine geiſti. Mitgabe f. Soldaten in Friedens- u . Kriegszeiten. 7., verm . Aufl. 16. (IV, 101 S.) Ansbach , Junge. 25 Pf. Teicher, Hauptm. Fr. , üb. Kriegspoeſie. Ein Beitrag zur Betrachtg. d. Krieges v. der idealen Seite. gr. 8. (IV , 122 S. m . Portr. d. Prinz Regenten Luitpold.) München , Th.Ađermann's Verl. i M. 20 Pf. Todleben , General Graf, vor Plewna 1877. Aus dem Russ. Von 0. Heyfelder. (Aus: Internat. Revue f. d. gesammten Armeen u. Flotten ".] gr. 8. (34 8.) Cassel, Fischer. 80 Pf.

Selo im Auguſt 1886 ſind dem empfehlenswerthen Buch beigefügt. Seekarten der kaiserl. deutschen Admiralitāt, hrsg. vom hydrograph. Amte. Nr. 96 u. 97. Photolith. Fol. Berlin, D. Reimer. 50 PI. Inhalt: 96. Marshall-Gruppe. Majuro - Inseln. 1 : 200,000. 10 Pf. 97. Westindien. San Domingo, Samaná - Bai. Rhede v. Las Canitas od. Sanchez . 40 Pf.

328

À u zeigen . Im Verlage von Eduard Zernia in Darmftadt & Leipzig iſt

zu leiben, und dann befinden ſich die Führer bei der marfitten Truppe icon badurch im Vortheil , daß ihnen der Gegner in vollen Stärfen erſcheint, früher

erſchienen :

erkennbar wird, als die einzelnen Reiter, ſelbſt mit den Flaggen, den Führern

Die Uebungen der im Herbſt 1877 bei Darmſtadt

zuſammengezogenen Cavallerie- Diviſion. Nach den Acten des Commandos dieſer Diviſion zujammengeſtellt

der vollen Truppe. " In welchen Grenzen nun dem , bei den vorliegend beſprochenen Uebungen markirten Feinde Inſtructionen ertheilt ſind und in wie weit demſelben Spiel: raum gegeben und welche Grenzen er ſich in dieſem gezogen hatte, ergiebt ſich aus der Behandlung der einzelnen Uebungstage ; ( rwähnt ſei, daß dieſe Art der Darſtellung des marfirten Feinden ſich durdaus bewährt hat.

von

Für Militair-, Krieger- u. Landwehr -Gesangvereine

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serve von Knüppelsdorf. Humor.Potp. Gine Pritif dieſes Werkdhens der Neuen Militäriſchen Blätter jagt darüber Die Ersatzre Clavierausz. 3 M 60 Pf , Stimmen 2 M 40 PA

Folgendes :

„Unter C. v. &. dürfen wir uns wohlben Premier-lieutenant Freiherr Der Landsturm von Posemuckel. Humor. Potp.

von Langermann vorſtellen, welcher als Adjutant der zur Uebung vereinigten

Cavaüerie-Diviſion fungirt hat und dadurch in erſter Reihe berufen war, ein

Clavierausz . 3 M 60 Pf , Stimmen 2 M. 40 Pf.

flares Bild der ſtattgehabten Erercitien und Manöver zu entwerfen. Die kleine Schrift iſt eine ſehr verdienſtliche, nicht nur in dem rein beſchreibenden Theile, ſondern vorwiegend faſt in den einleitenden , die Beſonderheit gerade dieſer Uebungen hervorhebenden Bemerkungen. Wir entnehmen derjelber einen Punſt, der für Difiziere aller Waffen intereſſant ſein dürfte und allgemein ver:

Ansichts-Sendungen werden stets sofort ausgeführt, Leipzig ,

Königsstr. 8.

Ernst Eulenburg:

ſtändlich :

Beſonderer Werth wurde auf die Darſtellung des marfirten Feindes und auf die Vorbereitung hierzu gelegt , in der Äbſicht, der combinirten Cavallerie - Diviſion eine martirte entgegenzuſtellen , was bei Uebungen von Cavallerie-Diviſionen in früheren Jahren nicht in ſo ausgedehnter Weiſe ſtatt gefunden hat. Man hatte bisher meiſt die verſchiedenen Wafjen durch einzelne Reiter mit farbigen Flaggen bezeichnet, in ihnen aber nur für die nianövrirende Truppe ein erkennbares Directions Object gegeben, ohne dieſem Object eine Be:

wegungsjähigkeit, ein Manövriren, in gegebenen Grenzen zu geſtatten. Das leptere ſollte hier verſucht werden . Daß die Uebungen gegen einen marfirten Feind der Uebung gegen einen itur ſuppoxirten vorzuziehen ſind, unterliezt wohl keinem Zweiiel, denn es iſt,

faum möglich und wird jedenfalls ſehr verlangſamend wirken , den Unterführern einer Diviſion in der Phantaſie das Bild der Vorgänge durch Avertiſſement u. 1. w . zu geben , welches ſich der Diviſiono- Führer macht. Die Darſtellung von Infanterie und Artillerie, welche Waffen ſich lang:

jam bewegen und vor allem ſtehen werden , wenn der Angriff der Cavallerie kommt, bietet keine Schwierigkeiten. Und da bei Friedens-Uebungen der ſcharfe Schuß fehlt , iſt die Attafe ſelbſt auf dieſe Objecte unſdywer durchzuführen. Die Haupt-Uebung für die Truppe wird dann ſein, beim Erſcheinen vor einem dieſer Objecte ſich ſchnell und ſicher in diejenigen Formen zu bringen , welche das Reglement empfiehlt und vorſchreibt. Die volle Kunſt der Führung der Cavallerie tritt aber erſt in ihre Rechte, wenn feindliche ebenbürtige Cavallerie ihr gegenüber auftritt; dieſe ſteht nicht ſtill, wenn ſie den Angriff kommen ſieht, auch ſie beutet nach Mög: lichkeit ihre Geſchidlichkeit in der Evolution aus , um ſich günſtig zur Sache zu ſtellen. Nach dem Reglement iſt dem marfirten Feinde vom Diviſions - Führer

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1

ftehens derſelben gemachten reiden Erfahrungen , gewiſſenhaft und koſtenfrei ertheilt, auch werden auf Wund der Inſerenten die geeignetſten Blätter in Vorſchlag gebraďt. Der neueſte Zeitungekatalog ſteht jedem Inſerenten auf Wunſch gratis und franco zur Verfügung.

eine Inſtruction zu ertheilen , und hat derſelbe die Stellungen und Bewegnngen des Feindes in den einzelnen Gefechtsmomenten darzuſtellen. Wenn nun auch der führer der Truppe dem des marfirten Feindes die genauſte Inſtruction nad Idee und Momenten giebt, die einzelnen Stellungen

Meu.

F

des martirten Feindes vielleicht auch nod hier und da regeln kann , wie dies in gleichen Behandlungen aus früheren Jahren durch eine ſtete Verbindung des Diviſions - Commandeurs mit dem Führer des marfirten Feindes hervor gehoben iſt, so wird dies doch für die Bewegungen, d . 5. für die Evolutionen in den einzelnen Momenten unmöglich. Das Geſchic des Führers des mar: fommt ſonach neben der beſten Inſtruction noch ſehr zur firten GeltungFeindes .

Die Uebungen der Truppen ſollen dieſe lehren, den Sieg zu erringen ; dies müſſen die Führer des marfirten Feindes ſtets vor Augen haben ; nicht ihnen, ſondern der Truppe ſou ſchließlich der Lorbeer zufallen . Die Gewandtheit der Truppe paſſend herauszufordern , zur Darlegung derſelben Raum zu ge: währen , dies müſſen die Geſichtspunkte der Führer des marfirten Feindes ſein. Gelingt es in dieſem Sinne , marfirte feindliche Cavallerie zu führen, .

.

ſo wird dies doch gewiſſe Vortheile vor dem Manövriren voller Cavalerie: Abtheilungen gegen einander haben, wobei einmal ein wichtiges Moment, das

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Nusreiten der Attafe verloren geht, andererſeits auch nur ein Theil ſchließlich den Sieg davontragen fann. “

Äehnlich hatte bereits bei den Uebungen einer K. R. öfterreichiſchen

Cavallerie-Diviſion im Herbſt 1874 bei Totis in Ungarn unter dem General der Cavallerie Freiherrn von Edelsheim - Giulay die Aufſtellung einer ſolchen inarfirten CavaŰerie: Diviſion unter Führung des Generals ſtattgefunden.

Der Führer dieſer marfirten Diviſion war aber vollſtändig frei in ſeinen

Entſchlüſſen und konnte über ſeine Kräfte in gleicher Weiſe verfügen , wie der Führer der übenden Truppe, der Diviſion, feibſt. Die mit dieſem Verfahren nothwendig verbundenen Uebelſtände ließen

ſich auch troß ſtrenger Innehaltung der der Wirklichkeit entiprechenden Abſtände

und Zwiſchenräume nicht abſtellen . Eine nur durch wenige Reiter dargeſtellte

Truppe überwindet jaſchon alle Terrain -Shwierigkeiten ſchneller und hat nicht

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1887.

Darmſtadt, 28. Mai.

No. 42.

Die Allg . Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe . Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche ac. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile

Die Allg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur /4jähriger Abonnements - Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

foſtet 35 Pfennig.

} n h alt : - anſtatt. Auſjäge. Eine neue Schrift über den nächſten Deutſch - Franzöſiſchen Krieg. – Mein Pferde- Dreſſur- Syſtem , von Freiherrn v. Schilling=6 -

Nachrichten. Deutſches Reich. Mün dhen., [Die neue Schießvorſchrift.) Dänemark. [ Perſonal-Chronik: Vice-Admiral Eduard Suenſon t.] Frankreich. ( Neue Vorſchrift für die Taktif der Artillerie.] Italien. [Erlaß einer neuen Vorſchrift für den Munitions- Erſaß der In

fanterie.I Niederlande. [Verhandlungen der zweiten Kammer über die Landes - Vertheidigung.] Schweiz. [Die beabſichtigte Neubeſchaffung von 84 Feld -Artillerie - Geſchüßen .]

Kritit. Die Kriegswaffen , von E.Capitaine und Ph. v. Hertling , Heft 1–5.

1

Revista de armas portátiles.

Feuilleton. Erfahrungen eines Kriegsberichterſtatters während des Deutſch - Franzöſiſchen Kriegs von 1870-1871. während der Belagerung von Paris 1870/71. Zur Beiprechung eingegangene Schriften. – Berichtiging. -

Die Ballon- und Brieftauben -Poſt

Allgemeine A11zeigen .

Eine neue Schrift über den nächſten Deutſch- Franzöſiſdien | Credit vondreißig Millionen Francs, der natürlich ſofort bewilligt wird. Alsbald ſind auch fünf mobile Armee-Corps bereit, um der Krieg. Deutſchen Invaſion entgegen zu treten. Um das Ganze mit einigen [-g.] Es iſt uns abermals eine Schrift über den nächſten militäriſchen Details zu ſchmücken, wird angegeben, daß die Depot

11

Krieg zwiſchen Deutſchland und Frankreich,oder vielmehr die erſte Bataillonezurüdegelaſſenwerden ; die Eiſenbahnlinien,dieConcen Schlacht in demſelben zugegangen. Sie kommt aus Frankreich, ſolltrations-Punkte, die Namen der Generale werden aufgeführt , auch von einem Nuſſiſchen Offizier verfaßt ſein*) und iſt ſehr merk: würdigen Inhalts. Wir geben im Nachſtehenden dem Leſer den Eindruck wieder, den dieſelbe bei uns hinterlaſſen hat.

Dieſe Schrift iſt ein Product der Eintagsliteratur, dem herrIchenden Geſchmack des großen Publicums angepaßt und in der bekannten Form der battle of Dorking das Zukünftige als Ver gangenes erzählend.

wird die Anführung nicht vergeſſen, daß 50 000 Elſäſſer dem Fran zöſiſchen Heere zuſtrömen , um Franzöſiſche Uniformen anzuziehen und mit ihren Prüdern gegen den Deutſchen Unterdrücker zu kämpfen. Gegen dieſe Macht, die auf etwa 150 000 Mann berechnet wird, rückt nun ohne Kriegserklärung das 15. Deutſche Armee etwa 50 000 Mann ſtark — vor, und zwar in zwei ungleichen

Colonnen. In kurzen Zügen wird geſchildert, wie mit großer

Zwei Ingredienzen gehören ſelbſtverſtändlich dazu , das iſt

Bravour , etwas Flankenbewegung, Stößen und Gegenſtößen , Ar

erſtens Deutſchland , welches völlig unmotivirt in brutaler Weiſe

tilleriewirkung ac. das Deutſche Armee- Corps vernichtet und bis

Frankreich inſultirt und mit Krieg überzieht, und zweitens Deutſch land, welches in gebührender Weiſe für dieſe Anmaßung gezüch:

über den Rhein verfolgt wird. Metz bleibt von einigen Deutſchen Feſtungs- Compagnien beſeßt und bildet nur ein unbedeutendes

tigt wird.

Hinderniß.

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0

Der Verfaſſer hat jedoch weder von politiſchen, noch von miliSo iſt dank der Vorausſicht des Franzöſiſchen Generalſtabs täriſchen Dingen eine genügende Ahnung, die ihn berechtigen könnte, der ganze Deutſche Kriegsplan über den Haufen geworfen, und auf über ſolche Sachen zu ſchreiben . Er weiß z. B. nicht,, daß der dem rechten Rheinufer wird die querelle allemande gelöſt! Wenn man dem Gegner ſolche Thorheiten unterſchiebt, wie Deutſche Generalſtab feine politiſche Behörde iſt. Der „ Deutſche

Generalſtab“ hält nach ihm den Augenblick geeignet, Krieg gegen Frank hier dem Verfaſſer der Deutſchen Kriegsleitung , ſo iſt es nicht , reich zu führen, und daraufhin überſchreitet eine Schwadron in voller ſchwer, zu beweiſen, daß ſie unterliegen muß. feldmäßiger Ausrüſtung die Franzöſiſche Grenze, und erwiedert die Das Einzige, was in der Schrift für den Deutſchen Leſer ritterliche Höflichkeit des Franzöſiſchen Offiziers mit Hochmuth und intereſſant ſein kann, iſt die Begründung, warum der Deutſche Trok ; auf diplomatiſche Anfragen erfolgen ausweichende, nichts- Generalſtab ſich geirrt hat in der Annahme , daß der Augenblick ſagende Antworten. Da tritt der Franzöſiſche Generalſtab vor die ein günſtiger ſei, um den Krieg zu beginnen ; er habe damit noch eine Kammern, underflärt, er habe für einen Krieg mitDeutſchland ſträube Weitewarten müſſen.. Denn ber demokratiſche Geiſt derFranzoſen bereits die nöthigen Vorkehrungen getroffen, aber im Geheim ſich gegen die aus alter Zeit noch an der Armee hafienden nicht der Herausforderung beſchuldigt zu werden , und fordert einen monarchiſchen Neigungen ; felbſt Söhne aus guten Familien ſuchten .

*) Der Titel der Schrift iſt folgender : „La première bataille , par un officier russe.

Paris 1887, Westhausser.

8.

ſich der Militärpflicht zu entziehen und verfielen dadurch nicht der

öffentlichen Mißachting , ſondern genöſſen wo möglich den Beiſtand .

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einflußreicher Perſonen ; ganze Departements klagten über die allgemeine Wehrpflicht, und wenn nicht das Gefühl eines bevorſtehenden Krieges ihnen die Nothwendigkeit dieſer Einrichtung lebendig er:

Wie verſchieden die Anjichten über das Syſtem ſind , davon ein Beiſpiel : Vor etwa 12 Jahren warf mir Jemand mit dem Aplomb der Activität dem Penſionār gegenüber ein : ,,Die Pferde

hielte , ſo würde der militäriſche Geiſt der Bevölkerung zu ſchwach

Dreſſur iſt zuerſt mit dem Hintertheil zu beginnen !" Später fand

ſein, die allgemeine Wehrpflicht aufrecht zu erhalten . So würde

ich den Schlüſſel in der alten Reglements-Vorſchrift ( II . TH Th . S. 25) des unverzüglichen Halsaufrichtens und Zurücbringens, ſomit in der Vermehrung der materiellen Mittel, und der Deutſche General- der Inanſpruchnahme der Hinterhand gleich in den erſten Tagen. ſtab würde klug daran gethan haben, mit ſeiner Kriegführung noch Ich bedauerte ſeine unterrichteten wegen der Jrrlehren. Nun bin einige Jahre zu warten . ich aber auch genöthigt, den Ausſpruch einer hohen Reitautorität, die moraliſche Kraft der Armee allmählich abgenommen haben trotz

Doch hiermit genug . Obwohl die Schrift kaun 11,2 Bogen

gerade weil die Perſönlichkeit eine joldie iſt und mein Beweis da

ſtark iſt, kann man wohl ſagen , daß ſie das Papier , worauf ſie

durch um ſo fräjtiger wird, nochmals aus dejjen „ zufammengewür:

gedruckt wurde, nicht werth iſt, und daß ſie keinen Anſpruch darauf

felten Gedanken " S. 14 zu citiren :

Die einfachſte Führung iſt diejenige, die Zügel ſo zu halten,

machen kann, als militär:wiſſenichaftliche Arbeit behandelt zu werden .

daß ſie leicht anſtehen , d. h. daß das Pferd mit dem Unterkiefer eine ganz leichte Anlehnung an das Gebiß habe, welche permanent dieſelbe bleibt, mag das Pferd mit dem Kopfe machen was es will , der Mann hält die Zügel jo , daß das Pferd immer leichte An

IMein Pferde-Dreſſur- Syſtem . :

Von Freiherrn v. Schilling - C anſtatt , Oberſt a . D.

lehnung hat."

Bewährt ſich nun ſelbſt dieſe hohe Lehre für alle Fälle auf's

Zur Klarlegung , daß meine Dreſſur - Anſichten nicht einer

Syſtemloſigkeit entſprangen , und zugleich als Directiven für den

Rlippen und Klappen ?

Dreſſur- Freund diene das Folgende. Nachdem ich zu meinen zahlreichen , aber unter einander ge-

Widerſtände aller Art dadurch dem Neiter trotzt, daß es ſich in der

!

Ich habe im letzten Aufjatze gezeigt , daſs das Pferd für

miſchten Aufſätzen*) auch denjenigen der widerſetzlichen Pferde in

rechten Ganaſche ſteif macht; ja es wölb : oft die ganze rechte Seite

Nr. 38 v . 6. I. gebracht habe , wäre 110ch dem ſich dafür in:

hinaus und verweigert nicht allein den Gehorſam auf den rechten

tereſſirenden Dreſjur- Freunde die Regelrichtigkeiteines auf Erfahrungen

Schenkel , ſondern legt ſich, den Kopf links drückend, ſcharf auf das

gegründeten Syſtems nachzuweiſen. Ich darf nicht Anſichten in die

Mundſtück und verweigert mit der Ganaſthe jedes Nachgeben auf den rechten Zügel , daher dreht es , wenn es nicht gehen will wie es joll, entweder links uin , oder ichiebt es folgerichtig von der ver

Welt ſchleudern, weil ich ſie einem alten Dreſſur:Gange eines Neglements oder dieſem oder jenem Vorgänger abgelernt habe , von denen Jeder ſein eigenes , nur für ihn paſjendes Syſtem zu haben pflegt. Sit es ein richtiges Syſtem , ſo muß es für alle Fälle paſjen. Bin ich 28 Jahre auf Holzwegen umhergeirrt – woran ich zweifeln darf , weil alle Pferde dieſe Dreſjur anerkannten

weigerten Barriere mit ſteifer redter Sanaſche, bei zuweilen etivas

links gehaltenem Kopfe rechts ab , den rechten Zügel , imd noch weit leichter den rechten Schenkel bei ſchärfitem Sporu überwäl

1

und ſie als dreſjirt anerkannt wurden tigung.

1

tigend.

Nun, iſt da der ſtets leicht bleibende Zügel auch am Platge ? Ein

, ſo erwarte ich Berich

Herumreifen des Kopfes mit der rechten Zügel nicht leicht, ſondern

mit ſtärfſter Gewalt gegen den Kehrwiſch von Schweif brächte das Pferd zum Stehen und Gehorſam ; deshalb nannte ich den rechten

*) Vergl. aug. Milit.-Ztg. von 1883 Nr. 42, 52, 73 ; 1885 Nr. 33, 34 , 43, 70 ; 1886 Nr. 64, 66 , 94 ; 1887 Nr. 3 , 15, 30, 33.

Erfahrungen eines Kriegsberid ,terſtatters während des genügender Päſſe und Empfehlungen ſei ihm von dem commındirenden Deutſd -Kranzöſiſden Kriegs von 1870-1871 .

Offizier bedeutet worden, die Stadt entweder ſofort zu verlaſſen, oder die Nadt bis zum Morgen in einer Baracke zuzubringen , um dann die Reiſe anzutreten . ,, Diejer unangenehmen Ausſidyt ," bemerkte

In der Military Service Inſtitution zu New -York hat kürzlich intereſſanten Vortrag gehalten, welter ſeine Erfahrungen als Kriegs

Redner , ,,entzog id mid Surdy ſofortige Abreiſe nach Straßburg; Halſtead wollte zwar ſeinen Kopf burdjepen und blieb , kam mir

berichterſtatter von 1870/71 in den Lagern beider Heere zum Gegen-

aber bald nad Straßburg nady .

ein Amerikaniſcher Schriftſteller , Moncure D. Conway ) , einen

ſtand hatte .

Man hatte ibi nec nidit einmal

erlaubt, dem Militär-Hauptquartier nahe zu kommen. In Straßburg wurden wir ſtetig von einem Manne mit grüner Brille verfolgt, aud)

Die „ New - Yorker Staats - Zeitung“ bringt darüber

folgende nähere Mittheilungen . Zu der Verſammlung, weldie unter dem Vorſitz des Generals

herrſchte in der Stadt , trop des ernſten Stadiums des Krieges, ein

Shofield ſtattfand, hatten ſid; u. A. die Generale For , Hatch,

jo demoraliſirter Zuſtand , daß wir, entgegen der erhaltenen Inſtruc:

Rodenbourgh , Muſchel und Miller, die Oberſten Suther-

tionen , vom Franzönjden Lager aus zu berichten , es vorzogen , das

land und Sauger, ſowie Major Grand und Nandolph eingefunden, Herr Conway wurdc perſönlich vorgeſtellt. Nadidem derſelbe im Anjang ſeiner Reoc dem Engliſchen General

Deutide Lager aufzuſuchen ."

!

1

Seiner Ankunft im Deutiden Lager wurde, wie Redner bemerkte, nichts in den Weg gelegt . Man führte ihn und Halſtead dem Kaiſer vor , welder ſie höflich begrüßte und dann an Biomard ver: wies. „ Diejer richtete die beiden Fragen an uns : „ Woher kommen Sie ? " und „ Wohin geben Sie Sie ??"" ,Wir kommen von Frankreich",

Wolſeley , weldien er den „ General der Farce “ nannte, wider: ſprochen , weil dieſer behauptet hat , im Amerikaniſchen Bürgerkriege

feien die Bundestruppen durch die Zeitungs -Veridite vielfad, verhindert worden, in ſtrategiſcher Weiſe vorzugehen, wandte er ſid, dem Deutſdy: Franzöſiſchen Kriege zu. Wie ernſt es die Deutiden , und hauptſächlid Raiſer Wilhelm , genommen , bemerkte Herr Canway , hätten deſſen Depeiden an

20

!!

war unſere Antwort, und Bismarck lächelte. Dann prüfte er genau

unſerê Papiere, ſchien mit denſelben zufrieden zu ſein , plauderte längere Zeit mit uns und bieß une idließlid als Vertreter der Amerikaniſchen

Preſle willkommen . ' Halſtead erjudte ihn dann um ein Pferd mit

dem Bemerken , er würde jeden Preis dafür zahlen , doch wurde ihm

Kaiſerin Auguſta zur Genüge gezeigt , wenn aud das Engliſche Wißblatt „ Pundy" ſeine Witze darüber gemacht. Der Krieg ſei

der Wunſd von Bismaræ, der die Unterhaltung zu unſerer großen

von Deutſcher Seite nidyt leichtſinnig unternommen worden ; der Deutſche

Befriedigung in Engliſcher Sprache führte ,' abgeſchlagen . „Aber es

‫ܕ݁ܶܐ‬ lo

Soldat Habe für ſein Vaterland gefodten , der Franzöſiſche für den Rubm . Am erſten Tage nach Ausbruch des Kriegs , ſagte Herr Con :

", erhalten können . „Das iſt nicht,merkwürdig,“ meiſten wünſchen, nicht

iſt doch merkwürdig ,“ ſagte Halſtead, daß wir das , was wir am

1

1

immer der Fall. Wir way, ſei er von der hieſigen „World“ mit der Berichterſtattung auf entgegnete Bismard, das iſt im Leben "faſt dem Kriegøjdhauplate beauftragt worden und habe fid unverzüglich ſind hier in fremdem Lande und auf jedes unſerer Pferde angewieſen. “ 7

nach Paris begeben.

Am 1. Auguſt ſei er daſelbſt eingetroffen und

Um uns jedod in beſter Weiſe zu entſchädigen, ordnete er für uns

babe dort der theatraliſchen Aufregung beigewohnt. Dann habe er zwei Pläße für die ganze Dauer des Krieges in einem Trainwagen mit dem Berichterſtatter Halſtead die Reiſe nach Meß, dem Jaupt- an . Wir wurden inſtruirt, nichts zu bezahlen, denn die Deutſde Seinen Empfang als Kriegscorre: Regierung bezahle für Ades , erhielten das gleideQuartier wie die , quartier des Raiſers,angetreten. 1

ipondent dajelbſtſchilderteRedner alseinenſehrunfreundlichen . Trots 1 Offiziere und das Eſſen vom Hauptquartier. DasTragen von Waffen

331

Waſſertrenſen -: Zügel den Schußengel für die Kandarenfauſt : er hat ſam jam für den Schenkel (und Sporn ) derſelben Seite mir mindeſtens zweimal abſolut das Leben gerettet. Hätte ich jenem einleitet (nöthigenfalls er zwingt)) ; Syſtem gefolgt, ſo wäre ich zweimal unfindbar im Schlamm ver3) daß durch den Zügel- Gehorſam beider Seiten, ſunten ! die den Schenkel - Gehorſam in ſich faſſen , der Gehorſam dieſer Dann iſt von dort der Rath ertheilt worden, das Nefüſiren beiden Seiten auf das vollſtändigſte fem Neiter geſichert ſei. des Thieres förmlich herauszufordern. Ich glaube, daß jenes Syſtem Das willige Nach geben auf den Zügel einer richtiger iſt, welches dem Pferde das Nefüſiren , ihm unbemerft, Seite wird zuerſt durch Seitwärtsbiegen zu Fuß beſonders der durch Abbiegen und Losmachen des Atlasgelenks nach abwärts wie ſteiferen rechten Seite eingeleitet , dabei auch das Nachgeben nach ſeitwärts , zuerſt zu Fuße und dann erſt auf dem Sattel in den abwärts , dann auch auf dem Sattel. Weil man mit dem rechten Zwiſchenpauſen der Trabgängigmachung, förmlich escamotirt, indem Zügel , wenn das Pferd ihm nachgiebt, nicht nur die Hinterhand !

dann, wenn daſſelbe glaubt ſeine Kraft gegen den Neiter ausſpielen

beherrſcht, ſo daß ſie nicht rechts drängen kann , ſondern dieſelbe

zu fönnen, ſeine Simſonsfraſt ſchon durch die Kunſticheere entwichen auch zwingt, daß ſie links weichen ( ausfallen ) muß ( linfs das iſt. Denn es iſt Thatſache: ein richtig losgemachtes Pferd im Gleiche), ſo übt man dieſes Weichen der Hinterhand mit der langen Xilasgelenf hat ſeine Halsſtarrigkeit gänzlich eingebüizt ! Gerte zu Fuß ein. 3. B. bei Hereinziehen des Kopfes mit der Dieſe wenigen Fälle werden genügen, um zu zeigen, daſs man rechten Hand hilft die Gerte in linker Hand am rechten Hinter mit der Auſſtellung von Grundjägen ſehr vorſichtig ſein ſollte. ſchenkel nach. Die Hinterhand tritt dann um den inwendigen Die lernende Jugend wird dadurch in Labyrinthe gelocft, aus denen (rechten) Vorderfuß herum ( links entgegengeſette Mittel). Zu 1

ſie den Ausgang nur am Faden eigener, oft ſehr theurer (Knochen-) Prüfungen findet. Daher hält es auch Mancher jetzt für das beſte,

Pferde die gleiche Pirouette. Der Zügel führt jeßt die ſchnelle Folgſamkeit für den leichteſten Wadendruck ein. Man ſoll nie ſtärker

kein Syſtem zu haben, ſondern dem Inſtinct des Natur: Reiters zu folgen . Was ſind ſolche aber als Remonte-Neitlehrer werth ?

drücken , ſondern mit dem Zügel Neſpect für dieſen einflöjjen.

Je

leichter das Thier folgt, um ſo beſcheidener wirft nun der Zügel. Bei der Uebung auf beiden Seiten iſt das Reſultat nicht allein An dem Pferde , das jich niederwarf , habe ich gezeigt , dajz31

Folgſamkeit auf leichteſten Wadendruck , ſondern ein Zügeleinwir

eg erſter Grundſatz ſein müſſe, Pferdeſchon Luſt dafüriſt.das Das Vorwärts beizubringen. Vortrefflich, wenndem dieſe beſte fungs-Minimum ..So ſchnell verfeinern ſich die Hülfen beider Arten Segelſchiff muſ ohne blähenden Wind im Hafen liegen bleiben.

des Zügels und Schenfels ! Nun fann auch das Schenkelweichen auf dem Zirkel (ſpäter

Nun aber fommt das feſte Rücgrat der Gehorſams- Dreſſur. Schulterherein ) feine Shwierigkeit mehr machen . Dieſe Uebungen, Ich ſtellte ichon im Jahre 1866 den Grundjatz auf:

1) daß aller Gehorſam in ſeinem lirgrunde auf Nach geben des einſeitigen Zügel - Gehor : dem willigen Nachgeben fams beruhe. Daſ die Sache richtig ſein muß, beweiſt, daß Graf Montigny in ſeinem Werfchen nach 21 Jahren mit anderen Worten das Gleiche lehrt : „ nur zuerſt die ſteife Seite zu bemeiſtern,

(auch Contra-Schenfelweichen ) ſind ſowohl für den Waden-Gehorſam beim ſpäteren Umſtellen wie für das Seitwärtsſchieben der Beine als Vorbereitung für das taftiſche Schließen , ſchnelles Menden u . . w. zweckmäßig. Will dabei das Pferd zu ſehr die inwendige Wade fliehen , ſo wird in Contraſchenfelweichent umgeſtellt (Ropf hinaus,

gehe “ ; 2) Daß der Gehorſam auf den Zügel den Gehor:

Hinterhand mehr im Kreis ), damit die entgegengeſepte Wade den verſäumten verſäumten Gehorſam Gehorſam einpräge. einpräge. Sowie die beiden Waden dieſes Spiel mit einander beginnen , geht auch dann das Schenkelweichen in Schulterherein über. Es iſt beinahe überflüſſig zu ſagen , daß

wurde ung , der eigenen Siderbeit balber , verboten. Mit Rückſidyt auf lettere wurden wir bei Gefcdyten oder dyladiten auch immer in

ſah, beridtet worden wären, " ſagte Major Grund , bätte es jeden: falls der Englijden Armee mehr zum Vortheil wie zum Schaden

die Nähe des Kaiſers feſtirt. Tie Nüdſicht des jevigen Keidyskanzlers ging ſegar js weit, daß er uns bei Beginn von großen Actionen be:

gereid )t.“

nöthigenjalls mit Gewalt, alles Uebrige ſei gleichgültig wie es auch

1

1

nadridvrigen ließ , und vor der @dilacht bei Giavelotte widte uns auf ſeinen Befehl eine Ordonnanz Nadyt8 um 2 Uhr, fie verließ unſer

Kriegøcorreſpondent Capitän Greeley , der den Ruſſiſch- Tür: kijden Krieg im Ruſlijden Lager mitmadyte, iprad, ſich dann ebenfalls über ſeine Erfahrungen aus. Man jei daſelbſt wohl aufgenommen

Luartier nidyt eher, als bis ſie ſicher war, daß wir angekleidet waren

worden, bemerkte er, habe jedoch für Verpflegung ſelbſt ſorgen müſſen.

Unſere Topeiden wurden toſtenfrei rem Kriege dauplaş nad Deutſch:

Auch habe der mit der Controle der Correſpondenten betraute Oberſt

land telegraphirt , eiſt von dort aus hatten wir für Weiterbeförderung Hajjenkamp eine unangenehme Cenſur der Depejdsen, hauptſächlich zu zahlen . Keiner der Correſpondenten im Teutiden lager hat je ein Wert geäußert , daß auch nur über ein Wort ſeiner Tepeſchen

nach der Sdladt von Plewna , geübt. Von den 80 Correſpondenten hätten nur 5 den Balkan überſchritten , und dieſe jeien jämmtic Ameri:

Cenfur geübt worden ſei. Man fam uns überall ſehr böflich und

farer geweſen .

zuvorkommend entgegen ; nur einmal trat Prinz Albreyt , ale ibm

Ter Vorſiyende betonte zum Schluß , die gute Behandlung der

ein mündlicher Tarport abgeſtattet wurde, ſchnell von meiner Seite. Später trat er wieder aufmich midy zu , įprad einige Worte der Ent: ( duldigung und zeid;nete mir; quasi als Vergütung, die Stellung der Armee auf die Küdſeite meines Paſſcs. Letteren habe ich als Curio:

Correſpondenten im Deutſchen Lager ſei dem vorzüglichen Syſtem des geſammten Teutſden Heerweſens zuzuſdireiben. ·-

fität ſelbſtrerſtändlid ncc in meinem Beſiß. "

Die Ballon- und Brieftauben -Poft während der Belagerung

Hieran anknüpfend , bemerkte der Redner, die große Sdjaar der Kriegecorreſpondenten tabe der Deutiden Armeenidste geidadet. Lffiziere wie Soldaten hätten die Correſpondenten geachtet und ſie gleid jam als Hiſtoriker einer großen Zeit angeſehen. Soließlich er: klärte Redner , daß die Anweſenheit von Correſpondenten auf dem

Kriegeidauplate für das öffentliche Intereſſe von großer Wichtigkeit ſei. Gegenigeiliges Geld nät würde am beſten durch die großen Er: folge der Teutſdien widerlegt. Allerdingó hätten die Teutſchen Df: fiziere auf gute Päſſe und gute Empfehlungen geſehen. Hieran ſchloß ſich eine ſehr belebte Verhandlung, an der ſich einzelne Reiner betheiligten. Wajor Grund gab dann ſeine Er: fahrungen alé Correſpondent bei der Engliſchen Armee in Egypten zum Beſten und führte beiſpielen eiſe an , ein Engliſder Offizier habe ilm mitgetheilt, ven 600 angekommenen Gewehren ſeien 300 un:

braud bar geweſen. „ Aber ſchreiben Sie darüber ja nichts, " habe der

von Paris 1870/71. Einem am 14. Mai d. 3. im , Deutiden Verein zur Förderung

der Luftſchifffahrt“ zu Berlin gehaltenen Vortrage des Lieutenants Groß von der Luftſchiffer-Abtheilung, entnimmt der „ Berl. B.-C. " die folgenden intereſſanten Notizen : Von der fühnen Idee, die Luftſchifffahrt der Vertheidigung des Landes dienſtbar zu machen ein Verdienſt, das man 341 allen 1

Zeiten den Franzoſen wird laſſen müſſen – , rührt, wie der Vor tragende bemerkte, zum nicht geringſten Theile das rege Intereſſe her, 1

welches die Völker jeßt der Luftſchifffahrt widmen. Die Franzoſen

haben durd, die Einrichtung ihrer Brieftauben -Poſten in Luftballons erſt gezeigt, daß man den Luftballon denn doch zu etwas Anderem als zur Befriedigung bloßer Neugierde gebrauchen kann. Es war am 16. September 1870 , als aus dem eng cernirten Paris eine Dele:

„ Lifizier bemerkt. „Wenn dieſe und andere liebelſtände, welde ich gation der Regierung der Landes-Vertheidigung fich fühn in die Lüfte

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leichtem Wabendruck bei Nichtbeachtung nicht der ſtärkere Druck oder gar

aditet, bei Hinausgabe der Vorſchrift den Truppen einzelne Punkte

ein Spornſtoß folgt, ſondern der Zügel dieſer Seite das feine Be: achten beſorgt. Deshalb iſt das öftere Umſtellen nöthig. Geht man in Schulterherein ſchräge gegen die andere Wand , jo kommt man für den Renvers an , welcher dem Pferd beſonders in kleiner Bahn leichter fällt als der Travers, weil die Hinterhand den größeren Weg beſchreitet, alſo dieſelbe weniger belaſtet oder in Anſpruch

zur beſonderen Beadytung anzuempfehlen.

Die weſentlich höheren Anforderungen an die Schießausbildung, welde die neue Vorſchrift 'enthält, erſtređen ſich hauptjädslid ):

1 ) auf die Steigerung der Ausbildung des Lehrperſonals im Sdjulſdießen ;

1

2) auf die ſyſtematiſche Heranbildung und Uebung des einzelnen Mannes, der Abtheilungen und Führer, einſchließlich des Compagnie Chefs, im gefechtmäßigen Sießen.

nimmt.

Es erdeint alſo im Sdulicießen eine beſſere Durch dnitt 8 :

Dann erſt beginnt die Bearbeitung der Hinterhand, reiſtung der Unteroffiziere gegenüber den Mannſd;aften nicht mehr eingeleitet durch das mehr verſammelte Zurücktreten (aber nie ein über- genügend, vielmehr muß eine gleichmäßig gute Ausbildung undSidher: eiltes als Strafmittel nach Troſchke S. 73). Das langſam verbeit des Einzelnen in dem

fammelte iſt die ſchwerere und beſſere Strafe. Dieſe Unart lernen ſonſt manche Widerſtreber und friechen auf's ſchnellſte zurück. Nun

überhaupt erreichbaren Maße gefordert

werden .

Mit cinem auf dieſe Weiſe vollfommen geſchulten Lehrperſonal

wird dann dem Sdulſchießen erhöhte Sorgfalt zuzuwenden ſein, aber

kommt die halbe Pirouette auf dem inwendigen Hinterfuſe für ſchnelle nod mehr muß dies im Hinblick auf das gefechtsmäßige Schießen, Wendungen, aber ſie muß langſam geübt werden, nach jeden 2-3

als den Endzweck des geſammten Schießunterrichts, der Fall ſein,.

Schritten der Vorderbeine auf's Neue nach rückwärts verſammelt! rippen Sierauf die Verſammlung auf der Stelle. Die Die Neben Nebenrippen des Rückgrats habe ich auszuführen unterlaſſen ; es ſind dies die

allerdings deutlich genug herausleſen .

Dicje Forderungen laſſen ſidy auer der neuen Schießvorſchrift

Aber von ganz beſonderem Intereſſe crſdeinen uns die Mittel, weldie Sie beregte hödyſte Beſtimmung für Erfüllung diejer Forderung

beſtändig in den Zwiſchenpauſen geübten Abbiegungen , Zurück- und Vortreten, Galopp-Einſpielungen des Einzelnen neben dem Ubtraben

an die Hand giebt, und die als um ſo werthvoller gewinz allgemein

des Ganzen. Ich verweiſe deshalb auf das in Nr. 33 und 34 der Aug. Mil.-Ztg. v. I. 1885 Geſagte .

Es wird anerkannt, daß für eine ſyſtein atilde A uobil : dung im gefe dyt & mäßigen Schießen vor Allem Zeit erfordcr: lid) iſt , welde allerdings ohne Benad ) theiligung anderer Ausbildungå-:

von der Truppe begrüßt worden ſind.

Wenn Zügel- und Schenkel-Gehorſam beider Seiten vorhanden,

zweige zu gewinnen ſein wird : a. durc) jorgfältige Begrenzung des Zeitaufwandes für die rein unbedaset ciner formalen Erercier - Webungen in 3 Gliedern ,

ſo iſt auch das Pferd ein gut zugerittenes und für den Krieg

brauchbares, vorausgeſetzt daß es nebenher gehen gelernt hat, was

gründliden Detailausbildung; ferner

ein Kinderſpiel iſt. Wenn hiernach dreſſirt wird , ſo tritt ſicher audh Befriedigung mit dieſer Arbeit ein , - eine Befriedigung, an der ich mich noch im Alter erfreue, und die mich zu dieſen Aufſätzen auſpornte.

b. Sadurdy daß umjere Gefecto -Uebungen auf Erercierpläten und im Terrain einjdließlich der Manöver ſtets gleichzeitig auch llebungen für die gejedytsmäßige Sdieſausbildung der Mannſchaften wie der Fübrer ſein ſollen . Ridstige Feuerleitung ſeitens der Führer, gute Terrain : Bemutung,

Einrichten in der Poſition, Entfernungsſchätzen, ſorgfältiger , correcter

N a d r i ch te ll.

Anídlag und Zielnehmen u.ſ. w ., gleidyviel ob mit Patronen gefeuert oder das Feuer nur markirt wird, das ſind Forderungen , die bei allen unſeren Uebungen ſtets in Auge zu behalten ſind . 1

Deutides Reid .

[ e.] Mündien , 26. Mai. [Die neue S d) ießvorſdrift.]

Das ſind goldene Worte , deren Beberzigung wir nicht warm

Die neuerlaſſene Sdyießverſdrift hat dem Kriegøminiſterium Ver: anlaſſung gegeben , dem Schießbetrieb in der Armee in erneuter Art höhere Aufmerkſamkeit zuzuwenden ; daſſelbe hat es für angezeigt er :

in

Möchten dieſelben aber auch

nicht nur gejdyrieben bleiben, jondern in ihrer ganzen Bedeutung die ihnen gebührende Beadytung finden.

einem bis zu drei Jahren zu beſtrafen war. Durd, Anwendung der in Tours zu landen und von hier | Mikrophotographie wurde es möglid , dic Depejden ſo zu verkleinern ,

erhob und, der Cernirung der Deutiden ſpettend, über den Vorpoſten:

ketten dahinſchwebte, um glüdlid

genug empfehlen zu können glauben !

I

aus eine neueVertheidigungs-Armee zu organijiren. Als bald darauf

daß man einer einzigen Brieftaube 40000 Depejdsen in einer Poſe,

auch Leon Gambetta gelandet war und die Ballon -captiv-Stationen

die an der mittelſten Sdywanzfeder befeſtigt war , mitgeben konnte. Der Sidierheit wegen wurden die Depejden mehrfach angefertigt und verſdviedene Tauben mit gleichlautenden Depeſdien abgejandt. Bei widytigen Nadyridyten madyte man dies dreißig Mal und noch öfter.

in Paris ſid) zur Beobachtung der feindlichen Vorpoſten als redyt praktiſch erwieſen hatten, erhielt der Poſtdirector Rancon den Befehl , eine Ballonpoſt zu organiſiren , um einen ſicheren Verkehr zwijden den Regierungen in Paris und Tours berzuſtellen. Am 23. Sep: tember 1870 erfolgte die erſte Ballon-Poſtfabrt in einem Ballon ohne

Bemannung , mit einem ſid) ſelbſt öffnenden Ventil, Dieſer Ballon fiel jedoch in die Hände der Preußiſchen Vorpoſten , und man zog es deshalb vor, nur noch bemannte Ballons zu benußen , welde dieſelbe Conſtruction hatten wie noch heute unſere Militär- Luftballons.

In dieſer Weije wurden durch 363 Brieftauben 95 581 Depeiden befördert , jedoc) nur 57 Tauben erreichten Paris , mit ihnen aber durch die gebrauchte Vorſicht 60 000 Depejden. Die Schuld daran,

daß ſo wenigeihr Ziel erreidyten , trug vor allem die bittere Kälte, der viele zum Opfer fielen , wie das nebelige Wetter und der Umſtand,

Für daß man ja keine ausgebildeten Brief- oder Raſſetauben hatte, ſondern

den Verkehr von Paris nach der Provinz ging dies ganz gut, umge-

alle Tauben benutzte , die man in Paris vorfand und irgendwie

kehrt aber bildete die Aufmerkſamkeit der Deutſchen Truppen beim Landen auf einem beſdyränkten Raum und die Unſiderheit der Luft:

benutzen zu können meinte. Es befanden ſidh auch gewöhnliche Feldflüdyter darunter. Einzelne wurden durch Deutide Dorpoſten

ſtrömung ein gefährliches Hinderniß. Dupuy de Lome wurde dadurdy

niedergeſchoſſen , wenn ſie ermattet oder halb erſtarrt ſich ausruhen

angeregt, ein lenkbares Luftſchiff zu erfinden , dod; erwies ſich dies bard als unbraudsbar. Stenader in Tours, welchem die Herſtellung der Verbindung zwiſchen Tours und Paris oblag , ließ ſid, jedoch das dnrd nicht abſchrecken und verſuchte, da die Beförderung der Depeſchen

wollten . Die Correſpondenz aus Paris heraus wurde durch 66 Poſt

burd) Menſchen zwiſchen den Deutſchen Vorpoſten hindurch unmöglich

barg allein 125 000 Briefe.

war , dieſelbe durdy Hunde und ſogar durd Glaskugeln, welde man unter der Oberflädje der Seineſchwimmen ließ, herzuſtellen. Da kam

Frankreich, 5 in Belgien , 2 in Holland, 2 in Preußen , 1 in Nor: wegen, 2 geriethen in die feindlichen ( Deutſchen) Vorpoſten-Linien, und

einer der Luftſchiffer auf die Idee , eine Anzahl Tauben des Brief-

2 gingen im Meer unter. Seine intereſſanten Ausführungen ſchloß der Vortragende, unter

tauben -Vereins l'Esperance" in ſeiner Gondel von Paris nad Tours mitzunehmen und denſelben ſo den Weg zu zeigen , den ſie nadyher allein zurückzulegen hatten. Er wurde in Tours mit offenen Armen empfangen, und alsbald ward im Präfectur:Gebäude eine BrieftaubenStation eingerichtet. Zum Schutz derſelben erließ die Regierung ein Decret ,

ballons vermittelt, die in 168 Poſtſäcken von zuſammen 10 191 Kilo: gramm Gewidyt etwa 3 Millionen Briefe enthielten. Der Ballon

Ville de Paris “ , der nad; Weylar verſdlagen und aufgefangen wurde, Von den Ballons landeten 52 in 1

dem Beifall der zumeiſt aus Ingenieur - Offizieren beſtehenden Ver ſammlung, mit der Mahnung : dem Beiſpiele, welches die Franzoſen in dieſer Beziehung den Völkern gegeben , nadizueifern und nicht nur

dem Staat die Sorge zu überlaſſen , der auf dieſem Gebiete allein

wonad Jeder, weldier cinc Taube jagte, mit Gefängniß bie zu ſedhe

nichts leiſten kann, wo die Intelligenz der Privatperſonen in den

Monaten und, falle dem Thäter nachgewieſen werben tonnte, daß ihm

Wettkampf eintreten muß.

die Eigenſchaft der Taube als Bote bekannt war, mit Gefängniß von

333

Zum Schluſſe wird den Leitenden im Vereine mit den Schieds:

ing

richtern bei den Gefechts -Uebungen und Manövern die Einwirkung

auf die kämpfenden Parteien durch ſtete Beobachtung der Vorſchriften für das Feuergerecht anempfohlen. Wir zweifeln nicht, daß die hier bezeichneten Mittel ganz danady angethan ſind, die Schießausbildung im gefechtsmäßigen Schießen weſentlich zu heben , und wir wüniden nur , daß diejelben eine allgemeine Beachtung und recht jachgemäße Anwendung in dem ganzen Deutſchen Beere finden mödyten ! Dänemart.

es ſcheint , ſtark bemüht, bas jenſeite des Rheins gegebene Beiſpiel

auch in dieſem Fall nacizuahinen . Italien. Rom , im Mai. [ Erlaß einer neuen Vorſdrift für 8011 Munition : Erja ber infanterie .] An Stelle der Vorſdrift vom Januar 1884 über dieſen Vorgang wurde , wie das Armee -Blatt“ meldet, am 30. März d. J. folgende Inſtruction ge nehmigt und unlängſt publicirt : Fedem der 3 Bataillone der Linien - Infanterie- und der Berſaglieri

* Kopenhagen, 20. Mai. ( Perſonal : Chronit: Vice :

Regimenter wird ein fünfter, ausſchließlich zum Transport der Patronen beſtimmter und hiernach als „ Patronenwagen “ bezeidyneter Wagen zut

Admiral Eduard Suenjen +.] Am 16. Mai früh ſtarb hier

gewieſen . In demſelben iſt die Munition in zwei Käſten zu je 1800

in dem hohen Alter von 82 Jahren der Vice-Admiral Eduard Suenion. Noch am 9. 6. Mts., dem Jahrestage des Seetreffens bei Helgoland, hatte er viele Glüdwünſde erhalten. Der Verſtorbene war im 18. Lebensjahre Second : Lieutenant geworden . Nachdem er

Patronen und in 64 Patronen - Torniſter untergebracht, beren jeder 30 Pacete à 8 Patronen enthält . Dieſe mit je 18 960 Patronen ge füllten Wagen folgen den genannten Truppen unmittelbar nad . Die Munition aus den beiden Kiſten dient zum Erſatz der be: ſchädigten oder in kleineren Gefedyten verbrauchten Patronen ; die Patronen - Torniſter aus dwarzem Fell find faſt gerade jo ſd wer wic

1826. von einem Zuge nach Weſtindien auf der Corvette „ Diana "

zurückgekehrt war, trat er für mehrere Jahre in Franzöſijche Dienſte und nahm u. 4. an der Sdyladyt von Navarin Theil , nady welder er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt ward. Im Jahre 1864 zum Chef des Nordſee- Geſchwaders ernannt, commandirte er am 9. Mai bei Helgoland die Fregatten „ Niels Juel“ und „ Jylland“ und die Corvette ,,Heimdal“. Im Jahre 1866 trat er aus der Marine aus

Torniſter in den Compagnien des betreffenden Bataillons an ebenſo : viele Soldaten vertheilt , welche dafür ihre eigenen Torniſter ſammt

und lieg Tid zum Oberlootjen der öſtliden Diſtricte mit dem Titel Contre - Admiral" ernenneni . Dieſes Umt verwaltete er bis in das

den darin befindliden Patronen auf den Patronenwagen legen und nur dic Ejidale , ſowie den Mantel auf ihren neuen Torniſter herüber :

Jahr 1879. Die Erſdeinung des bedygewachſenen Mannes war bis

nehmen . Während auf jede Compagnie 16 Patronen -Torniſter ent: fallen , fommt auf jeden Schwarm einer ; jeder ſoldie Torniſter enthält bekanntlid 30 Patronen - Pacete , wovon 6 für den Träger des Tor:

in ſein hohes Alter cine ſehr ſtattliche und vornehme. Fraufreid;. [ P ] Parie , 27. Mai. [ Neue Voridrift für die

der gewöhnliche Torniſter des Mannes.

Sobald ein Zuſammentreffen mit dem Feinde zu erwarten iſt, oder auch in anderen beſtimmten Fällen , werden die 64 Patronen :

niſtero abzuidlagen find , jo baß im Sdywarın 24 Pacete zu ver: theilen ſind , d. h. auf jeden Gewehrtragenden rund 2 Padete mit 16

Tartit der Artillerie. Vor einiger Zeit madyten wir bereits in dieſen Blättern cine vorläufige Mittheilung darüber , daß der Erlaß ciner neuen Vorſdrift für die Taktik der Artillerie bevorſtehe. Deute tömen wir das Erſcheinen dericlben melden , der ,,Avenir milia taire“ giebt in ſeiner Nr. 1163 folgendes Nähere an : „ Nadidem die Infanterie und Cavallerie ihre neuen Vorſdriften

Bagage-Wagen der Truppenkörper an .

für das Gefecht erhalten haben , iſt vom Miniſter nunmehr am

fönnen oder dürfen. In dieſem Falle þat der Detachements-Comman

Patronen entfallen . 3n der Warid :Colonne dießen ſid) sie Patronen :Wagen ben

Es kann möglicherweiſe der Fall eintreten, daß die Träger der Patronen -Torniſter mehrere Tage lang nidyt zu ihren Pack-Torniſtern kommen , weil die Batronen -Wagen ihren Abtheilungen nicht jelgen

1. Mai ) aud ) eine ähnliche Vorſdirift für den Dienſt der Artillerie

dant dafür zu ſorgen , daß die Betroſſenen mit ihren Kameraden die

unterzeid;net worden. Dieſelbe vervollſtändigt für die 3 Wajjen die Theorie des ycutigen Gefe dyts. Wir gedenken das wichtige Actenſtück

verſdiedenen, von ihnen entbehrten Gegenſtände theilen können , z. B. Zelte, Nejerve-Lebensmittel, Kleidungsſtücke sc.

in allen ſeinen Einzelnbeiten zu prüfen ; ſchon heute ſagen wir nur

Die Vertheilung der Munition aus den Patronen - Torniſtern

dus , daß es redit zu bedauern iſt, daß eine derartige Vorſdrift, weldie

darf erſt während des Rampfes erfolgen und nur auónahmsweiſe vor Beginn der Action gejdehen . Sobald cin Bataillon oder eine Com : pagnie nicht im Gefedite engagirt iſt, kann ſie im Bedarfsfalle ihre Torniſter-Träger zur Betheilung der engagirten Abtheilungen des eigenen Regiments und ſelbſt von fremden Regimentern mit Patronen vor: jdicken idyicken.. Sind ibre Torniſter geleert , ſo können ſie zur Wiederfüllung

bauptjädrid

in ihrer moraliiden Autorität ihre Bedeutung beſitzt,

nidyt vor dem Erlaß der Prüfung des Special-Comités für die Ar: tillerie unterworfen worden iſt.

Die tedynijden Abtheilungen , welche

General Boulanger errichtet hat , ſind , was wir gern zugeben , aus einſichtigen und thätigen Männern zuſammengeſetzt, allein es fehlt den

meiſten von denen, die darin aufgenommen ſind , eine Eigenjchaft, die | derjelben zuin Diviſions- Munitionspark nach rückwärts geben , deſjen durch nicyts erjept werden kann , nämlid, die Kriegserfahrung. Man hätte alſo eine ſolche nur in einer Verſammlung von Generalen

Fuhrwerte ſich der Gefechtelinie genübert baben. Wenn während der Gefedits - Märjdie in Feindesnälje oder im

gefunden, welche im Jahre 1870/71 ein höheres Commando bekleidet

Gefedyt ſelbſt ein mit dem Patronen - Torniſter beladener Soldat in

haben und darum befähigt gewejen wären , der neuen Vorſdrift jene

Felge einer Berwnndung oder aus einer anderen IIrjache der Colonne

moralijdie Autorität zu geben , von der wir oben geſprodhen haben ." | nid )t folgen oder an dem Gefedyte nid )t_mehr theilnehmen kann , ſo Man hat, wie es idyeint, doch etwas ſpät erkannt, daß aud ) die hat ſofort ein anderer Soldat den Patronen -Torniſter zu übernehmen dritte Hauptwaffe die Artillerie ihre beſondere Gefedits - Vor: und dafür ſeinen gewöhnlichen Torniſter bei dem undienſtbaren Manne ſdrift haben müſſe, und es darf als ein Verdienſt des Generals Vous langer bezeidinet werden , daß er mit beſonderem Eifer ſich es hat

zurückzulaſſen. Für das jedesmalige Tragen des Patronen - Torniſtero erbalten

angelegen ſein laſſen , daß nun auch dieſe neue Vorjdrift ausgearbeitet die betreffenden Soldaten eine täglidie Zulage von 10 Centeſimi wurde und ihren Vorgängern ſo bald nachfolgeu konnte. Nody heute j während der Herbſt-Manöver und in Lagern, dann von 50 Centeſimi gilt die Feld -Artillerie – die Königin des Sdıladtfeldes " nad dem

im Kriege.

Napoleon'idyen Ausſprud) - in Frankreich als bevorzugte Waffen: Waffen : gattung, in welcher die Angehörigen der beſten Familien , die tüdytigſten

eines Tags von 2 oder 3 Soldaten getragen, ſo iſt die Zulage pro portional auf dieſelben zu vertbeilen.

Röpfe vertreten ſind. Obwohl man im Feldzuge 1870,71 die mangel bafte Bejdsaffenheit des Materials ſowohl wie sie nidyt immer zeit:

gemäße Verwendung der Feld-Artillerie kennen zu lernen Gelegenheit

Wird in letzterem Falle ein Patronen : Torniſter während

Niederlande.

* Amſterdam , 25. Mai . [ Verhandlungen der zweiten

hatte (Napoleon III. bat bekanntlich ſelbſt dem König Wilhelm Kammer über die Landes- Vertheidigung.] Am 23. 6. Mts. gegenüber in der Unterredung nach der Schlacht bei Sedan die Vor- hat, wie dies bereits in Nr. 40 der Allg. Milit.-3tg. v. 4. J. an trefflichkeit des Deutiqşen Artillerie-Materials rüçhaltlos eingeräumt), gedeutet wurde , die zweite Kammer ihre Arbeiten über die Verfaſſungs ſo war dod bisher außer der Verbeſſerung des Geſchüß-Materials Aenderung wieder aufgenommen und im Hauptſtüc „Landes-Verthei:

nicht viel geſchehen, um hier einen Wandel herbeizuführen . Nunmehr

diegung“ einige Artikel erledigt. Wunderliche Meinungen und Wünſdie

alſo ſoll auch die Taktik der Feld:Artillerie eine weſentliche Verände:

traten dabei aus der Mitte der Volksvertretung zu Tage : ein Ab

rung erfahren , und zwar wird dieſelbe allem Anſdyein nady in der größeren Betonung des offenſiven Elements beſtehen, wie das ja auch bei den Gefechts - Vorſdriften für die Infanterie und Cavallerie der

geordneter empfahl allen Ernſtes das Engliſche Syſtem und wünſchte für die Bertheidigung des Landes in erſter Linie Miethstruppen ver:

Fall geweſen iſt. Man giebt jelbſt zu , daß in Deutſchland ſchon im

Heeres-Neugeſtaltung, verlangte alſo für die Volksvertretung, die zu

Feldzug 1866 die richtige Erkenntniß deſſen, was noch gefehlt habe ,

neun Zehnteln aus Rechtsgelehrten beſteht, das Recht, alle Einzelnbeiten

.

wendet zu ſehen ; ein Anderer drang auf eine gcjeblid zu regelnde

in Bezug auf die Feld-Artillerie erkannt worden ſei und iſt jeßt wie " zu regeln und über das Urtheil jachverſtändiger Offiziere zu Gericht

334

zu fißen. Beide Anträge wurden mit großer Mehrheit verworfen ; | ſteigern zu wollen , um daſſelbe bei der Feld- Artillerie behalten zu dagegen fand die Regierung für ihren Antrag , daß die im Landheere dienenden Militärpflichtigen nur vermöge eines beſonderen Gefeßes außer: halb Europa's verwendet werden dürfen, keine Mehrheit , obwohl der

können, es käme damit vollende über die Gewichtsgrenzen eines Feld: Gejdüber hinaus. Mit Beſtimmtheit iſt demnach darauf abzuſtellen : 1 ) saß unjere Rammer offen erklärt wurde, daß die Zeit kommen könne , wo man 10,5 -Centimeter-Batterien den jeßigen Feld- Gejdüşen gar nicht Stand dieſen Bejhluß bereuen werde ; dafür wurde der Zujaşantrag des zu halten vermögen , ſondern , gleidye Verhältniſſe vorausgeſeßt, nach Ausſchuſſes, „daß die dienſtpflichtigen Landtruppen nur mit ihrer Zu- kurzem Kampfe aufgerieben würden oder weichen müßten und auf

ſtimmung nad den Colonien und den Beſißungen in andern Welt:

größere Entfernungen faſt wehrlos wären , 2) daß dagegen unſer

theilen geſchickt werden können " , genehmigt. Ein Zuſaßantrag, der neues 8,4:Centimeter-Ningrohr in Bezug auf Treffſicherheit, Najang dieſe Beſtimmung auch auf die Marine angewendet wiſſen wollte, und Gejchoßwirkung gegenüber den fahrenden Batterien : Gejchützen der wurde glüdlicherweiſe verworfen . Merkwürdig bei allen dieſen Ver: Nachbarſtaaten niđit im Nachtheil iſt und hinſidytlidi verfügbarer handlungen über die Landes -Vertheidigung iſt der Umſtand, daß nicyt Munition und Beweglichkeit lettere ganz erheblich übertrifft. der Fadminiſter, alſo der Kriegs- oder Marine:Miniſter, ſondern Herr Es verfügen nämlich in der Batterie die Geſchütze der Nadybar: Heemskerk, der Miniſter des Innern, die Anträge der Regierung | ſtaaten bloß über 128 bis 154 Sdhüſſe, während unſer neues 8,4 1

vertheidigt und den Angriffen , mögen ſie grundärlider Natur ſein

oder Einzelnheiten betreffen , entgegentritt. Tie erſte Rammer wird rid), wenn die zweite Rammer mi ,

Centimeter: Geſchüt in der Batterie mit 171 Schüſſen ausgerüſtet iſt, was demſelben unter ilmftändeu ein weſentlidies Uebergewicht ſidyert. Ein Einheit geſchüß bietet iiberdies folgende unbeſtreitbare Por:

ihren Arbeiten fertig geworden iſt, mit denſelben zu bejdsäftigen haben

theile : 1 ) es vereinfacht die Inſtruction, weil Cadres und Mann:

Sdiweiz.

* Bern, 27. Mai. [ Die beabſidytigte Neubeidiaffung

ſchaft nur auf die Bedienung einer Gejdyütgattung einzuüben iſt ; es ermöglidyt deshalb , dieſelbe intenſiver und haltbarer zu geſtalten ; 2 ) bei Material und Munition greift ebenfalls die thunlichſte Ver:

VOH 84 Feld : Artillerie: Gejdyï e n.] Der Bundesrath hat,

einfachung Platz und nicht minder bei allen Erſaßſtücken ; 3) es

wie in Nr. 41 der Allg. Milit. -Ztg . V. d. I. mitgetheilt wurde, die

kommen im Ernſtfalle alle Munitions : Verwedyjelungen im

Neubejdaffung von 84 Feld-Artillerie-Geſchützen beantragt. Dieſem Tieſem Antrage iſt eine Begründung beigegeben , weldje ihrem meſentlidyen

fatale Folgen , wie ſolche ſich ſtetofort bei Kaliber : Verſchiedenheiten wiederholen , in Wegfall ; audy iſt gegenſeitige Aushilfe an Munition

Inhalte nad wie folgt lautet :

unter den Batterien möglich.

„ Während vor den jedisziger Jahren die Batterien aller Armeen and glatten , ſchweren und leichteren Gejdsüiten ſich zuſammenſetten, folgte die Periode der gezogenen Vorderlader, verbunden mit dem Ver

Die nebenbei aud ) vereinzelt in Vorjdlag gebradyte Einführung von Sdnellfeuer-Sanenen kleinen Kalibers in die Feld - Artillerie iſt

Beren

ſtreben , burd) Entlaſtung nady allen Ridstungen die Artillerie über haupt beweglicher 311 maden . Die Verwendung diejer Gejdütart

zur Zeit ned ſo wenig reif , daß bei dieſer Sdlußnahme an eine Berüdſidytigung derartiger Vorſchläge nicht gebadyt werden darf. Es iſt überdies aud) ſehr unwahrideinlicy, daß e8 je gelingen wird , mit

dauerte jedoch nidst lange, weil faſt parallel mit deren Einführung die

Gejdyüten von 47 bis hödöſtens 54 Millimeter Kaliber der Feld

Hinterladungs - Gejchütze auftauchten und durch die weſentlid, größere

Artillerie weſentlidie Tienſte zu leiſten, oder gar die jevigen Feld

Treffſicherheit rajdy den Vorderlader überall in den Hintergrund drängten . Mit der allgemeinen Einführung der Sinterlader und dem zichmen : den Beſtreben , die Feuerwirkung unbeſchadet der Beweglidyfeit der Gejdyüte auf's höchſte zu ſteigern , ging auch die Verkleinerung der Kaliber im Verhältniß zum Geſchoßgewidyt Hand in Hand.

Sejdite von 8,4 Centimeter und mehr durch jene tleinkalibrigen Streitmittel zu verdrängen . War es aud) Abſicht des Bundesrathe, den Umtauſch der frag: lid)en 84 idweren Feld : Gejdüye durch allniälige Anjdhaffungen wie bei den leidytern Artillerie: Regimentern 'in Vollzug zu jepen , ſo glaubte

Gegenüber dieſen Fortſchritten in der Artillerie - Bewaffnung kennte umjer Land jelbſtverſtändlid nid)t zurückbleiben. Geſtützt auf eingeleitete Verſuche wurde mit Nückſidit auf die damals außerordent:

er einerſeits mit Rüdſidyt auf die weit zurüdſtehenden Leiſtungen des

lich befriedigenden Ergebniſſe bereits im Juli 1866 dag 10,5 -Centi:

meter-Hinterladungs-Gejchütz von den Näthen adoptirt und an Stelle der damaligen idweren Batterien (glatte 12: Pfund-Kanonen und 24 : Pfund Saubigen ) in unſere Armee eingefügt.

Dieſes 10,5 -Centimeter-Gejdyüt, wenn auch noch etwas ſchwer an Gewicht , zählte während einer Reihe von Jahren zu den beſten der eriſtirenden Geſchütze.

Daſſelbe iſt in unſerer Feld - Artillerie .

nody je in einem Regiment bei 6 Brigaden mit 12 Batterien oder incluſive Reſerve:Geſchüte mit 84 Stüc vertreten und hat zu gewiſſen Zweden immerhin noch einigen Werth. In einem Zeitraum von 20

10,5 :Centimeter: Rohrs, andererſeits angeſidits der gegenwärtigen po:

litijdjen Page, in der eine allgemeine Truppen - Aufſtellung nicht zu den Unwahrſdicinlidykeiten gehört, von dem bisherigen Verfahren, diejen Geſchüt : Erjaß auf mehrere Jahre zu vertheilen , abjeben zu jellen und denſelben auf einmal zu bejdsaffen . Es wird möglid jein , das geſammte neue Material und zugebörige Munition für dieſe 12 Batte: rien innerhalb 7 Monaten fertig zu ſtellen und, wenn wir nid)t dieſen

Sommer idon von einem Truppen -Aufgebot überrajdyt werden, unſere Fel -Artillerie des Auszugs in angedeuteter Art zu transformiren und

in einen unſeren Nadybarſtaaten ebenbürtigen Zuſtand zu ſtellen. Mit der Entfernung der 10,5 - Centimeter -Geſchüße aus der Feld-Artillerie iſt nidyt geſagt, daß dieſelben mit ihrer Munition für

Jahren ſind jehody sie einſtigen Vortheile durch die Fortidritte der

unſere Artillerie überhaupt ganz werthlos geworden ſeien und einfach

Technik bedeutend in den Schatten geſtellt und iſt ſeine Wirkung von

in'e alte Eiſen geworfen werden ſollen.

den neuen Geſchüten, auch den leichteren , weſentlich überbolt worden .

zur Erſtellung der zur Neubewaffnung der Poſitions - Artillerie er:

Ein Theil der Rohre wird

Verwendung finden ; fie Centimeter -Mörſer nütliche forderlidien 12-nebſt Es ermangelt der inzwijden erzielten größeren Anfangsgejdwindigkeiten , übrigen der vorhandenen 10,5 -Centimeter-Munition, jo Rohre

der Präciſion, Rajanz der Flugbahn und Wirkungen der Geldotie.

Die Fortſchritte im Geſchüßweſen gehen dahin, die Feuerwirkung im Verhältniß zum Gewicht des Geſchützes zu ſteigern.

Die neuen

Geſchüte haben unſere 10,5 :Centimeter:Geſchüße bezüglid, dieſes Ver-

weit folde nidit noch durd, die Schießübungen der Feld-Artillerie auf: gebraucht wird , werden , bis die 10,5 :. Centimeter - Robre durch neue 8,4 : Centimeter erſetzt ſein werden , immer noch eine willkommene

hältniſſes weit überholt,mit anderen Worten: zum Gewichtkanndie unterſtüßung desPoſitions-Artillerie-Parksbilden. Beider Poſitiones Feuerwirkung unſerer 10,5 Centimeter durdhaus nicht mehr genügen ; Artillerie kann auch neben den neuen Geſchützen das bisherige 10,5 es iſt diejelbe ſchon vom leichten, 1871 eingeführten alten 8,4 -Centi:

Centimeter : Gejdüt als leichtes Poſitions. Gejdüt für Flankirung,

meter:Geſchüt überholt worden, und es hätte nach dieſer Sadlage

Nahevertheidigung, Beherrſdung beſtimmter Zugänge oder eines nicht

richtigerweiſe die Neubewaffnung unſerer Feld -Artillerie mit dem 8,4

weit ausgedehnten Schußfeldes gute Dienſte leiſten . Die Zahl neuer

Centimeter-Geſchüt fidh gleidszeitig über beide Feld-Geſchüßarten aus: Geſchüße für die Poſitions - Artillerie iſt ſo knapp bemeſſen , daß die: dehnen ſollen, indem das 10,5 Centimeter damals ſchon das verhält: ſelben, wenn es einmal zur Anlage und Armirung befeſtigter Stel: nißmäßig idwächere war. Neben dem neuen 8,4-Centimeter-Ringge- lungen im Ernſtfalle kommt, kaum für die Aufgaben des Fernkampfes ſchüß aber bleibt nun dem 10,5 - Centimeter - Geſchüß gar keine Bes

ausreichen werden ; man wird daher froh ſein , neben denſelben noch

rechtigung zum Fortbeſtand in unſeren Batterien mehr ; es iſt wohl über eine größere Anzahl Geſchüße verfügen zu können, die, wenn ſie aud, älter und weniger weit tragend find , dods für eine Menge ſpes

immer ned das idrerere Geſchüß, aber anſtatt dabei auch das Ger ſchütz von größerer Feuerwirkung zu ſein , bleibt es als ſoldes hinter

cieller Fälle, wo nur Wirkung auf kleinere bis mittlere Entfernungen

unſerem neuen 8,4 Centimeter und noch mehr hinter den ebenſo

erforderlich iſt, gebraucht werden können.“

n

ſchweren , aber immerhin kleinere Kaliber beſigenden ausländijden

Feld: Geſchüßen weit zurück. Sein Gewicht hat ſich zudem für unſere Verhältniſſe des Terrains, der Beſpannung sc. auch für ein idhwereres

Feld - Geſchüt als zu groß erwieſen. Man darf aber nidyt daran denken , etwa durch Vergrößerung der Ladung und Verbeſſerung der Geſchoſſe die Feuerwirkung des 10,5 Centimeter als Feld - Geſchüß

1

335

-

k r it i k.

führlid darlegen.

Die Kriegswaffen . Eine fortlaufende , übersichtlich geordnete Zusammenstellung der gesammten Schusswaffen,

Das iſt um fc freudiger zu begrüßen , als dieſer

Gegenſtand bis jett ned keine umfaſſende Darſtellung gefunden hat und die hierzu erforderlichen Quellen außerordentlich zerſtreut ſind. Um einen Beweis von dem vorliegenden reichen Stoffe zu geben ,

Kriegsfeuer, Hieb- und Stichwaffen und Instrumente, sowie

geben wir hier einen kurzen Auszug aus dem Inhalte - Verzeichniſ

Torpedos, Minen , Panzerungen und dergleichen seit Einführung von Hinterladern. Von Emil Capitaine, CivilIngenieur und Ph. von Hertling , Civil-Ingenieur. Heft 1-5. Verlag des Bureau für Erfindungsschutz (Capitaine

des erſten Hefts , welches u. A. behandelt : . Hinterladungs- Geſqyüp Rohr 1589 .

& v. Hertling ). Berlin, 1886/1887.

Revolver - Geſchütz 1590-1650 .

Hinterladungs - Verſchlüſſe (zum Gejchütz) aus dem Ende des 16. Pabrhunderte. Ridtmaſchine aus dem

Ende des 15. Fabrhunderts.

Revista de armas portátiles. Toledo, Imprenta y libre ria de Fando y llermano. TA. ] Nachdem im Vorwort des an erſter Stelle genannten

Taras:Büdje der Marimilianiſchen Artillerie 1500-1510. Deutider Drehling 1480-1500 ( unrichtig jedoch als eine der

Werts die Wichtigkeit der Kenntniß von der Bewaffnung der veridviedenen

Hinterladungs-Gewehr aus dem Ende des 16. Jahrhunderts .

Staaten betont worden, wird mit Nedyt behauptet, daß dieje Kenntniß

Revolver-Büdyje mit Sdnapphabnídloß.

bei dem jevigen Stande der bezüglichen Literatur nicht leicht zu er:

Hinterlade: Carabiner mit Scrauben - Verſdluß 1731 . Princip des Säulenzünders.

älteſten Feuerwaffen “ bezeichnet).

langen iſt. Um ein klares und vollſtändiges Bild von dem Beſtehenden auf dem Gebiete der Kriegswaffen zu gewinnen , war bisher das

Zündröhrden aus dem Anfang diejes Jahrhunderts.

Studium einer großen Zahl umfangreider Werke und kleinerer Schriften

Congrève'de Rafete.

nöthig. Zudem wiederholt ſidy in letzteren der Stoji jehr häufig, wo: durdy die Arbeit (dwierig und langwierig wird. Um dieſem Uebel:

Foulton's Seeminen .

Unterjecijde Gejdyütze. Ein jedem Hefte beigefügter Anhang enthält die „ neueſten Er:

ſtande abzuhelfen , haben ſid, die beiden oben genannten Verfaſſer ent: idleſien , den geſammten literarijden Stoff von dem

deinungen " auf dem Gebiete des Waffenweſens, welche ebenjo wie

Zeitpunkt der Einführung der Hinterlader an zu:

der Hauptinhalt durd zahlreide Zeichnungen erläutert werden.

läutert werden .

Das vorliegende Werk enthält eine große Fülle von Material, das von Allen , welde ſich mit dem Studium der Kriegswaffen be :

Die Verfaſſer haben ſid, einen äußerſt umfangreichen Stoff : ge wählt . Wie wir aus dem Titel erſehen , jellen nidyt allein Schuß-

däftigen, mit Vortheil benuşt werden kann.

waffen, ſondern audy Hieb- und Stidiwaffen, Torpedos, Panzerungen ?c.

lid) erdeinende Zeitſdrift -- hat ſic) mur die Behandlung der Hands

mit aufgenommen werden .

Feuerwaffen zur Aufgabe geſtellt. Gründer des Unternehmens iſt der Commandant der Spunijden Sdhießidule zu Toledo, Oberſt-Lieutenant

jam me nzuſtellen .

Gleichzeitig joll der Tert Surdy Skizzen

T:

!

Angeſidits der geringen Bedeutung der

blanken Waffe der Gegenwart und ihrer Einrichtung würden wir das Weglaſſen der auf ſie bezügliden Stellen empfohlen haben , es wäre dann auch mehr Naum für die anderen und intereſſanteren Gegen: ſtände gewonnen worden.

Dar vorliegende, in monatliden Heften erſcheinende Werk beginnt mit der „ Einführung von Vinterladern “, weldier Begriff jedod jo dehnbar iſt , daß in der Einleitung ſeine nähere Klarlegung verjudit wird. Die Bertaſjer halten dafür, daß ingefähr um die Zeit

unmittelbar nad dem Kriege der Weſtmädyte gegen Nußland Sie Ein : führung der Hinterlader ausgezeidynet jei. Aus der Thatjade, daß

Das an zweiter Stelle genannte Werk

ebenfalls eine monats

Mariano Gallardo , der cbenſo wie jein Mitarbeiter Barado y Genova jdon mehrfach mit Erfolg das Gebiet der Handfeuer:

waffen behandelt hat. Die bis jeșt erſchienenen Hefte enthalten ein reidlides Material über Handfeuerwaffen und Sdyießwejen.

Eine längere Abhandlung betrachtet die Verwerthung des Rüdt: ſtoßes bei Handfeuerwaffen. Weiterhin werden beiprodhen : das neue Vilir und Ladeſtock: Bajonnet des Nordamerikanijden Springfield - Ge:

wehrs , der Livtidak'iche Ridytapparat, die meteorologijden Beobach:: tungen und die balliſtiſchen Verſuche, die Feuer : Disciplinac. Der Zeit:

Frantieich erſt nad 1870, 71, Deſterreich erſt 1875 ein Hinter: idrift liegen ferner einzelne Vogen des aud in Deutjđe Sprache üiber: latun38:Gejdütz zur allgemeinen Einführung brachte und daß ſelbſt 1866 ned) ein großer Theil der Preußijden Feld-Artillerie mit glatten Verderladern in's Feld rückte , läßt ſid, erkennen , daß ein allgemein gültiger Zeitpunkt für die Einführung der Hinterlader nidt zu be:

das Gewehrfeuer im Gefecht“ bei , das durd die Originalität

ſtimmen iſt.

tbcils in den Tert gedrudt.

Weit eber iſt dies für die Wandfeuerwaffen möglid ), da

tragenen Buches des Nujjijden Oberſt : Lieutenants „ Wolozfoi, jeiner Anſigten verdientes Anjjeben erregt bat. Die mitgetheilten Abbildungen ſind theils auf beſondere Tafeln ,

hier das Jahr 1866 das Todesurtheil dem Vorderlade-Gewehr ſprad) .

Audi dieſem Unternehmen wünſchen wir den beſten Erfolg, den

llnſerer Anſidit nad wäre es gewiß beſſer geweſen , das Werk mit einem genauer zu beſtimmenden Zeitpunkt anzufangen , etwa mit

es wegen der Gesiegenheit jeines Inhalts in reidyſtem Maße verdient.

1

der allgemeinen Einführung gezogener Waffen, von denen namentlid

die Gejdyütze aud ) einen viel mädytigeren Einfluß auf die Taktik, be: ziehungsweiſe Befeſtigungokunſt äußerten als die Einführung von Hin Zur Beſprechung eingegangene Schriften etc. tertudungs-Gejdüşen , weldie bis zum heutigen Tage nod nicy: ein: fris, Oliver Cromwell. Erſter Band, erſter Theil : 1599 -1612. Hoenig, (England, Amerika). ſid,erfreuen verſdiedener Einführung mal einer Das allgemeinen Werk beginnt mit der Darſtellung künſtlicher (Berlin , F. Ludhardt.) , f. b. Hauptm . Fr., über Kriegspoeſie, ein Beitrag zur Betrachtung Metall: Conſtructionen und der Betrachtung der verſchiedenen Syſteme Teicher des Strieges von der idealen Seite. (München , Th. Adermann .) und Geſchoſſe der gezegenen Infanterie -Waffe. Der darin ausgeſprodjenen Behauptung, daß die eigentlide Ver: anlaſiung zur Erfindung eines kriegebrauchbaren Hinterladungs -Syſtems

in der Anwendung der Züge zu ſuchen ſei, da durd dieje die bequeme Unter der Preſe. Ladeweiſe der Gewehre von vorn ſehr erſdjwert werde , kann man Witte , Oberit 3. T., gemeinfaßliche Waffenlehre, ein Hülfaluch zum Selbſt nicht völlig beiſtimmen. Die erſten Hinterlader waren ſämmtlid, glatt, unterricht, mit 7 Steindrid - Tafelni. ( Berlin, Mittler & Sohn .)

ja man håt ſogar idyon den Beweis zu führen verſucht, daß die Ent:

*

widelung der Feuerwaffen ſowohl der Infanterie wie der Artillerie nicht den Vorderlader, ſondern den Sinterlader zum Ausgangepunkt

Les grandes puissances militaires devant la France et l'Allemagne

1888–1890 – 1900, par un diplomate. (Paris, librairie illustréc.)

genommen habe. Man ſoll erſt ſpäter, als bei dem damaligen Zu: ſtande der Technik die ſich entgegenſtehenden Sawierigkeiten nicht über : wunden werden konnten, zu dem einfadyer herzuſtellenden Vorderlader übergegangen ſein. Sehr gefallen hat uns, daß die Verfaſſer die jo lehrreiche Ent: 1

wickelung der früheſten Hinterlade:Gejcyüße und Gewehre ziemlich aus-

Berid tigung. In Nr. 39 der Allg. Milit.-3tg. v. 0.3., Seite 307, Spalte 1, Zeile 21 von oben bitten wir „verbeſſern “ ſtatt „verlaſſen “ zu leſen.

336

-

A 11 ze i g en . 11 II

Im Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt und Leipzig

n

Früher er dien :

iſt erſdienen :

11

n5

Die Fehlſdjußwirkung

Betrachtungen

und das Infanterie-feuer auf dem Schladitfelde

Leistungen der Französischen Gewehre M 74u. M 66.

über die n

von

Ferdinand von Heſſert, Oberſtlieutenant und Bezirks -Commandeur.

Mit 18 lithographirten Bildern.

Erläutert an der Theilnahme des IX . Armee - Corps an der Schladit von Gravelotte am 18. Auguſt 1870. Mit 4 lithographirten Zeichnungen. Preis 2 M. 50 Pf. aus der Feder eines unterrichteten Fadımanns

Preis 1 M. 50 Pf. „ Carlsruher Zeitung “ theilt über die vorliegenden 2 Schriften furze, aber ichmeichelhafte Urtheil mit : Die

n10 n II

n1 11

n15 n

folgendes

n

11

, 25ohlgeordnete, mit reichliden Daten ausgeftattete Studien , welde in den militariſhen Kreiſen wohlberechtigte Beachtung

11

n20

und Beifaltige Beurtheilung gefunden haben .“

1

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„ Der fleissige Verfasser gibt mit der vorliegenden Abhandlung die mit Handfeuerwaffen “, wobei er die Absicht verfolgt, ein dem durch schnittlichen Bildungsgrade der Einjährig -Freiwilligen entsprechendes Bild der beim Schiessen Thätigkeit kommenden und deren Wirkungen zu geben. Er in setzt hierbei die Kenntniss Kräfte der „ Theorie des Fortsetzung der auch von ihm jüngst erschienenen ,Theorie des Schiessens

Schiessens“, sowie der allgemeinen physikalischen Gesetze, welche hier auf Anwendung finden, voraus, vermeidet jede Rechnung und berück

sichtigt auch sonst die beschränkte Zeit der Einjährig - Freiwilligen , indem er den Stoff bis zur äussersten Grenze zusammendrängt. Zum

er Wahrsc en wir geschwi die Schwer Verfass en Luftwid noch, dass bemerk übergehend, Einzelnden t, die ndigkei heinerstand, die Anfangs kraft, lichkeit des Treffens, die Durchschlagskraft, die Abweichungen der Geschosse und die praktische Verwerthung der Flugbahn- Beobachtungen

bespricht. Was er davon mittheilt, ist richtig, fasslich ausgedrückt und geeignet, einem angehenden Soldaten die ersten und hauptsächlichsten

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Verantwortlicher Redacteur: Hauptmann Bernin . - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Otto's Hofbuchdrucerei in Darmſtadt.

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Zweiundſedjz igfter Jahrgang. 011

Die ang. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgang: 24 Marf, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte

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Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

1887.

Die Alg. Milit.- Zeitung bringt auf der lekten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien-Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

} n halt : Aufſäke. Die 70jährige Jubiläums- Feier des Staiſers Wilhelm als Chef des Königs-Grenadier-Regiments. I. - Das neue Däniſche Infanterie -Gewehr. Berſchiedenes . General Ferron , der neue Franzöſiſche Kriegsminiſter. 1

ruhe. [ Neuartige Uebungen des 1. Badiſchen Leib -Grenadier -Regiments Nr. 109.] Dänemark. [Vortrag hes s über Carls . Deutſc Nachrichtendes KriegsminiſterReich. die Befeſtigungsfrage.] Kritik. Die Delegation der freiwilligen Krankenpflege in Corbeil, von F. v. Wartenburg.

1

Ezen

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Darmſtadt, 31. Mai.

No. 43.

Feuilleton . Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten durch Glogau im Jahre 1812. Neue Militär - Bibliographie . - Allgemeine Anzeigen.

Die- 70jährige Fubiläums- Feier des KaiſersWilhelm als Chef des Königs-Grenadier- Regiments. I.

1

- Unter dem 6. Juni 1816 ernannte König Friedrich Wil helm III. den Prinzen Wilhelm , als Beweis beſonderer Zu friedenheit mit ſeinen militäriſchen Leiſtungen , zum Chef des da: maligen 7ten, jeßt „ Königs-Grenadier: (2. Weſtpreußiſchen) Regi

Der 6. Juni 6. I. iſt für ein Königlich.Preußiſches In- ments ( Nr. 7 )". Dieſes Regiment ſtand, nachdem es die Befrei fanterie-Regiment der Tag einer ſeltenen , wohl noch niemals dage- ungskriege 1813, 14 und 15 mitgemacht und durch glänzende Waffen weſenen Auszeichnung : daſſelbe feiert dann nämlich den Tag , an thaten die Anerkennung und beſondere Aufmerkſamkeit des hochſeligen welchem Seine Majeſtät der Kaiſer Wilhelm vor 70 Jahren zu

Königs auf ſich gezogen, im Jahr 1817 bei der in Frankreich noch

ſeinem Chef ernannt worden iſt. Es war eine der erſten militäriſchen

zurückgelaſſenen Occupations:Armee , und zwar bei der 1. Brigade

1 1

Ehren, die dem damals 20jährigen Prinzen zu Theil geworden iſt, des IV. Armee-Corps , zuſammen mit dem 6. oder dem 1. Weſt als demſelben durch ſeinen hochſeligen Vater, König Friedrich preußiſchen , dem 2. Leib-Huſaren- und dem 1. Ulanen -Regimente. .

Wilhelm III. , das 7. Infanterie -Regiment verliehen wurde, welches jeţt den ſtolzen Namen des „ Königs-Grenadier-Regiments " 1

Der Kronprinz, ſpäter König Friedrich Wilhelm IV.,

. Darum wird heute gewißeinRüdblick auf jenes Ereignis hatte am 3. December1815 bereits das damalige 1. Pommerſche, führt ießt Großfü Grenadier-Regiment KönigNicol Friedrich aus vonWilhelm rſt, ſpäter Kaiſer Rußland,IV.am, und 17. und die daſſelbe begſeitenden näheren Umſtände auf allgemeine Ser 1

Theilnahme rechnen dürfen.

April 1817 das damalige 3. oder Brandenburgiſche, jetzt 6 Rü

Dasder7. Raiſer: Infanterie-Regiment faſt 1797 genauausſo einem alt wie Seine raſſier-Regiment (Raiſer Nicolaus I. von Nußland) als Chef Majeſtät es wurde im iſtJahr Stamme

des damaligen Negiments Nr. 16 in Bartenſtein errichtet,kämpfte erhalten. Da PrinzWilhelm von Preußen 2 Jahre ſpäter in in den Feldzügen 1806 und 1807 und mit ſeinem 1. undFüſilier die Armee eingetreten war alsſein älterer Bruder, der Kronprinz,ſo Bataillon auch 1812 in Nußland. An den Befreiungskriegen von verlieh der hochſelige König ſeinem zweiten Sohne auch in demſelben 1813–15 nahm das Negiment mit Auszeichnung Theit und erhielt Zeit-Abſtande ein ausgezeichnetes Preußiſches Regiment. In Allem, im Jahr 1816 für die Spiken der Fahnen des 1. und 2. Bataillons das eiſerne Kreuz, während dem Füſilier-Bataillon eine Fahne ver:

was der hochſelige König für die Armee und überhaupt that, läßt ſich ſtets ein leitender Gebanke erkennen , der nie von der einmal 1

lieben Form hätte abwichderoder widtürlich gewiſſe Bedingungen über: folgenden Jahrenahmendiezahlreich liehen wurde. wurde. Im Im folgenden Jahre nahmen die zahlreichenennäheren näheren eingeführten ſchritt. Gemiz geliebten zweiten hohe Herr ſeinem Beziehungen des Regiments zu Seiner Majeſtät dem Kaiſer ihren

Anfang, über welchemir glaubenausführlich berichten zuſollen .") Sohne, deſſen militäriſcher Eifer ſtetsmit ganz beſonderer Freude von ihm anerkannt wurde, *) Wir folgen hierbei hauptſächlich den Angaben eines längſt ver

ſchon früher ein Regiment verliehen , aber es geſchah in dem richtigen Verhältniß einer Regiments-Ver

griffenen Buches des verſtorbenen Hofrath: Louis Schneider, das den leihung an den Kronprinzen , der ja 2 Jahre früher in die Armee Titel führt : „König Wilhelm , 2. vermehrte Auflage, Berlin 1861:“

eingetreten war.

Der bekannte Herausgeber des „ Soldatenfreundes “ (der ſpätere Vorleſer Seiner Majeſtät) hat ſich darin wie – überhaupt ſtets – als zuverläſſiger Berichterſtatter einen guten Namen gemacht. -

-

Das 7. Infanterie-Regiment ſtand mit ſeinen beiden Muske tier - Bataillonen in und bei Bar le Duc und mit dem Füſilier

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Bataillou in und um Triancourt in Cantonnements, als demſelben die folgende Königliche Cabinets-Ordre zuging :

Um dem 7. (2. Weſtpreußiſchen ) Infanterie-Regiment einen neuen Beweis Meines Wohlwollens zu geben , habe ich Meinen Sohn, den Prinzen Wilhelm , zum Chef deſſelben ernannt.

iDas bisherige Wohlverhalten des Regiments gewährt Mir

-

für die Mir bei dieſer Gelegenheit dargebrachten Geſinnungen aller Shrer Untergebenen , welche Mich ſehr gefreut haben. Mit Unge duld ſehe Jch dem Augenblick entgegen , in welchem ich mit dem Regiment zuſammen ſein werde , um mündlich zu wiederholen , wie ſehr 3 Mich der Ehre freue, ihm anzugehöreu. St. Petersburg, den 15. Juli 1817. U

das Vertrauen, daß daſſelbe die ihm beut zu Theil gewordene Aus

zeichnung in jeder Rückſicht zu verdienen ſuchen werde , und muß es nun ſeinem Chef monatlich den Rapport einreichen. Potsdam , den 6. Juni 1817.

(gez.) Friedrich Wilhelm. “

(gez. ) Wilhelm , Prinz von Preußen.“ Es wäre nun zwar Gelegenheit geweſen, das Negiment ſchon in dieſem Jahre zu ſehen, denn der König reiſte im Auguſt von Berlin nach Frankreich, um die dort ſtehenden Truppen zu beſich tigen, und auch das 7. Infanterie-Regiment erſchien am 13. Auguſt

Der Regiments-Commandeur Oberſt v. Seydlitz ließ dieſes bei St. Aubin in der Nähe von Ligny in großer Parade vor ehrende und beglückende Ereigniß ſogleich nach dem Eingange der Cabinets- Ordre in allen Cantonnements bei einem beſonders anges

Seiner Majeſtät. Der Prinz mußte aber gerade zu dieſer Zeit, und zwar bis zum Dezember, in Nußland bleiben, wo er dem Manöver der Garden bei Petersburg und ſpäter dem der bei Mos:

ordneten großen Appell verfündigen , worauf Abends überall ein großer Zapfenſtreich, namentlich in Bar le Duc, ſtattfand, wo die

kau verſammelten Truppen beiwohnte.

Regiments - Muſik ganz beſonders beliebt war und die Franzoſen das 7. Negiment immer „le régiment de la belle musique“

Der Prinz hatte das Regiment noch als Oberſt erhalten , avancirte aber am 3. März 1818 zum General-Major und jah

nannten. Die erſte Compagnie nahm ſofort wieder den Namen: als ſolcher ſein Regiment, oder vielmehr das 1. und Füſilier: „ Leib-Compagnie “ an , welchen ſie bereits bei Stiftung des Negi- Bataillon deſſelben am 24. November in Coblenz, wohin er von ments im Jahre 1797 als Regiment v. Courbière gehabt, aber dem Aachener Congreſſe, das Negiment aber aus Frankreich auf bei der Umformung deſſelben im Jahre 1807 verloren hatte , und dem Rückmarſch in die Heimath gekommen war, da nun die Be

der erſte Rapport wurde ſofort an den neuen fürſtlichen Chef ge-

ſetzung jenes Landes durch die alliirten Truppen aufhörte. Das

ſandt , welcher ſich damals gerade in St. Petersburg befand , von

Negiment, welches bis zum Mai 1818 dein IV. Armee-Corps an

wo aus folgendes Schreiben datirt iſt, welches erſt am 10. Auguſt gehört hatte , alſo rothe Achſelklappen trug, wurde um dieſe in den Cantonnements des Regiments in Frankreich eintraf: An den Oberſten v. Seydli tz. ,,Die Auszeichnung der Ernennung zum Chef Ihres unter:

Zeit dein V. Armee-Corps zugetheilt und erhielt gelbe Achjelklappen, welche es auch heute noch, aber mit dem Namenszuge Seiner Majeſtät, trägt. Bei Coblenz angekommen, erfuhr das Regiment 1

habenden 7. Infanterie: (2. Weſtpreußiſchen) Regiments iſt Mir die Anweſenheit des Kronprinzen und ſeines Chefs, des Prinzen Wilhelin ,, in dieſer Stadt. Das 2. Bataillon war noch zurück: die ehrenvollſte und angenehmſte Ueberraſchung geweſen , welche Wilhelin Seine Majeſtät der König Mir konnte zu Theil werden laſſen. geblieben , u :id ſo erfolgte der Einzug des 1. und Füſilier-Bataillons Es iſt Mir ein wahrer Stolz, Mich an der Spitze eines Negiments in Parade-Anzug mit dem Chef an der Spige, welcher ſelbſt den

zu ſehen , welchem der König, Seinem eigenen Ausſpruch gemäß , Degen gezogen und die beiden Bataillone vor ſeinem Bruder, dem ſtets gewogen geweſen iſt, theils wegen ſeines Wohlverhaltens im Frieden, als auch ſeines ausgezeichneten Benehmens vor dem Feinde.

Dieſen Seinen ehrenvollen Ausſpruch ſtets vor Augen habend, wird es uns gelingen , uns ferner Seiner Gnade würdig zu zeigen. Ich erſuche Sie daher, dem Regimente bekannt zu machen, wie ſehr Ich

Mich freue , mit demſelben in ein näheres Verhältniſ getreten zu

Kronprinzen, vorbeiführte.

Hier war es alſo , wo der Prinz vor

nun bald 70 Jahren ſein Regiment zum erſten Male als deſſen Chef jah. Vier Wochen ſpäter, in Potsdam und Berlin, ſollte es öfter geſchehen. Der Prinz war bereits in Potsdam , als das Regiment am 20. December dort anlangte und ſchon vor dem Einrücken den

Befehl erhielt , im Marſch - Anzuge zu bleiben. Seine Majeſtät legenheit findet , ihm bekannter zu werden. Zugleich danke ich Ihnen , der König hatte ſich im Luſtgarten aufgeſtellt, als der Prinz mit Herr Oberſt, ſowohl für den erſten überſchickten Rapport, als auch dem Regimente über die Teltower Brücke dort einrückte und daſſelbe

ſein, wie Ich hingegen bedaure, daß ſich dieſes Jahr nicht die Ge-

aufzu: dieſelbederFranz war unmöglich, auferlegt war. dreiEsFeſtungen Der Durchzug der FranzöſiſdenArmee undihrer Ver- bringen,undjebliebendieſe in den Händen

bündeten durch Glogau im Jahre 1812*).

zoſen , die ſie mit einer 24 000 Mann ſtarken Garniſon belegten , alſo

über die urſprünglidhen Bedingungen hinausgingen. Wenn nun Na Dreiviertel Jahrhundert ſind in dieſem Jahre verfloſſen , daß poleon Stettin die Odermündung' beherrſchte, Küſtrin ihm den einer der größten Kriegøzüge, den die Weltgeſchichte kennt, unternommen Beſitz vonmit Berlin ſicerte, ſo hatte er mit Glogau die Herrſchaft über wurde, daß der eiſerne Wille Napoleon's die Nationen , welde das Feſtland Europa's bewohnen , zwang , ſeinen Adlern nad Oſten zu Niederſchleſien in der Hand , und überdies führte durch dieſe Stadt folgen, um ſeine Macht bis an die Grenze Afiens auszudehnen. 75 die Etappenſtraße von Sadyſen nadı Polen ; kein Wunder , wenn er Jahre ſind es in dieſem Frühling geweſen , daß ſich die ungeheuren Truppenmaſſen in den Preußiſchen Landen ſammelten , 75 Jahre werden

es Anfang 1888 ſein , daß die elenden Trümmer jener Rieſenmacht ſich nach Deutſdyland zurückwälzten und über ihnen die Sonne einer

beſſeren Zeit emporſtieg, der Befreiung von fremdem Jody, und das Ende der Zeit ankündigte, wo Deutſche für fremde Intereſſen ihr Blut

dieſe Feſtungen - und namentlid die leştgenannte – nicht aus ſeinen Händen laſſen wollte und ſie ſogar durch neue Befeſtigungen verſtärkte.

Die Stadt Glogau hatte unter den Ereigniſſen der Jahre 1806 und 1807 beſonders hart zu ſeiden gehabt . Die Belagerung und die Beſchießung durch die Franzoſen und ihre Verbündeten hatten in der Stadt ſchon großen Schaden verurſacht, noch mehr die Willkür der

vergoſſen.Die Erinnerung an jene Tage in's Gedächtniß derGegen:

Franzöſiſchen Befehlshaber, die beſtändigen Truppendurdzüge, ſo daß

wart zurückzurufen , iſt der Zweck dieſer Zeilen , und zwar ſolu der

die Kriegskoſten von Beginn der Belagerung bis November 1809,

die Franzoſen Schleſien Je bis mehr auf Glogau räumten, auf 1 225Jahr 621 verhängnißvolle Durdymarſd eines beträdztlichen Theilsder „großen Armee" Sargez wo beredsnet wurden. Thaler aber das ſtellt werden , wie er ſich durch die Thore einer Preußiſden Stadt vollzog, der Feſtung Glogau. Im Tilſiter Frieden und in der Convention vom 8. September

1812 Herannaḥte, deſto fühlbarer machten ſich neue Kriegslaſten. Es wurden neue Requiſitionen ausgeſdhrieben , Tiſchler und Zimmerleute

1808 hatte ſich Napoleon ausbedungen, die drei Feſtungen Stettin, mußten Tag und Nacht an Bettſtellen und anderen Utenſilien arbeiten, Küſtrin und Glogau mit 10 000 Mann Franzoſen oder verbündeten mehrere Häuſer wurden den Bürgern weggenommen, die eingezogenen Truppen ſo lange beſetzt zu halten , die auf Koſten des Landes ver

Kirchen mit Fourage gefüllt und in den Wallgräben Holz aufgeſtößt;

pflegt und unterhalten werden ſollten, bis die Kriege-Contribution von ebenſo wurde die Garniſon ſtark vermehrt. Dieſelbe beſtand im Ja 140 Millionen France bezahlt wäre, die dem um die Hälfte verklei: *) Nad) der „ Nordd. Aug. Ztg.“

nuar 1812 aus dem 85. Franzöſiſchen Linien -Regiment, dem Säch fiſden Regiment v. Low, Polniſchen Ulanen, Franzöſiſchen und Säch:

fiſchen Artillerie - Compagnien mit zahlreichen Beamten ; dem Range

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ſeinem Vater vorbeiführte. Seines Bleibens ſollte aber in Potsdam nicht lange ſein , denn am nächſten Morgen marſchirte es nach Berlin und wurde hier abermals von ſeinem Prinzlichen Chef empfangen, welcher es durch das Brandenburger Thor in die Haupt-

-

17. eine prachtvolle Mohameds - Fahne für das Muſik-Corps mit dem Wunſche, daß ſolche zu „ ſeinem Andenken“ im Regimente im Gebrauch bleiben möge, was auch qusgenommen bei den großen Paraden heute noch der Fall iſt. -

ſtadt einführte.

Im Jahre 1820 inſpizirte der Prinz als Chef am 10. Auguſt

Am 24. Dezember kam die Raiſerin Mutter von Rußland

Morgens das 1. Bataillon in Glogau, um 11 Uhr Vormittags

nach Berlin ; die Garde - Truppen bildeten von den ſogenannten

das Füſilier-Bataillon in Liegnitz und Nachmittags 2 Uhr das

„ Puppen “ im Thiergarten bis zum Schloß ein Spalier , wo das Negiment unmittelbar an dem linken Flügel der Garbe-Truppen ſich anſchloß und dann in Colonnen , von ſeinem Chef geführt , beim Schloß vorüber defilirte. Bei der Abreiſe der Kaiſerin Mutter von Rußland fand eine ähnliche Aufſtellung vom Schloß bis gegen

2. Bataillon in Schweidniß .

des Regiments nach Schleſien in ſeine neuen Garniſonen, von ſeinem

Im Jahre 1821 wurde das Regiment zur Herbſtübung nach Berlin beordert, wo es am 7. Dezember einrückte und ehe es in die Quartiere entlaſſen wurde , auf dem Schloßplaže vor dem Prinzen vorbeimarſchirte. Im Jahre 1823 am 17. Juni ſchenkte der Prinz ſeinem Regimente die damals eingeführten Fahnen-Ueberzüge mit meſſingenen

Chef bis zu dem Dorfe Friedrichsfelde begleitet. Dieſe Garniſonen

Kappen, auf denen die Decoration der Fahnenſpiße wiederholt iſt.

das Frankfurter Thor ſtatt.

Von hier aus erfolgte der Abmarſch

Im Jahre 1824 führte der Prinz bei der Königs-Nevue des

waren Glogau, Schweibniß und Liegnij.

Bei dieſem erſten Zuſammentreffen mit dem zweiten Bataillon

V. Armee - Corps (bei der großen Parade am 8. September bei

war die Fahne deſſelben ein Gegenſtand beſonderer Aufmertſamkeit

Lindenbuſch) perſönlich das Negiment beim Könige vorbei, und zwar

für den Prinzen. Sie wurde nämlich in der Schlacht bei Ligny zerbrochen und der Stock durch zwei ſilberne Ninge wieder zuInſchriften auf dieſen ſilbernen Ringen angebracht, welche das Ver-

zum erſtenmale mit den damals eingeführten Compagniefronten. Bei dem eigenthümlichen und ungemein gelungenen Feſte , welches die Stadt Liegnitz an demſelben Tage für die Truppen auf dem ſoge nannten Haag veranſtaltete , hatte jede Compagnie des 7. Infan

dienſt des Fähnrichs Schulze und der Musketiere Schwenke und Butke verewigen ſollten und ſich auch noch heute an dieſer

terie-Negiments ein beſonderes Zelt , und Seine Königliche Hoheit wohnte dieſem Feſte in der Begleitung ſeines Königlichen Vaters

ſammengefügt. Auf Befehl des Regiments - Commandeurs wurden

Fahne befinden .

bei. Auch der Großfürſt Nicolaus von Nußland war dabei

Ueber dieſe Auszeichnung aufdem Fahnenſtocke des 2. Bataillons

gegenwärtig. Während der ganzen Manöverzeit widmete der Prinz

berichtete unter'm 11.Juli 1816 derGeneralv .Pird an den ſeinem Regimente fortdauernd die größte Aufmerkſamkeitund ſteigerte Rönig, und das Regiment erhielt die Erlaubniſ, die Aufſchrift dadurch noch die Leiſtungen deſſelben, ſo daß der hochſelige König fortführen zu dürfen, der Commandeur aber einen Verweis, daß

dem Regimente ſeine vollſte Zufriedenheit ausſprach.

er eine ſolche Ehrenbezeugung angeordnet, ohne bei Seiner Majeſtät

Im Jahre 1827 inſpicirte der Prinz abermals am 22. und

vorher deshalb angefragt zu haben .' So zeigte ſich Friedrich 23. Juni die 3 Bataillone des Regiments und die Garniſon-Com Wilhelm III. , wie in allen ſeinen Handlungen, gütig und ſtreng, vor allen Dingen aber ſtets gerecht. Im Jahre 1819 hatte das V. Armee-Corps und mit ihm

pagnie in Schweidnitz. Im Jahre 1828 war der Prinz bei der Königs-Revue des V. und VI. Armee:Corps bei Striegau zwar gegenwärtig , fonnte

t 4

1

das 7. Regiment große Nevue bei Rapsdorf vor Seiner Majeſtät das Regiment aber nur am 8. September bei dem Dorfe Hohen dem Könige. So gern der Prinz gewiß bei dieſer Gelegenheit an

Poſeriß, als es nach beendetem Manöver in's Biwak einrückte, in

der Spiße des Regiments geweſen wäre, jo ließ es ſich doch nicht ſpiciren, wobei der Prinz zu Fuß war , indem er an einer Roſen thun , da ihm ſein Röniglicher Vater um dieſelbe Zeit (vom Juni Entzünduug am Fuß gelitten hatte. bis September) die Inſpizirung ſämmtlicher Truppeu des VII. Bei der Vermählung des Prinzen im Jahre 1829 ſandte und VIII. Armee-Corps , ſowie der im Bereiche dieſer Corps | das Regiment eine Deputation zur Beglückwünſchung nach Berlin liegenden Feſtungen aufgetragen hatte. Indeß vergaß der Prinz ))| und hatte die Freude , daß im Jahre 1830 der Prinz mit ſeiner auch in der Ferne ſein Regiment nicht und ſandte ihm unter'm hohen Gemahlin nach Schweidnitz kam und die zum Empfange der .

!

Lieutenants , 6416 Unteroffiziere und Gemeine. 58Dazu kamen ,nod 417 Pferde. Ein Franzöſiſches Linien-Negiment zur damaligen Zeit I

nicht betreten werden durfte, Berlin ſelbſt bekam einen Franzöſiſden

aber zählte, um dies hier gelegentlich zu erwähnen : 1 General, 2

Gouverneur. Mit dem Einzuge der Franzoſen begannen nun unjaga bare Leiben der Bewohner. Die Franzoſen betrachteten ſich wie in

dides de Camp, 1 Colonel , 1 Gros -Major, 5 Chefs de Bataillon , 5 Adjutants-Majors, 1 Offizier Payeur, í Porte-aigle, 27 Capitains, 43 Lieutenants, 10 Adjutants-Sous-Officiers, 1 Chirurgien -Major,10

einem eroberten Lande , requirirten , wo ſie konnten , verübten Er: preſſungen und peinigten die Einwohner bis zur Verzweiflung. Weldje

Chirurgiens,

ſtellten , geht aus dem Einquartierung8 - Neglement vom 28. März

.

Marketender, 7 Secretairs , 1 Vague-Maître, 2 Ad .

.

Anforderungen namentlich die höheren Offiziere und Militär-Beamten

joints porte-aigle, 1 Büchſenmacher, 6 Geſellen, 1 Tambourmajor, 4 | Hervor, in dem die Anforderungen für das Königreich Preußen geregelt Bataillons- Tambours, 1 Directeur de Muſique, 28 Muſiker, 16 Sapeurs , 11 Cornets , 2 Schneidermeiſter, 1 Sduhmachermeiſter mit

werden ſollten. Es beanſpruchten, abgeſehen von einem commandirenden General , dem Zimmer ad libitum zukamen , außer Rammer und

ihren Gehülfen, 3557 Unteroffiziere und Gemeine und führte mit ſich

Dienergelaß, ein Diviſions-General 4 Stuben, ein Brigade:General,

189 Pferde .

wie ein Oberſt 3, ein Bataillons- oder Escadron-Chef 2, Hauptleute und Aerzte je 1 , Lieutenants zu 2 je 1 Zimmer , General-Auditeure

Der Aufmarſch der Franzöſiſden Armee gegen die Oder und

1

Weichſel iſt ein unbeſtrittenes Meiſterſtück Berthier' . Ohne Auf- 4 , Diviſions- Auditeure 3 nebſt dem nöthigen Raum für Büreaus ſehen , ohne ſich zu kreuzen oder auf einander zu ſtoßen , ſetzten ſich die ungeheuren Truppenmaſſen in Bewegung; keine Abtheilung wußte

extra ; die Verpflegung war feſtgelegt:

von der andern , es tam oft vor , daß Regimenter von der geraden

eine Portion für Offiziere, für Unteroffiziere und Soldaten 1 Pro. 181/2 Loth 1 fl. 26 Loth

Straße ab weit rechts oder links davon Nachtquartier erhielten, weil, was Niemand wußte, andere Truppen-Abtheilungen die Straße gerade kreuzten, wie der General v . Loßberg in ſeinen Briefen in die Heimath mittheilt.. Ende März und Anfang April ſtand die Franzöſiſde

Brod Fleiſch Reis

Armee auf Preußiſchem Boden und war die Herrin des Königreichs.

Hülſenfrüchte

Da$ 40 000 Mann ſtarke Preußiſche Heer mußte 20 000 Mann als Preußiſches Hülfecorp8 abgeben , die übrigen Truppen mußten die von

16 2 11

11 11

20 4

oder 4

8

11

Bier

4/5 Duart

Branntwein 1/20

den Franzoſen in Anſpruch genommenen Gegenden räumen, 10 000 Der Aufmarſd, der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten , Mann ſtanden in Breslau und Oberſchleſien , 7000 in Graudenz, abgeſehen von dem Deſterreichiſchen Hülfecorps, 23500 Mann In:

7

UTU

hohen Herrſchaften aufgeſtellten zwei Musketier - Bataillone im Beiſein | Commandeur deſſen Schreiben den

Verſamınelten

vor.

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der durchlauchtigſten Prinzeſſin nach eigenem Commando erercirte. 1 lautete : Stets nahm der fürſtliche Chef den wärmſten Antheil an Allem ,

1

„Es ſind heute 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem die Gnabe Meines

6

was beim Regimente vorging. Als z. B. im Jahre 1839 der hochſeligen Vaters, des Königs Friedrich Wilhelm III. Stabshautboiſt Lange ſein 25jähriges Dienſtjubiläum gefeiert glorreichen Andenkens , Mich als Chef an die Spiße des heute hatte , ſandte ihm der Prinz von Berlin aus ſeine Büſte zum Geſchenk.

von Ihnen befehligten 7. Regiments ſtellte. Stolz durfte ich darauf ſein, einem Regimente anzugehören , welches der verblichene

Ir

Auch im Jahre 1835 ſah der Prinz zweimal ſein Regiment, Monarch als ein ſolches bezeichnete, das bis dahin durch Wohl Zuerſt am 3. Juni bei einer Inſpicirung, und dann bei der Königs- verhalten Seine beſondere Zufriedenheit erworben hatte. „ In wie jungem Andenten waren 1817 noch die Erinne:

Revue des V. Armee-Corps bei Liegniß.

rungen an die eben errungenen Lorberen der Preußiſchen Armee,

in der Gegend von Wahlſtatt ſeinem Königlichen Bruder vorüber. Bei dieſer Gelegenheit ſowohl wie bei allen früheren erſchien der Prinz ſtets in der Uniform ſeines Regiments und legte auch, wenn

das Füſilier-Bataillon allein vor ihm erſchien , jedesmal den vor ſchriftsmäßigen Säbel des Füſilier:Offiziers an. Bei dem Feſte des

Eingedenk der Worte, mit welchen des hochſeligen Königs

25 Jahren der Prinz zum Chef des Regiments ernannt worden

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2

Majeſtät Mir Mein nunmehriges Regiment verlieh :

„ Er hoffe zu den Erwartungen berechtigt ſein zu können, daß daſſelbe hinfort durch innere Orduung in jeder Hin: ſicht ſich auszeichnen werde, “

Lehr-Bataillons in Potsdam und bei jeder Feierlichkeit, welche ſich hat Mein Regiment in dieſer langen und ſelten langen Friedens: auf die ganze Armee bezieht, erſchien der Prinz überhaupt jedesmal Periode die ſchwerſte Aufgabe bisher glüdlich gelöſt, nämlich die: in der Uniform ſeines Regiments. Mit dem Jahre 1842 war der Tag herangekommen , wo vor

24

*!!!! NIL

Nach der Thronbeſteigung Seiner Majeſtät König Fried- in meſſen Munde erklangen nicht die Namen Groß-Görſøen, Culm, rich Wilhelm's IV. erhielt das Regiment unterm 12. Juni die Leipzig, Paris, Ligny, Königswartha, Hellendorf, Champaubert , Benachrichtigung, daß ſein Chef, Prinz Wilhelm , nun den Titel Sevres auch die Heldenthaten , welche das damalige 2. Weſt angenommen denkwürdigeu Tagen vollführte. Ein Prinz von Preußen habe. Als ſolcher führte der Pring preußiſche Negiment an jenen ſein Regiment 1841 bei der großen Parade des V. Armee-Corps 27jähriger Friede iſt jener großen Zeit Folge geweſen.

ci

in einem ſo langen Frieden ſich ſtets ſchlagfertig zu halten. Daß dieſes Ziel ihm immer vorſchwebe, ſo lange der Frieden beſteht, daſ es die vorgenannten denkwürdigen Tage ſich zum Beiſpiel

war , und es fand eine denkwürdige Feier in Glogau ſtatt, zu nehme, wenn des Königs Majeſtät uns zum Kampfe aufrufen .

1

welcher Seine Königliche Hoheit die Gnade hatte , ſelbſt bei dem

follte, - das ſind die Wünſche, welche ich an dem heutigen Ehrens

Regimente zu erſcheinen. Bei dieſer Gelegenheit erfolgte die Ueber: tage für Mich Meinem tapferen Regimente zurufe, und ich weiß

reichung eines Manuſcripts , welches, in koſtbarem Einbande und es, daß jedes Mitglied deſſelben , dem dereinſt der Nuf zum Kampfe 1

mit Abbildungen geſchmückt, eine chronologiſche, vom Premier- lieu

ertönen wird, mit gewohnter Hochherzigkeit und mit dem gekannten

tenantv.Satiſhverfaßte Zuſammenſtellung derGeſchichte des Muth, Blut und Lebenfür König undVaterland zu opfern be Regiments enthält und ſich noch jett in der Bibliothek Seiner

reit ſein wird. Solche Zeiten mit Meinem Negimente zu beſtehen,

Majeſtät des Kaiſers befindet, wo es einen Ehrenplatz unter den

wäre ein neuer Stolz für Mich !

Geſchichten der Preußiſchen Regimenter einnimmt.

„ Zur bleibenden Erinnerung des heutigen Tages übergebe

Um 9 Uhr ſtand das erſte Bataillon, ſowie die Deputation Ich dem 7. Infanterie-Negiment Mein Bild mit der Beſtimmung, des 2. und Füſilier:Vataillons in Parade auf der Esplanade des Sterns , daneben mehrere mit Ehrenzeichen geſchmückte Veteranen des Regiments, unter ihnen der oben genannte Butke, welche

daſs es bei dem jedesmaligen Commandeur aufgeſtellt werden möge. (gez. ) Prinz von Preußen .“ Offiziere, Unteroffiziere und Gemeine, welche früher beim 7.

theils von weither herbeigeeilt waren , um dieſer erhebenden Feier

Infanterie-Regiment geſtanden hatten, waren von allen Seiten und

ſdyüßen, und dem 5. Polniſchen Armee-Corpo unter Poniatowski ,

43 000 Mann Infanterie, 4200 Mann Cavallerie, 3500 Mann Ar: tillerie mit 140 Gejdügen , vollzog ſich auf folgende Weije: Das erſte Corpo , unter Davouſt , 5 Diviſionen Franzoſen,

1 Bayeriſchen , 1 Weſtfäliſdien , 3 Polniſdien Infanterie-Regimentern, 25 000 Mann Infanterie, 2500 Mann Cavallerie, 2400 Mann Ar:

tillerie und 100 Gejdyüße zählend, ſtand in der Provinz Preußen. Das neunte Armee-Corpo, unter Victor , Franzoſen, Rhein:

abgeſehen von 2 Regimentern Portugieſen , enthaltend 88 Bataillone

bündler , Sachſen und Polen , concentrirte ſid) in den Marken und

und 16 Escadrong in der Stärke von 68 000 Mann Infanterie und

zählte 30 000 Mann Infanterie , 3000 Mann Cavallerie und 70 Geſchüte.

3500 Mann Reiterei mit 240 Kanonen ,1 30g durdy Pommern und Preußen. Das zweite Corpo , unter Dudinot, Herzog von Reggio , 3

Durdizugspunkt. Ueber Glogau zogen dag 4. Armee- Corps unter

Diviſionen, 51 Bataillone und 20 Escadrons, meiſt Franzoſen , traf

dem Obercommando des Vicekönigs von Italien , beſtehend aus 46 456

Für das übrige Heer aber war Slogau der Vereinigungs- und

Ende März in Berlin ein und blieb dort und in der Umgegend 5

Mann Infanterie , 3800 Mann Cavallerie, 2540 Mann Artillerie

Wodyen , am 2. Mai erſt brach es nadı Cüſtrin auf ; ſeine Stärke belief ſich auf 34 000 Mann Infanterie und 2800 Mann Cavallerie mit 114 Geſchüßen.

mit 100 Ranonen , das 6. Armec: Corpo , die Bayern , unter Gou : vion St. Cyr , 25 700 Mann Infanterie, 3100 Mann Cavallerie,

1

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beizuwohnen. Nachdem der Prinz die Parade abgenommen und von weit hergekommen , um dieſem Feſte beizuwohnen und die mit ſich wieder in das Schloß zurü & begeben hatte , las der Regiments- | dem eiſernen Kreuz geſchmückten Veteranen vom Regimente als fanterie, 2000 Mann Cavallerie, 900 Mann Artillerie mit 46 Ge- | Preußen unter York gehörten , nebſt einer Diviſion, beſtehend aus

1200 Mann Artillerie mit 50 Gejdüşen , das 8. Armee : Corps,

Das dritte Corps, unter Ney , beſtehend aus 2 Diviſionen Weſtfalen, unter dem Commando des Königs von Weſtfalen 25– 766 der -

1

Franzoſen , darunter 3 ausländiſchen Regimentern und 1 Diviſion zweite Commandant war der Marſchall Vandain me — , Württemberger, im Ganzen 60 Bataillone und 56 Escadrons in der Mann Infanterie , 2140 Mann Reiterei , 884 Mann Artillerie mit mit 90 Geſchüßen , zog über Frankfurt a. d . Oder nach Thorn .

Das ſiebente Armee -Corps, die Sachſen unter Regnier,

46 Kanonen , die Kaiſergarde, nämlid , die alte Garde unter Lefèvre , 8000 Mann , die junge Garde , unter Mortier , 23 600 Mann,

die Weichſel-Legionen unter Craparede, 8300 Mann Polniſdyer

24 000 Mann Infanterie, 3000 ' Mann Cavallerie, 1000 Mann Infanterie, die Heitergarde unter Beijière , 5000 Mann, die Gens Artillerie mit 40 Geſchüßen , ſammelte ſich in Guben und rüdte in darmerie d'Elite, 532 Mann, 5723 Mann Artillerie, 150 Kanonen. , wo die Später nahmen die zahlreichen Erſaß-Mannſchaften und neuformirten 2 Colonnen , die eine über Karpe, die andere über Neuſalz ohne Glogau Heeres-Abtheilungen ebenfalls hier ihren Weg . .

Oder auf einer Schiffbrücke überſchritten wurde , und

zu berühren, über Frauſtadt nach Poſen und von dort nadı Kaliſch. Das zehnte Armee: Corps , unter Macdonald , zu dem die

( Fortſeßung folgt.)

' ‫ܒ‬ ‫ܪ‬

Stärke von 35 700 Mann Infanterie und 3500 Mann Cavallerie

341

Ehrengäſte dazu eingeladen worden. Von den Offizieren , welche | Verſuche betreffend die Züge und Herſtellung vou Geſchoſſen und 1817 ſchon beim Regimente geſtanden , befanden ſich noch 3 Majors, Patronen, gemacht. In Betreff der Mehrlade- Vorrichtung hat ſich 6 Hauptleute und 1 Lieutenant bei demſelben . Der Prinz ſandte die Gewehr-Commiſſion für loſe -anhängbare Magazine anſtatt feſter, im November 1844 noch nachträglich 82 Lithographien des Ged . h. mit dem Gewehr verbundener entſchieden, weil bei ſolchen der mäldes , welches dem Regimente bei der Zubelfeier geſchenkt war, Soldat ſein geleertes Magazin leicht mit einem neuen dertauſchen uud beſtimmte ſie zur Vertheilung an ſämmtliche Offiziere und Ober: kann , die Zeit , die dabei verläuft , kaum in Betracht kommt und Aerzte. Den Empfängern war dieſes Andenken an einen unvergeß: die Feuer - Geſchwindigkeit außerordentlich groß wird. Bei dem lichen Tag um ſo werthvoller , als jedes einzelne Bild mit der Schnellſchießen, welches vor den Mitgliedern des Reichstags , noch eigenhändigen Unterſchrift des Prinzen geſchmückt war. wenidoppe dazu Gewe SoldSchüſ geübtenviele ausgeführteinge von hr ger lt atenſe, wie Bald folgten nun die traurigen Vorgänge der Polniſchen Ins neue Remidas führt, e gab ſo das ward ng ſurrection , ſowie die Jahre 1848 und 1849. Was das Regiment ton -Gewehr und 5 Treffer für je 3 mit dieſem .. in dieſer Zeit geleiſtet und daß es ſich der Auszeichnung würdig Eine beſonders ſchäßenswerthe Erfindung iſt nun – wie be bewieſen , den Prinzen von Preußen als Chef verehren zu dürfen , reits in Nr. 40 der adg. Mil .- 3tg . v . 0. 3. in Kürze mitgetheilt iſt bekannt und in der vortrefflichen Geſchichte des Regiments der wurde – für das Schloß noch kürzlichv von dem Artillerie-Haupt 1

Nachwelt aufbewahrt.

Am 11. Juni 1854 ſandte das Regiment eine Deputation

nach Berlin, um Seine Rönigliche Hoheit am Tage ſeiner ſilbernen Hochzeitsfeier zu beglückwünſchen . Dieſe Deputation beſtand aus

Madgroß Wadſen , wie früher geſag mannhaup wurde), der über Verdienſt es (nicht um die Löſung der Gewethrfr t ſen age hat, in Verbindung mit dem Rüſtmeiſter Rasmuſſen gemacht word, en. Sie haben die Aufgabe gelöſt , die Kraft des Rüdſtoßes zur be

dem Oberſt v. Plonski , dem Major v. Szymborski , dem

wegenden Kraft zu machen. Der Lauf ſißt zu dem Ende nicht feſt

Hauptmann Reck v. Schwarzbach , dem Premieur-Lieutenant v. Normann , dem Second- Lieutenant v. Tichirſchky und dem

im Schafte, ſondern findet ſein Widerlager an einer Feder; beim Abfeuern wird ſie zurückgedrückt, dadurch wird das Schloß geöffnet, 1

Stabs-Hautboiſten Lange. Sie brachte dem Regimente die frohe die abgeſchoſſene Hülſe ausgeworfen , die neue Patrone vor die Nachricht von einem abermaligen Gnadenbeweiſe des hohen Chefs Stirnfläche des Verſchluſjes gebracht, indem nämlich ein Patronen

mit, indem Seine Königliche Hoheit dem Regimente 500 Thalerals Magazin für 6 Patronen in der Nähe des Schloſjes am Gewehr Capital zur Stiftung eines Fonds zum Beſten der Unteroffiziere befeſtigt iſt . Der Verſchluß ſchließt ſich wieder, und das Gewehr und Soldaten bewilligt hatte . iſt von Neuem zum Schuſſe fertig, ohne daß der Schüße irgend eine

Am 2. Juli 1855 inſpicirte der Prinz das Regiment in

Bewegung gemacht hat. Das Gewehr iſt ſonach ein Selbſtlader

ſeiner neuen Garniſon Poſen zum erſten Male in ſeiner Eigenſchaft ( automatiſches Gewehr ), der Schüße braucht es nicht von der Schulter als General-Oberſt der Infanterie, zu welcher neuen Charge der:

zu nehmen , um es von Neuem zu laden , er kann es in der An:

felbe durch die Gnade Seiner Majeſtät des Königs am 20. März ſchlagſtellung behalten ; ſobald er einen Schuß abgefeuert hat, ladet 1854 ernannt worden war. Das Regiment erercierte vor ſeinem

es ſich von ſelbſt wieder . Sind die 6 Schüſſe des Patronen - Ma

Chef auf dem place d'armes des Forts Winiary und erwarb ſich gazing abgegeben , ſo wird ein neues Magazin aufgeſeßt. die volle Zufriedenheit des Prinzen, der daſſelbe zweimal dem com

Die

Geſchwindigkei wird auf dieſe Weiſe ſehr vermehrt. Die wird freilich, wie nugbar auch die Erfindung iſt, verſchieden beant

t Feuer mandirenden General , General der Cavallerie v. Tießen , en Frage, wie weit ein ſolches Gewehr ſich zum Kriegs -Gebrauch eigne, parade vorbeiführte . As Erinnerung fandte der Prinz allen an: weſenden Offizieren , welche ſeit 1842 eingetreten waren , alſo das

wortet. Ein gut ausgebildeter Soldat , der mit ſeinem Feuer ſpar

erwähnte Bild nicht erhalten konnten, ſein lithographirtes Portrait.

jam iſt, wird ein ſchnellſchießendes Gewehr hochſchäzen ; für einen

1

1

Nach der Thronbeſteigung befahl König Wilhelm unterm 8. Ja- ſchwach ausgebildeten kann es eineGefahr ſein. Die weiteren Proben nuar 1861 , daß das unterdeſſen 2. Weſtpreußiſches Grenadier:

müſſen darüber entſcheiden , ob ein allgemeiner Gebrauch von der

Negiment ( Nr. 7) benannte nunmehr den Namen : Königs-Grena: | beſchriebenen Waffe gemacht werden kann. dier: (2. Weſtpreußiſches) Regiment (Nr. 7) und auf den Achſel

1

Nach dem Wochenblatte „ Vont Fonsvar “ („ unſere Verthei

klappen den Königlichen Namenszug mit der Krone führen ſoll. digung “) ſoll es den Däniſchen Ingenieuren gelungen ſein , ein, So blieb der König Wilhelm Chef des Negiments. 1

( Schluß folgt .)

Das neue Däniſde Infanterie -Gewehr. In einer der legten Sigungen des Reichstags zu Kopenhagen wurde die Bewilligung der Mittel für eine neue Gewehrfabrik ausge-

alle anderen Conſtructionen übertreffendes 8 -Millimeter -Gewehr her: zuſtellen , deſſen Geſchoß - Anfangs- Geſchwindigkeit um 50 Meter größer iſt als z. B. jene des in Deſterreich -Ungarn angenommenen Nepetir- Gewehrs. Der beſtrichene Naum ſoll faſt 500 Meter be tragen. Noch iſt die Einrichtung Geheimniſ der Erfinder und der Militär- Autoritäten ; ſoviel iſt aber bereits bekannt, daſs das Pulver

ſprochen . Während des Sommers ſoll das neue Gewehr noch weiter der Patrone ſehr ſtark gepreßt und das Geſchoß mit einem Kupfer durch ein Bataillon (das 23.) geprüft werden , und wenn die Probe Mantel verſehen iſt. Der Lauf wird deshalb nicht verbleit und

günſtig ausfällt, ſo iſt die Bewilligung der Mittel für Anſchaffung fol ſelbſt nach 100 Schüſſen ohne Reinigung noch vollſtändig rein des Gewehrs zu erwarten . Die Herſtellung der neuen Waffe kann

dann vielleicht noch im Herbſte beginnen nnd nach zwei Jahren be: endet ſein. Die weitere Probe , auf welche das Volksthing großes Gewicht legte, wird kaum etwas Anderes als einige Veränderungen an der äußeren Ausſtattung des Gewehrs zur Folge haben ; die

geweſen ſein.

chie deneiſche s. Kriegsminiſter . Franzöſ General Ferron ,Verſ der neue Kriegsminiſter erhalten , Frankre wieder neuen einen ich hat [Z.)

Hauptfrage iſt, wie ein aus dem Kriegsminiſterium ſtammender Ar: den 17ten ſeit 1871 , nachdem General Boulanger ſeinen Play an tikel in der „ Berlingſken Tidende“ ſagt , als gelöſt zu erachten . Die Däniſche Commiſſion iſt auf dieſem Gebiete bei beſchränkten

der Spiße der Franzöſiſchen Militär - Verwaltung , der ſeit Anfang

vorigen Jahres

alſo etwa 112 Jahre - von ihm behauptet

Mitteln durch unverdroſſene Verſuche außerordentlich weit gekommen. worden war , hatte abgeben müſſen. Schwer genug mag ihm das

Noch im Jahre 1885 war nach Prüfung des Mechanismus an einer ſehr angekommen ſein, allein es iſt noch nicht aller Tage Abend, und wer großen Anzahl Gewehre kein ganz zufriedenſtellendes gefunden ; erſt weiß, ob nicht óemnächſt wieder einmal der General berufen werden wird, vor einem Jahre hat man die Möglichkeit einer fabrikmäßigen Her:

die Leitung der Franzöſiſchen Heeres- Angelegenheiten zu übernehmen.

ſtellung eines ſolchen ermittelt und weitere Einzelnheiten feſtgeſet;

Sein Nachfolger iſt General Ferron geworden. Ueber die Perſönlichkeit dieſes Generals, welcher einen in Deutſdland nod ver :

es wurden Maſchinen zum Ziehen der Läufe angeſchafft und neue

342

hältnißmäßig ſehr wenig bekannten Namen führt, können wir folgende 4 nähere Mittheilungen machen , die nach der Beſchaffenheit ihrer Quelle ale völlig zuverläſſig angeſehen werden dürfen ; ſie ſind nämlich dem vortrefflichen Werke: „ Nos généraux 1871-1884 , par H. Roger de Beauvoir , 3ème édition , Paris 1885, Berger-Levrault & vielleicht auch Cie .“ entnommen , welches nach officiöſen Angaben den eigenen Ausſagen der Generale – zuſammengeſtellt worden iſt. Theophil Adrien Ferron iſt am 19. September 1830

bekleidet wird. Später erhielt er das Commando der 13. Diviſion. in Chaumont, von wo er auf den Vorſchlag des Generals Saujjier

zu Pré -St. Evroult ( Departement Eure und Loire) geboren und ſteht demnach heute noch in dem fräftigen Mannegalter von 56 Jahren.

von Paris und die Franzöſiſchen Grenzen , die andere über die Eiſen: bahnen ,, beide Arbeiten werden ſehr geſchäßt. Der General hat bei der Uebernahme ſeine neuen Poſtens folgenden Tagesbefehl erlaſſen :

-

nach Paris berufen worden iſt , um der Nachfolger des Generals

99

1

Boulanger zu werden . General Ferron iſt ein ausgezeichneter Militär : Schriftſteller , ein Mann von unbeſtreitbarer Bedeutung, ein höchſt eifriger Arbeiter, von ſchneller Auffaſſung und hohem Verſtande. Derſelbe hat nad 1870 zwei Schriften veröffentlicht , die eine über die Vertheidigung

Seine Laufbahn hat derſelbe im Ingenieur - Corps und zwar haupt

n und gemach Algerie ſächlichInin dem Alter von den 20 Colonie Jahrenn (am 1. t.November 1850) trat

ent ham

!

.

1 1

„ Offiziere, Unteroffiziere uud Soldaten des Franzöſiſdien Heeres !

er in die polytechniſche Sdyule und wurde am 1. October 1852 als

Durch Decret vom 30. Mai hat der Herr Präſident der · Republit mir die Ehre erwieſen , mir das Amt der Kriegøminiſters anzuvertrauen. g der Meßer Applications t Zöglin eutenan -Schule zum Unterli ernannt ; Indem ich dieje dwierige Stellung übernahm , zählte ich auf zwei Jahre ſpäter wurde er in das 3. Genie - Regiment verſett, welches zu Montpellier in Garniſon ſtand. Am 1. October 1852 die völlige Hingebung von Auen in jeder Stufe der Hierarchie. 3d habe das feſte Vertrauen , daß die verſchiedenen Waffen: wurde er zum Lieutenant befördert, die weiteren Stufen der militä: riſchen Hierarchie erſtieg er zu folgenden Zeitpunkten : Capitain wurde gattungen unter meirfer Leitung entſchloſſen auf dem Wege des Fort

er am 28. Januar 1857 , Bataillons : Chef am 5. Auguſt 1869,

jďritts beharren werden, den ſie eingeſchlagen haben .

- , Oberſt am 20. Juli 1878, Oberſt-Lieutenant am 18. September 1875

Die Heere, welche uns umgeben , nehmen jeden Tag an Größe und Ausbildung zu. Unverrückt ſtehen bleiben, wäre ein Rüdjchritt

nde Kriegøt BrigadeSeine -General 6. Juli erſteambedeute 1882. hat voữführte er im Krim-Sriege. Vor Sebaſtopol zeichnete er ſich am 8. September 1855 bei dem

und die ernſteſte Gefährdung der Intereſſen des Vaterlandes ,

; ݂ܳ‫ܕ݁ܬ‬

Wie meine Vorgänger werde id) ohne Zögern Sie Umbildung

Sturm auf den kleinen Redan des Malakofj's dadurch aus , daß er | unſeres Militärſtandes fortſeßen , und alle meine Tage werden der einer der Erſten war , der an der Spiße einer Sapeur - Section in Stärkung der Wehrkraft Frankreichs und der Republik gewidmet jein . “ Das iſt alſo der General , weldher gegenwärtig dem Rufe zum das Unerſch Junererođenhe ng das des Werks eindran eit Franzöſiſchen Kriegsminiſter gefolgt iſt. Seine Fähigkeiten als tapferer Dieje Lieuten Handluant von Ritterk Tapferkreuz it brachte und demg . jungen Soldat und wiſſenſchaftlicher Offizier hat er bereits an den Tag ge:

Bei gion der Rüdkeh der Ehrenle ein. r aus der Krim zog er mit ſeinem Regiment

legt ; nun bleibt ihm ned; übrig den Beweis beizubringen , daß er

wieder in Montpellier ein . Er wurde dann nach Algerien entjandt

aud der Leitung des Franzöſiſchen Heerweſens gewachſen iſt, um ſidy

und dem Ingenieur : Stabe beigegeben , 2 Jahre ſpäter kam er als

auf die Dauer behaupten zu können.

*

Die Zukunft wird hierauf die

1

Capitain in das Vaterland zurück und war zunächſt in St. Omer, dann wieder in Montpellier thätig ; an leşterem Orte wurde er zur Regiments-Sdyule commandirt. Als Militär-Lehrer muß er frühzeitig ein bejonderes Talent an den Tag gelegt haben, denn wie unſer Werk ſagt, veranlagten ſeine Kenntniſſe , ſeine Intelligenz und bedeutende Fähigkeiten ſehr bald , daß er zum Lehrer der Kriegskunſt an der

e zu1866 ernannter wurd Meß wurde -Schul Applicatio Am ns15. März als e.Genie:Director nach NeuCaledonien geſchickt.

Drei Jahre ſpäter empfing er das Patent als

Bataillons Commandeur. In dieſer Stellung befand er ſich in der Ferne, als der Krieg zwiſchen Deutſchland und Frankreich ausbrady, jo

Antwort geben.

N a d r ich te n . Dentides Keid .

[ -h.] Carlsruhe,, 28. Mai . [Neuartige Uebungen de8 1. Badiſchen Leib - Grenadier : Negimento Nr. 109.] In Nr. 30 der Allg. Milit.-Ztg. v. 0. 3. brachte eine Berliner Cor: reſpondenz die Mittheilung, daß die gegenwärtigen Uebungen der In fanterie, für welche zum Theil ſchon der neue Entwurf der Felddienſt

Ordnung maßgebend geworden ſei , mit dem letzten Neſt der Linien Taktik gebrochen hätten. Es wird dazu bemerkt, daß dies wohl nur als Wiedergabe der äußeren Wahrnehmungen des Berichterſtatters aufzufaſſen jei und daß ichon früher auf mandem Erercierplaße in

er erſt am 1. März 1871 in die Heimath zurückkehren konnte. Deutídland ähnliche Ausführungen zu ſehen geweſen wären. Wir daß Er fand ſofort in der Armee von Verſailles Verwendung als Com- möchten nun hinzufügen, daß wirweder die Wahrheit der einen, nod die mandant und hatte bei dem Kriege gegen die Commune die Batterie

der anderen Bemerkung beſtreiten wollen , wohl aber beſtätigen können,

auf der Avenue der großen Armee in Stellung zu bringen. In dieſer

daß in der That ießt

nach Anwendung der neuen Felddienſt-Ord

ein anderer Wind in der Anordnung der Erercier-lebungen der Infanterie herrſcht wie früher. Einen Beleg hierzu können wir beibringen . Geſtern Vormittag hatte das 1. und 2. Bataillon des hieſigen 1. Badiſchen Leib-Grenadier -Regiments Nr. 109 die alljähr:

nung

Art nahm er weſentlichen Antheil an der Einnahme von Neuilly. Für ſeine Waffenthat wurde der Bataillons :Chef Ferron mit dem n beloh legio nt . Ehrenvon Offiziersk swerken Alsreuzdie der Anlage Feſtung

an den Grenzen Frankreichs lich wiederkehrenden Bataillons-Vorſtellungen vor dem Herrn Brigade: n Commandeur, Gencral -Major Freiherr v. Nöder. Dieſe Vor:

nad, einem neuen Tracee beſchloſſen wurde, war e8 der Major Ferron ,

ſtellungen boten in dieſem Jahre um deswillen ein weitergehendes

hr inſofern in volle effe, weilbei denſelben das Repetirtraut wurde. In der Inter al anver die Leitung der ArbeitenienbeiundEpinwar dem evonGewe einer Reiter-Abtheilung Wirtſamkeit trat, als dieCavalleric-Attat namentlich in dere Provinz Folgezeit kam er nach Algeruar e Geni - Director ausgeführt und nicht nur mit Fähnchen markirt ward. Um 8 Uhr

1879 wurd er zum Oran thätig, am 22. Febr in Bourges ernannt. Von dieſer Stellung wurde er auf Antrag des General de Galliffet enthoben, welcher als guter Menſchenkenner .

früh traf Seine Königliche Hoheit des Großherzogs auf dem Plaße ein, um den Uebungen anzuwohnen . Das 1. Bataillon eröffnete das Erercitium mit Marſchbewegungen im Bataillon , woraus ſich dann ihn zur Ueberraſchung von Vielen zum Chef des Generalſtabs des die Gefechtsformation entwidelte. Unterdeſſen hatte ſich auf der Oſt ſeite des Plaßes der markirte Feind aufgeſtellt, ' der, als die Truppen 8 vorge 9. Corp e wurde Oberſt Ferron dazu berufen , den ſich nach dieſer Seite wandten, ein lebhaftes Feuer eröffnete. Wäh ndengen Jahrhatte. folgeſchla Im Dienſt eine Unterchefs des Generalſtabe im Kriegsminiſterium zu rend das 1. Bataillon dieſen Feins, von dem angenommen wurde, daß das Terrain auf ſeinem linten Flügel eine Verſtärkung unmöglich verſehen. Seit jener Zeit iſt er zum Brigade: General beförbert worden

madhe, angriff, formirte ſids das 2. Bataillon auf dem linken Flügel

und ſtand in dieſer Eigenſchaft zunächſt an der Spiße des Generalſtabs

des 1. Bataillons ,um den ſids auf dem feindlichen rechten Flügel Widerſtand zu leiſten. Nacy being zeigenden me zogen ſich wirtſamen detem SturVerſtärkungen beide Bataillone zurüd . Aufdem Rüdmarſch

, des Kriegsminiſteriums,allerdings nur proviſoriſmch und ione zwardeshalb ral weil ein ſolches Amt gewöhnlich nur von eine Diviſ

- Gene

1

?

343 ward plößlich von der linken Flante Cavallerie fidhtbar.

Im ſelben

[St.] Ein Nachzügler der Literatur einer großen Zeit liegt vor

Moment faſt war aber auch ichon die Front dorthin genommen , um uns. Es handelt ſich um einen Bericht über die Thätigkeit ber freis den herantommenden Feind mit Salven zu empfangen , denen ſodann willigen Krantenpflege während des Rrieges von 1870,71 und zwar ein rieſiges Schnell feuer folgte. In der Zeit zwiſchen der Entfernung auf einer Haupt-Station, nämlich zu Corbeil. Das hier Dargebotene von etwa 400 Meter bis zum Herankommen an die Schübenlinie iſt in mancher Hinſicht von großem Intereſse für die Leſer dieſes konnten beiläufig 10 bis 12 Schuß abgegeben werden. Dieſer An:: Blattes, namentlich aber für jene , welche ſelbſt an der Einjaliegung griff war alſo abgeſchlagen, und die beiden Bataillone konnten wieder und Belagerung von Paris theilnahmen und ganz beſonders für die

ihre volle Aufmerkſamkeit dem gegenüberliegenden Feinde widmen ; von Neuem ward gegen denſelben vorgegangen , wobei diesmal dem 2. Ba:

Angehörigen der III. Armee. Voufommen richtig iſt , was der Verfaſſer gleid, in Eingange

taillon die Hauptaufgabe zufiel. Im Augenblick des Zuſammenſtoßes ſeiner Broſchüre ſagt, daß nämlich die Thätigkeit der freiwilligen Krankenpflege in den vielen Schriften über den Deutſch - Franzöſiſchen an einer erſchien wiederum Cavallerie auf dem Plane, hattevonaberdemnurhinter der Rrieg verhältnißmäßig wenig Berückſichtigung gefunden habe. Und Stelle Gelegenheit zum Durchbruch , um dann

Front haltenden Soutien ſcharf angenommen zu werden. Alle dieſe Bewegungen wurden muſterhaft ausgeführt. Nach beendeter Kritik durch die Herren Generale ſprach Seine Königliche Hoheit der Großherzog ſich ſehr anerkennend über die Leiſtungen aus und dankte den

doch war dieſe Thätigkeit eine ſehr bedeutende : vielfady – und ſehr oft nur im Stillen – haben zahlreiche Männer der verſdiedenſten Stände zuſammen gearbeitet, um ſowohl in der Heimath wie in der Fremde das Loos der Soldaten und ſeiner Führer zu verbeſſern. Es

Commandeuren. Die Gefechts-Uebungen leitete Herr Oberſt v. Didt man. - Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog wurde geſtern

iſt daher als ein nid)t8 weniger als überflüſſiges Unternehmen zu be zeidynen, daß der Verfaſſer ſeine in dieſer Richtung gemachten Erfah

auch die neue Ausrüſtung vorgeſtellt, über weldie Höchſtderſelbe ſidy ſehr anerkennend ausſpracy , nachdem dieſelbe einer eingehenden Bes

rungen und mittheilt .

Der Verfaſſer - der als Delegirter der freiwilligen Kranken

ſtrigen Tage madyte das 2. Bataillon unter Führung des Herrn Majors v. Hollink ; dag 1. Bataillon hatte Herr Major v. Eberſtein

pflege, bezw . ſtellvertretender Haupt-Etappen -Delegirter in Corbeil thätig war – ſdildert ſeine Erlebniſſe hauptſächlich nach den Acten ' der Delegation , hat jedoch auch ſeine Briefe in die Heimath und das

vorgeſtellt.

eigene Gedädytniß dabei zu Hülfe genommen.

ſichtigung unterzogen war.

Den Sdhluß der Vorſtellungen am ge-

Daß für ſeine Wahr:

Dänemart.

nehmungen gerade ſeine Stellung in Corbeil einen geeigneten Boden

* Kopenhagen , 26. Mai . [Vortrag des Kriegs miniſter über die Befeſtigungsfrage.] Der Kriegsminiſter

abgab , lag in der Natur der Dinge. Dieſe Delegation hatte durch id nittlid ) einen Beſtand von 2000--2500 Kranken ; es vereinigten

23. 6. M18.

fid darin alle Zweige des Dienſtes, welche regelmäßig in den Bereich

im Redyten Arbeiter:" und Wähler-Verein im Vororte Frederiksberg

der freiwilligen Krankenpflege fallen. Außerdem wurde derſelben durdy die Lage des Orts zwiſchen dem Operationsfeldc der III. und dem der II. Armee eine Reihe von Geſchäften zugewieſen , welche bei an deren Delegationen wohl kaum in folder Ausdehnung vorgekommen

hielt, wie man der Nordd. Aug. 3tg. " idreibt , am

einen Vortrag über die ihm trok aller Veränderungen , die mit der

Linken vorgegangen ſind, noch wenig hoffnungsreid) erſcheinenden Aus ſidhten und über den Stand der Befeſtigungsjade im Beſonderen. Bei den geſpannten Europäiſden Verhältniſſen , die , wie er nid)t zweifelte, in ben uächſten Jahren zum Kriege führten , erklärte er die Verthei: digungs -Anſtalten für dringend nothwendig und wies auf die Feld befeſtigung bin , welche auf alle Fälle in Ermangelung permanenter

Feſtungen zu Stande gebrad)t werden müßte. Zur See könnte Ropen hagen , wenn die neuen Forts von Koſtrup und Charlottenlund mit den neuen Kanonen (deren Anjdaffung in dem proviſorijden Finanz gejet enthalten iſt) verſehen wären , hinreichend gedeckt erſcheinen ; die Schiffe der Seemädyte wären nid) t der Art , daß ſie gegen die Kanonen

diejer Forts ſich behaupten könnten. Aber erſt wenn das neue Fort auf dem „ Mittelgrunde“ fertig wäre, deſſen Bau 7 Jahre in Anſprud) nähme und nicht auf proviſoriſdem Wege bergeſtellt werden könnte,

jein werden. Aus dieſem Grunde wurde auc, don Anfang December

dic Delegation von Corbeil zu einer ſelbſtändigen erklärt , d. h. ſie idied aus jedem Verhältniſſe zum General Etappen :Delegirten der III. Armce aus und wurde nur der dem Königlichen Commiſſar zur Seite ſtehenden Central Commiſſion für die freiwillige Krankenpflege in Ber: jaille8 untergeordnet. Der Geſchäftökreis war ein ſehr vieljeitiger, eine beſtimmte Grenze war ihm nicht geſetzt, und bierin gerade lag, wie der Verfaſſer ſagt, ein beſonderer Reiz. Im Ganzen verfügte die Delegation im Winter 1870/71 über etwa 140 der freien Kranten

pflege angehörende Perſonen, darunter 42 Pflegerinnen. Der Verfaſſer beridytet einfad, und dylicyt, klar und anſchaulid

ſeine Erlebniſſe. Er kam um die Mitte November nach Corbeil zur Uebernabme der Delegation und ſtand derſelben vor , bis nad bem

wäre der Scut der Stadt von der Seejeite als vollendet zu bez Abzug der Deutjdjen Truppen auf dasrechte Seine-Ulfer ſeine Er zeichnen. Auf der Landjeite müşte man fidy, da die Bewilligung für

permanente Befeſtigungen auch im nädyſten Jahre nid)t zu erwarten ſtände, mit der Feldbefeſtigung begnügen, und zwar müßte man dieſe an der Stelle beginnen, wo ſie mit einer permanenten zuſammenfiele,

ſo daß die Arbeit ſpäter nidyt als verloren erſdiene. Man habe daher mit dem Canal in Lyngby, begonnen, man habe die Anlage einiger Batterien im Ordruper Gebüſch in Angriji genommen , und im Som : mer werden die Arbeiten in den Wieſen von Hvidöre, die zur Deckung

der Ueberſchwemmung an dieſer Stelle zu dienen haben, vorgenommen

werden .Daran ſdsließe ſich dann die aus den Geldern des Vereins für die Vertheidigung des Vaterlandes beſtrittene, jept nahezu vollendete

Anlage des Forts auf der Garderhöhe, und während wir von modernem Poſitions - Geſchütz bisher nur die von Däniſchen Frauen gejdhenkten Kanonen gehabt hätten , würden wir bald 50 Stück ſoldier beſiten. Freilid) wäre einé Feldbefeſtigung nicht im Stande , fid ) gegen einen

Feind von gehöriger Stärke lange zu behaupten ; auds koſtete deren

Vertheidigung mehr Soldaten als permanente Feſtungen , indeß müßte 1

man ſich jetzt mit dem begnügen , was man erlangen könnte.

Im

Ganzen ſtiege die Theilnahme der Bevölkerung an der Sache. Jens Vuok hätte neulid in Horſens nichts weiter dagegen anzuführen ge wußt, als daß die Vorjdläge nidyt zuſammenſtimmten ; eher müßte man ſich wundern, daß ſie die ganze Reihe Jahre hindurd, einander

nennung zum Hauptdelegirten in Verſailles erfolgte und ihm die Sorge für die auf dem linken Ufer zurückgebliebenen Kranken und Verwundeten übertragen wurde. So hatte er beinahe 4 Monate hindurch Gelegenheit, eine ausgedehnte , wie erſprießliche Wirkjamkeit zu entfalten. Am 12. März 1871 verließen , wie der Verfaſſer berichtet, die letzten

Deutſchen Truppen Verſailles , und ſchon am Abend deſſelben Tags rückte das erſte Franzöſijde Regiment in die Stadt ein. Wir ſelbſt haben die ſehr anregend gehaltene Schrift des Ver: falſers mit großem Intereſſe geleſen. Dieſelbe wird mandjem Offizier , der ſie in die Hand nimmt, ein noch wenig gejdyilbertes Gebiet er: dyließen und ihn einen Blick in Verhältniſſe thun laſſen , die ibm nod ziemlich unbekannt waren . Namentlich wird auch der Sanitäts

Offizier in der Sdrift Vieles finden , das ſeine Aufmerkjamkeit ver : dient, ſo beſondere das über die Thätigkeit der freiwilligen Kranken :

pflege und ihre Beziehungen zur neuen Kriego-Sanitäts- Ordnung Ges jagte. Gerade dieſe letterwähnte Frage bedarf noch mancher Klärung, wozu die vorliegende Brojchüre ein ſchäßbares Material gewährt. Somit empfehlen wir die patriotiſche Schrift angelegentlich und danken dem Verfaſſer, daß er ſie auf den literariſchen Markt gebracht und dadurdy sie Literatur über den großen Krieg von 1870,71 ver: vollſtändigt hat.

ſo ähnlid, gewejen wären . So hoffte der Miniſter', daß wir doch all mälig vorwärts kommen würden.

K r i t i k.

in Die Delegation der freiwilligen Krankenpflegevon Corbeil während des Deutſch- Franzöſiſchen Kriegs von F.

Wardenburg , Großh. S.Wirkt. Geh.-Nath, im Winter 1870,71, Delegirter in Corbeil undſtellvertretendem Haupt-Etappen -Dele: girter der III. Armee. Jena 1886. Verlag von Guſtav Fiſcher. 8.

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Vogt, Oberſtlieut. a. D. Herm ., Deutſches Heer- u . Wehrbuch. Nachtrag: Die Eintheilg. d d. eutſchen Reichs-Heeres nach dem Geſetz vom 11.März 1887, betr. Šie Friedenspräſenzſtärke. 12. ( 24 S.) Berlin , v. Decer. 15 Bf.

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Draudt, A., Hauptmann , Die Thätigkeit des Detachements Rankan im Feldzuge 1870/71. Ein Beitrag zur Geſdidhte der großh. beff.

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Goeben, A. v ., General, Das Gefecht bei Dermbach am 4. Zuli

Folgendes: Dieſe „ Betrachtungen über militäriſche Verhältniſſe der Schweiz" find

1866. -

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Das Treffen bei Kiſſingen am 10. Juli 1866.

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Hanneken , I. v. , Generallieutenant , Marſchall Bazaine und die Capitulation von Mek.

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zuerſt in der zu Darmſtadt erſcheinenden Allgemeinen Militär- Zeitung vers öffentlicht worden und bekämpfen die in der Schrift: „Das Vertheidigungs und Befeſtigungs -Syſtem der Schweiz ( Bern , bei Haller)" im vorigen Jahre veröffentlichten Grundſäke, nach welchen außer zwei Central - Waffenpläßent

und drei größeren Befeſtigungen noch 24 bis 26 Sperrforts hergeſtellt wers den ſollen . Man hat inzwiſchen in der Schweiz von der Ausführung dieſes



-

le

le

Niepold , t. preuß. Major, die Kämpfe zwiſchen der Seine und die Mittel des Landes allzuſehr in Anſpruch nehmenden Landes - Befeſtigungs Marne am 30. November bis zum 6. Deceniber 1870. ( Erſte Entwurfs Abſtand genommen , zumal bei Annahme deſſelben sämmtliche Truppen zur Beießung der Befeſtigungen verwendet werden müßten , unddie und zweite Schlacht bei Champigny - Villiers.) Mit einer Ueber: rechtzeitige Herſtellung der zahlreichen Werke , welche durch den Landſturm bei eintretender Kriegsgefahr zur Verbindung der permanent ausgeführten ſichtskarte. , Preis 2 M.8. deutſchen Bundescorps im Feldzug des erſt Forts noch vor dem Aušbruch des Kriegs erbaut werden ſollen , wie auch Die , des Dperationen in der hier beſprochenen Schrift überzeugend dargelegt wird , wahrſcheinlich Jahres ' 1866 , nad, authentiſchen Quellen. Mit 10 Beilagen. nicht zu erreichen ſein würde. Daß die Schweiz durch Fortſeßung des Wider .

ſtandes in dem Hochgebirge und Verwendung des Landſturms zum Guerilla

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A. , Oberſtlieutenant, Die Kriegführung der Dänen in Seubert, Jütland 1864. Mit einer Karte. Preis 2 M. 80 PF. Starklof, R., Geſchichte des K. Württembergiſchen zweiten Reiter: Regiments. Mit zwei Rupfern und einer Karte. Preis 12 M. Strombeck , K., Frhr. v., Kriegstagebücher aus den Jahren 1864 und 1866. Preis 1 M. 50 Pi.

Kriege einen in's Innere des Landes eingedrungenen Feind nicht zum Rüd zuge zwingen oder denſelben auch nur erheblich ſchädigen kann , ſteht nach dem geringen Erfolge der durch das Maſien - Aufgebot in Frankreich zuſammen

gebrachten Streitfräfte für unſere militäriſchen Leſer wohl ohnehin außer Wir empfehlen Allen , die ſich für die wichtige Frage einer Neuordnung

Zweifel .

der Schweizeriſchen Wehrverhältniſſe näher intereffiren , die kleine Schrif angelegentlich

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Militär - Zeitung. Zweiundredjz igiter Jaörgang. No. 44.

1889.

Darmſtadt, 3. Juni.

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Alg. Milit .- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Marf, des einzelnen Vierteljahrs bei nur sjähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Anzeigen von allgemeinem Jntereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten, literariſche zc. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile foſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Iche

Auffäße. Die 70jährige Jubiläums- Feier des Kaiſers Wilhelm als Chef des Königs-Grenadier-Regiments . I. (Sd;luß.) - Das neue Belgiſche Grercier Reglement für die Infanterie. Kritiſche Studie von v . Stwolinski. Der neue Franzöſiſche Schnelllader.

ulica

Nachrichten. Deutſches Reich. Au8 Elſaß - Lothringen. [Ergebniſſe der Militär - Aushebung von 1886.] Italien. [ Verhandlungen des Ab

-

geordnetenhauſes über das Marine-Budget.] Aritik. Anti von Conrady. Feuilleton. Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten durch Glogau im Jahre 1812. ( Fortießung.) Zur Beiprechung eingegangene Schriften. Allgemeine Anzeigen .

Disa

Die nächſten Jahre verfloſjen, wenn auch nicht gerade ruhig,

Die 70jährige Jubiläums - Feier des Kaiſers Wilhelm da der Polniſche Aufſtand vom Jahre 1863 die Kriegsbereitſchaft ---- als Chef des Königs-Grenadier-Regiments. für das Regimentim GefolgeHärteunit and im Jahre 1864 vor

d

indid

I. Jew

( Schlus .)

CIBA

demſelben ein Marſch an die Oſtgrenze angetreten wurde, ſo doch noch in Friedens-Verhältniſſen, da es ihm nicht vergönnt war, an 1

den Rämpfen in Schleswig - Holſtein theilzunehmen.

Dagegen

Es war am 12. November 1861 , als das Königs -Grenadier:: Regiment zum erſten Male die Ehre hatte, vor ſeinem Allerhöchſten

brachte das Jahr 1866 den Truppen den erſten Feldzug nach langen

Chef als König zu erſcheinen .* ) König Wilhelm begab ſich das mals zur Huldigung ſeiner treuen Provinz Schleſien nach Breslau ,

es die Schlacht bei Sfaliß , in welcher das Regiment, das bei

und als der Königliche Eiſenbahn - Zug in Liegniß hielt , bez grüßte der Allerhöchſte Kriegsherr das Offizier:Corps und ging die

auszeichnete, jedoch auch ſehr empfindliche Verluſte erlitt. Dies wurde mit warmer Anerkennung von dem allerhöchſten Chef her:

Jahren und damit friegeriſche Ehren in Menge. Vornämlich war

ben

i

Nachod die Feuertaufe erhalten hatte, ſich in hervorragender Weiſe

Front des. Regiments herunter. Zwei Tage ſpäter war das ganze vorgehoben bei Gelegenheit der berühmten Parade auf dem Marſchfelde. Regiment mit der Fahne des 1. Bataillons auf dem Liegnißer Bahnhof aufgeſtellt, als Rönig Wilhelm mit Ihrer Majeſtät der

Königin von Breslau zurückfehrte ; leştere verließ den Wagen, um ein im Januar verheißenes Fahnenband an die Fahne des erſten

Dieſe Parade des 5. Armee-Corps fand am 2. Auguſt 1866 bei Winſchau in der Nähe von Auſterlitz ſtatt, wobei der Königliche Chef ſein Regiment ganz beſonders auszeichnete, demſelben ſeinen Dank für das tapjere Verhalten im Kriege ausſprach , das Regis

Bataillonszuknüpfen. Dieſes Fahnenband zeigt die Preußiſche ment mit dem Degen jalutirte und daſſelbe perſönlich am Keron und Weimariſche Generalsſtickerei auf der Grundfarbe deſſelben, 1

rothem und dunkelgrünem Tuche, reſpective mit dem Preußiſchen und Weimariſchen Wappen geziert. Der König ſprach dabei die Er:

prinzen und dem commandirenden General, dem ſpäteren Feldmar ſchall v. Steinmeß , vorbeiführte. Als damals Seine Majeſtät 1

Der Königſprachdabei die for andem rechten Flügel des 1.Bataillons desRegimentserſchien hielt derſelbe an, nahm die Meldung des Regiments-Commandeurs,

wartung aus , daß das Regiment das neue Ehrenzeichen dereinſt

mit demſelben Heldenmuth vertheidigen werde , mit dem es ſein Panier im heißen Rampfe ſich zu erhalten wußte, wie das die In ſchrift auf demſelben bezeugt. *) Während wir in dem bisher Angeführten die angezogene Schrift

des Hofraths Schneider, ſowie die von dem Major v. Dresler , Haupt mann Quedenfeldt und Lieutenant v. Lewinsfi verfaßte und Seiner

Königlichen Hoheit dem Prinzen von Preußen gewidmete „ Geſchichte des

7. Infanterie-Regiments " benußt haben , folgen wir in dem Weiteren der Fortſeßung dieſer Regiments -Geſchichte, welche den Titel führt: „ Geſchichte des Königs-Grenadier-Regiments (2. Weſtpreußiſchen ) Nr. 7 2., auf Befehl

des Regiments zuſammengeſtellt von v. Schkopp, Hauptmann und Com pagnie-Chef. Berlin, 1877. "

Oberſten v. Voigts - N het entgegen und ſagte : „Ich freue Mich, Sie und Mein braves tapferes Regiment wiederzuſehen ". Der König zog hierauf den Degen und ſprach weiter : „ Ich will das Regiment dadurch ehren , daß Ich Meinen Degen ziehe und ſalu tire ; Meinen Dank fönnt Ihr in Meinen Augen leſen !" Und als Seine Majeſtät vor der Front des 2. Bataillons durch den geringen Präſenzſtand die Größe des Verluſtes bei Skalitz deutlich ausge ſprochen ſah , ſagte er gegen das Bataillon gewandt noch: „ Ihr habt alle Erwartungen übertroffen .“ Schon im Auguſt kehrte das Regiment in die Heimath zurück. Im .

il folgenden Jahr feierte König Wilhelm das 50jährigeRegiments-Chef

1

346

Jubiläum in Liegnitz, und es iſt begreiflich , daß unter der Nachwirkung der großen Ereigniſſe von 1866 das Feſt eine beſondere Weihe empfing. Seine Majeſtät, welcher durch eine Reiſe zur Pariſer Weltausſtellung verhindert war, am 6. Juni das Regiment aufzuſuchen , hatte beſtimmt , daß die Feier auf den 28. Juni , den

Jahrestag der Schlacht von Skalit , verlegt werde. Schon am Abend vorher traf der Allerhöchſte Jubilar in Liegniß ein und be grüßte das Difizier-Corps mit folgenden gnädigen Worten :

Meine Herren, Ich freue mich in Ihrer Mitte zu ſein ;

jährigen Jubiläums als Chef gewählt. Möge Gottes Segen ferner auf Meinem Negiment und auf ſeinen Fahnen ruhen. Liegnitz, den 28. Juni 1867. Wilhelm.

An Mein Grenadier:Negiment (2. Weſtpreußiſches ) Nr. 7. " Bei der Feſttafel erhob ſich König Wilhelm und forderte alle Anweſenden auf , nicht auf das Wohl von der Armee, jondern auf das Wohl des ganzen Volfes , aus dem die Arme heroor: gegangen, die Gläſer zu leeren. Später verjammalte derſelbe das

Ich habe Ihre Wünſche gewußt und habe dasFeſt verlegt,welches Offizier:Corps, um noch ein Gejsent für die Oifizier-Speiſeanſtalt Mir die Zeit wieder wachruft, in der Mein Königlicher Vater Mir

zu übergeben, beſtehend in einem von Profeſſor Rechlin gemalten Bilde , das den Angriff der Halbbataillone des Regiments auf die

dieſes Regiment gab. Ich bin Meinem Vater immer dankbar ger Oeſterreichiſche Brigade Rrenijern darſtellt . An demſelben Abend

weſen , daß er Mich an die Spite eiaes ſolchen Regiments ge ſtellt hat. "

Der Feſttag ſelbſt begann mit einer Parade vor Seiner Maje

verließ der König Liegnitz und wurde bei der Abfahrt auf dem Bahn hof mit begeiſterten Hurrahrufen des Difizier:Corps begleitet. Einige Zeit ſpäter, als die neue Speije Anſtalt für das Oifizier-Corps des Ne

ſtåt. Vor derſelben machte - der Oberſt v. Poigts : N het das

giments in 2großen gewölbten Sälen des früheren Gymnaſial-Gebäudes

Regiment mit folgender Allerhöchſten Cabinets-Ordre bekannt: „ Ich feiere heute zu Meiner beſonderen Freude mit Meinem

eingerichtet wurde, ließ Seine Majeſtät ein Delgemälde von jeiner Perſon folgen und überwies auch ein jilbernes Beſteck zum eigenen Gebrauch bei Tiſche, ganz der Einrichtung des Regiments ent

Regimente den Tag, an welchem Meines in Gott ruhenden Herrn

ſprechend , wonach für jeden Oifizier ein jolches Biſteck beſchafft

Vaters Majeſtät Mich vor 50 Jahren zum Chef dieſes Regi- wird, auf dem der Tag des Eintritts in das Regiment ver ments ernannt haben. Ich ſehe mit großer Befriedigung auf zeichnet iſt. dieſen langen Zeitraum zurück und ſpreche es heute gern Meinem Im Februar 1868 ſprachen jowohl die Königin A uguſta ganzen Negimente und ſeinen früheren Mitgliedern aus, daß Ich wie auch die Kronprinzeſſin Victoria den Wunſch aus, dem 2.,

in dieſen 50 Jahren viele Freude an demſelben erlebt habe. beziehungsweiſe Füſilier- Bataillon Fahnenbänder jų verleihen . Seine Das Negiment hat überall Meinen Erwartungen entſprochen ; es Majeſtät ertheilte hierzu gern die Einwilligung und ſprach zugleich hat ſich im Frieden in Ordnung und Mannszucht – das Of=

den Erwartung aus, daß das Regiment ſeine bisher in allen Kämpfen

fizier : Corps insbeſondere in Bethätigung des Preußiſchen Offiziers:Sinnes in ſeiner ganzen Bedeutung bewährt, und in dem

ruhmreich geführten Paniere auch mit dieſem neuen Shmuck ſtets in hohen Ehren halten und dereinſt wiederum zum Siege tragen werde.

Feldzuge des vorigen Jahres hat es ſeines alten Waffenruhms

Die Gelegenheit ſollte nicht lange auf jich warten laſſen . Im

würdig gefochten und ſeiner alten Geſchichte neue rühmliche

Sommer 1870 brach der Krieg gegen Frankreich aus, und ſchon

Blätter hinzugefügt. Ich habe den Tag von Skalitz, als einen am 25. Juli verließ das Regiment in drei Eiſenbahnzügen ſeine heſonderen Ebrentag des Regiments, für die Feier Meines 50- il Garniſonsorte und traf in der Nacht auf den 28. Juli in Landau ihrem König Jerome. Diejes Armee - Corps hatte ſich um Deſſau geſammelt , hatte gegen den 22. März die Elbe bei Roßlau übers ſchritten , war dann durch einen Theil von Sachen und der Liuſiß, durch die Städte Jüterbogk, Luciu , Sorau und Sagan gezogen und (Fortſepung.) am 6. April und den folgenden Tagen abtheilungsweije in Glogau Die erſten von den Truppen der großen Armee , welche durch eingetroffen, wo die einzelnen Abtheilungen vor der Stadt eine Revue Glogau zogen , waren die Bayern. Dieſelben Diejelben waren Ende Februar | vor Vandamme zu paſſiren hatten. Intereſſant für die damaligen

Der Durchzug der Franzöſiſdien Armee und ihrer Ver bündeten durdi Glogau im Jahre 1812.

aus Bamberg und Würzburg aufgebrochen , waren Mitte März in

Verhältniſſe in Glogau iſt die Schilderung, die der ſpätere Kurheiſiithe

Dresden eingetroffen und überſchritten Ende des Monats die Grenzen General-Lieutenant v. Lošberg , damals Capitain im 3. Weſtfäliſchen Schleſiens ; bei ihrem Eintritt in Schleſien legten die Offiziere die Infanterie-Regiment, uns in ſeinen „ Briefen nach der Heimath " hinter: Schärpen ab , dagegen den Ringkragen an. Schon am 23. März laſjen hat. Derſelbe ſchreibt aus Frauſtadt unter dem 7. April : hatte der commandirende General Gouvion St. Cyr Glogau Begreiflich iſt, daß an einem Punkte, wo ſich jo viele Truppen von I

paſfirt, am 29. trafen 2 Cavallerie: und am 30. in

31. je ein

verſchiedenen Nationen durchkreuzen , bedeutende Erceſſe ſelbſt bei der

Infanterie-Regiment ein, die jedoch noch an demſelben Tage nach Frau:

ſtrengſten Disciplin ſtattfinden , auch daß ſelbſt minder Offizier mehr

ſtadt weiterrüdten.

Den 1. , 2. und 3. April gingen wiederum 3

forbert , als der Wirth zu geben vermag , und weshalb die guten

Bayeriſche Infanterie-Regimenter durch , am 5. die Diviſion Wrede,

Schleſier wohlgegründete ürjachen zu den darüber viel geführten Bes

von der ein Bataillon eines leichten Infanterie-Regiments, 21 Offi:

ſchwerden haben mögen ; zur Verhinderung ſolcher Fälle bat man im

ziere und 740 Mann , das 2. Linien - Regiment, 41 Offiziere und

Regiment die ſtrengſten Mittel angewendet.

1561 Mann , das 6. Linien - Regiment, 41 Difiziere , 1564 Mann ,

quartier

Im geſtrigen Nacht:

das auf einem der großen Rittergütter des Glogauer

in Glogau einquartiert wurden. Von höheren Offizieren trafen in

Kreijes vom 6. zum 7. April ſtattgefunden haben muß – , als ich

den Tagen vom 1. - 5. April ein der General Lorge , Coinmandeur

mit dem Oberſten und 27 Offizieren mich bei einer ſehr liebens:

der ſchweren Diviſion des 4. Cavallerie-Corps unter Latour Mau : würdigen alligen Familie befand, welche Alles aufbot , unſere Wünſche bourg , der Brigade - General Dumangé , am 4. Wrede , der Commandeur der 2. Bayeriſchen Infanterie - Diviſion. Daneben zog durch und wurde zum Theil einquartiert eine Menge Beamte des .

zu befriedigen und ſelbſt die Honneurs an der Mittags : und Abend tafel machte, forderte der jüngſte dieſer Difiziere, welcher erſt ſpät

eintraf, auf die brutalſte W.ije für ſich allein ein Bett, obgleich ſich

Heerweſens, Bahlmeiſter, Aerzte, Kriegscommiſſare, abcommandirte derſelbe überzeugt hatte, daß der größte Theil ſeiner Fameraden nur .

endlich aber ein nicht geringer Theil des Gefolges der höheren Offi:

ein Nachtlager auf einer hinlänglich mit Betten verſehenen Streu finden konnte. Sein Benehmen gab Veranlaſſung , ihm ein Nachtlager

ziere, ſowie des Raiſer Napoleon ſelbſt, mit Pferden und Bedienten, in überaus großer Zahl. So finden wir erwähnt als in der Stadt

in einem Biwat anzuweiſen, wel hes für mehrere zu beſtrafende Unter offiziere und Gemeine etablirt war, und worüber er das Commando

Difiziere und Mannſchaften der um Glogau ſtehenden Regimenter,

2 Pi: erhielt. “ Aus dieſer Mittheilung läßt ſich zur Genüge erkennen , nicht untergebracht vom Prinzen von Neufchatel 1 Quartiermeiſter, teurs, 1 Gendarm , 14 Bediente und 34 Pferde, 6 Bediente und 14 bloß wie eng die Truppen ſelbſt lagen, ſondern noch vielmehr, welche Pferde des Herzogs von Piacenza , des Generals Lebrun , einen

Laſten die Einwohner drüdten, und welchen Brutalitäten ſie ausgelegt

Theil des Marſtaưs des Raijers Napoleon mit Thicrärzten, Huf:

waren , ſelbſt durch Truppen, die wie die Weſtfalen ſich durch ſtrenge Mannozucht auszeichneten. Die Lage von Glogau findet der genannte

.

ſchmieben, Stauknechten, in Ganzen 40 Mann mit 75 Pferden. Den Bayern folgte das 8. Armee-Corps , die Weſtfalen, unter

Offizier ſehr freundlich und die Stadt redyt hübſu. Namentlity fallen

347

!

ein , um fortan als ein Theil der III. Armee unter dem Kron: prinzen Friedrich Wilhelm den großen Kampf auf fremdem

Ehrenwache bei Seiner Majeſtät dem König. An dem berühmten 18. Januar 1871 war es nun , als eine aus decorirten Mannſchaften

Boden mitzumachen .

Schon im erſten Gefecht , dem Treffen bei

des Regiments combinirte Compagnie die Fahne des 5. Armee-Corps

Weißenburg am 4. Inguſt, zeichnete ſich das Negiment rühmlich aus

abholte , um ſie erſt zum Hauptquartier des Kronprinzen und ſo:

1

und erſtürmte das Schloß Geišberg , erlitt aber an dieſem Tage dann ſämmtliche Fahnen der Truppentheile der III. Armee in einen Verluſt von 24 Oifizieren und 333 Mann. Bei dieſer Gr:

ſtürmung wurde die Fahne des Füſilier-Bataillons zerſchoſſen. Ser:

das Schloß zu Verſailles zu bringen , während eine andere Com pagnie des Negimenes als Ehrenwache im Schloßhofe ſtand. In

geant Heinrich , der Fahnenträger, wurde zuerſt durch 2 Schuijſe dem berühmteſten Saal des Schloſjes fand nun die Proclamation des ſchwer verwundet, ihm folgte Majord .Naiſenberg, in deſjen Hand die Fahne zerſchoſſen wurde, und der dann ſelbſt 2 Schüſſe empfing; Premier Lieutenant Simon ergriff nun das Panier, um ſchon nach einem Schritt in's Herz getroffen 30 fallen , und auch Premier Lieutenant v. Lüttwitz , ſein Nadifolger, empfing 2 Schüſſe, worauf Unteroffizier Förſter eg erfaßte. Als der Kronprinz frie

Deutſchen Kaiſerreichs ſtatt.

Mit reichen neuen Lorberen geſchmüdt, kehrte das Regiment aus Franfreich in die Heimath zurück und hielt am 2. Juni ſeinen

Einzug in die alte Garniſons -Stadt. Auf Befehl des Allerhöchſten Chefs nahm ein combinirtes Vataillon mit Regiments - Muſik als einzige Linien - Truppe auch an dem Siegeseinzug der Garden in

drich Wilhelm am Abend des 4. Auguſt die zerichoſſene Fahne

Berlin am 16. Juni Theil.

erblidte, fügte er die Spite, hielt ſie hoch empor und ſagte : „ Wahr: lich ein erhabener Anblick , das wohlverdiente Kreuz jou ihr zu

marſch unter den Linden in der Nähe des vor dem Denkmal Blücher's haltenden König erſchien, winkte der Alerhöchſte Chef

Theil werben ! "

den Fahnenträger zu ſich, nahm aus deſjen Hand die bei Weißen

Auch an der Schlacht bei Wörth nahm das Negiment den rühmlichſten Antheil , jedoch erlitt es auch hier wieder ſehr ſchwere

burg zerſchoſſene Fahne und zeigte ſie Ihrer Majeſtät der Kaiſerin , indem er auf ſolche Weiſe den Werth des Paniers hervorhob, das in hartem Kampf mehrmals ſeine Träger hatte wechſeln müſſen . In der Folge erließ der König den Befehl, daß die Wunden,

Verluſte, und zwar büßte es nicht weniger als 16 Offiziere und 550 Mann ein . Als das Negiment am 5. September durch Nethel,

das Königliche Hauptquartier, fam , hatte es zum erſten Male in dieſem Kriege die Chre, von dem Allerhöchſten Regiments Inhaber begrüßt zu werden . Seine Majeſtät bejichtigte daſſelbe und ſprach dann ungefähr Folgendes : „Ich freue Mich Mein Regiment zu ſehen, welches wiederum

Als das Bataillon bei dem Parade

welche die Fahnen im letzten Feldzuge erhalten hatten, auch ingeheilt

bleiben ſollten, wenn ſie nicht die Haltbarkeit derſelben beeinträchtigten. Die ganz zerſchoſſene Fahne des Füſilier :- Bataillons ließ Seine Majeſtät jich perſönlid) in Berlin vorſtellen und äußerte bei deren Anblic : ,,Die kenne ich ; da muß ein breiter Ning herum mit der

ſeinen alten Ruhm bewährt und durch glänzende Waffenthaten neue Aufſchrift : Weißenburg den 4.Nuguſt.“ Siewurdedann im ganzen Lorberen für ſeine Fahnen erworben hat. Ich ſage Euch Meinen

mittleren Drittheil mit einem vergoldeten Meſſingbeſchlage verſehen

Königlichen Dank dafür und hoffe , daß, wenn wieder Helegenheit

gewöhnlichen Meſſingring mit der Bezeichnung ſtarfen breiten ſilbernen Ning, auf dem jente war. Im Jahre 1873 empfing die Fahne Ring mit folgender Inſchrift : „ Es ſtarb mit Hand am 4. Auguſt 1870 den Heldentod:

und erhielt unter dem des Regiments einen wird wie bisher." Inſchrift angebracht Später bildete das Regiment in Verſailles , ivo das große einen nenen ſilbernen Hauptquartier befanntlich mehrere Monate blieb, gewiſſermaßen die i dieſer Fahne in der kommt, für das Vaterland zu fämpfen , es ſich ebenjo brav halten /

ihm die ziemlich breiten Straßen in die Augen mit ihren ganz an : ſehnlichen Häuſern, deren Fenſter mit Neugierigen, bejonders Damen, überfüllt waren .

Wir laſſen nunmehr, um ein Bild zu gewähren der ſich drängen:

Weſtfälijden Garde, 1 Inspecteur aux revues mit 2 Capitains, v. Dippenbrock , Capit. adjoint des 8. Corps , der Adjutant Commandant Pelet , der Inspecteur aux revues des 4. Corps , das 6. Weſtfäliſche Linien -Negiment, 53 Offiziere und 1709 Mann,

den Maſſen der Einzelnen und ganzer Truppenkörper, die ueberſicht über die 3 Tage , den 5. , 6. , 7. April folgen , und zwar in der

das 2. Weſtfälijde Linien -Negiment, 71 Offiziere und 2501 Mann ,

Reihenfolge, nie ſie die uns vorliegende Cuelle, eine Copie der Liſte des ſtädtijdion Serrisamtes , bietet: 1 Weſtfäliſcher Genedarm , der Bataillong-Chef v. Stodmever , 1 Adjutant rom Kaijer Napo: leon , 1 Lieutenant ron der Bayeriſchen Artillerie mit 1 Unteroffizier

Weſtfalen , Graf Oberg und Baron v. Vodenhauſen, 1 Weſt fäliſcher Tragoner, der Major Goutié von Weſtfalen.

Allir , mit 1 Oberſten , 1 Major , 5 Capitains , 2 Secretairen ,

Weſtfäliidhe Grenadier: und Jägergarde, 2 Bataillone in der Stärke

weiter 6 Ordonnanz- Oifiziere von General Vandamme, 3 Difiziere der Weſtfäliſchen Armee , nämlich Oberſt l'aville, Präfect (sic !) 6. Budborn , und Capitain v. Hillersheim , die CréonnanzCifiziere des Königs von Weſtfalen , Graf lörenſtein , Graf . d. lippe und Capitain Morco, der Capit. adjoint v. Linden , der Kriegecommiſſar Monbrun , der Diviſions : General Van :

von 53 Cifizieren , 1739 Unteroffizieren und Gemeinen , die Cara: binier- Jäger, 29 Offiziere und 689 Mann , das 5. Weſtfäliſche Linien Regiment, 2 Bataillone, 51 Cifiziere, 1770 Mann. Dieſe genannten Vataillone bildeten die 1. Brigade der 24. Diviſion der großen Armee

welche eine Nacht blieben , die Ordonnanz- Cifiziere des Könige von Am 7. April trafen ein : 2 Lieutenants von der Weſtfäliſden

Artillerie , 2 Capitains von der Italieniſchen Armee, 2 Capitains und 2 fierden , 1 Offizier, 20 Gendarmen und 24 Pferde von der von der Weſtfäliſchen Artillerie, 4 Ordonnanz- Offiziere des Königs Kaiſergarde , das 1. Bataillon des Bayeriſden leidten Infanterie: von Weſtfalen , nämlich die Barone v. Rajec , V. Morenka , Regimento , 21 Offiziere, 740 Mann , das 2. Linien -Negiment, 41 v. Heßberg und v. Trott , der Oberintendant Barthomeuf , 3 Lifiziere, 1561 Mann, das 6. , 41 Oifiziere, 1564 Mann, der Bave: Hi Kriegecommiſſare, 1 Intendant des 4. Corps, 1 Oberſt, 5 Capitains, riſdie Tiviſions: General Min uzy , der Weſtfäliſche Artillerie-General : 4 Lieutenants, 1 Gendarm und 88 Pferde von der Raiſergarde, die

,

unter dem Commando des Grafen v. Wellingerode , den im Jahre 1809 der Serzog ron Braundweig in Halberſtadt mit ſeinem Re:

: 1giment, dem 5. Weſtfäliſchen,

damme,der bei dem Grafen Dankelmann wohnte, 2 Lieutenants

gefangen genommen hatte. Wellinge:

vom 10. Paverijden Infanterie - Regiment, 1 Weſtfälijder Genedarm .

rode traf an demſelben Tage in Glogau ein , deegleichen der Chef

1

Am 6. April ſind verzeidinet: Ter Diviſions - General Graf des Generalſtabs dieſer Brigade, v. Borſtell, und der Diviſions Ornano, Commandeur der leiditen Reiterei des 4. Corps mit 2 General der 23. Diviſion , General Tharreau , ferner der Diviſiones Adjutanten, 2 Weſtfäliſche Couriere , der Weſtfäliſde Brigade:General General Mardhand, ein Rittmeiſter und ein Lieutenant vom 2. Damas mit 2 Adjutanten , 2 maîtres d'hôtel , 3 Rödhe und 7 Weſtfäliſchen Fujaren - Regiment , ein Kriegezahlmeiſter von der 3ta: .

1

Kammerdiener vom Herzog v. Neufchatel, Dejoumis , Director lieniſchen Armee,endlic) 6 Piqueurs, 6 Brigadiers, 119 Poſtillone und !

1

der Veſtfälijcken Poſt,1 Controleur und 1 Poſtcaſſirer, 1 C berſt 240 Pferde vom Kaijer Napoleon. So waren in den wenigen von der Weſtfälijden Armee mit 3 Capit. adjoints und 2 Lieute: nants, 1 Batterie-Chef, 2 Artillerie:Capitains , der Weſtfäliſche Di:

Tagen Bayerijdie und Weſtfäliſche Regimenter zum Theil nur durch gezogen , zum Theil ſogar einquartiert worden , wenige Tage darauf .

viſions-General v. Odhe mit 3 Adjutanten, 1 Major im 2. Weſt- forgte das VIII. Corps der Armee von Italien , deren Gros am 9. fäliſchen Huſaren - Regiment, der Escadrons -Chef und Grandprofos b. Salben mtt 1 Lieutenant, der Lieutenant v. Schiera vom

3. Weſtfäliſchen Huſaren - Regiment, Capitain Laumann von der

in Glogau einquartiert wurde., ( Fortſeßung folgt.)

348

Premier-Lieutenant Simon.. Es wurden mit dieſer Fahne in der

ſelben wurde das Caſino der neuen Caſerne eingeweiht , in deſſen

Hand am 4. Auguſt 1870 verwundet und ſtarben in Folge deſſen : Speiſeſaal als Geſchenk Seiner Majeſtät eine ſchöne Victoria auf : Major und Bataillons- Commandeur v. Kaiſenberg und Premier Lieutenant Freiherr v . Lüttw i 13."

geſtellt worden war. Seine Majeſtät forderte bei dem Feſtmahl, anknüpfend an die Verſicherung des Oberſt Graf Schlieffen im

Die nächſten Friedensjahre verfloſſen dem Negiment in eifriger

Namen des Negiments: allezeit daſſelbe , ſtets das erſte und nicht

Arbeit , um ſich ſtets als ein brauchbares Kriegsinſtrument zu er:

das ſiebente Regiment ſein zu wollen , in einem Trinkſpruch die

halten. So kam das Jubeljahr 1877 und damit der Tag , an welchem 60 Jahre vorher Seine Majeſtät der Kaiſer an die Spige des Regiments geſtellt worden war. Daß dieſer hochſeltene Ehren-

Anweſenden auf, das Regiment zu feiern. Seit jener Zeit ſind abermals 10 Jahre verfloſſen , die das

Negiment in ſteter emſiger Friedensarbeit zurückgelegt hat. Es ſou

tag in der feſtlichſten Weiſe begangen wurde, war ganz natürlich , ihm beſchieden ſein, nunmehr auch die 70. Jubiläums- Feier Seiner und wiederum war es Seine Majeſtät, der Allerhöchſte Chef,welcher | Majeſtät als Chef des Negiments feſtlich zu begehen. durch perſönliche Theilnahme der Feier den ſchönſten Schmuck ver: Das bevorzugte Regiment wird darin gewiß einen neuen lieh . Auch diesmal empfing Seine Majeſtät das Offizier -Corps : Corps Sporn finden, ſich der Auszeichnung ſtets würdig zu beweiſen, ſich bei der am Vorabend des Feſtes erfolgten Ankunft im Schloß und ſprach dabei folgende Worte : ,,Es iſt nun das dritte Mal, daß Ich zum

des „ Königs-Grenadiere “ nennen zu dürfen !

Regiment

komme, um mit ihm das Jubiläum zu feiern. Ich hätte nicht

Das neue Belgiſdje Exercier - Reglement für die

gedacht, daß ich es erleben würde, doch da der allmächtige Gott

Infanterie.

Mir ſoviel Kraft gegeben , bin ich gern gekommen .

1

Kritiſche Studie

Ich bin

pont

jeßt in den Reichslanden geweſen und habe bei Weißenburg und

Oberſt-Lieutenant von Stwolinski.

Elſaizhauſen die Höhen geſehen , die das Regiment geſtürmt. Ich hatte Mir die Stellung nicht ſo ſchwer zu nehmen gedacht,

So oft ich im Laufe der Jahre an dieſer Stelle reglemen

wenn auch die großen Verluſte, die das Negiment erlitten , dafür

tariſche Fragen oder ganze Neglements anderer Armeen beſprach, kam es immer auf einen Bergleich mit unjerem eigenen Neglement

zeugen . Das Regiment hat eine ſchwere Aufgabe gelöſt und Großes geleiſtet ( hierbei wendete ſich Seine Majeſtät nach dem

heraus.

wurde durch den Oberſt Grafen v. Schlieffen folgende Alerhöchſte Cabinets-Ordre verleſen : „Ich feiere heute mit dem Negimente, welches Mir Mein in Gott ruhender Herr Vater verliehen hat , das dritte Jubiläum

Dies möchte ich diesmal vermeiden , denn es hätte eigentlich feinen rechten Zweck. Die Licht- und Schattenſeiten unſeres Regle ments ſind zur Genüge bekannt, und mögen auch noch ſo viele Stimmen immer wieder für die Umarbeitung oder gar eine Neu aufſtellung ſchreiben : eine Aenderung iſt vorläufig nicht zu erwarten . Kommen aber wird jie , und höchſt wahrſcheinlich wird ihr dann nach neuerer Gewohnheit ein Entwurf vorausgehen , welcher compe tenten Stellen zur Begutachtung vorgelegt wird.

und jedes mit bewegterem Herzen , mit tieferem Dank für des

Nehmen wir nun an , diejes neueſte Belgiſche Neglement ſei

allmächtigen Gottes Gnade, die Mich ſo lange erhielt und mit wärmerer Liebe und größerer Anerkennung für Mein Negiment. Ich habe dem Regiment ſchon bei Meinem 50jährigen Jubiläum

jener Entwuri, und der Lejer und ich wären aufgefordert, unſer Urtheil darüber abzugeben.

General-Lieutenant v. Voigts : Rhe 3 und dein General Major

v. Roethen um ); die eiſernen Kreuze, die ich rundum ſebe, ſind ja ein Beweis , daſs Sie Alle redlich mitgeholfen ." 1

Am 6. Juni fand wieder eine Parade ſtatt, und vor derſelben

i

Der Titel heizt : „ Règlement sur l'exercice et les manoeuvres

1

ſagen können, daß Ich es überat, in einer langen Zeitdes de l'infanterie“*) und betont hiermit einen Dualismus , der auch 1

Friedens und in dem ernſteſten Kampfe mit dem Feinde muſter: anderswo zu Tage tritt und von tiefgehender Bedeutung iſt. Wo haft bewährt gefunden habe , und jetzt liegen wieder 10 Jahre wie hier den Erercier - Uebungen Gefechts - llebungen gegenübergeſtellt hinter Mir, in denen das Regiment ſeinem früheren Nuhine nicht , werden, da ererciert man nicht als Mittel zum Zweck, ſondern zum

allein treu geblieben iſt, ſondern ihn noch weſentlich erhöht hat . Selbſtzweck und verdeckt die Blõize der Erercier -Künſtelei gewöhnlich Der Name des Regiments iſt für alle Zeiten in ehrenvollſter

mit dein Mantel der Liebe zur Disciplin . Die Disciplin bedarf

Weiſe mit dem großen Kriege von 1870, 71 verbunden , das be:

aber keiner beſonderen liebungen, ſie hat vollfommen genug an

ſtätigt jeder Einblick in die Kriegsgeſchichte, jeder Blick auf die

denjenigen, welche wir zur Ausbilduug in Parade und Gefecht,

Fahne des Regiments mit ihren ſchönen Erinnerungen, und jedes den Hauptzweđen aller Ausbildung, ausführen. Das ſind auch Soldatenherz muß höher ſchlagen , wenn es die Stellen ſieht, die beiden einzigen Richtungen, nach welchen hin ein Reglement be: an denen das Regiment die ſchwierigſten Aufgaben erfüllt hat.

urtheilt werden darf ; hat man ſie ſtets vor Augen, To findet man

Gott der Herr weiß allein , wie lange wir – Ich und Mein leicht, was in ein Reglement hineingehört und was nicht, was taug : Regiment – noch zuſammenbleiben ; das aber weiß ich , daß. lich und was ſchädlich iſt. ſo lange Ich lebe, Ich dem Regimente ſeine mit dem HerzVon dieſem Geſichtspunkte aus wollen wir auch das vor

blut ſo vieler braven Soldaten beſiegelte Treue und Hingebung

liegende Reglement betrachten. Daſſelbe enthält in drei handlichen

niemals vergeſſen werde. Wenn ich aber dereinſt nicht mehr

Bändchen die fünf Haupttheile:

bin, dann wird das Regiment ebenſo ſicher Meiner gedenken und

Formations diverses et bases de l'instruction

wird immer danach ſtreben, daß der Sinn für Ehre und Tüchtig keit fortlebt, der Mich das Regiment hat ſo lieb gewinnen laſjen, und daß das Regiment mit Meinem Namen immer unter den

de soldat

beſten der Armee bleibt. Gottes Segen möge jederzeit bei dem Regimente bleiben.

Wilhelm.

- de compagnie

École

de bataillon

de

régiment.

Alle 5 Theile haben durchnummerirte Alinea's

die Soma

pagnieſchule z. B. deren 444 – und ſind außerdem in Abſchnitte, Capitel und Paragraphen eingetheilt, die den Stoff ſachlich trennen, und zwar gewöhnlich nach den drei Richtungen : Erercieren , Tirail

liren und Gefechts - Ulebungen im Terrain , während Parade und Das Regiment vollzog ſodann ſeinen Parademarſch unter den | Parademarſch geſondert in Theil I behandelt wird. In's Auge Klängen des alten Sedaner Marſches, der ſchon von König Frie *) Daſſelbe iſt unter dem 1. September v. I. erlaſſen und unlängſt im An Mein Grenadier- Regiment (2. Weſtpreußiſches ) Nr. 7. "

drich Wilhelm III. für alle Zeit zum Parademarſch in Com

Druck erſchienen ; es kann im Buchhandel von der Imprimerie militaire

pagnie- Front für das Regiment befohlen worden iſt. Nach dem:

E. Guyot in Brüſſel bezogen werden:

D. Hed.

.

4

349

Linie (im Bataillon natürlich alle 12 Züge neben einander), die

fallende Ueberſchriften , 4-5 Unterſchiede im Druck des Tertes ,

Nummerirung und Herausſetzung des Commandos , gute Figuren:

Colonnenlinie, d. h. in einem Treffen aufgeſtellte geſchloſſene

Zeichnungen bei der Einzelausbildung, desgleichen die Skizzen zu

Colonne aller Art ; die geöffnetei Colonnen ſind dieſelben wie bei uns, nur giebt es noch eine ſolche in Compagnie - Fronten. Die geſchloſſenen ſind: die Peloton - Colonne, zugsweiſe die Halbzüge hinter einander ; die Compagnie - Colonne , die drei Züge hinter einander; die Compagniefront: Colonne, welche

den Erercitien und die Crofis zu den Manövern, - alles das jetzt die .

.

Nedaction in ein vortheilhaftes Licht und läßt in dieſer Beziehung das Reglement ſehr annehmbar erſcheinen . Theil I. Formations diverses et bases de l'instruction.

Dieſer Theil beginnt mit der Erklärung von einigen zwanzig auch im Gefecht gebraucht wird und die Colonne double, unſere Colonne nach der Mitte, die nur als Rendezvous - Formation gilt.*) Bei allen geſchloſſenen Colonnen beträgt der Abſtand der hinteren Staffeln 6 Schritt.

taktiſchen Ausdrücken und Principien ; ſodann folgt die Beſchreibung

und Aufzeichnung aller Formationen , ſowohl in Linie als in Colonne, von der Compagnie bis zum Negiment. Hierbei wird die Ein : theilung und Stellung aller Chargen, der Spielleute u . f. w. genau feſtgeſtellt. Wir erfahren hierbei auch , daß es eine Regimentsfahne, drapeau , eine Bataillonsjahne , fanion , und eine Compagniefahne guidon giebt , und daſ außer den Flügel- Unteroffizieren noch be : ſtimmte Leute als Jalonneurs, Richtungs- und Directions Points ,

Prüfen wir nun die verſchiedenen Formationen auf ihren

Werth und auf ihre Nothwendigkeit, ſo ſtellt ſich ſofort heraus , daß man geöffneter Colonnen mit mehr als unſerer Sectionsbreite nie bedarf, und daß mithin die Belgiſche Infanterie mit ihren Doppel reihen – die nebenbei geſagt eine ganz vorzügliche Formation ſind - vollkommen genug hätte. Die Peloton -Colonne kommt als ſolche

1

fungiren.

Daran reiht ſich die ſtellungen und Märſche und de l'instruction, das wohl Inſtruction verſteht man in was wir Unterricht nennen , für die Geſammtausbildung

Reglementariſirung aller Parade-Auf: folgt das merkwürdige Capitel : Bases einer näheren Crklärung bedarf. linter Frankreich und Belgien nicht nur das , ſondern überhaupt „ Dienſtvorſchriften “ der Truppe in allen einzelnen Dienſt-

nur in der Colonnenlinie vor ; ſie wird gebildet , indem in der de:

plovirten Linie alle geraden Halbzüge ſich hinter die ungeraden ſetzen . Sie iſt die „,Vorbereitungs - Formation für den Kampf“, von den Franzoſen erfunden und hat bei dieſen und den Belgiern große Hoffnungen erweckt. Ich kann dieſes Mittelding zwiſchen Linie und Compagnie Colonne nicht für praktiſch halten ; es muß im Ge:

zweigen. Das genannte Capitel ſetzt einerſeits die Pflichten und die Verantwortlichkeit aller Vorgeſetzten , andererſeits die Grenzen und die Zeiteintheilung des Dienſtbetriebs während eines Dienſtjahres

fecht zur Zerſplitterung und zum Ausderhandgehen führen.

feſt. Theil I ſchließt mit den Beſtimmungen über Handhabung und

pagniefront: Colonne überflüſſig und außerdem ſchwerfällig; hin: gegen iſt es ſehr gut, daß die Colonne nach der Mitte nur eine

Die Compagnie - Colonne iſt dieſelbe wie bei uns und voll

kommen brauchbar . Als Gefechts -- Formation erſcheint mir die Com .

Gruß des Offizierjäbels und der Fahne.

Getreu dem Grundſatz, welcher vorangeſtellt wurde, finde ich, dajz jene 20 Erklärungen, deren Zahl mit demſelben Recht beden : tend erhöht werden könnte, nicht in ein Reglement gehören ; ebenſo

Verſammlungs-Formation iſt, mit welcher niemals evolutionirt wird.

wenig die bases de l'instruction , und was die Parade Beſtimmungen

Minute, die Tambours ſcheinen noch nicht wieder eingeführt zu ſein.

Die Regiments - Colonne iſt eigentlich keine Colonne.

Die

Parademärſche erfolgen in der Cadence von 120 Schritt in der

anbelangt, ſo meine ich, daß dieſelben in jedem der anderen Theile ' Alles, was über Paraden und Defiliren gejagt wird, iſt recht gut für die betreffende Truppengröße, getrennt in : „ Vorbildung zur

und bei großer Kürze doch ausreichend. Auch das Capitel bases

Parade und Ausführung derſelben“ ,ihren Platz zu finden haben . Dies wäre der eine Abſchnitt jedes Theils und umfaßte

de l'instruction gefällt, ſoweit es Grundſätze und Ziele betrifft, mijzfällt aber dem Deutſchen Soldaten durch den geringen Grad

alles das, was wir für dieſen Zweck aus dem jogenannten Erer: cieren gebrauchen können , während der andere Abichnitt alles das

von Selbſtändigkeit, der dort offiziell den lintergebenen gelaſſen wird. Theil II . École de soldat .

enthalten jollte, was zur Ausbildung für das Gefecht nöthig er:

Dieſer Theil wird eingetheilt in drei Abſchnitte: Einzel

achtet wird. Auch die Beſchreibung der einzelnen Formationen und

ausbildung, Erercieren und Tirailliren im Trupp.

1

die Feſtſtellung der Plätze der Chargen fönnte in den anderen | Die leberſchriften enthalten ſämmtlich den Ausdruck „Necruten "; Theilen dort untergebracht werden , wo von ihnen die Rede iſt, ſo

da man doch wohl im Laufe der Dienſtzeit auch mit der älteren

daß alſo der ganze Theil I aufgehoben werden kann. Doch gehen Mannſchaft auf dieſe Uebungen zurüdfommen muß, jo könnte dieſer Ausdruck wegbleiben .

wir nun mehr in's Einzelne.

Die Beſtimmung, daß ſämmtliche Unteroffi

Gleich am Anfange ſtoßen wir auf einen Grundſatz, dejjen ziere und Gefreiten alle groß gedruckten Paragraphen dieſes Theils wörtlich auswendig wiſſen müſſen , geht zu weit , denn es iſt faſt Man nennt und nummerirt , zum

Abſicht Anerkennung verdient.

Zweck der Aufhebung des Begriffs Inverſion, alle Abtheilungen Alles groß gedruckt. Das große Capitel heißt travail sans arme. Es unfast alle llebungen , die mit Recruten vorgenommen werden , bevor man ihnen das Gewehr in die Hand giebt. Die lebungen

jedesmal nach ihrer augenblicklichen Stellung, in der Linie von rechts nach links , in der Colonne von vorn nach hinten .

Inconſequenter Weiſe gilt dies aber nur auf dem Erercier

ſind gut ausgewählt und entſprechen dem Bedürfniß, mit Ausnahme

platz, während im Gelände alle Abtheilungen wieder ihre admini:

des überflüſſigen ,,Schließzens“. Zu erwähnen iſt aus dieſem Capitel, 1

ſtrative Nummer und Bezeichnung erhalten, wahrſcheinlich weil die daß man ſowohl „ Augen rechts“ als „ Augen lints “ commandirt, ,möglichen Verwechſelungen zu nachtheiligen Jrrungen Veranlaſſung was bei allem Honneurmachen ſein Gutes hat. Bei ung z. B. geben können . Was nüßt da die ganze Ererciererei , wenn ſie nicht einmal über die Grenzen des Erercierplates hinausreicht ? - Der

giebt es kein Commando, durch welches man im Stande iſt, den 1

Blick der ſtehenden Abtheilung nach rechts auf den zu grüßenden

Gedanke iſt übrigens ſo gut, daß man ihn in anderer Form wohl Vorgeſeşten zu richten . acceptiren kann , wie dies beiſpielsweiſe im Deſterreichiſchen Die Gewehrgriffe ſind dieſelben wie bei uns. Man hat Reglement geſchieht. Dort heißen die Abtheilungen in Linie ſtets : nur noch einen Griff mehr , das iſt der , welcher das Gewehr auf ,, die rechte Flügel-, die Mittel- oder rechte Mittel- und linke Mittel- die rechte Schulter befördert. Gegen das von vielen Seiten ver:

und linke Flügel-Abtheilung“ und in der Colonne : „ die vordere,

worfene , angefaßte Gewehr “ habe ich nichts einzuwenden ; im Gegen

mittlere, vorletzte und lebte Abtheilung ". Die Rangirung der Belgiſchen Infanterie iſt natürlich nur

theil, ich meine, daſs gerade dieſe Gewehrlage zum Sonneurmachen und zur Beförderung der Anſpannung und Strammheit ausgezeichnet

eine , und zwar die zweigliedrige, rottenweiſe nach der Größe. Die iſt, daher im Intereſſe der Disciplin beibehalten werden kann. *) Drei Bataillone hinter einander mit Abſtänden , wie Eintheilung in Scctionen, Halbzüge, Züge 11. ſ. w. bis zur Diviſion iſt genau wie bei uns. An Formationen giebt es : die deployirte in der Rendezvous- Formation, heißen Negiments- Colonne.

bei uns in

1

350

Die Grundſätze , welche bei der Chargirung mitſprechen,

findung des Schnellladers, welche das Laden des Gras- Gewehrs

ſind kurz folgende : Es wird immer erſt geladen , wenn man ſchießen

beſchleunigen ſoll, weit davon entfernt iſt, alle die Ergebniſſe zu

will, und dann bleibt der Mann , reſpective die Abtheilung, gleich mit fertiggemachtem Gewehr, alſo das zweite Glied auch übergerückt, ſtehen. Kommt es nun nicht zum Schießen oder wurde geſchoſſen

liefern, für welche man ſie geeignet glaubte. . Der Soldat wird in der Bewegung der finger derjenigen Jand gehindert, welche einen der Schnelllader hält. Der am ſchwerſten wiegende Nachtheil ent

und man will nicht weiter ſchießen - in welch ' letzterem Falle man

ſpringt aber aus der harten Beſchaffenheit des für die Anfertigung

14

baina best

Die

das Gewehr wieder ladet - , ſo wird das Commando für diejenige verwandten Leders und der Würgichnur, welche den Behälter ſchließt, Gewehrlage gegeben , in welche demnächſt das Gewehr gebracht werden wenn er mit Patronen gefüllt iſt. Sobald der Soldat dieſe Schnur ſoll. Hierbei wird ohne Weiteres das Gewehr von ſelbſt in Ruhe gehörig anzieht, um die Patronen feſtzuhalten , wie es ſein muß, geſetzt, und werden die Viſire heruntergeklappt. jo werden dieſelben ſo feſt an einander gefügt, das der Schüße eine gewijje Gewalt anwenden muß, um ſie herauszuziehen. Es entſteht wuniſt Eine das zweckmäßig, nur und Das iſt einfach und derbar, daß das Reglement auch das Salvenfeuer durch das Com

bieraus ein Verluſt an Zeit bei der Entnahme einer jeden Patrone,

mando ,, Stopfen“ beenden läßt, als ob nicht durch die Feuer- Dis : ciplin nach jeder Salve von ſelbſt das „ Stopfen “ einträte. Wahr:

wenn dieſe aus dem Innern des Sädchens in die Patronen-Einlage gebracht werden ſoll. Dieſer Zeitverluſt iſt bei einer Patrone zwar

ſcheinlich iſt der Grund hierfür der , daſs man in größeren Abtheiz

unbedeutend, aber in einer gewiſſen Zahl wiederholt, macht er

lungen nur die Zugjalven fennt; iſt das der Grund, jo gehört die Beſtimmung doch erſt in die Compagnieſchule.

idhließlich mehrere Secunden für das Ausſchießen eines einzigen Schnellladers aus. Wenn der Soldat dagegen die Schnur nicht

Bei den Marſch - Bewegungen wird beim Aufmarſch aus der

genügend ſtark anzieht, ſo werden die Patronen nicht feſt genug in

Reihen - Colonne mit der Tete jo lange kurz getreten , bis die Ab-

theilung aufmarſchirt, und bei allen geöffneten Colonnen bleibt die vordere Abtheilung ſogar halten. Das iſt recht ſchwerfällig.. Im Capitel Tirailliren finden wir, daß die Schützen auch das Gewehr über tragen dürfen und bei Schwenkungen nach dem

der Taſche gehalten, ſie fallen alsdann den Schützen zu Die neuerdings erzielte Beſchleunigung beim Laden Gewehrs macht ſich unbeſtreitbar bemerklich. Dieſelbe wohl mehr der Interdrückung verſchiedener Bewegungen

IN

31

211

8‫ܐܐ ܕܝ‬

*

Füßen. des Gras: iſt indeß des mili

täriſchen Formalismus und beſonders dem Wegfall des Zeitaufent

herumgehenden Flügel jich mit ihrer Schrittlänge einzurichten haben. · halts , der früher zur Erlangung einer Gleichzeitigkeit des Ladens Das Eine iſt nicht praktiſch, das andere nicht friegsgemäß.

nothwendig war, zuzufchreiben , als dem Gebrauch der Schnelllader.

Das Feuer der Schützen iſt entweder gewöhnliches Schützen- | Dieſe Beſchleunigung des Ladens fann uns nicht von der dem feuer init Anſagen der Patronenzahl, Schnellfeuer oder Schwarm- | nächſtigen Umänderung unſerer ganzen jetzigen Bewaſînung in ſalve. Ein ungeleitetes Feuer giebt es dort nicht. alles das ſtimmt

Repetir:Gewehre entbinden . “

mit unſerer verfloſſenen Schiezinſtruction überein , die zweifelsohne als Anhalt gedient hat. Da nunmehr unſere neue ,, Schießzvorſchrift " das Anjagen der Patronen abgeſchafft und das ungeleitete Feuer eingeführt hat , ſo würde ich empfehlen , das auch baldigſt nachzu machen .

Na di ridhte n

me ‫ܝܐ‬

Deutſches Reid .

* A us Eliaj - Lothringen , 2. Juni. [Ergebniſſe der Militär - A us hebung von 1886.) So eben iſt die amtliche Statiſtik über die Ergebniſſe der Militär-Aushebung im Reichslande .

Sehr gut iſt alles, was über die Ausbildung im Ter: rain angeordnet iſt; das Capitel würde jedem Neglement zum Schmuck dienen . Nur gegen einzelne Grundſätze, die mit dem Ter

im Jahre 1886 veröffentlidt worden , derielben entnehme ich folgende Zabien von weitergebendem Intereſſe. Die Gejammtzahl der zur

rain nichts zu thun haben, muß ich mich ausſprechen.

1) Wenn nach dem Schnellfeuer vor dem Sturm zu dieſem Setellung vor den Erjat -Bebörden Verpfliditeten betrug 41116, von denen 3296 älteren Jahrgängen angehören.

übergegangen wird , ſo darf nöthigenfalls noch ein „ kurzer Zwiſchen-

Tie Zahl der im

iſt man einmal in der Attafe, ſo darf man ſich durch nichts mehr

Lande geborenen jungen Leute, welche ſich in anderen Militär-Bezirken geitellt haben, belief jich auf 3012. Von den hier zur Aus bebung Selangten wurden 13 436 auf ein Jahr zurückgeſtellt , 15

aufhalten laſſen , auch ſtimme ich mit Boguslawski ganz über: ein , der da ſagte : Es iſt unglaublich, was eine Soldatenlunge im

zur Erjat Neierve 1. Claſie , 1098 zur Eriat : Nejerve 2. Claſſe be ſtimint. Im Ganzen wurden 5732 zur Einſtellung in der Armee

Laufen und Hurrahrufen leiſtet.

ausgeboben ; von dieſen entfallen 68 auf die Flotte. Die Zahl der

halt zum Athemſchöpfen “ gemacht werden. Das iſt nicht zu empfehlen ;

als unwürdig ausgeidleſien, 2301 als untauglid) ausgemuſtert, 3259

2) Wenn der Sturm geglückt iſt, ſind Salven vorgeſchrieben. Wer wird dann ſolche commandiren , und wer wird da das Commando abwarten wollen ? Das iſt einer der Momente für das

ungeleitete Feuer , zu deſſen Erziehung das Neglement die Hand

161 aus Ober-Eljaſ, 203 aus Unter:Elſaß und 150 aus Lothringen. Von den zum activen Dienſt Ausgehobenen ſtellt Ober-Eljaß 1810, Unter:Gliaſ 2148 und Lothringen 1774 Mann.

Leider entzieht ſich immer noch ein Theil der jungen Leute durch lieberſiedelung in's Ausland dem

bieten muß.

3) Gegen Cavalerie ſoll im offenen Terrain die Schützen-

linie Knäuel formiren und nur, wenn ſie dazu nicht die Zeit hat, ſich hinlegen und Feuern. Das iſt kein richtiger Grundſaß. Hat die Schüßenlinie überhaupt Zeit , ſo fährt ſie in ihrem einmal ein

geleiteten Unternehmen fort und läßt ſich nicht darauf ein, Knäuel zu formiren , denn die Cavallerie würde ſonſt durch bloßes Drohen ſchon den Vortheil erlangen , die feindlichen Schüßen zum Zeitver: luſt und zur Herſtellung von vorzüglichen Ziel - Objecten für die

gegenüberſtehenden Gewehre zu bewegen. (Schluß folgt.)

Der Franzöſiſde Sdhnelllader.

Tienſte in der Deutiden Armee.

Am ſtärkſten madit ſidy dieſe Auswanderung bei den ſtädtiſchen Be: völkerungs-Sdridten bemerflidh . Eine Wendung zum Beſſeren iſt für völkerungs-Sdichten bemerflid). die nädſte Zeit wohl kaum zu erwarten , ſie wird aber wohl dann eintreten , wenn die Schattenſeiten des Dienens im Auslande tiefer in's Volk eingedrungen ſind, als das bis jeßt der Fall iſt. * Rom , 30. Mai.

Italien. [ Verhandlungen des Abgeord :

netenhauſes über das Marine:Budget.] Die Verhandlungen des Abgeordnetenhaujes, das ſich heute mit der Berathung des Marines Budgets bejchäftigte, boten manches Intereſſante dar. Von den Neben verdient jene des Abgeordneten und Admirals Albini Erwähnung. Indem dieſer erklärte, daß er für die neue Forderung des Marine: Budgets ſtimme, bedauerte er, daß man zu wenig für die Marine an: wende. Die von dem Abgeordneten Ricci ausgeſprochenen Er: klärungen ſind goldene Worte, die ich in dieſer Aula jeden Tag, jede 11

[A.] Der Spectateur militaire vom 15. Mai d. I. äußert ſich über den Franzöſiſchen Schnelllader in folgender Weiſe : Von verſchiedenen Seiten wird uns verſichert, daß die Er:

11

freiwillig in die Armee Eingetretenen betrug 514 ; davon ſtammten

!

Stunde , jede Minute wiederholt hören möchte.

Unſere Marinekräfte

entſprechen durchaus nicht unſeren Bedürfniſſen ; trot der Beſtrebungen des jebigen Marinc- Miniſters bleibt noch ein langer Weg , um das

1

-

351

Ziel zu erreichen . Das Haus und das Land dürfen ſich keine Illus fionen maden. Unſere Küſten befinden ſich in einem ſehr traurigen Zuſtande. Wir haben eine ſpärliche Marine, und die Küſten pind

mehr als gewiß , daß bei der großen Erercierkünſtelei des 18. Jahr :

bunderts jo manche der Erercierplaß -Uebungen nicht gerechtebrauchbar

beinabe unvertbeidigt . Trotz der vielen Beſchlüſſe der Fachycommiſſionen

waren, und anderntheils hindert unjer Reglement Niemand , ſich auf dem Erercierplaß für das Gefechyt jo verzubereiten , daß er bier mit

hat man beinahe noch gar nichts dafür gethan. Man kann dieſem

Ebren betebt.

Dilemma nicht entgehen : entweder gut bewaffnet ſein oder auf die Flotte verzichten . Ein Mittelwey würde verhängnißvoll ſein, Nur wenn Italien ſeine Thüre idyliegen könnte , dann würde es ſagen

Die wirklich greifbaren Vorwürfe, welche Verfaſſer unſerem Re glement macht, ſind die altbekannten , auf die es ſich nicht verlohnt näher einzugehen . Der Beweis . daß eine Berückſichtigung derjelben ſich nicht mit der Beibehaltung des Neglements vereinen läßt , iſt nicht

können : Ich kann und will ! "

Der Verichterſtatter der parlamentariſchen Commiſſion für das

erbracht , vielmehr beweiit Verfaſſer durch das Geſtändniß vom Vor:

Marine:Budget , De Zerbi , bemerkte , daß man vor allen Dingen auf die Finanzen Rückſidit nehmen müſſe. Deshalb bekämpft er alle jene Abgeordneten , die dem Miniſter mehr geben möchten, als er jelbit verlangt. Er iſt nicht der Meinung, daß die Italienijden Seeſtädte viel zu fürchten haben , da er glaubt , daß die jetzige flotte in der

handenſein von „ Perlen “ im Reglement, daß es doch wohl nicht in

Lage iſt, fie vor jedem feindliden Angriff zu vertheidigen . Er empfieblt

der Ordnung wäre, daſſelbe ganz über Vord zu werfen. Würde man ihm nun auch weiter darin folgen : „ daß unjer neues Reglement ſich an keins der beſtehenden der fremden Armeen anlehnen darf“, ſo würden wir ſider in Verlegenheit gerathen, überhaupt ein- Reglement zu Stande zu bringen. Dies beweiſt Verfaſſer an jeinen eigenen Vor:

troudem die Beidleunigung der neuen Stiffsconſtructionen und ins:

idylägen für ein neues Reglement ganz augenſcheinlich , denn keiner

bejondere der Torpedos und kleinen Süiffe , die zur Ergänzung der

derſelben , ſoweit er die formelle Taktik anbelangt, kann als ein

Riejenſchiffe beſtimmt ſind.

jolder bezeid)net werden, der ſich nicht an ein fremdes Reglement an :

Der Marine :Miniſter Brin erklärte die Forderungen , die er dargelegt, für genügend. Er erinnerte daran , dag er 3 neue große

lehnt, weil ja natürlict aud andere Armeen es verſtehen, den Forde:

Banzerſchiffe beſtellt hätte, und daß im Ganzen 6 im Bau jeien. Si

dieſer Gejezesvorlage iſt ein neues Schiff mit einbegriffen.

Mehr

beſtellen würde eine gefährliche Ueberbierung der Ausgaben ſein . „ Es iſt wahr“ , fuhr der Miniſter fort , „ daß einige unſerer Schiffe am

rungen der Taktik gerecht zu werden . Damit iſt nun nicht gejagt, daß des Verfaſſers Vorjdläge ohne Weiteres annehmbar ſind ; id) habe aber nicht die Abſicht, ſie auf ihren taktijden Werth zu prüfen , jondern möchte nur conſtatiren , daß wir die meiſten jetzt ſchon , dant dem Spielraum , den uns unjer altes Reglement gewährt, zur Ausführung

Ende des Decenniums unbrautbar werden , aber alle anderen Marinen | bringen können , und daß die anderen nur ganz geringe Aenderungen befinden ſich in

derjelben Lage.

Der Gedanke , unſere Flotte mit

Schiffen zweiten Ranges zu verſtärken , wird von allen Facicommiſſionen begünſtigt, und id) erkläre, daß ich ſie verwirklichen will . "

im Reglement verlangen , z. B. daß die Compagnie-Colonnen immer redits abmarjdyirt jein ſollen, und daß das Bataillon nad der Mitte in Colonne aufgegeben wird , dafür aber zwei Bataillons - Golonnen, die 4 Compagnie :Colonnen hinter einander oder neben einander , ein: zuführeit ſcien.

Nod weniger bedingen des Verfaſſers Vorjdläge principieller

K r it i k . Anti von Conrady. Betrachtungen eines höheren Infanterie: Offiziers über die Frage : Kann uns ein neues Erercier-Negle: ment allein helfen ? Hannover 1887. Helwing’iche Verlags

Natur die Einführung eines neuen Reglements , denn ob man das Bataillon oderTerrain die Compagnie Kampjeinheit oder obkaumder; Reglement Erercierplat oder keinsdieiſt, berührt dasnennt, aud laſſen ſich Wünſte – wie , daß die Sdiegroridhrift Beilage H

im Herbſt vorigen Jahres veröffentlidite ,,Reglementariſche Studie :

beim Bataillons- Crercieren zur Geltung komme, daß man keine Ges fedits-Tableaus einübe, und daß der Bataillons - Commandeur das Ge fedit nicht durcy Commandos , ſondern durch Directiven leite ſehr wohl audy beim alten Reglement realiſiren, wie es ja , Gott jei Dank,

die Ausbildung der Injanterie auf dem Exercierplate “ hat überau

auch bei vielen Bataillonen geidsiebt.

verdiente Würdigung gefunden und iſt in allen militärijden Zeitſchriften eingehend beſprochen worden .* ) Der Leſer wird ſich erinnern , daß

der Ausbildungo:Methode, jo jagt er da jelbſt: „ſie liegen nicht auf

handlung (Th. Mierzynski).

8.

[87.] Die von dem General der Infanterie 3. D. E. von Conrady

der erfahrene General in ſeiner Schrift** ) die Anſidit vertritt, unjer

jeßiges Reglement könnte , nach geeigneter Abänderung , für weltje er viele, aber allerdings nicht ausreichende Vorſchläge machte, noch allen taktiſchen Anforderungen der Neuzeit genügen. Der Verfaſſer der vorliegenden Brojdüre verwirft dagegen das

Geben wir nun mit dem Verfaſſer an die Beleuchtung der Fehler dem Gebiete des Reglements , ſondern auf dem der Führung der Truppen ". Alles, was er bier vorbringt, iſt durd) und durch richtig und beberzigenswerth ; ein Theil der gerügten Mängel wird voraus. ſichtlich durd die zu erwartende neue Felddienſt- Ordnung Abbülfe

finden , der Reſt hoffentlich ein offenes Ohr bei allen denen , welche

alte Reglement ganz, läßt aud) ein neues nur „ als kleine übidlags: die Pflicht haben, ihre Difiziere zu braud,baren Führern auszubilden. aud dem Heftchen eine möglid)ſt Zahlung“ gelten und meint : erſt müßte in der Armee der Geiſt. Aus dieſem Grunde wünidezu idderſelben mein Scherflein beizutragen, weite Verbreitung und boffe

welcher auf die Ausbildnng unjerer Infanterie und deren Führer von

Einfluß iſt, ein anderer werden, dann könne man der reglementarijden

wenn ich das vom Berjaſſer mit Klugheit , aber wenig Nedit erwählte

Frage näher treten.

Aushängejdild audy meinerſeits zum Titel meines Referats benuşe.

Nad diejem Zdeengange zerfallen ſeine Auslaſſungen in die drei Themata : Gründe für Verwerfung des ietigen Heglements, Borihläge

für Geſtaltung eines neuen und Beleudhtung der Fehler der jepigen Ausbildunge - Methode.

3ur Beſprechung eingegangene Shriften etc. A usbildung, die , des einzelnen Mannes mit dem Infanterie - Gewehr

Der erſte Trumpf, den er gegen das jebige Reglement ausſpielt, beſteht in der mehr draſtiſchen als ſtyliſtiſch ſchönen Behauptung :

M 71.81. Mit Berüdjichtigung der neueſten Beſtimmungen zuſammen geſtellt und durch 70 Abbildungen erläutert von H. v. M., Huptmann u.

„ Rein Menſch kann mehr die Augen verſớliegen , daß unjer Reglement vollſtändig unbrautybar iſt.“ Er macht ſich dabei einer abſichtlichen Uebertreibung ſchuldig, denn abgeſehen davon, daß unſere Armee-Ober: leitung nod, immer an dem alten Reglement feſthält, wird er doch ficherlich aus unſerer Militär- Literatur außer dein General von Con: rady nod) verſchiedene, ebenfalls gewichtige Namen kennen , die für die Beibehaltung des alten Reglements eingetreten ſind. Auch meine Wenigkeit ſteht auf dieſem Standpunkt, und dies iſt es, was mich be:

Brunn , Maj. v., die Mehrladevorrichtung d . Infanterie-Gewehrs M 71.84. Inſtruktion, Ausbildung, Verwendung nebſt Anführung u. Erläuterung d. Aenderungen im Erercier-Reglement u . der Schießvorſchrift d. Infanterie. Für Offiziere u. Unteroffiziere der Linie u . der Reſerve bearbeitet. Mit Abbildungen im Tert. (Berlin, Liebel'ſche Buchhandlung.)

I

wegt, ein contra auf jein anti zu leben,

Ein zweiter Trumpf iſt der, daß er ſagt : Friedrich der

Große babe mit den Kenntniſſen und Formationen des Erercier: plaßes " ſeine Truppen direct in's ejecht geführt ; wir könnten das

nicht, denn „ den Erercierplaß zu vergeſſen , wird unſere erſte Sorge ſein .“

Compagnie-Chef...(Berlin , Liebel'ſche Buchhandlung.)

Geſchichte des Kgl. Preuß. 2. Heli. Hujaren -Regiments Nr.14 u. ſeiner Heſſiſchen Stammtruppen 1706-1886 . Erſter Theil : Die Heſſen -Caſſel îchen Hujaren von 1706 - 1806. Bearb. von Rittmſtr. C. v. Aoiiedi.

Zweiter Theil : [2.] veifiſches Gujaren -Regiment. A. Surfürſtlich beſſiſches 1806—1866. B. Königlich Preußiſches (Nr. 14) 1866–86 ). Bears. von

Rittmſtr. Rob. Frhrn . v . Wrangel. Mit 4 Abbildungen u. 5 Starten. ( Leipzig, A. Dürr.)

Reglement über die Servis -Competenz der Truppen im Frieden vom 20. Februar 1868 in der durch die inzwiſchen erſchienenen Gefeße, Nachs -

trägeu. 1. w. bedingten Faſſung. Abgeſchloſſen im April 1887. (Berlin, Liebel'ſche Buchhandlung.)

Nun , das iſt auch wieder übertrieben ; einestheils iſt es .

Règlement du 29. Juillet 1884 sur l'exercice et les manoeuvres de

*) Vergl. Nr. 88 der Aug. Milit.-Ztg. von 1886 . **) Erſchienen bei E. S. Mittler & Sohn in Berlin.

l'infanterie.

Titre I.

Bases de l'instruction ,

Titre II. Ecole du

soldat. Edition refondue mise à jour. (Paris, L. Baudoin & Cie.)

1

-

352

-

A 11 zeigen. Im Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt & Leipzig iſt erſchienen :

Die Heſſen in der

Schlacht von Gravelotte - St. Privat . Gin Gedenkblatt

zur Enthüllungsfeier des Landes-Krieger-Tcutmals am 18. Auguſt 1879. Preis 50 Pi Ausgabe mit Spezialfarte 1 M. 25 Pi.

ein Großherzoglich Heſſiſcher Stabs-Oifizier – gibt hier eine ausführliche Darſtellung des Antheils, Der Verfaſſer der vorliegenden Shrift den die Großherzoglid Heſſiſche (25.) Diviſion an der Schlacht von Gravelotte-St. Privat genommen . -

Seine Königliche Hoheit der Großherzog Ludwig IV. von Heſſen, der Führer der Diviſion in dem ruhmreichen Kriege gegen Frankreich von

1870/71, hat die Widmung der Schrift genehmigt.

Verlagshandlung von Alphons Dürr in Leipzig. So eben erſchien und iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

Bei uns iſt crichienen : Die

49. Jnfanterie - Brigade

Geſchichte

( 1. Großherzoglich Heſſiſche)

des

in der

Königlich Preußiſdien 2. Selfiſdien Sularen - Sirgi

Schlacht vou Vionville - Mars la Tour

ments Nr.14. und ſeiner Heſſiſchen Stammtruppen 17061886. Erſter Theil:

hularen von 1706 bis 1806. Die beſlen:Calelldien -

am 16. Auguſt 1870. Eine friegsgeſchichtliche Studie aus dem Deutſch - Franzöſiſchen Ariege 1870 71 nach der applikatoriſchen Methode. Preis M 3.- , gebunden 3.60. Verlag von Ernft Siefrird Mittler & Sohn, Königliche Hofbud;handlung, Berlin sw ., ftochitraße 68 - 70.

Bearbeitet von Carl von Solledi, Mittmeiſter und Escadron-Chef im Königs -Hujaren -Regiment ( 1. Rheiniſches) Verlag von E. L. Morgenstern in Leipzig.

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heffiſchen Stammtruppen ausführlich mit behandelt , wird dieſe auf das eleganteſte ausgeſtattete Regiments -Geſchichte auch über den Kreis der gegen wärtigen und früheren Regiments -Angehörigen aus hiſtoriſchem wie militär wiſſenſchaftlichem Intereſſe eine hervorragende Beachtung findən.

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(Deſterreich ).

V

Allgemeine

Militär - Zeitung Zweiundredizigfter Jahrgang.

1

No. 45 .

1887.

Darmſtadt , 7. Juni.

Die Aug. Milit - Zeitung ericheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagš. Preiš des Jahrgang: 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur Ajähriger Abonnements-Verbindlichfeit und ohne franfirte

richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Die Alg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

Inhalt : Aufſäte. Die 70jährige Jubiläums - Feier des Kaiſers Wilhelm als Chef des Königs -Grenadier-Regiments. II. - Das neue Belgiſche Erercier -Reglement für die Infanterie. Kritiſche Studie von v. Stwolinsfi. ( Schluß.) Verſchiedenes. Die Pulverfabrik Rottweil- Düneberg. Nachrichten . Deutſches Reich. Berlin . (Preisausſchreiben für Patrontaſchen .] Rußland. [ Einführung von llebungen der Reſerviſten .] Schweden und Norwegen. [Hammer-Verhandlungen über das Militär-Budget.] Feuilleton . Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten durch Glogau im Jahre 1812. ( Fortſeßung.)

Aritit. Die Europäischen Heere der Gegenwart, von H. Vogt, illustrirt von Knötel, Heft X - XIII . Neue Militär - Bibliographie.

Allgemeine A 113 e igen .

Die 70jährige Jubiläums: Feier des Kaifers Withelm anlagung derſelben unter der fundigen Leitung des etatsmäßigen Stabsoffiziers, Oberſtlieutenants Freiherrn v. Eberſtein , war in als Chef des Königs-Grenadier-Regiments. -

II .

Die Feier des ſchönen Feſttags mußte leider diesmal ihres

ſchönſtes Schmuckes enibehren : Seiner Majeſtät dem Kaiſer war

den herrlichſten Parkanlagen des Gartens geeignet, ganz überaus große Wirkungen hervorzubringen und Erfolge zu erzielen.

Die Feſtlichkeiten des Empfangstages. Unter den zahlreich erſchienenen früheren Offizieren des Regi ments , welche zu nennen zahlreiche Spalten in Anſpruch nehmen

es durch eine Erkältung , die ſich Allerhöchſtderſelbe einige Tage würde, heben wir beſonders hervor die jeßt noch lebenden früheren

vorher bei dem Feſte der Grundſteinlegung des Nord-Oſtſee-Canals Regiments -Commandeure: General der Infanterie v. Doigts zugezogen hatte, nicht möglich geworden, perſönlich nach Liegniß zu Rhet , welcher das Regiment 1866 zu Ruhm und Sieg geführt kommen. Als plößlich in der zwölften Vormittagsſtunde des 5.

uud à la suite deſſelben ſteht, die Generale v. Berken , v. Röthen,

Juni durch den Staatstelegraphen die Nachricht in Liegniß ver- v. Malotki - Trzebiatowski (Graf Schlieffen war leider breitet wurde, der Raiſer habe dieſer Unpäßlichkeit wegen die beab- am Erſcheinen verhindert); ferner die aus dem Regiment hervor: ſichtigte Reiſe aufgeben müſſen , bemächtigte ſich eine tiefe Nieder: gegangenen Generale : General-Lieutenant von Schlichting, Com geſchlagenheit aller Gemüther , welche auch während des ganzen mandeur der 2. Garde-Infanterie-Diviſion, die Generale Queden: Verlaufs der Feier nicht weichen wollte, – fehlte doch immer eine Perfeldt, v. Legat,, nährend der General- Inſpecteur des Pionier .

1

fönlichkeit, welche dem frohen Feſte auch diesmal wieder die eigent- und Ingenieur-Corps, General der Infanterie und General-Adjutant liche Weihe gegeben haben würde, wie das bei den vorausgegangenen Anläſſen ſtets der Fall geweſen war. Der Verlauf des Ganzen wird durch Berichte von Augen: zeugen geſchildert wie folgt :

. Stiehle , ſowie der General der Infanterie und General-AD

jutant v. Steinäсer noch zu den morgenden Feſtlichkeiten er wartet werden ; ebenſo ſoll der Flügel -Adjutant Seiner Majeſtät des Raiſers, Oberſt-Lieutenant v. Pleijen , noch heute Abend ein Liegniß, 5. Juni 1887. treffen. Von den früheren commandirenden Generalen des 5. Armee: Die Feſtlichkeiten des Königs:Grenadier-Regiments , ſo ſehr Corps war der Chef des 46. Infanterie - Regtments , General der auch durch die plößliche Abſage Seiner Majeſtät ein trüber Schatten Infanterie Graf v. Kirchbach , erſchienen ; General der Infanterie über ſie geworfen wurde, waren dennoch ſo großartig angelegt, das v. Pape , commandirender General des Garde- Corps, hatte abſagen Zuſammenfinden zahlreicher Generale und Offiziere aller Grade aus laſſen, und der jeßige commandirende General des 5. Armee- Corps, allen Theilen des Landes , welche früher dem Regiment angehört, General-Lieutenant. Freiherr v. Meerſcheidt -Hüllejjem , war war zu ſo ungewöhnlicher Ausdehnung gelangt , daß es ſich wohl von Seiner Majeſtät dem Kaiſer mit Allerhöchſtſeiner Stellvertretung verlohnt , dem Jubiläumsfeſte, auch ohne die Kaiſerliche Anweſen- bei den Feſtlichkeiten beauftragt worden. heit , Worte wärmſter Anerkennung zu zollen. Den Glanzpunkt Um 3 Uhr verſammelten ſich die früheren Commandeure des

des heutigen Empfangstages ſollte das Gartenfeſt im Ausſtellungs-

Regiments und das jeßige Offizier -Corps zum fameradſchaftlichen

park mit den vier ſeitens des Regiments geſtellten Lagerbildern und

Effen im „ Badehauſe“ , wobei Oberſt v. Colomb , der älteſte

Scenen aus der Geſchichte der Königs-Grenadiere bilden. Die Ver- || Offizier des Regiments, dem er über 33 Jahre angehört hatte, den

1

354

Ehrenplaß einnahm und den Toaſt auf die Difiziere des Regiments ausbrachte. Abends 8 Uhr fand ſodann die allgemeine höchſt glänzende JŲumination der Stadt liegnit ſtatt. Beſonders hervorzuheben ſind der Ring, der Friedrichsplatz, die Parkanlagen ; was uns aber am bedeutſamſten ſcheint: wir bemerkten ſelbſt in entlegenen Gegenden

bière Worte beim Nageln des Fahnentuches folgendermaßeu herr: lich recitirte : „ Dann ſagt er, was für große Ehre Es dem Regimente noch wäre, Daß daſſelbe Jahr, wo es entſtanden , Geſegnet war in den Preußiſchen Landen ; Wie unſer Herrgott es gnädig gelenkt, Daß unſerem allergnädigſten Herrn Seine hohe Gemahlin, des Landes Stern,

kein Fenſter ohne Lichter. Prachtvoll nahm ſich der glänzend durch

zahlloſe Lämpchen erhellte Garten des Schießhauſes aus , in deſſen Räumen leider , des anhaltenden Regens der letzten Tage wegen , 1

die im Park geplanten Siegerſcenen und Momente aus der Ge: ſchichte des Regiments zur Ausführung gelangen mußten. Leider konnte, der beſchränkten Räumlichkeit halber, auch nur eine verhält niſmäßig geringe Anzahl von Perſonen Plätze erhalten , die ſich dann wiederum hauptſächlich auf Angehörige des Regiinents beſchränken mußten. Aber es war ja auch im wahren Sinne des

Einen zweiten ſtattlichen Prinzen geſchenkt *) , Der ſicher würde dereinſt in der Welt

Ein herrlicher Krieger und Siegesheld ! Vivat der König und Sieg und Ehre Sei immer bei dem Hegiment Courbière !"

( Die Mujit fällt mit dem Dejauer Marſch ein, und der Vor: hang fällt. )

Wortes ein Regiments - Jubelfeſt, dem leider der hohe Jubilar, Seine

Das zweite Bild , welches zur Aufführung gelangte, zeigte das

Majeſtät der Kaiſer, fehlen mußte! Ju jelten glücklicher Weiſe hatte

Regiment im Jahre 1817 in Frankreich, alſo an dem Tage , wo

aber das Regiment gerade ſein Jubelfeſt zu einem Regimentsfeſt

vor 70 Jahren der Prinz Wilhelm von Preußen zum Chef des

dadurch geſtaltet, daß an den vorzüglich ausgeführten und aufge: | Regiments ernannt wurde. Ein Feldwebel, welcher Soldaten ver: führten Scenen aus der ruhmvollen Vergangenheit der Königs- ; Thiedener Negimenter die Heldenthaten des damaligen Bataillons: Grenadiere nur Grenadiere, Füſiliere , Iinteroffiziere und Offiziere Commandeurs ((genannt genannt ,„ der der Höllenhund“ ) Majors von der

des Regiments theilnahmen . Für das Publicum war ſchon der Hundt bei Hellendorf und Fromentière erzählt, wird durch ſeinen aus den Parkanlagen zu dem Schieſshauſe führende Weg durch das hinzukommenden Hauptmann ( Lieutenant v. Berten) unterbrochen , Kronprinzen - Dragoner - Negiment Nr. 8 und Grenadiere geſperrt .

und letzterer verkündet den Mannſchaften freudeſtrahlend , daß der

Beim Betreten des Ausſtellungs-Gartens, vor Sem Feſtſaal, bot ſich König ſeinen zweiten Sohn zum Chef des Negiments ernannt hat, aber ſchon bei der Ankunft der Gäſte ein ganz eigenartiges Bild . | welcher erſt 17 Jahre alt bei Bar ſur Aube „ ſich das eiſerne streuz durch fühne That Man erblickte hier Mannſchaften , Offiziere, Generale in den Uni im heftigſten Feuer verdienet hat !" formen vom Jahre 1797 bis zum Jahre 1887 unter den hohen Unter Brauſendem Hurrah auf den neuernannten Chef ſpielt Bäumen bei der wunderbaren Beleuchtung des Gartens, und rechts feitwärts den hell erleuchteten, von einem reizeniden Damenflor und

Die Mujit den Pariſer Einzugsmaridh.

prächtigen Uniformen faſt überfüllten Feſtjaal .

Während das dritte Bilo den Ehrentag des Negiments , die Schlacht von Sfalitz 1866 , unter Mitwirkung des Hauptmanns Riebes und Premier-Lieutenants v . Lewinski I. zu ſehr packen der Geltung bringt, zeigt das vierte Bild 2 Compagnien am 19. Januar 1871 , Nachts 11 - 12 Uhr, in der Bereitſchafts -Stellung bei Garches am Mont Valerien ; die Mitwirkenden ſeitens der Difi

Nachdem die Töne des erſten ſchönen Muifitücks der: klungen waren, theilte ſich auf einen Wint des Oberſt-Lieutenants

Freiherrn v. Eberſtein der Vorhang der improviſirten Bühne, und man ſah die Königs - Grenadiere (damals Regiment Courbière) in der Uniform von 1798 in einer herrlichen Lagerſcene bei Barten:

1

*

ſtein. Es handelte ſich um die Erzählung eines alten Interoffiziers, \ ziere ſind die Lieutenants v. Brauch itſch II. und v. Mutius, Brand , an die Soldaten des Negiments über die jo eben auf

ſowie Major von der Lippe und Lieutenant v. Wald heim . dem Schloſſe ſtattgehabte Nagelung der dem Regimente neu ver In dieſem Bilde gipfelt das Hauptmoment darin , wie beſonders liehenen Fahiten ,wobei Brand (Premier-Lieutenant v.Lewinski II. ) hervorgehoben wird , daß die Königs - Grenadiere, welche bei der 3 4

die Ehre hatte, auch einen Nagel einſchlagen zu dürfen . Das Bild

*) Kaijer Wilhelm iſt folglich genau 12 Jahr älter als ſein Re

chloß mit Brand's Erzählung, indem er des Generals v. Cou r- giment ( 1797 im September gegründet). :

wohner die idylimmſten der ginzen Zeit .

Die Stadt glich einem

Der Durdhzug der Franzöſiſden Armee und ihrer Ver- Heerlager,oftlagerten die durdyziehendenTruppen auf den Straßen, und alle freien Plätze waren mit Wagen angefüllt. Die ſtarken bündeten durd Glogau im Jahre 1812. Durchmäriche und beſtändigen Einquartierungen hatten für mandie

( Fortjepung.)

Lebensbedürfniſſe hohe Preisſteigerungen im Gefolge. Das Stock .

Das 8. Corps , beſtehend aus 2 leichten und 6 Linien - Regi:

Stroh koſtete 17 Thaler, der Šđủeffel Hafer 4 Thuler, die Tonne

mentern Franzoſen , 1 JÜyriſdien und 1 Spaniſdien Negiment, unter

Salz 32 Thaler, Broð wir mehrere Abende hindurch bei den Bädern nicht zu haben , und nicht bloß die Armen , aud) die Wohlhabenden leiden.. Denn gerade in dieſen Tagen trafen viele hatten ſdhwer zu leiden hatten ſchwer

den Diviſions-Generalen Delzons und Brouſſière, 5 Bataillonen

Italieniſcher Garde , dem Dalmatiniſdien, 2 leiditen und 2 Linien!

!

Regimentern Italiener unter Pino, der Italieniſchen Reitergarde | hobe Offiziere ein , am 8. die Generale Lepel , Charpentier, unter Villate, 2 Franzöſiſchen und 2 Italieniſchen Jäger- Regi: Roujjel , am 9. Delzon 8 , Huard und Bertrand , sowie der !

mentern , hatte ſchon einen ſehr weiten Marſch zurückgelegt. Anfangs des Jahres 1812 hatten ſie ſic) um Verona concentrirt und waren dann nach Botzen gerüđt. In 9 Colonnen bradyen ſie von dort vom

commandirende General des 4. Corps, Juno , Jerzog von Abrantes. Dieſer blieb , da längere Zeit die Abſicht beſtand , dieſes Corps in Schleſien cantonniren zu laſjen , bis zum 10. Mai in Glogau und I

während diejer Zeit der Stadt die Suinme von2556 Thalern, 16. - 20. Februar auf, pafſirtenin tiefem Winter den Brenner, den koſtete Am 10.

während des Uebergangs auf ſtrengen Befehl Napoleon's die

Pamen der Chef der Artillerie des 4. Corps, General

Bayeriſche Regierung von allen Hinderniſſen hatte frei halten müſſen,

Dantjouard , und Nachmittag8 4 llhr der ſchon ſeit 2 Tagen

und zogen über Regensburg nady Sachſen und Schleſien, zunädyft in die Gegend von Liegniß, von wo aus ſie über Bunzlau , Havnau, Am 9. wurden einquartiert von der 1. Diviſion Delzons 5. Bataillone Franzoſen , 142 Offiziere und 3600 Mann, vom 11 .

erwartete König von Weſtfalen , Jeromé. Demſelben war in der Commandantur eine Wohnung eingerichtet worden , und 15 Rödhe waren ſchon ſeit mehreren Tagen beſchäftigt , ausgewählte Speiſen bereit zu halten. Bei ſeiner Ankunft erwarteten ihn die Spiten der Franzöſiſchen Militär:, wie der Preußiſchen Civilbehörden in der Com

bis 17. zogen die Reitergarden durdy, Leute von auserleſener Schön:

mandantur.

Polkwiß nach Glogau maridhirten.

Jerome beachtete dieſelben aber kaum , ſondern eilte

heit, am 17. aus Italienernbeſtehend, ein; in ein Zimmer , das manfürihn traf dieDiviſion Pino,qu8 hatte heizen ihm den Herren ſagen , wer vonWeiſe von dieſen blieben 3 Bataillone, 76 Offiziere und 2200 Mann nur laſſen , und ließ den Verſammelten infurchtbarer eine Nacht , das Dalmatiniſche Regiment blieb jedoch längere Zeit !

hier ſtehen.

etwas vorzutragen hätte , möge ſich am andern Tage um 11 Uhr ein: finden. Dann nahm er ein Bad, das nach allgemein verbreiteter

Dieſe Tage , vom 9. bis zum 17. April, waren für die Be: Erzählung aus Rothwein bereitetwar, und reiſte am andern Tage

355

Raiſer- Proclamation am 18. Januar in Verſailles die Königswache

-

Das Wetter war prachtvoll : ſonnig und warm .

hatten, dem Kaiſer dağ eiſte Honneur erwieſen, und daß das Regi : Uhr durdhgog das Muſik-Corps des Regiments, ſchon vonUm unab 7 ment, welches ruhmreich in der erſten Schlacht bei Weißenburg ſehbaren Volksmengen begleitet, die Stadt zur großen Reveille und tämpfte, auch an der leßten Schlacht – dem erſten Deutſchen Kaiſer brachte nachher vor dem Hotel „ Rautenkranz“ dem General Grafen : ſiege - abermals Tuimvollen Antheil hatte.

General des 5. Corp hbach und dem commandirendenUeber eine 1. Kirc reichung des Geſchsenkes enmu Hurrah dem Kaiſerſieg ! durchbrauſte es die Hallen, und athem- | Morg ſik. Um 10 Uhr ſollte die loje Stille trat ein , als der Major commandirte : „ Helm ab zum des Offizier : Corps an Seine Majeſtät , ein prachtvolles Delbild, .

Gebet“ und unter den Klängen des militäriſchen Gebets des die Begegnung Seiner Majeſtät am Abend des 3. Juli beiWiſchau h großen Zapfenſtreiches : „Ich bete an die Macht der Liebe“, die

mit ſeinem Regiment nach der Schlacht von Königgrätz darſtellend,

Worte ſprach :

vom Maler Röchlin zu Berlin gemalt , ſtattfinden, was ſelbſt „ Daß Gott uns weiter helje !“

Zum Schluß ſprach Frau v. Lewinski

redend unterbleiben mußte.

Sonſt nahm das Feſt , vom chönſten

Wetter begünſtigt , unter allgemeiner , inniger , gar nicht zu be

als Sileſia

eine ergreifende Huldigung für den Kaiſer : Liegniß die ſiegbringende,

ſchreibender Berheiligung der geſammten Bevölkerung den programm

glüdliche Stadt ! Bei ihr erfocht Friedrich der Große einen glänzenden Sieg . - bei ihr an der Rabach wandte jich 1813 bas

mäßigen Verlauf Den Glanzpunkt des Tages bildete die Parade bes Regiments

Waffenglück, und nicht weit ab von ihr, welch' herrlicher Waffen

auf dem Haag. Noch in friſcher Erinnerung ſtehen dem Schreiber

-

ruhm von 1866, herrlich beſonders dadurch, daß ſich König Will dieſer Zeilen die großen Frühjahrs- Paraden zu Berlin und Potsdam , helm durch ihn einen allezeit getreuen Bundesgenoſſen und Waffen-

aber dieſe Parade des Königs - Grenadier -Regiments wird unver :

bruder gewann-und Deutſchlands Einheit durch ihn hauptſächlich

geblich im Gedächtniß für alle Zeiten zurückbleiben. General der

errungen wurde !

Heute am 6. Juni dämmerte alſo der eigentliche Jubiläums.

Infanterie v. Voigts : R het in der Uniform des Regiments führte daſſelbe dem commandirenden General vorbei. Nicht weniger als 20 Generale , welche theils dem Regiment als Vorgeſeşte zugehörten , oder welche aus dem Regiment hervorgegangen waren , darunter die Generale v. Kirchbach , v. Stiehle und ungezählte Stabs: offiziere und Offiziere aller Grade, die früher im Regiment geſtanden, zahlreiche Offiziere aller Waffen bildeten die Suite. Als der Ne

tag, und ſein erſter Eindruck war eigenilich tiefes allgemeines Be-

gimenis :Commandeur, Oberſt v. Buch , unter präjentirtem Gewehr

:

.

Hiermit endete tas herrliche Regimentsjeſt, und zu erwähnen bleibt nur noch, daß der Dichter des genialen Tertes zu den Lager: ſcenen der Oberſt a. D. D. Gayette in Heidelberg iſt, deſjen Bruber 1866 bei Miloslaw als Lieutenant des Regiments den Heldentod ſtarb.

-

Der Kaiſer iſt ausgeblieben, Liegniß, ganz Schleſien die vom Flügel-Adjutanten v. Plejjen überbrachte Cabinets -Ordre trübtſein. hat ſich vergeblich auf den Kaiſer gefreut ! Tauſende von patriotiſch Seiner Majeſtät des Kaiſers verlas und dem Kaiſer und König Namens des Regiments ewige Treue, unerſchütterliche Anhänglich

begeiſterten Schleſiern waren heute ſchon vor 7 Uhr von außerhalb zur Stadt gekommen, und Niemand wollte es glauben , überall hörte

feit , ſowie fortgeſetztes Streben, ſich der Königlichen Puld für alle

man : „ der Kaiſer kommt doch noch zu ſeinen Königs:Grenadieren !"

Zeiten würdig zu erweiſen, Namens des Negiments gelobte, waren

„ Hurrah Seine Majeſtät!“ durch Jhm zu liebe, Ihm , dem geliebten Monarchen zu Ehren hatte alle tief ergriffen; ein dreifaches aller Herzen ſtieg wohl das Gebet zum zitterte die Luft, und aus

Jung und Alt , Arm und Reich alles zu jubelndem Empfange

vorbereitet. Um 5 Uhr früh war aber im Allerhöchſten Auftrage Himmel: „ Gott jchüße, Gott ſegne und erhalte noch lange Jahre 1

Seiner Majeſtät der Flügel-Adjutant , Oberſt:Lieutenant v. Pleſſen unſeren geliebten greifen Heldenfaiſer !" Die Cabinets- Ordre hatte folgenden Wortlaut : von Berlin eingetroffen , und es wurde nun in den Vormittags„ Als Ich vor zehn Jahren mit Meinem Negimente den Tag ſtunden auch den immer noch Hoffenden und Harrenden zur Gewiß-

heit , daß Seine Majeſtät zu ſeinem eigenen lebhafteſten Bedauern durch die außerordentlichen Anſtrengungen der Kieler Neiſe an der

feierte , an welchem Mein in Gott ruhender Vater Mich vor 60 Jahren zum Chef dejjelben ernannte, iſt Mein Denken und Hoffen

perſönlichen Theilnatme ſeines Jubelfeſtes verhindert war.

nicht ſo weit gegangen , daſs Mir auch noch die Feier Meines 70

nad Kaliſd weiter. Die Koſten für ſeinen 36 ſtündigen Aufenthalt beliefen ſich für die Stadt auf faſt 1200 Thaler. An den folgenden

|| Delzon8 ein ; die Brizade-Generale Nouiselund Huard waren

Tagen ging ned ein großer Theil ſeines Warſtallo durdy , ai 13. 30 Pediente mit 80 Pferden, am 14. 30 Bediente mit 76 Pferden, jerner eine große Zahl Difiziere und Beamte ſeines Gefolges .

4. Coups würde in Niederſchleſien bleiben , hingegen zogen Ende April 2 Kujaren- Niegimenter nad Polen durd), aud, trafen Offiziere von

Am 15. trafen in Glogau ein : der Commandeur des 3. Reiter:

Corps , das ſich in dem benad barten Wohlauer Kreije concentrirte,

am 30. April wieder in der Stadt. Allgemein ging das Gerüdt, 698

den Terets verſchiedener Negimenter des 4. Gorpe ein.

Am 30 .

traf auch ein großer Theil der Dieneridaft Napoleon's ein , ein Commandant en chef , 1 Sdasmeiſter , 1 Thierarzt , 2 Jäger , 2

d'office, 1 General Groud yund der BefehleFaber der jd weren Reiter-Abtheilung, Kammerdiener, 1 Küchenmeiſter mit 3 Köchen ,5 Chefs 4 Hufſchmiede,

General Lehouſiay, ionie der General Thiery , am 17. die Apotheker mit 3 Gehülfen, 3 Sattler , 3 Stellmacher, Brigade: Generale Fantana und Plauíonne, am 19. der Brigade: 3 Bäder, 6 Lakrien, 10 Bereiter, ſowie 144 Stalbediente niederen General Cafourče, am 20. der Diviſione: General und Chef des Ranges und 280 Pferde ; diejelben blieben 2 Tage. eines Adjutanten Ter Monat Mai begann mit dem Eintreffen Geniemejene Maureillon , am 21. der Commandeur der 3talieniſchen Infanterie:Diviſion drs 4. Corps, General Pino. Neben den Jta: Berthier's ; außer diejem und einer Anzahl Offiziere und Beamte lienern maden ſids jeßt auch die Polen bemerkbar, die ein eigenes verſchiedener Grade finden wir erwähnt als einquartiert: am 1. die Corfs unter Poniatowski bildeten, das 5. ; jo traf am 22. April , an weldem Tage ſich unter den einquartierten Beamten ein Baumeiſter ren Feldbadöfen findet , der Brigade : General Dombrowski , am 24. April die Generale krajineti und Konopka von der Polo

Generalc Brouſſière , Dombrowski und den Diviſions.General

Walter von der Kaiſergarde, am 2. den General Konopka , Be febléhaber der Lanciers der Raijergarde ; an demſelben Tage traf auch der Herzog ron Tanzig , Marſchall léfèvre , ein, der Befehlshaber

nicon Earde ein , während gleid zeitig der Turdmarſch der Artillerie der alten Garde , der einige Zeit blieb . In den nächſten Tagen und Beamte aus der Umgebung des Vicekönigs des 4. Corfs weiter jertgejett murde; jo kamen am 24. April die trafen viele Difiziere ein, der der erſte Commandeur oos 4. Corps war und 2. Italieniſde Artillerie Compagnie, 88 Mann ſtart an , am 25. Sie

von Italien

erwartet wurde. Maibeiin Glogau 5. Ermfagnie rom 2. franzöſiiden Artillerie-Regiment, audy finden AnfangTaß den verſchiedenartigen Truppenkörpern gegenſeitige wir riele Genie : Difiziere angeführt. Pen höheren Difizieren trafen in dieſen Tagen nach ein die Brigade-Generale Conin , Ferrieres,

Reibungen nicht zu vermeiden waren", liegt auf der Hand. Schläge:

Villata, Commandeur der Italienijden Reiter: Garde und Tu : | ganmié. In den letten Tagen des April mad;te ſich aber beim 4. Corr& eine Bewegung nadzºrüdmärts geltend; I unot hat ſeit im 8. Arril Elegau noch nicht verlaſſen, jeßt aud traf die Diviſion 1

reien fanden wiederholt ſtatt, am 3. Mai artete eine ſolde in ein in Elegau liegenden Regiments Dalmatien, die ſich feines guten Rufes erfreuten und beiipielewcije die Buden auf offenem Markte frank und förmliches Gefecht aue. Mannſdaften des ſchon ſeit dem 17. April

1

356

jährigen Chef- Jubiläums vergönnt ſein könnte. Des allmächtigen || Beiſpiele von Dertlichkeits-Gefechten bringt, wie ſie in allen taktiſchen Gottes Gnade reicht aber weiter als das Denken des Menſchen, Lehrbüchern zu finden ſind, reſpective von Erdarbeiten handelt, die und ſo ſtehe 3ch auch heute noch an der Spige Meines Negiments,

mit demſelben Recht aus dem Reglement wegbleiben konnten , wie

vou des tiefſten Dankes für die göttlichen Fügungen und mit der alten , im Herzen tief feſtgewachſenen Liebe und Anerkennung für

3. B. das Bajonettfechten und das angewandte Turnen . Die Bemerkungen , welche bei Beſprechungen der beiden por:

Mein Regiment. Der Rückblick auf die jetzt verfloſjenen zehn Jahre angegangenen Theile gemacht wurden , haben ſelbſtverſtändlich auch zeigt nicht die ſturmbewegte Zeit und nicht die glorreichen Kämpfe,

Gültigkeit für dieſen und die folgenden Theile.. Ich kann mich da :

von denen Ich dem Regiment bei Meinem 60jährigen Jubiläum

her hier kürzer faſſen .

mit hochgehobener Empfindung ſprechen konnte. Es iſt eine Zeit treuer und rechtſchaffener Friedensarbeit geweſen. Aber auch dieſe gewährt dem Soldaten hohe Ehre, denn in ihr allein liegt die wür:

Nüdbildung zur Compagnielinie geſchieht mit einer Verſchwendung

Die Formirung der Compagnie - Colonne und die von Commandos ſeitens des Hauptmanns und der Zugführer, die

dige Bewährung des erworbenen Nuhns und die Sicherheit, daß

großartig iſt. Ein Commando , wie bei uns und wie dort bei

die Fahnen des Regiments in der Stunde ernſter Prüfung möge ſie kommen, wann ſie wolle – wieder die alten Ehrenſtellen finden

der viel ſchwierigeren Formation des Carrés, reicht aus. Die Com pagnie-Colonne und der Aufmarſch geſchieht in der Regel auf den

werden. In 70 Jahren der Zuſammengehörigkeit lernt man ſich kennen, und ſo blicke idh, wie mit warmem Dank und hoher Be-

Mittelzug ; das Carré iſt ein Hohlcarré , in deſſen Flanken der Mittelzug eingeſchwenkt iſt. Während dies , wie ſchon geſagt , auf

friedigung auf die Vergangenheit Meines Regiments , ſo mit dem

ein Commando geleiſtet wird , erſchallen bei der Nüçbildung zur

feſteſten Vertrauen auf deſjen Zukunft. Ich rufe dem Negiment Colonne wiederum etwa 10 Commandos hinter einander. auch heute zu , wie ich es vor zehn Jahren gethan habe : gedenkt Meiner jederzeit, auch wenn ich nicht mehr bei Euch bin , wie Jch Meines Regiments bis zu Meiner letzten Stunde gedenken werde!

Gleichfalls überflüſſig iſt der Gebrauch der Jalonneurs. Es wird damit allenthalben ein großer Lurus getrieben , z. B. wenn die geöjſnete Colonne mit der Teten - Abtheilung ſchwenkt, geben vor:

Seid deſſen ſtets eingedenf, daß Mein Regiment immer zu den beſten

geſprungene Jalonneurs die neue Direction an.

der Armee gehören muß, daß jeder künftige Ehrentag des Regiments die beſte Feier der Erinnerung an Mich ſein wird , und es möge Gottes Segen jederzeit bei Meinem Regimente ſein !"

Der „ Contremarſch “ , eine Evolution , die wir vor Zeiten auch im Reglement hatten, bedarf für jüngere Lejer der Erklärung . Durch Wendung, Neihenmarſch und Tetenſchwenkung aller Züge

(Schluß folgt. )

gleichzeitig ſetzt man ſich, unter Beibehaltung des status quo im Zuge, auf die ſchnellſte Weiſe in die entgegengeſetzte Front. Der 311 Grunde liegende Gedanke iſt an und für ſich gut und ſowohl

Das neue Belgiſde Exercier - Reglement für die Infanterie. Kritiſche Studie von

Oberſt - Lieutenant von Stwolins fi.

(Schluß.)

1

Theil III. École de Compagnie.

zu Parade: als zu Gefechts: Zwecken zu verwerthen. Daher würde

ich nicht für den Wegfall beſagter Formation ſtimmen. Daſ die Belgiſche Compagnie -Colonne, bevor ſie nach einer Flanke aufmarſchirt, erſt die Front dorthin nimmt, iſt ſehr ver: nünftig und erſpart der Ausbildung eine Maſſe überflüſſiger Künſteleien.

Das Tirailliren der Compagnie und, um es gleich hier abzumachen , aller größeren Verbände franft an einer viel zu

Auch dieſer Theil zerfällt in drei Abſchnitte : Zugſchule, geſchloſſenes Erercieren und Tirailliren der Com- weit gehenden Schematiſirung. Auf die Kampfform ſelbſt kommt pagnie, Gefechts-Uebungen und Erdarbeiten. Hiervon es ja gar nicht an : hier iſt die Belgiſche ſo gut wie jede andere, iſt Abidhnitt 1 überflüſſig, denn dic Sectionsſchule in Theil II ent-

d . h. ſie kann eintretenden Falls einmal die beſte ſein, aber daß

hält bereits Alles, was darüber geſagt werden kann, und Abſchnitt | das Vieglement ſie als Norm aufſtellt und ſie nur unter Mithilfe wozu auch die Vor: 3 gehört überhaupt in kein Reglement, weil er nichts als beliebige | von einem großen Apparat von Maßregeln frei am hellen Tage plünderten , ſo daß der Gouverneur Sächſiſche || ibm der Stadt keine Unkoſten erwudhjen. Am nädyſten Tage hielt Wachen vor dieſelben ſtellen mußte, waren in einem Wirthshauje außerhalb der Stadt beim Tanz mit Sächſiden Soldaten vom Re:

giment low in Streit gerathen. Auf beiden Seiten eilten Soldaten ihren Kameraden mit ihren Gewehren zu Hülfe, und ſo entſtand ein

regulärer Straßenkampf, bei dem 3 Mann blieben und 40, von denen nachher 8 bis 10 farben , verwundet wurden. Die gejammte Gar: 1

er große Revue über 7 Regimenter und die Garnijon ab und reiſte dann weiter. An demſelben Tage kam auch der Chef ſeines General: ſtabes, General Galimberti und der Brigade- General Guillau ine an , während die Italieniſchen Garden nur durdyzogen und in den Dörfern untergebracht wurden. Ihr Befehlshaber, der Diviſions

General Lechi, traf am 12. ein und jetzte mit Eugen die Reiſe

nijon mußte allarmirt werden, um dem Kampfe ein Ende zu machen, dcſſen Folge der baldige Außinarſd) der Dalmatiner war. Die nächſten Tage waren ebenfalls reich an Einquartierung. Es wurden vom 4. bis zum 10. Mai untergebracht: die DiviſionsGeiterale Chaiſeloup, Delzons und Brouſſière, dieſe beiden

fort. Die nächſten Tage brachten zahlreiche Durchzüge Italienijcher wie Franzöſiſcher Artillerie, außerdem famen viele Offiziere der Raijer: garde an , unter ihnen die Diviſions:GeneraleCuriel und Michel. | Jevt begann der Durdhmarſch des Kaiſerlichen Garde-Corps, zuſammen geſetzt aus der alten Garde unter Marſtall Lefèvre, 3 Grenadier-,

zum dritten Male , Pino zum zweiten Male , die Brigade- Generale

2 Jäger-Regimentern , der jungen Garde unter Marſhall Mortier ,

Houard und Rouffel, beide zum dritten Male, Almeras und nämlid den Diviſionen Delaboote und Roguet, der Polnijden .

Šivray, außerdem viele Oberſten und Hauptleute, ſowie Subaltern: Weidhjel-Legion unter Claparede, 3 Infanterie-Negimentern , der 1

Offiziere verſciedener , zum Theil in der Umgegend ſtehender Regi:

Reitergarde unter Marſchau Beiſières , 1 Regiment Grenadiere,

menter, zu denen ſich ſchon Offiziere der Kaiſergarde gefeliten,größere 1.Regiment Jäger, 1 Regiment Dragoner, den Regiment der rothen Abtheilungen des 7. Polniſchen Ulanen-Regiments, der Württembergi: ulanen, den Polniſchen Garde-Lanciers , den Mamelucken und dem iden Jäger , endlich das 3. Italieniſche Linien - Regiment in einer 8. Polniſchen Ulanen-Regiment, denen noch die Gensdarmerie S'Elite

Stärke von 78 Offizieren und 2327 Mann.DadieGarniſon aus: menter, beigegebenwiewar;manſiehtaus derBeifügung der Polniſden Regi: Napoleon der Polniſchen Nation zu ſchmeicheln ſuchte.

nabmewciſe viele höhere Offiziere zählte – auf die 2654 Mann im

, 53 Hauptleute, Dieſe Regimenter kamen über Dresden, einige direct aus Spanien. Maikamen 7 Generale, 22 Stabsoffiziere Monat jo mußte ſich mander | Zum größten Theile zogen ſie durch Glogau rur durch und bezogen 68 Lieutenants und 103 Militär-Beamte höhere Offizier mit einem Quartier begnügen , das ſonſt einem Lieute : nant oder geringeren Beamten eingeräumt war. Am 11. Mai kam der Vicekönig von Italien mit großem Ge: folge an. Er nahm ſeine Wohnung im Königlichen Schloß und be: zahlte Allies ſowohl für ſich wie für ſein Gefolge baar , ſo daß von

in der Umgegend ihre Quartiere . (Schluß folgt.)

357

ausſendung der Compagniefahne und eines Directions- Unteroffiziers | richtigen Standpunkt, welches wie das unſere die Normirung der gehört fertig bekommt, iſt ſchwerfällig und zeugt von dem böſen Gefechtsformen verbietet. Princip der Erercierluſt. Das Komiſche iſt, daß 600 Meter vom Zum Schluß werden auf einigen 20 Seiten als Anhalt für Feinde der ganze Apparat verſchwindet und die Sache nun ganz die Gefechtsübungen der Brigade und der Diviſion Principien auf geſtellt, die alle Anerkennung verdienen. Es war gar nicht nöthig, gut auch ohne ihn geht . ſie klein zu drucken , ſie ſind mehr werth als die großgedruckten Theil IV. École de Bataillon . Der erſte Abſchnitt handelt vom geſchloſſenen Erer: Gefechtsbeſtimmungen der andern Theile. cieren und zeigt uns das fehlerhafte Bemühen : auf einen alten

Sollten wir nunmehr – der Leſer und ich – unſere End

Stamm neue Reiſer zu pfropfen , ohne jenen vorher gründlich zu beſchneiden. Der alte Stamm iſt das künſtliche Bataillons - Erer:

urtheile abgeben, ob wir das Belgiſche Ererzier-Neglement für die Infanterie zur Einführung brauchbar, finden , ſo denke ich, der

cieren von vor 50 Jahren , das neue Neis ein ſehr wohl durchge führtes Compagnie - Colonnen - Princip. Man erecutirt nach dem Belgiſchen Reglement Alles und noch Einiges mehr, was wir nach

Leſer wird mir zuſtimmen , wenn ich es ausſpreche: Nein !

:

So

lange nicht das Neglement von dem Wuſt der Ererzierkünſte im Bataillon und Regiment gereinigt und ſo lange es nicht von der

dem unſrigen leiſten können , und doch giebt der Bataillons - Com : Gefechts -Schablone durchweg befreit iſt, bleibt es trotz manches mandeur nie direct ſein Commando an das Bataillon, ſondern nur

unverkennbar vorhandenen Guten unannehmbar.

an die Compagnien, die für die Ausführung ſorgent. Es iſt klar, daß dieſe dadurch um Vieles verzögert wird und ein weſentlicher Fortſchritt nicht erreicht wurde. Hätte man ſich bei Abfaſjung des

Verſdiedenes. Die Pulverfabrik Rottweil-Düneberg. Die der „ Pulverfabrik Rottweil - Hamburg " gehörende Fabrik

Reglements die von mir Eingangs betonte Frage vorgelegt : welcher Uebungen bedarf das Bataillon, um das Paradiren und welcher, um das Fechten zu erlernen ? - ſo fo würde man nicht allein dazu

Düneberg , welde der Chineſiſdie Geſandte hlü - Ching- Chêng

gelangt ſein , das Bataillons: Erercieren auf das nöthige Minimum

kürzlid mit ſeinem Beſuche beehrte , iſt eine intereſſante Erſcheinung

Herunterzudrücken, ſondern man würde auch von ſelbſt die Grenze auf Deutſdem großinduſtriellem Gebiete. Außer Düneberg gehören gefunden haben , wo das directe Commando des Bataillons : Com mandeurs aufhört und die Uebermittelung durch die Compagnie

Chefs beginnt. Viele dieſer Erercitien leiden außerdem noch an be: ſonderer Schwerfälligkeit. So rücken beiſpielsweiſe die Compagnien

zur erſteren Fabriks-Actiengeſellſchaft die Fabriken Rottweil und Adolz

furth in Württemberg, Gotteszell , Rempten und Memmingen in Bayern und Niedere dbach in Baden. Ueberdies iſt die Fabrik außer

bei einigen weiteren Fabriken in Deutſdyland auch bei der Engliſchen

nie auf dem nächſten Wege , ſondern immer durch Parallelmärſche Fabrik Chilworth , der Ruffijden Fabrit bei Shlüſſelburg und der und im rechten Winkel auf ihre Plätze, und ſo iſt an dem ganzen

erſten Abſchnitt eigentlich nur zu loben , daß man kein Avanciren der ganzen Bataillonslinie und keine Marſchbewegungen mit der Colonne nach der Mitte betreibt.

Holländiſchen Fabrit Muiden ſtark betheiligt.

Die Fabrik Düneberg wurde im Jahre 1877 erbaut. Die Fabrikation umfaßt jämmtliche Sorten Pulver , ſowohl Militär: als Handelspulver. Auf einem Schießplate werden die Geſchützpulver

Der zweite Abſchnitt, der „ das Bataillonin zerſtreuter mit 6 Geſùyüßen verſchiedenen Salibers den eingehendſten Proben Ordnung“ betitelt iſt, beginnt mit ſehr verſtändigen „ General regeln “ , doch kaum ſind dieſelben vorbei , jo beginnt auch wieder

unterworfen. Die Production ſämmtlidyer vererwähnter Deutider Fabrifen beträgt 4 bis 41/2 Millionen Kilogramm Pulver pro Jahr ,

die verwerfliche Schablone , welche ich bei Beſprechung der Com pagnieſchule gekennzeichnet habe.

bei ciner Geſammt-Arbeiterzahl von etwa 500 und Anwendung von

Auf Abſchnitt 3 : „ Gefechts : Erercitien , Vertheidigung und Angriff von Erdwerken “ paßt, was ich über Ab ſchnitt 3 der Compagnieſchule geſagt habe. Theil V. École de régiment. Wenn es ſchon beim Bataillons-Erercieren gemijzbilligt wurde,

daß dabei Uebungen vorkommen , die weder einen Parades, noch einen Gefechtszweck verfolgen, ſo muß das beim Negiments-Erercieren 1

Dampf: und Waſſerkraft mit ungefähr 450 Pferdekräften. Das mehr: erwähnte braune prismatiſche Pulver, das nunmehr auch in China bei den Geſchützen dweren Kalibers eingeführt werden ſoll , wird zumeiſt in der Düneberger Fabrit hergeſtellt. Daſſelbe iſt eine Er: findung des tedyniſdien Leiters der Fabriks - Gejellidaft, des Herrn

Duttenhofer. Die Hauptvorzüge deſſelben ſind große Anfangs:

geſdhwindigkeit mit verhältniſmäßig geringem Gasdruck und ſomit größte Schonung der Geidiüißrohre, ferner geringe Rauch-Entwidelung

noch mehr geſchehen . Hier ſind z. B. Evočutionen geſtattet wie und daß daſſelbe in niđịt feſt verfdloſſenem Raume nur verbrennt, die folgende: die 12 Compagnien ſtehen in einem Trefjen , deployiren

nicht erplodirt. Ein ganz beſonderer Vorzug dieſes „ Rottweiler “ braunen

zur Linie, ſchwenken mit Zügen rechts ab , marſchiren 36 Züge

prismatijden Pulvers iſt ſeine große Gleichmäßigkeit unter allen Ein :

hinter einander, erſter Zug rechts ſchwenkt , zugweiſe rechts einge: ſchwenkt und nun gerichtet. Iſt das nicht ſchauderhaft ? Und ſolcher Vergnügungen giebt es noch viele ! Die Brigade- und Diviſions:Erercitien ſind vernünftiger Weiſe

flüſſen von Witterung, Jahreszeit , Klima und Himmelsgegend, welcher Umſtand dafür mit entſcheidend war , daß ſich außer verſdiedenen aus: wärtigen Regierungen die Raiſerlich Deutſche Marine icon vor Jahren veranlaßt ſah , dieſes Rottweiler " Fabrikat , nachdem mit

kurz behandelt, ſie erſtrecken ſich, wie dies auch für das Regiment

demſelben die eingehendſten Verſuche gemad )t worden waren , mit in

der Fall ſein ſollte, nur auf Verſammlung, Aufſtellung und geringe Verwendung zu nehmen . In Minenpulver leiſtet die Fabrik ebenfal8 Frontveränderungen . Der zweite Abſchnitt heißt : „ Taktiſche Formen und

Bedeutendes , und ſind hier in erſter Linie bic comprimirten Spreng

Gefechts-Mech a nismus des Regiments , der Brigade und der Diviſion “. Er beginnt mit dem Vekenntniß, welches

verdrängen.

nach der hervorgetretenen Neigung für Schema und Schablone faſt wie ein Schmerzensruf ertönt : ,, Es iſt nicht möglich, für eine der

pulver zu nennen , die immer mehr das gewöhnliche loſe Sprengpulver

N a d r ich te u . Deutſches Reid.

größeren Truppeneinheiten eine normale Gefechtsformation vorzu ſchreiben .“

* Berlin , 31. Mai. [Preis a usídhreiben für Patron:

Dieſer ganz richtige Grundſatz paßt aber nicht nur für taiden.] . Das Königliche Kriegsminiſterium hat unter dem 24. Mai . 3. eine Aufforderung zur Betheiligung an der Lieferung von

größere Truppeneinheiten , ſondern für jede, ſelbſt die kleinſte. Es giebt keine „normalen Gefechte“, folglich darf es auch keine normalen Gefechtsformationen geben , und nur das Reglement ſteht auf dem

Patrontaſchen ausgeſchrieben, der eine allgemeine Kenntniß zu wüniden

iſt. Es follen hiernach die zur Ausrüſtung der Truppen erforderlichen Patrontaſchen und zwar zunächſt die hinteren verdungen werden, und

358 ſteht zur Einreichung der Angebote Termin auf den 25. Juni 6. 3.

Sdweden und Norwegen. * Stockholm , 4. Juni. (Kammer : Verhandlungen bei zu betheiligen beabſichtigen , haben ſid, wegen Mittheilung der Lieferung8 - Bedingungen baldigſt an die mit demnächſtiger Entgegenz " über das Militär-Budget.] In dem Militär- Budget waren nahme der Angebote betraute "Intendantur desjenigen Armee - Corps ſchon in Rückſicht auf die volkswirthſchaftliche Lage weit mehr Ein zu wenden , in deſſen Bezirk ſie ihren Wohnſit haben. Dieſelben werden ſchränkungen gemacht worden , als die wirklichen Bedürfniſſe des Ver ferner aufgefordert, der Bekleidungs-Abtheilung des Kriegsminiſteriums theidigungowejens und die Anſprüche auf weitere Ausbildung deſſelben Vorſchläge zur Umänderung der Patrontaſchen bisherigen Modells in zuließen , so daß die Sdlußſumme mit 21 201 400 Kronen nur um an . Inländiſche Fabrikanten und Sattler- Innungen , welche ſich hier :

vordere Patrentaſdien für Mannſchaften M/87 einzureiden , denen eine

115 200 Kronen höher war als die für 1887.

Dieſe Mäßigung

umgeänderte Tajdie , eine Beſdyreibung des Umänderungs -Verfahrens, ! hatte aber dem Staatsausſchuſſe des Reichstags noch nicht genügt. ſowie die Angabe beizufügen iſt, zu welchem Preiſe die Umänderung Mit gewohnter Seleinigkeit kürzte er auf allen möglichen Punkten und übernommen werden würde. Proben , alten ſowohl neuen Modells, brachte die Schlußjumme auf 20 810 000 kronen herab, welche Zahl können bei ſämmtlidien Intendanturen , ſowie bei den Infanterie - Regi: mentern und Jäger: (Šyützen :) Bataillonen eingeſehen werden ; auf

um 276 000 hinter der von 1887 zurückbleibt.

Bejonders ſchwer

ward von der Leitung des Vertheidigungsweſens die zum vierten Male Wunſch erfolgt ſeitens der erſteren gegen Erſtattung der Selbſtkoſten vorgeſchlagene Weigerung der für die Errichtung eines beſonderen aud, die Zujendung von Nadýproben. Die Umänderungs -Voridläge : Feſtungs -Artillerie-Bataillons für Warholm -Oscar- Frederiksborg, die werden davon auszugehen haben, daß : 1 ) die Form und das Faſſungs: Feſtungen , welche die Stadt Stocholm nach der Seite der Oſtjee Vermögen (30 Patronen ) der vorderen Patrontajdye für Mann daften Secken , empfunden. Jahr für Jahr hat der Kriegsminiſter dem Reide: M /87 im Weſentlichen erzielt , 2) die Dauerhaftigkeit, beziehungsweiſe " tage vorgeſtellt, wie nothwendig es ſei , das Perſonal zu idjaffen, Kriegsbrauchbarkeit der umgeänderten Patrontajdie in keiner Weiſe be: weldies im Kriegsfalle das theuere Kriegsmaterial behandeln und jo einträchtigt wird, und 3) die Koſten der Umänderung in günſtigem die vornehmſte und am meiſten bedrohte Feſtunge -Stellung in gehörigen Verhältniß zu denen der Neubejdraijung ſtehen müſſen . Dem Ein: Vertheidigungs - Zuſtand jetzen ſetzen könne. Es kann daſſelbe Surch keine ſender bes beſten Vordlage für ein Umänderungs -Verfahren , welches

andere Truppe , die man im eintretenden Notfalle nach Warholm

den geſtellten Anforderungen entſpricht, ſidiert das Kriegsminiſterium

ichicft, erſetzt werden , denn die Stammtruppe (die eingetheilte Armee)

1 t

eine Prämie von 5000 Mark zu, indem es ſich gleichzeitig das Nedit " iſt ſehr klein und anderweitig unentbehrlich, und die kurze Zeit übende vorbehält, das prämiirte Verfahren allgemein zur Anwendung z11

Bewehrungs - Minnſchaft kann gar nicht in Betracht kommen. Der

Sollte ein annehmbares Umänderungs -Verfahren nur durch

Kriegeminiſter hat nur 86 000 Kronen für das Artillerie : Bataillon , d. 1. nur die Mittel zur Herſtellung der Offiziers :Stämme und zur

bringen.

eine Verringerung des Faſſungs-Vermögens – jedoch um hödyſtens 2 Patronen - erzielt werden können , jo wird die außgejezte Prämie auf 1000 Mark ermäßigt. Es iſt gewiß ganz zweckmäßig, daß sie höchſte Militär: Derwal: tungsbehörde den bereits früher betretenen Weg der Oeffentlichkeit fort: jeßt, um für die militäriſche Ausrüſtung der Truppen Verbeſſerungen zu erreiden . Dieſer Weg hat ſchon in einzelnen Fällen ein gutes

Ergebniß gehabt, und es iſt ſchr zu wünſchen, daß dies auch bei weiteren Gelegenheiten der Fall ſein möge, denn für den Soldaten iſt, was

ſeine Ausrüſtung und Bewaffnung betrifft, das Beſte gerade gut genuz. Rußland. * Petersburg, 3. Juni. [Einführung von Uebungen der Reſerviſten .] Durd; eine neue Verfügung werden nunmehr 1

gleichfalls alljährlidye Uebungen der Reſerviſten eingeführt , und zwar jollen in diciem Derbit die erſten ſtattfinden . Künftig werden alljähr: lich zwei Gattungen von Neſerve- Mannidhaften zu einer drei: bis ſechs: wöchentlichen Uebung eingezogen , und zwar ſoldie Mannſchaften , welde wegen höherer wiſſenſchaftlicher Bildung fürzere Zeit , 6. 1. ein bis

zwei Jahre, activ gedient, und ein Jahrgang jolcher, weldie drei bis fünf Jahre activ gedient haben. Eigentlich beträgt die Nujiijde Dienſt-

Ergänzung der nothwendigen Mannſchaft gefordert ; der Staatsausjdjuß aber hat die Weigerung beantragt, nicht weil er etwa das Bedürfniß leugnet oder die Verwaltung des Kriegsweſens mißbilligt, ſondern weil die Weigerung idon dreimal geſchehen und weil die wirthidaft: lidie Lage gebredylid ) jei. Indeß haben 9 von den 10 Mitgliedern

der erſten Kammer im Ausjduß , und unter dieſen 2 Sduyzöllner, dem Königlidien Antrage zugeſtimmt. Am 1. Juni nun beidäftigten beide Rammern ſich mit dem Militär : Budget , und in beiden erhoben ſid) lebhafte Verbandlungen über den Gegenſtand. In der erſten nahm der Miniſter, Herr Ny ding, gleich zu Anfang das Wort , legte die große Widytigkeit der Warholm - Befeſtigung dar , welche die Hauptſtadt zu vertheidigen, das

Mälar-Thal zu jdyüten hätte und die einzige befeſtigte Stelle nördlicy von Carlskrona bildete , wo die Flotte einlaufen und eine Zuflucht finden könnte. Die neuere Kriegskunſt erfordere Außenwerke für die Feſtungen , und ſo müßte man , um die drei Einläufe bei Warholm

zu vertheidigen , eine ganze Front von Vertheidigungs-Werken anlegen, von weldien ein Theil bereits aufgeworfen wäre. Aber für dieſe Werke und für die Ranonen würden auch lebendige Kräfte erfordert.

der reitenden Artillerie und den Ingenienr- Truppen gehandhabt. Da:

Nun betrage die Manndyaft in Warholm etwa 200 Mann . Ziehe man davon 10 p@t. beim Kriegsfall als Kranke ab , ſo bleiben 180 Mann . Da die Zahl der Kanonen ſich bis auf 373 beläuft , jo

her werden beren Reſerviſten , falls ſie wirklid, jedie Jahre activ ge:

komme nicht einmal ein Artilleriſt auf anderthalb Kanonen , nicht ein

dient , nidht mehr eingezogen. Die Uebungen werden diejes Jahr, wie

Offizier auf jede Verſdanzung, aud; keine höheren Offiziere, welche die für dieſe Waffe ſo nothwendige Special-Ausbildung erlangt haben. Mannſchaften von anderen Negimentern dahin zu legen , ſei nicht mög lidy, der Stamm der Armee ſei jo klein , daß man ihn nicht ver: mindern dürfe, alles Gerede von ,, Stärkung der Warholm - Poſition auf andere Weiſe" jei in den Wind geſprochen. Wer da alſo nicht

zeit ſechs Jahre, doch wird ſie in diejer Dauer nur bei der Reiterei ,

aud ſpäterhin , Ende September ſtattfinden , und zwar in dem gejammten Europäiſchen Rußland. Man kann annehmen , daß alljähr: lidh über 200 000 Mann zu einer zeitweiligen Uebung gelangen. Das Kriegsminiſterium bezeichnet der Reihe nach diejenigen Truppentheile, die mit der A18bildung ber Rejerve:Mannichaften beauftragt werden . Die oberſte Leitung liegt in den Händen der Diviſions Commandeure

an ewigen Frieden glaube und begreife, daß eine Neutralität bewaffnet

bei der Infanterie, bei den anderen Waffengattungen in denen der

ſein müſſe, der müſſe dem Vorjdlage der Regierung Beifall zollen .

Brigade Commandeure , beziehungsweiſc der Befehlshaber der Corps:

Das ſage er ebenſowohl als Miniſter wie als Rammer - Mitglied. Mit gleichem Nachdruck iprads ſids der Miniſter in der anderen

1

Artillerie. Aus Erſparnig-Rückſichten werden die Reſerve-Mannſchaften nicht eingekleidet , ſondern ſie üben in ihrer gewöhnliden bürgerlichen

(

Kleibung, die einige militäriſche Abzeichen erhält .

Die wird jeden falls einen ſonderbaren Anblick gewähren , denn die Mann daften werden

Kammer aus, nachdem dort Danielſon , der Führer der Landmänner Partei , und Guſtafsſon , der demokratiſirende Nibiliſt, ohne etwas Stichhaltiges anzuführen, den Antrag des Staatsausſchuſſes verfochten

immerhin gewaltig gegen die activen Mannſchaften in liniformen

hatten. In der erſten Kammer riethen zwar Freiherr Klinkow -

„ nationalen Schnitts " abſtechen.

fahren aud) bei Einberufung des Landſturms im Kriegsfallc ſtatt.

ſtröm und Herr Mankell von der Bewilligung ab , aber trop der protectioniſtiſchen Mehrzahl ſiegte die militärijdie Einſidst und die

Jeder Reſerviſt der Fußtruppen muß wührend ſeiner llebungszeit 32

Vaterlandsliebe; der Vorſchlag der Regierung erhielt 55 gegen 27

1

Patronen verſdiegen .

Uebrigens findet das gleiche Ber:

1

Die Einberufung und Geſtellung geſæieht Stimmen. Dagegen ſiegte in der zweiten Kammer óer Vertheidigungs

ganz wie bei einer Mobilmachung, nur daß die Mannſchaften früher

1

Nihilismus mit 120 gegen 59 Stimmen, und die Hoffnung, daß die

benadrichtigt werden. Das offizielle Blatt,der „Nußti Invalid”, legt ſtarte Freihandels-Mehrheitder Regierung eine Stüße gegen denſelben 1

gerade diejem Umſtand eine große Bedeutung bei, daß die Einziehung

gewährte, ging nicht in Erfüllung. Die gemeinjame Abſtimmung

eine Vorübung für eine Mobilmachung ſei. Man verſpricht ſidy iiber:

beider Rammern , welche dem zwieſpältigen Beſchluſſe zu folgen hat,

haupt ſehr viel von der ganzen Maßregel, ſowohl bezüglich der Fer: wird leider, wenn die bisherigen Stimmen bleiben, für die Weigerung tigkeit der Armee als auch der Hebung des kriegeriſchen Geiſtes in der Bevölkerung.

ausfallen. Noch zwei andere Gegenſtände des Kriegsbudgets kommen zur $

gemeinſamen Abſtimmung : die wiederholt begehrten Bewilligungen für die außerordentlichen Arbeiten der Compagnie - Führer bei der Aus

359

überhaupt angewieſen iſt n ung ag (init 51 gegen 34 Stimme ) den Vorſchl der Regier annabm , dieſe Mittheilungen ſind Das Spaniſche die zweite aber mit 94 gegen 92 ) im Sinne des Ausſchuſſes ſtimmte, und für die weitere Befeſtigung des Waberges bei Carlskrona , die | jdon allein deshalb das

führung des neuen Wehrpflichte - Geſekes, wo wiederum die erſte Rammer

als auf die Berichte von Augenzeugen , und nicht immer zuverläſſig. Heer hat eine große Geſchichte und verdient

Intereſſe aller gebildeten Offiziere. Es zehrt

von der erſten Rammer ohne Abſtimmung genehmigt , von der zweiten,

gegenwärtig aber mehr an ſeinem alten Rriegøruhm , als daß es neue

gleichfalls ohne Abſtimmung , . verworfen ward. In allen übrigen

Zweige demſelben angeſett hätte , denn der jüngſte Krieg war der

Punkten ſind die Vorſchläge des Ausidufjes von beiden Rammern genehmigt worden.

Maroffaniſche vor mehr als 25 Jahren , int welden ſich übrigens die

Spaniſchen Truppen vortrefflich geſdragen haben, und die Carliſten kriege im eigenen Lande waren mehr . Kämpfe von Parteigängern und haben keinen Anſpruch auf den Namen von großen Feldzügen.

In

Von

was der letten Zeit hat der früh verſtorbene König Alfons XII . – w18 durchaus anerkannt werden muß – ſich große Verdienſte um die

Hermann Vogt , Oberst -Lieutenant a. D. Illustrationen von Richard Knötel. Heft X u . XI : Italiens Wehr

Hebung des Spaniſajen Heerweſens erworben , jedod ideinen die zahl: reid dort vorhandenen Uebelſtände nid)t leicht ausgerottet werden

K r it i k. Die Europäischen Heere der Gegenwart.

könner ; es wurde von jeher

kraft. 8. 32 S. Heft XII u. XIII : Spanien und Portugal.

und wird wohl noch heute

zu

8. 32 S. Rathenow, Verlag von Max Babenzien. Preis à

viel Politik in der Spaniſchen Armee getrieben. Im Allgemeinen

1 Mark.

ſcheint aber dodh richtig zu ſein, was der Verfaſſer mit den Worten ausſpricht : ,, Allem Anſchein nad arbeitet man neuerdings in Spanien,

[R.) Das kleine vorliegende Sammelwerk, weldes wir zuletzt

unbeirrt von parlamentariſdhen Sonder- Intereſſen der einzelnen Par:

in Nr. 21 der Allg. Mil.-Ztg. v. 0. 3. beſprochen haben , nimmt cinen rüſtigen Fortgang. Daſſelbe wird , wenn ſeine Einzelhefte in ähnlicher Regelmäßigkeit auf einander folgen , wie nicht zu bezweifeln

teien , mit vollem Ernſte und mit viel Verſtändniß an der patriotijden

Aufgabe, die beſtehenden Einrichtungen im Sinne der Kräftigung der vaterländijden Kriegsmacht weiter auszubilden ."

iſt, febr bald vollendet ſein ,

Das Heerweſen Portugald wird ziemlich kurz behandelt.

Das Doppel - Heft X und XI behandelt sic Italieniſche

Wehrkraft. Wie der Verfaſſer ganz ridytig in ſeinen Eingangsworten jagt , beſtanden über die kriegeriſche Leiſtungsfähigkeit der Italieniſchen Armee bis jeßt ſehr widerſprechende Anſichten, und nach den Anſchauungen von bedeutenden Militär Schriftſtellern bejab Italien kein Heer, bas zu einem Angriffskriege geeignet war. Die Verhält : niſſe haben ſid, aber inzwijden audy hier jehr geändert; namentlich ſeit vor etwa 10 Jahren die allgemeine Webrpflicht in Italien einge: führt worden iſt, hat ſich beſonders das Italieniſche Landheer weſentlidı verbeſſert und iſt z11 einer tüchtigen Wehrkraft herangewadyſen. Allerdings herrſchen noch immer große Verſchiedenheiten zwiſchen den Angehörigen der einzelnen Provinzen (io macht der aus dem alten

Daſſelbe iſt übrigens im Weſentlichen nach den in Spanien gültigen Grundjägen aufgebaut, ſo daß vieles über das Spaniſche Heer Gejagte aud) bier ſeine Geltung hat. Eine eigenthümlide Sade iſt , daß troudem in Portugal die allgemeine Wehrpflicht beſteht, dennoch Stell vertretung und Loskauf in folder Ausdehnung beibehalten wurden , daß keineswege alle Claſſen der Bevölkerung in der Armee ver: treten ſind. Dagegen iſt es ein unbeſtreitbarer Vortheil , daß die zabrreichen altgedienten Soldaten, weldje nach Ableiſtung ibrer Dienſt: pflicht die Stellvertretung von Leuten , die ſich lookauften , übernahmen , dem Heere einen gewiſien Halt geben . Man wird im Uebrigen aber

kaum iiren , wenn man ſowohl die Stärke wie die Ausbildung des Portugieſiiden Heeres als nicht völlig den Anforderungen der Gegen

Piemont, dem Stammland Savoven , kommende Soldat einen ganz

wart entſprediend annimmt, was der Verfaſſer unſeres Werte zwar

anderen Eindruck wie der Neapolitanijde oder Sicilianijde), allein der Geiſt , der heute die Truppen -Corps bejeelt , hat ſid) gegen früher weſentlich gehoben und iſt einbeitlidyer geworden , ſo daß wohl anzil-

nicht direct ausjpritt, aber body zwijden den Zeilen lejen läßt. Auch die beiden neuen Defte der Europäijden Heere" ſind mit

nehmen iſt, daß aud die Leiſtungsfähigkeit des Heeres im Ernſtfalle allen gerechten Erwartungen entſprechen werde.

die freundlide Er deinung des Aeußerent erhöhen .

bübſchen Zeitungen von Herrn Nidard knöter verſehen, welche Wir empfehlen

auf's Neue das kleine Sammelwerk.

Der Verfaſſer führt die einzelnen Beſtandtheile des Heeres vor. Beſonderes Intereſje dürfen in der Italieniſchen Infanterie die Ber:

Neue Militär - Bibliographie. ſaglieri und Alpenjäger beanſpruden , welche unbedingt zu den ge wandteſten Fußtruppen gehören , weldie überhaupt beſtehen. Die Linien: Beſtiin mungen üb. Satteln, Padung u . Zäumung. Nach der Adjuſtirungs 1. Ausrüſtungs - Voridrift f. d. t. t. Cavallerie. 12. (38 S.) Wien, Cavallerie iſt verbältnißiäßig ſehr jdwach: ſie zählt im Ganzen nur Seidel & Soh!. 80 Pf. 22 Regimenter ( 10 Ulanen: und 12 Dragoner -Regimenter ), was mit Infanterie - (liewehr, das , M /71.84 , nebſt zugehör. Munition , m . 31 der Remontirung zujammenhängt, in welder Italien auf ſtarken AnAbbildgn . 1. Taf. , nach der friegsminiſteriellen Inſtruction F. den Sol kauf im Ausland angewieſen iſt. Die Feld - Artillerie daten bearb . von v. R. 9. – 14 . Aufl. 8. ( 32 S.) Hannover, Helwing's 132 Bat: Verl. 50 PF . terien mit 1048 Gejdüşen – wird gerühmt, bejonders joll die Ge: Ka mieth , Dr. Herm., aus dem Leben d. kurbrandenburgischen General birgs:Artillerie mande Vorzüge beſitzen. :

.

m

majors Joachim

In ſeinen Sdlußlätzen ſpridit der Verfaſſer folgendes Ur: theil aus : „ Staliens Webrkraft iſt, wie ſchon aus den vorſtehenden Dar:

Gaertner.

Hennigs v . Treffenfeld .

gr . 4.

( 30 S. )

Berlin ,

1 M.

Melde- Voridriften, militäriſche, betr. der Dauernd -Beurlaubten Reſervemänner od . Erſapreſerviſten. (Beilage d. „ kärnt. Gemeindeblattes " .]

Sm arestemilagenfurtu., wenu. ollungen zur Genügeerhellt,, im Laufe der letten Jahre aufgeſunder milit , d. Bildungs-Anſtalten Militär-ErziehungsGrundlage derartig entwidelt, daß ſie von Staütemännern und Heer: führern bei den Erwägungen über die Folgen veränderter politiſcher

Gruppirungen unter den Europäijchen Staaten als beadstenswerther Factor mitin Rechnung gezogen werden muß, nicht allein in Nückſicht auf die numerijdie Stärke von Heer und Flotte, ſondern auch wegen des hohen moralijden Werths derſelben “. Dieſem Urtheile glauben wir , ſoweit es das Landheer betrifft, unbedingt beipflidyten zu ſollen. Italien hat beſonders in ſeinem nörd

lidyen Theil idjon ſeit den Zeiten des Kaijerlichen Roms faſt immer drei großen Culturvölkern als Schlachtfeld gedient und verdient idon

darum in ſeinen geographiſchen Eigenſdaften genau gekannt zu ſein, aber aud; das Heer dieſes Landes gewinnt ſtets mehr und mehr Wid : tigkeit für jeden Offizier, und deshalb empfehlen wir , daſſelbe gleich: falls zum Gegenſtand des Studiums zu machen. Das Doppelheft 12 und 13 behandelt die Heere zweier Staaten ,

und zwar derjenigen auf der Pyrenäiſden Halbinſel, Spanien und Portugal .

lleber die militäriſchen Einrichtungen dieſer beiden

Länder Allgemeinen die Nachrichten ziemlich unſidher, haupt-, fädolid ſind durdim die weite Entfernung verurſacht wird. Nach was Frankreich Italien , Rußland und anderen Staaten des Continents , ja ſelbſt

. .Aufnahms: Bedingungen . Berid)tigt bis Ende März 1887. gr. 8. ( 38 S.) Wien,

Seidel & Sohn . 40 Pi.

Militär: Voridriften . Taichen =9118g. [ 3ujammengeſtellt f. den Feld: Gebrauch.] 65. Mit. 8. Wien , vof- u. Staatsdrucerei. 40 Pf. Inhalt: Organiſche Beſtimmungen f. die Militär-Najjen u . Militär Zahlſtellen u . Dienſtvorſchrift f. die Militär- stajjen - Beamten , vom I. 1886. ( V , 25 S. )

Regiment 1–139. Garde ut. Jäger. Kurze u . überſichtl. Zujammenſtellg. der Offiziere 11. Sanitäts -Offiziere der Infanterie - Truppentheile, richtig

rangirt, wie die Verbände ſich geſtalten nach den Allerhöchſt verfügten zahlreichen Verändergn. in den lezten Wochen . 8. ( III , 76 Š.) Liegnit, Naulfuß.

1 M.

Reißner, Hauptm. Lehr. Vikt. v. , die Terrainlehre. 2. Hft. VI. - XI.

Abidinitt m . Taf. 3-13 . 5., verb. Aufl. gr. 8. (S. 167–465.) Wien, Seidel & Sohn . 6 M. 80 Pf.

Karte d. Deutschen Reiches. Abth. : Königr. Preussen . 1 : 100 000 . Nr.588. Kpfrst, u. color. qu. Fol . Berlin, ( Eisenschmidt.) à 1 M. 50 Pf. Inhalt : Rastatt.

Messtischblätter d. Preussischen Staates. Königl. preuss. Landes aufnahme 1885. Hrsg. 1887. 1 :: 25,000. Sect. 594. 2641. 2705. 3429 . 3687. 3689. Lith. u. color. gr. Fol. Berlin, ( Eisenschmidt.) à I M. Inhalt : 594. Hanshagen. 3129. Landscheid.

2641. Schildberg. 2705. Prausnitz . 3689. Landser. 3687. Dammerkirch ,

.

nachy England und.Skandinavien werden von Offizieren weit öfter

Portugal, ſo daß man unternommenalenad Reiſen auf und der Literatur öffentlicherundBlätter die Mittheilungen Spanien mehr

Specialkarte , topographische, v. Mittel- Europa . 1 : 200,000. Hrsg . v . der kartograph. Abtheilg. d. k . preuss. Landesaufnahme . Nr. 411 U. 441. Kpfrst. 4. color. Fol . Berlin, ( Eisenschmidt). à 1 M. Inhalt : 411. Aumale .

441. Rouen .

-

360

-

A 11zeigen . So eben iſt erſchienen : Die Selbſtändigkeit Leistungen

Im Verlag von ' Eduard Zernin in Darmstadt & Leipcig ist 1879 erschienen :

Betrachtungen über die

in der

der

Französischen Gewehre M74 und M 66. Erläutert an der Theilnahme des IX. Armee -Corps

Führung des Infanterie-Gefechts.

an der Schlacht von Gravelotte,

Ein Beitrag zu dem Capitel :

vom 18. August 1870.

Von Ferdinand von Hessert, 8.

Oberstlieutenant 2. D. und Bezirks -Commandeur. . 169 S. Mit 4 lithogr. Zeichnungen Preis 2 M. 50 Pf.

frage eines neuen Exercierreglements. Von

resp. 2 M. 70 Pl. (bei frankirter Versendung ). Eine Kritik des Wiener „ Organs der militär-wissenschaftlichen Vereine bringt hierüber folgendes schmeichelbafte Urtbeil :

einem Stabsoffizier. gr. 8. Preis geheftet : M.1 , -.

„ Wenige Werke gibt es , die das Thema über die Leistungen der .

Feuerwaffen und deren Einfluss auf die Taktik so eingehend und mit so viel Sachkenntniss behandeln , als es in dem vorliegenden , leider nicht früher veröffentlichten Elaborate Hessert's der Fall ist. Im Pulte Jagen die Be

Der Verfaſſer vertritt hierin die Anſicht, daß dem Führer möglichſte Selbſtändigkeit gewahrt und dies im neuen Erercirreglement ausgedrüdt

trachtungen etc., weil sie einen viel zu grossen Umfang angenommen hatten

werden müſſe. Die Arbeit iſt eine polemiſche Schrift, welche ſich gegen vor

und sich deshalb zu einem Vortrage in Officierskreisen , wozu sie ursprüng

lich bestimmt waren , nicht mehr eigneten, so entschuldigt der Verfasser im

handene Broſchüren wendet.

„ Vorworte “ die Verzögerung der Publication seiner bereits im Jahre 1876

Verlag von

niedergeschriebenen ganz vortrefflichen Studie. Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt , vorerst die Technik des Schiessens auf Basis der Leistungen der französischen Infanterie -Gewehre

eingehend zu erläutern, um hieraus dann jene Schlussfolgerungen abzuleiten, auf welchen die Regeln zur Führung und Verwendung der Truppen ge gründet werden sollten , dabei an dem Ausspruch Friedrich des Zweiten festhaltend : „ Die Geschicklichkeit des Feldherrn besteht darin, dass er seine Truppen in die Nähe des Feindes bringt, obne dass sie zu Grunde gerichtet

Zeiten Friedrich des Zweiten und Napoleon's I. und erwähnt der damaligen An

Im Verlag von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig iſt ero

Einige Bemerkungen zu den

Denkwürdigkeiten

aus dem Leben des Benerals der Infanterie v. Süler Hüſec

wendung des Infanterie-leuers und der hierdurch bedingten Formationen, welche

Von R. Frhru. v. Dalwigk.

sich mit der fortschreitenden Vervollkommnung der Feuerwaffen ebenfalls ändern

( Beſonderer Abdruck aus der Allgemeinen Militär-Zeitung .)

mussten, um schliesslich der zerstreuten Gefechts-Ordnung das Feld zu räumen . Der Autor beruft sich im weiteren Verfolge seines geschichtlichen Rückblickes auf die Feldzüge 1859 , 1866 und 1870 , um zu dem Schlusse

zu gelangen, dass , anschliessend an den Ausspruch Moltke's , die Wirkung der weittragenden Geschütze einer nfrühzeitigen Massen zwinge , der Erfolg aber im zurichtige Gebrauche Entwicklung des Feuersderder In . fanterie beruhe , woraus die Kenntniss der Wirkung des heutigen Infan t drei terie-Feuers als einedesunabweisliche Nothwendigkei hervorgehe . bestimmt : Die Wirkung Infanterie- Feuers sei durch Grössen 1 ) Durch die Abmessungen des Bildes vom Gegner , wie es sich dem zielenden Schützen darbietet. 2) Durch das die Maass Tiefe der derStreuung bestrichenen Räume. n oder Kegel ) der Waffe. 3) ( Streuungsgarbe Der Autor erläutert nun diese drei Punkte mit Bezug auf die bestehenden Feuerwaffen überhaupt , um sodann auf die Details der Leistung der französischen Gewehre überzugeben . Von diesen wird insbesondere das

M/74 einer näheren Prüfung unterzogen nnd dessen Leistung in Bezug der Schuse-Präcision , bestrichenen Räume etc. bis auf die Distanz von 1800 Meter

als Basis für die im Felde zu erwartenden oder wabrscheinlichen Erfolge gegen Ziele von verschiedener Grösse hingestellt.

in Leipzig , 10. Königsſtraße.

chienen :

werden , ehe sie zum Angriffe kommen . “

Der Autor beginnt den ersten Theil seiner Arbeit (Allgemeine Betracb tungen über die Leistungen der Feuerwaffen ) mit einem Rückblicke in die

R. Bredow ,

8.

Geh.

Preis 50 Pf.

Die „ Neuen Militärijden Blätter" urtheilen über dieſe freine Schrift 1

wie folgt :

Die „ D enfw ürdigkeiten aus dem Leben des Generals V. Hüſer“ haben mancherlei Anfechtung erlitten und ſind als nicht gerade zuverläſſig und hiſtoriſch treu von den verſchiedenſten Seiten bezeichnet . Hier 1

liegen über das Verhalten des Generals während der Revolutionszeit in Mainz einige , in jchonendſter Form abgefaßte Berichtigungen jener „ Denkwürdigkeiten " vor, die volien Glauben verdienen . Freilich erſcheint durch dieſe Mittheilungen des Freiherrn von Dalwigt das Auftreten des alten Generals zu jener Zeit in feinem allzu günſtigen Lichte! Hatte doch der Gouverneur der Bundes: das Bürgerwehrcorps beliebig in den Straßen trommeln laſſe und ſids aud in allen anderen Beziehungen nicht um die Weiſungen und die Autorität des Feſtungs -Gouvernements befümmere ! “

feſtung die Abſicht, diefelbe mit der preußiſchen Garniſon zu verlaſſen , „ weil

Uns wil heute jo Etwas nicht recht begreiflich erſcheinen, ießt wäre

Derartiges geradezu undenkbar , unmöglich. "

Je nach der Wirksamkeit des Gewehres und der Entfernung des Zieles theilt der Autor das Vorfeld in das

1. Feld , oder das Feld der Fleckschüsse ,

wirksamen Schlagfeuer (Salven 2. 3. 2 4Durch .

Feuer) , Streuung ,

Neu .

Neu .

grössten Streuung . diese Eintheilung des Vorfeldes fixirt der Autor die Grenzen , inner

halb deren von dem einzelnen Schützen , kleinen oder grösseren Abtheiluugen ,

gegen verschieden dimensionirte Ziele noch ein Erfolg erwartet werden kann. Die Detail-Anführungen über das „ Mass der Wirkung “ und über die

Hugo Rod's Autographiſdie Steindruckpreſſe,

im Ernstfalle anzuhoffenden Treffer -Ergebnisse sind von grossem Interesse

neueſter Apparat zur Vervielfältigung von Edrift, Zeichnungen ,Muſifalien, ſowie jeber Drudjadje in Tauſenden von Abbrüden in Geliebiger Farbe und der Sithographie gleicher Sauberkeit von

und lehrreich , da dieselben auf factischen Daten beruhen und eine aus gebreitete Kenntniss des Autors im Fache des Schiesswesens bekunden , obgleich viele Details aus den günstigsten Treffverhältnissen des ein egangen n Geweh zelneDie bervorg sind.gewonnen , wenn der Autor auch an Werth mehr bätte noch Studie res die Leistung mehrerer Gewehre eingehender besprochen und sich dabei

einem Original. Ohne ate Borkenntniſſe iſt Seber im Stande, mit meiner Freffe ſofort zu ars

beiten , wofür isvollſte Garantie leiſte. iinentbehrlich für jebes Bureau, jedes Geſchäft, ſowie leidstes und fideres Erwerbsunittet fürJedermann. Die Abbrüde genießen Borto-Ermäßigung . Vertreter geſucht. Mit erläuternden Projekten ſtehe gern zu Dienſten .

Hugo Koch , Maſchinenfabrik, Leipzig -Connewik ,

der reichhaltigen Daten in der deutschen Schiess-Instruction bedient bätte.

Lieferant der Minifferien , Kaiſerf. Marine, Civil- und Militärbehördert, Land

Obwohl der Autor auf die Zielfehler ebenfalls einige Rücksicht nimmt, so genügt dies mit Bezug auf das einzelne Gewehr, mit Bezug auf das Abtheilungsfeuer ist

raths- und Standesamter , Staatseiſenbahnen u. f. W.

jedoch der Einfluss derZielfehler ein derart grosser,dass hierdurch die Daten über die Treffwabrscheinlichkeit des einzelnen Gewehres bedeutend alterirt werden.

Nachdem der Autor im Vorhergehenden versucht hat, auf wissenschaft g der Feuerwa lichem nachzuw , gelangt derselb zum zweitenWege TheilediederWirkun zu lösenden Aufgabe,ffen nämlich zureisen Untersuchung, ob die eTrup-

pen in Wirklichkeit gleiche oder annähernde Verluste erleiden. Hierzu benutzt der Autor die Erfahrungen des Feldzugs 1870/71, insbesondere die Begebenheiten

Krankheiten jeder Art, beſonders Vervenſeiden , Epilepſie, Wagenleiden , nervófes Ohren /auſen , Ohrenflemen und Sdiwer. hörigkeit, Kopfleiden , Migrāne, Bleid ſudit und Gelähmte finden

in der Schlacht bei Gravelotte, deren einzelne Phasen detaillirt angeführt werden ,

burch unjereweltberühmte, rationell -fichere Methode Heilung. Bei Lungenkranken und Afthma erzielten wir nacheiner vierwöchent

Im Ganzen macht das vorbesprochene Werk den Eindruck einer wohl-

lichenKur die wunderbarſten Erfolge. Bitten ausführlichen Beriót

geordneten , mit reichlichen Daten ausgestatteten Studie, welche insbesondere allen jenen Militärs anempfohlen werden kann, die berufen sind die Taktik

mit Retourmarte an uns vertrauensvoll einzuſenden .

Die Privatklinik ,, Freiſal" in Salzburg (Deſterreich ).

zu lehren , oder die es interessirt, einen tieferen Einblick in die neuere Feuer

Taktik der Infanterie zu erlangen .

Verantwortlicher Redacteur: Hauptmann Bernin . - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Otto's Hofbuchdruckerei in Darmſtadt.

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Adgemeine

Militär- Zeitung,

gedric

217 07:

Zweiundſedjzigfter Jahrgang. No. 46.

1889.

Darmitadt. 11. Juni.

Die Aug. Milit - Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mark , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 17. jähriger Abonnements- Verbindlichfeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche a . Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile :

koſtet 35 Pfennig.

ula Chile

3 n halt : Aufſäte. Die 70jährige Jubiläums- Feier des Raiſers Wilhelm als Chef des Königs - Grenadier - Regiments. II. (Schluß.) Ordnung. I. II.

Ein

Verſchiedenes. Das Jahrbuch der Franzöſiſchen Armee für 1887. Nachrichten. Deutiches Reich. Darmſtadt. [ 25jährige Gedenkfeier Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs als Regiments -Chef des 1. Groß herzoglich Heſſiſchen (Carde-) Dragoner-Regiments Nr: 23.] Franfreich. [Das militäriiche Programm des neuen Striegsminiſters.] Schweiz. (Mittheilungen der Regierung über das Landes -Befeſtigungsweſen .] Kritik. Anleitung zur Photographie für Anfänger, von G. Pizzighelli. Feuilleton. Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten durch Glogau im Jahre 1812. (Schluß.) Zur Beſprechung eingegangene Schriften.

getuk வா 清

519

IX

1

2.4

Die neue Felddienſt

Allgemeine Anzeigen.

Die 70jährige Jubiläums-Feier des. Kaiſers. Wilhelm

Noch bevor 31 Tiſch gegangen wurde, übergab der Flügel

als Chef des Königs-Grenadier-Regiments.

Adjutant Seiner Majeſtät des Kaiſers, Oberſt- Lieutenant v. Preffen, in Allerhöchſtem Auftrage dem Offizier-Corps ein Geſchent des er

II .

habenen Regiments-Chefs, eine Nachbildung des Siegesdenkmals in Berlin in ſchönſter Ausführung und 6000 Mark aus der Schatule

( Schluß . )

Hierauf verlas und vertheilte der Regiments - Commandeur die Seiner Majeſtät für einen Fonds des Regiments. Auszeichnungen, die Seine Majeſtät der Kaiſer aus Anlaß des Feſtes Bei dem glänzenden Mahle ergriff der Regiments - Comman ſeinem Regiment hatte zu Theil werden laſſen. Verſchiedene Offiziere deur das Wort , um den Gefühlen der Liebe und Verehrung , der waren mit hohen Ordensverleihungen bedacht worden , das Auge: Treue und des Dankes Ausdruck zu geben , die Aller Herzen be meine Ehrenzeichen erhielten 2 Feldwebel, 1 Sergeant, 1 Hautboiſt wegten ; ein jubelndes Hoch auf den geliebten Kaiſer und Herrn und der Regiments - Tambour. Außerdem erhielt der Hauptmann ſprach Ja und Amen zu den bewegten Worten. Mit anerkennenden a. D. v. Seydliş ben Charakter als Major und Hauptmann a . D. Worten brachte Seine Ercellenz der commandirende General Meer: v. Sanden die Erlaubniß zum Tragen der Regiments-Uniformi. cheidt v. Hüllejiem ein Hoch auf das Regiment aus, das be Im Anſchluß daran legte Oberſt v . Buch in einer kernigengeiſterten Wiederhal fand. Bald darauf erbat ſich der Regiments Anſprache ſeinen Leuten an’s Herz, wie ſie ihrem Kaiſer und Regi- | Commandeur nochmals das Wort ; es war ein Brief Ihrer Majeſtät

ments-Chef zu danken hätten für ſo viel Gnade und Auszeichnung,

der Kaiſerin folgenden Inhalts eingegangen :

die dem Regiment nicht nur heute, ſondern durch 70 lange Jahre

„ Der Ehrentag des Königs-Grenadier -Regiments veranlaßt

zu Theil geworden , und wie ſie alle das Gelübde der unwandel-

Mich , als Chef des 4. Garde-Grenadier- Regiments, Meinen Glück

barſten Treue erneuern wollten. Mit einem Hoch auf Seine Majeſtät

wunſch demſelben zu überſenden und beifolgendes Andenken dem Offizier-Corps zur Erinnerung an die Jubiläums - Feier zu be

den Kaiſer und Regiments -Chef, das brauſenden Wiederhall fand, ſchloß der Regiments: Commandeur ſeine Rede und damit die mili:

täriſche Feier. Die Compagnien rückten in ihre Caſernements, in denen dann auch die Leute feſtlich geſpeiſt wurden . Um 3 Uhr verſammelte ſich zum Diner das Offizier - Corps des Regiments mit ſeinen alten Regiments- Rameraden und den ein-

ſtimmeu, welche in ihrer hohen Bedeutung mit Dank und Zuver jidht erfüllt. Gott ſchüße das Regiment und ſeinen erhabenen, allverehrten Chef.

Auguſt a .“ Das Geſchenk Ihrer Majeſtät der Kaiſerin beſtand in einer

geladenen Gäſten, von denen wir nur den commandirenden General Statuette Seiner Majeſtät des Raiſers zn Pferde. des 6. Armee Corps v. Böhn , den Oberpräſidenten von Schleſien v. Seydewitz, die Vertreter des Magiſtrats und der Stadtver: ordneten von Liegniß nennen wollen , in den glänzend geſchinückten

Im Anſchluß hieran gab der Regiments - Commandeur noch Kenntniß von einer großen Zahl von Glückwunſch - Telegrammen , die von den Kaiſer-Grenadieren aus Mannheim, den Königs-Huſaren

Räumen des Offizier - Caſinos, das, ſo groß es auch iſt, doch nicht

aus Bonn, dem Regiment Kronprinz aus Königsberg und vielen

im Stande war, alle die Feſtgenoſſen in ſich aufzunehmen, ſo daß noch drei Mannſchaftszimmer hatten zu Hülfe genommen werden müſſen, denn über 200 Perſonen waren zu placiren.

anderen Regimentern aller Waffengattungen eingegangen waren . Einen beſonders herzlichen poetiſchen Gruß und Glückwunſch ſendeten

die alten Kriegsgefährten , die 5. Jäger, aus Hirſchberg, während

362

vom Tochter -Regiment Nr. 47 der derzeitige Regimentsführer, Oberſt: in der von Hauptmann v. Poncet verfaßten Fortſetzung der Ne Lieutenant v. Carlowit , perſönlich mit den Glückwünſchen des giments-Geſchichte, den Zeitraum der letten zehn Jahre behandelnd. Regiments als Geſchenk zu dieſem Ehrentage des Mutter- Regiments ein Oelbild von der Grabſtätte auf dem Gaisberge bei Weißenburg gebracht hatte , das die Gebeine ſo vieler Braven des Negiments birgt . Hierauf ergriff Seine Ercellenz Graf Kirchbach, als Chef des 46. Regiments, das Wort, um die Glückwünſche deſſelben aus: zuſprechen und im Anſchluß daran das ehrende Zeugniß abzugeben , wie er bei Skalig mit ſeiner Diviſion über das Regiment hinweg gegangen, das blutend am Boden lag, und wie ſich die Trümmer wieder zu neuem Sturm ihm angeſchloſſen, wie er als Corps-Commandeur das Regiment von Weißenburg bis Paris hat bluten und ſiegen ſehen. Es war eine Rede, die Aller Herzen mächtig bewegte.

So iſt das an Ruhm und Ehre ſo reiche Königs-Grenadier: Regimeut wieder reicher an einem Ehrentag , wie ihn fein anderes Regiment bisher erlebt hat. Gott ſchüße den Kaiſer !* )

Noch einmal ergriff Oberſt v. Buch das Wort , um mitzutheilen,

eigenen Anſichten über die wichtige Dienſtvorſchrift zu vervollſtändigen .

1

Die neue Lelddienft - Ordnung. (Ueber die unter dem 23. Maid. J. erlaſſene neue „ Felddienſt-Ordnung“ haben wir gleichzeitig von zwei geſchätzten Herren Mitarbeitern Einſendungen erhalten. Wir bringen dieſelben, welche ſich gegenſeitig ergänzen, da die erſte allgemeinen Inhalts iſt. die zweite mehr auf Einzelnheiten eingeht, nach ein

ander zum Abdruck und hoffen damit den Leſern Gelegenheit zu geben, ihre D. Red . )

daß Seine Majeſtät der Kaiſer dem Major Werkmeiſter des Regiments den Kronenorden 3. Klaſſe verliehen habe, und das noch

I.

pier allgemeine Ehrenzeichen für das Regiment eingegangen wären ,

[R. ] Die neue Felddienſt -Ordnung iſt dem erſt vor mehreren

während gleichzeitig bekannt wurde, daſ von den alten Offizieren

Monaten ausgegebenen Entwurfe verhältnißmäßig ſchnell gefolgt.

des Regiments die Generale a. D. Beyer , v. Rarger und Quedenfeldt den Rothen Adlerorden 2. Claſje und Oberſt -Lieu : tenant a. D. v. Beyer den Kronenorden 3. Glaſje erhalten hätten .

Nachdem noch mehrere der hohen Generale geſprochen , ergriff zum Schluß Ercellenz Graf Rirchbach noch einmal das Wort, um ein

ſtilles Glas denen zu weiben , die zur Ehre unſeres Kaiſers und Chefs, zur Ehre des Negiments den Heldentod auf blutiger Wahl ſtatt gefunden, und damit ſchloß das Feſt im Offizier:Caſino. Während ſich die Offiziere zu zwangloſer Vereinigung zu : ſammenfanden, begannen von 8 Uhr ab in den verſchiedenen Localen der Stadt die Tanzfeſte der Mannſchaft, deren Ende von einem Zuſchauer nicht abzuwarten war. Durch die Abweſenheit Seiner Majeſtät des Kaiſers war es

Wir freuen uns ſehr darüber und haben die neue Verordnung, die

bereits im Drucke vorliegt ,**) mit gebührender Aufmerkſamkeit kennen zu lernen geſucht. In Nachſtehendem geben wir zunächſt einige allgemeine Bemerkungen über dieſelbe, cuch gedenken wir ſpäter noch eingehender darauf zurückzukommen . Die neue Verordnung wird durch folgenden , vom feriegs

miniſter gegengezeichneten, vom 23. Mai datirten Allerhöchſten Erlaß eingeleitet:

„ Nachdem die neueren Erfahrungen eine Abänderung und

Ergänzung der bisherigen , Verordnungen über die Ausbildung * ) Ein einheitlicher, die geſammte Jubelfeier des Königs-Grenadier: Regiments behandelnder Bericht, welchem der Tert der Lagerbilder ebenſo als Beilage angefügt werden wird wie die Reden des Oberſten v. Buch ,

des General - Lieutenants Freiherrn v . M eerſcheidt-Hüllejjem und des

dem Regimente leider nicht vergönnt geweſen , dem hohen Chef per- Generals der Infanterie (Grafen v . Kirchbach und der Brief Ihrer Maje ſönlich das Andenken an dieſen Jubeltag zu überreichen . Daſſelbe ſtät der Kaiſerin 2c. , Toll Seiner Majeſtät dem Kaiſer übergeben werden, deſſen Geſundheit den Empfang der betreffenden Deputation des beſtand, wie ſchon bemerkt, in einem Delgemälde, von Röchlin ge ſobald Regiments geſtattet. malt, deu Moment darſtellend, in dem das Regimentt in der Schlacht

bei Königgräß mit dem erhabenen Kriegsherrn zuſammentrifft, und

**) „ Felddienſt -Ordnung. Berlin 1887, Druck und Verlag von E. S. , Mittler & Sohn, Königliche Hofbuchhandlung.“ 8. 216 S.

Der Durdzug der Franzöfiſden Armee und ihrer Ver= | Prussiens, mais vous ne serez plus ce que vous étiez. J'espère, bündeten durd Glogau im Jahre 1812.

que ça sera la dernière sottise de votre roi. Jest kam er zum zweiten Male , inmitten des glänzendſten Heeres , mit dem er den

(Schluß.)

Dſten unterwerfen wollte, um wenige Monate ſpäter , als Flüchtling

Am 16. Mai war ein ganzes Muſikcorps der Garde einquar: tiert, beſtehend aus 2 Offizieren, 1 Chef de muſique, 2 Sous -Chefs, 45 Muſikern, 1 Tambour - Major, 1 Sergeant, 16 Sapeurs und 8 Tambours, am 20. das 1. Bataillon vom 1. Chaſſeur-Negiment der

den Trümmern des ſtolzen Heeres vorauseilend, in tiefſtem Incognito

I

Garde zu Fuß, 17 Offiziere und 834 Mann , am 24. 1 Oberſt mit 1 Capitain , 4 Lieutenants und 106 Mann von den Chasseurs à cheval der Kaiſergarde ; am 25. 30g durch das Franzöſiidhe Garde: Grenadier-Regiment zu Pferde , von dem ein Theil die Nacht in Glogau blieb, ann 29. die Garde-Artillerie; von den Offizieren blieben

vicle auch die Nacht hindurch, unter dieſen der Capitain Marquis de Chambray , aus deſſen Feder wir eine der beſten Darſtellungen dieſes Feldzugs beſitzen. Von höheren Offizieren wurden vom 16. bis 29. Mai einquartiert die Diviſions: Generale Claparede , Graf Wellingerode , Sobier und Narbonne , und die Brigade: Generale Guion , Weiß , Chlopiedi, Rargenuer mit zahlreichem Gefolge von Ordonnanzen, Bedienten und Pferden . Doch das Hauptintereſie nahm die in dieſen Tagen bevorſtehende Ankunft des Raijere Napoleon in Anſpruch , den man ſeit dem 27. Mai er:

wartete, und den zu ſehen ſich viele Bewohner der benachbarten Gegen: den eingefunden hatten. Es war nicht das erſte Mal , daß Napoleon Glogau beſuchte: don einmal, im Jahre 1807, hatte der bis dahin

Unbeſiegte auf der Rücreiſe von Tilſit nach Dresden am 16. Juli die Stadt beſucht und' Sabei in brutalem Uebermuth vor den zu ſeinein

die Mauern des Königlichen Sdilofjes wieder aufzuſuchen , die Zeugen ſcines Uebermuthes gewejen waren . Auch hier konnte das Wort gelten : Weld ' eine Wendung durch Gottes Fügung.“ Napoleon war am 9. Mai von Paris aufgebrodien , um , wie der „ Moniteur " angiebt, über die an den Ufern der Weichſel

verſammelten Truppen Muſterung zu halten ; am 11. Mai Abends zwiſchen 8 und 9 Uhr traf er in Mainz ein und langte über Würz burg , Bamberg, Bayreuth , Plauen am 17. Mai Abends 11 Uhr in Dresden an . Der Aufenthalt in diejer Stadt war der Glanzpunkt 1

ſeines Lebens , dort waren außer dem Könige von Sachſen und ſeinem Schwiegervater , dem Raiſer von Oeſterreich , alle Deutſchen Fürſten zu ſeiner Begrüßung erſchienen , zulent auch noch 3 Tage vor ſeiner Abreiſe , auf beſondere Einladung Napoleon's , Friedrid Wil :

helm III. mit dem damals 161/2 Jahr alten Rronprinzen. Es war , als wollte ſich der Angewaltige noch einmal an dem Glanze 1

feines Sterns weiden, ehe derſelbe für immer unterging.

Am 29. Mai in aller Frühe brach der Raiſer endlich auf.

Die Reiſe nad Glogau und Poſen wurde mit faſt unglaublicher Schnelligkeit zurüdgelegt. Auf jeder Poſtſtation und jedem Relais ſtanden 250 Pferde, darunter 20 bis 30 Reitpferde , für ihn und ſein Gefolge bereit; ſchon wochenlang vorher waren die Straßen von den umwohnenden Landleuten in den beſten Zuſtand verſekt worden,

Empfang befohlenen Preußiſchen Juſtiz- und Regierung8 Beamten

und ſo konnte die Reiſe ohne Aufenthalt und ſtets mit frijden

- damals war Glogau ſtatt Liegniß Regierungs-Bezirkshauptſtadt die Worte geſprochen, die wohl verdienen, der Nadwelt überliefert zu

Pferden vor ſich gehen. Um 29. Mai, wie geſagt, war Napoleon in aller Frühe von Dresden aufgebrochen, bereits Nachmittags 5 Uhr traf er in Bunzlau ein, wo ihn der Regierunge:Präſidentund 9 Mit

.

werden : Vous avez souhaité la paix , je viens de vous la donner.

1

La Prusse a eu tort de déclarer la guerre à la France. glieder der Stände von Niederſchleſien empfingen , 2 Stunden ſpäter C'est une sottise, que les courtisans ont fait commettre au

war er ſchon in Haynau, und am 30. früh 3 Uhr, 24 Stunden nad

roi , qui faillit perdre son trône. Mais enfin vous resterez

ſeiner Abreiſe aus Dresden, tam er in Glogau an, in ſo kurzer Zeit

3

363

der Truppen für den Felddienſt und die größeren Truppen-

Sißungen , in deren einer Seine Majeſtät ſelbſt den Vorſitz geführt

Uebungen vom 17. Juni 1870 “ erforderlich gemacht haben, ge:

haben ſoll.

nehmige ich hiermit die (nachſtehende) „ Felddienſt-Ordnung“ und beſtimme, daß die darin enthaltenen Grundſäße und Feſtſeßungen für die Zukunft allein maßgebend ſein ſollen. Der hiernach für die praktiſche Ausbildung des Felddienſtes

bis zum April d. 3. - in Berlin getagt und nach anſtrengender Arbeit ihr Wert vollenbet. Wir haben ſo eben geſehen , daß in der Felddienſt-Ordnung für die praktiſche Ausübung des Felddienſtes abſichtlich ein Spielraum offen gelaſſen iſt, welcher , der ſelbſtändigen Entſchließung der Führer aller Grade zu gute kommen foll“ ., Dies iſt ein geradezu unſchäßbarer

abſichtlich offen gelaſſene Spielraum ſoll der ſelbſtändigen Ent-

ſchließung der Führer aller Grade zu gute kommen ; eine Bez

1

Dieſelbe hat einen vollen Monat - vom März

ſchränkung dieſer unbedingt erforderlichen Selbſtändigkeit durch Vortheil, deſſen wir uns bereits in dem Erercier -Reglement erfreuen ;



1

weitergehende formelle Feſtſetzungen iſt unter keinen Umſtänden

er geſtattet eine freie Bewegung und verhindert, daſs eine geiſttödtende

ſtatthaft.

Schablone plaßgreift. Die einleitenden allgemeinen Bemerkungen der Felddienſt-Ord : nung ſpiegeln den Geiſt wieder, welcher nach der Abjicht des Raiſers

Gleichzeitig ermächtige Ich das Kriegsminiſterium , etwa nothwendig werdende Erflärungen zu ertheilen , ſowie die durch

Aenderungen in der Verwaltung bedingten Berichtigungen zu erlaſſen .“ Der Kriegsminiſter hat durch Erlaz vom 30. Mai beſtimmt,

in der Armee herrſchen ſoll, und welchen zu erzeugen und zu pflegen Zweck der geſammten Ausbildung der Soldaten iſt. Vor Allem iſt die Nothwendigkeit der Mannszucht betont. „ Wohl fann der

daß die Beſtimmungen der Felddienſt -Ordnung ſogleich mit der Ein: Soldat"" - jo heißt es wörtlich - „,,das Marſchiren und die ſchränkung in Kraft treten , daß hinſichtlich der Zeiteintheilungen, pandhabung der Waffen durch Uebung erlernen , auch ſeine geiſtigen Lage und Dauer der einzelnen Abſchnitte ( Regiments:, Brigade | und körperlichen Kräfte laſſen ſich entwickeln und ſtählen. Aber und Diviſions:Uebungen ) „ für dieſes Jahr“ noch die bezüglichen nur im Laufe der Zeit fann die Mannszucht erreicht werden, welche Feſtießungen der Eingangs erwähnten Verordnung von 1870, des den Grundpfeiler der Armee , die Vorbedingung für jeden Erfolg Kaiſerlichen Erlaſjes vom 24. Februar 1887 und der dazu ge- bildet , und welche für alle Verhältniſſe mit Energie begründet und hörigen friegsminiſteriellen Ausführungs - Beſtimmungen vom 26. erhalten werden muß . degi. M. gültig bleiben.

Eine äußere , weſentlich nur durch Uebung im Ganzen er:

Kaiſer eine Commiſſion berufen , welche an der Hand der eingegangenen

zielte Zuſammenfügung der Truppe verſagt in ernſten Augenblicken und unter dem Eindruck unerwarteter Ereigniſſe. Jeder Dienſtzweig muß daher mit der Einzel-Ausbildung des Mannes beginnen. Nur durch die gründlichſte Ausbildung des Einzelnen iſt das nothwendige Zuſammenwirken Vieler zu erlangen . "“

· Berichte den Entwurf nochmals zu prüfen hatte. Zu dieſer Commiſſion

Ueber die Aufgaben des Offiziers ſind folgende Grundſäge

gehörten mehrereau @ gezeichnete höhere Offiziere, darunter der General:

aufgeſtellt : „ Lehrer und Führer auf allen Gebieten iſt der Offizier.

Schon während des vorigen Herbſtes gelangte der Entwurf verjudsweiſe bei den großen Truppen : llebungen zur Anwendung.

Es wurde hierauf unter dem Vorſit des commandirenden Generals des 9. Armee:Corps , Generals der Infanterie v. Treskom , vom 1

Lieutenant Verdydu Vernois , Gouverneur von Straßburg,General: Das bedingt für ihn ſowohl Ueberlegenheit an Kenntniſſen und Er:

Lieutenant Graf Haeſeler , Commandeur der 6. Diviſion , der fahrungen wie Stärke des Charafters. Ohne Scheu vor Verant Oberſt von Winterfeldt , Chef des Stabes der vierten ArmeeInſpection , der Oberſt und Abtheilungs-Chef des großen Generalſtabes Bogel v. Faldenſtein. Die Commiſſion hielt eine Reihe von

wöhnlichſten ſeine ganze Perjönlichkeit einſeßen, um ſeinen Auf trag zu erfüllen, ſelbſt ohne Befehle für Einzelnheiten abzuwarten .

hatte er die in der Luftlinie 24 Meilen betragende Strecke zurückgelegt. Hier hielt er ſich nur wenige Stunden auf.. Nach einer einſtündigen

aus 6 Lieutenants, 25 Unteroffizieren und etwa 310 Gemeinen be: ſtanden , aber im Großen und Ganzen hatte der Durchmarſch ſein

Ruhe frühſtüdte er mit dem Preußijden Feldmarſdal Grafen Rall :

Ende crreidit.

reuth, dem Gouverneur von Sdleſien, den Friedrich Wilhelm III. zu ſeiner Begrüßung nach nady Glogau befohlen hatte , und dem Prinzen

Truppengattung. Der Freiherr Auguſt v. Tidammer : Queriß

wortung rod jeder Offizier in allen Lagen – auch den außerge

In dieſe Zeit fällt auch der Durchzug einer eigenthümlichen

ſtellen und brach nad kurzer Beſichtigung der Wälle gegen 8 Uhr

erzählt nämlich in ſeiner Biographie , die er in ſeiner Geſchichte der Familie v. Tidammer , verfaßt von Naczel , niedergelegt hat,

Vormittags nach Pojen auf. Im Gefolge des Kaiſers befanden ſids: der Fürſt v. Neufdater, der Herzog v. Baſiano , Graf Daru ,

Folgendes : „ Im Jahre 1812 (der Erzähler war im Jahre 1801 zu Glogau geboren ) kam auch Napoleon am 30. Mai durch Glogau,

der Grand Marechal Duroche, der Baron Gaulincourt, der Erzbijd of v. Molino , der Graf Lobau , der Graf v. Turenne ,

und vor ihm und nach zogen Truppen der verſchiedenſten Nationen , für mich ein buntes , intereſſantes Schauſpiel, eine unerträgliche Laſt für das unglüdliche land. Ich erinnere mich , daß durch die Stadt

1. Neufdatel , ließ ſich einige hervorragende Perſönlichkeiten vor:

der" Baron Mounnier , der Baron D'Albe , der Leibarzt des Raijers, Laron Joan , der Fourier du Palais Jonkbloet, 4 Pagen mit einem Pagenmeiſter, 1 Scus:Controleur, 10 Maîtres d'hôtel, 4 Chefs du Service de bouche, 16 Employés de la bouche, 20 Livrés , ſein erſter Rammerdiener Conſtant, 2 Mameluđen , außerdem noch 2 Rammerdiener und 4 garçons de garderobe. Schon Monate lang rorher waren große Abtheilungen des

Kaiſerlichen Marſtallo durd) Glogau gekommen, ſo am 24. Mai 57 Pferde, am 25. März 130 , am 4. April 75 , am 7. April 240, am 29. 90 , am 30. 280 , begleitet einmal von 119 , das andere Mal ſegar ron 144 Poſtilonen und Stallbedienten , die dann alle nach Foſen weitergegangen waren. Mit nicht geringerer Schnelligkeit wurde die Reiſe nach Poſen zurüdgelegt ; um 8 Uhr reiſte der Kaiſer von Glogau ab , gegen Abend zog er bereits in Poſen ein, wo ihm ein enthuſiaſtiſcher Empfang von Seiten der Polen, die ihn als ihren Befreier begrüßten, zu Theil wurde. Am 31. Bai traf Beſſière , Herzog von 3ſtrien , ein , der Befehléhaber der Cavallerie der Kaiſergarde. Es folgten noch einige Fleine Tetachements, eine Abtheilung der Garde-Lanciero, auch wurden wiederholt Abtheilungen der équipages militaires einquartiert, welche nicht nur Mentirunge -Gegenſtände , ſondern auch Lebensmittel , jede Abtheilung z. B. eima 600 Odjen , zu transportiren hatten, und batailloneweiſe organiſirt, unter dem Čommando eines Hauptmanne, .

1

:

auch ein Bataillon Todtengräber fam, welche blaue Jaden und rothe Hoſen anhatten , Spaten und Hacken trugen und mit einem langen Meſſer an der Seite bewaffnet waren , welches ſie Gnadenmeſſer nannten. Der Major , der ſie befehligte , lag in unjerem Hauſe in Duartier ." Eine genaue Zuſammerſtellung ergiebt folgende Zahlen : Es waren einquartiert März , April , Mai 1 , 39 , 36 (76) Generale ; .

4 , 105 , 60 ( 169) Stabsoffiziere; 6 , 166 , 153 (325) Capitains; 6, 626, 216 (818 ) Lieutenants ; 1, 82 , 41 ( 124) Kriegscommiſſare, Poſt- und Hospital - Directoren ; 3, 91 , 56 ( 150) Aerzte und Apo theker ; 6 , 613, 137 (756) ſonſtige Beamte ; 153 , 2i 366 , 4549 ( 26 068) Unteroffiziere und Gemeine, mit 306, 2017, 1316 (3639) Pferden. Rechnet man noch die in den genannten 3 Monaten durch idynittlid 2600 Mann ſtarke Garniſon hinzu , ſo ergiebt ſich , wie .

1

idywer die Einquartierungslaſt auf eine Stadt von etwa 9500 Ein:

wohnern (nach der Zählung von 1810 die zehntgrößte Stadt Preußens), die aber nur 397 bequartierte Häuſer zählte , drücken mußte. Zwar brachte der Zuſammenfluß ſo vieler Menſden auch viel Geld in Um: lauf, aber nur wenige hatten Vortheil davon ; für die übergroße Mehr:

zahl erwuchſen die härteſten Laſten und Verluſte, ſo daß dieſe Zeit 1

in den Annalen der Stadt zu den traurigſten gehört.

364

Die perſönliche Haltung des Offiziers iſt dabei für die Truppe von

Lehrjäße verdienen alle Achtung, allein auch hier hat das bekannte

Beſtimmendem Einfluß , denn der Untergebene folgt dem Cindruck,

Wort Geltung :

Grau' theurer Freund iſt alle Theorie, Doch grün des Lebens gold'ner Baum !

welchen Kaltblütigkeit und Entſchloſſenheit vor der Front hervor bringen. Es genügt nicht, daß man befiehlt, auch nicht, daſs man das Rechte dabei im Auge hat ; vielmehr hat die Art, wie man be fiehlt, einen großen Einfluß auf die Untergebenen , Haltung und Beiſpiel ſtählen das Vertrauen und reißen die Truppen zu Thaten fort, welche den Erfolg verbürgen. “

[-e.] So eben iſt mir die neue Felddienſt -Ordnung zugegangen , der im vorigen Jahre veröffentlichte Entwurf iſt

Zum Schluß werden folgende Gejichtspunkte hervorgehoben :

damit zur Vorſchrift geworden ; wenigſtens trifft dies im Allgemeinen

„ Bei einer ſyſtematiſchen Ausbildung in allen Dienſtzweigen, welche vom Einfachen zum Schweren, vom Einzelnen zum Ganzen ſteigend fortſchreitet, darf der gewichtige Grundſaş nicht außer Acht gelaſſen werden, daß eine Hauptſtärke des Heeres in ſeiner Bereitſchaft beruht. Um beiden Nückſichten möglichſt gerecht zu werden , dürfen alle Uebungen, welche der unmittelbaren kriegeriſchen Thätigkeit am nächſten ſtehen, wie das Schießen der Jufanterie, der Felddienſt bei allen Waffen und die Erhaltung der Pferde in leiſtungsfähigem Zuſtande , nicht an beſtimmte Jahreszeiten gebunden werden . Im

und in der Hauptſache zu. Sehen wir zu, was uns die neue Ver

II . :

1

ordnung gebracht hat .

Nach einer die Einzel-Ausbildung, ſowie jene in Abtheilungen behandelnden längeren Einleitung ( S. 9–19) folgt der erſte Theil der Felddienſt-Ordnung: der Dienſt im Felde.

Derſelbe be

ginnt mit der Ordre de bataille der Feld-Armee , an welche ſich Beſtimmungen über Befehlsertheilung , Nachrichten , Meldungen,

Verlauf des Dienſtjahres die Zeitpunkte maßgebend, zu welchen die

Berichte, Krokis und Kriegstagebücher anſchließen. In dem dann folgenden Abichnitte: Uebermittelung von Be fehlen und Meldungen beſpricht die Felddienſt- Ordnung das im Entwurfe unter „ C. Ordonnanzdienſt“ bereits Gejagte, jedoch mit

Bataillone, Escadrons und Batterien ihre Ausbildung beendet haben müſſen , nnd zu welchen die Herbſtübungen der Truppen ihren Anfang

einigen Erweiterungen, in denen uns die allgemeinen Grundfäße für den ſchriftlichen Verfchr bekannt gegeben werden.

nehmen . Dringend nothwendig aber iſt es , die Ausbildung nicht zu erſchweren durch Erfindung von Formen und Muſtern, die weder das Reglement noch der Krieg kennt. vierauf peinlichſt zu achten , iſt Pflicht jedes Vorgeſetzten. Nie darf aus dem Auge verloren werden , daß der Krieg nicht mit den ſchwachen Friedensſtämmen, ſondern mit der mobilen Armee geführt wird , und daß Künſteleien mit dem erſten Mobilmachungstage verſchwinden. Anſtrengungen und Entbehrungen bei den Friedens-Uebungen ſind als Mittel zur

Der Abſchnitt ,, Aufklärung“ unterſcheidet ſich nur wenig und

Allgemeinen ſind für die Feſtſetzung der Ausbildungs-Perioden im

Erziehung des Soldaten von hoher Bedeutung , jie ſtählen die

unweſentlich von dem gleichlautenden Abſchnitte des Entwurfes; 3. B. heißt es jetzt „ Meldereiter " ſtatt.Ordonnanzreiter " ; ferner

macht die Felddienſt-Ordnung „alle ſelbſtändigen Führer von Ca: vallerie bis zu den Escadron - Chefs und jelbſt die Offizier- Patrouillen ausdrücklich dafür verantwortlich , daſs die mit dem Feinde ge wonnene Fühlung nicht unterbrochen werde ( Ziff. 63 ).

Sicherung des Mariches : 1 ) Seitendeckungen ſtatt

Seitendetachements. 2) Im Gegenſatz zum Entwurfe, wonach ( Ziff.

Willenskraft und das Selbſtvertrauen. Aber es fehlt dieſen Uebungen 70) ſo lange Cavallerie-- Diviſionen vor der Front die Sicherung 2c. das im Kriege vorzugsweiſe Beſtimmende: der Gegner , mit deſſen Willen und Kraft ſo lange gerechnet werden muß , bis beides ge-

bilden , das Ausſcheiden beſonderer Avantgarden , ohne weitere Glie derung " immerhin für die Cavallerie einen Nückhalt gewährt u . 1. f.

brochen iſt. Daher darf nicht überjehen werden , daß die Verhält

(Ziff. 4 ), müſjen nach der Felddienſt -Ordnung die den Cavallerie

$

niſje des Krieges nach vielen Nichtungen andere Erſcheinungen mit ſich bringen , als bei den Friedens-lebungen zum Ausdruck gelangen

Diviſionen oder Theilen derſelben folgenden Heerestheile „ſtets Avantgarden ausſcheiden “ , weil die Cavallerie in Anbetracht ihrer

be

können, und daß jene oft außergewöhnliche Leiſtungen bedingen. Vom

ſonſtigen Aufgaben meiſt nicht im Stande iſt, die folgenden Heeres:

jüngſten Soldaten aufwärts aber muß überall volles ſelbſtthätiges theile zu ſichern (Ziff. 71) . Einſetzen der ganzen perſönlichen geiſtigen und körperlichen Kraft

Für die Verwendung der Cavallerie zur Sicherung durch eine

gefordert werden . Nur ſo läßt ſich die volle Leiſtungsfähigkeit der

ausgiebige Aufklärung kann dieſelbe ebenſowohl dem Führer des

Truppe in übereinſtimmendem Handeln zur Geltung bringen . Die von oben gegebenen Befehle bezeichnen die Aufgaben, zu deren Löſung

Ganzen unmittelbar unterſtellt bleiben ( ſelbſtändige Cavallerie), als der Avantgarde zugetheilt werden (Avantgarden - Cavallerie)

die Kraft jedes Einzelnen an ſeiner Stelle einzuſetzen iſt. Vor

( Ziff. 72). 3) Der Vortrupp beſteht aus 1/4 bis 1/3 der Jufan

Allem aber iſt entſchloſſenes Handeln für die vorliegenden Zwecke zu fordern. Ein Jeder der höchſte Führer wie der jüngſte

terie, der nothwendigen Cavallerie und den Pionieren.

muß ſich ſtets bewußt ſein , daß IInterlaſſen und Ver:

Vorpoſten : 1 ) Die von den Vorpoſten -Compagnien aufge

fäumniß ihn ſchwerer belaſten als ein Fehlgreifen in der Wahl der

ſtellten Unteroffizier - Poſten heißen nunmehr zum Unterſchiede von jenen, welche von den Feldwachen geſtellt werden, „ſelbſtändige Unter

Mittel.“

offizier-Poſten “ (Ziff. 101 ) .

Colbat

„ Wir haben uns bemüht, zu lernten “, erwiederte Kaiſer Wils

1:

2 ) Bezüglich der Zutheilung von

Meldereitern “ geht die neue Vorſchrift etwas haushälteriſcher zul

helm , als Napoleon III. ihm im Schloſje Bellevue bei Sedan

Werke als der Entwurf, indem ſie den Vorpoſten- Compagnien gleich:

am weltgeſchichtlichen 2. September 1870 ſein Erſtaunen über die Leiſtungen der Sieger bezeigte, und in der That : ein unaufhörliches

wie dem Vorpoſten - Gros nur 4-6 Meldereiter beſtimmt, von denen

Lernen, nicht zum wenigſten von Seiten des Kaiſerlichen Oberfeld-

theilung des , Avantgarden -Befehls“ giebt die neue Vorſchrift in ge

je 2 den Feldwachen zu überweiſen ſind ((Ziff. 101). 3) Für Er

Kürze das Unumgängliche an ( Ziff. 106). 4) Die In Herrn ſelbſt, welcher aus jedem Manöver, jeder Beſichtigung Lehren drängter legt beim „ Vorpoſten-Gros“ das Gepäck ab , in der Vor zieht, hat das Deutſche Heer auf die Höhe gehoben, auf welcher es fanterie heute ſteht, und auf welcher es ſich durch treue Pflege des Sinnes ausſegung, daß dieſelbe bereits die neue Ausrüſtung M /87 hat ; für Pflicht und Ehre erhalten wird.

wo dies nicht der Fall iſt, trifft der Vorpoſten-Commandeur ſeine

So iſt auch die neue Felddienſt - Ordnung als" eit großer hierauf bezügliche Anordnung ( Ziff. 118). Die bisherige Bezeich

Fortſchritt auf dem Gebiet der kriegsgemäßen Ausbildung der Truppen nung „ Lager-, beziehungsweiſe Cantonnentawachen “ iſt durch die mit hoher Freude zu begrüßen. Es iſt vornämlich durch ſie mancher Bezeichnung „„Außenmachen“ erſett (Ziff. 114). 5 ) Die „Feld überlebte Formenkram der Verordnungen über die Ausbildung der wachen“ und ſelbſtändige Unteroffizier-Poſten werden innerhalb der Truppen für den Felddienſt vom Jahre 1870 völlig abgeſtreift Compagnie ohne Rütlicht, ob Wache oder Poſten , vom rechten worden, und an die Stelle dieſer veralteten Vorſchriften ſind die Flügel numerirt. 6) Beieintreffenden Vorgeſetzten meldet ſich der

Lehren wirklicher Kriegserfahrungen getreten. Schulwiſſenſósaftliche Feldmahhabende. Die Mannſchaft verbleibt in der Ruhe ; der

365

Zuſatz : „ aber ſtets bereit , auf leiſen Zuruf an die Gewehre zu treten “, iſt in Wegfall gekommen. Das Ablegen des Torniſters darf angeordnet werden bei der neuen Ausrüſtung : Tragegerüſt mit Torniſter und hinterer Patrontaſche ( Ziff. 132). 7) Zur ,, be ſonderen Inſtruction" des Poſtens gehören Angaben über den Feind 1

und die in Betracht kommenden Dertlichkeiten.

Patrouillen . 1) Patrouillen gegen den Feind ſollen min: deſtens . Mann unter einem gewandten Führer ſtark ſein ; der Entwurf fekt für Schleich- Patrouillen nicht unter 3 Mann unter -

Unterkunft.

Dieſer Abſchnitt bringt uns verhältnißmäßig

viele Aenderungen in den bisherigen Bezeichnungen. So ſpricht die

neue Felddienſt-Ordnung von „ Ortsunterkunft“ ſtatt Cantonnement ; „ Ortſchaftslager“ ſtatt Ortsbiwak ( 3. 224) ; „Orts-Commandant“ ſtatt Cantonnements -Aelteſter (3. 230) ; „Offizier vom Ortsdienſt “" ſtatt Cantonnements du jour (3. 232) ; „Offizier, reſpective Unter offizier vom Truppendienſt “ ſtatt Offizier , reſpective Unteroffizier du jour ( 3. 233) ; „ Außenwachen “ ſtatt Cantonnements-Wachen. Die bisherige Bezeichnung „ Pikets“ für jene Truppentheile, welche

einem gewandten Führer " feſt ( Ziff. 142 ) . 2) ade Patrouillen haben beim Paſſiren der Poſtenlinie dem nächſten Poſten kurz mit-

in größeren Cantonnements außer den Wachen in größerer Bereit

zutheilen, in welcher Richtung ſie vorgehen u. f. w. ( Ziff. 142).

vous treten nunmehr die „ Alarm - Sammelplätze “ für größere Truppen Verbände.

Vorp o ſte 11- Cavallerie : 1 ) „Cavallerie - Pikets “ ſtatt ,, Vorpoſten -Escadrons " (Ziff. 148 ). 2) Der Poſten vor dem Gjewehr heißt hier : „ Schnarrpoſten " ( Ziff. 149) . 3) Die neue Vorſchrift macht den Feldwachhabenden perſönlich dafür verantwortlich.

daß ein Angriff die Feldwache jederzeit gefechtsbereit findet , „ und

daß durch rechtzeitige Benachrichtigung der rückwärtigen Infanterie

ſchaft gehalten werden , fällt weg. An Stelle der Alarm -Nendez

Das Alarmiren geſchieht entweder durch das Signal ,, das Ganze " mit dem Zuſatz des Alarm - Signals der Waffe 2c. oder als „ ſtiller Alarm " (3. 247). Ortsbiwak und Biwat. 1) Der ,, Bimaks-Coinmandant"

die Zeit gegeben wird , einem Angriff entgegenzutreten .“ 4) Die Stärke eines „ Unteroffizier - Poſtens “ beträgt 1 Unteroffizier und

ſtatt Commandeur des Biwaks - wird durch Offiziere ic. 2c „ vom Biwaksdienſt und vom Truppendienſt“ unterſtüßt. 2) Die Einrichtung der Infanterie im Biwak iſt gleichmäßig wie im Ent:

3 oder mehr Reiter ; nach dem Entwurfe waren hierfür 1 Unter:

wurf beſtimmt; die Cavallerie biwafirt jedoch in nach der Flanke

offizier und 4–12 Reiter' feſtgeſett. 5) Die „Vedette " iſt jetzt 2 oder 3 Reiter ſtark. 6 ) Schließlich betont die neue Vorſchrift noch

abgeſchwenkten Escadrons - Colonnen , die Escadrons auf halben

mals , daß „ unter allen Umſtänden die Cavallerie auch während

art geändert, daß jeßt die Fahrzeuge der erſten Wagenſtaffel (3

-

Abſtand aufgeſchloſſen ; auch die Einrichtung der Artillerie iſt der

der Nacht durch Patrouillen die Fühlung mit dem Feinde aufrecht | Munitions- und 1 Vorraths:Wagen ) hinter den Geſchützen ſtehen , erhalten müſſe" u . 1. w ., und daß die Vorpoſten -Cavallerie mit der

daneben dann ebenſo in zwei Linien die Fahrzeuge der zweiten

rückwärtigen Infanterie dauernd in Verbindung zu bleiben habe, | Wagenſtaffel. namentlich die Feldwachen und ſelbſtändigen Poſten wichtige Mel: Die nunmehr folgenden Beſtimmungen über Bagagen , Mu dungen der nächſten Infanterie-Abtheilung zugehen laſjen müſſen. nitions-Colonnen und Trains , dann über Verpflegung, Sanitäts: Vorpoſten im Feſtungskriege: 1) Etwa 1/3 der Fit- dienſt und Munitions - Ergänzung , Eiſenbahn , Telegraph , endlich fauterie

-

öfter auch mehr - bildet unter dem Vorpoſten.Com : :

Feldgendarmerie ſind neu , reipective in dem Entwurf zur Felddienſt:

mandeur die Vorpoſten des Abſchnitts. 2) Vom Hodiſtcomman:

Ordnung nur in das Inhalts-Verzeichniſz aufgenommen und machen

direnden wird nunmehr - an Stelle der „ Parole"“ – die „, Lojung “, ein beliebiges Wort , ausgegeben. 3) Bezüglid der Ablöſung der

das dem Truppen -Offizier Wiſjensnöthige aus den ſchon beſtehenden einſchlägigen Vorſchriften im Auszuige bekannt..

Vorpoſten - Compagnien iſt eine Aenderung dahin getroffen , daß Der zweite Theil der Felddienſt - Ordnung enthält Beſtim : dieſelbe nicht alle 24 Stunden geſchieht, ſondern die jeweiligen Ilm- mungen für die Gerbſt übungen , wie ſie bereits die Ver: ſtände hierüber entſcheiden ; ebenſo werden die gejammten Vorpoſten ordnungen über die Ausbildung der Truppen für den Felddienſt

nach mehreren Tagen abgelöſt, der Entwurf ſetzt hiefür 2-4 Tage feſt.

Marſch : 1) Beim Marſch durch Ortſchaften iſt zweckmäßig das Spiel zu rühren ; nur Städte werden ,, im Tritt " paſjirt.

2) Wo zum Zweck ſchnelleren Aufmarſches eine „ Verkürzung “" der Marſch-Colonne geboten erſcheint, wird die Annahme breiterer Front ( in Halbzügen oder Zügen mit 1/4 311g- Abſtand) empfohlen , anſtatt

und über die gröjjeren Truppen -Uebungen Ziff. VI und VII jammt Anhang I - IV und die Snſtruction, betreffend den Wirkungskreis der Schiedsrichter, enthalten .

Nach einigen allgemeinen Feſtſetzungen : A. für die Herbſt übungen , giebt uns die nelle Felddienſt- Ordnung B. die Zeitein theilung für die einzelnen Ererzier - Nebungen des Regiments und der Brigade , ſowie für die Uebungstage des Manövers bekannt umo beſpricht ſodann in geſonderten Abſchnitten die Ausführung

der im Entwurfe angegebenen Formirung breiterer Sectionen 311 5 bis 6 Rotten u . 1. w. (Ziff. 208). 3) Die Erweiterung der

der einzelnen Uebungen , C. Regiments- und Brigade - Grercieren,

Fühlung in der Marſch -Colonne iſt ſtatthaft ; wird das Freimachen

D. beſondere Cavallerie -Uebungen , E. Manöver.

der einen Straßenſeite beſonders wichtig, ſo ſchließt auf das Signal „ Ruf“ Alles in der Marſch:Colonne ſcharf nach der Seite heran,

Fieran reihen ſich Beſtimmungen über die Thätigkeit der Schiedsrichter bei den Manövern ; über Zielmarkiren der Artillerie,

auf welcher marſchirt wird. Zu dieſem Zwecke marſchirt hinter dem

Verwendung der Pioniere, ſowie der Feldtelegraphen ; über Mit

Bataillon xc. ein Horniſt (Ziff. 204 ). 4 ) Die Abſtände zwiſchen den einzelnen Truppentheilen ſind nach einer Compagnie 8 Meter, ſtatt wie bisher 10 Meter , nach einem Bataillon, Escadron , Batterie, Colonne 16 Meter , ſtatt wie bisher 20 Meter (Ziff. 209 ) . 5) In großen Verbänden , bei welchen die vorderen Abthei: theilungen bereits eine längere Strecke zurückgelegt haben , ehe die

.

hinteren antreten , kann die Raſt nicht gleichzeitig ſtattfinden,

nahme von Feldfahrzeugen ; Şerbeiſchaffung von Biwafs-Bedürfniſſen und Fortbringung der Friedens-Bagage ; endlich ſolche über die zu treffenden Vorſichtsmaßregeln gegen Unglücksfälle und Flurſchäden, ſowie Abſchätzen der letzteren ; über Commandirung von Unter: offizieren und Gefreiten der Cavallerie als Gendarmerie-Patrouillen während der Manöver zur Unterſtützung der Landgendarmen. Den Schluß bilden einige kurze Feſtſetzungen über Abgabe

ſondern wird dies nach einander der Fall ſein müſſen. (3. 212.)

von Manöverkarten, dann Schemas für die bezüglichen Eingaben

6 ) Bezüglich der Marſchordnung der zweiten Wagenſtaffeln

zu den größeren Truppen -Uebungen.

der Batterien , des Diviſions : Brückentrains , ſowie der Sanitāts: :

Ein kurzer Anhang enthält zum Schluſſe Beſtimmungen

Detachements giebt die Felddienſt-Ordnung in Ziffer 218 bis ein- über die Formen ſchriftlicher Uebungs-Arbeiten und unterſagt aus: ſchließlich 220, über Eintheilen der großen Bagagen der Munitions- drücklich weitere Beſtimmungen hierfür zu geben . Colonnen und Trains in den Ziffern 273–279 nähere Beſtim mungen, während ſolche im Entwurfe noch keine Aufnahme gefunden hatten .

Allgemein wird in dem Deutſchen Heere die neue Vorſchrift für den Felddienſt mit Freude begrüßt , einmal weil damit

366

gegenüber unſeren früheren Verordnungen über die Ausbildung der Truppen im Felddienſt unbeſtreitbar ein großer Fortſchritt für die

Ausbildung der Truppe im Felddienſte geſchehen iſt, dann aber auch weil damit dem ungewiſſen Zuſtande, der mit dem bisherigen Entwurfe “ naturgemäß doch zuſammenhängen mußte , ein ſo balN

diges Ende bereitet wurde.

-

im Offiziersrange, aus dem hervorgeht, daß die Zahl derſelben bis auf ungefähr 62 500 geſtiegen iſt.

Beim Kriegøminiſterium iſt die neugebildete geſchichtliche Ab theilung aufgeführt , welche die Bearbeitung geſchichtlicher Werte, die Verwaltung der geſchichtlichen Archivc und Bibliotheken des Kriego miniſteriums und der Garniſon von Paris zu beſorgen hat. Im

d

Möge die neue Vorſchrift recht bald ihre guten Wirkungen Kriegøminiſterium arbeiten , abgeſehen von den Offizieren des großen in der Truppe zeigen !

Generalſtabes und des perſönlichen Stabes des Kriegsminiſters, 107 Offiziere, 15 Aerzte und 137 Beamte , ſowie ein Unterperſonal von

Verſdj iedenes. Das Jahrbuch der Franzöſiſchen Armec für 1887. So eben iſt der neue Jahrgang der Franzöſiſdien Nangliſte, der

450 Röpfen. (In der Preußiſchen Rangliſte finden ſich beim Kriegs: miniſterium nur 57 Offiziere, 7 Acrzte und 29 Beamte; im Annuaiie

ſind allerdings Thierärzte , ſowie gardes d'artillerie und adjoints du génie aufgeführt, welche bei uns im Miniſterium nicht vorhanden

ſind. ) Der Commiſſion für die Militär: Telegraphie wurde eine Ab Annuaire de l'armée française pour l'année 1887, zur Ausgabe theilung für Luftſdifffahrt beigefügt. gelangt. Derjelbe zeigt uns den gegenwärtigen oder genauer den bis zum 20. Januar d. 3. geführten Stand des Franzöſiſchen Offiziers: Corps (nur die Altersliſte der Generalität iſt bis zum 25. Februar fortgeführt). Das 1270 Großoctav -Seiten umfaſſende Werk zerfällt in 10 Ab ſchnitte. Es werden aufgeführt im 1. der Präſident der Republik mit ſeinem militäriſchen Stabe ; im 2. das Kriegsininiſterium ; im 3. die Armee-Eintheilung; im 4. die Generalität, der Generalſtab und

wendung im Kriegefall bereits beſtimmt: 58 Oberſt - Lieutenants, 182 Batteries , beziehungsweiſe Escadrons -Chefs, 255 Capitains und 230

das Controle-Corps ; in 5. die Truppen ber activen Armee ; im 6 .

Lieutenants und Unterlieutenants .

.

Von den neu aufgenommenen „ Obervertheidigungo - Comman: danten der Feſtungen “ ſind im Bereich des 6. Corps , d. h. an der Oſtgrenze , diejenigen von Neims, Toul , Verdun und Epinalaufgeführt. Die Gendarmerie iſt in 25 , ſtatt bisher in 31 Legionen ein getheilt , es hat daher eine Verminderung der Zahl der Offiziere ſtatt gefunden. Von den Offizieren des Territorial - Heeres ſind zur Ver: -

die Stäbe der Artillerie , des Genie , die Intendanz, das Sanitäts: | Der neue Jahrgang der Franzöſiſchen Rangliſte läßt alſo er Offizier- Corps , die Verwaltungs-Offiziere, die Militär : Schulen und kennen , daß das Offizier- Corps des Franzöſiſdien Heeres aud im die beſonderen Dienſtzweige ; im 7. die Gendarmerie und die Sappeurs: letzten Jahre eine nicht unbedeutende Vermehrung erfahren hat. Pompiers von Paris ; im 8. die in die Beförderungsliſten aufgenom : menen Offiziere aller Waffen und Beamten ; im 9. das Invaliden:

.

N a d r i dh te n .

hotel ; im 10. die Territorial-Armee.

An Stelle des verſtorbenen Generals Pittié iſt Brigade:

Deutides Reid . .

General Bruyère Chef des militäriſden Stabes des Präſidenten.

[ Z.] Darmſtadt, 10. Juni. [25 jährige Gedenkfeier Neu aufgenommen iſt die chronologijdie Liſte jäinmtlicher Franzöſiſchen

Seiner Königlichen Hoheit des Großberzoge als Re

Kriegøminiſter ſeit 1690, unter denen außer dem General de Gijjey

giment$ - Chef des 1. Großherzoglid wejjijden (Garde :) Dragoner: Negimento N r.23. ) Der 9. Juni 8. 3. war fürSeine Königlidie wobeit den Grogherzog von Heſſen ein hodywichtiger mili täriſder Gedenktag: Aderbödyſtderſelbe beging an ihm den Tag, an welchem der hodijelige Oheim Großherzog Ludwig III. den da: maligen Prinzen Ludwig von Heſſen zum Oberſt und gleichzeitig zweiten Inhaber des 1. Großherzoglich Heijijden (Garde:) Chevaur legero-Negiments, gegenwärtig des 1. Großherzoglich Heſſiſche Dragoner:

Krieges ſo lange in ſeiner Hand behalten hat wie Boulanger ( ſeit 7. Januar 1886). Seit dem Beſtehen der Republik nady dem letten Deutſdien Kriege hat Frankreich mit General Boulanger 16 Kriegøminiſter gehabt. Aus der Armee- Eintheilung geht hervor , daß jekt an der Nordoſtgrenze, einſchließlid von 3 den Cavallerie- Brigaden des 6. und 7. Armee- Corps angehörenden Regimentern, 17 Cavallerie Regimenter in der Linie zwiſchen Belfort und Sedan dislocirt ſind.

Die Generalität zählt 3 Marſchälle von Frankreic), 8 Diviſions:

Generale, nad Ueberſchreiten der Altersgrenze in der 1. Section, 100 Diviſions- und 199 Brigade - Generale. Der Reſerve gehören 19 Diviſions: und 22 Brigade - Generale an . Das Offizier : Corps der Infanterie zählte am 20. Januar 170 Oberſteu , 190 Oberſt-Lieute

nants , 997 Bataillons -Chefs und Majors , 4268 Capitäns , 3485

.

Negiments ( Garde:Dragoner:Negiments) Nr. 23 ernannt hatte. Dieſe Ernennung,weldie an dem 56. Geburtstage des damals regierenden Groß

berzogs erfolgte,war eine um jo überraſchendereundehrenvollere, ale der 25jährige Prinz erſt 8 Monate vorher (unter dem 22. October 1861 ) zum Major befördert worden war. Seine Großherzogliche Hoheit hat dem ihm verliehenen Regiment ſtets das gnädigſte Wohls wollen und Intereſſe bewahrt und ihm hiervon vielfache Beweiſe gegeben, bejonders als der Prinz an der Spitze der aus dieſem und dem zweiten Reiter-Regiment beſtehenden Reiter-Brigade den Main-Feldzug von 1866

.

Seit 1. März 1886 hat

mitmachte, ſowie ( auch in ſeiner inEigenſchaft als Führer derKriege Großher: zoglich Heſſiſchen 25.) Diviſion dem Deutſch-Franzöſiſchen von

eine Vermehrung um 160 Köpfe ſtattgefunden . Neu angeſtellt wurden

701 Sous-Lieutenants. In Abgang famen 374 Offiziere, davon 66

1870/71. Als der Prinz nach dem Ableben ſeines Durchlauchtigſten Vaters und dem einige Wodyen ſpäter folgenden Tode des Großherzogs

durch den Tod und 16 durch Entlaſſung aus dieciplinariſchen Gründen.

Ludwig III. die Regierung des Großherzogthums Heſſen antrat ( am

Lieutenant und 2469 Sou : Lieutenants .

In der Organiſation der Infanterie ſind Veränderungen nicht ein : getreten. Aufnahme in die Rangliſte haben zum erſten Mal das neu errichtete 4. Tongkineſiſde Tirailleurs - Regiment und die 4 Anna-

13. Juni 1877), erließ Seine KöniglicheHoheit einen Tagesbefehl, wonach von Allerhöchſtdemſelben auch die erſte Inhaberſtelle des 1. Groß

herzoglic Helſiſden Dragoner-Regiments (Garde-Dragoner-Regiments) Nr. 23 übernommen worden ſei.

mitiſchen Jäger-Bataillone gefunden. Die Zahl der Cavallerie -Regi:

Die Feier des ſchönen inilitäriſchen Gedenktags war eine bez

menter beträgt nach Errichtung eines 4. Spahie- Regiments 78. In der vorjährigen Rangliſte war das corps des chasseurs forestiers

ſonders feſtliche. Das Offizier - Corps des Regiments erſchien an demjelben Nachmittags in corpore im Großherzoglichen Schloſſe, um jeine Glückwünſche darzubringen und eine Ehrengabe, beſtehend in einer

nicht mit aufgeführt. Nach Beendigung der Neuformation dieſes Corps Bronze -Statue eines Garde :Dragoners zu Pferdemit entſprechender zählt daſſelbe, deſſen Offiziere den höheren Forſtbeamten entnommen werden , 48 active Compagnien und 16 Sectionen , 2 Compagnien, 18 Sectionen und 9 Detachements für Feſtungen. In Algerien ge langen 3 Escadrons berittener Forſtbeamten zur Aufſtellung. Die

Widmung am Sodel, zu überreichen. Seine Königliche Hoheit dankte in gnädigſter Weiſe und verlieh mehreren Offizieren, dem Oberſtabsarzt und einigen Unteroffizieren des Regimento Ordens-Auszeichnungen. Gleich darauf fand im weißen Saale des Reſidenzſchloſſes eine Hoftafel ſtatt, zu

welcher nicht allein an das ganze gegenwärtige Offizier- Corpsdes

Rangliſte ſchließt mit einem 288 Seiten umfaſſenden alphabetiſchen Regiments,ſondern auch an ſolche Offiziere, welche früher in sem Verzeichniß ſämmtlider in ihr aufgeführten Offiziere und Beamten

Regiment geſtanden hatten , Einladungen ergangen waren. Während

:72 ?A1

keiner ſeit der Wiederaufrichtung der Republit das Portefeuille des

367

der Tafel hatte der Allerhöchſte Regimento- Inhaber die Gnabe, einen anzuknüpfen. Die Schwierigkeiten werden erhöht durch die örtlichen Toaſt auf das fernere Wohlergehen des Regiments auszubringen , worauf der Regiments -Commandeur , Oberſt - Lieutenant . Naſo ,

den Dank des Regiments ausſprach und einen Trinkſpruch auf Seine

Verhältniſſe, ſowie durch den Umſtand , daß die Arbeiten durchaus

vom Wetter abhängig ſind. Im Mai vorigen Jahres begannen die Techniker bei Airolo mit den Vorarbeiten , und im Juli konnte dem

Rönigliche Hoheit den Großherzog folgen ließ.

Bundesrathe der Plan vorgelegt werden.

Möge" es Seiner Königlichen Hoheit , dem gegenwärtig in dem kräftigſten Mannesalter ſtehenden Inhaber eines altberühmten Regi-

wurden ſodann Verſuche über die Widerſtandsfähigkeit der Panzerung gemacht. Dieſe Verſuche mußten erneuert werden, nachdem man erſt

Bez

I

ſtehens feiern wird , von der Vorſehung beſchieden ſein , dereinſt auch

das 50 jährige Regiments - Chef- Jubiläum in voller Rüſtigkeit des Körpers und Friſche des Geiſtes zu begehen ! Frautteid. * Paris , 10. Juni. [Da militäriſche Programm

in

Wäbrend längerer Zeit

der

gewonnen hatte . Der Berichterſtatter des Bundesraths ſtellt in Aus licht, daß dieſer in nädyſter Zeit über die Conſtructionsart der Panze : rung und Armirung Beſchluß faſſen werbe.

$

Krit i k.

des neuen Kriegominiſters.] Der Kriegsminiſter, General

Ferron, hat in der Deputirtenkammer folgende Erklärung abgegeben , Anleitung zur Photographie für Anfänger. Her weldie gleichſam als jein Programm in der Frage der Heeresreform zu betrachten iſt. Er äußerte ſid) über den bekannten neuen Bou-

ausgegeben von G. Pizzighelli , Kaiserlich Königlichem

langer'ſchen Gejezentwurf wie folgt :

a. d. S. 1887, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp.

Hauptmann der Genie -Waffe. Mit 70 Holzschnitten. Halle

Das vorliegende Geſet iſt vorzugsweije ein Geſetz der Na: kl . 8 . VI & 156 S. Preis 3 Mark. tional-Vertheidigung. Niemand verfennt den Ruhm der Franzöſijden [v.F.) Der Verfaſſer – ein zu Banjaluka ſtehender R. R. Deſterreidiſder Ingenieur-Offizier Ingenieur:Offizier - hat ſich durd) ein bereits früher Heere in der Vergangenheit , aber jo heroiſch ſie waren , ſie ſind heute | Deſterreidiſder

zur Sicherſtellung des Landes ungeeignet. Jett gilt es , große aus :

eridienenes Handbuós der Photographie für A matcure““ vortheilhaft „

gebildete, geübte Heere zu ſchaffen. Selbſt ein moderner Alerander würde mit einem kleinen Heere, auch wenn es noch ſo eingeübt wäre, gegenüber den modernen Armeen nicht weit feinmen . Frankreich muß rieſige Anſtrengungen machen , um im Stande zu ſein , ſeine Inab:

bekannt gemacht. Daſſelbe umfaßt 2 Bände und iſt eine große wiſſen: daftlicy - techniſche Arbeit , welche ihren Gegenſtand in erſchöpfender

.

Wcije behandelt.

Für den Anfänger iſt das Wert zu ausgedehnt, und deshalb

hängigkeit zu düßen . Dies iſt der Gegenſtand des Geſetzes für den

bat fid, der Verfaſſer auf den Wunſch ſeines Verlegers bereit finden

Augenblick. Es handelt ſich um die Recrutirung und Wiederanwer:

laſſen , eine Art Taſchenbuch herauszugeben , welche mit zu Grunde:

bung der Unteroffiziere; das ſind keine Gegenſtände, weldie in die jeßige Einrichtung der Armee llnordnung bringen können. Es war

legung ſeines Handbuchs bearbeitet und eine kurze Anleitung zum Photo graphiren *) für Anfänger zu geben beſtimint iſt. Hier liegt ſie jeßt vor uns und wird von uns um ſo lieber beſprochen, als wir wiſſen,

.

beantragt worden, die Unterofñiziere zu vermehren , bevor der Kriegs-

dienſt auf 3 Jahre verkürzt würde, aber wenn die Zahlen der Compagnien vermindert werden, ſo wird man aud) bereits eine genügende Anzahl Unteroffiziere haben. Einige Verbeſſerungen in den Einzeln: heiten werden genügen, um dieſer Frage gerecht zu werden . Es gilt vorzüglich, die moraliſche materielle Stellung der Unteroffiziere zu heben ; es gilt, denjelben eine viel kleidjamere Stadtuniform zu geben, den Unteroffizieren der Infanterie den Degen der Unteroffiziere des Genies “ u. 1. w . Der Kriegsminiſter will ferner Militär-Caſinos für die Unter:

daß ſo mandie unſerer Herren Kameraden gern Renntniſſe im Photo:

graphiren beſiken möchten und niớt redit wiſſen , auf welchem Wege fie dicjelben dynell zu erlangen vermögen .

Der Verfaſſer des vorliegenden Taſchenbuchs hat ſich im Ganzen möglidiſt kurz gefaßt und nur das für den Anfänger Wichtigſte mit: getheilt jedoch für das jedoch die erſte Zeit – die Lehrzeit - völlig ge: getheilt ,, das für die erſte Zeit nügen wird. Der Inhalt iſt ſehr praktiſch gegliedert. Eine kurze Einleitung giebt nach einigen allgemeinen Bemerkungen in klaren Borten eine Ueberſidyt des Vorganges, der zur Herſtellung des photos

offiziere errichten , das Recht ihrer Beſtrafung ſoll den Hauptleuten und höheren Offizieren vorbehalten werden. Der Kriegsminiſter wider:

graphiſchen Bildes („ Photogramm “ oder

Photographie“ genannt)

heit der Altersclaſſe gegen die Mitte des dritten Jahres auf Urlaub

die erſte Operation heißt 018 Negativa, die zweite das Poſitiv. Ver:

entlaſſen werden würde; die Gejammtheit der Altersclaſie ſoll zwar eingezogen werden , aber die Seminariſten und Studenten würden jo

fahren.

, fi Diefer Vorgang beſteht betanntlids aus 22 Hauptoperationen ?: ine dreijährige Dienſtze gerade der Befürchtung, daß berabdrüden it die allgeme führte der Aufnahme des Bildes mittelſt der Camera und der Herſtellung geiſtige Niveau der Nation werde, da faſt die Gejamita des Photogramms mit Hülfe des in der Camera erhaltenen Bildes ; bald wie möglich ihren Studien zurückgegeben werden . Das Militär: Geſep müſſe abſolut ſein , aber in der Ausführung könne Rüdjicht gehandhabt werden .

Hiernach iſt der Stoff in 4 Hauptabid nitte eingetheilt : 1 ) der photograpbiſde Aufnahm 8 -Apparat;

2 ) die praktiſde Durdführung der photographi :

Sdíließlich wendet ſids der Kriegsminiſter an die Vaterlands:

den Aufnahmen ; 3 ) der Negativ : Proceß ;

liebe der Kammer: ,, Im Ausland allein ſind die Heere übermäßig

4) der Politivo Proceß.

verſtärkt worden , es gilt daher, daß wir eine bedeutende Anſtrengung

8

Zahlreiche Abbildungen erläutern das von dem Verfaſſer Geſagte,

unſererſeits machen, um dieſen Effectivbeſtänden uns anzunähern. Um

das überdies durch eine allgemein faßliche Sprache ſich auszeichnet.

fich im Fall eines Angrifis vertheidigen zu können, bedarf Frankreich

Ein kurzer Anhang giebt dann noch Aufidluß über die Koſten einer erſten photographijden Einrichtung. Wir glauben in Vorſtehendem genug geſagt zu haben, und im

aller ſeiner Söhne, es genügt aber nicht, daß ſie im Augenblick des Kriegs zu den Fahnen eilen : es gilt, ſie für den Krieg vorzubereiten.

Das vorliegende Geſet wird geſtatten, die Vertheidigungskräfte Frank:

Uebrigen diejenigen unſerer Kameraden, die das Photographiren an der

reiche in dem nothwendigen Maße zu vermehren . “

Hand einer gedruckten Anleitung erlernen wollen , mit vollem Recht auf die Schrift des Hauptmanns Pizzighelli hinweiſen zu dürfen.

Schweiz. [Mittheilungen der Regierung über das Landes-Befeſtigungsweſen.) ' Im Ständerath * Bern , 7. Juni.

machte heute Bundesrath Hertenſtein anläßlich der Berathung des

Derſelbe hofft, daß ſeine Schrift zur Weiterverbreitung der ſo ſchönen Kunſt etwas beitragen werde.

Wir ſind davon feſt überzeugt , daß

dies der Fall ſein könne, und wollen nur wünſchen , daß die Photo:

bundesräthlichen Geſchäftsberichte intereſſanteMittheilungen und Er: graphie, dieſe jogetreue Nachahmerin der Natur, ręci vieleFreunde

öffnungen in Bezug auf die Landes-Befeſtigung. Lestere iſt von der auch in den Reihen des DeutſchenHeeres id erwerben möge. Bundes-Verſammlung im December 1885 beſchloſſen worden, und nun

fand die Commiſfion, es wärc denn doch an der Zeit, daß die Aus:

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc.

führung der Landes -Befeſtigung energiſch an die Hand genommen werde. Dieſe Bemerkung veranlaßte Herrn Hertenſtein , der ſchon

Brückner, Al. , Beiträge zur Kulturgeschichte Russlands im XVII.

ſeit Jahren dem Militärmeſen vorſteht, darauf aufmerkſam zu machen, daß von Seiten des Bundesratha udee gethan worden ſei , was habe gethan werden können . Es ſtellten fidh der Ausführung der Landes: Befeſtigungin der Schweiz mancherlei Schwierigkeiten entgegen, wozu namentlichauch der Umſtand gehört, daß die Schweizeriſchen Offiziere

Balkan -Halbinsel. Mit 2 Uebersichtskarten und 11 Schlachtplänen . (Leipzig, B. Elischer.)

und Temniter den Feſtungsplan nicht aus der Praxis , ſondern nur der Theorie nad tennen . In Folge deſſen war der Bundesrath ge

B!Jahrhundert.

(Leipzig , B. Elischer.)

Gopčević, Spiridion , Beiträge zur neueren Kriegsgeschichte der Studien über aussereuropäische Kriege jüngster Zeit. Mit 5 Karten und 6 Plänen. (Leipzig, B. Elischer. ) Pizzighelli , k. k. Hauptm . G., Anleitung zur Photographie für An 1

fänger. Mit 70 Holzschnitten. (Halle a . d. S., W. Knapp.)

* ) Obiges wäre der richtige Titel des Buchs geweſen. Eine „ An leitung zurPhotographie" deutet etwas Anderes an , als was geſagt werden

nöthigt , mit hervorragenden ansländiſchen Technikern Verbindungen I follte, und keineswegsdie Unterweiſung im Photographiren ſelbſt.

368

Anzeigen. Unter der Preſſe befindet ſich und erſcheint im Laufe des Monats Juni:

Die neue fedtweiſe der franzöſiſdien Infanterie. Nach der Instruction sur le combat (Janvier 1887) bearbeitet von einem Deutſchen Infanterie -Offizier. Mit vielen Skizzen auf 6 Tafeln . 8. Geheftet. Preis etwa 14 , Mark: Die hier bezeichnete Schrift behandelt die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie - Gefecht, welche auf Anregung des vor

leßten Kriegsminiſters von Frankreich, des Generals Boulanger, von einer höheren Commiſſion ausgearbeitet worden iſt. Dieſe neue Fechtweiſe der Franzöſiſchen Infanterie hat die Beſtimmung , als Grundlage der fünftigen Kämpfe derFranzojen zu dienen und iſt daher von höchſter Wichtigkeit. Die Vorſchrift bildet zwar nur eine Ergänzung des Franzöſiſchen Infanterie Reglements vom 29. Juli 1884, allein ſie giebt dem lekteren eine ganz neue Richtung: den Drang, nach der Offenſive, welcher bisher in den Franzöſiſchen Reglementé keineswegs ſo zur Geltung fam , wie dies der thatkräftige Kriegsminiſter Frankreiche jeßt forderte.

Der Deutſche Infanterie - Offizier , welcher dieſe Schrift bearbeitete, hat zahlreiche Erläuterungen und Bemerkungen hinzugefügt, um das Verſtändniß der neiten und alten Franzöſiſchen Vorſchriften zu erleichtern.

Die Verlagshandlung von Eduard Bernin.

Darmſtadt & Leipzig , im Mai 1887.

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Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

Inhalt :

Auffäße. Weitere Aenderungen des Militär-Etats für 1887/88. – Das Schießen der Infanterie, von R. Schmidt, Eidgenöſſiſchem Oberſt. des Reichs Ergebniß der Verwaltung Nachrichten . Deutſches Reich . Berlin. (Statiſtiſches über die Ergebniſſe der Heeres -Ergänzung von 1886 . Invaliden -Fonds für 1885 86. – Neuerwerbungen für das Königliche Zeughaus. Eine Waffenjammlung für Schloß Marienburg.] Huß land. (Nochmals die Uebungen der Mejerviſten.] Schweden und Norwegen. [ Reichstags-Verhandlungen über die Seewehr.] Kritit. Das Zuſammenwirken der Armee und Marine, von J. Scheibert. -

Feuilleton . à Berlin. Neue Militär - Bibliographie.

Allgemeine Anzeigen.

Weitere Aenderungen des Militär-Etats für 1887/88. !' 1 Feld-Artillerie-Negiment zu 3 Abtheilungenmit je 3Batterien

** In dem Aufſaße : „ Die Aenderungen des Militär -Etats

Eiſenbahn -Regiment mit Luftſchiffer -Abtheilung 1140 Mark , die

für 1887/88" (vgl. Nr. 29 der Aug. Mil. - Ztg. v. 0. 3. ) ſind.

Train - Inſpection 3270 Park. Im Uebrigen bleiben die ſeitherigen

alle jene Neuerungen mitgetheilt worden , welche die Organiſation , Formation 2. des Deutſchen Reichsheeres betreffen , und deren Aus:

s

geordnet wurde, nachdem der Militär -Etat von dem Reichstag in

Säße maßgebend . 3) Frühere Einſtellung der Necruten bei der Cavallerie . Die Einſtellung der Recruten hat bei der Cavallerie in der Zeit vom 1. bis 7. October ſtattzufinden.

dritter Leſung durchberathen worden war. Einige Wochen ſpäter iſt dem Reichstag noch ein Nachtrag

Wie man ſieht , ſind es im Ganzen nur wenige Veränderungen , welche durch den Nachtrags - Etat herbeigeführt worden ſind. Die

zum Reichshaushalts -Etats für 1887/88 “ vorgelegt worden , deſſen Hauptinhalt wir in Nr. 35 und 36 der Aug. Mil.-3tg. v. 0. 3. wiedergegeben haben, und welcher verſchiedene militäriſche Forderungen zu einmaligen wie fortlaufenden Ausgaben enthält. Nachdem auch

wichtigſte iſt wohl die dritte. Durch dieſelbe wird eine weſentliche Neuerung in der Einberufung der Cavalerie- Recruten herbeige führt , welche eine verbeſſerte Ausbildung der Truppe zur Folge haben muß. Bekanntlich hatte die Heeresleitung in ihrer großen

führung durch die Allerhöchſte Cabinets -Orde vom 30. März an:

dieſer Nachtrag vom Neichstage durchberathen worden iſt und faſt Militär-Vorlage vom November v. J. von jeder Vermehrung der unveränderte Annahme gefunden hat , iſt durch eine Allerhöchſte Cavallerie abgeſehen und nur eine Verſtärkung der wohlfeilſten Cabinets - Ordre vom 1. Juni 6. I. auch die Ausführung dieſer Truppen -Gattung, der Infanterie, ſowie der techniſchen Truppen neuen Beſtimmungen angeordnet worden. In Nachſtehendem geben und des Trains in's Auge gefaßt. Dagegen war von ihr die wir eine kurze Mittheilung dieſer Formations-Aenderungen. 1) Vermehrung der Generalſtabs -Offiziere.

Nothwendigkeit einer früheren Einſtellung der Cavalerie - Recruten betont worden , um durch die Güte der Beſchaffenheit einen Ausgleich

Dem General- Commandodes 15. Armee-Corps tritt noch 1 Genes für die fehlende Zahl zu ſchaffen. Uebrigens ſind hierdurch nur ralſtabs - Offizier

Hauptmann I. Claſſe , um deſſen Stelle der

wenige Wochen für die Heranbildung der Recruten der Cavallerie

Haupt-Etat des Generalſtabs ſich erhöht

ſowie 1 inactiver Offi- gewonnen worden, welche in der ganzen Reihenfolge der Uebungen zier hinzu. Für den inactiven Offizier iſt neben der Penſion eine bisher geradezu gefehlt haben. Zulage von 1080 Mart , Servis und Wohnungsgeld-Zuſchuß zu: ſtändig.

Mit dem Erlaß der Allerhöchſten Cabinets-Ordre vom 1. Juni

kann die neue Organiſation des Deutſchen Reichsheeres als vor

2) Erhöhung des Jahres- Dispoſitions -Quantums läufig abgeſchloſſen betrachtet werden. Allein dieſelbe ſteht einſt des Offizier:Unterſtüßungs - Fonds.

meilen – was nicht überſehen werden darf -

immer erſt noch

Das Jahres-Dispoſitions-Quantum des Offizier-Unterſtüßungs- zum großen Theil auf dem Papier. Sache der Führer und der

Fonds beträgt vom laufenden Etatsjahre ab für 1 Infanterie-Re:

Truppen iſt es nunmehr, die mannigfachen Neuerungen des Deutſchen

giment zu 3 Bataillonen mit hohem Etat 900 Mark, 1 Infanterie Heerweſens in succum et sanguinem übergehen zu laſſen. Einige Regiment zu 4 Bataillonen mit hohem Etat 1200 Mark , 1 In-

Zeit iſt dazu unbedingt erforderlich , allein der gute Geiſt, von

fanterie-Regiment zu 4 Bataillonen mit niedrigem Etat 960 Mart, welchem alle Theile des großen Heeres durchdrungen ſind, und der

370

edle Wetteifer, der alle Stämme deſſelben beſeelt, ſind Bürgen dafür,

daß dieſes Ziel bald in hohem Maße erreicht werden wird .

Hierauf folgt eine Reihe von Angaben über Verluſt-Verhält niſſe durch Infanteriefeuer, beginnend mit der Preußiſchen Muskete (1742) , übergehend auf die glatte Infanterie - Flinte , Präciſions Vorderlader, dann auf die neueren Präciſions-Gewehre .

Aus den

Zuſammenſtellungen ſammt Erläuterungen geſtaltet ſich die mittlere

Das Schicken der Infanterie.

Leiſtung

Von H. Schmidt, Eidgenöſſiſchem Oberſt.*)

Treffer

Unter vorſtehendem Titel iſt von dem geſchätzten Verfaſſer verſchiedener Arbeiten im Weſen der Gewehr - Technik ein neues

00

Buch erſchienen

Entfalen Schüſſe

auf 1 getroffenen Gegner

für die glatten Kugelflinten 0,20-0,15 für gezogene Gewehre mittleren

500-400

66,6 1,5 Der Einleitung ſei folgender Ausſpruch wörtlich entnommen : Kalibers u. Zündnadel-Gewehre n el 1864 bis von Kriege den chtstaf aus zeigt Ueberſi keit Eine nung Euroder gsfähig Bewaff der em Nachd die Leiſtun

päiſchen Infanterien faſt genau die gleiche Stufe erlangt hat , iſt | 1878 das Verhältniß der Wirkung der Waffen der Infanterie, der die Anſicht allgemein verbreitet , daß diejenige Infanteriewaffe auf Artillerie und der blanken Waffen und damit das große lleber: nachweisbar

Waſie blanke nicht

die

Gewehr das

Geſchüß das

dem Schlachtfelde der Zukunft einen gewichtigen Factor in die gewicht der erſteren : Waffenwirkung der Kriege von 1864—1877 / 78. Wagſhale der Entſcheidung werfen wird , welche die ihr anver: Procente traute Waffe am beſten auszunuşen verſteht. Die der Wirkung für Uebungen im Schießen der Infanterie nehmen deshalb in allen Staaten mit Recht einen ſehr hohen Rang ein. In den neueſten Quelle Srieg Verluſte der Kriegen ſind wiederholt die großen Vortbeile einer zweckentſprechenden Schießausbildung zu Tage getreten . Wir möchten hier nur an den

Krieg 1870/71 erinnern , in welchem die Deutſche Infanterie trotz des unterlegenen Gewehrs dank ihrer trefflichen Ausbildung im

Dänen

84 10 4 * )

2

Deiterreidier

90 3 4* ) 90 5 3*)

3

1864

Gebrauch ihrer Feuerwaffen in der Lage war , die lleberlegenheit

Bundestruppen

Preußen (an Verw .)79 16 5,4

über das Feuer ihres beſſer bewaffneten Gegners zu gewinnen. Ein

Franzöſiſcher Schriftſteller leitet ſeinen Aufſatz im Journal des sciences militaires 1883 , März , S. 349 über das Infanteriefeuer im Jahr 1870 mit den folgenden Bemerkungen ein : Un fusil

Militär-Wochenblatt Nr. 38 von 1868

2

v . Ploenniez , Gew.

Frage S. 6 1870 71

( Gravelotte)

Deutſchen (an Verw .)94 5 1

Franzojen

100 000 Verw). 70 85 5

médiocre entre les mains de tireurs habiles et bien comman

do .

S. 18

Leval , Journal des

(von

sciences milit.

1877 78

dés produira toutes choses égales d'ailleurs, des effets supé rieures è ceux d'une arme parfaite entre les mains de tireurs

maladroits ou mal commandés. Welch' furchtbare -- oder auch

913/ 7 14/6 Plewna19 . 20.VII . Ruſſen ( an Verw .) 91 5 1

Nicopolis

30. VII .

M

96

3

1

Dr. Köcher , das Sanitätsweſen bei Plewna

lächerlich geringe — Wirkſamkeit dem Sufanteriefeuer auf dem

Eine Verbeſſerung des Gewehrs wie auch der Ausbildung des

Schlachtfelde innewohnt, wenn der Träger der Waffe dieſelbe gut

Mannes im Gebrauche dejjelben dürfte das Verhältniß zu Gunſten der Infanteriewaſje in noch erheblicher Weiſe ſteigern.

oder gar nicht anzuwenden verſteht, dies zeigen uns die nachſtehenden aus der Kriegsgeſchichte angeführten Beiſpiele .

Dieſelben

lajien

„ Als Endziel der Ausbildung der Infanterie iin

auch mehr oder minder deutlich die Wirkung des Jujanteriefeuers

Schieſsen – ſo fährt der Verfaſſer fort

im Vergleiche zu der verfeuerten Zahl der Gejdoſje erkennen . "

liche Feuerwirkung der Infanterie im Felde bezeichnet werden. Die Grundlage hierzu bildet zunächſt die ſorgfältigſte Heranbil dung eines jeden einzelnen Mannes zum Schüßen.

*) Mit zugrundelegung der Sdrift : ,,Das Sdriegen der Infanterie. Vergleichende Betrachtungen über die Schießausbildung der Infanterie unter

muß die größtmög

Berüidjichtigungder in den verſchiedenen Staaten eingeführten Sciešinſtrucs Siermitiſtjedoch nur die Hälfte gethan. Dereinzelne Mann muß tionen. Mit einer Tafel in Steindruck. Hannover 1887, Helwing’iche Ver lagsbuchhandlung.“

à

noch durch beſondere Uebungen die Schwierigkeiten überwinden lernen,

welche beim Feuern größerer Abtheilungen in geſchloſſener wie zerº mit uns ſein, denn auf unſerer Seite war das Nedit. In den Jubel

Berlin .

Siebzehn Jahre ſind ſeit Aufbruch desjenigen und aufgebrungenen Krieges gegen Frankreich verfloſſen, der – ſehr im im Gegenjate Gegenſate zu den Hoffnungen und Erwartungen des Erbfeindes - Deutſchland über

über die erſten ſid , raſch folgenden Siegeodepeſchen miſchte ſich darum etwas wie das Bewußtſein , daß dieje Siege eine mathematiſche Noth

wendigkeit des Zuſammenhanges der Dinge ſeien , und „ daß es gar nicht anders kammen durfte.“ Nun es konnte anders kommen ,

die Nothwendigkeit ſeiner Vereinigung aufklärte und den Beweis der

und bei Spicheren , Weißenburg und Wörth konnte eine Niederlage

Unüberwindbarkeit des geeinigten Vaterlandes vor den Augen 6eo ver:

das Schickjal des Krieges anders geſtalten . Aber Gott war mit uns,

blüfften Europas darthat. Es ſind nur 17 Jahre, aber dennoch iſt und die Geſchidste lehrt uns , daß ſich die Vorſehung in ſolch groß: inzwiſchen ein neues Geſchlecht herangewachſen , das von jener Auf- artigen Momenten immer in einer Weije geltend madt, die dem Fort: regung, jenem Bangen nichts weiß, das ſich der damaligen Deutſchen (dritt des Zeitgeiſtes, dem Aufwärtsſtreben der Cultur zweckdienlich bemächtigt hatte , als jenſeits der Vogeſen – und damals aud auf

A ganzen Sớirecten

iſt. In dieſem Sinne dürfen wir, ohne der Unbeſcheidenheit geziehen

zu werden , die Erfolge des leßten Krieges deuten und aus dieſer Er der Napoleoniſchen Kenntniß hoffnungsvollen Troſt angeſichts der näher und näher rüđen

näberliegendem Gebicte – der Ruf erſdoll : A Berlin ! Was lag Alles

in dieſem Indianer-Ruf! Die

Aera zu Anfang geblich an der Spite der Civiliſation marſchirenden Franzoſen wollten

ſchöpfen. den Gefahr eines neuen Deutſch-Franzöſiſdhen Krieges Wie wir heute zu ſolchem Gedankengang kommen ? Nun

über das friedlich ſeiner inneren Feſtigung und Entwiđelung lebende

Zufal ſchneite uns ein Büchlein auf den Schreibtiſch, aus deſſen 15 Seiten

des Jahrhunderts ſollten ſich wiederholen; die an

der

Deutſche Volk wie Strauchritter herfallen, um ihren Ruhm ,ihr Preſtige es wieder Indianiſch heraustönt ! A Berlin ! à Berlin ! Der Unter :

zu erhöhen.Troß des Vertrauens in die Tapferkeit unſeres Heeres, idhied in der Wirkung diejes Nufes auf unſere Nerven vor 17 Jahren und heute – er iſt's , der uns zu dieſem kurzen Rüdbli & Veranlaſſung

aus deſſen Mitte jeder Einzelne wußte , daß das Vaterland auf ſeinen

Muty baute , ſeine Todesverachtung hoffte, troß des Bewußtſeins , daß gab, denn heute lädjeln wir über Bramarbaden, die uns vor 17 Jahren

unſere Heeresleitung eine geniale und überlegene iſt, berrjate wer nicht war Es . wollte es leugnen ? - überall ein bumpfes Bangen

Pein und Unbehagen bereiten konnten. . Alſo zu unſerem Büdlein. Es betitelt fich : „ Petit Guide Français-Allemand à l'usage du

Muthloſigkeit, ce war das Gefühl der Empörung über den unnöthigen

soldat français." Dieſes Büchlein bildet ein Stüd Ausſtattung des

Friedenebrud, und dieſes Gefühl gab uns enblic aud; die Hoffnung

Franzöſiſchen Soldaten und hat den Zweđ, ihm , wenn er als Sieger auf Deutſchen Boden gelangt, die nothwendigſten Säge des Verkehrs

-

ein , ber Gott der Schlachten , der Lenker der Völkergeſdidate, werde

371

ſtreuter Ordnung entſtehen, und welche das Zielen , Abkommen bei ſtärkeren Einflüſſen 2c. betreffen ."

A. Die Ausbildung des einzelnen Mannes wird eingetheilt in :

1 ) Vorbereitende Uebungen , Ertheilung der Begriffe über die Leiſtungsfähigkeit und den Gebrauch der Waffe unter Benußung von Zielmunition, über Diſtanzſchäßen und Mittel zu dem

land beſtimmten Patronenzahl und Vertheilung für die vorgeſchriebenen Uebungen auf die verſchiedenen Entfernungen folgt eine ſolche über die Zahl der Uebungen auf die einzelnen Entfernungen. Ueber den Werth der Uebungs - Diſtanzen urtheilt der Ver:

faſſer wie folgt : „ Das ſcharfe Schießen auf kurze Entfernungen (unter 100 Meter) beginnen zu laſſen, hat wenig Werth, auch wenn der Um

ſelben u. 1. w. In verſchiedenen Staaten gebräuchliche Schießs fang der beſchoſſenen Ziele gering iſt, da auf dieſen im Ernſtfalle inſtructionen ſind dabei mit in Betracht gezogen und Beiſpiele an-

geführt über die moraliſchen Einwirkungen des Gefechts auf den

ein Gebrauch der Feuerwaffe nur ſehr ſelten einzutreten pfiegt. Auch bietet das Zielen zu wenig Schwierigkeiten, in Folge der geſtreckten

Soldaten und deſſen Thätigkeit wie auch über die ſchädliche und

Flugbahnen fann der Soldat einfach auf das Ziel ſelbſt halten,

gefährliche Munitions- Vergeudung.

Ganz richtig wird bemerkt , daß die oft als ungenügend zu

ſelbſt grobe Zielfehler werden durch die Präciſion der heutigen Gewehre faſt unſchädlich gemacht. In Bezug auf die größte Ent

betrachtenden Leiſtungen im Schnellfeuer ihre Begründung finden in

fernung , mit der eine Uebung des einzelnen Schüßen ſtattfindet,

der Haſt der auszuführenden Ladegriffe , welche Faſt ſich auf die

gehen die Anſichten ſehr auseinander. In Belgien ſchießt der Mann

Arbeit des Zielens und der Schujabgabe nachtheilig übertrage. noch auf 900 Meter, wogegen der Unterricht in allen anderen hier Dazu kommt, daß Arm und Auge des ungewohnten Schützen ein längeres Schnellfeuer nicht aushalten (Beiſpiele aus Franzöſiſchen Verſuchen mit Nepetir-Gewehren im Jahr 1884).

die Lage kommen wird , auf 900 Meter zu feuern und daß auf

Viel Feuer mit wenig Erfolg werde feinen muthigen Gegner

ſolchen Abſtänden die Streuung des Gewehrs eine ſehr beträchtliche

wanfend machen, wohl aber eine wenn auch furz andauernde, aber

iſt, wäre es wohl beſſer , die Patronen auf die geeigneteren Ent: fernungen z11 verwerthen. Den Erfahrungen der lebten Kriege iſt wenig Rechnung getragen , wenn der größte Theil der Patronen

wohlgezielte und darum überwältigende Feuerwirkung.

Die Benußung und das richtige Einſtellen des Viſirs werde

zu wenig berückſichtigt, oft auch ganz überſehen mit nachtheiligen Folgen.

berücfjichtigten Staaten auf 600 Meter abſchließt. In Anbetracht , daß wohl kaum ein einzelner Infanteriſt in

auf Entfernungen gebraucht wird , die diesjeits 250 Meter liegen. 1

Außer im Feſtungskriege und in Ortsgefechten iſt es ſelten vorge:

(Beiſpiele. )

2) Das Schießen mit der Zielmunition (tir reduit) kommen , daj längere Feuerkämpfe auf 150— 250 Meter Abſtand 1

oder mit beſonders hierzu geeigneten Zimmer:Gewehren , in verſchie:

geführt wurden. In den großen Schlachten der Jahre 1870/71

denen Staaten üblich, wird in ſeinem Werthe je nach Art verſchieden fiel die Entſcheidung faſt immer auf größere Entfernungen, bisweilen beurtheilt; Beſchreibungen ſolcher Waffen oder Vorrichtungen mit ſogar über 400 Meter. Faſt aus jedem Feldzuge werden zahlreiche entſprechender Munition , gebräuchlich in Oeſterreich, Rußland,Belgien Fälle erwähnt, in welchen der Gebrauch des Infanteriefeuers auf und den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, ſind vom Verfaſſer größeren Abſtänden ſtattfand , als es im Frieden den Vorſchriften aufgezeichnet, die Leiſtungen in tabellariſchen Ueberſichten dargeſtellt. gemäß geübt war. I

Die Gründe dieſer Erſcheinung liegen größtentheils in der

3) Das Entfernungsſch ä z e n erfährt hiernach eingehende

Behandlung, wobei die Schießinſtructionen von Rußland , Belgien, menſchlichen Natur begründet.

Im feindlichen Feuer längere Zeit

Italien, Deſterreich, Deutſchland, Frankreich und der Schweiz unter vorzugehen, ohne ſelbſt zu ſchießen , iſt eine unangenehme Aufgabe,

Angabe der gewöhnlichen Mittel verglichen werden . Von künſtlichen andererſeits wird im Gefechtundderdeshalb GegnerdasfaſtFeuer immerſehrfüroftnäherfrüh ge halten, als wirklich

Hülfsmitteln werden erwähnt und beſchrieben : die Stadia , das

er

iſt

zu

Diſtanz: Fernrohr,der Monocle von Nocjandic, der Entfernungs- und mit zu niederem Viſir eröffnet.“ meſſer von Labbez , der Telemeter von Le Boulangé , der 1

Telemeter von R édie und der Entfernungsmeſſer von Mayer.

Es folgt nun die Beſchreibung der in den verſchiedenen Staaten üblichen Zielſcheiben für das ſogenannte Schulſchießen oder

4) Das ſcharfe Schießen theilt ſich meiſtens in ,, Schul- Unterrichtsſchießen , deren Beſchaffenheit die große Verſchieden : und Gefechtsſchießen “. Nach einer Zuſammenſtellung der hierzu in heit über die zur Ausbildung geeigneten Ziele erkennen läßt. Ver: Italien, Rußland, Frankreich, Deſterreich, der Schweiz und Deutſch- faſſer ſagt u. A.:

.

,

einzupauken. Dies geſchieht nun auf eine ſpaßig inſtructive Weiſe,

Tinte,

und wir halten es für unſere Pflicht, unſere Lejer burd) Au8züge aus

Federn .

dem Buch ein wenig zu unterhalten , denn wir lachen über dieſe In ſtruction und zürnen als gut Unterhaltene den Franzoſen keinen Augen: blic darüber , daß ſie von dem Einmarſch in Deutſchland als von einem beſtimmten Vorhaben träumen und ſich darauf vorbereiten durch Erlernung einiger banaler Rebensarten unſerer Spradic. eben eitle, dumme und recht grauſame, weil idlecht erzogene Kinder ; man muß ſie gewähren laſſen.

In der kurzen Einleitung heißt es : „ Ce petit guide est fait de façon que toutes les réponses puissent se faire par

Wo ist der Abtritt ?

Tinnte . Fédern .

Vo ist der Abritt ?

De l'encre.

Des plumes . Où

sont

les

lieux

d'aisance ? Die Scheune ?

Die Schoïne ?

Où est la grange ?

Geben Sie uns : Stroh. Guebenn sî ounns : Strô . Donnez - nous:

de

la

paille . Betttücher.

Bett tuchre .

Des draps.

Decknn . Des couvertures. Aïne Laterne . Eine Laterne. Une lanterne . Sie schulden uns volle Sî chouldn ounns folle Vous nous devez la nourriture . Ferpflegoungue. Bereiten Sie : unser Beraïtn sî : ounsre Préparez : notre dé Fruhstuck . Frühstück . Decken .

oui (Ja), non (Nein,prononcer Nainn), par signesHier ou enfin Verpflegung. nun

par un nom propre de (ville ou de rivière )."

die Art , in der der Zoüave mit dem beſiegten Deutſchen ſprechen lernen jou :

jeuner.

Unser Mittagessen .

Ounsre Mittagueessn . Ounsre nachtessn . Vo is di Kuche ? Machn sî Foïer.

Notre diner.

Handtücher . Seife. Licht .

Hanndtüchre .

Des serviettes .

Unser Nachtessen . Wo ist die Küche ?

Saïfe . Licht .

Du savon . De la lumière .

Geben Sie uns : einen Guébenn sî ounns aïnen Donnez-nous une mar

Bringen Sie :

Bringguenn Si :

Apportez :

Machen Sie Feuer .

Schwefelhölzer.

Schvefleheulstre .

Des allumettes .

Koch - Kessel .

Nähnadel .

Nénadln .

Des aiguilles .

Butter .

Waissen , schwarzen

Vaïsso ,

Zivirn .

schvarzn

Ou fil blanc, noir.

Tsvirn.

Talg .

Talgue.

Du suif.

Briefpapier.

Brifpapir.

Du papier à lettre.

Koch-Kessle . Butter .

Notre souper . Où est la cuisine ? Faites du feu .

mite. Du beurre.

Wo ist der Weg der Vo ist der Vegue der Où es le chemin qui nach ... fûrt. nach ... führt. conduit à ... Wo führt dieser Weg Vo fürt disre vegue hinn ? Où conduit cette route ? hin ?

372

,,Meiſt ſtehen die Ziele im Ernſtfalle zu den

Anſchlag genießt, gründet ſich weniger auf ſeine häufige Anwendung

Scheiben der Friedens- 11 ebungen in keinem richtigen im Felde, ſondern hauptſächlich darauf, daß der ſtehende und nament Verhältniſſe. Zunächſt was die Farbe betrifft , werden ſchwarze Figuren auf weißem Hintergrunde, auf welche z . B.

lich der freihändige Anſchlag ganz erhebliche Anforderungen an den

der Schweizer Infanteriſt ſchießt, wohl nie vorkommen. Die Er: leichterung, welche man dem Soldaten beim Schulſchießen ſchon da:

werden kann. Ein ſtehend freihändig ſicher ſchießender Mann wird auch raſcher die anderen Anſchlagarten erlernen als ein ſolcher, dem

durch gewährt , daß die Entfernung , mithin Vijirhöhe und Halte punkt bekannt ſind, iſt ſchon jo bedeutend, daß nicht noch ein grella

dieſer Anſchlag nicht geläufig iſt.

Schützen ſtellt, welchen nur durch anhaltende Uebungen entſprochen

Dem Anſchlag im Liegen gebührt in Folge ſeiner häufigen

farbiges Ziel hinzuzutreten braucht , um günſtige Treffer-Ergebniſſe Anwendung im Ernſtfalle eine größere Bedeutung wie dem knieenden erhalten zu können. “ oder gar dem ſitzenden Anſchlag ." Wir bemerken hierzu Folgendes : Seit dem 10. Februar 1885 Wiederum vergleichend nach den verſchiedenen Staaten geht ſind auf Antrag des Waffen-Chefs der Infanterie und vom Schwei- die vorliegende Arbeit über zum gefechtsmäßigen Einzel zeriſchen Bundesrathe genehmigt, die vorſtehend getadelten Zielbilder ſchießen , wobei der Soldat , der im Schulſchießen die Leiſtungs aberkannt und folgende an deren Stelle üblich : ähigkeit ſeiner Waffe kennen gelernt und ſich eine mehr oder minder Scheibe I für Einzelfeuer bis 500 Meter. große Schießfertigkeit auf bekannte Entfernungen und unter günſtigen zählt Punkte Verhältniſſen angeeignet hat , „ damit aber erſt zur Hälfte ausge: Meter 0,25 Junerer ſchwarzer Fleck, Durchmeſſer 5 bildet iſt und noch zu lernen hat , ſeine Schußwaffe ſelbſtſtändig Ganzer 0,50 Kreis , unter kriegsmäßigen Verhältniſſen anzuwenden “. Kleine, kurze Zeit 4 um dieſen 1 weißer Ring, 1 , -ſichtbare Ziele , die oft noch durch Pulverdampf verſchleiert ſind, 3 1,50 1 blauer Ring, ſoll er beſchießzen und treffen lernen , das Viſir, den richtigen Halte: 2 1 grauer Rand und Ecken ma 1,80 1 punkt der Entfernung entſprechend nehmen und nach der Wirkung 1

!

II

11

Il

Scheibe II für Cavallerie - Ziele und zum BelehrungsSchießen im Einzeln- oder Abtheilungsfeuer bis

ſeines Feuers den Schuſ corrigiren können . Dabei ſoll der Schüße daran denken, alle Gegenſtände im Gelände zur Unterſtützung ſeiner

100 Meter .

Waffe zu gebrauchen und ſich dann dein Auge und Schuß des

Dieſe iſt 2 Meter 40 Centimeter hoch und 3 Meter breit,

Gegners möglichſt zu entziehen .

weißer Grund mit Eintheilung in 6 verticale Streifen von je 50 Centimeter und in 4 horizontale Zonen in der Höhe von 45 Centimeter (liegender Schüße) Auf jeden Meterſtreifen der 90 (knieender ) Breite wird ein farbiges 1,80 Meter ( ſtehender ) Reiterbild aufgeklebt. 2,40 (Cavalerie) .

Das Ergebniſz des gefechtsmäßigen Einzelſchießens bildet den Prüfſtein , ob der Mann eine ſorgfältige Vorbereitung erhalten hat

Scheibe III zur Vorbereitung im Einzelfeuer auf

zur Behandlung kommt. Der Verfaſſer leitet dieſen Abſchnitt mit

11

oder nicht."

Die in den verſchiedenen Staaten für das Einzel - Gefecht: ſchießen geltenden Beſtimmungen werden kurz reſumirt, worauf B. Die Ausbildung der Truppe

11

kleinere Ziele und fürzere Diſtanzen.

folgenden Worten ein :

Dieſe iſt im Ausſchnitt aus Scheibe I , mo (die Ecken blau) .

Nachdem der Soldat die llebungen des Bedingungs- und

Durch Ueberſichtstafeln wird gezeigt , 1) wie oft nach den Einzel -Gefechtichießens durchgeſchoſjen, durch erſteres ſich eine gewiſſe verſchiedenen Schießinſtructionen dem Soldaten beim Schulſchießen Gelegenheit gegeben wird , gegen annähernd feldmäßige Ziele zu ſchießen , als ſolche nur ausgeſchnittene Figurenſcheiben und deren

Schießfertigkeit angeeignet, durch leşteres den ſelbſtändigen Gebrauch ſeiner Schußwaffe erlernt hat, bleibt noch eine Hauptarbeit zn thun übrig : die Ausbildung der Truppe im gemeinſamen Schießen.

Abarten gerechnet werden , 2) die Zahl der Uebungen auf beweg:

Der Zweck derſelben iſt einmal : die Truppe ſo zu erziehen , daß

liche Ziele ( Zugſcheiben ); 3) die Anſchlagarten , aufgelegt und frei,

ſie im Stande iſt, ihr wohlgezieltes Feuer auf diejenigen Ziele zu

ſtehend, knieend, liegend und ſigend und darauf bezügliche Zahl der

lenken, welche der Abſicht der Führer entſprechend beſchoſſen werden follen , andererſeits die Truppe zu befähigen , im Falle fehlender

Uebungen. Sehr zutreffend ſchreibt der Verfaſſer : „ Die Bevorzugung , welche im Allgemeinen der ſtehende Welch' ist diese Eisen- Velch ist dîse Aisn- Quel est ce chemin de bahn ? heisst Wie Bach ? Fluss ?

bânn . dieser Vi haïst disre :

Strom ?

fer ?

Comment s'appelle :

de

rendre . La diarrhée.

Cette rivière ?

Ich habe keinen Appetit. Ich habe kaïnn Appétitt . Je n'ai pas d'appétit.

Ce fleuve ?

Danke.

Tsaïguenn sî vo.

Montrez où.

Zeigen Sie mir wo der Tsaign sî vò der Fèr- Montrez-moi où demeure Fährmann wohnt. mann vônnt. heisst Wie dieses Vi haïst dises Gehölz ? Gueheults ? Disre Vald . Dieser Wald ?

Diese Stadt ?

tsoum Erbrechn . Dourchfall .

Ce clocher ? des envies

J'ai

Flouss . Strômmi

steinerne Ist és aïne Staïnerne Est-ce un pont : En Brücke ? Brücke ? pierre ? Hölzerne Brücke. Heulsterne Brücke ? En bois ? Schiff-Brücke ? Schiff-Brücke ? De bateaux ? Suspendu ? Kettnn-Brücke ? Ketten-Brücke ? Guibt és aïne Fourtt ? Y a-t-il : un qué ? Gibt es eine Furth ? Un bac ? Aïne Fère ? Eine Fähre ?

Dieses Dorf?

Erbrechen .

Disre Kirchthourm . Naïgoung habe

ce ruisseau ?

Ist es eine

Dieser Sumpf ? Dieses Gut ?

Dieser Kirchthum ?

Ich habe Neigung zum Ich

Bach .

Giebt es eine Brücke ? Guibt es aïne Brücke ? Y a-t-il un pont ? Zeigen Sie wo.

Feuerleitung ſachgemäß zu ſchießen und zu handeln .“ Der Verfaſſer hält dafür, es beſtehe in allen ihm bekannten

Disre Soumpf. Dises Goûtt. Dises Dorf. Dise Stadt.

le passeur.

Durchfall .

Auf Wiedersehen .

Danke . Aouf Vidresenn .

Merci. Au revoir .

Nun das Buch idließt bezeichnend genug mit der Phraſe: Aouf Vidresenn . Laßt es Euch verſehen , Ihr thörichten Burſchen , dies Wiederſehen kennen zu lernen. Ein intereſſantes Charakteriſticum dieſer Hohn auf den internationalen friedlichen Verkehr, der burde die Ausſtellung glorificirt werden ſollte, nicht wahr ? Aber lächerlid

bleibt es trotz alledem. Wir ſind ihnen doch über, den bons enfants,

wir lernen ſogar ſchon in der Schule die ganze Franzöſiſche Sprache; da ſehen ſie' drüben im Lande der Spionenriedherei , daß wir uns

noch viel gründlider darauf vorbereiten , ſie zu beſiegen und in ihr Land einzudringen. Sie haben ſich dieſe Bemerkung ſeltſamerweiſe

Comment s'appelle : Ce bisher entgehen laſſen, und ſie wäre doch ſo geeignet zueinem dummen bois ? Cette forêt ? Ce marais ? Cette ferme ?

Ce village ? Cette ville ?

Aufreizungsmittel ! Merkwürdig. Nun -- wir ichenken ihnen dieſen Gedanken , ſagen wir mit B. Á uerba . Aouf Vidresenn ! Mais pas à Berlin.

373

Schießinſtructionen zwiſchen Schluß des Einzelſchießens und Anfang

11. Armee-Corps 9757 , Großherzoglid) Hejſiſche ( 25. ) Diviſion 3344 ,

des gemeinſamen oder Abtheilungs- Feuers eine ſchroffe, durch vor-

12. Armee-Corps ( Königlich Sächſiſches) 11 090 , 13. Armee-Corps

bereitende Uebungen zu überbrückende Kluft. Ueber das Maſienfeuer verweiſt Verfaſſer auf verſchiedene,

( Königlich Württembergiſches ) 7052 , 14. Armee- Corpo 5901 , 15. Armee: Corps 5732 Mann . Im Bezirk des 1. Königlich Bayeriſchen Armee-Corps wurden ausgehoben 10 011, des 2. Königlich Bayeriſchen Armee -Corps 9919 Mann. Insgeſammt wurden ſomit 1886 aus: gehoben 161 526 Mann, von denen 154 565 zum Dienſt mit der Waffe, 4527 zum Dienſt chne Waffe und 2434 für die Flotte be ſtimmt wurden. Wegen unerlaubter Auswanderung wurden 18 888 verurtheilt , in Unterjudung befinden ſich 110d, 15 796 . In den alphabetiſchen und Reſtantenliſten werden geführt 1 398 970 Mann. Davon ſind als unermittelt in den Liſten geführt

in den Werken von W. v. ploennies und H. Weygand ent: haltene Säte,, welche -- obwohl die Hinterladu - g zur Zeit überal durchgeführt iſt – noch jeßt nach mancher Richtung zutreffend ſind. An die Vergleichungen der verſchiedenen ſtaatlichen Vorſchriften über die Maſſenfeuer mit Ueberjichts - Tafeln reiht ſich jobann fol gendes Schlußwort des Verfaſſers :

„ In dem Vorſtehenden haben wir verſucht , die in den ver: ſchiedenen Staaten befolgten Wege zur Ausbildung des einzelnen Infanteriſten ſowohl , wie der Truppe im Schießen näher zu be

zeichnen. Vergleicht man nun die erzielten Ergebniſſe , ſelbſt die des Friedens , ſo muß man indeſjen ſagen , daſs die Geſchicklichkeit 1

43 162 , unentſchuldigt ausgeblieben 122 354, anderwärts geſtellungs: pflichtig geworden 306 422 , zurückgeſtellt 501 129 , ausgeſchloſſen 1200 , auogemuſtert 69 581 , überwieſen der Erjab-Reſerve I. Claſſe 100 296 , der Grjat - Reſerve II. Claſſe 64 025 , der Seewehr II.

überwieſen 486 , ausgehoben 161 526 , überzählig geblieben 7784 ,

freiwillig eingetreten 20 735. Von den 161 526 Ausgehobenen ſind

des Schützen im Gebrauch ſeiner Waffe noch nicht auf annähernd für die Flotte aus der Landbevölkerung 982, aus der ſeemänniſchen Be gleicher Stufe mit der Leiſtungsfähigkeit des heutigen Gewehrs ſteht. i völkerung 1452 beſtimmt. Unter den Ausgehobenen befinden ſich Und nun werden noch die Friedens-Ergebniſſe im Ernſtfalle in ganz außerordentlichem Maße verringert.

Wir haben angedeutet , auf welche Weiſe vielleicht eine Ver-

beſſerung der Ausbildung ſtattfinden könnte, welche dann wiederum auf dem Schlachtfelde ſich bemerkbar machen ' mürde , wenn jene

20jährige 75 018 , 21jährige 42 623 , 22jährige 41 897, ältere 1988.

Audy das Ergebniß der Verwaltung des Reich)8- Invaliden - Fonds für das Jahr 1885/86 liegt in dem jüngſt erſtatteten Bericit der Neidsídulden -Commiſſion vor. Man erfährt daraus , daß eine Zinſen : Einnahme von 21 504 246 Mart an die Reidyo-Hauptcaffe abgeliefert

wurde, mithin gegen den Anſat des Neichshaushalts-Etats für daſſelbe

079 Marť mehr. An Capital-Zuſdhuß zu den Ausgaben Friedens-Uebungen im vollſten Maße den Verhältniſſen des Ernſt Jahr 180 waren erforderlid) 5842 664 Marť , mithin gegen den Etatsanſaß falles entſprächen . 558 674 Mart weniger. Der Beſtand des Reichs:- Invaliden - Fonds Die Wahrſcheinlichkeit des Treffens wird wie der Hollän- betrug am Schluſſe des Rechnungsjahres 1885–86 : an Schuldver diſche Hauptmaun Dam van yiſelt ſchreibt ſicher auf dem ichreibungen des Reichs und Deutſcher Bundesſtaaten, an Prioritäts Friedens:Uebungsfeld weſentlich größer ſein als auf dem Ge Obligationen und Rentenbriefen , ſowie an Schuldverſdyreibungen fech isfeld , doch alle Urſachen, die dort wirken, ſind auch hier und

zwar mit unveränderter Kraft vorhanden . Der moraliſche Factor allein breitet die Friedensſtreuung zu der Gefechtsſtreuung aus. Zwiſchen beiden wird indeſſen ein beſtimmtes Verhältnis beſtehen , das ſich innerhalb gewiſſer Grenzen bewegt.

Teutſcher communaler Corporationen 498 040 543 Mark , ferner

3 671 850 Gulden Süddeutſcher Währung, alſo 6 294 600 Mark und an Baarwerthen 3 021 949 Mark , zuſammeu 507 357 092 Mark. - Bei dem Reidho Feſtungsbau - Fonds iſt eine Zinſen - Einnahme von

1 505 990 Mark, gegen den Etatsanſatz 505 990 Mark mehr, an die Neidho-Hauptcaſſe abgeliefert worden . Der Beſtand des Feſtungsbau: Fonds betrug am Schluſſe des Nedynungsjahres 1885-86 an Sduld

,, Je mehr die Verhältniſſe auf dem Uebungsfelde mit denen

auf dem Gefechtsfelde übereinſtimmen, deſto enger werden die Grenzen werden , deſto genauer wird das Bild, das man ſich vom Gefechts: 1

verſchreibungen des Neidys und Deutſcher Bundesſtaaten , ſowie an Eiſenbahn-Prioritäts-Obligationen 28 387 200 Mart, an Baarwerthen 486 699 Mark , zuſammen alſo 28 873 899 Mark. Bei dem .

feuer bildet , mit der Wirklichfeit zuſammenfallen, deſto zweckmäßiger ſind ReichstagsgebäudeFonds, deſſen Zinſen demſelben früher zugewachſen , jeßt aber dem Fonds nur in ſo weit zuwachſen , als über dies

werden deſto auf höherder Grund hiervon Maßregeln getroffen derFriedens , mit einem: jelben,nid t durch den Neidyshaushalts- Etatdes betreffenden Jahres Wort, praktiſchedie Werth der Ergebniſje Verſuche für die Praris des Schlacht: und Gefechtsfeldes." Gleichwie für ſeine techniſch - literariſchen Arbeiten auf dem

zur Veſtreitung anderer Ausgaben Beſtimmung getroffen wird, iſt eine Zinſen :Einnahme von 941 622 Mark, 141 622 Mark mehr als im

Neidishaushalts-Etat für 1885/86 angeſegt war , abgeliefert worden.

Gebiete der Handfeuerwaffen bekundet der emſige Verfaſſer auch ! Zur Beſtreitung der Ausgaben für den Bau des Reichstags-Gebäudes in den vier in Betradit kommenden Etatsjahren überhaupt hohes Verſtändniß , Ueberſichts- und Beurtheilungsgabe hinſichtlich waren 8 892 511 Mark abgeliefert worden. Der Beſtand des Fonds betrug der praktiſchen Verwerthung der Eigenſchaften der heutigen Infan am Schluß des Rechnungsjahres 1885/86 an Schuldverſdhreibungen teriewaffen. des Reiches uub Deutider Bundesſtaaten , ſowie an Eiſenbahn -Prio:

Die ſehrreichen Zuſammenſtellungen , Vergleiche , ſachlichen 1

ritäts-Obligationen 20 803 800 Mark, an Baarwerthen 47,155 Mart,

Beurtheilungen und Anknüpfungen werden das Interejje ' jedes zuſammen aljo 20 850 955 Mart. denkenden Infanteriſten und Schüßen erwecken und nähren ; die vorliegende Arbeit wird hiernach ihre wohlverdiente Würdigung und Verbreitung erfahren.

Die Königliche Verwaltung des Zeughaujes hat in jüngſter Zeit einige intereſſante Neuanwerbungen gemacht. Dieſelben beſtehen : in einer Landwehr - Standarte der Ohlauer Escadron Landwehr - Ulanen

aus dem Jahre 1813 , geſtiftet vom Landrath von Brittwiß, bis her beim Kriegerverein in Vrieg geführt , aus einer Fahne des 1 . Landwehr-Bataillons Neuſtadt in Schleſien vom Jahre 1813 , und

einem Fahnentud von einer Landwehr - Schwadron aus dem Jahre

1813, die von Privatperſonen und Vereinen für die Landwehr geſtiftet

N a dridhte n .

Die Landwehr - Standarte iſt gelb und zeigt auf der einen Seite den Preußijden Adler in einem Lorberkranz, auf der anderen

waren .

Deutides Reid .

das von einem Lorberkranz umſchloſſene Eijerne Rreuz. Die Land:

*** Berlin , 13. Juni. [Statiſtiſches über die Er- | wehrfahne iſt ſchwarz-weiß und trägt ein von einem Lorberkranz um : gebniſie der Heeres.Ergänzung von 1886. – Ergebniß gebenes gelbes Feld. Zu den weiteren Erwerbungen gehört eine Arm : der Verwaltung 1885/86 .

Zeughaus .

des Reich 8 .: Invaliden : Fonds für

bruſt aus der Zeit 1580—1620 , und ein altgermaniſcher Kelt aus

Neuerwerbungen für das Röniglide Eine Waffenſammlung für S dyloß

Bronce, der unterhalb Bonn beim Baggern im Rhein gefunden iſt. Der Offizierverein des Bezirks des 2. Bataillons (Marienburg)

Marienburg.] Dem Reichotage iſt eine Ueberſicht über die Er: 8. Oſtpreußiſchen Landwehr-Regiments Nr. 45 hatte am 4. März gebniſſe der Heeres -Ergänzung im Jahre 1886 zugegangen, welche beſdýloſſen, zu Ehren des 90. Geburtstages des Raiſers dem Marien -

I

intereſſante ſtatiſtijdse Ångaben enthält. Hiernach wurden ausgehoben : im Bezirk des i . Armee -Corps 9585 Mann, 2. Armee:Corps 9765, 3. Armee-Corp8 11 107, 4. Armee-Corps 10 200 , 5. Armee -Corps

burger Shloſſe eine Waffenjammlung aus der Ordenszeit zu widmen. Die Mittel zu dieſer Stiftung im Betrage von 900 Mark wurden vom Offizier - Corps aufgebracht , und der Kaiſer bat unter dem 11 .

7801, 6. Armee-Corps 10 492, 7. Armee-Corp8 11 583, 8. Armee- Mai ſeine Zuſtiminung durch das General Commando des 1. Armee

Corps 10 002 , 9. Armee -Corps 9570, 10. Armee- Corps 8625, \ Corps mit dem Bemerken ausdrücken laſſen , daß er mit beſonderem

374

Wohlwollen von der Stiftung Renntniß genommen habe und den Be | Fällen alten Style -- beginnt. Bei der Armuth der Bevölkerung theiligten danke. Die Waffenſammlung iſt als Trophäe in einem Glasſchrank zuſammengeſtellt und umfaßt, nad der" , Altpr. 3tz. “ : ein Panzerhemd älteſter Deutſcher Technik, ein Kampfidhild mit dem Ordengkreuz, einen Eiſenhelm aus dem Jahre 1234 ( auf dem Sdyladyt:

felde von Ligurme gefunden), ein Streitbeil vom ehemaligen Ordens ſchloſſe Riſdau und zwei gut erhaltene Schwerter aus dem Jahre 1300. Die des Glasſdyrankes mit der Sammlung iſt Đie Aufſtellung Du bereits erfolgt , und dieſer neue Samud des Schloſſes findet den Bei: fall aller Beſucher .

und bei den großen Entfernungen wird dieſer erſte Verſuch der Eins berufung der Reſerviſten ohne Zweifel viele Laſten auferlegen ; es wird intereſſant ſein, zu ſehen , wie er ausfallen wird. Schweden und Norwegen. * Stockholm , 9. Juni. (Rei dy stag8-Verhandlungen über die Seewe br.). Der fünfte Haupttitel oder Hauptabſchnitt des Budgets, welder geſtern den Reid)stag beſchäftigte, die Seewehr,

zeigte diesmal jowohl bei den angejetten Ausgaben für Bauten , als in Betreff der Organijation bedeutend wichtigere Vorſchläge als der Rußland.

Petersburg , 6. Juni. [ Nochmals die Uebungen 1

der Reſerviſten . Zur Ergänzung unſerer Mittheilung in Nr. 45 der Allg. Milit. - 3tg. v. 0. 3. entnehmen wir der „ Magdeb. 3tg. 11

die Landarmee betreffende vierte Abſchnitt. Die Ausgaben überſteigen um mehr als eine halbe Million die des vorigen Budgets, und dazu iſt der vollſtändige Plan der Bertauſdung des Bootsmannhaltens" ,

In dieſen Tagen iſt auch für die Ruſſijde Armee die in Deutſchland , Deſterreich, Frankreid) , Italien üblidie

welches den der Flotte angehörigen Theil des alten , Indelta "-Syſtems bildet , mit einem neuen , aus geworbener Mannichaft beſtehenden Stamme vorgelegt. Was. das Bootsmannhalten angeht , jo war über

Einberufung von Rejerviſten zu Uebungs -Manövern durdy Kaijerliden Befehl angeordnet worden . Die Grundlagen, auf denen dies gejdchen joll, dürften, da ſie die Wehrtüdytigkeit der Nuſlijden Armee betreffen , mit Intereſſie kennen gelernt werden. Trotzdem daß das Wehrpflidit: Geſetz von 1874 dem Kriegsminiſter das Redit einräumte, ſoldie Ein :

über die eingetheilte Armee; aud ) die eifrigſten Bewunderer der leşteren waren überzeugt, daß jene Art, einen Theil der Flottenmannſdiaft: etwa 7000 idyledit ausgebildete, zum Theil jogar unbraucıbare Ma trojen zu ſtellen, die den größeren Theil des Jahres hindurdy ander

noch folgendes Nähere.

berufungen zu üben , ſo war dies bis jetzt nod; nidyt gejdehen , weil bis zum letzten Ruſſiſch -Türkijdsen Kriege in Folge der früheren langen Dienſtzeit eine genügende Anzahl gut geſchulter Krieger vorhanden war, und ebenjo nad jenem Kriege bis jetzt eine bedeutende Anzahl der Nejerviſten aus Untermilitärs beſtand, weldie den letten Krieg mitgemacht hatten.

Zudem wollte man die finanziellen Kräfte des

Landes nidyt ohne äußerſte Nothwendigkeit in Anjprud, nehmen. Lettere iſt nun eingetreten, da jetzt in den Liſten der Armee nur Untermilitärs verblieben ſind, die nicht mehr als 6 Jahre gedient haben, und ferner 1882 an die Rejerve theilweiſe 2118 jogenannten „ Einjährlingen ", die in activen Dienſt nur 9 Mongte geſtanden haben , ergänzt wird.

Es iſt jetzt deshalb unerläßlic ), alljährlid für die Reſerviſten zur Aufredyterhaltung einer guten militäriſchen Schulung die im Wehr: pflict)t-Geſetz von 1874 vorgeſehenen Feldübungen einzuführen. Und

die Nothwendigkeit, daſſelbe zu bejeitigen , niemals folder Streit wie

weiten Beſchäftigungen nachgehen , unzweckmäßig und viel zu theuer wäre. Auch war man ziemlich gleider Meinung über die Grundlagen einer neuen Ordnung, und nur über untergeordnete Beſtimmungen gingen die Anſichten von den Vorſdılägen der 1882 eingeſeßten See: vertheidigungs-Commiſſion bis zu der neueſten des Seeminiſters aus: einander. Dieſc leşteren ſuchen den verjdsiedenen Nüdſidyten dadurdy Genüge zu thun, daß das neue Seemannscorps in zwei Abtheilungen getheilt wird : einen jogenannten feſten Stamm zu 1100 Mann und einen geworbenen Stamm zu 2900. Der erſte Sient längere Zeit und bleibt die ganze Dienſtzeit hindurch ; der lebtere wird für 8 Jahre angeſtellt und dient 3 Jahre 5 Monate, dann hat er + Jabre 7

Monate Urlaub mit gewiſſen Verpflichtungen. Innerhalb diejes jo

Es kommen vor

zuſammengejetzten Stammes wird auf den Flotten Stationen und den Fahrzeugen eine ſtändige effective Mannidyaftsſtärke von 2187 Mann im Winter , 2550 im Sommer gehalten , im Kriegefalle kann die

Allem die oben erwähnten „ Einjährlinge“ in Vetradit , die zweimal

beurlaubte Mannſchaft leidit einberufen werden ; außerdem iſt für den

während ihrer Dienſtzeit als Nejerviſten einberufen werden ſollen , und zwar, da ſie 15 Jahre in der Rejerve gerechnet werden , zum erſten Mal im 6. Jahre und zum zweiten Mal im 11. Jahre ihrer Dienſtzeit. Daſſelbe joll der Fall mit den Freiwilligen und denjenigen Untermilitärs ſein , die im activen Dienſt weniger als 3 Jahre gedient haben . Was die Freiwilligen und diejenigen , weldie mehr als 3 Jahre im activen Dienſt geſtanden haben, betrifft, jo glaubt man

Kriegebedarf eine Stärke von ungefähr 1450 Mann verabſchiedeter,

der neuen Marine Truppen joll von den Ablöjungegeldern, welche die betreffenden Rüſtenbewohner künftig als Steuer zu entridten haben ,

ſich für's erſte auf einmalige Einberufung zu Uebungen bejdyränken

beſtritten werden .

zwar ſoll dies auf folgenden Grundlagen geideben.

0

aber eingeübter Mannſchaft , im Alter von 28 bis 32 Jahren ſtehend , beredynet , welche auf Grund des S 34 des Wehrpflicht- Geſetzes leidit

einberufen werden kann. Dieſe ganze neuorganiſirte Seemannſchaft

zu fönnen , ſo lange die Erfahrung nidyt die Nothwendigkeit einer

،

kojtet midt mehr als das frühere Bootsmanns -Syitem ; die Beſoldung

Es war die Folge dieſer Nicht-Vermehrung der Koſten, daß die

zweimaligen Einberufung erweiſt. Dagegen ſollen diejenigen, welche widytige Sadie, durd) weldie der gegenwärtige Neidistag epodjemachend eine volle bjährige Dienſtzeit hinter ſich haben , für den Anfang gar | wird, verhältniſmäßig leidyt in beiden Kammern durdiging. In der nicht einberufen werden, als Entſchädigung gewiſſermaßen dafür , daß eine Gjährige ſie 1 Jahr miehr gedient haben als tärdies anderen . Da n e Dienſtzeit bei uns für die Intermili

ber Cavalleri , der berittene

Artillerie, der Ingenieur -Truppen , ſowie der adminiſtrativen , tedynijden

erſten widerſeşte ſich der Freiherr v. Slinfo w ſtr öm

dem

,, under:

antwortlichen “ Bemühen der Regierung, das Eintheilungswerk zu zer: ſtören und die Organiſation von 1883 „nach Preußiſchem Muſter “ biſſenweiſe und im Sdmuggel einzuführen , und Herr Falt fand 1

und Medicinal -3nſtitutionen beſteht, ſo werden von den Untermilitärs Sdywierigkeiten bei dem Werben von Mannſchaft und dem Zuſammen : der Nejerve , die über 3 Jahre gedient , gegenwärtig nur diejenigen , halten der Beurlaubten , aber der Seeminiſter ſowohl, wie der frühere einberufen , die im Infanterie : Frontdienſt geſtanden haben , jowie die Kriegøminiſter A belin und Andere wußten die Sade gut zu ver Artillerie zu Fuß und die Feſtungs -Artillerie, und zwar im 11. Jahre theidigen , und die Vorlage warð mit 93 gegen 18 Stimmen ange: ihrer Dienſtzeit. Somit werden alljährlid der Einberufung unter: nommen . Diejer Erfolg übte jeinen Einfluß auf die zweite Rammer, liegen : die Reſerve - Untermilitärs der Infanterie , der Artillerie zu wo es mehrere entidhiedene Gegner der Sache gab , von denen gleid amm und daher kleinere Bewilli Fuß und der Feſtungs -Artillerie , und zwar von denjenigen , die weniger der erſte ſid, tefür einren kleſtineren Strer der Landmänner -Partei, Herr als 3 Jahre im activen Dienſt geſtanden haben , die, welche im Heer gungen erklär , abe jelb der Füh und in der Reſerve zuſammen 5 und 10 Jahre geſtanden haben , und Danielsſon , trat für den neuen Plan ein , und in der Abſtimmung von denjenigen , die über 3 Jahre gedient , die , weldie im Heer und ſiegte derſelbe mit 137 gegen 70 Stimmen . t Dieſe Neuorganiſation der Seemannſchaf war in beiden Kam: in Reſerve zuſammen 10 Jahre geweſen ſind. Zu dieſen Grundprincipien iſt noch Folgendes hinzuzufügen : die Uebunge - Manöver mern zuerſt vorgenommen worden. Die Anjdläge für neue Fahrzeuge finden alljährlich zur Herbſtzeit ſtatt und währen nicht weniger als und ſonſtige Bauten kamen erſt hernach zur Verhandlung. 3 und nicht länger als 6 Wochen . Die Beſtimmung der Jahrgänge der einzuberufenden Mannſdaften , ſowie der Gouvernements , aus denen

6 1

1

ſie einberufen werden jollen , geſchieht auf Beridyt des Kriegsminiſters durd) Raiſerlichen Befehl .. Der Generalſtab beſtimmt die Truppen :

theile, bei denen die Uebungen ſtattzufinden haben , ſowie die Anzahl der einzuberufenden Mannſchaften . Speciell für diejes Jahr ſind auf obige Grundlage die Mannſchaften der Jahrgänge 1882 und 1877 einberufen worden , und zwar für eine Zwöchentliche Uebungsdauer, die für die Gouvernements Sjamara , Sjaratow, Aſtradyan , Orenburg

und Ufa am 20. October und für die übrigen Gouvernements des Europäiſchen Rußlands (im Aſiatiſchen Rußland findet eine ſoldie Einin beiden berufung überhaupt nicht ſtatt) am 15. September

1

k r it i k. Das Zuſammenwirken der Armee und Marine. Eine Studie, illuſtrirt durch den Kampf um den Miſſiſſippi 1861 bis 63 von 3. Scheibert , Major 3. D. Mit zahlreichen Karten

und Plänen. Nathenow 1887. Verlag von Mar Babenzien. 8.

64 S.

Preis 4 Mark.

[C.] Der literariſch wohlbekannte Verfaſſer legt dem militärijden Publicum hier eine neue Arbeit vor.

Dieſelbe iſt ſowohl für Leſer

1

375 aus den Kreiſen des Hecres wie der Marine beſtimint und hat den Zweck, das Zuſammenwirken beider Theile der Wehrkraft einer Bes

wohl daher kommt, daß die neueren Kriege in Deutſchland ſelbſt den

Löwenantheil des Intereſſes erhalten haben und nod; immer genießen. trachtung zu unterziehen , undeinem ſo vereinigten Auftreten möglichſt | Unſere nädyſten Kriege werden aber wohl nicht mit ähnlicher Schnellig Wie das kurze Vorwort ausſpridit , iſt die

keit beendet werden wie diejenigen von 1864, 1866 und 1870/71 und

Shrift auf Anregung von Kameraden der Kaiſerlichen Marine ent:

wohl ganz neue militäriſche Erſcheinungen auftreten ſehen als bisher ;

ſtanden .

es iſt daher ſehr rathjam , auch andere Feldzüge, wie die in Deutſch land geführten , zum Gegenſtand des Studiums zu machen. Wir

das Wort zu reden .

Schon lange iſt die inilitäriſche Bedeutung der Eiſenbahnen be:

kannt und anerkannt. Weniger geläufig aber iſt uns Deutſchen, wie der Verfaſſer ganz richtig hervorhebt , bei unſerer verhältniſmäßig jungen Flotte die Wichtigkeit der gegenſeitigen Unterſtüßung der Land- und Waſſerkräfte. Er erläutert dieſe Thatjache wie folgt. Allerdings hat der Waſſerweg mannigfache Nadytheile gegen die Sdienenſtraßen . Er durchſdyneider nicht Gebirge, durchbrauſt nidyt Hoch: länder und breitet nicht ein gleichmäßiges, mit wenig Mitteln zu ver:

vollſtändigendes Neß über weite Gebiete aus, ſondern der Waſſerweg iſt nur in den Tieflanden zu finden und beſdıränkt ſid, in Deutſchland mit wenig Ausnahmen auf die unteren Flußgebietc. Die Oder von Breslau abwärts , die Elbe und der Rhein , ſoweit ſie deutſch ſind,

find allerdingø für Dampfer geringer Tiefe idiffbar und einige ihrer

enpfehlen hierfür das vorliegende Buch angelegentlich.

Neue Militär - Bibliographie. · Anger , Gilbert, illuſtrirte Geſchichte d. f. f. Armee in ihrer kulturhiſtoriſchen Bedeutung von der Begründung an bis heute. Unter Mitwirkg. namhafter

Schriftſteller u . Künſtler m . Benußg. der beſten literar. u. manuſcriptſ. Quellen hrsg. Mit vielen, theils mit den Epochen gleichzeit., theils neuen Jlluſtr. hervorrag. Künſtler. 18.–39. 9fg. gr. 8. ( 8. 781-1400.) Wien , Anger. à 60 Pi.

Ausbildung, die,d .einzelnen Mannes m . dem Infanterie-Gewehr 3/71.84. Mit Berü & ſicht der neueſten Beſtimmgn. zuſammengeſtellt u. durch 70

Nebenflüſſe ebenfalls , aber ſie haben den cigenthümlichen Nachtheil, daß fic, meiſt von Norden nach Süden fließend (oll wohl heißen voit Süden nach Norden fließend) , quer zu den Angriffsbewegungen liegen, die von Weſten und Oſten her , aus Frankreicy, reſpective Rußland Deutſchland zu bedrohen pflegen . Würden widytige Stromadern in der Richtung dieſer Haupt- Invaſionsſtröme fließen , ſo würde in Preußen

bilität. gr. 16. (52 s. ) Pressburg, Heckenast's Nachf. 60 Pf. A uszug aus den Normen f. die Train-Ausrüſtung d . k. . Heeres . 1. Thl. Truppen - Train . 8. (23 S.) Teſchen, Prochasta. 60 Pf.

wahrſcheinlich ſchon ſeit längerer Zeit die Mitbenuşung der Flußgebiete

Balthajar, Rittmſtr., der Cavallerie-Unteroffizier als Recruten- u. Reit

eine praktiſde Verwirklidung gefunden haben .“ Wenn der Verfaſſer es nunmehr unternimmt, das Intereſſe

Ichrer, ſowie als Zugführer, Flügel- u . ſchließender Unteroffizier. Nach dem Ererzier- Reglement, der neuen Reit- Inſtruction u. anderen Dienſt vorſchriften zujammengeſtellt. 2., vollſtändig umgearb. u. bedeutend verm.

für das Zujammenwirken der Land- und Seemadt zu erwecken , jo

thut er dies im Hinblick einmal darauf, daß ein längerer und wedſelnder Krieg in den Tieflanden des Continents immerhin möglich iſt, und daß weiter die rüſtige Entwiđelung unſerer Flotte das Intereſſe für coloniale Unternehmungen nieu belebt hat. Beide Annahmen müſſen wohl als zutreffend bezeichnet werden, denn es können an den Küſten

der Oſt- und Nordſee mit ihren zahlreidyon Flußinündungen ebenſo leichtStillſtände in den Kriegsbewegungen eintreten , die eine Mitwirkung der Marine begünſtigen , als auch in fremden Welttheilen kriegerijde Operationen möglid) werden , in denen ein Verīdymelzen des Waſſer: und Landtampfes nothwendig iſt. Neue Beiſpiele hierzu finden ſich in Anam , Tongking, Birmah und Egypten.

Avbildgn . erläutert von Hauptm . H. v. Ý . 8. (40 Š.) Berlin, Liebel. 60 PF . A usrüstung , die kriegsgemässe, d. Offiziers zu Fuss u. zu Pferd der Infanterie, Jäger, Landwehr, Honvéds u . d . Lundsturms in der Mo

Aufl. Mit Abbildgn. u . 23 lith . Taf. 3. Thl. Der Unteroffizier als

Zugführer, Flügel- u . ſchließ. Unteroffizier. Umgeändert auf Grund des Ererzier-Reglements f. die Cavallerie vom 10. Apr. 1886. 8. (93 S., wovon 22 lith .)

Berlin, Liebel . 75 PF.

Bruni, Maj. v ., die Mehrlade-Vorrichtung d. Infanterie-Gewehrs M 71.84 . Inſtruktion, Ausbildg., Verwendg., nebſt Anführg. u. Erläutrg. d .Aendergn. im Ererzier- Reglement u. der Schießvorſchrift der Infanterie.

Für Öf

fiziere u. Unteroffiziere der Linie u . der Reſerve bearb. Mit Abbildgn. im Tert. 8. (79 S.)

Berlin . Liebel. 1 M.

Cray'a, O., franzöſiſcher Militär- Dolmetſcher. Ein prakt. Hülfsbuch f. den deutſchen Soldaten . gr. 16. (54 S. ) Berlin , Berliner Verlags Anſtalt (D. Gray ). 40 Pi.

Von der Anſicht ausgehend, daß die Waſſerſtraßen nidyt nur die

Dienſtvorichrift f. die Play:Commanden , die quartierregulierenden u . die Proviant-Officiere der Haupt-[ Staba:]Quartiere bei der Armee im Felde. 8. ( III, 31 S. ) Wien, Hof- u. Staatsdruckerei. 30 Pf. Erercir - Reglement f. die kaiſerl. Marine. Nr. IX . X. XIII. XIV.

Eiſenbahnen erſetzen , jondern ſie ſelbſt übertreffen , möge die Waſſer: ſtraße nun cin chiffbarer Fluß oder das Meer ſein , entwickelt der Verfaſſer ſodann die Eigenthümlichkeiten der Waſſerſtraßen einer: und idwimmenden Sdylachtförper andererſeits. Er komint dabei zu dem Schluſſe, daß es folgende Eigenjdjajten ſind , welche die ſchwimmenden Transport- und Sdylachtkörper für den Krieg wichtig machen :

XVI. XXI . XXII . XXIV XXX . 8. Berlin , Mittler & Sohn. 4 M.65 Pf. Inhalt: IX . Für die 24 cm Kanone L : 20 in Pivot-Laffete C /85. (41 S.) 50 Pf. X. Für die 24 cm Kanone L 20 in Rahmen -Laffete C 76. 84. (42 S. ) 50 Pf. XIII . Für die 21 cm Ring-Nanone XIV . Für die L 19 in Rahmen -Laffete C 73. (41 S.) 50 Pf. 21 cm King-Kanone L 19 in Rahmen - Laffete C /68, 21 cm Ring- stanone L 22 in Rahmen -Laffete C 69, 21 cm Ring-Nanone L /19, bezw . L 22

in Rahmen-Laffete C /69 f. rückwärtige Zurſtellung. (56 S.) 75 Pf.

Zuverläſſiges Transportmittel.

Außerordentlidye Tragfähigkeit (von Truppen -Material). Dieſe Transportfähigkeit macht die Flottillen ferner zu Rampia törpern , welche dwere Gejdüte und eine größere Anzahl Truppen activ auftreten laſſen können , die Aufnahme der Truppen befähigt ſic 1

zugleich , durdy Landungen kampffrijdie Truppen in die Action zu .

bringen. Alle Eigenſchaften vereint madyen die Flottillen zu jdwin : menden Magazinen , welche bis zu einem gewiſſen Grade ſich ſelbſt

XVI. Für die 15 cm Kanone L /22 in Halb- Rahmen -Laffete C 77 u . die 17 cm Ring-Ranone L /20 in Halb- Rahmen -Laffete C/75. (42 S.) XXI Für die 15 cm Kanone L 22 u . die 15 cm

50 Pi.

Ring

Kanone L 22 in Rahmen - Laffete C/68 u. die 15 cm Mantel - Stanone L /22 m . Bleiführung in Rahmen- Laffete C /72. (40 S.) 50 Pf. XXIII . Für die 15 cm Kanone L 22 u . 15 cm Mantel-Kanone L /22 in Rad -Laffete. ( 40 S.) 50 Pf. XXX . Für die 8,7 cm Kanone

ſchüßen können. Zum Belege dienen verſchiedene Beiſpiele, welưe für

L 24 in Kelenf -Laffete. ( 28 S.) 40 Pi. Feix , Ob. - Lieut. Rud. , neue Principien zur flüchtigen Deckung der Feld - Artillerie beim Angriffe. gr. 8. (40 S.) Wien. ( Rathenow ,

die Möglichkeit der Flotten -Operationen auf Deutiden Kriegstheatern

Frölid), Herm ., die Feſtungsruinen Hohentwiel u. ihre Umgebung. Mit

angezogen werden. Sie ſtellen ſämmtlich den Kampf um den Mijlijippi

in dem Nordamerikaniſchen Bürger-Kriege dar, welder ein ſehr lehr:

1 Plane, 1 Bild v. Honr. Widerhold u . 1 Anſicht der früheren Feſtung. 2., verm . Aufl. 8. (62 S.) Stuttgart, Rupfer. 50 Pf.

Der

Jufanterie - Gewehr, das, M. 71 84 zum Gebrauch f. die Mannſchaften .

Nieſenſtrom mit ſeinen mächtigen Zuflüſſen , dem Ohio , Tenneſſee , Cumberland, Miſſouri, Red River und zahlloſen Aeſten bot den Fluß: Flottillen ein vortreffliches Operationsnek, mit welchem die Heere und Verbindungslinien der Südliden umſtrict, ſtets enger umzogen und ge: feſſelt, endlich ganz lahm gelegt wurden. Man darf ſagen , daß der

retiſchen Unterricht d . Infanterijten. 12. (34 S.) Straßburg, Schulk & Co. Verl. 10 Pf.

Babenzien .)

I M. 20 Pf.

f. die Bekleidungsämter der Marine. gr. 8. (VI , reiches und lebensvolles Bild gewährt. Gerade im Weſten des Kriegs Ocichäftsanweiſung 126 S.) Berlin , Mittler & Sohn . 2 M. ſchauplapes hätten ſich die Kriegsoperationen auf eine unüberſehbare für die kaiſerl. Marine-Verpflegungsämter. gr. 8. (III, 44 S.) Ebd. 75 Pi. Beit verlängern können , wenn nicht die Flotten eine ſehr bedeutende Thätigkeit entfaltet , ja ſelbſt die erſte Rolle geſpielt hätten .

ganze Krieg im Weſten ſich 2 Jahre lang nur um den Beſit des

Miſſiſſippi drehte.

Die Schrift des Majors Scheibert bietet den Leſern viel Neues und Anregendes , Lehrreiches und Nübliches . Wer ſich mit Liebe in die Leſung vertieft und dabei zugleich die beigegebenen zahl: reichen Karten zu Rathe zieht , wird ſein Intereſſe an dem Inhalt

wachſen ſehen und ſeine Anſchauungen über den großen Umeritaniſchen Bürgerkrieg weſentlich bereichern.

Der lebtere ſcheint uns überhaupt

in Deutſchland viel zu wenig gewürdigt zu werden, was hauptſächlid

Mit 20 Abbildgn . 3. Aufl. Nachtrag zu Köhler's Leitfaden f. den theo Reglement üb. die Servis -Kompetenz der Truppen im Frieden vom 20. Febr. 1868 in der durch die inzwiſchen erſchienenen Gefeße, Nachträge zc. bedingten Faſſung. Abgeſchloſſen im April 1887. gr. 8. ( VIII, 73 S.) Berlin, Liebel. i M. 50 Pf.

Seidel's kleines Armee -Schema. Dislocation u. Eintheilung d. k . k. Heeres , der k. k. Kriegsmarine, der k. k. Laodwehr u . der königl. ungar. Landwehr. Nr. 21. 1887. April. 12. (IV , 120 S.) Wien, Seidel & Sohn .

1 M.

Vogt , Oberstlieut.a . D. Herrm., die europäischen Heere der Gegenwart. Illustr. v. Rich. Koötel . zien .

14. u . 15. Hft. gr. 8. Rathenow, Baben

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Inhalt : Die Neutralen . Scl Belgien, Niederlande. (32 s.) Wernigk , Sec . -Lieut., Taschenbuch i. die Feld - Artillerie. Mit 20 in den Text gedr. Abbildgn. u. 7 Taf. 5. Jabrg. 1887/88. gr. 16. ( IV, 164 S.) Darmstadt, Zernin. 2 M. 40 Pf.

376

Anzeigell. As Vademecum für Felddienſtübungen, Manöver efc. iſt In unterzeichnetem Verlag iſt erſchienen :

Drei Tage in Paris.. 1. bis 3. März 1871 .

Aus dem Tagebuch des E. v. P. 11. 6. Beſonderer Abbruck aus der „Allgemeinen Militär-Zeitung“.

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außerordentlich bewährt. Derſelbe regt zu ganz beſonderer Ausdauer an n und bietet bei Erkältungen vorzüglich des Magens (Appetitloſigkeit , Er- 1 brechen , Diarrhoe) ſchnelle und ſichere Hülfe.

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Mit einer lithographirtent Skizze.

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Ed . Wartig's Verlag (Ernſt Hoppe) in Leipzig.

Eine authentiſche Darſtellung der Beſeßung von Paris durch

n15 11

Die

n

das 6. , 11. und das f. Bayeriſche 2. Corps aus der Feder des das maligen Plaßmajors von Paris. Die Arbeit hat vor dem Druc 10

wohl dem Herrn Kriegsminiſter, als auch dem Großen Generalſtabe

Selbit hülfe

vorgelegen und die Genehmigung der Veröffentlichung erhalten. Die Schrift iſt geſchichtlich werthvoll und feſſelnd geſchrieben .

Verwundung im Kriege.

1 n

bei

n20 11

Einige Winke für den deutſchen Soldaten

U

gegeben von

II

Dr. Diemer,

125

In Frankreich 187071.

Stabéarzt im Königl. Sådí. (Peib)-Grenadier-Regt. Nr. 100 .

Mit 10 Abbildungen .

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Erinnerungen eines königlidi Preußiſdien Cavallerie-Offiziers.

1886. Kl. 8. in ſteifem Amſchlag. 25 fg.

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Im Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig n

Eine friſch geſchriebene Darſtellung der Erlebniſſe eines Ca vallerie-Offiziers während des legten Deutſch - Franzöſiſchen Kriegs mit

iſt erſchienen : n 1

Leitfaden

folgendem Inhalt : „1. iobil . 2. Sietz und Toul. 3. Lager von Chalons. 4. Vor Paris. 5. Der Winter - Feldzug.“

IT

für den Unterricht der 2. Keitflaſſe.

Die kleine Schrift wird von Theilnehmern des Kriegs von 1870/71 und deren Angehörigen mit beſonderem Intereſſe geleſen

135

Auf Grund der preuß. Neit- Inſtruktion von

11

Frhrn. von Strombeck,

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werden.

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Oberſt u. Commandeur des 2. Pommerſden Ulanen -Negiments Nr. 9.

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Inſtruction für Offiziers -Burſchen.

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Gine Kritik der „ Neuen Militäriſchen Blätter“ ſagt hierüber Folgendes :I „ Dieſe fleine Schrift von 20 Seiten iſt als ein Auszug aus der Neit: It

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Inſtruction unter Hinzufügung der durch das neue Ererzir-Reglement herbei: 145 geführten Aenderungen und venußung von Bemerkungen , welche ſeiner Zeit n

Eine anſpruchsloje , aber ganz praktiſche kleine Schrift, welche für die faſt alljährlich wechſelnden Offiziers - Burſchen eine Inſtruction für das Verhalten im Hauſe und im Stall, in der Garniſon und im Manöver darbietet. An einer ſolchen gedruckten Anleitung fehlte es

der General-Major und Kommandeur der 17. Kavallerie-Brigade von Below n zu einer ſchriftlichen Arbeit des Verfaſſers machte , entſtanden . Es ſoll ein n handliches, leicht verſtändliches Inſtruktionsbuch ſowohl für die Lehrer als dic n Schüler der 2. Reitflaſje ſein , und dieſer Zweď dürfte wohl überall ba , wo 150

bisher.

es benußt wird , erreicht werden .

Darmſtadt & Beipzig .

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die Stallpflege und die Pflege des Hufes hat zwar mit dem eigentlichen Thema 1 der Schrift feinen Zuſanımenhang . bietet aber dem Unteroffizier und Beritt: 11

Eduard Bernin.

führer einen guten Anhalt für die Pferdepflege.“

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Militär- Zeitung. Zweiundſedjzigfter Jabrgang. No. 48.

1887.

Darmſtadt. 17. Juni.

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Aug. Milit.-Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte

Anzeigen von allgemeinem ¡ntereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt :

Auffäße. Die neuen Pläne für das Landes-Vertheidigungs-Syſtem in Belgien. – Die Morgenröthe rationellerer Dreſſur,, von Freiherrn v. Schilling . Canſtatt.

Berſchiedenes. Die neue Ballonhalle für die Luftichiffer-Abtheilung in Berlin . Nachrichten. Aus den Reichslanden. [Beabſichtigte Beſchränkung der Wahl des Truppentheils für die freiwillig Eintretenden . — Bau eines Dent -

mals für die in Met geſtorbenen Deutſchen Verwundeten von 1870/71.) Dänemarf. (Neuerfundener Feldſignal -Apparat des Capitäns Anſichten des Marineminiſters über die Panzerſchiffe.] Tyehoen.] Frankreich. (Neue militäriſche Reformpläne des Kriegsminiſters. . [Hebung des Heer- und Seeweſens. – Vervollſtändigung Rußland. [staiſerliches Handſchreiben an das Doniche sojakenheer.] Türkei. Feſtungsbauten der .] Kritit. Der Antheil der Bayeriſchen Armee an den Feldzügen in Piemont 1691 bis 1696 , bearbeitet von L. Winkler. 1. Theil. Feldzugsjahr 1691. Feuilleton . Die Kriegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten während des Bürgerkriegs von 1861 – 65. Zur Beiprechung eingegangene Schriften.

Berichtigung.

Allgemeine Anzeigen.

Die neuen Pläne für das Landes-Wertheidigungs-Syſtem zur Beobachtung von Antwerpen abgezweigten Truppen – unter -

von Belgien. [R.] Die Verhandlungen, welche gegenwärtig in der Belgiſchen Deputirten-Rammer zu Brüſſel in Betreff der beabſichtigten Feſtungs-

den günſtigſten Bedingungen und auf dem geradeſten Wege aus geführt werden.

Falls dieje ſtrategiſche Bewegung glückte, ſo würde nicht allein die Straße nach Paris vor den Deutſchen offen barliegen,

bauten von Lüttich und Namur gepflogen werden , ſind vou bez ſondern es würde ſich für ſie auch noch der große Vortheil ergeben, ſonderem Intereſſe. Die von der Regierung hierfür geſtellte daß ſie kaum auf Franzöſiſchem Boden angelangt, über eine Eiſen Forderung hat in der Rammer eine bisweilen ſehr heftige Be-

bahn verfügen könnten, deren Endſtation von der Hauptſtadt nicht

kämpfung gefunden , jo daß der Kriegsminiſter General Pontus

einmal 40 Meilen entfernt wäre .

ſich veranlaßt geſehen hat , perſönlich das Wort 311 ergreifen , um den Antrag der Regierung zu begründen und zu pertheidigen . Seine Ausführungen haben in möglichſt getreuer Ueberſeßung fola

Wenn im Gegentheil die Maas-Linie befeſtigt iſt, ſo würde die Deutſche Armee, da ſie ungetheilt nicht auf einer Straße mar ichiren fann (die Marſchtiefe eines Armee - Corps beträgt 6–7

genden Wortlaut :

Meilen, und unter ſolchen Verhältniſſen iſt das zweite Corps nicht

„ Nehmen wir an, daſs ein neuer Krieg zwiſchen unſeren beiden mächtigen Nachbarn ausbricht, und betrachten wir nach einander die Fälle, in denen die Neutralität Belgiens einerſeits durch die Deutſchen, andererſeits durch die Franzoſen verlegt wird.

im Stande, dem erſten zu Hülfe zu kommen ), ſich genöthigt ſehen, entweder alle ihre Streitkräfte nördlich der Maas in Bewegung zu

ſetzen oder auf beiden Ufern zu marſchiren . Im erſten Falle würde ſie den Fluß-Uebergang bewerkſtelligen

Im erſten Fälle würde die Nord-Armee oder der rechte Flügel und dadurch den Niederländiſchen Boden verlegen ; ſie würde ſodann der Deutſchen in der Gegend von Aachen zuſammengezogen werden und entſprechend dem angenommenen Falle der größere Theil der

gezwungen ſein, ſich nach dem Innern unſeres Landes zu wenden ,

und zwar in Folge der Nothwendigkeit, für jedes Armee- Corps

Truppen gegen die Gegend zwiſchen Sambre und Maas und das eine Straße zu benußen. Der Flankenmarſch , den ſie auf dieſe Thal der Oiſe ſich in Bewegung ſeßen . Das Heer wird auf dieſe Weiſe zwiſchen den Maas-Feſtungen einerſeits und dem Belgiſchen 1

Weiſe die Franzöſiſchen Streitfräfte im Rücken zu faſſen ſuchen, Heere andererſeits ausführte, wäre ganz beſonders gefahrvoll, wenn von denen ein Theil zwiſchen Verdun und Stenay concentrirt wäre, um der zwiſchen Metz und Diedenhofen geſammelten Deutſchen Mittel- Armee entgegenzutreten . Man muß geſtehen , daß dieſe ſtrategiſche Bewegung des

die Franzöſiſche Armee, die uns zu Hülfe fäme, auf Namur hätte wirken können .

Wie man ſieht, würde dieſe breite Frontveränderung, welche ſicher von dem Belgiſchen Heere und wahrſcheinlich auch von der

rechten Deutſchen Flügels um ſo größere Ausſicht auf Erfolg in

Franzöſiſchen Arinee geſtört werden würde , zu ihrer Ausführung

ſich ſchließt, je ſchneller ſie vor ſich geht.

viele Zeit erfordern , und man kann ſchon jeßt behaupten, daß der angeſtrebte Zweck nicht erreicht werden würde.

Wenn alſo Lüttich und Namur nicht befeſtigt wären , ſo würden die ausgezeichneten Straßen , welche entlang der Maas ziehen , durch die einfallende Kriegsmacht benutzt werden , und ihr Marſch würde gedcakt durch die gegen die Belgiſche Armee

Wenn das Deutſche Heer , anſtatt ſich mit allen Kräften

nördlich der Maas in Bewegung zu ſeßen , ſich dazu entſchlöſſe, auf beiden Ufern zu marſchiren, ſo iſt es klar, daß die Schwierig

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keiten und Gefahren nicht geringer ſein würden ; beide Heerestheile, die durch die befeſtigte Maas-Linie getrennt wären , fönnten ſich nicht mit einander vereinigen und würden in großer Gefahr ſtehen, einzeln geſchlagen zu werden . · Die Betrachtungen, die ich ſo eben über die Folgen eines Einfaus der Deutſchen angeſtellt habe , laſſen ſich in allen Punkten auf die Annahme eines Franzöſiſchen Einfalls anwenden .

es können auch andere Verhältniſſe eintreten , doch würde es zu weit führen, wenn wir ſie ſämmtlich prüfen wollten. Ich beſchränte mich darauf, hier daran zu erinnern, was ſich im Jahr 1870 ereignet hat, bei Gelegenheit der einzigen Mobilmachung, die wir in Belgien gehabt haben. Unſer Seer hatte jenſeits der Maas , an der Grenze der .

Ardennen, Stellung genommen. Es war ain Vorabend von Sedan .

tein Bei einer ſolchen Hypotheſewärees der Zmed der Franzöſijchen Wennin jenem Augenblickeine derfriegführendengt Mäch hätte , ſo

Armee, den Nhein zwiſchen Cöln und Wefel zu überſchreiten , um

Belgien eingedrungen wäre und uns zurückgedrän

von dort über die Niederungen von Norddeutſchland nach Berlin

wäre unſere Rückzugslinie die über Namur nach Antwerpen ge

vorzurücken.

weſen .

In dieſem Fall iſt die Maas - Linie eine noch kürzere und

Namur war alio dazu beſtimint , die Rolle des Brückenfopfs

vortheilhaftere Operations - Linie. Lüttich und Namur ſind nicht befeſtigt. Maubeuge und Givet mürden die Sammelpunkte bilden ,

eintreten eintreten, -- von welcher Wichtigkeit würden dann nicht die geplan:

und der Marich der Franzöſiſchen Colonnen auf beiden Flußufern würde unter den günſtigſten ſtrategiſchen Bedingungen vor ſich

Maas Halt machen und hier den Feind in Zaum halten, bis die

gehen, ſowohl hinſichtlich der Schnelligkeit der Bewegung, als auch

andere kriegführende Macht zu unſerer Unterſtützung heranfäme.

in Betreff des Schutzes , den die verſchiedenen Corps ſich gegen : ſeitig leiſten könnten .

und Namur, wenn ſie in geeigneter Wzije befeſtigt ſind , iin Fall

zu übernehmen . Ohne Zweifel können ähnlich : Vorhältniſſe wieder ten Vertheidigungswerke ſein ! Das Belgiſche Heer könnte an der Man kann, Alles zujammenfaſſend, ſomit zugeben, daß Lüttich

Wenn dagegen die Maas-Linie befeſtigt iſt, ſo hätte die Frans | eines neuen Kriegs zwiſchen Frankreich und Deutſchland eine hohe zöſiſche Armee, welche ſich auf Lille, Valenciennes und Maubeuge ftützt, den Fluß nördlich von Lüttid) zu überſchreiten und würde

dann den Niederländiſchen Boden verletzen. Eine ſolche Bewegung würde höchſt gefährlich ſein , denn das Belgiſche Heer würde ſich direct gegen die linke Flaufe der Franzöſichen Colonnen geſtellt

Wichtig feit für Belgien haben würden : als Sperrfeſtungen ; ſie würden das Lind gegen einen Ginfall ſicher ſtellen , weil ſie die Striegführenden verhindern wirden,

das Maasthal als Operations-Linie zu verwerthen ; als Brücken föpfe; ſie würden uns geſtatten , auf beiden

ſehen, während Namur und Lüttich ernſtlich deren rechte Flange Flußufern mit Sicherheit z11 operiren , auch würden ſie unjeren bedrohten und die Brüdenköpfe das Eintreffen einer Deutſchen Rückzug auf Antwerpen in dem Falle erleichtern, daß wir wie im Jahre 1870 gezwungen wären, jenjeits der Maas cine abwartende

Hülfs-Armee weſentlich erleichterten.

Die Lage würde für die Franzöſijche Arniee gewiß nicht beſſer ſein, wenn dieſelbe, anſtatt ungetheilt auf dem linken Ufer zu mar :

Stellung einzunehinen ; als Manöverich u tz - und Stützpunkte ; jie würden die

ſchiren, auf beiden llfern vorrückte, und zwar in 2 durch die be- Operationen eines Hülſsheeres erleichtern und eine ſehr glückliche feſtigte Maas: Linie getrennten Gruppen. Dies , meine Herren, ſind die wahricheinlichſten Fälle. Allein

Die Kriegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten

Vereinigung dieſer Operationen mit denen unſerer Armee ge: ſtatten .

Artikel 4. Jeder Felderplan, der als ſoldier in Dienſt ſteht

während des Bürgerkriegs von 1861–65.

und, ausgenommen in Krankheits: ober Urlaubsjällen , von den ihm

[S. v. F.] Während des Bürgerkriegs der Vereinigten Staaten Nordamerikas von 1861-65 ſind im innern Dienſt der Föderirten

von einem Kriegsgericht iduldig befunden , zu einer Geldſtrafe von

übertragenen Pflichten ſich eigenmächtig entbindet , ſoll , nachdem er

manche eigenthümliche Erídyeinungen aufgetreten.

Wir redynen zu

dieſen auch den Erlaß von Kriegsartikeln in einer Faſſung , die in Amerika wohl am Plaße geweſen ſein mag , die den Deutſchen Lejer

nicht über einen Monatsjold und außerdem zum Verluſte ſeines Soldes während der Abweſenheit beſtraft, oder aber gänzlich abgeſeßt werden, je nachdem es das Kriegsgericht für geeignet halten wird. Artikel 5.

Jeder Difizier oder Soldat , der ſich verächtlicher

jedod theilweiſe redyt befremden wird. Nadyſtehend geben wir eine

oder unchrerbietiger Worte über den Präſidenten und Vice- Präſidenten

möglichſt genaue Uebertragung des Wortlauts . ,, Durch den im Congreß verſammelten Senat und das Haus der

der Vereinigten Staaten , über den Vereinigte Staaten -Congreß, über

den erſten Beamten oder die Legislatur desjenigen der Vereinigten

Repräſentanten wird hierdurch beſtimmt, daß von und nach Paſſirung Staaten, wo er Quartier erhalten , bedient, joll – wenn er Offizier dieſes Geſetcs folgende Regeln und Vorſchriften beſtehen ſollen , welche bei dem Vereinigten Staaten-Heere Geltung haben.

caſſirt, oder je nach der Beſtimmung des Rriegsgerichts ander: weitig beſtraft werdent ; ijt er Unteroffizier oder Soldat, jo hat er die

Artikel 1. Jeder in der Vereinigten Staaten-Armee jetzt ſtehende Strafe zii erleiden, welche ihm duró den Spruch des Kriegsgericht: Offizier ſoll binnen 6 Monaten von Annahme dieſes Geſetzes ab

auferlegt wird.

dieſe Regeln und Vorſchriften unter dyreiben , jeder Offizier aber , der künftig ernannt wird , ſoll dieſes vor Uebernahme ſeines Dienſtes thun.

Urtikel 6. Jeder Difizier oder Soldat , der ſich mit Nicht: achtung oder unehrerbietig gegen ſeinen vorgeſetzten Difizier benimmt,

Artikel 2. Aűen Offizieren und Soldaten wird der fleißige

fou, je nach der Art des Vergehens, durdj das Urtheil eines Kriegs

?

Beſuch des Gottesdienſtes ernſtlich anempfohlen, und ſollte ein Offizier auf irgend einem Praße, wo Gottesdienſt ſtattfindet, fich unanſtändig

1

gerichts beſtraft werden. Artikel 7. Jeder Offizier oder Soldat , der Meuterei oder !

oder unehrerbietig benehmen , ſo iſt er , als Offizier, vor ein allge: Aufruhr in irgend welder Schwadron oder Compagnie des Ver: meines Kriegsgericht zu bringen und dort vom Vorſißenden öffentlich einigten Staatendienſtes , oder auf irgend einem Poſten, bei einem beim erſten Male ein Seduſtel Dollar verwirkt haben , der ihm von der erſten Löhnung abzuziehen iſt; beim zweiten Male jedoch iſt er

Detachement oder bei einer Wache beginnt, erregt, verurſacht oder ſich dabei betheiligt , joll mit dem Tode beſtraft werden , oder ſolche Strafen erdulden , wie ſie das Kriegsgericht über ihn verhängen wird.

nicht nur mit einer gleichen Summe, ſondern auch nody mit 24 Stunden

Artikel 8. Wenn ein Offizier , Unteroffizieć oder Soldat bei

Arreſt zu beſtrafen und ſo desgleichen in jedem weiteren Wiederholungs-

Meuterei oder Aufruhr zugegen iſt und nicht auf das äußerſte ſiti

falle, das Strafgeld ſoll vom Hauptmann oder dem älteſten Offizier

bemüht, ſolche zu unterdrücken, oder wenn er von einer beabſichtigten

und ſtreng zu verwarnen ; als Unteroffizier oder Soldat aber ſoll er

,

der Schwadron oder der Compagnie zum Beſten kranker Soldaten Meuterei erfährt und nicht augenblidlich ſeinem vorgeſeşten Oifizier der Schwadron oder der Compagnie, welcher der Beſtrafte angehört, davon Nadricyt giebt, jo poll er durchden Spruch eines Rriegsgericht: verwendet werden .

mit dem Tode oder je nach der Natur ſeines Vergehens anderweitig

Artikel 3. Jeder Unteroffizier oder Soldat, der ſich gottloſer Schwüre und Flüđặc bedient , ſoll dieſelben , in dem vorhergehenden

beſtraft werden.

Artitel 9. Ein Offizier oder Soldat, der ſeinen vorgeſepten Dj Artikel feſtgeſeşten Strafen erleiden, und ein Offizier ſoll in ſolchen fizier bei Ausübung des Dienſtes jchlagen , oder gegen ihn eine Waffe Fällen jedes Mal zu 1 Dollar Strafe verurtheilt werden; die Straf: ziehen oder erheben, oder ihm mit Gewaltthaten unter irgend welchem gelder finden dieſelbe Verwendung, wie oben angegeben. Vorwandedrohen, oderendlit einem Befehlſeintesvorgejeşten Diſi:

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Ich komme nun , meine Herren, zu dem zweiten Einwurfe, daß L ſchnitt genommen , nämlich 6000 Meter. Man hat ſelbſt in Deutſch nämlich die Maasbefeſtigungen ungenügend ſeien, weil wir die zu deren Vertheidigung erforderlichen Streitkräfte nicht haben würden . Es wird mir recht leicht ſein, dieſen Einwurf zu widerlegen.

land und Frankreich dieſe Grenze überichritten , denn man findet

Wie ich der Rammer ſchon mitzutheilen die Ehre hatte, wird der Doppel-Früdentopf von Lüttich 6 große und 6 fleine Forts,

Es iſt ferner ein Jrrthum , wenn man glaubt, daß es einer etwas anſehnlichen Truppenzahl leicht ſein werde , ſich zwiſchen 2

u . A. in Straßburg und Verbun Zwiſchenräume von 6500 und 7600 Meter .

jener von Namur 5 große und 4 fleine Forts umfaſſen. Allein Forts einzuſchleichen. Man ſtelle ſich in Wirklichkeit die Schwierig jedes von dieſen Werken wird vermöge einer neuen Vorrichtung zu ſeiner eigenen Vertheidigung nur ſchwache Truppentheile er: fordern , etwa 400 Mann für ein großes und 200 Mann für ein

feiten vor , welche der Marſch einer Diviſion verurſachen würde, die in der Colonne 2-3 Meilen in der Tiefe einnimmt, und welche nicht auf den großen Straßen , die ganz direct unter dem Feuer

kleines Fort.

der Feſtungswerke liegen, ſondern auf Nebenſtraßen ſich vorbewegt,

Andererſeits jollen Lüttich und Namur außer ihren eigent : lichen Garniſonen noch bewegliche Feldtruppen erhalten, welche die

welche oft mitten durch Waldungen und unebenes Feld gelegtt ſind ! Wenn ich auch zugebe , daß die Ileberwachung des fernen

Aufgabe haben , in den Gegenden zwiſchen und vor den Forts

Geländes ſchwierig iſt, ſo würde doch eine ſolche Bewegung bald

Recognoscirungen auszuführen . Allein wie ich ichon geſagt habe, wird hierzu eine Brigade in Lüttich und ein Regiment in Namur

bemerkt werden.

genügen.

würden die mobilen Truppen der Feſtung , welche man ja leicht

Die geſammte Truppenzahl, welche für die Vertheidigung von Lüttich und Namur beſtimmt iſt, wird 12-13 000 Mann betragen, 1

ſtatt der 8800 Mann, welche ſich heute dort befinden. Iind dennoch

Selbſt Nachts würde das Geſchüß mittelſt des

elektriſchen Leuchtfeuers ſicher auf den Feind gerichtet werden ; auch

unterſchäßt haben mag , Unordnung in die Reihen der Colonne gebracht haben, noch bevor dieſe ſich hätte entwickeln können . Nehmen wir jedoch als nicht unmöglich an , daß ein feind 1

wie viel wirkſamer werden die neuen Befeſtigungen ſein als die liches Corps dahin gelange , ſich einen Weg zwiſchen 2 Feſtungs gegenwärtig beſtehenden ! Allerdings ſtützt inan ſich darauf, daß es dem Feinde möglich ſein könne, namentlich Nachts in die Zwiſchenräume der Werke ein-

werken zu bahnen. Dann wird es doch noch an keine Beſchießung des Platzes denken können , denn die von ihm zu dieſem Zweck aufgefahrenen Batterien würden ſofort durch das Geſchüßfeuer der

zubringen , daß er von ſeiner beweglichen Reſerve leicht Gebrauch Forts vernichtet werden. Selbſt wenn der Feind, nachdem er den machen und daß es ihm ſodann möglich ſein wird, ſich zum Herrn

letzten Widerſtand gebrochen hätte , dahin gelangte , ſich der Stadt

der Städte zu machen , die er iin .Nothfall beſchießen könnte, wenn

zu bemächtigen , - welchen Vortheil würde er daraus ziehen ? Würde

ſie Widerſtand zu leiſten verſuchen ſollten.

er dadurch Herr der Straßen werden , welcher ſich 311 bedienen in

Zunächſt , meine Herren , fann man nicht ſagen , daß die ſeinem Intereſſe liegt ? Würde dann ſein ſtrategiſcher Marſch er Zwiſchenräume zwiſchen den Forts zu groß ſeien, denn dieſe Zwiſchen räume betragen nur ausnahmsweiſe eine Fleine Meile. Dann wird zugegeben, daß ſie doppelt ſo groß ſein dürfen wie der wirkſame Schuſsbereich der Feſtungs-Artillerie im Durch

leichtert werden ? Offenbar nicht. Es bliebe ihm noch übrig, dai er ſich der Wälle bemächtigte, und das nahe bevorſtehende Eintreffen entweder des Belgiſchen oder eines verbündeten Heeres , oder beider zugleich würde ihn in eine höchſt gefährliche Lage verſetzen .

ziers nicht gehorchen ſollte, hat, je nadi der Art des Vergehens, den

anderer Subaltern : Cffizier , der eine Sdwadron oder Compagnie

Tod oder ſolche Strafe zu erleiden , wie ſie durdy den Sprud Kriegégerid ts über ihn verhängt werden wird.

einigten Staaten

eines

commandirt, darf in einer Garniſon, Feſtung oder Caſerne der Ber: wenn ſein Stabsoffizier abweſend iſt - den

Ürtikel 10. Jesem Unteroffizier oder Soldat, der in den Dienſt Unteroffizieren oder Soldaten Urlaub ertheilen , jedoch nicht mehr als der Vereinigten Staaten tritt, jollen zur Zeit ſeines Eintritts oder zwei Perjonen zit gleicher Zeit und für jeden nicht länger als 20 binnen 6 Tagen die Kriegeartikel vorgeleſen werden , und wird der:

Tage in 6 Monaten , es ſei denn , außerordentliche Gründe lägen

ſelbe durch den Recrutirung8 - Offizier oder den Commandanten des

für eine Mehrbewilligung vor. Artikel 13. Bei jeder Muſterung hat der anweſende comman:

Truppentheile ror dem Friedensridhter oder erſten Beamten der Stadt

oder Crtſchaft, der kein Armee-Offizier iſt , geführt, oder wenn keine dirende Offizier des Regiments der Sdwadron oder Compagnie dem 1

öffentliche Civilbehörde vorhanden, vor den Auditeur gebracht werden Muſterung8 =Commiſjär oder irgend einem anderen Offizier, der das und in idwöre einigten ehrlich

deſſen Gegenwart den folgenden Eid leiſten: „ Jd A. B. oder beſtätige feierlidy ( je nach dem Fall) , daß id den Ver: Staaten von Amerika treu und gehorſam ſein und ihnen und gewiſſenhaft gegen alle ihre Feinde und je weldie

betreffende Regiment, die Sđịwadron oder Compagnie zu muſtern hat, ein eigenhändig unterzeidynetes Atteſt zu geben , worin die bei der

Muſterung nidit anweſenden Offiziere und die Gründe ihrer Abweſen heit aufgeführt ſind. Eine gleiche Liſte ſoll über die nicht an:

Widerſacher dienen , die Befehle des Präſidenten der Vereinigten weſenden Offiziere und Soldaten von dem commandirenden Offizier Staaten, ſowie der mir vorgeſeßten Offiziere'. beachten und denſelben jeder Schwadron oder Compagnie angefertigt und eingereicht werden . gehorđen will, gemäß den Regeln und Vorſchriften für die Disciplin ! Zeit und Gründe der Abweſenheit werden dann bei Offizieren, ſowie der Vereinigten Staaten -Armee ." Der betreffende Ridter , 20- bei Soldaten den betreffenden Namen gegenüber in die Muſterrollen miniſtrativ:Beamte oder Auditeur hat über den von dem Mann ab- eingetragen. Die Atteſte ſollen zujammen mit den Muſterrollen burds gelegten Eid ein Certificat auszuſtellen .

Artikel 11. Wenn ein Unteroffizier oder Soldat vorſchrifts-

den Muſterung8 - Commiſſär oder deſſen Stellvertreter dem Kriege departement ſo ſchleunig wie möglidy eingereicht werden.

mäßig aufgenommen und eingeſd)woren iſt, darf er ohne einen ſchrift:

Artikel 14. Wenn einem Offizier von dem Kriegsgerichte sie

lidhen Entlaſſungsidein aus dem Dienſte nicht entfernt werden , und

Ausſtellung eines falſchen Zeugniſſes bezüglich der Abweſenheit eines

muß dieſer Entlaſungid ein von einem Stabsoffizier des Regiments, Offiziers oder Soldaten oder in Betreit ſeiner oder ihrerSolbzahlung zu welchem er gehört, oder von dem commandirenden Offizier – wenn kein Stabsoffizier anweſend iſt

unterzeidynet ſein. - Ein Unter::

nachgewieſen wird, ſo ſoll derſelbe caſſirt werden. Artikel 15.

Ein Offizier, der wiſſentlich eine falſche Muſterung

offizier oder Soldat kann jedoch nicht vor Beendigung ſeiner Dienſt-

von Leuten oder Pferden macht, ſowie jeder Offizier, der mit Wiſſen

zeit, außer auf die Crdre des Präſidenten, des Kriegsſecretärs , des

und Willen die Zeichnung jolder falſchen Muſterrollen ſelbſt vornimmt,

commandirenden Dffiziers eines Departement8 oder in Folge eines

oder Anderen geſtattet, ſoll – wenn es durch zwei Zeugen vor dem Kriegsgericht nadygewieſen iſt -- caſſirt und für durchaus unfähig erklärt

kriegsgerichtlichen Spruches entlaſſen werden ; ein Offizier kann ſeine

Entlaſſung nur auf Verfügung des Präſidenten der Vereinigten Staaten werden , jemals im Dienſte der Vereinigten Staaten angeſtellt oder oder auf Grund eines kriegegerichtlichen Urtheils erhalten. Artikel 12. Jeder Dberſt oder andere Offizier, der ein Negiment, eine Sdwadron oder Compagnie commandirt und mit der:

bejdsäftigt zu werden.

Artifel 16. Jeder Muſterungs-Commiſſär oder andere Offizier, dem nadygewieſen wird, daß er bei Muſterung eines Regiments, einer

ſelben in Garniſon liegt, darf den Unteroffizieren und Soldaten Urlaub Schwadron oder Compagnie oder bei Unterzeichnung von Muſterrollen ertheilen, und zwar ſo vielen und auf ſo lange Zeit, als er es mit

Geld oder Sachen als Gratification angenommen habe, ſoll von ſeinem

dem Beſten des Tienſtes vereinbar hält ; ein Hauptmann oder ein Poſten entfernt und hierdurch für vollkommen unfähig erklärt werden ,

380

Ich ſchmeichle mir nicht damit , daß alle Gegner unſerer | überzeugt ſein - voltommen eine ſolche Widerſtandskraft beſigen, Meinung dieſen Gründen beipflichten werden. Einige werden bei wie ſie der neuen Artillerie gegenüber erforderlich iſt.“ der Behauptung ſtehen bleiben , daß die Feſtungen Lüttich und Wir fügen den vorſtehend wiedergegebenen Aeußerungen des Rriegsminiſters General Pontus noch hinzu , daß bei der Ab Namur unnöthig ſeien, weil ſie umgangen werden können .

Nun , meine Herren , wenn dies zugegeben werden ſollte, lo

ſtimmung der Belgiſchen Deputirten-Kammer die Vorlage der Re:

würde die Folgerung doch eine ganz andere ſein als die, zu welcher man zu gelangen wünſcht. Dann würden nicht allein die Maas-

gierung, die Maas-Befeſtigungen betreffend, mit 81 gegen 41 Stimmen angenommen worden iſt.

Befeſtigungen, ſondern alle Feſtungswerke überhaupt, welche es auch ſein mögen, verurtheilt ſein ; man müßte alsdann gar keine beibe: halten und ſie ſämmtlich aufheben ! Alles, was man verlangen kann, iſt, daß man in Bezug auf die Errichtung von neuen Werken den Fortſchritten Rechnung trägt, welche in den Angriffsmitteln und in der Befeſtigungskunſt gemacht worden ſind. Und wer könnte wohl bezweifeln, daß unſere Werke

Die Morgenröthe rationellerer Dreſſur.. Von Freiherrn v. Schilling - 6 anſtatt, Oberſt a . D.

Endlich, endlich ! ſo ſagte ich mir , als ich den Aufſaß in Nr. 47 des Berliner Militär -Wochen - Blattes las , der die Ueber: 1

bei der hohen Sachkenntniß deſſen, der ſie entworfen hat *) — nicht alle erforderlichen Bedingungen erfüllen werden , ſowohl in Bezug auf die Kraft des activen Auftretens wie des Widerſtandes ?

ſchrift trägt : „ Werden die geſteigerten Anforderungen an die Cavallerie Modificationen in der Dreſjur des Soldatenpferdes bedingen ?“. {

Wenn nach dieſer Richtung eine Beruhigung der Rammer

Der Schreiber deſſelben iſt ein Ungenannter, mir Unbekannter , aber auf dem Dreſjurgebiet iſt er mir hochwillkommen . Denn er und

nöthig wäre, ſo würde ich ſagen, daß ich unter meinen Augen ein

Herr Stallmeiſter Plinzner laſſen die Morgenſonne einer beſſeren

officielles Actenſtück aus dem Auslande gehabt habe, welches aus: Dreſjur aufſteigen. Sie wird der Hartnäckigkeitoder um mich wieder nach dem Engliſchen Geſchichtsſchreiber auszudrücken ,,das

drücklich bekräftigt , daß die neuen Drehthürme dem Schießen von Granaten , die mit briſantem Pulver geladen ſind , vollkommen .

ſteife Rücgrat “ brechen ! Beinahe 25 Jahre bohrte und klopfte ich

Widerſtand leiſten .

ſchriftlich an wie eine Holzwespe, Bohrwurm genannt, aber ver

Was ſodann die Deckungen durch Mauerwerk betrifft, ſo geht aus ſicheren Ergebniſſen hervor, daß auch die Gewölbe ſo hergeſtellt

geblich. In der Aug. Mil.-3tg. habe ich ſchon auf den Aufſat Herrn Prinzner's in Nr. 65 des Militär-Wochen -Blattes vom

werden können , daß ſie gegen die Wirkungen von Granaten und Bomben geſichert ſind .

Jahr 1886 aufmerkſam gemacht. Jest thut es weit beſſer und gründlicher der Unbekannte in Nr. 47 des Mil.-W.-BI. , indem er

Der Beweis hierfür wird bei uns durch Verſuche geliefert

nachweiſt, wie die hohe Aufrichtung mehr und mehr Schenkelerheber

werden , welche demnächſt auf dem Polygon von Brasſchaët zur Ausbildung unſerer Ingenieur-Offiziere ſtattfinden ſollen . Die Typen der Forts , die wir um Lüttich und Namur herum

erzeugt, die vor lauter überflüſſiger Kraft-Verſchwendung nicht ge hörigen Raum hinterlegen , der ferner ( mit mir) anführt, daß die

zu errichten gedenken , werden alſo

die Quinteſſenz der Dreſſur zu erblicken .“ Allerdings darf man das Kind nicht mit dem Badwaſſer ausſchütten . Das Pferd muß ſich für gewiſſe Fälle auch hoch ver:

die Rammer kann davon

*) Bekanntlich der berühmte General- Lieutenant A. Brialmont, Chef des Belgiſchen Ingenieurweſens.

D. Ueberi.

jemals im Dienſte der Vereinigten Staaten angeſtellt oder beſchäftigt zu werden .

1

alte Idee noch bei Vielen vorherrſcht, in der hohen Aufrichtung

anderes Regiment, eine andere Sdwadron oder Compagnie obne einen regelrechten Entlaſſungeidhein des Regiments , in weldjem er zulet

Jeder Offizier, der ſich erdreiſtet, eine Perſon als

gedient, bei Strafe, als Deſerteur betrachtet und demgemäß beſtraft

Soldat einzumuſtern, die kein Soldat iſt, ſoll einer falidhen Muſterung

zu werden, aufnehmen laſſen. Und falls ein Difizier ſolchen Unter: offizier oder Soldat wiſſentlich annehmen und unterſtüten ſollte oder, nachdem derſelbe als Deſerteur erkannt, nicht ſofort arretiren läßt

Artikel 17.

3

ing

duldig und demgemäß beſtraft werben . Artikel 18. Ein Offizier , der wiſſentlich falidien Bericht dem

Kriegsminiſterium oder einem ſeiner vorgeſepten Offiziere , der zur Empfangnahme ſolcher Berichte autoriſirt iſt , über den Stand des

Regiments , der Sdwadron , Compagnie oder Garnijon , die unter

und dem Corps, in welchem er zuleßt gedient, hierüber Mittheilung madit, ſoll er vor ein Kriegsgericht geſtellt und caifirt werden. Artikel 23. Ein Offizier oder Soldat , dem nachgewieſen wird,

jeinem Commando ſtehen , oder über die Waffen , Munition , Uniform

daß er cinen anderen Offizier oder Soldaten zur Deſertion aus dem

und ſonſtige dahin gehörige Sadjen abſtattet, fol vor ein Kriegsgericht

Vereinigten Staatendienſt verleitet oder überredet habe , ſoll die Todes: ſtrafe oder foldie Strafe erleiden, die durch kriegsgerichtlidies Urtheil

geſtellt und im Falle er für ſchuldig befunden worden, caſſirt werden . Artikel 19. Der commandirende Offizier eines Regimente, einer Sdwabron oder ſelbſtändigen Compagnie oder Garniſon der Vereinigten Staaten ſoll zu Anfang jedes Monats auf dem geeigneten

Dienſtwege dem Kriegsminiſterium einen genauen Bericht über das Regiment, die Schwadron, die ſelbſtändige Compagnie einreichen, und hat darin die Namen der zur Zeit abweſenden Offiziere mit den Gründen und der Dauer ihrer Abweſenheit anzuführen .

Zeber Of:

fizier, dem nachgewieſen wird, daß er aus Nachläſſigkeit oder abſicht: lich die Einrichtung ſolcher Berichte unterlaſſen habe , ſoll , der Art

über ihn verhängt werden wird.

Artikel 24. Rein Offizier oder Soldat darf ſich beleidigender oder Herausfordernder Worte oder Geberden gegen einen anderen be dienen . Der Offizier iſt in ſolchem Falle mit Arreſt zu beſtrafen ; der Soldat iſt einzuſperren und hat den Beleidigten in Gegenwart ſeines vorgeſegten Offiziers um Verzeihung zu bitten. Artikel 25. Rein Offizier oder Soldat barf einem anderen Offizier oder Soldat eine Herausforderung zum Duell zuſchicken oder ſolche annehmen , bei Strafe der Caſſation für den Offizier und der

des Vergehens entſprechend, durch ein Urtheil des allgemeinen Kriegs:

körperlichen Züchtigung für den Soldaten , je nach Befinden des

gerichts beſtraft werden .

Kriegøgeridyte.

Artikel 20. Jeder Offizier und Soldat , der ſich ohne Er:

han

.

frit

Artikel 26. Wenn der eine Wache commandirende Offizier oder

laubniß des vorgefeßten Offiziers von der Schwadron, Compagnie | Unteroffizier mit Wiſſen und Willen duldet, daß irgend eine Perſon oder dem Detachement entfernt, ſoll, nach erwieſener Schuld, der Art

des Vergehens entſprechend, nach Gutbefinden vom Kriegøgericht be:

zum Duell ſich begiebt , ſo ſoll er als Herausforderer beſtraft werden, alle Secundanten , Beförderer und Carteüträger von Herausforderungen

ſtraft werden.

ſollen als Hauptſchuldige erachtet und demgemäß beſtraft werden . Und

Artikel 21. Jeder Offizier und Soldat, der Sold empfangen hat oder in den Dienſt der Vereinigten Staaten vorſchriftsmäßig aufgenommen und weldein nadygewieſen worden iſt, daß er aus dem Dienſte dejer:

Compagnie , einen Poſten oder ein Detachement commandirt, wenn er

tirte, joll Todesſtrafe oder ſolche Strafe erleiden , wie ſie durch den Spruch eines Kriegsgerichts über ihn verhängt werden wird. "(Bemerkung. Dieſe Beſtimmung ward modificirt durch Congreß : Act, wonad) in Friedenszeiten keine Todesſtrafe eintritt .) Artikel 22. Rein Unteroffizier oder Soldat Sarf fid in ein

es iſt die Pflidst jedes Offiziers, der eine Armee, ein Regiment, eine von einer Herausforderung erfährt , die von einem unter ſeinem Com:

mando ſtehenden Offizier,Soldaten ergangen oderangenommen worden iſt, oder wenn er nur úrſache hat, ſolche zu vermuthen , die Schul: digen verhaften zu laſſen und der Unterſuchung zu überweiſen. (Fortſeßung folgt.)

from

381

Der Entwurf zu dieſem Bauwerk rührt vom Regierunge-Baus, ſammeln laſſen , z. B. für ſchnelles Pariren, Hochſpringen um jeden gehörtmeiſt er M. Roenen her , die Ausführung lag in den Händen der Preis für Rettung vor einem Abgrunde u. ſ. w. (Dies zur Dreſſur des Verſammelns auf der Stelle.) Es darf auch nicht Berliner Firma Hein , Lehmann & Co. mit der Naſe zu tief gehen , denn dann wird beim Straucheln der Rettungsriß keine Rettung bringen. Alſo est modus in rebus ! Der ungenannte Verfaſſcr weiſt ferner nach , daß ein hohes

Aufrichten allein noch lange nicht ein Liegen der Hanken hervor bringt, und daß jenes Aufrichten ohne Beizäumung eher Schaden verurſacht, daß ferner alle Anzüge ( ich meine nicht immer, aber doch in

U a dh ri dh te nu . Elſaß-Lothringen. * A us den Reichslanden , im Juni. ( Beabſichtigte

frei diedie Beſchränku ile fürfür Wahl ng deren Eintretend in eines Denkmals BauTruppenthe . — des der Regel) paralel des Rückgrats geſchehen ſollten, was Ades ſchon wilig -

in meinem 1866 erſchienenen Dreſſurwerke von mir berührt worden

iſt. Schließlich beſpricht er den ſchmiegſamen Siz , ſtatt des ſteifgefrorenen Erercierſißes.

Metz geſtorbenen Verwundeten von 1870/71 .] Es war bisher den Elſaß- Lothringiſchen Einjährig- und Mehrjährig- Freiwilligen unbe nommen , bei den im Lande in Garniſon befindlichen Truppentheilen

hat man Ein: Aenderung jeßt eine dieſer Hierin, jell einzutreten. Der ganze Aufſatz wirft, wie ich zu mancher Herren Verdruß ſchränkung gewiſſe eine Erfahrungen hin nden Seite bevorſtehen, künftig Abfidit nämlid, die eintreten Nach übereinſtimme laſſen. nach

längſt gethan, der alten Dreſſur den Fehdehandſchuh vor die Füße, doch die Anſichten dieſer beiden Herren werden endlich einmal ſiegen !

Nun dürfte ich mich mit 75 Jahren beruhigen , und ich freue mich, obſchon ich nichts dazu beigetragen habe, daß endlich die Sonne

zu läßt beſonders bei den aus dem Franzöſijden Sprachgebiete ſtammen : den jungen Leuten , welche ihre Dienſtpflicht im Lande ſelbſt abgeleiſtet haben , die Ausbildung in der Deutſchen Sprache und damit natürlich

auch die geſammte militäriſche Braudbarkeit ſehr Vieles zu wünſchen

aufgeht.

übrig. Auch die unter hieſigen Verhältniſſen gewiß nicht zu unter: idätzende nationale Erziehung liefert meiſt wenig befriedigende Er: gebniſſe. Dies iſt wohl hauptſächlich darauf zurückzuführen , daß die betreffenden jungen Leute ihren außerdienſtliden Umgang auf Ange:

Verſd iedenes. Die neue Ballonhalle für die Luftſchiffer -Abtheilung in Berlin.

hörige der einheimiſchen Bevölkerung zu beſchränken pflegen. Die

Auf dem Uebungsplaß der Militär- Luftſchiffer - Abtheilung, in der

beſonders bei Truppen Mißſtände zeigen ſichbefindlichen den im .Fran: daraus erwadyſenden Spradygebiete zöſiſchen Ju oder gemiſcyten

Nähe des Bahnhofs Tempelhof der Verbindungsbahn zu Berlin, iſt jeßt die große, ganz, von Eiſen errichtete Ballonhalle, ſowie die maſſive Mann: ſchafts-Barace fertiggeſtellt und dem Abtheilungs-Commando übergeben

erſter Linie wird es ſich alſo bei dieſen darum handeln , in Bezug auf Annahme von Freiwilligen eine gewiſſe Beſchränkung eintreten zu laſſen, die nach den vorliegenden Verhältniſſen ſich richten ſoll.

worden .

Die erſtere iſt ein Coloſſalbau , wie ein ähnlider aus dem

ſelben Material hier noch nicht eriſtirt. Mehr als 100 Fuß lang und etwa 80 Fuß hoch, hat er ein gewölbtes Dady und in jeinem Innern nur einen Raum , der zur Aufnahme noch gefüllter Ballons

.

Der unweit der inneren Stadtmauer von Meß belegene Cham bière-Rirdyhof diente während der Belagerung von 1870 ber Feſtung als Militär Auf demſelb f. währen ſindung 7200 begrabe- nKirchho daten Belager , welche d der en Strapaſche denFranzöſi ober zen Sol: :

den in den zahlreichen Rämpfen erhaltenen Wunden erlegen ſind.

und zur Unfertigung neuer Ballons beſtimmt iſt. Die nördliche Ihnen zu Ehren hat die Meyer Bevölkerung unter erheblichem Koſten:

Giebelwand , welche mit einem Thorweg verſehen iſt , burch welchen

aufwande ein großartiges Denkmal für die Mannſchaften und ein

die Ballons eingeführt werden , beſteht der größeren Haltbarkeit und Feſtigkeit wegen aus zwei 2 Fuß auseinander ſtehenden, aber ver : ſchraubten Wänden, und das Ganze macht einen recht gefälligen Ein:

den Fran: errichtet. kleineres Soldaten für die verſtorbenen Anzahl Neben von Angehörigen auch eine hat nun aberOffiziere zöſiſchen Deutſcher Truppentheile auf dem Kirchhofe die lette Rubeſtätte gefunden.

druđ. Die Mannſchafts -Varađe, aus gelben Verblendſteinen beſtehend. ebenfalls von redyt gefälligen Formen, wird, um ein genügendes Aug: trođnen des Mauerwerks zu ermöglichen , erſt am 1. October be:

wundetem Zuſtande in die Hände der Franzoſen gefallen und dann ſpäter in den Meßer Ambulanzen geſtorben. In unerfreulichem ſich bis Truppen erhebt Gräbern über der Franzöſiſchen Gegenſaß zu denDenkmal Errichtung . Die deren Grabhügeln niodh kein jetzt

Dieſelben ſind während der großen Schlachten bei Meß meiſt in ver:

zogen werden.

eines ſolchen iſt nun vom Kriegerverein unter Mitwirkung der Militär: In der zu Berlin erſcheinenden „„ Tägl. au "“ wird Rundſchau wird über über || Behörde in Anregung gebracht worden, und man darf wohl annehmen , Tägl. Rundid

noch Folgendes gemeldet. DasBauwert | daß diejer Gedante auch im übrigen Deutſchland Antlang finden wird. das intereſſante Bauwerk nod Außer den ſpeciell zu dieſem Zwecke eingehenden Beiträgen wird auch

iſt ganz in Schmiedeeiſen quegeführt , 18 iſt etwa 50 Meter lang,

16 Meter breit und 16 Meter hoch. Das nach einem Halbkreiſe

Krieger Ueberſc Schmüc ein etwaige vereindemzurDenkma den , ſtehend an ung dem en kungs Kriegerrgräber lsfond Mitteln der zurhußVerfüg

gebildete Dach ſchließt ſich an die ſenkrechten Langwände an , welche

überwieſen werden , dem die möglichſte Vermehrung zu wünſchen iſt.

ebenſo wie das Dach mit Wellenblech bekleidet ſind.

Leşteres ruht

mittelſt wagerechter Zwiſchenträger , ſogenannter Pfetten , auf den bogenförmig geſtalteten Hauptträgern in Fachwerk , Binder genannt, welche aus zwei Theilen beſtehen , die im Scheitel des Daches gelent:

Dänemart. * Kopenhagen , 15. Juni. [ Neuerfundener Feld :

Apparat ſignal:aftliche desngCapit Tyeh neue krieg8: n. ] Eine wiſſenſd Erfindu Dänijd en o'eIngenie anns des äns ur - Hauptm

artig verbunden ſindund ſichgegen einander lehnen . Die Giebelwände Tychoen ſcheint auch im Auslande Aufmertſamkeit zu erregen. Von ſtüßen ſich mittelſt lothrechter Parabel- Fachwerkträger gegen Fundament und Deđe, ſowie gegen die Langwände. Gegen Verſchiebung der ein:

zelnen Theile , beſonders durch Winddruck, wird das Ganze durdy

ſeinem iin vorigen Jahre conſtruirten Feldſignal - Apparate wurden nämlidi 2 Eremplare an das befreundete Rußland geſandt . Nachdem Abtheilung galvaniſind, dieſelbe ſchen hatjegt des Ruſſiſc hen Ingenie ur: bei der Corps neingehe nd geprüft ung durch he Regier die Ruſſiſc

Kreuzverbände innerhalb der Lang- und Giebelwände, ſowie im Dach ſicher gehalten. Um den Ballon, der zur Erſparung der Gasfüllungen

Kopenhagener Militär Attaché, Oberſt -LieutenantSignali Blom ihren 18 weitere Apparate derſelben: Conſtruction beſtellt. Die de ſirung,

im gefüllten Zuſtande in dieſer Halle aufbewahrt werden ſoll, hinaus:

mittelſt dieſes Apparats geſchieht durch kurze und lange Schimmer,

zuführen, wird die Beſeitigung einer ganzen Giebelwand nöthig. Zu entſprechend den Telegraphenzeichen, aus einer Lichtquelle, deren Strahlen dieſem Zwecke iſt dieſelbe der Länge nach in zwei Theile getheilt, die auf je zwei Rädern auf Schienen ſeitwärts nach außen geſchoben

von einer Sammellinſe ausgeſandt werden. Als Lichtquelle iſt ſowohl

das Sonne als rat das Licht oleu m-Lampe brauc elekt Dert Appa hen. nlich kann einer riſch indeß einfa auchchen mitPetr em Lichtezu ges ar

werden können, wo ſie ſich gegen daſelbſt angebrachte Böde anlehnen. beiten, obwohl die Frage in dieſer Hinſicht noch nicht zur vollen Be: Das Herausfahren der Giebelwand von der Größe einer Berliner friedigung ihre Löjung gefunden hat. Der Apparat iſt auf dem Signal: Hausfront, welches bequem durch nur einen Mann mittelſt Zahnrad wagen mitzuführen, überall aufzuſtellen und bedarf nur der Bedienung vorgelege bewirkt werden kann, macht einen gewaltigen Eindruck und

läßt die heutige Technik bewundern , welớe ſo große Maſſen mit ſo

von zwei Mann. Die Signaliſirung tann rajdh , ſelbſt auf große Entfern geſdhehe ungenicht wurde Bei Petrole den Verſuch in Rußlan Tags umlichten verwend et . dAuf das Sonnenl und n.Nachts 22 Kilo

einfachen Mitteln zu bemeiſtern verſteht. meter Entfernung wurden die Depeſchen mit bloßen Augen , auf 33

382

Kilometer mit Hülfe des Fernglaſex ſehr deutlich geleſen. Die Sig: | ungefähr 41 Meter lang iſt. Wenn es nach zahlreichen Verſuchen naliſirung erwies ſich ſogar ale möglich bei einer Entfernung von 52 unjeren Wünſchen entſpricht, ſo werden wir aus ihm das einzige Vor: Kilometer ,

bild für unſere Torpedos für die hohe See machen.

Ein weiterer

Fehler unſerer Torpedojdhiffe beſteht darin, daß ihre Ausrüſtung nicht Frankreich. Paris , 14. Juni. (Neue militäriſche Reformpräne des Kriegsminiſters. - Anjidten des Marineminiſter 8 über die Panzeridiffe. ] Der Kriegsminiſter General Ferron beabſichtigt, mit Zuſtimmung des Parlaments folgende neue militäriſche

die nämliche iſt.

Pläne jofort in Ausführung zu bringen.

Der Admiral A u be vernachläſſigte den Bau der Panzerſchiffe , aber ich glaube zu wiſſen , daß derſelbe in der leßten Zeit andern Sinnes

1 ) Seche neue Reiter-Regimenter , vier in Frankreid), zwei in

Sie iſt verſchieben von einem Hafen zum andern.

Dies iſt ſo ſehr der Fall , daß ein Offizier , der daran gewöhnt iſt,

das irgend einem Hafen gehörige Torpedoſchiff zu befehligen, und auf das Torpedojdsiff eines andern Hafens befohlen wird, bedeutende Ver:

änderungen vorfindet, an welche er ſich zu gewöhnen genöthigt iſt.

Algerien, werden errichtet. Es wird dann möglich ſein , cine ſechſte geworden iſt. Was uns betrifft, fo ſuchen wir, wie bei den Torpedo Reiter- Diviſion zu errichten und die dem 19. Corp8 ( Algerien ) beigegebene Brigade leichter Reiterei nad Frankreich zurüdkommen zu laſſen.

2) Abſchaffung der Depot-Compagnien. Dieſelben ſind Inſtruc: tions- und keineswegs Kampfeinheiten und können beim Ausbruch des Kriego fofort hergeſtellt werden

3) Abſchaffung der vierten Bataillone in Friedenszeiten , indem man als Cadret den Bataillonsführer, vier Hauptleute und vier Lieu:

tenants bewahr . Das Bataillon wird auf dem Papier ſtehen bleiben ;

nichts wird an den Regeln der Mobilmachung geändert . Während des Frieden wird der Bataillonsführer à la suite des Regiments geſtellt; die Hauptleute und Licutenants werden ebenfalls à la suite der Regimenter geſtellt, in den Generalſtäben oder bei dem Recru tirungsdienſt verwandt werden . Mit diejen Cadres wird die Her: ſtellung des Bataillons beim Ausbruch des Kriegs leicht ſein . Die Rolle des Bataillons wird die nämlidye wie in der Ordre de ba n taille “ ſein.

4) Für die Garniſon der Feſtungen erſter Linie und die Gar: nijon von Paris werden 18 Infanterie- Regimenter errichtet, von denen

ſchiffen, nach dem beſten Vorbilde. Ob wir große Panzerſchiffe wie 3talien oder Kreuzer wie England bauen werden, weiß ich nicht. Wir madyen augenblidlich ſehr ernſte Verſuche und werden uns dann ents ſcheiben. Ich bin feineswege ein Feind der Torpedojdhiffe, meine Ab ſidst iſt , ſie zu vervollkommnen ; wir machen Verſuche, die , wie idy

hoffe , gelingen und uns geſtatten werden , im nächſten Jahre die Manöver wieder aufzunehmen. "

Rußland. * St. Petersburg , 9. Juni. [Raiſerliche Hand chreiben an das Donide Rojaten beer .] Deffentlidie Blätter bringen jeßt den Wortlaut des Raiſerliden Handſchreibens , weldies der Czar anläßlid; jeines letzten Bejuches in Newo Tuberfast an das Donjde Koſakenheer gerichtet hat. Daſſelbe lautet : „ Unſerem treugeliebten und ruhmvollen Donſchen Heere. Das Donſde Heer , das ſeinen Dienſt für Rußland in der Periode der be: ginnenden Entwickelung ſeiner Madyt anfing, fuhr im Laufe von mehr als dreihundert Jahren fort, bem Throne und Vaterland eifrig mit unbegrenzter Ergebenheit zu dienen, und auf der äußerſten Vormauer

4

hend, das von allen Seiten von ſtarken zendes war, Reichesſte Geſammtheit der betreffenden„ Negion“ recrutirt derGren der aus jedes ein Feinden umringt idhütte es mit mächtiger Bruſt dieſe Grenzen wird. Dieje Regimenter werden ihre Magazine im Hauptort der Region haben. Dieſe Organiſation wird nahe an 700 Compagnien beſeitigen und in zwei Jahren nach Befreiung der unterdrückten Cadres eine Erſparniß von beinahe 3 Millionen verſchaffen. Um die Be: förderung der Offiziere nicht zu hemmen, wird der Miniſter die Er mädytigung verlangen, eine gewiſſe Anzahl minder dienſttüchtig gewor: dener Offiziere nach 25jähriger Dienſtzeit zu penſioniren. Die daraus entſpringende Mehrauøgabe wird nicht groß jein , weil die Offiziere nach dreißig Jahren von Rechtswegen penſionirt werden inüſſen.

und wirkte an der Ausbreitung der Grenzen des Ruſſijden Reidjes

Dieſe Beſeitigung der Compagnien und die Einverleibung des ganzen

heere8 gekommen , in Begleitung Unſerer erlauchten Gemahlin, Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, und Unſeres geliebten Sohnes, des Großfürſten

Contingents werden geſtatten, die Stärke der Compagnie in Friedens: zeiten auf 125 Mann zu bringen.

5) Was die Recrutirung anbelangt, ſo hat der Miniſter die I

.

Marineminiſter, Senator Barbey , einem der Mitarbeiter des Blattes

über die Torpedo- und Panzerſchiffe gemacht hat :

der Vorſehung Gottes verhängt wurden , fandte es mit traditioneller Selbſtaufopferung ſeine tapferen Söhne in die Reihen der Armeen überallhin , wo es das Bedürfniß und der Nußen des Vaterlandes er: forderten. Und überall und immer haben die ruhmvollen Donſdyen Krieger , indem ſie glänzende Thaten verrichteten , die ſie mit Ruhm bedecten , ſich die Anerkennung des bankbaren Vaterlandes erworben .

Gegenwärtig ſind Wir in das Land dieſes ſo berühmten Roſaken : Thronfolgers Beſarewitídy, Hetman aller Roſalenbeere , welcher zum erſten Male das Donide Heer beſucht und von Uns die Inſignien jeiner hohen Hermanswürde entgegennimmt.

Indem Wir den gegenwärtigen Beſuch Unſeres ruhmreiden Donjchen Kojakenbeeres durch ein Zeichen Unſeres bejonderen Wohl

wollene verherrliden wollen , beſtätigen Wir, als Belohnung für ſeine jahrhundertelangen Verdienſte, alle Rechte und Vorrechte, die ihm von

Unſeren in Gott ruhenden Vorfahren verliehen wurden , indem Wir mit unſerem Kaiſerlichen Wort bekräftigen, ſowohl die Unverleßlichkeit des gegenwärtigen Modus ihres Dienſtes, welcher dem Donſden Heere hiſtoriſchen Ruhm erworben, ſowie die Unantaſtbarkeit aller Vortheile, Vergünſtigungen und die Integrität ſeiner Beſitungen , die durch die Arbeit , die Berdienſte und das Blut der Vorfahren erworben und

dem Heere durch Allerhöchſte Handſchreiben beſtätigt wurden.

Wir ſind überzeugt, daß die uns lieben und treuen Söhne des. Don fidy auch in Zukunft beſtreben werden, ſich den für jeden treuen

Die Manöver des Torpedoſchijfs -Geidwaders wurden vorerſt unterthanen ruhmreichen und ehrenvollen Namen ergebener Diener eingeſtellt, weil ſie vielGeld koſten und wir Erſparniſſe madhen müſſen. Außerdem haben die Torpedoſchiffe in ihrem jeßigen Zuſtande den

und Schüßer des Thrones und Vaterlandes zu wahren. In dieſer Ueberzeugung , indem wir dem Donſden Heere un

Bei

veränderlich wohlgeneigt bleiben, geruhten wir diejes Handjqhreiben

Mangel, daß ſie nicht zu jeder Zeit die offene See halten.

gutem Winde fahrenſie gut, aber nicht, wennder Windungünſtig mitUnſerer eigenen Handzu unterſchreiben undhaben befohlen , et iſt. Dies ereignete ſich leşthin bei ihrer Ausfahrt aus Ajaccio ; ihr größter Fehler iſt aber , daß ſie nicht die genügende Kohlenmenge an

mit dem Reichsſiegel zu beſtätigen.

iſt die eines Freijchärlers. Er muß voranfahren , alles auf ſeinen

Das Original iſt von Seiner Kaiſerlichen Majeſtät Höchſteigen händig unterſdrieben : Alerander " Nowotíderkaſit, 6. Mai 1887.

Wege vernichten und je nach den Bedürfniſſen ſich nach allen Seiten hin wenden . Unglüdlicherweiſe wird er burds Rohlenmangel daran

Türkei.

1

Bord nehmen können . Die Rolle des Torpedojdiffes auf offerter See

* Conſtantinopel , im Juni. [Hebung des Heers Vervollſtändigung der Feſtunge : Idee, den Torpedoſchiffen ein mit Kohlen beladenes Schiff beizugeben, und Seeweſens.

verhindert.

Der Admiral Aube I, der Vortreffliches leiſtete, hatte die

welches ihnen ſozuſagen ihre Nahrung lieferte , aber das Torpedojdhiffbauten. Die „Por.Corr.“ meldet: „Obwohl der politiſche Horizont leiſtete dann nicht das, was man von ihm erwartete, weil es ſich nicht im Orient gegenwärtig rein iſt und "eine Kriegsgefahr ſo gut wie von ſeinem Ernährer entfernen konnte. Dasheutige Torpedoſdiff iſt ausgeſcăloſſen erſdeint, wird sod, an dem Werte der Ausbildung und ausgezeichnet für die Küſtenvertheidigung, aber ungenügend für die militäriſden Vervollkommnung der Türkiſchen Streitkräfte unentwegt hohe See. Deshalb geben wir das Torpedoſdiff für die hohe See fortgearbeitet, undiſt ein durchdie jeweiligen Umſtändeunbeeinflußtes nicht auf. Wir verſuchen augenbliclics das von Barny), welches Verharren auf dieſer Bahn daðurd verbürgt, daß die Initiative zik !

cizia diisi

Abſicht , den dreijährigen Dienſt lo idinell wie möglich zu verwirt: lichen und nidt die Veröffentlichung des neuen Militärgeſebes abzu: warten . Wie ſehr man auch die Annahme deſſelben beſchleunigt , jo iſt wenig Hoffnung vorhanden, daß es auf die Claſſe von 1888 an: gewandt werden kann, ſo daß die dreijährige Dienſtzeit bis 1890 hinaus: geſchoben werden würde. Um dieſen Dienſt vom nächſten Jahre an zu verwirklichen , wird der Kriegøminiſter im Frühjahr nächſten Jahres eine Claſſe und im Herbſte eine zweite entlaſſen. Er wird die Lücken mit einer gewiſſen Anzahl der vom Militärdienſt Befreiten ausfüllen, wenn das Parlament ihn dazu ermächtigt , und im November 1888 wird der dreijährige Dienſt in regelmäßige Wirkjamkeit treten. Der , Matin " giebt folgende Erklärungen wieder , welche der neue

mit ; in Jahren idywerer Prüfungen , die über Unſer Vaterland von

383

Ephen

dem Neorganiſationswerk von dem Sultan ausgeht, der auch die

helfen , und der Autor vorliegender Arbeit hat es ſich zur Aufgabe

oberſte Leitung der Reformen in Händen hält. Man kann jagen,

geinacht, vorerſt Licht in die Zeitpeeiode 1691 bis 1696, welche einen

.

BU

TINTI.

Eine

daß die Wiedergeburt der Türkiſden Armee mit der Ankunft der

Theil des Bayeriſchen Heeres als Subſidientruppe des Kaiſers leo

Deutſchen Inſtructoren ihren Anfang nahm und ſeither in ruhiger Entwiđelung fortſchreitet. Ob ſie das angeſtrebte Ideal erreichen

pold von Deſterreich in Italien verwendet ſieht, zu bringen. " *) Es ſind alſo die Feldzüge in Piemont 1691 – 1696 , bezichung8:

wird, muß freilich zweifelhaft bleiben, denn abgeſehen von den finan: ziellen Schwierigkeiten, iſt erſte Vorausſeßung dazu, daß das Reform : werk nidht durch einen Krieg unterbrochen werde. Uebrigens muß init den Eigenthümlichkeiten des Orientaliſchen Menſchenmaterials gerechnet

weiſe der Antheil der Bayeriſchen Hülfstruppen an denſelben , deren Darſtellung uns hier geboten werden ſoll ; zunächſt iſt es das Felo: zugsjahr 1691, deſſen Begebenheiten der erſte Theil ſchildert. Es war im Jahr 1688, als König Ludwig XIV. die Anſprüche der Her:

werden . Die trefflichen paſſiven Eigenſchaften des Türkiſchen Soldaten find weltbekannt, dagegen wird es idhwer halten, ihm die Strammheit und den feſten Drill beizubringen , welche für eine moderne Armee

zogin Eliſabeth Charlotte von Orleans auf einen Theil des Rheinpfälzijdhen Erbes und die ſtreitige Wahl des Kurfürſten von Cöln als Vorwand benußte, um in das Deutſche Reich einzufallen.

1

16

Ere e

unerläßlich ſind. Den Nachwuchs an geeigneten Offizieren ſicherzu:

So entſtand der Orleans'ſde oder Pfälziſche Krieg, welder erſt durch

ſtellen, iſt eine Hauptſorge v. d. Volt Paſchas, welchem es zu ver:

den Frieben von Ryswit becndigt werden konnte.

danken iſt, daß ein verbeſſertes Unterrichts -Syſtem in den Türkiſchen MilitärSchulen eingeführt wurde.. Daneben wird wird an dem Brauche :

Savoyen trat 1690 dem Bündniß gegen Frankreich bei, und ſein Vetter Prinz Eugen , der bekannte Generaliſſimus, wurde nadi Pie

feſtgehalten , alljährlich eine gewiſſe Anzahl Türkiſcher Offiziere zur

mont entſendet, um den Herzog gegen die Franzoſen zu unterſtüßen.

höheren Ausbildung nadı Europa zu ſchicken . Der Sultan bevorzugt

Kaiſer Leopold bedurfte jedoch größerer Streitkräfte, um den Krieg

diesbezüglich Deutſchland. So haben ganz kürzlich 12 Offiziere Auf: trag erhalten , den diesjährigen Uebungen des Deutiden Heeres beizuwohnen und ſollen unverzüglich nach Deutiqlano abreiſen.

mit Erfolg zu führen und bewog den Kurfürſten Mar Emanuel

.

.

von Bayern, ihm Hülfstruppen zu jenden. Letzterer beſtimmte hierzu 2 Infanterie- und 4 Cavallerie -Negimenter mit 12 Geſchüten , zu:

Parallel mit den Neformbeſtrebungen ſchreitet die Sorge für die Sicherung der Reichsgrenzen durch Anlegung von Befeſtigungen, i und es iſt nur natürlich, daß hierbei die Grenzen der Europäijden Türkei zunäơſt Berüdſidytigung finden. Es ſind Befeſtigungen ſowohl nach Bulgarien hin als auch an der Griechiſden Grenze aufgeführt | worden , und bildet Muſtapha Pajda bas Noyau der erſteren , während der Hauptpunkt an der Oriedriſchen Grenze Elafiona iſt.

des Feldzuge 1691 in Italien.

Nachdem die Franzoſen unter dem

Befehl des Marſhalls Catinat 1690 in Italien glücklich gekämpft

es kann aber geſagt werden, daß dieſe Befeſtigungen icon heute im

hatten, nahmen ſie im April 1691 Nizza und bedrohten ſelbſt Turin , indem ſie Coni (Cuneo) belagerten. Allein Prinz Eugen fam zum

Nicht ſo gut iſt es mit der Sicherung an der Aſiatijden Grenze

Entſat herbei und zwang den Gegner zur Aufhebung der Belagerung.

beſtellt, denn nur Bajazid und Erzerum vermöchten einem von

Nach Eintreffen ihrer Verſtärkungen ſuchten die Verbündeten Eatinat

Oſten ber vordringenden Gegner einigen Widerſtand zu leiſten. Audy in der Marine iſt ſeit dem leßten Türkiſch - Griechiſchen

Ty

ſammen 6280 Mann, weldc im Juni aufbradhen und über die Alpen zogen , um an den kriegerijden Operationen in Italien theilzunehmen . Zu Ende des Jahres 1691 kehrte die Reiterei nach Vayern zurück, wogegen die beiden Infanterie -Regimenter auch die ferneren Feldzüge 1692 bis 1696 in Italien mitmachten. Den Hauptinhalt unſeres Buches bildet hiernach die Darſtellung

Daneben wird an der Vollendung der Dardanellenwerke fortgearbeitet; Stande wären , einer feindlichen Flotte die Durchfahrt zu wehren.

inter

Der Herzog von

zu einer Schlacht zu beſtimmen, doch wich dieſer geſchickt aus, worauf ſie Carmagnola belagerten und am 9. October zur Uebergabe nöthigten . Sie ſuchten nun auch Suja zu gewinnen , doch kam ihnen hier Catinat

Conflict, der die ganze Hülfloſigkeit der Türkijden Seemadit aufdeckte, viel und wirkſam gearbeitet worden . Damals war faſt kein einziges Türkiſches Schiff fähig, binnen kurzer Zeit in See zu ſtedien, jetzt iſt für die Ausrüſtung jedes Fahrzeugs gejorgt. Die Flotte wurde durch

zuvor , jo daß der Plan mißlang; bald darauf wurden die Winter

den Ankauf mehrerer Torpedo-Boote verſtärkt, und es fanden während

bloß nach der kriegegeſchichtliden, ſondern auch der kriegswiſſenſchaftlichen

der lebten Monate Verſuche für die elektrijdc Beleuchtung der Kriego: ſchiſſe ſtatt, die ein gutes Reſultat ergaben. Kurz viel iſt ge-

lungen über die Heeres-Einrichtungen ( Recrutirung, Ergänzung, Be:

idehen, das bei fortgejeztem Eifer gute Früdyte tragen wird.

waffnung, Ausrüſtung, Verpflegung 2c. ) ſind höchſt willkommen. In

quartiere bezogen. ·

Die vorliegende Schrift iſt eine werthvolle Monographie nicht Seite.

Beſonders die nad) archivalijden Quellen gemachten Mitthei:

dieſer Beziehung kann die Sdyriſt , ſo klein ſie auch immer iſt, als zweckmäßige Ergänzung des großen Werkes „ Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen" dienen. 1

nat

K r i ti k . Der Antheil der Bayeriſchen Armee an den Feldzügen in Piemont 1691 bis 1696.

Bearbeitet von Leonhard

Wir wünſdien und hoffen, daß dem vorliegenden erſten Theil bald auch die im Vorwort erwähnte Fortſetzung folgen möge und

Winkler, Hauptmann a. D. , verwendet im R. B. Kriegs- glauben neben der Gewiſſenhaftigkeit der Bearbeitung hier noch die archiv. 1. Theil. Feldzugsjahr 1691. München 1886. G. Freundlidykeit der äußeren Ausſtattung bervorheben zu ſollen . Franz'iche Verlagshandlung (3. Roth , R. B. Hofbuchhändler). Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc. [ R.] Etwa anderthalb Jahre ſind verfloſſen, ſeit das Königlich Hellwald , F. v., Frankreich, das Land und ſeine Leute ; leine Geſchichte, Geographie , Verwaltung, Handel, Induſtrie und Production. (Leipzig, BayeriſcheKriegsardjiv als ein beeresgejdyichtliches Bureau des General Schmidt & Günther.) ſtabe in München in's Leben gerufen , beziehungsweiſe feſt aufgeſtellt Witte , Oberſt z. D., gemeinfaßliche Waffenlehre, ein Hülfsbuch zum Selbſt wurde. Es war dies eine glücklicic Maßregel, denn zur Sammlung, unterricht. Mit 7 Tafeln in Steindruck. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn .) Sidhtung und Heravsgabe der reichen Schäße des Bayeriſchen Kriegs archivs iſt in der That eine beſondere Militärſtelle erforderlich. Modifications apportées au règlement du 11. novembre 1882 par suite de la mise en service des fusils modèles 1884 et 1885. (Paris, Das hier in ſeinem erſten Theil vorliegende Werk iſt die erſte L. Baudoin & Cie.) 8.

cler

P

ws

VIII u. 54 S.

öffentliche Arbeit des neuen Archivs , die mit den Mittheilungen

I

des Königlich Bayeriſdien Rriegsardivs in Wien und den kriegsge:

Unter der Preſſe.

ſchichtlichen Einzelnſchriften des großen Generalſtabs in Berlin Lehn

Jahresberichte über die Veränderungen u . Fortſchritte im Militärweſen ,

lichkeit hat.

Ueber ihr Entſtehen jagt das Vorwort unſerer Schrift

unter Mitwirkung vieler Offiziere herausgegeben von H. v. Löbell,

„ Im Königlich Bayeriſdyen allgemeinen Reichsarchiv lagerte ſeit

Oberſt 3. D. 13. Jahrgang 1886. (Berlin, E. S. Mittler & Sohn.) Strieg, der Deutſch- Däniſche , 1864, herausgegeben vom großen General

Folgendes :

dem Jahre 1845 die gewaltige Summe von ungefähr 7000 Acten: Fascikeln , welche das Königlich Bayerijdhe Kriegsminiſterium wegen Naummangels im eigenen Hauſe zur Aufbewahrung an daſſelbe ab gegeben hatte. Dieſe Acten , deren Inhalt ſich auf nahezu drei Jahr: hunderte erſtrect, bargenin bunterMengeneben vieler Spreu vor zügliches Material für Bayeriſche Kriegs., Heeres- und Regiments: Geſchichte. Das Königlich Bayeriſche Kriegsminiſterium befahl daher vor etwa ſechs Jahren die allmälige ſyſtematiſche Sichtung und Oro nung der reichen geſchichtlichen Schapkammer, und zur Zeit geht dieſe 1

Rieſenarbeit im neugegründeten Röniglich Bayeriſchen Kriegsarchiv >

ihrer Vollendung entgegen. Auf Grund der wohlgeordneten Feldzugs acten iſt nun dem Forſcher die Möglichkeit gegeben , die noch ganz dunklen Partien Bayeriſcher Heeres-Čeſdyichte mehr und mehr aufzu :

ſtabe, Abtheilung für Sriegsgeſchichte. 2. Band. (Berlin, E. S.Mittler & Sohn.)

Waldor de Heusch , capitaine, la tactique d'aujourd'hui et quelques considérations sur la tactique de demain. Avec planches. (Paris.)

Berid tigung . In Nr. 42 der Aug. Milit. -Ztg. v. d . J., Seite 335 , Spalte 2, Zeile 31 von oben bitten wir „Handwaffen “ ſtatt Handfeuer waffen“ zu leſen, und in Nr. 47, Seite 366, Spalte 2, Zeile 35 von oben die fehlenden Worte „vor 25 Jahren“ einzuſchalten. *) Hauptſächlich nur in heeresgeſchichtlicher Beziehung, da die Details

der Regimenter den Bearbeitern der Regiments-Geſchichten überlaſſen bleiben

1

384

Anzeigen. Im Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt & Leipzig iſt erſchienen :

Militäriſche Zeitfragen , beſprochen in der

Allgemeinen Militär -Zeitung. I.

II .

Die Offiziere des Beurlaubten :

Aphorismen über die kriegs

ftandes und die Bedeutung des Studiums der Militär - Willen: ſchaften .

mäßige Verwendung der

III .

Die Kriegführung der Zukunft.

Held-

Artillerie. 8º. Preis Mk. 1. 70.

8º. Preis 80 Pf.

8º. Preis Mt. 1. 50.

Unter dem obigen Sammeltitel ſollen fortan Abhandlungen der Allgemeinen Militär-Zeitung von hervorragender Bedeutung in Geſtalt beſonderer Abdrücke herausgegeben werden. Dieſelben ſind einzeln fäuflich . Die 3 bis jept erſchienenen Schriften , welche oben aufgeführt werden , dürfen ebenſo wegen ihres Gegenſtandes als wegen ihrer Be:

Dienſt ſtehenden Offizieren ) beſondere Aufmerkſamkeit bean handlung von drei verſchiedenen geiſtvollen Militär-Shriftſtellern (im praktiſchen auch die Verwendung der Feld -Artillerie und endlich die ganze ſpruchen . Sowohl das Inſtitut der Einjährigen, bezw . der Reſerve-Offiziere, wie Kriegführung der Zukunft gehen großen Veränderungen entgegen , auf welche hier in zeitgemäßer Art vorbereitet wird.

00

Senſationelle Novität ! So eben erſchien vom Verfaſſer des Tagebuch eines Ordonnanz

Verlag von Theodor Fischer in Cassel.

Offiziers 1870-1871“

Tagebuch eines Dolmetichers in China von

Graf Maurice von Hériſſon .

O'Grady's Uebersichtskarte

Nordöstlichen Frankreich

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Bei mir iſt erſchienen :

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Erinnerungen an

Dr. Joſeph Victor von Scheffel von

Jedermann fann gejund ſein und ein glüdliches hohes Alter

Gebhard Zernin,

erreichen , wenn er ſeinen Körper pflegt. Die meiſten Krankheiten liegen im Blute, es ſoll alſo die heiligſte Pflicht Jedermanns ſein, darauf ſein Augenmerk zu richten. Unſeren Forichungen und lang jährigen Erfahrungen iſt es gelungen, ſolche Mittel zuſammenzuſtellen, die ſicher, ſchnellundohne nachtheilige Folgen das Blutreinigen ,ſtärken und den Kreislauf im richtigen Gang erhalten. Unſere Heilmethode iſt anerkannt, durch Orden und goldeneMedaillen öfters ausgezeichnet worden . Wir behandeln mit ſtetsgutenErfolgen gewiſſekrank. heiten, die von verdorbenem Blutekommen ohne QuedAlber ), die traurigenFolgengeheimer Gewohnheiten ,fernerSdwädje. zuſtände, Kautkrankheiten , Wunden, nodi To veraltete, Hledilen, .

(Hauptmann à la suite der Infanterie.) II. In der SteInhalt : I. In der Seehalde zu Radolfzell. (1878 ).

fanienſtraße zu Carlsruhe. ( 1879.). – III. Auf der Mettnau. ( 1880 ). IV. V. Wiederum auf der Mettnau. Wiederum in der Seehalde. (1881). VII. Vom Herbſt VI. Noch einmal in der Seehalde. (1884 ). (1882 ).

1884 bis zum Frühjahr 1886. VIII. In derStefanienſtraße zu Carlöruhe und auf dem Kirchhofe. (12. April 1886 ). Bweite verbeſſerte Auflage. 8. 6 Drudbogen. Eleg. geheftet. Preis 2 Mark.

.

Borſtehend bezeichnete Erinnerungen an den Lieblingsdichter der Deutſchen bringen Authentiſches nach mancher Nichtung. Der erſte Ab

Ausfallen der Haare , Gicht und Rheumatismus, alle Frauen. krankheiten mit dem ſicherſten Erfolge. DenBandwurm entfernen

îchnitt wurde von dem Dichter noch bei Lebzeiten durchgeſehen und in Be

wir nach unſerer Special -Methode , jelbſt bei Kindern leicht binnen einer Stunde. Brudileidende erhalten nach einer rationellen Bes handlung durch unſereaufden neueſten Forſchungen baſirendeBruch bänder und örtlichesVerfahren, langiame, doch ſichereGeneſung. Wir nehmen alle vertrauensvolle Zuſchriften mitausführlichem Kranken

zug auf diewar Angaben über ſein Leben undſeine Schriften richtig geſtellt. Verfaſſer mit Dr. von Scheffel perſönlich genau bekannt und beſuchte

ihn regelmäßig. Einzelne noch nicht gedructe Dichtungen des Verſtorbenen ſind zum Theil mit aufgenommen worden .

berichte jammt Retourmarke entgegen.

Darmſtadt, im Juni 1887 .

Die Verlagehandlung von

Die Privatklinik „ Freiſaſ “ in Salzburg (Deſterreich) C

Eduard Zernin. . Verantwortlicher Redacteur : Hauptmannm Bernin. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt.

Druck von 3. Otto's Hofbuchbruderei in Darmſtadt.

TRAN

IOFO

Ndgemeine ft.

Militär - Zeitung Zweiundredjzigfter Jabrgang.

11:

Wit !

No. 49.

1887.

Darmſtadt, 21. Juni.

Die Aug. Milit-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags Preis des Jahrgang: 24 Marf, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 14 jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frantirte

richten , literariſche ac. Anzeigen angenommen . Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

foſtet 35 Pfennig.

und Freitags.

Die Alg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien-Nach

inhalt : Auffäße. Der Nord -Ditjee-Canal. – Die Aufnahme friſcher Seefiſche in die Soldaten -Verpflegung. Verſchiedenes. Das Plewna- Denkmal in Mosfau .

1.

Nachrichten . Deutiches Reich. München. [Einführung der Infanterie-Ausrüſtung M 87. - Eine Berichtigung, betreffend die Sto & griffe beim Trommeln. Großbritannien. [Jubiläumsfeier Ihrer Majeſtät der Königin.] Italien . (Beabſichtigte Errichtung einer Colonial- Truppe.) Schweden undNorwegen. [Reichstags-Verhandlungen über die Seewehr.] Feuilleton. Die Kriegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten während des Bürgerkriegs von 1861 - 65. ( Fortſeßung.) Neue Militär- Bibliographie. Berichtigung. – Allgemeine Anzeigen . Kritit. Die Feld -Artillerie der Zukunft.

Der Nord - Oft ſee-Canal.

ſchlecht und über das zur Nüfte gehende Jahrhundert hinaus. Im Hinblick auf dieſe Bedeutung des vaterländiſchen Unternehmens haben

** Es war am 3. Junid. I. , als Seine Majeſtät der Kaiſer Wilhelm bei der Grundſteinlegung der Schleuſenbauten für den Nord : Oſtſee- Canal bei Holtenau -Riel die üblichen frei Hammer:

Wir beſchloſſen, daß im Namen der Fürſten und freien Städte des Reichs in Gemeinſchaft mit den Vertretern des Reichstages und des Preußiſchen Landtages, der Grundſtein zum Bau des Nord -Oſtſee

.

le.

ſchläge mit den Worten begleitete : „ Zu Ehren des Deutſchen Canals , und zwar an der Stelle gelegt werde , an welcher ſich in Neiches, zu ſeinem immerwährenden Wohle , zur Zukunft die Eingangsſchleuſe bei Holtenau erheben wird. Möge Größe und zur Macht des Reiches !"

Dieſe Kaiſerlichen Worte bezeichnen mit kurzen Ausdrücken die

der Bau dem Deutſchen Vaterlande, möge er den Elb-Herzogthümern zum Heil und Segen gereichen ! Möge durch ihn das Gedeihen der

hohe Bedeutung des neuen Werkes. Daſſelbe hat ſich eine Ver-

Deutſchen Schifffahrt und des Deutſchen Handels, die friedliche Ent

ſtärkung der Größe und der Macht des Deutſchen Reichs zur Aufgabe geſeßt, die in erſter Linie ſeiner Wehrkraft zur See zu ſtatten

faltung des Weltverkehrs , die Stärkung der vaterländiſchen See macht und der Schut Unſerer Rüſten kräftig gefördert werden ! Das walte Gott in Gnaden ! Gegenwärtige Urkunde haben Wir in zwei Ausfertigungen mit Unſerer Allerhöchſteigenhändigen Namens: unterſchrift vollzogen und mit Unſerem größeren Kaiſerlichen In

kommen ſoll. Näheres über die dabei verfolgten Zwecke beſagt die Urkunde, welche in den Grundſtein verſenkt worden iſt und folgen: den Wortlaut hat :

Wir Wilhelm , von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, jiegel verſehen laſſen. Wir befehlen, die eine Ausfertigung mit den Rönig von Preußen 2c. thun fund und fügen hiermit zu wiſſen : dazu beſtimmten Schriften und Münzen in den Grundſtein der

1

Die Herſtellung einer unmittelbaren Verbindung der beiden Deutſchen

Schleuſe bei Holtenau niederzulegen, die andere in Unſerem Archiv

Meere durch eine für den Verkehr der Kriegs- und Handels-Flotte

aufzubewahren. Gegeben Holtenau, den 3. Juni 1887.“

ausreichende Waſſerſtraße iſt ſeit langer Zeit das Ziel patriotiſcher

Zur Vorgeſchichte des Unternehmens bemerken wir in Kürze

Wünſche geweſen. So lange das Vaterland der Einigung entbehrte, lag dieſes Ziel in unerreichbarer Ferne. Nachdem aber durch Gottes Fügung das Deutſche Reich neu erſtanden war , fonnte der Plan

Folgendes. Das Reichsgeſet, betreffend die Herſtellung des Nord Oſtſee-Canals , kam unter dem 16. März 1886 zu Stande ; ihm folgte am 16. Juli deſſelben Jahres der Erlaß des Preußiſchen

zur Herſtellung jener Verbin Sung in der uns ſeitdem beſchieden ge-

Geſetzes, betreffend die Gewährung eines beſonderen Beitrags von

.

weſenen Zeit friedlicher Entwicklung feſtere Geſtaltgewinnen . Durch

50 Millionen Mark im voraus zu den Koſten der Herſtellung des

das Reichsgeſetz vom 16. März 1886 iſt die Verbindung beider

Nord-Oſtſee- Canals. Dieſe beiden Gefeße bilden den Abſchluß von

Meere nunmehr ſichergeſtellt worden. Ein Bauwerf von gewaltiger längeren Verhandlungen, welche anfänglich nur von Privat-Geſell Ausdehnung ſoll damit unternommen , ein bleibendes Denkmal idhaften geführt wurden — ſo beſonders dem „Centralverein für Deutſcher Einigkeit und Kraft geſchaffen und in den Dienſt nicht Hebung der Deutſchen Fluß- und Canal-Schifffahrt “ *) – , -

1

nur der vaterländiſchen Schifffahrt und Wehrhaftigkeit, ſondern auch des Weltverkehrs geſtellt werden.

* ) Dereits zu Anfang des Jahres 1880 hatte der General-Feldmar

Reine menſchliche Vorausſicht ichal Graf v. Moltke die Anſicht ausgeſprochen , daß es mit großer Zu

vermag die zukünftige Bedeutung dieſes Baues in vollem Umfange friedenheit begrüßt werden würde, wenn ein Privat-Conſortium den Canal zu ermeſſen ; die Wirkungen deſſelben ragen über das lebende Ge herſtellen wollte. (Man. vergl. Aug. Milit.- 3tg. Nr. 23 von 1880.)

386

endlich der Staat die Sache in ſeine kräftige Hand nahm und in | werkſtelligt werden kann, für die Deutſche Kriegsmarine eine immer größere geworden. Rann man das Paſjiren der Däniſchen Gewäſſer

verhältnißmäßig kurzer Zeit zur Erledigung brachte.

verineiden , ſo iſt der Vortheil einleuchtend.

Husum

Schleswig Ostsee Eckernförde

Dänemark lann , fo

bald es uns feindlich gegenübertritt , mit Leichtigkeit die engſten Stellen in den Belten und vielleicht auch im Sund, wenn nicht hier Bedenken aus völkerrechtlichen Gründen dies etwa verhindern werden,

durch Torpedos ſperren und jedes Paſſiren feindlicher Schiffe durch Holtenau

T Nordsee

Brunsbüttel

Heide

Rendsburg Kiel

Neumünster

Itzehoe

ſeine Batterien erſchweren. Vom militäriſchen Standpunkt braucht man wohl weniger auf die Länge des zu paſſirenden Canals, als auf ſtrategiſch wichtige Endpunkte deſſelben Werth zu legen. Eine möglichſt directe Verbindung zwiſchen beiden Kriegshäfen iſt anzu ſtreben. Von Huſum und Eckernförde aus wird man den vor Wilhelmshaven oder Kiel verſammelten feindlichen Schiffen in den Rücken fallen kännen und ſie vereint mit den aus Wilhelmshaven oder Kiel entgegen kommenden Schiffen leichter zu verjagen im Stande ſein. Wichtiger würde eine Verbindung über Huſum und

e

b El

Eckernförde noch werden , wenn ein Zweigcanal von Gæernförde nach Riel angelegt würde. Dann dürfte ſie den von der Kriegs:

Nord - Ostsee - Canal.

und Handelsmarine zu ſtellenden Anforderungen in beſtmöglicher Weiſe genügen . Freilich wird die Ausführung des ganzen Projects

Masstab 1 : 1,500,000.

wohl nicht die billigſte ſein, da auzer den Canal- und Hafenanlagen

-

an den Eingangspunkten noch beſondere Befeſtigungen angelegt

Was nun die Bedeutung des Nord-Oſtſee-Canals betrifft, ſo werden müßten . Eine directe Verbindung zwiſchen Kiel und der An

iſt dieſelbe ſchon mehrfach von zuſtändiger Seite klar hervorgehoben Elbe , wie man jie vorgeſchlagen hat , beſchränkt die

In militäriſch -maritimer Beziehung hat jedoch eine Verbin

lage beſonderer Fortificationen , da jie in Riel und an der Elbe bereits vorhanden ſind , auf ein beſcheidenes Maſ . Sie verdient demnach , da ſie vorausſichtlich billiger herzuſtellen ſein dürfte als die Linie Huſum -Eckernförde mit dem Zweigcanal nach Riel , ale

dung zwiſchen Nord- und Oſtſee, welche nur durch Deutſches Gebiet

Beachtung und wird , vom militäriſchen Standpunkte allein betrachtet,

geht , und deren Ein- und Ausgangspunkte man beherrſcht, einen

immer eine hochwillkommene ſein. Für den Handelsverkehr, welcher

nicht zu unterſchäßenden Werth. Wenn die Bedeutung eines großen Canals für den Handel nach meinen Ausführungen mit den Jahren

in erſter Linie die Zinſen des angelegten Capitals unter den Unter: haltungskoſten des Canals aufbringen ſoll, iſt ſie jedoch eine nicht

gewonnen hat, ſo iſt ſie, ſeitdem eine Sperrung der Fahrwaſſer im Sunde und in den Belten durch Torpedos in wenigen Stunden be-

zu empfehlende Route."

worden . Wir laſſen darüber im Auszug ein Urtheil folgen, welches vor einigen Jahren der Capitän - Lieutenant Dalmer gefällt hat in nachſtehenden Worten :

Vorſtehendes Urtheil ergänzen wir durch einige Mittheilungen

Die Kriegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten Feſtung oder Cajerne der Vereinigten Staaten darf von den Marke: während des Bürgerkriegs von 1861–65. tendern übermäßige Mietpreiſe bulden , noch barf er aus eigener !

Autorität und für ſeinen Privatvortheil einen Zoll oder eine Abgabe auf den Verkauf von Lebensmitteln , Getränken oder anderen Lebens

( Fortſeßung.)

Artikel 27. und Truppenkörper

Allc Offiziere

gleichviel von weldoem Range ſind ermächtigt, bei vorkommenden Streitig-

keiten , Duellen und tumultuariſchen Auftritten dazwiſchen zu treten

bedürfniſſen legen, welche in die Garnijon, Feſtung oder Caſerne zum Beſten der Soldaten gebracht werden. Ebenſowenig darf der Com : mandirende bei allen diejen Verkäufen ſelbſt intereſſirt ſein. Als Strafe dafür iſt auf Entlaſſung aus dem Dienſt zu erkennen. Artikel 32. Jeder im Lager , in der Garniſon oder auf dem Mariđ cominandirende Offizier jou gute Ordnung halten , und ſoviel

und ſolche zu dämpfen , wenn auch die betreffenden Perſonen einem andcren Regiment, einer anderen Schwadron 2c. zugehören. In ſolchen Fällen ſind die Offiziere in Stubenarreſt , die Soldaten in gewöhn: lichen Arreſt zu diden ſchicken , bis ihr eigener vorgelegter Offizier mit der in ſeinen Kräften ſteht, ale Uebergriffe und Vergebungen , welche Saglage bekannt gemacht worden iſt, und ſollte einem ſolchem frieden: | durch irgend einen Offizier oder Soldaten unter ſeinem Commando wäre er auch von geringerem Range – nicht begangen worden ſein ſollten , wieder gut machen. Wenn ihin ihm geklagt Gehorſam geleiſtet oder wider denſelben die Waffe gezogen werden , ſo worden , daß Offiziere oder Soldaten irgend 3 :mand geſchlagen oder iſt der Widerſtrebende nach Befinden des Kriegsgerichts zu beſtrafen. idylecht behandelt , oder Märkte und öffentliche Ausſtellungen geſtört Artikel 28. Jeder Offizier oder Soldat, der einen anderen oder irgend eine Art von Tumult zur Beunruhigung von Vereinigten 1

!

dafür ſchmäht, daß er eine Herausforderung von ſich gewieſen habe,

Staaten - Bürgern verübt hätten , ſo joll ein ſolcher Commandeur.

foli ſelbſt als Herausfordernder beſtraft werden , und alle Offiziere und Soldaten werden hierdurch von jeder Unehre voer unvortheilhaften Meinung, die über ſie wegen Nichtannahme eines Duells ausgeſprochen

fals er ſich weigert oder es unterläßt , dem Beleidiger oder den Be: leidigern Gerechtigkeit zu geben und den beſchädigten Theilen – in: ſoweit des Beleidigers Sold dafür hinreicht Erlaß zu gewähren,

1

-

werden könnte, frei erklärt, da ſie eben nur aus Gehorſam gegen die nachdem der Beweis geführt, caflirt oder je nach Befinden eines all: Dienſtvorſchriften gehandelt und als gute Soldaten , die ſich der Dis : gemeinen Kriegsgerichts beſtraft werden. Artikel 33. Wird ein Difizier oder Soldat eines Capitalver :

ciplin unterwerfen , ihre Pflicht gethan habent.

Artikel 29. Keinem Marketender ſoll geſtattet ſein, nad 9 Uhr brechens angeklagt oder beſchuldigt, daß er gegen die Perſon oder Abends oder vor der Reveille, ſowie an Sonntagen während des

das Eigenthum eines Vereinigten Staaten Bürgers Gewalt gebraucht

Gottesdienſtes oder der Predigt Getränke oder Lebensmittel irgend

oder irgend ein Vergehen , welches nach den bekannten Landesgeſeßen

welcher Art zu verkaufen oder ihre Häuſer oder Locale zur Unter: | ſtrafwürdig iſt , begangen habe , ſo werden der commandirende Offi: .

Haltung der Soldaten offen zu laſſen, bei Strafe, daß ihnen das zier und die Offiziere jedes Negiments, jeder Schwadron oder Com Marketendern ganz und gar unterſagt wird.

Artikel 30. Alle im Felde,in den Feſtungen, Caſernen oder Gar:

pagnie, zu welcher der Angeklagte oder die Angeklagten gehören, hier:

durch angewieſen , auf vorſchriftsmäßige Requiſition von Seiten der

niſonen der Vereinigten Staaten commandirenden Offiziere werden beſchädigten Partei , auf das äußerſte lid bemühen , daß der Ange:

Hierdurch angehalten , darauf zu açten , daß von den Marketendern tlagte oder die Angeklagten der Civilbehörde ausgeliefert werden. die Soldaten mit guten und geſunden Lebensmitteln oder anderen Ar: Gleichfalls haben die offiziere den Gerichtsbeamten in Aufſuchung titeln zu mäßigen Preiſen verſehen werden, widrigenfalls die Comman- und Feſtnehmung der Angeklagten zu unterſtüßen,um ſolche zur Unter: deure für die Bernachläſſigung verantwortlich ſind. ſuchung ſtellen zu können. Verweigert ein Offizier auf die oben an: Artikel 31. Kein commandirender Offizier in einer Garniſon, 1 geführte Requiſition die Herausgabe des oder der Ungetlagten an die

1

387

pon, wie es ſcheint, officiöſer Seite, welche die „ Nordd. Allg . Ztg.“ in ihrer Nr. 251 gebracht hat.

Dort heißt es :

gang der für die offenſive Küſten -Vertheidigung beſtimmten Panzer Corvetten , ohne weitere Vorkehrungen und ohne weſentlichen

„In ſtrategiſcher Beziehung iſt der Bau einer ſolchen Waſſer: ſtraße geboten durch die im Intereſſe einer mirkjamen Küſten Vertheidigung her beizuführende unbeſtrittene Verſtärkung der maritimen Mehrkraft Deutſchlands, insbelondere durch die projectirten Dimen :

| Aufenthalt, 18 bis 24 Stunden nach vorheriger Anmeldung die Durchfahrt geſtattet. Molen - Bauten werden auf beiden Seiten

fionen und die gewählte , den militäriſchen Anforderungen ent(prechende Mündung des Canals in die untere Elbe einerſeits und

Durch den künftigen Canal wird der Seeweg zwiſchen der Oſt: und Nordſee , von allen ſüdlichen Häfen Englands nach der

in die Rieler Bucht andererſeits .

Mitte der Paſſage zwiſchen der Nordküſte Rügens und Falſterbos,

die Einfahrt in den Sanal ſelbſt ſchützen und dem Scefahrer den

Zugang zu demſelben erleichtern ...

Ganz beſonders iſt die neue Canalſtrecke angezeigt durch die der Südweſtípiße Schwedens an der Oſtſee, und umgekehrt gegen über der Paſſage durch das Kattegat

Lage der beiden Deutichen Kriegshafen an der Oſtiee und an der

und den Sund zu mindeſtens

Nordjee, und die Möglichfeit, daß durch eine feindliche Streitmacht

237 Seemeilen kürzer anzunehmen ſein. Für die Häfen der Nord

die Oſtſce an den Däniſchen Injeln geiperrt und dadurch ein Zu-

ſee wird der aus der Benußung des Canals entſpringende Vortheil

ſammenwirken der an den genannten Meeren ſtationirten Theile

um ſo erheblicher, je jüdlicher dieſelben gelegen ſind. Die Erſparniſ an Zeit bei Benuşung des Canals wird dereinſt für Segelſchiffe mindeſtens 3 Tage und für Frachtdampfer rund 22 Stunden be tragen , wobei. für mittlere eine mittlere Geſchwindigkeit von 81/4

der Deutſchen Flotte gehindert werde. Was die wichtige Frage der Mündungspunkte des Canals

betrifft , jo iſt dieſelbe auf Grund der eingehenditen militäriſchen Erwägungen gelöſt worden . In Riel befinden ſich die Marine- Depots, die Werften , die Stapel- und Rüſtplätze für das ſchwimmende Material; außerdem ſtellt die Kieler Bucht den am weiteſten landeinwärts zurückge:

zogenen Hafenplatz im Oſtjeebecken dar , dem der Feind ziemlich fern bleiben

muß , wenn er ſich nicht der Gefahr , von anderen

Punkten aus im Rüden genonimen zu werden, ausſetzen will -

Knoten in See und 59/4 Knoten im Canal angenommen und für das Paſſiren deſſelben einſchließlich allen Aufenthalts bei Ein- und Ausfahrt ein Zeitraum von im Ganzen 13 Stunden gerechnet worden

iſt. – Es iſt hiernach anzunehmen, daß der größere Theil der: jenigen Schiffe den Weg durch den Canal benußen wird, für welche fich hierbei eine weſentliche Erſparung an Zeit und damit an Geld bietet. A13 einmittelbarer Vortheil der Abkürzung des Waſſer

Die Stadt Brunsbüttel , der weſtliche Mündungspunkt, gewährt weges für Handelsſchiffe kann endlich die Hebung der Concurrenz vermöge ihrer Lage den Vortheil , daj die Schiffe der Kriegs: Fähigkeit der Deutſchen Nordſee-Häfen und mit jenen der Induſtrie marine ungeſehen vom Feinde zwiſchen Wilhelmshaven und der

Bezirké des weſtlichen Deutſchlands gelten , was insbeſondere für

Kieler Bucht durch einen das offene Meer möglichit vermeidenden

Waſſer weg verkehren können , und daß das genannte Ausfallsthor näher der Deutſchen Nordſee Front liegt als jeder größeren Schiffen

Weſtfäliſche Kohlen und Eiſen von Belang iſt. So möge denn die neue, für die Vertheidigung und den Schutz der heimiſchen Gewäſſer und Meerestheile 10 unentbehrliche, für

zugängliche Platz an der Weſtküſte Holſteins, ganz abgeſehen von

Handel und Schifffahrt im eigenen Lande wie nach fremden Häfen

den Schwierig feiten des dortigen Fahrwaſſers. Ilm den Bewegungen der Kriegsſchiffe volle Freiheit zu gewähren , iſt eine Tiefe des Fahrwaſſers in das Auge gefaßt, welche Fahrzeugen bis zum Tief-

und Rüſten hin ſo nutzbringende Meeresſtraße unaufgehalten und

!

ichnell ihrer Vollendung entgegen gehen !“ So möge denn

fügen wir hinzu - das große neue Bau

Civilbehörden oder weiſt er es von ſich, die Gerichtsbeamten bei Ge:

Kriegsgeridyt nadıgewieſen wird, daß er ſein Pferd , jeine Waffen ,

ſo soll derſelbe

Uniformsſtüde oder ſonſtige Ausrüſtungs- Gegenſtände verkauft, ver:

Artikel 34. Glaubt ein Offizier, daß ihm von dem Oberſten

Lohnabzüge (die jedoch nicht die Hälfte ſeines Gehalts überſteigen dürfen ) zu erdulden haben, als das Kriegsgericht zum Erjaş des Ver

fangennehmung folder Perſonen zu unterſtützen , caſſirt werden .

loren oder aus Nachläſſigkeit verdorben habe, joll ſo viele wöchentlide

oder Commandirenden des Regiments Unrecht geſchehen ſei, und kann er

auf vorſchriftsmäßige abermalige Nachſuchung keine Genugthuung erhalten , ſo hat er ſich an den commandirenden General des Staats

luſtes oder Schadens für nöthig erachtet ; außerdem ſoll er Einſperrung

oder Territoriums , wo das Regiment ſtationirt iſt , dieſerhalb zu

wenden . Ter betreffende General hat die Klagen zu unterſuchen und

ſeines Vergehend entſprechend iſt. Artikel 39. Ein Offizier oder Unteroffizier, der von dem Kriego:

eventuell geeignete Maßregeln zur Abhülfe der Beſchwerden des Klä-

geridyt überführt wird, Geld veruntreut oder zu falidhen Zwecken ver

gers zu treffen, dann aber ſo bald als möglid, dem Kriegsminiſterium

wendet zu haben , welches ihm zur Auszahlung der unter ſeinem Com mando ſtehenden Leute oder zum Recrutiren oder für ſonſtige Zwecke

einen treuen Bericit einzureichen. Artikel 35.

oder eine andere körperliche Strafe zu ertragen haben, die der Größe

Glaubt ein Subaltern-Offizieroder Soldat ſids anvertraut worden, ſoll als Offizier cajirt und zur Wiedererſtattung

durch den Capitän oder einen anderen Offizier beeinträdytigt, ſo hat

des Geldes gezwungen , als Unteroffizier zum Gemeinen degradirt werden und bis zur Wiedererſtattung des Geldes Soldabzüge , ſowie ments zu wenden ,, der hierdurch angewieſen wird , ein Regiments:: außerdem eine förperliche Strafe nach dem Ermeſſen des Kriegsgerichts Kriegegericht zur Entſcheidung über die Klage zuſammenzurufen ; eine erleiden .

er ſich mit ſeiner Klage an den commandirenden Offizier des Regi:

weitere Appellation iſt dann dem Kläger ſowohl wie dem Angeklagten geſtattet. Sollte der Appellant in der zweiten Inſtanz jedoch aber-

mals verurtheilt oder zurückgewieſen werden , ſo iſt er nad Befinden vom Kriegsgeridit außerordentlich zu beſtrafen. Artikel 36. Wird ein Offizier, Magazino-Aufſeher oder Com miſſär, welcher vor einem allgemeinen Kriegsgericht überführt worden ,

daß er wiſſentlich oder aus Nachläſſigkeit Proviſionen , Fourage, Waffen, Uniformsſtüde, Munition oder andere Militär-Artikel, welche

Artikel 40.

Zeber Hauptmann einer Schwadron oder Com

pagnie hat die Waffen, Ausrüſtungs-Gegenſtände, Munition, Uniforms ſtüde oder andere Militärſadyen , welche der unter ſeinem Commando !

ſtehenden Schwadron , der Compagnie gehören , unter ſeiner Aufſidit und iſt für dicjelben ſeinem Oberſt verantwortlid) , im Falle fie -

außer durch unvermeidliche Zufälle oder im wirklichen Dienſt - ver loren, verdorben oder beſchädigt werden ſollten. Artikel 41.

Unteroffiziere und Soldaten, die, eine Meile vom

den Vereinigten Staaten gehören, chne eine beſtimmte Ordre verkauft

Lager entfernt , ohne ſchriftlichen Erlaubspaß ihres vorgeſeßten Offiziers

oder veruntreut und falſch verwendet habe, oder habe verderben laſſen, To jou er den Verluſt oder Schaden aus eigenen Mitteln erſeßen ,

angetroffen werden , ſollen eine Strafe erleiden, die durd, Urtheil des Kriegøgerichte feſtzuſtellen iſt.

ſeinen ganzen Sold außerdem einbüßen und aus dem Dienſt entlaſſen

Urtikel 42. Kein Offizier oder Soldat joll außerhalb ſeines Quartiers , ſeiner Garniſon oder ſeines Lagers ohne Erlaubniß des

werden .

Artikel 37.

Jeder Unteroffizier und Soldat , der von einem

Regimento- Kriegsgericht über führt wird, die ihm zur Verwendung im Dienſt der Vereinigten Staaten ausgelieferte Munition verkauft oder abſichtlich oder durch Nachläſſigkeit verſchwendet zu haben , ſoll nach

dem Ermeſſen des erwähnten Gerichtshofs beſtraft werden . Artikel 38.

Jeder Unteroffizier oder Soldat , dem von einem

vorgeſetten Offiziers bei einer , je nad der Art des Vergehens vom Rriegegericht feſtzuſtellenden Strafe wohnen. Artikel 43. Jeder Unteroffizier und Soldat ſoll bei dem Zapfenſtreich in ſein Quartier oder Belt zurückehren , widrigenfalls

er je nach der Art des Vergehens beſtraft wird. Artikel 44. Rein Offizier, Unteroffizier oder Soldat darf ver :

UUU

werk in thunlichſter Kürze vollendet werden , um ſeiner wichtigen

durch die Speculation. Vom Conſum hängt alio in erſter Reihe

Beſtimmung zu dienen. Seinen Hauptzweck hat ganz richtig die

der Erfolg des Marktes ab und dann erſt von dem faufmänniſchen

Weiherede des Hofpredigers Kögel hervorgehoben , mit den Worten : ,, Nicht trennen , was zuſammen gehört, wil der Canal, nein : einen ,

(Geſchick der Händler. Die Begründer des Marktes haben dies Tehr wohl erkannt und darum ihr beſonderes Augenmerk auf die : - Conſums in Deutichland gerichtet. was getrennt iſt, in freier ungehemmter Bahn, ein Wert Deutſcher Hebung des Frijchfijch Es iſt nun ein Verdienſt des zum beeideten Auctionator für Kraft, ein Spiegel Deutſcher Einheit.“ dicien Auctionsmarkt berufenen Herrn O. Platzmann , der die Mithülfe der Armee zur Befanntmachung des Secfiſches im Volke herbeigerufen hat. Derielbe bat – wie einen längeren Artikel

Die Aufnahme friſdier Seefiſdie in die Soldaten-: Verpflegung.

aus den Mittheilungen der Section des Teutſchen Fiſcherei :Vereins für Küſten : 41118 Sochieefiiderei über den Einzug des friſchen

weiſe noch eine gute Zukunft bevorſteht , ſo geben wir ihn hier wieder und

Seeſchiffes in die Soldatenfüche von H. Weth " 311 entnehmen iſt bereits eine ganze Reihe praftiſcher Verſuche mit der Abhaltung von Fiſchmahlzeiten bei verſchiedenen Truppentheilen gemacht und hat dabei überall das freundlichſte Entgegenkommen gefunden .

hoffen auch einige Mittheilungen aus den Reihen des Heeres jelbſt über

Der erſte diejer Verjudie fand bereits im November v. 3. bei

(Nachſtehenden Aufjat finden wir in der „ Magdeb. 3tg.“ ; da der: jelbe einen neuen Zweig der Heeres-Verpflegung behandelt, dem möglicher:

das Ergebniſ der angeſtellten Verſuche folgen laſſen zu fönnen . D. Red .)

Durd, die Zeitungen ging jüngſt die Nachridit, daß mit der Fiſchhalle in Hamburg etwa 100 Regiments- und Bataillong: Menagen wegen Fijd lieferung in Verbindung getreten ſeien. Es iſt dies eine Mittheilung, der eine größere Bedeutung innewohnt, als im erſten Augenblicke ericheint , denn es iſt damit ein Weg be: treten worden , welcher wie faum ein anderer berufen iſt, die Kenntniß der Seefiicipeijen uuid den Geſchmack an denſelben unter allen Schichten des Voltes zu verbreiten .

Wie wohl befannt, ſoll zur Gebung der Gochjeefiicherei in şamburg ein regelmäßiger Auctionsmarkt “ eingerichtet werden und damit ein Schritt geichehen , welcher zum erſten Male in Deutich :

einer Compagnie des Infanterie-Regiments Nr. 31 in Altona ſtatt und fiel in jeder Richtung jo befriedigend aus, dass das Commando des Regiments ſich veranlaßt jah , jedem der drei Bataillone die drei malige Abhaltung einer Fiichmahlzeit im ganzen Bataillon anzu: befehlen, um ein beſtimmteres Urtheil zu gewinnen. Obgleich zwei oder drei von dieren neun Mahlzeiten wegen der von der Falten

Witterung herbeigeführten sinappheit des Marktes nicht ausgeführt worden ſind , jo haben doch die übrigen das Reſultat des erſten Probeverjuches durchweg beſtätigt und ergeben , das die Einführung des friſchen Seefiiches in den Berpflegungsfreis der Truppen mög:

CO

1

lich , praftich und wilfommen jei .

(Genau ebenſo günſtig verliefen die hierauf im Januar an

f

land den Producenten mit dem Sandel und dem Conſun in eine geſtellten Proben beim Kaijer Franz-Negiment zu Berlin , bei dem directe, den gegenſeitigen Vortheil richtig abmeſjende Berührung 311 Jnfanterie-Negiment Nr. 48 in Butrin , und bei dem Garde: bringen beſtimmt iſt, umd von welchem wir die Herſtellung einer Fujaren -Regiment zu Potsdam . Ileberall wurde die Wahrnehmung wirklichen Fiſcherei- Induſtrie füglich erhoffen dürfen . Das Lebens-

gemacht, daß die Qualität der Fiiche gut und die Zubereitung in

element für einen derartigen Markt iſt die flotte Befriedigung des

den von Ferrn Platman gelieferten Rejjelit einfach und raich war . Die Mannichaften nahmen das Gericht mit Vergnügen, be

Conſums, nicht aber die Beherrſchung und der Wij brauch deſſelben fäumen , zur beſtimmten Zeit auf dem Parade: oder Erercierplate oder ſonſtigen durch den vorgeſetzten Offizier beſtimmten Sammelplätzen zu erſcheinen, es ſei denn, er wäre durch Krankheit oder ſonſt unver : meidlide limſtände daran verhindert worden ; noch darf er von den

genannten Pläßen ohne Erlaubniß jeines vorgeſetzten Offiziers, bevor er

ohne die Erlaubniß des vorgeſetzten Difiziers jeine Wache, ſeinen Zug

oder feine Abtheilung verläßt , jell dem Vergehen entiprediend durch kriegsgerichtlidies Urtheil beſtraft werden . Artifel 51. Rein Soldat oder Difizier joll ciner Perſon, die im Lager für die Garnison oder das Cantonement der Vereinigten

dienſtlid) entlaſſen worden , ſich fortbegeben. Die Strafe für das Ver-

Stanten: Armee

gehen wird je nad; bejonderen Umſtänden von dem Kriegsgericht feſt:

viſionen oder andere Lebensbedürfniſie itajit, bei Todesſtrafe oder

geſtellt.

einer vem Kriegsgericht feſtzuſtellenden anderweitigen Strafe , Gewalt

Artikel 45. Jeder Offizier oder Soldat , der bei einem Detache: ment auf der Wadie coer ſonſt im Dienſt betrunken angetroffen wird,

antbui.

foll cajſirt werden. Ein Unteroffizier oder Soldat , der ſich diejes Vergehens jduldig macht, ſoll körperlidie Züchtigung erhalten, wie ſie

idlecht bält , davonläuft oder iamlos ein Fort , einen Poſten oder

durd) kriegsgeriditliches Urtheil feſtgeſtellt wird. Artikel 46. Eine Wade , die auf dem Poſten ſchlafenó an: getroffen wird, oder die ihn verläßt , ohne ordnungemäßig abgelöſt zu

jein, joll Todesſtrafe oder ſolche Strafe erleiden, wie ſie durch kriegogerichtliches Urtheil feſtgeſtellt wird.

T:

Falls dieſelbe im Auslande ſtationirt iſt --- Pro:

Artikel 52. Ein Offizier oder Soldat , der ſich vor dem Feinde eine Wadie preisgiebt, die er oder Mehrere zu vertheidigen angewieſen waren , oder der Andere dazu mit Worten zu verführen judit , oder der ſeine Waffen und Munition wegwirft , oder der ſeinen Poſten oder die Fahnen des Raubes und der Plünderung halber verläßt, – fold ' ein Verbrecher ſoll , nadidem er ordnungsmäßig überführt worden,

Artikel 47. Rein zu einem Regiment, einer Sdwadron oder Compagnie gehöriger Soldat foll einen anderen bezahlen, um für ihn

die Todesſtrafe oder eine andere Strafe erleiden, wie ſie durdy Spruch eines allgemeinen Rriegsgerichts feſtgeſtellt werden wird. Artikel 53. Eine zu dem Heere der Vereinigten Staaten ge

den Dienſt zu thun, oder ſoll vom Dienſt, ausgenommen in Krank:

hörige Perſon , welche die Parole irgend Jemand verräth, der dieſelbe

‫ܕܠ ܐ‬

heits- oder Urlaubsfällen oder bei geſeßlichen Hinderniſſen, befreit werden, nady den Dienſtvorſchriften zu wiſſen nicht berechtigt iſt, oder eine und jeder Soldat , dem nachgewieſen worden, daß er einen anderen

Perſon , die ſich erdreiſtet, eine andere Parole weiter zu geben , als er

zur Dienſtleiſtung gemiethet habe, ebenſo jedes Detachement, das zur

empfangen hat , ſoll die Todesſtrafe oder eine anderweitige Strafe er:

Verrichtung der Dienſte eines andern bezahlt worden, ſoll nad dem leiden , wie jolche durch Spruch des Kriegsgerichts feſtzuſtellen iſt . Ermeſſen eines Regiment8-Kriegøgerichte beſtraft werden.

Artikel 48. Jeder Unteroffizier , der ſolde Stellvertretungen

Artikel 54. Jeder Offizier und Soldat bat fid im Quartier und auf dem Marſch ordentlich zu benehmen , und wer irgend an

duldet, ſoll degradirt, jeder Offizier aber, der derartige idylechte Vor:

Baumgrenzen , Parks, Gehegen , Fiſchteichen , Häuſern oder Gärten,

1

.

kommniſſe im Dienſt kennt und erlaubt, durd das Urtheil eines all: Kornfeldern , unzäunten Wieſen etwas verwüſtet oder verdirbt, oder gemeinen Kriegsgerichts beſtraft werden .

wer das Vereinigte Staaten -Bewohnern gehörige Eigenthum böswillig

Artikel 49. Wenn ein im Dienſt der Vereinigten Staaten zerſtört, es ſei denn auf Befehl des Commandeurs der Vereinigten ſtehender Offizier durd) Entladen von Feuerwaffen , Ziehen vom Säbel, Staaten-Armee, joll (abgeſehen von den Strafen, die durch das Civil: Trommelſchlagen oder in irgend einer anderen Weiſe im Lager, in

Geſetze verhängt we en) nach der Art und Gröge des Vergehens

der Garniſon oder im Cantonnement Veraulaſſung zu falſchem Adarm dur einUrtheil des Regiments- oder allgemeinen Kriegsgerichts be giebt, ſoll er die Todesſtrafe oder ſoldie Strafeerleiden, wie ſie durc | ſtraft werden . das Urtheil eines allgemeinen Kriegsgerichts beſtimmt wird .

Artikel 50. Jeder Offizier , der ohne dringende Urſache oder

( Fortſetung folgt.)

8‫ܕ‬

389

grüßten es als eine angenehme, wohlſchmeckende Abwechslung und

dem Königlich Preujijchen Kriegsminiſterium Bericht erſtattet und

deren raiche Erlernung eine Inſtruction, wonach jeder einigermaßen geübte Mannſchaftskoch ſofort an’s Werf gehen faun, den Truppen: theilen vom Auctionator zur Verfügung geſtellt wird . Es ſind freilich zwei beſondere Einſatzkeſjel erforderlich, die aber um ge

demſelben ſeine Abſicht hinſichtlich einer Herſtellung regelmäßiger

ringen Preis zu haben ſind , von denen jeder für je eine Com

Fiſchbezüge von dem Hamburger Auctionsmarkte ſeitens der Truppen:

pagnie ausreicht und gut in die jetzt vorhandenen Fleiſchkeſſel paßt.

empfanden vollkommene Sättigung, welche auch nachhaltig war. Herr Platzmann hat von dieſen Verſuchen und Rejultaten

theile ausführlich vorgetragen.

Ebenſo hat der Genannte dem

So ſind alio jetzt der Einführung des friichen Seefiſches in

Chef der Kaiſerlichen Admiralität eine Darlegung über das Project

die Armee die Wege gebahnt, und es iſt, faum zweifelhaft, daß die Folge die Erhebung des Seefiiches zu einer wahren Volfsipeije

unterbreitet. Von beiden hohen Behörden iſt dem Genannten eine wohlwollende lanterſtützung bereits bethätigt , reſpective zit: gejagt.

Bei der Einführung des friſchen Seefiſches iſt in Betracht 311 ziehen :

1 ) balz der Preis für die Fiiche einſchließlich Fracht ac. den pro Kopf und Mahlzeit ausgeſetzten Etat nicht überichreitet, 2) daß die Qualität der Waare eine tadelfreie iſt,

3) daß die Rocheinrichtungen anzunehmen , da werden muß , um

jein wird .

Feber Soldat , welcher während ſeiner activen Dienſt

zeit die Secfijch -Mahlzeiten fennen und ſchätzen gelernt hat , wird ſich den Genuß derjelben auch ſpäter nicht entgehen laſjen ; er wird danach trachten , für ſich und jeine Familie Seefiſche kaufen zu fönnen und das Gleiche auch ſeinen Freunden empfehlen , wobei ihn jeder neue , zur Reierve entlaſjener Jahrgang immer wieder unterſtützt. Damit fönnte dem Conſum diejenige breite Baſis ge !

Zubereitung einfach und mit den vorhandenen geben werden , auf welcher allein ſich eine wirkliche nationale See möglich iſt. Bei der Preisberechnung iſt zunächſt ficherci- Induſtrie entwickeln kann. Mögen dieſe Hoffnungen ſich dem Manne 12 Kilogramm Seejich gereicht verwirklichen ! eine nachhaltige Sättigung zu erzielen. Der Jila

halt dieſer Portion an Nährwerth überſteigt denjenigen der jetzt

üblichen Fleijchportion noch, wie er ihn aud ) an Gewicht um das Doppelte übertrijſt. Es ſoll dann als Niegel gelten , daſs der Preis für diejes halbe Rilo jich durchichnittlich auf 10 – 12 Pfennig am Marft ſtelle , wo denn die Fracht – je nach Entfernung

noch mit 1—3 Pfennig hinzufomnt. $ ierbei iſt zweierlei zu be : merken , nämlich , daj dieie Preisziffer ſich zit gewiſſen Zeiten und bei gewiſſen Umſtänden , jedenfalls aber nur ganz ſelten , einmal etwas höher , dagegen in vielen Fällen noch niedriger als ange geben ſtellen dürfte, und daß dieſe niedrige preistage jid) überhaupt nur dann erzielen laſjen wird , wenn die Truppen - Menagen bei

dem Hamburger oder irgend einem

anderen Auctionsmarkte als

Selbſtfäufer auftreten , ohne Sabei mit anderen Spelen als für

Fracht und Verpackung belaſtet zu jein , d. H. unter Fortfall der Agenten - Proviſion. Cine geringere Preisnotirung wird voraus : ſichtlich dann eintreten , wenn es gelingt, für einige an ſich vor:

trefitiche und empfehlenswerthe Fiichgattungen , welche bisher in

Deutſchland im Gegenſatze zu allen Nachbarvölkern mr geringe Beachtung gefunden haben , wie Nochen , Ruurrhahn 2c. bei der Armee den wohlverdienten Eingang zu ſchaffen. Die Bedingungen für den Hamburger Auctionsmarft verbieten dem Auctionator Herrn (s . Platzmann – den Betrieb jedes Fiich:Commiſſions: Geichäftes , auier für Beſtellungen von Staats: und Militär -Behörden , verpflichten ihn aber, dieie ohne jede Pro: viſion für ſich, d . h . mr gegen Berechnung ſeiner Auslagen für Fracht, Spedition und Verpackung , auszuführen. Hierdurch ſind alio die Truppen - Menagen in den Stand geſetzt, ihre Einkäufe direct vom Producenten ohne alle Handelsipejen zu beziehen und genießen dabei noch den aus dem Auctions - Princip reiultirenden Vortheil , für ihre Aufträge einen Marimal - Einkaufspreis vor: 1

Verſdiedenes. Das Plewna:Monument in Mosfait. Die Offiziere dcs Rujlijden Grenadier Corps batten beſchloſſen, zum Andenken an die am 28. November 1877 bei Plewna gefallenen Grenadiere in Bulgarien in der Nähe von Plewna ein Denkmal zu erridyten . Nad) einer neueren Beſtimmung wird nun dieſes Denkmal nidt, wie es anfänglid, beídloſſen war, in Bulgarien aufgeſtellt, fon: dern in Rußland, und zwar im ſogenannten Serzen Rußlands , in Moskau jeinen Standpunkt erhalten, wo das Grenadier Corps ſeinen ſtändigen Aufenthalt hat. llradie dieſer Aenderung iſt die jevige Spannung zwijden Rußland und Bulgarien . Am 6. Juni ( 26. Mai ) beidhäftigte ſidder Moskauer Stadt:

vorſtand mit dieſer Angelegenheit. Das pradytvolle Denkmal, das nach dem Plane Sderwuda's ausgearbeitet wurde, ſtellt dar : 1) einen wüthenden Vajdi -: Bozuk, der eine Bulgarijde Familie ab: id lachtet; 2) einen gebeugten Greis , einen Nujjijden Bauer , der darüber empört, ſeinem Schne dieſe Gruppe zeigt und ihn durd) in: weis auf ein Heiligenbild auffordert, die chriſtlidie Liebe ſtets hods zu halten ; 3) die Nieſenfigur eines Grenadiere , der einen Türkiſden Krieger niederwirft, indem er ihm den letzten Schlag verſett ; 4 ) einen

ſterbenden Grenadier , der einer Bulgarijden Frau die Sclavenkette

abreißt ; 5 ) ein Kreuz oberhalb eines Halbmonds, als Symbol des Sieges ; das Kreuz iſt mit der Krone des Czaren geziert. Das Dent: mal wird von Lorberkränzen umfaßt, weldie ſich am Kreuze empor ranken und hierdurd) anbeuten ſollen , daß die Religion es war, welde die Nuſſen zu ihren Heldenthaten begeiſtert hat. Auf dem oberen Theile des Denkmals ſind die Bildniſſe der Heiligen : Alerander Newski , Georgius, Midael und Stephan angebracht. Auf

ſchreiben zu fönnen , hinter welchem aber der Auctionator ſtets jeder der 4 Seiten des Denkmals befindet ſich folgende Aufjdrift in Beſtrebt ſein wird, nach Möglichkeit zurück zu bleiben. Eine Be:

Ruſſiſcher, Bulgariſcher, Serbiſcher und Rumäniſcher Sprade : ,,Die

ſorgniß , daß den Truppentheilen ſchlechte Qualitäten überſandt Ruſſijden Grenadiere ihren Kameraden, die in der rithmreichen Schlacht werden könnten, ſcheint ausgeſchlojjen. Der Auction markt iſt die directeſte Bezugsquelle, da ihm die Fiſche unmittelbar nach dem Fange zugehen, ſo daß der Verkauf direct aus dem Schiffe geſchieht

bice

bei Plewna am 28. November 1877 fielen .“ Die Höhe des Denk: mals beträgt 7 Klafter, die Breite mehr als 4 Klafter.

und ſomit eine überlagerte Waare nicht eingeführt werden fann. Die mit der Bahn anlangenden ausländiſchen Sendungen werden als folche beim Verkauf bezeichnet , für den Bedarf der Armee aber nicht verwendet. Auch kann man zu der Perſon des beeideten Auctionators das volle Vertrauen haben , daß er den Menagen nur friſche Waare ſenden wird. Das Kochen der Fiſche – von

einer anderen Zubereitung wird man bei der Armee wohl abſehen müſſen – iſt eine äußerſt einfache, faſt keinerlei Vorarbeiten er:

N a d r ich te n. Deutides Reid.

OMünchen , im Juni. [ Einführung der Infanterie: Au & rüſtung M/87 . - Eine Berichtigung, betreffend die Stodgriffe beim Trommeln. Seine Rönigliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweſer, bat durch Aller:

1

fordernde, rich in 8-10 Minuten vollziehende Manipulation , für 1 hödsſte Entſchließung vom 14. Mai die nachfolgenden Aenderungen D

..

390

in der Ausrüſtung des Heeres genehmigt und das Kriegøminiſterium zum Erlaß der Vollzugs-Beſtimmungen hierüber ermächtigt. A ) Für nachbezeichnete Ausrüſtungs: 2c. Stücke der Infanterie

defiliren werden. Den Oberbefehl über die Parade wird der Herzog

und Jäger gelangen neue Proben zur Einführung :

auf der Rhede von Spithead folgen, zu welcher 30 Panzerſchiffe, 20

von Cainbridge führen. Der Parade zu Aldershot wird am 23. Juli eine Flottenſdau

1 ) für das Rochgeſchirr,

große Kreuzer , 60 Ranonen-Boote und 60 Torpedo-Boote verſammelt

2) für die Patrontaſchen , 3) für den Leibriemen mit Schloß und Säbeltaſche,

werden. An die Flottenſdau ſollen ſich dann Seemanöver anſchließen. Anläßlich der Jubiläumsfeier hat die Königin alle wegen leichter

4) für die in's Feld mitzunehmende zweite Fußbekleidung ,

Disciplinar: Vergeben , Deſertion und ſonſtiger militäriſcher Vergehen

5) für den Brodbeutel,

im Gefängniß fißenden oder zu Gefängniß verurtheilten Land und Seejoldaten, Matroſen 2c . begnadigt.

für den Torniſter · mit eingehängtem Torniſterbeutel zur Aufnahme der eiſernen Lebensmittel - Portionen - und mit Tragegerüſt.

3talien.

7) Das Schanzzeug und die Feldflaſche werden unter Fortfall der bisherigen Tragriemen am Leibriemen , beziehungsweiſe am Brod:

* Nom , 16. Juni. [ Beabſichtigte Errichtung einer

beutel getragen ; die Schanzzeug-Futterale ſind thunlidiſt zu er:

Colonial - Truppe. ] Die Regierung hat der Rammer einen Ges

ſebentwurf zugehen laſſen, welcher die Schaffung einer ſtehenden Colonial:

leichtern .

mit der bisherigen Tragweiſe —, ſowie die in Ziffer 7 ent-

truppe zur Thatja die machen wil . Es handelt ſich um ein Corps von 5000 Mann, 018 durd Werbung aufgebracht und ergänzt wird.

haltene Beſtimmung für Erleichterung der Sdiangzeug- Futterale

Die Regierung fordert zu dieſem Zweck einen Credit von 20 000 000 Francs und erklärt im Uebrigen beſtimmt, daß sie bisherigen regel:

8) Die unter Ziffer 1 , 4 und 5 aufgeführten Proben - leştere

gelten auch für die Pioniere und für das Eiſenbahn -Bataillon.

B. Im Felde iſt von den Mannſchaften der Infanterie , der Jäger, der Pioniere und des Eiſenbahn : Bataillons am Helm M / 86 ſtatt der metallenen Schuppenketten ein ſchwarzer Leder - Riemen 311 tragen.

mäßigen Ausgaben für die Bejaķungen in Afrika unter keinen Um : ſtänden überſchritten werden ſollen . Was die Gründe anbelangt, welche dem Blane des Kricgøminiſters den Beifall der Kammer und des Publicums ſichern, ſo ſind dieſelben verſchiedener Art und werden von

Vorſtehende Allerhödyſte Entjdließung wurde mit dem Beifügen

der „ Cöln. Ztg .“ angegeben wie folgt : Neben der ſehr erklärliden

bekanntgegeben, daß die Proben zu den Ausrüſtungoſtücken M/87 dem :

Abneigung gegen die Verwendung junger Truppen aus dem Rahmen des ſtehenden Vecres , bie wenigſtens ein Jahr lang der glühenden

nächſt an die Truppentheile 2c . zur Ausgabe gelangen werden.

Die Vollzugs:Beſtimmungen des Kriegsminiſteriums ſollen nach:

Sonne an der Küſte des Rothen Meeres ausgcſetzt werden müſſen,

folgen.

ſprechen zunächſt Nückſichten des Dienſtes hüben und drüben mit. Die

Kürzlich ging die Mittheilung durch öffentlidie Blätter , daß der Regiments - Tambour des 1. Infanterie - Regiments König auf

Dienſtzeit iſt eine kurze. Die Mannſchaften haben weder hier noch

Befehl des Prinz-Regenten Luitpold nad Potsdam zum 1. Garde:

Zujammenhang wird auf beiden Seiten lockerer , als er ſein ſollte,

Regiment zu Fuß commandirt worden ſei, „ um das Preußijd Trom :

und die feſtipielige Ablöſung iſt unaufhörlid im Gange.

meln zu lernen " . Dieſe Nachridyt iſt unrichtig. Das Regiment hatte vielmehr den Bataillons - Tambour jol y des 3. Bataillons zur Bei-

und Nadiſdıb iſt ja auch bei einer geworbenen Truppe unvermeidlid ), allein die Bewegung wird bei längerer Dienſtzeit viel geringeren Ilm fang haben und dem entſprechend verringerten Koſtenaufwand erheijden.

wohnung der großen Frühjahrs-Paraden nach Berlin, beziehungsweije Potsdam geſandt, damit derſelbe die ſogenannten „ Stockgriffe" kennen

dort Zeit , ſid, in das feſte Gefüge ihrer Verbände einzuleben. Der Ablöſung

lernen ſolle. In Bayern ſind diejelben nämlia nicht einheitlid , ge-

Taheim wird der Dienſtbetrieb feinen ungeſtörten Verlauf nehmen , und in Afrika wird man in erhöhtem Grade den örtliden Verhält:

regelt , jeder Bataillons - Tambour hat vielmehr noch ſeine eigenen , oft

niſjen Redynung tragen und eine feſtgejdloſſene Kerntruppe körperlich

ſehr ſchwierigen und künſtlichen Griſje , mit denen er den Tambours und auch der Regiments-Muſik die Zeidyen giebt , wie es ähnlicy in Deſterreich und Frankreid) üblich iſt. Man kennt hier beiſpielsweiſe die Preußiſdie Sitte nicht, daß das ſogenannte Schlagzeug, die große Trommel – aud Pauke genannt – und die Türkijden Becken Becken ,, auf das Zeichen des Stabshautboiſten ( Capellmeiſters) anjalagen , die

voll entwickelter Leute ausbilden können.

Spielleute zum Parademarſch einſchlagen und die Muſifcapelle alsdann

einen Marid ſpielt. Hier iſt es gerade umgekehrt, indem der Bas

nehmungen zuzuſtrömen pflegten. Allein in dieſer Hinſicht dürften

taillons-Tambour dem Hautboiſten -Corpå mit hodigehobenem , verkehrt

die Erwartungen dod vielleicht zu hoch geſpannt jein . Denn zu kurzen,

gehaltenem Stode das Zeichen zum Einfalien giebt. Audy marjdirt

abenteuerlichen Freijd;arenzügen ſind zahlreiche Elemente bereit, denen

bei der Wadie - Ablöſung der Bayeriſche Capellmeiſter nicht mit , wie

die ſtraffe, idarfe Kriegszudit einer geworbenen Colonialtruppe ant

in Preußen , ſondern er findet ſich erſt zu den Muſikaufführungen

allerwenigſten Lockungen bietet. Immerhin aber wird der Plan des

vor der Wache ein. Duerpfeiffer kennt man bis jest in Bayern nocy

Generales Bertole Viale auch ohne dieſe Erwägungen nad per: diedenen Seiten hin genügende Vortheile gewähren, um als wünſdens werther Fortſchritt gegen den heutigen Zuſtand gelten zu können.

gar nidyt .

3

Was die eingeborenen Truppen anbetrifft, jo bat nad ben

Großbritannien .

A London, 19. Juni.

1

Man zweifelt nicht , daß bei

der Lage des Arbeitsmarktes in Italien , wo das Angebot die Nach: frage weit überwiegt, tüdytige Recruten in Menge dem neuen Colonial Corpu zuſtrömen werden. Von mandier Seite wird ſogar in dieſer Sinjidit der Plan des Kriegsminiſters als eine wirkliche Wohlthat, als ein Ausweg für beſchäftigungsloje, abenteuerluſtige Leute gepriejen und dabei auf die Scharen hingedeutet, die Garibaldi's unter:

-

1

[3ubilä umsfeier 3hrer Ma:

i eſtät der Königin.] Die 50jährige Regierungs - Jubiläumsfeier Ihrer Majeſtät der Königin idyeint in einer viel verſprechenden Weije fic entwickeln zu wollen .

Jhrer Majeſtät werden ſowohl von der Armee wie der Marine Ehrengaben dargebradyt werden.

neueſten Mittheilungen aus Maſjauah Oberſt Begni bereits eine Legion Bajchi-Bozuks organiſirt, und eine zweite Abtheilung ſoll unter

$

Og man Idris Aza demnädiſt gebildet werden . Abgeſehen von der neuen Colonialtruppe werden im Kriegøminiſterium die Vorarbeiten für eine Erpedition von 12 000 Mann getroffen ; die verſdiedenen

Commandoſtellen haben bereits Weiſungen über ihre Obliegenheiten

Die Offiziere von der Marine werden genaue ſilberne Modelle zweier Kriegsſchiffe, eins nach der

erhalten .

Bauart vom Jahre 1837 , das andere nad, der Bauart des Jahres

Dogali) beauftragt, einen Bericht über die Beſaßungen in Afrika aus:

Mittlerweile ſind Major della Noce und Hauptmannt

del

Midelini ( der einzige überlebende Offizier aus dem Gemepel von 你 如

1887, ſchenken, die zujammen 900 Unzen (etwa 25 Kilo)wiegen; zuarbeiten , und General Gené, der wieder in Rom weilt, hat fort die Armee dagegen wird der Königin kleine ſilberne Standbilder des währende Berathungen mit dem Kriegsminiſter.



verſtorbenen Prinz- Gemahls Albert , des Prinzen von Wales , des Herzog von Cambridge und des Herzoge von Connaught

Sdweden und Norwegen.

* Stocholm , 14. Juni . [ Rei d) 8tags -Verhandlungen

der

Jubiläumsfeier

9.

Juli

eine

willigen-Regiment, im Ganzenetwa80 000 Mann,vor derMonardhin 1daß der VorſchlagindererſtenRammer angenommen würde, in der

就 計

tags-Männern auf Veranſtalten des Marine-Miniſters eine Ausfahrt nach den Skären machte, war vom Staatsausſchuß nurmit einer Mehrheit von 13 gegen ' 11 Stimmen , von welchen leşteren 9 ber zweitenKammerangehörten, befürwortet worden . So war es gewiß,

Fortjeßung



Parade im Lager von Aldershot vor Ihrer Majeſtät der Königin ſtattfinden, an welcher von regulären Truppen 6 Brigaden Infanterie, eine Diviſion Cavallerie, 18 Feld-Batterien mit 100 Geſcüßen und ferner 2 Brigaden Miliz-Infanterie, ſowie Beſtandtheile vom 62. Frei

ale



große

über die Seewe Seewebr.] br.] Der Anjaß von 2868 000 Kronen zum Bau eines neuen Panzerboote nach dem Muſter der ,,Swea“, weldie, um ihre Vortrefflichkeit zu zeigen, vor ein paar Tagen mit den Reichs

輔 增

überreichen. Der Haupttag des Feſtes iſt bekanntlid, der 21. dieſes Monats, dods werden dieſem Tage nod) mehrere andere kaum weniger feſtliche folgen , allerdings in manchen Zwiſdienräumen. So jou

391

zweiten großem Wiederſtande begegnete. In der bei Vertheidigunge: jachen regelmäßig gefügigeren erſten Rammer waren es nur die Fort idhrittsmänner Mantell und Nedacteur Hedlund und der Freiherr Kelinko w ſtröm , welche dem Begehren des Miniſters ſich wider ſegten. Nachdem andere Mitglieder daſſelbe deſto lebhafter vertheidigt hatten , erfolgte die Bewilligung auf Vorſchlag des Sprechers ohne |

ichaffung der Corps-Artillerie , denn es kann eine Organiſation im Princip völlig richtig ſein , und die Umſtände nöthigen dennoch zeit: weiſe zur Abweichung von der Normalformation. Wir finden ja ganz dieſelbe Sache faſt in dem nunmehr längſt überwundenen Streitpunkte, ob Negiments-Verband nöthig ſei , ob man nur Brigaden , oder auch Diviſionen haben ſolle u . 1. w .

Abſtimmung. – In der zweiten Rammer bewieſen die Herren Nor:

Es würde zu weit führen, ſämmtliche Capitel der intereſſanten Sdrift durchzuſprechen. Sie müſſen geleſen werden, denn ſie enthalten

denfelt und Frid die Nothwendigkeit des neuen Fahrzeugs jo

ichlagend, daß der erſte Nedner der gegneriſchen Seite, P. Pehrjon , Anſichten über alle Fragen, welche die Artillerie und insbeſondere die die Wahrheit des Geſagten anerkennen mußte und ſid zur Begrün: Feldartillerie gegenwärtig bewegen und bringen im Ganzen nichts dung des Abídlags auf den im

Lande herrſchenden Wunſch nach

Neues.

Anzuerkennen aber bleibt es, daß der Herr Verfaſſer wieder:

Steuer-Erleichterung zurückzog. der cs den Vertretern unmöglich machte,

holt auf den Werth der Artillerie in den Schlachten der Zukunft hin:

3 Millionen für ein Panzerboot und 6 Millionen für ein neues Reichstagshaus zu bewilligen. Da mehrere Abgeordnete ſich in dieſem

weiſt , und daß er die Nothwendigkeit einer näheren Verbindung mit den anderen Waffen ganz beſonders betont und hervorhebt , daß die

Sinne erklärten,einer auch die Kriegstauglichkeit „ Swea" in Zweifel zog , nahm der Marineminiſter das Wort undderwiderlegte zu : nächſt Herrn Guſtafsſon , welcher ſich als Fachmann aufipielte

wendung der Feldartillerie, einheitlider Quelle entſtammen müſſen.

und dieRammer hatte überzeugen wollen , daß die Zeit der Panzer:

Verfaſſer Recht , wenn er wünſcht , daß ſein Buch auch von den An

ichiffe vorüber wäre.

gehörigen anderer Waffen geleſen werden möge. Unſere Taktik iſt

Dann beſchrieb er die Vorzüge der „ Swea ",

Befehle über die Verwendung aller Waffen, alſo auch über die Ver Darin liegt der Schwerpunkt der Sache. Und deshalb bat der

ihren Tiefgang, ihre Gejdwindigkeitund verhältniſmäßige Billigkeit. nidtſchwierig, im Gegentheil: ſehr einfach. Der Commandirende Allerdings baue das Ausland auch Fahrzeuge von 18 Knoten Ge: idwindigkeit ; wenn der Reidsstag die dazu erforderlichen 20 Millionen bewilligte, ſo fönnten wir gleichfalls joldhe Boote haben . Der Zeit

punkt wäre übrigens jcbt bei den billigen Preiſen beſonders paſſend zuin Baue, und wegen der ſchlechten Zeiten hätte die Regierung, wo

ſage ſeinem Artillerie - Führer nur : , Dort wil id angreifen “, dann wird die Artillerie gewiß ibre Sduldigkeit thun , namentlich wenn

ihr aud die erforderliche Zeit zum Anſegen der Batterien gelaſſen und die nothwendige Orientirung über die Gefechtslage ertheilt wird. Sonſt braudt dem Artillerie-Führer nichts gejagt zu werden, jebenfalls

es irgend möglich war, geſpart. Aber Panzerboote müßten wir haben, damit wir im Falle eines Krieges auf der Oſtſee nicht von einer

hat er ſich – und darin ſtimme ich mit dem Herrn Verfaſſer nicht jeglicher Nathídläge zu enthalten . Er iſt nach meiner überein

Großmadıt sans façon in Bejdylag genommmen würden , wie man

Anſicht eben nidt der Beirath des Commandirenden , ſondern ganz

mit wehrloſen Perſonen thäte. Nach dieſer mit großem Beifall aufs i einfadı ſein Untergebener, wie die anderen Commandeure audy. genommenen Rede mußte Guſtafsſon fich von ſeiner Fachmanns: Stellung zurückziehen , blieb aber bei ſeiner Mahnung zum Abſchlag. Ueber den Gegenſtand ward drei Stunden lang geſtritten. Der Führer der Landmänner : Partei , Danieldion , bekannte , daß es ſich hier

Neue Militär - Bibliographie .

nicht um eine Parteifrage , ſondern um eine vaterländiſche Sache han: delte , und daß der Ausſchuß fich für verpflichtet gehalten hätte , die

Bewilligung zu machen und lieber an anderen Stellen zu ſparen ; er ſelbſt würde wohl für ſeinen Beitritt getadelt werden , 08 gäbe aber

noch andere Erwägungen als Sparſamkeit.

A usführungsbeſtimmungen der Inſpektion der Jäger u . Schüßen zum Regulativ vom 1. Febr. 1887, betr. die geſchäftliche Behandlung der Angelegenheiten der auf Forſtverſorgung dienenden Jäger u. Schüßen. 4.

(38 S. )

Berlin , Mittler & Sohn. 75 Pi.

Dagegen ſprach der alte

Beſtimmungen F. die Difiziers-Nipiranten Schulen zur Heranbildung v.

Führer Karl 3fvarjon für Abidylag, weil das Panzerboot theuer

aus den Vorſdıriften, betr. die Drganiſation d. Landſturmes ( SS 16, 18

und unerprobt und die Zeiten ſchlecht wären , und da ihm eine ganze

Schar folgte, jo fiel die Abſtimmung mit 126 gegen 77 Stimmen für die Weigerung aus.

Von der gemeinſamen Abſtimmung beider

Rammern darf man nod hoffen , daß die erſte für die Bewilligung den Ausídlag gebe.

Offizieren f. den nicht activen Stand der f. f. Landwehr, nebſt e . Auszug u. 19 ), hinſichtlich Deſignirg. v . Civilperſonen f. Offiziersſtellen im Land ſturme. gr. 8. ( IV , 63 S.) Wien , Hof- u . Staatsdruckerei. 80 Pf. Brunner , Maj. gew . Lehr. Mor. Ritter v. , Leitfaden f. den Unterricht in der beſtändigen Befeſtigung . Zum Gebrauche in den t. f. Militär- Bil

dungs -Anſtalten , Cadeten - Schulen , dann f. Einjährig - Freiwillige bearb. (Mit 10 Taf. u . 7 Holzīdın. ] 3. [durch e. Anh. verm . Aufl. gr. 8. ( X , 126 S. ) Wien , Seidel & Sohn. 6 M. 20 Pi. Buddenbroc, (Gen.-Lieut. Frhr. v., Condition der Dienſt- Pferde. Wie werden die Dienſtpferde in guter Condition erhalten ? gr. 8. ( V, 41 S.) Hannover, Helwing's Verl . 1 M. 20 Pf.

K r it i k. Die Feldartillerie der Zukunft. Zeitgeinäjze Forịchungen. Berlin 1887. Friedrich Lichardt. 8. [ v. H. ] Der ungenannte Herr Verfaſſer wünſcht, daß ſeine Schrift hauptſädlid; auds von Difizieren der anderen Waffen geleſen werde, und er will dieſen vor Augen führen, „ wie Manches der Ar: tillerie noch fehlt , bevor ſie geworden iſt, was ſie in Zukunft werden muß."

40 Pf.

Degeni, Aler. v., drei Jahre Soldat. Ernſtes 1. Heiteres v. e. Landwehr

2. Aufl. 8. ( 122 S.) Leipzig, Reißner . 1 M. willige, Reſerve-Offizier -Aſpiranten u . Offiziere d. Beurlaubtenſtandes der mann.

Dilther , Maj. a. D., militäriſcher Dienſt-Unterricht F. einjährig Frei deutichen Infanterie . 17. Aufl. Nachträge 1-4.

Denn der Artilleriſt ſelbſt weiß, daß ihm noch vieles fehlt, wenn er auch Manches , was der Herr Verfaſſer wünjdt , vielfach gewiß nicht Dabin rehne ich den Wund des Verfaſſers auf Wegfall

der Corpo-Artillerie. Das Vorhandenjein einer ſoldien ausſchlaggebenden

Kraft in der Sand des commandirenden Generals wird Niemand

gr. 8. (37 u. 61 S.

m . eingedr. Abbildgn. u. 7 Steintaf.) Berlin, Mittler & Sohn. 75 Pf. Dolleczek , Hauptm . Lehr . Ant. , Geschichte der österreichiscben Ar tillerie von den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart. Nach authent.

u . grösstentheils officiellen Quellen verf.

Dieſer Ausſpruch allein muß der Sdrift Leſer zuführen, wenn auch nicht von den anderen Waffen, ſo doch ſicherlich von der eigenen. erſtrebt.

Cadetenich ulen , die f. f. Aufnahmsbedingungen u . Organiſation . Zu ſammengeſtellt aus der Schul- juſtruction f. das t. t. Heer, VIII. Theil. Berückſichtigt bis 1. Mai 1887. gr. 8. (49 S.) Wien, Seidel & Sohn.

2 Bde. gr. 8. ( VII, 734 S.

m . 2 Portr .- Taf.) Wien . (Seidel & Sohn . ) 20 M.

Gedanken üb. unſere Ausbildung. Ein Beitrag zur Ausbildung im Feld dienſt u. im Schießen. gr. 8. ( IV , 111 S. m. 1 Karte.) Hannover, Helwing's Verl. 2 M.

Inſtruktion üb. das Infanterie-Bewehr M 71.84 u.deſſen Munition . Für den Unterricht der Mannſchaften abgefaßt u. durch Abbildgn. erläutert von H. v. M. 6. u. 7. unveränd. Äufl. 8. (24 S.) Berlin , Liebel. 15 PF.

miſſen wollen . Ihre Verwendung muß aber dann auch unmittelbar von dem Commandirenden , beziehungsweije ſeinen dafür beſtimmten

Kugler, Frz., Geſchichte Friedrichs d. Großen . Mit 400 Illuſtr., gezeichnet v . Adf. Menzel. 3. Aufl. der bill. Volts -Ausg. 1. u. 2. Lfg. gr. 8. (S. 49_96.) Leipzig, Mendelsſohn. à 60 Pf.

Organe , dem Brigade - Commandeur, ausgehen. Hoffentlich iſt die jerige Organiſationdes Corpsartillerie-Negiments eine feineswege blei:

Witte , Oberſt 3. D. W., gemeinfaßliche Waffenlehre. Ein Hülfsbuch zum Selbſtunterricht. Mit 7 Taf. in Steindr. gr. 8. (X, 247 S:) Berlin,

bende, vielmehr nur vorübergehende Einrichtung, denn ein Regiment,

E. S. Mittler & Sohn. 5 M.

welchem imKriegjo ernſteAufgaben zufallen , ſollte bereits im Frieden feſtgefügt beſtehen und nicht erſt im Falle der Mobilmachung aus Elementen zweier Regimenter zuſammengeſtellt werden . Daß im

Feldzuge 1870/71 hinund wieder die Artillerie eines Corps einfach auf beide Diviſionen vertheilt wurde, iſt wohl kein Grund für Ab:

Berichtigung. In Nr. 48 der Aug. Milit.- Ztg . v. d. I. , Seite 381, Spalte 1. Zeile 7 von oben bitten wir „ Biegen " ſtatt „ Liegen " der Hanken zu leſen ,

392

-

A 11 3 e igen. Bei $. Hirzel in Leipzig iſt ſo eben erſchienen :

Shriften des Generals v. Goeben.

Sdh ar n horft.

Das Treffen bei Kiſſingen

Mar Lehmann.

Von

Erſter Theil . Bis zum Tilſiter Frieden.

am 10. Juli 1866. Dargeſtellt von

Mit einem Bildniſſe und drei Karten . gr. 8. Preis : Mk. 10 .

A. von Goeben , R. Preuß. General-Lieutenant und Diviſions :Commandeur.

Bweite durchgeſehene Auffage. 8.

broſch.

Im Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig iſt er

Preis 1 M. 60 Pf.

ichienen : Früher erſchien :

Betrachtungen über

Das Gefecht bei Dermbach am 3. Juli 1866.

militäriſche Verhältniſſe

Dargeſtellt von

der

A. von Goeben ,

Sciweiz.

R. Preuß. General-Lieutenant und Diviſions- Commandeur. brojd .

8.

Amicus Plato sed magis amica veritas. 8. Preis 80 Pfennig.

Preis 1 M. 50 Pf .

Eine Kritik der „Poſt“ über vorſtehend genannte kleine Schrift ſagt

Ferner erſchien :

Auguſt von Goeben. Eine Lebens- und Charakter - Skizze. Portrag , gehalten ain 10. Jahrestage der Sdilacht von St. Quentin

zuerſt in der zu Darmſtadt erſcheinenden Allgemeinen Militär- Zeitung bers öffentlicht worden und bekämpfen die in der Schrift : „ Das Vertheidigungs und Befeſtigungs -Syſtem derSchweiz (Bern, bei Haller )" im vorigen Jahre veröffentlichten Grundſäße, nach welchen außer zwei Central -Waffenpläßen und drei größeren Befeſtigungen noch 24 bis 26 Sperrforts hergeſtellt wer

im Militär:Caſino zu Köln von

Bernin , Großherzoglich Heffiſchem Bauptmann à la suite ber Infanterie, Redacteur der Allgemeinen Militär-Zeitung.

Mit Zuſäßen und Anmerkungen . Auf Wunſd aus der Allgemeinen Militär-Beitung beſonders abgedrukt Zweite Auffage. 8.

: „ Betrachtungen über Folgendes Dieje militäriſche Verhältniſſe der Schweiz " find

den ſollen. Man hat inzwiſchen in der Schweiz von der Ausführung dieſes die Mittel des Landes alzuſehr in Anſpruch nehmenden Landes-Befeſtigungs Entwurfs Abſtand genommen , zumalbei Annahme deſſelben jämmtliche Truppen znr Belebung der Befeſtigungen verwendetwerden müßten, und die rechtzeitige Herſtellung der zahlreichen Werte , welche durch den Landſturm

erſt bei eintretender Kriegsgefahr zur Verbindungder permanent ausgeführten Forts noch vor dem Ausbruch des Kriegs erbaut werden ſollen , wie audy

in der hier beſprochenen Sdirift überzeugend dargelegt wird , wahrſcheinlich nicht zu erreichen ſein würde. Daß die Schweiz durch Fortſeßungdes Wider ſtandes in dem Hochgebirge und Verwendung desLandſturmszum Guerilla Kriege einen in's Innere des Landes eingedrungenen Feind nicht zum Rüd zuge zwingen oder denſelben auch nur erheblichſchädigen kann, ſteht nach

Preis 1 M. 80 Pi .

dem geringen Erfolge der durch das Maſſen-Aufgebot in Frankreich zuſamments so eben erſchien in unſerem Verlage :

gebrachten Streitfräfte für unſere militäriſchen Leſer wohlohnehin außer Zweifel.

Der Infanterie-Pferdehalter. Anleitung

Wir empfehlen Allen , die ſich für die wichtige Frage einerNeuordnung der Schweizeriſchen Wehrverhältniffe näher intereſſiren , die kleine Schrift angelegentlich .

zur Heranbildung der Infanterie-Mannſchaften und Pferdeburſchen zum

Führen eines Reitpferdes im Dienſt – im Gefedyt im Terrain

Pferdetransport auf der Eiſenbahn.

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Der Manöverſtall.

SL

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Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann 3 ernin. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von 6. Otto's Hofbuchbrucerei in Darmſtadt,

BOP

E list

Ndgemeine

Militär- Zeitung, Zweiundſedjzigiter Jabrgang. No. 50.

1887.

Darmſtadt, 24. Juni.

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtags und Freitags . Preis des Jahrgangs 24 Mark, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte

richten, literariſche ac. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Die Aug. Milit.-Zeitung bringt auf der lekten Seite jeder Nummer

Anzeigen von allgemeinem Jntereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

) nhalt :

Aufſäte.

Das Gefeß , betreffend die Fürſorge für die Wittwen und Waiſen von Angehörigen des Reichsheeres und der Kaiſerlichen Marine.

Die

Mittheilungen des Wiener Kriegs- Årchivs. Nachrichten . Deutſches Reich. Brandenburg. [ Verſuch der Ueberbrüdung eines Havelarms durch eine Colonnen -Brücke aus natürlichem Material.] Kritit. Règlement du 29 juillet 1884 sur l'exercice et les manoeuvres de l'infanterie. Titre I et 11.

Feuilleton . Die Kriegsartifel der Armeen der Vereinigten Staaten während des Bürgerfriegs von 1861 – 65. (Fortſeßung.) Zur Beſprechung eingegangene Schriften. - Allgemeine Anzeigen .

Das Geſek, betreffend die Fürſorge für die Wittwen jährlichen Gehalts oder Wartegeldes oder der einmonatlichen und Waiſen von Angehörigen des Reidsheeres und

Penſion des Verſtorbenen ſind die Wittwen : und Waiſengeld-Bei

der Kaiſerlichen Marine.

träge gleichfalls zu entrichten . $ 4. Die Wittwen- und Waiſengeld-Beiträge betragen jähr

+ Unter dem 17.Juni hat Seine Majeſtät der Kaiſer ein Geſets lich drei Procent des penſionsfähigen Dienſteinkommens,des Warte erlaſſen , welches die Fürſorge für die Wittwen und Waiſen von Angehörigen des Reichsheeres und der Kaiſerlichen Marine regelt.

geldes oder der Penſion, mit der Maßgabe, daß der die Jahres ſumme von neuntauſend Marf des penſionsfähigen Dienſteinkommens

Daſſelbe hat folgenden Wortlaut : ,,Wir Wilhelm , von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer,

oder Wartegeldes und von fünftauſend Mart der Penſion über ſteigende Betrag nicht beitragspflichtig iſt.

König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Reichs , nach

Die in den SS 13 und 72 des Militär - Penſions:Geſetzes

erfolgter Zuſtimmung des Bundesraths und des Reichstags, erwähnten Penſions-Erhöhungen (Verſtümmelungs-Zulagen )bleiben was folgt : S 1. Offiziere, Aerzte im Offiziersrang und Beamte des

bei Berechnung der Wittwen- und Waiſengeld - Beiträge unberück

Reichsheeres und der Kaiſerlichen Marine, welche Dienſteinkommen

Von den Offizieren vom Hauptmann ( Rittmeiſter, Capitain: Lieutenant) zweiter Gehaltsclaſſe einſchließlich abwärts, den Aerzten und Beamten , welche vor Ertheilung des Heiraths - Conſenſes ein

oder Wartegeld aus der Reichscaſſe beziehen , und welchen beim

Eintritt der Vorausſegungen der Verſeßung in den Ruheſtand nach Erfüllung der erforderlichen Dienſtzeit Penſion aus der Reichscaſſe

.

ſichtigt.

beſtimmtes Privateinkommen oder Vermögen nachzuweiſen haben,

gebühren würde, ſowie in den Ruheſtand verſeşte Offiziere, Aerzte werden, wenn ſich dieſelben nicht verheirathet haben , die Beiträge im Offizie rsrang und Beamte des Reichsheeres und der Kaiſer:

bis zu anderweiter geſetzlicher Regelung nicht erhoben .

lichen Marine, welche kraft gefeßlichen Anſpruchs oder auf Grund S 5. Die Wittwen- und Waijengeld :Beiträge werden in den: des § 5 des Militär: Penſions: Gefeßes vom 27. Juni 1871 (Meichs- jenigen Theilbeträgen , in welchen das Dienſteinkommen, das Warte

Gefeßbi. S. 275 ) ,, beziehungsweiſe des §S 39 des Reichsbeamten: geld oder die Penſion zahlbar iſt, durch Einbehaltung eines ent Gefeßeß vom 31. März 1873 (Reichs-Geſetbl. S. 61 ) lebensläng: ſprechenden Theils dieſer Bezüge erhoben. liche Penſion aus der Reichscaſſe beziehen, ſind verpflichtet, Wittmen: und Waiſengeld- Beiträge zur Reichscaſſe zu entrichten .

Der einzubehaltende Theil iſt weder der Pfändung unter : worfen, noch bei der Ermittelung, ob und zu welchem Betrage die

S 2. Zur Entrichtung der Wittwen- und Waiſengeld:Beiträge Bezüge der Pfändung unterliegen, zu berechnen. ſind nicht verpflichtet :

1) Beamte , welche nur nebenamtlich im Neichsdienſt angeſtellt ſind ;

2 ) die katholiſchen Militär- und Marine Geiſtlichen . S 3. Von dem, den Hinterbliebenen eines zur Entrichtung

S 6. Die Verpflichtung zur Entrichtung der Wittwen- und Waijengeid-Beiträge erliſcht:

1 ) mit dem Tode des Verpflichteten , vorbehaltlich der im S 3 getroffenen Beſtimmungen : 2) wenn der Verpflichtete ohne Penſion aus dem Dienſt

von Wittwen- und Waiſengeld- Beiträgen Verpflichteten gebührenden ſcheidet, oder mit Belaſſung eines Theils derſelben aus dem Dienſt oder bewilligten Betrage des einmonatlichen, beziehungsweiſe diertel- | entlaſſen wird ;

394

des Todes des Beitragspflichtigen zum Bezuge von Wittmengeld

3) wenn der Verpflichtete in den Ruheſtand verſetzt wird

und ihm auf Grund des § 5 des Militär- Penſions-Geſetzes vom 27. Juni 1871 , beziehungsweiſe des S 39 des Reichsbeamten - Ge:

be

ſetzes vom 31. März 1873 eine Penſion auf beſtimmte Zeit be : willigt iſt;

4 ) für den Verpflichteten , welcher weder verheirathet iſt, noch unverheirathete eheliche oder durch nachgefolgte the legitimirte Kinder unter achtzehn Jahren beſigt, mit dem Zeitpunkte der Ver: feßung in den Ruheſtand; 5) für den penſionirten Verpflichteten mit dem Ablauf des:

nicht berechtigt war , ein Drittel des Wittwengeldes für jedes Kind . Waiſengeld wird für Kinder , welche in Militär-Erziehungs: Anſtalten aufgenommen worden ſind , uur zu demjenigen Betrage gezahlt , bis zu welchen für das betreffende Kind Penſionsgeld oder Erziehungsbeitrag an die Anſtalt zu entrichten iſt. S 11. Wittwen- und Waijengeld dürfen weder einzeln, noch zuſammen den Betrag der Penſion überſteigen, zu welcher der Ver: ſtorbene berechtigt geweien iſt oder berechtigt geweſen ſein würde,

wenn er am Todestage in den Ruheſtand verſekt wäre .

jenigen Monats, in welchem die unter Ziffer 4 bezeichnete Voraus: Bei Anwendung dieier Brichränkung werden das Wittwen: feßung zutrifft. Durch eine nach der Penſionirung geſchloſſene und das Waijengeld verhältniſzmäßig gekürzt . Ehe oder durch das Vorhandenſein von Kindern aus einer ſolchen

S 12. Bei dem Ansicheiden eines Wittwen: und Waijengeld

wird das Erlöſchen der Verpflichtung nicht gehindert . S 7. Die zur Zeit des Inkrafttretens dieſes Geſetzes pen :

Berechtigten erhöht ſich das Wittwen- oder Waijengeld der ver:

ſionirten Offiziere, Aerzte und Beamten, welche weder verheirathet

weit, als ſie ſich noch nicht im vollen Genuß der ihnen nach den

ſind , noch unverheirathete eheliche oder durch nachgefolgte Ehe legitimirte Kinder unter achtzehn Jahren beſitzen , ſind von Ent: richtung der Wittwen- und Waijengeld- Beiträge befreit . Eine nach der Penſionirung geſchloſjene Ehe, ſowie Kinder aus einer ſolchen

SS 9 bis 11 gebührenden Beträge befinden . $ 13. War die Wittwe mehr als fünfzehn Jahre jünger als der Verſtorbene , jo wird das ilach Maßgabe der SS 9 und 11 berechtigte Wittwvensgeld für jedes angefangene Jahr des Alters: unterſchiedes über fünfzehn bis einſchließlich fünfundzwanzig Jahre um ein Zwanzigſtel gefürzt. Auf den nach S 10 zu berechnenden Betrag des Waijengeldes ſind dieie Kürzungen des Waijengeldes

kommen hierbei nicht in Betracht.

S 8. Die Wittwe und die hinterbliebenen ehelichen oder durch

nachgefolgte Ehe legitimirten Kinder eintes zur Zeit ſeines Todes zur Entrichtung von Wittwen : nnd Waijengeld - Beiträgen Ver: pflichteten erhalten aus der Reichscaſje Wittwen- und Waiſengeld nach Maßgabe der nachfolgenden Beſtimmungen. S 9. Das Wittwengeld beſteht in dem dritten Theil der:

bleibenden Berechtigten von dem nächfolgenden Monat an info

ohne Einflus.

S 14. Bei Berechnung des Wittwen: ud Waijengeldes (SS 9 bis 13 ) bleiben die in den SS 13 und 72 des Militar

Penſions- Gejetzes erwähnten Banjions - Erhöhungen (Verſtümine:

jenigen Penſion , zu welcher der Verſtorbene berechtigt gewejen iſt

lungs- Zulagen ) ſtets, die in den SS 12 , 52 und 71 ebenda er:

oder berechtigt geweſen ſein würde, wenn er am Todestage in den

wähnten Penſions-Erhöhungen (Penſions: Zulagen ) in denjenigen

Nuheſtand verſetzt wäre.

Fällen unberücfjidhtigt , in welchen die Hinterbliebenen die in den

Das Wittwenigero joll jedoch, vorbehaltlich der im S 11 ver : ordneten Beſchränkung, mindeſtens einhundertundſechszig Mark be : tragen und eintauſendundſechshundert Mark nicht überſteigen . S 10. Das Waijengeld beträgt : 1 ) für Kinder, deren Mutter lebt und zur Zeit des Todes

SS 41 , 42, 95 und 96 ebenda erwähnten Beihülien ( Bewilligungen )

1

zu beanſpruchen haben .

$ 15. ſeinen Auipruch auf Wittwengeld hat die Wittwe,

wenn die Ehe mit dem verſtorbenen Beitrags -Pflichtigen innerhalb dreier Moitate vor jeinem Ableben geſchlorien und die Cheichließung

des Beitragspflichtigen zum Bezuge von Wittwengeld berechtigt

zu dem Zweck erfolgt iſt, in der Wittme den Bezug des Wittwen:

war , ein Fünftel des Wittwengeldes für jedes Kind; 2) für Kinder, deren Mutter nicht mehr lebt oder zur Zeit

geldes zu veridhaffen .

Die Kriegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten während des Bürgerkriegs von 1861–65 .

Reinen Anſpruch auf Wittwen : und Waijengeld haben die der Vereinigten Staaten : Armee im Felde dieren , ſind den Kriegs artifeln gleichfalls unterworfen. Artikel 61. Offiziere, die im Beſitz von Brevets oder Patenten

früheren Datums als das Regiment ſind , in welchem fie dienen, dürfen an Kriegsgerichten und Commandes , die aus verſchiedenen Artikel 55. Wenn ein Mitglied der Vereinigten Staaten -Armee, Corps entnommen werden, dem Alter ihres erſten Brevets oder Pu: ſobald folde in Feindesland liegt , einen vom commandirenden Offizier tents entſprediend theilnehmen , in dem Regiment aber , der Schwadron ( Fortjebung .)

ausgeſtellten Siderheitspaß nicht reſpectirt, jo joll berjelbe die Todes:

oder Compagnie , zu melden Sieje Offiziere gebören , dürfen ſie nur

ſtrafe erleiden .

ihrem

Artikel 56. Wer den Feind mit Geld, Lebensmitteln oder Mu:

Dienſtalter in dem

betreffenden Truppenkörper gemäß bei

Kriegsgerichten und Commandos Dienſte thun und einen Rang ein

nition unterſtützt, oder wiſſentlich demſelben Zuflucht gewährt, oder

nehmen .

ihn bejdşüşt , hat die Todesſtrafe oder ſolche Strafe verwirkt, wie ſie durd kriegsgerichtlidies Urtheil feſtgeſtellt wird . Artikel 57. Wer überführt wird , daß er direct oder indirect

ments verſdieocne Truppenkörper zuſammen Dienſte thun, ſo iſt von

mit dem Feinde in Correſpondenz geſtanden, oder ihm Nachrichten bat

zukommen laſſen, joll die Todesſtrafe oder foldie Strafe erleiden , wie fie Surdy den Sprud) eines Kriegsgerichts beſtimmt werden wird. Artikel 58. Alle in feindlichen Lagern , Städten , Forte oder

Artikel 62.

Wenn auf Märjden , Waden oder in Cantonne:

den Offizieren der ſeinem Patent nad höchſtſtehende Armee , Flotten:

oder Miliz-Offizier der Commandeur des Ganzeit und hat die nöthigen Dienſtbefehle zu erlaſſen , es ſei denn , der Präſident hätte in beſon : deren Fällen anderweitig verfügt.

Artikel 63.

Da die Pflichten der Ingenieure im Allgemeinen

Magazinen genommenen öffentlichen Vorräthe von Artillerie-Material, auf die hötyſten Preiſe der Kriegswiſſenſđịaft bejdränkt ſind , jo darf Munition , Uniformsſtücke , Fourage oder Proviſionen ſollen für den

man von ihnen nicht ungebührlicherweije Dienſtleiſtungen, die außer:

Dienſt der Vereinigten Staaten reſervirtwerden, für Mißachtung halb der unmittelbaren Sphäreihres Fachesliegen,verlangen, es ſei dieſer Beſtimmung iſt der commandirende Offizier verantwortlich . Artikel 59 .

Wird der Commandant einer Garniſon , einer

Feſtung oder eines Poſtens durd , die unter ſeinem Commando ſtehen

denn, der Präſident der Vereinigten Staaten habe hierzu ſpeciellen Befehl ertheilt ; es iſt ihnen jeder Beweis der Achtung zu zollen , zu

welcher ihr Nang in der Armee ſie namentlich berechtigt , und können

den Offiziere und Soldaten gezwungen , den Plaß dem Feinde zu überz ſie nach Gutbefinden des Präſidenten von einem Corps zum anderen geben oder ihn zu verlaſſen , so ſollen die Offiziere, Unteroffiziere mit entſpredjender Berütſichtigung ihres Hanges verjeßt werden . oder Soldaten , welche dieſes Verbrediens überführt werden, die Todes: 1

Artikel 64. Allgemeine Šriegøgerichte ſollen aus 5 bis 13

Offizieren beſtehen. Wenn es ohne weſentliche Beeinträchtigung des ſtrafe oder ſolche Strafe erleiden, wie ſie durch kriegsrechtliches Urtheil Dienſtes

dictirt werden wird . Artikel 60 . Ale

Marketender und zumn Lager Gehörigen , über:

haupt alle Perſonen , welche, obſchon nicht als wirkliche Soldaten, mit

geſchehen kann, ſoll die Zahl 13 feſtgehalten werden. Feber eine Heeres - Abtheilung coinmandirende

Artikel 65 .

General, oder ein Oberſt, der eine beſondere Abtheilung commandirt,

395

Wittwe und die hinterbliebenen Kinder eines penſionirten Beitrags2) für jede Waiſe außerdem mit dem Ablauf des Monats, Pflichtigen aus folcher Ehe , welche erſt nach der Verſegung des in welchem ſie das achtzehnte Lebensjahr vollendet. Beitrags: Pflichtigen in den Ruheſtand geſchloſſen iſt. S 21. Das Recht auf den Bezug des Wittwen- und Waiſen S 16. Stirbt ein zur Entrichtung von Wittwen- und Waijen : geldes ruht, wenn der Berechtigte das Deutſche Indigenat verliert, geld:Beiträgen Verpflichteter, welchem , wenn er am Todestage in bis zur etwaigen Wiedererlangung deſſelben. den Nuheſtand verſeßt wäre , auf Grund des S 5 des Militär: S 22. Mit den aus § 16 ſich ergebenden Maßgaben erfolgt Penſions: Geſekes vom 27. Juni 1871 , beziehungsweije des S 39 die Beſtimmung darüber , ob und welches Wittwen- und Waiſen: des Reichsbeamten - Geleges vom 31. März 1873 eine Penſion hätte

geld der Wittwe und den Waiſen eines Beitragspflichtigen zuſteht,

bewilligt werden können , io fann der Wittwe und den Waiſen deſſelben Wittwen- und Waijengeld durch den Reichsfangler bewilligt

durch die oberſte Militär - Verwaltungs - Behörde des Contingents, beziehungsweiſe den Chef der Kaiſerlichen Admiralitat, welche die werden . Befugniß zu ſolcher Beſtimmung auf die höhere Reichsbehörde Stirbt ein zur Entrichtung von Wittwen- und Waijengeld: übertragen können. Beiträgen Verpflichteter, welchem nach S 20 Abjaş 3, SS 24 und $ 23. Das den Hinterbliebenen eines Beitrags = Pflichtigen 25 des Militär: Penſions- Gefeßes vom 27. Juni 1871 , beziehungs: zu bewilligende Wittwen: uno Waijengeld darf nicht hinter dem weije SS 50 und 52 des Reichsbeamten - Geſetzes vom 31. März jenigen Betrage zurückbleiben , welcher denſelben nach den bis zum 1873 im Falle ſeiner Verjeßung in den Nuheſtand die Anrechnung Inkrafttreten dieſes Geſetzes für ſie geltenden Beſtimmungen aus gewiſſer Zeiten auf die in Betracht kommende Dienſtzeit hätte be- der Reichscaſſe hätte gewährt werden müſſen, wenn der Beitrags willigt werden können, ſo iſt der Reichskanzler befugt, eine ſolche Pflichtige vor dieſem Zeitpunkt geſtorben wäre. Anrechnung auch bei Feſtießung des Wittmen : und Waijengeldes S 24. Die SS 8 bis 23 finden auf die Angehörigen eines in Folge eines Feldzuges oder in Folge des Unterganges oder zuzulaſſen . S 17. Die Zahlung des Wittwen- und Waiſengeldes beginnt Bericholenjeins eines Schiffes der Kaiſerlichen Marine vermigten mit dem Ablauf des Gnadenmonats oder des Gnadenquartals. Beitrags- Pflichtigen Anwendung, wenn nach dem Ermeſſen der S 18. Das Wittwen- und Waijengeld wird monatlich im oberſten Militär-Verwaltungs- Behörde des Contingents, beziehungs .

.

voraus gezahlt .

An wen die Zahlung gültig zu leiſten iſt, bez

weije des Chefs der Raijerlichen Admiralität das Ableben des Ver:

ſtimmt die oberſte Militär-Verwaltungs- Behörde des Contingents, beziehungsweiſe der Chef der Kaiſerlichen Admiralität, welche die

miſten mit hoher Wahrſcheinlichkeit anzunehmen iſt. S 25. Offiziere , Nerzte und Beamte , welche nach den Be

Befugniß zu folder Beſtimmung auf andere Behörden libertragen

ſtimmungen dieſes Gejetzes Wittwen: und Waiſengeld - Beiträge zu .

können .

entrichten haben , ſind nicht verpflichtet, einer Militär- oder Landes: Nicht abgehobene Theilbeträge des Wittwen- und Waiſen : beamten - Wittwencaīje oder der ſonſtigen Veranſtaltung eines geldes verjähren binnen vier Jahren , vom Tage ihrer Fälligkeit Bundesſtaats zur Verjorgung der Hinterbliebenen von Beamten

an gerechnet, zum Vortheil der Reichscaſje.

S 19. Das Wittwen- und Waiſengeld fann mit rechtlicher

beizutreten. S 26. Diejenigen nach den Beſtimmungen dieſes Geſetzes

Wirkung weder abgetreten, noch verpfändet oder ſonſt übertragen

zur Entrichtung von Wittwen- uiid Waijengeld - Beiträgen Ver

werden .

pflichteten , welche Mitglieder einer der im $ 25 bezeichneten Landes

S 20. Das Necht auf den Bezug des Wittwen- und Waiſen:

Anſtalten und derſelben nicht erſt nach der Verfündigung dieſes

geldes erliſcht: 1 ) für jeden Berechtigten mit dem Ablauf des Monats , in

Geſetzes beigetreten ſind , bleiben , wenn ſie binnen drei Monaten

nach dem Jikrafttreten dieſes (Sieſetzes durch eine ichriftliche Er

welchem er ſich verheirathet over ſtirbt;

klärung für ihre etwaigen fünftigen Winterbliebenen auf das in

darf erforderlichen Falls allgemeine Kriegsgerichte zuſammenberufen.

den Präſidenten der Vereinigten Staaten eingereicht und von demſelben

von Verbrechen einer oder der anderen Militär -Branche zuſammentreten, und in ſolchen Fällen ſind die Befehle des älteſten Offiziers von dem einen oder anderen Corps , welcher gegenwärtig und vor driftsmäßig autoriſirt iſt, anzunehmen und zu befolgen. Artikel 69. Der Xuditeur oder eine von ihm , oder von dem General, oder von dem commandirenden Offizier der Armee , des Detachements oder der Garniſon beauftragte Berion joll im Namen der Vereinigten Staaten als Kläger auftreten , joll jedoch ander ſeits audy als Anwalt des Gejangenen inſoweit fungiren , als er,

beſtätigt oder verworfen worden ſind.

Alle anderen Urtheile können

nachdem der Gefangene die Klage . Beantwortung abgegeben , ſolche

durch den Difizier, der das Kriegøgeridit zuſammenrief oder den zeitigen

Fragen an Zeugen oder den Gefangenen ſelbſt beanſtandet, deren

Das Urtheil muß zur Beſtätigung dem Offizier, der das Gericht zuſammenrief oder dem zeitigen Truppen -Commandeur nebſt den ProceßVerhandlungen vorgelegt werden . Das Urtheil darf ſidy jedoch in

Friedenszeiten weder auf Todesſtrafe, noch die Entlaſſung des Offiziers erſtrecken , auch darf daſſelbe in Kriege- wie in Friedenszeiten nicht zur Ausführung kommen , wenn es einen General betrifft, ohne daß

die ganzen Verhandlungen zuvor dem Kriegsminiſter zur Vorlage an

!

Commandeur, je nach den vorliegenden Verhältniſſen, beſtätigt und zur Beantwortung für den lekteren präjudizirlich werden müßte ; audy hat er von jedem Mitglied des Gerichtshofes, bevor der Teştere zu irgend Ausführung gebracht werden. Artikel 66. Jeder ein Regiment oder ein Corps commandirende Offizier kann für ſein eigenes Negiment oder Corp8 Kriegsgerichte, die aus 3 Offizieren beſtehen und kein Capital-Verbrechen zu unter: ſuden und zu beſtrafen haben, berufen. Zu demſelben Zwede können ale Offiziere, die als Commandanten in Garniſonen, Forts, Caſernen

zu leiſten iſt.

oder anderen Pläßen , wo die Truppen aus verſchiedenen Corps zu : ſammengeſeßt find, fungiren , Kriegegerichte verſammeln , die aus 3 Offizieren beſtehen und auf Grund ihrer Entſcheidungen das Urtheil

dem Sad verhalt gemäß beſchließen und daß Sie vorſchriftemäßig

.

!

zu fällen haben.

Artikel 67. Rein Garniſons- oder Regimento-Kriegsgericht hat die Befugniß , über Capitalſachen zu verhandeln oder Offiziere vor

einer Handlung ſchreitet, den folgenden Eid abzunehmen, welcher eben: falls durch, die Mitglieder der Regiments- und Garniſons-Gerichtshöfe Artikel 70. Sie A. B. dwören , baß Sie die vorliegende Sache zwiſchen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und den I

Unterſuchungs-Gefangenen wohl und getreulid, unterſuchen und darüber Gerechtigkeit üben wollen , wie es in dem Geſetz behufs Feſtſtellung der Regeln und Vorſdýriften für die Disciplin der Vereinigten Staaten : Armee vorgeſchrieben iſt, ohne Parteilichkeit, Gunſt oder Zuneigung, 1

und daß , wenn irgend ein Zweifel entſtehen ſollte , welder in dem erwähnten Geſeke jeine Erklärung nicht findet, Sie Ihrem Gewiſſen 1

ſein Forum ziehen , auch darf daſſelbe keine größere Strafe als eine einmonatliche Solds-Entziehung verhängen , ebenſowenig einem Unter: gemäß nach beſtem Verſtändniß und dem Kriegsbraudje in ähnlichen 1

offizier und Soldaten für längere Zeit als einen Monat zur Ein-: Fällen entſprechend entſcheiden wollen ; und Sie ſchwören ferner, daß kerkerung und harten Arbeit verurtheilen . Sie den Gerichtsſpruch nicht eher verbreiten wollen, als bis derſelbe Artikel 68. Wenn es für den öffentlichen Dienſt geeignet und durch die vorſchriftømäßige Behörde publicirt worden iſt; ebenſowenig nöthig erſcheint, ſo ſollen Marine - Offiziere mit den Offizieren der wollen Sie das Votum oder die Anſicht eines Mitgliebes des Kriegs 1

Land-Armee behufs Ábhaltungeines Kriegsgerichte und Aburtheilung gerichts kundmachenoder aufdeđen , es ſeidenn , es wäre erforderlich,

396

den SS 8 ff. beſtimmte Wittwen- und Waiſengeld verzichten , von Entrichtung der im S 4 beſtimmten Wittwen- und WaijengeldBeiträge befreit. Anderenfalls ſind ſie berechtigt, aus der Landes : Anſtalt auszuſcheiden.

$ 27. Diejenigen nach den Beſtimmungen dieſes Geſetzes zur Entrichtung von Wittwen- und Waijengeld - Beiträgen Ber : pflichteten, welche vor der Verkündigung dieſes Gefeßes auf ihren Todesfall ihren Ehefrauen oder Kindern eine Leibrente oder ein Capital, oder ihren geſetzlichen Erben ein Capital bei einer PrivatVerſicherungs-Geſellſchaft oder bei der Lebens -Verſicherungs-Anſtalt

S 30. Ueber Vermögens- Beſtände der Militär-Wittwencaſſen, welche ſich nach Erfüllung der ihnen obliegenden Verpflichtungen ergeben , wird durch den Reichshaushalts - Etat Beſtimmung ge troffen, ſofern und ſoweit nicht Anſprüche einzelner Bundesſtaaten

oder wohlerworbene Rechte Dritter dem entgegenſtehen. Daſſelbe findet ſtatt hinſichtlich der Weberichüſſe jolcher Caſjen , welche ſich vor Aufhebung derſelben ergeben .

S 31. 1 ) Unter den in den Ruheſtand verſeşten Offizieren und Aerzten ſind im Sinne dieſes Geſeges nicht nur die mit Penſion verabichiedeten , ſondern auch die mit Penſion zur Dis:

für die Armee und Marine verſichert haben , können , falls dieſe poſiton geſtellten Offiziere und Aerzte zu verſtehen . Verſicherung zur Zeit des Inkrafttretens dieſes Geſeßes noch be: 2) Auf die mit Penſion verabſchiedeten oder zur Dispoſition ſteht, und wenn ſie binnen drei Monaten nach dieſem Zeitpunkte durch eine ſchriftliche Erklärung für ihre etwaigen künftigen Hinter:

geſtellten Offiziere und Aerzte, ſowie auf die penſionirten Beamten finden im Falle ihrer Wiederanſtellung im activen Dienſt , wenn

bliebenen auf das in den SS 8 ff. beſtimmte Wittwen- und Waiſen: diejelbe nicht nur auf beſtimmte Zeit oder für die Dauer des geld verzichten, durch die oberſte Militär-Verwaltungs -Behörde des

Contingents, beziehungsweiſe den Chef der Kaijerlichen Admiralität

mobilen Verhältniſſes erfolgt iſt, die für active Difiziere, Aerzte und Beamte gegebenen Beſtimmungen Anwendung. S 32. Die Beſtimmungen dieies Gejezes finden auf die

von Entrichtung der Wittwen- und Waiſengeld-Beiträge befreit werden . Die näheren Vorausſetzungen , unter denen eine ſolche Be- Ingenieure des Soldatenſtandes der Kaiſerlichen Marine gleichfalls freiung zuläſſig, ſowie die Bedingungen , von welchen dieſelbe ab- Anwendung. hängig zu machen iſt, beſtimmt der Reichsfanzler. Sie finden ferner hinſichtlich des Reichshreres auf die Zeug S 28. Die in den SS 26 und 27 beſtimmte dreimonatliche feldwebel, Zeugſergeanten, Wallmeiſter und Regiſtratoren bei den Friſt kann für einzelne Offiziere, Aerzte und Beamte der Kaijer: General :Commandos, hinſichtlich der Raiſerlichen Marine auf die lichen Marine durch den Neichskanzler angemeſſen verlängert werden . Deckoffiziere, Zeugfeldwebel und Zeug-Obermaate Anwendung. S 29. Neue Mitglieder dürfen in die Militär-Wittwencaſſen S 33. Die Wittwen und die hinterbliebenen ehelichen oder nicht mehr aufgenommen werden . durch nachgefolgte Ehe legitimirten Kinder cines in der Zeit vom Eine Erhöhung der bei dieſen Caſſen von ſolchen Mitgliedern 1. April 1882 bis zum Infrafttreten dieſes Geſetzes verſtorbenen verſicherten Penſionen , weldie Wittwen- und Waiſengeld - Beiträge Angehörigen des Reichsheeres oder der Kaijerlichen Marine, welcher,

auf Grund dieſes Geſetzes zu entrichten haben , iſt unzuläſiig.

wenn jolches bereits mit dem 1. April 1892 verbindliche Kraft

Iſt nach den für eine Landes -Anſtalt geltenden Normen die Höhe der Beitragspflicht, ſowie der Wittwen- und Waiſen Penſionen von Dienſtzeit, Dienſtrang oder Dienſteinkommen abhängig , ſo werden, wenn nicht nach Maßgabe des S 26 der Verpflichtete auf

erlangt hätte, zur Zeit ſeines Todes zur Entrichtung von Wittwen und Waijengeld- Beiträgen verpflichtet geweſen wäre, erhalten vom Tage des Jukrafttretenis dieſes Geſetzes ab gleichfalls Wittwen

und Waijengeld aus der Reichscaiſe nach Maßgabe der SS 9 ff.

das Wittwen- und Waiſengeld verzichtet hat , für die fernere Bei-

Bei der Feſtiebung wird, wenn der Ehegatte, beziehungsweiſe

tragspflicht zur Landes-Anſtalt und Verechnung der von dieſer zu

Vater vor dem Infrafttreten der Geſetze vom 21. April 1836,

leiſtenden Wittwen- und Waijen Penſionen Dienſtzeit, Dienſtrang

betreffend die Abänderung des Militär-Penſions -Geſetzes vom 27.

und Dienſteinkommen nur inſoweit in Anjat gebracht, als ſie bei dem Infrafttreten des gegenwärtigen Geſetzes erreicht waren .

Juni 1871 ( Neiths-Geſetzbl. S. 78) und betreffend die Abänderung

des Reichsbeamten -Geſetz cs u . (Nteich 3- (Geſetzbl. 5. 80) , verſtorben

vor einein Kriegsgericht als Zeuge darüber Auskunft zu geben . So || Artikel 74. Bei Unterſuchungen vor Kriegsgerichten , in Saten, helfe Ihnen Gott. " - Sobald der Eid den einzelnen Mitgliedern die nicht Capitaljaden ſind, kann die A13jage von Zeugen, die nicht abgenommen worden , hat der Präſident des Gerichtshofes ben Auditeur

oder deſſen Stellvertreter den Eid in folgender Forin leiſten zu laſſen : ,,Sie A. B. idywören , daß Sie das Votum oder die Anſicht irgend eines Mitgliedes dieſes Kriegsgeridyts weder fundmadyen , noch aufdecken

in der Linie oder dem Stabe der Armee ſtehen , vor einem Friedens richter abgelegt und vorgeleſen werden , vorausgeſetzt , der Ankläger und Angeklagte ſind dabei gegenwärtig oder vorjæriftsmäßig darüber in

wollent, es jei denn , Sie hätten vor einem Gerichtshof im vorſchrift :

Renntniß geſetzt. Artikel 75 .

mäßigen Rechtsverfahren als Zeuge darüber Auskunft zu geben ;

Kriegsgericht gezogen werden , deſſen Mitglieder überdies , wenn irgend

Ein Offizier durf nur vor ein allgemeines

ebenſowenig wollen Sie den Spruch des Gerichts irgend Jemand an :

möglich, von keinem geringeren Mange als der Angeklagte ſein müßen. Ebenjowenig jollen Unterſuchungs : Vorhandlungen : anders als in den vorſdriftsmäßig durch) lettere kund gemacht wird. So helie Ihnen Gott. " Stunden zwijdtyen 8 Uhr Morgens ud 3 Uhr Nachmittags geführt Artikel 70. Wenn ein vor einem allgemeinen Kriegogericht werden , ſoldie Sachen ausgenommen , wo nach der Meinung des angeklagter Gefangener aus ſtörriſcher und vorbedachter Abſicht keine das Kriegsgericht berufenden Offiziers jofort ein Erempel ſtatuirt ders als der vorgeſcriebenen Behörde mittheilen , bis daß derjelbe

oder dem Gegenſtande nicht anpaſſende Antworten geben ſollte , jo bat

der Gerichtshof mit der Unterſudjung und Aburtheilung vorzugehen , als wenn der Gefangene regelredyt nicht duldig " plädirt hätte. Artikel 71 . Wenn ein Mitglied von dem Angeklagten ver:

worfen werden ſollte, ſo müſſen die Gründe darüber angegeben werden , worauf dann der Gerichtshof nach reiflicher Berathung über die Angemeſſen:

heit oder Rechtegültigkeit dieſer Gründe ſich zu erklären und demgemäß zu entſcheiden hat ; jedoch ſoll nicht mehr als die Zurückweiſung eines

Mitgliedes zu derſelben Zeit von dem Gerichtshofe angenommen werden. Artikel 72.

Alle Mitglieder eines Kriegsgerichts haben fich

mit Anſtand und Ruhe zu benehmen ; bei Abgabe der Boten iſt mit

dem Offizier, deſſen Patent vom jüngeren Datum iſt, zu beginnen. Artikel 73. Alle Perſonen , die vor einem Kriegsgericht Zeugniß abzulegen haben , ſind in der folgenden Form zu vereidigen : „, Sie jd wören oder beſtätigen (je nach dem Fall), daß das Zeugniß, welches

Sie in der vorliegenden Sache abgeben werden , die Wahrheit , die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit iſt. Gott."

So helfe Jinen

werden ſoll .

Artikel 76.

Niemand darf ſit drohender Worte, Zeichen oder

Geberden in Gegenwart eines Kriegsgerichte bedienen, oder Unordnung oder Aufruhr verurſadyen, oder ſeine Verhandlungen ſtören , auf die Gefahr hin, von demſelben Kriegogeridyte nach Befinden beſtraft zu werden. 1

Artikel 77. Wird ein Offizier eines Verbrechenis angeklagt, ſo ſoll er arretirt und in ſeiner Caſerne , ſeinen Quartier oder Zelt abgeſchloſſen werden ; er hat ſeinen Degen an den commandirinden Offizier abzugeben , und wenn ein Offizier ſeinen Arreſt verlaſſen ſollte, bevor er durch ſeinen vorgejekten oder einen höheren Oifizier in Freiheit geſetzt worden iſt, ſo joli derſelbe caſſirt werden. Artikel 78. Unteroffiziere und Soldaten , welche eines Ver: brechens angeklagt worden ſind, follen bis zur Unterſuchung vor einem

Kriegsgericht oder jo lange eingeſperrt werden,, bis ſie durch die com petente Behördc freigelaſſen worden ſind. (Sdluß folgt.)

397

iſt, unter Berückſichtigung des § 14 die Penſions-Gebühr nach den Beſtimmungen dieſer Geſetze zu Grunde gelegt, ſofern der Ehegatte, Beziehungsweiſe Vater von den Wohlthaten der letzteren betroffen

ginnenden Halbjahres,, in welchem der diesjällige ſchriftliche Antrag hier eingeht, entrichtet werden. Bei dem Eingange derartiger An: träge noch bis Ende September 8. J. werden indeß die bisherigen

worden wäre, falls er deren Infrafttreten erlebt hätte. Von dem nach dieſen Beſtimmungen den Wittwen zuſtehenden Wittwengelde wird vorweg der Betrag derjenigen Leiſtungen in Albzug gebracht, welchen der verſtorbene Ehegatte perpflichtet ge-

Beiträge nur bis Ende Juni 8. J. eingezogen werden . 5) Den betreffenden Mitgliedern gegenüber bleiben die Ver:

weſen wäre zu tragen, wenn dieſes Geſetz bereits mit dem 1. April 1882 in Kraft getreten ſein würde.

$ 34. Ueber die auf Grund dieſes Geſetzes erhobenen Rechts : anſprüche auf Wittwen- und Waiſengeld findet der Rechtgweg, und zwar, ſoweit nicht die Beſtimmungen der SS 149 ff . des Reich :

pflichtungen der Anſtalt bis zu denjenigen. Zeitpunkten in Kraft, bis zu welcher die Beiträge nach 4 311 entrichten ſind.

6) Eine Vergütung für den erfolgten Austritt oder die er folgte Penſions: Ermäßigung iſt in feinem Falle zuläſſig . B. Bormals Kurfürſtlich Seſliche Militär - Wittwen- und

Waiſen-Anſtalt und vormals Herzoglich Naſſauiſche Offizier -Wittwen und Waijencaſje.

7 ) Den Mitgliedern dieſer beiden Anſtalten iſt nur der gänz. Maßgaben ſtatt, welche für die gerichtliche Geltendmachung von liche Austritt aus denſelben , aber nicht der Rücktritt in eine ges Penſionsanſprüchen des beitragspflichtigen Ehemannes oder Vaters '! ringere Beitrags:Abtheilung, beziehungsweiſe die Beitragsleiſtung vorgeſchrieben ſind . von einem niedrigeren als dem zeitigen penjionsfähigen Dienſtein S 35. Vorſtehende Beſtimmungen kommen in Bayern nach komunen geſtattet, weil die für die beiden Anſtalten geltenden Sta Maßgabe des Bindniſz - Vertrages vom 23. November 1870 tuten die Höhe der Wittwen- und Waiſen Penſionen von Dienſt rang, Dienſteinkommen und beziehungsweiſe Dienſtzeit der Mit ( Bundes:Gejetbl. 1871 S. 9) zur Anwendung. beamten -Geſetzes vom 31. März 1873 Plaß greifen , init denſelben

Inſoweit in Bayern für einzelne Beamten - Rategorien be : glieder abhängig machen . Auf den Austritt findet das vorſtehend fondere, von den reichsgeſetzlichen Beſtimmungen abweidhendePenſions-

unter 2, 4, 5 und 6 Gejagte entſprechende Anwendung, mit der 1

Normen beſtehen, bleibt landesrechtlicher Beſtinimung vorbehalten,

Maßgabe, daß die Belegung der diesfälligen Anträge mit Aufnahme:

auch für dieſe Kategorien eine Bemejjung des Wittwen : und

ſcheinen unterbleibt, da jolche nicht ertheilt ſind.

Waijengelbes nach Maßgabe des den Grundſätzen des Reichsbeamtents

Geſetzes entſprechenden Penſions:Betrages anzuordnen. S 36. Dieſes Gejet tritt mit dem 1. Juli 1887 in Kraft.

Es muß als eine recht verdienſtvolle Leiſtung des neuen Reichstags bezeichnet werden , daß dieſes Geſetz endlich zu Stande

Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen lInterſchrift

gekommen iſt, - es wird durdh das neue Geſetz in der That eine alte

und beigedruckten Kaiſerlichen Inſiegel. "

Chrenſchuld gegenüber den berufsmäßigen Gliedern der bewaffneten

Mit Bezug auf den S 26 des vorſtehenden Reichsgejetes wird für die Mitglieder der nachgenannten Wittwent : und Waiſen: Anſtalten Folgendes befannt gemacht : A. Königlich Preußiſche Militär-Wittwen - Penſionsanſtalt: 1 ) Mitglieder dieſer Anſtalt, welche auf Grund des vorer:

Macht des Reiches getilgt. Denn während den Reichsbeamten bereits ſeit dem Jahre 1881 die entſprechende Fürſorge zu Theil wurde und bald darauf auch die jämmtlichen Beamten Preußens

in gleicher Weiſe Berücfjichtigung fanden , blieben Heer und Flotte von der nämlichen Fürſorge ausgeſchloſſen. Der Grund für dieſe

wähnten Geſetzes Wittwen : und Waingeld. Beiträge an die Neitos :

bedauerliche Verzögerung lag darin , daß der Reichstag ſich mit

caſſe leiſten, ſind berechtigt, nach ihrer Wahl aus der Anſtalt aus:

der zur Zeit unumgängliden Befreiung der Hauptleute, bezw . Ritt

zuſcheiben oder in derſelben zu verbleiben. Diejelbert fönten bein

meiſter 2. Claſje 11110 der Lieutenants

von den Sittwen- und

Verbleiben in der Unſtalt auch die bisherige Verſicherungsſumine Baijengeld -Beiträgen nicht einverſtanden erklärte. Gegenwärtig hat auf jede beliebige, durch die Zahl 75 ohne Neſt theilbare Mark: ſumme ermäßigen .

man dieſes Bedenfen fallen gelaſſen und zur Ausgleichung für

das verſpätete Jufrafttreten des Geſetzes demſelben rückwirkende

2) Anträge auf Ausicheiden ſind zu jeder Zeit, auf Ermäßigung Peraſt þeigelegt. Die Gleichſtellung mit den Reichsbeamten wird der Verſicherungsſumme aber nur für den 1. Januar oder 1. Juli jeden Jahres zuläſſig. Dieſelben gelangen – für jeden Intereſſenten

nun vorausſichtlich nad der Richtung entiprechender Erleichterung der letzteren von Wittwen : und Waijengeld gefunden werden .

auf dem Wege hierher, welcher in den demnächſt zur

Die Bedeutung des ganzen Geſetzes tritt hervor, wenn man be

Veröffentlichung gelangenden Ausführungs-Veſtimmungen zu dem

denkt, daig nach der freilich nur ſehr ſummariſchen Berechnung der Motive der Geſammtbetrag der Wittwen und Waiſengelder einſchließa

beſonders

obengedachten Geſetze bezeichnet werden wird. Die von Sartegeld:

Empfängern und Penſionären ausgehenden derartigen Anträge

lich Vayerns etwa 10142 Millionen betragen wird, wovon kaum der

können der die Bezüge derielben zahlenden Caſſe zur Weiterbeför: derung übergeben werden . Zu belegen iſt von dem Antragſteller

dritte Theil durch die Beiträge der Angehörigen des Seeres und

der Antrag auf Austritt mit dem Aufnahmeſdheine, beziehungsweije

wird ausjdhließlich Bayerns auf etwa 11 500, die Zahl der Waiſen :

der Marinegedeckt wird . Die Zahl der Wittwengeld- Empfängerinnen

den Aufnahmeſcheinen , der Antrag auf Penſions :Ermäßigung init geld -Empfänger auf 7500–8000 geſchätzt. Es iſt daher eine nicht demjenigen Aufnahmeſcheine , deſſen Verſicherungsſumme ermäßigt, zu unterſchätzende Zahl von Wittwen und Waiſen , deren Eriſtenz beziehungsweiſe demjenigen Aufnahmeſcheine , dejjen Verſicherungs- in Zukunft – und zwar 311 zwei Dritteln durch Aufwendungen

,

.

ſumme ganz aufgehoben werden ſoll. Rönnen Aufnahme dheine aus der Neidscaſie – geſichert jein wird. Wir glauben Grund zur Annahine zu haben, daſs die Deutſche nicht beigebracht werden, weil ſie den Betheiligten abhanden ge-

kommen ſind, ſo genügt eine diesfällige Erklärung in dem Antrage.

Seeresleitung, nachdem ſie in jolcher Weije mirkjam für die Hinter

3) In den Fällen , wo es ſich um Ermäßigung der Ver:

bliebenen von Angehörigen des Neichsheeres und der Marine ge

ficherungsſumme eines Aufnahmeſcheines handelt, wird der für jene

sorgt hat , es eine ihrer nächſten Aufgaben ſein laſſen wird , das

Summe feſtgeſetzte halbjährliche Beitrag verhältniſmäßig ermäßigt.

materielle Wohl der letzteren, beziehungsweiſe desjenigen Theils der:

Der Intereſſent erhält an Stelle deg eingelieferten Aufnahmeſcheines ſelben zu fördern, welcher nach der bezeichneten Richtung einer Ver einen anderen, auf die ermäßigte Verſicherungsſumme und den er beſſerung der beſtehenden Zuſtände bedarf. Auch haben wir das mäßigten Beitrag lautenden Aufnahmeſchein . 4) Die bisherigen Beiträge müſſen in Fällen des Austritts

feſte Vertrauen zu dem gegenwärtigen Reichstage, daß derſelbe in großer Mehrheit ſolchen Beſtrebungen der Speeresleitung ſeine kräftige

bis Ende degjenigen Monats, in welchem der diesfällige ſchriftliche Unterſtützung gewähren werde. Antrag hierher gelangt , in Fällen der Penſions-Ermäßigung bis zum Ablauf desjenigen , mit dem 1. Januar oder 1. Juli be 1

398

Die Mittheilungen des Wiener Kriegs-Ardivs. [R.] Sechs Jahre ſind verfloſſen , ſeit die „ Mittheilungen

Das Corps des FML. Friedrich Freiherrn von Hobe im Feldzuge 1799. (Wiener.) Charakteriſtik des Erzherzogs Carl und der Deſterreichiſchen

des R. R. Kriegs- Archivs" zu Wien in's Leben traten und eine

Armee in den Jahren 1801-1804.

reidhje fruchtbringende Saat ausſtreuten. Nachdem ichon vorher damit begonnen worden war , eine actenmäßige Geſchichte der

Schlacht bei Jena und Auerſtädt im Jahre 1806.

Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen herauszugeben , welches Unternehmen ſpäter dahin erweitert wurde, eine fortlaufende

11. October 1808 , an den Generaliſſimus Erzherzog Karl über

Darſtellung der Oeſterreichiſchen Kriegsgeſchichte

die Zuſammenfunft mit dem Königlich Preußiſchen Oberſten Grafen

mit denſelben zu verbinden , ergab es ſich gleichſam von ſelbſt, daß neben dem Stoff zu diejem großen Werke ſich auch ein jolcher für einzelne Hefte darbot , welcher den einen oder andern wichtigen

Goepen in der Ottendorfer Mühle.

kriegsgeſchichtlichen Gegenſtand abgeſchloſſen zu behandeln geſtattete

Zwei zeitgenöſiſche Stimmen (Gen

und Mayer) über die

Bericht des R. R. General - Majors Grafen Bubna , den

Memoire Nadetky 'S , hinterlaſſene Schriften : das Heer: weſen Oeſterreichs 1809. 1812. Die Theilnahme des R. R. Deſterreichiſchen Auriliar

und zu einer möglichſt frühzeitigen Ausnuzung und Darſtellung Corps unter Commando des Generals der Cavallerie (ſpäter Feldmar: verwendet wurde.

So entſtanden die ,,Mittheilungen des R. R.

Kriegs:Archivs, herausgegeben von der Direction des L. R. KriegsArchivs “, weld)e zuerſt im Jahre 1881 im Druck erſchienen und viel-

Yeicht tonangebend für andere ähnliche Unternehmungen in Preuizen

( „ kriegsgeidhichtliche Einzelſchriften “ ) und Bayern geworden ſind. Schon damals iſt die Ausführung diejes Gedankens als ein

ebenſo glüdlicher wie verdienſtlicher von der militär-wijſenichaftlichen Welt begrüßt worden. Eine neue wichtige Fundgrube von belehrendem friegeſchichtlichem Material war damit erſchloſjen , und die geſchichte und jorgfältige Behandlung, welche man demjelben

ſchalls) Fürſten Carl zu Schwarzenberg im Feldzuge Napoleon's I. gegen Nupland. (Angeli.) Die Capitulation von Dresden 1813. (Angeli). leber den Streifzug Thielmann 's im Feldzuge 1813. (Siebert.) Beſitzergreifung des Gebiets von Cattaro durch General Major Millutinovich 1814. (Göin or y.) Kaiſer Joſeph II. als Staatsmann und Feldherr. (Noji

f 1



nich und Wiener.)

Ueber den Gebirgsfrieg vom Generalſtabs-Hauptmann (ſpäter

General-Major) Johann Mayer Edler von Heldens

dazu beigetragen, daß die gewonnenen Schätze nicht nur die richtige Schätzung , ſondern auch die geeignete Verwerthung gefunden haben .

Feld. . 1880. Hauptunris für eine allenfallſige Campagne mit Ruſland

Die ſriegsgeſchichte hat in erſter Linie den Nutzen hieraus gezogen , gegen die Türkei (Nadeşfy's hinterlaſſene Schriften ). und manche ſeit vielen Jahren noch offene inilitäriſche Frage iſt entweder ganz gelöſt oder doch ihrer Löſung näher gebracht, manches helle Licht namentlich über oft noch dunkle Punkte der Krieg: führung älterer Tage ergoſjen worden .

Es iſt aus der vorſtehenden Aufzählung der größeren Auf jätze der „ Mittheilungen “ zu erſehen, daß die Leitung der legteren jich beſtrebt hat, nicht nur die Schätze des K. R. Kriegs-Archivs, ſondern nach Möglichkeit auch den kriegshiſtoriſchen Beſit anderer

Zum Beweiſe von dem hier Gejagten laſſen wir nachſtehend

zugänglich gewordener Archive dem Militär vom Fach , wie dem

ein Verzeichniß derjenigen größeren Abhandlungen mit Angabe

Forſcher und Geſchichtsfreund 311 vermitteln oder mindeſtens auf das Vorhandene aufmerkjam zu macheit, zugleich aber der Dar: ſtellung der friegeriſchen Vergangenheit des Vaterlandes, der Kriege und der einzelnen Kriegsbegebenheiten früherer und neuerer Zeit die vollſte Beachtung zu ſchenken. Zu dieſen bereits veröffentlichten Arbeiten ſollen nun in der Folge ähnliche weitere treten . Ein reichhaltiges Material iſt hierfür jchon in Vorbereitung, worüber von der Direction des R. R. Kriegs

ihrer Berjaſjer folgen , welche im Laufe der letztverflojjenen sechs

Jahre in den „ Mittheilungen des K. R. Kriegs - Archivs“ ver: öffentlicht worden ſind :

Die erſte Belagerung Wien's durch die Türken im 1529.

Jahre

(Sterlini.)

Das Kriegsjahr 1683. ( Mühlwerth.) Ein Beitrag zu den Nüſtungen Inner-Oeſterreichs im Jahre 1683. ( D 1111 der .) Der Feldzug gegen die Türfen im Jahre 1684. (A ngeli.)

Archivs ſelbſt Folgendes mitgetheilt wird : „ Eine Anzahl noch nicht publicirter Schriften des Feldmarſchalls Grafen Radesky , ſowie Einiges aus den hinterlaſſenen Schriften Kaiſerlicher Feldherren,,

Der Feldzug gegen die Türfen im Jahre 1685. (Gatti.) Die Eroberung von Ofen und der Feldzug gegen die Türken

wie Montecuccoli, Lothringen u. A. m .; Beiträge zur Ge

in Ungarn im Jahre 1686. (Gatti.) Der Krieg mit der Pforte 1736 – 39. (Angeli.) Zur Wehrverfaſſung der Habsburg - Oeſterreichiſchen Länder

ſchichte des dreißigjährigen Krieges, des Oeſterreichiſchen Erbfolge: frieges , der Befreiungskriege, der Kriege gegen die Italieniſche

vor dem Ausbruche des dreißigjährigen Krieges.

Waldſtein und die Pilſener Reſerve 1634. (We ver.)

Revolution u. ſ. w ., Beiträge zur Gejdhichte des Oeſterreichiſchen Jeerweſens, der Kriegsverfaſſung in den Ländern der Monarchie in älterer Zeit, endlid , ſoweit dies möglich, Beiträge zur Geſchichte •1

Die Invaſion Schleſiens durch die Königlich Preužijchen der Occupations - Länder ſind zunächſt für die Veröffentlichung in Truppen im Monate December 1740. (Dunder.)

Ausſicht genommen .

Den einzelnen Bänden werden ferner , wie

Zur Capitulation Breslau’s am 3. Januar 1741. (Dunđer.) bisher, die Fortſetungen der „Kriegs:Chronik“ III. der Ungariſche Beiträge zur Geſchichte des erſten Schleſiſchen Krieges 1741.

und IV. der Galiziſche Kriegsſchauplatz mit den betreffenden Ueber ſichtskarten angeſchloſſen ."

Dunder.)

Feldmarſchall Prinz Joſeph zu Sachſen - Hildburghauſen. Dunder .)

Die Mittheilungen des Kriegs - Archivs erſchienen bisher im Selbſtverlage des K. R. Archivs. Daraus habera K. Kriegs - Archiva.

ſich Schwierigkeiten ergeben , weil mit den Kräften der „ Abthei lung für Kriegsgeſchichte “ auch die vielfachen Geſchäfte des bisherigen eigenen Verlags nicht mehr bewältigt werden konnten ; 1

Originalbriefe König Friedrich’s II. im Kriegs-Archive zu Wien ( beſonders werthvolle aus den Jahren 1756—1760).

FML. Graf Khevenhüller 's Wehrſyſtem . 1740. (Spigl.) bazu trat der Wunſch,die „Mittheilungen “ in typographiſcher wie Zwiſchen Donau und Elbe. Skizze der Feriegsbegebenheiten kartographiſcher Beziehungmöglichſtreichaußzuſtatten,, und in Folge in Böhmen während des Schleſiſchen, ſiebenjährigen und Bayeriſchen deſſen iſt die llebergabe der Publication in den Verlag der K. K. Erbfolgefrieges.

(Weßer.)

Der Feldzug 1761 in Schleſien und Sachſen. (Jihn.)

Hofbuchhandlung d. W. Seidel u. Sohn in Wien eingetreten. Hierdurch iſt eine ſogenannte „neue Folge“ der Mittheilungen ver

år 49

TED

von berufener Seite hatte zu Theil werden laſſen , hat weſentlich

399

anlaßt worden, und in dieſer neuen Geſtalt liegt heute der erſte Band der Mittheilungen in abgeſchloſſener Form vor uns.

letzte Probe war die ſtärkſte; die Brücke zeigte jedoch nur mäßige Durabicgungen und Schwankungen, jämmtliche Verſchnürungen hielten

Stano. Der I. Band der „ Neuen Folge“ enthält nun folgende größere jedodh Der Berſuch Arbeiten :

„ Erinnerungen aus dem Leben des Feldmarſchalls Grafen Radesky : Eine Selbſtbiographie (bis 1813.) Zur Geſchichte der Ereigniſſe in Bosnien und Montenegro 1853.

war ein ſehr lehrreicher , er bewies , bag die Ca :

vallerie durd, ein berartiges Hinderniß nur mäßig aufgehalten wird

Mit Karten und Anſichten .

(Von Hauptmann Gerb a. )

und der Hülfe von Pionieren oder Infanterie ſehr wohl entbehren Bei eventueller Verſtärkung der Arbeiter : und Zuträgerzahl

kann.

würde die Vorbereitung des Materials, die bei vorliegendem Fall nur in geringem Maße in Red nung kam, keine weitere Zeit in Anſpruch nehmen .

Den Beginn zweier umfangreicherer Arbeiten : Militäriſche und politiſche Actenſtücke zur Geſchichte des erſten

Schleſiſchen Krieges 1741. Mit Rarte. ( Von Hauptmann Duncker.) Der Feldzug 1638 am Oberrhein und die Belagerung von

Breiſach. Mit Karte, Anſichten und Plänen. ( Von Oberſt Weye r.) Kriegs:Chronik Deſterreich - Ungarns, III. Theil. ( Beginn .)

Kr i ti k. Règlement du 29 juillet 1884 sur l'exercice et les manoeuvres de l'infanterie. Titre I. Bases de l'instruction. Titre II . Ecole du soldat. Edition refondue

1

Der Ungariſche Kriegsſchauplaş 2c. "

et mise à jour.

Wie man ſchon aus der Anführung der Titel erſehen kann, bietet der erſte Band eine ſchöne und reichhaltige Sammlung von friegsgeſchichtlichen Material. Auf den Inhalt dejjelben näher

Cie.

wurde durd, die in Dienſtſtellung der Nepetir - Gewehre M 84 und

einzugehen, müſſen wir uns noch vorbehalten ; heute war es uns

M 85 , jonie durch bas Eridicinen der für Sie Infanterie beſtimmten

nur darum zu thun, einen allgemeinen Blick auf den Charakter des

Instruction pour le combat“ nothwendig. durch Verfügung Reglements Das vom 29. Juli 1884 von 1875 an Stelle des

ganzen Unternehmens und die ihm gegebene nelle Form zu werfen.

cingeführte enthält bekanntlid 5 Theile : „ Bases de l'instruction,

Wir begrüßen auf das freudigſte das ſchon früher uns höchſt ſym-

école du soldat , de compagnie , de bataillon , de régiment “ .

Paris, librairie militaire de L. Baudoin et

Mai 1887.

238 S.

(A.] Eine Neuherausgabe des Franzöſijden Erercier-Reglements

pathiſche und jetzt in womöglich 110ch ſchönerem äußeren Gewande | Dem letztgenannten Theil iſt nocy beigefügt : „ Application aux unités plus fortes. Instruction pour les revues et les défilés.“ auftretende periodiſche Unternehmen und wünſchen ihm zu ſeinem Von der neuen Ausgabe liegen bis jett nur die beiden erſten ferneren Lebenswege alles Glück ! Theile vor. Spon gleich den „ Bases de l'instruction“ iſt eine der „ In N a d r i d te i . struction pour le combat“ entnommene begeiſterte Lobrede auf die Offenſive beigefügt.

Deutider Nicid .

Als Mittel zur Steigerung der Feuerkraft der

Infanterie wird hier angegeben , die Gefechtsbreiten der Truppe zu * Brandenburg, 20. Juni. [Verjud der Weber und die Schüßenlinie zu verdichten. Als leitender Grundjak brüđung eines Davelarmos durd eine Colonnen :Brücke verringern für die Ausführung der Offenſive wird aufgeführt, daß der Gefechts a us natürlid em Material.) lieber einen am heutigen Tage form ein entidyloſjener Vorwärtstrieb dadurch zu geben ſei , daß man 1

von einer Abtheilung des Cüraſſier: Negiments Nr. 1 unternommenen Berjud), einen Savelarm Surd cine Colonnen Brücke aus natürlidiem

die lInterſtützungen und Nejerven didyter aufidiließen läßt . Hierdurdy

wird Hervorzubringen es ermöglicht, ein fortgejetztes Verſtoßen natt der Styütenlinie Material zu überbrücken, ¡dyreibt die „ Tägl. Nundſdau“ Folgendes: | hin . Es handelte ſich bei diejem Berjud um die Frage, ob die Cavallerie Das Ausideiben einer Angriffs-, 6. 1. Stogtruppe von 1

im Stande iſt, ein derartigers Vinderniß mit natürlidien Mitteln zu bejeitigen, und in weldier Zeit dies geſdehen könnte. Auf Veranlaſſung deu Commandeurs der 6. Diviſion , ( irajen

jener, die den Angrifi jelbſt nur vorbereitet, wird für jede Offenſiv

V. Haejeler , war von genannten Regiment eine Abtheilung von

Zahl von Veränderungen auf. Die unbeutlichen Figuren ſind durch nelle und beſſere erſetzt, weldie darſtellen : den Mann mit Gewehr auf

5 Unteroffizieren und 50 Mann der Führung eines zum

Füſilier-

Form empfohlen .

Die Soldaten -Sdule weiſt eine verbältnismäßig geringe :

Regiment kr. 35 commandirten Premier Lieutenants des Ingenieur: („ Portez arme !" ), Gewehr über („ l'arme sur l'épaule droite !" ) Corps unterſtellt. Die Mannſchaft jelbſt war in eine Bau -Abtheilung und präſentirtem Gewehr. (30 Mann) und eine Zuträger - Abtheilung ( 20 Mann ) eingetheilt. Bemerkenswerth iſt , 12B bas Franzöſijde Erercier - Reglement Als Bauſtelle war ein am K 11 ö n a gel’jden Sdneidemühlenplatz eine Anweiſung für das Bajonnet-Fedyten entbält. vorbeifließender Havelarm von 64 Meter Breite und 2 Meter durch Dem Abjdynitt „ Chargirung" ſind die auf die Repetir :Ge: idnittlicher Waſſertiefe auserjehen ; die Stelle hatte ziemlid jumpſigen wehre M /84 und 85 bezüglichen Grifje , Füllen und Entladen des Grund und ſteil abfallende ilfer. Das Brücken -Material wurde mit Magazins, Abgabe des Magazin - jeuers hinzugetreten . Genehmigung des Sdneidemühlen -Beſibers deſſen Vorräthen entnommen . Die durch die „ Instruction pour le combat“ neu cingeführte Der Bau ſelbſt begann Morgens 5 Ilhr; es wuden im Ganzen Feuerart ,,Sdüşen - Feuer mit je 3 Patronen “ findet ebenfalls Auf 1

2 landſtöße und 15 Böcke eingebaut, lettere mit je einem Abſtand

nahme.

von 4 Metern. Jeder Beck beſtand aus zwei, etwa 15 Centimeter

Den Sdrug des vorliegenden Bänddens bildet ein Abidnitt

ſtarken tiefernen Ständern , die durd cine Fußverbindung und zici

über Freiübungen . Springen 2c. , dem die Muſter - Zeichnung einer

Diagonalſtangen mit einem etwa 20 Centimeter ſtarken Träger auf

Erercier Neglement alio gleidyzeitig die Beſtimmungendasfür Bajonnettiren, Frei: übungen im angewandte Turnen .

dem Lande mit Leinen zujammengejdynürt und in fertigem Zuſtande eingebaut wurden . Als Streckbalfen dienten je 5 fieferne Stangen pon etwa 12 Meter Länge und 10 Centimeter durđijdinittlider Stärke,

Hindernißbahn beigegeben iſt. Es enthält

ſämmtliche Rundhölzer waren unbebauen . Der Belag beſtand aus

Bur Beſprechung ringegangene Schriften etc.

zoll ſtarken Brettern , die durch aufgelegte Latten und Nägel mit den äußerſten Streckbalken verbunden wurden.

Franzöſijde

Auskunftsbuch , kartographisches. Zusammenstellung der Ueber

Nach einer neunſtündigen Arbeitszeit mit Abrednung der Mittage: pauſe war die Brücke vollendet; ihre Bahn lag etwa 0,60 bis 0,90

Reichs, Oesterreichs u. der Schweiz, herausgegeben von Th. Riedel's

Meter über dem Waſſerſpiegel und hatte eine Breite von 3,25 Meter,

Felddienſt- Ordnung vom 23. Mai 1887. ( Berlin , E. S. Mittler &

zu beiden Seiten angebracht .

Jahresberid te über die Veränderungen und Fortichritte im Militär

der Brüdenbahn war ein ſtarkes hölzernes Geländer

Eine Compagnie des Füfilier- Regiments Nr. 35 , zwei Sdywa:

sichtsblätter amtlicher Kartenwerke Süddeutschlands, des Deutschen

Buchhandlung.

(München , Riedel.)

Sohn .)

wejen . XIII. Jahrgang : 1886. Unter Mitwirkung von Verſchiedenen

herausgegeben von N. v . Löbell , Oberſt z. D. ( Berlin, E. S. Mittler dronen des Cürajjier - Regimento und ein beſpanntes Gejdüt der & Sohn .) reitenden Abtheilung Artillerie-Regiments Nr. 3 ſtanden zum lleber: Srie g , der deutſch -däniſche, 1864. Herausgegeben vom großen Generalſtab, gang bereit und paſſirten nads einander die Brücke, wobei dieſelbe Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Zweiter Band. Mit 8 Plänen , 4 Skizzen in Steindruck u. 5 Zertifizzen . (Berlin, E. S. Mittler & Sohn.) weder auffallende Durcybiegungen der Bahn , noc) jeitlidie Sdwankungen des k . k . Kriegs-Archivs. Abtheilung für Kriegs zeigte. Zur vierten Probe überſchritt die Compagnie in Sections: Mittheilungen geschichte. Herausgegeben vonder Direction d. k . k . Kriegs-Archivs. Colonne die Brüde, hin , ohne Tritt“ , zurüc im Laufſchritt; die Neue Folge. I. Band. Mit 4 Tafeln. ( Wien, L. W. Seidel & Sohn .)

400

A izeige 11 . Im Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt und Leipzig iſt erſchienen :

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Bei Abnahme von 12 Exemplaren auf einmal werden dieſelben mit nur 10 Mk.. berechnet. Eine Beiprechung dieſes Werfchen ſagt Folgendes : , Der Abriß der Großh. Heſſiſchen Striege- und Truppengeſchichte ſtellt ſich die Auf gabe, die reiche kriegeriſche Vergangenheit der ħejjijchen Truppen von den erſten jelbſtändigen Auftreten der Landgrafſchaft Heſſen - Darmſtadt

(1567) bis zu dem Ende des ruhmreichen Krieges 1870,71 gegen Frankreich in gedrängter Weiſe_zu_ſchildern. Der Verfaſſer beweiſt in der überſichtlichen Gruppirung des reichen Materials ein anerkennenswerthes Geſchid . Die kleine, 67 Seiten in Klein - Octav umfaſſende Schrift hat den ihr vorſchwebenden Zweck erreicht, nämlich : einen Anhalt zu geben , der bei dem Unterricht der Mannſchaften in der Geſchichte ihres engeren Vaterlandes ſich nüßlich erweiſen kann und dem Soldaten als kleines Lejebuch zu dienen, welches ihm die Thaten und die Schidjale ſeiner Vorfahren zur Anſchauung bringt“.

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Verantwortlicher Redacteur: Hauptmann gernin . - Verlag von Eduard Bertin in Darmſtadt. Drud bon 3. Otto's Hofbuchbruderei in Darmſtadt,

enemo

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Nagemeine

Militär - Zeitung Zweiundredizigfter Jahrgang. 11

af

. )

+

. No. 51.

1887.

Darmſtadt. 28. Juni.

Die Aug. Milit - Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements - Verbindlichkeit und ohne frankirte

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche ac. Anzeigen angenommen . Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

nhalt : Abonnements - Einladung.

Auffäge. Das Franzöſiſche Heer der Gegenwart. Mit beſonderer Rückſicht auf die Infanterie – Uleber pneumatiſche Tynamit-Geſchüße und Tynamit-Kreuzer. Berſchiedenes. Die Necrutirung in Norwegen. Nachrichten . Deutſches Reich. Berlin. [llebungen der Erjaß-Reſerviſten I. Claſſe. Uebungen der 3 Sanitäts- Detachements des Garde-Corps. Eintritt von weiteren 12 Türkiſchen Offizieren in den Preußiſchen Militärdienſt.

Das neue Infanterie- Fahrzeug-Material. - Verſuche mit

einem neuen Huſaren -Säbel. – Thätigkeit der Kaiſer Wilhelm -Stiftung für Deutſche Invalide im Jahre 1886.) Franfreich. [Beabjichtigte Erhöhung des Standes der Generalſtabs - Offiziere. Verringerung der Zahl der Feſtungen .] Schweden und Norwegen. ( Der neue Heeres -Geſeßentwurf im Storthing.) Aritik. Das reglementsmäßige Erercieren im Trupp, in der Compagnie und im Bataillon, von F. A. Paris, 3. Auflage. Feuilleton. Die Kriegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten während des Bürgerfriegs von 1861 - 65. ( Schluß. ) Allgemeine Anzeigen . Neue Militär-Bibliographie. Erwiederung auf die Stritik der „ Geſchichte des Feuerwerta -Weſens“.

Einladung zum Abonnement. Mit dieſer Nummer erliſcht das Abonnement derjenigen Leſer der Aug. Milit. -Ztg . , welche nur das zweite Quartal des Jahrgangs 1887 beſtellt haben .. Es empfiehlt jich alſo dort, wo dies noch nicht geſchehen , das Abonnement zu erneuern . Es iſt zu bemerken , daß nur Buchhandlungen und die Erpedition der Allg. Milit.- 3tg. Beſtellungen auf einzelne Quartale annehmen und zum Preiſe von 7 Mark (mozu bei frankirter Poſtverſendung innerhalb des Deutſchen Poſtgebiets

die Porto-Auslage von 1 Marf tritt, alſo in dieſem Falle zum Preiſe von 8 Mark, im Auslande 8 Marť 50 Pfennig ) ausführen. Die Poſt anſtalten nehmen dagegen nur Beſtellungen auf den ganzen Jahrgang entgegen .

Probenummern der Aug. Milit.-3tg . ſind durch jede Buchhandlung zu beziehen, auch werden dieſelben von der Erpedition auf directes Verlangen unter Kreuzband franco perſandt.

Die Expedition der Allg. Milit.-Btg. weſentlich und zwar in vortheilhafter Weiſe von denjenigen Erzeug niiſſen der Franzöſiſchen Preſſe , welche man in den leßten Jahren

Das Franzöſiſcje Heer der Gegenwart. Mit beſonderer Rüdjicht auf die Infanterie.

zu empfangen gewohnt iſt.

[-y.) Wer wird es einem Franzoſen verdenken , wenn

er

Das Buch , welches Urtheile und

Vorſchläge zur Ausbildung der Franzöſiſchen Infanterie enthält,

betrübt die ichweren Niederlagen des legten Krieges betrachtet,

iſt rein ſachlich gehalten und verliert ſich nirgends in Animoſitäten

wenn er eine Wiederaufrichtung des verídwundenen Preſtige er: hofft und den alten Kriegsruhm durch neue Siege wieder her:

oder in Selbſtverherrlichung, ſondern wil ehrlich der Sache dienen. Dieſes leptere fann man in Wahrheit von dem Verfaſſer ſagen,,

ſtellen wid ? Aber vom verſtändigen Manne darf man fordern , deſſen Urtheile berückſichtigt zu ſehen , man den Franzoſen nur in daß dieſe Empfindungen das Urtheil nicht trüben , daß er nicht ihrem eigenen Intereſje wünſchen kann. Hoffnungen bereits für Wirklichkeit nehme, ſondern in klarer, vor: Der Verfaſſer entnimmt jeine beurtheilenden Vergleiche den !

urtheilsloſer Erkenntniß der Mittel ſeinem Ziele zuſtrebe. Solche Gedanken famen uns , als mir ein neuerſchienenes Franzöſiſches

Beobachtungen der Deutſchen Armee , und knüpft daran die Vor ichläge, welche die Ausbildung der Infanterie auf einen rationelleren

Buch in die Hand nahmen, das uns einen Einblick in die heutige Weg führen ſollen . Die Infanterie iſt der Kern der Armee , der Franzöſiſche Armee, pornämlich deren Infanterie verſprach und beſonders die Erziehung der lcgteren zum Gegenſtand ſeiner Be-

Franzöſiſche Soldat iſt eindrucksfähig, er wird das, was der Offizier aus ihm zu bilden verſteht; aber der Soldat fordert , daß der

trachtung gemacht hat.*) Wir haben die Leſung beendet und geben

Offizier ſeine Anſtrengungen , Entbehrungen und Gefahren theilt, was der Franzoſe „payer de sa personne“ nennt , dann hängt

hier unſer Urtheil dahin ab :

Dieſes Wert unterſcheidet ſich in ſeinem ganzen Ton ſehr er dem Führer auchunverbrüchlich an. Und hierzu folle bieperz *) Genauer Titel : „ L'éducation de l'infanterie fran änderte Stellung des Offiziers zum Soldaten, der veränderte Uus çaise, par H. de Flètres. Paris 1887, à la direction du Spectateur bildungsmodus führen. Man wird auch mit dem Verfaſſer darin ein militaire, “

8

verſtanden ſein, daß es nicht bloß darauf ankommt, den Kopf des

402

Soldaten mit Inſtructionen anzufüllen , ſondern vielmehr ihn zu

des 11. Armee:Corps. Dieſelben beweiſen einestheils ein großes

Yehren , ſie auch praktiſch auszuführen ; indeß dürfte der Herr Entgegenkommen der Preußiſchen Offiziere, welche den Fremden

Verfaſſer ſchwerlich mit dem angeführten Beiſpiel den Beifall unſerer Alles zugänglich machten und mit ihnen beſprachen , ſodann aber auch ein feines Beobachtungstalent. Die geringſten Details, welche

Offiziere erzielen . Er ſagt, ein höherer Offizier möge z.B. beim Paſſiren eines Poſtens, deſſen Handgriffe beim Erweiſen des 1

Grußes nicht correct ſeien , dieſen tadeln , die Griffe wiederholen 1

Taffen, und endlich , um ihn zu belehren , ſein Gewehr nehmen und

dem Preußiſchen Offizier als etwas Natürliches , Althergebrachtes

er deinen , erkennen ſie als die Folgen der logijchen , auf die rich: tigen Grundſätze gegründeten Ausbildungsmethode, und ebenſo

erkennen ſie in dieſen Details wiederum die Urſachen von weit der Hand gegeben, ſo ſolle er ihn ernſtlich tadeln , daß er ſeine Würde reichenden Folgeni. Sodann ſind noch Auszüge aus den Schriften als Poſten und ſeine Juſtruction dadurch verletzt habe. Wenn des Generals Prinzen Kraft Hohenlohe - fingelfingen aber der Poſten die Hergabe des Gewehrs verweigere , rolle er hinzugefügt, der urſprünglich ein Artillerie-Offizier, der Infanterie ihn beloben und ihm zum Zeichen ſeiner Anerkennung ein Geld- hinſichtlich der Ausbildungsmethode objectiv gegenüberſtand, und geſchenk geben. Nehine aber der Poſten dasſelbe an , ſo ſolle der deſſen Bemerkungen ſowohl erheblich als auch intereſſant ſind. Vorgeſetzte ihn noch bitterer tadeln als einen Soldater , der auf ! Ausſprüche von Davouſt, Morand, von Napoleon I. u . A. m . Poſten Geſchenken annehme. Der Soldat wird derartig ertheilte folgen , und es werden dann die Anforderungen an die gründliche Aus die Griffe vormachen . Wenn der Poften aber das Gewehr aug

Belehrungen wohl nicht vergeſjen , aber bleibend ein Miztrauen gegen ſolche Vorgeſetzte faſſen , welche ihn auf's Glatteis zu führen

bildung der Infanterie in ſo allgemeinen Ausdrücken hingeſtellt, das dieſelben eigentlich wenig jagen. Dagegen wird die Aus-:

verſuchen. Es iſt wohl viel richtiger, daj die Preußiſchen Gewohnheiten dem nicht im Garniſondienſt befindlichen Offizier allgemein unterſagen , Befehle an Mannichaften zu ertheilen , die im Garnijon : dienſt ſind ; auch würde ſich der Compagnie -Chef deš betreffenden

bildung des Preuſsiſchen Infanteriſten von dem langiamen Schritt an ,

den Griffen , dem Parademarich , der Inſtruction, dem Schietzen, dem Felddienſt zc . mit dem Franzöſiſchen dahin gerichteten Dienſt

in Vergleich gezogen , wobei letzterer nicht ſehr gut fort komint.

Soldaten ſehr wundern , zu hören , daß ein anderer Offizier ſid)

Der Berfaſſer iſt ein ſo gründlicher Renner der in Deutſchland

mit der Ausbildung des ihm , dein Hauptmann, unterſtellten Mannes befaſie. Allein trotz dieſer kleinen Verirrung fann man im Au:

herrichenden militäriſchen Gebräuche, wie nur ein fremder es ſein

gemeinen dem nur beipflichten, was der Herr Verfaſſer jagt.

das die Stärke der Einheit , d. i . der Compagnie, vermehrt , der

kann . Seine Hauptforderung in Neformen concentrirt ſich darauf,

Auch rügt et die geringen Stärken der einzeliten Truppen: || Chef derſelben mit voller Verantwortung und Selbſtändigkeit förper, den Zeitverluſt , welchen der tägliche Rapport beim Negi- betraut werde, ſich ſein Unteroffiziercorps erziehe und die Oifiziere ments - Commandeur herbeiführt , der eine große Menge von Offi: ebenfalls zu demnächſtigen Chefs heranbilde, während bis jetzt in zieren täglich verſammelt, um den Dienſt des Tages zu beſtimmen , Frankreich alles bis in’s fleinſte Detail von oben herab ange die Arbeit der Offiziere, gewiſſermaßen im Tagelohn , ohne eigene ordnet werde , ſo daß der Difizier keine Selbſtändig feit , keine Verantwortung, und ſtellt dieſem gegenüber die Preußiſde Com = | Initiative habe und alſo ſeine Dienſtſtunden ohne Streben ab :

pagnie, deren Ausbildung dem Hauptmann unter voller Verant-

ſolvire. Auſfallender Weije nennt er den General Boulanger

wortung und Selbſtändigkeit übertragen iſt , und die Arbeit dieſer Offiziere , welche von dem eifrigſten Streben, das Beſte 311 leiſten , beſcelt find, aljo im Gegenſatz zu Tagelohn , ſo zu jagen im

den erſten und bis jetzt einzigen Kriegsminiſter , deſjen Reformen auf eine Hebung des Geiſtes im Franzöjijchen Offiziercorps ge richtet jei (nunmehr geweſen ſei ) ; er vergißt aber wohl, daz deſſen Demagogiſche Geſinnung dem Corpsgeiſt mehr Schaden als Nutzen

Accord ihren Dienſt thum.

Jm hohen Grade intereſſant ſind die Berichte des Generals

gebracht hat . Vielleicht iſt dies aber auch weniger der Urtheiſskraft

Kaulbars , der früher Rufiiſcher Militärbevollmächtigter in

des Herrn Verjaſſers zur Laſt zu legen , als vielmehr der Noth:

Berlin war, ſowie die eigenen Veobachtungen des Herrn Verfaſſers

wendigkeit, dem allgewaltigen Kriegsminiſter den üblichen Weihrauch

von dem großen Manöver bei Wabern und einzelnen Truppentheilen

zu ſtrelen , und würden jetzt die Worte vielleicht anders lauten.

Die Kriegsartikel der Armeen der Vereinigten Staaten während des Bürgerkriegs von 1861–65 .

vom Dienſt zu ſuspendiren ,! ſo kann es zugleich den Verluſt des Soldes und der Emolumente während der Suspendirungszeit, je nach

der Beſchaffenheit des verübten Vergehens, ausſprechen. Artikel 85 .

(Schluß .)

Artikel 79. Rein Offizier oder Soldat joll länger als 8 Tage oder bis dahin im Arreſt verbleiben , wenn ein Kriegsgericht zuſammen berufen werden kann .

Wird ein Difizier wegen Feigheit oder Betrug

caſjirt, jo jou in dem Urtbeil ausdrücklich erklärt werden , daß das

Vergehen, der Name, Ser Wohnort und die Strafe des Delinquenten in den Zeitungen des Lagers und des Staates , aus welchem der

Artikel 80. Kein Offizier oder Unteroffizier, der eine Wadhe

Inculpat ſtammt, ſowie desjenigen, in dem er ſeinen Wohnſit hat, zu

commandirt, oder ein Profoß -Marſchall ſoll die Annahme eines ihm von einem Vereinigten Staaten -Offizier zur Inhaftirung übergebenen

veröfjentlidien ſind , worauf es für jeden Difizier ehrenrührig ſein ſoll,

Arreſtanten verweigern , ſobald bei der Ueberlieferung ein ſdriftlider oder von dem betreffenden Offizier unterzeichneter Bericht über das dem Gefangenen zur Laſt gelegte Vergehen mit beigefügt wird.

Artikel 86. Wenn auf einein Poſten oder Detachement keine genügende Anzahl von Oifizieren zur Bildung eines Kriegsgerichts iſt, ſo hat der commundirende Difizier nöthigenfalls an den Commandanten

mit ihm tamera didaftlichen Umgang zu haben.

Artikel 81. Kein Wachtcommandant oder Profoß - Maríđau des Departements zit berichten, der dann ein Gericht bei dem nächſten .

darf ſich herausnehmen, einen ihm anvertrauten Gefangenen ohne be: ſondere Autoriſation frei zu geben , ebenſowenig darf er ihn entkommen Yaſſen, bei Gefahr, von einem Kriegøgericht darüber beſtraft zu werdent.

Poſten oder Detachement verſammeln und den Angeklagten nebſt den nöthigen Zeugen dorthin transportiren läßt.

Artikel 87. Die Todesſtrafe joll nur mit Zwriðrittel-Majorität

Artikel 82. Jeder Offizier, Unteroffizier oder Profoß-Marſchal, der Mitglieder eines allgemeinen Kriegsgerichts, aud) ſelbſt in den

dem die Gefangenhaltung von Arreſtanten anvertrautwird, hat binnen Fällen ausgeſprochen werden,die hier ausdrüdlich angeführt ſind, und 24 Stunden oder ſobald er von der Wadie abgelöſt wird , einen kein Offizier, Unteroffizier oder Soldat oder Angehöriger der Armee ſchriftlichen Rapport dem Commandanten über die Namen und Ver- . fol für daſſelbe Vergehen ein zweites Mal zur Unterſuchung gezogen gehen der oder der Gefangenen , ſowie den Namen des Offiziers oder der Offiziere, von welchen ſolche eingebracht wurden , einzureichen,

werbent .

Artikel 88. Niemand darf vor ein allgemeines Kriegsgericht

widrigenfalls eine Strafe für Ungehorſam oder Nachläſſigkeit nad für ein Vergehen zur Unterſuchung gezogen und beſtraft werden, das Befinden von einem Kriegsgericht erkannt werden wird. Artikel 83. Ein Offizier, dem vor einem allgemeinen Kriegs: gericht nachgewieſen wird, daß er ſich ſeinem Stande gemäß und als Gentleman unwürdig betragen habe, ſou entlaſſen werden.

2 Jahre früher, als die Unterſuchungs-Ordre lautet, verübt worden iſt, es ſei denn, man habe des Angeklagten bisher nicht habhaft werden

Artikel 84. Hält ein Kriegsgeridt für geeignet, einen Offizier

Artitel 89. Feber Difizier, ber zur Verſammlung eines all

können und ſei ſo verhindert worden , ein Gerichtsverfahren früher eintreten zu laſſen .

403 1

Der Verfaſſer giebt Todann einen gründlich ausgearbeiteten

Entwurf eines Reglements zur Ausbildung der Infanterie , und

dem eben erſt der Same geſtreut iſt !

Die Idee des Herrn Vers

faſſers iſt: durch die detaillirte Neglementirung die Einheit des

zwar des einzelnen Mannes, der Compagnie, des Bataillons und Geiſtes zu erſeßen oder herbeizuführen; vielleicht führt ſie zum ſchließlich zu den Manövern , welche leßtere zur Inſtruction der Ziel, aber es bedarf der Zeit und der Arbeit. höheren Führer dienen ſollen . In den drei erſten Abſchnitten zeigt ér jedoch , daß er ſich als Franzoſe nicht von der Schablone log:

Es erübrigt nur noch, die letzten Capitel zu beſprechen, welche

die großen Manöver zur Ausbildung der höheren Führer behandeln.

ſagen kann. Alles iſt bis in’s geringſte Detail vorgeſchrieben, die Auch hier findet man als Vorbild die Deutſche Armee, dieſelben Dauer der einzelnen Uebungen bis auf Viertelſtunden , die Reihen : folge derſelben , die Länge der Märſche bis auf jeden Kilometer,

Grundſäße in der Befehlsjorm. Zuerſt kurze Nachricht über den Feind, Angabe des eigenen Ziels, der Aufgaben der untergebenen

das Gericht des Gepäds init der peinlichſten Genauigkeit, und

Führer , möglichſt wenig Detailbefehle , Angabe des Aufenthalts

ähnlich in allen Zweigen der Auĉbildung. Nichts iſt der eigenen Einſicht und dem Streben des Compagnie.Chefs überlaſſen ; wie ſol da Selbſtändigkeit, Verantwortlichkeit, Initiative ſich ent:

des Höchſtcommandirenden. Auf das Materielle der taktiſchen und ſtrategiſchen Gedanken einzugehen und dieſe zu erörtern, kann hier nicht der Zwed ſein , wo es ſich um eine kurze Beurtheilung dieſes

wickeln ? Wie anders iſt das Preußiſche Neglement, welches ſo

umfangreichen Werfes handelt. Dieſe wird bereits in den Ein:

dehnbar iſt, alle möglichen Formationen anzunehmen geſtattet, und gangsworten zu finden ſein. Es iſt eineArbeit von großer militäriſcher trotzdem eine ſo gleichförmige Ausbildung der Infanterie von

Memel bis Straßburg herbeigeführt hat ! Dies liegt nicht etwa allein in dem Vorhandenſein eines Lehrinjanterie:Bataillons, in

Einſicht und Kritif, jachlich gehalten , ohne Empfindlichkeit die Vor: züge des Anderen anerkennend, in der Abſicht zu beſſern , die

Mängel ſeiner jelbſt beleuchtend, getragen von dem patriotiſchen

dem Verlegen der höheren Offiziere von hier nach dort , ſondern Streben, das eigene Vaterland , die eigene Armee wieder zu dein hauptjächlich in dem allmählichen Heranbilden eines einheitlichen früheren Glanze zu erheben. Nur iſt zu fürchten, daß der Erfolg 1

Offiziercorps , des ſtarfen Corpsgeiſtes, welcher in den letten 30 Jahren eine Vermehrung der Armee auf das Vierfache ermöglicht, ſich die anderen Deutſchen Contingente völlig aſſimilirt und doch nichts von ſeinem eigenthümlichen Geiſt, jeiner inneren Einheit eingebüßt hat.

der Schrift durch den Vorwurf der Anbetung der Deutſchen Armee verhindert werden wird .

Das iſt die Frucht der ausdauernden Arbeit, der

zielbewußten Leitung der Armee während der vorhergegangenen

Ueber pneumatiſche Dynamit -Geſdïike und Dynamit Kreuzer.

40 Jahre , die ſich in den folgenden 30 Jahren zeigt. Ein jolcher Erfolg iſt in der Franzöſiſchen Armee bei ihren wechſelnden Kriegs.

Die oft wiederkehrende Erwähnung dieſer neueſten furcht=

miniſtern, bei dein Fehlen eines eigentlichen Kriegsherrn , bei dem

baren Wafje in Amerikaniſchen Fachblättern beweiſt, daß man der: jelben von militäriſchnautichern Standpunfte ein großes Intereſſe

Mangel einer ſtetigen hiſtoriſchen Entwicklung nicht zu erwarten .

Eine Eiche fann im beſten Boden, bei dem günſtigſten Klima, der entgegenbringt. Thatjächlich ſcheint dem Dynamit-Geſchütz, nach jorglichſten Pflege durch alle Kunſt und Wiſſenſchaft nicht in

dem es ſich einmal auf dem Wege der Vervollkommnung befindet ,

wenigen Jahrzehnten zur vollen Entwiklung gelangen , ſie bedarf | in der Kriegjührung zur See, wie namentlich auch in dem Küſten dazu eines Jahrhunderts. Wenn man nun auch bei dem guten krieg als Vertheidigungs- und Angriffswaffe , eine ganz hervor: Menſchenmaterial , den Anlagen, den Geldmitteln und den immer: ragende Rolle eingeräumt werden zu müſſen . Es hat ſich bereits hin noch bedeutenden hiſtoriſchen und ſoldatiichen Neſten namentlich der Napoleon'ſchen Zeit in Frankreich auch ſchneller eine ſchöne

eine Geſellſchaft, die , Dynamit Torpedo Gun Company“ gebildet, welche alles daran ſetzt, ihrer Erfindung eine Zukunft zu bahnen,

Armee wird bilden fönnen , jo bedarf es dazu doch einer Einkehr und zwar ſind dieſe Beſtrebungen nach den neueſten Verſuchen mit in ſich ſelbſt, einer ſelbſtlojen und namentlich einer geduldigen dem Tynamit : (Gejd;ütz, welche in Gegenwart einer großen Zahl Arbeit, und man darf nicht haſtig die Früchte ernten wollen , nach: | hoher Militärs und Ingenieure vieler Staaien Ende vorigen gemeinen Kriegsgerichts autoriſirt iſt, hat aud die Gewalt der Auf- | Beweisſtücke. Derartige Unterſuchungsgerichte dürfen jedody nur auf hebung und Milderung zuerkannter Strafen , ausgenommen in Fällen , | Anordnung der Vereinigten Staaten , ſowie auf Erſuchen des An mo auf Tod oder die Cajſirung eines Offiziers erkannt worden iſt; geſchuldigten ſelbſt ſtattfinden. in dieſen Fällen nun kann er da , wo die Beſtätigung ihm obliegt , Artikel 93. Mitgliedern iſt vom Auditeur oder Protocollführer ſolche ſuspendiren , bis der Präſident der Vereinigten Staaten folgender Eió abzunehmen : „ Sie ſollen die ihnen vorliegende Sache davon in Renntniß geſeßt iſt, dem deshalb die betrefjenden Papierenad) den Zeugniſſen recht und getreulid), ohne Perſönlichkeit, Gunſt, in Abſdrift zur Bejchlußnahme einzureichen ſind. Der Oberſt oder Zuneigung , Hoffnung auf Belohnung prüfen und unterſuchen . So der commandirende Difizier eines Regiments oder einer Garniſon fann wahr Ihnen Gott helfe." Der Vorſißende hat dagegen den Auditeur die Aufhebung coer Milderung einer vom Regiments: oder Garniſons- oder Protocollführer folgenden Eid leiſten zu laſſen : ,,Sie A. B. Rriegegeridt dictirten Strafe -- ſo weit jolde ſoldie überhaupt vor diejem dieſem ſchwören , nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen die Verhandlungen des Forum erkannt werden kann ebenfalls eintreten laſſen . Geridhis, ſowie das abzugebende Zeugniß genau und unparteiiſd) zu Artikel 90. Der Auditeur oder deſſen Stellvertreter beim al- protocolliren. So wahr Ihnen Gott helfe. " - Die Zeugen haben

gemeinen Kriegégericht hat die driftlichen Original- Verhandlungen , Eikenntniß ac. jofort sem Kriegeminiſterium einzureichen, das dieſelben

ebenſo wie vor einen Kriegsgericht zu ſchwören.

aufzubewahren und den berechtigten Perſonen , wenn erforderlich, davon

Staaten geſtorben oder getödtet worden iſt, jo joll ber Major des

Artikel 94.

Wenn ein Offizier im Dienſte der Vereinigten

Abſdrift zu liefern hat. Ter Angeklagte iſt zu einer ſolchen Abjchrift

Regiments , oder der Offizier , welcher in ſeiner Abweſenheit ſeinen

berechtigt.

Dienſt verſieht , oder in einer Garniſon der zweite Offizier im Com

Artikel 91. Unterſuchungégerichte beſtehen aus einem oder mehr Lffizieren ( jedoch nicht mehr wie 3 ), aus einem Auditeur oder einer anderen geeigneten Perjon , die als Protecollführer fungirt und die Verhandlungen ſchriftlich niederzulegen hat. Dieſe Perſonen ſollen auf gewiſſenhafte Pflichterfüllung vereidigt werden. Die Unterſuchungsgerichte ſind gleich den Kriegsgerichten zur Vorladung und Vernehmung von Zeugen befugt, haben jedoch - außer auf bejondere Ordre lein Urtheil abzugeben .

Artikel 92. Die vom Vorſißenden und Protecollführer bes glaubigten Verhandlungen werden sem commandirenden Effizier ein: gereicht und gelten vor dem Kriegsgericht in Fällen, wo es ſich nicht um Todesſtrafe oder Dienſtentlaſſung cines Offiziers handelt , ale

mando , oder der aſſiſtirende Militär:Agent ſogleich alle ſeine Effecten und Equipagen im Quartier oder im Lager in Sicherheit bringen ,

und ſoll ein Inventarium davon machen und daſſelbe unmittelbar an

das Kriegsdepartement einſchiđen , damit die Teſtaments - Executoren oder Verwalter des Verſtorbenen dieſelbe erhalten können . Artikel 95 . Wenn ein Unteroffizier oder Soldat im Ver: einigten Staaten : Dienſte geſtorben oder getödtet worden iſt , ſo ſoll der commandirende Offizier der Abtheilung oder Compagnie in Gegen: wart von zwei anderen Offizieren ein Verzeichniß der Effecten aufſtellen, welde dem Verſtorbenen gehören, außer den Waffen und der Montirung, und daſſelbe dem Kriegsminiſterium einſchicken . Ueber dieſe Dinge wird dem Departement Rechnung abgelegt, und ſie werden den Re:

404

Monats bei Fort Lafayette (Newyork) ſtattfanden , von großem 1

Eindringen von Flüſſigkeit zu verhindern , und man hat es durch

Erfolg begleitet geweſen .Obwohldas Dynamit-GelGüsim Laufe die Art und W.iſe der Anbringungdieſes Shußesinder Hand, der Zeit mancherlei Verbeſſerungen erfahren hat , so iſt doch der die Wirkung der Batterie und demzufolge auch die Erploſion zu

eigentliche Erfinder Lieutenant Balinski , nach welchem auch das

verzögern. Ein anderes Mittel , die Erploſion weiter hinauszu:

Syſtem benannt wird.

Die neueſte Conſtruction des Geſchüßes

ichieben , iſt in der Modification der Conſtruction der Trocken:

beſteht aus einem 60 Fuß langen, ſchmiedeeijernen Nohre, welches von hinten geladen wird und einen ſehr einfachen Verſchluß hat . Das Rohr iſt auf einer Träger- Conſtruction montirt. Die fort: treibende Kraft für das Geſchütz iſt nicht Pulper , ſondern , wie das Wort „ pneumatiſch "“ ſchon ſagt, comprimirte Luft, welche bis zu einem Drucke von 1000 Pfund pro Quadratzol angelaſſen wird . Dieſer Luftzutritt erfolgt durch ein mit Gradeintheilung

Batterie gegeben. Diejelbe kann ſo eingerichtet werden , daß ein einziger Tropfen Waſſer den Strom herſtellt, oder auch, daß eine gehörige Untertauchung des Geichoſjes erſt dieſe Wirkung hervor: bringt. Außer dieſem iſt ein hervorſpringender mechaniſcher Strom: ichließer vorhanden , welcher den Stroin unabhängig von der Trođen - Batterie ſchließt und hierditrch ebenfalls die Erploſion bewirkt .. Die Batterie wirkt , wie aus dem Gejagten hervorgeht, durch die Erploſion von Schießpulver , welches in einer Kapſel einge ichloſſen fikt , an deren einem Ende der durch den Strom erhitzte Draht befeſtigt iſt. Auf dem anderen Ende befindet ſich eine : La

verſehenes Ventil, welches je nach ſeiner Stellung einen Spielraum 1

in der Tragfähigkeit des Geſchüßes hervorbringt. Die Geſchoſje, welche zu den Verſuchen gebraucht wurden,

wogen etwa 145 Pfund und enthielten je über 50 Pfund Erploſiv: ſtoff. Das Kaliber beträgt 8 Zoll engliſch (etwa 20 Centimeter ).

Die Geſchoſſe waren jedoch bereits mehrere Monate alt und hatten

dung von Knallquecfjilber . Hierin iſt eine zweite Methode zur Verzögerung der Erploſion gegeben , indem man die Länge der Pulverladung, welche zwiſchen dem Knallqueciilber und dem Draht

in den Magazinen gelegen . Die Spreng = Gelatine , welche den Haupttheil der Ladung bildet , war zuſammengeſetzt aus 92 Pro- liegt , variiren läßt . Die Entzündung des letteren bringt eine cent Nitroglycerin und 8 Procent Schießbaumwolle , innerhalb gemeinſame Erploſion der Spreng - Gelatine und der Dynamit jaz , welche als Entzünder Ladung hervor . Eine beſondere Eigenthümlichkeit des Geſchoſſes welcher eirfe Fleine Dynamit -Patrone ſaß diente. Man erzielte die Tragweite von 2 Engliſchen Meilen, und beſteht in dem Punkte, wo die Erploſion beginnt. Es iſt dies die Zündung erfolgte in der gewünſchten Weiſe. Die Erploſion der hintere Theil der Ladung, alio gerade umgekehrt wie bei der des Geſchoſſes kann auf zweierlei Arten hervorgerufen werden. Zündung durch die Zündnadel. Zweck diejer iſt, eine Art Gas: Beide Methoden werden im Gefecht mit Panzerſchiffen combinirt. pfropfen zu ichaffen. Juidem nämlich der hinterſte Theil der La: In dem Geſchoſſe befinden ſich zwei galvaniſche Batterien , von dung zuerſt erplodirt , wird der übrige Theil nach vorn getrieben denen die eine naß iſt und geladen gehalten wird, die andere da- und kommt dort beim Aufſchlagen des Geſchoſſes zur Wirkung. gegen trocken und nur zur Wirkung koinmt, wenn ſie angefeuchtet Dieſe Methode der Zündung von hinten hat ſich durch viele wird. Beide Batterien ſind durch eine Drahtleitung verbunden ; Verſuche mit kleineren Dynamit - Geſchützen als die bei weitem wirt: ein Theil derſelben beſteht aus feinem Platinadraht und iſt von jamſte ergeben . feinem Schießpulver umgeben. Wenn die trockene Batterie angeDas Dynamit - Geichütz läßt in ſeiner jetzigen Form eine feuchtet wird, wie es durch Eintauchen in Waſſer geſchieht, ſo ent: ganze Reihe praktiſcher Verwendungen zu . Die am naheſten liegende ſteht ein elektriſcher Strom , der Platinadraht erglüht , und das iſt ohne Frage der Angriff auf ein Schiff. In dieſem Falle wird Schießpulver entzündet ſich. Es geht daraus hervor, daß die An : ein ſchnell wirkender Zünder angewandt, durch welchen das Ge: feuchtung der trockenen Batterie nicht einen bloßen Schluß des ſchoß in dem Momente erplodirt, wo es das Schiff berührt, oder Stromes zur Folge hat, ſondern aud) zugleich die Erploſion . Eine ſobald der elektriſche Strom geſchloſſen iſt, während die Trocken Durchbohrung am Kopfe des Geſchoſjes öffnet dem Wajjer den Batterie dem Geſchoſſe hinreichend Gelegenheit bietet, wenn daſſelbe Zutritt zur Trocken -Batterie. Dieſe Waſſergänge ſind jedoch durch in der Nähe des Schiffes in's Waſſer ſchlägt, vor ſeiner Erploſion einen dünnen Ueberzug leicht verſtopft , um ein unbeabſichtigtes eine genügende Tiefe zu erreichen. Die andere Arbeitsleiſtung des :

-

1 1

präſentanten des Verſtorbenen ausgehändigt. Und falls ein Offizier, i Vernachläſſigungen, welcher ſich Difiziere und Soldaten zur Beein der jo autoriſirt worden iſt,, die Effecten von verſtorbenen Offizieren trächtigung der guten Ordnung und Disciplin (duldig machen, ſind oder Soldaten in Obhut zu nehmen , genöthigt fein ſollte , bevor er - wenn ſie auch night in den vorſtehenden Artikeln ſpeciell aufgeführt nods den Repräſentanten der Verſtorbenen über deren Hinterlaſſenſchaft ſein ſollen vor ein allgemeines Kriegsgericht, je nach der Be: Rechnung abgelegt hat , das Regiment oder den Poſten aus eigener idhaffenheit und dein Grade des Vergebens, zu bringen und dem ent Wahl oder aus ſonſt einem Grunde zu verlaſſen , ſo ſoll er , bevor

ſpredjend zu beſtrafen .

ihm geſtattet wird , fortzugchen , in die Hände des commandirenden

Artikel 100. Der Präſident der Vereinigten Staaten ſoll die Befugniß haben , die Uniform der Armee vorzuſhreiben.

Offiziere oder bes Affiſtent Military : Agent alle jene Effecten von verſtorbenen Soldaten deponiren , damit dieſelben den betreffenden Repräſentanten überliefert werden können . Artikel 96. Die Offiziere, Ranoniere , Fuhrleute , kurz alle zum Artillerie: und Pionierdienſt der Vereinigten Staaten beſtimmten Soldaten und Angehörigen find ebenfalls den Kriegsartikeln unter:

Artikel 101 .

Die vorſtehenden Artikel follen alle 6 Monate

einmal in jeder Garniſon, jedein Regiment , jeder Abtheilung , welche im Vereinigten Staaten : Dienſt gemuſtert ſind oder dazu gemuſtert werden ſollen, vorgeleſen und publicirt werden , und es jou ihnen von

allen Offizieren und Soldaten, welche im beſagten Dienſt ſtehen oder

worfen.

ſtehen werden , pflichtmäßig nachgelebt werden .

Artikel 97 . Die Offiziere und Soldaten von Miliz- oder anderen Truppen werden, wenn ſic im Dienft der Vereinigten Staaten ſtehen, ſtets und überall, wo ſie mit der regulären Armee verbunden

Section II. Und jei es ferner verordnet, daß in Kriegszeiten alle Perſonen, weldie nicht Bürger der Vereinigten Staaten ſind, und die man als Spione umberſpähend findet in oder um Fortificationen

ſind oder mit ihr zuſammen agiren , den Kriegsartikeln unterworfen

oder Lagern der Armeen der Vereinigten Staaten, oder eine derſelben,

mit dem Tode beſtraft werden ſollen, nach dem Völferrechte und Braud, der regulären Armee in Unterſuchung gezogen werden; ſolche Kriegs: durch Urtheil des General-Kriegsgerichts. gerichte müſſen ausſchließlich aus Miliz-Oifizieren zuſammengeſept ſein . Section III . Und ſei jei es ferner verordnet, daß die Regeln und Artikel 98. Ade Offiziere, die im Dienſt eines einzelnen Artikel , wonad die Armeen der Vereinigten Staaten bisher geführt Staates ſtehen, ſollen bei Commandos , Kriegøgerichten oder anderen wurden, und die denſelben angeſchloſſenen Congreß = Beſchlüſſe, weldhe

und müſſen vor den Kriegsgeridhten gleich den Offizieren und Soldaten

Dienſtobliegenheiten, wenn ſie bei der regulären Vereinigten Staaten : Armee verwendet werden, allen Offizieren gleichen Grades der regu: lären Armee im Range nadhſtehen , wenn auch das Patent eines

fich darauf beziehen , von jest an ungültig und ohne Wirkung ſein ſollen , außer inſoweit als ſie Bezug haben auf Transactionen , die nach ihnen vorgenommen werden vor der Bekanntmachung dieſes

ſolchen Miliz- oder Staatsoffiziers älter iſt als die Patente der be:

Gefeßes in den verſchiedenen Poſten und Garniſonen , welche von

treffenden Offiziere der regulären Armee.

irgend einem Theile der Vereinigten Staaten beſeßt ſind.

Artikel 99. Ade Nicht - Capitalverbrechen , Unordnungen und

1

1

1

405

Geſchüßes fönnte man mit wubmarine“ bezeichnen , indem es ſo-

wohl zur Zerſtörung von Minenſperren , als auch zum Angriff

1878-1880. Dic 750 Offiziere und 18 000 Mann ſtarken Linien truppen Norwegens werden durch Conſcription aus der Claſſe der

auf Schiffe unter der Waſſerlinie, alſo auf verwundbare Stellen 22 Jahre alten Männer ergänzt, daneben durch Freiwillige. Die verwandt werden kann. Für dieſe Angriffs-Methode werden lang : Dienſtzeit in der Linie dauert 7 Jahre , doch iſt die Mannſchaft ſam wirkende Zünder genommen , welche dem Geſchoſſe Zeit geben, meiſtens beurlaubt und wird nach einer erſten Ausbildung8 - Beriode por ſeiner Erploſion eine gewiſſe Tiefe unter dem Waſſer oder von 50 Tagen bei der Infanterie und Fuß:Artillerie oder von 90 den Meeresgrund zu erreichen . Damit das Geſchoß im Nohre Tagen bei der Cavallerie und Feld - Artillerie nur nach je 3 bis 5 ſelbſt nicht erplodiren kann , iſt eine ſehr ingenižje Einrichtung ge Jahren zu einer Uebung von 30tägiger Dauer zum activen Dienſte troffen , welche darin beſteht, daß ſeitliche Federn , die mit der einberufen. Die Bewohner der nördlich vom Polarkreiſe gelegenen Wandung des Rohres im Contact ſtehen , den Strom ſo lange Landestheile ſind nicht militärpflichtig ; das übrige Staatsgebiet iſt in unterbrechen , bis das Geſchoß das Rohr verlaſſen hat , alſo für 20 Bataillons- Bezirke eingetheilt. Die Mannſdhaften der Linie dienen 1

1

die Bedienungs-Mannſchaft keinerlei Gefahr durch Selbſtentzündung

danady noch 3 Jahre in der Landwehr , welcher auch alle nicht zum

vorhanden iſt.

Liniendienſt herangezogenen brauchbaren Militärpflichtigen 10 Jahre

Das neueſte Dynamit - Geſchoß , welches jetzt conſtruirt iſt, beſteht aus einem metallenen Kopf mit dem Erploſivſtoff, welcher auf einem hölzernen Schwanze oder Führungsſtück ſißt; man hat jedoch ſchon vorgeſchlagen , das Geſchoß gänzlich aus Metall zu conſtruiren und das Schwanzſtück mit Flügeln zu verjehen , um

hindurch angehören ; die nicht zum Dienſt mit der Waffe geeigneten, ſonſt aber dienſttauglichen Mannſchaften bilden den weder zur Linie, nod; zur Landwehr gehörigen Train. Die Beſayung der Flotte wird

.

dem Geſchoſie eine Rotation und ſicheren Flug, wie beim gezogenen

Geſchüß, zu geben. Das Geſchütz wird von hinten geladen und

!

der Regel nach im Frieden durch Freiwillige ergänzt , doch werden die Seefahrer im Wege der Conſcription zum Erſake herangezogen, wenn

der Bedarf anderweitig nid)t gedeckt iſt. Da ſich die Ergebniſſe des Erſatgeſchäfts in den einzelnen Jahren von 1878 bis 1880 nicht

hat unmittelbar hinter der Definung einen Folzſchuh mit Filz weſentlich von einander unterſcheiden, ſo beſchränken wir uns hier auf fütterung, damit fein Spielraum entſteht. Die Pneumatik Dynamit die Wiedergabe der auf ganz Norwegen bezüglichen wichtigſten Nah Torpedo Gun -Company hat jegt einen Dynamit - Rreuzer in Beſtellung gegeben, welcher drei dieſer Geſchübe von je 70 Fuß Länge

richten aus dem leşten Beobachtungs- Jahre.

und 101/2 Zoll Durchmeſſer trägt ; auf Koſten der Marine der Vereinigten Staaten iſt jedoch ein Kreuzer bereits im Bau, welcher

Loſung theilnehmen, von welđen 308 bereits freiwillig in das Heer eingetreten waren und 1113 zur ſeemänniſchen Bevölkerung zählten.

außer den drei Geſchüßen von 101/2 Zoll Saliber noch ein viertes

Außerdem waren 995 ausgewandert, 452 verſtorben oder aus ander

Im Jahre 1880 folten nach den Liſten 16 437 Mann an der

von 121,2 Zoll führt . Letzteres wirft ein Geſchoß,, welches allein weitigen Urjaden in Abgang zu bringen ;; 306 waren doppelt in den 100 Kilogramm Erploſivſtoff enthält. Die Luft in dem Geſchüße Liſten geführt; 1423 waren von Hauſe abweſend und deshalb nicht

wird auf 2000 Pfund Druck pro Quadratzoll zuſammengepreßt,

zur Loſung erſchienen ; 180 waren durdy die Erſaß-Behörden von der

und es wird ein Luftreſervoir vorgeſehen , welches , wenn es ein: mal gefüllt iſt, für einen langen Geſchütkampf ausreicht, ohne von

Muſterung zurüdgeſtellt; 88 waren zeitig dienſtuntauglich, und 2141 wurden als dauernd zum Militärdienſt ungeeignet befunden. Abgeſehen

Neuem vollgepumpt werden zu müſſen. Für das im Fort Lafayette

von den 308 bereits in die Linientruppen freiwillig eingetretenen Militärpflichtigen, wurden 7798 für die Linie – darunter 7131 für die Infanterie, 280 für Sir Cavallerie und 387 für die Artillerie -

ſtehende Dynamit- Geſchütz iſt ein Luftreſervoir von 137 Cubitſui Faſſungsvermögen vorhanden, während ein ſolches von 100 Cubit: fuß in Reſerve ſteht. Das Gejchüt ſelbſt iſt völlig unbeweglich beim Schießen und geſtattet ein ſehr ſcharfes Zielen. Der DynamitKreuzer iſt 250 Fuß lang , 26 Fuß breit , 8 Fuß tief , hat eine Maſchine von 3200 Pferdekräften und iſt bei einer Geſchwindig: keit von 20 Knoten pro Stunde äußerſt manövrirfähig. Die Zeit, welche zum Laden und Abgeben eines Schuſjes erforderlich iſt, beträgt nur zwei Minuten . Der demoraliſirende Effect, welchen das Feuer eines Dynamit= | Geſchützes auf die Bejatzung eines Schiffes haben wird , kann aus

ausgehoben und 1633 Mann als dienſttauglich für den Train erklärt. Ordnet man die cinzelnen Bataillons - Bezirke nadı dem Procentjake der von der zur Muſterung erſdienenen und ärztlich unterſuchten Mannſchaft als kriegsdienſttauglich für die Linientruppen erklärten Militärpflichtigen , ſo ergiebt ſich, daß der höchſte Norden (das 20. Bataillon, deſſen Bezirk nördlich von Trondhjem bis zum Polarkreiſe reicht), die kräftigſte Bevölkerung beſigt, nämlich 65,6 pCt. zur Linie und 12,9 12,9 für für den Tauglide. Die ungünſtigſten Ergebniſſe den Train Tauglidhe. und lieferten die Bataillons:Bezirke Thelemarken , Hedemarken, Kriſtiania,

der Furcht geſchloſſen werden , mit welcher der weit harmloſere Hallingdal und Bergen mit beziehungsweije 48,6 , 48,1 , 47,6 , 46,2 Whitehead'iche Fiſchtorpedo betrachtet wird. Torpedo - Schutznetze, und 38,6 pCt. für die Linie , ſowie 23,4 , 20,0 , 27,3 , 17,0 und wie ſie jetzt zur Abwehr der Torpedos nicht ohne Erfolg ange: || 24,0 pCt. für den Train dienſttauglicher Mannſchaft. Wegen zu wandt worden , ſind hier ganz zwedlos , während die Dynamit

geringer Körperlänge , d. 5. wegen eines Mages unter 1,58 Meter ,

Projectile in furzen Intervallen ihr Ziel treffen würden, und ſelbſt wurden gegen 2 p&t. der Mannſd)aft für dienſtuntauglich für die das ſchnellſte Shiji ſich ihnen nicht entziehen kann . Die praktiſchen Linie erklärt , dod wurde dieſe Mannſchaft faſt durchweg dem Train Verſuche haben ergeben, daß ein einziger Treffer aus dem Dynamit

überwieſen. Solce kleine Leute waren am häufigſten im Gudbrands:

Geſchütz das ſtärkſte Panzerſchiff total vernichten muß. Die Ameri- dalen-Bezirke mit 4,5, im Smaalenene-Bezirk mit 3,7 und in Hede: kaniſche Regierung geht mit dem Gedanken um , ihre Küſtenforts marken mit 3,4 pCt. 1

ſämmtlich mit Dynamit-Geſchüßen zu armiren, und würde hierdurch in der That im Stande ſein – vielleicht ſchon allein durch den - jeden feindlichen Angriff von See bloßen moraliſchen Effect , aus von ſich abzuwehren .

N a d r i dte u. Deutides Reid .

Verſchiedenes.

*** Berlin , 27. Juni. [Uebungen der Erjat :Refer: viſten I. Clafie. - Uebungen der 3 Sanität8 - Detaches

Die Recrutirung in Norwegen. Ein Heft der „ Norges officielle Statiſtiť"*) berichtet über die

mente des Garde :- Corp 8. - Eintritt von weiteren 12 Türkiſchen Offizieren in den Breußiſchen Militärdienſt.

Ergebniſſe des Erſaßgeſchäfts in Norwegen während der Jahre von

ſuche mit einem neuen Huſaren : Säbel. - Thätigkeit der Kaiſer Wilhelm -Stiftung für Deutſche Invalide im Jahre 1886.) Gegenwärtig finden wieder llebungen der Erlaß:

*) Recrutirungs -Statistik for den norske Armee omfattende Starene 1878–80 . Kristiania , 1884 .

- Das neue infanterie - Fahrzeug : Material. - Vera

406

Reſerviſten I. Claſſe ſtatt, welche gemäß Allerhöchſter Beſtimmung zur Zeit der Einſtellung der Recruten (alſo mit Anfang November d. J.)

beendet ſein inüſſen . Dieſelben haben für die zu einer dritten, beziehungsweife vierten , je 14 Tage währenden Uebung eingezogenen Mannſchaften theilweije begonnen , theilweiſe nehmen ſie im Juli ihren Anfang. Bei der verhältniſmäßig geringeren Anzahl dieſer Leute werden

dieſelben während der Uebungsdauer in dic Linien - Compagnien der verſchiedenen Truppentheile eingereiht , während aus den zu länger dauernden Uebungen ( 1. Uebung = 10 , 2. Uebung = 4 Woden)

zwar in der Hauptſache entſprechend dem Artillerie - Rabe des jepigen Feld-Artillerie-Materials, Conſtruction 73 , eingeführt worden iſt, jo daß der Erjaß eines etwa defect gewordenen Nades gegebenen Falls auch aus dem Nadreſerve-Beſtande der Artillerie erfolgen kann. Die Räder haben ferner mit denen der Artillerie gleidye Spurweite. Der

geldloſſene Bataillons - Backwagen mit begrenztem Padraum iſt auf: gegeben und an ſeine Stelle ein Leiterwagen getreten , der die Mit: führung der Padgegenſtände nach Bedarf bis zu einer gewiſſen Grenze geſtattet.

ha

eingezogenen Erſat - Reſerviſten der Infraterie beſondere Compagnien bei den einzelnen Negimentern formirt werden . Im Ganzen haben während des Etatsjahres 1887/88 etwa 42 000 Mann der Erjat:

Eine wichtige Neuerung, welche die Bewaffnung der Cavallerie: Regimenter betrifft, ſcheint der Ausführung ſich zu nähern. Es werden gegenwärtig bei einzelnen Huſaren - Regimentern Ausrüſtungs

Reſerve I 311 üben , von denen etwa 33 000 Mann auf die Infanterie,

Verſudye mit einem neuen Rorbjäbel gemad )t.

und etwa 9000 Mann auf die Specialwaffen : Jäger, Fuß-Artillerie, Pioniere und Train entfallen . Während bei den längeren Uebungen, namentlich der erſten, welche eine Zeitdauer von 10 Wodien umfaßt,

neben dem eigentlichen Zwecke der Uebungen der Erſat - Nejerve ( den Mannſchaften in kurzer Zeit eine Ausbildung zu Theil werden zu laſſen , welche ſie befähigt, im Rahmen eines aus vollkommen aus-

gebildeten Mannſd)aften beſtehenden Truppentheils einigermaßen ihren Dienſt zu erfüllen) audy auf eine möglidīt jorgfältige Detail : Aus:

weſentliche Vorzüge vor dem bisher geführten Säbel beſißen , ſie ſoll ganz gerade und zweiſdyneidig ſein, alſo ähnlich wie der Pallajch der Cürajſiere, und nur zum Stechen Sienen . Dagegen joll ſein Gewicht nicht einmal jo jd wer ſein als das des alten Säbels.. Unter dem Protectorat Seiner Majeſtät des Kaijers ſteht die

neuernannten Vorſitzenden, General-Major 3. D. Sajie , geleitet wurde. Anweſend waren 11. A. als Delegirter Bayerns General:

Ausbildung, Rüdjicht genommen werden kann , ſell während der 3 . und 4. Uebung hauptjächlid die Ausbildung im Felddienſt und

Major Ritter v. Xylander , als Vertreter Braunſchweigs Miniſter: Reſident v. Eramm : Burgdorf u . A. Der Jahresbericht lag gedruckt

Schießen , namentlid, auch) im gefechtsmäßigen Sdnießen betrieben werden. Uebungen der Erſatz:Nejerve I fanden ſeit dem Jahre 1881 alljährlich

vor.

Aus demſelben ſei erwähnt, daß der Verwaltungs-Ausſchuß im Ganzen 2850 Unterſtüßungs-Geſuche bewilligt hat. Es erhielten fort:

bei allen Armce: Corps, mit alleiniger Ausnahme des Garde Corps, ſtatt.

laufende Unterſtützung 7 Offiziere (2559 Mark), 527 Mannſchaften

In dieſen Tagen ſind die 3 Sanitäts : Tetadements des Garde:

( 53 691 Mark) , 69 Hinterbliebene von Offizieren ( 14 113 Mart )

Corps zu einer 10tägigen praktijden Uebung zuſammengezogen, weldse anfangs anknüpfend an inſtruirende Vorträge, in den Caſernements abgehalten und jobann in der Ilmgebung Berlins fortgeſett wurden .

und 2052 Hinterbliebene von Mannidhaften (98 872 Mark). Außer: dem

wurden 195 Perſonen mit 13 226 Mark einmalig unterſtütt.

Die Zweigvereine erhielten 44 752 Mark an Subventionen , die Ver:

welde durdy böhere Offiziere und Sanitäts- Bernte zunädyit im Kranken-

waltung erforderte 17 450 Mark, die Gejammtausgabe betrug 210 968

Transport, im Auf- und Abſchlagen der Verbandszelte, Anlegen der erſten Verbände unterridtet werden, wobei die Franken durch Mann :

Mart, die Geſammteinnahme 81 985 Mart , jo daß ſich das Ber: mögen der Stiftung, das 1871 1 160 400 Mart betrug, von 1778 477 Marf auf 1 622 494 Mart verringert hat.

Die Geſamteinnahme

24. fand eine

betrug jeit 1870/71 7135 751 Mark, die Gejammtausgabe 5513 257

Uebung der einzelnen Detachements in der Najenhaidc ſtatt , die im Uufjuden der Berwundeten , Verbandanlegen und Transport mittelſt beſpannter Wagen beſtand. Am 25. wurde in einem größeren

Mart. Die Zweigvereinc verausgabten im Jahre 1886 346 092 Mark,

Am

Truppen-Verbande auf dem Tempelhofer Felde weſtlid) der Chauſſee geübt, wobei die einzelnen Verwundungen durd) Täfelden marfirt ſind. Deute

am Montag findet eine (Sefedits -Uebung beim Forſthaus Kanne an der Röpnicker Chauſſee ſtatt, wobei wiederum auf die ärztlidie Behandlung der Berwundeten das Hauptaugenmerk gerichtet wird. Dienſtag und Mittwoch, die Solußtage des Erercitiums, ſind für die llebungen im

ſeit Begründung der Stiftung 7 901 923 Mart, insgeſammt ſind ſo:

mit durd, die Stiftung ſeit 1870171 13 415 210 Dark aufgewendet worden . Die Stiftung hoiſt , da die Zahl der Unterſtüpten herabgeht von 4266 in 1885 auf 2850 in 1886 – , ihren Aufgaben in

Frankreich . ( P.) Paris , 24. Juni. [ Beabſichtigte Erhöhung der

Kranten Transport auf Eijenbahnen beſtimmt, welche theils auf dem

Standes der Generalſtabs - Offiziere. - Verringerung

der Zahl der

Wie in Nr. 48 der 40 3. Milit. 3t3 v. 8. 3. bereits gemeldet .

wurde, ſind 12 junge Türkijde Offiziere nad Berlin gebracht worden, um für den militärijdien Dienſt nad Preußiſchem Muſter ausgebildet zu werden .

Es iſt dies das zweite Mal, denn , wie unſeren Lejern

erinnerlich ſein wird , gejdhah 18

zum

erſten Male vor 3 Jahren .

Feſtunge n .)

Der

Kriegsminiſter General

Anſicht , daß der gegenwärtige Stand der Generalſtabs -Offiziere nicht hinreidst, um die Aufgaben diejes Corps zu erfüllen , und hat zum Zweck der Erhöhung deſſelben einen Bejeß: Ferron

iſt

der

entwurf autarbeiten laſſen.

Nach dieſen joli fortan das Perſonal

des Generalſtabs - Corps aus 300 Ojfizieren beſtehen , jo daß eine Verſtärkung des bisherigen Standes um 50 einzutreten hätte , und zwar um 5 Oberſt- Lieutenants, 25 Commandanten und 20 Capitains.

Die jungen Herren erhielten den wiſſenſchaftlichen und militärijchen

Dieje Erhöhung joll hauptſächlidy den beſonderen Zweck erreidhen

Unterricht don damals in dem bekannten , tüdytig geleiteten Berliner

helfen, daß der Generalſtabsdienſt in Tuneſien, Tongking und Anam,

Militär- Pädagogium von Premier - Lieutenant P. Rilliid in der

ſowie in den unlängſt neu organiſirten Feſtungen gewährleiſtet wird.

Diesmal hat

In dem Geſetzentwurf iſt ferner auf eine Vermehrung der Archiviſten um 12 , und zwar um 2 erſter , 4 zweiter und 6 dritter Claſſe

Rörner Straße, ohne demſelben enger attadirt zit ſein .

ſich die Türkiſche Seeres - Leitung veranlagt geſehen , die 12 jungen Herren ganz mit der Anſtalt und deren Einrichtungen zu verbinden ; dieſelben empfangen Safelbſt nicht nur den Unterridt, ſondern haben audy bort ihr Heim . Die erſte Gruppe Türkijder Offiziere wurde bekanntlich nad, 9monatiger Ausbildung in Deutide Regimenter - 4 eingeſtellt, und mehrere ſind bereits zu Premiers davon in die Garde Lieutenants aufgerügt; augenbliclid ſtehen noch alle innerhalb des -

Deutſdien Armee - Verbandes. Aud jeħt joll der dreivierteljährigen Vorbereitung der Uebertritt in den praktijden Dienſt im Deutſdien Heere auf einige Jahre folgen. Seine Majeſtät der Kaiſer joll den

1

Bedacht genommen worden.

Die Koſten , welche durch dieſe Verſtärkung des Generalſtabs Corps verurſacht werden, ſollen nicht durch eine Erhöhung des Militär Budgets, jondern dadurch aufgebracht werden, daß die Zahl der Com pagnien bei jedem Infanterie -Regiment von 18 auf 12 verringert 1

wird.

Nach einer Mittheilung des „ Temps " läßt der Kriegøminiſter gegenwärtig ein Geſetz vorbereiten , monad , alle Feſtungen , die den Forderungen des heutigen Kriegs nicht mehr entiprechen , geſchleift

Befehl gegeben haben , daß die 12 Türkijden Offiziere , demſelben per:

werden ſollen. Dieſe Maßregel jou den zweifachen Vortheil gewähren ,

fönlich vorgeſtellt werden . Ende Mai wurde Seiner Mäjeſtät ein neues Infanterie - Fahr:

daß namhafte Erſparniſſe an den für die Unterhaltung der Feſtungen

zeug:Material vorgeführt, welches gegen das noch beſtehende weſentliche Verbeſſerungen aufweiſt. Es unterſcheidet ſich von dem alten Material

Verſtärkung des kriegóbereiten Heeres verwandt werden können. Schweden und Norwegen.

im Weſentlichen durd, ſeine größere Leichtigkeit und Lenkbarkeit. Der

Bataillons- Patronenwagen iſt ganz fortgefallen, die Munition deſſelben wird jetzt auf den 4 Compagnie Rarren fortgeſchafft. Weſentlich iſt, daß ſtatt der früheren Räder verſchiedener Größe ein Einheitsrad und

+

vollem Umfang geredyt werden zu fönnen.

Tempelhofer Felde, theils auf dem Militär-Bahnhof abgehalten werden und mit einer Vorſtellung der Sanitäts - Detachements am Mittwody cnden .

1.

Insgejammt wurden 177 461 Mart zu Unterſtützungen verwendet.

Dieje Uebung dient hauptſächlid) zur Ausbildung der einjährigen Aerzte,

jdyaften der Garde-Regimenter marfirt und die praftijden Vandgriffe

***

verdienſtlich wirkende Kaijer Wilhelm -Stiftung für Deutſche Invaliden. Diejelbe hielt fürzlich ihre General : Verſammlung ab , die von dem

bildung eines einzelnen Mannes, abgeſehen von einer parademäßigen

durch Lazareth : Gehülfen unterſtützt werden .

tai

Die neue Waffe jol

verwandten Summen gemadt und die freiwerdenden Beſaßungen zur

* Chriſtiania , 20. Juni. [Der neue Heere8: Geje to am 18. 8. Mts. den von ihm begutachteten Heeres-Geſeßentwurf dem entwurf im Storthing.] Der Vertheidigungs - Ausſchuß legte

---

407

Storthing vor. Obwohl verſchiedene Meinungen ſich im Ausſchuß geltend gemacht hatten, iſt doch der Entwurf ziemlid; unverändert ge blieben , und das Gutachten ſdließt mit den folgenden zwei Anträgen auf Beidlüfie :

1

1 ) Dao Storthing genehmigt, daß der vorgelegte Plan nebſt Koſtenberedynung der Neuorganiſation des Heeres in Uebereinſtimmung mit dem Wehrpflicht8 - Geſete vom 16. Juni 1885 zu Grunde ges

lich der neueſten , die Einführuug des Mehrladers betreffenden Ver:

toZuſäte fügungen – mitzutheilen , ſondern er hat dieſelben erläuternder

aud durch eigene

Art vervollſtändigt. Ferner hat er, was in den früheren Auflagen der Sdrift noch nicht geſchehen war, einen Auszug aus dem 4. Abſchnitt des Reglements , der von dem Gefecht eines Bataillons und dem Gebrauch der Compagnie Colonnen handelt, bei:

gefügt , und zwar in der Faſſung , wie ſie durch die Aenderungen vom Februar 1887 nöthig geworden war.

legt werde ;

2) Die Regierung wird erſudst , bem Storthing mitzutheilen , wie und binnen welcher Zeit der angenommene Organiſationsplan durchgeführt werden ſoll.

Die Mehrzahl fügt dann dem Gutadyten noch Folgendes hinzu : Der ordinäre Status der Angaben , welden das Storthing durch dieſen Entwurf anzunehmen erſucht wird , beträgt brutto 6 325 000 . Kronen oder ungefähr 45 000 Kronen mehr, als das Armee- Budget im den Jahren Eine jo große

Durdy Siejc Zuſätze iſt die Sdrift über das reglementsmäßige

Erercieren wieder ganz auf das Laufende gebracht worden . Was nun die vorliegende 3. Auflage noch beſonders von den vorhergegangenen unterſcheidet, iſt Folgendes. Früher batte der Ver:

faſſer die reglementariſchen Vorſchriften nicht immer in ihrem genauen Wortlaut wiedergegeben , was ſid als Mißſtand herausgeſtellt hat und als jold ) cr audy von der Kritik beanſtandet worden iſt. Ju der 3. Auflage iſt dicjer verlaſſen jede ſtreng

jährliche Ausgabe"fürdieArmee istnach Meinung des Ausjdjufjes Wortlaut angefübrtwerden,während alle jenſtigen Bemerkungen "und Erläuterungen als „, Anmerkungen des Herausgebers " bezeichnet worden

im Verhältniß zur wirthſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit des Landes nidyt unbedeutend, dennod nicht größer, als daß ſie nicht beſtritten werden

muß , wenn die Ordnung der Vertheidigung des Landes dadurch eine ſolche wird , daß ſie in Wahrheit eine Wehr für das Land und eine Erfüllung der Pflichten , welche Norwegen als linionsſtant bat , bildet ,

ſind.

Wir müſſen das als eine weſentliche Verbeſſerung hervorheben . Gern erkennen wir weiter an , daß des Verfaſſers Bemerkung: ,,Was in Sicjen Anmerkungen niedergejdrieben iſt , beruht

!

und die Verteidigung dabei auf ſolche Grundlagen gebaut iſt, die im Ganzen als mit der Meinung des Landes in liebereinſtimmung ſtebend

gelten können. Der Ausſdıuß fügt hinzu , daß das Vertheidigungs:

auf langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen in und vor Ser Front“

uns vollkommen richtig erſdyeint, und darum empfehlen wir die vor: liegende dritte Auflage namentlich allen jüngeren Offizieren der Linie

Budget auf alle Fälle mit einer Summe abidliegt , weldie im Ber: hältniß fleiner iſt als in irgend cinem anderen Europäiſten Staate.

und bejonders aud) der Nejerve und Landwebr als cin nütliches Hülf3 mittel , um das reglementsmäßige Erercieren der Infanterie genau

(Damit tröſtet er alio die, welde nod ; weiter nady dem Miliz-Syſtem

kennen zu lernen .

binüber wollten . )

Sdließlid) bemerft er , daß er ſidbinfiditlid der

allmäligen Durchführung der Organiſation eine in's Einzelne gebende Darlegung vorbehält . Damm für Finmarken ned bejondere Be: ſtimmungen getroffen werden müſſen , ſo ſteht die Einführung des neuen Armeeplanes nod ) in ferner Ausſicht.

Neue Militär - Bibliographie. Anger, Gilbert, illuſtrirte Geichichte der f. k. Armee in ihrer culturhiſto

riſchen Bedeutung von der Begründung an bis heute. lliter Mitwirkg. namhafter Schriftſteller 11. Nümitler m . Benußg. der beſten literar. und manuſcriptl. Quellen hrsg. Mit vielen, theils m . den pochen gleichzeit., theils neuen Jlluſtr. hervorrag . Rünſtler. 40. - 44. ( Schluß-)Lig. gr . 8. ( S. 1401–1456 .) Wien , Anger . à 60 Pi.

K r i t i k. Das reglementsmäßige Grercieren im Tripp , in der

Geidy id)te der Einigungsfriege 1864, 1866, 1870 71. Nach den vorzüg:

Compagnie 1111 d im Bataillon , 119h dem Vet: Aboric

lidiſten Quellen f. die Mitfämpfer u . das deutiche Volt geidhildert. Dit Sarten 11. Sdiladhtplänen, Portraits u . anderen Abbildgn . 3. Tl . gr. 8.

des Erercier Reglements für die Infanterie von 1. März 1876 und den Beitimmungen , betreffend die Ausbildung der jäger

Berlin , Dümmler's Verl .

1

und Schützen vom 18. Juni 1868, sowie unter Berückrichtiging der bis zum 1. April 1887 zuun Reglement ergangenen 216 :

änderungen bearbeitet und mit Anmerkungen verſehen von F. A Paris ,

General- Major a . D.

gedruckten Holzidnitten .

Mit 52 in den Tert

1599_1612. Ler.-8. (224 S.) Berlin, F. Lidhardt. 6 M.

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Inhalt : Geſchidite d. Nrieges gegen Frankreich 1870,71. 1. TI. Von A. Trinius. (XIV, 602 5. ) Hallwid), Dr. Herm ., Wallenſtein 11. Waldſtein. Ein offener Brief an Dr. Vindeln . gr. 8. (68 S.) Leipzig, Dincer & yumblot. 1 M. Hoonig , Friz , Cliver Cromwell. in 4 valbodni.) 1 Pd. 1. Thi.:

8.

Xid Wir erbalten folgende Zuidrift:

Die erſte Auflage des vorliegenden Budis eridien im

„,Berlin , den 14. Juni 1887. Der hodigeehrten Redaction

Jahre 1884 ; heute, nach 3 Jahren, hat die dritte Auflage die preſie

bitten wir in Bezug auf die Beurtheilung unſeres Verlagswerkes Gejd;idyte des Feuerwerks-Wejens“ in Nr. 39 vom 17. Mai d. 3.

verlaſſen . Das iſt ein günſtiges Zeiden, welches für die Gite, be: ziehungsweiſe praktijdje Brandbarkeit des Buches ſpridit. Das nach den auf ſeinem Titel genau angegebenen Quellen bearbeitete Werfchen entſtammt der Abſicht des Berjaſjers , das Ver: ſtändniß des Erercier -Reglemente zu erleichternt oder - wie wir jagen möchten -- in theoretider Art die praktiſche Ausführung der Vor: -

ſchriften des letzteren vorzubereiten, damit volle Siderbeit beim Erer:

cieren gewonnen werde. Hierzu iſt Klarheit aud über das kleinſte Detail erforderlich , die allerdings durch einen gedruckten Leitfaden erworben werden kann .

Der Inhalt des Buch

iſt in 5 Abonitte eingetheilt.

und auf Wund von beſen Verfaſſer ergebenſt mittbeilen zu dürfen , daß derſelbe Sie für eine Geididhte als unpaſſend und unſtatthaft be:

zeidynete bunte Miſchung von Ernſtem und Deiterem damit erklärt, daß es ſich um die Herausgabe einer , Feſtidrift" zu einem militärijiten Jubiläum gehandelt habe , und nur durch Einſtreuen heiterer Bilder aus der Vergangenheit ſie dieſer beſonderen Beſtimmung entſpredien

konnte: es galt Erinnerungen der zum Feſte vereinigten Kameraden und Vergleiche zwijden ſonſt und jetzt, zwijden Kriego : und Friedens : Leben wadyzurufen. Ohne eine jolde Beimidung würde sie Sdrift

erſte Abſchnitt behandelt die Ausbildung des einzelnen In :

daher für den Intereſſentenkreis den größten Werth verloren haben . Hinſichtlid, der chronologiſchen Anordnung habe ſich der Ver:

fanteriſten, der zweite die Compagnie und das Bataillon

faſer badurdy zit entiduldigen , daß kurz vor dem Termin des Er:

Der

in der Formation in 3 Gliedern (Elementar - Schule), der

imeinens ihm ned) widytige Mittheilungen zugingen, die er, ſo gut es

dritte die Compagnie in der Aufſtellung in 2 Gliedern

nod) angin , einzuſchieben judite . Möchte die verehrliche Redaction dem Herrn Referenten von

und die zerſtreute Fedytart ( Gefechts - Aufſtellung) , der vierte das Bataillon in der Aufſtellung in 2 Gliedern ( Gefechts: Aufſtellung) und der fünfte Gas Gefecht eines Bataillons, .

mit beſonderer Rüdjidht auf die zerſtreute Fedytart

diejen erläuternden Mittheilungen Renntniß geben und ſich womöglich entſchließen , in einigen Zeilen dieſe Erläuterung auch zu einer Mit: theilung an das Publicum zu benuten. Mit hodhadytungsvoller Er:

und den Gebraud der CompagnieColonnen. Ein Anhang

gebenheit

beſpridit dann noch das Abholen und Abbringen der Fahnen.

Indem wir dieſe Zuſdyrift unverkürzt zum Abdrud bringen, jeßen wir hinzu , daß der Verfaſſer der Kritit in Nr. 39 der Aug. Mil.-3tg. B. d . 3. vorſtehenden Bemerkungen nicht beifügen zu wollen , erklärt hat . D. Red . 6. Aug. Mil. -3tg.

Der Verfaſſer hat ſich nicht darauf beſchränkt, ſämmtliche Vor:

ſchriften des Erercier - Reglementé von 1876 für die Infanterie mit allen ſeitdem erlaſſenen Abänderungen und Ergänzungen einſchließ

E. S. Mittler u. Sohn. "

408

A 113 e ig elit. !" Ats Vademecum für Felddienftübungen, Manöver etc. it. 31 unterzeichneten Verlag iſt erſchienen :

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Schrift " iſt geſchichtlich werthvoll und feſſelnd geſchrieben.

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Neuer Verlag von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

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11

iſt erſchienen :

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11 11

4. Vor Paris. 5. Der Winter- Feldzug.“ Die kleine Schrift wird von Theilnehmern des Kriegs von

für den Ilnterricht der 2. Reitklaſſe.

1870/71 und deren Angehörigen mit bejonderem Intereſje geleſen

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Gine Kritik der „Neuen Militäriſdhen Blätter“ jagt hierüber Folgendes:1 „ Dieſe kleine 11

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Schriſt von 20 Seiten iſt als ein Auszugaus der Reit: n

Inſtruction unter Hinzufügung der durch das neue Ererzir-Reglement herbeir1145 geführten Aenderungen undFenugung von Bemerkungen , welde ſeiner Zeit der General-Major und Rommandeur der 17. Ravallerie-Brigade von Below zu einer ſchriftlichen Arbeitdes Verfaſjers madite , entſtanden. .Es ſoll ein It handlidies, leidyt verſtändliches Inſtruftionsbuch jowohl für die Lehrer als bie ไว้11 0 Sdüler der 2. Reitflaſje ſein , und dieſer Zweck dürfte wohl überall da , wo 1 es benußt wird, erreicht werden . Die auf den lebten 4 Seiten als Anhang hinzugefügte Anweiſung für 11 und die Pflege desHufes hat zwarmit dem eigentlichenThema M die Stallpflege der Schrift keinen Zuſammenhang , bietet aber dem Unteroffizier und Beritt: 11 175

führer einen guten Anhalt für die Pierdepflege."

11

11 It It

160

So eben erſchien in zweiter, nach den neueſten Beſtimmungen umgearbeiteten Auflage :

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1

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ML. 3. -

Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Zernin . Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Dito's Hofbuchdruderei in Darmſtadt.

SHAP

EDRE

IMIL

I

Ann

Nagemeine 3

Militär-eZeitung Zweiundredjzigiter Jaộrgang. No. 52.

1887.

Darmſtadt. 1. Juli.

Die Allg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagš. Preis des Jahrgangs 24 Mark , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1 /4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten ,literariſche 2. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

3 nhalt : Die Mängel der Eng Auffäße. Das Gefeß, betreffend die Fürſorge für Beamte und Perſonen des Soldatenſtandes in Folge von Betriebs- Unfällen. liſchen Militär - Verwaltung. Verſchiedenes. 1. Die Baugeſchichte des Nord -Oſtſee-Canals. II. General Siemens +. Nachrichten. Aus den Reichslanden . [Die Annahme von Freiwilligen durch die Truppentheile. Die neuen Garniſon -Veränderungen .] Schweden und Norwegen. (Zwei Heeres- Geſeßentwürfe im Storthing. Beabſichtigte Beſchränkung der Feſtungs- Beſaßungen .] Schweiz. (Ver -

mehrung der Recruten - Schulen und Wiederholungs-Curſe der Infanterie.] Kritik. Modifications apportées au règlement du 11 novembre 1882 . iFeuilleton . Das Offiziersfeſt der Bodenſee-Garniſonen 1887. Zur Beſprechung eingegangene Schriften. Allgemeine Anzeigen.

Das Geſek, betreffend die Fürſorge für Beamte und | unfähig geworden, aber in ihrer Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt Perſonen des Soldatenſtandes in Folge von Betriebs= worden ſind, bei ihrer Entlaſſung aus dem Dienſte als Penſion : Unfällen. * Der jüngſt gejchloſſene Reichstag darf auf eine reiche und geregnete Thätigkeit zurückblicken . Bejonders iſt auch auf dem

1 ) im Falle völliger Erwerbsunfähigkeit für die Dauer der: ſelben den im erſten Abſatze bezeichneten Betrag ; 2) im Falle theilweiſer Erwerbsunfähigkeit für die Dauer berſelben einen Bruchtheil der vorſtehend bezeichneten Penſion ,

militäriſchen Arbeitsfelde manches wichtige Ergebniß erreicht und welcher nach dem Maße der verbliebenen Erwerbsfähigkeit zu be manche Vorlage zum Abſchluß gebracht worden , welche den Angemeſſen iſt. hörigen des Heeres die Segnungen und Vortheile zuwendet , die Steht ſoldhen Perſonen nach anderweiter reichsgeſetzlicher Vor anderen Staatsangehörigen theilweiſe ſchon gewährt worden ſind . ſchrift ein höherer Betrag zu , ſo erhalten ſie dieſen. Hierzu rechnen wir in erſter Linie das neue Militär-Penſionsgeſetz Nach dem Wegfall des Dienſteinkommens ſind den Verletzten vom 17. Juni d. J. , welchem zur Ausgleichung ſeines ſpäten Er: außerdem die noch erwachſenden Koſten des Heilverfahrens zu er cheinens rückwirkende Kraft verliehen worden iſt. Schon früher iſt ein anderes Geſetz 311 Stande gefommen ,

welches gleichfalls eine wohlwollende Fürſorge für kundet. Es iſt dies das unter dem 15. März 1886 jetz, betreffend die Fürſorge für Beamten und Perſonen ſtandes in Folge von Betriebs - Unfällen . “ Sein folgender :

ſetzen .

S 2. Die Hinterbliebenen ſolcher im S 1 bezeichneten Per fonen, welche in Folge eines im Dienſte erlittenen Betriebs-Unfalls geſtorben ſind, erhalten :

das Heer beerlaſſene „, Ge: des Soldaten: 1 ) als Sterbegeld , ſofern ihnen nicht nach anderweiter Bez Wortlaut iſt ſtimmung Anſpruch auf Gnadenquartal oder Gnadenmonat zuſteht , den Betrag des einmonatigen Dienſteinfommens, beziehungsweiſe

„ Wir Wilhelm , von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, der einmonatigen Penſion des Verſtorbenen , jedoch mindeſtens König von Preußen 2. verordnen im Namen des Reichs , nach

erfolgter Zuſtimmung des Bundesraths und des Reichstags,

30 Marf ; 2) eine Nente.

was folgt : S 1. Beamte der Reichs- Civilverwaltung, des Reichsheeres

rathung zwanzig Procent des jährlichen Dienſteinfommens des

und der Saiſerlichen Marine und Perſonen des Soldatenſtandes,

Verſtorbenen , jedoch nicht unter 160 Mark und nicht mehr als

welche in reichsgejeßlich der Unfallverſicherung unterliegenden Be:

1600 Marf ;

trieben beſchäftigt ſind, erhalten , wenn ſie in Folge eines im Dienſte

Dieſelbe beträgt

a. für die Wittwe bis zu deren Tode oder Wiederverhei

b. für jedes Kind bis zur Vollendung des achtzehnten Lebens

erlittenen Betriebs - Unfalls dauernd dienſtunfähig werden , als jahres oder bis zur etwaigen früheren Verheirathung , jofern die Penſion jechaundjechzigzweidrittel Procent ihres jährlichen Dienſt-

Mutter lebt, fünfundſiebzig Procent der Wittwenrente, und ſofern

einkommens , ſoweit ihnen nicht nach anderweiter reichsgeſetzlicher

die Mutter nicht lebt, die volle Wittwenrente ;

Vorſchrift ein höherer Betrag zuſteht. c. für Aſcendenten des Verſtorbenen, wenn dieſer ihr einziger Perſonen der vorbezeichnetei Art erhalten , wenn ſie in Folge Ernährer war , für die Zeit bis zu ihrem Tode oder bis zum eines im Dienſte erlittenen Betriebe- Unfalls nicht dauernd dienſt- || Wegfall der Bedürftigkeit zwanzig Procent des Dienſteinfommens

410

der Gemeinde Kranken -Verſicherung geleiſteten Kranken -Unterſtüßung

des Verſtorbenen , jedoch nicht unter 160 Mark und nicht mehr als 1600 Mark ; ſind mehrere derartige Berechtigte vorhanden , jo

gekiirzt. Der Anjpruch auf das Sterbegeld (S 2 Abſ . 1 Ziffer 1) ,

wird die Rente den Eltern vor den Großeltern gewährt .

und von Beginne ber vierzehnten Woche ab auch der Anipruch

1

Die Renten dürfen zuſaminen ſechszig Procent des Dienſtein-

auf die Penſion und auf den Erſatz der Koſten des Heilverfahrens

kommens nicht überſteigen. Ergiebt ſich ein höherer Betrag , 10 (S 1 ) geht bis zum Betrage des von der Krankencaſje gezahlten haben die Aſcendenten mur inſoweit einen Amipruch, als durch die

Renten der Wittwe und der Kinder der Höchſtbetrag der Rente

nicht erreicht wird. Soweit die Nenten der Wittwe und Kinder den zuläſſigen Höchſtbetrag überichreiten, werden die einzelnen Renten in gleichem Verhältniſſe gekürzt . Steht nach anderweiter reichsgeietzlicher Vorichrift den Hinter: bliebenen ein höherer Betrag zil , io erhalten ſie diejen . Der Anſpruch der Wittwe iſt ausgeichloſjen , wenn die Che erſt nach dem linfall geſchloſſen worden iſt. S 3. Erreicht das Dienſteinkommen nicht den von der höheren Verwaltungs- Behörde uadh Anhörung der Gemeinde : Behörde für Erwachſene feſtgeſetzten ortsüblichen Tagelohn gewöhnlicher Tage: arbeiter (S 8 des Geſetzes , betreffend die Kranken- Verſicherung

der Arbeiter, vom 15. Juni 1883, Reichs - Geſetzbl. S. 73 ) , io

Sterbegeldes , beziehungsweije bis zum Betrage der von dieſer ge : währten weiteren Kranken - lInterſtützung auf die Krankencaſſe über.

Als Werth der freien ärztlichen Behandling, der Arznei und der Heilmittel (S 6 Abſ. 1 Ziffer 1 des Kranken Verſicherungs-Geſetzes) gilt die Hälfte des gojetzlichen Mindeſtbetrages des Krankengeldes. S 5. Ein Anipruch auf die in den SS 1 und 2 bezeichneten Bezüge beſteht nicht , wenn der Verletzte den lufall ( S 1 ) vor fåtlid) oder durch ein Verichulden herbeigeführt hat, wegen duſjen auf Dienſtentlaſſung oder auf Verluit des Titels und Penſions: Anſpruchs gegen ihn erkannt, oder wegen deſſen ihm die Fähigkeit ziir Beſchäfrigung in einem öffentlicher Dienſtzweige aberkannt worden ist .

S 6. Anſprüche auf Grund diejes Geſetzes 11110 , joweit deren jejtitellung nicht von Amiswegen erfolgt , bei Vermeidung des

iſt der letztere der Berechnung 311 Griunde zu legen . Bleibt bei den nicht mit Penſions : Berechtigung angcitcuten

Ausidluſies vor Ablauf von zwei Jahren nach dem Gintritt des

Beamten ( S1 ) die nach vorſtehenden Beſtimmungen der Berech111g zu Grunde zu legende Somme unter dem niedrigſten Dienſt-

hörde anzumelden .

einkommen derjenigen Stellen , in welchen jolche Beamte nach den

beſtehenden (Grundiätzen zuerſt mit Benjions Berechtigung angeſtellt werden können , ſo iſt der letztere Betrag der Berechnung zu (Grunde zu legen .

$ 4. Der Bezug der Penſion beginnt mit dem Wegfall des Dienſteinkommens, der Bezug der Wittwen- und Waiſenrente mit

Unfalls bei der dem Verletzten wmittelbar vorgeletten Dienbe Nati Ablauf dieser Friſt iſt der Anmeldung nur dann Folge 311 geben , wenn zugleich glaubhaft beicheinigt wird, das die Folgen des ilufalls crít ſpäter bemerfbar gewordest jind , oder dass der

Berechtigte von der Berfolgung ſeines Ampruchs durch außerhalb feines Willens liegende Verhältnije abgehalten worden ist. Jeder llnfall, welcher von Amiswegen oder duro Anmeldung der Betheiligten einer vorgeſetzten Dienſtschörde befannt wird, iſt

ſolche nicht gewährt werden , mit dem auf den Todestag des Ber :

jofort zu interjuden . Den Het heiligten ijt Gelegenheit zu geben , jelbſt oder durch Vertreter ihre Intereſſen bei der Unterſuchung

unglüdten folgenden Tage.

311 wahren .

(Siehört der Verletzte auf Grund geſetzlicher oder ſtatutariſcher Verpflichung einer Krankencajie oder der Gemeinde - Franfen - Ber: ſicherung an , ſo wird bis zum Ablauf der dreizehnten Woche nac )

auf die nach § 1 , mmd hinſichtlich der Berechnung des Dienſtein :

dem Ablauf des Gnadenquartals oder (Snabenmonats, oder, joiveit

dem Eintritt des llnfalls die enjion und der Erjatz der Koſten

des Heilverfahrens um

den Betrag der von der Strankencaje oder

Das Offiziersfeſt der Bodenſee-Garniſoneu 1887.*)

S 7. Coweit voritehend nichts Alu deres beſtimmt it , finden

kommers auch auf die nach § 2 311 gewährenden Bezüge die jir die Beheiligten geltenden Beſtimmungen tiber penjion , auf die nach § ? 311 gewährenden Senten im llebrigen die Voridriften die Perle des Bodenjace , iſt dieſer Aufgabe in bchem Maße geredyt geworden .

Ali ber Siomark injeres [ v. N. ] Nonſtanz, 19. Juni. Deutiden Vaterlandes , wo sie ducebedeckten Gipiel der Tiroler und 1

Ein wolfenloſer simmel und die berulidſte Fernlidt auf die Bergricien der Circler und Soweizer Alpen frönte cae ciftige Soatien

Sdweizer Alpen auf die blauen Fluthen beo dönen Bodenticco lcrab :

der Oeſterreitijden Rameraden unit (dönſten Erfolg. Duis Oifizier:

ſehen , wurde geſtern ein militäriſches Beſt gefeiert , weldes vermöge

Corps des 6. Badiiden Infanterie - Neziments Ni. 114 batte auf Raijer Wilbem " in Friedride :

ſeiner Eigenartigkeit in den Herzen aller Betheiligten fortleben wird.

dem feitlid) giidimückten Salenbect

Seit einer Reihe von Jahren feiern die Offizier: Corpå der Bodenſee-Garniſonen (bas 6. Badiſdic Infanterie:Negiment Nr. 114 bergijden ) Nr. 120 in Weingarten , und das 3. Königlic) Bayeriſdie

bafen das Offizier : Corps des Königlio Württembergiſbon Infanterie: Negiments Naijer Wiibeim Nr. 120 aufgenomen. Niit lange nad den Verlaſſen des Württembergijden Hafene, in weldem alle diffe in dem bunteſten Flaggeniamuck prangter, fam von Bregenz ber ein

Infanterie- Regiment in Lindau ) mit den Deſterreioiden Kameraden

reid beſlaggter Salondampfer in Sidt. (8 mar dus Calenboet

in Ronſtanz, das Infanterie -Segiment Raiser Wilhelm ( 3. Württem

rt

dis Tiroler Saiſer Jägerregiments und des in Bregenz ſtationirten

„ Saiſerin Elijabeth“, auf weldem die Oiſterreid ; ijden und Bay rijden

Tiroler Landes wützen - Bataillons alljährlid) eine tameran daftlide

Kameraden ibren Gäſtent entgegenfubren. Nad Begrüßung durdy Solutionſje fuhren die beiden ror: nchmſten Bodenſerdampfer unter dem abwedjelnden Spiel der dret

Zuſammenkunft in einer der betheiligten Garniſonen. Das leitende Prinzip dieſer Vereinigungen iſt ein zwanglojes, kamerabidjaftlidis

auf der Inſel Mainau den in Konſtanz verſammelten Offizieren die

Regiments-Capellen aus Conſtanz, Weingarten und Innsbruck neben cinander an Lindau vorbei in den Bregenzer Gafen ein . Hier erwartete die Deutſchen Offiziere ein erbebendie Sdauipidl. Viele Taujende von Einwohnern , weldie aus naby und fern herbeigeſtrönnt waren , ſtanden Kopf an Kopf auf den Hafenmauern, am Quai und in der

hobe Ebre 311 Theil werden ließ , ihm auf dem herrlichen Bodenſee:

Umgebung des Hafens und begrüßten durd) begeiſterte Hurrahs die

Zuſammenſein, unter Vermeidung jeglidien officiellen Charafters , web : balb auch alle Neden und Trintiprüdye ausgejdloſien bleiben . Die ſchönſte Weihe wurde dieſen Feſten dadurch verlieben , daß

Se. Majeſtät unſer Kaiſer im Jahre 1885 bei ſeinem Aufenthalt

eigenen und die freundnadsbarliden Offiziere. Nachbein dic Defter: erhabenen Monardien: „Ich trinke auf die Deutſdc und Deſterreichi- reidsijden Difiziere, weldie in großer Žahl aus allen Theilen der

Eiland ihre Suldigungen darzubringen.

Der ſolidte Trintiprud) des

ide Waffenbrüderſdşaft“ fand begeiſterten Widerhall in den Soldaten :

weſtlichen Provinzen zuſammengekommen waren , ihre Gäſte in alt:

berzen , welde dieſe Worte als ſchönſte Erinnerung ſowohl in das bewährter Herzlid,keit begrüßt hatten, ordnete ſich der Zug zum Ein: Deutide Baterland, wie in die rauhen Verge der Herzegowina , an die Geſtade der Theiß und der Donau mitnahmen. zu dieſem Jabre tam die Reihe an Bregenz, die Offiziere ber

marſd) in Bregenz. Vom Hafen nadi dein Forſter den Etabliſſement

wardurch Flaggen und Guirlanden, ſowie am Eingang in die Stadt durch einen impojanten Triumphbogen cine ſinnige via triumphalis

Bodenſee:Garniſonenfür einige Stunden zu beherbergen, und Bregenz, hergeſtellt worden. Ganz Bregenzbetheiligte ſich beflaggt, ausvollem Jerzen die meiſten an dieſer militärijdsen Feier, alle Häuſer waren *) Nach der „ Nordd. Aug. Ztg."

jeſtlid, geſchinückt, aus vielen Wohnungen ging, gejpendet aus ſtöner

411

Die Haftung anderer, in dem S 8 nicht bezeichneten Perſonen , der Civilverwaltung Anwendung. Jedoch erfolgt die Beſtimmung welche den Unfall vorſätzlich herbeigeführt oder durch Verſchulden über die Zahlung der Nenten an Hinterbliebene einer zum Reichs- verurſacht haben , beſtimmt ſich nach den beſtehenden geſetlichen heere gehörigen Perſon durch die oberſte Militär - Verwaltungs - Vorſchriften . Jedoch geht die Forderung der Entſchädigungs-Be rechtigten an den Dritten auf die Betriebs - Verwaltung inſoweit Behörde des Contingents. S 8. Die in den SS 1 und 2 bezeichneten Perſonen können über, als ſie zu den im Abſatz 1 gedachten Zahlungen auf Grund über die Fürſorge für die Wittmen und Waijen der Reichsbeamten

.

einen Anſpruch auf Erſatz des durch den Unfall (S 1) erlittenen dieſes Geſetzes verpflichtet iſt. Schadens gegen die Betriebs - Verwaltung, in deren Dienſt ſie den Unfall erlitten haben, überhaupt nicht, und gegen deren Betriebsleiter, Bevollmächtigte oder Repräſentanten , Betriebs : oder ArbeiterAufjeher nur dann geltend machen ,, wenn durch ſtrafgerichtliches

S 11. Auf die in den SS 1 und 2 bezeichneten Perſonen

Finden die reichsgeſeßlichen Beſtimmungen über Unfall- Verſicherung keine Anwendung.

S 12. Staats- und Communal - Beamten und deren Hinter Urtheil feſtgeſtellt worden iſt, daß dieje den Unfall vorjäßlich her: || bliebenen , fir welche durch die Landes -Geſezgebung oder durch beigeführt haben. ſtatutariſche Feſtießung gegen die Folgen eines im Dienſte erlittenen Der hiernach zuläiſige Anjpruch ermäßigt ſich um denjenigen Betriebs-Unfalls eine den Vorſchriften der SS 1 bis 5 des gegen: Betrag , welcher den Berechtigten nach dem gegenwärtigen Geſetze wärtigen Gefeßes mindeſtens gleichkommende Fürſorge getroffen iſt, zuſteht. ſteht wegen eines ſolchen Unfalls ein reichsgeſetzlicher Anſpruch auf

$ 9. Die in dem $ 8 bezeichneten Anſprüche können , auch Erjaß des durch denſelben erlittenen Schadens nur nach Maßgabe ohne daß die daſelbſt vorgeſehene Feſtſtellung durch ſtrafgerichtliches Urtheil ſtattgefunden hat , geltend gemacht werden, falls dieſe Feſt: ſtellung wegen des Todes oder der Abweſenheit des Betreffenden oder aus einem anderen in der Perſon deſſelben liegendeu Grunde nicht erfolgen fann .

der SS 8 bis 10 des gegenwärtigen Geſeßes zu.

Auf ſolche

Staats- und Communal-Beainten und deren Hinterbliebene finden -

die reichsgeſetzlichen Beſtimmungen über Unfall -Verſicherung keine Anwendung. S 13. Dies Geſetz tritt mit dem Tage der Verkündigung

S 10. Die dem Verletzten oder deſſen Hinterbliebenen auf

in Kraft. Daſſelbe fommt in Bayern nach näherer Beſtimmung

(Hrund des S 1 des Geſetzes , betreffend die Verbindlichkeit zum Schadenerjaß für die bei dem Betriebe von Eiſenbahnen , Bergwerfen u . . w. herbeigeführten Tödtungen und Körperverlegungen,

des Bündniß - Vertrages vom 23. November 1870 ( Bundes: Ge jetzbl. 1871 S. 9) unter III S 5 zur Anwendung. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und

vom 7. Juni 1871 ( Neichs -Geſetzbl. S. 207) gegen Eiſenbahn: beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. “ Vetriebsunternehmer zuſtehenden Anſprüche gehen auf die Betriebsverwaltung, welche dem Verletzten oder deſſen Hinterbliebenen auf Grund des gegenwärtigen Geießes oder anderweiter reichsgejetzlicher

Durch den Erlaß des vorſtehend angeführten Geſetzes ſind die Wohlthaten , die den Angehörigen des bürgerlichen Standes

geſichert worden ſind, auch den Beamten und Perſonen des Sol

Vorſchrift (SS 1 und 2) Penſionen , Roſten des Heilverfahrens , datenſtandes zugewandt worden . Mit gebührendem Danke werden Nienten oder Sierbegelder zu zahlen hat , in Höhe diejer Bezüge und vorbehaltlich der Beſtimmungen des Artikels 8 des Geſetzes

daher die letzteren das neue Geſet entgegennehmen und darin eine auf's Neue bethätigte Fürſorge der Reichsregierung für alle

vom 20. December 1875 ( Neichs - Geſetzbl. S. 318) über. Weitergehende Anſprüche ats auf dieſe Bezüge ſtehen dem

Angehörigen des Neichs erkennen .

Verletzten und deſſen Hinterbliebenen gegen das Neich und die Bundesſtaaten nicht zu .

Hand , ein förmlicher Regen von Alpenroſen und anderen Blumen

der Bregenzer Geſelidhaft von einer reſervirten Tribüne aus dem

auf die einziehenden Offiziere nieder , während die an der Spiße

Feſte anwohnten und den Klängen der vortrefflichen Muſik- Corps

marſdirenden Muſit-Corp8 abwedſelnd ſpielten. In Forſters Eta: bliſſement wurde eine kurze Raſt gemacht, bie Capellen concertirten, und die Difiziere begrüßten ſich in der feſtlich decorirten Halle bei

lauſchten .

einem erquidenden Trunk. Bald ſeßte ſids der Zug wieder in Bewegung durch die obere Stadt nach dem eigentliden Sd ;auplaß des Feſtes, dem Reſtaurant von „ Franz Nitter“ am Fuße die Gebhardo : berges. Wie beim Einzuge in die Stadt , ſo mußte aud jeßt der Zug die durd; eine zahlreidie Menſchenmenge dichtbeſeßten, feſtlid, ge-

Nur zu ſdynell verflogen die traulichen Stunden des Zuſammen : ſeine ; kurz nach 8 Uhr mußte zum Aufbrud) geblaſen werden. Wie

zu Anfang ſo folgten auch jeßt ſämmtlidze Offiziere in fröhlichſter Harmonie den abwedyſelnd ſpielenden Muſit- Corps nad dem Hafen.

Hier verabſtiedeten ſide die Deutſden Offiziere von den Deſterreichi ſdhen Kameraden , was einerſeits mit dem herzlichſten Danke für den herrliden Empfang und das döne Feſt , andererſeite aber mit dem .

tiefempfundenen Gefühl geſchab, heute die Waffenbrüderſd;aft zu treuer

ſchmückten Straßen paſſiren.

Allein für Staub und Hitze ſollte dem Krieger gar bald reid): | Freundidaft erweitert und das Band der Zuſammengehörigkeit nody liche Erholung werden. An dem Eingange zu „ Franz Ritters Garten " feſter gefnüpft zu baben . Kurz vor 9 Uhr ſtad der Kaiſer Wilhelm " erwartete der vorzüglich bewährte Arrangeur des Feſtes, Oberlieutenant mit den Offizier:Corp8 aus Konſtanz und Weingarten unter den IT

Frhr. v . Merhardt, die Gäſte mit ſeinen Truppen, lauter „ fejchen Madle“, weldie in die ſchöne Uniform des Kaiſerjäger - Regiments gekleidet, mit militäriſder Schnelligkeit und Gewandtheit Speiſe und Trant herbeiſdafften. In dem ſchönen , großen , mit freier Ausſicht 2

Klängen der Oeſterreichiſchen Nationalhymne in See , begleitet von den tauſendfadyen Kurrabrufen der auf allen Hafenanlagen dicht ge : drängten Einwohner. Unmittelbar darauf folgten die Salondampfer „ Kaiſer Franz Joſef “ und „ Kaiſerin Eliſabeth" mit den Deſterreichis

auf die Alpen leicht nach dem See hin abfallenden Garten waren

iden Kameraden und deren zahlreiden Gäſten , ſowie dem Muſif

zahlreiche Feſthütten mit einladenden Tiſchen hergeſtellt worden , um::

Corp8 vom Regiment „ Herzog von Württemberg “ an Bord, welde dem „Kaiſer Wilhelm“ zu beiden Seiten das Geleit big in die Höhe

geben von den Tribünen für die Muſik: Corps. Einen beſonders intereſſanten Schmuck des Feſtplaßes bildeten 6 Poſten ; lebeno: große Holzfiguren, welde, dem Regimento: Muſeum der Kaiſerjäger in

welder ſich an den nahen Bergen brad , und geleitet von den zahl :

Innsbruck entnommen , die Veränderungen in Bekleidung und Ausrüſtung des Regiments ſeit dem Jahre 1763 zur Darſtellung bradten .

reichen, auf den Höhen entzündeten , zum Nachthimmel emporlodernden Feuern ſeßte ſich die Flottille in Bewegung. Bald jūnitt die Dunkel :

von Kreßbronn gaben.

Unter dem Donner der Sdiff& geſdüße, I

Raſch entfaltete ſich jeßt ein buntbewegtes Leben , an jedem | heit den Verkehr der Sdiffe unter einander ab , die Deſterreid iſchen

Tijde ſah man Offiziere der verſdiedenſten Waffen in den mannig | Dampfer kehrten nach Bregenz zurüc, und „ Kaiſer Wilhelm “ jepte fadiſten Uniformen in traulichem , heiterem Geſpräd), ohne allen Zwang ſeinen Curs allein fort. ſich bem barmloſen , echt kameradſchaftlichen Verkehr bei einem vortreffliden Tiroler Wein hingebend.

Um den durch einen leichten Zaun abgeſchloſſenen Garten idarte ſich in weitem Kreiſe das (dauluſtige Publicum , während die Damen

Mit hoher Befriedigung wird jeder Theilnehmer auf dieſes ſchöne, erhebende Feft zurüdbliden, welches durch die begeiſterte Theil :

nahme der Bevölkerung eine erhöhte Bedeutung gewonnen hat.

JI

Die Mängel der Engliſchen Militär- Verwaltung. Schon ſeit einiger Zeit herrſcht in England viel Unruhe und

Geſchoſſe mitgegeben worden, die entweder zu groß für die Stanonen, oder die gar nicht oder nur unvollſtändig gefüllt waren , ſo daß erplodiren wollten. Gegen das Ende des Jahres , als ſie nicht explodiren

ent !

Bewegung wegenangeblicher Unregelmäßigkeiten in der Militär- dieKriegsgefahr uns nahe ſtand,zeigte es ſich,daßunſereKriegs Verwaltung. Lord Randolph Churchill , der den Schatz: Verwaltung zwar eine ziemliche Anzahl jener Art von Geſchüßen

die

kanzlerpoſten bis zum vorigen Herbſte bekleidete , iſt damals von

hatte, die gegen Torpedo-Boote in Anwendung kommen, daß aber

dlani

dieſer Stelle zurückgetreten und hat dieſen Schritt mit der Mij: | für dieſe (Geſchütze nicht eine einzige Patrone vorhanden war. wirthichaft im Herres: und Marine Departement motivirt ; er habe In dieſen Tagen kam ein rieſiges Panzerſchiff, der „ Monarch ", ſo ſagte er damals – die Verantwortlichkeit für einen Krieg in den Hafen und forderte zwei neue ſchwere Kanonen für einen

Abe emp

Linie

mit Nußland nicht übernehmen wollen , welchen Salisbury ſeiner Thürme. Es waren keine vorhanden. Da nahm man zwei

habe

wegen Bulgarien zu führen gewillt war. Vor mehreren Tagen hat nun der Lord in einer öffentlichen Volksverſammlung zu Wolver: Hampton gegen die Engliſche Heeres: und Marine Verwaltung neue Anklagen erhoben . Bei der bedeutenden Stellung , die der Lord eingenommen hat, iſt es wohl geſtattet, von jeinen Ausführungen

ſchwere Geſchitze von den Spitheader und Portsmouther Forts und brachte ſie an Bord des „ Monarch “. So müſſen wir bei unſerem herrlichen Syſtem , um ein einziges Panzerſchiff zu armiren , zwei

mul

Forts desarmiren .

Au89

1

!

Kenntniß zu nehmen.

Lord Nandolph Church ill führte u. A. aus , daß ſeit

n

Die Ordonnanz:Abtheilung des Kriegsminiſteriums ließ 1883 oder 84 Pläne zu einem neuen ſchweren Geſchütz, der 43 Tonnen Kanione , entwerfen und ertheilte der großen Firma Armſtrong

1875 die Ausgaben für Heer und Flotte von 25 400 000 Pfund

den Auftrag, 15 jolcher Kanonen herzuſtellen. Die Armſtrong's

auf 30 800 000 Pfund geſtiegen ſeier , und daß die Heeresſtärke in derſelben Zeit um 80 000 Mann , oder , wenn man die Indiſche Armee mitrechne, gar um 128 000 Mann zugenommen habe. Er belegte ſeine Ausſprüche etwa in folgender Art: „ An der Vermehrung der Militär- Ausgaben um 5 400 000 Pfund trägt die Vermehrung der Streitfräfte zu Waſſer und Land

machten darauf aufmerkjam , der Plan ſei ſchlecht, und das Geſchütz

nur zu geringem Theile , für 900 000 Pfund , die Schuld .

Abtheilung abermals, die Geſchütze ſeien ſchlecht.

1

Die

würde ein ſchlechtes Geſchütz ſein . Aber die Herren Ordonnanz Commiſjäre wollten von nichts hören und wiejen A r in ſtrong an , einfach die Kanone herzuſtellen. Die fünfzehn Geſchūte foſteten 200 000 Pfund (fünf Millionen Francs) ; als ſie auf die Schiffe gejandt werden ſollten , ſagte ein Capitän Noble von der Erploſiv

ganze übrige jährliche Mehrausgabe von über 4 Millionen Pfund, hundert Millionen Francs, rührt von Verſchlenderung der Staatsgelder, unſäglicher Mizwirthſchaft her. Deutſchland giebt für Ar

die Schiffe. A18 auf dem „ Collingswood" das zweite Geichoſ mit nur halber Ladung aus einer der neuen Sanonen abgefeuert

mee und Flotte jährlich 21 , Frankreich 29, England,mit Inbegriff

werden ſollte, da zerſprang das Gejchütz. Nun wurden die Ranonen

des Indiſchen Reichs, 51 Millionen Pfund a11s . Dafür fann das Deutſche Neich anderthalb Millionen , Frankreich ebenſoviel, England 150 000 Streiter in's Feld ſtellen. Dazu haben jene Mächte ſtattliche und trefflich ausgerüſtete Feſtungen. England hat nicht einen einzigen feſten Platz, der genügend verproviantirt iſt. Die große Feſtung Malta iſt ungenügend armirt ; eine Gar:

zurückgenommen ; die ganze Summe von 200 000 Pfund war un :

!

Con

front

Shub tina Gher

babe

Aber man hich ihn ichweigen und vertheilte die Ranonen auf

nūtz ausgegeben. Und die Beamten , die hieran ſchuld ſind, haben noch immer hohe Stellungen im Kriegsminiſterium inne. In der Admiralität ſieht es nicht beſſer aus als im Kriegs: Departement. 1883 wurden zwei große Schiffe gebaut, der „ Ajar“ und der „,Agamemnon “ , ſie ſollten große Offenſivkraft und große

ithali

nero os

: la

niſon fõnnte ſich darin feine drei Wochen halten. Wir haben kein Schnelligkeit beſiben ; als man ſie aber von Stapel ließ, zeigte es einziges ſchweres Geſchüt in Neſerve und auch kein ſchweres Gc-

ſich , daß ſie nicht mehr als acht Meilen in der Stunde machen 1

ſchoß. Unſere reitende Artillerie iſt nach der Ausſage Wolje tönnten. Wenn ſie ſchneller fuhren, konnten ſie nicht ſteuern und ley's mit der ſchlechteſten Kanone Europa's ausgerüſtet. Die

‫܀‬n

wurden ganz unlenkbar; kurz, ſie erwiejen ſich als gänzlich nutzlos

Feld-Artillerie beſitzt ſo ſchlechte Geſchütze, daß ihre ganze Bewafi- | für Kriegszwecke. Die beiden Schiffe foſten 800 000 Pfund. Den nung geändert werden muß ; die Infanterie hat ſo ſchlechte Gewehre, „ Agamemnon “ hat man in die Chineſiſchen Gewäſſer geſchickt, und daß das Militär- Departement ſeit jechs Jahren über Einführung

Sie werden nie wieder von ihm hören ; was aus dem „ Ajar“

eines neuen Modelis beräth . Die Bayonette ſind untauglich , die Cavallerie - Säbel von

wurde, weiß ich nicht.

.

.

welcome

Dann baute die Admiralität das Trans

portſchiff „ Imperieuße" , das auf eigene Weiſe gepanzert werden

TO

gleich ſchlechter Beſchaffenheit und die Seitengewehre der Matroſen ſollte. Als es vom Stapel lief , fand man , daß das Schiff vier nicht beſſer. Das iſt Alles erwieſen und auch das, daß nicht für Fuß tiefer ging ,, als inan gerechnet hatte. So kam der Panzer, 1

den Landtransport von 20 000 Mann vorgeſorgt iſt, wenn es

einmal gelten ſollte , unſere 150 000 Mann in's Feld zu ſtellen. Und mit einer ſolchen Armee wollte man im Südoſten Europa's gegen das Ruſſiſche Reich Krieg führen ? Müßte man einen

Miniſter , der ſolche Träume hegte , nicht für einen Beſeſſenen 1

halten ?

An der Beſchießung von Alejandrien nahmen zwei Kriegg ſchiffe, der „Sultan " und die , Alexandra “" , Theil. Was meinen Sie, daß mit der Mannſchaft dieſer beiden Fahrzeuge, 700-800

ſtatt über , unter das Waſſer z11 liegen, und das Schiff, das be ſonders gut hätte armirt ſein ſollen , mar äußerſt unbewehrt ; die „ Imperieuſe" foſtete aber 500 000 Pfund. Nun ſollten ſechs große Schiffe von der Admiralsclaſie ge:

baut werden ( Schiffe, welche als Titel die Namen großer Adinirale führen ). Die Schiffe ſollen ſo gepanzert und ausgerüſtet ſein, daß ſie den Kampf mit den ſchweren Poſitions - Geſchüßen von Landfeſtungen und den Rieſencalibern feindlicher Panzerſchiffe auf nehmen können. Sie ſind nach dem einſtimmigen Urtheil aber der

braven Matroſen , geſchehen wäre, wenn die Franzöſiſche Flotte, die

maritimen Autoritäten ſo ſchlecht gebaut, daß ſie für jenen Zweď

am Morgen den Hafen verließ , am Abend zurückgekommen wäre

ganz unbrauchbar ſind; dieſe Schiffe koſten 4 500 000 Pfund

und ſich der Landung unſerer Soldaten mit Gewalt widerſetzt

(112 500 000 Francs) , einige ſind bereits vollendet, die anderen

hätte ? Die Mannſchaften des „ Sultan “ und der , Alerandra" hätten nicht zehn Geſchoſſe gehabt, die ſie aus ihren ſchweren Ge:

werden es im Jahre 1889. Bedenken Sie, daß von den Schiffen

1

dieſer Admiralsclaſje die Vertheidigung der Britiſchen Küſten im (chüßen gegen den Feind hätten abfeuern können. Schlimmer iſt, Weſentlichen abhängt. Weiter begannen ſie zwei Schiffe zu bauent,

daß zu gleicher Zeit in dem großen Arſenal zu Malta gar keine

die „ Victoria " und die „ Nenown " , von denen ein hoher Beamter

Reſerve von Geſchoſſen bereit lag.

der Admiralität ſagt , daß ſie noch ſchlechter ſeien als die von der

Sie erinnern ſich an den Wüſtenzug nach Chartum ? Nun Admiralsclaſie; die beiden Schiffe ſollen 1 600 000 Pfund (40 wohl, jenen tapferen Männern , die Gordon retten ſollten, waren

Millionen Francs ) koſten.

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1

413

So find im Ganzen nußlos 7 400 000 Pfund ausgegeben wor: wurde endlich der bisherige Schiffsconſtructeur Barnaby 1885 den. entlaſſen , aber ſein Nachfolger ſcheint nicht im Stande 311 ſein, die Fehler ſeiner Vorgänger zu verbeſſern. 1884 waren die Pläne

Cap Slagen , ſowie das Bedürfniß thunlichſter Abkürzung des See : weges legten namentlich ſeit der Benutzung der Dampfkraft für die

Schiffsbewegung den Plan der Herſtellung eines auch für Sdiffe ſtärkerer Bauart benußbaren Canale zur Verbindung der Nord- und

zufieben neuen Schiffen entworfenworden;ſieheißendieAuftrat Oſtje nabe. In Folge belfenwurden im Laufe dieſes Jahrbunderts mehrfady Entwürfe für einen ſolchen Canal ausgearbeitet, welche zu :

claſſe und haben Gürtelpanzer in der Breite von 5 ifuſ 6 300.

nächſt lediglich die Zwecke und Verhältniſſe der Handelsſchifffahrt im

Aber der Gürtel , der nach dem Plan 18 Zoll über das Waſſer emporragen ſollte, fommt in Wirklichkeit 6 Zoll unter die Waſſer:

Auge hatten. In den Jahren 1848/49 , bei Gründung einer Deut:

linie zu liegen, wenn die Schiffe ihre volle Poblenladung an Bord

idien Flotte , trat zuin erſten Male der Geſichtspunkt, den vater:

haben. Dieſe Schiffe, die jo entweder ohne Rohlen ausjahren müſſen, oder unbewehrt ſind, foſten zwei Millionen Pfund. Für 18 unbrauchbare Schiffe hat alſo die Admiralität im

ländijchen Kriegsichiffen die Möglichkeit ſteter Vereinigung in der Oſt- oder Nordſee ohne Behinderung durd, eine Sperre bei den Dä: niſơen Inſeln zu gewährleiſten, in den Vordergrund. Bei den Ent

Ganzen während der letzten 12–13 Jahre zehn Millionen Pfund ausgegeben . Als ich dieſe Dinge zuſammenſtellte 311 Anfang der Woche, wurde ich ſo zornig , daß ich nicht weiter arbeiten konnte ; meinen Grimm möchte ich auf Sie übertragen , ich möchte Sie

würfen tamen verſchiedene Linien für den Canal in Betradit, je nach:

.

dem man es für rathſam erachtete, denſelben in die eine oder andere natürliche Bucht an der Oſts, beziehungsweiſe Nordſee auộmünden zu

laſſen oder den einen oder den anderen Flußlauf für die Canalführung

frank machen vor Aerger und Efel. "

zu benußen.

Lord Churchill behauptete noch weiter, daß die Ingenieur: Abtheilung der Admiralität keine Jugenieure licfere, die eine Ma

Entwurf des Deidyinſpectors Peterſen für die Linie Huſum -Schles

ichine zeichnen oder bauen könnten , die chemiſche Abtheilung feine

Chemifer habe, welche im Stande wären, einen Zünder herzuſtellen, der eine Bombe zum Platzen brächte. Alle dieſe Dinge habe er dem Miniſterium mitgetheilt ; weder der Premier, 110ch ſonſt Jemand habe ihn hören wollen .

Nun bringe er die Sache vor's Volf,

damit diejes für Ordnung ſorge. Nuf einzelne dieſer Klagen hat die Englijőhe Militär - Ver: waltung eine Antwort gegeben. So hat ſchon an dem auf die

Abhaltung der Volksverſammlung folgenden Tage der Unterſtaatsſecretär im Kriegsminiſterium , Lord Harris , eine Rede in dem conſervativen Verein von Nord Rent gehalten , worin er die An: ſchuldigungen theilweiſe zu widerlegen ſuchte. Er ſtellte in Abrede, 1

daß das Martini-Henry Gewehr ſich nicht bewährt habe und be:

merkte, die Patronie dazıı ſei vorzüglich. Uebrigens würde jeder dem Lord Randolph Churchill dankbar ſein , wenn er angeben wolle ,1 wie England eine ſchlagfertige Armee 11110 Marine haben und dabei noch 4 000 000 Prund Sterling jährlich erſparen könne.

Von den älteren Arbeiten ſind zu erwähnen : 1 ) der

wig-Eckernförde, mit ciner Tiefe des Canals von 22 Fuß, einer Breite auf dem Waſſerſpiegel von 126 Fuß und in der Sohle von 50 Fuß ; 2) der Entwurf der Gebrüder Chriſtenſen für die Linie Bruns:

büttel-Nendsburg -Efernförde, mit ciner Tiefe von 24 Fuß, einer Breite von 150 Fuß in der Waſſerlinie und von 68 Fuß in der Sohle, beide Entwürfe aus den Jahren 1848/49 . Der Kieler Flotten Auejdiuß veranlagte in denſelben Jahren 3) die Bearbeitung der

Canallinien Brunsbüttel - Riel und Störort - Riel. In den Jahren 1861/62 arbeitete der Ingenieur fer öb nke mit Zuſtimmung der

Königlidi Däniſchen Regierung 4) einen Entwurf für die Linie St. Margarethen - Daffkrug (Neuſtädter Budyt ) aus , mit einer Tiefe von 25 Fuß , einer Breite in der Waſſerlinie von 160-170 Fuß und von 62—70 Fuß in der Sohle. Im Jahre 1864 erhielt der Ge : beime Oberbaurath lente von der Königlid ) Breugden Regierung den Auftrag, eine Unterſudyang über die Ausführung eines für Handels:

und Kriegsidiiffe jeglider Größe fahrbaren Canals zwiſden der Oſt und der Nordſee anzuſtellen . Lente brachte für den Canal die Linie St. Margaretben :Eckernförde , eine Breite im Waſſerſpiegel von 224

Wir geben dieſe Klagen und ihre Veantwortung hier wieder, \| Fuß, in der Canalſohle von 76 Fuß und eine Tiefe von 31—34 Fuß !

ohne uns jegt ein Urtheil über die Sache ſelbſt zu erlauben. Da

in Vorídlag .

Später arbeitete derſelbe 118d den Entwurf eines

ein Theil der Anſchuldigungen begründet jei, iſt durch frühere Unter: Zweigcanals von dein Hauptcanal nach der Kieler Vucht aus. Wäh ſuchungen allerdings feſtgeſtellt worden, jedoch iſt wieder von einen andern Theil als ſicher anzunehmen , daß ſie übertrieben ſind.

rend bei den ſämmtlidyen früher ausgearbeiteten Projecten die Ana

Welche Heeres - Verwaltung hätte beionders auf dem Gebiete der Militärtechnik feine üblen Erfahruuigen gemacht ! Adem Anſchein

war, ſtellte der Lenß e 'jdie Entwurf einen Durdiſtich auf der Höhe

wendung von Schleuſen - Syſtemen für nothwendig erachtet worden des Dítjee - Spiegels mit nur einer Abjdlußſchleuſe in der weſtlichen

nach wird über die Engliſche Militär - Verwaltung noch manches

Canal-Mündung dar. Die Königlich Preußijde Regierung beabſidytigte,

Für und Wider geſprochen werden.

den Entwurf Privatunternehmern unter Gewährung einer Staats Unterſtüßung zur Ausführung 311 überlaſſen . Es idyeiterte indeſſen

der Verſud der Bildung einer Privatgeſellſdiaft. Dieſer Mißerfolg

Verſdj iedenes.

ließ den Plan der Erbauung des Nord - Oſtſee-Canale nur für kurze Zeit ruhen . Wiederholt ergingen in der Folgezeit erneute Anregungen für den Bau fowohl in der Preſſe als aus der Mitte des Deutſden Reichstage. Gegen Ende der ſiebziger Jahre ließ die Röniglich

I.

+

Preußijde Regierung Interſuchungen darüber anſtellen, ob der Schles:

1

Die Baugeſdichte des Nord -Oſtſee-Canals. Bei der Feier der Grundſteinlegung zu den Bauten des Nord: Oſtſee-Canals wurde eine Dentſdrift über die Baugeſchichte des NordOſtſee-Canals vom Staatsſecretär v. Bötticher verleſen und jobann in den Grundſtein vermauert. Dieſelbe giebt über dies für Heer und Flotte gleich wichtige Ereigniß die zuverläſſigſte Auskunft und hat

wig -Holſteiniſche Canal fid in einen den Bedürfniſſen des Handels

folgenden Wortlaut :

ſtröm in Hamburg zu Theil, welcher in den Jahren 1878–1881 · auf eigene Koſten das lenge 'idie Project überarbeiten , hierbei die

„Der in den Jahren 1777–1785 unter dem Könige Chriftian VII. von Dänemark erbaute Schleswig - Holſteiniſche Canal genügte den Anforderungen der Seeſchifffahrt inſofern nur unvolls kommen , als derſelbe nur Schiffen mittlerer Länge und mit einem

verkehrs und der Kriegeflotte entſpredenden Stand werde jetzen laſſen.

Die Unterſuchungen ergaben , daß der Plan hauptſächlich mit Rüdſicht auf die Unmöglichkeit, die vor der Eider : Mündung befindlide Barre zu bejeitigen , unaufführbar iſt. Eine weſentlide Förderung wurde dem Project des Nord-Oſtſee -Canals durch den Raufmann H. Dahl :

öſtliche Ausmündung des Canals in die Kieler Bucht verlegen ließ und die auf ſeine Veranlaſſung angefertigten Arbeiten dem Königlich Preußiſchen Miniſter der öffentlichen Arbeiten mit der Bitte um Ge.

Liefgang von nicht über 3 Meter den Durchgang geſtattete. Die währung des Staatsbeitrages an eine durch ihn zu bildende Geſell: große Zahl und Schwere der Schiff &unfälle bei der Fahrt um das

(chait zur Prüfung vorlegte. Am 19. October 1883 befahl Seine

414 1

II .

Majeſtät der Kaiſer und Rönig in einem Erlaß an den Reichskanzler die erneute Anſtellung von Unterſuchungen für die Ausführung des

Canalbaue8. Die hierauf von den betheiligten Behörden des Reichs und Preußend unverzüglich eingeleiteten Erörterungen führten zu dem Vorſchlage des Reichskanzlers an Seine Majeſtät den Kaiſer, für den Canal die Linie Brunsbüttel - Rendsburg - Kieler Bucht mit je einer Schleuſen-Anlage an beiden Mündungen in Ausſicht zu nehmen , die Bauausführung dem Reich unter Gewährung eines Beitrags im voraus von Seiten Preußens zu übertragen. Dic Koſten des Baues waren von techniſcher Seite auf 156 Millionen Mark veranſdlagt worden .

General Siemen & .

In der Nacht auf den 1. Juli verſtarb in Berlin in Folge Herz jdlagi nach kurzem Leiden der Generalmajor z. D. Adolf Sicmens. Derſelbe war am 4. März 1811 zu Pyrmont geboren.

Zuerſt im .

Hannover'ſchen Militärdienſt , ging er . 1867 , wie wir der „ Nat.-3tg. “ entnehmen , als Oberſtlieutenant in die Preußiſde Garde - Artillerie

über. Schon als junger Offizier trat er mit werthvollen Erfindungen I

auf dem Gebiet ſeiner Specialwaffe hervor.

Thm verdankt die artil:

:

leriſtiſche Wiſſenſdaft die Siemens'iden Zeitzünder , die Reibſchlag:

Der von Preußen zu leiſtende Beitrag wurde auf 50 Millionen be: rechnet.

Für den Canal war eine Tiefe von 8,5 Meter , eine Breite

röhre für die damals noch mit der Punte abzufeuernden Geſchüße u. a. Der von ihm hergeſtellte Sdywefel - Einguß in Shrapnelle bewährte 2

in der Waſſerlinie von 60 Meter und 26 Meter in der Sohle vor: geſehen . wurde

Seine Majeſtät

genehmigte

dieſen Plan .

Demgemäß

ſid, in der Schlacht bei Idſtedt jo vorzüglid ), daß der Deutſdşe Vund jeine Verbeſſerungen in die Bundesfeſtung einführen ließ. Später zur

die erforderligen Gejetes - Vorlagen bei den geſeßgebenden Artillerie Prüfungs- Commiſſion commandirt, wurde er ſeinerzeit zur

Körpern des Neidis und Preußens in den Seſſionen 1885/86 eina

Entjeidung der Frage , ob Armſtrong'ide oder Rrupp'iche Gejdyüte

gebracht. Der Bundesrath und der Neidistag , jowie die Mäuſer des Preußiſchen Landtags haben die ihnen vorgelegten Geſet - Entwürfe

bei der Marine eingeführt werden ſollten , nach England geſchidt; ſeiner Einwirkung war es zu danken, daß nicht das Engliſche Syſtem , jon:

nady eingehender Erwägung ſämmtlicher in Betradt zu ziehender In

tereſſen faſt ohne Widerſpruch mit nur geringen Abänderungen ange: nommen . Zur Ausführung des Canalbaues iſt Surdy Allerhödyſten

dern die Krupp'iden Geſchütze angenommen wurden . Iin Jahre 1872 nahm er ſeinen Abſchied , bewahrte indeß ſeiner Waffe nad, wie vor jein Intereſſe.

Erlaß vom 17. Juli 1886 mit Zuſtimmung des Bundesraths eine beſondere Behörde unter der Bezeichnung , Raijerlidic Canal:Commiſſion " eingeſetzt worden . Dieſelbe hat ihren Sitz in Kiel. Am heutigen

Tage, den 3. Juni 1887, wird in Anlaß des Beginns der Arbeiten für die Herſtellung des Nord. Oſtjee-Canals die feierliche Grundſtein :

Na N a didh richte 111 .

legung für die öſtliche Einlaßidlenje deſſelben bei Qoltenau ſtattfinden.“ Wir reihen hieran dasjenige, was man der „ Göln . 3tg ." über den gegenwärtigen Stand der Vorarbeiten aus Styleộwig - Holſtein

Elſaß-Lothringen. * Aus den Neidslanden , 27. Juni . [ Die Annahme von Freiwilligen durch die Truppentheile. - Die ] Wie chon in Nr. 48 neuen Garniſons-Veränderungen. der Allg. Milit .- Ztg. v. 0. 1. mitgetheilt wurde, iſt es die Abſidst -

am 25. Juni ſchreibt:

Die vor Jnangriffnahme des eigentlichen Baues zu treffenden Maßnahmen in Bezug auf Entwäſſerungo: und Enteignungs - Ange:

.

der Militär-Behörden, eine Einidränkung in der Annahme der Frei

legenheiten werden auf's eifrigſte gefördert. Vorgeſtern tagte in dem auf der Stređe zwiſchen Renósburg und Riel am Canal belegenen

willigen ſeitens der in den Reichslanden ſtehenden Truppentheile ein:

Achterwehr eine Verſammlung von Bertretern der Königlidien Nie gierung zu Schleswig, der Kaiſerlichen Canal:Commiſſion, der betheiz

ringijden garniſonirenden Regimenter der Befehl ergangen ſein, joløe

ligten Landräthc und Großgrundbeſitzer , unter welchen ſid) aud) der

Negimenter zu verweiſen , die in Altdeutſchland garniſoniren. Es hat

ehemalige Sdleswig - Holſteiniſdie Oberpräſident, Freiherr Karl von Scheel :Pleiien - Groß-Nordſee befand. Aus der unter dem -

Vorſitz des Herrn Negierunge -Präſidenten Grieſeb ad ſtattgehabten Sibung ſind namentlich einige Angaben des Negierungs- und Bauraths Fülider über den fünftigen Waſſerſtand und die Surdy den Canal:

bau entſtehenden mächtigen Eingriffe in die beſtehenden Grundwaſſer: Verhältniſſe von Intereſſe.

Er hob hervor , daß sic jebige Waſſer:

ſtrede vom Sdirnauer See bis zur Kluvenſieker Sdíleuſe um 2 Meter, die dann folgende Strecke bis zur Sdileuſe bei Klein - Königsförde 41/2 Meter und der Waſſerſpiegel von dort bis Udyterwehr um 7 Meter ſich ſenken würde. Um nun den Anliegern denjenigen Waſſer: ſtand zu belaſſen , den ſie beſigen, werden diejenigen Strecken des alten

Schleswig - Holſteinijchen Canals , welche durch die Linie des neuen

Canals abgeſchnitten werden, an beiden Enden zugedämmt werden , jo daß ſie ſtehende Gewäſſer bilden. Die bisher beſtandenen Lade: und Anlegeſtellen ſollen möglichſt erhalten und in dieſer Richtung jede

treten zu laſſen. Es ſoll bereits an die verſchiedenen im Elíag-Loth Ein- und Dreijährig:Freiwillige, die in dem Neidslande geboren ſind, mur noch in Ausnahmefällen anzunehmen, dieſelben vielmehr an ſolde ſich nämlid) herausgeſtellt, daß eine ganz unverhältniſmäßige Zahl Dreijährig- ifreiwilliger aus Gjag-Lothringen nur deshalb freiwillig cin: trat , um ſid, das Regiment wählen zu können . Sehr beliebt waren .

in sicer Beziehung die Königlic

Bayeriſchen

und das Herzoglich

Braunſdyweigijcie Regiment, die ſtets eine große Zahl folder Freiz willigen hatten , die ſo zu jagen in den Caſernen eine Art Franzöſidyer Golonie bildeten , wodurd, der germanijirende Einfluß der Militärzeit

faſt gänzlich verloren ging. Die neue Maßregel dürfte ganz geeignet jein, die bisherigen üblen Wirkungen des früheren Gebraudis aufzuheben. Bis zum 1. October d. J. jollen Sie durd, die Vermehrung und Verſtärkung der Garnijonen erforderlich gewordenen Neubauten

im Vereidye des Bezirks Lothringen vorausjiditlich vollſtändig fertig.

geſtellt ſein . Mit dieſem Zeitpunkte werden alsdann die mit jener Vermehrung zuſammenhängenden Truppen : Veridiebungen ihren end gültigen Abidyluß finden. Am weiteſten vorange dritten ſind die zur .

Aufnahme des Infanterie - Regiments Nr. 97 beſtimmten Cafernen :

Bauten zu Saarburg. Nad den getroffenen Beſtimmungen trifft das Negiment am 29. d . Mte. von Hanau und Gaffel in drei Sonder:

in Saarburg ein. Die in Metz im Vau " begriffene neue Ar: Schädigung der Anliegerdurch die Ncu - Anlage thunlichſtvermieden zügen fillerie-Caſerne wird bis zu den Herbſtübungen fertig ſein. Diefelbe

werden . Der Flertthuder See, durd, welchen der Canal hindurchgehen wird, tritt in Folge der Senkung des Waſſerſpiegels derart von ſeinen

Ufern zurüc, daß ſein Flächenraum von jett 234 Hector auf 84 Hectar zurückgehen wird. Dieſe eine Thatjache liefert ein anſchauliches Bild von den ſtarken Umwälzungen, welche der Canalbau in den Waſſer:

dient zur Aufnahme der reitenden Abtheilung des Feld-Artillerie-Re: Nr. 8. giments Nr. 8. Auch in dem unweit der " Franzöſiſchen Grenze ges giments

legenen Dieuze, wo jeit 1. April 8. J. der Stab und das 1. Bu taillon des Infanterie-Regiments Nr. 136 vorläufig untergebracht die iſt, ſucht man es mit Aufbictung aller Kräfte möglid) zu maden,

neue Infanterie: Caſerne bis zum 1. October zu volenden. An dieſen

verhältniſſen der Provinz mit ſich führen würde, wenn nicht durd Tage wird das 2.und 3. Bataillon , Das erſterejeit 1.Aprilin technijdje Maßregeln dafür geſorgt werden könnte, daß allzu große

Forbads, Pfalzburg untergebracht, nach Dieuze , for fehltuibers an Wohnungen Städtden in demin Fleinen . Dadaseslettere ſiedeln mußte ſid die Militär-Verwaltung entſchliegen, neben den Cajernements 1

Schädigungen der Anlieger vermieden werden.

auch noch eine Anzahl vonHäuſerninitje zwei Wohnungen für vers heirathete Offiziere zu bauen.

**

415

Schweden und Norwegen.

„ 1) Der Bundesrath wird eingeladen , die Vermehrung der

* Chriſtiania , 26. Juni. (Zwei Heeres :Gerebent: Necrutenſchulen der Infanterie wenigſtens für diejenigen Jahre an: würfe fim Storthing. - Beabſidytigte Beidränkung der Feſtung6: Beratungen .] Das neulich in ſeinen Hauptzügen dar:

zuordnen , in welchen im betreffenden Diviſionskreiſe keine Wieder:

gelegte Gutachten des Armce - Ausiduſſes des Storthings ( vgl . Allg.

ſtattfinden ;

Mil.-Ztg. Nr. 51 v. d . J. ) war das der Mehrheit. Neben demſelben

holungscurſe oder nur jolche im Brigade : und Diviſions - Verbande 2 ) der Bundesrath wird eingeladen, bei Feſtießung des Budgets

-

find am Mittwoch zwei Minderheitsvoten beim Storthing cingegangen : eins von den Mitgliedern der Rechten im Ausidyuſſe: Kynning

darauf Vedadyt 311 nehmen , daß zu den Wiederholungs - Curſen der Infanterie zwei Jahrgänge mehr einberufen werden . " Beide Anträge wurdent genehmigt.

und P. Nielſen , und cind vom Oberſtlieutenant Hiorth , der vor: mals die militäriſche Autorität der Widerſtand partei war und mit Job. S werdrup Armeepläne auf eigene Fauſt ausarbeitete , jetzt

aber ein Bebauern über die Niederreiſung des alten Armee -Syſteme empfindet.

Dao Votum der Niechten - Minderheit eradytet, daß das

Wehrpflichts-Gejetz von 1885 und die darauf gebaute Organiſation des Hecres die Linien Armee jowohl qualitativ wie quantitativ idwide, und daß weder die linie , noch die Landwehr die erforderlidie Menge

von Verſtärkunge-Manndaft erhalte . Sie hebt ferner als große Mängel in dem angenommenen Plane die ausgedehnte Berwendung imbejol: deter Offiziere bei der Landwehr, die Aufhebung des tralten Norwe: giiden Jäger :Corps, gegen welde aud ) Oberſtlieutenant Dorth in

ſeinem Gutachten ſich erflürt , die Einjdränkung der Neiterei und der Anzahl der Zöglinge der lliteroffizierīdulen hervor. lleber die der Ausbildung des Fußvolls zugedachte Nürzung iagt das Gutadtent : „ Hatte man in jo hovem Grade, wie in dem Wehrpflidis : Gejete geidichen iſt, die Ausbildung der Infanteric verringert, jo lag darin die ſtärkſte Aufforderung, einen gewiſjen Erſatz in quantitativer and quali: tativer Stärkung des Offizier : Crps zul judent. lntatt serien bietet deſſen

K r it i k . Modifications apportées au règlement du 11.no vembre 1882 par suite de la mise en service des fusils modèles 1884 et 1885.

Paris , Librairie militaire de L.

Baudoin et Cie. 180 p . (A. ) Vorliegende fieine Franzöſijden Kriegsminiſterium berastegegebene S drift ze fällt in, 4vomTbeile . Der erſte bringt ergänzende Beſtimmungen zu der S dieß : Vorſchrift vom 11. November 1882 , weldie durd die Stellung in Dienſt der Gewehre M / 54 1110 I 8 ) 1101hwendig geworden ſind. Ein beſonderer Abwritt iſt der 20 ridung des Magazin10 : Feuero gewiomet, weldies hauptſächlidy in der Verwendung auf Entfernungen von 250 bis 150 Meterbii Gibrant des 300 Meter:Viſirs Verwendung finden ſoll . Sodann folgt ein längerer Abidinitt , der „ armement et

munitions " iberidrieben iſt und die Betreibung des Franzöjlijden Nepetir-(S)«webre M 8 4 11110 M 85 enthält. Der Duplunterſdied der der Plın der Tiezierung and in diejem Stücte, undzwar nad beiden beiden Waffen, weld en cas Diagazin unter dem Laufe der Se repatidyet's Nidtungeni, cine Sdwädyumy." Die Minderheit findet dieſes äußerſt idi Zubringer und der Gras :Veridilib gemeinſam iſt , unterſteiden beklagenowerth , 1! 1!1 jo mehr, als es rich hier um Summeir handelt, " lid romnämlit durch die Lage dió Stellbibils . Bei den M /84 iſt weldie im Verbältig zu den amidsätzbaren Bertheilen für Welt und er wie beim Franzöſijiten Marine: Gewebr 11,75 derart in der Hülje dat er Meer nicht für beſonders groß erklärt werden können . Die vorgesgelagert,, cal geöffneter hit Kamer ſid )t:dem, beziebugoweiſ dlagene Bedränkung der llanteroffizierídulen findet ſic jo törend für felagirt controlbar iſter. nur Diifembei llibilitande man bei M /85 dadurdse das seer, daß ſie jid für die Behandlung der Frage im Odelsthing abgebeifen , dag ein besonderes udlagſtück eingefügt iſt, wobe8 ani einen Gegenveridylag, betreffend ſtärfere Organiſation der Schulabtheis circon auf der roten Seite Our Mülje rubenden Dibel ( Shllbebel) lungen , vorbehält.

Viziebungsivrii

versierte Lize verſetzt werden kann .

i in eine erböbre. Ein weiterer Interidried der genannten Modelle beſteht darin , Zbre Meinung über den gejammten Armceplan zuammenfaſiend, Wehrpflichts -Gejetz von bab M 85 einen zireitbeiligen dat beſitzt, dejan Berbincang duru jagt die Minderheit dließlid) Folgendes : „ Das 1885 und sie darauf gebunte Organisation habent were Pinien :Plumec die Jülie imd eine den Zubringer fragende Platte cifolit . Die bödte Stellung des Vilire entiprid jetzterer du : quantitativ geid mädt, indem ſie ihr 4 Compagniecirdres des Norme: gijden Jäger-Gorps, über die Fülfte der gegenwärtigen Depotcadres | weite von 1990, ſtatt 1800 Never. Din ginannten Abidnitt , der mit zahlreidin , ewis undeuts und imgefähr 21. Sowadronen der Weiterei entzogen haben ; jie baben ſie qualitativ gedwädyt durd bedeutende Winderung der lleugereit liden und daber mangelbarten Solidaritten ausgeftattet iſt, kann der

und durdy ſtarke Einſdyränkung der gegenwärtigen vortrejiliden llcbungas dulen . 2011 Grlila datür bot 11111 einen Landſturm cline Offiziere bekommen , cine Landwehr, welche in Felge Ses verfehlten Depotſyjtemo

Vorwurf nidyt clipart bleiben , das ir mebrere klare, ja jalide

Säbe enthält, To Seite 46 0 57 ( Piarübereinſtimmung dio Tirtis mit figur) Scite 73 ( Benedildung Die Oberringe mit dem Inter :

auf dem Papier doppelt io viele Abteilungen aufweiſt, als wirklid ring ). Ein Tbeil der im Tert erwähnten Budyſtaben fehlt siuf den geſtellt werden können , und die gar nidt viel mehr werth 311 jein Polzidnitten. Das Sert vietet im Ganzen ein gutio Hüljsmittel, um Wafie ideint als die, welche wir mit dem gcgemärtigen Wehrpflidt :( helete daſſen können . Endtid bekommen wir dürftig ausgebildete Ingenieur:,, " wic Tattit mo dviej - Aluebildung der franzöſijden Zuianteri fennen

Intendantur: und Sanitäte: - Truppen nebit Train - bteilungen. Es iſt alio überhaupt zweifelhaft , daß irgend etwas durdy die neue Or: ganiſation gewonnen werde. Tem Sie oben genannten Truppen und ein Train gehören gegenwärtig zur Organiſation jeder Armee. Die

zu lernen, zu weldiem Zweck es in dejjen nothwendig iſt, die Sieb

Porreritt vom

zur Beſpredjung ringegangene Sdriften etc.

vorgeid lagene Coming mjeres Bertheidigungewejens iſt ein großer

Sdritt zurück oder vielmehr eine Neibe folder." linter der lieberidrit :

A

weror's Spariucht und Feſtungs:

flaggen " berichtet ,, tengpoſten " , dab, nadidem 028 Armee:Commando alloge predent babe , dass bei der bereitbeiden Siniranung ber

Garnijonen es nidt mehr möglict jein werde, die niethwendigen Wadyt: peſten in den Feſtungen zu haben, die Militär: Debörden Mic mit dem Departement des ertheidigungomejeno in Correipendenz über den

inloeſjen 11. November 1832 mit 311 Hülje 311 11cbmeni.

S d) 111 , W. v . , Oberſt im Großh. Mecklenb. Schwerinichen Militär : Der

partement, die Prenzlichen Werbungen unter Friedrich Wilhelin I. imd Friedrich dem Großen bis 3111 Begim derer Berücfſichtigun Merlendnry

den 7jihrigen Striejă, mit beſoni

Sdwering. Dargeiteilt nach den Acteri des (Großherzogtidherig(Beheimen 11. Dupt Wrdiv.. 1 Schwerill, Bremſprung.) li e di triB , D. v . , das Deutide Difiziercorp .: 11. jeine Videntung T. Stönig: thuit 11. (Biellicaft.

Zeitfragen des chriſtlichen Volkslebens k . , Band

XTI , Sheft 7). Deilbronn, Gebr. Henninger.) *

Gegenſtand geſetzt haben. Es werde nämlity nethwendig , auf den Feſtungen des Landes, Oskariborz und Vardöbuus (im hohen Norden) ausgenommen, die Flagge zu ſtreichen. Das isinanz- Departement jou

Waldo w de Heusch , capitaine belge des grenadiers, professeur de

l'école militaire de Bruxelles, la tactique d'aujourd'hui et quelques mots de la tactique de demain . ( Bruxelles, Spiveux & Cie. )

nun zwar mit Vergnügen diejen neuen Spirigedanken entgegengenommen haben , von veridhiedenen Commandantidaften Sagegen ſollen entichie:

Unter der Preſſe.

dene Proteſte beim Vertheidigungo - Departement (weldies Herr Joh.

Kuropattini, R. Rui. General, kritiſche Rückblicke auf den Nujfiich -Tür tijden Krieg 1877 78 , bearbeitet von Major sirah mer. Nene Folge, 2. Heft : Die Blocade Plewna's. Mit 2 Plänen. ( Berlin, E. S. Mittler

Swerdrup leitet) eingegangen ſein. ' Die Norwegiidye Flagge ſoll alſo seſtrichen werden auf der Feſtung Frederikſteen , welche dieſelbe noch nie vor irgend einen Feinde geſtrichen hat !

& Sohn .)

Leydheder , Major , das Wurffener im Feld: 11. Poſitionstriege , insbe

Sdwciz.

* Bern, 28. Juni. [Vermebrung der Recruteni dhulen undWiederholungo -Curſe der Infanterie.] Während einer heutigen Verhandlungen ſtellte der Nuoſduß des Nationalraths beim Geſchäftskreis des Militär: Departements folgende Anträge:

ſondere beim Kampfe um Feldverſchanzungen. ( Preisichrift.) Mit 1 Tafel in Steindruck. ( Berlin, E. S. Mittler & Sohn .) Delambre , colonel du genie, la fortification dans ses rapports avec

la tactique et la stratégie, conférences faites à l'école supérieure de guerre.

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Sieger vontigt 66allero unſereſtolze,wohlgefü undrten70,mancauch gte mil unditäriſ wohlgelleitete n Armee zei nderbare Blüthen von he wu cher Einfalt185 ni Dies Bud kann man: n.

und wieder lejen, um jidhſtetsvon Neuem zu ergößen. Nehme ber ni wieder pielbeſchäftigte

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inhalt :

Auſjäge. Der Deutſche Offizier und die Gefahren der heutigen Zeit. Eine ernſte Mahnung.

Die Einführung der Seefiſche in die Truppen - Stüchen . Nachrichten. Deutſches Reich. Darmſtadt. (Die diesjährigen Herbſtübungen der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion .] Frankreich. [Die

beabſichtigte Errichtung von 4 neuen Cavallerie-Regimentern .]

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Kritit. Aus meinen Erinnerungen, von G. Klapka. Feuilleton . Jubiläumsbriefe aus England. I. Neue Militär - Bibliographie. - Allgemeine Anzeigen.

Wer wollte leugnen , daß der Sinn der heutigen Zeit im Der Deutſche Offizier und die Gefahren der heutigen Beit. Allgemeinen ein recht realiſtiſcher, ja ſogar ſehr materialiſtiſcher ge Mahnung ernſte Eine . worden iſt, und wer wird es verfennen , daß, wenn ſich der Geſchmack

cupt

Es iſt eine nicht zu beſtreitende Thatſache, daß wir in einer Zeit leben , welche in zwar oft ganz unmerklicher und bisweilen kaum merklicher Weije , jedenfalls aber thatſächlich ſich verändert. Nicht allein die Verhältniſſe ſelbſt werden anders , ſondern auch die Anſchauungen über dieſelben, was Jeder beſtätigen muß, welcher einen Nüđblick auf eine Reihe von Jahren wirft und vorurtheilsfrei und möglichſt unparteiiſch das Ergebniß ſeiner Betrachtungen

verfeinert , der Sinn für Schönheit verallgemeinert, damit aber auch die Neigung zur Einfachheit vermindert hat ? Wer kann wohl noch beſtreiten , daß die Anbetung des goldenen Salbes und die daraus ſich ergebenden Folgen ſtets in weiteren Kreiſen um ſich greifen und die Anſprüche an das Leben damit ſteigern ? Und wenn , wie wir denken, dieſe Erſcheinungen als richtig anerkannt werden , - wer wird wohl behaupten wollen , daß ſie ſpurlos an dem

zieht. Der alte Römer hatte vollkommen Recht, als er den Satz ausſprach : Tempora mutantur et nos mutamur in illis. Alle Veränderungen ſind aber nicht Verbeſſerungen. Wenn

Deutſchen Offizier vorüber gegangen ſeien ? Jahrzehnte lehrt uns , daſ beſonders die ſogenannten „ Repräſen

wir im Allgemeinen in dem Fortſchreiten der Gegenwart im Vergleich mit der Vergangenheit viele und ſelbſt großartige Steigerungen

tations -Verhältniſſe“ des Deutſchen Offiziers ſich gegen früher weſent lich verändert haben. Wir finden gerade über dieſen Gegenſtand

1

Ein einfacher Blick in die Vergangenheit der letzten 2-3

wahrnehmen , wie z. B. das Wachsthum der allgemeinen Bildung,

und manches damit Zuſammenhängende in einer ſo eben erſchienenen

eine Vermehrung der Renntniſſe auf allen Gebieten des menſch

kleinen , aber ſehr wohlgemeinten und beherzigenswerthen Schrift

lichen Wiſſens , beſonders derTechnik 2c., jo bemerken wirdoch des Herrn Oldwig vonuechtrik*)manchewahreAusſprüche andererſeits wieder Erſcheinungen, die mit ſolchen Erhöhungen des und wollen einige derſelben hier folgen laſſen . Nachdem der Ver 1

L

bisherigen Standes der berührten Gebiete in genauer Verbindung ſtehen und uns den Beweis liefern , daß wo ein größeres Licht iſt,

faſſer in meiſtens ſehr treffender Weiſe die Beziehungen des Deutſchen Offizier -Corps zur Geſellſchaft entwickelt und viel Anerkennendes .

auch ein längerer Schatten auftritt. Mit der Bildung geht leicht

über das erſtere geſagt, daſſelbe u . A. als „das moderne Ritter

Ueberfeinerung Hand in Hand, und hohe Entwickelung führt leicht

thum " gerühmt hat, fährt er fort :

zu Abarten und Auswüchien .

Es verdunkelt wahrlich das leuchtende Bild nicht , weldes wir von unſerem Heerweſen und der Gemeinſchaft ſeiner Führer im Herzen tragen, wenn wir neben dem Glanz und Schimmer

Doch verlaſſen wir das Gebiet der allgemeinen Bemerkungen und wenden wir uns 311 dem eigentlichen Zweck dieſer Zeilen.

Wir wollen nachzuweiſen ſuchen , daß der Deutſche Offizier der

unſerer Kuhmeshalle auch deren tieferliegende, umſchattete Partien

Gegenwart troß aller an ihm mit Recht zu rühmenden guten und ſelbſt vortrefflichen Eigenſchaften einer ſchweren Gefahr der heutigen Zeit ausgeſept iſt und im Kampfe mit derſelben Einbuße an ſeiner

zeichnen . Gilt es auch auf dieſem Gebiet nicht , bloß vom prak tiſchen Chriſtenthum zu reden, jondern praktiſches Chriſtenthum zu

*) Genauer Titel : „Das Deutſche Offizier - Corps und ſein Güte 311 leiden droht, wenn er ſie nicht ſchon erlitten hat. Dieſe Bedeutung für Königthum und Geſellſchaft, von Oldwig von Gefahr iſt: der überhand nehmende Geſchmack für Wohlleben und Purus.

U ech triß. ( Zeitfragen des chriſtlichen Volkslebens , Band XII , Heft 7.) Heilbronn , 1887, Gebrüder Henninger ."

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üben, dürfen wir am wenigſten davor zurücichrecken, ſcharf prüfende des aufſtrebenden Reichs Eingang gefunden, daß ihre verwiſtende Blicke auf das zu werfen , was wir am liebſten im fleckenloſen Spiegelbilde erſchauen mödten. Der Realismus, der vielfach den

Macht an inehr als einer Stätte auch der Gemeinſchaft genaht, deren Schild weniger als das jeder anderen Noſt und Flecken er:

ſetben gänzlich unberoust Herz und SceleeinesgroßenTheile tragenkann? Geris febrenRlagen über verjtwenderijche lleppig: der Zeitgenoſſen beherrſcht, muß ſich folgerecht von der Sinnesart des Einzelnen aus auch auf die Gemeinſchaften iibertragen. Das würde der Geſichtspunkt ſein, unter dem ſich das Augenmerk und, wo es nöthig erſcheint, auch das Eingreifen des Vorgejezten auf das Corps zu vollziehen haben würde. Inwieweit an die Stelle der mechaniſirenden Neligionspflege des Heeres eine lebensvollere, aus der Erſtarfung und Förderung der Einzelnen herauswachjende 1

treten könnte, möchte der Erwägung der für die Arbeit auf dieſem

Felde beſonders veranlagten höheren Oifiziere anheimgeſtellt werden und dürfte je nach lage der einſchlagenden Verhältniſſe verſchieden beurtheilt werden können . Daß wir weit entfernt ſind, die Offizier- Caſinos zu Stätten von Gebets - Veriammlungen , 311 Pflegeſtätte einer für rechte und echte jugendliche Kriegerfreudigkeit 111 :

feit in den Chroniken aller Zeiten und Länder wieder. Man muß aber gleichwohl zugeben , daß faum eine zweite Epoche wie die, in welcher wir ſtehen , die Siegenſätze 2011 , Arin und Reich " , ,, Ver:

wöhnt und Dürftig" io zuzuſpitzen wußte. Während Verſchwendung und unerſchwinglicher Aufwand noch vor einem halben Jahrhundert vereinzelt aufzutrelen pflegten , jind ſie heute zilin verhängniſvollſten Gemeinſchaden geworden . Auch aus den dem Heere und ſeinen Führern naheſtehenden freijen , und nicht zum wenigſten aus deſſen eigenen Neihen ertönt fort und fort der Scherzensſchrei von der Steigerung der Genußucht, der Unerträglichkeit der von der Ber: wõhung des Einzelnen all das Leben und von der Verwöhnung des Ganzen an den Einzelnen geſtellten Anſprüche. Daß dies Alles in engſter Wediſelbeziehung mit der materialiſtiſchen Zeit

natürlichen Askeſe herrichten zu wollen , bedarf wohl feiner Ver:

ſtrömung ſteht, und da es dem Einzelnen ſchr ſchwer fallen mag,

ſicherung. Daß aber ſchlichte chriſtliche Frömmigfeit und Sitte auch in ihnen in ernſtem Geſpräch und Vorbild auf ſtillen , freund: lichen Piaden ihres verflärenden Berufs walten können , iſt nicht

jich im Leben der Gemeinichaft von deren Folgeringen loszulöſen, ſoll unbeſtritten ſein . Wenn die crichreckende Erſcheinung aber

zu leugnen.

Wir gönnen unſerer friegeriſchen Jugend durchaus

das fröhliche und friſche, aber maßvolle Erfaſſen der Genüſſe und Freuden dieſes Lebens. Wozil wir aber nidt nur im Intereſje der Einzelnen und ihrer engeren Gemeinſchafı, vielmehr ebenſowohl in dem ihrer weiteren erziebliden Aufgaben 9111s berechtigt erachtert, das iſt der Wunſch , daß dem Offizier - Corps umjeres Heeres die

Folgen der materialiſtiſchen Irrlehren des Jahrhunderts , welche ben Stein der Useijen im Tanz um das goldene Kalb und in

möglidifter Ausbeitung der Sinnenluſt erkennen wollen , durch zweckentſprechendes Eingreifen der Vorgeſetzten ferner und ferner gerückt werden möchten. Purus und Ueppigkeit haben ſich in ihren

zerſeßenden Tendenzen zu allen Zeiten die Hand gereicht und ſind ftets die Borboten des nahenden Vertals geworden. Wer könnte

zweifellos , ganz abgeiehen von den in ihr mitſpielenden ucriſt liden und dem ewigen Sittengeſetz widerſprechenden Momentet, mit der Zeit zu einer den friegeriſchen Geiſt untergrabenden Verweich : lichfeit führeit muß, dainn ſollte eine weitſichtige Behandlung der Dinge, wie auf anderen Gebieten , dem rollenden Nade den Reil porichieben , ſo lange ric den Augenblick 110ch den ihren nennen

darf. Nach Allem , was man crfährt und hört, lebt die Möhrzahl der Difiziere aller (Grade, mehr oder weniger, bewust oder ube wußt, unter dem Joch der jogenannten ,, Repräsentation " iber ihre Verhältniſſe. Die Nluft zwiſchen dem können einerjeits und dein

Wollen oder Sollen andererſeits vergrößert ſich von Jahr zu Jahr ind verringert in gleichen Maße den Vermögensſtand der familien, aus denen ſich die Offiziere hauptſächlid ) zii ergänzen pflegen. Die in den letzten Jahrzehnten durchgeführten Gehalts Erhöhungen , lo

nach den Erfahrungen der letzten fünfzehn Jahre lengren , da jie ichätzbar ſie auch waren, können , zumal bei den Subaltern -Oifi in perhängnißvolliter Weiſe in das Staats : und Gefillichaftsleben

Jubiläumsbriefe aus England. I.

zieren , doch faum als ausgleichung des Hebels gelten. - Eine Von 10 Uhr Vormittags ab wurde jeder Verkehr durch dieje

Straßen eingeſtellt. Kurz nad; dieſer Zeit fuhren zunädyſt privatim nad der Abrei und erwarteten dort die Königin die folgenden hohen

(C. v. D.] London, 1. Juli. Der Jubiläums-Monat bradyte Herrjdhaften : Ihre Hoheiten die Prinzeſſinnen Feodore von Satjen: den Londonern das herrlichſte Wetter. Vier Wochen keinen Tropfen Meiningen und Louiſe von Sdileswig - Holſtein mit dein Prinzen Regen und wolkenloſen Himmel mit füblem Winde , der den Brand Albert von Schleswig-Holſtein und der Prinzeſſin Alir von Heſſen , der Sonne zurüchielt, iſt wohl die angenehmſte Gabe, welche der

Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzeſſinnen Marie, Victoria

Himmel dem Engliſchen Volke idenken konnte , das ſich allmälig in London verſammelte, um am 21. Juni den 50. Jahrestag der Thron:

und Alerandra von Edinburgh, Prinzeſſin Friederike Baronin

beſteigung ſeiner Herrſcherin feſtlid) zu begehen. Ganz London war ein Flaggenmeer und die Beleuchtung am Abend großartig. Selbſt

die kleinſten Gaſſen hatten ſich geſchmückt und bezeugten an Abend ihre Loyalität durch Anzünden bunter Laternen, Lampions, Kerzen 2c. Schon früh am Morgen verſammelte ſich das Volk auf den

von Pavel : Ram mingen mit Baron voit Pavel Nammingent , Seine Durdlaucht der Prinz Eduard von Sadjen - Weimar mit

Prinzeſſin Eduard von Sadjen- Weimar , Prinz und Prinzeſſin von Leiningen , Prinz und Prinzeſſin Victor von Hohenlohe: Langenburg mit der Gräfinnen Feodora und Victora Glei :

chen und dem Grafen Eduard Gleiden.

Im 10 Uhr hatten

Straßen, welche der Königliche Zug auf ſeinem Wege vom Bucingham:

fich die folgenden Indijden Fürſten unó Deputationen Indiſcher

Palaſt nad der Weſtminſter-Abtei, wie programmmäßig feſtgeſetzt war, durchziehen mußte ; ja , es gab Leute , welde idon ist der Nacht Poſto gefaßt hatten , um von günſtigem Standpunkt aus, für den man fein Geld zu bezahlen brauchte, einen Blick auf ihre Herſcherin , umgeben von den Nepräjentanten aller Nationen der Erde , zu haben ; fabelhafte

Staaten im Hyde-Pirt verjammelt und begaben fich von dort unter Begleitung einer Ehrenwache nach der Abtei: im erſten Wagen die Deputation Seiner Hoheit des Raja von Kapurthala, beſtehend aus Ranwar Haman Singh Ahluwalia und Kanwarani Ha: man Singh , im zweiten die Deputation Seiner Hobeit des Maha

Preiſe wurden für Siße und Fenſter in den Häuſern bezahlt , welche raaja von Bhurtpore, beſtebend aus Oberſt Gunga Bakich und die Straßen begrenzten , durch welche der Zug ſeinen Weg nahm. Diejenigen, welche London kennen , wiſſen , wie kurz der directe Weg vom Palaſt nach der Abtei iſt ; diejen nahm der Zug nicyt, jondern

Dr. Tayrer , im dritten die Deputation Seiner Hoheit des Maha:

Welt gekommen waren , Gelegenheit zu geben, die Königin zu begrüßen.

raja von Jodhpore, beſtehend aus Nabaraja Sir Pertab Singh und Begleiter, im vierten und fünften Wagen die Deputation Seiner Hoheit des Nizam von Hyderabad , beſtehend aus Sirdar Diler ul Mull, Nawab Amir : i : Arbar & &man jah Bahadur,

Der Weg ging vom Palaſt durch den Green Park nach der Süd-Oſt-

Nawab Zafar Jung Shamſud Dowlah Shumful und

Edc des Hyde- Parks, dann ſcharf oſtwärts durds Piccadilly , ſüdwärts durch Regent-Straße, wieder oſtwärts durch Bal Mall, füboſtwärts durch Codjpur-Straße über Trafalgar-Play , Northumberland-Avenuc

Begleiter, im ſechſten der Thakur Sahib von Goudar und Begleiter, im ſiebenten der Thakur Sahib von Limri und Begleiter, im achten Seine Hobeit der Thakur Sahib von Morvi und Begleiter, im neunten

einen längeren, um möglichſt vielen Leuten, die von allen Enden der

.

nach den Themſe: Unlagen und dieſen entlang nach der Abtei. Zurüç Ihre Hoheiten der Maharaja und die Maharani von Rudy Behar, im zehnten Seine Hoheit der

war der Weg beinahe derſelbe, nur ging es anſtatt der Themſe ent:

Rao von Rutch und Begleiter, im elften

lang diesmal durch Whitehall, anſtatt durdy Regent -Straße, durch

endlich der Maharaja Holkar von Indore und Begleitung. Die folgenden hervorragenden Gäſte Ihrer Majeſtät bildeten einen beſon:

Pat Mall bie St. James -Straße, dieſe hinauf nadı Piccadilly.

H

419

annähernde Vergleichung der von den Regiments - Commandeuren der fünfziger Jahre für den Eintritt des Offiziers: Aſpiranten zur Bedingung geſtellten monatlichen Zulagen ergiebt einen Unterſchied zwiſchen bainals und jetzt, der ſich feineswegs allein mit der Er-

: höhung aller Lebens-Bedürfniſſe erklären läßt. Die Anforderungen des „ ſtandesmäßigen “ Daſeins ſind nach dem da angelegten Maße ſtabe um das Doppelte und Dreifache geſtiegen. In gewiſſen ,

durch Garniſon und ſonſtige geſellſchaftliche Annehmlichkeiten be: vorzugten, zu glanzvollem Auftreten beſonders hinneigenden Truppen : theilen der Garde und der Reiterei haben die an den Einzelnen geſtellten finanziellen Anforderungen eine Höhe erreicht, welche in abſehbarer Ferne die Söhue des fleineren hiſtoriichen Grund- und

Dienſtadels aus ihren Reihen ausſchließen muß. Die Welt wird dann das jellſaine Schauſpiel genießen , in denſelben neben den Sproſſen Deuticher Fürſten und einiger Magnaten - Geſchlechter nur

bedürfe : je berechtigter will uns die Bekämpfung der immer weiter um ſich greifenden lazen Anſchauung erſcheinen , daß eine ſogenannte „ gute Partie“ der Alles ausgleichende Schlußſtein eines wüſten, verſchwenderiſchen Lebens, der mit Brillanten beſepte leßte Stroh

halm werden dürfe , an dem ſich die ſchwerſte Verſündigung an der Standesehre anklammern könne. Wir haben indeß hier durch aus nicht allein diejenigen Eheſchließungen im Auge, die man viel leicht am zutreffendſten „ Gründer -Heirathen “ genannt hat , jene Heirathen, bei denen die allzu offenkundige Abſicht ſelbſt den „Harm lojeſten " verſtimmt. Nachdem die Ehe von dem Staatsliberalismus der Gegenwart jedes allgemein und chriſtlich bindenden Charakters entfleidet worden , ſollten Alle , welche auch nur an deren ſocial: I

Ob das lettere den Ueberlieferungen ihrer ruhmreichen Fahnen

politiſche Bedeutung glauben , ſie als die Grundlage der Geſell ſchaft erkennen , eine undurchdringbare Schuzmauer um den Neſt des inſchatbaren Volfskleinods , der uns noch geblieben , ſchließen. Das Programm des Socialiſtenführers Bebel ſtellt als eins ſeiner Ziele die freie Liebe"“ hin , umd „ mit Schaudern und mit „

und Standarten entipricht, laſſen wir dahin geſtellt.

Granen " leſen's , die Nitter und Edelfrauen ".

noch „ Cavalieren " 311 begegnen , deren Sporen die Börje pergoldet .

Dem gegenüber

In weit höherem Grade noch denn aus der Rangliſte ſpiegelt erweckt denn ſchon die Möglichfeit des Erſcheinens eines Buches , ſich die Nachſicht gegen die Geldmächte in den modernen Ghebünd- wie die vielbeſprochene , Société de Berlin“ , ſeltſame Gedanfert. niſſen ab . Die gute Partie" ſpielt , nachgerade in den Berech : Wenn nun die Geſchichte aller Zeiten lehrt , daß die Völfer mit mungen unſerer „ goldenen Jugend" eine Rolle, welche als ein An: dem Erſchlaffen des Ehebundes verfallen, dann jollte die peinlichſte zeichen des fortſchreitenden Verfalls unſerer Sejelljchaft nicht bloß Aufmerkſamkeit der leitenden Männer beſonders der Ehefrage derer das Bedenken , ſondern mehr als bisher geſchehen , das Aergerniſ gelten, welche nicht bloß mit leiblichen Waffen das Volt vor dem der Wohlmeinenden, damit aber wenigſtens einen theilweiſen Nück Niedergang zu dhützen berufen ſind. ichlag erringen ſollte. Wir ſind 3!1 ſehr von der Bedcutung der An anderer Stelle haben wir auf den gewaltigen und durch realen . Interlagen auch für die innere ( Veſtaltung der Ehe durch- aus berechtigten Einfluß der Frauen auf Sitte und Brauch hin drungen , im Offizieren , welche ungetrübten Auges auf dem dwie: gewieſen. Wem das Glück zu Theil geworden iſt, lange Zeit in rigen Pfade eines vielverzweigten Berufsvorwärts dringen 11110 dein zur großen Familie erweiterten Kreiſe eirles Offizier:Corps zu möglichſt ſorgenlojen Herzens den Gefahren des Krieges entgegen: leben, der weiß die Bedeutung zu würdigen , welche die demſelben gehen sollen , den Chebund auf der Grundlage des Traums von zugehörigen Damen für die gejelligen Beziehungen der Gemeinſchaft ,,der kleinſten Hätte " anrathen zu wollen . Einer den thatſächlichen

1

Verhältniſſen entſprechenden Feſtſtellung der Ehe- Caution können

11110 damit für den in dieſer herrſchenden und ſich in ihr fort pflanzenden Ton gewinnen fönnen . Für den Offizier genügt es

wir darum umjere Billigung feineswegs verjagen . Je weiter wir aber in dem Zugeſtändniſ gehen, daj neben den moralijchen Sicher-

aber nicht , daſs er ſein Handwerk kennt und es auf dem Exercier: .. Die höhere Auffaſſung des Berufs ver platz auszuüben weijz

heiten die Oifiziers - Ehe auch ſehr geſicherter finanzieller Stützen

langt, daß er es „ edel und nobel treibt“ , und in diejen außzer

deren Zug und fuhren um halb elf unter militärijder Umgebung vom

auf Zäune, Laternenpfähle, Bäume, Drojdiken , kurz auf alles , was

Alerandra Hotel in vier Wagen nach der Abtei: Seine Hobeit Abu'll Naſr Mirza viſjam 119 Sultanch von Perſien , Nawab Mirza

lichkeit im Klettern und ein Freiſein von Schwindel, wie man beides

Haſſan Ali-Khan , im nächſten Wagen folgte Seine Königlide Hoheit mit Phra Darun

der Fürſt Devawongſe Varoprafar von Siam

Radja und Begleiter, im dritten Seine Saiſerliche Hoheit der Prinz Komatſu von Japan mit Yoſhitane Sannomiya und einem Europäijden Begleiter , der vierte Wagen barg Ihre Majeſtät die

Königin Kapiolani von Hawaii und die Prinzeſſin Liliyewokalani mit einigen Excellenzen. Dieſe Gruppe wurde von dem Volke ganz beſonders lebhaft begrüßt, wofür mit dem freundlichſten Lädeln und Zunicent beſonders von Seiten des Japanijden Prinzen gedankt wurde. Ein hohes Intereſſe nahmen alle dieſe ausländiſchen Phyſiog nomien

mit ihren jeltſamen

Uimhüllungen in Anſprudy, inan ſah

bis dahin veridiont bleiben mußte; Damen zeigten dabei eine Geſdrick: bei ihnen nicht vermuthen fonnte.

Die Begeiſterung war allgemein,

der jubelnde und donnernde Zuruf rollte fort wie der Wagen der Königin,, um noch einmal neue Stärke zu ſammeln, wenn die Menge des herrlichen prinzlichen Gefolges anſichtig wurde, das zu Pferde den Wagen der Königin begleitete, und in dem die Figuren des Prinzen von Wales und des Deutſden Kronprinzen in Cürajfier:Uniform be: .

ſonders hervortraten .

Als der Zug vor der Abtei angelangt war, nahın die religiöſe Feierlidykeit ihren Anfang unter Gejang und Orgelbegleitung, ſie

dauerte nur etwa 40 Minuten , und am Sdiluß derſelben beyaben fidh jämmtliche Anverwandte der Königin , geführt vom Prinzen von

ſie mit Spannung vorbeifahren ; das Hauptintereſſe blieb aber auf den Zug der Königin gerichtet , den man nun jeden Augenblick er:

Wales , nad dem Krönungsſtuhl, den die Königin eingenommen ,

wartete, denn die Sofchargen und Begleitungen waren voraufgefahren , um die nadyfolgenden Gäſte in der Abtei zu empfangen. Dieſe alle aufzuzählen, würde zu viel Raum beanſprudien , es ſeien deshalb nur erwähnt die Prinzen von Baden und Sadyſen : Coburg - Gotha , die Erbgroßherzöge von Sadjen - Weimar und Mecklenburg Streliß , Prinz

Kuß auf die Wange, die Prinzeſſinnen umarmte und füßte ſie. Damit war die kirc;lidie Feier vorüber , und der Zug trat ſeinen Nückweg an . Wer vorher nichts geſehen, hatte jeħt die Gelegenheit es nadyzuholen .

.

Ihrer Majeſtät die Hand zu küſſen.

um

Jedem Einzelnen gab ſie einen

Den folgenden Tag , Mittwody , fand eine große Abſpeiſung und Unterhaltung von etwa 20 000 Kindern im Hyde Park ſtatt, wozit

Ludwig von Bayern, Herzog von Sadjen -Coburg-Gotha, der Infant die Königin zugejagt hatte zu erſcheinen , und woran ſie auch mit ihren Don Antonio von Spanien und die Infantin Eulalia, der Gäſten unter dem Jubel der Kinder theilnahm . Herzog von Aoſta , die Kronprinzen von Schweden , Portugal und Für Donnerſtag war zur Unterhaltung der militäriſchen Gäſte 1

Deſterreich, der Gropherzog von Diedlenburg-Strelitz, die Könige von

Sadyſen, Belgien , Griedenland, Dänemark, theilweiſe mit ihren Gemahlinnen oder Thronerben .

ein Feld -Manöver bei Alderſhot beſtimmt. An demſelben nahmen Theil : 3 reitende Batterien , 6 Feld -Vatterien , 5 Cavallerie-Regimenter und 3 Infanterie: Brigaden, außerdem 2 Miliz-Brigaden, die aber den

Pünktlid um die feſtgelette Zeit, ein viertel nad elf, jeste fich

Vorbeimarſd) nicht mitmachten . Dieſes militärijdie Feſt fand nur ſtatt,

der Königliche Zug vom Buckingham - Palaſt in Bewegung, vorauf die

um den fremden Gäſten , welche nicht bis zuiin 9. Juli.bleiben konnten,

verwandten Prinzeſſinnen der Königin in offenen Wagen , dann die

einen Einblick in Englands Kriegsmadit 311 gewähren. Die Königint

Königin ſelbſt, allein auf dem Rüdſitz und ihr gegenüber die Fron: prinzeſſinnen von England und Deutja :land. Nun kam Bewegung

bei Alderſhot abnehmen , die dann den Schlußact der Jubiläums

war Sabei nid ) t anweſend, ſie wird aber am 9. Juli die große Parade

in die Maſſe , welche jo lange dieſes Augenblics geharrt hatte. Wer Feierlich feiten bilden wird. nun nicht ſehen konnte, madute noch eine letzte Anſtrengung , fretterte !

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dienſtlichen Berufspflichten ſoll die Offiziersfrau ihrem Gemahl || der Tageßmeinung liebloſem Urtheil , je wirkungsvoller wird ſein

mit vollem Verſtändniß der ihrem Theil zufallenden Aufgaben zur Auftreten ſich darſtellen, je eingreifender wird der Nücichlag ſeiner Seite ſtehen. Im ritterlichen Verkehr mit den Frauen und Töchtern Haltung auf die ſeines Umgangskreiſes ſein .“ ſeiner Vorgeſetzten und Rameraden Tod der junge Offizier lernen

Wie wir bereits im Eingange bemerkten , erachten wir die

und erfahren, „was ſich ziemt“ . Der Umgang mit edlen Frauen, Ausführungen des Verfaſſers als meiſtens zutreffend. In manchen die Feinheit der Formen, welche derſelbe bedingt, bilden das beſte,

Punkten irrt ſich derſelbe jedoch, wie wir glauben. Nach unſeren

ja das einzige Gegengewicht gegen die Herabſtimmungen vornehmer Erfahrungen iſt es durchaus nicht „ die Mehrzahl der Difiziere Sitte, welche , obwohl leicht erklärt von des Reit- und Grercier:

aller Grade ", welche unter dem Joch der ſogenannten „ Repräſen :

plazes naturgemäß nicht ganz zarten Gewohnheiten , vielfach am

tation “ über ihre Verhältniſſe lebt , jondern nur ein kleiner Theil.

Frühſtückstiſch und bei der Bowle zum Vorſchein kommen . Daß . Dagegen ſtimmen wir ihm beſonders darin vollkommen bei , daß die größere oder geringere Neigung eines Offizier: Corps für Ge

ſelligkeit und Verkehr ſich dem Beobachter auch feines kamerad:

er ſich gegen die Steigerung der Anforderungen des „ ſtandegge mäßen Daſeins " wendet, obgleich wir den weiter gezogenen Schluß

ſchaftlichen und Caſino-Lebens raſch kenntlich macht, iſt eine nicht

einer Abnahme des Offiziers-Erſaßes nicht zu dem unſrigen machen

allzu fern liegende Wahrheit . Nach allebem und manchem Anderen , hier nicht Berührten

und die hierbei von ihm ausgeſprochenen Befürchtungen nicht ganz zu theilen vermögen .

Immerhin iſt faſt Alles , was Herr 010 :

ſollten die Eheſchließungen der Offiziere nicht in mechaniſirender, | wig von Liechtritz angeführt hat, beherzigenswerth , und darum mehr oder weniger formaler, vielmehr in einer ihrer großen ſocialen

wollen wir ihm jetzt nochmals das Wort geben . (Schluß folgt.)

Bedeutung entſprechenden, von höheren Geſichtspunkten ausgehenden Weiſe betrachtet und entſprechend überwacht werden . Wenn irgend

wo, vermag vornehmer Corpsgeiſt hier erzichlich zu wirken. Unter

ſeinem in rechter Weiſe arbeitenden Druck werden dem Offizier: Die Einführung der Seefiſche in die Truppen - Küchen. Corps mehr und mehr jene Ehen ſeiner Olieder erſpart bleiben, welche - ob auch formell nach der zeitigen Praxis nicht anfecht: bar – in feiner Weiſe einen hiſtoriſchen Ueberlieferungen ent-

(Wir beziehen uns auf das in Nr. 49 der Allg. Mil.- Ztg . von uns Bemerkte nnd freuen uns, den dort von uns ausgeſprochenen Wunſch ſchon To bald erfüllt zu ſehen .

D. Red.)

ſprechen. Man ſollte eben nie vergeſſen , daß ein in io hohem

[v. 0.] Es iſt genügend bekannt , daß die Schwierigkeiten,

Grade militariſch erzogentes Volf, wie unier Deutiches es iſt, eben : ſo wie es ſich an Allem freut , was ſtrahlend und ruhnivoll von

eine geeignete Abwechjelung in den Speiſen unſerer Truppen -Küchen

unſerem Offizier - Corps ausgeht , auch Anſtoß an Allem nimmt,

311 bereiten , nicht gering ſind. Der 311 Ende des Jahres 1886 wirfiam hervorgetretene Gedanke, dieſe Schwierigkeiten durch Ein

was ſelbſt nur entfernt den hellen Ehrenſpiegel der Corporation | führung von Fiſchkoſt zu verringern , iſt daher mit großem Ent: tüben könnte. Was auch das Offizier-Corps treiben mag uitd wie es getrieben wird : das Volt ſieht es und übt feine Kritik daran . Und wenn dieſe Kritif im tiefinnerſten Grunde feineswegs von

der Böswilligkeit gewiſſer Parteiführer und Parteiorgane, vielmehr von unleugbarem Wohlwollen ausgeht, ſo sollte ſold ' Zeichen echter Volksbeliebtheit zum ernſten Antrieb werden , die Grundlage,

gegenkommen aufgenommen wordeit , auch wird dieſer Anfang jeden: en ,, weil falls noch nicht zu überſehende vortheilhafte Folgen hab haben die praktiſchen Verſuche fich durchaus bewährtent .

Da Angebot und Nachfrage bei jedem Handel, ganz beſon : ders aber bei einer Waare , die ſehr leicht und ſchnell dem Ver

auf der dieſelbe ſich aufbaut, unerſchüttert kommenden Geſchlechtern

derben ausgeſetzt iſt, die Haupt- Factoren bilden , ſo iſt es leicht erklärlich, daß die erſten Verſuche zur Einführung der Seefiiche in

zu überliefern .

die Mannſchafts - Rüchen in einer größeren Hafenſtadt gemacht

In allen dieſen Dingen , wie in jedem vom uralten Ehren: wurden , weil hier die günſtigſten Vorbedingungen lagen . Dieſer 1

Coder der Nitterichaft gebotenen Verhalten in Brauch und Sitte jeder Art wird der Wandel der älteren Offiziere die beſte Lehre

Verſuch fand beim Infanterie - Regiment Nr. 31 ſtatt und zeigte jehr bald , daß für die Truppe der Vortheil gar nicht zu verkennen

der jüngeren ſein . In der Abwägung von freundlicher, zu guter

ſei , der in der ſachgemäßen Verwendung von Fijchſpeiſen liege ;

Stunde mahnender Rede ſeitens der älteren Kameraden liegt neben

größere Verſuche beſtätigten dieſe erſten Proben durchaus. Das Regiment 31 in Altona fonnte ſich nach jeder Richtung nur an: erkennend über die Ergebniſſe äußern und führte alsbald dauernd die Fiſchkoſt in die „ Menagen " ein . Der Unternehmer diejer Fiſchlieferungen , Herr G. Platz: in ann in Hamburg, durfte daher daran denken , in umfangreicherer Weiſe den Vertrieb der Fiſche anzubahnen und richtete unter dem

folchem Vorbild im Wandel die beſte Gewähr, daß der Kitt rechter Ehre und jener wahren Ehrerbietung, in der es ein Jeder dem Andern zuvor thun ſoll , ſich in der Gemeinichaft nimmer lockere. Der Geiſt gegenſeitiger Duldung, der Geiſt jener Bruderſchaft , der die Schwächen des Kameraden jo lange zit überſehen weiß , als ſie

nicht die Grenze überſchreiten , an der ſie zum Vergehen an der

Standegehre werden : er wird nach und nach die Fälle immer 8. December 1886 das nachſtehende Schreiben an das Königliche ſeltener machen , wo der herrſchende Ehrbegriff die „ ultima ratio “ des in ihm Verlegten in die Schneide ſeines Degens legt. Ob in einer ſcharf und ſchärfer angezogenen Handhabung des kriegsherr: lichen Entlaſſungsrechtes an Jedem , der ſich freventlich an der

Ehre eines Kameraden vergreift, in Verbindung mit einer für den

Kriegsminiſterium , das uns in A bichrift vorliegt. „ An das Königliche Kriegsminiſterium zu Berlin. Das Königliche Kriegsminiſterium wolle mir geneigteſt ge ſtatten, Hochdemſelben das Folgende ehrerbietigſt vorzutragen : Es gehört zu den wichtigſten Cultur - Aufgaben der Gegen

iculdlos Angegriffenen bindenden Lošſprechung durch das Ehren- wart , an unſeren Küſten aus den vorhandenen Elementen ein

gericht der Gemeinſchaft,wie ſolche hie und da vorgeſchlagen worden

ſtarkes und blühendes Seefiſcher:Gewerbe zu ſchaffen, welchem die

ſchon heute das Duell aus der Welt zu ſchaffen wäre, müſſen wir Aufgabe zufiele, der Nation die faſt unerſchöpflichen Schäße des allerdings.bezweifeln, ſo wünſchenswerth auch eine von der Weis.

Meeres, vor Adem der Nordſee, zuzuführen, Tauſenden im Fang

heit der reitenden Kreiſe zu findende Löſung der Frage im Intereſſe und Handel eine Erwerbøquelle zu öffnen und der maritimen

nicht bloß kirchlicher Bedenken und Gewiſſenezweifel, ſondern auch Wehrfraft des Vaterlandes einen beſtändigen, ſeckundigen und in in der Heilighaltung des, wie hier die Sachen liegen, gewiſſermaßen ſteter Bereitſchaft verbleibenden Erſatz zu gewährleiſten. immer von Neuem angetaſteten Staatsgeſeßes erſcheint. Je ſtrenger das Offizier : Corps alle Ungebühr in Lebensgenuß und Sitte, alle

Alle Beſtrebungen , welche bisher gemacht worden ſind , um zu einem ermünſchten Reſultate zu gelangen, ſind von einern zwar 1

Ausſchreitung, ſei es auch nur die der Gewohnheit und der Mode, wohlwollenden, aber nicht auf das wirklich Erforderliche gerichteten verurtheilt, je ferner es ſich hält vom landläufigen Gezänk und von

Standpunkte ausgegangen, indem ſie ſich lediglich die Hebung der

421

Hochſeefiſcherei, alio nur des auf den Fang, d. h . die Production | Zweifel gern geſehene , änßerſt wohlfeile Speiſe, ſowie um eine gerichteten Theils der Fiſchinduſtrie, zur Aufgabe geſtellt hatten . Aber gerade bei dieſem Theile des Betriebes, welcher techniſch durch: aus auf der Höhe der Zeit ſteht, thut eine änjere Hülje ain wenigſten Noth.

Soll eine nach Englijchem und Holländiſchem

willfommene Abwechjelung bereichert. Hierzit würde es genügen, wenn dem Soldaten im Allgemeinen wöchentlich einmal eine Fiſch

mahlzeit gereicht wurde , beſtehend aus Seefiich nebſt Sauce und

Kartoffeln.

Muſter organiſirte Groſzinduſtrie in's Leben gerufen werden , jo

Ich bin von der Ausführbarkeit dieſes Gedankens ſo voll :

muß ihr die Schaffung eines geeigneten , modernen Marktes, jowie

fommen überzeugt, daß es , wie ich glaube, nur einiger Verſuche 3

!

eine ausgiebige Förderung des Conſum ß unbedingt vorher= | bedürfen wird, um dieſelbe auch für die Truppentheile darzuthun . gehen. Die Fiicher ſelbſt haben es fange erfannt, daß hier der

Den erſten Schritt in dieſer Richtung bereits gethan zu haben ,

Hebel anzuſetzen ſei , wenn die wirkliche Hebung und Entwickelung der Hochſcefiſcherei zur Wahrheit werden ſoll. Der Deutſche Fiſch:

hat mir die Güte des Herrn Oberſt von Nöiſing, Comman deurs des 1. Thüringiſchen Infanterie-Negiments Nr. 31 , in Altona

handel hat es bisher nur in geringem Grade vermocht, dieſer von Rechtswegen ihm allein zufallenden Aufgabe zu entiprechen , ja , ein

geſtattet, indem mir derſelbe einen Verſuch mit Abhaltung eines

Theil deſſelben hat ſich nur die perſönliche Bereicherung durch

Veriuch hat am 26. vorigen Monats in Altona ſtattgefnnden, und über das Ergebniſ geſtatte ich mir , das mir ertheilte Gutachten gehorſamſt beizulegen. Sur weiteren Ermittelung und zugleich im dem etwaigen Einwande zu begegnen , daß der Genuß des Secfijches bei den

Ausbildung einer ſyſtematiſchen , ſpeculativen Auffäuferei, welche ihre Spige ſowohl gegen den Fiſher, wie gegen den Coujumenten richtet, zum Ziele geſteckt. Das perſönliche Fortkommen der Fiſcher und ſomit auch die Entwicfelung der Hochſeefiidierei, deren ſicherſte

Grundlage jenes bildet, iſt damit ernſtlich behindert, ja in Frage

Truppen im Binnenlande weniger leicht Eingang finden werde als

geſtellt.

bei einem jo nabe an der Küſte garnijonirenden Regimente, benb:

Um diejen Uebelitándin ein Ende zu machen , hat ſich in

richtige ich, bei einem der in Berlin ſtehenden Garde - Regimenter,

Laufe dieſes Sommers die ganz überwiegende Mehrzahl der Fiſcher aus der Gemeinde Finkenwärder zu dem Entſchluſje vereinigt, mit dem Beginn des neuen Jahres einen auf dem Auctions be

welche ſich ja aus allen Ciegenden des Landes ergänzen , um die Erlaubnis zu einem gleichen Veriuche einzukommen. Hoffentlich wird es mir vergönnt ſein , dem Königlichen Kriegsminiſterium

triebe beruhenden Central- Fiſchmarft in Hamburg

feinerzeit einen gleich günſtigen Bericht über den Ausgang deſſelben

einzurichten , deſjen Gelingen als der erſte wirklich bedeutungsvolle Schritt zu der erforderlichen Umgeſtaltung des Deutſden Siețiich

vorzulegen, wie der beiliegende vom 31. Negimente. In Begründung meines Vorſchlages zur Einführung des

Marktes und -Bandes zu betrachten ſein wird. Der hohe Senat von Hamburg hat dies Beſtreben vollauf anerfannt und das Geſuch dieſer großen , weitaus die Mehrzahl der Deutſchen Sodhjee:

frijden Seefiides in die Soldatenküche führe ich weiterhin das Folgende ani : Der Sceflich gehört zu den wobrīdmeitenden Speijen , er iſt

fiicher zu ihren Mitgliedern zählenden Gemeinde genehmigt. Ich beehre inid), die Actenſtücke hierüber dem Königlichen Kriegsminiſterium in Ubichrift beizulegent, in der Erwartung, da das Königliche Miniſterium daraus entnehmen werde , daß die klare und zutreffende Anſicht diefer ſchlichten Männer in der That zu der feſten Hoffnung berechtigt, daß ich die Begründung einer wirklichen Deutſchen Hodijeefiſchereinduſtrie auf dem von ihnen

nahrhaft und leicht verdaulich , er wird somit ohne Zweifel nicht 11111 willig von den Mannſchaften angenommen

-

11

H

wiſcheffens bei einer Compagnie des Regiments erlaubte. Dieſer

angebahnten Wege erreidhen laſſen wird.

werden , ſondern auch bald 311 deren Lieblingsipeiſen ge:

hören . Auch bietet derſelbe den Leuten nicht mir eine Abwechſelung der Alltagstiche gegenüber, ſondern auch in ſich ſelbſt, denn er iſt reich an den berichiedenſten Arten, jede von eigenthümlichem Wohl.

geichmacke. Die 3 1 bereitung auch der feineren Qualitäten des See :

Ich bin ſtolz darauf, daß dicie Männer, für deren Intereſie ich mich ſeit längerer Zeit bemüht habe, mich bei der Ausarbeitung

fiiches iſt eine durchaus einfache und von jelbſt ungeübten Köchen ohne Weiteres ausführbar.. Ich würde ſelbſtverſtändlich die

und Verwirklichung ihres Planes zur Mitarbeit berufen und nunmehr auch dem hohen Senat zu dem Amte ihres beeideten Auc:

Truppentheile mit den erforderlichen Recepten und Anweijungen

tiouatorg vorgeſchlagen haben .

lim

dieſem

Vertrauen nun auch

verlehc11 .

Der Bezug der Fiſde vom Hamburger Auctions:

in jeder Beziehung z11 entſprechen ,und da ich mir ſagen muß, daß markt würde nicht nur der einfachſte, jondern auch der directeſte, dem neuen Markte nur dann ein geſicherter, dauernder Erfolg die Waare daher frei von jedem ſonſtigen Handels : Aufenthalte 5

umd mit ihm der Modiſeefiicherei der angeſtrebte Aufſchwig ver: birgt werden kann , wenn es gelingt, den jetzigen Conjum des

und ſomit die denkbar friſdieſte lilld qualitätreichiſte ſein.

friſdhen Seefiſches entiprechend zii vermehren , muſs ich eine wahre

Auctionator dieies Marktes , inter Angabe ihres laufenden Bedarfes,

Pflicht darin erblicken , meine Anſtrengungen auf eine Verallge: meinerung des Genuſjes von friſchen Seeproducten in der Bevöl:

die Königliche Armee , wie ſie bereits ſeit Generationen dazu be:

die einmalige Ordre zugehen zu laſſen , ſie bis auf Gegenordre regelmäßig innerhalb gewiſſer Zeitgrenzen mit den crforderlichen Quantitäten zil verſehen , worauf ich die nöthigen Einkäufe machen und für prompte Spedition Sorge tragen würde. Auch würde mir der höchſte Preis zu bezeichnen ſein , welchen der Beſteller für

rufen iſt, dem Volfe eine Lehrmeiſterin zu ſein in den Tugenden ,

ein Pfund auszugeben wünſcht ; ich würde mich dann ſelbſtver:

deren Pflanzſtätte ſie iſt, auch zu einer trefflichen Verbreiterin dieſes ebenſo nahrhaften und billigen wie wohlſchmeckenden Lebensmittels

ſtändlich bemühen , dementſprechend die beſte Auswahl 311 treffen und die niedrigſten Preije zu erzielen . Da nun die Zufuhren an Seefiſch, der Saiſon und den Arten entſprechend, an Qualität und

ferung zu ridyten .

Hierbei fann ich nun der Gedanken nicht zurückweiſen , daß

gemacht und damit aufs Neue der Wohlfahrt des Volkes , wie

Truppentheile hätten

Die

. B. mir nöthig , mir als der erwählten

bem öffentlichen Intereſſe und der maritimen Wehrfraft der Nation Quantität ſchwanken , ſo würde es ſich empfehlen ,' mir bei Nus

dienſtbar gemacht werden könne. Wenn es gelänge , dem Heere wahl der Sorten ſtets einen gewiſſen Spielraum zu laſſen. Dies auch nur einen Theil der vielen geniejbaren Arten des Seefijdes würde mir nicht nur geſtatten , für eine größere Abwechielung im dauernd und regelmäßig zugänglich zu machen, ſo wäre nicht nur Genuſſe der Fiſchipeiſe Sorge zu tragen , ſondern auch der Deutſchen dieſem empfehlenswerthen Nahrungsmittel ein ſich vor Jahr zu Hochſeefijcherei eine erhebliche Förderung und Ausdehnung dadurch 11

Jahr ſteigender Kreis von Freunden und Empfehlern gewonnen zu verſchaffen, daß es mir möglich ſein würde, einer ganzen Reihe und ſein völliges Eindringen in das Volk auf das wirkjamſte

von billigen Fidgattungen, welche ſich trefflich zum Genuſje eignen

1

vorbereitet , ſondern auch der Tiſch des Soldaten um eine ohne I und auch in Holland und England längſt zu beliebten Marktfiſchen

422

gehören, in Deutſchland aber noch wenig oder gar nicht eingeführt || pflegung der Truppen —, Seine Ercellenz der Eiſenbahn -Miniſter ſind, zunächſt bei der Armee und damit hoffentlich auch im Vorfe auf Antrag des Königlichen Kriegsminiſteriums ſich wohl dazu den wohlverdienten Eingang zu gewinnen . Es ſind dies z. B. verſtehen dürfte , auch den für die Armee beſtimmten Frachtgut der Nochen, der Dorn-Hecht, das Petermännchen u. T. . , welche

Sendungen die den Eilgut- Sendungen gewährte Vergünſtigung

durchweg zu einem vorzüglichen und ſehr billigen Volfsnahrungs-

Beförderung mit Courierzug

mittel gemacht werden könnten . Dieſe Fijche nebſt noch einer Reihe

Tarife für friſche Seefiſde ſind nun ſo viel billiger geſtellt, daß

anderer, ebenſo brauchbarer werden von den Fiſchern vielfach neben:

durch ſie das Pfund Nohgewicht - eine Mahlzeit

einzuräumen .

Die Frachtgut für die ents

bei gefangen , müſſen aber meiſt wieder dem Meere iibergeben

fernteſten in Betracht kommenden Garniſonen Preußiſcher Truppen ,

werden , da ſie auf unſerem Marfte zur Zeit noch faſt unverwerthbar ſind. Es könnten große Mengen davon leicht geliefert werden. Da nun aus dem angeführten Grunde auf eine Lieferung beſtellter Quantitäten auf einen beſtimmien Kalendertag nicht immer

wie z. B. Metz und Strajzburg , nur höchſtens mit 4 , für den allergrößten Theil der Monarchie aber nur mit 3, 2 und 1 Pfennig belaſtet werden würde. Es ſtellt ſich alſo das Pfund für die Menage eines Truppentheiis paſſendint Seefiſches je nach der Ent

1

gerechnet werden kann, vielinehr eine verabredete, achttägige, zehra | fernung von Hamburg durchichnittlich nur etwa auf 12–14 Pfennige tägige u . ſ. w. Lieferung oft nur annäherungsweije innezuhalten franco Bahnhof der betreffenden Garnijon. ſein wird, ſo würde es nothwendig ſein , daß jede Sending, welche auf dieſe Weiſe von dem Beſteller nicht zu genauer Zeit erwartet

Ich erlaube mir nunmehr die ehrerbietigſte Bitte an das Königliche Kriegsminiſterium zu richten, daſſelbe wolle hochgeneigteſt

werden kann , dem lekteren frühzeitig telegraphiſch avijirt wird,

beſchließen :

!

damit die Empfangnahıne prompt erfolgen fann . Auch in Bezug auf den ſehr wichtigen Punkt des Roſte 11: preiſes läßt ſich die Einführung des friſchen Seefiiches nur günſtig beurtheilen , so daß der Preis für eine Fiſchma hlzeit ſich niemals über den Menagen - Etat des gemeinen Soldaten erheben , meiſtens aber erheblich dahinter zurückbleiben dürfte , was um jo günſtiger erſcheint, als dafür der Mann an Stelle von 200 Grainm Fleiſch circa ein Pfund Fiſchnahrung empfangen kann . Es kann

Den Truppentheilen der Königlichen Armee von der am 11. Januar 1887 bevorſtehenden Eröffung eines Central Fiích: Auctionsinarftes in Hamburg, jowie von meinen auf die Heran

nämlich faſt mit Gewißheit angenommen werden , daß auf dem Auctionsmarkte ſtets das erforderliche Quantum guter Fiſchnahrung

ziehung des frijchen Fiches zur Verpflegung der Mannſchaften gerichteten Vorſchlägen Kenntniſ zu geben, ferner diejelben auf die eminenten Vorzüge dieſer Heranziehung empfehlend aufmerf jam zu machen und denſelben unter Hinweis auf den bereits ſtattgehabten erfolgreichen Verſuch in Altona, reſpective auf den noch in Berlin beabjichtigtert, anheim zu geben , ſich mit mir wegen probeweijer , eventuell regelmäßiger Bezuige in Verbindung

für einen en gros-Preis von höchſtens 12 Pfennigen 311 haben

311 ſetzen ,

1

ſein wird .

Im

Allgemeinen wird der Preis je nach Zeit und

Ehrerbietigit ge3 . G. Bla 3 ma n 11. " ( Fortſeßung folgt.)

Gattung wohl 110ch erheblich unter diejer Grenze liegen , ja nicht ſelten nur 7-10 Pfennige pro Pfund betragen , ſo daß man im Mittel etwa 10–12 Pfennige als den Jahresdurdichnitt anjehen

fanu. Für den Käufer im Binnenlande erhöht ſich diejer Preis

N a d r i ch te li.

noch um die Proviſion des Commiſſionärs , reſpective den Nutzen

des Händlers. Da mir ſelbſt aber auf Grund das von den Fiſchern feſtgeſtellten Auctions - Neglements nur die Erledigung von Auf trägen geſtattet iſt, welche mir von Staatsbehörden zugehen, .

und zwar ohne jede Proviſion ſeitens der Auftraggeber, jo

Deutſches Reid . Darmſtadt, 4. Juli . [Die diesjährigen Herbſt: 11ebungen der Großherzoglid Hejjiiden (25. ) Diviſion.) Vorbehaltlich einiger Abänderungen werden ſidh die diesjährigen Herbſt llebungen der 25. Diviſion mit folgender Zeiteintheilung abſpielen :

würden die Truppentheile ihre Beſtellungen bei inir ohne jeglichen Die Regiments : Uebungen finden für das 1. Großherzogliche Preisaufſchlag direct zu den en gros- Preiſen der Auction machen Infanterie-(Ceibgarde:)Negiment Nr. 115 bei Darmſtadt von 15. bis können . Obwohl ich jonadh für die mir jelbſt etwa ermadijende ! 20. Auguſt ſtatt, für das 2. Großherzogliche Infanterie - Regiment

Mühe und Arbeit feinerlei eigenen Gewinn zu erwarten habe , jo

(Großherzog) Nr. 116 bei Grünberg vom 26. bis 31. Auguſt, für

würde ich dieſelbe mit Vergnügen übernehmen , da einerſeits meine

das 3. Großherzoglide Infanterie-Regiment (Leib-Regiment) Nr. 117

bei Mainz von 18. bis 23. Auguſt, für das 4. Großherzoglidye

Beſtrebnngen lediglich auf die wirkliche Förderung und Hebung

Infanterie -Regiment ( Prinz Carl) Nr. 118 bei Dudenhofen vom

der Hochſeefiſcherei gerichtet ſind, und da ich andererſeits als after

22. bis 27. Auguſt, für das 1. Großherzogliche Dragoner-Regiment

gedienter Preugijder Soldat gern eine Chre und einen Stolz da: rin jetzen würde, der Armee, mit welcher ich drei Feldzüge mitge

(Garde : Dragoner - Negiment) Nr. 23 bei Dudenbofen vom

macht habe, nach Kräften nützlich zu jein .

Für die Truppentheile erhöht ſich der oben angegebene Preis daher nur in die Fracht in

12. bis

25. Auguſt, für das 2. Großherzogliche Dragoner - Regiment (Leib Dragoner-Regiment) Nr. 24 bei Hungen vom 17. bis 20. Auguſt. Die Brigade-Uebungen finden für die 49. Infanterie-Brigade, weldie aus den Infanterie - Negimentern Nr. 115 und Nr. 116 3113

die Spedition einchliesslich

ſammengejekt iſt, bei Grünberg vom 2. bis 7. September ſtatt, ait

Verpackung, und um 60 Pfennige für das Benachrichtigungs- Tele: gramm . Von einigen Belang iſt hiervon nur die Fracht, da die übrigen Punfte die Mahlzeit des Soldaten zuſammen mit höchſtens

den Uebungen genannter Brigade nimmt audy das Helliide Jäger's

Die Sendungen von

( Dragoner:Negimenter Nr. 23 und Nr. 24) bei Hungen vom 1. bis

1 bis 11/2 Pfennig belaſten türiten .

Frijd fijchen genießen auf allen Staats- und einigen Privat- Bahnen die Vergünſtigung, daß die als Eilgut aufgegebenen auch ſtatt mit den Perſonenzügen , mit den Courierzügen befördert werden fönnen . Sendungen dagegen, welche mir als framtgut aufge: geben werden , genießen eine Tarifvergünſtigung und werden ſtatt nur mit Güterzügen, auch mit den Berjonenzügen erpedirt. 211s ,,Gilgut “ werden die für Truppentheile beſtimmten Fiſche wohl nicht aufgegeben werden können, da der Tarif zu hoch ſein dürfte. 1

Ich bin jedoch der Anſicht, dajz in Mückſicht des doppelten Nutzens,

Bataillon Nr. 11 Theil. Die 50. Infanterie-Brigade, beſtehend aus den Infanterie -Regimentern Nr. 117 und Nr. 118, übt bei Duden: hofen vom 29. Auguſt bis 3. September, die 25. Cavallerie:Brigade 5. September .

Detachements-Uebungen finden vom 9. bis 13. September ſtatt. Das erſte Detadjement beſteht aus den Infanterie:Regimentern Nr. 115 und Nr. 116 , dem Dragoner-Regiment Nr. 23, sem Jäger-Bataillon Nr. 11 , der 4., 5. , 6. und reitenden Batterie ( II. Abtheilung) des

Großherzoglichen Feld-Artilleric-Negiments Nr. 25 (Großherzoglidhet Artillerie - Corps ), der 1. Compagnie nebit Sdjangjeug -Wagen des Herlijden Pionier-Bataillons Nr. 11 , dem Brückentrain und Kranken Transportwagen des Heſſiſchen Train-Bataillons Nr. 11. Das auf

geführte Detadiément übt in der angegebenen Zeit zwiſchen Grünberg und Alefeld mit drei Biwaks der Vorpoſten. Das zweite Detachement

welchen die Verſorgung der Arnice mit Secfiichen hat - für die

beſteht aus den Infanterie-Siegimentern Nr. 117 und Nr. 118, sem

Hodijeefijcherei und den Haushalt der Nation, ſowie für die Ver:

Dragoner-Regiment Nr. 24 , der 1. , 2. und 3. Batterie (I. Abthei:

423 for

(ung) des Großherzoglichen Feld - Artillerie : Regimento Nr. 25 , der 4. Compagnie nebſt Schanzzeug Wagen des Bionier : Bataillons Nr. 11 , .

dem Kranken - Transportwagen des Train -Bataillons Nr. 11. Lept: 1

genanntes Detachement übt vom 9. bis 13. September zwiſchen Bü : dingen und Lauterbach.

Die eigentliden Diviſions- Manöver finden am 15. , 16. und 1

17. September in zwei Abtheilungen gegen einander , und zwar zwijden Alsfeld und Lauterbach ſtatt. Während dieſer Zeit werden von den Vorpoſten zwei Biwaks zu je einem Drittel der Stärke des Ganzen bezogen . Am 19. , 20. und 21. September finden Manöver der 22. Diviſion gegen die 25. Diviſion ſtatt.

Der 8. und 14 .

September ſind Nuhetage.

Noch am lebten Manövertage, alſo am 21. September, kehren die Fugtruppen per Eiſenbahn in ihre Garniſonen zurück, das 2. Pa: taillon Infanterie - Regiments Nr. 118 am 22. September.

Die



ſieht mit Mißgunſt auf unſere fortſchreitende Entwickelung , mißdeutet alle , ſelbſt die natürlidiſten Maßnahmen , welche wir zur Sicherung unjerer nationalen Eriſtenz zu treffen gezwungen ſind, und klagt uns , die wir bod Jahrhunderte hindurd binreibende Beweiſe unſeres

Freiheitsſinnes gegeben , unausgeſetzt der Unterdrückung unſerer Deutſchen Mitbürger a !. Man leibt ein williges Ohr den unlauteren Ver: leumdern unſerer Suche und verſchmäht es, auch nur die Gründe zu

erörtern , welde wir zu unſerer Vertheidigung vorbringen. Was in

worauf dann unmittelbar die Entlaſſung der Nejerviſten und Dis : poſitions -Urlauber zu erfolgen hat.

anderen Ländern als das höchſte Staatsgebot betrachtet wird , das wirft man uns, wenn ſelbſt in mildeſter Form angewendet, als frei: heitsfeindlide Tendenzen vor. "

Frantreid. * Paris , im Juni. Die beabſidtigte Errichtung von 4 neuen Cavallerie : Negimentern.] Die „ France militaire " äußert ſich über die geplante Neuerrichtung von 4 Ca

er in dieſer Weiſe Deutidland beſchuldigt. Wenn er damit das

Bir glauben , daß der Verfaſſer ſid im Irrthum befindet , wenn

Deutide Deſterreid) meinen jollte, ſo könnte ibin wohl nicht unrichtig

erwiedert werden, daß er ſelbſt durd, ſein feindſeliges Auftreten gegen

höht, wie audy deren innere Gliederung geändert werden müſſe, um

Deſterreich ſid) hier um mandie Sympathien gebracht hat , denn in ſeinen Schriften verlangte er ganz offen die Zerſtörung Deſterreichs, in einen Ungarijden Großſtaat erridhten zu können. Uns , die wir

endlich zu der möglicyſt vollſtändigen Organiſation dieſer Waffe zu gelangen. An Offizieren , namentlicy Stabsoffizieren , iſt reidlicher

der Verfaſſer hätte uns über den eigentlichen Zweck der Herausgabe

Ueberfluß vorhanden ; man könnte ihre Zahl ohne jede Schädigung des Dienſtganges (eber das Gegentheil) herabſetzen , beziehungsweiſe

ſeines Budis im Unteridiede von den früheren Werken ſeiner Feder ſeine Beweggründe mitgetheilt.

dieſen Ueberſdub ſofort bei Errichtung neuer Einbeiten benutzen. Wenn man lieſt, daß auf 398 Escadrons faſt 1100 Capitäns ents fallen , ſo kann wohl auch nicht über einen Mangel in dieſem Difiziers :

Jahren : fie beginnen mit dem Jahr 1820 (Klapka's Geburtsjahr)

Zunädyſt verlangt ſie , 0 : ß ſowohl die Zahl der Negimenter er :

grade geklagt werden .

Aber auch die Subaltern Offiziere fehlen nid ) t ,

nur muß man ſie anders verwenden als bisher und namentlich die Zahl der Sdyreiber jo viel wie möglich verkleinern . Ueberſetzt man alle dieſe Elemente zu wirklichen Combattanten und zu Inſtructoren , ſo wird man nicht bloß 4, jondern 20 neue Cavallerie-Regimenter mit Offizieren dotiren können, ohne daß dieſe viele Opfer foſten oder dem

Lande übergroße Laſten aufgebärdet werden.

Wie viele Soldaten in

den Cavallerie-Regimentern thun faſt gar keinen militäriſchen Dienſt, am allerwenigſten als Reiter ! Ihre Fore Zahl kann gut auf 150 per Regiment gedätt werden , d . i. eine ſtarke Sawadron , ſo daß die .

mit ganz anſehnlichen Ständen paradirende Cavallerie nur ein Sdyeingebilde , eine reine Phantasmagorie iſt. Man kann alſo , was 018 Perſonal betrifft, ohne Weiteres neue Regimenter erridten, doc) brandy man auch Pferde. Nun , an ſoldien fehlt es in Frankreich nicht , man kaufe ſie nur an und vertheile die bezügliden Koſten auf mehrere

Titel des Kriegsbudgets, von weldien namentlich der die , Betleidung " betreffende eine ausgiebige Beſcncidung um 4 bis 5 Millionen ver: tragen würde, ohne daß die Armee jdledyter, vielleidyt noch beſſer be: .

faſſer in's Deutſche überſeßt, damit ſie auch ſeinen Deutſch ſpredenden Landsleuten zugänglich würden ; er bemerkt ferner , daß es ihn mit Genugthuung erfüllen werde , wenn ſie auc, außerhalb der Grenzen ſeines Vaterlandes einen kleinen Leſerkreis fänden . Im Vorwort finden wir dann folgende , uns befremdende Ausſprüche: Siehe da , die einſt ſo freundliden Geſinnungen Deutidlands haben ſid in das gerade Gegentheil verwandelt. Man

übrigen Truppen kehren per Fußmarich aus den Uebungen zurück,

vallerie-Regimentern in folgender Weije :

BH

Ungariſcher Sprache im Druck erſchienen. Sie wurden von dem Ver:

folden Streitigkeiten gänzlid fernſehen , wäre es weit lieber geweſen,

Die Lebens : Erinnerungen umfaſſen einen Zeitraum von 35 und reidien bis 1855.

Eingetheilt iſt der ganze Stoff in 3 Haupt:

abidnitte, nämlid :

Erſter Theil : Die Jugendzeit (1820-18 ). Zweiter Theil : Der Freibeitskampi ( 1848-49 ) . Dritter Theil : A18 der Verbantung ( 1849-55 ).

Ein anbang bringt dann noch Graf Ladislaus Telefy's Briefe an General Reapta ( 1849-54 ). Es iſt ein gewaltiger Stofi, der in dieſen Abjdnitten bisweilen

eingehend behandelt, dann audy nur flüchtig berührt und kurz geſtreift wird. Daß der Verfaſſer eine hervorragende Rolle bei vielen wichtige n Begebenheiten -- jo beſonders in Ungarn 1848,49 , dann in Con ſtantinopel 1853 und 1859 – geipielt hat , iſt allgemein bekaimt. Offenbar hat ſid, der ehemalige Oeſterreichiſche Offizier und Zögling der Wiener Artillerie :Shule tüdytige militäride Renntniſſe erworben, ſonſt hätte er im llngariiden friege nicht die Erfolge erringen können, weldie er theils allein , theils in Verbindung mit Görgei davontrug, und von denen die Kriegsgedichte zu beridyten weiß. Im Uebrigen müſſen wir auf 6a8 gut geldyriebene Bud ver:

weijen . Daſſelbe enthält ſehr viel Neues und Intereſſantes, beleudytet

kleidet wäre als heute. Auch könnte man das umfangreiche Control-

dic widytigſten Zeitereigniſſe der Jahre 1848 -55 ( iu bejonders auch

Corps aufheben, die Intendanz bedeutend reduciren, kurz viele Urſachen

Einzelnheiten des Kirim - Feldz1198) und wird daher jedem Offizier,

zu zweckloſen Ausgaben beſeitigen. Hierzu dürfte aber wohl der gute

Diplomaten , Geſchidytsfreunde 2c . als Quelle von neuen Aufidlüſſen

Wille fehlen.

dienen können .

K r it i k .

A us meinen Erinneringen. Von Georg Slapfa. 2013 dem Ungariichen überſetzt vom Verfaſſer. Zürich 1887, Verlags :

Magazin ( J. Schabelitz)

8. XII 11.474 S. Preis 61/2 ME.

[R.] Nachdem Arthur Görgei bereits vor 35 Jahren ſeine Lebens : Erinnerungen veröffentlidyt hat,* ) folgt ihm darin jeßt aud)

ſein einſtiger Generalſtabs- Chef, Georg slapta, mit dem vor: liegenden Werke. Allerdings hat derſelbe idhon früher zwei ähnliche Werke geſchrieben, nämlich : „ Memoiren aus dem Ungarijchen Sriege, Leipzig , 1851 " und als deren ſpätere Ergänzung das Budy : „ Der Nationalkrieg in Ungarn und Siebenbürgen “. Später hat ſich Klapka noch dadurdy bekannt gemacht, daß er im Jahre 1859, nach:

Wir gaben vorhin einige Ausjprüche des Vorworts wieder, die wir glaubten bemängeln zu müſſen. Geben wir nun auch die beiden Solußfäße deſſelben Vorworts wieder, die wir faſt ganz zu den unſrigen maden .

Es beigt bort :

Die Zeit wird kommen , und ſie ſcheint mit raſchen Schritten zu nahen, wo ſich Alles klären und man uns wieder gerechter beur: theilen wird. An dem Tage , rúc Ungarn , als ſtarkes Vorwerk

DeutiQlands, den von Nord und Oſt anſtürmenden Völkerfluthen ſich entgegenſtellen wird, an dieſein Tage wird auch die alte Freundſchaft zwijden Deutſchland und lingarn wieder erwadyen , und die Wahrheit wird zu ihrem Recht gelangen !"

Neue Militär - Bibliographie .

dein er mit dem Miniſter Cavour in Verbindung getreten , eine

Eintheilung und Standquartiere d. deutschen Heeres und der

Ungariſche Legion aufſtellte; jedoch kam dieſelbe nicht mehr zu einer kriegeriſchen Thätigkeit: Er lebte ſodann in Genf und iſt erſt ſeit

Felddienſt. Zur Benußg. F.die Inſtruction der Unteroffiziere u. älteren

kaiserl. Marine. Rev. bis zum 1. Juni 1897 v. C. A. 21. Jahrgang. [2. Ausg. ) gr . 8. ( 78 8. ) Berlin , Bath . 80 Pf.

einigen Jahren nach Buda - Peſt übergeſiedelt, von wo das Vorwort

Soldaten der Infanterie,unter beſond. Berückſicht.der neueſten Felddienſt

zu dem vorliegenden Werke datirt iſt.

Drong: Von Maj. M. v. A. 12. (56 S. m. Fig.) Rathenow , Ba benzien . 50 Pf.

Die setapta 'jchen Erinnerungen ſind vor etwa einem Jahre in

Vogt, Oberstlieut. a. D. Herrm, die europäischen Heere der Gegen . wart. Illustr. v. Rich. Knötel. 18. u. 19. Hft. gr. 8. Rathenow,

* ) Mein Leben und Wirken in Ungarn 1848/49, 2 Bände, Leipzig, F. A. Brodhaus, 1852.

Babenzien.

à 50 Pf,

Inhalt : Halbasien I. Türkei. Bulgarien . Ostrumelien. (32 s.)

-

424

Anzeigen Im Verlage von Eduard Zernin in Darmftadt & Leipzig iſt erſchienen :

Die Uebungen

zu leiden, und dann befinden ſich die Führer bei der marfirten Truppe ſchon badurch im Vortheil, daß ihnen der Gegnerin vollen Stärfen erſcheint, früher erkennbar wird, als die einzelnen Reiter, ſelbſt mit den Flaggen , den Führern ber vollen Truppe . “

3n welchen Grenzen nun dem, bei den vorliegend beſprodenen Uebungen

der im Herbſt 1877 bei Darmſtadt

markirten Feinde Jnſtructionen ertheilt ſind und in wie ireit demſelben Spiel:

zulammengezogenen Cavallerie- Diviſion . Nach den Acten des Commandos dieſer Diviſion zuſammengeſtellt

raum gegeben und welche Grenzen er ſich in dieſem gezogen hatte, ergiebt ſich aus der Behandlung der einzelnen Uebungstage; erwähnt ſei, daß dieſe Ärt der Darſtellung des marfirten Feinden ſich durchaus bewährt hat.

von

C. v . I.

Verlagshandlung von Alphons Dürr in Leipzig.

Mit einer Keberſichtskarte in 1 : 80,000 . Beſonderer Abbrud aus der Allgemeinen Militär-Beitung.

So eben erſchien und iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

Preis 1 M. 60 Pf . ,

Geſchichte

mit frankirter Zuſendung 1 M. 70 Pf.

des

Gine: Beritif bieſes Werfdens derNeuen Militäriſchen Blätter ſagt barüber königlich Preußiſden 2. Heſfiſden Huſaren -Regi= Folgendes „

Uiter C.V.£.bürfen wir uns wohl denPremier-DieutenantFreiherr ments Nr.14. und ſeiner Heſſiſden Stammtruppen

von Langermann vorſtellen, welcher als Arjutant der zur Uebung vereinigten Cavallerie-Diviſion fungirt hat und dadurch in erſter Reihe berufen war , ein klares Bild der ſtattgehabten Exercitien und Manöver zu entwerfen. Die kleine Schrift iſt eine ſehr verdienſtliche, nicht nur in dem rein beſchreibenden Theile, ſondern vorwiegend faſt in den einleitenden , die Beſonderheit gerade diejer

1706—1886. Eriter Theil:

Uebungen hervorhebenden Beinerkungen . Wir entnehmen derſelben einen Punſt, der für Offiziere aller Waffen intereſſant ſein dürfte und allgemein ver:

Die Heſſen- Caſſelſdien Bulacen von 1906 bis 1806.

ſtändlich :

Bearbeitet von Carl von Komedi,

Beſonderer Werth wurde auf die Darſtellung des markirten Feindes und auf die Vorbereitung hierzu gelegt , in der Äbſidit, der combinirten

Rittmeiſter und Escadron -Chef im Königs-Huſaren -Regiment (1. Rheiniſches)

Cavallerie - Diviſion eine marfirte entgegenzuſtellen , was bei Uebungen von Cavalerie:Diviſionen in früheren Jahren nicht in ſo ausgedehnter Weiſe ſtatt gefunden hat. Man hatte bisher meiſt die verſchiebenen Waffen durch einzelne Reiter mit farbigen Flaggen bezeichnet, in ihnen aber nur für die manövrirende Truppe ein erkennbares Directions:Object gegeben, ohne dieſem Object eine Bes wegungsfähigkeit , ein Manövriren, in gegebenen Grenzen zu geſtatten . Das lektere ſollte hier verſucht werden . Daß die Uebungen gegen einen marfirten Feind der Uebung gegen einen nur ſupponirten vorzuziehen ſind , unterliegt wohl keinem Zweijer, denn es iſt, faum möglich und wird jedenfalls ſehr verlangſamendwirken, den Unterführern einer Diviſion in der Phantaſie das Bild der Vorgänge durch Avertiſſement

Nr. 7 (früher Premier-Lieutenant im Regiment).

AL

3weiter Theil:

(2.) heſſiſdies Huſaren-Regiment A. Kurfürſtlich beifiſches 1806-66. – B. Königlich Preußiſches (Nr. 14)

Na

1866-86.

Bearbeitet von Robert Freiherr von Wrangel, Rittmeiſter in Brandenburgiſchen Huſaren-Regiment

Zietenſche Huſaren )

be

Nr. 3 ( früher Rittmeiſter im Regiment). Mit 4 Abbildungen und 5 Karten.

u. 1. w . zu geben , welches ſich der Diviſions -Führer macht.

Groß 8°. 92'/. Bogen. Preis eleg. geheftet 11 Mark. Gebunden in den

Die Darſtellung von Infanterie und Artillerie, welche Waffen ſich lang: jam bewegen und vor Adem ſtehen werden , wenn der Angriff der Cavallerie

Regiments - Farben in Leinwand 14 Mark, do. in Leder 22 Mark 75 Pf. .

De

Bemerkenswerth durch den großen Zeitraum , den das Werk umfaßt,

tommt, bietet feine Schwierigkeiten. Und da bei Friedens-Uebungen der ſcharfe SHuB fehlt , iſt die Attafe ſelbſt auf dieſe Objecte unſchwer durchzujühren.

indem es die kriegsreiche, bis zum Jahr 1706 zurückgehende Geſchichte der

heffiſchen Stammtruppen ausführlich mit behandelt , wird dieſe auf das eleganteſte ausgeſtattete Negiments -Geſchichte auch über den Kreis der gegen wärtigen und früheren Regiments-Angehörigen aus hiſtoriſchem wie militär wiſſenſchaftlichem Intereſſe eine hervorragende Beachtung findən.

Die Haupt-Uebung für die Truppe wird dann ſein, beim Erſcheinen vor einem dieſer Objecte ſich ſchnell und ſicher in diejenigen Formen zu bringen , welche das Reglement empfiehlt und vorſchreibt Die volle Kunſt der Führung der Cavallerie tritt aber erſt in ihre Rechte, wenn feindliche ebenbürtige Cavallerie ihr gegenüber auftritt; dieſe ſteht nicht ſtill, wenn ſie den Angriff kommen ſieht auch ſie beutet nach Mög lichkeit ihre Geſchidlichkeit in der Evolution aus , um ſich günſtig zur Sache

it

zu ſtellen .

Nach dem Reglement iſt dem marfirten Feinde vom Diviſions - Führer eine Inſtruction zu ertheilen, und hat derſelbe die Stellungen und Bewegungen des Feindes in den einzelnen Gefechtsmomenten darzuſtellen. Wenn nun auch der Führer der Truppe dem des marfirten Feindes die genauſte Inſtruction nach Idee und Momenten giebt, die einzelnen Stellungen

Neu .

Neu.

des martirten Feindes vielleicht auch noch hier und da regeln kann , wie dies

in gleichen Behandlungen aus früheren Jahren durch eine ſtete Verbindung bes " Diviſions :Commandeurs mit dem Führer des marfirten Feindes hervor: gehoben iſt, ſo wird dies doch für die Bewegungen, d. h. für die Evolutionen in den einzelnen Momenten unmöglich. Das Geſchiç des Führers des mar: firten Feindes fommt ſonady neben der beſten Jnſtruction noch ſehr zur

UNE

.

Geltung.

Die Uebungen der Truppen ſollen dieſe lehren, den Sieg zu erringen ; dice müſſen die Führer des markirten Feindes ſtets vor Augen haben ; nicht ihnen , ſondern der Truppe joll ſchließlich der Lorbeer zufallen . Die Gewandtheit der Truppe paſſend heraudzufordern , zur Darlegung derſelben Raum zu ge

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Hugo kod's Nufographiſdie Steindrukpreſſe, neueſter Apparat zur Bervielfältigung von Schrift, Zeichnungen , Muftfalien, ſowie jeder Drudiade

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in Tauſenden von Abbrüden in beliebiger Farbe und der Lithographie gleider Sauberteit von einem Driginal . obne alle Borkenntniſſe iſt Jeter im Stande, mit meiner Freffe ſofort zu ats beiten, wofür ic vouſte Garantie teiſte linentbehrlich für jedes Bureau, jedes Geldalt, rowie Teichtes und deres erwerbsmittel für Jedermann. Die Abdrüde genießen Porto-Ermäßigung.

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-

Vertreter geſucht. Mit erläuternden Proſpeften ſtebe gern zu Dienſten .

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währen , dies müſſen die Geſichtspunfte der Führer des markirten Feindes ſein.

Hugo Koch , Maldinenfabrik , Leipzig : Connewit,

Gelingt es in dieſem Sinne, martirte feindliche Cavallerie zu führen , jo wird dies doch gewiſſe Vortheile vor dem Manövriren voller Cavalleries Abtheilungen gegen einander haben, wobei einmal ein wichtiges Moment, das

Lieferant der minifterien , Kaiſerl. Marine, çivil- und Militärbebörden, Land.

mit

raths . und Standesamter, Staatseiſenbahnen 4. l. w.

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Ausreiten der Attafe verloren geht, andererſeits auch nur ein Theil ſchließlich den Sieg davontragen kann . "

Aehnlich hatte bereits bei den Uebungen einer K. K. öjlerreichiſchen

illit

Cavallerie-Diviſion im Herbſt 1874 bei Totis in Ungarn unter dem General

for

Krankheiten jeder Art, beſonders Bervenleidra , Epilepfie,

der Cavallerie Freiherrn von Edelsheim - Giulay die Aufſtellung einer ſoldien marfirten Cavallerie- Diviſion unter Führung des Generals ſtattgefunden.

Wagenfeiden , nervöſes Ohrenſauſen , Ohrenftedien und Sdwer

Der Führer dieſer marfirten Diviſion war abervollſtändig frei in ſeinen Entſchlüſſen und konnte über ſeine Kräfte in gleicher Weiſe verfügen , wie der Führer der übenden Truppe, der Diviſion, ſelbſt. Die mit dieſem Verfahren nothwendig verbunden n Uebelſtände ließen

hörigkeit, Kopfleiden , Migräne, 23leidiſudt und Gefähmte finden durch unſereweltberühmte, rationell=fichere Methode Heilung. Bei Lungenkranken und Anhma erzielten wir nach einer vierwöchent lichen Kur die wunderbarſten Erfolge. Bitten ausführlichenBericht

mit Retourmarke an uns vertrauensvoll einzuſenden. Eine nur durchwenige Reiter dargeſtellte .11. abſtel nicht Zwiſchenräume und Die Privatklinik „ Freiſal“ in Salzburg (Deſterreich). Truppe überwindet ja ſchon alle Terrain -Schwierigkeiten ſchneller und hat nicht unter den bei der wirklichen Truppe unvermeidlichen Reibungen und Stođungeu Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Bernin. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt.

50

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ſich auch troß ſtrenger Innchaltung der der Wirklichkeit entſprechenden Abſtände

-

Drud von 6. Otto's Hofbuchdruckerei in Darmſtadt.

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14.

Nagemeine

Militär - Zeitung

argi Zweiundſedjzigſter Jahrgang.

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No. 54.

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1887.

Darmſtadt , 8. Juli.

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal: Dienſtag & und Freitag 8. Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne franfirte Zuſendung 7 Mark, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nachs richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen . Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Auſjäge. Der Deutſche Offizier und die Gefahren der heutigen Zeit. Eine ernſte Mahnung. (Schluß.) – Die Einführung der Seefiſche in die Truppen Küchen. ( Fortſeßung.) Verſchiedenes. Ein Franzöſiſches Urtheil über das Deutſche Heer.

4.14

Nachrichten. Deſterreich -Ungarn. [Stapellauf des Thurmſchiffs. „ Kronprinz Rudolf “.). Frankreich. [ Die internationale Conferenz zum Schuß der unterſeeiſchen Kabel im Krieg und Frieden .! Großbritannien. [ Befehl, die Verabſchiedung von Generalen beſreffend. Die Kriegs ſchule von Sandhurſt. – Das politiſch-militäriſche Verhältniß von England zu Egypten.] Italien. [Kammer -Verhandlungen über die Bil dung eines Afrikaniſchen Truppencorps. ) Schweden und Norwegen. [Verhandlungen über die neue Heeres-Ordnung im Storthing.] -

-

Aritik. Tagebuch des Preußiſch - Deutſchen Striegsruhms. Feuilleton. John Bull's Heer.

Zur Beiprechung eingegangene Schriften. – Allgemeine A113 eigen .

Der Deutſche Offizier und die Gefahren der heutigen Beit. Entwicelung , ſo gewährt andererſeits der halbdienſtliche Verkehr Eine ernſte Mahnung.

it at

(Schluß.)

Der Verfaſſer fährt fort : ,,Doch wahrlich nicht bloß Sen höheren Schichten der Geſell-

ſchaft iſt und bleibt das Offizier- Corps ein Factor ihrer ſittlichen

auf dem Marſch , bei beiläufigem Geſpräch auf der Wache, bei Beſuchen im Lazareth , bei Feſten dem Offizier mannigfache An regung , dem Manne auch menſchlich nahe zu treten. Liebreiche Fürſorge für ſein perſönliches Wohl, rechte Würdigung des Maßes der an ihn zu ſtellenden Anforderungen wird der Soldat allzeit Dankbar zu würdigen wiſſen und gerade ſolchen Eigenſchaften ſeines

Gefeßgebung, eine mit allen ihren Entwickelungs- Abſchnitten in Offiziers die ſonſt größte, oftmals unvermeidbare Strenge zu gute darum volksthümlidie Berufsgruppe. Das ſagt dem Beobachter

halten. Ohne irgendwie unſerem hochachtbaren Unteroffiziersſtande zu nahe treten zu wollen , können wir doch nicht umhin , hier da rauf hinzuweiſen, daß der „ gemeine Mann “ erfahrungsmäßig ſehr

von Land und Leuten jede unverfänglich mit leßteren angeknüpfte

viel lieber mit dem Offizier denn mit dem Sergeanten zu thun

engſter Wechſelbeziehung ſtehende ſociale Macht. Es iſt daſſelbe vielmehr eine im vollſten Sinne des Wortes polfsumfaſſende und01 IL

und allmählich auf das uns beſchäftigende Thema geführte Unter: hat. So gern ſich der Soldat , der meiſt ſehr viel inſtinctives haltung. Mag das Geſicht des Bauern, Tagelöhners und Hand werkers noch ſo trùb darein geſchaut haben unter den Reben von

Empfinden für geſellſchaftliche Gliederung zeigt, vor dem ihm ſocial

lich beim „ Militär“ angelangt iſt, wenn man vom „ Regiment“

ternem Gebot.' Das Alles beweiſt die, ausgedehnte Wirkungs

ſpricht und Namen zu nennen beginnt, dann leuchtet es auf wie von Stolz und hoher Freude im gebräunten Geſicht, und fein Ende mird's des Mittheilens und Erzählens. Dann erkennt man erſt

teren Millionen haben kann und mag , wenn er in die richtigen

und in der Bildung überlegenen Offizier beugt, ſo ungern fügt Mißwachs, ſchlechten Zeiten und hohen Steuern : wenn man glücklich ſein hier z11 voller Blüthe erwachender ſtörriſcher Sinn ſubal

recht, in wie hohem Grade das Andenken an ſeine Vorgeſetzten

und Offiziere mit der Erinnerung des in das bürgerliche Leben

fähigkeit, welche der Einfluß des Offizier-Corps auch auf die un Wege geleitet wird.“ Das hier Bemerkte iſt nach unſerer Anſicht vollkommen richtig. Wir wüßten aber nicht, weshalb das hier geſchilderte hübiche Ver:

hältniß zwiſchen dem Deutſchen Offizier und den niederen Schichten zurückgekehrten Soldaten erwächſt, wie ſich ſelbſt des Greiſes Ge- der Geſellſchaft ſich zu ſeinem Nachtheil ändern ſollte. So wie danken noch vielfach mit Vorliebe in den perſönlichen Beziehungen

lite

MG

bemegen, welche ihn jenen verknüpften. Es iſt nicht zu viel geſagt, es hier dargeſtellt wird, war es doch wohl ſchon immer, jeit man wenn wir meinen , daß ſicherlich mehr als einmal ein an den , ge-

von einem „ Volt in Waffen“ reden kann , und ſo wird es wohl

meinen Mann" gerichtetes , freundlich anerkennendes Wort ſeines

auch ferner ſein , ſo lange die allgemeine Wehrpflicht ihre guten

Offiziers für die Denkungsart jeines ganzen Lebens entſcheidend Wirkungen äußert. geworden iſt. Findet der Soldat im dienſtlichen Wandel, in der

Zum Schluſſe faßt der Verfaſſer nochmals ſeine Bedenken

dienſtlichen Lehre ſeines Offiziers deſſen Tüchtigkeit und Umſicht,

zuſammen . Wir wollen ihn auch hier ſich ungeſtört äußern laſſen : Welche umfaſſende Bedeutung das Deutſche Offizier- Corps

Entſchloſſenheit und Gifer zu bewundern Gelegenheit, und in ſolchen

11

foldatiichen Tugenden und Charakter-Eigenſchaften manch' geiſtige, für Königthum und Geſellſchaft hat ,

wir verſuchten es zu

weit über die Dienſtzeit hinausreichende Rückwirkung auf die eigene I zeichnen. Soll demſelben ſolcher Hort erhalten bleiben , dann hüte

426

man ſein glänzend Schild vor jebem , auch dem leichteſten Noſt, mit welchem die die Mehrheit der Geſellſchaft beherrſchende Prin:

eigener Hand einen Pfeiler der ·hergebrachten Sitten und Ord: uungen nach dem andern umzuſtürzen ? Die Geſchichte lehrt , mit

cip- und Charakterloſigkeit ihn zu trüben vermöchte. Wie ſchwer

welch' unwiderſtehlicher Gewalt die Ideen , denen ſich nicht zur

es angeſichts der alle beſſeren Regungen immer von Neuem er: ſtickenden materialiſtiſchen Ideen ſein wird, eine ſo große, vielver: zweigte , wie wir geſehen , mit allen Strömungen des Volks: empfindens in lebendigſter Berührung ſtehende Gemeinſchaft von

rechten Stunde das bannende Wort entgegenſtellt, ganze Völker ungeahnten Zielen und nur zu oft der Auflöſung zuführen. Das zeigen die dem Humanismus entwadhjenden Umwälzungen des

zweigte , wie wir gejeben, mit allen Strömungen des Bolest jefechszehnten Jahrhunderts , in denen der alten Reichsherrlichkeit derentrübenWaſſernfern zuhalten, liegtauf der Hand.Höhlt dasTodesurtheil geſprochen wurde; daß zeigen die Franzöſiſchen, der Tropfen nach und nach den Stein aus, warum ſollte es nicht wahrlich nicht den Armen und Enterbten angehörigen Ency .

der nimmer ruhenden , hochauf brandenden Woge nach und nach

" nur ihr oder ihrer clopädiſten, die im Cultus ihres Aufklärichts ,,

Als gelingen können, einen Felſen , und wäre er ſelbſt ein „Rocher de Söhne Haupt zur Opfergabe für das Fallbeil bereiteten. Legionen den

bronze “, zu zerbröckeln ? Weiß ſich doch das neueſte Evangelium

Roin auf der Höhe ſeiner Macht ſtand und ſeine

vom Recht des Genuſſes, von der Verherrlichung des „ Ichs“ , der

Weltkreis beherrſchten , da wurde es übermüthig , begann ſeiner

die ſoge alten Götter und der Tugenden ſeiner Vorfahren zu ſpotten und unbedingten Beugung aller idealen Auffaſſungen unter nannten realen Forderungen der Wirklichkeit mit gar aufrühreriſchen verfiel mit einer Alles überwuchernden Genußſucht und Ueppigkeit gleißneriſchen Worten in die ſo leicht fallende Menſchennatur , zu : mal aber in die der , wild in's Leben ſtürmenden Jugend " einzu= ſchmeicheln. Dazu kommt, daß des Offizierſtandes glänzende Außen: ſeite, der kecke, wagliche Muth, der den Soldaten beſeelen ſoll und

ihn ziert, ganz beſonders geeignet erſcheint, eine der materialiſtiſchen Weltanſchauung zuneigende Auffaſſung der Dinge zu zeitigen. Nie

unabwendbar dem Niedergang.

Je raſcher ſich aber in einer ſo

flüchtig dahinlebenden Zeit wie die unſere der die Gedanken und Grundſätze umwandelnde Proceß vollzieht : je ernſtere Mahnung ſollten die leitenden Spitzen darin erkennen , an ihrem Theil zu wachen und zu beten , daß die immer mehr zuſammenſchrumpfenden

Stützen der Autorität, des hiſtoriſchen Beſitzſtandes , der Geſell

mand aber wird leugnen können, daß ſchon ſolche Ideen - Verwandt: idhaft nicht der unabweisbaren Anfechtung des Zeitgeiſtes verfallen. ſchaft unter den heutigen Verhältniſſen einen höchſt bedenklichen Dieſe Anfechtung aber iſt um ſo gefährlicher , als ſie , cin Wolf Reim weiterer bedrohlicher Entwickelungen in ſich trägt . Es jollte im Lammsgewande einherſchleichend, oft ſcheinbar rechtmäßige Pfade daher Alles in Erwägung gezogen werden, was irgend dazu dienen wählt , um von der Geſinnung der Menſchen Beſitz zu ergreifen . kann , das Umſichgreifen und Feſtſetzen der modernen und mate: „ Chriſtliche Ritterſchaft“ werde darum gerade heute das Loſungs riellen Denkweiſe im Offizier-Corps und feinen Verkehrsfreiſen zu wort der Erben der durch die Klippen und Anfechtungen von

hindern. Daß Zeit und Stunde gekommen , auch hier auf Einkehr

Jahrhunderten getragenen Gedanken und Sitten - Kleinodien der

und Umkehr zu bringen , beweiſt das uns nicht ſelten auch aus der Mitte unſerer kriegeriſchen Jugend entgegentönende Wort vom

friegeriſchen Lehnsträger des Mittelalters . Man wende nicht ein , daß es unmöglich ſei , zu überlebten Geſtaltungen zurückzukehren .

„ überwundenen Standpunkt". Glaubt man denn wirklich , den „ unüberwundenen “ Standpunkt, auf den eine ſpäte Erkenntniſ

Nicht deren Formen ſind es , auf die wir zurückgreifen möchten. Was wir berübernehmen wollen in die Epoche, die ſich Zeitgenoſſen

I

1

ſicherlich wird zurückgreifen wollen, am letzten Ende doch noch feſt-

und Nachfommen hinter des kommenden Jahrhunderts ſidh leije

halten zu können , wenn man ſich auf das emſigſte bemüht, mit

öfinenden Pforten aufthut, das iſt der Geiſt der Nüchternheit,

John Bull's Heer.

Dienſtzeit wurde im Jahr 1858 von 21 Jahren auf 12 und 1870 von 12 Jahren auf 7 ermäßigt, jedoch werden Verpflichtungen auf

[v. B.) Unter dem humoriſtiſden Titel : l'armée de John Bull“ iſt kürzlid von einem Franzoſen Hector France eine Schrift erſchienen, welche intereſſante Streiflichter auf die gegen : wärtige Armee Großbritanniens wirft. Das Buch liegt uns nicht ſelbſt vor , bagegen finden wir in dem Pariſer , Progrès militaire" eine Kritik deſſelben , welche uns manches Leſenswerthe zu enthalten

ſcheint, ſo daß wir uns entſdyloſſen haben, den größten Theil an dieſer Stelle mitzutheilen. Im Eingange wird bemerkt, daß der Verfaſſer durch längeren Aufenthalt in England in die Lage verſekt worden ſei , die Organi:

12 Jahre nur noch von der Cavallerie des Königliden Hauſes ange : Sobald der Ausheber den jungen Mann, der ſich ihm vor

nommen .

ſtellt, für dienſtfähig hält , ſo zahlt er ihin auf Abdylag einen Schilling aus ( 11/4 Francs = 1 Mart) , den ſogenannten ,Shilling der Königirt “ , und hierdurd, wird der Recrut moraliſch verpflichtet und muß die

ärztliche Unterſuchung abwarten . Sobald er angenommen iſt , erhält er zur Unterzeichnung ein Verpflichtungs - Protocoll vor dem Bürger: meiſter und wird zu dem von ihm gewählten Regiment geſchickt. Bei 1

der Garde , Cavallerie und Artillerie muß der Recrut von dem Com : mandeur der Truppe angenommen werden. Wis das Alter des Re:

ſation der Armee Großbritanniens auf das genaueſte kennen zu lernen ;

cruten betrifft, jo kümmert man ſidy hierum weniger ; thatſäd lich genügt

der Kritiker glaubt daher Grund zu haben , das Buch als eine der

eidlidye Bekräftigung, daß derſelbe wenigſtens 18 Jahre alt iſt, aber aud eine große Anzahl von jungen Leuten, die erſt 16 Jahre alt ſind, findet vermöge dieſer Toleranz leicht Eintritt in die Rcihen des Heeres.

intereſjanteſten und gediegenſten Studienarbeiten bezeichnen zu können. Er fährt dann fort wie folgt:

Unter den Europäiſden Staaten hat ganz allein das auf ſeine alten Traditionen ſo ſtolze Großbritannien geglaubt für die Aus:

hebung ſeines ſtehenden Heeres den alten Grundjaş der freiwilligen

Die ſchädlidien Wirkungen madyen ſich übrigens fehr bald bemerkbar, denn bei der geringſten anſtrengenden Truppenbewegung kommt es

Werbung beibehalten zu fönnen. Es iſt leicht begreiflidy, baß diejes

vor, daß ſolche ungenügend entwickelten und zur Ertragung längerer Strapazen ungeeigneten Leute die Lazarethe füllen.

Heer nur cine verhältniſmäß beſcheidene Ziffer erreiden kann . Auch hat die Regierung , um den Bedürfniſſen entſprechen zu fönnen, welde

Es iſt bekannt, mit welcher Sorgfalt die materielle Unterhaltung

des Englijden Soldaten geſichert iſt: gut genährt, gut untergebracht,

im Fall eines Europäiſchen Kriege auftreten mödyten, die alte Ein:

zweckmäßig und hübſch bekleidet, zeigt er ein prädhtiges Bild. Man

richtung der Miliz aufrecht erhalten und die Errichtung von Frei:

hält übrigens feſt darauf , daß ihre Uniform ſtets tadellos iſt; auch

willigen -Corps geduldet; ſie rechnet ferner auf die Reſerve erhalten die Recruten die Erlaubniß zum Ausgehen in der Stadt erſt des activen Hecres, welche, wenn man die Wahrheit ſagen ſoll, that: ſächlich nur auf dem Papier ſteht. Dieſe Reſerve ſoll die 3. un 4. Bataillone der Linien : Regimenter bilden , die 5. und 6. Bataillone werden von der Miliz geſtellt.

Die Engländer haben nun, indem ſie ihr einzig in ſeiner Art daftehendes Ausbeutunge-Syſtem , den freiwilligen Dienſt, beibehielten, ebenſo auch die Einrichtung des Recrutirungs - Sergeanten beibehalten

müſſen. Hector France giebt uns in ſeinem Buch cin ſehr merkwürdiges Biló von dieſem ſtarrſinnigen , ſteifleinenen Menſchen, 1

der nicht beſißt außer bem Kupfergeſicht eines Trunkenbords und an

dann , wenn ſie aus dem Gröbſten geſchält und für würdig befunden

worden ſind, die „ Farben der Königin“ zu tragen . Was den Betrag des täglichen Soldes des Engliſchen Soldaten betrifft, ſo wird die Höhe deſſelben im Allgemeinen von den dem Heere Fernſtehenden und

von den Aushebern übertrieben angegeben . Wenn der gemeine Soldat im Durchſchnitt einen Schilling täglid erhält, ſo wird dieſer Betrag beträchtlich verringert durch die Abzüge, die er erleiden muß für dic

Vervollſtändigung der Ausrüſtung, Wäſche, Bibliothek, Aufbeſſerungen der Wohnungen ; dem Linien - Infanteriſten bleiben täglich kaum noch 6 Bence übrig . Dies iſt während des erſten Dienſtjahres ein

die munteren Werber unſerer alten Zeit erinnert. Die Dauer der ſehr häufiger Grund der Deſertionen , denn der junge, von dem Werber

427

opferfreudiger Hingebung und bemüthiger Selbſtbeſcheidung, der die ritterlichen Kreuzfahrer Gott und der Ehre dienen hieß.

-

Nicht reare Vortheile , nicht die Ausſicht auf den Marſchallſtab,

möge der ihm innewohnenden ſonſtigen Tugenden auch ſeine hohe Aufgabe etfüllen können : Führer des Volkes in Waffen zu ſein, zum eigenen Wohl und zum Heil des Vaterlandes !

der die kriegeriſchen Emporkömmlinge Galliens zur Fahne der Bellona rief, haben das Deutſche Offizier -Corps zu dem gemacht, mas es ſeinem Volke iſt. Von der Gedankenwelt getragen , die

zu allen Zeiten des Germaniſchen Helden höchſte Ideale geborgen, Die Einführung der Seefiſche in die Truppen -=Küchen. hat das Offizier - Corps ſeine geſchichtliche Aufgabe in einer Weiſe erfüllt, wie dies bis heute kaum einer zweiten Einrichtung unſeres

(Fortſeßung.)

Die Antwort des Königlichen Kriegs - Miniſteriums ſtellte

öffentlichen Lebens beſchieden gempelen. So unbequem es in ſeiner zunächſt einige weitere Verſuche anheim, und zwar in Städten des Weſenheit, in den vielfältigen von derſelben ausgehenden Wirkungsſtrömen manchem Politiker der Zerſegung und den zahlreichen

Binnenlandes, und als dieſe gleichfalls günſtige Ergebniſſe lieferten, wurde die Einführung der Fiſchkoſt in der Armee allgemein em

heimlichen Republikanern ſein mag , ſich das zu geſtehen : das

pfohlen .

Deutſche Offizier-Corps iſt volksthümlich, durch und durch volks-

thümlich im beſten Sinne des Wortes. Möchte es im Verlauf

Bei dem Infanterie: Regiment Nr. 31 hat ſich dieſelbe , wie erwähnt , bleibend eingebürgert und bietet neben der ſehr will

einer Entwicklung, die mit jedem Schritt vorwärts auch den edelſten

kommenen Abwechſelung für die Mannſchaften auch ein ſehr gün

I

:

Geiſtern immer neue Gefahren aufdeckt, des Urſprungs ſeiner be- ſtiges Ergebniſ in pecuniärer Hinſicht. Einige Zahlen werden deutungsreichen Vergangenheit nimmer vergeſſen und ſeiner weiteren dies beweiſen . Geſchichte den Faden der Continuität bewahren. Der alten be Am 31. December 1886 wurden beim 2. Bataillon Regi währten ritterlichen Geiſt der neuen Formen , sie die wechſelnden | ments Nr. 31 verausgabt für die Fiſchportion (jeder Mann 1 Pfund) Zeitläufte aller menſchlichen Gemeinſchaft auferlegen, verſchmelzend nebſt Kartoffeln und Senf- Tunke: 21,04 Pfennig. Die Portion und verbindend , wird das Deutſche Offizier - Corps dann auch Rindfleiſch dagegen koſtet (bei dem gewöhnlichen Safe von 175 kommenden Geſchlechtern der Väter Erbe ungeſchmälert überliefern Gramm) mit Bohnen und Kartoffeln durchſchnittlich 22,22 Pfennig. und dem Deutſchen Königthum , der Deutſchen Geſellſchaft bleiben , Beim Füſilier- Bataillon Regiments Nr. 31 ſtellte ſich das

.

1

5

1.

was es ihnen geweſen iſt alle Wege : eine nimmer verſagende

Verhältniß ähnlich günſtig: die Fiſchportion kam durchſchnittlich

Waffe, ein Hort der Ehre und Beſtändigkeit in drangſalsvollen Tagen , ein leuchtendes Vorbild edelſter Mannestugend und

auf 21 Pfennig, die Fleiſchportion dagegen auf etwa 22 Pfennig zu ſtehen .

Mannesherrlich feit.“

Beim 1. Bataillon Regiments Nr. 31 war ein weſentlicher Wir freuen uns der Wahrnehmung , daß der Schluß der Unterſchied in den Portions- Preiſen vorläufig nicht bemerkbar, beherzigenswerthen Worte des Verfaſſers in verſöhnenden und ver: doch iſt auch hier die Fiſchſpeiſe dauernd eingeführt. Die Preiſe klärendem Sinne austönt. Möge der von ihm mit Recht geprieſenc der Fiſche ſind zwar verſchieden , doch wird der Preis des Fiſch „ Geiſt der Nüchternheit, opferfreudiger Hingebung und demüthiger l eſjens wohl mit durchidhnittlich 21 Pfennig berechnet werden können . Selbſtbeſcheidung", der unſere Vorfahren groß gemacht hat , dem Nun darf allerdings nicht verfannt werden , daß ſich in Deutſchen Offizier:Corps niemals fehlen , dann wird daſjelbe ver: Garniſonen, welche entfernter vom Hafen liegen , das Verhältniß

.

len

irregeführte Soldat hält ſid thatjädlich – und faſt mit vollem Nedit

erſtaunliche Anomalie

für betrogen ' und beſtoblen und wird fahnenflüchtig.

der Mannſchaften , welche ihrerſeits verpflichtet ſind , ihre Offiziere ſelbſt im bürgerlichen Anzug zu grüßen .

Hierin liegt die

hauptſädlicyſte Urſache der Deſertionen, deren Zahl zu Ende des zweiten Dienſtjahres ſich zu verringern pflegt. Von dem Verfaſſer werden noch andere Urſachen angegeben ; er rechnet dazu einerſeits die außerordent: lichen Dienſtvorrechte, die den Unteroffizieren eingeräumt ſind , die Liebe

:

feinen Anſpruch auf den militäriſden Gruß .

Hierüber bemerkt Hector France ſehr ridytig , daß in dem 1

Offizier nicht ſo ſehr der Grad als die Perſönlichkeit gegrüßt wird . Der Offizier iſt ein ,,Gentleman " , der Interoffizier iſt es nicht.

zur Heimaty, zum eigenen Herd , die in dem Engliſchen Volke jo tief | Dieſer Unterſchied der Stände iſt es, der in dem ariſtokratiſdhen Geiſte eingewurzelt iſt, andererſeits das Syſtem , welches ſeit einigen Jahren

der Engländer jo tief eingewurzelt iſt und eine wahre Kluft zwiſchen

für die Verſtärkung der Indijdsen Truppen in Anwendung kommt und

dem Offizier und Unteroffizier bildet. Um im Engliſchen Heere Of=

darin beſteht, daß man die Mannſchaften einzeln aus jedem Bataillon

fizier zu ſein , muß man nicht allein das erforderliche Vermögen be

und jeder Compagnie nimmt, um ſie nach den Colonien zu ſchicken,

ſißen , um die Ausgaben beſtreiten zu können , zu denen man noth

.

1

Dieſe Unglüdlichen , weldie ſich an ihre Vorgeſetten und an ihre | gedrungen veranlaßt wird : man muß auch eine Erziehung erhalten Kameraden gewöhnt hatten, fallen nun in Truppenkörper hinein, bei | haben , die den meiſten Unteroffizieren fehlt, und welche von ihnen ſehr

24

denen Niemand ſie kennt und werden gleichſam gezwungen, ihre mili-

ſdwer zu erlangen iſt.

täriſche Lehrzeit von vorne zu beginnen . Man muß übrigens zugeben,

in dieſer Sphäre an der rechten Stelle ſein würden, wenn ſie darin

Es iſt daher begreiflid), wie wenig dieſelben

daß die über die Dejerteure verhängten Strafen nicht ſtrenge genug

leben müßten ; ſie lehnen deshalb auch faſt immer eine ſolche ihnen an

ſind, die höchſte Strafe beſteht darin, daß man dein Delinquenten 50 Tage Gefängniß zuerkennt. So iſt die Ziffer der Fahnenflüchtigen

getragene Beförderung ab , jobald die Regierung ſid ihrer gewöhn lichen Hülføquelle beraubt ſieht, um die Rahmen von Offizieren aus:

im Engliſchen Heere weit beträchtlider als in den anderen Europäiſchen

zufüllen, wie z.B. in Kriegszeiten ; in der Krim verzichtete der größte

Theil der beförderten Unteroffiziere auf die ihnen angebotene Ehre. Heeren, im Jahre 1885 betrug ſie nicht weniger als 2775. Der Engliſche Soldat fann – außer wenn er ſid, irgendwie | Uebrigens hat dieſe Regel einige vortreffliche Ausnahmen aufzuweiſen. Wäyrend der Friedenszeit können die Unteroffiziere gleichwohl ein Verdienſt erworben hat – eine Beförderung nur nach einer Prü: ****3

fung erlangen. Er hat alſo ein Eramen zu beſtehen, um Corporal

Offizier werden, allein dann ziehen ſie ſich in den meiſten Fällen auf

zu werden , ebenſo muß jede Unteroffizier - Stufe durch eine Prüfung

beſondere Stellungen zurück, die von der „ Gentry“ verſchymäht werden ,

erklommen werden. Um Corporal zu werden, ſind außerdem 2 Jahre wie die eines Montirungs- Capitäns, Waffen -Lieutenants, Baýlmeiſters, Dienſt erforderlich, und um Sergeant zu werden, wieder 2 Jahre Reitlehrers . Die jolde Stellen bekleidenden Offiziere leben abſeits !

!

Dienſt are Corporal. Dieſe Regel crleidet jedoch zahlreiche Ausnahmen bei Perſonen, die ſich ausgezeichnet oder beliebt gemachthaben . Der Unteroffiziers - Grad umfaßt ſelbſt mehrere Abſtufungen,

von ihren Kameraden , ſie kommen nicht zur Mittagstafel , Meß " ) und verkehren nur unter einander. Sie ſtehen gewiſſermaßen außerhalb des Verbandes und führen kein Commando. Man entſchädigt ſie für

nämlich: gewöhnliche Sergeanten , Fahnen-Sergeanten oder Sergeant

dieſe zurü&gezogene Exiſtenz durch ein weit höheres Gehalt , als dem

Majors, Stabs-Sergeanten oder Quartiermeiſter, endlich Zahlmeiſter-

von ihnen eingenommenen Grade gebührt, ſie rüden nach dem Dienſt

Offiziere oder Adjutanten (je einer im Bataidon ). In der Caſerne alter zu Capitäns vor, und die meiſten von ihnen nehmen mit dem find die Unteroffiziere – beſonders bei der Garde - die wirklichen Grade und der Penſion eines Majors (Bataillons-Chefs) ihren Abſchied. Führer der Compagnie; gut befoldet, hübſch einquartiert, mit präch. tigen Uniformen bekleidet, genießen ſie in der Armee in jeder Hinſicht ein Anſehen , das übrigens wohlverdient iſt; dennoch haben ſie — eine -

(Schluß folgt.)

428

1

nicht ſo günſtig geſtalten kann wie in Hamburg -Altona , wo Sie | hoch iſt, daß für entferntere Garniſonen der Bezug von Seefiſchen " 2

Truppe nebenbei auch in der Lage iſt, zeitig günſtige Preislagen

ſehr erſchwert, wenn nicht gar ausgeſchloſſen ſein dürfte , ſo habe

zu ihrem Vortheil auszunutzen ; immerhin iſt es wohl erlaubt anzunehmen, daß der Vorzug , den Mannſchaften zeitweilig eine Abwechſelung zu bieten, ſelbſt bei geringen Mehrkoſten recht zu

ich mich bereits an das Königlich Preußiſche Eijenbahn -Miniſterium mit der Bitte gewandt , die Sendungen an Truppentheile künftig zum Saze für ganze Wagenladungen zuzulaſſen , wodurch eine

immerhin nennenswerthe Erſparniſ erzielt werden würde. Ich In Wirklichkeit haben ſich auch bereits faſt 200 Truppen- hoffe, daß dieſer Vitte im Intereſſe der Armee und Narine geneigteſt und Marine Rüchen mit dem Hamburger Fiſch Auctionator, Herrn entſprochen werden wird. Die Verpackung geſchieht in Eis , und zwar in der Negel Plaßmann , in Verbindung gelegt und Fiſche bezogen . Ueberall ſcheinen die Verſuche höchſt befriedigend ausgefallen zu ſein , wenig- in Körben à netto 100 Pfund Fiſche; ein ſolcher fertiger Korb ſtens iſt das Gegentheil bisher noch nicht angezeigt worden. Das wiegt dann brutto ctwa 150 Pfund. Die Verpackung iſt ſo ſicher gegen liegt eine große Anzahl ſehr günſtig lautender llrtheile vor. und die Einwirkung des Eiſes ſo nachhaltig, daß die Verſendung Viele Regimenter beziehen jetzt den Hamburger Seefiich ſchon auch im heißeſten Sommer ohne jede Gefahr geſchehen fann , ja regelmäßig , einige fogar alle Woche, darunter befinden ſich die vorzugŚweiſe geſchieht, z . B. nach ſämmtlichen Badeorten , die ja Garniſonen Pillau , Königsberg i . Þr. , Danzig , Thorn, Neiſſe, allermeiſt nur im Sommer beziehen . Die Fiſche können ſogar Metz und Straßburg. Eine geeignete Verpackungsart hat auch nach ihrer Anfunft noch 1-2 Tage in fühlen Räumen aufbe in den heißeſten Tagen ein Verderben der Fiſche auf der Eiſen: wahrt werden , ohne daß daſs der Inhalt ſeine Friſche einbüßt . Die Koſten für die Verpackung und Rollgeld ſtellen ſich per 100 Pfund bahn verhütet . Leider haben ſich beim Transport durch die Bahn noch Fiche oder darunter (Korb ) auf etwa 1.75 bis 2 Mark. Die Hebelſtände bezüglich zu hoher Frachtiätze geltend gemacht, die im Fracht iſt natürlich verſchieden, und iſt, wie überhaupt alle Neben: Intereſſe der Truppen ſowohl, wie der Hochſee-Fijcherei recht wohl koſten für Telegramm , Verpadung und Spedition, vom Beſteller beſeitigt werden können . Da die ganze Angelegenheit jedoch zu tragen

1 1

wünſchen iſt.

1

1

noch ziemlich neu, auch noch zu unbekannt iſt, ſo darf man wohl

Da ich jedoch nur Vermittler , nicht Händler bin , jo fann

auch hoffen, daß in Zukunft die geſetzlich beſtehenden Schwierig

ich eine formelle Garantie für die unbeſchadete Ankunft der Colli nicht übernehmen , werde es aber ſtets als eine Ehrenpflicht an

feiten dieſer Art Lieferu beſeitigtng werden . hen an die Truppentheile von Seefijc Für die

ſehen, nur friſche, völlig tadelloſe Waare in beſter Verpackung zu

ſchlägt Herr Platzmann nach den bisherigen Erfahrungen Fol-

liefern, io das ich bei normalem Laufe der Züge der Anfunft der

vor : Portion für den Mann muß nach allen bisherigen gendes,, Die

Waare in gutem Zuſtande völlig ſicher ſein kann . Anhang. Die Fracht für 100 Kilogramin ( 200 Pfund) Brutto-Gewicht friſche Seefijche ab Hamburg beträgt 11ady folgen

Erfahrungen auf 500 Gramın bemeſſen werden . Die Beſtellungen geſchehen nach Gewicht. Ein beſtimmter Preis kann bei dem

den Platen in Marf: Aachen 5,60 . Allenſtein 8,48. Anger: münde 3,60 . Barmen 4,52 . Berlin 2,49 . Braunchweig 2,63. gegeben , noch vorgeſchrieben werden , wohl aber ein Marimal -Preis ; Breslau 6,43. Bromberg 6,44. Cöln a /Rh. 5,02.. Coburg 6,44 . ohne eine ſolche Vorſchrift nehme id an , daß über 12 Pfennig : Danzig 7,41 . Deſſau 3,75 . Dresden 4,91 . Elberfeld 4,52. ich en darf, werde aber natürlich Elbing 7,57 . Erfurt 4,69. Gjien 4,23. Frankfurt a/M. 5,08. per Pfund nicht hinausgegangen werd .

Charakter des Auctions - Marktes für die Beſtellungen weder an:

beſtrebt ſein, ſtets den geringſten Preis ohne Einbuße an Qualität zu erreiche Es niſt. ferner nicht rathſam , mir für, die Lieferung einen be- | ·ſtimmten Tag vorzuſchreiben , ſondern mir auch in Bezug auf m zutprelaſſe lrauMark rungszeit einendaßklein , weil Spielige Liefe is nund die Vorresathnicht deren jewei immer gewiß iſt, er m räge egend ng eine eich an Auft vorli Ausführu aller , oft zahlr beſtimmten Tage geſtatten wird. Sollte mir indeſſen in einzelnen 1

Glogaauu 5,37. Görlitz 5,20 . Göttingen 3,43. Graudenz 7,-. Glog 5,37 . Guben 4,31 . Halberſtadt 3,43. Hamm 3,70. Hannover 2,32. Jüterbogk 3,58 . Karlsruhe 6,58. Kaſſel 4,07. Kiel 1,49. Königsberg i . Pr. 8,86. Königshütte 8,34 . Konitz 6, -. Rott:

Königsberg i. Pr. 8,86. bus 4,18 . Küſtrin 3,78. Leipzig 4,38. Liegnitz 5,79. Magde bus 4,18 . Mainz 5,60 . Metz 8,08. Minden i. W. 3,03. 3,09. burg München 9,39 .

Münſter i . W. 3,31 .

Oppeln 7,34.

Oəna

brück 2,76. Plauen i . V. 5,65. Poſen 5,68. Schneidemühl 5,48.

Fällen dennoch ein Tag als beſonders wünſchenswerth für die i Straſburg i. E. 7,49. Stuttgart 7,34. Thorn 6,99. Torgau Lieferung bezeichnet werden , ſo werde ich mein Möglichſtes thun, 4,37 . Trier 7,09. Deſel 4,23. Wilhelmshaven 2,65. dieſem Wunjdje nachzukommen . Ich werde den Beſteller von jeder erfolgten Abſendung telegraphiſch benachrichtigen , damit die Menagen Zeit behalten, den Speiſezettel mit Rückſicht auf die zu er:

Bemerkung. Das Gewicht wird bei der Aufgabe feſtgeſtellt;

die Colli verlieren durch Schmerzen des Eiſes unterwegs an Ges

wicht. Bei der Berechnung, wieviel Fracht für 100 Pfund Fijdhe zu bezahlen ſein wird , muß für den Korb und das Eis ein Zu l rs e ag von 50 Pfund Frachtgewicht in Anſchlag gebracht werden , en wah elle reſſ n richt ſchl t eitig Aus die auch e mir , , Beſt des ende im Inte einzu lieg wart Es Fiich rechtz der zu liefernden Fiſch - Sorten zu überlaſſen , da nicht nur die d. h. auf 100 Pfund rich entfallen für 150 Pfund Frachtfoſten ." Saiſon und die Beweglich feit des Marftes , ſondern auch manche Zufälligkeiten bei dem Fange und der Anfuhr einen großen Einfluß auf den Preis und Vorrath der Sorten ausüben . Wenn ich freie Hand habe , dann wird es mir am beſten möglich ſein , einen n Preis ebenebeſti halbe der ſchrijede guten vorgehier zu ch werd können . Fiſch mintegrenz Jedoinner ich auch Ordrene , liefe reſpernctive

(Schluß folgt.)

Verſdiedenes . Ein Franzöſiſches Urtheil über das Deutſche Heer. Der ſtändige Berichterſtatter des Pariſer „ Univers " hat in der

gen tiren jeden Wunſ Senzudunreſpec Alle ch gehen ſuche per n .Eilgut

(mit den Perſonenzügen ), Nummer vom 20. Juni dieſes Blattes verídjiedene Mittheilungen

aber zu einfachen Frachtjäßen. Es iſt daher anzunehmen , daß die

über Zuſtände im Deutſchen Heere gemacht , die ſehr bemerkenswerth

ortdauer auch für weiter von Hamburg entfernt liegende find. Nachſtehendes iſt denſelben entnommen : Transpone Garniſ n 24 Stunden nicht überſteigen , für näher gelegene „ Man hat nicht aufgehört, wie inir ſcheint, das Deutſche Heer alê ein vollendetes Muſter zu betrachten, auf deſſen Nachahmung alle lich als nter gut en gen aber erhebnur daruStüd bleiberfol wird.werdDa Sendtunge wohl faſt alle en , die k : Anſtrengungen gerichtet ſein müſſen. Die Fehler und Unglücksidläge die Frach fürn Stüc gut aber trotz der bereits gewährten Vergünſtigungen noch ſo des ſchrecklichen Jahres riefen in Frankreich den hochherzigen , aber

1

1

429 oft kurzſichtigen Wunſch hervor, die dortigen Heeres-Verhältniſſe nach dieſem bewunderten Ideal zu geſtalten. Man zeichnete die Grundzüge dieſer verwickelten Maſchine knechtiſch nac , allein um die Grund:

im Culturkampf das Heer den religiöſen Streitigkeiten verſchloß. In

bedingungen ihres regelmäßigen Ganges , um die ſie in Bewegung jepende Kraft kümmerte man ſich nidyt, ebenſowenig um die das Spiel

der erſten Hiße diejes traurigen Streites wurde zwar durd, Verord: nung voin 15. März 1873 der Poſten des katholijden Armee-Biſchofs eingezogen ,! allein der Staatshaushalt von 1886/87 hat in dieſer Beziehung beruhigenden Wandel geſchaffen , Von 439 300 Mark für

der Kräfte fördernden Einzelnheiten. Viele erhoben den Ruf – und

die katholiſche Militär - Seelſorge der Preußiſden Truppentheile in

i

die Apoſtel dieſes Evangeliums waren auch die auf einander folgenden Machthaber - : ,,Der Deutſche Schulmeiſter hat uns beſiegt. Sät: tiget euch daher mit Bildung , werdet Encyklopädien , und der Sieg

1

iſt euer ! "

1

Die mit Muth gemachten Anſtrengungen haben, wie die hohlen Worte, leider nur zu einem negativen Ergebniß geführt. Denn was die erfolgreiche Wirkung einer ſolchen Einrichtung verbürgt, beſteht

1885/86 iſt der betreffende Poſten in 1886/87 auf 447 400 Mark geſtigen. Der Mehrbetrag iſt zur Verbeſſerung der Lage der 6 älteſten Militär-Geiſtlichen beſtimmt. Die katholiſche Militär-Geiſtlichkeit ſol in gűen Punkten der proteſtantiſchen gleidygeſtellt werden 2c. Das katholiſdie Frankreidy hat die Militär - Geiſtlichkeit beſeitigt , das zum größten Theil proteſtantiſche Preußen hat ihre Bejoldung erhöht . Dieſe beiden Thatſachen gegen einander gehalten , madjen jede weitere

hauptſächlich in der Einheitlichkeit der leitenden Geſichtspunkte , in dem

Bemerkung überflüſſig ."

Berharren auf dem einmal eingeſ(ylagenen Wege , in der Folgerichtig keit , in der Dauer des Einlebens.

Daß die Neuordner des Fran:

zöſiſchen Heeres bei dem geradezu wunderbaren Verbraud, von Kriego:

U a d r i ch te ll. Deſterreid - Ungaru. :

!

miniſtern je ernſtlid) an das Gelingen ihres Unternehmens denken konnten, hat auf uns ſtets den Eindruck der Harmloſigkeit gemacyt. Nicht das militäriſdie Syſtem an ſid), auch nicht etwa ein höherer Bildungsſtand hat dem Deutſchen Heere ſeine Ueberlegenheit ver: liehen.

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'S

1

[Stapellauf des Thurmſchiffs

wart des Raijers , der Erzherzoge Rarl Ludwig und Ferdinand , der ·Erzherzogin Maria Thereſia, in Vertretung der Kaiſerin nis

Alles in allein iſt der Deutſche Difizier weniger unterrichtet i Taufpathin, des Marine Commandanten , des Kriegsminiſters u . ſ. w . als der Franzöſiſche (?) ; er iſt kein Büffler , wie inan von ihm ge jagt hat : er weiß weniger, aber was er weiß , fennt er beſſer. Das Deutſche Heer verdankt ſeine unvergleichlich madytvolle Einheit der Achtung vor der Autorität, der Mannszudyt. Mannszudyt! Preußiſche Zucht! Dieſes Wort erregt in Frankreich den aufrichtigſten Wider:

willen, die leiðenjdhaftlid )ſten Verwahrungen. Eserweckt unwillkürlich dunkle Vorſtellungen von Sdlagen (la schlague ), von Hieben mit der flachen Säbelklinge, von Ohrfeigen, von umwürdiger, entehrender Behandlung. Die Kehlaute der rauhen Deutſchen Sprache klingen H

* Pola , 7. Juli.

„ Tronprinz Nudolj“.] Die Kaiſerliche Marine hat an dem geſtrigen Tage eine beachtenswerthe Kräftigung erfahren. In Gegen:

fand der Stapellauf des neuen Thurmſchiffs , Kronprinz Rudolf " ſtatt.*) Der Marine Commandant hielt dabei eine Anſpradie an Seine Ma

jeſtät, auf welche der Kaiſer Franz Joſeph Folgendes erwiederie : „ Mit wahrer Befriedigung erfüllen Mich die Worte , welche ich eben vernommen ; ſpricht ja aus ihnen jener edle Geiſt yon Vater:

landsliebe und Opferfreudigkeit, der Meine brave Kriegsmarine jeder: zeit beſeelte und in glänzenden ruhmvollen Thaten beredien Ausdruck fand. Wie immer , weilte Id aud diesmal freudigen Herzens in Ihrer Mitte, wo mir während der ſtattgehabten Manöver die Gelegen : beit geboten war , Mich von der friegotüdytigen Ausbildung und *) Einer Schilderung des neuen Thurmſchiffs entnehmen wir Folgendes :

noch ſo ſchmerzlich in unſeren Ohren . Und dod, müſſen wir anerkennen, daß man ſich auf Grund vereinzelter Vorkommniſſe eine ganz faljde

da conſtructiver Hinſicht iſt das Thurmidhiff „ sironprinz Erzherzog Nudolf" ein Nepräjentant des nach den neueſten Principien vervollfomnineten

Unſidit gebildet hat , und daß dieſe Härten , weit entfernt täglich vor: zukommen , vielmehr in's Neid der Fabel oder zu den jehr ſeltenen Ausnahmen gehören. Nicht ungeſtraft würde ein Deutſcher Offizier

Bauſyſtems mit Longitudinal-Spanten , beziehungsweiſe des Zellenſyſtems.

oder Unteroffizier fid, herausnehmen , einen lintergebenen zu idylagen . 1

Dem Tupe nach gehört „ ronprinz Erzherzog Rudolf“ zur Clavie der Doppel

thurmſchiffe mit jener eigenartigen Anordnung des Panzerſdiijfes, welche die weitentwickelte Schiffbautedinit der Gegenwart aufweiſt. Dicier Idee ent ſprechend, iſt mit dem geringiten Panzergewichte, alio mit der kleinſten ge panzerten Schiffsfläche, der größte Schus der vitalen Theile, d. i. der Mla ſchinen- und Geichüß -Umlagen, erzielt worden. Aus einem centralen , durd)

A

Ja, wir müſſen weiter gehen und bekennen, daß wir ſtets, wenn wir einen Vorgeſetzten inmitten ſeiner Untergebenen beobachteten, denſelben

bette-Thürme, deren vorderer die Emplacements für zwei Hauptgeidhüte, der

wie einen Vater auftreten fahen.

hintere aber für ein joldes enthält. Anichließend an den gedachten Cita dellenraun erſtreckt ſich unter der Wajierlinie ein 69 Millimeter ſtarkes ge

Compound -Panzerplatten geſchüßten Citadellenraum erheben ſich zwei Bar:

Es thäte Noty , daß man ſidy in Frankreich in dieſer Hinſicht wölbtes Panzerdeď einerſeits zu der Spitedes Sporns, andererſeits zum Heck und trägt äußerſt wirkſam zur Verſtärkung der beiden Schiffzertreini weniger Selbſttäuſdjungen hingäbe, ebenſo bezüglich des jonſtigen täten, namentlich der Namme, bei. Zur Verhinderung ſtarker Waſſereinbrüche Wohlſeins des Deutiden Heeres. Der Deutide Soldat iſt beſjer in Folge von Zerſtörungen durdh feindliche Projectile iſt oberhalb des Panzerdecks und entlang der ingepanzerten Schijfswände ein 1 Meter dicker gekleidet , wohnt beſſer und iſt beſſer genährt als der Franzöſiſde. Gürtel aus init Sorkholz gefüllten Zellen vorhanden , der bis zum Mitteldeck Man jehe ſid, beiſpielsweiſe die großartigen, ſchön gebauten Caſernen hinaufreicht. Erwähnenswerth ſind die lichten und gut ventilirten Unter kunftsräume für Stab und Mannſchaft, ein Vorzug, der „ Sironprinz Erz an, welche die Höhen bei Dresden krönen , durch deren weite Fenſter herzog Rudolf“ auszeidinet. Die Qauptgeſchüße des Schiffes ſind drei auf

11

'

die reine Luft der Tannenwälder bereinſtrömt, und Sie einen reizenden

arnitrong'iden hydrauliſchen Laffeten gelagerte 36,5 Centimeter Struvp ſche Nüdlade-ranonen von 35 Haliberlänge. Der vordere, die ganze Sdifs

Nundblick auf das Gebirge gewähren. Man ſehe ſich das einfache, aber bequeme Innere diejer Soldaten -Wohnungen an ; man ſtelle feſt, daß der Soldat Näume zur Erholung , zum Sdilafen , zum Pußen hat , daß ihm die gemeinſchaftliche Stube zur Verfügung ſteht, in welcher er ſich Tags über aufhält, dann cin bejonderer Kaſten , in

weite umfaſſende Barbette- Thurin enthält die Emplacements für zwei Haupt

1

weldjem er ſeine Siebenjadjen unter Verſchluß balten kann. Man verſete fid dagegen im Geiſt in die wüſten Gebäude, in

welche dir republikaniſche Gleichheit und Brüderlichkeit unſere armen , ſo fröhlidyen und muthigen Soldaten pfercht, und wo ſie dieſelben

verkümmern läßt , und man ſage uns : welches von beiden Ländern

geſchüre. jm hinteren Thurme iſt das dritte Geſchüt inſtallirt. Außerdem trägt das Schiff in einer gedeckten , zwiſchen den Thürmen gelagerten Batterie ſechs Stück 35 kaliberlange 12 Centimeter Strupp ’iche Geſchüße von je

3,5 Tonnen Gewicht: Das Schiff iſt weiter mit zwei Stück 7 Centimeter lichatius- Heſchützen für den Boots- und Landungsdienſt und mit 11 Schnell Feuer-Gejdüsen ausgerüſtet, welche längs der Bordwände und auf der Mars des in der Sdiffsmitte aufragenden Militärmaſtes inſtallirt ſind. Evenſo

iſt das Schifffür mitdieausreichenden Lancirſtationen Bewegungen Bedienung Torpedoder Hauptgeſchübe erfolgenausgeſtattet. durch eine Alle An zahl hydrauliſcher Mechanismen, zu deren Bethätigung zivei Dampfpumpen einen hydrauliſchen Druck yon 50 Atmoſphären liefern , deſſen Verwendung nach Maßgabe des erforderlichen Straftaufwandes regulirt iſt. Das Schiff iſt elektriſch beleuchtet. Ausſchließlich der Haupt-Schiffsmaſchinen und der artilleriſtiſchen Mechanismen ſind noch 37 jelbſtändige Dampfmaſchinen an

am meiſten für ſeine Kinder thut, und wo die Sdyredniſſe der Deut:

Bord inſtallirt and alle jene Einrichtungen getroffen, deren Geſammtheit

ſchen Mannszucht bleiben ?

dieſem Schiffe einen würdigen Plaz unter den neueſten Schiffen aller Flotten anweiſt.

21

Allein die Deutſche Regierung ſorgt nicht allein für das leib:

liche Wohlſein ihrer Truppen : fie läßt ſich auch die Pflege des reli: giöſen Sinnes angelegen ſein, ſie erleichtert ihnen auch die Erfüllung ihrer religiöſen Pflichten und hält ſic fogar dazu an. Es iſt ein ſchöner Zug von der Deutſchen Kriegsverwaltung , daß ſie ſelbſt mitten

Um von der Größe des 120 000 Centner ſchweren „Kronprinz Rudolf" eine Vorſtellung zu geben , ſei erwähnt, daß 10 Nilometer Schiffstaue im Gewicht von 103 000 Pfund nöthig waren, um ihn vor dem Stapellauf auf

Stapel feſtzuhalten. Als nach dem Fallen aller Feifeln der Stahlcoloß endlich ſeewärts hinabglitt, war die Reibung eine ſo mächtige, daß aus dein

Schlitten Rauch und Flammen hervorbrachen . Der Kaiſer rief wiederholt: „ Das iſt prächtig ! herrlich ! Das iſt ein unſagbar majeſtätiſches Bild !"

430

Manövrirfähigkeit Meiner Flotte zu überzeugen .

Hierfür jei Ihnen,

auch allen Angehörigen berſelben Meine volle Anerkennung , Mein wärmſter Dank gezolt. Das erhebende Feſt, das wir heute begehen, hat für Meine Kriegemarine eine ernſte Bedeutung ; fod doch das

Großbritannien . [v. D.) London , 4. Juli. [Befehl , die Verabſchie: bung von Generalen betreffend . - Die Kriegedule von Sandhurſt.. - Das politiſd- militäriſche Verhält:

in die esSeemac vom StapelWeiſe zu laſſende namhafter verſtärkenThurmſc gleite denn ht die Monard Wellen jie . Sohiff in der , um

Herzog zu Egypt ven Cambri miß von Engla Der hat dge, en .)Heeres, nd des unlängſt den Befehl Höchſtcomman Engliſchen dirender

dort in den Reihen der übrigen Schlachtſchiffe eine würdige Stelle zu finden, und wäre es ja Gottes Rathſchluß, im Momente 608 Rampfes

erlaſſen, daß in Zukunft jeder General, der um ſeinen Abſchied nach: ſudyt, die Erklärung abzugeben habe , daß ihn zu dieſem Geſuch kein

Herr Vice-Admiral , ale Commandant Meiner Kriegsmarine , ſowie

Sieg und Ruhm an unſere glorreiche Flagge zu felfeln.“ werthvolles Geldhenk veranlaßt, daß nach ſeinem beſten Wiſſen Nie auch fernerhin Anläßlich dieſes denkwürdigen Feſtes der Kaiſerlichen und König: mand ein ſolches Geſchenk in ſeinem Intereſſe erhalten habe, und daß Vice-Admiral Sterned erlaſſen :

auc nad der Berabſchiebung weber er, nod Jemand anders in ſeinem Intereſſe ein ſolches werthvolles Geſchenk erhalten werde. Die , Ad:

„Der Thurmſchiffe8 Stapellauf des „Meiner FlotteErzherzog jo namhaften Kraftzuwachs zuführenden Kronprinz Rudolf" bot Mir

miralty and öffentlides Horſe Guards Gazette“ zu nidyt dieſemhabenBefehl: ,, Alzugroßes Intereſſe mag bemerkt die Sache , ein

lidhen Kriegsmarine hat der Kaiſer folgendes Handſdireiben an den

1

willkommenen Anlaß, wieder einige Tage inmitten MeinerMarine großer Theil unſerer Lejer wird ſid, jedod, in Gedanken damit ab: weilen zu können. Ich habe während dieſes Aufenthalts erneuert die quälen, wer denn jene hohen Offiziere ſein könnten , welche durch Ber: Beruhigung und Ueberzeugung gewonnen , wie ſehr Meine Marine

von dem pflichttreuen und ernſten Streben erfüllt iſt, ihre kriegstüdy

tige Ausbildungund Schlagfertigkeit zu fördern,und es gereidt Mir

Taſſen des Pfades ſtrenger Rechtſchaffenheit einen ſolchen Befehl nöthig Die Annahine eines „,werthvollen Geſchenkes " für das Borrecht, den führen Schatten eines frühzeitigen Ruheſtandes zu dar

gemacht haben ?

zur Genugthuung, ausſprechen zu können , daß auf maritimem Gebiete

genießen , iſt zweifellos eine ſehr ſtrafbare Handlungsweiſe; wer joll

den in leşterer Zeit erfolgten bedeutenden Fortſchritten und der damit

aber die Bedeutung dieſer Worte auslegen und ſagen, ob ein Geſchenk

in Verbindung ſtehenden Wahl und Verwerthung der Kampfmitter werthvoll oder nid)t werthvoll iſt ? " vollauf Rechnung getragen wird. Die raſdje Indienſtſtellung der

Die Eriſtenz von Sandhurſt-College, der Engliſchen Kriegeſchule,

Schiffe, die vollkommene Bereitſdsaft derſelben nach ſo kurzer Zeit, die

idyeint in Frage geſtellt. Die Anſtalt koſtet dem Lande jährlich

gute Detailausbildung der Mannſchaften , die günſtigen Reſultate beim

40 000 Pfund, und durch ihre Abſchaffung würde eine jährliche Er:

Scheibenſdießen, die Manöver ſeitens der Escadre und Torpedo- Flo- ſparniß von 30 000 Pfund für das Landerzielt werden , ohne die tille geben ein beredtes Zeugniß von dem hingebungsvollen Eijer, mit

Armee dabei zu dädigen, denn alle Offiziers-Aſpiranten könnten dann,

welchemſid,alle OrganeMeinerKriegsmarine den vielſeitigen jdwie wie jeật nur ein Theil, surd die Miliz indieLinieübertreten. In rigen Berufspflichten unter Threr zielbewußten Befehlsgebung unaus : dieſem Sinne hat ſich der General - Zahlmeiſter der Armec vor der

geſetzt weihen. In voller Würdigung der erzielten Leiſtungen finde

Commiſſion ausgeſprochen , weldie die Heeres: und Marine - Vorlage

Ich Mich angenehm veranlaßt, Ihnen, den Flaggen: und Sceoffizieren aller Chargengrade, der Mannſchaft, ſowie dem techniſchen und Ber:

beräth.

waltungs- Perſonal Meiner Kriegsmarine Meine wärmſte Anerkennung

and Horje Guards Gazette" in ihrer Nummer vom 2. Juli in einem

und Zufriedenheit auszuſpredyen, und beauftrage Ich Sie, dies in der geeignetſten Weiſe zu verlautbaren . "

längeren Artikel aus, der beinahe wie Krieg und Kriegsgeſchrei klingt.

17

Neber die Egyptijden Verhältniſſe ſpricht ſich die „,Admiralty ,, Die Dinge fangen

Frankreid . * Paris , 6. Juli. ( Die internationale Conferenz zum Schuß der unterjeeiſchen Kabel im Krieg und Frieden.] Am 1. Juli d. M. iſt in Paris die internationale Con : ferenz zum Sdyuße der unterſeeijden Kabel in Kriegózeiten, die längere Zeit vertagt war, wieder zuſammengetreten . Bereits im Jahre 1869 war ſeitens der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika ein Berjud) zur Verbeiführung eines internationalen Vertrags zum Scuße der Kabel in Kriege: wie in Friedenszeiten gemacht worden , aber dieſer Verſudy mißlang , ebenſo ein weiterer Verſuch auf dem internationalen Telegraphen- Congreß in Nom Ende 1871. Der Icßtere empfahl die Frage der Erwägung der Regierungen, und zwar mit 11 Stimmen gegen 9 Enthaltungen , nämlid der Vertreter von Deutids land, Deſterreich, der Sdyweiz , Belgien , Holland, Portugal, Rußland, Serbien und der Türkei. Auf dem im Jahre 1875 in Petersburg ſtattgehabten internationalen Telegraphen - Congreſſe wurde die Frage wiederum angeregt, aber ein Bejdyluß wurde nidyt gefaßt. Im Jahre 1881 wurde die Frage wegen internationalen Sdutes ſubmariner Kabel zwei verſchiedenen der Erörterung unterzogen : ſeitens der imanOctober 1884 im Stellen Haag abgehaltenen ſogenanntenNordjee:

in Egypten

chon wieder an etwas verworren

Die Uebereinkunft, welche Sir Henry Drummond

be

Wolff mit ſo viel Sorgfalt und Geduld endlid) zu Stande gebracht

13

auszuſehen.

þat , jQueint ein todter Budiſtabe bleiben zu folien.

Der Sultan

würde ſie und überhaupt Alles , was wir von ihm verlangten, unter: geidynen , Rußland und Frankreid ) droben ihm aber mit ſummariſcher Nadie , wenn er ſie zu unterzeidynen wagen würde. Andere Mächte 1

regen ſid nod; nicht in der Angelegenheit, wahrſcheinlich aus Gleidy gültigkeit gegen die Frage, und ſo ſteht die Sache noch , wie ſic ſtand,

die Verwickelungen ſind aber ernſtlich genug, wie die Sadie augenblid: lid) ſteht. Frankreid, joll mit einer Beſetzung Syriens gebroht haben ,

wenn die Convention unterzeidinct wird ; man theilt uns aber den genauen Weg nicht mit, auf weldjem es die nothwendigen Truppen ſdhicken will , da es kaum möglich iſt, daß Frankreich die Abſidyt hat, annehmen , daß fie durch das Mittelländiſche Meer fahren müſſen , was jo viel bedeutet, als daß ſie niemals nad Syrien gelangen

werden , wenn wir unſere maritime Oberberridyaft aufrecht erhalten. Sollte Frankreich dieſen Weg einzujdragen verſuchen , was wir durch

aus nicht für wahrſcheinlich halten , ſo würde dies eine directe Heraus: forderung für uns ſein, eine ſolche , die wir unmöglich unbeachtet oder geſdhehen ſollte, wir ihn jofort aufheben. Der Fall iſt in Bezug auf Nußland ſehr verſchieden. Es ſoll gedreht haben, Klein -Aſien, wenn

herbeigeführten trat auf Einladung Conferenz der Franzöſijden rung im OctoberAnregung 1882 eine internationale in ParisMiegie zu:

nicht gardesdieSultans TürkeiUnterſdýrift ſelbſt mit Krieg überziehenkann , wenn Con vention erhalte.zuNiemand daran die zweifeln,

Vertrags vereinbart wurde. Nachdem dann im October 1883 ſids die Conferenz von Neuem in Paris verſammelt hatte , um über die von einzelnen Regierungen gewünſchten Abänderungen zu berathen und Sen Entwurf feſtzuſtellen , wurde der leştere als internationaler Ver:

trag am 14. Mai 1884 in Paris unterzeichnet. Derſelbe betrifft nur den Schutz ſubmariner Kabel in Friedenszeiten , da es nidit gelang,

1

vorübergehen laſſen können . Wir wollen jedoch hoffen, daß unsder

ſammelten Congreſſes der Elektriker. In Folge der durdy letzteren janimen, von welder der Entwurf eines entſpredenden internationalen

7

die Truppen über Europa nach der Türkei zu führen. Man kann

Fehdehandjdub nidyt hingeworfen werde, aber dag , wenn dies dennod) fiſcherei - Conferenz und ſeitens des zu derſelben Zeit in Paris ver:

(11

b

3

daß Rußland ſowohl die Macht wie den Willen hat, dieſen Plan auộzuführen. Wir würden nicht in der Lage ſein, unſere maritime Uebermacht auf directem Wege fühlbar zu madjen, noch würden unſere beiden ſprüchwörtlichen Armee-Corps von großem Nuben ſein , obwohl

ſie von unſerem ebenſo ſprüdıwörtlichen einzigen General befehligt würden. Wenn Rußland Ernſt machte, ſo könnte es eine Truppenmacht

in's Feld führen, gegen welche wir, ſelbſt unterſtüßt von der Türkei,

1

1

hnen . wenig ausrichten könnten . Die Bedeutung des Winkes einesEinfalles eiten auszude Kriegsz Telegra der igung Scut den der n Confere nz in Paris, derphen-Kabel internaauftionale erwähnten auch Shlußſ In Nad einem nad Klein - Aſien hin darf icht überſehen werden. " -

am October 1883, hatte dereinerFranzöſiſche Miniſter fürdasPoſt geſchichtlichen Rüdblic der Züge ſchließt die die Türken Alimentos Paſcha’s durch gegenMehmet weſen27.conſtatirt, der Entwurf Uebereinkunft ſei einſtimmig von: kurzen 3brahim Klein-Aſien den Delegirten von 32 Staaten feſtgeſtellt worden, und es bedürfe nur noch einer Beſdlußfaſſung über den Schuß der ſubmarinen Rabel in

Syrien eine viel befahrene Straße zu einem Vormarſd) von Egypten

ßfaſſun eiten. tagenden der Oben dieſe Kriegsz ferenz Con t beujest geling rtheilinenParis wird ,Beſdhlu läßt fich nocgh auf nich .

hrtdarbietet Türkeindeundumgeke nachder n vorrüde Streitinadht Egypte legt ihre .recht Flanke auf der ganzen

„ Gazette“ mit den folgenden Betrachtungen : „ Man ſieht alſo , daß Eine von Norden nach

Länge der Seeküſte bloß, und ein Heer, das cinen ſolchen Vormarſch

-

431

10 :

verſucht, würde zuerſt einen Feind zu beſiegen haben, der vom Mittels

k r it i k.

1

ländiſchen Meer aus operirt. In folchem Falle würde Cypern eine unſchäßbare Baſis ſein . Es würde zu früh ſein, dieſe Frage gegen wärtig weiter zu beſprechen , und wir mögen uns dainit zufrieden geben in der Hoffnung, daß keine Nothwendigkeit zur weiteren Erörterung dieſer

Frage entſtehen möge. Inzwiſchen ſind wir im Beſiß des ſtreitigen Gegenſtandes, und der Beſit zählt zum Vortheil vor dem Geſek.

Tagebuch Des Preußiſch - Deutſchen Kriegsruhms. Aus amtlichen Schriften zuſammengeſtellt von einem Preußiſchen Offizier a. D. und Nachforſcher in hiſtoriſchen Dingen. Lahr,

Druck und Verlag von M. Schaltenburg. 8. 94 S. Preis 1 Mark.

[v. B.] „ Dieſes Budy Preußiſh · Deutſchen Ruhm

3talien.

Zweck, die großen Namen und die großen Ereigniſſe, als deren Ver

Bildung eines Afrikaniſchen Truppen corpo.) Die De: putirten - Rammer berieth heute die Vorlage über den Credit von 20

zu erhalten. Deswegen nennt es die Tage nicht in Kalenderweiſe,

Millionen zu Militärzweđen in Afrika pro 1887/88 und für die

ſondern mit dem Namen der Deutſchen Helden , die an ihnen als

Bildung eines beſonderen Truppencorps zum Garniſonsdienſte dajelbſt. Der Kriegsminiſter gab hierbei mehrerenRednern Aufklärung über

Feldherren ſiegten oder ſich hervorleuchtend auszeidzneten ."

die Bildung eines Specialcorps für die Afrikaniſche Garniſon und

nädſt für jeden Tag des Jahres einen Offizier , einen Truppentheil

über die Einreihung in daſſelbe. Die Regierung ſtelle mit ihrem

nebſt einem Krieg&ereigniß nennt, in weldiem hervorragende Thaten ſeitens der erſteren geleiſtet wurden . Beiſpielsweiſe iſt der erſte Januar bezeichnet „ Baumgarth 1871 , Azay " .

2

Sre

hat den

* Nom , 30. Juni. [Kammer :Verhandlungen über die

Entwurfe die Vertrauensfrage und erwarte das Votum der Rammer. Der Miniſter Crispi erklärte ; auch in Zukunft werde die Haltung

körperung die Träger der erſteren erdeinen, in dauernder Erinnerung

Mit dieſen Worten leitet Verfaſſer ſeine Schrift ein, welche zu: .

Der zweite Theil der vorliegenden Schrift giebt ein alpha, der

der Regierung in der internationalen Politik - wie bisher – eine

vorſichtige ſein; mit Englandjei das Einvernehmen bezüglid,der 5bStellung, etiſches Verzeichniß der Tages helden mit Angabe wie der Zeit und des Rubme8: Orts.

Mittelmeer-Fragen ein vollſtändiges; in Egypten habe Italien dieſelben Intereſſen wie England; Italien könne daher and, in Conſtantinopel nur der Politik ſeiner Alliirten folgen.

Nichts in Europa deute auf

Intereſſanter als dieſer Theil iſt der nädyſtfolgende, weldjer die

Begründung der Namengebung enthält.

lidem Wege gelöſt werden. Auch Rußland wolle Frieden ; es erübrige

Für den oben erwähnten 1. Januar erfahren wir z. B.: „ Preu : Biſches Detachement des X. Armce : Corps unter General - Major v.

nur die Frage wegen des Credits von 20 Millionen. Hierauf wurde

Baumgarth ſiegt im Verfolgungsgefecht bei Azay über Franzöſiſche

Krieg ; ſelbſt die Bulgariſche Frage werde, wie man glaubt, auf fried

:

der Geſeßentwurf in geheimer Abſtimmung mit 138 gegen 39 Stimmen angenommen und die Sißung alsdann aufgehoben.

Truppen der Loire -Armee ." Nads unſerer Anſidit wäre es wohl zweckmäßiger geweſen, wenn

Schweden und Norwegen.

gegebenen Kriegs-Kalender vereinigt hätte. In den meiſten Fällen können wir uns mit der „ Begründung " ebenſo wie mit der Wahl der Namen einverſtanden erklären . Einige

der Verfaſſer dieſe Begründung mit dem am Anfang ſeiner Schrift * Chriſtiania , 6. Juli. [Verhandlungen über die neue Heere8 - Ord 11ung im Storthin g. ] Ain 4. 6. Mts.

begann im Storthing die Verhandlung über den Geſetzentwurf, betreffend i Beiſpiele, bei denen dies nidit der Fall iſt, ſeien hier erwähnt. die neue Heeres -Ordnung, und geſtern ward ſie beendet. Die Rechte Für den 3. Auguſt (30,2) iſt der Name „ Namur" gewählt und hatte einen Vorantrag geſtellt, durch weld)en den großen Mängeln des

gejagt : „ Die Brandenburger erobern nad Belagerung die von den

14

vor 2 Jahren angenommenen Wchrpflidits -Geſetzes einigermaßen ab- Franzojen vertheidigte Feſtung Namur in Belgien.“

12

geholfen werden ſollte.

!!

Durdy denſelben ward die Regierung aufge:

Da ba8 Preußiſdie Regiment, welches bei Namur kämpfte und

fordert, zu erwägen, inwieweit das Wehrpflichts- Geſek vom Jahre 1885 einer Verbeſſerung , namentlid, hinſichtlich der Dauer der Dienſtzeit und der Zahl der Jahresclaſſen in jedem Aufgebot, unterzogen werden müßte. Dieſer Antrag , deſſen Annahme die Einführung der Neuerungen ver:

blutete, ned; heute beſteht , ſo wäre dies wohl zu nennen geweſen ; es

iſt nämlid; das Oſtpreußiſdie Grenadier-Regiment Kronprinz Nr. 1 . Aud bätte Verfaſjer das gewiß merkwürdige Spiel des Zufalls mit erwähnen können , wonad, an dem genannten Tage bas zweitälteſte

zögert und vielleicht die gröbſten Verſdílechterungen des Heeres aufge: Regiment des Deutſden Reichsheereš, das damalige Regiment von

hoben hätte, wurde mit 68 gegen 28 Stimmen (Linke gegen Nedte)

s drautenbad), jept das 1. Großherzoglich Heſſiſche Infanterie

verworfen. Geſtern wurden dann noch die folgenden Zulage Vorjdläge

(Leib Garde:) Regiment Nr. 115, Shulter an Schulter mit dem

verworfen : des früheren Oberſt-Lieutenants Hiorth für Beibehaltung des Norwegiſchen Jäger - Corps , und P. Nielſen8 , Mitglied der

älteſten Regiment des Reich8 heeres focht. In etwas merkwürdiger Weiſe iſt der 18. Auguſt gekennzeidhnet.

.

1

Minderheit im Militär-Ausſdjuß, für Errid;tung dreijähriger, anſtatt

Verfaſſer ſchreibt: „ Franſe y und Pape 1870. In der Schlacht

zweijähriger Unteroffizier-Schulen für die Infanterie. Nachdem dieje Verbeſſerunge - Anträge glücklich beſeitigt waren , fam noch vor der

bei Gravelotte- St. Privat, in welcher Theile der I. und II. Deutſchen Armee unter König Wilhelm von Preußen ſiegten, Aderbödyſtdeſſen

Schlußabſtimmung eine ſdýriftlidye ,Verwahrung“ von 29 Mitgliedern,

Generalſtabs-Chef General der Infanterie Freiherr von Moltke

denen aud; der vorgelegte Heeresplan noch zu weit in der Einübung

war, lämpften ruhmvoll das II. Armee: Corps unter General der In

geht, zur Verleſung.

fanterie von Franſedy), deſſen Generalſtabs - Chef Oberſt von Wichmann war , den Sieg berbeiführend bei Gravelotte , und die

Dieſelben erklären , daß ſie unter den gegen:

wärtigen Umſtänden “ für die Königliche Vorlage ſtimmen , obgleich ſie nur durd, eine auf das Miliz - Syſtem (alſo auf die Schützen- und

1. Garde- Infanterie-Diviſion unter Generalmajor von Pape bei

ſonſtigen Volksbewaffnungs -Vereine ) gegründete Landes - Vertheidigung

St. Privat."

befriedigt werden . Darauf ward die Königlidie Vorlage des Armee: Organiſationsplans nad der von der Mehrheit des Militär-Au8jchuſſes gegebenen Redaction einſtimmig angenommen .

theile zu dimälern, bätte Verfaſjer doch noch dem tapferen Verhalten der anderen Theile der Deutſchen Heeres einige Worte der Aner:

Am Sonnabend wurden im Storthing zwei Sdhreiben vertheilt, von denen das eine die Antwort der Commandantſchaft unſerer Feſtung Akershaus auf die vom Departement ber Landes : Vertheidigung (alſo

von joh. Swerdrup) geſtellte Anfrage ertheilt, „,welche Maßregeln getroffen werden können , um die Stärke der Garniſonen nod weiter einzuſchränken ". Der Noth gehordyend ", ſchlägt die Commandantur

Ohne im Geringſten die großen Verdienſte der genannten Truppen: tennung für ihre Leiſtungen an Tage von Gravelotte St. Privat wid men können .

Am 29. Auguſt (S. 73 ) fehlt der Ortsname.

Bei verſie

denen anderen Gelegenheiten hat Verfaſſer unterlaſſen , den jevigen Namen der Regimenter anzugeben. Für eine zweite Auflage vorliegender Sdrift möchten wir dem

die Einziehung mehrerer Wachtpoſten vor. Da indeß in den unteren

Verfaſſer empfehlen, die Begründung" etwas ausführlicher zu halten

Räumen der Feſtung eine Menge Werthgegenſtände bewacht werden

und die zahlreid vorhandenen Regimento : Gejdichten der Deutſchen

muß , ſo wünſcht die Commandantur , daß für dieſe Zwecke ein be: Truppentheile zu Rath zu ziehen , damit das Wertchen noch größere ſonderes Gendarmerie-Corps von wenigſtens 21 Mann mit Offizieren Anerkennung finde. Die Schrift iſt äußerlich ſehr freundlich aus errichtet werde ; aber nicht annehmend , daß das Storthing die Mittel hierzu bewilligen würde, ſchlägt ſie ſchließlich den Abjchluß eines Ucher:

geſtattet.

einkommens mit der Gemeinde Chriſtiania wegen gewöhnlicher Be wachung durch die Polizei vor ! Daß die Norwegiſche Flagge auf den Feſtungen außer Dstarsborg und Vordöhuus, alſo auf Akershuus,

Tanera , þauptm. 6., ernſte und heitere Erinnerungen eines Ordonnanz

Fredrikſteen,Bergehuus,Muntholmen und aufden Befeſtigungenin

Frederiksſtað und Chriſtiansſand eingezogen und dagegen verſchiedene Proteſte eingelaufen ſind, ward ſchon neulich (in Nr. 52 der Aug. Milit.-Ztg. v. 0. 3.) erwähnt.

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc.

Offiziers imFeldzug1870/71. (Nördlingen,Bed.) Instruction surl'emploi de l'artillerie dans le combat, approuvée par le ministre de la guerre le 1. mai 1887.

( Paris, Baudoin & Cie.)

Règlement du 29. juillet 1884 sur l'exercice et les manoeuvres de l'infanterie, tome II, école de compagnie , édition refondue et mise à jour. ( Paris, Baudoin & Cie.)

432

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Verantwortlicher Redacteur : þauptmann Zernin . Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Otto's Hofbuchdruđerei in Darmſtadt.

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Ndgemeine

Militär - Zeitung. Zweiundſedjzigfter Jabrgang. No. 55. .

1887.

Darmſtadt, 12. Juli.

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheintwöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Alg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

und Freitags. Preis des Jahrgang: 24 Mart, des einzelnen Vierteljahrs bei nur / jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne franfirte

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt :

Aufſätze. Das Italieniſche Heer. – Die Einführung der Seefiſche in die Truppen -Stüchen. (Schluß .) Verſchiedenes. Die Militäríchule zu Tientſin . Nachrichten . Deutſches Reich . Darmſtadt. [ Stellung Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Geffen znr Dispoſition und Tagesbefehl an die Großherzoglich Heſfiſche (25.) Diviſion .] Frantreich. [ Beſtimmungen für die große Parade. – Militäriſche Straferlaffe fürden National- Feſttag.) Aritit. Das Deutſche Heer in Einzeldarſtellungen, herausgegeben von V. Laverrenz, 1. Lieferung: Die Ulanen. Feuilleton. John Bull's Heer. Neue Militär- Bibliographie. - Algemeine Anzeigen. -

-

Das Italieniſde Heer. [R. ] Das Italieniſche Heer hat ebenſo wie das Königreich Italien keine große Geſchichte. Letzteres iſt nächſt Bulgarien unter den Europäiſchen Staaten der jüngſte und fann daher nicht wie andere Mächte über eine ſolche Armee verfügen, die auf eine Ver-

ll deſſen Nachfolgers, des Königs H u inbert , die bewaffnete Macht des Reichs zu ſtärken und zu heben . In dieſer Hinſicht ſind un

ausgeſett große Anſtrengungen gemacht worden , und gerade in neueſter Zeit hat abermals die Italieniſche Heeresleitung einen großen Anlauf genommen , welcher einen guten Erfolg verſpricht.

Es dürfte daher angemeſſen ſein, die gegenwärtigen Zuſtände des

gangenheit von Jahrhunderten oder vielen Jahrzehnten zurückblickt Italieniſchen Heeres und die Entwickelung, die man dem lekteren Während des ganzen Mittelalters umfaßte die große Italieniſche durch neue, von der Kammer bereits angenommene Militär-Geſetze

Halbinſel zahlreiche kleine Staaten , die ſich faſt unausgeſeßt be- zu geben im Begriffe ſteht, etwas näher in's Auge zu faſſen. kriegten ; ja ſelbſt in einzelnen Städten herrſchten verſchiedene ParDie gegenwärtige Organiſation des Italieniſchen Heeres

teien, welche in ſleter Fehde ſich bekämpften . Zu Anfang des 19. reicht bis zum Jahre 1870 zurück. Es handelte ſich bei der Um Jahrhunderts vereinigte Napoleon den größten Theil Italiens formung nicht bloß um ein Werk der Neuerung oder Ergänzung, mit ſeiner Monarchie und ließ dementſprechend die Söhne deſſelben

ſondern geradezu um eine neue Schöpfung, ſoweit hierbei das

in ſeine Heere treten. Es iſt allgemein bekannt, daß die Neapoli-

Syſtem und das koſtīpielige neue Kriegsmaterial in Frage kommt .

taniſche Cavallerie unter dem Reiterführer Murat ſich durch Kühnheit und Tapferkeit vielfach ausgezeichnet hat.

Ein offenbar ſehr genau unterrichteter Verfaſſer hat dieſem Gegen ſtand ein ſpecielles Studium gewidmet und unter der Ueberſchrift Militäriſche Zuſtände in Italien " in Nr. 255 der „ Nordd. Allg.

Im Jahr 1854 war es, als König Victor Emanuel die

N

I

Truppen ſeines damaligen Königreichs Sardinien zum erſten Male 3tg .“ Mittheilungen niedergelegt, denen das folgende entnommen iſt. an einem Europäiſchen Kriege , dem Feldzuge in der Krim , theil-

Das Heer mußte auf neuer Baſis neu geſchaffen und gleich:

nehmen ließ. Ein Expeditions Corps von 18 000 Mann mit 36

zeitig verinehrt, die Truppen der zweiten und dritten Linie mußten

Geſchüßen unter dem General Lamarmora focht zur Seite der organiſirt und alle dieſe Kräfte neu armirt werden . Die Ar Franzoſen und Engländer und that ſich beiſpielsweiſe an der tillerie mußte neu organiſirt und beweglicher gemacht werden , ein Tſchernaja rühmlich hervor. Fünf Jahre ſpäter kämpfte das ganze immenſes Kriegsmaterial, welches gänzlich fehlte, mußte geſchaffen , Heer auf heimiſchem Boden gegen Oeſterreich und nahm an den die Land- und Seebefeſtigungen zur Vertheidigung der Grenze zu 1.

Erfolgen der Tage von Paleſtro und Solferino Antheil. Endlich Lande und zur See und auf den Inſeln errichtet, die Militär SA

geſchah es im Jahr .1866 , daß das Jtalieniſche Heer abermals Inſtitute reorganiſirt , das Mobiliſirungs - Syſtem auf neuer und gegen Oeſterreich focht, wobei es allerdings von einer an Zahl || ſicherer Baſis hergeſtellt werden, damit daſſelbe den Mangel eines

ichwächeren Armee unter dem Erzherzog Albrecht bei Cuſtoza perfecten Territorial - Syſtems mit einem den beſonderen Verhält: gejchlagen wurde. Der Ausgang dieſes Feldzugs war jedoch ein niſſen der Halbinſel entſprechenden Mechanismus erjeße , um das ſolcher, daß Italien frei bis zur Adria und die Einheit des durch die Alpen geſchützte land namentlich dort zu ſtärken , wo :

Königreichs angebahnt, ſpäter eine vollzogene Thatſache wurde.

daſjelbe von den möglichen Gegnern am

Nachdem Rom zur neuen Hauptſtadt Italiens erklärt worden, war es eine große Sorge des Königs Victor Emanuel und

könnte. Das Werk begann im Jahre 1870 mit dem beſcheidenen

meiſten bedroht werden

434

Kriegsbudget von 150 Millionen für die gewöhnlichen und 12

Militärdienſt iſt obligatoriſch und allgemein vom 20. bis zum 39

2

Millionen für die außerordentlichen Ausgaben. Die außerordent: Lebensjahre. Folgende ſind die Claſſen , welche die drei großen lichen Ausgaben für Dotationen , Bewaffnung und Befeſtigung | Abtheilungen bilden. wuchſen von Jahr zu Jahr, ebenſo gelangte das gewöhnliche Budget nach und nach auf eine reſpectable Ziffer. Heute beträgt das

Das mobiliſiete ſtehende Heer hat 8–9 Uebungs - Claſſen der 1. Rategorie und 8-9 Claſſen der 2. Kategorie (Erſapreſerven)

Kriegsbudget für das Finanziahr 1887/88, wie es von der Kammer potirt wurde , 228 Millionen für die gewöhnlichen und etwas weniger als 48 Millionen für die außerordentlichen Ausgaben, im Ganzen alſo 276 Millionen, – unabhängig von den gewöhnlichen

ebenſoviel der 2. Kategorie. Der Landſturm zählt 6–7 Claſſen der 1. Kategorie, ebenſoviel der 2. Kategorie und 19 Claſſen der 3.3. Kategorie. Die Landarmee Italiens zählt in dieſem Momente

und außerordentlichen Ausgaben für die Marine, alſo 114

nach dem Regiſter 2575 000 Mann mit 32 000 Offizieren, natür

Millionen mehr als im Jahre 1870. Das iſt aber nicht alles. Denn in dieſer Summe ſind die Mehrausgaben nicht mit inbe-

lich ſtehendes Heer, Landwehr und Landſturm zuſammengerechnet.

griffen, welche in Folge der neuen Militär-Vorlage erwadiſen , und welche dieſes Jahr mit 5 Millionen berechnet werden, ſo daß das Kriegsbudget auf 281 Millionen gebracht werden wird.

unter den Waffen.

Die Landwehr hat 3-4 Glaſſen der 1. und

Von dieſen gehören 880 000 Mann dem ſtehenden Heere, 360 000 Mann der Landwehr und 1 327 000 Mann dem Landſturm an.

Alle Abzüge, welche im Laufe einer allgemeinen Mobiliſirung vorgekommen , abgerechnet , und als Baſis die feſtgeſetzte Kriegs

Dieſe Ziffer bedarf keines Commentars ; es ſei nur bemerkt,

formation angenommen , kann Italien ſofort nach erfolgter Kriegs

daß dieſelbe in Folge der Beſchlüſſe, welche die Regierung betrefis Afrika's faſſen wird , mehr oder weniger erhöht werden dürfte. In dieſer Richtung muß noch geſagt werden , daß der gegenwärtige Kriegsminiſter , General-Lieutenant Bertole : Viala , energiſch

erflärung folgende Streitkräfte in's Feld ſtellen : a. Das ſtehende Heer mit 470 000 Mann effectivem und conſtantem Perſonalſtande, mit Bereithaltung der Erſatzreſerve, welche über 280 000 Mann beträgt . b. Der ganze oder ein Theil der Landwehr mit 150 000

wie ſein Vorgänger, aber von weiterem Geſichtskreiſe als dieſer ,

Mann. Jin Falle daſ bei der Mobiliſirung mindeſtens 2 Ar

.

ausdrücklich dem Parlamente erklärt hat , daß alles dasjenige, mee- Corps des permanenten Heeres und die Hälfte der Landwehr was für Afrika gethan werden wird , die Stärke der Armee des im Innern des Landes, behuſs der Vertheidigung der Inſeln und Europäiſchen Contingents nicht im Geringſten präjudiziren dürfe, der Küſte, behalten werden , kann Italien mit einer Effectivmacht daß alles für Afrifa zu verwendende Material in Europa erſetzt von 500 000 Mann an die Grenze rüden . Wenn auch die Quali: werden müſſe , damit im Bedarfsfalle nichts zu einer geregelten tät dieſer reſpectablen Macht zwar nicht jene Solidität beſißt, wie

Action fehle. Sehen wir uns nun näher die Stärke dieſer Ar:

ſic durch den gleichmäßigen Dienſt unter der Waffe erzeugt wird,

mee an.

und wie ſie allgemein den Truppen der Deutſchen Armee zuge: ſtanden wird , ſo ſteht die Solidität der Italieniſchen Armee doch

Die Italieniſche Streitmacht theilt ſich in drei große Abtheir

lungen : das ſtehende Heer erſter Linie , die Landwehr (milizia jener der übrigen Armeen Europa's nicht nach. Die Männer der mobile) und den Sandſturm (milizia territoriale) .

Die drei

1. Kategorie haben im Augein einen eine Lehrzeit von dreijährigen

Stellungs- Claſjen erhalten dieſe drei Abtheilungen. Jedes Jahr

Curſen vollſtändiger Inſtructionen , jene der 2. Kategorie mindeſtens

werden 82 000 Mann der erſten Kategorie ausgehoben , von denen

eine Lehrzeit von 2 Monaten. Die Einen wie die Anderen werden

72000 Mann 3 Jahre und 10000 Vann 2 Jahre beſtändig

periodiſch unter die Waffen berufen, und zwar zur Zeit der Feld

unter den Waffen bleiben . Es giebt jedoch Ausnahmen, wie z . B.

übungen und Manöver. Während des Krieges werden die Gar

bei der Cavallerie, bei welcher die permanente Dienſtzeit 4 Jahre,

niſonen im Innern dem Landſturm übertragen, welcher im Bedarfs

und bei den Carabinieri, bei denen ſie 5 Jahre beträgt. Außer :

falle auch zur Vertheidigung der feſten Plätze mitwirkt.

dem hat die Italieniſche Arinee 25 000 Mann der zweiten Rate: gorie, welche als Erſatzreſerve betrachtet werden und welche zu

Italieniſche Regierung hat die große Zahl der bei dem Landſturm disponiblen Männer nicht in Rechnung gebracht, aber mit weiſer

periodiſchen Waffenübungen von 3—5 Monaten einberufen werden.

Vorſicht die Cadres für dieſelben feſtgeſtellt und Offiziere und

Die

Alle übrigen als tauglich erkannten Ausgehobenen bilden die 3. Truppen derſelben je nach dem Bedarfsiale für die Uebungen ein Kategorie und werden dem Landſturm zirgewieſen. Der perſönliche berufen. Die dergeſtalt feſtgeſtellten Cadres dieſes landſturms, fich in Frankreich wie 1 : 3, in England iſt dies Verhältniß wic 1 : 5. Iohn Bull's Heer. Man darf deshalb nicht glauben , daß das Heer demokratiſch werde. Wie wir bereits angedeutet haben , gehören die Unteroffiziere dem

(Sdhlub .)

Der Offiziers-Grad umfaßt folgende Stufenleiter: Lieutenant,

niedrigen Bürgerſtande oder den arbeitenden Claſſen an und fönnen:

Capitain , Major, Oberſt-Lieutenant, Oberſt, Generalmajor ( Brigade:

ſchon aus Mangel an Vermögen den ihnen angebotenen Rang nicht

General), General-Lieutenant, General und Feldmarſchall. Den Grad

annehmen , oder ſie ziehen ſids in beſondere Stellungen zurück . Die

eines Unterlieutenants giebt es im Engliſchen Heere nicht; es giebt

Unteroffiziere, welche Lieutenants , ſpäter Compagnie:Chefs und Oberſte

allerdinge Seconds und Premier Lieutenants , jedoch ohne irgend ein

werden , ſind oft Familienſöhne von Gentlemen, welche das Eramen

Unterſdjcidung®zeichen. Bekanntlich iſt ſeit dem Jahre 1871 der Kauf nicht beſtanden haben und freiwillig in das Heer getreten ſind. Bei von Offiziersſtellen abgeſchafft worden. Gegenwärtig ergänzt ſich das

guter Führung und Haltung erlangen ſie ſehr bald, wenn ſie die er :

Offizier-Corps 1 ) aus den Zöglingen der Militärſdulen ( Königliches Colleg Sandhurſt für die Infanterie und Cavallerie, Königliche

forderlichen Prüfungen beſtanden haben , den Grad eines Sergeant Majors und werden zu Second - Lieutenants ernannt ; das Offizier:

Afademie zu Woolwid für das Artilleries und Ingenieur - Corps), 2) aus den Unteroffizieren und 3) aus den Offizieren der Miliz.

Corp8 nimmt ſie mit Herzlichkeit auf und zwiſden ihnen und den früheren Beſudjern der Sculen wird kein Unterſchied gemacht. An

2

2

Wir ſagten bereits vorhin, daß der Offizier perſönliches Ver- ftati daß nun dieſe Ernennungen ein Beweiß von der „ Demokrati: mögen beſigen muß, um ſeine Stellung in ehrenbafter Weiſe behaupten ſirung“ des Engliſchen Heeres wären , wie das gewiſſe Franzöſiſde Nun gehören auch die jungen Leute , welche aus dem

Blätter ausgeſprochen haben , welche mit Genugthuung auf die ver :

habendſten Claſſen der Geſellſchaft an.

e hervorgehen , den wohl Sandhurſt-Colleg und der Woolwich-Akademi Bei der Artillerie und dem

Zahl der zu Offiziere beförderten Sergeanten hältnißmäßig bedeutende hinwieſen , legen dieſelben, da ſie ſich auf junge Leute erſtređen , welche

Ingenieur-Corps befinden ſidy Offiziere mit den beſcheidenſten Geld:

mit höheren Offizieren oder Generalen, Mitgliedern vornehmer Fami:

mitteln, allein dieſe Beſdheidenheit würde bei uns ( in Frankreich) nodi

lien verwandt ſind, Zeugniß von dem ariſtokratiſchen Geiſte ab, der

zu Yönnen.

Wohlhabenheit ſein. Oblchon der Gehalt höher als in Frankreich iſt, in der Armee und den Kreiſen der Regierung herrſcht. Die etwas

To find doch die Ausgaben , zu denen die Offiziere genöthigt werden, lernfaulen oder zu geringbeanlagten Familienföhne, die nibt diefür derartig , daß viele von ihnen fid gezwungen ſehen , ihr Capital an:

den Eintritt in die Schulen vorgeſchriebenen Prüfungen beſtehen

zugreifen, und daß die Ergänzung gewiſſer Cavaŭerie-Corpsvon Tag können, konnten ,darin müſſenfügenfich, daſie nicht mehr die Offiziersſtelle erkaufen zu Tag dwieriger wird. , 2 oder 3, ja ſelbſt 5 oder mehr 1

Jahre in den

Die auß der Truppe ſelbft hervorgehenden Offiziere verhalten

unteren Graben zu dienen, um ein Amt als Offizier zu erlangen.

435

melde in militäriſcher Beziehung einen größeren Werth als ber Landſturm ſelbſt haben, betragen gegen 300 000 Mann.

Opfer für das Vaterland bereit iſt und von der Bevölkerung un gemein geliebt wird, da dieſelbe in ihnen nicht allein ihren Schuß,

Auf dem Friedensfuße hat im gegenwärtigen Moment die ſondern ihren Helfer in der Noth erblict. Was man von der Italieniſche Armee ungefähr 250 000 Mann unter den Waffen, Haltung dieſer jungen und in den Gefahren des Kriegs noch un mit 14000 Offizieren ; ferner 3600 Pferde für die Mannſchaft und erprobten Soldaten zu erwarten haben wird , kann von vornherein nicht beſtimmt werden , aber man hat Thatſachen für die zu ziehenden 7600 Pferde für die Difiziere. Da wir die Kräfte kennen, über welche die Italieniſche Armee Schlüſſe vorliegen. Dieſe Soldaten gehen gern nach Afrika und verfügt, ſo wollen wir jeßt den Organismus näher prüfen. Schon bleiben dort , das ungünſtigſte Klima der Welt ertragend , ohne in Friedenszeiten bildet die Italieniſche Armee nach den militäriſchen daß bei dieſen Qualen und Entbehrungen ihr moraliſcher Geiſt territorialen Circumſcriptionen Einheiten, welche der Kriegsformation | leidet. Die Kataſtrophe von Dongola war ein vollgültiger Beweis entſprechen. Das ſtehende Heer umfaßt 12 Armee-Corps mit 24 von Heroismus, denn jene 500 Tapferen, welche ſich leicht zurück

{

Diviſionen und einem ſpeciellen Militär-Commando auf der Inſel ziehen konnten , ohne die militäriſche Ehre zu verlegen , zogen 1

1

Sardinien . Die Siße dieſer Armee-Corps ſind : Turin , Alerandrien,

Mailand, Piacenza , Verona, Bologna, Ancona, Florenz, Nom, Neapel, Bari und Palermo. Die Siße der 24 Diviſions :- Com manden ſind : Turin , Navarra , Alerandrien , Cuneo , Mailand, Brescia, Piacenza, Genua, Verona, Padua, Bologna, Ravenna, Ancona, Chieti, Florenz, Livorno , Rom, Perugia, Neapel, Salerno,

vor, kämpfend zu fallen und unterzugehen. Die Italieniſche Armee iſt durchgehends mit Vetterli - Gewehren bewaffnet. Gegenwärtig arbeitet man daran , die Modelle der Vetterli - Gewehre von 1870—1886 in Nepetir -Gewehre umzuwandeln , und man hofft,

daß bis zum Monat April 1888 die ganze Armee mit dieſen um geſtalteten Repetir -Gewehren bewaffnet ſein wird . Der mit dem

Bari, Catanzalo, Palermo und Meſſina. Wenn man einen Blick Repetir -Hinterlader bewaffnete žtalieniſche Soldat trägt 96 Patronen auf die Dislocations- Tabelle der Garniſon der verſchiedenen Truppenkörper wirft, ſo wird man finden , daß in Italien in Folge eines pube

TY

OT ***

wohldurchdachten , den

Artillerie.

Die Stalieniſche Armee umfaßt gegenwärtig

ſpeciellen Anforderungen entſprechenden

12 Regimenter Feld - Artillerie, jedes Negiment nebſt dem Stabe

Syſtems die Maſſe der berittenen Waffengattungen, wie Feld-Ar:

mit 10 Batterien zu je 8 Geſchüßen und 3 Train -Compagnien,

tillerie und Cavallerie, verhältniſmäßig in Ober - Italien ſtehen,

im Ganzen 120 Batterien mit 960 Geſchüben und 36 Train :Com

ebenſo die berittene Artillerie, die Berg-Geſchüße und der größere

pagnien , 2 Inſtructions - Compagnien , mobiliſirbar zu 6 und 8

Theil der Feſtungs-Artillerie , ſomie die Alpen-Regimenter , welche bloß an der Alpengrenze ſtehen . Das ſtehende Heer umfaßt folgende Waffengattungen , die näher zu betrachten angezeigt iſt.

Ranonen , im Ganzen 12-16 Geſchüte. 2 Brigaden reitender Artillerie - zu je 2 Batterien zu 6 Geſchützen und dem Stabe , im Ganzen 4 Batterien mit 24 Geſchützen ; 2 Brigaden Gebirgs

Infanterie : 2 Regimenter Grenadiere, 94 Linien: Jnfanterie:

Artillerie, jede zu 4 Batterien zu 6 Geſchüten und dem Stabe,

Regimenter , 12 Berſaglieri- und 6 Alpen - Jäger - Regimenter. Mit Ausnahme der Alpen -Negimenter umfaſſen die übrigen Negimenter nebſt dem Stabe je 3 Bataillone zu 4 Compagnien und ein Depot. Die Alpen - Regimenter haben nebſt dem Stabe und

im Ganzen 8 Batterien mit 48 Geſchüten . Der Totalſtand der mobiliſirten Artillerie des ſtehenden Heeres beträgt 134 Batterien mit 1048 Geſchützen. Die Feld - Artillerie iſt mit Hinterlade:

-

dem Depot 22 Bataillone mit 72 Compagnien. Im Ganzen 114 Regimenter, 346 Bataillone und 1368 Compagnien . Die Infan-

.

Kanonen zu 9 und 7 Centimetern , im Verhältniſſe von 6 Bat terien zu 9 und 4 Batterien zu 7 Centimetern in jedem Regiment , ausgerüſtet.

terie - Compagnien , mit Ausnahme jener der Alpen - Regimenter,

Bei den Feld-Artillerie -Regimentern trägt der Soldat bloß

welche etwas ſtärker ſind , haben auf dem Friedensfuße 100 , auf

ein kurzes Schwert, bei der reitenden Artillerie einen Cavalleries

dem Kriegsjuße 230 Mann , nebſt den erforderlichen Offizieren.

ſäbel , die Chargen ſind mit dem Säbel und Revolver - Piſtolen

In keiner Waffengattung tritt die vorzügliche Qualität des Het

bei ſich, und man hofft dieſelben auf 112 zu bringen.

1

bewaffnet. Die Bedienungs- Mannſchaften bei den Gebirgs-Bat

Italieniſchen Soldaten ſo entſchieden hervor als in der Infanterie, 1 terien haben Hinterlader:Gewehre Hinterlader: Gewehre.. Die Artillerie beſigt ferner 5

da dieſelbe gelehrig, Strapazen bis zur äußerſten Grenze erträgt,

Regimenter Feſtungs-Artillerie, jedes mit dem Stabe 12 Compag

nüchtern , den beſtehenden Juſtitutionen treu ergeben , zu jedem

nien und 1 Depot , im Ganzen 60 Compagnien . Es beſtehen

1

Eine weitere Thür iſt noch dem Glück eröffnet , nämlich die

1

rufen werden.

Die Regimenter erreichen die Zahl von 135 und

ti

Miliz. Jene jungen Leute, welche der ſo eben bezeichneten Rategorie angehören und denen der vorhin erwähnte Weg zu mühſam erſcheint, laſien ſich zu Miliz-Lieutenante ernennen, noch bevor ſie ihre claffiſchen Shuljahre beendigt haben. Auf eigene Koſten werden ſie ſodann von

müſſen im Fall einer Mobilmachung die 5. und 6. Bataillone der Regimenter des activen Heeres bilden ; ſie werden von großen Grund eigenthümern befehligt, welche ſelbſt ihre Offiziere wählen . Nun kommen die Freiwilligen - Corps. Die Organiſation ders

einem Unterrichts-Sergeanten in den erſten Grundlagen der Soldaten:

ſelben reicht bis zum Jahr 1861 hinauf. Zu verſchiedenen Malen wurden noch vor dieſer Zeit Verſuche gemacht, ſie aufzuſtellen, allein

idule ausgebildet und haben nach Ablauf von 2 Jahren das Recht,

ſich einem höchſt einfachen Eramen zu unterziehen, in Folge deſſen ſie

ſie hatten keinen Erfolg oder lieferten keine bleibenden Ergebniſſe, und

ihre Stelle in der Miliz gegen ein Amt im ſtehenden Heere ver:

wenn nun -- eine merkwürdige Erfdeinung - die Einrichtung ſeit

tauſchen, und da ſie Gentlemen ſind, ſo werden ſie von ihren neuen

25 Jahren Glück gemacht hat, ſo gedah das troß der Gleichgültigkeit

Kameraden ohne irgend welche Eiferſucht aufgenommen .

.

22

சேக்

In dieſer Weiſe haben alſo die leitenden Kreiſe das Gefeß von

und ſelbſt Feindſeligkeit der Regierung. Herr Hector France , der ein Gegner des Syſtems mit abgekürzter Dienſtzeit und der durch

1871, welches den Stellenkauf abſchaffte, zu umgehen verſtanden.

Reſerviſten ergänzten Heere iſt, iſt nicht ſehr günſtig den Engliſchen

Was ergiebt ſich daraus ? Daß die militäriſde Ausbildung der Eng:

Freiwilligen geſinnt. Gleidwohl iſt er zu der Anerkennung genöthigt,

liſchen Offiziere eine notoriſd ungenügende iſt, welche den Muth und die Tapferkeit, von denen dieſe Offiziere in allen Feldzügen dieſes

daß dieſe Corps troß der Hinderniſſe, die ſich ihnen entgegenſtellten, große Fortſchritte gemacht haben, und daß die Zahl der Mannſchaften,

Jahrhunderte Beweiſe gegeben haben , niemals erſeßen konnten , was aus denen ſie ſich zuſammenſeßen, mit jedem Jahre zunimmt. Wenn lidh ſtets mehr geltend machen muß gegenüber den Fortſdritten ,welche der Mangel an Ausbildung bei ihren meiſten Offizieren und der .

WS

die Offiziere der andern Europäiſchen Heere ſeit 20 Jahren gemacht

Mangel an Uebung der Soldaten dieſen Truppen nicht geſtattet, mit

haben.

Erfolg gegen ein regelmäßiges Heer aufzutreten, ſo gewähren ſie nichts: beſtoweniger für England eine höchſt bedeutende Sicherheit in dem

Die Miliz- Corps , von denen wir ſo eben ſprachen , umfaſſen

Truppen der Infanterie, Cavallerie und Artillerie. Dieſe Truppen: Sinne, daß ſie geſtatten, außerhalb der Landesgrenze die vollſtändige LB

macht, die auf etwa 150 000 Mann geſchäßt wird , ſteht im Werth unſerer Territorial: Armee gleich , nur mit dem Unterſdied , daß der

Armee zu verwenden. Außer dem rein ſachlichen , techniſchen Theile des Buche des 1

Dienſt bei ihr ein freiwilliger iſt ; die Dauer der Dienſtzeit iſt auf | Herrn Hector France giebt es darin auch eine humoriſtiſde, anek: 5 Jahre feſtgeſeßt, während welcher die Milizen zu gewiſſen Zeit räumen jedes Jahres, beſonders im Frühlinge, unter die Fahnen ge-

botenhafte Seite. Dieſe überlaſſen wir dem Leſer. Er wird ſehen, mit welchem Geiſte der Verfaſſer die Sitten und Gewohnheiten der

436

ferner 2 Compagnien Handarbeiter , 2 Compagnien Handwerker | ſelbe ſogar. Wenn nun dem Soldaten ein Pfund Seefiich bei der

und eine Compagnie Waffenſchmiede. DieArtillerie-Etabliſſements Portion Mahlzeit von gereichtwird , welches im Preiſe ungefähr derüblichen 200 Gramm Rindfleiſch entſpricht, ſo einpfängt er

find 2 Conſtructions:Arſenale, 4 Waffenfabriken, 3 Laboratorien , 2 Pulverfabriken und 3 Staatsgießereien. Die Cavallerie beſteht aus 7 Brigaden zu 2 , 3 und

mindeſtens ben doppelten Gehalt an Nährſubſtanzen wie bei der jebigen Fleiſchkoft, bei Nochen aber, d. h. bei einer bisher viel zu

auch 4 Regimentern. Italien beſigt gegenwärtig 22 Regimenter wenig gewürdigten und darum ſehr billig notirten wohlſchmeckenden Cavallerie, jedes mit dem Stabe 6 Escadrons und 1 Depot, im Ganzen 132 Escadrons. Auch dieſe im Verhältniß nicht zahlreiche

Fiſchart, ſogar noch weit darüber. Der Fettgehalt der Fiſche im Allgemeinen iſt ſehr verſchieden,

Waffengatfung wird vermehrt werden . In allen 22 Regimentern

die für die Truppenkiiche verwendbaren Seefiſche gehören ſämmtlich

iſt der Soldat mit einer Mustete und außerdem bei den erſten

zu den fettarmen . Ein richtiger Geſchmack hat uns daher von ſelbſt

10 Regimentern mit Lanze und Säbel, bei den übrigen 12 Regi: darauf geleitet , daß die Brühe (Sauce) für dieſe Seefiſche eine mentern bloß mit dem Säbel bewaffnet. Die Chargen haben ſtark fetthaltige ſein müſſe. Säbel und Nevolver-Piſtolen. Der Säbel iſt am Sattel befeſtigt. Die bekannte Erſcheinung, daß die Sättigung nach dem Ge Genie - Corps. Dieſe Waffengattung beſigt 4 Negi- nuſſe von Seefiſchen nicht ſo lange vorhält wie nach anderem menter, jedes mit dem Stabe und Compagnien verſchiedener Spe: Fleiſche, beruht auf dem Mangel des Fiſchfleiſches an underdau cialität. Das 1. und 2. Negiment beſigt je 14 Sappeur- Com : lichen und darum werthlojen Proteïnſtoffen, ſie iſt alſo ein Beweis pagnien und je 1 Train - Coinpagnie. Das 3. Regiment hat 4 für die Leichtverdaulich feit der Seefiichipeije. Das gewohnte Sättig Sappeur-, 6 Telegraphiſten-, 4 Eiſenbahn- und 2 Train-Compag- keits -Bedürfniß geht dem Soldaten aber dennoch nicht verloren,

nien. Das 4. Regiment beſigt 8 Pionier-Compagnien, 2 Lagunen : weil er die doppelte Gerichtsmenge an Fiſchfleiſch und mehr und 4 Train - Compagnien.

empfängt. Ueber den hohen Werth der Fiſchnahrung für den Menſchen

Es beſtehen ſomit im Ganzen 60

Genie- Compagnien , von denen 32 Sappeur:, 6 Telegraphiſten-,

4 Eiſenbahn-, 8-Pionier-, 2 Lagunen- und 8 Train -Compagnien. berufe ich mich ferner auf die Urtheile der als Autoritäten bekannten Ade Genie-Truppen und Genie: Corps ſind mit kleinen Musketen

Nahrungs-Phyſiologen Profeſſor Dr. Hofmann in Leipzig und Profeſſor Voit in München. Hoffentlich werde ich binnn Kurzem im Stande ſein , ein ſpecielles von mir erbetenes Gutachten des

bewaffnet. (Schluß folgt.)

einen dieſer Herren vorzulegen .

1) Kochgeräthe. Obwohl ſich der friſche Seefiſch im

für alle Zubereitungsarten trefflich eignet , ſo wird doch nur auf das Kochen zu reflectiren für die Truppentüche Die Einführung der Seefiſche in die Truppen - Küchen. Allgemeinen 1

Derſelbe Herr pla z mann empfiehlt ferner nachſtehende Anweiſung für die Zubereitung von Seefiſchen in den Truppen

ſein , weil das Braten und die Fritüre init den geringen Mitteln dieſer Rüche ſchwer zu Stande zu bringen ſein werden. Die Zu bereitung geſchieht am zweckmäßigſten für jede Compagnie (Schwa:

Küchen :

dron) einzeln nach einander in demſelben Reſſel. Zu beſchaffen.

(Schluß.)

Vorbemerkung. In dem trefflichen Werke Rönig's über

iſt hierzu ein ſiebartiger Einſatzkeſſel mit zwei beſonderen, ebenfalls

die menſchlichen Nahrungs- und Genußmittel (Berlin , 1880) finden wir einige Angaben über den Gehalt einer Reihe von Nahrungs-

ſiebartigen Einſätzen. Dieſer Reſſel wird während des Rochens

mit einem der Einſätze, welcher die Fiſche enthält, in den gewöhn: mitteln an den eigentlich nährenden , 8. h. fleiſchbildenden Stick lichen, mit dem Rochwaſſer gefüllten Fleiſchkeſſel geſtellt . Während 1

ſtoff -Subſtanzen; hiernachenthält deren in Procenten: das fette Fiſche garkochen, wird derzweite Einſatz mit Fiſchen Rindfleiſch 16,93 , das mittelfette 21,39 und das magere 20,61 ; die und kann dann gleich an die Stelle des mit den fertigen gefüllt Roch 1

dagegen von den Seefiſchen : der Schellfiſch 17,09 , die Scholle | ſtücken herausgenommenen erſten gebracht werden . 17,98 und der Kochen 24,03. Mithin ſtehen dieſe Fiſcharten dem Für ein Bataillon (Cavallerie-Regiment) genügt ein ſolcher

Rindfleiſche an Nährwerth faſt völlig gleich, oder übertreffen das

| ‫ܘ‬Reſſel, da das Garfochen ſtets in derſelben

Flüſſigkeit geſchieht

Offiziere und Soldaten des Englijden Heeres treu geſdildert bat ; er

Tage nicht überſchreiten kann. Er wird von zwei Soldaten ober einem

wird ihn zu den glänzenden Mittageſſen (.,Meß " ) begleiten, bei denen ein Regiment in Bezug auf Lurus mit dem andern wetteifert und man dennoch ſich ſehr langweilt. Die Engliſchen Offiziere, welche früher nur zu oft unverbeſſerlidhe Trunkenbolde waren , ſind heute -- wenig wenig: ſteno in großer Zahl —- in das entgegengeſepte Uebermaß gefallen, fie trinfen Waſſer und halten ihren Soldaten Vorträge über die militä :

Soldaten mit ſeiner Frau unterſtüßt; denen 2 Schillinge bewilligt werden .

Der Engliſche Soldat darf ſidi verheirathen , wenn er dient, ſelbſt | zwiſchen den Haushaltungen, welche erlaubt und denen, die es nicht ohne Erlaubniß ſeiner Vorgeſeßten , allein man macht einen Unterſchied ſind. Wehe den letteren , wenn das Bataillon, dem der Ehemann

tiſden Gegenſtände der Bibel ! Frömmigkeit iſtfür jedes Mitglied || angehört, die Garniſon wechſelt oder nach den Colonien geſandt wird!! des Engliſchen Heered obligatoriſch. Wenn dank dieſer Verpflidiung Elend und Proſtitution find das Loo8 derarmen Frau , welche ihr die religiöſe Heuchelei fidh mit Uebermacht entwidelt, ſo iſt doch auch Mann verlaſſen muß, und der die Heeres-Verwaltungnicht die geringſte ein in Bezug auf Vernunft und Nächſtenliebe hochwichtiges Ergebniß Unterſtüßung darbietet. erreicht worden : ſeit 40 Jahren iſt nämlich das Duel, das font jo

Die Unteroffiziere haben ein unbeſchränktes Recht zur Ebe:

häufig vorkam ,vollſtändig aus dem Gebrauche des Engliſden Heeres fæhließung, ſie ſindnur gehalten, ihrem Truppenführer davon An verſchwunden. Jeder Offizier, welcher ſich herausnehmen würde, an zeige zu machen. einem Kameraden ſich ſchwer zu verſündigen , würde aus dem Heere entfernt werden. Die Clubs

Das Capitel , welches Herr Hector France der Organiſation

der Militär- Shulen Woolmich und Sandhurſt widmet , iſt höchft ---

dieſe weſentlich Engliſche Einridhtung

find

intereſſant; man erkennt daraus beſonders die gewiſſenhafte Art , mit

ſehr zahlreichin der Armee, die Londoner haben wahrePaläſte. Die welcherdie Pogramme der Aufnahme-Prüfungen verfaßt werden.Die Soldaten habenin ihren Cafernen Bereinigung8- und Lehrſäle, die Beilagen, welche von dem Verfaſſer dem Ende ſeines Buche beigefügt Unteroffizierehaben „Meg“, und Anſtalten bie Einrichtung gleichfalle merkwürdige Auffdlüſſe. iſt weit beſſer als ihre die der ähnlichen in der derCantinen Franzöſiſchen find, geben Wir ſind der Anſicht, daß man nicht beſſer, ale biet der Ver 1

n

Armee. Sieverkaufen nur Wein, Bier und Colonialwaaren, Spiri tuofen ſind von ihnen verbannt, die Einkäufe werden inBezugauf die Eigenſdaften der Eßwaaren ſtrenge überwacht und von einer Com: miffion von Offizieren und Unteroffizieren gemacht. Der Vorſteher ber" Cantine, gewöhnlid ein penſionirter Sergeant , erhält für den Berkauf der Waaren nur eine Solberhöhung, welche 6 Sdilling am

faſſer gethanhat,d. 5. mit nicht größerer Unparteilichtetund Genauig teit die Organiſation und Thätigkeit der Engliſcßen Armee ſdilbern kann. Sein ſehr gediegenes Buc inanziehender Form gehört zu denen, welche in allen unſeren Militär - Bibliotheken einen Plat vers dienen. "

437 : 1

und nur ſo viel an Zeit beanſprucht, als eine Compagnie (Schwa: zerlaſſene Butter. Eine Zugabe von etwas Mehl iſt ebenfalls 自

dron) zur Verausgabung gebraucht. Es kann alſo für eine Com : pagnie (Schwadron ) immer neu gekocht werden, während die andere am Tiſche fißt , ſo daß nicht viel mchr wie eine Stunde zur Ab-

ſpeiſung eines Bataillons (Cavallerie - Regiments) mit Seeftichen .

bei nur einem verfügbaren Kochfeſſel mit Einſätzen erforderlich iſt. 2) Vorbereitung des Fiches . Eine ſolche iſt in feiner

Weiſe erforderlich , der Seefiſch wird nicht abgeſchuppt , ſondern Eisverpackungg geliefert. In völlig kochfertig und ausgenommen in Eisverpadun letzterer muß er, ſo weit möglich, bis unmittelbar vor dem Kochen aufbewahrt werden. Er wird auch nicht gewäſſert , oder kräftig abgewaſchen , ſondern nur vor dem Einlegen in den Keſſel ober: Flächlich mit klarem Waſſer abgeſpült und mit Hilfe eines Hacke: 1

ity

TS

beiles in einpfündige Portionen zertheilt.

Beptere Operation er:

fordert wenig Uebung, wird vielmehr von jedem Menagekoch leicht nach dem Augenmaße ausgeführt, da die Fiſche an Größe und Tu .

awa

Gewicht ihm raſch unterſcheidbar erſcheinen . 3) Das Rochell. Geſchicht im Waſſer, welchem etwa 9

erwünſcht.

Die neueren , bei Verſuchen von verſchiedenen Truppentheilen gewonnenen Erfahrungen haben ergeben , daß die Fiſche bereits

innerhalb 8—10 Minuten nach der Einführung des Einſafkeſſels mit den Fiſchen in das fochende Waſſer des Fleiſchkejjels gar ge= worden sind.

Der mit zwei Bügeln verſehene Einſajfeſiel paßt in der : er forderlichen Weiſe in den jegt in allen größeren Preußiſchen Caſerne ments vorhandenen Fleiſch - Dampfkeſſel. Dainpffeffer

men Beſchidung

Er reicht aus für eine

bis zu 80 Kilogramm Fiſche, ſelbſt wenn er in ſeinen

Dimenſionen noch etwas kleiner gehalten wird .

Es empfiehlt ſich, die hier angegebenen Bügel durch 4 kleine, an einein Ninge zujainmentlaufende Betten mit je einem Carabiner: hafen am anderen Ende zu erſetzen , damit der ganze Aufzug Apparat während des Rochens leicht entfernt werden kann . Will

man die beiden anderen Einjätze ſparen, die nicht unbedingt nöthig ſind, io genügen 2 Stück des oberen Reſſels vollkommen, um ein

bis 10 Kilogramm Salz per 50 Kilogramm Fiiche zugelegt ſind

ammunterbrochenes Rochen mehrerer Reſſel- Portionen hinter einander

und dauert etwa 15-20 Minuten. Der Roch wird ſehr raich zu prüfen lerrren, wann der Fiſch gar iſt. Daſſelbe Waſſer fann

zu ermöglichen . Um die Handhabung des Reſjelo leichter und ge

mehrmals benußt werden , nachdem man einen etwaigen Verluſt an Salz ergänzt hat. Ein kleiner Zuſchlag von Eſſig iſt em:

fahrloſer zu machen , iſt derjelbe mittelſt eines in den Ning der

Bügelfetten 311 zu befeſtigenden Taues ( nicht Rette) und einer an der Decke über dem Fleiſchfeſſel befeſtigten Nolle aus : und einzuheben .

Nach dem Vorſchlage eines der Herren Bataillons : Commandeure des 31. Negiments iſt es gut, an der Decke zugleich eine vom Herde bis etwa in die Mitte der Küche reichende Laufichiene an: :

pfehlenswerth .

4) Das Heraus nie hmen der garen Fiſche aus dem Keſſeleinſaß geſchieht init einer Kelle und zwar vorſichtig, um die Stücke nicht zu verleben . 5) Die Brühe (Sauce) oder Tunte.

zubringen , auf welcher die den Reifel tragende Rolle jeitwärts be

Am zweck

megt werden und ſomit der Keſſel leicht hin und her transportirt

mäßigſten und ſchmackhafteſten iſt eine Miſchung von zerlaſſenem

werden kann..

Schweineſchmalz oder Speck und etwas Nindertalg mit Moſtrich. (Der Fiſchienf hat ſich inzwiſchen durch Verzollung als zu theuer erwieſen .) Dazu kommt eine geringe Zugabe von Eſſig und ein wenig von dem Rochwaſſer. Der Mann empfängt etwa eine

Für jeden dieſer Reſſel genügen folgende Dimenſionen : 61 Centimeter Durchmeſſer , 40 Centimeter Höhe des Reſſels , 20 Cen : timeter Höhe der Fiſe . Der Preis für beide Keſiel nebſt einem Satz Bügelfetten, welche für beide Keſſel hinreicht, und einer Fiſch

Suppenfelle voll von dieſer Sauce zu ſeiner Portion.

Schöpffelle ſtellt ſich verzolt ab Hamburg auf 50 Mark. Hierzu mag noch erwähnt werden , daß es ſich empfiehlt, den

6) Die Z uſpeiſe. Als jolche iſt nichts lo zu empfehlen als die gefochte Kartoffel gelchält.

7) Gewürze und Zuthaten ſind nicht erforderlich. Etwas Peterſilie, oder im Sommer Schnittlauch , erhöht das anſehen

Leuten die Fiſch Portion, die Tunfe und die Kartoffels möglichſt getrennt auszuhändigen 1118 nicht ſo zu verabiolgen , wie es bei

und dient als Augenweide. Salz wird auf dem Tiſche voraus:

den andern Speiſen geſchieht: Alles in einem Epitapf zuſammen geſchüttet. Die Appetitlichkeit wird ſehr gewinnen , wenn aus

gelegt.

Menage oder Cantinen - Erſparniſſen Teller oder doch wenigſtens

.

Schlußwort . Nichts fann beſſer als die vorſtehende kurze 1 Tunke-Behälter beſchafft und verabfolgt werden .

und einfache Anweiung der Beweis dafür liefern , welch ' hoher Nang dem friſchen Seefiich unter den Volks-Nahrungsinitteln gebührt . Seine Beſchaffung iſt leicht wie ſein Transport und an

Als Fiſchkeſſel liefert 1. A. der Klempner und Mechaniker R. L. Snorr in Hamburg ( Admiralitäts -Straße 20) zum Preiſe von 50 Marf einen Einſatzkefiel nebſt Zubehör in jeder Größe,

keine Jahreszeit gebunden, ſein Nährwerth unbeſtritten, ſein Preis

für Fleiſchkeſſel zu benußen.

1

weit unter demjenigen der übrigen Fleiſchſpeijen, ſeine Zubereitung äußerſt einfach und auf das denkbar geringſte Zeitmaß beſchränkt, ſein Wohlgeſchmack und ſeine Leichtverdaulichkeit verbürgt . Ergänzungen hierzu vorbehalten. Nachtrag. Die Abſpülung der Fiſche muß beſonders kräftig ſein im Innern und an den Riemen. Beiin Zerlegen in Portionen iſt die Schwanzfloſſe zu ent: fernen , da ſich dieſelbe beim Kochen leicht erweicht und anhaftet. Das Einlegen der Kochſtücke geſchieht ichichtenweiſe; jede

findenden, von Ihren Ercellenzen , dem Herrn Kriegsminiſter von Preußen und dem Herrn Chef der Admiralität befürworteten Ver: ſuche zur Verwendung des friſchen Seefiſches zur Verpflegung der Mannſchaften , ſowie Bezug nchmend auf die von dem beeidigten Fiſch-Auctionator Herrn G. Platz m a n zu Hamburg den Truppen :

Schicht wird gehörig mit Salz beſtreut. Zur Bereitung von 50 Kilogramm Fijchen ſind, wie angegeben , 9 bis 10 Kilogramm

theilen zur Dispoſition geſtellte Roch Inſtruction , gebe ich mir die Ehre, den verehrlichen Menage-Commiſſionen die ergebene Anzeige

Salz zu verwenden ; was hiervon nicht zum Einſalzen der Schichten gebraucht wird, muß dem Rochwaſſer zugeſet werden , und zwar außerhalb des Einſatzes im Fleiſchkoffel, damit die Auflöſung ſchneller erfolgt.

zu machen, daß ich die Lieferung der in der genannten Inſtruction erwähnten , erforderlichen Einſat - Fiſchfejjel nebſt Zubehör übernehme. Dieſe Reſſel beſtehen aus zwei einander völlig gleichert, mit

Wird jedoch in demſelben Waſſer eine zweite Portion Fiſche gekocht, ſo darf das beim Einſatzen dieſer Fiſche erübrigte Salz natürlich nicht in das bereits ſalzhaltige Waſſer gegeben werden ;

Füßen und 4 Ningen zum Anbringen der Subketten verſehenen, fiebartig durchlöcherten Einſåteu , welche von ſtarkem, gut verzinntem Eiſenblech angefertigt und ſauber gearbeitet ſind. Jeder dieſer Ein

es bleibt mithin erſpart .

jäße reicht aus zur Aufnahme von 75–80 Kilogramın Fiich, und

1

1 1

Das beſte Fett zur Bereitung der Sauce bleibt natürlich

Letterer hat hierüber folgendes Rundſchreiben verſandt : „An die verehrlichen Menage Commiſſionen der Deutſchen Armee und Marine.

Anknüpfend an die zur Zeit bei vielen Truppentheilen ſtatt:

.

da die Zubereitung der Fiſche in dem einen nicht langer dauert

438

als die Vertheilung des fertig gekochten Inhalts in dem andern , so iſt ein faſt ununterbrochenes Kochen und die Abſpeiſung eines Bataillons in faum einer Stunde mit dieſen beiden Einjäßen leicht zu bewirken .

weſen, Batteriebau 2c. unterrichtet , zu welchem Zwecke 2 Chineſiſde und 1 fremder Inſtructor der Schulc zugewieſen ſind. 5) Gegen Sdiluß des 5. Jahres hat der Director auf Grund der periodiſchen Prüfungen dem Kaiſer die Claſſification der Eleven

Ich ſtelle dieſe Einſäßze in allen Größen , welche vorgeſchrieben

vorzulegen , welch' leptere nach ihrem Auftritte nach Wunſd die

werden , zugleichbleibendem Preiſe her , ſo daß jeder vorhandene

militäriſchen Studien fortjeßen , oder in's bürgerliche Leben zurüc:

Fleiſchkeſſel zur Aufnahme eines ſolchen Einſaßes geeignet iſt. Wenn mir keine Dimenſionen vorgeſchrieben werden , ſo liefere ich die Einſäße in Folgenden Abmeſſungen : Durchmeſſer 61 Centimeter, Höhe 40 Centimeter ohne Füße, Füße 20 Centimeter. Um die Handhabung dieſer Einſätze leichter und gefahrlojer zu machen, iſt die Anbringung einer Rolle in der Rüchendecke über dem Fleiſchkeſſel erforderlich. Ueber dieſe Rolle läuft ein Tau (nicht ſette), das in einem Ning endigt, in welchem die 4 Bügelketten bes ". Einjaşkeſſels zuſammenlaufen .

kehren können .

1

Nach dem Vorſchlage eines der Herren Bataillons: Comman-

deure des 31. Jnfanterie : Regiments iſt es gut , zugleich an der Decke eine vom Herde bis etwa in die Mitte der Küche reichende

N a dh richte n . Deutides Reid .

Darmſtadt, 11. Juli.

(Stellung Seiner Groß

herzoglichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Heiſen

zur Dispoſition und Tagesbefehl an die Großherzog lich Heſſiſche ( 25. ) Diviſion.] Seine Großherzogliche Hoheit Prinz Heinridy von Heiſen und bei Rhein , General der Cas ballerie und Commandeur der Großherzoglich Helſiſden ( 25.) Diviſion

iſt unter dem 7. 8. Mts, in Genehmigung ſeines Abſdiedsgeſuchs und unter Belaſſung in ſeinem Verhältniß à la suite des Königs:

Laufſchiene anzubringen, auf welcher die den Keſſel tragende Nolle

Huſaren - Regiments ( 1. Rheiniſches) Nr. 7 mit Penſion zur Dis

feitwärts bewegt werden kann .

poſition geſtellt worden.

Der Preis für das Paar Einſatzkeſſel nebſt einem Saße Bügelfetten und einer Fiſch - Schöpftelle ſtellt ſich ab Hamburg, ver

durch weldes Seiner Großherzoglichen Hoheit dieje Entſchließung mit:

zoût auf 50 Mart. "

Das Allerhöchſte Cabinetsſchreiben Seiner Majeſtät des Raiſers, getheilt worden iſt, dyließt mit folgenden Worten :

„ Bei dieſer Veranlaſſung finde ich Mich im Hinblick auf die von Eurer Großherzoglichen Hoheit in drei Feldzügen vor dem Feinde geleiſteten hervorragenden braven Dienſte bewogen , Eurer Großherzog

lidien Hoheit nachträglich den Orden pour le mérite zu verleihen. Ich wünſche durd dieſe Auszeichnung Eurer Großherzoglichen Hoheit

Verſdiedenes. Die Militärſchule zu Tientſin . In der Stadt Tientſin beſteht idon ſeit einigen Jahren eine dem dortigen See : Arſenale angeſchloſſene Marineſdule , deren Lehr: körper aus fremden und Chineſiſchen Profeſſoren gebildet wird. Im Laufe des Jahres 1886 wurde auf die Anregung des Vicefönigs be ſchloſſen, daſelbſt eine Militärſchule zu gründen , die ähnlich dem Fran

zöſiſchen Prytaneum organiſirt werden ſollte. Die Chineſiſchen Four: nale veröffentlichen nun die Aufnahme-Bedingungen , welde (nach dem Shangaïer Blatte „ Hu -pao " ) folgende ſind: 1 ) Die Militärjdzule zu Tientſin iſt zur Aufnahme ſolcher Söhne von Offizieren oder Standeeperſonen ohne Unterſchied der Heimathe -Provinz beſtimmt, weldic im Alter von 13 bis 16 Jahren ſtehen . Beim Einrüđen zur Concurrenzprüfung werden ſie ärztlich unterſuđit und haben auch ihre perſönliche Ehrenhaftigkeit , ſowie den Beſiß aller Elemente Chineſijder Erziehung nachzuweiſen . Die erſten 40 Aſpiranten (nad ihrer Würdigkeit) machen eine dreimonatlide Probezeit durch, mit dem Anſpruchsrechte auf Verpflegung und Unterkunft. Nad Ablauf dieſes Trimeſters werden die nicht genügend er: kannten Candidaten heimgeſdict, jene , welche befriedigende moraliſche und phyſiſche Eigenſaften zeigten , aber endgültig in die Schule auf genommen .. Auc Neiſekoſten zu und von der Schule trägt der Candidat. 2) Die Schüler find zu einer 5jährigen , durch keinerlei Urlaube oder derlei Begünſtigungen unterbrochenen Lehrzeit .verpflichtet ; fie Sürfen während dieſer Zeit auch bei keinem bürgerlichen Eramen cons curriren, oder ſich gar verheirathen. Im erſten Jahrgange erhalten alle

Meinen warmen Dank für die treue Pflichterfüllung und Hingebung zu beſtätigen, mit welchen Sie Mir und der Armee febr gute Dienſte geleiſtet haben, denen ich jederzeit in gnädiger Erinnerung eingeben! feint weróc.

Seine Großherzoglide Hoheit hat unter dem 9. 6. M16. nach : ſtehenden Tagesbefehl an die Großherzoglid Helſiſdye (25. ) Diviſion erlaſſen :

„ Ju lege hiermit das Cominando der Diviſion nieder , mit

dankbarem Herzen für die mir gewordene Auszeichnung und für die gnädigen Worte der Anerkennung aus dem Munde meines Allerhöchſtent Kriegoherrn. Der Wunſdy, welchen ich bei Uebernahme des Comman :

dos im Jahre 1879 ausgeſprodien, „ daß ein jeder an ſeiner Stelle mich in meinem Beſtreben unterſtüßeit mödyte , die Diviſion auf dem hohen Standpunkt der Ausbildung und Disciplin, jo wie ich ſie über :

11ommen , zu erhalten und weiter zu fördern “ , iſt in dönſter Weiſe in Erfüllung gegangen , und danke ich Ihnen Allen , den Herren Gc

neralen und Commandeuren, ſämmtlichen Offizieren, Sanitäts -Offizieren , Beamten ,1 Unteroffizieren und Manndaften aus aufrichtigem Herzen für das mir entgegengebradyte Vertrauen , für die Ausdauer und das

unermüdlidze Streben, immer Höheres zu leiſten. Jeder , fer mit

Leib und Seele Soldat und der den Kriegerſtand zu ſeinem Lebens: beruf erwählt hat, wie idy, wird es verſtehen , daß ich mit dwerent

Herzen Abſchied nehme von meiner Diviſion , von Ihnen Atlen .

Lebt wohl, Kameraden ! Jo ideide mit dem Nuf : Hod lebe Seine Majeſtät unſer hehrer Kaiſer ! Hody lebe Seine Königlicje Hoheit unter geliebter Großherzog !

(gez.) Heinrid Prinz von Heſſen .“ Frankreidi.

{P.) Paris , 11. Juli . [Beſtimmungen für die große Parade. — Militäriide Straferlafie für den National : Feſttag .)

Aud in dieſem Jahre wird an dem National- Feſttage

Schüler gleidhmäßig 3 Taëls (22 Francs ) monatlich , welcher Sold

- 14. Juli – eine große Parade der Truppen der Pariſer Gar:

in den höheren Claſſen nach den Verdienſten des Eleven angemeſſen

nijon und aus Umgegend ſtattfinden , wozu bereits die Anordnungen vom

erhöht wird.

in Gegenwart des Präſidenten der Republik vom Kriegeminiſter ab

.

Kriegsminiſter, General Ferron , erlaſſen ſind. Die Parade wird 3) Während der 5 Studienjahre wird den Schülern nur im Fale des Abſterbeng ihrer natürlichen oder Adoptiv - Eltern ein den

religiöſen Gebräuchen entſprechender Urlaub zur Verſehung des Trauer: dienſtes ertheilt.

4) Die erſten 3 Jahre ſind dem Studium der nationalen Ge: ichidyte , der Ciaſſiker , der Arithmetik u. a. m. gewidmet , welchen

genommen werden und auf dem Felde von Longchamps um 4 Uhr Nachmittags ſtattfinden. Folgende Truppen werden an derſelben Antheil nehmen :

Die Schule der Offiziers-Zöglinge von der Artillerie und dem Genie-Corps, die Schule von St. Cyr, unter dem Befehl des Oberſt Tramond

Das erſte Treffen ſoll folgende Truppentheile umfaſſen : Gen

jeneder fremden Sprachen, Aſtronomie, Topographie, Geographie darmerie, republicaniſdze Garde, die Sapeur-Pompiers, 16. Feſtungs und Naturgeſchichte parallel laufen . Während des 4. und 5. Jahres Artillerie-Bataillon, 1. Genie-Regiment ( General Thibaudin) und werden die Schüler im Gewehr- und Geſchüß:Erercieren, im Sdyieß

5. Infanterie- Diviſion (General Launay) .

.

1

439 Das zweite Treffen wird beſtehen aus der 8. Infanterie: Diviſion .

(General Bonnet) und der 10. Infanterie:Diviſion (General

Im Gangen macht die erſte Lieferung einen vortheilhaften Ein:

drud. Daß es aber wohl beſſer wäre, ſchon der Einheitlichkeit der Faſſung wegen , die Bearbeitung des Tertes nur einzelnen Händen

Deffis). Die Artillerie umfaßt die 19. Brigade und 2 Batterien der

1. Cavallerie:Diviſion , unter dem Befehl des Generale Greriet.

anzuvertrauen , als ſie verſchiedenen Federn zu überlaſſen, möchte taum zu bezweifeln ſein.

Der Train (19. und 20. Escadron) wird von Oberſt-Lieute nant Chauſſade befehligt werden .

Die Cavallerie wird unter dem Bejehl des Generals Greſſot

Neue Militär - Bibliographie.

vier Treffen bilden. Erſtes Treffen : Escadron der Special-Militär: ſchule, 1 Escadron von der Gendarmerie , 3 Escadrons der republi- | Anciennetäts -liſte, vollſtändige, der Offiziere d.deutſchen Reichs-Heeres u. der kaiſerl. Marine, m. Angabe d. Datums der Ernenng. zu den frü kaniſchen Garde. Zweites Treffen : 11. und 18. Jäger - Regiment heren Chargen, ſowie Formation u. Dislocation der Armee, nach den ver: ( General Napp). Drittes Treffen : 14. und 16. Dragoner : Negiſchiedenen Waffengattgn. zuſammengeſtellt u. hrsg. v . Major 3. D. G. W. ment (General Caſta nier). Viertes Treffen : 3. und 6. Cüraſſier: 4 Abthlgn. 30. Jahrg. Mit Anh: Vollſtändiges Verzeichniß der activen .

:

Regiment (General Baillod). Auch ſonſt wird der National-Feſttag , der 14. Juli, in glän

Sanitäts -Offiziere d. deutſcheu Reichsheeres u. der kaiſerl. Marine. 6. Jahrg. 4. (226, 45, 40, 16 u. 40 S.) Burg, Hopfer. 6 M. 25 Pf. Inhalt: 1. Die Offiziere der königl. preuß. Armee. 30. Jahrg. Mit

zender Weiſe gefeiert werden. Auf Antrag des Kriegeininiſters hat

Anh.: Sanitäts- Offiziere. (226 u . 40 S.) 4 M.75 PF.; m. den Marine

bereits der Präſident der Republik verſchiedene Straferlaſſe oder Straf: ermäßigungen für verurtheilte Militär:Perſonen angeordnet. Die Zahl dieſer Gnadenerlaſſe beträgt nach einer Mittheilung des Avenir militaire " nicht weniger als 1148 .

Offizieren (50 S.) 5 M. 50 Pf. 2. Die Offiziere der königl. bayer. Armee. 19. Jahrg. (45 S.) 1 M , 25 Pi. 3. Die Offiziere des

11

XII . [kgl. ſächſ.] 11. XIII. [kgl . württemberg.]Armee-Corps. 19. Jahrg. (40 S. ) 1 M. 25 Pi.

4. Die Offiziere der kaiſerl. deutſchen Ma

rine. 30. Jahrg. ( 16 5.) 50 Pf. – Anh.: Die activen Sanitäts Offiziere, zuſammengeſtellt v . Ob.- Stabsarzt Dr. I. 6. Jahrg. (40 S.) 1 M.

Ergänzungen zum Dienſt-Neglement f. das f. f. Heer, 1. Thl. [ 2. Aufl.

d. Reglements vom J. 1873] in ſeiner Anwendung auf die k. f.Landwehr.

K r it i k . Dag Deutſche Meer in Einzeldarſtellungen, herausgegeben von V. Laverren 3 . Lieferung 1. Die Ulanen . Zeichnung von H. Goetze , Tert von Victor Laverren 3.

Berlin , Verlag von 3. . V. Laverrenz. Fol. Preis 1 Mr. [R.] Hier liegt uns der Anfang eines neuen großen illuſtrirten Werks über das Deutſche Deer vor , welches das Reichsheer in Einzel: darſtellungen in Wort und Bild vorführen will .

geleitet , welches eine Huldigung für den Kaiſer Wilhelm enthält, jedoch über den Plan des Unternehmens ſelbſt nichts ſagt. Dagegen finden ſich auf der Rüdjeite des Umſdylags einige Angaben hierüber, denen wir Folgendes entnehmen . Hiernad) liegt es im Plan der Verlagshandlung, ſämmtlidie Waffengattungen der Deutſchen Armee in Bild und Særift an unſeren Augen vorbeiziehen zu laſſen. „ Es handelt ſich hierbei nidyt nur um die künſtleriſche Ausführung der einzelnen Bilder, deren jedes mit dein

beigefügten Tert ein für ſid) abgeſchloſſenes Ganze bilden ſoll, ſondern auch um die abſolute militäriſche Richtigkeit des Dargeſtellten, welches

ſich bis auf die kleinſte Schnalle und das ſcheinbar unbedeutendſte charakteriſtiſche Merkmal correct erweiſen ſoll .“ Von dem erläuternden Tert iſt noch beſondere geſagt , daß er intereſſante Einzelnheiten des Dienſtes und geldsidytliche Erinnerungen

vor Augen (? ) führen “ ſoll.

30 Pi.

Jahresberichte üb. die Veränderungen u . Fortichritte im Militärweſen. XIII. Jahrg.: 1886. Unter Mitwirkg. der Oberſten v . Bentivegni, Kriebel, Müller ac. hrsg. von Oberſt 3. D. H. v . Löbell. Ler.- 8. (XIX , 586 S.) Berlin, Mittler & Sohn.

9 M. 50 Pf.

Inſtruction zur Führung d . Grundbuches F. die Perſonen der f. k. Land

Das Werk wird durch ein kurzes Wort „zum Eingang“ ein

1

Genehmigt mit den allerhöchſten Entſchließgn. vom 30. April u. 2. Mai 1887. 8. (20 S. ) Wien, Hof- u. Staatsdruckerei. 20 Pi. Hülfsbuch zum Betriebe d. Turnens u . d . Bajonettfcchtens F. Difiziere u . Unteroffiziere der deutichen Infanterie. Von v. S. 14., nach den neueſten Vorſdıriften vollſtändig umgeänd. Aufl. 32. (41 S.) Nordhauſen, Koppe.

Das ganze Werk wird in zwangloſen

Heften erſcheinen , jede Lieferung iſt für ſich abgeſdhloſſen und einzeln

wehr. (Landesſchüßen .] gr. 4. (56 S.) Wien, Hof- u. Staatsdruckerei. 1 M. 60 Pf.

Sinaff, Ob.-Lieut. a. D. Arth ., die Belagerung der Feſtung Luremburg durch die Franzoſen unter Maréchal de Créqui im J. 1684. Ein Bei trag zur Geſchichte der Feſtg. Luremburg. Mit e. Marte. gr. 8. (70 S.) Luremburg, Heinge. 1 M.

Krieg , der deutſch - däniſche ,1864. Hrsg. vom Großen Generalſtabe, Ab theilg. f. Kriegsgeſchichte. 2. Bd . Mit 9 Plänen , 4 Skizzen in Steindr, u. 5 Tertſkizzen . gr. 8. (VI u . S. 385—774 u. Beilagen S. 107 – 295.) Berlin , Mittler & Sohn.

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Laverre 11z, Vict., das deutſche Heer in Einzeldarſtellungen . 1. Lfg . Die Ulanen. Zeichng. v . H. Goeke. Mit Tert v . v. 2. Fol. (6 S.) Berlin , Laverrenz.

1 M.

La verrenz, Vict., der Flankierbaum . Die erſte Inſtruktionsſtunde. Zwei Hilmoresken aus dem Soldatenleben. Mit Zeichngn . v. G. Brandt. Ler. -8. ( 38 S. ) Berlin , Laverrenz. 50 Pf. Leendertz , San. - Offic. Dr. Willem , die Evacuation v. Kranken u . Verwundeten im Kriege. Mit 2 lith . Taf. gr. 8. (39 S. ) Wien , Safár.

1 M. 80 Pf.

Mittheilungen d. k. k . Kriegs - Archivs. (Abtheilung f. Kriegsge schichte .] Hrsg. v. der Direction d. k. k. Kriegs- Archivs. Neue Folge.

1. Bd. Mit 4 Taf. gr. 8. ( IV, 334 u. Kriegschronik 3. Thl. 40 š.)

täuflich.

Wien , Seidel & Sohn. 7 M.

Das erſte Heft beſchäftigt ſich mit den Ulanen . Wir haben gegen dieſe Wahl nicht das Mindeſte einzuwenden , ſind dody die Illanen beſonders im Deutſch- Franzöſidyen Kriege von 1870,71 oft die Bahn brecher und Pfadfinder für die nadyrüdenden Deutſden Heere geweſen ,

und war doch das erſte Deutſche Opfer jenes Feldzugs ein Ulan vom Rheiniſchen Úlanen - Regiment Nr. 7 ( ießt in Saarburg, früher in Saarburg ſtehend ). Der Tert, der flott geſchrieben, jedoch mehr eine Plauderei als ſtreng geſchichtlichen oder wiſſenſchaftlichen Inhalts iſt, 2

Monteton , Otto v., freimüthige Betrachtungen e. alten Kavalleriſten . 8. (VIII, 231 S. ) Hannover, Schmorl & v . Seefeld. 3 M. Neubourg, Herm ., die Dertlichkeit der Varusídılacht m . e. vollſtändigen

Verzeichniſſe der im Fürſtent. Lippe gefundenen römiſchen Münzen. gr. 8. Detmold , Meyer. 1 M. 20 Pi. Paris , Gen.-Maj. a. D. F. A., das reglementsmäßige Grerziren im Trupp, in der Compagnie u. im Bataillon, nach dem Neu-Abdruď d. Grerzir ( VI, 70 S. )

I

entſpricht dem Zwecke, auf die Mafie des Publicums zu wirken. Ein vortreffliches Bild des Ulanen , gezeichnet von Hans

Reglements f. die Infanterie vom 1. März 1876 u . den Beſtimmgn ., betr. die Ausbildg. der Jäger 11. Schüßen vom 18. Juni 1868 , ſowie unter Berücjicht. der bis zum 1. Apr. 1887 zum Reglement ergangenen Ab ändergn. bearb. u. m . Anmerkgn. verſehen. Mit 52 in den Tert gedr. Holzſchn. 3., neu bearb. u. verm . Aufl. gr. 8. ( X , 166 S.) Gera,

Goebe und tedynijd jehr gut vervielfältigt , dient zur Erläuterung, außerdem ſind einige Ausrüſtungsſtücke des Ulanen – Lanze , Czapka,

Tanera , Hauptm . C., ernſte u . heitere Erinnerungen eines Ordonnanz Difiziers im Feldzug 1870/71. (IV, 221 S.) Nördlingen, Beck. 1 M. 80 PF.

1

Reiſewiß . 2 M.

Revolver, Säbel, Epauletten 2c . - als Holzſtock an die Spişc des Tertes geſtellt.

Wir wünſchen dem Werke eine gute Aufnahme und möglichſt regelmäßige Fortſepung .

Von den verſchiedenen Waffengattungen iſt

hierfür die Cavallerie in Ausſicht genommen ( das nächſte Heft jouzunächſ eine tDarſtel lung der Cürajſiere aus der Feder des bekannten Oberſt - Lieutenants a. D. Hermann Vogt bringen ); weiter foll die Artillerie und Infanterie folgen, worauf die Bayeriſdhen , Säd): .

fiſchen und Württembergiſchen Truppen an die Reihe kommen werden. Die Mittheilung eines genaueren Plans wäre allerdings erwünſcht.

Unter der Preſſe. Verdy du Vernois, Gen.- Lieut. J. v., Studien über Felddienſt, auf Grund der Felddienſt- Ordnung vorn 23. Mai 1887. 1. Heft, Marſch ſicherung durch ſelbſtändige Cavallerie u. Vorpuſten derſelben. Mit 1 Karte. ( Berlin, Mittler & Sohn .)

Blocqueville , M. de, le maréchal Davout. (Paris, Perrin & Cie.)

.

440

A nz eigent. Im Verlag von Eduard Zernin in Darmstadt sind u . A.

In meinem Verlage ist so eben erschienen und in allen Buch- 1111 handlungen zu haben : n

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Zweiundſedjzigfter Jahrgang. No. 56.

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Die Adg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgang 24 Mark, des einzelnen Viertel-

jahrs bei nur1/4jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

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1887.

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer richten , literariſche zc. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Aufſäte.

Das Stalieniſche beer. (Schluß .) - Die Repetir - Gewehre.

Verſchiedenes. Nochmals der Gebrauch von Fremdwörtern in der Militär -Sprache.

Nachrichten . Deſterreich - Ungarn. ( Das Landſturm - Geſep und die Dienſtpflicht der „ losgekauften “. ] Belgien. [Ablehnung der perſönlichert Wehr Gegen pflicht durch die zweite Kammer.] , Großbritannien. (Berathungen des Unterhauſes über Erſparungen der Heeres-Verwaltung. wärtiger Stand der Gewehrfrage.] Kritit. Der Deutſch - Däniſche Krieg von 1864, herausgegeben vom großen Generalſtab, Abtheilung für Sriegsgeſchichte, 2. Band. Feuilleton. Jubiläumsbriefe aus England. II. Zur Beſprechung eingegangene Schriften . - Allgemeine A 113 eigen. in's

Bas Italieniſche Heer. (Schluß .)

Italien gedenkt im Bedürfnißfale daſſelbe zu thun, und zwar weil daſſelbe das Bedürfniß fühlt , ſogleich bei Eröffnung cines Feld

Nachdem mir die combattanten Waſſen beſprochen haben, wollen wir nun einige andere Corps und Inſtitute erwähnen, welche zur Vorbereitung und Mithülfe ihrer Action im Kriege

zugs mit ſtarken Kräften in die Action zu treten . Seine Land wehr beſißt Soldaten , die 3 Jahre effectiv in der Armee gedient haben, und denen ſomit eine beſondere Kriegstüchtigkeit zugeſprochen

Das Gendarmerie- Corps umfaßt 12 Legionen, mit Ein:

werden kann. Die Landwehr fann, wie geſagt , 150 000 Mann

1

1

offene Fels qußerhalb der Grenzen des Reiches geführt.

mirken .

jaluß einer Legion von Zöglingen (Adievi) iſt dieſelbe jonach in's Feld ſtellen und befißt eine mehr als zureichende Erlaßreſerve. Dieſelbe beſitt 90 Bataillone Linien - Infanterie, in 30 Negimentern

22 000 Mann ſtarf , von denen ein Theil im Kriege nicht nur zum Polizeidienſte, ſondern auch zu Wach: und Führerdienſten in 1

formirt, 13 Bataillone Schüßen (Berſaglieri) , 22 Alpen -Compag

den Hauptquartieren verwendet wird, ſo daß in Folge dieſer Dienſt: nien, 12 Brigaden Feld-Artillerie, jede zu 3 Batterien, im Ganzen leiſtung der ohnedies ſchwachen Cavallerie kein Abgang erwächſt. 36 Batterien mit 288 Geſchüßen ; ferner eine ſpecielle Brigade für Der Dienſt des Genie - Corps wird geſichert von 6 Territorial-

Sicilien mit 3 Batterien und 1 Train- Compagnie , 12 Artillerie

Commanden, 19 Territorial-Directionen und verſchiedenen Com- Train- Compagnien, 25 Compagnien Feſtungs-Artillerie, 2 Com Artilleriemanden und Sectionen derſelben Waffengattung. Der Artillerie

pagnien Feſtungs-Artillerie für die Inſel Sicilien, 4 Gebirgs -Bat

dienſt hat 6 Territorial- Commanden , 14 Territorial- Directionen und verſchiedene Local- Commanden. Der Sanitätsdienſt zählt 12

terien, 14 Sappeur: Compagnien, 2 Mineur:Compagnien, 3 Com pagnien Pioniere, 4 Compagnien Genie- Train, 12 Sanitäts- und

1 1

Sanitäts-Directionen und 12 Compagnien Sanitäts- Truppen . Im 12 Proviant-Compagnien. Rriege beſitzt jede Armee 15 Feldſpitäler , und jeder Truppenein-

Zuleßt beſigt ftalien noch die Specialmiliz der Inſel Sar

heit iſt eine gewiſſe Anzahl von Krankenträgern zugewieſen. Der dinien, die 9 Bataillone Linien - Infanterie, 1 Bataillon Berſaglieri, Proviant- und Geräthedienſt wird geregelt von 12 Directionen 2 Batterien Feld -Geſchütze, 2 Sectionen Feſtungs-Artillerie, 2 Train: des Commiſſariats und von den Sectionen für Bäckerei und Ma:

Sectionen, ' 1 Sappeur-Compagnie, 1 Escadron Cavallerie, 1 Sa

gazine. In Turin befindet ſich eine große Werkſtatt für MilitärGeräthſchaften. Drei Central - Magazine befinden ſich in Turin,

nitäts- und 1 Proviant- Compagnie umfaßt. Die Cadres der Landwehr ſind aus Offizieren der Reſerve , des zeitlichen Nuhe

Florenz und Neapel. DieControleiſteinem Reviſionsamteüber ſtandes (servizio auxiliario) und der Ergänzung zuſammengeftellt. tragen , daſſelbe revidirt das Material und die Rechnungen der Die Infanterie der Landwehr iſt vollſtändig mit Vetterli - Hinter Corps ,und reſidirt in Florenz. Don anderen Etabliſſements und Di ladern kleinen Ralibers ausgerüſtet. Die Artillerie hat Rrupp'iche Inſtituten , welche in der Stalieniſchen Armee beſtehen , wie dies Stahlkanonen Stahlkanonen von 9 Centimetern Centimetern.. Um die Mobiliſation zu er: bei anderen großen Armeen der Fall iſt, ſoll nicht geſprochen werden ; wir wollen nur von der Kriegsmacht ſprechen , die man beachten muß, wenn man die wahre Macht Italiens kennen will.

leichtern, wurden durch das letzte Militär-Geſeß die activen Cadres

um 80 Stabsoffiziere erhöht, welche zu Bataillons- und Regi: ments-Commandeuren für die Landwehr beſtimmt ſind, die im

Die der Landwehr entſprechende mobile Miliz wird mit Unrecht Vereine mit dem ſtehenden Heere im Kriege zu operiren be als Truppe 2. Linie bezeichnet:

Deutſchland hat dieſelbe zuerſt

rufen iſt.

.

442

Während die Hauptkräfte des ſtehenden Heeres und der Landwehr mit den Operationen im Felde beſchäftigt ſind , übernehmen die Beſaßungs-Truppen und die Territorial-Miliz ( Landſturm ) den Garniſondienſt und die Bewachung der Punkte im Innern . Die Beſaßungs-Bataillone, erſt kürzlich gegründet, ſind für den Krieg aus Soldaten der erſten Kategorien , welche den Militär-Diſtricten

betreffen die Artillerie. In der Organiſation dieſer Waffe wurde beobachtet, daß die Proportion von 80 Kanonen für jedes Armee: Corps ungenügend war , daß die Formirung der Batterien zu 8

Geſchüßen nicht die nothwendige Leichtigkeit und hinreichende Schnelligkeit der Mobiliſation garantirt , und daß endlich die be: rittene und Gebirgs=Artillerie für die beſtehenden Bedürfniſſe zu

angehören , formirt und hauptſächlich für den Garniſonsdienſt in

gering wäre. Es wurde deshalb beſchloſſen, die Zahl der beſtehen:

den Feſtungen und feſten Plägen beſtimmt . Die Territorial-Miliz umfaßt, wie geſagt, ungefähr 1 300 000 eingeſchriebene Soldaten, aber die Cadres ſind bloß für ungefähr

den Artilerie-Regimenter zu verdoppeln, die Batterien zu verinehren , die Train : Compagnien anders zu vertheilen und im Frieden 'die Adminiſtration , im Kriege die Mobiliſation und den Dienſt zu

350 000 Mann vorbereitet. Jedes Jahr werden Claſſen und Ab-

erleichtern. Die Wirkungen dieſer neuen Organiſation, wenn ſie voll

theilungen dieſer Miliz für kurze, die Offiziere für längere Zeit ſtändig durchgeführt ſein wird, werden folgende ſein . und auch für einen ſpecielleren Inſtructionscurs einberufen. Die Feld- Artillerie : 12 Regimenter Diviſions - Artillerie, Organiſation des Landſturms umfaßt : 320 Bataillone Linien- jedes nebſt dem Stabe aus 2 Batterie-Brigaden (8 Batterien zu Infanterie zu 6–4 Compagnien , 22 Alpenjäger -Bataillone mitit 6 Geldhützen ), 1 Compagnie Train , 11 Depot . -- 12 Regimenter 75 Compagnien, 100 Compagnien Feſtungs-Artillerie , 70 Genie: Artillerie für die Armee - Corps , jedeš nebſt dem Stabe qus 2 Compagnien , 12 Sanitāts- und 12 Proviant- oder Subſiſtenz- Batterie-Brigaden (8 Batterien zu je 6 Geſchützen )), 1 Brigade Compagnien. Die Territorial-Miliz iſt mit in Hinterlader umge- Train (2 Compagnien ), 1 Depot . So würde jedes Armee-Corps ſtalteten Gewehren bewaffnet.

96 Geſchütze beſigen. - Totale Ser Feld :Artillerie 192 Batterien

Wir haben auf dieſe Art im Allgemeinen die Organiſation ſämmtlicher Truppen der Italieniſchen Armee, wie ſie gegenwärtig beſteht, beſprochen ; dieſelbe wird in Folge des kürzlich vom Par:

mit 1152 Geſchützen und 36 Train -Compagnien.

lamente votirten Geſetzes in nelie Entwickelung treten . Schon ſeit

Berittene Artillerie : 1 Regiment , beſtehend aus dem Stabe, 3 Batterie -Brigaden (6 Batterien zu je 6 Geſchützen ), 1 Brigade Train (4 Compagnien ), 1 Depot. Jm Ganzen reitende .

einigen Jahren wurde die Frage der Waffengattungen zu Pferde lebhaft beſprochen und der Wunſch ausgedrückt, die Cavallerie und Artillerie zu vermehren nnd beſjer zu organiſiren. Die von dem Vorgänger des gegenwärtigen Kriegŝminiſters, General Bertole : Viale , über dieſen Gegenſtand den Kammern gernachten Vorlagen

Artillerie : 6 Batterien , 36 Gejchütze, 4 Compagnien Train.

wurden aus verſchiedenen Urſachen nicht erledigt .

mobiliſirt 207 Batterien mit 1242 Geſchützen und 40 Compagnien

Der neue

Kriegsminiſter machte ſofort dem Zögern ein Ende und legte der

Gebirgs =Artillerie : 1 Regiment mit dem Stabe , Batterie:Brigaden ( 9 Batterien ) und 1 Depoi. Sm Ganzen 54 Geſchütze.

In Ganzen wird alſo die Artillerie des ſtehenden Heeres

taTrain beſigen.

Die Feſtungs -Artillerie wird nach der neuen Or:

Kammer einen Geſetzentwurf vor , welcher auf kürzlich von einer

ganiſation 5 Regimenter haben , von denen 3 nebſt den Stäben

Coinmiſſion von Generalen der Italieniſchen Armee gemachten Vor:

je 12 Compagniert und 1 Depot, 2 nebit den Stäbert je 16 Com

1

11

ſchlägen baſirte , und in wenigen Tagen bewilligte die Scammer pagnien und 1 Depot beſitzen werden . Ales .

Die bedeutendſten in der Durchführung begriſſenen Neforinen

Iubiläumsbriefe aus England. II. *)

Im Ganzen 68 Coin

pagnien Feſtungs -Artillerie. Man hofft , daß das Wert noch vor dem Monat April 1888

101

Garde-Infanterie, auch mandier Linien -Regimenter , die dunklen Filz helme der meiſten anderen Infanterie - Regimenter und Jäger , die weißen Helme einzelner Regimenter , die eben erſt aus den Tropen

g der Schottiſchen zurüdgekehrt waren , endlich die ſeltſameKopfbedeckun [v. D.] London, 10. Juli. Um die Verſammlung einer ſo Hodland-Regimenter mit langen wallenden Federn , -- ſo recht paſſend zu

großen Truppenzahl in Alderſhot, wie ſie zu der großen Parade vom

9. Juli aufgeboten ward, nicht ungenußt vorübergehen zu laſſen, wurde auf der übrigen, eigenthümlich malerijden Tradit diejer Sdyotten. aud

Donnerſtag den 7. Juli ein Manöver mit gemiſchten Waffen feſtgelegt.

Kaum waren die Truppen in Stellung, ſo erſdien

jwon

in Begleitung Die General- Idee war die, daß eine von Weſten über Salisbury, der Herzog von Cambridge, der die Parade commandirte, eines glänzen Baſingſtoke und Winchfield vorrückende Armee mit ihren

des Lords Wolfeler , des Generals Biddulph und

Avantgarden - Corps nach einem Gewaltmarſch am Abend das Lager von Alderſhot in Beſitz genommen und ihre Vorpoſten auf dem linken

den Stabes. Mit General Sir Archibald Álijon und deſſen Stabe ritt er ſofort die Linie entlang, beſichtigte die Truppen und nahm

Ufer des Bladwater habe. Die Zahl der am Manöver betheiligten dann Aufſtellung mit ſeinem Stabe in Erwartung Ihrer Majeſtät. Truppen war nicht ſehr groß, weil die Miliz und die Freiwilligen nicht daran theilnehmen ſollten ; da jedoch mehr als 6 Cavallerie Von den Königlichen Zuſchauern erſchien zuerſt die Herzogin von Sie iſt die Wittwe des verſtorbenen jüngſten

US the spend youto

Albany zu Wagen.

der Königin. Der Prinz und die Prinzeſſin von Wales Regimenter, 7 Batterien und 16 Linien -Bataillone auftreten ſollten, Sohnes hatten gegen 1210 Uhr London verlaſſen und erſchienen nady der

ſo erwartete man einen außergewöhnlich glänzenden Manövertag. Das

Gefecht begann und endete mit Cavallerie-Kämpfen, in denen die Ca: Herzogin auf dem vallerie des Angreifers unterlag. Es wurde dieſem dadurch unmöglid),,

Paradefeld. Beim Derlaſſen des Zuges beſtieg

der Prinz mit ſeinem Stab und ſeinen Gäſten die bereit gehaltenen

die Uebergängezu erzwingen, und da der Vertheidiger keine Anſtalten Pferde, während die Prinzeſſin und die übrigen Damen in Wagen

madste vorzugehen, um dem Feinde das Lager wieder zu entreißen, 1o Plak nahmen. Der Prinz von Wales trug dieUniform eines Feld: kam man zu einem Stilſtand, der nach langſtündigem Warten mit marſchalls, feine Söhne, Prinz Albert Victordie Uniform eines dem Rückmarſch der Truppen und der Enttäuſchung der Zuſchauer Rittmeiſters der 10. Huſaren und Prinz Georg dieMarine-Uniform. endigte. Die Jubiläume : Parade am 9. Juli , wieder begünſtigt vom

Als Gäſte befanden ſich beim Prinzen von Wales zu Pferde die Könige von Sachſen und von Griechenland, der Herzog von Sparta,

ſchönſten Wetter, war ein großer Erfolg.. Alles ſtand pünktlich um 11 Uhr in Reih' und Glied , und das will viel ſagen , wenn 60 000

der Kronprinz von Portugal, der Prinz von Perſien und viele andere. Die Prinzeſſinnen Maud und Louiſe von Wales, die Herzogin von

Mannzum Theil mit der Bahn, zum Theil zu Fuß aus allen Himmels- | Teď und ihre Tochter waren zue Wagen bemerkbar. Punkt 11 Uhr fündigt ein Ranonenſchuß die Abfahrt der

gegenden auf engem Raum zuſammenſtrömen und erſt eine halbe

vorher noch eine inStaubgehüllte ſcheinbar unentwirrbare Königinaus ihrem Schlößchen bei Alderſhotzum Paradefeld an. Stunde Maſſe bilden. Wer Buntes liebt, deſſen Herz konnte ſich ſo recht an Eine Staubwolke bezeichnete den Weg der herannahenden Königlichen dem Anbliderfreuen ,alsdie Linien gegen 11 uhr ſichtbar wurden, Cavalcade,undkaumwaren die 50Sūüffeverhalít,als der Wagen

nachdem Ruhe in die Maſſegekommenwar undſich der Staub gelegt dasFeld" erreichte. Die Königin trug über ihre Schultern einen Batte. DemFremden fallen wohl ammeiſten die verſdiedenartigen leichtenweißen Shamt und hatte inder Hand einen weißenSonnen {qirm . Begleitet war ſie in ihrem offenen Wagen von den Prin: Kopfbedeckungen auf; da fah man die grimmigen Bärenmüßen der ſchirm n Chriſtian und Heinrich von Battenberg und hatte zeſſinne *) Vgl. I. in Nr. 53 der Allg. Milit.- 3tg. v. 0. 3.

है

-

443

vollſtändig vollendet ſein wird . Daſſelbe wird nach und nach und mit jener Vorſicht durchgeführt werden, welche dazu råth, nicht zu

Specialiſten , 1 Brigade (3 Compagnien) Train und 1 Depot. Das 4. Regiment hat nebſt dem Stabe 3 Brigaden (8 Compag

ſtark und auf einmal die Organiſation einer Waffe zu verwirren auf nien) Pioniere, 1 Brigade (4 Compagnien ) Ciſenbahn-, 1 Brigade die Gefahr hin , von den Ereigniſſen in flagranti betroffen zu (2 Compagnien ) Lagunens, 1 Brigade (3 Compagnien) Train werden . Indeſſen wird im laufenden Jahre die Errichtung von Truppen und 1 Depot. Das Totale des Genie: Corps der ſtehenden 48 Batterien größeren Kalibers und die Reduction der gegen- Armee umfaßt daher 74 Compagnien , von denen 43 Sappeur-, wärtigen Batterien von 9 -Centimeter- Geſchüßen von 8 auf 6 Ges 8 Pioniers, 4 Eiſenbahn-, 6 Telegraphiſten :, 1 Specialiſten-, (für ſchüße durchgeführt werden . Man wird auf dieſe Weiſe eine ab- aeronautiſche Manöver) , 2 lagunen- und 10 Train - Compag .

ſolute Vermehrung von 12 Geſchüßen für jedes Armee- Corps er:

reichen ; im December dieſes Jahres wird man in jedem Armee-

nien ſind.

Die Genie - Truppe der Landwehr umfaßt nach der neuen

Corps 10 Batterien 9:Centimeter-Geſchüße (60 Ranonen) und 4 " Organiſation 7 Brigaden (21 Compagnien) Sappeurs, 2 Com

Batterien 7-Centimeter:Geſchüße (32 Kanonen) haben, und wird lo pagnien Eiſenbahn - Truppen , 2 Compagnien Telegraphiſten , im Ganzen eine Vermehrung von 144 Geſchüßen bei den Armee Corps durchgeführt ſein . Von dieſen tranſitoriſchen Formationen wird daher die definitive Organiſation der Artillerie , die bis zum 1. Mai 1888 vollſtändig durchgeführt ſein wird , weniger ſchwer werden . Auch die Artillerie der Landwehr wird auf neuer

Baſis organiſirt werden und wird 14 Brigaden Feld- Artillerie zu

4

Compagnien Pioniere, 1 Lagunen : und 4 Train - Compagnien. Von anderen bemerkenswerthen, in dem neuen Geſetze enthal tenen Modificationen wollen wir noch anführen , daß die Alpen Truppen des ſtehenden Heeres in 7 Negimentern (22 Bataillonen ) mit 75 Compagnien formirt ſein werden . 1

Sehen wir nun , ob dieſe Italieniſche Armee , welche eine jo bedeutende Stärfe erreicht hat , in Folge ihrer Organiſation und

je 4 Batterien , 14 Compagnien Train, 36 Compagnien Feſtungs- Vorbereitung im Stande ſein wird, mit jener Raichheit in's Feld

Artillerie, 3 Brigaden Gebirgs - Artillerie zuje3Batterienbez zu rücken,die die moderne Kriegsführung erfordert. Voraußſchicken ſiben . (Totale Artillerie der Landwehr: 61 Batterien mit 366 wollen wir , daß in Italien der Kriegsminiſter den Generalſtabs Geſchützen .)

Chef der Armee zum Mitarbeiter zählt, deſſen Aufgabe es iſt, im

Was die Cavallerie des ſtehenden Heeres betrifft, io möglichen Geheimen Combinationen die Feldzugs - ,Pläne vorzubereiten und auf Baſis der welche die Penderungen in den inter

inodificirt das neue Militär- Geſetz ihre Organiſation nicht. Das

Negiment verbleibt mit je 6 Escadrons , dagegen wird die Zahl

nationalen Beziehungen hervorrufen können, die möglichen Kriege

der Regimenter von 22 auf 24 gebracht, welche in 9 Brigaden eingetheilt ſind. Im Ganzen 144 Escadrons.. Im Genie - Corps werden durchgreifende Modificationen vorgenommen werden , indem daſſelbe folgendermaßen conſtituirt

in Betracht zu ziehen. Der Chef des Generalſtabs ſtudirt auch die großen militäriſchen Fragen und giebt als ſolcher ſein Votum ab. Dieſe hohe Stellung wird gegenwärtig von General-Lieutenant Coſenz eingenommen , welcher die Reputation der höchſten Com : wird: 4 Genie- Regimenter, von denen 2 nebſt den Stäben ſich petenz beſißt. beſitzt. Er ſteht an der Spitze des größtentheils aus ſehr aus je 6 Brigaden (18 Compagnien ) Sappeurs , 1 Brigade (2 | jungen Offizieren gebildeten Generalſtabs, welche Offiziere, in den -

it

Compagnien ) Train und 1 Depot zujammenſetzen. Ein anderes | Kriegsichulen ausgebildet, mit rigoroſer Sorgfalt ausgewählt ſind Regiment umfaſst den Stab , 3 Brigaden Sappeurs (7 Compagnien), 3 Brigaden (6 Compagnien ) Telegraphiſten und 1 Brigade

und in dem Nute großer Tüchtigkeit und hoher Intelligenz ftehen ; man hoſit, daß der Generalſtab im Falle eines Krieges ſich glänzend

an ihrer Seite zu Pferde den Herzog von Connaught, den Prinzen Chriſtian und den Großherzog und Erbgroßherzog von Heſſen.

mit Freuden dieſen Tribut der Liebe und Ergebung an. Wenn je Ich während Meiner Regierung Gelegenheit hatte , Mein Heer zur Ers

Die Indiſche Cavallerie und eine Abtheilung der 18. Huſaren bildeten die berittene Leibwadie. Die Herzogin von Connaught und andere Damen folgten der Königin in einem anderen Wagen . Als die Königin den Punkt erreicht hatte, von wo aus ſie den Vorbeimarſch abnahm , ſpielten die geſammten Muſikcorps des 1. Armee- Corps die

füllung ſeiner Pflicht in irgend einem Theile der Erde aufzufordern , ſo hat es ſtets das Vertrauen gerechtfertigt und durch ſeine Tapferkeit und Selbſtverleugnung Mein und Meines Volkes Dankbarkeit geerntet,

erſten Takte der Nationalhymne , und die ſämmtlichen Truppen präjen-

und Freiwilligen rechnen kann. Wenn diejenigen , welche für ihr

tirten das Gewehr . Nach dieſer Begrüßung ritt der Herzog von Cambridge an den Königlichen Wagen , nahm ein Pergament aus einer rothen Schatulle, die er trug, und las die folgende Adreſſe der Urmee an die Königin vor :

„ Eurer Majeſtät Armee , einſchließlich der Reſerve-Streitkräfte,

und 3d zweifle nicht , daß wenn unglüdlicherweiſe der Fall eintreten

ſollte , Id auch mit gleichem Vertrauen auf die Hülje Meiner Miliz Land in fernen Gegenden gefallen ſind , ihre Wittwen und Waiſen · Unſerer Fürſorge überließen , habe ich ſtets danach geſtrebt, ihnen im Namen ihrer Mitbürger und Frauen unſer tiefes Mitgefühl auszu : drücken . Aber wie ſehr Ich auch auf die Tapferkeit und Ausdauer

Meiner Truppen vertraue , lo giebt es in dieſer Zeit keinen Segen, !

nähert" ſich unterthänigſt dem Thron und bietet ihre ehrfurchtsvollen weldhen Ich von Gott dem Allmächtigen heißer für Mein Volk wäh: Yuldigungen und Glückwünſche zum 50. Jahrestag Eurer Majeſtät rend des Reſtes Meiner Regierung erflehe als den Frieden," Nad dieſer Antwort begab ſich der Herzog zurück auf ſeinen Regierungs - Antritt dar und bittet Eure Majeſtät um allergnädigſte Annahme einer Gabe zur Feier dieſes glüdlichen Ereigniſſes und als Poſten , nahm dann ſeinen Federhut ab und hielt ihn hoch in die Tribut ihrer Liebe und Hingebung während dieſer 50 Jahre. Die Luft. Die Offiziere ſeines Stabes thaten daſſelbe , während die 1

Armee war berufen, die Intereſſen des Britiſchen Kaiſerreidis in jedem Theile der Erdkugel aufrecht zu erhalten und iſt tief dankbar für die

Truppen die Helme auf den Bajonnetſpiten in die Höhe hoben. Ein Hornſignal ertönte, und die geſammte Truppenmacht rief ein brei

Sorge, init der Eure Majeſtät ſtets des Heeres Wohlfahrt im Frieden maliges Hurrah! oder im Kriege im Auge behielten und für die Theilnahme, welche Eure Nun wurden jojort die Vorbereitungen zum Vorbcimarſd) ge Majeſtät den Wittwen und Waiſen derer gezeigt haben , die für die troffen . Man hatte das Abreiten der Front aufgegeben, weil es ſo

Vertheidigung der Britiſchen Fahne gefallen ſind. In Gemeinſchaft eingerichtet war, daß die Truppen nady dem Vorbeimarſch ſich an der mit den übrigen Unterthanen Eurer Majeſtät wünſcht das Heer ſeine Straße aufſtellten , weldje die Königin auf ihrem Rüdweg führ, ſo Dankbarkeit dem Admächtigen Gott für eine ſo glüdliche und jegens: daß fie bei dieſer Gelegenheit erſt gewiſſermaßen die Parade abnahm. reiche Regierung auszudrüden und betet, daß es Eurer Majeſtät noch lange ſein möge, über ein ergebenes und zufriedenes Volt zu herridenvergönnt . Am 21. Juni 1887.

( gez.) George. " Ihre Majeſtät, welche ſehr erfreut ſchien, antwortete wie folgt : „ Die ergebenen und pflichttreuen Glücwünſche Meines Heeres und· Meiner Hülfsſtreitkräfte zum 50. Jahrestage Meiner Thronbe: ſteigung find eine Quelle tiefer Befriedigung für Midy, und I nehme A J

Nach dem Vorbeimarſch hatte ſich die geſammte anweſende Ca:

baữerie in einiger Entfernung in Linie gegenüber der Königin auf geſtellt. Sowie der leßte Ingenieur und Trainknecht vorbei war, ritt die Cavallerie in voller Carriere an , parirte kurz vor der Königin

und präſentirte unter den Klängen des „Heil dir im Siegerkranz" das Gewehr. Damit war die Parade zu Ende ; ihr joll am 23. Juli eine großartige Flottenſchau bei Portsmouth folgen, welche die Königin

ebenfalls abnehmen wird.

444 .

bewähren werde , und in dieſer Hinſicht hat ſich ſeit dem Jahre | 172 Compagnien , mit der nöthigen Gebirgs - Artillerie ſofort auf 1866 Alles geändert. In Folge von Special-Gelegen hatte das Offizier- Corps der Italieniſchen Armee in allen Waffengattungen ſtarke Erpurationen , ſo daß betreffs der Art und Weiſe , wie die

Operationen im Falle eines Krieges geleitet und die Truppen geführt werden, die Vergangenheit nicht in Betracht kommt. Man weiß und anerkennt es allenthalben , daß das Italieniſche Offizier: Corps ſich in den letzten Jahren unendlich gebeſſert und eine größere Homogenität erlangt hat , und gewiß erkennt man demſelben allgemein hohe militäriſche Eigenſchaften zu , wie dieſes vor einigen Jahren eine unverdächtige und competente Feder, jene des Deſterreichiſchen General -Majors Hay merle in ſeinen vielbeſprochenen „Italicae res " , gethan hat .

den Kriegsfuß geſtellt werden ; dieſelben bilden auf dieſe Art beim Ausbruch des Krieges an der Grenze eine Macht von 50 000 Mann wohlinſtruirter , den Fatiguen der Gebirge gewachſener Truppen . Dieſe reſpectable Macht wird durch eine Reihe von Sperrforts unterſtützt, welche , an der Nordoſt-Grenze vollkommen hergeſtellt, armirt ſind und an der Nordweſt - Grenze bald der Vollendung nahen.

Ein Geſetz für die Requiſition von Pferden , Zugthieren und Fahrgelegenheiten für den Dienſt des Heeres beſtimmt ſchon im Frieden auf Baſis der Statiſtik das Contingent von Pferden und

Maulthieren, welche jede Provinz im Mobiliſirungsfalle zu liefern hat , aber die Kriegs -Verwaltung wollte ſich ſchon in Friedenszeiten

»

, DasGeneralitats-Corpå bereitetbenferieg vorundhier mehrricherſtellen , beſonders fürdie Artillerie , Trains unoMarley iſt viel geichehen, indem man ſchon in gewöhnlichen Zeiten grojzen und Syſtem , wonach jedes Jahr ſpecielle

Truppen - Transportdienſt und das Material für den Eijenbahn:

Contracte mit Pferdezüchtern abgeſchloſſen werden , welche gegen

dienſt einübt. Es wurde nicht nur von fremder, ſondern auch von

ein Abonnement von jährlich 50 Lire für jedes Thier ſich ver:

1

Italieniſcher Seite der Zweifel ausgeſprochen , daß die Italieniſche pflichten, binnen 24 Stunden eine beſtimmte Anzahl von Pferden Armee, nachdem ſie erſt aus dem Territorial-Syſtem , wie in Preußen ,

recrutirt und organiſirt ſei , nicht ſchnell genug mobiliſiren fönne. Wir glauben – und es iſt dieſes auch die Anſicht vieler competenter Taktiker und Offiziere von großer Kriegserfahrung - , daß die Militär - Organiſation betreffs der Löſung der verſchiedenen

nach Anordnung der Militär - Behörden zu liefern. Dieſe Pferde werden bei dem Abſchluſſe des Contracts vorgeführt und in einem beſonderen Negiſter verzeichnet; ſie müſſen in periodiſchen Zeit räumen präjentirt werden , um die Jooneität und die Identität 311 beweiſen . Dieſe Thiere müſſen alle vollſtändig abgerichtet und

Probleme nicht für alle gleichförmig ſein kann. Es begreift ſich, dienſtbereit ſein . daß Deutſchland , welches an allen Theilen ſeiner Grenze Feinde haben kann, ein Syſtem beſitzt, welches ihm geſtattet, das Gros ſeiner Kräfte nach jeder Richtung und nach verſchiedenen Punkten zu dirigiren . Die geo: und topographiſchen Bedingungen der Jta : lieniſchen Halbinſel ſind jedoch ganz beſondere. Von Von länglicher länglicher

Um dieſen ſummariſchen Ueberblick zu vervollſtändigen, müßten

ſind die Werfe noch in der Conſtruction begriffen , jedoch befinden

Form , fann dieſelbe von bedeutenden Streitkräften nur von der

ſich dieſelben bereits in vorgeſchrittenem Stande, auch in den See:

von den Alpen umgebenen Seite angegriffen werden . Wenn ſich

feſtungen , mit Außnahme von Meſſina , wo die Arbeiten erſt vor

wir auch von den Fortificationen und bejonders von den feſten

Plätzen und den Befeſtigungen der Küſte und der Inſeln ſprechen.

Wir erwähnten ſchon der Sperrforts ; bei den Forts im Jnnern

daher Jtalien auch gegen mögliche Landungsverſuche zur See zu 2 Jahren begonnen wurden, in Taranto und auf der Inſel Mad verſehen hat , ſei es durch die Flotte, ſei es durch unterſeeiſche Ver:

dalena, welche jetzt durch die Marine befeſtigt werden . Dagegen

theidigung, ſei es durch Befeſtigungen an den erponirteſten Punkten der Küſte und der Inſeln , ſei es endlich durch verhältniſmäßige, im Innern zurückgelaſſene Streitkräfte , ſo weiß daſſelbe mit Ge-

iſt die umfaſſungêmauer für die Vertheidigung Rom's vollendet, welches bereits durch 15 große Forts und 3 Batterien geſchüßt iſt. Rom kann nicht mehr mittelſt eines Handſtreichs genommen,

wißheit, daß in allen Fällen der Nerv der Kräfte von Süd nach Nord gebracht, in Oberitalien und gewijz im Po-Baſſin concentrirt

ſondern müßte regelrecht belagert werden .

Bon Jahr zu Jahr hat ſich die Militärmacht Italiens, oft

werden müßte. Wegen dieſer von der Natur gebildeten Beding gegen große Schwierigkeiten , meiſt finanzielle, kämpfend , gewaltig ungen konnte und mußte ein ſpecielles Mobiliſirungs-Syſtem feſt: entwickelt, und jetzt iſt alles ihrer weiteren Ausgeſtaltung günſtig: gelegt werden , in Folge deſſen beim Ausbruch eines Krieges das | die Gunſt des Parlaments , die Tüchtigkeit und die weitgehenden active Heer ſofort in Oberitalien geſammelt wird , wo ſich ſchon und wirkungsvollen Vorkehrungen des neuen Kriegsminiſters 1

in Friedenszeiten beinahe alle Truppen der Cavallerie und die Bértole: Viale , endlich der gehobene moraliſche Geiſt des Offi: Maſſe des Kriegsmaterials befinden. Die Einberufung und Sendung der Mannſchaft zu ihren

zier-Corps und die vorzügliche Qualität des Italieniſchen Soldaten. Alles dieſes trägt dazu bei , den Kräften, über welche Italien ver

Körpern wird durch die Militär - Diſtricts :Commanden beſorgt, fügt , ſeinen achtunggebietenden Werth zu geben , da Italien deren Functionen ſich ausſchließlich auf die Necrutirung und Mo- 500 000 Mann an die Grenze ſtellen und dabei noch einen Theil biliſirung beſchränken. Dieſer Diſtricte gibt es 87 , und dieſelben ſeiner Streitkräfte zu innerer Vertheidigung der zalbinſel und der 1

hängen von 12 Ober -Commanden ab , welche ſich an dem Sitze Inſeln zurüdlaſſen kann . Man muß daher bei möglichen Confla der Armee- Corps befinden. Da die Marſch - Direction im voraus grationen ſehr ſtark mit der Macht Italiens rechnen. -

bekannt iſt, ſo können die Truppenzüge für die Concentrirung und . die Material-Transporte im voraus genau berechnet werden. Ein Neglement für die Mobiliſirung und die ſchon im Frieden getroffenen Vorkehrungen, beide reſerpirten Charakters , haben Alles feſtgeſtellt; man kann daher über dieſes Arrangement fein vollſtändig richtiges

Urtheil abgeben, und ich muß mich daher auf dieſe allgemein bes kannten Anführungen beſchränken . Die Inſtitution der Alpen - Truppen , welche der Gegenſtand fortwährender Fürſorge für alle Kriegsminiſter ſind , welche ſich 1

Die Repetir - Gewehre. [v . S.] In den Nrn. 91 des Jahrgangs 1881 und 11 des Jahrgangs 1885 der Ang. Mil.-3tg. haben wir die Anfänge eines

Buches *) beſprochen, das im vorigenJahre eine weitere Fortſefung, damit aber – wie wir hoffen

noch keineswegs ſeinen endgül

tigen Abichluß gefunden hat.

Das dritte und gleichzeitig letzte Heft des zweiten Bandes

ſeit 17 Jahren ablöſten, iſt eine große Unterſtützung für die Sanm-

Yung der Armee und zugleich eine ſtarke Vorhut für das Ueber dieſes Werks , mit welchem wir uns heute beſchäftigen wollen, reiht ſchreiten der Alpen . Wahrſcheinlich hat der Italieniſche Kriegs :

ſich Vorgängern – und insbeſondere dem 1. und 2. Hefte des feinen Vorgängern fich ſeinen

miniſter vorgeſorgt, daß bei den erſten Anzeichen einer Kriegsgefahr

II. B

durchaus ebenbürtig an und vervollſtändigt die, in

alle Alpen - Truppen , 6. i. 75 Compagnien des ſtehenden Heeres ,

*) , Die Repetir -Gewehr e. Ihre Geschichte, Entwickelung,

22 der Landwehr und 75 der Territorial-Miliz, im Ganzen alſo

Einrichtung und Leistungsfähigkeit. Darmstadt & Leipzig, E. Zernin.“

1

445

-

jenen erörterten Magazins-Syſteme um ein weiteres Dußend. Wir ſich wie wir wünſchen demnächſt ein fritter Band des heben unter denſelben hauptſächlich die verſchiedenen (5 ) Conſtruc- ſchönen Werks wiðmen ließe , das wir hiermit neuerdings bem mm

tionen Mannlicher's und die Syſteme Vetterli - Gras , aufinerkjamen Studium empfehien, deſſen es würdig erſcheint.

211.

Dreyſe und Lee hervor.

cts 11.

Bekanntlich hat ſich Mannlicher mit ſeinen neueren Ideen an jene Lee's angeſchloſſen und damit in Oeſterreich noch günſtigeren Erfolg gehabt als Lee in Amerika ; dagegen vermochte Vetterli,

1

119 三三三 三三三台

iné

der Altmeiſter der Repetir-Waffen, es nicht, in Frankreich Sieger

Verſchiedenes. Nochmals der Gebrauch von Fremdwörtern in der Militärſprade.

zit bleiben , wie denn auch das Syſtem Dreyie nicht in Deutſch land zur Annahme gelangen konnte. Die Einführung im Großen

lidhen Nadybarn bei ſeiner großen politiſden Rede bediente und flar

(v. S.] Wenn Onkel Bräfig ſid der Spradie unſerer weſt

iſt indeſjen keineswegs der einzige Majiſtab für die Vortrefflich feit machte, daß die Armuth von der großen „Pauvreté“ herkomme ,

dat

三三三

the

eines Syſtems , denn ſo wenig ein Staat genöthigt ſein wird , das 1

jo

iſt das zu entiduloigen , weil ſo viele derartige Franzöſiſde Worte

Mittelmäßige“ anzunehmen, ebenio ſehr werden ihn Zweckmäßig: fic in Deutfdland eingebürgert haben, wie z. B.„Adjes !“ (à dieu), keitsgründe aller Art häufig genug veranlaſſen , ichon „ wirklich

„ Souper“ , „ diniren “ und unzählige andere. Wenn aber die Sieger

Gutes " dem „ Beſten " vorzuziehen. Gerade im jezigen Augenblick

von 1870/71 nod ) beim Militär damit wie von ekelhaftem Sprads Gewürme angefreſſen ſind, ſo muß man dies bedauern.

wird ſich dieſes Zwangsverhältniß wieder gründlid, fühlbar machen . Unter den Großſtaaten iſt das Deutſche Reich mit der trefflich

Nad der früberen Reitinſtruction und ihrem

angehängten

vorbereiteten Einführung eines Magazins-Gewehrs vorangegangen, Franzöſijden Dictionnaire wurden die Pferde yajustirt“, dann „ca - Oeſterreich — iſt ihm bereits gefolgt, jolirt“, die kurzen Zügel „ allongirt“ , dann an der Longe „longirt“ , ſein treuer Bundesgenoſje — da wird's auch anderswo balb eilig werden . Das ändert nichts an der Thatſache, daß Deutichland ſein Nepetir: Gewehr hat und

mit der Peitſche erſt „ avertirt“, hierauf, wenn es , markirt“ , „ ani mirt“ , beim Reiten dann „ placirt“ und „ pliirt“, aber durd ſtarke heutte ichon mit demſelben in's Feld zu rücken vermag. Eingriffe leicht „ intimidirt“ , ſtatt 28 durd, leichte Hülfen zu „ en >

Dieſen Voriprung holt fein anderer Staat niehr ein. Angenommen, couragiren “, dadurd wird das Pferd „ irritirt“, ex „,entêtirt " fich

ba



er hätte ſich nur dadurch gewinnen laſſen , daß das „ wirklich Gute“ ,

und wird dann fälſdlich „ forcirt“ , worauf es licy „ emportirt “ und

aber Fertige einem möglichen, aber noch nicht vorhandenen „ Beſten “

Reiter und Pferd ſid, dann ,,brouilliren " , worauf erſterer 8 bäufig

vorgezogen wurde, - wer möchte die weije Vorſicht nicht berpun :

„ maltraitirt“, weit ſeltener aber ,, tranquillisirt “ und dabei die cijene

dern, die in ſolchem Handeln liegt? Ilm ein „beſtes" Magazin

Haltung ſehr „ negligirt“. Das Pferd „ changirt“ deshalb häufig

Gewehr zu finden, bedarf es vor Allem der Kriegserfahrung mit einem „ guten “. Wohlan : das Deutſche Reich iſt in der Lage, ſie

falſa, und dieſer Fehler wird zu ſpät „ redressirt“.

zu liefern , dieſe Erfahrung ; es fragt ſich nur, wer ſich zur Probe

jollte man für das kürzere Deutſdye Wort Sdwadron (von Ge:

anbieten will ?

puwader in das Franzöſiſche übergegangen) über Bord werfen , und

Das Magazins - Gewehr

1AH

,

គំនូរ

und auch das beſte "

will

ill aber nicht bloß eingeführt : auch eingelebt will es ſein , wenn man inan ſich damit ſchlagen ſoll. Dieſes ,, Einleben " hat bereits be

bei der Infanterie den Capitaine d'armes, der ein Unteroffizier iſt,

gonnen im Deutichen Heere : die „ neue Waffe" und die „ neue Taktit" find ichon bald Gemeingut eines Jeden ; fommt es da erſt

zöſiſche Worte eingeſeßt werden , allenfalls für ſpätere Rennpreiſe.

11

4 )

Sdon das eine Wort Escadrong ! (wie es ausgeſprochen wird)

,

, und den Gensdarm und Chevau lanscher (Chevaux legers) nach.

Bei den Offizier :Corp& foliten kleine freiwillige Geldſtrafen für Frans

zur Kriegserfahrung, - wer wollte leugnen , daß man ſchon beſtens dafür vorbereitet und eben deshalb ohne Zweifel in der Lage iſt, nur noch erproben zu müſſen , was anderswo noch in die

OM

N a d r ich te n .

Lehrzeit ficle ?

Die ungeſtörte Neubewaffnung Deutſchlands hat ſich nun allerdings nur unter einer Bedingung in jo trefflicher Weiſe vou:

Deſterreich - Ungarn. :

Wien , 9. Juli . [Da & landſturmgeſet und die Dienſtpflidt der „ losgekauften " .] Es iſt eine oft beklagte

ziehen laſſen : unter der Beibehaltung des bisherigen Gewehr:

Eigenthümlichkeit unſerer Geſehgebung , daß ihre Beſtimmungen an kalibers. Es bleibt noch abzuwarten, ob einer der Nachbarſtaaten einer Unklarbeit des Wortlauts leiden , welche verſchiedenen Au8: mit der Annahme des Nepetir - Gewehrs auch die Kaliber - Ver- '| legungen Thür und Thor öffnet. Als hervorſtechendſtes Beiſpiel dieſer Gattung von Geſetzen barf wohl der vielumſtrittene S 19 der Staats: kleinerung verbindet :

le

Es liegt nun freilich in des ſchlagfertigen Deutſchen Reiches

grundgeſetze gelten, deſſen Inhalt, die Gleichberechtigung der Nationali:

Hand, den ruhigen Fortgang folcher Neubewaffnungen zu geſtatten , und es finden diejelben , bei der erhabenen Friedensliebe DeutſchTands , noch volle Muße, die techniſchen Schwierigkeiten zu überwinden, welche der Einführung fleinfalibriger Kriegsgewehre bis jeßt im Wege geſtanden haben .

täten , von den Gegnern und Anhängern der Staatseinheit gleichmäßig als claſſiſdier Zeuge angeführt zu werden pflegt. Es ideint jedod),, daß trok der mehrfachen traurigen Erfahrungen das discite moniti für unſere Geſezgeber keinen Unwerth beſitzt, denn die neue erſte Frucht ihrer Thätigkeit, das Landſturmgeſet, leidet an demjelben Mangel der Vieldeutigkeit. Kaum in Wirkſamkeit getreten , hat es bereits Anlaß zu einer Beſchwerde beim Reichsgerichte, dieſem oberſten Horte

Es iſt entſchieden verdienſtlich vom Verfaſſer der „Nepetir: richtiger Gelepes-Auslegung,gegeben, über die in dieſen Tagen verhan Gewehre“ , daß er ſeinen Leſern am Schluſſe des neueſten Heftes Gelegenheit giebt, die Verſuche eingehend kennen zu lernen, welche zur Zeit mit kleinkalibrigen Waffen angeſtellt werden . Die nächſte kleinfalibrige SchnellGarnitur“ wird ja - ſehr wahrſcheinlich — „ kleinkalibrige Schnell Tader" bringen, gemiß aber wird man beſonders da am ruhigſten

1

delt wurde. Gegenſtand des Streites war die Frage, ob die ,, Losgekauften "

der Landſturmpflicht unterworfen ſind. Árs mit der Schaffung der

allgemeinen Wehrpflicht im Jahre 1868 vorgegangen wurde,da wurde im Wehrgeſeße eine Beſtimmung getroffen , daß die vor deſſen Wirk:

hierüber nachforſchen und hieran arbeiten können , wo man ſich

ſamkeit durch eine Befreiungstare vom Militärdienſte befreiten Staats : bürger „ von jedem Militärdienſte ganz und für immer enthoben

bereits im geſicherten Beſiße eines „ guten “ Nepetir :Gewehrs weiß.

bleiben “".. Nun aber kam das Landſturingejeß mit der Beſtimmung ,

Indeß wird der jetzige Augenblick , die vollzogene Neu:

daß alle wehrfähigen Staatsbürger vom 19. bis zum 42. Lebensjahre

bewaffnung in Deutſchland, die beginnende in Deſterreich unddie

landſturmpflichtig ſind, und daß diemit dieſer Beſtimmung im Wider:

Webrgeſebes Punkte . Nach Einſdränkung ſich daran knüpfende Nachfolge gewiß nur günſtig auf die Fort: ſprud, Siejer ſtehenden wäredesder vom Staateaußer mitKraft Tar- Erlegern den treten Tegung der Repetir-Gewehre" einwirken können , die ſich ja nun

erſt mit wirklichen Kriegswaffen zu beſchäftigen vermögen , denen

ſeiner Zeit geſchloſſene Befreiungs -Vertrag ebenfalls hinfällig geworden, allein es ſcheint, daß ſelbſt die Militär-Behörde vor dieſer Schluß:

446

folgerung zurüdſchreckte, denn der Ungariſche Landesvertheidigungs- || ießt ausgegeben wird , könnten wir eine viel tüdtigere Verwaltung und ein viel tüdytigeres Heer beſißen , als dies jeßt thatſächlich der tage, daß auf die „Losgekauften “ die Beſtimmung des S11 des Land Fall iſt . In Deutſchland arbeiten die Beamten 8 Stunden am Tage.

Miniſter erklärte auf eine diesbezügliche Anfrage im Ungariſchen Reichs-

ſturm - Gefeßes keine Anwendung finde , und aud das Deſterreichiſche Reſort-Miniſterium will den Beſtand dieſes Vertrags nicht völlig auf: heben. Der Vertreter dieſer Behörde hat nämlich in dem Einſprudie gegen die beim Reichsgerichte eingebrachte Beſchwerde erklärt , daß die l

Unſere kriegøminiſteriellen Beamten arbeiten nur werden ſehr viel höher bezahlt.

Ueberdies bin ich der Meinung, daß

ein großer Theil der von unſeren Beamten gethanen Arbeit überflüſſig iſt, wie zum Beiſpiel das doppelte Nadſehen der Rechnungen .“

Losgekauften wohl von der eigentlichen Militärpflicht, alſo dem Armee:

- Die Gewehr- Commiſſion hat zu Enfield eine Reihe von Ver: -

dienſte u. ſ. w. befreit bleiben , aber zum Dienſte im Landſturm

ſuchen mit verſchiedenen Geſchoßarten begonnen , wie ſie für das

zweiten Aufgebots verpflichtet ſeien. Gegen dieſe Unterſcheidung ſträubt

Rubin : und dag vor einiger Zeit zur Einführung vorgeſd lagene

fidhdas Rechtsbewußtſein desVolkes,wie es in der erwähnten Be- Enfield: Martini:Gewehr entworfen wurden, im Hinblic auf die An dywerde eines Losgekauften zum Ausdruck gelangt iſt. Derſelbe pro: nahine eines Modelle für ein neues Gewehr. Der Zweck dieſer teſtirt gegen ſeine Aufnahme in die Landſturmrolle überhaupt auf

Verſuche iſt: die Wirkung verſdiedener Geſchoßformen auf thieriſche

Grund des mit dem Staate abgeſchloſſenen Lookaufs-Vertrage. Bedauerlicherweiſe konnte das Reidegeridyt über den Rernpunkt

Rörper feſtzuſtellen, ſie werden deshalb auf Pferdekörper ausgeführt.

der Frage ſelbſt kein Urtheil abgeben , da die Faſſung der Klage in dem vorliegenden Falle die Nichtzuſtändigkeit des Reicegerichts begründete. Es wäre jedoch ſehr zu wünjchen , daß die Angelegenheit, welche ein tiefgehendes Intereſſe der Bevölkerung in ſich birgt , in geeigneter Weiſe abermals zum richterlichen Austrag gebracht werde.

ſuchung zeigten bisher die kleinkalibrigen Geſchoſſe eine beſjere Wir:

Belgien. * Brüſſel , 14. Juli. [Ablehnung der perſönlichen Wehrpflicht durch die zweite Rammer.) Die zweite Rammer hat heute einen ſehr wichtigen Beſchluß gefaßt : ſie hat den in d'Oul.

tremont's Geſeßantrag zur Heeresreform enthaltenen Grundſat der perſönliden Wehrpflidyt nicht angenommen . Die ,, Cöln . 3tg ." be:

Bei der Bediefung beſtimmter Körpertheile und nadheriger Unter: kung als die größeren .

K r i t i k. Der Deutſch - Däniiche Krieg 1864.

Herausgegeben poin

großen Generalſtabe , Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Zweiter Band. Mit 8 Plänen , 4 Skizzen in Steindruck und 5 Tert ikizzen . Berlin 1887, Ernſt SiegfriedMittler & Sohn, König

liche Hofbuchhandlung. 8. VI 1. S. 385-774 , Anlagen

wir von den militäriſchen Erforderniſſen auch gänzlid ) ab, ſo hat bei

S. 107-295. Preis des vollſtändigen Werkes 3712 Marf. [R. ] Der zweite Band des hier genannten Werkes , deſſen erſten Band wir in Nr. 1-5 der Allg. Mil.-Ztg. v. 0. 3. beſprochen

merkt dazu Folgendes :

,,Man kann nun in Belgien auf Alles gefaßt ſein . Denn ſehen

allen denjenigen , welche für jociale Gleidheit und Gerechtigkeit auf

haben, iſt ſeinem Vorgänger verhältniſmäßig ſehr ſchnell gefolgt. Es

treten, keine Neform ſo viel Anhänger wie die Abſchaffung des ariſto-

liegt nunmehr ein Wert abgejďloſſen vor uns, das als hochbedeutende

kratiſchen Erſaßweſens , welde das Heer als Einrichtung und die

Erſcheinung der Deutſdien Militär - Literatur bezeid net werden muß und dieſe Ehrenſtelle behalten wird. Wir haben dieſes Urtheil bereits in unſerer Beſpredung des erſten Bandes abzugeben Gelegenheit gehabt und finden es durd den zweiten Band bekräftigt. Treten wir

wegen Armuth eingezogenen Soldaten erniedrigt.

Nun , die clericale

Partei hat's gewagt, ſie mag die Verantwortlichkeit tragen für das , was kommen mag. Mit der Linken. ſtimmten für Art. 3 des An-

.

trags ( perſönliche Wehrpflicht in Friedenszeit) nur die Miniſter , die i dem Inhalte deſſelben ſofort näher. Auch der zweite Band enthält brei größere Abſchnitte. Der zugleid, Mitglieder des Hauſes jind, die 14 Abgeordneten für Brüſſel, die ſonſt mit der Rechten halten , und 4 andere Abgeordnete; die an: erſte, beziehungsweiſe der vierte der ganzen Werkes trägt die Ueber

deren ließen ſich verleiten , wieder einmal dem Beſitzthum die Ehre

ſdrift: „ Belagerung von Düppel , ſowie Vorgänge im

widerfahren zu laſſen. Den Eingeweihten fam dieſe Abſtimmung nicht

Nücken des Heeres und zur See vom 8. März bis zum 18. April " . Die Ereigniſje von Düppel werden in drei verſchie: denen Zeitabſdynitten berichtet und ſind geordnet wie folgt :

1

unerwartet.

Wie ſie im Volke , das im Vertrauen auf ſein gutes

Nedit einen anderen Ausgang erwartete , aufgenommen werden wird , Der beifle Punkt der Redyten gegen: iſt eine bange Frage .. über war die Befreiung der Geiſtliden vom Deeresdienſte. Nadden dieſe Frage kürzlity in Deutſchland grundjätlich erörtert und zur Bes friedigung der katholiſchen Kirdie gelöſt worden , ſeien hier keine wei:

teren Worte darüber verloren . Die Rechte befürchtete aber, wenn die Liberalen wieder an's Nuder kämen, möchten ſie die Geiſtlichkeit unter's Gewehr nehmen. Der Leiter des Miniſteriums, Beernaert, gab

1 ) Von der Vermehrung der Belagerung8 :Artillerie bis zum Auf: geben des Ueberganges bei Ballegaard (8. März bis 3. April) ;

2 ) Fortführung des Angriffe auf die Düppel · Stellung bis zum 2

Sturm (4. bis 17. April ) ; 3) Sturm auf dic Düppeler Schanzen ( 18. April ) .

Der ganze Abidniit iſt von bedeutendem Inhalt und in an: ziehender Form behandelt. Klar tritt die tbatkräftige Art hervor , in

weldşer Prinz Friedrid, Carl die Leitung der Operationen ergriff Beiſpiel. Derſelbe hatte in Berlin Be: ein Beiſpiel. Hier ein und birdführte. Hier el in Folge deſſen waren auch die Befehle und verlangt, lagerungsmitt ebenjowenig Regierung die Entſchluß Inhalts , daß zu einem jolden gezwungen ſei als vor Jahren die Liberalen ".. zu deren Nacſendung am 3. März erlaſſen worden . Das Kriegs geſtern eine Erklärung ab über die Frage , warum er zur perſönlichen

Webrpflicht ſeine Amtstaſche nicht in die Wagicale geworfen , des

miniſterium fepte das Ober- Commando von den eilaſſenen Verfügungen Großbritannien .

[v. D.) London , 15. Juli . [Berathungen des Unter :

in Kenntniß und ſprad, zugleich die Erwartung aus, daß die bewil ligten Gejdüße ſogleich nad Maßgabe ihre& Eintreffen8 zur Störung

ba uje 8 über Erſparungen der Heere 8 : Verwaltung. - Gegenwärtiger Stand der Gewebriragc.] 3n den

Diejes Schreiben wurde voin Ober- Conimando dem Prinzen Fries

.

der feindliden Verſtärkunge -Arbeiten in Thätigkeit geſegt werden würden.

Berathungen derCommiſſion des Unterhauſes über die Heeres -Aue- drid Carl überſandt, unter Hervorheben der Nothwendigkeit, den Beginn der Belagerung nicht bis zum Eintreffen ſämmtlicher jdweren

gaben , welche gegenwärtig unter Zuziehung hervorragender Militärs

ſtattfinden, äußerte ſid General Brackenburg, Chef der Abtheilung für das Nachrichtenweſen , auf die Frage des Dr. Cameron in Betreff eines ſparſamen Haushalts in der Arinee wie folgt : ,, 3m Kriegeminiſterium giebt es eine Anzahl getrennter Abibeilungen , die nad gleichen, aber niemals nad demſelben Punkte hinführenden

Gejdsüße zu verſchieben . Der Prinz, ,weldier fid von einem allmä: lichen Auftreten der Belagerunge - Artillerie wenig Erfolg verſprad und ſich durch dieſe Weiſungen in der ihm vom Ober: Commando zu: geſtandenen Selbſtändigkeit in der Leitung des Angriffe beſdränkt fah", wandte ſich am 8. März mit einer Vorſtellung an König

Richtungen arbeiten. So weit wie id) ſehen kann , trägt keine dieſer

Wilhelm und madyte darin geltend, daß nach ſeiner Anfidt der

Der einzige

Angriff als einheitlides Unternehmen mit allen bierfür zur Verfügung

Hemmidub beſteht in dem Bewußticin des Chefe einer jeden Ab: theilung , daß er wahrſcheinlich nicht Alles bewilligt erhält , was er verlangt ; 68 giebt aber im Kriegøminiſterium fein militäriſche Ober:

geſtellten Mitteln begonnen und bis zum Eintreffen derſelben que Rüdſicht auf die Sdlagfertigkeit der Truppen auch von einer engeren

Abtheilungen eine Verantwortung für Sparſamteit.

1

!

Einſdließung Abſtand genommen werden müſſe . Eine Allerhöhſte

haupt, das für die Höhe der beantragten Summen verantwortlich iſt

Cabinete -Ordre vom 14. März ſprach dann auch aus , nadidem Ges

und ſagen kann, was abſolut nöthig iſt und was noch hinausgeſdoben

neral v. Moltke der Anſiật des Prinzen beigeſtimmt hatte,daß die . Selbſtändigkeit der Angriffsleitung nicht beſdränkt werden ſolle.

werden kann. Eine beſtimmte militäriſche Politik haben wir nicht und ebenſowenig ein beſtimmtes Maß, nach welchem die verídicbenen

Der eigentliche Belageeunge- Entwurf wurde von dem Oberſten

Anſprüdje in Vergleid gebrad)t werden können . 3d glaube nicht,

Colomier , der den artilleriſtiſchen Angriff und dem Oberſt-lieu

daß wir ein Heer , welches die Nation befriedigt , für weniger Geld

tenant v. Kriego heim , der die Ingenieur-Arbeiten leiten ſollte, auf: geſtellt und vom Prinzen Friedric Carl am 14. März in allen

erhalten können, als wir jeßt au@ geben ; für daſſelbe Geld jedoch, das

447 1 der

age

ber:

Punkten genehmigt. Die Ausführung der Arbeiten, Errichtung des ! Das ſtürmiſche Wetter verhinderte jedoch das Auslaufen der Flottille Parts 2c. wurde ſofort begonnen , damit die Eröffnung der erſten Paralele am 24. März erfolgen fönnte. Eine ſehr intereſſante Schilderung giebt das Wert von dem Gefecht bei Radebüll- Düppel ( 17. März ) . Dieſer Rampi hatte einen

großen moraliſchen Erfolg , über welchen wir Folgendes lefen : ,, Die

in den folgenden Tagen, und um die Mitte April wurde die Abſicht, die Flotte bei Unternehmungen des Landbeeres mitwirten zu laſſen, endgültig aufgegeben, da der Gegner jeden Augenblick bei Rügen eine große numeriſche Ueberlegenheit entwickeln konnte. Immerhin gelang es , den widtigſten Theil der feindlichen Flotte zu feſſeln und fort

Ueberlegenheit der Preußiſchen Infanterie gegenüber der Däniſden im Rampfe auf freiem Felde hatte ſich an dieſem Tage von Neuem be:

während in Aibem zu halten . Wir gelangen nun zur Fortführung des Angriffe auf die

20$ 3tr

liste bit.

währt. Auch der Gegner konnte ſich dieſem Eindrucke nicht entziehen ; | Düppel-Stellung. Nachdem der Plan eines Ueberganges nad Aljen jedenfalls hat er von dieſem Tage an größere Vorſtoge aus ſeiner vorläufig aufgegeben worden , erſdien es geboten , mit allen Kräften ver (dhanzten Stellung heraus nicht mehr unternommen ." (Die Dänen verloren am 17. März 12 Offiziere und 664 Mann , die Preußen dagegen 16 Offiziere und 122 Mann . )

gegen die Düppeler Sdanzen vorzugeben . Oberſt Colomier erhielt

freie Verfügung über die geſammten artilleriſtiichen Streitmittel des Be: lagerung8 - Corps und verſtärkte jofort die Frontal : Batterien ; am 2 .

Am 28. folgte das Gefecht bei Düppel, durch weld)e8 bezweckt

April õegann die Bejdießung und zeigte eine ſtets zunehmende Wir:

wurde, die feindlichen Vorpoſten in die Sdanzen zurückzuwerfen , das

kung, aud der Vertheidiger erfannte, daß der Angreifer ihn im Ge: idütkampf ſchütkampi überlegen war. In der Nadt auf den 8. April erfolgte

mit die eigenen Poſten ſid, auf etwa 300 Meter von den Stanzen eingraben könnten. Dieſer Zweck wurde jedoch nicht erreid)t, worüber das Generalſtabøwert mit großer Offenheit Folgendes faze: „ Es hatte ſich bei deſſen Duroführung unverkennbar cin ge:

die Ausbebung der Halb - Parallele, und am anderen Tage crneuerte ſio die Beſchießung in erhöhtem Grade und mit geſteigerter Wirkung. General - Lieutenant Hinderjin , welchem nunmehr die teđịniſdhe

wiſſer Mangel an Vorſicht geltend gemacht, deſſen Urjaden theils in Leitung des Angriffs übertragen worden war , traf am 8. April bei fehlender größerer Kriegserfahrung, theils in den bisherigen Erfolgen ' Düppel ein . Natidem in der Nacht auf den 11. April die zweite geſucht werden müſſen . Sonſt wäre eine ſo ſchwierige Aufgabe wohl Parallele ausgehoben worden war und an demſelben Tage Prinz idhwerlich 2 einzelnen Regimentern im Angeſiút eines wachſamen Friedrich Carl eine Berathung abgehalten hatte , um den Zeit Gegners überlaſſen worden , welcher ſich rajd an einem beſtimmten punkt des Sturmes feſtzuſeßen (die Entfernung von den Sưanzen Punkte eine bedeutende Ueberlegenheit zu ſidern vermochte. Keine betrug immer nod 450 , bei Stanze 4 jogar 550 Meter) , wurde einzige Preußiſche Feldbatterie trat bei anbrechendem Morgen zur Un- der Sturm auf den 14. April beſtimmt. Am 13. eröffneten 118 1

1

79

2

terſtüßung in Thätigfeit, und die Referven, welde theilweiſe zur Uns

Geſchüße auf der geſammten Angriffefront bas Feuer, und alles Er:

zeit wieder zurückgezogen wurden , kainen ebenfalle nid )t zur Vers

forderlidie wurde für das große Unternehmen vorbereitet , da traf in der Nacht auf den 13. April der Flügel-Adjutant des Königs, Oberſt: Lieutenant v. Strubberg, mit einem Königliden Handjáreiben in Gravenſtein ein , worin die Anlage einer 3. Parallele empfohlen wurde . König Wilhelm wies auf die große Entfernung der 2. Parallele von den danzen bin , betonte die lange Einwirkung des feindliden Feuers auf die Stürmenden und erinnerte an die Er

wendung .“

In der Nacht auf den 30. März konnte die erſte Parallele er: IN

öffnet werden , die Batteriebauten waren in der zweiten folgenden Nacht vollendet ; in der Front ſtanden 40 Feld- und 4 Belagerunge :, in

der Flanke 8 Belagerungs- Geſchüße gegen die feindliche Stellung bereit , die am 2. April das Feuer eröffneten.

Für den Morgen des

.

3. April war ein Uebergang von 20 000 Mann nach Alſen geplant

fabrungen, welche der Herzog von Wellington mit ähnlichen Unter:

worden , welchen Prinz Friedrich Carl perſönlitt leiten wollte,

nehmungen in Spanien gemagt habe.

Brinz Friedrich Carl be:

allein am Abend vorher trat ein ſoldes Unwetter ein, das an Jeftig i| ſhloß ſofort die Aushebung der 3. Parallele abzuwarten , bevor er 1

feit fortwährend zunahm , daß eine Ueberfahrt nid ) t rätblit eridien . Der Plan wurde aufgegeden , nachdem der Corvetten - Capitän Hent

zum Sturm dritt, und erböhte die Zahl der Sturm - Compagnien von 32 auf 46. Nadidem die 3. Parallele in der Nacht auf den

mit aller Veſtimmtheit ausgeſprochen hatte, daß bei einer jo bewegten . 15. April eröffnet und damit die Entfernung zu den Schanzen bis See die Ueberfahrt ſelbſt für wenige Boote unmöglid ſei. Während des 3. April hielt man noch an der Abſicht feſt , bei eintretender günſtiger Witterung das Unternehmen auszuführen , gab es aber am

und nunmehr fonnte der Sturm mit hinreidender Ausſicht auf Erfolg

1

Åbend auf, weil man annehmen mußte, daß auf Däniſder Seite die

auf den 18. April beſtimmt werden . Ein Rückblick unſeres Werkes

.

Vorbereitungen zum Uebergange nicht unbemerkt geblieben ſeien . Ger neral v. Moltte idrieb damals dem Oberſt v . Blumenthal fol . gende Zeilen : „ Laſſen Sie ſich durch die augenbliclide Vereitelung Zbres fühnen Planes nicht niederbeugen. Es fonnte beſſer, aber audy

auf den Angriff bis zum Sturm , ſowie auf die Berhältniſſe der Däniſden Seite fagt das Ganze zuſammen und bringt noch ſehr lehr :

ſolimmer kommen .

auf 250, beziehungsweiſe 300 Meter verringert worden war, jepte die

Artillerie ihr Feuer in den folgenden Tagen mit guter Wirkung fort ,

reidie Einzelnheiten zur Sprache. ( Fortjeßung folgt.)

Wie Philipp II. ſeine Armada , konnten Sie

Ihre Ponton8 nicht gegen die Elemente, ſondern nur gegen den Feind ausſenden . "

Bur Beſprechung zingegangene Schriften ete,

Wir übergeben hier die Vorgänge im Rüden des Heeres und

die Ereigniſſe zur See von Anfang März bis Mitte April nebſt den politiſchen Verhandlungen, über welche unſer Wert eingehend berichtet und berühren nur das Seegefecht bei Jasmund am 17. März.

Bober , Sec.-Lieut. 1. Adi., Geſchichte des 4. Poſen'ſchen Jufanterie-Ne giments Nr. 59, bis Juli 1877 von Stein mann , Hauptm ., vervoll itändigt, mit starten il. Plänen verſehen 11. fortgeführt bis April 1886 .

,,Nymphe " und „ Loreley " einem Däniſchen Geldwader zu Leibe,

Mit einer Abbildung, 6 Stizzen und 2 Ueberſichtskarten in Steindruc . (Berlin , E. S. Mittler & Sohn .) Daude, Dr. P., die bürgerlichen Rechtsverhältniſie der Militärperſonen d.

welches ihm ſowohl an Zahl der Schiffe wie Geſchütze ſehr überlegen war. In dem mehrſtündigen Kampfe erlitt die Preußiſche Marine einen Verluſt von 5 Todten und 8 Verwundeten, während die Dänen

deutſchen Heeres ll. der kaiſerl. Marine. Zweite, verm . Aufl. (Berlin, H. W. Müller.) Handbuch für Truppenführer. Mit Berücfjichtigung der neueſten Verord nungen . ( Berlin , E. S. Mittler & Sohni.)

3 Todte und

Das Generalſtabøwert ſagt

Strahmer,Oberſtlieut., fritiſche Nüdblicke auf den ruſſiich -türkijchen Krieg

darüber : „ Wenn Capitän Jadina nn in dieſem Gefedt auch keinen

bei General Skobelew , jeßt General . Neue Folge . 2. Heft. Die Blocade Plewnas. Mit 2 Plänen . ( Berlin , E. S. Mittler & Sohn .)

In demſelben ging bekanntlich Capitän Ja dy mann mit der „Arkona “,

19 Verwundete batten .

H

Erfolg errungen hatte, ſo war der Tag doch inſofern von hoher Be:

1877/78. Nach Aufjäßen von Suropatkin , damals Chef des Stabeš

im .FeldWurffeuerngen à la suite, deutung, als es der erſte Kampf war, den ein Theil der jung auf: Lendbeder, Feldverſchanzu Tafel. (Berlin,e, Mit u.1 Poſitionsfrieg um das insbeſondere Major beim Stampfe ſtrebenden Flotte beſtanden hatte. Ohne Bedenken war das Geldwater dein dreifach überlegenen Feind entgegen gegangen und hatte ſich dem Gegner in der Gefecht& leitung überlegen gezeigt. Den Dänen da: gegen war es nicht gelungen, ihre Uebermacht zur vollen Geltung zu bringen. " Man hatte nun die Abſicht, die in Dienſt geſtellten Seeſtreit: kräfte bei den Unternehmungen des Landbeeres mitwirken zu laſſen, aud wurde der Admiral Prinz Adalbert Durdy Cabinets - Ordre vom 25. März in dieſem Sinne benachrichtigt und ermättigt, in An: betracht der großen Wichtigkeit des zu erreichenden Zieles die Flotte unbedenklich den damit verbundenen Sefahren auszuſeßen . In Folge

deſſen verſammelte auch der Prinz am 29. März bei Stralſund cine Streitmacht von 28 Dampfern, um damit die Fahrt nördlich um Alſen

berum auszuführen und den Uebergang bei Ballegaard zu unterſtüßen .

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11

S h u 1

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Militär- Zeitung Zweiundredjzigliter Jabrgang. No. 57.

1887.

Darmſtadt, 19. Juli.

Die Aug. Milit - Zeitung erſcheint möchentlich zweimal: Dienſtag& und Freitag 8. Preis des Jahrgang $ 24 Mark ,des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frankirte

Buſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien-Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Aufſäte. Prinz Heinrich von Heſſen . Nachrichten.

Ueber den Reitunterricht der Recruten, von Freiherrn v. Schilling ( anſtatt. Deutſches Reich . Berlin . [Die Herbſtübungen des Garde-Corps. Die zweite 12tägige Uebung der Reſerviſten.

Uebungen der

Ausführungs Cavallerie im Fluß-Ueberſeßen. – Bau einer Medienburgiſchen Privatbahn durch ein Commando des Eiſenbahn-Regiments . Beſtimmungen des Chefs der Admiralität zum Reichsgejek, betreffend die Fürſorge für die Familien von Angehörigen des Reichsheeres. – Aufhebung von 6 Invaliden - Compagnien. Neue Arbeiten zur Ausſchmüdung des Zeughauſes .] Rußland. (Verſuche mit Flößen zum -

Ueberſeben von Truppen.]

Aritit. Der Deutſch-Däniſche Krieg von 1864 , herausgegeben vom großen Generalſtab, Abtheilung für Sriegsgeſchichte, 2. Band. ( Fortſeßung.) Feuilleton. Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten durch Glogau im Jahre 1812. ( Fortießung.) Neue Militär - Bibliographie.

Allgemeine Anzeigen.

1 1

Am 9. Juni 1855 ebenſo wie Prinz Ludwig zum Ober: lieutenant befördert , bezog der Prinz im 17. Lebensjahre in Ge

Prinz Heinrich von Heſſen. 1

[Z.) Am 7. Juli 8. 3. iſt Seine Großherzogliche Hoheit

meinſchaft mit ſeinem Bruder die Univerſität Göttingen, um Jura,

Prinz Heinrich von Heien und bei Rhein , General der

Cameralia und Philoſophie zu ſtudiren und ging, nachdem er am

Cayallerie und bisher Commandeur der Großherzoglich Heflichen 25. Auguſt 1857 zum Hauptmann befördert worden war, zu Oſtern ( 25.) Diviſion , mie bereits in Nr. 55 der Aug. Mil.- 3tg. kurz 1858 nach Gießen, um dort Vorleſungen über Finanzwirthſchaft, gemeldet wurde, unter Verleihung des Ordens pour le mérite zur Politit, Statiſtik, Privata, Fürſtenrecht und Heſſiſches Staatsrecht Dispoſition geſtellt worden. Wir ergreifen dieſen Anlaß , um in zu hören. In ſolcher Weiſe wiſſenſchaftlich durchgebildet und durch uachitehenden Zeilen einen kleinen Ueberblick über die von dem wiederkehrende in der heimiſchen Prinzen bisher entfaltete militäriiche Thätigkeit zu geben und zu: regelmäßig militäriſch praktiſch geſchult,Dienſtleiſtungen trat Prinz Heinrich – auchTruppe hier in gleich verſchiedene Irrthümer zu berichtigen , welche in ähnlichen Gefellichaft ſeines älteren Bruders – in die Röniglich Preußiſche 1

-

1

Aufjäßen öffentlicher Blätter hervorgetreten ſind.

Heinrich Ludwig Wilhelm Adalbert Waldemar alerander Prinz von Heſſen und bei Rhein wurde am 28. November 1838 in Darmſtadt geboren , als zweiter Sohn des

Prinzen Carl von Heſſen und deſſen Gemahlin , einer geborenen

Armee. Beide Prinzen wurden am 22. Januar 1859 als Hauptleute

à la suite dem 1. Garde-Negiment zu Fuß überwieſen und lernten den altpreußiichen Militärdienſt auf das genaueſte fennen.

Auch

Mobilmachung des Jahres 1859, welche bekanntlich faſt zum Kriege Deutſchlands

gegen Frankreich geführt hätte, machten die Prinzen

Prinzeſſin Eliſabeth von Preußen ( Tochter des Prinzen Wil: mit. Im Herbſt 1861 begleitete der Prinz ſeinen Vater , den helm von Preußen ). Er empfing eine jehr ſorgfältige Erziehung, Prinzen Carl , zur Krönungsfeier nach Königsberg und wurde dort wurde am 11. April 1854 – alſo nach zurückgelegtem 15. Lebens: -

am 18. October 1861 zum Major befördert ; die Epauletten ließ jahre -- mit jeinem älteren Bruder , dem gegenwärtig regierenden König Wilhelm dem Prinzen Heinrich ſofort überreichen.

Großherzog Ludwig IV. von Heſſen, confirmirt und ebenſo wie

zurückg Potsdam Nachrie veranlaßte ekehrt,ich beſondengre Neigung eine ndiru diejer an demſelben Tage zum Lieutenant im 1. Großherzoglich zur Cavalle den Prinze n Heinr , ſeine Comma zum Re Heiſiſchen Infanterie- (Leibgarde-) Regiment ernannt .*)

giment Garde du Corps zu erbitten. Er wurde am 1. November

1861 zu demſelben commandirt und fand die erwünſchte Gelegen 1854 folgende Mittheilung : „ Seine Königliche Hoheit der Großherzog habenheit, den Dienſt dieſer Waffe von Grund aus kennen zu lernen. die Prinzen Ludwig und Heinrich von Heſſen, Großherzogliche Hoheiten , Söhne Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Carl , nach deren vor Seine Vorliebe zur Cavallerie fand dabei neue Nahrung und be *) Die Aug. Milit.- 3tg. brachte hierüber in Nr. 47 des Jahrgangs

wenigen Tagen ſtattgefundenen Confirmation mit dem Großfrenz des Lude

wog den Prinzen, ſeine dauernde Verſezung zur Cavalerie zu be

wigs- Ordens zu decoriren und zu Lieutenants im 1. Infanterie- Regiment zu ernennen geruht. Bei der geſtern abgehaltenen Wachparade , welcher

antragen . König Wilhelm entſprach gern dieſem Wunſch und verfügte am 22.Juli 1862 ſeine Verſeßung zum Königs - Huſaren Negiment ( 1. Nheiniſches) Nr. 7. Zehn Tage vorher am

Seine Königliche Hoheit der Großherzog und ihre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzen Carl , Georg und Emil beiwohnten , wurden die Prinzen Ludwig und Heinrich von Seiner Ercellenz dem Kriegsminiſter Freis

-

12. 1862 – war der Prinz zum zweiten Inhaber des Groß 12. Juli Juli 1862

herrn'v. Schäffer :Bernſtein dem Großherzoglichen Offizier-Corpå et mit herzoglich Heſſiſchen 2. Reiter-Regiments Heute 2. Großherzoglich einer kurzen Anſprache vorgeſtellt." Heſſliches (Leib-) Dragoner-Neginient Nr. 24 ernannt worden .

- 450 Als der Deutſch- Däniſche Krieg von 1864 ausbrach, wurde | Feldzugs.

Als äußeres Zeichen der Anerkennung des Königs

Prinz Heinrich zum Stabe der coinbinirten Cavallerie-Diviſion Wilhelm empfing der Prinz am 19. October 1866 aus Aller (General-Major Graf zu Münſter:Minhövel) nach Schleswig | höchſtdeſſen Hand den Stern der Comthure des Königlichen Haus: commandirt. Er wohnte den Gefechten bei Miſjunde (2. Februar), | ordens von Hohenzollern mit Schwertern. Rackebüü (20. Februar) und Wielhoi (22. Februar) bei , machte In die Heimath zurückgekehrt, wurde Prinz Heinrich am den Zug nach dem nördlichen Jütland mit und ſchloß fich einer 17. September 1866 zum Commandeur des 2. Garde- Ullanen: 1

Expedition nach Cap Skagen an, welches Schwediſche Freijchårler

Negiments ernannt und nach Berlin verſeßt. Mit wahrem Feuer:

beſeßt hatten. Für die Theilnahme an dieſem Feldzug und ſein Verhalten während deſſelben wurde der Prinz durch das Nitter:

eifer lici er ſich die Ausbildung ſeines durch eine neue (die 5.) Escadron verſtärkten Regiments angelegen ſein , und brachte daſſelbe

freuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern

ſehr bald auf eine hohe Stufe der Ausbildung.

und ein cigenhändiges Schreiben Seiner Majeſtät ausgezeichnet. Die Mobilmachung des Jahres 1866 rief den Prinzen zu

Am 15. Juli 1870 Abends 10/2 Uhr unterzeichnete König Wilhelm die Mobilmachungs - Ordre für die ganze Arinee, und

neuer friegeriſcher Thätigkeit.

am 31. Juli , demſelben Tage , an welchem der König zur Ar mee abging, rückte auch das 2. Garde:Ulanen-Regiment aus Berlin aus.. Am 8. Auguſt führte der Prinz ſein Regiment über die Grenze Frankreichs und kam 10 Tage ſpäter mit deinjelben bei

Das Königs - Huſaren - Regiment

wurde mit der 15. Diviſion , zu welcher es gehörte , dem Führer

der Elb-Arinee, General Herwarth von Bittenfeld , unter: ſtellt und der Avantgarde zugetheilt.

Prinz Heinrich, der am

8. Junizum Oberſt-Lieutenant befördert worden war, fand während Gravelotte-St. Privat in’s feindliche Feuer.í Er machte dann den des Feldzugs mehrmals Gelegenheit , ſich beſonders hervorzuthun .

in Bar le Duc angeordneten Nechtsabmar

Bereits am 15. Juni wurde er von General Herwarth von

mit und kämpfte am 1. September bei Sedan , worauf er den Vormarſch nach Paris antrat. Vom 19. September bis zum 19.

Bittenfeld mit 2 Escadrons ſeines Regiments über die Elbe

des Garde - Corps

Sächſiſche Grenze voraufgeſchickt, umdie Brücke bei Nieſa zu December nahm er mit ſeinem Regiment an der Einſdließung von unddie beſetzen, welche jedoch vom Gegner ſchon in Brand geſteckt worden war : Paris Theil und war in verichiedenen Kämpfen mit den Ausfall Am 18. Juni erfolgte der Einmarſch in Dresden , wobei die Königs:

truppen thätig , jo beſonders am 30. October bei Le Bourget . Am

şularendie Spige bilbeten. Bring Heinrich begab ſich mit der 19. Decemberwurdediecombinirte Garde-Cavallerie-Brigade 4. Escadron ſchnell zu dem Böhmiſchen Bahnhof, beſetzte ihn und das 2. Garde : Illanen : und das Garde - Huſaren - Negiment unter v . Schöler) brachte dem Commandeur der Avantgarde (General ( die kurz vorher dort eingelaufenen Telegramme des damaligen Kronprinzen von Sachſen aus Böhmen. Such an allen ſpäteren Kämpfen und Streifzügen des Regiments, namentlich an den Gefechten

dem Commando des Prinzen Albrecht Sohn -- nach dem Norden Frankreichs in Bewegung geſetzt, um zur I. Armee unter General Freiherrn v . Manteuffel zu ſtoßen . Prinz Heinrich nahm tun ſowohl an der Schlacht an der Hallue (24. December) , wie auch an

Schlacht bei Bapaume( 3. Jannar 1871) Theil. Nach dem Abgange bei Hühnerwaſſer und Münchengrätz, ſowie an der Schlacht bei der des Prinzen Albrecht Sohn , welcher mit dem Commando der

Königgrätz und an dem Treffen bei Znaim nahm der Prinz Theil. Sehr bemerkenswerth iſt folgende cavalleriſtiſche Aufgabe und deren Löſung.

Am 16. Juli , als die Elb - Armee den Vormarſch durch Mähren nach Wien antrat, wurde Prinz Heinrich von Jebels: dorf aus mit der 2. und 4. Escadron detachirt, um gegen Stockerau und Wien auf der Kaiſerſtraße vorzugehen und den Gegner über die Marſchrichtung der Elb - Armee, welche einen Linksmarſch zu vollziehen hatte , zu täuſchen.

3. Rejerve:Diviſion betraut wurde , erhielt Prinz Heinrich von

Heſſen die Führung der combinirten Garde-Cavallerie- Brigade und machte an deren Spitze den glänzenden Sieg des 19. Januar mit, den General v. Goeben über die Armee des Generals Faid

herbe bei St. Quentin erfocht. An einem gelungenen Cavalleries Angriff, welchen 2 Züge der 4. Escadron des 2. Garde- Ulanen : Regiments auf den Feind machten , nahm derielbe periönlich Theil .*)

Dieſer Ritt des Prinzen auf der

* ) „ Es gelang hierbei der halben 4. Escadron des 2. Garde-Ulanen:

Straße Znaim - Hollabrunn , welcher 311 kleinen Zuſammenſtöjen mit Deſterreichiſchen Savoyen - Dragonern und Preußen - Syuſaren

Regiments , eine feindliche Tirailleurfette zu überreiten “ , heißt es in dem Werfe : „ Die Operationen der I. Armee unter General v. Goeben, dargeſtellt nach den Operations-Acten der I. Armee von 4. v. Schell, Major, Berlin

führte , gehört zu den kühnſten Unternehmungen des Böhmiſchen

1873," S. 145.

.

1

Der Durdzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Ver- ein , andererſeits machten die furchtbaren Verluſte der großen Arme e Nachſchub friſcher Truppen nöthig . Doch vor dem Eintreffen derſelben bündeten duro Glogau im Jahre 1812. erlebten die Einwohner das Schauſpiel des Durchzugs einer geſtürzten ( Fortſeßung des int Nr. 46 abgebrochenen Aufſates.)

Mit der Ankunft des Kaiſers Napoleon und dem Durchzug

der Garde in den leßten Tagen des Monats Mai hatte der Haupt: ſtrom der durchmarſchirenden Truppen ſein Ende erreicht. Im Monat Juni wurden nur 15 Slabsoffiziere, 20 Capitäns , 49 Lieutenants, 13 Beamte der Heeres -Verwaltung , 18 des Sanitätsweſens, 910 Unteroffiziere und Gemeine als einquartirt bezeichnet , bis auf eine Abtheilung der Garde-Lanciers in der Stärke von 50 Pferden und 89

Mann meiſt Troß- und Artillerietrain und unter den Offizieren ſehr viele höhere Sädyſijdse Offiziere, die , um zu ihrer Abtheilung nach

Galizien zu gelangen , den näheren Weg über Glogau einſchlugen, aud) 6 Sädyſiſche Feldprediger werden erwähnt. Im Juli fand zu: nädſt ein Wechſel der Garniſon ſtatt. Zur Ablöjung des Sächiijchen Regiments v. low , das ſich durch Disciplin alisgezeichnet hatte und nach Königsberg kam , trafen am 1. Juli ein Bataillon des 17. leichtert

Größe, wenn ſie auch damals noch nicht wußten, worum es ſich han: As Befehlshaber des 8. Corps war, wie bekannt , Jerome, König von Weſtfalen , nach Rußland gezogen , wenn auch Niemand, am allerwenigſten ſein Kaiſerlicher Bruder, ihin irgend welche Feld: herrn -Talente zuſchrieb. Die Fehler , die er aber dort bezing , nament: lich der, daß er die Vereinigung Bagration's mit Barflay de Toll y delte.

nicht gehindert hatte, einpörten Napoleon jo jebr, daß er ihm Ende

Juli das Commando deš 8. Corps nahm und Junot übertrug. In Folge deſſen verließ Jerome die Armee, nicht aber mit ſeinen Garden,

ſondern Napoleon geſtattete Hoſſtaates und die Girde du Auguſt der Buron v. Trott , 19. eine Escadron eintraf und

ihm nur ,daß er die Offiziere ſeines Corps mitnahin , von denen am 16 . am 17. der Capitän v. Hoelke, am zum Theil in, zum Theil um Glogau

übernachteten .

Am 22. Auguſt traf der Neapolitanijte Brigade - General

Injanterie-Regiments de la 'méditerranée, am 6. mehrere Abthei: | Rosiecoleein,undnun begann der Durchzug der Neapolitanija)un lungen Infanterie von Franzöſiſchen Regimentern des 4. Corps, zum Theil direct aus Mantua und von der Inſel Elba ļommend , wohl

zunädsſt als Depot -Mannſchaften , ein, aber ſonſt iſt die Zahl der

Truppen, die meiſt 2 Tage in Glogau blieben ; am 23. wurden ein

quartiert : der Stab und die 1. Grenadier -Compagnie vom 5. Neu: politaniſchen Linien --Negiment,, desgleichen am 21. Stab und sie 2:.

Durchmarſchirenden äußerſt gering , nur ein General wird genannt,

Grenadier-Compagnie vom 6. Regiment, ſowie der Stab der Neapoli

der Neapolitanijde Brigade - General Fontenier. In den drei for: genden Monaten ſteigt die Zahl der Durchmarſchirenden , denn einer: ſeite trafen größere Transporte Verwundeter und Reconvalescenten

Marine . Daneben begegnen uns unsusgeſegt Offiziere port taniſchen Marine. taniſchen den verſchiedenſten Bayerijdien und Schlijten Regimentern. 3 September , wo unter dem 15. das Eintreffen von 24 Domeſtiken ,

451

Am 13. März machte die Cavallerie-Brigade noch die große || wurde der Prinz , nachdem ihm ichon vorher der Rang eines Parade der I. Armee vor Seiner Raiſerlichen Hoheit dem Kron: commandirenden Generals verliehen worden war , zum General prinzen bei Amiens mit, rückte ſodann wieder ver Paris und trat der Cavallerie befördert. Er bat in der Folge um ſeinen Abſchied in den Corpg - Verband zurück. Einige Wochen ſpäter -- am und iſt dementſprechend unter dem 7. Juli zur Dispoſition geſtellt 12. April – übernahm der Prinz wieder die Führung des 2. worden. Garde: Ulanen: Negiments und wurde am 23. Mai zum Comman: Prinz Heinrich von Heſen und bei Nhein reiht ſich

der großen Zahl Heſſiſcher Fürſten und Prinzen würdig an , welche 16. Juni den Siegeseinzug des Garde - Corps in Berlin an der ſeit Jahrhunderten dazu beigetragen haben , den Heſſiſchen Kriegs

beur ber 14. Cavallerie:Brigade ernannt. Nachdem der Prinz am

Spiße ſeines Negiments mitgemacht hatte, übernahm er das neile ruhm zu mehren . Hoch angeſehen von Seiner Majeſtät dem Commando in Düſſeldorf, An Auszeichnungen für den Krieg Raijer, hoch geichätzt und geliebt von dem Fürſtlichen Bruder, dem 1870/71 waren ihm verliehen worden : das eiſerne Kreuz 2. und. regierenden Großherzog , hat der Prinz durch ſeine unausgeſetzte

1. Claſſe, das Großherzoglich Heſſiſche Militär- Verdienſtkreuz, das und erfolgreiche Thätigkeit und Tüchtigkeit im Kriege und Frieden Medlenburgiſche Militär: Verdienſtkreuz und der St. Georgs.Orden

einen feſten Platz in der Geſchichte des engeren wie weiteren Vater:

Am 22. März 1873 wurde der Prinz zum Seneral:

landes errungen . Weiter haben die vortrefflichen Eigenſchaften jeines Herzens , beſonders Wohlwollen und Leutſeligkeit gegen

4. Claſje.

Major befördert.

Es begann nun wieder eine ſehr rege Friedensthätigkeit.

Untergebene, dazu beigetragen, daß ihm von dieſen die allgemeinſte

Unter dem 2. Januar 1876 wurde der Prinzals Commandeur Liebe und Verehrung gezollt wird. Prinz Heinrich ſteht heute noch in kräftigem Mannesalter und wird – jo hofft man allge

der 16. Cavallerie:Brigade nach Trier verſeßt. In dieſer Garniſon

blieb er mehrere Jahre und begründete eine Familie, indem er ſich im Februar 1878 mit Fräulein Caroline von Willich , gen. von Pöllniz verinählte , welche Ehe leider nur von ichr

mein

wieder das Schwert ergreifen , ſobald es gilt , in den

Krieg zu ziehen , der nach menſchlichem Ermeſſen über kurz oder lang doch einmal ausbrechen wird !

kurzer Dauer ſein ſollte, da ein unerbittlicher Tod ihm am :

111

ge

6. Januar 1879 die junge Garin entrih , nachdem dieſelbe einem Erdenbürger das Leben gegeben hatte.*) Am 4. März 1879 murde Prinz Heinrich , welchem Kaiſer Wilhelm ichon am 9. April 1877 ben Schwarzen Adler -Orden verliehen hatte, mit der Führung der Großherzoglich Hejji chen ( 25.) Diviſion betraut und am 11. Juni deſſelben Jahres zum General: Lieutenant befördert. Er überſiedelte nun nad Darmſtadt, welches den Endpunft ſeiner militäriſchen Laufbahn bilden ſollte, wie es

auch deren Ausgangspunkt gewejen war. Nachdem er am 17. Ja: uuar 1880 auch die Rette zum Schwarzen Adler - Orden erhalten

Meber den Reitunterricht der Recruten. Von Freiherrn b. Schilling Canſtatt , Oberſt a. D.

Soweit mir bekannt , wird der Reitunterricht für Recruten auf jungen, ein Jahr vorher zugerittenen Remonten oder doch ſehr jungen , nicht vollkommen reitgehorjam ausgebildeten pflicht feiten Thieren ertheilt , die ſich noch ihrer Jugend erfreuen und, mie der junge Zweibeiner auch, deshalb etwas hinausichlagen.

Mündener Blätter“dar ,ſtellten hatte, und ihm durch den Großherzog Ludwig IV. für jeine von Die Herrn „ Fliegenden in Pferde dem „Neitcurſus v. Nagel jo treffend wie alle nur auf

Verdienſte während der Wajersioth von 1882/83 das dafür ge-

ſtiftete Ehrenzeichen verliehen worden war , hatte der Prinz die Ehre, jeine Diviſion bei dem Raijer-Manöver des 11. Armee Corps

die Unart des erſten Thiers warten , um dieſelbe fofort nachzu ahmen . Es wird daher für den unkundigen Anfänger alle Augen :

in der Gegend von Bad Homburg zu führen und hohe Sobiprüche

blicke ein „Holland in Nöthen “ eintreten, bald durch den eigenen

des allerhöchſten Kriegsherrn zu ernten ; auch wurde er à la suite Widerpart, bald durch die übrige Geſellſchaft, und wie der Schwimm des Königs -Huſaren:- Negiments geſtellt . Am 18. September 1886

Carl , mit den Worten : „ Ich ſtehe wieder allein in der Welt“.

anfänger bei einem unbarmherzigen Inſtructor mit dem Ertrinken, ſo wird er beim Reitbeginn mit dem Herunterſtürzen fämpfen müſſen. Wenn alſo nach dem Ausſpruche einer Norddeutſchen cavalleriſtiſchen Autorität ſelbſt ein ſonſt muthiger Neiter auf ſchlechtem Pferde

25 Frauen, 53 Pferden von verſchiedenen Sächſiſchen Infanterie- und

mit 1 Adjutanten, 6 Bedienten und 12 Pferden und blieb 2 Tage.

* ) Dieſer plötliche Verluſt traf den Prinzen ſehr ſchwer , derſelbe meldete den Tod der Gemahlin tiefgebeugt ſeiner Mutter , der Prinzeſſin S

WI

Cavallerie-Regimeutern erwähnt wird, zogen dann Abtheilungen Fran- Einen Tag nach ſeiner Abreiſe traf, unter Führung eines Auditeurs zöfiſcher Pontonniere und Artillerietrains durds, am 21. der Bayeriſche und zweier Secretäre , die Dienerſchaft mit 39 Pferden des am 18. Brigade:General Viereď , jowie der Neapolitaniſche Diviſions-General

Auguſt bei Polokk ſdywer verwundeten und am 23. d. M. verſtor:

Detrez und der Neapolitanijde Brigade General Pepe .

benen Bayerijden Diviſions-Generale Deroy ein , auf dem Wege

Am 22 .

September trafen Abtheilungen des Generalſtabs, am 23. die Nea: il nads der Heimath begriffen , wenige Tage ſpäter Diener und Pferde .

politaniſche Ehrengarde zu Pferde, 36 Offiziere und Beamte, 11 Hand

des in derſelben Schlacht gefallenen Bayerijden Oberſten Preyjing ,

werker, etwa 400 Unteroffiziere und Gemeine mit 510 Pferden , jo- zugleich mit ihnen eine größere Anzahl Bayeriſcher Verwundeter, da: wie Stäbe der in der Umgegend einquartierten Regimenter ein. Am 24. trafen der Neapolitaniſche Brigade - General Dambrojio , am 25. die Ehrengarde ' zu Fuß ein . Dieje beſtand aus 1 Oberſt, 1

runter 3 Majors. Am 17. October traf der 2 convoy d'habillement ein, in der Stärke von 3 Capitäns , 1 Lieutenant, 38 Unteroffizieren

Major, 2 Bataillons Chefe , 2 adjutant:Majors , 2 Zahlmeiſtern , 3

und 405 Gemeinen ; unter ihnen finden wir über 100 Mann Sdyweizer , die in der Stärke von 4 Regimentern zum 2. Armee

Chirurgen , 12 Capitäns , 21 Lieutenants , ' 2 Sous-Lieutenants, 1

Corps unter Oudinot gehörten. Zu derſelben Zeit begannen auch die Durchzüge der Bayeriſchen

Adlerträger, 1 Wagenmeiſter, 1 Tambourmajor, 24 Muſici, 1 Tam:

bourmaitre, 12 Sergeantmajors, 12 Fourieren , 48 Sergeanten , 1048 / Erſaßmannſchaften , die zur Ergänzung der furchtbaren Verluſte nady Veliten , 2 Marfetendern, und führten mit fid) 30 Pferde. Es folgten dann Offiziere und Soldaten von verſdjiedenen Neapolitaniſchen Regis

Rußland zogen, welche gerade die Bayern in den Schlachten im Auguſt und in Folge der vorangegangenen Strapazen erlitten hatten, und die

mentern , auch wird eine Difizierfrau mit 4 Kindern erwähnt .

bis zum 30. December dauerten, an welchem Tage die legten größeren

An

fang October traf ein größerer Tranfport Verwundeter von der Weſt: I' Abtheilungen Glogau paſſirten. So ſtieg die Zahl der durdhmar fälijden Armee aus Polen ein ,nad Polen aber zogen durch am 6. il ichirenden und einquartierten Truppen im September auf etwa 2500 October das 4. Bataillon des 27. Franzöſiſdien leichten Infanterie: Mann , darunter vier Generale , im October auf etwa 3400 Mann, Regiment8, 22 Offiziere, 746 Mann , am 7. October das 4. Bataillon darunter ein General, ſank im November auf etwa 1100 Mann, um vom 50. Franzöſijden Linien : Regiment, 22 Offiziere, 525 Mann, dann wieder im Dezember in Folge des ſtarken Bayeriſchen Durch

am 8. eine Abtheilung der Italienijden' Garde, 1 Capitän, 1 Lieu: zugs auf etwa 1900 Mann zu ſteigen. Aber idyon verbreiteten ſich tenant, 2 Sous-lieutenants, 46 Veliten , 48 Grenadiere, 101 Consböje Gerüchte von ſtarken Unglüdsfällen , die durch die ſtarken Ver: ſcribirte. Am 12. kam der Layeriſche Brigade:General Raglowid wundeten - Transporte Nahrung gewannen. In den Tagen vom 1 .

452

zum Hundsfott wird, ſo wird man es dem Anfänger auf muthigem

bringend war. Ein Oberlieutenant von Biedenbach blieb darin

fortſtürmenden Thiere , das für den linterricht ein ſchlechtes iſt,

immer angeſtauntes Nachſtrebe- Joeal! Nach 5 Monaten

nicht verargen können , wenn er wenigſtens beim Beginn allen

1. April bis Ende Auguſt - machten alle unſere Recruten -= 26

dom

Muth, alles Selbſtvertrauen, alle Freude am neuen flottgedachten i theilungen bei voller Kriegsausrüſtung im Galopp die Säbelhiebe Handwerk verliert und im Kampfe um das Obenbleiben jeder In: ſtruction taube Ohren entgegenbringt. Legtere wird aber durch

und Chargirungen mit Carabiner und Piſtole per Ladſtock erſt einzeln , dann im Ganzen durch , aber Herr p . Biedenbach ließ

die alle Augenblice eintretenden Nöthe ſtart unterbrochen, weil in

immer noch durch einen oder zwei Recruten den Achter mit ichönem

einer Abtheilung doch Eines das Andere darum ſtört. Dabei ent:

Wechjel im Galopp vorführen. Noch jetzt ſpricht man dann und

behrt der untundige Anfänger des dem Siße mehr Halt gebenden Sattels ; er wird auf dem ſich nach vorne verjüngenden Pferde:

wann in der Badiſchen Reiterei von dieſer alten Schule, wie von einem entſchwebenden Geiſte. So ſchrieb mir im Juni v. I.

rumpfe, ž. B. beim Hinausſchlagen , leichter nach vorne auf die ein Großneffe im 3. Badiſchen Dragoner - Regiment Prinz Carl Nr. 22, daſ noch einer jener Unteroffiziere, Wachtıneiſter Stöckel,

Schultern des Pferdes geworfen , oder beim Steigen leichter zum Hinten hinausrutſchen gebracht. Und wie ſteht es mit dem jungen Pierde ſelbſt ?

ein Repräientant der alten Badiſchen Schule von 1849 her , mit

für Köthen und Sehnen , die das plumpe Herumtanzen von 150

dem ich bis 1856 in dieſem Negiment diente, ,, in jeinen alten Tagen ein Reiter jei wie wenige.“ Wenn ich mir alio erlaube zu ſfizziren , wie der Recruten: Unterricht damals in Baden betrieben wurde, jo befürchte ich nicht, belächelt zu werden. Sobald wir Escadrons - Chefs bei der Mo und bilmachung 1852 jeder mit 50 ( ich mit 53) Remonten беа was für zum Theil bejammerungswürdigen Mingeſtalten ! laſtet wurden , um ſie einem fragewürdigen Brigadebefehl ent

bis 160 Pfund zu erdulden haben ! Aljo ſteďt vielleicht doch etwas Wahrheit in den von mir nach dem Leben geſchriebenen Worten :

iprechend , ſchon in 14 Tagen ist vollſter Kriegsausrüſtung zum Erercieren des ganzen Negiments im Schritt auf den Erercierplaz

Durch die von ſeinem ſich unſicher fühlenben , auch ohne eigene Schuld durch Kameraden in Nöthen gebrachten Herrn , der ſich zu

ſeiner Rettung allerhand Umhalſungen und falſchwirkende Noth: riſſe erlaubt, wird das Thier noch verwirrter und pflichtwidriger,

gewiß kein Gewinn für ſeine Fortbildung und auch nicht für ſeine gute Zügelanlehnung, firirte richtige Halsſtellung , wie auch nicht

daß für beide Theile die Zutheilung junger Pferde (der jungen

ausrücken zu laſſen, dieſen Befehl wörtlich vollzogen, ſo war gemiß

Garde jeder Escadron) keine ganz zweckmäßige lei , doch bin ich

unſer Dreſſur-Syſtem, wenn auch im ſpeciellen Falle ein durch den

immer noch der Belehrung zugänglich. Wohl beſſer ſtände es mit

Uebereiſer des Brigadiers mißbrauchtes, io doch ein auch in diejem

Anfängern und Thieren, wenn die alte Garde der älteſten Philo: Falle ſich bewährendes und probehaltendes. Das Reiten geſchah

täglich : Vormittags und Nach ſophen der Escadron, die ein vorſorglicher Commandeur trotz ihrer in den erſten 14 Tagen zweimal 1/2 Stunde, damit durch Wundreiten

Pflichtbewußtheit und Tüchtigkeit zum Ausrangiren vormerken wird, um eine jugendliche Schwadron heranzuziehert, wenn dicie praktiſchen

mittags und dauerte jedesmal keine Unterbrechung ſtattfinde.

Lehrmeiſter alſo den Recruten zugewieſen würden. Sie thun vor

aus einer Halbdreſſur iſt bei ihnen auch keine Nede mehr , ſie

Der Anfang war bei den Recruten der , daß jedes alte Pferd von einem Mann an Leine oder Fouragirſtrick mit dem Necruten für ſich im Schritt und Trab auf beiden Händen einen Kreis abliei ; zur Inſtruction genügte oft ein zweiter, älterer Dra: goner, um den Sitkampf und die Fauſtſtellung zu reguliren. Ader:

laſſen ſich in ihrer Zügelanlehnung, Halsſtellung, richtigen Gang: weiſe nicht mehr irre machen . Der Unterricht geht bei ihrer Philo: ſophie leichter und ungeſtörter von Statten ; der Neuling auf ihnen fühlt ſich als halber Held, gewinnt Freude am Handwerk und hat

dings kam es ſchon zu dieſer Zeit vor , dass ein Oberſt rief : „ Aber Herr Lieutenant! Sehen Sie doch, wie dieſer Manu ſi t3t!“ Die Antwort eines jetzigen Diviſionårs Baron G. war : „ Und Herr Oberſt, ſehen Sie den da, der jißt noch ich lechter!" Nach 14

für die Ausbildung offene Ohren. Deshalb verrichten wir Lieu :

Tagen waren die Necruten jo weit , nicht mehr mit dem Si

ihrem Abgang ſomit ſehr nützliche Dienſte , und weil ſie jich ver: nünftiger in ihr Dulderīchidfjal finden, ſo werden ſie weniger miſs : handelt und leiden weniger auf den Knochen .

Von Rüdfällen

.

– ich ſpreche von der Kleinigkeit von über 50

fämpfen zu müſſen, ſie wurden nun in eine Abtheilung vereinigt,

dieſen Unterricht als eine Art Sport oder Paſſion ,

um im Ganzen zu reiten , aber die Einzelausbildung ging

weil er ſchnell zu Erfolgen führte und deshalb dankbar und ehr:

immer nebenher, z. B. das Abreiten eines mit der Schaufel tras

bis 11. December wurden etwa 400 Verwundete nach Glogau herein: gebracht, Privatnadhrichten ſämmtlicher Offiziere, die den Untergang der großen Armee meldeten, wurden von Mund zu Mund weiter verbreitet, aber Niemand konnte die Möglichkeit einer ſolchen Kataſtrophe

| Herzog wurde ſogleich vom Gouverneur in ſeine Zimmer geführt, ver: langte aber ein anderes, weldes er jehr deutlich beſchrieb und welches dasjenige war , worin der Kaiſer ſich ſonſt aufgehalten hatte. Hier entledigte er ſich beim Kaminfeuer ſeiner Vermummung und damit

faſſen . Immer noch wurden durch die Zeitungen Sieges - Nachrichten

zugleich ſeines Incognitos, genoß einige Speiſe und ſchlief dreiviertel

verbreitet und ausführlide Schlachten : Berichte veröffentlicht. Mitte December brachte die ,,Vojfiſche Zeitung “ eine ausführliche Mittheilung über die ſiegreiche Sdıladyt an der Bereſina ; noch ſchien Alles gut

Stunden, worauf er um 10 Uhr den Weg nach Dresden fortſeşte.

zu gehen : da, in der Nummer vom 17. December, brachte genannte

in den Dörfern um Glogau lagen. Die Nacht war eine der fälteſten.

tenants in Baden Jahren

Der Gouverneur begleitete ihn bis Polfwir mit einem Detadiement von Chaſſeurs, von denen einige nach Polen beſtimmte Regimenter

Zeitung die kurze Notiz: „Glogau , den 13. December: Geſtern, von über 100 Mann , die dem Kaiſer gefolgt waren, kamen nur 7 Abends um 10 Uhr , reiſten Seine Majeſtät ber Raijer Napoleon mit erſtarrten Gliedern in Hainau an , unfähig bis auf einen , ihren in Begleitung Ihres Ober-Stallmeiſters Caulincourt mit einem Weg weiter fortzuſeßen.“ und am 16. December meldet der „ Lieg: Correſpondent“ in myſteriöjer Weije: „ In der Nacht vom 12. Theile® Ihres Gefolges in Schlitten hierdurd, nach Paris.“ Jest niger zum 13. December iſt eine hohe Perſon, deren Ankunft durch mehrere, Heeres bis jeħt verborgen hatte, bald folgte das berühmte 29. Bulletin, ſchnell auf einander folgende Couriere kurz vorher angezeigt ward, in anderenvornehmen Perſonen, von der großen Ar: dasderſtaunenden Welt denganzen Umfang des Unglücs enthülte. Begleitung einiger durch Hainau gereiſt, und hat ohne längeres Verweilen, war der Lügen - Vorhang zerriſſen , der die Kataſtrophe des größten

Um möglichſt bald in Frankreich eine neue Armee herzuſtellen , wozu aber ſeine Gegenwart nöthig war, war Napoleon am 5. Des cember, ohne von der Armee Abidied zu nehmen, von Smorgoni un :

mee kommend, als zur Herbeijdsaffung der für mehrere Schlitten benöthigten Bjerde erforderlich iſt, ihre Reije auf der Straße nad Sadjen fortgeſept."

weit Wilna abgereiſt, nachdem er Murat den Oberbefehl übergeben In Dresden traf Napoleon in der Nacht vom 13. zum -14.in, 13in hatte, und ſchon am 12. Abends gegen 8 Uhr traf er in Glogau ein. der Nacht vom 18. zum 19. December bereits in Paris ein, Der große Sieger – jo lautet die Sdilderungeines Zeitgenoſſen - Tagen hatte er die 270 Meilen von Smorgoni bis Paris zurücgelegt. ,,

ward diesmal nur eine Stunde vor ſeinem Erſcheinen angemeldet, aber

nicht unter ſeinem , ſondern des Herzogs v. Vicenza (Caulincourt) Namen, und kam in einem bedeckten Schlitten an . Der vermeintliche

(Fortſeßung folgt.)

.

453

cirten Quadrats , wodurch inan beſſer lehrt als in den Wandeđen , Biſchen Armee mit der neuen Waffe ausgebildet , während die Land wie Zügel- und Schentelhülfen ſich gegenſeitig zu unterſtüßen haben . wehr-: Infanterie, bei welcher Uebungen mit dem Repetir :Gewehr noch Infanterie - Gewehr Ja, nach den Erfahrungen, die ich als Rittmeiſter mit der Nemonte nicht ſtattgefunden haben , zunächſt noch mit dem M /71 ausgerüſtet bleiben dürfte. Bei dem 1. und 2. Armee-Corps, Dreſſur machte, würde ich ſogar vorſchlagen, die Reiter nicht an : welche in dieſem Jahre große Herbſtübungen - Raiſer- Manöver

1

einandergefettet, auf Diſtanz Rückſicht nehmen müſſend, einander n

vor dem Allerhöchſten Kriegsherrn abhalten ſollen , find mit Rüdſidyt

J. ander: hierauf nach Allerhöchſter Beſtimmung vom 24. Februar d. andes nachreiten zu laſſen , ſondern , wie ich dies ichon in Nr. 33 der weitige der Beurlaubtenſt pp. des Mannſchaften der Uebungen Ang. Mil. -3tg. von 1885 andeutete , jeden Mann vom andern Infanterie , Jäger , Feld - Artillerie und Pioniere nicht vorgenommen unabhängig zu machen , wobei jeder Reiter ſein Pferd ſelbſtthätig worden. Indeſſen wird auch bei dieſen Corps ein großer Theil ber 1

it 20

zweckmäßiger als dort führen und Tempo wie Ecke paſſiren lernt. Dabei wird abwenden durch die Bahn , Abreiten des vorausbe

Reſerviſten die neue Waffe kennen lernen , da die Truppen mit der

ſtimmten tracirten Zirkels auf zeitigen Zuruf des Namens eines

den Manövern ausrüden ſollen und deshalb zur Deckung des Ausfalls

Betreffenden gemacht, der einem andern zu nahe kommt, aber alle müſſen an die Reihe fommen . Bei einem ſolchen Verfahren ſieht

erſt dann zu machen, wenn die Einzelausbildung eine ſichere

zur Dispoſition ihrer Truppentheile entlaſſenen Mannſchaften und Reſerviſten einziehen müſſen. So wird nur ein verhältnißmäßig ges ringer Theil der Infanterie-Reſerve des Preußiſchen Heeres - unter Einrechnung der von den diesjährigen Uebungen wegen Krankheit oder jonſtiger Unabkömmlichkeit zurückgeſtellten Mannſchaften - mit Ab

geworden iſt.

lauf des „militärijden Jahres" 1887 noch nicht mit der neuen Waffe

Dieſe Einzel-Ausbildung iſt es und nicht die Erercier-Scha blone des Ganzen , welche zwar gut ausſieht, aber nicht reiten lehrt ,

geſdult ſein. Während im Allgemeinen in den Garniſonſtädten der Monat Juli nad beendetem Regiments : Erercieren und den üblichen Vor:

der Inſtructor den kleinſten Fehler beſſer als bei der Uebung der ganzen Abtheilung in Bauſch und Bogen. Letztere Uebungen ſind

in dem Friedens-Verpflegungs-Etat vorgeſehenen Mannſchaftsſtärke zu für die verſchiedenen Wachcommandos 2. die entſprechende Zahl von

-

1.

1 0:

10

ſie bringt den Mann ichnell vorwärts.

ſtellungen ein Bild der Ruhe und der Vorbereitung zu den Manövern

zeigt , herrſcht in unſerer Nähe , in Brandenburg, beſonders bei der Reiterei, ein reges Leben.

Neben der Uebung im Brückenſchlagen

N a d r ich te II.

wird ſeit mehreren Wochen der Uebergang von Cavallerie über einen Fluß geübt , fallo Zeit oder Material zum Brückenbau fehlen. Unter:

Deutſches Reich .

halb der Langebrüde, an der Mündung des Schleuſen -Canals in die

* *4* Berlin , 17. Juli.

Havel , bei einer Breite von 65 Metern und nicht unweſentlicher , mehrere Pferde gleichzeitig neben einander mit den Zügeln an eine Holzſtange befeſtigt werden , deren Führung Surd) Mannſchaften vom

[Die Herbſt übungen des Strömung, burdjawimmen die Güraſiereden Fluß derart, daß

Garde Corps .

-

Die zweite 12 tägige Uebung der

Referviſten. ueberieten.

Uebungen der Cavallerie im Fluß :

Bau einer Medlenburgiſchen Privat: bahn durch ein Commando des Eiſenbahn- Regiment 8. - Ausführungs- Beſtimmungen des Chefs der Admi .

I

entgegengejekten ufer aus an zwei Leinen erfolgt. Den Pferden iſt damit freie Bewegung gelaſſen , nur müſſen ſie dem geſteckten Ziele zuidwimmen. Die Mannidaften, ſoweit ſie Schwimmer ſind, hängen

ſich an den Schwanz des Pferdes ; Nichtſchwimmer werden ebenjo wie

ralität zum Reidsgele B , betreffend die Fürſorge für die Familien von Angehörigen des Reid Sheeres. Aufhebung von ſechs Invaliden : Compagnien .

dem am 13. 8. Mts. die 3. Escadron (Rittmeiſter v. Schwerin )

1

Neue Arbeiten zur A usid müđung des Zeug haujes. ]

in Trupps von 3 Pferden geſchwommen, wurden am 14. von der

Wir ſind in die Zeit der legten Vorübungen zu den großen Ma: növern eingetreten : Felddienſt- und Schießübungen , leptere in ver: ſchiedener Geſtalt, bejonders des Gefechtsſchießen , ſind es , welche gegenwärtig vorherrſøen. Im nächſten Monat werden die Herbſt: übungen des Garde Corps ihren Anfang nehmen, deren Zeiteintheilung kürzlich veröffentlicht worden iſt. Hiernach werden die Uebungen des:

2. Escadron ( Nittıneiſter v. Noch o w ) Verſuche mit je 5 Pferden gemad)t , die vollſtändig ohne den kleinſten Unfall gelangen. Die Es: cadron überſchritt in Stärke von 100 Pferden in Zeit von nur andert:

*

le

#

II

halb Stunden die Havel .

Auch das Ueberſeßen eines 20 Centner

idweren Fourage - Wagens, den man durd Anbringung von Tonnen

ſelben an der Nordbahn und nördlich der Eiſenbahn Berlin - Belzig

ſchwimmfähig zu machen verſucht hatte, wurde ererciert. Gelang der Verjud auch nicht vollſtändig , ſo iſt doch die Möglichkeit der Aus:

ſtattfinden. Von der Cavallerie üben : vom 15. - 17. Auguſt die hieſigen Garde-Cavallerie-Regimenter bei Berlin , vom 16. - 19. bas

führung bewiejen worden. Dieje intereſſanten Erercitien wurden unter Anweſenheit des Diviſions : Commandeurs Grafen Haejeler aus

Regiment Gardes du Corps bei Potsdam , vom 17. - 19. die Regi:

geführt.

.

menter der 2. Garde- Cavallerie- Brigade bei Botsdam, bom 19.- 23.

Seit Anfang diejes Monats find frei verſchiebene Commandos

die 3. Garde - Cavallerie -Brigade bei Berlin , vom 22. - 24 . die 1 . und 2. Garde - Cavallerie- Brigade.bei Potsdam , vom 26. — 29 . dic Garde-Cavallerie:Diviſion bei Potsdam. Am 1. September iſt wie

des Eiſenbahn - Regiments in Stärke von je 100. Mann bei Anlage einer Privateiſenbahn beſchäftigt. Mit Genehmigung des Kriegsmini

1

gewöhnlid, große Parade bei Berlin , vom 2. -9 . September folgen Marich und Uebungstage der Garde - Cavallerie: Diviſion. Die Bri-

ſteriums hat der Bauunternehmer der Nebenbahn von Wismar nach Karow mit dem Commando des Eijenbahn - Regiments einen Vertrag abgejdhloſſen , nach welchem dieſes gegen die Civilarbeitern gewährten

gaden manövriren gegen einander. Am 10. September erfolgt der Maríd in's Manöver - Terrain , Bom 11. – 17 . Theilnahme an den Diviſions : Manövern. Der 18. iſt Ruhetag , vom 19. -21 . Corps - Manöver. Am 22. iſt Ruhetag, und in den Tagen vom 23.- 27. September findet der Rücmaridy in die Garniſonen ſtatt. Von der Infanterie üben : vom 20. - 24. Auguſt die in Pots: dam und Spandau ſtehenden Regimenter bei ihren Garniſonen , die in Berlin ſtehenden Regimenter bei Berlin ; am 26. Auguſt iſt Ber:

Arbeitslöhne die Oberbau-Arbeiten durch Mannſchaften des Regiments auf der genannten Strecke übernimmt. Die coinmandirten Mann: daften arbeiten unter Aufſicht und Anleitung von Offizieren des Regiments und Beamten des Bauunternehmers. Offenbar iſt der Militär-Verwaltung daran gelegen , die Mannſchaften des Eiſenbahn: Regiments, welche bisher in Berlin und nädyſter Umgebung nur bei dem Bau und dem Betriebe von kleinen militäriſchen Eiſenbahnen Verwendung fanden, durch praktiſche Uebungen auch in der Ausführung des Oberbaues einer größeren Eiſenbahnlinie auszubilden. Ein

-

!

das nöthigite Gepäd mittelit Rähnen über den Fluß geſchafft. Nach:

I

ſammlung der Brigaden in Berlin ; vom 27. –31. Auguſt Uebungen der 1. , 2. , 3. und combinirten Garde : Infanterie : Brigade bei Berlin (leştere beſteht aus dem Kaiſer- Franz-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2

Commando des Eijenbahn - Regiments begiebt ſich in der Stärke von

und dem Garde-Füſilier-Regiment) ; am 1. September iſt große Parade

1 Hauptmann , 4 Lieutenants , 15 Unteroffizieren und 135 Mann unter Führung des Hauptmanns Guizetti heute mittelſt der Eiſen :

bei Berlin . Am 2. Ruhetag , 3. - 17 . Diviſions -Manöver , und zwar der combinirten Garde:Infanterie-Brigade in zwei Detachemente gegen

Arbeiten in Plau , Brull und Sternberg Quartier nehmen und Ende

bahn nach Karow . Es wird nach Maßgabe des Fortſchreitens der

einander .

18. Ruhetag , 19. - 21. Corpo-Manöver in zwci Abthei: lungen gegen einander und mit zwei Biwaks. Am 21. findet_nod,

Auguſt d. 3. in die Garniſon zurückehren.

die Rückfahrt der Truppen in die Garniſonen ſtatt.

Fürſorge für die Wittwen und Waijen von Angehörigen des Reichs

Zu dem am 17. Juni 6. 3. erlaſſenen Reichsgejeke über die

Zur Richtigſtellung anderer Angaben bemerfen die „ B. Pol.

heeres und der Reid;sflotte hat der Chef der Admiralität unterm

Nachr.“, daß die zweite 12tägige Uebung der Neſerviſten behufs Uus:

25. Juni ſehr eingehende Ausführungs-Beſtimmungen nebſt Anlagen erlaſſen. Es handelt ſich darin zunächſt um Feſtſtellung, Erhebung ,

I

bildung mit dem neuen Magazin -Gewehr M /71.84 im Bereich des 3. Armee- Corps bereits mit dem 25. vorigen Monats beendet war.

!

Rechtfertigung, Nadweis und Verrechnung der Wittwen: und Waijen:

Hiermit iſt im Allgemeinen die geſammte Reſerve der Königlich Preu: 1 geld- Beiträge, und zwar für die im Dienſte und für die im Ruhe 1

454

ſtande befindlichen Perſonen, dann um die Befreiung von Entrichtung | durchſchwammen auf ihren Pferden den Fluß. In etwa 40 Minuten war die ganze Abtheilung auf 5 Flößen an das andere Ufer gebracht Herabjeßung verſicherter Wittwen-Ruhegehälter, endlich um Feſtſeßung, und bereit zum Kampf. Der Verſuch, welcher von Gruſinen , denen Anweiſung und Zahlung der Wittwen- und Waiſengelder. Nach einem dieſe Art des Ueberſeķens über Gewäſſer bereits ſeit langem geläufig beigegebenen Verzeichniſſe jollen von nachſtehenden Angehörigen der | iſt , geleitet wurde , hat auf die anweſenden militäriſchen Sachver: Reichsfeemacht bis zu anderweiter Regelung keine Beiträge erhoben ſtändigen einen durchaus günſtigen Eindruck gemacht und iſt in jeder werden : Capitän-Lieutenants zweiter Claſſe (dod haben dieſe vor Er Beziehung als gelungen anzuſehen .

der Beiträge , ſowie das Ausſcheiden aus den Wittwencaſſen und

theilung der Heirathe - Erlaubniſ jährlich an Privateinkommen oder Vermögen 2000 Mark nadszuweijen ), Hauptleute zweiter Claſſe des Seebataillons ( 1500 Mart), Lieutenants und Unterlieutenants zur

Kr i t i k.

See (3000 Mark), Subaltern - Offiziere des Seebataillons (2500

Mark) , Torpeder:Capitän -lieutenants, Feuerwerks- und Zeug-Haupt:

Der Deutſch - Däniſche Krieg 1864. Herausgegeben vom

leute niedrigſter Gehalteclaſſe, Maſchienen- und Torpeder:Unter: Inge:

großen Generalſtabe , Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Zweiter Band. Mit 8 Plänen , 4 Skizzen in Steindruck und 5 Tert

nieurs , Feuerwerke- , Zeug- und Torpeder-Lieutenants (600 Mart) , Stab8- und Aſſiſtenzärzte ( 750 Mark ), Oberfeuerwerker, Feuerwerker, Obertorpeder, Torpeder, Oberzeugfeldwebel und Zeugfeldwebel , weldie nicht auf Beförderung zum Offizier verzichten (750 Mark). In nädſter Zeit jollen, wie die „ Neue Preuß. Ztg." hört , die Provinzial : Invaliden - Compagnien in Drengfurth , Schneidemühl, Prenzlau , Eisleben , Löwenberg und Siegburg aufgelöſt werden und die Difiziere berſelben in den Invalidenhäuſern zu Berlin, Stolp und

ifizzen. Berlin 1887, Ernſt Siegfried Mittler & Sohn, König

liche Hofbuchhandlung . 8. VI 11. S. 385–774, Anlagen S. 107–295 . Preis des vollſtändigen Werkes 371/2 Marf.

TE

( Fortießung.)

Die Darſtellung des Sturmes auf die Düppeler Schanzen iſt eine ſehr eingebende. Zunächſt werden die Anordnungen und leßten

TE

Vorbereitungen für den Sturm vorgeführt , welche heute wohl als

oc

Carlshafen Aufnahıne finden . Dieſe Maßregel wird vermuthlich ſchon ziemlich allgemein bekannt angenommen werden können. Dann wird am 1. October d. I. in's Leben treten , da in dem hieſigen Invaliden: die Thätigkeit der Sturm - Colonnen bis zur Eroberung der erſten hauſe zu dieſem Zeitpunkte Wohnungen für 15 Offiziere bereitgeſtellt Sdanzenlinie geſdýildert.. Der Beridterſtatter folgt dabei , wie er würden. Es blieben dann nur noch die Invalidenhäuſer zu Berlin , Stolp, Carlshafen, die Garde- Invaliden -Compagnie in Potsdam und

ſagt , den vielfach verídlungenen Wegen , welche von den einzelnen,

TE

10

durch Trennung und Anídluß ſich immer wieder ändernden Kampfee: 11

die Großherzoglich Medlenburgiſche Invaliden -Abtheilung in Schwerin Im Zeughauſe iſt Profeſſor Gejelſchap bereits mit dem Auftragen ſeines großen Cartons an die der Allegorie des Krieges gegen

Gruppen eingeſchlagen worden ſind. Es kam der taktiſchen Verbände vor, welche Erſcheinung befeſtigte Stellungen wohl ſtets wiederholen Schnelligkeit gelangteu die 6 Sturm - Colonnen

über liegende Lünettenwand beſchäftigt.

brangen ſelbſt noch über daſſelbe hinaus.

beſtehen.

Die Darſtellung wird alles

goriſch den Frieden behandeln. Der rieſige Carton ſteht ausgeſpannt

.

vielfach ein Zerreißen ſich beim Angriff auf wird, Mit großer zu ihrem Ziele und

Nun wird das Eingreifen

RE

der Däniſchen und Preußiſchen Reſerven , ſowie die Eroberung der

inmitten der Halle. Das Wandgemälde wird ein gewaltiges, ſchönes Schanzen des redten Flügels dargeſtellt , worauf der Angriff auf den Wert werden. Die in ſeinen übrigen Schöpfungen , welche da8 Zeug: Brüdenkopf vorgeführt wird , welcher den Saluß der Thätigkeit auf

IS

1

baus bereits zieren , wird auch dieſe in jenen großen Zügen geſchaffen, wie ſie der Italieniſchen Hodirenaiſſance zueigen waren . In dieſe hat

dem Kampfplaß bezeidnet.

eine künſtleriſche That , die, wie Herr Profeſſor Knille treffend bemerkt hat , um ſo impo:

erloid . Noch einen intereſjanten Abidinitt bildet der Bericht über die

nirender erſcheint , als ſie auf Deutſchem Boden , einſam , ohne Er:

Thätigkeit der Brigade Goeben , welche weiter nördlich bei Schnabet

munterung durd) Gleichſtrebende und Mithülfe von Jüngern vor ſich gegangen iſt. – Profeſſor Bleibtreu hat ſein großes Wandgemälde in der rechts an die Ruhmeshalle ſich anſchließenden Feldherrnhalle faſt beendet. Gegenwärtig iſt der grcije Meiſter noch eifrig am Schaffen. Das Motiv bildet die Sdyladyt bei Belle - Alliance. Den

Hage Stellung genommen hatte, um den Feind einen Uebergang nady

ſich ja ber Rünſtler mit Vorliebe verſtedt,

Mittelpunkt nimmt der auf feurigem Braunen reitende Marſchall „ Vorwärts “ ein . Mit der ausgeſtreckten Rechten feuert Blücher die inmitten von Pulverdampf mit fliegenden Fahnen vorwärts dringen: den Seinen an , das Ziel, die Vereinigung mit den Engländern unent:

Von 4 Uhr Nachmittage an wurde das

Feuer allmählich ſdwächer, weldjes bei Einbruch der Dunkelheit völlig Cu

Alſen befürdyten zu laſſen und möglichſt viele Kräfte dem Schau: plaße des Hauptkampjes zu entziehen .

Ein Rüdblick auf das beiderſeitige Verfahren am 18. April, die Verluſte und Erfolge des Tage8 iſt wieder ſehr lehrreid. Wir entnehmen demſelben folgende Stellen: „. Durch die Kämpfe des 18. April war eine fünfwöchentliche

Belagerung , welcher eine gleich lange Einſòließung vorausgegangen .

war , zum glüdliden Abſchluß gebrad )t worden . Dieſer Erfolg war

Zu ebenſo ſehr den ſorgſamen Vorbereitungen und der klaren, der Sach: zu erſtreben. Todte und Verwundete liegen am Boden.Wenn lage in jeder Beziehung angepaßten Angriffe: Dispoſition , wie ihrer

wegt Gruppen vol dramatiſchen Lebens ſind die Soldaten vercint.

die Leinwand in wenigen Wochen fallen wird, empfängt die Halle einen neuen maleriſchen Schmuck, der zu ihren beſten gehören dürfte.

muſterhaften Ausführung zu verdanken, bei welcher die unvergleichliche Tapierkeit der Sturm -Colonnen, die ſich weder durch das Feuer, noch

Rußland.

durch die zahlreichen Hinderniſſe aufhalten ließen , vor allem Anderen den Ausſchlag gab. Hierin liegt auch der Grund , weshalb der am 18. April erfochtene Sieg im Vaterlande eine ſolche Begeiſterung her:

C

1

Petersburg , im Juli,

[Verſuche mit Flößen zum

vorrief. Erblickte man doch in dieſer Waffenthat die Gewähr, daß ſid, die Armee troß der langen Friedenejahre die altpreußiſchen Ueber: Inſel Jelagin dar. Es wurden Verſude der Ueberſeßung von Truppen lieferungen treu bewahrt hatte!

Ueberjeßen von Truppen. )

Ein intereſſantes Sdyauſpiel bot

vor einigen Tagen die Melaja Newka , ein Arm der Newa, bei der

ce

auf leidyten Flößen , welche von mit Luft gefüllten diſenhäuten ge: tragen wurden , gemacht, und zwar ſollten eine Sdwadron Reiterei

Im Einzelnen jei noch darauf hingewieſen, daß ſich bei dieſem Angriff der vom König empfohlene Grundſak bewährt hatte , die

und 1 Geſchüß mit Bemannung über den Fluß befördert werden. Die

St es möglid geworden , auf dem zunädſt angegriffenen Theile ber war

@c

erſten Linie den feindlichen Widerſtand überall rajd zu brechen und doch nod Kräfte genug zu behalten , um auch die zweite Linie vor Eintreffen der feindlichen Nejerve in Beſit gu nehmen. Auch die

he

Transport - Verlegung wurde in der Weiſe hergeſtellt, daß zunächſt

4 Stangen von etwa 10 Centimeter Dicke zu einem Nahmen zuſammengebunden wurden ; auf dieſen wurden mehrere Bretter gelegt, auf welchen Gepäck, Waffen u. dergl. Play fanden. Unter jede Ede des ſo hergeſtellten viereckigen Floßes kam ein aufgeblaſener Leder:

Sturm -Colonnen ſo ſtart al8 irgend zuläſſig zu machen. Nur

4

die

von Seiner Majeſtät angeregte Anlage der dritten Parallele batte fid

chlauch. Der Sūlauch beſteht aus einer ganzen Odyſenhaut, weldje als günſtig erwieſen. Es waren dadurch nicht nur die Verluſte per:

un

derart abgezogen wird, daß ſie möglichſt wenige Schnitte erhält; die ringertworden, ſondern e& wurde in Folgedeſſenauch eine jänellere

köther werden feſtgenähtund die Nähte mit Peds verſchmiert, jo daß Entſcheidung berbeigeführt. Die rajde Ausnußung der auf ſole der Lederſchlauch weder Waſſer noch luft durchläßt, nur an einer Weiſe erleichterten erſten Erfolge berubte, neben dem rechtzeitigen Ein Stelle wird ein Rohr zum Aufblajen des Schlaudes angebracht. Das

Floß, auf welchem das Geſqyüß mit der Lafjete und 12 Mann über: gejept wurden, unterįdied ſich von den übrigen nur dadurch , daß es außer den 4 Balken, welche den Rahmen bilden , noch mehrere Quer: getragen wurde. Nicht viel mehr von 6 Schläuchen beſaß undbeanſpruchte balken als 5 Minuten das Zuſammenſtellen ber flöße und Auf:

blaſen der Schläude. Nachdem die Flöße fertiggeſtellt waren, legten die Cavalleriſten Sattel, Rüſtzeug und Bekleidung auf diejelben und

greifen der Reſerven und dem frühen Auftreten der Feld : Artillerie, vorzugeweiſe auf dem allen einzelnen Gefechte-Gruppen innewohnenden Drange nach vorwärts. " * )

folgende nicht unintereſſanteThatſache berichten, Carl den Sturm mit anjahen, jollen von der Entichloijenheit und Tapfer keit der Stürmenden geradezuhingeriſſengeweſen ſein. Es ſolleinen unbe ſchreiblichen Eindruck gemacht haben, als gleichzeitig die 6 Colonnen aufges

*) Wir könnenhierzu n Offiziere,welche imGefolge des Prinzen Friedrich Die fremdherrliche

lui it

lui

455

Von den auf Däniſcher Seite zur Behauptung der Stellung 1 gefecht ehrte beide Theile gleich ſehr , das Generalſtabswert ſagt da.

getroffenen Maßregeln wird geſagt, daß ſie nicht durchweg als zwed:

rüber Folgendes :

entſprechend angeſehen werden könnten. Dieſer Ausſpruch wird im Einzelnen näher begründet. Der Erfolg des 18. April 1864 für die Preußiſche Armee be:

geführt worden. Die Deſterreichiſchen Seeleute hatten ſich unter den ſowierigſten Umſtänden durch Uneridrodenheit und Kaltblütigteit aus :

ſtand nicht nur darin, daß dem Gegner dag leßte Stück des Schles:

gezeichnet. Den Dänen war ihre Ueberlegenheit hinſidtlich der Zahl

wig'iden Feſtlandes entriſſen worden war, ſondern daß der Feind mit

der eigentlichen Schladtidiffe und der Geſchüße, aber auch der Aue:

den Düppeler Schanzen zugleich ſein Ausfallthor aus der Stellung

bruch des Feuers auf dem Deſterreichiſchen Flaggſdiff weſentlich zu

von Aljen verloren hatte , daß er die erlittenen Verluſte ſobald nicht wieder erſeßen konnte und nun unter weit ungünſtigeren Ausſichten

Statten gekommen . Hatte leßrer Umſtand den Escadre Commandanten der Verbündeten auch verhindert , das Gefedit fortzuſeßen, ſo war ſein fühne Auftreten dem überlegenen Feind gegenüber, turz vor Beginn der Waffenrube , dod von weſentlider Bedeutung für die Stellung

in die bevorſtehenden Conferenz · Verhandlungen eintreten mußte , ale dics vor der Niederlage der Fall geweſen wäre . Der fünfte A bidnitt führt die Ueberſchrift: „ Vom Falle von Düp pel bis zum Ablauf der erſten Waffenrube ( 19. April bis 26. Juni). “ Der Abjdonitt wird mit einer ſehr klaren Darſtellung der Sad :

45

Von beiden Seiten war der Kampf mit Kraft und Hingebung

der Verbündeten .“

Den nun folgenden Beridi über die Verhandlungen auf der Londoner Conferenz und die Carlsbader Abmachungen laſſen wir hier ganz außer Vetradt, dagegen wollen wir noch einen kurzen Blick auf

lage nach dem 18. April eröffnet, worin es heißt wie folgt : „ In

die Verhältniſſe des Kriegeſchauplaßes während der vereinbarten Waffen:

Folge der Waffenthat vom 18. April hatte ſich die allgemeine Kriego : lage weſentlich verändert. Es erſchien keineswegs ausgeſchloſſen, daß der Feind unter dem Drucke der erlittenen Niederlage ſich geneigt zeigen werde, die Forderungen der Deutſchen Großmächte zu erfüllen. Ebenſo möglid war er freilid , daß ſid Dänemart, durd die wool:

ruhe werfen , die am 25. Juni ihr Ende erreichen ſollte. Am 18. Mai wurde Feldniarſchau Freiberr v. Wrangel vom Kriegeſchauplaß abberufen , und Prinz Friedrich Carl erhielt den Oberbefehl über die verbündete Armee, während General Herwarth von Bitten feld die Führung des I. Corpo übernahm . Auch bei den Defter::

wollende Haltung der neutralen Staaten in ſeinem Starrſinn beſtärkt, | reidsiſden Führern traten einige Perſonalwedſel ein. In Ropenhagen zur Fortießung der durch die Eigentümliteiten des Kriegsidau : plaßes ſo außerordentlich begünſtigten Bertheidigungetampfes entídloß.

wurde Oberſt - Lieutenant Reid Leiter des Kriegeminiſteriums, welder in der Annahme , daß die Inſel Aljen nach dem Fall von Düppel

Für die Verbündeten kam es dann darauf an , durch fräftige Fort:

nidt mehr die gleide ſtrategijde Bedeutung habe wie bisher, ſtärkere Truppen -Abteilungen von Uljen nad Fünen verlegte. Auf beiden Seiten ſab man mit Spannung dem Ablauf der Waffenrube entgegen.

führung des Krieges einen weiteren Druck auf den Gegner aus : zuüben .“

Mod

Heute wiſſen wir, daß der leßtere Fall wirklich eintreten ſollte ; Dänemarke Widerſtand war burdh die Niederlage vom 18. April noch teineómego gebrochen, und ſo mußten denn die eiſernen Würfel aber :

(Fortſeßung folgt. )

Neue Militär - Bibliographie .

mals zu rollen beginnen .

Dem Ober : Commando idien die ſofort in's Wert zu jepende

Pizziglielli, Hauptm . G. , Anleitung zur Photographie f. Anfänger.

Vertreibung der noch im nördlichen Jütland ſtehenden feindlichen Kräfte

Pohler, Dr. Joh., Bibliotheca historico- militaris. Systematische Veber

und die völlige Beſißergreifung dieſer Provinz , wozu auch die Ein : nahme von Fredericia gehörte, ſich in erſter Linie zu empfehlen , während im Sundewitt das I. Corp die auf Alſen befindliden Streitkräfte mög: lichſt zu feſſeln und den Angriff auf dieſe Inſel vorzubereiten hatte. Zunädſt trat hier eine Art Waffenrube cin ; die Preußen konnten die Abführung des eroberten Geſchüßes, die Einebnung der Stanzen und die aUmäliche Abrüſtung der Belagerungo : Batterien ungeſtört vor: nehmen , und die Dänen fuhren fort, ſich auf Alfen zur Vertbcidigung einzurichten , beſonders die Verſchanzungen am Strande au8zubauen.

sicht der Erscheingo. aller Sprachen auf dem Gebiete der Geschichte der Kriege u . Kriegswissenschaft seit Erfindg. der Buchdruckerkunst bis zum Schluss d . J. 1880. 2. -4. Lfg. gr. 8. (S. 65—256 .) Cassel,

3.3 , 6.5

1

Das III. Corps trat dagegen ſeinen Vormarſch zur Befeßung des nördlichen Jütlands an , während die Dänen bis nach Aalborg zurück: gingen und am 1. Diai ihren Uebergang über den Fjord vollzogen.

Das II. Corp8 nahm Stellung vor Fredericia, welches am 29. April

Kessler .

à 2 M.

Poten , Bernh., u . Maler Chr. Speyer, unſer Volt in Waffen ! Das deutiche Heer in Wort und Bild. 21. - 28. Hit. Fol. (S. 245-340 m. eingedr. Juuſtr. u. Tai.) Stuttgart, Spemann. à 1 M. 50 Pi.

Salzbrunn , ehem . Bez.- Feldw ., Bur.- Diätar Alfr., die Anſtellung der ver: ſorgungsberechtigten linteroffiziere der deutſchen Armee u. Marine im Civil. .

dienſt. Mit Genehmigg. der vorgejeßten Militair-Behörde zuſammengeſtellt auf Grund geſeßl. Vorichriften u . amtl. Beſtimmgr . 3., nach den neueſten

Beſtimmgn. umgearb. Aufl. 8. ( VIII, 99 S.) Schweidnig, Brieger & Gilbers . 1 M. 25 Pf. Scherr, Johs., Blücher. Seine Zeit u . ſein Leben . [10 Bde. in 3 Abthlgn.) 4., nei durchgeſeh. u . verb. Aufl. 1. B. 8. (i. Abth. S. 1–160 .) .

Leipzig, D. Wigand. 1 M.

freiwillig von den Dänen geräumt war, ſo daß der Befehlshaber der

Schießvorichrift f. die Infanterie. 12. (166 S. m. 1 Taf.) Berlin,

Einſhließunge-Truppen, Feld-Marſchall - Lieutenant Graf Neipperg ,

Schlachten - Atlas d. 19. Jahrh . Zeitraum : 1820 bis zur Gegenwart. Pläne der wichtigsten Schlachten, Gefechte u . Belagergn. m. begleit. Texte, nebst Uebersichts-Karten m . compendiösen Darstellgo. d . Ver laufes der Feldzüge in Europa, Asien u. Amerika. Nach amtl. Quellen bearb . 6. u. 7. Lfg. Fol. (10 lith. u. color. Karten m. 48 Bl. Text .)

die Feſtung noch an demſelben Tage bejeßen ließ ; die Zerſtörung ihrer Werke begann ſofort. Es wurde nun der Plan gefaßt, Truppen nach

der Inſel Fünen überzuſeßen, um den Feind an ſeiner verwundbarſten Stelle anzugreifen , doch ſollte es niớt mehr zur Ausführung dieſes Plans kommen.

.

Mit 70 Holzschn . 12. ( 156 S.) Halle, Knapp. 3 M.

Mittler & Sohn. 50 Pf.

Iglau , Bäuerle .

à 2 M. 60 Pf.

Einen intereſſanten Abſchnitt bildet wieder die nun folgende

Tagebuch d. preußiſch -deutſchen Kriegsruhmes. Aus amtl. Schriften zu: ſammengeſtellt v. e. preuß. Officier a. D. u . Nachforſcher in hiſtor. Dingen.

Schilderung der Vorgänge zur See. Die Dänen hatten gleich nach

Tanera, Hauptm . Carl, ernſte u . heitere Erinnerungen e. Ordonnanzoffi

dem Falle von Düppel den Verſud unternommen , der Blocade der

žiers im Feldzug 1870 71. 8. ( V , 221S. ) Nördlingen, Bed . 1 M.80 PF. Transfeldt, Maj., die Kontrol-Verſammlung. 2., verm. Aufl. 8. (40 S.)

Preußiſchen Häfen eine weitere Ausdehnung zu geben, dod tam es auf der Oſtſee zu feinem neuen Seetreffen . Dagegen ſollte ſich ein ſolches auf der Nordſee entwickeln , und zwar am 9. Mai bei Helgoland. Der Commodore Tegetthoff erhielt am Morgen des genannten Tag die Nachridt, daß 3 Däniſde Kriegeſdiffe bei Helgoland erſdienen

12. ( 91 S.) Lahr, Schauenburg. 1 M.

Berlin, Mittler & Sohn . 60 Pi.

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feien, worauf er jofort jeewärte ſteuerte, und mit ſeinem Geſchwader

hörden , insbeſondere der Poſt-, Telegraphen- u. Eiſenbahn - Stationen .

von 6 Sdiffen (2 Fregatten : ,, Shwarzenberg “ und „ Radezky ", Avijo ; Preußiſcher Adler “ und 2 Ranonenboote I. Claſſe , Blit " und , Baſiliot“) den Gegner aufſuchte. Er traf das Däniſche Nord: jee-Geſtwader (Fregatte „ Niele Juel“ und die Corvetten Heimbal" und , Dagmar “ ) um 2 Uhr Mittag8 und begann ſofort den Angriff. Um 31/2 Uhr brach auf der Fregatte „Sdwarzenberg" Feuer aus, lo daß diefelbe den Nützug antreten mußte ; der Deſterreichiſde Ver: Tuſt belief fid) auf 130, der Dänijde auf 68 Mann ; die Verbündeten

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11

batten über 89, die Dänen über 102 Geſchüße verfügt .

Das See:

die Dffiziere voran - unaufhaltiam vorwärts geſtürmt ſeien, alle 6 wetteifernd , alle eine Schanze nach der andern umfaſſend, er: sprungen und

ſtürmend und dann weiter eilend, jeden Widerſtand niederſchmetternd bis zum Brüdenkopf ſelbſt hin. Ein Offizier vom Hauptquartier hat erzählt, daß dem Franzöſiſchen Oberſt Clermond - Tonnerre bei dieſem Anblic Thränen in die Augen getreten ſeien vor Bewegung und Bewunderung.

Karte d. Deutschen Reiches. Abth .: Königr. Preussen . 1 : 100,000. Hrsg. v. der kartograph. Abtheilg . d. k. Landesaufnahme 1887. Nr. 42 u . 616. Kpfrst. u . color. qu. Fol . Berlin, ( Eisenschmidt ). à 1 M. 50 Pf. Inhalt : 42. Stargard . 616. Schlettstadt . Messtischblätter d . Preussischen Staates. 1 : 25,000. Königl. preuss . Landesaufnahme 1885. Hrsg. 1887. Nr. 513. 2639. 2612, 2770. 3426. 3428. 3477. 3493. 3510. 3676. 3683. 3690. 3694. 3695. Lith . u. color. Fol . Berlin , ( Eisenschmidt). à 1 M. Inhalt : 513. Horst. 2639. Tscheschen . 2642. Bukowinca. 2770. Stradam. 3426. Mettendorf. 3428. Bitburg. 3477. 3493. Saarburg : · 3310. Freudenburg . Pfalzel. 3676. Thann . 3694. Volkeasberg. 3683. Sentheim . 3690. Neudorf.

3693. Hüningen .

456

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Anordnung wiebergegebenen Kriegslieber wollen ein Supplement gur Geſchicte des deutichen Bolles geben , wie ea treuer und lebendwahrer nicht gedacht werden kann.

Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Zernin.

Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt.

Drud von 6. Otto's Hofbuchdruderei in Darmſtadt.

Allgemeine

Militär- Zeitung. Zweiundredjzigfter Jabrgang. No. 58 .

1887.

Darmſtadt, 22. Juli.

Die Alg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtag 8 und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mart , des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4 jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Allg. Milit.- Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Ingbeſondere werden Familien -Nach: richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

nhalt : Uuffäße. Alfred Krupp.

Einige Bemerkungen über das Schüßenweſen , beziehungsweiſe die Einführung einer einheitlichen Schußwaffe für Deutſche

Schübent.

Berichiedenes . Militäriſche Reiſeeindrüde aus Deſterreich. -

. Eliaß -Lothringen . Straßburg., (Verbeſſerung der Schulbildung der Recruten.] Schweiz. [Eingabe des Berniſchen Offiziers NachrichtenVereins, die Organiſation des Landſturms betreffend.] Aritit. Der Deutich-Däniſche Krieg von 1864 ,herausgegebenvom großen Generalſtab, Abtheilung für Kriegsgeſchichte, 2. Band. ( Fortſeßung .) Feuilleton. Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee Verbündeten und ihrer

Zur Bejpre ch ung eingegangene Schriften.

durch Glogau im Jahre 1812. ( Fortſeßung.)

Allgemeine Anzeigen.

Berub

I welche ferupp der Gußſtahl- Fabrikation gegeben ; die früher im beſten Falle mögliche Herſtellung von Gußſtahlblöcken von 20 ** Wie in den Anzeigen der Nr. 56 der Allg. Milit.-3tg. Centner übertraf er ſchon auf der erſten großen Londoner Welt . 6. d I. zu leſen, iſt am 15. Juli Herr Alfred Rrupp ſanft ausſtellung (1851 ) um mehr als das Doppelte (heute werden in

Alfred

K r u p p.

verſchieden. Dieſe Anzeige, welche das Ableben des weitgenannten

Eſſen Blöcke von 1000 Centnern und mehr gegoſſen ),

Mannes im Alter von 75 Jahren verkündet , iſt jehr kurz gefaßt

Leiſtung, welche ihm in Verbindung mit der Ausſtellung des größten Tigelguſſes , hochpolirter harter Walzen und einer E

und läßt den Fernſtehenden nicht erkennen , welche Bedeutung der

-

eine

Trägerdieſes Namensfür die ganze militäriſche WeltEuropa's Pfünder-Manteltanone, bis dahin unerreichter Dinge, dieAus beſeſſen hat . Es erſcheint uns daher eine Pflicht der militäriſchen zeichnung mit der „ Council Medal“ verſchaffte, nachdem er ſich ſchon HI

Preſſe, die ungemein hohe, in ihrer Art noch niemals dageweſene

1844 auf einer Berliner Ausſtellung die goldene Preußiſche Me:

Bedeutung hervorzuheben, die einem Manne zuerfannt werden muß, welchem der volksthümliche Name eines „ Kanonen -Königs“ beigelegt

baille erworben hatte.

worden iſt.

waffen aus Gußſtahl herzuſtellen , zur vollen Geltung kam der

Geben wir zunächſt einige zuſammenfaſſende Mittheilungen aus ſeinem Leben und Wirken. 6

Schon in den vierziger Jahren bemühte ſich Rrupp , Feuer

Gußſtahl aber erſt mit der Einführung der gezogenen Hinterladungs

Alfred Krupp wurde am Geſchüße.. Frupp hat ſeitdem an faſt alle Staaten der Erde

26. April 1812 geboren. Er verlor ſchon im Alter von 14 Jahren

weit über 20 000 Geſchüße aller Kaliber und Rohrſorten ges

feinen Vater, Friedrich Krupp , welcher im Jahre 1816 bei liefert, und neben der Deutſchen hat die Oeſterreichiſch:Ungariſche, 13

Italieniſche und die RufianeFelb-ArtillerieeineKrupp’iche Effen,im Centrum derheutigenGußſtahlfabrit, ein fleines Wert bie Geſchůz -Conſtruction als Grundlage.

zur Herſtellung von Tiegelgußſtahl und zur Fabrikation deſſelben errichtet hatte. Wurde das damalige Fabrikat auch zu mancherlei kleinen Zwecken , wie Münzſtempeln, Medaillen , Knöpfen u. . w.

erkennung in Folge der Ungunſt der damaligen Verhältniſſe doch so wenig, daß Rrupp's Vater bei ſeinem Tode ſein ganzes an-

Außer dem neuen dazu verwendeten unübertrefflichen Material hat ſich Krupp auch durch die mannigfachſten Verbeſſerungen am Mechanismus der Geſchüße und Geſchoſſe um das Artilleriemeſen hohe Verdienſte erworben. Am berühmteſten iſt der Krupp 'ſche Nundkeilverſchluß, der ſich in den Feldzügen von 1866 und 1870

ſehnliches Vermögen aufgeopfert hatte, und die Fabrik kaum noch

ſo vortrefflich bewährt hat ; bekannt iſt ferner ſeine Ausbildung

beſchäftigt war . Die Wittwe, Frau Thereſe Rrupp , führte

der inneren Seeleneinrichtung der Rohre , der Laffettirung , der

In: ausgezeichnet befunden , ſo gelangte es zu einer allgemeineren An WE,

;

nun unter dem Beiſtande ihrer beiden Söhne, von denen der jüngere, Munition. Das durch dieſe Verbeſſerungen entſtandene Rrup pſche Hermann , ſpäter indeſjen in eine andere Induſtrie überging,

Geſchüßſyſtem zeichnet ſich aus durch die bequeme und ſchnelle

das Geſchäft, ſo gut es gehen wollte, mit Unterſtüßung treuer Bedienung, die große Trefffähigkeit und die enorme, bis jeßt uns Verwandten und Freunde fort , bis dann Alfred Krupp im

erreicht daſtehende Durchſchlagskraft der Geſchoſſe.

Jahre 1848 daſſelbe für eigene Rechnung als alleiniger Beſißer

Von der rieſigen Ausdehnung des Krupp 'ſchen Etabliſſe

übernahm. Von dieſer Zeit an begann der gewaltige Aufſchwung

ments kann man ſich einen ungefähren Begriff machen, wenn man

der Fabrik. Er ſchreibt ſich her aus der hohen Vervollkommnung, Termägt, daß daſſelbe ſchon_1873 einem Klächenraum non über .: 29 1

.

458

400 Hectar bebe&te, daß ichon damals 500 000 Tonnen Kohlen, 1. Hermann , hinterließ er ein Vermächtniß, welches die induſtrielle , 125 000 Tonnen Coats und 5 000 000 Cubikmeter Leuchtgas ver-

Großmachtſtellung des Stahlwerkes begründen ſollte.

Auf dem

braucht wurden , und daß Rrupp , um ſich den regelmäßigen

Sterbebette enthüllte er ihnen das Geheimniſ einer Metall--Com :

Bezug beſten gleichmäßigen Rohmaterials zu ſichern , 4 Kohlen:

poſition , die , freilich erſt lange Jahre nach ſeinem Tode und in 1

zechen, 414 Eiſenſteingruben und bedeutende Conceſſionen vorzüg: weſentlicher Vervollfommnung, eine epochemachende Bedeutung licher Eiſenerzlager in Nordſpanien erworben hat, zu deren Aus-

gewann .

Für die 20 000

Zunädſt wurde die Fabril von der Wittwe Thereſe Krupp

Arbeiter, welche auf dieſem größten Gußſtahlwerke der Erde be: ſchäftigt ſind , hat Krupp in der väterlichſten Weiſe geſorgt ; er

unter Mitwirkung ihrer Söhne fortgeführt. Im Jahre 1848 ging der Beſitz an Alfred über , während ſein Bruder in Berndorf

beutung eigene Dampfer gebaut worden ſind.

hat ihnen über 3200 Familien-Wohnungen gebaut, hat Conjuma bei Wien eine Silberwaarenfabrik begründete , die inzwiſchen ſich Anſtalten, Menagen , Krankenhäuſer, Kranken- und Penſionscaſſen eingerichtet und hat in ſeinem kleinen Königreiche ſomit auch zur Löſung der ſocialen Frage ein praktiſches Vorbild in großartiger Ausdehnung gegeben .

Wir vervollſtändigen dieſen Bericht durch einige weitere,

offenbar von gut unterrichteter Seite ſtammende Mittheilungen,

welche der „ Hamb. Correſp. “ vor einigen Tagen brachte. Es heißt darin wie folgt : ,,Das Eſſener Gußſtahlwerk, das heutigen Tages in ſeinem

Vetriebe eine Stadt, in ſeinem Abjatzgebiet ein Weltreich darſtellt,

gleichfalls zu cinem Etabliſſement erſten Ranges emporgeſchmungen hat . Noch immer war der Ruf und Abſatz des ſjener Werkes ein mäßiger , obwohl Krupp bereits im Jahre 1846 mit dein erſten gezogenen Dreipfünder in Berlin erſchienen war. Freunde und Verwandte mußten nicht ſelten mit finanzieller Beihülfe rettend ·

eintreten, um das gefährdete Unternehmen über Waſſer zu halten. Aber Alfred Serupp beſaß eine unbeſiegliche, wahrhaft ſtählerne Zähigkeit. Tapfer und zuverſichtlich hielt er alle Unbilden aus, und allmählich , Schritt für Schritt, gelang es ihm , fein Werk

vorwärts zu bringen.

befand ſich, als er (Alfred Rrupp) es übernahm , noch in äußerſt

Und nun endlich , ganze fünfundzwanzig Jahre nach dem

Þeſcheidenen , ja kritiſchen Verhältniſſen. Der Vater , Friedrich

Tode ſeines Vaters, kam der erſte große, der entſcheidende Erfolg.

ſi rupp , der gerade vor hundert Jahren geboren iſt, hatte in

Die bisherige Gußſtahl- induſtrie hatte im günſtigſten Fall Blöcke

Alten - Eſſen ein geringes, durch Waſſer getriebenes Hammerwerk von 20 Centnern erzielt . Da ichichte Krupp auf die erite con inne. Ji Jahre 1816 gründete er mit nur zwei Arbeitern bei idoner Weltausſtellung im Jahre 1851 eine Gußſtahlmaſſe von 45

Gíjen, im Mittelpunkt der jetzigen Fabrik , ein Fleines Werk, auf Centnern, Centnern, welchem er mit ſeinen ſchon früher begonnenen Verſuchen zur Her: ſtellung eines brauchbaren Tiegel - Gußſtahls fortfuhr. Das von

- cine Leiſtung von hoher Wichtigkeit, da ſie die Mög lichkeit gewährte , das Material für größere Arbeitsſtiide zu ver wenden. Zugleich ſtellte Krupp hochpolirte harte Walzen und eine

ihm erzielte Product brachte ihm aber nur ſpärliche Aufträge ein .

6-Pfünder-Mantelfanone mit Gujſtahlrohr aus, lauter Dinge,

Von der welthiſtoriſchen Bedeutung des Gußſtahls , von ſeiner Ver:

welche ebenſo neu als werthvoll waren .

wendung für Kriegszwecke war damals feine Rede. Rlio bejchrieb

duſtriellen wurde die höchite von allen damaligen Auszeichnungen zu Theil : die Council Medal . Von jenem (Glück- und Chrenjahre

die Blätter der Geſchichte noch mit der broncenen , nicht mit der

ſtählernen Feder. So fand man die Metal -Compoſition Rrup p's

wohl recht geeignet für Kleinigkeiten , wie Münzſtempel, Knöpfe u . ſ. m . Aber in dieſen Artikeln war der Conjim doch zu be : ſchränkt, als daß er dem Unternehmen zur Blüthe hätte verhelfen können . Als Friedrich Krupp am 8. October 1826, im Alter von 39 Jahren ſtarb, da war ſeine Fabrik dem Stillſtande nahe,

ſein einſt anſehnliches Vermögen zuſammengeſchmolzen, ſeine mann : .

hafte Energie gebrochen . Aber ſeinen beiden Söhren , dem damals

Dem

Deutſchen In :

1851 datirt der Aufidiwung, der Weltruf des Gjiener Werfes . Die Thätigkeit und die Ausdehnung dejjelben nahm jet rapide zu ; in wenigen Jahren nahm es riciige Dimenſionen an, und un

aufhaltſam wuchs es weiter, bis es bei dem gegenwärtigen coloſſalen Umfang anlangte, der von keinem Etabliſſement dieſer Art auf der geiaminten Welt anchur annähernd erreicht wird.

In der erſten Zeit nach der Londoner Ausſtellung wurde die Fabrik vorwiegend mit der Herſtellung von guſtählernem

faum dem Knabenatter erwachſenen Alfred und der noch jüngeren Eiſenmaterial, für welches frupp Patent hatte, beſchäftigt. So Der Durdzug der Kranzöfiſden Armee und ihrer Ver- | nad außen gekehrt , die Hälfte oder das Dritttheil eines verbrannten Mantels , oder ein Stüc Fuß: oder Wand-Tapete sienten zu Be bündeten durd Glogau im Jahre 1812. deđungen oder waren um die Füße gewickelt ; die meiſten hatten ſich .

Hände und Füße erfroren . Viele konnten deswegen nicht weiter oder

( Fortießung.)

Wie im Mai die Ankunft Napoleon's das Ende des Stromes kräftiger Männer aller Nationen nach dem Oſten hin bedeutete, ſo bezeichnete ſie diesmal den Beginn des Rüdſtroms von Oſten her , der fid jeħt aber nur gebrochen und bloße Trümmer der vorigen

Bei alle dieſem Kriegselend“, berichtet unſer Gewährsmann weiter , ,, blieben doch die meiſten National- Franzojen,

blieben krank liegen.

die wir hier bei ihrer Nütfehr kennen lernten , ihrem Charakter treu :

leichtſinnig und ſtolz. Jrgend eine kleine Erbolung machte ſie ihres

Pradht mit ſich führend , vollzog. Zwar ging der Hauptſtrom im Zuſtandes vergeſjeno, ſie ſangen , pfiffen und waren guter Dinge, voll Januar und Februar über Berlin zur Elbe , nur der geringere über Hoffnung einer baldigen Wiederherſtellung der Armee und glänzenden Glogau , nach Dresden hin ſich fortſeßend, aber auc, dieſe Geſtalten,

die hier ihre Straße zogen , konnten den ganzen Umfang des entſet:

Nütfehr. Von einem beſſeren Grfolge eines zweiten Argonautenzuges nach Petersburg überzeugt, nannten ſie dieſen Krieg einen verunglücten

lichen Unglüđs erkennen laſſen . Den Anfang bildeten am 16. December die Reſte des 2. , 5. und 9. Franzöſiſchen Cüraffier-Regiment8 , 308 Mann , am 22. des

Kampf mit den Elementen, nur die Kälte hatte ſie überwunden. Ein

1. und 10., 180 Mann , aber mit Anfang des neuen Jahres kam der Hauptſtrom jener Unglüdlidhen. „ Täglich ſah man Offiziere und

war wohl ſeine Feder nicht fähig zu ſchreiben ."

Gemeine ", ſchreibt im Jahre 1815 noch unter dem friſchen Eindruck

paſjirte, war der Franzöſijde Brigade - General Caſtel, der mit 1

1

1

1

jener Tage der Medicinalrath Dietrich in ſeinem Werke : „ Glogau's Schikſale 1806-1814 " , rvom General bis zum Lieutenant, zu Fuß. zu Wagen , zu Pferde , auf Maulthieren , in den ſchrecklicyſten , das höchſte Mitleid erregenden Geſtalten , wie wandelndes Siechthum in verächtlichen Haufen elender Bettler , von der Armee aus Rußland M

1

Offizier von der Garde ſchrieb : „ Unſere Armee gleicht einer heute ſiegenden Flotte, die morgen der Sturm zerſtreut“ , das Wort : zerſtört Der erſte höhere Offizier , der aus Rußland kommend Glogau Adjutanten, 5 Bedienten und 10 Pferden am 4.eintraf; ihm folgte

am 10. der Genie - General Dode, ebenfalls in Begleitung von 2 Adjutanten , 4 Bedienten und 10 Pferden . Noch iſt die Zahl der

Flüchtlinge eine geringe , wenn ſie audy den verſchiedenſten Truppen:

theilen angehören, manche längere Zeit, 2 bis 8 Tage bleiben. Am ſich gegen die Kälte zu ſchüßen der Bayeriſche Brigade-General Strehl in Begleitung des Oberſten geſucht hatte. Pelze, Müßen , alte Petzlappen , Felle von Kaßen, Hunden , Grafen Waldkird und eines Adjutanten , und der Franzöſiſde

zurüdkommen . Wer es nicht geſehen hat, kann ſich keinen Begriff 11. trafen ein: der Franzöſiſche Brigade -General Dulinbourg, machen, auf welche Art und Weiſe man Schafen , Bären , Füchſen , in oft nur zwei Hände breiten Stücken,

Weiberröđe, Enveloppen, bald das ſeidene Zeug , bald das Rauchwerk

Diviſions General Doumere mit einem Gefolge von 2 Ádjutanten, 1 Ordonnanz - Offizier , 11 Bedienten und 34 Pferden ; man ſieht,

459

gemann er die finanzielle Kraft , um an die Erweiterung ſeiner

der Krupp'ſchen Werte gewandert, über den von gigantiſchen Dampf

Werke und an die Vervollkommnung ihrer Ausrüſtung , wie ſie hammerſchlägen ängſtlich zitternden Erdboden geſchritten iſt und die für die Geſchüß -Production im großen Maßſtabe erforderlich , zulo verſchiedenartigen Theile des ganzen großartigen Organismus

gehen . Dieſe wurde dann immer mehr ein Hauptbetriebszweig der beſichtigt hat, auch nur ein ſchwaches Bild deſſelben zu geben. Am eheſtent gewinnt man es noch aus den nüchternen Zahlen. Eine

12

Fabrif. Während ſie bis zum Jahre 1858 nur etwa 100 Ranonen fertig ſtellte, ſtieg die Zahl von da bis zum Jahre 1876 auf mehr als 13 000 Stück, und gegenwärtig iſt ſie über die 20 000 längſt

Nav

1

hinaus.

alio auf 19 605. Zu ihnen geſellen ſich 45 776 Familien-Angehörige,

Es lag in Rrupp's raſtlojem Thätigkeitstrieb die Inmöglichkeit, auf erworbenen Lorberen zu ruhen , die Naturnoth: wendigkeit , unaufhaltſam vorwärts zu ſtreben. So blieb das das Werf vom Jahre 1851 bis zu dieſem Tage an Leiſtungsfähig feit

darunter 13083 ſchulpflichtige Kinder.

1

. *

Statiſtik von 1881 beziffert die Arbeiter der Gußſtahlfabriť auf 11 211 , der Hütten und Bergwerke auf 8394, beide zuſammen Demnach fanden damals

jchon durch die Krupp'idhen Werke 65 381 Perſonen ihr Brod. Für ihr Wohl hat Rrupp durch Errichtung von Wohnhäuſern, Conſum - Anſtalten , Menagen, Krankenhäuſern , durch Kranken- und

nach Quantität mie Qualität ununterbrochen weitaus an der Spitze Penſions-Caſſen umfaſſendſte Sorge getragen. Er war ihnen ein der Gußſtahl - Induſtrie. Zur vollen Bedeutung entwickelte ſich deren Verwendung für die Geſchüß - Fabrikation nach Einführung der gezogenen Hinterlader - Geſchüße, deren Syſtem von Rrupp

mit unermüdlichem und ingenižjein Fleiß beſtändig vervollkommnet wurde. Die charakteriſtiſchen Seiten des Arupp lichen Geſchütz: Syſtems ſind folgende : Die Rohre beſtehen ausſchließlich aus

ſtrenger, aber zugleich ein wohlwollender Herr. Der „ Nanonen fönig “ beſaß in der That die Tugenden eines Königs : durch

greifende Energie, welche jede Unordnung, insbeſondere alle ſocial demokratiſchen Gelüſte rückſichtslos unterdrückte , und väterliches Pflichtgefühl, das mit der Unterdrücung jener Strebungen ſich nicht begnügte , ſeinen Arbeitern die Luſt zu ihnen durch eine ge

12

Tiegelſtahl, ſind von großer Länge und ſchießen 3,5 bis 6 Kaliber ſicherte und freundliche Geſtaltung ihres Daſeins zu benehmen lange Geſchoſſe mit vorzüglicher Treffſicherheit. Wie die Guiza ſtahl- Fabrikation ſich fortentwickelte und zugleich die Anforderungen an die Artilleriewirkung ſtiegen , jo nahmen die Rrupp 'ichen Kanonen der Pariſer Ausſtellung 1867 erſchien er mit einem 143ölligen Geſchütz von 50 000 Kilogramm Gewicht und zugleich mit einem

wußte. Jetzt, da er dahingeſchieden und ſein Sohn die Nachfolge antritt , werden ſie in Liebe und Dankbarkeit ſeiner gedenken. Das Vaterland ader wird ſtets als einen ſeiner beſten Söhne ihn ehren .“ Daß auch das Ausland die Bedeutung Krupp's zu mür digen miſſen werde, durfteals ſelbſtverſtändlich angenommen werden . Bejonders iſt es England , in welchem Lande die Fortſchritte der

von Jahr zu Jahr an Tüchtigkeit und auch an Größe zu.

Auf

( Gußſtück von 40 000 Kilogramm . Auf die Wiener Ausſtellung

Technik ſtets eine bereitwillige Anerkennung gefunden haben , das

von 1873 ſchickte er ein Gußſtück von 52 000 Kilogramm . Neuerdings hat er Geſchüße von 57 500 Kilogramm Nohrgewicht mit 520 Kilogramm ſchwerem Geſchoß, ja, eine 46 Centimeter: Kanone von 124 000 Kilogramm Nohrgewicht mit 1050 Kilogramm ſchwerem

die Verdienſte Rrupp's richtig zu ſchätzen weiß. So äußert ſich ein geachtetes Londoner Blatt, der ,, Standard" , in folgender Art

‫دو دو‬

Geſchoß hergeſtellt. Die gegenwärtige Ausrüſtung der Deutſchen,

hervorragendſten Männer , deſſen Name unzertrennbar verknüpft

‫ ענין‬:

der Oeſterreichiichen, der Italieniſchen und der Nujjijchen Artillerie

iſt mit den Triumphen der Preußichen Armee. Rrupp war

beruht auf Krupp'ichem Syſtem . 34 verſchiedene Staaten ſind A6-

flug genug geweſen , ſeine Zeit zu erkennen und von einer ſeltenen

nehmer ſeiner auf's Höchſte vervollkommneten Werfzeuge für Vater landsvertheidigung und Maſſenmord. Aber von den 5 200 000 Centnern Stahl und Ciſen, welche

Gelegenheit zu profitiren . England iſt das Land des Eiſens , Krupp entſchied ſich für die edlen Eigenſchaften des Stahls. Im Anfang freilich ſchien er nur ein einfacher Stahlfabrikant zu

auf dem Rrupp'lchen Werfe jährlich verarbeitet werden , wird der

ſein . Aber die Artillerie ſtand vor einer ungeheuren Umwälzung, und der einfache Stahlfabrikant in Eſſen würdigte die Bedeutung

größere Theil noch immer für friedliche Zwecke, noch immer nament:

über den Verſtorbenen : „ Durch den Tod Krupp's verliert Deutſchland einen ſeiner

lich für Eiſenbahn -Materialien, verwandt. - Es iſt ſchwer, dem- dieſer Waffengattung zul rechter Zeit . Die guten alten Kanonen jenigen , der nicht ſelbſt durch die qualmende und dröhnende Stadt | ans Gußeiſen, die niedlichen Meijing - Geſchüße , die bei Waterloo wie dieſe Generale es noch verſtanden hatten , ſo viel als möglich für retten Auch die am nädſten

5 Majors, 15 Capitäns, 20 Lieutenants , und gegen 20 Beamte, fo: wie etwa 30 Unteroffiziere und Gemeine ; das war , abgeſehen von 2 geſchickt über 14 000 Mann ſtarken Württembergiſchen Abtheilung. Die Zahl der vom 1. bis 16. Januar einquartierten Truppen betrug 602 Köpfe ; an dieſem Tage begann der Strom der Flüchtigen

GeneraleChier yundBalin erjchienen mitzahlreicher Dienerjdhaft. 2 Compagnien,die Junot nadı Hüftrin gejdpiąthatte,derReſtder Mit dem 10. Januar beginnt nun auch der Strom der Eintreffenden größere Dimenſionen anzunehmen. Wir finden an dieſem Tage erwähnt außer den genannten Generalen einen Genie : Capitän , den

Oberſt, einen Major und einen Lieutenant im 30. Franzöſiſchen

aber gewaltig zu ſteigen .So wurden am 16. einquartiert : der Fran

Dragoner - Regiment , einen Lieutenant und zwei Gemeine vom 2.

zöſiſche Brigade- General Gerard , ferner ein Oberſt, ein Lieutenant Colonel, ein Major, 2 Bataillons - Chefs und ein Capitän nebſt einem

Bayeriſchen Linien- Regiment, den Oberſt des 10. Bayeriſchen LinienRegiments mit 4 Gemeinen und 6 Pferden , einen Sächſiſchen Ar: tillerie - Sergeanten und einen Sächſiſchen Soldaten , den Chef des Generalſtabs fumiac mit 3 Bedienten und 6 Pferden , einen Ca: vom

10

.

Chirurgus vom 106. Franzöſiſchen Linien-Regiment, 1 Capitän und 2 Lieutenants vom 84. Franzöſiſchen Linien-Regiment, 1 Capitän und 1 Lieutenant vom 23. Franzöſiſchen Dragoner-Regiment, 1 Lieutenant vom

4. Franzöſiſchen Cüraſſier-Regiment, einen Capitän mit 2 Lieutenants vom 8. Franzöſiſchen Chaſſeur-Regiment, einen Capitän vom 7. Frans

zöſiſchen Lancier-Negiment, 5 Gemeine vom 4. Franzöſiſchen Chaſſeur Regiment, ein Major mit 2 Bedienten und 6 Pferden von der Fran

zöſiſden Cüraſſier-Regiment, 6 Bediente vom Miniſter der auswärtigen

zöſiſchen Artillerie, 1 Capitän und 2 Lieutenants vom 2. Franzöſijden

Angelegenheiten des Vicekönige von 3talien , Mejean , der am 17. ſelbſt eintraf, je 2 Capitäns des 3. Franzöſiſchen Chevaulegers- Regi: ments und vom 7. Franzöſiſchen Dragoner-Regiment. Am 11. trafen neben Franzöſiſchen Cüraſſier:, Chaſſeur- und Dragoner -Offizieren, die lämmtlich mindeſtens 2 Tage blieben , die erſten Württemberger ein. Die Reſte der Württembergiſchen Truppen , welche eine Infanterie:

zöſiſcher Adjutant-Commandant mit 2 Bedienten und 2 Pferden, der Oberſt des Dalmatiniſchen Regiments , 2 Bataillons - Chefs und 5 Capitains im 3. Italieniſchen Linien -Regiment, Militär: Beamte des 3. Corps , endlich eine große Zahl Württembergiſcher Offiziere und

Diviſion und zwei Reiter-Brigaden im 3. Corp8 unter Ney gebildet hatten , hatten ſich vom 1.- 5. Januar in Inowrazlaw geſammelt

und waren dann, dem Befehle ihres Königs folgend, möglichſt ſchnelle nach ihrem Vaterlande aufgebrochen ; auf dem

Wege dahin über

Artillerie -Regiment , 1 Adjutant des Generals Thierry , 1 Fran

Beamte.

Am 17. trafen ein : der Franzöſiſche Brigade - General Do :

manger mit 1 Adjutant , 5 Bedienten , 2 Ordonnanzen und 17 Pferden , der Diviſions -General Friant , mit 3 Adjutanten , 3 Bea dienten und 1 Oberchirurgus, der Staatsminiſter des Vicekönigs von

Dresden paſſirten ſie Glogau, ohne ſich länger als eine Nacht auf-

Italien , Graf Mejean , mit 4 Secretären , ein Adjutant mit einem

zubalten . Als einquartiert werden bis zum 16. erwähnt : 6 Oberſten ,

Secretär , 4 Bedienten und 8 Pferden, dann General Seron , Beamte

TUU

gedonnert, hatten ihre Rollen ausgeſpielt. Dem.gezogenen Lauf“ war es vorbehalten, Herr der Verhältniſſe zu werden , und ſo fiel auch dem Ranonier die Aufgabe zu, ſeine Waffe zu moderniſiren . mittelſt eines Saces voll Pulver Centner von Metall auf eine

Eſſen : Krupp wurde gleidhjam Negierungs - Lieferant, wurde zu: legt der Kanonen -König, der er geblieben. Zwar tamen manche Fehler der Rrupp’ichen Kanonen im Deutſch - Franzöſiſchen Kriege , auch Krupp Nugen aus dem allgemeinen Ruhme und dem Spruche : Ende gut, Alles gut !" Jm ,,eiſernen " Zeitalter

Fahrt von 8–9 Meilen ( Engliſchen) entſenden ſollte , geboren.

hatte Krupp ſeine Laufbahn begonnen , ſein Tod fällt in das

Vorläufig wurde erſt Stahl verlangt , um ihn in irgend einer Weiſe zur Herſtellung von gezogenen Läufen zu verwenden. Zu einer Zeit , als noch alle Welt in tiefem Frieden lag , 1851 , er: ſchien auf der Ausſtellung der Vorläufer der Giganten - Artillerie der Neuzeit: Rrupp's gewaltiger Gußſtahlblod . Sond erba rer | Sonder barer

„ ſtählerne" Zeitalter. Stahl hat jetzt das Gußeiſen völlig ge ſchlagen, und wenn wir die Lehre beherzigen, ſo werden kataſtrophen wie der Einſturz der Tay - Brücke vielleicht nie wiederkehren .“ Aehnlich lauten andere Worte zum ehrenden Gedächtniß von Alfred Krupp , dem man beſonders eine edle Eigenſchaft nach:

Man brauchte ein neues Metall , neue Conſtructionen. Allein nicht in einem einzigen Tage wurde das Ungeheuer ; das

Adein an's licht, allein daDeutſchland den Sieg davontrug, jo 30g

1

Weiſe ſollte Krupp ſeine ſpätere Größe einem Fehler " in der

rühmt : hohe Beſcheidenheit. Er iſt aus dieſem Leben geſchieden

erſten Conſtruction der 'nenen Kanonen verdanken. Man glaubte damals noch, ein Geſchüß müſſe aus einem maſſiven Guß hervor: gehen , von dem , Aufbau “ einer Kanone hatte man noch keine Ahnung. Damals ſchloß der Kaiſer von Nußland , der gar zu gern in den Beſiß gezogener Geſchüße gelangt märe und Stahl

mit dem ſchönen Bewußtſein , ſeinem Vaterlande und dem Deutſchen Heer wie Vater: Heere große Dienſte geleiſtet zu haben. Beide land - werden ſeiner ſtets dankbar eingedenk bleiben !

für den einzig tauglichen Stoff dazu hielt, einen Contract für eine

großartige Lieferung dieſes Metalls mit Krupp. Eſſen verſorgte Einige Bemerkungen über das Sdüßenweſen, beziehungs

ihn damit,, aber Rußland fabricirte die Geſchüße.. Dieſe Kanonen zerſprangen fortwährend, und ernſte Folgen blieben nicht aus. In

weiſe die Einführung einer einheitlichen Schußwaffe für

Rußland ſuchte man die Schuld daran im Metal , Rrupp da

Deutſche Schüken.

gegen legte das Unheil den Erbauern der Geſchüße zur Laſt. Das einer neuen Conſtruction : ſo wurde er zum Artilleriſten und ichließ=

Ueberſch rift : Schüßelängere der 91 der . unter M.] Ine einem der Aug. nwejenn "Auflaß 90 und in dene, Nrn „ Das [ Deutſch Verfaſſ geehrte erſchie Herr er nen iſt, hat der Mil. Zg. v. v . 3.

lich zum Kanonen -König. Während aber hier in England der „ Kanonenſtreit " tobte,

anderericheLänder auch auf das Schütz (v. W. Waffe hingewi dort eſen das eine n einheitl und he betont , daßenweſe die ) Thatſac

hierüber entſtandene Für und Wider führte Krupp zur Entdeckung

Schüße nweſen ſehr fördere . fand derſelbe in Deutſchland keinen Wiederhall : Krupp ging, Schü tzenweſen ſehr fördere.

unbehelligt von enttäuſchten Erfindern , verſchont von Parlaments Angriffen , ſeine eigenen Wege . Nach den Erfahrungen , die er mit Nußland gemacht, begann er ſich der „Armſtrong - Conſtruction“ zuzuwenden , mit dem Unterſchied, daß er ſich ausſchlißlich an

Stahlarbeit hielt . In Deutſchland war man eine Zeitlang für Arm-

zugleich Esgeniſt durch gelegt worden, daß die Regierun Abgadara von einMuniNachd tionruct be uf 2. die Beſtrebungen der Schüßen unterſtüßen.

Hier wäre in erſter Linie wohl die Frage aufzuwerfen : wie würden ſich die Deutſchen Regierungen zu einer einheitlichen Waffe unſerer Schützen verhalten ? Die Schüben - Geſellichaften in Deutſchland ſind nicht wie die

ſtrong eingenommen , Armſtrong-Kanonen wurden von den Regierungen für die Flotten beſtellt. Allein politiſche Gründe legten bald für Srupp ein Wort ein . Man begann zu begreifen , daß man zur Herſtellung ſeiner Kanonen ſich nicht auf eine Engliſche Firma allein verlaſſen fönne, und ſo wendete man ſich wieder nach I

anderer Länder von der Regierung begünſtigt , man rechnete im Kriegsfall bei uns noch niemals auf deren Unterſtüßung . So lange nicht Aehnliches von den Regierungen dem Deutichen Schüßen : weſen gegenüber geſchieht oder gefordert wird wie in fremden

vom 3. und 4. Corps , ein Franzöſiſcher Artillerie - Oberſt , Offiziere vom Franzöſiſchen 53. , 35., 9. , 84. , 85. und 92. Infanterie-Regi-

vom 4. Corps , desgleichen 1 von der 13. Diviſion , 2 Adjutant:

1

ment , 2 Bataillons - Chefs , 2 Capitäns und 2 Lieutenants vom 3. Italieniſchen leichten Infanterie -Regiment, ein Lieutenant - Colonel und 3 Lieutenants vom 2. Italieniſchen Chaſſeur- Regiment, 1 Oberſt und

1 Major vom 3. Italieniſchen Chaſſeur-Regiment, 1 Oberſt Majoeur: rs , 3 Capitäns und 7 Lieutenants vom Italieniſchen Gard,c 2: Chaſſ .

vom 4. Franzöſiſchen Cüraſſier - Regiment , 1 Adjutant- Commandant .

Commandants ohne nähere Bezeichnung, 2 Escadrons-Chefs , 1 Lieute: nant im 3. Italieniſchen Chaſſeur-Regiment, 1 Escadron -Chef und 1 Oberchirurgus von den Grenadieren der Italieniſchen Garde, 2 Ca:

Pferd chal, de logistantmit pitän enant 4 rs von Ita: der Stalis,eniſc1 henLieut Capitäns Gard vonen der -Majo e., 12 maré 2' Adju

Regiment, 1 Secretär mit 3 Bedienten und 9 Pferden vom Württem :

lieniſchen Veliten - Gard . e, 1 Oberſt mit 4 Lieutenants vom 84. Fran:

bergiſchen Generalſtab, 4 verwundete Gemeine vom 53. Franzöſiſchen Infanterie- Regiment, ein Muſikus vom 129. Franzöſiſchen InfanterieRegiment. Am 18. Januar kamen die Diviſions - Generale Dantlourd

zöſiſchen Linien -Regiment.

die Italiener ſehr ſtark vertreten , mit ihnen kam am 19. ihr Brigade:

und Philippon , dieſer , der als Gouverneur von Schleſien 14 Tage

übertant Pferd haupen Tagevonwar3 Adju An i dieſe en. Lech t derundDurc n tet ſehr mit ſtark6; General Bedienten , beglei 3 yzug

Auch an den folgenden Tagen waren unter den Zurüdkehrenden

in Glogau weilte,mit 2 Adjutanten ,4 Bedienten und 12 Pferden, wir finden neben den Italienern Offiziere höheren und niederen Ranges Controle ſowie der Brigade General Thieſy post -

, 1

ur des

es mit

vom 25. , 35., 75. , 84., 85. , 106., ſowie vom 8. leichten Franzöſiſchen

Inspecteurdesglaux Courenieren, i Pferd revues mit Secretären, 4 Be: Infanterie-Regiment, den Oberſten v. Stutterheim vom Sädſtiden 4dient eichen einer ohne2 jede Begleitung en , und 8 , 1 Auditeur au conseil de l'état,1 Directeur des vivres, i 'In- Regi äliſcnten pitänment hen Cüraſ Crermevom v. Stei Prinzneđe 1. Weſtf und ſier 4 Pferd n mit den,eine 2 Bedie Ca: -Regi en,ment specteur général , 1 Oberſt undQuart Italieniſchen große Zahl Dalmatiniſcher und Croatiſcher Offiziere; endlich trafen Capit von der än 1 iermeiſter Lieutenant reitenden Artillerie Capit

än , 1 s und 3 , 1 vom 3. Stalieniſchen Linien - Regiment , 1 Lieutenant vom 84. Fran

an dieſem Tage ein : 20 Directoren , 15 Commis und 20 Couriere

zöſiſchen Linien - Regiment, 1 Bataillons-Chef, 1 Capitän und 2 Lieute:

von der Franzöſiſchen Poſt. Ueberhaupt wurden in den Tagen vom gebra dst 26. Januar in Bürgerquartieren über 600 Mann unter: 16. bis

nants vom 1. Italieniſchen Linien-Regiment , 1 Oberſtnebſt 2 Ba:

.

Generade;al bal,amdie BaroGenn era 21. Brig z Gan taillons- Chefs im 2. Italieniſchen Infanterie- Regiment, 1 Capitän Generale, von v. Siv genann tenam20. außerund len ray den Prin

im 35. Infanterie - Regiment , 1 Oberſt und 2 Capitäne von der

ItalieniſchenGarde, 2 Capitäns vom 106. Franzöſijden Infanterie Villata , am 22. der Brigade-General Graf Wedel, am 27. die Broſowi upi lin raltel, 25.leder -Gene DanDiviſ Caſ Genera Divigy delions der .Brigade-General ſion, s am sund e er Adjutanten Italieniſche Garde- Capitäns 2 Capitäng der Italieniſchen Regiment, 3 Lieutenants von der Marine der 3talieniſchen Garde, 2:

, ,2 Veliten - Garde, 1 Oberſt , 1 Batterie : Chef und 2 Capitäns mit 1

Secretär vom Generalſtab der Franzöſiſchen Artillerie, 2 Capitäns

( Schluß folgt.)

461

t, wurde i

amen mons

quíchen Krieg Eug, long

Staaten, und ſomit eine einheitliche Waffe geboten erſcheinen muß:

und Blut übergegangen iſt, zu urtheilen, und daß es erſt einige Zeit

jo Yange wird die Einführung der am Schluſſe des Artikels be-

dauert, ehe es ihm zum Bewußtſein kommt , baß audy andere als in der Heimath eingeſchlagene Wege zum Ziele führen , beſonders aber,

nannten Waffe ein frommer Wunſch bleiben*), ganz abgeſehen da: von , daß nicht vielleicht einzelne Geſellſchaften mit der Zeit zur Anſchaffung eines und deſſelben Syſtems zu bewegen wären. 1

q" Zeitalar

Die Büdſenmacher in den einzelnen Geſellidaften merden

daß Slovaken und Croaten , Sicilianer und Florentiner , Don'ſdie Rojaken u. i. f. mit anderem Maßſtabe gemeſſen und mit anderen Mitteln erzogen werden müſſen als etwa ein ſtrammer Pommerſdier 1

állt in it

T1 völlig Rataſtropha

Eehren.“ pidhing on mujhat med

en gediena meutice I wie Bato !

die Anſchaffung einer einheitlichen , beziehungsweiſe Militär -Waffe Dorfjunge. Es iſt gewiß niđặt überflüſſig, auch in die Dienſtdetails ſtets zu hintertreiben ſuchen, denn durch die Einführung einer ſolchen ſind dieſelben in ihrem Erwerb geſchädigt, und ſomit werden dieſe Leute die bekannten Eigenheiten der Schützen mit ihren Scheiben-

zu blicken , um zu erkennen , welche Mittel hie und da angewendet werden , um den militäriſchen Endzweck zu erreichen , allein zur Bil dung eines Urtheils gehört neben dem im Laufe der Zeit gewonnenen,

Büchſen nur aufmuntern , aber nie darauf dringen, daj das Ein-

unbefangenen Auge bäufigere Gelegenheit, die Truppen auch bei größeren Manövern ſich bewegen und üben zu ſehen . Selbſt dann aber iſt es noch immer mißlich , zwei Heere zil

fachere, wie in dem Artikel ganz richtig bemerkt iſt, gewählt wird . Obige Anſicht erklärt der Artikel ſelbſt dadurch , daß er ſagt :

1

!

.

„ daß Profeſſionsſchützen in der Sdiweiz ſich des Martini:Gewehrs vergleichen , die auf ebenſo verſchiedenen Grundlagen aufgebaut ſind, Bedienen " , und ſo iſt es in der That. Jeder Schübe, welcher bei wie die politiſdien Machtſtellungen der Staaten verſchieden ſich ent uns auf der Scheibenſtand geht , ſagt ſich : wenn ich um Gewinnwickelt haben , und deshalb geht ſelbſt der Renner jener Armeen nur oder Verluſt ichieße , wähle ich mir die Waffe ſelbſt. Die An:: ſprüche an eine Scheiben - Bichie und an ein Militär - Gewehr

mit einen gewiſſen Zagen an oldie Gegenüberſtellungen.

ſind aus oben angeführtem ( runde durchaus verịchieden ; unſere

in die Hand drückt, hat nun die Ausbildung der Italieniſchen Armee

eziehung

Schüben nehmen ſich auf den Stand eine Munition von 2, höchſtens

über Sie ber R. R. Armee geſtellt.

waffe für

: 3 Gramm Pulver mit und fahren auf ihren Diſtanzen'ganzgut. Truppen Italiens mödtedies Urtheil sodh nicht ſo ohne Weiteres un

leberite

Die Militär- Batrone wird von den Schützen des zu ſtarken Rückſtoßes wegen nie gewählt werden, darin bin ich mit der An: ſicht des Artikels gleichfalls einverſtanden , jedoch nicht mit dem

1 der XI: They

und Vetterli- Gewehr gejagt iſt.

Trop aller Achtung vor den

terſchrieben werden. Wenn das Italieniſche Heer in den lezten Jahr: zebuten ſich auch rüſtig entwickelt hat und mit großer Sorgfalt aus gebildet worden iſt, und die unabläſſigen Bemühungen der Regierung

Wortlaut deſſen, was über die Verhältniſſe zwiſchen dem Mauſer- ; um Hebung des Werthes der Armee und Flotte demjenigen am meiſten

hing.me

Sachgemäß führe ich an , daß die Waffe Wetterli's mit

dort mit

dem Mauſer-Gewehr ſehr oft ichon in Concurrenz getreten , aber hierbei ſtets unterlegen iſt.

Gegenwärtig iſt die Frage der Einführung des kleinen Kalibers Tehr auf der Tages-Ordnung. Ich ſelbſt erfenne den Vorzug eines kleinen Kalibers ſehr an , namentlich des Ralibers von 9,5 Millimeter, welches derzeit auch ichon in der Mauſer'ichen Gewehrfabrik

7.7H

Der Bes

obadyter, deffen kleine lehrreiche Arbeit dem Schreiber dieſes die Feder

zu Oberndorf ſowohl für Militär-, als auch für Privat-Zwecke ausgeführt wird. Ein kleineres Kaliber als 5,5 Millimeter fann man wohl nicht befürworten, da die jahrelangen Verſuche mit dem Kaliber 11 bis auf 7,5 Millimeter herab zur Begiinſtigung des genannten Kalibers 9,5 Millimeter geſtimmt haben. Ein fleineres

Kaliber als 9,5 Millimeter erfordert Metallführung und wird nur die Durchichlagskraft des Gewehrs fördern.

Anerkennung abzwingen , der Italien näher kennt und weiß , mit weldient faſt unglaublichen Schwierigkeiten die Armeeführung wegen der Eigentbümlidykeiten des Erjaßes und der Volkserziehung zu kämpfen

hat, ſo kann man doch den Preis jenem Heere nicht darum ſchon zu: erkennen .

Wer die Freude hatte , in Deſterreich größeren Manövern bei: zuwohnen , das Ineinandergreifen der Functionen ſowie die Führung der Truppen aufmerkſam zu beobadyten , wird zugeben müſſen , daß die

althergebrachte, tüdytige Erziehung der Offiziere nod; immer ihre treff: lichen Früchte trägt. Ebenſo wird er beim Vergleid) größerer Infan teriemaſſen -Bewegungen finden, daß die Ausbildung und Durdybildung der Fußtruppen der R. R. Armee ſich mit denen Italiens mehr wie meſjen fann, und daß vielleicht zufällige Vorkommniſſe oder Beobach: tungen an minderwerthigen Truppen ben reijenden Kameraden verleitet

haben, Vergleiche aufzuſtellen , welche wohl von wenigen Sachkennern getheilt werden möchten .

46

Sicherlich aber wird Niemand, auch jener Berichterſtatter nicht,

Verſdiedenes. Militäriſde Reijeeindrüde aus Deſterreich. **) Vor einigen Wochen brachte das „ Militär - Wodienblatt " Bes obachtungen , welche ein Deutider Difizier auf ſeinen Reiſen in

Deſterreich und Italien gemacht hatte. Abgeſehen davon , daß dieje ſicherlich in ſachlidyſtem Intereſſe geſchriebenen Auslaſſungen in der Nachbar-Armee nicht angenehm berühren konnten , möchten die Eindrüde, die andere Kameraden empfangen haben , welche häufiger und in längeren Zeitläuften in jenen Armeen ſich umgeſehen , nicht ganz mit den Wahrnehmungen übereinſtimmen , welche dort nicbergelegt wurden. Ich möchte die Bemerkung voranſchicken , daß derjenige, welcher Urtheile über andere Armeen fällen will , ſein Auge Sadurch üben

dies Endurtheil auf die anderen Waffen ausdehnen wollen.

Wer die

K. K. Reiterei in den legten Perioden geſehen hat , kann nur voll bodyſten Lobes ſein. Die Regimenter ſind ausgezeichnet beritten , die Reiter meiſt in den Sätteln groß geworden , der Erſat iſt dyneidig

und lebhaft, die Ausbildung trefflich , die Führung tüdytig und die Edelsheim'ichen " Grundjäre , nod vervollkommnet und ausgebaut durd, die Erfahrungen der lekten Kriege , haben dem Weſen der Deſter: reichiſchen Cavallerie eine angenehme Siderheit gegeben , ſo daß ohne

Zweifel die Deſterreichiſch) - Ungariſche Reiterei ſich mit jeder Waffen macht in Europa audy deshalb vortheilhaft meſſen kann , weil der faſt unerſchöpfliche Reichthum an rittigen Pferderaſſen der Cavallerie ein

zähes Leben giebt, im Falle fie in nachhaltigen Feldzügen ihre Probe

2A4

‫*ܕܚܬܐܕ‬ -‫܂܃‬.

beſtehen ſollte. In ihrer inneren Güte überragt ſie fraglos die Reiterei

mußte , daß er zu Defterem fremde Truppen , nicht nur bei den klei: neren Uebungen, ſondern auch in größeren Verbänden beobachtet. Die Erfahrung lehrt, daß faſt jeder Soldat , welcher zum erſten Male in andere Armeen hineinblidt , geneigt iſt, nach eigenen Gewohnheiten und Ueberkommniſſen, ſowie nach den Eigenarten ſeines als vorzüglich 1

1

1,

erkannten Ausbildungsmodus , der den ſtrebjamen Offizieren in Fleiſch

Frankreichs, Italiens und Rußlands. Wenn etwas auszuſeten wäre, ſo iſt es, daß im Verhältniß zu den anderen Waffen und zu den be: vorſtehenden Aufgaben die Friedensſtärke der R. R. Cavallerie etwas größer angeſckt ſein könnte. Ebenſo hält die Gitte ber R. R. Artillerie ben Bergleich mit allen Rivalen aus. Wer ſie in coupirtem , ja dwierigem Terrain hat manövriren und die Geſchidlichkeit geſehen hat, mit welcher ſie in 1

*) Es heißt dort nämlich wie folgt : „ Einen Preis ſollte man aus

jeßen für das Gewehr, welches dem Dienſtgewehr möglichſt gleich iſt, dieſelbe

Patrone ſchießt und bei den Schüßenfeſten auf dem Scheibenſtand eingeführt Stellungen gebracht und auch in größeren Einheiten geführt wird, werden könnte. "

**) Aus der „Neuen Preuß. 3tg. "

möchte wohl unbedingt das günſtige Urtheil unterſchreiben , welches die Renner jener Artillerie faſt einmüthig zu fällen pflegen.

7.

462

Schweiz.

Noch mehr aber hat die innere Organiſation der R. R. Armec gewonnen, die es ihr aud) möglich macht, in kürzeſter Zeit kriegsbereit im Felde zu ſtehen. Hand in Hand mit dieſer Stärkung der inneren

* Bern , 19. Juli. [Eingabe des Berniſden Offi : zier8 -Vereins, die Organiſation des Landſturmø betr.

Wehrverhältniſſe iſt die Sorgfalt in Bezug auf den Ausbau ſtrate-

Der am 17. d. Mts. bei Anlaß ſeiner ordentlichen Jahresverſamm:

giſcher Bahnen , wie auch auf die ganze Führung der Generalſtabe-

lung in Biel vereinigt geweſene cantonale Berniſche Offiziere - Verein

Geſchäfte in allen Branchen zu erkennen .

bat beſchloſſen, folgende die Organiſation des Schweizeriſchen Land:

Das wird beſonders der

empfinden , der in leßter Zeit zum Beſuch der Karpathen Galizien ſturms betreffende Eingabe dem Bundesrath zugehen zu laſſen : ,, In Anbetracht, daß die im Bundesgeſeß, betreffend den Land:

bereiſte. Wer überdies Gelegenheit hatte , von Lemberg über Odeſſa

ſturm ber Sdyweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft. vom 4. December 1886

nach Conſtantinopel zu fahren, wird den Eindruck des Bildes vervoll:

ſtändigen, wenn er in den Garniſonen Süd-Nußlands ſich ein wenig

niedergelegten , die Verſtärkung unſerer Wehrkraft beabſichtigenden Grundſäße und Beſtimmungen nur dann ihren Zwed erreichen , wenn

Dort findet man nicht die Fortſchritte der Schulung der Truppen in dem Maße , wie ſolche in den Militär-Lagern des nörda

die in Artikel 6 des citirten Gefeßes vorgeſehenen Vorſchriften über die Organiſation, Ausrüſtung, Bewaffnung und Unterſcheidung@ zeichen des Landſturms, ſowie über die Befreiung vom Dienſt bei demſelben

umſieht.

lichen Rußlands beobachtet werden , ſondern wird über die primitive

rechtzeitig erlaſſen und durchgeführt werden , ſtellt die Verſammlung

Art der Ausbildung bier und da ſid) verwundern.

an den Bundesrath das Anſuden :

Wenn auch das

Material ein nicht zu unterſchäßendes iſt und einſt , gut geleitet und

beſſer verwerthet , zu großen Erwartungen berechtigt, ſo iſt der ganze Dienſtbetrieb doch fern davon , ein militäriſdes Auge zu beſtechen.

.

1 ) Ge mödten bie nach Artikel 6 des erwähnten Bundesgeſepe zu erlajenden Vorſchriften ungeſäumt aufgeſtellt und die Organiſation des Landſturms ohne Verzögerung zu Ende geführt werden. 2 ) Die bobe Behörde möge baldmöglichſt eine Inſtruction er:

Bildungsmangel in den unteren Graden, Fehlen des Corpsgeiſtes, Eng= laſſen über das taktiſche und dienſtliche Verhalten des Landſturms, berzigkeit der Anſchauungen ſind trop der wejentlichen Verbeſſerungen der leßten Jahrzehnte in den entfernteren Provinzial- Regimentern noch

damit die dieſem Theil unſerer Armee zugetheilten Dienſtpflichtigen, welche hierzu das Bedürfniß fühlen , Gelegenheit finden, ſich ſchon in

immer die Eigenſchaften, die aus dem dienſtlichen Treiben ſich bemerk:

Friedenszeiten auf ihre Aufgabe und Stellung im Kriegefall vorzu : bereiten .“

bar machen .

Jedenfalls nimmt die Deſterreidiſch Ungariſche Armee einen erſten Rang unter den Europäiſchen Heeren ein .

Ueber die Discuſſion , welche ſich über den Gegenſtand im Sdooße der Verſammlung abſpielte, wird dem „ Berner Bund " node

geſchrieben : Herr Oberſt S derz verbreitete ſich über das Bundes: geſetz vom 4. December 1886 , betreffend den Landſturm der Schweizes rijden Eidgenoſſenjdaft. Referent wies nady, daß das Geſeß , das

der löbliden Initiative der Behörden entſprungen , den hohen Zweck habe, unſer Land gegen alle Eventualitäten vorzubereiten und unſere

Na d r i ch te n. Elſaß-Lothringen. * Straßburg , 19. Juli. [Verbeſſerung der Soul : bildung der Recruten .]

Die Sdulbildung der Erſatz- Mann:

{ chaften aus den Reichelanden ließ vor etwa 10 Jahren noch ſehr viel zu wünſchen übrig .

Inzwiſden haben ſich die Verhältniſſe in

dieſer Ridtung ſo weſentlich verbeſſert, daß gegenwärtig Elſaß -Potbringen mit den beſten Provinzen altdeutider Staaten auf faſt gleider Linie ſteht. Den Beweis hierfür entnehmen wir aus einer Tabelle, welche

Wehrkraft zu heben. Leider habe der Eifer , mit dem man im ver gangenen Winter , da man einen nahen Krieg befürchtete , zu deſſen Ausführung geſchritten , mit dem Momente der jdwindenden Kriego: gefahr nachgelaſſen. Nun werde aber das Geſetz, weldes rund 300 000 neue Landesvertheidiger daffen ſoll , nur dann ſeinen Zweck erreichen

fönnen , wenn in Friedenszeiten die nöthigen Proben und Grercitien vorgenommen werden . Insbeſondere ſei auf eine ſtricte Durchführung

der Organiſation , auf complete Ausrüſtung und Bewaffnung der Mannſdaft, auf Einführung von Unterſcheidungezeidhen für den Land ſturm zu halten , ſowie zeitig allfällige Dienſtbefreiungen zu erkennen .

die amtlide „ Landes-Zeitung für Elſaß-Lothringen “ ſo eben veröffent: licht.

Dieſelbe zeigt folgende Zuſammenſtellung der aus Elſaß- Loth:

ringen im Erſaħjahre 1886/87 bei den nachgenannten Armce-Corps

k r it i k .

eingeſtellten Erjaş- Mannſqaften : Darunter Es wurden

Garde: II .

obne

Schulbildung in Sdulbil im Ganzen mit Deutider fremder eingeſtellt dung Sprade 642

583

1 1

57

2

1

1 16 1

III . IV . V. VII .

1 968

961

VIII.

854

815

X. XI.

861 770

851 568

415

16

4 38 6 201

1

4 1

Großherzoglid, Helſiſde (25. ) Diviſion XIV . XV . Summa

Der Deutſch - Däniſche Kiriog 1864. Herausgegeben vom großen Generalſtabe , Abtheilung für Kriegsgeſchichte. Zweiter Band. Mit 8 Plänen, 4 Skizzen in Steindruck und 5 Tert ifizjen . Berlin 1887, Ernſt Siegfried Mitiler & Sohn, König liche Hofbuchhandlung. 8. VII. S. 385 — 774 , Anlagen S. 107–295. Preis des vollſtändigen Werkes 371,2 Marf. ( Fortjepung .)

‫اهدنے‬

Armec - Corp8 20.

542

398 426

318

299

16 116 16

5389

4 920

453

1

14

1

alſo 0,26 9o ohne Schulbildung . Der Procentſat ber Erſat : Mannſchaften ohne Sdulbildung war im Grjatjahre

1885/86: 0,44, 1884/85: 0,78, 1883/84 : 0,72, 1882/83 : 1,29,

Der je dyſte ( epte ) Abidnitt behandelt die Zeit von der Wiedereröffnung der Feindſeligkeiten bis zum Wiener Frieden. Soon die erſten Bemerkungen über Lage und Anſidten der Verbündeten ſind wieder von hohem Intereſſe. Es waren während der Waffenrube beim Ober: Commando die für den Wiederbeginn der

Feindſeligkeiten zu treffenden Maßnahmen genau erwogen worden , ja bereits am 23. Mai hatte General ó. Moltke dem Prinzen Frie : drid Carl eine Dentdrift vorgelegt , weldie den neuen Feldzuge plan entwidelte und den Gedanken empfahl, durch einen gleidhzeitigen Uebergang nad Alien und Fünen den Krieg mit einem Súlage zu

beenden. Am 22. Juni kam die Nachricht vom Speitern der Lon doner Conferenz , und am 23. traf der Befehl des Könige Wilhelm

bei dem Ober-Commando ein, daß nach der mit dem Kaiſer Franz Joſef in Carlsbad getroffenen Vereinbarung von dem Uebergang

1881/82 : 1,26, 1880/81: 2,24 , 1879/80 : 2,23, 1878/79 : 3,09,

nad Fünen Abſtand zu nehmen , dagegen Alſen und der nod nid)t

1877/78 : 2,58, 1876/77 : 3,98, 1875/76 ; 3,45. Die Zahl der Erjat - Mannidhaften , welde Sdulbildung in

beſefte Theil von Jütland anzugreifen ſeien. Ungefäumt traf Prinz Friedrid Carl hiernach ſeine Anordnungen .

Der Uebergang nad Alſen , deſſen Schilderung jeßt beginnt ,

Franzöſiſder Sprache erhalten hatten, betrug 1879/80 : 682

1883/84 : 597

wird in folgender Ordnung dargeſtellt: ,, Die Vorbereitungen für den

1880/81 : 719

1884/85 : 530

Uebergang – die Verhältniſſe bei den Dänen bis zum Uebergange die leßten Anordnúngen für den Uebergang dun – Verſammlung der die Lan g und der Rampf

1875/76 : 759 1876/77 : 777 1877/78 : 866

1881/82 : 690

1885/86 : 518

1878/79 : 783

1882/83 : 637

1886/87 : 455.

-

-

Truppen und der Uebergangsmittel

463 pia 1.

auf der Inſel. " Auch die Einzelnheiten der hödöſt intereſſanten Preu: | Jütland nach Ablauf der Waffenruhe. Wenngleich die hierbei ge Biſchen Waffenthat am 29. Juni dürfen noch heute als allgemein bes ſchilderten Vorgänge nicht von großer Bedeutung ſind , ſo gewähren

Es heißt darin :

doch mande Einzelnheiten ein nicht geringer Intereſſe. Zu leşteren redunen wir beſonders den Uebergang über den Limfiord ( 10. Juli), der namentlich in techniſter Beziehung manches Lehrreide bietet ; zu einem Zuſammenſtoß mit dem Feinde kam es im nördlichen Jütland

Die bereits 3 Tage nach Wiederbeginn der Feindſeligkeiten ausgeführte Ueberſchreitung des Alſen -Sundes iſt eine ebenſo hervor: ragende und ihrer Art nat in der Kriegogeſchichte vereinzelt daſtehende

nicht mehr, da des Feindes leşte Abtheilungen ſich in Frederikshavn gerade 24 Stunden früher einſdiffen konnten, bevor die erſten Preu : Biſchen Truppen dahin gelangten ( 12. Juli). Am 14. wurde auf

Waffenthat wie der Düppeler Sturm . ( Allerdings ſind ſchon einmal am 14. December 1868 Brandenburger und Raiſerlidie Truppen unter dem Befehl der großen Kurfürſten über den Alfen-Sund ge : gangen , dod betrug damals die Bejaķung der Inſel nur 2000

der äußerſten Spiße der Halbinſel in der Nähe des Leuchtthurms von Stagen zum Zeichen der Befignabme von ganz Jütland eine Preu:

tannt angenommen werden*) , wesbalb wir auf dieſelben nidt näber

D!

ein

ber ha ung

01 11

is

cingehen , dagegen wollen wir wieder aus den am Shluſſe des 26: jonitts angeſtellten ſehr lehrreichen Betracytungen Einiges bervorheben.

Biſche und eine Deſterreichiſte Flagge aufgezogen.

Sdwediſche Reiter , während die Dänen 1864 etwa 10 000 Mann

Es folgt noch die Darſtellung der Vorgänge zur See und an den Küſten , ſowie der Einnahme der Nordfrieſiſchen Inſeln , worauf

ſtart waren . )

die Verhältniſſe im Rücken des Heeres geſchildert werden.

Ohne Zweifel wurde das Ueberſeßen über den breiten Meeres : arm inſofern vom Glüđe begünſtigt, als der Feind trotz der erforder:

beſpricht das Generalſtabswerk die Kriegslage auf Däniſcher Seite

Sodann

nad der Räumung von Alfen und legt dar, wie der Gedanke eines

lichen, umfangreidien Vorbereitungen von den Abſichten des Angreifers bis zuleßt keine Kenntniß erhielt. Selbſt noch in der Nacht zum 29 .

Friedensídluſſes ſid nad und nach der Dänen bemächtigen konnte.

hätte ein einzelner Sowimmer die Nadyricht von der Bereitſtellung der Uebergangsmittel und der Anjammlung der Truppen früh genug nach der Inſel bringen können . Die Dänen wären in der Lage geweſen, ihre Hauptkräfte redtzeitig im nördliden Theile der Halbinſel

des Vordringens der verbündeten Truppen nach dem nördlidſten Theile von Jütland ein völliger Umíchwung der Meinungen vollzogen .

Rjär bereit zu ſtellen und den zuerſt übergegangenen Abtheilungen

gerufen. Man ſah dem Erſcheinen feinoliver Kriegsidiffe im Kattegat

mit Ueberlegenheit entgegenzutreten. Außerdem hätte der in der Auguſtenburger Föhrde, eine halbe Meile hinter Arnfiel8 Ore vor Anker

entgegen und fühlte ſich auch auf Seeland nicht mehr ſicher. Dieſelbe Preſje , weldje bis dahin ſtets auf das beftigſte für Ablehnung der

liegende , Rolf Krake “ dann Zeit genug gehabt, ſit unmittelbar hinter dieſer Landſpige bereit zu legen ; uin in die erſten Boots - Colonnen

angeblich demüthigenden Frieden8-Anerbietungen der Verbündeten und

Als in Folge der Ueberraſdung die Landung

Kopenhagen ſelbſt bedroht erſchien , mit gleichem Eifer die Räumung

der erſten Truppenſtaffel, die Niederwerfung der am Inſelſtrande auf

von Fünen und dic ſofortige Verſammlung aller Streitkräfte auf

geſtellten Dänijden Vortruppen und die Wegnahme der nächſten Bat: terien geglückt war , bätte die Nadführung weiterer Truppen bis zur Erlangung einer entideidenden Ueberlegenheit nur durd ein jdneues Erſcheinen des Däniſdien Panzerſdiffen oder durd) ſofortiges Eingreifen

Sduß der Hauptſtadt und überdies einen baldigen Friedensſchluß...

Es heißt darin : „ In der Däniſchen Hauptſtadt hatte ſich während

Der Uebergang der Preußiſchen Truppen nach Aljen und die Nieder lage der Bejatung batte bei der Bevölkerung großen Sdređen hervor :

ను

hineinzufahren . ta!

11

der Reſerven geſtört werden können .

Die bei der Ausführung des Preußiſden Angriffe lid) zeigende ſtarke Vermiſdung der taktiſden Verbände und das vielfach vorkom : mende, ſelbſtändige Abzweigen einzelner Abtheilungen war eine natür:

lidie Folge der eigenthümlidien Verhältniſſe, unter weldien derſelbe unternommen und ourd )geführt werden mußte. Dieje Uebelſtände, welche ſdon dadurch , daß die Boote nur bei der erſten Fahrt einiger: 11 .

maßen gleidszeitig landen konnten, hervorgerufen waren , wurden 1100h 1

durch den Thatendrang der Truppen und das Beſtreben verſtärkt, trop

des durdſnittenen und unüberſichtliden Geländes möglidſt iduell

für Fortjebung des Widerſtande eingetreten war , verlangte jept , wo

Seeland, Aufhebung der Blocade und Heranziehung der Flotte zum Zu den Eindruck, welden der Verluſt von Alſen hervorgerufen hatte, tam nod die Erkenntniß, daß jede Hoffnung auf eine thatkräftige Beihülfe des Auslandes gejd ,wunden ſei.“

Ganz beſonders wird die leßte Erwägung ihren Einfluß geltend gemadt baben .

König Chriſtian gelangte zu der Ueberzeugnng,

daß der durch die radicale Partei inmer auf's Neue geidürte Kampf ein völlig ausjittelujer jei , Dehlen Fortſetzung Dänemarf in'o Ber : derben stürzen müſje ; er bejdsloß den Miniſter: Präſidenten Monrad zu entlaſſen, was « 8. Juli geſchah, und ließ unter dem Conferenz Nath Bluhme ein neues Miniſterium bilden . Däniſdie Friedene: Anerbietungen gelangten am 11. Juli nad Berlin , eine Waffenrube wurde vorgeſdılagen und angenommen , worauf

rett

nad vorwärts Naum zu gewinnen. Aberbegünſtigt, wenn audſo wurde alles dieses eine die 25. Friedens-Verhandlungen weitſtellung der FriedenesPräliminarien Die Berhandlungen Lockerung der Befehlsverbände ungemein dochy am Juli zu Wien ihrenzurAnfang nahmen. den höheren Führern möglid ), von Zeit zu Zeit die Bewegungen an:

zuhalten, um die durcheinander gekommenen Abtheilungen von Neuem zu ordnen und den Nebencolonnen Zeit zum Eingreifen zu gewähren ." Die Maßnahmen der Dänen werden einer im Allgemeinen ſehr

über den endgültigen Friedensídluß begannen am 25. Auguſt und zogen ſich ſehr in die Länge, ſo daß die Unterzeichnung zu Wien erſt am 30. October erfolgte. Die Bedingungen find bekannt; daß die Berbündeten auf Erſtattung ihrer Kriegskoſten gänzlich verzichteten,

maßvollen und geredten Beurtheilung unterzogen , jedod, ſpricht ſich

möchte heute ziemlid in Vergeſſenheit gerathen ſein.

darin mehrfach ein offener Tadel aus. Es iſt unſeres Eraditens auch eine ungenügend begründete Sadie, daß die Dänen ibre Maßnahmen

Von ganz beſonderem Intereſſe erſdeint uns der leşte Abíhnitt des Haupttertes , welder „ Nückblicke" über drieben iſt. Dieſer

durch den Gedanken beeinfluſſen ließen, der Ueberging nad Aljen

Theil des Werks giebt beſonders in militärijder Pinſidit das , was

werde mittelſ eine Brückenídlage ausgeführt werden , den ſie im ſüdlichen ſchmalſten Theile des Sundes erwarteten ; ebenſo war die

man die Nutzanwendung zu nennen pflegt. Es werden hierbei der Réibe nad folgende Gegenſtände beſprođen und Sdılüſſe gezogen über Eijen bab nen , Telegraphenwejen , Feldpoſt, Berpile:

Aufſtellung der Däniſden Truppen von vornherein unzweďmäßig.

1

Das Generalſtabswerk idylicßt diejen Rüdblick init folgenden

gungo weſen , Sanitätowejen und Scelſorge. Wir wider:

Worten : „ Der Geſammteindruck , welder fid) bei umbefangener Be: trachtung der Vertheidigung von Arjen ergiebt, iſt der, daß man nicht genügend von der Nothwendigkeit durdydrungen war , die Inſel mit

ſtehen der Verſuchung . Einzelnheiten aus dem hierüber Mitgetheilten wiederzugeben, dagegen wollen wir den Rückblick auf den Geſammt : verlauf des Krieges " unverkürzt hier folgen laſſen , weil er von be

Aufbietung aller Kräfte behaupten zu müſſen , daß die mit dieſer Aufgabe betrauten Truppen nidt zweckinägig aufgeſtellt und geführt

ſonderer Wichtigkeit iſt. (Fortſegung folgt.)

wurden , und daß der Gedanke , dieſelben nod; durch rechtzeitige Ein

diffung der Gefangennahme zu entziehen , einen lähmenden Einfluß Zur Beſprechung eingegangene $driften etc.

auf die Gefecht& leitung ausgeübt hat . "

Das Generalſtabswerk wendet ſich nun zu den Verhältniſſen in Schleswig nach der Eroberung von Aljen und den Ereigniſſen in

Carl Michael , Herzog von Mecklenburg - Strelitz , Dr. , die Statistik des Militär-Ersatzgeschäfts im Deutschen Reiche, gesammelt und er läutert.

( Leipzig, Duncker & Humblot. )

Dechend, Prem .- Lieut., Beiträge zur Geſchichte des Feldzugs von 1806 ,

*) Wir möchten hierbei an eine Darſtellung des Tags von Alien

nach Quellen des Archivs Marburg. ( Berlin, Ludhardt.)

erinnern , welche einen Bericht aus der Feder des unvergeßlichen Ges nerals v. Goeben über den Antheil ſeiner Brigade in ſich ſchließt und im Jahrgang 1884 der von R. v. Gottſchall herausgegebenen Zeitſchrift

Wehrfraft, die, der Sdhweiz und ihre Bedeutung für einen Europäiſchen Strieg. (Berlin, Ludhardt.)

„Unſere Zeit“ unter dem Titel veröffentlicht wurde : „Der Tag von

Clavarino, A., capitano d'artiglieria, armi e tiro. 1 vol. & 1 atlante (Torino, Candeletti.)

.

Aljen, ein hiſtoriſches Gedenkblatt vom Hauptmann Zernin .“

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464

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Zweiundſedjzigfter Jahrgang. No. 59.

1887.

Darmſtadt, 26. Juli.

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Die Alg. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mark, des einzelnen Vierteljahrs bei nur 1/4jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frankirte Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

Die Alg. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach s

richten , literariſche ac. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Aufſäke.

Die Pariſer Parade am 14. Juli 1887. - Ein Uebungsritt von der Havel bis zur Donau.

Berſchiedenes.

Ein Urtheil des Königlich Belgiſchen Generals Van der Smiljenüber die allgemeine Wehrpflicht. Sommerfeldt über die Befeſtigung der Hauptſtadt.]

Nachrichten . Deutiches Reich. Wilhelmshaven . (Die Minenübungen der Matroſen -Artillerie.] Dänemarf. ( Vortrag des Oberſt- Lieutenants

fritit. Der Deutſch -Däniſche Krieg von 1864, herausgegeben vom großen Generalſtab, Abtheilung für Kriegsgeſchichte, 2. Band. ( Fortſeßung.) Feuilleton. Der Durchzug der Franzöſiſchen Armee und ihrer Verbündeten durch Glogau im Jahre 1812. ( Schluß.) Allgemeine Anzeigen

Neue Militär - Bibliographie .

.

-

1

Zweites Treffen .

Die Pariſer Parade am 14. Juli 1887. (R.) Auch in dieſem Jahre hat die Bevölkerung der Fran :

zöſiſchen Hauptſtadt die Freude gehabt, alle zum Pariſer Militär: Gouvernement gehörenden Truppen in einer großen Parade auf dem Felde von Longchamps zu erblicken. Der jeßige National

Feſttag, der Jahrestag der Erſtürmung der Baſtille — 14. Juli —,

ܽ‫ܕ‬

war wiederum hierzu gewählt worden , und wenn er auch nicht ganz in ſo glänzender Weiſe verlaufen iſt wie im vorigen Jahr, als General Boulanger zum erſten Mal an der Spiße der Franzöſiſchen Armee und mit einem ungewöhnlich zahlreichen Ge folge erſchien und die Verleihung der Tongking-Denkmünzen vor nahm , ſo war doch der Eindruck deſſelben ein jo bedeutender, daß es für Deutſche Leſer von Intereſſe ſein muß , darüber etwas Näheres zu hören.

Der Kriegsminiſter General Ferron hatte folgende Befehle für die Parade erlaſſen. Um 4 Uhr Nachmittags ſollten die Truppen auf dem Hippodrom von Longchamps ſtehen , um von dem Präſidenten der Republif, Herrn Grevy , gemuſtert zu werden, und zwar in folgender Ordnung : I. Infanterie (General Tramond) . Erſtes Treffen.

Die Schule der Offiziers - Zöglinge von der Artillerie und dem Genie-Corps, ſowie die Schule von St. Cyr. Gendarmerie, republikaniſche Garde, Sapeur- Pompiers , 16. Feſtungs-Artillerie-Bataillon , 1. Genie-Regiment (General Thi 1

baudin ).

5. Infanterie- Diviſion (General Laun á y). 20. Jäger:Bataillon .

39. Infanterie-Regiment. 74 . 36. 129 .

11

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8. Infanterie: Diviſion (General Bonnet). 124. Infanterie-Regiment. 130.

115 . 117.

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10. Infanterie-Diviſion (General Deffis). 46. Infanterie-Regiment. 89 . 31 . 76 .

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1

Drittes Treffen .

II. Artillerie (General Grejſet). 19. Brigade und 2 Batterien der 1. Cavallerie -Diviſion.

III. Train ( Oberſt-Lieutenant Chauſſade). 19. und 20. Escabron .

Viertes Treffen .

IV. Cavallerie (General Grejiot). Die Cavallerie hatte 4 Linien zu bilden. Erſte Linie: Special-Militärſchule 1 Escadron. Gendarmerie

1

Republikaniſche Garde 3

Zweite Linie : 2. Jäger-Brigade (General Rapp).). 11. und 18. Jäger-Regiment. Dritte Linie : 3. Dragoner-Brigade (General Caſtagnier). 14. und 16. Dragoner Regiment. Vierte Linie : Süraſſier-Brigade (General Baillod). 3. und 6. Cüraſſier -Regiment.

Der Verlauf der Parade war nun ſelbſt folgender , wobei

das ſehr zahlreich verſammelte Publicum eine Hauptrolle ſpielte, wie das ja bei Franzöſiſchen Paraden ſtets üblich war. Denn der richtige Pariſer ſcheint alle öffentlichen Vorgänge ſo anzuſehen, als ſeien ſie hauptſächlich nur ſeinetwegen veranſtaltet, und dieſe An

466

ſchaunng hat, ſeit Frankreich eine Republik geworden, gewiß noch

Die Parade war nach dem Urtheil Sachkundiger durchweg

gut. Die Truppen waren in vier Treffen aufgeſtellt. Das erſte und zweite beſtand aus Infanterie: 12 Regimenter zu je zwei

an Kraft gewonnen.*) *) Einem Zeitungs- Bericht entnehmen wir über die Einzelheitent des Tags Folgendes :

„Schon um 1,3 Uhr waren viele Menſchen zur Stelle, der Vorſtand

Bataillonen , die Compagnie in Stärke von 42 Rotten (84 Mann), ferner ein Jäger- Bataillon , ein Bataillon Fuß -Artillerie, ein Regi:

ment (jenie, Garde republicaine, Sapeurs -Pompiers, Militärſchule;

der Liga theilte das Loſungswort aus, General Boulanger hochleben zu laſſen, aber keine Drohrufe gegen den Präſidenten Grevy auszuſtoßen, und äußerte ſich mißbilligend über die Regierung, die 1200 Mann, Fußvolk und

das dritte Treffen beſtand aus Artillerie mit 19 Batterien, darunter drci reitende, und Train, das vierte von einer Cavallerie :Diviſion mit

Berittene, um den Kreuzweg hatte aufſtellen laſſen, der nach dem Parade:

ſechs Regimentern gebildet. Die Infanterie marſchirte in Batail

plaße führte. Poliziſten ſah man verhältnißmäßig wenig. Ein Theil des Publicums hatte den eigenthümlichen Einfall gehabt , Generalhüte, die für

long:Colonnen , in Compagnie-Front vorbei , die Artillerie in ge ſchloſſener Batterie- Front im Trabe und ebenſo die Cavallerie in

40 Centimes feilgeboten worden und als Cocarde das Bildniſ des Generals

Boulanger trugen, zu kaufen und aufzuſeßen , und da man aus ihm den Helden des Tags hatte machen wollen , ſo riefen die Limonaden - Händler „ Boulanger -Waſſer ", andere Strämer , Boulanger -Nadeln , Boulanger-Opern : gucker zu Spottpreijen “ aus. Als der General Ferron mit ſeinem Generalſtabe herankam , riefen die Patrioten aus voller Kehle: „ Vive Boulanger !" Der Kriegsminiſter verzog feine Miene und überflog die Menge, die ihn jo

ſonderbar begrüßte, mit einem ſidheren Blice. Aehnlich erging es anderen

Regiments: Colonnen . Die Truppen , die unter dem Commando des Generals Saulſier , Gouverneurs von Paris , ſtanden, ſahen

recht gut aus, und der Vorbeimarich ließ nichts zu wünſchen übrig. Namentlich bei der Cavallerie war die Ruhe eine bemerfensierthe:

es Tielen feine Leute aus , und während des Defilirens herrſchte abſolutes Schweigen . Beſonders lebbafter Zuruf wurde der an

Miniſtern .

der Spitze ſchreitenden Militärſchule, dem vorzüglich marſchirenden

Dem Präſidenten der Republik fuhr der Polizei- Präfect Gragnon eine gute Strecke voran . Herr Grevy hat in Geſellſchaft des Conſeils

Jäger-Bataillon und dein Regiment Nr. 115 zu Theil, dieſem wegen

Präſidenten Rouvier, des Generals Brugère und des Oberſt- Lieutenants Defjirier um 4/4 lihr den Elyſee -Palaſt verlaſſen . In zwei anderen Wagen folgten die Offiziere des Hauſes und einige Miniſter. Die Escorte beſtand aus 2 Escadrons Cüraſſieren . Man hatte kaum die den Elyſee-

ſeines Tambour:Majors , welcher, eine kleine unanſehnliche Geſtalt, die erſtaunlichſten Kunſtſtücke mit ſeinem Stabe ausführte und allge:

meines Vergnügen bereitete. Sonſt zeichnete man noch aus die Artillerie, die ſich trefflich präſentirte, und die legendären Gürajjiere von Reichshoffen . Alles in Allem muß ein ganz entſchiedener Fort :

Garten begrenzende Avenue Marigny betreten, als einige Judividuen : „ Vive Boulanger !“ ſchrieen, andere Neugierige aber mit „ Vive la France ! " ant

ſchritt gegen früher conſtatirt werden .* ) Am Schluſſe des Defilirens

worteten . Von hier bis zur Cascade verſtummte jede Stundgebung. Aber in der Nähe des Sammelpunkts der „ Patrioten “ angelangt, wurde der Prä-

den Seiltänzern !" Endlich ließ ſich Herr Grevy nieder und gab dem

Kriegsminiſter das Zeichen, daß die Parade beginnen konnte. *) Der Londoner „ Standard“ iſt allerdings anderer Anſicht. Er läßt ſich über den Eindruck der Parade Folgendes berichten :

fident der Republik mit einem wahren Sturm von Pfiffen empfangen . Ein ſcharfer Beobachter konnte einige Aenderungen gegen frühere Jahre bemerken. Abgeſehen davon, daß der Präſident der Republik nicht ganz auf dem gleichen Wege, wie ſonſt, auf ſeinen Platz gekommen war, hatte man zu beiden Seiten der Präſidentſchafts- Tribüne, die gewöhnlich an die officiellen Tribünen ſtieß,

,,Die Infanterie war kraftios , iowohl im Maridhiren wie in der Haltung und hielt weder Schritt, noch Abſtand. Die Bataillone waren nicht

Zwiſchenräume eingerichtet, auf denen 150 Stühle ſtanden, welche Anhängern

über 400 Mann ſtark. Einige Regimenter hatten nur 2 Bataillone, andere 3.

des Elyſee zugetheilt worden waren . Als Herr Grev y que ſeinem Wagen ſtieg, riefen alle anweſenden Senatoren und Abgeordneten, denen ſich andere

Es fehlte bei dem Ganzen der lebte Schliff. Die Artillerie trabte vorbei nachdem die Infanterie vorüber defilirt war. Die Gejpanne jahen ſehr ab

Perſonen anſchloſſen : „Vive Grévy ! Vive la République ! “ Rochefort, der erwartet z11 haben ſchien, daß Andere ihm zilvorkommen würden , ſchwang „ Vive la ſeinen Hut und rief mit heiſerer Stimme: „ Vive Boulanger !“ France ! Vive Grévy ! " tönte es zurück, und der Chefredacteur des „ Intranſigeant“ wurde grün und gelb, als es weiter hicſ : „ Nieder mit Roche, fort ! Hinaus mit ihm !“ Drohende Arme erhoben ſich gegen ihn , und dieſelben Nufe wurden während 10 Minuten wiederholt. Der Präſident der

geſchabt und ſchlecht beritten aus. Die Cavallerie ſollte eigentlich auch im

77

Trabe defiliren, aber die meiſten Pferde galoppirten leicht, während andere entlang ſchlenkerten. Viele Cavalleriſten waren ſo ſehr um die Hälſe ihrer Roſie beſorgt, daß es für ein friegeriſches militäriſches Ange nicht mehr an genehm anzuſehen war. Ich habe jede im Bois de Boulogne ſeit 1871 ab

gehaltene Revue beſucht , aber niemals eine in jeder Beziehung jo ichlechte geſehen . Mit der einzigen Ausnahme der Cadetten von St. Cyr, welche aus

ſchien dem Verlauf des Auftritts mit Intereſſe zu folgen . Der General

ſtämmigen, breitſchultrigen Soldaten beſteht, nahm die Juifanterie ſich idlecht aus. Wenn der Parademarſch ein Prüfſtein der Tüchtigkeit einer Truppe

Schmiß , welchem General Boulanger arg mitgeſpielt hatte , drehte ſich

iſt, ſo kann die Franzöſiſche Jufanterie keinen Vergleich mit ihren Nivalen

einen Augenblick gegen die Gruppe der Boulangiſten und rief : „ Nieder mit

jenſeits der Vogeſen aushalten .“

Republik hatte ſich noch nicht geſegt , er ſah zu Rochefort hinüber und

M

Der Durchzug der Franzöſiſden Armee und ihrer Ver- ' mitgetheilt : jo und ſoviel Gemeine von verifiedenen Regimentern. bündeten durch Glogau im Jahre 1812. In den lezten Tagen des Januars trafen auch viele Bayern der ver: ( Schluß .)

Der Tag jedody, an dem Glogau die meiſten Generale und

ſchiedenſten Regimenter und Chargen ein , wenn auch das Groß der ſpärlichen Trümmer, welche dem allgemeinen Untergange entronnen waren , über Berlin der Heimath zuzog.

Wir finden genannt neben

Höhcren Offiziere in ſeinen Mauern beherbergte, war der 26. Januar. mehreren Quartiermeiſtern einen Hospital-Director und mehrere Wund: An dieſem Tage traf zunädyſt der von Napoleon zum Inſpecteur ärzte, Offiziere und Gemeine vom 7. , 3.,2., 10. , 13. Infanterie des Reſerve-Corps und Gouverneur von Glogau ernannte Diviſions: Regiment, am 29. zwei Difiziere mit Namen v. Mallinger, den 1

einen als Capitän im 1. , den anderen als Lieutenant im 8. Infanterie: im Sdiloß, das der bisherige Gouverneur, General Laplane, wäh: Regiment, mit 3 Gemeinen und 4 Pferden. Von Intereſſe iſt es, rend der Zeit ſeines Aufenthalts räumen mußte. Außer dieſem traf unter den Eingetroffenen auch einen Mann zu finden , der 21 Jahre

General Mar dyand mit 3 Adjutanten ein und nahm ſeine Wohnung

ein : der Generalſtabs-Chef General Guillimineau mit 1 Adju- ſpäter als Commentar für den großen Obelisken auf dem Karolinen tanten, 4 Bedienten und 12 Pferden, der Oberft Durieuim Gene: Plaß, den König Ludwig von Bayern den 30 000 Bayern, die in ralſtab des 4. Corps mit 3 Bedienten und 6 Pferden und 6 Capi: Rußland den Tod fanden, errichten ließ mit der bekannten Injdhrift: täns adjoints von demſelben Corps mit 2 Secretären, desgleichen 1 Capitän , 3 Lieutenants and 8 Gendarmen von der Gensdarmerie

„Auch fie ſtarben für des Vaterlands Befreiung“, eine Beſchreibung der Kriegsthaten und Schidjale der Bayern in Rußland veröffentlichte,

deſſelben Corps. Ferner kamen an : der Brigade:General der Artillerie den damaligen Brigade=AuditeurHofreiter, der nebſt zwei Baye: Couin , in Begleitung eines Capitäns und von 4 Bedienten, der Brigade riſchen Aerzten mit 3 Ordonnanzen und 6 Pferden ebenfalls am General Simin er mit 1 Adjutanten , ſowie ſehr viele Aerzte der 29. Januar glüdlid, die Mauern Glogau'serreichte. Am 28. Ja: Italieniſchen Armee. Ueberhaupt finden wir jetzt meiſt Angehörige nuar kam der Brigade: General Rojarolle mit 4 Bedienten und

der Italieniſchen Armee, darunter viele vom Generalſtabe,die Fran- 8 Pferden, am 30. der Intendant des Marſchalls Victor mit 1 30ſen ſind nur in geringer Zahl vertreten ; Infanterie vom 25., 35. ,

Bedienten und 3 Pferden, am 31. der Diviſions-General Chaſtel,

36. , 106. , 125. , 131. Regiment, ferner vom 8. , 18. leichten Regi:

der frühere Führer der leichten Reiter : Diviſion im 3. Reiter- Corps

ment, Chaſſeurs vom 3., 25.,9.,Cüraſſiere vom 5. und1. Regiment, unter Groudy, mit einem Adjutanten undblieb 2 Tage. Ueber 1

1

Dragoner vom 7. , Huſaren vom 6. Regiment, auch einige Gardiſten Haupt wurden in den Tagen vom 26. Januar bis 1. Februar ein finden wirunter den Durchziehenden ; vielfach wiró nur ſummariſd quartiert 363 Perſonen ; in den Caſernen befanden ſich 2270 Mann,

467

ſprengte der Kriegsminiſter , gefolgt von Saujjier und einem bis auf die Höhe des Hippodroms reichten. Dieſer wirkungsvolle glänzenden Stabe, heran , um Herrn Grevy vor der Präſident- || Augenblick riß , obgleich er auf dem Longchamps nicht neu iſt, piele

1

1

ſchafts - Tribüne militäriſch zu begrüßen , indeß die Inſaſſen der i Zuſchauer zu enthuſiaſtiſchen Rufen hin. !

Tribünen in den lauten Ruf : ,Vive l'armée ! Vive Ferron !

Die eigentliche Parade bildet bekanntlich den unbebentendſten Vive Grévy ! “ ausbrachen . Theil des Programms. Sie wurde von General Ferron in ſehr Der Präſident der Republik ſchlug auf der Nückfahrt den langem Galopp abgenommen, der nicht dem Gefchmack aller Offi felben Weg ein wie das erſte Mal. Ohne weitere Zwiſchenfälle ziere im Gefolge des Miniſters zu entſprechen ſchien . und bei der wohlwollendſten Stimmung der Pariſer , die es zu Wir müſſen unſere Bemerkung vom vorigen Jahr über die freuen ſchien , daß die Regierung durch fluge Maßregeln und ein Vertheilung der Kreuze und Denkmünzen wiederholen , der es an feſtes Auftreten den Störenfriedeu imponirt hatte , langte man Eindruck gefehlt hat : für eine ſolche Ceremonie iſt ein weit be wieder im Elyſée an , wo Jedermann der Freude über den glücklichränkterer Schauplaß erforderlich. Was wir am 14. bemerkt lichen Verlauf der Parade , die ſo manche Beſorgniß eingeflößt haben , iſt beiſpielsweiſe die wirklich außerordentlich große Zahl I

1

hatte, Ausdruck gab.

von Reſerve- und Territorial-Offizieren, ebenſo die von ihnen be

Die Franzöſiſche Militärpreſſe iſt in dieſem Jahre etwas wortfarg in Bezug auf die Berichterſtattung über die Paraden . Wir entnehmer einem furzen Bericht in Nr. 699 des Progrès

obachtete vollkommene Ruhe. Sie bildeten ein ſtarkes Bataillon , welches nach der Schnur gerichtet war und ein vortreffliches, jedoch nur zu ſeltenes Beiſpiel gab.

militaire" folgende Ausſprüche :

In dieſem Jahr gab es nichts Außergewöhnliches : weder

,,Alles iſt in der gewöhnlichen Ordnung verlaufen. Einige Beifallsrufe, welche man hören konnte, wurden gleich anfangs dem General Sauliier gemidmet, welchen die Volksmenge für das Grogfrenz der Ehrenlegion begrüßen wollte, das der Gouverneur von Paris an dieſem Tage zum erſten Mal trug. Dieſelben wiederholten ſich ſpäter in der üblichen Weiſe bei dem Vorüber: ziehen der von den Parijern bevorzugten Regimenter, oder ſie ließen ſich mit Regelmäßigkeit von beſonderer Art vernehmen. So

hat ſich – um es gleich jetzt zu ſagen - das 76. Linien Pinien - NegiRegia ment, welches von der Infanterie zuletzt an die Reihe fam und in Folge deſſen Gleichgültigkeit oder vielmehr Unaufmerkſamkeit er: warten mußte, wie ſie die Müdigkeit veranlaßt, in einer ſo vor: züglichen , trefflich gerichteten Weile gezeigt , daß ein Donner von Bravorufen plötzlich von allen Lippen ertönte. Das Negiment hat die +

Palme mit dem 20. Jäger- Bataillon getheilt . Ueber alle anderen

Corps lässt ſich nichts jagen , ihre Ausbildung iſt offenbar voru treilich. Nur das 16. Bataillon der Feitungs -Urtillerie und -- eine ( - Bataillon liegen Manches jehr merkwürdige Sache – ein Genie

eine Rückfehr aus Tongking , noch der Trommler , noch eine neue Uniform , außer der Armbinde bei dem Stab , die man öffentlich

zum erſten Mal ſah . Als ein Zeichen der Auszeichnung läßt ſie nichte zu wünſchen übrig , und es bedarf feines langen Blics, um ichon auf einen Kilometer einen Ordonanz-Offizier zu unterſcheiden . Die Uniform der Militär - Aerzte leidet jedoch an dieſem Mangel, und doch wäre es nützlicher, ſie aus der Ferne zu erkennen, anſtatt einen Stabs -Offizier. Am Mittwoch iſt in zwei oder drei Fällen mehr Zeit erfordert worden , als nöthig war, um die Hilfs Aerzte zu finden , welche man früher an ihren glänzenden Taſchen ſogleich erfannt hat. Man gebe dieje alſo dem Sanitats - Corps als Untericheidungszeichen wieder. "

Das übliche Anerkennungsſchreiben der Behörden für die Haltung der Truppen iſt nicht ausgeblieben. General Sauſſier hat an die Truppen des Parijer Gouvernements nachſtehenden Tagesbefehl gerichtet: „ Der (General Militär - Gouverneur von Paris beeilt ſid), -

den unter einen Befehle ſtehenden Truppen zur Kenntni zu wünichen übrig , jo daß man auf den Tribünen rufen hörte : bringen , daß der Herr Präſident der Republik an den Kriegs

L

„ im Schritt ! "

miniſter aus Anlaiz der Parabe vom 14. Juli folgendes Schreiben

Es war drückend heiß , der Himmel blieb während der ganzen gerichtet hat : Mein Sjerr Parade und nach dem Vorüberziehen der Infanterie ſehr bedeckt . wohnt habe, war In dem Augenblick als die Artillerie ſich entwickelte , durchbrach wohnt ein Connenſtrahl das Gewölf imd fieß wie in einer langen Gold- Truppen , welche reihe die Helme der Dragoner und Güraljiere erglänzen , welche Genauigkeit ihrer I

in den Hospitälern 881 Kranke , darunter 60 Oifiziere. ar

Miniſter ! Die Parade , prächtig. Ich habe die vor uns vorüberzogen , Bewegungen bewundert.

der ich ſo eben beige kriegeriſche Haltung der ſowie die vollfominene Ich bitte Sie , ihnen

In den

viſion , und jo erreichte die Garniſon wieder einen hohen Beſtand.

erſten Tagen des Februars war der Durchzug jdywädjer, im Ganzen wurden 75 Mann als einquartiert angegeben , zum größten Theil

Aud der Diviſions-General Chaſtel kehrte noch einmal zurüt, jonſt

Chaſſeurs und Cürajjiere.

2 Adjutanten, 5 Ordonnanzen , 10 Bedienien und 29 Pferden , der

Am 6. trafen unter dem

von

aber trafen in dieſen Tagen nody ein : der General Cheritier mit

-Mannidhaften 1. Babijbensinfanteriet Badiſchen : BrigaderaGeneral batinmit 2Adjutanten, "o6 s*Bedientei uns 12 Brande die Ergänzunge-vannidjaiteneres eine Regiments, 24 Offiziere und 507 Mann ein , um nad Polen weiter: Pferden, der Chef des Generalſtabs des 7. Corps, General Grejjot , zugehen , aber ichon war ein weiter Vormarjd nicht mehr möglich, dic

mit 2 Adjutanten, 10 Bedienten und 22 Pferden, der Brigade General

Abtheilung mußte in Glogau zurückgehalten werden , denn ſchon ſtreiften | Jalera mit 2 Adjutanten, 11 Bedienten und 21 Pferden . 5

Rojaken bis Landsberg und Koſten . Was Saher nody jenſeits der Oder war, ſudyte ichleunigit die idüllende Feſtung zu erreichen , nicht

Wie ſchon erwähnt, hatte das Einrüden der Ruſſen in Bojen zur Folge , daß viele Bolniſche Edelleute ihre Heimath verließen und

wenige Polniſche Adlige mit ihren Familien fanden ſich unter den

zumeiſt nad, Sadijen mit ihren Familien ſich geflüchtet hatten .

Flüchtlingen , welche ſich der Radie der Ruſjen entziehen mußten . Am 7. Februar kam der Führer des 4. Cavallerie: Corps, Gies

Poninsti , mit ihin der Commandant v. Lencziz , ſowie 40 Pol:

neral Latour Maubourg, mit einem zahlreichen Gefolge, darunter 1 Escadron : Chef , 3 Adjutanten , 1 Genie - Hauptmann , 1 Capitän adjoint und 23 Bediente mit 47 Pferden an , am 11. der Brigade: General Gérard mit 1 Adjutanten und blieb 4 Tage , an demſelben

nijde Kojaten und 10 Polniſche Gendarmen, die mit der 1 Haupt: mann , 2 Lieutenants und 180 Mann zählenden Poſener Präfectur: garde dieſen Tag in Glogau blieben. Auch die Reſte des 1. Littauiſchen Voltigeur-Regiments trafen an dieſem Tage ein, wurden aber in den

Tage die Brigade- Generale Fantana mit 1 Adjutanten , 3 Bedienten

umliegenden Dörfern einquartiert.

und 3 Pferden und Bertrand mit 2 Adjutanten , 3 Bedienten und

Dieſe Truppen waren die leßten , die auf der Militär - Straße Glogau - Pojen ihren Rückzug gefunden hatten , aber ſchon nahten auf der Straße Glogau-Kaliſch die traurigen Neſte der Sächſiſchen Heeres

1

.

1

M

Am 15. Februar kam auch der Präfect von Pojen , Graf

9 Pferden ; berſelbe blieb 6 Tage. In Folge des Herannahens der Ruſſen jäumten aber die Franzöſiſchen Befehlshaber nicht, die Feſtung in einen vertheidigungsmäßigen Zuſtand zu verſeßen , und namentlich ließen ſie es ſich angelegen ſein , die Zahl der Kranken durch Weiter: legung der Lazarethe zu vermindern , andererſeits die der Combattanten zu erhöhen . Es wurden daher die nach Polen ziehenden Erſaß - Bataillone feſtgehalten, am 12. Februar die der 13. , 14. und 15. Dis 2

Abtheilung. Die Sadyſen unter Reynier hatten das 7. Armee: Corps und mit dem 5. Corps , den Polen unter Poniatowsti

und dem Deſterreichiſchen Hülfecorps unter S dwarzenberg zu : jammen den Südflügel der großen Armee gebildet. Nach dem Brande

von Moskau waren Sadijen und Polen näher an Warſchau heran

468

meine lebhafteſten Glückwünſche auszudrücken und die Verſicherung meiner größten Hochachtung zu genehmigen.

p . Wrangel , die Lieutenants v . Tepper - fasli , v . Grae: venitz , Graf Groote und Lieutenant der Reſerve Freiherr v .

Der Herr Kriegsminiſter hat den Ausdruck ſeiner vollkommenſten Zufriedenheit hinzugefügt . Indem ich der Pariſer Armee dieſe für dieſelbe ſo werthvollen

Oppenheim . Auf Halbblutpferden : Oberſtlieutenant v . Pod

Lobſprüche übermittele, drängt es mich als Gouverneur, den Offi-

bielski jelbſt, Major v . Noth fir ch - Panthen , die Rittmeiſter v. W edell und v . Seydlitz, die Lieutenants v. Goetzen , d. Böhlendorit - Kölpin , v . Zieten , D. Rinobelsdorff , !

zieren und Soldaten für die vollfommene Disciplin , die gute Freiherr v . Eckardſtein und Lieutenant der Nejerve Schnie: Haltung und den guten Getſt zu danken , den ſie an dieſem Feſt: mind. Ferner auf Chargenpferden : die Lieutenants Freiherr v. tage dargelegt haben. Im Hauptquartier zu Paris den 14. Juli 1887. General Sauſier . "

Auf vorſtehende Mittheilungen müſſen wir uns beſchränken .

Kap - herr II. , Giraf v . Oriola , Graf von Perponcher Sedlnitzky, Freiherr v . d . Lancken - Wakenitz und v . Putt:

famer und endlich auf Dienſtpferden : die Avantageure v . Ja gow !118 v . Gieje .

Dieſelben ſollen und fönnen nichts Anderes ſein als ein möglichſt

Der eigentliche Dauermarich begann am 18. Juni von Bitter:

getreuer Bericht über den Ausfall der Pariſer Parade ; eine eigent:

feld nordöſtlich Halle aus. Von Nathenow nach Bittenfeld war

liche Kritik der gegenwärtigen Beſchaffenheit der Franzöjlichen Ar-

die Mehrzahl der Pferde von Dienernt geritten worden oder an der Hand voraufgegangen . Nur einzelne Herren hatten ſchon von ihrer Garnijon aus den Nitt begonnen. Die Diſtanz von Rathenow bis Bitterfeld wurde in drei Tagen zurückgelegt, ſo daß etwa 45 Kilometer täglich marſchirt wurden . Am 18. Juni, früh 9 Uhr, nachdem Oberſtlieutenant von Podbielski auf dem Bahnhof von Bitterfeld die Führung übernommen hatte , brach dann die Cavalcade über Schfeuditz zunächſt nach Merſeburg auf. Jeder der mitreitenden Oifiziere hatte von hier aus nur, ein Pferd zu ſeiner Verfügung und veriorgte dies bei Tage ſelbſt. Die Diener,

mee bleibt dabei ausgeſchloſſen. Nur ſo viel glauben wir bemerken zu ſollen , daß der Engliſche Berichterſtatter des , Standard" mit

ſeinem abfälligen Urtheil wohl ziemlich allein ſtehen wird , denn offenbar iſt das heutige Franzöſiſche Heer weit beſſer geworden, als es vor einigen Jahren war, wie dies auch ſchon mehrmals in der Allg . Mil. -Ztg. nachzuweiſen verſucht worden iſt.

geführt von einem Unteroffizier als Quartiermacher und begleitet

Ein Uebungs-Ritt von der Havel bis zur Donau. Großes Intereſſe darf der Nitt beanſpruchen, den kürzlich ein

von einem Beſchlagſchmied , wurden von Etappe zu Etappe per Cijenbahn vorauf dirigirt . Quartier wurde der Regel nach in

Theil des Offizier-Corps des Zieten’ichen Hujaren -Regiments von

Gaſthöfen gemacht, wo auch die Pferde untergeſtellt wurden . Aus

ſeiner Garniſon Rathenow aus bis zur Donau und wieder zurücknahmen fanden nur da ſtatt, wo, wie dies z . B. in Bayern und bis Würzburg unternommen hat , weshalb wir darriber folgenden Württemberg geichah , die dortigen Cavalerie - Regimenter es ſich nicht nehmen ließzen , die Pferde unter gaitliches Dach aufzunehmen. Bericht einein Artikel des „ Sporn “ entuchmen. Der Ritt war unternommen einestheils in der Abſicht, einen Mit dem erſten Marichtage begann auch zugleich der militäriſche Maßſtab zu gewinnen für die mögliche Dauerleiſtung unſerer Offi- Theil der Aufgabe, ſo daß der Weg , der bis Merſeburg zurück: zier-Campagnepferde , andererſeits wurde mit dieſem Verſuch eine

gelegt wurde, über verichiedene Straßen führte und die gerittene

Cavallerie-Uebungsreiſe verbunden. Die militäriſche Aufgabe, die dem Trupp der faſt durch die ganze Länge des Deutſchen Reiches von Nordoſt nach Südweſt dahinziehenden Oifiziere geſtellt worden war , beſtand in der Annahme einer linfen Flügeldedung für eine in gleicher Richtung vorgehende Armee. On dem Zuge zur Donau nahmen unter Führung des Oberſtlieutenants v . Podbielski , Commandeurs des Zietenſchen Huſaren -Negiments, folgende Offiziere derſelben Truppe Theil : Auf Vollblutpferden : Rittmeiſter Freiherr

Diſtanz zwichen 53 und 85 Kilometern ichwanfte. Die Anfunft in Merſeburg fand um 4 llhr Nachmittags ſtatt, Wetter und Wege waren gut. Am nächſten Morgen ( 19. Juni) erfolgte der Weitermarſch auf Nauinburg; an dieſem , dein zweiten Tage wurden

nur 37 Kilometer zurückgelegt. Auf dem Súlachtrelde von Noizz bach hielt Oberſtlieutenant von Podbielski vom Janushügel aus einen eingehenden Vortrag über die Ereigniile des 5. Novembers

1757, dieies glorreichſten Tages der Preuſsiſchen Cavallerie. Das

gerüđt , aber mit dem Heranrüden der Ruſſen war die Hoffnung, il noch : der Generalarzt Schoen und der Oberdhirurgus Damm mit Warſchau den Winter hindurch zu halten , immer mehr geſchwunden , ſo daß das Land zwiſden Bug und Weichſel geräumt werden mußte und die Sachſen ſid nady Kaliſdh zurückzogen. Am 13. Februar befand ſich das Hauptquartier Reynier's mit der inzwiſden zur Verſtärkung eingetroffenen Diviſion Durutte in diejer Stadt, wäh: rend die Sachſen außerhalb in den Dörfern lagen, als der Ruſſiſche General Lanskoi, der Reynier von Glogau abſchneiden wollte ,

die Stadt überfiel. Nur die Tapferkeit der inzwiſchen geſammelten

2 Unterärzten und 4 Bedienten mit 4 Pferden an , während die Truppen am 19. eintrafen und zum größten Theil auf den benach:: barten Dörfern untergebrad )t wurden . Nur der Reſt des Grenadier:

Bataillons Unger, 62 Mann unter den Lieutenants v . Craus : yaar, v . Woydt und Bojer erhielt auf 2 Tage Quartier in der Stadt. Den Zuſtand diejer Truppen bezeichnet der oben erwähnte Darſteller jener Zeit als einen ſo erbärmlidhen, daß ihn keine Bez ſchreibung ſchildern dildern kann. Von anderen Truppentheilen trafen am 1

Sadijen rettete den Franzöſijden Generalmit denAbergeringen 17. Februar Linien-Regiments, 1Hauptmann,1Lieutenant des 126. der Ueberreiten Berluſt der Franzöſiſchen an demſelben und Tage108 der Mann Brigade-General

des Armee : Corpe vor der Gefangenſchaft.

Sadyſen und die Uebermadit der Feinde war zu groß, nod; an dem-

Juntowski mit 2 Adjutanten und 8 Bedienten nebſt 12 Pferden,

ſelben Abend mußte Kaliſd) geräumt und der Rücmaric angetreten werden. Raum 200 Mann , nämlich die Escadron des Hauptquartiers und die Reſte der Ulanen, konnte Reynier den Angriffen der Feinde

am Tage darauf der Brigade-General Davaur , ſowie 2 Offiziere

bei dieſem Rüdzuge entgegenſeben , aber er durfte den Truppen feine

20. Februar rückte noch zur Verſtärkung der Garniſon ein Bataillon

und 100 Mann vom 33. Franzöſiſchen Infanterie - Negiment ein.

Damit hatte aber aud der Truppendurdszug ſein Ende erreicht. Am

Croaten-Regiments, 500 Mann ſtart, ein, aud traf an dem Ruhe gönnen, und ſovollzog das Corps bei kaltem Thauwetter und des1. ſelben Tage der von Napoleon zum Ingenieur des Plapes ernannte

auf grundloſen Wegen den angeſtrengten ., aber niemals übereilten

Marſchnach Glogau, unaufhörlich von Koſaken umſchwärmt. Am Oberſt Nempdéein, aber ſchon am 22. erſchienen erſten Rojaken 18. Februar bereits traf Reynier mit ſeinem Gefolge , beſtehend unter den Kanonen der Feſtung, die Thore wurden die geſperrt , und es 1

aus i Escadrons-Chef, 2 Capitäns,, 2 Lieutenants und 12 Bedienten, begann für die unglüdlichen Bewohner der Stadt eine neue, nod )

Zeit, die der Belagerung, welde noch größeres Elend im mit 40 Pferden in Glogau ein und nahm ſeine Wohnung im König: ſchrecklichere Gefolge Hatte als der Durchmarſch jener Truppenmaſſen , und erſt

lidhen Schloß, zugleich mit ihm der Chef des Sächſiſchen Generalſtabe, General v. Langenau , nebſt 6 Adjutanten , 7 Bedienten und 20 Pferden und der Reſt des Hauptquartiers des 7. Corps , 3 Escadrons:

Chefs , 2 Capitäns und 5 Lieutenants. Un demſelben Tage kamen

im April des Jahres 1814 , als im übrigen Deutſchland ſchon längſt kein Franzoſe mehr Siebſeits des Rheins ſtand, ihr Ende erreichte.

469

Wetter war heiß und blieb dies auch faſt ununterbrochen bis zum aus der benachbarten Garnison Dillingen bas Offizier - Corps des Ende des ganzen Nittes. Am dritten Tage, dem 20. Juni, wurde i 2. Chevauleger-Negiments Taris begeben hatte. Hiermit war die eigentliche Aufgabe , der Ritt zur Donau , Bereits in 3 Uhr Morgens aufgebrochen , da 112, ja für einen Theil der Herren 122 Kilometer bis Nudolſtadt zurückzulegen erfüllt, es begann nun der Rückmarſch bis Würzburg über Schwäbiſch waren . Der Marſch ging , durch vielfache Necognoscirungen nach Gmünd (60 Kilometer) , wo der Empfang der Mujaren ſich zu einem den Flanken verlängert, zunächſt auf Beuditz , dann über Schföler wahren Volksfeſt geſtaltete; über Ludwigsburg (55 Kilometer) , von und Bürgel in verſchiedenen Abtheilungen auf theils ſehr gebirgigen Wo Seine Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Württema 5.

Vegen zunächſt nach Jena , wo abermals eine Beſichtigung des

berg gerlihte , mit dem Offizier - Corps und der Muſif des 1 .

11

Schlachtfeldes ſtattfand, an welche ſich wiederum ein Vortrag des Regiments- Commandeurs iiber die unglücklichen Tage von Saalfeld , Jenia und Auerſtädt anſchloß. Von Jena qus wurde der Nitt iiber Magdala, Blankenſtein nach Nudolſtadt fortgeſetzt. Seine Durchlaucht der Fürſt Günther von Schwarzburg -Nudolſtadt

Württembergiſchen Dragoner - Regiments Nr. 25 Königin Olga den Preußiſchen Kameraden zım Widfomm entgegenzureiten ; daun über Heilbronn (40) imd über Mergentheim ( etwa 70 Kilometer)

hatte die Gnade, die puſaren an ſeiner Landesgrenze zu begrüßen,

Garnijon wurde am

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bis Würzburg, wohin abermals 48 Kilonteter zurückzulegen waren .

Hiermit war der Turchmarſch beendet, und die Rückehr in die nädyſten Morgen per Eiſenbahi angetreten.

und Abends fand ihnen zu Ehren ein großes Diner im Schloß Es waren im Ganzen von zwanzig Reitern in dreizehn Tagen von ſtatt. Der Marſch von Naumburg nad) Nudolitadt hatte bei jehr | Bitterfeld ab gerechnet etwa 835 und von einem Theile 880 kilos ſtarfer Hitze von 3 11hr 30 Minuten Morgens bis 4 Uhr 30 nieter zurückgelegt worden. Die ſtärkite Leiſtung war etwa 122 Minuten Nachmittags gedauert, ohne Füttern , ohre Naſt und auf Kilometer geweſen , die kleinſte 37. Die durdiſchnittliche Marich theilweiſe ſehr gebirgigen ſteilen Wegen . Am 21. Juni wurde erſt länge beträgt 64 und 68 Kilometer. In den erſten ſieben Tagen um 6 Uhr 30 Minuten aufgebrochen. Der Fürſt hatte es ſich bis zur Donau betrug die durchichnittliche Tourenlänge 80 und nicht nehmen laſſen wollen , abermals den Zieten - Hujaren eine 87,4 Kilometer. Den Reitern waren die Gewaltmäríche ausnahms:

Strecke Wegs das Geleit zu geben , und zeigte ihnen höchſtielbít

los vorzüglich befommen , trotz der gar nicht zu unteridhätzenden

ſeine herrliche Sdhwarzburg , wohin über den Trippſtein geritten wurde. Von Schwarzburg führte dann der Weg über Neuhaus

Anſtrengungen , welche die täglichen feierlichen Empfänge, Diners und!! Feſtlichkeiten mit ſich brachten, ſo daß zum Schlafen oft nur

und darauf theils über Schalkau oder Sonneberg bis Roburg,

wenige Stunden blieben . Auch die Pferde hatten , ohne beſonders

wo die erſte Abtheilung um 812 Uhr, die letzte erſt gegen 10 Uhr

für die Erpedition ausgewählt oder , mit Ausnahme von zweien ,

!

Abends eintraf. Die Wege, ſoweit ſie aus dem Thüringer Walde dazu trainirt worden zu ſein herab führten, waren wieder ſehr gebirgig, das Wetter ſehr heiß .

In Neuhaus wurde Mittags geraſtet und gefüttert . Die zurück gelegte Diſtanz betrug auch an dieſem Tage gegen 100 Kilometer. Am 22. Juni dem fünften Tage wurden von einem Drittel der Herren 47, von einem anderen Drittel 51 und von dem letzten Drittel 57 Kilometer zurückgelegt. Der Maridh ging zunächit ge: ſchloſſen bis Kaltenbrunn, von da in drei Colonnen über Ebens: feld , reſpective über Nedlitz oder Gyridshof - Ebern auf Breiten:

güßbach und von dort nach Bamberg.

In Breitengijzbach hatte

ihre ganze Vorarbeit hatte in der Arbeit der eben beendeten Schwadrons: 11110 Regiments. Grercitien

beſtanden – , in Großen und Ganzen den an ſie geſtellten An forderungen durdaviš entſprochen. Eins derſelben hatte freilich, in Folge von Huf- und Nieren -Entzündung, das Zeitliche geſegnet, und eins mujte lahm , ein anderes ermüdet zurückgeſchickt werden . Die übrigen Pferde ſind wohlbehalten in ihre Garniſon beim gefehrt.

Nachſtehende Erfahrungen wurden bei dieſem Ritt an den

Pierden geſammelt:

ſich das Difizier-Corps des Königlich Bayerij den 1. lllanen Regi:

1 ) Es empfiehlt ſich , bei großen Touren die Pferde ſo oft

ments , deſſen Chef Seine Saiſerliche und Königliche Hoheit der

als angängig, aber ohne abzuzäumen , zu tränken ; ſie gehen da:

Kronprinz Friedrich Wilhelm iſt, eingefunden , um die Preu :

nach friſcher, und für die weitere Leiſtungsfähigkeit zeigt das öftere

Biſchen Huſaren an der Landesgrenze feierlich willkommen zit heißen Tränfent feine Nachtheile . und bis Bamberg zu begleiten , wo die Anfunft ſpät am Nach: 2) Der größte Theil der Pferde bekam während des Nittes mittage ſtattfand. Die Wege waren wiederum , zumal für die rechte im Gebirge Mauke. Dies iſt vorausſichtlich darauf zurückzuführen, und linke Seitencolonne, ſehr beſchwerlich geweſen , auch hatte die daß ſich in die Feſſelgelenke, die durch das häufige Hineiureiten in Hitze nichts von ihrer Intenſität der vorhergehenden Tage einge: | Gebirgswaſſer, was zum Tränfen, wie auch zum Sirihlen der Beine büßt. Der Aufbruch von Bamberg am 23. fand um 6 llhr früh geichah, naß geworden waren , der kaltige Straßenſtaub hineingeſetzt

ſtatt, begleitet von zahlreichen Bayeriſchen Offizieren zu Pferde,

hatte. Hiernach wäre alſo bei ſtarkem Staube ein Hineinreiten in

auch ſchloß ſich von hier aus Lieutenant Freiherr v . (Grunelius | Paſſer zu vermeiden . vom 1. Bayeriſchen Illanen - Regiment dem Trupp an und machte 3) Bei weiten Märſchen , ſolchen über 50 Kilometer, iſt es den Nitt von nun an bis 31: Ende mit. Die am ſediſten Tage zweckmäßig, eine lange Futter-Naſt ( gegen vier Stunden ) einzut !

zurückgelegte Diſtanz bis Nürnberg betrug 60 Kilometer. Die i legen . Kurze Ruhepauſen indeß ſind zu vermeiden ; nach ſolchen

Hiße war wieder ſtark, die Wege zwar eben, aber äußerſt hart . zeigen die Pferde beim Weitermarſch nur Steifheit und zugenommene Der ſiebente Nezat, etwa achten Tage den Pferden dieſem Tage 1

Tag führte riber Schwabach nach Weißenburg an der 51 kilometer , bei ichönem Wetter. Am 25. , dem von Bitterfeld , dem elften von Nathenow aus, wurde noch einmal eine gewaltige Leiſtung zugemuthet. An ſoûte die Donau erreicht und Nachtquartier erſt in

Müdigkeit.

4) Für harte und beſonders Gebirgswege empfiehlt es ſich, den Pferden Stolleneijen 311 geben .

5) Für weite Touren thut man gut, für alle Fälle Wideln bei ſich zu führen. Auch Pferde mit normaler Beinſtellung fönnen

Nördlingen bezogen werden ; hierzu waren wiederum gegen 100 | ſich bei zunehmender Müdigkeit klopfen oder ſtreichen . Kilometer zurückzulegen. Strahlenförmig , auf acht verſchiedenen

6) Jin Gebirge iſt bei weiten Touren ſelbſt auf guten

Wegen, wurde Morgens um 4 lhr von Weißenburg aufgebrochen.

Chauſſeen ein häufiges Führen der Pferde erforderlich.

Zwiſchen Marrheim und Donauwörth wurde von den einzelnen

7) Pferde, die allein nur noch mit Anſtrengung Schritt vor wärts zu treiben jina, traben in Gejellſchaft noch ganz flott. Pferde

Abtheilungen gegen Mittag die Donau erreicht, die Pferde in dem

klaren , hier wirklich noch blauen Strom getränkt , worauf ſich in haben daher gemeinſam eine weit größere Leiſtung als jedes allein. Donauwörth die einzelnen Abtheilungen zu mehrſtündiger Raſt zu :

8) Eine lange andauernde Touren -Leiſtung wird durchſchnitt

ſammenfanden. Gegen Abend wurde dann der Nitt nach Nörd- lich per Tag 50 Kilometer nicht überſteigen dürfen. lingen fortgeſeßt, wohin ſich zum Empfang der Preußiſchen Kameraden

Der Berichterſtatter des Sport“ glaubt am Schluſſe ſeines

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Berichts noch eines Umſtandes , der den „ Nitt zur Donau " be- | Die Mannſchaften, weldie in der unweit des Hafens gelegenen Hafens Es iſt die her: dies die iſt dies gleitete, ganz beſonders erwähnen zu ſollen. Es her: caſerne einquartiert ſind, werden, wie die „Hamb. Nachr.“ berichten, vorragend herzliche Aufnahme, die das Offizier- Corps des Zieten: Huſaren-Regiments iberall dort bei unſeren Süddeutſchen Lands:

des Morgens durch die Minendampfer nach dem Uebunge - Terrain befördert und des Abends wieder an das Land gebracht. Die Uebungen

leuten gefunden hat, wohin es auf ſeinem Zuge ſowohl in Bayern wie in Württemberg fan . Dieſe Aufnahme iſt nach einſtimmiger Ausſage aller Mitreiter durchaus nicht eine officielle Rundgebung,

Dienſte die Matroſen -Artillerie bereits eine große Gewandtheit erreicht hat , ſo daß in kürzeſter Friſt mit ererciermäßiger Präciſion die įdwierigſten Aufgaben gelöſt werden können. Das geſammte zu dieſem

ſondern vielinehr eine rein ſpontane und die denkbar herzlichſte ge

wichtigen Dienſtzwcige erforderlidye Material , als Schilbanker, Bojen,

ja ſelbſt die Bevölkerung kleiner Orte gleich aufrichtig betheiligt.

Mannſchaften dienen , und von denen aus auch die Leitung der Ar:

felbſt beſtehen hauptſädlich in dem Legen von Minenſperren , in welchem

Minen, Rabel , Retten u.ſ. w . befindet ſich an Bord der vorerwähnten meſen, und an ihr haben ſich die Behörden wie die Offizier:Corps, Minenprahme, Minenprahme , die gleidyzeitig zum vorübergehenden Aufenthalt der beiten erfolgt . Das Verſenken der Minen und Legen von Minen : ſperren gedieht von den Minenjollen , – kräftige, mäßig große Ruder:

Verſdjiedenes. Ein Urtheil des Königlich Belgiſchen Generals Van der Smiſjen

boote , die entweder von den Minendampfern oder Minenlegern geſd;leppt, oder audi burc Rudern fortbewegt werden .

Die Minenleger ſind

kleine jeefeſte Dampfer , die nur wenig über das Waſſer ragen und fowohl zum Legen von Minenſperren jelbſt, wie auch zum Schleppen der Krähne und Boote und zum Verkehr mit dem Lande dienen .

über die allgemeine Wehrpflicht. Der Königlich Belgiſche General Van der Smilien hat am Vorabend der 50jährigen Gedenkfeier des Regierungs - Antrittes der

Belgiſchen Dynaſtie auf dem Bladyfeld Etterbeek eine große Revue

Horn- und Flaggenſignale dienen zur Webermittelung der Befehle. Der Minendienſt iſt nächſt dem Torpedodienſt , mit welchem er jedods niats gemein hat , der idywierigſte in der Marine, namentlich bei

über die Brüſſeler Garniſon abgehalten und bei diejer Gelegenheit in unruhigem Waſſer, weswegen zur Matroſen - Artillerie, welche ſids einer ſehr beſtimmten Rede sie ablehnende Haltung der Mehrheit der Belgiſchen Stammer gegenüber der perjönlichen Wehrpflidyt (man ver:

gleiche dns in Nr. 56 der Allg. Mil.- Ztg. v. ó. I. hierüber Gejagte) getadelt. Er warf den betreffenden Abgeordneten Unwiſjenheit vor und gab der Hoffnung Ausdruck , daß ſich in Zukunft das für die

Siderung der Belgijden Unabhängigkeit und für das Intereſſe des Landes ſo widtige Princip doch irody Geltung verídyaffen werde. Seine Anſprache hat innerhalb und außerhalb Belgiens großes Aufjehen er: regt, ſie hat folgenden Wortlaut :

„ Id benute die Gelegenheit, um Eudí 311 ermahnen , daß Ihr

lediglid) aus der Landbevölkerung recrutirt, fernige und kräftige Leute gewählt werden .

Dänemark.

* Ropenhagen , 17. Juli. (Vortrag des Oberſtlient: tenants Sommerfeldt über die Befeſtigung der Haupts ſtadt.] Der Oberſtlieutenant Sommerfeldt hielt am 14. d. Mts. vor einer Verſammlung aus dem 1. Kreife des bieſigen Rechten-Ar: beiter: und Wählervereins einen Vertrag über die Befeſtigung der Dauptſtadt , den mit großer Nufutertiamfeit und dankender Anerkennung

gefolgt ward. Er ging mit ſeiner Erzählung der auf Kopenhagen im Laufe der Jahrhunderte gemadtert Angriffe bis auf den der Lübeder

vom Jahre 1427 zurück, den die heldenmüthige Königin Philippa , Gemahlin Des unfäbigen Erichs von Bemmern , abidlug, verweilte dann länger bei den Engliſchen der Jahre 1801 und 1807 , bei

Euch nicht durch die Abſtimmung der Rammer , die Eure Hoffnung fo grauſam enttäujdyt hat, entmuthigen laßt . Habt Vertrauen in die Zukunft und ſeid überzeugt, daß die Nation ded) ned; erfennt, daß fieſie i weldem letteren die Stadt ſich wodienlang mugte bombadiren laſſen, die Flotte und eine Menge Handelsſdiffe verlor und einen Sdyaden die Recrutirung ihrer Kraft auf einer anderen Grundlage zu erzielen von im Ganzen etwa 130 Millionen Kronen erlitt. Ven da ging genöthigt iſt. Euch kommt es wohl nidyt 311 , Sie ſociale amd politidic er auf Sen geplanten , aber nidyt zur Ausführung gebrachten Angriff Seite der perjönlichen Wehrpflicht zu erörtern , aber wir haben das der Preußen vom Jahre 1864 über , von weldiem der kürzlid; ver !

Nedit , ja jogar die Pflidit vom militärijden Geſichtspunkte aus. Die höchſten Intereſſen des Landes und unſere eigene Verantwortlichkeit

öffentlidyte Bericht des Deutiden Generalſtabs Runde gegeben hat, and folgerte Saraus, daß ein künftiger Feind ſider wiſſen würde , an

weldiem Punkte er Dänemark am wirkſamſten treffen könnte.

legt und Sic Nothwendigkeit auf, die Leute aufzuklären, welche , ohne

as am meiſten in dieſem Vortrage interejjirte, war dann die

zu wiſſen , was ſie reden , über eine ſo bedeutjame Fraje jprechen.

Mittheilung über ein Geſpräd), weldies der Redner vor vier Wochen

Ergreifen wir jede Gelegenheit, zu erklären, warum idien die Armeen früherer Zeiten , weldie in geſchloſſenen Maſſen fodyten und einges

unit dem Belgijden General Brialmont gehabt hat. Dieſer wieder: helt von hier aus zu Nath gezogene Leiter von Vefeſtigungs - Vauten

ſchloſſen und beengt nur disciplinirte, von unerſdyrockenen Führern geleitete Soldaten gebrauden konnten , und wie die Gewalt der modernen Feuerwaffen heutigen Tags dazu zwingt, die Truppen ano-

hatte ihm erzählt , daß er veridiedene Briefe erhalten habe, die er vermöge einer Kenntniß der Dänijden Verhältniſſe als ton Männern

idwärmen zu laſſen und zu zerſtreuen, und wie Sie Mannjdsaften , der directen Vorgeſetten entzogen , ſelbſt gerade wie ihre Offiziere in den

der Oppoſition verrührend erkannte, in weldien die Frage geſtellt war, ob nidyt die Dauptbefeſtigung für Dänemark nach anderen Stellen als Kopenhagen , z . B. nach Helſingör, gelegt werden könnte. Der Ge: neral hatte dieſe Anfragen „, nidyt verſtehen fönnen “ und in Betreff

Hellinger's dahin geantwortet, daß der Gedanke ihm jonderbar vor Kampf eingreifen müſſen . Intelligenz und Initiative iſt nothwendig, fäme, fa Solfingör rom Sdwesijden lfer ber beidoſien werden jeder Soldat muß davon Proben ablegen.

Zeigen wir alſo , welchen

unendlichen Vortheil diejenigen Baben, unter denen ſidy cinc verhältniß

mäßige Anzahl Männer höheren Bildungsgrades befindet.

Wir

könnte. Aus allem Vorgeführten zog der Redner den Sdluß, daß auf das Vaterland folgte ein lebhaftes god) auf ilyn jelbſt.

nur Ropenhagen die Unabhängigkeit des Landes fi dicre. Seinem Body

zweifeln nicht daran , daß , wenn einmal die Nation begreift, daß ihr

Heil, ihre Ehre und ihre linabhängigkeit zum großen Theil von dem Recrutirungs- Geſetz abhängt, wir dabin kommen werden , daß jeder Bürger ſeinen Platz in den Reihen des Heeres fordert."

K r it ik.

Der Deutſch- Däniſche sê ricg 1861. Herausgegeben von großen (Generalitabe, Abtheilung für Kriegsgeichichte. Zweiter Band. Mit 8 Plänen , 4 Slizzen in Steindruct id 5 Tert :

N a d r i d te ll.

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* Wilbelm $ haven , 20. Juli.

[ Die Minen ï bungeni

( Fortjegung .)

ein intereſſantes Bild des maritiment Dienſtes. Das nördlich von den

,, Der zielbewußten politiſchen und militärijden Leitung des Krieges war es jcließlich gelungen, den von Dänemark hervorgerufenen und mit kurzſichtiger Zähigkeit fortgeſetten Kampf ſo zu Ende zu

Molen der alten Hafen -Einfahrt gelegene Uebungs- Terrain bildet ein

führen,daß er den Verbündeten das volleRedyt gab, über dieDeutſdjen

der Matroſent: Artillerie.] Seit einigen Wochen ſind die Minenübungen der Matroſen -Artillerie vollauf im Gange und bieten

durd, vier verankerte Minenprahme,martirter Theil der Rhede, auf Herzogthümer in Gemäßheit der Waffenentſcheidung zu verfügen und welcher ſich idyon in früher Morgenſtunde ein reges Leben entwickelt. fie für immer vor Däniſcher Vergewaltigung fidher zu ſtellen. Nur

471 langſam und gleid jam taſtend hatte man ſich dieſem Ziele zu nähern

ſeinen Inſeln nicht mehr ſicher ſei, trug zur Befeſtigung der Anſicht

vermocht. Trop der Gerechtigkeit der Sadje und der unabweislichen

bei , den weiteren Widerſtand aufgeben zu müſſen. In der That war man Preußiſcher Seits entidhloſſen, falls es

Pflicht, mit den Waffen für dieſelbe einzutreten , war es erſt nach langen diplomatiſchen Verhandlungen und Ueberwindungen vielfacher innerer und äußerer Sdwierigkeiten ermöglicht worden, die Streitmacht der Verbündeten der zur Behauptung von Sdleswig aufgeſtellten feind: lichen Armee entgegenzuführen , ohne daß es zu einem Gegenbündniß der Dänemart befreundeten Mädte gekommen war . Es galt nun, dem Feinde eine entſcheidende Niederlage beizubringen . Ehe jedod; die zu bicjem Zweck eingeleitete umfaſſungsbewegung zur Durdführung 1

nidyt zu einer Verſtändigung fommen jollte, nad) Fünen überzugehen und, wenn es ſein müßte , sie feindliche Armee auf Seeland aufzu ſudjen . Die getroffenen Vorbereitungen laſſen erkennen , baß es bei kräftigem Wollen nicht idywer fallen kann , auch einem Inſelſtaate gegenüber die letten Forderungen des Kriegs zu ziehen. Der in Folge des umſidstigen und entidloffenen politiſchen Vorgehens der beiden Deutiden Großmächte ohne jonſtige Vermittelung mit Dänemark ab: !

kanı , gelang es dem Gegner , ſidy durdy reditzeitigen Nückzug dem

geſchloſſene Friede machte indeſſen eine Erweiterung des Kriegeſchau:

Kampfe zu entziehen.

plates unnörbig.

Naddem der Haupttheil ſeines Deeres , unter

verluſtreidiem Nadyhut:Gefedyt gegen die Deſterreicher, in die Flanken: Will man zu einer unbefangenen Würdigung der Kriegführung ſtellung am Arjen Sunde zurücgegangen und der andere nach Jütland il der Verbündeten gelangen , ſo wird man ſic jederzeit die zahlreichen ausgewiden war , legte ſich ein Corps der Verbündeten vor Düppel, während die beiden übrigen bis an die Nordgrenze von Schleswig vorrückten ,

Da man die lleberzeugung gewonnen hatte , daß die ſtart veribanzte

der örtliden Verhältniſſe jedesmal von glänzendem Erfolge begleitet war.

Düppel-Stellung nur mittelit des förmlichen Angriffs zil neymen jei , die hierzu erforderliden Mittel aber 110ch aus der Speimath heranges fährt werden mußten, jo gedachte man den Feind zunädſt in Jütland

Doch auch den Gegner wird man die Anerkennung nicht ver: jagen bürfen , bag , wenn er ſich auch nicht dazu aufzuſchwingen vers modite, zeitweilig mit Entidiedenheit aus der reinen Abwehr hervor:

aufzuſuchen . Inzwijden ſollten die Vorbereitungen zur Belagerung jo getroffen werden , day , wenn der Verluſt der Däniſdien Provinz

zutreten , er dod innerhalb derjelben dasjenige erreicht hat , was auf dieſem Wege , der Uebermadit gegenüber , günſtigſten Falls erreidyt

den Gegner noch nicht zum Frieben geneigt machte, bei Düppel der

werden kann : ein möglicht langes Hinaus dieben der endlichen Ent:

enticheidende Schlag fallen konnte.

deibung .

Vorerſt kam es aber darauf an ,

die Sdyranken zu beſeitigen , welche im Hinblick auf eine Gegenwirkung der neutralen Mächte einer weiteren Ausdehnung der Operationen ent: gegenſtanden Als dies erreidt war und die Verbündeten mit bedeutender

lleberlegenheit in Jütland einrüdten , zeigte es ſidy, daß auch hier eine baldige Entſcheidung nicht zu erlangen ſei. Vor der Feſtung Frede: ricia kam das Preußilde Corps zum Steben , während Oro Oeſterreichiſche die feindliden Streitkräfte in glücklichem Gefecht nach Norden zurückwarf. Audy diesmal fam den Dänen die Eigentbümlidyfeit des Kriegsidauplatzes zu ſtatten , indem ſie fico ourd lieberſdreitung des Lim Fjord der weiteren Einwirkung des Angreifers zu entziehen

"i1* ri p

Hemmniſſe und Schwierigkeiten zu vergegenwärtigen haben, welche Faſt in jedem einzelnen Falle beſeitigt werden mugten , bevor eine Waffen Entideidung herbeigeführt werden konnte, die dann trotz der Ungunſt

Sdließlid darf nod) auf den inneren Zujammenhang hinge

wieſen werden , in weldem der hier zur Darſtellung gelangte Feldzug mit den bereits früher von uns gejčilderten Rämpfen von 1866 und 1870/71 ſteht.

Int militäriſdier Beziehung kamen die Erfahrungen , weldie in

dem Düniſten jèriege gemadt wurden , ebenſo dem Döhmijden , wie Sie in dieſem geſammelten wieder dem Franzöſiden Kriege zu gute. Bei genauerem Zuſehen erkennt man aber aus , daß icon in dem >

erſten Feldzuge, trotz der beengenden Verhältniſſe, jener große Zug der

Kriegführung hervortritt und mehr und mehr ſich Bahn bricht , weldier ipäter 31: jo mädtiger Entfaltung gelangte und allen frei von König

vermodyten .

Wilhelm geführten Kriegen , ungeadytet ihrer Veridiebenheiten, dod)

Vor Düppel trug man ſich mit dem Piane, burd einen lleber: gang nach Alien Sie langwierige Belagerung zu umgehen und die Stellungen dieſſeits wie jenſeits des Sundes mit einem Sdlage zu Fall zu bringen. Die Ausfübrung des jorgfältig vorbereiteten Unter:

ein gleidhartiges Gepräge verleiht.“

aber nicht ganz auigegeben , ſo daß daſſelbe audy jetzt 110d) eine ver-

zögernde Einwirkung auf das artilleriſtiſche Vorgehen gegen die Sdanzen ausübte. Audy als die Belagerung erfolgreich) verſdritt, traten ilm : ſtände ein, weldie leicht dazu führen konnten , die angeſtrebte Waffenentideidung in Frage zu ſtellen. Die Berbündeten batter in die Be: didung einer Conferenz gewilligt, in weldier unter Mitwirkung der Neutralen die Sdleswig - Deltoin'de Frage gelöſt werden ſollte. Dody gelang es, die Eröjjnung derſelben ſoweit binaus zu dvieben , daß noc

kurz vor Beginn der Verhandlungen zum Sturm auf die DüppelStellung geįdiritten werden konnte, durdy welche Dänemark den leiten Theil des Schleswig'iden Feſtlandes verlor. Ilm einen nod) kräftigeren Druck auf den Gegner auszuüben, wurde die Belekung Nord- Jütlands

Diejelben umfaſien die

==

nehmens wurde durd, sie lingunſt der Elemente verhindert , trotzdem

Es folgen mit zahlreide Anlageit.

Nummern 40 bis 76 mo ſind oft von hoher Wichtigkeit. Unter

ihnen befinden ſich auch 3 Dentidriften und ein Bericht des Generals Freiberrn v. Moltke, weldie für die Strategie des Feldzugo 1864 von maßgebender Bedeutung waren und folgende Gegenſtände be:

bandeln :

Die Ausführung eines llebergangs nadı Aljen, vom 24. März 1864.

Die Beſetzung von Jütland, vom 17. April 1864 . Die Weiterfübrung der Operationen nad Ablauf der erſten Waffenruhe, vom 23. Mai 1864, und Die Ileberführung des II. Preußiiden Armee -Corps von Strat: ſund nad) Seeland, vom 12. October 1864.

Dieje leßte Dentichrift zeigt den fühnen Unternehmungsgeiſt des Chefs des Generalſtabs der Armee in beſonders klarer Weiſe. (Soluß folgt . )

E'Y 15D;!

unternommen und gleidyzeitig ein Theil der vor Düppel freigewordenen

Feſtungs-Urtillerie zur Belagerung von Fredericia herangeführt. Nad): zu halten , diejen dem der Gegner , um ſeine Kräfte enger zuſammen Play geräumt hatte , fagte das Ober-Commando einen lebergang nach Fünen in's Auge, deſſen Ausführung jich jedoch politiide Hinderniſſe entgegenſtellten . Unmittelbar vor Eintritt der inzwiſchen auf der Lon : doner Conferenz vereinbarten Waffenrube zeigte der Angriff des Deſter: reidiſc) - Preußiſden Geidwaders auf die bis dahin die Nordjee be: herrſdiende Däniſce Flotten -Abtheilung, daß aud zur See ein lim :

Carl Michael, Herzog von Mecklenburg - Strelitz , Dr. , die Statistik des Militär-Ersatzgeschäfts im Deutschen· Reiche, gesammelt und er

chwung eingetreten war. Troudem glaubte Dänemark, welches ſich durch das Meer gegen weitere · Unfälle geſichert wähnte , die auf der Conferenz geſtellten

Dienſt, der , im Felde , auf Grund der Felddienſt - Ordng. vom 23. Mai

Neue Militär - Bibliographie .

1

mäßigen Forderungen der Verbündeten ablehnen zu jouen. Vier Tage nad Wiedereröffnung der im Laufe der Verhandlungen eingeſtellten

Anleitung zit den Zuſtandietigen an den Schußwaffen m /71. 8. ( VIII, 144 5.) Berlin , Mittler & Sohn .

90 Pi.

läutert. gr. 8. (VIII , 116 S. m . graph. Taf.) Leipzig, Duncker & Humblot.

5 M.

Dechend, Prem .- Lieut., Beiträge zur Geſchichte des Feldzugs von 1806, nach Quellen des Archivs Marburg. gr. 8. ( III , 86 S.) Berlin , F. Ludhardt. 2 M. 40 Pi.

1887 il. der Schieß - Vorſchrift vom 22. Febr. 1887 f. Unteroffiziere und Mannſchaften bearb. v. e. Stompagnie-Chef. 12. (51 S.) Berlin, Eiſen ſchmidt. 12 Pf.

nördlidiſte Theil von Jütland beſeßt und das an der Weſtküſte von

Felddienſt-Ordnung pom 23. Mai 1887. 12. (216 S. m. 3 Taf.) Berlin , Mittler & Sohn .' 1 M. 25 Pf. Feuerleitung, die, im Gefecit. 2. Aufl. 16. (7 S.) Aarau, Sauer

Schleswig gelegene Injelgebiet unter Mitwirkung der Flotte von den

Heder, Juſtizr. Diviſ.-Auditeur Karl, Lehrbuch d. deutſchen Militärſtraf

Feindſeligkeiten war Aljen erobert.

Bald darauf wurde aud der

Dänen geſäubert. Der Eindruck , weldien der Verluſt von Alſen hervorrief und

länder. 20 P. rechts. 8. ( XII , 319 S.) Stuttgart, Enfe. 6 M.

Sie nicht länger abzuweiſende Ueberzeugung , daß von den übrigen Mächten doch keine Hülfe mchr zu erwarten ſei, hatten in Kopenhagen

Berichtigung.

den Wunſch zum Durchbruch gebracht, mit den Verbündcten in Friedens: Unterhandlungen zu treten . Auch das Gefühl, daß man ſelbſt auf

Zeile 17 von unten bitten wir „ Saarbrüd en“ ſtatt ,,Saar burg“ zu leſen.

In Nr. 55 der Aug. Milit. - Ztg. v. 8. I. , Seite 439 , Spalte 1,

472

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B. Erinnerungen an den Krieg in Böhmen im Jahre 1866. 1. Mobil. 5. Waffenruhe.

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Inhalt :

Auffäße. Zum 60jährigen Militär-Dienſtjubiläum des Generals der Infanterie Grafen v. Blumenthal. - Franzöſiſche Maßregeln gegen den Hißſchlag. Berjchiedenes. Ein Denkmalfür die Italieniſchen Freiheitskämpfer von 1848 bis 1870. Nachrichten . Deſterreich -Ungarn. (Beabſichtigte Verbeſſerung der Mannſchaftskoſt. Einführung von neuen Munitions -Wagen . Neue Verordnung für die Offiziers -beirathen .) Franfreich. [Errichtung eines 5. Tongfingichen Tirailleur-Regiments.] Italien. [ Die Errichtung eines

ColonialCorps. ] Niederlande. (Beantragte Einführung der allgemeinen Wehrpflicht.] Türkei . [ Anſchaffung von Repetir-Gewehren und -Carabinern.] -

Der Deutſch- DäniſcheKrieg von 1864, herausgegeben vom großen Generalſtab, Abtheilung für Striegsgeſchichte 2. Band. (Schluß.) Zur Beſprechung eingegangene Schriften. – Allgemeine Anzeigen .

Feuilleton. Die Kurfürſtlich Brandenburgiſche Artillerie-Ordnung vom Jahre 1672 .

Zum 60jährigen Militär-Dienſtjubiläum des Generals der Infanterie Grafen v. Blumenthal.

Unter dem 14. Januar 1844 alſo nach 161/zjähriger Second - Lieutenants- Zeit – zum Premier-Lieutenant befördert, fam -

[R.] Am 30. Juli 1. J. feiert der commandirende General des 4. Armee- Corps, General der Infanterie Graf v. Blumenthal, ſein 60jähriges Militär-Dienſtjubiläum . Dieſes ſeltene Feſt, welches der

der ſtrebſame Offizier 1846 zum topographiſchen Corps. Er war in demſelben bis zum Jahr 1847 thätig und wurde ſodann auf 3 Monate zur Dienſtleiſtung bei der Garde-Artillerie commandirt. Die gleiche Zeit brachte er im Jahr 1848 bei der Garde-Pionier

General, ein hochberühmter Führer des Röniglich Preußiſchen Heeres,

Abtheilung zu , um auch dieſen militär-techniſchen Dienſt fennen zu

-

am Schluſſe ſeines 77.Lebensjahres inſeltener Rüſtigkeit desKörpers lernen. Am 18. März 1848 nahm er an dem Straßenkampf in und hoher Friſche des Geiſtes begeht , bietet uns eine hochwillkommene Gelegenheit , um den Leſern dieſes Blattes einen Abriß

Berlin Theil und wurde einige Monate ſpäter – am 29. Juni zur Dienſtleiſtung beim großen Generalſtabe commandirt. Wieder

aus dem Leben des Herrn Jubilars darzubieten. Carl Conſtantin Albrecht Leonhard von Blumenthal wurde am 30. Juli 1810 zu Schwedt a. d. Oder geboren, als der Sohn eines Nittmeiſters, der im Feldzug 1813 blieb. Er

mehrere Monate ſpäter – im November 1848 – erhielt er ein neues Commando beim Kriegsminiſter auf 6 Wochen und wurde dann - am 6. Januar 1849 – zum Hauptmann befördert und in den großen Generalſtab verſeßt. In dieſer Stellung ſollte er

-

-

-

kam ſchon frühzeitig (1820) in die Cadetten-Anſtalt zu Culm in Weſt- fortan etwa ein Jahrzehnt verbleiben. Der Krieg mit Dänemark war entbrannt, und Hauptmann

preußen , 1824 nach Berlin und verließ die Hauptanſtalt am 28. Juli p

1827, um an dieſem Tage in das Garde-Reſerve-Infanterie: (Land- v. Blumenthal wurde am 22. März 1849 zur Dienſtleiſtung wehr-) Regiment zu treten. Nachdem er hier drei Jahre activen bei General v. Bonin als Chef des Stabes der Schleswig -Hols Dienſt gethan hatte , wurde er zur „ allgemeinen Kriegsſchule“

ſtein'ſchen Armee commandirt. Er machte die Schlacht bei Kolding,

(heute Kriegs -Akademie) commandirt und erweiterte durch ſeinen

die Gefechte bei Alminde, Gudſö und Fiſchbeck, ſowie die Belage rung von Fredericia mit, kämpfte ferner am 13. Mai, 3. und 25. Juni

.

dreijährigen Beſuch derſelben (1830—33) ſeine militäriſchen und wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe. In den nächſten Jahren folgten ver-

ſchiebene Commandos , ſo ein zweimaliges zu den Uebungen der Garde-Landwehr-Bataillone Cottbus nnd Coblenz ( 1834 und 1836)

in den Gefechten bei Fredericia und in der Schlacht vor dieſer Feſtung.

Im April des Jahres 1850 kehrte er zum großen Generalſtabe nach Berlin zurück. As im November 1850 die Mobilmachung mehrerer

)

v

und zu den großen Manövern nach Raliſch (1835) , wobei ein Armee-Corps anbefohlen wurde , kam Hauptmann v. Blumena Preußiſches Truppen:Corps bekanntlich in Gemeinſchaft mit Ruſſiſchenthal als Generalſtabs - Offizier zur Diviſion des Generals von

Truppen einige Wochen lang lehrreiche Uebungen vornahm, denen Tießen und machte als ſolcher den Streifzug nach Nurheſſen Ihre Majeſtäten der König Friedrich Wilhelm III. und der

mit. Nach eingetretener Demobilmachung im Jahre 1851 wurde

Kaiſer Nikolaus von Rußland perſönlich beiwohnten. Während

er auf 3 Monate zur Dienſtleiſtung bei der 2. Diviſion nach

der Jahre 1836–45 mar Lieutenant d . Blumenthal als Ad-

Danzig commandirt.

jutant und Rechnungsführer des Coblenzer Garde: Landwehr-BaAm 18. Juni 1853 zum Major im großen Generalſtabe taidons thätig und befeſtigte ſeine Kenntniſſe des praktiſchen befördert , hatte er die Ehre , während der großen Manöver des Dienſtes.

4. Armee-Corps in Thüringen und des Garde - Corps bei Berlin

474

als militäriſcher Begleiter zu Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen bes General Commandos des combinirten Armee- Corps ernannt, Carl von Bayern commandirt zu werden. Auch in den folgenden deſſen Commando an demſelben Tage Prinz Friedrich Carl er: Jahren häuften ſich die ehrenvollen Commandos, zu denen er aus: i halten hatte. Nun folgte der Krieg 1864 gegen Dänemark. Oberſt erſehen wurde ; ſo folgten ſowohl 1853 wie 56 und 58 verſchiedene v . Blumenthal nahm gleich am erſten Gefecht bei Miſſunde Sendungen mit militäriſchen Aufträgen nach England, die ihn dort | Theil (2. Februar), kämpfte am 17. und 28. März bei Düppel mehrere Monate feſſelten. Am 19. Mai 1855 kam er als General- und machte ſowohl den Sturm der Düppeler Schanzen (18. April), ſtabs - Offizier der 8. Diviſion nach Erfurt , wo er einige ruhige als auch den Uebergang nach Alien (29. Juni) mit. Der Orden

en

b.

Jahre verlebte.* )

-

pour le mérite war ſeine wohlverdiente Auszeichnung, – waren doch

Am 22. Mai 1858 zum Oberſt-Lieutenant befördert, wurdee

er unter dem 14. October deſſelben Jahres zum perſönlichen Ad-

von ſeiner Seite verſchiedene gute Rathſchläge ausgegangen, welche dem Feldzug eine ſo ſehr günſtige Wendung geben ſollten, in erſter

jutanten Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl Linie der Plan des Uebergangs nach Alſen , der ſchon im März ernannt und à la suite des Generalſtabs geſtellt. Als die Neorganiſation des Preußiſchen Heeres in's Werk geſetzt wurde, erhielt

1864 gefaßt wurde, jedoch durch die Ungunſt der Witterung ver: ichoben werden mußte. General v. Moltke ſchrieb damals, an

er ein Truppen - Commando : am 8. Mai 1860 wurde er mit der Führung des combinirten 31. Infanterie-Regiments und einige

Oberſt v. Blumenthal : „Laſſen Sie ſich durch die augenblick liche Vereitelung Ihres kühnen Planes nicht niederbeugen“ .

unter Beförderung zum Oberſten

Die gute Gelegenheit zur Ausführung ſollte ſpäter kommen. Nachdem Oberſt v. Blumenthal am 25. Juni 1864 zum Ge

Wochen ſpäter

-

am 1. Juli

zum Commandeur des 3. Thüringiſchen Infanterie-Regiments Nr.

neralmajor befördert worden war, wurde er nach der Rückkehr aus

71 ernannt.

Shon längſt hatte der fenntniſreiche Offizier die Aufmerk: Schleswig - am 21. November —- zum Commandeur der 7.Jnfanterie: ſamkeit ſeiner Vorgeſetzten und des Hofes in hohem Grade auf Brigade ernannt, welche Stelle er einige Monate ſpäter mit der -

ſich gezogen, ſo fam es denn, daß ſich wichtige militäriſche Sendungen Führerſtelle der 30. Jnfanterie - Brigade vertauſchte. Aber auch für ihn häuften. Im Januar 1861 wurde Oberſt v. Blumen: dieſe Brigade behielt er nur etwa ein Jahr, denn als im Frühjahr thal mit dem General v. Bonin an den Hof von Windſor ge-

1866 der Krieg mit Deſterreich ausbrach , wurde er nach Berlin 1

ſandt und im September deſſelben Jahres, in welchem die Königs: ſtabes berufen undOber mit dem wichtigen Amte eines Chefs des General:

Manöver des 7. in

8. Armee-Corps am Rhein ſtattfanden, als

des

- Commandos der II. Armee betraut .

An der

Seite des Kronprinzen Friedrich Wilhelm durchzog der Gje: Führer der fremdherrlichen Offiziere commandirt, wie er dann Se auch bei der Krönungsfeier in Königsberg im October 1861 zum neral nun Schleſien , Böhmen und Mähren , kämpfte bei Nachod militäriſchen Begleiter zu Seiner Königlichen Hoheit des Kron: und Königgräy *) und wurde durch die Verleihung des Ordens prinzen von Sachſen beſtimmt wurde. pour le mérite mit Eichenlaub ausgezeichnet . Am 3. Auguſt 1866 Am 10. Februar 1863 wurde Oberſt v. Blumenthal als wurde er zum ſtellvertretenden General - Gouverneur von Mähren Chef des Generalſtabes zum III, Armee - Corps verſetzt , beſjen ernannt und am 17. September zu den Offizieren der Armee a

Führung in den Händen des Prinzen Friedrich Carl lag und am 15. December dieſes Jahres, als die Vermicelungen mit Däne-

verſeßt. Am 30. October zum Commandeur ber 14. Diviſion er:

mark auf einen nahen Krieg hinwieſen, zum Chef des Generalſtabes *) Ueber die Theilnahme der II. Armee am Striege 1866 iſt eine

*) Während jener Zeit war der heutige General auch militär-literariſch

authentiſche und ganz vortreffliche Schrift im Druck erſchienen , welche den

thätig. Die Aug. Milit:- Ztg. empfing von dem damaligen GeneralſtabsMajor einen intereſſanten Beitrag zu den militäriſchen Tagesfragen, welcher

Titel führt: „Die Theilnahme der Il. Armee unter dem Ober - Commando Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Preußen am Feldzuge 1866

Anm . d. Nedaction.

im Jahrgang 1858 gedruckt worden iſt.

(von I. Verdy du Vernoid). Berlin, 1866."

alſobald anjaget / allemahl werden ſoll. beſten/geſtraffet Die Kurfürſtlich Brandenburgiſche Artillerie - Ordnung nicht

vom Jahre 1672.

mit ſechs Grojden den Armen zum

2. Sollen ſie auch einander ſelber mit feinen Schmäheworten !

fürnemlich wenn ſie im laboratorio zuſammen ſind / angreiffen noch

[M.] Daß der große Kurfürſt von Brandenburg für die Ver:

einen unnöthigen Hader oder Streit / mit Worten oder Werden /

beſſerung ſeines Heerweſens außerordentlich viel gethan hat, iſt bekannt.

untereinander anfangen / fo aber einer hierwieber handeln / den andern

In Nachſtehendem wollen wir einen Beleg für dieſe Behauptung beis bringen, der beſonders für Artilleriſten von Werth und aud in cultur:

an ſeinen Ehren ohne Urſach angreiffen / auch Zanck und Streit / da Händel aus entſtehen / anrichten würde / der ſollohne einige Erlaſſung

hiſtoriſcher Hinſicht von Intereſſe ſein wir

zwey Reichsthaler in die Lade zur Straffe erlegen , die ſo es hören und nicht anzeigen / ſollen mit gleicher Straffe angeſehen werden.

Es fiel uns in dieſen Tagen ein alter Sdweinslederband aus dem Jahre 1687 in die Hand, der folgenden langen Titel führt :

3. Wann einer dem andern gröblid Lügen ſtraffen würde / fol

„Corpus Juris Militaris, Darinnen inſonderheit Das Churfürſtl. der ſo es thut / allemal / ſo oft es geſchiehet / mit drey Groſchen Brandenburgiſche Krieges-Recht/ und Articels-Briefi/ von neuen über: geſtrafft werden. ſeben und verbeßert/ wie auch Verſchiedener anderer hohen Po4. Sol auch ein jeder Büchſenmeiſter/ er ſey Jung- oder Alt: tentaten Krieges-Savungen und Observantien enthalten / So theils meiſter / lidh des Großiprechens / Ruhmredens ) Vollſauffens und

vor dieſen/ wie auch bey jüngſten und noch ißt wärenden Kriege Spielens gänßlich enthalten / Feinen neben ſich verachten / ſondern einen heraus gekommenund publiciret wurden Davon folgendes Blat den jeden in ſeinen Würden bleiben laſſen / oder da einer mehr als der Regiſter zeiget. Editio Novissima. Cum Gracia & Privilegio ander gelernet und erfahren / ſol er den Unerfahrnen mit Bejqeiden: S. Cesar . Majest. & Elector. Saxon. & Brandenb. Francfurt heit unterrichten / wer hierwieder handelt / ſoll zur Straffe zwölff und Leipzig/ In Verlegung Rupert Völders/ Buchhändlers in Berlin/ Groſchen in die Lade geben. 1687." Das Buch iſt mit einem von 3. Chriſtoph Böcklin in

5. Soll kein Artillerie:Bedienter / ohne des Obriſten oder der

Kupfer geſtochenen Titelbild und mit einem Portrait des Kurfürſten Ober:Officirer Bewilligung befugt ſeyn / ſich in einigeVerlöbniß oder

Friedrich Wilhelm geziert und enthält außerordentlich viele mili: ſoEheſicheinzulaſſen / bey Verluſt ſeines Dienſtes : So ſol audh derjenige! täriſche Actenſtüđe, wie ſie im Titel ausführlich angegeben ſind. mit einer berüchtigten Perſon eingelaſſen / bey der Artillerie Wir entnehmen dem Buch heute die „ Ordnung/ Wornach ſich die Artillerie :Bediente in denen Churfürſtl. Brandenburgiſchen Veſtungen zu richten haben" . Sie hat folgenden Wortlaut :

nicht geduldet / ſondern mit harter Gefängniß beſtraffet und ohne Abſcheid von der Artillerie weggewieſen werden. 6. Sou der Büchſenmeiſter / ſo die Wacht hat , allewege darauff

1. Erſtlich ſoll ein jeder Artillerie:Bedienter /und Büdhjen: verbleiben / und ohne Vorwiſſen ſeines Officirers nicht von der Poſt / .

meiſter

alles Fluchens / Schwerens / Läſterns und Mißbrauche

Göttlichen Namens / ſich gänglich enthalten / geſtalt denn nicht allein

nod von der Wacht gehen.

7. Es ſollein jeder Büdhjenmeiſter / wann er auff die Wacht

derjenige / ſoſolches thun wird /ſondern auch der / ſo es höret und 1 zeucht / die Stüden auf den Batterien beridhtigen / ob auch alles

475 anni,

Ela

upored

nannt , machte er im November als Begleiter Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen eine diplomatiſch - militäriſche Reiſe nach Petersburg und wurde noch am 31. December 1866 zum General-

Seit jener Zeit bis heute

alſo volle 15 Jahre

hat

der Jubilar, der am 22. März 1873 zum General der Infanterie befördert worden war, das General Commando dieſes Armee-Corps

Lieutenant befördert, mit einem Patent vom 30. October. Drei Jahre geführt. In dieſer Zeit folgten wieder verſchiedene größere mili

April)

ſpäter brach der Deutſch- Franzöſiſche Krieg aus, und wiederum wurde

täriſche, beziehungsweiſe diplomatiſche Reiſen. So ging derſelbe

Erden

der General Chef des Stabes der Armee des Kronprinzen, welche be: fanntlich aus dem 5. und 11. Armee - Corps , bem 1. und 2.

im Mai 1873 als außerordentlicher Botſchafter Seiner Majeſtät

Bayeriſchen Armee- Corps , der Badiſchen und Württembergiſchen Feld- Diviſion und der 4, Cavallerie - Diviſion beſtand. Die III.

zur Krönung nach Stockholm , im Juni 1875 als Begleiter Seiner Kaiſerlichen Hoheit des Kronprinzen nach Wien , um dort der feierlichen Beiſeķung des verewigten Raiſers Ferdinand beizuis

Armee eröffnete den Feldzug durch die glänzenden Siege bei Weißen:

mohnen, im Jahre 1884 nach Madrid, um Zeuge der Vermählung

.

ndon

mille pritar

Mari

1

barg und Wörth am 4. und 6. Auguſt, denen eine Reihe anderer des Königs alfons von Spanien zu ſein, und zwar wiederum in



folgte. General-Lieutenant v. Blumenthal focht hier, wie auch Begleitung des Kronprinzen . Auch zahlreiche hohe Auszeichnungen

niger".

bei Stonne (30. Auguſt), bei Sedan (1. September ), bei Chatillon (19. September) , bei Malmaiſon (21. October) und am Mont Valerien ( 19. Januar 1871 ). Daß der General bei vielen mich tigen Berathungen des großen Hauptquartiers gegenwärtig war

met

und zu den

Seiner Majeſtät des

at dud

wurden dem General in dieſer Zeit verliehen. So wurde am 1. September 1873 zur Erinnerung an den 3 Jahre vorher er: fochtenen glänzenden Sieg bei Seban das Fort Nr. 12 bei Straß burg mit dem Namen Blumenthal-Fort “ belegt, der General ſelbſt ein Jahr ſpäter zum Chef des Magdeburgiſchen Füſilier-Regiments Am 21. Juli 1877 folgte die Verleihung des

, des Chefs des Generalſtabs derArmee,Generals v.Moltte ge Nr.36 ernannt. hörte , iſt heute noch in friſcher "Erinnerung. Der General- Lieu: Schwarzen Adler-Ordens und am 24. Januar 1878 die der dazu ubjze: Berlin

eriztale

r en

roende Nahren

tenant v. Blumenthal darf ſich rühmen, an dem Erlaß der ſo höchſt wichtigen Directiven, welche während des Herbſtes und Winters 1870 von Verſailles ausgingen und die Bewegungen der Deutſchen Heere

gehörigen Kette. Im Jahre 1883 hatte der General die Ehre, ſein Armee - Corps den Allerhöchſten Kriegsherrn während der Kaiſer - Manöver in der Provinz Sachſen vorzuführen und die .

regelten', einen nicht geringen Antheil genommen und ſo zu den

gnädige Anerkennung Seiner Majeſtät zu ernten, welche außer in

großen Erfolgen dieſes Feldzugs nach Kräften beigetragen zu haben. Nach Beendigung des Kriegs wurde der General am 23. Mai, unter Belaſſung in ſeiner Stellung als Chef des Stabes der III. Armee und in ſeinem Commando zur Dienſtleiſtung bei Seiner

hohen mündlichen Lobſprüchen in nachſtehender Cabinets-Ordre zum Ausdruck gelangte :

„Ich verbinde mit dem Ausdruck Meiner lebhaften Aner fennung über den Zuſtand des von Ihnen commandirten 4. Armee

Kaiſerlichen Hoheit dem Kronprinzen , von dem früheren Verhältniß

Corps die Ausführung einer längſt gehegten Abſicht, indem ich

als Commandeur der 14. Diviſion definitiv entbunden und am

dem Tage des Siegeseinzugs des Garde - Corps in

Sie hierdurch in den Grafenſtand erhebe , welcher in Ihrer directen männlichen Nachkommenichaft nach dem

à la suite des 3. Thüringiſchen Infanterie - Regiments Nr. 71 geſtellt. Nach Auflöſung der III. Armee zu den Offizieren

Nechte der Erſtgeburt forterben ſoll. Ich wünſche hier durch nicht allein Meine beſondere Zufriedenheit mit Ihren Leiſtungen

16. Juni Berlin

.

l, ſondern auch der Armee, dem Vater: der Armee verſetzt, machte erim September 1871 eine Reiſe zu als commandirenderzu Genera bethätigen , daß ich Ihrer hervorragenden den Manövern nach England und zu Ihrer Majeſtät der Königin lande gegenüber ye

Victoria nach Schottland, um ſodann gleich nach ſeiner Rückkehr mit der Führung des 4. Armee -Corps betraut zu werden , zu deſſen commandirendem General er am 22. März 1872 er-

Verdienſte in den Kriegen von 1866 und 1850—71 mitwärmſtem Danke eingedent bin , und daß Sie zu denjenigen Generalen ge

nannt wurde .

ſtelle nicht allein für die Gegenwart, ſondern auch für kommende

perfect und parat ſer / würde er aber dieſes verſäumen / oder auff

14. Sol ein jeder Büchſenmeiſter in Ihro Churfürſtl. Dienſte oder wo er ſonſten für ſich etwas zu verrichten hat / ohn ſein Seiten

der Wadhe beſoffen erfunden werden / joll er zwölff Stunden an die A

Stüden geſchloſſen , und über das mit einem Thaler in die Büchſe

gewehr und darauff gehörige Instrumenta / als Maßſtab / Circul und Räumnadel / nicht über die Gaſſen geben / wer hierwider handelt/ fol zwey Groſchen Straffe geben. 15. Sol ſich ein jeder fleißig und eben für zuſehen haben/ daß er ja nicht mit Degen oder Schuben / ſo mit Nägeln beſchlagen / in

8. Wann ein Büchſenmeiſter nicht ſo fort tömmt / wann er haben.

L

7.

9. Wann ein Büchſenmeiſter nicht ſelber auff die Arbeit kömt

die Pulverthürne / oder da ſonſt Pulver ſtehet / komme / wer dawider

(es rey denn daß er franc) ſondern einen Jungen oder Soldaten für

handelt / ſolu 8. Groſchen zur Straffe erlegen / und dafern hiedurd)

ſich ſchicket / ſol ihm ein Thaler ſechs Grojchen von ſeinem Tractament

Schaden geſchehen / an Leib und Leben geſtraffet werden. 16. Soll ein jeder Artillerie - Bedienter / der in Herrendienſten

abgezogen werden. 19. Soll ein jeder Artillerie- Bedienter oder Büchſenmeiſter auff 2

1

verfallen ſeyn .

ein Stück höret löjen / der fol einen halben Monat Sold berloren ܰ‫ܕ݁ܐܐܐ‬

hören , deren Namen in ernſter Zeit ein Anrecht auf eine Ehren

würdlich begriffen / bey den Leichbegängniſſen der verſtorbenen Ar:

die gewöhnliche Arbeit / Sommerszeit des Morgens umb ſechs Uhr | tillerie-Bedienten / ſich einfinden / bey Verluſt 12. Groſchen / es jer kommen/ beſdiehet es nicht/ fol er für eine Viertelſtunde fedh& Pfennige/ denn / daß er franc / oder vom Zeugwarter Urlaub habe ! außzu: für eine ganße einen Groſchen / für die andere zwey Groſchen / kommt bleiben. er aber vor Mittage gar nicht / ſol ihm ein Orts-Thaler von ſeinem 17. Sol alemal das Trindgeld / jo denen Feuerwerkern und Solde abgezogen werden , die Arbeit aber ſol von ſechs Uhren des Büchſenmeiſtern gegeben wird/ richtig in die Büchſe eingelegt , und Morgens / biß zehen Uhr / und des Mittags von zwölff bis fünff nidyt zum Sauffen angewendet werden. 18. Was auff dieſe Weiſe / oder auff obangezogene Strafgelder Uhr continuiret werden , es wäre denn 1/ daß länger zų arbeiten nöthig erachtet und befohlen würde.

in die Büdyje gejammlet wird / davon ſollen Leichtücher / Trauer:

11. Solder jenige ſo die Gage auff die geſammte Büchſen- mäntel / Binden und anders zur Leichbegängniß nöthig angeſchaffet

meiſter empfänget / ſolch Geld dem Zeugwarter / oder Corporal zu

werden / weldjes nach Bewilligung des Zeugwarters/ auch andern / ſo

ſtellen / bey Vermeidung eines halben Thalers Straffe.

es :begehren / jedesmal umb ein Gemiſſes

(welches jedoch in die

12. Wann der Zeugwarter nicht daheim / ſondern verreiſet / Büdſe geleget werden muß /) außgeliehen werden möge. 19. Zu dieſer Büchic und Lade / darinn das Trauerzeug und oder ſonſt an einem Ort iſt, und indeſſen im Zeughauſe / oder ſonſt/ etwas zu verrichten fürfält / ſollen alle Büchſenmeiſter ſchuldig ſeyn/ anders verwahret wird / müſſen zween Schlüſſel ſeyn / davon einen der dem Corporal zu pariren .

13. Sol niemals ohne Bewilligung des Zeugwarters einige Zuſammenkunfft / viel weniger einig Sauffgelach gehalten werden / da: fern aber einige fich zuſammen thäten / ſol jeder von ſeinem Sold einen Thaler in die Büchje geben.

Zeugwarter / den andern der älteſte Büchſenmeiſter verwahren ſol. 20. Solte von dem Ladengelde noch etwas übrig bleiben / lo kann auf Anſuchen der Artillerie Bedienten / eine ordentliche Mahlzeit

und ehrliche Zuſammenkunft davon angeſtellet / und ſolcher Beſtalt ihnen eine Ergöglichkeit von dero commendirenden Officirern gegönnet

476

Zeiten erworben hat. Möge ein lang fortblühendes Geſchlecht

man vorzubeugen ſuchen muß. Zu dieſem Zweck werden nach: die Nachwelt daran erinnern, daß der erſte Graf v. Blumenthal ſtehende hygieiniſche Maßregeln den Herren Truppenführern be: dieſer Linie ein um die Krone und das Vaterland hochverdienter ſonders zur Beachtung empfohlen : 1 ) Strengſte Sauberkeit in den Caſernen , insbeſondere Ueber und von ſeinein Könige hochgeſchätzter General war. Merſeburg , den 19. September 1883. Wilhelin ." wachung der Latrinen, welche oft die Urſachen von Anſteckungen ſind. Mit der Wiedergabe dieſer Allerhöchſten Cabinets - Ordre 2) Perſönliche Reinlichkeit der Mannſchaften. Es iſt darauf glauben wir unſern Rückblick auf die bisherige militäriſche Lauf zu achten , daß der Dienſt der Bäder überall gehandhabt mirb

Bahn des Generals der Infanterie Grafen v. Blumenthal und das Wajchen der Soldaten ſo oft wie möglich geſchieht. Wäh ſchließen zu ſollen. Der commandirende General des 4. Armee

rend der großen Hite können kalte Sprißbäder gegeben werden,

Corps befindet ſich noch heute – in dem Alter von 77 Jahren welche faſt gar keine Koſten verurſachen, wenn die Einrichtung der

– in dem Beſite voŲer Manneskraft und Geiſtesfriſche. Möge Bäder gut getroffen iſt. Nach den Märſchen iſt es gut, -

ben

es demſelben vergönnt ſein , im Intereſſe des Heeres und Vater ganzen äußeren Körper und namentlich die Füße einer friſchen

landes , denen der Herr Jubilar ſchon ſo große Dienſte geleiſtet abwaſchung mittelſt eines in Waſſer getauchten Handtuchs zu hat, noch lange Zeit eine erſprießliche Wirfjamkeit zu entfalten und

den reichen Schaß der im Kriege und Frieden geſammelten Er: fahrungen auch ferner zu verwerthen !

+

1

unterwerfen ; dieſe Abwaſchung wird jedoch nicht vorgenommen, wenn der Körper noch in Schweiß gebadet iſt, mohl aber eine oder zwei Stunden nach dem Einrücken .

Franzöfifche Maßregeln gegen den Hikſchlag.

3) Das Waſſer, welches zum Trinken beſtimmt iſt, muß Gegenſtand einer aufmerkjamen Ueberwachung ſein . Es kornmt im Sommer öfter vor , daß das Waſſer in den Behältern , die zur

(P.) Der neue Franzöſiſche Kriegsminiſter, General Ferron , ſcheint eine ebenſo ausgedehnte wie erſprießliche Thätigkeit entfalten

Speiſung der Caſernen mit Waſſer dienen , verdirbt ; es inuß des: halb dafür geſorgt werden , daß dieſe Behälter in völlig reinem

zu wollen. Allerdings hat er ein ſehr arbeitsreiches Amt vorge inan funden, in welchem nicht allein Rückſtände gewaltiger Art denke nur an den von General Boulanger herrührenden großen Entwurf zur Neuordnung des Franzöſijchen Heeres ihn er: warteten , ſondern auch ſtets neue Vorkehrungen zu treffen ſind, wenn die große Seeresmaſchine in richtigem Gange erhalten werden foul. Es ſcheint aber, als wenn der an Arbeit gewöhnte General ſeiner neuen Stelle wohl gewachſen iſt und planvoll vorgeht , um die verſchiedenen ihm obliegenden Pflichten zu erfällen . Eine ſehr verſtändige, durchaus zeitgemäße Maßregel iſt von dem General Ferron unter dem 12. Juli angeordnet worden . Dieſelbe betrifft die Vorkehrungen , welche von den Militär - Behörden getroffen werden ſollen , um den ſchädlichen Einwirkungen der Hiße auf die Truppe, beſonders bei den großen Uebungen , vor:

Zuſtande ſind und die Filtrir-Apparate gut ihren Dienſt thun. Es müſſen ſorgfältig die Brunnen und Pumpen bezeichnet werden, welche das zum Trinken ausgeſuchte Waſſer liefern ſollen . 4) Ein Geſundheits-Getränk wird den Mannſchaften in die

Caſernen geliefert. Eine ſchwache Auflöjung von Glycine mit dem Zuſatz von einigen Citronen und einer kleinen Quantität gebrannten Waſſers ergiebt ein vortreffliches Getränk ; das Gleiche iſt der Fall bei einem leichten Aufguß von Kaffee, wozu man den Kaffeejag verwenden kann, der bei der Zubereitung des Morgenkaffees ſich ergiebt ; man fügt dann einigen friſchen Kaffee und etwas gebranntes Waſſer hinzu , ſobald der Aufguß gemacht iſt.

werden .

6) Es iſt dafür zu ſorgen, daß die Leute während der Ma növer am Morgen nicht ausmarſchiren , ohne etwas zu ſich ge

zugehörigein Kraut und Loth / fo ihme anvertrauet worden / wol in Acht nehmen / und ſtets parat und fertig halten / davon auch nichtes verkauffen und veräuſſern

auch ſonſten weder öffentlich / weder heim:

be $ 31

1

ſein ; Conſerven , welche das Aušiehen haben , als wenn ſie nicht in völlig gutem Zuſtande ſich befänden , ſollen ſtreng zurückgewieſen

,,Die Sommerhibe, die großen Uebungen und das Eintreffen der Reſerviſten können Anlaß von Krankheiten werden , denen

werden / darbey denn die zwei jüngſten Büchſenmeiſtere ſich zum Auff

13

5 ) Die Eßwaaren müſſen Gegenſtand täglicher Ueberwachung

zubeugen. Die Verfügung hat folgenden Wortlaut:

warten und Verſchicken gebrauchen laßen ſollen . 21. Es fol ein jeder Büchſenmeiſter das jenige Stück / nebſt

d

1

Der Büchenmeiſter Eyd.

30h N. N. gelobe und ſchwere dem Durchleuchtigſten Fürſten

und Herrn / Herrn Friderich Wilhelmen / Markgrafen zu Branden burg / des Heil. Röm . Reiche Ertz-Eämmerern / und Churfürſten in

Preuſſen / zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve Berge, Stettin Pommern/ der Caſſuben und Wenden / audy in Sdleſien/ zu Croſſen und Jägern:

lich / unter was Vorwand es geſ(yehen könte / aus dem Zeughauſe/ | dorff Herbogen / Burggrafen zu Nürnberg / Fürſten zu Halberſtadt/ laboratorio , von den Poſten oder anderswo / etwas mitnehmen / oder entwenden / bey Leib- und Lebensſtraffe. 22. & fol kein Püchſenmeiſter / im Felder des Nachte / ohne

Minden/ und Cammin/ Grafen zu der Marc und Ravensberg/ Herrn

zu Ravenſtein / und der Lande Lauenburg und Bütow / 2c. Meinem gnädigſten Churfürſten und Herrn / Daß ich Sr. Churfl. Durchl.

consens ſeines commandirenden Officirers, von ſeinem Stücke geben

getreu ' gehorſam und gewärtig ſeyn/ Sr. Churfl. Durchl.beſſes wiſſen!

beſondern fol ſtets dabey liegen / bey Leib und Lebensſtraffe. 23. So ſol auch kein Püchſenmeiſter / im Felde oder in der

Sdaden und Nachtheil meines höchſten Vermögens wenden und vor: kommen wil/ auch alles, was mir von meinemObriſten Zeugmeiſter/

ihme denn ſein commandirender Officirer / oder for an Leib und

verrichten wil / und da ich auch etwas ſeben oder erfahren würde welches Sr. Churff. Durchl. zu Schaden geriethe/ ſoldes iederzeit zu vermelden / und was ich an einem und dem anderen im Zeughauſe

Zeugwarter oder andern

Befelchshabern zu thun befohlen wird / zu Guarnison/ zu Kriegszeiten aus dem Feldlager / oder fürs Thor ſeiner Churfl. Durchl. Beſtem jederzeit gehorſamſt und mitallem Fleiß geben / fol auch auff feine Futterung oder Beute reiten / c8 erlaube Leben geſtraft werden.

24. Es fol kein Büchſenmeiſter ſeine Stücke / ohne Unſern oder deſſen , der ihme an Unſer Stat zu gebieten hat / außdrücklichen Be

erfahren und ſehen würde, jo Verſchwiegenheit erfordert / daſſelbe biß

fehl / loßfeuern und abſchicßen / es befehle ihm aud) ſonſten / wer ba

will ſo einem getreuen Diener und Büdſenmeiſter/ Vermög der Ar: tillerie-Ordnung und Articuls-Briefiel gegen ſeinem Herrn und für:

wolle / oder er 18 Lebensſtraffe gewärtig ſeyn.

in meine Sterbegrube verſchwiegen halten/ und ſonſten alles das thun

25. Würde eine Stadt mit ſtürmender Hand erobert / ſo ſollen geſeßte Officirer zu thun / wol anſtehet und gebüret/ als mir Gott die Büchſenmeiſter bey ihren Stücken bleiben / ſich mit der Ladung und Zündruthen ſtets fertig halten / und ihre Stüđe ohne Befehl

Helffe/ durch Jeſum Chriſtum . Im übrigen ſollen fich die Artillerie-Bediente Seiner Chur:

ihrescommendirenden Officirers, nicht entblöſen /, bei Lebensſtraffe.

fürſtl. Durchl. Articuls-Brief in allem gemäß bezeigen.

Artillerie:Bedienter ſich zum plündern begeben / ſondern dasjenige, jo

Auff special Gnädigſten Befehl Seiner Churfürſtl. Durchläucht. publiciret. Cölln an der

ihme befohlen worden / fo lange in Acht nehmen / biß er von ſeinem

Spree den 1. Januarii

commendirenden Officirer special Urlaub erhalten hat / bei Lebens: ſtraffe.

1672 .

26. Wann eine Stadt oder Läger eingenommen wird / fol tein

i

477 m.au n be

nommen zu haben ; auch ſoll man früh genug in das Cantonneinent einrüfen , damit die Zubereitung der Nahrungsmittel nicht

in Eile zu erfolgen braucht. deber:

Unfälle bekannt, welche in der Franzöſiſchen Armee durch Hitzichlag und Sonnenſtich einzutreten pflegen, jedenfalls war ſie früher eine oft nicht geringe. Wenn Sie hier wiedergegebene Maßregel des

7) Während des Marſches müſſen jedesmal, wenn die Hiße Generals Ferron überall befolgt wird, ſo kann es feinem Zweifel

I find.

groß iſt, die Glieder geöffnet werden, weil die Erfahrung gelehrt

largut

hat , daß eine in geſchloſſenen Reihen bei heißem Wetter mar: ſchirende Truppe vorzugsweiſe den Unfällen ausgeſetzt iſt, die unter den Namen Sonnenſtich und Hirſchlag bekannt ſind . Soviel wie möglich muß die Gangart verlangſamt werden , auch ſollen die

Verſchiedenes.

Mannſchaften bag Taſchentuch unter das Käppi in der Art eines

Ein Denkmal für die Ztalieniſchen Freiheitskämpfer von 1848

: mind

with letten,

unterliegen, daß jene Ziffer eine Verringerung erfahren muß.

g

Nadeníchutes legen.

Während eines Halts dürfen die Leute ſich

bis 1870.

Ein großer Bau , deſſen Ausführung man noch vor Kurzem für

ſeßen, es muß ihnen aber ausdrücklich unterſagt werden, ſich auf Sju mea,

MTUNE

den Boden hinzulegen. Quantität von faltem Waſſer zu ſich zu nehmen , der Tod kann

problematiſch hielt, nähert ſich nunmehr ſeiner Vollendung. Sicherlich ſo (dyreibt dem „, Peſter LI. " ein Römiſcher Corre: ſpondent - auch in Deſterreich - Ungarn , wiewohl der Italieniſche

die Folge einer ſolchen Unvorſichtigkeit ſein. Allein andererſeits iſt es unerläßlich, daß die Leute, die ſich bei großer Hiße auf dein

Nationalſtaat im Gegenſaße zu jener mitteleuropäiſchen Monarchie entſtanden, mit Intereſſe und mit ganz beſonderem Intereſſe namentlich

8) Es iſt gefährlich, während der Märſche eine große miro man

Marſch befinden, ſtets Waſſer zu ihrer Verfügung haben . Es iſt in militärijden Kreiſen von der Ausführung des coloſſalen Denkmals darauf zu achten, daß die Leute ihre Feldflaſche ſtets gefüllt haben . zu Ehren der während der Jahre 1848 bis 1870 in den Italieniſchen

Wenn die Waſſervorräthe der Feldflaſchen während der Märſche Freiheitskämpfen Gefallenen Kunde nehmen. Die hervorragendſten

TTEN,

zu Ende zu gehen droht , ſo können ſie in folgender Art ergänzt

Männer Italiens, unter anderen audy der Stalieniſche Botſchafter in

werden : die Bewohner der Ortſchaften, welche die Truppen durch

Wien , Graf Nigra , der ja die Gefallenen von Novara in einer

ziehen ſollen , werden erſucht , neben die Landſtraßen Gefäße zu

langen ſchönen ſchönen Dichtung Dichtung beſungen - eine Art ,,Wacht von Novara " - ,

ſtellen, wie Eimer, offene Fäſſer , Zuber, Krüge , Gießkannen 2c.,

intereſſiren ſich für das glüdliche Zuſtandekommen des Denkmals von

1

.

I

welche Waſſer von guter Eigenſchaft enthalten , damnit die Leute

San Martino (San Martino figurirt neben Solferino in der Rubmes:

auf dieſe Weiſe ſehr ſchnell faſt ohne Aufenthalt ihre Flaſchen

geſchidste des modernen Italien und erinnert daſſelbe an die vereinten

wieder füllen können . Ein Offizier wird mit einigen Mannſchaften

Siege Victor Emanuel's und Napoleon's III.) , zu deſſen

den Colonnen voraus geſchiæt, um das Waſſerholen ausführen

Gunſten bereits ſeit mehreren Jahren ein Comité unter Leitung des

zu laſſen .

Senators Torelli thätig iſt. Welch' eiue Riefenarbeit, die Namen

9) Strenge Maßregeln ſind zu ergreifen , um das Brannt:

aller derjenigen , die feit dem Tage von Novara bis zu dem der 1

weintrinken zu verhindern und ganz zu unterdrücken , das außer Porta Pia für die Sadje eines einigen Italien gekämpft, zu ſammeln! anderen Nachtheilen auch den hat , daß es das Eintreten von

179

11

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1

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L

Es ſind viele Hunderttauſende von Kämpfern, und deren Namen ſollen

Hitzſchlägen ſehr befördert . alle ihren Play auf dem Rieſendenkmal von San Martino finden , 10) Die Aerzte der Truppentheile ſollen Offizieren und einem Denkmal, das ſo coloſſal werden ſoll wie die Egyptiſchen Unteroffizieren Vorträge halten über die Unfälle, welche die Hitze oder Aſſyriſchen Monumente der Vorzeit. Schon im Jahre 1870 hervorbringt, über die zu ihrer Abwendung zu ergreifenden Mittel hatte man beſchloſſen , die Namen aller Kämpfer zu ermitteln und ſie und über die erſten Hülfen, welche den von Sonnenſtich befallenen nach Provinzen und Communen auf großen Tabellen an jenem Dent: mal anzubringen , das ſich auf dem Schladitfelde von San Martino, Leuten zu leiſten ſind, bevor der Arzt zur Stelle iſt. 11 ) In dem Augenblick des Eintreffens der Reſerviſten er: ein runder Thurm von 70 Meter Höhe , bereits halbvollendet, folgt in den Caſernen eine Ueberhäufung der Einquartierten, welche nunmehr zur Erinnerung an den Tag von Solferino und die früheren das Auftreten von epidemiſchen Krankheiten hervorrufen fann . und ſpäteren Kämpfc erhebt. Auf den Tabelle commemorative "

Die Cubifzahl des Luftinhalts itt den Zimmern darf niemals (Erinnerunge-Tafeln) ſollen nun in Uncial-Lettern die Provinzen und unter die vorgeſchriebene Ziffer heruntergehen, auch muß die Venti-

lation Gegenſtand ſteter Ueberwachung ſein. 12) Auf Märſchen und bei Uebungen , an denen die Neſer:

viſten theilnehmen, muß man ein Verfahren befolgen, welches dieſen Leuten geſtattet, ſich ohne zu große Beſchwerde nach und nach an das militäriſche Leben zu gewöhnen.

Communen Italiens, welche die Hunderttauſende von Reiſigen in den

Kampf für die Unabhängigkeit des Vaterlandes geſchickt, verzeichnet werden. Die Società di Solferino e San Martino " , dieſelbe Geſellſdaft, die die Beinhäuſer an jenen Schlachtenſtätten errichtet,

14) Während der Manöver ſollen die Truppen nicht in

wo Deſterreidyer und Italiener mit einander gekämpft – und an der Errichtung der Beinhäuſer nahm ja auch Deſterreich-Ungarn Theil –, hatte ſid , um die Namen der Gefallenen aus allen Orten zu er: fahren , an die Municipien Italiens vermittelſt der einzelnen Pro vinzialräthe gerichtet , aber auf dieſem . Wege war nicht viel zu er: reichen. So erforſchte man denn die Namen auf archivariſchem Wege,

ſolche Oertlichkeiten gelegt werden, in denen eine epidemiſche Krank:

und die Militär: im Vereine mit den Provinzial - Archiven haben die

13) Solche Leute , welche für den Marſch oder Laufichritt

nicht geeignet erſcheinen ſollten , müſſen ſobald wie möglich dem 1

Arzte vorgeführt und ſorgfältig unterſucht werden.

.

.

Heitherrſcht.DieHäuſer, in denenſichdiemit einer anſteckenden Aufgabe bereits zum Theilgelöſt. DieHauptarbeitübernahmen die Krankheit Behafteten befinden , dürfen nicht zur Einquartierung

Archive von Turin, das größte dieſer Art , das von Aſti, dao „, dei

benußt werden .. Leute, dievon anſteckenden Krankheiten befallen Frari“ in Venedig, das von Florenz und Spezia. Als an den ſind, müſſen in das nächſte Lazareth gebracht werden. Die anderen Kämpfen von 1848 bis 1870 betheiligt ergaben ſich demnad an Rranken werden täglich in die Feldſpitäler oder in ihre betreffenden Garniſonen geführt , wenn ihr Zuſtand das erſtere nicht zuläßt.

650 000 Namen. Viele Namen gehören allerdings ſolchen an ,

die

an mehreren Feldzügen theilgenommen, denn nicht weniger als 7 Feld

Die Abführungen erfolgen ſo ſchnell wie möglich bei dem Eintreffen züge kamen da in Betracht. Sowie man aber von jenen 650 000 im Nachtquartier, damit die den Truppen zur Verfügung geſtellten Lazarethwagen für den Marſch ain folgenden Tage zur Stelle ſind .“ Vorſtehende Verfügung wird man als eine wohlüberlegte,

Namen manchen wegen des doppelten oder noch häufigeren Vorkommens wird ſtreichen müſſen , ſo gilt es andererſeits, neue Namen zu er:

mitteln, da ſidi ja , und beſonders im Jahre 1848, ganz kleine Frei:

fußten höchſt verſtändige Maßregel im Intereſſe der Truppe bezeichnen willigen -Corps gebildet, die eigentlich auf revolutionärer Baſis andererſeits können. Es iſt uns augenblicklich nicht genau die Ziffer der

und darum nicht officiell irgendwie immatriculirt wurden ,

478 aber hatten auch ſie ſich ſo große Verdienſte um das Baterland er : worben , daß man ſie nicht gern vergeſſen möchte. So bleibt denn

Frankreich. [P.) Þarie , 26. Juli. [Errichtung eines 5. Tong : tingidhen Tirailleur : Regiments. ]

noch ein gutes Stück der Riefenarbeit zu thun übrig.

Auf Antrag des Kriego:

miniſters, des Generals Ferron , iſt ſo eben beſchloſſen worden, ein neues - das 5. - Tongkingſches Tirailleur:Regiment zu errichten. 1

Na d r idhte n.

Der erſterc hat folgenden Wortlaut :

Paris am 23. Juni. Herr Präſident! Die 4 Tongkingſchen

Defterreich - Ungarn. * Wien , 27. Juli. [ Beabſichtigte Berberierung der

Tirailleur-Regimenter, welche nad; einander in Indo - China errichtet wurden (durdy Decret vom 12. Mai 1884 , 2. April 1885 und

Mannſchaftskoſt. – Einführung von neuen Munition :

19. Februar 1886) haben vortrefflidse Dienſte geleiſtet. Die mili:

Wagen .

Neue Verordnung für die Offizier8-Heirathen .] täriſchen Ereigniſſe, welche in Tongking und Anam während dieſer In der leßten Tagung der Deſterreichiſden Delegation wurde die Ver: dreijährigen Periode eingetreten ſind, haben bewieſen, daß man auf die

beſſerung der Mannidhaftskoſt in einem Beidlußantrag angeregt .Es gewährt Treue und rednendarf dereingeborenen 68 alſo Tüchtigfeit einen großen Vortheil , die inTruppen dem freinden Lande. aus:

verlautet nun aus militäriſchen Kreiſen , daß bei der Zuſammenſtellung des

neuen Militär:Budgets dieſem Antrag Rechnung getragen wird. Uis

gehobenen Truppen zu verſtärken und einen Theil der Europäiſchen

Grundlage zur Berechnung der entfallenden Koſten find 4 Kreuzer

Beſtandtheile der Befaßungs-Diviſion von Anam und Tongting nach

auf den Kopf und Tag angenommen. Für das ganze Jahr würde dies einen Betrag von 19,60 Gulden für jeden einzelnen Mann, 10:

Frankreich oder Algerien zurüdkehren zu laſſen. Die Koſten , welche das Budget des Protectorats belaſten, werden demnach in beträchtlichem Maße verringert, und andererſeits wird die Zahl der Mannſchaften, welche durch die Truppentheile der Hauptſtadt oder von Algerien zu ſtellen ſind und auf dem Wege der Einberufung

mit alſo 3 650 000 Gulden für den Mannſchafts:Verpflegeſtand des

Heeres ergeben. Hierzu müſſen jedoch auch noch die Erforderniſſe der Verpflegung der zu Waffenübungen einberufenen Reſerviſten und Land: wehrent in Rechnung gezogen werden , ſo daß ſid ) ein Geſammtbedarf

ergänzt werden, weſentlich vermindert. 3d habe demzufolge die Ehre,

von 5 Millionen ergeben wird , das heißt, eine jährliche Erhöhung

Ihrer hohen Genehmigung das nachfolgende Decret zu unterbreiten,

des Militär-Budgets um 5 Millionen Gulden.

welches die Errichtung cines 5. Tongkingichen Tirailleur - Regimento

Gleichzeitig mit der Einführung des Repetir:Gewehrs ſoll auch die Anſchaffung von neuen Munitions -Wagen erfolgen , über welche Neuerung Folgendes verlautet: Während die bisherigen Munitions:

bezweckt, deffen Organiſation in allen Punkten mit jener des 4. Re: giments gleicher Art übereinſtimmt. Der Kriegsminiſter

Wagen vierſpännig waren , iſt der neue ein vierrädriges , zum 26

proßen eingerichtetes Fuhrwerk , welches mit zwei vom Sattel zu lenkenden Pferden beſpannt wird. Der Faſſungsraum des Wagens

iſt für die Aufnahme von 7 Gewehr - Patronen - Verſchlägen mit zu: ſammen 7000 Stüc 11 Millimeter:Gewehr- Patronen bemeſſen. Wäh: rend bisher je 2 Infanterie- und Jäger-Compagnien einen Munitions: Wagen hatten, erhält nunmehr jebe Compagnie cinen ſolchen Munitions: Wagen, der in ſeinen Haupttheilen aus Holz hergeſtellt iſt. Er be:

Th. Ferron. Decret :

Artikel 1. In Tongking wird ein 5. Tongkingſches Terailleurs Regimenter mit bereits beſtehender gleicher Benennung. Artikel 2. Dieſes Regimentwird genau ſo , wie es die bei: folgende Tabelle angiebt, aufgeſtellt.

Regiment errichtet, und zwar in derſelben Zujainmenſeßung wie die 4

Artikel 3.

Der Kriegsminiſter und der Miniſter der au &wär:

ſteht aus einer Proße und einem Hinterwagen ; dieſe beiden Theile

tigen Angelegenheiten werden jeder in den ihn betreffenden Angelegen:

ſind nach dem Balanceſyſtem durch Proßhafen und Dehr mit ein

heiten mit der Ausführung des gegenwärtigen Decrets betraut. “

ander verbunden. Die Räder beider Wagentheile ſind gleich groß und 3talien.

etwas geſtürzt. Die Achſen ſind aus Beſſemer-Stahl, die Naben aus

Bronze. Der ganze Wagen wiegt bloß 370 Kilogramm und die

* Rom , 18. Juli. [Die Errichtung eines Colonial .

Munitions : Ausrüſtung (7 Verſchläge mit je 1000 Patronen) 300

Corps .] Die Königliche Verordnung, betreffend die Errichtung eines

Kilogramm ; einſchließlich der ſonſtigen Ausrüſtungs-Gegenſtände und

neuen Colonial-Corps, enthält folgende Beſtiminungen : Das Afrikaniſche

des Futters für die eingeſpannten Pferde wiegt der Wagen, Alles in

Corps bildet einen geſchloſſenen Beſtandteil des ſtehenden Heeres und

Allem , 870 Kilogramm, ſo daß auf ein Pferd eine Zuglaſt von höch-

feßt ſich zuſammen aus dem Commando , dem Stabe und Zubehör,

ſtens 435 Kilogramm entfällt. Das Pferd iſt alſo keineswegs über:

aus 2 Regimentern Infanterie ( Jäger ) , jedes zu 3 Bataillonen von 4 Compagnien , 1 Schwadron reitende Jäger, einer Abtheilung von

laſtet ; außerdem wird in Folge der kleinen Geleisweite ( 113 Centis meter) und der geringen Breite des Fuhrwerks das Befahren von

.

4 Compagnien Artillerie, 1 Compagnie Ingenieur-Truppen, í Sanitäts

engen Wald- undHohlwegen, von normalen Brücken u. ſ. w. weſent Compagnie, 1 Compagnie Verpflegung8 -Truppen und 1 Compagnie lich erleichtert. Train . Die Offiziere werden dem ſtehenden Heere entnoinmen ; ein Großcs Aufſehen erregt eine für die Armee erlaſſene neue Ver- Theil jedoch kann aus den Offizieren des Beurlaubtenſtandes gewählt .

ordnung , betreffend die Eheſdyließungen activer Militär:Perſonen . Die Zahl der Ehen der Offiziere vom Oberſt : Lieutenant abwärts unter: liegt danach folgenden Beſchränkungen. Berheirathet dürfen ſein : im Generalſtabs - Corps die Hälfte , in der Infanterie , Jägertruppe und Cavallerie, in der Artillerie, in der techniſchen Waffe, in der Sanitäts- , endlid, in der Traintruppe der vierte Theil, in der Monturverwaltungs: Branche, in den Militär - Abtheilungen der R. R. und Ungariſchen Pferdezucht-Anſtalten die Hälfte der Offiziere, im Stande der Inten: dantur: und Verpflegungo - Beamten , ſowie der militär - thierärztlichen Beamten zwei Drittheile der betreffenden Offiziere und Beamten . Das jährliche Nebeneinkommen, welches die activen Offiziere und Militär:

Bei ihrem Austritt treten die lekteren mit dem erdienten Range in das frühere Verhältniß zurück. Unteroffiziere und Mann dhaften werden aus dem ſtehenden Heere und der Reſerve recrutirt.

werden.

Die Capitulations-Dauer beträgt 4 Jahre, doch kann nadz 2 Jahren

die Entlaſſung gewährt werden. Das Handgerð, welches nach Ablauf der 4jährigen Dienſtzeit ausbezahlt wird, beträgt 2000 Francs. Leute, die nach 2 Jahren entlaſſen werden , erhalten eine Abfindung von

600 Francs. Die Capitulation kann nach Ablauf der Dienſtzeit auf

.

durchbrachten, und weilnamentlich arme Offiziera- Familien oft eine kläglidze

Gulden , für Offizier-Nechnungsführer mit 600 Gulden. Für Militär: Beamte, wenn ſie nicht im Genuſſe einer Jahresgage von wenigſtens

Rolle ſpielten . Der Offizier, der heirathen wollte , hatte bisher , wenn die Dreißig überſchritten waren,ein gemeinſames Vermögen von 12000 Gulden oder 600 Gulden Nebeneinkommen aufzuweiſen , undſelbſtbei dieſem geringen Nebeneinkommen,welchesein ftandesmäßigesAuftreten faum geſtattete,jah man bisweilen durchdie Finger und gewährte Erleichterungen . Die neuest Heiraths -Vorſchriftenfind grimmigſtreng ,ob auch das Herze bricht. Der Hauptmann unter Dreißig muß hinfort 30'000 Gulben, über Dreißig 20000 Gulden ,derStabsoffizierbis zum Oberſten 16 000 Gulden Tautionficher: ſtellen, jedoch darf ohne Enade nurdervierte Theil der Truppen -Offiziere verheirathet ſein, und vonderBrautfordertmanmafelojesVorleben und ſtandesgemäße Lebensſtellung. Dies gilt für die Truppen -Offiziere und Militär -Aerzte. Für andere Militär-Beamte mit Offiziersrang ſind die neuen Heiraths -Vorichriftenmilder , fürGeneralitaba-Offiziereaber noch

1200 Gulden ohne Einrechnung der Quartier: und ſonſtigen Neben:

ſtrenger. Der dem Generalſtab zugetheilte Offizierdarffünftig garnicht heirathen , der wirkliche Generalſtabs -Hauptmann unter 30Jahrenbedarf

Beamten behuts Erlangung der Ehebewilligung nachzuweiſen und ſicher zu ſtellen haben , wird folgendermaßen feſtgeſept: bei den Offizieren des Generalſtabs-Corp8 für den Hauptmann mit 1200 Gulden , für den Major , Oberſt : Lieutenant und Oberſt mit 1000 Gulden , bei .

allen anderen Offizieren für den Lieutenant, Ober-Lieutenant, Haupt: mann oder Nittmeiſter , ſowie für die Auditoren und Aerzte gleicher Charge 1000 Gulden , für den Major , Oberſt-lieutenant und Oberſt ſowie für die Auditoren und Militär-Aerzte gleichen Ranges mit 800

gebühren ſtehen, iſt der dieſe Gage ergänzende Betrag nadyzuweiſen .*) *) Die „ Cöln . 3tg." macht zu dieſer Verfügung folgende Bemerkung :

einer Caution von 36000 Gulden, ſpäter von 24 000 Gulden. Dieſeſtrengeren Reihågejeb,welchesdent Maßregeln ſtehen im Waiſen Eintlang mit dem neuen Militär-Wittwenund leidliche Penſionen fichert, und werden gewig

„ Die geſellſchaftliche Stellung desDeſterreichiſchenOffiziers war bisher, zur Bebung des Offiziersſtandes beitragen. Dieſe Hebung iſt aber nicht bloß ungeachtet der ſehr geſteigerten perſönlichen Tüchtigkeit, Bildung und Standes ebre, eineunklare, weil einerſeits zwarſehr vornehme Herren in des Staiſers Rod ftedten ,anderſeite viele arme Offiziere ſich nicht ohne Demüthigungen

auch dazu dienen ,imOffiziersſtandeein möglichit"träftiges gegenehrlojesGeldprokenthumu . 1.to.zuſchaffen.,fondern Gegengewicht

- 479 兰兰 爱

2jährige Friſten bis zum 32 Jahre für Unteroffiziere und Mann: ſchaften, bis zum 30. für Offiziere erneuert werden . Für jede 2jährige

Truppen vor Düppel am 29. März, Aufſtellung der Preußiſchen und

Friſt werden weitere 1000 Francs Handgeld gewährt. Zum Befehls:

haber der neuen Truppe iſt General - Major Mirri , Abgeordneter

Uljen, uin 3 Uhr 30 Minuten und um 4 Uhr 30 Minuten Morgens. Dieſelben ſind in Holzſchnitt ausgeführt, haben verſchiedene Maßſtäbe,

und Commandeur der Brigade Forli , beſtimmt.

wie ſie zur Erläuterung am paſſendſten erſchienen und zeichnen ſich durd Klarheit und Ueberſichtlichkeit aus, ſo daß ſie ihren Zweck vor:

Niederlande.

Haag , im Juli. [Beantragte Einführung der alls gemeinen Wehrpflicht.) Der „ Antidienſtvervangingsbond", der

trefflich erfüllen .

Die Pläne

8 an der Zahl

-

ſtellen die Se

.

Dit

Stellung, Gefecht bei Radebül-Düppel (17. März), Sturm auf die

tärdienſt wirkt, um dann die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht

Düppeler Schanzen zu 3 verſchiedenen Zeiten (um 10 Uhr , 10 Uhr 10 Minuten und 11 Uhr 15 Minuten) , ſowie den Uebergang nach

herbeizuführen , hat ſich in einer Eingabe an die erſte Kammer ge wandt , in welcher er aufs Neue darauf dringt , daß man ſich ange ſichts der Zuſtände auf dem Continent doch einmal ernſtlich mit der

Frage beſchäftige und bedenken möge , daß die Niederlande bald

展”音 登堂

der einzige Staat ſein werden , in welchein man ſich der Pflicht , ſein Vaterland zu vertheidigen, durch Bezahlung einer Geldjumme entziehen könne. In ſehr treffender Weiſe wird die Thatſache beleuchtet, daß gerade in der Stellvertretung das größte Hinderniß liege , um die

Kriegsmacyt in Indien in der erforderlichen Weije zu verſtärken , denn die von der Regierung den für den Indiſchen Dienſt anzuwerbenden

,

Freiwilligen ausgejezte Prämie ( 300 Gulden ) iſt kein genügendes Anziehungsmittel mehr, ſo lange im Lange ſelbſt ein Stellvertreter noch das Doppelte und Dreifache dieſer Prämie erhält, ganz abgeſehen davon , daß der Dienſt in der Heimath viel leichter und viel kürzer iſt als in Indien. Türkei.

Aljen, gleichfalls zu 3 verſchiedenen Zeiten (um 2 , 5 und 9 Uhr Morgens). Sämmtliche Pläne inachen ſich durch dieſelben Vorzüge bemerkbar , die man denen der Generalſtabswerkes über den Feldzug von 1870/71 ſchon nad rühmen konnte ; ſie ſind wie auch die oben

genannten aus dem geographiſch - lithographiſchen Inſtitut des König lidhen Hoflithographen W. Greve hervorgegangen und zeichnen ſich durch vortreffliche Zeichnung, genaue Angaben der Truppen -Stellungen und ſorgfältige techniſche Ausführung der Vorlagen in Stein: und Farbendruď aus. Daſſelbe Lob muß in uneingeſchränktem Maße den 4 lithographirten Skizzen zuerkannt werden , welche die Seegefechte bei

Jasmund (ain 17. März) und Helgoland (9. Mai) , die Vertheilung der Däniſchen Schiffe am 29. Juni frieſiſchen Inſeln vom 13–20. Juli Freude, die Darſtellung der einzelnen Hand ſolder vortrefflichen Karten zu

und die Einnahme der Nord erläutern . Es iſt eine wahre Kämpfe im Hauptwerke an der verfolgen ; die Vorgänge treten

dem Lejer beim Studium mit faſt plaſtiſder Deutlichkeit vor das

( A nichaffung von Re-

* Conſtantinopel , im Juli .

petir : Gewehren und Carabinern.] Bereits am 10. Februar

d. I. hatte die Türkiſche Regierung mit den Herren Mauſer und Löwe einen Vertrag abgeſchloſſen, welcher die Lieferung von 500 000

geiſtige Auge.

Wir ſind am Schluſſe unjerer etwas weitläufig ausgefallenen Beſprechung des vorliegenden Werks. Was wir an dem Grundton deſſelben beſonders dagen , iſt der ſtrenge Sinn für Wahrheit und

Repetir-Gewehren und 50 000 Repetir - Carabinern zum Zwecke hat.

Unparteilichkeit, Billigkeit und Gerechtigkeit, namentlich auch in der

Die Anfertigung der Läufe geſchieht gegenwärtig in Suhl, und der

Beurtheilung der Handlungen des Gegners , der dem Leſer auf jeder

.

ht

fechte auf dem Lande dar, und zwar den Angriff auf die Düppel

für die Abſchaffung der Stellvertretung und des Loskaufs vom Mili :

zur Zeit in Suhl weilende Hauptmann Ahmed Effendi iſt mit

Seite entgegen tritt. Da iſt nichts von der Ueberhebung des Siegers

der Uebernahme derſelben beauftragt. Die Gewehre (für welde die

wahrzunehmen, wic ſie z. B. in den Bazancourt'ichen Schriften zur Glorificirung der Franzöſiſchen Waffenthaten zu Zeit Napoleon's III. ſich ſo unangenehin bemerkbar macht. Ferner iſt hervorzuheben der Ton der ſtrengen Wahrheitsliebe , welcher ſelbſt die auf der cigenen

Türkiſche Regierung 68 Mart 80 Pfennig das Stück zahlt) ent:

ſprechen in ihrer Conſtruction dem Deutidhen Modell 71/84 , ſie haben jedoch nur 9 Millimeter Kaliber.

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Däniſchen Streitkräfte am 18. April Morgens und Uebergang nach

Der Deutſch - Däniſche Krieg 1864.

Herausgegeben vom

Seite begangenen Fehler nicht berſchweigt oder bemäntelt und diejelben oft einer recht ſtarfen , ſtets aber gerechten Kritik unterzieht. Dieſer Vortheil iſt wohl vornämlich dadurch erreicht worden , daß die Dar: ſtellung der Ereigniſſe erſt jeßt – alio 23 Jahre nachdem ſie ſich zugetragen – an die Deffentlichkeit getreten iſt; das Gleiche fann

te. Zweiter zugetragen großen Generalſtabe, dem viel ſchneller herausgegebenen Generalſtabswerk von 1870/71 5 Tert: nicht Steindruck und in Kriegsgeſchich 4 Sfizzenfür Mit 8 Plänen,Abtheilung Band.

ikizzen. Berlin 1887, Ernſt Siegfried Mittler & Sohn, König- nad geſagt werden . Ein ähnliches Verfahren hat jelbſtredend auch bei liche Hofbuchhandlung . 8. VI 11. S. 385-774 , Anlagen S. 107–295 . Preis des vollſtändigen Werkes 371,2 Mark. ( Schluß.)

Die vorlegte Anlage unſeres Werkes iſt ein ,,Gefecht -Kalender",

der eine beſondere Erwähnung verdient. Dieſer Kalender iſt ganz in derſelben Weiſe gehalten wie der unlängſt über den Krieg von 1870/71 im Druck erſchienene, er bildet eine höchſt willkommene Beigabe zur

Feldzugs-Geldichte von 1864. Nach 3 Abſchnitten gegliedert, enthält

den Maßregeln des Gegners Plaß gegriffen , deſſen Triebfedern einer ſehr aufmerk: ſoweit ſie an die Deffentlichkeit getreten ſind -

ſamen Beachtung unterworfen wurden.

Wir bedauern nur , daß die verdienten Bearbeiter des großen und ſchönen Werts , welde lange Zeit zuſammen gewirkt haben , um durd Wort und Bild , 6. h. Schrift und Pläne, ein ſo gelungenes

Wert zu ſchaffen , dem großen Kreiſe der Leſer ungenannt und oft un: bekannt bleiben ; man weiß zwar im Allgemeinen, daß es die Herren vom großen Generalſtabe, beziehungsweiſe von deſſen Neben-Etat, und zwar

er im erſten , außer einigen bejonders bemerkenswerthen Vorgängen, die Herren der kriegsgeidhicitlichen und kartographiſchen Abtheilung ſind, eine Angabe aller Rämpfe , bei welchen auf Seite der Verbündeten 1

denen wir ſolche Leiſtungen zu verdanken haben , allein Namen ſind

mindeſtens eine geſd loſſene Compagnie , Escadron oder Batterie ge nirgends angegeben und nur einzelnen Eingeweihten bekannt. Nun fochten hat , im zweiten ein alphabetiſches Verzeichniß der einzelnen Gefedite, Belagerungen 2c. und im dritten ein genaues Verzeichniß der Stäbe und Truppentheile , melde an den angeführten Kämpfen !

wir denken, daß wie jede gute pandlung die beſte Belohnung in dem

eigenen Bewußtſein findet, etwas Löbliches gethan zu haben, ſo auch die gelungene Arbeit der Darſtellung des Feldzuge 1864 ihre Urheber

theilgenommen haben, legtere nach der Rangliſte geordnet. Die Deſter: recht befriedigen wird, auch ohne daß dieje namentlich gerühint werden. reichiſchen Truppen ſind hierbei nicht berückſichtigt worden. Der ganze Abſchnitt zeigt eine jo erwünſchte und praktiſche Einrichtung, daß wir glauben annehmen zu dürfen , es werde fünftig jedes größere kriege

nehmen und behaupten. Möge ihm bald eine neue ähnliche Arbeit

geſchichtliche Wert über einen abgeſchloſſenen Feldzug das hier ge

folgen, z. B. über die Befreiungskriege von 1813—15 !

.

Das Generalſtabswerk über den Deutſch - Däniſchen Krieg von 1864 wird den ihm gebührenden Plaß in der Militär-Literatur ein

gebene Beiſpiel befolgen müſſen, wenn es auf Ueberſichtlichkeit des In: halte Anſpruch macht.

Ein genaues Namen : und Sach -Regiſter bildet den

Bur Beſprechung eingegangene Schriften etc.

Es umfaßt etwa 50 Drudſeiten in Petitſchrift

Barthélemy , H., Kampfbereitſchaft (la veillée des armes). Autoriſirte

und giebt nicht allein Nachweiſe der einzelnen Kriegsereigniſſe (unter

Eintheilung, die, des deutſchen Reichsheeres , nach dem Gefeß vom 11.

den Stichnamen der Dertlichkeiten , an welche ſich dieſelben knüpfen ),

März 1887, betreffend die Friedens -Präſenzſtärte. (Nachtrag zu „ Deutiches Heer- und Wehrbuch“ von H. Vogt , Oberſtlieut. a . D.) (Berlin, N. v. Deder's Verlag.) Erklärung der Kriegsartitel. Die Militär-Gerichtsbarkeit. Zur Benugung

Schluß des Werkes.

ſowie der Perſönlichkeiten , ſondern auch verſchiedene Erläuterungen über Länder, Ortſchaften, Hauptquartiere 2. Das Ganze iſt eine bes fonders fleißige, mühevolle und nüßliche Arbeit. Dem Werke ſind verſdjiedene Skizzen und Pläne beigegeben , die entweder in den Tert aufgenommen oder dem Buche angehängt find. Die erſteren — 5 an der Zahl - ſtellen dar : Gefecht bei Düppel am 28. März , Bertheilung der Preußiſchen Einſchließungs-

Ueberſebung von J. M. ( Hannover, Helwing'iche Verlagsbuchhdlg.)

bei Inſtruction der Soldaten. Von M. v. A. Major. (Kathenow , M. Babenzien .)

Felddienſt.

Zur Benußung für die Inſtruction der Unteroffiziere 26.

Von M. b. A., Major. (Hathenow, M. Babenzien.) Trinius, A. , Geſchichte des Krieges gegen Frankreich 1870–71. Erſter Theil.

Mit 5 Startenbeitagen u. 77 Porträts. ( Berlin , F. Dümmler. )

-

480

Anzeigen. Im Verlage von Eduard Zeruin in Darmftadt & Leipzig iſt erſchienen :

Freiherr

Auguſt von Goeben.

Ludwig von und zu der Tann Eine Lebens- und Charakter - Skizze .

Portrag , gehalten am 10. Jahrestage der Schlacht von St. Quentin im Militär -Caſino zu Köln von

Rathſamhauſen. Eine Leben sſtizze.

Bernin,

Vortrag,

Großherzoglich Geffiſdem Gauptmann à la suite der Infanterie , Redacteur derAllgemeinen

gehalten am 18. November 1882 in der militäriſchen Geſellſchaft

Militär- Zeitung.

zu München von

Mit Zuſäßen und Anmerkungen . Auf Wunſch aus der Allgemeinen Militär-Beitung beſonders abgedruckt.

Großh . Heit. Hauptmann à la suite der Infanterie, Redacteur der adg . Militär-Zeitung ,

Zweite Auffage.

Sonder- Abdruck aus der Aug. Militär-Zeitung ".

Preis 1 M. 80 Pf .

Preis 1 Mark 80 Pf.

Zernin , Mit Portrait .

Eine Kritik in der Deutſchen Literatur-Zeitung ſagt hierüber Folgendes : „Zwei der populärſten Deutſchen Heldengeſtalten hat der Verf. einſt in Vorträgen in cngerem Offizierskreiſe gefeiert und in ſchlichter, anſprechender Weije jeinen Zuhörern näher gerüdt. Beide, cchte Soldatennaturen, voll Thatkraft und nie unthätig, nach hohen Zielen ſtrebend und dabei doch voll Herzensgüte und Einfachheit, ſtehen als Vorbilder vor den nachwachſenden Geſchlechtern , welche ſie beneiden mögen um die ſchönen, großen Aufgaben, die ſie im Dienſt ihres Königs noch am Abend ihres vielbewegten Lebens vollführen durften. Wir müſſen dem Verf. dafür dankbar ſein, daß er, dem Wunſche befreundeter Stimmen folgend, der ganzen Armee und einem größeren Lejerkreis in abgeſchloſſenem Ganzen , wenn auch nur in Skizzenform , mittheilte , was bruchſtüdweiſe aus dem Leben der Verblichenen bekannt .

geworden war" .

V. S. E

Straßburg i. E.

87 201

Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig.

Grammatiken neuerer Sprachen Kg zum Selbstunterricht Gebildeter nach Robertson's Methode

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2

1

Nagemeine ***

Militär- Zeitung Zweiundſedjzigfter Jahrgang. No. 61.

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1887.

Darmſtadt, 2. Auguſt.

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} n h alt : Auffäße. Die Wehrkraft der Schweiz undihre Bedeutung füreinen Europäiſchen Krieg . - Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens Etats der Feld-Artillerie auf 6 þeſpannte Geſchüße für Ausbildung und Mobilmachung erwachſen , und in welcher Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Feſthaltung des jebigen Mannſchaftsſtandes ?

Berſchiedenes. M 68

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Die Kohlenfrage in Frankreich bei einem Kriegsfalle.

Nachrichten.." Deutſches Reich. Berlin . ([Die Ergebniſſe des Erſaßgeſchäfts von 1876–1885 . - Unterweiſungen der Infanterie im Pionierdienſt. Verſuche mit Hunden beim Jäger:Bataillon Nr. 14. Bevorſtehende Einführung der einheitlichen Tonſtimmung bei den Militär-Mufifcorps. Neue Gemälde im Zeughauſe.) Franfreich. [Bevorſtehende Schießverſuche gegen einen Mougin 'ſchen Panzerthurm .] Kritit. Gemeinfaßliche Waffenlehre, von W. Witte. Feuilleton. Ein Gang durch das Krupp'ſche Gußſtahlwerk in Eſſen. Neue Militär - Bibliographie. - Allgemeine Anzeigert.

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1

ឱ!

Die Wehrkraft der Schweiz und ihre Bedeutung für Seiten kämpften , daß ſie aber auch den Nuf der Schweizeriſchen einen Europäiſden Krieg.

Tapferkeit, ihrer Kriegskunſt begründeten, und daß es ihre ruhm

[-g.] Schon mehrfach ſind in dieſen Blättern Anſchauungen über die militäriſche Organiſation des Schweizeriſchen Militärs , ſeine

polſte That war, als die Schweizer Garden bis zum Tode getreu und bis zum lezten Mann die Stufen des Thrones Ludwig's des Sechszehnten gegen den meuteriſchen Pöbel vertheidigten. Dieſem

Bedeutung für den großen Krieg u. 1. m. niedergelegtworden, Erbeverbanten noch die heutigen Schweizer das ihnen innewohnende wie auch eine große Zahl von kleineren ſelbſtändigen Schriften denſelben Gegenſtand behandelt. So liegt denn auch heute miederum

Soldatenblut .

Der Schweizer Infanteriſt iſt durch frühzeitiges geregeltes eine Brojchüre unter dem obigen Titel*) vor, welche dem Schwei- Turnen gemandt und marſchfähig, die von der Regierung und der zeriſchen Patrioten nur angelegentlichſt empfohlen werden kann. Neigung des Volkes ſehr begünſtigten Schießübungen bilden vor Shüßen , imzerſtreuten Gefecht weiß jeder Schweizer ſich Der Verfaſſer iſt fein geborner Søweizer, wohl aber augen- zügliche

ſcheinlich ein gründlicher Renner der Schweizeriſchen ſocialen und militäriſchen Verhältniſſe, dabei mit einem klaren Urtheile begabt

richtig zu benehmen. Aber die Organiſation ſagt der Ver faffer läßt viel zu wünſchen übrig, und die Führung – Ales. -

-

über das , was Krieg und Frieden vom Soldaten fordert. Erfüllt

Vornehmlich müſſen die Cantone die jedem einzelnen zuſtehende von Wohlwollen für dieSchweiz,beſprichtderſelbeihre Einrichtungen , Militär -Hoheit aufgeben ,denntrotz der darüber ſchwebenden Hoheit indem er den vortrefflichen ſoldatiſchen Eigenſchaften des Schweizers volle Gerechtigkeit widerfahren läßt ; dabei deckt er aber auch die Umſtände. und Urſachen auf, welche der Entwickelung des Schmet

des Bundes kann dabei – mie leicht erklärlich – keine Einheit in das Ganze kommen. So ſind denn , zum Theil durch die ſich überall geltend -

zeriſchen Heerweſens zu ſeiner ganzen Kraft hinderlich entgegen, machenden Einflüſſe der Geldariſtokratie, die Hülfswaffen: Caval ſtehen.

Ob der Verfaſſer in der Schweiz Glauben findet? Schmer: lerie, Artillerie, Genie, zu Hauptwaffen geworden, die wirkliche aber, die Infanterie , zurn hinſicht lich derzurückgedrängt. Aushebung, werden die andere Nebenwaffe Auf ihre Koſten lich. Wie könnte, nach dortiger Auffaſſung, ein Mann, geboren Hauptwaffe und erzogen im monarchiſchen Deutſchland, republikaniſche Ein: richtungen nach ihrem pollen inneren Gehalt würdigen ! Wie könnte ein Offizier eines ſtehenden Heeres ein Milizheer anerkennen und verſtehen , wie ſehr ein freier Mann in Vertheidigung ſeines Vater landes und ſeines Herbes porzuziehen ſei einem Söldner ! zer iß 1

Die Schwei

der Ausrüſtung, der Ausſtattung mit Chargen begünſtigt, an der Hauptwaffe wird dagegen geſpart. Der Herr Verfaſſer rühmt das Inſtructions - Perſonal als beſonders tüchtig, bezeichnet dagegen die Führung der Truppen als

nehmen nicht gern Kenntn davon, daß das höchſt unſicher und mangelhaft . Es fann bei der kurzen Dienſt

Deutſche Heer ein Volfsheer iſt in der höchſten Bedeutung des zeit, der geringen Routine der Offiziere auch faum anders ſein. , Er nennt ſie , mit Ausnahme der Inſtructeure im Allgemeinen

Wortes. Sie vergeſſen , daß in früheren Jahrhunderten gerade 11Dilettanten ", auch die höheren Offiziere, welche den Punkt nicht die Schweizer in hervorragendem Sinne Söldlinge waren, die ſich erkennen , an welchem der Hebel zur Beſſerung angeſetzt werden dem verkauften, der am meiſten Geld bot, daß ſie oft auf beiden 1

müſſe. So prophezeit denn der Verfaſſer, daß die tapferen Schweizer, i

! huano

482

Unfähigkeit ihrer Führer bezahlen würden. Der Souperănetats-

Hebung der Kriegstüchtigkeit der einzelnen Batterie durch

Dünkel der Cantone hindert das von einem Geiſte zu leitende

Erleichterung der Mobilmachung und Verbeſſerung der Ausbildung. Leşteres wird im großen Ganzen errreicht durch

Fortſchreiten in der Tüchtigkeit der Armee und vergißt ganz,

daß im Ernſtfalle dies leicht der Schweiz ihre Selbſtändigkeit Erhöhung des Friedens - Etats auf 6 beſpannte Geichübe. foften tann .

Ehe mir hierauf näher eingehen, soll eine Berechnung des

Das Buch iſt ſehr angenehm zu leſen und kann Jedem , der Pferdebedarfs 6geſchüßiger Batterien angeſtellt werden. Hierbei ſich für Schweizer Armee - Verhältniſſe intereſſirt, recht empfohlen

unterliegt es wohl feinem Zweifel , daß für eine endgültige

werden , vornehmlich aber dem Schweizer ſelbſt, der indeſſen ver : Feſtſtellung deſſelben nicht bloß der Mindeſtinehrbedarf an Pferden muthlich an demſelben hochmüthig vorübergehen wird.

zur Beſpannung zweier weiterer Geſchütze in Rechnung genommen werden darf. Dadurch wäre zwar immerhin die für die Feld Artillerie ſo ſchr nothwendige Beſpannung von 6 Geſchüßen pro Batterie im Frieden gewonnen , es bleibt aber zu bedenken,

Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens: daß mit der größeren Zahl beſpannter Geſchüße die zeitweijen Aus:

Etats der Feld- Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüße für fälle an den der Erercier-Batterie eingetheilten Pferden zunehmen, des: Ausbildung und Mobilmachung erwachſen, und in welcher halb muß auch die Zahl der Neſerve-Pferde entſprechend vermehrt

149

Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Feſthaltung des werden , weil ſonſt die allgemeine Bewegungs- Fähigkeit der bez ſpannten 6geſchützigen Batterien im Verhältniſ zu denen mit 4

jekigen Mannſchaftsſtandes ?

Geſchüßen vermindert , beziehungsweiſe der Pferde-Mangel der Batterien bermehrt wird. Außerdem iſt im Intereſſe der er: haltung des jebigen Durchſchnittsalters der Pferde der Batterien

Borbemerkung. Unter dem 7. Mai 1885 wurden von der Königlichen General Inſpection der Artillerie zu Berlin den Artillerie -Offizieren 18 Preis: aufgaben geſtellt. Dieſelben beſtanden in 18 verſchiedenen Themas, von denen etwa die eine Hälfte Feld- , die andere Fuß-Artillerie Aufgaben umfaßte. Gleichzeitig wurde den Artillerie - Offizieren anheim gegeben , ſich aus dieſen Ausgaben Themas für die Winterarbeiten herauszuſuchen , was von verſchiedenen Offi zieren geſchehen iſt. Auch der Verfaſſer der nachſtehenden Arbeit entſchloß ſich auf Zuſpruch ſeines damaligen Herrn Commandeurs , die Arbeit nach Berlin einzuſchicken , was am 1. Mai 1886 ge ſchah. Um die Mitte April 1887 erhielt derſelbe nun durch einen Erlaß Renntniß, daß die Arbeit das Glück hatte, mit einer Geld: 1

prämie von 150 Mark ausgezeichnet zu werden ; auch wurde ihin

die nachgeſuchte Erlaubniß ertheilt, dieſelbe veröffentlichen zu dürfen .

TI

eine entſprechend größere Anzahl von jungen Remonten erforderlich. Mit leşteren wächſt aber die Zahl derjenigen Pferde, welche zunädiſt für die Beipannungen u. 1. w . nicht verfügbar ſind. Die nachfolgende Berechnung des Pferdebedarfs 6geſchüßiger

Batteriengründet ſich deshalb auf dasVerhältniſ zur etatsmäßigen Pferdezahl der Batterien mit 4 beſpannten Geſchüßen, wobei ins:

1

beſondere die für ein beſpanntes Ausrücken erforderliche Zahl an

Chargen , wie ſie das Erercier -Reglement vorſchreibt, in Betracht gezogen iſt.

Berechnung des Pferde-Bedarfs 6geſdüßiger Batterien. (Im Verhältniſ zu 4geſchütigen .)

IM

4geſchützige Feld - Batterie. (Erercier-Reglement S 108, Fig. 7.)

4 Offiziers-Pferde (1 Batterie- Chef, 2 Zugführer, 1 ſchliezender Einleitung Für eine Vervollkommnung der Organiſation der Feld- Artillerie könnten pornämlich 2 Geſichtspunfte in Betracht kommen :

Eine andere, der Praxis des Krieges entſprechendere Gliede:

Offizier ), 2 Trompeter-Pferde ( 1 beim Batterie-Chef, 1 ſchließt), 4 Geſchüßführer Pferde,

2 ſchließende Unteroffiziers - Pferde ( 1 Feldwebel, 1 Unteroffizier), 24 Pferde in den Beſpannungen.

rung im Frieden als die jetzige, ind

im brauſenden Zuge dabinrolt: Brüden, Ein Gang durd das Krupp’ſche Gußſtahlwerk in Eſſen .*) | neben und unter denen erangen , Signale , Bahnhofsbauten fliegen in So lange Kohlen und Erze durch Menſchenband aus der Tiefe

Durchläſſe, Telegraphenſt

der Erde emporgehoben und verarbeitet werden , hat das Ruhrkohlen: Becken, das ſich vom Rheinufer bei Ruhrort bis Dortmund erſtreďt, int beſonders hervorragender Weiſe ſich an dieſer Arbeit betheiligt. Der

ſdhwer fällt, ſich genaue Rechenſchaft über die Richtung und denNamen

Kohlen -Reichthum dieſes Landes iſt bekannt ; was die Gewinnung der

durch das

vorüber, und ſo groß iſt ihre Zahl , daß es ſelbſt dem Einwohner oft der einen oder anderen Linie zu geben. Treten wir ein auf freundliche Einladung hin

Erze anlangt, ſo kann ſie den Vergleich mit derjenigen an Kohlen

beſcheidene Thor der Rrupp'idhen Gußſtahlfabrik in Eſſen. Es iſt

nidit auehalten , der ungeheure Vorrath an Rohlen hat aber die raſt: los thätige Bevölterung angefeuert , anderweiten Erlaß zu ſuchen , und ſie hat ſolchen gefunden in den nahe gelegenen Erzlagern an der Lahn

nicht leicht, Eingang in dieſes Werk zu erhalten ; gewöhnlich wird die Bewilligung auf gute und ſtetige Kunden und deren Vertreter, ſowie auf Männer der Wiſſenſchaft beſchränkt. Mitbewerber ſind der Regel nach in ſolchen Fabriken nicht gern geſehene Gäſte , und ich glaube,

und Sieg , im Luremburgiſchen und

in Spanien.

Die Einfuhr

MI

ununterbrochener Reihe und in unentwirrbarem Gedränge an uns

.

Spaniſcher Eiſenerze nach Weſtfalen in dem Umfange , wie ſie heute vorhanden iſt, verdankt der Ruhrbezirk zuvörderſt der Firma Rrupp in Eſſen, welche die Erze mittelſt eigener Dampfer aus Spanien Holt. Würde es ſich um geringe Mengen handeln , ſo lohnte ſich die Bes , fchaffung find eigeneraberSüiffenicht;šie Mengen, dem Krupp Waſſerwege eingehen, ſo ungeheuer, daß ein Wertdieauf wie das 'ide fich der Gefahr der Unterbrechung der Lieferungen , die doch beim Frachtgeſchäft einmal eintreten kann, nicht ausſeßen durfte. Die große Zahl der Eiſen- und Stahlwerke liegt dicht gebrängt zuſammen im Kohlenbezirk. Darunter find beſonders hervorzuheben : die Gußſtahlfabrik von Friedrich Rrupp in Eſſen , die Gutehoff

daß auch andere Beſucher im Großen und Ganzen mit dem vorlieb nehmen müſſen , was man ihnen eben zeigen wil. Täglich kommen und geben Fremde, der Boden des Werkes und der von ihm gebaute

Gaſthof haben einen internationalen Charakter.

Die Leitung der

Führung übernimmt ein Beamterdes Wertes,der es meiſtens jehr gut verſteht, die Zeiteintheilung nad unſerem Bedürfniß , der Dauer .

des Aufenthalts u. 1. w. vorzunehmen. Mein leßtmaliger Beſud) dauerte genau 12 Stunden mit kurzer Mittagspauſe, aber die Menge des Sehenswerthen iſt ſo außerordentlich groß , daß ich mir vortam

wie der Reiſende mitdem Buche:„Die ganze Schweiz in 10“ oder „ Italien in 20 Tagen".

Irrthümlicherweiſe beſteht faſt allgemein

nungshütte in Oberhauſeu, die Gußſtahlfabrik Bochum , die Union in

die Anſicht, daß Krupp fic beinahe bloß mit der Anfertigung von

Dortmund und der Hörder Bergwerksverein , welche Tauſende und

Ranonen befaſſe. Allerdings fußtſein Weltruf zunächſt und inerſter

ichen Kriegsmerfzeugen aller Art,welche aus der den"vorzügl nbahn Fabrik Linieaufhervorg igen. Gebiet rn Berlin Wer aufderEiſe de Hannov beſchäftdieſes von Arbeite Tauſen aberCöln er und durchfährt, gewinnt nach von ehen. Aber die Fabrit beſchränkt ſich nicht auf dieAr n undSchiffsplatten in den allergrößten Verhältz g vonPoſitio n Fertigunvon ren hen erblichen Entwid Sanone großgew vonderungeheu ein Bild dentlich zahlreic n , elung aus Eiſenbahn -Anlage den außeror die und niſſen, über deſſelbe ns - Geſchüßen, Gewehrläufen u. i. w. Glüdlicher ) Aus der Göln. 3tg. "

weiſe treten doch in dieſem Fabricationszweige hier und da Unter:

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483

erie Series

usbildung dete

iunga 1. Hier

egében

In der beſpannten Exercier-Batterie ſind ſomit 36 Pferde, und zwar 24 Zug- und 12 Reitpferde. Außerdem ſind als Re ſerpe vorhanden 8 Pferde , und zwar 4 Zug- und 4 Reitpferde. 4 Etat : 44 *) Pferde, darunter 28 Zug- uud 16 Reitpferde. (Hierzu 1 2 überetatsmäßig 3 Krümperpferbe. ) 6 geſchützige Feld : Batterie. 6 2 (Erercier- Neglement S 108, Fig . 7, reſp . 8. ) 4 Offiziers -Pferde (1 Batterie-Chef, 2 Zugführer, 1 ſchließender 36 Offizier ),

Gerony

1 Pferd für einen weiteren Zugführer (Unteroffizier ),

with

6 Geſchüßführer: Pferde,

--

6 geſchüßige reitende Batterie.

(Erercier- Reglement $ 108, Fig. 8.) Offiziers- Pferde,

Pferd für einen weiteren Zugführer, Trompeter -Pferde, Geſchütführer - Pferde,

wie bei der Feld Batterie 311 6 Ge ſchüßen .

ſchließende Unteroffiziers: Pferde, Pferde in den Beſpannungen,

48 Pferde in den Bedienungen. In der beſpannten Erercier-Batterie ſind ſomit 99 Pferde,

und zwar 36 Zug- und 63 Wagenpferde. Außerdem müſſen im Verhältniß zu 4geſchüßigen reitenden Batterien als Reſerve vor:

2 Trompeter- Pferde,

2 ſchließende Unteroffiziers-Pferde (1 Feldwebel, 1 Unteroffizier ), handen ſein 12 Pferde, und zwar 6 Zug- und 6 Neitpferde. Etat : 111 *) Pferde , darunter 42 Zug- und 69 Reitpferde.

36 Pierde in den Beſpannungen. be

1 met

In der beſpannten Erercier- Batterie ſind ſomit 51 Pferde, (Hierzu überetatsmäßig 4 Krümperpferde. ) und zwar 36 Zug- und 15 Reitpferde. Außerdem müſſen im Verhältniß zu 4geſchüßigen Batterien als Reſerve vorhanden ſein 12 Pferde , und zwar 6 Zug- und 6 Reitpferde. Etat : 63 **) Pferde , und zwar 42 Zug- und 21 Pferde.

( Hierzu überetats:

mäßig 4 Krümperpferde.) 4geſchüßige reitende Batterie.

༠༠༌་

11.

w

Die dermalen für 6geſchüßige Feld-Batterien feſtgejeşte Zahl von 60 -- und für reitende Batterien von 106 - Pferden darf als eine endgültig beſtimmte wohl noch nicht betrachtet werden ; aus dieſem Grunde und

den angeſtellten Erwägungen wurde den

folgenden Betrachtungen der oben errechnete Pferdebedarf für 6 geſchütige Batterien zu Grunde gelegt , alſo : Batterien

mit 63

und reitende Batterien

Feld (Grercier: Reglement S 108, Fig . 7, reſp. 8. ) etatsmäßigen Pferden. Dazu überetatsmäßig mit 111 4 Offiziers-Pferde m rie perpferde . Rrü 4 je Batte Feld der bei wie 2 Trompeter- Pferde, I. Ausbildung zu 4 Geſchüßen . 4 Geſchütführer - Pferde, An eine Batterie ſind bezüglich ihrer Ausbildung 2 Haupt 2 ſchließende Unteroffiziers: Pferde, 24 Pferde in den Beſpannungen , anforderungen zu ſtellen : 32 Pferde in den Bedienungen . Beweglichkeit (Manövrirfähigkeit) und Schießfertigkeit; In der beſpannten Grercier- Batterie ſind ſomit 68 Pferde, in beiden die größtmögliche Vollkommenheit zu erreichen , muß der und zwar 24 Zug- und 44 Reitpferde. Außerdem ſind als Re- Endzweck jeder feldartilleriſtiſchen Ausbildung ſein. ſerve vorhanden 8 Pferde , und zwar 4 Zug- und 4 Reitpferde. Die abſolute Beweglichkeit iſt bedingt durch das Gewicht

Etat : 76 ***) Pferde, und zwar 28 Zug- und 48 Reitpferde. (Hierzu des Geichützes, die Güte der Beſpannungen und den erreichten Grad der Ausbildung der Fahrer, die Manövrirfähigkeit einer Batterie

ůberetatsmäßig 4 Rrümperpierde. ) *) Unter der etatsmäßigen Zahl von 44 Pferden ſind g , aljo 5, junge Remonten (3 Zug- und 2 Keitremonten ). **) Unter der etatsmäßigen Zahl von 63 Pferden ſind 1/9 , alſo 7, junge Remonten (4 Zug- und 3 Reitremonten). ***) Unter der etatsmäßigen Zahl von 76 Pferden befinden ſich 1/9, alſo 8, junge Remonten (4 Zug- und 4 Reit-Reitremonten ).

hängt ſelbſtredend noch ab von der Güte der Erercier Ausbildung. Die Trefffähigkeit der Gejchüße in Verbindung mit der Geſchoß mirfung, das Schießverfahren, der Ausbildungsgrad der Bedienungen, ſpeciell Richtnummern ſind maßgebend für die Schießfertigkeit. *) Unter der etatsmäßigen Zahl von 111 Pferden ſind /g , alſo 12, junge Remonten (6 Zug- und 6 Reitremonten ).

brechungen ein, welche dem friedlich geſinnten Beſucher vielleicht mehr | Präge- und Stanz-Gewerbe, von Stahlguß-, von eins, zwei- und drei zur Beruhigung dienen als dem Fabritherrn. Ununterbrochen dauert | fach gekröpften Kurbelwellen jeder Größe, von Schiffsſtücken aller Art, dagegen die Arbeit für Friedenszwede fort, und obwohl Krupp icon wie Anker, Steven u. 1. w. , für Handels- und Kriegsidiffe. Staunend

über 20 000 Kanonen an faſt alle Staaten der Welt abgeliefert, möchte es doch zweifelhaft ſein, ob dieſer Zweig die Hauptſtelle in den

ſteht der Beſucher hier vor zahlloſen Stahl- und Eiſenſtüđen , die wegen ihrer Größenverhältniſſe geradezu ungeheuerlich erſcheinen , und

Geſchäftsbüchern des Werkes einnimmt.

Wir ſchreiten nun aufmert:

über deren Zweck und Verwendung er ſich erſt nach langem Betrachten

ſam, wenn audy ohne Säumen, durch die hundert und hundert Räume,

Aufſchluß zu geben vermag . Bewundernswerth ſind auch die zahl

Werkſtätten , Höfe u . i. w. der Fabrikſtadt, durcheilen die unzähligen reichen Hülfsapparate aller Art , welche zur Erleichterung der Arbeit

Arbeitsſäle, wo die Achſen für Eiſenbahnwagen und Locomotiven, für Dampfſchiffe und Maſchinen aller Art , wo Räder , Radreifen und

dienen , wie die telegraphiſchen und telephoniſden Einrichtungen , die Verwendung des Gaſes, die Kranen- und Eiſenbahn - Vorrichtungen,

Nadjäte für Eiſenbahnen und Grubenbahnen hergeſtellt werden. Tauſende

deren Studium allein ſchon Stunden in Anſpruch nehmen würde.

von Arbeitern ſchaffen mit rüſtigen Händen an dem gemeinſchaftlichen

Auf die Frage nach der jährlichen Hervorbringung von Stahl und

Werk. Hier begegnen wir der jo berühmten Tiegelgußſtahl- Fabrication,

Eiſen erhielten wir die Antwort , daß ſchon voriges Jahr bei einer

dort hält uns die Herſtellung von Martin:, Beljemer- und Puddel: Arbeiterzahl von etwa 12 000 Mann nicht weniger als 200 000 Stahl auf.

Hier eilen wir durch endloſe Walzenſtraßen , aus denen

Eiſenbahnſchienen für Süd- Amerika hervorgehen , dort beſchäftigen .

Dußende von Arbeitern ſid mit dem Ziehen von Pferdebahnſchienen, die nad) Auſtralien beſtimmt ſind. Vor uns wird unter dem rieſigen

Tonnen gleich 4 Millionen Centner hergeſtellt worden ſeien. Das Eiſenbahnneß im Innern der Fabrit umfaßt nicht weniger als 45 Kilometer (normalſpurig) mit etwa 20 Locomotiven und 600 Wagen. Dazu kommen etwa 30 Kilometer ſchmalſpurige Eiſenbahnen mit 15

Dampfhammer eine Kurbelwelle für einen der größten See - Dampfer

Locomotiven und 400 Wagen und an weiteren Transportmitteln 70

geſchmiedet, während neben und hinter uns Stahl- und Eiſenbleche, welche bis 10 Fuß (3800 Millimeter) Breite haben, gewalzt werden.

Pferde und über 200 Landfuhrwerke. Die Telegraphenleitung der Fabrik umfaßt 70 Kilometer Länge mit etwa 40 Telegraphen -Stationen

Dazu die Unmaſſen von Federſtahl, von Blatt- und Spiralfedern für Locomotiven und Wagen, die zahüoſen Maſchinentheile, die nach jeder

und etwa 60 Morſe- Apparaten , Alles auf Fabrik - Grundſtüđen und Eigenthum des Werkes.

Zeichnung aus Stahl und Eijen geſchmiedet , vorgearbeitet und fertig gearbeitet werden. Es wäre ermüdend , Alles aufzuzählen , was in

Für ſeinen eigenen Bedarf befißt das Unternehmen ferner noch folgende Anſtalten : ein chemiſches Laboratorium zur Unterſuchung der

.

dieſen Räumen angeſtrengteſter Geiſtes-" und Körperthätigkeit hervor: Erze u. 1. w ., der Farben , Stoffe und Materialien aller Art ; ein gebracht wird, doch erwähnen wir der Vollſtändigkeit wegen noch fol-

photographiſches Atelier, eine große Lithographie , eine Buchdruderei

gender wichtiger Einrichtungen : der Brückenbau -Anſtalt, der Fabrication von Walzen aus naturhartem Stahl , von Stahlſtangen , von Werk:

mit drei Dampf-Schnellpreſſen und ſechs Handpreſſen und eine Buch binderei. Zur Sicherung gegen Feuersgefahr hat das Werk eine

.

zeug- und Steinbohr-Stahl, von Münzſtempeln und Matrißen für alle | ſtändige Feuerwehr von etwa 70 Mann und über 30 Feuermeldeſtellen.

484

Was die im Folgenden anzuſtellenden Erörterungen betrifft, To ſind die Gerichtsverhältniſſe des Geſchüßes, die Beſchaffenheit der Pferde, ſowie die balliſtiſchen Verhältniſſe und das Schießper-

fahren hier gegebene und unveränderliche Factoren.

Deshalb

der Steinkohle , ohne welche das vorzüglichſte Dampfroß nur ein Stüd tootes Metal iſt und bleibt.

Daß es den Locomotiven im Deutſchen Reiche, wie in Belgien

und England jemals an der erforderlichen Nahrung fehlen könnte, iſt Nicht aber , wenn wir den

kommen bei Erwägung der Vortheile , welche aus Erhöhung des

glüdlicherweiſe abſolut ausgeſchloſſen .

Friedens - Etats der Feld -Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüße für die Ausbildung erwachſen, bezüglich der Beweglichkeit vornämlich die Vortheile für die Ausbildung der Fahrer und die Schieß: fertigkeit betreffend hauptſächlich diejenigen für die Ausbildung

Ausführungen des Ingenieurs Couriot im „ Génie civil “ Glauben denken , in unſerem Nachbarlande. Dieje Anſicht begründet er folgen:

der Ranoniere in Betracht.

Theil der Rohlen-Bergleute zu den Fahnen eilen. Die Folge davon

.

bermaßen :

Sobald mobil gemacht wird , muß der größere und träftigere

Im Zuſammenhang damit wäre der Nußen für die Chargen ,

wird ſein , daß die Kohlengruben ihren Betrieb, wenn nicht ganz ein:

alſo die Offiziere und Unteroffiziere , ſowie für die Erercier: und taktiſche Ausbildung zu beſprechen.

und daß ſie außer Stande ſind , den ungeheuer erhöhten Bedarf der

( Fortſegung folgt.)

Eiſenbahnen und der Kriegsſchiffe, ſowie der Reparaturwerkſtätten der

ſtellen , ſo doch jedenfalls vielleicht um zwei Drittel einſchränken müſſen,

Armee und Marine zu decken . Das ergiebt ſich von aus folgender Zuſammenſtellung : Von

Verſchiedenes.

den 1883 in den Kohlengruben Frankreidis beſchäftigten 105 413

Die Kohlenfrage in Frankreich bei einem Kriegsfalle. *)

Arbeitern hatten 23 681 ein Alter von 12-20 Jahren , 51 885 ein

Zu den vielen Schmerzen unſerer weſtlichen Nacıbarn geſellte

ſolches von 21–40 und 29 847 ein Alter von 41—85 Jahren.

fich neuerdings die Sorge um die Deđung des Landesbedarfs an Stein: tohlen im Falle eines Kriegs. Wie unſeren Leſern bekannt , hat Frankreich ſeit 1871 mit un:

Hieraus folgt , daß die Mobilmadıung den Kohlengruben höchſt wahr: idyeinlich etwa 49 Brocent ihres Mannſchaftsbeſtandes entziehen würde,

geheuren Opfern an Geld eine Wehrkraft geſchaffen , die ſide mit der: jenigen der übrigen Militärmächte Europa's meſſen kann, und für den Fall eines Zerwürfniſles mit einer oder der anderen unter dieſen

wozu kommt, daß dieſe Maßregel hauptſächlich die vor Ort arbeitenden

Leute als die kräftigeren trifft , ſo daß ſich das Verhältniß noch un günſtiger geſtalten und wohl 52 Procent erreichen würde. Außerdem würde die Mobilmachung unter dem höheren Bergperſonal noch be:

Mächten einen Mobiliſationsplan ausgearbeitet, welder ja im nächſten

denklichere Lücken ſchaffen.

Herbſt in Bezug auf ſeine Drauchbarkeit einer partiellen Prüfung

Welche Einwirkung hätte nun dieſe Einberufung zu den Waffen auf die Kohlenförderung ? Frankreich förderte 1884 etwa 19 763 000 Tonnen Rohle. Zieht man 52 Procent von dieſer Summe ab , in verbleiben nur 9 446 714 Tonnen , dies jedoch unter der Vorausſepung, daß die im Norden und Süden beſchäftigten 19-20 000 ausländijden

unterzogen werden ſoll.

Die raſde Durchführung einer Mobilijation beruht aber heut: zutage , wenn nicht in der Hauptſache, jo dody weſentlich auf der Leiſtungsfähigkeit der nach der Grenze führenden Eiſenbahnen , weshalb

das Deutſdse Reich ſowohl wie die übrigen Großmädyte keine Opfer (ſdheuen, um ihr Schienennet den erhöhten Anforderungen der Neuzeit

(Belgijden und Italieniſchen ) Arbeiter nicht etwa gleichzeitig dem

gemäß zn geſtalten. Dieſe Leiſtungsfähigkeit beruht aber nicht nur auf der Bejdsaffen:

Förderung auf etwas über 51/2 Millionen Tonnen.

heit der Bahnen ſelbſt und auf einer hinreidhenden Unzahl von Wagen

Nufe zu den Fahnen folgen müſſen. In dieſem Falle jänke aber die Couriot unterſucht nunmehr die Frage, ob dieje 51/2 Millionen Tonnen im ſchlimmſten Falle den Bedarf der Eiſenbahnen und der

und Locomotiven, ſondern auch, wie die Dinge leider noch liegen, auf Flotte , ſowie der Werkſtätten decken würden , wobei von den Bedürf *) Aus der „ Landes - Zeitung für Eljas- Lothringen ".

niſſen der Haushaltungen und der Induſtrie abgeſehen wird,

im Eigenthum der Firma Rrupp ſtehen ferner verſchiedene Stein-

den Angeſtellten und Arbeitern ebenjo billige und preiswürdige wie

kohlenzedien, etwa 600 Eiſenſteingruben in Deutſchland und in Spanien

bejonders unverfälſdyte, reine Waaren zu liefern. Alles , was über: haupt zum Lebensunterhalt gehört, findet der Arbeiter in den großen

(bei Bilbao), eine Reihe von Steinbrüchen , Thon: und Sandgruben, !

eine Anzahl Eiſenhütten am Rhein und im Weſterwald , zwei große Schießpläte, von denen der eine nahezu zwei , der andere (bei Meppen gelegen) beinahe vier Stunden lang iſt. Hier werden die großen Sdiffe- und Poſitions -Geſchütze eingeſchoſſen.

Endlich hat Krupp, wie ſchon im Eingange erwähnt , eine !

Räumen der Anſtalt, alſo nidt bloß Lebensmittel und Getränke, ſon:

dern namentlich auch vorzügliche Kleidungsſtoffe und Kleider , Möbel aller Art i . 1. w.

Ein Sefühl des Neides bejd leicht den fremden

Beſucher, wenn er die beiſpiellos billigen Waarenpreiſe verninimt, -

dod nein , von Herzen gönnt jeder Menſchenfreund dem in harter Ar:

Anzahl Seedampfer zur Beförderung der Erze. Die Zahl der Hoch bie beit von thätigen Mitmenſchen dieſen kleinen materiellen Vortheil, der ihm dem menſchenfreundlichen und wohlwollenden Geſchäftsherrit etwa 1600 verſchiedene Oefen für Eiſen- und Stahlbereitung, über gewährt wird. Die Leitung der Anſtalt ſeitensdes Werkes iſt eine

öfen auf den verſchiedenen Werken beläuft ſid) auf 11; dazu kommen

450 Dampfmaſdyinen mit nahezu 20 000 Pferdekräften , gegen 90

durchaus uneigennütige. Erwähnen wir ferner nody des dazu gehörenden

Dampfhämmer (bis 1000 Centner Gewicht), über 20 Walzenſtraßen Gaſthofs, der großen Bierhalten, der Selterswaſſer- Fabrik, der Dampf und gegen 1700 Werkzeug-Maſdyinen aller Art. Die Hauptverbrauchs- müble, Bäcerei, Šdlädterei, der Schneider: und Sưuhmacher-Wert: Artikel dieſes großartigen Werkes ſind natürlich in erſter Linie Steinkohlen, Waſſer, Gas und Erze. An Steinkohlen braucht das Werk

ſtätten u . 1. w . In Eſſen jelbſt beſtehen nicht weniger als 35 , in der Umgegend etwa 13 Verkaufsſtellen , wo ſämmtliche Colonial-,

Kurz , Schuh- undEiſenwaaren, Brod,Kartoffeln, Fleiſd, täglich mehr als 320 Wagenladungent, d. 5. etwa 7 Eiſenbahnzüge Manufactur:, u . 1. w. zu haben ſind.

mit voller Beladung; nahezu 30 000 Cubikmeter Waſſer werden jeden | Rohlen Zum Schluſſe gedenken wir noch der zahlreichen und ausgezeichTag verdampft und über 30 000 Cubikmeter Gas verbraucht. den eigenen Gruben allein verhüttet Rrupp täglich mehr als 150 neten Volksſchulen, die Herr Krupp den Kindern ſeiner Arbeiter er: öffnet hat, und wodurch die Laſten der betreffenden Gemeinden erheb: Wagenladungen Eiſenerze.

ahme der Arbeiter lichvermindert werden . Dadurchhat audyderſo ebenverſtorbene Geſammtaufn Dielepte mirbekannt gewordeneDamals don betrug die Zahl

hat vor fünf Jahren ſtattgefunden .

Damals ſchon betrug die Zahl Anſicht, Leiter desgroßen Werkes Urbeiter am deutlichſten erkennen derungebildetſte ſei geradezu gut genug,gegeben, von ihmdaßdie nicht

der beſchäftigten Perſonen 20 000, wovon in Eſſen allein 12 000 in

Arbeit ſtanden. Unter den 46 000 Familiengliedern befanden ſich getheilt wird. Wir aberſcheiden von der Stahlſtätte mit sem Be:

nahezu 14000 ſculpflichtige Kinder. Seither ſollen dieſe Zahlen wußtſein ,daß Deutſchland ſtolzſeindarfaufein ſogroßartiges Wert neuerdinge um ungefähr ein Fünftel geſtiegen ſein . Zum Beſten der

wie die Bußſtahl-Fabrik von Friedrich Rrupp in Eſſen, die aud

Beamten und Arbeiter hat die Firma eine ganze Reihe von Wohl nach dem Tode des bisherigen Inhabers hoffentlich aufihrer Höhe fahrts-Einrichtungen getroffen, an deren Spiße wir der ausgezeichneten erhalten bleiben wird. und großartigen Conſum - Anſtalt erwähnen. Seit zwanzig Jahren für Rechnung und unter Verwaltung des Werkes geführt, bezweckt ſie,

485 :

Der Bedarf geſtaltete ſich 1884. wie folgt : 5448 000 Tonnen. Hüttenwerke 3 141 000 Eiſenbahnen .

.

.

Bergwertsmaſchinen

Flotte unter zugrundelegung von 186 000 Pferdeſtärken und von 180 Tagen Fahrt

b r

1 253 000

803 520 10 645 520 Tonnen .

Rriego etwa den Friedensſtand behauptet, ſo baß die Armee: und Marine - Verwaltung nicht gezwungen ſind, wegen Mangele an Brenn ſtoffen die Arbeit zum Theil einſtellen zu müſſen. Das Mittel erblickt er darin , daß man für den Bergbau 698 thut , was man für die Eiſenbahnen gethan, d. h. daß der Dienſt der

Bergleute in den Gruben dem Militärdienſt gleichgeſtellt werde. Ein Bergmann würde alſo , wenn er fortarbeitet , ſeiner Militärpflicht ebenſo genügen, als wenn er im Felde ſtände. Er würde zur Landes : Ver

Dazu kommt der Kohlenbedarf - der für Rechnung des Staats theidigung damit in gleicher Weiſe beitragen wie der Eiſenbahn-Beamte,

1

21

als Transportſchiffe befrachteten Dampfer der Handelsmarine, ein Bedarf, den Couriot auf 1 853 275 Tonnen veranſchlagt. Es würden alſo mindeſtens 71/2 Millionen Tonnen fehlen, wobei, um das Unglück voll zu machen , die geſammte Induſtrie ſtill = |

der auf ſeinem Poſten verbleibt. Frankreich könne jeßt 21/2 Millionen Soldaten auf die Beine bringen, da würde das Fehlen von 50 000

ſtände, was um ſo ſchlimmer wäre, als viele Zweige derſelber weſent

nicht aus, daß ein Theil der Bergleute, gleich den Eiſenbahn- Beamten,

Gruben - Arbeitern kaum in Betracht kommen , zumal auch dieſe im äußerſten Nothfalle zu den Fahnen eilen können. Auch ſchlöſſe dies

liche Factoren der Ausrüſtung und Verproviantirung von Armee und ausmarſchirt, um den Betrieb der Gruben in Feindesland zu über: Flotte bilden .

Hier wirft Couriot einen neidiſchen Seitenblick auf das Deutſche

nehmen, falls die Franzöſiſde Armee in die Lage kommt, ben Krieg

auf fremdes Gebiet zu übertragen .

Reid, welches 1885 über 64 Millionen Tonnen förderte, d. h. weit über ſeinen Bedarf , ſo daß, ſelbſt wenn zwei Drittel der Deutſchen

Am Schluſſe des Gouriot'ichen Aufiakes heißt es : Die angedeutete Maßregel muß unverzüglich ergriffen werden ,

Grubenarbeiter zu den Fahnen eilen müßten , von einer Kohlennoth

damit nichts Unvorhergeſehenes unſeren Mobilmachungsplan im legten

Augenblick zum Scheitern bringt , damit weder Ueberraſchung noch Der erwähnte Fachmann kommt nun zu der Frage der Dedung Unordnung in der Entſcheidungsſtunde vorkommt. Sehr groß wäre . des Fehlbetrags , beziehungsweiſe zu den Mitteln , die anzuwenden die Verantwortung der Regierung , wenn eine nicht gut zu machende wären, um dieſen Fehlbetrag zu verringern und den Bedarf Frank. | Kataſtrophe einträte, weil man die Folgen des Brachliegens der Kohlen gruben in Kriegszeiten außer Acht gelaſſen hätte. Noch iſt es Zeit, reichs an Rohlen auch in Kriegszeiten zu decken. nicht die Rede ſein könnte.

Den Fehlbetrag an Kohlen, welcher ſich 1884 auf 38 Procent des geſammten Bedarfs des Landes belief, deckt Frankreich augenblicklich

hou i

aus England, Belgien und Deutſựland. Da nun kaum anzunehmen iſt,

Lage kommt , von dem Mittel des Betriebs der Rohlengruben durch

daß Frankreich zu gleicher Zeit init . den drei Ländern Krieg anfängt, ſo wäre es , meint man vielfach , ein Leichtes , audh den durch die Mobilmachung entſtehenden Ausfall aus dem Ausland zu decken und

die Kriegs - Verwaltung Gebrauch zu machen , lo ſchien es uns nicht unintereſſant , die Aufmerkſamkeit der Fachkreiſe auf die von Couriot angeregte Art der Erhöhung der Kriegsbereitſchaft des Nadybarlandes

damit dem Kohlenmangel zu ſteuern. Doch warnt Couriot davor ,

hinzulenken.

ſich auf dieſes Auskunftsmittel zu ſehr zu verlaſſen. Je mehr wir dahin gelangen , daß die Eiſenbahnen im Kriege eine Hauptrolle ſpielen , deſto ficherer ſei es , daß Kohle zur Kriegscontrebande erklärt wird, ſo daß die Neutralen ſich einer Pflichtverleßung ſchuldig machen , wenn ſie Frankreich Heizmaterial für die Dampfmaſchinen und Werkſtätten liefern. Im Falle eines Kriegs mit Deutſchland würde alſo nicyt blog die Rohlenzufuhr aus Feindesland , ſondern auch aus England und Belgien , zumal bei einer Brocade der Franzöſijden Küſten , auf:

they

dem Uebel zu ſteuern, und wir hoffen , daß die Abhülfe bevorſteht." Wenn auch das Deutſche Reich vorausſichtlich faum je in die

ADI

hören, und das Land wäre damit geradezu außer Stande geſett, den Krieg mit allen Machtmitteln der Neuzeit fortzuführen , was einer ſicheren Niederlage gleidyzuadyten ſein möchte. Ein Mittel, den gewaltigen llebelſtand zu beſeitigen , daß Frank:

N a d r i ch te n. Deutſches Reich. *** Berlin , 30. Juli. [ Die Ergebniſse des Erſa ged ) äfts von 1876 - 1885 . Unterweiſungen der In Seriude mit Hunden beim fanterie im Bionierdienſt . Nr. 14. 14 . – Bevorſtehende Einführung Jäger : Bataillon Nr. der einheitlichen Tonſtimmung bei den Militär: Muſit : corps. – Neue Gemälde im Zeughauſe.) Das Raiſerliche .

Geſundheitsamt hat unlängſt intereſſante Veröffentlichungen über die

Ergebniſſe des Erjangeſchäfts in den Bezirken des 1. bis 15. Armee Gorpe während der Jahre 1876-1885 gemacht.

Wir entnehmen

reich in Bezug auf Kohlen mit auf das Ausland angewieſen iſt, liege

denſelben folgende Einzelnheiten : In den 10 Jahren 1876—1885

freilidy, nach der Anſicht mandier Leute, darin , daß man die Rohlen:

wurden 8 495 086 Geſtellungs-Pflichtige auf ihre förperliche Tauglich: keit unterſucht. In dieſer Zahl ſind die unermittelten , beziehungsweiſe nicht erſchienenen und die gemäß S 35 der Deutſchen Wehrordnung

förderung der Franzöſiſdien Gruben durch Heranziehung zahlreicher

Arbeiter ſoweit ſteigert, daß ſie ſelbſt in Kriegszeiten den Bedarf (S 31 des Deutſdhen Strafgeſetbuch3) ausgeid loſſenen Mannſchaften ‫است که در یک‬

Wow

decken. Couriot hält jedoch von dieſem Mittel wenig. Beſtände

nidyt einbegriffen. Im Durchſchnitt der 10 Jahre wurden zurückgeſtellt

die Möglichkeit einer Steigerung, ſo wäre ſie längſt eingetreten. Dies geſchieht aber einfach deshalb nicht , weil die Franzöſiſche Rohle zu

I. Claſſe 9,93 Procent, der Erſatz-Neſerve II. Claſſe 6,90 Procent

theuer iſt, zumal in einzelnen Gegenden , und zwar nicht bloß wegen der höheren Arbeitslöh ne , ſondern auch in Folge der Tarife der Fran:

und der Scewehr II. Claſſe 0,04 Procent überwieſen ; überzählig geblieben waren 2,10 Procent , ausgehoben wurden 16,29 Brocent, und freiwillig traten 2,20 Procent ein. Die Summe der 3 leyten Ziffern weiſt diejenigen nad), welche als tauglich zur Ableiſtung der

zöſiſchen Bahngeſellſchaften . Der Franzöſiſche Bergbau leide unter dieſen Verhältniſſen ſo ſehr, daß von 635 conceſſionirten Rohlengruben nur noch 307 in Betrieb ſind, und von dieſen 307 obenein 117 mit Berluſt arbeiten, ſo daß auch dieſe bald eingehen dürften. Eine Tonne

Kohle koſte, nach der amtlichen Statiſtik von 1884, in Frankreich an

52,88 Procent, ausgemuſtert 9,66 Procent, davon der Erjav-Reſerve !

vollen Militärpflicht befunden worden ſind.

Auch in dieſem Jahre haben bei ſämmtlichen Pionier-Bataillonen des Deutſchen Heeres Lehrgänge für die Infanterie im Pionierdienſt ſtattgefunden, und zwar dehnten ſich dieſelben auf eine Dauer von 6 Wochen aus . Die hauptſächlichſten Uebungen erſtreckten ſich auf den

der Grube im Durchſchnitt 12,33 Francs , in England 6,71 , in

Bau von leichteren Feldbrüden , von Lager -Einrichtungen und Ver:

Preußen 5,63 , in Sachſen 7,84 , in Elſaß-Lothringen 9,69 , in Belgien 9,53 France. Wie ſollen die Franzöſiſchen Grubenbeſißer gegen ſolche

wenn ſchanzungs-Arbeiten. Zur ſchnellen Herſtellung der lekteren auch nur in kleinerem Umfange -- iſt die Infanterie ganz beſonders kleinerem Umfange audy durch die Einführung des kurzen Infanterie-Spatens befähigt, welcher bei der neuen Ausrüſtung am Leibgurt getragen wird und ebenſo

Preisunterſchiede auftommen und auf den Gedanken gerathen , in dem

Tode geweihte Unternehmungen noch mehr Geld hineinzuſteden ?

ſchnell abzunehmen wie anzulegen iſt. Zu dieſen Lehrgängen wird von

Dennoch hält es Couriot für möglich, es wenigſtens ſo weit zu bringen, daß die einheimiſche Rohlenförderung bei Ausbruds eines

jedem Infanterie-Regiment ein Offizier und eine Anzahl von Unter offizieren commandirt, auch betheiligen ſich an denſelben die Jäger- und

.

486

Frankreich . * Paris , 30. Juli. [Bevorſtehende Schießverſuche

Schüßen :Bataillone; weitere Pionier Uebungen finden ſodann im Herbſt nach Entlaſſung der Reſerven bei der Infanterie ſtatt. Seit dieſem Frühjahr finden bei dem in Schwerin in Garniſon

gegen einen Mougin'iden Panzertburm .] In den Marine

ſtehenden 14. Jäger - Bataillon , wie ja auch bei noch anderen Preu:

Werkſtätten zu Saint-Chamond iſt ſo eben ein Panzerthurm fertig ges

Biſchen Truppentheilen , intereſſante Verſuche im Gebrauch abgerichteter ſtellt worden,mit dem im nädöſtenMonat bei ChalonsShießverſuche Hunde für den Vorpoſtendienſt und beſonders auch zur Uebermittelung angeſtellt werden ſollen. Fremde Zuſchauerwerden dabei nicht zuges ſchneller Nadhrichten im durchſchnittenen Gelände ſtatt. Es ſind dem laſſen , ſo daß über den Ausfall der Verſuche kaum etwas in die

Bataillon

10–12 theils iſtPudel, hunde beigegeben , undHunde, jeder Hund einemtheils älterenraubhaarige vertrauten SchäferManne,

Deffentlichkeit dringen wird. Der Erbauer der Franzöſiſchen Panzer thürme iſt Oberſt Mougin , deſſen Thurm ſich bei den Butareſter

weder Häufig früherem gelernten Jäger,zur beſonderen Pflege und Abrichtung Panzer-Sdhießverſuchen gegenüber dem Deutſchen Panzerthurm anvertraut. Bei Patrouillen und Recognoscirungen werden nun dieſe Mougin foll, in der Form , noch im Material bewährt hat. Oberſt

Hunde an der äußerſten Spiße mitgeführt und etwaige Meldungen durch die gemachten Erfahrungen veranlaßt, die bisherige chlindriſde Wahrnehmungen, kurz mit Bleiſtift geſchrieben , in ihrem Hals: Form ſeiner Panzerthürmeaufgegeben und die Kuppelform der Schua und bande befeſtigt, worauf ſie losgelaſſen werden und dann im eiligſten mann : Gruſon 'ſchen Thürme angenommen haben . Die Hauptſtüde Laufe querfeldein zu dem Haupttrupp zurüdkehren.

Ebenſo ſollen ſie

des neuen Franzöſiſchen Thurms im Gejammtgewicht von 160 Tonnen

die Meldungen von den ſehr weit entfernten Scheiben zu den Scieß

ſind in Chalons bereits eingetroffen, und geht demnächſt die Bewegung8

ſtänden zurückbringen und auch bei nächtlichen Biwaks den Vorpoſten

Vorrichtung des Thurms , weldse ein weiteres Gewicht von 30 Tonnen darſtellt, von Saint-Chaumond nach dem Schießplat von Chalons ab. Ob in der Zuſammenſeßung des Mougin'ſchen Panzer - Materiale eine Aenderung eingetreten iſt, iſt nicht bekannt geworden.

beigegeben werden , um die Annäherung von Perſonen durch ihr Gebell

anzuzeigen. Da in den Menagen der Caſernen Speiſe - Abfälle für die Hunde im Ueberfluß vorhanden ſind, ſo verurſacht beren Fütterung weiter keine Koſten . Ob dieſe Benußung von Hunden wirklich prak: tiſchen Nußen haben wird , muß die Erfahrung freilich erſt lehren. Bis jeßt jollen ſich die Schäferſpiße als die klügſten und gewandteſten Thiere zeigen ; ſollte der Gebrauch der Hunde aber wirklich allgemeiner

K r it i k.

und praktiſch erwieſen werden , jo wird man unzweifelhaft eine beſon

Gemeinfaßliche Waffenlehre. Ein Hülfsbuch zum Selbſt:

dere Naſſe von Hunden für dieſen Zweck züchten. Der Mannſchaft ſoll dieſe Mitführung und Benußung der Hunde viel Vergnügen madyen.

unterricht von W. Witte , Oberſt z. D. Mit 7 Tafeln in Steindruck. Berlin 1887. Ernſt Siegfried Mittler und Sohn. 8. 247 Seiten Tert , 101 Figuren auf 7 Tafeln. Preis

Die Einführung einer einheitlichen Tonſtimmung bei den Mili: tär-Capellen in Deutſchland iſt ſchon ſeit lange Gegenſtand einer ein gehenden Berathung im Kriegsminiſterium geweſen, wie es ſeit Jahren

5 Mart.

[52. ] Wir haben bei vorliegendem Werte zunächſt mit dem

der Wunſch der geſammten Muſikwelt, der Inſtrumenten -Fabrikanten

Titel zu rechten . Wenn , gemeinfaßlich" eine Verdeutſdung für

und hauptſächlich der Militär-Muſiker iſt, in der Muſik eine Normal: ſtimmung zu haben. Im Auguſt 1885 batte auch die Zeitſchrift für

„ populär“ ſein ſoll, ſo trifft dieſe Eigenſchaft bei dem Buche niot zu. Es iſt ebenſo gut zum Unterricht beſtimmt und ebenſo lehrhaft gehalten

Inſtrumentenbau in Leipzig an den Reichskanzler eine Petition behufs

wie jede beliebige andere Waffenlebre. Populäre Shriften würden beim

er: Das Stüler oder Lernenden ja nur Oberflächlid;feit und Flüchtigkeit ſein Wert

Einführung einer Normalſtimmung in Deutſchland eingereidyt. Kriegsminiſterium hat ſich in dieſer ſo wichtigen Angelegenheit nun: mehr für die Einführung der Pariſer Stimmung ausgeſprochen, welche

zeugen . Wil der Verfaſſer aber mittelſt diejer Bezeichnung

bezüglid Leichtigkeit des Verſtändniſſes über andere Werke erheben, ſo

darin beſteht, daß im Jahre 1859 das ſogenannte Barijer A der ein :

ſpridt er gegen dieſe einen unberechtigten Vorwurf aus. Es wäre

geſtridyenen Octaven , deſſen Schwingungszahl auf 870 einfache oder 435 vollſtändige, das heißt Doppelſchwingungen firirt wurde , in Frant: reich geſeßlich und im weiteſten Umfange eingeführt wurde. Nadidem das Kriegsminiſterium bisher nichts Endgültiges nach diejer Nichtung hin thun fonnte, weil es nicht möglid) war, beim Reid)stage für dieſe Angelegenheit einen großen erforderlichen Geldbetrag zu beantragen, wird es jeßt einen Schritt thun , der allgemein freudige Zuſtimmung finden wird. Daſſelbe hält die Förderung der Militär-Muſik auch im

ein großes Armuthszeugniſ für die Militär - Literatur , wenn es ſeit dem großen Umſchwung im Waffenwejen nahezu dreier Jahrzehnte

militäriſden Sinne für ſehr weſentlich und ſieht es als nothwendig

händleriſche Erfolg beruhen. Die Offiziere, weldie ſich auf die Prü

!

!

bedurft hätte, um eine dem Begriffsvermögen aller zum Studium dieſes Fadyee Berufenen angepaßte Waffenlehre zu Tage zu fördern. Warum hat Verfaſſer das Kind nicht beim rechten Namen genannt: „ Waffen lehre zur Vorbereitung auf das Offiziers: Eramen obne Theilnahme an einem Kriegsſchul: Curſus ?“ Das iſt nach der Vorrede der weſentlide Zweď des Erſcheinen8 geweſen , und darauf wird wohl auch der bud):

an , daß der Militär-Muſik Gelegenheit geboten wird , aud ) bei ſonſtigen | fung zum Beſuch der Kriego-Akademie vorbereiten , können nicht zu großen künſtlerijdien Aufführungen mitzuwirken. Das Kriegsminiſterium denjenigen gerechnet werden, die ſich die erforderlichen Kenntniſſe durdy wird daher die Beſtimmung ergehen laſſen, daß vom 1. October 1888 Selbſtunterricht zu erwerben haben , wie Verfaſſer in der Vorrede ab die tiefe, ſogenannte Pariſer Stimmung eingeführt wird, und zwar jedes Jahr bei den Muſik-Corps mehrerer Armee-Corps derart , daß

ausjpricht ; ſie haben doch ſeiner Zeit das Offiziers : Eramen gemadt,

die leßten Arinee -Corps am 1. Auguſt 1891 im Beſiße der neuen

Hülfe der Lehrbücher der Kriegeſdulen oder ähnlich gehaltener Werke nicht im Stande , und muß ihnen die Sache erſt beſonders mundgerecht

und ihre Renntniſſe ſind hödſtens aufzufriſchen . Sind ſie dazu mit

Stimmung ſein müſſen. Es kann jedod dieſe Einführung von den einzelnen Armee - Corps auch ſchon früher , beziehungsweiſe am 1 . October 1887 , eintreten. Kürzlich hat Herr Georg Vogel eine neue Concurrenzſkizze zu einem Wandgemälde für die Ruhmeshalle begonnen. Als Motiv iſt vorgeſchrieben : Friedrich der Große hält am Morgen des 5.

ſie beſſer jener Hodiſchule fern .

dieſes Jahres müſſen die Skizzen eingereicht werden . Dieſes Gemälde iſt das lente , mit welchem die Ruhmeshale gejchmückt wird. Wenn

hat. Vollſtändig billigen wir die Idee des Verfaſſers, den Tert von den Abbildungen befreit und dieſe auf beſonderen Täfeln zuſammengeſtellt zu haben. Kleinere Figuren , namentlid) zur Unterſtüßung mathema

gemad )t werden , wie es Verfaſſer zu beabſichtigen ideint , ſo bleiben

Was nun die übrigen vom Verfaſſer aufgeführten Abnehmer ſeines Budies betrifft, ſo bereiten ſid, von denſelben nur verſdwindend wenige ganz ſelbſtändig zum Offiziere:Eramen vor , der größte Theil Decembers 1757 vor dem Beginn der Schlacht bei Leuthen die be: macht einen längeren oder kürzeren Privat - Lebrcurſus in einer ſoge: kannte Anſprache an ſeine Generale. Aufgefordert zu dieſer Con- nannten Preſſe durch, ſei 18 in Berlin , ſei es in der Provinz. Für ferenz ſind die Herren Kampf , ein Künſtler, der auf der Jubiläume: ſoldie Sdüler mag nun das Bedürfniß vorliegen , ein kurz gehaltenee, Ausſtellung durch ſeine „ leşte Ausſage“ großes Aufſehen gemacht hat, aud äußerlid handlich geformtes Buch, gewiſſermaßen einen ges ferner noch Röber und Simmler in Düſſeldorf. Bis zum November drängten Vortrag zu beſigen, wie ibn Oberſt Witte zum Druck gebradt Profeſſor Werner Soudy, deſſen Ziethen- und Seydliß-Bilder von der Jubiläums-Ausſtellung noch in beſtem Andenken ſind, mit ſeinem Wandgemälde bei Leipzig fertig iſt - und der Künſtler iſt zu dieſem -

tiſcher Herleitungen , ſind im Tert wohl angebrad)t und werden auf

Tafeln oft nur ſchweraufgefunden. Aber alle umfangreicheren Ab

Zwed gegenwärtig eifrig mit der Anfertigung der Skizzen beſchäftigt

bildungen, wie Geſchüßröhre, Verſdlüffe, Laffeten, Wagen, Gewehre, dann wird die maleriſche Ausjďmüdung , abgeſehen von den Artillerie - Geſchoſſe 2c, gehören unbedingt auf ſelbſtändige Blätter, Gefelichap 'ſchen Fresken , in der Ruhmeshalle beendet ſein. Er: am beſten in einem Atlas überſichtlid zuſammengeſtellt; im Tert

wähnt mag noch werden, daß, bevor jene Concurrenz um die Epiſode

laſſen ſie ſich nur ſchwer an der richtigen Stelle anbringen , beim

por der Schlacht bei Leipzig ausgeſchrieben wurde, bereits einige hieſige

Siudium derſelben iſt das ewige Umídlagen läſtig , Vergleiche ähn:

Künſtler , unter ihnen auch Friß Werner , zur Einreichung von

lider Conſtructionen ſind ſchwer anzuſtellen , und dem Schüler wird der Ueberblic über den Stoff beeinträchtigt. Es iſt das ein Mangel

Skizzen aufgefordert wurden. Seine Majeſtät der Kaiſer hat aber

diejen Entwürfen feinen Beifall abgewinnen können und den Befehl der v.Lehrmittel Neumann'ſchen Waffenlehre, die wir im Uebrigen für ein halten .

zum Ausſchreiben einer engeren Eoncurrenz gegeben.

gutes

487

Gute und gut gruppirte bilblide Darſtellungen erachten wir für den weſentlichſten Vorzug einer Waffenlehre, und auf dieſem Ge:

lidhen mit jenem Beurtheiler übereinſtimmen . Ob es ſich für den Verfaſſer lohnt , das Buch nach deſſen Rath in der nädſten Auflage

biet müſſen wir leider der Anſicht Ausbruc geben , daß Verfaſſer

umzugeſtalten, bleibe dahin geſtellt .

Qußerordentlich wenig geleiſtet hat. Die Abbildungen deinen ihm eine läſtige Zugabe geweſen zu ſein , er hat hier gleidjam aus der

welche mit Umgebung der Kriegodulen ihre Brüfung ab:

Wir tönnen nicht annehmen , daß die Zahl der Offiziere ,

Hand in den Mund gelebt. Wie kann der Verfaſſer einer Waffen: legen , heute wieder eine ſo anſehnliche iſt, um das Eridyeinen

und zu lohnen. rechtfertigen zu thun dieſelben gut fürBehörden aus einem Taſchenbuch entnehmen, beſonderer , neue Beſtimmungen zu würden die Andernfalls Lehrmittel

lebre Abbildungen von Gewehren oder aus einem Militär- Lerikon , die dod in der Regel ihre Abbil :

dungen ſelbſt entliehen haben ? Waruin nicht direct aus der Quelle erlaſſen, um der privaten Vorbereitung zur Offizier-Prüfung gänzlity ſchöpfen ? Die Auswahl der Figuren iſt eine ganz ungleichmäßige, die

die Lebensaber zu unterbinden. Warum ſoll ein übertretender Reſerves

Zuſammenſtellung entbehrt der Ueberſichtlichkeit, ſelbſt die Numerirung Offizier oder ein Aſpirant, der ſich ein Jahr auf der Hodídule be iſt eine flüchtige. Der Titel ſpricht von 7 Tafeln , e8 find aud 7 funden hat, nicht auch die Rriegoidulen beſuchen , welche wirtlich Blätter , dabei iſt aber von Tafel I-VIII die Nede. Um cinige Einzelnheiten hervorzuheben, ſo iſt auf Tafel I „ Hiſtoriſcheet" die Ab:

nicht hody genug zu preiſende Anſtalten ſind , die in feiner anderen Armee wiederkehren ? In den meiſten Fällen wird durch die Umgebung

bildung des aptirten Zündnabelíq loſjes (Fig. 19) grundfalíd , diejenige derſelben nicht einmal erheblich an Zeit gewonnen und werden mit großen Geldopfern nur ganz oberflächliche Renntniſſe erlangt , da

des Chaſſepotídloſſes entſpricht nicht dem in Frankreit wirklich ein:

geführt geweſenen Modill.

Das Geſchoß mit ſeiner nadelähnlichen

dieſen die Baſie alle8 militärwiſien daftlichen Unterrichte , die „ A n !!

Spiße hat nie beſtanden. Die vielen an der Figur angebrachten | ida u ung" , fehlt . Buchſtaben find nirgende erklärt .

Was macht der junge Mann da :

mit, der auf Selbſtunterricht angewieſen ſein ſoll ? Ob es richtig iſt, Zündnadel: und Chaſſepot- Gewehr aud) im Unterrid)t zum alten Eijen

Neue Militär - Bibliographie.

zu werfen, laſſen wir dahingeſtellt. Ohne nähere ſ'enntniß jener Con:

Beiheft zum Militär-Wochenblatt. Hrsg. vom Oberſt 3. D. v. Löbell.

ſtructionen ſteben die beute maßgebenden ziemlich unvermittelt da . Dann

gehört auch der Kolben - Verſchluß der Geſchüße u . a. M. zum Ge: rümpel.

Rolubrinen , Baſilisken , Scharfmeßen fonnten dreiſt weg 1

bleiben. Leboulenge nicht Le Boulanger iſt der Erfinder des Taf. II Fig. 10 abgebildeten Chronographen.

Die auf Tafel IV

1987. 6. Hit. gr. 8. Berlin , Mittler & Sohn. 75 Pf.

Jnhalt: Die Armee d . Königr. Weſtfalen in den J. 1808 bis 1813. Vortrag , geb. in Caſſel 1886. (S. 161–200 .) Beiträge zur Landes- u . Volkeskunde v . Elsass - Lothringen. 3. Hft. gr . 8. Strassburg, Heitz. 1 M. Inhalt : Die Alamannenschlacht vor Strassburg 357 n . Chr. Eine kriegsgeschichtliche Studie v. Archiv- Dir. Wilh. Wiegand. Mit 1 Karte u . I Wegskizze (46 8. )

dargeſtellten Seitenanſichten von Laffeten (Fig. 1 , 2, 3, 6) nüßen dem Verſtändniß wenig . Zum Selbſtſtudium müſſen unbedingt iſometri de Projectionen hergeſtellt werden , was allerding8 zeitraubend und Poſtſpielig iſt. Wenn ſolche nicht erhältlich , ſo nehme man wenigſtens gute Photographien zum Vorbilde ; Anſisten , wie ſie z . B. auf dem Taſdenbuche: ,, Deutſche Felbartillerie“ vom Feldgejdüş C/73 fid vorfinden , find jenen tauſendmal vorzuzieben. Wie fann man einen Mörſer mit horizontalem Rohr abbilden (Fig . 3 ) , welche Be : griffe muß das bei einem aller artileriſtiſchen Vorkenntniſſe entbehrenden Präparanden erzeugen ? Uebrigens eriſtirt eine iſometriſche Anſicht vom

Frülich , Ob .- Stabsarzt Dr. H. , Militärmedicin . Kurze Darstellg. d. gesamten Militärwesens. Mit 37 Abbildgn. in Holzschn. gr. 8. (VIII, 762 S ) Braunschweig, Wreden . 16 M. Inſtruktion f. die Seefadetten - Schulichiffe. gr. 8. (39 S.) Berlin ,

21 Centimeter-Mörſer mit gehobenem Rohr, dieſelbe iſt in Meyer's

Klotzmann, Hauptin . Frz. , drehbare Panzer f. Kanonen in Landbe festigungen. Nach authent. Quellen bei Berücksicht. der Folgergn.

.

Leriton abgedruckt. Die Darſtellung der Ring : Granate (Tafel V. Fig. 4 ) iſt unzureidend. Mindeſtens mußte doch ein gezacter Ring für ſich abgebildet werden . Wo iſt denn der Feldbrapnel - Zünder C /83, von dem Neumann bereits im vergangenen Jabre eine Ab : bildung gebradyt bat ? Beſonders dywach iſt Tafel VI, Handfeuerwaffen, ja ohne jede Sorgfalt zuſammengeſtellt zu nennen. Handfeuerwaffen find über: 1

haupt des Verfalier

dowädſte Seite. Von dem für den Stüler

untergebracht, die Seelenadie der langen Seite des Papiers gleid ):

laufend, ſie ſtellt das Gewebr „ geſpannt, zum Magazinfeuer geſtellt" dar.

Eine zweite Zeichnung Fig. 15a (Schloß abgedrückt, zum

Magazinfeuer geſtellt

ſteht weit von jener entfernt, nabe der rechten

Seite des Blattes aufrecht geſtellt, ſie iſt der Inſtruction entnommen

& Sohni .

60 Pf .

Mittler & Sohn. 90 PF.

für die Truppenſchulen d. t. k. Heeres. Allgemeine Grundſäße u . V. Thl. Truppeniculen d. Pionier-Regiments. 3. Aufl. gr. 8. (127 S.) Wiert, Hof- ul. Staatsdruckerei.

1 M. 20 Pf.

aus dem Bukarester Schiessversuche 1885/86, unter Einbeziehg. jedoch auch jener aus den Cummersdorfer Versuchen 1882 u. 1835 bearb . Hierzu 2 Heliotyp. , ferner e. Atlas m . den Taf. I - VIII u. 2 Tableaux

( in Fol. u . Mappe). Als Anh. zu : „ Vorschläge f . Neuerungen im Ge biete der permanenten Befestigung u . d. Festungskrieges “ v. F. Rieger. [ Aus: „ Mittheilgn. üb. Gegenstände d . Artillerie- u . Genie -Wesens“ .] gr. 8. (IV , 142 S.) Wien, v. Waldheim . 6 M. Naeher , Ingen . Insp. a. D. J. , die römischen Militärstrassen u. Han

delswege in Südwestdeutschland , in Elsass-Lothringen u .der Schweiz , nebst i Karte.

__*_

dod unbedingt widytigſten Gewehr, dem Infanterie: Gewiór M/ 71.84, iſt die Abbildung 15b oben linte, gewiſſermaßen den Reigen eröffnend,

Eis waldt , Rittmſtr., Dienſt- Unterricht få den Trainſoldaten. 10. , nach den neueſten Verordngn. bericht. Aufl. 8. (IV, 116 S.) Berlin , Mittler

gr. 4. (VIII, 42 S.) Strassburg, Noiriel . 3 M.

Rieger , Hauptm . Frz., Vorschläge f. Neuerungen im Gebiete der per manenten Befestigung u. d. Festungekrieges. An der Hand der neuesten

einschläg. Publicationen zusammengestellt u. besprochen. Mit 4 Taf. ( Aus : „ Mittheilgn. üb. Gegenstände d. Artillerie- u. Genie - Weseng“.]

gr . 8.

( II, 125 S. )

Wien, v. Waldheim .

5 M.

Rothpletz , E. , die Gefechtsmethode der drei Waffengattungen u. deren Anwendung. Sauerländer.

IV. Die Artillerie. gr. 16. (III, 242 S. ) Aarau ,

3 M.

. iſt jedenfalls Drudfehler), viel währendgehaltenal8 Shießvorid rift i.die Jäger 1. Schüßen. 12. (171 S. m. eingedr. (n. 15b,d.Industr mit abgeflachytem Vordertheil des Geſchoſſes, größer 15b eine Fig . 1. 1 Taf. ) Berlin, Mittler & Sohn . 70 Pf.

1

abgerundete Gejdoßípiße zeigt. Ein geöffnetes Schloß iſt gar niat gezeichnet, dafür ziemlich überflüſſig ein Gewebr nad Syſtem Mauſer, .

" 1

dem Militär-lerifon (welớem ?) entnommen , auch wieder geldloſſen und geſpannt. Was jod Syſtem Löwe , das längit abgeihan iſt ? Warum niot lieber Kropatibet , Jarmann , Lee , Mann: licher ? Snider , Spencer , Henry gehörten logiſdzer Weiſe mit

Dreyſe und Charlepot in die biſtorijdie Entwicelung. Am beſten iſt noch der Artillerie:Angriff gegen 2 Forts

Fig. 2 Taf. VIII dargeſtellt, hier iſt der Verfaſſer auf ſeinem eigent:

Sepp , Prof. Dr. Johs. , Leben u . Thaten d. Feldhauptmanns Kaſper v . Winzer, Oberſten der Landsknechte, Burggrafen v. Dürnſtein , Staats

mannes H. Pflegers zu Tölz. Mit 14 Bildniſſen . Zur Enhüllg. d. Krieger : Monumentes m . dem erzenen Standbilde d. goldenen Ritters. Tölz , am 26. Juni 1887. gr. 8. (VIII, VI, 99 S.) München, (Kellerer). 1 M. Uniformen , die , der deutschen Armee . Farbendarstellungen der deutschen Armee.

i . Abth .: Uebersichtliche Mit ausführ) . Liste der

sämmtl. Truppentheile u. Landwehr - Bataillone, nebst Angabe der Standquartiere u. genauen Erläutergn. der Farbendarstellgn . 12. Aufl. 8. (23 Chromolith. m . 39 S. Text.) " Leipzig , Ruhl. 1 M. 50 Pf. Verdy du Vernois , Gen.-Maj. v ., üb. praktiſche Felddienſt - Aufgaben. Mit 1 Kroti . 4. Aufl. 6. (60 S. )

Berlin, Eijenſchmidt. 1 M. 20 Pf.

lidhſten Gebicte. Eine ſo belebrende Skizze läßt Neumann's Waffen :

Vogt , Oberstlieut. a. D. Herrm ., die europäischen Heere der Gegen

lehre neuerer Auflage ganz vermiſſen und weiſt bezüglich des FeſtungsAngriffs lediglich auf den Tert an.

wart. Illustr. v. Rich. Knötel . 16. u. 17. Hft. gr. 8. Rathenow,

Die Beſprechung der Tafeln hat icon faſt den ganzen uns zu:

gemeſſenen Raum in Anſpruch genommen. Wir müſſen daber leider auf eine eingehende Würdigungdes Tertes verzichten, er enthält auch Fehler genug , ſowie Mißgriffe ; beiſpielweiſe ſchießt die hiſtoriſche Ueberſicht über das Ziel hinaus . Nicht Sulz , ſondern Sulße

hat das bekannte Pulver erfunden , bei dem nicht gedörrtes Holz, ſon: dern nitrificirte Holzfaſer die eine Componente bildet. Sebr ausführlich und in der Hauptſache abfällig iſt der Tert

in den Jahrbüchern für Armee und Marine" beſprodjen , um ſo mehr tönnen wir uns das Weitere erſparen , indem wir im Weſent:

Babenzien . à 50 Pf. Inhalt : Die skandinavischen Reiche. Dänemark. ( 32 S.)

Schweden , Norwegen ,

Wehrkraft, die, der Schweiz und ihre Bedeutung für einen Europäiſchen Krieg. gr. 8. (42 S.) Berlin, F. Luchardt. Wutke , Conr., Beiträge zur Geschichte d . grossen Städtebundskrieges

f . die J. 1387—1388. 1. Thi. Inaugural-Dissertation. gr . 8. (28 s.) Berlin, (Stargardt). 1 M. 20 Pf.

Zeitfragen 8. chriftlichen Voltslebens. Begründet v.Ob.-Kirchenr.Dr. Mühlhäußer u . Prof. Dr. Geffcen . Fortgeführt von E. Frhrn . v. Un gern -Sternberg u. Pfr. G. Schloſſer. 87 Hft. (12. Bd. 7. Hft .)

gr. 8. Heilbronn, Henninger. 1 M. Inhalt: Das deutſche Offiziercorps u. ſeine Bedeutung f. Königthum u. Geſellſchaft. Von Oldwig v. uechtriß. (46 S.)

488

Anzeige ni. In unterzeichnetem Verlage erſchien und iſt durch alle Buchhandlungen

Im Verlag von Eduard Zernin in Darmstadt & Leipzig ist

zu beziehen : 1879 erschienen :

Die

Betrachtungen über die Leistungen

preußiſchen Werbungen

der

unter

Französischen Gewehre M74 und M 66.

friedrich Wilhelm I. und Friedrici dem

Erläutert an der Theilnahme des IX . Armee- Corps an der Schlacht von Gravelotte,

Beginn des 7jährigen Krieges

vom 18. August 1870.

mit beſonderer Berüdſichtigung

Von Ferdinand von Hessert, 8.

Broken

bis zum

Mecklenburg Schwerins.

Oberstlieutenant 2. D. und Bezirks - Commandeur. 169 S. Mit 4 lithogr. Zeichnungen. Preis 2 M. 50 Pf.

resp. 2 M. 70 Pf. (bei frankirter Versendung). Eine Kritik des Wiener „ Organs der militär-wissenschaftlichen Vereine bringt hierüber folgendes schmeichelhafte Urtheil : Wenige Werke gibt es , die das Thema über die Leistungen der Feuerwaffen und deren Einfluss auf die Taktik so eingehend und mit so viel

Dargeftellt nach den Acten des Großb. Geb. u. Kaupts Archive zu Sowerin von

WI. v . Sdulk ,

Sachkenntniss behandeln , als es in dem vorliegenden , leider nicht früher

Oberſt im Großh. Medlenburg-Schwerinigen Militair-Departement.

Teröffentlichten Elaborate Hessert's der Fall ist. Im Pulte lagen die Be

8 Bogen gr. 8 °. Preis 1,50 M.

9

trachtungen etc., weil sie einen viel zu grussen Umfang angenommen hatten und sich deshalb zu einem Vortrage in Officierskreisen, wozu sie ursprüng lich bestimmt waren , nicht mehr eigneten, so entschuldigt der Verfasser im Vorworte “ die Verzögerung der Publication seiner bereits im Jahre 1876 niedergeschriebenen ganz vortreflichen Studie . Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt , vorerst die Technik des Schiessens auf Basis der Leistungen der französischen Infanterie -Gewehre

eingehend zu erläutern , um hieraus dann jene Schlussfolgerungen abzuleiten, auf welchen die Regeln zur Führung und Verwendung der Truppen ge gründet werden sollten , dabei an dem Ausspruch Friedrich des Zweiten

Bärenſprungſdye Hofbudidrukerei, Sdiwerin i. m . Im Berlag von Eduard Bernin in Darmſtadt & Leipzig iſt ers dienen :

Sinige Bemerkungen

festhaltend : „ Die Geschicklichkeit des Feldberrn besteht darin , dass er seine

zu den

Truppen in die Nähe des Feindes bringt, ohne dass sie zu Grunde gerichtet

Denkwürdigkeiten

werden , ehe sie zum Angriffe, kommen, Der Autor beginnt den ersten Theil seiner Arbeit (Allgemeine Betracb tungen über die Leistungen der Feuerwaffen ) mit einem Rückblicke in die Zeiten Friedrich des Zweiten und Napoleon's I. und erwähnt der damaligen An

aus dem Leben des Generals der Infanterie . Hüſec

wendung des Infanterie-Feuers und der hierdurch bedingten Formationen, welche sich mit der fortschreitenden Vervollkommnung der Feuerwaffen ebenfalls äudern

(Beſonderer Abdruck aus der Allgemeinen Militär - Beitung .)

mussten , um schliesslich der zerstreuten Gefechts-Ordnung das Feld zu räumen. Der Autor beruft sich im weiteren Verfolge seines geschichtlichen Rückblickes auf die Feldzüge 1859 , 1866 und 1870 , um zu dem Schlusse

zu gelangen , dass, anschliessend an den Ausspruch Moltke's , die Wirkung der weittragenden Geschütze zu einer frübzeitigen Entwicklung der Massen

Von R. Frhrn. v. Dalwigk. 8.

Gen. Preis 50 Pf.

Die „ Neuen Militäriſchen Blätter“ urtheilen über dieſe fleine Schrift wie folgt: Die „ Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Genera 18

zwinge , der Erfolg aber im richtigen Gebrauche des Feuers der In .

. Hüſer " haben mancherlei Aniechtung erlitten und ſind als nicht gerade

fanterie beruhe, woraus die Kenntniss der Wirkung des beutigen Infan

zuverläſſig und hiſtoriſch treu von den verſchiedenſten Seiten bezeichnet. Hier liegen über das Verhalten des Generals während der Revolutionszeit in Mainz

terie-Feuers als eine unabweisliche Nothwendigkeit bervorgehe , Die Wirkung des Infanterie-Feuers sei durch drei Grössen bestimmt : 1 ) Durch die Abmessungen des Bildes vom Gegner , wie es sich dem zielenden Scbützen darbietet. 2) Durch Durch das die Maass Tiefe der derStreuung bestrichenen Räume. 3) ( Streuungsgarben oder Kegel) der Waffe.

Der Autor erläutert nun diese drei Punkte mit Bezug auf die bestehenden Feuerwaffen überhaupt , um sodann auf die Details der Leistung der französischen Gewebre überzugehen. Von diesen wird insbesondere das M/74 einer näheren Prüfung unterzogen nnd dessen Leistung in Bezug der Schuss- Präcision, bestrichenen Räume etc. bis auf die Distanz von 1800 Meter als Basis für die in Felde zu erwartenden oder wahrscheinlichen Erfolge

einige, in jonendſter Form abgefaßte Berichtigungen jener „ Denkwürdigkeiten vor , die vođen Glauben verdienen . Freilich erſcheint durch dieſe Mittheilungen des Freiherrn von Dalwigt das Auſtreten des alten Generals zu jener Zeit in feinem allzu günſtigen Lichte ! Hatte doch der Gouverneur der Bundes: jeſtung die Abſicht, dieſelbe mit der preußiſchen Garniſon zu verlaſſen, „weil bas Bürgerwehrcorps beliebig in den Straßen trommeln laſſe und fico

auch in aŭen anderen Beziehungen nicht um die Weiſungen und die Autorität des Feſtungs - Gouvernements bekümmere ! "

Uns wil heute jo Etwas nicht recht begreiflich erſcheinen, ießt wäre Derartiges geradezu undenkbar, unmöglich ."

gegen Ziele von verschiedener Grösse hingestellt. Je nach der Wirksamkeit des Gewehres und der Entfernung des Zieles tbeilt der Autor das Vorfeld in das

1. Feld , oder das Feld der Fleckschüsse , wirksamen Schlagfeuer (Salven 2. Feuer ),

3.

Neu.

Neu .

Streuung , grössten Streuung .

4. Durch diese Eintheilung des Vorfeldes fixirt der Autor die Grenzen, inner halb deren von dem einzelnen Schützen, kleinen oder grösseren Abtheilungen, gegen verschieden dimensionirte Ziele noch ein Erfolg erwartet werden kann. Die Detail-Anführungen über das „Mass der Wirkung “ und über die im Ernstfalle anzuhoffenden Treffer -Ergebnisse sind von grossem Interesse und lehrreich , da dieselben auf factischen Daten beruhen und eine aus gebreitete Kenntniss des Autors im Fache des Schiesswesens bekunden, obgleich viele Details aus den günstigsten Treffverhältnissen des ein . sind. gewonnen, wenn der Autor auch zelnen noch mehr an Werth Studie hätte hervorgegangen Die Gewehres die Leistung mehrerer Gewehre eingehender besprochen und sich dabei der reichhaltigen Daten in der deutschen Schiess -Instruction bedient bätte. Obwohl der Autor auf die Zielfehler ebenfalls einige Rücksicht nimmt, so genügt dies mit Bezug auf das einzelne Gewehr, mit Bezug auf das Abtheilungsfeuer ist jedoch der Einfluss der Zielfehler ein derart grosser,dass hierdurch die Daten über

die Treffwahrscheinlichkeit des einzelnen Gewehres bedeutend alterirt werden . Nachdem der Autor im Vorhergehenden versucht hat, auf wissenschaft

lichem Wege die Wirkung der Feuerwaffen nachzuweisen, gelangt derselbe zum zweiten Theile der zu lösenden Aufgabe, nämlich zur Untersuchung, ob die Trup-

pen in Wirklichkeit gleiche oder annähernde Verluste erleiden. Hierzu benutzt der Autor die Erfahrungen des Feldzugs 1870/71, insbesondere die Begebenheiten in der Schlacht bei Gravelotte, deren einzelne Phasen detaillirt angeführt werden . Im Ganzen macht das vorbesprochene Werk den Eindruck einer wohl

geordneten, mit reichlichen Daten ausgestatteten Studie, welche insbesondere allen jenen Militärs anempfohlen werden kann, die berufen sind die Taktik. zu lehren, oder die es interessirt, einen tieferen Einblick in die neuere Feuer Taktik der Infanterie zu erlangen .

Hugo kod's Autographiſche Steindruckpreſſe, neueſter Apparat zur Bervielfältigung von Schrift,Zeichnungen ,Muſikalien, ſowie jeder Drudſace in Tauſenden von Abdrüden in beliebiger Farbe und der Lithographie gleicher Sauberkeit von einem Original.

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Verantwortlicher Redacteur : Hauptmann Bernin. – Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Druck von G. Otto's Hofbuchdruckerei in Darmſtadt.

Nagemeine

Militär - Beilung Zweiundredjzigfter Jabrgang. No. 62.

1887.

Darmſtadt , 5. Auguſt.

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitagě. Preis des Jahrgang 24 Mart ,des einzelnen Vierteljahrs bei nur1/4jähriger Abonnements - Verbindlichkeit und ohne frankirte

Die Alig. Milit.- Zeitung bringt auf der ſeßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nacha richten , literariſche zc. Anzeigen angenommen . Die geſpaltene Petit - Zeile

Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt : 1

Aufſäße. Das neue Geſek, betreffend die Quartier- und Natural- Leiſtungen des Deutſchen Reichsheeres.

-

Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des

Friedens -Etats der Feld-Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüße für Ausbildung und Mobilmachung erwachſen , und in welcher Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Feſthaltung des jeßigen Mannſchaftsſtandes ? Nachrichten . Deutſches Reich . München . (Einführung der neuen Felddienſt - Ordnung. – Schießpreiſe für die Fuß - Artillerie.] Rußland. [ Gegenwärtiger Stand des Heeres .] Stritit. Studien über die taktische und artilleristische Bedeutung der Masken (Verdeckungen) für den Feldkrieg, von G. Ritter v. Lauffer. Feuilleton . Jubiläumsbriefe aus England. III.

7

Allgemeine Anzeigen . X

Das neue Geſek, betreffend die Quartier- und Natural

Leiſtungen des Deutſden Reichsheeres. ** Die Thätigkeit der Neichstags-Mitglieder während der

a) Die Mannſchaften vom Feldwebel abwärts haben in einem gegen die Witterung ſchüßenden Obdache nur Anſpruch auf eine Lagerſtätte von friſchem Stroh und auf eine Gelegenheit zur Auf bewahrung der Waffen und zum Niederlegen der Montirungs- und

legten Seſſion iſt bereits mehrfach in dieſen Blättern hervorge Ausrüſtungsſtüđe, ſowie auf Mitbenußung vorhandener Rochein richtungen. Lieferung von Brennmaterialien oder Benußung der Geräthe des Quartiergebers dürfen nicht gefordert werden . Zur Erleuchtung der Unterkunftsräume bis Abends 10 Uhr

vom 25. Juli 1868, ſowie das Geſeß über die Natural- Leiſtungen

genügt Stallicht. b ) Für die Pferde kann nur Unterkunftsraum und Schuß

1

hoben und durch Belege nachgewieſen worden. Heute folgt ein neuer. Zwei ältere militäriſche Geſeße ſind abgeändert, beziehungsweiſe ergänzt worden, nämlich das Geſetz, betreffend die QuartierLeiſtung für die bewaffnete Macht während des Friedens -Zuſtandes für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875.

Das neue an deren Stelle getretene Geſetz iſt unter dem 21. Juni

gegen Wind und Wetter mit Vorrichtung zum Anbinden bean

d. I. erlaſſen worden und hat folgenden Wortlaut :

ſprucht werden,

,,Wir Wilhelm , von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer,

c ) Als Entſchädigung wird für Offiziere und Mannſchaften

Rönig von Preußen 2. verordnen im Namen des Reichs , nach der volle tarıjmäßige Servis, indeß für die unter 4 bis 6 des erfolgter Zuſtimmung des Bundesraths und des Reichstags, Tarifs aufgeführten Chargen nur der unter 7 für Gemeine ge: 1

was folgt : Artikel I. 9

If

In Abänderung , beziehungsweiſe Ergänzung des Geſetzes vom 25. Juni 1868, betreffend die Quartier- Leiſtung für die bewaffnete Macht während des Friedens-Zuſtandes (Bundes- Geſetzblatt S. 523), treten nachſtehende Beſtimmungen in Kraft :

währt. Für die Unterkunft der Pferde werden nur zwei Drittel der Tarifjäße unter 13 und 14 entrichtet. Artikel II.

S 1. An die Stelle des vierten Abſages im S 3 des Geſebes

über die Natural-Leiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875 (Reichs - Geſeßblatt S. 52) tritt nach:

S 1. Bei der Einquartierung von Offizieren, im Offiziers: || ſtehende Vorſchrift: rang ſtehenden Aerzten und Militär - Beamten finden die Vor:

Die Stellung von Vorſpann kann nur gefordert werden für

ſchriften der SS 7 und 8 der Beilage lit. A des vorgedachten die auf Märſchen , in Lagern oder Cantonnirungen befindlichen Geſetzes in Bezug auf Umfang und Ausſtattung der Quartiere

Theile der bewaffneten Macht und nur inſoweit, als es nicht ge

nur inſoweit Anwendung , als denſelben entſprochen werden kann, lingt, ben Bedarf rechtzeitig gegen einen Preis.ſicherzuſtellen, welcher ohne die Quartiergeber zur Aufwendung von Koſten zu nöthigen,

den vom Bundesrath für den betreffenden Lieferungs - Verband

welche die zu gewährenden Quartier - Entſchädigungen überſchreiten

feſtgeſtellten Vergütungsſat (S 9 Ziffer 1 Abſaß 1) nicht überſteigt.

würden.

$ 2. Wenn für einzuquartierende Theile der bewaffneten Macht nur Unterkunft unter Dach und Fach - enges Quartier -

S 2. Der S 4 des Geſeßes vom 13. Februar 1875 erhält

folgende Zuſäße : Für Offiziere , Militär - Aerzte im Offiziersrang und obere

gefordert wird, ſo greifen außerdem folgende Beſtimmungen Plaß : | Militär- Beamte darf die Verabreichung von Verpflegung auch in

490

Cantonnirungen gefordert werden, bei Einquartierungen in Städten jedoch nur die Morgenkoſt.

Dieſe Beſtimmung findet auf diejenigen Theile der bewaffneten Macht, welche in engen Quartieren untergebracht werden , keine Anwendung.

oder Spanndienſt - Leiſtungen ohne Verſchulden des Eigenthümers oder des von ihm geſtellten Geſpann- Führers entſtanden ſind. Die Feſtießung des Betrags geſchieht nach Maßgabe des S 14 .

S 5. An die Stelle des letzten Abſaßes der Ziffer 2 des S 9 des Geſetes vom 13. Februar 1875 tritt folgende Be

S 3. An die Stelle des erſten Abſatzes des § 5 des Ge: ſetzes vom 13. Februar 1875 tritt folgende Vorſchrift: Zur Verabreichung der Fourage ſind alle Beſiger von Fourage-Beſtänden verpflichtet. Dieſelbe kann nur gefordert wer: den für die Pferde und ſonſtigen Zugthiere der auf Märſchen be: findlichen Theile der bewaffneten Macht, und zwar ſowohl für die

Marſch- und Ruhetage als auch für die Liegetage. Wenn am Quartierorte Magazin-Verwaltungen oder Lieferungs -Unternehmer

ftimmung : Die Vergütung für die den Offizieren , Militär : Aerzten im

Offiziersrang und oberen Militár-Beamten gewährte Natural-Ver pflegung beträgt : für die volle Tageskoſt . für die Mittagsfoſt allein .

.

2,50 Mark, 1,25

.

für die Abendfoſt allein

0,75

und für die Morgenkoſt allein

0,50

der Militär - Verwaltung vorhanden ſind, darf die Verabfolgung

und wird den Quartiergebern durch Vermittelung der Gemeinden

der Fouragė nicht gefordert werden .

entrichtet. Dieſelbe Vergütung wird entrichtet, wenn Offizieren 2c.

Sofern die Menge der von einem Beſitzer aus ſeinen Bes in engen Quartieren freiwillig Verpflegung gewährt und von ihnen ſtånden gelieferten Fourage den Bedarf für 25 Pferde überſteigt, angenonimen wird . tann derſelbe nach ſeiner Wahl Bezahlung oder Rüdgewähr in

dem nächſten Militär-Magazin beanſpruchen. S 4. Der S 9 Ziffer 1 des Gefeßes vom 13. Februar 1875 wird durch folgende Vorſchrift eriet:

S 6. Die Ziffer 3 im S 9 des Geſebeš vom 13. Februar 1875 wird durch nachſtehende Vorſchrift erſetzt:

3) die Vergütung für verabreichte Fourage erfolgt mit einem Aufjchlage von fünf vom Hundert nach dem Durchſchnitt der

1) Die Vergütung für Vorſpann erfolgt tageweiſe nach den höchſten Tagespreiſe des Kalendermonats , welcher der Lieferung .

vom Bundesrath von Zeit zu Zeit für jeden Bezirk eines Lieferungs- vorausgegangen iſt. verbandes feſtzuſtellenden Vergütungsjäßen. Die Säge ſind nach den im betreffenden Bezirk üblichen Fuhrpreiſen zu normiren .

Bei Feſtſtellung dieſes Durchichnittspreiſes werden die Preiſe des Hauptmarktortes (S 19 Abſatz 2 und 3 des Kriegsleiſtungs

Sollten bei Truppen-Uebungen einſchließlich der Märſche zu Geſetzes vom 13. Juni 1873) desjenigen Lieferungs-Verbandes zu und von denſelben unter beſonderen Verhältniſſen die durch den Bundesrath feſtgeſtellten Vergütungsfäße nicht ausreichen , um die

Leiſtungspflichtigen angemeſſen zu entſchädigen , ſo iſt die höhere Verwaltungs-Behörde des Bezirks , in welchem die Uebungen ſtattfinden, berechtigt, die Sätze auf Grund ſachverſtändigen Gutachtens | zu erhöhen . Die Auswahl der Sachverſtändigen erfolgt in ſinn: gemäßer Anwendung der Beſtimmungen des S 14. Die Erhöhung darf nicht mehr betragen als ein Fünftel der vom Bundesrath feitgeſtellten Sätze. Bei Feſtſtellung der Vergütung wird die Fahrt vom Wohnorte nach dem Stellungsorte und zurück der Leiſtung hinzugerechnet. Hierbei iſt eine Wegeſtrecke von einem Kilometer zehn Minuten gleich zu ſetzen. Werden die Fuhren einen halben Tag oder da: runter in Anſpruch genommen, ſo wird ein halber Tag berechnet.

Grunde gelegt, zu welchem die betheiligte Gemeinde gehört. S 7. Der Abja 1 im § 14 des Geſetzes vom 13. Februar 1875 erhält folgende Faſſung : Alle durch die Benußung von Grundſtücken zu Truppen:

Uebungen, ſowie die in den Fällen des S 12 entſtehenden Schäden werden aus Militärfonds vergütet. Die Feſtſtellung derſelben, ſo wie der nach S 13 eintretenden Vergütungen erfolgt , jofern über den Betrag eine Einigung nicht ſtattfindet, endgültig unter Aus: ſchluß des Rechtsweges auf Grund ſachverſtändiger Schätzung. $ 8. Der Abja 1 im S 16 des Geſetzes vom 13. Februar 1875 wird durch folgende Vorichrift erſett : Entſchädigungs- Anſprüche, welche auf Grund diejes Geſeges erhoben werden, ſind bei dem Gemeindevorſtande, beziehungsweiſe der zuſtändigen Civil-Behörde anzumelden . Sie erlöſchen in den Dein Eigenthümer iſt voller Erſatz für Verluſt, Beſchädigung Fällen der SS 9 Ziffer 1 Abſatz 4, 10 , Aba 44, 11 bis 14,, und außergewöhnliche Abnutzung an Zugthieren, Wagen und Ge- wenn ſie nicht innerhalb vier Wochen nach dem Eintritt der be:

ſchirr zu gewähren, welche in Folge oder gelegentlich der Voripann- haupteten Beichädigung , in allen anderen Fällen, wenn ſie nicht Jubiläumsbriefe aus England. man mit einem Blic 300 bi8 400 Shiffe überſchaute , denn außer III. * ) [v. D.] London , 31. Juli. Die Jubiläums - Feierlichkeiten janden ihren würdigen Abdluß mit der wirklich großartigen Flotten:

den der Flotte angehörigen war eine Anzahl ausländiſder Kriegøjdiffe bemerkbar und unzählige Kauffahrteifahrer und Vergnügungsboote.

Um 3 Uhr ſchiffte fidh Jhre Majeſtät an Bord der „,Alberta“ ein und dampfte um die Osborne - Bucht berum , worauf ſie ihre

(dau im Hafen von Portsmouth am Samſtag den 23. Juli. Am Yađt „ Victoria und Albert “ beſtieg. In ihrer Begleitung befanden Tage vorher überreichte der Befehleführende der vereinigten Geſchwader

der Königin das Geſchenk der Flotte zum Andenken an den 50jährigen Şabrestag ihrer Thronbeſteigung. Der Ausdruck iſt wohl nicht ganz richtig, daß das Geldenk überreicht wurde, denn da daſſelbe noch nicht fertiggeſtellt iſt, fo fonnte nur ein Album mit Abbildungen und der

ſid der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von Deutſchland, die Prin zelfinnen Victoria , Sophie und Margaretbe von Preußen, der Infant Antonio und die Infantin Eulalia von Spanien,

der Großherzog und die Prinzeſſinnen Irene und Alir von Heſſen, die Herzogin von Edinburgh, der Prinz Alfred und die Prinzeſſinnen

Beſchreibnng deſſelben der Königin eingehändigt worden. Das Ges Marie, Victoria und Alerandra von Edinburgh , Prinz und ident ſoll aus Modellen zweier Kriegidiffc beſtehen, und zwar wird Prinzeſſin Chriſtian von Shleswig-Holſtein , die Markgräfin von , das eineein Sdiff darſtellen,wiees beim Regierungs-Antritt Zhrer Lorne mit dem Markgraf, der Herzog und die Herzoginvon Connaught,

Majeſtät gebaut wurde, das andere, wie man heutzutage baut. Beide der Prinz und die Prinzeſſin Heinric von Battenberg und die werden ganz aus Silber verfertigt. Der 23. Juli war wieder ein herrlider Tag, und nicht8 konnte

den Anblick der in vollem Flaggenſchunud prangenden Sdiffe über:

ehemalige Raiſerin Eugenie von Frankreich.

Die Fahrt ging nun nach Spithead , dem eigentlichen Flotten: Schauplaß. Der Königlichen Yacht fubr die „ Galatea“ mit der

treffen, die in vier langen Reiben aufgeſtellt und in jeder Gattung, Geiſtlichkeit vorauf, und der erſteren folgte zunädsſt dao Sdiff „ 08: von der größten Panzerfregatte biß zum kleinſten Torpeboboot , ver: treten waren .

Es waren wohl etwa150 Fahrzeuge der Britiſchen

Flotte, die man hier verſammelt hatte.*) Man kann wohlſagen, daß Vgl. II. in Nr. 56 der

Stellung

Milit.-.

d.

DeAdmiralität hatte eine Marte herausgegeben, aufwelcherdie theilnehmenden aller an der großen Jubiläu - Flottenr ms

evue

Kriegsſchiffe genau verzeichnet iſt.

Die

Britiſchen

und Indiſchen

Transportſchiffe einbegriffen, vou die verſammelte Flotte genau aus 128 Fahrzeugen beſtanden haben ,und zwar aus 3 Panzerſchiffs- undKreuzer:

Geſchwabern Schiite). und Torpedo: oziti fe),5 Küſten-Wertheidigungs-kanonenboot6 Schulſchiffen und 13 Transportſchiffe Flotillen(34 n . Die gekehrt, aufgeſtellt.

491

päteſtens im Laufe desjenigen Kalenderjahres angemeldet werden, durch bgeſchüßige Batterien bedingte Vermehrung der Pferde da melches auf das Jahr folgt, in dem die Entſchädigungs-Verpflich gegen reßt die Feld- Artillerie in den Stand, nicht nur eine größere tung begründet worden iſt.

Anzahl von Mannſchaften im Fahren als derzeit auszubilden , ſondern auch der Ausbildungsgrad der Fahrer weſentlich z11 er:

Artitel III .

Das gegenwärtige Geſeß tritt mit dem 1. Juli 8.d J. in Kraft. 1

Die

Gor

zur

höhen. Leßteres iſt unbedingt die Hauptſache, denn auß ihr ergiebt ſich eine geſteigerte Beweglichkeit der Geſchüße in Folge verbeſſerter

Artikel IV.

Nusführung dieſes Geſeges erforderlichen allgemeinen und gleichmäßigerer Ausnußung Der Zugkraft der Pferde, modurch

Anordnungen werden für das geſammte Bundesgebiet, mit Aus-

ſchluß Bayerns, durch Verordnung des Kaiſers, für Bayern durch Königliche Verordnung erlaſſen .

Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaijerlichen Inſiegel. Gegeben Berlin, den 21. Juni 1887. Wilhelm (L, S.) Don Boetticher. " bna

Schluß folgt .)

die Geſammtleiſtung des Geſpanns erhöht und zudem eine größere Schonung des einzelnen Pferdes erreicht wird. Die Zunahme der Fahrerzahl begünſtigt die Erhaltung der Bewegungsfähigkeit einer Batterie , namentlich im Kriege nach Verluſten an Fahrern (indem eventuell auch in den Bedienungen Leute ſind, welche reiten und fahren können ) und vermehrt zugleich die für Reſerve-Batte

rien, Colonnen u. ſ. w. im Mobilmachungsfall zur Verfügung ſtehende Zahl an Fahrern. Die nunmehr gebotene Maßregel, Cavalleriſten des Beurlaubtenſtandes als Fahrer auszubilden ( Allerhöchſte Cabinets - Orbre vom 11. März 1886) , wäre nicht

Weldje Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens- erforderlich, wenn 4geſchüßige Batterien entſprechend mehr Leute im Neiten und Fahren ausbilden könnten.

Etats der Keld-Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüße für Was die reitende Artillerie betrifft, ſo glauben wir nicht, Ausbildung und Mobilmachung erwachſen, und in welder daß nach der beſtehenden Ansbildungszeit bei dieſen eine weſent:

Weiſe wäre der Dienft zu regeln unter Fefithaltung des liche Verbeſſerung der Qualität der Fahrer erforderlich iſt. Zweifelsohne liegt die größere Manövrirfähigkeit der reiten

jeßigen Mannſchaftsſtandes ? ( Fortſeßung.) Ausbildung der Fahrer.

19

den Batterien nicht nur im leichteren Geſchütz und in dem geeig neteren Pferde:Material, ſondern namentlich in beſſeren Fahrern,

Ein den vielfachen Verhältniſſen der Feld-Artillerie Rechnung welche, ehe ſie zum Fahren kommen, 11/2 Jahre geritten haben, trágender und vollgenügender Ausbildungsmodus der Fahrer iſt alſo eine größere Reitfähigkeit beſißen als die heutigen Fahrer gültigen Ausbildungsart der Fahrer als endgältig gelöſt angeſehen

der Feld-Batterien. Nach unſerer Anſicht wäre alſo in erſter Linie zur þebung

werden kann, läßt jich nicht behaupten .

des Ausbildungsgrades der Fahrer der Feld - Batterien eine Ver

zweifellos eine ſehr wichtige Frage. Daß dieſelbe mit der wirklich

An Wünſchen und Vorſchlägen hat es nicht gefehlt , auch VT

beſteht wohl kein Zweifel darüber, daß die Beweglichkeit der Feld: Artillerie in Anbetracht der heutigen taktiſchen Anforderungen und

.

beſſerung der Neitfertigkeit derſelben anzuſtreben

was durch

den erhöhten Pferdeſtand möglich wird – , und zwar um ſo mehr,

als das weniger rittige Pferdematerial der Feld-Batterien an und

der gegenüber den früheren erheblich ſchwereren Feld -Geſchüße für ſich ſchon gewandte Reiter erheiſcht. C/73 wiederum verbeſſert werden muß , wenn auf das ſtets rechtzeitige Eingreifen der Batterien im Gefecht auch fünftig ſicher ge-

rechnet werden will. Ein weſentliches Moment zur Erlangung der erforderlichen Beweglichkeit der Batterien iſt die Gewandtheit der

*** Il

+

Wie wäre nun bei Feld - Batterien der erhöhte Pferdeſtand 6geichüßiger Batterien zur Verbeſſerung des Ausbildungsgrades und zur Vermehrung der Zahl der Fahrer ausmgen ? Bevor wir hierauf näher eingehen, ſollen die dem Verfaſſer

Fahrer.

bekannten Ausbildungsarten der Fahrer einer kurzen Betrachtung

wenigſtens bei Wenn der Ausbildungsgrad der letteren übrig läßt , wünjchen zu Manches den Feld-Batterien — .dermalen geſchüßigen , daß werden gezogen ſo muß dabei in Betracht Batterien abſolut die Mittel fehlen , hierin mehr zu leiſten. Die

unterzogen werden ; lezteres iſt nur möglich im Zuſammenhang mit der Ausbildung der Ranoniere und vornämlich der Nicht kanoniere, welche auf das andere, ebenjo wichtige Hauptelement der die Schießfertigkeit von Ausbildung einer Batterie

borne" , an deſſen Bord ſich befanden : Seine Majeſtät der König von Griechenland , der Prinz und die Prinzeſſin von Wales mit ihren

und Capitäng an Bord der Königlichen Yacht und ließ ſich dieſelben

Kindern, und die Herzöge von Braganza , von Sparta und von Cam: bridge. Der „ Osborne“ folgten dann die , Alberta “ mit dem Königlichen Gefolge, die „ Enchantreß “ mit den Lorde der Admiralität, „ Helicon " mit den Gejandten, „ Gaphrates " mit dem Herrenhauſe, „Krokodile "“

rorſtellen. Unter den Vorgeſtellten befanden ſich aud; die Comman danten der ausländiſchen Kriegsfahrzeuge und unter dieſen Capitän zur See v. Arnim , Commandant Seiner Majeſtät Uebungsſchiff

1

!

Durch Signal befahl Ihre Majeſtät ſämmtliche Flaggen -Offiziere

,, Nire ".

$

mit dem Hauſe der Gemeinen , , Malabar" mit den Indiſden und

Nadidem ſich die Herren wieder an Bord ihrer Schiffe begeben

colonialen Gäſten und endlich das Schiff „ Aſſiſtance“ mit den Vert

hatten, lichtete die „ Victoria und Albert “ Anker, und ſeßte ihre Fahrt

tretern der Preſje.

Die vier langen Sniff& reihen lagen in der Ridhtung von

Weſten nach Oſten vor Anker. Ihre Majeſtät fuhr von Weſten her die erſte und zweite Reihe unter dem Donner der Kanonen und dem

burd die

Reihe fort.

Das Berſtummen der Geſchüße und des

Hurrah - Rufer zeigte an , daß Ihre Majeſtät den Heimweg ange : treten habe und die denkwürdige Flottenſdau zu Ende ſei. Am Abend fand eine großartige Beleuchtung der ſämmtlichen .

jubelnden Zuruf der Sdifjømannjdaften entlang , die nach alter Art hoch oben die ſämmtliden Raaen bemannt batten ; dann wandte fich | das Königliche Geſchwader um die zweite Reihe herum und paſſirte etwa ein viertel des Weges zwiſden der zweiten und dritten Sdhiffs: reihe, worauf es vor Anker ging, a18 (8 das Schlachtſdiff „ Inflerible“, | an deſſen Bord ſich der Admiral ber flotte, Sir O. Willes, be: fand, erreidt hatte. Der Prinz von Wales und ſeine Gäſte verließen nun ihre Yacht und begaben ſich an Ford der „ Victoria und Albert " zur Königin. Es möge hier erwähnt ſein , daß am Tage

Schiffe ſtatt; die Wirkung wurde etwas gedämpft durch den dicken Rauch, der ſich über den Schiffen ausbreitete, auch dadurch etwas geſtört, daß die Beleuchtung nicht gleichzeitig bei allen Schiffen begann, da die Signale, welche das Zeichen gaben, durch den Rauch von mandien Schiffen nicht bemerkt wurden. Den Tag über durften die Schiffe, welde nicht vor Anker lagen, nur rauchloſe Rohlen brennen ; als nun die Flottenſchau vorüber war, nahmen die Heizer bag billigere

zuvor die Königin den Prinzen von Wales zum , Admiral ber Flotte "

ernannt hatte. Bisher ſtand tein Engliſder Souverän in der Flottenliſte, und wenn dermaleinſt der Prinz den Thron beſteigt, ſo wird er

Wohl noch nie verlief eine ſo lang dauernde Feierlichkeit, die mit dem Zuge nach der Abtei am 9. Juni begann und mit dieſer Shau am 23. Juli endigte , ſo ungeſtört durch Unfall und ſo ſehr

der erſte ſein.

begünſtigt vom Himmel.

.

Material und ſtörten dadurch ben vollen Genuß des ſonſt ſehr ſchönen Anbliđs.

492

weſentlichem Einfluß iſt. Das Ergebniß wird zeigen, ob der eine oder andere Ausbildungsmodus auf 6geſchüßige Batterien angewandt die Fahrer:Ausbildung in oben beregtem Sinne zu vervolltommnen im Stande iſt, wobei es ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen bleiben muß, daß ſolche auf Koſten der Ausbildung der BedienungsRanoniere gehe. A. Auswahl der Fahrer aus den Recruten gleich nach der

Einſtellung, alſo Ausbildung der einen Hälfte der letzteren im 1. Dienſtjahr im Reiten und Fahren und in den weſentlichen artille riſtiſchen , ſowie ſonſtigen Uebungszweigen , während die andere 1

Hälfte die Ausbildung als Bedienungsa, beziehungsweiſe als Nicht

Die artilleriſtiſche Ausbildung iſt keine für alle Leute des erſten Jahrgangs gleich gründliche. Dieſelbe iſt für die Necruten

Fahrer namentlich vom Beginn der Fahrübung ab auf ein Minimnm beſchränkt.

Die Geſammtausbildung iſt eine complicirte. Da der Re: cruten-Fahrer im Fuß- und Geſchüß-Erercieren 2. nahezu daſſelbe leiſten ſoll wie der zu gleicher Zeit mit ihm eingetretene Bedienungs Ranonier , ſo ſind für erſteren die Anforderungen im erſten Jahr namentlich durch das Fahren – zu groß. -

Folgerungen : Die Vortheile dieſes Ausbildungsmodus

wiegen deſſen Nachtheile nicht auf, erſtere fommen der Hauptſache

kanonier erhält. Jm 2. Dienſtjahr wird eine entſprechende Anzahl

nach nur der Fahrerzahl zu gute. Eine gewiſſe Anzahl der Fahrer

der Fahrer als ſolche (Stangenreiter) , beziehungsweiſe im 3. als (s

(1/4)) -— die Stangenreiter - erreicht allerdings eine vervollkommnete

Nemonte-Neiter fortgebildet. Der Neſt der Mannſchaft iſt Be Ausbildung , allein 3/4 derſelben tönnen nur die nothbürftigſte =

1

dienungs-Ranonier. (Ausbildungsmodus bei Württembergiidhen Feld-Batterien bis October 1885.) B. Auswahl der Fahrer aus den Mannſchaften des 2. Jahr:

erhalten . Da zudem die Ausbildung der Fahrer aaf Koſten derjenigen der Nichtkanoniere geht , ſo kann das Ausbildungs-Syſtem A im AQ

gangs gleich nach den Herbſtübungen , alſo Ausbildung im 2.

gemeinen auch bei 6geſchützigen Batterien zur Einführung nicht

Dienſtjahr im Neiten und Fahren, wobei ein gewiſſer Procentſatz der Mannſchaften des 2. Jahrgangs als Richtkanoniere ſfortzu-

empfohlen werden , wenngleich demſelben einige Vortheile für die Fahrer-Ausbildung nicht abgeſprochen werden können.

bilden iſt, welche nicht Fahrer werden können . Dagegen erhalten die Mannſchaften des 1. Jahrgangs ſämmtlich nur die Ausbildung

Zu B.

Vortheile : Die Auswahl der Fahrer im zweiten Dienſtjahr

als Bedienungs-Kanoniere und ein großer Theil derſelben diejenige

giebt eine ziemlich ſichere Garantie, daß die Leute ihren körperlichen

als Richtkanoniere. Im 3. Dienſtjahr wird die Reitausbildung der erforderlichen Zahl von Fahrern fortgeſetzt, die übrig bleiben den Leute ſind Kanoniere. ( Dermalen gültiger Ausbildungsmodus bei Feld -Batterien.) C. Auswahl der Fahrer aus den Mannſchaften des 2. Jahr gangs, welche ſchon im 1. Dienſtjahr im Reiten ausgebildet ſind, im Uebrigen aber eine Ausbildung wie unter B. angegeben er halten. ( Ausbildungsmodus der reitenden Artillerie.)

und geiſtigen Eigenſchaften nach , welche genau bekannt ſind, ſich hierzu eignen. Die Fahrer des zweiten Jahrgangs beſitzen eine gewiſſe Vor

-

Zu A. Dieſe Ausbildungsart iſt geboten , wenn es aus Mobil : machungs- oder anderen Rückſichten erforderlid, erſcheint, mit den

bilduug für das Reiten ( Pferdewartung, Turnen, Satteln u. ſ. w.) und ſind, da ſie militäriſch und artilleriſtiſch ausgebildet ſind, durch anderen Dienſt weniger in Anſpruch genommen, ſo daß raiche Fort ſchritte im Neiten gemacht werden können ; ihre Reitfertigkeit u. iſt deshalb und weil ſie volle 6 Monate geritten ſind, bei Beginn der Fahrübung eine beſſere als die der Necruten-Fahrer des erſten Jahrgangs mit nur 41/2monatlichem Reitunterricht. Alle Mannſchaften der Batterie ſind im erſten Dienſtjahr

Pferdemitteln 4geſchüßiger Batterien eine große Zahl von Fahrern gleichmäßig gut am Geſchütz ausgebildet. Zu Richlkanonieren pro Jahrgang auszubilden. Vortheile : In die beſpannte Erercier Batterie* , können alte

Fahrer eingetheilt werden (Stangenreiter), alſo Leute im zweiten Dienſtjahr, welche 2 Neit- und 2 Fahrcurſe mitgemacht haben. (Die nicht zum erſten Frühjahrs- Curſus gekommenen jungen Fahrer werden in einem Herbſt -Curſus im Fahren ausgebildet , um die er

forderliche Anzahl von Fahrern von einem Jahrgang zu bekommen .) Ferner ſind Mannſchaften in den Batterien vorhanden, welche einen dritten Reitcurſus mitmachen (a. Fahrer vom dritten Jahrgang ); dieſelben können zum Reiten der jungen Remonten verwendet werden .

Durch die verhältniſmäßig große Zahl von im Reiten und

Fahren ausgebildeten Leuten iſt die Beurlaubung von Fahrern zur Dispoſition eine ziemlich unbeſchränkte, und bleibt die Batterie auch

nach der Reſerve- Entlaſſung beſpannt ausrückfähig. Nachtheile : Die Auswahl der Leute zu Fahrern kurz nach dem Dienſteintritt giebt keine ſichere Gewähr für deren körperliche und ſonſtige Geeignetheit als ſolche. Außerdem beeinträchtigt die

fönnen unter ſämmtlichen Recruten die beſten herausgeſucht werden , demnach wird die Durchidhnitts -Qualität erſterer eine gute. Die Ausbildungsart im erſten Dienſtjahr iſt nicht complicirt,

und ſind die Anforderungen an die jungen Mannſchaften keine zu große .

Nachtheile : Die Reitfertigkeit der jungen Fahrer iſt eine verhältnismäßig geringe, indem im Allgemeinen 6monatlicher Neits unterricht für den Fahrer zu kurz iſt. Es können nur junge Fahrer in die Beſpannungen eingetheilt werden,*) da bei theilweiſer Ein

theilung alter Leute (7. A.) zu wenig Fahrer von einem Jahrgange ausgebildet würden und der Reſt wegen der Beurlaubung zur Dispoſition in einem zweiten Hauptcurſus nicht nachgebildet werden kann . ( Während der Sommer - Uebungen iſt aus naheliegenden Gründen ein Fahrcurſus ausgeſchloſſen .) Die Zahl der ausgebildeten Fahrer iſt eine verhältniſmäßig geringe.

Es ſind keine Fahrer in der Batterie , welche einen fritten Winter-Reitcurſus mitmachen, alſo die zum Reiten von Remonten felbe die Auswahl geeigneter Nichtkanoniere, indem letztere aus erforderliche Fertigkeit beſitzen , deshalb müſſen zum Reiten lezterer der übriggebliebenen Hälfte und zwar in der Regel aus der ge Unteroffiziere verwendet werden (an welchen oft Mangel iſt ). Die

ringeren zu nehmen ſind; demnach iſt deren Durdyſchnitts-Qualität Beurlaubung von Fahrern zur Dispoſition iſt eine ziemlich bere eine geringere. Die Mannſchaften,welche

nur 41/2 Monate geritten find, ichränkte, auch iſtdie Batterie nad der Reſerve - Entlaſung nicht

bringen zum Fahren eine ſehr geringe Reitfertigkeit u. ſ. w. mit ; dieſelben entſprechen deshalb den an ſie zu ſtellenden Anforderungen nur bedingt *) Bei 4geſchüßigen Batterien ſind eingetheilt: 8 Fahrer vom 1. und 4 Fahrer vom 2. Jahrgang, 9 Fahrer vom 1. Jahrgang werden in einem

Herbſtcurſus im Fahren nachgebildet. Somit 17 außgebildete Fahrer pro Jahrgang.

beſpannt ausrückfähig. Folgerungen : Unanfechtbare Vortheile ſind die gründliche artilleriſtiſche Ausbildung aller Mannſchaften im erſten Jahr und ſpeciell die der Nichtkanoniere, außerdem die Einfachheit des Aus bildungsmodus für Fahrer und Kanoniere.

*) In die beſpannte 4geſchüßige Batterie ſind eingetheilt 12 junge Fahrer, alſo pro Jahrgang 12 ausgebildete Fahrer.

493 the best

Ungenügend dagegen iſt der erreichte Ausbildungsgrad der

Einzelnen jou genannter Modus unter II (Regelung des Dienſtes)

AT THERE

Fahrer und deren Zahl.

Der

Der Ausbildungsmodus C hat alle Vortheile des Modus M und B, ohne deren Nachtheile zu beſißert. Die Ausbildung der

bola

Leute im erſten Dienſtjahr im Reiten verurſacht allerdings der

‫ܪܐܐܢ ܐ‬

complicirter ; daß aber hierdurch die anderen Uebungszweige und lache nach an den unbeſpannten Geſchüßen erfolgen kann. Bei namentlich das Artilleriſtiſche beeinträchtigt würden, läßt ſich nicht geſchüßigen Batterien kommen aber vornämlich mehr Richtkanoniere, behaupten ,1 ſonſt müßte man reitenden Batterien eine geringere beziehungsweiſe Bedienungen zur Eintheilung in die Erercier-Bat Schießfertigkeit als den Feld-Batterien zuſprechen. Aber die reitende terie als bei 4 beſpannten Geſchützen , was wiederum zur Ver Artillerie fod darin die Feld-Batterien eher noch übertreffen. Wir beſſerung des Ausbildungsgrades der Ranoniere überhaupt bei halten das Reiten im erſten Dienſtjahr, wenn es auf das Noth trägt , indem – namentlich bei Feſthaltung des jetzigen Mann: wendigſte beſchränkt wird , an und für ſich und ganz abgeſehen ſchaftsſtandes, oder einen gewiſſen Wechſel in den Bedienungen

beſprochen werden. zu C.

Ausbildung der Bedienungskanoniere. Die Vortheile , welche aus Erhöhung des Friedengetats der Batterien auf 6 beſpannte Geſchüße für die Ausbildung der Ranoniere erwachſen , ſind gegenüber denjenigen für die Fahrer

Truppe mehr Mühe und macht ſomit die Ausbildungsart etwas Ausbildung deshalb nicht ſo ſehr erheblich, weil erſtere der Haupt Smole

apricho Fabre

.

von den hieraus ſich ergebenden Vortheilen für die Fahrer - Aus- vorausgeſeßt – der einzelne Mann öfter zum Beſpannt-Erercieren ima

bildung, reſpective die Reitausbildung der ſpäteren Capitulanten als der Geſammtausbildung des Mannes förderlich, denn es iſt Gymnaſtik und macht die Leute gewandt und ſelbſtbewußt.

Dagegen müſſen wir aus den in A und B angegebenen

tur

Gründen die Ausbildung der Mannſchaften im Fahren im erſten

enities erliga

Dienſtjahr verwerfen. Einmal iſt die Reitfertigkeit der Fahrer noch zu gering , außerdem wird aber hierdurch der Dienſtbetrieb im erſten Jahr complicirt und für die Recruten zu anſtrengend ; auch

auf den Kriegsfuß dieſelben Leute an den Geſchüßen eingetheilt ſein können wie in der Friedens-Batterie.

würde die Ausbildung der Leute als Bedienungs- Sanoniere bei 6

Ende März aufhört , ſomit die ſpäteren Monate bis zur Schießübung zur weiteren und vervollkommneten artilleriſtiſchen Ausbildung - namentlich der Richtfanoniere - ganz zur Verfügung

Aenderung erfahren dürfen.

ſtehen .

ga?

-

als bei den Recruten-Neitern der Feld -Batterien der Reitunterricht

Nothwendigſte beſchränkt werden muß .

HIP

auch in beſpannter Batterie , bei welcher nunmehr im Frieden

und Kriege – ſoweit es ſich um das Schießen handelt ſtets dieſelben Formen zur Anwendung gelangen, ſowie beim Ulebergang

Die Reitausbildung der Mannſchaften im erſten Dienſtjahr dagegen fann deren artilleriſtiſche um ſo weniger beeinträchtigen,

Jahrgangs , weil ſie vom Beginn der Fahrübung an auf das

1.

den Vortheil einer weiteren Fortbildung der alten Nichtkanoniere

Die für das Grercieren an den Geſchüßen und ſpeciell für die Ausbildung der Nichtkanoniere gegebenen Vorſchriften ſind für Erreichung möglichſter Schießfertigkeit der Batterien (ſoweit dieſe von der Ausbildung der Ranoniere abhängt) jetzt ſchon ſo vollkommen , daß letztere auch bei 6 beſpannten Geſchüten durch die Ausbildungsart kaum noch geſteigert werden kann . Demnach

leidet die artilleriſtiſche Ausbildung der Mannſchaften des erſten

K**

herangezogen werden muß . 6 beſpannte Geſchüte bringen überdies

beſpannten Geſchützen gegenüber 4geſchützigen Batterien wohl keine

Ausbildung der offiziere und Chargen . Grercier : uno taktiſche Ausbildung .

Das Endergebniß dieſer Betrachtungen, ſowie der in M, B und C angeſtellten Vergleiche dürfte im Allgemeinen folgender Uus-

Der Hauptvortheil 6geſchütziger Batterien für Ausbildung

bildungsmodus zur Verbeſſerung des Ausbildungsgrades der Fahrer

der Offiziere und Chargen iſt ebenfalls der, daß von denſelben eine

der Feld-Batterien ſein : 1) Sämmtliche Mannſchaften reiten im erſten Dienſtjahr von

größere Anzahl zur Ausbildung verwendet , reſpective in der Batterie eingetheilt iſt als bei 4geſchüßigigen Batterien , hierdurch

der Recruten -Einſtellung bis Ende März.

1

alſo mehr Reitlehrer, Zug- und Geſchütführer u. f. w. ausgebildet

far

2 ) Mit Rückſicht auf die Erhaltung der Schießfertigkeit werden werden können, was namentlich für den Kriegsfall wichtig iſt. Den im Herbſt aus den Nichtkanonieren des erſten Jahrgangs | Offizieren und Chargen kommt ferner zu gute die im Frieden und zunächſt die weiter auszubildenden Richtkanoniere ausgeſucht, Kriege wenigſtens was den fechtenden Theil der Batterie , die dann die erforderliche Zahl von jungen Fahrern aus den Geſchüße betrifft –- gleiche Zuſammenſetzung der Batterie an Unter beſten Reitern des erſten Jahrgangs , welche einen zweiten abtheilungen (Zügen) und deren Belegung mit Mannſchaften Winter- Neitcurſus mitmachen und im Frühjahr des zweiten (Fahrern und itanonieren), welche ihrer Qualität nach genau be kannt ſind . Hieraus ergiebt ſich eine geſteigerte Sicherheit nament Dienſtjahres zum Fahren kommen . 3) Auch im dritten Dienſtjahre iſt die nothwendige Anzahl von lich im Auftreten der Offiziere und ſpeciell des Batterie- Chefs, der Leuten im Reiten, reſpective Fahren fortzubilden , ſo daß im gleich mit Vollendung der Mobilmachung eine Batterie in's Feuer Frühjahr in die beſpannte Erercier-Batterie eingetheilt ſind : führt , welche er im Frieden ſchon in den weſentlichſten Theilen als Stangenreiter für gewöhnlich ſolche Mannſchaften, welche ausgebildet hat, und auf die er ſich deshalb von Anfang an ver drei Winter- Reit- und womöglich auch zwei Fahrcurſe ab- laſſen kann. Bei 4 geſchüßigen Batterien, welche in ihrer dermaligen ſolvirt, als Vorder- und Mittelreiter Leute, welche 2 Winter:

Zuſammenſeßung faſt den Charakter von neuformirten tragen, ſind

Reitcurſe und einen Fahrcurſus durchgemacht haben. dieſe Vortheile ausgeſchloſſen. 4) Zur Steigerung der Zahl von im Fahren ausgebildeten Durch 6 beſpannte Geſchütze pro Batterie fallen die Unter ) kann eine gewiſſe ichiede weg in den reglementariſchen und taktiſchen Formen , welche Leuten einer Batterie (1. S. 7 und 8) Anzahl von Reitern in einem Herbſtcurſus im Fahren nach : gegenüber 4 beſpannten Geſchüşen verſchiedenartige Evolutionen, gebildet werden. reſpective Bewegungen (Abſtände , Zwiſchenräume) zum Beziehen Daß dieſe Ausbildungsart der Fahrer nur bei der erforder: von Poſitionen u . ſ. w . bedingen , desgleichen im Schießverfahren. lichen Anzahl von Pferden praktiſch werden kann und bei 4ge Demnach wird die Exercier -Ausbildung der Chargen vereinfacht, ſchüßigen Batterien unmöglich iſt, liegt klar auf der Hand. Aus- und wächſt deren Gewandtheit im Erercieren überhaupt. Der er: führbar macht dieſelbe der erhöhte Pferdeſtand 6geſchüßiger Bat höhte Pferdeſtand ermöglicht häufigere Uebungen als bisher mit

terien (f. S. 61), und finden wir hierin einen der weſentlichſten Wagenſtaffeln, Gefechts -Batterien und Abtheilungen, mobilen Feld Vortheile für die Ausbildung, weil dadurch der Ausbildungsgrad

Batterien u. 1. w., weil hierzu mehr Pferde verfügbar ſind. Die

der Fahrer und ſomit die Beweglichkeit dieſer Feld-Batterien Wichtigkeit dieſer Erercitien iſt zweifellos. Aus Mangel an Pferden gegenüber 4geſchüßigen Batterien erheblich geſteigert wird . Im || können bei 4geſchüßigen Batterien derartige Nebungen ſelten ſtatt

494

finden , dann immer nur durch Auflöſung einiger Batterien , und

Stämme der Truppen zu vervollſtändigen. Auf dieſe Weiſe verfügt

wenn deren mehrere in einer Garniſon liegen.

der Kriegøminiſter über eine Maſſe von 41/2 Millionen Mannſchaften. Nach den gleichfade officiellen Nachweiſen nimmt die Zahl der

Eine Ausbildung von Staffel- und Wagenführern in Ver: bindung mit der ſo wichtigen Uebung des Munitionserjaßes iſt ſchüßen und 2–4ſpännigen Wagen oder von 4 Geſchüßen und 4-4ſpännigen Wagen auch der einzelnen Batterie möglich (nach Abzug von 7 jungen Remonten bleiben 60 Pferbe verfügbar), ſo daß ſämmtliche Chargen im Frieden ſchon lernen fönnen , was es zur Erhaltung der Gefechtsfähigkeit einer Batterie zu thun giebt.

Durch Zuſammenfaſſung mehrerer 6geſchüßiger Batterien

*2

unter Anwendung einer ausnahmsweijen Formation von 6 Ge

Referbe - Mannſchaften in folgendem Verhältniß zu : im Laufe eines von 1885 auf 86 – betrug die Vermehrung 84 000 Mann, das Gleiche mußte im folgenden Jahre der Fall ſein, ſo daß man gegenwärtig annähernd 17 000 Mann Reſerven hinzufügen tann. In dem Bericht werden auch die Mannſchaften aufgeführt, Fabres

ES welde in Friedenszeiten den Dienſt del ſtehenden Heeres thun. Es

giebt 469 000 Mann, welde nicht länger al8 3 Jahre gedient haben,

und da die Zahl der zum Militärdienſt einberufenen jungen Leute

(852 000 Mann) zweimal größer ale in Deutſdland iſt, ſo folgt daraus, daß die perſönliche Militärlaſt in Deutſdland doppelt ſo groß

in einen Verband (Abtheilung) werden ſchließlich in Verbindung 1 als in Rußland iſt. Mit andern Worten , wenn man bei uns die

in Folge der größeren Zahl

Dienſtzeit von 5 Jahre anf 3 berabſeßt und den Friedensſtand nidt

von Fahrzeugen - praktiſch diejenigen Formen für ein Reglement

verändert, ſo würde Rußland in Kriegszeiten über ein Heer von mehr

mit einem Grercieren mit Wagen

der Feld Artillerie flar gelegt werden, welche zur Erreichung größt möglicher Beweglichkeit und Lenkiamfeit dieſer Maſſe nothwendig ſind, reſpective im Intereſſe der Vereinfachung wegfallen können 1

ale 4 Millionen Mann regelmäßiger Truppen verfügen , ohne daß auf die Miligen erſter Claſſe zurüdgegriffen wäre. " Der

Sammler “ hält es für unrichtig, wenn man die Rojalen

für unregelmäßige Truppen erklärt , da ſie dode in Cavallerie, In: !

und müſſen , letteres namentlich ſoweit ſie nur mit 4geſchütigen fanterie und Artillerie eingetheilt und nid)t weniger ausgebildet ſind Batterien ausführbar ſind .

ale die übrigen Truppen. Selbſt in Friedengzeiten thun ſie den Frontdienſt mit den regelmäßigen Truppen . , Thatſädlich giebt 18

Hierdurch wird gleichzeitig diejenige Zahl von Batterien be ſtimmt werden , aus welchen die Abtheilung 2c. im Intereſſe von Neberſicht und Beweglichkeit höchſtens beſtehen fann , ſo daiz durch

wirklid unregelmäßige Truppen in Rußland gar nicht, allein Beſtand: theile , aus denen man ſolche bildet , fehlen uns ficher nicht. Man fönnte ſie augenbliclid aufſtellen , wenn man die Orientaliſchen Bez

1

Reglement und Organiſation zwiſchen dem Auftreten mehrerer Bat- völkerungen aus dem Raukaſus, Transkaukaſus und den Trangtas: terien ( Abtheilung u . f. 7. ) auf dem Grercierplaß im Gefecht wie bei den andern Waffen – ein möglichſt geringer Unterſchied --

geſchaffen wird .

piſdren Gegenden einberufen würde, die für den Dienſt bei der Cavalerie und Infanterie gleid) geſdict ſind. Sind beiſpielweiſe die Tetcs

night prädytige Reiter ? Der Hauptvortheil des Militär:Syſtems, welches auf ein un: geheures Contingent von waffenfähigen Mannſchaften gegründet iſt, beſteht darin, daß Rußland jahrelang Feldzüge führen kann, ohne eine

(Fortſeßung folgt.)

Erſchöpfung ſeiner Streitkräfte befürchten zu müſſen , während andere

N a d r i dte

.

Deutſches Reidh.

Staaten nur während einer gewiſſen Zahl von Monaten Truppen halten können . “ (?)

München, 31. Juli. [Einführung der neuen Felddienſt Ordnung. - Sciefpreiſe für die Fuß : Artillerie.) Seine Rönigliche Hoheit Prinz Luitpold , de

K r i t i k.

Königreiche Bayern Ver

Studien über die taktische und artilleristische

weſer, hat unter dem 2. Juli d. J. die neue Felddienſt: Ordnung ge: nehmigt und zugleid dad Kriege miniſterium ermächrigt, allenfalls noth: wendig werdende Erläuterungen , Zuſäße und Abänderungen nicht principieller Natur zu derfelben in eigener Zuſtändigkeit zu erlaſſen. Dieſe Allerhödſte Entſd ließung wurde mit dem Beifügen bekanntgegeben, daß der nach der Felddienſt: Ordnung für die praktiſde Ausübung des Felddienſtes abſidiilid offen gelaſſene Spielraum der ſelbſtändigen Ent : oließung der Führer aller Grade zu gute fommen ſoll ; eine Bes ſdyränkung dieſer unbedingt erforderlidhen Selbſtändigkeit durd weiter: gebende formelle Feſtießungen iſt unter feinen Umſtänden ſtatthaft.

Bedeutung der Masken ( Verdeckungen) für den Feldkrieg, von Gusta v Ritter von Lauffer , Haupt

Saß , daß dem Gegenſtande ſeiner Studien - dD. h. der Bedeutung der Maske für Scießende und Beſchoſſene und namentlich für am

DieBeſtimmung über Schießpreiſebei der Fuß-Artillerie für

Gejdüğlampi BetheiligteAujmerkſamkeitzugewendet – in fremden Heeren werde. ſton ſeit einigen Jahren eine erhebliche

das Scießen aus Geldüßen iſt babin abgeändert worden , daß die • für Mannſchaften jeder Compagnie jährlich zu bertheilenden 4 Preiſe D. i. vom Jahre 1888 beginnend – in ſilbernen künftighin -

Denkmünzen im Werthe von 6 Mart al8 erſter Preis, je 4,5 Mark al8 zweiter und dritter Preis , 3 Mark al8 vierter Preis zu beſtehen haben.

Rußland. * St. Petersburg, im Juli. [Gegenwärtiger Stand des Heeres.] Der „ Militäriſche Sammler“ bringt in ſeiner leßten Lieferung eine ſehr genaue und vollſtändige Ueberſicht über den gegen : wärtigen Beſtand des Heeres. Dieſelbe beruht auf einem Beridit des Kriegeminiſter über das Jahr 1885 ; der Stand der Ruſſijden Truppen iſt darin ſo angegeben, wie er zu Anfang von 1886 war. Seit jener Zeit haben ſich die Ziffern nicht weſentlich geändert , ſind vielleicht etwas größer geworden. Wir geben folgenden Auszug wieder : Am 1. Januar 1886 belief ſich die Truppenſtärke nach der officiellen Liſte auf 824 762 Mann,, darunter 8000 Freiwillige. Zu

gleider Zeit betrug die Rejerve 1 690 815 Mann , ſo daß alſo im

mann und Batterie - Commandant in der K. K. schweren

Batterie-Division Nr. 3. Wien, Selbstverlag 1887. 8. 67 S. Preis 1 Mark.

(-s.] Der Verfaſſer ſtellt an die Spiße ſeiner in erſter Linie an die Kameraden der eigenen Armee gerichteteten Betrachtungen den

Derſelbe bätte nicht Unridt, wenn er damit beſondere die

Deutſche Armee meinte. Er wäre jogar in der Lage geweſen , den Beweis hierfür aus den Dienſtvorſdriften der leßteren zu führen, und was ung ſadlid noch wichtiger ſcheint

er bätte aus dem

Studium der Shlachten und Belagerungen des Deutſch- Franzöſiſchen, auch idon des Breußiſd): Oeſterreichiſchen Krieges unſdywer eine ganze Reihe zum Theil innerhalb der betheiligten Truppentheile vielbe ſprochener Beiſpiele für den thatſächlichen Einfluß von Zielverdedungen beibringen können.. Er würde, wenn er lekteres gethan hätte, ſeinen Ausführungen leicht eine noch größere Verſtändlichkeit und namentlid) einen nod größeren Reiz baben verleiben fönnen.

Bei der großen Widtigkeit , die der Gegenſtand unleugbar be: ſißt, namentlich wenn man ihn etwas weiter faßt und die Erfahrungen, die der mit Ernſt und Nadidenfen ſeine Geld üße Handhabende fich zu eigen gemacht hat , zu einer Belehrung für die dem Feuer feinb

licher Batterien Entgegengehenden verwerthet, wäre dem ſtrebjamen Autor nur zu rathen, den Gang über einige Saladtfelder der jüngſten Zeit noch nachträglich anzutreten und auf dieſem in ſorgfältiger Aus

Ernſtfalli Nußland eine Armeevon 2515 571 Soldaten aufzuſtellen wahl weitereBelegefür einen großen Theit ſeiner Behauptungen zu liefern würde, daß ereine Berufung auf das Mittelalter Eremplare jener Militärmadt, die in Deutſchland ſtehendes Heer und Landwehr nnd gar auf das Trojanijde Pferd und den auf Dunſinen wandelnden heißt, und welche ein Maximum von 1 800 000 Mann bildet.

vermag. Dieje 21/2 Millionen entſprechen vollkommen der Ziffer ſammeln. Wirbürgenihmdafür, daß dieſe Blumenleje ihm fo friſche In Rußland kann ein ſo ungeheures auf Kriegsfuß gefeßte8

Birnamwald, die er jeßt noch zur Hebung der Masken- Bedeutung ger

Heer ingleider Stärfe erhalten werden, ohne daß man zu irgend legentlichverwerthet, von ſelbſtfallenlaſſen würde, um nur noch im einer außerordentlichen Maßregel ſeine Zufludt nimmt. Die Heeres: Feuer gezogener Waffen zu wandeln. Denn in der That: erſt da & gezogene Geſc üß hat die Leitung verfügt über einen Beſtand von 2 160 000 Miligen , die in !

Rriegezeiten einberufen werden können und dazu beſtimmt ſind , die || Bedeutung der Maste geſchaffen!

495

i taha.

31.1.2 die einen

Erſt ſeitdem man gelernt hat, Schuß- und Sehlinie fich ſoweit

der Taktiker, der ſich von der neueren Kriegsgeſchichte ſein Urtheil

zu nähern , wie dies heute möglich iſt, hat man einen unmittelbaren Nußen davon, das Auge und namentlid bas bee feindlichen Batterie:

über alles, was Stellung heißt, gebildet hat, nicht zu unterſchreiben dermag . Man ſtimmt ihm höchſtens noch zu , wenn man ihn den

Chefe zu täuſchen. Was half es noch vor 30 Jahren , verdeđt zu ſeben ? Der „ glatte “ Batterie-Chef ſah uns nicht, ichoß niớt auf ung

taktiſchen Theil mit dem Bekenntniß, daß hier noch „ Fragen von weſentlicher Bedeutung offen bleiben “ , ídließen ſieht und iſt gern bereit,

und traf uns , wenn er Glüd hatte oder wir Unglüď hatten ,

ihm aus der „Tattit" auf ſein eigenes Waffengebiet zu folgen. Er giebt hier zuerſt eine Begriff& erläuterung, die nur die eine

mit

einem vielleidt großen Procentſat ſeiner das Saladtfeld unfider" en far, 1. G babes

madhenden Geſchoſſe doch ! Das geſchieht heute nicht mehr , denn das

Wunderlichkeit enthält , daß Jemand, der die Dörfer, die er vor ſich Geſchoß gehorcht heute beſſer. Durch Täuſchung degjenigen Auges, fieht, nicht gleich unterſcheiden oder benennen tann , fich alſo ſomer dem es gehorcht, erreichen wir daherheute mehr als früher, und jó orientirt, fic ſagen fol, er habe eine„ falſjeMastirung“ vor ſich, ſeltſam es llingt, es iſt wirklich wahr : bic völlig durdu1 ag: unterſcheidet dann Masken für directe , ſowie für Hülfe : Vijur

bare Magte – der Zaun, die Hede - bedt gegen das ge: zogene Geſc üß beffer a 18 gegen da8 gglatte ! ‫ܕ‬:

brem

le,

.

und für verdedte8 Feuer , ſowie Tag : nnd Nadt:Madlen 3

und behandelt dann den So upwerth der Masken. Damit iſt

Soviel zur Begrüßung einer Schrift, die den Masten - Werth behandelt, nunmehr zur kurzen Darlegung des Inhalte derſelben.

er denn endlich auf dem Felde angelangt, das das eigentliche Ziel

Einer Einleitung , die bereits erkennen lägt , daß wir eine

erreidit werden können, auf dem er jedod nunmehr den, der ihm bis

.

ſeiner und unſerer Wanderung iſt, das vielleicht etwas ſchneller hätte

Arbeit zu erwarten haben, die auf dem Sdicßplaß gewonnene, ſo zu ſagen , crſboſſene“ Anſichten zu Markt bringt , und deren Verfaſſer ſeit geraumer Zeit mit den Sdießpläßen Europa's und auch beſonders

hierher gefolgt iſt, auch wirklict ausreichend zu entſchädigen weiß. und an die Stelle der Speculation tritt die Erfahrung .

mit denen Preußens geiſtige Fühlung unterhalten hat , folgen zwei

kommt auch der als „Unhang“ bezeichnete Abſonitt IV

Denn hier hat der Verfaſſer wirklichen Boden unter den Füßen, Hier

eine ſehr

Hauptabídnitte , von denen der erſte die Bedeutung der Diasken vom

forgſam behandelte Sammlung gut gewählter Beiſpiele von Schieß =

faktiſden , der zweite vom artilleriſtiſch- tedniſoen Stands

plaß- Erlebniſſen und auf dieſe gegründeten kürzeren Betradtungen

punkte aus betrachtet.

zu ſeinem Recht, und wir folgen nunmehr mit Vergnügen auch dem

Die Eintheilung kann an ſich eine glückliche genannt werden .

Tert des Buches, weldes in rubiger und fiderer Gedankenfolge über

Der Verfaffer muß dahin ſtreben, alle Waffen für ſeinen Gegenſtand zu erwärmen , der Armee zu zeigen , worauf er hinaus wil , und er muß aledann das Bedürfniß haben, dußtedoniſch zu begründen , was

das belehrt , wat in der That nigt Jeder ſelbſt fidh zu ſagen im

oriented

es an Lehren gegeben hat und den Kameraden ſeiner eigenen Wafie

viel mit denkbar größter Annäherung an die Wirklichkeit geſdoſſen

taler

im Einzelnen barzulegen , was Erfahrung und Naddenken ibin, ſeinen Gegenſtand betreffend, an die Hand gegeben haben.

und an Erfahrungen er doſjen, äußerſt wenig jedoch darüber geſagt , faſt niðts darüber geſchrieben . Das eine Beiſpiel (A. 12) des An

Beproti

Stande iſt.

Es wird iin Augemeinen , auch gerade in Preußen , unendlich

Nicht der Kritiker, ſondern der Verfaſſer þat ſeinen Stofi jo

hange, die ſehr hübid gefaßte Darſtellung des Verfahrens einer unter

gegliedert, und jener kann dieſen nur beglückwünſden , wenn er jo

ſtwierigen Verhältniſſen zu verdediem Feuer ſich einſdießenden Batterie ( 8 Gejdüße gegen eine gleid ſtarke Zielbatterie , Brud a. d. Leitha

und nicht andere die Theilung gemeint bat .

Unſer Urtheil iſt dann folgendes: Der techniſch - artilleriſtiſde 1886) könnte genügen, den Wunjd anzuregen, daß auch von der ge: Wi

Theitiſt bervorragend gelungen, dem tattidenfehlt es nedetmas wiſſenhaften und fruchttragenden Arbeit Preußiſder Artillerie:Scieß an Augemein - Verſtändlichkeit und an Realismus. Er iſt etwas zu pläße mehr in die Oeffentliđkeit käme, als thatjädlich dahin gelangt. .

.

einſeitig theoretiſd) - artilleriſtiſit) gesagt, wir hätten gerade ibi den

ſelbſt wenn er nur ein vereinzelter bleibt , das Verſtändniß für die

den Anſdlug an dicje , 098 Audgeben von der Kriegegejaidste, ge:

ernſte Arbeit des Artilleriſten und das heute erreichte Können deſſelben

Dod wird aud; er denjenigen feſſeln, der ſich einmal da:

raſcher, ale jede nod ſo gediegene Erörterung über moderne Bedeutung

mit abgefunden hat, nur den Gefdürmeiſter zu hören und nur mit

und Führung der Artillerie dies zu thun vermag. An leşteren fehlt 18 , ſeitdem das Eis gebiodien , im Allgemeinen nidst, wohl aber an

wünſcht.

sete

deſſen Augen zu feben .

542

In dieſem taftiſden Theil wird zunädſt die Nothwendigkeit der Möglidfeit , den erſteren , den Einblick auf den Shießplaß und entwidelt, in der Sdladt (welde leştere dabei in einen etwas zu damit, zu Ehren der Artillerie ſei dies geſagt, beinahe auf die Wirk: føroffen Gegenſatz zum Gefedt gebracyt wird eine Einbrud 8 : lid )feit zu thun. Hier giebt die Masken - Sdrift alſo zugleich ein Lüften der in Artillerie zu haben und deren Stellung und Thätigkeit ſadigemäß erörtert, demnächſt auf beiden Seiten die Maskirung eingeführt. Eine 311 großer Gebeimbaltung beſtehenden Maste und erwirbt ſich dhon etwas beſtimmtere Unterſweidung der bloß al8 ſoldie benuşten Bes

hierdurd) ein großes Verdienſt um jeden ernſten Soldaten. Außerdem

ſonderheiten des Terrains und der fünſtlid bergeſtellten würde ebenſo

aber hat ſie ſelbſt den größten Vortheil von dieſem unmittelbaren Zu: ſammenbleiben von Lehre und Beiſpiel. Sie iſt nun in der Lage, auch den Gebraudowerth der Masken klarzulegen und in den Gebrauch ſelbſt in lidvoller Weije cinzuführen . Sie behandelt hier zunächſt das Feuern über Maske mit Hülfsviſir , ſodann das i verdeckte Feuer, zwei Abhandlungen, die einen nicht geringen ſelb ſtändigen Werth beanſpruchen können , geht dann zum Feuern mit

wie der Gebrauch einiger Skizzen (Qon hier die Verſtändlid)feit erhöht haben. Doch wird audy ſo zugegeben werden, daß die Verſdleierung der Stellung und Bewegung , wenn auch in verídicdener Weiſe , in wofern ſie der That beiden Theilen zum Vortheil gereichen wird ,

gelingt! Es folgt eine Erörterung über Wahl der Ziele und hierauf geſtüßt erneut die Forderung möglidſt tiefer Viaskirung der beider: ſeitigen Artillerie, zugleid) mit der einen Zutheilung aller vorhandenen Wurfgeſcüße zur Einbrud;o - Gifdüşmaſſe. 70 %

be

!

Denn unzweifelbaft fördert der Einblick gerade in dieſe Uebungen,

Eingangs berührten freieren Ausblick auf die Wirflidfeit und deshalb

Demnädſt left ſidy Verfaſſer mit verſchiedenen Sdriftſtellern

!

Na dy iwerten über , beſpridit das lebertragen der Richtunge: 1

Elemente, ſowie den Wedſel der Masfirung und der Richtunge

über die Nothwendigkeit der von ihm gewünſchten Ausſteidung dieſer

arten und giebt hiernad ein lehrreiches Reſumé über den Einfluß der Maskirungen auf die S dy u ßpräciſion und den Feuerbe:

Einbruch: Mafie aus der Zahl der Sampf: Geldüße auseinander, und

trieb .

gelangt dann dazu, que leßteren, beziebungoweiſe dem ſiegreichen Theile

Erſt dann wird die Maste aud dem Gegner bewilligt, und

derſelben , eine 2. Maſſe zu bilden , die er die des Durdbrud 8

es folgt das S dießen gegen mastirte Ziele , ein Abidnitt, dem wir eine not größere Ausführlid leit gewünſt hätten, ließlich

nennt, und der er die Aufgabe zuweiſt, möglidyſt unter Verwendung von Aufidlag: Shrapnele die feindlidye Stellung von der Einbrudh8:

das Beziehen maskirter Stellungen.

front nach rückwärts zu „ fegen ", - ein an ſiw ſchöner Gedanke, deljen Ausführung8-Bedingungen jedoch ohne Anknüpfung an concrete Ver:

für entbehrlich . er tritt mit Abſdynitt I zu ſehr zurüď hinter die

Abidynitt III ( Zuſammenfaſſung und Soluß) halten wir faſt Capitel II und IV, die den Kern der Arbeit bilden. Wir geben gern zu, daß dieſe von grundlegender Bedeutung iſt

hältniſſe faum jemals ganz klar zu legen ſein dürften. Ohne daß weſentlid) Neues gegeben wird, erſcheint ſodann in der weiteren Fortſetung des einmal gewählten theoretiſchen Schlacht: bildes die Mastirung in den verſdiedenſten Leiſtungen. Sie ges ſtattet dem Vertheidiger Ueberraſdungen dem Angreifer gegenüber, ver:

auf dieſelbe.

weiſt dieſen darauf ſeinerſeits zur „ meteorologiſchen “ Magfirung, auf

Befriedigung leſen, welche ſelbſt eigene Sdießerfahrung befißen und

Deutſch zur Benußung von Nadt und Nebel für den erſten artille riſtiſchen Anmaríu ſeine Zufludt zu nehmen, und der Wunſch ſie zu beſißen führt (dließlich dazu, dem Vertheidiger die Franzöſiſche Praris des weiten (1200 Meter) Vorſchiebens von Infanterie - Truppen:

zuſammenfaſſen läßt und für alle Zeiten beſchloſſen ſein muß in dem

theilen in's Vorfeld ſeiner Stellung zu empfehlen . Damit iſt der Verfaſſer aber zu einem Ergebniß gelommen, das

Vernichtung es gilt , irgend vorhandene Verídleierungen ihrer vers Hängnißvollen Bedeutung zu berauben.

für die militärwiſſenſchaftliche und zugleich für die artilleriſtiſch prat:

tiſde Behandlung der Mastenfrage , und wir verweiſen geden , der über Artillerie auf dem Suladtfelde der Zukunft nachzudenken wünſcht, Nid )t am wenigſten werden dicjenigen das Buch mit

zugleich durchdrungen davon ſind, daß alles artilleriſtiſche Denken ſich einen großen Geſichtspunkie : den Gegner wirkſam zu dema8 kiren, d. h. alle zwiſchen dem eigenen Auge und dem Feinde, deſſen

496

-

À nzeigen. Im Verlage von Eduard Zernin in Darmstadt & Leipzig 1 ist unlängst erschienen :

Schriften des Generals v. Goeven.

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Grundzüge der Baliftik der Sandfeuerwaffen.

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n15

Das Wiener Organ der militär- wissenschaftlichen Vereine fällt n n über diese Schrift folgendes Urtheil : „ Der fleissige Verfasser gibt mit der vorliegenden Abhandlung die n Fortsetzung der auch von ihm jüngst erschienenen ,Theorie des Schiessens n

Früher erſchien :

Das Gefecht bei Dermbach am 3. Juli 1866 . Dargeſtellt von

A. von Goeben , R. Preuß. General-Lieutenant und Diviſions -Commandeur.

8. brojd ). Preis 1 M. 50 Pf. Ferner erſchien :

Auguft von Goeben . Eine Lebens- und Charafter - Sfizze.

mit Handfeuerwaffen “, wobei er die Absicht verfolgt, ein dem durch n20

schnittlichen Bildungsgrade der Einjährig -Freiwilligen entsprechendes n Bild der beim Schiessen in Thätigkeit kommenden Kräfte und deren 1 Wirkungen zu geben. Er setzt hierbei die Kenntniss der „Theorie des u Schiessens “, sowie der allgemeinen physikalischen Gesetze, welche hier n auf Anwendung finden, voraus, vermeidet jede Rechnung und berück n25 sichtigt auch sonst die beschränkte Zeit der Einjährig - Freiwilligen , -

indem er den Stoff bis zur äussersten Grenze zusammendrängt. Zum

n

Einzelnen übergehend, bemerken wir noch, dass Verfasser die Schwer- n kraft, den Luftwiderstand, die Anfangsgeschwindigkeit, die Wahrschein - n lichkeit des Treffens, die Durchschlagskraft , die Abweichungen dern n30 Geschosse und die praktische Verwerthung der Flugbahn-Beobachtunge n bespricht. Was er davon mittheilt, ist richtig, fasslich ausgedrückt und n geeignet, einem angehenden Soldaten die ersten und hauptsächlichsten n N Begriffe der Ballistik beizubringen .“ n35

Portrag, gehalten am 10. Jahrestage der Schlacht von St. Quentin

n

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foſtet 35 Pfennig.

Inhalt : Aufſäße.

Das neue Geſek , betreffend die Quartier- und Natural-Leiſtungen des Deutſchen Reichsheeres . (Schluß .)

Welche Vortheile würden aus der

Erhöhung des Friedens-Etats der Feld-Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüße für Ausbildung und Mobilmachung erwachſen, und in welcher Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Feſthaltung des jezigen Mannſchaftsſtandes? Nachrichten. Deſterreich - Ungarn. [ Die Organiſation des Landſturms.] Belgien . [ Beſtimmung der Namen für die Forts bei Namur und Lüttich.) Franfreich. [ Beabſichtigte Errichtung von Alpentruppen. – Bildung von 4 neuen Cavallerie- und 18 Infanterie-Regimentern . Gegenwärtiger Stand der Bewaffnung des Heeres mit Repetir-Gewehren.) Portugal. ( Beabſichtigte Aenderungen im Militärdienſtpflicht-Gefeß.] Ernſte und heitere Erinnerungen Aritit. Geſchichte der Infanterie-Regimenter der Königlich Preußiſchen Armee, 11. Ármee - Corps, von 6. Demme. eines Ordonnanz-Offiziers im Feldzug 1870/71, von C. Tanera. Feuilleton. Ein Gang durch die akademiſche Kunſtausſtellung in Berlin . -

Neue Militär:- Bibliographie. – Berichtigung. -

Allgemeine Anzeigen .

Das neue Geſek, betreffend die Quartier- und Naturals weniger begnügen. Wird für die Truppen nur Unterfunft unter Leiſtungen des Deutſchen Reichsheeres. (Schluß.)

Dach und Fach, ſogenanntes , enges Quartier“, gefordert, ſo haben die Offiziere, Aerzte mit Offiziersrang und oberen Militär-Beamten dieſelben Quartiers -Anſprüche wie vorſtehend, dagegen die Mann

Vergleicht man die Beſtimmungen des neuen Geſebes mit ichaften vom Feldwebel abwärts nur Anſpruch auf eine Lagerſtätte denen, welche bisher Geltung hatten, ſo finden ſich folgende hauptſächliche Unterſchiede. An den Einquartierungs -Vorſchriften bezüglich der MilitärPerſonen vom Feldwebel abwärts iſt nichts geändert, es verbleibt

von friſchem Stroh in einem gegen die Witterung ſchüßenden Ob dache nebſt einem Naum, wo ſie ihre Waffen niederlegen und ihre Montirungs- und Ausrüſtungsſtücke aufbewahren können , ſowie auf Mitbenußung vorhandener Kocheinrichtungen. Zur Erleuchtung vielmehr ſowohl hinſichtlich des Raumperhältniſſes , als auch der der Unterkunftsräume genügt Stallicht. Brennmaterialien dürfen Beſchaffenheit und Ausſtattung dieſer Quartiere bei den Beſtim- bei engem Quartier nicht gefordert werden , auch beſteht bei leza mungen des Regulativs für die Quartier -Bedürfniſſe der bewaff- terem keine Verpflichtung des Quartiergebers, ſeine Geräthſchaften neten Macht. Dagegen ſollen die bisherigen Vorſchriften über zur Benußung herzugeben . Ebenſowenig haben bei engem Quartier Umfang und Ausſtattung der Quartiere bei Unterbringung von die Truppen Anſpruch auf Natural-Verpflegung. Für die Pferde Offizieren, in Offiziersrang ſtehenden Aerzten und oberen Militär- braucht nur ein Unterkunftsraum und Schuß gegen Wind und Beamten nur noch inſoweit zur Anwendung kommen, als denſelben Wetter mit Vorrichtung zum Anbinden gewährt zu werden . entſprochen werden kann, ohne die Quartiergeber zu Ausgaben zu Während der Quartiergeber bisher nur bei Märſchen zur nöthigen, welche den Betrag der Quartier - Entſchädigung überſteigen Verabreichung von Natural-Verpflegung verpflichtet war, tritt vom 1 würden . 8 ,

Nach ben SS 7 und8 des erwähnten Regulativăſint 1. Juliab dieſe Verpflichtung hinſichtlich derOffiziere, Aerzte und

bisher vom Quartiergeber zu gewähren : für die Charge der Ge höheren Militär-Beamten auch in Cantonnementsfällen ein , erſtreckt nerale drei Zimmer und eine Geſindeſtube, für die Charge der ſich aber bei Einquartierung in Städten nur auf das Frühſtück. Stabsoffiziere zwei Zimmer und eine Geſindeſtube, für die Offi- Die Vergütung für Natural -Verpflegung betrug bisher für die ziers-Chargen vom Hauptmann und Rittmeiſter abwärts ein Zimmer Unteroffiziere und Mannſchaften pro Mann und Tag : init Brod ohne Brod nebſt Burſchengelaß. Die innere Ausſtattung muß angemeſſen ſein für die volle Tageskoſt 80 Pf . 65 Pf. und zum mindeſten beſtehen aus einem reinen Bett, einem Spiegel, 35 Mittagskoſt allein 40 einem Tiſch und einigen Stühlen für jedes Zimmer, einem Schrank 20 25 Abendkoſt und dem nöthigen Trink- und Waſchgeſchirr. Vom 1. Juli 8. 3. 15 10 N Morgenkoſt n ab, als dem Tage des Inkrafttretens des gegenwärtige Gefeßes, beſteht dagegen der Anſpruch auf eine den SS 7 und 8 des Re- und für Offiziere, Aerzte und Militär - Beamte das Doppelte. Für gulativs entſprechende Quartier-Leiſtung nur noch inſoweit, als die die Mannſchaften vom Feldwebel abwärts verbleibt es auch ferner NI

11

11

11

Koſten der Beſchaffung und Ausſtattung eines ſolchen Quartiers

bei dieſen Verpflegungsſätzen, dagegen werden für die Beköſtigung

durch die dem Quartiergeber zu gewährende Servis-Entſchädigung gedeckt werden. Andernfalls müſſen ſich die Einquartierten mit

von Offizieren 2c. vom 1. Juli ab die vorhin im Gefeße angeführten erhöhten Säße vergütet. Dieſelbe Vergütung wird entrichtet, wenn

498

Offizieren rc. in engen Quartieren freiwillig Verpflegung gewährt | Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens: und von ihnen angenommen wird. Die Vergütung für Fourage Etats der Eeld- Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüke für erfolgt künftig nicht mehr nach dem Durchſchnittspreiſe des Kalender Monats,in welchem die Lieferung ſtattgefunden hat, ſondern mit Ausbildung und Mobilmadung erwachſen,undinwelder

einem Auffdlage von 5 Procent nach dem Durdiſáhnitt der höchſten Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Feſthaltung des jekigen Mannſdaftsſtandes ?

Tagespreiſe des der Lieferung vorausgegangenen Kalender -Monats. Während endlich bei Vorſpann die Fahrt vom Wohnorte

( Fortſeßung .)

nach dem Stellungsorte und zurück bisher nur dann mitvergütet

II . Mobilmadung.

wurde , wenn die Entfernung mehr als eine Meile betrug, wird vom 1. Juli ab bei Feſtſtellung der Vergütung die Fahrt bis zum

Stellungsorte und zurück ohne Rückſicht auf die Entfernung der Leiſtung hinzugerechnet. Sollten bei Truppen -Nebungen einjchließ lich der Märſche zu und von denſelben unter beſonderen Berhält niſſen die durch den Bundesrath feſtgeſtellten Vergîtungsjätze für

geleiſteten Vorſpann zur angemeſſenen Entſchädigung der Leiſtungs pflichtigen nicht ausreichen , jo kann die obere Verwaltungs -Behörde des Bezirks eine Erhöhung der Sätze auf Grund ſachverſtändigen Gutachtens eintreten laſſen . Die Erhöhung darf aber ein Fünftel

Mit der Mobilmachung ſetzt ſich eine 4geſchügige Feld : Batterie von einem Friedensſtand von

4 Offizieren ,

93 Mann ( jetzt 100 Main ), 44 Dienſtpferden , auf einen Kriegsſtand von 5 Oifizieren , 170 Mann , 150 Dienſtpferden ; eine reitende Batterie von

der vom Bundesrath feſtgeſtellten Sätze nicht überſteigen. Die

4 Difizieren ,

Feſtſtellung der Vergütung für die durch Truppen -lebungen ver:

90 Mann ,

urjachten Schäden an Grundſtücken erfolgt im Mangel gütlicher

Einigung durch Sachverſtändige unter Ausichluß des Rechtsweges. Noch einige andere Abweichungen von den bisher beſtehen : den Vorſchriften werden durch das neue Geſetz herbeigeführt , je : doch haben dieſelben keine große Bedeutung , ſo daß wir ſie hier

76 Dienſtpferden , auf

5 Offiziere, 163 Mann, 230 Dienſtpferde.

übergehen können .

Während nun die Friedenscadres eines Infanterie-Bataillons verdoppeln , eine Escadron einen Mehrbedarf von nur Das neue Gejetz läßt klar erkennen, daß fortan eine no fich ſtart größere Rüdſicht auf die Quartiergeber genommen werden jou, als dies bisher icon der Fall war .

Es wird darum

der Erlaß

dieſes Geſetzes beſonders in bürgerlichen Kreiſen zweifellos eine gute Aufnahme finden ; letzteres befundet aufs Neue die enge Ver: bindung , welche in Deutſchland , dem Vaterlande des „ Volfes in Waffen“ , zwiſchen dem Wehr- und Nährſtande beſteht.

etwa 30 Pferden hat , welche in einer ſchon im Frieden beſtehenden 5. Escadron übrigens vorhanden ſind , iſt eine Feld - Batterie was Pferde anbelangt -- genöthigt, ſich faſt zu vervierfachen, eine reitende Batterie ſich zu verbreifachen .*) Wir wollen von der Augmentation an Mannſchaften bei der

Feld-Artillerie zunächſt abiehen, indem wir glauben, daß dieſe be züglich ihrer Ausbildung am Geſchütz in großen Ganzen den im *) Bekanntermaßen ſind die Deſterreichiſchen reitenden Batterien, namentlich aber die Franzöſiſchen Batterien und die Ruſſiſchen reitenden Batterien . im Mobilmachungsfall –, was Completirung an Pferden an -

belangt, beiſer daran als die Deutſchen Batterien .

uit die inBerlin . *)

Ein Gang durch die akademiſche Kunſtausſtellung in bewegen, in ihren Werken darzuſtellen, wird auf der Ausſtellung nur wenig Ausbeute finden. Die hergebrachte kunſtgeſqichtliche Betrachtunge: weiſe gefällt ſich darin, Blütbe und Niedergang einer Kunſtepoche aus

Obwohl die Ausſtellungen der Berliner Akademie bereits ſeit Jahren reichhaltiger als jeder andere ähnliche Unternehmen von allen

dem politiſchen und geiſtigen Leben der Völker und Zeiten zu erklären.

Eine unbefangene Beobachtung lehrt indeſſen nur zu oft, wie ſehr die inneren Urſachen einer jeden fünſtlerijden Entwicelung in rein tünſt: Centraliſirung unſeres Kunſtleben8 erwarten . Eine Ausſtellung, Ausſtellung , die "leriſten Fragen zu ſuchen ſind, neben denen die weltgeſchichtlichen Er Deutſdyen Kunſtſtätten beſchidt werden , ſo barf Niemand hier eine

in ähnlicher Weiſe wie der Pariſer Salon alljährlic in der Regel

eigniſſe der Zeit nur nebenber in Betracht tommen. Beſonders aber

das Beſte von der Kunſt des Landes in ihren Räumen vereinigt ,

von der Kunſt der Gegenwart wird inan zugeben müſſen , daß cin

beſigt Deutſchland nicht.

In der Berliner Ausſtellung ſind ſelbſt die

paar techniſche Recepte in der Runſt des 19. Jabrhunderte eine gro:

Berliner Meiſter ſtets nur lütenhaft vertreten, und die Betheiligung der übrigen Künſtler dulen des Landes iſt erſt recht dem

zuſammengenommen . Werte , welche die Thaten unſerer Zeitgeſchichte

Zufal über:

Bere Wandlung geſchaffen haben als alle unſere Kriege und Siege

Die jungen Kräfte pflegen ſich allerdings hier zuſammenzu: verherrlichen, werden aus eigenem fünſtleriſchen Antriebe nur no in laſſen. treffen, um von hier auf den Weg zum Publicum zu finden und die ganz vereinzelten Fällen geſtaffen . Das , was aus öffentliden Mitteln Doch nachdem

in dieſer Beziehung an Monumental- Malereien und Denkmälern in's

ſie die höchſten Ehren hier errungen haben , halten ſie nur zu gern mit ihren Werken zurück. So kommt es, daß Meiſter wie Lenbach,

Leben gerufen wird , entzieht ſich in den meiſten Fällen naturgemäß unſeren Ausſtellungen. Auch die gegenwärtige Ausſtellung bringt

Menzel , Frits

davon nur wenig. Dis Hervorragendſte davon ſind die vier Reiter

Au8zeichnungen der Berliner Akademie zu gewinnen. !

Defregger , Bödlin , Gabriel Mar , !

Auguſt v. Kaulbadi ganiſen , v. Gebhardt und Andrea

Achenbach in dieſem Jahre nicht vertreten ſind.

Ein vollſtändiges

Bild von dem gegenwärtigen Stande der Deutſchen Kunſt vermag die neu cröffnete Ausſtellung baber nicht zu geben. Doch unter den 974 Gemälden, 151 Bildwerten , den zahlreichen Zeichnungen und Werken des Kupferſtidher befindet ſich eine immerhin ſtattliche Anzahl von Werfen , mit denen die Kunſtgeſchichte der Gegenwart zu rechnen haben wird.

Wer in den Bildern und Statuen danach ſuchen will, inwie: 1

fern es der Kunſt gelungen iſt, ein Spiegelbild der eigenen Zeit, den

ſtatuen, welche Rudolf Siemering für das Leipziger Krieger: Denkinal geſchaffen hat. Noc ſteht von der Jubiläums-Ausſtellung her in einem der Säle die große, mit verſchiedenfarbiger Bronze be handelte Figur der Germania, welche die Mitte des Denkmale bilden

ſoll. Die für die vier Eden des Denkmals beſtimmten Statuen des Deutſchen Rronprinzen, des Könige von Sacen, Bi8: marc's und Moltkes ſind jetzt ebenfalls im Guß vollendet worden. Ade vier Reiter ſind in durchau8 verſchiedener Haltung aufgefaßt. Schon die verſchiedeneBewegung der Pferdebringt einen weſentlich lebhafteren Eindruc hervor, als dies zum Beiſpiel bei den

künſtleriſchen Niederſchlag der leitenden Joeen , welde die Gegenwart Pferden an Raudh'8 Dentmal Friedrichs des Großen der *) Einem größeren Bericht der , National-3tg." aus Müdſicht auf die für Militärs beſondersintereſſanten Theile ſeines Inhalts entnommen .

Fall iſt. Ein fernerer Unterſchied liegt in der Haltung und Tradit der Feldherren ſelber. Der Kronprinz iſt im Hermelin :Mintel und

499

und doch iſt durch ein ausfallendes Geſchütz der Batterie 1/6 ihrer Gefechtskraft entzogen . Mit Erhöhung des Friedensetats auf 6 beſpannte Geſchüße erwachſen nun den Batterien die Vortheile, im Kriege die Geichüte

Kriege an ſie zu ſtellenden Anforderungen entſprechen ; nur die ſchüßes in Frage geſtellt“ , durch die jeßigen Verhältniſſe gebotene Zujammenſtellung von Leuten, welche als Fahrer zum Theil nur die nothwendigſte Aus: bildung erhalten konnten und von Pferden , welche meiſtens noch

1 i

igkeit der Hauptſache nach ſo beſpannt, desgleichen den größten Theil ganz roh ſind, möchten wir als feinen der . Bewegungsfäh Mit Vollendung der Chargen jo beritten zu haben wie im Frieden, beziehungsweiſe 1

einer Batterie zuträglichen Factor bezeichnen

der Mobilmachung ſoll eine Batterie nicht nur vollzählig, ſondern durch Abgabe einzelner Pferde aus den Friedens - Bejpannungen auch ſo beweglich jein , daß ſie ſofort und ohne große Schwierig

und der im Frieden vorhandenen Nejerve - Zugpferde als Sattel, -

keiten den an ſie geſtellten taktiſchen Anforderungen genügen kann. pferde an die 1. und 2. Staffel die Zahl der bei dieſen Körpern Dieſes Verlangen iſt, glauben wir, ein um ſo mehr berechtigtes, als befindlichen durchgebildeten Pferde ſo erheblich zu vermehren , bei den ausgedehnten Verkehrsmitteln der ſtrategiiche Aufmarſch das die Batterie in ihrer Geſamıntheit mit Vollendung ihrer ſich fünftig in kürzeſter Zeit vollziehen und die Verhältniſie noch raſcher zur Enticheidung, d . h. zum (efecht drängen werden als im leßten Feldzug.

Haben mir doch aus dieſem Feldzug Beiſpiele, daj Batterien nach faum vollzogener Mobilmachung von der Auslade- Station direct in's Gefecht beordert wurden.

Mobilmachung eine gegen jetzt weſentlich größere Beweglichkeit

aufweiſt. Bei reitenden Batterien kommt hinzu, daß die zur Be dienung der Geſchütze eingetheilten Mannſchaften ihre im Frieden

gerittenen Pferde behalten fünnen , was ſehr vortheilhaft iſt. Jm Mobilmachungsfall würden 6geſchützigen Batterien verbleiben

etwa 19 Neit- und 40 Zugpferde, beziehungsweiſe reitenden Batte:

Anzuſtreben wäre deshalb, daß der fechtende und wirkende rien 68 Neit- und 40 Zugpferde. Zur Completirung auf den

Theil der Batterie, die 6 Geichütze, ſchon im Frieden jo beſpannt Kriegsſtand iſt demnach nur eine 24/2fache Vermehrung der Pferde iſt, wie er im Kriege gebraucht wird. Zum mindeſten aber muß zahl der Friedens:Batterien erforderlich, gegenüber dem 3—4fachen

TH

unter den heutigen Verhältniſſen eine Friedens: Batterie ſo viele

Bedarf égeſchütziger Batterien . Hierdurch vermindert ſich natur

Pferde beſitzen, Eaß ſie im Kriegsfall die erforderliche Zahl von

gemäß die Geſammtzahl der für die geld - Artillerie erforderlichen

Reit- und Sattelpferden dreſſirt hat , ſo daß durch die immerhin

Completirungs:Pferde.

noch erheblichere Anzahl hinzugekommener und gewöhnlich nicht

Dies hat im Gefolge, daß während der Mobilmachung die

gerittener Augmentations:Pferde die Manövrirfähigkeit der mobilen

Zahl der Augmentations - Transporte eine geringere wird ; damit

Batterie nicht in Frage geſtellt wird. Einer 4 geſchütigen Batterie werden bei einer Mobilmachung

verringert ſich die Anzahl der zu letzteren zi1 geſtellenden Mann ichaften , welche nunmehr für die Mobilmachungs- Arbeiten der

etwa 26 Zugpferde bleiben , letztere ſind alſo der ſchwache Stamm

Batterie ſelbſt verfügbar ſind (wozu die bei 4 geſchützigen Batterien

für die 108 Pferde , welche die Beſpannungen einer Batterie im

vorhandenen Kräfte hauptſächlich in Folge der Abcommandirungen

Sierbei iſt angenommen , daß alle Pferde friegs

in den erſten Mobilmachungstagen nur 10thdürftig ausreichen ).

Kriege bilden . !!

brauchbar ſind, eine Vorausſetzung, welche meiſtens nicht gutreffen

Da außerdem weniger Pferde neu einzutheilen, einzuſchirren u . j. w.

dürfte. Wir ſehen , nicht einmal die Sattelpferde der GefechtsBatterie könnten jämmtlich durchgebildete Pferde ſein.

ſind, ſowie die für die 6beſpannten Gejchutze eingetheilten Chargen, Fahrer und Kanoniere ſo ziemlich diejelben wie im Friedens- Ver

1

Oberſt v. Schell jagt in ſeiner Studie : „ Ein einzig ſchlaffes

hältniſ bleiben können , ſo muß bei 6gejchützigen Batterien die

Pferd richtet in einer Beſpannung weit mehr Schaden an aſs

Mobilmachung der einzelnen Batterien und jomit die der geſammten

mehrere dieſer Qualität in einer Escadron . Die Gejammtleiſtungen | Feld- Artillerie einfacher, ſchneller und mit weniger Kräfteverbrauch dagegen iſt durch ein jolches Pierd die Verwendbarfeit eines Gips

vor ſich gehen als bei Batterien mit 4beſpannten Geſchützen. Hierzu kommen die bei Betrachtung der Ausbildung erwähnten

Den Mar:

wedhólung in die Linien der Statue zu bekommen, hat der Bildhauer

chalſtab in der Hand und mit energiíchem Ausdruck in die Ferne

zu dem in unſeren Uniform -Figuren oft bewährten Mittel gegriffen ,

einer Escadron leiden durch ein paar ichlaffe Pferde noch nicht, 11

dem wallenden Federbuíd auf dem Haupte dargeſtellt.

.

blidend, ideint er über ein ideales Sdilachtfeld zu reiten . Dit kräf:

die Hand vorn ein wenig in den Waffenreď jaſſen zu laſſen. Die

tigem Zuge hålt er das Pferd mitten im Lauf zurück.

Haltung bekommt dadurch etwas Alltägliches, was man einem Dent: mal von dieſer Bedeutung nicht wünſchen möchte. Das künſtleri de

Bei der hier

gewählten Aufſtellung im geld loſſenen Raume wirft der Helm ſeinen tiefen Schlagſdatten über den oberen Theil die Geſidyte, ſo daß Streben nach lebhafter Gliederung tritt in der ganzen Figur über: weſentlich nur die Linien des Baites zur Wirkung kommen . In haupt klar hervor. So laſſen zum Beiſpiel die ſtraffen Falten des VY

freier Luft am Beſtimmungsort des Dentmals wird dieſer Schatten " Beintleider die Knieſ jeibe des Spiegelbeing deutlich erkennen . Bei Tradit und Haltung denſelben idealen Zug wie das Standbild des

der jebigen Aufſtellung im geſchloſſenen Raume wirkt das zu fräftig. Auf dem freien Plaße in Pojen werden dieſe Einzeln heiten ſid, weniger

Kronprinzen . Im Gegenſat zu dieſen beiden Fürſten ſind Fürſt

fühlbar machen. A18 Tracht hat Bärwald den über dem Waffen

indeſſen weniger ſtörend wirken . Der König von Sachſen zeigt in

Bismarck und Graf Moltke dargeſtellt , als ob ſie mitten aufrock weit geöffneten Pelzmantel gewählt , während Otto Geyer

wirklidem Saladtfelde ſtänden. Rein Orden und keinerleiallegoriſches den Kaiſerineiner ebenfallsüberlebenégroßen Statue im Krönungs mantel und mit dem Marſchallſtabe, dabei aber in hohen Stulpen

Attribut ſtört bier den Eindruck der unmittelbaren Wirklichkeit. Soon

der Krimſtecher, den beide am Riemen über der Schulter tragen, zeigt,

ſtiefeln dargeſtellt hat. Geyer'8 Statue zeigt den Kaiſer ungemein

daß der Bildhauer ſich hier genau an das Leben anſąließt. Wie i jugendlich und trifft wohl nicht den Ausdruc, wie das Bild des dies zu den vorderen Jdealfiguren bei der endgültigen Aufſtellung 70jährigen Sieger8 in ſeinem Volke fortlebt. Glüdlider al8 Geyer iſt in dieſer Beziehung das große Re: ſtimmen wird , bleibt abzuwarten. Die Haltung Bismarck ' & ift von großer Kraft des Ausdruđe. Die Stellung des Pferdes , das i präſentation8:Porträt des Kaiſers von Guſtav Nidter d. J. , deſſen !

mit energiſdem Dru« zurüdgehalten wird und ſich troßig auf den anſprechende coloriſtiſche Begabung ſeine Bildniſſe den Werken des beiden gleidhmäßig nad vorn geſtredten Füßen aufſtüßt, erinnert leb: haft an Henri Regnault'ø berühmte Gemälde des Generals

verſtorbenen Richter außerordentlid, ähnlich erſcheinen läßt. Weſentlich die Züge des greiſen Helden wiederzugeben , iſt die Auf

Prim . ünbefangen nach dem Leben beobachtet erſcheint die Figur Moltte's

gabe, welche fid) Franz O d 8 in ſeiner Marmorbüſte des Monarchen

.

1

Als ob er bereits einen Halben Tag geritten hat , ſo

.

geſtellt hat. Aus den tiefgefurchten Linien dieſer Züge und dem Blic

fißt der heldenhafte Greid mit gebeugtem Rüden auf dem Pferde und

ſpricht ein freundlid milder Ausdruck. Von dieſer jo fein beobachteten

blidt in ruhiger Beobadlung zur Seite. Das wenig glüdlich auf:

Linienſprache wird das Auge des Beſchauers nur zu ſehr durch die

gefaßte Pferd wendet den Kopf nad derſelben Seite. Den Ehrenplaß der Ausſtellung hat Robert Barwald's

in fraus bewegtem Linienſchwung behandelten Floden des Bartes ab

überleben @ große Statue des Raifero, welde die Hauptfigur des

in Anſpruch nimmt. Bereits von der Feſtdecoration der Alademie der Künſte beim 90jährigen Geburt&tag be8 Raiſere belannt iſt der Gejelidap 'de Fries , welder das Leben des Raiſer von den

Provinzial- Kriegerdenkmals in Poſen bilden ſoll. Der Ausdruck ſeines hohen Kaiſere blidt ernſt und ruhig vor ſich hin. Um etwas Ab:

gelenkt, der die Aufmerkſamkeit entſchieden mehr al8 wünſchenswerth

500

Vortheile der Zunahme der Zahl von im Frieden auch als Fahrer | Lazareth - Gehülfe , 78 Gemeine und 63 Pferde. Dazu überetats: ausgebildeten Mannſchaften (auch ohne Erhöhung des jetzigen Mannſchaftsſtandes ), welche für Neuformationen im Mobilmachungsfall zur Verfügung ſtehen . Rechnet man zu oben erwähnten Vortheilen für die Mobil:

machung die durch 6beſpannte Geſchüße mögliche Verbeſſerung der Qualität aller Chargen und namentlich der Fahrer , ſo iſt wohl die Erhöhung des Friedensetats der Feld- Artillerie auf 6beſpannte Geſchütze als gleichbedeutend zu erachten mit einer weſentlichen Steigerung der Schlagfertigkeit der Feld-Artillerie im Frieden durch Vereinfachung und Erleichterung der Mobilma dung, in Verbindung mit einer weſentlichen Hebung der Kriegstüchtigkeit der einzelnen 1

Batterie durch Verbeſſerung der Ausbildung.

mäßig 4 Krümperpferde.

a. Zum Ausrücken mit 6 beſpannten Geſchützen ſind nach S 108 Figur 7, reſpective 8 des Erercier-Reglements an Mannſchaften erforderlich :

9 Unteroffiziere ( 1 Feldwebel, 1 Vice - Feldwebel als 3. Zugführer, 6 Geſchützführer und 1 ſchließender Unteroffizier). 2 Trompeter ( 1 beim Batterie- Chef, 1 ſchließt). 30 Bedienungen .

18 Fahrer. Zuſammen 9 Unteroffiziere, 2 Trompeter, 48 Gemeine. b. Als nicht verfügbar gehen von den Unteroffi zieren und Gemeinen einer Batterie unter gewöhnlichen Ver hältniſjen ab :

III. Regelung des Dienſtes 6geſdütiger Batterien unter Feſthaltung des jebigen Manuſchaftsſtandes. Der Etat einer ſolchen Feld- Batterie wäre nun normalmäßig:

4 Offiziere ( 1 Hauptmann, 1 Premier- Lieutenant, 2 Second Lieutenants .)

17 Unteroffiziere ( 1 Feldwebel, 1 Vice- Feld:

webel, 1 Portepee- fähnrich , 4 Sergeanten, 10 Unteroffiziere). 2 Trompeter. 98 Mann

(jetzt 100 Mann)

1 asareth- Sciiife.

Die Ober-Gefreiten ſind hierbei unter die Gemeinen gezählt,

30 Gemeine vom 1. Jahrgang. 30

Al

2.

Commandirt (innerhalb des Regiments und nach auswärts ) ca. 3 Unteroffiziere, 17 (Gemeine (9. Beil. ) ; auf Wache ca. 1 Unter: offizier, 5 Gemeine; krank, beurlaubt, arretirt ca. 1 Unteroffizier 3 Gemeine. Zuſammen 5 Unteroffiziere, 25 Gemeine. Demnach bleiben (nach Abzug von a und b) 3 linter offiziere, 1 Lazareth: (Sehülfe und 5 (7*) Gemeine. Die Zahl der letzteren kann unter zeitweijer Heranziehung der Burichen , Sandwerker 2c. zum Dienit in beſpannter Batterie u . 1. w. auf ca. 12 (14) Mann gebracht werden , io daſ die Batterie: Nejerve bei 6geſchützigen Batterien beſteht aus : 3 Unteroffizieren und 12 (14 ) Gemeinen . erſtere rechnen nur nach Mangabe von Manquements an Unter

( darunter 7

offizieren als Unteroffiziers-Dienſtthuer, d. h. unter die Zahl der

Gefreite)

18 Gemeine vom 3. Jahrgang (oarunter 4

Ober- Gefreite) .

Gemeiner mehr vorhanden iſt.

Außerdem müſſen im Verhältniſ zu 4geſchützigen Batterien

als Rejerve vorhanden ſein 12 Pferde, und zwar 6 Zuig- und 6 Reitpferde.

Aus Obigem ergiebt ſich, daß 17 llnteroffiziere auch für 6ge ſchützige Batterien im Allgemeinen genügen dürften, die Zahl der

bei Ausfällen zur Verfügung ſtehenden Gemeinen dagegen verhält | 42 Zugpferde, darunter 4 junge Nemonten .

63 Pferde

Unteroffiziere; dadurch wird aber die Zahl der verfügbaren Ges meinen nicht vermindert, da für jeden fehlenden Unteroffizier 1

niſzmäßig klein iſt, und zwar vornämlich deshalb , weil die verfüg

21 Neitpferde, darunter 3 junge Nemonten. 1

*) Die in ( ) gelegten Zahlen beziehen ſich auf den jetigen Stand der Feld-Batterien von 100 Mann.

erſten Kinderjahren bis zu den leşten Ereigniſſen in Porträt- Figuren mit antifer Gewandung dildert. Inter den Darſtellungen des

Karl Nö dling und Franz Skarbina. Nötling's wand großes Vilo ſtellt eine Manöverjcene aus Baden dar. Ein Zug In:

Kronprinzen überraſcht, wenn man Bega ' ' meiſterhafte Düſte in der Erinnerung bat, Römer durd ſeine merkwürdig blidhte , bedeutung : loje Auffaſſung der Züge. Die Büſte fou , wie der Zettel beſagt,

fanterie marjdirt ourd die Hauptſtraße eines alterthümlidien Dorfes, es iſt das Heimathsdorf einiger der Soldaten. Die Landleute er : kennen in dem Zuge ihre Freunde , und Alt und Jung jubelt ihnen

nod in Marmor oder getönten Gips umgetaujdt werden . Vielleidt gelingt es dem Bildhauer, deſſen eigentliches Element die farbige

entgegen. Ein Greis hat ſich in den Arm des Sob11e8 gehängt und marjdirt mit ihm an der Spite des Zuges. N ö dyling malt in friſdem Nialismus die Geſtalten in der natürliden Derbbeit des Soldatenlebeng. Ein Anderer würde vielleidyt in dein großen Mabitab des Bildes eine inhaltreidere Charakteriſtik der einzelnen Geſtalten

Zuſammen 4 Offiziere , 17 Interoffiziere, 2 Trompeter ,

Plaſtik iſt, dann ein energijderes Leben in die Züge dieſer Büſte zu bringen. In Arerander Tondeur's Büſte ſind die Züge des Kronprinzen niot getroffen ...

Die Sdilderung unſerer Kriegøthaten , ja des Soldatenlebens überhaupt , tritt immer mehr in den Hintergrund. Im Vergleich zu

perjudit haben , wie dies Defregger in ähnlichen Shilderungen ſo

der in hoher Blüthe ſtehenden Militär - Malerei Frankreidys iſt dies

die idylidhte Wirklichkeit geben und weiſen jede andere Forderung als

trefflich verſtanden hat.

Dody Nealiſten wie Rödling wollen nur

eine der überraſdendſten Grídeinungen . Wer in dieſer Beziehung ' künſtlerijden Zwang zurück. Die licyte farbenfriſte Sdilderung des den Pariſer Salon mit den Deutſchen Ausſtellungen vergleicht, wird . Dorfes und der Landidaft iſt eine ſehr freundliche Sdöpfung. entidicden ben Franzoſen den Vorzug geben müſſen , die durd die Franz Sfarbina hat die zum 90jährigen Geburtstage des

Fülle und Sdönheit ihrer Schlachtenbilder merkwürdiger Wrije jetzt Kaiſers gemalte Aquarelle „ Ein Blick aus dem Fenſter des Kaijers“ den Eindruck des kriegeriſchſten Voites der Welt madsen . Der einzige Bertreter dieſes Gebiets bei uns iſt diesmal Louis K olit aus Caſſel mit zwei großen düſter beleudsteten Bildern , die den Maler nidit von ſeiner beſten Seite zeigen . Das eine dieſer Gemälde ſtellt

ausgeſtellt.

Am Denkmal Friedrid8 des Großen ſieht man

die Wadie vorüberziehen. Faſt der ganze Plat vor dem Palais iſt mit einer didyten Minjdsenmenge beſett. Der Augenblick iſt gekommen, in weldiem ſich der S'aiſer am Fenſter gezeigt hat, und Auce jubelt den Kaiſer dar, der in Begleitung von Moltke und Bismarck die und ídwenkt die Hüte. Aile Stände und jedes Lebensalter iſt hier

Beſdießung der Stadt Paris von einer Anböhe aus betraditet. Der vertreten. Die Freude , den Kaiſer geſeben zu haben , erfüllt Alle und Kaiſer iſt mit ſeinen Begleitern vom Pferde geſtiegen und blickt in kommt in den zahlreiden Köpfen auf die mannigfadyjte Weiſe zum die von Pulverdampf erfüllte Ebene hinaus. Das wirre Gewölf, Ausdruck. Da ſieht man den zum Beſudy hier weilenden Provinzialen,

weldjes von allen Seiten aufſteigt, wird phantaſtiſch von der Abend

der mit dankbarer Freude zum erſten Male zu den Fenſtern des

fonne durchglüht. In ähnlider Beleucytung iſt das zweite etwag

Monarchen emporblickt, und didit daneben die gewohnheitsmäßige

größere Bild „Nuf der Straße naď Orleans“ durchgeführt, nur daß Neugier eines bunten Haufens, der ſid überať einfindet, wo es etwas hier die Strahlen der Sonne durd jdwere dichte Regenwolken hin : burdbliken .

zu fehen giebt. Skarbina hat hier einen der dharakteriſtijdſten Augenblicke aus dem Berliner Leben feſtgehalten, und ſeine ſidere

Sehr friſd empfundene Sdilderungen aus dem Soldatenleben Beobadətungsgabe macht das Blattzu einemgeſưichtlichen Document, im Frieden - aber auch wohl die einzigen der Ausſtellung - bringen

501

baren Leute ihrer ſeitherigen Ausbildung gemäß nicht als Fahrer und Bedienungs - Kanoniere Verwendung finden können , ſo daß unter Umſtänden Mangel an Fahrern (Reitern ) eintreten fann .

gegenwärtig als vollendet betrachtet werden . Es wurden in jedem

les

je ein Landwehr- Bataillons-Bezirke - mit Ausnahme Galiziens Auszug8- Bataillon , außerdein in jedem Landwehr-Bataillons : Bezirk -

von Galizien je zwei Auszugo - Bataillone aufgeſtellt, ſo daß die Ger

An legteren Umſtand knüpfen wir folgende Betrachtungen : lamintzahl der ausmaridfähigen Landſturm-Bataillone 106 beträgt. Aus Mangel an Pferden iſt bis jeßt die Ausbildung der Kanoniere der Feld - Artillerie im Reiten eine ſehr beſchränkte ges

of: den bazu gehörigen Landſturm -Of mit den Aufgebote mit erſten Aufgebots des erſten tigen des tigen

weſen , noch kleiner aber iſt die Zahl derjenigen Mannidsaften,

fizieren. Den letteren wird die Beſtimmung von den Landwehr

welche einen Fahrcurſus mitmachen konnten .

Commanden wahrſcheinlich noch im Laufe dieſes Monats mitgetheilt

Alle Mannſchaften

Jedes dieſer Bataillone beſteht aus 1200 bis 1500 Landſturm : Pflid

Es ſind die

meiſt penſionirte, mit und ohne Difiziers :

ſindin der Bedienung eines Charakter quitirte Oifiziere, dann ausgediente Unteroffiziere,mitdenen einer Batterie – auch die Fahrer Geſchützes ſo ausgebildet, daß die Fortdauer des Feuers einer die Landſturm Difiziersſtellen beſeßt wurden. Auch Perſonen des Batterie im Gefecht wohl geſichert iſt. Wer garantirt aber dafür, Civilſtandee , welche ſich um Vormerkung für Offiziersſtellen im Land gemeldet haben, wurden vorbehaltlich der abzulegenden Landſturm : daß eine Batterie im Kriege gerade an Fahrern nicht einen ſolchen ſturm Offiziers : Prüfung für Offizierspoſten im Landſturm deſignirt. Allen Ausfall hat, daß ihre Bewegungsfähigkeit in Frage geſtellt wird ? dieſen ſoll, wie geſagt, ihre Beſtimmung demnädſt mitgetheilt werden , Während in einer Compagnie, Escadron alle Leute ganz gleich: | wobei ſie zugleich die Documente zurüderhalten werden , welche free

ſie

inäßig ausgebildet ſind und auf jedem Poſten verwendet werden können, ſetzt ſich eine Feld -Batterie aus 2 ihrer Ausbildung nach

ihren Geſudien um Difiziersſtellen beigelegt hatten. Die Geſammtzahl der bereits eingereihten Landſturm Offiziere beträgt mehr als vierthalb :

ganz verſchiedenen Kategorien von Mannſchaften zujammen , jener der

tauſend. Weitere anderthalbtauſend dürften mit der Zeit nod in die Liſten eingetragen werden. Für die Bewerber um Offiziersſtellen

Fahrer und der Kanoniere, und letztere können erſtere, wenn

aus dem Civilſtande, welche bisher keine militäriſche Ausbildung ges

***

Verluſte eintreten , nicht erſetzen.

Entgegen der heut 311 Tage noſſen hatten , werden in der zweiten Hälfte des Monats Auguſt

manchmal hervortretenden Anſicht , die Leute einer Batterie von

eigene Inſtructions-Abteilungen bei den Landwehr- Bataillonen zu:

fos

Anfang an ganz getrennt nach Fahrern und Bedienungs-Nanonieren

ſammengeſtellt werden , welche durch vier Wochen beiſammen bleiben.

1

auszubilden, ſind wir nun der Anſicht, daß möglichſt anzuſtreben fein müßte , eine Batterie ſo auszubilden , daß jede Nummer am Geſchütz als Fahrer und umgekehrt jeder Fahrer als BedienungsKanonier eingetheilt werden kann , ſo daß jeder ausgebildete Mann der Batterie im Stande iſt, ein Geſchüt zu bedienen und zu fahren. Daß dieſes Jdeal niemals ganz erreicht werden fann, iſt

Die aus den Wiener Landſturm - Oifiziers -Aſpiranten zuſammengeſtellte Abtheilung wird ihre Uebung im Bruder Lager durdmaden . Auf die Dauer der Inſtruction werden die Landſturm -Oifiziers - Ajpiranten

militäriſch uniformirt. Dieſelben müſjen ſich verpflidten , während dieſer Zeit fid der militäriſden Disciplin zu unterwerfen . Nacy beendetem Inſtructions -Curſe wird jeder Landſturm -Oifiziers:Aſpirant durch eine praktiſche Prüfung naczuweijen haben , daß er im Stande fei , einen Zug zu commandiren .

ſicher. Die durch 6 beſpannte Geſchüte vermehrte Pferdezahl giebt jedoch -- wie wir ſehen werden – den Batterien die Mittel, dein ſelben weſentlich näher als jetzt zu kommen . 17

Den Dienſt möglichſt in eben beregter Weiſe zu regeln, da zu zwingt uns aber der nicht erhöhte Mannſchaftsſtand 6geſchütziger Batterien, denn je kleiner die Mannichaftsſtärke einer Batterie iit,

reſpective je weniger Leute zur Eintheilung in die beſpannte Batterie u. ſ. w. zur Verfügung ſtehen , deſto größer muß die Zahl berjenigen Mannidhaften ſein, welche -- wenigſtens im Nothfall - auf jedem Poſten als Fahrer , Neiter , Bedienungsmann Ver: wendung finden können . Die Etats - Verhältniſse der reitenden Batterien mit 311 191

Belgien. [ [P.] Brüſſel , 2. Auguſt.

[ Beſtimmung der Namen

für die Forte bei Namur und Lüttid .) In dieſen Tagen find auch die Namen für die neuen Befeſtigungswerke in der Gegend von Nantur und Lüttich beſtimmt worden. Es ſind folgende : Brückenkopf von Lüttid. Linkes Ufer. Flemalle, Jodogne, Loncin , Lantin, Liers, Pontiſſe.

Die Forte

Redites lifer. Die Forts Bardion , Evegnée, Fieron, Chaud: fontaine, Embourg, Boncelles.

Vrü denkopf von Namur. Linkes Ufer. Die Forts St. Heribert, Malenne, Suarlée, Emines, Cognelé:, Hibreſſér. Nodytce lier.

ſammen 90 Mannſchaften ( 14 IInteroffiziere, 2 Trompeter, 1

Die Forte Monil, Andoy, Dave.

Frankreid .

Lazareth -Gehilfe, 73 Siemeine, inter letteren 4 Ober: Gefreite , be 14

1

ziehungsweiſe 14 Fahrer) , von weldien nach S 108 vigur 8 des Exercier -Reglements allein zum Ausrücken in beſparinter Batterie 77 Mannſchaften erforderlich ſind (9 Unteroffiziere, 2 Trompeter, 48 Bedienungen , 18 Fahrer , wozu noch die Abcomandirten 2c. kommen ), liegen berartig , das eine Regelung des Dienſtes ohne

Erhöhung des Mannjóafisitandes geſchütziger Batterien nicht wohl möglich iſt, ſowie ohne entſprechende Aenderung des Eurcier

* Paris , 2. Auguſt. (Beabſichtigte Errichtung von Alpentru p p en.

Bildung von 4 neuen Cavallerie : und 18 Infanterie - Niegimenteri . Gegenwärtiger Stand der Bewaffnung des Heeres mit Repetir :

Gewehren.) Der Kriegsminiſter, General Ferron , trägt ſich mit verſdiedenen neuen Plänen, weldie die Organiſation Heeres wejentlid verändern müſſen . Derſelbe beabſi vtigt

des

der Kammer einen Geſetz-Entwurf über Bildung von Alpentruppen

vorzulegen .

Diejelben ſollen

aus 12

Jäger - Bataillonen à 6

Neglements ; letztere muß aber zımächſt als ausgeſchloſſen betrachtet

Compagnien und 2 Bataillonen Gebirgs =Artillerie à 6 Batterien

werden .

beſteben.

Der Mehrbedarf an Mannichaften bei 6geſchügigen reilenden Batterien iſt aber ſehr flein und wird unter Hinweis auf die eben

eingeſetzt worden , melde die nöthigen Vorarbeiten zit diesem Projecte

Gine Commiſſion von Offizieren iſt im Kriegsminiſterium

erledigen ſoll. In der Franzöliſdien Militärpreſſe iſt erſt dieſer Tage wieder auf die angeblide S dywädie Frankreichs in Bezug auf die

angeſtellten Betrachtungen un jo fleiner jein fönnen , je mehr die

Alpen : Bertheidigung gegenüber Stalien hingewieſen worden , weldes

reitenden Batterien Leute ausbilden , welche zur Bedienung imd

zum Fahren der Geſchütze zu verwenden ſind. Welche Vortheile

in der letzten Zeit in aller Stille ſeine für die Alpen beſtimmten Specialtruppen noch anſehnlid , vermehrt habe.

dies überdies für Ausbildung und Mobilmachung bringt, iſt ſchon

Was die Bildung der 4 neuen Cavallerie- und 18 Infanterie: Regimenter betrifft, ſo iſt Folgendes beabſichtigt. Die beiden neuen

früher erwähnt worden . ( Fortſegung folgt.)

N a dh r i ch te ri. Deſterreid - Ungarn. * Wien , 27. Juli. [ Die Organiſation des land :

Dragoner - Regimenter werden als 26. und 27. Dragoner - Regiment Anfang September im Lager von Chalong formirt werden , indem 8 alte Regimenter , die nicht in den Grenzbezirken ſtehen , je eine ES: cadron abgeben. Das 5. und 6. Regiment Chaſſeurs d'Afrique werden

im gleidhen Monat in Orléansvilie und Mascara aufgeſtellt und löjen dortſelbſt die 2. und 4. Huſaren ab, die nad Frankreid ) zurück:

fchren. Beide neue Afrikaniſdie Regimenter bilden zuerſt nur je 3 Escadrons , wozu 2 ſechſte Escadrons von den älteren Chaſſeurs

ftur m8]. Die Arbeiten zur Organiſation des Landſturms tönnen " Regimentern Algeriens und 1 Escadron von den genannten Huſaren

502

Regimentern abgegeben werden ; die 4. und 5. Escadrone werden

nungsrath im Kriegs- Miniſterium. XI. Armee-Corpg. Berlin,

ſpäter aus den neuen Regimentern ſelbſt gebildet. Die 18 neuen (Feſtunge ) Infanterie - Regimenter werden aus bisherigen, in die Fe: ſtungenRegimenter betadirten formirt Bataillonen oder ausdieſonſtigen 4. Bataillonen der alten und erhalten Nummern 145 bis 162.

1887. N. v. Decker's Verlag. 8. 50 S. Preis 60 Pfennig.

[A.) Vorliegendes kleines Werf bringt keine eigentliche „ Ge:

id idyte“ der 13. Infanterie- Regimenter des XI. Corps, jondern nur einen kurzen Abriß ihrer Geſchichte, welcher ungmedmäßiger

Zwei Drittel der neuen Regimenter dürften in die Corp8- Bezirke an der Deutſden Grenze (6. und 7. Corps) verlegt werden . Von einer

Weiſe meiſt in zwei Theile geſchieben iſt. Der erſte enthält die Dar:

ſtellung, welde Organiſationen das betreffende Regiment burdgemacht

Recrutirung, wie der eigentlideName „Regional-Negi: bat, worauf dann die von demſelben beſtandenen friegeriſchen Kämpfe corpfweiſen menter “ erwarten läßt, kann alſo nidit die Rede ſein , was der Kriego: erwähnt werden . Eine Verbindung dieſer beiden Theile in einen mit miniſter ſelbſt im Senate anerkannt hat. Nach einem vorläufigeri Plane, der aber noch nidit endgültig angenommen iſt, ſollten von den 18 Regimentern ganze 3 nad Paris, 1 nad Calais , 1 nad Tlemcen (Algerien) kommen , die übrigen folgendermaßen vertbeilt werden : 1 Maubeuge, 1 Givet, 1 St. Mihiel, 1 Toul, 2 Verdun , 2 Epinal, 1 Langres , 1 Belfort , 1 Beſançon , 1 Albertville (Dep. Savoie),

Truppentheils mit durchleſen und öfters einen um den andern Theil

1 Briançon oder Nizza.

älteſten Regimenter burdaus nicht am ausführlidſten bedacht werden.

Ueber den gegenwärtigen Stand der Bewaffnung des Heeres

fortlaufender zeitlicher Reibenfolge würde davor bewahrt haben , daß wie das jeßt gedicht zweimal die Geſdichte eines

der Lejer

nacyjdlagen muß. Die im vorliegenden Heft enthaltenen Regiment - Gedichten

ſind redt ungleidymäßig durchgeführt, ganz abgejeben davon , daß die Bei dem Infanterie - Regiment Nr. 87 z. B. iſt die Geſdicte ron

mit Repetir -Gewehren meldet der „Progrès militaire“ Folgendes: deſſen Stamm -Regiment – dem früheren 1. Herzoglic Naſſauijden „ Es iſt kein Befehl an die Waffenfabriken erlaſſen worden und wird auch nicht erlaſſen werden, daß die erſtellung der Gewibre des Modell 1886

etwa aufgeſchoben wird. Dank der Thätigkeit diejer Anſtalten und mit Hülfe der Privatinduſtrie werden 6 Armec - Corps mit Beginn des Sinter8 die Ausbildung ihrer Recruten mit dem 8 Millimeter:

Hewehr beginnen können. Ein neues, von Capitän Pralon zu Bourge8 bergeſtelltes Gewebr * ) fommt zu ſpät, als daß man an deſſen

Infanterie-Regiment – erwähnt, mährend dies bei dem Heilijden Füſilier :Regiment Nr. 80 nicht der Fall iſt.

Die Angabe der von den verſchiedenen Regimentern im Kriege

gegen Frankreid, 1870/71 erworbenen Ehrenzeiden 2c. iſt nicht überall burd)geführt worden , ebenſo fehlen bei mehreren Gedichten die An :

gaben von eroberten Fahnen, Gejdüßen ze . , welche wohl nicht weg :

Annabre für die ganze Infanterie denken fönnte , allein dieje Waffe

gelaſſen werden durften . Ebenſo vermiſſen wir hier und da die Er:

iſt vorzüglid fomobl in Bezug auf die Einfady beit ibres Medianismus,

wähnung der Auszeichnungen der Fahnen einzelner Regimenter , des Redte , alte Märſde beim Präſentiren ſchlagen zu dürfen 2c.

als aud auf die Durdidlagofraft ihres Geldoſjes. Man wird übrigens die Eigenſchaften dieſes Gewehrs med beſjer fennen lernen ,

ſobald daſſelbe curd ein Bataillon mit verſtärftem Mannid :aftsſtande

von Irrthümern haben wir in dem

jehr wenige entdecken fönnen .

vorliegenden Werte nur

Zu denſelben gehört die Angabe, daß

19. October 1813 das jetzige Infanterie - Regiment Nr. 116 in Verſuch genommen ſein wird. Wenn die Ergebniſſe die zu Bourges ebenſo wie die übrigen Hellijden Regimenter den Rückzug nach der angeſtellten am

Sdießverſude beſtätigen , ſo wird man offenbar eine

Sdladt bei Leipzig beden mußten. Das Regiment Nr. 118 gehörte

Specialwaffe für die Elitecorps, ſowie für foldie Truppen beſißen,

jedoch nicht zu jenen Truppen, da es ſid) damals in Engliſder Kriege:

denen die Demontirung der Artillerie Batterien als Aufgabe geſtellt iſt. Im nädöſten Winter ſollen 1000 Gewehre des Syſtems Pra lon zu vergleidenden Sdiegverjuden dienen, zu denen das Gewehr des Generals Tramond und des Oberſt Lebel , weldies das Gle : wehr dro Modello 1886 oder von Chalons geworden iſt, berangezogen

gefangenſchaft befand.

werden wird . "

Portugal. * Liſſabon , 30. Juli. ( Beabſichtigte å enderungen des Militärdienſtpflidt- Gefeßes. Während in Spanien General Cajora energijd zur Einführung der allgemeinen Wehr : pflicht drängt , beſchäftigen ſich, wie man der „ Cöln. 319." idreibt,

Bei dem 1. Großherzoglich Herlichen Infanterie (Leibgarder ) Regiment Nr. 115 iſt das Gefecht bei Straßburg vom 28. Juni 1815 zu erwähnen vergeſſen . Die Benennung des Regiments Nr. 117 für das Jahr 1806 iſt unrichtig angegeben . Dem vorliegenden Werkben , das einen guten Zwed verfolgt, wünſchen wir möglidſte Verbreitung und hoffen , daß Verfaſſer in einer zweiten Auflage den Inhalt nod) erweitern möge. Wenn der

Umfang auf etwa du8 Doppelte des bisherigen gebracht werden wollte, jo würde das Ganze gewiß noch gewinnen .

die Luſitanijden Cortes mit einem Entwurfe, der bier prablerijd für

etwas dieſer großen Reform Gleidſtebendes ausgegeben wird , obgleich

nach wie vor der Wohlhabende ſid von der Pflicht gegen das Vater land loskaufen kann. Immerhin müſſen alle ohne Claſjen - Vorredte zu den Urnen und diejenigen , melde das Loos getroffen hat , auf drei Jahre in des Königs Rock gegen fünf Jabre in früherer Zeit.

Wie

der ähnlide Geſeßentwurf in Spanien , behält auch der hieſige die Freiwilligen - Einrid ;tung . Die Redner ,, die bisher geſprochen haben,

Ernſte und heitere Erinnerungen eines Orbonnan 3: Offiziers im Feldzug 1870/71. Bon Carl Tanera ,

Hauptmann. Nördlingen,1887. 6. S. Bed'iche Buchhandlung. 8. IV 11. 226 S.

[St. ] Ein liebenswürdiges Buch . Der Verfaſſer war als junger Jäger : Difizier Mitkämpfer des großen Deutſch -Franzöſiſchen Kriegs 2

und idildert nun ſeine Erlebniſſe als ſolcher und al8 Ordonnanz

find durdhauß für die Vorlage, indem ſie anerkennen, daß eine Aende

Difizier (Adjutant einer Bayeriſchen Jufanterie-Brigade). Er ſagt

rung der beſtehenden Gejebgebung und eine Annäherung zur allge: meinen Wehrpflicht von dem übrigen Europa aufgezwungen werde, die allgemeine Wehrpflicht in ihrer Ausjdließlidfeit aber noch zu fdrofi gegen die Sitten und Zuſtände Portugals abſtebe. - Selbſt: Selbſt

mit vollem Redt in ſeinem kurzen Vorwort: „ Mein Büchlein bat ein ehrlides Geſidt und wird auch ohne Militärpaß und Uebers

verſtändlich iſt es nicht das weit entfernte übrige Europa, ſondern der Spaniſde Nadbar , der die Portugieſen zur Verbeſſerung und Ber:

mehrung ihres Heeres nöthigt: Die überlieferte Feindſchaft zwiſchen beiden Nationen fommt überall zum Vorſchein ; für Portugal iſt Spanien eine ſtete Drobung und ein Sporn , der Europäiſchen Be :

wegung zu folgen . Dieſer nidt zu leugnende Einfluß Spaniens madt lid ſogar in den wirthſchaftliden Fragen geltenb.

weiſunge :National , d. h. ohne ein eigentliches Vorwort, ſeinen Weg finden “ .. Dic „ ernſten und heiteren Erinnerungen " bilden eine ziemlich loſe Aneinanderreibung von einzelnen Erlebniſſen des Verfaſſers während

des Feldzugs. Um einen allgemeinen Begriff des Inhalte zu geben, ſeßen wir die Ueberſchriften der einzelnen Abſchnitte hierher, ſie heißen : „Nach Frankreich. - Chardogne. – Die erſte Slacht. - Das Erfdießen Franzöſider Pferde am 9. Seps In und um Orleans .

tember 1870.

Das Treffen

von Coulmier8 ( 10. November). – Gin Ordonnanzritt. - Verídicdene L008. – Châteaudun und Varize (27. unb 29. November ).

Loigny (B a zode8-168- Hautes )

(2. December).) - Mein í dwerſter, aber ſchönfter Tag. .

1

- In der Weihnachtzeit von 1870. – Wie wir während

k r i ti k .

de8 Waffenſtillſtande E

der Infanterie - Regimenter der Königlich Geſchichte Preußiſchen Armee, von der Gründung bis zur Gegenwart llung von Nech: in populärer, gedrängter Darſtellung von G. Demme, Nech enrerüber derr Fran r unſe ſten neue merndeneausfWaff hten .ſchen In ührleiche fanterie*) inWir einewerb nächdieſe Numrfun bericzöſi D. Hed.

1871 in Charenton lebten.

zum erſten Mal in Paris a m 3.März 1871. – Während ber Commune. - Verſchiebene Beſude von Paris in Ein Stein aus der Civil. - Château St. Affije. Civil. lußwort." In leb Sch Feſtung 8mauer von Rocroi. haftem Wechſel folgen hier in der That ernſte und heitere Erzählungen jener Begebenheiten aufeinander, die dag 1. Bayeriſde Armee- Corpe unter

503 dem General von der Tann mitmachte ; wie ernſt dieſelben oft waren , das geht aus den idweren Kämpfen hervor , welche die ſtets mehr

Omnia mecum porto. Manöver -Kalender f. die Infanterie, zugleich f.

zuſammenſchmelzenden Truppen in den Tagen des 1.- 10 . December bei Villepion , Loigny, Artenay, Orleans, Meung und Beaugency zu

Uniformen , die, der deutschen Armee. 2. Abth. 38. Leipzig, Ruhl.

Uebungsritte , Kriegsspiel u . takt. Arbeiten . 4. Jahrg . 1887. 16. (129 S.) Metz, Scriba. 1 M. 50 Pf. 1 M. 50 Pf.

beſtehen batten.

Wir haben ſdon viele Erinnerungsidhriften von Theilnehmern an dem leßten Kriege geleſen , allein noch kaum jemale ſind uns Dar:

ſtellungen von jo lebendiger Anſchaulichkeit dargeboten worden wie hier .

Der Verfaſſer ſchreibt mit jugendlicher Friſche und offenbarer

Wabrbeitsliebe, er wußte beim Hereingreifen in’8 volle Menſdenleben daſſelbe zu paden und beſigt die Gabe, bas in fid Aufgenommene in

geeigneter Weiſe wiederzugeben.

M

Inhalt : Darstellungen der Abzeichen der militärischen Grade, sowie dor sonst . Auszeichngn . an den Uniformen der deutschen

Armee. Nebst Erläutergn. zu den Abbildgn. 3. Aufl. ( 12 S. m . 23 Chromolith .)

Sanden , Oberſtlient. a. D. A. v., König Wilhelm u. Kaiſer Napoleon III. Von Ems bis Wilhelmshöhe. 1870. Ein striegs- u. Stimmungsbild in epiſcher Forin, nach dem Generalſtabswerk üb. den Krieg von 1870–71. Neu bearb. gr. 8. ( 26 S.) Berlin, ( Funde & Naeter ). 75 Pf.

In dein Sdlußwort leſen wir : ,,Mandes mir werthrolle Blatt

Schult, Oberſt W. v. , die preußiichen Werbungen unter Friedrich Wil

aus meinen Erinnerungen habe ich in dem vorliegenden Budje nieders

in. bejond. Berüdjicht. Medlenburg -Schwering. Dargeſtellt nach den Acten d. großherzogl. Geh. il. Haupt-Ardhivszu Schwerin . gr. 8. ( IV, 121 S.)

gelegt; andere , wie z . B. die Tage von Sedan am 1. September, Orleans am 11. October , wieder Orleans am 3. und 4. December und die ganze Zeit der Occupation ſind noch dort verborgen. Viel : leicht ſuche ich ſie ſpäter ebenfalls heraus ! " Wir möchten den Verfaſſer freundlich bitten, dies Verſpreden baldmöglidſt einlöſen zu wollen.

helm I. 1. Friedrich dem Großen bis zum Beginn d . 7jährigen Krieges Schwerin, Bärenſpring'iche Hofbuchdr. 1 M. 60 Pf.

Stein mann , Hauptm ., Gejchichte d . 4. Pojenſchen Infanterie-Regiments

Nr. 59 bis Juli 1877. Vervollſtändigt, m . Starten 11. Plänen verſehen u . fortgeführt bis April 1886 v. Set.-Lient. Bober. Mit 1 Abbild ., 6

Sfizzen ul . 2 lieberſichtskarten in Steindr. 8. (IV , 140 S.) Berlin, Mittler & Sohn . 2 M.

Trangfeldt, Maj., Kommando -Buch f. jüngere Offiziere, F. Neſerve- und Landivehr- Offiziere, ſowie f. Difizier -Nipiranten ii. ältere linteroffiziere der deutſchen Infanterie. Nach den neueſten Beſtimmgn. (Abändergn . im Grerzir - Neglement vom 3. Febr. 1887 , Schießvorſchrift vom 22. Febr. 1887, Vorſchriften üb. das Turnen v. 1886 2c.) bearb. 3. Aufl. 12.

Neue Militär - Bibliographie .

Barthélemy, H., Kampfbereitſchaft (la veillée des armes ). Autorii. Ueberſebg. v. J.-M. gr. 8. 1 M. 20 Pf. al

( VI, 50 S.) Hannover , Helwing's Verl.

Böder , Dr. Frz. , Damme als der muthmaßliche Schauplaß der Varus: ſchlacht, ſowie der Stämpfe bei den „ Pontes longi“ im J. 15 u. der Römer m . den Germanen am Angrivarierwalle im J. 16. gr. 8. ( 72 S. m . 1 M. 75 Pi.

2 Taf.) Köln , Bachem .

(VIII, 123 S.) Berlin, Mittler & Sohn . 1 M. kleines Kommando -Buch f. jüngere Unteroffiziere u. f. Refruten - Gefreite der deutichen Jujanterie. Nach den neueſten Beſtimmgn. bearb. 2. Aufl. 12. (IV, 62 S.) God . 40 Pf.

W en oſtern , v., der Kapitulant. Ein Hand- u. Nachichlagebuch f. jüngere Interoffiziere ii . Napitulanten aller Waffen und ſolche, die es werden wollen .

( Mit bejond. Berückſicht. der Verſorgungs - Anſprüche.] 12. (244 S. m .

Bucher, Dienſt-Unterricht. Anhang : Der Felddienſt. 8. (35 S. ) Dresden , Höckner's Sep.- Cto. 25 Pi. Durand , Carl , aus der Inſtruktionsſtunde , nebſt anderen Schnurren 11.

Schwänfen f. Soldaten u. ſolche, die es geweſen ſind. 12. (48 S.) Oberhauſen (Styrum ), Spaarmann. 25 Pi.

2 Croquis.) Minden, Köhler. 1 M. W iede , Hauptm ., die Ausbildung d. Erſap - Hejerviſten erſter Claſſe der Jnfanterie, unter beſond. Berüdlicht. der darüber beſtehenden Vorid )riften, nebſt vollſtänd. Zeit- u . Stoffeintheilg. zum Anhalt f. die zur Ausbildg. der Erjaz -Heſerviſten kommandirten Dffiziere. 16. (39 S.) Berlin, -

.

Bath . 60 Pi.

Gizyđi, Oberſtlieut. H. v. , ſtrategiſch-taftiſche Aufgaben , nebſt Löſungen . 1.-3. Hft. gr. 8. Hannover, Helwing's Verl. 4 M. 50 Pf. 1. 2. 3.. durchgejeh . u. vervollſtänd., Aufl. Mit 9 Sarten. (96 S.) 3 M. 3. 2., durdigejeh . u. vervollſtänd. Aufl. Mit 2 Karten . (S.

Winkler , Hauptı . a . D. Leonh ., der Anteil der bayeriſchen Armee an den Feldzügen in Piemont 1691 bis 1696. 2. Tl. Feldzugsjahr 1692 1696. Ler.-8. ( VII, 127 S.) München, Franz' Verl. 3 M.

97–128 .) 1 M. 50 Pi.

Gueriđe, Nath Bürgermeiſter Otto v., Geſchichte der Belagerung. Erobe 3

Algermissen , J. L., Karte der deutsch - französischen Grenzländer, m.

rung u. Zerſtörung Magdeburg's. Aus der Handſchrift zum Erſtenmale veröffentlicht v. Frdr. Wilh. Hoffmann. 2. unveränd. Aufl. m. e.

genauer Einzeichnung der französischen Befestigungs -Anlagen u . deren

Anſicht der Belagerg. nach e. alten Stiche. gr. 8. (92 S.) Magdeburg,

Lang. 2 M.

Rathfe. 1 M.

Handbuch F. den Truppenführer. Mit Berückjicht. der neueſten Verordngn. [Schieß :Vorſchrift vom 22. Febr. 1887 , Felddienſt -Ordng. vom 23. Mai 1887 2c.). 12. ( VII, 81 Š .) Berlin , Mittler & Sohn . 1 M. Heinrichs, Hauptm., Taſchen - Felddienſt -Ordnung f. den Infanteriſten u. Jäger. Bearb. auf Grund der neuen Felddienſt-Drdng. voin 23. Mai

1887. 2. Aufl. 16. (48 S.) Berlin , Bath. 25 Pf. Ituropatkin , General, kritiſche Rückblicke auf den ruſſiſch -türkiſchen Krieg 1877/78. Nach Aufjäßen von v. N. bearb. v . Maj. Irahmer. Neue

neueren Verstärkungen. 1 : 400,000. Verkleinerte Ausg. der Special karte v. Elsass -Lothringen. 2. Aufl. Chromolith. Imp. - Fol. Metz,

Unter der Preſe. Verd y du Vernois , Gen. - Lieut. J. v. , Studien über Felddienſt 2c. 2. Heft : Avantgarden -Cavallerie, gemiſchte Vorpoſten mit Vorpoſten -Ca vallerie. Mit einer Skizze. ( Berlin, Mittler & Sohn .) *

I

Précis de la campagne de 1859 en Italie. (Bibliothèque internationale

Folge. 2. Hit. ( Des ganzen Werkes 6. Hft:) Die Blocade Plewnas.

d'histoire militaire, III série, volume 19.) Avec croquis dans le texte.

Mit 2 Plänen. gr. 8. ( 8. 111—226.) Berlin, Mittler & Sohn. 2 M. 50 Pf.

( Bruxelles, Muquardt.)

Leydheder , Maj ., das Wurffeuer im Feld- u . Poſitionskriege , insbeion: dere beim Kampfe im Feldverſchanzungen . Gelegentlich der Preisaufgaben f. Artillerie - Offiziere 1885, 87 m . dem Preiſe gefrönt. Mit 1 Taf. in Steindr. gr. 8. ( VII, 103 5.) Berlin, Mittler & Sohn . 2 M. 50 Pf.

Berid tigung.

Magazinich übe, der. Ein Leitfaden f. deutſche Soldaten. Von [- v.d. - ] 12. (8 S.) Minden, Köhler. 15 Pf. M a növer : Inſtruktion f. den Stavalleriſtert. Zuſammengeſtellt v. e.

Difizier der Waffe . 12. (46 S.) Berlin , Mittler & Sohn.40 Pf.

glauben derſelben hier Raum geben zu ſollen. Subl , 29. Juli . Von zahlreichen Blättern iſt die (in Nr.

Mirus', v., Leitfaden F. den Navalleriſten bei ſeinem Verhalten in u . außer

60 der Allg. Milit.:3tg . v. 0. I. aufgenommene) Nachricht gebracht



--

dem Dienſte. Zum Gebrauch in den Inſtruktionsſtunden u. zur Selbſt belehrg. Im Anſchluß an die maßgeb. Beſtimmgn. bearb. u . hrsg. von Oberſt 6. v. Pelet-Narbonne. 16. verb. Aufl. 8. ( XIII, 260 S.) Berlin, Mittler & Sohn. 80 Pf.

Moedebed , Prem . -Lieut. Herm. , die Luftſchifffahrt in ihrer neueſten Entwicelung. MitSohn 16 Abbildgn. u . 4 Plänen . gr. 8. (IV , 39 S.) M. Berlin, Mittler .

&

.

1

Muſterblätter f. topographiſche Arbeiten. [1 : 25 000.] Nach den Vor ſchriften der königl. preuß. Landes-Aufnahme. Kleine Ausg. in Lithogr. 4. Aufl. (7 Taf. m . 23 S. Erläutrgn .) Berlin , Mittler & Sohn. 4 M.

Wir finden in der „ Magdeb. 3tg. “ folgende Berichtigung und 1

worden , daß von mehreren hieſigen Gewehr - Fabrifen für die Türkei 500 000 Stück Seitengewehre angefertigt würden. Zur Abnahme derſelben ſei ein höherer Türkiſder Offizier hier anweſend.

Dieſe Nachricht iſt nicht richtig. Die Seitengewehre ſind von der Königlid Preußiſchen Regierung in Auftrag gegeben , und zu

ibrer Abnahme iſt eine Preußiſche Militär-Conmiſſion hier anweſend. Der Auftrag , welcher für die Türkiſche Armee auszuführen iſt, iſt Oberndorf zugegangen und betrifft nicht Seitengewehre, ſondern Ge: webrläufe. Zur Abnahme iſt der im Range eines Hauptmanns ſtebende Capitän 4 med Effendi ſeit einiger Zeit hier anweſend.

-

504

-

A lze i ge ni. N 11

n

Im Verlage von Eduard Zernin in Darmſtadt und Leipzig iſt erſchienen :

11

n5

Abris

n 11 n n

der

n10 n n

Großherzoglich Heſſiſchen Kriegs-& Truppen -Geſchichte.

n 11

n15

· 1567—1871. Mit einem Titelbild. Preis 1 Mark .

11 1 n

n20

Bei Abnahme von 12 Exemplaren auf einmal werden dieſelben mit nur 10 Mk. beredinet.

1 n น

Eine Beſprechung dieſes Werkchen jagt Folgendes : „ Der Abriß der Großh. Heſſiſchen Kriegs- und Truppengeſchichte ſtellt ſich die Auf gabe,die reiche friegeriſche Vergangenheit der Heilijchen Truppen von dem erſten ſelbſtändigen Auftreten der Landgrafſchaft Heſſen - Darmſtadt ( 1567 ) bis zu dem Ende des ruhmreichen Krieges 187071 gegen Frankreich in gedrängter Weiſe_zu ſchildern. Der Verfaſſer beweiſt in der

n

überſichtlichen Gruppirung des reichen Materials ein anerkennenswerthes Geſchid . Die kleine, 67 Seiten in Klein - Octav umfaſſende Schrift hat den ihr vorſchwebenden Zweck erreicht, nämlich : einen Anhalt zu geben , der bei dem Unterricht der Mannſchaften in der Geſchichte ihres

1

engeren Vaterlandes ſich nüßlich erweiſen kann und dem Soldaten als kleines Leſebuch zu dienen, welches ihm die Thaten und die Schidſale

11

ſeiner Vorfahren zur Anſchauung bringt“.

n30

n25 n

11

n n n

n35

Verlagshandlung von Alphons Dürr in Leipzig. So eben erſchien und iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

Geſchichte des

Russisch

n n

nach dem

n n

,,Meisterschafts - System .“ Heft 1 gratis und franko.

n40

C. A. Koch's Verlagshandlung.

Leipzig

11

Königlidi Preußiſdien 2. Beſfildien Suſaren -Regi

1 n

ments Nr. 14.und ſeiner Heſſiſchen Stammtruppen as Vademecum für Felddienſtübungen, Manöver etc. tiſt

n45 n

1706—1886. Erſter Theil :

C. Stephan's Cocawein außerordentlich bewährt. Derſelbe

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Bearbeitet von Carl von Koledi,

des Betragă franco. Bei größeren Aufträgen von Caſinos beſondere Vor- nn

Rittmeiſter und Escadron -Chef im Rönigs -bujaren -Regiment (1. Rheiniſches) Nr. 7 ( früher Premier Lieutenant im Regiment). 3 weiter Theil :

theile.

Apotheker 6. Stephan in Treuen (Sachſen ). nõ5 n n

(2.) Selfildes Kuſaven -Regiment

n

160

A. Kurfürftlich Seiftides Heifiſches 1806-66. – B. Aöniglich Breußiſches (Nr. 14)

N

1866-86.

Bearbeitet von Robert Freiherr von Wrangel,

n

Neu.

Neu.

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Nr. 3 ( früher Rittmeiſter im Regiment). Mit 4 Abbildungen und 5 Karten. Groß 80.921), Dogen. Preis eleg. geheftet 11 Mart. Gebunden in den

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heffiſchen Stammtruppen ausführlich mit behandelt, wird dieſe auf das eleganteſte ausgeſtattete Regiments-Geſchichte auchüber den Kreis der gegen : wärtigen und früheren Regiments -Angehörigen aus hiſtoriſchem wie militär wiſſenſchaftlichem Intereſſe eine hervorragende Beachtung findən .

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11

n85 n IT 11

mit Retourmarfe an uns vertrauensvoll einzuſenden.

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Verantwortlicher Redacteur: Hauptmann Bernin . - Verlag von Eduard Bernin in Darmſtadt. Drud bon 6. Otto's Hofbuchbruderei in Darmſtadt.

n90 It

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Militär - Zeitung . Zweiundſedjzigfter Jaþrgang. No. 64.

1887.

Darmſtadt, 12. Auguſt.

Die Alg. Milit.-Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

Die Alg. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags und Freitags. Preis des Jahrgang 24 Mart, des einzelnen Viertel-

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jahrs bei nur1/4jähriger Abonnemento -Verbindlichkeit und ohne frankirte

richten , literariſche 2. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig.

Zuſendung 7 Mart, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

I n h alt : Aufſäge. Der neue Reformplan des Franzöſiſchen Heeres. Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens - Etats der Feld - Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüße für Ausbildung und Mobilmachung erwachſen, und in welcher Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Feſthaltung des jeßigen Mannſchaftsſtandes ? Berſchiebenes. Die Blumenthal-Schwarzhoff-Haſſelbach-Stiftung. Madrichten . Deutſches Reich. A u 8 Medienburg. Der Bau der Eiſenbahn Wismar- Starow durch das Eiſenbahn -Regiment.] Schweden und

Norwegen . [Das neue Heeres -Gefeß. Geſek - Das Militär- und Marine-Budget. - Die Artillerie-Uebungen.) -

ftritit. Ueber Kriegspoeſie, von F. Teicher.

Feuilleton. Das altfrankfurter Heerweſen bis zur Franzöſiſchen Invaſion . Žur Beſprechung eingegangene Schriften. Allgemeine Anzeigen .

18

-

| entlaſſen , daß das Gleichgewicht des Budgets erhalten werde* ) ganz zu ſtreichen ; auch zeigte ſie ſich darin , daß er den Beſtim mungen des neuen Gefeßes rückwirkende Kraft zu geben ſuchte. [R.] Als General Ferron der Nachfolger des Kriegs: General Ferron beabſichtigt ferner die Befreiungen vom Militär

Der neue Reformplan des Franzöfiſchen Heeres. .

miniſters Boulanger wurde , erklärte er, daß er den großen dienſt, welche das Geſeß vom 24. Juli 1873 aus verſchiedenen Reformplan der Franzöſiſchen Armee, welchen ſein Amtsvorgänger Gründen geſtattete, und die ſich im Durchſchnitt auf etwa 64 000

1

1

den Kammern vorgelegt hatte , in ſeinen Grundzügen aufrecht er:

Mann jährlich erſtreckten (hauptſächlich ſoweit dabei die Ernährung

Thätigkeit als General feine halten wolle. en Frankreichs beder militäriſchen derAngelegenheit Leiter Inzwiſsenhat oberſter

und die Hälftenachträglich ), um zu verringern FamilieinBetracht der en der fam zu einer letzten Jahrgänge die Zurücgeſtellt 1

gonnen und. zur Darlegung ſeiner neuen Pläne Gelegenheit ges längeren Schulung in ähnlicher Weiſe einzuberufen , wie dies in funden, wozu ihm namentlich die Verhandlungen der Deputirten- Deutſchland bei den Erſap-Neſerpiſten der Fall iſt. Es iſt aller:

Rammer und des Senats über den Boulanger'ſchen Geſeßentwurf sings mehr wie fraglich, ob es dem General Ferron möglich Anlaß boten. Hierdurch iſt bereits jeßt einige Klarheit über die werden wird, dieſe ſeine Pläne durchzuſeßen , ohne das Militär

wenigſtens in Budget,, welches in Frankreichbekanntlichſchon eine ſehrbedeutende Neugeſtaltung der Franzöſiſchen Wehrverhältniſſe verbreitet worden, ſo daß es möglich iſt, Höhe erreicht hat ( 700 Millionen Francs), noch weſentlich zu ver der nächſten Zukunft -

-

ſowohl die Wirkungen des neuen Heeres -Geſeßes, wie auch deſſen

ſtarten, und zwar aus folgenden Gründen .

Abweichungen von ſeinem erſten Entwurfe zu überſehen. Indem wir uns heute anſchicken , einen Ueberbliď über die hierin zu er

Die Stärke des Franzöſiſchen Heeres im Frieden beläuft ſich gegenwärtig auf 527 000 Mann. Hierunter befinden ſich etwa

wartenden Dinge zu geben, bemerken wir jedoch ausdrücklich, daß

120 000 Köpfe, die nicht durch jährliche Aushebung zu den Fahnen

eine völlig ſichere Mittheilung durch die vorliegenden Verhältniſſe gelangen, nämlich Offiziere, Unteroffiziere, die ſich zum Weiterdienen noch nicht geſtattet iſt. Wir ſagten bereits, daß General Ferron erklärt habe, die

verpflichten , Gendarmen , Algeriſche Truppen , Arbeiter, Strafges fangene 2c. , ſo daß 407000 Mann den durch 3 Jahres - Contin

Grundzüge des Heeres-Geſeßentwurfs des Generals Boulanger

gente zu deckenden Bedarf vorſtellen und hiernach jede Jahresclaſſe

aufrecht erhalten zu wollen. Es werden alſo auch nach ſeiner An-

etma 136 000 Mann ſtarf ſein muß. Nun hat aber ſchon General

ſicht die Hauptbedingungen des neuen Geſeßes in der dreijährigen Boulanger die Kopfſtärke jeder Jahresclaſſe auf 192 000 Mann Dienſtzeit und Einſtellung des ganzen Jahrescontingents in die

berechnet, wobei alſo der vorhin angezogene Paragraph 49 als

Reihen des Heeres beſtehen , jedoch verlangt er noch ſtrenger als

wirkjam anzunehmen war. Wenn daher General Ferron die Be

ſein Amtsvorgänger die volle Dauer des dreijährigen Dienſtes freiungen um die Hälfte verringern wil', ſo wird man die Ropf uuter den Fahnen. Dieſe ſeine Willensmeinung trat dadurch klar ſtärke einer jahresclaſſe doch mindeſtens zu 200 000 Mann an an’s Tageslicht, daß er bei der Berathung in der Deputirten: Kammer dazu Anlaß gab, den S 49 des Geſebentwurfs (der den

Kriegsniniſter ermächtigte , die brauchbarſten Mannſchaften des dritten Jahrgangs nach zweijähriger activer Dienſtzeit ſoweit zu

*) Der Paragraph 49 hat folgenden Wortlaut : „Die in unbeſchränktem Urlaub befindlichen Mannſchaften ſtehen ganz zur Verfügung der Militär Dehörde, ſie ſind aber verpflichtet, auf den erſten Ruf zu den Fahnen zu eilen . "

506

nehmen müſſen. Werden nun 3 Jahrgänge in dieſer Stärke ein:

werden mußte. So zählten z. B. die Infanterie-Compagnien nur

hop

geſtellt, ſo würde ſich auch nach den eintretenden hohen Abgängen 64 Mann, einſchließlich der Unteroffiziere und Abcommandirten, die Friedensſtärke zu 580 000 Mann + 120 000 Mann (wie

oben berechnet) alſo auf 700 000 Mann herausſtellen, daher eine um 173 000 Mann ſtärkere ſein als die gegenwärtige von 527 000 Mann. Eine ſolche Friedensſtärke würde aber nach Anſicht der Deputirten-Rammer eine ſo große Erhöhung des Militär-Budgets veranlaſſen , daß ſie nicht mehr angenommen werden könnte. Wenn alſo die Vorbedingung einer Steigerung der Ausgaben nicht er: füllt werden kann , ſo würde die Einſtellung von 3 Jahresclaſſen zu voler dreijähriger Dienſtzeit eine Unmöglichkeit werden , wenn

was bei den üblichen Paraden am 14. Juli mährend der letzten Jahre ſtets als ein großer Mißſtand gerügt wurde. Und doch konnteſich dieſer Miſſtand hier nur durch die äußere Erſcheinung be merkbar machen , diel größer mußte er werden , wenn bei einer Mobilmachung die volle Ergänzung des Mannſchaftsſtandes dem Compagnie - Chef 4/5 von Leuten zuführte , die bei anderen Regi: mentern und Corps gedient hatten und ihin ganz unbekannt waren, und wenn nicht der Geiſt bes bisherigen einen Fünftels, ſondern der der einberufenen neuen vier Fünftel, der Reſerviſten , ſich zum

was nach der ausdrücklichen Erklärung des Generals

herrſchenden geſtaltete.. Der Compagnie -Führer hatte alſo keinen

Ferron als unmöglich angeſehen werden muß - die Stärke

richtigen Begriff von der Leiſtungsfähigkeit ſeiner Truppe, er der:

der Jahresclaſſe nicht größer als 140 000 Mann ſein, alſo 60 000

mochte auch nicht im Ernſtfalle zu beurtheilen , was er von der

nicht

Mann + 32 000 = 92000 Mann jedes Jahres-Contingents im ſelben verlangen könnte. General Ferron hat nun, da eine Er: Frieden entlaſſen werden ſollen . Es iſt hiernach unmöglich , daß drei vollſtändige Jahresclaſſen unter den Fahnen bleiben, die dreijährige Dienſtzeit kann nicht aufrecht erhalten werden, und man wird zu einer Friedenspräſenz von 2 Jahren und 3-4 Wochen greifen müſſen. Man wird alſo wohl dahin gelangen, daß man die dritte Jahresclaſſe nur zu den großen Manövern ein beruft,

höhung des Soldatenſtandes durch Vermehrung der Friedensſtärke wegen der dadurch herbeigeführten Steigerung der Ausgaben un: möglich ſchien , den natürlichen Ausweg gewählt , die Zahl der 1

Cadres zu verringern und die übrig bleibenden Einheiten durch

die Mannſchaften der aufgelöſten zu verſtärken. Auf dieſe Weiſe iſt der Souſtand der einzelnen Compagnien auf 120 Mann ge

um das Militär-Budget in ſeinen Grenzen zu halten ; eine kleine

ſtiegen, wodurch die vorhin erwähnten Nachtheile beſeitigt werden ;

Erhöhung des leßteren müßte dann durch Erſparungen in anderen

an Cadres blieben

Theilen des Budgets ausgeglichen werden .

ſo viel wie in Deutſchland .

Sehr große Beachtung verdienen die Neuerungen des Gene:

einſchließlich der Algeriſchen

immer noch

rals Ferron in Bezug auf Organiſation und Formation des

Die Ausführung dieſer Maßregel iſt bereits unter dem 29. Juli 29. Juli 6.6. I. I. angeordnet worden und hat zu einer völligen

Heeres . Durch das Franzöſiſche Cadre-Geſetz vom 13. März 1878 mar in dem Beſtreben, Deutſchland in Hinſicht der Ziffer der im Frieden ſchon als Stämme für die mobilen vorhandenen Einheiten zu überholen, eine ſo große Zahl von Stämmen eingeſet worden, daß deren Belegung bei der durch die Rückſicht auf das Budget bedingten Beſchränkung der Friedensſtärke eine ſehr ſchwache und für

Reorganiſation der Franzöſiſchen Infanterie geführt. Bekanntlich beſtehen 144 Franzöſiſche Linien -Infanterie-Regimenter zu 4 Ba: taillonen ; von dieſen vierten Bataillonen werden 80 aufgelöſt, ebenſo die 288 vorhandenen Depot- Compagnien der Infanterie und die 30 der gleichen Zahl von Jäger-Bataillonen, daß macht = zuſammen 80 Bataillone zu 4 Compagnien = 320 + 288 + 30 =

die Schulung von Führern und Mannſchaften nicht außreichende

638 Compagnien . Die 54 übrigen vierten Bataillone bilden 18

Das altfrankfurter Heerweſen bis zur Franzöſifdeu

auch benachbarte Edelleute in Pflicht , welde mit der Lanze (Gleve) zu Pferd dienend, Glevener oder Glener genannt wurden.

Invaſion . Urſprünglich war Frankfurt a. M. ein offener Flecken, und aus keiner Urkunde crhellt, daß der dort gelegene Königliche Balaſt befeſtigt ge :

weſen ſei. Im Jahre 838 wurde Frankfurt zum erſtenmal mit Mauern und Gräben umgeben , die 862 bei der Erweiterung der Stadt weiter hinausgerügt wurden . Im Jahre 1257 am 8. Sep Sep : tember ertheilte König Rida rd (einer der Sdhattenkaiſer des Inter: regnums) der Stadt das Privilegium, daß innerhalb der Stadt kein befeſtigtes Kaiſerliches Gebäude errichtet werden , und am 29. Mai 1321 privilegirte Kaiſer Ludwig der Bayer die Stadt, daß Niemand

in 5 Meilen im Umkreis irgendwelche feſte Bauten anlegen dürfe, welches Privilegium abermals am 1. Juni 1336 und am 4. December 1366 beſtätigt wurde.

Zum Dank für diefes Vorredyt dickte die

Stadt anno 1331 dem Kaiſer reiſiges Volt nach Hagenau, und wir haben hier wohl den erſten Fall , daß die Stadt geworbene Knechte zur Reichshülfe fandte , denn hier wie anderwärts wurden wohl die wehrhaften Bürger zum inneren Dienſt benußt und fanden nach außen

nur bei ſtädtiſchen Fehden Verwendung, wie fio auch aus einer gleich zu nennenden Kaiſerlichen Freiheit crgiebt.

Im Jahre 1333 crhielt die Stadt bei einer zweiten Erweiterung eine neue Befeſtigung, an welcher nach und nad große Defenſione: Thürme, ſo 1246 *) der Eichenheimer Thurm , 1356 der am Frohn : bof u. 1. w. angebracht wurden . Die alte Befeſtigung blieb dabei

Im Nothfall mußten die Bürger , welchen die Bewachung und Ber: theidigung der Stadt allein übertragen war , in ſtädtiſcher oder ihrer .

Helfer Fehde zu Feld ziehen und dazu eine ihrer „ Beed " ober Ein däşung entſprechende Rüſtung und Bewaffnung führen. Im Jahre 1373 nahm die Stadt den erſten Büchſenmeiſter

( Vorſteher des Geſchüßweſens) in Sold und ließ von demſelben 1377 eine eiſerne Feuerbübje gießen, welde eine 100 Pfund ſchwere Stein

kugel 300 Schritt weit trug. – Eine größere Febbe gegen die Herren von Sironenburg beſtand die Stadt im Jahre 1389 , während welcher

ein reiſiger, aus Slevenern und meiſt der Meßgers , Bäder:, Shloſſer: und Shuhmaderzunft angehörigen Bürgern beſtehender Hanfe zu Feld zog. Am 17. Januar 1398 erhielt die Stadt das Kaiſerlige Privilegium , in ihrem Gebiet nad Gutbefinden Landwehren , Wart: thürme unddergleichen Befeſtigungswerke anlegen zu dürfen , wofür ſic 1422 mit 31 reiſigen Pferden und 1431 mit allen Rathsjöldnern Reid;8hülfe gegen die Huſſiten leiſtete. Dreizehn Jahre ſpäter fandte

die Stadt 40 Pferde gegen die Armagnacs und verſtärkte vorſorglid ihre Befeſtigungen, um einem plößlidhen Ueberfall dieſer in der Pfalz umherſtreifenden Franzöſijden Söldnerbanden die Spiße bieten zu können.

1459 wurde auf dem Pfarrthurme die „ Gängerlein “ genannte kleine Glođe aufgehangen , welche das Noibzeiden gab, wenn ſich Feinde im Stadtgebiet erbliđen ließen.

Sieben Jahre ſpäter wurde

beſtehen , und Sadſenhauſen wurde 1390 in den Kreis derneuen meiſter dis Gängerlein zur Sturmglode, deren aufwurden Befehl, der Bürger: erfolgtem Läuten die Thorebei geſchloſſen und hundert 1

gezogen, indem es durch eine Mauer mit derſelben verbunden wurde, jo daß im Kriegsfall nur eine Sperrung des Mains einzutreten brauchte.

Im Jahre 1356 am 19. December erhielt die Stadt die Raiſer:

liche Freiheit , Gewalt mit Gewalt vertreiben zu dürfen und von

Raiſer Friedrich III. 1459 das Privilegium, ihre und ihrer Helfer

„,laufende Kinedite “ (mit Pite ' und Scwert bewaffnete Fußgänger)

in's Gewehr traten , während ſich die Bürgermeiſter mit ihren Pa: nieren auf ihre Amtslocalitäten Begaben . Zu dieſer Zeit gab es in Frankfurt bereite Schaarwächter, Tagwädter auf den Thürmen und

Sdüßenmeiſter; denSicherheitsdienſt in der Umgegend

Feinde zu ſchädigen und an Leib und Gut zu verfolgen. Die Stadt nahm nicht nur Söldner aus dem Bürger- und Bauernſtande, ſondern

beſorgten Soldknechte, welche unter ebenfalls angeworbenen Stadthauptleuten ftanden. Die geſammte ſtädtiſche Kriegemacht betrug bei einer 1462

*) Nach anderer Angabe 1400-1427 erbaut. Dhige Jahreszahl nennt Faber in ſeiner topographiſch-politiſch -hiſtoriſchen Beſchreibung von

Fuß und Pferb , welche man für die Vertheidigung der Stadt als

Frankfurt.

volkommen außreichend erachtete.

auf dem Samſtag &berg vorgenommenen Muſterung 4000 Mann zu

507

neue Infanterie-Regimenter à 3 Bataillone, welche die Nummern | Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens 145—162 erhalten ; dieſelben ſind zu Feſtungs-Beſaßungen ander Etats der Feld- Artillerie auf 6 beſpannte Geſdjüke für

Franzöſiſchen Ditgrenze beſtimmt und ſollen einen verſtärkten Ausbildungund Mobilmachung erwadſen , beziehungsweiſe Compagnien verſtärfen das Perſonal der Recru: Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter un Lefdthainltuwelngchedesr tirung - Bezirk , wel in der leß Zei dem mit den Vorarb Friedensſtand erhalten. Die Stämme der aufgelöſten Bataillone, s

che

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t

eiten

jeßi

Mannſchaftsſ

tandes ? gen zur Mobilmachung betrauten Generalſtabe unterſtellt worden ſind. Auf dieſe Weiſe werden ſowohl die Aushebungs- wie auch die ( Fortſeßung.) Unter Bezugnahme auf die unter I über die Ausbildung an Mobilmachungs - Geſchäfte eine bedeutende Erleichterung und Be ſchleunigung erfahren, außerdem bleiben den Militár- Behörden für geſtellten Betrachtungen , ſowie auf den Seite 500 feſtgeſtellten Etat Neubildungen im Ernſtfalle Offiziere in genügender Zahl zur Ver: wäre nun der Dienſt bei 6geſchüßigen Feld - Batterien nach folgen fügung, da bei jedem Infanterie- Regiment dieſer beſondere Etat den hauptſächlichſten Grundſäßen zu regeln : .

39* 117

umfaßt : 1 Bataillons -Chef, 4 Hauptleute und 4 Lieutenants.

1 ) Sämmtliche Mannſchaften ſind im 1. Dienſtjahr neben

ihrer allgeme gründl dungAnzah ich artill eri durchzuinen Die neuen 18 Infanterie - Regimenter ſollen für folgende tiſch bildenmilitär möglichAusbil ſt große l derſelb , eineiſchen en (min -

Garnijonen beſtimmt ſein : Nr. 145 Maubeuge

146 Commercy

deſtens 12) erhält die Ausbildung als Richtfanoniere. Von leß

1. Corps,

teren iſt wiederum ein gewiſſer Procentſaß im 2. und 3. Dienſt

6.

jahr fortzubilden , ſo daß eine 6geſchützige Batterie mindeſtens 1

147 Fort Lerouville

!!

beſigt : vom 1. Jahrgang

148 Verdun 11

149

11

12 / alſo 16 präſente und vom 2. und 3. Jahrgang zuſammen 41 Nichtkanoniere. Daneben erhalten ſämmtliche Mannſchaften im 1. Jahr

//

150 11

151 Soul 152 11

während der Wintermonate Reitunterricht .

‫ܗܕܪ‬

153 Neufchateau 154 Epinal

2) Eine möglichſt große Anzahl der Leute iſt im Fahren aus: 11

zubilden , ſolches darf nicht auf Roſten der artilleriſtiſchen Aus

bildung gehen und muß deshalb erſt vom 2. Dienſtjahr ab geſchehen .

155 Reims 11

Il

.

m

156 Belfort 157 Lyon

II

158

Dabei ſoll dem Grundſaß entſprochen werden, daſ in der Regel jeder in die beſpannte Grercier Batterie einzutheilende Fahrer 2 Winter-Neitcurſe und 1 zuſammenhängenden Fahrcurſus abſolvirt

7.

14. 1

.

159 Grenoble 160 Nizza 161 Paris,

hat , ſowie daſ unter den einzutheilenden Fahrern Leute ſind (Stangenreiter) , welche 3 Winter-Neitcurſe und wenn möglich 2 Fahrcurſe, beziehungsweiſe ein Beſpannt-Erercieren ichon mitge

15 .

macht haben .

162

(Schluß folgt.)

Die erſte Türkenbülje leiſtete die Stadt 1467 mit 30 Pferden und 60 Fußinechten und 1471 abermals mit 15 Pferden und 30 Rnechten. Später kaufte ſie dieſelbe meiſt mit Gel ab. Am 20. März 1470 erließ Kaiſer Friedri . III. einen Be: fehl an den Rath , laut welchem wegen des Raubritter - Unweſens Stadt und Landſtraßen durch anzulegende Befeſtigungen beſſer zu 2

düşen ſeien.

3m Jahre 1474, als die Stadt 50 Reiter und 100 Fugenechte zu dem gegen Rar ! den Rühnen von Burgund zu Feld ziebenden

Die 6geſchüßige Batterie hat ſomit mindeſtens nöthig : die Fußtnedt , die Reiſigen ſynd ungefähr 15 zuſammen , der Fuß knecht ohne Hauptmann , Fendrid), Webel , Pfeiffer und Trommel idläger , auď Scherer, an 70 Perſonen geweſen. Einem Reiſigen gemeinen Neiter den Monat 9 Gulden gedinget worden, und hat der Rath ihnen vor Harniſch und Pferd geſtanden,, dem Hanptmann aber über die Reiſſigen hat man uff jedes Pferd monatlidz 12 Gulden geben , deren er fech gehalten , und ihm auch vor Pferd und Harniſdy geſtanden. geſtanden. Den Fußłnedten hat man monatlid, vier Gulden an .

Reichsbeere ſtoßen ließ, begegnen wir den erſten ſtädtijden Uniformen,

Geld , Rheiniſcher Frankfurter Währung geben , dem Hauptmann doppelt Sold , dem Fendrich , Webel , Pfeiffer und Trommeljdläger,

denn

jebem 6 Gulden.

trugen roth und braune

roth

Zu dieſem Zug haben die Klöſter gegeben , a18 :

weiße Binden auf denHüten. Bei dieſem Trupp befanden fichein 1)Jungfrauen-Kloſter ThröneeinenKnechtmit einem Forder-Wagen, Rammerwagen (Proviantwagen), mehrere Heerwagen (Gepäd- , Waffenund Munitionswagen ), verſchiedene Rammerbüchſen (etwa 70pfündige !

Steinkugeln ſcießende kurze weite Geſchüße mit Kammern ), 2 Rödhe, 1 Mönd) zum Meſſeleſen und ein Wundarzt. Dieſes ſpäter noch verſtärkte Contingent wurde vom Stadthauptmann und einem Bürger: meiſter geführt .

In den Jahren 1480 und 1483 ſandte die Stadt dem Kaiſer

2 Pferd, dem hat man geben ſo viel als einem Fußknecht, auc Tuch zu Rod und Rogel, (jo nichts mehr geſchehen ). 2) Das Kloſter Erbach iſt mit zwey Knechten und vier Pferden kommen , demſelben iſt audy ſo viel worden als vorſteht.

3) Das Kloſter Hayne bat

einen Hinterwagen mit 2 Pferden geldjicet, und 1 Knecht, iſt ihm auch ſo viel worden. 4) Die Jungfrauen von Padershauſen haben

mit dem Rath gedingét vor ihre Dienſte (als ſie denn von dem Rath

abermals Hülføtruppen, und zwar im erſten Jahr 23 Reiter und 45 deswegen gemahnet worden ſind), vff ihrer und ihrer Freund fleiſſige Fußknechte gegen die Türken nnd im zweiten 67 Pferde und 66 Fuß= | Bitt, vor einen halben Reyß- Wagen, einen Knecht unb 2 Pferd, da vor der Rath 18 Gulden genommen und verwilliget, daß hierfüro

knechte gegen König Matthias Corvinus von Ungarn.

Einen ausführlicheren Bericht überdie im Jahr 1499im Reichekrieg

dem Rath ſeiner Dienſtbarkeit von dem Kloſter Padershauſen , ſo iſt

gegen die Schweizer geleiſtete Hülfe der Stadt Frankfurt begegnen in des Reiches Zügen zu thun ſchuldig ſind , damit vorbehalten. wir in den Annalen des Herrn zum Jungen, wo es heißt : „ Montag 5) Das Kloſter Arnſpurg hat auch mit dem Nath vff ihr fleiſſig nach Trinitatis iſt Friedrid don Felſe , Hauptmann , mit ſamt Bitt überkommen , vnd aus gönſtiger Freundſdyaft erlanget , daß der den rieſigen Dienern, auð Peter Weißtird , Fußknechthauptmann, Rath vor diſmal vor ihren Reyßwagen 24 Gulden , die es auch mit den Fußlnedyten , ſo der Rath angenommen , und in den Zug geben , verwilliget, bodh dem Reich und Kath ingkünftig in ihren wieder die Sdweizer ausgefertigt, um zehn Uhr Vormittags in wohl. Dienſtpflichten unnadtheilig. Actum Feria III. post Pentecostes geſdicter Ordnung ausgezogen , hatten ihr Monſter ( Beſichtigung, von (Mittwoch nach Pfingſten ). Die Klöſter 3 [menſtadt, Engelthal und 1

monstrare, zeigen 2c.) auff dem Plat vor dem Römer, hatten zwey

Rethers, dieweil ſie ihren ſduldigen Dienſt zu dieſem Zug nicht leiſten

Heerwägen mit Gezelten und Laden , vor jeglichem Wagen vier Pferd, wollen , hat ein E. Rath der Zeit um Königliche Mandate und ſodann 2 Rarne, darauf jeglichem eine halbe Schlang Büche ,*) und

vor jeglichem Karn ein Pferd gezogen, darnach die Reiſſigen, barnada wie alle Geſchüße *) Ein leichtes langes Feldgeſchüß, welches bis zur Einführung der Laffete im 16. Jahrhundert auf einer Art Wagen gefahren wurde : Später ſchoß die halbe Schlange 6 Pfund Eiſen: -

Process gegen ſich beworben. “ 3m nächſten Jahrhundert ſah ſid, die Stadt genöthigt , bem ganz ungeſtalteten Kriegeweſen erhebliche Zugeſtändniſſe zu machen und bei Ausbruch des Schmalkaldiſden Krieges 600 Landsknechte in Sold zu nehmen, ja ſie mußte fid ſogar zur Aufnahme von 16 000

508

12 Fahrer vom 2. Jahrgang ( Vorder- und Mittelreiter), 6 3. N (Stangenreiter ). Zuſammen 18 Fahrer. M

im 1. Dienſtjahr die Hauptſache. Ein beſonderer Werth iſt auf die Heranbildung tüchtiger Richtkanoniere zu legen , wofür die An

leitung für Ausbildung der Richtkanoniere, Berlin 1885 , maß Zur Erreichung einer großen Zahl von im Fahren ausges | gebend iſt. Die 4 Richikanoniere des 2. Jahrgangs find vor bildeten Leuten und Pferdepflegern iſt es geboten , außerdem eine den Fahrern nach dem erſten Herbſtmanöver unter den beſten Nicht geroiſſe Anzahl von Mannſchaften in einem Herbſtcurſus im Fahren nummern des 1. Jahrgangs auszuſuchen ; ihre Verwendung iſt nachzubilden.

3) Die Batterie muß die für 63 Dienſt- und 4 Krümper: pferde nothwendige Zahl von Pferdewärtern beſißen . 4) Sämmtliche Chargen -Offiziere, Unteroffiziere u. f. w. ſind im Reiten fortzubilden , darunter die erforderliche Zahl Avancirter, welche die zum Reiten von Remonten nöthigen Fähigkeiten beſißen. 5) Eine Beurlaubung von Mannſchaften am Schluß des 2. Dienſtjahres zur Dispoſition ſoll in den ſeither möglichen Grenzen ohne Beeinträchtigung des Dienſtbetriebs erfolgen 1

tonnen .

durch G. J. E. d. 21. April 1885, J.-Nr. 1556 geregelt; außer dem ſind dieſe alten Nichtkanoniere ( Geſchüß - Gefreite) zum Be ſpannt-Erercieren der Batterie möglichſt oft heranzuziehen ; dieſelben ſind, da ſie zudem reiten können, im Nothfall die gegebenen Stell vertreter des Geſchüßführers.

Bezüglich der Reitausbildung der Recruten wäre Folgen des zu bemerken :

Wir betrachten es als einen beſonderen Vortheil 6gejgüßiger

Batterien , daß deren erhöhter Pferdeſtand eine Ausbildung ſämmt: licher Mannſchaften des 1. Dienſtjahres im Reiten möglich macht.

6) Die für Abcommandirung als Burſchen , Ordonnanzen Zur Erlangung verbeſſerter Reitfertigkeit der zu Fahrern beſtimmten u. f. m. innerhalb des Regiments, ſowie nach außwärts erforder: Leute würde es zwar genügen , im 1. Winter nur diejenigen Mann liche Zahl von Mannſchaften des 2. und 3. Jahrgang8 muß der Batterie übrig bleiben, ſo daß legtere auf deren Verwendung zum

schaften reiten zu laſſen , welche vorausſichtlich im 2. Dienſtjahr Fahrer werden. Wir möchten aber wiederholt ausſprechen , daß

inneren Dienſt, ſowie Eintheilung in die beſpannte Erercier-Batterie die Auswahl der Leute zu Fahrern unınittelbar nach dem Dienſt: u. ſ. w. nur ausnahmsweiſe , beziehungsweiſe theilweiſe ange-

eintritt durchaus keine ſichere Garantie giebt für deren ſpätere Geo

wieſen iſt.

eignetheit als ſolche.

Erſt nach einem Winter -Reitcurſus fann wohl mit Gewißheit zu 1. Ausbildung der Bedienungs - Ranoniere. Die Ausbildung ſämmtlicher Mannſchaften als Bedienungs- erkannt werden , welche unter den 30 Recruten die ihrer Reit -

Kanoniere im 1. Dienſtjahr und der in den einzelnen Dienſt- | und ſonſtigen Fähigkeiten noch als Fahrer ſich eignenden ſind, und zweigen zn erreichende Ausbildungsgrad bleibt , wie bisher ; die

aus den beſten dann wiederum (nach dem 2. Reitcurſus) die in bie au Leute werden demnach als Recruten im Fuß-Grercieren , Geſchüt: die Batterie einzutheilenden Fahrer ausſuchen zu können, wäre ge Erercieren, Turnen, Vortrag u. . w. ausgebildet, bazu kommt in den Wintermonaten (November -März einſchließlich ) das Reiten. Vom April ab treten als weitere Dienſtzweige hinzu : Satteln, Schirren, Herſtellungsarbeiten , beziehungsweiſe Pferdepflege.

wiß ein Gewinn und Fortſchritt zur Verbeſſerung des Ausbildungs grades der Fahrer. Dies iſt der Hauptgrund, warum wir wünſchen, daß ſämmt liche Leute iin 1. Dienſtjahr reiten lernen. Aus leptgenanntem

Die artilleriſtiſche Yusbildung der Mannſchaften bleibt || Umſtand ergeben ſich aber noch einige Vortheile : Mann Kaiſerlichen unter dem Grafen von Büren bequemen, welche | Bleſſirten in das Kloſter der Frauenbrüder getragen werden. Die bis Ende des Jahres einquartiert blieben. Nach deren Abmarſch bielt das vom Rath dem Kriegóweſen vorgeſepte Vierer -Collegium auf dem Rofmarkt eine Muſterung über die waffenfähigen Mannſchaften,

Zeugmeiſter Hans Bromm und Johann Weiß ſollten so viel Geſchüß, Pulver und Blei , Shanzkörbe, Fußangeln, Pechkränze, Haden und Spaten, als der Oberſt von Hanftein fordern würde,

Landsknechte und Einbeimiſche ab , welche eine Kopfzahl von 5050 Wehrfähige ergab. Dieſelben wurden in 500 Rotten getheilt und

aus den Zeughäuſern liefern. Für Krankenpflege, Feuerlöſcweſen und Verproviantirung wurden umfaſſende Maßregeln getroffen , jeder

elf Frankfurter und zwei Sadiſenhäuſer Fähnlein zugewieſen; Pifen, Mann der Beſaßung erhielt täglich eine Maß Wein , ein Pfund Hatenbüdſen und Harniſche lieferte das 1545 gebaute Zeughaus. Im Fleiſch und für ſechs Heller Broð. Das Vorterrain der Stadt wurde Jahre 1575 ließ man dieſe Eintheilung fallen und theilte die Bürger | raſirt und auf dem Judenkirchhof ein Waffenplaß angelegt, während ſchaft in drei Aufgebote , von denen zwei auf die alte und eine auf der Main durch eingerammte Pfähle und verſenkte Sciffe geſperrt die Vorſtadt tamen.

A18 1552 das proteſtantiſche Heer, das gezwungen zum Raiſer

wurde. Mehrere Thürme wurden niedergeriſſen und auf anderen Doppelhaken (eine Art Walbüchſe, welche8 Loth Blei idok) auf:

ſtehende Frankfurt mit einer Belagerung bedrohte, jo nahm der Rath geſtellt. Die Zunftſtuben wurden geſchloſſen und alle zweifelhaften wieder 800 Hakenſdyüßen und Landøknedite in Sold , bewaffnete die

Perſönligkeiten aus der Stadt verwiejen. Alles war kampfbereit,

Bürger und nahm Raiferliche Berapung ein.

und nachdem in der Gegend von Bergen zwiſchen den Kaiſerlichen

1

Dieſe Aufnahme Raiſerlicher Beſaßung verhielt fid folgender:

unter Hanſtein und der Vorhut der Proteſtanten unter einem Grafen

von Oldenburg verſchiedene Sdarmüßel ſtattgefunden hatten, traf entlaſſen, weldes der Kaiſerliche Pfennigmeiſter zu Frankfurt, Wolf zwei Tage vor der Berennung der Stadt der Saiſerliche Rriegscom:

maßen : Der Kurfürſt Sebaſtian von Mainz hatte ſein Kriegsvolk

Haller, zu Bergen in Kaiſerlidhen Sold nahm, worauf Carl V. miſſar Cornelius van der En mit einem Gelbtransport von 1

den Oberbefehl über dieſen Haufen dem Oberſt Konrad vor: Han:

hunderttauſend Goldgulden , die der leeren Kriegscaſſe Hanſtein's

ſtein übertrug. Hanſtein verlangte beim Nahen des unter Land- | ſehr zu gut kamen, in Frankfurt ein. graf Wilhelm von Heſſen , Herzog Johann Albrecht von

Raum hatte der Führer der proteſtantiſchen Armee, Kurfürſt

Medlenburg, Markgraf Albredi Alcibiades von Brandenburg,

Moriß von Sachſen, von der Occupation Frankfurto Nadzricht er:

Culmbad, und einem Grafen von Didenburg ſtehenden verbün:

halten, als er Paſſau verließ und mit den in Franken ſtehenden ver:

deten proteſtantiſden Heeres in die Stadt aufgenommen zu werden,

bündeten Fürſten fichgegenFrankfurtin Bewegung ſeşte. Ám 17. Juli

und die Bürger ſchwuren, als ihnen keine Wahl mehr blieb, den griffen die Sadiſen die Vorhut der Kaiſerlidhen bei Bergen an und Giderheitseid. Am 28. und 29. Juni zogen zwölf Fähnlein Fuß: verfolgten die Geſchlagenen bis unter dieKanonen Frankfurte, welde knechte mit mehreren Geſchwadern Reiter in die Stadt und Sachſen.

den Feind zu einem augenblicklichen Nützug zwangen. Bald aber

Haufen ein, undderKaiſerliche Oberſtſette ſeine, wie die ſtädtiſchen festenſich die Sadlen und die Helfenvorder Stadtfeſt, erbauten Recyte durch einen Artikelsbrief feſt.

ein bei dem ſogenannten Hof der guten Leute beginnendes Lager, bas

folgendes nordöſtlich über die Gallenwarte und Bodenheim nach der Friedberger: Bezüglich der zu erwartenden Belagerung traf man an Wau und warte hinzog. Der Landwehrgraben diente ale Stall für die Pferbe,

Abkommen : Die Bürger ſollten ſammt ihrem Geſinde Mauern frohnen, wozu der Nath Bauholz und Erde ſchaffen mußte.

und in der folgendenNadytſudste der Feind dieſes Lager durdy bei ſollten abgebrochen werden, die wehrhaften Bürger dem Galgenberg aufgeworfene Feldſchanzen zu deđen. Gartenhäuſer Die dem erſten Trommelſchlag auf dem Sammelplat erſcheinen und

bei

ſich im Nothfall gegen den Feind gebrauchen laſſen. Die in Sadjen:

hauſen Verwundeten ſollten in das dortige Spital , die in Frankfurt

(Fortſeßung.)

写 感官 吕碧 三等 電器

509

Pro Jahrgang kann eine größere Anzahl von Mannſchaften | dies unbedingt erfordert. Zum Stalldienſt werden Recruten nur auch im Fahren ausgebildet werden , damit machit - wie er:

wünſcht - die Zahl derjenigen Leute, welche auf jeden Poſten

( Kanonier und Fahrer ) wenigſtens im Nothfall eingetheilt

1. Theil der Inſtruction zum Neitunterricht für die Cavallerie zu

werden können.

ſomie im Satteln , Schirren u . f. w. , hierdurch iſt in der

ertheilen, wobei jedoch folgende Uebungen ausgeſchloſſen bleiben ſollen : im I. Abſchnitt: das Reiten mit Fühlung, ſowie auf dem Viereck, das Einzelreiten , die Nangir-Uebungen und das Reiten

Batterie nieMangel an gewandten Pferdewärtern ( Burſchen ),

mit 2. Stellung ;

Außerdein bringt die Reitausbildung mit ſich eine ge ſteigerte Gewandtheit der Mannſchaften in der Pferdepflege,

1997.

写意 是 宣言

HAN CE

nach Bedarf herangezogen. Der Reitunterricht der Bedienungs -Ranoniere wäre nach dem

deren Qualität in diejer Beziehung heut zu Tage oft Manches

im II. Abſchnitt: das Engliſche und leichte Traben ;

zu wünſden übrig läßt.

im III. Abſchnitt: die kurze Kehrt-Wendung, der abgekürzte

Damit wächſt außerdem der Grad der Gefechtsbereitſchaft | Galopp, der Galopp von der Stelle, die Volten im Galopp, die einer Batterie in Cantonnements und Biwaks , indem die Kehrtwendung und Kurzfehrtwendung im Galopp ,desgleichen Alles Bedienungs- Kanoniere die Fahrer zuverläſſiger unterſtüßen von Seite 83 des I. Theils der Neitinſtruction an , was ſonſt 1

können als bisher u. 1. w. Es könnten nach unſerer Anſicht bezüglich der Reitausbildung

jämmtlicher Mannſchaften im 1. Winter nur 2 Anſtände vorge-

noch in dieſen Abſchnitt gehört.

Vom IV. Abſchnitt wird nur geübt : das Reiten mit

Seitengewehr, beziehungsweije Helm.

bracht werden : Es ſind nach Abzug der Avancirten , Fahrer- u . ſ. w .

Neitclaſſen für die Recruten noch genügend Pferde zur Reitaus-

Z u 2. Fahrer - Ausbildung. Der Gedanke, alle Mannſchaften einer Batterie wie im Be

bildung vorhanden und beeinträchtigt ſolche nicht deren artilleri- dienen ſo auch im Fahren von Geſchüßen auszubilden , läßt ſich ſtiſche und ſonſtige Ausbildung . nicht verwirklichen, denn im 1. Dienſtjahr iſt lepteres mit Nüçjicht Daß letzteres nicht der Fall iſt, dafür giebt die reitende Ar- | auf die Ausþildung am Geſchüß u . ſ. w. nicht angängig , im 2. tillerie den beſten Beweis ; der Umſtand, daß es der Truppe etwas und 3. Dienſtjahr wegen Abcommandirungen u . . m. , ſowie des

mehrMühe macht, kann nichtausſchlaggebend ſein. Vorbedingung Dienſtbetriebsder Feld-Artillerieüberhaupt (auch beierhöhtem pod VINA

iſt natürlich, daß die Recruten auch der fahrenden Feld - Artillerie ! Pferde- Etat) nicht möglich. Die Gründe, welche für eine möglichſt

ſo ausgeſucht werden , daß ſie ihrer Körperbeſchaffenheit nach ſich

große Zahl ron im Fahren ausgebildeten Leuten einer Batterie

zum Neiten eignen.

ſprechen, ſind in den vorangegangenen Betrachtungen erörtert. Wir werden nachher ſehen , wie wir dieſer Forderung ohne Erhöhung des Mannſchaftsſtandes nachkommen könnten. In erſter Linie handelt es ſich darum , den Ausbildungsgang

Es handelt ſich nur daruin , den jungen Mannſchaften zur Erreichung oben beregter Zwecke einen gemiſſen Grad don Neitfertigkeit anzueignen, der hinter den an junge Fahrer zu ſtellenden

Anforderungen immerhin zurückbleiben wird und muß. Die Neit:

ܶ‫»ܪ܃‬:!;‫ܪܐ܀ܝܠ‬ ‫܃‬:ܵ*ܺܶ:݂‫ܫܒܶ*ܪܕܙ‬

8

ausbildung der 30 Recruten 6geſchütziger Batterien wäre nun folgendermaßen zu regeln :

der in die beſpannte Erercier-Batterie einzutheilenden Fahrer dem als wünſchenswerth bezeichneten Ausbildungsmodus entſprechend zu regeln .

Etwa 14 Tage nach der Einſtellung beginnt mit ſämmtlichen

Zur Eintheilung in die Batterie ſind nun mindeſtens er:

30 Recruten der Reitunterricht, hierzu ſtehen nach der ſpäter angeſtellten Berechnung zur Verfügung 15 Pferde , welche täglich

forderlich 18 Fahrer, und zwar 12 vom 2. Jahrgang (junge Fahrer ) und 6 vom 3. Jahrgang ( alte Fahrer) . Die jungen Fahrer werden nach Auswahl der 4 Nicht: kanoniere des 2. Jahrgangs aus den beſten Reitern des 1. Jahr:

1 Stunde , alſo in jeder Recruten - Reitclaſſe 30 Minuten gehen ,

was zur Reitausbildung genügen dürfte. Gegen dieſes Doppelgehen der 15 Recruten-Pferde könnte man wohl nur etwas : ein

wenden, wenn hierdurch die Pferde überanſtrengt und der ſonſtige

gangs nach dem 1. Herbſt-Manöver ausgeſucht. Um bei der end gültigen Beſtimmung der im Frühjahr einzutheilenden Fahrer

Dienſtbetrieb der Batterie beeinträchtigt wird. Dies iſt aber bei einer entſprechenden Uebungseintheilung nicht der Fall , und eine Stunde im Reithaus gehen iſt im Gegenſatz zu den Anforderungen

jomie bei Ausfällen die nöthige Neſerve zu haben , halten wir es

an die Pferde während der Sommerperiode wahrlich keine Leiſtung,

bilden . Die Anforderungen , weldie an dieſe 15 jungen Fahrer

zumal wenn fein Haferabzug ſtattfindet , eventuell ſogar eine aus Erſparniſınitteln der Truppentheile zu beſtreitende erhöhte Nation

des 2. Jahrgangs im Reiten geſtellt werden müſſen, ſind im Ad gemeinen diejenigen der I. Neitclaſſe ( 1. Theil der Neitinſtruction für die Cavallerie), jedoch kann mit Rüdjicht auf deren Reitaus: bildung ( Anleitung im Reiten ) im Winter ihres 1. Dienſtjahres wohl mehr verlangt werden als von den Necruten - Reitern , ſo daſ von dem 1. Theil der Neitinſtruction für die Cavallerie nur

in den Wintermonaten und ein Naſttag pro Woche gewährt wird . Dazu kommt noch , daß die Anforderungen an die Pferde in den

Necruten - Touren , wo es ſich nur um Ausbildung des Mannes handelt , ziemlich geringer ſind als diejenigen, welche an die Pferde der 2. Reitclaſſe geſtellt werden . Unter obigen Vorausſetzungen und in Anbetracht des Ge: winns für die ſpätere Jahres- Ausbildung u . halten wir alſo ein

unter dieſen Reitern des 2. Jahrgangs wiederum eine Auswahl, 1

für geboten, vom 2. Jahrgang etwa 15 Leute im Reiten fortzu

wegzulaſſen ſein dürfte : I. Abſchnitt : Das Reiten mit Fühlung auf dem Viereck

Doppelgehen von 15 Pferden für durchaus feinen Nachtheil . Jeder Recrut reitet alſo von Mitte November bis Ende

und die Rangir-Uebungen ; II. und III. Abſchnitt: Daſſelbe wie bei den Recruten : Reitern, mit Ausnahme der Kurzkehrtwendung im Trabe , welche

März 5mal wöchentlich und täglich 30 Minuten .

geübt wird .

Rechnet man

für das Satteln u. 1. w. vor dem Reiten 1/4 Stunde und für

IV. Abſchnitt : Alles ausſchließlich des Reitens mit um:

das in Ordnung Bringen des Pferdes nach dem Seiten die gleiche

geſchnalltem Seitengewehr (Helm ), ſowie desjenigen mit aufgenom

Zeit, ſo wird der aufeinander folgende Neitunterricht der beiden

menem Gewehr , Hieben und Stichen .

Recruten -Reitclaſſen , von denen jede 15 Mann und Pferbe ſtark

Der Reitunterricht der jungen Fahrer beginnt Anfang Dis

iſt, ungefähr 11/2 Stunden in Anſpruch nehmen, welche Zeit ohne | tober und dauert unter Feſthaltung der ſeither gültigen Perioden Beeinträchtigung anderer Dienſtzweige und ohne Ueberanſtrengung Eintheilung bis Ende März. Die jungen Fahrer reiten täglich bei einer praktiſch angelegten Uebungseintheilung ſich herausbringen 1/2—3/4 Stunden , denſelben ſind nächit den Recruten - Reitern die 1

läßt. Im Satteln und Zäumen ſind die Recruten- Reiter in den

rittigſten Pferde Pferde zuzuweiſen zuzuweiſen .. Zur Fahrübung, reſpective zum Be rittigſten

Winter -Monaten nur ſo weit auszubilden , als der Reitunterricht 1 ſpannt : Exercieren finden die 12 beſten Reiter als Vorder: und

510

Mittel -Neiter Verwendung , der Reſt ( 3) iſt bei Ausfällen ,

be-

50 bis herab zu 3 Mark. Der Inhalt der als Sammelbüchſen aus

ziehungsweiſe zwiſchen Schießübung und Manöver als Fahrer ein-

geſtellten Feldkeſſel betrug 295.84 Mart ; aus dem Verkauf einer

zutheilen, im übrigen Pferdewärter 2c.

Feſtrede wurden 208.30 Mart erzielt und die Ueberſchüſſe von Cons

(Fortſeßung folgt.)

certen, welche zum Beſten der Stiftung veranſtaltet wurden, brachten 1119.72 Mart ein, ſo daß die Einnahmen ſich auf 5230 Mark be: liefen. Hiervon ſind zu Unterſtüßungen verwendet am 22. März 1886

Verſchiedenes.

120 Mark und am gleichen Tage 1887 100 Mart. Mithin beträgt der Grundſtod jeßt 5010 Mark.. Fernere Beiträge werden jederzeit

Die Blumenthal Schwarzhoff-Haſſelbach-Stiftung .

entgegengenommen von dem Commandanten von Magdeburg, Generals

Es giebt in Deutſchland bereits nicht wenige milde Stiftungen,

Lieutenant von Claer , dem Oberbürgermeiſter Böttider und beth

deren Segen Soldaten und ihren Angehörigen zu gute kommen. Ihre Zahl fann aber auch gar nicht groß genug ſein, denn die wohl-

Premier- Lieutenant a. D. Peter Smidt. Wir möchten bei dieſer Gelegenheit Anregung dazu bieten , daß

thätigen Wirkungen ſolcher Stiftungen ſind ganz danach angethan, ein Gegengewicht gegen mandhe Auswüdſe der gegenwärtigen Zeit zu

werden möchten .

bilden.

ähnliche Stiftungen wie die hier bezeichnete auch anderswo begründet

Mit großer Freude vernehmen wir daher von der Errichtung

jeder neuen milden Stiftung für Militär-Perſonen und geben gern von ihren Wirkungen Kunde. So laſen wir neulich, daß Seiner Ercellenz dem General der Infanterie, Grafen v. Blumenthal bei der Feier ſeines 60jährigen

Dienſtjubiläums der erſte Rechenſchaft8 - Bericht der „Blumenthal: Blumenthal Swarzhoff-Haſſelbach -Stiftung" über die Zeit ſeit dem Entſtehen der Stiftung (Anfang 1882) bis jeßt überreicht worden ſei. entnehmen demſelben Folgendes :

Wir

Die Stiftung foll ein Denkmal ſein für die unter der glor:

N a d r i ch te n . Deutſches Reid .

* A 48 Medlenburg, 10. Auguſt. (Der Bau der Eiſenbahn Wi 8 in a r - Narow durch das Šiſenbahn - Ne: giment.] Ueber den Bau einer Eiſenbahnſtrede durd, dus Eiſen 1

bahn- Regiment, über welche in Nr. 57 der Aug. Milit .: 3tg . v. 0.3.

bereits kurz berichtet wurde , ſdireibt man den Hamb. Nachr." Fol bahn -Regiments aus Berlin den Oberbau einer größeren Privat-Eiſen

gendes : Es iſt jetzt daß erſte Mal , daß eine Abtheilung des Eiſen:

reichen Führung Seiner Majeſtät des Kaiſers Wilhelm erfochtenen

bahn in ſelbſtändiger Leitung ausführt, und ſo gewähren gegenwärtig

Siege. Ferner ſollen den Nachkommen die Namen der Männer er: balten bleiben, welche in den Kriegsjahren 1864 bis 1871 auf dem

die Arbeiten einer Compagnie dieſes Regiments an der Sccundärbahn

Súlachtfelde und in der inneren Verwaltung des Staates und der Commune Magdeburg Großes geleiſtet haben , damit dieſelben auch

ſpäteren Geſchlechtern zum Vorbild dienen mögen, und endlich ſoll die Stiftung ein kleines Zeiten der Liebe und Verehrung ſein , welche

ehemalige Soldaten ihrem treu geliebten Kaiſer, ihren Commandeuren und Führern auf dem Schlachtfelde und auch in Anerkennung vor

von Wismar über Sternberg, Goldberg nach Karow in jeder Weiſe ein größeres Intereſſe. Die Mannſchaften der Compagnie, 5 Offiziere, die nöthigen Unteroffiziere und etwas über 100 Soldaten ſtart, voll

führen das Legen der Schwellen und das Befeſtigen der Sdienen auf dieſen mit der größten militäriſchen Pünktlichkeit , Ordnung und Geſchicklichkeit, die nichts zu wünſchen übrig läßt und ſelbſt von den geübteſten Eiſenbahn -Arbeitern nid t übertroffen zu werden bermöchte. Im Anfang war die Compagnie etwa 14 Tage in Plau bei den Bürgern ein quartiert, die dafür eine entſprechende Entidädigung er:

züglicher Leiſtungen den Männern in der Staats- und Communal

hielten, und beſorgte die Anlage auf der Strecke von Rarow big nach

Verwaltung darbringen. Der Zweck der Stiftung iſt, hülfebedürftigen

Goldberg ; jeßt wo dieſe don vollendet iſt, rückte die Compagnie nachy Goldberg, um von dort bis nach Sternberg zu arbeiten . Da man

Kameraden , chemaligen Soldaten der Deutſchen Armee , welche im Kreiſe Magdeburg wohnhaft ſind und Unterſtüßungs-Wohnſiß haben, ſowie deren Wittwen und Waiſen Mittel zu gewähren , die Nothlage

mit der ganzen Arbeit bis Mitte September, wo die Entlaſſung der dreijährig gedienten Soldaten zu geſdeben pflegt, gern fertig zu ſein wünſdt, ſo iſt heute eine zweite Compagnie von Berlin über Suwerin derſelben zu erleichtern , indem in Betracht zu ziehen iſt , daß nicht nach Wismar abgegangen, um dort die Arbeiten gegen Sternberg zu allen Kameraden, welde hülfebedürftig ſind und deren Hülfsbedürftig- beginnen . Die Arbeitszeit der Soldaten , die ſehr gut verpflegt werden keit nachweislich aus den Jahren ihrer Militärzeit im Kriege oder | ſollen, iſt von 6–12 Uhr Morgens und von 1-6 Uhr Abends mit Nachmittags, aljo 10 Stunden, Frieden hergeleitet werden kann , vom Staate eine geſeßliche Penſion 1/2 Stunde Pauſe des Morgens und doch wurde bei der großen Hiße auch des Mittage mitunter 1 /2–2 gegeben wird, da die Hülfsbedürftigkeit in vielen Fällen erſt eintritt, Stunden geraſtet. wenn die zur Nachſuchung der Penſion vorgeſchriebene Zeit verſtrichen iſt und für die Hinterbliebenen dann alſo jeder Anſpruch von ſelbſt wegjädt. Durch die Stiftung ſollen nun im Wege dyriſtlicher Nädſten:

Schweden und Norwegen. *

Chriſtiania , 7. Auguſt. [Das neue Heeres- Gefeß. 1

Das Militär : uno Marine Budget.

liebe anſcheinende Härten ausgegliden werden ; daß derartige Fälle

Die

Ar

maliger Kameraden. Ohne anderweitige Hülfe muß der Betreffende

tillerie: Uebungen .] Ueber das vom Storthing angenommene Geſetz zur Organiſation der Armee , welche dieſelbe zu einer Miliz herabdrückt, enthielt fürzlid die „ Berlingſke Tidende"

wohl oder übel der öffentlidien Armenpflege verfallen und wird dann

einen

ohne ſein Verſchulden hinter den unterſten Bürgerſtand zurückgeſtellt.

welcher folgendermaßen ſhloß : „ Daſſelbe Sparſyſtem , welches zur Herabſexung der Ausbildung &zeit auf ein läderliches Minimum und zur Beſchränkung der Wiedereinberufung führte, hat auch zu unmäßiger Verwendung von wehrpflichtigem ( entlaſſenem und bloß der Landwehr angehörigem ) Offizier: Perſonal geführt. " Und doch bedarf gerade eine ichwad) ausgebildete Mannſchaft eines feſten und gut ausgebildeten

vorhanden ſind , beweiſen die bereits eingegangenen Bittgeſuche che:

Dem Raiſer und Reid geben aber dadurch viele treue Patrioten ver:

loren , welche in Folge der Nothlage anderen Einflüſſen unterliegen

und ihre bisherige Geſinnung wechſeln. Der Stiftung ſteht demnadh ein großes, ſegensreiches Feld der Wirkſamkeit offen ; ſie wird, wenn

von

einem

fachkundigen Offizier

gefähriebenen

Artikel,

die nöthigen Mittel vorhanden ſind , weſentlid dazu beitragen , die

Offizier-Perſonale. Aber das Norwegiſche Vertheidigungs- Departement

Moralität und ſittlichen Zuſtände in den Arbeiterkreiſen zu heben, in denen doch die meiſten der erwähnten Fälle vorkommen. Die Zinſen des Fonds werden , ſo lange derſelbe nicht die Höhe von 10 000 Mark

geht von anderen Gedanken aus . Es meint, daß nicht allein Rüd ſicht auf das Budget e$ fordere, ſondern daß es auch am beſten zum Wehrpflicht8-Gefeße ſtimme , daß 'wehrpflichtiges Offizier - Perſonal in jedweder Stellung zur Verwendung komine, die nicht mit Nothwendiga

und Er: teit beidemInhaber ein ſoldes Maß militäriſder Einſicht erreicht hat, nur zu Unterſtüßungen am 22. März, bem Geburtstage fahrung vorausſett, weldes nur bei den längere Zeit ausgebildeten

des Kaiſers, verwendet ; ſpäter ſollen jedoch nod; weitere Unterſtüßungs-

tage feſtgelegt werden . Der Rechen dafts - Bericht enthält ferner bie Namen der Stifter

und feſt angeſtellten Offizieren erwartet werden kann". Außer Second

und der freundlichen Spender mit den der Stiftung zugewendeten Beträgen ; unter leßteren befinden ſich Summen von 873,, 500, 100,

Linie, wie von der Landwehr, ferner fämmtlide Premier-Lieutenants

Lieutenants und Corporalen, weldhe, wie bei uns , wehrpflichtig ſind, werden eine große Zahl von Unteroffizieren aller Waffen, ſowohl vonder

bei den Unterabtheilungen der Landwehr u. A. m .alewehrpflichtig

511

aufgeführt. Ein Ueberblic über das ganze Perſonal in dem fünftigen

Königlichen Cadetten - Corps .

Norwegijden Heere zeigt , daß von 110 Stabe-Offizieren 28 webr:

mann, Röniglicher Hofbuchhändler. 8. IV und 122 S. Preis 1 M. 20 Pf.

München 1887 , Theodor Aker:

en dus:

pflichtig ſind, von 399 Capitäns 160 , von 739 Premier Lieutenante

- einkt 1 COME

518 und von 3449 Unteroffizieren 1658. Mittelſt aller dieſer Er:

Bratten

Kronen herabgebracht. Was man aber für dieſes Geld erhält, iſt Vorwort u . A. " Folgendes : „ Eine tiefgehende Bewegung hat ſeit Monaten ganz Deutſchland ergriffen . Die Weltlage erbeiſchte gebiete iſt, daß man in Friedenszeit die zu demſelben Nusſd reibungs-Diſtricte rijd , daß man die Möglichkeit in's Auge faßte , einem triegeluſtigen

ſparniſſe hat man dann glüdlich das Militär-Budget auf 61/4 Millionen

[R.] Der idon burch frühere patriotiſche Schriften bekannt gewordene Verfaſſer jagt in ſeinem am 12. März 1887 geſchriebenen

ſicher von zweifelhaftem Werthe. Eigenthümlich für die Organiſation

Ett be

beträgt

gehörenden 3 Bataillone von dem Aufgebote, reſpective der Linie, der Landwehr und des Landſturms zu einem einzigen Corp8 zuſammen : fdlägt , deſſen Chef zugleidh Chef des betreffenden Linien- Bataillons ift. Aber das Linienheer iſt quantitativ burd Einſchränkungen ver: I

Benerala

Nachbar, vielleicht mehr als einem zugleid ), mit den Waffen entgegen

treten zu müſſen , daß man ſich die Frage vorlegte, welcher Rüſtung das Vaterland für ſolche Fälle bedürfe. Eine gehobene Stimmung

ſchiedener Art , qualitativ durd Minderung der Uebung& zeit , Ein :

berrídte im geſammten Deutiden Volfe gleichwie im Heere , dem ,,Volt in Waffen " , und einbellig erkannten Alle die Verſtärkung der

ſchränkungen in den Ausbildungsſchulen und weitgetriebene Anwen :

Armee als nothwendig an , weldze unſere gefeierten , erprobten Heer:

1

dung wehrpflichtigen Offizier -Perſonals geſdwächt. Das Ergebniß führer, an der Spiße der Kaiſer ſelbſt, verlangten. Nur über deren 2

iſt ein dywach ausgebildetes Linienheer von etwa 18 000 Mann, eine

zeitliche Feſtſtellung gingen die Meinungen zum Theil auseinander,

loſe organiſirte Landwehr von ungefähr derſelben Stärke und ein noch

doch auch darin entſdied ſich die überwältigende Mehrheit des Volkes für die Ueberzeugung ſeiner großen alten „Sachverſtändigen “ . Eine

loſerer Landſturm , nur zur Vertheidigung des eigenen Umkreiſes , alſo zu reiner Localvertheidigung beſtimmt.“

Frudit dieſer gehobenen Stimmung iſt die hier vorliegende, anſpruche:

Das für dieſes Jahr bewilligte Militär-Budget iſt in der Haupt: fache nach der früheren Organiſation aufgeſtellt, aber mit der Ein : ſchränkung, welche aus der allmälig vor ſid, gehenden Minderung der

Stärke der garniſonirenden Abtheilungen hervorgeht. Zu der wieder: ber

jag

Holt angegebenen Hauptſumme von 6 448 200 Kronen gehören 70 000 für allerlei mit dem Uebergange zu dem einen Syſtem in Beziehung

lidhen Zwed porzug &weiſe in Betradt fam. " Dieſen Ausſprüdyen pflichten wir ſehr gern bei , und darum

ſtehende Veranſtaltungen , z. B. zu einem Curſus im Gebrauch des

nahmen wir gern Kenntniß von dem Verſuch des Verfaſſers, den Krieg von der idealen Seite zu betrachten. Derſelbe bietet den Leſer eine redyt forgfältig getroffene Auswahl von didteriſden Verherrlichungen des Kriege, die mehr durch Begleitungsworte als durch Erläuterungen

neuen Gewehrs, zu Recruten-Uebungen für Ingenieur - Truppen und die Train - Mannſchaft. Auf dem außerordentliden Budget ſind 150 000 Kronen zu einer neuen Feld - Batterie, 100 000 zur Fort: feßung der Hauptbatterie auf Oskarsborg, 70 000 zu neuen Baraden auf Erercierpläßen bewilligt.

Eining

Das Marine- Budget , welches vor cinein Jahre ungefähr 1 874 000 Kronen aufwies, ward diesmal mit 2 089 000 oder 215 000 Kronen mehr bewilligt, wovon der größere Theil auf Uebungen und Neubauten fällt.

sitten

ma

Das Uebungeconto , welches vom Departement ale Normal

budget bezeidnet ward , umfaßt 220 000 kronen. Es gehören dazu Uebungen auf dem Grercierſdiffe und zu Lande , Torpedo - Uebungen und Züge mit einer Abtheilung , Rüſten : Vertheidigung8 - Material" , 2

nea

mit „ Nornen " auf 412 Monate und mit „ Ellida " auf 6 Monate.

Die vom Departementvorgeſdylagene, von 350 000 auf 400 000 kronen MI

loſe Stizze , welde zunädiſt nur für näherſtehende Kreiſe niederges ſdrieben, nad , deren Meinung aber vielleicht geeignet iſt, nod) darüber hinaus anregend zu wirken, und zwar nicht bloß in meinem Heimath lande Bayern, weldes mit ſeiner Kriegøgeſchichte für den urſprüng

erhöhte Bewilligung zu Neubauten, weldie Summe zugleich als Nors

malbudget für die Neubauten bezeichnet worden iſt, bezog ſich haupt:

von ſeiner Seite aneinander gereiht ſind. Es würde zu weit führen, hier näher auf die getroffene Aus: wahl ſelbſt einzugeben, wir wollen nur anführen, daß zahlreiche Deutſche

Dichter aus alter und neuer Zeit angezogen worden ſind, und daß aud der Humor dabei zu ſeinem Rechte fommt. am Schluſſe ſebr richtig :

Der Verfaſſer ſagt

Wir freuen uns bes Frieden , wir freuen uns deſſelben mit vollem Herzen und hoffentlich auf lange, lange Jahre hinaus. Dodo kennen wir feinen Frieden , der uns, wie einſt Hannibal's Heer nach dem Siege von Cannä verweidhlicht und unſerer Aufgabe nicht mehr gewaden fein läßt ...

Mit vollem Mannesbewußtſein können

wir daber in Paul Heyſe's Worte über Deutſchlands Weſtmarken einſtimmen :

fädlich auf den angefangenen Bau von Torpedo - Booten und auf ein

„ Eines Blutes, Eines Muthez,

Krahnfahrzeug zum Auslegen ,,pafſiver Minen " . Sie warb erſt nach langem Widerſtand mit 83 gegen 21 Stimmen angenommen. Es

Sieg- und ehrenreich, Feſt und treu ,

war ein Glück für den Staatsminiſter Swerdrup , wclder zugleich 1

UT

dem Vertheidigung8 - Departement vorſteht, daß ſein Budget zeitig in

.

der Seſſion behandelt ward; die gegen Ende der Seſſion in der reinen

14

3

Starf und frei, Hüten wir das Reich ."

Dad Bud empfieblt ſit ſelbſt. Einzelne Irrthümer ſtören

Linken gegen ihn erzeugte überaus ungünſtige Stimmung hätte dieſe I nicht gerade , dod, hätte dem Verfaſſer bekannt ſein können, daß die Normalbudgets in große Gefahr gebracht. Für das nädyſte Budget= | Einweihung des National-Denkmals auf dem Niederwald nicht 1884 jahr hat das Departement auf dem Neubau - Conto die Bewilligung (wie auf Seite 47 geſagt iſt), ſondern am 28. September 1883 von 1 100 000 kronen für einen neuen Kreuzer angekündet. Für ſtattgefunden hat. Äud überraſchte uns auf Seite 83/84 die faſt das Torpedoweſen ſind 73000 Kronen, für die Artillerie der Marine wörtliche Wiedergabe ohne Quellenangabe von einigen Säßen , die wir 2

75 000 bewilligt, womit die Anſchläge vom vorigen Jahre um 14 000 und 25 000 Kronen überſchritten worden ſind , aber dennod viel weniger gewährt wird, als die ſadkundigen Behörden gefordert haben. Die zehnte Batterie , deren Mannidhaft nach geendeter Samm:

in dem „Militärijden Skizzenbuds aus dem Feldzug 1870/71 “ bereite vor mehreren Jahren gefunden haben .

Die äußere Ausſtattung iſt recht hübſch , das Buch ſelbſt ver folgt einen guten Zweck und verdient Berbreitung . .

lung am Freitag vor at Tagen entlaſſen ward, fchloß ibre Uebungen, wie gewöhnlid), für dieſes Jahr mit einem fünftägigen Au8marſd ab.

Die Berg Artillerie mit den 20 Jahr alten Kanonen ward ſtark in Bewegung geſett, und als der Regen hie und da Ueberſchwemmungen hervorgebradht hatte , ging das Waſſer den Pferden ſtellenweiſe bis mitten an den Leib, nnd dic Berg- Artillerie ward zu einer „ dwim : menden Artillerie " ; anderweit hatten wieder die Ströme bie Felſen ſo bloß von Erde und Gras gemadt, daß auf den nacten Felswegen das Fortkommen überaus ſchwer war. Indeß haben die Soldaten vom Bataillone:Chef, Oberſt: Lieutenant Fröhlich , der zulegt nach dem Lagerplaß fam , alle großes Lob für ihren Eifer und ihre Tüd:

tigkeit erhalten. Bei den weithin dröhnenden Schießübungen war an Montage auch der General- Feldzeugmeiſter und Chef der Norwegiſden Artillerie zugegen .

K r it i k .

Ueber Krieg spoeſie. Ein Beitrag zur Betrachtung des Krieges von der idealen Seite von Friedrich Teicher, Ko: niglich Bayeriſchem Hauptmann und Inſpections Offizier am

Zur Beſpredung eingegangene Schriften etc. Dienſt, der, im Felde, auf Grund der Felddienſt-Ordnung vom 23. Mai 1887 11. der Schieß -Vorſchrift vom 22. Februar1887 für Unteroffiziere u.

Mannſchaften benrbeitet von einem Compagnie:Chef. ( Berlin, N. Eiſen idhmidt.)

Dislocation u . Eintheilung der Französichen Armee. Nach authen tischen Quellen in übersichtlicher Weise dargestellt. (Leipzig , M. Rubl.)

Gerneth , k. bayer. Hauptm., Geſchichte des fgl. bayer. 5. Infanterie-Re giments (Großherzog von Heſſen). II. Theil . Erſte Hälfte 1804–1811 .

Auf Grund archivaliſcher Forſchungen verfaßt. (Berlin , E. S. Mittler & Sohn .)

Manöver - Kalender für die Infanterie 2c. porto. IV. Jahrgang. (Meß, G. Scriba.) Verdy du Vernois, Gen.-Lieut. I. V., Studie über Felddienſt, auf Grund der Felddienſt-Ordnung vom 23. Mai 1886. ErſtesHeft. Mit 1 Karte u . 3 Skizzen . (Berlin , E. S. Mittler & Sohn.) Ueber praktiſche Felddienſt-Aufgaben. Mit 1 Kroki. 4., nachder Schieß vorſchrift vom 22. Februar 1887 umgearbeitete Auflage. (Berlin , N. Eiſenſchmidt.) Studien über Felddienſt auf Grund der Felddienſt-Ordnung v. 23. Mai 1887. Zweites Heft. Avantgarden - Cavallerie; gemiſchte Vorpoſten mit Vorpoſten -Cavallerie. Mit 1 Stizze. (Berlin , E. S. Mittler & Sohn.) Omnia mecum

512

Anzeige 11. Unter der Preſſe befindet fich und erſcheint im Laufe der nächſten Wochen :

Die neue Feditweiſe der Franzöſiſchen Infanterie.. Nach der Instruction sur le combat (Janvier 1887) bearbeitet

von einem Deutſden Zufanterie -Offizier. Mit vielen Skizzen auf 6 Tafeln. 8. Geheftet. Preis etwa 2 Mart:

Die hier bezeichnete Schrift behandelt die neue Franzöſiſche Vorſchrift für das Infanterie - Gefecht, welche auf Anregung des vor: Ießten Kriegsminiſters von Frankreich, des Generals Boulanger , von einer höheren Commiſſion ausgearbeitet worden iſt. Dieſe neue Fechtweiſe der Franzöſiſchen Infanterie hat die Beſtimmung, als Grundlage der fünftigen Kämpfe der Franzoſen .

zu dienen und iſt daher von höchſter Wichtigkeit. Die Vorſchrift bildet zwar nur eine Ergänzung des Franzöſiſchen Infanterie Meglements vom 29.Juli 1884, allein fie giebt dem leşteren eine ganz neue Richtung: den Drang, nach der Offenſive, welcher bisher in den Franzöſiſchen Reglements keineswegs jo zur Geltung kam , wie dies der thatkräftige Kriegsminiſter Frankreichs jeßt forderte. Der Deutſche Infanterie - Offizier , welcher dieſe Schrift bearbeitete, hat zahlreiche Erläuterungen und Bemerkungen hinzugefügt, um das Verſtändniß der neuen und alten Franzöſiſchen Vorſchriften zu erleichtern.

Darmſtadt & Leipzig, in Juli 1887.

Die Verlagshandlung von Eduard Bernin.

In der Voffiſchen Buchhandlung in Berlin iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

Verlag von sermann Coffenoble, Zena.

Die einheitliche

Praktiſche Rathſchläge

Reit- und Fahr- Ausbildung der

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Offiziere des Beurlaubtenſtandes

Field - Artillerie

und Solche, die es werden wollen

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Hube,

Lieutenant a . D. Leo von 28endfteru . 80. broch . 1 M. 50 Pf.

Bauptmann und Batterie -Chef im Magdeburgiſchen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 4. Preis 2 ME. 50 Pf.

Das Wert, welches die wichtige Frage behandelt, wie die Beweglich

Dieſes Wert geht dem jungen Heſerve - Offizier mit Raths ſchlägen für ſein Verhalten als Untergebener, Kamerad und Vor gefegter mit Belehrung über ſeine dienſtliche und geſellſchaftliche Stel

teit der Feld - Artillerie bei dem heutigenichweren Geſchüb-Material geſteigert

lung an die Hand. Ein Anhang enthält in überſichtlicher

werden könne, enthält in denjenigen Abtheilungen , die im Speciellen das Zugpferb der Feld-Artillerie behandeln, die preisgekrönte Bearbeitung einer von der königliden General Inſpection der Artillerie im Jahre

Zuſammenſtellung die wichtigſten Beſtimmungen , Vorſchriften und Erläuterungen .

1882 ausgegebenen Preisaufgabe. Jm Verlage von Eduard Bernin in Darmſtadt ſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

Leipzig iſt er:

Militäriſches Skizzenbuch aus dem Feldzuge von 1870 und 1871. Ernfte und heitere Kriegsbilder aus dem Franzoſenkrieg. Mit 24 flluſtrationen nach Original - Zeichnungen von Hermann Müller , in Holz geſchnitten von Krül und

Für Militair-,Krieger - u.Landwehr-Gesangvereine erschienen soeben nachstehende grossartige humoristische Männer Quartette von

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Der Landsturm von Posemuckel . Humor. Potp.

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Ansichts -Sendungen werden stets sofort ausgeführt. Leipzig ,

Gine Rritif dieſer ſehr hübſch ausgeſtatteten Erinnerungsgabe an ben leßten großen Krieg im Berliner „Militär-Wochenblatt“ ſagt Fol: gendes : „Dieſes durch viele anſprechende, zum Theil mit photographi: cher Treue wiedergegebene Skizzen illuſtrirte kleine Buch wird dem leſenden Publicum ohne Zweifel durch einen beſonders geſchidten Sammler

geboten, dem ein ungemein reiches Material zugeſtrömt iſt, welches er in ſehr gelungener Weiſe zu verwerthen verſtanden. Schade, daß ſich

derſelbe nicht genannt hat, denn die Bürgſchaft authentiſcher Zuver :

läſſigkeit, welche die ernſt gehaltenen Stellen theils durch gewiſſenhafte Anjührung der Quellen, mehr aber noch durch die ganze Faſſung allers dinge in ſich ſelber tragen, würde dadurch erheblich vermehrt werden “. Der Abſchnitt I bringt ernſte Kriegsbilder, Abſchnitt II Züge von Heldenmuth, Waffenbrüberſchaft und Gemüthe reichthum des Deut: den Soldaten , Abſchnitt III zahlreiche heitere Kriegebilder. Letterer wird durch die Anekdote „Kronprinz Friedrich Wilhelm und dieBayern“

eröffnet, welche die bekannte Erzählung mit dem Schluß wiedergibt : „ Ja, Königliche Hoheit , hätte Sie uns domols im Jahr 66 comman dirt, do hätten's ſchaun jolle, wie wir die Malefizpreuße ſakriſch ver : haun hätte !" (Die hier gegebene Lesart iſt von Sr. Raiſerl. und Königl.

Hoheit dem Kronprinzen als im Weſentlichen richtig bezeichnet worden .) In einem Schreiben an den Herausgeber des „ Skizzenbuchs“. bemerft Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Carl, daß er die Schrift „ mit ganz beſonderem Intereſſe geleſen habe".

Dieſelbe darf daher dem militäriſchen Publicum angelegentlich empfohlen werden, beſonders werden auch die jlluſtrationen jeden geſer erfreuen.

Königsstr . 8.

Ernst Eulenburg

Iedermann fann gefund ſein und ein glüdliches hohes Alter erreichen , wenn er ſeinen Körper pflegt. Die meiſten Krankheiten .

liegen im Blute, es ſoll alſodie heiligſte Pflicht Jedermanns ſein, darauf ſein Augenmert zu richten . Unſeren Forſchungen und lang jährigen Erfahrungen iſt es gelungen , ſolche Mittel zuſammenzuſtellen, diejicher, ſchnellund ohne nachtheiligeFolgendas Blut reinigen, ſtärken und den Kreislauf im richtigenGang erhalten. Unſere Heilmethode iſt anerkannt , durch Drden und goldeneMedaillen öfters ausgezeichnet worden . Wir behandeln mit ſtets guten Erfolgen gewiſle krank heiten, die von verdorbenem Bluté kommen (ohne QueckNlber), die fraurigen FolgengeheimerGewohnheiten ,ferner Schwädje Luftände , Bautkrankheiten , Wunden , noch ſo veraltete, Fledten, Husfallen der Baare , Gidtund Rheumatismus, alleFrauen Krankheiten mit dem ſicherſten Erfolge . Den Bandwurm entfernen wir nach unſerer Special- Methode, ſelbſtbei Kindernleicht binnen

einer Stunde. Brudíleiðende erhalten 'nach einerrationellenBe handlungdurch unſereaufden neueſten Forſdungen baſirende Bruch bänder und örtliches Verfahren ,langjame, doch ſichereGeneſung.Wir nehmen alle vertrauensvolle Zuſchriften mitausführlichem Kranken berichte ſammt Retourmarke entgegen .

Die Privatklinik „ Freiſal “ in Salzburg (Deſterreich ).

Verantwortlicher Medacteur : Hauptmann Zernin. - Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Otto's Hofbuchdrucerei in Darmſtadt.

wenn

errh

ein

Ndgemeine

Militär- Zeitung Zweiundredjzigfter Jahrgang . No. 65.

1887.

Darmſtadt, 16. Auguſt.

Die Alg. Milit.-Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer

Die Aug. Milit.- Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

und Freitags. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Viertel- Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach jahrs bei nur 1/4 jähriger Abonnements- Verbindlichkeit und ohne frankirte richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile koſtet 35 Pfennig. Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

} n h alt : Aufſäge.

Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens-Etats der Feld-Artillerie Der neue Reformplan des Franzöſiſchen Heeres. (Schluß.) auf, 6 beſpannte Geſchüße für Ausbildung und Mobilmachung erwachſen, und in welcher Weiſe wäre der Dienſtzu regeln unter Feſthaltung des jeßigen Mannſchaftsſtandes ? ( Fortſeßung.) -

Berichiedenes. Die Italieniſchen Truppen -Manöver .

Nachrichten . Deutſches Reich. Berlin. [ Allerhöchſte Cabinets - Ordre , betreffend die Verleihung von Fahnen an die neuen Infanterie - Regimenter, 4. Infanterie-Bataillone und das 3. und 4. Bataillon des Eiſenbahn -Regiments .- Vervollſtändigung der Gedenktafeln der gefallenen Tadetten Verbeſſerung der Lagerungs in der Haupt:Cadetten -Anſtalt zu Lichterfelde. Die Anſtellung penſionirter Offiziere als Lotterie- Collecteure. -

-

Vorrichtungen bei dem Eiſenbahn - Transport von Verwundeten .] Rumänien. [Gegenwärtiger Stand des Heerweſens.] Rußland. ( Bildung der erſten Ruſſiſchen Unteroffizier- Schule.] Kritik. Die Berufspflichten des Soldaten, bearbeitet von R. v. Schoeler. Feuilleton . Das altfrankfurter Heerweſen bis zur Franzöſiſchen Invaſion. ( Fortiebung.) Neue Militär :- Bibliographie. - Allgemeine A 11zeigen.

eine Der

Erwähnen müſſen wir noch, daß General Ferron ein neues das vierte — Tongking’iche Tiralleur-Regiment aufgeſtellt hat, ſo daß es möglich wird, demnächſt einen Theil der in Tongking und Anam noch ſtehenden Franzöſiſchen Truppen in das Mutterland zurückz11 berufen. Bei dieſer Gelegenheit bemerken wir , daß die Zahl der letzteren immer noch eine beträchtliche iſt und 3 Brigaden , ſowie noch weitere nicht im Brigade-Verband ſtehende Truppen umfaßt. Die 1. Brigade ſteht in Sontay, die zweite in Dap Cau, die dritte in Hue (Anam) ; es ſind Infanterie-, Artillerie- und Genie- Truppen,

Der neue“Reformplan des Franzöſiſchen Heeres. (Schluß .)

-

Was nun die Cavallerie betrifft, ſo ſind auch für dieſe

Truppengattung Organiſations- Veränderungen beſchloſſen und be reits erlaſſen worden. DAI

Es hat zunächſt die Bildung von 4 neuen

Regimentern , nämlich 2 Dragoner: und 2 Afrikaniſchen Jäger Regimentern ſtattgefunden , welche erſteren die Nrn. 27 und 28 erhalten haben, während den letzteren die Nrn. 5 und 6 beigelegt worden ſind. Nach Aufſtellung der beiden leşteren können die noch in Algerien (Orleansville und Mascara), beziehungsweiſe Tuneſien ſtehenden Huſaren-Regimenter Nr. 2 und 4 nach Frankreich zurüdberufen werden, worauf dieſe beiden Huſaren -Regimenter mit

Cavalerie befindet ſich nicht unter ihnen. Wenn mir nun auf die bisher an die Deffentlichkeit getretene

Thätigkeit des neuen Franzöſiſchen Kriegsminiſters zurückblicken , ſo

den Dragoner- Regimentern Nr. 27 und 28 und dem zu Niort finden wir , daß dieſelbe eine feineswegs unbedeutende iſt. Eine Art von Programm für ſeine Reformpläne hat General Ferron

11

und Angers garniſonirenden 11. und 12. Cüraſſier - Regiment die 3. Cavallerie-Diviſion bilden ſollen , deren Nummer bisher in der Zahl der 6 Cavallerie - Diviſionen noch offen geblieben war.

in dieſen Tagen in einer Rede entwickelt, welche er den Beſuchern der Applicationsſchule zu Fontainebleau gehalten hat, die wir hier

Behufs der Errichtung dieſer 4 neuen Reiter -Regimenter iſt möglichſt nach ihrem Wortlaut wiedergeben wollen .

Der Miniſter

1.

‫ܢ‬ 1 "

u. A. Folgendes angeordnet worden : Die bisher vorhandenen 4 Afrikaniſchen Jäger-Regimenter, welche einen Stand von 6 Schwadronen hatten , werden auf einen ſolchen von 5 Schwadronen ver-, ringert. Die beiden neuen Dragoner - Regimenter werden in der Stärke von je 4 Schwadronen aus jenen Schwadronen zuſammengeſtellt, welche 8 der beſtehenden Dragoner - Negimenter abgeben

ſagte : ,, Meine jungen Kameraden ! Es ſind 35 Jahre her, da war

ich wie Sie Unterlieutenant in der Applicationsſchule für Artillerie leider !*) und Genie, allein in einer anderen Stadt, Damals ahnte ich noch nichts von der hohen Ehre , die mir vorbehalten war und auch nichts von der ſchweren Verantwortung, -

1 9

ſollen. Künftig, . h. ſobald es die Mittel erlauben werden, ſollen die mich einſt bedrücken ſollte . Dieſe ſchwere Verantwortung habe ſowohl alle neuen , wie auch diejenigen älten Cavallerie-Regimenter , welche eine Schwadron abgegeben haben , wieder auf den gleich: mäßigen Stand von 5 Schwadronen gebracht werden . Nicht unwichtig iſt , daß die neue 3. Cavallerie-Diviſion ihren Siß in der Nähe der Deutſchen Grenze erhalten wird , ſo daß alsdann nicht

ich dennoch ohne Zögern übernommen, meine Freunde , nicht aus Eitelkeit, ſondern aus Hingebung gegen die Armee, mein Vaterland

und die Regierung der Republik. Ich war überzeugt , daß die ſchwerwiegenden Urſachen der Schwäche unſerer Militär-Organiſation zu geeigneter Zeit nicht verſchwinden fönnten, wenn man ſich damit

weniger als 31/2 Cavallerie - Diviſionen mit 60 Geſchüßen im öſt= begnügte, dem Parlament Geſeße vorzulegen , die von ſehr ver lichen Frankreich untergebracht ſein werden, welche Zahl für genügend erachtet wird, um dem erſten Anprall der in einem Kriegsfall vor:

zuſendenden Deutſchen Reiterei zu begegnen .

wickelter Beſchaffenheit waren, und deren gründliche Berathung und *) General Ferron beſuchte in den Jahren 1851–52 die Meßer

|| Schule..

514

Uebertragung in die Praris Jahre erfordern mußte. Ich war der Da haben Sie die wahre Einzeltheilung ! Anſicht, daß wenn nicht gleichzeitig mit der Berathung dieſer GeBei dem Wiederzuſaminentreten des Parlaments werde ich ſeße Einzel-Maßregeln von großer Wirkſamkeit und ſchnellſter Aus- der Rammer neue Pläne vorlegen, um dieſe Verbeſſerungen zu er führung ergriffen würden, unſer Vaterland den ernſteſten Gefahrenreichen . Ich habe Vertrauen zum Patriotismus des Parlaments, meine ausgeſeßt werden würde.

Das Parlament theilte meine Befürchtungen und verſtand

Herren; ich hege das feſte Zutrauen , daß daſſelbe dieſe neuen Ge

meine Abſichten ; daſſelbe hat auch, bevor es auseinanderging und nachdem es die Titel I und II des Recrutirungs - Geſeķes ange-

ſetze zur ſofortigen Ausführung annehmen wird, und ich hoffe, daſ

.

es mir nichts verweigern wird, um die Entwicklung unſerer Wehr:

nommen hatte, zwei Geſetze zu Stande gebracht, die zwar klein, je- | kraft auf die höchſte Stufe zu bringen. Glauben Sie mir, das doch für die Entwickelung unſerer Wehrkraft von hoher Wichtig wird die beſte Bürgſchaft für den Frieden ſein ! feit ſind.

Ich bin , meine Freunde, ein alter Republikaner von 1848.

Durch das eine dieſer Geſeke iſt unſere Infanterie neu organiſirt

Mir ſchwebt ſtets im Geiſte die Begeiſterung vor, mit welcher wir

worden. An Stelle von Skeletten von Bataillonen und Compag- damals die Republik begrüßt haben , und mit welchem Druck auf .

nien werden wir künftig wirkliche Einheiteu für die Ausbildung

das Herz , mit welcher Beängſtigung wir einige Jahre ſpäter das

und das Gefecht haben. An Stelle von Bataillons-Gruppen ohne Zuſammenhang, welche die Beſaßungen unſerer Feſtungen der erſten Linie bilden, und die durch ihren Wechſel eine ſo große Unruhe bei

Volk ohne wichtige Gründe dieſe edlen republikaniſchen Einrichtungen verſchmähen ſahen, die ſeine Rettung geweſen wären, wenn es ſich dieſelben zu erhalten verſtanden hätte.

unſeren Regimentern im Innern hervorbringen', werden wir wirk-

Uns jungen Republikanern von damals ſchien es , als ob der 1

liche Regimenter haben, die in der That beſtändig ſind, Corpsgeiſt Fall der Republik das Ende Frankreichs ſein ſollte. beſigen und fähig ſind , ſofort nach Kriegsausbruch in's Feld zu 1

Unſere Beängſtigungen ſind nur zu gerecht geweſen , und unſere

rücken .

unglückliche Generation hat trotz heldenmüthiger Anſtrengungen die

Auch unſere Cavallerie wird verſtärkt werden ; unſere Schwäche in Schwadronen wird allerdings noch fortbeſtehen, allein ſie wird eine weſentlich geringere ſein.

Zerſtückelung des Vaterlandes geſehen ! Wenn jedoch heute irgend etwas meinen Schmerz als Soldat und als Vaterlandsfreund mindern könnte, ſo wäre das die Dar

Und ſolche Fortſchritte ſind nicht in mehreren Jahren erreicht

legung der erhabenen Gefühle von Patriotismus, die in der Fran

worden, ſondern in einigen Wochen. Allein das iſt nicht Alles : nach der Infanterie und der Ca-

zöſiſchen Jugend überwallen . Sie werden , meine Freunde, die Fahne Frankreichs hoch zu halten wiſſen durch Ihren Muth , Ihre

vallerie muß an die Artillerie und das Genie-Corps gedacht werden . militäriſche Ausbildung , Ihre Hingebung für Vaterland und Re 1

In dieſen beiden Waffengattungen haben die erforderlichen Umänderungen geringere Bedeutung. Es handelt ſich vornämlich

publik!"

darum, die Nachtheile zu vermeiden, welche die Folgen einer zu großen

Wir glauben mit der Wiedergabe dieſer die bisher von ihm erfüllten und nächſtens weiter zu erfüllenden Aufgaben kundgebenden

Gleichheit der Organiſation ſind, und zwar dadurch daß man ſpecielle

Worte des Kriegsminiſters den Zweck unſerer Arbeit als erreicht

Einheiten für beſondere Ziele ſchafft und eine wirkliche Einzeltheilung

betrachten zu dürfen . Derſelbe beſtand , wie ſchon im Eingange bemerkt, hauptſächlich darin, die Thätigkeit des Generals Ferron

pornimmt.

Der Artillerie gebührt das Geſchüt , und zwar jedes einzige Geſchüß auf dem Schlachtfelde wie in den Feſtungen. 1

beſonders in Bezug auf die neuen Neformpläne des franzöjiſchen Heeres zu würdigen. Die Zukunft muß lehren , ob es dem thätigen

Dem Sapeur gehört alles das , was in die Ingenieurkunſt | General gelingen wird , die Ziele, welche er ſich ſelbſt geſteckt, zu ſchlägt, bei den Vorpoſten , bei den Flußübergängen und bei der Vertheidigung der feſten Plätze.

erreichen.

Das altfrankfurter Heerweſen bis zur Franzöſiſdeu

genarrt wurden, welder auf dem leeren Mauerwerk eines ehemaligen

Invaſion . Unterdeſſen hatten ſidy in Frankfurt 7000 Reiſige, 25 000

feſten Haujes in einer unbewohnten Gegend Sadiſenhauſens eine aus einem rothbekreuzten Betttut verſchene Fabne aufzieben und das Ge: mäuer mit an Stricken hin und her gezogenen Laternen beleuchten ließ. Der Feind glaubte , daß hier ein neues Befeſtigungswerk ent:

Landsknechte und 74 Fähnlein und 25 Stück Feldgeſcyüş nebſt 14 großen Mauerbrechern (48 bis 96 Pfund Eiſen ſchießenden Karthaunen)

ſtanden ſei und concentrirte in der folgenden Nadt ſein ganzes Ge ſūüßfeuer auf dieſen Punkt. Am Morgen las man über zweihundert

zuſammengezogen , ohne das Geldjük , welches jeßt und ſpäter aus Heidelberg und Mainz herbeigejdsafft wurde. Ueber 2000 Bürger thaten Waffendienſt , während 600 zum Feuerlöjden commandirt

fdwere Rugeln daſelbſt auf.

(Fortjegung.)

1

waren .

In der Stadt jepte der Nath die Preiſe der Nahrungemittel berab und ließ, um die trägen Soldknedite zu ſdređen, einen Haupt: mann Imbof von Nürnberg, durch deſſen Nadyläſſigkeit Spione in

Nad Sad)ſenhauſen zu , wo brennende Höfe und Mühlen der

die Stadt gelangt waren , ſammt ſeinein Lieutenant, Fähnrich und

Umgegend emporloderten , entbrannte der erſte Kampf , und die Ar: tillerie der Verbündeten ſeşte ſich auf dem Mühlberg feſt, von wo

Weibel in Eijen dlagen . Gegen die feindliche Spionage ſuậte ſid der Rath durds cigene Spionage zu ſtüßen , allerdinge in etwas ſdildbürgerhafter Weiſe , indem er nämlid; einigen zum Tod verur: theilten Söldnern die Wahl zwijdjen dem Nichtſdjwert und der

1

fie den Ort mit einem Kugelbagel überſchüttete, welcher allerdings Am

den Dächern gefährlicher war als den Wällen und Mauern.

20. Juli gelang es den Sadiſen, an der Friedberger Warte das Quell: Spionage ließ und ſie in's feindlidse Lager entſandte. Aber wenig: waſſer abzugraben, wohingegen ihr Verſuch vergeblich war, am Affen- ſtens einer dieſer Spione muß ſeine Aufgabe ernſt genommen haben, berg Schanzen zum Souß ihrer Laufgtäben aufzuwerfen . An demſelben Tage hatte auf dem Walle des Judened ein Frant:

denn nad tiniger Zeit warf der Feind ein Menjdenhaupt über die Wälle von Sachſenhauſen mit einem Zettel folgenden Inbalie : Valen :

furter Bürger, Stephan Pfeilſtüđer, ein ſchweres Stüc abge: tin Schramm , des Rather Rundſchafter, ſei, nachdem er ſein Ver anfangs zum Viertheilen verdammt, feuert, deſſen Kugel einen feindlichen Mörſer in Stücke ſchlug, von brechen auf der Folter bekannt, Sdwert geridtet worden. Wo aber dann aber aus Gnade mit dem denen eine dem in der Nähe ſtehenden Herzog Georg von Med 1

!

lenburg den Søenkel abſchlug. Die Frankfurter machten unter

der, er wäre Bürger oder Rathsherr, Jud oder Chriſt, entdeđt würde,

Ludwig von Dalberg einen Ausfall , um ſich der Leiche zu be:

der ſolche Verrätberci befoldet, dem folle nidt Gnad widerfahren wie

Feuer der feindliden Sớüßen dieſem , ſonderner würde ale verrätheriſcher Schelm geviertheilt werden. mädətigen, wurden aber vom überlegenen Juli reţten die Verbündeten die Beſchießung Die Verbündeten richteten nun ein in die Stadt zurückgeworfen.

Vom 21. bis 25.

heftiges Geſchütfeuer auf die Stadt und bombardirten Sachenhauſen in verſtärktem Maße fort, wobei u. a.zwei drei Centner idwere mit ſaweren, aus Mörſern geworfenen Steinkugeln, wobei ſie bei ein: Steinkugeln in das Deutſche Haus und die Pfarrkirche fielen und bredhender Dunkelheit von dem Hauptmann Dewald Lehmann

beiin Eichenheimer Thor eine – allerding8 ſofort verſtopfie – Breſdhe -

515 Die 4 außer den 6 Stangenreitern vorhandenen Fahrer des

Weldie Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens: 3. Jahrgangs ſind zum Reiten junger Remonten mit Nütſicht Etats der Feld -Artillerie auf 6 beſpannte Geſchüße für auf die Anforderungen an Pferde und Reiter zu verwenden. Dies

Ausbildung und Mobilmachung erwachſen, und in welcher iſt zudem nöthig, weil nach Abzug der alten Remontereiter (wozu Weiſe wäre der Dienft zu regeln unter Feſthaltung des die beſten Reiter der Avancirten zu nehmen ſind) die Zahl der 1s

jeßigen Mannſdaftsſtandes ? ( Fortſeßung.)

Avancirten (in Folge Abcommandirungen u. 1. w.) bei 14 Remonten (7 junge und 7 alte) der 6geſchüßigen Batterie hierzu nicht aus: reicht.

Unter den Avancirten einer Batterie wird überdies eine

Die alten Fahrer (6 Stangenreiter, wozu noch als Reſerve Anzahl ſein, welche die zum Reiten von Nemonten erforderlichen

und zum Neiten von jungen Remonten 4 weitere Fahrer kommen),

Fertigkeiten erſt erwerben muß , ſo daß deren Fortbildung in der

alſo die 10 alten Fahrer des 3. Jahrgangs ſind am Ende des 2. Dienſtjahres aus den 15 jungen Fahrern auszuſuchen , und zwar die Stangenreiter wenn möglich aus den 12 Vorder- und Mittelreitern der beſpannten Erercier - Batterie ; eine Abweichung

2. Reitclaſſe – auch in Anbetracht der Anforderungen an das Reiten der Geſchütführer in beſpannter Batterie zunächſt auf weniger ſchwierigen Pferden geboten erſcheint. Da die 4 junge Remonten reitenden alten Fahrer theilweiſe ſchon als Vorber- und

hiervon dürfte nur dann ſtatthaft ſein , wenn dringende Verhält:

Mittelreiter im 2. Dienſtjahr eingetheilt waren, io kann es keinem

niſſe eine Beurlaubung eines ſolchen Mannes zur Dispoſition er:

Anſtand unterliegen, bei Ausfällen ſolche als Stangenreiter in der

heiſchen . Die 6 Stangenreiter könnten nun , dem erreichten Grad ihrer Ausbildung entſprechend , mit jüngeren Avancirten , mit denen ſie

beſpannten Erercier-Batterie, beziehungsweiſe bei der Herbſt-Fahr übung einzutheilen.

?

Tour) vereinigt werden . Dies hat aber den Nachtheil , daß die den alten Fahrern verbleibenden ſchwierigen Zugpferde in eine

habe, hat ſeinen Grund darin, weil an denſelben nach jeder Hin ſicht Anforderungen geſtellt ſind, denen nur Leute mit großer Reit

Reitclaſſe kämen und denſelben Anforderungen genügen müßten

gewandtheit u. 1. w. entſprechen können .

IM

wie die den jüngeren Avancirten zukommenden rittigeren Reitpferde,

In jedes Geſpann gehört zudem 1 Mann, der den anderen

was zunächſt mit Rückſicht auf die Ausbildung der Pferde, welche

zum Vorbild dient, der ſie dirigirt und beaufſichtigt, und das iſt unbedingt der Stangenreiter. Das Amt dieſer Leute iſt ſo wichtig, daß mir empfehlen möchten , dieſe – die beſten Reiter der Batterie

Warum wir vom Stangenreiter derlangen, daß er wo mög

wohl auf derſelben Stufe ſtehen , in einem Reittrupp (gemiſchte lich einmal gefahren, jedenfalls aber 3 Winter-Neitcurſe mitgemacst

FIL

hier gleich wichtig iſt wie die der Neiter, unzuläiſig iſt. Die 6 alten Fahrer ( Stangenreiter ) reiten aljo am beſten

unter den Fahrern

wie die beſten Richtfanonier

e durch Befor: in einer beſonderen Tour (Reitclaſſe IIb), welche die im 2. Theil derung zum Gefreiten , beziehungsweiſe Ober - Gefreiten beſonders

et

der Neitinſtruction enthaltenen Uebungen durchzumachen hätte , je auszuzeichnen . doch in Anbetracht des Pferdematerials und der Beſtimmung des Zur Vermehrung der Zahl der im Fahren und in der Artillerie - Zugpferdes überhaupt mit folgenden Ausnahmen : Pferdepflege 2c. ausgebildeten Mannſchaften eines Jahrgangs ſoll Die Seitengänge, Schulterherein, Travers , Revers ſind nur - mie con berührt eine entſprechende Anzahl verfügbarer auf Trenje und im Schritt zu üben, außerdem kommen in Wegfall : Leute nach Abſolvirung nur eines Wintercurſus fahren lernen

der Contre-Galopp, die Carriere, das Engliſde und leichte Traben, (Herbſtfahrer ). Es handelt ſich hierbei nur darum , den Leuten das Springen über Bråben , das Reiten im Glied mit Fühlung

eine ſolche Fahrfertigkeit beizubringen , daß ſie im Nothfall im

und das Schwimmen .

Stande ſind, ein Geſchüß auch zu fahren. Hierzu genügt ein etwa Der Reitunterricht der Claſſe IIb beginnt Anfang October 4wöchtlicher Fahrcurſus. Daß legterer nur im October ſtattfinden und ſchließt Ende März , täglich wird 1/2-3/4 Stunden geritten. | fann, iſt ſelbſtredend, in allen übrigen Monaten iſt wegen der Reit-,

gelegt wurde. Dagegen flog im Lager des Markgrafen Albrecht | cation aufzuheben , mit Feldſhlangen beſdießen. Sốon wollten die von Brandenburg - Culmbad ein Pulvermagazin mit zwanzig Knechten in die Luft. Als der Rath mehrere Parlamentare zu: rüdgewieſen und mit Doppelhaken bedroht hatte, 30g der Markgraf

Frankfurter einen Sturm auf dieſe Werke unternehmen , als ein mark gräflider Trompeter ein Schreiben überbrachte, laut welchem die Bes lagerer die Feindſeligkeiten einſtellten. Markgraf Albredt hatte

ſeine Truppen vom Gipfel des Mühlbergo berab und verſchanzte ſide am Fuße deſſelben , der Oſtſeite Sadjenbauſen8 gegenüber. Unter:

nämlich die Nachricht erhalten , daß der Kaiſer in Anmarid ſei , und zug deshalb am 9. Auguſt ab , nachdem er ſein Lager angezündet

-

deſſen wurde Frankfurt vom jenſeitigen Lager aus (darf beſchoſſen. i hatte. Sein Marſch ging den Main hinab nach Rüſſelsheim zu, wo Am 27. und 29 machten die Frankfurter einige Ausfälle, wurden bei mehrere Höfe , Ober- und Niederrad , Sulzbach und Soden ges aber von der Uebermacht zurüdgeworfen. 2.

1

Am 2. Auguſt kam die Nachricht vom Abdluß des Paſſauer Friedeng im Lager an und wurde durd Heinrich von Plauen

plündert und niedergebrannt wurden. Bei dieſer Belagerung waren die Bürger wie oben angegeben eingetheilt und mit Harnijden, halben und ganzen Spiegen und Haken:

der Stadt bekannt gemacht. Sofort ſtellten die Sachſen und Heſſen das Schießen ein und zogen mit ihren murrenden Söldnern ab . ge-

büdſen bewaffnet. Die Haken -Schüßen waren auch bei den Söldnern am meiſten geſchäßt, ſo daß z. B. der Rath bei Ausbruch des Schmal

doch fielen ihre Oberſten von Heideď und Reiffenftein ab und vereinigten die ihnen unterſtehenden Regimenter mit dem Heere des Markgrafen Albrecht, welcher ungeachtet des Friedensidluſjes die Belagerung fortſette und Sachſenhauſen mit Feuerballen bewerfen ließ, jo daß allnächtlich die Flammen hoch emporloderten.

kaldiſden Krieges gar keine anderen Knechte werben wollte und ſids

Dafür übte jedoch Obriſt von Hanſtein eine glüdliche Rache aus, indem er bei Sadſenhauſen zum Schein einen Ausfall machen ließ, während deſſen er beim Hof der guten Leute acht der größten Mauerbrecher mit großen Munitions - Vorräthen , welche der junge Landgraf von Heſſen ſeinem im markgräflichen Lager befindlichen Vetter Otto Heinrich von der Pfalz zujandte, aufhob. Dieſe Doppel!

:

karthaunen hießen : der Bund, der Bär, die Bäuerin, die Sängerin, der Bauer und die böſe Ele ; außerdem war noch eine 18 Fuß lange

Nothidlange, 16 Pfund Eiſen ſchießend, dabei . Der Werth dieſer Beute wurde auf mehr als 30 000 Gulden geſchäßt.

erſt auf dringliches Einreben der Hauptleute, welche die Spießknechte für unentbehrlich hielten , dazu entſchloß.

Urſprünglich ſtanden Bürgermeiſter und Rathoverwandte an der Spiße der bewaffneten Bürger , während der Belagerung aber, er: hielten Berufeſoldaten die Führung der Fähnlein. Rein Bürger durfte Sold verlangen , es ſei denn , daß er als Büdſenmeiſter auf den Wällen oder auf den Meſſen und auf den Geleiteſtraßen freiwillig diente, oder daß er zum Schuß der Dörfer ausgeſandt wurde. Guten Sold erhielten die bürgerlichen Büchſenmeiſter auf den Wällen, welche fich während der Belagerung ſo auszeichneten , daß 1556 Kaiſer Marimilian II . zwanzig derſelben für den Türken-Krieg begehrte.

Die Belagerung hatte die Unzulänglichkeit der alten Befeſtigung gezeigt, und bereits im Jahre 1553 wurde das ſogenannte hohe Werk bei Sachſenhauſen erbaut; zwanzig Jahre ſpäter wurden die Be

Am 6. Auguſt warf der Feind neue Schanzen auf und ließ

feſtigungen des Judeneđes ' mit der Erdé des Pfarrkirchofs erhöht,

die Brücke zwiſchen Sadjenhauſen und Frankfurt, um die Communi:

mit Bruftwehren umgeben und mit Mörſern armirt. Im Jahre 1579

516

Das Ergebniß der in Vorſtehendem vorgeſchlagenen

Exercier- , Schieß- und taktijcheu Ausbildung einer Batterie keine Zeit bazu.

Ausbildungsart der Fahrer 6geſchüßiger Batterien iſt

Nach der Entlaſſung der Reſerven u. l. m. müßten bei einer

nun folgendes :

Batterie bis zur Recruten -Einſtellung normalmäßig präſent ſein :

1) Bezüglich des erreichten Ausbildungs - grades. a. Reitausbildung :

30 Mannſchaften vom 2. Jahrgang und 18

Cs abſolviren : Von den 30 Recruten ſämmtliche einen Winter :

3.

Reitcurs ( Reitclaſſe I).

Zuſammen 48 Gemeine.

Von den 30 Mannſchaften des 2. Jahrgangs 15 einen 2. Winter-Neitcurs ( Reitclaſſe I nochmals).

Hiervon gehen ab : 15 junge Fahrer, 10 a Fahrer ,

Von den 18 Mannſchaften des 3. Jahrgangs 10 einen 3. Winter-Reitcurs (darunter 6 in Neit

ca. 17 Commandirte (i. Beilage).

Zuſammen 42 Mannſchaften. Somit ſtehen zur Ausbildung als Herbſtfahrer zur Verfügung mindeſtens 6 (8) Mannſchaften , welche dem 2. Jahrgang zlı entnehmen ſind, ſo daß die Commandirten vornämlich dem 3. an :

claſſe II und 4 als Remonte Reiter). b. Fahrer - Ausbildung. 1. Jahrgang :

0,

12 eingetheilte Vorder- und Mittelreiter („Batteries

2.

fahrer") mit 2 Reit: und 1 Fahrcurs,

gehören.

3 Reſerve-Fahrer (Mittelreiter) mit 2 Reitcurſen und bei Ausfällen , beziehungsweiſe zwiſchen

Die Herbſt-Fahrübung findet pro Batterie an 2–6ſpännigen Geſchüßen oder Wagen ſtatt; dieſelbe dient zugleich als Inſtruction für die im October eingezogenen Reſerve - Offiziere der Cavallerie und Artillerie, welche im Mobilmachungsfall zu Colonnen beſtimmt ſind. Verlangt wird das Fahren auf dem Viereck im Schritt und

Schießübung und Manöver als Fahrer eingetheilt, 6 Herbſtfahrer mit 1 Reit- und 1 Fahrcurs. 21

Trab und die einfachſten Evolutionen , wie ſie z . B. durch die

3. Jahrgang : 6 eingetheilte Stangenreiter ( „ Batteriefahrer“)

,,Dienſtanweiſung für die Munitions- Colonnen, Berlin 1883 “ vor: geſchrieben ſind. Eine beſondere Fahrübung von Neſerviſten der

4 Reſerve-Fahrer (Vorder- und Stangenreiter) mit

mit 3 Reit : und 1-2 Fahreurs,

!

3 Reit- und eventuell 1 Fahrcurs.

Cavallerie (A. C. D. vom 11. März 1886) wird nunmehr über

flüſſig, da die Feld -Artillerie mit Erhöhung des Pferdeſtandes ſelbſt im Stande iſt, die für ihre Neuformationen nöthigen Fahrer im Frieden zu ſtellen und auszubilden. Zur Herbſt- Fahrübung ſind erforderlich ca. 15 Pferde, und zwar 12 für die Beſpannungen und 3 zur Reſerve bei Ausfällen und zum Wechſel, alſo etwa fo viele Pferde als zum Reiten der

10

2) Bezüglich der Zahl der im Fahren ausgebildeten Leute Präſent ſind bei der Batterie : 18 Batteriefahrer, 7 Reſerve fahrer , 6 Herbſtfahrer. Zujammen 31 im Fahren ausgebildete 1

Leute (gegenüber 23 Fahrern 4geſchüßiger Batterien). Die vornämlich der Qualität der Fahrer zu gut kommenden

erſt im November einrückenden Recruten . Sieraus ergiebt ſich, daß

Vortheile dieſes Ausbildungsmodus ſind mehrfach ſchon begründet,

der Reitunterricht der übrigen Claſſen der Batterie durch die HerbſtFahrübung keine Störung erleidet, erſterer ſomit Anfang October beginnen kann . Als Nachtheil für die Neitausbildung der älteren Claſſen kann es wohl nicht bezeichnet werden, wenn eventuel mit

desgleichen diejenigen bezüglich der Fahrerzahl, welche aber erſt in 2. Linie kommen, da für Mobilmachungs - Zwecke ſchon 12 außge bildete Fahrer pro Jahrgang genügen. Aus letztgenanntem Grunde könnte nun im Mobilmachungs

Rückſicht auf die bei der Herbſt- Fahrübung verwendeten 15 Pferde

fal nachſtehende Verwendung der im Fahren ausgebildeten Leute

eine endgültige Zuweijung der Pferde an die Reiter theilweiſe erſt

einer Batterie Plaß greifen , und wäre ſolche bei der Entlaſſung eines Mannes in deſſen Nationale - entſprechend der Ausbildung

Ende October ſtattfindet.

ſtürzte jedoch bei raſch auf große Kälte eintretendent Thauwetter das ganze Erdwerk zuſammen ; der Rath ließ es jedod wieder aufführen und durch ſtarke Grundmauern ſtüßen . Bis zum Jahre 1614 wurden 668 458 Gulden für Fortifications- Zwecke aufgewendet. - Eine den Erforderniſſen der Neuzeit und dem Pulver - Geſchüt angepaßte Be: feſtigung erhielt jedoch Frankfurt erſt im Jahre 1629 ; diefelbe beſtand

Pfünder) , 400 kleinere Pakkugeln und 100 Centner Pulver nad Philippsburg ſenden . 1683 trat Frankfurt der Rheiniſchen und Fränkiſchen Kreisalianz bei, und die Fuß-Compagnie wurde auf dem ,, Ober - Rheiniſchen Kreis - Rendezvous zu Steinach an der Straſſe" a

gemuſtert. Im Jahre 1685 gingen zwei ſtädtiſche Compagnien nach Ungarn.

Als im Jahre 1688 wegen des Franzöſiſchen Kriegs die Gar:

in einer an der Stelle der jeħigen Anlagen ſich hinziehenden Circumvallations-Linie mit elf Baſtionen und davorliegenden naſſen Gräben und Contreminen vor jeder Baſtion. Im Jahre 1866 wurde Sachſen-

Caſſel'icher Infanterie und mehrere Heffiſche und Hannover'iche Com

bauſen durd ein Hornwerk befeſtigt. Ende des 18. Jahrhunderts

pagnien Cavalerie in Garniſon. Die Franzoſen ſtreiften bis nahe

waren die Wälle mit Bäumen bepflanzt, in deren Schatten der Frank:

an Frankfurt und ſteckten 1688 den Riedhof mit der Ziegelhütte nebſt

furter luftwandelte. Auf dem Fiſcherfeld zwiſchen dem Main und

dem an der Stelle der jevigen Obermain -Anlagen liegendem Wall

Oberrad, 1689 aber Niederrad in Brand. 3m lebten Jahr fandte die Stadt zwei Compagnien nad Mainz und 1699 abermals eine

wurden Scheibenſchießen und militäriſche Erercitien abgehalten.

halbe Infanterie- Compagnie mit einem Lieutenant nads Philippsburg .

niſon wieder verſtärkt wurde, nahm die Stadt tauſend Mann Heſſen:

Während des dreißigjährigen Krieges gelang es Frankfurt, ſeine

1701 wurden die ftädtiſchen Musketier: und Grenadier -Compagnien

Neutralität zu erhalten, es wurde aber trokdem 1635 von den Sdweden

bei Wiesbaden gemuſtert. Im Jahr darauf ſmidte die Stadt zwei Compagnien nach Speyer, 11 Ranonen, 4 Mörſer und 36 Conſtabler dagegen nach Landau, denen 1703 zwei Compagnien Infanterie folgten, welche bei der Eroberung von Landau 1713 zu Kriegsgefangenen ge

angegriffen, welche die Brüdenmühle in Brand ſteckten.

1637 fielen

17 Frankfurter Soldaten und ein Lieutenant vor Seligenſtadt. Da: mals waren die ſtädtiſchen Soldtruppen 1200 Mann ſtark und in

feche Compagnien eingetheilt, während ihre Stärke 1620 750 Mann,

macht wurden. 1708 randte die Stadt wiederum zwei Halbe Rar

1618 160 Mann und 1614 ſogar nur 60 Mann betrug. Nach dem dreißigjährigen Kriege wurden die Söldner größtentheils entlaſſen.

thaunen und einen Mörſer mit Munition nebſt einem Stüdjunker

A18 aber im Jahre 1673 der Krieg mit Ludwig XIV . aus:

bracy, verſtärkte die Stadt ihre Garniſon wieder mit einigen hundert

und 13 Conſtablern nach Philipp&burg. Nach dem Frieden von 1715 wurde ein Regiment Oberrheiniſcher Kreißtruppen nach Mainz gelegt,

Mann, deren Uniform graue Röđe bildeten. Seit dieſer Zeit unter: bielt Frankfurt ein ſtehendes Contingent , aus Infanterie und einer

zu dem die Stadt zwei Compagnien ſtellte. Von da ab blieb bis zum Einmarſch der Franzoſen am 2. Januar 1759 die Eroberung der Hauptwache im Jahre 1730 das bedeutendſte Ereigniß für das

Artillerie- Compagnie zuſammengeſeßt, und ſchon 1674 konnte die Stadt

Rheiniſche Militärweſen .

eine 150 Mann ſtarke Compagnie Infanterie , zwei Mörſer mit je

fünfzig Bombenwürfen , 200 Kugeln zu halben Karthaunen (24.

(Schluß folgt.)

517

als Richt- und Bedienungs - Ranonier

Verſdiedenes.

zu vermerken , ſo daß

Die Italieniſden Truppen -Manöver .*)

Bebeutet :

„ Iſt als Batteriefahrer ausgebildet “

eignet ſich in

(wozu auch „ Iſt als Reſervefahrer ausgebildet " en und Colonn bei Fahrer als kann die Herbſtfahrer zählen ) – Erſak -Batterien , als Pferdepfleger, ſelbſtredend auch als Bedienungs

Angeſehene einheimiſche und fremde militäriſche Fad-Autoritäten (preden fich in überaus anerkennender Weiſe über den Verlauf der unter dem Commando und der Oberleitung des Commandanten des 5. Italieniſchen Armee-Corp , General -Lieutenant Grafen Pianel , in und um Verona durchgeführten großen Manöver aus und zollen

Ranonier bei Feld- umb Reſerve Batterien eingetheilt werden.

der taktiſchen Ausbildung der Manövrirfähigleit und dabei der Aus

1. Linie zum Fahrer bei Feld- und Reſerve Batterien .

5.

alg). 10 Plet

Daß ſchließlich bei der 6geſchüßigen Erercier - Batterie mit

bauer ber bei dieſen Manövern verwendeten Truppen bas höchſte Lob.

einem Mindeſtbedarf von 18 eingetheilten Fahrern und pro Ge ohne

Das Thema dieſer Manöver war ein förmlicher, nad allen Regeln der Kriegskunſt vorgenommener und abgewieſener Angriff auf das

Erhöhung des Mannſchaftsſtandes - mit Rückſicht auf Abcom

Feſtungeviereď , wobei den Commandanten der verſchiedenen Truppen

ſchüß 1 Reſerve - Fahrer – alſo zuſammen 24 Fahrer -

mandirungen nicht ſämmtliche Fahrer einem Jahrgang angehören Abtheilungen die vollſte Actionsfreiheit gelaſſen und ein der Wirklich It

können, iſt gewiß. Da wir begründetermaßen die Fahrer nicht aus dem 1. Jahrgang nehmen wollen , ſo ſind ſolche aus den Leuten des 2. und 3. Jahrgangs zu wählen ; demnach muß von Beibe haltung des jebigen Fahrer - Ausbildungsmodus ( Ausbildung und Eintheilung ſämmtlicher Fahrer im 2. Dienſtjahr) abgegangen werden. -

teit im höchſten Grade nahekommended Bild geliefert wird. Ueber einſtimmenden Urtheilen zufolge haben ſich bei dieſer Gelegenheit ſo: wohl die militäriſchen Renntniſſe der Offiziere als auch die Ausbildung der Mannſchaft und die Ausbauer im Ertragen von Strapazen in

‫ܕܐ‬

Leşteres können wir mitRückſicht auf eine Verbeſſerung der Qualität glänzender Weiſe bewährt. Unter einer geradezu tropiſchen Temperatur ,

er")

den ſengenden Strahlen der Julijonne ausgeſeßt, operirten die Truppen an Fahrern und damit zuſammenhängender Steigerung der Be beinahe täglich 6–7 Stunden , ohne beſondere Müdigkeit zu zeigen , weglichkeit der Batterien nur als wünſchenswrrth bezeichnen. und ohne daß , was die Hauptſache iſt, der Geſundheitszuſtand der zu 3. Wartung der Pferde. ſelben gelitten hätte ; es herrſchte ein fröhlicher Sinn , ein wahrer Die 4geſchüßige Feld-Batterie beſikt 23 Fahrer zum Pflegen | Soldatengeiſt unter den operirenden Truppen. Der König , welcher von 44 Dienſt- und 3 Krümper -Pferden , von dieſen gehen ab 3 in den letzten Tagen den Manövern perſönlich beiwohnte , hat ſich bis 4 Offiziers-Pferde, deren Wartung die betreffenden Burſchen denn auch in außerordentlich befriedigender Weiſe über die Leiſtungen 1

1

1

( Bedienungs-Ranoniere) beſorgen , ſo daß jeder Fahrer im unge

ſowohl der Offiziere und Soldaten, als über die Führung im Auge

meinen 2 Pferde zu verſehen hat. Dementſprechend bedarf die

meinen ausgeſprochen . Anläßlich dieſer Manöver wurden aud Berſude mit der Ein

*

6geſchüßige Feld-Batterie nach Abzug von 4 Offiziers-Pferden für

13 : li

die 63 übrig bleibenden Pferde ca. 32 Mannſchaften zur Pflege Zur Verfügung ſtehen hierzu :

a. Von der Reſerve - Entlaſſung bis Ende October :

7041

15 junge Fahrer , 10 a . Fahrer , 6 Herbſtfahrer, 1 Avan tageur, Dreijährig- Freiwilliger u . Zuſammen 32 Mann. b. Von Anfang November (Necruten - Einſtellung) bis Ende März :

führung der Brieftaubenpoſt gemadt, welche ſehr befriedigend ausfielen. Zwiſchen dem Kriegøminiſterium und dem Obercommando der ope: rirenden Truppen fand ein reger Depeſdenwechſel durd die Brief

taubenpoſt ſtatt, und die befiederten Boten erfülten ihre Aufgabe in ber befriedigendſten Weiſc. Im Laufe der nächſten Wochen werden in Oberitalien andere

große Manöver ausgeführt, an welchen auch fremdländiſche Militär Miſſionen theilnehmen werden.

15 junge Fahrer , 10 alte Fahrer. Zuſammen 25 Mann.

TA

Demnach ſind in dieſer Periode noch die erforderliche Anzahl alter Ranoniere und ſoweit leştere nicht ausreichen , gewandte Re

In

der

Venetianiſchen Ebene,

zwiſchen Piave und Tagliamento , finden Cavallerie - Manöver ſtatt und wird eine ganze Cavalerie - Armee - Diviſion daſelbſt concentrirt :

ſein.

Außerdem finden in anderen Provinzen Jtaliens kleinere

cruten mit Wechſel zum Staudienſt heranzuziehen , und zwar ſo , Uebungen in der Stärke von Brigaden- und Armee:Diviſionen ſtatt daß alte Ranoniere 2 Pferde, Recruten nur 1 Pferd zu verſehen und herrſcht im gegenwärtigen Sommer eine beſonders lebhafte mili haben.

c. Von der Recruten -Beſichtigung bis Ende September :

täriſche Bewegung. Leider bereitet bie nun ſeit nahezu einem Monate wir haben conſtant herrſchende , geradezu tropiſche Sonnenhiße

15 junge Fahrer , 10 a. Fahrer und ſämmtliche Ranoniere z. B. hier in Nom ſeit Wochen täglich 32—35 Grad Hiße im (excluſive Abcommandirte).

Zuſammen ca. 60 Mann .

Schatten - den operirenden Truppen große Ungelegenheiten, doch iſt

Hieraus ergiebt ſich, daß auch unter Feſthaltung des jetzigen Mannſchaftsſtandes der Dienſt ſo geregelt werden kann, daß ſtets genügend Pferdepfleger vorhanden ſind. Wir können es nicht als

der Geſundheitszuſtand derſelben überall ein befriedigender.

Nachtheil bezeichnen, wenn während der Winterperiode die in den

centrirungen contrecommandirt, und finden nur die gewöhnlichen

In den von der Cholera heimgeſuchten Gegenden Sicilien

und

eines Theils von Kalabrien wurden die angeordneten Truppen: Con:

Stall gehenden älteren Ranoniere wie die Fahrer 2 Pferde pugen Uebungen im Bereiche der betreffenden Garniſonen ſtatt. (bei der Cavallerie beſorgen die Leute in gewiſſen Perioden 3 N a d r it e n . Pferde), zumal die alten Mannſchaften durch den Geſammtdienſt weniger in Anſpruch genommen ſind als die Recruten. Da letztere Deutides Reid . nur theilweiſe und mit Wechſel Pferde warten, zudem nur erercier *** Berlin , 12. Auguſt. [ Allerhöchſte Gabinete 1

6



tühtige Leute verwendet werden , ſo kann ſolches deren ſonſtige

Ordre betreffend die Verleihung von Fahnen an die

Ausbildung wohl nicht beeinträchtigen. Von der Recruten -Beſich

neuen Infanterie -Regimenter,4.Infanterie:Bataillone

tigung an ſind aber möglichſt viele Ranoniere des 1. Jahrgangs und daß 3. und 4. Bataillon des Eiſenbahn:Regiments. zum Staldienſt beizuziehen, ſo daß jeder Feld-Artilleriſt gründlichſt – Vervollſtändigung der Gedenktafeln der gefallenen Cadetten in der Haupt : Cadetten - Anſtalt zu lichters in der Pferdepflege ausgebildet wird. felbe. - Die Anſtellung penſionirter Offiziere a 18 -

j

(Schluß folgt.) 1

lotterie - Collecteure. – Verbeſſerung der Lagerung 8: Vorrichtungen bei dem Eiſenbahn : Transport von Vers wundeten. ] Seine Majeſtät hat folgende Allerhöchſte Cabinets Ordre, betreffend die Verleihung von Fahnen an die in dieſem Früh: jahr errichteten Truppentheile , an den Kriegøminiſter geridhtet: *) Nach der „Prov. Correſp." M

518

oh habe beſchloſſen , den in dieſem Frühjahr errichteten vier mungen müßten jedenfalls zunächſt vom Finanz- oder vom Staate: Infanterie-Regimentern , ſowie den neu errichteten vierten Infanterie: | miniſterium durch andere erfeßt werden . Es kann allerding8 teinem Bataillonen und dem dritten und vierten Bataillon des Eiſenbahn: Zweifel unterliegen , daß eine Aenderung der Beſtimmungen erfolgen Regiments, da dieſelben ſämmtlich aus älteren Truppentheilen hervor: würde , wenn das Königliche Kriegsminiſterium fie beantragte. Wie gegangen ſind, welche längſt im Beſiß von Fahnen ſich befinden, ihon

es ſcheint, können aber die maßgebenden militäriſchen Preiſe ihre Bez

jeßt, und zwar am 18. 8. M. , al8 dem unvergeßlichen Gedenktage der Sálacht von Gravelotte-St. Privat , Fahnen zu verleihen. Ich bege dabei die zuverſichtliche Erwartung, daß alle dieſe Truppentheile

denken gegen die Beſchäftigung penfionirter Offiziere ale Lotterie:Ein: nehmer nidst aufgeben . Dieſe Bedenken würden vorausſichtlich ver ſchwinden , wenn die Einnebmer mit feſtem Gehalt angeſtellt würden

die von Mir ibnen anvertrauten Feldzeichen jederzeit in hohen Ehren

und mit ihrem Einkommen nicht mehr auf die Antheile an den Ge:

balten und bis in die fernſte Zukunft zum Heile Deutſdlands und zum Ruhme des Heeres führen werden. Zur Entgegennahme der

winnen angewieſen wären. Vor einigen Monaten wurde übrigene

Fahnen, deren feierliche Nagelung und Weihe Meinen dafür gegebenen beſonderen Beſtimmungen entſprechend am 18. d. M. ſtattfinden ſol,

auß Rönigoberg berichtet, daß dort ein Offizier, ein Oberſt:Lieutenant a. D., wenn wir nicht irren, zum Lotterie-Einnehmer beſtellt worden

lei. Unter welchen beſonderen Verhältniſſen dieſe Beſtellung erfolgt

find die betreffenden Regiment8:Commandeure , begleitet von ſo vielen

iſt, iſt nicht bekannt geworden. Wir glanben unſererſeits der Hoffnung

Lieutenants und Unteroffizieren, als der Truppentheil Fahnen erhält , zum 18. d. M. Morgens, nach Potsdam zu beordern. Indem Jo

Raum geben zu können , daß der ſehr empfehlenswerthe Plan, pena ſionirte Offiziere in ſolcher Weiſe zu verwenden , baldmöglichſt all .

bemerke, daß die Lieutenants zunädyſt aus den ſchon in Berlin , Pots.gemeinen zur Ansführung gelange. dam oder Spandau Commandirten zu wählen find , beauftrage 30 Es iſt bekannt, wie vorſorglid ſeitens unſerer Heeres-Verwaltung Sie , dieſe meine Ordre der Armee bekannt zu machen und das Er: alle auf die Pflege und Wiederherſtellung erkrankter und verwundeter Soldaten gerichteten Anſtalten gefördert werden. Nachdem neuerdings forderliche banach zu veranlaſſen. Bad Gaſtein , den 9. Auguſt 1887 . die Herſtellung und Einführung "transportabler Baraden erfolgt iſt, Wilhelm . " durch welche zu jeder Zeit und an jedem Orte bygieniſche Kranken: Der Rriegøminiſter hat hierzu Folgendes beſtimmt : Unterkunftsräume in kürzeſter Friſt geſchaffen werden können , was

„ Die zur Empfangnahme der Fahnen zu commandirenden Unter: offiziere, auch Feldwebel - von jedem Bataillon der Infanterie-Regi: menter Nr. 135, 136, 137 und 138, ferner von jedem vierten Ba :

taillone der Infanterie- , beziehungsweiſe Füſilier-Regimenter Nr. 12, 14, 16, 17 , 18, 39, 40, 53, 65, 80, 83, 112 , 113 , 114 und .

129, ſowie von dem 3. unb 4. Bataillon des Eiſenbahn - Regimente je einer

auch im Frieden bei ausbrechenden Epidemien von höchſter Wichtigkeit iſt; nachdem ferner die geſammte Armee mit dem vollſtändigen anti ſeptiſchen Verband-Material, bas die neuere Chirurgie fordert, gleid

mäßig ausgeſtattet worden iſt , hat man von Seiten der zuſtändigen Behörden jeßt ſein Augenmert darauf gerichtet, in welcher Weiſe und durch weldoe Lagerungs-Vorrichtungen der Transport auch der Sower:

haben ſich im Laufe des 17. Auguſt bei der Comman- | verwundeten und Kranken ermöglicht und geſichert werden kann. Dem

bantur in Potsdam zu melden und erjúheinen ſowohl beiNagelung | Vernehmen nach hat vor Kurzem eine Probefahrt mitſolchen Lage: als auch bei der Einweihung der Fahnen im Parade - Ordonnanz- An-

rungs -Vorrichtungen auf einer der hieſigen Bahnſtređen , und zwar

zuge , demnad ohne Gewehr.

Gravelotte-St. Privat ein ſchönes militärijdhes Feſt in Potsdam: ſtatt-

zwiſchen dem Scleſijden Bahnhof und Erfner , ſtattgefunden. Bu dieſem Verſuche waren verſchiebene Vorrichtungen in einem Perſonen: wagen 4. Claſſe ( Durchgangøſyſtem ) getroffen worden , von denen ein in einem Waſſertaſten ſowimmendes Bett und eine in einem Holz

finden. Im Ganzen ſind es 29 Fahnen , welche neu verlieben werden

ben

rahmen rubende Gummi- Matraße, welcher durd Aufblajen jede bez

ſollen . Den neuen am 1. April errichteten Artillerie - Abtheilungen

liebige Spannung gegeben werden konnte, und welche durch eingelegte Bandſtreifen am ungleichmäßigen Einſinten gehindert war , ganz be ſonderes Intereſſe erregten. Wenn auch die Verſuche noch nicht ab geſchloſſen ſind , ſo fou das Reſultat dod; ein überraſchend günſtiges geweſen ſein , ſo daß von dieſen beiden genannten Vorrichtungen fünftig

Die Commandantur in Potsdam hat

für die Unterkunft der Commandirten Sorge zu tragen . "

Somit wird am dieejährigen Jahrestage der Shlacht von

ſollen dagegen feine Fahnen verliehen werden , da der Artillerie in

neuerer Zeit Feldzeichen nicht mehr gegeben worden ſind, obwohl die

zwölf Artillerie: Fahnen , welde 1816 der Garde: und den 1. bis. 8. Feld- Artillerie - Brigaden und 1867 den neuen Feld: Artillerie: Regi-

mentern Nr. 9, 10 und 11 verliehen wurden , auch jeßt uoch weiter 1

geführt werden.

.

,

1

hin bei dem Eiſenbahn Transport Verwundeter und Krantercin weſent: licher Vortheil erwartet werden kann. Auch die Eiſenbahn- Verwaltung

gefađen , beziehungsweiſe an Wunden verſtorben ſind , auf Gedent-

wendet dieſem Gegenſtande ihre Aufmerkſamkeit und Fürſorge zu, in: dem ſie wiederholt Verſuche zur Förderung dieſer humanitären Bez ſtrebungen anſtellt. Es ſteht zu boffen , daß nach Abjøluß dieſer, auch für den Tranoport von Sdwerfranken des Civilſtandes im Frieden ſo wichtigen Frage noch genauere Mittheilungen in die Deffentlichkeit

tafeln Aufnahme gefunden.

gelangen werden.

Eine neuc militäriſch wiótige Anordnung iſt unlängſt erlaſſen worden . Bekanntlich haben in der Kirche der Haupt-Cadetten Anſtalt zu Groß -Lichterfelde die Namen derjenigen Cadetten , welche in den Feldzügen 1813, 1814 und 1815, 1848/49 , 1864, 1866, 1870/71 !

!

Mit Beginn der nächſten Jahres ſollen

nun auch die Namen derjenigen ehemaligen Cadetten , welde

1

in den Numänien.

kriegeriſchen Ereigniſſen der Jahre 1806/7, 1809 und 1812 gefallen, an Wunden geſtorben oder durch die Franzoſen ſtandredytlich erſdoſjen

* Bulareſt , 7. Auguſt.

[Gegenwärtiger Stand des

find, auf einer ſolden Tafel Aufnahmefinden . Die fertiggeſtellte

Heerweſens.] Zum erſten Male jeit Inangriffnahme der Armee

Liſte wird im Bureau der Anſtalt bis zum 15. September 0. I. zur

Reorganiſation werden, wie die „ Cöln . Zig." mittheilt, bei den dies:

Einſicht ausliegen.

jährigen Herbſtmanövern auch die Rejerven auf dem Manövrirfelbe

Die Berliner „ Poſt“ fommt jeßt wieder auf die im vorigen

in der unteren Moldau erſcheinen. Die Armee -Reform iſt ſomit auch

nothwendig gewordenen Nadidaffungen in Bezug auf die durdals ſie Jahre , als die Verdoppelung der Preußiſchen Lotterielooſe beſchloſſen der beendigt anzuſehen, und dieſe Thatſache iſt verſtiedenſten Art

war , viel erörterte Frage zurüď , ob die Collecteurſtellen nicht zwed :

um ſo bemerkenøwerther, als die Opfer, welche die ihrer Hauptſadje

mäßig mit penſionirten Militär: Perſonen belegt werden könnten , um zu erklären, daß jeßt der Zeitpunkt gekommen ſei, dieſe Frage bejahend

nach auf die Initiative des oberſten Kriegsherrn zurüđzuführende Neu

zu beantworten. Sie meint, es ſei vor einem Jahre, als es ſich um

geſtaltung der Rumäniſchen Armee erforderte , in gar keinem Ver:

die Anſtellung einer großen Zahl von Einnehmern und um die ſchnelle bältniß zur Großartigkeit des mit ſo geringen Mitteln ermöglichten Durơführung einer in ihrem Erfolge durchaus nid)t ſicheren Maßregel Werkes ſteht. Bis zum Jahre 1884 verfügte Rumänien über vier bandelte, bebentlich geweſen, von der alten Gepflogenheit, dic Lotterie : Diviſionen zu je zwei Brigaden. Seitdem iſt das ſtehende Heer durd, Einnehmer aus dem Kaufmannsſtande zu entnehmen, abzugehen; wohl

Einbeziehung der Territorial Diviſionen auf vier Armee-Corps zu je

aber feien derartige Bedenken jeßt geld wunden , da es in der Folge

zwei Diviſionen, alſo auf adt Diviſionen gebracht worden, zu welchem ſich das demnädiſt gleichfalls in ein Armee - Corps umzuwandelnde Contingent der Dobrubidha ale neunte Diviſion geſellt. Daß dieſe

nur darauf ankomme , für Abgänge Erſatz zu ſchaffen oder einzelne neu zu begründende Stellen zu befeßen. Die Beidhäfte der Lotteries

des ſtehenden Heeres ohne weſentliche Erhöhung des in der That ſo einfach, daß zur Erledigung derſelben Vermehrung Militär-Budget8 möglich wurde, iſt zunädſt der großen Bedeutung zu

Einnehmer"find eine faufmänniſche Vorbildung nicht erforderlich iſt. Es liegt aber

nicht in der Hand der General-Lotterie:Direction, bei Vacanzen ohne danken, welche die volksthümliche Waffe der Dorobanzen und Kala Weiteres Militär: Perjonen zu Einnehmern zu beſtellen.

Die gegen :

raſdhen für die Numäniſchen Armee auch in ihrer gegenwärtigen Neu:

wärtig nod) in Geltung befindlichen Beſtimmungen {dreiben ausdrüc: lich vor, daß zu Lotterie - Einnehmern nur Perſonen beſtellt werden

geſtaltung beſißt.

betreibenMilitär-Per;außerdem werden ſehr hohe Cautionen, die zu beſtellen penſionirte

ſollen, die ſelbſtändig ein faufmänniſches Geſchäft

Regimenter, den gleichfalle drei Jahre-dienenden4 Rosciori-Negi mentern 16 Kalaraſden -Regimenter zur Seite. Dorobanzen und

fonen meiſt nicht in der Lage ſein werden, gefordert. Dieſe Beſtim:

Ralaraſd en find während ihrer bei den Dorobanzen auf 5 , bei den

Den zu einer dreijährigen Dienſtzeit verpflichteten

Linientruppen (8 Regimenter) ſtehen nicht weniger als 33 Dorobanzen:

519 lciom

eriala

ibre ErieFit

Kalaraſchen auf 3 Jahre feſtgeleßten Waffenzeit nur zu periodiſmer

Es ſind 5 Abſchnitte, in welche der Inhalt des vorzutragenden

Dienſtleiſtung verpflichtet, doch haben erſtere außer bei den alljährlichen

Stoffes zerlegt iſt. Dieſelben tragen folgende Ueberſchriften : „ Die

Waffenübungen aud bei den alfonntägigen Erercition ihrer Com :

allgemeineWebrpflidt.. - Der Eid. - Die militäriſchen

pagnien zu erſcheinen. Da die Mannſchaften einer und derſelben Compagnie immer nur aus der militärpflichtigen Bevölterung der be:

hafte Führung im Dienſt, ehrenhafte Führung außer dem Dienſt,

Prichten (Treue, Kriegøjertigkeit, Muth, Tapferkeit, Gehorſam , ebren:

nachbarten Dörfer ausgehoben werden , ſo iſt das Erſcheinen derſelben Kameradſdaft ). – Die Pflidten des Beurlaubtenſtandes auf dem Erercierplaße mit feinen beſonderen Schwierigkeiten verknüpft,

während andererſeits die auf dieſe Weiſe erzielten Abrichtungs- Ergebniſſe meite

Borse

den guten Ruf vollſtändig erklärlich finden laſſen , welchen ſich dic

ſowie über ſeine Verbältniſſe im Dienſt und im Beurlaubtenſtande .

Rumäniſchen Dorobanzen ſchon während des leşten Ruſſiſch- Türkiſchen

Die unläugbar vorhandene Sdywierigkeit, dem Begrifføvermögen des

Kriegs erworben haben . Ein tüchtig geübter Schüße, ſteht der Doro: banze, namentlich der älteren Jahrgänge , hinter den Linien - Truppen keineswege zurüď , während der in Friedenszeiten als Ruralpoliziſt verwandte Kalaraſd als ausdauernder und guter Reiter bekannt iſt. Vier Bataillone Jäger , zwei Regimenter Genie -Truppen und acht Regimenter Artillerie vervollſtändigen das Combattanten Material des Rumäniſchen Heeres , welches in ſeiner heutigen Ausrüſtung und Manövrirfähigkeit den Vergleich mit keinem anderen Heere zu dieuen braucht, gleichzeitig aber den gewiß nicht zu unterſchäßenden Vortheit befißt, die möglidſt geringen Anforderungen an den Staatsjädel zu

Soldaten ſtets den Ausdruck anzupaſſen , ſcheint uns von dem Ver: faſer glücklich vermieden worden zu ſein. Weniger glücklich iſt derſelbe jedoch bisweilen in der Darſtellung, welche ſtrenger logiſch ſein könnte. So heißt es im Vorwort : „ Eimas

:

‫ ܪܕ‬e ‫ܙ‬

WIL

elgti

Prarte

und Schlußwort." In einer allgemein verſtändlichen Darſtellunge: form crhält hier der Infanteriſt Belehrungen über ſeine Berufopflichten,

Neues wird nicht geboten , nur der innere Zuſammenhang ber mili:

täriſchen Pflidten von der Beſtellunge: bis zur Landwehrpflidst dürfte vielleidit in dieſer Weiſe nod nicht verſucht ſein. "

Nicht der Zu:

ſammenhang iſt hier gemeint, ſondern die von dem Verfaſſer gewählte Darlegung dieſes Zuſammenhange. Ferner beißt es auf S. 9 : , Sie (die Secres : Reorganiſation von 1860) iſt das eigenſte Werk9 : des Raiſers und wurde derart durch geführt , daß die alten Infanterie- Regimenter Difiziere, Unteroffiziere und Vannidaften zur Bildung je eines neuen Regimento abgaben und die Nummern 41 bis 72 erhielten . " Hiernad hätten die alten .

ſtellen und die für den Aderbau nothwendigen Arbeitskräfte ſo viel

a18 möglid zu fdonen.

Rußland. * Petersburg , 10. Auguſt .

(Bildung der erſten

11

Nuffi der Unteroffiziería ule.] Die idyon ſchon ſeit längerer Regimenter" die Nummern 41 bis 72 erhalien, was unrichtig iſt und Zeit beabſichtigte Bildung der erſten Ruſſiſchen Unteroffizierſdule iſt wohl nur Fehler des Nusdrucks iſt. Bekanntlich behielten die alten bekamen, ihre Nummern bei, Regimenter, die allerdings andere " anbefohlen Namen „Unteroffizier-Souleben . unter ſoworden Unteroffizierfr age lebr und Liniendie-Regimenter Armee liegt die Bataillon .Namen In dem der Ruffiſden 41–72gegeben Nummern 1–32 wurden den Töchter: Regimentern der alten

ER

im Argen. Außer den Feldwebeln ſind ſo gut wie gar keine Capitu :

-

lanten vorhanden , weil das Gehalt ein äußerſt dürftige8 – 16 bis iſt, und weil teine Civilverſorgungo - Bered): Man muß ſich ſomit mit den jungen Unteroffizieren

32 Rubel im Jahr

tigung beſteht.

-

3m Tert des Büchleins iſt und nod Einzelnes aufgefallen. So wird u . A. geſagt , daß die bedeutendſte Waffenthat im Feldzug 1864 die Erſtürmung der Düppeler Stanzen ſei. Wir glauben das



des Dienſtſtandes bebelfen , die ja allenfalls brauchbare Grerciermeiſter,

beſtreiten zu können und die Einnahme von Aljen ale größere und

iete het Take

aber keine Erzieher der Mannſdaften ſein können . Man ſuchte dieſem Uebelſtande nad Möglichkeit abzubelfen, aber es fehlte am Nothwen : am Gelde. Vor etwa zwei Jahren beſuchte der Kriegs: digſten

widytigere Wffentbat bezeidonen zu müſſen, denn einmal war der Sieg von Affen idwieriger zu erringen, und jobann zeigte er fidh folgen: reider, denn er führte zum Friedensídluß. Wir führen dieſc Einzeln : heiten hauptſädylid deshalb an , um den offenbar nod jugendliden Verfaſſer aufmerfiam zu maden , in ſeinen fünftigen Arbeiten große Sorgfalt auf den ridtigen Ausdruck zu verwenden ; der Sdriftſteller

miniſter Wannows ti einige Preußiſde Unteroffizier - Sdulen , irre id) nicht, Jülid und Biebrid ) , deren Ordnung und Einridtung ihm ſo ausnehinend gefielen, daß er ſich hier ganz begeiſtert darüber aus : ſprach und ähnliche Verſudye für Rußland anordnete. In einer Com : miſſion unter Vorſit des aud in der Preußiſchen Armce wohlbekannten

Tuan

SEE*

Generals Baron Seddeler , der den Franzöſijden Krieg im Deutſden Hauptquartier mitgemacht hat , wurden die nothwendigen Vorarbeiten zur Bildung zunädſt einer Unteroffizier :Stule gemadt, unter mög: licher Anlehnung an die Preußiiden Grundfäße. Doch iſt 18 ſebr fraglich, ob ſich in Nußland für eine größere Zabl folder Shulen die genügende Anzahl von Zöglingen zum freiwilligen Eintritt melden wird , denn die Bevölkerung Rußlands iſt ſehr wenig militäriſch se finnt, und die Kriegelaufbahn gewährt für die Unteroffiziere, wie er:

wähnt, wenig Vortheile und Ausſid)t. Man iſt daber auch dazu ge ſcritten , außer den erhofften Freiwilligen auch junge Mannjwarten der Dienſtes dem Unteroffizier-Sdul- Bataillon zuzutheilen. Ferner

will man gewiſſe Unterbeamten Stellungen im Poit, Eiſenbahnwejen und bei anderen ſtaatliden Behörden aus dließlich für Unteroffiziere

vorbehalten ; derartige Stellungen hat man ſdon etwa 30 000 in dem geſammten weiten Reide ausfindig gemacht. Das Unteroffizier :Sdul: Bataillon wird aus vier Compagnien beſtehen ; der Commandeur wird

auf unmittelbaren Vorſchlag des Kriegsminiſters durch den Kaijer er: nannt ; er hat das Nedt, ihm perſönlid ; als brauchbar bekannte Com: pagnie: Chefs aus der Armee direct zu Compagnie - Chefs im Schul: Bataillon vorzuídlagen ; ebenſo wählt er ſich auch die anderen Oifiziere au8 . Man iſt in Ruſſiſchen Militärfreijen auf die Erfolge dieſce erſten Verſudjs ſehr geſpannt.

K r i t i k. Die Berufspflichten des Soldaten , für die Infanteriſten bearbeitet von Rüdiger von Schoeler, Lieutenant im 2 . Thüringiſchen Infanterie - Regiment Nr. 32. Hannover 1887 , Helming'iche Verlagshandlung (Th. Mierzynski , Königlicher

Hofbuchhändler ). 3. 38 S. Preis 40 Pi.

8

(v. B. ] Der Verfaſſer hat das hier vorliegende kleine Buch

in der Abſicht geſchrieben,daß dem Soldaten in ſeinen Mußeſtunden Gez legenheit gegeben werde , „ fid der Belehrungen ſeiner Vorgeſepten zu erinnern " . Dieſer Gedanke iſt ſehr Töblid), und auch die Ausführung

iſt, wie wir ſogleich hinzuſeken wollen, eine gelungene.

inuß darf denken und klar ſdreiben, um richtig verſtanden zu werden .

Eine anerkennenewerthe Beigabe der Sdrift bilden die derſelben einverleibten kriegøge dichtlichen Beiſpiele, welche bekanntlich von Sols

daten mit beſonderer Vorliebe geleſen werden und nacheifernd wirken.

Der Geiſt, der das Büdlein durdweht , iſt überhaupt ein ſehr guter +

und lobenewerther, wenn aud) die Form ned der beſſernden Nadibülfe bedarf.

Neue Militär - Bibliographie . Ammann, Frdr. , die Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757. Qu ellen kritische Untersuchgn . Inaugural - Dissertation. gr. 8. ( IV, 142 s.

m . 1 Karte.) Heidelberg, Petters. 3 M. Geieß öſterreic en, e it., Veror hiſche. Staatsdr uckerei. Hof- 11.dnung 80 8. Wien Pf. Officielle Handausg. Hft. 86. Srihalt: Gejes vom 6. Juni 1886 , betr. den Landſturm f. die im Reichsrathe vertretenen Königreiche u. Länder m . Ausnahme v. Tirol u .

Vorarlberg. Verordnung d. Miniſteriums f. Landesvertheidigg. vom Landſtu 17. Aug.en.1886 1. Evident der der rm , betr. pflichtig Fnſtitut Jännerng. Landes betr. dashaltg. 1887, Geſek vom die23. Verzeidi vertheidigg. f. die gefürſtete Grafſd). Tirol u. das Land Vorarlberg. 2 Thle. in 1 B.

( 43 11. IX , 150 S. )

Giersberg , fr. Sugen . Prem . Lieut. Brandmſtr ., Urmirung v. Feſtungen . Feuerlöichweſen . Mit 5 Taf. gr. 8. (42 S.) Bremen , Rocco. Cavitel 3 M. : Kriegs - Kalender , bayerischer , vom J. 600 vor christlicher Zeit

rechnung bis 1870-71. gr. 8. (31 S.) Regensburg , (Riempp.) 1M. Quartier - Liſte der Garniſonen u . Militärbehörden in Lothringen . Nr. 19 . April 1887. Mit der Angabe der Wohng . jämmtlicher in Mer garniſon. Difiziere ul. Militärbeamten . .gr. 8. ( 13 S. ) Met , Lang. 50 Pt.

Verdy du Vernois, Gen.-Lieut. J.v., Studien üb. Felddienſt auf Grund der Felddienſt-Ordnung vom 23. Mai 1887. 1. Hft. Selbſtändige Ca Vorpoſten 1. der. ( Thl. u .III, derjelbeng .)1. igemiſchte Vorpoſten vallerie, 3 Skizzen Mit .1 Karte Truppenführun . 11. 2. Aufl. ,Studien üb. Sohn. M. 2 Mittler & Berlin , gr. 8. (VI, 97 S.) Atlas , topographischer, der Schweiz, im Massstab der Orig .-Aufnahmen nach dem Bundesgesetze vom 18. Decbr. 1868 vom eidgenöss. Stabs

büreau unter der Direction v. Oberst Siegfried veröffentlicht. 1 : 25,000. 31. Lfg . qu. gr. Fol. ( 12 chromolith. Karten .) Bern, Schmid, Franke 9 M. 60 Pf. Seekarten der kaiserl.deutschen Admiralität, hrsg. v. dem hydrograph. & Co.

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520

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Allgemeine

Militär - Zeitung.

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12:

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No. 66.

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1887.

Darmſtadt, 19. Auguſt.

Die Aug. Milit.- Zeitung bringt auf der leßten Seite jeder Nummer Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen. Die geſpaltene Petit - Zeile foſtet 35 Pfennig.

799

Auffäße. NE .

Inhalt : inen Welche Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens -Etats der Wehrpflicht. Das Königreich Belgien und die Frage der allgeme Feld-Urtilerie auf 6 beſpannte Geſchüße für Ausbildung und Mobilmachung erwachſen , und in welcher Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Feſthaltung des jebigen Mannſchaftsſtandes ? (Schluß .)

Nachrichten . Deutiches Reich. Dredden. Die neue Cajernen-Ordnung des Grenadier-Regiments Nr. 101.] Italien. (Das Specialcorps für Ds

Afrifa.] Rußland. ( Cegenwärtiger Stand der Repetir-Gewehr- Frage.] Kritik. Die Luftſchifffahrt in ihrer neueſten Entwickelung, von H. Moedebed .

Feuilleton . Das altfrankfurter Heerweſen bis zur Franzöſiſchen Invaſion. ( Schluß.)

+ I.

Zur Beſprechung eingegangene Schriften.

Berichtigung. - Allgemeine A 113 e igen . -

Das Königreid Belgien und die Frage der allgemeinen worden iſt. Selbſt das große Czarenreich Rußland'hat ebenſo wie republikaniſche Frankreich ſich dieſer Erkenntniß nicht entzogen bas

Wehrpflicht. (R.] Es giebt heute wohl kaum noch einen einzigen denkenden ins

Andere Europäiſche Staaten ſtehen der allgemeinen Wehrs

Soldaten , welcher den großen Segen der allgemeinen Wehrpflicht Pflicht nicht allein abwartend,, ſondern ſelbſt feindlich gegenüber und und ihre Bedeutung für den Staat beſtreitet. Wer die Geſchichte der leßten 8 Jahrzehnte zu Rathe zieht , wird ſich jagen müſſen ,

W

und die wichtige Neuerung für das eigene Wehrſyſtem angenommen .

daß Preußen , welches einſt die Conſcription durch Einjeßung der

allgemeinen Wehrpflicht überbot , durch dieſen Schritt ſeine ſpätere

beharren in dieſer Stellung trotz mehrfacher Anläufe, die bei ihnen ſelbſt von hochachtungswerther Seite unternommen worden ſind , um die Vortheile der neuen Einrichtung zu gewinnen. Zu denſelben ſind beſonders Belgien und Großbritanien zu zählen , und gerade 3

Größe anbahnte, die es im Laufe der Folgezeit thatſächlich erreicht die Verhältniſſe des erſtgenannten Landes ſind es , mit denen wir hat. Es bleibt das undergängliche Verdienſt des großen Neorgani- uns heute hier zu beſchäftigen haben. 11

jators des Preußiſchen Heeres, des Generals Scharnhorſt, hierin bahnbrechend gewirkt zu haben. Das Weſen der allgemeinen Wehrpflicht beruht auf dem ſo

-1

gerechten Grundſat : Suum cuique oder gleiches Recht für Ade. Während die Conſcription je nach Bedürfniß mit wechjelnder Härte ſtets aber die rechtloſen Volksſchichten belaſtete, iſt es der Grundgedanke der perſönlichen Dienſtpflicht, die Leiſtung des Militärdienſtes in gleicher Weiſe auf das ganze Volk zu vertheilen. Colmar

11 SU

Dit

Das Königreich Belgien, ein Staat mit 51/2 Millionen Ein

wohner , alſo mit einer ſtärkeren Bevölkerung als das Königreich Bayern , unterhält ein ſchwächeres Friedensheer als dieſes, nämlich etwa 46 000 Mann mit 10 000 Pferden und 200 Feldgeſchüßen.

Noch immer iſt dort die Stellvertretung geſtattet, obgleich beſonders | in legter Zeit verſchiedene kräftige Verſuche gemacht worden ſind, um die allgemeine Wehrpflicht zur Geltung zu bringen. So wurde ein Antrag des Grafen d'Oultremont auf Umformung des

Freiherr von der Golß ſagt daher in ſeinem vortrefflichen Wert Heerweſens , welcher die Einführung der perſönlichen Dienſtpflicht 1

„ Das Volt in Waffen “ ebenſo richtig wie ſchön : „Die allgemeine bezweckte, von der zweiteu Rammer in ihrer Sizung vom 14. Juli Wehrpflicht rief die ſyſtematiſche Erziehung des Volkes für den 8. J. nicht angenommen und damit die Frage der Heeresreform auf's Waffen- und Kriegsdienſt in's Leben . “

Neue vertagt. In Folge dieſer Ablehnung hat ſich bekanntlich der

So ſind wir dazu gelangt, Heere aus der geſammten Volks-

Belgiſche General van der Smiſjen gedrängt geſehen , bei einer

kraft anfzuſtellen, ſie im Frieden auf's beſte für den Krieg zu er:

großen Parade , die am Vorabend der 50jährigen Gedenkfeier des

ziehen , ſie mit allen Mitteln zu rüſten , welche Intelligenz, Beſit Regierungs-Antritts der Belgiſchen Dynaſtie ſtattfand, der Brüſjeler TO

und Verkehr uns beſchaffen können , und ihnen eine Organiſation Garniſon ſeine Anſichten über die Frage ſelbſt kundzugeben, um jene zu geben, die es erlaubt , in kürzeſter Friſt vom Friedens- in den Leute aufzuklären , „welche ohne zu wiſſen , was ſie reden, über eine 1

Kriegszuſtand überzugehen . Die in den lezten Jahrzehnten ſtets in weitere Kreiſe ge-

ſo bedeutſame Frage ſprechen ."*) Dieſe Nede des Generals van der Smiſſen hat im In

drungene Ueberzeugung von der Bedeutung der allgemeinen Wehr: | wie Auslande große Aufmerkſamkeit erregt und verdient dieſelbe pflicht hat dahin geführt, daß die leştere als Grundſaß der Wehr

*) Man vergleiche die in Nr. 59 der Allg. Milit. - Ztg. b. d. I.

verfaſſung von den meiſten Europäiſchen Staaten angenommen im Auszug wiedergegebene Rede des Generals van der Smijien:

- 522 auch. Noch größer mußte aber der Eindruck werden , als bald das rauf der Landesherr ſelbſt, König Leopold von Belgien, Veran:

jener bewegten Zeit, auf die fortwährenden Kriegszüge zu Waſſer und zu Lande , zu Hauſe und jenſeit der Mark folgte die Zeit der

laſſung nahm , ſeinem Volke die hohe Bedeutung der allgemeinen

völligen Unabhängigkeit, der weiteſten Freiheit , ein Friede , der

Wehrpflicht an’s Herz zu legen. Dies geſchah bei der Einweihung

länger als ein halbes Jahrhundert währt. Unſere Städte ſind

zweier Standbilder, die zu Ehren von zwei verdienten Belgiern

verſöhnt , unſere Provinzen geeint. Nach der Zerſtücelung und

Coninc und Breidel – in dieſen Tagen zu Brügge enthüllt der Ineinigkeit im Mittelalter, nach jahrhundertelanger Fremdherr worden ſind. Die hierbei geſprochenen Königlichen Worte erſcheinen

ſchaft hat das Belgiſche Volt endlich ſein geſchichtliches Daſein

uns von jo großer Wichtigkeit, daß wir den Wortlaut der ganzen

wieder gewonnen. In voller Ausübung ſeines Selbſtbeſtimmungs rechts hat es ſich 1830 die gewollten Einrichtungen gewählt. Nie

Rede nachſtehend wiedergeben. König Leopold ſprach :

„ Ich habe gern Ihrer Bitte entſprochen , der Einweihung mals hat Belgien einen Zuſtand erlebt , der mit dem jetzigen ver: dieſer Standbilder beizuwohnen , welche für uns ſo hohe Erinne:

glichen werden könnte.

rungen bedeuten . Vor nahe 600 Jahren hatte Flandern eine der

Doch das Glück iſt nicht frei von folgenſchwerer Verant

härteſten Proben zu beſtehen, welche deſjen Geſchichtsbücher erwähnen.

wortung, es hat jeine Klippen, und der lange Genus des Friedens

Von Fremden überzogen , von Parteiungen zerriſſen , von allen

birgt Gefahren. Die übermäßige Sicherheit, welche derſelbe auf

verlaſſen , getrennt von ſeinen Fürſten , die in Gefangenſchaft ge-

kommen läßt, hat denjenigen theure Opfer gekoſtet , die ſich dieſem

1

halten wurden und außer Stande waren, zu helfen, ſchiendas Gefühle ganz hingegen. Das Lebender Völter iſt ein Kampi, jo will es ein göttlider Nathichlus. Noch ſind die Gefahren nicht

Flandriſche Land auf immer der Knechtſchaft und dem Verfall geweiht. Da erſtanden Pieter de Coninc und Jan Breidel

verſchwunden , welche Ihre mächtigen Gemeinden einſt in deren

als eine lebendige Verwahrung gegen die entkräftende Zwietracit , 1 eigenem Schojje jowohl wie von außen bedrohten , welche deren

gegen den Abfall, der zur Stunde des großen IInglücfs ein Selbſt-

Beſtand oder deren Größe jo häufig auf's Spiel geſetzt. Die all

mord iſt. Sie verzweifelten nicht an dem guten Niecht und an der

Kraft des Vaterlandes, und ſtark durch Muth und Glauben , gaben

gemeine Geſittung hat gewiß bedeutende Fortichritte gemacht ; ſie hat jämmtliche Zuſtände umgebildet, doch ihre Mittel ſind ſich

ſie ihren Mitbürgern den heldenhaften Hauch ein , der ſie ſelbſt beſeelte. Arbeiter und Bürger von Brügge , von Ypern, von Gent, von Kortrijk ſtellten ſich ſtolz unter ihrer Leitung, einer gegen drei ,

gleich geblieben. Und ſind auch die ſtaatlichen Schwankungen der heutigen Welt auf weitere Gebiete vertheilt , langiamer und regel mäßiger als die der Vorzeit , jo ſind deren gewaltige Wirkungen,

dem Anprall eines der mächtigſten Heere der Feudalzeit entgegen

deren Folgen um jo unwiderſtehlicher geworden. Die Kriegszüge

und trugen über daſjelbe in der Goldſporenſdhlacht jenen glänzen: vollziehen ſich mit Blitzesſchnelle, und die ſich überraſchen laſjen , !

den Sieg davon , welcher Flanderns Freiheit und Ilnabhängigkeit

ſind verloren. Da iſt es angezeigt, angeſichts dieſes Denkmals die

rettete und nach allen Landen Europa's hin als daß lojungswort Worte des Geſchichischreibers zu wiederholen , der die veldenthaten der Befreiung erklang. Beugen wir uns in Ehrfurcht vor dem

unſerer Ahnen beſungen .*) Der Löwe von Flandern darf nicht ſchlafen . Das edle Erbe,

Vilde dieſer großen Bürger und achten wir in ihnen die bürger: lichen und ſtreitbaren Tugenden unſerer wackeren Ahnen. Die

deſjen Ihr Euch in gerechtem Stolze freut, wird bleiben und ſich

Vlamingen, welche dieſes bedeutungsvolle Erzbild zur Verherrlichung

ſtets mehren , wenn das Männergefühl gepflegt und das heilige

edler Gefühle und großer Thaten errichtet, ſie haben dadurch be- Jeuer der Liebe zum Vaterlande geſchürt wird , deren hehre Bzi zeugt, daſs auch ſie von ſolchen Gefühlen durchdrungen und zu ſpiele in dieſem Gedenfzeichen fortleben. Mit der linabhängigkeit ſolchen Thaten fähig ſind, daß ſie heute und nimmer aufhören geht jede Freiheit zu Grunde, - das iſt die Lehre , welche wir werden, die würdigen Söhne der Vlamingen von 1302 zu ſein .

Ja , meine Herren , weldje Gedanken drängen ſich da dem Geiſte auf!

auf jeder Seite der Geſchichte finden. Großze Angelegenheiten ſind

gemeinjam zu vertreten. Ju jenen denkwürdigen Tagen , als Eure

Wie ſchlagend iſt da nicht der alljeitige Gegenſatz !

Die rauhen und thatfräftigen Kämpen des 14. Jahrhunderts, deren Erinnerung an dieſer Stätte noch jo lebhaft blüht, hätten ſie das Sdhickjal je vorausgeſehen, welches ihrer ſpäteren Nachfommenſchaft

beſtimmt war ? Auf die treibenden, aber fruchtbaren Aufregungen

Das altfrankfurter Heerweſen bis zur Franzöſiſdieu

*) Eine Anipiering auf die Schlußworte in endrit Gonicience's

„ Löwe von Flandern “ : „ Du Vlaming, der dies Buch geleſen , bedenke bei den ruhmreichen Thaten , die es aufzählt, was Flandern chedem war, was cá nun iſt, und was es werden kann, wenn du die heiligen Vorbilder deiner Voreltern vergeſſen ſollteſt .“

drei Corporale halten.

Ihre Uniformen beſtanden in blauen Nöten

mit weigen Knöpfen , Nuritilägeri, Klappen und Unterfutter, ſowie in

Invaſion. (Schluß .)

Wir wenden uns nun zur Organiſation der Frankfurter regu : lären, bürgerliden und Ausídu3: Mannhaften, welde uns einen in: tereſſanten Einblick in den Mitrofe &mus der ſeligen Reichsarmee ges tväbrten .

weißen Weſten , volon , Gamaiden und Hüten mit weißen Borten. Die Difiziere trugen ſilberne Borten jet 1787 weiße Federbüſche – und ſilberne Adjelihnüre. Jeder Unteroffizier und Gemeine er:

hielt in zwei Jabren einen Noc , cine Weſte, ein Paar Tuwhojen, ein Paar Felle zu Lederhoſen und 6 Kreuzer Macerlohn, Tub und 36 Sê nöpfe zu einem Paar Gamaſchen, zwei Halsbinden, ein Halsbinden:

utid ein Paar Jurretier-Schnallen .Eine Kreis:Compagnie bildete Das geſammte Frankfurter Heerweſen ſtand unter dem Kriegs- idlog die Grenadier - Compagnie, und außerdem ſtanden bei jeder Sta63

zeugamt, weldes aus dem älteſten, im Nedineiamt ſigenden Schöffen,

einem Herrn der zweiten Bank, einem Garniſon -Medicus und Chirurgus nebſt einem Zeug- und Muſterſchreiber, die Aubiteur: und Intendan:

und Kreis :Compagnie drei Grenadiere.

tur : Dienſte verridteten , beſtand.

und zwar rückten die jüngeren Fähnridge und Lieutenants der Stabs

Das Avancement der Difiziere gejdah nach der Anciennetät,

Die „ regulirte Mannſchaft“ beſtand aus elf Compagnien , drei Compagnien nach und nad in die Kreis- Compagnien ein. Die Unter: Stabe:, einer Artillerie- und ſieben Kreis : Compagnien. Die drei oifigiere wurden von den Compagnie - Chefs vorgeſdlagen und vom .

Stab8-Compagnien hatten die drei Stabs-Offiziere, den Oberſt, den Oberſt- lieutenant und

den Major zu ihren Chefs ; bei den beiden

Kriegszeugamt beſtätigt . Die Artillerie - Compagnie beſtand aus einem Capitän , einem

erſten Stabe- Compagnien waren , nochzween Capitain - Lieutenants Capitän-Lieutenant, einem Stüdjunker, zweiFeuerwerkern, ſechs Unter: angeſtellet“,fernerbeijeder der drei Compagnien ein Lieutenant, ein offizieren, fünfzig Gemeinen , einem Pfeifer und zwei Tambours.Sie Fähnrich und ein oder mehrere Supernumerar: Fähnride. Außer den trugen .

die gleiche Uniform wie die Infanterie, nur rothe Klappen,

Offizierenzähltedie Compagnie eine unbeſtimmte Anzahl Sergeanten, Uuſikläge und Unterfutter des Rodes,gelbe Knöpfe undgleiche, reſpec: einen Fourier, einen Capitän d'armes, zwei Corporale, einen Pfeifer, zwei Tambours und 63 Gemeine. Die Kreis - Compagnient hatten

tive goldene Borten .

Außerdem beſtand nods ein Unterſtab, welthen der Adjutant, der

teine Stabe- Offiziere, Capitän-Lieutenants und Supernumerar- Fähn: Regiments-Tambour, ſechs Hautboiſten, der Profoßund deſſen Knedt riche; außerdem war ihre Zuſammenſeßung die gleiche, nur daß fie

bildeten.

323

unerſchrocenen Scharen unter den Mauern von Kortrijk fochten, |Weldie Vortheile würden aus der Erhöhung des Friedens ftanden adelige Bürger und Arbeiter in einem Glied, ſie reichten Etats der Feld -Artillerie auf 6 beſpannte Geſdüke für der ber

ſich die Hände unb vergoſjen ihr Blut in helbenmüthigem Anlaut Ausbildung und Mobilmadung erwadſen, und in welder

die Prieſter an ihrer Seite , die Lebenden anzuſpornen und die, Todten zu

ſegnen. Erheben wir unjere Herzenzu jold) edlen Weiſe wäre der Dienſt zu regeln unter Lefthaltung des

Vorbildern ; geloben wir feierlich, wie jene Helden auch kein Opfer

jekigen Mannſchaftsſtandes ?

zu ſcheuen, um in aller Zeit die Nechte des Vaterlandes hoch zn halten und ihm eine ſeiner glorreichen Vergangenheit würdige Zu

(Schluß.) |

Z u 4. Reit ausbildung der Chargen.

kunft zu ſichern . "

Im Reiten ſind an Chargen x . pro Batterie aus-, reſpective

le

Es wird berichtet, daſs dieſe Worte des Königs Leopold fortzubilden :

1

1912

UNT:

zu Gunſten der allgemeinen Wehrpflicht einen tiefen Eindruck auf alle

4 Offiziere,

Anweſenden gemacht haben ſoll. Vielleicht iſt dann auch der Schluß gerechtfertigt, daß bei einer abermaligen Berathung des Planes der Belgijchen Veeresreform die Kammer ein größeres Entgegenkommen

I feldoebel,

1 Vicefeldwebel, 1 Fähnrich, 4 Sergeanten ,

Der ganze Vorgang erinnert an die

beweiſen wird als bisher.

Verhältniſſe, welche zu Anfang der ſechsziger Jahre in dem Preu biſchen Abgeordnetenhauſe herrſchten und Urjache waren , daß die von König Wilhelm geplante Reorganiſation des Meeres anfangs

10 Unteroffiziere, 2 Trompeter.

Außerdem 4 Negiments - Schüler, reſpective Hülſstrompeter,

Capitulanten, Avantagenre. nicht durchgeſeßt werden konnte; erſt ſpäter war es bekanntlich die Capitulanten, Avantagenre. Sumina: 4 Offiziere, 17 lInteroffi ..

al

Macht der Thatſachen , welche ihr zu Hülfe fam und einen ſo be

ziere, 2 Trompeter, 4 Regiments-Schüler a .

deutenden Umſchwung der Anſichten zu Tage förderte. Wie ſich die Sachen in Belgien geſtalten werden , bleibt ab zuwarten. Wir glauben annehmen zu fönnen , daß der General

Fierzu ſind erforderlich: 27 Pierdę. Von den 67 Pferden einer Batterie brauchen : die alten Fahrer . 10 Pferde, 15 jungen .

van der Smilien Recht behalten wird mit ſeiner Behauptung,

daß auch das Belgiiche Volk einſehen werde , wie ſein Heil , ſeine

Necruiten Neiter

15

Ehre und jeine Unabhängigkeit zum großen Theil von der Heeres: zuſammen 40 Pferde , ſomit bleiben verfügbar wie erforderlich : breyting 02

R

verfaſſung abhängt. Die auf der allgemeinen Wehrpflicht der Landesfinder be:

27 Pierde. Die Neitausbildung der Offiziere, welche in der Abtheilung

ruhende Wehrverfaſſung entſpricht, wie Freiherr von der Golt oder dem Regiment in 1 bis 2 Trupps zu vereinigen ſind, hat ſagt, unjerer Auffaſſung des modernen Staats als einer Vereinigung, mie , bisher vor ſich zu gehen. Die Anforderungen ſind in der /

welche jedem Angehörigen den gleichen Sdutz und die gleichen Vor Neitinſtruction enthalten . theile gewährt, die hinwiederum aber auch das Recht beſitzt, einem Die Ausbildung der 17 Avancirten geichieht folgendermaßen : Jeden die gleichen Laſten aufzulegen . Sie ſtellt dem Wejen nach Die beſten Reiter berielben reiten die 7 alten Niemonten das Ideal dar , welches man ſich von der Wehreinrichtung eines Neit- und 4 Zugremonten ). Anforderungen : 2. Theil der

geſitteten Volkes machen kann. Es iſt wohl kaum anzunehmen, das Reitinſtruction, mit Weglaſjung der für Artillerie:Pferde nicht er man ſich in Belgien auf die Dauer dieſer Einſicht verichließen wird.

forderlichen Lectionen .

Die 3 nächſtbeſten Reiter der Avancirten reiten 3 junge Nemonten (die 4 übrigen jungen Nemonten werden von 4 a .

jahrern geritten ). Anforderungen : 2. Theil der Reitinſtruction mit obiger Beſchränfung. Die 7 dwadhiten Neiter der Avancirten werden in einem

beſonderen Trupp ( Neitclaſje IIa) fortgebildet .

Verlangt werden

pon leşteren die im 2. Theil der Reitinſtruction vorgeſchriebenen

4

1

1

10

1

+

20 Tambours

ſich wie folgt : Für die Offiziere :

Gage. Quartiergeld. å 72 fl. 12 fl. 30 fr. und 9 fl. für 2 nedite. Der Oberſt 20 ,, ujed.41 2f1.f. 1 Knedit. 8 Oberſtlieutenant u. Major , 60 6 15 40 Die adit Capitäne Die 2 Capitän Lieutenante 22 II 3 8 „ u.3f1.f.1 Fourierſchüßen . 8 11 3 22 Die 10 Lieutenants 15 , 2 15 Die 10 Fähnride

Quartiergelb.

Sold.

Ter monatlide Sold betrug etwa 4000 Gulden und vertheilte

2 fl. 39 kr. .

à . .

10 Pfeifer 90 Grenadiere 468 Musketiere

50 Artilleriſten

39 39

2 2

.

11

11

Il

2 2

45 kr. 45 45 45 45

.

11

9

.

MI

28 11

Il

!!

Für den Unterſtab: Der Adjutant

Sold . kr. à 26 fl.

Quartiergeld. .

3 fl.

.

1

8 kr.

/

Die Supernumerar-Fähnride erhielten keine Gage. Die Artillerie: Difiziere batten die gleide Gage, weldie ſich nur beim Capitän : Lieutenant um 2 fl. 42 fr. monatlich höher ſtellte. Quartiergeld. Cold . Für die Unteroffiziere : 1 fl. fl. 5 fr. 9 nten 36 Sergea 4

10 Fouriere 10 Cap. d'armes 30 Corporale

11

IT

4 3

Unterfeuerwerker Die zehn iere dier offizGrena 6 Unter

1 !

1 II

1

9 I1

1

Oberfeuerwerfer

9 9

9 8 Corporal6e

11

1 41

1

11

11

1

hatte41n eine monatliche1 Zulage von 30 .

11

Der Regiments : Tambour 6 Hautboiſten Der Profob Deſjen Knecht

.

11 11

5 3

9 13

4

9

2

20

1/

.1/

11

Jebem Soldaten vom Sergeanten und Feuerwerker abwärts wurben monatlid 1 Gulden für Brod, 45 Kreuzer für die Montur und 6 Kreuzer Barbier- und Büdſengeld berechnet, welche obigen Säßen , die nur das baar ausgezahlte Gelb enthalten , hinzuzufügen ſind. Die Garniſon hatte die Verpflichtung, bei Reichstriegen oder Kreismuſterungen bas auf die Stadt entfallende Kreiscontingent zu ſtellen , während die Friedens - Obliegenheiten im Parabe- , Ordonnanza,

Wacht- und Sicherheitsdienſt ähnlich dem der jebigen Gensbarmerie

beſtanden. Die Heirath der Soldaten und Subaltern -Offiziere hing von der Genehmigung des Kriegszeugamtes ab , und jeder lid ver !

Rreuzern.

Quartiergeld.

Cold.

Für die Gemeinen :

8 Grenadier : Gefreite à . 72 Musketier : Gefreite ir

3 fl. 2

9 kr. •

.

39

.

45 fr . 45

beirathende Soldat mußte 6 Gulben in die Lazarethcaſſe abgeben. Ueberhaupt wurde jedem Mann monatlich 1 Rreuzer für das Lazareth

abgezogen . Disciplinar : Vergeben und minder wichtige Criminalfälle

524

Uebungen mit Wegfall der Carriere , des Reitens im Glied mit Fühlung und des Schwimmens. Die Seitengänge ſind nur auf

Avancirten ) und die a . Nemonte- Zugpferde in Claſſe IIb (a. Fahrer) fortzubilden, und zwar vornämlich init Rücklicht auf die beiber:

Das Einzelreiten geſchieht während der ſeitigen Anforderungen an die in den betreffenden Trupps fich Fahrübung . Denjelben Anforderungen haben zu genügen die befindenden Pferde. Der Nachtheil, daß Avancirte mit a . Fahrern

Waſſertrenſe zu üben.

älteren Trompeter , reſpective Regiments-Schüler. Solche werden mit Rückſicht auf die Muſikproben, beziehungsweiſe den theoretiſchen Schulunterricht, am beſten in der Abtheilung oder dem Regiment in je 1 Trupp zuſammengeſtellt. 1

in Claſſe IIb und jüngere Avancirte mit reitgewandteren älteren Apancirten in Claſſe Ila zuſammen reiten , läßt ſich zwar hierbei

nicht vermeiden. Wir halten denſelben für unbedenklich , weil ein mal in beiden Claſſen den reitgewandteren Leuten die ſchwierigeren

Avantageure , Hülfstrompeter u . ſind je nach ihrer Reit: fähigkeit den Recruten- oder Fahrerclaſſen zuzuweiſen . Einjährig:

Pferde zugewieſen und das andere Mal die ſyſtematiſche Fort bildung der a. Remonten – wenn nicht für ſich allein - nur

Freiwillige reiten von Anfang October bis Ende December in einer in der Abtheilung u. ſ. w. zuſammengeſtellten Claſſe, ſpäter

in dieſen Claſſen möglich iſt.

Unter eben erwähnten Voraugießungen wären dann

in den Batterien mit den jungen Fahrern.

in einer Batterie folgende Neitclaſjen zu formiren :

Hiernach und mit Beziehung auf das bei der Fahrer : Aug: bildung Geſagte, könnte es ſich um Formirung folgender Reittrupps a. in der Batterie : handeln : 1 Trupp junger Remonten (geritten von

1 Trupp junge Nemonten 1 Trupp Avancirte (3 a R. R. und 7 Neitpferde)

3 Avancirten und 4 a . Fahrern des 3 .

7 Pferde (i. Nem .) Jahrgangs ) . 1 Trupp alter Remonten (geritten von den 7 beſtreitenden Avancirten ) 7 (a. Nem.)

6 Zugpferde a . Fahrer ) 2 Trupps jüngere Fahrer à 7 bis 8 Pferde 2 Trupps Recruten à 15 Pierde

10

.

11 .

.

.

Zuſammen 7 Neittruppš mit Dazu in der Abtheilung 2c. verfügbare Pferde

15 15

.

57 Pferden.

.

10

f1

67 Pferde. Daß die Claſſen der Necruten 15 Pferde ſtark ſind, läßt Summa

von 7 jüngeren Avancirten, dazu event. (IIa)

Capitulanten) .

1 Trupp der ſchwierigeren Zugpferde (ge : ritten von 6 alten Fahrern des 3. Jahr:

.

ſich wegen des Zeitaufwands für das Neiten ( init Nůdjicht auf andere Uebungen) nicht vermeiden . Dies iſt aber nicht bedenklich,

da die Anforderungen an die Necruten - Neiter nicht groß ſind.

6

gangs)

(IIb)

1 bis 2 Trupp à 7- bis 8-gängiger Zug pferde (geritten von den 15 jungen Fahrern des 2. Jahrgangs ) . · 15 ( la u. b) 2 Trupp ganzgängiger Pferde ( geritten von den 30 Recruten des 1. Jahrgangs) 15 (Ic u . d) b. In der Abtheilung , reſpective dem Regiment. 11

3 Pferde

Zum Offizierstrupp .

Bei der Cavallerie find die Recruten - Trupps gewöhnlich mindeſtens ebenſo ſtark.

Die Berechnung und Verwendung der Neit- und Zug

pferde einer Batterie geſtaltet ſich alſo (für den Winter) wie folgt : Reitpferde :

Zugpferde : 4 j. Remonten für 4 a. Fahrer , 4 a . Remonten . 4 llnteroffiziere , 6 Zugpferde für a. Fahrer ,

4 für Offiziere,

3 j . Remonten für 3 linteroffiziere 3

3 a.

2

Trompetertrupp

11

7 Reitpferdef. 7 jungere Unteroffiz . , 15

i. Fahrer,

1

Batterie:Chef:Pferd

M

1 gemiſchter Trupp (4 a R. Z. Unteroifiziers: und

1 Trupp der rittigſten Reitpferde ( geritten

11

7 Pferde, 10

1

.

63 Pferde .

Zuſammen

Verfügbar für Regiments -Schüler, Hülfs trompeter, Avantageure 2c. Summa

2

Recruten -Reiter,

2

Trompeter .

13

21 Reitpferde ,

Bei Mangel an Reitbahnen u. 1. m. iſt es nun nicht aus: geſchloſſen , die a. Nemonte -Pferde in Claſſe IIa (mit den jüngeren

f. Recruten -Reiter.

42 Zugpferde,

4

. 67 Pferde.

n

!

Außerdem verfügbar

63 Pferde .

4 Krümperpferde .

Summa 67 Pferde .

wurden vom Kriegezeugamt entſhieben , während die Urtheile über

wählt und rückten nach der Anciennetät auf, wobei c8 oft zu großen

dwere Verbrechen der Sanction des Rathes bedurften.

Streitigteiten tam, die bis an den Reichshofrath gingen.

porale. Im Jahre 1672 traten bei einer Muſterung auf der Born:

Jeder niot dem Abel oder den gelehrten Berufstreifen ange: hörige Bürger war zum Dienſt in der Bürger-Compagnie verpflichtet und mußte ſeine Armatur ſelbſt ſtellen. Die Bürger · Compagnien thaten in den Winternächten auf den Straßen Feuerwachtdienſt, außer: ordentlichen Sicherheitsdienſt dagegen bei Feuer &brünſten , Tumulten,

Heimer Haide die Sulzbacher und Sodener Einwohner dem Ausſchuß

Kaiſerwahlen und Durchzügen von Fürſten. War das Kreiscontin

bei, welcher im Jahre 1742 vierhundert Köpfe ſtark war und von

gent zu Feld gezogen , ſo beſepten die Bürger - Compagnien Wade

zwei Capitäns , vier Lieutenante und vier Fähnrichen commandirt wurde. Die Gemeinen waren in blaue Z wilchkittel mit rothen Auf-

und Thore.

Die Landmiliz oder der Ausſchuß wurde im Jahre 1656 er:

richtet und beſtand urſprünglich aus 250 Mann, deren Oberſtcom : mandirender der Schultheiß von Bonames war ; unter dieſem Capitain ſtanden drei Lieutenants, ein Fähnrid), vier Sergeanten und 6 Cor:

Aus den vierzehn Bürger - Compagnien wurde eine bürgerliche

fhlägen und die Offiziere in blaue Tuchröđe mit gleichem Auspuß Artillerie-Compagnie gebildet, welche nur Geſchüßdienſt that und laut gelleidet. Sur Meßzeit that der Ausſchuß Sicherheitsdienſt auf der der Feuerordnung von 1728 bei einem entſtandenen Brand auf das Landſtraße und Wachtdienſt in der Stadt; ein Gleiches geſchah bei Anídlagen der Sturmglođe auf die Wade eilen und dort bleiben den Raiſerkrönungen.

Die Bürger-Compagnien beſtanden ſeit dem 25. October 1614,

mußte, bis das Feuer gelöſcht war .

an welchem Tage verordnet wurde: „ daß die ganze Stadt in jedem

Als nach dem Tode Raiſer Ferdinand's III. im Jahre 1657 ein Wahlconvent nach Frankfurt ausgeſdrieben wurde, bildete ſich eine

Quartier , je zehn Häuſer oder Perſonen , die zunädſt an einander

aus reichen Bürgern beſtehende Cavallerie:Compagnie zur Einholung

wohnten, in eine Rotte getheilt, und unter denſelbigen und allen ana der Kurfürſten und anderen Räthe. Später beſtanden frei von je dern Rotten, in jeder ein Rottmeiſter, aud ſonſt in dem ganzen Quar: einem Rittmeiſter , Lieutenant und Cornet commandirte, im Ganzen tier inſonderheit Capitäng und Befehlshaber verordnet werden ſollten , 90 Mann ſtarte Compagnien , welche blaue Uniformen trugen , an welche jederzeit auf ihre Rottgeſellen , auch reſpective Quartier ein

denen die Grade Surd Bordirung ausgezeidnet waren. Ihr Dienſt

fleißiges Aufſehen haben und darin gemeiner Stadtzum Beſten noth:

beſtand in der Einholung des Meßgeleites und im Paradiren beim

dürftige Anſtellung thun und fürnehmen ſollten.“ Demzufolge be: | Einzug des Kaiſers oder hoher Reichsſtände. ſtanden 1789 in Frankfurt mit Sachſenhauſen 14 Compagnien mit Das war das Militārweſen des alten Frankfurt, welches gewiß 2997 Mann. Jede Compagnie hatte einen Capitän, einen Lieutenant

gegenüber dem anderer kleiner Süddeutſcher Staaten ein ſehr achtunge und Fähnrich und mehrere Unteroffiziere. Die Offiziere wurden ge: ge- || werthes zu nennen iſt.

525

zu 5. Dispoſitions :Beurlaubung. Zu

Irer)

der Lieutenants, die Arbeiter bei den Kammer:Unteroffizieren , die

iber :

16

Normalmäßige Verhältniſſe und Zuſammenſeßung an Unter:

Batterie - Handwerker und die Ordonnanzen der Cantine. Die

offizieren und Mannſchaften vorausgeſeßt , iſt der 3. Jahrgang

außerhalb des Regiments Commandirten , ſowie die Burſchen und

Tern

einer Batterie ſtart 18 Mann ; demnach können von den 30 Leuten | Ordonnanzen der Ståbe ſind hiervon ausgeſchloſſen , desgleichen eren

rbei ein: pren

cort:

des 2. Jahrgangs 12 zur Dispoſition beurlaubt werden. Bei 4 geſchüßigen Batterien mit 14 Fahrern des 2. und 9 Fahrern des

und 7 Ranoniere des 2. Jahrgangs ; eine weitere Beurlaubung kann nur die Ranoniere treffen, da die erforderliche Zahl Fahrer präſent bleiben muß .

2111

Bei 6geſchüßigen Batterien , welche nach Vorſtehendem 15 Fahrer vom 2. und 10 vom 3. Jahrgang zählen , wären 5 von

be

,

15 Fahrern zur Dispoſition zu beurlauben , dazu kommen noch 7 Ranoniere.

In erſter Linie wären nächſt den häuslichen Verhältniſſen bei qu. Beurlaubung zu berüđfichtigen : Fahrer , welche die Qualification der Batterie - Fahrer und

Ranoniere, welche diejenige der Richtfanoniere erworben haben. Cen.

De.

ligt auf

die Necruten von ihrer Einſtellung bis Ende März , ſo daß zum

inneren Dienſt zur Verfügung ſtehen : 3. Jahrgangs ſind von einer ſolchen Beurlaubung 5 Fahrer aus: im Winter : 25 Fahrer, 4 alte Richtkanoniere, dazu ca. 6 von den Abcommandirten , zuſammen 35 Mann zuſchließen, ſomit fommen zur Dispoſitions-Beurlaubung 5 Fahrer (zum Stalldienſt auch Recruten) ;

im Sommer: ſämmtliche 59*) Mann (da die Recruten am 1. April neu hinzukommen ). Zu b. Zum Erercierdienſt werden eingetheilt die nicht im inneren Dienſt ſich befindenden, reſpective abcommandirten Mann :

ichaften . Für ein Ausrüden mit 6 beſpannten Geſchüßen ſind er forderlich: als Geſchütz -Bedienungen 30 Mann (hierunter 12 j. Nichtkanoniere und 4 vom 2. Jahrgang) , Fahrer

Mit Nütſicht auf das Bedürfniß der Truppe, welches jedenfalls oben an ſteht, müſſen jedoch unter den präſenten

18

Zuſammen

(12 j. und 6 a . Fahrer),

48 Mann .

Von den 59 verfügbaren Gemeinen ſind demnach zunächſt Mannſchaften des 3. Jahrgangs ſo viele Fahrer ( 10) bleiben, in beſpannter Batterie nicht verwendet etwa 11 Mann , hierunter welche den an Stangen :, reſpective Remonte - Reiter zu ſtellenden | 3 Reſerve-Fahrer vom 2. und 4 vom 3. Jahrgang, welche Leute

Anforderungen unbedingt genügen , desgleichen ſo viele Nicht- | jedoch bei Ausfällen als Fahrer und Kanoniere eingetheilt werden kanoniere, daß die Zahl der präſenten des 2. und 3. Jahrgangs

können.

Durch Beiziehung der in der Beilage aufgeführten abkömm

zuſammen mindeſtens 4 beträgt .

Bei weiterer Beurlaubung (über 12) wären zunächſt Herbſt- lichen Commandirten (etwa 7) läßt ſich die Zahl der für die be ng

gt

er,

ſpannte Erercier-Batterie verfügbaren Mannſchaften auf etwa 18

fahrer zu berückſichtigen, die häuslichen Verhältniſſe werden wohl hier die ausſchlaggebenden ſein. 31 6. Negulirung der ubcommandirungen. (Vergl. Beilage. ) A. Unteroffiziere.

bringen, wovon die Kranken , Arretirten , Beurlaubten und die im Wacht: 2. Dienſt ſich befindenden (etwa 8 Mann , Summa 32) abgehen . Zählt man zu den 7 Reſerve- Fahrern (des 2. und 3. Jahr: gangs) noch etwa 3 unter der noch disponiblen Leuten ſich be

Eine 6geſchüßige Batterie mit 17 Unteroffizieren , wovon

findenden Herbſtfahrer , ſo ergiebt ſich , daß 2/3 der verfügbaren

ungefähr nur 3 Unteroffiziere nicht verfügbar ſind , kann an

und gewöhnlich nicht in die beſpannte Batterie eingetheilten Leute auf jedem Poſten (als Fahrer und Kanoniere) Verwendung finden

Unteroffizieren (volle Etats gerechnet) keinen Mangel haben , da in allen Uebungs-Perioden ( beim Beſpannt- Grercieren ſind 9 Unter: offiziere erforderlich ) genügend Unteroffiziere zum „ innern Dienſt und Erercierdienſt“ vorhanden ſind. B. Gemeine.

Von den 78 Gemeinen einer Feld-Batterie ſind zu Abcommandirungen nicht verfügbar : 30 Recrutent Vom 1. Jahrgang

1

können .

Das Ergebniſ der Regelung des Dienſtes 6geichütziger Batterien unter Feſthaltung des jetzigen Mannſchaftsſtandes wäre nun auf Grund der auf Seite 507 u. folg . ausgeſprochenen leitenden

Grundſäße für die Ausbildung im großen Ganzen folgendes : Von den präjenten Mannſchaften einer Batterie ſind

ſämmtliche gründlich am Geichug , außerdem auch im Reiten

.

2. 3.

15 i. Fahrer, 4 Nichtfanoniere 10 a .

Zuſammen

19 Mann,

ausgebildet ; die Batterie beſitzt in ihren 16 Nichtkanonieren

10

und 18 Batterie - Fahrern eine Elite an Ranonieren und

59 Mann .

Es bleiben demnach zu beſonderen Dienſten (Beilage) und zu beſonderer Verwendung (Regiments -Schüler 2.) verfügbar 19 Mann, eine Zahl, welche erfahrungsgemäß dem Bedürfniſ genügt

Fahrern , dazwiſchen eine größere Anzahl von Mannſchaften , welche als Fahrer (Remonte -Reiter 2.) und Bedienungs Kanoniere jederzeit eingetheilt werden kann , so daß nie Mangel

an Fahrern , Pferdepflegern und Bedienungs -Ranonieren ent ſtehen wird .

(vergl. Beilage). rkt werdenem, daß es ei muß aber ſich bei 6ge: bemenicht en Feld ſchüßigHierb -Batterien mit erhöht Mannſchaftsſtande em: pfiehlt, die Zahl der nicht unbedingt nothwendigen Abcomman dirungen , namentlich aber auch die Einſtellung und Ausbildung

ſchütigen Batterien erfolgen .

von Hülfstrompetern (kl. Muſikcorps ), außeretatsmäßigen Lazareth

erforderliche Anzahl Mannſchaften iſt vorhanden , und ſind die

n. befindlichen n . 1. w. ränkeng beſchendu -Zögl gehülfen dererzu Verw beſonchſt in mögli 59 unicht ca.inge Die

für Abcommandirungen nöthigen Leute verfügbar.

n nalſoDienſt Mannſca.haften l: enſt einſchließlich Stall: mit Wechſe Den verſehe innere (Wachtdi

des Dienſtes 6geſchütiger reitender Batterien geſtalten, doch werden lettere in Stande ſein, eine noch größere Anzahl von Fahrern als die Feld -Batterien auszubilden , ſo daß dieſelben

1

Sämmtliche Chargen ſind im Reiten durchgebildet , dar unter die erforderliche Anzahl Remonte -Reiter. Eine Beurlaubung zur Dispoſition fann wie bei 4ge

Die zur Verſehung des inneren ſowie Erercierdienſtes

Aehnlich wie bei Feld - Batterien würde ſich die Regelung

wacht, Stalldienſt, Ordonnanzdienſt in der Batterie , Arbeits-Com mando u . 1. m .)

b. Den Grercierdienſt.

dem Ideal , jämmtliche Leute im Bedienen und Fahren von Geſchüben auszubilden , ſehr nahe tommen können.

Zu a. Zum inneren Dienſt in der Batterie können von *) Kranke , Beurlaubte , ca. 3 pro Batterie , ſind hiervon noch abzu den in der Beilage aufgeführten Abcommandirten theilweiſe je nach ihrer Verwendung mit herangezogen werden : 3. B. die Burſchen " ziehen .

526

Beilage. Ungefähre Nachweiſung der Commandirten einer Batterie.

(Jäger) , einer Escadron Cavallerie (berittene Jäger), einer Brigade 1

Artillerie, einer Genie-Compagnie , einer Sanitäts- Compagnie, einer Proviant- oder Verpflegung und einer Train : Compagnie beſtehen wird. Nach der von Seiten des Kriegøminiſteriums hierfür getroffenen

(Auf welche zur Verſehung des inneren (Wacht- 2c.] und Erercier:

Verordnung werden zu dieſem Corps auf unbeſtimmte Zeit beurlaubte.

[Neit: ] Dienſtes für gewöhnlich nicht gerechnet werden kann .)

Soldaten aller drei Kategorien in den vom Kriegøminiſterium feſtge ſtellten Proportionen zugelaſſen. Die Soldaten der zweiten nnd dritten

A. lliteroffiziere :

innerhalb der Batterie : 0.

NB. Futtermeiſter, Rammer -Unteroffizier, Interoffizier du

Kategorie werden jedoch zum berittenen Jäger - Corp8 bloß dann zu gelaſſen, wenn ſie geübte tüdtige Reiter ſind, zur Artillerie und zum Train bloß dann , wenn ſie die von den betreffenden Militär- Vor: idriften geforderte Inſtruction der zweiten Rategorie genoſſen haben ;

jour können zum inneren und Grercierdienſt herangezogen werden.

zu den anderen Waffen , wenn ſie wenigſtens theilweiſe die Waffen:

Junerhalb der Abtheilung, Regiment:

Uebungen , welche für die dritte Kategorie vorgeſdrieben ſind, mitge:

haben . Die bezügliden Aufnahmegeſude müſſeu durd, das be 1 als Menage=Unteroffizier , Abtheilungs- Kammer - Unteroffizier, madt treffende Truppen: Commando eingereicht werden. Die auf unbeſtimmte .

oder im Caſino verwendet ( theilweiſe zum Dienſt verwendbar). Außerhalb des Negiments:

1 auf Kriegsichule , Artillerie -Werkſtatt, Polizei - Unterojfizier in .

Lazareth oder Schießplatz u . i. m .

Zeit beurlaubten Soldaten können zu den Specialcorps in der von ihnen bekleideten Charge zugelaſſen werden, die Ober: Corporale, weldie vor ihrer Beurlaubung zu Sergeanten geeignet erklärt werden, können al8 ſoldie in die Corps aufgenommen werden . Die auf unbeſtimmte

1 zur Probedienſtleiſtung bei Civilbehörden, Zahlmeiſter-Applicant, Zeit beurlambten Soldaten der erſten Kategorie können bloß dann in oder Oberfeuerwerfer Schule 11. i. w .

Zuſammen 3 ? Interoffiziere. B. Gemeine:

Innerhalb der Batterie :

4 als Burichen der Batterie-Offiziere ( theilweiſe zum Dienſt ver: wendbar),

die verſdiedenen Waffengattungen des Corps aufgenommen werden, wenn ſie in der Armee in derſelben Waffengattung gedient haben.

Bics zur Sanitäts- und Proviant-Compagnie können Soldaten aller Waffengattungen zugelaſſen werden , wenn ſie die nöthigen profeſſio: nellen Fertigkeiten beſißen. – Die Bedingungen für den Eintritt in das Corps ſind folgende : 1 ) 3talieniſde Staatebürgerſdaft. 2) Dieſelben dürfen das für den Eintritt in das Corps ſpeciell vorgeſdriebene

Lebensalter nicht überſdritten haben. 3) Dieſelben dürfen weder ver:

4 als Batterie : Handwerfer: Schneider , Schuſter, Sattler und Schloſjer (theilweiſe zum Dienſt verwendbar ). Innerhalb der Abtheilung, Negiment: 2 als Burſchen oder perſönliche Ordonnanzen von Offizieren der Stäbe,

1 Ordonnanz auf dem Abtheilungs-Bureau oder als Hülisidhreiber auf dieſem verwendet ,

beirathet nod Wittwer mit Kindern ſein. 4 ) Phyſiſdie Eignung nady der für die verídicdenen Waffengattungen beſtehenden Verſdrift. 5 ) Dieſelben dürfen nicht zugelaſſen werden, wenn ſie eine geridtlide

Strafe wegen Diebſtahls, Betrugs , Vertrauens- Mißbrauds,Vergeben gegen die öffentliche Sitttio keit, Verbindung mit Verbrechern oder wegen Vagabondirens erlitten haben . 6 ) Gutes Sittenzeugniß wäbreno und nach der Militär: Dienſtzeit . Die äußerſten vorgejdriebenen Lebens

alter für den Eintritt in das Corps ſind : 32 Jahre für die Unter:

1 Arbeiter beim Abtheilungs- und Regiments-Kammer-linteroffizier, offiziere, 28 Jahre für die Soldaten der Cavallerie und des Trains, oder als Ordonnanz in der Difiziers : umd IInteroffiziers:

26 Jahre für die Soldaten der übrigen Wafjengattungen. Die phy

Speijeanſtalt oder in der Cantine ( theilweiſe zum Dienſt ver

fiidic Gignung für die in das Corpo Gintretenden iſt außer voll: ſtändiger Geſundheit für das berittene Jäger : Corps die für die Car

wendbar). 1 Menagefod ),

vallerie im Allgemeinen vorgeſchriebene , mit Ausnahme der Statur, welwe nidit geringer als 1,58 und nicht größer als 1,68 Meter ſein

1 Bejchlagichmied,

bari.

1 in der Ausbildung als Müljštrompeter, oder außeretatsmäßiger

Beſtimmung.Körpermaß Für allevonübrigen Körpergröße keine feſtgeſtellte Marimum der für Corps gilt das die Berſaglieri 1,58

Lazareth - Gehülfen : Zögling.

Daſſelbe gilt auch für die Artillerie , dod beſteht für das

Metern, jedoch ohne Beſdyränkung des Marimums.

Außerhalb des Regiments:

1 zu dem Wachcomando auf dem Schießplat , oder auf Lehrichmiebe oder als Ordonnanz auf dem Brigade Bureau ,

Mit der Entgegennahme der Anmeldungen ſowohl der im Dienſte

ſtehenden als audy der beurlaubten Soldaten find für die Infanterie jämmtlide Infanterie- und Verſaglieri-Negimenter, für die Cavallerie

1 als ſtändiger Arbeiter im Artillerie: Depot .

die Cavallerie: Regimenter 4 , 14, 20 und 22 , für die Artillerie

Zujammen 17 Gemeine. (NB . Hierzu außerdem im Winter 1-2 Regiments- Schüler.) Abcommandirte in Summa: ca. 3 Unteroffizivere,

ſämmtliche Feld- und Feſtung8- Artillerie - Regimenter betraut , ſowie für die übrigen Specialwaffen die betreffenden Specialcorps. Die Dienſtzeit für die Truppen des Corp8 beträgt vier Jahre, kann jeded) nady zwei Jahren aus dienſtliden Rüdſitten , ſowie aut auf ſpeciellen

17 Gemeine = 20 Mannichaften.

Wund des Betrefienden aufgehoben werden.

I

Nad zurückgelegter vierjähriger Dienſtzeit können die Soldaten des Specialcorps von zwei zu zwei Jahren reengagirt werden, wenn

Na d r ich te n. Deutides Neid .

(L.) Dresden , im Auguſt. (Die neue Caſernen : Ordnung des Grenadier - Regiments Nr. 101.] Das von

die Soldaten dag 32., die Unteroffiziere das 36. Lebensjahr nidt überſchritten haben. Nach ihrer Beurlaubung nehmen die Soldaten der 1. , 2. und 3. Kategorie des Specialcorp8 jene Stellung ein, welche ſie vor ihrem Urlaube beſeſſen. Die Löhnung für die Sol daten dieſes Corps iſt die für die Armee auf dem Kriegsfuße vor: gejdhriebene ; außerdem eine Ration Lebeneinittet oder eine Reduction

im Betrage von 1 Franc. Die Bekleidung und Ausrüſtung wird vom Staate geliefert. Nad Beendigung der Dienſtzeit von vier

der neuen Stiebrorſdrift und Felddienſt - Ordnung gegebene Beiſpiel, entbehrlide Fremdwörter in der Militär - Sprade zu vermeiden , bat

Jahren erhalten die Soldaten cine Prämie von 1000 iFrance firitt.

in der vor einigen Wochen erſchienenen Caſernen - Ordnung für das

Das beſtehende Penſionegejek gilt auch für das Specialcorps; bei

2. Grenadier:Regiment Nr. 101 „ Kaiſer Wilhelm, Rönig von Preußen"

der Berechnung der Penſion wird die in Afrika zurüdgelegte Dienſt

bereitsNachahmung gefunden. Abgeieben von den durchKönigliche zeitfür die erſten zwei Jahre doppelt, für die übrigen nur einDritt Reglemente eingeführten Bezeichnungen, iſt die Sprache bieſes Buches theil mehr berednet . eine rein Deutide.

Nur im letten Abid nitt in der Inſtruction für

die Caſernen: Wache, der die Garniſondienſt- Inſtruction zum Grunde liegt, hat eine größere Anzahl Fremdwörter beibehalten werden müſſen. 3talien.

Dies in gedrängter Kürze die Hauptbeſtimmungen für die Er: richtung des Specialcorp8 für Afrika . Die Zahl der Anmeldungen für das Corp8 iſt eine ſo große, daß viele Geſuche zurücgewieſen werden müſſen. Mehrere Mitglieder der hohen Ariſtokratie , u. N. auch ein Fürſt Herculani , ein Fürſt Litta , mehrere Herzöge

* Rom , 13. Auguſt. [Das Special Corps für Afrika.] haben ſich als Freiwillige für dieſes Corps bereits gemeldet und 20. 6. M. wird mit der Zuſammenſtellung des Specialcorps für wollen den 1

Am

Afrika begonnen werden , welches aus zwei Regimentern Infanterie

Dienſt in den unteren Chargen beginnen.

527

er Bright

gnie , er Eie beiet getrering

um

E carat und

Ten sehr

anketiem

cake me

von 2,5 Meter in einer Secunde.

heit iſt der Anſicht, daß die jebigen Magazin - Syſteme nicht ſelde Vortheile gegenüber dem ausgezeichneten Ruſſiſchen Dienſtgewehr,

die Eigenbewegung des Luftſdiffs nach jeder Richtung hin feſtgeſtellt werden konnte. Gelomangel nötbigte zum Einſtellen der ſo erfolgreid) begonnenen Verſude und zum Veräußern dc8 des koſtbaren Materials.

Der Mainzers Paul Haenlein Verſuche, ein lenkbare& Luft: beſchäftigt man ſich lebhaft mit der Repetir: Gewehr- Frage. Die Mehr: ſchiff berzuſtellen, führten 1872 zu dem erfreulichen Ergebniß , daß Syſtem Berdan , bieten , um die ungeheuren Koſten aufzuwiegen, welde die Einführnng eines neuen Gewehrs oder die Umänderung

Auf Anregung Gambetta's, der 1870/71 reidlich Gelegen :

des jebigen verurſaden würde. Der bekannte General Ruropatfin,

beit gefunden hat, die mangelhaften Leiſtungen der Franzöſiſchen Luft

einſt Generalſtabo: Chef Skobelew's und ſicher einer der bervor:

ragendſten Ruſſijden Generale, will nur dann die Einführung eines

ichiffer kennen zu lernen , wurde 1875 eine Commiſſion ernannt, die Erfahrungen über die Luftidifffahrt und ihre kriegeriſche Ausnußung

Magazins-Gewehrs gutheißen, wenn dieſes Gewehr mit Pulver ohne

fammeln ſollte.

Raud dießt ,1 und wenn die Kraft der Pulverladung zugleich dazu

Viel Intereſſe wird die Sdilderung des Ienkbaren Luftballons ron Renard und Krebs erweden . Zur Verdeutlichung der mit

dient , die alte Patronenhülſe zu entfernen und die neue Patrone an deren Stelle zu befördern. Dieſe Anſidst iſt von der leitenden Mehr: heit in dieſer wichtigen Frage zum Grundíaß erhoben worden . Neulich im Lager bei Kragnoje - Selo angeſtellte Verſuche, über welde 1

zu geben. Man idoß mit dem Magazin- Gewehr, Syſtem Mojjin , und dem Dienſt-Gewehr, wobei allerdings für letzteres ein vom Ge: neral Wa&mund erfundener Patronenträger (midt Patronentaide) *

ridrich

115

MIA

Beim Verſud ergab ſich indeſſen nur die ungenügende Geſchwindigkeit * Petersburg , 14. Aug. [Gegenwärtiger Stand 6er Repetir: Gewehr Frage.] In den leitenden Militärfreiſen

Nuffiide Blätter ausführlid berichteten , ideinen der Mehrbeit Recht

.

*

kraft von 8 Menſchen , welche an einer Welle drehen ſollten , aus .

Rußland.

dieſem vorgenommenen Fabrten ſind 4 Pläne in Holzſchnitt beigefügt . Die ganze Löjung der Conſtruction eines brauchbaren Luftſdiffe

läuft auf den Bau eines ſehr kraftvollen und dabei leichten Motors hinaus, dow iſt man von dieſem ſchwer zu erreidenden Ziele nodo ziemlid weit entiernt. Material zum Bau leichter Treibmaſdinen iſt maſſenhaft vorhanden , es iſt das bekannte Aluminium und Magneſium . Bis heute verſteht man es aber 1100 nidt, daſſelbe jo billig burzu:

zur Anwendung kam , der ein außerordentlid jdnelles Laden ermög: ſtellen , wie es für eine umfangreide Verwendung zu derartigen Zweden lidt. Das Magazin - Gewehr gab 14, das Dienſt - Gewehr 13 Sdüſſe || wohl wünidengwerth wäre. in der Minute ab, wobei , bei viermaligen Verſudien, die Procentzahl Bermißt baben wir in der vorliegenden Særift die Franzöſijden der Treffer nur einmal beim Magazin - Gewehr eine höhere war. Beſtimmungen über die Organiſation des Militär-Luftſdiffer: Dienſte , Wahrſdeinlid wird man vorläufig bei den ungünſtigen Geldverbält: weldie unter dem 19. Mai 1886 erlaſſen worden ſind . niſjen mit der Einführung eines Magazins- Gewehrs warten , bis jene Nadidem Verfaſjer die Kuiliden Beſtrebungen zur Herſtellung vorerwähnten Bedingungen für daſſelbe erfüllt ſind, dagegen zur Ein- lenkbarer Ballons erwähnt hat , führt er uns nod kurz die in den

führung jenes Patronenträgers für die Nuſlijde Infanterie jūreiten. | verídiedenen Staaten beſtehenden Vereine und ihre Hauptbeſtrebungen der Luftdiffiabrt vor. zur Förderung

Vorliegendes Werfdien bietet einen guten Ueberblick über den gegenwärtigen Standpunkt der Frage. Wir empfeblen es um jo lieber ,

K r it i k .

alo jein Ertrag einem moblíbätigen Zwecke gewidmet werden ſoll.

Die Luftichifffahrt in ihrer neueſten Entwickelung, von Herrmann Moedebed , Premier -Lieutenant in der Luft: !

ſchiffer-Abtheilung. Mit 16 Abbildungen und 4 Plänen . Berlin 1887 , Ernſt Siegfried Mittler & Sohn , Königliche fofbuch: handlung. 8. IV u . 40 S. Preis í Mark.

Sur Beſpredung eingegangene Sdriften etc, Bolan, Dir. Dr. H., der Elephant in Strieg und Frieden und ſeine Ver

[A.] Mit Rückſicht darauf , daß die Entwickelung der Luft: difffahrt ſich gegenwärtig im Abidluß einer alten Periode befindet und ſich langſam

einer neuen , menídlider Vorausſidyt nat ver:

beißungsvollen Epoche nähert, ideint es wohl zeitgemäß, wenn über die lebten Ereigniſſe und über den heutigen Standpunkt der Arbeiten

auf jenem Gebiete den gebildeten Kreiſen eine kurze Zuſammenſtellung

wendung in unſeren Afritaniiden Kolonien . ( Sanımlung gemeinverſtänd licher wiſſenſchaftlicher Vorträge , herausgegeben von R. Virchow und Fr. v. Holgendorfi. Neue Folge. Zweite Seric. Heft 6.) ( vamburg, J. F. Niiditer.) Hottinger , Dr. Chr.G. , staiſer Wilhelm I. Wort und Bild. 301. -

350. Taniend. 7. Auflage. (Strazburg, Selbſtverlag d. Verfaſſers.) der dentid) franzöſiidhe strieg 1870–71 . Straßburg, Selbſtverlag .) - Dimm mich mit! Ein Taichenbuch für 1888. (Straßburg, Selbſtverlag .)

geboten wird .

Verfaſſer hat im März d. 3. zu Berlin cinen Vortrag über den gegenwärtigen Stand der Luftſdiffiahrt gebalten, welden, er jegt

fugler, Franz, Geidiidite Friedrich': des Großen. Mit 400 Jlhiſtrationen von Adolf Menzel. Vollſtändig in 10 Lieferungen . 3. Auflage der billigen Volks -Ausgabe.

Lief. 1-5. ( Leipzig , Mendelsſohn .)

in vervollſtändigter Geſtalt dem Druck übergiebt. Mit Nedit widmet er den Beſtrebungen des Franzoſen Henry Griffard ziemlid) ausführlidie Betradtungen. Sein 1852 fertig

Lehnert, ýptm ., vandbuch für den Truppenführer. Mit Berüdlichtigung der neueſten Verordnungeli. 2. Aufl. ( Berlin, E. S. Mittler & Sohn .) Schmidt, Oberſt-Lieut. Þ . v. , Dient-11nterridit für die zur Uebung eine

geſtelltes Luftſdiff beſaß eine Dampfmaſchine und verſudite jomit eine

Dienſt-Unterricht. 7. Ausgabe mit Berückſichtigung der „Schießvoridrift " und der Felddienſt-Ordnung von 1887. 20. Drudauflage. Mit 46 Ab bildgn. im Tert. Berlili, Liebel'idhe Buchhandlung.)

Methode des lenkbaren Lufidifis , welche nur zwei Jahre zuvor von

gezogenen Erjat -Nejerviſten der Jufanterie. Auszug aus v . Dojiow's

einer Commiſſion hödſt gelehrter Männer zu Brüſſel als zu gefahr:

Soldatenfreund, der. Statender für fatholiſche Soldaten von P. H.

vol für dieſen Zweck für immer unbraudbar erklärt worden war.

honeberg. ( Donauwörth), L. Mier.) Vogt , Oberstlieut. a. D.H., die europäischen Heere der Gegenwart.

Die Ballons der Weltausſtellungen von London 1865 , Paris 1867 und der größte jemals gejóafjene Ballon von 1878 waren ſein Werk. Dieſe Unternehmungen haben mehr zur Entwicelung der Luftſdifffahrt beigetragen als ſeine erſten Verſuche, ein lenkbares Luft ſchiff herzuſtellen . Der Verfaſſer bezeichnet Griffard als einen eine zelnen Stern , der aus dem Chaos confuſer Projectenmader bervor: leuchtet“.

Den Wendepunkt der allgemeinen Anfidten über die Lenkbarkeit der Luftſchiffe legt Verfaſſer in das Jahr 1870, zu welcher Zeit das

Franzöſiſde National : Vertheidigungs- Gouvernement die große Bez deutung von Ballons erkannte , die cine beſtimmte Richtung inne halten können und beſonders für die Correſpondenz des Gouvernements mit der Außenwelt verwendbar ſind. Der bekannte Ingenieur Dupuy de lôme erhielt zum Bau ſeines in Vorſchlag gebrachten Ballons

40 000 France. Die Fertigſtellung erfolgte im Jahre 1872 , der !

Illustrationen von R. K nötel. Heft XIV u . XV : Die Neutralen . Schweiz, Belgien . Niederlande. Heft XVI u . XVII : Die Skandina vischen Reiche. Schweden , Norwegen , Dänemark. Heft XVIII u. XIX : Halbasien I. Türkei , Bulgarien , Ostrumelien . Heft XX u.

XXI : Halbasien II. Rumänien, Serbien , Griechenland, Moutenegro . ( Rathenow , Babenzien .)

Weisl, Dr. E., Frankreichs Militär - Strafprozessordnung. Studie zur Reform der Militär -Prozessordnungen des Deutschen Reiches u. der Oesterreich -Ungarischen Monarchio. ( Wien, L. W. Seidel & Sohn .) Zeiger der Fahr- u . Frachigebühren zu dem von Bundesrath beſchloſſenen „Militärtarif für Eiſenbahnen “ vom 28. Januar 1887. Aufgeſtellt von . W. (Berlin , Liebelſdie Buchhandlung.)

Berid tigung. In Nr. 65 der Aug. Milit.- 3tg. v . 8. 3., Seite 518 , Spalte 1, 1

Ballon enthielt keine Majdine, ſondern Dupuy nußte die Arbeits-

Zeile 27 von oben bitten wir „ 13 “ ſtatt „12“ zu leſen .

528

A 13 e i gent. In unterzeichnetem Verlag ist erschienen :

Die Repetir -Gewehre . Ihre Geschichte, Entwickelung, Einrichtung und Leistungsfähigkeit

unter besonderer Berücksichtigungamtlicher Schiessversuche und mit Benutzung von Originalwaffen dargestellt. Mit vielen Holzschnitten und Tabellen . 2. Band , 3. Heft. 8. broch . Preis 2 M 80 cm Der erste Band des hier genannten Werkes erschien vor etwa 24/2 Jahren und fand eine sehr günstige Aufnahme im In- und Auslande. ( In Paris liess die Réunion des Officiers eine von mir autorisirte Ueber setzung veranstalten .) Der 2. Band bringt besonders die in den letzten 21/2 Jabren aufgetretenen neuen Repetir - Gewehr - Systeme in Wort und Bild zur Anschauung und enthält eine wissenschaftliche Kritik der tech nischen Veuerungen ,

Die Verlagshandlung von Eduard Zernin.

Darmstadt , 1887.

Soeben erſchien :

Das SH i eßen der Infanterie . Vergleichende Betrachtungen über die Schie B a usbildung der infanterie unter Berückſichtigung der in den verſchiedenen Staaten eingeführten Schießinſtructionen. groß3 80 120 Seiten mit einer Tafel Zeichnungen . Preis 2.40 ME. svelwing'iche Verlagebuchhandlung. Hannover.

Im Verlage ( . von slaſenapp in Berlin W. , unter den

So eben iſt erſchienen :

Linden 3 , erſchienen und ſind direkt wie durch jede Buchhandlung zu be ziehen :

Die Selbſtändigkeit

Die Geſundheits -Pflege des Deutſdien Soldaten.

in der

Von

Dr. Alexander

wadt,

Oberſtabs- und Garniſonarzte für Berlin, forrejp . Mitgliede des ärztlichen Vereins zu München .

führung des Infanterie-Befedits. Ein Beitrag zu dem Capitel :

258 S. gr. 8. Mit einem alphabetiſchen Sachregiſter. Preis 5 Mark.

Belundheits-kateduismus für den Deutſdien Soldaten.

frage eines neuen Exercierreglements. Von

Von

einem Stabsoffizier.

Dr. Alexander Schwadt, Oberſtabs- und Garniſon-Arzte für Berlin, korrejp. Mitgliede des ärztlichen Vereins zu München . 160 Seiten. 16°.

Preis 1.20 Mark.

Bei mir iſt erſchienen :

gr. 8. Preis geheftet : M.1,

Der Verfaſſer vertritt hierin die Anſicht , daß dem Führer möglichſte Selbſtändigkeit gewahrt und dies im neuen Erercirreglement außgedrückt werden müſſe. Die Arbeit iſt eine polemiſche Schrift, welche ſich gegen vors handene Brojchüren wendet.

Erinnerungen Verlag von

an

, Königsſtraße.. R. K. Bredow, in Leipzig,10.

Dr. Joſeph Victor von Scheffel von

Jedermann fann gejund ſein und ein glüdliches hohes Alter

Gebhard Zernin , (Hauptmann à la suite der Infanterie.)

Inhalt : 1. In der Seehalde zu Radolfzell. (1878). - II. In der SteIII. Auf der Meitnau. ( 1880 ). IV. Carlsruhe. fanienſtraße Wiederum inzuder Seehalde.( 1879.) (1881). V. Wiederum auf der Mettnau. (1882). VI.Noch einmal in derSeehalde. ( 1884 ). VII. Vom Herbſt

1884 bis zum Frühjahr 1886. VIII. In der StefanienſtraßezuCarlöruhe und auf dem Kirchhofe. (12. April 1886 ). Bweite verbeſſerte Auflage. 8. 6 Drudbogen. Eleg. geheftet. Preis 2 Mark.

Vorſtehend bezeichnete Erinnerungen an den Liebling &dichter der

Deutſchen bringen Authentiſches nach mancher Richtung. Der erſte Abs ſchnitt wurde von dem Dichter noch bei Lebzeiten durchgeſehen und in Bes zug auf die Angaben über ſein Leben und ſeine Schriften richtig geſtellt.

Verfaſſer war mit Dr. von Scheffel perſönlich genau befannt und beſuchte ihn regelmäßig. Einzelne noch nicht gedructe Sprüche und Dichtungen des Verſtorbenen ſind zum Theil . mit aufgenommen worden. Darmſtadt, im Juli 1887.

Die Verlagehandlung von

erreichen , wenn er ſeinen Körper pflegt. Die meiſten Krankheiten liegen im Blute , es fou alſo die heiligſte Pflicht Jedermanns ſein, darauf ſein Augenmerk zu richten. Unſeren Forſchungen und lang jährigen Erfahrungen iſt es gelungen, ſolde Mittelzuſammenzuſtellen, die ſicher, ſchnell und ohne nachtheiligeFolgen das Blut reinigen, ſtärken

und den Kreislauf im richtigen Gang erhalten. Unſere Heilmethode iſt anerkannt, durch Drden und goldene Medaillen öftere auøgezeichnet worden. Wir behandeln mit ſtets guten Erfolgen gewiſje Krank . heiten, die vontverdorbenem Blutëkommen (ohne Quedlber), die traurigenFolgen geheimer Gewohnheiten , ferner Schwäche. zuftände , bautkrankheiten ,Wunden,nodiloveraltete, Flediten , Ausfallen derHaare, Gichiund Rheumatismus, alle Frauen entfernent Krankheiten mit dem ſicherſten Erfolge . Den Bandwurm wir nach unſerer Special -Methode , elbſt bei Kindern leicht binnen einer Stunde. Brudleiðende erhaltennach einerrationellenBes

handlung durchunſereaufden neueſten Forſchungen baſirendeBruchs bänder undörtlichesVerfahren, langjame, doch ſichere Geneſung. Wir nehmen alle vertrauensvolle Zuſchriften mit ausführlichem Krantens berichte ſammt Retourmarke entgegen.

Die Privatklinik „ Sreiſar“ in Salzburg (Oeſterreich ).

Eduard Bernin. Verantwortlicher Nedacteur: Hauptmann gernin . Verlag von Eduard Zernin in Darmſtadt. Drud von G. Otto's Hofbuchdruderei in Darmſtadt.

W A R S Z

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Allgemeine

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Militär - Zeitung U

Zweiundſe djzigiter Safirgang. No. 67.

1887.

Darmſtadt, 23. Auguſt.

Die Aug. Milit.-Zeitung erſcheint wöchentlich zweimal : Dienſtags

Die Allg. Milit.-Zeitung bringt auf der lebten Seite jeder Nummer

und Freitag 3. Preis des Jahrgangs 24 Mart, des einzelnen Viertel-

Anzeigen von allgemeinem Intereſſe. Insbeſondere werden Familien -Nach richten , literariſche 2c. Anzeigen angenommen . Die geſpaltene Petit - Zeile

jahrs bei nur / jähriger Abonnements -Verbindlichkeit und ohne frantirte Zuſendung 7 Marf, der einzelnen Nummer 35 Pfennig.

koſtet 35 Pfennig.

Inhalt :

Aujjäße. Die Landes -Befeſtigung von Dänemark, nach einer Rede des Königlich Däniſchen Oberſt Bahnſon .

Das Franzöſiſche Gewehr M / 1886 . Verſchiedenes. I. Der Schlieren -Apparat des Profeſſors Törler. · II . Die Verwendung des Hundes im Kriegsdienſte.

Nachrichten . Deutſches Reich. Braunſchweig. [ Einführung eines Geſekes , betreffend die Heranziehung von Militär-Perſonen zu Abgaben für Gemeindezwecke.] Dänemarf. ( Gegenwärtiger Stand der Gewehrfrage. – Schießverſuche mit dem neuen Repetir-Gewehr.] Frankreich: [ Preisausſchreiben für einen neuen Cavallerie -Sattel. – Neues Feld-Rochgeſchirr. - Ein neues Luftſchiff des Capitän Renard .] Sritit. Die Delegation der freiwilligen Strankenpflege in Corbeil, von F. V. Wardenburg. Politiſche Geſchichte der Gegenwart, von W. Müller , xx. Jahr Kurze Anzeigen und Nachrichten . Soldatenfreund 1888, von P. H. Moneberg. 1886 . Dislocation und Eintheilung der Französischen Armee. Feuilleton . Der Elephant im Kriege. Neue Militär- Bibliographie. - Allgemeine A 11 3 e igen.

T jei daher dem Andenken der Männer , welche an jenem Tage das

Die Landes- Befeſtigung von Dänemark.

ta

Leben für's Vaterland ließen !

Nach einer Rede des Königlich Däniſchen Oberſt Bahnſon.

Dagegen will ich etwas näher von den allgemeinen Verhält niſſen ſprechen , unter denen der erſte dreijährige Schleswigſde

(Der Königlich Däniſche Kriegsminiſter, Oberſt Bahnjon, hat bei

Krieg geführt wurde.

einer politiſchen Zuſammenkunft auf Lolland am 24. Juli d. I. über die

Däniſche Befeſtigungsfrage eine Rede gehalten, die in der „ Lolland- Falſters -

Unſere Gegner waren von Anfang an ein Theil unſeres eigenen der Krieg begann nämlich als ein Aufruhr, mit derſelben

Stiftszeitung “vom 25. Juli veröffentlichtund von HerrnE.Tesdorpf Heeres,

-

Bewaffnung und Ausrüſtung. Sie bekamen indeß bald Hülfe vom in Durupgaard in's Deutſche übertragen wordeniſt. Dader Inhalt dieſer Süden , und bereits am 23. April

Rede den Leſern der Aug. Milit.- Ztg. , welchen ſchon früher Auffäße über

, kaum einen Monat nach dem

denſelben Gegenſtand vorgelegt worden ſind , von Intereſſe ſein dürfte , ſo

Ausbruche des Aufruhrs, kämpften wir bei Schleswig gegen eine uns ſehr überlegene Stärke von Preußiſchen Truppen . Wir mußten daher zurückgehen und eine Flankenſtellung auf Als einnehmen, ſo

laſſen wir dieſelbe in ihrem Wortlaute nachſtehend folgen. D. Red.) Sie werden ſicher verſtehen, daß ich , wenn ich heute an Sie über die Vertheidigung des Landes reden jou, über eine Sache, die allen guten Däniſchen Männern ſo ſehr am Herzen liegt, das nicht

daß die ganze Halbinſel dem Feinde offen lag. Fredericia war des plößlichen Ausbruches des Aufruhrs halber nicht in Vertheidigungs

thun kann , ohne eingedent zu ſein , daß es heute und morgen die zuſtand geſetzt und aufgegeben worden ; General Wrangel ging

ik

Jahrestage der Schlacht bei Idſtedt und des vorbereitenden Rampfes bei Helligbeek ſind, einer der denkwürdigſten Begebenheiten des dreijährigen Krieges, - denkwürdig ſowohl, weil es der abſchließende

ungehindert in Jütland hinauf, und unſere Kriegführung beſchränkte ſich auf die Kämpfe in Sundeved mit Aljen als Ausgangs- und Retraitepunkt, ſowie auf Blokirung der feindlichen Häfen. Da wir

Rampf war, in welchem die Hauptmacht der Inſurgenten gebrochen

Herren zur See waren , konnte der Krieg in dieſem und den fol

wurde , als weil es das ganze geſammelte Däniſche Heer war, welches den Rampf durchführte, und endlich auch dadurch denk-

genden Jahren auf die Halbinſel eingeſchränkt werden. Diploina tiſche Verhandlungen leiteten zur Räumung Jütlands und zum Ab

würdig, daß dieſer Kampf mit außerordentlicher Tapferkeit ſeitens unſeres Heeres unter ſchwierigen Verhältniſſen durchgeführt wurde.

ſchluſſe eines Waffenſtillſtandes , der von uns zur Vergrößerung unſeres Heeres durch Bildung von Reſerve - Abtheilungen benuşt

Ich will mir nicht die Aufgabe ſtellen, hier näher auf die Details

wurde. Unſer übrigens ſolides kleines H