2000 nach Christus. Jahrtausendwende und christlicher Glaube

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2000 nach Christus. Jahrtausendwende und christlicher Glaube

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Bensheimer Hefte

91

Walter Fleischmann-Bisten (Hg.)

2000 nach Chr·

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Jahrtausendwende und christlicher Glaube

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Runde Zahlen haben eine besondere Anziehungskraft. Unchristliches Endzeitfieber und Lust an der Apokalypse zur Jahrtausendwende ist für viele Gemeindeglieder undurchsichtig, abwegig oder bedrohlich. Wie entlastet das christliche Bekenntnis zu Jesus als dem Richter? Wie begrenzt der Glaube an den Gekreuzigten und Auferstandenen die vielen Mächte und Ansprüche? Dieser Band mit Bibelarbeiten und Predigten versteht sich als Arbeitshilfe für Gemeinde und Schule. Christliches Zeitverständnis und biblische Endzeithoffnung werden den Bedrohungsszenarien verschiedener Gruppierungen und neureligiöser Strömungen gegenübergestellt. Außerdem wird über Programme und Feiern zur Jahrtausendwende der verschiedenen christlichen Kirchen in Deutschland informiert und nach den Möglichkeiten und Grenzen öku~enischer Zusammenarbeit gefragt.

Dr. theol. Walter Fleischmann-Bisten MA. Oahrgang 1950) ist Pfarrer der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, seit 1984 Geschäftsführer des Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bunde_s in Bensheim und Lehrbeauftragter an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt.

ISBN 3-525-87182-1

WALTER FLEISCHMANN-BISTEN (HG.)

2000 nach Christus Jahrtausendwende und christlicher Glaube

V&R VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN

BENSHEIMER HEFTE Herausgegeben vom Evangelischen Bund Heft 91

Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme nach Christus: Jahrtausendwende und christlicher Glaube / Walter Fleischmann-Bisten (Hg.). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1999 (Bensheimer Hefte; H. 91) ISBN 3-525-87182-1 2000

Alle Rechte vorbehalten. Princed in Germany Göttingen• Vandenhoeck & Ruprecht· 1999 Umschlaggestaltung: Martin Schongauer ,,HI. Antonius von Dämonen gepeinigt" (Kupferstich von 1472) Herstellung: Ph. Reinheimer, Darmstadt ISSN-Nr. 0522-9014 ISBN 3-525-87182-1

Inhalt

Vorwort.

5

Theologische Analysen und Betrachtungen Jahrtausendfieber Zwischen Endzeitstimmung und Event-Erwartung

MichaelNüchtern

7

Das Christentum und die Magie der Zahkn „Runde" Jubiläen und die vermeintlicht> Ang!-t vor der ,,'lausend"

JörgHaustein

19

Weltangst und Weltende Eine systematische Analyse und Besinnung an der Jahrtausendwende

UlrichH J Körtner

38

Maß und Mitte Versuch einer Verständigung über die Frage nach dem Weg der Kirche ins neue Jahrtausend

ReinerMarquard .

57

Prngmmmeund BeiträgechristlicherKirchen ,,Wir glauben - wir hekennen - wir t>rwarten" Das ökumenische Glaubensbekenntnis von 381 als Briicke ins dritte Jahrtausend?

HrichGeklb,u:h.

78

2000 Jahre Christentum - Ereignis und Herausforderung für die Orthodoxe Kird1e

CorneliuOnila und ReinhardThöle

91

Heiliges Jahr 2000 Perspektiven der römisch-katholischen Kirche

StephanDrcye,·•

97 3

Unsere Zeit in Gottes Händen Der Beitrag der Evangelischen Kirche in Deutschland auf die Herausforderungen der Jahrtausendwende Klaus-DieterKaiser

110

Bibelarbeiten und Predigten

Evangelisches Bekenntnis 2000 Bibelarbeit über Psalm 37,l-7a Hans-Martin Barth

125

Die Anfänge der Bekenntnisbildung im Urchristentum Bibelarbeit über 1.Kor 8,46-6 Jürgen Becker

133

Jahrtausendfieber und Endzeitstimmung Klaus Berger

149

Ohne Furcht über die Schwelle ins neue Jahrtausend Predigt über 2 Timotheus 1, 7-10 Hartmut Löwe .

176

Wir sind Gottes Utopia Predigt über 2 Sam 7, 4-6.12-14 ReinerMarquard .

181

Anschriften der Autoren

189

Literaturhinweise .

190

4

Vorwort

Noch werden die Monate und Wochen gezählt, bald nur noch die Tage, Stunden, Minuten und schließlich die Sekunden dieses zu Ende gehenden Jahres, Jahrhunderts und Jahrtausends. Auch wer sich mit historisch nicht widerlegbaren Fakten und mit theologisch einsichtigen Argumenten dagegen zu wehren versucht: In allen Medien, bei zahlreichen Organisationen und damit verbunden auch in den Köpfen und Herzen vieler Christenmenschen läuft eine Art Countdown zur Jahrtausendwende. Die Kirchen und Konfessionen in den einzelnen Regionen unserer Erde gehen auch in dieser Hinsicht höchst u11tersd1iedlicheWege: fo Rom werden zur l-1eierdes Milleniums und eines „Heiligen Jahres" 30 Millionen Pilger erwartet. Die möglicherweise dann wegen des „Y2K-Syndroms" nicht mehr einsatzfähigen Computer hahen für clen 20. August nächsten Jahres, wenn sich allein drei Millionen Besucher zum 15. Weltjugendtreffen im Schatten des Vatikans treffen, eine 279 km lange Omnibuskette errechnet, für die noch eme monumentale Tiefgarage errichtet werden soll. Für den Petersdom werden noch mindestens 20 weitere Meßdiener gesucht, um die Zerimonien bewältigen zu können. Andererseits hat der Reformierte Weltbund jüngst seine Mitarbeit im ökumenischen Komitee zum Jubiläumsjahr 2000 zurikkt?·mgt"n und so sein Befremden über die erneute Bele bung des Aulaßwesens zum Ausdruck gebracht: Der „gemeinsame Weg mit der römisch-katholischen Kirche (sei) an ein Ende gekommen". Was fordert den Protestantismus bei allen Kontroversen über Sinn und Unsinn eines Jahrtausend.fiebers zum Nach1.enken und zum Handeln heraus? Jedenfalls verlaneen die Angste nicht weniger Menschen, das unbestimmte Gefühl, f:'ineZeitenwende zu erleben und das offensichtlich starke Vergewissserungsbedürfnis, d:ili wir uns theologisch kultiviert verhalten. Rei aller notwendigen Kritik an falsch verstandenen und unverantwortlich vermarkteten apokalyptischt:11Vorstdlungen gilt es Geängstigten an dieser Schwelle mit der guten Nachricht der Bibel beizustehen: Auch die Zeit nach dem 31. Dezember 1999 ist Zeit in Gottes Händen! Zäsuren, Grenzen und Übergänge sind ein gcrncindcpädagogisch höchst 1d1::va11-

5

tes Thema in fast allen kirchlichen Praxisfeldern, wo es um Sinnfragen und Orientierungsvermittlung geht. Nach Henning Luther1 ist die religiöse Funktion „an der Grenze" höchst ambivalent, weil sie trösten und nicht nur vertrösten will: Sowohl die SLabilisienmg, aber auch die Benennung von Diskrepanzen sind notwendig, sie hat etwas in Ordnung zu bringen, aber auch zu stören und Widersprüche wach zu halten. Unter diesen Voraussetzungen und mit der Absicht, die durch den Jahrhundert- und Jahrtausendwechsel offensidulichen gesellschaftlichen und theologischen Herausforderungen anzunehmen, ist der vorliegende Band entstanden. Er will Anstöße für die Gemeinde- und Schulpraxis vermitteln. Der Evangelische Bund hat sich frühzeitig und vielseitig diesen Themen gewidmet (vgl. die Literaturhinweise S. 190). Sofern nicht anders vermerkt werden in diesem Bensheimer Heft die Referate im Plenum und in den Arbeitsgruppen sowie die Bibelarbeiten und Predigten der Generalversammlung vom 24. bis 27. September 1998 in Brotterode dokumentiert, die unter dem Thema „Evangelisches Bekenntnis 1000 - Brücken statt Mauern" stand. Auch die an